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Full text of "Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geognosie, Geologie und Petrefaktenkunde"

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BOUGIiT  WITH 

THE  BEQUEST  OF 
JAMES     BROWN, 

OF  WATBBXOWir. 


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Neues  Jahrbuch 

far 

Mineralog;ie ,  Geognosie,  Geologie 

imd 

Petrefakten-Kunde , 

herausgegeben 


von 


Dr.  Km  C.  von  Leonhard  und  Dr.  H.  G.  Bronn, 

Professorea  an  der  Uaiversitlt  sa  Heidelberg. 


Jahrgang   1848. 
Mit  X  Tafeln  und  7  eingedrucklen  HolMchnittem 


STUTTGART. 

EL  SchweizerbarfBche  Yerlagshandlung  und  Druckerei. 

1848. 


Inhalt 

I.     Abhandlungen. 

Seite 
R.  I.  McRciiisoN  :   über   die  silurischen  Gesteine  Böhmens ,   nebat 

Benierkuii|2^en  über  die  devonischen  Gebilde  in  Mahren^  mit  Tf.  1  1 
D.  F.  Wiser:   Bericht  über   die  auslandischen  Mineralien,    womit 

geine  Sammhinc-  1846  bereichert  worden .  ^  15. 

GorPERT :  über  fossile  Pflanzen  in  Schwerspath *  24 

C.  G.  Giebel:  MilchG4>biss  des  Rhinoceros  tichorhinus,    Tf.  II  B  28 

A.  Dblessb:   mineralogische  und  chemische  Zusammensetzung  der 

Fo^^en- Geste  ine ,^ 34 

B.  CoTTA  :  Bruchstücke,  Tf.  III  B M9 

Scbaphactl:  rothe  Ammoniten- Marmore  za  Oheralm  und  Adnet  in 

Hinsicht  auf  die  rothen  Marmore  der  Bayerischen  Voralpen,  2 

Holzschn.  .     , ,  136 

C.  G.  Giebel:  über  Fische  im  Muschelkalk  yow  Eeperetadt^Tf.  WA.  149 
G.  W.  GuMBBL :  Nachtrag  zu  den  geog^nostinchen  Bemerkungen  über 

den  Dannereberg  im  Jahrb.  1846,  543 158 

F.  Roemer:    über  X  Hali.'s  Paläontologie  des  Staates  Xew-York  169 

A.  Dblessb:  über  den  Chrysotil  6cr. Vogeeen 267 

H.  Girard  :  über  die  metamorphischen  Schiefer  und  Porphyre  der 

Gegend  von  Rübeland,  Tf.  IV 260 

RR.   Göppert:    zur  Flora   des  Quader  -  Sandsteins   in  Schlesien, 

Nachtrag ; 269 

UitGBR :  Lias-Formation  der  nordöstl.  Alpen  öslerreieh%  Tf.  V  B    .  278 
F.  Roemer:    ober  gegliederte  Tentakeln  auf  den  sogenannten  Am- 

boiakraKFeldern  der  Penfremiten,  Tf.  V  A 292 

Siexsm:  üfittheilongpn  über  seine  Mineralien-Sammlung   ....  386 

Laivdbrer:    Hohlen  in  Griechenland 420 

H.  V.. BIETER:    tertiäre  Fische  aus  Sösswasser-Gebilden  Böhmens  424 
Fjl  V.  Rostiiorn:   zur  Geognosie   und  Geologie   der  südöstlichen 

Aipen  in  Steiermark,  Käf^then  und  Krain ,  mit  Tf.  VI,  Ylf  .  434 

C.  G.  Giebel:  eine  Eschara  aus  dem  Kreide- Tuff  von  Maatricht  .  462 
Laicderer:    io  Griechenland  vorkommende  Pelrefakte &13 

D.  F.  Wirer  :   zur  topographischen  Mineralogie  der  Schteeilv  .    .  619 
A.  Alth:  die  Mineral-Quellen  der  Bukowina  und  deren  geologisches 

Verhalten,  mit  Tf.  VIII 626 

Stllem:  mineralogii^che  Bemerkungen,  mit  6  Holzschn 636 

A.  Dblekse:  über  die  Giiinerde  von  Terfma M6 

ScrafhIdtl:  ober  die  tertiSren  Kohlen- Ablagerungen  in  Bayern  .  641 
A.  Delessb:    chemisrhe  Zerlegung   eines   Schiefers  mit  Talkerde- 
Basis  von  Villa  Rola 658 

FooRfiBT:    Magnetismds  der  Mineral  -  Körper  und  bedingende  ür- 

luirben  eitriger  Anomalie'n  im  Erd-Magnetismus     .....  661 

F.  RoBMER :    neue   Art  Blumenbach'um    und    mehre  unzweirelbafte 

Spongien  im  obersilurischen  Kalke  in  Tennessee,  Tf.  IX    .     .  680 

A.  1>blesse:  6ber  den  Syenit  des  Ballon  d^Alsnce    ......  769 

H.  Br.  GsfifiTz:  aber  oberen  Quader,  Tf.  X,  Fg.  4,  5      ....  778 

H.  T.  Mbtsr  :  Fische  aas  dem  Tertiär-Thone  von  UiUer-Hirehberg    .  781 


IV 

II.    Briefwechsel. 
A.  Mittheilangen  an  Geheimen-Rath  von  Lronhard. 

Seite 
P.  C.  Weibtb:  Orthit  und  MaUkon?  in  Granit  .......  43 

B.  Cotta:    Bohrlöcher   im    Maschelkalk ;   Thierfährten    in   Roth- 

Lie^nden    • 43 

Fa.  Sanpbbrger:  PseudomorphoseB  von  Psilomelan  nach  Bitterspath 

und  von  Quarz  nach  KaJkiipalh;  Buntblei-Erz  zu  Monlakauer  185 
R.  H.  Rohatzsch:  Kohlen -Forniatiun  der  Bayrisehen  und  Tyroler- 

Alpen 183 

C.  F.  Naumann:  Quader-Sandütein  liegt  über  dem  Pläner     •     .     .  186 
B.  Cotta:  über  den  Bau  des  Kifffhäuser-GeHrgeM  ...•*.  188 

P.  V.  Tchihatchbff:  Reise  in  Klein- A^ien 200 

Naumann:  Permische»  Gestein  und  Verseinerungeii  bei  Oftchttl»    •  297 
LaRDy:   erologisclie  Verhundlungm  in  Sehafhaufeni  geologischer 

Ausflug  von  da;  geologische  Karte  von  Aigle\  Lidst-Versteine- 
rungen  bei  Beai*^    metauiorphisehes  GcKteiu  bci^n  Chamosnlre        297 

V.  Brochhauken:  die  nordischen  Geschiebe  gelangten  mit  «(chwinimen- 
den  Eis-iVlasses  in  die  ^/arXrefi ;  gegen  DevorV  Ansichten  über 
die  erratischen  Erscheinungen  des  Norden«    und  der  Alpen    .         299 

Fa.    Sandbbrubr  :     Permiache   Gesteine    und    Versteinerungen    in 

Deutschland]  der  Bunt-Sandstein  geholt  nicht  zif  den  ersten  .         4SS 

B.  Stideii:  Schieferung  der  Gesteine;  Gang-  und  Kontakt- Verhält- 
nisse der  eruptiven  Gesteinein  Seholilaftdi  Kusten-Dorchsdinitte 
daselbst ;  Gletscher  und  erratische  Erscheinungen       ....         400 

Fr.  Sa^dbergbk  :  Verbreijung  des  Bimsstein-Sandes  im  Weslerwald 
und  Lahn-Thal]  Braunkohlen;  Cyrenen-Schichten  des  iKf(ftfi«er- 
Beekene 549 

K.  G.  Zimmermann:  Geologisches  aus  HoUlein]  Auslern -Bfinke; 
Kalkstein  von  Blwuhom  geh5rt  zur  ? Braunkohlen-Formation; 
Torf-Moore  bei  Lilh\  Korallen-Sand  daKselbst 650 

Nobggbrath:    natfirliche  Schächte  im  Kalkstein;  Gediegen  Kupfer 

und  Silber  von  Lake  superior;  Geologen  in  Bonn    ....         554 

Fr.  A.  Robmbr:    Mineralien  vom  HarM  und  aus  Neu-HoUand   .    .         687 

B.  Cotta  :  Gestein-Stucke  in  fremden  Gesteinen  eingeschlossen.     .         687 

Fr.  A.  Rolmkr:  neues   Mineral   in    Grauwacke;   Krystall- Modele 

zum  Unterricht  käuflich 785 

B.  Mittheilangen  an  Prof.  Bronn. 

Fa.  RoRMBa:  Geologen-Verisammlung  zu  Boston;  Reiae-Bericht    •  44 

P.  Phoebus  :  bituminöser  Gyps-Spath  in  Gyps  gleichzeitig   gebildet  47 

O.  Voi.r.ER  :  Londonclay  in  Nord  -  Beuteehiand  =.  Bernstein -For- 
mation, 6raunkohten-Forii>ation ;  Honi^stein;  Kreide-Gestein- 
Block  zu  Sehw^rmenkeek  ]  über  Helgoland  \  Melaphyr-Gebirge 

am  Süd  Rand   des  Uar%ee 49 

L.  V.  Buch:  Muschelkalk  you  Snd»T\frol  und  za  Reeoaro\  Dado- 
crinus  gracilis  zu  St.  CtioMan  und  HalUladl^  Klassifi- 
kation der  Terehrateln 53 

J.  Barrandb  :  8ilnr-Formation  in  Bokinen    .........  56 

F.  A.  Gkntii:  eocäne  Bildungen  bei  Wäehlers6ach  im  tianamsehen 
und  ihre  fossilen  Reste  \  zor  miocanen  Geognosie  des  äianmer» 
Beckens,  seine  Reste ;  Kalk-TuiT. 188 


H.  Giuard:   Umwancllniig^  g^rfinen   Schiefer«  in  Porphyr;    WeH- 

fhäiiscke^  Über|rang:s-Gebirg;e  bei  Aretuierg 306 

H.  ▼.  Msybr:  aber  Dadocrinus  f^fracilis,  mit  t  Holzschn.  .  397 
J.BARRAfiOB:  Hawlb-  u.-Corda's  Prodrorouü  Böhmi*eher  Trilobiten  309 
Fa.   A.  RoRMTBR :    Antimnn ,    Roth^dltigerz  und   Feucrblende   von 

Amdr€4iHerg^  mit  4  Holzschn 310 

H.  ▼.  Mbtbr:  »yfossile  Saurier  des  Muschelkalkes,  II.**;  Schmidts 
Mnscbefkalk •  Verjiteiiiening^en  von  Jena ;  —  Dndoc'rinus; 
Ceratodus;  Thyellina  prisca,  Palaeoniscus  pyg- 
maeus;  Protorosaurus  Speneri:  Arch  eg;08  aurua 
minor  und  Scierocephalus;  Trematosaurus  ocella; 
Prosopon  spinosum  und  Eumorphia  socialis;  Poly- 
ptychodon  interruptn8;ChaJycoiny9Eser];CaIydo- 
nios;  Hyotherium  Soe  m  erinfz^i  *,  Elephas  primi- 
icenius  und  Arvieola  in  hb*a;  Diplocynodon  PoMBf.= 
Pterodon  Mky.;  Steneofiber  eastorinus  =  Chnli- 
eonnyjc?;  Dremotherium  und  Ampbitr  a^  o  Ins  =  Pa* 
laeoBieryx?  oder  Dorcath  eri  uro?;  Analogie  zwischen 
Ön^ngen  nnd  Nord  -  Amerika ;  Canis  (Vnlpes)  palustris 
▼or  Oningeui  Mastodon  angosfidens,  8ciorusBredai 
▼on  ömngen\  —  Anfruisaurus  von  Solenhof en*^  zur  6e* 
•chfehte  der  Molasse- Bildung;  Snsswasser-Fische  bei  Ulm  .  465 
Fr.  A.  Kobmbr:  stidfninKÖsische  Neocomien-  und  Kreide- Bildung  •  556 
Li«  ▼.  Buch:  nb4»r  Encrinites  und  Chclocrinu«  .  .  .  .  .  6fiO 
P.  RoEMBR :  Quader-  und  Gyps-  Sand<tein  mit  Versteinerungen  im 
Teuiokurger  Wüfde\  Jura-Geschiebe  in  der  Ebene  bei  Harn- 
kmr§ \  neue  Cystideen  aus  den  Gescblechtern  Pseudocrini- 
t e 8  nnd  Prunoeyatites  in  GroMhrilannien  und  N.- Amerika        786 

C.  Mittheilangen  an  Hrn.  Dr.  G.  Leonhard. 
GiiBNfBR:  Ortbit  im  Granit  des  Thüringer  W^des\  Volbortfiit    .         199 

III.     Neue  Literatur. 

A.  Bücher. 
1840  z  Smith  Jobbrt 559 

SCHTSCHUROWSKJI •      •      •      •  601 

1840'-4Ti  Bronn 57 

1847:   BRLMRm;    B&ttmbr;   Sismonda;    Fischbbi   db   Waldhbim 

Jubilaeum &7 

Bbckbr:  Gr.ocKBs;  HiTcnocx;  LrsLL 203 

Gravbs:  MANfes 313 

Agassis   et  Dbsor;    d\Archiac  ;   Costb;   DAiiBBifr;    v.  Kobbix; 

Lybll;  Michblotti;  Pictbt;  Qubnstsdt 474 

AoASRiz;  GuTOT  et  Dbsor  :  Bischof;  Dbvillb;  Hall;  Reüss  .  559 
Crambbks;  von  Lbonhard;  Morchison,  Vbrivbuil  und  Kbtsbr- 

Ul«0;  NtST;  RlCHTBR-,   SOMMBRVIIXB  .     .      •     • 691 

RnrikRB 793 

1848i  Bürmbistbr 20i 

SocRow > 313 

GBiNrrz  und  v.  Gütbibr  ;  Gibbbl  ;  Qübnstbdt  ;  Smith  ;  Wooo  474 

Bischof:  Giebel, G5ppert; Martins;  d'Orbigny M« 5  Roo^uaikol  659 

Nadmann:  Qubnstbdt •     •     .  793 

1849:  O.  und  F.  SaNbbbrgbr 1     *.  ,793 

1849 -i8ö9:  Sartorjus  von  Waltbrsmausbn,  hii        '69S 


VI 


B.    ZeiUcbriften. 

i 
a,  Mlnerajlogisekey  Paläontologische  dn  d  Haltenm&nnische. 

Seite 
KAMTBif   nnd  V.   Dechrn  :    Archiv    für  Mineralogie ,    Geognosie^ 
Bergbau  Qod  Hutten-Kunde^  B^lin  8^  [Jb.  1847,  vii]. 

1847,  XXII,  I,   1-372 315 

II,  373-766 692 

Berichte  über  die  General-Vergammlang^n  Aes  Vereins  za  geogno- 
fltiscli-montanistischer  Durch forscbung  des  Landes  Tyrol  und 
Yor0rlherif,  Imkruek  8®. 

1844,  Vi.    Vers.:  xx  und  6A  8S.,  1   Karte 314 

1846,  VU,      „        46  und  96  SS. ,  1  TU 315 

1846,  VIIL    „        63  SS.,  1  Tfl 315 

W.  DuNKBR   und  H.   v.   Meyer:  Palaeontographica ,  Beitrage   zur 

Naturgeschichte  der  Vorwelt,  Cassei  4P  [Jb.  1847,  vii}. 

J,  IV,  U84S),  119-194,  Tf,  20-27 692 

BuUeiin  de  ia  Siocieie' geotogique  de  France  (f«  5e'r.=  (^),  ParU  8^ 
[Jb.  1847,  vn]. 

1847,  *,  iV,  833-1249,  pl.  7-10;  1847,  Mai  17  —  Juil.  5     .        801 

(Fortsetzung  fehlt). 

1848,  ♦,   V,  1-128:  1847,  Nov.  8  —  1848,  Jan.  10  ...    .        479 

129-428,  pl.  1-6:  1848,  Jan.  10  -  Juin  19      .    •        802 
ttdmoiree  de  U  SodetS  geolopque  de  France,  Z'  9er,  00,  Parti, 
4«  [Jb.  1847,  vii]. 

(Nichts  erschienen?). 
Amnaiea  des  minea,  ou  Recueil  de  HUmoirea  aur  Vexplaitaüon  des 
meines,  4.  ser.  (d),  Paris,  «•  [Jb.  1847,  vii]. 
(Uns  nichts  zagekommen). 
The  Quarterly  Journal  of  the  OeologUal  Sadety  of  London,  edited 
4y  ihs  Vica-Secretary,  London  8^  [Jb.  1847,  vn]. 

1847,  no.  1Z\    III,    4,  334-441    et   61—76,    pl.  14-21    etc.         205 

1848,  OD.   18*,   IV,     1,       1-102    et     1-26,    pl.     1-  7     „  318 
no.  14;    IV,     Z,  103—144    et   27—34,    pl.    7—  8      „ 

pp.  I— cxx 477 

uo.  15;   IV.    «,    148—244   et    35—50,    pl.       00  > 

pp.  cxxi— cxLi iB96 

TransacHons  of  the  Geologtcal  Society  of  London  (Zd  ser.,  k), 
London,  4^  [Jahrb.  1847,  vii]. 
(Uns  nichts  zugekommen). 
The  London  OtoloyiealJoumal  andHecord  of  Diseoveries  in  British 
and  foreign  Pataeonioloyy.     London  8^  [Jb.  1847,  viii]. 

1847,  Mai,  no.  S-,  I,  S,  p.  97—132,  pl.  17—23 317 

Briiish  Palaeontoloyy.  Fossils  oftha  British  strata  iltustrated  and 
deseribeJ.  London  4"^  [Jb.  1847,  viii]. 

(Wir  haben  nichts  Neueres  gesehen). 

b.    Allgemein  Natur  historische  n.  a« 

Amtlicher    Beficht    über   die  Versammlung   der  Deutschen   Natur- 
forscher und  Ärzte.   49  [Jb.  1847,  viu]. 
—  ?  - 

C.  A.  Zipser:    die   Versammlungen  Ungarischer  Arzte    und  Natur-, 
forscher,  Neusohl.  8**. 

1841  zu  Peslh      i  .^ 

1842  zu  NsuSoht  | ^ 


VII 


Tcrhandlangen  4er  Kais,  Leopold.  -  CairoIi«i«fch«B  Ak«deiiiie  4er 
Natnrforacher.    BretUm  an4  Bern  ^  [4b.  .1847,  vui]. 

jrXll,  I,  (4,  XIY^  I),  1-366,  Tf.  l-»8 «91 

AbhandlvBgea  4er  kon.  Pr.  Akademie  der  Wiscenecbefieii  za  BtfrKii^ 
Physikalische  Abbaudlung;  Berlin  4<^  [Jb.  1847,  viii]. 

IM^,  <l^F/ir,  bgg.  IWS,  323  SS.,  7  Mo 196 

Beri<lit  über  die  cur  fiekamatmachiuii:  geeigneten  Verhandlimgieii 
der  k.  Pr.  Akademie  der  Wissenschaften  su  Betümx  BsrUm  df^ 
[Jb.  1847,  viiij. 

1847y  Ang.— Pec    B-IM,  266—600    • .        S14 

f^^,  Jan.— Jani,     /-tf,        t-274 664 

Jnli-Aog.      7-8,    S76— 346     .     .     •     * 796 

Abhandlaogen   der   k.   Gesellschaft   der  Wissenschaften   an  Oöt* 
tmfm ;   Physikalische  Kbsse ;  aStUumm  4<>  [Jb.  1847,  vm\. 

184B-47,  in,  166  SS.,  4  Tfln 796 

W«  Haidiii«br  ]  Berichte  über  die  Mittheiiwngen  von  Freonden  der 
Natorwissenschaften  in  Wien,  Wien  8®. 
184ii  Joli  -  1847  Joni;  /  et  ii,  lfi47  (fehlt) 

1847,  Juli  —  Dec:  ill,  1-6,  1—497,  hgg.  1848  .     «     .     .     .         660 
W.  Raidingbr:   naturwissenschaftliche  Abhandlungen,' geaamutit 
nnd  anf  Subskription  herausgegeben,  Wia»  4^. 

/,  1847,  476  SS.,  22  Tflo 68 

Abhandlungen  der  k.  Böhmischen  GeoeHs ehalt  der  Wissenschaften; 
Mathematik  nnd  Naturwissenschaften  ;  /Vs^  4f*. 

^  1847,  hgg.   I848j  412  SS.  23  Tflu.       . .     .         796 

Übersicht  der  Arbeilen  und  Veränderangen  der  AcJUMtsaloii  Gesell- 
schaft ffir  vaterlandische  Kultur;  Bre^imu  4®  [Jb.  1847,  vm]. 

1847  (hgg.    1848):  410  und  44  SS.,  2  Tun 666,  796 

Wnrttembergische  NaturwisscnsehafUiehe  Jabres-Hefte,  filHiflfnrl  8^ 
[Jb.  1847,  VIII]. 

1847,  III,  S,  263-430  \  --. 

1848,  IV,   1,       1-112,  Tf.  1  I '    .'    */ 

Correspondenz  -  Blatt  des  zoologisch  •  mineralogischen   Vereins  in 

Beyemehurg,  Regenekk  8^. 

1847,  i-iv,  S.  1-80 • 102 

Fr.  V.  OammoMBir:  naturwissenschaftlich^astronomischea  JahrlMicb 
für  pbjrsiHche  und  astronomische  Himmels-Forscher  und  Geo« 
logen.  Uüneheu  S^.  [Jb.  1844,  viii]. 
1847,  X  ffir  1849,  103  SS.  1  Tf.      .......••.        314 

J.  L.  PoGOBfiDORFF:    Aonalcn  der  Physik  nnd  Chemie,  Leipfäf  8^ 
[Jb.  1847,  IX). 
1847,  no.  tf-«;  hXXI  (e,  XI),  f  — <,  177--682  ......  68 

1847,  no.  P-l*;  LXXII  (e,  XII)     i-4,  1-682,  Tf.  1-6     .        913 

1848,  no.  1-4;    LXXIII  (c,  Xllh  1-4,  1-620,     „    1-3     .        666 

^5    LXXIV  {e,  XIV)  1,  1-160,    „1  79« 

KaDMANW  und  MASGNAriD :  Journal  für  praktische  Chemie,  Leifmig  8^ 
[Jb.  1847,  ix], 

1847,  no.    6-  8  \   XL,        5-5,267-604 67 

no.     9-14 ',  XLI,      1-8,        1^472 «14 

no.  17-^24',  XLir,     1—8,        1-497 476 

1848,  no.     1-  6  ;  XLHI,  1-6,        1— H20 476 

no.    6-    8\  6—8,    321-612 .         794 

no.    9-lZi  XUV,    1-4,        i— »66 794 

WoHLSR  nnd  Libbig  :    Aunalen  der  Chemie  und  Pharmazie,  Heide!- 
berf,  ^  [Jb.  1847,  ix]. 
1847,    Apr.--Jttni,  LXii,   1-8,  1-384      * 663 


VIII 

Seit« 

Juli— 8eft,  LXtU^  t-^Sj  1-409      • 5«} 

Oct— Dee,  LXtV,  l^S^  1-^430 664 

1848,  Jan.- Mine,  LXF,    i^8,  1-300      • 664 

Memoria  Mim  Jl.  Aeeademia  Mle  Seiemme  di  TorifMy  4/  Torimo  ^ 
[Jb.  t847,  IX]. 

1846^1847,  4,  IX,  lxxxi,  794  pp. ,  0.  tav.,  1847 797 

GiommU  daiV  I.  R.  htitmto  Lamkard^  di  Sßimm,  L§Hm*0  td  ArH^ 
e  BiHieUea  litdimm.  MUmno  8^  [Jb.  1847,  »]. 

1847,  (no.  48-48),       XVL  1-8,       1-608 «OS 

1847,  (no.     i^8),  n.  0er.  I,  1—8,      1-276 t96 

184«,  (00.     1),  „      „     i,  4,         277-384 706 

J.  BfiRZBriua:  Jahrea- Bericht  über   die  Chemie  and  Mineralogie, 
ubera.,  Tü$ingm.  8«  [Jb.  1847,  ix]. 
XXVIi  Jhr^.,  1846  (eing:eretcbt  1847,  über«.  1848),  Mineralogie 

S.  227—362. 666 

NffiMofftminfifrNahu^dmMluikemeete,,  ChrUHanim  8^  [Jh,i84e,\%]* 

1846,   V,  I,  1-88,  Tf.  1 203 

EnMAn^a  Archiv  für  wiaaenacbafUiche  Kande  von  Russiend,  Beriim 
8«  [Jb.  1847,  IX]. 

1847,  F#,    d-4,  360—738,  3  Tun.,  1  Karte 70« 

1848,  VU,  1-8,       1-368,  1  Tf, 796 

Builetin  de  U    CiM^e  pktfiieo  -  maihemaüfus  de  VAeedende  des 

SbieM)ee  de  8i.  Peierkmrf,    Peierei.  4^  (Jb.  1847,  ix]. 
1847,  Juin  12  -  iM8,  Janv.  29 ;  no.  18B-144\  VI,  no.  18-^84^ 

p.  192-384 466 

M^meiree  de  VAemdSmU  f.  de»  eeieueee  de  Si.  Peterekurg,  VI.  edr. 
[^.];  Seieneee  naiuretUe*,  Peiersk.  4^  [Jb.  1847,  x]. 

1847,  VI,  I— f,  1-216,  17  pH.,  1S48 797 

Buiietin  de  ia  SoeiM  dee  NtOurmiieiee  de  Maeeou,  Moeeou,  8^ 
[Jahrb.  1847,  x]. 

1846,  IV,        XIX,  II,  275—576,  10  pH 60 

1847,  I,  XX,    I,    I,  1-260,  pl.  1-  4 60 

n,         XX,    I,   8,       261--6I2)  pl*  6—  7 603 

Ui,  IV,  XX,    V,  1—8,      1—688,  pl.  1— 12 693 

1848,  i,  n,     XXI,  i,   1-^8,      1-^697,  pl.  1- 10 694 

Bulletin  de  VAümddmie  A.  dee  eeieneee,  dee  leHree  ei  dee  ieemx^erie 

de  Bruxellee,  Brux.,  8^  [Jb.  1847,  x]. 
1889,    VI,     u,  548  pp.,  14  pH.  [nacbiriglich] 604 

1847,  XIV,  II,  529  pp.,     4  pll 696 

1848,  XV,    I,    632  pp.,     6  pH. 606 

NomvemuD  Mtmohree  de  fAeadetnie  R.  dee  eeieneee,  dee  leiltee  ei 

dee  beenx-arte  de  Bruxeilee,  Brux.  4^  [Jb.  1847,  x]. 

1847,  XXI,     hg.  1848 694 

1847,  XXII,  hg.  1848 •     ....         694 

Mdmoiree  eauronnde  et  Mdmeiree  dee  etwane  e'truufers  pukliee 
per  FAeademie  Jl.  dee  edenree,  dee  Utlree  et  dee  iemuf^rte 
de  Bruxeilee,     Brux.  4""  [Jb.  1847,  x]. 

1846-1847,  XXII,  1848 604 

VIneHiulx   Joumel  §ene'ret  dee  eoeieltie  et  traveewr  eeieniififuee 
de  la  Franee  et  de  Vetren^er.    I«  Seet.  Seieneee  mathemmti^uee, 
phs/eifuee  et  natureUee,  Perie  ^^  [Jb.  IS47,  x] 
XVe,    en.,t847,  Sppt      8  -   Dee.   17,  no.  714-780,  289-428        315 
XVU.  an, 1848,  Jnnv.     6  —  D(»c    26,  no.  781—784,       I—  36         316 
Fcvr.     2  —  Avril  12,  no.  78Ji—744,     37—116        478 
Avril   19  -  JuH.     6,  no.  746-7S7,  117-204         667 
Juil.    12  —  Oct.       4,  no.  7i5^-rr0,2O6— 308         706 


IX 

SeKt 

9eUme€9y  par  UM.  Im  SeeräUrirsM  peiytiu^Uy    Paris  4^  [Jb. 
1847,  %]. 
tB47y  Juin  Sl   -  Join    28,  XÄIY^    M— «^;  1065-1160      .    •        S03 
JttiU    5  —  Dec.    »7,  XX V^         1—^,         1-978      .     .         203 
tS48,  JaoT.  3  —  Juin    10,  XXV i^        l-iö^        1—  688      •    •         708 
Joil     3  -  Nov.    20,  XXVII,      i^$l,         1-  *36       .     .         700 
HiUfB-EDWARDa,  AD^RONONURTCtJ.  DsCAisrrB:  AimaiBS  desSeUnees 
fmtwreiUäy  9^  94rie  («),  Eool^gUf  ParU  8^  [Jb.  1847,  x], 
17*  mmm. :  1847^mtty  F/l,    6,         320—384,  pl.  7     .    •    •        478 

Juil.— Oct.,  Flu,  1-4        1-256,  pl.  1-   6.     •         478 
Nov.-Dec  5-tf,  267—384,  pl.  7-11  .     .        707 

AmmmUf  4s  Ckimis  ei  de  Pyei^ue,  8*  edr.  ie),  Pwrie,  8^  [Jb.  i847y  x}. 

1847,    Sept.— Drc,    XXi,       1—4,  p.  1-512,  pl.  1—6     •     •     .        480 
ie48,  Janv.— Att.,     XXil,    1-^4,  p.  1—502,  pl.  1  — 2     •     •     .        481 
Mai  — Aofit.,  XXm,  1-^4,  p.  1—512,  pL  1—4     ...         707 
Mewneiree  de  im  Seeieie  il.  dee  eeteneee,  ieiiree  ei  mrie  deNüneft, 
Nmmey  89. 

1844  {e4.  1847),  342  pp.,  1  pl 205 

Ammätee  dee  Seieneee  jd^yeipUe  ei  naiureiiee,  d^A^rieuitwre  ei  d^tn^ 
dtteirie ,  puMdee  per  im  Saeidid  A.  d'Äj/rieuiiure  de  Lyem, 
L^em  ^  [Jb.  1848,  341]. 

1846,  iX,  cx%vi  et  736  pp.,  11  pH 480 

1847,  X,    craait  et  6*24  pp.,     7  pl 707 

f%€  Pkiiaeofhiemi  TraneeciUme   ef  ihe  Rmtai  Soeiehi  of  London, 

LotuUm  4^  [Jb.  1847,  x]. 

1847,  II,  110—266,  pl.   12—13 805 

Tke  Lomden,  Edinburgh  a.  DuUm  Phiioeophiemi  Mmpmmine  m,  Jour- 
nmi  of  Science,  9^  eeriee  (e),  London  8^  [Jb.  1847,  xi]. 
1847,  Aug.- Dee.,  Suppl.  XXXt,  8-7,  do.  806-911,   p.  81— 

552,  pl.  1—8 3l8 

1^4«,  Jan.— JuDi,  Sappl.3  XXXn,l--7,  no, 212^ 818,p.  1-552, 

pl.  1—^ 804 

Jambson;  lA«  Edinkwrgk  new  Phiioeophicmi  Jonmmi,  Rdink.  8^ 
[Jb.  1847,  n}. 

1847,  Oct.,     DO.  86,  XLtil,  u,  201—416,  pi.  I-  <    .    •    •     .        205 

1848,  Jao.,  Bo.  87,  LXIV,  i,  2-208,  pl.  I-  Ä  .  .  .  .  317 
April,  no.  88,  n,  200—412,  pl.  10  ...  .  All 
Jolf,  no.  89,  XLV,  i,  1—204,  pl.  i—  tf  •  •  .  •  605 
Oct,     no.  90,  XLV,     ii,   205-412,  pl.  4—  5     ...     .        804 

Jardinb,  Sblbt,  JoHriKTOiv,  Don  a.  R.  Tavlor  :  Hie  Annaie  mnd  Bfm-- 
pmmme  of  Nmiurmi  kieiory,  London,  8^  [Jahrb.  1847,  xi]. 

1847,  Not.-     SoppL,    a,  no  194-186,  XX,  S''7,  280—448 

pl.  22-25 50? 

1848,  Jan.- Juni,  b,  no.  /-  6,  I,  1-^6,  1-474,  pl.  1-20  .  567 
Jnii-NoT.         no.  7--1I,  Ii,  1-5,  1-206,  pl.  1—  8      .        805 

TrmnemoHone  of  tke  Zooioyiemi  Soeieiy  of  London.  London  4^   [Jb. 

1846,  XI]. 

1848,  III,  6,  345-380,  pll.  S2'-67        48i 

B.  Sii.f  jMAif,  B.  SirxiMAPf  jun.  a.  J.  A.  Dana  :  ike  Ameriemn  Jour- 
nmi  of  Seieneee  mnd  Arte,  new  eeriee  (5),    New-Hmcen  8^  [Jb. 

1847.  XI]. 

1847,  Miii,  5,  no.    9,       111 ,  in,    313-464,  pll.     ...        S06 

Jali,  Sept.  5,  no.  10, 11,  IV,  i,  ii,      1-304,  pll.     ...         206 
Amnmieofihe  Lyeenm  of  Nmiurmi  HieioryofNew-Yorks  New-York,  8^. 
iKicbts  Neaoa). 


Seite 
YerhandhmgM  bei  der  Versannlung;  N..AtteKikMiMher  Geologen 
uad  Natorfortelier  [Jb.  iS4Ty  xi]. 

C.  Zerstreate  AofsStse 

stehen  angezeigt  auf S.  70,  &07,  481,  568,  808 

IV.   A  u  s  z  &  g  e. 

A.  Mineralogie,  Krystullographie,  Mineral*Chemie. 

CHoeBiivB:  Zerlegung  des  Tsehevkinits 81 

R.  Hehmann:  Mineralien  im  Bincbe   der  SckisekimsMa  Oorß      .  61 

Haidingbr:   Eise iiat ei n- Vorkommen  bei  Pikiien  in  OtlerrMch    .  63 

HsRMAprrf:  Zasammenaetsung  des  Hydrargilils  von  Slaioust     .  64 

Stbdlbr:  die  in  I/in^n»  gefallenen  Meteorsteine,    .    .    •    •  64 

Patbra:  neues  Mineral  von  Werfen 65 

Lsdrent:  über  Isoniorphie  und  Krystall-Typen  ....«••  65 

Hbrnanfi:  Zusammensetsong  des  Cblorits  von  Slaiouei   ...  68 

Wacksn^iodbr  aerlegt  N ickelarsenik-Glana  von  Ölsnilfg    .    .  66 

D AMOOR  und  Obscloizraox :  zerlegen  Morvenit  =i  Harmotoni     .  67 

Gr.ocKBR :  über  den  nähneeke^  Houigstein    .     .     .     •.    •     .  67 

J.  DuRocHBR :  ausserwesentliehe  Bcstandtheile  der  Feuer  •  Gesteine  S08 

W.  Knop:  über  Kryatall-Bilduog 208 

W.  GiBBs:  Analyse  des  M  es itin-Spathes 211 

R.  Rhodids:  Zerlegung  des  Ehlits  von  Linm  am  Rhein      .    •    •  SU 

Hatbr  :  Zerlegung  borsauren  Kalks  oder  fioroeaUita  .    •    •    .  2ia 

Schnabel,  Gibbs  und  Monhbim  analysiren  Kalks pathe       •    .    •  212 

Hayes:  analysirt  Magneda- Alaun  =  Pickeringit     .    •     •    •    .  213 

B.  Silliman  u.a.  Delbsse:  analysirten  Haydenit  von  BoHhnore  213 
FouRPTET :  Nachträgliches  8ber  die  Kieselerde-Ablagerungen  im  Puy- 

de  D6me^  und  im.  Arüehe-DpU ^^^ 

HAmiRGBR:  über  schwefelsauren  Str ob tian  von  Skeiseh&u     .    •  215 

W.  Gibbs:  analysirt  Zirkon  von  Licht fieH^  Maine      •     .     *    •    *  215 

—  —  analysirt  Kobalt-haltigen  Braunspath 215 

Bbrmn:  analysirt  Orthrt  von  Stockholm     •    .    • 216 

Hbrnamt:    Zusammeaselzung  des  Steatits  von  Siaiausi    ...  216 

V.  Kobbll:  analysirt  Brandisit •  217 

HAiDmoER:  über  Alaun-KiYstalle 217 

—  ^  über  Sohbbrbr's  Aspasiolith •    •  216 

Fischer:  Fortsetzung  über  Braunauer  Meteor  eisen 320 

Bahr  und  Bbriin  :  Analyse  des  Orthits   . .  3'il 

MAUDurr:  Quarz- Varietät  und  neue  Mineral-Substanz  im  Vienne-Dft,  321 

FoRCHHAMMBR  z  Uotersucbung  des  See- Wassers ;     .  322 

Wor^F  :  Analyse  des  QoMteiner  Thermal- Wassers      ......  323 

R.  Rhodios:  metalliaches  Kupfer  in  zersetztem  Basalt  ....  323 

A.  V.  Hubert  :  Analyse  eines  Minerals  von  Ortiwit%a  .     .     •     •    .  325 

W6hlrr:  Thonerde  imPyrochlor 326 

Hausmaptic:  fiber  das  Anlaufen  der  Mineral-Körper 326 

Ch.  Dsville:  verschiedene  Zustande  des  Schwefels    .    .    .     •  4^2 

BRunnER  :  zerlegt  Magnesit  aus  Griechenland 482 

H.  S.  Devillb:  analytische  Untersuchung  des  Trinkwassers    .  483 

Hermann:  Monazitoid,  ein  neues  Mineral  von  Miaek  ,     .     •     •  484 

£.  RiBGBL :  Zerlegung  zeolithischer  Substanzen      .....  486 

Khrbtschatitzki  :  zerlegt  Eimelit  von  Alexandrowsk     *    •    •     .  485 


XI 

Seite 
Zmmmeaa^bttmg  d«r  Asgite»  Amphlbofe  und   Ter* 

wandten •    •    •    •  485 

—   —  Bemerkungen  über  die  Zeolith« 486 

RosBifTHAL ;  nna^eirt  Eivenspath  ypm  LM»4mi'Thai  Kämthems  .  487 

Ragskt:  serlegtWftgaer  dea  arteaineben  Brunnens  von  J9latimhiif  487 

Mohhbim:  zerlegt  Zinkapatb-Abänderongen  von  ifaeftan.    .    •  488 

RiMMSLaBBRo:  zerlegt  TburingJt      ....••.••••  488 

Gnana:  zerlegt  atlantiseben  Melear-Stflub    ....     4-    ...    •  488 

pRsafiifiua:  zerlegt  körnigen  Baryt  ana  Na^sam, 669 

C  MARioBiAe:  neue  ICryatall^Geatalt  dea  Tur malin g    ....  569 

V.  MoifBBiM:    Halloysit  vom  AUenherge  bei  Amthtm      •    .    •    •  509 

•EBELMBif :    Unteraucfautigen  über  Zersetzung  der  Felaarten        .    •  570 

Yaaxa:  zerlegt  kryatallisirtea  Eiaenox  yd-Hydrat  BXLzBngUnd  571 

Hbrmaicfi:  Znaammennetzong  dea  Gibbaita        57^ 

N.  NoRDEHSiuoLD :  Diphaoit,  ein  neues  Mineral  dea  Üral9  .    •  571 

RAMMBLaBBRG :  zerlfgt  Pinit ...•••*•  571 

H.  Roas:  die  Säure  im  Colnmbit  Nordamerika^^     .....  573 

A.  DsLBaaB :  mineralogiscbe  Zuaammensetzung  dea  BaUonSf  Voffoaan  573 

jACxaoif:  zerlegt  Mazonit  der  Karatnl^fen  Slnafai»  .    ,    .    .     .  574 

W.  GiBsa:  zerlegt  Skolezit  aua  ftland •  574 

8«HLoaaBBRGBa:  Vivianit  im  tbierischen  Organiamna    •    •    .    •  574 

ScBRABBi,:  Analyse  des  Mendipita  von  Brilon 575 

F.  V.  KoBBix:  über  den  Disterrit  vom  Moniuoni  .  •  .  .  •  575 
J.  LiBBie:  Analyse  dea  Mineralwaaaers  von  Liebensioin    ....  576 

A.  DoPLoa  u.  N.  W.  Fischer  :  Analyse  d.Bratfftatf^  Meteoreisena  577 
Ebbbrbbro:  polariairtea  Licht  unterscheidet  Organis  obea  n.  Unor- 

ganiachea •    .  577 

Damour:  zerlegt  Pr  edazzit  und   seine  Zeraetzongs-Produkte    •  583 

Tb.  Scrbbrbb:  Neoiitb  ein  jugendliebea  Mineral 583 

J.  LiBBio:  zeriegt  Bitterwaaaer  v.  fHedriehokaii  b.  lÜMur^hmutem  584 

C.  MARJortAc:  Glimm  ernKryatalie .    «    •  584 

V.  Moif  HBUf :  Grüne  Eisenspat  h-Kryatalle  v.  Alienkerg  b.  Aachen  585 

Dasoor  u.  Salvbtat  :  gewäaaert  Tbonerde^Silikat  von  BtontmorUlon  585 

HBRATAni:  seh  wefel saure  Th  on  erde  ans  i^^tp-Yorik.    •    •  586 

Molivar:   Zopammensetzung  des  Sandea  von  Oiahpian 587 

B.  SiLUMAM  Ion. :  Ni c k e  1  ex y d -H y d r a t ,  nov,  ep.^  ana  Teofoe  .  587 
A.  Patbra:  Nachtrag  über  daa  Meteoreisen  von  Art^a  .  .  .  698 
Tb.  S€hbbrbr  :  eigenthomliche  Isomorpbie  im  Mineral-Reiche  .  608 
K.  IL  Mbtbr  :  Analyse  der  Mahlz5bne  von  Rhinoceroa  minutna    .  701 

Scbbbrbr  :  Zerlegung  brauner  Stralen-Blende 701 

Löwb:  aaalyairt  Diaspor  von  Sehemniiiif 701 

A.  DBLBaas:  analysirt  wiederholt  den  Sismondin 701 

G.  Rosb:  Pbenakit  vom  Eimen-OMr^e ;    .    •  70S 

Vobblcbr:  Zerlegung  eines  Federerzes 702 

RoBBifGARTBif :  analysirt Willia m Sit  aua  05er-^oA/e#ffeii     .    .    *  703 

Scrnabbl:              „         Kobalt-Glanz  von  Stiegen 703 

—     —                   f,         Kobalt-Erz  von             „       .....  703 

Nbivdtvich:             „        Bergtbeer  von  MurakÖm 704 

H.  RoaB!                 ^         Yt  te  rot  an  tal  von  YflarAy 704 

R.  Rbodios:           y,         Chi  orblei- Bleioxyd  von  BrtVoii    .     .  704 

F.  V.  Kobbll:         „         Hydrargilit  von  Vilia-rieea  in  Braeilien  705 

MmoLBTOB:           ,,         einen  neuen  Sehwefelko  halt      .    .    .  705 

MiRCfunn:             „         das  Gestein  vom  ÖUerg  bei  Jerueaiem    •  706 

Siixbm:  pseudomoTpbe  Bildungen 706 

MiALMB  Bild  Fiouibr:  zerlegen  die  Mineralquelle  bei  Salvetal  .    •  807 

MoBBRG  und  PmwG:  neoes  MiReral  von  Heleingfore  .    •    .    •    •  807 


XII 

8clf€ 

Lbvtt:  Bcriegi  MiiMralwuser  von  P«r«Mo  ie  Rwim  SM 

Haioir  GüR :  Comptouit  aaa  Ungarn 808 

A.  DcjFLOs:  zer]eg;t  das  MeteorAiseti  von  Seeiä^fen,    .    •    •    .  808 

WHiTPTBr:         ,,        RdthziiikerK  aus  Slerlnij^,  ATev-ZsTMy .    •  800 

DfiscLoisiuux:   Kryatall-Formea  des  Greenovita  (=Sphen)  •     .  800 

C.  fifAnicrr^c:  Epidot  vom   l>«ifo «...  800 

—  —  zerlegt  verschiedene  Pinite 800 

*•  —  Hamit  vom  Ffmo  =  Choodrodit 810 

Richtbb:  zerlegi  Schwefel wasaeratoff-haltii;«!!  Kalkspalh.    .    •  810 

SotirfABEL:     M      Spbirosiderit  aus  fiaKah  bei  Siegen     .    .     .  810 

M.  Pasteur  :  Uateraucbiingeii  über  Dimorphismoa 811 

IoblstrSm:  Zerlegung  dee  Wada  voo  MoMteko^  lVsstg9ihUmd  812 

A.  Dblessb:  analyairt  Xalk  von  Rhode-hUnd 813 

(X  ÄMSLBft:  .     „        das  Schwefel wasaer  von   Weiikack  .    •    •    •  813 

C.  KsnaTEN:      „         Andalusit  vom  Tri^'Hteh-Thaie    ....  813 

--   —  analysirt  Mangan -Späth  vom   Voigitberg  ,     .....  813 

G.  Fibdlbr:  Stalaktiten  mit  Krystatlen  als  Axen 813 

R.  HBRaiAivif:  Zuaammensetsung  der  Epidote;  Heteromerismns  .  816 

(X  Marigrac:  metamorphosirter  Pleonast  vom  Fa»sa-TM    •    .  8S4 

J.  NBUMAiffi:  kryslallinisfihe  Struktur  des  lfraf«iunier  Meteoreiseos  815 

NiCKLBs:  Ursachrn  verSnderlicher  Krystall -Winkel 835 

V.  Morbbim:   zerlegt  Dolomit  vom  Aiitnkerg  bei^oetoi  .    .    •  836 

B.     Geologie  und  Geognosio. 

F.  Sbnft:  /Xehrbochd.  Gebirge-  u.  Boden-Kunde",  Jenm,  8.9T,  1647  60 

C«.  BuTTitBR :  ,4it  Entstehung  des  Erdballes'%  Erlangen  1847,  8.  70 

Bbtrich:  alt'tertiftre  Fossilien  im  Thon  bei  Berlin       71 

Elib  DB  Bbaumoftt:  Gesteiae  swischen  Grunsand  und  Grobkalk  •  73 

V.  Helmbrsbn:  über  v.  MmoBnooRFF*«  Beobacht nagen  in  Sibirien  73 

Fr.  V.  Haobr:  eocftne  Schichten  su  QnHoHmg  und  AUhofen    .     .  76 

Montaomb:  rothe  Färbung  des  Mr^eres  ..........  76 

fCBLssni«:  Land-Senkung  beim  Erdbeben  in  CW#dk 77 

A.  V.  Morlot:  BRoiseher  Theil  des  Übergangs-Gebirges  im  Afiir-TA«!  77 

WiBBBL  :  ehmalige  und  jetsige  Grosse  der  Insel  Heigoiand       .     .  83 

R.  KifBA:  Versteinerungen  des  Kreide-Mergels  von  Lemkerg  .     .  83 

J.  NBircEBORBN :  Foraminiferen  im  Tegel  von  FeUS-Lapugg      •     .  84 

Drsor:  über  das  y/Ttirrain  Danien** 85 

Hbbbrt:  über  Pisolithen-Kalk  bei  Porif 86 

W.  Whewbll:  über  die  Sehub-Woge  in  Bezog  zum  nordischen  Drill  86 

Frapoixi  :  Lage  d.  neptuniscfaen  Formationen  u.  Bildung  der  Erdrinde  80 

Woskoboinikow  :  Reise  durch  das  nördliche  Pereien 06 

A.  ScHACCHi:  Auswürfe  von  Lenzit-Krystallen  am  Veenb  ...  07 

Dr  VKRrtBuiL:   palfiozoische   Gesteine  N^-Amerika^e  und    Europm'e  98 

Foubnbt:    über  Dolomite  und  Dolomttisation 103 

d'Archuc  o.  ob  VBnNBiiiL:  Durchacbnitt  dte  Pa^no/fe  Berges,  Oiee  319 

A.  Paiu.bttb:  Gesteine  in  Aeiurien  und  deren  Petrefakte      .    .    .  333 

A.  Burat:  in  Algerien  entdeckte  Erz- Lagerstitten 330 

Dacibreb:  Verbreitung  und  Gewinnung  des  Goldes  im  AMii-Sande  333 

Knochen- Ausgrabungen  in  Mahren .    •     .    •  335 

Hbrbbrt  :  geologische  Karte  des  Himalagm 336 

Fr.  V.  Hauer:  Eocän- Schichten  von  Guitaring  und  Allhofen     •    .  335 

Karstkn  :  Borazit  als  Felsart 336 

A.  Dplessb:  Erscheinungen  beim  Schmelzen  der  Gesteine    .    .     .  336 

Lro  :  Vorkommen  des  Goldes  im  Sehwarata-ThaU  in  TAtirtn^ii  337 

Dvrocrbr:  Ursprung  granitiscber  Gesteioe 337 


xat 

Sdto 

L.'ScHWBii»L8ii :  GM-EotwickeloDgr  ans  «fisseD  Qaellen  bei  OSitin^em  843 

Haktii««  und  V.  Collkguo:  über  Ri«gen-T6ple 34S 

A.  Ekchbk  ^on  DBR  LtKT» :  Moleiiee-GebiMe  der  dstlieben  Sehweiim  347 

T.  Carnall  :  Karte  der  Erxla|;*er»t5tteD  im  Muschelkalk  OUrB€hie§isms  a$5 

PaaiceLET:  Bergwerks-Diftiikle  in  Süd-Sinmien 3^9 

C.  BaonRBR:  über  Nummulilen- und  FlyMb-Formatien  derfieAiMtl«  361 

R.  Mallst:  sekolire  uad  i&gliehe  Bewegang^en  der  Erd- Rinde  •  3M 
De  uiBscHB:  ailoriftche  und  deroniscbe  Vulkane ;  Granit-Auibruebe $ 

nelamorphisebe  Wirkungen;    bunte  Färbung  der  Sandsteiue  •  363 

TAiXAvioNBa :  Nummuliten-Gebirge  der  Ande  und  den  P^enitm   •  366 

A.  ▼.  MoRLOT  :  über  Doleanit 489 

J.  DsLBoa:  Notitz  über  dus  Gebirge  im  ^ifetir- Becken     .    •    •     •  493 

NAPMAivif:  Felsen- Schliffe  der  Hokkurger  Porphyre  bei  Hirsen     •  497 

W-J-ÜEif  f¥OOD :  Üb«Tlagerung8- Folge  d.  Mineralien  auf  Erz* Lagerstätten  498 

Rsvss:  Cytherinen  des  IFt^iier-Beckens 600 

W.  HoPKina :  die  geologischen  Theorie'n  über  Hebungen  und  Bebungea  501 

Cb.  Lrsf.L:  über  den  naiumolilen-Kalk  iron  Almkmwut ,    ....  587 

inB  DB  BsAfnaoNT :  d.  ältesten  Gebirgs*Systenie  in  WsihBurofa  588 

F.  ¥.  KoBiNYi :  Abrutschung  vom  Berge  Havranek 589 

J.  B.  JoRBs:  geologische  Struktur  AttttralienM 589 

Descloizbavx:  Lagerung  des  itiindUeken  Doppelspathes .    .     •    •  590 

J.  D.  Dana:  Entutehung  der  Kontinente 591 

J.  D.  Dana  :  Folgen  der  Abkühlung  u.  Zusammenziehung  der  Erde  594 

YiRLEr  d'Aodst:  rotbe  Färbung  gewiKser  Felsarten 594 

Karsten:  Yorkommen  von  Anhydnt  soit  Steinsalz  und  Dolomit  •  596 

»■  Yernboil  :  6bcir  die  NummuHten-Gesteine 597 

R.  1.  HuRCHisoif:   Yerbreitung  und  Untei^ang  des  Mammonts  .     •  597 

G.  FiBDi.BR ;  ein  Erz-Gang,  welcher  Kalk-Schlotten  durchsetzt  •  •  600 
A.  PoMEL :  geologische  Erscheinungen  im  Brt^nu-ThBl  bei  Snariauis  603 
ffocGBRATB  i  dic  Braunkohlcu  auf  der  Hardi  im  Püimchen  •  .  .  603 
KuDBRNATSCH :  dts  Erz-  und  Kohlen -Gebirge  in  ßMUii    .     •    .    •  605 

ZsuscBivBRt  Jura-  und  Pläner-Scbichten  um  Krokäu 606 

EscNER ▼.D.LiNTH :  Auslogie  zw.  neuenGerolie-Bildungen u. Nageliluh  611 

EscHBR  V.  D.  Linth:  Blöcke  von  Ponle&'o«. Granit  in  der  ^i^ctoeif«  613 
G.  A.  Mantbll  :  Mikroskopisches  über  Kreide^  Feuerstein,  tertiäre 

Gebilde  etc.        , 617 

Hrrcacocx :  eigenthümliche  Umherstrenung  von  Blöcken  in  MMSaeh,  620 

Y.  Rauun  :  KlaasifikatioB  des  Tertiär* Gebirges  AptiUnUens.    .    •  6S1' 

A.  Rouaolt:  Bericht  über  die  EocänFosnilien  von  Pmu  ....  6S3 

FR.SiMOifT :  vorgesehiebti.Gletsehr r-Ausdehnnng  imSmi9kamaMr'€kfi  6M 

6.  Bisecbop:  Resultate  der  Zerlegung ^von  71  Rheinischen  Quellen  694 

TnoMÄ :  ehemiscbe  und  mineralogische  Änderung  einer  Bronze^Thure  6S6 

NÖG4SBRATB-:  neue  Mineralien  aus  den  Aäsin^Gegenden    .    .     •    •  627 

V.  Carball:  Menschen-Gerippe  in  einer  Galroei^GrubeOfor^eälMteii«  637 

ITosROBoiNiHOw  1  Kohleu-Formation  in  Persien    ..•••••  628 

Ff^4;6ERATB^  Basalt  zu  Honnef •    •  628 

L.  Frapolu  :  Schutegebirge  Burop&s,  I.  sobberzyniacher  Typus    •  629 

„Nmimrai  Uittary  of  Nev-Yorlr;  IV,  Qeoloffy,  Port  9.  mnd  4.''.    .  630 

Carteroii  :  Silber-halttges  Schwefelblci  von  Stmep  im  irB«lRBMf#  •  631 

Co^UAifD:  Tertiär  Gebilde  in  Toekemi 706 

v.  OsBiifiKT:  geognostischer  Umrtss  von  NW.-Bsihiend    ....  707 

Geschliffene  und  gestreifte  Feftsen ..«•  711 

Einschlüsse  im  Basalt  bei  Eieenaeh 712 

W.  HoPHiNs:  innerer  Druck  und  Blätter-Gefuge  der  Gesteine  ...  712 

Mineralogische  Yerhandlungen  des  Kongresses  in   Venediff^  1847    •  713 

DB  ZiGifo:  Formationen -Reihe  der.  VeneiUehen  und  TfroUr^Alfon  715 


Seite 

MoRLOT ;  FonualioBeB-Reihe  in  d«ii  Aipem           7 IS 

V.  DfiCHBn:  über  die  »»Memoirs  of  the  6eolog;ical  Survey*' .    •    •    .  717 

A.  Mabstür:  Geog^one  von  CataUmU%  ood  Aroffonimi    ....  719 

A.  ▼.  Momlot:  Vorkommen  des  Serpentins  in  Oher$Uier  .    .    •    •  7ao 

-*   —  Geognostischcs  zwischen  8i.  Michael  und  Kaiserbetg      •    «  78 1 

O.  V.  SimiBrnr:  6eog;nesie  von  Nmgykaniga .  733 

Cb.  Lyell:  das  Delta  und  die  Alluvionen  des  MiseUsippi    .     .    .  738 

Lartbt  :  ober  die  Süss wasser* Ablagerung  von  Satutan  und  Verwandte  796 

G5ppbrt:  Preis  *  Abhandlung^  über  Entstehung  der  Kohlenlager     •  736 

Bsikert:  über  den  Meteorstcin-Fall  an  Braunau 739 

V.  Catala:  Alter  des  grünen  Sandes  bei  MottetM 731 

E.  Phillips:  Geologie  des  Ermhergee  bei  ßieiherg  •..«..•  733 

A.  Pbrrby:  die  Erdbeben  im  DonaU'Beeken    ...«..••  734 

Gh.  Lyell:  Miocan»Sohicbten  in  M^rtfUnd,  VirgmUn^  Ckrolitu^    •  734 

J.  Lbvallois:  Steinsalz-Gebilde  im  Mosel' Oepi,   ...••••  736 

Ehrbnbbro:  über  den  rothen  organischen  Passat-Stanb     •     .    .    •  736 

Ph.  WiRTGEif  :  Grauwacke- Versteinerungen  bei  CbUen9\  Nachtrag  737 

L.  Hornbr:  orgAttiitebe  Grenz-Zeichen  geologischer  Zrit -Abschnitte  737 

W.  B.  und  R.  E.  Rogers  :  Auflösung  der  Gesteine  in  Wasser  •    .  740 

A.  Borat  {  Fels-Gebilde  u.  Erz-Lagerstatten  in  Toskimm  u.  DsuUehümd  743 

DB  Verrbuil  :  Grenzen  der  Devon -Formation  in  Nord*Amerika    •    •  744 

Dfi  Challayb  :  artesische  Bohrungen  an  Venedig 74S 

Glockbr:  Bernstein  im  Grünsand  und   *i   Arten   Honigstetn  745 

^  _  Verhalten  des  Jurskalks  im  Karpathen-Sandstein     .    •     •    •  740 

A.  SisMonnA  :  Lias  zu  PeÜt-Cöewr  io  Tarenteitfe •  740 

Daubrbb  :  Schätzung  der  Ausflüsse  natürlicher  n.  künstlicher  Wirme  747 

V.  AuGUSTirv:  Krystallisation  des  Eisens  in  Flinlen-Läufen      .    •    •  747 

J.  Tkalecz:   Drusen   natürlichen   Schwefels   zu    Weraaih^Töplüie  748 

V.  Raulin  {  geologische  Stelle  des  Physa-Kalkes  zu  Montolieu  «    .  748 

ELfB  DB  Bbaumoivt:  über  Mcjllot'b  Bohrungen  zu  Celmis,    •     .    •  826 

V.  PoLSZHi:  über  den  edlen  Opal  von   VSrd9Vmids 837 

V.  Dechbn  :  Quecksilber  in  SS^eitriiekens  Kohlen-Gebirge      .    •    •  838 

Ch.  Martins;  Temperatur- Versehiedenbeit  des  EU-Meere*  •    .    •  833 

Hebert:  Ablagerungen  zwischen  Kreide  und  Grobkalk  bei  pBTtf.  833 

Nobggbrath:  ,,der  Bergschlüpf  bei  &kertoimter%  Bonn  1847      .    •  834 

H.  Rink:  ,,die  Nieoheriseken  Inseln.  Kopenhagen  1647''     .    •    •    •  836 

Wibbb^:  ,^ie  Insel  He^golend^*,  Unmhurg  1848 837 

CoRMicH :  Geologie  von  Vm^diemeneiendj  Ta*mmieny  Nen^Süd-  IVelee  838 

EiOHWALD  :  Schuttland  in  Russland 840 

SoHTSCHUROwsRji !  die  4>ynanotMr,  Tmlower  Ui  MiM^ieteer-Gruhen  84t 

CopVAND :  Geologie  des  N.  Theiles  von  Marokko    ..••'..  843 

STRBFFLEim:  Wirkung  der  Fliehkraft  auf  £bbe  und  Fluth    ...  843 

Beri^sturz  in  Schlesien ^     •    .  843 

V.  Raulin:  neue  Klassifikation  der  Tertiür-Gebii^e 844 

J.  Dblbos:  die  Fahluns  in  SW.'-Frankreieh 844 

EscHER  V.  D.  LiNTH  :  »ygcologische  Verhältnisse  der  Sehweim\  Znridk  847 

HooKER  u.  CoRnncK:    Beobachtungen  nächst  den  Feueriands*inseln  840 

Meteorstein-Fall  am. 35.  Februar  1847  in  Ltfim,  Jowa 860 

SoHTSCHUROwsKn:  die  Lokifeioer,  Solutnsehaer  u.  OeHohotcer  Gruben  850 

SonrscHCJRowsRJi :  über  die  .Jeg*trjewer  GoldwÜschea 850 

B.  DB  Vbcchi  :  der  Berg  Ceiona  oder  Sarteano    ..*..«.  86t 
Hammer  :  zur  geognostischen  Kenntniss  Okereehlesiens     .    •     .     •  853 

Danielo:  Geologie  von  Morbihan 853 

Angblot:  Einsenkungen  Afrika^»  unter  den  See-Spiegel  ....  854 

Sbignbt:  WAame-Zunahme  der  Erde  nach  Innen 865 

J.  C.  Ros«:  £i»-Berge  in  Berg-Grappen  jiMseits  der  CampeU^intol  856 


XV 

Seit« 

dcuwALD!  di^  Oraawftck«*FonDa(ioii  ItwtJlMiib 8&f 

Boitb:  über  die  fHHMra  IsoHMitneD 85d 

IPombl:  vert^ledeae  MairtodoDteii  in  versehiedefieii  Gebirgen   •    «.  859 

E.  0B  BsAfiMoifT:  Untersrheidirag*  der  2  Nitmmulitea-Gebirg^e   .    .  861 

Bb  LA  Hatb:  Alter  der  Fisch-Schiefer  von  AutUH    .,.•..•  861 

Eicswald:  die  Kapferschiefer-Forraation  iUu9iänd^  ^    .    •    .    «    •  86t 

Giuhgb:  Ursachen  wechselnder  Oletseher- Ausdehnung 86S 

C.    Petrefakten-Kunde. 

C  G.  Gibbbl:  „Fauna  der  Vorwelt:  I.  ii,  Tdget  und  Amphibfen'^  lOS 

Fb.  V.  HAirsit:  Cephalopoden  des   Muschelmarmors  von   ßleiberg  105 

DieKBSOi«:   fossile  Menschen-Knochen  mit  Megalonyx       .     .  106 

Cn.  Ltbll:   fiber  dieselben •    *  107 

DiCKBsov:  Fusffr-Eindrficke  vom  lebenden  Alligator 107 

J.  Babaakdb:' Brachiopoden  der  silurischen  Schichten  in  Böhmen.  108 

Vusmv9£A:  Beobachtungen  iSber  Macrorhynchos  Meyerl  Dcnk.  •  109 

Fb.  ▼•  Haobr:  neue  Cephalopoden  im  rothen  Marmor  von  Ausses  100 

Max.  v.  LBOCBTBtvBBRG !  yyüeue  Thier-Reste  vonZarskqie  Selo*^184S,4^  1 10 

Plubviivabr:  Microlest  es  antiquus,  ein  Sftugthier  im  Keuper  111 

—  —  Z&hne  yon  Sargodon   tomicus 111 

Jm  ▼.  Buch:  6ber  Geratiten,  bpsonders  der  Kreide  .    .    •    .    .  111 

H.  G.  BROifif:  .»Geschichte  der  Natur"  III,  ii,  1—640,  Siuiig.  S*  .  113 
H.  ▼.  Meter:  HomoeosanrusMaximiliäni  undRhamphorhynchus  lon- 

gicandos^  Frtmkf.  4^ 114 

Urgbr:  fiber  fossile  Palmen •    •    .    •    «^  •  115 

D^ARcyiAc:  vertikale  u.  horiasontale  Verbreitung  der  MeereskonchyHen  116 

J.  MoBüis:  Eintfaeiinng  des  Geschlechtes  Terebratula      .    ••  118 

A.  DiwoivT  :  Werth  des  palaontologischen  Charakters  in  der  Geologie  1)2 

H.  JoBSAiv:  Ernster  im  Saarbrficken^schen  Steinkohlen-Gebirge  125 

J.  8.  BowESBAriK :  neue  Fterodactylus-Art  aus  Kreide    •    •    .  126 

R.  OwBfi:  pKocSne  Pifvian-Reste  in  England 127 

VF,  Stopp:  Siugthier-Knochen  In  Texae 127 

G.  FiscNEB  V.  Waldheim:   fo5:sile  Saurier  bei  Moekow    «    .    .  128 

PlUBi<nii6BB :  Anopiotherium  aus  eodinem  Kalke  WnrtembergM    •    .  236 

P.  GsavAis :  fossile  S&ugethiere  in  Yaueluse-Thtü 236 

und  M.  0B  Sebrbs  dsgl.  im  Miratül-Dpt •    •  236 

Cb.  RoouxibK:  Lagerung  eines  Mammon th-Ske1etts  bei  Moseau  237 

J.  TouijiiiT.SMrrH:  Struktur  der  Yentrikuliden  der  Kreide  .    .  238 

F^AAs:  Orthozeratiten  und  Lituiten  im  mittlen  schwarzen  Jura      •  242 

6.  Fiscbbb  V.  Waldhbim:  Saurier  im  Oolilhe  von  Sitniirek  •    •  243 

IL  Owen:  Harlan  us  Americanus  =  Sus  Americanus  .  .  .  243 
JL  d'Obbi^tit  :    zoologische    und  geologische  Betrachtungen    über 

Braehiopoden 244 

SiBBifsTRUP:  über  Mol tkia  und  Cyaihidium 248 

—  —  fossile  Biber  in  Skandinavien 249 

G.  CoBioivt:  Saurier  Im  Lias  von  PerUdo 249 

W.  MAifTBlL:  Mo»Eier  in  Neu-Seeland  ...:...•••  251 

PusifindzR:  die  Saurier  mit  schneidenden  Zahnen 25  t 

R.  Kubb:  Cephalaspis-Arten  Ao.  =  Pteraspis  Kif.  ....  254 

BimiKr:  aufrechte  Kalamiten  im  Kohlen-Gebirge  von  Ifigan    .  254 

Lovin:  Wanderung  der  Mollusken-Fauna  Skaniinaviene       .    .     •  256 

Golbfuss  :  M  0  s  ch u  s  M  e  y  e r  1  in  Papier-Kohle  des  SMengekirgee  ^67 

Zwei  neue  Mastodon-Skelette  in  den  Vereinten  Staaten    .    .     .  368 

S.  L.  Dah A  :  Analyse  von  Koprolithen  aus  Neuroth  -  Sandstein  .    .  368 

O.  flsmiii  Tertiär-Pflanzen  an  der  hohen  Bhonen 369 


XTI 

Srft« 

Laixbr  und  Paribo:  Mast'ela  (Hartes)  plesictis  von  JUUer  «  S7& 

Fb.  V.  Haubk:  Ophalopoden  von  RatMfM  b«i  MtUisU     .    •    •    •  371 

V.  Hall:  KoacbWten  io  Ualersilnr« Schiefern  von  CJMimmM   .    •  374 

p'Archuc  :  foMile  Ore;ani8iDen  au«  der  Tourtia •    •    •  375 

£.  W.  BiNUBy:    die  l^nAifl^iler  Sig^illaria 37« 

Rick.  Baown:  aufrechte  Stimme  in  Kohle  aof  Cmp€  Bretmi*    •    •  377 

JoLT  und  LstHBiuB:  Untersuchungen  über  Numinuliten    •    •    .  379 

Ghaham,  AffTMONT  und  Jambs:  silurische  Asterien  von  Cmdnmmli  370 

NoMwooo  u.  OwBif :  EchiModeru  d.  Kohlen-Formation  von  SL'MjOuU  380 

BfiGBLMAivif :  (?  dasselbe)  Melanitesmultlpora 380 

E.  FoRBBs:  tertiäre  Konchylien  auf  £os •    •  381 

Dbsok  :  Krinoidrn  der  Sehweiim      ....••••••••  381 

G.  A.  MAriTBLL :  W^cichtheile  von  Foraminiferen  in  Kreide  Englands    •  384 

G.  MicHBLOTTi :    Beschreibung  der  MiodUi -Fossilien  Nord-tialUns  B0% 

Gfiiivrrs:  ^Versteinerungen  des  Zecbstein-Gebirgs",  Dresden  f  FoL  503 

F.  Ungbr  :  ,yfossile  Flora  von  Paraehlug** 60S 

L.  V.  Buch:  die  Ceratiten  des  Muschelkalks 510 

G.  Bischof  :  iHt  vegetabilisches  od.  animalisches Lpben  froher  erwacht?  032 
PB  GsBf  Egbbton:  Hybodus-Rachen  von  der  Insel  WigKl  .  .  •  634 
Gr,  V.  Kbisbaung  :  von  M  iDDBNDoapp  gebrachte  SHirUehe  Ceratiten  635 
J.  T.  Smith:  Kreide-Ventrikuliden;  Klassifikation  .  ....  636 
BB  Boissr:  Konchylien  des  Sässwjisser-Kalkes  von  RUly  bei  Bheims  637 

Nitst:  lebende  und  fossile  Arcaceen '.  638 

Cantsainb:  Gleiche  Organismen- Arten  in  verschiedenen  Formationen  638 

EHREnBBRG:  Kiesel-Infusorien  im  BeruNtein •     •    •  638 

Goppbrt:  Pinns  pumilio  in  Braunkohle 630 

DucHASSAXifo:  Korallen-Rüfe  in  Wesi-indien'^  ihre  WiedererEeogong  ^39 

Fr.  V.  Haubr:  über  Caprina  Partschi 639 

Nilsson:  neue  Verauderungen  in  d<'r  Thier-Geographie  Schwedens  640 

Goldfuss:  fossile  Tbiere  in  der  Stwalik-SeUe  Indiens      •    .    •  ^,  749 

Goppbrt:  Pflanzen-ähnliche  Einschlüsse  in  Chaicedon 760 

C.  G.  Gibbbl:  „Fauna  der  Yorwelt,  I,  in,  Fische,  Leipmigj  1848''  .  7^ 

Fr.  M'Coy:  neue  Fische  der  Kohlen-Periode 753 

£.  Forbbs:  fossile  Aster  laden  in  Brilisehen  Schichten    .     •    •  754 

—         —       hat  jedes  Genus  sein  Verbreitungs-Cenirum  ?      .    .    •  754 

Neue  Cetaceen -Reste   im  Subapenninen-Gebilde   Pieeenvd's.    «  755 

Rsuss:    Cytherinen  des  Wiener  Beckens 750 

£.  Forbbs:  Gault-Konchylien  von  Sia,  Fe-de-Bogotm 756 

F.  J.  Pictbt:  „Mollusques  foss.  des  gr^s  verts  de  OeneveJ,  1848'*  -757 

A.  E.  Reuss:  »»fossile  Polyparien  des  Wiener  Tertiär-Beckens,  4<*^  757 

Coquard:  fossiler  Frosch  u.  Schmetterling  im  Gypse  %n  Ai»  760 

BARRAifOE:  silurische  Cephalopoden  mmiel- Böhmens    •    .     •    •  761 

d'Orbignt :  Nord. Amerikanische  Nummuliten  =  Orbitoides  •    •  764 

R.  P.  Corroif:  das  geologische  Alter  der  Knochen-HShIen    .     .     .  765 

FisCHBR  V.  Waldhbim:  Diu osaurus- Schädel  aus  dem  West-Üral  760 

Couthout:  Einfluss  der  Temperatur   auf  Verbreitung  der  Korallen  767 

Charlbsworth:  Mosasaurus  in  Kreide  von  Bsse^ 767 

FiscHBR  V.  Walohbim:  Actita  Munsterana  in  Bergkalk     •    •  768 

DB  Quatrbfagbs:    fossile  Nemertes  su  Solenhof en     •    .    ...    •  768 

D^AncHiAC  :  Fossil- Reste  der  NuAmulitenoSchichten  von  Bayonne  •  864 

Fleming  :  Klima  für  lebende  und  fossile  Ma  dreporen  SehotiUmds  864 

li*    BblLardi:  Monographie  fosniler  Pleurotomen  Piemonü  .    •  864 

Nor  WOOD  u.OwBi«:paläozoisch.Macr  opetali  chthys  vonJ9f0^i^Ofi  872 

J.{W.  Bailey:  Pflanzen-Gefasse  nnd  -Zellgewebe  in  Anthrazit-Kohle  872 

M.DB  Sbrrbs  u. Figuibr :  Versteinerung  von  Konchylien  im  Mitlelmeer  87 3 

M.  DB  Sbrrbs:  Thiere  in  obern  Tertiär-Schichten  MinUpeUisrs     .  874 


XVII 

Seite 

R.  Hont  :  ob  KohlensAore  das  Pflanzen- Wacbsthum  fBrdere  ?    .    •  876 

Caktsb  :  Guano  aua  Insekttfo  von  Mtilmeem •    •  876 

J.  W.  Saltbh:  Struktur  uud  Arten  von  Trinucleua     .    •    •    •  877 

S.  Bf.  Saxbv  :  Tbirr-Fahrten  im  GrCiOKande  von  Wight      ....  877 

J.  Cohhuigbam  :  Vogelfabrten  im  New-red-Sandatone  au  Lherpooi  880 

D.     Geolog;i8€he   Prei8-Au%aben 

der  JfariiflMr  SocieUt  MSdS 611 


E.    Mineralien-Haiidel. 
dea  MinenilieD-Coniptoirs  in  UMMerg 640 


VerbeMerungen« 


{m  Jahr^ng;  1847, 

Seile  Zeile            etaU 

Ilea 

455,  21  V.  0.  einer  •  .  . 

einer  Lyra 

672,  21  V.  u.  konkave 

konvexe 

673,    4  V.  0.  Backenknochen 

Backenzähne 

675,  11  V.  u.  klar 

klein 

676,    2  ▼.  0.  Reulhen 

Beutkm 

678»  16  V.  0.  Meh! 

MM 

im  Jalirg^ang  1848. 

60,  15  V.  0.  XX 

XIX 

60,  22  V.  0,  XX! 

XX 

85,  23  V.  0.  (genannt 

gekannt 

86,  24  V.  0.  Becken 

Beckens 

120,  18  V.  0.  liefert 

liefern 

178,    3  V.  0.  £indocpru8 

Endoceras 

189,    3  V.  0.  gescbfiift 

geschürft 

194,  10  ?.  0.  Pariser 

Alzeyer 

196,  13  V.  u.  cinctam 

plicatum 

203,  21  V.  0.    \XVI 

XXIV 

279,     7  V.  o.   V« 

yh 

314,  23  V.  0.  1847 

1847,  831 

818,     9  V.  0.  1847 

1847,  841 

361,  18  V.  n.  gehören 

gehöret 

467,  23  V.  0.  EaiiL 

Earl 

611,  14  ▼.  II.  ^ge» 

Age 

612,     3  V.  n.  voiMt 

9oieni 

619,    9  V.  u.  Staflfeln 

Tafeln 

620,   16  V.  0.  kleine 

ganz  kleine 
Magnet  eisen 

521,     7  V.  0.  Magnetcisen 

521,  10  V.  u.  7.0 

so 

622,  15  V.  u.  Zcrmai 

Zertnait 

522,     8  V.  n.  Kalk 

Talk 

524,     8  T.  0.  xwölf 

achtzehn 

624,  12  V.  u.  Druck 

Bruch 

624,     7  V.  0.  der 

der  mir 

625,    3  V.  0.  undeutlichem 

schneeweissem 

525,  18  V.  0.  kleine 

kleine  grauüchweisse 

567,  23  V.  0.  1848 

1848,  841 

673,     1  V.  0.  373 

673 

597,  15  V.  u.  Hippuriten 

Nummuliten 

«58,     2  V.  0.  Reia 

ilofa 

714,     6  V.  0.  Der 

Die 

714,     8  V.  0.  Die 

Der 

801,  22  V.  0.  1848 

1847 

Tafel  IV           Kalkschiefer 

Kieselschiefer 

Grauer  Schiefer 

Grüner  Schiefer 

Über 

die    silurischen   Gesteine    Böhmens  j    nebst 

einigen  Bemerkungen  über  die  devonischen 

Gebilde  in  Mahren^ 

Hrn.  YL  \.  Mdrchison. 

(Am  «mm  Sdnefttii  ab  Dr^  6«  LmasAiiD»  ¥nm  4m  6.  An^wt  1847.> 


Taf.  L 


Die  Ergebnisse,  der  gemeinsehaftliehen  Forscbongen 
meiner  Freonde  Ybrmbuil,  Kbtserlino  und  von  mir  sollen 
dnrch  Sie  dem  deutschen  Pnbiilium  sug&nglioh  werden ;  desshatb 
werden  Sie  sich  aas  dem .  ersten  Kapitel  unseres  Werkes 
erinnern  9  weleh'  hohes  Gewicht  auf  die  Arbeiten  von  Bae- 
EANDK  *  8o  legen  ist.  Zum  ersten  Male  besuchte  ich  Prag^ 
im  Jahre  1829,  dann  184S,  und  jetst  hielt  ich  mich  14  Tage 
mit  Vbrhbüil  daselbst  aof ;  später  traf  auch,  Kbtskrlimo  noch 
ein.  Znr  2<eit  meiner  ersten  Anwesenheit  wosste  Ich  nicht 
viel  mehr  Ober  die  Reihenfolge  der  Gesteine  und  Petrefakten 
unterhalb  des  Kohlen-  oder  Berg- Kalkes ^  als  irgend  einer 
meiner  Wissenschafts-Genossen  in  Europa;  damals  hatten  mein 
Reise  -  Geführte  Sbdowick  und  ich  hauptsächlich  die  geologi- 
schen Verhältnisse  der  östlichen  Alpen  im  Auge**;  wir  hegnflg- 


*    Verg;L  Naihe  p^timlnafrB  9ur  Is  9y9ÜmB  tUutien  ei  U»  Trilo- 

Mfs#  iB  Btkims  ipor  J.  Bamuhde,  Ui^Ho.  184$  >  Jahrb.  18^,  754. 

^    flnM#«#.  gmi.  S^e,  La»4m,  4,  iit,  sei  wid  PkU,  MMgtm.  »,  V, 

1880.  i 

1 


ten  uns  daher  mit  einer  Wanderang  auf  dem  linken  MMaur 
Cfer  in  Gesellschaft  des  treffliehen  Mineralogen  Zippe.  Wir 
sahen  grosse  Kalkstein-Massen  mit  Trilobiten  gewissen  Gebil- 
den untergeordnet,  die  sn  Jener  Zeit  den  Namen  Grauwacke 
oder  i^Ubergangs-Gebirge^^  führten.  Ansser  einigen  von  Stkrn- 
BERO  beschriebenen  Trilobiten  *  boten  Prag*$  Sammlungen 
fast,  keine  paläosotsehen  Versteinerungen.  Jahre  verflossen 
seitdem;  unsere  Dntersachbngen  fesselten  uns  auf  den  Briti^ 
«eien  Inseln ;  wir  gründeten  endlich  d^s  ailuri99ll#  Sqrstem  auf 
•in  wahres  natarliches  »terrain^,  charakterisirt  durch  eigen- 
thümliohe  organisohe  Reste,  und  von  dem  darüber  befindlichen 
Kohlen-Kalkstein  durch  die  mXchtige  Ablagerung  alten  rothen 
Sandsteins  getrennt.  Dioser  erstiB  Sohrilt  war  gleichsam  nur 
das  Vorspiel  eu  spätem  Forschungen  von  Sedowick,  Lohs- 
DiiCB^nnd  mir;  e*  entstand  das  ^devoiiisehe  Syvtem^  -^*  ^h9 
Reihen  -  Folge  von  Versteinerungen  -  fahrenden  Kalksteinen, 
Schiefern  und  Sandsteinen,  die  sich  als  Äquivalente  deB  alten 
rothen  Sandsteines  erwiesen;  Auf  solche  Weise  waren  wir 
■lit  den  ältesten  Versteinerungen*enthaltenden  Schichten  ver* 
trauter  geworden;  es  handelte  sich  nun  um  die  Frage,  ob 
die  KlJEissifikation  ^  wie  wir  sie  für  die  Gesteine  auf  den 
Brilischen  Inseln  festgestellt,  auch  für  die  altern  .Gebilde  in 
andern  Theilen  Kuropa  $  anwendbar  sey.  Sie  wissen,  in 
welche  Gegendon  meine  Untersuchungen  mich  führten ,  und 
ich  bemerke  nur,  dass  ich  im  Jahre  1843  äqf  meiner  Rückkehr 
von  Polen  und  ScJilesien  —  wo  ich  hoch  einige  nachträgliche 
Beobachtungen  für  das  Werk  über  ^ussland  machte  —  4iuch 
nach  Prag  kam.  bamals  schon  drängte  sich  die.  Überzeugung 
mir  auf,  dass  die  Kenntniss  der  silurischen  Gebilde  in  Deuiici' 
lani  —  weiches  auch  deren  Verbreitung  sey  *—  noch  bedeu- 
tend des  Aufschwungs  bedürfe  (die  Schiefer  unterhalb  des 
Kohlen -Kalksteins  in  Belgien  und  in  den  Rhein^  Landen  sind 
als  Repräsentanten  des  devonischen  Systems  anzusehen).  Die 
Untersuchungen  BÄrrande*s  ergaben,  dass  die  Gesteine  in  den 
Umgebungen  Präge  dem  silurisohen  Systoflue  angehören« .  Schon 

*    In   den  VerbandlimgeB  des  vaterliudisciten  MasetoiaSj  «Aüir|;^an^ 
1825  mid  1835. 


ÜB  JAte  IMO  —  ttiuttiUelbAr  .nnob  Eirff^heinen  des  sUqrlscIieii 
Syslenes  —  theUle  auf  derselbe. SBina  Meinang  mit^  da^s  er 
die  Sehiohlen  in  Böhmen  ffir  gleichen  Altera  mit  4en  von  mir 
beeekriebenen  halte«  Nach  einer  gemeinsehaftlichen  Exkursion, 
OB  das  Auftreten  der  Kalksteine  nnd*  Schiefer  au  sehen, 
Ahrte  Bareanok  mieh  in  seine  reichhaltige  Petrefak$eii<Saniin- 
long,  und  nie  werde  ich  das  Erstaunen . Fergessen,  das  mich 
fassCe  bei  dem  Anblick' einer  solchen  Ansahl  von  Verstein^ 
rangen,  von  denen,  neiui  Zishntheile  vielleicht  der  wissen^ 
scbaftliehen  Welt,  unbekannt  waren.  loh.  zögerte  damals  anob 
keinen  Augenblick,  d^m  Ailsspruobe  BAaRANOs's  beju^utreteni 
der  seine  Versteinerungen  an4  die  sie  •  umsehliessei^den  Felsr 
nassen  mit  den  Gebilden  und  den  Profilen  im  siliiriscI^^Q 
Systease  sorgfliltig  yergliehen ,  hlitte.  Spiiter  erhielt  ich  durch 
Um  die  Mittheilong,  dass  eine  scharfe  Gnense  »wischen  dei| 
•bero  and  antern  ailnrisehen  Gtebildeu  Böhmens  ru.  sieben 
aey,  indem  sie  sieh,  durch  petrographisehe  Charaktere,  Luge- 
rnngs  -  VerhAltniaSe  and.  organische  Reste  wesentlich  ankert 
aehieden.  kh  trag  kein  Bedenken,  diese  Thatsache  in  deai 
einleitenden  Kapitel  nu  dem  Werke  Ober  JRuisl^  anzufüh- 
ren ;  übrigens  l¥ollte  ich  mir  das .  Vergnügen  nicht  versagen, 
die  lehrreichsten  Profile  in  Prßge  Dmgebongen  selbst  so  ontefr 
soeben.  Es  bedurfte  keiner  langen  Zureden,  am  .meinen 
Frevnd  Vbrmboil  —  der  indessen  die  silurischen  'und  andern 
pnlfioMisohea  Gebilde  Nofi^Amenka*$  mit  jenen  von  Eurgpß 
verfliehen  hatte  —  so  vormdgen,  mit  mir  in  Prag  sns^ainmen- 
notreffen,  um  die  palfiontologischen  Sohfitse  Barrandb's  einer 
etrengeii  Prüfung  cn  anterwerfen.  Später  traf  auch ,  wie 
sehen  gesagt  wurde,  KsYSERUNci  ein ,  der  seinen  Namen  erst 
neoerdings  durch  die  Beobachtungen  im  Pitechora  -  Gebietü 
bekannt  machte.  Ich  kann  in  meiner  Freunde  und  meinem 
Namen  nur  die  feste  Oberzeugung  aussprechen,  dass  Barran« 
bb'o  Sammlong  aiioriseher  Petrefakten  so  den  bedentendsten 
in  Europa^  in  der  Welt  ttberhanpt  gehOrt.  Ich  war  natura 
Hoher  Weise  begierig,  die  Verhältnisse  des  merkwürdigen 
Beckens  näher  kennen  eu  lernen,  von  dem  ich  nun  eine  ge- 
drängte SkisEo  geben  will.  Gemeinschaftlich  bewanderten 
wir,  ndne  Fraondn  und  ieb^  ^ie  anitsnmen  Formen  einer 

1* 


IHlhern  Tht«r- Welt ,  weiehe  düreh  die  beharrlteh^n  Amtren- 
gongeii  Barhaiidb's  den  Seboose  der  Erde  entnemmen  worden 
waren.  Sieherlioh  verdienen  die  nneigennfitsigen  Bemühungen 
des  ren  keiner  Seite  unterstOtaten  fransösiechen  Geologen 
alle  Anerkennang.  Gegen  aehfhandert  silarlsehe  Petreftikten 
hat  derselbe  sasammengebraeht,  die  er  nnn  beschreiben  will ; 
Jede  einaekie  Versteinerangs-Grappe  soll  steh  doreh  bestioinice 
Charaktere  ausseiehnen.  Mit  Saehkenntniss ,  Sorgfalt  und 
Liebe  hat  Barrahdb  die  Aasarbeitvng  seiner  Sehrift  begon- 
nen ;  bereits  sind  nweionddreisslg  der  hnndertnndzwamig 
Petrefakten-Tafeln  vollendet,  und  wir  können  bald  einer  der 
Interessantesten  und  voilstindigsten  Monograpble*n  entgegen* 
heben  *• 

leb  verweise  auf  das  In  Tf.  i  gegebene  Qaer-Profil  doreh  den 
breitem  Theil  des  Versteinerungen  •*  führenden .  jffMmaiciefi 
Beckens  (diejenigen  untern  Gesteine  ausgeschlossen,  die  keine 
Petrefakten  mehr  enthalten);  demnach  erstrecken  sidi  die 
Gebilde  von  NO.  nach  SW.  auf  einC  Entfernung  von  ange* 
fthr  Echn  deutschen  Meilen;  die  grttsste  Breite  betragt  etwn 
drei  und  eine  halbe  Melle  von  HW.  nach  SO.  Die  Richtung 
der  grossem  Ellipse  des  Bökmsek$n  Beckens  ist  die  nllmlicke, 
wie  die  der  typischen  silorischeh  Gesteine  SrossMianniens} 
gleich  diesen  serMlt  die  BSkmuehe  Ablagerung  in  sweiHaupt- 
Grappen.  Die  fiussere  Zone  vertritt  die  untern  slluMsehen 
Ciosteine,  bestehend  aus  Schiefern,  Konglomeraten  und  quarsi* 
gen  Fels -Massen;   sie  füllt  unter  ein  von   ihr  umscbloasenes 


*  Seildem  erschien  fiARRAimB'e  y^aefiee  ^dümkimire^^  worin  er  eaae 
kurse ,  richtig«  Skiaie  yoa  den  «loriscbea  Becken  in  Mfkmm^.  gibt ,  in\d 
aUein  von  hoadert  und  fünfzehn  Trilobitea  -  Arten  spricht.  Auch  die 
Hm.  Hawu  nnd  Corda  haben  den  Prodromos  eines  grSsiieren  Werkes 
aber  die  Böhmischen  Trilobiten  herausgegeben ;  zu  meinem  Bedauern 
fand  ich ,  dass  von  den  verdienstvollen  Entdeckungen  BiiRiiAKDa'sr  kein 
Wort  gesagt  wird,  und  überlasse  dem  Palftontologea  die  Eatacheidung 
fiber  den  Wertb  einer  Schrift,  derea  Verfasser  die^eschreibung  von  330 
Crustaceen  -  Artc^  versprechen.  In  meiner  Freunde  und  meinem  Namen 
kann  ich  mit  ihrer  aufgestellten  Behauptung  „dass  alle  die  verschieden- 
artigen Schichten  fast  oder  wirklich  gFeichzeitig  abgelagert  worden 
und'  nicht  als  Gruppen  verschiedenen  Ahers  anzusehen  seyen",  wie  Sie 
aus  den  folgenden  Mittbeiinngcn  erseban  werden,  nkht  öbcrciaatimaiea. 


Etlip^oM  Ton  Kiilkstein  ond  Sehiefer  ein ,  welche  die  obere 
siiwriflche  AbtheiJong  repräsentiren.  Die  tfoasere  Zone,  in 
weleher  nan  die  fille«ten  Petrefakten  «ofgefonden  bat,  wird 
In  ihren  tiefsten  Schichten  durch  erdige  Schiefer  von  graner 
oder  dnnkelgrflner  Farbe  beseiebnet  (c  des  Profils),  die  man 
in  der  That  als  vortreffliche  Vertreter  der  ninndstones^  und 
»ratcb'  in  den  aiinrisohen  Regionen  ansehen  kann ;  gleich 
diesen  selgen  sie  einen  deotlichen  sohiefrigen  Durchgang. 
Wo  wir  daa  Gestein  nntersuchlen  (Gmetx  auf  der  einen,  Skrqf 
anf  der  andern  Seite  des  Beckens),  lunn  man  dasselbe  kaum 
TMi  andern  Schiefern  (b)  unterscheiden,  die  g^chförmig  dar- 
nnter  liegen  und  swischen  einer  quarsigen  ond  Konglomerat* 
artigen  Grauwaeke  auftreten,  fihnlich  der,  welche  bei  Skref 
die  Versteinerungen  -  führenden  Schickten  bedeckt.  Diese 
nnteren Gesteine  (a  und  b),  welche Barranob  von  den  darüber 
befind  lieben  wegen  ihres  Mangels  an  Petrefakten  unterschie- 
den haty  scheinen  mir  in  ihrem  petrographischen  Charakter, 
in  ihren  Lagerungs- Verhältnissen,  in  Streichen  und  Fallen  so 
fii»ereinstimmend  mit  den  sie  bedeckenden  Gesteinen,  dass  sie 
ohne  Zweifel  als  die  wahre,  natürliche  Basis  von  Böhmen  zu 
betrachten  sind,  wie  die  kieseligen  Sandsteine  und  Ärkose 
▼on  Schweden  und  die  unteren  Schiefer  von  Peterehurg ,  die 
simmtlich  keine  organischen  Reste ,  ausser  Fukoiden ,  führen 
vnd  In  den  genannten  Gegenden  die  Basis  des  siluriscben 
Systemes  ausmachen.  Unter  den  sahireichen  Trilobiten»Arten 
In  den  untern  Schiefern  (c)  ist  besonders  eine  Art  (Parado- 
xides Tessini)  zu  erwähnen,  die  nämliche  Form,  welche  ajich 
in  Skmniinaoien  die  unterste  Versteinerungen-ffihrende  Schicht 
ebarakterisirt  und  wie  hier  gewöhnlich  in  Gesellschaft  von 
Battus  oder  Agnostos  erscheint.  Unter  den  wenigen  Orthiden, 
die  man  in  den  fraglichen  Schichten  aufgefunden ,  ist  O. 
Romingeri  Barr,  zu  bemerken,  der  0.  testudinaria  nahe 
koflunend,  die  sich  stets  als  so  bezeichnend  für  die  unteren 
silnrischen  Gesteine  in  Britannien  und  in  andern  Tlieilen  Eure- 
pde  bewährt  hat  und  von  Vsrnkuil  als  eine  der  sichersten  Leit- 
»uscheln  in  den  untersten  silnrischen  Gebilden  von  ilori" 
Amerika  erkannt  worden  ist. 

Die  Trilobiten-Sctiiefer  werden  von  yuarcigen  schicfrigen 


Hassen  (ri,  d*,  d**  des  Pn^ofits)  bedeokt,  tvle  man  bei  Gmetm 
aaf  der  einen  Seite  des  Beckens,  auf  der  andern  bei  Sktcf 
In  dem  Beraun-  Tkale  westlich  von  dieseV  Stadt  sehen  kann« 
Die  Felsart,  welche  am  erstgenannten  Orte  die  Srhiefer  be* 
deckt,  ist  ein  Konglomerat  «artiges  qaarfciges  Gestetn,  das  nach 
oben  in  grosse  Massen  kieseKger  Schichten  tfbergeht,  die  hohe 
Bergrücken  xnsamiaensetxenjgewühVilich  von  Wäldern  bekleidet  { 
indess  sind  die  Gesteine  in  den  tiefen  Thfllern  der  Litowka 
und  Beraun  dentlich  auf  beiden  Seiten  des  Beckens  entbidsst 
Aiki  rechten  Ufer  des  letztgenannten  Flusses,  bei  Shreyy  be- 
steht die  Konglomerat-Lsge  über  den  Trilobiten-Schiehten  ans 
meist  gerundeten  Brocken  von  weissem  Quars  und  Kiesel* 
kchiefer,  deren  Grosse  von  der  kleiner  Stücke  bis  cum 
Durchmesser  eines  Madns- Kopfes  wechselt.  Der  bindende 
Teig  ist  grösstentheils  aus  dem  zersetzten  Material  des  dnr*- 
nnter  befindlichen  Schiefers  hervorgegangen ;  auch  bemerkten 
wir  härtere  Fragmente  desselben  nebst  einem  Stück  von 
Paradoxides.  Einige  lokale  and  zahlreiche  Störungen  am 
nordöstlichen  Ende  des  Zuges  ausgenommen,  zeigt  sich  in 
der  ansteigenden  Reihen-Folge  grosse  Symmetrie,  auf  welcher 
Seite  auch  man  das  Profil  betrachtet.  Ich  will  mich  hier 
nicht  weiter  bei  dem  Porphyr,  Kieselschiefei'  und  Hornstein 
verweilen,  die  auf  der  westlichen  Seite  des  Betfkens  vorkom- 
men n^bst  gewi^ssen  Lagen  einer  schweren  dunkelfarbigen 
quarzigen  Grauwacke,  welche  der  antern  Abtheilung  einen 
eigenthömlichen  Charakter  verleiht,  wie  man  Diess  unfern 
Shrey  sehen  kann;  aber  bemerkt  zu  werden  verdient,  dase 
die  Eisenerze,  welche  in  den  erwähnten  Gesteinen  sieh  linden, 
Im  Äussern  kaum  Von  jenen  bei  Dütenburg  and  andern 
Orten  in  Nasiau  unterschieden  werden  k5nneh.  Von  geold- 
gischem  -  und  imläontologischem  Standpunkte  betrachtet  sind 
die  BbhmUehen  Eisenerze  freilich  verschieden  von  denen  an 
der  Lahn  und  am  Rhein;  sie  treten  wahrhaft  im  innersten 
Herzen  untrer  silurischer  Gesteine  auf  und  enthalten  keine 
devonischen  Petrefakten,  sondern  Echinosphaerites,  den  Cystl- 
deen  angehörig,  den  Erstlingen  der  Krinoiden,  die  man  In 
den  untern  silurischen  Gebilden  entdeckt  hat,  und  deren 
klassische   Sohlldernng  wir  L.   v,  Boch   verdanken*     Bietet 


«ich  aMh  fcatta' GdflgeBbeil  deit  Binflaa«.  »«  beabii«hun,'  daH. 
die  eriipiivtfii  Gestdine,  Porphyr,  Grünstein  o«  b.  w.  —  au 
wekhan  die  Gegend  so  reich  Ut  —  auf  die  neptunisoho« 
Gebilde  auaäbten,  eo  wie  die  Nutar  der  verSnderteii  Fele- 
Blaaeen  in  den  Daigebungen  voa  Pr%ibram  genaa  nu  ermittela, 
ao  aail  doeh  ?oa  dem  Auftreten  pliitoni«cher  Gebilde  inmiitea 
dar  |>ai£oaoi«chen  Reibe  die  Aede  »eyn« 

Die  obern  Massen  der  qoeraigen  Gesteine  werden  veii> 
«igsweise  durch  eine  Menge  Trilobiten  ohamkterisirt ,  unter 
deaen  als  besonders  eharakteristisoh  das  Geschlecht  Tri  nur 
clens  zu  nennen  Ist;  eine  Art  scheint  mir  T.  Caraetaai 
(mU)^  eine  andere  T.  ornstus  (STKRNBftao).  Diese,  so  wie 
verachiedene  Formen  ron  Phacops,  Calymene,  Asaphna^ 
Bild  Odontoplenra  n.  s.  w,  erscheinen  in  Gesellschaft  rem 
Orthia  redux  (Barr.))  einer  meinen  Petrefakten  aus  deas 
Caradoe- Gebilde  Ahnliche  Form. 

Erst  da,  wo  die  quarzigen  Gesteine  nach  oben  allmühlieh 
in  weiche  schwarze  Schiefer  fibergehen,  bieten  sieh  neue 
interessante  Thatsachen.  Man  gelangt  an  der  Grenze  derje- 
nigen Gesteine,  die  man  in  Europa  und  in  Amerika  als  ,>antera 
ailurische^  bezeichnet  *,  also  Ton  der  «protozoischen  Gruppe^ 
in  ansteigender  Ordnung  au  der  nächstfolgenden,  und  hier 
dringt  sich  dem  Geologen  sogleich  der  Gedanke  auf»  ob  nicht 
wMe  der  hier  so  entwickelten  eruptiven  Gesteine  zu  gleiche 
Zeit  mit  den  neptunischen  Fels-Massen  gebildet  worden  seyett. 
Die  untersten  dieser  eruptiven  Gesteine  enthalten  viel  m^br 
Kalkerda»  als  sich  in  allen  den  darunter  befindlichen  siluri^ 
aehen  Schichten  nachweisen  llsst*  Je  höher  man  in  der 
Reihe  ansteigt,  desto  mehr  kohlensaurer  Kalk  findet  sich 
bald  in  einer  feldspathigen ,  bald  in  einer  Grünstein-Masae 
antbalten.  Zumal  wenn  das  Gestein  Wechsel  lagert  mit  dem 
Graptolithen  -  Schiefer  und  mit  dem  untern  Kalkstein  von 
Ba&RAiiDB  (e  des  Profils),  kann  man  dasselbe  kaum  von  man« 
cfaan  Bindern'  des  >,Schaal8teins<<  unterscheiden,  die  so  hlufig 


*  Yergl.  die  Klassifikation  der  paiaoxoischen  Petrefakten ,  die  zu* 
glaleh  ia  Europm  um^  Amerika  verkommen,  von  VBaafiUiL,  im  Bui9et.  de  U 
Soö.  geoL  de  Frmusey  1847. 


8 

tu  Nü$$9m  «aftrocen  und  Ihnen  ••  wie  Jedle«  Oeelegen 
DeuticUanfi  nicht  fremd  «ind ;  sie  gleichen  eben  eo  cebr 
««nchen  von  mir  in  Skropskire  and  Rain0riUre  nachgewie» 
eenen  silurischen  Tnlkanischen  Sandsteinen,  der  ,»TaliLenieeheM 
Asche^  Von  DB  tk  Bechr.  In  Nassau  sind  die  Schaiilsteine 
der  devonischen  Gruppe  nntergeordnet ,  in  BSkmtn  hingegen 
der  untersten  Stufe  der  obern  silurischen  Äbtheilung  (e). 
Diese  unterste  Stufe  ist  auf  dem  linken  Ufer  des  Flflsschens 
Beraum  unterhalb  der  Stadt  gleichen  Nsmens  deutlich  en^> 
wickelt,  nimmt  ihre  Stelle  auf  Schiefern  und  quarsigen  Mas- 
sen (den  obern  Schichten  der  nntiern  Abtheilnng)  ein  und 
wird  wieder  von  Kalksteinen  bedeckt  (f,  g  und  h).  Die  tief* 
aten  der  erwähnten  Schichten  enthalten  die  schffnsten  Grap- 
telithen,  welche  mir  je  vor  Augen  gekommen.  Hie  und  du 
erscheinen  dOnne  Streifen  schwaraen  Kalksteins,  und  alsdann 
führen  die  Schiefer  rundliche  und  sphKroidale  Partle'n  einea 
erdigen  schwarieen  Kalksteins,  in  denen  BARKAia)a  die  schön- 
aten  Petrcfakten  entdeckte.  Lagen  von  Schaalstein,  die  einer« 
aeits  in  grobkörnigen  Grttnstein ,  andrerseits  in  ein  Mandel- 
stein-artiges Gebilde  Übergehen,  folgen  hierauf,  bis  endlich 
die  Gruppe  in  einen  dichten  dunkelfarbigen  Kalkstein  llberw 
geht,  der  voraugsweise  Orthoaeratiten,  Phragmoceras  und 
andere  gehämmerte  Petrefakten  enthlilt,  hauptsächlich  aber 
durch  das  Vorkommen  vonCardiola  ausgeaeeichnet  ist.  Die 
Oberfläche  der  obern  Abtheilnng  dieser  Kalksteine  ist  mit 
sahireichen  Korallen  bedeckt,  worunter  zumal  die  für  silurische 
-Gesteine  so  charakteristische  C aten iporä  escharoldes  ist, 
die  man  bis  Jetzt  in  dem  devonischen  System  noch  nicht  ge- 
aehenhat;  ausserdem  finden  sich  Terebratnia  linguata  und 
T.  imbricata  (marginalis  Dalm.),  die  bekanntlich  In  dea 
Wenlook-  und  Dudley-Gesteinen  Englands^  in  den  Kalksteinen 
auf  Goihlanä  so  hfiofig  sind*.  Die  Art  und  Weise,  wie 
„Trapp-Gebilde^<  zwischen  den  silurischen  Gesteinen  Bükmens 
erscheinen,  ist  bemerkenswerth.  Sicherlich  sind  einige  der 
GrOnsteine   und  Mandelsteine   in    amorphen  Massen  ergossen 


*    Ver^I.   MoRcmsoif  fiber  die    Sileriseben   Gesteine  in   Sskmsism^ 


4 

wonlen,  Inibeii  sich  Jan  Weg  «liireh  Schiefer  Qiiil^'ICjilkstelil 
gekihnl  niid  solche  nut  beCriehtiiclhe  Strecke  sertrllminert 
aiMl  verändert.  Aber  iiiioh  dem  Ergaee  dee  platonischen 
Müterlilo  gewann  der  Boden  der  'See^  wo  die  Ph&nooieno 
•tettfiinilen,  a«f  weiten  Raom  bin  die  »Ite  Ruhe  wieder:  der 
ober«  Tbeil  der  pintoniechen  Seeteine  eignet  sieh  Sebieh* 
tmig  sa;  aeblreiehe  Sehaalstein- Streifen- liegen  in  gewisser 
Ordonng  s wischen  den  Schiefer^  und  KalksteiifSebiobten, 
«nd  sinMitliohe  Gebilde  nehmen  anf  olne  grosse  Fiilehe  gleieh«- 
Ürmlg  Aber  einander  ihre  Stelle  ein.  Phünomene  der  Art^ 
wie  ieh  sie  in  andern  Gegenden,  m.  fi.  in  SiUrien  In  Vir« 
VC0IL8  und  KsTSBaLiiiG's  Gesellschaft  so  beobachten  Gelegen« 
heic  hnteo,  können  meines  Erachtens  niidit  anders  erkifirt 
werden,  als  num  nimmt  an:  die  ans  dem  Ernptions  -  Foeus 
stammende  Asche  wurde  regenerirt  in  den  AUagernngen  mit 
abweehselnden  Lagen  kalkigen  SehiamoMs;  auch  konnte  «^ 
•nd  Dioss  Ist  keineswegs  unwahrscheinlich  *»  durch  fort- 
danerndo  Störungen  neues  vulkanisehes  submarines  Material 
geliefert  worden  bfe  so  einer  gewissen  Pertode,  wo  die  vul« 
kaniaebe  Thitigkelt  ihr  Ende  erreichte  *. 

Das  unterste  Ohed  ron  B4kmmt  obrer  silurischer  Gruppe 
wird  durch  Kalksteine  ron  bedeutender  Mäehtigkeit  bedeckt; 
BAaa4in>B  hat  dieselben  in  ewel  Abtheiinngen  (f  und  g  des 
Profis)  gebracht,  weil  ^e  -^  obschou  im  Äussern  einander 
gioiebend  —  sufolge  ihren  Petrefskten  getrennt  werden  mös-^ 
aen  so  wie  von  dem  darunter  liegenden  Kalkstein*  Der  mittle 
Kalkstein  (f)  neigt  sieh  meist  dfinngeschichtet,  nur  an  einigen 
Orten,  wie  s.  B.  am  KarhMn^  wird  er  dichter  und  massiger; 
selbst  dann  enthalt  er  aber  dönne  Schiefer  *  BIfttter  zwischen 
den  Kalkstein -Sobichten.  Die  einuelnen  Kalkstein-B&nke  er- 
reichen eine  Mftchtigkelt  Ton  drei-  bis  ▼ier'huadert  Fuss;  die 
Farbe  wechselt  swisohen  der  weissen,  lichte-grauen,  röthlichen 
und  bisweilen  schwarsen.  Die  höofigsten  Petrefskten  sind 
Braehiopoden  und  Triloblten;   unter  ersten  nenne  Ich  Tore- 


*    Hier,  wie  in  den  BheMmUeih  ia  BrUmmim  n.  a.  a.  0,  trifi  mao 
bisweilen  orgsaische  Reste  im  Scbaalstein. 


10 

bnitula  jpripßeps  (Bam.)  and  ihve  fiffgleiiterin  T.   WihmSh 
mbst  Spirifer,  Pentmnerq^  Leptaena.  u.  s.  w« 

Der  obere  Kalkstein  ist  liMMiger  anddichter  fesohiehtel^ 
«nd  hat  angeföbr  dieaelbe  Mäebtigkeil; ,  wie  der  antUr  ihoi 
befimUiflk^«/  In  den  Qoer^-Prefileo,  welehe'  dareh  die  tiefen 
Sehliiehten  von  Si.  IwMn  nach  Hestin  itihren,  eo  wie  an  aaden 
Orten,  wird  dieser  Kalkstein  Ton  brannUeh-^grattem.,  .etwna 
Glimmer-Aihrendeni  Scbiefer  bedeebt,  der  mit  Wicnigen  Leges 
eines  äusserst  dOnn  gesobiehteten  Saadsteinea  und  sebr  nnren 
Den  Kalksteins  wechselt.  Nnr  dnreli  wenige  TrilobiCen  wird 
diese  obere  Bank  bexeiehnet ,  worunter  der  weblbekanate 
Phaeops  Hauamanni.  BARftANDB  hat  in  seiner  na^ice  pri^ 
Üminwe  diese,  drei  Stufen  kalkiger  Sobichten  mit.  den  obera 
ailnrischen  Unterabtheilnngen  in  meinem  Werke  rergllehctt 
nnd  .geiseigt ,  dass,  wie  bei  den  obern  ailurisofaen!  Gebilden 
anf  4ien  Brüücken  Inaeln,  die  BSkmuehen^  Glieder  dnreh  lokale 
KtgenthUmlichkeiten '  in  der  Vertheiinng  der  Fauna  eharakle* 
rtsirt  Bind«  Eine  bemerkenawertbe  Beobachtnng,  wenn  sie 
anch  nicht  völlig  erwiesen,  ebenso  wenig  wie  einat  vor  awölf 
Jahren  die  Schlüsse  vollkommen  waren,  an  denen  ich  ge* 
langte,  ala.ieh  die  erste  Nacbrieht  aber  das  i^silnriaebe  System«' 
bekannt  machte  *•  Damals  schon  und  bei  jeder  spätem  6e^ 
legenheit  empfahl  ich  den  Geologen,  meine  Unterabtheilun^ 
gen,  als  obre,  mittle  und  nntre  Ludlow  -  G.ebilde ,  ala  obre^ 
mittle  und  nntre  Weniock« Gesteine,  nur  wie  reine  BriÜscAe 
lokale  Beispiele  anansehen,  die  kaum  in  einer  Gegend,  sej  e» 
|>etrograpliiseh  oder  aoologisch  betrachtet,  anf.  grosse  Streoken 
hin  sich  würden  nachweisen  lassen.  Alle»  die  geneigt  waren 
meine  Klassifikation  anauwenden ,  ersuchte  ieh  bauptsäcblioh 
ihre  Beobachtungen  auf  einen  Gegenstand  an  richten :  ob  sich 
das  silnrisehe  System  in  seine  swei  Haupt  •  Abtheilungen ,  in 
obre  und  untre  siluriaebe  Gebilde  bringen  lasse.  Seitdem 
tpurden  Glieder  dea  siiurischen  Systemes  in  vielen  Theilen 
van  Europa  ani-Nord-'Ameriia  nachgewiesen,  und,  wenn  auch 
die  einzelnen    Unterabtheilungen  in   verschiedenen   Gegenden 


Vergl.  Pkü.  Ma^.  Lond,,  Jwu  189S. 


11 

▼••  eiiiiaider  iibwM«ii«n,.se  will  tdi  dl«  QeoMgm  tkme  an  eiiü 
ThatMehe  «rinaera,  tlass  in  solehen  ftltern,  wia  anoh  in  s^ 
kimdXren  Geaftelnm,  gar  bfinfig  ähnlidifl  Typen  organischen 
Lebens  auf  iemaelben  Horiaente  in  >den  eartlegenaten  Lflndeni 
eraeheHien,  wenn  die  nftmllehen  Mtneral-Charaktere  oi»wakea. 
80  werden  wir  bei  den  untersten  Yersteinerongen-ftthrenden 
Schiefern  ron  tftee/ip  and  Skrep  nnwiliktthrlieh  an  dib  LIan* 
deilo- Pialteii  und  «Sehiefer  erinnert,  sb' wie  an  den  Älana^ 
aehiefer  Schweietu  durch  die  Entwiciilnng-grosser  Trilobiten, 
dareb  diis  Gesckleeht  Kattus,  da«  .nebiit  den  Orthiden  Mnd 
Cyetideen  f^r  diese  unteren  Ablagerangen,  se  keseichnend .  ist» 
Aber  aaeh  die  darüber  befindlichen  qMralgen  Massen  Bfikm^n» 
se^en  eine  so  berteotende  Analogie  mit  dem  Caradoc-Saadslein 

—  der  ja  seibat  ia  Brikmnim  oft  als  ein  dnara-Fels  erscheint 

—  dnss  ieb,  überrascht  von  der  grossen  Ahnllohkelt  diea^ 
kieseligen  Gesteine  BSkmen$,  welche  Trinucleen  \Brüuck$ 
Typen)  enthalten  1  wenii  ich  die  Exemplare  in  irgend  einer 
Sammlung  anrermoAhet  getroffen  hUtte,  sie  als  ans  der  Carsdocr 
Gruppe  der  untem  ^ilurjscben  Abtbeilung  meiner  Heimath 
stammend  erkiftrt  haben  würde« 

Wie  die  obere  ellnriscbe  Abtheituiig  JSnffimti  t  so  w(rd 
die  B9kmMcke  durch  sahlreiohe  gekammerte  Petrefakten  cba- 
rakteriijrt,  nämlich  Ort hooe ras,  P  hr^igmocera^  Cyrto* 
ceras,  Lituites  u.  s«w.;  einige  der  hfinfigsten  und  beaeicb- 
nendaten  finden  sich  Aueb  in  der  Mitte  der  pbern  Gruppe 
lu  Bmflänij  d»  h.  in  (den*  SclUefer  «wischen  den  Ludlow- 
und  Wenlock^Gesteinen.  Hingegen  enthält  die  mittle  Gruppe 
der  obern  .  Abthetlung  bei  Prag  grosse  Pentamer^n  ,  von  wel- 
eben  einer  bäum  von  dem  Pentsmerns  Knighti  im  mittlen 
Kalkstein  des  Lndlow-Gebildes  su  paterseheiden  ist;  er  wird» 
in  BSkmen  wie  in  England^  stete  von  der  wohlbekannten 
Terebratula  Wilsoni  begleitet.  Hinsiebtiich  der  Xrlio- 
biten ,  die  in  den  obern  silurischen  Gesteinen  Böhmern  vor» 
kommen,  erfreute  mich  besonders  die  Bemerkung,  dafs  in  djBT 
untern  Kalbstein* Gruppe  der  Bumastus  (oiiAl)  sich  wie  in 
England  aeigt;  von  awei  Eiemplar^a,  die  Barbandb  sammelte, 
ist  eines  kaum  von  meinem  B.Barryensis  au  unterscheiden. 
leb  glaube  mit  Bestimmtheit  ver^ebem  au  künnan,  dasa  keine 


Art  desMiben  iii  den  unteim  lUorUalMii  G^kiMan  gefmideii 
worden,  und  theile  keineewegi  die  Ansfebt  von  BuRMBunn, 
der  dee  ron  mir  aofgeetelito  Geeebloebt  Bamaeins  mit  dent 
In  de«  nntern  eilnrieohen  Gebilden  anfllrelendoii  Goeehlechto 
Uloenos  vereinigt  wiseon  will,  von  welehem  ee  eben  so  sehr 
verseldeden  ist,  wie  von  den  Gesebleehte  Nilens^  —  Die  Bm- 
ofaiopoden  allein  sind  dureh  filnfnnddreissif  Arten  vertreloiiy 
wekhe  identlsob  sind  mit  BrilUckem  silmisoben  Typen« 

Am  Schinsie  meiner  Mittbellangen  moes  leh  Ihnen  noch 
beriehten,  dass  naeh  nnserer  Anwesenheit  in  Präg  ViannnL, 
KaTSKRtiNG  und  Ich  die  ümgebongen  von  Olmüi»  ontersooh« 
ten.  In  einer  briefliehen  Naehrioht  bemerkt  Glockbh,  dnss 
er  den  Kalkstein  von  Rittberg  und  in  der  Nfthe  von  OhM% 
ftr  siloriseh  halte ;  dagegen  lussert  BnoNn  in  einer  Note,  dnss 
die  fragliehen  Gebilde  eher  als  devonisoh  sa  betraobten  seyen*. 
Seitdem  worden  mehr  Versteinerungen  bei  RUiberg  und  sOd- 
'westlich  von  Olmüi%  gesammelt  durch  General  v.  Roch  [rKRCK], 
der  sie  an  HSrnb^  nach  Wien  sandte,  wo  sie  mein  Freond  Kbtssr- 
LiNO  sah  und  ftlr  devonische  erkannte.  Indess  bedurfte  die 
Sache  doch  noch  nXherer  Dntersuchong,  und  nschdem  wir 
unsere  Forschungen  in  den  Umgebungen  von  Neheitein^  Gross- 
ImNetHy  Rutberg,  C%dleekewU%  und  Olseham  angestellt  nnd 
viele  'Petrefakten  gesammelt,  kSnnen  wir  nicht  ewelfeln,  dass 
die  Gesteine  daselbst  der  devonischen  Formation  angehören. 
Unter  andern  fanden  wir  swei  Arten  von  Bronteos,  einen 
Trilobiten,  Turritclla ,  Macrochellbs ,  dem  M«  arcolstus  and 
einer  Art  vom  Harne  nahe  kommend,,  Maolorites  (unbestimmte 
Art)y  swet  Arten  von  Buomphslns,  eine  Xbniich  einer  Eifeler 
Art;  Lncina  proavia,  L.  Dnfrenoyl  und  noch  2wei 
andere  Arten,  eine  unbestimmbare  Modiola,  Terebratula 
reticularis,  T.  cencen trioa  (kleine  Art),  T.  pngnus 
(Varietfit  einer  anf  dem  Har%  vorkommenden  Art),  T.  niicro- 
rhynchus,  eine  glAtte  Art  der  T.  virgo  nahestehend,  Stry- 
gocephalos  Burtini,  Spirifer  heterociitos,  einen 
tonbestimmbaren  Spirifer,  Leptaena  depressa,  Porit^s 
interstinota ,    Favosites    Gothlandica,    F.    spoii- 


Vgl.  Jalirb.  f.  Blia.  194$,  S.  35 


13 

glttts,  Litfaodeiidron  caea^pitotatai^  Cyathopbylr 
l«m  tarbin^lia«,  F^nestella  «litlqna,  Cytiiphyl* 
Um  U.U.W. 

Wir  erluimiten  unter  diesen  Betrefiibteii.  einige  der  ber 
selehnendston  dee  deronieeben  Syttomes,  wie.  Strygae^pba* 
In«,  Lilbodendroh  eaeepitoeam  u:  a*  Dagegen  «eigen 
lieh  die  Trilobitefi  nnd  gebamaerien  Pelrefabien  der  4»berii 
dlarieeiien  Gebilde  nieht  lUnger»  nod  eine  oder  swei/ Mntcbeln 
«ttd  wenige  Kerallen  aaegenonunea  ^  die  dem.  ailorisöboo  ond 
deronieebeB  Systeme  gemeinsebaf  Jich  sind)  ist  der  Typue  selir 
aebarf;  man  beimerkt  ke&ae  eliarakteristtsebe  silorisobe  Art, 
nd  Catenipora  esebaroidos^  diese  wiebtige  silnriselie 
Kenlle,  fehlt  gttnslieb. 

Hinaiebtiieh '  des  petrograpfaisehen  Charakters  des  Kalk- 
steinea  ven  ObaM%  möehte  ieh  die  Bemerkung  anftthrep,  die 
aebon  Sepowick  und  ich  in  England  und  in  den  Rkdin-ldniiM 
bei  Gesteinen  desselben  Alters  machten:  nttmÜeh  dass  sie 
ein  viel  Ilteres  Aussehen  tragen  and  mehr  priaiAren  Kalk- 
steinen gleiohen)  als  Oiess  bei  ober-siluri^ehen  Gebilden  der 
PalL  Man  kann  die  Thatsache  besonders  an  dem  kleinen 
Rileken  swiseben  Neiestein  nnd  Otsekam  selten ,  der  antikli- 
niaeh  anfgewerfen,  sieh  als  ein  so  verttnderter  /harter  ball|» 
kryatalUnischer  und  fon  Adern  dnrehaogener  Kalkstein  seigt 
■nd  in  Gesellsohaft  Ten  talkig  -  glimmertgem  Schiefer  auftritt» 
daaa  ieb  —  hätte  ich  nielit  Petrefakten  in  demselben  gefun- 
den «-  ihm  sicherlieh  ein  hdheres  Alter  beigemessen  habe^ 
wArda.  Bei  BUtkerg  fallen  Bänder  eines  weissliohen  qoarsi- 
gen  Konglemerfites  unter  den  sehwarsen  Strygooephalen- 
Kjjk stein  ein  nnd  vertreten  auf  diese  Weise  die  Sandsteine» 
dl»  in  den  /tAeiii-ProvinBen  ..einen  ähnlichen  Plats  behaupten. 
Hingegen  wird  bei  Groü-LHlMn  der  Kalkatein  ven  einem 
^robkdrnigen ,  anm  Theil  Konglomerat-artigen,  harten  Sand- 
stein bedeckt,  ttber  de^ssen  wahren  Verhältnisse  uns  an  unter* 
richten  die  Zeit  nicht  gestattete.  Das  letatgenaunte  Gebilde 
aetst  die  häheren  bewaldeten  Regionen  susammen  nnd  ist 
in  seinem  Mineral  -  Charakter  gewisseii  Abänderungen  dea 
Karpathen-Sandsteins  nicht  unähnlich. 

Einstweilen  möge  die  BenMrkung  genOgen,  dass  die  Gran» 


14 

Wfloke  ond  diu  Kiilkstelil«  der  Vmg^imngeti  von  ütmübs^  rta 
der '  Gräawa^ke  nnd  'den-  KelbeCtinett  Btkment  bw  Jetsfc  in 
geologischem  Sinne  nicht  getrennt  worden.  Nach  deoi'^  .wai 
mir  bekannt  über  das  Vorhandenseyn  waheer  devonischer 
Gesteine  In'  iUerseUesieny  in  den  Umgebongen  von  Claim  y  se 
wie  ober  das  Auftreten  älterer  geschichteter  Massen  an  den 
westHchen  Greneen  von  Mähren^  die  utiter  die  devonischen 
Gebilde  von  Olmüi»  einfallen,  swelfle  ich  kaam,.  dass,  wenn 
ein  Geolog  dem  Ontemehmen  einen  Senmer  widmete,  er 
Wahre  siltirische  Schichten  ähnlich  denen  von  BSkmem  in 
Mähren  entdecken  wfirde ,  vermntUidi  an  dem  eOdöstikiftea 
Abfall  des  BiesengeUrgei  nnd  in  der  Gegend  awiechen  Treppau 
und  Olmüi%.  Vielleicht  wissen  Sie  schon,^  dass^  seit  SBDewics 
nnd  ich  gewisse  grosse  Produkten  ans,  der  Kohlen*Fermation 
bei  BleÜerg  in  Kämtkm  in  Gebilden  Aber  krystellinischen 
Gesteinen  mit  Enkriniten  an  der  Tauem'-Alp^  nnohwiesen  *, 
andere  Petrcffakten  der  paläosoisehen  Epoche  auf  der  nörd- 
liehen  S6lte«d#r  krystalKnisohen  Gesteine  der  (totiiohen  Atp$ik 
gefunden  wurden ,  besonders  bei  Dimien*!^  südlich  von 
liabtburg. 

Durch  die  Gate  des  Hrn.  von  Havbr  erhielten  wiretni^ 
Petrefskten  von  f>ien/en  aus  l^eif#  »>montanistisc4iem  Museum^ 
Bogesendet;  VERHemL  nnd  Idh  sind  der  Ansicht,  dass  dieselben 
der  ebern  silurischen  Groppe  angehören;  auch  glaubt  mein 
Freund  sie  seyen  von  gleichem  Alter  init  d^n  sllvrteoben 
fiohiefern  von  FeugeroHes  In  der  Narmandie. 

Jedenfalls  waltet  kein  Zweifel  mehr  dardber,  dass  die 
Alpen  nicht  allein  ans  Graniten  jOngeren^  Alters*  bestehen,  nnd 
dass  gegen  die  ^Mitte  derselben  Schiefer,  Granwaöhe  «nd 
Kalksteine  sieh  finden,  die  —  auf  beiden  Seiten  von  Ralk« 
st^nen  der  Lies*  und  Jara*Gruppe  umgeben  —  freiltcb  mehr 
oder  weniger  dorch  plutonische  Mächte  verändert,  dennoch 
als  Glieder  der  paläozoischen  Reihe  e«  betrachten  sind. 


Trani.  of  lAe  $eoU  Soe.  F,  p.  BOT. 


Bericbt 

über 

die    ausländischen    Mineralieln, 

WisEB^0cbe  SammluDg   zu  Zilrich   im  Jabre   1846   berei« 

ehert  worden« 

(Aw  eioeiii  Briefe  des  Hrn.  D.'F.  Wibbr  ah  den  6eh.-IUth  v.  Lfiomuiu).) 


Allophan  aas  dem  Laurion-Oehirge  in  Attfha.  Er  findet 
Mtk  als  klelntraobiger  und  dnrehscheinender  Obersag  töh 
hinmelblsoer  Farbe  anf  einem  dickschiefrigen'  Gestein,  da6 
aus  abwechselnden  Lagen  von  derbem  graatich-weiasfem'Qoara 
nnd  einem  grttnlieh-graoen  Talk-artigen  Minerale  bestellt. 

Aragon  Ton   der  Gmbe  Scitilr,   bei  Üitak  -  Maien  In 
KmtiiämL     Er  findet  sieh  in  kursen,  mehr  ond  weniger  ftlh- 
apkfaige»  oder  liadelftrmigen )   faalMarehiiehtigen  Krjrstallen, ' 
limm  graaHeh->weisser  In'e  Sehaeeweisae  fibergehender  Farbe«  *' 

Begleitende  Sobstaiiaen  eindt  graoHeh-weisaer  Gypsspath 
ia  kleinen  nndeniliehen  Kryatailen  and  krystailinisohen  Par- 
tie*n;  erdiges  kohlensaares  Bleioxyd  ?on  erbsengelber  Farbe; 
Bitterapath  in  gana  kleinen  gMaireh-wetssen  durehacheinenden 
Rhomboedem ,  die  aaaf  mmen  kleine  .Gmppen  bilden ;  atellen? 
weise  sind  diese  Rhomboeder  dareh  beigemengtes  Knpfergrfin 
spangrfin  gefkrbt.  Ferner  ein  in  kleinen  derben  Partie  n  vor» 
kommendea  Fahlere  •  artiges  Mineral  von  eiaensohwaraer 
Farbe. 


1« 

BUterspaih  roin  CoiteU^  swei  Standen  ron  SwtfrnOf  in 
kugeligen  oder  traabigen^  schneeweiesen ,  durcheebeinenden 
Zusenunenfatfufongen,  seltner  fn  der  Forn  des  ersten  stonipfe« 
ren  Rhomboeders ,  und  aach  dann  nnr  in  gmpptrten  lürj- 
stallen. 

Ich  habe  diesen  Bitterspath  auf  nassem  und  auf  troekeneas 
Wege  geprüft  und  gefunden,  dass  derselbe  etwas  Mangan* 
und  gans  weniges  Eis^n-Oxydul  enthalte« 

Er  findet  sich  auf  einem  rauchrgrauen,  fein-kdrnigen,  bei- 
nahe dichten  Dolerit-artigen  Gestein ,  welches  kleine 
Blüttchen  von  tombakbraunem  Glimmer  und  Brucbstttcke  von 
kleinen  Krystallen  eines  schmutzig  gelbllch-weissen ,  stark 
durchscheinenden,  fettartig  glänsenden,  Nephelin •  ähnlichen 
Minerals  eingesprengt  enthalt.  Dieses  Gestein  bekommt  hie- 
durch  einige  Ähnlichkeit  mit  dem  Nepkelin « Dolerit  von 
Katzenbuckel. 

Das  Nephelin-artige  Mineral  schmilzt  vor  dem  Löthrobr 
siemUch  leicht  au  einem  weissen,  halb-durchsicht{gen,  blasigen 
Glase  und  unterscheidet  sich  schon  hierdurch  vom  glasigen 
Feldspath,  der  schwer  schmelzbar  ist;  auch  ist  dieses  Mineral 
mit  dem  Messer  siemlich  leicht  ritsbsr.  In  Phosphorsais 
auf  Plstin-Drath  sind  kleine  Stücke  schwierig  und  nur  theil« 
weise  lösbar  no  klarem,  schwach  von  Elsen  gefärbtem  Glaaei 
das  ein  Kiesel  -  Skelett  nmschlies^t  und  nach  depp  Erkalten 
opalisirt.  . 

Selbst  als  Pulver  in  Chlorwasserstoff  -  Sänre  nicht  geln* 
ti|ii,repd, 

Alei-Vitriol  von  der  Grube  ^8eiim%  bei  ft'Am-JfMfap 
in  Kurdütwu  Er  findet  utk  An  kleinen  und  sehr  kleinen^ 
aber  deutlichen  KrystaUen  von  sehmntaig  gelblich-hranner  Farbe^ 
in  ein  Aggregat  von  undeutüehen,  granlieh-weisseii  Gjpsspath«^ 
Krystallen  einge wachsen«  ' 

Die  Krystalle  dieses  Blei* Vitriols  neigen  die  KomhJnaifam 

des  vertikalen  rhombischen  Prisma's  00  r  2  =  M,  welches  vor* 

herrscht,  des  QuerrPrisma's  ]|^  00  =  n  und  der  geraden  End« 
Fläche  oP  »X. 

An  einigen  Stellen  ist  der  Gypsspath  durch  Braun-Eisen* 


1» 

•Amty  an  Midn^i  dat'ch  einen  ercligen,   MÜiggrHnen  Ülier* 
sag  (von  PjroiiierphU?)  verunreinigt. 

Der  Blei*Vitriol  ist  giins  innig  mit  dem  Gyps-Spatb  ver* 
wachsen« 

Eines  fihnliehen  Verlioniinens  sn  Dtwer  in  England  er« 
wlhnc  Br.  Prof.  Naumann  in  seinem  Lebrbacli  der  Minem- 
logle  fon  1828,  p.  385,^  ^  .  .^ 

Braun  -  Eisenslein,  dichter,  aWs  der  Gegend  ron 
Argomm^Maien  in  Kwiüttm,  von  ausgezeichnet  gebogen-bifittri« 
g^r  oder  dann^krummsehnaliger  Absonderang.  Die  Diclie  der 
Blitter  oder  Sehaalen  beträgt  höchstens,  einen  Miilimeter. 
Liest  matn  eine  auf  die  andere  fallen,  so  klappern  oder  klingen 
sie.  Die  Härte  ist  auf  dem  Rande  derselben  etwas  grösser, 
ak  anf  den  Banpt-Fläeben. 

Die  Farbe  'der  Haapt-Masse  Ist  Kafee»braun  (die  des  ge- 
rfteteten  Kafee-Palvers) ,  mit  einzelnen  Punkten  einer  stroh- 
gelben oekrigen  Substans. 

Daa  feine  Pulver  ist  in  Chlorwasserstoff -Stture  unter 
Beibflife  der  Wärme  ohne  Brausen  lösbar  mit  Binterlassong 
eines  gana  unbedeutenden  Rfiekstandes,  wodurch  sich  dieser 
Braun -Eisenstein  so  wie  durch  die  grössere  Härte  und  den 
mangelnden  Thon- Geruch  bei'm  Anhauchen  vom  Thon-Eisen- 
stein  unterscheidet. 

Brochantit  von  CaUBbeek  in  Cttmberhmi.  Er  findet  sich 
in  gans  kleinen ,  halb-durchsicbtigen ,  dunkel-smaragdgrttnen  « 
Kristallen  von  bekannter  Form,  mit  etwas  Faser -Malachit 
msd  kleinen  Partie'n  einer  krystalllnischen ,  graulich  weissen, 
stark  durehsehelnenden  Substana  (Barytspath  f )  auf  Ziegelera 
(Kupfer- Pechera),  welches  ich  seiner  Ähnlichkeit  mit  dem 
JbdUea  Brenn -Eisenstein  wegen   vor  dem  Löthrohr  geprüft 


JMeaer   Broebantit,    mit   Soda    auf  Kohle    ausammenge- 
laen,   sehwärst  befeuchtetes  Silber  und  gibt  bei  fortge- 

Blasen  ein  Kupfer-Korn. 
Da  dieser  Fundort  in  den  mir  bekannten  mineralogischen 
Lehrbüchern   noch   nicht  angefahrt  ist,  so  glaubte  ich  dieses 
¥«»ffkoaNaens  erwähnen  su  dürfen. 

Korund  von  Jfirantiu  auf  der  Insel  NaM$.    Er  findet 


18 

sich  in  sehr  •kleinen  aber  scIiSn  bliin  geförbten,  dorchsehet« 
nenden,  andeutliclieii  Rrystallen;  ferner  in  kleinen  anjreflihr 
S'"  langen  ntid  r%«"  dickten,  undeuttiche^  seeli8(ieitfgien  Süolen 
von  dunkelblauer  Farbe.  Diese  Säulen  sind  nur  Rn  den 
Kanten  dorehsclielnend  i»\\A  stelleiitreiscS  mil  kleinen  Sebuppen 
von  rotliMünem  Ofimtner  g<dmengr. 

Am  seltensten  erscheint  dieser  Korand  In  uNf|^fkhr  1%^' 
langen  and  2'^  dicken/ kriimmgebogenen ,  nndeDtltoben  eech«- 
settigen  Säulen  ven  so  eben  angeftihrCer  Fff^bang,  Pelldd* 
dität  u.  s.  W. 

Der  Korand  von  ApiranHa  kofnmt  mit  feinsebappigem 
silberweissem,  auch  durch  Eisenoxyd-Hydrat  rothbraun  gefUrb* 
tem  Glimmer  nnd  kleinen  Partie'n  von  derbem  Eisenglans 
in  blättrig-strabligen ,  graulicb*weis9en ,  soweilen  iii's  Rlaoa 
stechenden  Rhfttizit  eingewachsen  vor,  der  stellenweise 
ebenfalls  durch  Eisenoxyd- Hydrat  geIhlich>braon  gefärbt  er» 
scheint.     Sehr  selten  ist  derselbe  bunt  angelaofen.   ' 

An  dem  grössten  Exemplare  ist  die  Masse  des  Rhfitisits, 
in  welche  die  kleinen,  blauen,  andentl^chen  Korond-Krystall« 
eingewachsen  sind,  ungefähr  IV4''  dick,  darauf  folgt  eine  V* 
mächtige  Schicht  von  feinkörnigem  Smirgel  and  dann  wieder 
eine  dOnne  Lage  von  Rhätieit,  so  dass  das  Oanse  das  Ansehe« 
eines  Gang-Stückes  hat. 

Fahlere,  Quecksilber-haltige»,  von  Gant  bei  Lanieck  im 
*Oberifm-T%ale  in   T^ral.     Es   besitzt  eine  stahlgraue  Farbe 
und  etwas  fettigen  Metall-Glanz,  somit  ein  dem  Graphit  fth»- 
liches  Ansehen. 

Dieses  Fahlerz  findet  sich  eingesprengt  in  ein  Gemeng«, 
das  aus  gelblich-braunem  krystallinischem  Etsenspath,  granliei^ 
weissem,  dichtem,  schwefelsaurem  Baryt  nnd  etwas  Kupfer* 
grün  besteht.  Vor  dem  Ldthrohr  leicht  schmelzbar  zu  etMer 
dunkel-stahlgrauen,  dem  Magnet  folgsamen  Masse,  wöb«^i  die 
Kohle  mit  Antimon-  nnd  Arsenik-Beschlag  bedeckt  wird/  Der 
Arsenik-Geruch  ist  nicht  deutlich  wahrnembar,  sondern  der 
Antimon-Geruch  nnd  hauptsächlich  derjenige  der  schwefeligen 
Säure  sind  vorherrschend. 

Mit  Soda  auf  Kohle  zosammengescbmolzen:  befeoehtete» 
SÜbor  schwärzend. 


1» 

-J|M..foiM  Pfob«4Piil?i^r.  fflkti  wenn  e$  mit  W«Mer-fi«i#f 
Soda  im  Gla^kolbM  fegUiht  wLrd^  8 tollen w«be; einen  dilnneil 
Anflyg  rmn  gediegene« 'AoeokaUber,  der  aber  nur  scbvrierig 
s»  kleinen  <Tft*n|ifon  geiRinmelt  werdoni  kurin.  Dea  mit*  Blet^ 
golil  bedeckte I  in  den  Kolben  gesteckte 'finde' eine«  Eisen* 
Dmdiee'i^Irdrhirdiet'  lin<  seigt'  «lellenweise  kleine  Tropfen  fon 
llneekeilber.  .  ^ 

Dmä  GeoMnge,  ans  welebem  das  Qaecksilber  abgeschieden 
warden,  scbmikt  .vor.  dem  Mihrehr  anC  Kable  »ehr  leiehl 
nnd  gibt 9  wann  dnrcb  Znsata  vor«  Borax  dasfiisen  entfern« 
werden  ist,  »ift  Seda  ein  Ko^fer^Kom. 

Dieeen'Veraneb^n  Eofolge  sebeint  das  Fahlere  von 'Gant 
Knpfcr,  Eisen^  €faieeki(ilber^  Schwefel,  Antimon  nnd  Arsenik 
an  anthalten* 

Wafarselieinlich  würde  dieses  Fahlere  vor  dem  Ldthrohr 
aar  Kugel  schmelaen,  wenn  es  gelänge,  die  Probe  gane  von 
den»  belb^echenden  Eiäenipath  sn  trennen. 

Sollte  Tjelleieht  sein  Eisen -Gehalt  nneh  nor  rpn  belgo» 
BMngtem  Eisenspath  herrfihren  f 

-  kh  Tendanke'  ewei  Eiemplare  dieses  Interesswten  Erzes, 
deaeen  In  den  inlneralogisehen  Lehrbüchern  bis  Jetst  noch 
niekt  erwähnt  wurde ,   der  Gttte  des  Hrn.  Hütten  -  Probirers 

TOJf  KtATHAO  sn  ffitlL 

flyalit  Ton  CartagUtm  onweit  ShUfma^  als  grsnlich- 
weisaer,  kab-dnrchsiehtiger,  nierenftrmiger  Cberzog  anf  einem. 
Thonporpbyr-ardgen  Gestein,  das  stellenweise  mit  kleineü 
BlAttehan  treu  tombakbraonem  GlinMner  gemengt  ist,  wie.  das 
Doleri^ürtiga  Gestein,  auf  welchem  der  oben  bescfariebeM 
Bitterspath  bei  Smyma  vorkommt.  Man  könnte  dieses  Gestein 
•Mgena  aotoh  als  nnroiikommenen  Mandelatein  mit  thoniger 
GrvndiMsaa  beschreiben. 

Rnpfer-Vitriol  von  der  Gmbe  „CVrd!ieAf^  bei.  ^r^nna- 
Jindai  in  KuriiMimn.  lEr  findet  sieh  in  derben,  stellenweise 
porüaen  Massen,  die  inwendig  spRngrün,  aussen  aber  mit  einer 
hnnNilieh*geliien  Rinde  Obersogen  sind. 

Beim  Prüfen  der  Esemph«i*e  von  diesem  Fundorte  nahm 
iah  wahr,  dAss  der  Kopfer- VUrlol,  in  der  Platin-Zange  sn  den 
Som  dar  Lfeht-Flamme  gekalleD»  dieselbe  sehen  sehün  grün 

1* 


ftrbt  wlhrend  der  Zeit,  in  welcher  das  Waeter  «««{[eftrte- 
ben  wird  ond  die  Probe  so  kidftern  beginnt. 

Es  «cheint  mir  Diese  ein  eehnelles  ond  siclieree  Kenn- 
seichen, om  sogleieh  Kopfer-liltriol  ?on  Eisen-Vitriol  onter- 
eebeiden  so  l&önnen. 

Megneteisen  von  Arg^leUU  In  der  Mthe  des  Thsles 
lÜangata  aof  der  Insel  Naxoi.  Es  findet  sieh  in  lüeinen 
al>er  deotlieh  aasgebildeten,  manebfach  groppirten  Olitaedern 
von  brannlichsohwaraer  Farbe,  die  stellenweise  schwach  bont 
angelanfen  sind,  aber  dabei  kein  frisches  Ansehen  haben. 

Begleitende  Mineralien  sind:  lirystsllinische  Massen  vom 
slemlich  grossblüttrigem,  silberweissem  Glimmer,  dessen  Farlio 
jedoeh  stellenweise  dorch  Eisenoiyd- Hydrat  veronreinigt  iae; 
ferner  l&Ieine,  ondeotlich  säalenförmige  Krystalte  von  sehwai^> 
Sern  Toraalin ,  der  ebenfalls  ein  etwas  verwittertes  An- 
sehen  hat 

Alle  drei  Sobstansen  sind  aof  einen  sehr  feinltl^migen 
schwarsgraoen  Smirgel  aofgewaehsen,  der  sehr  atark  aof  die 
Magnetnadel  wirkt.  * 

Smirgel  von  AfhranHa  AufNojt&^i.  Er  findet  sich  gemengt 
nit  feinkörnigem  Magneteisen  und  fein-schoppigem,  silberweie- 
aem  Glimmer,  in  derl^en  Massen  von  aschgr^oer  Farbe,  die 
stellenweise  durch  beigemengtes  Eisenoiyd  rothbraon  wird. 

An  dem  Eiemplare ,  welches  Ich  besitze,  ist  ein  onvoil- 
Jiommen  schiefriges  Gefflge  wahrnehmbar,  was  ohne  Zwoifol 
dorch  den  beigemengten  Glimmer  bedingt  wird.  Durch  Ab- 
wechselnde ungleich  mächtige  Lagen  von  Smirgel  «id  dem 
oben  erwflhnten  RhXtizit  erhfilt  diese  Stoffe  ebenfalls  das 
Ansehen  eines  Gang-Stflckes. 

In  den  Rhfitisit  sind  stellenweise  Bruebsttteke  von  sehr 
kleinen  sechsseitigen  Sliulen  des  ebenfalls  oben  angeflihrtett 
blauen  Korundes  eingewachsen. 

Der  Smirgel  dieses  Fundortes  wirkt  stark  aof  die  Magnet- 
nadel. 

Smirgel  von  Jrgächäi  aof  Nas0i.  Derselbe  «nftm^ 
scheidet  sich  von  dem  so  eben  beschriebenen  durch  seine 
donklere  Farbe,  hauptsächlich  aber  dadurch,  dass  er  nicht 
mit  Rhfitisit  verwachsen  vorkommt. 


21 

DiMer  Smlrgel  wirkt  elienfiiUa  stiirk  Aof  die  M«gR€l»- 
nmdci,  eines  der  Exemplare,  welche  ich  erhitUen  habe,  ist  sogar 
ptthriseh  magnetiaeh« 

Seiten  erscheint  der  Smirgel  von  Argolchili  mit  feinkör- 
n^em  messinggelbem  Eisenkies  gemengt,  ond  meines  Wissens 
ist  des  Verwaobsensi^yns  von  Smirgel  mit  Eisenkies  bis  jetjet 
noch  nirgends  erwfihnt  worden« 

Aaeh  von  Wotkri  (Voikrt)^  dem  bekanntesten  Vorkommea 
des  Smlrg eis  auf  NasM^  sind  mir  ebenfalls  einige  Stücke  sa- 
gemmdt  worden. 

Das  Untersochen  dieser  verschiedenen  Äbänderangen  des 
Smirgels  fBhrte  mich  auf  den  Gedanken,  ob  vielleicht  dem 
Ma^^eteisen  aaoh  noch  Titaneisen  oder  Titan -haltigev  Eisen- 
glaos beigemengt  sey. 

Polverisirt  man  nümlich  die  Probe  nnd  sieht  hernaeh  mit 
dem  Magnet- Stabe  die  demselben  folgsamen  Theilchen  ans, 
so  orhtlt  die  Pbosphorsals  •  Perle  davon  nach  dem  Erkalten 
eino  röthlichbranne  Farbe ,  wie  von  Eisen  -  haltiger  Tltan- 
Sämre. 

Dass  das  den  Smirgel  bildende  Gemenge  aach  Etsenglans 
entkalten  dürfte,  vermnthe  ich  desswegen,  weil  an  manchen 
Stelle«  der  verschiedenen  Exemplare,  wenn  sie  geritst  werden, 
ein  bramirother  Strich  deutlich  wahrnehmbar  Ist 

Die  Mineralien  von  Naxos  wurden  mir  durch  einen  jon- 
gern  ZiSrieker  Naturforscher,  der  die  Inseln  des  Grieeki^ 
$ek$m  Archipels  und  Kletn-Aiien  selbst  bereist  hat,  von  Co»- 
9tmUiM»pd  aus  esgesandt.  Ebenso  die  Exemplare  ans  Kurdi^, 
§lmn  und  der  Gegend  von  Sw^ma. 

Ich  glaubte  der  GrieehUeken  Vorkommnisse  nm  so  eher 
erwShtten  so  dürfen,  als  dieselben  in  Hrn.  Dr.  FiBOLSts  Reise 
dsrcb  Griechenland  nicht  angeführt  sind. 

Schliesslich  erlaubeich  mir  noch  eine  problematische 
Substanz  SU  beschreiben,  die  mit  dem  oben  erwähnten  Bitter- 
Späth  aus  der  Gegend  von  Smyma  vorkommt. 

Es  sind  nHmlich  sehr  kleine ,  dünne,  Tafel-fSrmige  Kry- 
stalle,  die  theils  su  kleinen  kageligen  Gruppen  verbunden  sind, 
tbetls  besüglich  auf  ihr  Verwaohsenseyn  viele  Ähnlichkeit 
mit  den  Dorchkreutsungs-ZwiUingen  und  Drillingen  des  Weiss- 


Btetersea  haben.  AoMen  sind  diese  Kryitnlle  mit  einer  ilAn« 
nen  ASchgrAoen ,  flui*ch  beginnenile  Verwitrei*iin^  lehmfurben 
iverdenden  Rinde  überzogen,  inwendig  abergmaiicInveSsSk  gtae^ 
gllLnsend  ond  halbdarchalciitjg. 

Die  einzelnen  Kry^taUe  dieser  Snbstanx  hebte  ebenfalle 
einige  Ähnliebkeit  mil  denjenigen  des  Sf ontieeliita  $  auch  .von 
den  übrigen  Kennseichen  dieser  beiden  Mineralien  adminen 
nehre  initei minder  ttberein. 

Der  Bieterspath  ond  dieses'  problenalkcbe  Mineral  sind 
meistens  innig  mit  einander  verwachsen,  d.  h«  die  hngelförf 
mtgen  Znsainmenhäafungen  des  ersten  bedeeken  theilweise 
die  kleinen  Krjstall«6roppe  des  letzten. 

Die  Probe  von  den  mit  der  aschgrauen  Rinde  bedeckten 
Krystallen  gibt  im  Kolben  viel  Wasser,  das  nicht  sauer  reagirt| 
und  verändert  sich  n<icki  weiter. 

'  Vor  dem  Lütkrohr  in  der  Platin-Zange  wird  die  escbgreae 
Rinde  des  Minei'als  rissig  und  erhält  eine  sehmutEig  gelbliefc« 
braune  Farbe. 

Nur  schwer  und  nicht  vollkommen  schmelzbar.  Es  findet 
eher  nur  Verghisiyng  Statt. 

In  Borax  auf  Piatin^Drath  langsam,  aber  voUstHndig  lösbar 
^Mi  klarem,  gelbltehgrtinem  Glase,  das  bei*m  Erkalten  farblos 
wird.  In  Phosphorsalz  auf  Piatin*Drath  wird  die  aschgraue 
Rinde  schnell  airf/^elöst,  und  das  Glss  besitzt,  so  lange  es  heisa 
Ist^  eine  gelbliohgrüne  Farbe,  die  beTm  Erkalten  verschwindet. 
Das  Ungelöste  erscheint  im  Glase  als  schneeweisse,  durch- 
acheinende  Masse.  Bei  fortgesetztem  Blasen  wird  auch  diese 
theilweise  gelöst;  es  bleibt  ein  Kiesel-Skelett  snrück,  und  den 
^lk9  opalisirt  bei*m  Erkalten. 

Mit  Soda  auf  Kohle  unter  Aufwallen  sn  einer  BouteÜIenr 
grünen,  durchsichtigen  Kugel  schmelzend. 

Mit  Soda  auf  Plathi<-Blech  anter  ZMetn  von  Salpeter 
starke  Mangan-Reaktion  zeigend. 

In  C hfor Wasserstoff -Sänre  wird  zuerst,  d*  h.  ungefiihr 
in  einer  halben  Sltunde,  die  aschgralie  Rinde  obpO  Brausen 
aufgelöst  und  der  graulich  weisse,  halbdui*chsichtige  Kern  keinmt 
■um  Vorschein.  Die  Lösung  hat  eine  gelblichgrüne  Farbe  ond 
gibt  mit  Kaiium-Eisencyanttr  einen  donkelblatteii  Kiedersehleg» 


2S 

Der  K«m  wird  avch  bei  lüiigerem  Llegenlftssen  in  Chlor- 
^vriMterstoflf-Säure  nicht  zersetzt,  nur  etwas  «ngegrififen.  Auch 
ab  Pulver  in  derselben  nicht  gelatinirend. 

Dieser  Kern,  der  durch's  Liegenlassen  in  Chlorwasser- 
stoff-Süore  trübe  geworden  ist,  wird  vor  dem  Löthrohr  in 
der  Platin-Zange  wieder  glasig  und  halb-durchsichtig,  scheint 
aber  darchaos  unschmelzbar  zu  seyn« 

Den  Boras»  und  Phosphorsalz  -  Gllisern  ertheilt  derselbe 
•iae  viel  schwächere  Eisen  -  Färbung  als  die  Probe ,  an  der 
Aodi  die  aschgraue  Rinde  haftet« 

Die  6ias-Ka|^l,  4ie  mf^  V09  ditseiQ  Kern  mit  Soda  aaf 
Kohle  erhält,  ist  beinahe  ganz  Wasser -hell  und  nur  noch 
weaig  in'a  Grünliche  stechend. 

Diesen  Versuchen  zufolge  sohelot  die  «schgraue  Rinde 
Waoaer,  Eisen-  und  Mangan -Oxydul  zu  enthalten,  der  Kern 
hingegen  hauptsächlich  aus  Kieselerde  zu  bestehen. 

Die  Dimensionen  der  beschriebenen  Mineralien  sind  nach 
•Schweitzer-Maas  be^timmt^  der  Zoll,  zu  zehn  Liiv'en. 


•     I        I  j 


über 

fossile    Pflanzen    in    8chwerspath^ 


Hrn.  Prof.  Dr.  Goeppert 

in  BretUm, 


In  der  am  26.  Mat  dieses  Jahres  bq  Creu%nae\  abge- 
haltenen Versammlang  des  nalarhistorisohen  Vereins  für  Rhein* 
Imul  nnd  Westpkalen  legte  Hr.  Referendarias  Engelm amn  eine 
in  einer  sphäroid  lachen  Baryt -Masse  enthaltene  Koniferen- 
*  Fracht  vor,  welche  In  den  tertittren  Ablagernngen  der  Harit 
bei  Creuznaek  gefanden  and  mir  spMter  durch  Hrn.  Berg- 
Hauptmann  von  DscasN  sar  Ontersachang  mttgetheilt  worden 
ist,  welche  folgende  Resultate  lieferte. 

Die  Schwerspath  -  Kurgel  mit  dem  Zapfen  war  mir 
höchst  interessant,  da  ich  bis  Jetst  niemals  durch  Vermitte» 
Inng  des  Schwerspathes  im  fossilen  Zustande  erhaltene  vege- 
tabilische Reste  gesehen  habe,  wie  mir  auch  nicht  bekannt  ist, 
ob  dergleichen  von  irgend  Jemanden,  ausser  von  BtOM  *  beob* 
achtet  worden  sind,  welcher  den  Barytspath  als  Versteiiie- 
rungs-Mittel  von  Hols  in  dem  Lias-Kalk  der  Gegend  von  i/if- 
$elgau  anführt.  In  einem  grlinlichgrauen  dichten  Kalke  kom- 
men nämlich  dort  einselne  Stöcke  Holz  eingeschlossen  vor, 
an  welchen  sowohl  die  Testur  als  auch  die  bräunliche  Farbe 


*    Desfseo  Naehtrag  an  den  Psendomorphosen  des  Bßneral- Reichs. 
Slultg,  184Tf  p.  176. 


fftBB  gut  »rlMilteii  siml.  Der  Lings^Brneh  seigt  die  fesrige 
SimkUir  det  Heises,  der  Quer-Bruch  dngegen  läset  Spalcnngs« 
Flldieo  dee  Berytepethee,  ebwehl  anch  eehr  gebogen,  and  uei 
e»  dcvdielier  webmeheieni  Je  nfther  die  Tbeile  des  Uokes 
d^ai  •BsebliessendeD  Kalke  liegen.  Hie  and  da  Ist  das  Hole 
an  Peehkeble  geworden,  and  gerade  an  diesen  Stellen  findet 
•Mh  aaeh  fiiat  stets  der  Baryt,  ja  in  manchen  Fällen  liegt  dia 
Pedikohle  mitten  in  der  Barytspatb-Masse  darin.  Von  einer 
AnoaboKi  organiscber  Textur  ist  jedoeh  bei  diesem  i^cht  die 
Rede;  nar  kommt  das  Fasrige  hie  und  da  bei  einaelnen  Baryt- 
Sebnftren  vor.  Es  geht  bteraus  swar  nicht  herror.  In  wie 
weit  die  Hola-Zellen  auch  von  diesem  Minerale  erfüllt  sind ; 
Jedoch  liest  sieh  wohl  kaum  daran  sweifeln,  dass  sie  bei  so 
naber  Berfibrang  mit  dem  Sebwerspath  niebt  auch  davon 
aufgenommen  haben  sollten.  Die  mikroskopische  Untersuchung 
dieses  Heises  könnte  allein  hierflber  Anfscbluss  ertheilen. 
Kieselerde  und  Gyps  sind,  wenn  auch  nur  in  geringer  Menge 
onsem  Erfahroagen  gemäs  im  Wasser  anflöslieh,,  können 
also  wohl  organische  Körper  unter  Einfluss  einer  sehr  laogea 
Zeit  endlich  nmschliessen  und  uns  aufbewahren.  Daaselbo 
massen  wir  ench  bei  dem  freilich  noch  schwieriger  lösliclien 
Barytapath  voraossetsen ,  wiewohl  derselbe  nicht,  wie  man 
bisher  nach  Klaproth*s  Bestimmung,  annahm»  von  421,000,  son* 
dem  nach  6.  Bischof  erst  von  200,428  Theilea  Waseera  auf* 
genommen  wird. 

leb  glaube,  dass  umn  hierbei  auch  wohl  noch  an  eine 
Eptgenese,  wie  etwa  eine  Umbildung  aus  kohlensaurem  Baryt^ 
oder  an  eine  Umwandlong  aus  Schwefel  -  Baryt,  die  auf  ähn^ 
Üche  Weise  wie  beim  Gyps  durch  Einwirkung  organischer 
Snbetans  erfolgte,  deohen,  oder  meinen  könnte,  dasa  der  Schwer« 
Späth  nnter  Vermittlung  einer  andern  bereits  im  Wasser  go* 
Jösten  Sobstans,  die  wir  cur  Zeit  freilich  noch  nicht  kennen, 
In  grdseerar  Menge  löslich  sey  und  Oberhaupt  sehr  hober 
Druck  die  Lösung  befördert  habe.  Unser  verehrter  G.  Biscuov 
hat,  so  viel  ich  weiss,  auf  letste  Verhältnisse  soerst  die  Auf- 
■Mrksamkeit  gelenkt,  indem  er  bereits  im  Jahre  1835  bemerltte, 
dass  die  iüeselerde  unter  Vermittlung  organischer  Substanz 
in  grösserer  Menge  von  Wasser  als .  sonst  anfgelöst  werde. 


nni  neoerliehflt  bat  mim  ft/hnAtn^  dMt  Gyp«  unA  StronHim 
Ton  K<M|isaia-haklgeni  WaMer  nnil  dt«  fut  oiiloiltoheii  phos- 
phorsiiora«  Saice  (phospliorsaaret  Eisen  vifil  Kalk)  und  aogAr 
Flnisapath  von  Kochaalz  odei-  Amiaottiak -Salo«  mthiilteiiftletti 
IVusaer  mU  Leichcfgkalt  aorgenommen  warUen.  leb*  gladbe, 
4mB  diese  EigenthOmltolikeiten  der  LOafiehkelta  •  VerhällaisM 
Mh  viellelehl  aoeh  bei  nmäern  wiedet*holeii  dürfken,  wem  ich 
liue  aeeb  die  EinwiHiciiig  ei*höliteii  Luft-Dnieks  rechne ,  wie 
Diest  die  Meresianten  *  Versuche  der  OebrOder  Sinaiis  in 
Berlin  eeigen ,  die  mit  Ifcfife  dieses  Agens  ehie  irf cl  grSs^ere 
Menge  von  Kieselerde,  an  60  Pros.,  \\\  Ats-Natron  ■  llleten,  tila 
Dieas  unter  den  gewöhnlichsten  Umstünden  mögiieh  istfKiinee* 
Mid' Gewerbe -iBUtt  des  pelyteehi^iscben  Vereins  In  B^f^tn^ 
1847,  I.  Heft).  Der  letfeCe  Fall  d«rrte  Uier  freiUeh 
weniger/  als  fttr  das  Vorkeanuen  des  Scbwerspathea  im  altem 
Steinkohien-^Gebirg«  in 'Anschlag  anbringen  seyn^  well  in  der 
Tertiffr-Zeit,  in  die  das  hier  in  Rede  stehende  Petrefiikt- ge- 
hört) die  ßeschaffenheit  der  Atmosphäre  von  der  der  gegen* 
wkrtigen  wohl  wenig  verschieden' war.  Wenn  ich  mir"  aber 
•bertuiapt  einige  Bemerkungen  ilber  die  Sehwerlttsliehkeil 
4es'  Seh werspatbs' gestattete,  so  darf  man  Jedeoh  heinesweg« 
glevben,  dais  der  Von  ^demselben  eingesebiesseneipi  KenÜeren- 
Zapfen  wirklich  wahrhaft»  veraMnert  seye,  d«  h:  in  allen  eeinen 
Zelleif  von  Solkwerspath  dorehdvnrtgen  aleh  uns  darsteliel 
Diess  ist  nnn  keineswegs  der  Fall,  sondern  nee  der  A«eg«aa 
deeselben'  liegt'  ans  vor.  Der  Zapfcn  gerleth  im  Hb^hrreifen 
oder  anfgesprangene«  Znatendein  dAsbaM  erstarrende  Sabwets 
spath-Ldsong  ond  drückte  sich  darin  ai»,  vailbrefid  seiner  org^ 
niaehen  Bestandtbeile  v^errotteten^  Der iRaat' derselben  iat 
nnr  noch  als  ein  braanei<  Uberseg  auf  beide«  &oiten:der 
Ansffllinng  der  Schoppen'  wahnDunehmen  ,  die.  Aae  aber 
fast  'ganx  verschwanden^  and  mn  ihre  Stelle  sind  melnre  Centre 
straMtgeii  Schwerspaths  gMreten.  Der  Zapfisn  aelb^  f ebörS 
snr  Gattnng  Pinns,  wie  selbe  dnrch  RioiAnD  cmd  Lbik  nener- 
dings  begrenct  werden  ist,  nnd  erscheint  mehre II  andesrn 
bereks  im  tertitlren  Gebiet  fossil  entdeokteii  Arten  sehr  ühnr- 
Kch,  unter  andern  verwandtdemPinites  ovoadeuam/^denieb 
in  der  jttngern  Gyps-Formation  OiencUeiimi  anffimd ;  ebenso 


37 

der  Pin  HS  PallasUna  d«r  JetBtwelt,  bi«ttt  aber  dodi 
■Mffhre  Kenoseichen  dnr,  die  wohl  gestatten  Ihn  aU  eine 
•elbeutfindige  Art  so  betrachten.  Sehr  intereeeant  war  es 
snr  Seite  rechte  den  Holildruek  eines  gans  jungen 
libllchen  Zapfens  von  der  6i*ös8e^  wie  er  bei  nnsem 
Pinos- Arten  etwa  im  Monat  April  und  Mai  erscheint,  noch 
wahrsaaebmen,  wie  ich  bis  jetzt  mit  Ausnahme  jnnger  Abies- 
fikalieben  Zapfen  im  Bernsrein  noch  niclit  im  fossilen  Zustande 
l»eobaefa*e(  bab^*  Di^  Zapfen  in  dicisem  jangen  Zustande 
alnd  einander  selir  ähnlich.  Er  klinnte  also  leicht  einer  andern 
/«Meilen  Art  der  Gattung  Pinus  im  obigen  Sinne  angehören; 
inswiachen  spricht  aieiiie  Uss^'re  Beseha£Pefihelt,  an  der  jeden- 
falls  die  Gattung  Pinus  eu  erkennen  ist,  nicht  gegen  die 
Annahme,  dass  er  mit  dem  tiltern  Zapfen  su  ein-  und  -der* 
aelbea  Gattung  gehiire,  woan  Job  ilm.  auch  vorläufig  rechnen 
will 9  da  ich  mich  nicht  berechtigt  halte,  ihn  als  selbststän- 
dige  Art  mit  eigenem  Namen  su  bezeichnen.  Die  Zapfen  der 
fiattang  Pinna  reifen  in  mserem  KHoora  etat  iln  dritten 
tfalire'  and  swar  im  -April  und-  Mal ,  um*  Welche  Zeit  si« 
nwCspriiigon  und  die  Sam^n  saisstrenen.  Die  jungen  Zalrfe* 
bafiuftdca  siteb  um  diese  Zeit  in-  einem  ähnliebto  'fint^iobee- 
hmgs*  Stadium,  wie  der  erwAnte*  Hohldrnck  desibseÜen, 
Mmn  «kinnte  sich  also'  'vieUeioht  berächtigt*  halte»,  faierans 
«!••  Sehloaa -Folge  anf  die  Zeit  sA  cieken,  in  welcher 'die 
Kal!astr»|rfie  stattfand^  die  seine  FossiHsation  •«  Fel^  hatte. 
Jedoeh  ereebeint  mir  dieser  Fall  nicht  binreidh^nd'  ienteohei- 
den^Y  Indem  aekr  -leleht  jener  Junge-  Zapfen  vielleieht 
längs«' abgefallen  war' und  didier  an  jeder  beliifblgen  Z^it' in 
dkf  hbMumgf  welche  soin  Andenken  so  lai^e«  erbifeky  gerathea 
aeyn  konatej- wohl  aberroUkemmen  geeignet,  um  ttberbaupi  jene 
Frage  einmal  aufausteilen,  welche,  wenn:  wir  noch  genauere 
Menntnisa  t^ni  foasiien  Pflanaen*  Lagern  einzelner  Lokali- 
täten baben  werden^  nicht  mehr  In  ^las'GdMat' einer  müssigea 
Spielerei  an  ateben  sejn  dtirfle.  Wenn  es  erlaabt  wäre, 
vorläufig  eine  Meinung  ausanspreeben,  so  dürfte  Jene  Katn* 
atrophe  bei  mehren  Braunkohlen-Lagern  allerdings  In  die  vor- 
gerückte Frfihlings-Zeit  au  setzen  seyn* 


Ober 

das  Milch-Gebiss  des  Rhinoceros  tichorhinus. 


von 

Hrn.  Dr.  O.  6.  GisraXi* 


Riesa  Taf.  ü,  B« 


Die  Entwtokelang  der  SehneideBlbne  des  sweih6niige«i 
um  Map  lebenden  Nashornes,  so  wie  des  entspreßheiideB 
Rhinoeeros  tiehorhinus  der  Dilovisl « Zeit  wurd«  lange 
Zeit  beiBweifelt  and  Ist  noch  gegenwärtig  nicht  genOgend 
aofgekliirt«  Covisa,  der  alles  sa  seiner  Zeit  Torhandena 
Material  antersochte,  fiind  weder  in  Oberkiefer  nach  «of 
der  Symphyse  des  Unterkiefers  Sporen  von  Schneidezähnen^ 
wiewohl  er  wusste,  dass  Pallas  nnd  Camtbii  Alveolen  dei^ 
selben  in  einigen  Dnterkiefern  beobachtet  hatten.  Später 
nachte  Chsistol  die  Anwesenheit  von  ontem  Schneidesähneit 
Ar  Rh.  tiehorhinus  wahrscheinlich ,  ohne  dieselbe  sar 
Evidens  sa  beweisen;  fttr  Rh.  bicornis  aber  bestätigte  Vrouk 
an  vier  Unterkiefern  jüngerer  Esemplare  das  Vorkonnen  voa 
vier  Schneidezähnen. 

An  dem  Skelette  eines  aesg-ewaehsenen  Kapischen  'Nas* 
horns  in  der  MsciLfiL'schen  Sammlang  finde  ich  aof  der  Sym* 
physe  des  Unterkiefers  vier  dentliche  Alveolen  mit  einsitaen« 
den  kleinen,  lang  cylindrischen  Schneidezähnen  *.     Die  Zahn- 

*  In  seinem  System  der  vergleichenden  Anatomie  Bd.  IV,  S.  573 
spricht  iVlBCKBL  auf  Cüvikr  sicli  stutzend  dem  Rh.  bieorois  und  Rh.  ticho- 
rluaus  die  Schatidesähoe  ab. 


VLtUhm  Ut  fter«tti  ▼olbtibidig  entwidkik,  nnA  man  kaAn  dahe» 
annehflieii,  das«  sich  die  Sthneidesttbne  bei  einselnen  Eseia« 
plaren  bis  in  das  mittle  Alter  erhielten.  Dhbb  dieselben  aber 
gans  bedentangslot  and  fflr  die  Organisstion  des  Thieres 
vnwiehtig  sind,  geht  ans  ihrer  verschiedenen  Form  sor  GenOge 
hervor  y  denn  die  von  VaoLiK  nMersuchten  Zähne  sind  nicht 
ByÜadriseii,  sondern  steilen  einen  deppelten  Kegel  dar. 

Tom  Rh.  tiehorhinas  fand  ich  einige  vollständige 
Dnterkiefer-Asle  im  Dilovinm  des  Sweekenbergtä  bei  QuedUth 
imrg.  Die  Zahn-Reihe  ist  bis  anf  den  letsfen  Mahlaahn  voll- 
atfindig  entwickelt  und  auf.  der  wenn  auch  etwas  verletzten 
Symphyse,  die  in  ihrer  Form  aber  aufFailend  von  der  des 
Rh.  bicornts  abweicht,  konnte  ich  keine  Spar  von  Alveolen 
eatdecken.  Dasselbe  gilt  von  den  Unterkiefern  noch  älterer 
EseaspUre  ans  dem  Diluviom  von  Egeln  j  welche  im  hiesigen 
mineralogischen  Mnseam  aufbewahrt  werden.  Tbieren  des- 
selben Alters  gehören  die  von  mir  bei  Quedäniurg  entdeckten 
volksindigen  Schädel  an,  in  deren  Oberkiefern  nirgends  eine 
Spar  ren  Sebneideaähnen  sichtbar  ist*  Dagegen  habe  leb 
von  Egttm  and  Quedlinburg  Unterkiefer  -  Äste  sehr  jonger 
Eiemplare  vor  mir,  welche  die  Entwieklnng  von  Schneido^ 
Bftknen  bei  dem  Rh.  tiehorhinas  ausser  Zweifel  setsen« 
Zwei  von  Egeln  stammende  Äste  gehören  demselben  Thiere 
an,  bei  welchem  der  vierte  Mahlaahn  bereits  über  den  Alveo« 
Jar-Rand  sieh  erhoben  hat,  der  fdnfte  im  Fossil  nicht  erhnltene 
aber  noeh  In  der  Bohle  verborgen  war.  Der  erste  Mahlaabn 
ist  aasgefsllen  nnd  nur  seine  vollständige  Alveole  sichtbare 
Ein  rechter  Ast  von  Quedlinburg  gehört  einem  noch  jttngera 
TMere  an;  denn  der  ebenfalls  verlorene  vierte  Mahlaahn 
acbeini  kaum  fiber  den  Klefer^Rand  hervorgebrochen  gewesen 
sa  seyn,  während  der  erste  noch  vorhanden  Ist.  In  diesem 
Fragment  ist  fedoch  die  Symphysis  so  sehr  beschädigt,  dass 
iber  die  Alveolen  der  Schneidezähne  keine  zuverlässige  Ana» 
kauft  gegeben  werden  kann.  Die  Egelnecken  Exemplare  dar 
gegen,  wiewohl  auch  bei  ihnen  der  Symphysen-Rand  verletzt 
ist,  lassen  die  Alveolen  noch  sehr  deutlich  erkennen«  Die 
beiden  innem  sind  am*  vollständigsten  erhalten  and  deuten 
anf  seitlieb  stark  komprimirte  Zähne,     An   ihrem   firanda 


•fden  sich  swvi  IdMr  ^liMiidkr  liegMide  Kanile,  Hemmt  Krr 
nährunf  des  Zthnes  dienten.  Die  Alveolen  der  beiden«  Moe^ 
Sern  Zitfine  sind  8i:iii*kei*  berietst,  doch  immer  noeb  eebr  gat 
EU  eriienneh  nnd  den  Innern  entopreebend  gebildet«  Unmii- 
Celbiir  nelien  der  äussern  Alveole  eebe  ieb  im  Unlten.Aslre  die 
Öffinung  eines  Kenftles^  nveleher  iMir  Alveole  «kies  dritten 
Zahiiis  geftibrt  heben  lidiinte«  Allein,  im  reelite«  Kiefer-<Aste^ 
der  an  dieser  Stelle  sehr  beochädigt  ist,  kenn  ich  einen  «olohen 
Ksnal  nieht  finden,  nnd  de  derselbe  der  Alveole  des  eweiien 
Zehnes  viel  niiher  liegt,  als  dieser  dem  Innern,  so  ist  es  nicht 
nnwahrsoheinllch,  dass  der  Kanal  in  die  Alveole  des  äoseern 
Sehneidesahnes  roOndete,  welcher  mehr  von  oben  nach  lynten 
eis  seitlich  komprimirt  gewesen  nu  seyn  scheint. 

Diese  Kiefer-Fragmente  veranlassen  mich  noch  anf  einige 
ebweichende  Formen  der  Miieh-Malilafihne  d^  Rhinoceros 
aufmerksam  zu  machen.  Die  Mahlzithne  aller  Pacbydennen 
bestehen  bekanntlich  aus  einseinen  Höckern,  deren  Föns, 
Stelinng,  gegenseitiges  Verwaehsen  n.  s.  w»  die  gJBnerelles 
nnd  spesifischen  Cjiaraktere  liefert.  Bei*m  Rbinoeeros  ond 
seinen  Verwandten  ist  aber  diese  Zosammensetsnng  der  Ziihne 
aus  einseinen  Höckern  durch  Verwachsen  so  nnbenntliph  ge- 
worden ,  das«^  man  in  der  Bescbreibnng  gewöhnlich  k^inn 
Rttbksicht  darauf  nimmt  und  die  untern  Mahlstfhne  vielmehr 
ans  tfinselnen  Siehel-Pi^ismen  bestehen  lässC.  Mir  scheint  4M 
indess  weit  klarer  und  nah'irlicher  sn  seyn,  wenn  man  dies« 
Mahlsähne  noch  der  deutlich  paarigen  Anordnung  ihrer  Höcker 
beseichnet ,  als  wenn  man  sie  mit  Sicheln  vergleicht,  da  sin 
in  deriThat  wenig  Obemnstimmong  mit  den  halbmondförmi- 
gen Prismen  der  Wiederküuer  «eigen.  In  Jeder  Zabn^Krone 
siebt,  man  drei  spitsbegdförmige,  nur  sn  der  Basis  veretnlgta 
Höcker  auf  der  Inlien^Seite  (abc),  an  weldie  sieh  drei  unter 
einlEinder  mehr  oder  weniger  verwachsene  Höfeker  der  Aua- 
sen^Seite  iüßy)  innig  anlegen,  so  jedoch,  dass  sie  ein  wenig 
vor  den  Innern  Höckern  stehen«  Nach  dieser  Anffassnng 
iMSst  sich  unser  Milch-Gebiss  leiebt  von  den  Ersets^MahlsSii- 
nen  ontersoheiden.  .... 

Der  erste  nur  in  einem  Exemplare  vorhandene  Mahlnnhil 
ist  niemlieh  klein  nnd  geht  früh  verloren.    Seine  Krone  bestnht 


u 

dtMelben  BlMOBim  «bdl^tderrfolfendaii,:  nänMk 
drei  HMk«p-P«alreii,  Ten  denen- aib«r  das 'er«t»>  Mlir  verkttn* 
mert  ist  imd  die'aiiileni  beiden  «n  dek*  Innen«  ond  Ansäen^ 
Seltm  fliit  einander  Terwaclnen ,  so  dasis  eine  gesehlo^sene 
Grobe  «ntstebt.  Da-ck*r  Zahn  noeli  gar  niehl  abgenntal  iat, 
••  kann  man  an  den  her? erstellenden  Spitsen  dee  aoharfi)« 
Randes  die  ebiseinen  flftcker  deadieh  «nterMheiden*  Dif 
Soten  der  Krone  find  ftbrigens  glatt,  nnd  an  der  Basis  erbesbl 
aidi  vem  nnd  hinten  eine  leiekte  Sdimeia-W.iilst,  Zwei.haoni 
roa  einander  getrennte  Wnrceln  stecken  in  der  fast  einfaclien 
Alveole.  Der  Wechsel -Zislia  dagegen  ist  um  mehr  als  da« 
D^ipeile  grosser,  besitet  an  der  Anssenseite  eine.nadi  obea 
aa  Tiefe  Annehmende  Vertikal  *  FQi>che ,  an  der.  Innenseite 
swei  in  -ihrer  gan^a  Höhe  gedffnetcf  ThUler^  fon  denen  das 
Tordere  grösser  ist  als  das  hintre.  Aueli  bemerke  ich  an  ?or» 
liegenden  Ekemplaren  keine  Bssal^Scbroel'/wnlst. 

Der  folgende  Zabn  anterscheidet  sieb  vom  ersten  darah 
doppelte  firOssefc  An  der  Anssenseite  aeiner  Krane  steigen 
von  der  Basis  Aber  der  Hüte  der  Warseln  awei  seichte 
Riaaea  aar  Spifae  auf,  welche  die  Grenzen  des  mittlen  Htfekerft 
angeben.  An  der  Innenseite  findet  sieh  in  dem  vordem 
grossem  gans  geöffneten  Thale  eine  senkrechte  Quer  «Wand, 
wefebe  dasselbe  theilt  in  eine  kleinere  vordere  sehr  seichte 
and  iaeine  umfangsreichere  hintere  Grube.  Der  mittle  Kegel 
erhebt  sieh  mit  senkrechtem  Vorder-  und  Hinter -Rande  bis 
aar  Hälfte  seiner  Höhe,  und  dann  konvergiren- beide  his  aar 
Spitze«  •  As  aach  der  letate  innere  Kegel  anfangs  vertikal 
aefsteigt ,  so  ist  das  Thal  im  untern  TkeUe  rier  durch  elaea 
sehmalen  Spalt  geöffnet.  Die  htntre  Ecke  der  Aussen -Seite 
der  Krone  war  bei*m  ersten  Zahne  sanft,  abgernndet,  hei  diesem 
Aigegtn  ist  sie  winkelig.  Im  Ersata*Zahne  findet  sich  wieder 
eine  scharfe  Forche  hinter  dem  Mittel-Ke^el  an  der  Aussen« 
Seite,  eti  der  Innenseite  sind  beide  ThAier  von  fast  fiberein« 
sdmmender  Grösse  und  der  mittle  Kegel  ist  schlank,  gleich«« 
sehenkelig.  Ihm  fehlt  auch  die  leichte  Schmeie- Wulst  an  der 
Kroaea^-Besis  \ 

^    Dieser  Zahn   gab   zur  Aufstellung  von  JXger's  Tapiropoiroos  Ter^ 
aalsssBOg.    Vgl.  Jäger,  foss.  Säageth.  Ifirasai^.  40,  Tf.  4,  1%.  18-^1^ 


Dep  dritte  Mshisiiini  tfbertrlft  dm  vwigm  m  ein  Drittel 
IUI  Lftngs-Dnrehraesser  nnd  iet  auch  etwa«  dieker.  £r  stellt 
dicht  hinter  deei  zweiten ,  deateh  lüntrer  Theil  kioh  In  »eine 
Vorderwand  föroiltch  eindrückt.  Das  vordere  Höcker  -  Paar 
ist  wiederam  klein  und  niedrijf  and  omachlieast  da«  rhon« 
biaehe  Thal  bis  aef  einen  engen  Spalt ,  wekher  nach  hihten 
von  den  senkrechten  Vorder-Rande  des  MittetKegeia  begrenet 
wird;  an  ewei  andern  Exemplaren  Ist  es  Jedoch  viel  weiter 
geöffiiet.  Die  beiden  mittlen  Kegel  erheben  sieh  gleich  hoch^ 
und  ihre  Gipfel  sind  deutlich  von  einander  getrennt.  Der 
Hinterschenkel  des  innern  erhebt  sich  schon  von  der 
Basis  an  scfarflg,  daher  das  sweite  viel  grössere  Thal  weit 
geöffnet  ist.  Die  vertikalen  Rinnen,  welche  den  Mittel-Kegel 
an  der  Aassenseite  begleiten,  senken  sich  tiefer  ein  als  bei'rn 
Bweieen  Zahne,  und  die  Basal- WoUt  tritt  an  der  vordern  und 
hintern  Seite  starker  hervor.  Am  Wechsel  -  Zahne  ist  der 
innere  Mittel  -  Kegel  höher  nnd  seine  Schenkel  fallen  beide 
eur  Basis  gleich  steil  ab,  daher  der  Ausgang  beider  Thäler 
von  demselben  Umfange  ist.  Ausserdem  ist  er  von  seioen 
Nachbarn  eingeklemmt,  welche  an  seiner  Vorder-  uod  Hiuter* 
Seite  besondere  Berührungs-f  lüchen  verursachen. 

Am  vierten  grössern  Zahne  stösat  die  Vorder -Seite  mit 
der  ffussern  unter  einem  rechten  Winkel  scharfkantig  susan- 
men.  Die  mittlen  Kegel  sind  schmni,  hinten  scharfkantig,  der 
innre  dicker  als  der  Sussre  und  von  diesem  gane  deutlich 
geschieden.  Die  hindern  Kegel  treten  ebenfalls  in  einer  schar- 
fen Kante  zusammen  mit  ihren  ebenen  Seiten  und  lassen  deni 
«weiten  Thale  einen  freien  Ausgang.  Vom  mittlen  Paare  aind 
sie  deutiieher  als  bei  den  übrigen  Zähnen  getrennt»  Der 
Wechselaahn  unterscheidet  sich  dnrch  seine  sanft  abgerundete 
Hinterecke,  durch  die  grössere  Breite  des  letEten  Kegels  der 
Innenseite  und  das  weniger  umfangi*eiche  sweite  Tbai. 

Sobsld  der  fiUnfte  Zahn  iiber  den  Alveolar- Rand  steh 
erhebt,  ist  bereits  der  erste  Milehsahn  verschwunden,  die 
Keime  der  Ersats- Zähne  entwickeln  sich,  verdrängen  die 
Milohsähne  allmählich  nnd,  wenn  der  siebente  herverbrieh^ 
ist  der  erste  kleine  Wechsel-Zahn  schon  ausgefallen  nnd  seiue 
Alveele  füllt  sich  wieder  aus. 


33 

Der  Kiefer- Ait  hat  einen  stark  konnexen  DnterrancI  mit 

einer  echiirfern  Kante   innen    und  einer   ftoslern   sanft  abge- 

rundeten.      Die  Innen  •  Seite  ist  ganz  flael)  und  in   der  Mitte 

■ait  einer   horizontalen  Einsenknng   versehen.     Die  Symphyse 

beginnt  bereits   onter  dem  Vorder -Rande  des  ersten  Backen- 

sahnee  und  ist  von  mäsiger  Länge;   rorn  aber  erweitert  sich 

der  Kiefer-Rand,  so  lange  die  Schneidezähne  sich  entwickeln, 

Aaf   der  Grenze    des    ersten    und    zweiten  Zahnes    liegt 

das   kleine    Foramen    mentale    und    vorn    unter    deoprinnern 

Schneidezahn  ein  anderes  viel  grösseres. 

Hshe  der  Krone  des      I.  Zahnes      0^&19. 
»        »        »        »       II.       »  0,02S-0,020. 

»        »        »        >,     III.        ,,  0,026—0,021. 

Breite  der  Krone  des      I.  Zahnes    0,0 iS. 

n         n  „         »       II.        »  0,026-0,022. 

n         »  »         n     III-         n  0,0S5. 

»        »  »         »     IV.        »         0,045- 

Lfinge  der  Symphyse 0,085. 

Kiefer-Höhe  unter  dem  II.  Zahne    0,050—0,052. 
»         «  »        »     IV.       »        0,056—0,053. 

Orösste  Dicke  am  Dnterrande  •    .    0,0S4. 


JahfBuq(  184& 


über 

die  mineralogische  und  chemische  Zusammen- 
setzung der  Vogesen-Gesteine , 

von 

Hrn.  AcHiLLE  Delesse  , 

Bttcwerks-Ingeiiiear,  Proteior  der  Minenlogle  xn  BMan^on. 


Nach  der  vom  Hrn.  Verf.  m  französischer  Sprache  für  das  Jahrbuch  mit- 
getheilten  HandschrifL 


Porphyr  von  Temuay. 

Die  Felsart,  deren  Schilderung  ich  gegenwärtig  beiib- 
siehtige,  wurde  von  den  Geologen,  welche  eich  mit  den  Vo- 
gesen  beschäftigten,  im  Allgemeinen  nicht  unterschieden;  den 
meisten  galt  sie.  als  Varietät  des  Porphyrs  von  Belfah^f ,  und 
Diess  schien  für  den  ersten  Anblick  siemlich  natnrgemäs  um 
der  Gegenwart  der  Augite  willen;  Andere  beschreiben  das 
Gestein  als  >,Ubergangs-Porphyr^  oder  selbst  als  Diorit.  CoR- 
DiER  fühlte  indessen  die  Noth wendigkeit,  dieselbe  in  seiner 
yyClasnfication  generale  des  rockee^  mit  einem  besondern  Namen 
en  belegen  und  bezeichnete  solche  als  Ophitone. 

Das  Gestein  hat  eine  wohl  charakterisirte  Porphyr-Struk- 
tur in  der  Abänderung,  welche  ich  snm  Musterbild  wählte; 
allein  gleich  sämmtlichen  andern  Porphyr  *  Gebilden  büsst  es 
Jene  Eigenschaft  ein,  sobald  es  sich  zersetzt,  d.  h*  wenn  das- 
selbe in  »Spilit<<  oder  in  Porphyr-Breceie  übergeht. 


39 

Der  ,»Porphyr  vn  Temuag^  ist  sabr  entwickelt  auf  iw 
Strasse  von  Ternu(^^  nach  Belonckamp  ^  uqiI  man  beobachtet 
ibn  auch  am  Fasse  des  Ktfitne  -  Berges ,  in  der  Gegend  von 
Melisey^  wo  er  sahllose  lileine  gerundete  Inseln-ähnliche  Her- 
Torragangen  inmitten  des  erratischen  Gebietes  ausmacht,  ferner 
BQ  RovülerS'haut^  im  Thale  von  St.  Breison  am  Teiche  von 
Chagey. 

Feldspat h.  Der  Feldspath,  welcher  die  Basis  dieses 
Porphyrs  ausmacht,  zeigt  sich  stets  grünlich  gefärbt,  suweiien 
mit  einem  Stich  in*s  Blauliche.  Ein  eigenthOmlicher  Fettglanz, 
wie  solcher  in  diesem  Grade  andern  Feldspathen  nicht  zusteht, 
zeichnet  ihn  aus.  Uurch  i^tmosphärische  Einwirkung  wird  er 
zu  weissem  Kaolin ;  jedoch  ist  diese  Änderung  nur  eine  ober- 
flSchliche.  Es  verdient  Beachtung,  dass  die  Feldspathe,  welche 
der  Kaollnisation  am  meisten  widerstehen,  die  firmsten  sind 
an  Kieselerde  und  am  meisten  von  Sfinre  angegriffen  wer« 
den,  wfihrend  Orthose,  Albit,  Andesit  u.  s.  w.,  die  viele  Kie« 
seierde  enthalten  und  durch  Säure  wenig  oder  gar  nicht  an- 
gegriffen worden  ,  sich  leicht  so  Kaolin  umwandeln.  -* 
Eigenschwere  =s  2,771.  — Die  Struktur  ist  stets  Krystallinisch;^ 
indessen  gelingt  es  nur  selten,  deutlich  ausgebildete  Gestalten^ 
SQ  erbalten,  die  dem  System  des  Labradors  angehören.  Äus- 
serst zarte  Streifen  —  in  deren  Ebene  ein  ziemlich  deutlicher 
Biiktter- Durchgang  —  weisen  auf  Zwillings  -  Bildungen  hin. 
Ein  zweiter  Durchgang  ist  böohat  .unvollkommen.  Der  Bruch 
zeigt  sieb  splittrig  and  fettglfinzend. 

Mitunter  setzt  der  Feldspath  kleine  ungeffthr  einen  Cen- 
tineter  mfichtige  Gänge  im  Porphyr  zusammen  and  wird  in 
solchem  Falle  von  andern  Mineralien  begleitet,  deren  wir 
später  zu  gedenken  haben. 

Vor  dem  Löthrohr  fliesst  der  Feldspath  unter  Aufwallen 
zo  weissem  blasigem  Glase.  Im  geschlossenen  Kolben  gibt  er 
Wasser  und  jßirbt  sieh  röthlich  in  Folge  seines  Eiseiioxyd- 
Gehaltes.  Mit  Borax  zu  durchsichtiger  Perle.  Mit  Phosphor- 
salz schwierig  lösbar.  Mit  kohlensaurem  Natron  behandelt 
bleiben  aufgeblähte  Skelette  in  der  Perle  zurück.  Auf  Platin- 
Blech  nimmt  man  Mangan-Reaktion  wahr.  —  Als  Pulver  wird 
das  Mineral    daroh   gewässerte   Chlorsäure    angegriffen    und 

3* 


36 

awar  leichter  nie  Labrador;  es  sehwillt  an  and  flirbt  tich 
hiininetblau.  Die  Analyse  —  angestelll  mit  brystaliiiiisclien 
Feldspath-Partie*!!  aus  dem  Porphyr  von  Ternuay  (1)  ond  mit 
Krystallen  aus  einem  Wanderblock  des  Gesteint  aas  der  Ge- 
gend von  Haut-Rotritlers  (II)  —  ergab: 

(I).  (H). 

Kjselerde       .     .    .     •  48,83  .  49,32 

Thooerde       .    .    •    .  32,00  •  30,07 

£iseo-Peroxyd   .    •     .  1,S0  •  0|70 

Man^an-Protoxyd  •     .  —  .  0,60 

Kalkerde 4,61  .  4,25 

Talkerde —  1,S6 

Natron ^  .  4,8S 

Kali -  •  4,45 

Wasser -  .  3,15 

100,00  .  99,35. 
Die  Ergebnisse  dieser  Zerlegung  [in  die  Einseinheiten  ge- 
stattete der  Raum  nioht  su  folgen]  lassen  den  Feldspatb 
AUS  dem  Porphyr  von  Temuay  als  eine  neue  MineraU 
tiattang  betrachten,  welche  v«^lr  mit  dem  Namen  Vosgit[Vogesit] 
oder  Vogesen-Feldspath  belegen  wollen.  Seiner  ehemi- 
sehen  Zusammensetsang  nach  wird  derselbe  swischen  Labrador 
und  Anorthit  seine  Stelle  einnehmen,  und  die  Formeln  dieser 
drei  Substaneen  wliren  : 

(ft)  Ä  §i 
Labrador    1  • .  .  3  .  .  .  6  — rSi»+ aP  Si'»  =  (ft)  Si+Ä    Sl 
Vosgit  1  .  .  •  3  .  .  .  ft  — rSi»  +  aI»Si«Ä=»(ft)  Si  +  R'«  Si 

Anorthit  1  .  .  ,  3  .  .  .  4  — rSi»  +  al»  Si  =  Ä»Si  +  Ä  Sl 
Unter  den  bekannten  Mineralien  vi^ären  es  nur  Jade  oder 
Saassurit ,  welchen  man  dem  Vosgit  möglicher  Weise  nftber 
bringen  könnte.  Jene  Substansen  haben  allerdings  die  phy- 
sikalischen Eigenschaften  dieses  Feldspathes  und  selbst  den 
besprochenen  Fettglans;  allein  die  mit  ihnen  angestellten  Ana- 
lysen führten  su  so  verschiedenen  Resultaten ,  dass  solche 
nochwenHig  wiederholt  werden  mflssen,  ehe  sich  ein  ent- 
scheidendes ürtheil  Allen  lässt.  Ich  bin  gegenwärtig  mit 
diesen  Untersuchungen  beschäftigt. 

Das   zweite   Mineral,    welches    mit   dem   FeMspath    den 
Porphyr  eusammensetEt,  der  uns  beschäftigt,  ist  Augit.     Er 


37 

«eigt  sieh  Doateillen  -  oder  Spargel  «grün,  mitaiiter  letemUch 
liehte,  so  dass  dersalbe  vom  Angit  der  Melaphyre  abweicht, 
der  meist  schwärslieligrün  erscheinet.  Das  Fossil  zersetzt 
sich  durch  Einwirken  der  Atmosphäre  nnd  nimmt  alsdann 
eine  braonlich-rothe  Farbe  an.^  Diese  Zersetzung  hat  weit 
leichter  Statt,  als  jene  des  Vosgits;  denn  wenn  man  Gestein- 
Blocke,  deren  Oberfläche  angegriffen  ist,  beobaclitet,  so  findet 
sich,  das8  der  theii weise  zu  Kaolin  umgewandelte  Vosgit  kleine 
Hervorragongen  bildet,  während  der  Aogit  hohle  Räume  wahr- 
nehmen Ifisst.  —  Eigenschwere  des  Augits  =  3,lS5.  Härte 
nngeßihr  =  5,5.  —  Stets  kommt  er  krystallinisch  vor,  und  in 
Porphyr  -  Varietäten ,  welche  in  „Spiiit^'  oder  in  Porphyr- 
Breecie  übergehen,  sind  die  Krystalle  wohl  aasgebildet  und  mes- 
sen mehre  Centimeter.  Obwohl  es  schwierig  bleibt  alle  Flä- 
chen derselben  im  Einzelnen  zu  studiren,  denn  sie  brechen 
fast  stets  bei*ui  Zerschlagen  der  Felaart,  so  ist  dennoch  kein 
Zweifel,  dass  ihre  Gestalten  die  nämlichen  sind,  wie  in  Laven 
der  Basalte  und  der  Melaphyre.  —  Die  Zerlegung  ergab : 

Kieselerde  .     .     .     .    49,00 

Thonerde    ....       5,08 

Kalkerde     ....     18,78 

Talkerdc      ....     15,05 

Eisen-Oxydul    .     .     .       7,19 

MuDpan- Oxydul    .     .     Spur 

Wasser  ....    .      a,-iO 
08,26, 
eine  Zosammensetenng.  welche  mit  der  von  Kcdbrmatsch  beFm 
Aogit  aus  der  Eifel  Kiemlich  übereinstimmt. 

Vosgit  und  Augit  sind  die  beiden  Mineralien,  welche 
den  Porphyr  von  Temuny  wesentlich  bilden,  wenn  derselbe 
wohl  charakterisirt  ist;  jene  Gemengtheile  erscheinen  scharf 
^on  einander  geschieden.  Znfällig  nnd  in  sehr  geringen 
Mengen  fiitdet  man  darin  auch  Eisenkies  and  Magnet- 
eisen;  ausserdem  kommen,  besonders  in  dem  mehr  zereetRten 
Gestein,  auf  Drosenraumen  nnd  in  kleinen  Gängen  vor:  Epi- 
dot,  Qoars,  Chaicedon,  K.alkspath,  eisen  seh  fis  si- 
ger  Chlorit  und  eine  rothe  zeolithische  Substane 
(wahrscheinlich  Healandit).  Hin  und  wieder  enthält  der  Teig 
auch  Glimmer-ßlättchcn.     Werden  Vosgit-  und  Angit- Krystalle 


S8 

mikroskopisch,  so  stellt  sich  die  Felsart  gleiohoifisig  grün  ge- 
färbt dar,  ond  ihr  Teig  iüsst  sich  als  aus  den  nämlichen  Ele- 
menten gebildet  betrachten.  Stellenweise  zeigen  sich  öber- 
diess  sehr  grosse  Aogit»Krystalte,  besonders  in  »Spiliten^  und 
in  Porphyr  -  Breccien.  Erste  mit  schönen  Aogit  -  Ki*y8 tauen 
werden  an  der  Brücke  von  Belonehamp  getroffen,  auf  der 
Strasse  von  Fresse  nach  der  Ckevesiraye  a.  s.  w. ;  letcte 
kommen  zwischen  Meliseff  und  Belonehamp  vor,  woselbst  sie 
Zahllose  kleine  Inseln-artige  Hervorragnngen  ausnachen,  wel- 
che inmitten  der  Diluvial-Ebene  anftanchen. 

Zur  Bestimmung  der  Eigenschwere  der  Masae  des  Ge- 
steines diente  grob  zerstossenes ,  als  ziemlich  gleichmässiges 
Gemenge  sich  darstellendes  Pulver  desselben.     Sie  war: 

beim  Porphyr    von   Temuay  (die  Abänderung,    welche  »k 
Vorbild  der  Felsart  zu  betrachten)  =  2,857; 

bei  demselben  mit  grössern  Augtt-Krystallen  =  2,883. 
In  andern  dunkler  gefärbten  Varietäten,  oder  in  solchen, 
wo  man  die  Porphyr-Struktur  vermisst,  zeigte  sich  die  Eigen- 
schwere  bedeutender;  so  z«  B.  in  jener  aus  der  Gegend  fon 
Melisey  =  2,885. 

eh  war  bemüht  den  Verlust  zu  bestimmen,  welchen 
verschiedene  Abänderungen  des  Porphyrs  im  Feuer  erleiden, 
und  fand: 

(1)  (2)  (3)  (4)  (6)         <6)  (7)  (8)  (9) 

3,02     3,17     3,25     3,41     3,45     3,50     3,57     4,06     7,94. 

(1)  Porphyr  mit  grossen  Feldspath-Krystallen  vom  Raddon 
bei  Belonehamp. 

(2)  Derselbe  mit  Augit  nnd  Vosgit,  enthält  selbst  etwas 
Andesit,  dessen  Krystalle  beim  Contakt  des  Porphyrs  von 
Chagey  sich  zu  entwickeln  anfangen.  Vom  linken  Ufer  des 
Teiches  von  Chagey 

(3)  derselbe,  man  unterscheidet  darin  nach  der  Caicination 
Glimmer- Blättchen;  auch  lässt  das  Gestein  eine  grosse  Menge 
mikroskopischer  Blnsenränmchen  wahrnehmen,  in  denen  rother 
Zeolith  befindlich;  seine  Feldspath-Krystalle  sind  wenig  sicht- 
bar.    Vom  Wege  zwischen  Fresse  und   dem  Roc  du  Plainei. 

(4)  Abänderung  von  (2). 

(5)  Desgleichen. 


30 

(•)  fibanso  nit  groesen  Serpentin-grttneii  Aogit-KrystaUen. 

(7)  Teig  des  ^^Spilits'^  des  nfinilichen  Porphyrs;  er  ist 
grfifi  und  reich  an  Aagit.  Von  einem  WanderhloclK  »wischen 
MeÜsef  ond  Ternuai^. 

(8)  Variecfc't  von  (Z).    Gegend  von  Fresse. 

<9)  Vosgit  mit  Zeolith  imprägnirt,  weicher  ihn  vollliom« 
men  roth  fitrbt.  Von  einem  5  Ceildmeter  mächtigen,  dem 
Porphyr  gleichseitigen  Gang.  Zwischen  MelUejf  und  Be--* 
ienchüwip.» 

Fasst  man  die  ersten  acht  Nummern  dieser  Obersicht  in« 
Aoge,  weiche  ongefähr  sämmtliche  Porphyr- Varietäten  dar- 
ateileia,  so  ergibt  sieb,  dass  deren  Wasser^Gehalt  lionstanter 
ist,  «la  naeh  dem  Ungleichen  des  Kasserlichen  Ansehens  der« 
selben  su  vermnthen  wlire.  Übrigens  dürfte  der  erste  Werth 
jener  seyn,  den  man  als  den  Wasser- Gehalt  des  Porphyrs 
darchschnittlich  rej^räsentirend  ansanehmen  hfttte,  mithin  be- 
trüge derselbe  ongefShr  3  Prozent.  Die  Gegenwart  des  rothen 
Zeolitbs  vermehrt  den  Verlast  nicht  sehr,  denn  das  Mineral 
ist  in  B«  geringer  Menge  vorhanden;  nor  für  (9)  dürfte  in 
solcher  Beziehung  eine  Ausnahme  zu  machen  seyn. 

Durch  Calcinatioii  färben  sich  alle  diese  Gesteine  lichte 
rothlichbrann,  und  ihre  Struiitur  kann  nun  leichter  untersucht 
werden.  Erhitzt  man  sie  bis  zur  Wärme  der  Glasöfen,  so 
geben  dieselben  eine  schwärzlichbraune,  strahlige,  vollkommen 
kryetallinisohe  Masse. 

Der  Feldspath-  und  Attgit*6ehalt  lässt  sich  im  Porphyr 
von  Temuaf  auf  verschiedene  Weise  bestimmen ;  und  da  das 
Gestein  ein  Gemenge  ist,  bestehend  aus  Augit  und  Vosgit  in 
gewissem  Verhältnisse,  so  geht  aus  der  Zusammensetzung  bei' 
der  Mineralien  hervor,  dass  die  Masse  der  Felsart  reicher 
seyn  wird  an  Eisen- Protoxyd,  an  Kalk-  und  Talk-Erde,  welche 
die  Basen  des  Augits  ausmachen,  und  im  Gegentheil  ärmer  an 
Thonerde  und  an  Alkali,  die  Jene  des  Feldspathes  bilden; 
übrigens  könnte  man  ohne  Schwierigkeit  die  Quantität  jeder 
Substanz,  einem  gegebenen  Gemenge  entsprechend,  berechnen. 
Es  ist  demnach  festzustellen : 

dass  der  wohl  charakterisirte  Porphyr  von  Ternuay  eine 
Menge  Kieselerde  einhält,  die  jener  des  Vosgits  und  der  des 


40 

An^ts  gleiebkomnl,  der  beiden  das  Gestein  bildenden  Sob- 
BtenBen;  and  ^ 

das8  der  erw&hnte  Porphyr  weniger  Thonerde,  weniger 
Alliali  und  im  Allgemeinen  weniger  Wasser  enthalt  als  sein 
Feldspath  ,  im  Gegentheil  aber  mehr  Eisen  *  Protoiyd  ^  melir 
Kalli-  ond  Talk-Erde. 

Durch  Strassen  bau*  Arbeiten  wurde  «wischen  Bellancimttp 
und  Temuay  der  Porphyr  von  Temut^  aufgedeckt.  Man 
sieht  sehr  deutlich ,  dass  er  jüngerer  Entstehung  ist  als  der 
«Vbergangs^-Schiefer,  weichen  derselbe  durchbrochen  hat,  in- 
dem er  ihn  unter  einem  Winkel  von  55®  emporhebt»  An  Ort 
ond  Stelle  vorgenommene  Untersuchungen,  so  wie  spfitere 
Prüfung  der  gesammelten  Handstücke,  was  deren  Eigenschwere 
n.  s.  w«  betri£Ft,  führte  sur  Ansicht:  dass  £ar  Zeit  des  Aus» 
bruches  des  Porphyrs  von  Ternuay  der  durchsetzte  >yUber- 
gangs<< •  Schiefer  metamorphosirt  worden;  dieser  Meta* 
Borpliismus ,  welcher  einen  Chergang  beider  Gesteine  ver- 
mittelte, wurde  durch  ein  Eindringen  der  Porphyr  •Substanz 
in  den  Schiefer  erzeugt,  und  in  letaterem  entwickelten  sich 
Vosgit-Krystalle. 

Porphyr  von    Chcigey. 

Unfern  Ckagef^  in  Aer  ffaute-SaönCj  trifft  man  eine[FeIa* 
art,  die  mir  genauerer  Beachtung  werth  schien.  Bald  wurde 
solfthe  als  j^Cbergangs  -  Porphyr^  bezeichnet,  bald  als  Augit- 
Porphyr.  Es  stellt  sich  dieselbe  b\s  dunkelgrüner  Porphyr 
dar,  dessen  Basis  ein  Feldspath  ist,  welcher  in  stets  nicht  be- 
sonders gut  ausgebildeten,  meist  grünlichen  Krystallen  erscheint, 
deren  Farbe  nicht  selten  auch  fast  so  dunkel  gefunden  wird, 
wie  jene  des  Teiges,  ein  Umstand,  der  durch  Beimengung 
einer  grossen  Quantität  von  Eisen-Silikat  und  Talkerde  bedingt 
wird.  Im  letzten  Falle  zeigt  sich  die  Porphyr-Struktur  des 
Gesteines  k(*ineswegs  immer  deutlich  ausgesprochen. 

Beim  Verwittern  fKrbc  sich  der  Feldspath  anfangs  ziegel- 
roth  und  geht  sodann  in  Kaolin  über.  Seine  mittle  Eigen- 
schwere  betrügt  2,736,  die  Härte  erreicht  nicht  6.  —  Das 
Verhalten  vor  dem  Löthrohr  stimmt  so  ziemlich  mit  dem  des 
Oligoklas  überein.     Die  chemische  Analyse  gab: 


41 

Kietelerde   ..'....    S9>9B 

Tbonei'de 24, 13 

EisenPeroxyd 1,05 

Mangfiii-Protoxyd       .     .     .      Spur 
Kalkerde       ......      0,66 

Talkerde 0,74 

Natron 6,80 

Kali 0,81 

Waaacp 2,28 

200,00, 
woraiu  sich  ergibt,  das«  das  Mineral  ein  Andesit  ist,  dessen 
Zasammensetzung   sehr   nahe    übereinstimmt   mit   jenem    der 
Cordilleren* 

Die  Färbung  des  Porphyrs  wird  bedingt  darch  eine  dunliel- 
grfine,  im  Ganzen  der  Masse  innig  verbreitete  Substanie,  wel* 
die  ich  geneigt  bin  für  Hornblende  zu  halten,  gleich  der  beim 
Porphyr  von  Belfahy.  Die  Analyse  des  Teiges,  auf  die  wir 
spSter  Eorückkommen  werden,  beweiset  nur,  dass  sie  im  letz- 
ten in  grösserer  Menge  vorhanden  ist.  Man  findet  im  Teige 
aach  kleine,  grünlich-schwarze,  sehr  unvollkommen  krystalli- 
nische  Körnchen,  die  Augit  seyn  dürften;  ferner  enthält  der- 
selbe Magneteisen  ia  unsichtbaren,  allein  vermittelst  des  Mag- 
netsubes  wohl  wahrnehmbaren  Theilohen. 

Was  die  zufälligen,  im  Porphyr  von  Chagey  vorhandenen 
Substanzen  betrifiFt,  so  werden,  wie  in  dem  von  Belfakpy 
Eisenkies  und  Quarz  getroffen,  so  wie  Kalkspath,  eisenschüs- 
siger Chlorit  und  Epidot. 

Die  Eigenschwere  der  Masse  des  Porphyrs  beträgt  2,759» 
Durch  Caicination  eignet  sich  das  Gestein  stets  eine  kasta- 
nienbraune Farbe  an,  und  die  Feldspath  -  Krystalle  losen  sich 
sehr  vollkommen  aus  dem  Teige.  Ein  Versuch,  die  chemische 
Zusammensetzung  des  letzten  zu  bestimmen,  führte  zu  fol- 
gendem Ergebniss: 

Kieselerde 61,71 

Thonerde  und  Eisen- Peroiyd    .    26,44 

Maiisraii-Protoxyd Spur 

Kalkerde 4,77 

Talkerde     .     * 2,98 

^»''^"      I 2,74 

Kali  ) 

Wasser 2,34 

100,00. 


4A 

Das  zar  ZeAegang  gewShlte  Exemplar  wiir  von  dunkel- 
grün gefärbtem  Teig  entnommen,  der  am  ffrmsten  an  Andesit 
aeyn  muas. 

Als  allgemeine  Resaltate  liesaen  sich  feststellen,  dass; 

die  Menge  der  Kieselerde  im  Porphyr  ¥on  Ckageg  ange- 
(khr  jener  des  in  die  Znsammensetsung  wesentlich  eingrei- 
fenden Andesits  gleichkommt,  and 

dieser  Porphyr  weniger  Thonerde  und  Alkali  enthält, 
als  der  Feldspath ;  dagegen  xetgt  er  sich  reicher  an  Eisen- 
oxyd and  an  Tnlkerde. 

Pflaneen-Decke  and  die  geringe  Erstreekang  des  Porphyrs 
sind  dem  Studium  desselben  sehr  hinderlich.  Man  beobachtet 
ihn  an  Dämmen  des  Teiches  von  Chagey^  bei  Etohen^  auf  der 
Strasse  nach  Luze^  wo  er  im  Transitions-Gebiet  auftritt  u.s.  w. 
Stellenweise  haben  Übergänge  Statt  in  den  mit  dem  Porphyr 
fXL  mehren  Malen  wechselnden  Serpentin« 


BriefwechseL 


Nittheilungen    an  den   Gelieimenrath    v«    Leonhard 

gerichtet. 

Kragerö  in  Norwegeny  23.  Sept.  i847  *. 

leb  habe  in  neuester  Zeit  in  granitischen  Ausscheidungen  unserer 
thüf^end  wohl  ausgebildete  Krystalle  von  Orthit  aufgefunden.  Sie 
wedisela  in  der  Lange  zwischen  einem  und  vier  Zollen  und  haben  einen 
halben  bis  einen  Zoll  Durchmesser.  Einige  derselben  enthalten  einge- 
wachsene Krystalle  eines  Minerals,  das  Malakon  **  seyn  dürfte. 

P.  C.  Wbibye. 


PrMerff^  10.  Nov.  1847. 

Diesen  Sommer  bin  ich  mit  der  Bearbeitung  meiner  geogii ostischen 
Karte  von  Tk&ringea  fertig  geworden  nnd  hoffe  Ihnen  in  wenigen  Monaten 
die  4.  Sektion  (Bisemaeh)  übersenden  zu  können.  Auf  ihr  spielt  der 
Muschelkalk  eine  Haupt-Rolle.  Auf  seinen  Plateau's  ist  mir  eine  interes- 
sante Erscheinung  aufgefallen.  Die  oberste  Schicht  desselben  besteht 
namlidi  sehr  oft  aus  einem  ganz  durchlöcherten  dichten  Kalkstein.  Mir 
scheint  es  unzweifelhaft,  dass  diese  Löcher  von  Bohr-Muscheln  herrühren ; 
sie  gleichen  wenigstens  ausserordentlich,  denen,  welche  noch  jetzt  von 
Bohr-Muscheln    hervorgebracht   werden.    Ist  diese   Deutung  richtig,    so 


«    Durch  Zufiül  verspätet. 

••  So  wntde  bekanntlich  toii  ScBreaER  eine  Subetans  genannt ,  die  auf  der  Inael 
HUteräe  Torkommt,  und  deren  Kenntniu  man  noch  keineswegs  als  erschöpft  xu  betrach- 
ten hat.  d.  R. 


44 

I  diese  oberste  Schicht  des  Masebelkalk-PIateaa's  währcDd  einer  langea 
Zeit  den  unmittelbaren  flachen  Meeres-Boden  gebildet  haben.  Anüaerdem 
möchte  ich  hier  vorläufig  auf  die  vierzehigen  Thier-Fährten  aufmerimam 
madieii,  welche  sich  im  untern  Roth-Liegenden  bei  Frieirickirods  finden, 
und  auf  ein  lo'  machtiges  T6rf-La(^er  mit  s.  Th.  noch  griinen  Moos- 
Theilen,  welches  westlich  von  MühlhoMien  50'  tief  unter  Lehm  und  Thon 
abgebaut  wird.  Einen  kleinen  Aufsatz  ober  JBmchstncke^  erlaube  ich 
mir  hier  beisniegen  *. 

B.   COTTA. 


Mittlieilongen  an  Professor  Bronn  gerichtet 

An  Bord  des  Dampfschiffes  Gsorjre  Watkingtaiiy  24.  Sept  1847. 

Gestern  verliess  dieser  stolze  Dampfer  die  Gestade  der  neuen  Welt, 
denen  ich  nach  einem  fast  dreijährigen  Aufenthalte  einen  letzten  dankbaren 
Scheideblick  zuwarf.  Heute  dauert  das  günstige  Wetter  fort,  und  trli 
benutze  die  dadurch  gewährte  Gelegenheit,  Ihnen  einen  kurzen  Bericht 
ui  geben  über  die  diessjährige  Versammlung  der  Amerikanischen  Geologen 
und  Naturforscher  in  BaitOHt  derentwegen  ich  meine  Abreise  nach  Europm 
aufgeschoben  und  von  der  ich  erst  vorgestern  nach  New*York  zurück* 
gekehrt  bin. 

Der  Anfang  der  Versammlung  war  auf  den  20.  d.  M.  festgesetzt;  ich 
hatte  mich  aber  schon  einen  Tag  früher  in  Boston  eingef^inden  und  be- 
nutzte denselben  zu  einem  Besuche  b(>i  Agassiz,  der  sich  tteit  seiner  An- 
kunft in  Amerika  mit  nur  kurzer  Unterbrechung  beständig  dort  aufgehal- 
ten hat  Er  bewohnt  mit  seinen  beiden  Begleitern ,  Dbsor  und  Graf 
Portalbs  ein  Haus  in  einer  Vorstadt  fio#(oii>,  das,  unmittelbar  am  Wasser 
gelegen,  grosse  Bequemlichkeit  für  das  Studium  der  Seethiere  bietet,  mit 
denen  es  dann  auch  durch  die  Thätigkeit  seiner  jetzigen  Bewohner  vood 
Keller  bis  zum  Boden  angefüllt  ist  Agassis  empfing  mich  mit  der  ihm 
eigenen  Liebenswürdigkeit,  die  ihm  auch  bereits  die  Herzen  der  Ameri- 
kaner im  hoben  Grade  gewonnen  hat,  und  begann  dann  sogleich  mich  mit 
Dem  bekannt  zu  machen,  was  er  seit  seiner  Ankunft  in  Amerika  gesaoi- 
melt  und  beobachtet  hat 

Seine  Beobachtungeik  betreffen  besonders  die  Fische  und  Strahltliiere 
der  Küste  von  MoMMadweette.  Die  über  Erwarten  gunstige  Gelegenheit 
die  marine  Fauna  an  der  ganzen  Küste  von  Nord-Amerika  zu  studiren, 
indem  ihm  namentlich  die  acht  an  verschiedenen  Punkten  der  Küste  von 
Hmne  bis  Texas  stationirten  Fahrzeuge   der  Küsten  -  Vermeasuug   (Coast 

•    Br  fisdet  is  dem  nftehtt«ii  Hefte  seine  Stelle.  d.  R. 


46 

Sorve^)  iSr  stiii«  Zwecke  snr  Disposition  g^estellt  dpa,  hat  aacb  Aoaisijb 
cor  Anaahme  der  ProfMwnr  der  Geologie  an  der  Universität  zu  CämMdgB 
bei  B0»tömy  die  ihm  vor  Kurzem  angetragen  wurde,  vorzfiglith  bewogen, 
obgleich  er  wobl  nicht  die  Absicht  haben  wird,  seine  ganze  flbrige  Lebens* 
nett  in  AmterUm  zu  bleiben. 

Die  am  SO.  Sept.  stattfindende  erste  Versammlung  der  Geologen  war 
nur  sdiwach  besucht,  weil  den  Gewohnheiten  des  Landes  gemSs  am 
Sonntag  Niemand  reiset  und  die  in  einiger  Entfernung  von  Boston  woh-^ 
neodcB  Theilnehmer  daher  erst  im  Laufe  des  Tages  eintrafen.  In  dieser 
ersten  Sitzung  fanden  desshalb  auch  nur  ausschliesslich  vorbereitende  Ver- 
handlnngen  über  den  Gesch&fts  -  Gang  und  dergleichen  Statt.  Nach  der- 
selben wurde  ein  in  Dr.  Warrbn's  Besitz  beAndliehes  Mastodon-Skelett 
besicfaligt,  welches  vor  etwa  S  Jahren  bei  Newbwffh  am  Hudson  in  einem 
Torf-Lager  sammt  den  zum  Theil  noch  erhaltenen  Contentis  des  Magens 
anfgefonden  wurde  und  ohne  Zweifel  das  vollstfindigste  von  allen  bekann- 
ten Skeletten  der  Art  ist.  WAansif  besitzt  auch  die  froher  dem  Prof. 
Ehmors  gehörigen  und  von  ihm  'in  seinem  Joutnal  of  ApioiUimre  and 
Seienee  beschriebenen  Reste  des  Zeuglodon.  Dr.  Dickbson  bemerkte, 
dsss  ihm  in  derselben  Gegend,  wo  der  Kocu'scbe  Hydrarchus  ausge* 
graben  wurde ,  die  Überreste  von  wenigstens  40  Individuen  der  Art.  be- 
kannt seyen. 

In  der  Versammlung  des  folgenden  Tages  waren  fast  alle  bedeuten- 
deren Geologen  «und  Naturforscher,  welche  die  westliche  Hemisphfire  auf- 
zuweisen hat,  gegenwartig.  '  Ich  nenne  nur  die  folgenden,  die  auch  in 
Denisckimnd  durch  ihre  Arbeiten  schon  allgemeiner  bekannt  sind:  Prof. 
Ko«ERs  ans  Virfinim,  Prof.  Holbrook  aus  ChttrUstown  (Verfasser  der 
pracfaügen  und  höchst  schätzbaren  Herpeto|ogia  Americana;,  Prof.  Silliman 
md  Hr.  Dana  aus  New-Haven,  W.  C.  Rbdfibld  ans  Sew-York ,  Jajhes 
Haix  aus  AUmty  (dessen  erster  Band  des  grossen  palftontologischen  Report's 
des  Staates  New-York  gerade  ]etzt  vollendet  ist),  Prof.  Hitchcock  aus 
Amkersi  n.  s.  w. 

Nachdem  Pk^f.  Rogers  zum  Vorsitzenden  f3r  die  Dauer  der  Zusam- 
menkunft erwählt  war,  nahmen  dann  die  Verhandlungen  selbst  ihren  Anfang. 
Wir  hatten  zuerst  Vorträge  aber  Diluvial-Bildungen-  im  untern  MisHssipfn" 
Ttiale  von  Hrn.  Wavnijs;  dann  über  den  Winterschlaf  der  Thiere  von 
Hm.  Bsown  aus  Philadelphia,  Ich  selbst  gab  einen  Berieht  über  meine 
geologischen  Untersuchungen  in  Texas,  besonders  diejenigen,  welche  den 
noch  kurz  vor  meiner  Abreise  unter  sehr  gunstigen  Verhältnissen  besuchten 
und  ausser  der  Kreide  -  Formation  auch  siiurische' Schichten  und  Kohlen- 
kalk enthaltenden  Landstrich  an  der  San  8aia  und  dein  Ltono- Flusse  be- 
treffen und  welche  in  meiner  fVuher  in  Silliman's  Joumai  of  Seienee 
gegebenen  Skizze  der  geologischen  Verhältnisse  von  Texas  noch  nicht 
aufgenommen  sind.  —  Agassiz  machte  dann  die  Versammlung  darauf  auf- 
merksam ,  dass  ihm  von  den  Resultaten ,  zu  denen  ich  in  Bezug  auf  die 
Geologie   von  Texas  gelangt  sey,   besonders  eines  interessant  iind  von 


46 

allgemeinerer  geologischer  Wiohligkeit  eebeine«  SKe  Analogie  der  Tsaomd» 
sehen  Kreide-Bildungen  nlmlich  in  ihrem  petrogrApliiechen  und  soologiechen 
Charakter  mit  der  Kreide  -  Formation  in  den  Alpen  und  am  MiiUimtery  in 
aoferne  daraus  von  mir  mit  Rdcksicht  auf  die  Übereinstiromong  der  Kreide- 
Bildungen  in  NeW'Jersey  mit  denen  des  nordlichen  DmUeeM4md€  und 
England*  die  Folgerung  gezogen  werde,  dass  dieselbe  Biegung  der  Iso- 
thermen, die  jetzt  von  der  West-Seite  des  Kontinents  von  Europa  nach 
der  Ost-Seite  des  Amerikanischen  Kontinents  stattfindet,  auch  schoa  in 
einer  verhfiltnissmasig  so  frühen  Periode  der  Erd-BildiiBg ,  als  dieienige 
der  Ablagerung  der  Kreide- Schichten  ist,  vorhanden  gewesen  sey. 

In  einer  zweiten  Sitzung  desselben  Tages  gab  dann  Agassis  einca 
Bericht  seiner  neuen  Untersuchungen  fiber  den  Bau  der  Aateriden.  Er 
suchte  besonders  zu  beweisen,  dass  das  Skelett  der  Asterien  nicht,  wie 
JoHAinnss  M ULLKK  meint,  ein  inneres  Skelett,  sondern  ganz  gleich  wie  bei 
Echinus  ein  Äusseres  sey  und  dass  der  Unterschied  beider  nur  darin  be» 
stehe,  dass  bei  Asterias  die  beiden  Reihen  der  Interambulacral  -  Tftfelchea 
nicht  wie  in  Echinus  verbunden,  sondern  die  eine  dem  einen  Arme,  die 
andere  dem  angrenzenden  Arme  angefugt  seyen.  Er  wies  dann  auch  die 
Übereinstimmung  des  Skeletts  zwisdien  den  beiden  Abtheiinngen  der  Edii- 
nodermen  auch  noch  im  Einzelnen  nach.  Hierauf  verbreitete  aich  Aoassb 
noch  weiter  über  den  anatomischen  Bau  der  Ästenden  und  erklärte 
namentlich  auch  einen  zweifachen  Wasser-Umlauf:  den  ersten  nfimlich 
durch  eine  Öffnung  der  Madreporen  -  Platte  in  eine  ringförmige  Blase  unA 
von  da  in  die  einzelnen  der  Bewegung  dienenden  häutigen  Röhren  auf 
der  Unterseite  der  Arme',  den  zweiten  durch  die  auf  den  Oberseite  des 
Körpers  ausmfindendeff  Röhren  in  die  innere  gemeinschaftliche  Körper« 
Höhle. 

Am  Abende  fanden  sich  die  Aßtglieder  nochmals  su  freundschaftlicher 
Unterhaltung  zusammen.  Ton  einigen  der  reichsten  und  angesehensten 
Burger  von  BoMtom  waren  nfimlich  für  jeden  Abend  der  Woche,  in  der 
die  Versammlung  stattfand,  Einladungen  an  uns  ergangen.  An  diesem 
Abend  genossen  wir  die  Gastfreundschaf)  des  Hrn.  Lawretvcb,  der  vor 
Kurzem  mit  edler  Freigebigkeit  50,000  Dollars  an  die  Universitfit  Csm> 
bridge  bei  lio$lon  zum  Zweck  der  Gründung  eines  Lehrstuhb  für  Geologie 
(der,  wie  ich  schon  vorher  bemerkte ,  von  Hrn.  Agassis  eingenommen 
werden  wird)  geschenkt  hat 

Für  den  folgenden  Tag  waren  die  folgenden  Vorträge  angekündigt : 

1)  On  the  remains  of  exitUng  marine  tkelU  fomul  inierepereed  m 
Ihe  hilU  of  drift  and  boulders  in  Brooklyn,  by  W.  C.  Rmdfikld, 

Z)  On  the  eintdure  of  anikraeite  eoal,  by  Prof  Bailev, 

3)  On  ihe  animaU  ihai  formed  ihe  foeeil  foohnarke  m  New-Enylmnd, 
by  Preeideni  Hitchcock. 

4)  On  the  nebular  hypotheeiSy  by  Prof  Pimrck, 

5)  On  the  Cypreee  ireee  of  Mieeieeippi  and  LouiHanai  by  Dr.  M. 

BiCKEMN. 


47 

S)  On^tke  sirmcimrt  amd  d^cOofemmU  tf  Poijfpi,  Uf  Pro^.  AeAmm. 

Bfir  war  es  jedoch  mcht  mehr  vergönnt,  diesen  Yorträg^en  beieu wohnen ; 
die  Zeit  meines  Amerikanischen  Anfenthaltes  war  abgelaufen,  und  ieh  musste 
nach  New-Yerk  eilen,  nm  die  Abfahrt'des  Dampfeehiffes  WaahingUm  nieht 
a«  verfehlen. 

Gleich  nach  meiner  Ankunft  in  Burapa  werde  ich  mich  an  die  Ab- 
fassung eine«  Berichtes  meiner  Reise  begeben.  Ich  beabsichtige  darin  die 
allgeneinen  geologischen  Resultate  gleich  in  ihnlicber  Weise,  wie  es 
Ltbll  in  seinen  J^av€l9  tu  Nortk-Ameriea  gethan  hat,  aufxnnehmen.  IHt 
AnsariMitniig  spesieller  monographischer  Arbeiten,  au  denen  mir  rneuie 
daa  Material  bieten  werden,  wird  dann  später  nachfolgen. 

F.    RoEMEB. 


£fi0#«i,  22.  Okt.  1847. 

An  die  interessanten  Notitzen  über  das  Vorkommen  des  Bitomens  im 
Karstenite  und  Gypse,  welche  Hr.  G.  R.'  HAUSMAim  in  seinen  „Bemerkun- 
gen aber  Gyps  und  Karstenit**  1847,  S.  41  —  46  mitgetbeilt  hat,  erlaube  ich 
mir  einige  Notitzen  verwandten  Inhalts,  welche  ebenfalls  lehrreich  seyn 
durften,  anzureihen. 

1)  Von  einem  Bergmann  zu  Hergisdorf  bei  Eisiehen  erhielt  ich  vor 
Jahren  ein  Stuck  Gjrps  ohne  Bezeichnung  des  Fundorts  geschickt,  4'' 
lang,  3''  breit,  gegen  2"  hoch.  Es  ist  in  der  Hauptsache  dicliter  Gyps, 
doch  etwait  zum  Schiefrigen  (krumm-  und  dünn-Schiefrigen)  hinneigend; 
aacbgrau,  aufstellen  frischen  Bruchs  dunkler,  schwärzlichgrau.  Es  liegen 
darin  einzelne  (ich  zähle  31)  flach  länglichrunde  Gjrpsspath  •  Massen  von 
der  Grosse  eines  Hanfkoms  bis  zu  der  einer  Olive,  genau  und  innig  um- 
schlossen, aber  überall  sehr  scharf  begrenzt ;  sie  liegen  ohne  alle  Ordnung, 
auch  ohne  bestimmte  Richtung  ihrer  Längen-Dimension  zerstreut.  Es  ist 
dieser  Gypsspath  etwas  dunkler,  als  die  ihn  umgebende  dichte  Mas9e. 
Er  zeigt  sehr  deutlich  den  ersten  blättrigen  Bruch  mit  Perlroutterglanz. 

Dass  dieser  Gypsspath  und  der  ihn  umgebende  dichte  Gyps  sich  gane 
gieichzeittg  gebildet  haben,  dafür  scheint  mir  zu  sprechen : 

a)  die  überall  stattfindende  Innigkeit  der  Berührung  zwischen  beiden, 
und  dass  aof  den  Grenzen  keine  Spuren  von  Veränderung  oder  von  fremd- 
artiger Begleitung  des  Eingeschlossenen  sich  finden.  Derselbe  Charakter 
ibdet  sich  auch  bei  allen  im  Folgenden  zu  beschreibenden  Stücken. 

b)  dass  in  dem  späthigen  sowohl  als  in  dem  dichten  Gypse  kleine 
helle  weisslicfae  Flecken  in  ganz  gleicher  Weise  vorkommen. 

2)  In  der  von  Hrn.  Hausmann  i.  a.  W.  S.  45  bezeichneten  Gegend 
awiseben  NcrdhMuem  und  tifeld^  Neu»tadi  und  RoMeh^rode  —  spezieller : 
anf  Feideni  in  der  Nähe  (ich  glaube,  nordlich)  von  Buehholn  —  fand  ich 
vor  Jahren  eine  beträchtliche  Anzahl  von  meist  etwa  Hand-grossen,  auch 
gröasem  und  kleinem,  ilachen  Stücken  Gyps,  dem  unter  1.  beschriebenen 


48 

Ibniieh.  Ich  habe  (Uvoii  maochoi  MaaeraldgtOy  wdebe  neinr  Sammlan^ 
besaheO}  niitg^etbeilt ;  allen  war  die  Erscheinuog  rfttheeibalt.  Gegen wärti|f 
habe  ich  nur  noch  2  Exemplare  davon  nbrij^,  welche  beide  die  bekannten 
auch  von  Hrn.  HADSBUnif  beschriebenen  Spuren  der  Answaachung  durch 
den  Regen  zeigen. 

a>  Das  eine  derselben  ist  dem  unter  l.  beschriebenen  ziemlich  fihnlich; 
doch  sind  die  Farben  heller,  die  Aussen •  Masse  deutlicher  schiefrig,  die 
späthigen  Massen  weiiiger  zahlreich ;  an  einer  Stelle  konfloiren  2  (oder  3) 
solcher  Massen  so,  dass  ihre  z.  Th.  vertieften  Streifen  (zosammenhani^nd 
mk  einem  hier  senkrecht  gegen  die  Oberilftchedes  Stucks  stehenden  buttrigen 
Bruch,  der  aber  vermnthlich  nicht  der  erste  ist)  eine  unvollkommene  Kreut- 
zung  bilden;  eben  diese  Erscheinung  erinnere  ich  mich  auch  an  einigen 
andern  jener  Stucke  gesehen  zu  haben. 

b)  Das  zweite  Stuck  ist  ebenfalls  deutlich  schiefrig.  Es  enthält  flach- 
runde Gypsspatb-Massen  von  der  Grösse  eines  Senfkorns  bis  zu  der  eines 
Hanfkorns ,  Roggenkorns  und  darüber ,  in  unzahlbarer  Menge »  fast  die 
kleinere  Hälfte  des  Gesteins  ausmachend.  Sie  finden  sich  selten  einzeln, 
meistens  zu  2  bis  12  in  Gruppen  um  einen  Mittelpunkt  vereinigt  und  von 
diesem  ausstrahlend,  wie  die  Abtheilungen  einer  Blun\e.  Sie  zeigen  eine 
zarte  Strichelung  (wie  bei  a).  Sie  werden  in  der  Regel,  aber  nicht 
immer,  durch  die  Schiefer  -  Klüfte  der  Aussen -'Masse  unterbrochen  ~ 
gewiss  der  stringenteste  Beweis,  dass  ihre  Bildung  mit  der  dieser  Scbie- 
fer-Klufte  gleichzeitig  stattfand. 

3)  Im  Hirsehentkal  bei  SalrnUy  nordwestlich  von  NordhMumy  finden 
sich  im  Lehm  —  nicht  ganz  oberflächlich,  sondern  etwas  in  der  Tiefe  -^ 
serstreute,  unregelmäsig  länglich -runde  Blöcke  von  Mt^kotK  seidenglänzendem 
Faser-GypSy  etwa  von  der  Grösse  einer  Hand  bis  zur  Länge  von  2'  oder 
darüber,  aussen  mit  kleinen  Gyps-Krystallen  besetzt  In  Gesellschaft  dieser 
Blocke  kommen  kleinere  Stucke  von  zweierlei  Art  vor: 

a)  Solche,  welche  aschgraue  Gypsspath  -  Massen  in  einem  graolich- 
oder  gelblich-weissen  dichten  Gyps  enthalten,  ich  habe  hieven  nur  noch 
ein  Fragment,  2— 2Vs"  lAOff  und  breit,  l— iV^i"  hoch,  vor  mir.  In  diesem 
befinden  sich  I6--I8späthige  Massen,  ungefähr  kugelrund,  Haselnuss-  bis 
Wallnuss-gross ;  dieser  Grösse  wegen  machen  sie  einen  grossem  Theil 
der  ganzen  Masse  aus,  als  der  dichte  Gyps,  und  konfluiren  mehrfach,  so 
dass  auch  z.  Th.  die  Form  der  einen  durch  die  andere  modifisirt  worden  ist 
sie  sich  gegenseitig  abgeplattet  haben.  Diese  Gypsspatb-Massen  sind  alle 
blättrig-strahlig,  so  dass  die  Strahlen  von  einem  Mittelpunkt  ausgehen. 
Sie  zeigen  vielfach  die  perimntterglänzende  Fläche  des  ersten  blättrigen 
Bruchs. 

b)  Stöcke  von  körnig-blättrigem,  roth  und  weiss  geflecktem  Gyps,  in 
welchem  die  beiden  Farben  sich  ungefähr  so,  nur  noch  etwas  unregel- 
mäsiger  verhalten,  wie  in  den  HAUSMAnn'schen  Figuren  2  und  3  die  graue 
und  weisse.  Ich  bewahre  hievon  nur  JMch  2  Stucke  auf:  in  dem  einen 
finden  sich  unregelmäsig  geformte,   scharf  begrenzte  Partie'n  eines  heiler 


49 

r  gm«  (vM  dan  ^«wibiilieb«»  Farbtn^Ton  des  bitnirirtita  Gyii^ 
8es>  gefleektea  OjFpc-Spatlws. 

Et  seigf  ndi  in  allen  ob^  bcaabriebenen  SMeken  eine  gfHlMere 
Regelmiaigkeit  der  Bitanen  •  VertbeHung  ata  bei  detf  Iren  Ifon.  HäXnmMtltt 
besdiriebenen  ~  nnverkennbar  ein  Zaaamttienhang^  zwlbehen  der  krfstl^ 
Imiscben  BesefaaftoheiC  und  der  graoen  FSrbnnj^  —  und  aonder  ZtrelM 
eine  gleichzeilige  Bildung  der  dunkleren  apitbigen  und  der  umgebenden 
bettereo    Maaae,     Weitere  Safaldaae  ninaa  icb    dm  Mtamtm  .  rom'  Faeb 


Dr.  P,  Ph«bü8, 

Prot  d.  3fed. 


OdiHnßtn,  13,,  Nov.  1847. 

ftttereaaant  war  mir  die  BnttbeHung  de«  Hm.  Dr.  Girard  Aber  Vor- 
kemmen  imd  Yerbreitang  deB  Londonefay'a  *  in  der  Norddeutschen  Ebene 
(Jabrb.  1847y  563),  welche  mich  Jedioeh  bedanem  Uast,  daaa  bi  dertelben 
meine  Arbeiten  über  dieselbe  Tertiär-Formation  nicht  benutzt  worden.  Icb 
habe  in  meinen  BeitrSgen  zur  geognostiseben  Kenntniss  des  Norddeutschen 
Tieflandes  bereits  dargelegt,  dass  eine  Tertiär  -  Bildung  sich  fiber'gabz 
N&rd'ÜemiseMand  ausdehnt,  welche  „nicht  so  wohl  jCinger  sey,  als  die 
Formation  von  Pari>  und  LomdoHj  sondern  vielmehr  gleichzeitig  und  tour 
dnrcb  Lokal  •  yerschiedenheif  ao  eigentfadmlich  ausgebildet'';  femer  dass 
diese  Formation  in  zwei  Haopt-Abtheilungen  zerfalle,  deren  obre  vorherr- 
schend sandige  Bildung,  die  ich  „(^/sener-Sand"  vorlAufig  benannte,  mit 
den  sa  ihr  gehörigen  sandigen  und  grobkalkigen  Ablagerungen  In  Oaf- 
und  Wesi-Phsien  sich  der  ItäHinisehen  Sobapenninen-Bildung  parallelisire, 
wibread  die  untere,  die  ich  provisorisch  als  y,Thon  von  Lün^ktrff*  auf- 
fnhrte,  aich  unmittelbar  der  obern  Kreide  anschliesse  und  durch  ihren 
paUootologiscben  Charakter  den  untern  Tertiär  >  Bildungen  von  Pmrig  und 
London  iquivalent  sey,  dass  aber  beide  Abtheilungen  eine  scharfe  Schei- 
dung weder  stratigraphisch  noch  paUontologiscb  [?]  zulassen,  sondern 
allmiUicb  in  einander  dbergchen.  Weitere  Zusammenstellungen  der  bis 
dahin  ober  denselben  Gegenstand  vorliegenden  Erfahrungen  gab  icb  in 
den  66iiim§UekeH  gelehrten  Anzeigen  tS4T  y  1291,  woselbst  ich  auch  auf 
die  Wahrscheinlichkeit  hinwies,  dass  die  Norddeutsche  Thon-Bildung  sich 
dem  London-Thone ,  die  Sand  -  Bildung  dem  Bagsbot-Sande  anschliessen 
werde.  „Lokale  Untersuchungen,  sagte  ich  dort,  und  Parallelisirungen 
mit  den  als  Norm  benutzten  Tertiär-Bildungen  von  London ,  Paris  und 
liaUaii  laaaen  daa  Urtheil  über  das  Alters  -  Ferbaltnisa  dieser  Formation 
anffallend  verschieden  ausfallen:  allein  überall  finden  sich,  bei  der  Yer- 
sdiiedenheit  vieler  Spezies  in  den  Sand-,  Thon-  und  Mergel-Schichten,  eine 
ziemliche  Anzahl  gemeinsamer  Arten,  ja  bei  Wetieregein  und  Osierweidin* 
JaiviMCiSW.  4 


fm  indoivkb  4tt  nblr(!i<l»i«ii  S|MnM  xauuiuMii  <MMb  Pnum),  wddK 
tbeils  den  Xltern,  theiU  den  junfcern  tertiAren  F^rauiH«!««  ««derer  Gegcs- 
'dUa  »n^elvören«  N«r  die  Arcunkdilen  •  Lifer  aid  der  in  Tbooe  wie  im 
^MMU.faftaQlPQ  Eenie<ein,  deif  dieeer  FannAlJoii^  ei|^e»  ici,  »ind  über- 
.«U  vfrbceitet,  und  der.  N«aie  ,»BerniileiB  •  Formation**  möciite  für 
mnero  Mor4deutocbe  Tertiar-FornMOion  daher  nicht  napaasend  befondcn 
wer4cn<**. 

•  Nttefa  an  eiaean  andern  Pwikte,  «la  von  denen  bbber  in  Norddantaciicn 
Tieflande  Petrefakte  bekannt  waren,  habe  ich  deren  eine  hubacbe  Solle 
•US  der  obefii  Sand  •>  Bildung  nnd  unter  diesen  wieder  eine  ganse  Zahl, 
welche  auglei.ch  in  untern  Thone  vorkonmen,  s.  B.  meine  bei  lAmekwrg 
neu  gefundenen  Antarte  vetula  Pujl.  und  A.  an  na  Phil.  —  Die  Loka- 
litXt  darf  ich  leider  aus  Rücksichten  gegen  den  Entdecker  des  dort  befind- 
lichen Braunkohlen  •  Lagers  noch  nicht  anfuhren.  —  Bei  M^gdehurf  liegt 
derselbe  Thon^  welclier  bei  We^iertfein  und  OHenteddinfen  eine  so  reiche 
Ausb^ut^  von  Petr^kten  geboten  hat,  unmittelbar  auf  den  alten  Stein- 
kotM^ürGiehirge,  Einer  nuriner  Zuhörer,  Ht*  alud,  phil.  F^sovsa  ana  EfMei- 
.Mn,  €uid  dort  eine  Menge  von  Petrefakteii,  welfphe  denelbe  mir  zur  Be- 
,atipiiiBiijig  übergab.    Es  «rare«  Iblgtnde: 


fSatifia  glaucmoides  Dnsu. 
,Xfatic«  Uneoiata  Di«h. 
Faludina  Jenta  Sow. 
Vointa  .  .  . 
Area  .  .  . 

Aatarte  Basteroti  d£  la  Joivk. 
Aatarte  vetula  Phil. 
Astarte  gracllis  v.  Mcnst. 
Triton  aodularium  Lam. 
Turbiuelk  Parisiemu«  Dbsh. 
.?P]rrula  nexilis  Lamk.  (Fragmenl). 
Fosus  .teauis  Duan.  (aber  sehr  gross). 
Pleurotoma  bicatena  Lam.  var.  Desh. 
Pleurotoma  crenulala  Lam. 
Pleorotoma  harpula  Dbsh. 
Bucdnnm  intermedium  Dbsh.   (var, 

diese  Speaies   verbindend   mit 

B.  decuasatnm  Lam.). 


Ostrea  callifer«  (7)  Dbsh. 

Pecten  laticoatatns  ( ich  beaitte 
deiiaelben  ans  dem  H^tensr 
Becken  vom  Manhardsk^ge  bei 
MsUsMUi  wo  ich  viele  schfiae 
Exemplare  fand). 

NncuU  glaberriroa  v.  Monst. 

Nucula  eryciuoides  n,sp, 

I^ucula  incomta  ii.  Mp, 

Emarginula  .... 

Serpula  .  .  . 

Cidaris  .  .  . 

Foraminiferen,  deren  Bestiaunung 
ich  nicht  wage. 

Lamna  crassidens  Ao. 

OtoUthen  von  Gadua. 


Ton  den  beiden  Nucula-Arten  hiebet  die  Abbildung. 


*  •Meine  verehrten  Fnande,  Dr.  Domebk  aad  Pmilipfi  In  CmmI,  wtneclwa  daaTkMi 
nn4  4f«  Sand  als  beienilere  jronnaUonen«  xa  betiacliten  —  leb  gebrauche  die  Bcaeanuai 
Bej-n stein  Formation  In  demeelben  Sinne,  wie  man  Oollth-Formatlon  n.  o.  w.  engt, 
wobei  eine  UaterMbeldaaK  der  Terecblcdenen  Abtbcllaagea  aleht  ausceechloieea  Ut. 


61 

fn  Bnunkohlen-Lager  bei  Brm9fM  fin^t  tiofa  bflui^  HoDlgsteüa^ 
aber  oie  ia  gr5ii««rai  Krysffttleii.  Es  mC  ein  Esrter  boaig^arbeaer  Anikg^ 
der  in  KIMen  des  bifaaiiaösen  Holzes  sieh  xeigt  aad  uater  dem  Mikra- 
akope  dcatlieb  die  Quadrat-Oktaeder  erkeanen  ISsst,  deren  Natur  das  L5th- 
rohr  beatiti^.  Aber  sag^leich  findet  sich  derselbe  Mineral  -  Stoff  als  krjr«- 
stalliiiiacb«faseri^  Aosffillun^^Masse  in  aearten  bis  %*'*  breiten  Kiaflcbea 
ia  dem  bitomindsen  Holze  and  bat  dann  einige  Ähnlichkeit  im  Ansebea 
mit  gelblieh-braunem  edlem  Serpentin. 

hl  meinea  JBeitrSgen  ele.**  S.  83  S.  frab  ich  Nachricht  von  einem 
KalkaleiD-Felaen  bei  Sekwm'm0»keek  im  Saehtmutmidej  den  ich  nach  frag^ 
BMalariachen  Petrefakten ,  die  ich  daria  aufgefundea ,  für  ein  Glied  der 
abcran  Abtheilang  der  Kreide  •  Formation  hielt,  leb  sagte ,  dass  ich  das 
GesteiB,  welches  mit  keiner  der  mir  bekannten  Felsarten  der  obem  Kreide 
«bereiaatiaime ,  der  petrographiacbea  Abalichkett  nach  etwa  ffir  PMaar 
sa  haltaa  geneigt  sefn  wfirde,  wenn  airht  die  Petrefakte  für  eine  jfingafa 
BiUnai^  aprichea.  Auf  der  Versammlung  so  KM  wallten  mehre  HH. 
das  Gaataia  ffir  tertiär  ansprechen ,  wie  in  dem  MSeparat  -  Berichte  fibar 
die  Arbaitea  der  Sektion  für  Miaeralogie"  etc.  S.  67  erwähnt  ist.  Zu 
BMimer  Frende  hat  Hr.  Prof.  FeacHttAvaiBa  von  Kapmhm§m  später  mdna 
Aaaacbt  bestätigt  (a.  a.  0.  S.  &9)  und  das  Gestein  ffir  einen  Kalkstein  erkanatt 
weldiar  nzum  Übergänge  zwischen  Gruasand  und  SmUMm^  Kalk'*  ga« 
hart.  Allein  die  rem  Hrn.  Kammer  -  Rathe  Kabbll  geleiteten  Bohrungen 
babaa  jergebeo,  dass  der  Fels  kein  anstehender,  sondern  eine  groase 
Gcacbiebe-Masse  sey! 

Ia  den  genannten  «yBaricbtef'  etc.  findet  sich  eine  von  Hrn.  PraL 
Wjsasi.  aas  Bmnkwr$  mitgetheilte  Nachricht  über  seine  Untersuchungen 
der  Inael  Hel§^Umd.  Ich  bin  dnrch  meine  Untersuchungen  sa  abweieban* 
den  Raaaltaten  gekommen,  indem  ich  Petrefakte  auffand,  welche  Hr.  Prof. 
Wiaaai.  nicht  aufgefunden  hat ,  was  Jedea ,  der  weiss ,  dass  der  fast  völ- 
lige Mangel  des  Seh-Vermdgeas  ihn  zu  Untersnchuogen  an  Meer-umbraus* 
ten  Klippen  nidit  eben  qualifisirt,  keineswegs  überraschen  wird.  Ich  ent- 
halte nneh  einer  Prüfung  der  Ansichten,  da  ich  solche  bereits  in  den 
Catttüftidhaa  gelehrten  Anzeigen  1847,  St  146  und  Idf,  besonders  S.  144« 
aad  1467  Yeröffentlicht  habe  —  gewiss  nicht  mit  Verkleinerung  der  Ver- 
dieaate  desselben.  Leider  ging  Hr.  Prof.  Wibbbl  in  Kiel  anders  zu  Werke, 
indem  er  gegen  meine  Arbeit  mit  einer  Polemik  zu  Felde  zog,  welche 
weniger  die  Ermittelung  der  wahren  Verhältnisse ,  als  die  Rettung  seiner 
Hypothesen  zu  bezwecken  schien.  Ich  brachte  dort  nähere  Begründungen 
mdaer  Ansiehten  vor,  welche  so  erheblich  befunden  wurden,  dass  sich 
die  aambafteatea  Anwesenden  darüber  entschieden  för  mich  äasaerten. 
Es  liegen  auch  bei  mir  die  unverkennbaren  Belegstucke  von  Bulgalmidß 
Klippen  xu  Jedermanns  Ansicht  bereit  and  haben  bereits  mehre.  Geologe«, 
denen  icb  dieselben  vorzulegen  die  Ehre  hatU,  z.  B.  Hrn.  Geb.  Ilofrath  liarff- 

4* 


»4 

Mj^hiw,  Hrn.  Dr.  JDjCksbr  o.  a.  von  dar  wahren  Natur  der  Bti^okmder 
FormaliQQeQ  uberaeugt.  Hr.  Prof.  Wibbel  wiil  im  Li^^nden  4er  Klippe, 
welebe  ich  für  Muschelkalk  erkannt  habe  und  aa«  welcher  er  aeifaer  Stein- 
kerne  von  Avicula,  Buccinum  (ScHi^OTHBui'e  Buccinitce  gregarius) 
UAd  Myophoria  anführt,  Lias^iscbiefer  entdeckt  haben  —  allein  er  fand 
aar  eine  «ctiwarse  Masee  auf  dem  Meeres^Grunde  und  einige  Lfiaa- Petra 
fakte  am  Strande,  woraus  um  so  weniger  etwas  an  schliessen  ist  (wie  «cb 
S.  39  unten  ausdrucklich  erwähne,  indem  ich  die  WiSBfif.^scbe  Angabe  den 
Lias  keineswegs,  nie  derselbe  sagt,  „ganz  unbeachtet  gelassen"!!),  als 
nahe  dabei  auch  Bnglund^t  devonJsehe  Schiefer  sehr  häufig  vorkam meo, 
als  Ballast  gescheiterter  Sehtffe.  Die  Art  and  Weise,  wie  ich  wich  in 
KM  gegen  Hrn.  Prof.  Wikbbls  we^ig  ffeundschaflliehe  und  von  mir  an 
ihm  nicht  verdiente  Angriffe  vertfaeidigte,  verschaffte  mir  die  Oenagthnnngt 
dasfl  eine  ganze  Zahl  der  Anwesenden ,  wie  Landbaumeister  Ai/rBAVa  von 
RoMnkmr$i  Ober-Bergnath  Gbrmar  von  HaÜ9  and  der  Priaident  der 
Sitsung,  Bergrath  Kocii  von  Orünenflm^  mir  noch  der  Silzong  frenndlicbst 
ihren  ßeifall  zn  erkennen  gaben.  Ich  mass  Diess  sagen,  weil  Hr.  Pref. 
WiBBBL  sieh  naehlraglich  in  dem  genannten  Berichte,  wo  er  seine  Erörte- 
rangen  über  meine  Ansichten  erneuert,  ohne  meiner  firwidernngen  sa 
erwäbaen,  einen  Ausfall  ^t^n  mich  erlaubt,  weldier  mir  dem  wiases- 
jchaftltchen  Publikum  gegennber  nicht  gleichgüitig  sfyn  kann.  Derselbe 
sagt  dort  8.  41  von  seiner  Karte  von  HiUffdand:  ȣ10  ExenifUar  davsn 
4iatte  ich  Hrn.  Dr.  Volgbr  mitgetheilt,  welches  derselbe  bei  seiner  jüngst 
■arschienenen  Schrift  ohne  Angabe  de.s  Aators  benutzt  hat**.  Diese 
Worte  hat  Hr.  Prof.  Wiesel  in  Kiel  nicht  gesagt ;  dieselben  bringen  mich 
in  den  Verdacht  eines  Plagiates  —  sind  aber  der  thatsächlichen  Wahrheit 
entgegen.  Sie  besitzen  meine  Arbeit  über  Mei^atandi  ich  bitte  nachzu- 
sehen S.  ]9,  woselbst  ich  die  von  mir  speziell  benutzte  Liternfar  angebe. 
'Dort  iKt  neben  Hni.  WtEssr/s  Schrift:  „Die  Insel  Hetgotand  nach  ihrer 
Grosse  in  Vorzeit  und  Gegenwart"  noch  nnsrirncktich  ganz*  besonders  an- 
geführt: „„Prof.  K.  W.  M.  Wiebel:  Karle  der  Insel  Hefffotänd  mit  ihren 
Klippen,  aofgcnounnen  im  Jahre  1S41— 45  („mir  durch  die  Güte  des  Hm. 
Prof.  Wirbel  privatim  mitgetheilt :  dieselbe  wird  demnächst  mit  der  HI. 
Abtbeilang  der  unten  erwähnten  Schrift  veröffentlicht  werden*  V.)****.  — 
Vergleichen  Sic  ferner,  was  ich  S.  20  über  die  Bcnntzung  der  Wibbel'- 
schen  Arbeiten  sage!!  —  Was  übrigens  meine  so  sehr  misslongcnc  Karte 
^  betrifft ,  so  habe  ich  bei  Anfertigung  derselben  nur  die  Situationen  nach 
Hrn.  Wirbels  Karte  und  Vermessungen  gezeichnet ,  worin  bei  einer  geo- 
gnostisehen  Karte  auch  dann  kein  Plagiat  liegen  wurde,  wenn  ich  den  Autor 
so  wenig  genannt  hätte,  als  bei  so  vielen  geognostischen  Karten,  welcheirgend 
eine  gewöhnliche  Karte  zu  Grunde  legen.  Aber  habe  ich  Wibbel^s  Karte 
ohne  Angabe  des  Autors  benutzt?!  —  Schliesslich  appellirt  Hr.  Wiebel  an 
fernere  Beobachtungen ;  —  in  Kiel  brach  Ich  die  gehässige  Diskussion  ab, 
mit  der  Berufung  auf  solche.  Einstweilen  steht  meine  Sammlung  von 
Hel0olimdy  eine  herrliche  geognostische  Suite  von  mehr  als   100  Stoffen, 


M 

Jedem  siir  Ansicht  tu  Gebote  uttd  wird  mit  Wibbbl^s  Besclireibiin^  äet 
ban|M8lclilichsfen  Felsarten  verg^l^iten  durfli  die  deutlichen  PcftreftiEtf, 
ireleiie  ich  dtrin  besitze ,  wohl  selbst  sehr  skeptifsclie  Geognosteh  -iSber^ 
xragen.  Schlieasfich  nur  noch  die  Mittheil uDg^,das^  mehre  Wlrbd-Bb^tt 
ans  dem  Muschelkalke  von  Heigoitmd  und  der  Keaper-artfg^en  Thon-Sc^hicht 
im  obem  Tbeile  dessvlbeti  sich  bei  g^enouester  Untersachung  als  Theite 
TonPleviosanrna  erwie«en  haben,  —  interegsant  ist  die  f»;ro.<tse  Oberein- 
stlmmunf^  zuf>f1eieh  mit  Wirbeln  von  f^nana. 

Irb  bearbeite  eine  kleine  Monographie  des  Melaphyr - Gebirj^f»  art 
SM-lUDde  dp8  ffärmet,  welches  ich  mehrfach  sehr  i^enao  untersucht  habe. 
Meine  Erf^bnisae  weichen  etwas  stark  von  den  aHgemein  g^tilti^en  Anarict»- 
feo  fiber  die  Melaphyre  ab.  Ich  glaube  nachweisen  zu  können,  das«  dte> 
selben  am  Harme  (und  w«¥hi*seheintieh  auch  in  manchen  andern  Gebirgen) 
nur  ein  umgewandeltes  EiHenthon-Gebirge  des  Roth>Liegenden  sind.  Abet 
ifanlieh  scheint  es  sich  mit  den  Diabasen  des  Hmr%er  Thonschiefers,  fihnlieh 
mit  den  Porphyren  dei*  jüngeren  Grauwacke ,  ja  ühnlich  mit  dem  Granite 
selbst  zn  verhalten!  — ^  So  viel  darf  ich  wohl  behaupten,  dass  das  ganse 
Meiaphyr-Gebirge  am  Harme  kein  Verhältniss  zeigt,  welches  der  Annahme 
einer  pintonischen  Entstehung  desselben  das  Wort  geredet  haben  wdrde, 
fftlls  solche  nicht  von  andern  Gegenden  her  a  priori  übertragen  wftre. 
Geacbicblet  ist  dasselbe  an  vielen  Poukten  sehr  deutlich;  es  unterteuh 
den  Zechstein  und  Gyps  in  schönster  Regelmaaigkelt.  Am  Poppenier^e 
hti  ItfHd  nnd  NewUaät,  bekannt  durch  den  Reichthnm  des  Koblen-Gelürges 
an  Pflanzen*>Abdräcken,  ist  ein  besonders  wichtiges  Verhältniss,  auf  welches 
mich  einer  meiner  Zuhörer,  Hr.  Rotn  von  Hoihekittey  der  dort  gearbeitet, 
znerst  anfmarksam  muchte.  Die  Kappe  besteht  aus  Melaphyr,  der  Körper 
des  Berges  aus  Steinkohlen- Gebirge  — •  der  Bergban  hat  den  Berg  nach 
allen  Rtehtnngen  dorcbftihren,  aber  man  Iiat  keine  Melaphyr-Durclisetzoiig 
gefttoden,  sondern  hier,  wie  überall  bei  Neustadt^  lagert  der  Mclaphyr 
ganx  regelroisig  auf  dem  Steinkohlen  -  Gebirge.  Ich  babe  sehr  viel  dort 
gesammelt  und  glaube  den  ganzen  Prozess  der  Metamorphose  nachweisen 
und  durch  zahlreiche  Pseudomorphosen  belegen  zn  können. 

Dl*.  G.  H,  Otto  Voloer. 


Beriiny  28.  Nov.  1847. 

Mein  letzter  Aufcnthaft  ia  Italien  ist  mir  sehr  lehrreich  gewesen 
dnrcb  die  höchst  unterrichteten  Männer,  in  deren  Gesellschaf)  ich  mich 
befunden  habe.  Es  ist  eben  so  erfreulich,  als  unerwartet,  welch*  helles 
Licht  Emmrich's  vortrefflicher  Aufsatz  über  Büd-Tyrol^  BU  CatHan  und 
Casielrmh  verbreitet  hat.  Seitdem  treten  beide  hinter  den  Östlichen  Alpen 
in  Klarheit  hervor ,  und  was  noch  dunkel  und  verworren  scheint,  geht 
offenbar  dem  Lichte  entgegen.     Der  Muschelkalk  oder  besser  „die  Trias 


H 

ftfiTMiiift  hm  finperii  der  Aipm  «im  groiM  Aüfdelmaiif .  Stüdsm  «m  Em- 
MMm  Mt  Natur,  Lafperon^  «od  Badentipg  vo»  Pa«idoa«iay«  Clarae 
WfcaonC  gemaclit  hat,  wird  dieae  Muschel  fiberall  Fahrer  uvd  Leiter.  Ir.li 
babei  nach  solchen  Anseien,  die  ich  bftuliy  in  den  SamnJnngen  fandy 
diese  titern  Formationen  von  MaiUmd  bis  in  FWen/  Terfolgt;  anch  habe 
ich  sie  anf  Karten  veraeichnet,  wosu  das  Werk  von  Fuchs  fibor  Vemmrimmer 
ABpm  vortreilich  dient  und  daher  von  grossem  Werth  ist,  wenn  ancli 
Kritik  und  Beschreibung  sehr  leicht  entbehrt  werden  könnten  unerachtei 
der  Engel,  wriche  in  allen  Blatt- Ecken  diese  Beschreibungen  in  die  Hohn 
halten. 

Aach  in  den  ösUrrHeker  Mpem  erscheinen  iliese  Verhaltnisse  wieder ; 
HuDitioBR  und  Haukr  werden  das  schon  entwickeln,  auch  Moai.oT,  wens 
er  sich  mehr  abgibt  die  Bnchstaben  kennen  zu  lernen ,  aua  welchen  die 
Natur  ihre  Inschriften  susammensetzt.  In  Iteeosm  fanden  wir  den  Muschel- 
kalk ,  wie  in  ThiSurim§€n ,  mit  gleichen  organischen  Resten  auf  den  Emm- 
nicn'schen  Posidicn-Schiefern  dieser  Formation ;  unten  Encrinites  lilii- 
formis,  oben  am  Sm$90  deiim  Limpim  die  Terebratula  trigoaella; 
auffallender  noch  auf  der  Cimm  Mim  Cotntttdm  über  Rovifiumm ,  wo  T. 
'trigonella  eine  ganze  Schicht  bildet,  Millionen  svsammen.  Tiefer  Ger- 
villia  focialis,  so  gross  und  ausgezeichnet,  wie  in  unsern  ndrdliebcB 
Schichten,  Ammonites  nodosus  (wenigstens  unter  ßuek§m»§ei»)  wi 
T.  vulgaris.  Auffallend,  dass  Alles,  was  hier  eigenthfimlich  m  sep 
scheint,  anch  im  Muschelkalk  von  Okir^ehteHm  sich  findet,  die  gcfmltete, 
an  den  Seiten  eingebogene  Terebra  tu  la  Mentzeli,  die  derT.  rast  rata 
fihnliche,  aber  durch  ihre  scharfe  Area-Kante  sehr  verschiedene  Terebratel 
und  auch  vortuglich  Enrrinites  gracilis. 

Dadocrinns  gracilis:  dass  unser  rdstiger  „Onomatopoios*'  ÜBasi. 
V.  MBTsa,  was  er  berfihrt,  auch  mit  einem  neuen  Namen  belegen  wurde, 
liess  sich  erwarten.  Mir  fehlt  zu  solchen  Namen  -  Auffindungen  sowohl 
der  Geist,  als  auch  die  Geschicklichkeit*  Tbttn  es  Andere,  so  wurde  mich 
Das  sehr  erfreuen,  dichte  ich  nicht  an  Dbshatbs'  Aosspruch,  dass,  wo  na 
nicht  Noth  thnt  neue  Genera  zu  bilden,  man  den  Vortheil  verliert,  den 
man  nrsprfinglich  mit  solcher  Bildung  bezweckte,  Ähnlichkeiten  der  Formen 
dem  Gedachtnisse  schon  im  Namen  vorzufuhren.  Es  gibt  etwa  80  Arten 
von  Centaurea,  aber  bisher  nur  eine  von  Dadocrinns,  der  doch  dem  En* 
crinus  gar  nahe  steht  und  wohl  auch  in  seiner  Nachbarschaft  verbleiben 
wird,  gewiss  aber  mit  Apiocrinites  keine  Ähnlichkeit  hatj  bei  welchem  der 
Stiel  aufschwillt  und  den  untern  Theil  des  Kelches  bildet,  und  bei  dem 
die  Stielglieder  mit  fast  nnzfihlbaren  Radien  verziert  sind,  die  gegen  den 
Umfang  immer  neu  sich  einsetzende  Radien  zwischen  sich  aufnehmen. 
Die  innere  Fläche  von  Dadocrinus  wurde  dagegen  unbedenklich  für  eine 
StielgUeder-Flilche  vonEncrin.  lilii formis  angesehen  werden,  spräche 
nicht  sogleich  die  Süssere  Form  dieser  Glieder  dagegen.  Die  Radien  Mud  eben 
so  breit  als  im  £.  liliiformis,  fast  so  breit  als  ihre  Intervalle,  ganz  einfach, 
ohne  sich  gegen  den  Rand  zu  vermehren,  und  in  auffallend  geringer  Zahl; 


Müf^mk;  uter  m  firnlen  «idi  StielglMer  in  Jurt  *  Bilfiiiiigfii/ ao^ 
M  Afi^criiiite«»  w«lchf  «M^b  damit  verKleichrn  \le§fieß.  Der 
Kdeh  ul  wie  voii.£.  lüiironnis:  sBm^Ii«»  aRaiUaiia  dai}[ii|  abvf^eclMelQd| 
ft  swdte  Radaüa  darauf;  S  dachfllrniiire  dfUte  Radialia,  wef^lie  die  Doppel^ 
Armm  trafpen.  Daia  die  er«tea  Radialia  in  Enerin.  liliforinifi  to  «ehr  eich  anf-; 
Miiiwi ,  bis  sie  die  fianal-AMeln  vf reteeken  9  1^9nn  docb  oicbt  sebr  ^ervor» 
(«bobta  werden.  Dane  aber  Dadocrinai-Ariae  einaeilig:,  Liliifornii«<Armf 
BwetaeiKg^  nind,  iet  nffeobar  von  virl  i^ruMerem  Gewicht^  wurde  aber  auc,^ 
«nr  aU  Art-llalrrarbeidnnfi:  gebrauebl  werde»  können.  Die  Perlenechnnre. 
tfena  na  mieelicb  i^erribeten  nnd  i^eordweten  ||;flinzeo4en  Slielglieder  9  ver^ 
rmthtm  mm  den  MnncKelkalk  in  nfidliehen  Gegenden,  wo  wir  ihn  nicht  «o- 
gMck  aaauINffett  glaubten.  Oben  unUv  HgiUfkreutm-Ko fei  bei  8i,  CasHan 
Irigt  rr  lücbt  wenig  bei  SL  CWeeieae  Magazine  dem  Muschelkalk  ausnr^bi 
•ra.  Hoher  eraeheinien  4min  auch  nullen  «wischen. sq  vielen  nur  ven  hier 
bfkaMrtea  di«  <Meraayati>aftefi  Fofaien,  Spirifer.  roatr.^tns  acHtue| 
d#B  MiviaTBR  gaC  abgebildet  bat,  Terebratnla  Meal.zeli^  4<ic|).  T. 
trigoaella.  —  Dureb  das  VorkaoMnen  der  DadncTinns-Stiele  mitten  zwjschep 
dra  BmiUHk^er  Cephalopeden  und  auf  denitelben  Blöcken  wird  es  ganz 
wabraeheinlich ,  dsss  aurh  die  UmiUtSdttr  Produkte  dem  MuKcheIfcalk  zu- 
gesablt  werden  miissen.  Hr.  v.  HAVRn  wird  ansserdom  im  sweHen  Theile 
der  AUiaiidluttgen  der  Wifmer  Naturforscher  einen  ^el/tlndferCerstiten  be- 
scbreiben  ohne  Auxiliar- Loben,  Ammonitea  modestus,  den  ich  auch  von 
JlarftfilMMt«  sah  im  Dogen-Palast  zo  Venedig  bei  Laootico  PuaiNi»  auch  in 
der  Sammlung  zu  8alalll«ni  vom  IMm*Ta*el,  nnd  in  Sirmsbm^  voo  Smi9^ 
ie9^Bid»M  mit  den  bekannten  Pflanzen  '^; 

leb  iliide  in  Hirern  Brief wedisel  die  naive  Äusserung,  dass  Maf 
sieh  eine  andere  Ordnung  der  Brschiopoden  ernonnea,  wjeil  «an  mit  dem 
Eioordneii  der  Einaeinbeiten  in  bisher  vargeschlagenmi  Ablheiinngc»  {a 
▼ettegaälieit  komme;  und  selebe  Ansicbten  sind  über •  Terebratcbi  ancb 
woM  Sn  andern  gesebitate»  Bucbem  geluaaerl  wordea.  leb  nenne,  dies^ 
Äanaemiigen  naive,  nm  nieht^in  dcntschea  Wort  zu  brauchen,  welcbep 
Tenrvmlpo  kdimte.  ist  denn  aaiebe  Abibeiiung,  solches  Ordnen  Aosserar 
Be^enslirhkeit  wegen  gemacht  oder  um  Verzeiebnisse  zu  entwerfen,  dip 
Sticke  kl  Klaten  u4d  Sehrftnken  verwahren  su  kdnnen  ?  Welche  erb&rm* 
lirbe  Ansicht  der  Natur!!  Lm  mefAode  naturelle ^  ^eei  Im  eeienee  m^aia, 
sagt  ao  wahr  als  schön  Covisa  über  Juesisu,  und  Flourbfis'   geistreiche 


*  Weiis  wir  dl«  Is  ObIgeM  soigedrickte  Laiteruiigt-Polge  recht  TenteheB,  to  wir« 
•ic  •• :  Spirifer  rottmfvt  acBtns^  T^rpbr«t«U  trigoaelU,  T.  Menuell.  Dadoerians  gracIN« 
=  Sf.  Cmstttm  s  HMUailt;  Ammonlles  modevtns.  Gervlitla  soelalU,  Terebmt.  Talgarl«, 
Amaoalte«  »odosac.  Kacrialtei  llüiformls.  Posidonlen-Sehlefer.  —  Unter  dm  vklfil- 
ligcw  DeBtaagm  der  St.  Cmnimmer  Pomatlon  (Oollth  •  Neoconle«  etc.)  wirde  elcli  sie» 
die  «•■re  lediglich  aaf  die  Beechaffenbeit  der  Petrefsktea  gentiltxte,  wornaehele  elacMldre 
.Facies"  des  Maecbelkatke  eeyn  «ollte,  bettXtIgea,  obcchon  na«  widerepreelieade  Lage- 
rwMge-VcrhAltalsse  dagegen  eiagewendet,  indeai  ale  beellaimt  Aber  LIa«  Hege«  eellte.  Nar 
•cbefat  aic  aiekr  de«  ober«  ale  dem  «atera  theile  sn  eauprecbea.  Ba. 


M 

iiol^rede  aof  Cüvttä  ist  eine  f^rlUiifettde  JknmhtMmieHtHmuf;  Heget  g»- 
wichtigen  Wortes.  Ei  ist  daher  die  Daturliehe  Bielhode,  welche  wir  auf* 
socbeo  sott en ,' Dicht  ftiiMre  Beqoeiiilichkeit.  £s  mag  giaiix  beqaeai  a«7*9 
eine  Bibliothek  nach  dem  Alphabet  cu  ordnen,  anch  gesoliiehl  das  weht 
ftir  kleine  Rftome;  es  ist  beqnera,  würde  aber  doch  ofienbar  nicbt  die 
geringste  Aufklärung  geben  Aber  Werth  und  Gewicht  dieser  Babliolhek« 
Wie  Tiele  Methoden  würde  man  sieb  nicht  ersinnen  kSttnen,  natorliehe 
KSrper ,  Muscheln  ,  Petrifikate  au  ordnen ;  allein  sie  werden ,  wenn  auefa 
keharfsinnig ,  geistreich,  tiefsinnig,  sie  werden  ohne  Natsen,  }a  schidlich 
keyn,  wenn  sie  nur  dnselne  Erscheinnngen  anffassen,  die  aar  Indivi» 
dualisirnng  der  einseluen  Gestalten  nicht  dienen  UKiaeu,  noch  weniger 
die  Beziehungen  hervortreten  lassen,  dureh  welche  sie  die  Natar  verbanden 
hat.  Unsere  Petrefaktotegen  werden  des  wenig  einsehen,  aber  Lamaiicbl 
hatte  es  begrilFen,  und  der  Fall  ist  sehr  lehrreich.  „l>tr  wahre  Zweck  der 
Klassifikation  ist  nicht  die  Zweige  des  Lebens  ven  einander  zn  lösen  und 
als  anatomische  Präparate  einzeln  binsustellen ,  sondern  das  System  der 
Hatur  in  seiner  Einheit  zn  zeigen  und  darzulegen,  wie  die  M3rriaden  von 
Theilen  ein  grosses  hsrmonisches  Ganaes  bilden  (Dana)^. 

Leopold  y.  Buch, 


BerauHy  9.  Dez.  1847. 

Finf  Monate  ohne  Unterbrechung  bin  ich  dieses  Jahr  an  Ort  und 
Stelle  gewesen,  um  geognostische  Beobachtungen  au  machen  und  su  sam- 
meln, abgesehen  von  einigen  früheren  Ausflügen;  demuogeschtet  habe  ich 
keine  10  Arten  fossiler  Reste  mehr  zu  den  800  erhalten  können,  die  ich 
schon  besitze.  Der  wichtigste  Fund  ist  eine  ganse  Schicht  von  Sphaero- 
niten,  leider  im  Psammit,  wo  alle  Exemplare  zerdrückt  sind.  Unter  den 
Brnchsencken  glaubt  db  VfiaiiBciL  Sph.  aurantium  erkannt  sin  babeo, 
was  eine  nähere  Verbindung  mit  Sehwedm  und  Runimmd  herstellen  wurde. 
Diese  Psammite  gehören  zn  der  Abtheilung,  die  ich  mit  D  oder  als  Caradoc 
bezeichnet  habe:  sie  enthalten  noch  Terebratula  reticuiata,  T*  hami- 
fera,  Spirifer  Tscbeffkini  u«  a. 

J.   BAftRAMBB. 


Neue    Literatur. 


A.   B  Q  c  h  e  r. 
1840— 1847, 

H.  G.  Biiaifi«:  Geschichte  der  Natur  III,  n,  p.  ]— 640  (Naturgeschichte 
der  3  Rcidie^  77.<-at.,  der  Geschidite  der  Naftar  11.-^16.  Licferttny) 
^  Enumerator  palaeontolof^icua,  8^  Siuii^ari  1849-*1847. 

1847. 

L.  B«i.LAKDi;  Mm^frmlh  MU  Plmur^tame  fo§9ili  M  PinumUf  129.  ff^ 

4  pU.    T0riM  4^  (et»-.  MIe  M^motU  4t.  T9rmQ  «,  IX  .  .  .;. 
Cuu  Bdttreii:  die  Entstehung  des  Erdhalls,  Mondes  und  andrer  grossen 

Well-Kdrper ,  aus  den  Lagemngs  -  Verhftitnissen  der  Erde  abgeleilet 

(7e  SS.).    BrUm^em  8<*.  (36  kr.] 
Euo.  SisHonoA :  Synopsis  metfaedica  animalium  invertpbratoritn  Pedemontii 

foaailjnni    (exceptis  speciebns   ineditis),    edilio  altera  aceuratior   et 

ancta  (63  pp.)  8^.    Augustae  Tanrinorum. 
Jnbilaeam    semisaecularenfi  Ooctoria  Medidnae  et  Philosophiae  GoTTiiB&r 

PtscntR  DK  Walohbim  ceiebrant  Sodoles  Societatis  Caesareae  Naturao 

scr«t«loraM  Mosqoensis  die  %  (xxii>  Fekraarii  aa^  1847,  [98  pp.,  8  pll.  in 

Fol.  imp.,  Mosifuae  1847):  enthält: 
A.r.NoADMAi«ii:  Entdeckung  reichhaltiger  LagerstAtton  fossiler  Knochen 
in  md-ilM#lniHl ,  11  pp. 

Ca.  Rooilubr:- paläontalogische  Studien  über  die  Gegend  fonJüPteon: 
1)  Junge  Infusorien  -  Liager;  S)  fossile  Elenn^Artenj  3)  Lagerung  eines 
Mamawith -» 8k4iette»;  4)  Jura* Schichten:  Ammoniten,  A.  Engeratanvs 
und  A.  Taiitxianus ,  Holz ;  Saurier ,  lehthyoterus  Fiscberi  Roiiil.  aus 
der  Familie  der  Labyrinfhodonten ;  Fisch  (Bothriolepis  Jnrenaia)^  nr 
Gascfaicbte  dea  Trogontherwm  Cnvieii  Fisch,  in  Graf  SnuMAno^'s 
JUbinet     35  SS.,  5  Tafeln.  - 

B.     Zeitschriften. 

1)  EnoMAim  und  MAHbHArrD :  Jtmrnal  ffir  praktische  Cheinie, 
Uif^  8<>  [Jahrb.  1847,  830]. 

184Tf  No.  Ä-«;  XL,  5-8 1  S.  267-504. 
Schaphadtl:  Arsenik-  und  Phosphor-Gehalt  des  Eisens:  304—308. 
lUnami :  Steinsalz- Ablagerung  bei  Sia^sfurih  und  Borazit  als  Gebirgsart 
dsfon  >  810^817. 


58 

D.  Ribgbl:  ZuMmneiisetconfc  einif(er  Zeolithe:  317. 

WACKKfutoDBR:  Analyse  von  Nieketarsenik-Glanz :  318. 

Blum  und  Dblffii:  Stilbith  ^  318.. 

Naumani«:  MissverstftnchiiM  fiber  irof.  g^emitefale  Hin^raUSyiitenie :  SSI. 

A.  Laurent:  über  die  Silikate  >  374—381. 

BouMimGAULT :  Sauerquelle  von  Parmno  de  iltil«,  Nem^Ormn^äm :  438—441. 
BocHNBR  Jun. :  Arsenik- ,  Kupfer  •  und  Zinn-^ehalt  Bm^em^9ehet  M iaeral- 

Wasser:  442—448. 
Bbcquhrri.  :    neue   Anwendung?   der   Elektrochemie    zur  Zersetsini^    ron 

Mineral-Substanzen,  besonders  von  Silbererzen :  449—457. 

9)  J.  Poggbrporpv:  Annalen   der  Pliysjk  und  CheRi.ie9  Ueipmig  8* 
[Jahrb.  184T,  8S9]. 
ia4Ty  No.  6 'S;  LXXi,  9-4,  S.  177-582,  Tf.  «. 
G.  Karstbi«:  Pyroelektrizitfit  des  derben  BoraxiU:  343. 

—  —  irisirendes  Kupfer:  24«. 

W«  HAipirrnBR!  über  die  Psendomorphoneir  nach  Sleinsalss  249-*a6«, 

—  —   AspaaioRth   ahi  Pseudomorpliose   nath  Cordierit  iiiiä  Beiiierk«n|pea 
Aller  nfetamorphismius:  246—294. 

Th.  ScHBBRRRr  Noolith  ein  Mineral  jüoifCRtrr  Bildlinf :  28&f*297. 

C.  Rammblsbbrg:  Zusammensetzung^  des  Coadnrril's!  304^-308. 

<r.  OBYNHAUsmf:  das  Bohrloch  bei  i\r«iM«l«i0Mr:  Slfi— 320. 

Petit:  neuer  Satellit  der  Erde?;  320. 

W.  Haidingbr  :  Schillern  von  Krystail-FIAchen  >  321—342. 

Lbivv:  Saoerwssser  von  PmrmM  is  Huim  ^  444. 

Tn.  Scrbrrrr  :   Fonneln  simmtlicher  niher  unterauchtar  MinevalisH  i   bei 

V       iveleheu  die  potynaere  Isomorphie  eine  Rolle  apielts  446—468. 

J.  J.  Berzrijcs:   über   Bildung^  eines  wissensebaftlicbea  Syatema  i«   der 

Minemlogie :  406—477. 
C.  F.  Rimmelsbbrg:  Versuch  einer  speziellen  AnKfähmag  deo  cbemiaelieB 

Mineral.SystenHi  nach  Bbrbbuiis'  Prinaip:  4T7— 610. 
C.  ScaffABEt:  Analysen  auspcezeichneter  Mineralien :  614L 

B.  SiixisiAPr  jun«  nrtd  T.  S.  Hoirr:   Analyse,  der  Mot«or«£i«en,  ▼«§  IteiM 

nnd  Lödkfüri  >  644-646. 
W.  GfBBs:  ehemisdi-inioeraloffiscbe  UtttcrsndhaoKCB:.  660—608» 
J.  P*  JovLB  und  L.  pLATFAine  «rSaate  Dichte  des  Wanerat  674-678. 
Don:  Regen-Meng^  zu  Aiffier:  581--t582. 
L«  PiLiA :  submariner  Vulkan^Ausbruch :  682. 


3)  W..HAiDim>BR:  natu  r  Wissenschaft  liebe  Abhandlnngen,  gesam- 
melt und  durch  Subskription  heransKegeben«  Wim^  4®*. 
I.  Band:  476  SS.,  22  Tfln.,  1847. 
\V.  Haidingbr:  über  den  Pleochroismua  des  Amethvsl^s:  1  —  10. 


*    Pirce  aeae,  auf  Subskription  ron  bis  jetzt  119  Freonden   nnd  GOAsem  der  )fafo^ 
Wissenschaften  (fSnf  Enherxoge  «n  der  Spitie)  eraeheliieBde  Sammlitiis  llcftri  i 
den  erfreallehen  Beweis ,   diiss  es  In  Österreich  an  wIssenseliRfaicheM  KfiUlm 
na  VerUM*  «»4  Verbreitungs-Mittela  Mile,  welche  «v  bcsehafini  ee  iadCM,  wl«  mm  siebt, 


M 

Fn.  ▼«  Hactr:  ibcr  die  Cepbalo|Mideii  des  Bliiidi4.M«rmorf  von  Bisf$0f§ 

im  jrdniMM:  ai— 30,    Jf.  l. 
W.  Haiimi«G8r:  fiber  die  PseudoBiarphMCP.fiilcIi  Steüi«il>:  61^— ?8. 
^  ^  der  AspM9lhh  als  PMudonorphoee  Meb  Cordierit,  oebel  Benerkn«« 

gen  über  McUmorphiiiniit :  79—02. 

iber  deo  HaoeriC:  101-^  iO«. 

A.  Patssa:  chemiidie  Analye«  des  HaucrilB:  107-108» 
Fr.  V.  Kacwr:  fiber  Gaprina  Partsehi:  109-^114,  Tf.  3. 
V.   Stmvflbua:    Ebbe    und    Flutb    anter    dean    Einfluaa    der    RotatioBt 

ItS-Ul,  Tf.  4. 
W.  HAimHGBR:  Schillfrn  der  Kr^atall-Flfichen :  143—158. 
IL  KHca:  Cepbalaspit  Lloydi  nnd  C.  Lewiai  Ao.:  150—168,  Tf.  5. 
K.  PaiiFBa:  KrjHtatl-Fonii  des  Lasulits:  159-176,  Tf.  6. 
J.  PtoTTKo:  geognostiscbe  Sdiildening  von  Kremtdt9:  289—3049  Tf.  II. 
Fr.  V.  Haiirr  :  neue  Cephalopodcn  aus  dem  rotben  Marmor  von^ti#«ea:  257 

—278,  Tf.  7-9. 
A«  r.BinRi,oT:  Dolomit  u.  seine  kfinatl.  Darstelimii^  anK  Halkapatb :  305—316. 
A.  LStrs:  Nickelaraenik^Glana,  Gersulorffit,  Ton  SdMkmnf  i»  üUeyerwarft 

nnd  von  Frmekemdorf  in  Oksr-Unftumz  343—340. 
Fr.  V.  Havbr:  Faaailien  von  K^rod  in  SMenHirgm:  340-356,  Tf.  13,  -« 
J.    Barra>i»b:    Braehiopoden   der    Silnr  -  Schichten    adft«Mii#:    357*4759 

Tf.  14—22, 


4)  CA.  Zipsrr:  die  Versammlqngeii  rnfarttcAer.Ärste  und  Natur* 
famcher  (8  SS.,  Neiuohl  1846 ^  meist  nur  Titel). 

I.  Vers,  zu  Fe#M,  am  29.  Mai  1B41. 

Fk.  Kramri:  zeigt  ein  Petrefakt  des  Boletus  igniarins ,  dessen  Tersteine/ 

mag  Ton  Innen  begonnen:  9. 
Tocmo:  Oberstcht  der  Mineral- Wasser  VngmmBi  10. 

II.  Vera,  zn  P€9tk    am  6.  Sept.  1841. 

Fr.  KosiifTr:  ein  zu  Tmmöem  gefundener  versleinter  Rfesen-Banm:  33. 
Jaivrotich  :  Entsteh,  d.  Biodt9Urjfä  bei  O/en,  geognostisch-arcfalologis^ :  42. 
Agttemjli:    gigantische    in    der  Tkels9   gefundene  Knochen    vorweltKcher 

Tbiere:  42. 
T.  FanGRACz:  Entstehung  von  Ebbe  und  Fluth:  46. 

III.  Ters.  zu  Neuiokl  am  4.  Aug.  1849. 

ZfRSBR:  geognoatische  Verhiiltnisse  des  SökiBr  Koinitats:  102—107. 
KcBiFTi:   Bericht  Aber  die  Fahrt  nach  dem  Htrtttumetfiter  Thal  nnd  seine 

Knoehen-Hahlen:  109—110  (231). 
WAcrcBR:  Hydrographie  einiger  8Mer  Mineral-Quellen:  110;  147—155. 
^   —  Analyse  des  obigen  Riesen-Baumes :  156. 


>  «Mtgladier  Selwitte  badatf,  Mm  4te  Baba  cimMl  gtetast  ist.    Der  Hcimaigebtr 

rifcM  SasMüwig  (nlt  Eintchloas  der  «Berichte"  In  8?)  g^ea  die  andrer  «stvr- 

wUseaeehaftllcher  Instltiite  and  Redfikllonen  regelmftsfg  nnxtttsiMchen ,  ohne  elh« 

Sa^lcb  fiber  die  beiderseitige  genäse  Aoagrelehang  besorgt  %n  «eyn  and  ftardert  dlejealges» 

,  welcbe«  ednc  Zlriinlare  aoeli  sieht  BSgekMiipMa  eiad ,  auf  eich  (dvrch  die  Hof-Bachhimd* 

hng  ▼«•  BzAviieLMR  vsd  Ssnai)  s«  «eldea. 


«0 

CtiLcBSRT:  Mliierftl-Was«cfV  der  Berosteia^r  O^gfend:  156. 

Zipasn:  in  JKroalieii. gefallener  Meteorstein:  164. 

XuBtiVYi:  Mineralien  aus  dem  Nee^aier  Romitale*.  165. 

Zifsbr:  orfkto-geognostisGhe  Mineralien-Sammlniig:  de«  Kie^l^r^Ungari^ekeu 

Bcrg'Besirkea:  166. 
Baranay:  Mineralien  aus  der  MhMiseker  Uin^ebuni^?  166. 
HAiDizfOBR :  d.  Mineralicn-Sammlan^'d.  K.  R.  Hofkammer  in  Wim :  166^177. 
Zipsbr:  Betrachtungen  über  den  Meteorolitlien-Regen  xn  ivan:  177. 
Dbaoda:  Vorkommen  und  Bildung' des  Cbalcedons  beiLi^ll^:  178  —  180. 
KuBiifyi:   Versteinerungen    aus    Sandstein ,    Grobkalk    und    Molasse    von 

Neojfrad:  480. 
Nbkdtwch:  Herrengrnnier  und  Reiakänyäer  Arragonit:  184 — 195. 


&)  Bulletin  de  la  Socieie  des  Naiuralisies  de  MoMcouy  Mose.  tf^. 
[Jahrb.  1847,  835]. 

i846y  4;  XX^  II,  275-575,  pl.  10-«-14  und  A— £.  [Vom  Sekretariat.] 
Aichwald:  Nacktrag  sur  Beschmbung  der  Fiscbe  des  Devonischen  Systems 

aus  der  Gegend  vou  Puwlowsk:  277—318,  Tf.  10. 
Rouillibr:    Erklärung   eines   geologischen  Durchsehnitts  der  Gegend  roo 

•  Moseau:  350—468.  Tf.  A— E, 
Nobdhahn:    zeigt  die  Entdeckung  einer  Schiebt  mit  23  Wirbelthier« Arien 
bei  Odessa  an:  570.     , 

1847,  I,  XXI i  f,  1-260,  t.  1-4. 
WaNgenhbim  von  Qualbn:    über   die  Erscheinung,   dass   an   den   meisten 
\        Flüssen  RussUmi^s  das  rechte  Ufer  horh  und  das  linke  ilaeh  gefunden 

wird :  69—93. 
J.  Aobrbach:    waren   die  Moskauer  Sandsteine  der  Wirkung   des  Feuecs 

ausgesetzt:  224—228. 
A.  VosixfSKY  hat  zaTroitmk^  bei  Moseau  ein  fast  vollstindiges  Mammout 

gefunden :  251. 
BojAftscHiMOFF ;  das  Erdbeben  im  sudlicbsn  Aitaii  228-233. 

C.     Zerstreute  Abhandlungen. 

Lrvaixois  :  Memoire  sur  la  rodke^  i§n4e  d^Bsss^-la-edtSf  arrond,  d^  Lume^ 
pUle.    (Mem.  Soe.  seiene.  ieltr.  sie.  de  Haney  1846,  8  pp,) 

*-  ^  Memoire  sur  le .  ffisemstU  du  sei  gemme  dans  U  dsforL  de  im 
MoseUe  et  sur  la  eomfositiom  senerale  du  ierram  du  Musehelkaüt  em 
Lorraine.    (IHd,  1846^  Z9  fp.) 

Lortbt:  Von  den  Flössen  und  ihren  Einwirkungen.  (JUem,  d.  VAead,  r. 
des  sdene,  ete,  de  Lyon,  1847,  27  pp.;  8^) 

R.  JLoDWio:  die  volkanoidisofaea  Massen  der  Breitfirst,  swischea  AiM«- 
und  Maüi  -  Stromgebiet  bei  Sparhof,  (Jabres-Bericht  der  Weiterau^ 
Gesellsch,  f.  Natur-Kunde  über  184V6)  Hanau  1847,8,  11—70.) 


Auszüge. 


A«  Mineralogie^  Krystallographie,  JUineralchemie.  . 

Choobiivb  :  Zerlegung  des  Tschevkinits  (Russisch.  Bergwerks- 
Jaurn.  184S.  p.  363  und  Bsrzblius  Jahresbericht  XXYI,  373  ff.). 


Kieselsäure      .    . 

,    34,90 

Tbonerde     .    .     . 

11,45 

Eisenoxydul     .    . 

20,65 

Manganoxyd    .    . 

2,88 

.  Ceroxydul    .     .    , 

9,45 

Lanthan- Oxyd 

6,90 

Yttcrcrdc    .... 

0,95 

Ka]kerde     .    .     . 

7,10 

Talkerde     •     .     .     . 

1,30 

Titansäure  .... 

1,65 

Wasser  .... 

3,00 

Berechnete  Forme] : 

(Ca,  Mg,  Fe)»  SV  -}-  »(Y,  Ln,  fie,  Mn,  Fe)   ^S'i  +  ,Sl  S'i. 

Yergleicbt  m^n  diese  Analyse  mit  )ener  von  H.  Rose  ,  so  scheint  es. 

als  kirne  an  derselben  Fundstatte   auch  ein  Orthit  vor,   worin   etwas  von 

den  BesUndtheileo  des  von  G.  Rosa  Tachevkinit  gennanten  Minerals 

eingenengt  wäre ;  letates  dfirfte  GHOUBiifK  ; 

eerlegt  haben. 

R.  HERikuNfi :  geoguostische  Beschaffenheit  des  Mineral- 
Bruches  au  der  Sehi$chimsktoa  Gora  und  dort  vorkommende 
Mineralien.  (Eiidm.  und  March.  Journ»  XL,  7  ff.)  Die  MineraUReich- 
tbümer  des  Sialouster  Distriktes  sind  vorzüglich  an  drei  Punkten  aufge- 
hänn:  in  4en  Umgebungen  des  JtmenS0es  hei  Miask^  au  Oehnuaaw^k  und 


02 

in  Brache  an  der  SekUMwuluom  Gera,  —  Das  8ckUMm»hi9€kB  Gebir^ 
lieget,  westlich  von  der  ürempt  und  dem  Urai  ^  im  Gebiete  der  meta- 
Borphischen  Gestein- BilduD^en.  Es  setzt  einen  von  N.  nach  S.  streicbeo- 
den  hewaldeten  Bergrödcen  Ensammen.  Seine  g^rösste  Meereshobe  dorfte 
etwa  1700  Foss  betra^n.  Nach  0.  und  S.  lehnt  sich  jenes  Gebirg«  an 
die  Üreu00,  wovon  es  nnr  dorch  ein  flaches,  vom  Bmgruaeh  durcbstrdmtes 
Tbal  g^chieden  ist ;  nach  N.  und  W.  Üllt  dasselbe  steil  i^e^en  die  Thiler 
des  Ai  nnd  Kuwateh  ab.  Der  Zugang  sum  HehitdUmuki^chen  Gebirge 
wird  dadurch  sehr  erleichtert ,  dass  die  Hauptstrasse  rwischen  Slatwü 
nnd  üatka  Aber  dasselbe  fuhrt.  Um  aber  cum  Mineral-Bruche  au  gelangeOi 
kann  man  {ene  Strasse  nur  eilf  Werste  weil  von  SUiimsi  aas  Terfolgen. 
Von  diesem  Punkt  an  hSrt  Jeder  Weg  in  der  Richtung  des  Bruches  auf; 
aaan  bedarf  eines  sicheren  Fuhrers ,  um  im  dichten  Walde  snm  Bruch  in 
konunen.  Hier  finden  sieb  aMnchibltife  Gesteine.  Felawlnd«,  deres 
prösste  Höhe  dreissig  Fuss  erreichen  durfte,  bilden  einen  Halbkreis  von 
vngeAhr  huudert  Fuss  Durchmesser.  Der  Boden  ut  eben;  nur  in  der 
Blitte  liegt  eiu  Stock  festen  Gesteines  (Granatfels) ,  der  sieh  an  die  Feli- 
wand  aulehut.    Aus  O.  nach  V.  bemerkt  man  folgende  Gebirgsarten ; 

1)  feinkörniger  Diorit ; 

2)  grobkörniger  Diorit,  auf  deasen  Kluften  mitunter  recht  gute  iJbil* 
Krystalle: 

3)  frischer  Chloritschiefer,  fuhrt  Magneteisen-Krystalle  and  anf  Neaten 
auch  Turmalin,  dessen  Prismen  mitunter  mehre  Zolle  lang  nnd  von  eioen 
Zoll  im  Durchmesser  sind; 

4)  zersetzter  Chloritschiefer  mit  Eisenkies-Pseudomorpboaen ; 

5)  Talkschicfer  ;  die  Lage  dieses  Gesteines  bat  nur  gerilnge  Machtig* 
keit,  ist  aber  dadurch  wichtig,  dass  die  Felsart  mit  dem  angrenzenden  zer> 
setzten  Gebilde  die  Fundstätte  der  Mineralien  ist,  welchen  die  SekiBchims- 
k^fm  Gorm  ihre  Berühmtheit  verdankt,  indem  hier  die  von  G.  Rosa  be- 
schriebenen Substanzen  vorkommen,  wie  Hydrargilit,  Xanthophyllit,  Chloro- 
spineil ,  und  auserdem  triflft  man :  Völcknerit ,  Chlorit  (Lcnchtenbergit), 
Talk  •  Apatit ,  Steatit  und  Perowskit.  ^  Chlorspinell  findet  sich  baulig. 
Er  ist  mit  Magneteisen  in  Talkschiefer  eingewachsen,  und  die  Masse  beider 
Mineralien  wird  oft  so  überwiegend,  daas  sie  den  Talkschiefer  verdriagt 
Es  entstehen  sodann  knollige  Massen  eines  körnigen  Gemenges  der  ge- 
nannten beiden  Substanzen.  In  diesen  Massen  erscheint,  obwohl  sehr 
selten ,  Hydrargilit  in  kleinen  derben  Partbie^n  und  in  Krystallen ,  fentfr 
Perowskit  in  klehien  stark  glänzenden  Hexaedern,  die  iSbrigens  bei  weitem 
nicht  so  schön  sind  wie  die  Krystalle  von  Ochmmiow9k.  Unter  fihnlicbea 
Umständen  kommt  auch  der  Völcknerit  vor.  ~  Der  Talkschiefer  ninrnit 
häufig  Thonerde  und  Wasser  auf  und  geht  sodann  in  Steatit  über,  der 
theils  schieferiges  Gefuge  besitzt,  gewöhnlich  aber  in  derben  knolHgeo 
Massen  getroffen  wird.  Oft  bildet  der  Steatit  auch  Pseudomorphosen  nacb 
Formen  von  Granat  und  von  Epidot  (?).  Die  knolligen  Steatit- Mas« sn 
sind  gewöhnlich  fiberkleidet  mit  einer  Xanthophyllit-Rinde  nnd  diese  wieder 
übersäet   mit    den    cierlichsten    Magneteisen  -  Oktaedern.    -  Der  CbloiÜ 


a.tmkU»kM(f»§mUik  sich  lo  «clUMiM  fft^MM  Kijratilkii  i«%ewMliK» 
•oTTaiksdiMltr»  mad  in  kkiM«  ICryiteUeft  eiofewtfchaeii  in  StMÜt,  ferner 
9€«liwciM  In  im  särsetzten  Geateinen,  welche  den  TaUuohiefer  begrfnke«. 
Ao^BCWMlMett  auf  Chlorit  und  Steatit  ündet  ai«b  hier  eMlIieb  noeh  dar 
Talk*^pa(it. 

Auf  dt»  Talkaeblefer  folgt: 

6>  Zersetztes  Gestein ,  Nester  von  Chlorit  and  von  Talk  •  Apatit  elii^ 
sdiliesaend. 

7)  Granat-FeTs,  theils  aus  reinem  Ch^natin  sehr  kleinen  krystalfiniseheii 
gelben  Körnern  von  geringem  Zusammenhang  bestehend,  theih  dichter, 
^rfinUch  Idokras*artig.  Tn  KHiften  trifFI  man  Drusen  von  gelbem  dureh- 
aefcelnendem  Idokras ,  Krystalle  von  braunem  Granat  und  kleine  weisse 
PHamen  eines  Davyn-ihnHehen  Minerals.  An  noch  andern  Stellen  ist  deh* 
Gmnatf^ls  ganz  dof-chdrungen  mit  kleinen  Adern  rnid  eingesprengten 
Tbeilen  von  Kalkspalh,  welcher  8ch6ne  grosse  lleischrothe  Apatit-KrJ^stall», 
nicht  sehen  auch  Chondrodit  eingewachsen  enthilt. 

8)  SerpeUthi. 


ÜAiftirfcBn:  Eis»nsleln<¥arl[omnien  bei  Milien  in  ÖatiarraM 
<Önlerreidiis«lie  biltter  Ar  LH. ,  1S49,  Nr.  61,  8.  383).  Ei  «raehsmt  im 
Gasceii  ids' Lager  von  verwifterlem  Eisenspalh,  mft  GiiauDMacUefer  im 
Liegenden ,  Gneim  im  Haitgendeii  und  darauf  Ratkatein.  Die  abaelnan 
AWwUnngen  sind  aber  grOsstenthoHs  durth  sogenannte  Spiagelblätter  hn- 
grinA  Auch  kommt  manchmal  der  Gneiss  bis  ins  Liegenda,  aodann  ist 
itr  Eisenspafh  mehr  aufgehst.  Eraeheint  GlissHiersehiefer  im  Hangendml, 
so  aeigt  sich  das  Erz  frischer.  In  der  Teul^  wnrde  Magneleiaen  niid 
Eisenkies  in  frischem  Eisenspath  getroiTen.  Das  im  Durchschnitt  unter 
50^  nach  NW.  einfallende  Lager  ist  iu  höherer  Teufe  bis  zu  80^  auf* 
gericbtet,  fallt  tiefer  um  35<>,  im  tiefaten  60^  Es  sind  zwei  Trdmmer, 
eis  liegendesr  Bauners,  ein  hangendes  mehr  Blau erz.  Das  Braunerz 
ist  zwinchaA  den  Fingern  zeireiblich ,  dunkel  rothlichbraun  im  Striche, 
▼errath  jm  Bruche  die  rhoniboedri{;che  Form  des  ursprünglichen  Eisen- 
«patties.  Es  ist  Eisenoxyd  ohne  Wasser,  wenn  auch  nicht  ganz  rein. 
Das  Blau  erz  ist  fasteri  bat  deii  Namen  von  einem  blaulich-metallischen, 
bin  nnd  vrieder  hervortretenden  Schimmer.  Der  Strich  ist  dunkel,  rothlich- 
brann.  Die  Substanz  aber,  wie  beim  Braunerz  Eisen  oxyd  ohne  Wasser, 
aber  in  der  Pseudo-  oder  Meta-morphoae  von  Eisenspath  zu  Eisenglanz 
oder  Himatit,  hat  bereits  ein  zweites  Stadium  erreicht,  in  welchem  die 
Theil^ben  nach  ihrer  eigenen  krystalllnischen  Anziehung  zusammen  zu 
treteji  begannen.  Dar  Blauere  bildet  die  grossere  Mäste  im  Haoptlager, 
oft  iu  sebr  festen  Nieren.  Eisenglimmer  findet  sich  auf  Kltifteit  zwischen 
den  andern  Erzen,  die  er  mit  8«inen  zarten  Bl&ttchen  füllt.  Die  Eisen- 
oxyd •  Theilchen  blieben  bei  der  TerMkning  in  Braunerz  nnbaweglidi 
tnrack,  begannen  im  Blaners  tu  kryatalliairen ,  worden  abar  durah  dan 


64 

ProkeM  in  BlfetMiorplroM  iw«r  hkiwegrs«Abi< ,  Mt  iogleMi  wMer  in 
dtfii  Kluften  als  Eis eii||^lraiiiitr*Sclivppea  a^;«kfcr(.  In  den  mKydkieu  Cran 
tttdet  sieh  k«m  EiMnkiM,  W4}hl  aber  niebt  sdten  inEiteM^ath.  OxTdation 
des  Onrtzen ,  nnter  Bedeeknng  dM  Meeres  gibt  alle  twtbwaiMUK^eii  Bedio- 
jungen  sur  Gonstmetion  des  Prozesses,  erst  Glanbersals,  ^chwaftlssorn 
Natron  und  Cbloreisen  zu  bilden ,  von  welehen  leiste«  eben  an  *  leicbt 
dfircb  die  «n  der  Gestein- Masse  vorhandenen  st&rkeren  Basen  aarl^t  wird, 
w&hrend  die  Gebirgs-Feuchtigkeit  das  erste  wieder  mit  hinweipiinunt  " 
Pas  schwächere  Trum  ist  au  Brauners  geworden,  dieses,  aber  und  du 
Blanerz  beides  anogenj  durcli  Oxydation ,  während  einer  höheren  Trm- 
perafur  jedoch,,  als  derjenigen,  welche  anderwärts  Eisenozyd-Hydrat, 
Braun-Eisenstein ,  hervorbrachte.  In  grosserer  Teufe  aber  erscheint  eis 
diesem  entgegengesetzter  katogener  Fortgang  in  der  Bildung  von  Bfagnet- 
eisen  und  Eisenkies  in  frischen  Eisenspath.  Beide  Veränderungen  stellen 
hier  weiter  fortgeführte  Stadien .  in  dem  metaroorphischen  Proaesse  dar, 
während  welchem  gleichzeitig  die  grünen  oder  rotbcn  Schiefer  anderer 
Örtlichkeiten  zu  Ghieiss  und  Glimmerschiefer  geworden  sind» 


Hbrbuii:  über  die  ZusamtaeBsetenB.g  des  üydracgiUti 
<EfiDM.  und  March.  Joum.  XL ,  11  ff.).  Das  aeriegte  Eaanplar  stansite 
aus  dem  Xalkftchiefer  der  8ekUckim*lu{i0  Bat^  im.Distriete.von  Sfalesit, 
«und  war  eingewachsen  in  Höblungen  ejjaes  Gcaiengea  von  Chlorospisdl 
add  Uagneteisen.  Es  bildete  das  Mineral  theiis  derbe  Parthien  von  fcörnir 
kryvtaliinischer  Zusammensetzung,  theiis  erschien  dasselbe  in  gteichwiske- 
liglen  sechsseitigen  Prismen  mit  porösen  Endflächen.  Eigenachwere  ^ 
S)380-^3,tdS.    Ergebaiss  der  Zerleguag : 

Wasser 84,64 

Thonerde    ....    64,03 
Phosphorsäure      .  1,48 

100,00 
Die  Phosphorsaure  gehört   offenbar  nicht  znr  Mischcmg  des  Minerals, 
dessen  Formel  ist: 

XI  ft, 

der  Zusammensetzung  des  Gibbsits  entsprechend;  HydrargilitwSre  fo'' 
glich    kr ystallisirter  Gibbsit 


Steoler:  über  die  in  Tfi^arft  herab gefalleuenMeteor  steinen 
(Österreichische  Blätter  für  Lit.  18i7  ^  Nr.  86,  S.  343).  Der  Zahl  nach 
gibt  es  zwanzig  solcher  Phänomene. 

1559  erschien  das  erste  ans  Daten  bekannte  Meteor  in  der  Qt^^^ 
von  Mi»koUt%\  fünf  Eisen- (Llumpen  von  der  Grösse  eines  Menschenkopfes 
■tfirzten  herab. 


«s 

1618  Mctt  in  MtarMhi  drei  Centner-M^iwere  Steine,  wovon  ein  d«- 
■i«lig«r  Tiirkisdier  Plucba  eine  amsttndlicfae  BesrbreibiMg  lieferte. 
104S,  swisehen  Ofm  nnd  Gran, 
1676,  in  Daimmtien. 
1699,  bei  Tgmesvar, 
1717    und  1740  an  der  Donau. 
1751,  in  Kroatien, 

1808,  1812,  1814  im  Saroser  Komiiai. 
1816,  bei  Pesi  and  in  Nm^tf-Ban^a, 

1818,  bei  ttehadim. 

1810,  in  Odenharg. 

1833,  in  der  Freskwt§et  Ans, 

1834,  in  Zola, 
1836,  am  Plaiienooo, 

1887  mid  1842  sah  läaki  PULnomene  der  Art,  und  sie  «mrden  untersucht. 

Das  merkwürdigste  dieser*  Meteore  war  jenes  Ton  1751,  welches  in 
Gestalt  feurig;cr  Knollen  herabfallend,  drei  Klafter  tief  in  die  Erde  Tersank ; 
femer  das  ron  1814,  wobei  man  einen  133  Plnnd  schweren  Stein  auf- 
nabro,  nnd  das  von  1818,  wobei  die  ganze  Gegend  fünf  Minuten  lang  be- 
ieoebtet  war. 


Patbra:  über  ein  neues  Mineral  (a.  a.  O.  Nr.  ^Jf,  S.  363).  Es 
begleitet  diese  Substans  den  Laaulith  von  Werfen,  Ausgezeichnete  rhom- 
boedrische  Theilbarkeit,  R  =  107^  80'.  Lichte-brann.  Eigenaebwere  s 
3,330.     Gehalt  nach  K  PrufbA: 

Eisenoxydul      .    •    .    27)37 

Kalkerde      ....    26,76 

Kohlensäure    .    .    .     46,84 

09,07 

Formel:  3Fe  C'  +  5Mg  C 

nach  welcher  das  Mineral  zwischen  den  Mesi  tin-Spath  ond  Basitiuiirt^a 
Pistomesit  fallt» 


Lavrvi^t:  fiber  Isoinorphle  und  Kristall « Typen  (Ctftnpi. 
renJL  wmunole  /«#  irm^aux  Mikifuee,  par  A.  LatmafT  et  A.  Gbrhardt, 
p.  #r  >•  Bbrzulios  J6hresb.  XXYI ,  03).  Nach  des  Vfs.  ganz  eigen- 
Ihamlieher  Ansicht  kinn  ein  Wflrfel  isomorph  seyn  mit  einem  recht- 
winkeligen Prisma,  es'  mag  die  Basis  desselben  quadratisch  oder  rektan- 
gnlär  seyn ,  das  Prisma  gerade  oder  schief  u.  s.  w.  Die  Gmndlsge  zu 
dieser  sonderbaren  krystallographiscben  Idee  besteht  darin ,  dass  man  in. 
Jakiiaim  1818.  5 


M 

4er  Lehre  ten  der  leomoriiliie  4ea  keblteefeareil  Kelk  nü  timm  Winkel 
Ton  lOft^yft'  Ala  kemorph  mit  dem  (viobrrtii 


(*/0 


welcher  einen  Winkel  von  107^^25  besitzl,  betraclitet  hat,  so  wie  mit  den 
häufig  dazwischen  liegenden  Verbindungen  der  Kohlensaure  mit  Kalkerde, 
Talkerde  und  Eisenoxydul ;  so  kann  ein  Würfel  isomorph  seyn  mit  Rhom- 
boedem  von  89^  bis. 91^,5.  LADREriT  hiilt  es  für  Isomorphie,  wenn  in  den 
Krystallen  die  Axen  ($ensihiemeni)  gleich  sind  und  sich  (^emsihlefneni) 
gleicli  gegen  einander  neigen,  zu  welchem  Typus  der  Krystall 
auch  gehören  mag. 


HiRMArt:  Z«»ammenBetznng  des  Gliiorits  (Lencbtenbergits) 
aus  dem  Bruche  der  Sekisehimtktifm  O&ra  in  Districte  Slaiowi  (Eaov. 
nnd  March.  Joum,  XL«  13  E).  Der  Verf.  machte  bereits  darauf  aufmerk- 
sam, dass  die  Zusatunensetsang  des  Leuchtctobergits  grosse  Ähnlichkeit 
kafce  mit  jener  dts  Chlorits.  Nur  der  Wasser -Oehalt  beider  Mineralie« 
schien  verschieden.  Neuerdings  überzeugte  sich  H. ,  dass  audi  dieser 
Unterschied  wegfalle.  Die  von  einander  abweichenden  Angaben  des  Wasscf- 
Gehaltes  des  Lencbtenbergits  kommen  offenbar  daher,  dass  dieses  lUinertl 
jenen  Gehalt  in  der  Gluhehitze  nur  sehr  schwer  fahren  Iftsst,  wie  Solches 
vom  Vf.  durch  Versuche  dargethan  wurde.  Die  untersuchte  VarietAt  des 
„Lenchtenbergits^* ,  in  Erbsen  •  grossen  dodekaedrischen  Krjrstallen  einge- 
wachsen in  Steatit  vorkommend,  gab : 


Rieselsäure 

.     .     32,35 

Thouerde    .     . 

.     .     18,00 

Eisenoxydül 

.     .       4,37 

Talkerde      .    . 

.     .     32,29 

Wasser    .    .     . 

.     .     12.50 

99,51 

Es  ist  demnach    offenbar   der   „Leuchtenbergit^  nichts 
alsCblerit. 


Wacrbnrodbr:  Zerlegung  des  Nickel- Arsenik  -  Glanzes 
(Archiv  der  Pharm.  19^,  S.  288).  Vorkommen  in  der  Gegend  von  ÖU- 
mii»  im  SäehHmhem  Vai0iUmde,  im  Dient,  welcher  in  der  Grauwacke- 
Formation  auftritt,  und  von  Eisenspath  begleitet  Derb,  in  schnuUen 
Trümmern,  auch  eingesprengt  in  der  AnsfOIlmigs- Masse  eines  Ganges, 
der  früher  anf  Kupfe-rerze  abgebaut  wnrde.  Bleigrau,  lauft  ansäen  roth- 
lichgrau  an  nnd  ist  stellenweise  mit  Nickelblüthe  beschlagen.  Das  zer- 
legte Exemplar  war  in  dem  Grade  mit  Eisenspath  verwachsen,  dass  dieser 
nicht  ganz  davon  gelrennt  werden  konnte.    Die  Analyse  ergah: 


«7 

Vhkti 20^37 

'  Arsenik  ....  3S,^k6« 
Sehwefel  ....  8,003 
Blei 0,280 

Soxfdul  .  .  .  8^200 
aDOxydnl  .  .  1^023 
12,5?8 

87,248  fette  Tbeile. 
&«b«lt  war  nidit  vngtgtn. 

Die  4rn  ietsten  Bettendtbeile  gebJkvn  offenbar  sam  Eisenspatb ;  vielloieht 
wi  aber  Eiaen  dem  Glanse  anzareebnen.  Wird  die  zu  den  letsteo- Basen 
f^ebbii^  Kobieoafture  bereebnel ,  so  findet  nan  is,567  Tb.,  im  Gänsen 
also  102,816  -p.  C.    DmL  Glans  selbst  wintle  bestaben  aas: 

Ni  S,  +  ,Ni  Ast 

QeAiBdni.    BerMhaet. 

Nickel    ....    32,18    .    32)70 

Arsen    ..«.    54,20    .    53,44 

Sdnaafel    .    .    .    13,62    .     11,86 

100,00         100,00 


Oamoor- und  DMOLOtasBAOX :  Analyse  des  Morvenita  und  Vor- 
eini§^ang  dieser  Sabstanz  mit  dem  Harmotom  (Ann.  de*  Min, 
d,  IJf,  S90  Mf.).  Fast  stets  wird  der  Harmotom  von  Siranünn  in  fiteüoff« 
Umd  van  Ueiaett  waskerbeUen ,  dnrebsicbligen  Krystaltea  begleitet.  Pnr-' 
urps  erkannte  deren  Form  adentiseh  mit  jener  des  Harmotoms  mit  Baryt^ 
Baau ;  TnoMaoit  analysirte  die  Substans  and  legte  ibr  ab  einer  ei|pentlifim- 
ücbcn  Gattung  den  Namen  Morvenit  bei.  Naeb  DiMOim's  Zerlegung^ 
ist  dan  Mineral  aiehts  als  eine  Varietät  den  Harmotoms.  Er  fand  bef 
swei  Annljfaen: 

Kieselerde  •    «    0,4760    .    0,4760 

Tbonerde     .    .    0,1630    .    0,1671 

Baryterde    .    •    0,2086    .    0,2046 

Eisenexyid  .     .     0.0066     .     0,0060 

Kali  «...     0,0081     .         - 

Natron   •    .    .    0,0074    •        — 

Wasser  .    .,   .    0,l4t6    .    0,|416 
1,0121  0,9047 

DieReaultateder  von  DaacLoisBAin  vorgenommenen  kryatallograpbiseben 
ünleranclwngen  würden  ebne  Mitfbeilmig  der  Figtir  niobt  verstftndlicb  seyn. 


Glochbr:  aber  den  ifdfcriifliben  Honigstein  (Erdm.  n.  March. 
Jonm.  XJlXVm,  321  ffl). 

Weisser  Honigstein.  Scbon  beim  ersten  Besuche  der  Koblen- 
gruben  in  der  Grtin-Sandstein47ormation  bei  Waickow  unweit  Ba$lwwUm 

5* 


in  MHreH  war  dem  TeiC  aaf  dem  dortig^e»  wiBidieii  granea  Tbon  ein 
weisses^  weichefi,  g^iänscBdes  Mineral  aufgctfalleo »  welches  aber  nur  sehr 
sparsam  und  in  so  kleinett  Partie'n.  als  übtrsugp  sich  darstellte,  das« 
keine  n&here  Untersuchung  damit  vorgenommen  und  nur  so  viel  ansge- 
gemittelt  werden  konnte,  dass  es  sich  in  der  Flamme  nicht  entxiindete, 
sondern  schwars  wurde.  Spater  erhielt  er  ein  derbes  Exempliu*  und  einig:« 
Stucke  des  die  Kohle  begleitenden  grauen  schieferigra  Tbones  mit  stärkerer 
Rinde  des  namtichen  Minerals  bedeckt.  Das  derbe  Exemplar  zeigt  eine 
feinkörnige  Absonderung  aus  sehr  kleinen  eckigen,  theils  auch  rundlichen 
l^rytttallinis^hen  Körnern  bestehend,  wie  der  gelbe  Honigstein  von  Wmiehow, 
an  denen  aber  nur  schwache  Spuren  von  oktaedriseher  Krystallform  tn 
beuierken  sind.  Die  Körner  lassen  sich  durch  geringen  Druck  mit  dea 
Finger  von  einander  trennen  und  sind  theils  voUkoonnen  dutchsiehtig  und 
wasserhell,  thciU  halbdurchsicblig  und  glasgUnzend.  In  ihrem  Verein  zur 
derben  Masse  erKcheiuen  sie,  wie  der  Rinden-artige  Überzug  des  Minerals, 
undurchsckeinend  oder  an  den  Kanten  durchscheinend,  grauliihweiss,  stellen- 
weise auch  etwas  ins  Gelbliche  ziehend  und  wenig-gl&uzend  bis  glänzend, 
von  im  Mittel  zwischen  Glas-  und  Wachs-Glanz^.  Der  Rinden-artige 
Überzug  ist  nicht  deutlich  körnig  abgesondert,  aber  mit  einer  Menge  feiner 
Risse  durchzogen.  Die  Härte  dieses  weissen  Minerals  ist  zwischen  GffW- 
nnd  Kalkspath-Härte  und  damit  sehr  geringe  Sprödigkeit  verbunden-,  diB 
spezifische  Gewicht  kommt  mit  (enem  des  gelben  Honigsteins  äberein.  Bi 
stimmt  also  das  fragliche  weisse  Mineral  in  allen  äussern  Eigensehaften, 
die  Farbe  ausgenommen}  mit  dem  gelben  Honigstein  von  Walekaw  ubereio, 
und  da  das  Yerhalleo  in  Säure  und  vor  dem  Löthrobr  bei  beiden  Substanzen 
die  nämliche  ist,  so  fca'nn  kein  Zweifel  seyn,  dass  beide  zu  eiuer  und  der- 
selben Art  gehören»  —  «Das  Vorkommen  des  Honigsteins  io  der  Grun- 
Safidsteia^Formation  nimmt  darum  unser  Interesse  in  Anspruch ,  weil  es 
beweist,,  dass  die  Bediugnngen  zur  Bildung  dieser  Substanz  schon  in  einer 
früheren  Periode  als  in  jener  der  Braunkohlen-Formation  vorhaudea  waren. 
Auch  von 'dem  dem  Hontgsteine  so  nahe  verwandten  Bernstein  gilt  dasselbe, 
indem  der  Bernstein -Baum,  welcher  dieses  Harz  geliefert,  schon  in  der 
Kreide-Periode  und  zwar  ^  wie  der  Verf.  zn  zeigen  sich  vorbehält  '  in 
Menge  existirt  hat,  also  keineswegs,  wie  man  bis  jetzt  glaubte,  ein  aus- 
schliessliches Erzeugniss  der  Tertiär-Formation  ist**. 


*  Bekanntlich  Jlndvrl  «ich  die  Qualität  des  Glanzes  aoch  bei  andern  MiueraUen  oft 
mit  dem  Durehaiehtigkeltt-Orade,  wie  x.  B.  unter  anderen  der  Opal  In  «einer  roll- 
kmninen  dnrciialcliligffn  Vatlelltt  «1«  Hyalitb  dna  relnateii  Olnaglans,  Im  Zustande  des 
halbdurehsiebtlgen  edlen  Opals  einen  In  Waisba^as  sieh  xithesden  Olaaglaak,  dagegen 
als  Halbopal,  welcher  nur  an  den  Kanten  durchscheinend  Ist,  entweder  wirklichen  Wachs* 
glanx  besitzt,  oder  einen  reinem  Olasglans  sieh  nfihernden  Wachs^Ianx. 

•*  Unter  dem  Namen  Bernstein  kommen  zweifelsohne  verschiedene  Harze  rot,  41« 
man  znm  TJiell  in  weit  Alteren  als  dta  tertlärdii  FovmatiMiai  sitirt  hat  Hier  klsnes 
nnr  chemische  Zerlegungen  helfen.  d.  R> 


09 

B;     Geologie  und  Geognosie. 

bitD.  Sbivpt:  Lehrboch  derGebir^S"  ond  Bodeo-Kuiide  sv«> 
nächst  ffir  Land-  und  F  ors t-Wirthe,  8®;  I.  Theil:  Gebirgfr- 
Kande  XXIF  and  274  SS.  mit  Lithographie'n  und  vielen  Tabellen  {Jenm 
1S4Ty,  Der  Verf.  will  denjenigi^n  Peraonen,  deren  Geacbdfte  geologische 
Kenntnisse  erheischen,  welche  aber  einen  mundlichen  Dnterricht  nicht  ge- 
messen konnten,  haupteichlieh  jedoch  den  Land-  und  Forst- Wirtben  ein  Lehr* 
budi  tiefem  y  welches  mit  den  neueren  Entdeckungen  fortschreitend  die 
Mingel  der  filteren  vermiede.  Durch  eine  14-jShrige  Lehrer- Tbfttigkelt 
glaubt  er  sieh  beffthigt  die  Bedurfnisse  und  die  Anforderungen  an  ein 
soicfacs  Bndi  genau  zu  kennen  und  richtig  zu  beurtheilen.  Er  zieht  mit 
Absieht  anf  }enea  Zweck  Manches  herein,  was  in  gewöhnlichen  Geognosie'ii 
ubergnngen  oder  zu  kurz  abgehandelt  wird,  wie  insbesondere  die  chemischen 
Eigeosdinflen  der  durch  die  Verwitterting  in  den  Boden  übergehenden 
Mineral-  und  Salz -Arten  der  Gesteine,  handelt  jedoch  die  organischen 
Merkmale  der  Gesteine  verhftltnissmäsig  sehr  kurz  ab ,  indem  sie  grilnd- 
fiebere  Studien^  aBsUfihrliche  Beschreibungen  und  genaue  AbbilduAgen  er* 
fordnrten,  welche  das  Buch  für  seine  Bestimmung  zu  theuer  gemacht  haben 
wfirden ;  er  bezeiehnet  die  Werke,  in  welchen  man  sidi  vollständiger  über 
diesen  Gegenstand  beiehren  kann.  Der  Plan  des  Ganzen  wird  sidi  aus 
Islgemlnr  Cbersicfat  ergeben: 

EiBlsitang.  L  Gebirgs  -  Kunde  im  engeren  Sinne.  A.  Petregraphie, 
1.   Bestandtheile   der  Felsarten,  'a.   im  Allgemeinen,    b.  im  Besondern; 

0.  entferntere  Biestandtheile  (Schwefel,  Sauerstoff  und  seine  Produkte,  Oxj^ 
dstisa,  SAoren,  MeCalloxyde,  Alkalien,  Erden,  Salze);  ß.  Nähere  Bestand? 
thcOe  (ein fsehs  Mineralien,   Felstrommer ,    organische  Bestandtheile) ;    — 

1.  ycrhindnngsweise  der  Gemengtheile  zu  Felsarten  (Gefnge  etc.);  -*' 
3.  Umwandlungen  der  Felsarten  (Überginge  durch  äussere  Ursachen ;  als 
Erdbrinde ,  Atmosphärilien) ;  —  4.  Formen  -  Verhältnisse  der .  Felsarten 
(Absnndemng,  Schichtung,  Bergformen);  Gänge,  Lager;  —  5.  Anleitung 
znm  Bestimmen  der  Felsarten ;  —  6.  Mineralogisches  System  der  Fels- 
arten ;  —  7.  Mineralogische  Beschreibung  der  einfachen  und  der  ge* 
mengten  Felsarten.  —  —  B.  Orographie:  1.  Normale  oder  Neptcnische 
Felsarten,  a.  ihre  Bildung,  b.  Formation,  c  Gebirgs^Geblete,  d*  gcognosti- 
sehe  Beschreibung,  a.  des  Ebenen- oder  Anen-Gebirges  (Alluvium,  Diluvium), 
ß.  des  Becken-Gebirges  (Tertiär- Gebirges),  y.  des  Wall-Gebirges  (Kreide, 
Jon) ,  6.  des  Hochebenen-Gebirges  (Triss) ,  e«  dea  Rand  •  oder  Busen- 
Gebifgea  (Zeidistein  bis  Steinkohlen),  S.  des  Massen -Gebirges  (Grau» 
waeke  nnd  Thonschiefer),  17.  des  Grund-Gebirges  (Rrystallinische  Schiefer); 
-*  2.  Abnorme  oder  vulkanische  Felsarten,  a.  Bildungs  -  Weise ,  b.  Ein- 
wirkung anf  normale  Gesteine ,  c.  Einthoilung,  d.  Alters  -  Folge,  e.  Über* 
siebt  ihrer  (geographischen)  Gebtete  ;  ~  Anhang :  alphabetische  Erklärungen, 
der  Namen  d^r  wichtigeren  Mineralien ,  Felsarten  und  Pelrefakten.  —  — 
In  der  Ansfuhrung  hat  der  Vf.  schon  oft  Tabellen  -  Form  gewählt,  wodurch 
die  Zusammenstellungen  allerdings  übersichtlicher  werden ;  doch  wäre  es 


70 

bequemer  gewesen ,   wenn   die   groüiea  AuflchUg- Tabellen  durch  Wahl 
eines  kleinen  Schrift -Satzes  auf   das   gewöhnliche  Seiten  •  Format   waren 
rrduzirt  worden  ,  was  wenigstens  in  vielen  Fällen  auch  mdglteh  gewesen 
wire.    Die  von  dem  W.   neu    gebildete  orngraphiache  Eintbeiiunga  -   und 
Benennangs^WeiHe  bezieht  sich  auf  das  gewöhnlichere  Verhalten  der  Gre- 
birgaarten   hanptsaoblieh  in    den  Gebirgsketten  Dentschland's ;  und   wenn 
zwar   auf  diesem  Wege  eine   strenge  Scheidung  und  Clasailikation    aueh 
nicht  einmal  för  Deutschland  an  erzielen  mdglieh  ist,    ao  genfigt  es  einen- 
«heils  wenigstens  für  den  verliegenden  Zweck  doch  vollkommen,    nnr  nnf 
die  deutschen  Verhältnisse  allein  Rdoksicht  su  nehmen,  während  andeia- 
thcila  dieser  Zweck  *-  eben   bei  dieaer  geographischen  Beachränkung  ~ 
sehr  gefordert,  ja  weit  vollständiger  erreicht  und  einem  Bedfirfniaae  der 
Leser   gewiss  in    mehrfacher  Rücksicht  abgeholfen   worden  neyn  wärde, 
wenn  eine   geognostische  Karte  voa  Deutschland   in   mäaaigem  Maaastabe 
dem  Buche  beigefügt  worden   wäre,   ohne  welche  eben  deijenige  Leaer, 
welcher  einen  mundlichen  Unterricht  nicht  genoaaen  hat,  sich  denn    doch 
gar  zu  schwer  in   daa  Ganae  finden   kann.    Allerdings  bat  aber   der  Vf. 
in   der  Literatur  die  wichtigen   der  beretta   vorhandenen  ^eognoatiechen 
Karten  in  Deutschland  und  adnen  Theiiem  namhaft  gemacht,  wie  er  deaa 
auf  diesem  Wege  dem  Lehrer  die  Mittel  angibt,  alch  über  manche  «mkre 
Verhältnisae  je   nach  Bedärfnisa  vollktändiger  zu  nntOrriobten.    Jene  Ge- 
biets-Eiulheilung  ist  ganz  praktisch  zweckmäaig;    aber  eine  Karte  dsxa 
wJirde  den  Leser  sehr  bald  aoweit  orientirM,    dass  er  sieht,  in  welcher 
FcrBBation  ea  zu  Hause  iat,  unter  welchen  Gebirgsarten  er  die  Gesteine 
zu  suchen  hat,  die  ihn  umgeben ,  mit  weMiem  engeren  Kreibe  von  Gestein- 
Bigenschaften  er  sich  iiir  seinen  jedesmaligen  besonderen  Zweel:   allein 
vertraut    zu  machen   habe.    —    In   eine  'nähere  Kritik  können  wir   hier 
nicht  eingehen;   doch  glauben  wir,  daaa  das  Werk  aua  dem  angedenteten 
Gesichtn-Punkte  seiner  Absicht  recht  wohl  entspreche. 

Der  zweite  Band,  die  Boden -Kunde  enthalend,  soll  bestimmt  bia 
Michaelis  des  Jahra  *-  wir  sind  jetzt  im  Novembr.  — •  erscheinen. 

Der  Vf.  hat  ausaerdem  noch  eine  selbstständige,  doch  nicht  in  den 
Buchhandel  gekommene  Folio  -  Tabelle  zum  Gebrauche  bei  seinen  Escur* 
sionen  eiftworfen,  wonach  die  ^^Beschreibung  und  Lagemn^a- Folge  der 
Gebirgs- Arten  in  Bisenacha  Umgegend*^  fibefaichtUch  dargestellt  ist 


Cd.  BirmvBR:  die  Entstehung  des  Erdbälle,  Mondes  u.  n. 
grossen  Weltkörper,  aus  d  en  Lagerungs-Verhältuisaen  der 
Erde  abgeleitet  {Erlangen  1847^  8^),  Wer,  wie  der  Vf.  noch  hent  zu 
Tage  alle  Kalk-  und  Kiesel-Erde  durch  Thiere,  die  Thonerde  durch  Pflanzen 
ursprünglich  entstehen  lasüt,  Kies,  Kieselerde  und  QUarz  mit  einander  ver- 
wechselt, könnte  sich  wohl  die  Miihc  ersparen,  Andere  fiber  die  Welt-fint- 
strhung  aufzuklären  und,  wie  er  in  der  Vorrede  sagt,  die  Irrtbumer  der 
Vulkanistcn  beweisvoll  zu  widerlegen. 


Tl 

Bsmefi:  «It^tertiart  Fossil  i  en  in  den  Tiion-Lay^em  hn 
<#srMi.  MMiftt8-Ber.  IMf,  160^164,  und  iipfiter  et^iiizt  in  einer. 
«ns  B«eh  Diofat  bekannten  Zeiischrift,  auf  lOft  SS.  S%  Sie  sind  zuerst 
^dunnt  geworden  durch  eine  Eicursion,  weldie  L.  v.  Buoh  mit  Dr.  Girasi». 
S«nadit  hat  [Jb.  1847^  485].  Der  fette  Ziegel -Tbou^  welcher  sie  ent- 
halt, sdiKesst  Septarien  und  Eisenkiese ,  aber  keine  Gci>ölle  ein ,  d>irf 
aber  g^ebwohl  niebt  verwechselt  werden  mit  andern  Geroll-freyen  Tbonen 
4cr  Marck  Brtmd&Bkurg,  Piai.ipri's  Untersuchung  der  bei  O&rmig  vsr* 
koBSiBeiideii  Koncbylien  hatte  bereits  eine  Übereinstimmung  mit  denjenigett 
in  den  Septaria- Tbonen  von  llosm  und  llnMls  in  ߧl§ien  nachgewiesen. 
]>er  Then  von  Oärtfif  liegt  fiber  Braunkohle.  Bbyaich  hat  nun  an  3 
Ijotkaiiliten  mit  solchem  uSeptarien-Thon**  im  weiteren  Umkreise  um  BerHn 
SD  Mmm0dorfy  zu  JoaokiwMikai  und  zu  Gör»ig  (und  ßier.e)  bei  Jfs^rfs^. 
Smrf  fiilgende  46  Arten  bestimmt^  Corbnla  clava  n.^  Astarte 
Kiekxi  NrsT,  Nucut a  Chasteli  N.,  N.  Desbayesana  N.,  Area 
deeussata  N. ;  A.  Kiokzi  N. ,  Axinus  (Lucina)  unicarinatus  N., 
A.  (Lud na)  obtttsus  m.  sp,j  Lueina  sir.,  Pecten  permistus  »., 
<P.  peeft«ralia  PhiIm,  «st»  Mu.),  Conus  divers iformis  Dsh„  Murex 
(T3rpbis)fistulatasSpHtTfi.»Rostallaria  Sowerbyi  Paiuc,,  Fusus 
datier  n»,  F.  moltisnUatas  N.,  F.  Konincki  N.,  F.  Deshayesi 
Koif.,  Faseiolaria  parvula  ». ,  Pyrnla  elegans  Lk,  ,  Pleuro- 
t«BBa  sabdentiaulata  Muhst»»  PI.  crenata  N.,  PL  laticJavia  n^ 
PL  Selysi  K.,  PL  fleyuQsa  M&. »  PI.  Waterkeyni  N.,  PL 
regalaris  Kon.»  PI.  scaUra  Phiu,  PL  Volgeri  Phil.,  PL  tro- 
cbif^rmis  ••)  Borsonia  plicata  «.9  B«  deeussata  11.9  Csssi* 
daria  dapressa  Bu.,  Cassis?  Rondeleti  Bast.»  Cancellaria 
evnisa  SoLAitn.,  C.  Berolinensis  n.,  Cerithiom  4suicaturo  Lr.» 
Scaiaria  nndosa  Sow,,  Sc.  semicostata  Sow.,  Ringicula?  glo- 
bosatk,  Actaeon  eloligatns  Sow. ,  Natica  glaueinoides  So.» 
Bnlla  9p.  tRdel. ,  Dentaliom  fossile  (Gm.)  JPniL.,  Deutalium  #|i« 
tMlsl.  S.  Unter  diesen  45  Arten  sind  keine  lebenden,  18  sind  in  Bsigienj 
«id  swsT,  mit  Ausnahme  der  gleiohwohl  eocAnen  Pyrula  elegans,  sUa 
in  Domokt's  fhfHime  Töngrien  von  Boom  und  Baseio^  6  in  den  tertiären 
Ablagerongen  iiber  der  Brannkoble  sddlioh  von  Mmgdektry^  13  von  Stetn-- 
hetf  in  Keekienhny  bekannt  Dieser  nord-dentsebe  „Septarien  Thon"  ist 
also  eodo  und  zwar  ein  vollkommenes  Äquivalent  ffir  jenen  des  Systtee 
Tongrien  in  Boom  und  Bttoeh,  welcher  seinerseits  «dem  London-Thone  hin- 
sichtlich identischer  Fossil  •  Arten  nicht  so  nahe  steht ,  als  dieser  dem 
Psriser  Grobhalk.  Dasselbe  Resultat  ergibt  sich  anch  aus  PinLippt's  Unter« 
snebangen  ftber  die  fossilen  Arten  der  Thone  von  Gäraiy  in  den  Palaeo« 
graphiea,  soweit  die  ihm  bereits  bekannt  gewesenen  Arten  reiclien,  wenn 
BHm  vorerst  noch  die  Arten  aus  den  Sandschichten  naher  bei  Magdekur§ 
aossclMidet  und  einige  seiner  Oörmigor  Arten  kritisch  strenger  prtift. 

Zu  Biero  bei  Magdekurg^  nicht  »»ehr  aber  an  anderen  benachbarten 

Orten  hat  man  ihn  ebenfalls  und  zwar  über  dem  dortigen  See-KoAchyliea« 
ffibrenden  Sande    liegend   gefunden»    welcher  nach   unten  mehr  brann 


7« 

«»dl  bHnndnd«  wird ,  unniitteibar  «nf  Bnivakokle  oiuie  meerUebe  FoffBil- 
Rente  rnlit  und  mehr  ein  Äquivalent  des  Belg:i«ehea  Saades  sa  Ftfui'Wfl 
und  Leihsn  sa  seyn  scheint;  der  Verf.  acbUg^  einstweilen  vor  ihtt Ha^d^ 
hmrffer  Smd  sa  nennen.  Die  vei^etabilisciieu  Reste  endlich,  weleke  ias 
plsfttisehen  Thon  in  oder  unter  |enen  Braunkohlen  (bei  HalU)  g^foodea 
worden,  sind  nach Gbrmar Blätter  von  Eichen,Lauriaeen,  Acerinee  n, 
seltener  Farnen,  Zapfen  von  Kiefern,  Flabellaria  raphifolia,  AI» 
nites  Kefersteini  Gör.,  Holaer  von  Eichen  und  Koniferen  o.  a.  Arten, 
weldiemit  denen  von  Bilin  in  Bokmtn  und  von  Hmrimg  xumTheile  völlig  gleich 
sind.  Ein  für  Bernstein  gehaltenes  Hars  ist  in  der  Braunkohle  selbst  vor- 
gekonunen.  —  -^  Im  Septarien  -Thone  Yon  Bier0  aind  bekannt  geworden 
Rostellaria  (Strombites)  speciosa  Schlovh.  S|r.,  Pleurotona  sab- 
denticulata,  PI.  Seljrsi,  Lncina  (Arinos)  nnicarinatus-  Im 
f^aydehtrifer  Se^ndt**  darunter  .Nucula?  comniutata  PhUm,  Limopais 
granulata  Lk.,  Cardita  analis  Phil  u.  e.  unbestimmte  Arten. 

Andre  Punkte  des  Yorkoramens  dieser  eocänen  Formation  schciBca  sn 
tjn  Breiekeck  am  DeiHer  (Jb.  1844^  45») ,  WrnUe  bei  Ber^m  nftrdiidi 
von  CeiiSy  Bdmiln  und  Hternberg  {Siemherffer  Kuchen)  in  KeökUmimr^ 
nnd  nach  Thomas  (ober  die  Bernstein-Formation,  in  Prenss.  Provindal-Blitleni 
1847 ,  April)  wahrscheinlich  an  der  Ostsee-Köste  des  SmtiimHUe  NW.  von 
KMs9ker$  swischen  Wmrnieketi  Und  Orot^AiiArsii ,  wo  die  Schichirn 
Spatangus  Sambiensis  «.,  Sp.<Micraster)  bigibbusii.,  Sen  telU 
Oermanica  «.,  Ostrea  v  entilabrum  Gr.,  Pectuneulus  #/».  wie  xa 
Magdeburgs  Cjprina  s|r.,  Yenus  s|r. ,  Yoluta?  sntnralis  Nvar  ent- 
halten und  Solche  Schichten  unmittelbar  bedecken ,  welche  den  Bemstein 
auf  ursprünglicher  Lagerstätte  einsohliessen :  die  von  YoLon  bei  LSmekmr$ 
beseichnete  Eocän-Schichten  sind  Jiinger  [vgl.  Jodooh  Jb.  tS48y  49]. 


£iJB  DB  Bbaumoht:  über  die  Gesteine  xwischen  Grunsand 
undGrobkalk  {BulL  feoi.  t847y  c,  1//,  662-670).  Unsere  scharfen  Ab- 
grenzungen zwisolien  je  zwei  Formationen  beruhen  darauf,  da^s  wir  die 
zwischen  dieselben  failendca  Gebirgs- Glieder  nicht  kennen  (mögen  sie 
nun  an  den  von  uns  beobachteten  Örtlichkeitipu  nie  entstanden,  oder  mog^n 
sie  daselbst  wieder  zerstört  worden  seyn).  Die  Yerschiedenheiten  der 
Faunen  und  Floren  vor  und  nach  der  Grenz -Zeit  rubren  oft  nur  daber, 
dass  die  früher  dort  ezistirenden  durch  irgend  eine  örtliche  Umwälzung  blas« 
nach  einer  andern  Gegend  hin  verdrängt,  nicht  aber  allgemein  von  der 
Erde  vertilgt  worden  sind.  Wie  die  tertiären  Formationen  gewisse  Arten 
unter  einander  gemein  haben ,  eo  auch  die  paläozoischen ,  und  jede  der 
paläozoischen  Formationen  iat  fiir  die  ihr  zunächst  folgenden  als  ffioeäu** 
zu  betrachten.  Die  scharfen  Abgrenzungen  zwischen  den  übrigen  Foraia- 
tiouen  werden  durch  spätere  Entdeckungen  noch  verschwinden  ,  n^d  Si. 
Ceeeien  füllt  vielleicht  die  den  bunten  Mergeln  [d.  h.  zwischen  Muschel- 
kalk  unll  ihnen?]  entsprechende  Lücke  aus,  wie  das  Nummuliten-Ge- 
stein  jene  zwischen  weisser  Kreide  und   plastischem  Thoiie.'   I>er   Vf. 


M 

xkirt  Uer  eiiie  Reiht  von  Stelten  mn  su  bewaicen,  fui  wie  aiaiielifiiltigctt 

Orten   er    scJmmi   seit  iB30  verinittelude  Schichten   zwiacben   Kreide  und 

Töpfertfaoa  «Dg;edetitet  oder  nachgewie«eii  babe>  wohin  dann  innbesoudere  1 

der    sogciianttle  Pii9oiiib«n-Kalk   gehört:    Er  paralleluirt  jetzt   in  «einen 

V^rlcaungen  die  Schichten  des  Pariaer  Becken«   mit  den  Mittehueeriachen 

m  Minder  Weine.  j 

PjirUer  Becken. 
Miodln. 


Eoein.  """"""""       Eocän. 


Locke.  l^Vommuliten- 

PiaoKthenknIk.        

" Terrain  Danien^     . 

— ^— — —  Gestein. 


Weinae  Kreide.  ?Lncke> 

ürünsand.  Gränaand. 


DopüBfcoT  hat  midigewiesen ,  da»  bei  den  Eiaenhftmmem  von  ii^^ee« 
am  Aiomr  swiscben  MmU-d^  Mmr^mn  nnd  A§9m  der  Chrobkalk  (eine  PoH- 
letwwg  dei^enigen  von  Bordemtap)  in  abweichender  [wagreohter]  Lagerung 
tmi  aoljgeriflfateten  Numaraliten«>Schichten  rnbt,  welche  dann  einem  gans  ver- 
sehMtdenen  Stock  C^m$i)  angehören.    Andrerseits  ist  es  aaagemacbt,  dass 
eitt  Tbeil  der  Arten  des  Nummnliten-Gebirges  tbm  eigenthilralrcb ,   einige 
wenige  (Ostrea  lateralis  nnd  O.  vesicolaris)  identisch  mit^  solchen 
der  Kreide ,  noch  andere  jedoch  in  ontergeordneter  Zahl  gleich  mit  denen 
des  Grobkalkes  sind.     Indem   das  Nummoliten  -  Gebirge   somit   geologisch 
verschieden  und  pttlaontologisch  nicht  fibereinstimmend  ist  mit  dem  Grobkalk, 
paläontologisch  aber  noch  mehr  abweicht  von  der  Kreide,  womit  es  Gleicb- 
larmigkeil  der  Lagerung  beaitzt,  so  bildet  es  ein  Mittelglied  swichen  bei- 
den Formationen ,  das  sich  in  vielen  L&ndem  wiederholt.    Zu  ihm  rechnet 
der  Vrf.  nach  die  Nmnmniiten- Gesteine  im  KfMiiftW#oihn»  (mit  db  CSollbgno), 
von  Gtmris  ,  den  ViHisrei*,  dem  Sixi^ThtU^,  su  Bmtr^verttsa,   bei  €htp^ 
am  CM  lAmmaniBT,  am  C!ap  de  In  M&rioiay  bei  Oenmu,  BiariiMy  in  Navmrrmy 
an  der  Sfidseite  des  Mimi-perdu,  im  JB#Mra'-  TkaU  Aragonitnt*    Aber  nach 
der  ungeheuren  Mächtigkeit,   welche   dieses  (Gebilde  besitct,    wenn  man 
nimlicfa  die  äberlagemden  Fucoiden-Sandateine,  den  Flysch  (ßmreefeneiiej 
Gmpf  QlarU)  dazorechnet,   muss  aber  seine  Entstehung  eine  sehr  lange 
Zeit  verfloiisen  sejn,  welche  wenigstens  zum  Theile  nach  der  Bildung  nicht 
allein   der  weissen  Kreide,  sondern  auch  der  Mastrichter  Kreide  und 
des  Piselithen*Kalks  fieL    Desshalb^t  in   dem  voranstehenden  Dia« 
graasm  eine  Lacke  zwiachen  Crrunsand  und  Nnmmulitenfels  angedeutet,  je- 
doch Bur  mit  Zweifel,  weil,  „wenn  die  Haniten«,  Scaphitea-,  Turriliten*  und 
Ammoniten  -  Schichten  Sava^ens  nicht  junger  als  der  ObergrÜnsand  sind, 
in  Pr^mce^  Daufhim,  Swofen  und  der  SekmeUm  die  weisse  Kreide  von 
Afinideii  nicht  durch  Yersleinerungen  angedeutet  wird   (BM,  gSoT.  e,  IV^ 
389)  und  weil  do,  wo  in  Suvo^m  das  Nammnliten-Gestein  anf  den  frag« 


u 

liehen  Sehi«hteo  raht»  die  Nit»iiinlfleii-Sclti«btea  vmnittetiMir  dem  Kreide- 
Öebirg^e  mit  Tttmliten  ect  fulgeo,  so  dast«  man  rieh  achwer  denken  könnte, 
de8§  eine  lange  Zeit  zwiacfaen  der  Abaetzanf^  beider  sich  berfihrendea 
Syateme  verflossen  seyn  solle.  Dagegen  hat  allerdings  db  VsaRBini.  in 
der  Krim  das  Nommnliten-Gestein  unmittelbar  auf  weisser  Kreide  geHimlen, 
ein  Verhältniss,  welches  der  Vorstellung  von  einem  allmAhlieben  ErtosdieB 
der  Thier-Arten  der  Kreide  weniger  gunstig  ist. 

Somit  wurde  durch  dieses  Zwischenglied  die  Grensscbeide  zwischen 
secundSren  und  tertiären  Gebirgen  eben  so  unsicher  und  unnöthig  werden, 
als  fs  die  zwischen  Übergangs-  und  SeknndSr-Gebirge  bereits  ist«  TTill  man 
aber  den  Namen  ,,Tertiäi  **  noch  nicht  ganz  aufgeben,  so  scheint  es  dem  Tf.  am 
natürlichsten  ihn  ,  wie  von  Anfang  her ,  auf  jene  Ablagerungen  anauwen* 
den,  die  sirJi  erst  nach  dem  Yorubergaoge  der  ungeheuren  Fluth  abgesetzt 
haben,  durch  welche  der  Pisolithen-Kalk  nnd  die  obere  Kreide  ümt  öbttraU 
aufgewühlt  und  zerstört  worden  ist  (BuU,  ff^oL  Op  K//,  299),  und  da  diese 
Umwälzung  mit  der  Emporhebung  der  Pyrenäen  zusaromenliel ,  an  deren 
Seiten  das  Nummuliten  Gestein  aufgerichtet  ist ,  so  glaubt  £lib  de  Bbao- 
MOMT :  da  SB  das  Nummuliten*  Gestein  noch  an  den  aekundiren 
Gebirgen  gezahlt  «nd  als  ein  von  der  Kreide  veracbiedcner 
Stock  angeaehen  werden  muaa  leine  Ansicht^  welcher  Daraat, 
MicHBLUf)  Db8hatb8  uttd  iiberhaupt  die  Paläoatologen  bekaantlicb  aichl 
beistimmen ;  aber  Leysieiub,  BoimüB  u.  A.]. 
Bei  diesen  Yerbandlungcn  wurden  einige  andere  Thatsaehen  vorge-braobt: 

Nach  Dblbos  wären  in  SMT.  FrmiUareich  folgende  Überlagerunga-Reibe» 
zo  finden: 

Siisawaaacr^Kalk  (ßinrnds). 

Asterien-Kalk  »»        =s  Faluna  bleue  bei  Bmx. 

Molaase  ^ 

[Orbitoliten-Kalk=s ächter  Grobkalk»  liegt  zu  Blay^  und  PmmiUmei 
aber  nicht  in  den  Landen  und  nm  Ihta  unter  der  Molasae.] 

Nummulitcn «Gesteine  -«  in  3  versebiedeneo  Stücken  (A4^tir), 
welche  aich  auch  in  den  Cortöre» »  bei  Nimtta ,  in  der  Krimun  beobaiditen 
laaaen. 

Roth  liehe  Dolomite,  vielleich  noch  zu  obigem  gehörig  | 

Weiase  Kreide  "^Adour. 

Lbtiwbrtb  hat  neulich  (a.  a.  O.  S.  560)  seine  Terebratula 
tenui striata  und  Östren  lateralis  Nii«as.  als  g^wähnliche  Acten  in 
bianlich-grauen  Mergeln  gefunden,  welehe  in  den  CorMret  reich  sind  an 
Pariser  Tertiär -Konehylien,  während  m  in  der  HmUe^Qmrfme  «nd  der 
fiauieä'Ptfrihues  abhängen  von  einem  Gebirge,  das  keine  Tertiär  «Konehylien 
mehr,  aber  viele  Arten  aus  der  Kreide  enthält,  wie  Peeten  striata« 
eostatus,  Ostrea  carinata,  Terebratula  alata,  Exogyra  e<^rn« 
arietis,  Ananchytes  ovatus;  daher  auch  hier  ein  Obergang  zwiachen 
Kreide  und  Tertiär-Gebilde  vermittelt  ist.  L.  betrachtet  das  Nnrnrnnliten- 
Gebirge  (Terrain  epicretace)  als  Repräsentant  des  oberen  Kreide-Gebirges 
im  Süden  nnd  des  Tertiär«Gebirges  im  Norden  <a.  a.  O.  8.  560). 


Naeh  Dblbo«  («.  a.  O.  S,  540)  gibt  fn  keine  Naminulit«ii  In  antltcnfi- 
sdier  Kreide  SM'P^tmkreich9.  Wa«  iiiad  zu  Rayon  für  Numinnli^es 
seabra  Lr.  ang-esehen,  iit  eia  Orbltalit-  Dagegen  geben  die  Nummu Uten 
bis  in  den  Asferien^KallL. 

flaeh  MicNBLm  gilt  dasHelbe  von  den  Nammoliten  im  Hipparitenkalk  ^ 
aueb  hier  habe  «an  ersitere  mit  Orbitnliten  verwechiielt.  Nur  Paiexbttb 
^vrill  lebte  Nnmmaliten  aus  Hippuriten-Kalk  SHmilien»  mitgebraebt  haben. 


G.  T.  HsLMBasEN:  {iber  von  MiDDfinooiiFp's  geognostisehe 
Beobachtungen  anf  seiner  Reise  durch  SiMrim  (BmiUt,  Aead. 
PeterH.  Vt,  1847,  S  Airrif).  Im  vorigen  Jahre  erhielt  der  Vf.  von  Herrn 
MrvDSflDOBFP  die  geogn ostischen  Beobachtungen  ,  welche  er  anf  seinei' 
»ibiriftcben  Reise  anfgezeiebnet  hatte^  mit  dem  Wnnsdi  sie  zur  Ver6(fent- 
Ikfaniig'  in  seinem  Reisewerke  ku  bearbeiten.  Eine  Ssmmlvng  von  Fels» 
arten  nnd  Petrefskten^  die  jene  Notisen  begleiten,  wurden  im  Minerulien« 
kabinet  der  Akademie  deponirt  nnd  bei  der  Bearbeitung  der  Beobachtongen 
als  Belegstfieke  benutzt;  die  Versteinerangen  sollen  in  einem  besonderen 
Artikel  vom  Grafen  Kbtsbrlin»  beschrieben  werden,  der  einen  Theil  dei«-r 
selben  schon  znm  Gegenstande  einer  sehr  lehrreichen  Notitz  gemacht  hat, 
w«lehe  im  V*  Bande  des  Bntletin's  abgedruckt  ist^  woselbst  4  neue  Arten 
vmi  Ceratiten  beacbrieben  =werden. 

Diese  und  zahlreiche  Jura-Verstefnemngen,  welehe  mit  ihnen  zusammen 
▼om  Flusse  Oienek  gebracht  sevn  sollen ,  und  andere  Jura-Muscheln,  die 
H.  als  Gerolle  im  Totmi^-Thale  fand,  gehören  ^ zu  den  interessantesten 
Gegenständen  der  mttgebmchfen  Sammlung.  Die  Ceratiten  nllmHch  deuten 
auf  eine  im  Allgemeinen  und  in  HusBland  ganz  besonders  selten  und  dilrf  tig 
entwickelte  Formation,  den  Muschelkalk.  Sie  war  bisher  nur  am  grossen 
ir«^il^Berge  in  der  H^<%»^feppe  bekannt  und  durfte  auf  einer  der  N'eu- 
sibirifschen-lnseln,  Koieinai,  angenommen  werden,  von  wober  das  Fragment 
eines  Ceratiten  in  den  Sammlungen  des  Berg^Insfituts  niedergelegt  worden 
war.  I>as  Vorkommen  dieser  Kdrper  am  Oienek  berechtigt  aber  zu  ver« 
Butben,  dass  der  Muschelkalk  auch  dem  Festlande  SiHrien»  nicht  fremd 
sey.  Die  nähere  Erforschung  dieses  Vorkommens  dfirfre  eine  Hauptaufgabe 
fir  künftige  Beobachter  in  jener  hocbnordinoben  Gegend  werden.  Aber 
ancb  das  Auftreten  der  Jura  -  Formation  im  aossersten  Norden  der  alten 
Welt  nimmt  unsere  Aufmerksamkeit  in  Anspruch.  In  einer  kleinen  Ab* 
faandlung,  welche  A.  im  verflossenen  Jahre  vorlegte,  wies  er  nnter  Anderenik 
nach,  wie  sehr  die  Jura -Formation  im  europäischen  Russland  in  den 
letzten  Jahren  an  Terrain  gewonnen  habe,  während  wir  fuher  doch  an- 
Behmen'  mussten ,  sie  seye  dort  eine  seltene ,  gaUfc  sporadisch  auftretende 
Erscheinung.  Graf  KsrsBRLTTf o  zeigte  ihre  Verbreitung  im  jp0f«ol4W>a- Lande, 
wo  sie  die  Dfer  des  Eismeeres  erreicht,  und  Mtddbtidorff's  Mittheiinngen 
Isiisen  nun  keinen  Zweifel  mehr  darflber,  dass  sie  auch  im  arktieehen 
SiHrien,  vielleicht  mit  wenig*  Unterbrechung*  zwischen  dem  Urai  und  dem 
O/eneft-Tbale  verbreitet  sey ,  und  vielleicht  mag  sie  bis  in  das  Gebiet  der 


Ittmm  fortseixen.  Da  M,  nir^eiid  eine  Spur  voo  RrfMe-Gdiirfi^  fand, 
00  bat  H.  die  Vermutbung^  aaag^eaprocheu}  daaa  die  tibtrieeben  Jara-Sehtebten 
wie  die  dea  PalMAtfro-Laodea ,  unmittelbar  von  den  tertüren  Bildon|i;eB 
bedeckt  aejen,  die  am  Eismeere  eine  «o  nnj^ebenre  Verbreitung  und  in 
vnaerem  Bi^iaenden  einen  aebr  g^enanen  und  aufmerksamen  Beobachter  jc^ 
funden  haben.  Daaa  diese  TertiAr-Scbicbteni  die  das  merkwürdig  Adama- 
Hols  oder  Noab*Halz  neben  vollatäadJ|(en  Skeletten  dea  Mammntha  ent- 
halten, dem  Meere  erst  Jüngst  entstiegen  oder  Tielleicbt  wiederent»tiegen 
sind,  wird  dadurch  aufs  Deutlichste  erwiesen,  dass  sie  bis  auf  eine  gewiaae 
Hdhe  und  in  bedeutender  Entfernung  vom  Ofer  von  wohlerhaltenen 
Sdialen  jetatlebender  Mollusken-Arten  dea  Eismeeres  bedeckt  aind. 

Über  daa  Alter  der  Sohichten,   welche  daa  Taimyr^  oder  Byrrmngm' 
Gebirge  zusammenaetaen,  kann  kein  entachetdendea  Urtbeil  gefAUt  werden, 
da    in    ihnen    keine   organischen   Reate   gefunden   wurden.     Alleia   die 
MIneral-Bescbaffcnheit  deraelben,  die  Art  ihrea  Zoaammenvorkommens  und 
einige  andere  Kennzeichen  atellifii  sie  ohne  Zweifel  in  eine  der  altentea 
Perioden  der  Erdbildung«    Eben    m  unbestimmt  bleibt  bis  auf  Weiteres 
daa  Alter  der  Thonacbicfer,  Granwaekea,  Kalksteine,  Dolomite  und  Sand- 
steine, welche  M.   auf  aeiner  Reiae  von  J^hUfk  nach  U4*M  «nd    dea 
l9ehmUwrAnae\n  und  im  Gebiete  dea  Amur  beobachtete.    Desto  intereaaaafar 
ist  aber  eine  ganim  Reihe  kryatalliniacber  eruptiver  Geateine,  die  an  ver> 
achiedenen  Oiten  dea  Mliehen  8UirieH9  geaehen  wardea,  nnd  unter  denea 
wir  zum  ersten  Male  in  SHiriem  Traebyte  finden. 


Fr.  V.  Haubr  hat  die  Sehiobten  von  Gutimimg  und  Aifhofen 
in  kamtken  unteraucht  «  ü«//.  ^e'ol.  1846^  /F,  I«3).  £a  sind  Li^- 
ten- Mergel  auf  krystaliinisohen  Schiefern  ruhend  und  von  Nummuliten- 
Kalk  bedeckt.  Die  aufgefundenen  Yerateinernngen  bestätige n  die  schon 
von  Bovi  (Mem,  Sifc,  gdol»  a,  U^  84)  gegebene  Alters-Bestimmung  der- 
selben: ea  aind,  auaser  ftonea ,  die  einzigen  Eocftn-Scbichten  in  der  Oaisr* 
reiehisehem  Monarchie;  obwohl  man  auch  Fuaus  acalaris  aus  den 
liigniten  von  Gran  in  Ünf4tm  erhalten  bat.  Die  aufgeführten  Fosailien 
aind:  Mjliobatea  goniopleorns  Ao.;  Kruster-Reate;  Natica 
intermedia  Lr. ,  Turritella  naheatebend  der  T.  imbricataria  Lk., 
Fusus  scalaris  Dsh.,  Cerithium  combustum  Bron.,  C.  lameln 
losum  Dan.,  B.  mutabile  Lr.,  Serpula  nnmmularia  .  ,  .9  dann 
Corbnla  craaaa. 


MoTfTAGiVE:  rothe Färbung  desMeerea  (FlnfHi.lSdS,  ATI F,  384). 
Die  Schiifsfirzte  der  Gr^ole,  Turrkl  und  db  Frbtcinbt  sahen  am  3. 
Juni  184&  das  Meer  an  der  PoriugiesUehen  Küste  der  ^o- Mündung 
gegenüber  zwischen  den  Vorgebirgen  Spiekel  und  Roeeu  auf  Id  Kilometer 
Eratrcckung  roth  gefärbt.  In  einer  Probe  dieaea  rothen  Meerwaaaers 
erkannte  Momtaonb  als  Grund  der  Fürbang  eine  neae  Algen- Art,  Proto* 


TT 

AÜttlicw,  wM^vnt  Vmo^Vsm  Mflteeter  Dardimn^  tet ,  s» 
im  ciii^  Qaadral-BfillJBMer  dvmt  sa  dcckea,  409000  Individno« 
■tihinniHwait I  Ifftf n  aiiMtc* 


NsLsoif:  aber  eine  wahrscheinliebeLand-Senkung  während 
•iDes  Erdbebens  in  CVdk  (Qumrt.  Geoi.Joum.  184Sy  II,  103).  Einer 
WB  Cnpt.  Mac  MofiDo*8  Fahrern  war  im  Begriff  von  Bhwo  zn  Faste  za 
UND  sn  reisen.  Ais  er  Lnekpui  erreicht  hatte,  warfen  ErdstSsse  einen 
TbeÜ  der  Mauern  des  Forts  um  und  einige  Menseben  kamen  dadurch  um^s 
I>bctt.  Zu  gleicher  Zeit  wftizte  sich  das  Meer  die  ÖstBche  MOndung  deii 
Mrfins  (den  Koree)  hinauf,  äberschwemmte  die  Gegend  westlicb  bis  zum 
O^aoayrg-Flnssa  20  Engl.  Meil.,  nördlich  bis  6ber  Veyre  40  Meilen  weit 
und  aslKeh  bis  som  Sindres-Ses,  Der  Führer  musste  vom  10.  bis  Ü6. 
Juri  in  Luekpui  verweilen,  in  'welcher  Zeit  man  66  ErdstSsse  zählte.  Er 
ging  dann  quer  nach  Karrte ,  wovon  nur  noch  einige  kleine  Häuser  und 
etwas  erhabener  Boden  äbrig  war.  Die  meisten  Wohnungen  im  ganzen 
Besirke  nfissen  weggeschwemmt  worden  seyn,  weil  die  besten- Häuser  in 
Sebude  ninr  ans  Luft-Ziegeln  erbaut  sind  und  ganze  Häuser  nur  aus  PAb« 
Jen  ant  Matten  bestehen.  Der  Ftihrer  musste  SO  Meilen  weit  auf  einen 
Kamele  reuen,  dem  das  Wasser  bis  an  den  Bauch  reichte.  Lodr  ist  ganz, 
K<qrre  o.  a.  DOrfer  sind  bis  anf  einige  Häuser  verschwunden.  Zu  Luek'- 
fmi  seilen  Jifarlteh  3  Erdbeben  stattfinden.  Der  Sindree -See  iBi  ia  den 
Irtiteii  Jahren  ein  Salz-Smnpf  geworden. 


A.  V.  MoRLOv:  fiber  die  Ollcfderun  g  der  azoischen  Abthei- 
lang  d  e  s  0  b  erg>  ngs-6ebirgesim  ffar-TIkal  (Haiddiobr  Berichte  IH. 
.  .  « VeraammK  v.  10.  Septemb.  184t).  Bei  Kminr^berg  fiber  LeöUn  nach 
i^iM*  darebachneldet  das  Mittthal  ziemlich  schief  das  ältere  Übergangs- 
Gebir^  nnd  bringt  Sebichtca-Störungen  und  Unterbrechungen  des  natfir^ 
lieben  •Znaanmienhanges  hervor ,  welche  das  Stodiam  der  Formation ,  an 
nnd  ffir  aieb  schon  durch  reicblicbe  Bedecknng  von  Schutt  nnd  Vegetation 
badenteed  ersehwart,  nicht  wenig  verwieketn.  Doch  fBhlt  man  baldj  dasa 
eine  gewlaae  Ordnung  in  der  Verbreitung  ihrer  Dnterabtheilungen  berrscbei 
Reihenfolge  durch  das  natArlicbe  Profil  von  Si,  Mithaei  über  dem 
oder  linke»  ThaUOehänge  nach  Trmko^  am  Vortheilhaf testen 
sieb  darzustellen  scheint  Wald  nnd  SehntI  bedecken  zwar  auch  hier  einen 
greaaen  Theil  dea  Omndes  ;  allein  die  Durchsuchung  des  parallelen  «lisaaca^ 
OrdkM  (aiif  der  Generalstabskarle  LMHmf)^  der  nur  V,  Stunde  westlich 
vea  St  Jftfdbeel  in  die  Mmt  aosndndet,  weiter  nach  Nord  Aber  die  Hdhe 
betm  Woifyrmher  nnd  dann  hinnuter  nach  firakoeh  fortgesetzt;  liefert  genug 
erginsMde  Beobaehtnngen,  tun  das  Profil  mit  hinreichender  Genauigkeit 
snamnensiMCellen.  Es  bietet  von  8.  each  N.  ansteigend  Gneiss,  Qaan<» 
sehicler,  noiren  Thovscbiefer ,  untre*  kOmtgen  Kalk ,  obren  ThoaacbiOfiMr» 
ebffoa  koraigea  Kalb,  chloritlaeheB  Schierer  md  ährea  DBiiviaL 


7f 

D4b  Lie|pei<de  des  gsaMea  GebUdeA  bilM  hier  1>  d«r  O^nei*»«,  der 
•ich  von  der  Gebirge  >  Mause  des  ZkütemkOfftU  oberhalb  Sekkmt  aber  die 
Ruine  von  KaUerbery  bis  hieher  siebt ,  wo  er  aeioe  auascrale  Gmam 
erreicht,  da  er  weiter  östlich  durch  die  Feldapath-freien ,  nieistena  Horu- 
blende-haltigen  Schiefer  der  Kleinalp -Gehir^i^mMse  vollständig  verdräDg;t 
und  ersetzt  wird.  Er  fällt,  wie  aach  weiter  westlich,  Qj|cb  Nord«, also  im 
Allgemeinen  widersinnig  ins  Gebirge  hinein.  Gans  an  der  J^oplfitnissc 
bei  der  Ausmundung  des  JoMHng  *  Grabens  zeigt  dieser  Gnetas  in  friacfa 
gesprengten  Felsen  kleinere  Partien,  in  denen  die  Scliieferung  verscb windet, 
der  Feldspath  in  schon  fleis'^bf arbigen  bis  einen  Zoll  grossen  Krjrstallea 
auftritt,  grünliche  Theile  eingesprengt  erschein^,  und  das  Gesteifi  als 
ein  schöner  grünlicher  und  röthlicber  Granit  sich  darstellt,,  der  aber  mehr 
für   ausgeschieden   als    für    eigentlich    eruptiv    gehalten    werden    durfte. 

2)  Ausgezeichneter  Qua  r  SS  Chi  e  f  er,  weiss,  nicht  flaserig,  sondern  vwhX 
parallel  und  roatbematisch  ebenflachig  schirferig,  der  Gliauner  in  lUeinea 
weitfsen  Schuppen  auf  den  Schieferungs^Flachen.  liu  Ja«««^-Graben  ver* 
deckt  ihn  Vegetation  und  Schutt,  nod  man  findet,  nur  die  Brocken  ond  Ge- 
schiebe, welche  ein  kleiner  Seiten-Graben  vom  linken  Gehänge  herni|ter> 
bringt  \  hingegen  |asst  er  sich  etwas  nördlich  von  St,  Michael  unweit  der 
dortigen  Schiess-Statt  sehr  schön  anstehend  beobachten  and  ßUH  mit  bei- 
läufig 30^  in  NNW.  Die^r  Quarsschiefer  lässt  sich  nach  W.  und  0.  »ü 
mehr  oder  w«;nigcr  Unterbrechung  ziemlich  wjeit  *  verfolgen«  Man  fintei 
iba  in  der  Nähe  von  Brücke  im  Ut4fih§rab^  bei  der  Wsigeim&hU,  sndlicb 
von  Leoben  suf  dem  Gangsteig  von  der  Bflletfße  gegen  die  Bhgel  hin- 
auf. Im  Jatsing-Graben  erscheint  er  zum  erstenmal  auf  dem  linken  MwT' 
Ufer  ,  zeigt  sich  in  PrM#m7a  -  Graben  bei  KaUersberg  uncf  südlich  von 
Mantem  immer  von  genai^  demselben  Cbsrakter  und  ims^er  an  der  Grenze 
des  Thonschiefers  und  des  krystallinisdien  Schiefer- Gebirges.  Bei  Maiters^ 
berg  und  Uautem  enthält  er  Lager  von  sehr,  reinem,  weissen,  kryatalfini- 
schem  Quarz,  welcher  zu  technischen  i^wecken  verwendet  wird.  Da  er 
bei  St.  Michael  und  westlich  auf  dem  Gneiss,  in  ^nem  dsjtlicheren  Auf- 
treten hingegen  auf  dea  eigepihüaücben  Uornblend* Gesteinen  def 
JOslnaZ/i-Gebirgsmassa  liegt,  so.kaAn.mao  ihn  füiglieh. .weder  z«  dem  einen 
noch  SU  dem  andern  diesepr  Gesteins.- Sy'steme  aAhlen  und  wicd  ihn  daher 
auim  Cbergsngs-Gebirg  rechnen,  dessen  unierstea  Glied,  nnd  Bei|;r&i««ngs- 
Horizont  er  also  um. so  mehr  bilden  würde,  dB.4ie  kenforme  Lagervag 
mit  dem  darauffolgenden  Tbonscbiefer  im  AUgemeinea  deutlieber  hervor- 
tritt, als  mit  den  darunter  liegenden  krystalHniacben  SohieCern*  Miltle 
Mächtigkeit  efwa  50'. 

Darauf  folgt  unmittelbar,  im  «/«e^in^Graben  .dentlich^att  beohaehleai 

3)  die  untere  Masse  des  Tho  nscbiefera,  nulrbadiieferjg'»  Seidea^i 
glänzend,  mitunter  fein  gefältelt,  zuweilen  grflnlieh,  aber  y^drsrallead  aehr 
thonig  und  dunkel,  und  häufig  ^raphitisch  und  abfärbend«  Beim  JSeeAner* 
bauer  nö/dUcb  von  SL  Michael  zeigi  er  eine  sehe  untergeordnete  Ein- 
lagerung eines  dunklen,  körnigen,  unreinen  Kalkes,  der  hier  an  acbleehtem 
Strassen  -  Schotter  gebffocbc«  wird«  and  der  beim  Zetaehlagen  «inen  se 


7» 

«McB  Ctarach  von  Bitooien  und  walursislMuilieb  SdiwafelwaMCrstoff  vtr» 
bftitcty  6ß$s  di«  Arbeiter  oft  Kopfscbmers  d«voii  trage».  Im  J&fstmf-Orahem 
CBthllt  fr  eüe  kleine  Partie  eines  Gesteine«,  welches  aus  einem  Gemenge 
von  SinUiteiD  und  weissem  Quars  besteht.  Dieser  untern  Thonschiefer«- 
MsMe  gehört  das  Graphit-Lager  von  Kaiaer^berg  an,  welches  eigentlich 
nicht«  anders  ist  als  sehr  graphitischer  Theo  schiefer  seihst.  Dsa  Gleiche 
wiedcrhsH  sieb  an  andern  Punkten ,  z.  B.  bei  NmUemy  im  Brundgraken, 
Mthch  von  LtotßMy  und  bei  Brück y  wo,  wie  bei  KaUeraherg 9  der  gra* 
i  Schiefer  cur  Fabrikation  von  feuerfesten  Ziegeln  und  dergleichen 
wird.  Bei  iUi»ersber0  ist  er  schon  nicht  besonders  gut,  allein 
hn  Brmk  ist  er  noch  schlechter.  Diese  graphitischen  Lager  erreichen 
dae  Miehtigkeit  Ton  1-^3' ,  eutbaUen  häu^g  Partie'n  und  Knollen  vo« 
weiMcm  Quars,  mit  welthen  bei  Kaiserakerg  schöner,  webser,  reaht  fein- 
ftteri|er  nnd  biegsmner  Asbest  vorkommt  Die  MäcbtigJceil  dieses  imteiti 
Tkoofdiiefer-Gebildes  mag  2eo'  bis  400'  betragen.  Seine  Sohichten  fallen^ 
wie  die  des  Qnanschiefers  und  alle  «nun  folgenden ,  unter  etwa  30^  mit 
nr  geringen,  nicht  zu  beai^tenden  Abweichungen  in  Nord.  —  Ziemlich 
ihsielbe  Fallen  bssbachtet  man  bei  Hrndk,  heohen^  MaUsräherg  nnd  Umri^m* 
Man  gieht  also,  wie  das  Übergai^-Gebirge  sich  hinzieht,  ohne  sieb  weder 
SB  die  lüchtnag  der  Gebirgs-Rncken  und  «ogar  der  untergeordneten  6e* 
biiniikctteD  noch  um  diejenige  der  HauptthaJer  au  kummern« 

Nun  kommt 4)  eine  untere  mächtige  Masse  von  weissem  körnigem 

Kalk,  devtlieh  gesefasohtet,  hin.nnd  wieder  glimmerig,  aber  im  Allgameinev 

zirnlieh    rein    nnd   ungeHihr   100'   mftchtig.    Darauf  folgt   5)   die  obere 

Masse  des  T  hon  schiefere,  nicht  viel  von  dernntem  verschieden,  doe^ 

m  Allgemeinen  etwas  weniger  thonig  und  weniger  seidenglanzend ,  auch 

Mler  ond  unreiner,  znweilen   undeutlich  glimmerig   und  häufig  gefUtelt» 

Die  leichte  Zerstörbarkeit  dieser  Gesteine  macht,  dass  ihre  Oberfläche  ge- 

wehalich   nnr  mit   üppiger   Vegetation   bedeckte  Sohutt  -  Massen    bildel^ 

««Iche  wenig  Gelegenheit  zur  Beachtung  bieten«    Maohtigkeit  etwa  200f« 

Jeist  erst  kommt  6)  eine  obere  Masse  von  weissem  körnigem 

Kalk,  in  Allem  der  vntem  ähnlieh,  vieUcäcbt  etwas  weniger  mächtig  nsid 

hncr  von  Glimmer,  hingegen  um  so  ansgeaeiehnetar  deutlich  geschichtet^ 

vb4  nm  Theil  in  Zoll  dicke  Legen   sieh  theilend.  —  Diese  beiden  mäeb> 

%aa  Kalk-Li^er  lassen  sich  mat  grosser  Bentimmtfaeit  veiMgeo.    Auf  der 

■teia  steht  z.  B.  die  Catvsrienkirehe  vo»  Brust  nnd  dif]^4ge  vwi  G^m 

^  Utkm^  ebenso  die  romantische  BeUemte   bei  Leokem ;   auf  der  ebna 

*l^t  die  alte  Schlossroine  van  X>esösn,  und  ihr^wird  waM  das  merkwür- 

%  Lager  von  Ranefawaeke  im£Mery  bei  JTi^ifsnllny  angcMnen.    Läsat 

•ich  Diets  dnreb  Lagemngs  -  Yerbälteisse  fest  begränden ,  so  liegt  es  auf 

^li^  dass  4ie  Msasa,  welche  jetst Ranchwaehe  ist,  deren  Sntetebnag 

^ttck  Umwandlung  ana  Dolomit  so  deutlieh  naehgewiesen  wird ,  md  die 

«b«  Mher  Dolomit  sejn  musste,  noch  fHiher  gesehiehteler  Kalks|tein  war, 

ttid  aaii  uuie  bjer  das  Beispiel   einer  Geh iigs- Masse,  w«lobe  nach  canaB» 

^tr  aareiaul  umgewandelt  worden  wäre ,  and  auf  deren  nfspringUehe% 

"^  tofiändidi  verwisahten  Charakter  man  doch  dnn^h  Induktion  I 


80 

k&iinfe.  Gewiss  ein  interessMites  geolo^sdies  'Problem ,  weffcAes 
genaueren  Prfifbng  wobt  wfirdig  ist.  —  Man  sieht  die  zwei  Kalk- Lager 
sehr  dentlieh  an  beiden  Gebingen  des  JLt^tfi^-Thaies  zwischen  Si.  Miekmei 
und  Trakoeh,  besonders  am  linken,  wo  sie  als  schroffere  Fels-Massen  ein 
wenig  aus  dem  monotonen  Gebirgsoberflflebcn-Grundton  hervortreten,  vnd 
sich  sehr  deutlich  als  schief  nsch  N.  fallende  Lager  zeigen. 

Nun  folgen  bei  Trakoeh  Schiefer,  welche  man  mitunter  gKannerigen 
vnd  undeutlichen  Thonschiefer  nennen  mochte,  die  aber  im  Allgemeinen 
grjlnlieh  und  chloritisch  sich  zum  grossen  Theil  mehr  als  Chlorit-Sdiiefer 
darstellen.  Sie  mOssen  viele  hundert  Fuss  mächtig  seyn  ;  Tra^eh  selhat 
steht  darauf,  und  ihnen  gehört  wohl  das  Lager  von  sehr  reinem  Talk* (Feder- 
weiss)  an,  welches  bei  Mautem  ausgebeutet  wird.  Sie  scheinen  in  den 
Alpen  bedeutend  verbreitet  zu  seyn. 

Damit  wurde  sich  die  azoische  Gruppe  des  Übergangs  -  Gebirges 
•chliessen,  welches  wohl  eine  Gesammtmflchtigkeit  von  über  lOOO'  be- 
sitzt und  noch  keine  bestimmt  nachweisbare  Spur  eines  eingeschlossenen 
organischen  Körpers  geliefert  hat.  Einmal  zeigte  ^ich  in  der  obem  Kalk» 
Masse  bei  Kai$eräber^  etwas  einem  rbomboedrisch-krystfliliniaehen  Crinoi- 
deen-Stielglied  Ähnliches.  Dass  der  Graphit  einer  organischen  KoMe 
seinen  Ursprung  verdanke,  IXsst  sich  wohl  vermutben,  und  dass  das  Gaste 
ein  Absatz  aus  dem  Weisser  sey  unterliegt  kaum  einem  Zweifel.  -^  Erat 
Über  diesem  mäehtigen  Gebilde  kftmen  die  Grauwacken- Schiefer  und  ni«bt 
kömigen  Übergangskalke  mit  dem  nördlichen  Haupteis  enstern-Zng,  wekbe 
sehr  arm,  aber  wie  bekannt,  nicht  absolut  leer  an  Verstehterungen  sind 
and  nach  oben  durch  die  rothen  Schiefer  von    Werfen  begrenxt  werden. 

Den  wenigen  vorhandenen  Daten  und  Beobachtungen  zu  Folge  seheint 
sich  die  Gliederung  des  Übergangs-Gebirges,  wie  sie  sich  im  iVnrfJUi 
zeigt,  auch  viel  weiter  im  Streichen  des  Alpen-Systemes  im  ^ehAwryi9^%em 
und  sogar  in  Tirol  zn  wiederholen ,  und  es  wäre  daher  sehr  wichtig  f5r 
die  nähere  Kenntniss  der  Alpen,  diesem  Umstände  nachtoforschen.  INiz« 
gehört  aber  ein  fester  Vergleicfanngspunkt,  der  als  Schtl^sel  dienen  kann ; 
denn  um  leicht  und  schnell  zn  finden ,  muss  man  schon  wissen,  was  man 
suchen  soll.  Desswegen  wurde  das  gegebene  Profil  so  umständlich  er- 
örtert. Es  ist  nur  nach  längerem  Hermntappen  und  mfihsamen  Herum- 
steigen  zusammengestellt  worden  und  bat  dann  auch  sogleidi  gnte  Dienste 
gdeistet  und  znr  Orientimng  bei  den  weiteren  üntersnchnngen  wesentiidi 
beigetragen. 

Am  Sfld-Abbang  der  Gebirgs-Masse  der  Eiehuklfe  und  SiukßIpBy  in  der 
Gegend  nördlich  und  westBch  von  13%-n«,  herrschen  Verhältnisse  vor, 
die  sich  noch  nicht  auf  die  oben  entwickelten  zorfiekfShren  lassen.  Es 
neigt  sieh  bier  von  oben  nach  nuten,  besonders  deutKeh  nördlieh  von 
tUnmieh:  erstens  der  graue,  nicht  körnige,  mit  vielen  weissen  Kalkspatfa* 
Adern  durchzogene,  wohl  gegen  looo'  mächtige  Übergangskalk,  der  sehr 
sehen  Versteinemttgen  enthält.  Die  Korallen  auf  dem  Rneken  des  J^fo- 
wmieeh  und  des  Bnehkog^e  sind  bekannt,  und  Graf  KsYssaLUvo  bat  in  den 
Steiobrdcben  am  Ftasse  des  Berges  bei  den  Dorf  MnDiiffM  ein  deaHicbes 


81 

Kiifioid^eii-Glied  f-efiiiiden.    Hier  g«ht   aber  der  Kalk  durch  sandige  und 
mcfl^lige  Sehichten  schoa  ia  ein  Gebilde  von  ^unlieben  nnd  gratilieben^ 
warn  Theil  auch  kalkin^n  Thonschiefero  über,  in  welchen  an  vielen  Punkten 
anf  Silber-haltigen  Bleiglanz  mitunter  bedeutender  Bergbau  getrieben  worden 
ist.  —  Daan  folgen ,   immer  narh  unten,    ein  etwa  100'    mäditigcs  Lager 
von  wciaaem  körnigem  Kalk,   den  schon  die  Römer  als  weissen  Marmor 
bearbeiteten,  dann  eigentlicher  Glimmerschiefer,  der  hin  and  wieder  stock- 
fonnige    Partiten  eines   i^obkömigen   Gemenges  von   Feldspath,    Quarz, 
GHmaier  und   dunklem  Turmalin  enthält,   dann  ein  geringeres  Lager  von 
GUamierachiefer   und   endlich    ein   drittes    noch    schwächeres  Lager   von 
weissem,  geschichtetem,  kömigem  Kalk,  worauf  die  monotone  Hornblende- 
aehiefer-Aegion  anfängt,    welche  keine  Kalklager  mehr   enthält.  —  Sehr 
merkwürdig   ist   es,    dass   diese  im   eigentlieJien  Glimmerschiefer  einge- 
lagertes Massen  von  kömigem  Kalk,  sogar  das  unterste  häuHg  beim  Zer- 
schlagen  schwach   abe¥  deutlich   bituminös   riechen,  was    doch  wohl  als 
eine  letzte  Spur  von   eittst  eingeschlossener  organischer  Substanz  zu  be- 
traditen  ist. 

Itt  der  Gegend  von  Judenbury  und  WeU^kirehen  gibt   es    auch  be- 
deotende  Massen  von  weissem  geschichtetem  körnigem  Kalk,    häufig  mit 
grossblittrigem  weissem  Glimmer  verunreinigt,   zum  Theil  schwach  bitu- 
minö«  nnd   auch   im  Glimmersclitefer  eingelagert;   ihr  Zusammenhanic  m^t 
dciijeoigen  von  Eminach  war   aber   nicht  zu  emütteln.  —  Sollten  nun  die 
kSmigcn  Kalklager  von  MaiMaeh  denjenigen   des  Üftir-Thales  entsprechen, 
wam   nicht  unmöglich  wäre,    da    die   krystalliniscben  Schiefer  sich  sonst 
in  dieaen  Gegenden  kalkfrei  zeigen,    so  mussten  die  dazwischenliegenden 
ächten  Glimmerschiefer  den  ebenso  ächten  Thonscbiefern  von  Kaiser^herg 
entsprechen  ?    Hat  ja    auch  schon  Professor  Tcmifi»  durch  andere  Analo- 
gie'n    geleitet    die  Vermuthung  ausgesprochen,    es  mochte   der  Glimmer- 
schiefer von  Turraeh,  der  Siangalpe  und  der  ganze  Strich  bis  Friesaeh  mit 
dem  südlichen  Haupteisenstein  -  Zug  dem  Übergangs  •*  Gebirge  angeboren*. 
Bei   Besprechung:   aller   dieser   Gebilde  ist  von  Kieselschiefer  keine 
Kede  gewesen;    auch  ist  es  bekannt,  dass  er  in  der  Scktbeitn  nirgends 
ansteht,    obschon   er  als  Geschiebe  im  Paudingue  de    VtUotHne  (dessen 
Bindemittel  beiläufig  zum  Theil   sehr  fester  Gneiss  ist)  häufig  vorkommt 
In  den  ÖsierreichUeßien  Alpen ,    den  nördlichen  wenigstens ,   weiss   man 
eben  so  urentg  von   seinem  Vorkommen  ,   nnd   doch   enthalten   Ihn   z.  B* 
die  Konglomerate  bei  KatnaeA,    die   wohl   dem  Wiener-Sandsteine  beizn- 
xählen  sind   und  dentlfch  dem  grauen  nicht  körnigen  Übergangskalk  aof- 
gelagert  erseheinen.    Um  so  interessanter' dfirfte  daher  die  Nachricht  seyn, 
dass  bei  Ittiamiliä  im   Mur-Thal ,    ziemlicli  auf  .der  Höhe  an   direktesten 
Fnssweg  nach  Paeeatiy  unter  der  HoMels/etaer-Wand  ächter  Kleselschieftr 
wfarkllch  anstehend  vorkommt  und  zwar  in  den  dortigen  Thott«  nnd  Grao- 
wacken-Schiefern  eingelagert,  welche  den  Übergangs-Kalk  onterteufen. 


•    VoHentbeigeT,  Jahrbuch,  1843,  S.  111. 
Jalirsfliig  ima 


82 

Wibbbl:  ehemalige  undjetzifi^e&röiifte  der  iBsel  H^i^almmd 
(deutsch.  Naturf.  VerRaniiiil.  zu  &Ui  1846  \  SpesiaUBertoht  37—42).  Der 
Vf.  entlehnt  «eine  Miltheilungen  seiner  grdsaern  Arbeit  „die  Insel  Ueif0- 
iand  nach  ihrer  Gronse  in  Vorzeit  und  Gegenwart^ «  wovon  im  Verzeidi- 
nis«  der  Vorlesiingpen  am  akademischen  Gymnasium  an  Hmwtkmr^  schon  2 
AbtbeiliiBi^en  erschienen  sind  und  eine  dritte  folgen  soll.  Es  ergiM  «ich : 
1)  dass  die  bekannte  MsrER'sche  Karte  von  Uelpoiamd  ^  wonach  die  Insel 
«inat  9  Kirchspiele  anfou weisen  hatte  ,  gans  und  gar  nnr  in  der  Phaotasie 
beruhe;  —  3)  dass  nach  der  Vergleiohuog  der  im  J.  1703  vom  dänischen 
Ingenieur  WsssBLanfgenommenen,  aber  jetzt  mir  nod)  in  einer  3zöUigen  Aus- 
führung aufzufindenden  Karte  mit  den  Messangen  des  Vf.  ^der  Destractions- 
Koeffizient  in  loo  Jahren  für  den  gesammten  bespiihlten  Perimeter  dec 
Felsens  im  Mittel  nicht  mehr  als  3'  [im  Ganzen  ?]  betragt*' ;  3)  zar  Zeit 
Adams  von  Bremen  (von  welchem  eine  aosföhrliebe  Schilderung  vorhanden 
ist)  und  Cart/s   des  Grossen    war  die  Insel  nnr  wenig  grösser  als  jetzt; 

4)  VoLGRR   hat  in   seiner  Schrift  über   die  Insel   eine  Copie  der  vom  Vf. 
entworfenen  und  ihm  mitgetheilten  Karte  benutzt,  ohne  den  Autor  zu  nennen^; 

5)  VoLGER  will  den  Muschelkalk  bei  £bbe  über  dem  Wasser  gesehen 
und  sich  durch  einige  Petrefakte  tiberzengt  haben,  dass  die  ausgeworfenen 
TrSmmer  des  Muschelkalkes  am  Dänen -Strande  mit  jenen  vorstehenden 
Schichten  identisdi  seyen ;  allein  nie  hat  St*  «ine  Schicht  unzwei£elliaftcn 
Muschelkalks  auf  der  Insel  zu  finden  vermocht ,  wfthreod  V.  den  LJas  ganz 
ausser  Acht  last,  welcher  durch  charakteristische  Petrefakte  uad  im  Meeres- 
Grunde  gerade  da  nachgewiesen  ist,  wo  er  den  Muschelkalk  ond  Keaper 
angibt,  so  dass  nach  der  vorhandenen  Schichten  -  Stellung  erster  onter 
letzte  zu  liegen  kfime! 


R.  Knbr  :  über  di  e  Ve  rst  ein  erungen  des  Kreidemergels 
von  Lemberg  und  dessen  Umgebung  (()8terr.  Blätter  1847 y  883), 
die  mit  den  dazu  gehörigen  Abbildungen  der  neuen  Arten  für  den  II. 
Band  der  naturwissenschafllicben  Abhandlungen  bestimmt  ist.  Das  Kreide- 
Lager,  aus  weichem  die  daselbst  beschriebenen  Petrefackte  stammen, 
entapricht  aufs  Genaueste  der  Kreide  in  We^tf/kaien  um  Lemforde  und 
Haldem ;  schon  Prof.  BaoNif,  dem  der  Vf.  im  J.  1845  eine  kleine  Suite  aus 
fjM$or%mmß  einsandte,  äusserte  diese  Ansicht,  die  dann  durch  Zusendungen 
von  H.  Krantz  an  das  k.  k.  Hof- Mineralienkabinet  und  das  montanistische 
Museum  aufs  Vollkommenste  bestätigt  wurde.  Nur  wenige  Arten  ent- 
sprechen der  Kreide  von  Böhmen  und  jener  von  Norddeutechlandy  und  eben 
so  finden  sich  im  Ganzen  nur  wenige  Übereinstimmungen  mit  der  französi- 
schen Kreide,  Die  Mehrzahl  der  in  dieser  Abhandlung  angeführten  Pe- 
trefakte stammt  aus  den  Steinbrüchen  bei  Nagonumyj  einem  Dorfe  2  Meilen 


«    Vgl.  Jnlirb.  S.  61. 


63 

sSillich  von  Letnher^,  viel^  meist  in  kleineren  und  schlechter  erhaltenen 
Exemplaren  ans  dem  Kreidemergel  um  L^m^er^  selbst,  der,  wie  ein  arte- 
niseher  Bohrvenruch  zeigte,  daselbst  eine  Mächtigkeit  von  mehr  als  60 
Klaftern  bcüitxt,  vtm  tertiären  Gebilden  überlagert  wird  und  liber  einen 
gTOs?!en  ThetI  von  OHgttHmiem  ausgedehnt  ist.  Im  Zolkietter  RrtUe  findet 
er  sifh  noch  an  der  russischen  Grenze  Bei  Stqfanow  und  im  Siryer  KreUe 
bis  zum  Dniesier  vor ;  vielleicht  steht  er  auch  mit  der  Kreide  des  ZioC" 
«OTfr,  Br%e«aner  und  Sianislauer  Kreises  in  unmittelbarem  Zusammen* 
ha«|re  Cwas  jedoch  bisher  nicht  nachgewiesen  iirt)  nnd  wurde  sodann  einea 
Flichenraara  von  wenigstens  350  Quadratmeilen  einnehmen. 

Ah  bestimmt  können  bisher  aus  diesem  Kreidemergel  folgende  Gattnn- 
pen  und  Arten  angeführt  werden. 

A.  Aus  der  Ordnung  der  Ccphalopoden  (viele  grosse  Arten)  1  Belem« 
nites,  4  Nautilus,  darunter  2  nor.  sp, ,  3  Ammonites ,  darunter  1  noo,  sp*^ 
1  Cnoceras,  7  Scaphites,  dainnter  3  nor.  sp,^  1  Baculites,  zusammen  17 
Sprzifu  Cephalopoden. 

B.  Aus  der  Ordnung  der  Gaateropoden :  2  Arten  Torritella,  darunter 
1  soe.  sp.j  1  Scalaria,  2  Actaeonella,  1  AveUana,  2  Natioa,  4  Troobna, 
i  Turbe ,  beide  neue  Spesies ,  1  Phorus  nav  spsc^  4  Plenrotomaria,  dar- 
Doter  1  9p.  na».,  s  Rostellaria ,  darunter  1  spee.  MV.,  3  Fvsoa,  damaler 
ciae  neue ,  1  Pleurolema,  2  P^rala,  darunter  1  sp.  nw^ ,  1  Emarginola,  1 
Ceritbium»'  1  Dentaltum^  Hoe.  sps^.^  mithin  Sl  Spezies,  15  Gattnngea  an- 
Kehdrend« 

C.  Ans  der  Ordnung  der  Acephalen:  2  Spezies  Pholadomya,  1  Anatina 
■oe  spee^  i  Corbnia,  2  Cardinm,  darunter  1  not?»  sp,,  1  Asarte,  1  Crassa- 
tella,  1  Cardita,  nav  sp,  (?) ,  1  Nuoula ,  2  Area ,  8  Inoeeramus,  4  PecteOi 
1  Lima,  1  Spondylus,  2  Oslrea ,  1  Gryphea ,  1  Anouia ,  nilhin  26  AsUsa 

aos  16  Gattungen. 

D.  Ans  der  Ordnung  der  Brachiopeden  4  ArtenTerebratnln,  1  Liiignla, 
l  Ortbis,  fiae  «ypee.»  foigiicb  6  Arten  aus  3  G«ttungen. 

£.  Aus  der  Klasse  der  Kadiaten  :  ?3  Arten  Cidaris-Stacheln ,  1  Anan- 
^M^s,  1  Spatangus,  mithin  5  Arten  aus  3  Gattungen. 

F.  Klasse  der  Crustaceeu :  1  Art  PoUicipes. 

6.  Klasse  der  Anneliden :  4  Arten  Serpnla,  darunter  1  spee,  jiov. 

E  Klasse  der  Pnlyparien:  1  Art  Turbioana  »  nw  spee.y  1  Cyathioa 
^M  1  Kacharina,  1  Tvbipera,  1  Favoaites.  Mitbin  5  Arten  aus  eben  so 
»witn  Gattungen. 

Eodlieh  Schuppen  von  Cyeloiden  vmI  Ctenoiden,  Z^Ume.von  Otodus; 
^^<eo. Reste:  Abdrucke  von  Dicotyledonen-Blfittem  und  einem  Zweige 
»oa  Ber^eria. 

la  Ganzen  sind  daher  bloa  aus  der  Abtheilmig  der  wirbellnsen  Thiere 
^  Alten  aagefurt ,  darfinter  19  bisher  unbeacbriebene.  Dieser  Reicbtbnm 
■*  Arten  erncbeint  um  so  bedentender,  als  sie  nur  aus  einem  kleinen  Tbeile 

6* 


64 

dieses  grossen  Kreide-Lsgers  stammen,  «He  sweifelhsflen  Aften  von  jener 
Zahl  ausgrschlosüPn  sind ,  und  als  naroentlieh  die  sablreicben  und  Bscisl 
sehr  gut  erhaltenen  Arten  der  eigentliehen  weissen,  Feuemteine  führen- 
den Kreide  in  dieser  Arbeit  unberiicksichtigt  blieben,  indem  diese  des 
Gegenstand  einer  n&chstfolgenden  Abhandlung  bilden  werden*     « 


JoHANif  Nbugiborbiv :  über  die  aus  einigen  BrSokcbe.n  Tegel 
von  FeUö-LaffU^fß  in  SiehetMrgem  gewonnene  Ausbeute  an  Fo ra- 
min if  er  en  (das).    Seit  der  durch  die  „Transsilvania*'  vor  sechs  Monaten 
(26.  Nov.  1846)  mitgetheiiten  wissenschaftlichen  Nachricht  über  von  N.  in 
einigen  Bröckchen  Tegel-Thon  von  FeUö'Lapugy  aufgefundene  Foramini  feren 
hat  N.,  soweit  es  dienstliche  Verhältnisse  und  sonKtige  Umständege  statteten, 
die    Untersuchungen     über     diese    mikroskopischen    ThiergehSuse    fortge- 
setzt.   Die  Resultate  Mind  wichtig  genug.    Ohne  dass  der  Yorrath  des  in  den 
von  Herrn  B/blt  erhaltenen  Thon-Klumpchen  Aufgefundenen  erschöpft  warr, 
aind  die  Poraminiferen,  welciie  von  den  in  dem  Wiener-Becken  durch  Herrn 
Vke- Präsidenten  von  Haubr  aufgefundenen  abweichen,  }etxt  schon  so  xahl- 
reich ,  dass  sie  die  mit  den  Wienern  übereinstimmenden   um  mehr  als  dss 
Doppelte  fibersteigen  werden.    43  Arten  stimmen  mit  den  Arten  des  Wiener 
Beckens  fiberein,  während  110  von  denselben  abweichen.    Wollte  man  sn- 
nehmen,  dass  etwa  24  nur  als  Varietäten  entweder  von  Wiener  Arten  oder 
von  Lapugyer- Arten  zu  betrachten  wären,  so  bliebe  noch  immer  die  Anzahl 
der  abweichenden  Arten  das  Doppelte.} 

Vier  Arten  von  Globigerina  kommen  am  häufigsten  vor ,  und  unter 
den  Gattungen  Nodosaria,  DentaUna,  Rotalina,  Bilocnlina,  Trilocolins, 
Qujnqneloottlina  und  Adeiosina  bietet  sich  die  g^Ssste  Varietät  in  den 
Arten  dar. 

In  einer  neuen  Probe  des  Lapugfer-Thons  zeigten  sich  sehr  viele  Arten 
vOD  gewissen  Gattungen,  während  andere  (Gattungen  wenigere  Arten  dar- 
bieten, als  es  der  Fall  in  jenem  feinen  Thone  war.  Die  Gattungen  Bilo- 
cnlina, Triloculina  und  Quinqueloculina  sind  durch  eine  grosse  Varietät  is 
den  Arten  sehr  entwickelt ;  Globigerina  sind  nur  wenige  vorhanden  5  No- 
dosaria  und  Dentalina  bieten  nicht  jene  Mannigfaltigkeit  dar. 

In  den  letzten  Tagen  hat  der  Vf.  auch  Tegelthon  von  RiHimm  im  SSarat- 
der  Koroitate  auf  Poraminiferen  geprfift  und  OMnches  Schöne ,  wenn  auch 
nicht  Vieles  darin  gefunden.      Die   darin  enthaltenen  Arten   dürfen    wohl 
über  60  seyn,  und  es  zeigt  sich  grössere  Übejeinstimmttng  mit  den  Wimunh    ' 
als  bei  den  Lapugyern  wahrgenommen  wird.  I 


Dbsor:  6 her  das  „Terrgin  DmUen^,  eine  neue  Abtheilnng  der 
oberen  Kreide  {Bnii.  giol.  184S,  lU^  179-182).  Zu  Lm^etHme  bei 
Betmeais  liegt  ein  Streifen  einer  Art  M uschel-Brecde,  welchen  GnaVM  achon 


83 

aitg«deiitety  imd  die  hmiii  seither  £ii  Ftjmy  bei  Poni&h^  wiederf^fbndeit  vnA 
voD  S^ten  der  Pariser  Gelogen  Terrain  piRolithiqoe  genannt  hat« 
Za  LKMtaime  raht  er  unmittelbar  auf  weiaer  Kreide  und  iat  reich  an  schlecht 
erbalteDen  Fassilten:  doch  hatten  Elib  de  Bbaumoftt  und  Hbbbrt  letcten 
Sommer  za  Wifn^  einigte  Seeigel  -  Stacheln  und  Tnimmer  einer  Cidaris« 
Art  ufeftniden ,  welebe  sich  nach  Aoassiz  durch  dicke  und  nnref^elmflsif^ 
verliB^erte  (statt  rnnde)  Hdekercben  um  die  Stachelwarzen  von  allen  andern 
Arttn  mterscheidet 

AqF  der  Insel  Seeland  kommt  die  nSmIiche  Bildnng^  vor:  ein  Breccien* 
artiger  Kalk  ans  Korallen •Trfimmern  und  mancherlei  andern  Fossil-Resten 
lOMoimeBg^backen,  FoRCHHiiMM£K*8  Kalkstein  von  Faxoe^  welche  einifi^ 
MeärB  südlich  von  Copenhagen  in  folg^ender  Schichten-Reihe  gefunden  wird  : 

4)  Korallen- Kreide  Forchhammbr's  ,  im  nordlichen  Jütland  als  L  i  m  e- 
Bteeo  bekannt,  zu  Steveneklint  einig;e  100'  mächtig^  und  grossen  Tbeils 
dieselben  Versteiuerung^n  wie  der  Kalk  vom  Ftucöe  einschliesseiid,  insbe- 
sondere hauiig  den  Ananchytes  subglobosus  (S*  Nr.  3>. 

3)  Kalkstein  von  Fawoe  mit  oben  erwähnter  Cidaria*Art  (C.  Forch- 
bammeri  DsS.))  welcher  gegen  die  Mitte  der  Insel  beim  Dorfe  FaxSe 
bis  40'  mächtig  wird.  Er  enthält  noch  Pirina  Freucheuin.,  welche 
breiter  ist  und  einen  weiteren  After  hat,  als  andere  Arten;  dann  einen 
Holaster  und  Brachyurites  rngosus  Schloth.  oder  Dromilites 
rag^osos  Ej>w.,  Ananchytes  subglobosus  Lk.,  von  welchen  Lama rck 
nur  den  Kern  genannt,  und  Micraster  breviporos  Ao.,  welcli'  letzten 
S  Arten  auch  in  Frtmkreiehf  erste  in  der  Bakuliten- Kreide  von  PicaimUle 
und  letzte  in  der  Kreide  des  OUe - Depi''s.  vorkommen*.  Diese  Schiebt 
fotaprieht  genau  der  zu  Lavereme. 

%)  Eine  ddnne  Thon-Schicht  mit  unvollkommen  erhaltenen  Fiseh*Resten. 

1)  Weisse  Kreide  mit  Anancb jtes  ovatus,  A.  striatos,  Galerites  albo- 
gileras. 

Es  ist  klar,  dass  es  sich  hier  nicht  um  eine  Modification  der  weissen 
Kreide,  sondern  nm  ein  eigenes  Gebilde,  um  einen  neuen  Stock  desselben 
bandelt,  da  diese  Bildung  über  der  weissen  Kreide  liegt,  abweichende 
KoBcbjHrn  enthält,  und  wegen  ihren  Ananchyten,  Holastern  und  Mierasteni 
Auch  nicht  in  die  Tertiär-Zeit  gerechnet  werden  kann.  Dbkor  nennt  dasselbe 
tioivUiegslich  der  Korallen  -  Kreide  nnd  des  Pisolithen  •  Kalks  Terrain 
^•ni«n,  schliesst  jedoch  —  gegen  Elib  db  Bbavmont  —  die  Nnmmiiliten- 
Gesteiae  davon  aus,  die  er  für  noch  jünger  halt,  nnd  bemerkt,  dass,  wie 
wboü  Gravbs  vermuthet,  man  es  wohl  spater  der  Mastrichter  Kreide 
werde  beizählen  müssen,  was  Deshaybs  bestätigt,  da  er  mehre  Mastrichter 
-^D  unter  denen  von  Faxöe  wieder  erkannt  habe.  Vielleicht  gehöret 
*neh  die  von  Nilssor  beschriebene  Schonen'scbe  Kreide  dazu  [doch  hoch- 
•tena  aar  ein  Tbeil  davon  ?1,  indem- nach  Gbavss  Terebratuia  Nilssoni 


Dm  «Ire  ja.  wohl  eine  aadere  Fof aiatioDt-Gruppe  nach  Hru.  Dfiaoa  selbst  ?  D.  R 


sa 

fiujBa,  auch  zu  LaPtrHne  wieder  vorltomiBl»  A«cli  betätigt  JlliciiBf  Jif ,  da«« 
au  hm^er^ine  mehr«  der  von  Guldpuss  benohrtebcnen  Mastnehtcr  Ko- 
rallen auftreten.  Qiuves  endlich  fügt  bei,  dasa  aich  au  Lvoer^im»  der 
Portanua  Paujacii  aus  der  Mastrioh ter  [and  WestphäU«cheu]  Kreide^ 
melire  Lima  und  Area -Arten  dea  Terrain  Touronien,  einige  Poljrparien 
der  Insel  Rügm^^  welche  Haobnow  in  diesem  Journale  beachriebeo  itat, 
einfinden.  [Man  ist  daher  scJion  in  der  Geburt^-Sluade  diea^  Terrain 
Danien  auf  dem  Wege ,  es  in  Folge  ubereiuAtimmendef  Petrefakte« -Arten 
aus  veraehiedenen  Gegenden  wieder  mit  der  weissen  Kreide  zu  verbinden, 
der  man  es  bis  jetzt  als .  eine  der  obersten  Schichten  beizuzählen  g^- 
wobnt  war.] 


Hbbbrt:  über  Pisolithen-Kalk  (a.  a.  O.  1847,  6»  ///,  517-522). 
Die  bis  jetzt  bekannten  Gegenden  des  Terrain  pisolithiqne  sind  Laversingj 
Bouffival,  Port'Uarly,  JUeudon  und  Vigny.  Kürzlich  hat  der  Vf.  solche 
audi  mit  20'— 75'  Mächtigkeit  am  Weiler  Falaiee  bei  Mareil  zwischen 
Hayian  nnd  Meulanmit  mehren  Versteinerungen  gefunden:  i)  einen  Stein- 
Kern,  welchen  man  auch  von  Ltmersm^  nnd  Vipty  kennt  und  fälschlich  dem 
Cerithinm  gigantenm  zugesehrieben:  2)  Abdrücke  von  Cerit hiev  und 
Nerineen  unbestimmter  Art:  3)  einen  Hemiaster  ähnlich  dem  H. 
inflattts;  4)  eine  Pleurotomaria,  ähnlich  der  PI.  Royanana  d'O.  aus 
obrer  Kreide  und  identisch  mh  einem  andern  Exemplar  von  Vaio^ne ; 
5)  einige  Bivalven-Abdrüeke*.  6)  mehre  Polyparien,  worunter  Micheliiv  die 
Aatraea  arachnoides  Goldp.  von  MoMtrivht  erkannt  hat.  —  Endlich 
hat  mjin  den  Pisolithen  -  Kalk  noch  am  Ost -Rande  dea  Pariser- Becken  zu 
ManiereiM  in  der  Gegead  von  Epemoff  und  Semmme  angefahrt ,  und 
Apotheker  Ooval  besitzt  in  der  Thal  einge  Versteinerungen  von  Mant-Aime 
bei  Sezmme  ebenfalls  in  einem  konkrezionären  Kalke,  welche  den  Arten 
nach  ganz  mit  jenen  von  Vigny  und  Faluise  übereinkommen«  Der  Vf. 
verbreitet  sich  noch  über  die  Lagerungs- Verhältnisse  dea  Kalkes,  in  ersten 
Gegenden,  welche  jedoch  etwas  hypothetiach  scheinen. 


W.  Wuewell:  über  die  Schub-Woge  in  Bezug  zum  nordi- 
schen Drift  (Lond.  Quart.  Journ.  1847,  III,  227—232).  MaRCHisoN  in 
seinem  Werke  über  RuS9land  n.  A.  haben  neulich  das  nordische  Drift  von 
einer  Verschieb ungs- Woge  hergeleitet.  Vcrschiebnngs  -  oder  Schub- Woge 
„Wate  of  translatian**,  ist,  was  man  sonst  „debacle**^  genannt  hat,  nur  in 


•  D«bacle  wird  mit  EUgang^,  Bdutobub  «bei««Ut$  da  wir  tadest  dea  Btgxtf  iCis  hier 
nicht  mit  In  Verbindung  bringen  dürfen,  no  kann  mau  «ich  anf  die  andre  Hälfte  des 
Wortes  Risschiib  besciirfinken ,  wa«  die  Sache  bezeichnet  und  zu  Verbindungen  brauch- 
barer ist  als  ^Gang  in  Kisgnng''.  Den  Ausdruck  Strom,  Strömung  wcisst  der  Vf.  als  an- 
geeignet  zurtielt. 


87' 

eiactti  betdaMrteren  Be^nff  der  ntnern  WiASfiiscbaft.  Da  man  untm-  Debacle 
S^^vobBtidi  eise  breite  &tiev  das  Laad  sich  fortbewegten  de  Masse  in  Folge 
des  JEMportancbeiu  einer  antermeeriaclien  Fliehe  oder  einer  abnlicheiK 
Ursache  gemeint  hat,  so  können  wir  sagen,  eine  Wave  of  translalitm  aey 
ein  Meer-&hnb  durch  Hebung  des  Landes  (a  debacle  IraveHiug  allan^  the 
90m.  mfler  H  h&4  Aees  *hot  of  ihe  land).  Nun  lehrt  uns  Scott  Russell, 
liass  eine  Schub -Woge  als  ein  eben  so  vollkomuiencs  mecbnniscbes  Agens 
zur  Fortleituog  einer  Kraft  angesehen  werden  kann,  als  der  Hebet  oder 
^e  geneigte  Ebene. 

Man  bat  gesagt,  dass  wenn  man  die  plötzliclie  Emporbebung  eines  unter •• 
mceriaehen  Bezirks  veraussetzt,  die  Annahme  eines  Stromes  von  '^5—39 
£.  MriL  in  der  Stunde  am  Meeresboden  als  Folge  der  Wave  of  trafu^^ 
isHom  keine  Schwierigkeit  habe.  Man  scheint  aber  nicht  bedacht  zu  haben, 
class^  was  man  hier  „Strom  (current)**  genannt,  in  der  That  eine  vorüber-. 
fcefaende  Bewegung  für  jedes  Theilchen  am  Boden  des  Wassers  ist  Die  grosse 
Woge  dagegen  ist  einzeln;  die  Flüssigkeit  bleibt  vorher  und  nachher 
in  Ruhe  und  die  Theilchen  bewegen  sich  nur  während  des  Schubes« 
Dip  Wirkong  einer  solchen  Woge  auf  die  im  Wasser  liegenden  Materialien 
kann  nun  nur  eine  von  beiden  seyn ,  entweder  eine  einzelne  Masse  mit  ihrer 
rig;nra  Schnelligkeit  fortzuführen,  oder  einer  Reihe  von  aufeinanderfolgen- 
des Massen  eine  vorübergehende  Bewegung  auf  eine  geringe  Erstreckung 
ztt  ertheilen ,  während  sie  darüber  hingeht.  Eine  einzelne  Schub-Woge 
kann  nicht  die  Lagerung  einer  langen  Reihe  von  Massen  erklären,  in 
welchen  Jede  auf  weite  Erstreckung  fortgeführt  wäre.  Nimmt  man  aber 
eine  Reihe  von  Schobwogen,  jede  in  Folge  einer  plötzlichen  Hebung  oder 
einer  andern  raschen  Bewegung,  so  kann  man  einen  grossem  Effect  er« 
halten^  als  von  einer  Batterie ,  von  welcher  jeder  durcli  die  Woge  fortge- 
leitete SioikR  seine  gemessene  Wirkung  vollbringt,  und  welche  der  Be- 
rechnung unterliegt. 

Wie  man  immer  sich  die  Fortfuhrung  des  nordischen  Drift^s  erklären 
mag,  das  Verbältniss  zwischen  Kraft  und  Wirkung  muss  immer  bleiben, 
es  mdg^en  viele  oder  wenige,  grosse  oder  kleine  Wogen  dabei*  gewirkt 
haben.  Sollte  sich  der  Vf.  in  den  Elementen  für  die  nachfolgende  Berech- 
nung vielleicht  auch  stark  irren,  so  wird  man  leicht  die  falschen  Elemente 
durch  richtigere  ersetzen  und  ein  genaues  Resultat  erzielen  können. 

Nach  Mubchison's  Geology  of  Rueeia  nähme  das  nordische  Drift  einen 
RawD  von  2000  E.  Meil.  Länge  und  400—800  M.  Breite  ein.  Wäre  alles 
Material  von  einem  Centrum  ausgegangen ,  und  nähme  man  diesen  kreis- 
förmig an,  so  wurde  der  Kreis  einen  Radius  von  800  Meilen  haben ;  richtiger 
nimmt  man  ihn  aber  als  Radius  eines  Halbkreises  an,  dessen  ganze  nörd- 
liche Kreis-Halft  abgeschnitten  ist.  Setzt  man  also,  dieser  Halbkreis 
von  1600  Meil.  Durchmesser  habe  2000  Meil.  Erstrcckuug,  so  könnte  man 
ihm ,  statt  eines  mathematischen  Mittelpunkts ,  die  ganze  Skandinavische 
Gebirgskette  als  Ausgangs-Fläche  des  Drifts  geben.  Schliesst  mau  diese 
Ausgangsfläche  mit  einem  Ualbzirkel  von  200  Meilen  Radius  ein ,  aus 
%velcher  das  Drift  hci-vorgegangc^  wäre  und  sich  dann  bis  zu  jener  Peri- 


88 

pberie  von  800  M..Radiufi  verbreitet  hätte,  »o  wAre  die  mülie  BolDmMiiig, 

bb  in  welche  du«  Drift  gfefiibrt  worden ,    die  Mitte    des  Zwisefaennimii 

zwischen  diesen  beiden  Halbzirlceln  =r:  MO  Meil.  Wdre  dieser  ZwiMbenrann 

mit  Drift  bedeckt  Und  swar  durdiachnittlicli 

,   ^  .„  .     Joder  auf  JedeQM.-RavmkiB« 

jede  D  M.       100'  hoch,  so  wäre  diess  gleich    ,  ^^  .^   ^^^^^  ^^ 

jede  GM-z«  «Aoo  Theil  l'  u.  s.  w.  j  '^^  ^^  ^nft 

Wäre  dieses  Drift  im  Mittel   3mal    so  schwer  als  Wasser,    so  wurde 
seine  wirksame  Schwere   im    Wasser  noch   2ma]   so  gross,    als    die  des 
letzten  aeyn.     Die   horizontale  Kraft ,    welche   zur  Fortbewegung  einei 
Körpers  anf  einer   Unterlage   nOthig  ist,    ist  verschieden  Je   nach   seiner 
Form  und  Textur  und  der  Textur  der  Unterlage  (Reibung)  u.  s.  w. ;  doch 
mag    man    dafür  annehmen   Kraft   und   Druck   von    wenigstens    '/«    ^^ 
Gewichtes   der  Fels-    und  Schutt -Masse,   welche  auf  dem  Meeres-Boden 
fortzubewegen  ist,  d.  i.    %C*  Wasser  auf  iC'  Drift   und   V,oooooo  Cub.  M. 
Wasser,  als  Druck  wirkend,    würde  zur  Bewegung   von   V500000  Cub.  M. 
Drift  nÖthig  seyn.     In  welcher  Weise  immer  nur  die  fortbewegende  Kraft 
gewirkt  haben  mag,  sie  muss  gleich,  .sie  muss  im  Ganzen  gleich  gewesen 
seyn  dem  Produkte  aus   der  bewegenden  Kraft  in  die  Ferne  der  Bewegtnig', 
welche  nach  Obigem  500  Meilen  beträgt ;  d.  h.  also 
=  Vioooooo  Cub.  M.  Wasser  X  500  Meil.  oder  V^ooo  CM.  Wasser X  1  M.  Feroc 
=       I        Cub.  M.Wasser  XV3000   ^«11.   Hebung;    d.    i.  also    l  Kub.  M. 
Wasser  auf  %qoq  Meil.  (1%*)  gehoben  ,    wurde  genügen  ,  um  1  Quadrat- 
Meile  Fläche  in    der  mittlen  Entfernung   vom  Ausgangspunkte  mit  der  ihr 
zukommenden  Drift-Menge  zu  versehen.     Statt  einer  Kubik-Meile  WsBsfr» 
kann  man    sich    auch  denken  ein  Quadrat   von    10  Meilen  und  '/i^o  ^"'^ 

tief,  welches  y^^ooMeil.  hoch  gehoben  die  nothige  Kraft  liefern  wui-de. 

Der  Theil  des  Radius,  welcher  in  obigem  Falle  ausserhalb  der  Ausgangs- 
Fläche  liegt,  hat  600  Meil.  Länge:  Drift  ist  längs  seiner  ganzen  Erstreckung 
abgesetzt  worden ,  anfangs  wahrscheinlich  mehr ,  gegen  das  £nde  biu 
weniger.  Nimmt  man  nun  an ,  dass  di'ssen  Menge  in  genauem  Verhält- 
nisse mit  der  zunehmenden  Entfernung  sich  vermindere,  mithin  in  einem 
Abstand  von  400  und  800  Meilen  \'om  VÜttelpunkt  sich  =  4  :*1  verhalte, 
ao  wurde  doch  Jede  Quadrat-Meile  Boden  längs  des  Radius  mit  ihrfB 
Drift-Antheile  zu  versehen  eine  gleiche  Kraft  erfordern ;  nämlich 

im  Anfang        «/,,,oooo    K"b.  M.  Wasser  X  200  M.  Ferne  1  ^  J^^  ,  Veile 
in  der  Mitte      Vioooooo  Kub.  M.  Wasser  X  500  M.  Ferne  j    .     ,     gu^|,gn 
«n  ^nöe  V1600000  Kub.  M.  Wasser  X  600  M.  Ferne  |     J^i^^^orhio/ 

Die  nöthige  Kraft,  um  alle  Quadrat  -  Meilen  längs  des  600  Meilen 
langen  Radius  mit  Drift  zu  versehen,  wurde  also  seyn  600  X  Vsooo  ^ 
«/g^  =r  3/,^  Kub. -Meile  Massen  I  Meile  hoch  gehoben.  Da  nun  der  ganie 
Halbkreis,  dessen  mittler  Radius  500  M.  ist ,  ungefUhr  1560  Meilen  Mt 
so  wurde  1500  mal  Jene  Kraft,  =s  1500  X  */io  =  *50  Kub ik- Meilen 
Wasser  i  Meile  hoch  gehoben  hinreichend  seyn ,  um  die  ganze  nordische 
Halbring  •  Fläche  zwischen    200  und  800  M.  Länge  des    Radius  mit  Drift 


89 

«s  venehn ;  denn  nam  kann  nltlh  dW»e  Hälhrfn^nmAgt  Fliehe  tnsammen- 

praetxt  dmken  ans  laiircr  1  M.  breiten  Radien;  was  dieselben  nach  innen 

sdimfiler  sind  ,    das  werden  sie  naeb  aussen  breiter. 

Statt  450    Kab.-Meil.Waaser  zu    I    Meile  gehoben,  kann  man  audi  setzen 

4,500     „        „  „      „  y^Q        „  „        oder 

45,000  Quadr.  „         „    von  Vio  ^^>I^°-Hdhe  sa  Vio  Meil.    ^hoben. 

Nehmen  wir  also  einen  Meeres -Boden  von  450  Heil.  LSng^e  ond  100 

Meilen  Breite  y,o  Meil.  nnter  dem  Wasserspieg^el  an,  der  bis  in  die  Habe 

des  letzten  plötzlieh  emporgehoben  wfirde ,  so  haben  wir  eine  gendgende 

Knft,  an  eine    FIflche  von  oben  gesetzter   Grösse   nnd   Form  mit  Drift 

sn  versehen,  —  die  Hebung  weiche  nun  auf  einem  Stfick  oder  zu  wieder- 

ho/(fa  Malen  erfolgt  sey,   wenn  nur  alle  einzelne  StUcke  plötzlich   sind. 

Es  köanea  ihrer  10  von  je  50'  oder  500  von  je  10'  seyn  u.  s.  w.,  und  je 

kiemer  man    die   gehobene  FlSche   setzt ,    desto  grösser  muss   man  ihre 

Hebung  annehmen,  um   dasselbe  Produkt  wieder  zu  erhalten.    Doch  durch 

cne  unendlich    grosse  Zahl  kleinster  Stffcke    wilrde  die  Hebung  in  eine 

allmihlige  übergehen,  und  diese  wfirde  nicht  mehr  genfigen,  dienöthige 

Wirkung  zn  gewähren,  weil  diese  nicht  mehr  genügen  wdrde  dieZnsammen- 

lisltnng  der  Masse  und  die  Reibung  des  Bodens  zu  fiberwinden,  wie  man 

dnrcb  leichte  Versurhe  reibende  Körper   auf  ihre  Unterlage  fortznstossen 

•ich  überall  fiberzeugen  kann. 


L.  Prapoixi;   Betrachtungen   Aber  die  Lage   derneptnni- 

sehsn  Pornaatione  n    und  fiber  die  Bildung    der    Erdrinde 

(nach  einem  Vortrage   in   der  k.  Akademie  zu  Berlin  am  30.  Juli  184$). 

Du  grosse    Becken   zwischen    den    HereffnUehen  und   M^ydekurgitchin 

Ubergangs-HochiXndem  ist ,    nnter   den  Dilnvial-Bitdnngen ,    mit  „secnn- 

diren«*  Schiebten  angefflilt.     Die  Haupt-Abtheiinngen  derselben,   nämlich 

die  Steinkohlen-Bildung,   die  verschiedenen  Glieder  des  Permiacben  Sy- 

rtems,  des  Liaa,  des  Jara    und  der  Kreide ,  sind   durch  Arbeiten  niebrer 

Vofgfinger,  wie  F.  HopFMAicn's  n.  A.  grösstentheils  bekannt.  Allein  die  Lage 

^•er  verschiedenen  BiMnngen   ist  nicht  wagerecht  oder  sieh  der  Form 

anes  einzigen  sanft  abfallenden  Beckens  nähernd,  wie  man  nach  der  Art 

ihrer  neptnniachen  Entstehnng  vermuthen  dfirfte ;  sie  gibt  oft  das  BHd  ge- 

«fthsaater  Umwälzungen  nnd  Aufrichtungen.    Im  entgegengesetzten  Ver- 

biltii^se  mit   der  Reihealolge    ihres  Alters  begegnet   man  den   Köpfen 

^^^  Schiebten  ,  wenn    man   sich  in   einer  Richtung  nach  Nord-Ost  vom 

99r%B  entfernt;    die  sekundären  Bildungen  lehnen  sich  hier  unter  ver- 

«thiedenen  Winkeln,  ja  sogar  mit  senkrecht  stehenden   und   dbergewor- 

f^ncQ  Sthicbt-Köpfen  auf  das  „Übergangs^-Oebirge  nnd  senken  sich  gegen 

Novd-Osten  in    die  Tiefe  des  Beckens«    Bald   aber  ist   ein  sfidwestliehes 

^Mallen  dieser  Massen  wahrnehmbar;   sie  steigen  liegen  dieselbe  Well- 

Oe^nd,  nach  welcher  sie  sich  früher  gesenkt,  nnd  kommen    mehr   oder 

minder  vollzählig  nach  einander  zum  Vorschein ,    allein  in  einer  entge- 

S^np^setzten  Ordnung  als   am   ffisrahRande,  die   jüngeren   frfiher,   die 

llterea  später.    Diese  Erscheinen  der   unteren  Bildungen  ist  ntefot  ton 


90 

lanicer  Dauer;  aie  veriebwinden  bald  unter  deu  labern«  wteaw  IKirc« 
Rande,  um  daoa  oacli  einer  ein»  oder  mehr-maligen  Wicderhobm^  desieU 
ben  Verhält n IM eM  ein  lelstes  Mal  aafzukonunen  und  sidi  au  das  Jf«^ 
kurfiteh^  Plateau  anaulebnen.  £a  aieht  ao  aus ,  als  wArea  die  sekandi- 
reu  Lager  g^erunKelf,  die  untern  Schichten  derselben  aber^  durch  Zer- 
trümmerung und  AbMpüIun^  der  jüngeren,  in  den  Axen  der  verschiedenen 
Runzeln  entblösst,  während  sie  gedeckt  und  unsiclitbar  in  den  dadurch 
gebildeten  Mulden  von  den  verschont  gebliebenen  oberen  Bildungei 
uoterteuft  werden.  Diese  Verhältnisise  beschränken  sich  nicht  auf  du 
I^nd  zwischen  dem  Har%e  und  dem  Uagdebur4^9ekem  ,,Überg^ng8'^-Ge- 
birge  ;  sie  setzen  vielmehr  in  Thüringern  und  unter  den  DiluviaUBilduo- 
gen  in  der  notddeuisekm  EhmM  fort.  Und  erforscht  man  die  Lagerung; 
der  verschiedenen  Srhichtcn  der  Erdrinde  in  allen  genügend  geologi«di 
bekannten  Gegenden,  so  ergibt  sich,  das«  die  meisten  bet«onderft  unter 
den  älteren  Bildungen  einer  solchen  Runzeluog  unterworfen  wurden; 
man  überzeugt  sich  teiriit,  dass  ein  solches  das  allgemeine^  Verhäitoiss 
der  aus  ihrer  ursprünglichen  Stellung  gebrachten  Schichten  iMt,. andere 
Lagerungen  aber  als  Ausnahmen  und  nur  in  Folge  von  besondere  ort» 
liehen  Vorkommnissen  dasteheu.  —  Geht  man  nun  von  diesen  wirklieheo 
Erfahrungen  aus  uud  will  sich  Art  und  Weise  vorstellen,  nach  welcher 
solche  Bewegungen  der  Erdrinde  stattfanden,  sucht  mau.  die  ferne  Ur- 
sache dieser  allgemeinen  Runzelung  sich  zu  verdcutliclien,  so  kommt  vu 
bald  zu  Schlüssen,  welche  mit  deu  Theoric^n  vou  Laflacs,  von  Bdch,  von 
E.  DU  Bbaumont  vollkopiroen  übereinstimmen.  —  LaFlacjs  bat  gezei|;t, 
wie  sich  ursprunglich  die  Weltkörper  gebildet,  uud  durch  ihn  besuo« 
ders  ist  der  letzte  Grundsatz  der  Geologie  —  die  Erde  war  einst  globend- 
fluaaig   -*    zu   allgemeiner  Geltung  gelangt. 

L.  V.  Buch  und  £.  db  BfiAumoNT  haben  auf  die  verschiedenen  Be- 
wegungen der  sdiwinimenden  Erdrinde  aufmerksam  gemacht.  £.  i>e 
Bbavmomt  nimmt  an,  dass  während  der  grossen  geologischen  Zwiscbes- 
räume  der  Ruhe  durch  allmähliche  Erkaltung  und  verhättuissmässigc  Zn- 
aammenziebung  des  flüssigen  Kernes  ein  immerwäbreud  steigendes  MiüS* 
verhältniss  des  Inhalts- Vermögens  der  fesiten  Schale  zur  inttorn  Mmm 
unserer  Erde  entstehe ;  ein  MiKsverhäUniss,  welches  nur  durch  eine  alU 
gemeine  Senkung  und  gIcicJizeitige  partielle  Hebung  des  grossen  £rd- 
Gewölbes  ausgeglichen  werden  knnn.  Soll  aber  durch  Hebung  eine* 
Theiies  des  Gewölbes  keine  Vergrosserung  des  innern  Raumes  erfel^o; 
aoll  die  allgemeine  Senkung  der  Erd-Schale  möglich  werden  und  die 
Herstellung  des  Flächen- Verhältnisses  deraelben  zum  Kerne  stattfinden) 
so  muss  sieh  die  Hebung  in  einem  grossen  Kreise  um  die  gause  £rd- 
Rinde  fortsetzen.  Es  entsteht  dadurch  während  der  allgemeinen  SenkooK 
und  kraft  dieser  die  ununterbrochene  Erbebung  einer  mehr  oder  minder 
breiten  Zone  der  Erdrinde  und  deren  Austreibung  aus  dem  noroialre 
Niveau  des  Erd-Gewölbes.  Bei  jeder  dieser  aUgcincinen  Bewegungen 
wären  die  an  grosse  Erhcbuugs- Kreise  grenzenden,  zuletzt  meder^e- 
selatcu  und  noch  wagcrecbteu  oder    nur  aaufl  einfallenden  neptuni^i)«'' 


Ol 

SchicUeo  «is  iiirfr  L«ge  f^cttftdMt  «nd  in  dor  lUciilanir  d«r  0taHifiden4«D 
Bew€giiBg   gelioben   worden.    D»»  Sireielien  der  Sebieliten   wir«  somit, 
ifelb»t  beim  JHan/^l   anderer  i^ennsekhro ,  ein  sicberos  Mittel,  um  deren 
Alter  zn   beatimmen.    Das«   solche   zonäre  Erhebungen  za  wiederholten 
MalfD  und  unter  verschiedeoen  Richtungen  wirklich  stattgefunden  haben, 
beweisen  die  von  £.  de  Bbaümont  zu  lieinen    Untersuchungen   über  das 
Alter  der  Bergketten    gesammelten  Thatsachen.     Allein   es  wurde   ihm,' 
qihI  mit  scheinbarem  Rechte,    erwidert ,   dass  man  die  Fortsetzung  dieser 
Erbebuoj^n   auf   der  Erdrinde    nur    in  wenigen    Fällen   auf  sehr   lange 
Strecken  verfolgen    könne ,    und  dass  oft  Schichten   verschiedenen  Alters 
eiii  abnliebes   gemeinsames    Streichen    besitzen.     Das   Vorkommen    ahn- 
lieber  Riebtungen    hat  £.   de  Beavmomt  in  seinen  Betrachtungen  über  die 
Wiederholung  desselben  Streichens    in    den  Belgi9chen  Gebilden  verschie- 
denen Alters  längst  nachgewiesen.    Dass    aber   die  Bergketten  nicht  un- 
unterbrochen um     die  ganze  Erdrinde  fortlaufen,  ist  nicht  mehr  wie  na- 
tnrKdi.    Denn    abgesehen    von   den  Zerstörungen,    welche   in   denselben 
dorch  spätere  Quer-Bewegungen  haben  hervorgebracht  werden  können,  ist 
dies»  Factum   nur   Folge  der  gesetzlichen  Wirkung  zonärer  Erhebungen. 
~  Die  Fortpflanzung  einer  solchen  Bewegung  auf  die  äussere  Oberflache 
der  £rd-Rinde  kann  sich  nur  durch  Runzelungen  oder  Spalten  kund  geben. 
£s  siod  nämlich  zwei  Fälle  möglich:  entweder  zieht  die  zonäre  Erhebung 
unter  einer   ebenen   Oberfläche  der    Erdrinde    durch  —  wie   solche  sich 
Dnr  noch  während  der   ersten  Perioden  hat  ereignen   kdnnen    —   oder 
et  wirkt  dieselbe   fortlaufende  Bewegung  auf  eine  schon  uticbene  Ober^ 
flache,  wie  es  geschehen   arasste  bei    allen  spätem   Erbebungen ,    deren 
Merkmale  bis  su  uns  gelangt   sind.    Im  ersten  Falle  werden  sich  Spalten 
io  der  Axe   d«r  Erhebung,  Rnnselungcn  aber  auf  ihren  zwei  Seiten  bil- 
den, uad  zwincben   beiden  Erscheinungen   liegt  eine  Linie,  welche  kein 
«tehendea  Merkmal  der  grossen   Erschätternng  zeigt    Im  zweiten  Falle^ 
wenn  nämlich  die    zonäre  Erbebong  unter   einer  schon   unebenen  Ober- 
flädie  der  Erdscbale  durchsiebt,  werden  Jedesmnl,   abgeaehen   vpn  den 
tttgemeinen    aogefnhrtcn   Eracheinongen,    Rnnzelungcn    hervorgebraiebt, 
wenn  der  untere   Drnck  auf  den  Grund   eines  tiefen  Beckens  bervortrri- 
^^  einwirkt.     Den    iaothermischen   Gesetzen   gemäss  mnsa  die  innere 
^Ue  der  Erdrinde,  obwohl  unter  einer  bei  weitem  sanfteren  und  nii»- 
^  »gleichen  Wellen-förmigen  Linie,  den  äussern  grässern  Unebenheiten 
ihrrr  obem  Fi&ebe  Bnchfolgen.    Unter   einem   tiefen  und  breiten  Becken 
^i(d  also  auch  ein  Yorsprong  der  Erdschale   gegen  das  Innere  vorba»- 
<^B  seyn.    Dieser   Fall   mnsste  besonders   eintreten,   als  die  Erkaltung 
^T  £rde  noch   nicht  weit  vorgeschritten  war.    Wenn    alao  die  zonäre 
Erhebung  an  einer  solchen  Beoken-förmigen  Stelle  der  Erdrinde  anlangte, 
M  musste  sieb  der  untere  Thetl  der  festen   Sehale  losmachen   und  sich 
zverM  seitwärts  unter  der  sieh  hebenden  Rinde  verschieben,  dann  eher 
urtroninert  im   flüssigen  Teige    fortnchwimmen.    Dabei  findet  aber  Ver- 
»iadernng  der   InbaltsFläche  des  Beckens  statt ,   in  dessen    Folge  und 
Wt  des  mehr  oder  minder  nulchtigen  Widerstand«  des  Ufers  die  ein- 


02 

K»Uigerten  SrhkMen  gftwuugctt  werden  sieh  cu  runEelii.  Die  ZaM  «od 

GroMe  diener  Ranzelo    nimiiit  mit   der  Auadefaflniig   und  der  Tiefe  des 

Beckens,  die   AafrichtHng  der  Scbiebfen  aber  naeh  dem  MMwatab«  öer 
örtlichen  Hindernisse  sn. 

Spalten  entstehen»  wenn  sich  die  sonare  Erbebun|(  unter  einem  Hoch- 
lande oder  Cootinente  fortsetzt.  —  Die  Spalten ,  folglich  auch  die  pluto- 
nischen  Ketten,  welche  im  Grunde  genommen  weiter  nichts  als  angefüllte 
Spalten  sind,  müssen  in  der  Regel  immer  parallel  mit  der  allgemeinea 
sich  verbreitenden  zonaren  Bewegung  fortlaufen ;  Abweichungen,  die  sich 
stets  nur  auf  kurze  Strecken  beschränken  ,  sind  durch  besondere  ortliche 
Verhaltnisse  hervorgebracht.  Die  Richtung  der  Runzelungen  und  so- 
mit das  Streichen  der  gehobeneu  Schichten,  obwohl  nach  der  Theorie 
durch  dasselbe  Gesetz  bestimmt ,  ist  Jedoch  meist  von  der  Form  vorhan- 
'  dener   Becken    und  betiondcrs  vom  Dasejn  älterer   schon  gehobener  Bil- 

!  düngen   und    vom    Streichen    derselben  abhängig.     Wenn   die   Unterlage 

I  der  secundären  Flotze  aus  schon  aufgerichteten  und  durch  Auswaschen  ab- 

I  geköpften  älteren  Schichten  besteht,   so  kann  die  Runzelung   selbst  durch 

I  eine   blosse    neue  seitliche  Hebung   der   unteren    Gebilde   hervorgebracht 

j  werden ;   in    diesem   Falle   —  der  aber  nur   ein  ganz  besonderer   ist  — 

I  werden    die    eingelagerten,    gehobenen    jüngeren    Formationen    eine  nut 

!  dem   Streichen    der  älteren  parallele  Richtung  bekommen. 

I  Ein   vorEugliches  Beispiel   dieser  Wirkungen   gibt  gerade  das  Laad 

im  Norden  des  fFar»e#.  Auf  der  östlichen  Seite  dieser  Gegend  in  den 
Umgebungen  von  Bemturg  wird  der  grosse  Meerbnsen,  welcher  die 
Glieder  des  Lias  nnd  die  Schickten  des  Jura  und  der  Kreide  aufnahio, 
enger  und  flaeher;  er  nähert  rieb  angenscheinlich  seinem  Ende.  Hier 
liegen  znerst  die  secundären  IJager  in  einer  einzigen  grossen  Mulde, 
die  sich  rings  herum  sowohl  gegen  SO.  als  gegen  beide  filteren  Hoch- 
länder im  SW.  und  NO.  mit  sanftem  Aufsteigen  erhebt;  bald  aber  be- 
ginnt gegen  Westen  die  Bildung  der  Runzeln  und  der  dadurch  entstehen- 
den  vervielfachten  untergeordneten  Becken;  und  diese  Erscbeinuni^  be- 
kommt immer  grossere  Entwiekelung ,  }e  mehr  man  gegen  Abend  wr- 
ach reitet ,  d.  h.  in  die  Gegend,  wo  das  einfassende  Becken  an  Breite  za- 
nahm  nnd  überhaupt  viel  grössere  Tiefe  besasa.  Eine  Tiefe,  welche 
durch  die  bei  weitem  bedeutendere  Mächtigkeit  der  niedergeschlagenen 
Biidnngen  leicht  zu  beweisen  ist.  So  ist  s.  B.  zwischen  ifftinern  nnd 
Mü0dehir0  eine  einzige  Runzel  vorhanden,  während  man  deren  aieben 
zwischen  O^l&r  und  iTItiMe  begegnet.  Diese  Runyelnngen  aber  sind 
nicht  auf  einmal  entatanden;  zwischen  den  verschiedenen  geologisclien 
Gebilden,  awiachen  dem  pennischen  System  nnd  den  Bildnogen  des 
Lias,  zwischen  diesem,  dem  Jura  nnd  der  Kreide  sind  abweichende  Lage- 
rungen wahrzunehmen.  Alles  deutet  dahin,  daas*  spätere  Bildungen  sich 
erst  niedergesetzt  haben ,  als  ältere  Flotze  schon  aus  ihrer  ursprünglichen 
^*f>c  gebracht  nnd  nach  der  dadurch  erfolgten  Theilung  des  grossen 
Beckens  mehre  Unter-Abtheilungen  in  demselben  entstanden  waren;  dass 


M 

loBire  SriMbnDfpeii  mit  wBhndmoäth  sehr  ▼ertebledeiieii  Bkbtnngui 
wrter  dieten  Lande  dorcbgr^sogen  sind;  d«M  «ine  Micbe  allgemeijie  R«n- 
lelang  niebt  eia  eintii^s  Mal,  eoiidera  oll,  und  swar  nach  der  Niedar- 
aeixang  jeder  der  meisten  Hanptabtbeiiungen  der  eecundfiren  Bildungen 
stattKefanden  bat.  Dabei  wurden  die  jüngeren  Lager  dieser  Formationen 
wlbrcnd  ibrer  Rnaaelung  nach  den  Streichungs-Linien  der  unterliegenden 
scboo  gehobeaen  Bildungen  mehr  oder  minder  hingerissen.  Dei^s wegen 
ist  Iner  kein  weseatlieber  Untereehied  des  Streichens  awiscben  den  ver- 
seKkdcaen  Bildnngen  des  Fldtz  -  Gebirges  au  beobachten.  Daher  ist* 
asch  die  Erhebung  Jüngerer  Schichten  im  Allgemeinen  st&rker  an  der 
Grense  dea  nÜbergangs^-Gebirges  als  bei  den  mittlen  Runzeln,  wäh* 
resd  die  alteren  dagegen  iu  den  Runzelungen  des  platten  Landes  bis- 
weilea  weit  mehr  aufgerichtet  siad  als  am  Harm-Ramde.  Im  ersten  Fall 
war  das  Becken  weniger  tief,  und  die  schon  hohe  und  steile  Uferwand 
des  Honsea  bildete  einen  nniiberwindlichen  Widerstand  gegen  den  er« 
folf enden  boriaontalen  Druck  der  aus,  der  Tiefe  gehobenen  Schichten, 
folglich  die  Aufrirhtong  und  die  Überwerfung  dieser  in  der  unmittel- 
baren Mbe  des  Wiederstandes  vor  dem  m&chtigen  Damm  des  alten 
Schiefer-Gebirges.  Die  alteren  Gebilde  wurden  in  einem  weit  tiefern 
Bfcken  niedergeschlagen ,  die  eiaf aasenden  Ufer  dieses  Beckens  hatten 
Doch  nicht  die  jetaige  Hfihe  erreicht,  daher  eine  bedeutendere  Hebung 
ibrrr  Sebicbten  in  den  mittleren  Runzeln*  '  Im  Allgemeinen  aber  kann 
»an  annehmen  —  wie  es  übrigens  auch  hat  seyn  müssen  -^  dass  die 
Aufrichtung  der  secundAren  Flötse  am  Harm^Rand»  weit  bedeutender  ist^ 
als  irgend  wo  anders  in  der  gansen  Ausdehnung  des  Beckens;  Diese  ist 
besonders  der  Fall  im  westlichen  Theile  des  Uarmes. 

Das  Missverhftltniss  der  Erd-Rinde  zum   innern   Kerne   ist   also  ein 
immerwährend  steigendes,  und  kann  nur  durch  allmaliebe  und  ohne  Zwischen* 
räum   nach  einander  folgende  zonäre   Erhebungen  ausgeglichen  werden. 
Wahrend  der   immer   ISngeren   grossen  Perioden  der  Ruhe  geht  die  Be- 
v^Svag  swar  ununterbrochen,  jedoch  sehr   langsam  vor  sich.    Sobald 
«bcr  die  gehobene  Zone  so  weit  aus  dem  allgemeinen  ^Niveau  der  festen 
Srd-Riade  gebracht  ist,  das»   der  Druck  beider  Haltten  der  ganzen  üb- 
rigen Erdscbale  die  Kraft  des  Widerstandes    diese   Zone  übertriiTt,    so 
^•ttteht  ein  Zeitpunkt  der  Bewegung,  ßin   aonftrer  Bruch  auf  der  Ober- 
'•die  uaserea  Erdkorpers.    Die  Aze  der  grossen  Erd-Runzelung  hebt  sich 
ntdi  esB|>or;  es   geschehen  dadurch  immer  Spaltungen  der  Erdrinde  oder 
•ittelbar  durch  Runzetung  bewirkte  Hebungen  der  Schichten.    Die  innere 
Afimige  Maase  durch  die   Macht    desselben   Druckes    hinaufgezwungen, 
•(ogt  in  grossen  S&ulen  auf  und  füllt  die  gedffneten. Klüfte.    Ganze  Meere 
^rdea  ans  ihrem  Bette   gebracht,   Cootinente  überschwemmt   und   ver- 
viatet.    In  diesem   Augenblicke  fängt  aber  die  Gegenwirkung  an;   die 
PretsuBg  der  hohen  plutonischen   Säulen  seUt   der   fortschreitenden  Be- 
wegung ein  Ende;' einige  Schwankungen  finden  Statt;  dann   bricht   eine 
abernalige  Periode  der  Ruhe  an ,  und   die  Natur  bevölkert   von  Neuem 
■^  Irisehen  KrWea  den  weit  verwüsteten  Erd-Ball.    So  sind  die  pluta- 


«4 

'iiiaelieii  G^birfe  bts  in  ihre  )«tiig«  Lag»  bi««iifg«qnollm,  «inI  «r  erfolgte 
-^e  umnittrlbare  Hebanfi^  der  aDg^rensenden  Schiohl^a.  Wirkte  der  iaiwre 
Druck  mächtig  länp^s  beiden  Seiten  einer  kngpen  mit  plntoniiichcvi  Teige 
angefdllten  Spalte,  so  kamen  gance  Ketten  von  Berg^  zom  Toncheiii; 
war  aber  die  Wirkan^r  aof  eine  einselne  sehwfichere  Stelle  besehrinkt, 
so  fand  die  Hebnnfi;  einzf^lner  Kuppen  Rtaft,  und  in  einigen  F&llen  nach 
erfolg^tero  Sturze  eines  Tboflea  des  ütrablen förmig  g^espaltenen  Gewölbes 
entstunden  die  von  L.  vok  Boch  zuerst  beobachteten  Erbebnngs-Kratere. 
Die  direkte  Aufrichtung  der  Schiebten  dorrli  Wirkung^  der  emporgvbobeneo 
'  massigen  Gesteine  ist  nicht  immer  vorhanden. '  Obwohl  in  einigen  Fällen 
sehr  aufTaliend  ,  so  begleitet  mc  jedoch  nicht  immer  das  Erscheinen  der 
'platonischen  Massen  und  ist  im  Allgemeinen  die  bei  weitem  am  wenig- 
sten verbreitete.  In  unserer  Gegend  insbesondere  sind  die  Spure»  einer 
solchen  direkten  Hebung  äusserst  selten  und  wenig  bedeutend.  Denn 
abgesehen  von  der  grossen  Ausdehnung  des  platten  Landes,  im  Hmrme 
selbst  —  wie  es  Gbrmak  vor  langer  Zeit  schon  bemerkte,  und  wie  aas 
den  wichtigen  Arbeiten  von  HAüSMArm  hervorgeht  —  steht  meist  dos  «llge- 
meine  Streichen  der  ^Übergangs'*->Schichten  in  gar  keiner  Beziehung  zu  den 
vorhandenen  ausgebrcitetsten  massigen  Felsarten.  In  einem  einzigen  Falle, 
wenn  nämlich  das  Emporkommen  plutonischer  Gebilde  aus  mehren  paraf/e- 
len  Spalten  geschieht  und  diese  Massen  nicht  flussig,  sondern  im  Znsfaode 
eines  dicken  Teiges  sind,  kann  vermittelst  ihrer  Wirkung  zwischen  Aea 
veischiedenen  Spalten  eine  m!t  der  foTtlaufenden  Bewegung  parallele 
Runzel ung  der  Schichten  auf  der  ObeWIlicbe  gesebehen.  Eine  aolebe 
untergeordnete  Runselung,  die  aber  auch  nur  eine  indirekle  Aufricfitang 
der  Schichten  hervorbringen  kann ,  ist  auf  dem  Terrain  von  der  wahren 
Haoptrunzelung  des  Innern  eines  BeeJcena  nicht  leicht  ra  «ntersefaeiden. 
Hat  eine  ahnliche  Wirkung  auf  die  Gestaltang  unserer  Gegend  Eioflnss 
gehabt,  so  kann  diess  besonders  auf  die  Hebung  der  seettadflren  FI5tee 
am  Rande  der  „Übergangs'^-Inseln  der  Fall  gewesen  seyn» 

Aus- diesen  Betrachtungen  folgt:  das  Heraufkommen  der  plotoniacbcB 
Massen  ist  nicht  die  Ursache,  sondern  die  Folge  der  gegeaseitigeii  Be- 
wegungen der  verschiedenen  Theile  der  Eedrinde;  die  bei  weitest  aos- 
gebreitetsten  und  wichtigsten  Hebnngen  und  AnfHditniigen  der  Sehichtca 
'sind  nicht  jenem  Heraofkommmen ,  aondera  der  unmittelbaren  Wirfcosg 
der  allgemeinen  zon&ren  Erhebungen  zuzuschvefben.  Im  Vergleicii  mit 
diesen  grossen  Erscheimnigen  ist  die  bebende  Kraft  beranfgekouniener 
plutonischer  S&nlen  verhfiltnissmfissig  sehr  gering;  ihre  Hanptwirkong 
noch  nicht  genügend  anerkannt,  ist  der  Einfluss,  den  sie  und  die  sie  oft 
begleitenden  fluchtigen  Substanzen  auf  angrenzende  Gebirgsarten  ausge- 
übt haben.  Daraus  folgt,  dass  man  das  Auflidren  von  Ketten  plnConiacher 
Massen  und  deren  Fortsetzung  dnreh  gerunfeelte  Schichten,  oder  das  Unter- 
geben dieser  in  ein  plattes,  mit  Diluvial -BiMungen  gedeckte«  Ltüfd,  nicht  als 
plötzliches  Atifhdren  normalmässig^r  zonirer  Erhebungen  aoznaehen  habe. 

Das  Alters -YerhSItniss  der  direkten  Hebungen  zu  den  phitoniscben 
Ufassen  ist  Jedesmal  mit  ziemlicher  Sicherheit  «a  besliimaieii ,  «1» 


95 

Wiiicnde  nnä  41«  Wirinmfp  QBimM0lb*r  neben  eioander  beeb'aehteii  kann. 
Die  FeeUefounK  der  Gleichseitigkeil  des  indirekten  Erheb ens  neptnniücher 
Schichten  durch  Roozelung  mit  einer  oder  der  andern  aus  Spalten  heraus- 
(ceqoollenen  Ma«se  ist .  dagef^en  bedeutend  schwieriger  und  oft  fast  un- 
mÖ^iefa.  Avf  g^cologiMhem  Wege  ist  sie  nnr  durch  genaue  llntersnchung 
über  die  Anfeinanderlagernng  der  Schichten ,  über  die  Richtung  der 
Bergketten  nud  der  mothmasalich  zu  gleicher  Zeit  entstandenen  Runae- 
laagcB  der  Flofs-Gebirge,  oder  durch  Beobachtungen  aber  die  Natur  der 
Getteiae^  welche  man  als  weit  hergeachwenimte  Gerolle  in  den  verschie- 
deaea  Koof^loroeraten,  d.  b.  Diluvien,  auffindet  Sind  aber  in  den  cn 
beitiianenden »  vollkoaimpn  einzeln  stehenden  Bildungen  keine- K.onglonie- 
rate  da,  und  int  die  Runzelung  ihrer  Schichten  dabei  in  Folge  oben  an- 
geführter Ursachen  von  der  allgemeinen  Richtung  der  respectiven  zo- 
oirrii  Erhebungen  abgewichen,  so  tritt  der  Fall  ein,  wo  die  geologischen 
Charaktere  nicht  mehr  anwendbar  sind.  In  Ermaugeiung  solcher  sicheren 
gesetzlichen  Eigenschaften  muss  mann  dann  seine  Zuflucht  zu  den  paläon- 
tolof^ifichen  und  mineralogischen  Vergleich« -Charakteren  der  Schichten 
nehioen,  wobei  allerdinga  erste  bei  weitem  wichtiger  und  zuverlässiger 
nod.  Werden  aber  die  geologischen  Charaktere  ex  professo  nicht  brach- 
tet, will  man  den  andern  Weg  einschlagen  und  sich  drn  Hulfs -Kenn- 
zeichen ganz  überlassen  ,  so  ist  eine  Bestimmung  des  relativen  Alters 
der  plntoniffchen  Gebirgsarten  in  vielen  Fällen  vollkommen  unmöglich, 
oder  man  wird  dann  auf  die  Vorstellungen  seiner  Einbildungskraft  hin- 
gewiesen, wodurh,  wie  öfter,  die  abenthenerlichsten  Theorie'n  über  Bil- 
dung der  Gebirge  entstanden. 

Die  den   Harm  umgebenden   gerunzelten  Flotze  sind  zu  viel  in  die 

Streirhnngs-Linien   älterer  Erhebungen   hiueingerissen    worden,  als  dasa 

man  ihr  Alter  nach  dem  Streichen  hätte  bestimmen  können;  um  also  eine 

schwierige   Verfolgung    derselben  Schichten   bis  in    weite  Geg^enden    zu 

anmelden,  sind  die  Bildungen  der  untersuchten  Gegend  durch  Vergleich 

der  am  hanfigsten  daselbst  aufzufindenden  Petrefakten  mit  denen,   welche 

in  anderen    «chon    bekannten   Gegenden    vorkommen    und    durch  genaue 

Bfobachtnngen  über  die  Aufeinandersetzung  der  Schichten,  endlich    über 

ihre  mineralogischen  Bestandtheile  bestimmt  worden.    Eine  viel  vollstätt- 

dij^re  Darstellung  aller  Petrefakten,  die  in  hiesiger  Gegend  vorkommen, 

ood  welche  Gkbsl  im  Begriff  ist  zu  bearbeiten,  so  wie  die  erfolgreichen 

Totersuchnngen  I>unKBR'a   Aber  die  Petrefakten    des  hieländischen  Juras- 

ticehen  Meerbusens    werden    vollkommenere   Kenntniss     der     einzelnen 

Schickten   gewähren.    Die  Bestiflimnng  des  Altera  der   vielfältigen  plu- 

toaitehen  Mafisen^  die  im  nahen  Härme  und  den  andern  zeratreuten  „Übet- 

8*^Jgt"lngelfl  der  Tmge^ei^d  hänfig  hervortreten ,  und  ihre»  Verhältnisses 

zn  den  ^Gbergangs''- Gebirgen   und  zu  den   Hebungen   der   secundärcn 

Klötze  bleibt  dem  Zwecke  des  Vfs.  fremd ;  es  ist  eine  grosse  Arbeit,  welche 

noch  nicht  vailig  ausgeführt  und  nur  dnrefa  cn  aligemeinea  Stadium  aa 

*^wiD|^n  ist  —  eine  Arbeit,   welche  erst    nach   Beendigung  der  tiefen 


Forscbungeo  6.  Rosb's  fiber  die  innere  fieiohaieiiliek  maBdger  Feisarfeo 
mSe^licb  seya  wird^ 


WosKOBOiniKOw :  Reise  durch  des  aörd liebe  PerHem  (Ermaits 
Archiv  für  Ruttland^  V,  674  ff.)  Als  theologische  ResuLtete  Aber  die 
«»Unsudite  Nord-Hülfte  von  Persien  ergraben  sich  folf^ende: 

1)  Daui  System  von  Kalk  -  Schichten  mit  Mergeln  and  eioem  ihnra 
untergeordneten  grünen  Kandigen  Mergel  scheint  zu  der  ältesten  der  hier 
vorkommenden  Formationen  und  namentlich  au  einer  ftltem  als  Bergkalk 
an  gehören.  Aus  Mangel  an  Versteinerungen  kann  aber  ihre  Bedeutaag; 
bisher  nicht  genauer  ermittelt  werden. 

2)  die  Schichten  des  Steinkohlen-Gebirges  und  die  metnmorphiscbeB 
fallen  meistens  gegen  WSW.  An  den  Küsten -Gebirgen  findet  man  aber 
alle  Schichten  der  übrigen  Formationen  meerwärts  geneigt. 

3)  Die  Kreide-  und  Numrouliten-Schichten  xeigen  sich  nur  am  Nord- 
Abhänge  der  Bergkette  uud  auch  dort  nur  in  geringeren  Hohen.  Am 
Sud-Abhange  fehlen  sie  durchaus. 

Aus  allem  Diesem  scheint  hervorzugehen,  dass  die  erste  Erbeboji; 
des  il/^iir^-Gebirges  gleich  auf  die  Jura-Formation  folgte,  und  doss  riot 
zweite  Erhebung  desselben  statt  gefunden  hat,  als  schon  die  Kreide- 
Schichten  und  die  Nummoliten- Kalke  an  dessen  Nord- Abhänge  abgelagtti 
waren.  Durch  dieses  zweite  Ereigniss  wären  sodann  aurh  die  ziilttit 
genannten  Schichten  geneigt  worden.  Man  kann  jedoch  ihre  Neigno^; 
auch  dem  später  erfolgten  Einsturz  des  Beckens  zuschreiben,  in  welchem 
sich  jetzt  das  Ka^pische  Meer  befindet,  indem  die  ganze  weit  ausgedehnte 
Ebene,  welche  der  Gebirgitkette  gegenübersteht,  eine  ungewöhnliche  Hube 
fiber  dem  Spiegel  des  Kaspisehen  Meeres  besitzt. 

4)  Da  nun  der  Bergkalk  meist  die  höchsten  Punkte  desjenigen  Tbeiles 
dieses  Gebirges  einnimmt,  in  welchem  sich  die  Stcinkohlen-Formalioo 
findet,  80  darf  man  hoffen,  diese  letzte  auch  in  dem  Ilussisehe»  TrsM- 
koukasien  zu  finden 9  denn  in  .der  Provinz  Karakaeh  ist  es  ebeofslli 
Bergkalk  mit  über  ihm  liegendem  lithographischem  Steine,  welcher  un- 
geheure Berge  bildet  Die  Festung  Schuseha  liegt  auf  einem  derselben, 
auch  sieht  man  ihn  im  Distrikt  von  JelisawBiopol  beim  Dorfe  Saglik  in 
der  Nähe  des  dortigen  Alaunachiefer-Brncbes. 


•  B.  CoTTA  (Berfwerkafreand,  1847,  Xl,  997)  bedauert,  dast  Fsavoiu  bei  der?  'c 
Nainr  der  Sache  nach  sehr  hypothetlaehen  Erklining  der  grocsiirtigeii  paralUlM  FIl- 
ttloag  der  den  Harz  ungebenden  FlOti-Sehiehten  Cauiaea's  Bephaehtojigen)  so  wie  ^^ 
selalgen  (Jahrb.  1839,  S.  379;  1840,  S.  292;  1841  S.  556;  1842,  S.  206)  nicht  berocUieh- 
tigt  hat.  Er  zweifelr,  das«  alch  die  ThfiringUchen  Erhebunga-LInlen,  welche  ganx  f«0' 
llrt,  ab^r  parallel  Kwlaehea  horizontal  gelagerten  Fldtzgeblrga-Strtcken  rertbeflt  sit^f 
mit  FaAVOLLi'a  gegebener  Erklfirnag  Terefnlgen  iaaaea. 


»7 

A.ScACCHi;  Au.swtirf  e  vonLcusit-Krj^tallen  durcli  den  Vesuo 
IjUMlt  ewiii,  fasc  LXXXVII  \  15  pp).  Im  Jahr  1839  warf  der  Vesuv 
ahliriche  Pyroxrn-KryAtalle  aus,  die  in  grosser  Entfernung^  vom  Krater 
ifderfteleii  (ScACCHi  lezioni  geol.  172).  Am  22.  Apiil  1845  {RacoUa  Mcien- 
\f.  di  Homiy  An.  /,  Nr.  12),  am  10.  Febr.  und  22.  Juni  des  letzten  Jahrs 
1847  ?],  das  letzte  Mal  wahrend  der  Anwesenheit  des-Vfs.,  erfolgten  Aus- 
würfe von  Leuzit  •  Krystallen.  Nach  1830  erhoben  sich  aus  einem  tiefen 
^rliUmde  seines  Kraters  nur  kleine  Rauchkrgel ,  worauf  dann  allmäh- 
lich Lava  aus  demselben  hervorsfieg,  endlich  1845  aus  dem  Schlund  uberfloss 
und  erstarrend  zuletzt  in  Form  eines  Kegels  so  hoch  anstieg,  dass  man 
den  Kp^el  über  den  Krater-Rand  hinweg  in  Neapel  sehen  konnte.  Nur  bei 
etwas  stärkerem  Andrang  wurde  dann  etwas  Lava  in  die  Höhe  geschleudert 
und  dauiit  auch  eine  Menge  Leuzit-Krystalle,  die  zuweilen  ganz  rein  von 
Lara  waren.  Sie  hatten  Erbsen-Grosse,  waren  einzeln,  selten  zu  zweien 
oline  Winkel-Gesetz  zusammengewachsen,  durchscheinend  oder  durchsichtig, 
in  ^c'wis8en  Hiclitungen  gestreift,  an  den  Körperkanten  etwas  abgestumpft, 
»oiist  aber  gewöhnlich  von  sehr  reiner  Krystallform ;  an  denen  vom  22. 
Juni  jedoch  sind  die  Kanten  und  Ecken  oft  etwas  weniger  scharf  und  ist 
dann  die  Form  mehr  kugelig,  der  ganze  Krystall  aber  zuweilen  von 
den  die  dreiflächigen  Ecken  bildenden  Seiten  aus  zusammengedruckt  und 
diese  Seiten  selbst  mehr  ausgedehnt  Am  22.  April  1845  leitete  der 
Führer  den  Vf.  an  die  Stelle  ,  wo  die  Leuzite  im  Februar  ausgeworfen 
worden  waren ;  und  er  gelangte  auf  einer  harten  Lage  von  Lava,  die  sich 
u  jenem  namlieben  Tage  ergossen  hatte,  gegen  die  Spitze  des  brennenden 
Krf^ls  hinan,  welche  in  häufigen  Explosionen  glühende  Felsen  und  Lapilli 
aosstipfts.  Da  sah  er  denn,  dass  die  schlackigen  Lapilli  mit  kleineu  Grnppen 
vnn  Leasit-Krjstallchcn  gemengt  waren,  die  mehr  oder  weniger  frei 
waren  von  Lava-Substanz.  Diene  Kryställehen  waren  durchscheinend, 
S""-  Millim.  gross,  die  Gruppen  hatten  5—13  Millim.  Durchmesser. 

Erwflgt  man  nun,  das»  die  mit-  ausgeworfenen  Lapilti-  und  Lava-Stflcke 

im  Aai^eiibltcke  ihres  Niederfallens  so  weich  waren,  dass  man  die^etzten 

mittelst  ehies  Stockes  eindrucken  konnte ,  femer  dass  die  Leuzite  leichter 

Kknelzbar  sind  als  die  Lava -Massen  selbst,  dass  die  Ecken  und  Kanten 

d^r  ioa^eworfenen  Leuzite  abgerundet  waren,  dass  diese  Lava  noch  zuweilen 

natu  Fimiss-artigen  Überzug   fiber  die  Krystalle-  bildete,   so  ist  es  klar, 

^^  die  Kraft,  welche  beide  In  die  Höhe  schleuderte,  im  Innern  des  6er- 

%^  rioe  iltere  Masse  von  Leuzit-Lava  in  erweichtem  Zustande  vorgefnn- 

^«1}  xerrissen ,  die  feuerbeständigeren  Leuzite  vom  weicheren  Lava -Teig 

S^tKnnt  und  beide  einzeln  ausgeworften  haben  müsse.     Und  in  der  That 

fndet  man  an  der  PutUa  dei  Miiutiori  auf  dem  Monte  Somma  wie  unter  der 

Stadt  Poaifi^t*  älire  leicht  zerbrechliche  Leuzit-Porphyre,  welche  in  Form 

und  Grösse  ganz  fihnliebe  Leuzite  enthalten  ,    während  der  Vf.  sich  nicht 

erinnert,  dergleichen  ]e  In  neueren  Lagen    wahrgenommen  zu  haben.     Es 

*i<l«rlegt  sieh  daher  leicht  die  Meinung  (Cbmpt.  rendus,  1845,  Ao^O,  dass 

^  Leuzit  -  Masse  flössig   emporgesehlendert  worden   seye  und  sich   erst 

^^  ihrem  Wege  durch  die  Lnft  krystallisirt  habe.     Eben  so  unrichtig  ist 

JHJifgaii?  tm.  7 


OS 

die  Aufcabe  (OmI.S  ilüss  der  Vesut  am  22.  April  t84S  durch  Siare  ang;«- 
l^ffeae  Pyroxeu-Ktystallc  aasgesclileodert  habe:  so  beachaffene  Pfroxeae 
kdnnteu  nur  aus  dem  Krater  selbst  g;ekonimen  aeyii. 


Db  Vbrtceoil:  Note  iiber  den  Parallelismus  zwischen  den 
paläozoischen  Gesteinen  N,'Amerika*9  und  Europa**  mit  ein^r 
Tabelle  der  den  beiden  Kon ti  nenten  gemeinsamen  Arten (Bti/f. 
ffM.  1817 ^  by  IV,  646—710).  Der  Vf.  durchg^ekt  die  voo  den  N.-Ajneri- 
kanischen  Geuloj^en  aufgestellten  Gebirgs- Abt  heil  ungen  in  New -York 
I3h,1846^  617,  1846,  106,  184Ty  230,  748],  wie  in  den  Staaten  Ohio,  Ken- 
iuckff  und  Indiana,  vergleicht  sie  aufs  Neue  mit  den  Europäischen,  stellt 
die  beiden  Kontinenten  gemeinschaftlichen  Arten  in  eine  Tabelle  zusam- 
men und  durchgeht  sie  kritisch 

Wir  wiederholen  die  Reihen  -  Folge  der  Neu-Y&rker  Schichten  in  der 
nachfolgenden  Tabelle,  welche  die  Resultate  der  Arbeit  db  VBRrsEoiL's  zu- 
sammengestellt enthält,  lassen  aber  die  Übersicht  der  Gesteins-Polge  iu 
den  andern  genannten  Staaten  nach  den  Arbeiten  von  Dals  OwBrr,  Matvibs. 
LocKB,  HiLDRBTH  uud  FosTBR  mit  DB  VBRjfBuiL's  Parallcl-Reihe  der  Enn»- 
päiichen  Formationen  einer-  und  den  NeU'  Yorker  andrer-aeits  noch  Tor- 
angehen. 
In  Kuropa.  In  Ohio^  Ktniuchy  and  Indimna.  In  Ntte-Ytt. 

!8)  San4iteioe,  Schiefer  und  Kalke  GMUlatone  Grff)      1 1  N«-  31. 
7)  Stelokoklen-KAlketefn,  voll  Hdblen  |  i  N».  M. 

6)  Feinkörnige  gllnimeri|;ePMnnlte  ilVaatriey  Sm>t)l    No.  29u 
Devon-System        S  *^  Scliwnrae  bitumlnftse  Scblefer  l    No.  25. 

{  4)  Muschel- führender  nnd  obrer  KoruUen-Knlk  l    No.  20-23. 

Obres  Sllur-S.  3)  Cllff  llmestone  (kieselig  nnd  Talk-kaltl^  1    No.    9—11. 

19)  Kalk  and  binne  Mergel 1    K<K    4—«. 

Untres  SllurS.       j  |)  oiehje^  Kalkstein       '    No.     1—3. 

Die  Abtheilung  der  paläosoiscJien  Schichten  N.-Amorika'e  in  Forma- 
tionen  und  Systeme  hat  grosse  Schwierigkeiten.  Einestheilea  sind  die 
Formations  -  Glieder  nicht  nur  sehr  ungleich  an  Art  und  Zahl  in  Bmropa 
nnd  Amerika,  sondern  auch  in  den  verschiedenen  Staaten  Amerikai*s  nelbst, 
wie  die  vorangehende  Tabelle  zeigt  ;  anderntheils  mangeln  bei  der  bb- 
gestört  gleichförmigen  Lagerung  alier  Schichten  die  geulogiachen  Be- 
greniungen,  wie  bei  dem  in  allen  Teufen  erkannten  Übergang  einer  An* 
sahl  von  Petref akten  -  Arten  aus  einer  Schichten  •  Reihe  in  die  andere  die 
paläontologischeu  Grenz  •  Zeichen  nnd  hiamit  aller  Anhalt  für  AeAsnu's 
Theorie  einer  wellenartigen  Wärme-Abnahme  der  Erde, 

In  der  nachfolgenden  Tabelle  hat  db  YBRifEuiL  die  weiter  heraufge- 
hende Schichtenfolge  (Kohlen -F.)  der  vorhin  erwähnten  Staaten  mit 
der  in  Neu -York  verbunden.  Wir  haben  es  darin  femer  mittelat  eines 
— E—  (zwischen  2  Strichen)  noch  eingezeichnet,  wo  die  Amerikaaisebe 
Petrefakten-Art  in  Europa  in  höheren  oder  tieferen  Schichten  als  ia 
Amerika  vorkommt,  und  noch  eine  Rubrike  für  das  Vorkommen  einiger 
der  verbreitetsten  Arten  in  Armemau  nach  einer  vom  Yf.  untersnchtea 
Sendung  Abich's  beigefügt  (auch  die  Kohlen-Formation  kommt  mit  einigea 
bezeichnenden  andern  Arten  dort  vor).  Ein  B  in  derselben  SfMÜte  be- 
deutet Boiivia. 


m 


HoloptyeliD« 

MWlUaioiBs  Ao.  .  .  . 
Dfidrodas-Zahn  .  . 
Asterolepis  EiCHW.  tp, 
Calynene 

Maactbaclii  Brok.  .  . 
rar.  semarim  Coaift.      . 

Fiacbcri  ElcHw.     ... 

paacute  Brö«.       ...  I 

vtriolRri«B«K.,  MOwMtCH.i 

erasUeaoda  Whi.r.    .    .    t 

BsMatRtTrtBtoBensiaEMs.  \ 
Lieha« 

?laeiaiaU  Whlr.  .  .  . 
Ceranru« 

pleareiaathemiu  Grb£« 
Triaoelens 

Caraetaei  Horch.  .  . 
Phacopa  ?caiidatila  .     . 

Haoananni  Br«r.  «p.   . 

Dalnaai  Portl.     .    .    » 

liamlurua  Grbeiv  .    .    . 

aiacrophthalnias  Brok.  «p.    .  . 

Caii/meme  bt^fo  Greeii  .... 

A$apk.  megaiophihaimm9TR909T 

Cmtsmeme  Utifrons  Br.      •   -  - 
Crypbaen« 

eaUitelea  Grxes  .  .  . 
Baaiaitos 

BarTi«asb  Mvrch.  •  . 
HeaialoRota« 

delphiaoeqihRliu  Greex 
Cheirurns 

fatignb  Beyr ' 

SphaerejKochns 

ninu  Beyr.  ...» 
^KBoatna 

WIM  CORR.    ..... 

PhillipaiA 

MBialferR  Phill.  »p,  . 
Ortboceratites 

eoonaRU  Whlr.       .    . 

Caawr.  Trenionemsi*  Crr. 

aaaalatiia  Sow.      .    .     . 

^francH  Troost  .  . 
,  caianaa  Koro.  .  .  . 
Litnites 

coBvolvana  Schltr.  .  . 
voaiatites 

vMctorta»  Kowtts.      .    . 

mronoa  Boc«.  ,  .  . 
na»!  Hos 

tobcfcRlRtot  Sow,      .    . 


.28 


.10  11. 


.19. 

.  ?  . 


.23. 


.10. 


3  4 


4  .6 


.  Jt  ^-. 


U  15 


.19  30  21.23. 
.  .  ,   .  .33. 


.10  . 
.10. 


.30  31 


34 


.31 


3. 


.26. 


29. 


29.31 


100 


r-aooe  —  e^t*)«   »n 


Se«eiSS$^e«9 


5«; 


Belleropho« 

binlcat  Sow 

•triRtiM  Fek 

Drei  Flcm 

bllobataa  Mvach.  .    .     . 

dllatatiu  MvBcn.  .    .     . 
Plcarotomaria 

lentieuliuris  MoACn.  sp, 
Subniites 

elongatoji  £ms.       .    .    . 
Eaoniphnlas 

earbonnrins 

Inachus  catliloides  Cohr. 

peatangnlatus  Sow.    .     . 
Macrocheilns 

curviliueo«  PuiLi.  sp,    . 
Chemnltzia  (Loxonema) 

nextlls 

Marchivona 

bllineata  Gr.  tp,   ,    .    / 
Avicttla 

Damnonlensis  Sow.    .    . 
Pterinea 

faiciculata  Gr.  i 

.    Avicnia  flabeUa  Coaa.i 
Modiola 

'   squamlfera  Phill.      .    . 
Inoceranitts 

Cliemnngensis  CoxB. 
Cardtum 

loricatum  Gr 

Laeina 

pnMivtH  Gr 

•  vagosa  Gp.  i 
Poaldonia  lyrata  Coait.( 

Grammyala  Vbrh. 

HamiltoDeuis  V.   .    .    . 
Sangulnolaria 

donata  Gr 

AUorUma     (SangninoL 
Pbill.) 

snlcatani  % 

Pholadomya    elongaia  ( 

MORT .5 

Terebratnla 

•  ooboMes  Sow 

delleza  Sow 

•  eaaeate  Dalm 

maiglaalU 

reticalarto  L 

l  SCHLTH. 


T.  spiooM  Hall  {  *  * 
hemisphaerica  .  *  .  . 
eoBcentrlea  Boca  .     .    • 

tamida  Dalm 

WllMDi  Sow 

Rolnyi  Lev 

plaaomilcata  Phill.  tp, 

Pentamerut 

.    oblongus  Sow 

caleatiu  Dälm.  m».  t 
Terebr.  tumida  EiCBw. ) 

Splrifer 
eyrtaena  Dalm.     .    .    . 
■uleatiis  Dalm.  I 

Delthyrls  lOpHcateHALLi 
erisput  Dalm.  j 

'   Delth.  stamioea  Hall{  * 
bilobu«  L.  t 

Delth.  Varica  Cona.i  *  * 
naeroBatas  Coivli.  I 

Sp.  nHiCTOBalns  Schlth.! 


II  , 


15 


II  . 


.1011.  .14  15 
.  .  II  .  .  .  . 
.10 


.  II. 
.11. 


.10?  , 


II. 
11. 


II. 
II. 


15 


.21.23. 


•i 


.21. 


.27 


.23. 


.23. 


.21.  .   . 
.21.33. 


.23. 


.2«. 


.2021.23.  .  .27 
..  21.23.  .  .  . 


.21.23. 


27. 


.21.23.  .  .27    |.  •  •  ,• 


101 


^••22222  2 

S«:2SS5;?S9§:^»&g5 

^9t^ 

1 

.IT 

eultr^tt»Ri»Eii.i 

.  ?  .   .  .  21 .  23 

Dellb.?DrormCoxft.( 
beterodltu  Drs.  •    .    • 

•  .      .  .21.23 

Veraeaüi  MnacH.     .     i 
Dellh.   euspldate  Hali.( 
Kieatu  Mary 

••     ••*•.•    • 

27  .  . 

A 

.  .31 

•rriatw  Mabt 

attennatns  S«m>     .    .    . 



2930. 
29.1031 
2930. 

cupidAttt«  Mart.      .    . 

Vfn  EiCHw 

Or  t  b  i  •  testudiiuirU  Dalm. 
dcgutala  Dalm.     » 

i  !  .*  4  *  6 

.  .  .10 

...  II 

0.  CABalis  MuRCH.i  ' 

'.!!!!'* 

11 .   ...  15 

• 

■triahila  Schith.  sp.     , 

........  24  ...   . 

unboaata  Conw.    •    •    • 

23 

creaUfria  Phill.  tp,      . 
maplMta  Mart.  f  .    . 
Xieheliai  Lbt.  »p.     .    . 
Lepra« na  dqiras«  Sow. 
tobplam                            ^ 
Stnpho«.    sabpl.    CoifR.$ 
tranvnMlis  Dalm.   . 

: : : : : : 

. '. . '.  .* .'  * . !  \ 

\ .'  .'loiV. .' ; !  15 
....  11 

27  . 

;  .*  !   .'2021  \\\\\\\ 

293031 
.30. 

29  .  31 
.30. 

.30. 

....  II 

Datertxei  MvRca.            ^ 

Sfropb.    Inaeqnlstrlata   > 

C»aa.                           ) 

UticMta  CoMR.       .    .    . 

23 

23 

Choaetet  nam  Tkrji.   . 

^•mlauUlR  SCHLTH.    M. 

Prodaetus 
«lUadcRtM  Mvmra.    . 
Virptlenlatua  Mart.  .    . 

; ; ; ; ;  ; 



21 

212223.  .  .  «T  . 

*.  !  31 

293031 
293031 

.3031 

A 
B 

Cora  R'O.                         1 
Pr.  teanistriahu  VcRR.i 

Pr.lobRtiiB« 

ponctatna  Sow. 

293031 
.30. 

oMtatiu  Soi|.    .         .    . 

■    ... 

Hfpaathoerlnltea 
decorva  Prill 

....  II 

Cidarilea? 
Kml  MäRaT 

2930. 

ravoKltea    aponcitea    et 

T.  polfiBorMiaa  .    .    . 

A 

Porltea»                  '^ 
latmtlaetm  Whlr.  tp. 

FangiaGothlundlcaL. 

CatmlpoTB' 
eKharoldea  et 

^    iabyrlnthlcR    .... 

Stronatopora 
coaceatrie«  Gr.      * 

•  •  •  • »  • 

...  .11.13.  .    . 

.  .  .10 

•  •     .11     .... 

.  .  .  .20 

•   .  . 

,    .    , 1011 .         , " 

.      . 

,    ...    II  

«IHnoaaa  Kork.     .    .     . 

••••• ** 

29  .  . 

Cy^tbophyTrum' 
■itnran  8cHt.TH.              i 
CaaialaoonineopiReMiCBH.i 

^P*RD.  «.      ^ 
upOlaria  Prill   <«. 

29.   . 

.  ♦  .  4  ,   . 

.30. 

r 0  •  u  1 1  n  a  cyllHdrlcR  FiacH. 
»p 

.   .  31 

'Vca\vj/*;.-r^" 

.  . 10.  .  .  .  •   . 



•    PRIllIM 

( lacedil. 


treRRt  di<f*e  Art  iR  elBC  alhiriactie  RRd  eiH€  devoniache ,  wl«  rb  VeRRBviL  «IrrM, 


IM 


!iS;:8:3SS$s;SS 


§:s^ 


PlenrodlctTam  proble* 
i  Gr. 


maticnm 
T^ntacnlites     ornatus 

Sow 

Graptolithtt«    tagf iU- 


ap 
rii 


las« 


l?tilodletya  Unccoiatk . 


56 


.21. 


13. 


Diese  ausführliche  Arbeit  ist  norh  reich  an  werth vollen  Betrachtan- 
gen,  welche  indessen  hier  alle  mitsutheilen  es  an  Raum  gebrichL  Der 
Vf.  will  noch  eine  zweite  folgen  lassen  und  bemerkt,  dass  J.  Haxi.  ein 
Werk  über  die  Paläontologie  New-York'^  in  Arbeit  hat,  wovon  der  I.  Band 
80  Tafeln  mit  unter*siluri«cben  Fossil -Arten  enthalten  wird.  Nor  einige 
Notifzen  wollen  wir  aus  diesem  Aufsatze  noch  mittheilen. 

S.696  8telltderVf.  ein  neues  Mnxchol-Genns  G  rammysiaaof  mit  einer 
in  3  Abbildungen  dargestellten  Spezies,  Gr.  Hamiltonenais.  £8  ist 
gleichklappig,  ungleichseitig,  geschlossen,  zweimuskelig,  der  hintre  Moskel 
viel  grösser:  der  Mantel  -  Eindruck  einfach  ,  Bogen -förmig  gegen  dr« 
vordem  Rand  des  hintern  Muskel  -  Eindrucks  einmündend  (wie  bei  Cypri« 
cardia  und  Cyprina);  Schlossband  äusserlich;  Schlosszahne?;  vom  Buckel 
gegen  die  Mitte  des  Unterraodes  läuft  radial  eine  breitgewölbte  Rippe. 
DicKCs  Genus  enthält  noch  einige  andere  Arten,  wobei  die  Nucula  ein* 
gulata  His. 

Hall  hat  ein  Genus  Endoceras  aufgestellt  fdr  diejenigen  Ortho- 
ceraten, welclie  noch  eine  Rohre  im  Siphon  enthalten,  wie  O.  bisiphonatos 
Sow.;  sie  sind  silurisch,  zumal  unter-silurisch. 

Paloechinus  =*  Melonites. 


FoDnnsT:  über  Dolomite  nnd  Do  I  omitisation  (Jüsiovre  de 
la  Dolomie  und  ResuitaU  ^ommaires  d*une  Exploration  giotofique  du 
TffTol  meridionai^  exir,  des  Arm.  d,  l,  Soe.  d'agricult,  ds  Lyon.  19-fT).  Im 
ersten  der  erwähnten  Aufsätze  handelt  der  Vf.  in  mehren  Kapiteln  —  wovon 
uns  bis  jetzt  nur  eines  vorliegt  —  die  „Mineralogie  des  Dolomites"  ab 
(dahin  die  chemischen  Arbeiten  über  kristallinische  Spathe,  Entdcckaiig 
der  Talkerde  und  Nachweisung  derselben  in  Kieselerde-haltigen  Mineral- 
Körpern  u.  s.  w. ,  krystallographische  Forschungen  die  Spathe  betreffend, 
Theoiie  des  Isomorphismus  und  AnwendiHig  derselben  auf  die  Klassifika- 
tion der  Spathe  lu  a.  w.)*  —  In  der  zweiten  Abhandlung  erstattet  Focrivst 
Bericht  liber  seine  nach  Tyroi  unternommene  Wanderung.  Wenige 
Streitfragen    Hessen,  nach   ihm,  Mineralogie   und  Geologie  so  rasdi  vor- 


*    Hall  unterBchefdet   14  Graptolithcn-Arten  im  Hudson  -  Schiefer  und   dacuaier  die  4 
EuropftUchen :  Gr.  pristt«,  Gr.  sagittariiis,  Gr.  acalaris,  Gr.  tenuie. 


199 

ichreilesy  «U  jca«  fiber  di«  Dolomitisatian  kalkiger  G«t(eiae  unter  Ein* 
liass  der  MeUpbyre.  Keine  wahrscheinliche  Erklärung  war  ftlr  die  Da> 
lomitisatioos-Tbeorie  Ton  chemischer  Sexte  möglich.  Eine  wiederholtA 
Uotersochong  der  Örtlichkeiten,  wo  diese  Theorie  en4stand|  und  der  La- 
^rungs-Vprliältnisse  von  kohlensaure  Talkrrde  haltigen  Kalk  •  Gebilden 
schien  notb wendig.  Solche  Rucknichten  führten  F.  nach  Tyrol,  Die  so 
berühmte  Gegend  um  Predawto  seigte  ihm  die  deutlichsten  Spuren  eines 
energischen  Metamorphi^mus  9  der  Jedoch  nichts  gemein  hat  mit  der  Do- 
lomitisalion  iu  der  ursprünglich  ihm  beigelegten  Bedeutung.  F.  ist  ge- 
neigt, Sjenit-Oebilden  die  Wirkungen  zususchreiben ,  welche  Melaphyren 
bcigtmetten  wnrdeo  u.  s.  w. 


C  Petrefakten-Kunde. 

G.  G.  61KBBC. :  Fauna  der  Vor  weit;  I,  11,  Vögelund  Amphi- 
bien(Let^t^  i847,  217  SS.).  Über  die  erste  Abtheilung  dieses  Bandes 
Üben  wir  schon  früher  (Jb.  1847,  645)  berichtet.  In  der  zweiten  finden 
wir  denselben  zweckmisigen  Plan  und  dieselbe  sorgfaltige  Ausführung 
wieder.    Aufgezählt  werden : 

VSgel:  sind  zu  wenige,  um  eine  brauchbare  Zusammenstellung  zu 
Kefem.    Die  Knochen  beginnen  mit  der  Kreide. 

Reptilien:  bieten  100  Genera  mit  306  fossilen  Arten,  wovon  80 
Genera  mit  166  Arten  ausgestorben  sind  ,*  20  G.,  welchen  139  Arten  anheim- 
fallen ,  kommen  auch  noch  lebend  vor  ;  das  YerhSItniss  zwischen  den  leben- 
den und  fossilen  Arten  ist  daher  wie  bei  den  Säugthieren  =s:  S'/^- 1 9  ^^' 
nor  fossilen  nnd  der  zugleich  noch  lebenden  Genera  =  4:1,  der  fossilen 
Art»  ana  beiden  =  6:5;  aber  je  nach  den  einzelnen  Ordnungen  ergeben 
nch  grosse  yerschiedenheilen.    Es  finden  sich  nftmlich: 

bloss  foss.  OeaerR  mit  fos«.  Artea      aoeli  Icbeade  Oeaera  mit  fi»ss.  Artea. 

Schildkröten  .     .      7 8         .    .     .     .     8     .     .    .        64 

Echsen       «     •     .     65 148         .     .     .    •     5     .    •    .       28 

Sphingen      .    .      2 2         .     .    «    .    4    .    •     .        10 

Baliachier      .    .      6    .     .    .    •    .        8         .    .    .    .    3     ,     .     .       37 

80  166  20  130, 

von  welcher  Ungleichheit  der  Yf.  den  Grund  nicht  in  der  suflUligen  Er- 
^Mltnags-Fahigkeit  der  fossilen  Reste  [die  doch  bei  den  Schlangen  gewiss 
von  grossem  Einfluss  anf  unsere  jetzigen  Resultate  gewesen  ist],  sondern 
in  der  nicht  zur  Form-Manchfaltigkeit  geneigten  typischen  Ausbildung  und 
B  der  geologischen  Entwickelungs-Folge  findet.  Die  Schildkröten  beginnen 
w  Ende  der  Jura-Zeit ,  aber  Land  -  Schildkröten  erscheinen  am  Ende  der 
Tertiar-Zeit  Dia  noch  lebenden  Echsen  -  Geschlechter  (Lacerta  und  Cro- 
codilos)  erseheinen  erst  in  Jura  und  Kreide ;  die  ausgestorbenen  schon  im 
Rothiiegenden  nnd  geben  Veranlassung  sur  Gründung  von  vier  ganz  fremden 


lOi 


Famlien;  ScMangm  and  Batrachter  sind  nur  terfür  bckaDnf,  vnd  treiii|;er 
von  den  lebenden  Formen  abweichi-nd.  Die  gesammte  ZnaammenatelluDg 
ergibt  folgende  Tabelle: 


ii 

Tri».. 

Jora-G^blrge. 

i 

TertiXr  -  Gebirge. 

B 

bleiea  Geaera. 

s 

« 

6 
9 
90 

D  < 

1 

X 

Ii 

i 
1 

i 

1        ^ 
i      1 

d 

fa3 

i 

i 

S 

s 

s 

5 

1  5 

ii 

1  4 

Ii 

1  ^ 

ii 

CheloJ 
nier. 

Sau. 
rier. 

Opbi- 
dier. 

Batra. 
cbier 

;  lebende 
fossile 

!  *ig«ne 
lebende 
fossile 
eigene 
lebende 
fossile 
eigene 
lebende 
fossile 
eigene 

i  6 
4  6 

81t 
7  10 

9  1*6 

7    8 

* 

7  9 

e  7 

1    1 

•  • 

7  40 
4  17 

•  • 

6  7 
4  4 

4    10 
4      6 
4      5 
2      2 
26  50 
1021 

3  7 

1   1 

7  9 

4  5 

1117 

3   7 
2  2 
2  2 
1   4 
1   1 
1    1 
i   ? 

3    36 

5  20 
1       1 
1       1 
l      6 

1      4 
l       1 
l       1 
3      5 

6  8 
6      8 
18  45 

1   2 

1   ? 

8  11 

9  15 

7  9 

841 

6  7I 

36  67 

12  28)11  52 

5  10 

Es  gab  also  Reptilien  seit  dem  Kupferschiefer,  viel  früher  als  Sänge- 
thiere  und  Vogel.  —  Die  einzelnen  Ordnungen  erscheinen  mit  grossen 
Zwischenräumen  so  nach  einander :  Saurier ,  Cbelonier ,  Ophidier ,  Batra- 
diier.  —  Von  ihren  Gattungen  kommen  nur  wenige  noch  lebend  vor ,  ent- 
halten aber  betrachtlich  melir  Arten.  —  Die  noch  lebenden  Gattungen 
nehmen  nicht  gesetzmässig  mit  der  Formations- Folge  au;  erscheinen  aber 
erst  mit  dem  Jura.  —  Die  ausgestorbenen  Genera  sind  am  Ende  der  Jura- 
Zeit  am  zahlreichsten.  Ausser  den  Echsen  sind  die  ausgestorbenen  Gat- 
tungen alle  auf  eine  Formation  beschrankt.  Die  auageatorbenen  Gattungen 
überwiegen  bei  Echsen  und  Batracliieru ,  die  lebenden  bei  Schlangen  und 
Sdiildkröteo. 

Hinsichtlich  der  Schreibart  wiederholen  wir,  was  wir  schon  anderwärts 
mehrfach  ansgedriickt  und  auch  bei  Anzeige  des  ersten  Abschnitts  ange- 
deutet, dass  man  einen  Unterschied  machen  müsse  zwischen  einer  z.  B.  nach 
Por.  und  einer  nach  Pom  benannten  Art  und  also  nicht  willkürlich  im 
ersten  Falle  auch  Crocodilns  Polii  sagen  dürfte ;  dass  man  überhaupt  am 
besten  thue  die  Eigennamen  aus  allen  Sprachen  im  Nominativ  unver- 
ändert zu  lassen  und  im  Genitiv  ein  einfaches  i ,  im  Adjektiv  ein  einfaches 
anus  (statt  ianns)  anzuhängen  ,  wenn  auch  alte  Philologen  Einwendungen 
gegen  diesen  Brauch  machen  sollten ,  die  aber  in  den  meisten  Fällen  nicht 
einmal  einig  seyn  wurden ,  wie  auch  der  Wohllaut  fär  das  Ohr  eines 
Deutschen ,  Franzosen ,  Engländers  ,  Italieners  einen  ganz  verschiedenen 
Ausschlag  geben  wdrde.  Auch  hätten  wir  gewünscht  die  einzelnen  Syno- 
nyme genau   in   chronologischer.  Folge  geordnet  und  das  Priori tät«-Recbl 


105 

in  eimrlnen  FUlen  strenger  gewahrt  zu  sehen.  Wie  wenig  diess  beohaehtet 
srj,  ergibt  s.  B.  die  Synonyiuie  von  Mosasannn  u.  A.  —  Anch  ersieht 
man  bei  der  angewendeten  Zitirnngs- Weise,  2.  B.  S.134,  135  u.  a.  a.  O.  nicht, 
ob  die  ersten  Zitate  so  dem  in  der  Überschrift  stehenden  Namen  gehören, 
oder  sieh  gar  nicht  auf  ein  Sjmonym  hesiehen.  Solche  Unannehmlichkeiten 
für  den  Leser  wui'de  denf  Hrn.  Vf.  künftig  zn  vermeiden  leicht  seyn ,  nnd 
sein  Buch  w(hrd«  dadurch  dem  Leser  noch  bequemer  und  wilkommner 
werden.  80  ist  es  auch  nicht  richtig ,  wenn ,  wie  auf  voranstehender 
Tabctte ,  die  Diluvial  -  Bildungen  den  tertiären  entgegengesetzt  werden; 
beide  sind  tbeilweise  gleich  alt,  aber  aus  verschiedenen  Medien  abgesetzt; 
sie  enthalten  z.  Tbl.  dieselben  ThieT-Arten.  Endlich  müssen  wir  anf  die 
Kechttcfareibnng  des  Namens  Robmeii  statt  RÖbibr  aufmerksam  machen. 


Fr.  V.  Hauea:  über  die  Cephalopoden  des  Muschelmarmors 
von  BMberg  in  KSrnihen  (Haidirg.  ges.  Abhandl.  I,  21-30,  Tf.  L).  Die 
Fossilien  in  Wulfbivs  »»pfaueaschweifigem  Helmiatholith"  in  K&mlheti 
sind  seit  1793  wegen  der  Schwierigkeit  ihrer  Auslosung  aus  dem  Gestein  un- 
beachtet geblieben.  Der  Vf.  hat  gleichwohl  eine  Anzahl  Exemplare  zusammen- 
gebracht und  bestimmt,  nämlich  Ammonites  floridus  S.  22,  Fig.  5—14 
(Nautilus  floridus  W.) 
A.  Johannis-Austriae  Klipst.  25, 

(Nautilus  cymbiformis  W.) 
A.  Jarbas  26,     »        15 

Ceratites  Jarbas  Mu. 

Nautilus  Sauperi  n.  26,    ^        1-^4 

Orthoceras  4p* 

Opalisirender  Muschel-Marmor  konunt  in  geringer  Enfwickelung  auch 
noch  vor  am  Berg  Ovir  bei  Kiagmfurih  und  zu  Hatl  in  Tifrol,  Da  er 
nun  cinestheils  gleicher  Formation  ist  mit  dem  Marmor  in  HaiUiaU  und 
Amssee,  anderntheils  mit  dem  Kalk  von  St.  Cafsian  ^  so  stellt  sich  nacli 
neueren  Beobachtungen  folgende  Kette  von  Punkten  des  Vorkommens 
dieser  Formation  dar. 

I.  In  S&d'Ttfroi 

1)  fifir.  Ca^Han  mit  7M  Arten  Petrefakten. 

2)  RmM  mit  Am.  Gaytani  Kupbt.  (=1). 

3)  »teiberg  s.  o. 

4>  Woehehü  (im  60.  von  Tetfßlim)  mit  A«  galeatus  (=  8). 
6)  Offir-Berg  mit  A.  floridus  (=  3). 

II.  In  den  ndrdliehen  Alpen, 

6)  HM  in  Tyroli  Muschel-Marmor  mit  A.  floridus  (=  3). 

7)  Berehiesfmden  und  UalUini  A.  Meternichi,  A.  tornutus,  A, 
neoinrensis,  A.  amoenns,  A.  galeatus,  A.  subumbiiica- 
tns,  Orthoceraaalveolare,  Belemnites,  Nautilus  etc(=8). 


106 

8  und  d)  MU9€€,  und  UmlUttM  mit  deo  vom  Vf.  friiiier  betchriebeneii 
^rten. 

10)  SyUai^m  Pykmi  Monotis  saliDaria  (=  6). 

11)  Neukerg  im  Tyr^l-Qruben^  desgl. 

12)  Hön^tehh  SW,  von  Wiem,  desgl. 

Wie  fremdartig  oun  aber  auch  diese  Fanna  denen  der  bekannten  Ge- 
birgs-Schiehten  seyn  mag»  so  ist  sie  von  noch  2  Abtheilangen  wahrschein- 
lich derselben  Formation  begleitet,  deren  Fauna  abermals  reich  an  Cepba- 
lopoden,  aber  in  den  Arten  abweichend  ist: 

B.  Wies  and  Ädneih  bei  Hallein;  8i.  Veit  im  SW.  von  Baien  bei 
Wien  \  Turee^a  und  Herrengrund  bei  NeusoM  in  üngaru,  n.  a.  Örtlicfa- 
keiten  in  den  Karpalhen. 

C.  am  RoeefeU  bei  Hallein :  ein  dunkelgrauer  Kalkmergel  ,  an  Gesteine 
der  fiFo^an-Formation  erinnernd. 


DiCKBsorr:  fossile  Menschen-Knochen  (Aead.  not.  ee.  Pkilad. 
1846,  Oct  6  >  Ann,  Mag,  naihiit,  1847,  XIX,  213—214).  D.  hat  eine 
reiche  Sammlung  fossiler  Thier-Knochen  östlich  von  Naieke%  im  3UeMouH- 
Staat  zusammengebracht.  Den  wichtigtsten  Theil  davon  bildet  der  voll- 
standige  Schädel  und  ein  halber  Unterkiefer  von  Megalonyx  Jeffersoni  ak 
Knochen  und  anderen  Tbeilen  des  Körpers,  die  auf  mehre  Individuen  hia- 
weisen.  In  ihrer  Gesellschaft  lagen  ein  B2r ,  ein  Rind ,  2  Hirsch-Arten, 
1—2  Pferde-Arten  und  Reste  von  einigen  noch  unbestimmten  Geschlechtem. 
Alle  wurden  in  einem  zähen  blauen  Thone  gefunden,  welcher  von  Diluvial- 
Drift  reich  an  Knochen  und  Zähnen  des  Mastodon  giganteum  bedeckt  wird.  In 
dunkelblauem  Thone  ist  aber  auch  ein  Os  innominatum  von  einem  Menschen, 
einem  etwa  16  Jahre  alten  Individuum  gefunden  worden,  indem  die  Epi- 
physen  von  der  Tuberosität  des  Iscliinm  nnd  der  Crista  des  Ilium  sich 
abgelöst  haben.  Fast  das  ganze  Os  pubis  fehlt,  und  der  obre  bintere 
Theil  des  Ilium  ist  weggebrochen  und  von  der  Gelenkpfanne  nur  noch 
die  Hälfte  vorhanden.  Farbe,  Dichte  und  alle  anderen  physikalischen 
Merkmale  sind  völlig  dieselben,  wie  an  den  übrigen  Knochen  jener  blauen 
Schichten.  Auch  kann  dieser  Knochen  nicht  erst  später  nach  dem  Unter- 
gang jener  Thiere  in  die  Thon  -  Schicht  abgesetzt  worden  seyn  ,  1)  weil 
das  aus  blauem  Thon  gebildete  Plateau  überhaupt  nicht  merklich  von  den 
Kräften  angegriffen  ist,  welche  auf  das  daranfnihende  Diluvial  -  Land 
wirken ;  2)  weil  dieser  Knochen  wenigsisns  2'  tief  unter  S  beisammen- 
ruhenden Megalonyx -Skeletten  lag,  welche,  nach  dem  Aneinanderliegen 
ihrer  Theile  zu  schliessen,  ruhig  und  ohne  Einwirkung  einer  Strömung 
oder  sonst  einer  fortfuhrenden  Kraft  hier  abgelagert  worden  seyn  müssen; 
und  3)  weil  dem  blauen  Thon  weder  in  seinem  obem  noch  untern  Theile, 
nämlich  weder  im  Niveau  jener  Skelette  noch  dieses  Knochens ,  irgend 
welches  Diluvial-Drift  beigemengt  ist. 


lOT 

Ch.  Ltbli.:  über  dlie  angeblich  g^leichseitig^e  Existenz  des 
Mensebeu  ond  der   Meg^atberien   im  MUHatifj^-TkoU  (the  Time» 
ia4By  Dec^  8  <  S11.UM.  JoorD.  1847^  ^,  Ul^  167—269).     Mehre  MTent-* 
liehe  BIAtfer  habeu  jeDe*|^leichEelti|pe  Existenz  behavptct,  weil   man  einen 
Theil  eines    menschliclten  Beckens  nnd  Megatheriam  -  Knochen   znsammen- 
grfnnden  habe  in  der  Mammuth-Schincht,  6  Eng^l.  Meilen  von  N&tehem^  von 
wo  jese  Reste  in  Dr.  Dicrbson's  Sammlnng^  noch  aufbewahrt  werden  nnd 
Mvwie  ihre  Fandstatte  von  Lvbll  ^enau  untersncht  worden  sind.    In  Jener 
Gegend  besteht   der  Boden   des  MU^UMtpfi  -  TkOe»  aus   ehier  Bildung, 
wdcbc  den  Ldsse  des  HkMn^Thale*  Ähnlich  ist  nnd  wie  dieser  viele  Land« 
Koncbjlie»  aus.  den  Gesehlecbtem  HeHx ,    Heiidna ,   Pnpa ,   Snodnea ,  an 
■Muicben  Steilen  aber  auch  Reste  von  den  Süsswasser-Geschlechtem  Lymnaens» 
PUuorbis,  Physa  und  Cydas,  alle  von  noch  in  der  Nähe  lebenden  Arten, 
nnd  xwar  bis  zu  etwa  80'  Tiefe,  dann  theils  Skelette  and  tfaeifs  einzelne 
Knochen  von  Mastodon,  Megatheriam,  Mylodon,  Biber,  Pferd,  Rind  u.  s.  w. 
enthält    In   diesem  Boden  haben  der  MiaMs^ip^  und   seine  Zuildsse  bis 
200'  tief  eingeschnitten,  ond,  indem  sie  die  steilen  Ufer-Gehänge  fortwährend 
unterwaschen,  verursachen  sie  beständige  Nachstfirznngen  und  Anhäufungen 
der  naebgesturzten'  Erde  und  ihre  Fossil-Reste  am  Fnsse  der  Ufer- Wände. 
Mmefae    Knochen -Reste  nun   hat    man   zwar   noch   in  natfirlicher  Lage 
in  diesen  Wänden  steckend    entdeckt  und  ausgegraben ;  die  meisten  aber 
in  den    erwähnten  Anhäufungen    an   deren  Fusse   oder  aus  diesen  ausge* 
waschen  in  dem  Flusse  selbst  gefunden,  also  auf  sekundärer  Lagerstätte. 
In  jenen  Anhäufungen  nun  ist  auch    das  erwähnte   Becken  vorgekommen. 
Indessen  sind  auf  der  Thal -Ebene  6ber  dem  Flusse  alte  Grabstätten  der 
Urbewohncr   der   Gegend    nicht   selten,     deren   Knochen  bei    dem   Ein* 
ftffirzen  ebenfalls   in  jene  Anhäufungen  gerathen,    und  werden  Menschen- 
Gebeine  überhaupt  auf  allen  Inseln  des  Mi99is^pp%  gar  nicht  selten   mit 
Knoehen   aasgestorbener   Thicre  zusammengefunden ,    beide    in    gleicher 
Weise  durch  bituminöse  Materie  geschwärzt.     Es  kann    daher  sehr  leicht 
andi  jenes  Becken  aus  einer  Jungem  Lagerstätte  mit  altera  Resten  ausge* 
storbener  Thiere  in  den  Anschüttungen   zusammengerathen  seyn.  —  Sehr 
bemerkenswerth  ist   nach  der  Versicherung  mehrer  Leute,    dass  die  Ans- 
böblongen  und  Vertiefungen   der  Schluchten  und  Wasser* Risse  in  |enem 
Loss-artigen  Boden  seit  etwa  30—35  Jahren   sehr  lasch  zunehmen,  viel- 
kicbt  der  vielen -Risse  wegen,  welche  das  Erdbeben  von  Neu-Mßärid  im 
Jahre  181 1-*  18 12  darin  verursacht  hat.   Insbesondere  versicherte  ein  Grund- 
besitzer, Colonel  WiJLsr,  dass  die  7  Meilen  lange  und  bis  60'  tiefe  Mammuth- 
Schlneht   mit  ihren   zahlreichen   Verästelungen   erst  von  jenem  Jahre  an 
entstanden  seye  und  dass  er  vorher  selbst   den  Pflug  ober  seine  jetzige 
Stelle  geführt  habe. 


DicKBsoff  zeigte  der  Akademie  zu  PAtMsl|»fti«Fttss-£indräoke  in 
Thon  vor  vom  lebenden  Alligator,  welche  in  Fonn  gänaKch  den 


108 

•(»geiiaDiiten  Vog^el-Fibrten  gleichen  iPraeeed.  Aemi,  Pkiiad.  1846 ,  Od.). 
iieh  habe  mir  solche  Eindracke  von  lebeudea  Thfieren  ebenfalls  versebaA 
und  kann  eine  Ähnlichkeit  mit  (den  Amerikaniscliea  fossilen  oder  andern) 
Vogel-Ffihrten  in  keiner  Weise  finden,  weder  in  Form  noch  in  SteUnng.  Ba.] 


J.  Barbamdb:  fiber  die  Braehiopoden  der  silnri  sehen 
Sehicbtenvon  Böhmm  (Haiotog.  gesammelte  Abbandi.  I,  367—475  ,  Tf. 
14—22).  Der  Vf.  berechnet  die  fossilen  Arten  des  kleinen  Silor^Beckens  in 
Böhmen  auf  800,  eine  weit  (grossere  Zahl,  als  die  weit  ausgedehnteren  Silur- 
Gebiete  in  RngUmd,  Schweden  und  Rmeeland  geliefert  haben.  Die  Braehio- 
poden machen  jetst  175  Arten  in  8  Geschlechtern  ans,  wober  merkwürdiger 
Weise  —  so  scharf  grenzen  sich  diese  jüngeren  Geschlechter  an  der  Silur- 
Formation  ab  —  Prodocttts,  Strygocephalus  und  Caiceola  gana  fehlen. 
Wie  in  Bnglend  und  Schweden  (nicht  in  Rue^lmndy  wo  die  nntem  Schichten 
nächst  Peterehtrg  vielleicht  mehr  durchsucht  sind,  als  die  obern)  ist  auch 
in  Böhmen  das  obre  Silur- Gebirge  reicher  an  Braehiopoden  als  das  untre; 
diese  4  Gegenden  zusammengenommen  betr&gt  ihre  Anzahl  in  diesem  kaum 
halb  so  viel  als  dort.  In  der  nntem  Abtheilung  herrscht,  ausser  in  Böhmen^ 
Orthis  vor.  Terebratula ,  Pentamerus ,  Spirifer  und  Leptaena  erlangten 
ihre  höchste  Entwicklung  überall  in  der  obern,  obgleich  erste  in  HuseUmd 
nicht  denselben  Formen  -  Reich tbnm  zeigt,  wie  anderwärts.  Auf  die 
einzelnen  Schichten  vertheilen  sie  sich  so 


c.        D. 

K. 

r. 

G. 

Scbieinr  Qaanit. 

Untier  Kalk.  Mittier  Kalk.  | 

ii     II  II 

Mit  andern  Ge- 
genden  gemein. 

Hier  beschrieben 
werden. 

Orthis    .     .     . 

.     .       1.7 

7 
20      . 

14     . 

48     . 

0    . 
2    . 

9    .  26 

Terebratula    . 

..0.4 

9    .  71 

Leptaena    .     . 

.     .       0     .     + 

11 

18     . 

0    . 

11  .  29 

Ldugula      .    . 

.     .       0     .     + 

(?)      . 

(?)    . 

(?)  . 

2    .     2 

Orbicttia    .     . 

.     .       0     .     -f 

(?)       .     . 

(?)    . 

(?)  . 

2    .     6 

Cbonetes    .    . 

. 

. 

.     , 

.     .     3 

Spirifer      .    . 

..0,0 

12       .     . 

22    . 

1    . 

4  .;:28 

Pentamerus    . 

..0.0 

0      .     . 

9    . 

1    . 

2    .  10 

39     175 
=  0,22 

Eine  auffallende  Dünne  der  Schaale  zeichnet  alle  Böhmieehen  Silur- 
Versteinerungen  aus;  die  Terebrateln  unterscheiden  sich  im  Allgemeinen 
durch  feine  Streifnng  und  scharfe  Faltung  von  denen  andrer  Formationen ; 
sie  uud  die  Spiriferen  siud  im  Ganzen  kleiner,  als  die  in  der  Kohlen-For- 
mation. Aus  der  geringen  Quote  (0,22)  von  Arten,  welche  Böhmen  mit 
ändern  €regenden  gemein  hat ,  ergibt  sich,  in  Übereinstimmung  mit  einem 
von  o'AncHuc  und  de  YBRifßuiL  aufgestellten  Satze,  dass  in  jener  frfibea 


IM 

Erd-Periodeim  Ganzen  di«  Spezies  keine  «llg^m^nere  Terbreitnng^  ^er  die 
Erd-Oberflidie  besaiuett  als  jetzt;  dazs  Lokal -Faunen  schon  ebenmassi^ 
enstirten,  nnd  dass  endlieh  die  Manchfaltii^keit  der  Mollnsken* Formen  kaum 
für  ^ering^er  als  }etzt  angenommen  werden  darf.  Bei  der  Eintbeilung  in 
Geschlechter  und  Familien  befolgt  der  Vf.  von  Buoh's  Klassifikation  mit 
Berücksichtigung  der  in  Folge  später  entdeckter  Thatsachen  nothig  ge- 
gewordenen Änderungen.  Jedem  Geschlecht,  Terebratula  und  Pentamerus, 
ist  noch  ein  reicher  Schatz  trefflicher  zoologischer  und  geologischer  Be- 
nerkungen  beigefügt ,  deren  Einzel nheiten  wir  uns  leider  rersagen  müssen 
hier  zu  wiederholen :  alle  ihre  Arten  sind  vortrefflich  beschrieben  und  ab* 
gebildet;  die  8  andern  Geschlechter  können  erst  im  zweiten  Theile  dieser 
Arbeit  abgehandelt  werden,  der  im  2.  Bande  der  HAiDinoER 'sehen  Samm> 
long  erscheinen  soll.  Hoffen  wir,  dass  diese  trefflichen  Abhandlungen 
auch  einzeln  kfinflich  werden,  damit  sie  die  allgemeine  Verbreitung  und 
Zogingiichkeit  erhalten,  die  sie  verdienen. 


PuBfnnonn:  Beobachtungen  von  Macrorhynchus  Meyer! 
DuNK.  (Deutseh  Naturf.- Versammlung  zu  Kiei  184S,  SpeziaKBericht  19—20). 
Das  genannte  Thier  ist  in  Dunssr's  Wea]den*Bildung  beschrieben.  Aber 
ein  anderes  Exemplar  steht  im  Museum  zu  Berthe y  woran  jedoch  sfimmt- 
liche  Knochen -Theite  anfgeldst  und  ihre  Formen  durch  hohle  lUume  im 
Gestein  abgedruckt  sind.  Innerhalb  des  die  Maxillen  bezeichnenden  Raumes 
nun  liegen  Reihen  zylinderfBrmiger  anf  der  Gebirgsart  stehender  Stein- 
zapfen  ganz  analog  den  bei  Phytosaorus  von  Jagbr  als  Zähnen  beschrie- 
beoen  und  sogar  auch  aberzogen  von  dem  sg.  Gefl^ssnetze  wie  diese. 
Es  zeigt  sich  hier  nun  ganz  unwidersprechlich ,  dass  diese  angeblichen 
Zihne  nichts  anders  sind,  als  die  Kerne  der  21ahn -Alveolen,  welche  ausser- 
halb dieser  Alveolen  auf  der  Gebirgs-Art  aufstehen,  go  wie  Pubninobr 
bereits  in  Bezug  auf  Phytosaurus  erklärt  hatte,  wie  es  auch  bei  Belodon 
V.  M.  bereits  vorgekommen  war  und  von  allen  Sauriern  mit  Alveolen 
vorkommen  kann. 


Fr.  V.  Haubr:  neue  Cephalopoden  aus  dem  rothen  Marmor 
von  Ati##ee  (HAinmo.  gesamm.  Abhandl.  /,  257—277,  Tf.  7—0).  Die 
vom  Vf.  zuerst  beschriebenen  Arten  von  UalltaH  und  dessen  Nähe  haben 
wir  im  Jahrb.  1847 ^  631  angezeigt.    Jetzt  liefert  er  nach: 

(fast  wie  in  HoiUtaH). 


Orthoceras  reticnlatum  n. 
„          alveolare  Qu. 

268,  r,  11—14. 
268,  r,    9,    10 

„          convengens  «. 
„          dubium  n. 
Bantilus  mesodicus  Qu, 

250»  7,     1,    2. 
260,  r,     3—8. 
261. 

Sanperi  H.  (wie  von  BiMer§), 
Breunneri  «.  262,  9,     1—3. 

Barrand(e)i  n.  263,  T,  15rrl8. 


llf 

Goniatitet  HuidhigAri  n.  294,  9,    d—tt. 

Ammonites  Oaytani  Kur*  (wie  von  8i,  Ck^^mw). 

„         Ausseeaaas  n.        2tf7,  ^,6—8. 

^         Jobaanis  Anstriae  Kl.  369  (wie  von  Si.  CmMHtm  und  BMker$Y 

„         Layeri  n.  269,  9,  1  —  3. 

^  Simonjri  fi,  270,  9^  4^-6. 

„         Jarbas  Mv.  4p.  (wie  in  fitf.  CmtMum  nnd  BIMerg}* 

^         noduloao-coatatus  Ku.  272  (wie  xa  £11.  CV##mhi). 

^         8triato*faleatiift  «.  273>  P,  7--10. 

„  Credoeri  Kf.i.  265. 

^  „  tornatus  ?  (fast  wie  in  UalisMi). 

Die  Verwandtschaft  von  Aummbb  mit  Si.  Ca$9um  nnd  Blmher§  acheint 
demnach  grösser  als  mit  dem  nahe  g^eleg^nen  H^Utmit^  indem  selbst  die 
ftwei  Arten,  welche  beide  Orte  nnr  mit  einander  ((gemein  haben,  nicht  gans 
übe  reinstimmen.  Im  Übrigen  bestätigen  auch  diese  Reate  den  lokalen  nad 
gemischten  Charakter  dortiger  Bildungen :  den  lokalen  durch  den  Mangel 
an  Arten,  welche  ans  andern  Gegenden  bekannt  sind;  den  gemischten 
durch  Übereinstimnuing  ihres  allgemeinen  Habitus  theils  mit  denen  ftltrer 
und  tbeils  mit  solchen  jungrer  Formationen:  eine  neue  Reihe  rings  ge- 
sackter Ammoniten  und  die  zwei  mittein  Nautilus- Arten  sind  nach  deni 
Typus  der  Jura-  und  Kreide-Arten  gebildet,  während  die  xwei  andern 
Nautilen  nnd  Ortfaoaeratiten  sich  an  die  Fossil-Aiten  lltrer  Zeilen  an- 
acblieaaen. 


Max.  Herz.  v.  Levchtenberg :  Beschreibung  einiger  neuen 
Thier-Reste  der  Urwelt  von  Zar^kqfe  Selo  (24  SS.,  2  Tf.  gr.  4^ 
SL  PeterMhtrg  1843).  Erst  jetzt  kommt  uns  diese  nicht  in  den  Buchhandel 
gebrachte  Schrift  zu  Gesicht.  Wir  wollen  wenigstens  ihren  Inhalt  voll- 
ständig angeben,  da  sie  so  schwer  zu  erhalten  ist.  Der  silurische  Kalk 
und  Sandstein  der  genannten  Gegend  enthält: 

1.  Asaphns  centron  n.  9p.      S.  6,  Tf.  1,  Fg.  1,  2,  Kopf  und  Schwanz. . 

2.  ,y  longicauda  n.  9p.       7,       „        „         3,  Scbwanzschild. 

3.  „  hyorrhinus  n.  9p.      89       „        „    4—6,  vollständig. 

4.  „         Buchi  Ergn.  9. 

5.  Metopias  Hubneri  Eichw.     10,  Kopfschild. 

6.  „         verrucosus  Eichw.  10,       „        „         9,  Kopfschild-Stuckc. 

7.  „         coniceps  n«  9p.        11,       „        „  10, 11,  Kopfschild. 

8.  I,  aries  Eichw.  12,       „        „     7,  8,  Vordertheil. 

9.  Nileus  nanns  n.  9p.  13,       „        „  12, 13,  vollständig. 

10.  Ck>nolaria  Buchi  Eichw.         14,  Tf.  2,  Fg.  1,  2,  Bruchstück. 

11.  „  4sttlcata  Miix.        16* 

12.  Euomphalus  increscens  Eichw. 

13.  „  Qualteriatus  Schltm. 

14.  Natica  nodosa  Eichw. 

15.  Mytilua  incrasaatua  Eichw. 


111 

16.  PHeopsis  borealis  Eicnw.       15,  Tf.  3,  F;.  3,  4. 

17.  Trrebratula  dig^tafa  Eichw.  16,      „        „    6,  6. 

18.  Obolns  logricaa  EicHw.         16,      „        „    7,  8,  das  einzige  ExempTar 

noch  mit  S  Klappen. 

19.  Apiocrinitea  dipentas  n.  9p.      17,  Tf.  2^  Fg.  9,  10    [nicht    aus    dieaem 

Geschlecht]. 

30.  HeliocrinitesechiiioidesEicMw.lS,      ^        „  11,  12,  einzelne  TäfeJcben. 

31.  Gonocrioitea  gigantcu«  n.  ay.     10,      „        „  13,  Stuck  von  Kelch  a.  Stiel. 

32.  „  fenestiatüRii.tf^.  20,      „         „  14—16,  volUtändig. 

33.  CyatbocrinitesppnnigerEiCHW.  21. 

34.  Sphaeronites  aurantium  Hi8.    31,      „        „  17,  18,  vollständig  [vgl.  Jb. 

1847,  376]. 

35.  Sphaeronites  pomnm  His.        23,      „        „  19—21,    vollständig      [:s 

Sphaeronites  Leuchtenbergi  Volb.    Jb.  1847,  378]. 

36.  Scyphia  rimosa  His.         S.  34. 

37.  n        cylindrica  Eichw.    34. 

38.  Sipbottia  praemorsa  Gr.        34,  also  hier  zuerst  bestimmt  anf  primltf- 

ver  Lagerstätte. 


pLiBitmoBR:  Mlcrolestea  antiquns,  ein  Slngthiar  ans  der 
oberen  Grenzbreceie  des  Keopers  bei  DefBrloeh  (Wfirttemb. 
Jahreah.  /94r,  ilf,  164—165,  Tf.  1,  Fg.  8,  4).  Die  körperlichen  Reste 
der  Slngethiere  reichten  bis  jetzt  nicht  weiter  als  bis  in  den  Stonesfielder 
Jura-Schiefer  zvrdek.  Der  Vf.  bietet  uns  ältere,  von  einem  kleinen  Ranb"- 
thiere  (Xiydn^r  Rlaber),  das  Tielleicht  eben  so  wie  jene  zn  den  Beutel* 
thieren  gehört.  Seine  Überreste  besteben  bis  jetzt  nur  in  3  Baekenaihnen, 
feder  mit  3  getrennten  ungleichen  voreinanderstehenden  Warsein  und 
einer  mehrböckerigen  Krone.  Der  eine  ist  1,5'^'  hoch,  1'''  lang,  Oyh*** 
breit;  die  Krone  leigt  6  Höcker,  nicht  schneidend  aber  auch  nicht  abge- 
rundet, sondern  kantig  mit  etwas  konvexen  Facetten ;  4  der  Höcker  stehen 
paarig  einander  gegenüber,  so  dasa  sie  durch  eine  LAngM-Rinne  in  zwei 
Reihea  getheilt  sind;  die  3  andern  stehen  einzeln  an  beiden  Enden  der 
Krone.  Die  3  Höcker  des  nächst  dem  niedrigsten  der  einzelnen  stehenden 
Paares  sind  der  eine  4-,  der  andere  3-mal  so  hoch  als  die  des  andern 
Paares.  Der  andere  Zahn  ist  etwas  grösser,  der  grösste  Höcker  ab- 
gebrochen. 

PuBifnvGBR  beachreibt  ZAhne  von  Sargodon  tomicns,  einem  neuen 
Fiseh-Gesehlechte,  aus  derselben  Knochen-Breccie  bei  ateinmikrinm,  welche 
mit  denen  unserer  lebenden  Sargus- Arten  grosse  Ähnlichkeit  haben  (wdrttb. 
Jahresfa.  1847,  Ulf  165—167,  Tf.  1,  Fg.  5-10). 


L.  ▼.  Buch:   über  Ceratiten,   besonders  solche,  die  sieh  in 
Kreide-Bildnngeo  finden  (Berlin.  Monats-Ber.  1847,  314— 333, Tf.  1). 


112 

E«  sind  1)  Ammonites  Syriacos  «•  «f.  S1&,  f.  1  ,  von  iBkamitm  t» 
LUautm,  3200'  über  dem  Meere  auf  der  Strasse  von  B^rvi  nach  Dmm&M- 
ku9,  wo  er  mit  Exogyra  flabellata  Gf.,  E.  secuada,  TerebratuU  biplicata 
var.an^Mra  vorkommt,  welche  auf  Neoeomien  deuten.  Er  hat  1" — 1V2" 
Durchmesser,  die  Form  des  A.  nodosa« ,  dieselben  herabgediücktcn  Zahne 
zu  beiden  Seiten  des  Rückens,  Jc^derseits*  16-20  an  Zahl,  unter  wel- 
chen flache  Rippen  beginnen  und  in  ihrem  Verlaufe  über  die  flachen  Seiten 
höher  und  schmäler  werden,  aber  nur  abwechselnd  bis  zur  Sufur-Kante 
reichen  und  sich  dort  in  einen  hohen  Knoten  erheben.  Der  flache  Rficken 
setzt  rechtwinkelig^  g^g:<'n  die  Seiten  an ,  und  diese  fallen  an  der  Sutor- 
Kante  rechtwinkelig^  auf  vorige  Windung,  und  so  entsteht  ein  tiefer  Nabel. 
%  der  Windungen  sind  wechselseitig  von  einander  eingohailt,  und  die 
letzte  Windung  bildet  die  Hälfte  von  der  Höhe  des  ganzen  Durchmessers: 
6&  :  100,  während  die  vorletzte  Windung  zur  letzten  =  57  :  100  ist.  Die 
Breite  ist  an  der  obern  Knoten -Reihe  der  Höhe  der  Seiten  fast  gleich, 
am  Rocken  jedoch  nicht  halb  so  breit ,  als  diese  hoch  ist  Ausser  den  0 
Haupt -Loben  sind  noch  3  kleinere  Hülfs- Loben  und  der  Anfang  eines 
vierten  vorhanden.  „Jeder  dieser  Leben  ist  eng,  mehr  als  doppelt  so  lang 
als  breit,  ganz  zahnlos  an  den  Seiten,  allein  am  Boden  mit  einem  Haupt- 
nnd  zwei  Seiten  -  Zähnen  versehen.  Die  Sättel  werden  ebenfalls  von  Se- 
kundär-Loben  z^rtheilt,  wenn  auch  nur  von  sehr  wenig  tief  herabgcbenden 
von  geringer  Breite,  wodurch  die  Einschneidnog  dieses  Sattels  wemg  auf- 
fallt [sie  haben  fast  nur  die  Grosse  der  Zahne  im  Haupt«LobuB,  sind  spite 
und  durch  gerundete  Sättdcben  gettennt].  Indessen  ist '  es  doch  eine 
wesentliche  Unterscheidung  vom  gewöhnlicheu  Charakter  der  Ceratitea 
des  Muschelkalks,  an  welchen  die  Sättel  durchaus  ohne  alle  Einachnei- 
dung  erscheinen  [und  welche  anch  in  den  folgenden  Arten  nicht  mehr  vor* 
kommt].  Diese  Sättel  sind  sehr  breit;  der  DorsalSattel  äbertrifft  an  Breite 
mehr  als  4mal  den  obem  Lateral.  '  Der  Dorsal  -  Lohns  in  2  Arne  dnr-ch 
den  Sipho  zerthoilt,  bleibt  unter  der  Tiefe  des  ohern  Latefab  zurück^ 
wenn  auch  nur  wenig..  Die  Zahn-losen  Seiten  dieser  Loben  sind  alle 
fast  imHalbkreise  gebogen,  mit  der  Konvexität  nach  innen, 
undDiess  ist  ein  Charakter,  der  sich  durchaus  in  allen  Cera* 
titen  und  Goniatiten  der  Kreide  wieder  auffindet  und  fdr 
sie  ein  gemeinschaftliches  Band  wird.  Die  Grenzen  dieser  2  Abtheilnngen 
von  Ammoniten  gehen  dadurch  so  unmerklich  in  einander  über,  dass  man 
sie  mit  Bestimmtheit  nicht  mehr  zu  ziehen  vermag*^ 

2)A.  Senequieri  (o'O.  terr.  cr^t.  292,  t.  66,  wo  indessen  die 
Loben  nicht  richtig  abgebildet  sind),  f.  2.  Ans  Grfinsand  von  Eaeürpkßl" 
Im,  Var, 

3)  A.  Jacquemonti  Jard.  des  plant.,  fig.  8.  Auf  dem  AMnV 
PoMMe  des  Himalaya^  schon  auf  TluhefMck^m  Gebiete,  in  17000'  Höhe 
von  dem  in  Rambay  verstorbenen  Jaqqübmokt  gefunden.  Ziriaeben 
dem  tiefer  liegenden  Beilud  am  Selledge  und  diesem  Pass  war  eine  1 
Quadrat-Meile  grosse  Oberfläche  ganz  mit  Versteinerungen  bedeckt,  unter 
welchen    Belemiiites    semisulcatus ,    B.    Aalensis,     Ammonites   Davoisii 


113 

(?),  A«  finbrialst,  A.  biplexv  A.  trij^Iiratut,  A»  polyfi^mtM  nwi  A*  lunMtti, 
nit  B«atiNiBMlieit  auf  die  Jiira*Fonnation  .hiAwiMe«,  wm  «ehr  beoierkeD» 
werth  iet,  d«  auf  der  gansea  Indischen  Halbiaeel  hin  au  die«eni  Taf«^ 
fauide  hcraaf  «ich  aueb  nicht  eine  Spur  von  Jura*  und  neuem  Formalienea 
findet,  die  Kreide  von  TinewBÜiß  und  Pandiekmjf  auf  der  Söd>St>ttze  aus- 
grBolaieB>  Die  Jora-Versteinerun(||;en  der  Helbiniel  von  Cnich  sind  durch 
den  Ommget  a.  a«  Fiäaae ,  welche  den*  UimtUa§^ 'quer  dureharh neiden , 
▼on  der  andern  Seite  dieser  Gebirge -Kette  herbe  f^^tfObrt  worden  Difc 
OberiiKehe  dieses  Ammoniten  Usst  sich  nicht  mehr  beschreiben,  da  er  ein 
blosser  Kern  ist.  Sein  Anwachsen  ist  sehr  geringe,  gans  wenig  invoUit^ 
wsd  hat  daher  jederseits  aar  die  gesetzlichen  Loben  ohne  Hdlfslobeir. 
Di«  abgerundeten  Sittel  und  die  Seiten  der  Loben  dttd  tahnlos,  letatte 
wieder  im  Bogea  aasgeachweift ,  am  Boden  mit  3  Zflhnen;  sie  sind  etwa 
*/,  so  breit  als  die  SfitteL    Letzte  Windung  zun  Durchmesser  =3  38 :  lOO. 

4>  Ammoaitea  Ewaldi  a.  sj».,  S.  MI,  Fig.  4,  aus  oberem  Grunsand 
ven  DUw^e^Vit  im  Preme^Dept.  Mit  einen»  grossen  zweitheiHgea  Dorsol- 
Sattel  und  einem  Hülfs-Lobus.  Alle  Sfittel  nad  Lobeo  sind  zahn  loa  (Goi- 
niatit),  aber  die  Ausschweifung  der  Loben  wie  bei  No.  1. 

5)  Ammonites  Vibrayeanus  (d'O.  terr.  cret,  322,  t.  d6),  S.  223, 
Fig.  5  nach  D'OfiaiGivr,  der  die  Loben  zwar  von  denen  aaderer  Arten  gani 
abweichend  gelbnden,  aber  nicht  ffir  Goniatiten>Loban  erkannt  hntte,  was 
aie  wirklich  sind.  Es  ergibt  sich  ans  diesen  Arten,  wie  onmerkUch  Go<- 
niatiteD  nad  Ceratitea  in  einander  äbergehin  und  wie  wenig  sie  geeignet 
sind  ,  «aelbstsUüMBge  Genera  zu  bilden.  Der  DoYsal  -Ssttel  ist  tief  zwei«- 
tbeilig,  der  Lateral-Lobcai  sind  6« 

Oft  ist  mad  in  Yerlegcnlieit  j  ob  itian  einen  ersten  Lobus  nächst  dem 
Rfieken^  bd  iden  AaMnoniten  für  einen  Sekundär  -  Labus  oder  für  den  nsiw 
asaien  ebcm  Lateral  halten  soU.  Der  Verf.  rieht  aidi  durch  mehre  Über» 
giage  veranlasst  anzunehmea,  dass  der  obre  Laleral  attfts'  der  grössere 
und  tiefere  der  Seitea-Loben  seya  mfisse,  und  dass  ]ener  erste  Lobus  alse 
ein  Sekundär*  Lohns  seye,  wenn  er  dem  nichstfolgenden  Seilen «- Lobna 
an  Tiefe  und  Grosse  nadistebt  Es  ist  wichtig  in  dieser  Beztehnng  ein 
festes  Anhalten  zu  finden,  zumal  anch  sehen  dAcrs  andere  Ansiehten  geK 
iend  gemacht  wenden  riad. 


H.  G.  Baorm;  Geschichte  der  Natur  (III.  Band,  m  Theil,  S.  1^ 
64d;  der  Naturgeschichte  der  drei  Rieche  77.— 81.,'  der  Geschichte  der 
Natur  lt.— 15.  Lieff.,  Atntfjr.  184^—1847,  8^).  Diese  5  Lieferungen  ent- 
halten die  systemafiscbe  Aui^Bählung  aller  bis  jetzt  bekannt  gewordenen 
fossilen  Thier  -  und  Pflanzen  •  Spezies ,  soferne  sie-  nicht  bereits  durcfc 
vergleichende  Untersuchungen  als  mit  andern  zusammenfallend  nschge* 
wiesen  sind,  wsm  allerdings  von  vielen  denelben  noch  zu  erwarten  steht. 
Was  jedoch  in  der  Literatur  darüber  zu  finden  and  dem  Vf.  zugänglich 
war,  ist  vollständig  erschöpft.  Die  Zahl  der  Säugthiere  beläuft  sich  darnadi 
auf  700 ,  die  der  Vogel  auf  150 ,  die  Reptilien  auf  890 ,  die  Fische  auf 
Jahrf «na  1848.  8 


111 

.I2M,  4i0  MkUaskea  auf  13,000,  die  Riag^ehrurmer  attf  SOO,  die  Knuter 
•nf  900^  die  Aradmiden  auf  130,  die  Kcrbthiere  auf  1670 ,  die  Pelypariw 
auf  3700 ,  die  MeduKeu  auf  40 ,  die  lofasorien  auf  670 ,  suMnnieo  23,46« 
Tbier-Arten,  wozu  cc.  1700  Pflanzen  kommen,  über  welcbe  schon  früher  be- 
richtet worden  ist.  Geppsar  hat  die  Pfluixen,  H.  v.  Mbtsu  die  Z  hfiberee 
.Wirbelthier-Klaesen  bearbeitet,  doch  faUlf  seine  Arbeit  noch  in  die  lolffende 
(16.)  ücferuttK^,  welche  erst  dann  ausgegeben  werden  kann,  wenn  die 
Resultate  aus  diesen  Zusamniensteiluagen  gezogen  seyn  werden.  Bei  jeder 
Art  ist  ihr  geologisches  Vorkommen  in  einer  fihersichtlicben  Tabelle  bo> 
l^leich  eingetragen.  Es  wäre  also  hiemit  zum  erstenmale  eine  voJIstindige 
systematiMhe  Übersicht  der  periodischen  Schöpfungen  geliefert,  so  weil 
solche  bekannt  sind ,  und  wenn  eine  Anzahl  Arten  auch  noch  mit  andern 
vereinigt  werden  muaste,  so  waren  in  diesem  Augenblicke,  seit  Abschlies- 
Aung  des  Manuskripts,  wohl  schon  wieder  eben  so  viele  neue  naebzutrsges. 
Die  Synonymie  folgt  nun  in  dem  ersten  Theil  desselben  Bandes,  decsen 
Druck  rascher  voranschreiten  wird.  Beide  Abtheiinngen  werden  als  Eoo- 
merator  und  Nomendator  unterschieden. 


HL  V.  MmrBa:  Homoeosanrns  Blaximiliani  nttd  Rbampho^ 
rhynchns  (Pterodactylus)  longieaudus,  zwei  fossile  Repti- 
lien ans  dem  Kalk  schiefer  von  SotmUkofßm  [Frmmkf.^  Si  SS^ 
2  Tfln.  4®].  Diese  3  Reptilien  befinden  sich  in  der  Sammlung  des  Herzsgs 
VOR  LsDOHTBriBBiio  %u  Bicksiädi  und  wurden  dem  Yf.  dnrch  Vermittelaag 
des  Conservators  FaiscHMANif  zur  Untersuchung  mitgetheilt.  Der  Homseö- 
sAuriis  Oberrasdit  dureh  seine  Ähnlichkeit  mit  den  jetzt  lebenden  Lsaerten. 
Er  ist  0",I60  lang,  wovon  0,Oii  dem  Schädel  angehOren,  wifarend  der 
Schwanz  nicht  vollständig  ist.  Das  Tbier  gehört  mit  der  Lacerta  neptunit 
OoLDF.  in  ein  Genus,  and  der  Vf.  tauft  dieselbe  desshalb  in  Homoeosan- 
rns neptunius  nm.  Mit  gewohnter  Sorgfalt  werden  nun  alle  TheAe  auf 
das  Genaueste  verglichen  und  beschrieben.  Zu  wönsefaen  wäre  gewesen, 
dass  der  Vf.  daraus  die  Chsraktere  dieses  Geschlechtes  eigens  hervorge- 
hoben und  in  eine  Diagnose  aasammmigefasst  hätte. 

Das  andre  Reptil  gehört  zu  MßifsTBa's  Pterodaetylns  loagieav- 
dos  1  Jahrb.  1839y  677),  wovon  ein  erstes  Exemplar  durch  var  Brbda  för 
die  Horlemer  Sammlung  aufgekauft  worden  und  nur  ein  Gyps-AbgoM 
aurfickgeblieben  war.  Wir  hätten  also  hier  wahrscheinlich  den  ersten  Fall, 
dass  eine  Soienhofßr  Pterodactylus-Art  in  zwei  Exemplaren  gefunden  worden 
wäre.  Er  gehört  zu  der  von  Msybr  schon  früher  angeführten  Unterabtbei- 
lung  der  langschwänsigeD  Pterodactylen  mit  Hom«artigem  Schnabel  ohne 
Zähne  [Jahrb.  1840,  462,  1847 ,  182,  4M],  welche  er  Rhampborbyncbos 
genannt  hat.    Die  Klassifikation  der  Pterodactylen  stellt  sieh  ann  so: 

Saurier,   bei  denen  der  5.  (äoaare)  Finger  zu  einem  Flagfiog^  ^^' 
längert  ist.    In  Lias,  Oolithen  und  Kreide.. 
A.  Flugfinger  2gliedrig. 

1.  Ornitbopterus  (Pt)  Lavateri  Mr«. 


1U 

Telirarthri:  Flii|tniii:er  Ig^liedri^. 
«.  Dentirofltres:  Kiefer  bis  zum  Vorder-Ende  mit  Zähnen  besetzt; 
im  Auge  ein  einfacher  oder  g^egpliederter  Knochen -Ring:  Sehulter- 
bl«tt    und    Haken-Schlfis8elbein    nicht    mit    einander    verwaclisen; 
Schwanz  kurz  und  beweglich. 
I.  Pterodactylns  longirostris  Cuv.;   Pt.  bremoatri«  Cuv. ;  Pt  crasai* 
roalris  6p.;  Pt^  Kocbi  Waol.;  Pt  uedins  M&mr.  5  Pt.  Meiert  MD.— 
?  Pttfrodaetylua  dnbiua  M&.,  Pt  grandia  Cuv.,  Pt.  longipea  Md.,  Pf. 
accundarios  Myr.,   Pt  .  .  .  Spix  ,    Pt«  Bucklandi  Mtr.  (von  SianM- 
0eii). 

b.  Subolirostrea.  Vorderrand  der  Kiefer  in  eine  zahnlose  Spitzt 
auslaufend,  an  welcher  ein  Hom-artiger  Schnabel  saas;  Knochen- 
Ring  wahrscheinlich  fehlend.  S(ihnlterblatt  nnd  Haken-Schliisselbeiii 
wenigstens  bei  einigen  Arten  verwachsen ;  Schwanz  lang  und  steif. 
I.  Rfaamphorhynchus  (Pt.)  macron3rx  Mra.  (in  Lias);  Pt.  Mänsteri 
Myr.,  Pt  longicaudns  Myr.^  Pt.  OemmSngi  Mtr. 


Unobr:  fiber  die  fossilen  Palmen  (v.  IMUrtiu8  pmtera  ei  speeie^ 
Pmimmrmm  BraHlieneiumy  0.  Kap.  der  Einleitung  ^  UmehH.  gelehrt 
Ana.  184S^  XXU^  30--45).  Unter  Schlothbim*s  15  Paimacites- Arten 
ist  nur  1  äebte  Palme;  STBarcBSAG  sAhlte  5  Geschlechter  mit  U  Arten  auf, 
worunter  Noeggeratbia  hIs  Farne  L?]  auszuscblieasen  und  einige  Arten 
sweifelbafi  sind.  Unter  Attt.  SrnBn6Ei.s  zahlreichen  Endogen ites-Arten 
sind  nur  2  Palmen,  denen  Cotta  in  seinen  Dendrolithen  npcb  eine  dritte 
Art  beigefugt  hat  Im  Ganzen  kennt  man  jetzt  43  foaaile  Arten  auf  Stäm- 
me, Blitter,  Bluthenatftnde  und  Frnchte  geatötst,  während  die  ganae 
Flora  1648  Arten  zählt 

I.  Stämme:  Faseieulites  mit  11,  Palmaoites  mit  2  Arten.  Ja 
eraten  gehören  alle  Stämme  mit  zerstreuten  GefSsa-Bundela,  welche  weder 
Holz-Schichten  noch  Geflechte  in  Absätzen  bilden;  die  GefiUs-Bändel  be- 
ateben  aus  einem  eigentlichen  Holz-Körper,  aus  Bast  und  aus  einem  Bunde! 
eigener  Gefilsse.  Alle  bekannten  Arten  sind  verkieselt  und  lassen  daher 
eine  sehr  genme  mikroskopische  Beobachtung  zn.  Man  kann  aie  in  2 
Gmppen  trennen ,  wovon  die  einen  zwischen  den  vollständigen  Gef&sa- 
BAadeln  auch  noch  Baat-Bundel  haben,  die  andern  nicht.  Palmacitea  Baoiv» 
beruht  auf  einfachen  und  zyiindriachen  Stämmen,  die  von  dem  untersten 
Theile  der 'Blattstiele  acbeidenförmig  umfasst  werden.  Die  eine  Art  ist 
Zamites  Brongniarti  STBR^B.,  ans  Grobkalk,  die  andere  Art,  von 
Amti§Qmj  findet  aich  in  Cotta's  Sammlung. 

II.  Wedel.  Fiabellaria,  mit  fächerförmigen  Blättern^  14  Arten; 
eine -aua  Kofalenachiefer ,  eine  im  Pariser  Grobkalk ,  v die  andern  wohl 
alle  Buoeän.  ZeugQpbyllites  mit  1  nnd  Phoenicites  mit  4  Arten  haben 
gefiederte  Blätter  mit  parallelen  Nerven  der  Blättchen,  welche  bei  dem 
erateo  Geana  stark  btr^orragen,  bfi  dem  zweiten  äusserst  zart  sind.  Jene 

8* 


11« 

ütammen  aus  den  Kuhien-Gruben  if^rd^iitiieuSy  ditvf  neutens  wp  AfiociB- 

Schichten. 

lIL^BlntliPD-ScheideQ:  PaUospaIhe  Unc,  2  Arten  aus  der 
Bokmiseken  Steinkohlen  -  Formation  und  aoa  den  Kupfer  •  Saadatein  (P. 
aroidea  Kutg.  9p.)  des  VraTs, 

IV.  Fruchte:  8  Arten,  nämlich  4  Carpolith  es-Axten  vpalfiNOLsrand 
HuTTON  aus  den  untern  Oalitben  ICn^iand'f^  t  B.urtinia -Arten  aus  den 
LV^niten  von  Lieiimr  bei  Cdim  und  %  Baecitei- Arten  ZavKBA'a  aus  der 
Erdkohle  von  AUenhurg, 

Demnach  enthielten  die  Steinkohlen-Formation  4,  das  Roth  -  Lie£;ende 
jetzt  0,  die  Kupferschiefer-Formation  i,  der  Bvntsandstein  o,  der  Quader- 
Sandstein  (?)  1,  Lies  0,  die  Oolithe  4,  die  Eocan -Schichten  4  (und  mit 
Einschluss  von  BowbrsaNk's  Nipa*Arte#i,  welches  Genus  vielleicht  tu 
den  Pandaneen  gehört,  17),  die  Miocftn-Schichten  25  und  die  plioeänischen 
Schichten  4  Arten.  Die  Be|;leiter  der  PalaMU  in  der  MiocAn  -  Zeit ,  deren 
Reste  mit  ihnen  auf  tertiären  Lagerstätten  und  besonders  zu  Härißg  in 
Tyrol,  zu  Radokq}  in  Kroatien  gefunden  werden ,  sind  Laurineen  (Laorus), 
^/' ^(  ^'. lÜyriceen,  Melastomaceen ,  Leguminosen,  Coniferen  (Araucaritea  Göpperti, 
-y  : -X^presKitidea  taxiformis,  Thuytides  callitrina,  Juniperites,  Thuya  nudicau- 
m  etc.),  Amentacren,  Apocyneen,  Verbenaceen,  Acerinen,  Anacardiaceen, 
'Kanthoxyleen ,  und  zwar  nicht  allein  solche  Formen ,  welche  den  Wende- 
^  kreisen  angehSren ,  sondern  auch  andere ,  die  den  mildesten  Gegenden 
^;  ausserhalb  derselben  entsprechen.  Es  scheint  daher  zwar  nicht,  als  ob 
^j||.  die  Palmen    ein^t  zahlreicher  im  Vergleich  zu  andern  Pflanzen    vörhandeo 

gewesen  seyen  als  jetzt,  wo  sie  Vs^  ^^^  Phanerogamen  betragen,  aber 
sie  gingen  weit  liber  ihren  jetzigen  Verbreitungs-Bezirk  hioans  g^n  die 
iPole  hin. 


d^Archjac:  Aber  die  vertikaleund  horizontale  Verbreitung 
der  Meeres-Mollusken  (Buil  ^eol.  1845,  b,  /f,  482-488).  Der  Vf. 
bezieht  sich  zuerst  auf  die  Übereinstimmung  seiner  Beobachtungen  fiber 
Ah  Verbreitung  der  ältesten  fossilen  Arten  mit  denen,  weidie  Enw.FoaBSS 
bei  noch  lebenden  gefunden  hat.  Wir  haben  solche  schon  im  Jahrb.  1844, 
1634  und  635  mitgethdit,  f9gen  aber  aus  jetziger  Quelle  noch  Gcnaae- 
res  bei. 

Von  70  Arten,  welche  5  von  den  8  <a.  a.  O.  S.  635)  Zonen  des 
'Agäischen  Meeres  zugleich  angehSren,  geht  die  Hälfte  dnrch  die  Meerenge 
von  Gibrallar  bis  in^K  Deutsehe  Meer  herauf ;  von  den  Arten  ,  welche  4 
%onen  gemeinsam  sind,  lebt  noch  Vs  ini  AHantieeken  OMeon\  und  von  allen 
jenen  ,  welche  nach  der  Höhe  eine  noch  geringere  Verbreitnng  besitzen, 
nur  Vs-  T>ieRe  Beobachtung,  welche  das  Verhältniss  der  horizontalen  Ver- 
breitung zur  vertikalen  in  gleichzeitigen  Meeren  ausdruckt,  entspricht  idso 
dem  von  d'Akchiac  und  Vbrnbüil  aufgestellten  Gber  die  chronologische 
Verbreitung  {1844,  634). 

An  einer  andern  Stelle   hat  Bdw.  Forbrs  di«  anf  der  Osl-Kfisti^  der 


11t 

«rMtKchm  ««tiiiMeheB  Halbinfiei  (zu  Pmihkety  ^  Vel*4iiehtUum  mi^  7W- 
e&mopoifft  aaf|*fiAiiiiieiien  Kreide  •  V^nitelnerimi^efi  mit  den  in  Buropn  vor« 
koamie«den  Ter^idic»  tmd  aneh  lifir*dle  Kreide  d«8  Er^el^niss  erlang:f, 
da»  Jeoe  Arten ,  weldie  die  gH^te  f^eographiBche  Ausbreitanj^  besitzen, 
auch  fertiM  darcb  die  mtisteii  Schichteii  hindurchgehen  n.  n.  (Quart,  geoL 
Jomrm,  i94s,  i,  .  .  .>: 

I>«  ferner  nach  Porbks  versehiedene  Zonen  eines  Meefes  um  eo  mehr  von 
ciMmder  vemcMedene  Arten  enthalten,  alie  sie  weiter  über  einander  sind, 
•o  kann  eine  Sehleht,  die  sich  an  zwei  benachbarten  Stellen  in  einem 
um  100"  verschiedenen  Niveau  gebildet  hat,  an  beiden  fast  durchaus  eben« 
$o  verschiedenen  Arten  enthalten ,  als  wenn  sie  in  gleicher  Tiefe  unter 
dem  Meeresspiegel  in  klimatisch  verschiedenen  Gegenden  entstanden  wäre. 

Die  auf  diesen  Vortrag  folgenden  Diskussionen  ffihreu  xur  Berührung 
eittig<ev  anfllsm  damit  in  Verbindung  stehender  Erscheinungen ,  die  wl# 
selbst  etwas  weiter  ausfahren  wollen.  Im  tiefen  ÄqnatoriaIV  Osean  sinidt 
die  Temperafur  von  26^  C.  der  Oberflieh«  bis  auf  2^  C.  in  der  Tiefe  herab ; 
er  biatet ,  fedoob  auf  eine  von  den  Jahreszeiten  unabbXngige  Weise ,  ein« 
TemperaturoSkala  dar,  welche  alle  kümatisehen  Zonen  der  £rde  reprftsen- 
tili,  und  dadnrrh  ebeh  Jene  Verschiedenheit  der  Bevölkerung  in  nngieiehen 
Tiefen  ao  bedingt,  dass  tiefere  Zonen  hölieren  Breiten  der  Erd-Obertlärba 
evtaprccben,  wSbrend  die  mit  der  Tiefe  zunehmende  Grösse  des  Druekei 
weniger,  und  nur  vielleicht  das  mit  der  Tiefe  abnehmende  Licht  noch 
einigen  Eiitflusa  darauf  ftussert,  während  in  horizontaler  Richtung  die  Form 
des  Gestades,  die  BeschaiFenneit  des  See-Grundes  u.  s.  w.  als  wediselnde 
Momente  anf  die  Bevölkerung  wirken.  In  sehr  hohen  Bretten  dagegen 
findet  nur  eine  kleine  oder  gar  keine  Temperatnr-Abnahme  mf  hr  (^gen  die 
Tiefe  des  Meeres  hin  Statt;  aber  die  Temperatur  an  der  Oberfläche  ist 
je  naeb  der  Jahreszeit  verschieden  und  die  einer  Orts-Veränderung  fähigen 
Bewohner  dar  Käste  sind  daher  nicht  stets  genau'  dieselben.  War  aber 
in  flrfihern  Erd>Epocben  die  Erd-Rinde  selbst  wärmer,  so  fiel  jene  Ungleich« 
beit  der  Temperatur  in  verschiedenen  Meeres-2kmea  ebensowohl  geringer 
aus,  als  diese  in  verschiedenen  Klimaten,  und  beide  stellten  sich  erst  all« 
mäblicfa  e^. 

Auch  iiOvkiv  bat  (wie  ob  Vbrfibuil  anflibrt)  zwisehen  Ooiket^iurff  und 
Norwegen  erst  in  80  Toisen  Tiefe  dieselben  Mollusken  *  Arten  gefunden, 
welche  an  iev*  nmmih'kisehin  Rüste  schon  in  90  Toisen  vorkommen,  und 
andere  wohnen  dort  im  Sfideo  in  15  —  20  Toisen,  welche  hier  die  Ober- 
Mtlk9  erreichen. 

o'AacmAC  erwähnt  bei  dieser  Gelegenheit,  dass,  in  Berücksichtigung 
der  obigen  Verhältnisse,  die  Bestimmung  des  Alters  tertiärer  Formutionen 
naeb  den  Prozenten  der  lebenden  Arten,  die  sie  entbaHen,  nur  im  Allge- 
meinmi  zulässig  and  um  go  weniger  verlässig  seye ,  als  auch  der  BegriiF 
Speslea  zu  sehr  von  subjektiven  Ansichten  abhängig  seye  und  nie  die 
Summe  aller  Arten  zur  Vergleicbnng  vorzuliegen  pflegen. 

Wir  Imben  |tdQch  biegegen  zu  erinnern,  dass  diese  letzte  Schwierig, 
keii  nicht  grösser  als  in  den  Fällen  aach  seye ,    wo  man   das  noch  unbe* 


118 

stimmte  Glied  irgend  einer  Formalioa  nach  der  Quote  seiaer  i4eBtiefiifB 
Spezie«  mit  den  schon  bekannten  und  als  MaassUb  anwendbaren  Gliedera 
derselben  Forniation  in  einer  andern  ÖrtUcbkeit  bestimmen  wtU.  So  bahea 
die  mittel- tertiären  Schiebten  von  Bardemtsc  sich«r,  eine  gewiase  AnsaU 
▼on  Arten  mit  den  ober- tertiären  der  Apmmm^ti  gemein ;  aber  verschiedene 
Konchyliologen  werden  die  Quote  verschieden  angeben ,  je  nach  der  Zahl 
und  BeschaiFenheit  der  Arten ,  die  ein  jeder  aar  Yergleiehung  besitsi  ond 
nach  seiner /Ansicht  über  Ausdehnung  der  Spezies.  In  jenem  wie  in  diesem 
Falle  wird  die  Quote  der  identischen  Arten  bedentead  indem,  hdonea 
je  nach  den  angedeuteten  Neben- Momenten. 


J.  MuRRis:  über  die  Abtheilung  des  Geschleehtes  Terebra- 
iula  (Geol.  Quart.  Jaum.  1846,  388-389).  v.  Buoh's  Eintbcilung  der 
Terebrateln  in  solche  mit  umfassendem,  sektireddem  und  diskretem  Oelli« 
dium  <~  welcher  inzwischen  die  Klassifikation  von  Phiixips  lolgte,  wor- 
nach  die  Terebrateln  als  Familie  der  Cydothyridae  nach  der  Stellung  des 
Schnabel-Loches  in  d^e  a  Geschlechter  Epithyris  und  Hfpothyris  ge- 
theilt  wird  ^  ist  die  Grundlage  der  nachfolgenden  Anordnung.  Obachoo 
aber  die  beiderseitigen  Unterabtheilungen  einander  nicht  genau  entsprecheo, 
ao  gehören  doch  fast  alle  Arten  von  Bvcii's  erster  Gruppe  ^in  die  Gruppe 
der  Hypothyridae  des  Yfs.  und  besitzen  keine  pnoktirte  Scbaale ;  wahrend 
seine  a.  und  3.  Gruppe  mit  wenigen  Ausnahmen  alle  Spezies  der  Epithy« 
ridae  M.  in  sieh  einschliessen  und  pouktirt  sind. 

Schon  bei  seinen  ersten  Untersuchungen  der  lebenden  Arten  fand  M, 
(1841)«  dass  unter  diesen  nur  Terebratula  psittacea  eine  nieht  punk-' 
tirte  Schaale,  einen  spitzen  Sehnabel,  darunter  eine  deltoide  Öffnung  ait 
nur  wenig  an  baden  Seiten  entwickeltem  Deltidium  und  im  Insiern  nur 
schwache  Apophyseii  besitze.  Eine  zweite  lebende  Art  von  diesem  Bsq 
hat  sich  spiter  noch  gefunden ;  alle  anderen  aber  haben  eine  fein  punklirte 
Scbaale ,  einen  abgestutzten  Dorsal  -  Schnabel  und  oMbr  entwickelte  Apo« 
pbysen. 

Nach  Untersuchung  von  etwa  SO  verschiedenen  Arten  sagt  CARfiiMTsa 
In  seinem  Bericht  an  die  ßritUeke  Asuoziation  „fiber  die  mikroskopische 
Struktur  der  Koncbylien"  (Hqiori  1844,  18)  >  dass  »»fest  ohne  Ausnahaie 
alle  perforirten  (punktirten)  Arten  glatt  oder  nur  wenig  gefeltct^  alle  nicht 
perforirten  (nicht  punktirten)  tief  gefaltet  seyen'* ,  ohne  jedoch  zwischen 
der  Puuktirung  und  dem  Bau  drr  Scbaale  weitre  Beziehungen  nachzuwei- 
sen, obwohl  er  sie  vermdthet  Wenn  er  indessen  a.  a.0.  Terebratula 
coarctata  und  T.  subrotunda  als  nicht  punktirte  Arten  und  T.  aeuta 
als  punktirte  Art  aufzählt,  so  ist  er  im  Irrthum;  denn  jene  sind  punkfirt 
lind  diene  nicht  punktirt,  und  so  stimmt  diese  Eigenschaft  der  Scbaale  mit 
den  Verhältnissen  der  Öffnung  n.  s.  w.  auch  bei  den  genannten  3  Arten 
iiberein. 

Untersucht  man  nämlich  die  gefalteten  und  die  glaHen  Arten  weiter, 
so  ergibt  sich ,    dass   die  Mehrzahl  der  glatten  Arten   eine«  abgestutstea 


110 

Sefanabel  und  ein«  pimkHHe  SebMie,  und  nn«  telir  grom^  ZaM  dtr  g«t- 
fklfeten  dMo  spüsen  Sobnabel  besitseu  md  nidU  punktirft  «ind.  Ein» 
Assahl  Ton  FigureD-  der  Orig:in«l  -  Schrill  erUntera  diese  Verbältniese  so' 
weit,  als  sie  nnseve  Leser  nach  aas  v.  Bocn's  Abhandlung  kennen.  ^ 

In  der  Gruppe  der  A.  Epithyridae  also  liegt  die  ÖifnaUg  in  der 
Abntntsnng  des  Schnabels  fiber  dem  Felde  des  Deltidioni,  oben  ve» 
der  Snbstans  der  Dorsal  •  Klappe  und  nur  unten  auf  Vs ,  V«  und  einem 
nodi  geringeren  Theile  seines  Umfsages  von  jenem  Felde  omgeben,  welehetf 
▼on  einem  vollstSndigen  und  gaosen  „seetirenden^  oder  bis  sn  einem  Theilo 
seiner  Hdhe  nntten  gespaltenen  >(T«  dornata)  oder  endlich  vollstXtidig  in  t 
Theile  getrennten  ^discreten^  Deltidinm  (T.  rubra,  T.  troncata,  T.  detrun-' 
eaCn)  aasgefHUi  Ist  Alle  Arten  haben  aoeb  eine  pnnktirte  Schaatei 
die  höher  als  breit  su  seyn  piegt»  sie  mSgen  nun  gefaltet  odar  glatt 
seyn,  was  dann  nur  su  Unterabfheilaogen  führt  Mit  iwei  Auisnahmen 
gehdre»  alle  lebenden  Alten  bieher,  unter  den  fossilen  aber  nur  wenige 
einfach  gefaltete  Plicosae  ▼.  Buch's,  während  jene  mit  gespaltenen 
Falten,  seine  Diehotomae,  zahlreich  -sind  und  (e  nach  der  Entwickelung  des 
DeMfdinm»  in  4  Ablhcalungen  zerfallen:  a)  C»stataei  (T..  eatnea  La.)! 
mit  wenig  vorstehendem  Schnabel. und  einfachem  Loche;  ß)  Rostrntae 
(T.  Ijra)  mit  stark  vorstehendem  Schnabel,  endiitAndigem  Loche  und  voll- 
ständigem Deltidinm;^)  Striatae  (T.  striatula  Makt.,  T.  ciiput-serpentis) : 
mit  nur  gegen  die  Basis  hin  ausgebildetem  Deltidlam  uud-  mithin  nicht 
vollkommen  dadurch  geschlossenem  Loche;  d)  Expansae  (T.  truncata 
Lk.):  das  Deltidinm  nur  theilweis«  entwickelt,  das  Loch  gross,  das  Schloss- 
feld gerade.  Bei  v.  Buenos  Loricatae  (T.  Menardi)  ist  die  Sehasle 
breiter  als  hoch,  das  Deltidinm  gespalten  oder  selten  vereinigt,  das  ScblosK- 
feld  gross  ond  gerade.  Bei  den  Cinctae  (T.  quadrtflda  Lk.)  ist  der 
Schnabel  wenig  gebogen,  das  Loch-  klein  und^ganz,  eben  so  das  Deltidium, 
welches  dasselbe  sur  Mlfle  einfasst.  —  Bei  den  Jugatae  gibt  es  zwei 
Formen:  die  eine  (T*  comea)  mit  kleinem  Lorh  und  kaom  siclitbarem 
Deltidinm ;  die  andere  mit  groasem  Loch  und  wohl  entwickeltem  Deltidium. 
Die  Garinatae  kann  man  nochmals  anterscheiden  in  Sinuatue  (T.  per- 
ovalis)  mit  grossem  Loch  fast  ganz  in  der  Röcken- Klappe  liegend  und  nur 
an  der  Basis  etwas  vom  Deltidiom  begrenzt,  —  und  in  Aeutae  (T.  rcKU- 
pinata)  mit  gebogenem  Schnabel ,  kleinem  und  ganzem  Loche ,  an  dessen 
Basis  das  Deltidinm  breit  angrenzt 

Bei  B.  den  Hypotbyridae  ist  der  Schuabel  stets  spitz,  das  Loch 
unter  seiner  Spitze  und  ganz  innerhalb  der  Deltidial-Fiäche;  das 
Deltidinm  selbst  mag  nun  das  Loch  fast  vollständig  umgeben*  (T.  vesper- 
tilio  n.  a.  Arten  mit  geringem  Loch) ,  oder  sich  auf  die  Seiten  der  Delli- 
dial-FISche  beschränken  (T.  psittacea  u.  a.  Arten  mit  nicht  geschlossenem 
Loche) ,  so  dass  der  Buckel  der  Ventral  •  Klappe  zur  Scliliessung  des 
Schnabel-Loches  mit  beitragt.  Der  Rand  des  Loches,  wenn  dieses  gans, 
ist  entweder  einfach  oder  verdickt  und  durch  eiue  Ausbreitung  des  Delti- 
diums  selbst  nach  aussen  vorragend.  Sämmtliche  Arten  haben  eiue  nicht 
punktirte  Scbaale,    meistens  tiefe  Falten,    sind  gewöhnlich  breiter 


VM 


al«  ho  eil  und  betitsta  i^wObnlwh  eiafn  erb«beiie»  Mklel  -  L^pfco,  wie 
er  bei  4eD  Spiriferen  vorkoiMit.  Auster  nur  S  tebenden  Arten  gebörea 
dahin  alle  Pug*naeeae  uod  Cottcinoae  ron  Bvom's,  welobe  unter  aidi  woU 
unterschieden  sind,  indem  bei  den  Pngnaceen  der  untre  (Stim'-)Rflo4 
der  Baucbklappe  erhabener  als  ihre  Mitte,  der  Scbnabel  dngebngcen  oder 
etwas  an  die  Baucbklappe  ani^epreeat,  das  Loeh  klein  und  gancy  das  Del- 
tidium  nieht  sehr  entwickelt  ist;  —  bei  den  Coneinnae  iat  dieBfitte  der 
Bauch-Klappe  höber  als  der  Stirn«Ra»d,  der  Schnabel  «pils  und  vorete- 
bend^  das  Deltidium  umfassend  und  sein  Band  bei  einigen  Arten  (T.  ves* 
pertilio,  T.  depressa)  verdickt  und  auswArts  verUngert;  bei  andern  Arten 
dieser  Abtheilung  Jedoch  <T.  psittacca)  ist  das  Loch  nicht  ^gann  und  das 
Deltidium  onr  an  den  Seiten  entwickeil.  So  ergibt  sich  folgende  Klassi- 
ikatiott  für  die  bis  Jetst  untersuchten  Arten. 

Terebratula  LLwtn. 
Teüm  tUMfictvelnie:  «elun  datMüt  maUmke  fwfmnUoi  futmmm  m  mm^k^ 
tarÜHmH  retmUmm, 

A,    Epithyridae; 
RoMirum  irunetthum^  MM-amen  lermtnals  rohrndiiii  «Hl  eoaUMS, 
mremm  deUiditiiem.    ^Vtta  funcUtU. 

a.    Piieaims. 
(Diehotomae.) 
a.  Coatotae.  T.  Torenoi  Vmii. 


T.  orbicnlaris  So.» 

cardium 

Lk. 

y.  Rostratae. 

oblonge  So. 

T.  lyra  So. 

Adrieni  Ybait. 

pectita  So. 

ß.  Striatae. 

rostrata  Dnu 

T.  substriatae. 

6.  Expansae, 

etrifttula. 

T.  tmncata. 

Defrancei. 

detruneatn. 

ebrysalis« 

b.  Non  fi^ie€^ime. 

1. 

Coetalae. 

Loricatae. 

T.  qoadriiida.. 

T.  coarotata. 

lorioata. 

digona. 

feiifa. 

kigenaiia. 

Menardi. 

cornuta. 

Sayi. 

diphya« 

CincUe. 

hastata. 

trignnella. 

%,  Laeves. 

a.    Jogatae. 

T.  elongaU. 

*  Repandae. 

ornithooepbala. 

r.  earnea« 

•vulgaris. 

semiglobosa. 

*'*  ExcavttUe. 

longirostris. 

sufflala. 

*a* 


ß,  Cmiuat^e. 

**  Amilat» 

*  SinuAtae. 

inpreaaa. 

T.  Iriplieata. 

resopinata. 

perovalis. 

carinata. 

amfMilla, 

Harlan]. 

globata. 

1 

B.  Hyppthjrridae« 

1.  Piioatae. 

a.   Pog^accae. 

ß.  Concianae, 

T.  adiminaU  So. 

concinna  So. 

pagDO«  So. 

obfloleU  So. 

riDgeof. 

decorata. 

variana  Schlth. 

tetraedra  So. 

iriplicata  Pwu. 

acuta. 

biden«  Piouu 

S.  Dichotomae. 

3.  Striatae. 

T.  Mubaiinilia 

T.  riBticalaria. 

spiiioaa. 

(afBnia  So.) 

aenticoaa. 

T.  aapera. 

Gewiaa  aind  unter  den  Atiypa- Arten  noch  viele  Terebrateln  verborgen^ 
die  Mcb,  wenn  auch  Schnabelloch  und  Oeltidium  unsichtbar  sind,  mit  Hülfe 
der  andern  Merkmale  werden  eintheilen  lassen.  So  aind  T.  haatati  und 
T.  aacGulus  mit  punktirter^  T.  pugnus,  T.  pleurodou  und  Verwandte  mit 
nielit  punktirter  Schaale  versehen^  Im  Allgemeinen  lassen  sich  die  oolithi* 
sehen  Arten  Idchter  als  die  paläoaoischen  untersuchen,  weil  ihr  mehr  ab-«  . 
stehender  Schnabel  das  Deltidium  zu  beobachten  gestattet  u.  s.  w.  Dto 
Hypothjriden  herrschen  in  der  palaosoiscben  Zeit  vor  und  aind  nur  voa 
wenigen  Epithyriden  begleitet  Diese  .nehmen  in  der  Jura-  und  Kreide- 
Zeit  an  Zahl  au,  und  überbieten  endlich  die  andern  ao  sehr,  daas  sie  in  der 
gegenwärtigen  Periode  nur  von  noch  %  Hypothyriden  begleitet  sind. 

Wenn  nun  auch  die  Haupt-Abtbeilungen  wohl  begründet  seyn  mögen,  > 
ao  bedürfen  die  untergeordneten  Gruppen  zu  ihrer  B  est&tigung  doch  noch 
der  aorgi£ltigen  Uoterauphnng  dea  inneren  Gerüstes,  welches  bei  den 
fossilen  Arten  eben  so  nancbfaltig  aeyn  mag  ab  bei  den  lebenden.  So 
haben  die  Ifypotbyridae  T.  affinis  und  T.  aapera  mit  umfaasendem  I>elti« 
diom  vertikal  stehende  Spiral  -  Apopbysen,  die  Pngnaceen  und  Condneea 
solche  von  manchfaltiger  Gestalt,  aber  starker  Entwickelung^  Bei  den 
Epithjrriden  hat  T.  ferita  seitwärts  liegende  Spiralen,  wie  die  Spiriferen; 
bei  T.  digona  unter  den  Ciactae  divergirea  die  2  innem  Arne  einfach  gegen 
den  Rand  hin  und  biegen  sich  dann  aach  hinten,  zur  Wiedervereinigung^ 
T.  camea  unter  den  Jugaten  ist  onebr  komplizirt  and  fast  wie  die  lebende 
T.  vürea  beschaffen«  ^ 

In   obiger  Übersicht  ist  eine  Gruppe  von  Arten  ganz  übergangen : 


die  T.  concentrica  mit  Verwandten ,  welche  nur  ein  kleines  Deltidial>Feld 
ohne  Loch  haben  (manche  Abbildungen  geben  ihnen  swar  ein  rnndet 
Loch,  BL  aber  hält  sich  tiberzengt,  dass  Diesa  auf  TAnschudg  beruhe  nod' 
der  Schnabel  nndnrchbohrt  ist.)  Sie  wird  breiter  als  hoch ,  ohne  Scfaloss- 
Feldy  mit  konzentrischen  Streifen  oder  Blattern  beded[t,  nnpnnktirl,  uod 
mit  einem  seitwärts,  wie  bei  den  Spiriferen  vertikalen  Apophysen -Systeme 
versehen.  Indem  J.  Sowbrbt  das  Genus  Atrypa  annahm,  gab  er  ihm  3 
Unterabtheiinngen  ,  deren  eine  jene  ChUppe  umfksst  Entspricht  dieselbe 
non  auch  nidit  dem  Charakter,  welchen  Dalmaft  mit  dem  Namen  Atrypa 
verbunden,  so  weicht  jedenfalls  doch  diese  Gruppe  weit  von  Terebratula 
ab  und  bildet  einen  Übergang  zu  den  glatten  Spiriferen.  BTCor  macht  das 
Genus  Athyris  daraus  und  stellt  es  mit  Spirifer  unter  die  Delthyridae. 
Unter  den  übrigen  Geschlechtem  haben  Pen  tarn  erus,  Stringo> 
eephalus  und  Magas  die  Öffnung  ffir  den  Heft -Muskel  innerhalb  des 
Deltidial-Feldes ;  doch  ist  sie  bei  Pentamerns  theilweise  verborgen  durch 
die  Krümmung  des  Schnabels  ;  bei  Stringocephalns  ist  das  Deltidiom 
vollstfindiger  entwickelt ,  und  in  einer  Art  (Str.  dorsatos)  um^'bt  es 
vollst&ndig  das  runde  oder  ovale  Muskel -Loch  ;  die  Struktur  der  Schaale 
ist  faserig  und  deren  innere  Schicht  etwas  pnnktirt;  bei  Pentamerns  ist 
sie  mehr  bl&tterig  und  bei  beiden  ist  das  Apophysen  -  System  eigenthuin- 
und  verschieden  gebildet  Magas  endlich  verbindet  mit  der  Deltidial- 
Öffnung  unter  dem  spitzigen  Schnabel  eine  punktirt-höckerige  Struktur  der 
Schale  —  die  2  bei  Terebratula  sich  entgegengesetzten  Charaktere  und  bat 
ein  zusammengesetzteres  Arm  -  System.  Das  Genus  mag  näher  nbit  Orthis 
verwandt  seyn,  da  O.  elegantula  auch  auf  ähnliche  W^eise  ponktirt  ist  und 
eine  dcltidiale  Öffnung,  aber  einfachere  Apophysen  hat. 


A.  DuMorrr:  fiber  den  Werth  des  paläontologischen  Cha- 
rakters in  der  Geologie  {Bullei,  Aead.  Brux^l,  1847,  XIV  .  .  .). 
Wenu  schon  in  der  lebenden  Schöpfung  oft  grosse  Schwierigkeiten  sich 
der  richtigen  Erkenntniss  der  Thier-Arten  entgegenstellen ,  weit  verschie- 
dene Arten  untereinander  sehr  ähnlich  oder  weil  Individuen  einer  Art 
}e  nach  Alter,  Geschlecht  und  Wohnort  einander  sehr  nnähnlich  sind,  —  ja 
wenn  es  vielleicht  fär  jeden  Naturforscher  unmöglich  seyn  würde,  Arten 
gewisser  WIrbelthier-Geschlechter  nach  dem  blossen  Skelette,  alle  Helix- 
Arten  nach  Schaalen  ohne  Epidermis  wiederzuerkennen ,  so  müssen  diese 
Schwierigkeien  noch  viel  grösser  werden  bei  fossilen  Thieren  und 
Pllanzen,  von  denen  man  oft  nur  einzelne  kleine  Reste  des  Skelettes,  un* 
vollkommene  Schaalen  a.  s.  w.  zur  Bestimmung  vor  sich  bat'  WHl  man 
aber  auch  von  diesen  Schwierigkeiten  ganz  absehen ,  so  bleiben  bei  An- 
wendung der  von  organischen  Resten  entnommenen  Charaktere  in  der 
Geologie  noch  andere  nicht  weniger  bedeutende  nbrig: 

1.  bei  Bestimmung  des  relativen  Alters  aufeinander  lie- 
gender Schiebten  in  derselben  Gegend.  Je  tiefer  man  tn  der 
Reihe  der  Gebirgs-Schichten  unserer  Gegend  hinabsteigt,  je  älter  diese 
sind,  desto  mehr  trifft  mau   organische  Formen,   welche   von   den  In  der 


123 

G^g^enA  noch  lebeuden  abweichen ,  tich  dem  tropischeo  Charakter 
nlhern  und  endlich  bestimmt  auf  eine  Äquatorial  «Temperatar  hinweiaeoi 
wie  inabeüondere  Dbshaybs  (Coptil.  foiM.  de  Paris  ^  II,  776)  wengiatens 
ßir  die  tertifire  Bildona^  aosfäbrlich  er$rtert  hat  Auch  erscheinen  in  der 
Schichten  -  Folge  von  oben  nach  nnten  immer  mehr  fremdartige  Forneo. 
Und  endlich  sieht  man  von  unten  nach  oben  die  Wirbelthiere  nach  ihrer 
organiacben  Vollkommenheit  aufeinanderfolgen  (Fische  >  Reptilien ,  Singe* 
thiere,  Mensch)  und  durch  ihr  ErscbeineB  oder  wenigstens  Yarberrschen 
die  primlren,  seenndAren,  tertiftren  und  nenen  Gebirge  beseicbaen.  IM« 
organischen  Reste  dienen  daher  recht  gut,  um  in  einer  Gegend  da«  be- 
aiehungsweise  Alter  spät  nacheinander  entstandener  Schiebten  zu  cbarak* 
terkiren,  werden  aber  um  so  nngenugendery  je  nftber  ihrer 
EDtatebungszeit  nach  Jene  Schichten  beisammen  sind. 

II.  bei  Vergleichung  der  Bildnngs-Zeiten  geographise.h 
entlegener  Gebirgs-Schichten.  Die  organisehen  Wesen  weichen 
von  einander  ab  je  nach  der  Natnr  des  Medioms  (Luft  und  Wasser,  See'ii 
mid  Siiaawasser),  dem  Klima  oder  dem  Drucke  (der  Luft  oder  des  Wassers); 
ja  sogar  bei  gleidiem  Medium  ,  Klima  und  Druck,  haben  entlegene  Weh- 
gvgenden  ganz  verschiedene  Bewohner.  Jede  Gegend  hat  ihre  besondere 
Flora  und  Fauna.  Daraus  geht  alao  hervor,  dass  Terschiedenheit  orga* 
aiscber  Reste  in  einzelnen  Gebirgs-Schichten  noch  keine  Verschiedenheit 
der  Entstebrnigfl  -  Zeiten  beweinen  kann,  aelbst  wenn  die  Erde  ehedem 
ein  etwa«  gleichförmigeres  Klima  besessen  hAtte,  Die  neuesten  Beobach- 
fangen  zeigi^  ferner,  dass,  wenn  eine  fosaile  Art  sich  aussehliessHch  nur 
in  einer  Schicht  findet  und  diese  mitbin  charakterislrt,  sie  immer  nur 
eine^  kleine  Verbreitung  auf  der  Brd  -  Oberflicbe  besessen  bat  nnd  daher 
nnr  fdr  mnen  besehrSnkten  Umkreis  charakteristisch  seyn  kann;  -^  wih» 
rend  «oiclie  Arten,  welchen  ihre  biegsamere  Natur  eine  grosse  geogra- 
phiiccbe  Verbreitung  gestattet  bat,  eben  desshafb  einer  grSssem  geogno- 
stiadien  Dauer  flihig  waren  und  sich  in  mehren  Sehiehten  und  selbst 
Schichten-Systemen  zu  finden  pfifgen.  Unter  den  simmtlielien  Arten,  welche 
eiae  Schieht  in  einer  ernten  Geg«nd  enthUt,  werden  daher  geologisch 
einige  auch  tiefer,  andere  ancb  höher  und  nnr  wenige  allein  in  jener 
Schicht  vorkommen;  unter  diesen  Arten  aber  wird  wieder  ein  Tbeil 
geo^aphisch  beschränkt  und  ein  anderer  weit  verbreitet  seyn  und  nnr 
dieser  als  eharakterietiseh  beieicbnet  werden  kSnnen ;  auf  eine  einzelne 
Schiebt  werden  aber  um  so  weniger  Arten  beschrlnkt  bleiben,  je  mehr 
Örtlicbkeiten  man  allmllkitch  mit  der  ersten  vei^gleiehl,  itnd  vielleicht  wird 
man  einer  Zeit  anerkennen,  dass  ee  keine  fillr  eine  Schieht  oder  ein 
Scfaicbten-Syetem  fiber  die  ganze  Erd  •  Oberflftehe  beeeiehnende  Art  gebe, 
sondern  alle  nur  fCr  ein  oder  einige  Becken  oder  eine  gewisse  Breite 
Geltong  haben.  Wihrend  der  Geologe  also  die  charakteristiscben  Arten 
nur  nnter  den  gemeinsten  suchen  und  die  übrigen  unbeachtet  lassen 
muss ,  hat  er  auch  noch  zu  erwägen ,  dass  es  andere  Arten  sind,  welche 
eine  Scliicbt,  eine  Schiebten  -  Reihe  und  eine  Formation  bezeichnen.  Ea 
enthalte  sr.  B. 


144 

dl«  Schleht  A  die  foMlIen  Artm    tt    ■    ft 

B    .  .  •       ..     ■    o    p 

C    .  .  .    _  »     .    o    p'  q 

•0  Ist  fflr  di«  Bchielit  A  eharakterlutttch       m 

B  •  iMlM    .      . 

■•»••  •.        C  «  ».»q 

für  die  Schiehtev-Reilie  AB  n 

BC      ........    p 

fdr  die  Formation  ABC .    ö  ' 

£8  wird  «ich  daraus  leicht '  di«  Zahlen -Qiiote  fornraliren  lassen, 
welche  Terschiedeite  Sdiichtea  y  Schiehtea-Reiheil  and  Formationen  unter 
«ich  und  wiader  Mit  andern  gemain  haben.  E*  ISsst  sich  nun  ans  den 
lliti^tbeillen  hereit«  beweisen ,  dass  man  aus  einer  gewissen  Zahl'  ana- 
to|^er  Arten  keineswef^  in  allen  Pillen  a  priori  folf|;eru  darf,  wie  bisher 
geschehen,  4a«s  die  Gebirge  sweier  Örtliehkeiten  gleichzeitig  entstandea 
ftind,  aondern  vielmebri  wenn  jene  örtliehkeiten  in  entfernten  Breiten  ge- 
legen aind ,  dasa  sie  an  ▼ersehiedeneii  Zeilen  entstanden '  seyn  vfidseo. 
Man  hat  in  den  altern  Tertiftr-Schichten  unserer  Gegend  trbpbche  Formen 
SU. erkennen  gegUabt;  man  würde  ftlao  eocine  Sebicfaten  der  geflsAaelgfea 
und  Polen -Gegen  den  zusammenstellen  mfisaen  mit  neuen  Sdhiehten  der 
Tropen^  Hatte  nun  das  Leben  auf  der  Erd- Oberfläche  schon  au  eiaer 
2^it  begonnen,  als  diese  erst  auf  9«^  C.  erkaüet  war,  so  wurde  dieselbe 
firacheinungi  welche  eben  für  die  Tertiär-Zeit  angedeutet  worden  ist, 
sieb  während  der  ganaea  geologischen  Zeit  fortgesetat  haben.  Immer 
würden  gUiehaeitlg  verschiedene  Pannen  und  Floren  neben  einander  und 
analoge  Pannen  und  Pieren  in  irerachtedenen  Gegenden  nach  einander 
existirt  haben,  weil  die  Besiebnngen  der  Orgaaismeil  au  den  gieicheeitigen 
iuasem  Verhältniasen  einen  grfisseren  Einfluss  auf  sie  üben,  als  die  Yer- 
sflbiedenheit  der  Zeit.  -*  Eben  ao  verhält  e«  sieb  mit  der  Bevölkerung 
verschiedener  Meeres- Tiefen ,  wenn  Hebungen  des  Seebodens  stalllindeB. 
Der  geneigte  See-Grund  L  naiirt  gleichzeitig  in  verschiedenen  Tiefen  (L^ 
L''  V)  verachiiedti»e  Fnunen  und  scblieaat  eben  se  ihre  Reete  elti ;  wenn 
er  sieh  aber  aUroählii:b  emporhebt,  so  wandern,  dieselben  aus  und  in  einer 
Schicht  M,  die  Jelkt  mit  M'  etwa  auf  L"  zu  liegen  kommt,  ersebeineti  in  M' 
die  Arten  wieder,  die  sieh  einst  in  topographiech  höherem  Niveau  in  L' 
abgeaetat  hatten. 

Wenn,  die  ältesten  Fosail-Reate  in  verschiedenen  Welt*Gegenden  sich 
gleichen,  ao  ist.  Diese  nicht,  wie  mau  bis  jetzt  e  pHari  anj^enommen ,  weil 
aie  wi  rklicb  gleichseitig  mit  einander  g^Mt  haben ;  sondern  weil  sid  sieb 
-^  in  mehr  oder  weniger  verchiedener  Zeit  ^  unter  Sbnlicben  Umsrinden 
baiunden  haben.  Und  wenn  die  ßteinkobkn-Permalion  in  der  kaftlen  wie 
gemäsigten  Zone  überall  häufig ,  aber  in  der  tropiechen  aelten  nnil  wenig 
entwickelt  i^t,  so  scheint  Diese  nur  jene  Behauptung-  au  bestätigen.,  weil 
KU  jener  Zeit  die  Temperatur  am  Äqualer  noch  au  hoch  war,  nm  ein  Avi* 
kommen  der  Vegetation  ixl  gestatten  *.     Der  Vf.  glaubt  hiermit  erwiesen 

*  Wir  gestehen,  da««  wir  dle«e  Schlösse  nicht  für  bindig  halten.  Der  Vf.  Iftsst  da« 
Leben  beginnen  zur  Zelt,'iit«  die  Brde  auf  etwii  9^C.  nbgekflblt  war.  Bei  elfter  molchea 
Ader  ähnliehcn  H5he  der  eignen  Tempera  für  des  Boden«  aber  verniocbfe  dte  Diffncsa 


125 

tn-lMÜMS,  dum  1)  analofpe  Wesen  sa  verechfedenen  Zeitea  gf«. 
lebt  beben;  3)  d«ee  Reiben  van  Orf  imienen,  wel^cbe  vetw 
flcbiedenen  Breiten  entsprechen,  in  ▼ereehiedenen  Zeiten 
mit  enalogen  Spe«ies  beg^innen  konnten;  3)  deee  Terschie« 
deoartig^e  Floren  und  Pannen  immer  gleicbzeitig  neben 
•iDlnder  bestehen  konnten.  Er  flig;t  bincu,  dass,  wenn  die  Teas- 
peratnr-Abnabme  der  Erde  nicht  glpicbmiaig^  gewesen,  sondern  am- Ende 
jeder  geoloi^ischen  Periode  eine  pldttltcbe  Erniedrigung  der  'Tempefatnr 
6la<t  gefanden  habe ,  auf  welche  eine  Zelt  lang  ein  m&siges  Wiederan* 
steigen  gefolgt  wire  (Agassiz),  die  beittehenden  Schöpfungen  jedesmal  sef^ 
stört  worden  seyn  wfirden,  sodann  aber  eine  neue  Entwiekelnng  in  einem  de« 
gewdbnKeben  Verlauf  entgegengesetsten  Sinne  bitte  erfolgen  miissen,  wo^ 
für  jedoch  Beweise  nicht  zu  finden  seyen.  Noch  kompitsirter  würden  die 
Eraeheinnogen  sieb  gestaltet  haben ,  wenn  in  jeder  geologischen  Periode, 
die  Erd*Achse  eine  andere  Lage  angenommen ,  jede  Periode  einen  andern 
Äquator  gehabt  bfttte  (BoocHsreiur). 

in.  Bei  Bestimmung  der  Grenzen  der  verschiedenen 
Formationen.  Die  besten  6 reoz-Z eichen  liefert  die  abweichende  La- 
gerong  und,  wo  diese  fehlt,  die  Trümmer  -  Gebilde  und  eisenschüssigen 
Aosfläase,  welche  jene  gewöhnlich  zu  festem  Gestein  wieder  zosammehge- 
kittet  haben ,  selbst  bis  In  eine  gewisse  Entfernung  von  den  Hebungs- 
Herden,  endlich  die  Reste  der  Organismen-Arten,  welche. durch  jene  Kata- 
strophen zerstört  worden.  Je  weiter  van  dem  Herde  der  Erhebung  enf- 
fernt,  desto  mehr  Artcii  haben  die  Katastrophe  überleben  und  sieb  in  eld'e 
folgende  Periode  fortpflanzen  können.  Was  man  indessen  immer  über* 
sieht,  das  ist,  dass  immer  eine  gewisse  Menge  von  Resten  fossiler  Thiere, 
welche  in  der  frühem  Periode  gelebt  haben,  sich  unter  den  ersten  Trümmer- 
Gebilden  der  spätem  Periode  wiederfinden  müssen;  und  Diess  ist  die  Ur- 
sache, warum  die  pallontolo  gl  sehen  Begrenzungen  mit  dbli 
geologischen  nie  genau  zusftmmentreffen  können. 


Dr.  S.  ipHDAN:  Entdeckung:  fossiler  Krustazeen  im  |ta«r« 
Mdken^schen  Steinkohlen-Gebirge  (Terhandt.  d.  naturhist. Terems 
der  preuss.  Rhein-Lande,  1S4T,  89^92,  Tf.  2).  Durch  Rostong  d^»  thönigen 
Spharosiderits  von  Lebaeh  treten  Kruster-Reste  in  demselben  hervor,  di^ 
ausserdem  nicht  sichtbar  sind.  Per  Vf.  nennt  sie  Gämpsonyx  fimbriatus 


des  KlittS't»  w4eheft"v«ii  dtt  «Mn»  abhängig  M,  wth  ktlaen  «rheUkbrn  Klnteift  müT 
du  Verackttadnihtlt  voS  PIUn«eii-  wi4  Thie«- Welt  xa  ibem  AademthelU  gib«  tr  sSV 
dMi  4ie  Stelakoblea  -Forwatlon  d«ch  auch  «hAtp^ehllch  la  der  b«Iase«  Zow  yarlLomiDS» 
mithin  voTkonnen  kann;  wir  kennen  sie  anf  den  Srntda-Imeiu  und  im  «ndlicbe« 
Inditn.  Wenn  sie  xwtseben  de«  Tropen  nicht  in4hr  bekannt  tat ,  mag  die  Üraache  an 
lachen 'a^yn  In  vnaarer  ünkaiminlaa  dea  lanam-von  J/Hi»*Jtmi  1«  dct  B4Mchrlnktk8R 
da*  aiidamXeallaantt  «winfbe»  dtn  Tieofen-  •  ^*' 


126 

md  lM0t  aüae  witfiBlirUclicffe  Bet^hreibuiit  in  foltender  Wihm 
4er  freie  Kopf  [keio  Ce|ihaiototf»x  ?)  bat  4  Fubler,  voo  denea  die  kmereB 
mit'  doppelter  y  die  äuesereo  mit  eiofaeliem  tebr  laugen  Griffel  versebes 
sind  (und  sitEende  Augen?).  Brust  und  Leib  benteben  aue  eioander  ibe- 
lieben,  mit  feinen  Prangen  beaetatea  Ringen,  welche  auf  der  Rncken^Seite 
in  3  Sebuppen  getrennt  in  sejn  ficheinen  [?] ,  die  Geaammtsahl  der  Ringe 
lietrfigt  13—14.  Endfloaae  den  Scbwansea  fiicherfomiig ,  IdofbiAttiig ,  ge- 
wimpert.  Von  den  Fusaen  sind  die  vorderaten  Raubfuaae  l??];  die  dps 
Unterleiba  aind  Flosaen,  die  übrigen  nocb  nicht  au  beatimmen.  Die  LInge 
dea  ganaen  Körpers  beträgt  4'" -11'".  Auf  einer  Platte  von  4  Quadrat- 
Zollen  lagen  einmal  14  grdaaere  und  kleinere  Individuen  beiaaaunen: 
doch  sind  sie  nicht  immer  sehr  deutlich.  Scheinen  mit  den  Ampbipodea 
«m  meisten  Analogie  au  haben. 

Wir  erlauben  uns  biebei  folgende  Bemerkungen.  Die  vordem  Ringel 
.eracheinen  in  der  Abbildung  nicht  sehr  deutlich  und  waren  daher  wohl 
auch  in  der  Natur  nie  sdiarf  geschieden  und  vom  Rucken  her  wnbrscheia- 
lieh  durch  einen  Kopfbrustschild  bedeckt.  Die  anscheinende  Tbeilung  der 
Ringel  besonders  der  Abdominal  -  (Schwanz  -)  Gegend  in  3  Schuppen  iti 
aweifelsohne  veranlasst  dadurch»  dass  die  Sciten-Tlieile  dieses  Ringes  wie 
an  den  zehnfüssigen  und  andern  Krebsen  nur  dünn  zusammengedruckt  und 
fleischlos  sind.  An  den  vordersten  Füssen  kann  das  Endglied  zwar  recht- 
winkelig  eingeschlagen,  aber,  wie  es  scheint,  nicht  bis  neben  das  vorletzte 
Glied  zurückgeachlagen  und  in  dieses  eingezähnt  werden,  wesshalb  so 
wie  wegen  der  Schwäche  dieser  Fusse  an  ihrem  Ursprung  wir  sie  nicht 
für  Raubfüsse  nehmen  möchten.  Die  wohlausgebildete  5iheilige  End- 
flösse  endlich  erinnert  mit  jenen  andern  Charakteren  so  bestimmt  an  die 
langschwänzigen  Dekapoden,  dass  wir  weit  eher  unter  diesen  als  bei  dea 
Amphipoden  den  Typus  suchen  möchten,  welchem  das  Fossil  angehört 
Pnter  dem  Abdomen  sind  zwar  allerdinga  ebenfalls  Andeutungen  von 
Füssen  vorhanden^  die  aber  nur  unvollkommen  zu  aeyn  scheinen,  wie 
sie  eben  bei  Dekapoden  auch  vorkommen. 


J.  S.  BowBRBAivR :  neuePterodactylus-Art  aus  obr^rKreide 
in  feilt  (GeoL  puart.  Joum.  1846^  11  ^  7—8,  pl.  1).  t\t  Reste  sind: 
Fig.  1 :  ein  Vorderkopf  bis  gegen  die  Augenhöhlen  mit  dem  entsprechen- 
den Antheil  der  Unterkiefer  und  mehren  noch  festsitzeuden  Zähnen ;  — 
Fig.  2  ein  Stück  des  ?  Rabenschnabel -Beins;  —  Fig.  3  ein  Stück  des 
? kleinen  Fingers;  —  Fg.  4  ein  ähnliches;  —  Fg.  5  Gelenkkopf 
der  ?Ulna;  —  Fg.  6  dgl.  von  der  hintern  Seite,  aber  aus  einer  andern 
Gegend ,  identiach  mit  dem  von  R.  Owsi«  in  den  QmoI.  Trmu.  .5,  VI,  Uh 
Tf.  39,  Fg.  1  beschriebenen  „Vogel'' -  Knochen ,  welche  mit  einem  Theile 
der  andern  dieser  Fi-agmente  von  gleichem  Fundorte  kam  ,  Jedoch  in  der 
Grösse  etwas  abweicht  Hat  das  Thier  dieselben  Proportionen  besessen, 
wie  Pt.  craaairoatj'ia  Gf.,  so  muaate  ea  von anaaerordentlicfier  Grösse 
gewesen  seyn;  denn  bei  diesem  miast  der  Schädel  vtm  der  Nasea-Spitae  bif 


Ban  IjUftlariiide  der  Grandfllchtf.dVii":  bei  dur  »«uen  Art  nnsste  ei  dauam, 
weaa  er  faiw  wftre,  9V2"  MPge  liaben  *,  uodwenn  jener  ven  einer  Flug^- 
Spitze  Bur  Dinlern  Z*  breit  ist ,  so  mneete  der  oei|.e  weqigatenM  t'  y  und, 
wenn  Owbn's  »yVogelknocben**  dazu  gehört,  sogar  8—9'  messen.  Daher 
dtr  Name  Pt.'  gigantens  B.  vorgeschlagen  wird.  Die  Fundorte  sind 
<Fg.  1,  %f  iy  S)  und  HaUing  (Fg.  3,  e). 


R.  Owen:  Entdeckung  von  Pa^vi  an -Resten  in  nen-pliocaner 
Susswasser-Formation  Engiands  (Vlnstii,  1846y  XXI ,  573—575). 
Herr  Ball  hatte  mit  Resten  vonElephas  primigenius,  Rhinoceros 
leptorhinns  und  Bos  zusammen  ein  Kiefer -Stuck  mit  einem  Backen- 
lahoe  gefunden,  das  er  einem  Menschen  zuschrieb.  Sie  stammten  von  Ora^s 
Tkurroek  in  Bssex  aus  einem  gelblichem  Sande  zwischen  2  Lagen  von 
Ziegelthon,  welche  einer  Süsswasser*-Formation  ans  Lvbll's  neu-pHocaner 
Ablheilong  angehören,  und  jenes  letzte  Stock  insbesondere  lag  15'  unter 
der  Oberfläche  des  Bodens.  Die  Veränderung  der  Textur,  die  Farbe,  das 
Ankleben  an  der  Zunge  verhielt  sich  ganz  wie  bei  anderen  Knochen  dieses 
Afters.  Der  Backenzahn  Ist  der  vorletzte  oben  rechts  und  das  Kieferstäck 
stellt  die  Basis  der  Backen  -  Asophyse  (Ap;  moktire)  dar,  welche  nngeführ 
4'"  jllier  dem  fireien  Rand  der  Alveolen  entspringt.  Ohne  in  eine  nähere 
Beschrvibang  einzugehen,  bemerkt  der  Vf.,  dass  dieser  Knochen  und  Zahn 
ganz  mit  den  entsprechenden  Tbeilen  bei  dem  Affen*Oeschlechte  Maeacos 
tibereinstimmen,  welche  in  London  und  Paria  zu  vergleichen  sind.  -^  Die 
bis  jetzt  bekannt  gewordenen  Affen-Reste  sind  in  Europa  theils  eocSne,  zu 
JysoR  und  Sfufbtk,  theils  miocäne  zu  Smuan  und  BppeUhehn  [andre  sind  aus 
OriedienUnd  bekannt];  in  AHen  wahrscheinlich  miocäne  in  den  8ettatüi9 
(SemnopitbecM),  in  A-«»iif0ii  vieHeicht  ebenfalls  pKocäne  in  Knoehen-Hfiblen. 
Es  ist  bemerkeurfrerth ,  dass  diese  Reste  gerade  zu  Maeacus  gehören, 
wovon  eine  Art  (die  einzige  Europäische  Affen-Art)  zu  QikraiUtr  und  eine 
andre  in  Jmpan  vorkommen,  während  die  übrigen  Affen  •  Geschlechter  mit 
nach  unten  gerichteten  Nasen-Löchern  S9td-A»ien  [und  Afrika]  angehören. 


W.  Stuff:  Säugthier-Knochen  laTexu*  (fIn8tU,184€y  XlVy  306). 
Knochen  von  Rind  und  Tapir  sind  am  Flusse  BrofSOM  bei  San-Felifie 
gefunden  worden.  Zwei  abge)>rocbene*0 chsen-Hörne^  vom  nämlichen 
Schädel  hatten  noch  18"  und  2*  Läng;e ;  das  eine  am  Grunde  17"  Umfang  und 
18"  hoher  noch  1472"-  Ihr  beiderseitiger  Abstand  am  Grunde  betrug  18", 
die  Entfernung  der  äusseren  Winkel  der  Augenhöhlen  14V4".  Diese 
Homer  sind  fast  drehrund,  und  wenn  man  annimmt,  dass  sie  4'  lang  waren, 
so  mdssen  ihre  Spitzen  11'  weit  auseinander  gestanden  seyn  [?].  Das 
Stirnbein,  vom  flach,  erhebt  sich  gewölbartig  2 V3"  hoch  zwischen  beideft 
Römern.  Der  2.  obre  Mahlzahn  einzeln  gefunden  hat  eine  Krone,  die  im 
grössten  Durchmesser  1  Vs'S  im  kleinsten  l"  2"'  misst  Von  Tapi  r  haben  sieb 


I4t8 

Sfflek«  der obefDon^eriiiiteHi Kinnlade erg^eii  von  demet^n  Art,  d«rcii 
SiSbne  »efavo  fn  SxLuntAtv'n  Jonm.  i184Sf  ÄLII,  3dO)  ¥Oil  Op^iawä»  b«« 
schrieben  worden  sind.  Der  Unterkiefer  iivt  fast  vollständig',  iitdem  nur 
«in  ThMl  TOffi  Hinter -Ende  des  aafstf^genden  Astes  «nd  der  GMAenkkopf 
fehlen.  Der  '3.  Backenzahn  ist  vorhanden ,  aber  von  einem  Ersatz  *  Zabfi 
«nsgetrieben;  Jederseits  ist  ein  Ecksabn;  von  den  6ehn«id«tlhn«tt  sker 
sind  nnr  die  4  Alveolen  erhalten.  Im  Ganzen  worden  20  Zähne  mjü, 
Kacb  der  Beschaffenheit  der  Zähne  trat  das  Thier  in's  reife  Alter.  Die  Mauc 
dieser  und  einer  andern  dabei  gefondenen  Kinnlade  entuprechen  gänzlich  desea 
des  Tapir  Americanus.  Damit  sind  auch  noclNZähne  Von  Elephanten 
nnd  Mafitodonten  g;efunden  worden,  zumal  ein  Stosszahn  dieses  GescbleebU 
von  11'  Länge  und  36"  Umfang  an  der  Basis /'welcher  dnrch  seine 
doppelte  Krümmung  merkwürdig  ist.'  Feruer  2  Krallen-fhalangea  aui 
der  Megatherien-Familie  (vielleicht  von  Orycterotherium)  und  ein  unvoll* 
1[ommene$  Schädel- Stück  vielleicht  eines  Cetaceen  [?}. 


G.  FiscHBE  V.  Wa^dhum:  Notitz  über  einige  fossile  Saurier 
des  Moskauer  Gpu  vernem  ents  (Buflet.  Uose,  1826,  ÄtXy  90— W, 
Tf.  3—6).  Seit  Aufstellung  seines  Genus  Spondylosaurus  io  Foige  einige 
yon  Fabars  gefundenen  Hals-Wirbcl  hat  der  Vf.  nach  mehre  Jßriistwirbel 
von  Faurbnkohl  und  ein  Kiefer -Stack  von  Wo8ir«sKic  ebenfalls  aus  des 
Moskauer  Oolithen  erhalten.  Sie  geboren  2  verschiedenen  Individuen  und 
Arten  aus  der  Familie  der  Enaliosaurier  an.  Die  von  Faeabs  gefundenen 
Wirbel  hat  R.  Owkn  gesehen  und  seinem  Plcsiosaurus  brachyspondylui 
[MvRC«.  Russ.  I,  417,  Note]  aus  dem  Kimmeridge-  nnd  Qzford-Tbon  za- 
geschrieben,  welche  Art. er  indessen  auch  {Report  184S,  78)  als  eis 
Rasenderes  Subgen US  der  Enaliosaurier  .bezeichnet  hat;  somit  wäre  de« 
Tfs.  Aufführung  desselben  als  ein  besonderes  Enaliosaurier- Genus,  unter 
dem  Namen  Spondylosaurus  Frearsi  nicht  weit  von  Qwbh's  {Meinung 
entfernt»  und  es  fragt  sich  nur  noob,  ob  diese  Reste  wirklieb  ziir.nämiieheB 
J^rf,  (PI.,  bracbyspondylns)  gebären.  —  Die  Wirbel,  von  Hor^iyam»^ 
und  ChelefipüAa  rechnet  der  Vf.  unter  Zweifel  zu  Ichthyosaurus 
intermedius  Coifro.  (S.  lot,  Tf.  5). 

Einen  andern  von  Fahrbtirorl  daselbst  gefundenen  Wirbel  beschreibt 
F.  als  Sp.  Fahreakohli  (S.  103,  Tf.  6). 

Das  Kiefer-Stuck  mit  den  Zähnen  bringt  derselbe  zu  Pli  osaurus  0^» 
(Odonthgraphy  f,  282)  als  nene  Art,  PI.  Wosinskyi  (S.  105,  Tf.  3  n. 
4).  Es  stammt  von  dem  rechten  Ufer  der  Moskwa  oberhalb  TVaiiMkoe, 
Ein  jüngerer  aus  den  Alveolen  genommener  Zahn  ,  welcher  die  Bestiitimung 
des  Geschlechts  hauptsächlich  bedingt,  ist  dreikantig  mit  2  etwas  abgerun- 
deteren Kanten,  an  der  Basis  noch  mit  einigen  Längs  -  Rippen.  Ein 
grosserer  obwohl  unvollkommener  Zahn  ist  3"  9'"  lang;  üie  Alveole  ist 
i"  V"  tief. 


Bruchstücke, 

von 

Hrii.  Prof.  B.  Cotta. 


Hieza  Taf.  III B. 


kh  könnte  eben  so  got  sagen  Braohsttfeke  ttber  Braeh* 
Stöcke.  Es  sind  nfimlich  einige  einzelne  Beobsehtongen  und 
Benerkangen  aber' das  Vorkoatmen  von  BrnobstOcken  in  6e^ 
steinen,  welche  ieh  hier  miteutheiien  gedenke.  Ob  ein  Gestein 
Braohsttfeke  oder  Gesehiebe  eines  andern  entliält  oder  nicht, 
Ton  welchem  andern  Gesteine  diese  Brnehstfieke  herrühren, 
in  welehem  Zaitsnde  sie  sich  befinden,  nnd  wie  sie  Tertbellf; 
sind :  diese  umstände  sind  natttriioh  von  grosser  Wichtigkeit 
fiir  die  Benrtheilnng  der  £ntstehungs  -  Art  nnd  des  relativen 
Alters  desselben. 

1)  Schon  lange  haken  die  donkeln,  msnohmal  etwss  schie- 
ferigen Flecken,  Fragmente  oder  Schollen  die  Anfmerksamkelt 
der  Geologen  anf  sich  gesogen,  welche  sieh  so  gewöhnlich  in 
Graniten  nnd  Syeniten  vorfinden,  und  swar  nicht  bloss  an 
ihren  Rändern,  sondern  durch  ihre  ganse  Mnsse  vertheilt. 
Im  Granit  nnd  Syenit  des  MenwaUes^  des  FichielgeHrges^  der 
Gegenden  von  CarUhad  nnd  JUeüsen  und  der  Lausitz  sind  sie 
sehr  bekannt.  Eine  reiche  Sammlung  davon  findet  man  in 
d^nTrottoirs  der  Dresdner  Brücke;  filr  Sammlungen  in  kleine- 
rem  Format  sind  sie  nicht  recht  geeignet.     Zuweilen  erscbei- 


130 

nen  sie  ganz  8chnrf  amgrenst,  selbst  scharfkiintlg ,  deotlieh 
als  Gneiss*  oder  Glimmerschiefer-Fragmente,  sogar  von  lileinen 
Quarz-Adern  darohzogen,  die  mit  ihnen  aufhören:  man  moss 
sie  darnm  für  wahre  Fragmente  halten.  Gewöhnlicher  aber 
sind  sie  abgerundet  und  ihre  Grenzen  innig  mit  dem  Neben- 
gestein verflögst;  ihre  Zusnmmensetzung  ist  undeutlich,  sie 
nehmen  an  Grösse  ab  bis  zum  Verschwinden,  und  da  sie  aus 
denselben  Mineralien,  nur  in  andern  Verhältnissen  als  das 
Nebengestein  bestehen,  so  schwankt  man  leicht,  ob  man  sie 
nicht  für  blosse  Ausscheidungen  halten  soll.  Die  deutlichen 
FtfUe  müssen  aber  hier,  wie  überall,  über  die  völlig  analogen 
undeutlichen  entscheiden.     Es  sind  wahre  Bruchstücke. 

Die  ganze  Erscheinung  ist  jetzt  durch  die  Einschnitte 
der  Sliohsisch-Schlesischen  Eisenbahn ,  besonders  bei  Lange' 
brück  unweit  Radeberg  sehr  im  Grossen  aufgeschlossen  und 
deutlich  gemacht.  Der  Granit  ist  hier  ganz  dnrchspickt  von 
solchen  Fragmenten  in  allen  Grössen.  Grosse  abgerundete  Schol* 
len  von  10  bis  20  Fuss  Durchmesser  wechseln  mit  kleineren 
und  ganz  kleinen;  einige  sind  scharf  begrenzt  und  bestehen 
deutlich  ans  Gneiss  oder  Glimmerschiefer,  andere  sind  innig 
mit  der  Granit-Masse  verflösst  und  bestehen  zuweilen  fast 
nur  aus  dunklen  Gllmmer-Anhfiufungen. 

Besonders  interessant  war  es  mir  hier,  Bwischen  den 
meistentheils  Geschiebe-artig  abgerundeten  fast  kugelförmigen 
Gnejss-  oder  Glimmerschiefer-Fragmenten  auch  ein  ganz  scharf- 
kantiges im  Querschnitt  fast  quadratisches  Stück  zu  sehen, 
nvelqhes  .  den  Typus  einer  sehr  quarzigen  Granwacke  mn 
sich  trügt  (Fig.  1). 

Sollten  diese  Fragmente  etwa  siimoitlicb  von  der.  nördlich 
an  das  grosse  Granit  •  Gebiet  angrenzenden  Granwacke  her- 
rühren, welche  in  der  Gegend  von  Camenz  deutlich  von  Granit 
durchsetzt  ist?  Sollten  sie  ans  der  Zerstörung  einer  grossen 
GrauwAcke- Decke  hervorgegangen  und  etwa  nur  je  nach 
ihrer  ursprünglichen  Verschiedenheit  (Granwacke  -  Schiefer, 
Grauwacke  -  Sandstein  und  quarzige  Grauwacke)  und  der 
örtlichen  Erstarrungs- Dauer  des  Granites  ungleich  umgewan- 
delte Fragmente  dieser  Decke  seyn?  —  Die  Seharfkantigkeit 
des   quarzigen  Grauwacke- Stückes  im  Gegensatz  zu  den  ge- 


randeCen  GneiM-  und  GltniiMrsehiefeivFrAgoienleii  spricht  setH* 
fiftr  eine  tokhe  Deutung* 

2)  Sehr  sonderbar  sind  die  sohwarseti  Fleoken,  H^elche 
den  Granit  in  einem  Steinbruche  dicht  bei  Bad  IJeheniiein 
am  Tküringer  Walde  auüseichnen.  Er  ist  ^ans  erfüllt  davon, 
man  sieht  in  jedem  Stein  ewei  bis  drei  derselben ,  nnd  sie 
schwanl&en  von  der  Grösse  einer  Erbse  bis  su  der  eines 
Kopfes,  Sie  seigen  fast  immer  scharfe,  aber  oft  vielfach  ge- 
bogene fast  ansgecackte  Grenzen,  nnd  in  ihnen  sieht  man  öfters 
gewisse  Bestandtheile  des  umgebenden  Porphyr -artigen  Gra* 
nites,  namentlich  grosse  Urthoklas-Krystalle  mit  eben  solchen 
braunen  Rinden ,  wie  sie  sich  in  diesem  Granit  nnd  gans 
fihnlieh  in  dem  Syenit-Porphyr  bei  AUenberg  in  Sachsen  finden« 
Die  Backigen  Contouren  der  Flecken  und  diese  Orthoklas-K  rysf  alle 
in  denselben  (Fig.  2)  konnten  leicht  veranlassen,  die  dunklen 
Flecken  trots  der  Schürfe  ihrer  Umgrenzung  für  Ausscheidun- 
gen XU  halten.  Eine  genauere  Untersuchung  an  Ort  undStelle, 
in  Begleitung  der  Hrn.  Prof.  Reich,  Prof.  Schebe£R  und  Dr.  Brdn- 
MKMANN  unternomiDen,  tiberzeugte  uns  Jedoch  auf  das  Bestimm- 
teste, dass  es  Bruchstücke  sind.  Wir  fanden  das  Gestein,  voa 
welchem  sie  herrühren,  einen  schwarzen  Aphanit  (?),  in  deoir 
selben  Steinbruche  neben  dem  Granit  anstehen,  von  ganz  dem- 
selben Ansehen  wie  in  den  Bruchstücken,  nur  ohne  Orthoklas- 
Krystalle.  Die  schwarzen  Einschlösse  sind  am  häufigsten  an 
der  Grenze  des  Granites  gegen  das  dunkle  Gestein ,  und  sie 
nehmen  an  Zahl  wie  an  Grösse  mit  der  Entfernung  davon 
ab;  doch  ist  der  Steinbruch  noch  nicht  breit  genug,  um  ihr 
gänzliches  Fehlen  beobachten  mu  können.  Wir  schieden 
sfimmtlich  mit  der  Überzeugung,  dass  der  Granit  bei  seiner 
Eruption  in  weichem  Zustande  hier  Fragmente  von  dem  Aphanit 
losgerissen,  erweicht,  unvollkommen  gekantet  und  mit  Ortho- 
klas -  Krystallen  imprägnirt  hat.  Leider  ist  diese  sehr  kleine 
Fels-Kuppe  rings  von  Zechstein  umlagert,  welcher  auf  diese 
Weise  verhindert  wettere  Lagerungs- Beziehungen  zwischen 
diesem  Granit  und  dem  Aphanit  zu  erkennen.  Der  Granit 
ist  derselbe  feinkörnige  Porphyr*artige,  welcher  den  oft  sye- 
nitisehen  Gebirgs  Granit  des  Thüringer  Waldes^  der  Aie  des 
Gebirges  parallel,  an  dessen  Südwest«  Abbang  gangförmig  durch- 

9* 


na 

setst.  Und  der  Aphanit  ist  .d«rseihe ,  weJeher,  gewSknIieh 
«18  MelAphyr  bezeichnet,  in  derselben  Richtung  mehre  grosse 
Spalten  ewisehon  Berges  and  Schweina  aasfoUt,  deren  eine 
bei  Glücksirunn  von  fast  horisontalen  Schichten  des  Zeehsteina 
ungestört  fiberlagert  wird.  (Fig.  3:  6  =  Granit,  AssAphanit^ 
Gang  2  bis  3  Laohter  mächtig,  Z  =  Zeclistein).  Das  ans  den 
eingeschlossenen  Fragmenten  hervorgehende  Alters- Verhältniss 
dieser  Gest.eine  ist  jedenfalls  ein  unerwartetes,  so  wie  die 
horiasontale  Überlagerung  des  Zeohsteins  ««gleich  andeutet, 
dass  das  schwarze  Gestein  die  Spalten  im  Gebirgs-Granit  vor 
der  2^chstein-AblAgerong  erfällte. 

3)  Der  grosse  Basalt-Bruch  der  Sloppelskuppe  bei  Süet^ 
ack  »eigt  in  seinem  gegenwärtigen  Zustande  eine  Staunens- 
werthe  Zahl  von  Sandstein  •  Bruchstficken,  eingeschlossen  so* 
wohl  von  der  schwarzen  dichten  Basalt  «Masse  als  Ton  den 
Wacken-  und  Tuff-artigen  Bildungen,  welche  damit  verbunden 
sind,  in  dem  festen  Basalt  sind  diese  Muss*  bis  Mauns^grossen 
Fragmente  e.  Th.  gefrittet  oder  etwas  siinlenfiirmig  abgeson- 
dert ,  in  der  Wacke  und  in  dem  Tuff  dagegen  mürbe,  zersetzt 
und  e.  Th.  ganz  und  gar  in  ein  Speckstein  -  artiges  Mineral 
umgewandelt,  welches  Hr.  Prof.  Schkbrkr  näher  zu  unter- 
suchen versprochen  hat.  Es  ist,  wie  gesagt,  staanonerregend, 
wenn  man  diese  Menge  von  eingeschlossenen  Fragmenten  über* 
Mickt.  Der  Steinbruch  ist  sehr  gross  und  tief,  einige  seiner 
Wände  sind  mindestens  100  Fuss  von  der  Sandstein  *  Grenze 
entfernt,  und  dennoch  sind  sie  Oberali  voll  von  Sandstein- 
Brocken,  so  voll,  dass  wohl  kaum  eine  Quadrat-Elle  Basalt* 
Oberfläche  ohne  ein  Fragment  zu  finden  ist«  Wie  gewaltig 
niuss  da  die  Zermalmung  und  wie  weich  und  bewegt  die 
Basalt -Masse  gewesen  seyn?  Dieselbe  Erscheinung  wieder* 
holt  sich  sehr  ähnlich  In  der  sogenannten  Kupfer « Grmie 
einem  Basalt-Bruch  unweit  Berka  nn  der  Werra  und  in  den 
grossen  Brüchen  der  blauen  Kuppe  bei  Eeckwege^  nur  dass  in 
erstem,  welcher  gangartig  in  den  Bunten  Sandstein  eindringt, 
die  Fragmente  meist  grüsser  und  zum  Theil  sehr  schön-  säu*- 
lenförmig  abgesondert,  in  letzten  dagegen  ausserordentlloh 
stark  verglast  sind.  Einige  Felswände  der  Ußuen  Kuppe  be« 
stehen  geradezu   aus    einer  verglasten  Sandstein  -  Brooeie  ^   in 


13S 

welche  nor  sehr  wenig  Basnlt  -  Müsse  eingedrongen  ist  Der 
Sandstein  mnss  sehr  erweicht  worden  seye,  denn  die  Schich- 
ten in  der  verglasten  Breocie  sind  oft  auf  das  Merkwürdigste 
gewunden. 

4)  Hinter  den  obem  Hlittsern  von  Friedrichsr^de  am 
Thüringer  Wmlie  ragen  am  rechten  Gehänge  einige  dnnkl« 
FeUwfinde  empor.  Der  erste  Blick  iMsst  nur  ein  dunkles 
schlackiges  Gestein  in  ihnen  erkennen ,  und  es  bedarf  einer 
sehr  sorgftltigen  Untersuchung  om  sieh  su  fiberEeogen,  das« 
sie  in  der  That  aas  eluMi  Breccien  -  artigen  Konglomerat  j>e* 
stehen  und  dass  der  quarsfreie  blasige  Porphyr,  woraus  dieses 
vorherrschend  susammengesetat  ist,  hier  nirgends  als  Fela- 
nssse  ansteht.  Das  Konglomerat  ist,  wie  gesagt,  ganz  über- 
isden  von  Fragmenten,  Geschieben  oder  Knollen  des  schlackt» 
gen  braunen  Porphyrs ,  und  diese  seigen  die  verschiedensten 
Grössen,  ja  sie  treten  wohl  selbst  in  dem  gleichfarbigen  Bin- 
demittel pulverartig  zermalen  auf.  Aber  dennoch  wird  die 
iichte  Konglomerat-Natur  des  Gesteins  Ober  allen  Zweifel  er- 
hoben durch  eine  Anzahl  von  Granit-  und  Quarnporphyr- 
Geschieben  verschiedener  Variet&ten,  welche  sich  hie  und  da 
swischen  den  dunklen  Schlacken-Massen  zeigen,  durch  braune 
Scbiefertlion  -  Zwischeningen  und  durch  lokal  gans  deutliche 
Schichtung,  welche  überall  ein  konstantes  Fallen  gegen  Ost 
eeigt.  Ja!  mit  demselben  Fallen  schiesst  sogar  der  sogenannte 
Waldplatten  Sandstein  unmittelbar  darunter  ein,  in  welchem 
ich  in  den  Steinbrüclien  gegenüber  am  linken  Gehänge  siem- 
Hob  dentliche  Fuss  -  Eindrücke  eines  vierzehigen  Thieres  auf- 
fiind. 

Die  Vereinigung  aller  dieser  Umstfinde  beweist,  wie  mir 
scheint,  vollkommen,  dass  man  es  hier  weder  mit  anstehen« 
dem  Schlacken -Gestein,  noch  auch  mit  einer  unmittelbaren 
Reibung^-Breccie  zu  thnn  hat,  sondern  mit  einem  angeschwemm« 
ten  Gebilde ,  wenn  auch  vielleicht  der  vulkanische  Herd ,  die 
Qaelle  dieser  Schlacken,  gar  nicht  weit  zu  suchen  seyn  dürfte. 
Das  Gestein  gehört  der  untern  Abtheil'ung  des  Roth -Liegen- 
den an,  und  darin  Ffthrten  eines  Thieres  mit  Zehen  und  einem 
Bftllcn  zu  erkennen  Ist  jedenfalls  eine  Erweiterung  der  vor^ 
weltlichen  Fauna.     Die  etwa  4  Zoll  breiten  und  ebenso  langen 


134 

Pfthrten  spesieller  sü  beschreiben ,  behalte  leh  mir  fdr  ein 
andermal  vor;  hier  kam  e«  nur  auf  die  Bedeatong  der  Ge- 
schiebe and  Braehatttclie  oder  Knollen  in  dem  Konglomemt 
der  schlackigen  Felsen  bei  Friedrichsroda  an,  und  dass  diese 
dieselbe  wie  in  andern  Konglomeraten  sey,  getraue  ich  mir 
Jedem  bu  beweisen,  der  sich  mit  mir  an  Ort  und  Stelle  be- 
bemühen  will,  wie  denn  auch  meine  ganz  unbefangenen  und  urtheil- 
fähigen  Begleiter  Reich  und  Brunvbmakn  sieh  bald  davon  ilber- 
ceugten,  nachdem  allerdings  der  erste  Eindruckauch  bei  Ihnen  sc 
gut  als  früher  bei  mir  selbst  die  Meinung  hervorgerufen  hatte, 
es  sey  anstehendes  Sehiaoken  -  Gestein  oder  mindestens  eine 
Reibungs-Breccie. 

5)  Die  dolomitisohen  Fragmente  und  die  Von  ihrer  Zer« 
Störung  herrührenden  Löcher  in  dem  sogenannten  Rauchkalk 
(Rauchwaeke)  des  Zechsteins  sind  oft  die  ersten  fttr  blosse 
Schein  -  Breccien ,  die  lotsten  fttr  ursprüngliche  Drusen  oder 
Löcher  gehalten  worden. 

Bei  Neustedt  an  der  Werra  unweit  Bisenaek  fanden 
wir  (Reicb,  Scheerer,  Bronnemann  und  ich)  vor  einigen  Wochen 
grosse  für  den  Eisenbahn- Bau  losgesprengte  Blassen  dieses 
interessanten  Gesteins,  in  welchen  sich  die  Genesis  der  gan« 
sen  Erscheinnng  recht  gut  verfolgen  Hess.  Die  dolomitische 
Masse,  welche  nach  Haioinger  oft  nicht  mehr  Dolomit  ist 
und  wahrscheinlich  auch  bei  der  ersten  Bildung  nicht  Dolo- 
mit sondern  nnr  kohldfisaurer  Kalk  war,  ist  als  nasser  Schlamm 
SU  Boden  gefallen,  durch  Austrocknen  vielfach  serborsten, 
und  die  so  gebildeten  Fragmente  sind  dnroh  neuen  Schlamm 
von  nur  wenig  abweichender  Natur  £u  einer  Art  Breccie 
verkittet,  in  welcher  die  durch  Beratung  entstandenen  frfig- 
mente  meist  unregelmäsig  durcheinander  geworfen  sind,  in 
einselnen  Fällen  sich  Jedoch  noch  in  der  Stellung  befinden, 
In  welcher  sie  durch  Austrocknen  entstanden,  der  Art,  dass 
sie  eben  nur  durch  unregelmftsige  Spalten  von  einander  ge« 
trennt  worden  (Fig.  4).  Solche  Lagen,  derenFragmente  noch  mit 
ihrem  Boden  verwachsen  sind,  sind  eben  besonders  beleb« 
rend  über  die  Art  dieser  ganzen  Breccien -Bildung.  In  die- 
sen Breccien- Gesteinen  erkennt  man  die  verschiedenartigsten 
Stufen   der  Zerstörung  der  Fragmente.      Zuerst   werden  sie 


135 

niftrbe;  dann  serFailoa  sie  zu  Stiiub,  and  diesei«  Staub  kt  an 
der  Oberfläehe  oder  in  der  Mfihe  derselben,  bei  einigen  theii- 
weise,  bei  andern  ganz  ausgewaschen.  Das  Resultat  ist  natür- 
lich ein  löcheriges  Gestein ,  Rauchkalk  oder  Zellen  •  Dolomit 
genannt  Das  ganse  PhXnomen  erinnert  mich  sehr  an  die 
dolomitische  Brecoie,  welche  im  Kalk-Bruch  bei  Tharand  einst 
h£ttfig  vorkam,  und  welche  ich  im  ersten  Heft  meiner  geogno« 
stischen  Wanderungen  ausflihrlieh  beschrieben  habe.  Dort 
sind  jedoch  aus  der  Zerstörung  der  Dolomit- Fragmente  gann 
mit  Rautenspath  bedeckte  Drusenräume  her?orgegangen. 

6)  Auch  die  für  den  Bunten  Sandstein  so  eharakteristi- 
schen  Thon-Gallen  sind  gross  tentheils  Fragmente  oder  Geschiebe! 
Ihre  Genesis  lässt  sich  in  den  ^^rro-Gegenden  vielfach  nach- 
weisen. Zunächst  muss  ich  bemerken,  dass  sie  sich  am  häu- 
figsten da  finden,  wo  Scliieferthon -  Lager  mit  dem  Sandstein 
abwechseln.  Gerade  darum  sind  sie  wohl  auch  für  den 
Bunten  Sandstein  so  beseichnend.  ihre  Gestalt  ist  freilich 
oft  so  regelmäsig  linsenförmig  und  ihre  Verflössung  mit  dem 
Sandstein  so  innig,  dass  es  schwer  scheint,  sie  als  Fragmente 
oder  Geschiebe  su  betrachten.  Aber  unmittelbar  im  Hangen- 
den der  Schieferthon*Lagen  finden  sich  oft  auch  grössere  von 
eckiger  Gestalt,  selbst  solche,  deren  beiden  Hälften  noch  nahe 
beisammen  liegen,  niir  durch  eine  mit  Sandstein  erfüllte  Spalte 
getrennt  (Fig.  5).  Manchmal  findet  man  sogar  die  Oberfläche  der 
Schieferthon  -  Lager  netsartig  serspalten  und  die  Spalten  mit 
Sandstein  erfüllt. 

Nun  braucht  man  aber  nur  einen  thonigen  Sehlamm  ans* 
trocknen  ku  sehen,  um  sich  die  ganxe  Erscheinung  eu  er* 
klären.  Er  serspaltet  vertikal,  und  die  einseinen  unregelmä«* 
eigen  Zerspaltungs-Prismen  blättern  sich  von  oben  herein  au^ 
die  Blätter  krümmen  sich  oft  an  den  Rändern  in  die  Höhe* 
Denken  wir  uns»  dass  sie  in  diesem  Znstande  bei  eintretender 
FIttth  durch  Wellenschläge  abgelöst  und  fortgeführt  werden, 
Bo  haben  wir  damit  auch  das  Material  für  die  Thon-Gallen« 
Wetter  zertrümmert  und  su  kleinen  flachen  Linsen  abgewa« 
sehen  kommen  sie  mit  dem  Sande  cur  Ablagerung,  mit  den 
sie  an  der  Oberfläche  erweicht  sich  innig  verbinden. 


über 

die  rothen  Ammoniten-Marmore  von  Oberaim 
und  Ädnet  in  Hinsicht  auf  die  rothen  Mar- 
more der  bayerischen  VoralpeUj 

von 

Hrn.  Prof.  Sghafhautu 


In  einer  Anmerkang  der  Redaktion  dieses  Juhrbnebes 
■n  meinem  Aufsatxe  über  die  hajferwken  Varalpen  (Jahrb. 
1846)  wurde  eine  Vergieichnng  der  rothen  Marmore  alt  denen 
Ton  Adnet  and  Jlaüein  gewanscht.  Erst  im  Sept.  vergangenen 
Jahres  habe  ich  diesem  Verlangen  entsprechen  and  die  eben 
genannten  Marmor»Brttche  selbst  nntersnchen  können. 

Hallein  gegenüber,  etwa  eine  halbe  Viertelstunde  von 
Oberalm  entfernt,  befindet  sich  der  sogenannte  Hammer  mit 
einer  Glashütte  and  einer  Soda -Fabrik.  Gerade  hinter  der 
Bleikammer  führt  der  Weg  links  in  einen  Steinbruch  am  Ab- 
bange des  näehsten  Hügels  mit  regelmäsig  geschichteten  Kalk- 
Blinken.  Das  Streichen  dieser  Schichten  ist  swischen  Stunde 
4  und  5,  und  sie  fallen  widersinnig  gegen  Süd- Westen  su  ein. 

Ich  erkannte  sogleich  meinen  Kalk  der  bayerischem  Fsr- 
alpen  mit  seineu  ausgeschiedenen  Streifen  und  Knollen  von 
Kalk  hornstein* Masse,  wie  ich  ihn  bei  unsern  Wetsstein- 
Schichten  (Jahrb.  1846^  S.  M9)  beschrieb,  nur  dass  dieser  Uoni- 
stein  etwas  firmer  an  Kalk  war,  also  etwas  weiter  eorück« 
gesetzt   werden    musste^  gleich    dem    von   MarquarUtein    in 


137 

unseren  bagemeheti  Vm'ülfen^  ond  ich  yfw  nun  (gewiss,  du«« 
AHch  ansere  rotlien  Marmere  nicht  mehr  ferne  «ejii  könnten. 

ich  folgte  meinem  Ftthrer  wieder  auf  dem  Wege  nur 
reehten  Hand  zu  der  Siraue  nach  heU^  wo  wir  naeh  etwa 
einer  halben  Stunde  Weges  bei  einem  Marmor*Brnche  ange- 
langten, der,  wenn  ich  nicht  Irre,  dem  RupUlt  Gimpel  gehört 

Die  regelmiisig  brannrothen  Ammeniten*  Schichten  strei« 
cken  iswischen  Stande  II  und  12  und  fallen  wiederstnnig 
nach  Sfidost  nn. 

Der  Marmor  winuneh  von  Ammoniten  -  Überresten.  Die 
herrsehenden  gehören  sn  den  HeterophjUen ;  davon  erhielt  ich 
den  Am.  neojarensis  von  2 — 5  Pariser-Zoll  Durchmesser, 
Auf  ihn  folgt  der  Ammonites  hybrid us  d*Orbigny*s. 

Ich  habe  ein  trefflich  erhaltenes  Exemplar  von  4  Pariser* 
Zoll  Dorcbmesser  gefunden.  d'Orbiont  selbst  sagt:  dieser 
Ammonit  bilde  den  Obergang  von  Am.  fimbriatus  sum  Am. 
Henleyi. 

Den  in  swei  Hauptarme  getheiiten  eharakteristischen 
Seiten-Lobus  habe  ich  nebst  allen  übrigen  durch  meine  Methode 
mittelst  SXnren  vollständig  entwickelt,  und  hier  wieder  den 
Vortheil  bemerkt,  der  von  Anwendung  dieser  Methode  sur 
Entwickelnng  der  Loben  und  überhaupt  der  feineren  Theile 
der  verkalkten  Organisationen  entsteht. 

Bei  starken  Loben  kann  man  die  Sfiore  concentrirt  an- 
wenden. Miin  lasse  mittelst  eines  Giasstabes  einen  Tropfen 
Süure  auf  die  Stelle  fallen,  von  welcher  man  einen  Kalk*C  her- 
sag hinweghehmen  will.  Ohne  Schaden  so  befürchten  kann 
man  die  schäumende  Säure  mittelst  der  Pinger-Spitae  auf  dem 
Petrefikkte  vertheilen,  wie  man  will,'  und  die  Säure  wieder 
abwaschen,  wenn  man  den  verlangten  Grad  von  Wirkqng 
erreicht  hat,  ehe  die  Säore  gesättigt  ist,  was  sehr  rasch  ge* 
schiebt.  Bei  Ammoniten  mit  sarten  Loben,  s.  B.  dem  Ammon. 
Metternichi,  gelangt  man  nach  einiger  Übung  gleichfalls, zum 
Ziele,  nur  muss  man  die  Säure  verdünnt  anwenden  und  ihre 
Wirkung  stets  sorgfältig  überwachen.  Das  Auftröpfeln  der 
Sänre  wird  übrigens  so  lange  wiederholt,  bis  die  letzte  Spur 
von  Kalk-Überzug  bin  weggenommen  worden  ist. 

Der  Ammonites  hybridus  hat  30  starke  Rippen,  die  über 


138 

d«ii  Rücken  weglaufen.  Jede  trflgt  cwei  Knoeen^;  den  einen 
■ngefiilir  in  der  Mitte  der  Höhe  der  Windung,  den  undem 
nahe  dem  Rficken^Lobne.  Zwieeben  diesen  cwei  Knoten  geht 
der  charakteristisohe  Seitenlobos  hindurch,  gerade  ehe  er  sieh 
en  gabeln  anfflngt.  Er  gehört  unstreitig  den  mittlen  Jura- 
Seliicbten  an,  findet  sieh  auch  bei  Afühlkuuien  etc. 

Die  Knoten  entwickeln  sich  nicht  bei  allen  £iemplaren; 
die  Kahlreichen  kleineren,  weicheich  besltse,  sind  bloss  gerippt. 

Häufig  ist  auch  der  Ammonites  Conybeari. 

Er  hat  im  Durchschnitt  55—66  Rippen  auf  dem 
Umgange  und  in  eben  diesem  Verhältnisse  auch  mehr  Uui- 
gänge.  Auf  allen  Exemplaren  habe  ich  die  charakteristischen, 
viel  längern  als  breitem  Seiten-Loben  und  Sättel  sehr  deutlich 
biossiegen  können. 

Einen  Orthoceratites  alveolaris  von  mehr  als  V4 
Zoll   Durchmesser  habe  ich  hier  gleichfuUs  gefunden. 

Eine  Stunde  Ton  diesen  Stein-Bröchen  entfernt  liegt  das 
Dorf  Adnet  mit  seinen  eigenthQmlichen  lange  berühmten 
Marmor-Brttchen. 

Indessen  gibt  es  hier  Marmore  von  iwei  verschiedenen 
Charakteren  und  Färbungen.  Der  erste  Marmor-Bruch  gleich 
hinter  Adnet  besteht  ans  massigen,  geschichteten  Bänken  eines 
hellrothen  in*s  Lackrothe  und  stellenweise  in's  Ockergelbe  sieh 
ziehenden  Marmors,  der  als  charakteristische  Versteinerung 
bloss  eine  Art  von  Lithodendron  enthält  Er  ist  unter  den 
Marmoren  AdneU  der  dichteste  und  nimmt  eine  schöne 
Politur  an.  Mit  Säure  behandelt  hinterlässt  er  wenig  gelb- 
lich rothen  thonigen  Rückstand. 

Aus  diesem  Marmor-Bruche  wurden  die  Säulen  sur  Vor* 
halle  unseres  Kunstausstellnngs-Gebäudes,  der  6lyp,tothek  ge« 
rade  gegenfiber,  gebrochen.  Sie  sind  an  verschiedenen  Stellen 
von  grossen  Banm*artigen  Gruppen  dieses  Lithodendron  dureb^ 
wachsen.  An  manchen  Stellen  sieht  sich  die  lackrothe  Farbe 
dieses  Marmors  in's  Ockergelbe.  Indessen  ist  die  schöne 
Farbe  nicht  durch  die  ganze  Masse  des  Marmors  verbreitet. 


*    QuBNSTBDT   bcftchreibt  einen  g;erippten  A.  lineatus   und   vermutliAt 
mehre  Kuoten.    Q.  die  Petrcfacten-Kunde  D9ut9chUmi4  p.  263. 


ISO 


Nodi  finden  sich  ein  halbe«  Dnteend  «oloher  Süolen  au«  dem 
(iesteioe  hereusgeBclirfimiiit ,  die  man  liegen  liete,  weil  sieh 
die  schöne  Farbe  des  Kalksteins  verleren  hatte« 

Die  Biinke  scheinen  von  MO«  nach  SW.  en  fallen.  Eine 
Viertelstunde  weiter  surüek  beginnen  erst  die  bekannten 
Steinbrüche  mit  ihrem  dunkelbraunen  oft  siemlieh  leicht  ver* 
witternden  Ammoniten-Marmor,  die  von  schmntsig  lichtgrttnen 
Partie'n  nnd  Streifen  durchzogen  sind,  und  sie  haben  im 
Gänsen  dasselbe  Fallen  und  Streichen ,  wie  die  zuerst  be- 
schriebenen an  der  Strasse  nach  Ischl^  so  dass  sie  wahr- 
seheinlich  nur  eine  Fortsetzung  derselben  sind* 

Der  AmmonitesConybeari  findet  sich  hier  am  häufig« 
8ten%  dann  der  Aro.rarieostatns  und  eine  elgenthümliche 
Art,  welche  oft  einen  Fuss  im  Durchmesser  erreicht.  Die 
fetste  Windung  von  einem  Exemplare  in  meinem  Besitz  hat 
4%  psr.  Zoll  Höhe.  Der  Durchmesser  ist  zur  Höhe  = 
1:2;  die  Windungen  ^^  umfassend.  Es  ist  der  Ammo- 
flites  stellaris  Sow.  mit  2S  Rippen  nnd  gekielt.  Der 
Röcken  steigt  Jedoeh  in  einer  fast  geraden  Linie  zum  Kiele 
enpor. 

Bei  kleineren  Exemplaren  fallen  die  Umgänge  nach  dem 
weiten  Nabel  zu  plötzlich  steil  ab  an  der  Stelle  der  unteren 
Linie  a  in  der  Figur,  welche  die  Loben  abgewickelt  in  ihrer 
natOrliehen  Grösse  enthält. 

Die  starken  scharfen  Falten  biegen 
sich  von  hier  aus  sogleich  in  einer 
sanften  Schweifung  nach  vorne  zu, 
bis  sie  den  Rücken  erreichen. 

QoENSTEOT  scheint  diese  nicht  ge* 
sehen  zu  haben,  dagegen  gibt  er 
nachfolgende  Arten  an:  Am.  Tur- 
ne ri,  die  sich  auch  in  den  Mergeln 
bei  RüppoUing  findet,  A.  V  a  I  d  a  n  i, 
A.  natrix,  A.  Bronnii,  A.  an* 
gulatus,  A.  oxynotns,  A.  bete« 
ropbyllns. 


^.S-^<r 


Ä'— 


*    QuBifSTBDT  gibt  ihn  nicht  an. 


140 

%  Zwei  Arten  von  Nautitus  traf  ich  liier  ebenfalls,  doch 
waren  sie  nicht  vollständig  genug,  nm  sich  mit  Gewissheit 
bestimmen  zu  lassi^n.  Der  eine  war  mit  coneentrischen  oder 
eigentlicher  Längen  -  Streifen  verseben  and  hatte  gans  den 
Habitus  des  Nautilus  aratas.  Auf  den  andern  hatten  sich 
bereits  Wurzelst ffcke  von  Enkriniten  festgesetst. 

In  Säuren  aufgelöst  hinterlasst  dieser  Marmor  einen 
braunen  Rückstand ,  und  er  ist ,  wie  ich  schon  in  meinem 
Torigeu  Aufsatze  S.  S07  ans  eben  diesem  Verhalten  vermuthetOi 
mit  nnsern  Marmor -Schichten  von  Unterau  am  Ktpckehce 
identisch, 

Orthozeratiten  konnte  ich  bis  jetzt  in  diesem  Marmor 
nicht  finden,  ebenso  wenig  in  dem  hüfferueken  von  Ruppolding^ 
obwohl  sich  in  Stein-Platten,  welche  wahrscheinlich  von  daher 
stammen,  hie  und  da  einer  zeigt. 

Das  Portal  des  ehemaligen  Universität*Gebäudes  zu  LaniM- 
hat  an  der  lior  ist  in  dieser  Bezlebimg  beinahe  einzig  zu  nennen. 
Seine  Versteinerungen  bestehen  aus  zahllosen  kegelförmigen 
10,  i2 — 15  Zoll  langen  Orthozeratiten,  Orthoceras  alveo« 
lare,  die  in  allen  Richtungen  über  and  doreh  einander 
liegen,  wie  sie  sich  wohl  auf  keiner  Platte  mehr  beisammen 
finden.  Der  Marmor  gehört  unseren  braanen  Marmoren  an; 
woher  er  aber  gekommen  konnte  ich  nicht  erfahren.  Das 
Portal  der  daneben  angebauten  Kirche  ist  von  demselben 
Marmor,  der  sich  etwas  mehr  in  die  Leberfarbe  zieht,  enthält 
aber  nur  gross tentheils  konische  Encriniten- Glieder,  so 
wie  einige  Grabmäler  In  der  St.-Martins-Kirche  daselbst.  Die 
vielen  Grabmäler  im  Kreutzgang  der  Doiukirche  von  Freynng 
sind  mit  ihren  Ammoniten  aus  demselben  dunkelrothen  Mar- 
mor, und  der  älteste  Grabstein  dieser  Art  trägt  die  Jahres- 
zahl 1330. 

In  PassMU  in  der  sogenannten  Herrenkapelle  im  Dome  sind 
die  Grabsteine  der  Domherren  von  1270  —  1612  aus  demselben 
dunkelbraunen  Marmor,  und  vorne  rechts  im  Chor  ist  das 
Grabmal  des  Gienobr  von  WotrsscK  zwischen  zwei  4^^  l^^r. 
Fuss   hohen   Platten    von   demselben    Marmor,   auf  welchem 


141 

sidi  gkkMallt  8—10  Zoll  laage  OrtboeeratKen ,  jedodi  y^o 
geripgerer  Oidie,  wabracheialich  de«i  0.  alveolar!«  an* 
gehörig)  befinden. 

Auf  der  Strasse  von  Sakburg  nach  Berchtesgaden  ^  eine 
Viertelatonde  hinter  dem  Markte  Sehollenberg ,  also  etwas 
vor  der  Streichmigs- Linie,  die  nach  flallein  hinüber  sieht, 
triflft  nmn  dicht  links  nm  Wege  einen  Hügel  mit  dichtem, 
etwas  in's  Roth  liehe  sich  ziehendem  Kalksteine,  welcher  von 
Schichten  eines  rothbrauneii  Mnrmors  schon  sattelförmig  über- 
lagert ist,  welche  gleichfalls  aus  lauter  ungerippten  Ammo- 
niten  zusammengesetzt  sind.  Die  Loben  sind  jedoch  hier 
ganz  verschwanden,  so  dass  an  eine  nähere  Bestimmung  nicht 
mehr  zu  denken  ist.  Dem  Hnbitus  nach  möchten  sie  dem 
kleinen  glatten  Amm.  hybridus  angehören. 

Hinter  BereUesgaden  aof  der  Scharilzkell^Alme^  ehe  man  den 
hohem  G9U  erreicht,  welcher  die  Unterlage  der  Salz-Formation 
BD  bilden  scheint,  steht  der  dunkel  -  braunrothe  Ammoniten« 
Marmor  wieder  an.  Oft  bildet  er  ein  bröckliches  thoniges 
Konglomerat ,  In  welchem  auch  Überreste  von  kleinen  Belem- 
niten  sich  finden.  Ein  Ammonit  mit  wohl  erhaltenen  Loben 
und  Rippen  aus  dieser  Formation  ist  im  Besitze  des  Hrn. 
Oberbergrathes  v.  Reichenbach  in  München.  Der  Ammonit 
ist  ein  Falcifer,  dem  Ammonites  radians  angehörig. 
Dieser  Stelle  gerade  gegenüber  aof  der  andern  Seile  des 
Thaies  befindet  sich  der  Kälberstein.  Hier  steht  wieder  der 
dankel-braunrothe  Kalk  an,  welcher  den  bekannten  strahligen 
blfiulichen  Muriazit  in  Neatern  enthält.  In  einem  solchen 
Stücke  sah  ich  gleichfalls  einen  Ammoniten  nur  im  Qaerbroch^ 
der  ein  Globit  ist  und  der  Form  seiner  Kammer- Wunde 
znfolge  den  vok  HAUEa'schen  Ammoniten,  vielleicht  dem 
A.  gnleatus  angehört.  Dieser  Marmor  hinterlässt  vielen 
thonigen,  braunen,  flockigen  Rückstand,  mehr  als  der  von 
Admet. 

Im  Zuge  des  Königsee'e  und  Traungehirgei  an  AevKammer- 
hehrplalle^  angeblich  von  SW.  nach  NO.,  also  rechtsinnig  ein- 
fallend and  unter  der  Lafer^Alme  nicht  weit  von  der  öelerrei* 
chüchen  Grenze  stehen  gleichfalls  rathe   Kalke  an,  denea 


14a 

wanAinet  ähnllcb,  welehe  AmiiMmlteii  von  8 — 10''  l>M«hfliester 
^ntliflleeti,  Aem  Faldferen,  Planolaten  nnd  dem  A.  hetero- 
}ihylltt8  angehörend.  Indessen  habe  ich  weder  den  Kalk  noch 
die  Animoniten  nfther  untersncben  l&önnen. 

Ich  korome  endlich  aof  Jene  Wand  en  sprechen ,  fron 
welcher  ich  im  Jahrbuch  1846^  S.  819  Meldung  that. 

Hniter  dem  sogenannten  Bannstein^  der  mit  seinen 
Ewei  Felsen  -  Zacken  das  Sahachthal  überragt,  V/^  Stunden 
von  Reichenhall  im  bayerischen  Gebiete,  Jedoch  dicht  an  der 
däterreichischen  Grenze,  stand  hinter  dem  Anwesen  des  Keppel- 
Banern  in  einer  Art  von  Schucht  ein  beraseter  Htigel-Abhang 
quer  über ,  von  dem  die  Rasen  •  Decke  und  dgl.  nach  einem 
heftigen  Gewitter -Regen  plötzlich  herabrntschte.  Mun  fand 
sich  eine  nahezu  saigere  Wand  eines  licht  gellblich- rothen 
Marmors  anstehend,  auf  welcher  sich  Honder(e  von  Versteine- 
rungen hauptsächlich  von  Gephalopoden  beisammen  fanden. 

Ich  war  damals  krank  und  konnte  desshalb  die  Reise  an 
Ort  und  Stelle  selbst  nicht  unternehmen**  Was  ich  indessen 
aus  einem  Briefe  und  höchst  flüchtigen  Feder  -  Umrissen  ent- 
nehmen konnte,  habe  ich  auf  oben  genannter  Seite  berichtet, 


*  Herr  von  Morlot  sagt  in  seinen  Erlfluterangen  zur  geologischen 
tibersiclits  -  Karte  der  nordöstlichen  Alpen  S.  120,  wo  er  von  derselben 
Steile  spricht,  unter  Anderni  Folgendes : 

,,Es  ist  merkwörig,  dass  Hr.  Schafhadtl,  der  diese  Stelle 
später  beschrieben  hat,  lauter  solche  Ammoniten  anfuhrt,  die  das 
söharfe  und  geübte  Auge  des  Herrn  ton  Havkr  nicht  gesehen  hat^  etc. 
Wer  die  sitirte  Stelle  wirklich  liest ,  wird  sogleich  einsehen,  dass  es  mir 
gar  nicht  in  den  Sinn  kommen  konnte,  diese  Wand  zu  beschreiben.  Ich 
hatte  Ja  die  Stelle  gar  nicht  gesehen  und  erklärte  :  „sobald  es  meine  Ge- 
sundheit erlaubt,  werde  ich  mich  dahin  auf  den  Weg  machen.  Ein  Frag- 
ment eines  Ammoniten,  das  man  mir  mit  einem  sehr  unvollkommenen 
Umrisse  in  einem  Briefe  sandte,  gehörte  ganz  gewiss  dem  Ammoii.  Gay 
tani  (A.  subumbilicatos  v.  Haueb)  an,  welchen  auch  v.  Haubr  sah ;  bei  allen 
ißbrigen  Angaben  setzte  ich  hinzu:  „wenn  man  der  Zeichnung  trauen  darf*. 
Was  Herr  von  Morlot  mit  den  Ammoniten  meint,  ,,von  deren  Vorkommen 
man  in  den  Alpen  iSberhanpt  wenig  weias**,  und  die  ich  da  genannt  haben 
sollte,  Ist  mir  nicht  recht  klar« 


149 

um  Andere  darasf  anfaierkMoi  so  machen ;  DltM  war  jedoch, 
wie  ich  naebher  fand,  aberflttsaig.  In  HaUeim  hatten  sie 
schon  mehrere  Bruehstttcke  hinweg  geschleppt  und  meiseln 
noch  gegenwärtig  an  den  schönen  Ammoniten  dieser  Wand. 
Indessen  wird  Sorge  getragen  werden,  dass,  die  Wand  weiter 
aufgedeekt  und  (iberbanpt  fUs  Gänse  der  Einwirkung  der 
AtmosphKrilien  entsogen  werde,  die  den  serstörenden  Ein- 
flass  Ihrer  Kräfte  schon  bemerkbar  sn  machen  beginnen. 

Die  Wand  streicht  Stunde  1  und  hat  ein  naheeu  saigeres 
Einfallen  gegen  Süden.  Auf  einer  rohigen  Schlamm- Stelle  im 
Meere  hatten  sich  hier  Hunderte  der  sonderbarsten  Thiere 
ungestört  neben  einander  gelagert.  Nahezu  in  der  Mitte 
findet  sich  ein  Theil  eines  Amm.  Metternichii;  ein  etwas 
mehr vollstfindig  erhaltener  rechts,  und  Inder  absteigenden  Dia- 
gonale ein  paar  andere  links.  Dann  finden  sich  Ammonites 
Gaytani  (snbumbilioatus),  A.  tornatns,  A.galeatus, 
A.  neojurensis  und  Überreste  von  einigen  Nautilus- Arten. 
Der  eine  sieht  mehr  einem  unvollkommenen  Scaphites  fihnlich 
und  ist  an  seinem  einen  Ende  Trompeten  -  artig  eingeschnürt, 

eben  so  ein  Cr  thoceras  al« 
veolare.  Ander  untern  linken 
Seite,  wo  sich  tfberhaupt  die 
meisten  Versteinerungen  zu* 
'  V  ^"'•>->^^^\  /  /      /         samroen  gedrängt  finden,  sah 

ich  auch  ein  Stielglied  eines 
Enkriniten  mit  seiner  wohl- 
erhaltenen, fünflappigen 
Markröhre,  welcher  zu  Folge 
das  Glied  wohl  Theil  eines 
Rhodoerlnites  seyn  mfisste. 
Diese  Rhodocriniten  gehören 
aber  nur  dem  Ubergängskalk  an,  und  sie  vertragen  sich  frei'^ 
lieh  noch  weniger  mit  den  Belemniten  als  der  Ammonites 
Amalthens  und  A.  hecticos ;  aber  sie  finden  sich  denn  doch  bei« 
sammen,  wie  die  obigen  Ammoniten  in  den  Flecken -Mergeln 
der  haneriichen  Voralpen*. 


^    leb   mass   hier  in  BeEiebang  auf  eine  AnmerlLung  der  RedalLtion 
zQ  meinem  Aufsätze  S.  804  bemerken :  dass  Hr.  v.  Buch  beide  Spezies  in 


144 

!8t  viaMelcht  die  Aufeinanderfolge  in  gkielien  Zeit -Ali- 
ecbniiton  und  das  Beiiammenccyn  vertoliiedener  tliieriseher 
Orgiiüsaiionen  nielit  aaf  allen  Theilen  der  Erd-Oberflüche  su 
allen  Zeiten  dieeelbe  gewesen  ? 

Wenn  wir  uns  an  Neu '^ Holland  erinnern,  den  fünften 
Welttheil,  der  mit  seinen  sonderbaren  vegetabilischen  and 
tbierischen  Organisationen  so  weit  hinter  der  Ansbildang  and 
EniwiciLeluHg  der  übrigen  Weittheile  surflokgeblieben ,  so 
möchte  überhaupt  die  Annahme  eines  eigentbümliehen} 
yon  den  übrigen  gleichzeitigen  verschiedenen 
Biidungs-  und  Entwickelnngs- Verhältnisses  be« 
dingt  durch  locale  Einflüsse  nicht  so  unbegründet 
ersohetnen.  Selbst  die  chemische  Zusammensetzung  und 
Struktur  der  Gesteine  unserer  Alpen,  dieses  merkwürdigen 
Gebirgs- Knotens,  ist  von  der  Struktur  der  übrigen  Gebirgs- 
Massen  unserer  Erde,  die  aus  geognostisch  gleichen  Gesteina- 
Arten  zusammengesetzt  scheinen,  verschieden ,  und  der  Geo* 
gnost,  der  seine  Granit-,  Gnelss-,  Glimmersebiefer^Bildungen 
in  andern  Ländern  und  Weittheilen  studirte,  findet  sich  bei 
der  Bestimmung  der  Gesteins« Arten  unserer  Alpen  nicht  selten 
in  Verlegenheit  gesetzt. 

In  der  Nähe  ujiseres  Rhodocrinites  sah  ich  gleichfalls 
nadeiförmige  Thurmsohncoken  mit  16  in  der  untern  Hfilfte 
bauchigen  Windungen ,  die  wahrscheinlich  zu  Turritella 
gehören« 

Dieser  rothe  Marmor  unterscheidet  sich  übrigens  sowohl 
in  Farbe  als  Dichtigkeit  vom  Anraioniten  -  Marmor  in  Adnety 
kömmt  aber  nahezu  mit  dem  lichten  Lithodendron- enthalten- 
den überein. 

Er  ist  hellroth  ins  Gelbliche  sich  ziehend,  dem  r o t h e n 
Übergangskalk  von  Dilleilburg  im  NassauiseAen  an  Farbe 
und  speoifischem  Gewichte  so  sehr  gleichend,  dass  er  ohne 
seine  Petrefakten  von  ihm  wohl  nicht  zu  unterscheiden  wfire ; 
ja  an  manchen  Stellen  tritt  die  gelbe  Ockersorte  beinahe 
isolirt  hervor. 


den  H&nden  gehübt.    Hätte   er  anders  bestimmt,   ich  wurde  mit  Freuden 
meine  Meinung  geändert  haben. 


I4S 

Niich  der  Anflftsnng  henromgend  gelblicher  StOekecArbt 
«ich  die  S&uro  gelb  oad  der  Rttcketand  hat  gieiebfeUe  eine 
aeböiie  ockergelbe  Fftrboiig.  Die  hellrothen  Partien  hinter* 
lassen  dagegen  aaeh  einen  röthliohen  Rflckstand.  Nehmeit 
wir  desshalb  alle  Eigenschaften  unseres  so  eben  besehriebenen 
Kalkes:  seine  Dich  te,  Farbe^  den  Rttcksland,  wdchen 
er  HMch  Behandlung  mit  Siinren  hinterläset  *  ^  snsaninien,  se 
finden  wir,  daas  er  mit  denjenigen  rothen  Marmoren  anserer 
hoferiseken  V^rolpen  In  eine  Reihe  su  stellen  sey,  welche 
den  «weiten  odei^  hintersten  Zug  bilden. 

In  diesem  Zuge  erscheinen  von  Westen  .gegen  Osten: 
die  roihe  Wand  am  rechten  Z^ci-Ufer  bei  Füsien\  die 
rothen  Kalke  im  vordem  Zuge  der  Bergreihen  des  Groiwang* 
Thaies;  die  am  Laberberge  bei  JB/fol;  am  Rmkehtem  bei  Koekel^ 
der  sich  an  den  koken  Heimgarten  anlehnt;  an  der  fVeg-^ 
ickeii  bei  Lenggriesi  an  der  Königsalme  bei  Tegermee^  bei 
Marquartitein  und  Ruppolting. 

Stielrnnde  Enkriniten « Oliederstflcke  linden  sich  in  den 
meisten  dieser  rothen  Maimore.  Viele  dieser  Glieder,  die 
ich  aus  dem  dichten  Gesteine  durch  den  künstlichen  Verwitte- 
rungs  Prozesd  frei  zu  machen  vermochte»  sind  hoch,  am  Rande 
mit  einem  Krans  von  19—20  tief  eingefurchten  Strahlen, 
mit  einem  sehr  engen  Nahrongs  -  Kanäle  and  einer  freien 
Stelle  um  diesen  herum  versehen,  so  dass  sie  von  den  Stiel« 
gliedern  eines  Encrinites  liliiforoiis  nicht  wohl  zu  unter« 
scheiden  sind.  Ich  brauche  kaum  anzumerken,  dass  der  eben 
genannte  Enkrinit  lediglich  dem  Muschelkalke  engehört,  und 
sogar  eine   leitende  Versteinerung   ist.     Indessen  haben   die 


**  Der  Rfickutaud,  welchen  ein  kalkiges  Gestein  nach  seiner  Anf- 
lisann^  in  Siuren  binterUsst ,  ist  in  Beeng  ouf  Quantität,  Zusammenhangs 
ond  Partie  ein  so  sicheres  Kennaeichen,  dass  ich  allen  Kalken  unserer 
hfrUektn  Varmlpen^  die  sich  durch  das  Auge  nicht  mehr  Ton  einander 
«nterseheiden  Hessen,  mit  der  volUten  Sicherheit  durch  den  Rückstand 
geleitet  ihren  Platz  in  der  Reihen -Folge  der  Schichten  anweisen  konnte. 
Auch  bei  gefärbten  Kalken  lisst  sich  die  fdentit&t  oder  Verschiedenheit 
swei«r  in  Bezug  auf  dm  Farben-Ton  einander  nahe  stehender  Exemplare 
viel  sicherer  au»  dem  Rärkstande  nach  der  Aufldsung,  als  an»  der  natSr. 
Heben  Farbe  des  Gesteines  beortheilen. 

Jahrgang  ISia  10 


14« 

«na  dem  obigen  rothen  Minmor  ausgeÜBlm  GAed&nOkk^j 
wo  sio  engloich  mit  dem  Ammonltos  CornMtns  Brohh  fot« 
kommen,  dnrchaus  dieselben  pliyeiseken  Merkmale,  so  d««e 
sie  «roki  kein  Auge  von  den  Stlei-<Hiedern  der  Mosobelknlk-i 
Enkrlnittn  wflrde  unCersekeiden  ktfnnen*. 

An«  dem  rothen  Kalk  der  Klhugsalme  bei  Tegerha$€  habe 
seh  gleiehfatU  Etikrimten^Glteder  aosgeUst,  die  aber  so  imiig 
verwaohsen  waren,  dass  ich  ihre  Verbhidongs*  Plfiehen  niekt 
mehr  deutlich  machen  konnte.  Es  sind  Stalenstoeke  aoe 
hohen  und  bei  andern  manchmal  sehr  niedern  Gliedern  bu- 
sammengesetxt.     Die  Flächen  waren,   wie  man  ans  der  Za- 


*  In  meioer  AbkamUiUBig  im  Jakrb.  t84iy  S.  6$9  kabe  icb  den  m^itk^ 
würdigen«  sogenannten  Granit-Marnor  bei  S$nnin§.  in  Süd- Batferm 
bescliriebcii ,  der  in  einem  Schichten-Zuge  mit  dem  Kre4t9enk€r$e  liegend 
wahrscheinlich  den  Kreide-Bitdnngen  angehört.  Unter  den  zahllosen  Ko- 
tallen von  mikroskopischer  Kleinheit  Imb«»  iek  such  mehre  den  Galamo- 
^ren  asgtkIHrige  beschrieben ,  die  wi»  nur  aus  der  Obergengs^Foroiatioa 
kes^ien.  Ich  bin  liäuAg  desalyalb  getadelt  worden»  Indessea  habe  ich 
nur  angegeben,  waa  ich  fjpesehen.  Gegenwärtig  bin  ich  in  den  Besitz  von 
Marmor-Tafelchen  mit  blutrothen  Flecken  uuf  braunem  Grunde  gekommen, 
ans  den  Brüchen  von  Biankenkurg  am  ffars ,  die  ohne  allen  Zweifel  der 
t)bergang8-Formation  angehören.  In  einen  jeden  dieser  Tifeldien 
Ist  eine  Cslamepora  von  l^%  Zoll  Dvrdiivesaer  schief  in  Besiefaung  auf 
die  Achno  durchschnitten  snd  vou  weissem  dnrcbscheinendeni  Kalkspatk 
durchdrungen.  Die  eine  ist  eine  CaL  spongites^  die  andere  eine  Cal> 
golhlandica.  Die  innere  Struktur  ist  ausgezeichnet  zart  und  schön  erhalten. 
Bringt  man  ein  angeschliffenes  kleines  ihnliches  Petrefakt  aus  dem  Granit- 
Blannor  von  Sitmkig  unter  das  Mikroskop  nnd  betrachtet  mit  dem  andern 
Asge  «ogleich  die  ebigc  Btoa^CT^mysr^VsMtfineruag,  die  maa  gleidtfaHe 
auf  den  Objekt  -  Trager  gelegt  hat ,  so  glaubt  man  bloss  eine  bis  ina 
kleinste  Detail  getreue  Copie  des  Petrefakts  zu  sehen,  wie  ea  das  Mikroskop 
vtrgrö(iaert  dsratelUI  £a  hat  den»aacb  ohne  alleaa  Zweifel  neck  air  Zeit, 
in  i^elcher  schon  die  Nummnlina  existirie»  eine  OrganisatiaB  gelebt» .  welche 
But  der  Calano|^ora.  de«  Übergavgaludks  gleiehs  isnere  med  finssere 
Struktur  beaaaa. 

Die  Fortsetaung  dieaer  Bildung  (des  Granit -Marmora  von 
SiBMing)  habe  ich  nuterdesaen  in  den  Hügeln  hinter  TrawMtmny  in  welchen 
die  SekS»€ckerr  $tci|ibruehe  der  Saline  angelegt  sind ,  wieder  aiilgefan* 
den,  wo  sie  von  AdM^lneu  beruberaiebt.  Der  Stein  wird  als  Bau^Matürial 
benutzt ,  ist  iedoch  niclit  mehr  vea  der  ssköaen  Fsrbe  nad  Politw^Ffibig' 
keit,  wie  der  von  Summg, 


147 

«UMMenfiigiiiig  «rsiehly  fdo  gevirählt,  dfe  Stiele  nabeM  nmA^ 
Jedoch  im  Allgemeinen  mehr  im  Umrisce  ein  Pentagon  de»- 
•tolieiHl.  Wflhrend  ich  Diesee  eebreihe,  lat  ei  mir  gelangen 
«in  niederes  Sliuleneftieit  enssnliisen  und  seine  Flftelio  frei 
B«  snclien*  Die  ZetelMiniig  ist  gjuis  got  hsrvorgetreten.  Der 
Ooiriss  ist  ein  deotliobes  EUnfeeii  nnd  die  ZeiolinaBg  mit  der 
des  Pmitscrinas  proprnqaos  M.  ToUkommen  flbereinlioaMBend, 
eveh  die  übrigen  Verbäknieso  stimmen  mit  den  Sdei-Gliedern 
des  oben  goMmntan  Pentscrinos  von  St.  Cä$mn  voUkomme« 
iberein. 

Rothe  Marmore  des  Vorderen  Zugs  der  hageriscken 
Atpen. 

Mit  diesen  kommen  fiberein :  der  Ammoniten-Marmor  von 
Adnel,  Aiuiee^  HalUladt^  von  der  Scharitxhellalme ,  vom  Kälber* 
stein,  antcrseheiden  stob  Jedoch  etwas  durch  ihre  Farbe. 

Der  Marmor  yon  Auseee  mit  dem  Ammonites  GayetanI 
(subumbilicatus)  hat  eine  dunklere,  in*s  Violette  sich  eichende 
Farbe  und  hinterlfisst  einen  reichlichen  thooigen  eben  §o 
lebhaft  rotbbraun  gefftrbten  Rückstand. 

Diesem  am  nKehsten  steht  der  HalUtäiier  Marmor  mit 
Lithodendron ;  er  hat  eine  violette  Farbe,  und  eben  so  ist 
auch  der  Rüekstand  geftrbt. 

Ebenso  thonig  und  einen  viel  dankler  braunrothen  Rüek- 
stand hinterlassend  sind  die  Marmore  von  Ainet^  AuSiee^ 
HaUstadly  vom  Kälbenhin  u.  s.  f.  Ja,  die  Schicht,  welche 
die  Ammoniten  von  Adnet  Eunftchst  umgibt,  serfttllt  in  kurzer 
Zeit^an  der  Luft  zu  einer  leicht  im  Wasser  aufweichbaren 
donkelrothen  Thon-Masse ;  daher  sind  AmmooiCen-reiohe  Lager 
dieser  MUrmore  eben  so  unbeständig  an  der  Luft,  als  die 
von  Dnteram  am  Koekekee. 

An  der  nähern  Beziehung  der  rothen  Marmore  in  den 
hageriichen  Voralpen  zu  denjenigen  von  HaUein  und  Ainet 
ist  wohl  nicht  mehr  zu  zweifeln;  indessen  ist  die  Lagerung 
derselben  Marmore  in  dieser  Hinsicht  auffallend  und  verdient 
schon  um  desshalb  eine  nähere  Untersuchung,  weil  die 
dichteren  Marmore  in  den  hai/eri$ek$n  Voralpen  den  Hinter- 

10* 


146 

räf,    in  Ad$tet  Jedodi  iiiiA  AFcJMi  den   Vordenmg 
■Hi«hen  scheinen. 

Ich  habe  bei  Admt  sngieich  sehiefirige  kieselige  Oeetoioe 
gefunden,  welche  sich  sweifcbohne  im  die  in  unseren  Aegre* 
rücken  Varalpen  sich  findenden  und  von  mir  beschriebenen 
«ebwarisen  Kalk-,  Mangan-  nnd  Bisenozydnl  -  haltten  Sand- 
steine anreihen  9  und  es  dürfte  sich  wohl  die  ganse  Reihen* 
folge  der  Gesteine  der  iaperüeken  Veralpen  aneh  bier  auf- 
finden lassen  und  die  Besiehnng  dieser  MaraMire  znm  Sals- 
gebirgo  dieselbe  seyn.  Zu  weiterer  Untersuchung  war  Jedeeh 
das  Wetter  viel  zu  ungünstig.  Indessen  ward  ich  im  BercUes^ 
jfodner  Salabergban,  den  jcb  mit  grosserer  Müsse  befahren 
konnte,  wieder  lebhaft  an  die  Gegend  um  den  KoekeUee 
erinnert  mit  seinen  Glaubersals  und  Kochsala  einge- 
sprengt enthaltenden  Gjps-Brüchen,  swischen  Dolomiten,  Dolo- 
mit-ßreccien  nnd  endlich  zwischen  swei  rothen  Marmor- 
Schlditen  eingelagert,  die  ich  alle  in  Ainet^  Hallem  und 
Berckieigaden  wieder  fand ,  wenn  auch  nicht  in  so  klarer 
offen  daliegender  Reihenfolge,  wie  am  KocheUee  in  unseren 
bayerischen  Höhen-Zuge. 


über 

die  Fische  im  Muschelk:all£  von  Efrpei^städt 


▼on 

iferrii:  Dr.  G.  6«  Giebel. 


Hiesa  Taf.  II  A. 


Der  Reichthuin  nn  Fischen  and  Sauriern  Im  Muschel- 
kalk Tküringens  ist  bei  Weitem  grösser,  als  die  Literatur  dar- 
über angibt.  Nur  drei  Arten  kannte  Agassis  daher,  und  bei 
andern  Schriftstellern  finden  wir  diese  Zahl  um  das  Doppelte 
?ermehrt.  Die  Sammlungen  der  Herren  Anton  und  Sack  in 
ffalle,  so  wie  das  akademische  Museum  enthalten  zum  Theile 
sehr  schone  und  w:ichtige  Überreste  ans  der  Umgegend  von 
Esperstädl.  Durch  die  freundliche  Mittheilung  dieser  Schätze 
bin  ich  zur  grdndlichen  Untersuchung  derselben  in  den  Stand 
gesetzt  worden  und  theile  zunächst  eine  Übersicht  und  Be- 
schreibung der  Fische  mit. 

A)  Aus  der  Familie  der  Pyknodonten: 

1)  Placodus  gig««  Ao.  poiss.  foss.  1I|  iif  219,  Tf«. 
70,  Flg.  14—21. 

Die  Oberrost«  seheinen  nieht  aelten  zu  seyn;  denn  es 
liegen  zahlreiche  Zfthno  vor,  sowohl  breite  und  flache  ans  jeder 
der  vier  Reihen  im  Gaumen ,  als  zylilidrisehe  und  kegelför- 
mige   Seiuieidezlihne.      Unter    letzte«    sind    kleiiie,    kurve, 


150 

plmap  kegelftrmige  nnd  gr5«8ere  sylindritfcbe,  mtt  kurs  ge- 
fidtetem  Schneie  an  der  Kronen* Basis,  von  0,026  Höhe,  wo- 
von die  Schmels  -  bedeekte  abgerundete  Krone  0,019  and  die 
aehmelslose  Wurael  0,007  einnimmt,  und  mit  eirtem  Dnrcli- 
messer  von  0,010, 

S)  Plaoodns  rostratnt  MOnst«,  Ao«   poiss,   II,    ii, 
SSI,  Tf.  71,  «g.  «— .12. 

Nnr  vrenige  nicht  eigenthfimliche  Zlihne, 

S)  Colobodns   varias  n«  $p.  Fig«  1-— 6, 

Oyrolepis  Albertii  Aoass.  polu.  foaa,  U>  n.,  173,    pL 

1%  fig,  1--«. 
Gyrolepis  blplicatns  Münst.   Beitr.  IV,   140,  Tf.   16, 

Fig.  15. 
Asterodon  BronnI  NtyMtv.   Bettri^e  I?,   140,   Tf.  16, 
Fig.  14. 

Agassis  hat  den  Charakter  der  dem  Mnsehelluilk  eigen» 
thümlichen  Gattung  Colobodns  nur  kurs  angegeben,  indem  er 
sie  als  anregelmfisig  gedrängte  Reihen  keulenförmig  gestal- 
teter, auf  der  Oberfläche  fein  Vertikal  gestreifter,  auf  dem 
Gipfel  der  Krqne  mit  einer  kleinen  Warse  geeierter  Zfihne  bo» 
seichnet.  Diese  Angabo  genflgt  cur  systematischen  Bestim« 
mnng  zweier  vorliegenden  Qanmen-Platten,  von  denen  die  eine 
'vollständigere  noch  am  festen  Kalkstein  haftend  hier  abgebildet, 
die  andere  sehr  fragmentfti*  ist.  Die  Form -Verhältnisse 
beider  stimmen  bis  auf  die  etwas  überwiegende  Grösse  der 
Zähnein  der  fragmentären  Platte  völlig  mit  einander  überein; 
es  genügt  daher  die  Beschreibung  des  vollständigeren  Exem- 
plars. Diese  Vomeral-Platte,  ringsum  etwas  beschl^digt,  misst 
noch  0,021  in  der  Länge  und  0,015  in  der. Breite  und  ent- 
hält mehr  denn  00  Zähne  von  verschiedener  Grösse,  in  un- 
regelroäsigen  Ileihen  dicht  gedrängt  beisammenstehend*  Wenn 
aäeh  Im  AUgemelnen  eine  OKissen-Abaalime  dieser  Zähne  von 
hinten  nach  vorn  nicht  zu  verkennen  ist,  so  fehlt  dieselbe 
dbck  üi  der  strengen  Folge,  die  wir  bei  andern  Pyknodenten 
beobachten,  und  auffWIiender  noeh  fehlt  auch  eine  Grössen« 
Verschiedenheit  der  einzelnen  Zehn* Beiben  ontei' einander. 
Dte  grössten  Zähne  mthtfit  dte  äosaerc  Reibe;  in  den  Sbrigen 


151 

<lrin|[eii  sMi  kleinere  '  SrjMtfe  -  Kühiie  «wisthMi  die- gros««« 
and  geben  denselben,  sebiild  eie  sieh  mehr  ttud  molir  «rliebeii) 
eine  nn regelmässige  und  oft  -  dreieeilig  abgerundete  Form. 
Auf  dem  vordersten  Theile  Werden  -  die  Zahne  f«s4  {»lötsliob 
kleiner  bis  sur  Grftsse  ^ines  feinen  Sflnd-Kornesi  wICbrend 
die  gr$seten  einen  Durohmetser  ven  0,003  nnd  mif  dem 
frngmentfiren  Exemplare  sogar  von  0,005  hsben.  Die  taasere 
Gestalt  der  Zähne  ist  eben  ao  manchfaltig  als  ihre  Grösse; 
doch  Uegl  allen  derselbe  Typns  su  Grnnde.  Auf  einctun  kuraen 
nylindrisehen  Stiele  dehnt  sieh  die  Krone  kngelförroig  bald 
mehr  und  bald  weniger  aus.  Die  regelmäslge  Kugelform 
Ist  indess  nur  wenigen  eigenthümlleh  ^  indem  sie  bald  depri- 
mirt,  bald  durah  die  kervordrfingenden.Krsata- Zähne  einge- 
nwängt  oval|  eckig»  nnregelmäsig  abgerundet  erscheinen.  Die 
kleinem  Zähne  sind  meist  gana  aylindi'isch ,  dejm  nur  der 
dünne  Schmela « Ühertug  tritt  etwas  über  den  Stiel  liervor. 
Die  Total- Höbe  der  Zähne  scheint  kanm  je  mehr  als  0,002 
SU  betragen«  Nach  der  Beschaffenheit  der  Krone^  deren  Ober- 
fläche  und  Zeichnung  bemerkt  man  vornelimlich  drei  Unter* 
schiede,  welche  jedoch  in  den  verscliiedenen  Entwicklungs- 
Znständen  bedingt  sind.  Im  Gipfel  der  Krone  erhebt  sich 
ein  kleines  hellgefärbtes  Wärzchen,  welches  von  einer  breiten 
Einsenkung  (Fig.  2)  rings  umgeben  wird.  Von  dieser  Ein- 
^Senkung,  die  bald  tiefer^  bald  seichter,  breiter  oder  sclimäier 
ist,  Inufen  nnregeiroässige  scharfe  oder  ieiclitere,  nicht  selten 
in  einander  fliessende  Furchen  senkrecht  bis  aum  untern 
Schmela-Rande  hinab,  wo  sie  plötzlich  verschwinden  und  mit 
keiner  Spar  auf  den  Stiel  fortsetzen.  Die  Warze  selbst  Ist 
halbkugelig,  kegelfSrmig,  kreisrund  oder  oval  Von  diesen 
Formen  nntersclieiden  sieh  die  Zähne,  denen  eine  EUiisenkung 
nm  die  selbst  schon  ziemlich  flaclie  War«e  fehlt.  Auch  die 
vertikalen  Fui^hen  versehwinden  auf  der  obern  Fläche  und 
erscheinen  nur  an  den  Seiten  lioclt  in  schwachen  Sjiuren. 
Dieee  Änderung  scheint  in  der  Abnutzung  bedingt  zu  seyn^ 
wekriie  bei  weiterem  Fertschreiten  die  Warze  ganz  zerstört, 
die  stark  aufgetriebene  Krone  verflächt  und  glättet,  den 
glänzend  schwarzen  Schmelz,  der  in  äusserst  dönner  Lage 
die  Krone  abersieitt,  angreift  und  die  Oberfläche  schön  braun 


i5i 

ftrbt  Die  iii«ere  mute  HOiile  der  Zihii^  Ut  «n  den  Wladeii 
mit  kl«ki€ii  Kalkspftili-KrysfAlkn  beklelfiet, 

6r.  MOmtrr«  Asterofion  Broiini  von  St  Coiuim  int  nach 
Beschreibang  and  Abbildung  voilkomaien  identiacb  mit  einaei« 
nen  Ztihnen  unserer  ExeiupUre,  und  deseen  Gyrolepis  Mpli* 
eAtus,  eine  eincige  Schuppe  ebendaher,  wird  denrselben  Fisch 
angehört  haben. 

Die  um  diese  Ghiumen  -  Platten  in  grosser  Menge  ange- 
hlaften  Schuppen  sind  diejenigen,  welche  Agahsiz  und  nach 
ihm  alle  Schriftsteller  über  den  Muschelkalk  als  Gyrolepis 
Albertli  anfahren.  Sie  sind  von  beträchtlicher  Dicke  und 
Grösse,  0,004  hoch  und  bis  0,008  lang,  rhomboidal,  auf 
der  untern  FIffche  flach  gekielt,  auf  der  obern  mit  einer 
gefalteten  ,  nicht  sehr  dicken  SchmelK-Lage  bedeckt,  am 
vordem  Rande  schmelslos  und  in  einer  Ecke  verlängert. 
Flg.  0  stellt  eine  Schuppe  aus  der  Nihe  des  Kopfes  ver* 
gross  ert  dar. 

Wahrscheinlich  wird  auch  v.  Mbyer*s  neue  Gattung  Om- 
phalodns  Chorzowiensis'  aus  dem  Muschelkalk  ObeneklesietCi 
mit  Colobodus  identisch  seyn ;  wenigstens  scheint  es  so  nach 
der  kurzen  im  Jahrb.  1847,  S.  574  mitgetheilten  Notiz. 

B)  Ans  der  Familie  der  heterozerken  Einflosser. 

4)  Amblypterus  ornatus,  Fig.  7,  8,  9. 

AuAsaiz  fuhrt  nur  die  einzige  Art  seines  Namens,  welche 
in  einem  Exemplare  bei  Etperslädt  entdeckt  worden  ist,  von 
der  Gattung  Amblypterus  aus  dem  Muschelkalk  auf.  Das 
vor  mir  liegende,  weit  vollständigere  Exemplar,  der  Samm* 
lung  des  Hrn.  Anton  gehörig,  bleutet  auf  eine  von  A.  Agas* 
sizi  völlig  verschiedene  Art,  die  sich  denen  des  Kohlen-Ge* 
birges  enger  anschliesst,  Ihr  schlanker,  gestreckter  Körper 
misst  0,170  in  der  Lunge  und  0,04S  in  der  grössten  Breite 
über  den  Bauohflossen,  Der  Kopf  ist  klein,  abgerundet,  nimmt* 
noch  nicht  den  vierten  Theii  der  TotaM^änge  ein,  bat  grosse 
Augenhöhlen,  überragenden  Oberkiefer  und  eine  Reihe  kleiner 
getrennt  stehender,  fast  spitzer,  kegel|i>rm«ger ,  mehr  oder 
weidger  hakig  gekrümmter  Zähne  von  wenig  verscbieiteiier 
Grösse  in  jedem  Kiefer,  deren  ich.  auf  einen.  Banni  vpn  0^006 


IS3 

awdir  s«hle.  Die  Oberaieho  der  Kopf^KinMim  Ist  deotlieh 
gestreift  oder  wellig  gernnaeelt.  Die  Stellang  der  Flossen 
bietet  nieiits  Eigenlhflnliebes;  doeh  ist  die  Rttekenflosse  dem 
Noeken  nieht  so  sehr  genSbert,  als  bei  A«  Agsssiai ,  während 
Ihre  Strahlen  und  Grösse  und  sumal  der  dorcb  sehneile  Ver« 
kärsang  der  Strahlen  ansgesohnlttene  Hinterrand  derselben 
wieder  entsprieht.  Am  Vorderrande  der  After -Flosse  be« 
merkte  ieh  Sparen  sarter  und  eng  anliegender  Falcra.  Die 
diok  gestielte  Seh wans  •  Flosse  wird  von  eben  nieht  langen, 
aber  vielfach  ond  fein  serscbltffenen  6lleder<*Strahlen  gespannt. 
Wiewohl  ihr  untrer  Lappen  gegen  den  ebem  geschlagen  ist 
ond  von  diesem  e.  Thl.  überdeckt  wird ,  siebt  *  man  doeh 
denttteh  genag,  das«  derselbe  riel  kttrser  nnd  doroh  einen 
tiefen  Aossehnitt  vom  obern  getrennt  war.  Die  Fnlora  am 
obern  Rande  sind  lang  nnd  stark.  '  Von  den  paarigen  Flossen 
sind  die  ventralen  sehr  klein,  nur  nnvollstfindig  erhalten,  die 
der  Brost  dagegen  beträehtlieh  länger  und  breiter,  ihre  Strahlen 
wie  immer  sehr  dOnn  nnd  ihr  Vorderrand  mit  sehr  feinen 
Folkris  geziert.  Die  Schuppen  sind  im  Allgemeinen  von  ge* 
ringer  Grösse,  aber  sehr  dick,  rhomboidal,  gleichseitig  nnd 
grösser  auf  den  Seiten,  kleiner  und  länger  als  hoch  nach  dem 
Rücken  und  Bauche  hin,  am  kleinsten  und  auffallend  ge« 
streckt  auf  dem  obern  Schwans  -  Lappen.  Ihre  innere  Seite 
ist  glatt,  aber  beständig  mit  einem  mehr  oder  weniger  ver^ 
tikalen  Mittelbiel  versehen ,  der  zuweilen  jederseits  nocb 
von  einer  Eitisenknng  begleitet  wird.  Ein  sehr  kleines  stumpfes 
Gelenk  -  Häkchen  finde  ich  bei  nur  wenigen  Schuppen.  Die 
Oberfläche  ist  beständig  gestreift,  aber  nicht  den  Rändern 
parallel,  wie  bei  der  MONsTEa'schen  Art,  sondern  diagonal, 
indem  die  Falten  im  vorderen  Winkel  entspringen  und  dann 
nach  hinten  verlaufen.  Ausserdem  bemerke  ich  auf  den  ver- 
schiedenen Körper -Gegenden  noch  charakteristische  Unter- 
schiede in  der  Zeichnung.  Auf  den  Seiten  des  Körpers 
hinter  dem  Kopfe  bis  über  die  BaochQossen,  wo  die  Schuppen 
gleichseitig  sind ,  theilt  sich  ihre  Oberfläche  In  drei  Felder 
(Flg.  7).  Das  vordere  Ist  glatt  ohne  Sehmelz-Bedeckung  nnd 
wird  unter  der  vorhergehenden  Schuppe  versteckt.  Das 
Mittelfeld  ist  vertikal  gestreift,  uAd  «war  bilden  die  Streifen 


IM 

käme,.  onterbrdohcnB  Wellenlliii«ii,  in  ttnatttellNirtr  NsIm 
deg  Ko|ife8  weniger  deotÜeh,  iils  swisohen  Brust-  und  Biisoli* 
Flossen.  Das  dritte  gräeste  Feld  wird  von  horiBOiitaloa  karsen 
sehsrfes  Falten  bedeckt,  welcUe  ebenfaUs  gekrttmittt,  unter* 
broehen»  nach  hinten  stachlig  ttber  einander  liegen,  ohne  dass 
der  Hinternind  dadurch  gesihnelt  erschiene.  Ober. der  After» 
Flosse,  wo  die  Schuppen  schon  Ifinger  werden,  antcrsekeidet 
man  auf  ihrer  Oberfläche  gleicbfalis  drei  FoUer  (Fig.  8). 
Von  diesen  liegt  das  erste  in  vordem  spitsen  Winkel  nnd 
Ist  glalt«  Die  andern  beiden  liegen  unter  und  fiber  der 
Diagonale,  sind  mit  derselben  parallel,  gleieiimäsig  und  scharf 
gestreift ;  unterhalb  aber  theilen  sich  die  Falten  niemals,  sind 
seltener  unterbrochen;  Über  der  Diagonale  dagegen  theilen 
sieh  die  Falten  beslündig  und  sind  nnregelaUissigor.  Diese 
Falten  nähneln  nur  den  Schmels  •  Rand ,  nicht  den  hintern 
Knochen-Rand  der  Schuppe.  Auf  dem  oborn  Sohwanz-Lappcn 
endlich  laufen  die  Falten  von  der  Diegonale  snm  obem  und 
untern  Hinterrande  und  sind  nnregelmlisiger  (Fig.  9)b 

5)  A  mblypterns   latimanns. 

Diese  Art  gründet  sich  anF  einen  völlig  zerdrQckten, 
vonGesteins-Mssse  gNnz  durchdrungenen  Kopf,  hinter  welchem 
sich  die  ungeheuer  breiten  BrustEossen  ausdehnen«  Ihre 
Strahlen  sind  länger  als  bei  Irgend  einer  andern  Art ,  aber 
wie  immer  dünne  und  geben  den  Flossen  einen  abgerun- 
deten Umriss.  Die  erste  Hälfte  der  Strahlen -Zahl  ist  ein- 
fach, ungegliedert,  nugetheilt ,  die  Übrigen  sind  zerschlissen, 
gegliedert,  die  Glieder  an  der  Basis  länger  als  breit,  am  Endo 
kürzer  als  breit.  Über  der  Basis  der  Flossen  ragt  der  ge* 
sähnelte  Hiiiterrand  einer  winkligen  Kiiochcn-Platte  vor,  die 
dem  Deckel  -  Apparat  anzugehören  scheint.  Alte  Versuche, 
die  völlig  zerdrückten  Kopf-Knochen  vom  Gestein  zu  befreien, 
soheiterten ,  und  es  müssen  daher  neue  Überreste  die  vorläu- 
fige generelle  Bestimmung  unseres  Fossils  bestätigen. 

6)  Amblypterus    deolpiens. 

Gjrolopls  tenuistriatus  Aa.  poiss.  II,  ii,  S.  179^  pl.  11^, 

flg.  10-^12. 
6yrolf*pis  mniirnui  An.,  /.  C,  fig.  7—0. 


IftS 

Die  nör  mnt  Belwppen  begrümlate  Oattang  Oyrolepis 
Tortheilt  sieb  nnAmblypterus  aud  Colobodos«  Aoamix 
•elbst  beEeichnet  a.  a.  O.  8.  S8(  die  Zfthne  vor  Oyrolepi« 
«Is  stumpf  ond  in  mehre  Reiben  geordnet,  besebreibt  die« 
selben  aber  nieht  sasfUhrlieher  und  gibt  eneh  keine  spesi« 
fische  Bestimmung  davon,  so  dass  wir  nur  die  auf  Schippen 
begrfindeten  Arten  verCheilen  liöunen* 

Wie  wir  bei  C.  varias  Schoppen  nnd  Kopf-Knoeben  bei«, 
samnien  sahen,  ganz  so  auf  vorliegender  Platte  6.  tennistriatnt 
und  6.  maximus  mit  Kiefer-Knochen  eines  Amblypterus,  dea 
wir  nach  dieser  Vereinigung  als  A«  decipiens  beseichnen. 
Die  Gattung  Gjrolepis  kann  daher  nach  meinen  Beobachtun- 
gen  nicht  langer  beibehalten  werden,  so  hä'nfig  sie  auch  von 
den  Schriftstellern  citirt  worden  ist,  und  ihre  noch  fibrig  ge* 
bliebene,  aber  nur  dem  Namen  nach  bekannte  Art  G.  Rankinel 
aus  dem  ^ohlen-Gebirge  wird  ebenfalls  mit  Amblypterus  oder 
vielleicht  mit  Palaeoniscus  vereinigt  werden  können. 

Die  Kiefer  unsrer  Art  sind  gestreift,  etwas  höher  als 
bei  A«  omatus,  auf  der  Oberfläche  mit  schief  vertikalen^  feinen, 
flachen,  nicht  gans  regelmSsig  parallelen  welligen  Falten  be- 
decke  f  deren  Zwischenräume  schmäler  und  feiner  als  sie 
selbst  sind.  Eine  Reibe  sehhink- kegelförmiger,  etwas  nach 
vorn  geneigter ,  nach  hinten  an  Höbe  und  Oicke  %n^ 
nehuMuder  Zähne  in  kieine»  aber  ungleichen  Abständen  ein« 
ander  folgend  bewaffnen  den  Kiefer-Rand«  Die  Kepf«Kneohen 
sind  well^;  gestreift,  runBlieb  oder  pnnktirt.  Die  Schnppsrt 
des  Gyreiepis  tenuistriatus  gehören  meist  der  hintern  Kör^ 
per  •Gegend,  der  Basis  der  Schwann-Flosse  an,  die  des  6* 
maxifuns  der  Gegend  hinter  den  Kopfe  nnd  <lber  den  Brust* 
Flossen. 

Die  Platte  befindet  sich  mit  voriger  in  Herrn  Ahtom's 
Sammlung. 

7)  Snurtehthys  apioalis  A«»  peiss.  11,  u,  85, 
pl.  55a,  fig,  6—11. 

Die, schlanken  Zähne  sind  sehr  geoMln« 

6)  Saurichlhys  tenuistriatus  MOMt.  Beltr,  I, 
J18,  Tf.  14,  Fig.  3. 


taa 

Bin  liea  L  c.  «bgebikleteii  giina  glekher  Sebftdel  iift  aka- 
demischen Museani« 

C)  Ans  der  Familie  der  Dorn-Haye. 

9)  Aorodns  Gaitlardoti  Ao.  polss  III,  146,  pl.  22, 

fig.  16-20. 
Dnter  den  zahlreichen  Zähnen  finde  leb  einige  grössere, 
mit  stürlier  gewölbter  Krone  und  nicht  gans  in  der  Mitte 
hegender  Lfings-Falte.  Bei  den  Iileinem  Vordersfihnen  rttckt 
die  Längs  •Palte  auch  etwas  aus  der  Mitte,  ist  undeutlicher 
und  die  Quer-Falten  sind  unregeimäsiger. 

10)  Acrodusfalsus. 

Zähne  von  der  Grösse  der  vorigen,  aber  mit  mehr  de- 
primirter  Oberfläche  und,  was  sie  gans  besonders  auszeichnety 
mit  netsförmigen  Erhabenheiten  yi  der  Mitte  der  Krone, 
wodurch  sie  sich  den  Strophodonten  sehr  nähern.  Nur  an 
beiden  verschiff  alerten  Enden  verschwindet  diofes  Nets,  and 
die  scharfen  Qoerfalten  stossen  in  einer  wenig  marliirton 
Längs-Lelste  zusammen. 

ll)Strophodu8  angnstissimns  Ag*  poiss,  Ulf 
12S,  pL  18,  fig.    2S— 30. 

Nicht  selten. 

12)  Strophodna    ovalis. 

Ein  ovaler,  den  vorigen  am  mehr  als  das  Doppelte 
i|n  Grösse  öbertrefFender  Zahn  in  Hrn.  Antom's  Sammlung, 
Er  ist  gleichmäsig  und  ziemlich  stark  gewölbt,  so  jedoch, 
dass  der  höchste  Punkt  mehr  seitlich  als  in  der  Mitte,  liegt 
Der  Rand  steht  ringsum  scbarf  hervor,  und  die  ganze  Ober- 
fläche ist  glatt,  erst  unter. starker  Lonpe  fein  punktirt» 

13)  Hybodus   pllcatilis  Ao.  poiss.  111,  ISO,  pl.  22«, 

fig.  1,  pl.  24,  fig.  10-- 13. 
Zahlreiche  sehr  schöne  Exemplare. 

14)  Hybodas  Mougueoti  Ao.  poiss.  Hl,  190,  pl.  24^ 

fig.  II,  12,  14,  16. 
Viel  seltner  als  vorige  Art. 

15)  Hy  holt  US    major    Ao.    poiss.    Ilf^    58,     |d.    S\ 

fig.  7—12. 


157 

In  sehr  sehdneii  Eienplaren,  denen  aber  die  Spitse  und 
iu  Wnritel-Ende  fehlt  Ich  glaube  nieht,  chiss  dieser  Ichthyo« 
doralith  der  Gattung  Hybodus  gehört. 

Änaaer  den  hier  angefilhrten  Arten  liegen  neeh  einzelne 
Cberreste  samal  ven  Rajaeeen  ?or,  deren  Dntersuehnng  je- 
doeh  an  keinem  genttgendcn  Resnltate  geführt  hat.  Aach 
dreiaaekige,  in  gewisser  Beziehung  an  Thectodns  erinnernde 
Zshne  sind  in  einseinen  Exemplaren  vorhanden;  allein  sie 
tiiid  SU  weit  vom  festen  Gestein  umschlossen  und  nur 
schwierig  von  demselben  sn  befreien ,  so  dass  die  Verglei- 
chong  mit  ähnlichen  bekannten  Formen  nur  unvoUstfindig  an- 
gestellt werden  konnte. 


Nachtrag 

geognostischen  Bemerkungen  über  den 
Domiersherg 

(Jahrbuch  18^,  Seite  548), 
▼on 

Hm.  Berg-Kandidaten  C.  W.  Gümbel« 


Wiederholte  Unterenchnngen,  welohe  ioh  Im  Herbst  1846 
nnd  1847  In  der  JtkeinpfaU  nnd  namentlich  an  den  Por- 
phyren der  Kreuixnticker'Gegeni  nnd  an  dem  Ost-Rande  des 
Haardi'Gebirgei  ansastellen  Gelegenheit  fand,  ergaben  solche 
Resultate,  welche  einerseits  meine  früher  ausgesprochene  An- 
sichten besttftigen  nnd  erweitern,  andererseits  aber  einige 
derselben  als  unhaltbar  erweisen.  Die  Beobachtungen  an  den 
Porphyren  bei  KreuMnaeh  Hessen  nftmlich  wahrnehmen,  dass 
in  der  That  hier  der  Porphyr  das  Steinkohlen-6e- 
birg  durchbrochen  hat  •—  also  jünger  als  das- 
selbe sey.  Dasselbe  Resultat  glückte  mir  nun  auch  an  dem 
Porphyre  des  Donnersberges  nachsnweisen,  so  dass  wohl  auch 
für  die  pfUxUcke  Kohlen-Mulde  allgemein  gUtig  gesagt  wer- 
den kann,  dass  der  Porphyr  das  Steinkohlen-Gebirge 
durchbrochen  habe^  wie  es  auderweitig  yielfach 


159 

naobg^wieten  trt,  »nd  das«  »ein  Auftreten  die  Bll^ 
düng  des  Rotbtodtliegenden  elnenleiten  soheiiif« 
Oeht  nen  onmitteibar  yer  dem  Dorfe  Altenbamberg  in 
Jleenx •Thnl  den  Bevgrtteken  entletig,  welcher  durch  ein 
Thfflohen  von  dem  höheren  Berge,  worauf  die  Rnine  de» 
Bmnkerger  Sohlosses  liegt,  getrennt  wird  und  auf  einem 
Vortprnng  die  Roine  dea  Itleinen  Beiner  SeUeeeee  trügt, 
•0  findet  man  dunlile  Trapp-Felaen,  welche  von  dem  festesten 
Gmtein  bis.  au  einer  lockereii,  durch  hügelige  Absende^ 
rangen  aosgeaelebneten  Fels -Masse  (Schaum,  Trapp)  über* 
gehen,  die  eine  Seite  des  Bergrückens  einnehmend,  wtb* 
rend  auf  der  aildern  grdttlich*grAus  Kohlensehiefer  und  weiss^ 
liehe  dichte  Sandsteine  unter  h.  A%  steil  einfallen  und  an 
den  BerOhmngi-Stellen  mit  dem  Trapp>6esteine  fest  nniammen^ 
gebacken  nind,  während  ihre  Masse  sehr  spröde  und  hart, 
dsliei  Jückig  und  blasig  geworden  ist.  Die  Kohlengebirga* 
Bildang  aielit  weiter  hin  ttl»er  die  Rücken  des  Bergs,  und 
iadem  man  steil  aufwUrts  Über  den  Schichten  -  Köpfen  dieser 
Gettshie  nach  dem  höehaten  Punkte  aufsteigt,  befindet  man 
«ieh  nicht  sebn  Sehritte  ?om  Gipfel  des  Bergs  plötsUeh 
aa  einer  Stelle,  wo  der  Porphyr  und  der  Kohlenschiefer 
sn  einander  grenaen ,  und  hier  umsehliesst  der  Porphyr 
aakirelehe  Trümmer  des  benaehbarten  Kohlenschiefers  In 
der  Art,  da»  die  gans  ächte  nomude  Porphyr  «Masse  mit 
Krystatten  ron  Feldspath,  Qnara  und  braunem  Glimmer 
rings  wn  die  eingescblessuhen  Schiefer  -  Theilo  ein  helles 
S-^1'''  breites  Band  ?on  nersetstem  Porphyr  bildet,  wfibt 
vend  der  eingescbloeSeuf  Scbiefer  gann  Jenem  gleichgof 
blieben  an  Farbe  und  äasserem  Ansehen,  welcher  In  der 
Muhe  ansteht,  und  dabei  ist  er  döcb^mi'  dem  Löthrohr  leicht 
•ohnielKbar,  gleiebsam  als  seye  er  von  einer  Feldspath-artigen 
MaMe  durchtränkt.  Die  Trümmer  nehmen  gegen  die  Höho 
in  Porphyre  immer  mehr  ab »  und  1  Sehi-itt  weiter  weg  Ist 
der  Porphyr  sehen  völlig  frei  ve«i  jeder  Spur  eines  einge* 
mhlossenen  Sohiefer-£tttclLohens,  Dagegen  begleiten  den  Poi«* 
phjr  an  dem  sttdliehen  Gehänge  des  fortaiehendeii'  Berg-» 
Räekeiis.anqieseichnete  Trfimmer- Porphyre,  eabllose Per- 
pbjr»  und  Kohlenaehieler* Stacke  enthaltend,   weldie  dureb 


cilii>Ji  Teig,  wie  denselben  der  Por|ihyr  am  die  ei«g€^ieliJoaseneii 
Sehiefer-Stüeke  eeigt,  verbunden  sind.  BemerlLenswerkh  utj 
das«  die  dichte  Masse  der  einselnen  nmhfiUten  Porphyr-Stficke 
in  das  mehr  cerseiste  Bindemittel  ohne  scharfe  Umgrensang 
fibergeht;  es  möchte  wohl  dieses  Trümmer- Gestein  nn  dem 
Rand  des  aufsteigenden  Porphyres  ans  den  zerträmmerten 
Tbeilen  des  bereits  festgewordenen  Gesteins  und  de«s  Naeh- 
dringen  der  noch  weichen  Porphyr-Masse  gebildet  werden  seyn. 
Ähnliche  Breceien  begleiten  den  Porphyr-StoolK  Jenseits  dei^ 
Al$€n%  gegen  Feühingart^  und  wiederum  ?on  da  gegen  Skerft- 
1nar§\  hier  sieht  man  sugieich  Porphyr  -  Kenglomet*ate  mit 
Röthelsohiefer  sich  an  den  Porphyr^StocIi  anlehne«. 

Vergleichen  wir  damit  eine  Beobachtung  an  dem  DmmBT$^ 
berg€r  Porphyr  swischen  Bastenkaus  (nicht  Bgssenkaus  wie 
durchgehend  in  der  früheren  Abhandlung  gedraekt  wnrde) 
und  Marisnikal  In  der  sogenannten  Seniell,  wo  es  mir  «nn 
auch  gelang,  anter  den  überragenden  Porphyr- Fdsmi  eine 
Stelle  unmittelbarer  Berührung  cwisohen  Porphyr  und  Koklen* 
Gebirg  eu  entblösen.  Auch  hier  umseUiesst  der  Porphyr  auf 
der  Grense  Kohlenschiefer-Trümmer  mit  denselben  sersetsten 
bellgefärbten  Ringen  um  die  eingeschlossenen  TheHe,  wie 
bei  AUenbamberg.  Der  Kohlen-Schiefer  steht  anmittelbar  mit 
aehr  steiler  Neigung  .gegen  den  Porphyr  an,  und  enthält  hier 
In  sehieferigen  und  sandigen  Schichten  Lntraria  trun- 
eata  Goldf.  in  Dncahl.  Ich  hatte  früher  wenig  Gewicht 
euf  das  Fallen  der  Kohlen-Schichten  gelegt,  welebe  den  Por« 
phyr  am  Fasse  umgürten,  weil  rings  um  den  Fuss  des  Per* 
phyr*Stocks  ein  breiter  Zag  von  Trapp-^Gesteinen  steht  <so  Ton 
Sleinback  über  Jaesbsweihr  jmeh  Dannenfels^  und  dann  mit 
geringer  Unterbrechung  von  Bastenkaus^  Buppertsecien,  MaHeor 
tkalf  Fuekskef,  Falkenstem^  Wambaek  bis  Imsback)^  der  gewiss 
jünger  als  das  Kohlengebir^c,  das  lefxte  also  an  sahllosen 
Orten  durchbrach,  selbst  den  Porphyr  stellenweise  hob,  und 
so  das  ursprüngliche  Lagerungs-Verbäitniss  awiseben  Porphyr 
und  Kohlen-Gebirg  bis  cum  Unkenntlichen  verwischen  mcsste. 
Herr  Bergliauptmann  von  Dboh^  hat  kürsltch  durch  diese 
Lagerangs-  und  Neigungs- Verhältnisse  sowohl  dus  Unrichtige 
dbr  Annahme,  das  Kofalen-Gebirg  habe  den  Porphyr  Maiitdl» 


161 

ttraäg  mdiigert,  iuiebgewle«en,  als  aoeb  dag  Alter  des  Porphyre« 
ri€bl%  erbannt  Hier  moss  ieh  aach  einen  Irrthum  berichtigen, 
der  In  der  Beseichnung  auf  Tab.  X,  Fig.  6  in  meiner  früheren 
Abhandlung  in  Jahrbuch  1846  sich  eingeschlichen  hat,  indem 
hier  der  Buchetabe  ?  Vogeeen  -  Sandstsein  bexelebnet,  niclit 
Dierlt-Traas  wie  in  Fig.  5. 

In  der  Regel  beobachtet  man  auf  der  Grenze  swisebeii 
Kohlengebiif  e  und  Porphyr,  wenn  dieselbe  (wie  sehr  oft  der 
Fall  ist)  nicht  durch  Hbergestfirste  lose  Porphyr-Stficke  oder 
jfing^re  Sediment^ehicbten  bedeckt  ist,  ein  blosses  Abschnei* 
deft  des  Porphyrs.  Diese  Uisst  sich  dadurch  erklären,  dass 
der  schon  erstarrte  Porphyr  durch  eine  spätere  Schiebung, 
wofür  das  öfters  beobachtete  Cberhängen  des  Porphyrs  über 
das  Steinkohlen-Gebirge  spricht,  erst  in  seine  spätere  Stellung 
versetBt  wurde,  in  welcher  er  nun  ohne  Einwirkung  neben 
den  unTerffnderten  Kohiengebirgs- Schichten  liegt.  Dieses 
kalte  Bertthren  kann  man  an  dem  kleinen  Porphyr-Stoek  hei 
UüUgarten  unfern  Obermosekel  eine  grosse  Strecke  fort  beo- 
bachten* Der  Porphyr  dieses  Stockes  seichnet  sich  noch  be* 
sonders  durch  seine i  vorherrschende  schieferig  plattenfUrmige 
Lagerung  vor  andern  ans.  An  dem  Lemberg  findet  man  in  dem 
Thfileken,  das  von  Oierkmuien  an  der  JVoÄe  gegen  den  Hanf- 
f§rter  Hof  zieht^  links  mächtige  Massen  sonderbar  gewundener 
Kohleosebiefer- Schichten  gans  in  der  Nähe  des  Porphyrs« 
£s  liegt  hier  der  Gedanke  nicht  ferne,  dass  diese  Windungen 
nnd  Kegnngen  entstanden  seyen,  indem  der  in  seiner  Lage« 
'vng  g^g«>**0i^>g  eingelilemmte  Schiefer  eine  stellenweise  Er« 
wärmnng  eriitt,  dadurch  unabweisbar  sich  ausdehnen  musste, 
und  diese  Ausdehnung  in  Folge  seiner  eingepressten  Lage 
nur  durch  ein  scblangenftfrmiges  Biegen  nach  der  freien  Tag- 
Seite  bewirken  konnte,  wie  wir  Eisenbahn-Schienen,  welche 
EU  fest  gespannt  oder  an  nahe  an  einander  liegen,  durch  nicht 
bedeutende  Temperatur-Erhöhung  unwiderstehlich  sich  schlan- 
genftrmig  ausbiegen  sehen.  Auf  der  rechten  Seite  gegen 
die  Höhe  des  Lemb^rges  geht  der  Schiefer  noch  eine  Strecke 
den  Berghan^g  hinan,  ist  aber  In  der  Porphyr-Nähe  —  sofern 
diese  Oeeteine  urspränglich  Kohlenschiefer  waren  —  sehr 
verändert,  eu  einem  spröden,  harten  Gesteine  mit  so  au  sagen 

JahrgsiNfi  I84&  1 1 


10t 

oelkliiaolier  Straktur;  dabei  be^itsC  es  nttMcr  «einer  -Sehich« 
toiig  fibiiliohe  Abeonflerangs-Rme,  wie  diese  den  Perphyren 
eigen  ftind. 

Da  nun  das  Alter  dea  I'orpbyro  fest  gestellt  tst,  nilfliltch 
«wisclica  der  Bildung  der  Mehlen  Steinkoiilen-Sohicblen  der 
ersten,  zweiten  und  dritten  (?)  Gruppe  and  den  Anfange  des 
durch  Porpbyr»Konglomerate  in  seinen  tiefsten  Lagen  beseich« 
nete  Rothtodtliegenden  -r  Röthelschiefers  — ,  so  ist  es  se 
viel  wiei  erwiesen,  dass  dureh  das  Erscheinen  der  Porphyre 
die  Bikinng  der  Röthelsehiefer- Gruppe  bedingt  sey.  Leicht 
erklürlich  sind  hierdurch  die  Konglomerat- Blldnngen 
des  Röthelsehiefers  nnd  das  Entstehen  der  Thon steine, 
Bu  welchen  gewiss  die  Porphyre  bei  ihrem  Auftreten  dem 
Gewässer  das  Material  vielleicht  In  Form  von  Tnffen  geliefert 
haben.  Viele  Konglomerate  verhalten  sich  genau  so,  als  seyen 
die  Porphyr*StUcke  dureh  einen  Teig  verbunden  worden,  der 
sich  im  Wasser  ans  sugeführten  Steifen  umbildete  und  nach 
Umständen  ohne  Porphr  -  Trümmer  Thon^tein  gebildet  hätte. 
Es  müssen  sohin  Trttmmer*Porphy re,  Porphyr-Kongio- 
mera  te  nnd  Thonsteine  lediglich  als  durch  das  Auftreten 
der  Porphyr-Massen  hervorgerufen  angesprochen  werden ;  ihnen 
entsprechend  treten  gewisse  trappartige  Bildungen,  durch  das 
Erscheinen  der  Trapp  -  Gesteine  bedingt,  in  der  Reihe  der 
neptunisehen  Bildungen  auf.  Trümmer* Porphyr  ist  ein  Konglo- 
merat unmittelbar  an  den  aufsteigenden  Porphyren  ohne  Ver- 
mitteinng  des  Wassers,  die  letsten  Bildungen  sind  unter  Ver» 
mittlung  des  Wassers  erECOgt.  Diese  drei  Bildungen  treten 
unter  fast  gleichen  Umständen  auch  an  den  Porphyren  am 
Heidelberg  auf,  hier  aber  wegen  der  beschränkten  Ausdeh«- 
nung  '.des  Rothtod tliegenden  scheinbar  enger  dem  Porphyr 
verbunden. 

Verfolgt  man  die  Bildungen  der  Rötheischiefer*Grnppe  -* 
worunter  ich  diejenigen  Glieder  des  RothtodtUegenden  be- 
seichnet  wissen  will,  welche  sich  durch  ihre  reiche  Fülle, 
eisenrothen  thontgen  Schiefer  und  den  Mangel  der  Zechstein- 
Überlagerung  auszeichnen,  in  welchen  nach  unten  Konglo- 
merate, nach  oben  mehr  Sandstein  -  Bildungen  erscheinen  — 
so  kann  man  in  der  Gegend  um  Kreusmach  dieselben  Erschei- 


169 

oungen  heobadhim^  wie  ich  sie  «m  Dofmersberge  be^cbvfolb. 
CigcnthüMlich  aber  sind  die,  wie  e«  soheiiit,  mit  dem  Rötbel- 
Schiefer  verbuiftdenen,  mürben,  porphymrtigen  fleiehroth,  lila  und 
grilii  gefärbten  Geateiiie  von  fusrigem  Geftige,  welebe  em  Lewh 
kerge  in  der  Nähe  der  Quecksilber- Baue  darcb  einen  Schaeht  «a 
Tagegefürdert  sind  und  swisehen  Duebrotk  und  Oberkmuen  hin- 
ter dem  Porphyr- Stoclie  r.n  Tage  anstehen.  Die  Porphyr^ 
dieses  Stockes  halten  die  Mitte  swisohenThonstein-Porphyr  iid4 
Grünerde-fillirender  Eisenwaeke  und  lassen  sonst  noeh  Eigenr 
thfimlicheiten  wahrnelmien.  Jene  oben  erwalinten  fisserigeif 
Gesteine  wechseln  ihre  Farbe  stellenweise,  so  dass  neb^ji 
grünen  kugelig  abgesonderten  Massen  lilafarbige  oder  flieisehr 
rothe  liegen,  wodurch  das  Gestein  ein  äusserst  buntes  Anr 
sehen  gewinnt;  die  fleischro^he  Farbe  ist  die  vorherrschende, 
und  alle  sahireich  eingemengten  Feldspath-Krystelle  sind  von 
dieser  Farbe,  Das  Gestein  zerfällt  sehr  leicht  an  der  Luft 
in  die  kleinsten  Theile.  Wir  durften  es  hier  wieder  mit 
tnfiartigeu  Gebilden  des  Porphyres  so  thun  haben. 

Die  Rdtbelschiefer- Bildungen  jenseits  der  Nuke  verbreiten 
sieh  weithin  und  treten  hier  gans  selbstständig  auf,  nur  von 
tertiären  Bildungen  stellenweise  überdeckt«  Man  beobachtet 
sie  bei  Huffeikeim^  Weinheimj  Hantel  und  Braunweüer^  nament- 
lich in  den  tief  einschneidenden  Holilwegen,  welche  über  die 
gegen  die  Nake  hin^eiehenden  Bergrücken  führen.  Bei  üan/e/ 
siebt  man  nun  den  Sandstein  wie  er  bei  Kreunnack  vor- 
kömmt, den  ich  früher  dem  Vogesen-Sandstein  gleichstellte, 
nicht  bloss  von  Räthekehlefer  gleichförmig  überlagert,  sondern 
mit  Schichten  dieses  Gesteins  wechsellagern ;  es  ist  somit  die 
Ansicht  der  Hrn.  von  Dschkn  und  STKiNWORft  die  richtig?, 
dieser  buntgefärbte,  thonreiche  Sandstein  von  KreuMß^ 
bildet  nur  untergeordnete  Lagen  in  der  R^thel- 
schiefer-Gruppe.  Indess  weisen  andere  Beobachtungen 
naeb,  dass  den  Trias -Gebilden  entsprechende  Flötz*  Schich- 
ten der  Gegend  von  Kreuxnack  gleioliwohl  nicht  fremd  sind. 
Nabe  bei  FHUfWgm-t  siebt  ein  Hügel  gegen  den  BangetleK- 
kef  hin,  auf  welchem  weisse  Stein-Massen  sogleich  das  Aug0 
des  Geognosten  anziehen.  Es  sind  Dless  die  Schnit-Gesteine 
eines  im  Hügel   betriebenen  Steinbruchs,    und   mau  findet  in 

II  * 


104 

itemtelbeii  stark  geneigte,  gHinlichweiflse,  sehr  feste  Sftn«ltte!ne, 
welche  mit  grifailiehem  Thon  wechteliagern.  Die  Ssndsteiiie 
enthalten  mitten  in  ihrer  Messe  und  in  einer  erdi|[en  Zwischen* 
Schicht  pflanzliche  Uherreste,  welche  nach  Beschaffenheit 
Und  der  Art  ihres  Vorliomniens  ganx  genaa  mit  dem  Vel« 
teien-Hols  und  den  Kalamit en-Uberresten  des  Zvee- 
ttMetBr  Bundsandsteins  übereinstimmen.  Aber  noch  mehr  -— 
in  den  erwffhnten  thonigen  Schichten  fand  ich  die  prachtroil- 
sten  AdrOeke  der  nadelreiehen  Aste  fon  Voltcia  hetero- 
pbylla  und  acu  tifolia,  so  wie  Calamitesarenacens 
mit  mehren  Gliedern,  Dieser  Sandstein,  der  dem  Ausseren  nach 
wenig  Ähnlichkeit  mit  dem  ZwMrMeker  Buntsandsteine  besitst, 
befindet  sich  hier  mitten  swischen  zweien  Trapp-Stöcken,  welche 
das  Gestein  stark  geneigt  und  serstflckelt,  vielleicht  auch  be^ 
bleicht  haben  mögen.  Ich  will  nun  unentschieden  lassen,  ob 
man  diese  Bildungen  dem  Bunten*Sandstein,  mit  dem  sie  gleiche 
Pflanzen  -  Überreste  besitzen  und  auch  der  Lngerung  nach 
gletchgesteiit  werden  können,  da  sie  jedenfalls  das  Oberste 
der  in  der  Gegend  Torkomroenden  Rötheischiefer  bilden,  oder 
dem  ftöthelschiefer  beizuzahlen  habe  mit  ^der  Annahme,  dass 
jene  Pflanzen  eben  auch  bis  zu  dem  Rothtodtliegenden  herab- 
gehen; so  viel  steht  immerhin  fest,  dass  sie  die  innige  Vor« 
knfi'pfnng  der  Röthelschiefer-Gruppe  und  der  Trias-Bildungen 
erweisen,  wie  ich  sie  später  aus  einer  andern  Gegend  dar- 
stellen werde.  Durch  diese  Beobachtung  erst  rpcht  aufmerk- 
sam gemacht,  gelang  es  mir  öhnliche  Sandstein  »Bildungen  in 
der  Umgegend  namentlich  zwischen  AUetibamberg  und  Hockr 
Mitten  und  in  der  Nühe  des  letzten  Dorfes  gegen  FBrfet^ 
ien  und  Haligarten  zu  erkennen;  doch  fand  ich  keine  so 
deutlichen  Pflanzen  -  Überreste ,  Fncns-artige  Abdrficke  ab- 
gerechnet, in  denselben.  Sie  gehen  nach  unten  in  röthliche 
Schiefer  und  endlich  in  deutlichen  Rötheischiefer  Ober,  ohne 
dnss  ich  eine  gleich-  oder  nngletch-förmige  Überlagerung  lie- 
obachten  konnte,  weil  die  ganze  Gegend  durch  die  Oberaus 
Mhlreichen  Trspp-Gesteine  Über  und  über  verworfen  ist  Nicht 
ausser  Acht  darf  man  unter  diesen  Umstlnden  die  losen 
Kalk-Sfttcke  Isssen,  welche  sich  in  der  Nahe  des  Bangerter^ 
Bofm  etwa  V4  Stunde  von  den  beobachteten  Voltzien- führen- 


105 

den  SüiiiUteiiten  an  «ineiii  Wald^Saune  finden,  welelier  sa- 
glaieh  noch  dadareh  merkwürdig  wird,  dasa  hier  ganz  i«olirt 
der  tiefato  TertUlr»Sand  des  Jioyiis^r-Beel&ena  mit  Peetoneulus 
{»ttinnalna.,  Ostrea  eallifera  und  andern,  wie  im  Sande  von 
tFeinkem  bei  Atzei^  eine  eiemlich  groese  Streclie  anliält  unA 
Mine  gebleiehten,  Kreide*wei«8en  Musebel-TrQmmer  aber  die 
benachbarten  Äclier  eu  Hunderten  atrent.  Der  erwühate 
Kalic  iair  ibeinem  im  Kobien-Gebirg  vorlM»mmenden  iihnlieh,  wohl 
aber  manchen  lichten  MnachelkalLen,  wie  sie  bei  ZweHrückeny 
Neuilaii  u.  s.  w.  sich  finden.  Da  ieh  aber  weder  Verstei- 
nerungen noch  anstehendes  Gestein,  vielleieht  wegen  der 
waldigen  Gegend,  auffinden  i&onnte,  so  bleibt  seine  Stellung 
Dooh  ungewiß»*  Würde  sich  dieses  Gestein  wirklich  als 
Mosehelkalk  spfiter  hcransstellen,  so  wfira  das  Auftreten  dev. 
Kreiumacker  SaUqnellen  aus  versenkten  Trias-Gebilden,  wie 
bei  Dürkheim,  wahrscheinlich.  ^ 

Wenden  wir  uns  su  den  Gebirgs- Bildungen,  weiche  auf 
der  iUeffli-Seite  an  dem  Fusse  des  ^ord^  -  Gebirges  auftreten, 
to  sind  die  Granite  von  Aüer$weiler  heA. Landau  schon 
längst  bekannt;  sie  finden  sich  ferner  nwischen  GleUiweÜer 
nnd  Burweüer^  bei  Wejfker^  an  der  LudwigshSke^  siemlich  tief 
iffl  Gebirge  endlich  rings  von  hohen  Sandstein  •Bergen  nm- 
sehlossen  bei  SMertkal  und  Lifühnberg.  Diese  Granite, 
gani  jenen  des  Oiemoalieä  gleich ,  treten  mit  gewissen 
Schiefern  auf,  welche  sie  in  GXngen  .ond  Adern  durchsetzen 
nnd  wohl  mit  sich  aus  tieferer  Lagerung  emporgetragen  haben« 
Diese  deutlich  gcsohicliteten  und  geschieferten  Gesteine  sind 
von  sehr  wechselndem  Aussehen,  hier  gewissen  Thonschiefern, 
dort  Eisenglimmerschiefern  mit  kleinen  kugeligen  Qnarz^Aus« 
»cheidungen  oder  auch,  wie  die  durch  Trapp  geholienen 
Massen  bei  Neuiiadij  eisenreichen  Thonsteinen  ähnlich,  alle 
hinfig  zerknickt  und  verschoben;  indess  Ifisst  sich  eine  Ab- 
stammung gleicher  Art  nicht  verkennen,  und  ich  möchte  sie 
fOr  vielfach  verfinderte  Gebilde  der  Übergangs-Formation  -* 
Tbonselnefer—  halten.  Ober  diesen  ältesten  Fels-Massen  der 
PfaU  ist  nnn  ein  Flötz-Gebllde  abgebigert,  welches  alle  Ver- 
tiefungen des  Granites  ausfüllt  und  zumeist  aus  Stücken  und 
Grus  von  Granit,  dann  anoh  von  verhärtetem  Schiefer,  Port 


Ul6 

phyr,  TrApp^Mmidelstein ,  KieseUclifefer  anil  Quarz  besteht; 
diese  Trflmaier  sind  theils  darch  ein  Thoiistein-iirtiges,  buntes, 
roth  und  grUn-gefleekte«,  theils  thoniges  Bindemittel  verbunden, 
and  durch  Überhandnehmen  des  thonigen  Bindemittels  gehen 
diese  Konglomerate  sowohl  nach  Oben  als  auch  in  grSsserer 
Entfernung  yoin  dem  Granite  in  elsenrothe  thonige  Schiefer 
mit  grfinlichen  Flecken  über,  wie  sich  Diess  bei  JUersweilew 
rechts  und  Units  an  den  Berg-Gehlingen  und  das  Thal  hinauf 
gegen  Ruine  THfeU  beobachten  Usst.  Keiner  ,  welcher 
die  Konglomerate  am  Sckwarzwald  ^  im  Oienwali^  in  dem 
Schlossgraben  bei  Heidelberg^  hinter  ffandickukikeim  Icennt, 
wird  beim  Vergleichen  mit  den  vorerwähnten  die  völlige 
Gleichartigkeit  beider  in  Zweifel  Eielien,  und  eben  so  gewiss 
sind  sie  dasselbe  Gebilde,  welches  wir  im  Gebiete  des  Kolt- 
leu'-Gebirgs  als  Porphyr«  Konglomerat  und  die  Schiefer  als 
Rtfthelschiefer  haben  kennen  gelernt.  Wir  haben  mithin 
auch  an  der  Rhein-Seite  des  /fitnf/-Gebirges  die 
RCthelschiefer-Gruppe  nachgewiesen,  welche  hier 
den  Fuss  der  Gebirge  bildet;  auf  ihren  Schichten  tharmet 
sieh  erst  das  hohe  Sandstein -Gebirge  der  Harit  auf.  Wo 
die  Konglomerate  fehlen  vertreten  die  Rötheischiefer  mit 
einigen  sandigen  Zwischenschichten  allein  die  Gruppe,  welche 
ich  von  Bergzabern  an  bis  Därikeim  am  Rand  des  Gebirges 
und  oft  auf  weite  Streoken  in  den  Seiten-ThSlern  verbreitet 
fand.  Was  nun  weiter  den  Zusammenhang  dieser  Bildungen 
mit  dem  Vogesen^^Sandsteln  betrifft,  so  bietet  sich  vorerst  noch 
eine  Zwischen bildnng  dar,  welche  sn  einem  eigenthiimlichen 
Aussehen  des  Gebirgs- Randes  sehr  viel  beitrügt.  Wer 
erinnert  sich  nicht  jener  hervorstechenden  weisslichen  Fels» 
Massen  an  dem  Gebirgs  •  Rande  der  vorderen  Pfai% ,  da  wo 
die  Rebenhttgel  und  das  dunkle  Grttn  der  Kastanien  -  Pflan- 
Bungen  an  die  Wald  «Region  sich  anschliessen ,  wenn  man 
diese  Gegend  aus  einiger  Entferung  betrachtet?  Unftühlig 
viele  Schutt-Halden  der  in  diesem  Sandsteine  angelegten  Stein« 
brttche  lassen  diesen  breiten  weissen  Gürtel  noch  entschiedener 
hervortreten,  welcher  von  Bergzabern^  Frankweiier^  Rkadt^ 
Neustadt^  Mäktheim^  Dürkkeim  bis  gegen  den  Sattenberg  hin- 
sieht.    Bin  vorBOglicb  fester  und  dichter  gelblichwelsser  Sand« 


MW 

stein  nittP«lcts|iiilli^i*tig6n  TheilcliM  biMet  theilt  grosse  Sobldk- 
teil -Bank«,  tbeils  «usgeeoiehnete,  ilfinne  SAiittstein  -  Schiefer, 
welche  allerorts  dercli  eine  wellig  gebogene  Oberflfiehe 
(Wellenschlag)  «leh  AbsatE  aus  sanft  bewegtem  KOsten-Ge«» 
wüsser  beurkundet ;  der  Sandstein  ist  mit  einigen  Ausnahmen 
so  geneigt,  dass  die  Haupt-Streichongslinie  senkrecht  steht  auf 
der  Hanptriohtnng  des  Rhein-Thales,  und  mit  ihm  theilen  die 
oben  erwäluiten  Konglomerate  nnd  Rothelsohiefor  gleiehes 
Streidien  und  Fallen,  was  einen  nahen  Zusammenhang  beider 
Blldongen  ersehliessen  lässt,  nnd  wirkHoh  gelingt  es  an  einigen 
Stellen,  wo  der  Fuss  des  Gebirges  nicht  duroh  Jüngere  Bil- 
duiigen  Masehelkaik,  tertiJCre  Sckiehten  oder  Ldss  fiberdeckt' 
ist,  das  gleichförmige. Überlagern  nnd  an  der  Be- 
gre'naugs-Nxke  abwechselnde  Lagerung  des  gel* 
ben  Sandsteins  über  und  mit  deraRötheltobiefer 
aof^alNden  —  se  bei  Burweil^r ,  an  der  LuiwigMke  bei 
Wepkety  oberhalb  Edenkoben  etc«  Dieser  gelbliche  Sandstein, 
dermit  dem  Damen  gelber  Hnrdt^Sandstein  be»eiehnetseynsoll, 
gehdrt  mithin  entschieden  8HriU5th^Iselilefer>>Grup|ie  und  bildet 
dessen  oberste  Abthetlung;  ob  er  mit  dem  Weissliegenden  der 
Zeehstein^Pormation  au  vergleichen  sey,  weiss  ich  nkht.  Eir 
bildet  an  dem  gansen  vorderen  Gebirgs-Rande  eine  Staffel,  über 
welehe  man  zu  dem  darüber  gelagerten  Vogesen-SandsCein  auf- 
steigt« Da  nun  der  Vogesen-Sandstein  durcbgehends  horisontal 
liegt,  so  mttsste  man  eine  abweichende  Lagerung  desselben 
mit  dem  gelben  ^ard/- Sandsteine  folgern,  indess  direkte 
Beobachtungen  hier  ein  sehr  bemerkenswertbes  Verhältniss 
ersehliessen.  Der  gelbe  Z^ard/*  Sandstein  geht  oberhalb  des 
Punktes,  wo  er  die  Gebirgs-Staffel  gebildet  hat,  allmählich  wie- 
der in  röthliche,  bunfgefleckte,  thonreiche  Sandsteine  über, 
besonders  kenntlich  an  den  schwarsen  Mangan-hahigen  Punkten, 
weiche  dicht  neben  einander  liegen  und  durch  ihr  leichtes 
Verwittern  dem  Gesteine,  das  der  Atmosphäre  preisgegeben 
ist,  ein  löcheriges  Aussehen  geben,  eine  Erscheinung,  welche 
dnrch  alle  Schichten  des  Vogesen-Sandsteins  oft  wiederkehrt. 
Diese  bunten  Sandsteine  halten,  wo  sie  dem  gelben  Hardt- 
Sandstein  sieh  anschliessen,  genau  gleiches  Fallen  und  Streichen 
mit  demselben,  Je  mehr  sie  aber   sich  im  horizontalen  Sinne 


1«6 

fpn  der  Berührnngs-Grenifie  entfernen,  in  eben  dem  Mnnse 
nioiait  ihre  Neigung  gegen  den  Horisont  ab  bei  gleichbleibeiH 
der  Streiehnngs- Linie,  bie  sie  endiieh  in  gans  horisental  ge* 
lagerten  Sandstein  abergehen ,  weicher  sich  als  .wahrer  Vo« 
gesen- Sandstein  erweist*  Hier  haben  wir  nun  denselben 
Übergang  der  Rötheischiefer*  Bildungen  in  Trias-Glieder,  wie 
er  l>ei  Kreuxnack  angedeutet  Ist,  und  »war  durch  eine  nll« 
mählich  abnehmende  Schichten  •  Neigung  bedingt,  welche  on* 
sweidentig  darauf  hinweist,  dass  die  Hebungen,  welche 
Konglomerate,  Rttthelsehiefer  und  gelben  iSbrtf/- Sandstein 
aus  ihrer  horizontalen  Lagerung  gebracht  haben,  mit  alimlüi- 
lieh  abnehmender  Stärke  auch  noch  die  tiefsten  mit  den  bnnt« 
geftrbten  Sandsteinen  ttber  dem  gell>en  iEfardf*  Sandstein  be- 
ginnenden Vogesen- Sandstein -Ablagerungen  berührten,  ^foIü 
einer  lang  anhaltenden  Kästen* Hebung  vergleichbar,  welche 
Thatsache  far  die  Hebungs-Zeit  der  Vogesen- Kette  von  Be- 
deutung ist« 

Eine  ausführliche  Nachweisung  dieser  Verhältnlaae  vnd 
ihres  ZusaaMnenhauges  mit  den  an  dem  Fuase  des  Gebirge 
abgelagerten  Bildungen  —  bunten  Sandstein,  Museheikalb, 
tertiären-  und  Diluvial  -Scliicbten  -^  sey  einer  späteren  Dar- 
stellung vorbehalten;  hier  galt  es  nur,  dieser  interesaantea 
Beaiehnngen  firwäbnnng  su  tbnn« 


Kritische   Anzeige 

TOB 

James  Halles  Paläontologie  des  Staates 

(Band  I) , 
vou 

Hemi  Dr.  F£Rd.  Roemer. 


UnmUtellMur  vor  meiner  AbreUe  eos  Amerika  wurden 
mir  darch  Hm.  James  Hall  mehre  Eieropiare  des  gerade  vol- 
lendeten, aber  damals  noeh  nieht  ausgegebenen  ersten  Bandes 
Aer  PaheanUlegf  of  NeuhYarky  Vol  1,  Alhanf  1847^  4<^  Über- 
geben« leh  glaube  dem  Vf.  meine  dankbare  Anerkennung  für 
das  werthvolie  Gesehenk  nieht  besser  bevreisen  nn  können, 
als  Indem  ich  eine  knrae  Anseige  von  dem  Inhalte  des 
Werkes  in  diese  Blätter  gebe  und  derselben  einige  kritisehe 
eigene  Bemerkungen  belfllgei  wie  sie  sieh  bei  einer  vorläufigen 
Prüfung  der  Arbeit  dargeboten  haben« 

Folgende  historiseh  erläuternde  Bemerkungen  mögen  hier 
noeh  voranstehen» 

Naehdem  anftnglieh  dem  verdienstvoilon  Conuad  bei  dem 
grossartigen  und  ruhmwOrdigen  Unternehmen  der  naturhi- 
storisehen  Untersuebung  des  Staates  New-Yerk  der  paläonto- 
loglsehe  Theil  ttbertragen  gewesen  ^   dann  aber  von  diesem 


170 

wegen  geschwlichter  Gesundheit  abgelehnt  worden  war,  er- 
hielt im  Jahre  1843  James  Hall  den  Aoftrag,  einen  Bericht 
über  die  organischen  Reste  des  Staates  co  verfassen.  Spiiter 
wurde  die  für  die  Ausarbeitung  dieses  Berichtes  Eugestandene 
Zeit  ausgedehnt,  und  jetst,  nachdem  dieser  erste  Band  vollen- 
det ist,  hat  die  Legislatur  des  Staats  einen  Beschluss  gefasst, 
dem  zu  Folge  noch  i50  Tafeln  cur  Illustration  der  folgenden 
(2  oder  3)  Bfinde  auf  Staats*Kosten  angefertigt  werden  sollen. 
Auf  diese  Weise  erscheint  die  Vollendung  des  Ganzen  von 
Hrn.  Hall  Obernommenen  Werkes,  dessen  Zweck  die  Beschrei- 
bung und  Abbildung  sammtlicher  Versteinerungen  in  den  Ge- 
birgs-Schichten  des  Staates  New^  York  nach  der  chronologischen 
Aufeinanderfolge  der  Schichten  ist,  auch  liusserlich  v(iUig 
gesichert. 

Der  gegenwärtige  erste  Band  onfasst  nur  (auf  S38  Seiten 
und  87  Tafeln)  die  Beschreibung  und  Abbildung  der  fossilen 
Reste  von  den  folgenden  7  Gliedern  des  New -Yorker  Uber- 
gangs-Gebirges,  dem  Potsdam  sandstone,  Calciferons 
sandstone,  Chasy  limestone,  ßlaek-river  lime- 
atone,  Trenton  limestone,  Urica  slate  and  Hud- 
son-river-group,  oder  mit  andern  Worten  die  FossilioB 
der  untern  Abtheilung  des  Silurischen  Systemes. 

In  der  Einfeitung  gibt  der  Verfasser  eunächit  eine  über- 
aiehtlicbe  Darstellung  der  fortschreitenden  Entwicklung  Arno 
organischen  Lebens  innerhalb  des  Zeitraums,  dessen  Überreste 
beschrieben  werden,  und  hebt  darin  auch  besonders  hervor, 
dass  mit  dem  Ende  des  Hudson-river-greap  ein  sehr  beatimot- 
ter  und  wichtiger  Abschnitt  In  der  Entwicklung  des  thierisehen 
Lebens  bemerklich  sey,  so  dass  kaum  eine  einsige  Art  der 
untern  Schichten-Folge  jenseits  dieses  Abschnittes  in  li<iheren 
Schichten  gefunden  werde.  Damit  wttrde  denn  auch  4ie 
Begrenzung  des  Restes  fttr  diesen  ereten  Band  gerechtfertigt 
seyn. 

Es  sollen  Jetzt  die  einzelnen  UnterabtheUnngen  mit  ihren 
organischen  Einsehlilssen  der  Reibe  nach  betrachtet  werden. 

1)  Potsdam  sandstone.  Herr  Hall  beginnt  mit 
diesem  die  aufwürts-steiiiende  Reihenfolge  der  Versteinerung- 
führenden  Geateine ,   obgleich   von  Prof,  Emmoms-  unter  dem 


171 

Mjifiien  Tnconisehes  System  eine  Folge  yon  Gesteinen 
in  dem  östlichen  Thelle*  des  Stnntes  New 'York  beschrieben 
\Tird,  denen  nftch  LAgerongs-Verhültnlssen  ond  orgiinischen 
Einschlössen  ein  höheres  Alter  zastehen  soIL  Hall  stütst 
sieh,  indem  er  diese  Gesteine  nusschllesst,  anf  die  von  Ihm 
selbst,  wie  such  von  den  Gebrüdern  Rogers  (vergl.  Trensiict« 
of  the  meeting  of  American  geologists  M  New-ffaven  184S) 
Aasgesprochene  Behauptung,  dass  Jene  von  Emmons  beschrie« 
tienen  Schichten  bekannte  höhere  Glieder  des  New 'Yorker 
Systcmes  seyen,  welche  durch  metamorphische  Einflüsse  ein 
verschiedenes  Xosseres  Ansehen  erhalten  hfitten*  Das  Vor* 
handenseyn  solcher  eigenthOmliehen  organischen  Formen,  wie 
Nereites,  die  in  keinem  Falle  für  «ufllllige  Bildungen  er* 
klfirt  werden  können ,  bleibt  dann  freilich  doch  Immer  be* 
mcrkenswertb. 

Ans  dem  Potsdam  -  Sandstein  werden  nur  3  Arten  orga* 
nischer  Reste,  1  Fucolde  und  2  Arten  Lingnia  nfimiich, 
beschrieben  :  der  Fucolde  gehört  einer  neuen  Gattung  Scolithug 
(abgeleitet  von  (ryioXriZ  und  Xt^o^  sollte  es  richtiger  heissen  Sco- 
lecolithns)  nach  Haldemam  an«  In  Bezug  auf  das  Vorkommen 
der  Lingulen  macht  E.  DK  Verneuil*  die  Bemerkung,  dassj 
wfihrend  ganz  wie  in  Schweden  und  Russlani  auch  in  lY^t^- 
York  die  Versteinerung- ftthrenden  Schichten  mit  einem  Sand- 
stein anfangen,  auch  die  Lingula  prima  Hall  mit  ihrer 
kleinen  gerundeten  Form  den  Obolus  oder  Unguliten  in  den 
Sandsteinen  analogen  Alters  in  Russland  fihnlich  ist  und  anf 
gleiche  Weise  wie  dort  die  Unguliten  dem  Sandsteine  eine 
Spaltbarkeit  parallel  der  Richtung  ihrer  Ablagerung  ver- 
leihen. 

2)  Calciferous  sandstone.  Et%vas  zahlreicher,  aber 
meistens  schlecht  erhalten,  sind  die  organischen  Reste  dieser 


«  la  der  tehr  wertfavollen  Sdirifl:  Nois  sur  U  paraUeUstne  des  M* 
fols  fMümnques  Ab  PAwisrifue  septmUrimuil  €»ec  esuoB  de  fEjurifiMf 
Bulletin  soe.  geol,  de  Pranee^  IV,  1847,  welche  bei  einer  lichtToIlcn  Dar- 
stellung zu<irleich  von  der  umfassenden ,  in  liöheren\  Grade  von  Niemanden 
besessenen  übersichtlichen  Kenntiss  der  organischen  Reslc  in  den  filteren 
Formationen  Zeuguiss  gibt. 


17-2 

Sehlohton-Reihe.    Za  weiteren  Bemerkangen  geben  «ie  eher  bei 
ihrer  »dileehten  Erhaltang  liaam  Veraitlassniig« 

S)Chaty  limestone.  Ans  diesem  wird  «ine  hin* 
lüngliehe  Ancahi  organteeher  Rette  abgebildet,  »o  daes  man 
hier  schon  ein  Material  für  eine  bestimmtere  Vergleiehang 
mit  andern  Abtheilangen  des  Altern  Gebirges  erhält.  Dia 
Braehiopoden  sind  deutliche  und  ausschliesslioh  silurisehe 
Formen,  ohne  dass  man  besonders  ansgeaeichnete  Arten  her- 
vorheben konnte«  Die  abgebildeten  Trilobiten,  meistens  an- 
follkommene  Fragmente,  werden  sn  den  Gattungen  lUaenas, 
Asaphns,  Isotelus  und  Ceraurus  gecogen,  also  lauter 
Gattungen,  die  der  unter- siinrisohen  Abtheilong  des  Über- 
gangs -  Gebirges  auch  in  Buropa  vorcugsweise  elgenthümlich 
sind.  Als  besonders  besseiohnend  fSr  den  Chacy  -  Kalkstein 
wird  die  Maclurea  magna  aufgeführt,  die  im  Staate  Nenh 
York  eine  gewisse  Schicht  gans  erfüllt  und  auch  ausserhalb 
dieses  Staates  an  mehren  Punkten  nachgewiesen  ist.  Ich 
selbst  habe  dasselbe  Fossil  in  der  für  die  älteren  Formationen 
des  Afi>mi]ppi- Thaies  überhaupt  so  sehr  belehrenden  Samm- 
lung des  Dr.  Troost  in  Na$kväle  aus  dem  sohwarsen  Mar- 
mor, der  in  T^tmessee  das  älteste  bekannte  Glied  der  Ver» 
steinerung- führenden  Gesteine  ist,  im^  östlichen  Theil  des- 
selben Staates  herstammend  gesehen.  Übrigens  erkenne  ich 
nach  den  angebenen  Charakteren  die  Berechtigung  der  Gattung 
Maclurea  nicht  an;  denn  das  Linksgewundensejn  und  die 
dreieckige  Gestalt  der  Mundöfifaung  können  wohl  die  Tren- 
nung Foti  Euomphalns  nicht  rechtfertigen,  welche  Ictcte  Gat- 
tung selbst  wieder,  während  man  nach  scharfen  Untersehei« 
dungs- Charakteren  von  verwanden  lebenden  Gasteropoden- 
Gattnngen  fragt,  auf  gar  schwachen  Füssen  steht.  Derselbe 
Mangel  scharfer  Gattnngs-Charaktere  scheint  mir  noch  fUr 
mehre  andere  in  dem  Werke  aufgestellte  Gasteropoden-Genera, 
B.  B.  Scalites,  Raphistoma,  Ophileta  n.  s.  w.  sn  gelten.  Das 
mögen  cum  Theil  Muscheln  von  recht  eigenthOmlicher  äusserer 
Form  seyn,  auch  sich  schwer  nach  den  äussern  Gestalten  in 
bekannten  Gattungen  einreihen  lassen,  aber  desshalb  gewisser- 
massen  der  Bequemlichkeit  halber  su  eigenen  Gattungen  er- 
hoben SU  werden  verdienen  sie  darum  noch  nicht. 


173 

4)BIrfl86y6  llinestone  (VogelaiigM-Kalk).  FOr 
dleMn  sind  Pflansen  der  Fucoiiien-Fainilie  die  beseiohnendsten 
Reste«  Die  ansserdem  abgebildeten  Gasteropoden  und  Cepba« 
lo|>oden  fietgen  lieine  hier  besonders  hervor  zu  bebenden 
FomieD. 

5)  Blaclc  river  linestone.  Hleraos  werden  so* 
nlehst  Korallen  anfgeftthrt,  die  übrigens  meistens  aoeh  der 
Torhergehenden  Abtheiinng  gemeinsam  seyn  sollen.  Als  Stro- 
ms Coceri  am  rogosnm  wird  eine  ans  lioniBentrtsehen  Lagen 
von  nicht  genaa  «n  erliennender  innerer  Struktur  bestehende 
Koralle  aufgefflhrt,  welehe  sich  naeh  Beschreibung  und  Abbild 
dang  nicht  von  der  Stromatopora  eoncentrica  Goldf.  (die 
Ihrer  Seits  —  wenigstens  nach  den  von  GoLDfUSS  so  be- 
seiehneten  Eiemplaren  der  Eifel  —  nicht  spesifisch  von  der 
Stromatopora  polymorpha  verschieden,  sondern  nur  ein  ab- 
weichender Erhaltungs-Zustand  der  ietsten  ist)  trennen  IXsst« 
Die  bei  weitem  wichtigsten  organischen  Formen  des  Black- 
river-  limestone  sind  aber  Cephalopoden  nnd  namentlich  Litoiten 
ond  Orthoceratiten.  Ein  Litult  wird  alsLitnites  eonvol- 
V  a  n  s,  der  auch  in  den  antem  Übergangskalken  von  Sckweien 
vorkommt,  aufgeführt.  Von  den  Orthoceratiten  wird  als  elgen- 
thttmliche  Gattung  Gonioceras,  ein  merkwürdiges  Fossil, 
unterschieden,  welches  bei  dem  allgemeinen  Bau  der  Ortho- 
ceratiten von  2  Seiten  so  susammengedrückt  ist,  dass  der 
Querschnitt  schnell  elliptisch  und  an  beiden  Enden  sugeschlrft 
ist,  ond  ausserdem  stark  gebogene  Runder  der  Kammerwände 
hat.  Dieses  Fossil,  welches  ich  selbst  bei  Watertmtn  im 
Staate  Neta^Tork,  woher  Hall  es  beschreibt,  erhalten  hatte, 
habe  ich  später  In  Dr.  Troost's  Sammlung  ans  den  Kalk- 
stein-Schichten der  Umgebungen  von  NaikvUle  wiedererkannt. 
Die  übrigen  Orthoceratiten  dieser  Schiebt  werden  bu  der 
Gattung  O  r  m  o  c  e  r  a  s,  mit  welcher  Troost's  Conotubularia  nnd 
Baomi'a  Actinoceras  synonym  seyn  sollen,  und  eu  Endoce- 
ras,  welches  die  Arten  mit  grossem  seitlichem  Sipho  und 
mehren  langen  dutenRirmig  in  einander  steckenden  Röhren 
Innerhalb  desselben  begreift,  gebracht. 

6)  Trenton  limestone.  Dieses  ist  bei  Weitem  die 
wichtigste  Sebiehten-Folge  der  unter  -  silnrischen  Abtheilung, 


174 

•owolil  der  Verbreitung  nach,  ale  euch  rilck«iclitlich  des  Um- 
fanges  seitier  foseilen  Fauna.  Das«  er  das  eagendiclie  Hers 
oder  die  typische  Entvi^icltelung  dea  unteren  Syatemcs  ist,  er- 
bellt  besonders  neoh  daraus,  dass  er  allein  auch  in  den 
westlichen  Staaten,  namentlich  in  Okio  und  Teruussee  mit 
den  ersten  charakteristischen  organischen  Resten,  %f eiche  er 
im  New -- York »HiHfite  enthalt,  sioii  wiederfindet,  während 
dort  die  übrigen  New-  Yorker  Schichten  sich  nicht  als  ge- 
gesonderte Glieder  wiedererkennen  lassen.  Daher  nimmt 
denn  auch  die  Boschreibung  und  Abbildung  seiner  Vorstei- 
nerungen den  grössten  Theil  des  ganxea  Werkes  ein  (Text 
S.  61—250,  Taf.  21--67}.  Den  Anfang  machen  hier  wieder 
Bwei  Tafeln  mit  Focoiden,  die  überall  in  den  paläosoisehen 
Schichten  Iford^ Amerikas  in  grösserer  Ufiufigkeit  und  Manch- 
•faltigkeit  auftreten,  als  in  den  entsprechenden  Europäiscken 
Schichten.  Dann  folgen  3  Tafeln  mit  Zoophyten«  Als  Chae- 
tetes  lycoperdon  wird  unter  diesen  eine  Art  aufgeführt, 
welche  nach  Vergleichung  mitgebrachter  sahlreicber  Exemplare 
sieh  mir  in  keiner  Weise  von  GoiiDrcss's  Calamopora  fibrosa 
trennen  sn  lassen  scheint,  welch'  letster  Namen  denn  auch 
anter  den  Synonymen  als  fraglich  genannt  wird.  Die  Ab- 
wesenheit der  die  Röhre  verbindenden  Löcher  allein  als 
Merkmal  sur  Trennung  von  Calamopora  zu  benutsen  ist  sehr 
bedenklich,  da  selbst  bei  den  grösseren  Arten,  s.  B.  Cala- 
mopora polymorpha  es  eines  besonders  günstigen  eigenthüm- 
lichen  £rhaltungs*Zustandes  bedarf,  um  die  Löcher  oder  Foren 
erkennen  jmi  können;  die  so  benannte  Koralle  kommt  übrigens 
an  manchen  Stellen  in  dem  ZVen/o«- Kalke  in  nngelieurer 
Menge  vor.  Ich  selbst  habe  sie  besonders  so  bei  den  Falle 
angetroffen.  1 — 2  Zoll  grosse  halbkugelige  Massen  gleichen 
dann  denen  der  Calamopora  fibrosa,  wie  sie  auf  den  Feldern 
bei  Pelm  nnweit  GeroUlein  in  der  Eifel  so  häufig  sich  finden. 
In  den  neu  aufgestellten  Gattungen  Escharopora  und 
Stictopora  werden  Celleporen •  artige  Formen  beschrieben, 
welche  sieh  Jedenfalls  an  das  Genus  Ptilodictynin  eng  an- 
schliessen,  wenn  nicht  geradezu  in  dasselbe  gehören.  Sollte 
sich  erweisen,  dass  die  genannten  Gattungen  identisch  sind,  so 
wäre  Diess   wieder  ein   organischer  Typus,   den  die  untere 


17S 

•ilariache  Abtheilong  in  N^fi^dmerikä  mit  der  enttpreehen* 
den  Europa  9  geoiein  hat.  Denn  Ptilodictyum  Innceolatan  ist 
in  Schoeien  mwl  England  eben  so  Mif  die  untersten  Verstei- 
■eroiig-ftthrenden  Schichten  beschränkt. 

Di»  Krinoiden  des  Trenton- Kalks  sind  aaf  8  Tafeln  mit 
liesonderer  Sorgfalt  abgebildet. 

Die  Arten  wei*den an  den  Gattungen :  Schiaoerinns  (n0ÜM 
failf#\PoteriocrinuS|SayphoorinusundEchino-Eneri* 
ni  tes  gebracht«  Das  Auftreten  der  Gattung  Poteriocrinus,  die 
bisher  nnr  aus  den»  Kohlenkalk  und  in  einer  einsigen  Art  auch 
aue  devonischen  Schichten  bekannt  war,  ist  bemerkenswerth, 
doch  wird  ervtfihnt,  daas  das  den  fiehten  Poterlokrinen  eigen* 
tbfiailiehe  lntet*seapular-Tfifelchen  den  beschriebenen  Arte« 
fehlt  9  so  dass  die  identitiit  der  Gattung  wohl  Oberhaupt  no^h 
fraglich  ist. 

Von  ganz  besonderem  Interesse  ist  das  Vorhandenseyn 
eines  wahren  Cystidee,n  in  dem  Kalke  von  Trentan.  Doi*eh 
die  Entdeckung  derselben  hat  Herr  J.  Hall  eine  neue  und 
wichtige  Analogie  zwischen  den  ältesten  Versteinerung- 
fahrenden  Gesteinen  Nor d- Amerika' i  mit  den  siluriscben  Schich- 
ten Buropa's  nachgewiesen.  Bisher  waren  aus  Amerika  blos 
die  nach  L.  v.  Buch  ein  Bindeglied  zwischen  den  Krinoideen 
mit  Armen  nnd  den  armlosen  Cystideen  bildenden  Caryocrt- 
nen  bekannt«  Die  einzige  Art  wird  als  Eohinocrinites  (Syco* 
eyscites  L.  v.  Buch)  anatiformis  beschrieben  und  soll  der  von 
H.  V.  Meykr  aufgestellten  Art  seht*  ähnlieh  seyn.  Leider 
geht  aus  der  Beschreibung  hervor,  dass  dem  Vf.  L.  v.  Buch's 
Monographie  der  Cystideen  niebt  selbst  zu  Gebot  gestanden 
hat.  Die  Bekanntschaft  mit  den  bewnndernngswerthen  Tafeln, 
weiebe  dieselben  begleiten,  würde  namentlich  auch  auf  die 
Anfertigung  der  Zeichnung  der  New -Yorker  Art,  die  Jetzt 
Dicht  so  genau  und  deutlich  ist,  als  man  wünschen  möchte, 
einen  wehlthätigen  Einfloes  geübt  haben. 

Von  Wichtigkeit  ist  ferner  auch  die  Aufführung  einer 
Aaterias(A.  matntina),  obgleich  freilich  selion  früher  von 
LocHZ  and  Troost  andere  Asteride  n  ans  paläozoischen 
Schichten  Ner d- Amerika  e  beschrieben  sind. 

Die    Brachiopoden    des   TVm/oii*  Kalks    vertheilen    steh 


17« 

unter  üb  Oattangen  Lingnla,  Orbicnlii,  Leptaena,  Or* 
tbifl,  Spirifer  and  Atrypii.  Im Giinsen  erkennt  auin  darin 
fest  nur  identUche  eder  analoge  Formen  der  ülteren  eilnriaeben 
Fanna  £nrepii#  wieder.  Orthia  tettndinaria  ist  liier  wio 
dort  immer  eine  der  bflnfigsten  und  beseiebnendsten  Arten.  Mit 
ibr  ersebeinen  andere  Arten,  die  sieb  an  die  O.  caUaetis 
eng  anscbli essen.  Unter  den  Leptaenen  Ist  besonders  die  Lep- 
taena  alternata,  weiehe  in  dem  blauen  dem  TVsn/eit-Kalke 
gleieh  stebenden  Kalke  von  Cinohmaii  so  ansserordentlich 
bAolig  ist,  bervor  sn  beben.  Dieselbe  eeigt  die*  EigentbOm* 
iiebkeit)  dass  die  Spitse  des  Sebnabels  der  Dorsal-Sebale  von 
einem  sebr  feinen  punktförmigen  Loebe  dorebbobrt  ist,  wlh- 
rend  die  grössere  Öffnung  der  Area  auf  fibnBebe  Art  wie  bei 
andern  Spesies  der  Gattung  gesehlossen  ist.  Man  würde 
diese  normale  Perforation  fUr  etwas  Zufklliges  hslten,  wenn 
sie  sieb  nicht  bei  Hunderten  von  Eiempiaren  gans  konstant 
neigte.  Ist  ein  Organ  snm  Anbeften'der  ganeeit  Moschel  hier 
durchgetreten,  so  liönnen  es  nur  wenige  baarfSrmige  Fasern 
gewesen  seyn. 

Aus  der  Gattung  Spirifer  wird  nur  eine  einaige  Art,  der 
Spirifer  lynz,  ond  awar  als  eine  VarietAt  der  Deltbyris 
biforata  Schloth.  aafgefßhrt  beschrieben.  In  den  schwaraen 
Kalken  des  Staates  New^Yark  erscheint  diese  Art  wie  auch 
In  Ruisland  nur  als  eine  kleine  unscheinbare  Form,  und  erst  in 
iWesten,  namentlich  in  den  kalkigen  Schichten  von  Cmeimiati 
und  NasAmUe  erlangt  sie  die  ansehnliche  Grosse  und  Ans- 
bildang  ihrer  Merkmale,  durch  welche  sie  su  einer  der  be- 
Beiehnendsten  Arten  der  unteren  silurischen  Sehlehtenreihe 
wird*  Nach  vi^  VuNseiL  aeichnet  sich  dieser  Spirifer  durch 
das  Fehlen  des  inneren  Spiralen  Gerfistes  ans  und  sebliesst 
sich  nach  demselben  Autor  dadurch  so  wie  «ueh  durch  seine 
doppelte  Area  und  durch  den  Umstand  dass  die  ventrale 
Schaale  dicker,  als  die  dorsale  ist,  an  die  Gattung  Ovthis  an. 
Als  eine  bemerkenswerthe  negative  Thatsache  muss  das 
Fehlen  der  Terebratula  prisca  in  der  Fauna  des  TrmOwh 
Kalks  hervorgehoben  werden. 

Taf.  34,  35  und  36  enthalten  Abbildungen  der  Acephala 
dea  IVen/M«  Kalks,  einer  unerfreulichen  AbtbeHnng,  bei  der 


irr 

mmi  es  nor  mit  anbestimmten  ilisseren  Umrissen  ca  thipn 
hae,  ohne  durch  die  Kenntniss  innerer ,  wesentlicher  Merli- 
meie  der  Schale  in  den  Stand  gesetst  eu  seyn,  die  Gattung 
lieatiiBnit  fest  eu  stellen  ond  mit  den  Formen  spatei*er  Bil- 
dungen erfolgreich  su  vergleichen!  Für  einige  dieser  Formen 
werden  die  neuen  Gattungen  Tellinomya,  Modiolopsis, 
Arct Onychia  aufgestellt;  die  öbrigen  werden  zu  Nueula, 
A  T  i  e  n  1  a  und  E  d  m  o  n  d  i  a  gebracht.  Es  mag  bequem  seyn^ 
fihnliehe  Formen  unter  einen  gemeinsebaftlichen  Gattungo- 
Namen  susammeneufassen ;  man  sollte  aber  niemals  vergessen, 
dass  fiir  die  eigentliche  Kenntniss  dieser  organischen  Reste 
durch  solche  Namen  nichts  gewonnen  wird ,  und  dass  der- 
gleichen der  Bequemlichkeit  des  Einordnens  wegen  erfundene 
Beseiehnungen  gewisser  äusserer  Formen  stets  eine  durchaus 
verschiedene  Bedeutung  von  wirklichen  Gattuhgs  -  Namen 
haben,  durch  welche  wesentlich  und  seiner  inneren  Organi- 
sation nach  Zueammengehdriges  umfasst  wird. 

Man  vermisst  übrigens  unter  den  abgebildeten  Zwetseha- 
lern  die  Form  der  Cardiola  interrnpta,  weiche  in  EngUmi 
und  Schweden  in  der  untern  silurisohen  Schichten  •  Reihe  so 
h««fig  Ist. 

Kaum  mehr  erfreulich  sind  die  auf  Taf.  37,  S6,  39  und 
49  abgebildeten  Gasteropoden.  Eine  Ansafal  Turbo -ähnlicher 
Formen,  welche  ganz  an  solche  des  älteren  SchwedUcken  und 
Ruseiseken  silurischen  Gebirges  erinnern,  werden  su  der  neuen 
Gattung  Hoiopea  gestellt,  welcher  eine  scharfe  Begründung 
ebenfalls  abgeht.  Andere  Arten  gehören  «u  den  Gattun- 
gen Pleurotomaria,  Murchisonia,Arinarop8i8 
u.  8,  w«  In  Subuli tes  elongata  erkennt  man  dieselbe 
Form  wieder,  welche  aus  den  alten  silurischen  Schichten  von 
Reval  als  Phasianella  gigantea  von  Eighwald  besehrie- 
ben ist«  Ich  selbst  habe  die  Form  auch  in  dem  Blei-führen- 
den Dolomit  von  Galenp  in  Illmau  zusammen  mit  einer  dort 
hättfigen  Art  von  Receptaculites  angetroffen. 

Unter  den  Cephalepoden  sind  vor  allen  die  Ortliocera- 
titen  ran  Wichtigkeit.  Sie  erreichen  In  dieser  Schiehten*Fo)ge 
die  Höhe  ihrer  Entwickelung«  Arten  mit  grossem  lateralen 
Sipho  und  kalkigen  Tuten   im  lünern   desselben,  für  welo)ia 

Jalirgii«K  ISIS.  12 


178 

dlie  (iattimg  En4oceiniA  nnfgeateltt  vrird/  sind  anoh  hier 
^*oi*lierr«clieiid.  Es  wltd  bemerkt,  4a«8  Bbonm's  Gultung 
Actinoceras  Aen  EindooerAS  nahe  steht,  sich  aber  durch  die 
Form  der  Röhre  im  Innern  des  Sjpho,  welche  forllaafend  und 
müt  wtrtelstjfindigen  Slirahlen  oder  Radien  versehen  ist,  wfih« 
jend  sie  bei  Endoceras  ti*ichterförinig  uad  glait  ist,  aoler- 
scheidet«  Die  lialkigen  Trichter  isA  Innern  des  Sipho  aind 
jiaeh  der  Ansicht  des  Vfs.  die  Embryo^Scheiden,  welche  ihrer- 
•seits  wieder  gekammerte  Kegel  einschliessem  Ungewiss 
scheint  deiuselb<^n  jedoch,  ob  diese  Embryonen  ansgcatoasen 
•wenien  oder  ob  die  alte  Schide  zerffillt  und  dadurch  das 
junge  Thier  frei  wird  (!).  Die  Obrigen  Cephalopoden  ge< 
btti*en  2tt  Cyrtoceras  und  «u  den  twei  neuen  Gattungen 
Troeholi-tes  ond  Oncoceras,  von  denen  die  erste  für 
ain  Fossil  mit  Lituiten*£hnlicher  Schale,  aber  ohne  gerade  Vei** 
jftngerang  der  letaten  Wiiidang  aufgestellt  ist,  die  «weite 
swischen  Phragmoceras  und  Gompboceras  sieht. 

Zoletst  kommen  wir  ku  den  Trilobiten,  Diejenigen  der 
1b(eiden  folgenden  Abtheiiungen  des  Utiea  Slate  und  des  Httd* 
aon-river-group  weinten,  weil  dem  grössern  Theile  nach  mit 
denen  des  Trenton-Knlks  übereinstimmend,  gleich  xusammen 
mit  diesen  letzteren  behandelt  (Tab.  60—68).  Die  vor- 
'hergehenden  Schichten  enthalten  nur  sfwrsame  Reste  dieser 
Familie.  Ans  dem  Birdseye  -  limestone  werden  jedoch  eine 
Ogygia,  ein  Asaphus  und  eine  Calymene  beschrieben.  Die 
Arten  des  Trenhn^KtdkB  und  der  beiden  folgenden  Schichten« 
Abtheiluogen  vertheilen  sieh  unter  dio-Gattougen  llinenos, 
Jsotelns,  Platynotus,  Calymene,  Acidaspis,  Ge- 
ra urus,  Phacops,  Trinueleus,  Oienns,  Agnostns 
und  Thaleops,  also  lauter  Genera,  iie  auch  in  Europa 
j^orsogsweise  in  den  ältesten  Versteinerungen  -  führenden 
Schichten  entwickelt  oder  gans  auf  dieselben  bescliräukt 
aind.  In  Bezug  auf  die  Gattung  Platynotus  wird  die  Bemer- 
kung gemacht,  dass  dieselbe  keineswegs  mit  Eatok's  GeaM 
Unttninia  synonym  sey,  welches  letate  vielmehr  nach 
einem  noch  gegenwärtig  in  Hrn.  Hall's  Besite  befindJiehen 
Eiemplare  von  Trinueleus  aufgestellt  sey.  Die  Nuttainia 
•jiarsa.  Eaton's   ist    ein    Fragment    des    Kopfachildes    vxMi 


im 

Dipleura  Dekiiyi,  welcfceä  Hr^ÜALt  gletehfatls  noch  besitzt 
Die  einsige  beschriebene  Art  der  Gattung  Piatynotus,  P« 
Trentonensifl  gehört  Übrigen«  offenbar  ko  Dalmah's  Gat- 
tung Licbas,  wie  dieselbe  neuerlichst  durch  Bkyrich,  in  ihren 
Merkmalen  sdiarf  festgestellt  worden  is't.  Dass  der  Triar« 
thr US  Beckii  Eaton  als  Galymene  Beckii  beschneben  wird, 
kann  wohl  in  keli^er  Weise  gebilligt  werden,  denn  abgesehen 
fon  andern  Merkmalen  trennt  ihn  schon  die  Form  der  Plen* 
ren  auf  das  Bestimmteste  von  Calymene. 

Die  als  AcidaspisTrentonensis  beschriebene  Art 
würde,  so  sehr  das  Kopfschild  übereinstimmt,  sich  durch  die 
Gestalt  des  Schwanzschildes,  wenn  dieses  richtig  gezeichnet 
ist,  von  anderen  Arten  der  Gattung  Actdaspis  odei* 
Odontopleura  abweichen.  Wichtig  ist  die  Beschreibung 
und  Abbildung  des  bisher  so  zweifelhaften  Ceranrus  pleu« 
rexanthemus.  Es  geht  daraus  mit  Bestimmtheit  hervor, 
dsss  Bktrich*s  Gattung  Cheirurns  mit  Ceranrus  syno* 
nyn  Ist  und  in  dem  früheren  Namen  aufgehen  muss.  Bei 
der  Undeutlichkelt  des  GaZENschen  Models  war  es  freilich  idem 
deutsehen  Autor  unmöglich  diese  Übereinstimmung  zu  erkennen 
und  die  Aufstellung  einer  neuen  Gattung  (deren  scharfe  un(l 
sichere  Begrenzung  nun  -  diejenige  von  Ceranrus  werden 
noss)  sehr  wohl  gerechtfertigt. 

.  Auf  die  Beschreibung  der  Trilobiten  folgt  zuletzt  noch 
diejenige  der  übrigen  organischen  Formen  des  Dtica^^slate 
und  des  Hudson -river-group.  Tafeln  T2,  73,  74  enthalf^en 
Darstellungen  einer  grossen  Manchfaltigkeit  von  Grap  to- 
llt he  n,  rficksichtlicb  deren  zoologischer  Stellung  der  Vrf. 
der  Meinung  von  Beck  folgt  nnd  sie'  zunlichst  der  lebenden 
Gattung  Virgttlaria  vergleicht.  Dass  die  Grnptolithen  fa 
Amerika  in  den  Schichten  des  Hudson  -  river  -  gi*oup  das  Ma«! 
timum  Ihrer  Entwickelung  zeigen,  ist  in  völligem  Einklänge 
mit  ihrem  Auftreten  in  Europa.  In  England,  in  Sckweden 
und  in  BHmen  erweisen  sie  gleichförmig  ihre  grösste  Häufig- 
keit  In  den  obersten  Schichten  der  älteren  Abthetinng  des 
iilorlschen  Gebirges. 

Die    übrigen   Versteinerungen   des    Hudson -river-group 
icbiiessen  sieh  in  Jeder  Beziehung   so  eng  an  diejenigen  d^s 


12 


* 


3Veii/M- Kalkes  an,  daas  al^filr  den  gegenwfirtigm  Zvredi 
keines  nfiheren  Bexieheiis  auf  dieselben  bedarf. 

Damit  wXre  die  flüchtige  Inhalts- Cbersicbt  des  Werkes 
yoUendet.  Was  die  fiossere  AassUttung  desselben  bestriffty 
so  stellt  sich  dieser 'Band  in  jeder  Beziehang  den  früheren 
Bünden  der  iiatnrhistorischen  Bescbreibnng  des  New^York^ 
Staates  würdig  sar  Seite.  Nur  in  Betreff  der  Abbildungen 
wtfrs  hier  noch  Einiges  an  bemerken.  Dieselben  sind  von 
sehr  verschiedener  Güte,  sowie  denn  auch  die  Art  ihrer  Aas- 
fbhmng  selbst  sehr  manchfach  ist,  indem  theils  Lithographie, 
theils  Holasohnitt  und  theils  Kupferstich  angewendet  wurde« 
Im  Allgemeinen  sind  die  in  Kupferstich  ausgeführten  Tafeln 
die  besten,  obgleich  auch  hier  s.  B.  bei  den  Abbildungen 
der  Trilobiten  bemerkbar  ist,  dass  der  Künstler  mit  der 
Zeichnung  naturbistorischer  Gegenstände  nicht  vertraut  war 
und  nicht  wosste,  worauf  es  bei  der  Darstellung  derselben  aiw 
kommt.  Die  Tafeln  31,  32  und  33  scheinen  mir  die  gelungen- 
sten. Die  in  Holzschnitt  ausgeführten  Tafeln  sind  im  Gänsen 
gnt;  nur  Taf.  32  ist  im  Druck  au  dunkel  gerathen.  Die 
Lithographie'n  verrathen  ebenfalls  meistens  die  Unkunde 
des  Künstlers  in  Darstellung  naturbistorischer  Gegenstände, 
und  man  vermisst  namentlich  die  Schürfe  und  Enteebieden- 
heit  der  Umrisse.  —  Wenn  demnach  die  Abbildungen  Manches 
SU  wünschen  lassen,  so  bin  ich  jedoch  weit  entfernt,  dess- 
halb  mit  dem  Verfasser  rechten  au  wollen,  glaube  vielmehr 
Keri^  dessen  persönlieher  Versicherung,  dass  er  die  grösate 
Mühe  angewendet,  dieselben  so  vollkommen  als  möglich 
Bu  erhalten.  Die  Schwierigkeit  geeignete  Künstler  für  einen 
solchen  Zweck  au  gewinnen ,  muss  in  einem  Lande^  wo  der* 
gleichen  Werke  nur  selten  publiairt  werden,  noch  ungleich 
grösser  seyn  als  bei  uns. 

Schliesslich  muss  es  mit  Bestimmtheit  ausgesprochen 
werden,  dass  dieser  erste  Band  des  palfiontologisohen  Be- 
richtes des  Staats  New 'York  als  ein  höchst  wichtiger  Bei- 
trag au  der  bisherigen  Kenntniss  von  dem  organischen  Leben 
in  der  frühesten  Erd-Periode  gelten  muss,  durch  welche  na- 
mentlich auch  die  bisher  aufgestellten  Gesetae  über  die  Ver- 
breitung der  organischen  Formen  in  den  etnaelnen  Gliedern 


181 

des  pftlXoEoischen  Gebirges  eine  fiel  breitere  und  saver* 
lässigere  Unterlege  erhslten/  Im  Interesse  aller  Preahde 
der  Pelüentologie  spreche  ich  den  Wunsch  sns,  dsss  die 
folgenden  Bünde,  bei  denen,  so  weit  ich  aas  Herrn  Hall's 
Sammlnng  ersehen  habe  nnd  aus  eigener  Kenntniss  der  ent- 
spreehenden  Schichten  abnehmen  darf,  das  su  verarbeitende 
Material  an  Manehfaltigkeit  und  Interesse  das  des  ersten 
Bandes  noch  Überwiegen  wird,  in  möglichst  kurzen  Zwi- 
scheorlumen  nachfolgen  mögen« 


Briefwechsel« 


Mittheilungen    an   den   Gelieimenratb    v.    Leonhard 

gerichtet. 

Wiesbaden,  19.  Novbr.  1847. 

Blum  fuhrt  in  dem  Nachfrage  zn  seinen  Mpseadomorpho«en''  S.  140 
eine  von  mir  erhaltene  Pseudomorpboae  als  Pyrolusit  nach  Bitterspalh 
an,  während  ich  sie  im  Jahrb.  29^^,  S.  577  als  solche  von  Psilomelan 
beschrieb. 

In  der  That  bestehen  die  Krystalle  auch  aus  letztem  Mineral ,  wovon 
man  sich  schon  durch  die  Prüfung  der  Harte  leicht  überzeugen  kann ;  nnr 
auf  der  Oberfläche  derselben  befindet  sich  eine  noch  nicht  papierdicke 
Haut  von  kleinen  Pyrolusit-Kry ställchen,  die  man  leicht  ablosen  kann,  und 
unter  welcher  alsdann  Ecken  und  Kanten  der  Pseudomorphose  so  scharf 
hervortreten,  als  sie  am  ursprunglichen  Mineral  irgend  vorhanden  waren. 
Hiernach  wurde  man  doch  immer  »^Psilomelan  nach  Bi  tt  er  spat  h** 
setzen  müssen,  zumal  lange  nicht  aUe  Krystalle  den  Überzug  zieigen. 

Bei  der  Fcrrtsetzung  meiner  Studien  über  unsere  oryktoguostischen  Vor- 
kommnisse sind  mir  neuerdings  mehre  ausgezeichnete  Stocke  zur  Hand 
gekommen,  über  die  ich  mir  erlaube,  Ihnen  eine  kurze  Notiz  mitzuf heilen. 

Dos  erste  ist  eine  ausgezeichnete  Pseudomorphose  von  Quarz  nach 
Kalkspath  und  höchst  wahrscheinlich  von  Hoiaappel, 

Es  bestellt  aus  einem  Stuck  Thonschiefer ,  welches  beiderseits  von 
Bleiglanz  umgrenzt  wird,  auf  welchem  eine  krysfalliniscbe  Quarz-Kruste  sitzt. 

In  diese  erstrecken  sich  lange  hohle  Räume,  deren  Begrenzung  wie* 
der  aus  Quarz  besteht  und  welche,  wie  man  sowohl  an  ihrem  Umriss  als 
an  ganz  erhaltenen  ablösbaren  Individuen  sieht,  unzweifelhaft  dem  Scale- 
noeder'R'  angehören.  Ihre  innere  und  äussere  Oberfläche  ist  uneben,  und 
mit  der  Loupe  erkennt  man  äusserst  kleine  Quarz-Individuen,  deren  Spitzen 
jetzt  die  Flächen  der  Scalenoeder  bilden. 

Fast  immer  ist  die  Innen-,  seltener  auch  die  Ausseu-Seite  mit  erdigem 


ist 

BMioMkMttffio  nid  ait  Wa4  Mtg;ekl«tdefy  wmwf  «lof  Bkftg«  4«r  «Ma- 
sten ftpicmig^en  WeiMbleim-KrystolliB  steh  erbeben,  jedodi  ehae  Jede- 
Ordoaoffdoreheinander,  «eken  grössere  Quurs-KrystaHe.  Der  oben  erwibnte' 
Bleigkos  ist  meist  sdion  bedeatend  in  Anfl&smig^  begriffen  und  oberfllcb- 
licb  BMlnig  nnd  abßrbend. 

Nicbstdeni  halte  ieb  aneh  das  schöne  Vorkemmen  von  Buntbleierr 

^aP^*,  |?J  +  Pb  H)   von  Dornhach    bei    Moniabmur    ßlr   interessant 

geoug,  um  es  kurz  an  cbarakterisiren.  Am  nördliclien  Abhang  der  AfoiMs« 
hrnm-er  Hohe  setzt  auf  der  Grube  y^eoMis  AfuHehi**  in  der  Rheiuisolie« 
Grsawache  ein  ea.  2%— 3'  aMrfatiger  Brauneisenstein-Gang  auf,  welcher  m 
SO.— MW.  (S«  11)  streicht  und  wenig  gegen  W.  einfallt. 

Er  besteht  vorangsweise  aus  diditcro,  faserigem  Brauoeisenstpid^ 
Stilpttosiderit  und  Quars.  In  der  oberen  Teufe  ist  dieser  Braun eisensteii^ 
gaas  erfüllt  von  schwefelgelbemi  grauem  und  braun  lieh  em,  theilr 
weise  auch  vollkommen  weissem  Phosphorsaurero  Bleioxyd  von  deA 
obin^en  Formel. 

Diess  bildet  die  abentheuerlicfasten  unregelmassigen  nierenfSrmigen  und 
basunartigen  Gcstülten ;  nur  in  sehr  seltenen  Fällen  findet  man  Krystalta 
von  der  gewöhnlichen  Form  des  Braunbleierscs  (OD  D.  oD.))  noch  seltner 
Pneodemorphoscn ,  deren  schon  Blum  (Pseudomor|»ho8en  S.  290)  gedenkt» 
ohne  ihren  Fundort  näher  anzugeben. 

Häufig  sind  die  schwefelgelben  Partliie^n  theilweise  schon  wie  ange-k 
fressen  und  gebleicht,  ob  in  Folge  der  Bildung  von  kohlensaurem  Oxyd, 
koABte  ich  nicht  ermitteln,  da  ich  hierzu  zu  wenig  reines  Material  besitze« 

Dr.  F.  Sandberoer. 


irnneAeil,  U.  Dezember  1817. 
Seit  dem  Jahre  1834,  wo  ich  von  Saaten  nach  Mnneks»  kam ,  habe 
ich  jedes  Jahr  einen  Ausflug  in  die  jBsyeriscAsn  und  TyroUr  Aiften  geniadil 
nnd  Gelegenheit  gehabt,  viele  interessante  Beobschtungen  über  die  geo« 
poetischen  VerhältniMse  jener  Gebirge,  insbesondere  der  nördlichen  Ab'-' 
daehong  zn  machen.  Überaus  merkwürdig  ist  da«  Verhalten  der  alpinischen 
K  o  h  I  e  n  -  Fo  r  m  a  t  i  o  u,  die  ich  auf  eine  Längen^Erstreckung  aus  SSW.  nadr 
NNO.  auf  70  Stunden  nnd  in  einer  Breite  von  20  Stunden  von  8  nach  N. 
ontersncht  habe,  und  welche  sich  höclist  wahrscheinlich  auf  der  Ostseite  durch 
Vmpum  bis  zum  sekm0raen  Meer  und  westwärts  bis  zum  Meerbusen  von 
Ijyim  erstreckt.  Sie  korrespondirt  der  grossen  Kohlen-Formation  auf  dem 
Snd- Abhänge  der  Alpen,  welche  ich  vom  Oerim^See  bis  nach  Himihen^ 
verfolgen  konnte  und  welche  Herr  Sertubr  kurzlich  auch  in  Boeniem  an« 
getroffen  hat,  und  wdrde  demnach,  wenn  man  die  nördliche  FinmvSeiecke^ 
Bel§ieeke  und  Nerddeuieehe  als  eine  Linie  betrachtet,  dss  Mitteiglied  vo« 
drei  grossen  Kohlen*Zonen  abgeben,  und  könnte  man  ihren  Zusammenhang 
mit  den  Kohlen- AUagemngen  am  Cesflsehem  ITeer,  in  Tlkel  nnd  CKtiis  nach« 


184 

wcMD,  «lw5re«aii  versuch«,  «vf  ton  alle«  KoBtinept  ^ei.Kohl«»-G«rlel 
«MuiDelmieD,  wovon  der  nördliche  mit  der  Richtung  von  NNO.  noch  SSW^ 
der  mittle  von  SSW.  nach  NNO.  und  der  sndiicbe  von  NW.  nach  SSO.  ^o^, 
—  Die  Natur  der  Kohle  i«t  gans  ejgenthumlieh.  Man  hat  aie  bisher  der 
Braunkohle  beigezShIt  wegen  ihrer  Ähnlichkeit  mit  der  Pech-BimonkoUe  und, 
weil  sie  sich  an  mehren  Punkten  in  der  sogenannten  Molasse-Fimnationy  der 
vielleicht  später  auch  eine  andere  Stelle  in  den  Systemen  angewiesen  wer- 
den durfte,  findet  Nun  aber  haben  Sie  in  ihrem  Werk  über  die  Basalt-Gebilde 
nachgewiesen,  nnter  welchen  Bedingungen  in  den  Braunkohlen-Lagern  die 
Pechkohle  erscheint.  Uns  fehlen  aber  nicht  nur  die  eigentliehen  Brauakoblcn; 
sondern  auch  die- feurtg-flässigen  Massen  ,  welche  sie  veränderte».  Wo 
in  den  Südaipeu  der  Porphyr  mit  den  Kohlen  susammentritt ,  da  haben 
sie  entweder  den  Charakter  der  Kohlen  der  alten  Formation  oder  den  des 
Anthraaits  angenommen.  Ich  wurde,  um  den  technischen  Nutzen  nachweisen 
xn  können ,  versniasst  eine  Ancahl  von  Versuchen  aller  Art  mit  diesen 
Kohlen  an  mschen,  und  fand,  dass  sie  ungemein  reich  an  Erdharz  nnd 
Bergöl  sind,  wesshalb  ich  den  Namen  Asphalt- Kohle  vorschlagen  mdcfate. 
Bei  langsamer  Verkohlong  in  Meilern  verwandeln  sie  sich  in  granlich- 
•der  Eisen-schwarze  Kohlenblende,  zuweilen  mi  stflngficher  Absonderung, 
und  behalten  bis  auf  die  Zerklfiftung  ihre  frühere  Form  bei  Bei 
schneller  Yerkohlung  in  Retorten  oder  Kesseln  von  Gosseisen  zeigt  sich 
meistens,  namentlich  bei  frisch  gebrochener  Kohle,  ein.silberweisser  Sinter- 
Kohk  durch  einzelne  geschmolzene  Partie*n  verbunden.  Einzelne  Stücke 
stellen  sich  als  vollständiger  Back -Kohk  von  der  besten  Qualität  dar.  An 
Leueht^  oder  Kohlenwasserstoff- Gas  sind  diese  Kohlen  ungemein  reich 
(wahrschcinlicli  der  bedeutende  Asphalt-Gehalt  die  Ursache),  und  sowohl 
meine  vielen  eigenen  als  die  in  den  Gas-Fabriken  zu  Frankfurt,  EMchweiUry 
Aachen  angestellten  Versuche  haben  Dieses  bestätigt.  Sie  lieferten  mehr 
Gas  sIs  die  reichsten  EMchweiler.  (Die  mechanische  Baumwollen-Spinnerei 
in  Augsbwg  benfitzt  die  Prifenkerger  auf  Gas.)  Das  Gas  ist  von  guter 
Onalität  und  war  in  einem  kleinen  Gasometer  4  Wochen  eingeschlossen 
noch  so  kräftig,  als  ob  es  eben  erzeugt  worden  wäre.  ^-  Auch  bierin 
unterscheidet  sich  die  Asphalt-Kohle  wesentlich  von  der  Braunkohle,  deren 
Gas  bekanntlich  gering  und  selten  brauclibar  ist. 

Die  Kali  -  Ijsuge  zieht  zwar  in  der  Regel  (eiaigen  Stucken  konnte 
niclits  entzogen  werden)  eine  braone  Substanz  aus,  was  auch  der  Braun- 
kohle eigen  ist  und  man  als  charakteristisclies  Unterseheidungs  -  Zeichen 
von  den  Schwarzkoblen  aufgeführt  hat;  allein  ich  habe  dieses  Resultat 
auch  von  Englischen  Steinkohlen  erhalten,  sobald  diese,  wie  die  Bergleute 
sagen,  zu  den  Trocken-Kohlen  gehorten.  Auch  unsere  Kohle  verliert  die 
Eigenschaft  die  Kali-Lauge  braun  zu  f&rben,  sobald  sie  den  Charakter  der 
Fett-Kohle  annimmt. 

Interessant  war  es  mir,  mitten  in  der  Asphalt-Kohlenforaiation  am  Kochel* 
tee  in  der  Nähe  von  Weil  ein  wirkliches  Braunkohlen -Lager  anzutreiben, 
deiiseu  ganzen  Ltagerungs- Verhältnisse  den  Beweis  lieferten,  da«s  es  weder 
zu  jener  Kohlen-Formation  gehöre,  noch  mit  ihr  zusammenhänge.    Es  ist 


i8i 

eise  bnunw  serreibltdi«  Kohle  mh  ptettcinfftrailger  Abaondeniiig^iii  ScbM- 
tot  von  a-'S  LiDien  Dicko.  Feine  Glimmer-BlAttchen  zeigen  sich  auf  der 
Kohle  Als  metalliech-glAnxevde  Punkte.  £e  finden  sich  darin  gndse  Stfteke 
nnversehrt  erhaltenen  Holses,  was  sehr  morsch,  porös  und  leicht  erscheint 
und  dem  Weidenholse  ihnlieh  ist,  wenn  es  sich  zu  zersetzen  anAngt. 

Einige  Stunden  davon  bei  PMkif  sind  Stetnbrfiche  in  K  a  I  k  t  n  f  f»  dessen 
fortwährende  Bildnng  man  an  verscliiedenen  Punkten  des  Ckbirges  beob- 
aditen  kann  und  mit  dem  grossen  Gehalt  doppelt  kohlensanren  Kalkes  in 
den  Qneilen  zusammenbftngt.  Dieser  Tuff  schiiesst  eine  Menge  Pflanzen- 
Cberreste,  Schilf ,  Weiden,  Erlen  n.  s.  w.  ein.  Nirgends  liest  sich  dort 
eine  Spur  von  Anphalt- Kohlen  entdecken.  Sobald  ein  häufig  horizontal- 
lagernder  Mergel -Sandstein,  der  ungemein  viel  Ähnliches  von  dem  nord- 
deutschen Brannkohlen -Sandstein  besitzt,  erscheint,  wie  bei  Ifeyern,  ver- 
schwinden die  Kohlen  gänzlich. 

Nach  Süden  folgen  parallel  mit  den  Kohlenllotzen  laufend  zuerst  ein 
braunrolher  Sandsfein,  von  Mcrchisor  u.  A.  als  Kres9enkerger  Nummu- 
liten-Sandstein  bekannt  gemacht,  welcher  aber  bei  2Vi0tf^eifem ,  Bnums- 
kmrf^  Oin^ßMm,  Blomkerg^  Bttgerau  und  anderen  Orten  in  seiner  Längen- 
erstreeknng  von  O.  nach  W.  beobachtet  werden  kann;  dann  ein  Thon* 
schiefer -Gebirge  von  grünen,  rothen  nnd  schwarzen  Schiefem.  Es  geht 
an  verschiedenen  Punkten  in  ein  wirkliches  Kieselschreler-  Gebirg  mit 
thonigem  Rotheisenstein  über,  wovon  man  sich  am  Rnmftkogei  über- 
zeugen kann.  Petrefakte  habe  ich  nirgends  darin  entdecken  kdnnen. 
Hierauf  folgen  die  vorderen  Kalkalpen ,  denen  man  eine  Stelle  jetzt  in 
der  Kreide-  nnd  Jura-Formation  angewiesen  bat.  In  verschiedenen  Thälern 
dieser  Kalk-Alpen  erscheinen  nun  aber  auch  wieder  die  Kohlen  und  sollten 
als  jüngere  Formation  jenen  entweder  eingelagert  seyn  oder  sie  über- 
lagern; allein  so  sehr  ich  mich  auch  bemuhte  j  den  Nachweis  hiefur  zu 
finden,  war  ich  es  nicht  im  Stande,  vielmehr  lehrte  mich  die  Natur- An- 
schauung immer  das  Gegentbeil.  Man  sieht  den  Kohlen-Sandstein  und  die 
Kohleo-Flotze  unter  den  Kalk-Alpen  hervortreten  und  wieder  verschwinden 
mit  ihrem  regelmäsigen  Streichen  von  SSW.  nach  NNO.  und  oft  in 
Tbllem,  wo  die  Entlernung  der«  zu  beiden  Seiten  aufsteigenden  Kalk- 
Manevn  kaum  200  Schritt  beträgt  I>ie  östliche  Fortsetzung  des  mächtigen 
Htfrtnfer-Flötzes  fand  ich  durch  hohe^Kaik- Gebirge  von  dem  westliehen 
Theil  getrennt.  —  So  überaus  beschwerlich  es  ist,  die  Kalk -Alpen  ihrer 
Längen-Erstrcckung  nach,  wo  keine  Haupt-Thäler  sind,  zu  bereisen ,  weil 
man  zuweilen  des  Tages  kaum  einige  Stunden  vorwärts  rucken  kann ,  so 
habe  ich  doch  mehre  Jahre  hindurch  diese  Muhe  nicht  gescheut,  um  der 
Sache  auf  den  Grund*  zu  kommen ,  weil  es  mir  nicht  gleielignitig  war, 
den  Ansichten  vnserer  vorzüglichsten  Geognosten  widersprechen  zu 
mössen ;  allein  das  Resultat  war  und  blieb  dasselbe  nnd ,  was  meine  An- 
sicht neu  bestätigte,  waren  die  Yerbältnisse  in  den  HffWnyer-Grubeu ,  wo 
auf  dem  rothen  Sandstein  ein  dem  Bergkaik  der  Engländer  wahrschein- 
lich konformer  Kalk,  der  von  dem  zu  Tage  anstehenden  sich  wesentlich 
unterscheidet,  ->  dumi  die  Kohle,  deren  Dach  ein  bituminöser  Kalk,  uud 


18f 

dMii  der  da«  JUifirrr«||feii4e  lUlk- Gebirge«  umltriän(mäe  Kobiett*6«iia«toHi 
fi»\gt,  (Flurl's  Ansicht  einer  Lok«l-Kolilenfonn*tioD  in  BSrinfj  bedingt 
durch  da«  inmikaly  wideraprechea  die  Fortaetznngea  dieaer  ForaMtion  gana 
nnabhängig;  vom  Innihml  ihr  Streichen  behauptend).  Wenn  hier  fnr  die 
Geognoaie  noch  Manchea  in*a  Klare  au  bringen  ist,  aO  bin  ich  der  Mei« 
nniigy  daaa  eine  Reilie  getreuer  geogneatiaeher  Monngrapbie'n  von  ienen 
in  Rede  atebenden  Gegenden  hieran  hieb  eignen  dnrflen.  Sollte  mein 
Verauch  einer  aolchen  von  9Hesk€ek  (daa  Mannacript  liegt  »un  Dracke 
bereit)  Beifall  finden ,  ao  wurde  ich  mich  aufgefordert  fühlen ,  auch  die 
andern  mir  bekannten  Terraina  in  der  Art  m  beacbrelbea  *• 

R.    H,   ROHATZSCH. 


Leipmig,  27.  Decembcr  1847. 

Herr  Dr.  RoMirroiR  aucfat  im  neuen  Jahrb.  ffir  Mineralogie  etc.  1847 ^ 
S.  663  EU  Ende  aeinea  Aufaatxes :  „Beitrige  tur  Kenntnisa  der  üdniiookaii 
Kreide''  die  Tbataaehe  in  Zweifel  an  atellen,  daaa  der  Quaderaandetein  der 
SiehHMekm  Sekwei»  fiber  dem  Planer  liegt.  Er  aagt,  daaa  die  dafür 
angeführten  Beweise  nadi  aeiner  Ansicht  „%\\w  Griindlichkeit  ermangeln", 
dasa  man  s wischen  dem  Sandsteine  dieaer  Gegend  unbedeutende  blangraue 
Tbon-Schichten ,  hier  und  da  mit  ein  Paar  aehlecht  erhaltenen  Muaeheln, 
gefunden  und  »,anf  aolche  Erfahrungen  hin  die  Thone  für  Pliner,  und  den 
Obern  Quader  für  jdnger  als  aolche  erklärt  habe;  liege  doch  in  der 
ganaen  Umgebung  machtiger  nnd  mnachelreicher  PUner ;  warum  aollten 
denn  gerade  da,  wo  nachher  Sandsteine  sich  darüber  geaetzt,  regelm&saig 
keine  Muscheln  und  auch  vom  gewöhnlichen  abweichendes  Gestein  vor- 
kommen?". Die  Ahnliclikeit  der  petrographiachen  und  palftontologiachen 
Charaktere  bestimmt  ihn  anzunehmen,  der  obere  Quader  der  8iek$Uekem 
Schweiz  sey  wie  der  untere  eine  dem  Ptfiner  vorausgegangeoe  Bildung. 
Warum  wolle  man  „dem  trügerischen  Gestein  und  ein  paar  elenden 
Muscheln  den  Vorrang  geben  vor  einem  halben  Hundert  Muacheln  und 
noch  weit  grösserer  Geateins -Ähnlichkeit". 

Da  die  hier  beatrittene  Thatsache  der  Bedeckung  dea  Planers 
durch  den  oberen  Quadersandstein  zuerat  von  mir  nachgewieaen ,  auch 
auf  der  von  mir  redigirten  geognostischen  Karte  dea  Königreiches  SaehMem 
znr  Darstellung  gebracht  worden  ist,  so  finde  ich  mich  veranlaaat,  die  mit 
aolcher  Entschiedenheit  hingeworfene  Behauptung»  dasa  die  Beweise  dafür 
aller  Grflndliohkeit  ermangeln,  gebührend  zurnckauweiaen.  Die  An> 
sieht,  über  welche  Herr  Dr.  Romusobr  so  raacb  abnrtheilt,  iat  das  Ergeh* 


*  Es  kann  nnr  sehr  erwünscht  seyn,  wenn  der  Herr  Verf.  sich  recht  hnld'znr  Mit- 
Iheiinng  seiner  Monographie  des  Mietbacher  Kohlen-Gebietes  reranlnsst  sfihe  und  dieser 
die  fibrrgen  folgen  Hesse,  so  b^d  Solches  immer  MVgUch,  D.  lU 


1«T 

DiM  einer- Btbr  cpesiellen  und  wiederholt  revidirten  f^feogiiMtiscbeQ'  *Auf- 
aahiiie  der  Gi^gend,  bei  welcher  die  g^rosae  MUitlr«  Karte  von  SaehHfk 
als  Unterlage  diente ,  so  dass  die  einzelnen  Beobachtongcn  mit  eiaer  Ge^ 
naui^keit  komhinirt  werden  konnten,  wie  solches  nicht  immer,  vergönnt  iai^ 
Auch  war  ich  durch  viclj Ihrige  geognostische  Praxis  einigermassen  vor- 
bereifet snr  Beurlheilong  so  einfacher  Lagerongs-Terhiltnisse ,  wie  sie  in 
der  Gegend  vorliegen.  Diese  Lagerungs- Verhältnisse  nun  aber  sind 
es»  aus  welchen  sich  mit  handgreiflicher  und  augenscheinlicher  Gewiss- 
heit ergibt ,  dass  die  von  3IeUsen  über  Dresden  nnd  Dohnm  gegen  Pimm 
verbreitete  Pläner-Bildung  bei  Pirna  selbst  anter  die  Massen  des  oberen 
Quadersandsteins  einkriecht. 

Wenn  Herr  Dr.  Romin<;eii  vor  seiner  Revision  der  Gegend  einen 
Blick  auf  die  betreffende  Sektion  der  geognostischen  Karle  von  Sachsen 
oder  in  das  5.  Heft  der  dazu  gehörigen  Erläuterungen  (S.  357  ff.)  gethan 
hätte,  so  konnte  er  diejenigen  Punkte  nnd  Striche  kennen  lernen,  an 
welchen  die  Erscheinung  am  auffallendsten  zu  beobachten  ist.  Sollte  ihn 
sein  Weg  wieder  einmal  in  die  Gegend  fuhren,  so  empfehle  ich  seiner  be«: 
sonderen  Beachtung  das  GoUleubethal  von  Pirna  bis  über  Rothwemsdorf^ 
und  das  linke  Elb  -  Ufer  von  Pirna  aufwärts  bis  Vogeigesan^,  Wenn  er 
erst  mit  eigenen  Augen  gesehen  haben  wird,  wie  bei  Rothwemsdorf  die 
von  Dohna  herziehende  Plan  er  -  Bildung  in  voller  Mächtigkeit  von  dem 
Quadersandstein-PUteau  überlagert  wird;  wenn  er  sich  überzeugt  haben 
wird,  wie  derselbe  Pläner  von  dort  aus  über  Pirna  gegen  Vogelgesang^ 
immer  am  Fusse  der  hohen  Sandstein- Wände,  in  fast  horizontalen  Schichten 
hervortritt,  dann  wird  er  seine  Behauptung  gerne  zurücknehmen,  dass 
man  einige  unbedeutende  Thon-Schichten  mit  der  Pläner-Bildung  verwech- 
selt habe,  und  dass  eine  Ansicht  aller  Gründlichkeit  entbehre,  welche  durch 
die  Lagerungs-Verhältuisse  mit  mathematischer  Evidenz  gerechtfertigt  wird. 

Dass  der  Pläner  immer  unreiner  und  sandiger,  immer  ärmer  an 
Muscheln  wird ,  je  weiter  er  in  das  Gebiet  des  obern  Quadersandsteins 
fortsetzt ,  Diess  ist  ebenfalls  eine  Thatsache ,  welche  durch  die  Frage 
^wamm"  oder  dadurch,  dass  Herr  RonunoER  sie  nicht  zu  erklären  vermagi 
keineswegs  weggeräumt  werden  kann. 

Die  paläontologische  Identität  des  oberen  nnd  unteren  Quadersand- 
steines ist  freilich  ein  misslicher  Umstand  für  diejenigen,  welche  die  Lage- 
rungs  -  Verhältnisse  lieber  ignoriren  möchten,  um  nur  eine  auf  paläonto- 
logische Kriterien  gegründete  Reihenfolge  mit  Conseqnenz  durchzuführen. 
Ohne  selbst  Paläontolog  zu  seyn,  erkenne  ich  doch  vollkommen  die  ganz 
unentbehrlichen  Dienste,  welche  die  Petrcfakte  bei  Unterscheidung  der 
Formationen  nnd  Formations-Glicder  gewähren;  allein,  den  Lagerungs- 
Verhältnissen  gebührt  immer  der  erste  Rang,  nnd  wo  diese  so  klar  und 
angestört  vorliegen ,  wie  in  der  betreffenden  Gegend ,  da  mnss  sieh  die 
paläontologischc  Interpretation  den  stratigraphischen  Thatsaehen 
unterordnen.  Herr  Dr.  Romikgea  wird  für  die  Behauptung:  „dass  der  obere 
Quader  der  Sacksichfn  Schwsi»  einer  Periode  angehört,  die  vor  d^e  Ab- 
lügernng  des  Pläners  zn  setzen  ist'',  nimmer  den  Beweis  liefern  können^ 


18S 

Wi8  eddlidi  die  paUoiitologiffcbeii  Charaktere  des  dem  Satiti- 
steine  eing^lai^rten  PISners  betrifft,  so  muss  ich  es  der  ^sehickteren 
Hand  meines  Freundes,  des  Herrn  Dr.  Geinitx,  überlassen,  den  ^g^en  die 
„paar  elenden  Muscheln''  gerichteten  Ausfall  %n  pariren. 

C.  F.  Nauxavn. 


V^eiierg,  10.  Jannar  1848. 

Im  6.  Heft  Ihres  Jahrbuches  von  1847  bat  Herr  Dr.  Girard  eine  Ab- 
handlung über  den  Bau  des  Ay#%iii#er-Gebirges  geliefert,  die  ich  dess- 
halb  nicht  gut  mit  Stillschweigen  übergehen  kann ,  weil  sie  gar  su  sehr 
von  meiner,  fast  ein  Jahr  früher  erschienenen  Karte  dieses  Gebirges 
(Section  III  meiner  geogn ostischen  Karte  von  Tkurin^m)  abweicht  Die 
krystallinischen  Gesteine,  welche  nur  am  Nord-Rande  dieses  kleinen  interes- 
santen Gebirges  auftreten,  liegen  zwar  ausser  der  Grenze  meiner  Karte; 
erwähnen  muss  ich  aber  doch,  dass  von  denselben  Graniten  (oder  höchst 
ahnlichen) ,  die  Girard  hier  für  junger  als  das  Rothliegende  hftit,  genug 
Geschiebe  in  demselben  vorkommen ,  um  eine  solche  Ansicht  mindestens 
unwahrscheinlich  zu  machen.  Ganz  unbegreiflich  ist  mir  aber  Girards 
Darstellung  der  Flotz-Formationen  auf  seinem  Kärtchen  nebst  Profil ,  wor- 
fiber  leider  der  Text  keine  weitere  Auskunft  gibt.  Wollte  ich  auch,  da 
sich  die  Karte  nicht  für  eine  Special-Karte  ausgibt,  davon  absehen,  dass 
bei  ganz  flacher  Lagerung  in  einem  von  tiefsten  ThSlern  durchschnittenen 
Terrain  so  gerade  Grenzen  an  sich  unmöglich  sind ;  so  bliebe  doch  immer 
noch  die  mir  ganz  rfttbselhafte  doppelte  Wiederholung  der  Schichten  vom 
Rothliegenden  bis  zum  Zechstein  übrig,  die  auch  nicht  einmal  durch  eine 
Verwerfungs-Linie  zu  erklären  versucht  ist.  Die  Kupferschiefer-Bergleute 
könnten  freilich  mit  einer  solchen  Einrichtung  sehr  zufrieden  seyn ;  aber 
wie  kommen  die  armen  Fische  dazu  zweimal  hinter  einander  vergiftet  und 
begraben  zu  werden  ?  Ich  vermuthe  Ihr  Lithograph  hat  die  Verwerfongs- 
Linie  nur  vergessen,  aber  in  Wirklichkeit  ist  sie  allerdings  auch  nicht 
voi  banden. 

B.   COTTA. 


Mittbeiloogen  an  Professor  Bronn  gerichtet 

Mmrtmtg^  13.  Dezember  1847. 

Nur  an  wenigen  Orten  Svä-DeuUehlandt  sind  bis  jetzt  eoccneBil- 
düngen  mit  vollkommener  Sicherheit  nachgewiesen.  Es  war  mir  dess- 
halb  doppolt  interessant,  sie  in  der  Nähe  meines  Geburtort'es  Wäckterg- 
kaeh  im  HmuiuUchen  aufzufinden. 


im 

Auf  VeraalMtang  der  Herrn  von  Hi/ttbn  worde  vor  linderer  Zeit  in 
80g;eDaDiiteii  yJHutlenseketi  QrwUe**  bei  Eekwrdroih,  %  Stunden  NO.  von 
WiekierH&ehf  auf  Brnunkoblen  geschärft.  Die  Versuche  fielen  in  teehni* 
scher  Hinsicht  angünstig  aus,  denn  niai^  fand  keine  Spur  von  Kohlen, 
gaben  aber  das  interessante  Resultat,  dass  der  Thon,  in  welchem  die  berg- 
mlnnischen  Arbeiten  angestellt  waren ,  eocan  und  identisch  mit  dem  Lon- 
don -  Thon  seye.  —  Es  wurden  von  Biederer  Bergleuten  ziemlich  viele 
Terateinerungen  gefunden  und  dem  dortigen  Berginspektor  Herrn  Ullrich 
mitgetheilt  Einige  kamen  auch  in  die  Sammlung  des  Heim  Dr.  Cassebebr 
in  BUker,  Es  war  mir  nicht  vergönnt,  diese  Sammlungen  bei  der  Unter- 
ancfaung  der  Versteinerungen  dieses  Thons  zu  benutzen ;  ich  mnss  mich 
desshalb  darauf  beschranken,  Ihnen  von  dem  Wenigen  Nachricht  zu  geben 
was  ich  auf  zwei  Exkursionen  selbst  gefunden  habe. 

1)  Natica,  ähnlich  der  N.  epiglottina  Lamk.  Ein  Exemplar,  an  dem 
die  ganze  Spindel  und  fast  die  ganze  Epidermis  fehlt.  Die  Schale  hat 
sehr  feine  Längsstreifen,  Die  Hohe  betrog  ohngeföhr  7»»,  die  Breite 
12»".    Ist  vielleicht  N.  Achatensis   Rbcluz, 

2}  Tornatella.  Drei  Bmcbstficke  vom  letzten  Umgang,  der  durch- 
aus punktirt  qnergefnrcbt  war.  Änsaere  Lippe  hauptsächlieh  in  der  Bütte 
etwas  verdickt,  mit  etwa  12  Fältchen  auf  derselben«  Die  Höhe  des 
letzten  Umgangs  betrug  obngeföhr  i^km. 

3)  ?Buccinnro.  Imfi  Brnebstueke«  Schale  länglich  -  eiförmig  »  ge- 
rippt; an  der  Basis  abgestutzt,  aosgerandet,  ohne  Kanal.  Bei  dem  einen 
Exemplar  ist  die  obere  Hälfte  des  letzten  Umganges  ziemlich  erhalten,  so 
dass  sieh  Rippen  wahrnehmen  lassen ,  welche  in  der  Mitte  des  Umgangs 
vf3*s€hwinden  und  in  der  unteren  Hälfte  zu  fehlen  scheinen.  Es  mögen 
etwa  13  auf  dem  letzten  Umgange  gewesen  seyn,  von  denen  sich  nur  die 
6  letzten  wahrnehmen  lassen. 

Bei  dem  zweiten  Bruchstuck  lassen  sich  die  Rippen  ebenfalls  bis  zum 
letzten  Umgang  wahrnehmen.  An  der  nntem  Hälfte,  wo  die  Rippen  fehlen, 
ist  deutliche  Querstreifnug  sichtbar. 

4—5  etwas  gewölbte  Umgänge ,  rasch  annehmend ;  Naht  vertief! ; 
Höhe  etwa  8"»,  Breite  etwa  ö»«. 

4)  Pleurotoma  striatula  de  Koif."*.  Ein  Exemplar  in  Eisenkies. 
Stimmt  mit  db  Roi>(ikck's  Beschreibung  und  Abbildung  ziemlich  gut  über- 
ein.  (Die  Figur  ist  nicht  ganz  mit  der  Beschreibung  stimmend,  viel  zu 
gross  und  breit,  45"»  lang  und  beinahe  I5n">  breit,  auch  theilt  der  Kiel 
die  Umgänge  nicht  in  zwei  gleiche  Theile.)  Der  Kiel  an  meinem  Exem- 
plar ist  etwas  weniger  scharf,  als  nach  der  Figur,  und  theilt  ebenfalls, 
wie  die  Beschreibung  sagt,  die  Umgänge  in  zwei  gleiche  Theile.  Die 
obere  Hälfte  derselben  mit  0—7  Streifen,  die  untere  mit  4—5.  Im  Übrigen, 
so  weit  es  der  Zustaud  meines  Exemplars  wahrnehmen  lässt,  bis  auf  die 
Grösse  genau  wie  db  Konincr's  Besclireibung. 


SS KoviVCK,  dew,  des  coqumu  /Q441U4 d€S  argUu M  BMCiCi  Boomt  SeholU^oio, 


Die  iffthe  map  40""  betra^n  liaben  (Spitze  and  etwas  vooi  fUnal 
aind  abg^ebrochen,  nnd  Jetzt  iat  es  nocb  37""  laDp)^  Breite  la**. 

5)  Dentalinm.  Ein  Brachstiick  eines  g;latten  Dentaliiims,  welches 
etwa  1—1, Smn  Durchmesser  hatte.  Ich  habe  es  leider  verloren,  ehe  ich 
es  mit  andern  verglichen  habe. 

6)Nucula  Deshayesana  Dvchastbl.  Zwei  vollständige  (?)^ 
rechte  Schalen  und  viele  Bruchstücke.  Häufigste  Art.  Stimmt  fast  ganx 
mit  einem  Original -Exemplar  von  JBoom,  welches  ds  Koninck  selbst  be- 
stimmt hat,  und  unterscheidet  sich  nur  dadurch,  dass  das  Exemplar  von 
ßek^rdroth  etwas  gewölbter  und  bei  gleicher  Lange,  24,3»",  statt  U«" 
I5mni  breit  ist.  —  In  ds  Konihck's  Abhandlung  scheint  es  ein  Druck- 
fehler zu  seyn,  wenn  das  Verhältniss  der  Länge  zur  Hohe  wie  26  :  18«" 
angegeben  ist.  Ich  besitze  ein  halbes  Exemblar  von  Eckardroih^  welches 
mindestens  30™™  lang  war  und  doch  nur  17,5™™  hoch  ist  —  Übrigens 
erreichte  diese  Art,  nach  Bruchstücken  von  Eckardroth  zu  scbliessen, 
wohl   eine  Länge  von  36™™. 

7)  Card  in  m.     Ein  Bruchstück  einer  rechten  Scliale. 

Scheint  ziemlich  gleichseitig  gewesen  zu  seyn :  sehr  fein  gerippt.  War 
etwa  10™™   lang  und  fHst  eben  so  htvit.    Mehr  ist  davon  nicht  zu  sag««. 

8)  Lucina  Braun  j  Gbnth.  Im  Falle  diese  schSne  Lncina  neu  ist, 
welches  ich,  da  mir  die  nothige  Literatur  fehlt,  nicht  beurtheilen  kann, 
benenne  ich  sie  naeh  Hm.  Alex.  Braun  in  FrtHurg.  Eine  vollkommen 
erhaltene  rechte  Schale. 

Schale  zwischen  quer  eif5rmig  und  kreisrund,  gewölbt,  mit  ungefähr 
To  feinen  regelmässigen  Querrunzeln ,  in  denen  S5  —  30  wellenförmige 
Einbiegungen  sind,  welchen  eben  so  viele  von  den  Buckeln  nach  Atr  Peri- 
pherie gehende  Längsstreif  en  bedingen  ,  wodurch  die  Oberfläche  ein  ge- 
gittertes Ansehen  erhält.  Buckeln  spitz.  Ein  Schlosszahn,  der  zweitheflig 
ist;  besonders  der  hintere  Seilenzahn  sehr  deutlich.  Mit  5  sehr  deutlichen 
Zuwachs Atreifen,  wodurdi  die  altem  Theile  der  Schale  schindelartig  fiber 
den  andern  zu  liegen  kommen.  Länge  10™™,  Höhe  9™™.  Die  Buckeln 
liegen  genau  im  ersten  Drittel  der  Länge. 

Ist  verwandt  mit  L.  Bronni  Mbrian  des  JTotiicsr-Beckens. 

0)  Cytherea.  Drei  Bruchstücke.  Ähnlich  der  C.  laevigata  Lam. 
und  C.  splendida  MenrAfr,  doch  zu  mangelhaft  zur  genaueren  Bestirnnrang ; 
war  ohngefähr  15™™   lang  nnd  8™™   breit. 

Zttwachsstreifen  z.  Tbl.  sehr  deutsch. 

10)  ?  Cras  s  a  te 1 1  a.  Ein  so  sehr  verdorbenes  Brudistuck,  dass  sogar 
das  Genus  zweifelhaft  bleibt  Die  Art  war  ungefähr  lo™™  lang  und 
7»™   hoch. 

11)  Corbula  ?nncleus  Lamk.  Zwei  unvollständige  Exemplare. 
Da   sich    namentlich    bei    C.    nucleus    gerne    die    äussere  Schicht    der 


*    Ich  habe  eine  Sehale  Herrn  Prof.    Alex.  Bravh  In  Freibmrff  mltgethetlt,  «lul 
■icb  nicht  mehr  geniin  erhraemi  ob  e»  efae  reebte  o4er  linbe  wmr. 


101 

Sehale  abtSst,  meine  beiden  Schalen  aber  nfcht  mehr  ihre  wahre  Ober- 
fläche zu  haben  scheinen^  so  ist  es  schwer  zu  sagen,  ob  sie  zu  dieser 
Art  gehören,  oder  nicht.  Grösse,  Kiel,  Wdlbung  und  alles  Übrige 
spreehen  dafür. 

12)  ?Eilf  Bruchstucke  einer  sehr  schSnen  Muschel,  welche  Quer- 
Runzeln  hatte,  die  Treppen-formig  über  die  ganze  Schale  herliefen,  ganz 
nnregelmSssig,  manchmal  geneigt  gegen  den  Rand,  manchmal  parallel  mit 
demselben,  dann  oft  aufhörend  oder  sich  verlaufend  in  andere.  Fern  längs- 
gestreift; Rand  fein  gekerbt.     Schale  innen  stark  Perlmutter-glänzend. 

Da  ich  vom  Schloss  nicht  eine  Spur  gefunden  habe,  habe  ich  keine 
Idee,  welchem  Genus  diese  Bruchstucke  angehören  mögen. 

Die  beiden  Arten,  welche  mit  Sicherheit  bestimmt  sind,  nämlich  Pleu- 
rotoma  striatula  und  Nucula  Deshayesana,  finden  sich  zu  Boom 
und  letzte  Art  ist  fftr  Lomfon- Thon  bezeichnend.  Desshalb  trage  ich 
kein  Bedenken  den  graublauen  Thon  von  Bekardroth  ffir  London  -  Thon 
zu  halten« 

Noch  an  einigen  Orten  der  Umgegend  kommen  ähnliche  Thone  vor, 
in  denen  aber  bis  jetzt  noch  keine  Versteinerungen  gefunden  sind.  Ich 
lasse  es  desshalb  dahin  gestellt  seyn  ,  ob  sie  auch  hierher  gehören  oder 
nicht. 

Zwischen  Waehtershaeh  und  Eckardrotk  kommen  noch  andere  tertiäre 
Schichten  vor,  von  denen  ich  aber  ebenfalls  nicht  im  Stand  bin  zu  sagen, 
wohin  sie  zu  stellen  sind,  nämlich  Braunkohlen  und  ein  tertiärer  Sandstein. 

Vor  etwa  20  —  25  Jahren  wurde  auf  Veranlassung  des  Grafen  vorr 
YsEnBüAG-WACHTBRSBACif  iu  der  Nähe  von  Udenhain  ^  i'/.  Stunden  von 
WiekterHaeh  auf  dem  Wege  nach  Eckardroth  auf  einem  Berg-Racken,  der 
den  sog.  BuHemehen  Grund  vom  Bracht -TheA  trennt  und  aus  buntem 
Sandstein  besteht,  der  am  N.-Eude  von  Muschelkalk  (iberlagert  und  durch 
Basalt  gehoben  und  nach  dem  VogeMerg  hin  von  ihm  durchbrochen  ist; 
Bergbau  auf  Braunkohlen  betrieben. 

Diese««  Unternehmen  nahm  ebenfalls  keinen  guten  Fortgang,  denn  die 
Kohlen  sollen  nicht  mächtig  genug  gewesen  seyn ,  der  Triebsand  aber 
die  Arbeite«. nooh  so  sehr  erschwert  haben,  dass  sie  eingestellt  werden 
mnssten. 

Jetzt  sieht  man  nichts  mehr  von  dem  längst  verlasaeaen  Werke.  — 
Ob  diese  KeMen  ebenfalls  zum  Londoathon  gehören,  kann  ich,  da  Nichts 
mehr  aufgeschlossen  ist,  nicht  entscheideB. 

Auf  demselben  Berg-Rucken,  so  den  Braunkohlen  geherisTy  Hegen  pn- 
gebeure  Blöcke  eines  tertiären  Sandsteine.  Er  ist  feinkörnig,  mehr  oder 
weniger  gefritlet,  weias  in's  Grane,  seltner  in's  Gelbe,  und  läset  sieb  fiist 
nicht  zersprengen.  -*  Es  kommen  grosse  Stucke,  oft  halbe  Stämme  HeJz- 
atein  mit  diesen  Sandsteine  vor ;  bis  (etzt  hnbe  ich  aber  noch  nicht  ge- 
hört, dass  Holz-  oder  Blatt-Abdrucke  in  demselben  gefunden  worden  sind. 

Der  Sandstein  wird  auf  der  Wächterskaeher  Steingut-Fabrik  zur  Dar- 
ateUn^g  von  Steiogut  verwendet,  wozu  er  aieh,  da  er  nur  «ehr  geringe 
Sparen  von  Eisenozyd  enthält,  vortreiTlicb  eignet. . 


IM 

Nun  will  Ich   Ihnen    noch    einifce  Nadirichten   Aber    du 
Beck  en  g^ben. 

Mit  grogsem  Intcrefse  habe  ich  im  5«  Hefte  de«  Jahrbucheti  ge- 
lesen ,  daBS  Herr  Gutbbrlbt  ,  bei  einer  Exkursion  in  die  hiesige  Gegend, 
die  ftstlieb  von  hier  za  Mariorf  ^  AmSneturg  u.  s.  w.  TorkonmeDden 
Tertiir-Schicbten  besucht  und  die  dortigen  Vorkommnisse  gesammelt  hat 
Schon  vor  mehren  Jahren  wurde  ich  Ihnen  von  }enen  Schichten  Nach- 
richt gegeben  haben,  wenn  ich  mehr  Zeit  gehabt  bitte,  die  dortigen  Yer- 
hftltnisse  genauer  su  studiren  und  der  Untersuchung  derselben  eine  grössere 
Ausdehnung  zu  geben.  Nur  das  eine  Resultat  brachte  die  einzig  Ex- 
kursion, welche  ich  an  diese  Orte  machte,  dass  diese  TertUr-Schicbtea 
Eum  Maimmer  Becken  gehören  und  identisch  sind  mit  der  obem 
Abtheilung  desselben.  Um  den  Zusammenhang  zwischen  diesen  Schiebten 
mit  denen,  welche  gewohnlich  zum  Maimmer  Becken  gezahlt  werden,  nach- 
anweisen,  sey  es  mir  erlaubt,  einen  Überblick  über  die  wichtigsten  Schich- 
ten desselben  zu  geben  und  die  Beobachtungen  mitzutheilen ,  welche  ich 
schon  vor  einer  Reihe  von  Jahren  auf  meinen  Exkursionen  in  diesen 
Gegenden  angestellt  habe. 

Die  von  Fridoun  Sardbergbr*  angegebene  Schichten  -  Folge  halte 
ich  ebenfalls  für  die  richtige,  doch  gehören  nur  die  6  ersten  der  eigent- 
lichen Tertiär -Periode  an,  und  nur  auf  sie  erstrecken  sich  diese  Mit- 
theilung^n. 

1)  Die  unterste  Schicht  des  Üfatnver-Beckens,  der  Meeres-Sand,  wel- 
cher namentlich  in  der  Umgegend  von  ALmey  am  ausgezeichnetsten  ent- 
wickelt ist,  fuhrt  bekanntlich  eine  grosse  Menge  schöner  Meeres -Kon- 
chylien.  Die  Zahl  der  aufgefundenen  Arten  hat  sich,  seitdem  Sie  im 
Jahrbuch  1837  Nachricht  davon  gegeben  haben ,  namentlich  durch  die  Be- 
mühungen der  Herren  ALBXAiiDfiR  Bradu  in  Freihurg  und  Raht  in  Holm- 
mppel  um  ein  Bedeutendes  vermehrt.  —  Da  ich  nicht  im  Stande  bin, 
Ihnen  eine  vollständige  Aufzählung  der  gefundenen  Arten  zu  geben ,  so 
erlauben  Sie,  dass  ich  Ihnen  nur  die  Genera  mit  Angabe,  wie  viele  Reprä- 
sentanten eines  jeden  ich  gefunden,  mittheile : 


1  Diacopora 

1  Eolim« 

1  ?  Turbo 

1  ?Ceriopora 

1  Rissoa 

8  Cerithium 

1  Caryophyilia 

1  Neritina 

2  Pleurotoma 

1  Koralle? 

2  Nerita 

1  Caneellaria 

1  Patella 

4  Natica 

1  Fasdolaria 

1  EmarginuU 

2  Tomatella 

2  Fusus 

l  Capulus 

2  Scalaria 

1  Pyrula 

1  Caljrptraaa 

1  Phasianella 

1  Murex 

2  Dentalinm 

1  Delphinnla 

2  Typhi« 

2  BnUa 

1  Troohus 

1  Tritoninm 

*    Obcfaleht  4vt  geologischen  Verkiltaleie  detHersogtliaMt  tfmHM  von  Dr.  FHiMfcnt 
SAsascaasa.    Wktbuätn  1847.     • 


193 


1  Chfnopu« 

2  Mitra 
1  Volote 
1  Cypraea 

5  Conus 

1  Anoroia 

3  Ostrea 

6  Pecten 

1  ?Limea 
1  Perna 
1  Modiola 
I  Chama 
1  Umopsis 


4  Pednneolafi 
1  Area 

5  Cardiom 

,a  Venericardia 

1  Venus 

2  Cytherea 
1  Cyprina 

3  Lucina 

1  Diplodonta 

2  Tellina 

3  Corbula 

1  Crassatella 

2  Crassina 


1  Panopafa 

1  Balanus 
Triloculina 
?  Nummulina 
?  Marginolina 
Spirorbis 
Serpula 
Spbaerodus 
Squalus 
Notidanus 
Halianassa. 


Es  ist  gewiss  Niemand  mehr  im  Stande  ein  vollständiges  Verzeieh- 
niss  der  im  Mainzer  Becken  vorkommenden  Arten  zu  liefern,  als  Herr 
Professor  Ai^xandbr  Braun  in  FrMur^^  da  Niemand  mehr  Material  zu- 
sammengebracht hat.  Hoffentlich  läüst  er  auf  die  schon  so  lange  ver* 
sprochene  Beschreibung  nicht  mehr  zu  lange  warten.  Es  wäre  sehr  zu 
wonseben,  wenn  Alle,  welche  die  reichen  Fundgruben  besuchen,  ihm  ihre 
Beobachtungen  zur  Benutzung  mittbeiiten,  damit  seine  Monographie  so  toII* 
ständig  wie  möglich  wird 

2)  Als  zweite  Schicht  des  Mainzer  Beckens  fuhrt  Fnio.  Sandbbroer 
den  blauen  Braunkohlen-Letten  an.  Diese,  an  einigen  Stelleu  sehr  mäch- 
tige Schicht  fuhrt  eine  Anzahl  sie  cbarakterisirender  Versteinerungen, 
an  der  sie  leicht  erkannt  werden  kann.  Sie  besteht  nicht  immer  aus 
grauem  Letten  ;  häutig  wird  sie  ersetzt  durch  einen  kalkigen  Saud  oder 
sandigen  Mergel,  so  namentlich  am  Sommerberg  bei  Weinheim,  bei  Klein^ 
karhen  unfern  Frankfurt  u.  s.  w. ;  ausser  den  erwähnten  Lokalitäten  ge- 
hören hierher:  die  Letten  von  HoeMieim  und  am  Petersberg  bei  Alzey.  — 
Ob  die  Letten  von  Kleinkarben  hierher  gehören,  kann  ich  nicht  beurtheilen, 
da  ich  nie  dort  gesammelt  habe.  Sie  haben  eine  hellgraue,  z.  Thl.  grün- 
liche ,  z.  Thl.  braungelbe  Farbe  und  gehören  zweien  Schichten  an.  In 
der  einen  finden  sich  viele  Bruchstficke  von  Schalen  einer  Cytherea^ 
die  andere  besteht  fast  ganz  aus  zerbrochenen  Gehäusen  einer  kleineo 
Litorinella.  Die  Arten  beider  Oenera  sind  wegen  des  sehr  mangel* 
hallen  Znstsndes  nicht  zu  bestimmen.  —  Mein  Freund  Thbobald  in  Hanam^ 
dem  ich  diese  Handstucke  und  Alles,  was  ich  von  Bergen^  HoeMadt  u.  s.  w. 
besitze,  verdanke,  hat  wohl  die  Gfite  fiber  die  Lagerungs- Verhältnisse 
dieses  Lettens  im  Jahrbuche  Nachricht  zu  geben. 

Die  für  diesen  blauen  (oder  besser  Muntern'')  Braunkohlen-Letten  be- 
zeichnenden Versteinerungen  sind  namentlich:  Litorinella  compres- 
siuscula  Al.  Braüfi,  Gerithium  margaritaceum  Brongn.,  Ceri- 
thium  plicatum  Lamk.  und  Buccinum  Cassidaria  BfConn;  an 
rinigen  Stellen  ist  Cyrenasubarata  Ba.  sehr  häufig  und  bezeichnend« 
Jnlirsiiii|{  I846L  13 


IM 

In  diene r  SrhielK  fand  ich  Mf^tttit  Geneni : 

1  Melania  1  Modiola  2  Teilina 

3  Litorinella  1  Mytilus  1  ?Solecorfii« 

1  Natica  1  Nucula  1  Baianus 

6  Ccrithiam  1  Cardium  1  ?Spirorbis 

2  Buccinnm  1  Venus  1   Serpula 

1  Murex  2  ?  Venus  1  Tiiloculina 

1  Fu^ns  2  Cytherea  1  ?  Margin iilina 

1  Perna  1  Cyrena  2  Korallen. 

Identisch  mit  den  Arten  des  Pariser  Meer -Sandes  sind  nur  wenige, 
nämlich : 

Cerithium  plicatum  Lamk.* 

Cardium^  iihnlich  dem  Card,  irreguläre  Eichw. 

Perna  maxillata  Lamk. 

Serpula  ?  intorta  Goxj>f. 

In  dem  blauen  Letten  von  Hoekheim  finden  sieh  nicht  selten  ganze 
Stacke  bituminöses  Holz  und  Braunkohle;  doch  fehlt  «n  zusammenhangendes 
Lager.  Das  einzige,  welches  ich  mit  Sicherheit  als  hierher  gehörend  an- 
geben kann,  ist  das  zu  OttMm  bei  HmiaUi  da  in  dessen  Letten  die  für 
diese  Schicht  bezeichnendsten  Arten  von  Versteinerungen  ,  nAmlich  Ceri- 
thium  plicatum  undBuccinum  Cassidaria  gefunden  werden.  Ob 
die  Mariorffr  Braukohlen  hierher  oder  zum  oberen  Braunkohlen -Letten 
gehören,  bleibt  zu  erforschen  späteren  Untersuchungen  vorbehalten :  gegen- 
wärtig ist  die  ganze  Bildung  noch  zu  wenig  aufgeschlossen.  Zwar  finden 
sich  bei  Mardorf  ähnliche  Letten,  von  denen  ich  glaube,  dass  sie  hierher 
zu  zählen  sind ;  doch  habe  ich  bisi  jetzt  keine  der  bezeicliaenden  Versteine- 
rungen in  ihnen  gefunden ,  sondern  nur  Bruchstucke  so  zertnlmmerter 
Muschelschalen,  dass  die  Art-Bestimmung  unmöglich  ist.  Dass  idi  diese 
Letten  hierher  zähle ,  dazu  bestimmt  mich  die  Thatsache ,  dass  andere 
Schichten,  deren  Analoga  bei  Wiesbaden  u.  s.  w.  vorkommen,  und  welche 
junger  sind  als  die  unteren  Braunkohlen-Letten,  auf  die  Mardorfer  Letten 
aufgelagert  sind.  —  Es  ist  mir  aber  sehr  zweifelhaft,  dass  die  Braun- 
kohlen diesem  Letten    angehören. 

3)  Zwischen  Hoehheim  und  Fiörtheim  liegt  anf  diesem  unteren  Braun- 
kohlen-Letten eine  höchst  interessante  Susswasser -Bildung.  Sie  besteht 
ans  einem  weissen  bis  gelblichbrauuen  dichten  Kalksteine,  der  sehr  zer- 
klüftet ist,  und  dessen  Klüfte  theilweise  mit  einem  lockeren  erdigen  kohlen- 
sauren Kalke  ausgefüllt  sind.  Beide«  der  dichte  Kalkstein  wie  der  erdige, 
schliessen  eine  grosse  Menge  prachtvoller  Land •  Konchylien  ein,  weiche 
hauptsächlich  durch  die  Bemühungen  der  Herren  ALaxAnnsR  Bracn  in 
Vreihury  und  E.  Haut  in  Hot»appet  bekannt  und  zum  Theil  von  HeiTR 


*    Wenn  nicht  KzempUre  von  der  WirthsmOkie  bei  Älxetff  welche  ich  für  junct 
I«4iTidnen  von  Cer.  pikariiai  halte,  eise  eigene  Art  sind. 


lOS 

C.  Thoma  in  O.  Heile  der  Jahrbücher  des  Verein«  füir  Netorknnde  im 
Uerzogthum  Na^mm  besohriebeo    und  abgebildet    wurden*. 

Zwei  Exkursionen  an  die  Fundorte  dieser  Koncbylien  gaben  mir  eine 
reiche  Ausbeute,  wie  Sie  aus  folgendem  VerKcidinisse  ersehen  : 
20  Arten  Helix  1  Arten  Carychium 

4       „     Bulimus  3      „      Cyclostoma 

3       „     Achatinft  1      „      Strophostoma. 

^       ff     Pup*  1       „      Cypris. 

2       ^      Vertigo 

Es  ist  anffaHend^  dass  in  dieser  Siisswasser-Bildung  gar  keine  Süss* 
wanser  -  Konchylien  vorkommen.  Das  Einzige ,  was  ich  von  Süsswasser- 
Bewohnern  gefunden  habe^  ist  eine  Cypris.  Sie  findet  sich  in  Höhlungen 
der  Kalk-Knollen,  deren  Fain.  Sanobbrger  (/.  c.)  erwähnt,  und  die,  wie 
er  sagt,  eine  einem  Knochen  -  Gewebe  ähnliche  Struktur  haben.  Diese 
Struktur  rührt ,  wie  sich  an  einem  Handstöck,  welches  ich  an  der  FiÖrs- 
keimer  Mühle  geschlagen  habe,  deutlich  wahrnehmen  läset,  daher,  dass 
sich  kohlensaurer  Kalk  auf  Tangen  absetzte  und ,  nachdem  diese  verwest 
wareo,  die  HuUe  mit  der  Form  des  Umhüllten  blieb. 


*  Ich  bin  fiberzengt,  dau  e»  nur  gebilligt  wird ,  wenn  Ich  In  Folgendem  troto-dem 
nicht  die  Namen  dea  Herrn  ThomI  gebmache,  sondern  die  des  Herrn  Alcxabder 
Beav»  beibehalte,  well  sieh  letzterer  durch  Anfatellnng  der  Konchylien  dea  Mahntet 
Bockean  mit  dea  von  ihm  gegebenen  Namen  bei  der  Natarfomcher- Versammlung  an  Afniiic 
im  Jahre  1842  die  Priorität  auf  hinreichende  Weise  sicherte.  Ich  liann  es  nicht  uber'a 
Herx  bringen,  Ihnen  nicht  noch  einige  Mlttheilnngen  zu  machen ,  über  die  Art ,  wie  Herr  , 
ThaziX  bei  Beknnntmachnng  seiner  Hoehheimer  und  IVlesbadner  verfhhr.  Er  sucht  in 
der  Vorrede  zn  aelner  Arbeit  der  Welt  glauben  zu  machen  ,  er  habe  die  redliche  Abaicht 
gehakt,  aieh  der  BRAVii*aehen  Namen  an  bedienen,  unflbcrwiadliche  Hiaderviaae  bitte«  es 
ihm  aicht  möglich  gemacht,  aieh  dieaelbcn  zu  verachaiTen!,  aad  er  aey  geaftthlgt  geweaea, 
aelbat  andre  zu  geben.  Daaa  es  Ihm  nicht  Ernst  damit  gewesen  Ist ,  Brahh  ala  Antorltüt 
anzuerkennen,  trage  ich  kein  Bedenken  zu  behaupten ,  denn  ich  mflaate  mich  aehr  Irren, 
wenn  ich  nicht  zugegen  geweaen  bin ,  wie  Ihm  Herr  Braüh  Im  Jahre  184'2  aelne  Saehea 
beatimmt  hat.  Aber  Ich  kann  mich  iciea  nnd  will  kleraaf  keinen  Beweis  meiner  Behaup- 
tung gründen;  wie  aber  nun,  wenn  Ich  erkiftre,  dass  er  eine  Arbeit  von  Al.  BaAüir  Im 
Manuskript  (wenu  Ich  nicht  Irre,  Ton  Raht's  Hand  geschrieben),  welche  von  Jenen  Kon- 
chylien handelte,  In  HAnden  hatte  nnd  diese  Arbelt  bei  seiner  apAteren  zu  Oruad  legte.  — 
Ra  war  bei  dieaer  Arbeit  ela  Vcxzelehnlaa  aller  damala  bei  Boekhebn  nnd  IViBtbadem  ge* 
Ansdeaen  Arten  (ea  waren  ihrer  66),  in  den  meiaten  Fftllen  mit  kurzer  Angabe  nater- 
aeheideader  Charaktere,  ao  daaa  Jemaad,  der  die  Arten  In  der  Hand  hatte,  nur  bei  wenigen 
in  der  Bestimmung  Irren  konnte.  Herr  ThomI  lieb  mir  diese  Arbeit  auf  einige  Stunden 
aar  Beatimmnng  der  Ton  mir  In  JiocAAelm  geaammettea  Arten.  Er  engte  mir  dabei ,  die 
Arbeil  aey  tob  Herrn  A.  BmArn  TOfteaat.  Ea  wäre  sehr  zu  wBnachen ,  wenn  Herr  Al. 
BaAün  eia  TolUtiadigea  Verzeichniaa  aelner  AHen  mitlheilte ,  zugleich  mit  der  Angabe, 
wie  aie  Herr  ThomI  nmzutanfea  fdr  gnt  fand.  BelUulig  noch  die  Bemerkung,  daaa  die 
Abbildungen  dea  Hrn.  TrowI  theilweiae  gar  aleht  zn  gebrauchen ,  wAhrend  aadere  reekt 
gat  anagefkllea  alad  *. 

«  Dieaa  iat  eise  bAae  Sache!  BkAun  hat  nun  einmal  über  aeine  Arten  weder  ein  voll- 
atindlgea  Verzeichnis«  gegeben,  noch  Beschreibungen,  Diagnosen  oder  Abbildungen  seiner 
Arten  verSlfentlicht.  Die  blosse  Vorzeigung  der  von  ihm  benannten  Arten  In  der  Natur- 
fbraehar-Veraammlung  begrAndet  kein  PriorUAtaReckt !  Ba.       •      • 

13* 


100 

4>  Efiie  Schifftt  Ton  «beDfall«  nur  gfrin^r  ErgtteAttnfi  ist  der  O- 
ntliien-KnIk.  Von  ihm  ist  mit*  nur  Atr  ein«  Fondort  swi«eheii  Hoehkeim 
und  Flörsheim  bekannt.  Er  überlagert  den  Suaawiaaer-Kalky  sebcint  aber 
auch  unmittelbar  auf  de-n  blauen  Braankoblen  •  Letten  zu  liegen ,  und  be- 
steht fhei!wci.«e  aus  einem  dichten  Kalk  ^on  braunlidi-g^elbrr  Farbe ,  der 
nur  wenige  Verseinerungen  eiuscbliesst,  theihveise  aua  einem  luckeren, 
ziemlich  weissen  Kalk-Mergel.  Die  Versteinerungen,  welche  diese  Schicht 
führt,  sind  sowohl  Land-  aU  See-Konchylien. 

Namentlidi  gehören  hierher  mehre  Arten  von  Hellx 
2  Cerithium  1  Mytilus 

1  Cytherea  1  Nerita 

Fp.id.  SA^DBBKGKR  (/.  c)  hält  den  Ceritbien-Kalk  für  eine  Brackwasser- 
Bildung.  Diess  scheint  er  aber  ganz  und  gar  nicht  zu  seyn  :  vielmehr 
halte  ich  ihn  für  eine  reine  Meeres  -  Bildung,  da  ich  keine  eigentlichen 
Brackwasser  -  Konchylien  aus  demselben  kenne.  Die  wenigen  einzeln  in 
demselben  vorkommenden  Helices  sind  Arten  ,  welche  sich  auch  in  dem 
Susswasser-Kalke  finden ,  und  iu  diese  Bihinng  wahrend  der  Ablagerung 
eiugescbwemmt 

Für  eben  so  unrichtig  halte  ich  es,  dass  Sardbergbr  die  Schiditen, 
welche  Cyrena  (Venerites  s imil lim us  Schloth.)  enthalten  ,  hierher 
zählt,  da  ich  glaube ,  dass  sie  zu  einer  untern  Lage  des  Litorinellen-Kalks 
zu  rechnen  sind. 

Der  Ceritbien-Kalk  führt  ausser  den  erwähnten  Arten  von  Heliz  nur 
die  Cytherea  inflata  Gojudf.,  weichein  tiefer  liegenden  Schichteo 
vorkommt.  Ich  fand  sie  wahrscheinlich  (wenn  die  bei  Höehhmm  ge* 
fundenen  Bruchstucke  zu  dieser  Art  geboren)  im  unteren  Braunkohlen- 
Letten  und  im  Meeres-Saud. 

6)  Der  Litoriuellen-Kalk ,  bei  Weitem  die  machtigste  und  interessan- 
teste Ablagerung  des  Mainzer  Beckens,  ist  eine  rrine  Brackwasser  -  Bil- 
dung. £r  besteht  fust  durchgängig  aus  einein  gelblichgrauen  Kalke ,  der 
nur  zu  Mardorf  in  den  oberen  Lagen  durch  thouigcn  Sphärosiderit  ver- 
treten wird. 

Die  untern  Lagen  enthalten  viele  Cerithien,  namentlidi  eine  Ynrie* 
tat  von  Cerithium  cinctum  Lamk.  ,  dann  die  oben  erwähnte  Cyrena^ 
ausserdem  Mytilus  Faujasi,  PTeritina  marmorea  Al.  BnAurr, 
Helix  subcarinata*  Al.  BaAUPf»  Litorinella  inflata,  L.  acuta  etc. 
—  Auf  der  linken  Rhein-Seite,  dann  in  der  Umgegend  von  Frmnkfm%  bei 
Bergen,  Kleinkerhen  etc.  sind  die  unteren  Lagen  des  Litorinellen-Kalkes 
mächtiger  entwickelt;    sie  enthalten   weniger  Litorinellen    als  die  oberen, 


*  Helix  »abcvlaata  Al.  Bbad«  CThoma)  wird  von  erstem  als  bexeUhaead  f&r  den 
oberen  Braankoblen -Letten  augegeben.  leb  babe  sie  su  WeUenau  ia  den  Kalk  -  Bracken 
gesammelt.  Ks  Ist  nun  möglich,  dass  sie  und  ebenso  anck  Nerltina  marmorea  Al.  Beavm 
(N.  grrgaria  Thomä)  aus  bQhercn  Schichten  ausgewaschen  wnrde  nnd  anf  diese  Weise  in 
den  Litorinellen -Kalk  kam.  —  Wegen  H.  snbcarlnata  noch  die  Bcmerkang»  dass  der 
Name  von  Mcnae  langst  vergeben  ist  (Syaopgis  metbodiea  MnUoscomm  etc.  auctore  C. 
Tn.  Munt ;  edit.  altera ',  PyrrneMfl  1830). 


107 

ttRCi  LiCori Bella  inflata  Au  Bsaott  verhältaisniitäsifc  häuB^er  als 
Li  tot  in  «IIa  acuta  Al.  BaAtiw.  Auch  liier  bei  Marhta-g  komineu  die 
unteren  Lagen  ebenfalls  vor ,  nämlich  zu  Amoneburg,  wo  bei  dem  Graben 
eine«  Brunnens  ein  grosser  Block  herausgesebufll  wurde,  von  dem  ich 
ein  Sturk  besitze.  Er  enthalt  wenige  Exemplare  von  Cerithiuro  pli- 
«atnm  iwr.V  Neritina  marmorea  nnd  Lito  rinella  acuta.  Der 
Kalkstein  hat  ^anz  das  Ansehen  solcher  aus  der  Umgegend  von  Frankfurt. 

Die  mittlen  uud  oberen  Lagen  bestehen  oft  ganz  aus  Litorinella 
acuta  oder  Tichogonia  Brardi  Rossra. ;  in  den  oberen,  welche  aber 
nie  sehr  mächtig  siod,  kommen  ausserdem  noch  sehr  schöne  Land-  und 
Sfisswasser  •  Koncbylien  vor.  Der  reichste  Fundort  für  dieselben  ist  die 
Uammermükie  bei  M'iesbaden,  Die  Versteinerungen,  welche  hier  vor- 
kommen y  sind  es  namentlich ,  welche  mich  bestimmen ,  die  Mardorfm' 
Schichten  als  zum  Mainzer  Becken  gehörend  zu  erklären,  obgleich  das 
Gestein,  in  welchrm  sich  zu  Bfardorf  die  Konchylien  finden,  himmelweit 
von  dem  an  der  HammermüMe  verschieden  ist.  Wie  bereits  erwähnt,  ist 
die  Versteinerungs-Masse  an  erstem  Orte  ein  thoniger  Sphärosiderit. 

Noch  besser  wird  der  Zusammenhang,  in  welchem  diese  Schichten 
stehen^  in  die  Augen  treten,  wenn  ich  Ihnen  eiue  Übersicht  der  von  mir 
gefundenen  Arten  gebe: 

Helix  amplificata  Braun  (H.  incresoens  Thom.),  HammermuMei  obere 

Logen. 
Hei»  Mattiaca  STBiifo. ,  Hammermühte,  obere  Lagen. 

„      Moguntina  Desit.  ,    WieekadeHf  Hoeheiadt  eic»y    obere,   mittle, 

untere  Lagen. 
I»      pulehella  vor.  eoslellata  BmtJN  (H.  pulchella  Tnoar.),  Wiesbaden, 

obere  Lagen. 
„  •    sylvestrina  ▼.  Zibt.,  Wieebaden,  obere  Lagen. 
?  ?  „      subcarinata  Braun  (Thom.)  ,  Weieenau,  ?  untere  Lagen. 

Umnaeos ,   ähnlich  L.    palustris  Drafd.,   Bfard&rf,  obere  Lagen ,    in 
Sphärosiderit,  stimmt  mit  Taf.  IV,  Fig.  fi^  bei  Thoma,  I.  c. 
f,        acutus  Braun  (L.  snbpalustris  Thom.),    Wiesbaden,    obere 
Lagen,  stimmt  mit  Taf.  IV,  Fig.  9«  bei  Thoma  I.  e. 
PiaaorUs  pseudoammonins   Voltz    (PI.   solidus   Thom.),    Wiesbaden, 
obere  Lagen:  Mardorf,  in  Sphärosiderit. 
„        eorniculom  Thom.  **,  Wieebaden,  obere  Lagen. 
„        ?len8  Sow.,  Mm'dorf,  obere  Lagen  in  Sphärosiderit. 
„  „        ^*    Mardorf,  obere  Lagen  in  Sphärosiderit. 

Paludina  ?lenta  Sow.,  Wiesbaden,  obere  Lagen. 


•  leb  halte  Ihn  mit  ThomI  für  elae  beMndere  Art,  während  Herr  Al.  Braos  glaubt 
(aaeh  elaer  htlefliehea  Mlttheilang),  dass  er  xn  PI.  pseadoannioaltte  gehöre. 

•*  Za  verdorben,  um  die  Art  bettimmen  tn  hdunen,  doch  zu  keinen  der  drei  andern 
gehdrewl. 


I9S 

Litorinella  acuta  Braun,  Wieshadfn  u.   «.  w. ,   obere,   mittle ,    unlere 
La^en ;  Amöntfhtrg,  notcre  Lagen  -,  JUardarf,  obere  \jhgtn 
in  Sphirosiderit 
^         inflato  Brauw    (L.   amplifieata  Thom.)  >    WeUenWy    notere 
Lagen« 
Neritina  marmorea  Braow  (N.   gregaria  Tiiom.)  ,  Amoneimrg,   nntere 
Lagen;  WeiBmtm?,  nneerc  Lagen  5  WUskudm,  obere  Lagen. 
Clansilia  bulimoidcs  Braun  (Thom.),  HanmermuhU^  obere  Lagen. 
Melanopais  calloaa   Braun,    (Fritzei    Tkom.)   HMnmmmMUy    CmM^ 

obere  Lagen. 
Cerithium  plicatum  Lam.,  rar.,  Weitenau^  KMnkarhen  y  Amonekurf 

etc.,  untere  Lagen. 
Mytilu«  Faujasi,  WeUeMu^  untere  Lagen. 

^       ?80ciali8  Braun,  Uammermühley  obere  Lagen. 
TichogODia  Brardi  Rossm.;  obere,  n^iUle  und  untere  Lagen;  Wiesbrnden 

etc.;  fehlt  zu  Mardorf, 
CyrenaFaujasi,  Frankfurt^  WeiMenau  etc.,  nntere  Lagen. 
Von  allen  diesen  Arten  kommen  nur  Cerithium  plicatum  Lam. 
rar.  und  Mytilus  aocialis  Braun  i«  älteren  Schichten  vor.  Letzter 
findet  sich  zu  Hoehheim  im  Cerithieo  -  Kalke ;  die  Exemplare  sind  aber 
grösser,  als  das  einzige,  welches  ich  im  Kalk  an  der  HammermüMe  ge- 
funden habe;  doch  scheinen  sie  zu  einer  Spezies  zu  gehören. 

Ich  besitze  eine  Litorinella,  welche  ich  aus  Cerithium  margarita- 
ceum  von  Kleinkarben  ausgewaschen  habe,  welche  vielleicht  zur  L. 
acuta  gehört. 

6)  Die  Jüngste  Schicht  dea  MfdmMer  Beckens  wird  durch  die  oberen 
Braunkohlen .  Letten  gebildet.  Sie  bestehen  aus  einem  grünlichgrauen, 
manchmal  schwarzlichen  Letten  und  sind  im  sudlichen  Theile  des.ilftf«ii«er 
Beckens  von  bei  Weitem  geringerer  Mächtigkeit,  als  im  nördlichen.  — 
Bei  Wie9baden  und  Nain%  liegen  sie  unmiltelbar  auf  den  oberen  Lagen 
des  Litorinellen-Kaiks.  Zu  dieser  Schicht  gehören  alle  Braunkohlen  der 
Weiierau  (mit  Ausnahme  deren  von  Ostk§im\  die  Braunkohlen  des  Wesier- 
Walde* ,  der  Letten  zwischen  Mardarf  nnd  Ro9*dorf  (rechts  am  Weg) 
und  vielleicht  die  Mardarfet  Braunkohle.  Sie  führt  einige  bezeidroende 
Versteinerungen.  Von  Pflanzen-Resten  will  ich  nur  Carpolithus  gre- 
garius  Bronn  anführen,  wovon  ich  eine  Frucht  im  Letten  innerhalb  der 
Festungswerke  von  Caelel  am  Weg  nach  Erbenhaim  gefunden  habe,  und 
welche  Art  in  der  WeHerauer  Braunkohle  so  häutig  ist  und  ebenfalls  auf 
dem  Wesierwald  vorkommt« 

Von  Konchylien  etc.  habe  ich  folgende  Arten  gefunden. 
Helix  nniplicata  Braun,  Erbenheimer  Thälchen  bei   IViesbaden, 

M      pulchella,  cosUUata  Braun,-  Erbenheimer  Thälchen. 
Vertigo  paluntria  vor,  frimigenita  Braun,  Erbenheimer  Thälchen. 
Vertigo  qnadriplicota  Braun,  Erbenheimer  Thälchen. 
Carychium  antiqnum  Bradn,  Erbenheimer  Thälchen. 


109 

UmiMcitt  pamilos  Biuvif   <L.  minor  Tmm,),  Brkmtheimer  Tbülcheif, 

PkiBorbM  ?  vidleicbt  «in  gans  junger  PI.  pMndoamnonia«  Volts,  von 

„        declivu  Braun  <P1.  «pplanatau   Thom.},    WeUemm^    Oi#l«f, 
EkrietUtehMr  Tbitdien. 

Litorinella  «cnta  Braüiv,  Brhetikeiwur  Tbilch». 

Noritina  marmorea  BRAOif,  Mard&rf^  ?  WM^mtm^ 

Mclanopsis  calloaa  Braun,  Mardorf» 

Cyrena  (an  Form  ihn  lieb  «ler  IVtactra  triangnla  Brooghi),  Mmrd&tf. 

Cypria  wp,,  Brkenkeimer  Thilcben. 

F.  Sandbbaobr  icbreibt  mir  neuerdings,  daaa  er  ans  den  Braunkoblen« 
Letten  des  WeSierwaldes  Limnaens  parvnlus,  Planorbts  declivls 
und  Cypris  erbalten  habe,  wodurcb  seine  Anniefat,  dass  die  Braunkohlen 
des  Wetterwaides  bierber  zu  zählen  sind,  BesUtigong  erbftit 

Nor  Litorinelta  acuta,  Neritina  marmorea  und  Melanopstn 
cailosa  habe  ich  bei  dem  Litorinellen«Kalke  schon  aufgeführt;  überhaupt  • 
ist  die  Grenze  zwischen  beiden  Schichten  nicht  s6  scharf,  da  namentlich 
im  Brbemheimer  nälehen  die  oberen  Lagen  des  Litorinellen- Kalkes  oft 
mit  den  Letten  wechsellagern ;  namentlich  sehr  interessant  war  es  nur 
zu  Mürdorf  Aw  Mel.  cailosa  und  Ner,  marmorea  zu  finden. 

Die  Cypris  ist  vielleicbt  identisch  mit  der  des  HoekhehMr  Siisswaisei^^ 
Kalks. 

Zu  OrmuM  bei  VUkel  kommt  unter  dem  Kalktaff  ein  gelbgrauer 
mergeliger  Letten  vor,  von  welchem  ich  ebenfalls  durch  Thbobald  ein 
Handstdck  erhalten  habe,  welches  Helix  und  Carychium  enthält.  Der 
Znstand  der  Helix  lässt  keine  sichere  Bestimmung  zu ;  das  Carychium 
kann  idi  nicht  unterscheiden  vom  lebenden  Carychium  vulgare  Brauic 
(Car.  minimum  anof.);  es  ist  demnach  nicht  unwahrscheinlich,  dass  er 
nicht  mehr  der  Tertiär-Periode,  sondern  schon  der  Diluvial*Zeit  angebort. 

Somit  hätte  ich  Ihnen  denn  Bericht  erstattet  über  das,  was  ich  bei 
meinen  Exkursionen  in  die  erwähnten  Tertiär -Schichten  gesehen  habe; 
ich  hoffe,  dass  sich  viellddit  einige  fieobaehtungen  darunter  finden,  welche 
för  die  Erforsebong  dieser  Schichten  nicht  ganz  ohne  Werth  sind. 

F.  A.  Gemth. 


MittheiluDgen  an  Dr.  G.  Leonhard  gerichtet 

Gotha^  2.  Jan.  1848. 

Über  einen  mineralogischen  Fond,  welchen  ich  im  verflossenen  Jahre  im 
Granit  des  Thüringer  Waldes  machte,  erlauben  Sic  mir  eine  vorläufige 
Mittheilung;   sie  bezieht  sich  auf  das  Vorkommen  von  Orthit.    Ul  die 


Menge,  in  weloher  derselbe  bis  Jelst  «ufgefuiideo  wurde,  ««ch  nnr  ^enuf;^ 
80  ddrfte  sie  doch  hinreichen,  um  da«  Vorkommen  eines  Ceri um- halten- 
den Mineral«  in  hiesiger  Gegend  darzuUiun.  Ich  fand  den  Orüait  »uerst 
in  einer  Hornblende •  und  Oligoklas  -filhrenden,  Gneis-arfigen  Abänderung 
des  Granits  «m  Uegherg  bei  Broiderode.  SpflCer  zeigte  es  sich,  das« 
er  auch  im  Syenit  -  Granit  zwischen  Suhl  und  Zßlim ,  so  wie  am  Brmni 
unterhalb  Stüi^erbaek  bei  f/meiMti,  an  beiden  letztgenannten  Orten  mit 
kleinen  Titanit-Kryslallen  vorkommt.  Er  bildet  kleine,  hoebstens  Linsen- 
grosse Körner  im  Granit;  seltener  sind  kleine,  vielleicht  von  den  beiden 
vertikakn  Flaohenpaaren  gebildete  rechtwinklige  Prismen.  Sie  liegen  zu- 
nichst  im  graulichweissen  Feldspath,  welcher  jedoch  rings  um  die  K6mer 
eine  licht  blutrothe  Fftrbung  und  eine  dem  Strabligen  sich  nähernde 
Struktur  eingenommen  hat,  ganz  so  wie  man  Dieses  am  Ortbit  und  den 
verwandten  Mineralien  aus  Seanünrnvien  und  am  Bodenit  vom  Br»ge6irg9 
gewohnlich  wahrnimmt.  Die  Körner  sind  schwarz  bis  sohwarzbraun ,  im 
Strich  und  Pulver  zeigen  sie  schmutzig  -  graue  Farbe.  Von  Glasglanz, 
welcher  sich  dem  Fettglanz  nähert.  Undurchsichtig.  Im  Bruch  klein* 
muschelig.  Härte  und  spez.  Gewicht  konnten  nicht  bestimmt  werden.  Vor 
dem  Lötfarohr  zeigte  dos  Mineral  folgendes  Verhalten.  FOr  sich  auf  Kohle 
wird  es  zuerst  zimmetbrann,  bläht  sieh  dann  stark  auf  und  schmilzt  unter 
Aufschäumen  zu  einer  schwarzen  cokartigen  Masse,  und  dann  zu  einer 
dichten  Perle ,  dere-n  Pulver  vom  Magnet  angezogen  wird.  —  Mit  Borax 
löst  es  sich  in  der  äusseren  Flamme  langsam  auf  und  gibt  in  der  Hitze 
ein  fayacinthrotfaes ,  dann  braunlichgetbes  und  zuletzt  beim  Erkalten  farb- 
loses Glas,  bei  stärkerem  Znsatz  ein  weisses  Opal -artiges  Email.  In 
der  inneren  Flamme  färbte  sich  die  Perle  licht  BoufeHlen  -  grün.  —  Mit 
Phosphorsalz  loste  sich  das  Mineral  langsam  mit  Hinterlassung  eines 
Kiesel-Skelettes  auf;  in  der  äusseren  Flamme  reagirte  es  äbrigens  wie 
mit  Borax ;  in  der  inneren  Flamme  wurde  das  Glas  licht  Smaragd-grun, 
beim  Erkalten  graulichweiss ,  opalisirend.  —  Mit  Soda  Blumenkobl-artig 
aufschwellend  und  dann  zu  einer  Leber-farbigen  Masse  mit  rauher  Ober- 
fläche schmelzend.  —  Vergleichende  Versuche  mit  Allanit  aus  GrönUmd 
und  Bodenit  vom  Erngthttgs  zeigten  die  nahe  Verwandschafit  dieser 
Mineralien  mit  dem  Orthit  vom  mSHnget  WM.  Hoffentiick  werden  sich 
bei  weiterem  Nachsuchen  grössere  Partien  desselben  im  hiesigen  Granit 
finden,  zumal  da  kleine  Körner  gar  nicht  selten  eingesprengt  sind. 

Bei  einer  näheren  Untersuchung  des  Velbert hits  von  Friedriek- 
rode  ergab  sich,  dass  derselbe  eine  basische  Verbindung  von  Vanadin - 
saurem  Kupferoxyd  und  Kalkerde  mit  Wasser  bildet. 

Credner. 


TrebUonde,  20.  Octb.  1847  *. 
Aus  diesem  Hauptorte  des  Pasekaliks  Im  Turkisehen  Armenien^  welchen 
ich  so  eben  erreiche,  melde  ich  Ihnen,  dass  ich  meine  beschwerlichen  Wan- 
*    NRchtcäglicb  XU  den  Mittheilungeii  an  den  Geiieineiintli  tos  LsoniCAmD. 


201 

deroBKen  fortsetse.  Ich  stieM  mitonter  auf  Hiadeniflse  sehr  ernator  Art, 
freeignet  auch  den  anadaueradaten  Mnth  endlich  an  erscbättern.  Von  den 
Schwierigkeiten  und  Gefahren,  womit  ich  seit  anderthalb  Jahren  zu  kämpfen 
habe,  vermag  man  in  Europa  um  desto  weniger  sich  einen  BegrilF  an 
machen,  da  bis  jetzt  Niemand  sich  die  Aufgabe  stellte,  von  einer  gsnzen 
aoagedehnten  Gegend  des  Morgenlandes  ein  zusammenhängendes  geo- 
goostisches  Bild  zu  entwerfen.  Was  wir  über  Kiein^ABien ,  yirmefuan, 
Persien  n.  s.  w.  wissen,  wurde  meist  auf  der  grossen  Karawanen*Stras8e 
gesammelt.  Wer  jedoch  die  Absiohi  hat  mit-  allen  Bergen  jener  Land- 
atriche  vertrauter  zu  werden,  alle  Thäler  zu  durchspähen,  der  muss  ge» 
faast  aejn  auf  Das,  womit  ich  zu  kämpfen  hatte  und  fortiauernd  kämpfe. 
Indeasen  hoffe  ich ,  nach  Verlauf  eines  Jahres  meinen  Zweck  so  gut  er« 
reicht  zu  haben,  wie  Dieses  einem  einzelnen  Forscher  möglich  ist.  Ich 
kehre  jetzt  von  dem  ungeheuren  vulkanischen  Gebiete  des  Argaue  zurück ; 
während  vierzehn  Tagen  wanderte  ich  von  NO.  nach  SW.  in  einer  geraden 
Linie  ununterbrochen  auf  Melaphyr,  Trachyt  und  Basalt,  und  zwei  Monate 
musste  ich  zur  Bestimmung  der  südlichen  und  östlichen  Gebirgs  -  Grenze 
verwenden.  Wilde  Korden  plünderten  mich  aus  auf  dem  Wege  von  Kei- 
eerim  nach  Maradk\  glucklieber  Weise  wurden  meine  sämmtlichen  Papiere, 
so  wie  meine  Instrumente  und  Sammlungen  gerettet.  Morgen  breche 
ich  auf  nach  Toket^  um  die  dortigen  Kupferhütten  zu  besuchen ,  und  so- 
dann über  Kanim  u.  s,  w.  nach  KemeUmiiuopel ,  wo  ich  den  Winter  zu 
verbringen  gedenke. 

PbTEB  von  TcHlHiTCHBFT. 


Neue    Literatur. 


A.  Buchen 


1847. 


F.  Becker:  geognostiActie  tJbersicbts- Karte  von  dem  Grossberzogthum 
Hessen^  in  Farbendruck.  Darmsiadi  1847^  Fol.  mit  Umschla«^  in  8^ 
[1  fl.  12  kr.];  eine  Beschreibung  wird  demnächst  dazu  ge|^eben  werden. 

£.  F.  Glocker  :  Generum  et  speeierum  mineratium  seeundum  oriines  natu- 
rales digeetarum  synopeis,  omnium  quotquot  adhue  reperta  euni  mme- 
ralium  nomina  eompleetene^  a4fectis  synanymU  ete,  SystematU  mine- 
ratium naturalis  prodromus.    Halae  Saxonum  348  pp.  8^. 

E.  HiTcacocK :  Elementary  Qeology^  eiyhi  edition^  New  York  S^. 

Ch.  Lykll  :  Prineiples  of  Oeoloyy^  fth  edit.  entirely  revised ,  Landam  8®. 

1848. 

H.  Bormeister:  Geschichte  der  SchSpfung^,  eine  Darstellnng:  des  Ent- 
wicklung-Ganges der  Erde  und  ihrer  Bewohner.  3.  Auflage  mit  228 
Holzschnitten.    Leipniy  8^. 

B.    Zeitschriften. 

1)  Korrespondenz-Blatt     des    zoologisch  •  mineralogischen 

Vereins  in  Reyenshury,    Reyenshury  8^. 
i847,  No.  I-Yly  S.  1-80  [l  fl.  48  kr.]. 
Waltl:  geognostischc  Verhältnisse   der  Umgegend  von   Passau  und   des 

Baierisehen  Waldes  oder  des  Böhmer-Gebiryesx  29—32,  44—48. 
Notitz  über  ein  merkürdiges  Lager  fossiler  Pflanzen  bei  Culmbachi  32. 
J.  MicKsCH ;   das  Vorkommen   de«  Magnet  -  Eisensteins  im  tibergangs-Ge- 

birge  in  Böhmen:  36—41. 
Fährten  von  Chirotherium  Barthii  U.A.  im  Bundsandstein  bei  CWIm* 

baeh:  60. 
J.  AfjCKSGN:    Vorkommen  des   Retinasphaltes  und   des  Bleiglanzes   in  der 

Steinkohlen-Formation  von  Pilsen,  nebst  einer  geognostischen  Skizze* 

70-80.  Tf.  I. 


203 

2)  Nyi  Mngnmin   for  Natur^Uen^hMkerne   eie.j  CkrUihmisi^. 

IJalirb.  184S^  S.  602.1 

184$,  F,  I,  S.  1-88,  Tf.  I  in  Pol. 
k.  F.  Bobrrt:  Versuch  einer  g;eog;nosti8ch-inin eralogischen  Beschreibung; 

der  Kobalt-Gruben  bei  Modum^  mit  Karte:  S.  1—32. 
O.  J.  Broch  :  Gesetze  für  die  Fortpflanzung  des  Lichts  in  isophanen  und 

einachsig  krystallisirten  Körpern:  S.  48 — ^88. 


3)    Oiornale  detr  /.  il.  Ittiiuto  Lomhürio  di  Seien$s^,   LbU 

ters  ed  Arti,  e  Bihlioteea  Italiana.    BNlano  ^.    [Jb.  184T^ 

4«8]. 

1847,  (No.  46^48)  XVI,  i-m,  p.  1-608. 
L.  MAcnmi :  Erwiderung  auf  G.  Bblu's  Betrachtungen  der  Wasser-  und 

Wind-Hosen  63-71. 
G.  Bblu:  weitere  Betrachtungen  darüber:  72—84. 
G.  CuRiom:   Bericht   über  einen  neuen  fossilen  Saurier  aus  den  Bergen 

von  Periedo  stU  Lario,  und  über  die  Gebirgart:   157—171  m.  1  Taf. 
G.  Belu:  Versuch  die  Hosen  kän«tlicb  nachzuahmen:  S07— 315. 
L.  Magrimi  :  Erwiderung  auf  beide  letzten  Aufs&tse  Bslu's  :  316—323. 


4)  Comfie9  rendu9    hekdomadaires   des  seanees   de    VAem^ 

demie  de  Parte,    Paris,  4<»  IJb.  1847,  836]. 

1847,  Juin  21-28;  XXVJ^  No.  25— 26,  p.  1065— 1160* 
Colcomb:  über  die  Farbe  des  G letscher- Wassers :  1093—1095* 
Boob^b:   Beziehungen  zwischen  der  Natur  des  Acker- Bodens  und  dem 

Alter  der  AJluvionen  in  Tropen-Th&lern :  1095—1060. 
Cangiano  :  furtgesetster  Bericht  ober  durchbohrte  Erdschichten  zu  Neapeh 

1109—1110. 
FiLRoi.:   Studien  über  die  Beziehungen  zwischen  Atom-Gewicht,  Krystall- 

Form  und  Dichte  der  Körper:  1149—1151. 

184Ty  Juil.  5  —  Dee.  27;  XXV,  No.  1-^90,  p.  1—978. 
Marchaivd  :  Erdbeben  zu  Copiapo  am  10.  Juli  1847 :  84. 
Dblbsss:   mineralogische  und   chemische  Zusammensetzung  der  VoffeeeHi 

103—104. 
Bcrat:  Änderungen  gewisser  Metall-Ablagerungen  in  der  Tiefe:  166. 
—  —  Beziehungen  der  Kupfer-  und  Eisen-Erze  zu  den  Trapp-Gesteinen :  167. 
A.  d^Orbignt  :  zoologische  und  geologische  Betrachtungen  über  die  Brachio- 

poden,  I.  Theil:  193—195. 
Guiot:   Versuche    über   die  Verschiedenheiten   der   Schwere   der   Erde: 

195-198. 
KivikRB :  chemische  Zusammensetzung  der  Felsarten:  201  —  204. 
Durochrr:  über  die  zufälligen  Bestandtheile  der  Feuer-Gesteine:  208—210. 
DB  CHAtLAYB:  artesische  Bohrungen  zu  Venedig:  214. 


204    . 

A.  B^imioifTt  fib«r  die  Braehtopoden^  1.  Abhaodl.:  S6ft— 470. 

Pktit:  fiber  die  Feuerkugel  vom  19.  Aujf.  184Ti  461^493. 

Dbsdouits  :  über  das  Meteor  vom  17.  August :  508. 

A.  LAUREifT:    UntersuchuDgen    über   die  Wolfram -sauren    Verbindnogcn: 

538—543. 
A.  Delessb  :  mechanisches  Yerfahren,  um  die  Zusammensetzung  der  Fels- 
arten tu  erforschen:  544—545, 
A.  Dblbssb:  Dichtigkeits-Vcrhaltniss  geschmolzener  Felsarten:    545—547« 
A.  V.  NoRDMAinf:    reiches  Knochen-Lager  bei  Odessm:  553. 
CARisnB:   über  das  Meeres -Niveau  am  Serapis-Tempel  au  Poftvnolt:  554. 
JoLX  et   Leybcbrib:  Haupt-Ergebnisae  über  NumrauUlen:  501—501. 
A.  RivikRE:  Betrachtungen  über  die  Theorie  der  rationellen  Klassifikation 

der  Gesteine:  6*12. 
V.  HuBiBOLDT  :    über  die  am   14.  Juli  184f  zu  Bratmnu  gefallenen  Aero- 

lithen:  627--a28. 
Laiske  :  über  das  Meteor  vom  18.  Oktober :  620. 
Dblbssb  :  Fortsetzung  von  S.  104 :  636—638. 
A.  DE  St.-Hilairb:    Wassertheiler  der  gi^ossen  Flfi«se  in  Süi-Ameriluit 

645-650. 
Ebblmbr:   neue  Methode  auf  trockenem  Wege   krystalfisirte  Mineral- Ver- 
bindungen zu  erhalten:  661—664. 
Gaudin  :  Untersuchungen  über  die  innersten  Ursachen  der  Krystall-Foraseo 

(Theoretisches) :  664—668. 
Baudrimort  :  Untersuchungen  über  Struktur  und  Teratologie  der  Kryatall- 

Körper:  668—670. 
A.  Damoor:  Tantalit  bei  lAmoges:  673—674. 

DB  Sbnarmokt:  WSrmeleitongs-Fähigkeit  kryatalHsirter  KSrper:  707—710. 
Dbscloizbaitx  :  Christian!  t,  eine  neue  Mineral -Art:  710—711. 
J.  Jamin:  Abhandlung  über  die  F&rbung  der  Metalle  :  714—716. 
TALAviGifBs:  Untersuchungen  über  die  Nummuliten-Gesteine  der  AtMl6  und 

Pyrenäen:  716—718. 
PioaNcbt  und  Cn,  Lory:   erratitiche  Phänomene   in  den  Hochthftlern   des 

Jura:  718—721. 
A«  Rivi^rb:    Schlüsse  an«   den  Faunen  und  Floren  verschiedener  Erd- 

Perioden  auf  deren  Klima:  721—723. 
A.  Burat:  Studien  über  das  Kohlen -Becken  der  Loire:  748—750. 
A.  Chbvallibr   und   ScnAUFELF:    arsenikalisches   Gebilde   im  Wasser   von 

Btueang  und  in  den  Niederschlägen  ^%t  Fontaine  i'en  ba9:  750—751. 
Ebelmei«:  kunstlicher  Hyalit  und  Hydrophan:  864—856. 
Cm.   Deviixb:    verchiedene    Dichte   des  Schwefels  in   verschiedenen   Zu- 

Stauden:  857—859. 
Duhamel:  Fortpflanzung  der  Wärme  in  KrystaUen:  870—875. 
A.   Rivi^re:  Abhandlung  über  den  Gneiss  der   Vendee  und  Umgegend: 

898—901. 


5)  M€m0iresde  imSoeißier^fmied^s  •eieneßS^  i£iir0$ei9rU 

de  ATcfiey,  AWoey,  8^. 

18My  0847)  342  pp.,  1  pl. 
LiVAi^Low :  NoiilB  aber  die  L^tnng  des  SteiBMlses  im  MoS€i-D€^^  und 

ZoaanaiucQaelzung  des  Mnschelkslk- Gebirges  in  Larrain$ :  70—06. 
A.  Digot:  über  die  alten  Sslinen  von  Moifet^MouHsr  i  07—104. 
Lbvallois:  BemcrkaugeD  derubtr;  105— 108.  , 

Lbvaixois:   Beobachtungen  über  das  Feuergestein  vom  B^se^-im^edU  im 

Kreis  lAmeviile :  17-24. 
P.  LiURBriT:  Wind-Riditung  im  Gebirgs-Land  bei  Stürmen  :  176  —  186. 


6)  The  Quarterly  Journal  ofthe  geologieal  Boeiely  ^    iilue- 
irated  eie.L&nd&n  9^  [Jb.  1847,  842]. 

1847,  No.  19,  HI,  IV,  p.  331-441,  p.  61-76,  pl.  14-24  und  00 
Zwischendräcke. 

I.  VerbandluDgen  der  Sozietat. 

a)  Laufende  vom  28.  April  bis  26.  Mai :  S.  331—410. 
Vicary:  geologische  Struktur  von  Hindei  331. 
Vh.  Gn£T  EGßRTON :  über  die  fossilen  Chimären :  350. 
Vivian:  Keni'HöMe  bei  Torquay\  353. 
PiiESTwiCH  )un.:  über  den  London-clay:   354,  Tf.  14. 
—  —  über  die  ^dry^Aol-Sande :  378. 

b>  Ruckstindige  vom  30.  Juni  1841 1  S.  410—438. 
J.  Smith:   Alter  der  Tertiär -Schichten  am   Ti^/o  und  Veraeichnisa   ihrer 

Konchylien:  410,  Tf.  15—20. 
Biwaiiay:  fossile  Kohlen-Pflanzen  vom  CaihBreioni  423—438,  Tf.  21—24. 
II.  Mis Zellen.    Bficber-Anzeigen  und  Übersetzungen:  S.  Ol— 76* 
PoMSf. :  Paläontologie  der  Auverj^ne:  61. 

V.  Haobr  und  o'OftBiGifY:  Foraminiferen  des  HTsnsr-Beekeiis :  60, 
H.  V.  Mbiter:  Pterodactylus  (Rhampborhynchns)  Gemmingi:  72. 
V.  TcHiHATCBBFF !  Gcologie  Ktem-Asiet^  (Jahrb.  ^) :  74. 
J.  V.  Bbrzbuos  :  Schliff-Flachen  in  Sckioeden  (Jahrb.  ^> :  76. 


7)  JAMvseif's    Bdinhurßk  new Philosophie af  Journal ,  BdM.  9^^ 
[Jb.  1847,  830]. 
1847,  Od.;  No.  8$-,  XLW,  n,  p.  201-416,  pl.  1,  2. 

D.  Daha:  Entstehung  der  Kontinente:  234—242. 

A«  Connbll:  Kupfer-Sttlphato-Chlorid,  ein  neue^  Mineral :  243—246» 
G.  Bischof:  Begründung  der  neuern  Geologie:  304—307. 
Cm.  Maiitins:  Bewegung  der  Gletscher:  336—337. 

E.  Colloüb:  Farbe  des  Gletscher- Wassers:  337—330. 

D.  Milutb:  ober  die  Parallel-Wege  (Gebt rgs- Absätze)  von  Lodbater ,  und 
Höhenwechsel  von  Land  und  Meer  in  Seholiland :  330—364. 

R*  Lawson:  Passatwind  u.  a.  Luft-Strömungen  auf  Barhadoe  und  Erklärang 
der  Stärme  in  WeeHndieii  (FofU.):  364-386. 


200 

Mi  SS  eilen:  J.  Dohoghsr  :  soffllige  GemeBgtlieiU  der  Fcuer-OeiitciiDe  : 
3d5 ;  —  ▼.  Buch:  über  Gletscher:  396;  —  J.  Rom;  eingebtnesc  Wasser- 
seichen  aa  Part  Arihur,  um  Höhenwechsel  swisehea  Laad  iftid  Meer 
so  erlceanen;  397;  derselbe:  Aber  thatig^  Vulkane  im  arktischen  und 
antarktischen  Osean :  398  ;  ^  derselbe :  Luftdruck  in  verschiedenen 
Breiten:  399;  —  derselbe:  DnnstbiHie  m  der  Athmosphflre  und  £inft- 
Slrömnngeii  darüber:  400;  —  milde  Winter  Bm^ianifz  401. 

8)  B.  SiLUMAif  I  etil  a.  Dana  ;  ihe  American  Journal  of  Seienee 
and  Aris,  b,  Xew-Haoen  8®  [vgl.  Jahrb.  184T,  590]. 
184Ty  Mai;  b,  Hl,  iii,  S.  313—464,  ttUh  plaies. 

Dssoi^:  Beziehungen  zwischen  den  erratischen  Blöcken  in  Nord-Euro^ 
und  den  Gebirgs-Hebungen  in  Skandinavien  ^  313—318. 

Whjoht:  mineralogische  Notitzen  über  KurdUian:  347—354. 

H.  Rose:  Pelopinm  am  HatsritcAen  Tantalit  ^  357—365. 

D.  D   OiVKif:  Ende  der  paläozoischen  und  Anfang  der  mesozoischen  Pe- 

riode :  365  —  369. 

J.  D.  Dah A :  Ursachen  der  Haupt-Umrisse  der  Erd-Bildung  :  381  —  399. 

R.  I.  Muachison:  Bemerkungen  über  die  silurische  Klassifikation :  404—407. 

B.  SiLLiMAif:  Nickel-Hydrat,  ein  neues  Mineral:  407—409. 

Mis  Zellen:  G.  C.  Schaffer:  Fluorine  in  Anthrazit:  422;  —  Lsvor. : 
Magnesia-  und  Ammoniak -Arseaiate :  423;  —  Delbssb:  Burntit :  429  ;  — 
L.  SvAnsBRo:  Graphit:  429;  —  Schbbrbr:  Herschelit  und  Aspastoliili : 
429 ;  —  Breithaupt  und  Plattnb»  :  Castor  und  Pollux :  430 :  — 
Haidingbr  :  Pleochroismus :  430  ;  —  Helmersen  :  Russisdie  Geologie : 
430;  —  D.  Sharps:  Schieferung  in  N.-Waies:  430:  —  H.  FooaifKi.: 
Salz  und  Salzsee'n  in  Afperien:  432;  —  Dbviub  :  Vulkan  auf  der 
Foyo- Insel,  Cajfverd,:  432:  —  G.  B.  Aoams;  ansdieinende  Drift- 
Furchen  von  der  Struktur  abhängig:  433;  —  A.  Grat:  Nuhrong  des 
Mastodon :  436 ;  —  Bouvb  ;  Pygorbynchus  Gouldi  in  MiUstone  Grit 
Oe&rgiensi  437;  —  Dbwbt:  Höbe  des  Onlario*si  444—449. 
1847,  July,  Sept ;  ^,  /F,  i,  ii,  1—304,  wiih  fli, 

W.  A.  Norton:  über  Erd-Magnetismus :  1—13:  207—230. 

R.  OvrsN :  geologische  Verbreitung  und  Nahrung  des  Mammontt  ^  13^19. 

R.  Barbwbll:  Strudel  und  Stromschnellen  unter  den  Niagara^F&Uan :  25—37. 

E.  Hitchcor  :  zwei  neue  F&hrteu-Arten  aus  MoMSadi,  und  Cmmeei,  t  46 — 58. 
Gh.  U.  Shbpard  :  Bericht  über  Meteoriten :  74—87. 

J.  D.  Dana:  geologische  Wirkungen  der  Abkühlung  der  glfihenden  Erde: 
88—93. 

Mis  Zellen:  HAiDiNOBa:  Hauerit:  108;  —  Kohlen  und  Eisen  in  indi&mz 
109;  —  D.  Sharps:  Schieferung:  110—113;  —  Gr.  Lyell:  Kohleii- 
Revier  am  Jametf-rtvsr,  Ftrf. :  113;  —  BoVburt:  fossile  Pflanzen 
von  da:  114;  —  F.  Shepbrd:  Block  gediegenen  Kupfers  am  (Heran 
See:  115;  —  Fossile  Stflmme  im  Neuroth en  -  Sandstein  zu  BriHoiy 
Omni.:   116-118  mit  Abbild.;  F.  R.  DcrrroN:   Basalt  -  Fomatioii  an 


207 

drr  N.. Seite  des  O^m  SmV:  118—119,  mit  AUild.;  —  Tnlkan- 
Aasbnich  auf  den  CupveriUchen  Inseln:  146. 

J.D.Daiu:  Beschreibung  der  bei  der  WiLKEs'scben  Expedition  in  Austrm" 
liem  g;esammpl(en  fossilen  Konehylieu  (5o  Arten)  aus  den  unteren  Lagen 
der  Kohlen«Formation  von  iliawarra:  150—160. 

Cb.  Lyell:  Alter  und  Lagerung  des  sog.  Nnmmuliten-Kalks  von  Ahkawm: 
186—102. 

E  LooMis:  über  einige  neuere  BeitrSge  zu  unserer  Kenntniss  des  Magne- 
tismus in  den  VereimgUn  Siaaien :  192—190. 

E.  HrrcHCOK :  aber  Trapp  •  Tuff  oder  vulkanischen  Grit  im  Gmneeiicui' 
Tbale:  190—207. 

NoHlz  über  Martell's  Beschreibung  von  Wighi :  230 — 238. 

XYll.  Versammlung  Britischer  Gelehrten :  238—258. 

Mitteilen  :  Nordbkskiold :  Diphanit:  277;  —  C.  U.  Shbpard:  mineralo- 
gische Notitzen:  Tantolith,  Arkantit,  Platin:  278—280;  —  Boyb  Ko- 
balt-Oxyd mit  braunem  Hämatit  von  Che^ter- Bidge^  Par.  281 ;  — 
D'OABiGifT :  die  JVl  -  AmerikimisehB  Orbitolina  ist  ein  neues  Genus : 
282;  —  F.  Shepbrd:  Drift-Furchen,  Ritzen  und  Schliffe  auf  Gesteinen 
am  Oberem  Si^i  282—283;  —  Tuombt  :  Entdeckung  eines  Zeuglodon- 
Sebädels:  283-285,  mit  Abbild. ;  —  C.  U.  Shbparo:  Meteorstein-Fall 
in  lawai  288;  —  Paliontographiscbe  GeseHschaft  in  Lamictii  200;— 
Arstbd's  Geologie:  300. 

C.    Zerstreute  Abhandlungen. 

GiEBsi.:  über  die  Knoehen  von  Felis,  Hyaena  und  Canis  Im  Beeeekimherg 

bei  Quedlinburg   (Isis  1847^  522-546). 
allmähliche  Vervollkommnung  der  Thiere  auf  der  Erd -Oberfläche 

(bis  1847  X  607- 604)*. 


*  Der  Br.  Vf.  aeaat  steb  in  dlcMM  AnfiMtie  eiaea  Gegatr  der  »VortMhritis-Tlieorle- : 
u4  deck  kabe  ich  »ich  aligeads  gegen  dieee  Tlieerie,  eondeni  npr  gefen  seine  (froiiere) 
■.  e.  Dsntcllangen  derselben  enegesprociien,  und  es  sclieint  mir,  das«  sie  in  der  Jetxigea 
gegee  die  fräliere  gewoane»  habe,  wenn  aänilich  fiberliaupC  hier  von  eiaer  Theorie  die 
Kcdc  seya  liaan.  Ba. 


Auszüge. 


A.  Mineralogie^  Krystallographie,  Mineralchcmie. 

J.  DvnocuBn:  aasserwesentiiche  Bestandtheile  der  Feaer- 
GesteiDe  (Gmpi.  rend,  1847,  XXV,  208--3ie). 

1)  Wasser,  das  sich  erst  awischen  100^  C.  und  Dunkel •Rothg^fiheii 
entwickelt,  enthalten  fast  alle  Feuergesteine,  wie 

Frischer  Granit    •     .    .     .    0,001  —  0,005 

Mürber  Granit      ....    0,03  —  0,04 

Frischer    i  Hornstein  und    } 

Zersezter  J  Quarz-Porphyr  J 

Frischer  Diorit    ....     0,008  —  0,020 

Die  meinten  Trapp-Gesteine  0,020  —  0,060 

^ugit-Porphjrr   i 

Basalt      .    .     [   meist      .    0,007  —  0,030 

Trachyt    .    .     ) 

Bimsstein 0,030 --0,070 

0  vulkanische  Laven     .    •    0,0045— 0,04S1 
Frischer  Feldspath  }        ^      ..      .      « 
Frischer  Gli«.mer    (•"  G«.rt:  «n.  Sp.r. 

2)  Kohlensaure  Kalk-  und  Tulk-Erde,  welche  unter  der 
Lupe  nicht  sichtbar,  sind  in  Augit- Gesteinen  sehr  hftufig  verbreitet 
0,002—0,013  kohlensaure  Talkerde  gaben  ein  i^loei^Ao/m^r  Granit,  ein  IVo- 
togyn  aus  dem  Agly-Thh\  in  den  Ost-Pyrenäen,  ein  Homstein  von  fiftfla, 
ein  Euphotid  aus  Savoyen,  ein  Basalt  von  Saint-fiaur  im  Caniai,  eine  Peri- 
dot- fuhrende  blasige  Lava  der  Auveryne*  Eine  Spur  kohlensaurer  Kalk- 
erde lieferte  ein  Hypersthen-Syenit  aus  Norwegen,  und  0,001—0,018  gaben 
25  Proben  Granit,  Amphidot-,  Trapp-,  Basalt-,  Augit-  und  Trachyt-Gesteine 
und  die  H&Ifte  aller  untersuchten  Laven  aus  verschiedenen  Gegenden, 
ohne  dass  solche  mittelst  der  Lupe  kennbar  oder  aus  Infiltration  au  er- 
klär en  gewesen  wäre. 


209 

Man  weis«  bereit«,  dage  die  Fenergesteioe  oft  anch  Phosphor-,  Fluor-, 
Schwefel-  und  ScbwefelaraeDik- Verbindungen  enthalten. 

3)  Die  magoetiache  fiigenachafi  ist  banliger  bei  den  Geateinen, 
als  Dian  glaubt ;  nur  bei  den  Graniten  ist  sie  selten ;  aber  unter  38  Muster« 
slttckeu  von  Dioriten,  Trappen,  Basalten,  Tracliyten  und  Laven  haben  34 
auf  die  Nadel  gewirkt,  was  von  einem  kleinen  Gebalte  an  £isea- 
oxydul  und  vielleicht  von  Jitaueisen  oder  Magnetkies  abzuhängen 
«cheint.  Aber  auch  die  Mehrzahl  der  nicht  magnetischen  Gesteine  geben 
etwas  Eisenoxyd  an  kochende  Essigsaure  ab  und  werden  durch  Kalzi- 
niren  rothÜch. 

Auch  0 1  i  g  o  k  I  a  8*F  el  d  s  p  a  t  h,  bis  jetzt  nur  in  Granit-Gesteinen  Nord» 
Ewrop^9  bekannt,  hat  der  Vf.  in  einem  Syenit  der  l'o^m  und  in  mehren 
Graniten  der  ÄipH^y  der  Pffreuiem  und  WeH-fi^änkreickf  gefunden. 


W.  Kiror:  Aber  Krystall-Bildung  (EaDM.undMAAcu.  Jonm.  IMf, 
XLt  9  81—84).  Wenn  man  eine  heisa  gesättigte  Alaun-Lösung  erkalten 
l&sst,  9o  kann  man  beobachten,  dass  die  an  den  Gefäss  -  Wänden  sich 
ansetsenden  Krystalle,  die  bald  einige  Grdsse  erreichen,  kleine  als  Stäub- 
eben erscheinende  Krystalle  anziehen.  Die  angezogenen  kleinen  Kry- 
stalle  sind  Oktaeder,  und  der  anziehende  Krystall  bleibt  gleichfalls  stets 
ein  Oktaeder,  oder  wenigstens  ein  nur  durch  Abstumpfung  der  Ecken 
und  Kanten  modifizirtes.  Man  muss  hieraus  folgern  ,.-  dass  die^  Flächen 
eioea  Hrystalls  auf  andere  Krystalle,  sobald  sie  nicht  schon  so  an  Masse 
zugenommen  haben,  dass  sie  zu  schnell  in  der  Lauge  niedersinken  oder 
überhaupt  durch  die  Schwere  gehindert  werden,  sich  in  der  Flüssigkeit 
einige  Zeit  schwebend  zu  erhalten,  eine  richtende  Kraft  ausüben  niässen, 
welche,  eine  regelmässige  Auflagerung  der  als  feste  Massen  angexogenen 
Kry«talle  bedingt.  Aus  diesem  Grunde  ist  man  geuöthigt,  entweder  eine 
besondere  Kraft,  welche  diese  Anziehungen  ausübt,  anzunehmen,  oder  die 
Emcheinang  auf  (ereits  in  den  Kryatallen  thätig  erkannte  Kräfte  zurück- 
zuführen. 

Der  Vf.  hat  in  demselben  Journ.  Bd.  XL,  S.  90  die  Richtungen,  in 
welchen  sich  die  Krystalle  ansetzen  würden,  wenn  man  sich  die  elektri- 
schen Azen,  wie  man  sie  bei  einigen  Mineralien  erkannt  hat,  als  jene 
Anziehung  und  Richtung  ausübend  denkt,  mit  den  Richtungen  verglichen, 
in  welchen  sich  die  Segmente,  die  sich  auf  den  Flächen  des  Kalithonerde- 
AlauRs  und  Chrom- Alan  na  ansetzten,  vorzugsweise  ausbildeten.  Unter  der 
Vorauaaetzuugj  dass  die  Polarität  derjenigen  elektrischen  Axe,  welche  durch 
den  Mittelpunkt  der  aufliegenden  Flärhe  und  der  ihr  parallelen  geht, 
durch  Anziehung  der  Unterlage,  an  welche  der  Krystnll  gewissermaasen 
anwächst,  aufgehoben  wird,  findet  ein  Versuch,  die  Anziehung  und  Richtung 
der  sich  ansetzenden  Krystalle  der  Wirkung  dor  Elektrizität  zuzuschreiben 
keinen  Widerspruch.  Der  Vf.  hat  bei  weiteren  Versuchen  zunächst  die 
Uotersttitzung  des  Krystalls  abgeändert,  um  beobachten  zu  können,  auf 
welche  Weise  sich  die  Krystall^egmente  jetzt  auf  dem  wachsenden  Krystalle 
JAkrgaiif  1818.  14 


310 

ausbilden  wurden.  A*n  ein  Krf stall  auf  einer  Ecke  dvreh  einen  vertikalen 
Kupfer-Draht,  der  in  einem  H»lzfui>se  befestig!  and  glAbend  in  den  KrystaH 
eiugescitmolzen  war,  anterittatzt  wurde ,  setzten  sich  die  Sefcmente  aucli 
nach  einem  g;anz  andern  Systeme  als  bei  den  auf  einer  Fliehe  ruheadeu 
Krystallen  an.  In  dieaeni  Falle  ac-tzten  aie  sieb  vorzugsweise  auf  die  in 
den  beiden  vertikalen  Ebenen  liegenden  8  Kanten  und  zwar  rechtwin- 
kelig gegen  dieselben  an,  während  die  4  horizontalen  Kanten  in  ihrem 
Fort  wachsen  znrfickblieben.  Es  entstanden  bei  einem  Krystalle  an  allen 
vertikalen  Kanten  erhabene  Leisten,  welche  nnn  gegen  einander  fortrückten, 
bis  sie  sii'h  berührten.  Zugleich  erhielt  der  Krystall  eine  deutliche  Ab- 
stumpfung der  Ecken  durch  Würfel-  und  der  Kanten  durch  Rhombendode- 
kaeder-Flachen, und  beide  Modificationen  fanden  sich  nnn  ancb  an  deo  Seg- 
menten. Ausserdem  zeigten  sich  dieselben  ancb  an  allen  kleinen  Kryatailco, 
welche  sich  an  dem  Boden  des  Gefässes  noch  angesetzt  hatten*  Als 
ferner  ein  Alaun-Krystall  durch  einen  vertikal  stehenden  Kupfer-Dralit,  der 
in  die  Mitte  einer  Kante  eingeschmolzen  war,  unterstützt  und  se  grstellt 
wurde,  dass  diese  Kante  horizontal  zu  liegen  und  die  Ebene,  welche  durch 
dieselbe  und  die  gegenüberliegende  Kante  gebt,  vertikal  zu  stehen  kam, 
setzten  bich  die  Segmente  rechtwinkelig  beiderseits  auf  die  unten^titzte 
Kante  und  eben  so  auf  die  ihr  gegenüberliegende,  wodurch  also  vier 
Flachen  überdeckt  worden.  In  den  übrigen  vier  Flächen  gingen  die 
Reifen  und  die  Ha npt rieht ungen  der  Segmente  rechtwinkelig  geg^n  die- 
Jenigen  Kanten,  welche  mit  der  unterstAtzten  Kante  in  einer  Ecke  nicht 
rechtwinkelig  zusammentitiesjen. 

Bei  einigen  Versuchen  wurden  einige  FIftchen  mit  Blatt-Gold  bei  an- 
deren mit  Siegelluck  überzogen.  Anf  die  aberzogenen  FIfichen  setzten 
sich  dann  zuerst  kleine  Krystalle  ohne  Ordnung  an ,  bis  die  Ablagerung 
der  angrenzenden  freien  Flächen  sich  Ober  die  Überzüge  ein  wenig  erfiobei» 
hatte,  worauf  sich  dann  von  diesen  Erhebungen  aus  wieder  regelmässige 
Reihen  von  Segmenten,  die  bald  zusammenflössen,  über  die  ganze  Fläche 
fortsetzten  und  die  Überzuge  samnit  den  unregelmässig  darauf  abgesetzten 
-  Krystallen  überdeckten. 

Gleichfalls  beachtenswerth  scheint  dem  Vf.  die  Struktur  der  Krystalle, 
wenn  verchiedeue  Fluchen-Kombinationen  erscheinen,  zu  seyn.  Er  erhielt 
eine  Anzahl  von  Alaun-Krystallen,  welche  sehr  ausgebildete  Rhombendode- 
kaSdei'-Fläcben  nnd  Würfel- Flächen  hatten  und  auf  der  aufsitzenden  und  on- 
ebenen  Fläche  drei  sich  im  Mittelpunkte  des  Krystalls  schneidende  gerad- 
linige, etwa  Vi  Linie  breite  Strahlen  zeigten,  welche  die  sechs  Ecken 
der  Fläche,  auf  welcher  der  zur  sechsseitigen  Tafel  verkürzte  Krystall 
Tuhte,  zu  je  zwei  verbunden.  Diese  Strahlen  unterbrachen  die  gleich- 
falls etwa  V4  Linie  breiten  Einlagerungen  zwischen  denselben]  und  letz- 
tere liefen  mit  den  Seiten  der  sechseckigen  aufliegenden  Flächen  parallel. 
Die  Strahlen  hatten  genau  eine  solche  Lage,  dass,  wenn  man  3  aus  '/^ 
Linie  dicken  Brettchen  geschnittene  Quadrate  so  zusammensetzen  würd^ 
dass  sie  die  3  durch  je  4  Oktaederkanten  zn  legenden  Ebenen  aufnähmen, 
ein  Durchschnitt  dieses  Modells,   parallel  einer  Fläche  des  OkUeders  nnd 


211 

dspcii  d«n  Mklelponkt  de»  Krystalls  R^enaa  dieselbe  Flicur  bilden  mfisele. 
B«  diese  Strahlen  die  übrige  Massen« Ablag:eranK  darchsetzf en ,  so  muss 
sieb  beim  Rbombendodekaeder  des  Alauns  die  Masse  so  ablagern,  dass 
um  den  Mittelpunkt  herum  durch  Ausbildung  dreier  rechtwinkelig  zu  ein* 
ander  stehenden  Wände  zuerst  hohlQ  dreiseitige  Ecken  gebildet  wenden, 
die  sich  nachher  ausfällen. 


W.GiBBs:   Analyse   des  Mesitin^Spathes   (Poogbnd,   Annalen 
LXXiy  666  ond  667).    Vorkommen  za  Trwer^eiia  in  Piemani.    Deutliche 
Krystaile,  begleitet  Ton  krystalltsirtem  Dolomit  und  Bergkrystail.    Gehalt: 
Eisen-Oxydni    .     .     .     26,61 
Talkerde     ....    27,  la 
Kalkerde     ....      0,22 
Kohlensaure    .     .     .    46,05 

Mangan Spur 

Formel : 

sAg  C  +  *e  C. 


RuD.  Rhodius:   Zerlegung   des  Ehiits  von  BM  bei  Linv  am 
Met»  (Wohl,   und  LmsiG  Annal,  LXily   372   IT.).     Begleitet  von    Quarz 
und    Chalcedon.     Olivengrun   ins    Schwäraliche.     Bruch   uneben.     Eigen - 
schwere  =  4,27.    Zeigt  auf  Roblen  vor  dem  Löthrohr  dasselbe  Verhalten, 
wie  der  Phosphorchaldt  von  RheinireiUaeh*    Ergebniss  der  Analyse  i 
Kupferoxyd  ....     63,1 
Phosphorsftnre        .     .     28,9 
Wasser    ....  7,3 

09,3 

Formel : 

4CuO,  PO5  +  2  aq. 

BsATaiBa's  Zerlegung  des  krystallisirten  Libethenits  von  LdMhm 
stimme  damit  voUkemmen  fibereinj  es  dorfite  demnach  ein  und  das  nän« 
liehe  Mineral  mit  verschiedenen  Namen  bezeichnet  worden  seyn.  Den 
Ehlit  von  Tagilsk  <I)  analysirte  Hbumabh  und  ienen  von  Vimekerg  (II> 
Bbrobhan.    Sie  fanden  : 

a)  (H) 

Knpferoxyd     .     .     .     66,86  .  66,999 

Phosphorsdure     ••    23,14  .  24,931 

Wasser 10,00  ,  9,068 


14 


212 

Havbs:  Zerleg^ung^  des  borBaaren  Kalkes  o4ev  Bor o-Kal- 
zits  (Dana  Mineralo$y  ^  Z48).  Dieses  bei  Iptipte  in  S6d'AmeHkti  ift 
aarien  weishfu  Nadeln  aus  dem  Boden  witternde  SaU  entb&it: 

Kalkerde 18,80 

Borsäure 46,11 

Wasser 35,0» 

100,00, 
Formel : 

Ca  H«  +  «  ft. 


ScHNABBf.,  GiBBs  und  Monhbim:  Analysen  von  Kalkspathen 
(Rammblsbkrg's  Handwerterb.  Suppt,  Jtty  61  und  62).  Schnabbl  zerlegte 
den  Doppelspath  von  Brüon  in  WesiphaleH  (I),  Gibbs  den  Kalkspath  ans 
den  Galmfi-Gruben  von  Oikuen  (II),  MorfHEm  fenen  ans  den  Drnsen  des 
Galmeies.von  Aiienberg  bei  Aachen, 


(I) 

(II) 

(III) 

(IV) 

Kalkerde    . 

.     55,30     . 

60,756     . 

CuTj  89,27     , 

89,5ff 

Talkerde    . 

.       0,13     . 

4^n     4,074     . 

teC     9,31     . 

8,23 

Kohlensfiure 

.     43,52     . 

Ittg    0,840     . 

inC     1,64     . 

1,01 

Wasser 

.       1,07     . 

te      0,512     . 

«nÖ     -       . 

0,69 

C      43,809     . 
100,000 

gi          ~       . 
100,22 

0,18 

100,02 

Karstek  :  Analyse  des  Martins! ts  ißerlin.  Monats -Ber.  1845^ 
245).  Ein  mit  jenem  Namen  belegtes  Salz  aus  dem  Steinsalz-Lager  von 
Slafsfurth  enthält: 

Chlor-Natnum 90,98 

schwefelsaure  l^alkerde      .      9,02 
100,00. 


Hatbs:  Analyse  eines  Magnesia-Alauns,  des  sogenaanteii 
Pickeringits    (Sillim.  American  Jomm,  XLVit ,   360).    In  SM-Perm 
finden  sich  auf  der  If  tn^tfe-Ebene  mit  borsaurem  Kalk,  Glaubersalz  u.  s.  w« 
Massen  eines  faserigen  Salzes  von  folgender  ZasamBMnsetxnng : 
Schwefelsäure    ......    36,322 

Tbonerde 12,130 

Talkerde    ........      4,682 

Eisen-  und  Mangan-Oxydul  0,430 

Ralkerde 0,126 

Salzsäure 0,604 

Wasser 45,450 

99,744. 


213 

Pormd  =  Äg  S  +  Xl  S«  +  22  fi.  —  Wenn  Alaon  -  Arten ,  sagt 
Berzbi.iüs'*,  oktaedriscbe  Formen  haben,  so  enthalten  sie  24  Atome  Wasser. 
Da  man  jedoch  weis^,  dass  dieselben  unter  gegebenen  Umständen  gewisse 
Mengen  Wassers  verlieren  können,  so  kann  bei  Magnesia- Alaun  von  Ifui- 
fue  der  veränderte  Wasser-Gehalt  mit  der  faserigen  Form  zusammenhängen. 
Ein  von  Stromsybr  untersuchter  Afrikanischer  Magnesia  -Alaon,  der  übri- 
gens zu  einem  Drittheil  aus  Mangan-Oxydnl-Alaun  bestand,  enthält  45,74 
Ptoxent  Wasser. 


B.  SiLUMAif  und  A.  DfiLBsm:  Asalfse  4c«  Haydeoits  vom  BiUH- 
tmare  in  den  VsreMjfim^  SimtUem  (Daiu  S^ßH,  cf  Min.  b,  SMS  mU  617  > 
lUü.  9e%mi,  XXV  ^  t07^  und  Raiimblbbriiq's  Handwörterbuch,  ///.  ;Sif|i|r/. 
55).  Eigenacbwere  =s  2,125  nach  Dblbbsb,  2,130  bis  2,265  nach 
SiLUHAir.  Gibt  im  Kolben  Wasser.  Vor  dem  Lothrobr  schmilzt  das 
Mineral  schwierig  und  ßrbt  die  äussere  Flamme  violett.  Gelatinirt  mit 
Chlor  -  Wasaerstoff  -  Säure  (Dblsssb);  wird  von  Schwefelsäure  ohne 
Gallert -.Bildung  partiell  au%eldsl;  beim  Erkalten  scheiden  sich  Alaua- 
Kryslalle  ab  (Sji4j«aii>.    Ergebnisee  der  Analyse  nach: 


SlLMMAK. 

Delissm. 

Kieselsäure    .    . 
Thenerdo  *    •    . 
Eisenozydul  •     • 
Kalkcrde    .    .    . 
Talkerde    .    .    . 

.     56,831     • 
.     12,345 
.       8,035  (  ' 
.       8,419     . 
3,960     • 

.     49,5 
.     23,5 

•  %1 

•  """ 

Kali 

Wasser.    .    .    . 

.       2,388     . 

.       8,905     : 

.       0,6 

100,883  99,2 

Der  gaBzIiebe  Mangel  an  Übereinstimmung  in  diesen  Versuchen  ge- 
stattet keinen  Scfaluss  auf  die  diemische  Natur  des  Hajdeirits.  Die  von 
SiLLiMAif  untersuchte  Substanz,  durch  den  grossen  Gehalt  von  Eisen  nnd 
den  von  Talkerde  als  ein  Zeel  ith  merkw  Ardig,  gibt,  wenn  man  jenes  beider 
gelbliehen  Farbe  des  Minerals  als  Oxyd  annimmt,  nngeOhr  den  Ausdruck  : 

(6a,  Iffg,  K)  Sfi  -f  <Sl,  ?e)  5i«  +  3  *, 
welcher  in  Betreff  des  Sättigongs-Verbältnlsses  auch  für  einige  Cbabasie'n 
gilt,  mit  dem  Unterschiede,  dass  diese  6  A  enthalten. 

Dblbssb  untersuchte  eine  mit  etwas  Beaumontit  (Heulandit)  ge- 
mengte Probe ,  die  uberdiess  theil  weise  zersetzt  war.  Das  Eisen  ist 
seiner  Angabe  nach  als  Oxydul  vorhanden.  Er  stellt  die  Vermuthung  auf, 
die  Substanz  sey  vielleicht  nichts,  als  veränderte  Chabasie. 

«    Jaltfctbericht  XXV,  394. 


214 

FouRifBT:  DachtrSgliche  BemerkuDgen  gn  den  Aafsatzea 
über  die  Kies elerde<Abla gerungen  in  den  Departements  Paiy. 
de-Dome  und  Ardeche  {ßxir.  d.  Ann,  de  h  Soe.  il.  d^^grieuU,  de  tr^oi»). 
DuFAKMor  sagt^:  die  Analogie  mit  dem  /Wifufi^cAen  Kiesel« in ter  brachte 
FouRNBT'N  auf  die  Vermutbung,  das«  die  Kieselerde  von  Ranieu  und  Ceyesmi 
als  gelatinöser  Absatz  aus  Mineral- Wasser  der  Auvergne  zu  betrachten  sey. 
Mikroskopische  Untersuchungen  haben  indessen  gezeigt^  dass  jene  Ablage- 
rungen die  nfimlieben  Infusorien  enthalten,  welche  durch  Ehrbicbjsag  im 
Polirschiefer  von  Bitin  nachgewiesen  worden.  Daraus  ergibt  sich ,  dass 
von  Quellen-Absätzen  nicht  die  Rede  seyn  kann :  sie  gehdren  vielmehr  dem 
oberen  TertiSr-Gebiete  der  Auoergme  an.  —  Diese  Behauptung  OcjFttBifov's 
steht  Jedoch  im  offenbarsten  Widerspruche  mit  der  Thalsaehe.  Euaiav- 
BERG  schrieb  in  dieser  Beziehung  an  Fourhbt:  die  eririhofe  Kieselerde  be- 
steht aus  Sttsswassei*  -  Infusorien ;  i«ie  enthalt  nur  eine  ihr  eigeoth^lBiliebe 
Gattung,  und  diese  wurde  selbst  seitdem  in  der  Nthe  von  Beriim  nacbge» 
wiesen,    wo    sie   gleich    allen    tibrigen    lebend    vorkommt. 

In  einem  Vortrage  in  der  Berliner  Wticsensehafta  •  Akademie  hatte 
Ehrbkbkrg  gesagt !  die  Kieselerde^ Ablagerung  von  CeyvMl  enthAlt  ungeflhr 
zwanzig  Infusorien-Arten.  Der  KohSKions-l^stand  der  Masfte,  ihre  beinahe 
weisse  Farbe,  der  Bestand  und  das  Vorherrselien  von  Synedra  capi- 
tata, so  wie  von  S.  n  1  n  a  verleihen  derselben  grosse  Ähnlichkeit  mit  dem 
Bergmehl  von  Sania-Fiora  in  Toeeane,  8ie  macht  sich  uberdiess  besonders 
interessant  durch  die  Anwesenheit  von  Gomphonema  augnr,  welche 
Art  bis  Jetzt  zu  Heai-dei^M&nte  in  Mexiko  nachgewiesen  worden.  —  Der 
Umstand,  dass  simmtliche  vorhandenen  Infusorien-Ckttnngen  noch  lebend 
vorkommen,  rede  ohne  Zweifel  für  Foorrbt's  frühere  Ansicht,  nämlich 
dass  das  Vorkommen  bei  Ceyeeai  unserer  Zeitscheide  angehört.  Im  Gegen- 
theil  Hesse  sich  nicht  leicht  einsehen ,  wie  ein  kleiner  Sumpf  mit  onzu- 
sammenhSugendem  Boden  —  denn  es  besteht  derselbe  ans  sehr  fein  zer- 
theillem  Kicsel-Mefal  —  so  viel  Danerhaftigkeit  gehabt  hftbf n  k6nne ,  um 
in  eine  der  unserigen  so  weit  vorangehende  Epoche  hiaan&Qreiehen. 
Ufitte  derselbe  den  zerstörenden  Ereignissen  io  der  Dilnvial-ZeiC  und  allen 
mehr  und  weniger  gewalttbatigen  Katastrophen  der  Vulkane,  den  ErscbuttOr 
rangen  und  Emporhebongen ,  die  solche  begleiteten,  sn  widentchett  ver- 
mocht?  —  —  Als  der  Vf.  von  den  „Tripel''- Ablagerungen  des  Meni 
Ckarrag  handelte,  so  wie  von  Jenen  bei  Bariree  und  Oreyeeeiliee^  hat 
derselbe  bereits  darauf  hingewiesen,  dass  das  Plateau  des  mittlen  Frmmk* 
reiche  mehre  Terti&r- Formationen  besitzt,  welche  noch  nicht  zureichend 
erforscht  worden»  Um  die  Behauptung  des  höheren  Alters  derselben  su 
begründen,  .«stützte  sich  F.  auf  die  Überlagerung  durch  Basalte,  so  wie 
auf  Zerstückelungen  durch  die  Diluvial  -  Katastrophe  hervorgerufen.  Es 
konnte  mithin  von  keinem  Irrthum  hinsichtlich  des  Verschiedenartigen  der 
Lagerungs  -  Verhältnisse  die  Bede  sejn.     Ehrbrbbro  fand  die  ihm  mitge- 


•     In  »einer  Miuerulvifle  IL  114. 


na 

^eHbalHm  Mmitcr  voa  Mümi'Ckmrrmy^  vm  BartrM  und  von  Oretf99eiUe8 
•dir  reicb  au  Infusorien.  Es  bestehen  die  drei  Ablagerung^«!  IiauptsScUicb 
•im  GnJlionclla  und  Discople«,  wie  der  Poliracbiefer  bei  Biiin  vor- 
SDgsweine  ans  G.  ,d  i  8 1  a  n  8  zusammengesetzt  ist  Eine  fihnliclie  Masse, 
von  Diseoplea   Graeea  gebildet^  wird  in  OrSnlmd  getroffen  u.  s.  w« 


HAiDmoBn:  über  den  von  Üjoiel  he\  Skolsehau  in  ScMeHen  ent- 
deckten scbwef elsanren  Strontian  {Österreich,  Blätter  f.  Lit. 
1847,  186,  738).  Der  Kalkstein ,  in  welebem  sieh  der  schwefelsaure 
Strontian  findet,  ist  ein  Aggregat  von  Korallen -Fragmenten  und  von  mehr 
ond  weniger  kenntlichen  Broebstiicken  und  Resten  von  Ostreen,  Anmo- 
niten  u.  s.  w.  Er  unschliesst  grdssere  Höhlungen,  oft  mehre  Zoll  im 
Durchmesser,  von  Kalkspath  ansgefnilt  Eine  derselben  enthSIt  eine 
Masse  schwefelsauren  Strontians,  ganz  ähnlich  der  unter  analogen  Ver- 
hältnissen in  Korallen-Resten  vorkommend^  Varietät  au«  dem  Kalkstein  der 
SeUser-Alpe.  Auch  kohlensaurer  Strontian  ist  als  Begleiter  gefun- 
den worden. 


W.  GiBBs:  Analyse  eines  Zirkons  aus  lAtehfieli  imÜfaine,  Nord- 
Amerika  (PoGGEPiD«  Ann.  LXXi ,  559  u.  s.  w.).  Der  zerlegte  Zirkon  war 
lichte-braun  von  Farbe,  in  kleinen  Stöcken  durchsichtig  und  seine  Eigen- 
acbwcre  betrug  =r  4,7:  Durfte  man  annehmen,  die  bei  der  Analyse  er- 
haltene Kieselerde  ond  Zirkonerde  wären  rein,  so  wurde  die  Znsammeu- 
aetznng  seyn  : 

Kieselerde 46,03 

Zirkonerde 56,10 

102,13 
(Kieselerde  und  Zirkonerde  wurden  nun  einer  weiteren  Prüfung  unter- 
worfeu,  deren  Ergebnisse  in  der  Urschrift  nachzusehen  sind.) 


Derselbe:  Zerlegnng  eines  Kobalt  •  haltigen  Brann- 
spathes  (a.  a.  O.  361  ff.).  Vorkommen  mit  Quarz,  brauner  Blende  «ad 
Bleiglanz  auf  den  Gängen  zu  Prmibram  in  Böhmen,  Derb ,  {cdoch  so 
grobkörnig,  dass  sich  die  etwas  gebogenen  rhomboedrischen  Spaltungs- 
Fiächen  deutlich  erkennen  lassen.  KarmoisinroUu  Spec  Gewicht  =  2,9S1. 
Ergebniss : 


Kalkerde     .     . 

.     .     31,72 

Talkerde      .    . 

.     .     16,63 

Kobaltoxyd      . 

.     .       6,17 

Eisenoxydul     . 

.     .       1,36 

Kohlensäure    . 

.     .     45,12 

216 

Die  ZogammensetsaBg  Ist  In  so  ferne  interessant »  als  im  Mineral  der 
Kobalt  als  neutrales  kohleusaares  Ksbait  -  Oxyd ,  Co  C,  entliatten  ist,  das 
i^unstlicli  eben  so  wenig  wie  das  neutrale  kohlensaure  Eisenoxydal  und 
Zinkoxjrd  darg*e8tellt  worden. 


Bbruft:  Zerlegung  von  Orthiten  ans  der  Nftbe  von  Slockhohn 
(dfhersijfi  vf  VeL  Aead.  Fork, ,  1/,  86  >>  Bbrxbuus  Jahresber.  XXVi^ 
368  IT.).  Der  eine  Orthit  (I)  von  Djnrgardberge  hatte  eine  Eigenschwere 
von  3,41,  dos  spez.  Gew.  des  andern  (II)  vom  KulUerge  bei  C7ae#  be- 
trug 2,88. 

(l)  (U) 

Kieselsäure 33,05  .  .  27,5i) 

Thonerdo .     l^O  •  •  16,14 

Eisenoxydul 16,64  .  .  16,01 

Cer-  und  Lanthan-Oxyd      .     20,55  .  .  11,76 

Kalkerde.     .,/...     10,18  .  .      2,28 

Yttererde 1,18  .  .      2,12 

Talkerde  und  Manganoxyd        1,58  .  •      4,04 

Glfih.Verlust      ....     .       1,24  .  .       1,65 

09,71 


HsRMAif:  Zusammensets  nn  g  d  es  Steatitsans  dem  Bruebe  der 
8ddsehim§kqfa  Oara  im  Distrikte  SUOouH  (Erdm.  und  March.  Journ. 
XLy  17  ff.).  Das  Mineral,  nesterweise  im  Talksehiefer  vorkommend^ 
wnrde  bisher  für  Talk  gebalten.  Es  bildet  Nieren  -  förmige  Blassen, 
die  auf  ihrer  Oberfläehe  mit  Xanthopbyllit  und  Magneteisen  bedeckt 
sind;  auch  kommt  die  Substanz  in  Pseudomorphose  nach  Granit-  und 
Epidot-  (?)  Gestalten  vor.  Grünlich  ins  Graue;  matt;  an  den  Kanten 
durchscheinend ;  splitterig  im  Bruche.  Nicht  an  der  Zunge  hängend. 
Weich ;  lässt  sich  mit  dem  Mefiser  leicht  schneiden.  Eigenschwere  =  2,50. 
Grössere  Stucke  verändern  sich  im  Kolben  beim  Erhitzen  gar  nicht  und 
geben  aueh  kein  Wasser.  In  der  Zange  erhitzt  werden  Splitter  an  den 
Kanten  weiss,  ohne  zu  schmelzen.  Mit  Kobalt -Solution  gebrannt  färbt 
sieb  der  Steatit  unrein  violblau.  Das  Verhalten  gegen  Fldsse  ist  das  be* 
kannte  des  Steatits.     Gehalt: 

Kieselerde 25,60 

Thonerde 22,21 

Eisen  oxyd 5,00 

Tolkerde     .     * 30,96 

Wasser 13,43 

Ungeidstes  und  Magoeteisen  2,25 

99,45 
Hieraus  folgt  die  Fonnel : 

M&3  Si  -f  2  Xl  Si  +  3  lÖg  fi,. 


217 

V.  Kobbll;  Analyse  des   Brandisits*    (Östenraehisdie  BUUier 
lar  IM.  u.  8.  w.y  1847^  No.  IIO,  S.  440). 

Kif  seierde 20,00 

Thonerde 43,32 

Eisenoxyd 3,60 

Talkerde 26,01 

Kalkerde 4,00 

Kali .  0,57 

Wasser 3,60 

JT""'^"' ^Spuren. 

Knpferoxyd J     "^ 

und  in  verwitterten  Stücken  Spuren  von  Chlor. 


Haipinobr:  über  Alaun*  Kryatalle  iÖ^i&rreich.  Blatter  f.  Lit. 
1847^  I7ßy  §95)»  DiircfatDr.  H.  JoagPAif  in.  Saarkrüeken  erhaltene  Alaun- 
Kryatalle  dienten  als  Erläuterung*  einer  Abhandlung*  über  den  Wiederer- 
satz verstämmelter  Krystalle  als  Beitrag  zur  näheren  Kenntuiss  dieser 
Individuen  und  zu  ihrer  yerg;Ieichnng  mit  denen  der  organischen  Natur  ^, 
Trefflich  ausgebildete  Oktaeder  von  weissem  Kali-Alaun  und  rothem  Cbrom- 
Alaun  —  eigeotlicb  einem  Gemenge  von  Chrom-Alaun  mit  Thonerde-Alaun  — 
ferner  Oktaeder,  die  halb  hinweg  geschnitten  und  sodann  wieder  in  die  Auf- 
lösung gehängt  waren,  endlich  halbe  von  einer  Würfel  -  Fläche  (dünne 
pyramidale  Schnitte)  begrenzte  Oktaeder,  von  Chrom-Alaun,  durch  späteren 
Anwuchs  von  Thonerde-Alaun  wieder  zum  vollständigen  Oktaeder  ergänzt. 
Die  Krystalle  sind  sehr  schon  gelungen ,  und  allerdings  ist  es  auf  den 
ersten  Blick  höchst  überraschend,  dass  auf  einem  halben  Krystall  während 
des  Fortwaclisens  sich  wieder  eine  vollständige  regelmässige  oktacdrische 
Form  bildet  Jordan  verglich  den  Krystall  mit  organischen  Körpern. 
Während  er  von  der  AaisTOTBL'scfaett  Definition  von  „Seele**  ausgeht ,  nach 
welcher  sie  „das  erste  Thätige  des  Natur-Körpers  sey,  der  nadi  Möglich- 
keit Leben  hat**,  reiht  sich  allerdings  unter  einem  sehr  weilen  Begriff  das 
unorganische  Individuum  ans  organische.  Indessen  hat  schon  Liebig  auf  die 
Unterschiede  aufmerksam  gemacht,  welche  sich  auch  für  die  Erklärung  von 
Ergänzung  nach  Jordan's  Versuchen  aus  dem  allgemein  angenommenen  Ge- 
setze der  Anziehung  der  kleinsten  Krystall-Theilchen  herleiten  lassen.  In 
Beziehung  hierauf  machte  Jordan  neue  Versuche.  Namentlich  wurde  ein 
halbes  Alaun  -  Oktaeder  so  in  eine  Lösung  gehängt ,  dass  die  Spitze  zu 
nnterst,  der  der  Würfel-Fläche  parallele  Schnitt  durch  den  Mittelpunkt  zu 
Oberst  lag.  Die  Ergänzung  durch  den  Fortschritt  der  Krystallisation  gab 
nichts  desto  weniger   ein  vollkommenes  Oktaeder  ^   dessen  Mittelpunkt  im 


*    So  «annte  der  Entdeeker,  Libbcxbr  In  Iitii«6nfcJlr,  dts  Mineral;   von  BaBiTnAvrr 
wurde  es  al«  DIsterrit  bexeiohnet. 

••    MÜLLER*«  Archiv  für  Anatomie  and  Physiologie,  1842,  S.  47  IT. 


218 

Krystall  mit  dem  Mittelponkt  der  Vetvtiimmehiiig9 -Fläche  ubereintfimmt 
HAimi^GBR'fv  8clieii\t  es  sehr  wunechenswerlh,  ancb  Jene  ThatMche  auf  die 
g^e^öhnlichen  Vorstellung^en  des  Herpang^s  bei  der  Krjrstallinniu^  zu- 
rückzuführen. Er  macht  darauf  aufmerksam ,  dass ,  weno  die  Auflösung 
Oktaeder  gibt,  sie  nothwendig  ganz  anders  auf  der  sdion  gebildeten 
Oktaeder- Fl&rhe  als  auf  der  durch  Hinwegschneiden  gebildeten  Würfel- 
Fläche  Krystall -Seblehten  ablagern  milsse*  Auf  der  Oktaeder  -  Fläclie 
legt  sich  die  Schichte  mit  gewisser  Dicke  senkrecht  auf  die  Flache 
in  der  Richtung  der  rhomboedrischen  Axe  ab,  auf  der  Hexaeder  -  Fliehe ' 
aber  wächst  der  Krystall  im  Durchschnitte  gezeichnet  zugleich  nach  zwei 
schiefen  auf  der  Fläche  stehenden  Richtungen,  die  in  einer  mittlen 
Richtung,  der  pyramidalen  Axe  entsprechend,  zusanmensehlienen.  Die 
rhomboedrische  und  die  pyramidale  Axe  verlialten  sich  aber  wie  1 :  v^3, 
es  muss  daher  auch  die  Ergänzung  in  gleichem  Verhältnisse  viel  rascher 
geschehen,  als  das  Anwachsen  auf  der  schon  fertigen  Oktaeder -Fläche, 
selbst  wenn  die  oberen  Schichten  der  Auflösung  weniger  gesättiget  waren, 
als  die  unteren,  wenn  sie  nur  dberfaavpt  so  reidh  ist,  dass  sie  Krystall* 
Theilchen  absetzen  kann. 


Haidingbr:  über  Th.  Sciiebrer's  Aspasiolith  {Ösier.  Blatt,  für 
Lit.  1S46y  151,  117d).  H.  betrachtet  in  Übereinstimmung  mit  seinen  eigenen 
früheren  Arbeiten,  Beobachtungen  und  Ansichten  den  Aspasiolith  als  psen- 
doraorph  nach  Cordierit  gebildet,  vorzüglich  mit  Beziehung  auf  die  Angabe 
Schbrrbr's  und  den  gänzlich  amorphen  Zustand  des  ersten ,  indem  doch 
isomorphe  Korper,  die  man  vergleichen  will,  beide  krystatlinisch  seyn 
mu8.<)en.  Indessen  erscheint  das  von  Scbbbrbr  aufgestellte  Gesetz  als 
höchst  wichtig,  wenn  es  in  der  Geschichte  des  Metamorphismus  der  Erd- 
und  Gestein-Schichten  als  einer  der  bereits  gewonnenen  festen  Punkte  be- 
trachtet wird.  An  die  Stelle  von  5,15  Proz.  Talkerde  treten  6,73  Proz. 
Wasser.  Chemiker  gehen  oft  bei  Beurtheilung  von  Analysen  aus  theo- 
retischen Standpunkten  über  in  ziemlich  bedeutender  Menge  vorhan- 
dene Mischungs  - Theile  gleichgultg  hinweg,  während  Geologen  es 
nicht  so  leicht  nehmen  dürfen.  Letzte  benutzen  nämlich  die  An- 
wendung chemischer  Kenntniss  zur  Erweiterung  ihrer  Wissen- 
schaft. So  geht  hier  auch  Kalkerde  verloren,  und  es  tritt  Eisenoxy- 
dul  neu  auf*.     Vorzüglich   ist  Diens    auffallend,    wenn    man   den  rela- 


*    Wir  erinaera  an  die  ErgabnlMe  vergleichender  Analysen : 


Cordierit.  AspaaioHth. 

KlMelerde  .    . 

.    50,44    .    50,40 

Tlaonerde    .    . 

.    51,93    .    32,38 

Talkerde     .     . 

.    I?,76    .      8,01 

Kallierde    .    . 

.      1,12    .    Spur. 

Elsenoxydnl     . 

.      0,96    .     2,34 

Manganoxydul 

.    Spur    .    Spnr. 

WaaMr       .    . 

.      1,01    *     6,7i 

21!» 

tivcB,  «bsolote  Gewichte  sobttiUiirt.  In  jedem  Felle  muM  men  fär  die 
Bildong*  der  swei  Substanzen,  dee  Cordierite  und  Aspasioliths,  zwei 
Perioden  onnehinen ;  auf  der  Höhe  der  ersten ,  der  Cordierit-Periode  ,  war 
die  Vollendung^  der  Curdiorit^Krysiidle  am  weitesten  gediehen.  Kanten  und 
Ecken  am  sobftrfsten  ausgebildet,  von  denen  später  die  Änderung  zn 
Aspasiolitb  begann.  Wahrend  der  ersten  Periode  wurden  die  in  tieferer 
Stellung  befindlichen  Gesteine  gftnzlieh  vom  Wasser  befreit,  in  der  späteren 
bdheren  wurde  wieder  Wasser  hineingepresst.  — -  Im  Allgemeinen 
erinnert  H.  an  die  von  ihm  früher  aufgestellte  Erklärung  der  Pseudumor* 
pbosen  durch  einen  Get^ine  durchdringenden  Strom,  welcher  einige  Be- 
atandtheile  mit  sich  bringt,  andere  hinwegfuhrt,  so  dass  die  Substanz  der 
Psendomorphose  wie  auf  einem  Filter  zurdckbleibt*  Handstäcke  in  Samm- 
lungen aufbewahrt  beweisen  eine  lange  Gknchicfate.  So  sind  die  blasigen 
Basalt -artigen  Gesteine  ursprfinglicb  durch  vulkanische  Thätigkeit  ge- 
schnolneiC.  Als  sie  noch  unter  höherer  Spannung  waren,  krystallisirten  die 
Aogtte*  So  wie  die  Eruption  geeobieht ,  lässt  die  Spannung  nadi ,  die 
Masse  wird  blasig,  Augit-  und  Leozit^Krystalle  werden  oft  gebildet  aus- 
geworfen. Unter  Wasser  abgesetzt  geht  nun  die  Bildung  verschiedener 
Mineral-Spezies  in  den  Blaseniänmen  an»  to  von  Kalkspalh,  Zeoüth,  Chalc^ 
don.  Die  Grundmasse  ist  dureJb  Scbmelznng  aafgesehlosaen.  Lava  nimmt 
selbst  Wasser  auf  und  wird  zu  Basalt.  Basalt,  Phonolith,  im:.  Wasser 
eingepresst,  während  andere  Bestandtheile  verschwinden,  geben  Eisenthon, 
Bol,  Wecke.  In  entgegengesetzter  Richtung  nimmt  Phonolith  die  Eigen« 
Schäften  des  Trachytes  an.  Ehubnberg  fand  im  Bimssteine  Infusorien^ 
Panzer;  sie  sind  nur  gefrittet,  der  Obsidian  geschmolzen.  In  dem  Wasser 
krystallisiren  die  verschiedenen  Feldspatbe  mit  mancherlei  alkalischen 
Basen, Glimmer,  Aogit,  Hornblende;  durch  Sphärulith-Ausscbeidung  gehen 
Perlsteine  in  Tracbyt  -  Porphyr  über.  Der  Augit  des  Basaltes  und  Mela- 
phyrs  wird  im  Uralit  -  Porphyr  zu  Hornblende. 

Bei  einem  kurzlich  in  Tffrai  aufgefundenen  „krystallisirten  Asbest"  ist 
der  Augit  durch  den  Uralit  hindurch  zu  Asbest  geworden,  aber  die  Grund« 
messe  besteht  ans  einem  Gemenge  von  Epidot  und  Asbest  mit  Kalk« 
npath.  Diese  Varietäten  untereinander  bilden  einen  unbezweifelbafteo 
Übergang  in  der  Zeit  und  lassen  drei  Perioden  unterscheiden  t  Aogit-, 
Dralit-  und  Epid  ot- Periode.  Hornblende  reicht  durch  beide  letzten 
Perioden  hindurch. 


B.     Geologie  und  Geognosie. 

d*Ajichuc  und  ve  Ybrhbck. :  Durchschnitt  des  Pagnolis- 
Berges  zu  CVri/  bis  Tariijiny  im  Ot#e-Depart.  (BuÜet.  geol,  b.  ii, 
334  ect.).  Man  trifft  hier  auf  15  Stunden  in  der  Runde  um  Purt«  die 
vollständigste  Reihe  der  Tertiär-Lagen;  die  sechs  Gruppen  sind  ganz  deut- 


2t0 

lieh  entiHekelt  Der  CKpfel  des  PagMit4-Ber^eBy  im  nord6ttlidien  Ttieil 
des  Hallate'WtLldea,  wovon  er  der  erhabcnnte  Punkt  ist,  besteht  ans  Men- 
li^re  oder  aas  dem  ober n  Susswasser ^Kalic  mit  Ohara  medica^lnuta. 
Seine  Miohti^cit  betr2g^  ung^efahr  6  Meter,  darunter  foi^  der  obere  Sand. 
Am  icleinen  Hiig;el,  welcher  den  Weiler  und  das  Schloss  von  SaM-Ckri- 
9tophe  überrajct,  sieht  man  über  dem  Sand  weisse,  g^rane  oder  {^nSnfiehe 
sandige  Mergel  voll  von  Muscheln  und  eine  sehr  dtone  braune  oolitlii- 
sehe  Lage.  Im  sandigen  Mergel  kommen  mehre  Cerithien  vor,  eine 
Natica,  ein  Cyclo  Stoma  und  eine  Gjrreaa.  Es  durfte  Diese  in  dem 
erwähnten  Theile  des  Beckens  die  einzige  örtliehkeit  sejm,  wo  eine  Lage 
mit  Musehein  onmittelbar  nnter-  dem  obern  Sand  naehg^ewiesen  wird. 
Weiter  abwftrts  folgen  Mergel  und  der  den  Gyps  überlagernde  Thon 
(der  Gyps  selbst  wird  hier  vermisst),  sodann  weisser  mergeliger  Kalk  mit 
Lymnaea  longiscata,  Planorbis  rotnndatos  und  Paludina 
pnsilla;  beide  Siisswasser  -  Gebilde  haben  eUva  40  Meter  Rn«»Jitigkeit. 
Mittler  Sund  und  Sandstein  setzen  die  Basis  aller  Hfigel  des  Waldes  zu- 
sammen, welche  auf  einem  Grobkalk-Piateau  ruhen.  Dieses  steigt  attmih- 
lich  gegen  N.  an.  Wo  beide  Gruppen  sieh  verbinden,  findet  man  sandige, 
graulich -blaue  Glaueonie-Mergel ;  sie  scheinen  die  Mergel  des  Grobkalkes 
theitwäse  zu  vertreten  und  diese  dem  hoher  liegenden  Sande  zu  verbin- 
den.  Im  steilen  Gehinge,  an  dem  nach  OeU  hinabrabrenden  Wegt,  zeigen 
sich  von  oben  nach  unten: 

Kalk  von  sehr  geringer  Festigkeit 8™  ,00 

Kalk  in   mächtigen  Lagen   voll  von  Corbis   pectunculus 

Lucina  variabilis  o,  s.  w 6i",00 

Grobkalk  (calcaire  grossier   subschistoide)    .     .     .  CBjTO 

Gelblicher  sandiger  Kalk 5™  ,00 

Kalkiger  Mergel  und  Sandstein,  oder  sandiger  Kalk  .  .  .  4i",00 
Gröbere    Glauconie    und    graue    oder    gelbe    kalkhaltige 

Gl  auconi  c -Sandsteine 8™ ,00 

Sand  ohne  Muscheln 1™,00 

Eisenschüssiger  Kalk  -  haltiger  Sand ,   führt  in    grosser  Menge 

Turritellaimbricataria 2i",00 

Eisenscliüssiger  Sand  mit  Adern  von  erdigem  posphorsaurem 

Kalk 10«  ,00 

Dieser  Stock  setzt  bis  zum  Flusse  fort,  dessen  steilen  Ufer  das  Niveau 
der  Braunkohlen  nicht  zu  erreidien  scheinen« 

In  diesem  Durchschnitte  weichen  die  Merkmale  des  Grobkalkes  ziem- 
lich ab  von  jenem,  den  man  drei  Stunden  weiter  gegen  N.  sieht,  beim 
Hinabsteigen  von  dem  lia//«le  -  Walde  nach  Ponl  -  Sainte  -  Kaxenee.  Hier 
zeigen  sich  die  Bänke  sehr  mächtig,  Steinkerne  von  Cerithium  gigan- 
teum  kommen  häufig  vor,  während  sie  bei  Creii  selten  seyn  oder  ganz 
fehlen  durften.  —  Der  Einschnitt  des  Eisenbahn -Weges,  Cr^ii  gegenüber, 
ist  in  den  neuen  Allnvionen  des  Thtiles  eiÖffiict.  Nachdem  man  die  Strasse 
von  Clermont  überschritten,  gelaugt  man  zu  dem  vorbin  erwähnten  gelben 


nt 

Sande.  Er  wMiit  hier  bald  xn  einer  Mfichtigkeit  von  3»  ,25  an.  Z<*r« 
broeliene  Muscheln  nod  kleine,  wenig  abgerundete  Fraipnente  des  untern 
Grobkalfce«  linden  sieb  bin  und  wieder  darin.  Ehe  Manehy  •  Saini » Elo^ 
erreicht  wird,  erscheint  anf  der  linken  steilen  Abdadbung,  auf  einer  Strecke 
von  uBgeßhr  135  Metern  und  vier  M.  mächtig,  «ine  Ablagerung  ziemlich 
ibniich  solchen,  wie  ^ie  im  Gründe  von  S&mpfen  vorkommen:  eine  graue 
oder  gelbliche,  braun  gestreifte  Masse  mit  Land-  und  Sdsswasser-Muscheltti 
wie  diese  beufiges  Tages  noch  in  der  Gegend  leben,  Lymnaea  palu* 
Stria  rar.  ^,  L.ovata,  Planorbis  marginatus  undPl.  vortex?, 
PaludinaimpnrajNeritina  flnviatilis, Helix  nemoraliit,  U.  bis-* 
pi  d  a  und  H.  r  ot  u  n  da  ta.  Unterhalb  steht  eine  Art  sandigen  Tuff-ähnlichen 
Kalkes  an^  welcher  die  nämlichen  fossilen  Keste  umschlie^st  und  ausser- 
dem kleine  Rolfstficke  von  Grobkalk.  Es  bedeckt  letztes  Gebilde  das  Di- 
Invium,  über  welches  stets  der  Weg  fuhrt,  und  desseo  allgemeine  Neigung 
bin  in    die  Nihe   von  Ciermoni   ungefähr  die  nämliche  ist,   wie  }ene  der 

Eisenbahn  «Strasse. Zwischen  Wouehy   und    der  Brücke  von  Saiiie- 

Zilie  wurde  ein  7  Meter  hohes  ziemlich  steiles  Gehänge  von  älteren  Al- 
Invionen  bloss  gelegt,  das  in  seinen  mittlen  Theilen  kleine  Lagen  von 
Rollütucken  und  von  Muschel-Trümmern,  sodann  einige  braune  thonig-sandige 
Streifen  wahrnehmen  lässt  und  abwärts  in  einen  graulich -weissen  Sand 
mit  grünen  Punkten  und  mit  Rollstücken  übergehl.  Die  tbonig  -  sandige 
Lage  senkt  sich  nun,  und  diesseits  Cauffry  ruht  das  Diluvial- Gerolle  au£ 
anstehendem  Glauconie  -  Sand.  —  Eine  bemerkenswerthe  Thatsache  sieht 
man  jenseits  der  Brücke  von  Rantignyi  auf  4  Meter  Höhe  und  140  M. 
Längen-Erstrecknng  zeigen  sich  die  Thoiie  mit  Austern  und  Cyrenen  und 
die  Lage  von  Diluvial  -  Geschieben  in  auffallender  Weise  gestellt  und  f;t* 
boa;en;  letzte,  weichein  der  Regel  ihre  Stelle  über  ersten  einnehmen, 
finden  sich  nun  theilweise  darunter.  Der  Grund  der  Erscheinung,  die  ihres- 
gleichen im  Pariser  Becken  nicht  hat,  liegt  allem  Vermutben  nach  in  einem 
Seitendruck,  welcher  stattgefunden  gegen  Ende  der  Ablagerung  des  Diluvial- 
Gerolles  und  ehe  die  alten  All uvionen  abgesetzt  wurden.  —  Zwischen  der 
Hanpistrasse  und  der  Brücke  von  Ramecourt  hat  man ,  durch  sehr  bedeu- 
tende Al^räumungen  auf  eine  Höhe  von  8—0  Metern,  4  M.  Kreide  mit 
Feuersteinen  entblösst,  darüber  wenig  regclvolle  tertiäre  Lagen  braunen 
und  gelben  Tbones  mit  Austern.  Das  Ganze  ist  bedeckt  mit  eisenschüssigem 
Tertiär-Sand.  Zu  Saint-JMt  zeigt  sich  die  Kreide- Oberfläche  tief  gefurcht 
und  zerrissen.  Bei  der  Brücke  von  Quinquampoix  erscheinen  die  Uneben- 
heiten der  Kreide  erfüllt  mit  einem  grünen  Sande,  der  von  den  alten  AUu- 
vionen  durch  eine  Lage  kieseliger  Rollsteine  geschieden  wird.  Noch 
vollständiger  wird  das  Profil  jenseits  der  Brücke.  Von  der  Lage  kiese- 
liger Rollsteine  an ,  welche  genau  den  Windungen  der  Kreide  folgt  und 
bis  0«,30  mächtig  ist,  trifft  man  einen  Sand  mit  grünen  Punkten  und  diesem 
untergeordnet  einen  sehr  quarzreichen  eisenschüssigen  Sandstein,  weiter  auf- 
wärts eine  kleine  Lage  von  Diluvial- Gerollen  und  darüber  das  alte  AI- 
Inviom.  Der  Saudstein  enthält  als  Steinkerne  und  Spurensteine  Crassa- 
tella  sulcata  Lam.,   Lucina  contorta  Desh.,    L.    scalaris  id.. 


ti2a 

Cytlierea  (tndet.))    Venerieardia   maltlcoataU    Lam.,   Cardtiini 

obliquum  Lam.,  C.  por n I oaam  id.  n.  8.  w. Von  UBirM^  bic 

Tartigny  durchschneidet  die  Eisenbahn  nor  niedere  0erge  wdaser  Kreide 
mit  Feuerstein.  —  —  Je  weiter  man  in  Thftlem  aofwirts  steigt,  indtm 
man  sich  vom  Tertiar-Gebiele  enlf^rot,  wird  das  Dilov jum  weniger  sandi^p, 
wenift^er  michtig*  und  nmschltesst  nicht  so  riete  Musdieln  und  Trommer  von 
Tertiir-Gesteinen.  Die  alten  AJIovionen  zeigten  sich  ebenfalls  weniger  sao- 
dig,  wenig«r  Kalk-haltig,  das  Thonige  strebt  voranherrschen ,  Ploss*  nnd 
Land-Mnscheln  Mnd  nor  fiussert  selten  «o  sehen.  Endlieb  auf  den  Kreide- 
Plateaus  der  Pieardi»  erscheint  die  Lage  kieseliger  Rollstcine  oft  sehr 
snrfickgedrftngt.  Die  meist  wenig  abgerundeten  Geschiebe  werden  von 
einem  brannen  cfthen  Thon  nmwickelt,  der  nach  md  nach  Sand  anfnimmt 
nnd  endlich  in  Lehm  tibergeht. 


A.  Paillette:  Unters  Uchaug  einiger  Gesteine  ans  der  Sp^- 
fi»#cAefi  Pro  vi  nz  iiWtirt«»,  nebst  einer  Nachricht  über  die  in 
ihnen  enthaltenen  Petre Fakte  von  Vehneüil  und  d*Archiac  (toe,  eii. 
p.  439  ect.).  Zwischen  den  Berget!  von  Saniander  und  dem  Snssersten 
Ende  der  Pyrenaen-Emporhebung  gelegen  zeigt  Asiurien  nicht  gewöhn- 
liche Verwickelung,  weniger  was  die  Pelsarten-Manchfaltigkeit  betrilft,  als 
hinsichtlich  der  Einwirkungen,  welche  die  verschiedenen  Formationen  er- 
litten haben.  Von  grosser  Höhe  herab  gesehen  würde  sich  die  Provinz 
in  S.  durch  die  erhabenen  Plateaus  von  CoMHlien  begrenzt  zeigen  (in 
spätem  Zeiten  hervorgestrecktes  Tertiär-Gebiet),  im  N.  durah  dm  emmU' 
hriscKen  Ozean  ^  im  0.  durch  einen  Theil  der  Coriillere  von  Biscrnya, 
welche  mit  der  Bewegung  der  Ophite  in  Beziehung  steht,  endlich  im  W. 
durch  die  krytsallinisthei)  Gebilde  Gafieiens, 

Metamorphisches  Gebiet.  ^  Eine  Zone  urogeSnderter  Schie- 
fer theils  Chiastolilhe  enthaltend  und  jenen  in  der  Bretagne  nnd  von 
Bstremadura  durchaus  ähnlich  ,  auch  gleich  diesen  mit  dazwischen 
auftretenden  Grauwacken,  konnte  auf  die  Gegenwart  des  cambrischen 
Systemes  englischer  Geologen  hinweisen ,  wenn  der  Vf.  nicht  in  den 
modiiizirten  Schiefern  sämmtlicher  genannter  Länder,  obwohl  nicJit 
häufig,  fossile  Reste  der  silurischen  Epoche  gefunden  hätte.  Es  sind 
Gesteine  dieses  Alters,  welche  die  Unterlage  neuerer  Formationen  aus- 
machen, so  vielartige  Störungen  dieselben  auch  erlitten  haben. 

Silurisches  Gebiet.  In  allen  Theilen  der  Provinz  gegen  O. 
nnd  W.  hin  wie  in  nördlicher  und  sfidlicher  Richtung  sieht  man  eine  Art  ge- 
schichteten Quarzes  (Quarzite  stratifi^)  auftreten,  der  in  eigentlichen  weissen 
sehr  quarzigen  Sandstein  fibergeht.  Diese  Felsart  enthält  keine  deutlichen 
Petrefakte ;  mitunter  aber  bemerkt  man  röhrenförmige  Partie'n  darin,  ähnlich 
Jenen  von  Moriain  und  denen  von  der  MantagKe  de  la  Perai  in  Breiegne, 
Manche  dieser  Partie'n  erinnern  an  Golumnaria;  andere  stellen  sich  in 
regellosen  zickzack-formig  gebogenen  Theilen  dar,  den  Absätzen  vergleidibar, 
welche  bei  niedrigem  Wasserstande  Wflrmer  am  sandigen  Strande  bei  Ihiei- 


S»3 

heohmMettn  Stmrliap((s-Ricfattt»f^en  difiifr  <|iuirzigeii  Sandjiteine  —  viel- 
leicht Ckredoe  e&ndslone  —  in  WMtlichen  wie  in  östlichen  Gegenden 
m,  8.  w.,  scbfvankteu  stetii  zwiscbeu  N.  60®  und  N.  70^  Aach  die  ofH  auf 
dem  Sandsteine  ruhenden  Thonschiefer  mit  fosidlen  Resten  haben  häufig 
dasselbe  Streichen  nnd  Fallen. 

Oberes  silurisehes  Oebiet  —  Deronisches  Gebiet.  — 
In  «inem  mit  Haide  se  bedeckten  Lande  wie  die  ProTin«  Aslurien  ge- 
währen Bergwanns-Arbeiten  ein  sichereres  Mittel  zur  Klassification  der  Fels« 
mnsse»,  als  die  an  der  Oberfläche  des  Bodens,  angestellten  Untersuchungen, 
Als  Beispiel  möge  die  Grube  Simia  Maria  M  Mar  oder  d'Amao  dienen. 
Wenit  man  sieb  von  Naian,  d.  h.  von  der  grossen  Verwerfungs-Kluft,  welche 
auf  dieser  Seite  die  erste,  dem  Meere  parallele  Kette  quarzigen  Sandsteines 
•o  sehr  gestört  hat,  nach  jener  Grube  begibt,  so  findet  man  in  der  Rieh* 
tnng  von  SanHafo  dal  Manie  mit  einem  Steichen  N.  60^  nach  N.  70**  O., 
sitnrische  Sandsteine  nnd  Schiefer  des  nämlichen  Alters,  bedeckt  mit 
Kalksteinen,  welche  Enkriniten  nnd  Spiriferen  fähren.  Gegen  Sania  Maria 
dei  Mar  hin,  bei  der  Kapelle  dieses  Namens,  ist  eine  Hervorragung  quar- 
zigen Sandsteines ,  fiber  dessen  wahres  Streichen  man  im  Zweifel  bleibt« 
Unmittelbar  darüber  erschien  Schiefer  nnd  eine  seit  langer  Zeit  bebant« 
Kohlen- Lage,  die  SO.  in  NO.  streicht  und  schwach  gegen  NO.  fällt.  Mit 
Sicherheit  lässt  sich  das  Lagernogs-Verhältniss  der  Schichten  am  Abhänge 
gegen  das  Meer  hin  nicht  bestimmen.  Indessen  sieht  man  nach  den  quar- 
zigen Sandsteinen  von  Sania  Maria  Schiefer  und  eine  Reihe  oft  zerkififteter 
Kalksteine,  auf  deren  Oberfläche  Enkriniten  und  Spiriferen  im  Relief  her- 
vortreten. Zwischen  dem  verlassenen  Schachte  de  la  Eeperanma  —  womit 
die  ganze  Gruppe  dnrchsunken  wurde  ^  ohne  die  bauwürdige  Kohle  zn 
berubren  —  und  dem  CaniakriacKen  0»eau  gehen  verschiedene  Kalk-Zonen 
zn  Tag.  Es  sind  genau  die  nämlichen  Lagen,  welche  die  Schiefer- Ablage- 
rung mit  Kohlen  bedecken,  in  denen  die  €»rube  d^Aranoea  betrieben  wird ; 
sie  sind  es,  die  nufem  des  Schachtes  dei  Area  Terebratnla  prisca 
nnd  einige  andere  Versteinerungen  des  devonischen  Gebietes  enthalten. 
Die  Schiefer  sowie  die  fibrigen  Gesteine  des  Kohlen  -  Gebildes  streichen 
N.  70^  O.  und  an  einer  andern  Stelle  N.  ZO^  O. ;  das  Fallen  ist  stets 
gegen  N.  ^  *-  Eine  andere  Örtüchkeit,  die  der  Grube  von  Ferranee  in 
der  Gegend  von  AviiSey  dürfte  demnächst  den  Geologen  wie  den  Paläon- 
tologen, wenn  sie  eine  genaue  und  sidiere  Bestimmung  des  Alters  der  Kohlen 
beabsiehtigen ,  nicht  wenig  zn  schalFen  machen ,  obwohl  hier  bessere 
HMfsnittel  geboten  sind.  Pelapa^a,  SamPedro^  Deirae  de  ia  Pena  n.  s.  w. 
vnfem  des  kleinen  Dorfes  F^irronet  verdienen  Beachtung  als  sehr  ergiebige 
Fondstätten  fossiler  Reste.  Hier  sieht  man  einer  ziemlich  merkbaren  Stö- 
rung der  Schichten  nngeaehtet  auf  dem  Dach  der  Kohle  in  ziemlich  gleidt- 
mässiger  Art  nnd  allen  Biegungen  folgend  grosse  Streifen  kalkiger 
Gesteine,  nntermengt  mit  kleinen  Lagen  thonigen  Kalkes  voll  von  Petre> 
fakten,  mben.  Am  häufigsten  treten  Terebrateln,  Spiriferen  nnd  Polypilen 
•fl  von  nicht  gewöbnKeher  Grösse  «uf.    Die  meisten  dieser  fossilen  Über» 


224 

bIHbscl  finden  sicli  ebenfalls  in  sftmiiitliehMl  eturcs  thnrigeu  Kalken  de« 
Thaies  voo  Kanie  Affudo  und  am  Abhänge ,  ao  wie  in  den  Schlnchtca 
oberhalb  der  Pfarr- Wohnung.  Sie  beweiaeo  das  Gleichseitige  jener  Gebilde 
mit  ähnlichen  schon  bekannten  Formationen  tn  Boulogme^Mur^Mer^  Uekom 
in  NormandiSy  Ine  und  Ganard  bei  Renn^  in  SrHagme  und  endlich  viel- 
leicht  mit  denen  der  Ei  fei.  Demnach  gehurten  die  Schichten  von  Ferromss 
in  den  geologischen  Horizont  jeuer  von  Amaa  nod  von  Sauia  Marim  dsl 
Mar  und  konnten  nicht  der  eigen tliclien  Kohlen-Formation  beigez&blt  wer- 
den. Da  die  in  Betrieb  stehenden  Stellen  zalilreiche  vegetabilische  Abdrücke 
geliefert  haben,  so  läset  sich  Aufldsung  der  Zweifel  hoffen,  weiche  ober 
die  Gegenwart  devonischer  und  sogleich  silurisclier  Muscheln  im 
Dach  -  Gestein  der  Kohlen  bestehen*  Es  wird  sich  darans  ergeben :  ob 
eine  wahre  Steinkohlen-Ablagerung  swiscben  dem  alten  rothen  Sandstein, 
welcher  das  Kohlen-Gebilde  ausmacht,  und  den  devonischen  Kalken,  die 
sie  überdecken ,  vorhanden  ist  Vielleicht  hat  man  des  grossen  Rückens 
wegen  nin*  an  gänzliche  Umstürzung  des  silorischen  Systemes  zu  denken. 
Oberhalb  des  Kohlen-Gebildes  von  FtrronM  folgen  in  wai^recbten  oder 
wenig  geneigten  Schichten  rothe  Mergel- Sandsteine  und  Brcccien  neuer 
EnUtehuug.  ~  Grube  von  Hanta  Firme.  Das  entgegengesetzte  Gehänge 
des  Berges  von  Farroniea^  Pico  Oranie^  lässt  eine  Folge  von  Sandsteinen, 
wechselnd  mit  wenigen  kalkigen  Bänken  wahrnehmen.  Sie  fuhren  zur  Grube  von 
Banio  Firme^  deren  zahlreiche  Kohlen-Schichten  seit  langer  Zeit  Beachinng 
erregten.  Überlagei'ungen  neuereu  Ursprung^  machen  es  unmöglich  die 
Fortsetzung  sowohl  nach  Viliabona  hin  als  in  der  Richtung  von  Poaada 
zu  verfolgen.  Deraungeachtet  und  selbst  bei  der  Entwickelung  des  Kreide- 
Beckens  von  Hondeäla  und  AMa,  lässt  sich  nicht  im  Mindesten  bezweifeln, 
dass  die  Ausgehenden  von  Kohlen -Schichten  auf  dem  linken  Lfer  des 
tUO'N&va^  Kifchspiel  von  Viliapere ,  zu  derselben  Gruppe  gehören  und 
einen  Theil  des  Kohlen-Gebietes  ausmachen.  ^  Gruben  am  Rio  Nova.  Hier 
treten  sehr  Fossilien-reiche  Kalk-Sdiichten  auf.  Sie  wurden  jeden  Zweifel 
darüber  beseitigen ,  dass  das  Ganze  der  Steinkohlen-Formation  angehört, 
wenn  auch  die  häufigen  und  schönen  Lepidodendron  -  Abdrucken  im  Sand- 
steine von  äei  Picon  und  von  la  Joaaphina  nicht  vorhanden  wären.  Inmitten 
des  Naraneo  tritt  dem  Kiel  eines  Schiffes  vergleichbar  unter  den  vorer- 
wähnten Gebilden  alter  rother  Sandstein  hervor;  mitunter  stellt  sich  der- 
selbe als  ein  wahres  kieseliges  Eisenerz  dar;  an  andern  Orten  dagegen 
erscheint  er  als  gestreifter  Eisen-  und  Mangan-haltiger  Sandstein.  Diene 
Felsart  ruht  augenfällig  auf  Quarziten  oder  silurischen  quarzigen  Sandsteinen« 
Die  Entwickelung  des  Kohlen  -  Gebiets  ist  übrigens  nicht  bedeutend;  man 
hat  vor  wenigen  Jahren  Versuch- Arbeiten  unternommen  nahe  an  den 
Punkte,  wo  die  Kreide  -  Formation  des  Mittels  der  Aalurien  als  Decke 
sich  zeigt.  —  Grube  von  Mierea  Ael  Camino,  Südwärts  von  Oviedo 
und  jenseits  detNalon  entwickelt  sich  nach  den  Silurischen  Schiefer-  und 
Sandstein  -  Schichten  ,  welche  unfern  des  Dorfes  Ollonego  zu  sehen  sind, 
eine  unermessliche  Kohlen  -  Formation  ,  die ,  ausgenommen  einige  Bewe- 
gungen, hervorgebracht  durch  verschiedene  grosse  Inseln  von  älterem  Kalk, 


22S 

«M  OKO.  ia  WBW.  Akt  £•  nt  Jena  FoniMtioo,  die,  iiidien  me  sich  um 
MttMcn  ciM»  Kfliki«  biegt»  welcher  dem  Mommiaim  HmeH^me  beigezIMt 
werden  ka«D,  die  Becken  von  9§im^4f,  von  Lm  JIIoc«,  ITWcte  n.  e.  w. 
xnsamineneetst  Von  den  Silnricchen  Anthrant  -  Kohlen  von  Aiier  bic  s» 
den  Steinkohlen  von  Atnfnlnfjn  «-  woselbst  in  Thon  -  Eisenslein  mehre 
Prodoctns  vorkommen  —  fiberscbreitet  man  die  ganse  Folge  des  Kohlen-Ge- 
bietn.  £s  tritt  hier  in  letsteren  eine  roerkwfirdige  Feisart  auf;  eine  Bieceie 
ans  eilipsoidiscben  Quars-RollstAcken  gebunden  durch  einen  kieseligen  oder 
kolkig^ea  Teig.  Sie  wechselt  oft  mit  Sandsteinen,  die  Abdröcke  entbollen, 
bildet  auch  ffir  sieh  michtige  Bftnke.  Die  steilen  GcMlnge,  welche  din 
CbslüinnfffaAe  Hanpistrasse  in  derCtegend  dcrBHkke  von  Senlnllmio  jenseits 
IRsr^s  SD  fitloresk  machen,  bnben  ein  wahres  botanisches  Museum  von 
Abdrfieken  im  Sandslein  anfsaweisen.  Besonders  reich  «eigen  sich  die 
modifeirten  Sandsteine  des  Dorfes  von  Im  Pemut.  ^  —  Grube  von  SSsmn 
«  IftfMfreo.  Die  Schiebten  folgen  einander  anf  wunderbar  regelrechte 
Weine;  erst  nach  einer  Entfernung  von  fünf  SjMmi9ehen  Stunden 
werden  dieselben  unterbroehen.  Bei  ParmHvm  ruhen  sie  auf  einem  von 
Enkrtniten  ganz  erfdllten  Kalk;  an  andern  Orten  lehnen  sich  solche  an 
die  Kalkmasse  von  Sokre^eopU,  Auch  hier  tritt  das  KalktrÜmmer-Gestein 
sttt,  dessen  bei  fm^i^om^  gedacht  worden.  «^  Gruben  von  In  VaUa  de  im 
CHmt  und  von  Uem.  Unmöglich  wAre  es  nicht,  dass  die  siemlich  gering«' 
miclitigen  Kohlen-Schichten  bei'm  Weiler  von  Im  JLIonem  unfern  der  Kanin  40 
U  Crwm  einer  etwas  Alleren  Epoche  angehSvten,  als  die  vorerwähnte.  Sie 
gehen  mit  einem  Streichen  von  N.  15^  O.  su  Tag  und  neigen  sich  unter 
70^  gegen  O.,  so  dass  dieselben  eine  Art  Fortselsung  jener  von  €b»ir«i«l 
ausmachen.  Nach  O.  and  in  derRiehluug  von  Lleres,  in  den  Gruben  von 
Ist  PisomMj  sind  die  Kohlen  von  sehr  guter  Beschaifenheit ;  nun  nehmen 
die  Schichten  wieder  die  Richtung  N.  70*  O.  und  bestehen  aus  Thoa« 
schiefer,  Köbl enschief er  und  Sandstein  ,  welche  stmmtlich  Pflanxen*  Ab- 
drucke enthalten.  Der  schdne  natfirliche  Durchschnitt  am  Wege  von 
LIsrM  nach  der  Vtmim  de  Im  Chm  seigt  deatlich ,  dass  das  KobIen*System 
hier  anf  silnrischen  Qnarsiten  und  Sandsteinen  ruht,  wAhrend  dssselbe 
durch'  Sand,  sandigen  Kalk  und  durch  andere  Kalksteine  des  Kreide-Oe- 
bilden  des  mittleren  A^tnrien^  äberdecki  ist.  —  Grube  der  Gruppe  von 
Pmerio  Smeke.  Die  grossen  wahrnehmbaren  Störungen,  wodurch  das 
PbTsiognomische  so  anffallend  gestaltet  worden,  sind  wahrscheinlich  Folgen 
einiger  Ginge  im  Hornblende -Gestein,  die  in  der  Richtung  von  Infimrim 
an  Tage  gehen  und  welche,  wenn  sie  nicht  an  anderen  benachbarten 
Orten  bis  snr  OberflAche  empordringen  konnten,  dennoch  uoterirdifch 
ihren  Eininss  auf  die  Gruppe  aussuchen  vermochten.  Die  Schluchten 
zwischen  Oviedo  und  dem  Imfmnm  lassen  die  gegenseitigen  Lagerungs* 
Verbaltnisse  des  Bergkalkes  und  der  silurisdien  Schiefer  und  Sandsteine 
gut  erkennen.  Unfern  der  Anirnifo  •  Bnicke  sieht  man  die  siemlich  gleich- 
mfissige  UberUgerung  des  Kreide-Gebietes  auf  die  stark  emporgerichtelen 
Schichten  der  Gesteine,  die  snm  Kohlen  -  Gebilde  geboren.  —  —  Grube 
von  Bimm.  Hier  treten  Porphyre  auf;  unfern  des  kleinen  Marktfleckens 
Julurimiff  184a  15 


2M 

C^tiOlo  %f\f^  sirh  nicht  sa  Tericesacade  Sparen.  Sehr  ndgücii  ist, 
dMS  ihre  G^f^enwart  die  bedingeade  Uriaelia  ist,  wcsahalb  nuut  in  dieser 
Geltend  nor  ADtlirasit  findet.  •»  Gnibc  tob  CWnnfB.  Zwweiiea  den 
Lagen  von  Bimw»  und  dem  AntUrazit  -  Vorkommen  bei  CWtrflf  «  im  Bierrm- 
Tbal  durften  gewisse  gemeinsame  Beziebongen  stattfinden ;  demnnge- 
aebtet  treten  in  der  Richtung  aus  O«  nach  W.  nur  Kalksteine  «nf  mit 
Spiriferen,  Enkriniten,  Polypitea  u.  a.  w.  la  der  Grube  4$  im  Tore  bnbcn 
.die  Sandsteine  ganz  das  Ansehen  von  eigentlicher  Gnwwacke.  ~  — 
Gruben  von  SoiieUe  and  im  dstUefaen  Tbeiie  der  AMhtrim.  Im  £relfa-Tbnle 
zeigt  das  steile  Ufer  des  Flusses  zur  rechten  Seite  Sehiebtea ,  welclM^ 
dem  Kohien-Gebiet  angeboren  a  zur  linken  erscheinen  Jene  des  nntemn 
Tbeiles  des  Kreide- Gebildes.  Im  FInssbette  stehen  die  ScMefier  senk- 
recht  mit  einem  Streichen  aas  O.  in  W.  Auf  dem  reshtan  AaUa-Ufer  sind  die 
Anaeigen  des  Kohlen  -  Gebildes  keineswegs  selten.  In  der  Gegend  um 
Cmngms  de  Onh  ist  die  silnrische  Gruppe  sehr  entwickelt  Sie  setzt  fort 
ia  der  Richtung  von  CMmdangm,  wo  die  grosse  Hasse  des  Eme-ffihrendett 
Kalkes  der  Agturiem  anfingt;  die  auf  Blei,  Kupfer  und  Kobalt  in  friharen 
and  späteren  Zeiten  geführten  Versuch -Baac  lieferten  keine  ginatigen 
Resultate.  Beim  Hinabsteigen  nadi  den  Ti«f*Xbälem  von  Calmle«  er- 
scheint der  Kohlen-fohrende  Kalk  wieder.  —  «-  Bei  AM»  troten  Qnnrzite 
auf  und  andere  9  wahrscheinlich  zum  unteren  Theil  der  Kohlen -Gruppe 
gehörige  Gesteine ;  sie  neigen  aich,  was  Streichen  und  Fallen  betrilFt,  nuf- 
fallend  versdiieden  von  den  darfiber  gelegten  Kalk  -  Schiehten.  Inautten 
der  Sandsteine  und  der  Schiefer  int  das  'Ausgehende  einer  Kohlen  -  Lage 
zu  sehen.  Zwischen  AiU»  und  Ahtmdami»  ist  das  Kohlen  -  Gebiet  besser 
entwickelt.  Man  sieht  Sandsteine  und  Schiefer  mit  den  bezeiofanenden 
ptlanzlicben  Oberbleibseln :  diejenigen,  welche  besonders  reich  daran  aind» 
streichen  SO.  in  NW.  und  fallen  zwischen  25  und  50*  in  NW.  Die  Er- 
streckung ist  nicht  bedeutend ;  Lagen  eines  allem  Ansehein  nach  Kreide- 
artigen Kalkes  hindern  weitere  Beobachtangen.  —  -*  In  der  angebingten 
Notiz  von  V.  Vurnbuil  und  d'Arohiac  werden  nadistehende  Fossilien  des 
paläozoischen  Gebietes  der  Astnrien  aufgeführt,  die  mit  ^  näher  beschrie- 
ben und  durch  Abbildungen  erläutert: 

*  Orthocerafites  Jovellani,  nov,  9p,  Terebratula   rcticalaris   Schloth. 

Cardium  (dem  C.  alaeformc  Sow.  (T.  prisca  Dalm.) 

nahe   stehend  und   identisch  mit  •  „  Oliviani,  n^e  9p. 

jenem  aus  dem  Kalke  von  Neham  *  „  Adrieni,  id. 

im  JlfancAtf-Dept.  „  Daleidensis  Roem. 

Terebratula subconcentricanov.Sf.  •  Spirifer  Pclfico,  nov.  9p. 

„         Pclapayensis,  id.  *        „        Cabedanus,  id. 

„         Campomanesi,  id.  •        „        hetcroclilus  Depr.  (9p.). 

„         Perronesensis,  id.  •        „        Cabanillas,  nov.  9p. 

„         Ezquerrae,  id.  „        Vcrneoili,  r«r.  Mvrch. 

„         Hispanica,  id.  Orthis  resnpinata  Mart.  (9p). 

„         Toreno,  id.  *       „      orbicolaris  Sow. 


Orthi»  crettistna  Phil.  <Jf «>  **  P^niminites  Sdmlu  im».  «^ • 

LepUena    Mnrchisoni    d'Aroh.  Auiopora  serpens  Gou>f. 

und  VON  Ybrmbiuu  Criserpia  Michelini  Wiuig  £dw. 

„           Dutertrii  Muaou.  Favosite»  polymorpba  Goldf. 

Serpola  omphalotea  Goldf.  „         fibioaa,  id.  var.  ramosa. 

Peutremitea  PaiJietti  voa  VsaN^  Ltihodeudron  cae^pitosum  Goldf. 


&WMA8ZR0:  vorJäufige-Nachriobt  ubar  anstellende  devoni- 
sche Schichten  im  Guu vernement  Si,  Peiwskurg  (Erman's  Archiv 
iVy  340  ff.)-  EiCHWALO  bemerkte  die  Neigang  der  Schichten  dea  alten 
rotben  Sandsteines  nach  OaUeMnm  eu  und  aeigte  ae  den  Weg  su  weiteren 
Untersuchungen,  Der  Vf.,  dieser  Weisung  foigend9  beobachtete  «aerst  die 
Ua^pegend  von  QaUchvM  \ ,  er  fand  auch  am  Suida  *  Flusse  Eicuwalos 
Wahrnehmungen  vollkommen  gerechtfertigt.  Am  oberen  Theile  des  Ore- 
ife#c&- Flusse«  bilden  die  Dfer  einen  durchaus  Vegetations-freien,  oft  z%völf 
Faden  hohen  steilen  Abhang.  Hier  steht  der  alte  rothe  Sandstein  un- 
mittelbar unter  der  Dammerde  an ;  ebenso  findet  sich  diese  Felsart  weiter 
längs  dem  Laufe  des  OredeacK  und  bis  zum  Dorfe  Glebowo,  12  Werst  von 
der  Grenze  des  iVotc^oroi/tfr  Gonvt's.,  und  wahrtscheilich  ist  das  devonische 
System  des  SL  Petersburger  Gouvt's.  eine  ununterbrochene  Fortsetzung 
derselben  Formation  des  Nowgoroder  Gouvfs.,  um  so  mehr,  da  bei  Baron»' 
kttja-Sjewersktua  der  alte  rothe  Sandstein  Schichten  von  zwölf  Faden 
Mäclitigkeit  bildet,  welche  beinahe  wagrecht  liegen.  Bas  rechte  Suida-Vier 
bildet  Entblössungen  des  lehmigen  devonischen  Sandsteines  dar;  etwas 
niederiger  zeigen  sich  Schichten  rothen  devonisdieu  Lehmes ,  und  weiter 
siebt  man  Glimmer-führenden  Sandstein  mit  geringem  Lehm- Gehalt.  Hier 
fand  S.  die  erste  anstehende  devonische  Schicht  mit  Fisch  -  Resten  im 
Sl.  Petersburger  Gouv.:  Schuppen  des  Holoptychus  nobilissimua 
Ag.  Weiterhin  werden  die  Suida-Vfer  immer  niedriger.  Erst  beim  Dorfe 
Wikta9f\}3k&wa  i  wo  das  rechte  Ufer  ein'eu  Abbang  von  14  Arschin  Hdhe 
auamaeht,  sieht  man  dieselbe»  Alten  rotben  Sandsteine  wie  beim  0red49ek 
und  ebenso  iKe  Glimmer  «>  balligen  Sandsteine.  Miinbar  erlangen  die 
Schichten  des  devonischen  Sandsteines  an  der  Suidt»  eine  grössere  Ent* 
Wickelung,  als  an  der  JJora.  Der  Vf.  suchte  an  letztem  Fluss  die  Verhin« 
dnng  des  devonischen  Systeme«  mit  dem  silurischen.  Beim  Dorfe  WJMehie^ 
iewa  fand  er :  Torf,  mit  vortrefflidi  erhaltenem  Planorbia  mairginatns, 
PI.  eontortus,  albus,  v  ort  ex,  Limnaens  stagnalis,  palustris  und 
anderen  in  der  Gegend  noch  lebenden  Muscheln;  darunter  graner  Lehm  mit 
6raint>Ger6lleii  und  sodann  Kalktuff  mit  ahoii<hen  Arten  von  Susswasaer- 
Muachelfi,  welche  um  St.  Petersburg  leben.  Endlich  am  St0tqiankm'F\Ü8M' 
eben,  jenseits  des  Dorfes  Btarjimo  erscheinen  mit  FiKcb  -  Resten  angefüllte 
Kalk  -  Schichten  und  zwar  in  einer  derselben  Onchus  Mnrchisoni 
und  t  e  n  u  i  s  t  r  i  a  t  u  s  ,  welche  die  Ludlew  -  Sebiehteu  charakterisiren, 
zugleich  mit  Fisch  -  Überbleibseln ,  die<  dem-  deveoiaebta  Systeme  eigen 
sind.  —  Bei  einer  zweiten,  vil  EicuwiiL»  gemeinachaftlich  nntemeaiaicaeii 

15* 


2i8 

Wanderunip  wnrde  am  linken  Mm^MiAw-Ufer,  «twna  bölMr,  nis  das  Dmi 
MtjinOf  folgende  Schichten -Jieilie  beobachtet: 

I)  Lehmige  Anfrcfaweminiingen  mit  Granift-Oeröflen. 

2>  Röthlicher  I  devonischer  diinnscbieferiger  Sandstein,  beide  eittca  Fbss 

3)  .Grauer  {  mAchtig ,  ohne  Glimmer ,  aber  mit  Fiach  -  Resten :  mge- 
sahnte  lefathyodorulitben ,  kleinen  Zfthnen  dea  Oateolepia  inler- 
medtua  Eicnw.,  zerbrochene  Schoppen  dea  Glyptolepia  ^na- 
dratua  Eicuw.,  Oateolepia  ornatua  Eichw.  u.a.  w. 

4)  Sandiger,  grauer  und  rdtblicfaer  devunischer  Lehm,  iVi  Arachna 
machtig. 

5)  Mergel. 

•)  Mergeliger  Kalkatein,  l  Arschin  dick. 
7)  Sl^ischenacbiehten  devonischen  Lehms. 
8>  Fester  Kalkstein,  in  dem  bia  jetst  keiae  Pefrefnkten  geAmdea  wmrde«. 

Etwaa  niedriger,  auf  dem  rechten  Ufer  ungeflhr,  50  Faden  vom  Dorfs 
Matjino: 

1)  Dammerdc  und  Sand,  iV,  Arschin. 

2)  Bother,  dichter  Kalkstein,  \'^  Arschin,  mit  Fisch-Resten  und  Zähnen, 
gleich  jenen  des  Asterolepis  ornatus  Eichw. 

3)  Grauer,  stellenweise  auch  röthlicher  Sandstein  mit  vielen  Petrefakten. 
EicnwALD  unterschied  folgende  grösstentbeils  neue  Arten  :  einen  Theil 
^er  Kinnlade  mit  Zähnen  des  Osteolepis  nanus;  Reste  der 
Schilder  des  Megalichthys  Fische  ri,Glyptolepis  quadratns, 
Cheirolepis  splendens,  Sclerolepis  decoratus,  Chiasto- 
lepis  clathratus,  Microlepis  lepidus,  Asterolepis  orna- 
tus, Bothriolepis  priscus,  Onchus  Murchisoni,  O. 
tenuistriatus,  Hybodus  longiconus  etc. 

4)  Zwischenschichten  von  devonischem  Lehm,  einen  Fuss  stark. 

5)  Mergel -artiger  Kalkstein,  ohne  Petrefakte. 

Weiter  am  linken  StmuifmUsm-l^ftr  treten  silurische  Gebilde  auf.  Unter 
dem  angescfawenutttea  Lande  eine,  nur  3  :£oU  dicke  Schichte  von  Braad- 
aehiefer.  Sodann  folgt  siluriscber  Kalk  mit  Chlorit  -  Körnern  und  von 
fossilen  Resten  Asaphua  expauaus  Wahl,  enthaltend,  ferner  0 r th o- 
ceraa  dopIexWAUL,  Orthis  callactisDAiJi.,Orthis  elegan  tnla, 
Dalm.  (parva  Pand.),  Galamopora  fibrosa  Ciouip.  (Pctropolitanm 
PjkaD.)  —  Unfern  dea  Steinbruchea  von  Onfslotsa  seigt  sich  die  Auflage* 
rnog  der  devonischen  auf  den  sUurischen  Schichten  in  folgender  Weise: 
1)  Daaunerde. 
S)  Gelber  I^hm,  grobkörnigen  Sand  und  Glimmer  fahrend,  wabraclieiB- 

lieh  durch  Verwitterung  von  Granit-Geröllen  entstanden  ;  auch  Bmcb- 

stflcke  von  Granit  und  von  silurischem  Kalk  kommen  darin  vor;    % 

Arachin  mächtig. 

3)  Graoer  nnd  röthlicher  devonischer  Lehm  nnd  Mergel;  y^  Arschin. 

4)  Gelbiieher  devonischer  Kalkstein ;  y^  Arschin. 

'5>  Rölhiieher  und  blauer  devonischer  Mergel;  %  A. 


920 

6)  Eine  Schiebt  fj^bm ,  gestreiftem  Jaspis  tbnlichy  roch,  gelb,  griin  und 
blaa;  3  Werscboek  macbtig. 

7)  Blass  rötbHcber,  gestreifter  devoitiseher   Mergel  -  baltiger  Kalkstein; 
5-6  Werscboek. 

e)  Mergel-haltiger  Kalkstein,  ia  Allem  Nr.  5  des  vorbergeheoden  Durch- 

sefaDitts  Sbniicb. 

0)  Silariscber  Kalk  mit  Cblorit-Koniern,  gleich  dem  beim  Dorfe  Mmfyima. 

Erentbilt:  As.  expansus  Wahl.;  Ortboceras   duplex  Wabj..; 

Orthis  elegantula  Daim«  ;  O.  pronites  won  Buch;  Orbicnla 

antiquissima  BiCHvr.  und   einige  andere  Petrefacte ,  welche   man 

im  Cblorit-Kalk  beim  Dorfe  Ormfulit^ia  SUu^tnUta  trifft. 

Den  vorliegenden  Beobachtungen  SjrmasJero's  zo  Folge  erstreckt  sich 

die  Devon  Formation  im  ^f.  Petertiurger  Gouvernement  vom  Flunse  Oredeseh 

aber  die  Bache  Pisehinsinf  und  Sabtoäsk^  längs  den  Fliissen  SuidaundJJof 

bis  snm  Flusse  iS/ati^iiaft«.  Die  Grenzen  derselben  überschreiten  Oaisckituß  und 

bedecken  die  silurischen  Kalk- Schichten  bei  Boi4(kq}m^  Woftcha  und  ilo/- 

#cs^/«  Kotptmo,    Wenn  man  den  Weg  vom  «(jfora-Flusse  und  von  Qafsehina 

gegen  S.  verfolgt,  so  zeigen  sich  selten  aufgeschmemmte  Hugel,  wie  bei 

LueoMi ;  eben  so  siebt  man  beim  StfiWa-Flusse  und  besonders  am  Oredeseh 

keine  Kolkstficke,  während  etwas  nordwdrts  der  ganze  Boden  mit   ange  • 

schwemmten   devonischen  Hfigeln   bedeckt  ist,  aus  mergeligem  Kalkstein 

mit  Fisch-Resten  und  aus  Sand  bestehend,  der  mit  Granit-  und  siluriscben 

Bmebstucken   untermengt    erscheint.     Ahnliche    Hngel   werden    auf    dem 

Wege  Ton  OaUekina  nach  Lu^  getroffen  auf  einer  Strecke  von  7  Werst, 

jedoch  alle  unbedeutend  im  Vergleich   der  nach  N.  hin  befindlichen.     Der 

Tf.  scbliesst  daraus,  dass  die  Trümmer,  welche   die  Hügel  bilden,   nicht 

aus  dem  S.,  aus  dem  Nawgoraisehen  Gouvernement ,   sondern   aus  andern 

Gegenden  angeschwemmt  worden.     Die  devonischen  Kalkstein-Stucke  bei 

MoHno,  Seigeiew,  Podan^iki  u.  s.  w.  rubren  nicht  von  den  bci'm  S/ffio- 

/tfiiika-Flusse  anstehenden  Schichten  her. 


A.  Bukat:  Jiber  einige  in  il/^ertVfi  entdecktcErz-Lagersfätten 
iCompien  rendui  XXI,  879  etc),  Sie  lassen  sich  in  3  Kategorie*n 
unterordnen :  jene  der  Gegend  um  Tenit  aus  Eisenspath-Gängen  bestehend, 
wovon  einige  Kupferkies  enthalten :  sodann  die  Fuhlerz-fubrenden  Baryt- 
nnd  Eisenspath- Gänge  im  Gebiete  von  Mim»mia9  auf  dem  sfidlicben  ^/to#- 
Gebänge.  Die  Formationen,  in  denen  die  Gänge  beider  erwähnten  Örtlich- 
keiten  aufsetzen,  gehören  zur  oberen  Abtbeilung  des  Kreide  - Systemes. 
Ausserdem  findet  man  verschiedene  Erz-Lagerstätten,  zumal  von  Eisen- 
Oxyd,  in  den  Übergangs-Gebilden  des  Küstenlandes,  welche  einen  Tbeil 
des  Aiperi^ehen  Säheti  nnd  der  Cvegenden  um  Bdns  nnd  Phili/fffmsiiie  zu* 
sammensetzen.  Was  die  übrigen ,  im  OuarenserU  südwärts  CoMirnnfine 
bestehenden  Graben  betrifft,  so  kennt  mnn  dieselben  nur  aus  Erzählungen 
der  Aräktr  nnd  durch  den  Bleiglänz ,   welcher  zum  Behuf  von  Tdpfer- 


Arbeiten  den  Mirklen  sogefBhrt  wird.  -  Um  Tmi*  find««i  Moh  drei 
deutlich  unterscheidbare  Formationen ;  die  nnterate  ist  nuMdilieaslitfa  kalkig 
und  »eist  die  Masse  dea  Vei'gebirgea  TMa  susammen,  das  über  600 
Meter  hoch  emporsteiget.  Diese  dichten,  weissen  oder  gelblichen  Kalksteine 
eriunerii  nacli  allen  Eiiuelnheiten  ihrer  Merkmale  an  die  Neoeomirn- 
Formation  der  Procence.  Darüber  folgen  wechsdnde  Lagen  von  sandigen 
Gesteinen,  von  Sdiiefern  und  von  grauem  sehr  MuscfaeU reichen  Kalke; 
sie  bilden  die  Berge  des  Gorges^  welche  die  neue  Strasse  von  Orlemms- 
viUe  durchschneidet.  Jene  wechselnden  Lagen  stellen  das  Nnmmnlilen- 
System  dar,  den  Stellvertreter  des  Alberese  der  UtiUemer^  Die  oberen 
Theile  endlich  *-  durch  ihre  Stellung »  so  wie  dordi  ihce  mineralogischen 
Merkmale  dem  Macigno  des  nördlichen  Ualiens  sich  anschliessend  — 
bestehen  aus  grunlich-blauem  festem  Sandstein,  und  darüber  treten  grane 
schieterige  Thone  auf^  deren  grosse  Eutivickelung  einer  der  wesentlichen 
Charaktere  der  Formation  Algeriens  ist. 

Die  Erz  -  Gänge  der  Gegend  um  Tenee  finden  sich  in  dem  Sandstein 
(Macigno)  und  in  den  oberen  Thonen,  Sie  zeigen  viel  Regelmässiges^ 
eine  gebänderte  Struktur,  eine  mittle  Mächtigkeit  von  0»,50  bis  1°>9  30 
und  werden  beinahe  ganz  von  Eisenspath  gebildet,  indem  der  Kupfer- 
kies nur  mehr  zufällig  auftritt.  Das  Ausgehende  dieser  Eisenerz^Lager- 
statte  verdient  besondere  Beachtung.  Die  Hauptgänge  durchsetzen  das 
geschichtete  Gebiet  senkrecht,  der  Richtung  NS.  folgend;  allein  häufig 
verzweigen  sich  dieselben  nach  beiden  Seiten,  und  solche  Aste  erlangen» 
indem  sie  zwischen  den  Schichtungs  -  Ebenen  eindringen ,  das  Ansehen 
kleiner  untergeordneter  Lager;  aber  es  sind  dieselben  zogleieb  durch 
senkrechte  Adern  verbunden,  welche  einander  schneiden  und  auf  soldie 
Art  ein  Netz  -  furmiges  Gewebe  darbtellen.  Erscheinungen  wie  diese 
werden  zumal  in  den  thonigen  sehr  zerklüfteten  Theilen  des  Gebietes 
wahrgenommen,  und  im  Allgemeinen  findet  man  die  Gänge  um  desto  mehr 
verzwei<;t,  je  weniger  Festigkeit  das  Gestein  hat,*  in  diditeren  Sandsteinen 
zeigen  sie  sich  mehr  ganz  und  vorzuglich  regelmässig.  Es  ist  diess  ein 
neues  Beispiel,  dass  allen  übrigen  sieh  anreihet,  welche  darthun,  in  wie 
ferne  ^^Spalten  -  Gänge**  (filoM-ferUee)  ,  was  ihre  Gestalt-  und  Struktur- 
Verhältnisse  betrifn,  der  BeschaflPenheit  des  umschliessenden  Felsbodens 
nntergeordnet  sind.  —  Beobachtet  man  die  innere  Struktur  der  wohl 
charakterisirten  Gänge,  welche  die  festen  Gesteiiio  durchsetzen,  so  zeigen 
sich,  ungeachtet  der  Homogenität  des  Eisensputhes,  der  solche  bildet,  den- 
noch sehr  scharfe  Abtheilungen  in  gestreifte  Zonen,  dem  Hangenden  und 
Liegenden  parallel.  Diese  Zonen  werden  bestimmt  durch  das  allgemeine 
System  der  Spalten  und  durch  die  Gemenge  von  Trümmern  der  um- 
sclilieseuden  Gebirgsurt  oder  des  Kupferkieses.  Die  Spalten  -  Oberflächen 
lassen  niclit  sellrn  Streifen  \on  Glättung  wahrnehmen  und  keineswegs 
nur  an  den  Wänden,  sondern  inmitten  der  Gangmasse  seibat;  die  Streifen 
stellen  sich  mitunter  so  deutlich  dar,  dass  ihre  parallelen  Vertiefungen  an 
vielen  Stellen  gewissen  Kulamiten-Eindrucken  im  Steinkohlen^Gebirge  ahn- 
li£h  sehen.    Es  haben  dcmnuch  Boden  -  Bewegungen  stattgefunden,  später 


SSI 

als  4m  BUdmag  eines  Thetleg  der  Gftn^.  —  Alle  erhabenen  Aa«g;elieiiden, 
welche  sich  aof  den  Plateaus  awisehen  dem  Vorgebitf^e  und  der  Stadt 
Temeif  zeigen,  sind  arm  an  Kupferkies;  dieses  Erz  erseheint  nur  in  untern, 
durch  den  Wassertauf  entblössten  Stellen,  und  es  ist  desshulb  wahrseheinlich, 
dass  dasselbe  gegen  die  Tiefe  hin  zuntaimt.  ^  Die  GSnge  der  Jfo«««iaa 
kommen  in  einem  ahn  liehen  Gebiete,  wie  jene  der  Gegend  um  Tenes  vor. 
Zwischen  den  kalkigen  und  den  schieferigen  Lagen,  welche  am  ndrdlidien 
Abhsnge  des  ÄUm  zu  Tage  gehen,  trifft  man  grosse  Austern  und  Spon- 
dylen  in  Menge  in  Trümmer- Gebilden,  die  viel  Ahnlidies  hsben  mit  jenen 
der  Corkieres,  in  denen  namentlicli  bei  Bwrhan^  Austern,  Spondylen  nnd 
Rudisten  enthalten  sind.  Jener  Gesanimttheil  von  Lagen  wurde  demnach 
dem  Nuwiuuliten- Systeme  angehören,  und  auf  den  sudlichen  Gehangen 
stellten  sich  die  Sandsteine  und  die  grauen  Thone,  von  denen  das  Becken 
zwischen  dem  AUa9  und  dem  DJeM^Nador  erfüllt  wird,  als  Äquivalente  - 
des  Sandsteins  (Macigno)  und  des  Thones  der  Gegend  um  TmtkM  dar. 
In  diesen  thonigen  Gebieten  treten  die  Erz-Gänge  auf.  Es  besteben  die- 
selben aas  Baryt-  und  aus  Eisen-Spath,  und  sie  ragen,  da  sie  finsserlishen 
zerstörenden  Gewalten  mehr  Widerstand  leisten  als  der  Thon ,  in  mehre 
Meier  hohen  Mauern  hervor.  Der  Eiseuspath  dieser  Gänge  ist  oft  ganz  von 
Fablerz  durchdrungen  und  scheint  dagegen  den  Barytspath  zurilekgestosseii 
zn  haben ;  wo  letzte  Substanz  allein  vorkommt  sind  die  Gänge  fast  immer 
arm.  Das  Fahlerz  findet  sich  sehr  regellos  im  Eisenspath  zerstreut:  mit- 
unter nimmt  dasselbe  einen  beträchtlichen  llieil  in  der  Mächtigkeit  der 
Gänge  ein  ,  euie  oder  mehre  Zonen  bildend ;  am  häufigsten  )edoch  zeigt 
sich  das  Erz  in  nicht  zusammenhängenden  Adern,  in  Knoten-fÖrmigen  Partiell 
und  eingesprengt.  -  Keine  andere  metallische  Substanz  kommt  darin  vor, 
während  die  Fahlerze  DeuUehland»  nnd  Ungmtmt  meist  nur  mehr  unter- 
geordnet  auftreten.  Das  dunkle  oder  Antimon  -  Fahlerz  scheint  in  der 
mächtigsten  aus  drei  Gängen  bestehenden  Gang -Gruppe,  genannt  det 
Oiiviers  vorzuherrschen,  der  Tennantit  in  der  Gruppe  von  AumaU\  beide 
Mineral -Körper  zeigen  sich  krystalliniscb.  Barytspath  ist  die  herrscliende 
Gangart.  —  Dureli  den  Bergbau  wurden  bereits  versdiiedcne  interessante 
Thatsacheu  nachgewiesen.  So  finden  sich  in  diesen  und  jenen  Niveaus 
der  Gewinnung  die  Erz-reichen  und  die  Erz-armen  Theile  in  einer  ver- 
tikalen Zone,  man  sieht  die  Erze  in  senkrechten  Säulen  gruppirt  und  ge- 
schieden von  einander  dorch  erzarmc  Säulen.  —  —  Überall  war  bis  jetzt 
die  Erz-Lagerstätte  als  Gebilden  von  feueriger  Abkunft  verbunden  ange- 
geben worden,  nnd  dennoch  kannte  man  keine  Gesteine  der  Art  in  der 
Zusammensetzung  des  A#/c#.  Sie  kommen  indessen  vor;  am  Fusse  den 
JlfonMta- Berges  und  im  Bette  der  Chifa  finden  sich  abgerollte  Blöcke 
von  Diorit.  Diese  Diorite  treten  wahrscheinlich  in  Gängen  auf.  Sie  sind 
sehr  krystallittisch  nnd  enthalten  EisengHmmer.  Allem  Vermuthen  nach 
bewirkten  solche  Hornblende  -  Gesteine  die  Eiuporhebuug  des  AUm*  uud 
stehen  auch  mit  den  Erz-Gängen  im  Verbände. 


2» 


0  n  o  (B 


238 

und  Planorbis  rotundatus,  dann  Meuli^res  ond  Gjrps*  Lager;  er 
ruht  auf  Orbital  iten -Kalk  unmittelbar.  Nur  der  Asterien-K  alk 
(voll  Yielen  Asterien-TSfeleben  benannt)  bietet  erbebliefae  Sebwieri^pkeiten 
der  Klassifikation  dar,  indem  er  In  vielen  Stficken  bedeutend  abweicht  von 
€rrobkalk ,  obschon  er  die  fof(^nden  Arten  mit  ihm  wie  mit  dem  Orbitu- 
liten-Katk  zugleich  gemein  bat:  Terebellum  eonvolutum',  Delpbi- 
nnla  narginata,Lucina  gigantea,  Corbi  s  pectnneuluSyTeflina 
binngnlaris,  Crassatella  tumida,  Spatangus  acnroinatus, 
Eehinolampas  ovalis.  Aber  er  enthält  anch  Cjtherea  convexa 
BRGif.  (Glaueonomya  convexa  DsB.)Ly  Cerithiura  plicatum, 
welche  BaoNcifURT  in  den  gelben  Snsswaaser-Mergelny  Natica  patula 
Dnn.y  Cerithium  cinctum,  Cardium  obliquum  Lk.  und  Nueula 
margaritacea,  welche  derselbe  in  den  gelben  Mergeln  (Aber  den 
grflnen),  dann  Östren  pseudocbanay  O.  canalis  und  O.  longi- 
rostris^,  welche  er  in  den  Mergeln  mit  grossen  Austern,  und  endlieh 
O.  eyathula  Ln.  und  O.  linguatnla  Lk.',  die  er  in  den  Mergeln  mit 
kleinen  Austern  anfuhrt,  alle. mitbin  in  Schichten,  die  sämmtlicb  au  den 
Mergeln  aber  dem  Pariser  Gypse  gehören  und  Jetzt  von  den  meisten 
Geologen  schon  der  Mioc&n-Abtbeilung  zugerechnet  werden.  Der  Asterien- 
Kalk  enthalt  aber  auch  noch  viele  fossile  Arten  aus  den  Faluns,  weldie 
man  in  OuniEivor's  Abhandlung  aufgezAhlt  findet  Gleichwohl  ist  der  Vf. 
mit  diesem  und  mit  Colleono  geneigt,  denselben  noch  als  eocan  zu  be» 
trachten.  Er  schliesst  mit  der  Bemerkung,  dass  demnach  ein  Charakter 
des  Asierien- Kalkes  entweder  eben  in  diesem  Gemenge  von  eodnen  und 
mioeftnen  Arten  liege,  oder  dass  spfttere  Untersuchungen  ergeben  müssen, 
dass  er  keine  [?]  eocinea  Fossilien  einschliesse,  in  welchem  Falle  seine 
Stellung  fiber  den  Gliedern  der  EocSn-Abtheilung  und  seine  Vergleiebnng 
■nt  den  Pmi9$r  Mergeln  dann  nur  gerechtfertigt  seyn  wfirde. 


A.  Davbrbb:  Abhandlung  dber  die  Verbreitung  des 
Goldes  im  IIA«t»- Sau  de  ,  und  über  dessen  Gewinnung 
O  BuU.  fe'ot.  1846y  I,  ///,  468-465).  Diese  Gewinnung  dauert  seit  dem 
7.  Jahrhundert  und  liefert  Jetzt  von  Baiel  bis  Mmmheim  JShrlich  für  45,000 
Francs  Gold.  Rbaumor  <1718),  FaBVTLmoEn  <l77fi)  und  Kachbl  (1838) 
haben  sie  beschrieben.  Der  Vf.  aber  bat  Versuche  und  Beobachtungen 
angestellt ,  um  die  Verbreitung  des  Goldes  in  verschiedenen  Schichten  und 
JMcn  des  Sandes  und  die  ganze  Menge  des  im  ilMn  •  Bette  vorhandenen 
Gold*Sandes  zu  erforschen.  Das  Gold  kommt  immer  nur  in  Form  kleiner 
randlidier  BIftttchen  von  höchstens  1  MUlimet.  Durchmesser  und  0,045— 


•  Sic  werde«  von  Ocsuayes  alle  anter  4em  Utaten  Naweii  KaMameabegrllTeii ; 
DuMovuxa  hftlt  dIeO.  lo  ngirostris  Ton  Rordennx  fHr  0.  cra«sis«ina  Lft.,  irekhe 
Ikrencite  ditfvil  DchSayi:»  von  0.  loagirofttris  getrennt  wird. 


234 

0,057  Milligrammes  mittler  Schwere  vor.  Unter  dem  Mlkroikop  erwAeiiien 
sie  durch  eine  Menge  regelmässig  vertheiltec  erhabener  Pänktchen  Cbagrin- 
artig.  Die  gewohnlich  reichsten  Gold  «Grunde  Hegen  etwas  tbaiwarts 
von  Ufern  oder  Inseln,  die  der  Strom  abwäscht,  fast  immer  zwischen 
gröberem  Geschiebe;  dann  an  einigen  andern  Stellen,  wo  er  durch  Fort- 
Waschung  des  feinen  und  leichten  Sandes  sich  als  reichlicherer  Rnck* 
stand  anhäufen  konnte.  Es  kommt  aber  in  geringerer  Menge  aneh  ausser* 
halb  dem  jetzigen  JlA«tn- Bette  vor  in  allen  Anschüttungen,  die  sieh  von 
Ba^a  bis  Mannheim  4—5  Kilometer  breit  fortziehen.  Die  feinen 
Geschiebe  freien  Sandes,  welche  der  Strom  bei  seinem  jährlichen  Aus- 
treten absetzt,  so  wie  der  ebenfalls  nicht  aus  den  Alpen  abstammende 
LÖSS  enthalten  nie  eine  Spar  von  Gold.  Der  Rückstand  von  der  Ann- 
waschung des  Gold -fuhrenden  Gerolles  enthält  immer  auch  Rosenquacz 
und  Titaneisen,  und  zwar  dieses  letzte  überall  im  Verhältniss  zur 
Menge  des  Goldes.  Die  verschiedenen  Geröll -Arten  fahren  0,00002— 
0,0008  Titaneisen,   wovon   die  Hälfte  vom  Magnete  ausziehbar  ist.     Der 

ZOT  Waschung   verwendete  Kies  enthält   gewohnlich  >  selten 

Ä— 7 

^,  mid   Bänke  dieser   letzten  Art  haben  gewöhnlich    nicht  über 

10,000,000 

200—300  Quadrat^Meter  Ausdehnung  und  10—30  Centimeter  Dieke.  Die 
von  den  Goldwäschem  als  steril  angesehenen  Grunde  enthalten  im  Mittel 
noch  8  Billion  Theilchen  Gold,  und  Diess  scheint  auch  der  mittle  Gehalt 
zwischen  Rheinau  und  Phiüipehirg  zu  seyn.  Ein  Kubik*Meter  „aasgeben- 
teten'*  [?]  Kieses  enthält  4,500 «- 30,000  Gold  -  Blättchen.  Da  man  am 
KaiterstuM  und  im  Jura  gar  keinen ,  in  den  Vofaeen  und  dem.  Sehtomr»- 
waide  nur  an  sehr  wenigen  Orten  etwas  Gold  gefunden  hat,  so  knnn  das 
Gold  des  ilAem-Sandes  nur  ans  den  Aipan  abstammen,  bis  in  deren  FInas- 
betten  es  sich  in  der  That  verfolgen  lässt 

Nach  Rbivggbr's  Beobachtungen  scheint  das  Gold  der  Aar,  der  ReuM, 
der  beiden  Emmen  und  der  Luiieren  zunächst  aus  der  Molasse  zu  stammen 
und  auch  das  des  Doubs  könnte  daraus  herkommen ;  die  ursprungliche 
Hiagerstättc  aber  könnte  die  Molasse  in  keinem  Falle  seyn.  Bis  jetzt  hat 
mau  es  jedoch  noch  nicht  in  einem  festen  Gesteine  entdeckt.  Man  muss 
es  Sn  den  kristallinischen  Schiefem  der  Alpen  suchen,  in  den  Glimmer- 
führenden  Quarziten ,  in  den  Hornblende  -  Schiefern  u.  dgl.,  wie  nach 
NöGOKRATH  das  Gold  der  Eder  nur  aus  Übergangs-Schiefer,  wahrschein- 
lich Kieselschiefer,  herrühren  kann.  Der  Eder -Sdind  ist  nicht  reicher  alz 
der  AAem-Sand  *,  aber  der  mittle  Gehalt  des  Sandes  am  ÜAetn,  in  SUirien 
und  in  CMU  verhält  sich  wie  1  :30:74  oder,  wen^  man  alle  Geschiebe 
von  2  Centim.  Dicke  aus  dem  ilAetii -Sande  aussciicidet,  wie  1:10:37. 
In  Sibirien  sieht  man  schon  den  Sand,  der  nur  0,000001  Gold  enthält,  als 
unbrauchbar  an,  obschon  er  noch  t'/o  mal  so  reich  ist  als  der  HkeiH- 
Sand.  Die  Ursache  dicsps  grossen  Unterschieds  im  Gehalte  liegt  haupt- 
sächlich in  der  uugicichen  Grösse  der  einzelnen  Theilc ,  deren  am  Hhein 
17^22  Bluttchen  auf  x  ftlilligramm  gehen,  jene  aber  im  Vraly  in  Sibirien 


235 

und  Cküi  im  IMittel  200'-400*  und  oft  lOOOmal  so  gross  sind.  —  Nimmt 
man  wie  oben  an,  dass  der  mittle  Gehalt  des  Goldsandes  8  billionste 
Theilehen  seye,  so  rousste  ein  Kubik-Meter  von  1800  Kilogram.  Gewicht 
ORToue  Gold  liefern  inid  der  4  Kilometer  breite  Streifen  von  Rhinttu  bis 
PkHippHtirff  bei  5"  Mächtigkeit  im  Ganten  36000  Kilogramme  Gold  ent- 
haften and ,  wenn  man  die  minder  reichhaltigen  Grnnde  des  AA^tn-Thafes 
aiMserhalb  diesem  Streifen  hinzarechnet ,  so  würden  sich  62,000  KÜlogr. 
ergeben. 

Ein  Göldwäscher  verdient  tftglich  iVa""^  ^^^  znfUIig  einmal  bis 
10  oder  i5  Francs  und  die  Yerengnng  des  ilAeltt-Bettes  in  Folge  der  vielen 
neuen  Dorchsehnitte  vermindert  täglich  die  Ausdehnung  der  angreifbaren 
Goldgrunde.  Durch  Anwendung  von  Maschinen-Thutigkeit  statt  der  Hand- 
Arbeit  wurde  sich  aber  viel  mehr  gewinnen  lassen. 

Ansgrabungen  in  MSkren  (fiiterr.  Blfitter  lur  Lit  1M7 ,  7). 
Ton  PetreMlen  fSanden  die  in  den  Steinbräcben  der  Ldf oto*  Herrschaft 
behttfic  der  Eisenbahn  arbeitenden  Italifoer,  nebst  mehren  Zfihrten  des 
Eqnns  primigenius  und  des  Ursos  spelaensy  audi  einige  Zdbntf 
des  ausgestorbenen  Riesenbirscbes  y  Elaphus  megaloeertfs,  deren 
Maaltches  Emaii  besonders  sehdn  ist;  man  hoflFt  'ein  ganses  SiridetI 
dieses  Thieres  aufznfinden.  -»  Bei  LuhmSowiCy  auf  dem  sogenannten  Hmdy 
traf  aaan  ein  Sobwert  von  sdir  interessanter  Form ,  diessen  Klinge  ungemein 
viele  Seharten  hatte,  einen  Sporn  und  einen  Deich.  Auf  dieser  Stelle 
atasd  einst  die  Barg  AU-'Sweikntj  wdche  ihrer  riittberischen  Bewohner 
wegen  von  den  filfthrisch-stindisöben  Truppen  1446  aerstdrt  wurde. 


Herbert:  geologische  Karte  vom  mittlen  Himalaia  (Nouü. 
Ann.  des  voyages  etc,  S^'^e  Ser.  184S ,  //,  9T3).  Diese  Karte  stellt  die 
Formationen  zwischen  dem  Sedledje  und  dem  Ka/t-FIusse  dar.  Die  Studien 
zn  ihrer  Bearbeitung  reichen  bis  zum  Jahre  1826  zurück. 


Fr.  ▼.  Haubr  liat  die  Schichten  von  Quttaring  und  AUhofen  in 
KMmikm  untersucht  (^Buil.gM.  1846,  IV,  l63).  Es  sind  Li^niten- 
Mergeln  auf  kristallinischen  Schiefern  ruhend  und  von  Nummuliten-Kalk 
bedeckt.  Die  aufgefundenen  Versteinerungen  bestätigen  die  von  Bovü 
(Jlfeat.  S0e,  gM*  <*>  //^  &4)  gegebene  Alters -Bestimmung  desselben:  es 
sind,  ausser  ilones,  die  einzigen  EocSn  •  Schichten  in  der  Österreiehischen 
Monarchie;  obwohl  man  auch  Fusus  scalaris  aus  den  Lignitcn  von 
Gran  in  Ungarn  erhalten  hat.  Die  aufgeführten  Fossilien  sind :  Myliobates 
go  nioplcur  US  Ac. ;  Kruster-Reste ;  Natica  interm  e  dia  Lk.,  Turri- 
tellfl,  nahestehend  der  T.  imbricataria  Lk.,  Fusus  scalaris  Dsii.^ 
Cerithinm  combustum  Bncrr.,  C.  lamellosum  Dsh.,  C.  mutabilc 
Lk.  ,  Scrpula  nummularis  .  .  •   :  dann  Corbula  erassa. 


23S 

C.  Petrefakten^Kuade. 

PuBKiNGBR  bexeichnat  eioen  ÜDlerkiefer  von  Anoplotberittm 
comiottBe  Cuv.,  der  ia  Uterem  SusswAMer-Kalk  WikrUemkerf»  gefaadcB 
wordtOy  welcher  den  weissen  Jnrs*Kslk  an  vielen  Stellen  der  Scbwibiselien 
Alp  überlagert.  Er  ist  mm  Fusse  des  Bn9$m9  .bei  MMnm§em  entdeckt 
worden  (Württ.  Jahresb.  1847  ^  lll^  161),  woher  andi  H.  v.  Mnvsn's 
Palaeochelis  Bnssenensis  stammt  («.  a.  O.  167,  Tf.  I,  Fg.  ll). 
Durch  {ene  erste  Art  wire  also  das  Alter  Jenes  Kalkes  als  dem  des  Pariser 
Grobkalkes  entsprechend  nachgewiesen ,  wenn  anders  die  Bestinunnng  sn- 
verlassig  ist* 


P.  Gbavus:  Abhandlnng  fiber  einige  fossile  Slngthiere 
des  VtnuiuM-Dpt^s.  {A$m,  sc.  «sf.  c,  V,  333  und  3d5  >•  Com^i.  rmüL 
i84$y  XXii,  S4S'-184t).  In  genanntem  Dpt  sind  3  örtKohkeiteB  reich  an 
fossilen  Knoehen.  Die  erste  ist  Qmr§M9  bei  Af  #,  reich  an  Pa  I  ae o  t h  eri nal^ 
Anoplotherinmn.a.  Paebfdermen,  weldie  JooRDAif  xn  Lyon  nlchstcns 
beschreiben  wird;  das  Musenm  in  Avifnon  besitzt  von  da  3  ßaekcnaihae 
eines  Ranbthiersy  welche  das  Mittel  su  halten  scheinen  swischen  Tbyla- 
ci  n  u  8  unter  den  Bentelthieren  und  den  blutdfirstigsten  unter  den  fibrigen 
Ranbthieren.  Der  Vf.  redinet  hier  cum  Genua  Pterodon,  welchen  Blain- 
viLLB  fiir  die  von  Cuvibr  dem  Dasjrums  angerechneten  Reste  ans  dem 
Pariser  Gjrpse  aufgeteilt  hat,  nennt  die  Art  Pt.  Reqnieni  und  wird 
sie  ausffihrlich  beschreiben.  Diese  LokaliUt  scheint  überhaupt  mit  den 
alt  •  tertiSren  Lagerstatten  von  PwrU ,  Wki$t  und  In  Qrac€  bei  Bardemmx 
xusammensugehftren,  ~  Die  andre  bei  Cueuran  im  Vurmnce-Tkai  ist  junger 
und  liefert  Reste  von  Wiederkftuern,  Ebern,  Hipparion,  und  den 
obteren  Hinterzahn  einer  Hyaena,  H.  Hipparionum,  welcher  nicht 
nur  viel  grösser,  sondern  such  anders  gestaltet  ist,  als  bei  den  andern 
lebenden  oder  fossilen  Arten,  Er  ist  prismatisch  und  etwa  wie  bei'm 
Hund  in  gleicher  Flucht  mit  den  andern  Backens&hnen  stehend,  statt 
dass  er  bei  andern  Hyänen  mehr  einwärts  vom  Fleisdisahn  steht  und  theil- 
weise  durch  ihn  verdeckt  wird« 


P.  Geavais  und  M.  db  Sberbs:  Fossile  Siugthier-Knochen 
im  Bermtli-D^.  (Ann,  $e.  W  c,  V,  366-371  >  FlnsiU.  184$^  ÄIV, 
59).  Sie  stammen  aus  dem  meerischen  Fluss-Sande  und  entsprechen  folgen- 
den Arten:  Ursus  sp,^  —  Felis  von  der  Grosse  des  Serval;  —  Mas- 
todon  #|r.,  welche  von  M.  angustidens  verschieden  scheint  durch  breitere 
Backenzihne,  durch  einen  Unterkiefer  mit  nicht  verlängerter  und  Stoss- 
sahn -tragenden  S3miphyse^;  —  Rhinooeros  sp,,  swischen  Rh.  incisivn« 
nnd  Rh.  tichorhinus ,  ein  Unterkiefer  mit  den  2  Schueidesähueu,  aber  ohne 


237 

di#  Eclmka«  artigen  ZftbM  Atm  «rtteo  ;  -  Tapir,  etwa«  kiaiacr  ala 
die  Art  der  üimaf^fM;  Eqons;  Sos,  etwas  veracUeden  Toa  Sua 
priaeap;  oMhrere  Roaiinantea.  Ob  ia  dieaeo  Sehkbten  geniachteo 
UrapnmgsaaebElephas,  Hipparion^LopbiodonyPalaeotberia», 
Hi  ppopo  tamaa  Torkamaieii ,  die  wohl  Ja  der  Oegead  aogefSbrt  werdea, 
iat  aiebt  erwieaea.  -^  Dagegea  findea  sieb  nocb  aa  Meeree-Saagtbierea: 
Balaena,  oder  Rorqualy  eiae  Uaterfciefer-HIlfte ;  Pb praeter,  kleiaer  ala 
der  Jetat  lebende  Kachelot;  Delphiana  aua  eiaigea  Wirbeln  kenntiieh; 
Metaayiberiam:  SchAdel - Stficke»  Zibae;  die  Wirbel  and  Rippen  aind 
nicht  aeltan.  Dieae  Art  gleiebt  in  ihrer  Gröaae  nad  in  der  Fom  der 
Backenaibne  den  Arten  von  BUif0  «nd  van  IMHdby  bei  Aaaipat  (Mann« 
tna  dabin s  et  Gaettardi  Blv.) 


Ch.  Rovilubr:  Lagernng.  einee  Mammoath-Skelettes  bei 
M9Bkmt  (Jnbil&am  &  FiscnaR  von  WAUwana'a,  1841).  Mammoath-Resta 
sind  hialigin  allen  Crouvernements  des  Reichs;  die  erweislich  auf  primitiver 
Lageratilte  gefnadenen  aber  aalten.  Dasn  geMrt  das  Skelett ,  wekhea 
im  Deaesiber  i846  an  TniUkoi  bei  Ekaroekow  entdedit  und  nach  ^€9 
▼fa.  Anleitung  ausgegraben  worden  iat 

Daa  Tertiär-Gebirge  besteht  daselbst  aaa  drei  Snaswasser»  Schiebten 
anasittelbar  aof  Eisen  •  schüssigeai  Jura  •  Sandateine  und  ist  bedeckt  von 
Dünvial-Saad.  Die  oberste  Schicht  ist  Rost-farbig;  die  2,  grünlich  and 
reich  anorganischen  Realen;  die  natere  iat  scharf  geschieden  grünlich* 
sdiwars.  Daa  Geatein  ist  eia  feinblAtteriger  Ugnit  voll  organischer  Reste 
and  atark  darchdrungen  von  Thon,  Saad  and  Eisern  Ea  erfdllt  eine 
Scblnebt,  welche  fast  rechtwinkelig  gegen  die  MoMkwm  anaaidadet  und 
eineai  ebenwligen  Zuilnsse  derselben  entspricht,  wo  die  Flusse  noch  mehr 
Waaaer  hattaa,  aber  die  FInssbetten  schon  ihre  jetzige  Form  beaasaen.  — 
Daa  Sketett  atund  aafrecbt,  mit  den  Faaa»  Sohlen  anf  der  nnteraten  Schicht, 
vom  tiefer  ala  hinten ,  mit  dem  Körper  in  der  mittlen  Schiebt  und  mit 
einigen  Theilen  in  die  obere  hineinreichend.  Der  Vordertbeil  dea 
Kapfea  nad  die  Stoaaslhae  fehlten;  die  Hochwasser  der  Mo9kw  mftgen 
sie  bbU  fortgerissen  haben;  auch  die  sdiwammigen  Tbeile  der  Knochen 
haben  aehr  gelitten,  aumal  die  Symphysen  noch  nicht  verwachsen  waren 
ein  Jnngea  Thier  verrathend.  Die  OberiUehe  der  Kaochen  war  von  Yivianift 
aberaoffen.  UageOhr  die  Hllfte  des  SkeletU  ist  gerettet.  —  Ana  dieaan 
Yerbiltnissen  ergeben  sich  folgende  Sdilnsse : 

1)  daaMammonth  bat  am  Ende  der  Tertidr-Zeit  diese  Tbeile  von  Anas- 
iand  bewohnt;  —  2)  die  drei  Schiebten  waren  bereits  abgesetet,  sonst 
hatte  daa  Thier  daria  einsinkend  nicht  seine  aufrechte  Stellang  behalten 
können;  -  a)  ea  lebte,  ala  ea  versank,  und  war  im  Begriff  gegen  die 
JVeataa  Berg-ab  au  geben;  —  4)  es  war  nicht  von  Feme  hergescbwenunt; 
—  6)  es  ruht  auf  primitiver  Lagcratitte ;  -  e)  daa  Bett  der  Matkwm  n, 
a.  war  bereits  fertig  gebildet ;  —  7)  die  grosse  Ihnlicbkat  der  ea  be- 
gleitendea  Pilansen-  und  Thier-Reste  mit  den  Jetsigen  beweiai,  dasa  daa 


3S8 

miina  Yon  dem  Jetng^en  nicht  verschieden  geiresen  «efn  kam  ;  •--  8>  daher 
h&tta  auch  der  Mensch  da  leben  kSnnen,  wie  er  in  Amerika  g^leicbseitig 
mit  dem  Mammonth  war  i  aber  er  seheint  die  nene  Welt  früher  als  die 
alte  bevölkert  kq  haben.  —  Die  Anwesenheit  tmi  Matnmont*  Resteo  in 
ilaten  vom  Eismeer  bis  BemffüUn ,  in  g^anz  Buropa  und  Nari  -  Amerü» 
ndtfaigt  ansnnebmen,  dass  in  jener  Zeit  das  Klima  an  allen  diesen  Ortn 
sieh  gleich  war :  oder  dass  seine  Rest«  von  einer  Gegend  nss  nach  allea 
diesen  Orten  verschwemmt  worden  sind;  oder  dass  das  Mammonth  in  diesen 
verschiedenen  Gegenden  von  verschiedenen  Arten  war,  dergleichen  schon 
F^sciTBR,  Eichwald,  Nbsti,  Goldfoss  angedeutet ,  nbschoD  es  schwer 
bleiben  wird,  diese  Arten  ans  Knochen  des  Skeletts  naebmweisen. 


J.  TouLMHf  Surra:  über  die  Ventrikuliten  der  Kreide,  mit 
Beschreibung  eigenthdmlicher  Charaktere'in  der  Struktur 
ihrer  Gewebe  (An».  Jfa^.  fMlM#/.  tS4f^  XX^  72— »7 ,  176-191  mit 
Holzschn.  und  Tf.  YII,  Till).  Die  Ventrikniilen ,  obsehon  bereits  von 
GoBTTARD  und  vielen  andern  beadnrieben  und  aÜmiblich  als  Alcyonien- 
Arten,  Spongien- Arien,  Ocellaria,  C  o«  ein  opo  reu -Arten,  Ciioa- 
nites,  Reteporen-Arten  und  Guettardia  aufgesfthlt,  siad  gleichwohl 
ihrem  Wesen  nach  ganz  unbekannt  geblieben. 

Sie  erscheinen  in  der  Kreide,  wie  in  den  Fenersteioen  und  in  bridra 
wieder  in  ganz  verschieden-artigem  Erfaaltnng-Zustand,  so  dass  man,  wie 
der  Vf. ,  Taasende  von  Exemplaren  verglichen  haben  moss ,  nm  sie  in 
allen  diesen  Zuständen  wieder  zu  erkennen.  Wir  wollen  AW9%  Zustinde 
nicht  alle  vollzChlig  aufführen ;  aber  man  wird  sich  die  wichtigsten  denken 
können,  wenn  man  erwflgt,  dass  die  ursprünglichen  Wesen  in  verschiedenem 
Gh'ade  aus  vergänglicheren  Tbeilen  über  einem  danerbalteren  Chmndfce* 
webe  bestanden ;  dass  sie  lebend  oder  tod  und  im  letalen  Falle  bereits 
in  verschiedenen  Graden  der  Zeraetnung  von  Gesteinen  umschlossen  worden 
itjn  miissen ;  dass,  wenn  nach  Tcinnsa.  die  aus  der  Zersetzung  der  Feld- 
spath- Gesteine  frei  Werdende  Kieselerde  in  Wasser  lösslieh  ist  und  nadi 
des  Vfs.  in  einem  neolichen  Aufsatze  entwickelter  Ansieht  (Jahrb.  tS47^  1H\ 
ans  diesem  Wasser  durch  die  ergauisdien  Bestandtheile  der  Ventrikniilea 
und  spätere  Moleculär  >  Attraktion  angezogen  plfttzlicb  an  derselben  er- 
starrte, sie  bald  nur  stellenweise  dieselben  bedeckte  oder  durcbdraig^) 
bald  sie  ganz  umschloss.  Geschah  diess  Letzte,  so  konnte  im  Innern  der 
Feuerstein-  oder  Kreide -Masse  der  Ventiikulit  bal4  vollsUndfg  erhalten, 
bald  immer  weiter  zerstört ,  zuerst  seine  organieebe  Masse  anfgeldsst  und 
fortgeführt  werden,  sein  dauerhaftes  Grund  -  Gewebe  allein  fibrig  Meikea, 
And  durch  von  Aussen  her  nachdringende  KieseUMasse  (etwa  nachdem  die 
ana  dem  Organismus  ausgeschiedenen  und  übrig  gebliebenen  Elemente 
des  Schwefelkieses  dasselbe  etwas  inkrustirt  hattien)  umh«Ht,  g;e9cbnttt 
und  so  allein  aufbewahrt  werden  ;  endlich  konnte  im  Verhältniss  als  die 
Höhle  im  Innern  des  Feuersteins  Coder  der  Kreide)  durch  diese  Kiesel- 
Masse  sich  theiiweise  oder  ganz  ausföllte,  Haar-förmige  und  stärkere  Kiesel- 


(ChalcedonO  KrjrslaMisfttioDen  sich  an  Jenes  Grond-Grwebe  anteteen,  welefies 
dann  imniiT  später  noch,  mit  Hinteriasanng  hohler  Röhren,  ebenfalls  daraus 
verwittern  konnte.  In  alten  diesen  Erhaltnngs*  Zustanden  haben  die  Ven- 
trikuliten  nar  sehr  wenige  und  z.  Thl.  keine  Ähnlichkeit  miteinaader.  Um 
nun  die  Veutrikuliten  -  Reste  in  allen  diesen  Zaständpn  beobachten  zu 
k5anen,  bat  sich  der  Vf.  die  Obang  verschafft,  sich  dünne  durchs ichtijfe 
Scheibchen  nach  der  Dicke  g^anzer  Feuersteine  zu  schneiden  und  zu  poliren 
and  auch  die  in  der  Kreide  eingeschlossenen  Yentrikuliten  in  ähnlicher 
Weise  suznbereiten  und  so  beiderlei  Präparate  in  den  manchfaltigsten 
übergingen  mit  einander  zu  vergleichen  und  wechselseitig  zn  ergänzen. 
Die  Yentrikuliten  bestehen  aus  einem  Körper  und  aus  der  Wurzel. 
Die  Snssere  Fnrm  ^es  Körpers  gleicht  einer  aufrechten  Tute,  deren 
Wand-Lamelle  nach  der  Länge  nnd  Quere  in  Falten  gelegt  ist.  Die  Form 
gebt  vom  flach  Napfförmigen  durch' s  Trichterförmige  bis  zum  gpiit 
Kegel fSrmigen ;  doch  dringt  die  innere  Höhle  immer  nur  bis  gegen  die 
Spitze  des  Körpers  herab,  fm  Querschnitt  erscheint  er  daher  hohl,  die 
Wand  dieser  Höhle  oft  aussen  und  innen  zugleich  der  Länge  nach  tief  längs- 
faltig,  zuweilen  «uch  mit  ringartigen  Falten,  oft  mit  netzartigen  Lücken, 
)e  nachdem  nämlich  die  senk-  und  wage-rechten  Falten  wieder  an  mehren 
Punkten  untereinander  zusammenfliessen.  Diese  Falten  sind  aber  an  Jedem 
Exemplar  bleibend  und  keineswegs  eine  Folge  freiwilliger  Kontraktion, 
wie  tbeils  ans  Exemplaren  mit  ganz  schmal  zusammenfanfendem  und 
gleichwohl  ungefaltetem  Obertheile  (Kopfe)  und  theils  aus  Ü  berziigen  von 
Krusten -artigen  Zoophyten  erhellt,  die  der  Tf.  über  den  gefalteten  Tbeilen 
beobachtet  hat,  ohne  dass  sie  durch  diese  Faltung  im  Mindesten  aus  ihrer 
ebenen  Lage  grrathen  wären.  In  analoger  Weise  gefaltete  Lamellen  or- 
ganischen Gewebes  erhält  man  als  Ruckstand,  wenn  man  Kalk-Korallen,  wie 
Maeandrien  u.  s.  w.  in  Salzsäure  auflösst.  Gewöhnlich  steht  jeder 
Tentrikulit  einzeln  (wie  die  Actinien).  Von  dem  untern  Kegelspitz  -  artigen 
Theile  des  Ventrikuliten -Körpers ,  und  etwa  1"  aber  der  Spitze  selbst  be- 
ginnend, entspringen  in  verschiedenen  Höhen  Wurzeln-Fasern,  welche  auf 
onregelmässige  Weise  nach  nnten  an  Zahl  nnd  Dicke  zunehmen ,  um 
den  nntern  Theil  des  Körpers  eine  Art  Scheide  bilden ,  unter  der  Spitze 
als  ein  ddnnerer  2—3''  langer  unregelmäsiger  gemeinsamer  Stiel  (BÖndel) 
fortsetzen ,  sich  dann  in  viele  (bis  40)  Zweige  auflösen  und  in  sehr  feine 
Enden  auslaufen.  Diese  Wurzel  hat  eine  andere  Textur  als  der  Körper, 
zeigt  keine  Faltungen,  als  in  so  ferne  sie  die  des  Körpers  an  der  Ansatz- 
Stelle  nachahmt.  In  Folge  der  verschiedenen  Textur  ist  die  Wurzel  in 
Kreide  gewöhnlich  nicht  so  gut  als  der  Körper  erhalten  nnd  zerfällt  In 
Staub,  wenn  man  den  Stein  aufschlägt,  während  der  Körper  ganz  bleibt ; 
in  Feuerstein  ist  ihr  Raum  viel  weniger  oft  mit  solider  Chaicedon-Masse 
ansgefilllt  Nie  findet  man  die  Ventrikuliten  mittelst  dieser  Wnrzel  an 
fremde  Körper  angewachsen,  obschon  zuweilen  Austern  u.  dgl.  oben  auf 
denselben  aufsitzend ;  diese  Wurzel  mit  ihren  Zweigen  scheint  daher  die 
Orlsbewegung  des  Xliiers  vermittelt  zu  haben,  welche  wie  bei  Actinla 
oder  Pennatula    (die  sich    willkuhrlicb  in  weichem  Grande  fest  steckt) 


U9 

•lattsefunden  haben  nag.  ZuweiUD  enMeht  noch  ein  Jüainer  Wunel- 
Bündel  höber  oben  am  Körper,  oder  statt  des  einen  gronsen  aind  unten 
swei  kleinere  Torbanden ;  an  einem  Exemplare  entspringen  alle  Wuneleben 
etwa  1"  hoch  über  der  Spitse  und  breiten  sich,  ohne  in  einen  Stiel  an- 
sammensutreten,  aogleiefa  horisontal  aus. 

Die  innere  Textur  dieser  Theile  ist  dnreh  Zartheit,  Regelmis«ig« 
keit  und  beziehungsweise  Starke  höchst  merkwürdig  und  no,  dass  aiaa 
etwas  Ähnliches  in  der  gansen  lebenden  Schöpfung  nur  in  einem  Körper 
von  den  PhUipfinm  wieder  findet,  welchen  Owsif  im  J«  1841  (Zo^Uf, 
Drmumei.  //i,  203  >  Aim.  mmihuL  Vili^  121)  unter  dem  Namen  £n. 
plectella  beschrieben  hat;  doch  ist  die  der  Veutrikaliten  viel  feinerj  xn- 
sammengesetster  und  merkwürdiger.  Die  gefaltete  Lamelle,  woraus  der 
Yentrikoliten «Körper  besteht,  ist  ans  äusserst  sarten  einzelnen  Fasern  vh 
sanuneogesetzt ,  die  sich  in  drei  Richtungen  unter  rechten  Winkeln 
schneiden,  so  dass  sie  lauter  Quadrate  und  beziehungsweise  Würfel, 
meistens  von  lange  nicht  Vioo"  Kanten  -  Lftnge  bilden ;  so  dass  iit  La- 
melle de^y.  Simplex,  welche  nur  Vis"  ^^  ^*^  ^  solcher  Quadrate  öber- 
einander  zeigt  Da  die  Lamelle  oben  am  Körper  der  Venfriknliten  dicker 
wird,  so  schalten  sich  neue  Fasern  zwischen  den  alten  ein,  um  überall 
gleichen  Abstand  einhalten  zu  können.  Nun  konmit  aber  noch  ein  fernerer 
Theil  des  Gewebes  hinzu,  wovon  sich  bei  Euplectel  lakeine  Spur  findet. 
Man  denke  sich  die  in  einem  Knoten  •  Punkte  rechtwinkelig  gelorentsten  3 
Ffiden  als  die  3  Achsen  eines  regelmfisigen  Octaeders  und  verbinde  die- 
selben durch  12  andere  Ffidchen  an  der  Stelle  und  in  der  Lage  der  1% 
Oktaeder-Kanten  so,  dass  die  6  Oktaeder-Scheitel  in  Vs  der  Lange  jener 
Quadrat -Seiten  zu  liegen  kommen,  so  hat  man  eine  vollständige  Vor* 
Stellung  des  ganzen  Gewebes ,  welches  biedurch  eine  ausserordentlicbe 
St&rke  erhält  Ein  mittelmässiger  Ventrikulit  von  3"  Höhe  mnss  760,00« 
Quadrate  und  wenigstens  9  Millionen  dieser  Fädchen  enthaltend  Lingf 
der  äusseren  und  der  inneren  Oberfläche  der  Ventrikuliten  ist  eine 
Schicht ,  welche  der  Y erf.  Dermis ,  Cutis  oder  Unterbaut  nennt ,  woris 
die  Quadrate  nur  Vsoo"  gross  sind,  was  durch  Einschaltung  neocr 
Fasern  geschiebt,  so  dass  aus  Jedem  anfänglichen  Quadrate  wenigsten! 
4  werden  und  die  Dicke  der  Schicht  selbst  aus  mehren  Quadraten. besteht. 
Über  dieser  Haut  ist  dann  noch  eine  zweite  PolTpen-Hant  oder  Epidermis 
gewesen,  welche  sehr  schwer  erkennbar  ist  und  nachher  beschrieben 
werden  soll.  Kieselige  oder  kalkige  Spiculä  sind  nirgends  s«  entdecken. 
Die  Wurzel  hat  ein  von  dem  des  Köfk-pers  etwas  abweichendes  Gewebe, 
ihre  Längs -Fasern  sind  stärker  als  die  Quer-Fssern;  die  quadratischea 
Maschen  werden  nnregelmäsig ,  länglich,  oft  an  den  Enden  verscbmäleft 
und  von  den  Oktaeder-bildenden  Fasern  fehlt  jede  Spnr:  und  auf  ähnliche 


*  Wir  danken  der  Gewogenheit  des  Herrn  Smith  ein  Feaentela-Prftparat,  an  welebea 
naa  die  waadervolle  Textur  der  regelm&Migen  Quadrat  -  Maschen  schon  mit  freiem  Aag« 
deutlich  sehen  kann  ;  die  Oktaeder  erscheinen  dann  nnr  als  Punkte,  IBsen  sich  aber  ichoB 
mler  einer  gnten  Lonpe  In  13  Faiem  auf.  '■• 


241 

Weiae  magestoltet  ist  auch  die  Textnr  der  Wurzel-Haut.  Sätomtliche  sicB 
kreulzeade  Fatero  liegen  nicht  lose  aufeinaoder^  «ondera  auastomosiren 
mit  einander.  Ihre  Stärke  wechselt  von  ViW  ^^  V^ooo''*  Sie  sind  nicht 
bohl.  In  ihrem  jetzigen  Zustande  besitzen  sie  in  Kreide  wie  in  Chaicedon 
eine  körnige  Textur,  feiner  als  die  Thier-Fasern  bei  den  lebenden  Aclinirn» 
In  den  so  betrachteten  Geweben  mnss  nur  noch  eine  weiche  organische 
Ausfnilnugs- Masse  vorbanden  gewesen  seyn,  die  ioi  jetzigen  Zustande 
verschwunden  ist.  Dieser  Mangel  erschwert  nun  allerdings  die  Ermittelung 
der  Verwandtschaften  dieser  fossilen  Wesen,  weil  man  eben  die  innere 
Textur  der  lebenden  Polypen  noch  nicht  genug  studiit  hat;  sonst  wurde 
die  Bestimmung  der  Familie  und  des  Geschlechts  aus  diesen  Geiveben 
eben  so  leicht  seyn^  als  die  Bestimmung  des  Mastodon  z.  B.  aus  der 
Yerf^leichnog .  seiner  fossilen  Knochen  mit  denen  des  £lepbanten  ^.  Bis 
jeUt  aber  kennen  wir  keine  Polyparien-Familic ,  welche  in  ihrer  Textur 
irgend  aine  Ähnlichkeit  hätte  mit  diesen  foj»silen  Resten;  keine  hat  so 
viele  organische  Struktur  (mehr  mechanische  Anordnung) ,  und  daraus 
erbellt,  dass  diese  Fossil -Reste  höher  stehen  als  irgend  ein  lebend  oder 
fossil  bekanntes  lebendes  Zoophyt.  Namentlich  ist  die  mikroskopische 
Stroktur  von  Alcyouium^  das  man  sonst  damit  verwechselt  hat,  ganz  ver- 
schieden davon :  es  enthält  Röhren ,  welche  die  Ventrikuliten  nicht 
besitzen  und  ermangeln  des  zierlichen  Faser- Skelettes,  welches  diese 
haben.  Die  schon  erwähnte  Epidermis  hat  nun  nach  zahllosen  Ver- 
suchen endlich  einmal  aufgefunden  werden  können.  Gewöhnlich  fehlt  sie 
und  ist  an  deren  Stelle  nur  etwa  ein  dünner  Zwischenraum/ zwischen 
der  Dermis  und  dem  Gestein  aufgefunden ,  dessen  beiden  Wände  eine 
verschiedene  Beschaffenheit  haben.  Von  der  Epidermis  oder  diesen 
Zwischenräumen  ans  dringen  oft  feine  Löcher  in  das  Gestein  ein ,  die 
immer  leer  sind;  sie  müssen  daher  durch  Haar -förmige  Fortsätze  der 
Oberfl&cbe  gebildet  worden  seyn,  die  nachher  durch  Zersetzung  verschwan- 
den, mithin  dauerhafterer  Natur  waren,  als  die  weiche  organische 
Materie  zwischen  den  Maschen ,  aber  weniger  dauerhaft  als  die  Maschen 
selbst,  wie  das  der  Natur  einer  Epidermis  entspricht.  Die  Vertheilung 
oder  Ordnung  dieser  Löcher  ist  an  verschiedenen  Exemplaren  verschieden. 
Bew^liche  Fortsätze  erwähnter  Art  hat  Reid  an  der  lebenden  Membra- 
nipura  pilosa  beschrieben,  und  als  der  Vf.  ein  solches  Exemplar  in 
zartem  Gyps-Brei  abdruckte,  bildeten  sich  auch  ähnliche  Löcher  in  dem 
Gypse.  Indessen  sind  nach  Johrston  (,,Zoophytcs"  332)  jene  Fortsätze 
weder  an  allen  Exemplaren  der  Membr'anipora,  noch  an  allen  Stellen 
derselben  zu  finden,  sondern  nur  auf  einigen  Zellen  zu  entdecken ;  daher 


*  Der  VI  maeht  bei  dieser  Gdegealielt  Golüpvm  VonrOrfe,  ditst  er  bei  •riaem  Werke 
dl«  Immen  Textur  4tt  abgebildeten  nad  benehrlebeaeii  Foesil  -  Reete  aleht  eben  lo  gcnaa 
umimnmckt  kitte;  er  bedenkt  nicht,  da»  nicht  in  allen  Qeeteinen  die  Textnr  der  Otfganle- 
Ben  noch  gleich  gut  xn  erkennen  Ist,  and  dass  die  Aufgabe  von  Goldfoss  eine  ganx 
andere  war,  als  die  seinige;  h&Cte  Ooldpcss  an  jedem  Genus  7  Jabre  arbeiten  und  rou  Je- 
dem einige  Tausend  Exemplare  nntersnehen  wollen ,  wie  der  Vf.,  so  mflssten  wir  noch 
laag»  avf  sein  sehünes  Weck  tenldi«ea^  D.  K 

Jakegaag  1818.  16 


es  um  M  weniger  eu  wundem,  wenn  st€  auch  an  den  Ventrikutiten  oft  fehlen. 
Wo  sie  aber  vorhanden  sind,  da  xeigen  sie  eine  f|;ewi»se  Reg;ellDlssigkeit 
der  SCellungf,  welclie  sich  mit  derjeuig;en  bei  den  lebenden  Cellularien,  wo 
sie  Rbid  besehriebeu,  g^ans  gut  vertrügt,  indem  sie  nSmIicfa    hier  auf  eiaesi 
Vorsprunge  an  der  Zellen -Man  düng   stehen.    Nun  aber   sind   an   todeo 
Exemplaren  selbst  unserer  jetzigen  Membran  ipo  reo,  Eacharenn.  s.ir. 
die  Polypen- Zellen    gewöhnlieh  schwer  und  oft  nur  mit  Hülfe  des  Mikro- 
skops an  erkennen,  daher  es  nicht  befremdet  haben  würde,  wenn  maa  sie 
auch  an   den  fosirileu  Ventrikultten   nicht   gefunden  bitte.     An   sehr  got 
erhaltenen  Exemplaren  verschiedener  Ventrikuliten  •  Arten  bemerkt  maa  j^ 
doch  zahlreiche  Ldcken  von  Je  '/loo— VW   Breite  ia  der  Unterbaut,  die 
nicht  von  letzten  ausgefüllt  werden  und  mehr  oder  weniger   regelmisn; 
Vertheilt   sind  (etwa  wie   beim   lebenden  Alcfonidlnm    diaphaoasi, 
Halodactyius  Farrb)  und  zwar  mehr  oder  weniger  in  Qnincunx.    Sie 
sind   durch   ungefähr   so  breite  Zwischenräume  getrennt,    als    sie  seibot 
breit  sind,    drucken  sich   daher  gegenseitig  nicht,   behatten    eine  mnd* 
liehe  Form   und   stehen   auf  der  äusseren  sowohl  als   der  inneren  Ober- 
fläche.   Zellen  und  Haare,  welche  also  nur  eine  Verwandt^tchaft  mit  gewisses 
Polypen  nachweisen,  fehlen  (wie   bei  diesen   an. gewissen  Stellen  beharr 
lieh,  nfimitch  an  der  Wurzel  und  am  Kopfe  derjenigen)  Ventrikuliten,  derea 
oberer  Theil  verengt,  in  einen  Kopf  zusammengezogen   ist,    obacbon  so 
diesen  letzten  die  Unter- Haut  in    regelmäsiger  Beschnflenheit  vorhandeo 
ist.    JoHKSTO.^  gibt  bei  dem  lebenden  Alcyonidium   liirsutnm  an:  ei 
sey  bezeichnet  durch  zshlrelche  gelbliche  kreisrunde  Flecken  in  onrei^el- 
massiger  Vertheilung,  welche  gebildet  wurden  durch  Haufen  in  die  ZfHea- 
Textur  eingebetteter  Eyer;  und  da  man  die  Eyer-Zellen  der  Veutrikoliten 
gerade   mit   denselben  Worten   beschreiben    könnte ,    so  liefern  sie  eines 
weitereu  Beweis  fiir  deren  Verwandtschaft  mit  den  Polypen -StSckeo  and 
zwar  mit  denjenigen  Formen,  welche  einzelnen  (nicht  zosammengebänftea) 
Individuen  entsprechen  (gleich  Halodactylus  selbst).    Sie  liegea  bei 
den  Ventrikuliten   im   eigentlichen  Polypen -Stock  unter  der  Haut  einge- 
schlossen an  Stellen,  wo  keine  Zellen  oder  Fortsätze  darauf  stehen.   Die 
Ventrikuliten  scheinen  daher  in  die  Abtheilung  der  Ascidien  zu  gehores, 
aber  Charaktere  ans  verschiedenen  Gruppen  derselben  in  sich  zu  vereini- 
gen und  noch  andere  eigenthnra liehe  damit  zu  verbinden  ,    wozu  namest- 
Kch  die  zierliche  Textur  der  Fasern ,   die  Trennung  des  Körpers  von  der 
Wurzel,  die  freie  Endigung  der  nicht  angehefteten  Wnrzelzweige  u.  s.  ^* 
gehören.  • 


Fraas:  Ortboseratiten  und  Lituiten  im  mittlen  sohwarsea 
Jura  (WmHi^mk.  Jahrb.  1847 y  Ul,  218-333).  In  den  lias-Ibsaea 
mit  Terrbratula  numlsmalis  bei  Balingen  linden  sich  nicht  sellea  ver- 
kieKte  Stücke  eines  Cephalopoden ,  welchen  Kubr  früher  (a.  s.  0.  h 
233)  ala  Belem oiten  -  Alveole  unter  dem  Namen  BelemoH^' 
Maerocouus  beschrieben  und  abgebildet  hat    Bai  nicht  1 " .  Dm^«  ^^ 


243 

üest  Art  aber  l'  Lfing^  be«ite«o,  T/.  1 ,  Pg*  12,  13,  and  also  eine 
Bdemniten-Sebeide  von  noch  betrfichtliGberer  Länge  vorausietzen ,  von 
welcher  man  indessen  keine  Spur  in  jenen  Schichten  iindet,  obschon  andre 
Belemniten  dort  vorkommen.  Diesis  spricht  für  einen  wirkh'cben  Orthosera- 
titrn,  welchen  indessen  Kurr  nicht  darin  erkennen  wollte,  weil  dieses 
Genus  dem  Lias  fremd  and  weil  der  feine  Sipho  randlich  ist  Indessen 
bieten  Si.  Cassian  und  HalUlmH  bereits  Beispiele  des  Vorkommens  der 
Orthozeratilen  in  jüngeren  Formationen,  und  der  randlicbe  Sipho  ist  auch 
andern  Orthozeratiten- Arten-  nicht  fremd.  Jene  angebliche  Alveole  ist 
öfters  noch  mit  ihrer  Schaale  erhalten ,  diese  stets  vollkommen  glatt  ohne 
irgend  eine  Andeutung  der  eigenthämlichen  Zuwachs-Streifung,  welche  die 
Beieinniten-Kegel  auszeichnet,  oder  irgend  einer  andern.  Die  Art  wurde 
in  Qubpistebt's  Familie  der  Reguläres  geboren ,  and  der  Vf.  schlägt  vor 
diese  Art  O.  I  iasinus,  wie  die  in  ihrer  Gesellschaft  vorkommenden  Bruch- 
stücke eines  Litniten  U  lia«inus  (Tf.  I,  Fg.  14)  zu  nennen.  Die  ge- 
sammelten  Bruchstücke  sind  so  unvollständig,  dass  sich  die  Form  des  Ganzen 
daraus  nicht  herstellen •  lässt.  Der  Sipho,  in  der  Mitte  eines  4strahligen 
Sternes  gelegen,  ist  dem  Rucken  etwas  n&her  als  dem  Bauche,  und  die 
Sntnr  bildet  am  Rücken  und  Bauche  einen  flachen  Lobus. 


6  FrsGHBii  VON  Waldhbim  :  Notilz  über  einige  Saurier  de^ 
Oolithe  im  Gouv.  SimHrsk  (Bull.  Mo9c.  184T ,  XX,  362—370,  Tf. 
5—7).  Diese  Oolithe  scheinen  mit  den  oberen  um  Moskau  tibereinzu* 
stimmen.  Jasykov  hat  die  organischen  Reste  ge  sammelt  und  dem  Vf.  die 
Wirbelthier-Reste  zur  Beschreibung  überlassen.  Der  Vf.  beschreibt  und 
bildet  ab:  Wirbel  u.  a.  Reste  von  Ichthyosaurus  platyodon  Conyb. 
(I.  giganteus  Leach),  5  Wirbel  und  einen  Zahn  von  I.  thyreospon* 
dylus  Ow.  und  den  kleinen  Schädel  eines  neuen  Reptils,  welches  der  Vf. 
Rhino saurus  Jasykovi  nennt.  Der  Eigenthümer  hatte  ihn  einem 
Plesiosaurus  zugeschrieben,  aber  die  Form  der  Augenhohlen,  die  Lage 
nnd  Form  der  Nasenlocher  und  besonders  der  Unterkiefer  ,  dessen  Gelenk- 
bein nicht  über  das  Schläfenbein  hinausreicht ,  unterscheiden  ihn  von  den 
Enaliosauriern  sowohl  als  den  Krokodilen.  Dieser  ganz  vollständige 
Schädel  ist  so  wohl  erhalten,  dass  er  sogar  noch  seine  „Epidermis'*  be* 
stitzt.  Er  ist  kegelfSrmig,  stumpf,  mit  grossen  runden  NasenISchem, 
hinten  um  ^/g  breiter  als  lang.  Die  Oberfläche  ist  löcherig  oder  kSrnelig; 
die  KSrnchen  sind  regelmäitig  auf  Stirn  und  Nasenbeinen,  verlängert  und 
fast  strahlig  auf  Wand  -  und  Schläfen  -  Beinen.  Augenhöhlen  rund, 
gross,  entfernt  von  einander  und  seitwärts  geneigt  Hinterhaupt  breit, 
kurz,  hinten  abgestutzt,  Zwischenkiefer  breit,  vom  abgerundet.  Dnter- 
Kiefer  hinten  abgerundet,  ohne  jenen  Gelenk-Anhang,  welcher  die  Enalio- 
tavrier,  Krokodile  und  einige  Eidechsen  charakterisirt.  Symphyse  düno» 
Ubne  fein,  entfernt  stehend,  sehr  spitz  und  fast  in  gerader  Linie,  jeder- 
aeita  im  Oberkiefer  24,  wovon  8  [im  Ganzen?]  als  Schneidezähne  im 
Zwischonkiefer  stehen ;  sie  nehmtB  von  vom  iiacb  hinten  an  Länge  ab. 

16* 


344 

Die  Zfihne  im  Unterkiefer  sind  kleiner.  Alle  sind  unter  der  Lupe 
fein  gestreift  und  rc keinen  in  Alveolen  sn  stecken.  Die  wiehligsteB 
Aosmeseungen  sind  : 

LäDi^e  de»  Schädels  von  der  Hinterhaupt  •  Kante  bis  snn 

Vorderende  des  Zwischenkiefers       .    .• S     ll'" 

Lange  vom  Vorsprung  des  Pauken-Beines  an 3      5 

Breite  des  Hinterhauptes *      * 

^      mitten  über  die  Augen 1      8 

„      bei  den  Nasenlöchern *      ^ 

^      awischeii  den  Augenhöhlen !• 

M      zwischen  den  Nasenlöchern ^ 

^      der  Augenhöhlen ^ 

„      der  Nasenlöcher ^      3 /» 

Höhe  des  Schadeis  mit  dem  Unterkiefer l'^     ^"^ 

Lange  des  Unterkiefers *      *^ 

Hintere  Höhe  des  Unterkiefers        •    * ^' 

Höhe  bei  der  Symphyse * 


R.  OwBif:  nennt  Harlanus  Americanus  den  Bus  Americanui 
Hael.,  welcher  den  Tapir-artigen  Pachydernen  nahesteht  ifroeui.  Acal 
PhiUid,  1846,  Aug.)  ^ 


A.  D'ORBioifr:  zoologische  und  geologische  BetrachtuB- 
gen  über  die  Pallio  branchiaten  oder  Brachiopod  en,  I.  Theü 
(Komm.  Bericht  >  VInstit.  184T ,  XXV,  193  —  195).  d'O.  hat  einige 
lebende  Arten  von  Terebratula,  welches  Geschlecht  von  Cüvier  und 
R.  Owen  untersucht  worden,  wie  von  The  cid  ea  und  Megathyrif, 
worüber  noch  keine  Untersuchung  stattgefunden ,  in  der  Absicht  sUiM 
um  zu  erfahren  in  wie  ferne  die  Charaktere  der  Organisation  der  Tbierc 
sich  in  der  Schale  abdrucken  und  daher  an  dieser  auch  im  fossilen  Zu- 
«tande  wieder  erkannt  werden  können.  Entweder  sind  gewimperte  Anne 
vorhanden,  und  diese  sind  frei  und  aufrichtbar,  oder  sie  sind  nicht  frei 
und  können  nicht  mehr  aus  der  Schaale  hervortreten,  indem  sie  durch  ein 
Schaalen- Geräst  unterstutzt  werden^  das  sie  hindert  sich  abzuwickeln  aod 
auszubreiten.    Sind  die  Arme  frei,  so  hinterlassen   sie   entweder  in  der 


•  Also  nicht  mehr  mit  Naaen ,  welche  von  denen  verdienter  Naturforscher  abgeleitet 
sind«  sollen  NatttrkSrper  belegt  werden,  sondern  mit  deren  eigensten  Namen  selber?  Ok^ 
nnd  OoiAPoss  haben  schon  die  ersten  anstOssig  gefunden ;  gegen  diesen  nenen  Brau«« 
hano  man  nnn  noch  einwenden ,  dass  es  zweckwidrig  nnd  naloglsch  seye ,  swel  ^|*K^ 
«Ineriei  Nateen  zu  geben ,  welche  keine  Art  von  Besiehung  zn  einander  haben.  Wenn 
man  nun  In  einer  lateinischen  Dissertation  von  den  Zihnen  ,  der  GrabstStte,  den  k\^ 
Harlnnl  Americaal  lAsse,  wer  wtre  gemeint?  Bn- 


24S 

Scbaal«  selbst  flberhanpt  keioe  Spnr  ihrer  Anwesenheit,  oder  iie  sind  wie 
bei  Ter.  psittace»  durch  einen  Bog^ •  förmigen  scbalig^  Anhanf; 
noterstötzt,  wodurch  man  ihre  Spur  auch  im  fossilen  Zustande  noch  er- 
kennen kann.  Sind  die  Arme  einer  Verllng^rang^  nicht  flhig^,  so  sind 
sie  entweder  gewunden  und  fleischig ,  wie  bei  Thecidea,  nnd  hinter- 
lassen  allerdings  keine  Spur;  allein  die  ungewöhnliche  Form  der  Schaate 
seibat  cbarakterisirt  in  diesem  Falle  das  Oenns  und  seine  fossilen  Ver- 
wandten genfigend;  —  oder  die  Arme  sind  wie  bei  Terebratnla  Knie- 
förmig  gebogen  und  durch  ein  freies  Schaalen-Gerüste  mitten  in  der  kleinen 
Kbppe  nnterstfitzt,  welebes  man  ftueh  im  Fossil-Znstande  auflinden  kann ;  — 
oder  die  Arme  sind  spiralig,  an  besondem  Anhingen  befestigt  nnd  durch 
spimle Leisten  gebalten,  die  sieh  ebenfalls  in  den  untergegangenen  Geschlech- 
tern noeb  erkennen  lassen.  Man  kann  also  an  den  fossilen  Geschlechtern 
meistens  noch  unterscheiden ,  ob  sie  Arme  besassen,  wie  diese  beschaffen 
waren,  und  ob  sie  mit  noch  bestehenden  Geschlechtem  übereinstimmten.  — 
Bei  Thecidea  sind  die  Arme  ersetst  durch  die  in  der  Dicke  der  Schaalen 
ans^hohlten  Buchten  ;beiMegathyris  sind  sie  ebenfalls  vertreten  durch 
eine  grosse  £ntwickelung  der  Kleeblatt- f5rmigen  und  gewimperten  Schna- 
bel-Rinder, obschon  fibrigeos  die  zoologischen  Charaktere  von  denen  der 
äbrigen  nicht  abweichen;  einige  fossile  Formen  lassen  sich  ihnen  noch 
beigesellen.  —  Der  Mantel  ist  als  Organ  der  Athmung  und  Schaalen- 
Sekrefion  sehr  wichtig.  Alle  Genera  mit  freien  von  einer  Apophyse  ge- 
tragenen Armen  und  fast  alle  mit  befestigten  und  durch  eine  Kalk-Spirale 
gestutzten  Armen  haben  eine  faserige  Schaale ;  die  mit  kniefBrmigen  nnd 
jene  gans  ohne  Arme  haben  niemals  diese  Textur.  Wie  CARPErrTüA  bei 
Terebratnla  gefunden,  so  entdeckt  auch  er  bei  vielen  Geschlechtern 
eine  fast  allerwärts  mit  feinen  Poren  durchlicherte  Schaale,  woraus  sich 
das  ron  Oweiv  beobachtete  Anhingen  des  Mantels  an  sie  erklirt  und  die 
Schaale  ein  integrircnder  Tbeil  des  Thieres  selbst  wird ,  analog  wie  es 
Miufs-EowARDs  bei  Escbarina  unter  den  Bryosoen  beobachtet  hat. 
Diese  darcblScherte  Textor  gehdrt  allen  Geschlechtern  ohne  Arme  und 
allen  mit  Knie- förmigen  Armen  versehenen  Geschlechteru  an.  Die  bekann- 
ten Wimpern  am  Mantel -Rande  müssen  bei  gewissen  fossilen  Geschlech- 
tern sehr  entwiiikelt  gewesen  nnd  in  Löcher  in  der  Schaale  eingedrnnfcen 
seyn.  Schliesst  man  vom  Bekannten  auf  das  Unbekannte ,  so  scheint  der 
bei  Terebratnla  nur  einfach  gewimperte  Mantel  bei  gewissen  fossilen  Ge- 
scbiecbtern  eine  um  so  grössere  £ntwickelung  erlangt  zu  haben,  ]e  mehr 
die  Arme  zurücktraten ;  und  bei  den  Arm-losen  Genchlechtem  wird  er  das 
entwickelteste  Organ.  Von  dem  Mantel  rühren  eben  sowohl  Jene  fnst  nn- 
stehtbaren  Poren  der  Terebratel-Scbalen  als  die  merkwürdigen  zusammen- 
gesetzten Kanile  in  der  Scliaale  von  Caprina  und  Caprinella  her,  indem 
die  feinen  Veristelungen  vom  Mantel -Rande  der  Terebrateln  an  Stirke 
zunehmen,  bei  Crania  und  Thecidea  und  endlich  bei  den  Radiollten 
jene  nngobenereu  Verzweigungen  nnd  zuletzt  bei  den  Hippuriten  und 
Capriniden  die  fleischigen  Wimpern  bilden,  welche  indie  Innern  Kanäle 
der  Schaale  eindringen. 


840 


keiner  sweitea  Abbaadian;,  a.  a.  O.  <S.  a6d-t6»)  gibt  der  Vf.  eiae 
KJasüifikatioii  der  Palliobraocfaiaten,  welebe  auf  die  Ofn^aaisation  des 
Tbieres  g^egrandet  ist. 
I.  Brachiopoden,  mit   Armen i   sebvacb  ent- 
wickeltem Mantel;  symmetriaeb. 
Die  Arme  fleiachig'  in   ganzer  Länge  frei,  daber 

achr  dehnbar,  kurz  gewimpert. 

Arme  om  sieb  selbst  eingerollt;  ebne  gemeinsame 

mittle  Stütze  in  der  kleinen  Klappe. 

Sebloas  fehlt:  der  Fuss  zwischen  beiden  Klappen 

dnrcbgehend;  Schaale  hornig;  Tbier  fest 

Klappen ;  beide  ansgesebnitten  för  den  Durch« 

gang  des  Fusses 

Klappen:  nur  eine  für  den  Fuss  ausgeschnitten 
Scbloss  vorhsnden 
Ausarer  Foss  fehlt,  Schaale  ohne  Loch,  Schaale 
und  Tbier  frei. 


I,   Lingniidse. 

Lingula. 
Obolna. 


Schaale  ohne  Röhren 


^    II.  Caiceolidae. 
i  Calceola« 

III.  Productidse. 


Sehaale  mit  Röhren  oder  Ldchem     .    • 
Röhren  vorhanden 

fiberall ;  fast  keine  Area Prodnctus. 

nur  am  Schloss ;  Area  deutlich  •    •    •  Chonetes. 

Röhren  fehlen ; 
Schaale  porös;  Knie-formig    •    •    .    •  LeptogonialtrC. 

Schaale  nicht  porös,  bogenlormig  .    .  Leptaena. 

Anssrer  Fuss  zur  Befestigung  des  Thiers ;  daher 

Schaale  mit  Loch,  faserig IT.  Orthisidse. 

Loch  im  Schnabel  der  grossen  Klappe,  rund  Stropboneoa. 

Loch  in  der  Area 

rund,  mitten  in  einem  ganzen  Semideltidium  Ortbisina  9*0. 

dreieckig,  das  ganze  Deltidium  einnehmend  Ortbis. 

Arme  frei,  seitlich  eingerollt,   mit  einer  Stütze; 

Schaale  faserig. 
Loch  für  den  Muskel,  dasThier  aussen  zu  befestigen      V«     Rbinchonel* 
das  Loch  im  Schloss-Rand,  rund ;  keine  Area,  1  i  d  a  • 

Buckel  ganz HemitbyrisnU 

das  Loch  getrennt  vom  Sriilossraud 
unter  dem  Buckel 

von  einem  Ring  eingefasst,  ohne  Area  Rbynebonella. 

ohne  Ring  mit  Area Strygocephalos. 

im  Buckel  der  grossen  Klappe     .    •    •     .  Porambonitr«. 

r^ch  fär  den  Muskel  fehlt;  Tbier  frei    ...        VI.   Uncitidae. 
Buckel  freistehend ,  unten  ausgehölt      .    •    •  Uncites. 

Buckel  eingewunden 

Apopbyseo  frei,  innen  keine  Leisten      .     .  Atrypa. 

Apophysen  an  Leisten  befestij^t   ....  Pentameras. 


'147 


Die  Arme  flenebiK  oder  mit  Schaalea*Gnriiiitey  imiMl 
befestigt,  nicht  delinbar,  lang*  gewinperi 
Anne  auf  einem  «chaaligen  Geröste  angewachsen, 
Sehaale  nit  Schloas ,  porot  oder  faserig 
dmelben Spiral,  mit spiralem Scbaaleo-Gerdst    Vll.  Spiriferidae. 
Loch  fdr  den  Muakel  fehlt;  Thier  frei     .  Cyrtia. 

Lech  dreieckig  am  Schlossrand ; 

daeselbe   in   die  2    faserigen    Klappen 

einschneidend Spirifer. 

dasselbe  in  eine  Klappe  eansebneideBd^ 

Schaate  porös Spiriferina  d*0. 

Loch  rund,  gelrennt, 
unter  dem  Buckel  im  Deltidium     •    .     •        Spirigeriua    d*0. 

im  Buckel,  ohne  Deltidium Spirigera  o*0. 

dieselben    Knie-förmig,  apf  einem  Schaalen- 
Cr^uste  9  Seh  aale  pords. 
Lech  am  Schloss*Rand   ohne  Deltidium    .      Vlll.  Magasida^ 
dasselbe  l&nglich ;  Buckel  gans^  Sehloss- 

Rand  ohne  Ohr      . Magas. 

dasseUie  rund ;  Buckel  schief  abgestutzt-, 

Schlossrand  mit  Ohren    •     .     .    .    .         Tcrebratulina  0*0. 

Loch  im  Buckel;  ein  Deltidium    .    .    .    IX.  Terebratulidae. 
Area  fehlt;  Loch  rund,  mehr  im  Buckel 

als  im  Stbeiiigen  Deltidia»     .    .    .        TerebratuU. 
Area  vorhanden 
Deltidium  aus  2  Stucken   .    •    .    ;     .        Terebratelia  d'O. 
Deltidium  ans  einem  Stfiok 

Lodi  im  Deltidiom     ......        Tercbrirostra    d*0. 

Loch    das   Deltidium    nicht   beein- 
trächtigend          Fisüirostra  n'O. 

Arme   miter   einander  verwachsen ,    fleischig, 
ohne    Gerüste;    Scbaale    konisch    ohne 
ScMoss  und  Deltidium. 
Mnakel   ftusserlich,   aus   der  Unter  -  Klappe ; 

Scbaale  frei X.  Orbicnlidae. 

Schaale  kalkig,   durchbohrt, 

Heft -Muskel  im  Buckel Sipbonotreta. 

Hefkwusfcel  n^en  der  Mitte  des  Bvekels        Orbicella   d'O. 
Schaale boroiguttdorcbbohrt,  Muskelgestielt        Orbicula  L. 
Muskel  ungestielt        Orauia. 
II.    Abraehiepoda:  ohne  Arme;  Mantel  sehr 
eatwiokeit,   gewimpert;    Sehaale    selten 
symmetrisch. 
Schaale  aus  paarigen  Theiien,  durclildchert,  ohne 

Rinne» XI.    Thecid.e. 

frei-,  ein  üueserer  Muskel  .    . Megathyi-Ss   n'O. 


248 

angewacbten ;  kein  «iMtrer  MosM       «    .    .  Ybeddea. 

Scbaale  unregelmasaig^ ,   mit  nopaarigeii  Thetlen, 
oft  mit  Riunen. 

Rioneo  im  Innern  der  Sehaale XII.  Caprinidav. 

dieselben  nur  an  der  Ober-Klappe,  iatig      •  Hipporitea. 

einfach   .  Caprina  n'O. 

dieselben   in  beiden  Klappen  angleich      .    .  CapriDula  d'O. 

gleich,    baarfSrmig  Caprinella  d'O. 

Rinnen  innerlich  nicht  vorbanden       XIIL  Radiolidae. 

Klappen    beide    konisch    mit  mittlen    Backel 

nnd  veristelten  Rand Radiolites. 

Klappen  beide  gewunden  mit  seitlichem  Bnekel, 

Rand  einfach Caprotina  »'0. 


STBBNSTRUF:ttber  Moltkiannd  Cyathidinmans  der  Korallen- 
Kreide  b'ei  Faxoe  uuf  SmUmd (Am^,  Bericht  über  die  deutoelM  NaturfV. 
in  Kiel  1846,  148-149).  Moltkia,  nach  dem  Staatsminister  ▼.  Moltkb, 
benannten  STSBifSTRUP  nnd  FoacHHAMMBa  in  ihrer  gemeiasaasen  Arbeit 
über  die  Petrefakten  der  Kreide -Formattoa  Dämemmrk'*  eis  Korallen-Ge- 
schlecht, das  Ewischen  dem  ungegliederten  Corallinm  einerseits  ood 
den  gegliederten  Isis,  Melitaea  und  Mopsea  das  Mittel  bilt,  wie 
die  3  letzten  aus  abwechselnden  Kalk-  and  Hom- Gliedern  bestehet, 
wie  Mopsea  insbesondere  seine  DIchotomie'n  immer  ans  dem  Hörn- 
ariigen  und  nie  aus  den  kalkigen  Gliedern  aussendet,  aber  im  Ganzen 
doch  Coralliam  so  nahe  steht,  dass  selbst  grosse  Brnohstdidce  damit  ver- 
wechselt werden  können.  Die  Glieder  bestehea  ans  sehr  dichtem  Kalk, 
sind  auf  der  Oberfliche  mit  gebogenen  oder  welligen  Furchen  und  er- 
habenen Streifen  der  Länge  nach  versehen,  welche  letzten  auf  den  jilngero 
Zweigen  mit  Körnchen  mehr  oder  weniger  regelm&ssig  besetzt  sind. 
Dieselben  Zweige  sind  bald  regelmassig  nur  auf  einer,  bald  aaf  zwei  ent- 
gegengesetzten Seiten,  bald  ganz  regellos  mit  einzelnen  oder  diohtstehenden 
Zellen  von  i"'  Breite  und  2'"  Tiefe  besetzt ,  welche  meiste»«  6  deutlicbe 
Lamellen  haben.  In  allen  diesen  Stucken  stimmt  M  o  1 1  kia  mit  C  ora  1 1  i  o  a 
uberein  \  aber  ihre  Gliederung  verliert  sich  viel  früher  als  bei  dieser,  weil 
die  hornigen  Zwischenglieder  während  des  Wachsens  immer  schmäler 
und  zuletzt  ganz  mit  zusammenhängenden  Kalk  -  Schichten  überdeckt  wer- 
den ;  so  dass  der  ganze  Stamm  und  die  Äste  dann  nur  aas  einem  Stucke 
zu  besteben  scheinen.  Die  Äste  stoben  ziemlich  dicht,  breiten  sich  gern 
fächerförmig  in  einer  Ebene  aus  und  verwachsen  auch  netzartig  unter- 
einander. Wie  Jene  anderen  Grenera  überzieht  Mo  Itkia  oA  fscmde  Korprr 
und  erscheint  dann  zuweilen  hohl,  was  LiYbll  für  wesentlich  gehalten  hatte. 

Cyuthidium  gehört  zu  den  Krinoiden ,  ist  Eugeniacrinites 
älinlich,  aber  ohne  Stiel.  Wie  bei  diesem  besteht  der  Beoher  aar  wf^ 
eini*m  Stück,  hat  eben  so  immer  die  5  vom  Mittelpunkte  nach  dem  Rande 
vrrloufendcn  Furchen  und    auf  dem  Rande  selbst   sehr  deutliohe  Qekttk^ 


849 

Fttdieo  fiir  4k  Arme,  von  denea  aber  weiter  noch  keine  Spar  geftwileii 
worden  ist.  I>ednreb  dass  der  Becher  «mittelbar  anf  flremdea  Körpern  anf» 
ntUy  Ut  seine  Form  sebr  veFftnderlicb;  er  bat  gewöhnÜGb  Vt'  I>nroh- 
mesaer  aod  i-Smal  dieselbe  H6he»  iat  aber  aacb  oft  bald  flacher  bald 
hober.  Am  hllafigsten  sitzt  er  auf  dicken  Gryphaea-Sefaalen,  anf  Korallen 
ete. ;  sehr  hfinfig  sitaen  auch  kleinere  aussen  oder  innen  anf  grosseren 
Esenplaren,  wodarch  diese  wie  Knospen-tssgend  ansseben. 


/ 

SfEB!f8TR0P:  ein  fossiler  Biber-Sch2del  aus  einem  Torf -Moore 
Seeiamd*  scheint  mit  dem  noch  in  Norwegen  lebenden  Biber  su  einer 
—  Skandinavieehen  —Art  sosammenzngebSren,  die  sich  durch  die  Faltungs- 
Weise  der  Zähne  unterscheidet  (a.  a.  0.  S.  148). 


Qjou  Cmaom:  Bemerkungen  aber  einen  neuen  fossilen 
Saurier  ans  den  Bergen  von  PeHedö  am  Lorio  und  Aber  di<^ 
ihn  einschliessende  Gebirgs-Art  (fiVom.  Lomhardo  1S4Ty  XVf^ 
157—170,  Tf.  1).  Dieses  Repül  ist  der  Beschreibung  und  Abbildung  zu- 
folge ganz  vollständig  und  bietet  die  Bauchseite  dar.  Die  Oesammt-Länge 
ist  nnr  S^Si"™,  und  man  glaubt  bei'm  ersten  Anblick  das  Skelett  einer 
fädechse  zu  sehen;  dodi  fallen  bald  sebr  erhebKche  Unterschiede  zumsl 
in  der  Zahl  der  Halswirbel,  in  der  Länge  des  Schwanzes  u.  s.  w.  in  die 
Angern  Von  Jener  Länge  nehmen  Kopf  und  Hals  bis  zum  Brustbein  Vs» 
die  Wirbelsäule  ron  da  bis  mit  dem  Becken  das  kleinste  und  der  Sebwan« 
das  grftsste  Drittel  ein.  Die  Breite  am  Bauch  ist  S7Bm ,  zwischen  der 
Sehniter  und  zwischen  dem  Becken-Gelenk  30"»>.  Der  Kopf  ist  massig 
lang;  Halswirbel  vom  Schädel  bis  Anfang  des  Brustbeins  21 ;  unter  und 
hinter  dem  Brustbeine  9 ;  die  der  Bauch- Gegend  durch  Bauch-Rippen  ver» 
deckt,  doch  bleiben  nächst  dem  Becken  noch  16  sichtbar  [?],  wovon  8  anf 
die  Gegend  von  Pubis  nnd'  Ischion  kommen  und  8  unlerhalb  [?]  dieser 
Gegend  liegen;  die  noch  übrigen  eigentlichen  [?]  Schwanzwirbel 
sind  nicht  so  deutlich,  dass  man  sie  zählen  könnte.  An  den  Halswirbeln 
sieht  man  deutliche  Qnerfortsätze ;  die  Brustwirbel  sind  mit  mehren  Rippen 
verbanden,  deren  a  aacb  in  der  Bauch  •  Gegend  sichtbar  sind.  Die  zwei 
Wirbel  zwischen  Pnbis  nnd  Ischion  haben  soldie  Rippen,  wie  die  8 
unterhalb  [hinter]  dem  Becken  gelegenen  Wirbel,  aber  sie  nehmen  an 
Grosse  ab  bia  zu  den  eigentlichen  [?]  Schwanswirbeln.  In  der  Brast- 
Gegend  unterscheidet  man  deutlich  das  vordere  und  das  wahre  Schtilssel- 
beitt.  Der  Humerus  ist  stark  bogen-formig;  Cubitus  und  Radius  ziemlich 
kurz,  wie  avch  der  Unterschenkel ;  ihre  Knochen  sind  flach  und  nicht  ge- 
wälbt  Der  Femurist,  gegen  die  Regel  bei  anderen  Reptilien,  viel 
kürzer  als  der  Oberarm  (d.  h.  etwa  um  Vs)*  ^'^^  ^  Fusse  sind  5-zebig 
und  gleich  gross:  ihre  Zehen  sind  kurz  und  haben  2,  3,  4,  5  und  3 
Plittlangen;    davon   ist  der  vierte   der  längste.  —   Von  den  Echsen   und 


tM 

Krokodilen  unierscbeid«!  siob  das  TUer  dilrdi  seioo  tafaireidiea  Half- 
wirbeL  Der  Baach  bat  Baodi-Rippeii  wie  bei  deo  PlefrioaaDren  ;  doch  sind 
»ie  lahlreicher  nad  kleiner  wie  bei  den  Icbthjoaaureo ;  aber  in  bfiden 
weichen  die  finlkehig^en  Ffisae  f^ane  ab:  der  Sebwana  tat  im  Oegensiti 
sa  Plesioaaoms,  welcher  aoch  einen  langen  Halg  bat,  docb  merklich  liager 
ala  der  Hals.  —  Da  dieses  Reptil  in  der  Nähe  des  Ci0m«r-S«e*8,  wo  die 
PUrrius  ihre  Landhäuser  hatten,  gefunden  werden  ist,  und  da  die  Länge 
des  Oberschenkels  gegen  den  Oberarm  ein  anffallendes  Merkmal  «ir 
Unterscheid ang  von  anderen  in  denselben  Schichten  gefundenen  Reptiliea  ab- 
gibt, so  schlägt  der  Vf.  vor,  dasselbe  Macromiosaurns  Pliniiu 
nennen.  [E5  »cheint  uns  übrigens,  dass  eine  genaue  Untersuchung  und 
insbesondere  eine  sorgfaltige  Vergleichung  mit  andern  Reptilien- Skeletten 
manche  Berichtigung  in  obige  Beschreibung  bringen  wurde]. 

Der  Vf.  gibt  sich  sofort  viele  Muhe  die  Steile  genauer  au  bezeichneo, 
welche  dieses  Reptil  in  der  Schicht  •  Folge  des  Gebirges  einnimmt.  Ganx 
in  der  Nähe  ist  sie  nicht  genug  aufgeschlossen,  um  Diese  au  erkennea. 
An  einigen  etwas  antfeniteren  Stellen  aber  siebt  man  nach  seiner  Deotnojp 
Trias-,  Lias-  und  Jora  -  Bildungen  auf  einander  folgen,  die  ersten  gut  voa 
einander  begrenat,  die  letzten  allmählich  in  einander  übergebeod.  Das 
Ftfssil  selbst  gehört  dem  Lias  an,  ohne  dass  sieb  jedoch  jenes  allroäMidien 
Übergangs  wegen  die  einzelne  Sehicht  genauer  bezeichnen  Hasse.  Es  ist 
ein  tbonig-bituminöeer  Talk-haltiger  Kalkstein,  der  sieh  zuweilen  in  duane 
Schiefer  spaltet,  und  worin  die  kohlensaure  Kalk-  und  Talk-£rde  sich  fait 
ganz  in  den  Verhältnissen  finden,  wie  im  krystalliniseben  Ooknn^t.  Aw 
denselben  bituminösen  Schiefem  von  Perledo  stammen  ooeh  die  voa 
Balsamo  Cajvblu  [Jb.  i849,  S47]  besdbriebencn  Reptilien  und  Piicbe. 
^n  unvollständiges  Reptil  hatte  dieser  als  zu  der  Familie  der  PtJaeosauii 
gehörig  bezeichnet;  inzwischen  hat  FsAifCPSConi  zu  L^eeo  eaa  vottstäa- 
diges  aber  jüngeres  Exemplar  derselben  Art  erhalten ,  welcbes  ebenfallf 
auf  dem  Rücken  liegt  und  ohne  Schwans  ist  Es  misst  vom  Kopf- Ende 
bis  zum  1.  Schwanz- Viertel  I04*n«;  der  Kopf  ist  wenig  zogaspitat;  die 
Wirbel  haben  zwei  Lappen  •  formige  Vorspränge  mit  quadratisober  Basis; 
die  Ober  -  Arm  -  Knochen  sind  länger  als  die  der  Ober«Schenkel ;  Cobitus 
und  Radius  sind  y^^^^  *o  ^^^S  ^^  ^^^  Ober-Arme;  ausserdem  sieht  man 
mehre  Phalangen  und  21  Rippchen.  Da  dieses  Reptil  von  den  2  bisjetst 
unter  dem  Namen  Palaeosaurus  aufgestellten  Geschleobtern  verschieden 
ist  und  es  aus  den  Monti  Lwrinni  stammt,  so  schlägt  der  Vf.  vor  es 
Lariosaurus  Baisami  zu  nennen. 

Die  achwarzen  bituminösen  Schiefer  von  Bf^mto  wecbsellagern  mit 
bläulichen  Dolomiten  in  dünnen  Schichten  ,  welche  unmittelbar  anf  Trias* 
Sandstein  mit  organischen  Resten  liegen.  Der  Vf«  besitzt  daraas  [aus 
den  Schiefern ?]  einen  unvollständigen  Ichthyosaurus,  einige  Fische 
z.  Tb.  mit  Knochen -Schuppen,  von  Avicnla  der  A.  peetiniformis 
ähnlich,  und  2  A mm 0  n  i  t  e  n  worunter  der  A.  c  os  t  a  t n  s  sehr  kenntlich  ist. 


«51 

W.  Mahtbu.:  Moa-E  f  er ia  NtuutlmU  (Amn.  wMgw,  tSif^  Xi;  SSS)* 
Wai.tsrMaiitbli.  hat  ia  NeMeeiand  EyschaaleB-Stucke  eiii|^amaich,  die  mit 
M oa-  (Dinorois-)  Knoclien  zasammengeschicbtet  im  Boden  gefunden  wordi^n. 
Sie  rühren  offenhar  von  mehren  Eyern  vei'sebiedener  Spesies  her.  Im 
AUgemeioen  gle icbeu  «ie  Straoasen  •  Eyern ;  aber  ihre  änesere  Fläche  iat, 
alatt  mit  kleinen  runden  Grübchen,  mit  kvrsen  unterbroclienen  linearen 
Furchen  bedeckt,  welche  bei  verschiedenen  Arten  eine  veraebiedene  An« 
Ordnung  haben»  Die  Ejrer  müssen  grösser  als  beim  Straoss  gewesen  seyn ; 
aber  ihre  Schaale  ist  dünner.  Von  Knochen  hat  M.  700<-84N>  BruebalAcke» 
wobei  Kieferbeine,  gesammelt,  die  schon  unterwegs  nach  BnglmU  sind, 
[Jene  Kiefer  werden  wohl  Aufschluss  geben,  ob  der  Schnabel  wie  bei  Ap^ 
tcryx  verlängert  war?] 

Wir  verbinden  damit  die  Nachricht,  dass  von  dem  nächst  verwandten 
lebenden  Geschlechte  Apteryx  die  bis  Jetst  bekannte  Art,  A.  australis, 
nach  den  Mittheilongen  des  H*  Dr.  DiBPFfiNBACH  ebenfalls  am  Aussterben 
ist^  doch  hat  Govld  kurxiidi  noch  ein  Exemplar  einer  sweiten  Art  (A. 
Owen!)  erhalten  und  Nachricht  von  einer  dritten  viel  grosseren  eingesogen 
[a.  a.  O.  S.  282). 

Diese  3  Arten,  und  mithin  das  ganse  Geschlecht,  sind  auf  NsiVMtaMf 
bescliränkt,  und  wenn  Dinornis  auch  wirklieh  ausgestorben  ist,  so  be« 
stätigt  sich  auch  hier  wieder ,  dass  während  der  Tertiär«>2^i(  in  den  ein* 
seinen  Welttheilen  und  Landern  die  Fauna  schon  nach  ähnlichen  Gesetzen 
vertheilt,  durch  ähnliche  Typen  repräsentirt  gewesen  ist  wie  jetst,  wenn 
gleich  die  Genera  oft  von  den  noch  lebenden  verschieden  gewesen  sind» 


PuBNOfGER:  über  ein  neues  Saurier-Genus  und  die  Ein- 
reihong  der  Saurier  mit  flachen  s  ohneidenden  Zähneu  in 
eine  Familie  (Wortt.  Jahresfaefte,  i84$j  11,  n,  148-154,  Nachtr.  247-^ 
254,  Tf.  III).  Es  gibt  unter  den  fossilen  Sauriern  mehre  Genera  mit  su» 
sammengedruckten  Zähnen.  Sie  sind  der  Form  nach  sweisdineidig,  kerb- 
oder  genft-randig ,  mehr  oder  weniger  spitc  ^  nach  innen  und  rückwärts 
gelurömmt,  etwa  wie  bei  vielen  lebenden  Varaniem.  Ihrer  Stellung  nach 
sind  sie,  so  viel  jetzt  bekannt ,  auf  die  Kinnladen  beschrankt ,  nicht  sehr 
dicht  gedrängt,  noch  stets  gleichweit  auseinander.  Ihrer  Befestigung  nach 
sind  sie  bei  einigen  durch  Anchylose  mit  dem  Zahnbein  verbunden,  bei 
andern  mit  offener  Wurzel  in  die  Lade  eingesenkt,  ja  wie  bei  Krokodilen 
und  Plesiosaurus  nur  leicht  eingekeilt  In  ihrer  Substanz  lassen  sich 
keine  Falten  u.  dgl.  unterscheiden,  sondern  nur  eine  konzentrische  An* 
bgemng  der  Dentine.  Die  Schmelz-Rinde,  glatt  oder  gereift,  geht  mehr 
oder  weniger  tief  herunter  gegen  die  Basis.  —  Die  Wirbel  *  Körper  sind 
bei  allen  mit  bikonkaven  oder  wenigstens  niebt  konvexen  Oelenkfläehen  ver- 
seben, bei  den  meisten  in  der  Mitte  eingeschnürt,  hohe  Dornenfortsätze 
tragend,  der  Qnerfurfsafz  an  dem  Wirbelkörper  auf  einköpiige  Rippen 
deutend.  ^  Die  bei  den  meisten  öbcrUefeilen  Phalangen  reihen  die  Thiere 
entweder  mit  Sicherheit   zu  den  Dactylopodrn  oder  scliliessen  wenigstenn 


3S2 

die  Nexipoden  <Jahrt>.  1S4S^  978)  aus.  Pli.  schllgit  vdr,  dies«  Gruppe 
fomiler  Saurier  Aki do deuten  [Aeidodonten],  Ton  dnUy  WalFenspitze, 
ihrer  ZAbne  weg^en  zu  Dennen. 

A.  mit  anchylosirten  Zfihnen: 

I.  Geosaurus.  Die  Zähne  sitzen  auf  Knochen •> HSekem  des  Zahn- 
beins, ein  wenige  ein-  und  ruck wärts - gekrOmmt ,  iscbneidig^,  an  den 
Kanten  leicht  g^eaSbnt,  die  äussere  Seite  flfieher,  die  innere  stärker  gew5lbt 
1)  G,  Soenmerinici  Cüv»  von  MomMm,  S)  G.  maximus  Pl.  Eine 
tiemliebe  Anzahl  abgelöster  Zähne  (Tf.  III ,  Fg:.  S)  ist  in  den  weissen 
Jura-Schichten  zu  Seknaitheim  bei  HeiAenMm  g*eftiuden  worden  ^  welche 
durch  die  bedeutende  Grösse  ron  Jenen  der  ersten  Art  yerschieden  scheinen. 

II.  Leiodon  Ow.  Von  vorigem  dadurch  verschieden,  dass  die  floasere 
«nd  die  innere  Zahn -Fläche  gleich  gewölbt  sind.  L.  anceps  Ow.  ans 
Kreide  von  NarfoUt  (Odontogr.  261). 

B.  mit  eingesenkten  Zähnen. 

I.  Thecodontosaurus  Ril.  et  Snrrcm.  Zähne  ziemlich  dichtstehend, 
konisch,  etwas  zusammengedruckt,  sehr  spitz,  beide  Kanten  fein  gezibnelt, 
die  Spitze  leicht  auswärts  gebogen.  Im  doloroitischen  Konglomerat  des 
Bvoten-Sandsteines  bei  BrUtM  (Ow.  odont.  S66>. 

II.  Palaeosaurus  cylindricodon  und  P.  platyodon,  aus  gleiciiem 
Gestein,  die  Zähne  zusammengedrückt,  spitz,  an  einer  Kante  gekerbt,  an 
der  andern  scharf. 

III.  Belodon  H*  v.  Mer.  mit  einer  Speciea,  B.  Plieningeri  aus 
Keuper  [Jahrb.  U46]. 

IV.  Brachytaenius«  Zahnkrone  nicht  sehr  zusammengedrdckt,  mit 
scharfen  Kanten',  welche  in  der  oberen  Hälfte  schwach  gezähnelt  sind. 
Aus  braunem  Jura  von  As/en  (Mdtist.  Beitr.  V,  S2,  f.  2). 

V.  Soccbosaurus  (S.  cultridens  Ow.;  Brit.  rept.  07,  ans  den 
Wealden).  Zähne  seitlich  zusammengedrSckt,  mit  schneidenden  Kanten 
etwas  rückwärts  gekrtimmt ;  ihre  Seite  flach  gewölbt  mit  erhabenen,  pa- 
rallelen, ziemlich  weit  von  einander  abstehenden  Längs-Leisten ,  welche 
gegen  die  Spitzen  und  Kanten  gerichtet  sind,  ohne  dieselben  zu  erreichen. 

VI.  Megalosanrus  B ucklandi,  aus  StonetfiMer  Schief eni.  Zftbne 
mit  geraden  im  Querschnitt  elliptisdien  Wurzeln  und  stark  zusammenge- 
druckten,  starken,  fast  sichehartig  rückwärts  gebogenen ,  spitzen,  an  den 
Kanten  gezähnclten  Kronen.  Der  äussere  Rand  des  Zahnbeins  viel  hoher 
als  der  innere;  letzter  mit  dreieckigen  Knochen -Plättchen  belegt,  in  deren 
Winkeln  kleinere  gerade  Zähne  stehen,  welche  BircKLARD  fAr  Krsats- 
Zähne  hält. 

VIU  Cladyodon  Ow.  Einzelne  Zähne  in  den  oberen  Schichten  des 
bunten  Sandsteines  von  Warttiek^  fast  wie  bei  Megalosanrus  ,  eben  so 
gekrümmt,  nur  etwas  stärker  zusammengedrückt,  beide  Kanten  sigezabnig 
(Ow.  Odont.  268). 

Vlll.  Smilodon  Pl.  n.  ^.  Theils  Skelett-Theile,  theils  Zabn^ Kronen 
ans  Letten-Kohlen  von  Ooiidarf,  aus  Lettenkohlen-Sandstein  von  BUer9- 
ftidf  aus  der  dolomitischen  oberen  Schicht  des  Muschelkalks  bei  Hoheneek, 


Zilne  llaoh  sutamnencedHidct ,  Hickwtrls  gekHimnit;  die  Kanten  nicht 
schneidig  sende rn  abgerundet ,  die  konvex^  Kante  dieker  ais  die  hintere 
konknTe;  die  Spitze  etwas  ahgemndet;  der  Sehmels-Überzug  glatt,  hie 
an  das  nntere  V^oder  Vs  lierabreicbend.  Sm.  laevts  hatgan»e,  Sn«  ere* 
tt  n  t  o  s  deetlich  gekerbte  Kanten.  Ein  Sttfck  der  rechten  Kinnlade  (Fg.  32) 
des  Sn.  laevis  zeigt  4  starke,  T  hehe  und  i"  weit  auseinander  stehende 
Zähne,  «wischen  welchen  eine  Spur  von  kleineren  Z&hnen  nicht  wahr* 
sonehmen  ist  Die  IVirbel- Körper  (Fig.  3,4,  6)  sind  deutlioli  bikonkav, 
in  der  Mitte  eingeschnürt,  unten  kantig ;  mit  »du  hohen  Dornenforts&txen, 
die  Haeh  spatelförmig  abgerundet  sind*  Die  Rippen -Enden  zugespitat 
I>abei  Phalangen  ?  (Fig.  7)  und  elliptische  Knochen-SobiMe  (Fig.  8) ,  die 
nnl  der  konvexen  Seite  strahKg  gefurcht  sind.  —  Von  Sm.  crenatus 
hat  man  blos  Zahn-Kronen  <Fg«  10  und  13)  zu  BügrffM  und  Hcket^eek 
gefunden«  SpAter  (6.  347)  vertauscht  Pi..  den  Namen  Smilodon  mil 
Zanclodon  (^ayfiKoVy  Falx),  weil  jener  Name  schon  von  Lund  ver* 
geben  war.  Er  erörtert ,  wie  einige  der  obigen  Genera  zwar  zu  von 
Mbtsas  Dactylopoden  andre  (Megalo säur  us,  wozu  dann  noehHy« 
laeosan  rus  nndMosasaurus)zu  seinenPacbypoden  gehdren;  allein 
in  Ermangelung  einer  vollständigen  Kenntniss  ihrer  Organisation  es  noch 
zweifelhaft  seyn  müsse,  welcher  von  beiden  Eiutbeüungs  -  Momenten  der 
wichtigere,  der  übrigen  Organisation  mehr  entsprechende  seye,  und 
welchen  Werth  überhaupt  jene  Merkmale  haben.  Diese  übrige  Organisation 
scheint  dem  Vf.,  so  weit  sie  bekannt,  am  meisten  mit  der  der  lebenden 
Varanier  obereinzuslimmen ,  die  ebenfalls  zusammengedruckte  Zahne  haben. 
Der  Vf.  snebt  ferner  nachzuweisen,  dass  nach  den  vorhandenen  Beschrei- 
bungen es  keineswegs  gewiss  seye,  dass  die  3  Genera  Geosaurus  und 
Lei  o  den  anchylosirte  Zähne  haben,  sondern  es  scheine  vielmehr,  dass 
eine  (wenn  gleich  nur  seichte)  Alveole,  wie  bei  allen  übrigen  genannten 
Geners,  zur  Aufnahme  des  Zahnes  vorbanden  seye  und  bei  seinem  Aus- 
fallen zurückbleibe  ^  doch  sey  dieser  Unterschied  zwischen  d<n  auf  Knochen- 
Höckern  leicht  eingelassenen  und  den  in  tiefen  Alveolen  steckenden 
Zihneu  wichtig  geuog,  um  die  Genera  darnach  in  Acrodonten  (Owbn) 
und  Tbecodonten  zu  theilen.  Die  systematische  Gliederung  der 
Akidodonten  wäre  dann  nach  seinem  Vorschlag  folgende: 
A.    Pachypoden.  B.    Dactylopoden. 

Megalosaorus.  a.  Akrodonten.  b.     Tbecodonten. 

Hylaeosaorus.  avertekr,  etmcavo-eonvex»      Thecodontosaurns. 

Mososaurus.  Palaeosanros. 

ß  vertebris  nam  convexU,      Beludon. 

Gposaums.  Brachytaenius. 

Leiodon.  Sncchosanrus. 

Kladyodon. 
Zanclodon. 


R.  Khbr:  aber  die  beiden  Arten  Cephalanpiii  Llojdi  «od 
CLewisi  Ac.and  einigte  diesen  sanftehet  steh  ende8eiiaelen- 
Reste  (lUfDiico.  e^esnomielte  Abbandl.  I,  150— 168,  Tf.  S).  In  derDeron^ 
Formation  der  Ihilevfer-Gegend  von  £«ltfM(e«ylr  bis  fitswoM^n  kommen 
fossile  Reste  vor,  welche  allen  Merkmalen  naeb  eq  Aoassib's  Geschlechte 
Gepbalaspis  ^hören ,  jedoch  verschiedenen  Arten  entsprechen.  Ein 
▼oilstindiges  Exemplar  Insbesondere  entspricht  dem  C.  Lloydi  g^enav,  ist 
aber  konkav ,  statt  konvex,  weil  es  sich  von  drr  enti^e^ngesetzten  Seite 
darstellt,  und  bietet  weitere  Aufschlfisse.  Eine  genane  UntersocIiaDg 
nnn  führte  den  Yf.  xn  folgenden  Resnltaten.  Die  gumte  imere  (kon- 
kave) Fliehe  ist  mit  einer  bUolichen  Email-Schicht  in  4— ft  anfeinander* 
liegenden  BÜttem  tiberzogen ,  zwischen  welchen  und  einer  letzten  Email« 
Schicht  stellenweise  noch  eine  dilnne  brinnlicbe  nicht  glinxende  Schicht 
gefunden  wird.  Nirgends  ist  eine  Spor  von  Nähten*.  Nach  dieser  folgt  eine 
IVismeo- Schicht,  i'"  dick,  aas  meistens  eseitigen  Stnlehen  xnsammenge- 
srtzt,  zwischen  welchen  sich  etwas  Email  einsenkt.  Darunter  Kegt  S)  die 
Epidermal-Schicht,  parallel  ihren  RXndem  gestreift,  die  Streifen  fein  ge- 
kdrnelt.  Ohne  Abbildnng  können  wir  die  fibrigpn  Details  der  Beschrei- 
bung nicht  verfolgen.  Die  fast  gleiehbleibende  Dicke  dieser  Schaale,  der 
Msngel  aller  NShte  anch  an  der  inneren  Seite,  die  ganz  eigentbdmiiche 
Textur  vertragen  sich  nicht  gut  mit  der  von  Aoassiz  freilich  nur  ooter 
Kwrifeln  nasgesprochenen  Ansicht,  dass  diese  Reste  Kopf-Sdiilde  von  Ce- 
p  h  a  1  a  s  p  i  8  und  überhaupt  Fisch-Reste  seyen,  obschon  die  Art  C.  L  y  e  1 1  i 
sicher  ein  Fisch  ist. 

Der  Vf.  möchte  daher  seine  Exemplare,  so  wie  die  2  Spezies  C.  Llo  y  dl 
und  C.  Lewis i  von  diesem  Geschlecht  trennen,  unter  den  Namen  Pte- 
raspis  vereinigen  und  einstweilen,  bis  die  Stellung  im  System  mit  Be- 
stimmtheit ermittelt  werden  kann,  in  der  Nähe  von  Sepia  einreihen, 
da  Uniriss ,  Textur  u.  s.  w.  ihm  einige  Verwandtschaft  anzudcuteo  scheinen 
[die  Textur  stimmt  vielleicht  besser  mit  Krabben  -  Schaalen  ?]. 


B.  W.  BrNNEY :  aufrechte  Calamiten  in  den  Schichten  des 
Kohlen-Gebirges  bei  Wigan ,  Lanca$hire  (JLond,  Edinb .  phiio». 
Jaum.  lS27y  c,  XXXI,  25Ö-266).  Man  hat  Sigillarien  oft  genug  in  auf- 
rechter Stellung  gefunden,  und  durch  Beobachtungen  in  den  Durchschnitten 
des  Kohlen. Gebirges  zu  Üix^n-FM  an  der  ManeheMler-  BoUoner  Eisen- 
bahn, bei  SL  Helena  und  bei  Duekiii/leld  weiss  man  bereits,  dass  Stigmaria 
nur  aus  Wurzel-Stöcken  derselben  besteht.  Calamiten,  sagt  der  Vf.,  habe 
man  noch  nicht  in  aufrechter  Stellung  mit  vorigen  zusammen  nachgewiesen, 
und  ihre  Wurzeln  habe  man  noch  nicht  in  Verbindung  mit  ihren  aufrechten 
Stimmen  gefunden,  obschon  sie  in  Linpley  und  HuTrorcs  Faaeii  Flora  /, 
78  und  70  gut  beschrieben  und  abgebildet  wurden.  Nun  hat  der  Vf.  im 
Eisenbahn  -  Durchschnitt  zwischen  Liverpool  und  Burg  im  Pentierfon- 
Berge,  S  Meilen  W.  von  fTt^mi,  nicht  nur  einen  ganzen  Wald  von  Sigil- 
larien ,    sondern    auch    dazwischen    stehende   Calamiten    gefunden.      Sie 


235 

sind  wie  eq  8i*  tteknM  und  Bwkiufiefd  «itlialtes  in  eiDem  helf|^raaen 
«chftnnigte«  TboD  mit  Ei«eiiatfiu*Miereay  welcher  im  Lande  Warren 
geaaont  wird  uad  im  oberen  Tbeile  der  mittlen  Abtheilung  dea  LmA* 
imMkirtr  Kohlen- Reviers  8  Yards  müclitig;  zwischen  awei  a'  mäcfaligett 
Kohlen  •  Schichten  liegt.  Der  Vf.  aählte  an  einer  Stelle  30  anfreehta 
Sigillaria-Slamme  nebst  einigen  liegenden  und  plattgedruckten.  Ihr  Innerea 
tat  Strucktur-Ios,  ebenfalls  von  dem  schlammigen  Thone  ausgefüllt,  ihre 
Oberiliehe  ist  mit  einer  glänzenden  Kohlen-Rinde  von  V4'  Dicke  fibercegen, 
wie  bei  Sigillarien  gebildet  und  gerippt;  sie  sind  1' — 3'  dick,  2' — IS'  hoch, 
dodi  konnten  nur  2  bis  zu  ihrem  obern  Ende  verfolgt  werden.  Einige 
stunden  mit  ihrem  Stamme  noch  auf  der  untern  Kohlen -Schicht;  andere 
hatten  Ihre  Wurzeln  mitten  zwischen  beiden  Schichten  und  noch  andere 
dicht  unter  der  obern.  Sechs  von  ihnen  konnten  mit  Sicherheit  alsSigiU 
laria  reniformis,  S.  alter nans  nnd  S.  Organum  bestimmt  werden. 
Alle  mit  aufrechten  Stfimmen  hatten  Sigillaria  zur  Wurzel,  deren  Strick* 
artigen  Wdrzelchen  den  Thon  in  allen  Richtungen  durchsetzten.  Dazwischen 
standen  in  allen  H5hen  nun  auch  viele'  Calamiten  ohne  innere 
Struktur  auf  ähnliche  Weise  von  Schlamm  erfiillt,  1'^- 5''  dick,  einige 
4'  —5'  hoch ,  ohne  dass  man  ihre  Spitze  erreichen  konnte.  Ein  solcher 
Stemm  von  3'  H5he  war  oben  umgebrochen  und  setzte  in  horizontaler 
Riehtnng  weiter  fort,  war  aber  dann  seiner  Zosammendruckung  wegen  schwer 
KD  erkennen.  Nach  Entfernung  ihrer  '/«''  dicken  Kohlen-Rinde  zeigten  sie 
die  gewöhnliche  Streifnng  und  Gliederung  der  Kalamiten,  und  aus  ihren  un- 
teren Gliederungen,  wo  diese  noch  vorhanden  waren,  entsprangen  tiberall 
ähnliche  Wnrzelchen ,  wie  von  Stigma ria*  In  ihrer  Gesellschaft  kommen 
noch  vor:  Neuropteris,  Pecopteris,  Sphenopteris,  Cyclo- 
pteris,  OdoBtopteris,  Aster ophyllites,  Pinnularia,  Lepido- 
dendron,  Lepi  dophyl  lum,  Lepidostrobus  ,  Lycopodites, 
Sphenophyllnm  u.  s.  w.  Doch  vier  jener  Calamiten  waren  nach 
unten  besonders  wohl  erhalten,  waren  30"— 34"  hoch  und  bis  3  Yards 
uuter  das  obere  Kohlen-Lager  zn  verfolgen  und  glichen  am  meisten  dem 
Calaniites  approximatus,  Sie  waren  oben  etwa  1V2"  dick,  nach 
unten  dunner,  ihr  natürliches  Ende  war  stumpf,  in  Form  einer  Keule« 
Ein  11"  holten  Exemipar  hatte  10  Abgliederongf n ,  welche  in  der  Mitte 
etwas  mehr  von  einander  entfernt  waren.  An  allen  Abgliederungen  warei^ 
kreisrunde  Narben,  aus  welchen  Wurzclchen  entsprangen,  die  8"— U''  weit 
verfolgt  werden  konnten,  ohne  ihr  Ende  zu  erreichen,  und  wovon  die 
oberen  unter  einem  Winkel  von  15®,  die  untern  unter  45®  zum  Horizont 
sich  abwärts  senkten.  Sie  mögen  anfänglich  zylindrisch  und  Vs'  ^'^ 
gewesen  seyii,  sind  aber  jetzt  zusammengedruckt,  mit  Kohle  überzogen, 
darunter  fein  längs-gestreift  und  scheinen  in  ihrer  Mitte  noch  eine  beson- 
dere Achae  besessen  zu  haben.  Sie  waren  von  dem  der  Sigillarien  nicht 
zu  unterscheiden,  und  durften  wie  bei  diesen  in  Quincunx  am  Stamme  ge- 
ordnet gewesen  seyn.  Der  Vf.  hat  später  die  Kalamiten  zu  8U  Helena 
nnd  auch  anderwärts  in  Gesellschalt  von  aufrechten  Sigillarien  gefunden. 
Wie  aber  kömmt  es,  dass  wenigstens  nach  des  Yfs.  Kenntoiss  man  noch 


390 

keine  Sifillarien  von  mir  ff'  Dicke  nn4  noeb  keine  Kalanriten  bis  von  6" 
Dicke  gefunden  bat?  wie  sind  jung;e  Sigillarien  beaehaffen?  atnd  es 
Kalamilen  ?  Aocb  bei  diesen  ateben  die  Wnrselnarben  in  Qmmemmx ,  nnd 
an  dem  gasten  der  bekannten  Kalamiten,  C  sigas,  werden  die  Streuen 
Bcbon  Rippen-artig:  wie  bei  Sigillaria. 


Lovsir:  Wanderung  der  Moll  usk  en  -  FaouA  Slunii$un»im9 
(Zeitachr.  fär  Malakozool.  1847 ^  24-26).  Die  SiumäiuavUehe  Mollusken- 
Fauna  besteht  aus  2  Elementen,  dem  ysmisnieeAsii  und  dem  mrkiUehem, 
Jenes  erreicht  in  Bahmä'Lek»  und  8,  ^  Norwegern  sein  Maximnoi,  dieses 
in  ^Vnmnorlren;  im  mittlen  Nerwegen  mengen  sich  beiden  Während  der 
^yPost-Tertiärperiode**  gab  es  in  Skandinavien  nur  die  hocbnordische  Fauna, 
wie  der  Vf.  iseit  1839  aus  den  Resultaten  der  Untersuchung  der  gehobenen 
Konchylien- Lager  an  der  West-Küste  folgert.  Später  bat  die  Fauna  der 
Nordsee  allmählich  einen  mehr  sudlichen  Charakter  angenommen,  germani* 
sehe  sowohl  als  arktische  Formen  sind  weiter  nordwärts  und  einige  hoch- 
nordische  sogar  in  Skandinavien  ausgestorben,  während  im  deutschen 
Meere  jetzt  eine  rein  germanische  Fauna  angesiedelt  ist.  L.  unterscheidet 
daher  l)  solche  Arten,  welche  im  hoben  Norden  weniger  reich  an  lodivi- 
duen  sind,  als  in  der  Nordsee,  nnd  im  Mittelmeer  ganz  fehlen  ;  2)  Hospites, 
alle  mit  dem  Mittelmeer  gemeinsame  Arten;  3)  Abovigines,  die  im  hoben 
Norden  eigentlich  entwickelten.  £ine  genaue  Vergleichung  gibt  folgende 
Zshlen  von  Konchylien  (Gasteropod  a  cochleata,  Bracbiopoda, 
Acephala): 

Zahl  der  Kon-        VerhSltniw  der  Aeephalen,  die 
chylien-Arten.  Giwterop.   eoehl.  =  1  gesetxt, 

aieiiien      ....      502      ....     0,tfO 
England     ....       413      ....     0,9i 

Mond 339       ....     0,83 

Seand,  germ, .    •    .      252      ....     0,80 
Seand,    aroi,   .    .     .      131      «...     0.84 
Maseaekusetie    .    .      182      ....     0,82 
GrMand   ....      lll       ....     0,49 
Im  Ganzen  aber  kann  man  dasVerhältnissder  Acephalen  zu  denSchaalen- 
'  Gasteropoden  =  0,5  setzen,    wie   es  in  dem  ganz  von  nordischen  Strö- 
mungen umgebenen  Oröniand  und  fast  auch  in  Siniiien  gefunden  wird,  wäh- 
rend in  den  mittlen  Gegenden ,  wo  sich  beiderlei  Faunen  mischten ,  das 
Verhältniss  der  zählebigen  härteren  Acephalen  weit  mehr  vorherrscht ,  in- 
dem »m  nicht  nur  den  andern  südlichem  Mollusken   voraus  eingewandert, 
sondern  auch  länger  hinter  den  fibrigen  nordwärts  auswandernden  zurück- 
geblieben sind. 


ber 


den  Chrysotil  der   Vogesen 


von 


Herrn  A.  Delesse^ 

Bergwerkt-lngealenr,  ProfeMor  der  Mineralogie  zn  fiejaiif«ir. 


Der  Serpentin  unserer  Vogesen  findet  sieh  mit  vieler 
Sorgfult  beschrieben  in  den  verschiedenen  Werlien  von  HooarD* 
nnd  von  Poton**.  Das  Gestein  wird  zamal  am  fi^0ti;W  unfern 
Eloyes  von  sehr  sahireichen  Gängen  durchsetzt ,  denen  liein 
bestimmtes  Streichen  eigen  ist,  und  welche  nach  aUen  Rieh- 
tnngen  in  den  Serpentin  eindringen.  Diese  Gänge  haben 
häufig  nur  eine  mikroskopische  Mächtigkeit,  und  Im  Allge- 
meinen beträgt  ihre  Stärke  nicht  über  1  —2  Centimeter.  Sie 
s'nd  mit  einer  Asbest- artigen  Substanz  erfttiit,  deren  Fasern 
senkrecht  auf  den  Wänden  stehen  und  sich  symmetrisch 
parallel  zeigen  gegen  die  Mittel-Linie  des  Ganges,  in  welcher 
dieselben  zosammenstossen. 

Man  pflegt  diese  Substanz  meist  als' Asbest  zu  be- 
trachten; die  von  mir  vorgenommene  Untersuchung  zeigt  Je- 
doch, dass  solche  KoBELLs  Chrysotil***  beigezählt  werden 
ranss. 


**    MeimmorphoaeB  de*  ro^es  des  Vo9ges, 
***    lUiiMBiflBRno's  Handw$rterbuch,   II.  Supplement^  S.  39. 


258 

Das  Mineral  besteht  aus  hlSehst  dflnneii  sarten  Fasern, 
welche  sich  siemlich  leicht  von  einander  trennen  lassen.  Es 
iMt  durchscheinend  und  in  einseinen  Fasern  du i*ch sichtig; 
durch  Luft  -  Einwirkung  wird  dasselbe  undurchsichtig  und 
nimmt  eine  weissliche  Fffrbnng  an,  wlihrend  solches  ausser- 
dem lichte  OI*grün  erscheint  mit  Oberg£ngen  in'a  Olivengrfine. 
Der  Glans  ist  Perlmutter -artig  oder  Seiden-ähnlich.  Eigen* 
schwere  s  2,219. 

Im  geschlossenen  Kolben  behandelt  gibt  die  Substsnt 
Wasser  auf  dem  Flatin-Draht,  verbreitet  lebhaften  Glana  und 
schmilzt  schwierig  ku  lichte  braunem  Glase;  ohne  Zweifel  hat 
«an  die  Scbmelebarkeit  der  ausserordentliehen  DOnne  der 
Fasern  zuzuschreiben.  In  Borax,  so  wie  in  kohlensaarem 
Natron  löst  sich  das  Mineral,  in  Phosphorsalz  bleibt  ein 
Kiesel -Skelett  znrttck.  Mit  Kobalt- Nitrat  selgt  sich  eine 
wenig  reine  bläuliche  Färbung. 

Nach  der  Calcination  erscheint  die  Substanz  braonlich 
und  lässt  sich  leicht  pulvern.  In  solchem  Zustande  wird  sie 
dureh  Schwefel-  und  selbst  durch  Salpeter  -  Säure  angegriflfen; 
die  Kieselerde  behält  die  Faser -Gestalt  bei.  Schmelzt  osn 
das  Mineral  mit  kohlensaurem  Natron,  so  scheidet  sich  die 
Kieselerde  als  durchscheinende  Gallerte  aus.  Von  Kohlensfinre 
war  keine  Spur  aufzufinden* 

ich  machte  zwei  Analysen:  eine  mit  Schwefelsäure,  die 
andere  mit  kohlensaurem  Natron ;  bei  der  ersten  Dntersnchang 
war  ich  bemüht  zu  erforschen  ^  ob  nicht  eine  kleine  Menge 
Alkali  vorhanden  sey,  allein  es  fand  sich  davon  nichts. 


741 


I. 

IL       ' 

Mittel- ver- 
haitniM. 

Kie«elcrde  .    . 

.     41,70 

.     41,46     . 

41,48 

Thonerde     .     .     . 

— 

.       0,42     . 

0,42 

Eiseo.Protoxyd 

— 

.       1,69     . 

1,69 

Talkerde      .    .    . 

— 

.     42,93    ^. 

43,61 

Wasser   ... 

.      13,91 

.     13,50     . 

13,70 

0,196$    **' 
0,384) 
16,976)21,419 

12,179) 
100,00     .  100,00 

Diese  Ergebnisse  stimmen  gut  überein  mit  Jenen,  welche 
ich  früher  erhalten  hatte  bei  Zerlegung  eines  Chrysotils, 
der  aus  Deutithlani  stammte«    und  ebenso  mit  Jenen >  die 


*    Rammblsbbrg,  a.  a.  O.  S.  aO. 


250 

KoBBLL  angibt.  Den  ScHSERER*sohen  Ansichten  Qbcr  poIymeren 
IsomorphismoB  bq  Folge  «ieht  man,  das«  der  Saaerstoff  der 
Kieaelerde  gieichkommt  jenem  der  Basen  mit  einem  Atom, 
und  folglich  iBsst  sich  der  Chrysotil  vom  Goujot  durch  die 
sehr  einfache  Formel  (ft)'  Si  ansdrdclien. 

Die  chemische  Zasammensetznng  des  Chrysotils  ist  iden- 
tisch mit  Jener  des  Pikroliths  yon  Stromeyer,  mit  den  ver- 
schiedenen neaerdings  von  Lychnbll  untersuchten  edlen  Ser- 
pentinen und  zumal  mit  dem  Serpentin  von  Snarum ;  folglieh 
gilt,  wie  Solches  auch  durch  Haiismann  und  Schrereb  bemerkt 
worden,  ffir  beide  Substanzen  die  nämliche  chemische  Formel« 

Von  anderer  Seite  ist  nicht  zn  fibersehen,  dass  die  Eigelb 
schwere  des  Chrysotyls  =  2,'i2  um  0,33  oder  12%  geringer 
gefunden  wird,  als  jene  des  Serpentins,  welche  2,55  ist.  Man 
sollte  glauben,  dass  das  Gegentheii  stattfinden  mflsse,  da,  wenn 
ein  Silikat  in  krystallin Ischen  oder*  In  faaerigen  Zustand  über- 
geht, in  der  Regel  Zunehmen  seiner  Densität  Statt  findet, 
und  ausserdem  zwei  Substanzen,  welche  die  ntimliche  chemi- 
sche Zusammensetzung  haben ,  keine  so  ersichtlichen  Unter- 
schiede in  ihrer  spezifischen  Schwere  zu  zeigen  pflegen.  Es 
ergibt  sich  hieraus,  dass  man  Chrysotil  und  Serpentin 
nicht  Als  h9erige  und  dichte  VartetBten  eines  und  des  nüm- 
lichen  Minerals  zu  betrachten  habe,  sondern  als  zwei  di- 
morphe Zustünde  des  flydro-Siiikates  von  Talberde,  deren 
Formel  Ist:  (k)^  §fi. 

Dio  Lagemngs-VerhMltnlsse  von  Chrysotil  und  Ser- 
pentin geben  übrigens  ziemlich  genügenden  Aufachluss,  was 
die  besprochene  Differenz  betrifft;  denn  der  Chi*ysotil  erschien 
nnd  füllte  die  Spalten,  welche  im  Serpentin  vot*handen  waren; 
nnd  die  eigen thtaiUchen  UmsHinde,  die  mit  der  späteren  nnd 
atlmüblichen  Bildung  in  Oiingen  verbunden  sind,  erklären  zur 
Genttge)  daas  das  erst  genannte  Mineral  sich  den  Faser-Znstani 
aneignen  konnte^  eine  krystallinisohe  Beschaffenheit  sehr  ver- 
sehleden  von  jener  des  Serpentins. 


17 


Über 


ilie  metamorphischen  Schiefer  imd  Porphyre 
der  Gegend  von  Riibeland 


Hrn.  Dr.  H.  Girard. 


Mit  Taf.  IV. 


Zwischen  den  beiden  grosseren  Granit-Messen  des  Ifanei^ 
dem  Brechen  und  dem  Ramberge  im  Norden  aml  der  beden- 
tenden  Gruppe  von  Melnphyr^Bergen  auf  der  Sttd-Seite,  breitet 
sich  im  Innern  des  Gebirges*  eine  Hochfläche  aus,  die,  in  ufi- 
geführ  1§00'  Erhebung,  den  eigentlichen  Mittelpunkt  des 
ganzen  Haraes  einnimmt* 

Eine  müchtige  Spalte,  welche  in  der  Richtang  Ton 
Westen  nach  Osten  vom  Breche»  bis  sum  Ramberg  reicht, 
riurchsetst  diess  Plateau  der  Lunge  nach  und  bildet  in  ihrem 
liefen  Einschnitte  die  V^asser-Leitung  fOr  sahlreiche  Zuflüsse 
von  Süden  her.  Denn  nur  von  dieser  Seite  neigen  sich  die 
Thäler  ihr  su;  gegen  Norden  setst.sie  scharf  ab ,:  so  dase 
nicht  weit  von  ihrem  Rande  die  Bfiche  entspringen,  deren 
Wasser  durch  Quer-Thäler  aus,  der  Nord-Seite  des  Gebirges 
in  die  Ebene  treten.  Die  Verbindung  nach  aussen  bei  diesem 
bedeutenden  Längs -Thale,  das  von  Elend  bis  Triseburg  sa 
rechnen  ist,    wird    nicht   durch   die  Mündung   in  irgend  ein 


201 

Qner^Thal  hervorgebracht,  sondern  geschieht  dnreh  eine  lieC 
eingerissene  Spelte,  die  das  eteilste  and  emvegsninste  Tknl 
bildet,  das  in  deutschen  Gebirgen  bekannt  ist.  Bei  der  RdsS" 
trappe  mflndet  es  mit  einer  Tiefe  von  8M'  in  die  Ebene. 

Da  dienes  grosse  Thal  aber  nicht,  wie  Liings-Thliler  sonsfe 
pflegen,  im  Streiehen  der  Schiebten  liegt,  sondern  im  Gegen^ 
theil  dieselben  fast  rechtwinkelig  darchsetat,  so  gewfibrt  es 
besonders  wichtige  Anfscblusse  über  die  Struktur  jener  oben 
erwähnten  .Hochebene. ... 

Schiefer,  Grauwacke  und  Hyt^ersthenfels  bilden  die  vor- 
herrschenden Gesteine  derselben ,  und  nur  im  Nordwesten- 
tritt eine  iiiself&räiige  Katkstein^Masse  auf,  deren  Mittelpunkt 
Bwisehen  den  Städtchen  EibtMgeroie  und  Rübeland  liegt. 

Da  mich  besonders  die  Verhittntsse  in  der  Nähe  jener 
KnlksteiU'-Insel  interessirten^  so  fing  leb  eine  genauere  Unter- 
sttohnng  derselben  in  der  Mitte  des  grossen  Bode- Thaies  an 
und  setjcte  sie  stromaufwärts  fort. 

Ein  Weg,  der  von  Hültenrode  kommt,  geht  hier  oberhalb 
WendefuHk^  swischen  dem  Rukherg  und  dem  SeUeferberg  in 
einem  kleinen  Thale  cur  Bode  hinab  und  zeigt  auf  seiner 
linken  Seite  in  mehren  Brüchen  die  Lagerungs  -  Verhältnisse 
eines  ausgezeichneten  schwar/.en  Dachschiefers.  Am  Ruh^ 
herg^  wo  dieselben  durch  mehre  Brüche  über  einander  selir 
deailich  aufgeschlossen  sind,  sieht  man  bu  unterst  eine  sehr, 
feate  Granwaoke,  die  nur  einige'  Fuss  entblüsiBt  ist,  dann  einen* 
Ceinschieferigen  weichen  duakelü  Dacbaehiefar, '  40^-^50'  mäch- 
tig, darauf  Granwacke  10' — 12',  dann  wieder  20'  Daehschiefer 
nnd  darüber  wieder  Granwacke,  die  den  Rücken  des  Berges 
an  bilden  scheint.  Alles  streicht  deutlich  bor«  Q  mit  35^ 
Fallen  gegen  Süd.  Weisse  Qoara-Gänge  durchsehen  sowohl 
den  Schiefer  als  die  Granwacke.  Im  Schiefer  bleiben  sie  in 
einselnen  grtfssern  Gängen  beisammen,  in  der  Granwacke  sind 
sie  vielfach  verzweigt,  so  dass  das  ganze  Gestein  äusserst 
fest  und; kieselig  wird.  Das  zeigt ^  wie  verschieden  ein  nnd 
derselbe  Vorgang  auf  vei*sohiedene  Gesteine  eintvirken   kann. 

Der  SeUeferberg  am  rechten  Thai-Gehänge  ist  ganz  mit 
Schiefer-ßi-ookeu  bedeckt  and  an  seinem  südlichen  Vorspfnng. 
gegen  die  Bade  ist  ein  bedeutender  Brach  im  Betriebe.    Daa 


Streieben  darin  Iti  bor.  0  mit  30^—40^  ««dlMhem  Pullen. 
Dieser  Bruch  liegt  hoch  oben  am  Berge,  so  dast  miin  in  kaan 
800  Schritten  über  den  ROoken  fort  die  wesiliebe  Seite  er- 
reicht Oben  steht  ein  lichtgrauer  Wetzsefaiefer  an*  nnd  uit* 
mittelbar  darauf  folgt  Hypersthenfels.  Man  kann  swar  die 
Grense  nicht  so  erkennen,  dass  man  die  Hand  aoftegen  könnte; 
aber  aaf  4 — 6'  Breite  Ifisst  sie  sieh  angeben  nod  verfolgen. 
Die  Daobschiefer  liegen  also  unmittelbar  auf  dem  Hyiierstken« 
Fels,  Ewar  mit  slldlichem  Fallen,  d.  h«  gegen  ihn  gerichtet; 
aber  man  wird  dennoch  sagen  müssen,  dass  aie  das  Hangende 
Tom  Hyperstlienfels  bilden. 

Das  Bode  -  Thal  macht  hier  einen  weiten  Bogen  gegen 
Mordwesten,  und  auf  der  gansen  H'estliohen  Seüe  bleibt  der 
Hyiiersthenfels  herrschend ,  aber  mit  etwas  verftnderteoi 
Charakter.  In  der  Nähe  des  Schiefers  ist  er  feinkörnig  kry- 
stalliniseh ,  weiter  abwfirts ,  denn  die  Grense  liegt  oben  an 
Berge,  wird  er  grobkörniger,  so  dass  man  sowohl  den  angi- 
tischen  als  den  feldspathigen  Beatandtlieil  dentlieher  onte^ 
scheiden  kann. 

In  seinem  Liegenden  treten  neue  Gesteine  auf*  Es  folgen 
hier  grüne  Schiefer.  Sie  sind  schmutzig  laudigrOn  in  Farbe, 
mit  vielen  dunkleren  Flecken,  nicht  mehr  fein  geschichtet, 
sondern  mehr  flaserig  wie  Glimmerschiefer,  hXrter  und  sjihei* 
als  der  Thonschiefer.  Eine  deutliche  Grense  swiaehen  ihnen 
und  dem  Hypersthen-Fels  habe  leb  nicht  auffinden  kcMnen. 
An  einigen  Steilen  werden  sie  bunt.  Die  Gmndmasie  ist 
dann  schmutzigbrann ,  mit  hellgrauen  Flecken,  welche  der 
Schichtung  ungefKhr  parallel  liegen.  Auf  diese  bunten  Schie* 
fer  folgt  Kalkstein,  heilgrau,  unregelmiiaig  zerklüftet,  wenig 
mlichtig.  Darauf  Bliittersteki ,  d«  h.  ein  grüner  Schiefer,  in 
dem  kleine  Blassen  von  Kalk  krystallinisch  ausgeschieden 
sind,  and  dann  wieder  grüne  Schiefer  in  bedeutender  Mfich« 
tigkeit.     Neuwerh  steht  auf  den  bunten  Schiefem. 

Zwischen  Neuwerk  nnd  der  AJarmorrnüile  von  Rükeland 
sind  die  grünen  Schiefer  das  herrschende  Gestein,  nur  un- 
mittelbar vor  der  AtMrmormähle  fängt  eine  kleine  Kalk-Masse 
an,  die  bei  dieser  aber  schon  wieder  anfliört.  Der  Kalb  Ut 
zuerst   hellgrau,    dann   gelblichgrau,    dann    graa  mit  rothen 


SM 

Statten  nndenllieh  vAeitr  einfaeh  gmo.  Aus  dleteiA  Kalk 
allein  y  nioht  anB  den  weiter  wesdiith  vorkominenden  grosse* 
ren  Kelli* Museen^  wird  der  sogenannte  BMMonder  Marnior 
Ijrebroehen,  der  dnreh  seine  schön  hellroth  gefSrbten  Korallen 
und  Krinoidcen,  die  in  einer  dunkelgranen  Griindmasse  inne- 
liegen,  wohl  bekannt  ist.  Die  grosse  Masse  dieses  keilför- 
migen  Lagers  ist  völlig  nngeschichtet ,  mir  eine  schwAolie 
Sc{iiehty  welche  an  die  darauf  folgende  Grauwaeke .  grennt, 
eraebelttt  fast  aehieferig,  doch  ohne  dass  man  Streichen  und 
Fallen  bestimmen  könnte.  An  dieser  Stelle,  bei  der  Marmor- 
MüUe ,  biegt  die  JBede.  fast  rechtwinkelig  um  und  hült  ober- 
halb der -Miible  die  Grenae  awisohen  Kalk  und  Granwacke 
ein.  Diese  bildet  daa  linke  Ufer,  an  dem  die  Chnussee  geht, 
Jener  das  rechte.  Über  der  Grauwacke^  die  so  fest  ist,  dass 
9te  einem  krystallinisohen  Gesteine  ähnlich  sieht,  liegt  Dach- 
•chiefer,  und'  beide  atreicben  hör.  6  mit  südliehem  Fallen. 
Aof  den  Sehiefei"  folgt ,  wie  bei  Nemoeth ,  Hypersthcnfels  in 
denselben  I^gernnga^VerbtiUniesen ,  denn  auch  hier  liegt  der 
Daehscbiefer  und  die  fast  krystaüiniscbe  Grauwacke  im  Han- 
genden» —  im  Liegenden  aber  folgen  wieder  grüne  Schiefer. 
Die  Grauwacke  hört  auf  dem  linken  JEfede-'Ufer  bald 
wieder  auf,  und  nun  bleibt  Kalk  in  dem  gannen  Terrain  bis 
jenseits  ElUngerode  das  herrschende  Geatein.  Wo  er  siterst 
auftritt,  bildet  die  Bode  auf  dem  linken  Ufer  einen  grossen 
Bogen,  auf  dem  rechten  einen  Vorspriing  und  im  Anfang  tlieses 
Bogens  (siebe  die  Karte)  bei  einem  einaeln  stellenden  Hanse 
tritt  in  einer  kleinen  Schinebt,  oben  am  Berge,  Hypersthen* 
Fels  durch  den  Kalk  hindurch.  Beide  schneiden  so  bestimmt 
gegen  einander  ab,  dass  nur  eine  Linie  die  Grense  nntfeigt; 
in  dem  kleinen  Steinbruche  ist  links  Alles  deutlicher  Hy|ier*> 
stben-Pels,  redits  nur  feinkörniger  hellgrauer  Kalk.  loli  habe 
nie  eine  an  scharfe  Grenae  zwischen  einem  plnteniscKen  und 
einem  ne|>tnnischen  Gesteine  gesehen«  Der  Hy|»ersthen*  Fels 
ist  gans  dicht,  fest  und  unverwittert»  der  Kalkstein  feinkörnig 
und  etwas  serreiblicb.  Doch  neigt  aich  diess  besondere  Ver- 
halten nur  auf  einige  Zolle  von  der  Grense;  dann  ist  der 
Hypersthen-Fels  feinkörnig  krystallinisch  und  der  Kalk  dicht 
und  gleiehförmig  wie  überall.     Von  liier  aufwArts  bis  jenseits 


MUeUmi  bleibt  der  Kalk  an  beiden  Ufern  mninterbroelien. 
Er  ist  hellaachgrau ,  ohne  Schlehtong ,  dicht,  aber  doeh.  dabei 
brdelielig,  so  das«  man  niemals  grosse  Bldefce  davon  .siehr. 
Wenn  er  Terwittert,  tritt  die  Stroktnr  d«r  Korallen  itervor, 
aas  denen  er  zum  grdssten  Tlieil  besteht,  die  man  jedoch  in 
der  dichten  Masse  auf  denii  frischen  Brache  nicht  bemeri&t* 
Sie  gehören  meist  au  den  Geschtechtem  Stromatoporiiy 
Meliopora,  Calamopora,  Astraea  nnd  Cyatbopfhyl- 
lam.  Sehichtang  habe  ich  nirgends  mit  Beatiamchett  beob« 
aeliten  bLÖnnen. 

Am  Ende  dieses  Thal-Bogens  liegt  RUbehni.  Über  der 
Stadt  aaf  dem  iinlien  Ufer  A\^  BawmmH$*BSU€y  oberhalb  auf 
dem  rechten  Ufer  die  Bieli-Htthle.  Jenseits  Rtbeland  vendet 
sich  die  Boie  abermals  und  geht  gegen  Südwesten  im  Kalke 
fort,  während  ?on  Nordwesten  her  ein  kleineres  Thal  mftn- 
det,  das  von  Elbinger^de  hei*abkoromt  nnd  das  MMkl-TAml 
genannt  wird.  Durch  dieses  Thal  fahrt  die  Chadssee,  ond  in 
ihm  sind  besonders  intereisante  Verhfiltnisso  aafgeschlossen. 

Schon  bei  den  lotsten  Htiasern  vom  RüBei&ni  tritt  dnroli 
den  Kalk  hindurch  ein  eigenthUmliches  destem  zu  Tago^  das 
man  bisher  noch  aut  keinem  der  bekannten  krystallinüschen 
Gesteine  in  Zusammenhang  hat  briagen  können  *.  Es  aeigt 
eine  aschgraue  Orandmasse,  die  höchst  feinkörnig  entweder 
nur  aus  Quarz  oder  aus  einem  innigen  Gemenge  von  Quarz 
und  Feidspath  zu  bestehen  scheint.  An  vielen  Stellen  ist 
Quarz  in  rauchgrauen  Körnern  bis  zo  2^''  Grösse  ausgeschie- 
den. In  dkser  grauen  Grundmasse  treten  hellere  und  dun- 
klere Flecken  hervor.  Die  helleren  sind  von  einem  bloss 
grünlichgelben ,  weichen  Minerale  gebildet , '  an  dem  mitonter 
noch  Spuren  voii  krystallinischem  Bmehe  zo  erkennen  sind; 
die  dunkleren  rühren  von  einem  Gemenge  dieses  helleren 
Minerals  mit  kleinen  rundlichen  schwarzen  Körnern  her,  die 
weder  deutlichen  Bruch,  nodi  irgend  eine  andere  heryor- 
stechende  Eigensciiafl;  zeigen. 

Die  helleren  Massen  könnte  man  wohl  für  verwitterten 
Oljgoklas  halten,  der  in  manelien  Graniten  ganz  ähnlich  auf-* 

^    Jassiib  hat  es  HPeiilspaUi<Ge6tciu^'  genannt,  aber  olmc  allen  Grand. 


aes 

IsitI;  Ae  dnnkelii  Rönier  kunn  man  ohne  einen  Gewaltetreich 
nicht  wohl  beelifliineii.  AuMerdem  kommen  hin  and  wieder 
kleine  sehwerse  Glimmer-BItttteh'en,  so  wie  kleine  i*ethe  KSr^ 
ner  vor,  die  Granat  su  seyn  scheinen,  Kryatalle  von  verwit- 
tertem Cordierit,  die  man  Pinit  nennen  kann^  gind  nicht  «eiten» 
und  an  einigen  Stellen  iat  ein  Gemenge  von  Thon  (f)  und 
Graphit,  manehmal  in  Partie'n'  von  mehren  Zollen  antge* 
aobieden. 

Daa  Ansehen  dea  ganisen  Gemenge«  igt  verschieden,  Je 
naohdem  die  Grundmasse  nnd  die  Beimengungen  in  ihrem 
Yethältniss  au  fekiander  .variireji ;  im  AUgemeitien  erseheint  ea 
dunkel-  bis  hellaschgrau. 

Das  VorkoÄnmen  von  Cordierlt  eirinnert  an  die  verwilter* 
ten  PQrphyre  oder  Granite  von  der  uiwerjme ,  das  von- Gra* 
phlt*  an  Gnelss  and  Glimmerschiefer.  Zerklüftung  oder  Scliie* 
ferung  zeigt  daa  Gestein  nirgends,  es  bildet  unregelmäsige 
Bldeke,  die  sehr  schwer  zu  zersprengen  sind.  Es  scheint 
nur  gangartig  aufaulreten,  wie  Diese  besonders  die  beiden 
Stellen  dickt  bei  EUmger^de  zeigen*  Bei  Rübeland  hat  mir 
ür.  ResB  noch,  einen  Punkt  im  SW.  des  Orts  angegeben,  den 
iek  selbst  nicht  gesehen  habe.  An  keiner  Stelle  tritt  es  in 
grösseren  Afassen  auf,  immer  nur  wenige  hundert  Quadrat* 
Fuss  bedeckend.  Wahrscheinlich  hat  man  diess  Gestein  zu 
der  grossen  Gruppe  Quarz-fllhrender  Porphyi-e  zu  rechnen. 

Im  Anfange  des  MaU-Tkak  steht  auf  beiden  Seiten  Kalk 
an,  nach  eiligen  hun^ect  Schritten  tritt  aber  auf  der  Sttd- 
Seite  Kieselsohiefer  auf..  Der  Kalk  ist  schon  In  einiger  £nt^ 
fernnng  vom  Kieselsehiefer  wesentlich  veiuuidert.  Er  ist  noch 
mehr  zerklüftet  als  sonst,  hat  jede  Spur  von  organischen 
Resten  verloren  und  wird  von  zahlreichen  Quarz-  und  Kalk- 
s|iath-G&ngen  durchsetzt,  die  bis  1^  Mlichiigkeit  haben.  Der 
Kieselschiefer  oder  Hornfels  hfilt  bis  zu  der  Stelle  an ,  wo 
die  Chaussee,  über  den  Bach  geht.  Das  Gestein  ist  anfungs 
grüulicbgrfin,  weiterhin  rüthlichbraun ,  ganz  ohne  Schichtung, 
von  vielen  Klüften  durchsetzt,  sehr  hart,  mit  muscheligem 
Bruch,  so  d^ss  die  braune  Variet&t  fast  wie  Feuerstein  aussieht. 

Weiter  aufwärts  an  demselben  Gehänge  findet  sich,  theils 
in   Bruchstücken  den  Abhang    bedeckend,    thoils   an   einigen 


206 

Stellen  «netehendy  ein  aehtfoer  OlygokUi0«Porpbf r^  wdoher  in 
«leii  Gebirge arten-Samodongen  unter  dem  Namea  4ea  Porphyrs 
von  Eibmger^de  sehr  wohl  bekannt  ist;  Mitunter  gleicht  er 
fleoi  Serpentine  verde  antioo  aehr,  der  von  den  Alten  aus 
Sparta  geholt  wurde.  Er  hält  nur  bis  cur  nliohsten  Biegung 
des  Gehänges  an^  und  dann  folgt  Kalk,  der  die  flaehon  Ab* 
hänge  des  rechten  Tbal-Ranaes  bia  EUmger^it  bildet. 

Der  Porphyr  hat  entweder  eine  dunkelgrüne  oder  etno 
dunkel  rothbrauae,  Tiillig  diohto  Orundmasse  Ton  ebenen 
Bruch,  in  welcher  Kryataüe  ?on  blassgrilne«  Olygokiaa  inne- 
liegen,  die  meist  swischen  einer  und  vier  Linien  lang  sind. 
Das  ganze  Gestein  ist  dem  antiken  rothen  Porphyre  (porfido 
roseo  anttco)  sehr  verwandt,  nur  sind  die  Krystalle  meist 
etwas  grösser  und  das  stark  färbende  Eisenoxyd  fehlt«  Nir- 
gends liegen  die  Grenc en  dieses  Gesteins  sa  Tage ;  an  *  deu 
Gehängen  kann  man  sie  awar  nach  den  losen  Stücken  und 
deren  Verbreitung  auf  10< — 20V  ungefähr  bestimmen,  aber 
oben  auf  dem  Plateau  gehen  sie  gans  verloren.  Lehm-Sehich- 
feen ,  in  denen  geakert  wird ,  bedecken  dort  die  Oberfläche ; 
und  wo  anetehendes  Gestein  wieder  snm  Torsehein  kommt, 
da  ist  es  Kalkstein.  Der  Kalkstein  Ist  gans  von  derselben 
Art  wie  unterhalb  JUtäeland,  hellgrau,  dicht  und  ohne  Schich- 
tung. 

Dm  närdliche  Gdiänge  des  MüU^Tkals  wird  xnnäcbst 
hinter  RlHeUmä  von  demselben  Kalke  gebildet,  und  dieser 
hält  bis  jenseits  eines  Yorsprongs  an,  hinter  dem  ein  weit 
eoräckkehrender  Bogen  beginnt.  In  der  Ecke  desselben 
kommt  in  einem  kleinen  KeÜ  Porphyr  von  der  oben  beschrieb 
benen  Art  so  Tage,  bald  verdrängt  durch  einen  dunkeln 
Kieselsehiefer ,  der  bis  da ,  wo  der  Bach  an  das  nöi^dliche 
Gehänge  herankommt,  aushält«  Hier  tritt  der  Porphyr  wie- 
der auf  und  bildet  die  Hanpt- Masse  des  steil  aufsteigenden 
Berges,  um  den  die  Chaussee  dicht  herumgeht.  Der  Gi|ifel 
ist  ein  nelkenbrauner  Kieselschiefer ;  der  mittle  grOsste  Theil 
branner  Porphyr  mit  heilgrtinen  Krystallen;  der  Fuss  aber 
thells  Blatterstein,  theils  grüner  Schiefer,  thelis  endlich  deut- 
lich schiefernder  Porphyr. 

Diese  drei  Gesteine   sind  jedoch   keineswegs  scharf   von 


2«7 

•iarnideF  getrennt,  toAilern  sie  geben  alte  tn  etnander  llb«r 
«md  swar  der  grtfne  Sehiefer  und  Porphyr  durch  so  alimltb- 
liehe  ond  deudich  so  rerfelgende  Veränderungen ,  daee  gar 
kein  Zweifel  darüber  bleibt,  dieser  Porphyr  tey  nichts  anderes, 
als  ein  veränderter  Schiefer. 

Die  hör.  6  streichenden  grfinen  Sehiefer,  die  anfangs  in 
nichts  Terschieden  sind  von  den  im  Bode  -  Tkal  anstehenden, 
verlieren  gegen  den  Porphyr  ihr  gleiehüämilges  Ansehen, 
werden  fleckig,  die  Flecken  durchscheinend  und  in  der  Hadpt- 
Farbe  etwas  dunkler«  Weiterhin  sind  sie  brfinnlich  und  ;in 
der  dunkleren  Grundmasse  unterscheidet  man  hellere  grti»- 
liehe  Stellen,  die  nnbestimait  in  Umriss  und  Begrenisung 
acheinen.  Sieht  man  indess  Stttcke,  die  nicht  frisch  gesehla» 
gen,  Sendern  an  der  OberflXohe  glatt  gespült  oder  poiirt  sind, 
so  erkennt  man  an  diesen  grünlichen  Flecken  bestimmtere 
Umrisse  und  mitunter  eine  deutliche  KrystalUForm,  Wenige 
Sdirltle  weiter  ist  diese  Form  vollständig  ausgebildet,  und 
hellgrüne  Krystiille  liegen  In  einer  dichten  dunkelbraunen 
GrandmASse. 

Alle  diese  Gesteine  sind  aber  noch  schieferig,  und  bei 
einem  solchei»  deutlich  sehiefrigen  Porphyr  habe  ich  das  Strei* 
eben  von  bor.  0  leuverllissig  bestimmen  können.  Weiterhin 
geht  allerdings  diese  Schieferung  verloren,  und  die  vOllig  kom- 
pakten dichten  Porphyre  eeigen  keine  Spur  mehr  davon  ;  aber 
trots  dem  kann  kein  Zweifel  obwalten,  dass  diese  ganae 
Porphyr -Müsse  in  unmittelbarem  Zusammenhange  mit  den 
grünen  Schiefern  steht. 

Gegen  den  Kalk  setzen  die  Porphyre  mit  bestimmter 
Grenze  ab,  und  dieser  bleibt  bis  Elhingerode  das  herrschende 
Gestein.  Kurz  vor  der  Stadt  tritt  fenes  oben  erwtfhnte  graue 
Gestein  zweimal  auf,  bildet  aber  nur  kleine  gangartige  Stöcke, 
von  denen  der  eine  auch  noch  jenseits  des  Baches  auftritt 
(siehe  die  Karte).  An  einer  Stelle  Hess  sich  die  Grenze 
gegen  den  Kalk  ziemlich  genau  bestimmen ,  und  da  war  der 
Kalk  auf  ein  paar  Fnss  weit  feinkörnig-krystailinisch.  Äussere 
Störungen  im  Terrain  waren  nicht  wahrzunehmen. 

Anders  verhalten  sich  in  dieser  letzten  Beziehung  die 
br.iunen  Porphyre.     Der  Berg  auf  der  Nord-Seite  des  Thaies, 


an  dem  sie  hei ondtrs  auftreten ,  itt  der  bltahate  Punkt  aai 
Rande  des  MüU^ThaUy  steil  nnd  schroff  läit  er  nach  Sttden 
wie  nacii  Westen  ab.  Ober  ihm  mündet  das  einsige-  wiricr 
liehe  Neben-Thal>  das  sieh  m^Mm  MüU'-TJUäe  verbindet,  von 
Norden  iier  nnd  die  auf  der  West-Seite  ihm  gegenfllierstehenda 
steile  Kalli-Wand  seigt  ein  von  dem  Porphyr  abgewendetes 
Fallen..'  .  .   .  i 

Es  erseiieiiit  datier  nicht  genwnngen  ansonohmen,  dasa 
das  Hervordringen  dieser  Porphyre  nnd  Scliiefer,  dnreh  den 
Kalk  Mndureh  die  Ursache  für  die  Bildung  deß  JdüU-Thais 
und  seiner  Nebenspalte  gewesen  ist,  denn  dass  das  lüetM 
und  unbedeutende  Wasser,  welehes  in  diesem  Thale  flieset, 
die  steilen  und  oft  malerischen  Gehfing^  von  ]80«r2Q0'  Bfiho 
gebildet  haben  sollte,  ist  wenig  glaublich.  Wo  Wasser  nur 
durch  eigene  Gewalt  Tbtier  im  KaliuteiA  einsohneidet,  dn 
sind  sie  flach  und  weit  mit  sanft  gerundeten  Abhingen.  Man 
gehe  nur  nach  .  Tkürmgen  nnd  untersuche  die  Thftler  in 
Muschelitalk.   .    .•  > 

Sieht  man  daher  einerseits,  dass  man  annehmen  mus8| 
es  seyen  manche  Porphyre  durch  allmähliobe  Umwandlung 
aus  Schiefern  entstanden,  andrerseits  aber,  dass  solche  Ge- 
steine als  eruptive  auftreten  können,  so  muss  man  für  die 
Zukunft  wohl  beachten»  dass  in  der  krystalUnisohen  Struktur 
nnd  in  dem  eruptiven  Auftreten  eines  Gesteines  allein,  noch 
nicht  der  Beweis  seines  unmittelbar  plutonlschen  oder  vulka- 
nischen Ursprungs  geigeben  ist. 


Zur 

Flora  des   Cluader «- Sandsteins  in  SeMemen^ 

als 

Nachtrag  zu   dec  Abhandlang  io  N.  Acta  Acad.  C.  Leop. 
Nat  Gor.  XlXy  ii^  M841^  99—184,  m.  8  Taf. 

von 

Hrn.  IL  R.  Goeppert, 

Pffof.  tn  Brgslam, 


Als  ResttUat  der  Untersoohung  der  früher  ven  mir  ia 
den  ganseD  Gebiete  des  Quader-Sandsteins  ScUeiiems  gesam- 
neheo  Vegetabilien,  deren  Fuadert  in  der  obigen  Abhandlung 
nüher  gesehildert  wird ,  ergab  sieb ,  dass  die  damalige  Flora 
einen  von  der  hieriindischen  gane  versohiedenen  und,  wie  ins- 
besondere die  in  derselben  TOn  mir  beobaeh taten  baumarti- 
gen Farnen  und  Palmen  lehrten,  einen  tropischen 
Charaliter  hatte  oder  wenigstens  das  Klima  voraussetaiei 
wie  es  swisehen  oder  in  der  Nühe  der  Wctndel^reise  in  der 
Jeteiwelt  angetroffen  wird.  Die  nach  Verhfiltniss  der  grossen 
Ansdehnang  jener  Formation  in  StkUHen  an  wenigen  Orten 
nnd  daso  aaeh  nur  selten  und  in  geringerer  Manohfaltigl&eit 
vorkommenden  Pflanaen  •  Reste  liessen  ein  genaueres  Resultat 
nicht  SB,  welches  aber  nichts  destoweniger  den  Geologen 
▼ieHeieht  nicht  gans  unerwünscht  seyn  konnte,  da  bis  dahin 
noch  niemals  der  Versuch  gemacht  worden  war,  die.  fossile 
Flora  des  Qaader  -  Sandsteins  einer  Gegend  an  bearbei^p« 


270 

Eine  «weite  Zasamnienetellang  dieser  Art  lieferten  die  Be- 
arbeiter der  GaeA  laxoniea  1843,  insofern  die  Abiagerongen 
bei  Nieter 'ScUna  Kum  nntern  Qaader  •  Sandstein  gereeknet 
werden  können,  worüber  B.  Cotta  selbst  spttter  in  der  e wei- 
ten Auflage  seines  Grandrisses  der  Geognosie  ond  Geologie 
(184Sj  I,  7)  noch  liicht  gans  entschieden  sa  seyn  scheint,  in* 
dem  er  sie  nor  mit  dem  Frageseiohen  dahin  bringt.  luswi- 
schen  widerspricht  die  Beschaffenheit  der  in  Jenen  Schichten 
enthaltenen  Flora  nicht  dem  von  mir  veröffentlichten  erwiihii- 
ten  Resultat.  Das  grosse  Material,  welches  der  rerdiente 
Kaoaa  in  der  Bihmiscien  Fovmalloo  dieses  Namens  gesammelt 
hatte,  bearbeitet  Hr.  Corda,  unter  welchem  nun  eu  weiterer 
Förderung  der  von  mir  zuerst  angegebenen  wissenschaftliclien 
Basis  die  Cykadeen  hinsutreten,  daher  Hr.  Cokda  auch  bii 
keinem  andern  Resultate  kommt  und  die  Beschaffenheit  der 
Flora  nur  bestimmter,  was  er  wegen  des  grösseren  und  manch- 
fahigeren  Materials  nun  wohl  kann,  fiir  eine  wirklich  aub« 
tropische  erklärt,  es  aber  auf  eine  Welse  als  suerst  nach* 
gewiesen  hinstellt,  als  ob  der  Inhalt  meiner  Abhandlung  für 
ihn  gnr  nicht  esistirt  -h&tte,  wiewohl  er  sie  mit  dem  Namen 
berührt,  also  als  eine  ihm  doch  wohl  bekannte  bezeichnet. 
Die  Eikursion,  welche  mich  in  den  Besitsc  der  nachfolgend 
■u  beschreibenden  fossilen  Reste  setate,  machte  ich  am  20. 
August  1846  in  Begleitung  der  HH.  Dr.  med.  Gross  und  Kellkr, 
welchen  ich  auch  spfiter  noch  mancherlei  interessante  Beitrug« 
aus  Jener  Gegend  verdankte.  Zunttchst  besuchten  wir  die  bei 
Habehchwerdt  in  der  Grafschaft  Gla%  am  rechten  Ufer  der 
Neissey  nicht  weit  von  der  fiber  diesen  Fluss  führetiden  Brücke 
gelegenen  QuadersaiidsteiR-Brflche,  in  welchen  sich  keine  Spur 
von  anderweitigen  Pflanaen,  geschweige  Dlkotyledoneii-Blätter, 
sondern  nur  Konchylien  insbesondere  Eiogyra  columba  und 
In  überaus  grosser  Menge  die  von  mir  unter  dem  Namen 
Cylindrites  spongloides  früher  beschriebene,  damale 
als  wahres  organisches  Gebilde  sogar  noch  sweifeihafte  Pflans« 
auffanden,  die  ich  nun  in  vollständigeren  Exemplaren  als  früher 
antraf^  so  dass  ich  sie  vollständiger  so  beschreiben  vermag. 

Sie  dnrchsetsen  hier  das  Gestein  in  Jede  r  Riehtang  a  Is  röhren« 
förmige  0—8^^' dicke  aylindrisehe  und  oft  1—51' weit  in  gleiebem 


DordinwMer  forllaofeiide  Körper,  die  sich  mut  ihrer  angleieh 
grubigen  Oberflftebe  \on  dem  beBaebberteo  sebr  weissen  Ge« 
steine  dnreb  eine  brilmiUcbgrane  eft  Aoeb  sebmotsig  grünlicbe 
Farbe  nnterseheiden.  Dieser  Wechsel  von  liieineo  £rhljhun<» 
gen  und  Vertiefungen,  woflurcb  die  grnbige  ungleiche  Obei^ 
fluche  bedingt  wird,  ist  jedoch  nicht  ae  unregeimiisig  wie  man 
bei'm  ersten  Anblick  nameiulieh  weniger  gut  erlialtener  Esem« 
pinre  schlii«sen  müebte«  Dentlieb  erkennt  man  nfinUiob  eine 
^uinettncinie  oder  spIrale  Stellung  der  nach  allen  Seiten  tob 
der  stnmpflieben  Spitze  aus  abgeflachten  Erhöhungen,  wie  ich 
noeb  soliou  bei  der  ersten  Beschreibung  und  Abbildung  dieser 
■Mrkwfirdigen  Gebilde  andentete,  jetst  aber  mit  der  grösstea 
Bestimmtiieit  wiederholen  kann.  In  ihrem  Verlauf  schwellisn 
sie  bie  und  da  su  Ifinglichen,  nach  l»eiden  Seiten  abnehmen* 
den  und  den  Durchmesser  der  Röhre  überhaupt  etwa  2— 3ma( 
tbbertreffenden  Knollen  an,  auf  deren  Obei*fläehe  jene  in  Spirale 
geetelhen  Erhöhungen  noch  deutlicher  hervortreten«  Zur 
Seite  dieser  KneUen  befinden  stell  nicht  selten  dreieckige 
grilniiebbrafine,  wie  es  scheint,  mit  jenen  Erhöhungen  In  Ver*^ 
Verbindung  einst  befindlich  gewesene  Abdrücke,  die  fast  ein 
BUtt-fihn liebes  Äusseres  besitsen.  Manchmal  endigen  sich  jeite 
röhrenförmigen  Körper'  in  solche  längliche  spitzige  Kolben 
oder  sie  setsen  sich  hinter  denselben  noch  eine  kürzere  Strecke 
fort,  um  sich  In  sperrig  abstehende  Gabel  Ȁste  zu  theilen, 
oder  sie  werden  allmählich  schwieber  durch  Abgabe  seitlicher 
in  fast  rechtem  Winkel  abgehender  Äste«  Wenn  ich  die  bis 
jetzt  etwa  bekannten  Bildungen  dieser  Art  mit  den  so  eben 
beschriebenen  vergleiche,  so  halte  ich  es  wohl  für  mehr  als 
wahrscheinlich,  dass  der  von  Hrn.  Gbimitz  beschriebene  und 
abgebildete,  von  ihm  für  die  obere  und  untere  Qoadersandstein- 
Formation  Sathiene  und  des  angrenzenden  ß&Amens  für  cha- 
rakteristisch erklärte  SpongitesSazonicus  (dessen  Charak« 
teristik  p.  96,  t  S3,  f.  1,  S)  mit  unserer  Pflanze  übereinkommt^ 
wiewohl  ich  niemals  auf  der  Oberfläche  desselben  den  Kiel* 
artigen  Wulsr  beobachtete,  welchen  Hr.  Gbinits  a*  a*  O.  abbil« 
dete.  Wir  haben  beide  fast  gleichzeitig  ohne  von  einander 
zu  wissen,  er  im  Jahr  1842  und  kk  ein  Jahr  früher,  diese 
Gebilde    beschrieben;   demungeaehtet   würde  Ich  gern  bereit 


«78 

sejn,  trots  der  PrioriUit  meine  Beseielinüng  feilen  bu  liissea, 
wenn  ich  moiil  wie  fräher  dafürhielte,  dnsa  die  ÄhnlicbkeU 
mit  einer  Foeoidea  grösser  eey  ab  mit  einer  Sfiongia)  indem 
die  besehriebene  wnlstlge  linotige  Anscb^TeUnng  eine  Eigen- 
thfimliehkeit  ist,  «velebe  bei  vielen  Algen^  so  viel  mir  aber  bis 
jetat  wenigstens  beliannt  ist,  bei  keiner  Spöngia  ang^troflFen 
wird,  die  euch  wohl  in  ihrem  anderweitigen  Habitus  aebr 
abweicht.  Mit  Rücksicht  auf  die  früheren  und  ueueren  Beob* 
achtangen  dieses  Gebildes  wird  also  wenigstens  über  die 
organische  Natur  desselben  kein  Zweifel  mehr  obwalten  köa- 
nen;  nur  möchte  es  aweifelhaft  seyn,  ob  jene  in  spiratigen 
Reihen  stehenden  Höcker,  die  ich  früher  nur  an  den  keÜMMK- 
förmigen  Aoftreibungen  wahrnahm,  auch  nur  selbst  fragweise 
als  Sporangen  su  betrachten  seyen.  Die  beiden  andern  voa 
mir  auch  an  Cylindrites  gerechneten  Bildungen,  wie  C«  arte- 
riaeformis  aus  dem  Quader^Sandsteln  SekUiiems  und  C.  daeda- 
leus  aus  Saeksen,  sehe  ich  mich  Jedoch  genöshigt  fortdauernd 
noch  als  ihrem  organischen  Ursprünge  naeb  noeb  awelfel- 
hafte  Gebilde  au  betrachten.  « 

Die  erweiterte  Diagnose  der  Gattung  Cylindrites  wArde 
also  gegenw&rtig  lauten: 

Cylindrites  m« 

Frons  cylindracea  per  intervalla  indefinita  inflato*tornlosa 
vel  apicibus  in  clavae  formam  tumescentibus  terminata,  diebo- 
tome  vel  alterne  ramosa  nodique  scrobicolato-tubereulata ,  tu- 
l»erculis  in  quinounce  dispjositis.  Cylindrites  s|iongioides  ai. 
Nova  Acta  XlXy  u,  tb.  XI,  VI,  fig.  1--5  und  XI,  VUI,  lig.  1 
2  und  tb.  I  et  II,  üg.  1-4).   . 

(JSpongites  Saionicus  GawiTZ.) 

Sehr  verbreitet  in  dem  obern  und  untern  Quader  der 
Grafschaft  Glax  ^  Haielichwert  ^  zwischen  Habelnkwert  und 
Xisersdorf,  bei  AllwaUersißrf  und  Melting,  Nieder-  und  Ober- 
Langenauy  OberUeMÜngswalde ,  in  Sachsen  und  Böhmen  nach 
GaiNiTz,  in  Qaader^Sandstein  bei  Regemburg  (Exemplare  sah  ich 
in  der  Sammlung  des  Grafen  Münster),  vielleicht  auch  in  dem 
Quader-Sandstein  Colobriens  nach  P«  v.  TcamATCHEFP,  und  bei 
PÜU  nach  Sa  VI. 


273 

Die  £iemlleh  weite  Verbreltang  dieser  Art  kann  Jeden- 
fiiHs  als  ein  Anhaltspunkt  zu  Tergleiehender  Würdigung  ent- 
sprechender Formationen  dienen,  wie  auch  Hr.  Gbinite  schon 
bemerkt;  dass  er  mit  Hälfe  derselben  stets  den  Quader-Sand« 
stein    von    dem   in   genannten  Gegenden  leicht   damit  su  ver* 

wechselnden  Braunkohlen-Sandstein  unterschieden  habe. 

« 
*  * 

Von  ffabelsekwert  erstreckte  sich  nun  unsere  Exkursion 
südöstlich  Thai-aufwärts  su  dem  schon  im  vorigen  Jahrhundert 
von  Leopold  von  Bocii  (dessen  mineral.  Beschreib,  von  Landeck 
1797)  zuerst  als  reichen  Fundort  vorwelllicher  Überreste  be- 
schriebenen Kiesiingswaldey  offenbar  einst  der  östlichste  Rand 
eines  ante-creracelsohen  Binnensees,  dessen  Wogen  die  alten 
Grenx-Gebirge  der  Jetzigen  Grafschaft  Glaix  bespühlten  (Geinitz 
Verst.  V.  Kieilingsfoalde  1843,  S.  2).  Zahllose  Meer-Thiere 
lebten  hier  an  der  unfiefen  Stelle,  wie  der  grosse  Reichthum 
und  die  Manchfaltigkeit  der  hier  vorkommenden  thierischen 
Reste  beweist.  Das  Gestein,  in  welchem  sie  vorkommen,  Ist 
dttrchschnittlich  nur  fein-  und  dicht- körniger  grauer  Mergel- 
Sandstein,  bei  grösserem  Kalk-Gehalt  biliulich,  bei  Reichthum 
an  ehioritischen  (glaukonitischen  ?)  Körnchen  blassgriinlich) 
durch  Verwitterung  braunlieh  werdend  und  in  den  sandigeren 
Schichten,  zwischen  denen  jedoch  auch  Kalk-reiobe  mit  vor- 
kommen, reich  an  feinen  aber  nicht  zu  verkennenden  Glim* 
mer-Blättchen.  Diese  unteren  Schichten  enthalten  vorzugs- 
weise dIeScheeeren  und  andereCberbleibsel  von C alliah assa 
antiqua  Otto,  und  die  vielen  Blfitter  dikotyledoner  Pflanzen^ 
die  orit  ihnen  zugleich  vorkommen,  sind  die  Zeugen  der  eiiist 
nahgelegenen  Küsten,  wofür,  wie  ich  hinzusetze,  unter 
andern  die  Bruchstück-weise  Beschaffenheit  dieser  letzten 
spridit,  indem  man  niemals  etwa  noch  an  Ästen  befind? 
liehe,  sondern  gewöhnlich  zerbrochene  Blättchen  antrifft» 
die  sich  nun  fiberdiess  von  dem  hier  jeder  Schichtung  ent- 
behrenden Gestein  schwer  lösen  lassen.  Dünnere  und  stärker^ 
fast  horizontal  liegende  Platten,  f&hrt  Hr.  Gbinitz  fort,  bildea 
die  Berge  von  KieilingMwalde  und  werden  nur  durch  den 
grobkörnigen  Quader  der  sogenannten  Heben  Hirten  östr 
lieh  von  KieiUngswalde    noch    ilberlagert.    Dass  das  G^st^iii 

JahriMg  18M.  |g 


2T4 

liker  sey  iils  oberer  Onader,  von  ilem  es  bedeekt  wlrd^  er- 
sehien  unverkennbar ;  ob  aber  älter  ab  Kreide-Mergel,  wie  Ronfsm 
Meini,  onenUchieden»  Mit  dem  nXailicben  Reebte  kdnne  »an 
in  diesem  Oestein  wohl  aaeb  den  mittlen  Planer  erkenne«« 
Cardium  Hillana m  Sow.,  das  sich  in  Menge  hier  findet, 
gehören  in  Sachsen  nnd  BökwMm  sogar  nur  den  untern  Qim* 
dern  an,  womit  die  Schichten  Ton  KietHngiwaide  noch  viele 
Petrefakte  geoMin  bfttten.  Wenn  die  Verbreitung  desCylin- 
drites  oder  Spongites  Sazonieus,  falls  wir  ibii  nie 
idenciseh  betrachten  därfen,  wirklich  so  Tiel  Werth  xar  Be« 
Stimmung  der  Formation,  wie  mir  wohl  irfchtig  su  seyn  scheint, 
beigelegt  werden  kann,  so  filhre  ich  hier  an,  wesswegen  ich 
Oberhaupt  auch  nur  die  vorstehenden  geologisch-pallontole* 
gischen  Bemerkungen  meines  Freundes  anfUhrte,  dasa  ich  ihn 
In  KiesUngswalde  mit  den  Dikotyledonen  *  Blättern  wiewohl 
nur  selten  angetroffen  habe.  Dikotyledonen-Blätter  sind  auaeer 
hier  in  KieilingiwtUie  übrigens  noob  In  keinem  andern  Theile 
der  Grafschaft  gefunden  worden.  Von  der  Art  Ihrer  Erhal- 
tung gilt  das,  was  ich  schon  früher  anfithrte,  dass  die  Ab- 
drücke selbst  sich  nur  durch  ihre  braune  Farbe  von  dem  sie 
Jimgebenden  Gestein  unterschieden  und  keine  Spur  von  orga- 
Aiscber  Substans  mehr  vorhanden  Ist. 

Nur  swei  der  früher  beschriebenen  and  abgebildeten 
Blätter  habe  ich  später  in  der  fossilen  Flora  SeklesienSj  welche 
Im  Jahr  1844  In  der  neuesten  Ausgalie  der  fossilen  Flore 
Sehlesüns  durch  Hrn.  Wimmkr  erschien,  mit  besdmmten  Oae« 
tungs-Namen  bezeichnet,  eines  mit  dem  Namen  Carplnitee 
arenaceus  Tf.  XI,  Xll,  f.  80  und  das  andere  fig.  Idb  als 
Salicites  Petsoldanus;  für  die  übrigen  so  wie  für  die 
neu  hinzugetretenen  passt.  bei  der  Cngewissbeit ,  In  der  wir 
«ns  über  ihre  Abstammung  stets  befinden  dürften,  am  besten 
nur  der  Sammel-Name  Phyllitcs.  Es  mnss  unter  solchen  Um- 
ständen genügen,  wie  ich  auch  früher  (S.  IS5  a*  a.  O.) 
schon  aussprach,  wenn  wir  nachzuweisen  vermügen,  dass  sie 
sich  von  den  bis  Jetat  in  der  Braunkohlen  *  Formation ,  also 
Jüngern  Schichten,  entdeckten  wesentlich  untersehelden  und 
ein  unserer  gegenwärtigen  Flora  fremdartiges  Äussere  seigen^ 
was  oicbt  bloss  von  allen  hier  abgebildeten,  sondern  aneh  von 


37S 

dM  von  Hrn.  CoM^  In  RMsaf*  obeDgeiumnlen  Werke  Tf.  99 
und  51  dAfgestellten  BIftttern  behauptet  werden  kano«^ 

Za  den  ausgeKeicknetaten  Formen  gehören  nnttreitlg 
Blätter  Leder-artiger  Stroklnr  wohl  von  einem  Bane  wie  bei 
manchen  tropischen  Quercua-Formen,  wenn  man  deh  iiber 
Verwasidtaehaft  anasprecben  soll«  Ich  bezeichne  sie  nach  dem 
tteaesten  Forscher  des  gedachten  Fandortes  als  Phyllites 
Geinitcanus.  Ein  anderes  dickes  Leder-artiges  and  dahev 
fast  nerTcnlos  erscheinendes  Blatt  mit  gans  besonders  dickem 
Stiele,  wosa  anter  den  frflher  abgebildeten  wohl  Tf.  Xl^  XII» 
'^g*  1^5  fig*  18«  gebort,  nenne  Ich  Phyllites  enerTls,  ein 
drittes  wie  abgeschnittenes  eingebogen  aasgerandetes  Pbyl* 
Utes  emarginatus   m.\ 

Die  früher  abgebildeten  will  ich  hier  noch  mit  Namen 
▼ersehen.  Tf.  LI,  flg.  4  ein  sehr  aasgezeiehnetes  aaf  beiden 
Seiten  sagespitztes  Blatt  wird  Phyllitesaenminatas,  Tf» 
LIII,  fig.  0  and  10  aus  dem  Qnader-Sandstein  bei  Tiefenfurt^ 
wegen  der  schaaligen  Beschaffenheit  der  einaelnen  die  Abr 
drücke  enthaltenden  Platten  des  sehr  festen  Sandsteins  P. 
testaceas  m. 

An  diese  non  In  Sehlemen  beobachteten  Arten  sey  es 
erlaubt  noch  zwei  sehr  ausgezeichnete  Cykadeen  ans  den 
antern  Qaadera  bei  Nieder^ScUmm  anzureiben,  welche  Hr.  Reich 
bereits  frfiher  benannt  hat  (Gaea  saion.  p.  184),  aber  anf  mein 
Gesnch  mir  zur  Abbildung  und  Beschreibung  ttberliess,  die 
ich  hier  beide  zu  liefern  beschloss;  da  ich  in  meiner  im 
Jahr  184S  In  den  Schriften  der  Schtesüeken  Gesellschaft  ver^ 
Menttiehten  Monographie  der  fossilen  Cykadeen  sie  nor  na* 
mentlioh  auffahren  konnte. 

Pierophyllum  Brom. 

Frondes  pinnatae  petiolatae;  pinnis  distichls  angustoribos 

latioribusve  sublinearibus,  best  tota  latitudine  insertis  et  rhachi 

confluentibus,  apice  obtusis  truncatis  yel  acutis,  nervis  aequa- 

libus    parallelis   simpllcibus  (Zamitae    spec.  Prbsl,    Asplcnio« 

*  Die  Abbildong  der  liier  als  aea  besehriebeusa  Blftlter  und  Formen 
des  Cyliadrites  werden  im  B&cbsteo  Bande  der  Nots  AcU  Aead,  !¥•  Cef* 
ersehdnea. 

18* 


pteris  Stbrnb.,  Pterozamltes  ß  Pferopbyiiuai  Bravn  I.  €.  speo. 
Braun). 

Pterophyllum  Saionicum  Rbich  Tf.  IV,  lig.  14.  —  Pt. 
fronde  pinnwta,  pinnis  subopposiliB  patentissinU  iato-Unea* 
riboa  falcatia  approximatis  obtosia  baai  snbattenaatia ,  nervi« 
crebris  tenuiaainiia ,  rhachl  crasaiaaiaia.  Im  untern  Qoader 
Ton  Nieder '  Schöna.  Die  6''  lange,  3— Sy^"'  breite  offenbar 
plattgedrückte  Spindel  am  untern  Tbeii  mit  faat  vollatjtndig 
erhaltenen  einander  genäherten  fast  horisontal  abstehenden 
Blättern,  welche  fon  i^S^t''  lang,  etwa  l—iy^'"  breit, 
schwach  sichelförmig  gobagen,  stfimpflicb,  an  der  Basis  etwas 
verschmlilert  sind  und  von  16--J8  feinen  Nerven  dnrchso- 
gen  werden. 

Pterophyllum  cretosum  Reich,  fig.  15.  Pt.  fronde  pin- 
nata,  pinnis  Integris  alteruls  opproiimatis  adnatis  patentibos 
lato-linearibns,  rhachi  infra  sulcato- striata,  nenris  erebribns 
crassittsculis.  Mit  der  vorigen  Art.  Das  i»  weissem  feinkör* 
nigen  Sandstein  erhaltene  Exemplar  ist  weniger  Tollständig 
als  das  vorige,  aeichnet  sieh  aber  doch  von  dem  mit  ihm  ver- 
wandten Pt.  propinquum,  welches  ich  in  der  Jura-Formatien 
Schlesiens  auffand  und  an  dem  eben  angeführten  Orte  beschrieb 
nnd  abbildete,  durch  die  im  Verbältniss  der  breiten  Fiedern 
in  geringerer  Zahl  vorhandenen  aber  dicken  sehr  markirten 
Nerven  aus,  deren  sich  bei  4—5"'  Blatt-Breite  nur  Ü— 14 
vorfinden. 

Ich  will  nun  versuchen  eine  Zusammenstellung  sämmt- 
Jicher  bis  jetat  bekannten  fossilen  der  Grfinsandstein-Forma^ 
tion  angehörenden  Pflanzen  zu  liefern ,  wobei  ich  ,  die  de« 
Wiener  Sandstein-Beckens,  so  wie  die  von  Jacken  und  Bom^ 
holm  ausnehme,  welche  wohl  nicht  in  ein  und  demselben  Alter 
mit  dem  Grfinsand  zu  stellen  seyn  dürften. 

I.  Plantae  cellolares.  Brandis  St. 

1.  Apbyllae.  b.    Floridae. 

Alg«e.  Rbodomdites  St. 
a.  Ulvaceae.  strictus  St. 

Canlerpites  St.  SphaerococcHes  St. 
faatigiatua  St.  ?Maiitelli  Robm. 


277 


Hiüymealitrt  St. 

Goldfugsi  St. 

cyliadricas  St. 
Muosteii«  St. 

Scboeiderana  Gobp. 
ChoDdrites  St. 

farcatos  Prssl. 

sobTerticillatus  Pf«BaL. 

?aejcalaris  Prbsl. 

furcillatus  Robbc* 
Cylindrites  Gobp. 

arteriaeforniis  Gobp. 

•poDgioidfs  Gobp. 

daedaleas  Gobp. 

c.  Faceae. 

Haliserites  St. 

Reicbi  St. 

II.  Plantae  yascolare«, 
A.  Manocohfiedones, 
1.    Monocotyled.    Crypto- 
gamae. 
a.  Filices. 
•  Tinnci. 
Protopteris  pRveu 
Singen  Prbbl.  • 
•*  Frondes. 

b.  Sphenopteridea. 
SpheDOptei-is  Brgn. 
Roemeri  Gobp. 

c.  Pecopterides. 
Polypodifes  Gobp. 

Scbneiderana  Gobp. 
Pecopteris  Brcn.  (1), 

Schoenae  Reich. 
Pecopteria  Bohemica  Coro. 
Zippei  CoRB. 
lobifolia  Cord. 

2.    MoDocotyledones 
Pbanerogamae. 
a.  Gramineae. 
Colmiteii  Brgn. 
Goepperti  Monbt. 

b.  Najadeae. 
Zoster ites  Baorr. 
Orbignyanaa  Brgn. 


Belioviaiaous  Brwv. 

elong^ataa  ^ 

lioeatna  ^ 

c  Palmae. 
Palmacitea 

varians  Coadü. 
Flabellaria  St. 

cbamaeropifolia  GiSf. 

d.  Asparagcae. 
?DracaeDa. 
Benstedi  Moriib. 

e.  Cannaceae. 
CaDDOphyllites 
HMingeri  Gobp. 

B.  Bieottfledones. 
a.  Cycadeae. 
Microzamia 

gibba  CoRo^ 
ZaniUs 

familiaris  Corda* 
Zamiostrobus  Endl. 

macrocephalua  Endl. 

ovatos  Gobp. 
ZamiostroboB 

SnaaexiaDsis  Gobp. 
Pterophyllom  Brgr. 

SaxoDicttm  Rbichbivb. 

cretoaum  „ 

b.  Abietineae. 
Pinitea  With.  et  Gobp. 

Rosamäasleri  Gobp. 
Pinna  Renasi  Corda. 

exogyra  Cordi. 

cretacea  Corda. 
Abietitea  Nilss.  et  Gobp. 
•Folia 

Benstedi  Gobp. 
*Strobili. 

oblongua  Gobp. 
Cunninghamites  Prbsl. 

elegans  Corda. 

planifolia  Corda. 

oxycedrus  Prbsl. 
Cryptomeria 

pimaeva  Coroa. 


m 


iotegerria«  Zonu 
denticolata       ^^ 
snbtriloba        „ 
Schaeiderana  Gobp* 
biloba  Zbric 
cnDeifolia  Baoim. 
Pbyllitet  8chl. 
GeiDitiaana  Goop. 
eacrvia  Goep« 
cmarg^oataa  GoiP« 
acumiaatos      h 
teaUeeoa  Gwr» 


Araacaria 

craaaifolia  Cord, 
Dammaritea  Prssl, 

aibeoa  Passe« 

crasaipes  Gosr. 

c«  MynsoMt 
Conptonitea 

anti^uas  Nils, 

a.  SaJicintoe, 
Salidtes  Nilss. 

frapliformis  Gov« 

Wahlbcrgi  Niia 
Aoarites 

eretacana  Nils« 
DicotyUdones  dabiae  affini* 

tatis. 
Cradneria  Zbrk. 

Wenn  wir  hlenBO  noeh  die  11  Dikotyiedenen-Blltler  iin4 
die  S  Fraoht^Rette,  beebaehtet  von  den  HB.  Cokda  und  Rküss 
(Tf.  IV,  hg.  li)  and  von  mir,  rechnet,  so  belfiaft  ttoh  die 
Gesammt-Zalil  auf  81,  deren  Beaohaffenheit  aber,  wie  schon 
angeführt  wurde,  mein  früheres  und  neuerlichat  von  Hrn. 
CoRDA  bestfttigtes  Resultat  fiber  die  Natur  Jener  Flom  oiobt 
widerapreehen,  eondem  mnv  nooh  mehr  befestigen. 


Die 


Lias  -  Formation  in  den  nordöstlichen  Alpen 
von  Österreich^ 


von 

Herrn    Professor  Uif0U 


Hiei«  Taf.  Ya. 


Ich  baba  schon  vor  eioiger  Zeit*  die  Geologen  Osler ^ 
reick*  enf  die  darch  gewisse  Petrefaliten  ausgeseichneie« 
Schichten  in  den  Gebirgs  -  Gegenden  von  Unter'  und  Ober" 
Osterreich  j  welche  schon  lünger  als  kohlenführend  befcaoot 
ond  benütEt  wurden ,  aafmerksam  gemacht.  Die  in  jener 
karsen  Notits  angegebenen  Fossilien  sprachen  für  das  Vor- 
haadenseyn  einer  Formation,  die  man  bisher  in  diesem  Theile 
der  Alpen  Obersah,  nämlich  der  Lias-Formation. 

Meine  Absicht  Andere  eu  veranlassen ,  dies^  S|Hiren 
weiter  su  verfolgen  dnd  in  die  bisher  noch  so  dunkle  Geo- 
logie der  nordöstlichen  Alpen  einiges  Licht  eu  verbreiten; 
blieb  wie  es  scheint  ohne  Erfolg. 

Noch  immer  muss  der  Alpen -Kalk  und  der  Wiener«- 
Sandstein  die  Blossen  unserer  Kenntnisse   so  gut  als  möglich 

*    Wiemr  Ztttoof  vom  to.  Jaaear  1846. 


280 

decken,  obgleich  es  schon  längst  an  der  Zeit  wftre  diese 
CoUeotiv-Begriffe  in  ihre  Elemente  anfsuiösen  ond  sich  so  der 
Sprach- Weise  anderer  Länder  ansonShern. 

Es  blieb  mir  daher  nichts  übrig,  wollte  ich  über  den 
fraglichen  Gegenstand  näheren  Aufschluss  erhalten)  als  selber 
das  2a  ergänsen,  was  ich  bei  meinem  ersten  Besnche  in  jenen 
Gegenden  nur  flttchtig  berührte.  Die  im  Sommer  1847  su 
diesem  Zwecke  unternommene  Reise  lieferte  mir  trots  der 
kurzen  Zeit,  die  ich  darauf  verwenden,  und  ungeachtet  ich 
nur  einen  kleinen  Theil  einer  wahrhsft  paradiesischen  Gegend 
durchstreifen  konnte,  eine  so  reichliche  Ausbeute,  gab  mir 
zugleich  so  viele  neue  Anhalts-Punkte,  da8s  ich  es  jetzt  schon 
wagen  darf,  mit  Sicherheit  über  eine  Formation  zu  sprechen 
und  ihr  Verhältniss  zu  andern  Formationen  der  Alpen  anzn« 
geben,  die  hier  bisher  als  unbekannt  galt. 

Was  man  noch  jetzt  als  Wiener- Sandstein  von  deni 
FIttsschen  Sleier  bis  zur  NeusiäUer  Haue  ansieht,  gehört 
sicherlich  zweien  ganz  verschiedenen  Bildungs  -  Epochen  an, 
obgleich  das  Material  dazu  von  ähnlicher  Beschaffenheit  war, 
und  daher  Schichten  von  nahezu  gleicher  Beschaffenheit  bildete. 

Während  die  eine  Formation  als  das  Resultat  von  Nieder- 
schlägen eines  weiten  Meeres  betrachtet  werden  niuss,  sehen 
wir  in  der  andern  neben  Meeres  -  Bildungen  auch  Produkte 
von  Land- Wassern  und  Bildungen,  welche  einem  nahen  Fest- 
lande ihren  Ursprung  verdanken.  Nur  diese  sind  es,  auf 
welche  ich  hier  etwas  näher  eingehen  und  die  Aufmerksam- 
keit der  Gebirgs-Forscher  lenken  will. 

Diese  Bildungen  bestehen  im  Allgemeinen  aus  einem 
Wechsel  von  Schichten  theils  sandiger  und  theils  thoniger  und 
mergeliger  Beschaffenheit.  Die  sandigen  Schichten  sind  fester 
dunkel-  oder  licht-farbiger  feinkörniger  Sandstein,  die  thonigen 
sind  schwarze  oder  anders  gefärbte  Schiefer  und  dunkelgraoe 
Mergel. 

Diese  Schiefer  und  Sandsteine  sind  zwischen  dem  Kalk, 
der  die  Gebirge  des  nordöstlichen  Abfalls  der  Alpen  bildet, 
stellenweise  eingelagert;  sie  sind  jedoch  keineswegs  auf  solche 
Oasen  beschränkt,  wie  sie  In  der  geognostischen  Karte  des 
Beckens  von   Wien  von  P.  Partsch  und  in  der  geognostischen 


281 

Clerdkbto- Karle  der  tsterrncUseken  Monarchie  yon  W. 
Haioinosb  a.  b.  w.  beseiebnet  eind.  Sie  bilden  im  Gegen- 
tbeile  oft  tcbmftiere  Lager,  die  häofig  eine  bedentende 
Lftngen-Ersftreckatig  haben ,  nicht  selten  nnter  einander  in 
Verbindung  stehen  and  ein  gemeinechaftlicbee  Streichen  von 
W,  nach  O«  befolgen.  Die  wenigsten  Leger  fallen  in  eine 
und  dieselbe  Streich ungs -Linie ,  sondern  sind,  einander  viel- 
mehr parallel. 

So  weit  die  Sache  bis  jetzt  erforscht  ist ,  möchten  sich 
von  der  Thonsehiefer*  and  Grsowacken*  Formation  der  Zen- 
tral-Kette  der  Alpen  bis  an  die  Fncoiden  -  Sandsteine  der 
niederigen  HOgel.Kette  von  öilerreieh  vier  einander  parallele 
Streifen  in  dem  vorherrschenden  Kalbe  verfolgen  Isssen,  Diese 
sind  cwischen  dem  Flfisschen  Sieier  einerseits  and  swischen 
der  Trauen  and  der  Schwamau  anderseits  folgende. 

Der  Achse  der  Alpen  am  nächsten,  folglich  der  am  sfid- 
liehsten  vorkommende  Streifen  der  Art  geht  durch  SL  Gallef^ 
ReifUng  and  Wilialpen*  In  den  dunklen  Mergelschiefern  und 
den  mit  denselben  in  Verbindung  stehenden  geschichteten  grau« 
blauen  Kalken,  welche  reich  an  Hornstein*Mageln  sind,  wurde 
bei  Reifling  an  der  Stelle  des  Zusammenflusses  der  SaUa  and 
der  JSnr  von  Herrn  Pranonbr  ein  ziemlich  vollständiges 
Evemplar  von  Icht  hyo  saurus  p  la  ty  odon  Harl.  entdeckt; 
eben  so  fand  derselbe  in  der  Wiliatpe  einsehie  Fragmente 
eines  anderen  Sauriers,  der  mit  Mystriosauus,  noch  mehr 
aber  mit  einigen  Sauriern  des  Muschelkalkes  Ähnlichkeit 
verrfitli ,  and  wovon  Hbrm.  v.  Meyrr  bemerkt :  »dass  aus 
dem  überschickten  Fragmente  kaam  möglich  sey  über  das 
Thier  abzourtheilen  ,  dasselbe  aber  jedenfalls  alle  Auf- 
merksamkeit verdiene^^  Oberdiess  stellt  er  die  Frage,  ob 
der  dunkle  Mergel,  in  welchem  dieses  Fossil  in  Gesellschaft 
einer  kleinern  derNucula  inflataSow.  ähnlichen  Bivalve 
vorkömmt,  wirklich  dem  Lias  angehöre.  Bei  Reiflingy  wo 
diese  Schiditen  In  grosser  Erstrecknng  aufgedeckt  sind, 
bemerkt  man  ihr  Verflachen  nach  Stunde  11  mit  einem 
Winkel  von  ^jZ^ 

Der  zweite  Streifen  von  Sandstein  und  Mergelschiefer 
ist    an    dem    nördlichen   Abfalle  des   Königsberges   und   der 


Eilmg^AlfB*  o4er  ilei  V§nlp€nh€r§e$  nahe  der  GrtiiM  v«« 
österreiek  und  Steiermark  «in  mSchtigsten  «iKwiokek.  Er  wtmt 
BwUchen  5/.  Georgen  rnn  JtdM  und  OSulmg  ftber  die  /fi« 
and  sieht  sieh  annnterbroehen  über  die  Oebirga«  flöhe  von 
Jkem  and  Olarlreit  niioh  Xons.  Von  da  tat  er  aeeh  Osten 
hin  niehe  weiter  rerfolgt,  toheint  aber  mit  den  gleiobartigen 
Sehichten  an  der  IFieiier-Brttok«  nasantnienBahlngen.  An  der 
Eni  nördlich  vom  Altenmarkt  ist  keine  Spar  davon  aa  be- 
merken, weiter  naoh  Westen  jedoch  darehsehneidet  sie  das 
PlUsschen  Steier  oder  vielmehr  die  Tefek^  in  der  Nftke  wn 
St.  Pankra%  wieder,  von  da  aber  verliert  sie  sieh  naoh  W* 
gana  and  gar.  Diese  Schiefer  sind  in  der  Regel  Kobien- 
führend  and  daher  bereits  an  mehren  Pnnkten  bergalnniaeh 
anfgeschiossen.  Der  wichtigste  Kohlen*Bergbaa  ist  bei  Holten- 
stein  am  Fasse  des  Fertffpm-B^rges  nXehst  dem  Bauer  ScHMsmaa 
and  gehörte  ehedem  Herrn  Gewerben  MraniART,  gegenwftrtig 
aber  Herrn  Mibsbach.  Im  Rarhara-StoUen^  den  ich  befahr, 
streichen  die  Lager  Stande  5—6  and  verflftchen  mit  einem 
Winkel  von  60<»-*ä0^  nach  Süden.  Das  erste  Kohlenflöts, 
das  im  dankelgraoen  Mergel*Schiefer  angeflahren  ist,  ist  von 
geringer  Mächtigkeit  and  sehwankt  swisohen  S  and  1  Zoll, 
achneidet  sich  aach  enweilen  gans  aas,  wie  das  eben  aof 
dem  Vororte  an  bemerken  war*  Das  Hangende  ist  ein  etwas 
reicherer  Schiefer  als  das  Liegende,  welches  mehr  sandig 
ist.     Nan  folgt  ein   Sandstein   van    \%  Kftr.    MäohUgkeit, 


*  Die  EoHng^Alf  an  der  Ch-eese  von  afiejaraiara  oad  Ober-  and 
PtOer-ÖHmreiehj  wo  sie  Voreifte  aenannt  wird,  ist  eine  der  hibschssfen 
and  Gras -reichsten  Alpen,  welche  einer  g^oasen  Menge  von  Vieh  den 
Sommer  bindarch  reichliche  Nahmni^  spendet.  Das  Alpen -Leben  bietet 
hier  so  manches  Eigenthumliche ,  dass  ich  eine  Bemericung,  die  ich  der 
Mittheilung  des  Herrn  Eisengewerken  MsfraART  verdanke ,  nicht  unter- 
drCcken  kana.  Zar  Zeit  des  Yiehauflriebes  finden  aocli  hier  gans  beson- 
dere Festlichkeiten  Statt  Beini  Tanse  wird  jedoch  hier  wie  nirgend  ander- 
tvarts  noch  eine  Art  von  Panpfeife,  Fotsfaobel  genannt,  und  die  Seitenpfeife 
(Querpfeife)  gespielt.  Auch  herrscht  hier  fast  aliein  noch  die  Sitte,  dass 
die  Sennin  die  andere  nicht  mit  dem  weiblichen  Namen,  sondern  mit  dem 
Worte  Boa  (Bube)  anspricht,  immerhin  ein  seltsamer,  ich  m5chte  glauben 
im  GefiiU  abermütbiaen  Frohsinns  entstandener  Assdruck. 


3811 

imnmt  witdw  etn  Sobiefer,  in  wtlehMi  fliii  t,  mUdillgeM 
(S  Pom)  KohUnlMts  elngdbettet  itt.  An  dieses  Lager  scbliessl 
sieh  nach  Sttden  wieder  Saodstoin  nnd  endlieb  ein  llehter, 
barter  «nd  sandiger  Sebiefer,  Ob  bier  anch  nech  andere 
Kehlenfldtoe  feigen ,  ist  neeh  nicbt  eraMUelt.  Der  Mergel« 
aebiefer,  weleher  an  der  Lnft  bald  verwittert,  ist  in  der 
Grabe  liart  nnd  mnss  gesprengt  werden.  In  demselben 
komnien  sebtoe  Pflansen-Abdrtteke  ver,  aber,  wie  es  scbeint, 
nur  im  Hangenden«  Vorberrschend  ist  Pteropbyiiam 
longifolinm  BiioKaK.  und  eine  sweite  mebr  scbmal-blättrige 
Art,  die  jedoch  für  eine  nähere  Bestimmung  in  viel  sn  un- 
Tollständlgen  Exemplaren  gesammelt  werden  Iconnte;  ferner 
kommen  bier  noch  vor:  Aiethopteris  Whitbyensis 
Göpp.,  Peeopteris  Stnttgardiensis  Brongn.  andTae- 
niopteris  vittata  Brongn. 

Aach  die  Banpt-Gewerlischafifc  hat  in  dieser  Gegend  einen 
Steinkohlen-Bergbaa  eröffnet.  Derselbe  liegt  im  sogenannten 
Sattel  ain  nördlichen  Abhänge  des  Kffmgsbergei  nächst  dem 
Bauer  Guoqerluko  und  ist  noch  wenig  anfgeschlossen,  da  er 
erst  seit  KurEcm  in  Betrieb  ist»  Die  Pflaneen-Petrefalcte  von 
daher,  die  ich  in  Weiher  bei  der  Yerwaltang  zur  Einsicht  er- 
hielt, sind  sehr  ondentliche  Flnger^diclie  gegliederte  und  ge- 
streifte Stengel  mit  eweifelhaften  Scheiden:  Eqoisetltes! 
Ein  Musehelihler  von  daher  ähnelt  dem  Dnio  liasinns 
ScHüBL.,  ist  aber  auch  «u  unvollstängig  erhalten  ^  als  dass  es 
mit  Sicherheit  bestimmt  werden  könnte« 

Über  den  Bau  in  Sckusterech^  welcher  früher  Wernee, 
JetEt  3.  Hausknecht  und  Zettel  in  Wienemeuttait  gehört, 
kann  ich  nichts  näheres  angeben;  dagegen  befnhr  ich  den 
Bergbau  in  HifelreÜ^  bei  Goiiling^  welcher  ein  Eigenthum 
des  Gewerken  Fürst  ist.  Der  Stollen  daselbst  ist  Stunde  12 
in  die  von  O.  in  W.  streichenden  Mergelschichten  getrieben« 
Dieselben  verflachen  sich  ewar  mit  15^  nach  Süden,  biegen 
sich  aber  und  fallen  dann   nach  Norden   und  verhalten  sich 


*    Aaf  der  Geiiera!8taT)8-Karie  ist   der  Name  trrigr  MUelreU   ge- 


284 

attf  der  Meinen  bisher  oofgedeokten  Strecke  faet  eehwtbettd. 
Der  Bergbea  von  Ahorn  em  Glarlreit  ist  noeh  weniger  eaf- 
gefolilossen« 

Merkwfirdig  Ist,  dass  hier  aof  der  gansen  Streeke,  we 
die  Mergel  •  Schichten  im  Sandsteine  so  Tage  gehen ,  das 
Bleehnnm  boreale  erscheint,  wiihfend  es  anf  dem  an- 
stossenden  Kalke  sogleich  verschwindet. 

Zur  dritten  Parallele  der  gleichen  Formation  cShle  ich 
die  Schiefer  von  Mölln  westlich  von  der  En$^  dann  jenen 
von  Lindau  und  Gaming  y  endlich  die  in  einem  ununterbro- 
chenen Zuge  von  St  Anlon  bis  Sehwarzenbaeh  und  Franken- 
feU  reichenden  Schiefer  and  Sandsteine,  so  wie  Jene  von 
Türnilz. 

Von  allen  diesen  habe  ich  nur  die  Verhältnisse  derselben 
in  Lindau  und  Gaming  näher  kennen  gielernt.' 

In  Lindau  wird  auf  die  sie  einschllessende  Steinkohle 
von  der  Haoptgewerkschaft  seit  Kuraem  ein  BergbAU  getrieben. 
Von  einem  12  Klafter  tiefen  Schacht  ist  ein  Hauptlauf  in 
einer  Länge  von  7%  Klaftern  fortgeführt ,  welcher  die 
Stunde  5 — 6  streichenden  Schichten  abquert.  Schon  durch 
den  Schacht  sind  2  Kohlenflötse  durchsunken  worden.  Da 
man  das  dritte  Flötz  vergeblich  suchte,  so  längte  man  nach 
Stunde  5  aus  und  ging  dem  Plötze  nach,  welches  mit  43^ 
nach  Soden  verflächt.  Im  Hangenden  so  wie  im  Liegenden 
findet  sich  Pterophyllum  longifolium  Brongn. 

Viel  unregelmässiger  als  irgendwo  seigen  sich  dieselben 
Schichten  in  Gaming  ;  doch  streichen  sie  gleichfalls  von  O. 
in  W.  Stunde  5 — 7  änd  verflachen  sehr  steil  nach  S.  So- 
wohl im  Aloisi-  als  im  Antoni-  und  JleinrichS'Stollen  kommen 
im  dunklen  leicht  verwitterbaren  Mergelschiefer  Pflanzen-Ab- 
drucke in  Menge  vor,  die  ich  bereits  in  meiner  ersten  Notiz 
namhaft  machte.  Auch  hier  ist  Pterophyllum  longi- 
folium die  vorherrschende  Pflanze. 

Der  vierte  und  letzte  parallele  Zag  derselben  Formation 
geht  vom  Pechgraben  durch  die  Grossau,  Waidkofen,  Hinter^ 
AolZi  Gresten,  Kirchberg  an  der  Pielachj  Lilienfeld  und  setst 
über  die  Trossen  nach  Rainfeld  o.  s.  w.   fort.     Die  Kohlen- 


2«5 

fltfnre  sind  aaf  dieaem  Zöge  am  mJtohtigtten ,  in  der  Regel 
bnnwtfrdig  nnd  hfinfig  mehre  hinter  einiinder.  Am  meisten 
verworfen  und  sowohl  im  Streichen  als  Verflachen  von  dem 
gewdbnliehen  Verhalten  abweichend  sind  sie  im  Peekgraben^ 
vre  sie  bah!  naeh  S.  bald  nach  N.  fallen*  und  einen  Meigongs« 
Winliel  von  30<^  — 60<>  sseigen.  Diese  Formation  ist  zwar 
in  mehren  Punkten  aufgeschlossen,  allein  nirgends  so  bedeo« 
tend,  dass  man  über  den  Zosammenhsng  der  Anomalie*n  ins 
Reine  kommen  könnte.  Die  hier  verkommenden  Pflanzen- 
Petrefakte  sind  nur  zum  Theil  Jenen  der  andern  Localitfiten 
gleich;  zwei  Arten  sind  bisher  nur  hier  gefunden  worden, 
diese  sind  Sphaenopteris  patentissima  Oöpp.  ,  eihe 
Keoperpflanze  ans  der  Gegend  yon  Bayreuth^  und  Nilssonia 
compta  Gdpp.,  eine  Lias-Pflanze  ans  derselben  Gegend  und 
ans  England. 

Die  zweite  viel  bedeutendere  LocalitXt  ist  Grossay,  erst 
seit  Kurzem  durch  den  da  in  grosser  Ausdehnung  betriebenen 
Kohlen-Bei*gbau  zu  einem  Namen  gelangt« 

Die  kohlenftahrenden  Schiefer  streichen  hier  wie  durcli- 
aus  in  dieser  Gegend  von  W.  in  O.  Die  Kohlenflötze  sind 
2 — 3  Fnss  milchtig  und  mit  einigen  Mitteln  wohl  noch  mäch» 
tiger,  streichen  Stunde  7 — 8  nnd  verflfichen  in  einem  Winkel 
von  60---80^  nach  S.  Es  werden  hier  zwei  Plötze  in  geringer 
Entfernong  von  einander  abgebaut.  Sie  verhalten  sich  ziem- 
lich regelmässig,  zeigen  jedoch  einige  merkwürdige  Verwer« 
fungen,  die  man  schon  auf  ein  Gesetz  gebracht  hat.  Mehr 
als  SO  kleinere  Plötze  im  Hangenden  des  Vorhergehenden 
werden  nicht  abgebaut.  Auf  dem  sfidlichsten  darunter  ist  der 
Barbaro^Slolhn  eingetrieben. 

Obgleich  diese  MergekSchichten  an  Pflanzen-Peirefakten 
minder  reich  genannt  werden  müssen,  da  ausser  einigen  unvoll- 
kommenen Fragmenten  von  Alethoptcris  Whitbyensis 
Gdpp.  nnd  Zamites  lanceolatus  MoRRts  nur  noch  ein 
fossiles  Holz  vorkommt,  welches  sich  bei  mikroskopischer 
Untersuchung  ganz  unzweifelhaft  als  Pence  VlTürttem* 
bergica  Uno.  zu  erkennen  gab,  so  zahlreich  sind  dagegen 
Sebaaltbiere  vorbanden.  Die  hier  vorgefundenen  Arten ,  die 
ich  theils  selbst  sammelte,    theils   der  geflüllgen  Mittbeihing 


des  Harni  Berg«V«rv?alter  Lbhnbr  verdankey  sind  indeM  leider 
fiiM  diirohatta  §o  «m^ollkemnien  erkalten,  de«  Uire  Beeüoi* 
mang  mit  Sehwierigkeitett  Terbmiden  und  hiafig  mit  Siober» 
heit  kann  möglksk  ist«  Herr  Lsopold  veH  Böen  und  Herr 
Dr.  Ewald  haken  mich  bei  Dorchsioht  derselben  In  GrätM 
aber  mebre  Irrfehäraer,  in  die  ieb  gerathen  war,  aofgeklllrt, 
Ober  Manches  jedoeh  selbst  kein  bestimaites  Urtheil  absn* 
geben  gewagt. 

Was  mit  einiger  Sicherheit  darunter  erksnnt  worde^  ist: 
Pholadomya  amblgua  Sow«,  Inoeeramusgrjphoides 
MüMST.  und  Ammonites  Amaltheos  Sghlotii.*;  n^hr 
oder  minder  Eweifelbsft  erschienen  Naeola  Hammeri,  N. 
am  ygdaloides  Sow«)  N.  ovaiis  Mkhl.)  N.par?ula  Lima 
pygmaea,  Belemnites  nnisuieatas  Blainv.  nnd  mehre 
Myaciten,  Corbnia  n«  s.  w« 

Die  Terebratnla  tetra^dra  und  Peeten  ten- 
tarins  [f]  finden  sich  swar  in  Groisau  nicht,  doch  kommen 
sie  hfiufig  im  Peehgrabem  nnd  in  Cremten  vor.  Am  vorher r- 
sehendsten  anter  allen  diesen  Schaalthieren  ist  ein  Myaeit, 
der  Posidonomya  Bronni  Oolof«  ähnlich,  nnd  darnach 
möchte  der  Schiefer,  in  welchem  sie  vorkommt,  wohl  oiehe 
mit  Unrecht  als  Posidonomyen- Schiefer  bezeichnet  werden 
können* 

In  HifUerhoU  als  Fortseteong  dieses  Znges  walten  um- 
gekehrt wieder  die  Pflanaen  -  Abdrücke  vor.  Zn  den  schon 
früher  von  mir  für  diese  Lokalität  angegebenen  Pflanaen  ist 
noch  die  interessante  Marsillacee  Jeanpaalia  dieho* 
toma  Umo.,  die  Herr  Nbubkr,  der  frühere  Besitser  dieses 
Steinkohlenwerkes,  auffand,  an  aählen.  Anch  hier  streichen 
die  Schichten  nach  Stande  6  nnd  verflachen  mit  einem 
Neignngswinkel  von  45^  nach  S.  Gehen  wir  die  Schichten 
vom  Liegenden  der  Kohlen  -  Flötae  sam  Hangenden,  also  von 
N«  nach  S.  dnreh ,   so  finden   wir  erstens   einen  kallireieben 


*  Sofern  das  Exemplar,  welches  ich  von  Herrn  Berg^erwslfer  LcHifBR 
erhielt,  wirklich  von  der  OroBsmik  stammt  Denn  auf  der  Halde,  wo  diess 
Ammoiiiten  noch  vor  Kursem  Herr  RonnROBR  in  grssssr  Ansabl  gesanmielt 
bshcn  soll,  fand  ich  kein  eiasiges  Esemplaf  »ehr. 


967 

Sditofor»  dan^f  d«8  sogenannta  Llegand«Flät«  ron  S-«-6  Fnaa 
Mächtigkeit,  dano  ein  Salband,  worin  die  Pflanaen-Abdrfleko 
vorkonmen,  1—2  Fnsa  mächtig,  ferner  einen  von  2  bis  6— S 
Klafter  mächtigen  Sandstein.  Nun  folgt  das  Haoptkohlen« 
Fldts,  1—18  Fase  mächtig,  welches  von  Schiefer  -  Thon  in 
einer  Mächtigkeit  von  50 — 60  Klafter  bedeckt  wird»  an  diesen 
schliesst  sieh  endlich  ein  feiner  Sandstein  ,  welcher  hier  daa 
todte  Hangende  genannt  wird.  Leider  richten  in  diesem 
Bergbao  schlagende  Wetter  viel  Unheil  an. 

Was  endlich  die  Lokalität  im  Rekgrahen  bei  Kirehhrg 
an  der  Pielaeh  betrifft,  so  lernte  ich  die  da  gefundenen 
Pflanzen  •  Abdrücke  nur  dnreh  Herrn  Bergrath  Altma'nn  in 
Steter  kennen.  Sie  sind  darom  besonders  interessant,  weil 
sie  anderwärts  sum  Theil  in  Keoper  gefunden  wurden,  wie 
Diess namentlich  mitCalamites  arenaeeus,  Equisetites 
eolamnaris  und  Pterophyllnm  Mttnsteri  Göpp.  der 
Fall  Ist. 

Fassen  wir  nun  die  hier  mitgetheilten ,  freilieh  noch  sehr 
mangelhaften  Wahmehmungon  snsammen,  so  ergibt  es  sidl 
sowohl  aus  den  petrographlschen  als  aus  den  paläontologischen 
Charakteren,  dass  die  in  Rede  stehende  Formation  der 
Lies-  Formation  angehört.  Wie  weit  sich  diese  ausdehnt, 
welcher  Schichten-Complex  diesem  oder  jenem  Gliede  der  ge- 
nannten Formation  angehört,  lässt  sich  ans  Mangel  hin- 
reichender  Untersuchungen  und  Vergieichongen  noch  nicht 
ermitteln.  Der  Umstand  jedoch,  dass  mit  den  Lias-PflauKen 
Eugleieh  mehre  Keoper*Pflanzen  vorkommen ,  läset  vermuthen, 
dass  wir  hier  mehr  die  unteren  als  die  oberen  Schichten 
dieser  Formation  vor  nns  haben,  wie  Diess  auch  bei  Veiitam 
der  Fall  ist,  wo  Schichten  erscheinen,  die  nach  Herrn  F» 
Braom  weder  der  einen  noch  der  andern  Formation  euge- 
Bählt  werden  können. 

Eine  gsns  besondere  Aufmerksamkeit  verdient  jedoch 
der  Parallelismos ,  den  diese  Lias  *  Schichten  in  dem  vor- 
bemerkten Theiie  von  Oiterreieh  seigen ,  der  aber  weder  iss 
fränkiseken  noch  im  sckwäHichem  Jura  erscheint  und  nur 
im  aOdwestlichen  Theiie  des  Alpen  -  Systemes  in  Daupimi 
und  Preeenee    einigermassen    bemerkbar    wird«     Hik 


288 

dmiiU  die  Beobachtungen  evsiinimen,  dass  einen  ähnlichen 
Parall^Iismus  hier  auch  die  Jura-Sehichlen  so  befolgen  schefnen, 
wie  Die88  aus  mehren  Lokalitäten,  welche  nach  den  Petre- 
Aikten  sa  söhliessen  dem  Coral  rag  angehören,  hervorgeht,  ao 
möchte  der  Scliluss  wohl  erlaubt  aeyn,  daas  hier  mit  den 
mächtigen  Dislokationen  Faltungen  und  Zerreiasangen  der 
Schichten  nothwendig  verknöpft  aliid. 

Die  Folge  wird  es  lehren,  auf  welche  Weise  dieselben 
stattfanden,  wenn  es  einmal  gelungen  seyn  wird,  einselne 
Schichten  durch  das  gansse  Berg-System  eu  verfolgen. 

Mehr,  um  mir  ftfr  weitere  Untersuchungen  einen  An- 
haltspunkt eu  verschaffen,  als  in  einem  so  dunklen  Gegen- 
stande Licht  verbreiten  zu  wollen,  habe  ich  es  versucht,  die 
Erfahrungen,  die  ich  über  diesen  Thell  des  Alpengebirges 
bisher  machte,  in  einem  Profile  sosammen  ko  steilen,  dabei 
iiber  auch  den  möglichen  Zusammenhang  durch  eine  ideale 
Ergänzung  anschaulich  sn  machen.  Nur  auf  besondere  Auf- 
forderung wage  ich  es  diese  vorläufige  Skizse  der  Öffent- 
lichkeit zu  übergeben,  indem  ich  zur  Erklärung  derselben 
nur  noch  einiges  Wenige  beifüge. 

Dieses  Profil,  welches  das  nördliche  Gehänge  der  Alpen 
quer,  d.  i.  von  Norden  nach  Süden,  durchschneidet,  ist  in 
einer  Ausdehnung  von  oy^  Meilen  vom  Leopoldsleiner ''See 
und  den  Gebirgen  von  Eisenerz  bis  über  Waühofen  hinaus 
geführt  und  berührt  Hiflau^  Landl^  Reifling  ^  Patfau,  geht 
über  den  Königsberg  nach  Hollenslein  und  über  den  Prentem^ 
berg  nach  Lindau^  Orossau  und  verliert  sich  in  die  Hügel- 
Gegend  von   Wmdhofen. 

Das  älteste  Gebirge  darauf  ist  der  Thonschiefer  und  der 
mit  demselben  wechselnde  Grauwacke- Schiefer,  welche  hie 
und  da  Lager  von  Kalk  mit  Spuren  von  Versteinerungen 
(Krinoideen) ,  wie  Diess  namentlich  am  Erzberg  zwischen 
Eisenerz  and  Vordemberg  der  Fall  ist,  einschlieasen.  Ausser 
den  genannten  Gegenden ,  wo  der  Thonschiefer  in  grösserer 
Erstreckung  zu  Tage  geht,  erscheint  er  nur  hier  und  da  am 
Rande  der  Alpen  an  einzelnen  Punkten.  Einer  derselben  ist 
in  der  Nähe  von  Grossau.  Er  tritt  hier  jedoch  in  der  Form 
einer  Glimmersohiefer-Breooie  auf,  die  in  einem  grobkörnigen 


280 

Graowaoken- artigen  Saniiftteiii  ttbevgeht.  Auf  dieses  folgen 
ksikige,  theils  samlige  Schichten,  worunter  ein  rother  Sand- 
stein das  AuffaUoudste  Gebilde  darsteilc.  Am  südlichen  Rande 
des  Leopoldsteiner  See*$  bei  Eisenern,  wo  er  cn  Tage  gebt^ 
enthält  er  mehre  obgleich  nicht  gut  erhaltene  Petrefakte, 
unter  welchen  Herr  L.  v«  Buch  und  Herr  D.  Ewald  ausser 
dem  BweifelhaftenMyacites  Fassaensis  mit  Bestimmtheit 
Posidonomffl  Clarae  Emmrich's  erkannten. 

Es  dürfte  daher  dieser  Sandstein ,  wie  man  längst  ver* 
muthetel,  dem  bnnten  Sandsteine  entsprechen. 

Welche  Schichten  dem  Maschelkalke,  welche  dem  Kenper 
angehören,  die  ohne  Zweifel  auch  in  diesem  Thelle  der  Al|>en 
repräsentirt  werden,  ist  vor  der  Hand  noch  unbestimmt. 
Sollte  der  Saorier-Rest  in  der  Wildalpe^  von  dem  oben  die 
Rede  war,  eher  einem  Muschelkalk-Saurier  als  dem  My  strio- 
a  a  u  r  a  s  angehören,  so  würde  das  Vorhandenseyn  der  Muschel- 
kaik^Formation  erwiesen  seyn, 

Ausgeseichnet  ist  das  hierauf  folgende  Schichten*System 
des  Lias,  obgleich  seine  Greneen  noch  keineswegs  festgestellt 
sind.  Die  Gesteins- Arten,  die  hierauf  folgen  und  in  mächtigen 
Massen  fast  durchaus  die  Oberfläche  einnehmen,  gehören  dem 
Jura.  Die  einzelnen  Abtheilungen  desselben  lassen  sich  noch 
nicht  unterscheiden,  da  Petrefakte,  welche  als  Anhalts-Punkte 
dienen  könnten,  fast  durchaus  fehlen.  Nur  an  einigen  Punkten 
treten  jene  des  Coralrag  auf,  wie  s.  B.Terebratula  tri!  ob  a, 
T.  vicinalis,  Ammonites  laevigatus  Sow*  u.  a.  Am 
änssersten  Nord -Rande  erscheint  endlich  jener  feinkörnige 
meist  graue  Sandstein  und  ein  ähnlich  gefärbter  Kalksckiefer, 
der  sich  durch  den  Einschluss  von  Fucoiden  (namentlich 
mehren  Arten  von  Chondrites)  auszeichnet. 

Die  Thal- Tiefen  näher  der  Zentral  -  Kette  sind  von  den 
horizontal  geschichteten  Geschiebe  -  Bänken  des  älteren  Dilu* 
vium's  aasgefKlIlt.  Dergleichen  sind  bei  Lanil^  Reifling  und 
Palfau  EU  bemerken.  —  Schliesslich  glaube  ich  den  Freunden 
der  Petrefakten-Kunden  einen  Dienst  zu  erweisen,  wenn  ich 
die  bisher  in  diesem  Thelle  der  Alpen  beobachteten  Lias- 
Pflanzen  mit  Rücksicht  auf  die  versohiedenen  Lokalitäten  in 
einer  Obersicht  zusammenstelle. 

Jalirgaac  184S.  19 


300 


priansen  -  Petrefakte    ans 
der   Lias-Formatio 

I.    HintsrhoiM  bei   Wüid- 
hofen. 

Calamiteae. 
:     EqviaetitM  Hoeflianus  Stburb. 
^        Aufltriacua  Ukg. 
„        conicas  Stbrub. 

Filices. 

Taeniopteria  Pbillipai    STUitB. 

^  vittata  „ 

Odontopteris  cycadaea  Baomon. 
Alethoptem  dentata  Göpp. 
Nfuropteria  ligata  Liivo.  u.  Hurr. 
Polypodtles  heraclcifoliu  G6pp« 

Marsilaeaceae« 

Jeanpaolia  dichotoma  Uno. 

Cycadeae. 

.    Pterophyllom  long;ifolio a  Biioii«ii. 
„  pecten  „ 

Zamites  lanceo latus  Morris« 

Coniferae. 

Palissya  Brauni  EfiDL. 
(Cunningbamites   sphenolepis  F. 
Braujv). 

II.    6amin§. 
Calamitf  ae. 
Equisetües  columnaris  Stbrkb. 
„  eonieas  »» 

f 

Filices. 

Pceopteris  StuttgardieDsis  Brongi«. 
Taeniopteris  vittata  Brorgn. 


sieben    Lokalitäten 
n  in  Osterreich. 

Cycadeae. 

Fteropfiyllumlongifoliam  Brckgr. 
„  HaidiDgeri  Uno. 

lU.     amo$$au. 

Filiees.       *- 
Alethopteris   Mliitbyensis    Gopt. 

Cycadeae. 

'  Zamites  lanceolatas  Morris. 
Pteropbyllum  Haidin|^ri  Urfo.^ 

Coniferae, 

Peuce  Wfirttembergica  Uivg. 


lY.     HoU^nsiein. 

Filices. 

Aletbopteris  Whitbycnsis  Gopp. 
Pecopteris  Stottgardiensis  Baoon. 
Taeniopteris  vittata  Brongit. 

Cycadeae. 

Pteropbyllum  longifoliam  Baongn. 
Pteropbyllum ? 

T.    Lindau. 
Pteropbyllum  longtfolium  BnoTf  Gif. 

VI*     Pßehftmksn. 

Filices. 

Polypodites  beiacleifolins  G5pv. 
Spbenopteriß   patentissima  G5rr. 


»    Unstreitig   nacb   der  konsen  Bescbreibnng   des  Herrn  Dr.  Ferstl 
(Bericbte  aber   die  Mittheilungen  von  Fremden  der  NaturwiBsenaebaaea 


in  Wien  1847,  Nro.  12,  p.  33S). 


201 


Calamiteae. 
?  E<|tti8eti(et  Austriacus  Uno. 
Cycadeae. 
MiUsonia  couipta  Gopp, 

yir.  R  ehgrakgn     bei 

Kirehherg    an  derPi«- 

imeh. 

Calamiteae« 

Calamitea  areuaeens  Brongr. 
Eqaisrtitea   colamnaria  STBarm. 


Filices. 
PecoptertsStuttgardieDftiaBAonoii. 

Cfcadeae. 

Ptfrophyllam  longifolium  Brono, 
^  MÖDsleri  Göpp. 

,1  Brauneanam  Gopf« 


19  < 


Über 


gegliederte,  aus  Kalk -Stückchen  znsammeii- 
gesetzte  Tentakeln  oder  Pinnulae  auf  den 
sogenannten   Ambulakral- Feldern   der   Pen- 

tremiten 


vou 

Herrn  Dr.  F£RD.  Roemer. 


Hiesa  Taf.  Va. 


Ein  glücklicher  Fand  in  den  Schichten  des  Kohlen- 
Kalks  am  Mount  Sano^  einem  Berge  hei  der  Stadt  Hunts- 
viUe  im  Staate  Alabama  in  Nord-- Amerika  ^  setst  mich  in  den 
Stand  Ea  der  hisherigen  Kenntniss  von  dem  Bau  der  merk- 
wOrdigen  Gattung «Pentremites  einen  Beitrag  so  lieferoi  wo- 
durch auch  deren  hisherige  Stellong  im  System  eine  wesent- 
liche Änderung  erleidet. 

Die  Pentremiten  seigen  bekanntlich  auf  der  Oberflfiche 
ihrer  kugeligen  oder  Birn-formigen  Schaale  ffinf  deutlich  be- 
grenste  Felder,  welche  wie  die  Strahlen  eines  Sterns  von 
den  sentralen  Ofifnnngen  des  Scheitels  ausgehend  über  die 
Seiten  des  Ktfr|)er8  sich  hinabsiehen  und  von  Längsreihen 
feiner  Löcher  oder  Poren  durchbohrt  sind.  Diese  Felder 
hat  man  den  Ambulakral-Feldern  der  Echiniden  verglichen, 
und  darnach  haben  Sat,  der  Gründer  der  Gettang»  Gou>ru88 


203 

«inI  Alliiere,  welche  sieh  mit  dem  Genas  beschäftigt  hsben, 
ilie  P  e  11 1  r  e  m  i  t  e  n  für  ein  Bindeglied  e wischen  den  K  r  i  n  o  i- 
den  ond  den  Eehiniden  erlilftrt. 

Honderte  and  Tnasende  von  Eiemplsren,  die  Ich  theils 
selbst  In  den  westliehen  Steaten  der  Union  gessmmelt,  theils 
in  dortigen  Semmlangen  gesehen  habe ,  «eigen  slle  Jene  Felder 
yoo  den  Poren  darchbohrt  and  ohne  weitere  Anhänge  oder 
Bedeckang.  Anders  ist  es  mit  dem  an  der  vorher  beieich- 
neten  Lokalität  in  Alaiiima  entdeckten  Stacke,  das  in  dem 
Folgenden  näher  beschrieben  werden  soIL . 

Das  in  Rede  stehende  Exemplar  ist  ein  aber  einen  Zoll 
langer  Pentremit,  einer  Art  angehörig^  die  swischen  dem 
Pentremites  florealis  ond  Pentremites  pyri- 
formis  Say  in  der  Mitte  steht.  Nor  die  eine  Seite  des 
Körpers  ist  sichtbar;,  das  übrige  ist ^ fest  mit  dem  Gestein 
(das  ausserdem  ein  Brochstlick  jener  merkwürdigen  and  für 
die  untere  Abthellong  des  Kohlenkalkes  in  den  westlichen 
Staaten  nicht  minder  als  die  Pentremiten  beselchnenden 
Koralle  der  Gattung  Archiraedes  Lbsvbub  enthält)  verwach- 
sen. Die  freie  Seite  seigt  deutlich  «wei  von  den  drei  Basal- 
oder  Becken-Gliedern,  darauf  stehend  swei  von  den  fünf  von 
MiLLBR  sogenannten  Scapalae,  welche  für  die  Aufnahme  der 
vermeintlichen  Ambulacral-Fclder  gabelförmig  aufgeschnitten 
sind,  ferner  eines  der  5  Trapes  •  förmigen  Stücke,  welche  auf 
den  schief  abgestutsten  Spitsen  von  swei  aneinander  grensen- 
den  Scapnlae  stehen  und  welche  ausser  dem  um  die  nstur- 
historische  Kenntniss  der  westlichen  Staaten  hoch  vertlienten 
Dr.  Troost  "*  von  keinem  andern  Beobachter  gesehen  sind ; 
und  endlich  swei  von  den  fünf  sogenannten  Arobulakral-Feldern. 

Diese  letzten  sind  es,  welche  das  eigentliche  Bemer- 
kenswerthe  des  Stückes  zeigen.  Sie  sind  nämlich  mit  höchst 
Bierlichen  aus  kleinen  Kalkstttckchen  susammengesetsten  An- 
hängen oder  Tentakeln  bedeckt,  welche  in  Bwei  regelmässigen 
Längsreihen  dicht  gedrängt  auf  Jedem  Felde  stehen. 

Der  Bau    dieser  Anhänge  ist  demjenigen   der  Tentakeln 


*    Vergl.  Tratuaeiiatii  of  tke  $€oiogieal  soeieiy  of  Pinniyltuma,    Vol. 


S94 

oder  PInnttlne  (wie  Jle.  iai  G^goiifatBe  m  den  hätttl^e» 
Fahlern  oder  Tentakeln,  die  anseerde»  vorbiioden  ttiid, 
▼on  JoH.  Müller  richtiger  be^e kdinet  werden)  an  den  Armea 
der  Krinoiden  ühnllcb. 

Die  Baeia  einer  jeden  deraelben  bildet  ein  einfaehea 
Kalk^Stüeiichen,  welohea  oben  atumpfwinkelig  sngesebflrft  ist ; 
anf  diefem  folgen  dann  in  swei  Reiben  mit  einander  alevr- 
nirend  noeh  kleinere  sobnAlere  Täfeloben  nnd  endlieh  gegen 
das  Ende  hin  wieder  In  einer  elnfaehen  Reüio  gröaaore 
plattenfilSrmige  Stfloke«  Die  lotsten  stehen  in  dem  kesehrie« 
benen  Exemplar  senkreeht  gegen  die  Flüche  des  Füblerfelde«, 
während  der  übrige  Theil  des  Anhanges  mit  seiner  breiteren 
Fläche  der  Ebene  dee  Feldes  anliegt« 

Die  Länge  der  Pinnulae  ist  im  Verhältniss  sn  ihrer 
Dicke  bedeutend,  Indem  sich  selbst  die  in  dem  nntem  Ende 
des  Feldes  entspringenden  bis  über  die  Spitse  des  inter- 
seapnlären  trapesArmlgen  Stttckes  verfolgen  lassen. 

Die  Rtchtong  aller  dieser  Anhänge  ist  sehr  bestimmt 
nach  oben  gegen  den  Scheitel  der  Schale.  Dadurch  liegen 
sie  längs  der  Mitte  des  Tentakel- Feldes  dicht  gedrängt  an 
einander,  nnd  die  halbe  Drehung  derselben  dergestalt,  dass 
die  platten  Stückchen  des  oberen  Endes  senkrecht  gegen  die 
Oberfläche  der  Schale  stehen,  scheint  dadurch  bedingt 

Die  Zahl  der  Pinnulae  in  einer  Jeden  der  beiden  Reihen 
eines  Feldes  ist  ungefähr  50,  was  der  Zahl  der  Löcher  in 
einer  Reihe  eines  unbedeckten  sogenannten  Ambulakral-Feldes 
bei  einem  eben  so  grossen  Pentremiten  gleich  kommt. 

In  der  beigefligten  Zeichnung,  welche  mein  Freund  Hr. 
Dr.  Ewald  die  GefälÜgkeit  gehabt  hat  anzufertigen^  sind 
alle  die  beschriebenen  Verbältnisse  des  Stückes  mit  vorsttg* 
lieber  Treue  und  Sorgfalt  wiedergegeben  und  eine  weitere 
Besehreibung  wird  durch  dieselbe  unnüthig  gemacht. 

Fig.  a  ist  eiue  Ansicht  des  Stückes  in  natürlicher  Grösse« 
Fig.  b  ist  die  Ansicht    eines  Tentakel  -  Feldes  mit  den 
Pinnulae  in   sweifncher  Vergrüsserung. 

Fig.  c    st^ellt   eine  einzelne  Pinnula  in  dreifacher  Ver- 
grüsserung  vor. 


Die  «BgMMlotte  Polgtrang,  Afrelcho  «ich  «o«  dmr  Beiitmd^ 
tnng  dieses  Stttckes  ßke  dem  Ba«  4er  Pentremilen  ergibt,  ist 
non  folgende : 

Die  feinen  Lfieher,  welche  in  cwei  rand-' 
liehen  Lfingsrethen  die  5  sogenannten  Anku- 
lalcral  -  Felder  der  Pentremlten  dnrehbohren, 
sind  nicht,  wie  raan  bisher  angenomnien)  für 
den  Durchtritt  weicher  hXutiger  Fttbler  wie 
die  Locher  auf  den  Ftthlerfeldern  der  Echini- 
den  besrinmt  gewesen,  sondern  sie  sind  die 
Nalirungs-Kanlile  aas  Kaikstttcliehen  casam- 
nengesetite  r  Anhänge,  welche  ähnlich  den 
Pinnnlae  der  Krinoiden-Arme  gebildet    sind. 

Hiermit  (iKlIt  eiigleich  die  biäher  allgemein  angenommene 
Annäherung  der  Pcntreniiten  an  die  Echintden  als  unstatthaft 
fort *•  Die  Pentremiten  sind  ächte  K r i n o i d e n,  welche 
statt  einer  beschränkten  Anzahl  susammengesetster  Arme  mit 
sahireichen  bestimmt  geordneten,  einfachen,  ungetheilten ,  aus 
Kalk-ScQckchen  susammengesetsten  Anhängen   versehen  sind. 

Unter  den  Krinoiden  bilden  sie  eine  besondere  Gruppe, 
fttr  welche  ausser  den  vielzähligen  einfachen  armartigen  An-' 
hängen  die  ftinf  um  die  centrale  Öffnung  des  Scheitels  liegen- 
den grossen  Offnungen  und  eine  eigen thiiniliche  einfache 
Täfelchen-ZusammensetKung   des  Kelches   auszeichnend    sind. 

Den  Mangel  wahrer  zusammengesetzter  Arme  haben  die 
Blastoiden  (wie  schon  Say  den  Familien^Namen  bestimmte) 
mit  den  Cystideen  L.  ▼•  Buch*s  gemein.  Die  bei  einigen 
der  letzten  in  der  Nähe  des  Mundes  vorhandenen  Narben 
mögen  ähnlichen  einfacheren  Anhängen  als  Anheftungs-Punkte 
gedient   haben;    mehr   Arme    können  dort  ihre    Stelle  nicht 


^  Dass  auch  die  Bildung  der  aog^euannteo  AmbulakraUFeldcr  selbst 
und  die  Stellung^  der  Löcher  auf  denselben  von  denjenigen  auf  den  Fuhler- 
fefdern  der  Echiniten  durchaus  abweicht,  kann  hier  nur  angedeutet  aad- 
nrass  die  geaaaere  AuseinandersetzuDg  für  eine  zilsammeoiiAngende  Arbeit 
aber  die  Gattupi|-  Pentremites  verspart  werden,  für  welche  ich  in 
Nord'AmsrUm  ein  reiches  Material  gesammelt  habe. 


gehabt  habeiii  wie  eneh  der  bertthnle  Monegretib  iler  PatBilie 
mil  Entschieilenheit  aaigesproehen  hat. 

Schliesslich  noch  ein  Wert  Aber  die  phjeiologlsohe  Be* 
deotung  der  beeehrlebeneo  Arm -artigen  Anhinge  bei  den 
Pentremiten!  Die  Pinnulae  der  Comatalen  und  der 
Pentaerincn,  mit  denen  sich  Jene  Anhänge  am  pasaendatea 
vergleichen  lassen,  haben  nach  Jon.  MOller  einen  doppelten 
Zweck.  Einmal  dienen  sie  daau,  die  dem  Thiere  nöihige 
Nahrung  sn  ergreifen  und  dem  Monde  suzuführen,  andrerseits 
liegen  an  der  Basis  der  Pinnulae  die  mfinnlichen  und  weih* 
liehen  Fortpflansnngs-  Organe» 

Dass  dem  ersten  Zwecke  auch  die  Anhänge  der  Pen* 
tremiten  gedient  haben,  ist  In  jeder  fieaiehong  wahrschein- 
lich, namentlich  deutet  darauf  auch  die  bestimmte  Richtung  aller 
Anhänge  nach  der  zentralen  OiFnnng  des  ScheitelS|  welche  ohne 
Zweifei  dem  Munde  entspricht.  Dass  dagegen  die  Fortpflan- 
zungs  -  Organe  bei  den  Pentremiten  au  der  Basis  dieser 
Anhänge  gelegen  haben  sollten,  erscheint  unmöglich,  wenn 
man,  wie  es  nöthig  scheint,  die  fünf  Öffnungen  des  Scheitels, 
welche  um  die  Zentrale  des  Mundes  liegen,  als  Ovarlal- Off- 
nungen deutet. 

Dass  übrigens  diese  Arm  •  artigen  Anhänge  bei  den 
Pentremiten  bisher  nicht  beobachtet  sind ,  hat  bei  dem 
äusserst  zarten  Bau  dieser  Organe  nichts  Auffallendes,  und 
man  muss  es  vielmehr  ganz  besonders  günstigen  Umständen 
bei  der  Versteinerung  zuschreiben,  dass  sie  auch  nur  einmal 
erhalten  wurden. 

Zuletzt  noch  die  mit  dem  vorhergehenden  freilich  nicht 
in  unmittelbarem  Zusammenhange  stehende  Bemerkung ,  dass 
die  Gattung  Pentremites  auch  in  der  Silurisehen  Abtheilung 
des  älteren  Gebirges  vertreten  ist.  Eine  Art,  welche  alz 
Pentrem.  Rcinwardti  schon  vor  mehren  Jahren  von 
Dr.  Troost  beschrieben  ist,  habe  ich  selbst  in  zahlreichen 
Ei(ero|ilaren  in  der  Nähe  von  Perrycille  im  Staate  Tenne^see 
zusammen  mit  Caryacrinus  ornatus  in  Schichten  gefun- 
den, welche  im  Alter  der  Niagara  group  der  New  ^  Yorker 
Geologen  und  folglich  auch  dem  Wenlock  •  Kalke  \n  Emglani 
völlig  gleich  stehen. 


BriefwechseK 


Mittheilungen  an   den   Geheimenrath    y.   Leonhard 

gerichtet. 

Ltipmiffy  80.  Deeember  1847. 

Die  Schichten  der  Peraiigchen  Formation,  welche  bei  OsehmiM  dnrcb 
bergminnisehe  Arbeiten  ontersncht  worden,  haben  zu  manchen  interesaan* 
ten  firg^ebnissen  (erfuhrt,  und  ich  denke,  das«  OMehmtn  tut  die  Flor« 
dieser  Formation  ein  klaasiscJier  Punkt  werden  wird.  Anaaer  dem  Cala- 
mitea  g^igaa  sind  noch  ein  paar  andere  Species  von  Calamites,  7—8 
verschiedene  FamenkrSuter ,  2  oder  3  Species  von  Lycopodites  vor- 
gekommen. Das  herrschende  Gestein  des,  bereits  fiber  700  Fnss  mlchti|^ 
erkannten  Schichten-Systemes  ist  grauer  Schiefer-Thon,  welcher  im  Liegen- 
den mehre  Flötze  einer  Braunschiefer  -  Kohle  nmschliesst,  von  denen  das 
bedeutendste  über  2  Lachter  stark  ist  In  diesem  Brannschiefer  änden 
sieh  Fisch-Reste  (von  Palaeoniscos  nnd  Xenacanthus  Bbtricu)  und 
eine  unzählige  Menge  von  äusserst  dfinnen  Schaalen,  welche  nach  Form 
md  Grösse  einige  Ähnlichkeit  mit  Posidonomy«  minnta  haben, 
aber  wohl  eher  einer  Cypris  angehören  durften. 

Naumann« 


IwNitafHM,  14.  Jannar  1848. 

Von  den  beklagenswerthen  Ereignissen  in  unserem  Lande  hatte  ic" 
mich  zur  Vereinigung  der  Stkno^itmeriMchm  Wissenschafls  -  Gesellschaft 
nach  SekägkMUsen  begeben.  Ich  machte  die  Reise  mit  unserem  gemein- 
samen Freunde  Pptbr  Mbrun  aus  Baset.  Wahrend  meines  Aufenthaltes 
in  dieser  Stadt  wurde  mir.  die  Freude,  das  dasige  Naturhistorische  Museum 
von  Neuem  zu  sehen.    Ohne  Zweifel  wird   es  bald   eines  der  schSnstea 


298 

in  der  Sckweiim  Btyn.  Aodi  Sekmfkmumt  bemtst ,  D«Dk  dem  seltenen 
Eifer  und  der  Thätig;keit  des  Herro  Lafon,  seit  etwa  drei  Jahren  ein 
Munenin  far  Naturg^eschichte.  Man  brachte  bereits  yiel  Interessantes  za- 
sammen,  besonder«  prachtvolle  Petrefakte  ans  Jnra- Gebilden,  die  meistens 
vom  Randen  und  der  Umgegend  stammen.  Ferner  sind  sehr  schöne  Fisch - 
Abdrucke  vom  PlatlenUrg  vorhanden.  ^  Die  Versammlung  war  xiemlicdi 
sshlreich.    Ausser  Mbruit,    den  ich  bereits  nannte ,   fanden  sich  Aanou» 

ESCHBR,    DUBOIS    DB  MoNTPI^RBIJX ,    F.  KbLLBR  BUS  ZüHck    u.    s      w.     eiB, 

von  Ausländem  Albxandbr  Braun —>  der  uns  in  ebenso  fasslicher  als  in- 
teressanter Weise  über  die  Bildung  der  Alpen  unterhielt  — ,  Schimpba, 
welcher  ansfnhFlich  über  die  Form  sprach,  welche  Rollsteine  vermittelst  der 
Reibung  in  stromenden  Wassern  sich  anzueignen  vermSgen  ~,  und  KÖcnuif 
von  Muhihausen.  —  Nach  der  Sitzung  unfeniahmen  Mbruft,  LAFotf,  Kocnuif 
und  ich  eine  ziemlich  ausgedehnte  Wanderung  nach  dem  iUmden,  Vom 
herrlichsten  Wetter  begünstigt  hatte  dieselbe  um  so  mehr  Reitz  für  mich, 
als  mir,  seit  ich  in  Deuisehiand  und  namentlich  bei  Stolpen  gewesen,  keine 
Gesteine  der  Art  wieder  zu  Gesicht  gekommen  wsren.  Von  MerUkausem 
am  Fusse  des  steilen  Randen  •  Gehänges ,  welches  hier  einen  Thril  des 
oberen  und  mittlen  Jura  -  Gebildes  sehen  liess  (mittler  weisser 
Jura  mit  Ammonites  flczaosus),  gelangten  wir  zu  einem  mit 
Tannen  bedeckten  Plateau.  In  der  N&he  eines  einzeln  liegenden  Hauses 
verlicKsen  wir  die  grosso  Strasse  und  wendeten  uns  rechts  einem  Weg^ 
folgend,  auf  dem  wir  ungefähr  20  Minuten  gewandert  hatten,  als  wir  zu 
einem  verlassenen ,  fast  ganz  mit  Wasser  erfüllten  Steinbruche  kamen. 
Man  hatte  hier  Basalt  gewonnen,  der  von  einem  basaltischen  Konglomerat 
oder  Tuflf  bedeckt  wird,  in  welchem,  wie  es  scheint,  kleine  Mesotf p-Partie^n 
sich  finden.  Ohne  in  regelrechte  Säulen  abgesondert  zu  sejn,  wird  die 
Basalt-Masse  von  zahllosen  Kluften  nach  jeder  denkbaren  Richtung  durch- 
setzt. Im  Grunde  oder  vielmehr  an  der  dem  Eingang  entgegenliegenden 
Wand  zeigt  sich  ein  zwei  bis  drei  Fuss  mächtiger  Gang,  welcher  in  der 
basaltischen  Masse  aufsetzt.  —  Von  dieser  Stelle  führte  man  uns  inmitten 
eines  Waldes  zu  einem  Basalt -Hügel  von  ungefähr  30— 40  Fuss  Höhe. 
Das  Gestein  wird  von  zwei  bis  drei  Linien  starken  Kalkspath-  (oder 
Arragonit-)  Adern  durchzogen,  so  dass  es  sich,  aus  einiger  Ferne,  unserem 
schwarzen  Liaskalk  bei  Sex  sehr  ähnlich  zeigt.  Der  Basalt  enthält  Oliviu- 
Körner  und  erscheint  Tafel  -  artig ,  oder  richtiger  schaatig  abgesondert 
Dieser  Hügel  sowohl  als  der  vorerwähnte  Steinbruch  liegen  im  Bereich 
der  Gemeinde  RiedoiseMnffen  {Rieddaehingen?).  —  Beim  Abwärtsgeben 
auf  der  grossen  Strasse  nach  dem  Badenaeken  Zollhaus  kommt  man  ins 
Gebiet  des  unteren  Jura- Gebildes,  das  sehr  viele  fossile  Reste  enthält. 
Zwischen  dem  Zotlhaue  und  F&iven  tritt  Lias  mit  Gryphaea  arcu- 
ata  auf.  Oboe  Zweifel  wurde  hier  die  Jura  -  Formation  von  Basalt 
durchbrochen.  —  Es  konnten  mir  keine  besseren  Führer  zu  Tlieil  werden, 
als  Merian  und  Lafopt  ;  letzten  beschäftigte  seit  längerer  Zeit  das  Studium 
der  geologiKchen  Verhältnisse  in  der  Gegend  von  Sehafhaneen, 

Mein  Vorhaben,  audi  nach  Epinal  mich  zu  begeben,  um  dem  Verein 


der  ge^logischea  SocieÜi  PrmUtreiekf  b«ixiiwohneB  >  ward«  dlircli  die 
in  der  Sekmeiim  eiB||*etreteneii  fireigni«««  verhiDdert  leb  entschädigte 
mirb  dorch  nehre  WiinderuDgen  i«  die  Berge  des  Distriktes  von  Aigle, 
vm  neiue  geologische  Karte  sn  vervollständigen,  wovon  Sie  recht  bald  ein 
Evemplar  erhalten  sollen.  Mir  fehlen  noch  einige  nnentbehrliehe  Nach- 
wcisnogen.  Gleichzeitig  hoffe  ich  Ihneo  einen  Abdrnok  der  »-Csr/e  /eWs- 
ro/s,  Nro.  17'*  senden  zu  können. 

Einer  interessanten  Entdeckung  habe  ieh  noch  zu  gedenken.  Wir 
fiinden  in  unserem  Lies  bei  Bej^  prachtvolle  Exemplare  vonPlagiostoma 
giganteum  Sow.  Sie  haben  drei  bis  vier  Zoll  im  Dnrchmesser.  Gry- 
phaea  arcuata  koasmt  znglejch  vor;  aneh  ist  eine  Lage  ssit  Amme- 
nites  Amaltheus  sehr  ausgezeichnet. 

Endlich  mnss  ich  von  einem  wi^rscheinlich  metamorphischen  Gestein 
reden,  welches  ich  am  Fusse  des  Chamogaire  fand.  Es  tritt  hier  in  an- 
sehnlichen Massen  auf,  die  sich  Gaeiss-artig  zeigen.  Eine  genaue  Unter- 
sachung  behalte  ich  mir  vor. 

Lardt. 


Berlin^  7.  Februar  l848. 

Ich  bin  swar  nit  den  geognostiseben  Verhältnissen  der  Biarken  nicht 
hioläagKcb  bekannt»  um  ans  eigener  Aasebanung  uiiheilen  an  könnenf 
allein  die  Mittheiinngen  aber  die  Verbreitung  der  nordischen 
Geschiebe,  welche  mir  ein  Generalstabs  «Offizier  mit  der  Karte  in  der 
Hand  gewährte,  und  die  speziellen  Ermittelungen,  welche  derselbe  bei  Ge* 
legenbeit  seiner  topographischen  Aufnahmen  in  Bezug  auf  die  örtliche 
Höhe  ihrer  Fundstellen  n.  s.  w.  machte,  berechtigen  volUtandig  zu  dem 
Schlüsse :  dass  alle  in  der  Mark  Brandenburg  befindlichen  Findlinge  durch 
schwimmende  Eis-Massen  dorthin  transportirt  wurden  zu  einer  Zeit» 
wo  daa  Niveau  des  Meeres  in  dieser  Gegend  aoo— 300  Fuss  höher  war 
als  jeUt  Die  Höhe  der  Sandbänke,  auf  denen  jene  mit  Gesehiebe-Blöeken 
beladenen  Eis-Flotten  strandeten,  und  einiger  unbedeutenden  loseichen  ,  auf 
welche  kein  Gerolle  gelangte,  bezeugen  diese  Höhe  des  Meeres-Spiegels. 
Dieses  Resultat  örtlicher  Untersuchungen  im  Vereine  mit  den  Resultaten 
meiner  theoretischen  Forschungen  drängen  mich  zur  nachfolgenden  Be< 
richtigung  der  von  M.  Dfisoa  veröffentlichten  Ansichten  hinsichts  der 
erratischen  Phänomene  des  Nordens  und  der  Alpen: 

l)  die  Gletscher  in  den  Alpen  erreichten  nicht  (oder  doch  nur  in  ge- 
ringem Maase)  den  Meeres-Spiegel.  Sämmtliche  erratischen  Blöcke  in  der 
Umgegend  der  Hochalpen  wurden  durch  die  Gletscher  translocirt. 

S)  Die  nordischen  Gletscher  erstreckten  sich  bis  weit  in^s  Meer 
hinein ,  ebenfalls  das  TrSmmer  -  Gestein  des  Hochgebirges  Thal  -  abwärts 
belordemd.-  Dieselben  Eis-Massen  dienten  dann ,  nach  ihrem  Losreissen 
vom  Crletseher,  noch  als  Flösse,  auf  denen  jene  Trdmmer -Gesteine  durch 
Meeres -Strömungen  weiter  transportirt  wurden. 


SM 

3)  Zar  Zeit  {eaer  Gletoclier*Periode  war  Sktmiinmfim  nkki  i^bobe», 
«Nideni  das  Niveaii  seines  Festlandes  war  noch  tiefer  als  }etst,  ond  so- 
g;leieli  der  Meeresspiegel  an  seinen  Kdsten  hdber;  erst  nach  Beeadifpini^ 
der  Eisseit  begann  die  Hebung  des  Landes  und  die  gleichseitige  Ver- 
minderung des  höheren  Standes  des  Meeres-Spiegela  an  seinen  KAstea. 

4)  Auch  im  Mitlelmeere  Anden  dieselben  Erscheinougen  binsirbto 
der  Niveau  -  Verftnderungen  zur  Eisseit  und  nach  Beendigung  derselben 
Statt;  die  grossere  Nfthe  der  Tropen-Zone  bedingte  }edoch  dort  eine  ge- 
ringere Grösse  der  Niveau -VeränderungeB  und  eine  raschere  Beendigung 
dieses  Phänomens,  als  es  in  der  Folar-Region  der  Fall  ist  Jene  Nireau* 
Veränderungen  im  Mittelmeere  sind  geschichtlich  hinreichend  beglaubigt 
und  enden  im  Allgemeinen  mit  unserer  Jetsigen  Zeitredinung  oder  bald 
darauf. 

6)  Vulkanische  und  plutonische  Hebungen  und  Senkungen  der  Erd- 
Rinde  mögen  in  Jenen  Gegenden  inzwischen  viele  stattgefunden  haben; 
es  giebt  jedoch  Niveau  -  Veränderungen ,  welche,  unabhängig  von  Jenen, 
stetig  und  unmerklich  eintraten,  und  diese  sind  hier  gemeint. 

6)  Eine  Höhe  des  Meeres  •  Spiegels  von  nur  200  Füss  in  der  Hark 
BrtmdeHhirg  schliesst  keineswegs  ans,  dass  der  Spiegel  desselben 
Meeres  nicht  die  Höhe  von  1000  Fuss  erreichen  konnte,  wenn  örtliche 
Einwirkungen  durch  anziehende  Gebirgsmassen  ein  Ansteigen  dieses 
Meeres- Spiegels  bedingen.  Der  Umstand,  dass  in  Oker •SehieHsm  sich 
^ekwedüeke  Blöcke  in  einer  Höhe  von  lOOO  Fuss  finden  ,  kann  dessbalb 
keinerlei  Bedenken  erregen. 

7)  Wenn  am  JVtflefmsere  u.  s.  w.  horizontal  gelagerte  Spuren 
jfingstier  Meeres- Absätze  am  Abhänge  viel  früher  gehobener  Gebirgsmassen 
aufgefunden  werden  in  Höhen  von  1000,  3000  bis  3000  Fuss  [die  Jedoch 
immer  flur  in  Gebirgs  Thälern  und  Schluchten  in  solcher  Höhe  vorkommen], 
80  setzt  Das  vielleicht  nur  eine  Änderung  im  Niveau  der  ganzen  Ge- 
gend von  SO  Fuss  voraus ;  selbst  bei  einer  noch  geringeren  Niveau-Ver- 
änderung entfernt  von  allen  Gebirgen  muss  an  den  Gebirgs  -  Abhängen 
ein  ähnlicher  Unterschied  im  Niveau  desselben  Meeres  •  Spiegels  bemerk- 
bar werden,  wenn  in  Folge  dieser  Niveau-Veränderung  der  Meeres-Spiegel 
aus  den  Gebirgs  -  Thälern  (IQforien)  sich  zurückzieht,  oder  sich  derselbe 
beim  Ansteigen  des  Wassers  der  anziehenden  Gebirgs-Masse  nähert. 

6)  Leider  hat  meine  Krankheit  die  Durchführung  der  angefangenen 
Berechnungen  aufgehalten  ,  allein  durch  Näberungs  -  Berechnungen  *  habe 
ich  mich  überzeugt:  dass  vom  Himmel  herabfallende  Gebirgs-Massen  eine 
enorme  Grösse  haben  mössten,  wenn  sie  in  Entfernungen  von  15  geo- 
graphischen Meilen   das  Niveau   des   Meeres  um    eine   T  o  i  s  e   heben 


*  Die  Gleiebg0WieliU*Oleieteiiig  EflMlger  Kttrper  gibt  tcfar  Itieht  dte  hier  erforderMchea 
Formeln,  ailelB  Ihre  Aaweadnag  »nf  eines  epeiiellea  Fell  xnr  KrnitteluMg  voa  «beolntea 
ZaUen  bedingt  Ungwellige  nnd  volamindee  Berechnungen.  d.  V. 


301 

•o1Hc«9  nail  4am  euie  Heboai^  to»  looToisen  in  einisr  Ent^nraii^ 
einer  halben  Meiie  vom  Mittelpunkte  der  ansiehenden  MiMe  [die 
rmgs  im  Kreiee  nm  den  ui|;eBOgeDen  Punkt  liegen  kann ,  um  weleben 
nun  dann  n^hre  anztehende  Punkte  in  demselben  Abstände  einer  halben 
Meüe  Bu  aetaen  bat]  keineswegs  eine  un|^ew6hnlich  grosse  Gebirgsmasse 
voranssetst.  Dringen  Meeres  -  Arme ,  a.  B.  einselne  der  ffjariem  an  der 
»«riMyfSdken  Küste ,  tief  in'a  Gebirge  ein,  so  muss  die  Wirkung  seiner 
Ansiebung  sehr  raseb  sich  steigern,  weil  die  Grösse  der  Anaiehung  dem 
Quadrate  der  Entfernung  vom  Mittelpunkte  der  Ansiehnng  umgekehrt  pro* 
portional  ist 

•)  Die  Anaiehung  der  Eis -Massen  und  Gebirge  und  die  weeb» 
aelnde  Grösse  der  ersten  haben  daher  sehr  viel  cur  Niveau  •  Veränderung 
betgetragen,  welche  seit  der  Periode  der  lotsten  nördlichen  Eisxeit  statt» 
gefunden  hat ;  namentlich  lassen  sich  ohne  Beachtung  der  örtlichen  Ein* 
Wirkung anaiehender  Kräfte  die  ungleichen  Höhen  horisontal  gelagerter 
Sehichten  nicht  erklären,  welche  man  an  Gebirge  •  Abhängen  vorfindet, 
deren  Entstebungs-Zeit  oifenbar  viel  früher  war ,  als  die  Zeit  wann  jene 
Schiebten  gebildet  wurden.  Die  allgemeinen  Niveau  •  Veränderungen, 
welche  man  auch  in  grossen  Entfernungen  von  vorwelUichen  Gletscher- 
Spuren  und  von  Gebirgen  angefunden  hat,  lassen  sich  aber  den  erhal- 
tenen Rechnungs  -  Resultaten  zufolge  durch  eine  Wirkung  der  Anaiehung 
nicht   erklären* 

10)  Der  mfissige  Gedanken-Flug  eines  Genesenden  hat  mich  vor  defini- 
tiver Anerkennung  der  snletst  geäusserten  noch  aeitgerecbt  eine  nenn 
Wirkung  der  Eiszeit  erkennen  lassen,  so  dass  ich  durch  die  Rechnunga« 
Reaultate  keineswegs  gezwungen  wurde :  eine  Hebung  und  Senkung  der 
Kontinente  durch  Gase  oder  Dämpfe  oder  durch  Spannungen  in  der  un- 
gleich erstarrten  Erd- Rinde  anaunehmen  und  zur  Erklärung  der  bespro- 
chenen Erscheinungen  KräAe  in  Anspruch  zn  nehmen,  weldbe  der  mathe- 
matischen Bearbeitung  sich  entziehen,  und  dem  —  anscheinend  regellosen 
Walten  dieser  Kräfte  die  beobachteten  Niveau- Veränderungen  zuzuschreiben. 
Muss  ich  auch  jetzt  zugestehen,  dass  das  Festland  langsam  und  stetig  ge- 
hoben werden  kann,  zu  einer  andern  Zeit  sich  dagegen  senket ,  so  bleibt 
doch  die  Folgerung  bestehen :  dass  das  Daseyn  >ind  Verschwinden  der 
Eiszeit  (also  in  letzter  Instanz  eine  bekannte  astronomische  Ursache) 
jene  Niveau- Veränderungen  bedingte. 

11)  Während  Jener  Eiszeit,  die  den  Beobachtungen  zufolge  sehr 
lange  gedauert  haben  soll  (nach  M.  Desor),  die  den  astronomischen 
Ermittelungen  zufolge  10,600  Jahre  dauerte  undjetztanfder  sud- 
liehen Erdhälfte  herrscht,  war  nämlich  vom  40.  Breitengrade 
bin  zu  dem  Pole,  ahio  an  der  Oberfläche  eines  Kugel-Sektors  von  mehr 
als  00  Graden ,  ein  kälteres  Klima  als  )etst  Diese  grosse  Ausdehnung 
oner  bemerkbaren  Temperatur-Veränderung  und  die  lange  Dauer  der  nie- 
drigen, resp.  höheren  Temperatur  der  äussersten  Rinde  bedingen  aber: 
daaa  die  Mittheilung  der  Wärme  durch  Leitung  auch  bis  au  den  grössten 
Tiefen    des   Erd-Innern   analoge   TeBH>ei»tnr * SchwaBknogen   vor- 


902 

breiten  mass,  und  es  istdiehierdardi  bedingte  Ausdehnung^  reap.  Zasammea- 
Ziehung  der  Erdachicbten  in  den  kalten  vnd  gcmaaaigten  Zonen  das  Phä- 
nomen, welches  wir  als  Hebung  und  Senkung  der  Kontinente  ohne  Zer- 
trümmerung und  Erdbeben  u.  s.  w.  cu  beobachten  Gelegenheit  haben. 
Das  ad.  3  und  4  Erwihnte  ist  «unachftt  die  Wirkung  dieses  Umstände«; 
die  Wirkung  Örtlicher  Ansiehungen  muss  jedoch  mltbeaehtet  werden. 

12)  Um  5—10  Fnss  betragende  Niveau- Veränderungen  nachfeuweisen, 
bedarf  es  weder  so  langer  Zeitriume,  noch  so  weit  verbreiteter  Tempera- 
tur-Sehwankungen  *•  Eine  vertnderle  Richtung  warmer  MeeresstrSme  ist 
schon  ausreichend,  Änderungen  im  Niveau  einzelner  Küsten  zu  ereengen* 
Derartige  5rtliche  Änderungen  mfissen  dann  aber  gleichzeitige  Änderungen 
in  der  Intensitit  der  ui^agnetischen  Kräfte  und  In  der  Richtung 
der  Deklinations-Nndet  erzeugen. 

13)  Da  nur  In  Cfrdnland  und  in  Newföundtand  (nebst  nSchster  Um- 
gebung) ewopäUche  Ansiedelungen  sind,  an  allen  andern  Kfisten  des 
nördlichen  Theiles  Nord^ Amerika^ 9  aber  Berichterstatter  mangeln,  so  dürfen 
wir  uns  nicht  danlber  verwundem,  wenn  nur  aus  Grönland  und  aus 
Hewfoundiand  Berichte  Aber  das  Verhalten  jener  Küsten  zu  uns  gelangt 
sind.  Der  geringe  Verkehr  mit  OrMand  erklärt  es,  wenn  nur  ältere 
Nachrichten  von  dort  vorliegen,  welche  das  Sinken  des  Landes  bezeugen; 
neuere  Berichte  sind  dem  Unterzeichneten  wenigstens  nicht  bekannt  ge- 
worden. Auch  wurde  man  in  Netofounähnd  auf  das ,  seit  30  Jahreti 
begonnene  Steigen  des  Landes  nur  dadurch  aufmerksam ,  dass  die 
Häfen  der  Insel  anfingen  minder  brauchbar  tu  werden,  dass  einzelne, 
Mhtt  unschädliche  Felsen  sich  mehr  und  mehr  Huf  eine  nadithei- 
tige  Weise  bemerkbar  machen.  Die  vereinzelten  Berichte  aus  Netä- 
fbundiand  auf  allen  nördlichen  Rflstcü  NatH-Amerikai  und  selbst  auf  Gr^il- 
hinds  Kästen  auszudehnen  und  i&O  behaupten:  dass  jetzt  seit  30  Jahren 
alle  diese  Kflsten  aus  dem  Meere  sich  emporheben ,  widerspricht  also  den 
vorliegenden  Berichten  nicht. 

14)  Der  Grund  zu  einer  solchen  Annahme  ist  aber  durch  das  Ver- 
halten des  Eises  an  Grönlands  Kästen  und  der  Deklinations-Nadel  gegeben, 
indem  beide  darauf  hinweisen ,  dass  seit  30  Jahren  ein  Wendepunkt  in 
dieser  Beziehung  eingetreten  aey*  Bis  zum  Jahre  i8i&  häufte  sich  an 
Grönland»  Küsten  das  Eis ;  seit  jenem  Jahre  ist  die  Masse  der  schwimmen- 
den Eisberge  wiederholt  schon  der  Schiffahrt  nach  Nard-Amarika  ge- 
fährlich gewesen.  Bis  zum  Jahre  I8i9  beobachtete  man  in  Paris  eine 
Zunahme  der  westlichen  Deklination  der  Magnetnadel,  seitjeneoa 
Jahre  vermindert  sich  diese  Deklination  wieder  bemerkbar. 


*    Man  vergleidie  G.  Bttonop't  «WäcoMlehrc  des  Inn«ni  nSlcra»  Rrdkäiywa«  8.  SSS, 

wo  anr  die  etwaige  Temperatur  -  Veränderung  der  schon  erstarrten  Rinde  beachtet  wird. 
fes  bleibt  sich  in  der  Hauptsache  gleich  ,  u  eiche  Annahmen  hinsichts  der  Temperatur  des 
Erdlnaem  man  nacht ,  der  Slnäoss  einer  Temperatur-  Verfinderung  der  Oberfläche  mna 
sieh  in  denelbca  Art  Im  Inaem  d«r  £rde  bsrntrUiar  SMchtn. 


30S 

15)  Jene  Vereif«D(c  ÜrMttni»  seif  teiner  Entdeckang  war  eine  Ano« 
nalie,  die  nur  dorch  örtliche  Einflüesc  bedingt  seyn  konnte,  indem  jetst 
die  f^EisBeit**  en  der  eädlichen  Erd •  HäMle  herrscht  und  im  Allgemeinen 
dan  Eis  der  nordlichen  Polar  -  Region  sich  )etzt  noch  immer  vermindern 
moss.  Auf  Seite  106  meiner  1845  gedruckten  Abhandlung  „die  periodisch 
wiederkehrenden  Eiszeiten  und  Sindllutheu^  habe  ich  aus  diesem  Gründe 
schon  das  dereinstige  Aufhören  der  dortigen  Eis-Anhäufung  gefolgert 

16)  Zur  Erläuterung  des  weiter  oben  hinsichts  der  Existenz  von 
Hochwasser  in  der  Nähe  anziehender  Gebirge  Gesagten  fehlt  noch  die  Be- 
merkung: dass  Nivellirungen  eigentlich  keinen  Höhen  «Unterschied 
erkennen  lassen  durften,  da  man  durch  dieses  Verfahren  ja  die  Gleich- 
gewichts-Kurve  des  Meeresspiegel  aufsucht  und  die  Örtliche  Ein- 
wirkung der  Kräfte  auf  das  Nivellir-Instrument  ganz  dieselbe  ist,  wie  auf 
die  Wasaei  fläche  in  der  Nähe  des  Instrumentes.  Gleichwohl  bedingt  der 
Umstand ,  dass  man  durch  die  weiten  Visirlinien  der  Instrumente  jeder- 
seit  gerade  Linien  (Tangenten  an  der  Gleichgewichts-Kurve  der  gedachten 
Wasserfläche)  abschneidet:  dass  man  die  stetig  sich  krümmende 
Niveaufläche  gar  leicht  verfehlen  kann ,  und  dass  man ,  je  nachdem  diese 
Fläche  steigt  oder  fallt,  bald  nach  einem  Punkte  unter,  bald  nach  einem 
Punkte  über  der  Niveaufläche  visirt.  Durch  mündliche  Mittheil uogen  bat 
der  Unterzeichnete  erfahren :  dass  bei  den  Vermessungen  im  ßayerisehmi 
OheriandB  Schwierigkeiten  sich  eingestellt  haben,  welche  nur  allein 
dnrch  diesen  Umstand  zu  erklären  sind.  Vielleicht  wird  irgend  Jemand, 
falls  Sie  diese  Zeilen  veröiTentlichen ,  von  den  Baiersehen  Generalstabs- 
OfSzieren  sich  nähere  Auskunft  Aber  diese  Thatsache  verschaifen  und  die- 
selbe dann  ebenfalls  Ihnen  mittheilen. 

Bisher  hat  man  bei  allen  Nivellements  nur  die  Strahlen- Brechung  und 
die  ellipsoidische  Gestalt  der  Erde  beachtet ,  und  von  dem  örtlichen  Ein- 
flösse anziehender  Massen,  von  der  Existenz  von  „Hochwassern" 
keine  Notitz  genommen.  Ich  habe  im  „Kosmos"  nur  schwache  Andeu- 
tungen davon  gefunden ,  die  aber  in  den  gleich  darauf  folgenden  Stellen 
alsbald  Ihre  lebenskräftige  Gestalt  verlieren  (Seite  172  und  Seite  312),  und 
weiss  bestimmt;  dass  man  die  Existenz  von  Hochwasser  (als  örtliche 
Erscheinungen,  die  durch  Änderungen  in  der  Grösse  der  Örtlichen  Schwere 
bedingt  wurden)  durchaus  unbeachtet  gelassen  hat,  und  nur  an  den  Unter- 
schied der  Höhe  Ae^  Meeres -Spiegels  unter  den  Polen  und  unterem  Äquator 
dschte.  Ich  erkläre  desshalb  alle  verwickelten  Nivellements,  die  sich  fiber 
gaase  Länder  erstrecken  und  s.  B.  das  Niveau  sweier  Binnenmeere  mit 
einander  vergleichen,  oder  die  Höhe  irgend  eines  Ortes  über  den  Meeres- 
spiegel (I?)  bestimmen  sollen,  als  durchaus  unzuverlässig,  und  erwähne 
Bamentfick  der  mit  Sorgfalt  durchgeführten  Höhen-Bestimmung  von  Mmmr- 
hrnrn  [siebe  Gbhuss  physikalisches  Wörierbnch  Band  VI,  Meteorologie 
S.  1914]  als  ein  Beispiel  dieser  Art. 

18)  Höhenbestiramungen  mit  HtUfe  des  Barometers  unterliegen  einen 
g«»  anderen  Fehler:  indem  sie  keineswegs  die  Höhe  äberm  Meeres^ 
Spiegel,   sondern  nur  die  Abnahme   des  Lafldmeks,   nnd  dadurch  einni 


SM 

Schlags  in  Btnn^  aof  die  Hfthe  de«  Barometers  Aber  der 
miltlen  Höhe  dee  Meeresspiegel«  gestetten  ,  die  9rt- 
liehe  Höhe  de«  Meereespiegel«  «her  «ehr  verechieden  seyn  nii««.  Der 
mittle  fisrometeretand  im  Niveau  des  Meere«  ut  demnach  «veh  von  sehr 
verechiedener  Grfi««e,  was  kcineewec^«  dareh  meteorologiaehe  Kinfld— 
cvklirt  werden  kann« 

19)  Weil  auch  die  Atmosphfire  an  der  Axendrehnng  der  Erde  Theil 
nimmt,  so  mos«  sie  im  Niveau  des  mittlen  Meeresstandes  im  Allg^emei- 
nen  denselben  Druck-Verhältnissen  unterworfen  sef n,  und  nur  die  meteoro- 
logischen Einflüsse,  deren  Veränderlichkeit  das  Barometer  deutlich  genag 
kuod  gibt,  können  eine  Änderung  darin  bedingen.  Das  Faktum,  dass  in 
der  Nähe  des  Äquators  dos  Barometer  einen  tiefern  Stapd  hat  als  unter 
den  mittlen  Breiten,  ist  richtig  durch  die  Aufwärtsbewegung  der  erwärmten 
Luft-Schichten  in  der  Gegend  der  Windstillen  erklärt  worden ;  der  tiefere 
mittle  Barometerstand  in  den  beiden  Polar-Gegenden  lässt  sich  dagegen 
durch  ähnliche  Einwirkungen  nicht  erklären,  und  muss  einer  Existenz  von 
Hochwassem  in  diesen  Gegenden  zugeschrieben  werden.  Jenes  Erdellip- 
soid,  dessen  Gestalt  einen  gleichmässigen  Druck  der  Luft  Im  Niveau  de« 
Meeres  voraussetzt,  ist  demnach  stärker  abgeplattet  als  dasjenige,  welches 
durch  den  Polar-  und  den  Iquatorial-Durchmesser  des  flussigen  Theils 
der  Erd-Oberfläche  gegeben  ist. 

20)  Die  Resultate  der  Pendel  •  Schwingungen  (mit  Ausschluss  der 
Messungen  in  hohen  Breiten)  geben  übereinstimmend  mit  den  theoretischen 
Untersuchungen  über  das  Gleichgewicht  einer  retirenden  und  durch  Druck 
nach  Innen  zu  sich  verdichtenden  Flüssigkeit,  welche  Ivoav  durchgeführt 
hat  [GsHLsa's  Lexikon,  Erde,  S.  926]  eine  Abplattung  der  Erde  gleich  Vms« 
Werden  die  Messungen  in  hohen  Breiten  beachtet,  so  findet  si^  eine 
Abplattung  von  Vsis'S  ^^  Vsu'is  ^^'^  >^<^  ^>^  Resultate  der  astronomi- 
schen Bestimmungen  mit  Vsoe  anschliessen.  Die  wirklich  vorhandene  Ab* 
plattung  der  Erde  ist  demnach  geringer,  als  sich  mit  der  theoretish  er* 
mittelten  Grösse  =:  %g9  verträgt;  sie  ist  geringer,  weil  ein  „Zuspitzen 
der  Pole*^  (siehe  „Kosmos^  Seite  409,  Band  1)  stattgefunden  hat,  seitdem 
die  Erdrinde  erstarrte  und  diese  Erdrinde  durch  äusserliehe  Anlagerungen 
verstärkt  wird,  weil  Millionen  Jahre  hindurch  die  Polar* 
Gegenden  es  gewesen  sind,  wo  v  orzngs  weise  Sediment* 
Schichten  sich  bildeten. 

21)  Zur  Erläuterung  des  so  eben  Gesagten  soll  hier  erwähnt  werden, 
da««  e«  keineswegs  erforderlich  ist,  dass  die  ansiehenden  Ma««en,  weiche 
eine  Erhebung  des  Meeres  -  Spiegels  bedingen ,  höher  al«  dieeer  Hegen 
müseen,  da««  sie  wie  die  Felsen  unter  den  Korallen  -  Inseln  eolbtändig 
vom  Wa««er  bedeckt  seyn  können  und  dooh  die  Veranlassung  «ind:  da««, 
in  ihrer  Nähe  und  über  ihnen  der  Meere«- Spiegel  eine  höhere  Lage  hat, 
al«  entfernt  von  ähnlichen  Lokal  -  Einlliissen.  Es  kann  daher  keineswegs 
befremden,  wenn  wir  aus  dem  Berichte  von  J.  C.  Res«  ersehen:  das« 
dar  Barameter  mn  «o  »ehr  sank,  ie  mehr  er  dem  «ddltchc»  Polar  -  Lande 


305 

ftkh  Dikerte,  und  dMs  zuletzt   rin  Unterachied  von   mehr   als   einem 
Zoll  beobachtet  wurde. 

%2)  Diesem  siifolge  sind  also  auch  alle  bisherigen  barometrischen 
Höhen  -Bestimmangen  unzuverlässig ,  da  sie  vom  Barometer  -  Stande  im 
Niveau  des  Meeres  ausgehen  und  dieses  Niveau  selbst  eine  sehr  ver- 
schiedene H5be  haben  mnss  ,  da  die  „mathematische  Figur  der 
Erde^y  sofern  man  darunter  die  Oberfläche  des  nicht  strömenden  Wassers 
versteht  [Kosmos,  Band  i,  Seite  172],  keineswegs  die  Gestalt  eines  EMip« 
soides  bat  und  gar  vielen  Unregelmässigkeiten  unterworfen  ist. 

38)  Ich  bitte  Sie  das  bisher  Gesagte  mit  dem  Inhalte  meines  Buches 
,^ie  period.  wied.  Eiszeiten  und  Sfindfluthen**  zu  vergleichen ,  bei 
dessen  Abfassung  ich  mich  von  der  sphäroidiscben  Gestalt  der  Erde 
durch  nähere  Untersuchungen  noch  nicht  losgesagt  hatte:  indem  dort  auf 
Seite  93  des  horizontal  gelagerten  Tuffs  in  der  Schlucht  von  Uanief&rie 
gedacht  wird  [dessen  Hdhe  fiber  dem  Meeresspiegel  Güssone  gleich  18M^ 
bestimmt  bat]  und  daraus  einerseits  gefolgert  wurde,  „dass  der  Spie- 
gel des  Meeres  unter  dem  41.  Breiten-Grade  überall  1900 
Fnss  höher  gestanden  habe^,  andrerseits  aber  eitfe  Niveau-Verän- 
dernag  von  30,000  Fuss  in  den  Polar  -  Gegenden  durch  diese  ,,t00<^  Fuss 
unterm  41.  Breiten -Grade''  als  eine  nothwendige  Annahme  ersdieint.  Noch 
jetzt  mnss  ich  ganz  bes^mmt  gegen  die  Annahme  mich  erklären,  dass 
jene  Gegend  um  1890  Fuss  gehoben  worden  sey,  noch< jetzt  erkläre  ich 
diese  Niveau-Veränderung  als  eine  Wirkung*  der  Eiszeit  und  deren  Vert 
schwinden,  allein  die  eigentliche  Veränderung  im  Niveau  jener  Gegend 
betrug  vielleicht  keine  50  Fuss. 

24)  Ich  habe  richtig,  ohne  es  zu  wollen  oder  voraus  zu  ahnen,  viet 
und  zwanzig  Artikel  zu  Stande  gebracht  und  gar  Vieles  bejrührt^ 
was  sonst  in  einem  geologischen  Aufsatze  vermisst  wurde.  Auch  bin  ich 
von  dem  urspninglicben  Thema  anscheinend  ganz  abgewichen,  mit  matbe- 
matiscben  Untersuchungen,  z.  B.  der  Grösse  der  Aplattung  der  Erde  mich 
beschäftigend.  Gleichwohl  glaubte  ich  diese,  so  wie  die  bisherigen  Fehler 
bei  Nivelirungen  besprechen  zu  müssen,  indem  ich  nur  auf  diesem  Wege 
meine  Ansichten  vollständig  motiviren  konnte.  Hoffentlich  habe  ich  jetzt 
den  Zusammenhang  der  Eis-Zeiten  und  Niveau-Veränderungen  richtig  dar- 
gestellt. Die  Nothwendigkeit  der  Katastrophen  bei  Entfernung  der  über* 
massig  angehäuften  Eismassen  (der  Sindfluthen)  bedarf . freilich 
noch  einer  neuen  Untersuchung.  Der  Beweis  der  Periodizität  der  Eis- 
zeiten, ihrer  Anhängigkeit  von  astronomischen  Ursachen ,  wird  hoffentlich 
bald  von  einem  Meteorologen  näher  geprüft  werden.  Die  Formehi  und 
Berechnungen,  deren  ich  im  Vorstehenden  gedachte,  werde  ich  veröffent- 
lichen, sobald  Ich  genügende  Zahlen-Resultate  beilegen  kann. 

T.  Brucrhacsen. 


Jnhrsimg  1848.  20 


$06 

Mittlieilaugen  an  Professor  Bronn  gericbtef. 

Bertmy  1%  Febr.  1849. 

Brifolg^f nd  erhaUon  sie  eine  Arbeit^  die  schon  einif^e  Zeit  fast  voUendH 
in  meinem  Schreibtische  gelegen  hat »  aber  doch  noch  des  AbschlosM« 
wartete,  weil  mich  der  Gegenstand  so  lebhaft  intareasirte ,  dass  ich  ihn 
gerne  noch  weiter  ansgefäbrt  und  auf  andere  Lokalitaten  hingeleitet 
hätte.  Dazu  fehlte  indeas  die  Möglichkeit  die  Erscheinung  an  andera 
Orten  selbst  zu  untersuchen,  und  so  gele  ich  denn  nur  die  Resultate 
dessen,  was  ich  im  Har»e  gesehen  habe-. 

Mein  gelehrter  Frennd  Herr  G.  Rosb  bat  nach  mir  dies«  Lokaittitai 
ebenfalla  besucht  und  sich  zu  meiner  grossen  Genngthuung  mit  meiner 
Ansiebt  über  die  Umwandelong  der  Schiefer  in  Porphyre  völlig  einver- 
standen erklart.  Er  bat  seitdem  in  SchleHem  an  vielen  Stellen  verlnderlc 
Schiefer  aufgefunden  und  nntersueht  und  nun  ans  unseren  reicbhaltigea 
geographischen  Suiten,  so  wie  aus  den  Sammlnngen,  die  er  selbst  in  dea 
verschiedenen  Gegenden  gemadit  bat,  eine  lange  Reihe  von  Gesteinen  su« 
•MMnengelegt ,  Welche  alle  zu  deo  grnnen  Schiefern  «nd  m  den  damit 
verwandten  Porphyren  zu  reebnen  sind. 

Da  sind  grüne  Schiefer  und  ehemals  sogenannte  Angit -Porphyre  ans 
Mä$9im^  aus  dem  Vral^  aus  dem  VoigfUnde  und  Fichtd^Hrgey  aus  Tyroiy 
von  den  W€$i-lndi$ehen  Inseln^  aus  Norwegen^  wie  vom  Departement  des 
Morkikan,  und  Diess  nicht  von  je  einem,  sondern  meist  von  vielen  verschie- 
denen Fundorten,  —  Porphyie  aus  dem  Aitai  und  C7ral,  vom  Niederrheim 
und  aus  Ungarn,  aus  den  Vogesen  und  der  norddeutschen  Ebene,  vom 
TaggeiM  in  Sparta  und  von  iriand. 

Sie  sehen:  es  handelt  sich  hier  nicht  mehr  um  ein  vereinzeltes  Vor- 
kommen, sondern  um  eine  Ansicht  über  verbreitete  und  häufig  vorkommende 
Gesteine.  Es  wurde  mich  sehr  freuen,  könnte  ich  auch  Sic  für  meine  An- 
sicht gewinnen,  und  ich  habe  einige  HofTuung  dadurch,  dass  ich  mir  be* 
wusst  bin,  durchaus  nicht  nach  Theorie'n  gesucht  zu  haben,  sondern  dnrch 
die  Beobachtung  zn  neuen  Ansichten  gefuhrt  zu  seyn. 

Die  beiliegende  Karte  ist  nach  der  Terrain  -  Aufnahme  eines  meiner 
Zuhörer,  des  Grafen  Suminski  ,  und  ich  glaube  sie  wird  so  ziemlich 
richtig  seyn. 

Der  vergangene  Herbst  war  von  mir  eigentlich  für  die  Ausarbeitung 
vieler  älteren  Beobachtungen  bestimmt;  allein  ein  Auftrag  des  Herrn  Ober- 
Berghauptmaones  führte  mich  in  das  WesifhälMche  (Jbergangs-Gebirge  in 
der  Gegend  von  Arensierg.  Herr  vorr  Dechbh  hatte  die  Gute,  mich  selbst 
mit  der  Gegend  zuerst  bekannt  zu  machen,  und  ich  habe  mit  ihm  dort 
einige  Zeit  mit  Exkursionen  zugebracht,  die  ich  immer  zu  meinen  angenehm- 
sten EiinneruDgen  rechnen  werde. 

Die  Ausbeute  eines  zehnwöchentHcIien  Aufenthaltes  ist  nicht  gering 
gewesen,    und  ich   bin   jetzt  beschäftigt  sie  für   einen  Reise  -  Beriebt  zu 


807 

siebten.  Das  tricfatigste  Resnltat  ist  die  bestimmte  iitid  stets  gleiche 
Gliedernng  des  Übergangs^Gebirges. 

Za  UDterst  liegen  Granwacken  und  Grauwacken  -  Schiefer  mit  unter- 
geordneten Kalk-Lagen  naoli  oben  hin,  weIrJie  die  Haupte Versteinernngen 
des  Bifier  -  Kalkes  enthalten ;  daranf  folgen  mehr  oder  tveniger  ent- 
wiekelte  Scliiefer  fast  ohne  Versteinerungen,  und  dann  die  Klymenicn- 
uad  Ganiatiten  -  Kalke  von  Hof  und  von  SehleHem.  Diese  an  einigen 
Stellen  bedeutend  entwickelten  Schichten  sind  bisher  ganz  ob  ersehen  worden, 
und  vielleicht  wäre  es  auch  mir  wie  meinen  Vorgängern  gegangen,  hätte 
nidit  Herr  von  DccuBif  mich  auf  da«  Vorkommen  dieser  so  eigenthClm- 
liehen  und  beseichuenden  Formen  aufmerksam  gemacht.  Da  habe  ich  sie 
denD  konstant  verbreitet  gefunden,  und  bei  meiner  Ankunft  hier  habe  idi 
mich  nach  den  £xemplaren  in  unserer  Sammlung  überzeugt,  dass  sie  auch 
im  Ermgekirge  und  Harme  nicht  fehlen.  So  wird  denn  wohl  in  Zukunft 
der  Kl3rmenien-Kalk  ein  in  DwUtehJUmd  allgemein  verbreitetes  und  einen 
sehr  bestimmten  Horizont  bezeicimendes  Glied  des  Übergangs  -  Gebirges 
werden.  Auf  den  Kfymenien  -  Kalk  folgt  der  Platten  -  Kalk  mit  KicMcl- 
schiefer,  den  Murchison  für  einen  Vertreter  des  Kohlenkalkcs  ansieht,  und 
der  diese  Stelle  wahrscheinlich  vollkommen  verdient ;  genau  habe  ich  mich 
indess  darüber  noch  nicht  unterrichten  können.  Mit  ihnen  horten  die 
Schichten  auf,  deren  Untersuchung  mir  zugewiesen  war;  aber  sie  haben 
mir  schon  hinreichendes  Material-  zu  grdndlichen  Arbeiten  dargeboten. 

Höchst  interessant  ist  das  Vorkommen  von  Dolomit  in  den  Kalken» 
and  darüber  erlauben  Sie  mir  wohl  eine  spätere  ausführlichere  Schilderung. 

Nene  Versteinerungen  werde  ich  wohl  nicht  viele  zu  Tage  bringen, 
dafSr  habe  ich  kein  Genie ;  aber  ich  denke ,  es  ist  auch  ein  Verdienst  die 
ahen  desto  sicherer  zu  pladren. 

Meine  geognostische  Karte  der  Mark  Brandenburg  ist  noch  immer 
nicht  ganz  fertig,  aber  vor  Sommer  hoffe  ich  sie  Ihnen  noch  mit  einem 
erlSutemden  Texte  übersenden  zu  können. 

Auch  LBiCHHikROs  vortreffliche  Beobachtungen  in  Osi^Auatraiien  sollen 
bis  dahin  als  ein  kleines  Heft  mit  dazu  gehörigen  Zeichnungen  erscheinen. 
Er  gibt  besonders  über  das  dortige  Kohlen-Gebirge  bessere  Anfschltisse» 
als  irgend  ein  anderer. 

H.  GlRARD. 


Frankfurt  am  Matn^  13.  Febr.  1848. 

Herr  Leopold  von  Buch  ist  nach  dem  Brief,  den  Sie  von  ihm  im  Jahrb. 
1848y  S.  54  veröfientlichen,  nicht  damit  einverstanden,  dass  die  Versteine- 
rung, welche  mir  unlängst  Herr  Ober-Hütten -Inspektor  ManrzBL  mit  der  Be* 
zcicbaung  Encrinites   gracilisL.  vofi  Buch  in  mehren  Exemplaren  ans 

20* 


308 


dem  Muschelkalk  Ober  -  SeUeHens  mitgetheilt  bot »  von  Encrinas  ge- 
trennt und  in  ein  eigenes  Genus  gebracht  wird ,  das  ich  mir  erlaubt  habe 
D  ad  0  er  in  US  zu  nennen. 

•  Herr  voir  Buch  gibt  Diess  auf  eine  Weise  cu  er- 
kennen, die  zugleich  einen  Schatten  auf  meine  Arbeiten 
überhaupt  wiift.  Indem  er  sagt,  dass  es  ihm  an 
Geist  und  Geschicklichkeit  g^reche  zur  Auffindung 
von  Namen ,  mit  denen  Versteinerungen  zu  be- 
zeichnen wären,  legt  er  zugleich  eine  Probe  ab,  wie 
er  durch  Namengebung  persönlich  so  beleidigen 
im  Stande  ist  In  munterer  Gesellschaft ,  in  der 
Unterhaltung  werden  solche  Ausfälle  gut  aufge- 
nommen und  wohl  auch  auf  ähnliche  Weise  erwidert ; 
in  Werken  jedoch  oder  Zeitschriften,  welche  das 
ernste  Cvebiet  der  Wissenschaft  behandeln ,  erregen 
sie  Widerwillen  um  so  mehr,  wenn  sie  Von  einem 
Gelehrten  ausgehen,  dem  es  an  schicklicher  Waffe* 
nicht  fehlen  kann. 

Ich  glaube  bewitsen  zu  haben ,  dass  eine  leere 
Namen  •  Fabrikation  meines  Thuns  nicht  ist.  Wer 
findet ,  dass  ein  Geschöpf  von  den  bekannten  ge- 
nerisch  oder  spedfisch  verschieden  ist,  dem  steht  wohl  auch  das 
Recht  zu,  durch  Namen^Bezeichnuag  darauf  anfmerksam  zu  machen.  Wenn 
ich  öfter  in  den  Fall  komme,  mich  dieses  Rechtes  zu  bedienen  ,  so  sehe 
ich  mich  dazu  durch  das  Zutrauen  in  den  Stand  gesetzt,  welches  meine 
Freunde  mir  schenkten,  indem  sie  mir  die  Gegenstände  ihrer  Sammlungen 
zur  Untersuchung  anvertrauten,  zu  deren  Bestimmung  die  literarisclien 
Hulfsmittel  nicht  ausreichen.  Ein  solches  Zutrauen  lässt  sich  nicht  ab- 
nothigen,  wohl  aber  erwerben  durch  gewissenhafte  Untersuchungen;  es 
ist  der  schönste  Lohn  für  mühevolle  Arbeiten  im  Dienste  der  Wissen- 
schaft, und  wenn  ich  mir  bewusst  bin,  dieses  Zutrauen  nicht  missbraucbt  za 
haben ,  so  fühle  ich  mich  zugleich  verpflichtet  den  Ausfallen  zu  be- 
gegnen, welche  dasselbe  beeinträchtigen.  Die  Zahl  der  von  mir  aufgestell- 
ten Genera  und  Species  ist  allerdings  nicht  gering ,  und  ausser  denen, 
welche  ich  bereits  genauer  dargelegt  oder  angedeutet  habe,  enthalten 
meine  Mappen  noch  Hunderte  von  Spezies,  welche  ich  noch  nicht  benannt 
habe,  weil  ich  noch  keine  Zeit  fand,  die  Vorarbeiten  vorzunehmen,  welche 
zn  ihrer  Festsetzung  erfordert  werden.  Durch  yeröffentlicbung  in  Beschrei- 
bung und  getreuer  Abbildung  werden  Jedem  die  Mittel  geboten  werden, 
sich  ein  Urtheil  über  die  benannten  Gegenstände  zu  verschaffen. 


*  Wie  aus  andern  xum  Abdrucke  nicht  bestimmt  gewesenen  Stdlen  des  Briefes  h«t- 
vorgeht,  sclielnt  dem  Hm.  Vf.  wenigstens  die  Absicht  persönlicher  Beleidigung  ganz  ferne 
gelegen  «n  seyn ,  wesshalb  aneii  an  Anwendung  besonderer  WaffSen  kaum  gedacht  werden 
kaan.  Rm. 


30» 

]>Se  pQbKkfttioB  nchraitet  «orMch  voran,  als  es  eine  sorg^filltiffe  Be- 
iiaiMilao^  des  Gegenstandes  snUsst.  Die  Versteinerungen  des  Muschel- 
kalkes von  OUrSehiuien  erscheinen,  mit  Ausnahme  der  Saurier,  in  einer 
der  nSehsteo  Lieferungen  der  Palaeontngraphica ,  welche  seit  einigen 
Monntett  in  Arbeit  ist.  £s  wird  darin  aoch  der  Dadoorinus  gegeben« 
ich  bitte  Ihnen  gerne  die  Abbildung  davon  mitgetheilt,  wenn  sie  nicht 
in  Ckstei  bei  dem  Lithographen  wAre.  Ich  besitee  nur  eine  Skisse  cur 
Haiid,  welche  den  Kelch  des  Geschöpfes  vergrdssert  darstellt  und  genügen 
wird  einzusehen,  dasH  der  Encrinus  gracilis  dem  Genus  Enerinus 
nicht  angehört,  wenn  man  nicht  vermrngen  will,  was  die  Natur  generisch 
getrennt  hat;    ich  lege  Ihnen  diese  Skizze  zu  beliebigem  Gebrauche   bei. 

IIrrm.  V.  Mbybr. 


Praffy  15.  Februar  i848. 
Herr  Kreishauptmann  Hawlb  hat  mich  mit  seinem  Besuche  beehrt,  um 
mir  zu  erklären,  dass  er  seine  Petrefakteii-Sammlung  zur  Bearbeitung  eines 
»yProdromus  einer  Monographie  ßohmisehtr  Trilobiten*'  nur  an  Herrn  Corda 
geliehen  habe,  um  seinerseits  nach  Kräften  zur  Beförderung  der  Wissenschaft 
beizutragen,  wie  mehre  Stellen  in  jenem  Buche  ergeben,  dass  er  dagegen  jede 
Theilnahme  an  der  Ausarbeitung  mit  Bestimmtlieit  ablehne.  Nach  seiner 
mir  im  Tone  aufrichtigster  Bescbeideuheit  gemachten  Versicherung  hat  er 
und  will  er  in  den  Augen  des  wissenschaftlichen  Publikums  kein  weiteres 
Verdienst  haben,  als  das  des  Sammlers  der  Materialien  wahrend  der  Erholung- 
Stunden  von  den  Beschwerden  seiner  hohen  administrativen  Stellung,  die 
ihm  keine  Zeit  zu  irgend  welcher  wissenschaftlichen  Arbeit  übrig  lässt. 
Er  weiset  daher  jede  Verantwortlichkeit  über  die  im  Prodrom us  «ent- 
haltenen historijichen  wie  geologischen  und  palaoutologischen  Behauptungen 
von  sich,  welche  desshalb  gänzlich  auf  Hrn.  Corda  als  dem  alleinigen 
Redakteur  jenes  Werkes  zuriickföllt^  Mit  welclien  Ausdrucken  also  auch 
seine  Mitwirkung  an  dem  Prodromos  augezeigt  worden  seyn  mag,  Herr 
Hawlb  wünscht,  dass  man  dieselbe  auf  die  Wahrheit,  auf  das  „Herleihcn 
seiner  Sammlung*^  beschrankt  erachten  möge.  Diese  Erklärung  macht 
nach  meinem  Erachten  H.  Hawlb  mehr  Ehre,  als  die  Beschreibung  aller 
Trilobiten  der  Welt,  denn  sie  ist  ein  deutlicher  Beweis  von  der  Gerad- 
heit und    Redlichkeit   seines   Charakters.     Sie   wird   ihm    neue  Acbtungs- 


♦  Vgl.  Jahrb.  1846,  736,  1847,  371,  75J,  8l8,  825,  1849,  l  ff.  Die  wicIiUgsteii  Differenx'- 
Ponkte  lai  Allgemeinen  hebt  der  Brief  1847  ,  ^b  hervor ,  welcher  bereiU  nbgeilruckt  war, 
al«  MM  4er  Hr.  Vf.  den  Wunsch  mittheilte ,  Ihn  In  der  HolTnnng  giKlieher  Beilegung  der 
SnelM  aoeli  natenlriiekt  an  aekca  ;  de  Vanneoii.  und  Muncoiaoa  haben  «ich  a.  a.  0.  «eho« 
zn  BAnaABDZ'«  Gunsten  und  gegea  Cobda  hinalchlliob  der  geologUchen  Fefttstelinngcn 
ausgesprochen,  wie  die  Sorgfalt,  Treue,  Wnhrhclts-Licl>e  bexciigt ,  die  ihn  bei  seinen  Ar- 
beiten leiten.  Beweise  davon  hat  er  auch  dem  grdssern  Publikum  In  seiner  Arbeil  «her 
dtnBraehlopode«,  wleia?  Abhaodlnagen  In  dieses  Jahrbucbe  vorgelegt.    D.  R. 


310 

BAseugtingen  tod  Seiten  aller  desjettigen  ziitieheo,  welche  die  Wbsrn- 
Bchaft  bearbeiten,  welcher  er  seinen  Eifer  und  «eine  Ausdauer  in  Sannieln 
ieit  1841  gewidmet  hat. 

Nach  diesen  g^ugthnenden  ErkUrangen  hat  H.  Hawi^b  seine  «chöne 
Sainuilong  zu  meiner  Verfügung  gestellt,  und  ieh  werde  mich  ihrtir  be- 
dienen, um  mein  Werk  vollsaadiger  lind  der  Gelehrten  würdiger  s« 
machen,  welchen  ich  den  ersten  Band  in  Kursem  vorzulegen  gedenke. 

Da  der  moralische  und  wissenscbafUiche  Werth  des  Prodromos 
nun  gilnzlich  auf  dem  Namen  Corda's  beruht,  so  werden  Sie  wohl  er» 
messen,  dass  der  Streit,  zu  welchem  derselbe  Veranlassnng  geben  kann, 
nunmehr  ein  ganz  anderes  Ansehen  gewinnen  mnss.  loh  wfinsche,  dass 
Hr.  CoROA  das  edle  Beispiel  des  Herrn  Hawle  nachahme;  und  wenn  er 
mir  eine  gerechte  und  angemessene  Genugthuung  geben  will,  so  werden 
wir  eine  Polemik  vermeiden,  welche  der  Wissenschaft  wenigstens  keinen 
Nutzen  bringt. 

J.  Baerandb. 


ChMihai,  12.  flUrz  1848. 

Hier  einige  Notlzeu  über   drei  St.  AitdreMiksrger   Mineralien. 
1.    Antimon. 

Das  gediegene  Antimon  ist  in  letzter  Zeit . 
wieder  häufiger  vorgekommen,  und  es  haben  sich 
auch  einige  Krystalle  gefunden,  deren  Beschrei- 
bung vielleicht  Interesse  gewährt;  Fig.  1  stellt 
den  am  besten  erhaltenen  Krystall  dar,  der 
nur  durch  die  Flächen  h ,  die  aber  an  einer 
^  andern  Stuffe  deutlich  zu  beobachten  sind,  ver- 
schönert ist;  er  zeigt  die  Gradendfläche,  das 
erste  stumpfere  (d) ,  das  erste  (o)  und  zweite 
spitzere  Rhomboeder  (f),  sowie  das  Skalanoe* 
der  9r  ==  a:  y^A  :  ^38  :  c,  und  beide  Säulen ; 
eine  genaue  Messung  der  Winkel  ist  leider 
nicht  möglich,  weil  die  Flächen  mit  Ausnahme  von  e  uud  f  olle  stark  ge- 
. streift  sind  und  zwar  o'  parallel  der  mit  d  und  n  gebildeten  Kante; 
d  und  n  ebenfalls  der  mit  o'  gebildeten  Kante;  eine  ungefähre  Messung 
ergiebt  den  Endkanten  •  Winkel  f;  —  d  zu  180^,  den  von  o*  zu  88^;  die 
{■"lachen  h  und  d*  sind  raub  und  gekörnt.  Sämmtliehe  Krystalle  zeigen  nun 
auf  den  Flächen  o'  zwei  scharfe,  aber  sehr  feine  Furchen,  welche  sich  in 
der  Mitte  kreutzen  ;  auch  die  Fläche  h  und  d*  sind  durch  eine  solche  Furclie 
oder  einen  kle'nen  Absatz  in  zwei  Hälften  getheilt,  h  in  eine  obere  und  eine 
untere :  nimmt  man  dazu,  dass  die  Fläche  0  dieselbe  äussere  IBeschafTen- 
hcit  hat ,  wie  f ,  dass  ferner  in  gleicher  Beziehung  die  Fläche  h  uud  d' 
vollkommen  übereinstimmen;  so   wie  die  Winkel,  welche  d   bilden,  wit 


^ 


311 

denen  welche  n  anter  dnander  und  mit  1  machen,  darchaos  gleich  zn 
«eyn  scheinen,  etwa  160^,  ao  liaat  sich  wohl  kaum  bezweifeln,  dass  die 
Krystallform  auf  einer  Zwillings  -  Bildung  beruht  und  dass  die  einzelnen 
verwachsenen  Individuen  nur  aus  der  Quadratfifiche  und  aus  den  drei 
Rhomboedern  %  ^>  ^  ^^^  ^  ^  bestehen,  wobei  die  Flächen  des  ersten 
spitzem  Rhomboeders  von  vier  Individuen  auf  der  FlAche  o*  einspiegeln. 
Die  Krystalle  erreichen  eine  Grösse  von  8  Linien. 

2.  R  o  t  h  g  t1  1  t  i  g  e  r  z. 
Nicht  selten  kommen  in  Andretuherg  Kry stalle  mit  vorherrschendem 
stompfem  Rhomboeder  vor,  unter  denen  sich  aber  zwei  Arten  auffallend 
untersdieiden ;  beide  sind  nämlidi  auf  dessen  FUchen  d  stark  gestreift, 
die  einen  aber  parallel  der  Langs-Diagonale,  die  andern  parallel  den  Kanten; 
Individuen  der  letzten  Art  sind  heller  gefärbt,  auch  weniger  hart;  ihre 
Bruchllachen  sind  uneben  und  feinkörnig  ;  das  Innere  ist  oft  sehr  porös ; 
ein  KiystaU  enthielt  einen  nicht  unbedeutenden  Antheil  Eisen;  da  sich 
dieses  aber  in  einem  andern  gar  nicht  nachweisen  Hess,  so  wird  es  dort 
wohl  betgemengtem  Arsenik^Kiese  zuzurechnen  seyn.  Ausgezeichnet  sind 
diese  Krystalle,  wahrscheinlich  aber  auch  die  mit  längsgestreifter  d  Fläche, 
durch  die  Hemiediie  ihrer  Flächen,  welche  aa  die  des  Greenokits  erinnern, 
Fig.  %  Fig.  3. 


und  von  denen  ich  zwei  in  Fig.  2  und  3  gezeichnet  habe.  Die  Flächen 
sind  meist  gestreift  und  lassen  daher  keine  genaue  Messung  zu ;  nur  das 
Skalenoeder  i  ergab  Entkanten  von  157^  2o'  und  lOT^"  5G'  einigermassen 
scharf;  der  Endkanten-Winkel  von  d  sehwankte  um  137^  herum  und  stimmt 
daher  mit  dem  des  ersten  stumpfen  Rhomboeders  des  Rothgültigerses 
wahrscheinlich  genau  uberein ;  die  eine  Hälfte  des  Krystalls  zeigt  immer 
nur  dieses  eine  Rhomboeder,  während  die  andere  drei  oder  vier  Skale- 
noeder ti'ägt,  von  denen  sich  aber  nur  t  durdi  den  Zonen  -  Zusammenhang 
genauer  bestimmen  lässt,  indem  es  mit  1  und  d,  sowie  mit  h.  d'  und  d 
parallele  Kanten  bildet ;  es  ist  sonach  =  (a :  %  *  •'  ^  *:  c) ;  seine  scharfe 
Kante  wird  durch  das  Skalenoeder  i  zugeschärft ;  welches  dagegen  mit  li 
dessen  stumpfe  Kante  etwa  165^  erreicht,  keine  Kanten-Parallelität  hat.  Das 
Skalenoeder  g  ist  stark  längsgestreift  und  immer  sehr  unregelmässig  aus> 


312 


gebildet ;  Bein  Verhalten  eu  den  übrigen  Flächen  nicht  genauer  ku  ermittela. 
Fig.  3  ist  ein  durchwachsener  Zwilling.  Bei  beiden  Figuren  tritt  die 
erste  Säule  auch  nur  henidriscb  auf.  In  hiesiger  Bergtchul  -  Sammlung 
ist  diess  Mineral  als  fahles  Rothgultigerz  bezeichnet  \  die  Krystalle  sind 
meist  auf  Arsenik  aufgewachsen  und  werden  bisweilen  vom  gewöhnliche« 
dunklen  Rothgültigerz  begleitet. 


3.    Fenerblende. 


Flg.  4. 


Sie  findet  sich  nur  sehr  sparsam  und  stets  in  so 
kleinen  und  bdschelfSrmig  verwachsenen  Krystallen, 
dass  deren  Bestimmung  schwierig  ist;  sie  haben  da« 
Ansehen  der  Fig.  4  und  sind  stets  sehr  dünn  tafeinrttg ; 
die  seitliche  Oktaeder-Kante  misst  ungefähr  153®,  die 
vordere  und  hintere  66^,  der  Winkel'  zwischen  n 
und  h  etwa  116®;  die  vordere  Endkante  ist  anter 
etwa  68® ,  die  hintere  unter  69®  gegen  die  Haupt- Axe 
geneigt ;  der  Oktaeder  •  FSehe  parallel  scheint  ein 
Bl&tter- Durchgang  zu  liegen,  der  sieb  aueb  in  der 
^^  Feder-artigeii  Streifung  der  Linga-Plftcbe  ansspriebt; 

die  Feuerblende  ist  auf  Arsenik   oder  Kalkspath  anfj^lagert  nnd  wird 

meist  von  Rothgfiltigerz  begleitet. 


ROSMBR. 


Neue    Literatur. 


A.  B&cher. 
1847. 

GiuvBg :  issüi  HUT  la  iopograpkU  sioffnoatifue  im  DdpmiemmU  de  VOUe, 

804  pp.  6^  ßemwaU. 
W.  Man^s  :  SiaiUHfue  minerahgifue,  ge'oiogique  ei  mdtaUvrffifi$e  du  Depi, 

de  S^thte-ei'Loirej  S49,  p.  8<>,  Maeon. 

1848. 

G.  SuGKOw :  die  Verwitteniog  Im  Mineral-fteicbe  mit  Rücksicht  anf  Agrt- 
caltiir  und  Technologie  (272  S.).    Leipmig.  8^. 

B.     Zeitschriften. 

1)    J.  PoGGBNDoRFF:  All  Dal  CD  der  Physik  und  Chemie,  L6tf«jf  8®. 

[Jb.  1848,  58]. 

1847,  Nro.  9-12;  LÄXU  (c,  XII),  i— if,  S.  1-582,  Tf.  1-6. 
C.  Rambiblsbbro:   vergleicheiide   Übersicht  der  natSrlichen  Silikate  nach 

den  Sanerstoff-Yerb&ltnissen  ihrer  Bastandtheile :  95—112. 
H.  Rosb:  über  die  Zusammensetzung  des  schwarzen  Yttrotantales  von  Yiierhff : 

155—169. 
G. Bdnbrt:  Metcoreisen-Fall  bei  Braunau  in  Böhmen  am  14.  Juli:  170—174. 
R.  GöPFBRT :  Kohlen-Bildung  anf  nassem  Wege :  174. 
Pi.GcinR:   über  die  Abstossnng  der  optischen  Axen  der  Krystalle  dorch 

die  Pole  der  Magnete:  315—343. 
H.  Rosb:  spezif.  Gewicht  des  Samarskits  oder  Uranotantals :  469—475. 
DoFLos  und  FfscRBii :  Analyse  des  Brmmtmer  Meteoreisens :  475—481. 
Tb.  Schbbiibr:   Untersuchung  einiger  Mineralien,    welche  Tantalsfture- 

ähnliche  Metall-SAuren  enthalten:  501-571. 
C.   Rahmbksbbro:    chemische  Untersuchungen  der   Quellen  -  Absätze  des 

Alexie-Bedee  am  Harae:  571—575. 
N.   W.   Fischbr:    Fortsetzung  der   Untersuchung    des  Meteoreises    von 

Brmmau:  575-^580. 
W.  HAiDnfGBB :  über  das  Meteöreisen  von  Brmnuin :    580—582, 


314 

2)    EfiDMAim  und  Marchamd:    Joarnal    fdr    praktische    Cheuir, 
Leijmig  8®  [Jb.  IS-iS,  57]. 
1847,  Nr.  $-161  JL/,  i-vni,  S.  1-472  und  Tabelle. 

C.  M.  Netidtvich:    Ungamt  SteinkohleD  in   chemisch  -  technischer   Bezie 
hung:  8—3 1. 

W.  Knof:  über  Krystnll-Bildoug :  S.  81—84. 

Fr.  ▼.  KoBBLL :  I^drargillit  von  ViKa  rteea  in  BrMiiim ;  Disterrit : 
152—166. 

H.  Rosb:  die  Säure  im  Columbit  von  Nord- Amerika:  219. 

H.  Rose  :  dieUmensäure  im  Ytteroilmenit  =  Uranotantal  ist  durch  Wolfram- 
Säure  verunreinigte  Niobsäure;  das  Mineral  wird  daher  Samarskit 
zu  nennen  vorgeschlagen:  220. 

Lbmonnibr:  Eisen- Arseniat  in  Blineral-Wassern  der  Pyretaaen  >>  351. 


3)    Fr.  v.  Gruithuisen :  naturwissenschaftlich -astronomisches 
Jahrbuch   für   physische  und    astronomische  Himmels- 
forscher und  Geologen,  Mwnchen  8^  [Jb.  1846,  67]. 
184!r,  X  für  1849,  193  SS.,  1  TH. 

Geologisches:  S.   115—134.    (Aussäge  aus  anderen  Werkeo  mit  Bemer- 
kungen ^tii  Vfs.) 

Geologische  Nachträge  und  dgl  :  160—166. 


4)    Bericht   über  die  zur  B  ekanntmachung  geeigneten  Ver- 
handlungen  4  k.  Preussischen    Akademie  der  Wissen- 
schaften in  Berlin.    Berlin  8®  [Jb.  1847], 
1847,  Ang.-Dec,  Heft  8—12,  S.  265—500. 

H.  Rosb:  über  das  i^ez.  Gewicht  des  Samarskits  (Uranotantais) :  279—282« 

Ehrbnbero:  über  den  rothen  Schnee -Fall  mit  F5hn  im  PiuUT'Tkmle  in 
Tffrol:  285-304,  mit  1  Tabelle. 

Ehretvbbrg:  über  die  Zimmet-  und  Ziegel  -  farbenen  zuweilen  mit  Feuer- 
kugeln und  Steinfallen  b^leitet  gewesenen  Staub  -  Meteore ,  neue 
Untersuchnngen  und  Nadiweis  gleicher  organischer  Mischung  dieser 
Staubartea  seit  44  Jahren,  nebst  einigen  Folgerungen  :  319—366. 

Weiss:  das  bei  Braunau  in  Böhmen  am  14.  Juül847  gefallene  Metcor- 
eiaen  :  391. 

Eurbkbsrg:  Chinesische  Blumen-KuUur-Erde  mit  124  „kleinen  Chinesischen 
Lebens-Formen*':  476—485. 


5)    Berichte  über   die  General-Versammlungen  des  Vereins 
zu    geognostisch-montanistischer    Durchforschung    de^ 
Landes  Tyrol  und  Voralberg.    Inebruck  8^. 
1844,  VL  Versamml.  xx  und  64  SS.,  1  Karte. 


315^     . 

Uuuai :   über  die  Minenl-  Qoellen  als  geog^osllsche  mifsmKtel  cur  Eni* 

deckung^  der  Bodeii*Beschaffenhei(,  xii— xiri. 
Pefrographiflche  Darstelluog  der  im  Jahr  1S49  veranlasaten  geognosfiscli* 

montanistischen  Darehforschangen :  1 — 36,  mit  Karte. 

1840^  VIL  Versamml.,  46  und  96  SS.  mit  1  Tfl.  ^ 

Rdssbgobr:  Über  den  Asphalt,  sein  Voriconmaen  in  TyrOl^  seine  techniscbe 

Bedeutung  und  seine  Gewinnung:  23—46. 
Petrographische  DarstelJung  der  im  Jahr  1844  veranlassten  geognostisch- 

montanistischen  Durchforschung:  1—69. 

1846,  Vlll.  Yersamml.,  63  SS.,  1  Profil-Tafel. 
K.  Trcckbk:  Bericht  über  die  im  Sommer  1846   vergenommene  geogao« 

sÜMh^montaiiistisobeii  Reise  in  SU-T^frol:  S.  1-35,  mit  1  Tfl. 


6)     Karsten  undv.  Dbchbn:  Archiv  für  Mineralogie,    Geognosie, 

Bergbau  und  Hüttenkunde,  Berlin  8^  [Jb.  1847^  832] 

1847,  ÄXilj  I,  S.  1-372. 
Bbyrich  :  Beitrag  KUr  KenntniM  des  tertiären  Bodens  der  Mark  Brmdm" 

hvrffi  3—102. 
F.  Yf*  £.  Schmidt  :  die  Basalt-Gänge  im  RkeMMtk-WMfkSOifd^mSiMtitt* 

Gebirge  oder  nordwärts  der  Basalt-Regioa  des  WeiUtwmUei  und  in 

der  Umgebung  de«  BUhtn-QMrff^^  :   103—206. 
SmoMBEGK:  über  das  bei  Sekötiingen  erbohrte  Steinsals  und  dessea  Vor- 

J^ommea :  316—260. 
V.  Buch:  über  Ceratiten,  besonders  der  Kreide:  261—262. 
Nöggbrath:  die  Kunst  Onyxe  9   Caroeole,    Cbalcedone  u.  a.  verwandte 

SteinaHen  sa  färben:  262—279. 
V.  Dbchbn  :  Znsätze  zu  ÄXf,  161,  Hypsometrisohe  VerbältriiMe  dea  Reg.« 

Besiri»  Kokienm  betreffend:  270—287. 
Literatw-Anseigen:  287—321. 


7)    L*In4tiiui^   U  SeeU  SeieneeM  malAe'maftf «e#,  fhyiquBM 
et  naiureUes,  ParU,  4^  [Jb.  184ry  838]. 

JTK.  aimee»  i847,  Sept.  8  -  Dea,  17,  Nro.  TU-^TBO,  p.  280— 4M 
Chabibbrs  :  alte  Einbrüche  des  Meeres:  294. 
Nene  Mineralien  ^  296. 
Ad.  Bromgnurt  :  Brnehstilck  aber  die  Veränderungen  des  Pianzen-Reichs 

in  verschiedenen  geologischen  Epochen  ^  289 — 291. 
Collomb:  über  die  Formen  der  Moränen  in  den  Yogesen  >>  801. 
H.  Rosb:  über  Columbit  >•  303. 
Ibbbtson    und  Morris:   Geologie  von   Pefer6oro»^  und  Biamfori,    und 

Schiefer-Gebirge  von  CoU^eil&n  >-  303—304. 
Marquis  Hastikcs  :  eocune  Süsswasser- Gebirge  von  HoriU-dif,  HanUi  304. 
Bll»l,x:  Piluvial-Gebirge  in  den  Vagssem:  307—308. 


.      3t0 

HsiffSLOir:  Detritus. des  Landm^eUif^  im  Cr^  sbg»lagertt  311. 

Acland:  Beweg^ungen  der  Gletscher  am  Orf els#*Berg^ :  312. 

FoRBBs:  BemerkuD^n  dasa:  312. 

Pbtjt:  über  die  Bolideo  vom  19.  Auf^t  1847:  SIS. 

Popdff:  Temperatur  voo  Nifne-TmgiUk  im  Winter  1847:  3 IS, 

J.  Muller  :  über  den  Hydrarebus :  336. 

H.  Rose  :  Zusammensetzung  von  Uranotsntalit  und  Columbit  ^  336. 

A.  V.  NoRDMARN :  Rdcbe  Säugthierknochen-Lag^rstätte  zu  Odessa:    339. 

A.  Delessb  :  Erscheinungen  beim  Schmelzen  der  Gesteine :  339. 

Bdcbner:    Arsenik-,  Kupfer-   und  Zinn -Gehalt  in  den  Mineral -Wassern 

Bayerns :  342. 
Bischof  :  hat  das  Pflanzen-  vor  dem  Thier-Leben  begonnen  ?  343. 
V.  Kobell:   Hydrargilit  von  Ftlls  Rieca  in  BrasUim'y  aber  den  Disterrit: 

343-344. 
JoLV  und  LErMBRiB :  Organisation  der  Nummniiten :  347. 
V.  Humboldt:  Brom-haltiger  Aerolith  zu  Braunau  in  Böhmen:  354. 
RivikRE:  Symmetrie-Gesetz  der  Krystalle:  354. 
Dblbssb:   Foyesen- Gesteine:  354. 

Ebjblmbn:    neue  Methode ,   auf  trockenem  Wege   die  krystallinischeo  Ver- 
bindungen aus  den  Gebirgs- Arten  zu  erhalten:  361. 
A.  Damovr:  neoes  Eisenperoxyd-,  Mangan-  und  - Sodaprotoxjrd-Phosphai 

im  Pegmatit  von  ChaniehinU  bei  lAmoges :  361. 
A.  Bavdrimont  :  Untersnchungen  dber  Stroktar  und  Teratologie  krystaUi- 

sirbarer  StolFe :  361—362. 
o^Omalius   d'Halloy  :    tiber   die   Hjrpothese   einer   Zentral  -  WIrme    der 

Erde:  366. 
V.  Mbter  :  Arctomys  im  Diluviale  von  Wiesbaden  :  368. 
BfBLLorrt:   bestehen   Beziehungen   zwischen   dem    Magnetismus    der  Erde 

nnd  dem  Niveau-Wechsel  des  Landes  ?  368. 
Dbsgloikbaitx :  Christianit,  eine  neue  Mineral-Art:  369. 
Tallavigiib:  Nummuliten-Gebirge  im  Aude-  und  PyrsMüsii-Depl. :  371. 
Geologische   Verhandlungen  bei  der  Gelehrten  -  Versammlung  zu  Venedig 

im  Sept  1847:  373—374. 
Ehububbro:  über  den  Aschen-  und  Organismen  -  Regen   auf  Barbados  am 

1.  Mai  i81»  :  374. 
SaBPARD:  über  allein  N,- Amerika  gesammelten  Meteormassen:  379—384. 
Geologische  und  palilontologische  Revue:  390—396. 
EBBLMEif :  über  künstlichen  Hyalith  und  Hydrophan:  398. 
J.  Möller:  über  die  Wirbelsfiule  des  Zeuglodon  ^  400. 
Bischof:  über  den  einstigen  Kohlen-Gehalt  der  Atmosphäre  und  einen  bis 

Jetzt  übersehenen  grossen  Oxydations-Prozess  in  der  Erde  ^  401. 
Dubamel:  Fortpflanzung  der  Wärme  in  Krystallen :  405—406. 
Buinbt:  fossile  Kalamiten  in  der  Kohle  von  Wigan:  427« 
Scortbgagra  :  fossile  Knochen  bei  Verona :  428. 

XVl^  annee,  1848,  Jan.  5-26,  Nr.  rSt-^rSd,  p.  1-36. 
Dblafossb:  Beziehung  der  Atomen  •  Zusammensetzung  und  der  Krystall* 

Form:  9—10. 


317 

Pastsor;  Krystallisation  des  Schwefel«:  9. 

K»d:   Steinkohle  anf  PrammM^ekem  Boden  bei  FarkMCh  an   der  £hrffr- 

MM#eAr^  Grenze :  9—10. 
EBBUiBif :  Zersetsong^  der  Geeteine:  S2. 
HoMMAiRB  DB  HsLL  i  g^eologisch-phyaikaliache  Beobaditungen  am  sehwarzen 

Heere:  39—39. 


8)    Jambson'0     Edinburgh  neto  Pkito9ophieül  Journtt^y    Bdi$h 
kurg  8^    LJahrb.  1848,  839]. 

1848,  Jan.;  Nrb.  «7;  XL/F^  i,  p.  l-SOS^pi.  1-9. 

G.  F.  Mackbnzib  :   Versnch  die  Erscheinungen   in  den  Thälern  von  Loeh^ 

aber  mit  denen  des  Diluvium,  oder  dem  Drift  an  der  Oberfläche  der 

Gegend  zusammenzustellen:   1—13. 
J.  Davy  :  Eigenschwere  des  Seewassers  der  Küsten  von  BrttUeh-Quyanai 

43-46. 
U.  DB  Serrbs  und  L.  Figuier:    Beobachtungen  über  Versteinerung   der 

Schnecken  im  Mittelmeere :  60—66. 
R.  I.  MuRcmsoN:    über  die  Silur-Gesteine  BÖhmeM  und  Devon- Gesteine 

MShrens  «Jahrb.  1848) :  66—79. 
A.  Broronurt  :    Veränderungen  im  Pflanzenreich   während   der  verschie- 
denen geologischen  Epochen :  97—101. 
Favre:   Beobachtungen   über  die   relative  Lagerung  der  Formationen    der 

westlichen  Sekwdlm  und  SMVoyer  Alpen:  101—198. 
R«  Strachby  :  Beschreibung  der  Gletscher  der  Pindur-  und  ITttfAtnee-Fliisse 

im  Kumaan  Himalaymi  108—123. 
Versammlung  der  N,-AmerüuaUMthen  Geologen  und  Naturforscher  am  27. 

SepL  1847  zu  Boäion:  131—152. 
Über  den  Zeuglodon,  Kogh's  Hydrarchos :  152—155. 
Dovb:  mittle  Richtung  der  Winde  in  N,- Amerika  in  der  jährlichen  Periode : 

205—207. 
Nene  Diluvial-Formation  der  Vogesen :  207—208. 


9)    The  London    geoiogieal  Journal  and  Reeord  of  Disco-' 
9erie9  in  BritiMh  and  loreign  Palaeontolo'gy ,   London  ff^. 
[Jb.  1847,  580]. 
1847,  Mai,  Nro.  Z  \  1,  m,  97-132,  pl.  17-23. 

W.  CorfRiNGTorr :  die  fossilen  Belemnoteuthen   des  Oxford  «days:  97—99, 

Tf.  15,  16. 
W.  A.  Iawis:  neue  Hypanthocrinites-Art  aus  Wenlock  -  sfaale  zu  WaUalli 

99—100,  Tf.  21. 
Fb.  Edwards  :  Monographie  der  eoeäaen  Tellina-Arten  von  Braekteihgah 

Bag  und  Barion',  Fortsetz.  :  100—109,  Tf.  22,  23. 
Th.  Davidson:  über  einige  Bracfaiopoden:  109—117,  Tf.  18. 


818 

S.  V.  Wood  :  Fossile  und  Plmnomene  von  BordweU-eligf  Forts.:  U7<-13S. 
Herausgebers-Artikel:  122—120. 
Bibliographische  Notitzen :  129—130. 
Miszellen:  130—132. 
Literarucbe  Nachricht:  130. 


10)  TheLoudotiy  Edinkurgh  o.  DuHin  Philoäophieal  Mayamime 
a  Journal  of  Seienee,  e^  London  8^ 

164f,  Aug.-Dec.  Suppl.  XXXI,  u-ui,  Nro.   »Oß-^ltil^  p.  81— SSS, 
pl.  1-3  [Jb.  18471. 

A.  Connbll:  Niederschlag  durch  Essig -saures  Blei  im  Quell-  und  FluM- 
Wasser:  124—126. 

E.  W.  BinN£v:  fossile  Kalamiten  in  aufrechter  Stellung  in  den  Schiehteo 
des  Kohlen-Gebirges  bei  Wigan^  Laneashire:  250—266. 

Ebelmetv:  kunstliche  Mineralien    und  besonders  Edelsteine:  311—313. 

—  —  Analyse  des  Kupfer-Nickels  aus  Ober-WaUiä:  314. 

DoBiBYRo:  Blei-  und  Kupfer*  Vanadiat  aus  Chili  ^319. 

Büchner:  Arsenik,  Kupfer  und  Zinn  in  Bairisehen  Mineral-Wa6sem^30S. 

R.  A.  CouPBR  :  chemische  Zerlegung  von  Töpferei  Stoffen :  435—444. 

D.  Brbwstbr  :  Krystalle  mit  verschiedenen  Primitiv-Formen  und  physika- 
lischen Eigenschaften  und  über  Flüssigkeiten  in  Höhlen  von  Mineralien : 
497—510,  Tf.  3. 

A.  CkiNNBLL :  Kupfer-Sulphato-Chlorid  ein  neues  Mineral :  537. 

3,  Brown  :  natürliches  Nickel-Karbonat  auf  Amerikanüfchem  Chrom-Eisen  : 
541. 

£•  J.  Chapman  :  Untersuchung  und  Analyse  des  Nadelersea;  541  —  542. 


11)  The  Quarterly  Journal  of  the  Geological  Socieig,  illU' 
9traied  ete,,  London  8^  [Jb.  1848^  205]. 

1848y  Nro.  /3;   /F,   i;  S.  1-102  et  p.  1—26,    pll.  1-7  und  viele 
Zwischendrucke. 

I.    Verhandlungen  der  Sozietät« 

a.    Laufende  vom  26.  Mai  bis  16.  Juni:  S.  1—60. 

LoGAN :  Entdeckung  von  Kohle  auf  einer  Insel  bei  der  MaUtyiiehen  Halb- 
insel: 1—2. 

Bowbrbank:  mikroskopische  Untersuchung  der  Struktur  der  Pterodactylas- 
u.  a.  Thier-Knochen:  2—10,  Tf.  l,  2. 

BouB :  Geologie  einiger  Alpen-  und  Mittelmeer-Regionen  in  SOrBuropai  10. 

Lrax:  relatives  Alter  und  Lagerung  des  sog.  Nummuliten  •  Kaiks  von 
Alakamai  10—17. 

HoRNER  :  Saurier  in  Saarkrüeker  St^nkohle  >>  17. 


319 

OwBif:   Vorkonunen  fossiler  Reste  vod  Palaeotberiam  und  swd  neue 

Geschlechter  Paloplotheriam  und  Dichodon  im  £oc&n>Saiid  sa 

Hardle  in  Skropihire:  17—42,  Tf  3,  4. 
OwBif:   Yorkommen  fossiler  Reste  vod  Megaceros  Hibernicns  nnd 

Castor  Eoropaens  in  der  pleistocftnen  Ziegel-Erde  su  Jlford  und 

QrmjfS-Tkurrock  in  E9sexi  42—46. 
Brown:  Lepidodendron  mit  Stigmaria-Wnrzeln  so  Cmp  Brettm:  46—50. 
Bbi.lot:  Entdeckung  von  Kohle  auf  der  Insel  LokMii  aaf  Bomsoi  60. 
Dawson:  Neu-rother  Sandstein  in  NmhSOkottkmd ;  60—60,  Tf.  5. 
Clarkb:  Kohlen-Pflanxcn  in  Neu-Süd- Wales ;  60—63. 
—     —    Vorkommen  von  Trilobiten  in  Neu-SAd- Wales :  63—66. 
SvAtiVB :  über  Trematis  :  66—70. 

b.    Räckstittdige»  vom  6  Jnni  i849z  70—98. 

W.  Hopkins  :  Hebung  und  Entblösnng  des  See-Bezirks  in  Cttmierhnd  und 
Weeimareland :  70—98,  Tf.  6. 

e.    Geschenke:  99—101. 

II.  fibersetsongen  mid  Notitxan  j  8.  1—26. 

f^AüMAtm:  Eruptiver  Ursprung  von  Gneiss  nnd  Granit- Gnciss  [^  Jahrb.] 

1-9. 
Brandt:   Lagerung  von  Mammonth    und  Rhinoceros   in  SHitHen;   9—12. 
Karsten  :  Steinsalz- Lager  und  Borazit  von  Slaeefurth:  12—14. 
pR.  V.  Hauer  :  Cephalopoden  des  Salzkammergnts  etc. :  14—19. 
Ehrsnbbro  :  Organisches  im  Meteorstaub  von  Barbados  181 M :    19-23. 
6.  Bischof:  Bildung  Pbosphorsaurer  Mineralien  [«^  Jahrb.]:  24—26. 
Gold-Ertrag  im  Ural  und  Siküien  w&hrend  1846:  25. 
Bncber-Titel :  25-26. 


Auszüge. 


A.  Mineralogie^  Krystallographie,  Mineralchemie. 

Fischbr:  fortgesetzte  Untersucfiang  übet  das  Br^ummuer 
Meteoreisen  {SMes.  Gesellsch.  f.  vaterl.  Kult.  20.  Okt.  184T),  F. 
snchte  an  einem  ganzen  Stack  von  20  Grammen  Gew.  zunächst  ausza- 
mittein,  ans  welchen  verschiedenen  Körpern  dieses  Meteoreisen  ensammen* 
gesetzt  sey ,  da'  es  bei  der  mit  Herrn  Dr.  Dqflos  gemeinschaftlich  vor- 
genommenen Untersuchung ,  zu  der  ihnen  nur  die  feineren  Feilspäne  zu 
Gebot  standen ,  fäglich  als  ein  homogener  Körper  betrachtet  werden 
konnte ,  und  fand  ,  dass  es  drei  verschiedene  enthalte.  Der  bei 
Weitem  vorwaltende  Ist  eben,  wie  früher  dargestellt  worden  ist,  eine  an« 
Eisen,  Nickel,  Kobalt  mit  geringen  Mengen  von  Kohlenstoff,  Chlor, 
Schwefel,  Calcium  u.  s.  w,  zusammengesetzte  Substanz.  Ein  zweiter  ist 
der  in  dem  Bericht  vom  14.  d.  (BresL  Z.  Nr.  240)  bereits  erwähnte 
Körper,  welcher  in  der  Hauptmasse  an  vielen  Stellen  eingewachsen  vor- 
kommt und  vorwaltend  Schwefeleisen  enthält.  Und  ein  dritter,  der  überall 
in  der  Masse  verbreitet  ist,  stellt  sich  bei  Einwirkung  der  Salzsäure  auf 
das  Meteoreisen  in  der  Form  weisser  glänzender  Metall-Blättchen  dar,  wie 
solche  auch  in  andern  Meteoreisen  und  namentlich  von  Bbrzblius  in  deo 
von  BohumiUi»  gefunden  worden  sind.  Bei  der  sehr  geringen  Menge 
beider  Körper,  die  er  enthielt,  ^  von  den  eingewachsenen  0,073  und  von 
den  Blättchen  0,045  Gr.  —  musste  er  sich  grösstentheils  auf  eine  qualita- 
tive Untersuchung  beschränken ;  doch  hat  er  bei  beiden  das  Eisen  als  vor- 
waltenden Bestand theil  auch  quantitativ  zu  bestimmen  gesucht. 

Der  eingewachsene  Körper  besteht  aus  Eisen ,  0,789  Schwefel  mit 
der  entsprechenden  Menge  Eisen  zu  Schwefeleisen  verbunden ,  Nickel, 
Kohlenstoff  und  Chrom.  Die  ßestandtbeile  der  Metall  -  Blättcheo  sind 
dieselben  Bestandtheile ,  die  Bbrzbuvs  von  diesem  Körper  aus  dem 
BohrnmiHtuer  Meteoreisen  dargestellt,  und  zwar  in  dem  Yerhältniss:  Eisen 
65,977,  Phosphor  14,023,  Nickel  15,008,  Kohlenstoff  1,422,  Kiesel  2,007. 


»21 

0le8e  beideo  Kdiper  bildeii,  weno  von  den  äbrigen  Steffen  abgeteben 
wird  y  einen  meik würdigen  Gegensatz  j  iodem  der  erste  vorwaltend 
Schwefel  eisen  ist,  enthält  der  zweite  grSsstentheilaPhospbo reisen« 
Dass  der  erste  nar  an  einzelnen  Stellen  nnd  in  verhftltnissmftsig  grösserer 
Masse,  der  zweite  hingegen  überall  verbreitet ,  aber  in  sehr  zarten  BUtI* 
eben  vorkommt,  dürfte  vielleicht  seine  Erklarnng  in  dem  versebiedenen 
SehoBek  -  und  Erstarrungs  -  Pnnkte  derselben  finden.  Das  Phosphoreisen 
scheidet  sich  schon  bei  einem  Grade  des  Erkaltens  des  Meteorolitben  aus, 
bei  welchem  das  Schwefeleisen  noch  flfissig  ist  und  daher  in  grösserer 
Menge  zusammentreten  kann. 


Bahr  uod  Berlin  :  Analyse  des  Orthits  (Rammblsbbrg^s  Ilf. 
Supplement,  S.  92  und  03).  Bahr  zerlegte  den  gelben  Orthit  vom  Brik^^ 
herg  in  Stockholm ^  Eigenschwere  =  2,78  (I),  Berlin  jenen  vom  Thier' 
garten  bei  Stockholm  y  Eigenschw.  =  3,41  (11),  und  eine  meist  schwarze 
Varietät  vom  Kullberge  bei  Stockholm,  Eigenschw.  =  2,88  (III). 

(I) 

Kieselsäure 32^93      .     • 

Thonerde 16,54      .     . 

Eisenoxydul 4,21      .    • 

Ceroxyd  (Lanthan,  Didym)    20,01      •     . 

Kalkerde 6,76      .    . 

Talkerde 2,15  i 

Manganoxydul    ....       0,39 ) 

Yttererde 0,59      .     . 

Glüh- Verlust  (Wasser  und  ^ 

etwas  Kohlensäure)    .>    ^ 

100,13  99,71  100,55 

Nach  SvANBBRG,  In  dessen  Laboratorium  die  Zerlegungen  vorgenommen 
wurden,  entwickelte  der  Orthit  vom  Kullkerge  auch  etwas  Schwefel-Wasser^ 
stoif;  er  enthält  ausserdem  ein  wenig  Kupfer,  Blei  und  Uran,  aber  keine 
Beryllerde.  Bbrlin  bemerkt ,  er  sey  sehr  gemengter  Natur  nnd  habe  bei 
wiederholten  Analysen  abweichende  Resultate  gegeben. 


OD 

(lU) 

33,05 

•      •       • 

.      27,59 

15,29 

•      •      • 

.      16,14 

16,64 

•      .      . 

.      16,01 

20,55 

•       •      • 

.      11,75 

10,18 

•      .      . 

.        2,28 

1,58 

.      .      . 

UM 
•    }  1,65 

1,18 

•      •      • 

.        2,12 

1  ^1 

Wasser 

.      11,46 

1,24 

Kohleni 

läure    6,71 

Maudutt:  fiber  eine  eigenthfimliche  Quarz-Varietät  nnd 
Aber  eine  im  Ftenne-Departement  aufgefundene  Mineral- 
Substanz  (Bullet.  gM.  iVy  168  etc.).  Es  handelt  srch  um  einen  zelligen 
Qoarz ,  dessen  Höhlungen  mit  zierlichen  kleinen  Quarz  •  Krystallen  ausge- 
kleidet sind.  Der  Fundort  ist  am  PaM-de-la-Vierge  in  der  zum  Departe- 
ment de9  DeuX'Sevreä  gehörenden  Gemeinde  de  la  Chapelle  Saint- Laurent. 
Bfier  herrschen  krystallinische  Gebilde,  deren  Erscheinen  an  der  Ober- 
Hache  ohne  Zweifel  denselben  geologischen  Phänomenen  zuzuschreiben  ist, 
welche  Felsmassen  derselben  Natur  in  den  Departements  der  Venire 
Jahrgang  1848.  21 


922 


a.  ■.  w,  enpoHretcn  Hessen.  Es  nossten  bei  Ereigiitseen  sokber  Art  be- 
tricbtlichr  St5niiig;ea  und  Änderangen  in  nngebeaden  Boden  stattgcAn- 
den  haben.  Der  Yerf.  vcrnrathet,  dass  bei  dieser  Kstastrnplie  Kieselerde- 
baltig«  Quellen  von  boher  Temperatur  ans  dem  £rd  •  Innern  anfwflrtn  ge- 
drungen seyen,  durch  die  Jene  kleinen  Uuars  -  Krystalle  erseogt  wordeft 
wAren.  —  Das  aufgefundene  angeblich  neue  Mineral  hat  BIaudutt  M  oat- 
morillonniste  genannt  nach  dem  Orte  seines  Vorkoaunens,  Mmtimt&niUmy 
woselbst  es  in  den  oberen  Lias-Mergeln  getroffen  wird.  Nach  einer  Aam- 
lyae,  deren  genaue  Angabe  fehlt,  soll  die  Subslans  aas  Kieselerde,  ThoB- 
erde ,  Kalk-  und  Talk-Erde  bestehen  und  ihre  rothe  Färbung  von  Kobidt 
berrubren.  [Wir  übergehen  die  weiter  angefahrten  Merkmale  bis  ge- 
nügendere Aufschlüsse  folgen.] 


FoRCHHAMM BR :  Untersuchung  des  Seew assers  {ÖfterMgi  Fei. 
Aosd.  FSrh.  il ,  202  etc. ,  und  daraus  in  Bbrzbuus  Jahres  •  Bericht  1847 ^ 
S.  3dl  ff.).  F.  befolgte  eine  sehr  sinnreiche  Methode,  um  leiciit  und  schnell 
den  Salz-Gehalt  mit  grosser  Sicherheit  zu  ermitteln.  Ein  abgemesaeuea 
Volumen  Seewasser  wird  mit  Salpetersäure  sauer  gemacht  und  sodann  ge- 
nau bis  zur  Vollendung  des  Ausfallens  mit  einer  Lösung  von  salpeter- 
saurem  Siberoxyd  vermischt,  in  welcher  der  Silber-Gehalt  für  ein  bestimn»- 
tes  Volumen  genau  bekannt  ist.  Die  verbrauchte  Quantität  vom  Fällungs- 
Mittel  wird  nun  auf  gewöhnliche  Art  bestimmt  und  weiset  nun  die  ge- 
ringsten Verschiedenheiten  in  Salz  -  Gehalt  des  Seewassers  nach.  —  Als 
Salz-reichstes  Seewasscr  ergab  sich  das  aus  dem  Mittelländischen  Meere 
in  der  Nähe  von  MaUa,  Es  enthält  37,177  Tausend  -  Theile  fester 
Stoffe,  und  danmter  befinden  sich  20,046  Chlor.  Der  nördliche  Tbeil 
vom  AUuntisehen  Meer  hat  einen  sehr  unveränderlichen  Salz -Gehalt 
Das  in  den  Jahren  1844  und  184ö  unter  dem  60®,  61®  und  62® 
ndrdlicher  Breite  zwischen  5®  und  23®  westlicher  Länge  von  Cfremwiek 
gesammelte  Wasser  enthielt  nach  einer  Mittelzahl,  1^,45  Tauseadtheile 
Chlor  (Minimum  =  19,41^  »nd  Maximum  =  19,515)  in  einem  Salz- Ge- 
balt von  35,691  Tsussendtbeilen.  Nach  allen  Küsten  hin,  selbst  wenn  sie 
kleinen  Inseln  angehören,  nimmt  der  Salz-Gehalt  merkbar  ab.  Bei  Tiborr- 
äctm  auf  den  Faröem  war  der  Chlor- Gehalt  nur  =  18,885.  Im  Wasser 
der  Nordsee  stieg  der  Chlor-Gehalt  nicht  auf  19  Tausend  theile.  Zwischen 
Berten  und  den  Oribiey-Inseln  war  er  =  18,997  und  sudwestlich  von 
Egereund  nur  18,278.  Im  KaUe^at  -  Wasser  ist  er  noch  niedriger.  Im 
August  1844  war  er  1 1,077,  und  zur  Winterzeit  an  der  Spitze  von  SdMum 
=  0,212.  Der  Chlor -Gehalt  im  Meerwasser  ist  Jedoch  am  wenigsten 
vsriirend.  Der  Gehalt  an  Schwefelsäure  ,  welcher  sich  auf  dieselbe  ein- 
fsche  Weise,  wie  das  Chlor  ermitteln  lässt,  wenn  man  eine. Losung  von 
Chlor-Barium  von  bekanntem  Gehalt  anwendet ,  zeigt  sich  wechselnder. 
Bei  Prüfungen  des  Wassers  aus  dem  AiianiMiem  Meere  —  worin  der 
Chlor  -  Gehalt  nur   um  Hunderttansendtheile    variirte   —   schwankte  der 


3113 

Scbwefelilare-Gehall  xwiichen  2,S89  und  i,136  TaosHidtheilen.  D«r  Oeball 
an  Kalkerde  wechselte  von  0,596  bU  bu  0^698  und  der  an  Talkerde 
swidclien  S,ii6  und  2,200.  Im  Wasser  des  Mittellftndisehen  Meeies  war 
der  Kalk-Qebalt  etwas  grösser,  •  als  in  dem  des  AiUmHsokem ,  voa  0,640 
bis  0,676;  daicegen  war  der  Gehalt  an  Talkerde  nicht  vermehrt,  x.  B. 
bei  OÜrmihnr  ^  2,133,  aber  weiter  hinein  noch  niedrig^er,  z.  B«  um 
Jfalte  =s  2,74  nnd  um  GMrfu  =s  1,826.  —  Alles  Meerwasser  enthält  nach 
dem  Fiitriren  kohlensauren  und  pbospborsauren  Kalk  Aufgelöst  Aneb 
KieaelsSore,  deren  grösster  Gehalt  aber  nicht  böhex  stieg,  als  bis  sn  0,03 
Tb.  auf  1000  Tb.  von  Wasser.  —  Unerwartet,  aber  konstant  ist  das  Re- 
ftiiitat,  dass  tieferes  Meerwasser  am  Strande,  wenn  der  Grund  Thon-Mergd 
ist  und  sugleich  kieselsaure  Thonerde  und  kohlensaure  Kalkerde  enthält, 
reicher  an  Kalkerde  und  ärmer  an  Talkerde  wird.  Ein  Theil  von  kohlen- 
saurem Kslk  wird  gegen  Talkerde  aus  der  schwefelsauren  Talkerde  des 
Wassers  ausgewechselt,  indem  sich  ein  Doppel  -  Silikat  von  Thonerde  und 
Talkerde  bildet.  Wo  der  Grund  nur  aus  Muscheln  ,  Kreide  und  Quars- 
aand  besteht,  bleibt  der  Talkerde -Gehalt  unverändert.  Dieses  Verhalten 
trägt  dasQ  bei,  um  im  Seewasser  den  kohlensauren  Kalk  wieder  zu  er- 
netzen,  welcher  von  Schaalthieren  daraus  binweggenommen  wird,  und  den 
das  Wasser  nicht  eher  wieder  aufnimmt ,  als  bis  die  Schaale  zerfallen 
«nd  ihr  Pniver  mit  dem  Thon  vermischt  worden  ist. 


Wolp:  Analyse  des  GaMUiner  Tbermal-Wassers,  Haupt- 
Quelle  iÖHmT§iehi9eheh\itter  fiirLit.,  iSd?,  S.  867).  In  10,000  Theilen 
sind  enthalten: 

schwefelsaures  Kali 0,01413 

„              Natron   ......  1,07511 

Chlor-Natrium 0,47646 

kohlensaures  Natron 0,06242 

„            Kalkerde 0,47406 

„            Talkerde 0,03601 

„            Eisenozjrdul 0,06706 

„            Manganozydul    ....  0,02618 

basisch  phosphorsaore  Thonerde    •    «  0,06374 

Kieselsäure 0,31468 

3,40036 

freie  Kohlensäure .  0,06688 

3,66724 

nberdiets  Spur  von  Strontian,  Fluor  und  Baregin. 


R.  RaoDivs:    Vorkommen  von  metallischem  Kupfer  In  zer- 
setztem  Basalt   (WöHLBR  und  Libbio's  Aimal.  LXIIi ,   2i2  f.).    Auf 


324 

dem  Virneherg  oder  d«r  Si.-Joiefks-Cfruke  bei  RkeimhreUhmch  wird  eht 
im  6r«uwackeii  Gebirge  aufseUender  Gan^  abgebaut.  Er  beatebt  in  dtr 
Regel  BUS  zwei,  zuweilen  auch  aus  drei  neben  eiaander  liegenden  Trimineo, 
und  man  kann  annehmen,  daaa  der  Gang  auf  einer  Ldoj^en - Auadebaung 
von  170  —  200  Lachtern  bekannt  and  im  Bau  gewesen  ist.  Es  scheint, 
da  SS  die  Rom  er  im  Vimeberg  schon  Bergbau  getrieben  haben;  denn  in  den 
alten  Halden  finden  sich  RdmUtehe  Münzen  von  AifTomcs  Pios  und  viele 
alte  Arbeiten  im  festesten  Gang  •  Gestein  geben  nnverkennbar  Zeugnisa, 
dass  sie  vor  Erfindung  des  Schiesspulvers  betrieben  worden.  Die  Gang- 
Masse  besteht  ans  Quarz ,  der  theils  in  Homstein  übergeht ,  theil« 
viele  Drusen  -  Räume  umschliesst ,  die  meist  mit  Tropfstein  -  artigena 
Chaicedon  ausgekleidet  sind.  Die  in  oberen  Teufen  der  Gmbe  viel- 
fach vorkommenden  Sauerstoff  -  Verbindungen  des  Kapfers  —  Roth- 
Kupferers,  Malachyt  und  Phosphoro - Chalcit  —  verwandeln  sieb,  Je 
tiefer  man  in  die  Grube  eindringt,  in  Schwefel-Verbindungen  des  Kupfers, 
vorzugsweise  in  Bunt-Kopfererz  und  Kupferglanz.  Gleichzeitig  wird  der 
Gang  an  diesen  Stellen  geschlossener  nod  berührt  und  durchschneidet  na 
mehren  Orten  ein  basaltisches  zersetztes  Gestein,  welches  stets,  und  nnr 
an  den  Bertihrungs  -  Punkten  von  Gediegen  -  Kupfer  durchsetzt  ist  '"•  Da 
bis  jetzt  über  die  chemischen  VerbAltnisse  jenes  basaltischen  Gesteines 
keine  Angaben  vorliegen,  die  einen  Zusammenhang  der  Zersetzung  der 
Kupfererze  mit  der  des  Gesteines  selbst  feststellen,  in  welchem  sich  das 
Kupfer  metallisch  abgelagert,  so  wurde  der  Verf.  veranlasst,  das  ba- 
saltische Gestein  nnd  dessen  Einschlüsse  Olivin  und  Magneteisen  za 
analysiren. 

Der  Busalt  zeigt  einen  sehr  weit  vorgeschrittenen  2>rsetzaags-Zustand. 
Er  ist  grau  ins  Grünliche;  der  Bruch  uneben,  fast  schaalig;  häufig  dnroh- 
ziehen  dünne  Kupfer-Blättchen,  oft  mehre  Zoll  laug  und  breit,  die  Masse 
nach  allen  Richtungen;  es  zerfällt  unter  geringem  Schlage  in  Bohnen- 
bis  Nnss-grosse  Stücke  ,  deren  jedes  sich  aus  dem  Metall-Blättchen  wie 
aus  einer  Hülle  schält.  Man  sieht,  dass  das  Kupfer  in  gelöster  Form 
einer  das  Gestein  zersetzenden  Flüssigkeit  folgte,  und  sich  erst  nach  und 
nach  mettallisch  ausschied.  Die  Eigenschwere  des  zersetzten  Basaltes 
war  =  1,87.  Resultate  zweier  mit  verschiedenen  Stacken  angestellter 
Analysen  : 


Kieselerde      . 

.     .     46,4    . 

.     40,6 

Thonerde   .    . 

.     .     21,7     . 

.     25,9 

Eisenozyd  .    . 

.     .       1,1     . 

.       0,6 

Eisenoxydid     . 

.     .     20,2     . 

.     I3,i 

Bittererde  .    . 

.     .     10,8     . 

.     10,0 

100,2  00,2 


*    Die  Tlialsache   wurde  |9«reils  von  Möooekath  zur  Sprache  gebracht.     S.  Jahrb. 
1846,  S.  4J7. 


32S 

I>rr  g^leichfalis  sehr  zersetzte  Olivin,  dessen   spezifische  Schwere  BMr 
noch  1,98  betrog,  gab  als  Mittel  zweier  Zertegnogen : 

Kieselerde 51,4 

Eiseooxydul S8,8 

Eisenoxyd 1,0^ 

Bittererde 17,4 

98,6. 
Für  die  Zersetzung  des  Basaltes  und  des  Olivins,  so  wie  für  die 
gleiebzeitig  erfolgende  Ausscheidung  des  Kupfers  in  metallischer  Form 
gibt  R.  folgende  Erklfirung.  Die  Schwefel  -  Verbindungen  des  Kupfers 
und  Eisens ,  welche  als  Buntkupferers  das  basaltische  Gestein  durch- 
setzen, verwandeln  sich  in  Berührung  mit  Luft  und  Feuchtigkeit  in  die  in 
Wasser  Idslichen  schwefelsauren  Oxyde  oder  Oxydule  beider  Metalle,  und 
diese  folgen  nun  dem  mit  verwesenden  organischen  Alaterien  beladenen 
Tagewasser,  welches  das  basaltische  (Gestein  langsam  durchsickert.  Auf 
diesem  Wege  muss  die  Reduktion  des  schwefelsauren  Kupferoxyds ,  das 
wahrscheinlich  durch  Eieenoxydul  -  Salz  schon  in  Kupferoxydui  -  Salz  ver- 
%vandelt  war,  vollkommen  vor  sich  gehen  :  der  Sauerstoff  des  Oxyds  tritt 
in  Verbindung  mit  dem  Kohlenstoff  und  Wasserstoff  der  organischen  Ma- 
terie, und  die  freiwerdende  Schwefelsaure  entzieht  nun  dem  Basalt  die  in 
ihm  enthaltenen  Basen  nach  Maasstab  ihrer  Verwandtschaft  und  der 
Ldsiichkeit  ihrer  schwefelsauren  Salze.  Das  reduzirte  Kupfer  lagert 
sich  zwischen  den  Spalten  des  zersetzten  Gesteines,  analog  wie  bei  einem 
galvaoo  -  plastischen  Prozess,  in  dünnen  zusammenhängenden  metallisch 
glänzenden  Blättchen.  In  Folge  dieser  zersetzenden  Einwirkung  der 
Schwefelsäure  sind  dem  Basalt  nach  uud  »nach  die  Alkalien ,  so  wie  aller 
Kalk  entzogen  worden,  und  der  Olivin  mnsste  die  Bittererde  in  grösserem 
Verhältnisse  abgeben,  als  das  Eisenoxydul ;  das  Magnet  eisen  blieb  unzersetzt. 


A.  v.  Hobsrt:  Analyse  eines  Minerals  von  OrmtU»m  {Ösierr, 
Blätter  für  Lit.  1847^  Nro.  279,  S.  1108).  Die  Substanz  ist  mit  Hinter- 
lassung von  Gold  in  Salpetersäure  loslich.    Analyse: 

Schwefel 16,90 

Arsen 37,20 

Wismuth  .......     18,40 

Eisen 4,85 

Kobalt 2S,«0 

Gold Spur, 

102,66 
Nach  Abschlag  des  Wismuths  und  Berechnung  auf   100  ergibt  sieht 

Schwefel 10,750 

Arsen 44,128 

Eisen :     .       5,753 

Kobalt 30,367 

99,998 


SM 

y 

weloh»  Zaaa»naiMU«Dg  mit  Jener  de«  Kobalt  *GlaD«es  übereinflflüumt. 
Da«  Wismuth  iat  ala  g;^edieg^nea  nod  zwar  nnr  ala  beigemengt  z«  be- 
trachten, da  nach  der  Analyae  kein  Schuefel  eröbrigt,  um  Schwefel- Wi«- 
math  zu  bilden,  und  da  daa  Wiamuth  bei  aehr  geringer  Temperatur  aaa- 
•aigert,  bei  welchec  die  Oberflache  des  Kobalt-Glansea  ganz  unverändert 
bleibt.  Schleift  man  das  Mineral  an,  so  lassen  sich  die  Kömer  des  ge- 
diegenen Wismuths  an  der  röthlichen  Farbe  erkennen.  Es  gebort  sonach 
dieser  Kobaltglanz  zum  bestaedrischen  Koballkies  ;  dafür  sprechen  sonst 
noeh  alle  übrigen  Eigenschaften  in  Farbe,  Glanz,  Strich,  das  Verhalten 
vor  dem  Löthrohr;  nur  das  apeziflsehe  Gewicht  ist  7,4  bis  7,5.,  welche 
Differenz,  theils  von  Wismuth,  theils  von  abweichender  Menge  des 
Gediegen-Goldes  abhängt,  dessen  Efgenschwere  9  betrigt,  w&hrend  die 
des  Kobalt*Glanzes  6,4  ist.  —  A.  Patbra  untersacbte  eine  aasgeseichaet 
atrablige  Yarietftt  des  nämlichen  Minerals  und  fand,  nach  Abzug  des 
Gediegen-Goldesy  der  Kteseisäure  und  des  Wismuths : 

Schwefel 19,78 

Arsen 43,63 

Kobalt 32,oa 

Eisen  ........      4,S6 

99,99 
•omk  gans  dbereinstimmeiftd  mit  der  obigen  Analyse. 


Wöhlbr:  T  hon  erde -Gehalt  des  Pyrochlors(PoooBifD.  Annal. 
LXt^  S64).  Der  Tbonerde-Gehalt,  welchen  W.  im  Pyrocblor  von  mkmk  in 
HHkirUm  gefunden  hatte ,  wurde  von  HBEMArm  geläugnet  Eine  durch 
Stadblbr  wiederholte  Aaalyse  und  derAosspnieb  von  BiRSBumi  bestätigen 
die  WdRiJta'kche  Angabe. 


HAUSMANTf:  über  die  Erscheinung  des  Anlaufens  der  Hine- 
ralk5rper  (Nachricht  von  der  Universität  und  GeseHsch.  zu  Gottin^em 
1848,  Nro.  3,  S.  34  ff.).  Die  schöne  Farben-Erscheinungen,  weiche  die  Ober- 
fläche des  Stahls  zeigt,  wenn  er  in  verschiedenen  Graden  erhitzt  wird,  die 
man  das  Anlaufen  nennt,  wird  auf  manchfaltige  Weise  aoeb  an  Mi- 
neralkörpern wahrgenommen  und  steht  häufig  mit  gewissen  Veränderungen 
im  Zusammenhange,  welche  die  Oberfläche  derselben  erleidet,  daher  ver- 
schiedenartige Mineralkörper  sieh  in  dieser  Hiosieht  oft  abweichend  ver- 
halten. Bekanntlich  ist  die  Ursache  des  Anlaufens  die  Bildung  eines 
höehst  dfinnen  Überzugs,  der  das  Licht  bindorchlässt ,  welches  dann  mit 
einer  gewissen  Farbe  von  der  Oberfläche  des  Körpers  zurückgeworfen 
wird.  Im  Wesentlichen  stimmt  diese  Erscheinung  mit  den  NswTOiv'sehen 
Farbenringen  fiberetn  y  nur  mit  dem  Unterschiede ,  dass  sie  sich  hier  bei 
durchfallendem,  dort  bei  zurückgeworfenem  Lichte  zeigt.  Die  Art  der 
Farbe  ist  von  der  Stärke  des  Überzugs  oder  Blätteliens,  nicht  von  der 
Gbrigen  BeschaffenlH*it ,  namentlich  nicht  von  der  eigenthumlichen  Farbe 
oder  von  der  chemischen  Natur  desselben  abhängig ;  daher  sich  die  Er- 
scheinung bei  den  verschiedenartigsten  Körpern   auf  ähnliche  Weise  dar- 


SPi7 

•MIea  kann.  Wie  «d  itn  NBWton'arJieii  Firbw-Riai^tt  «iae  r«w  tar 
Zwiabne  der  Stärke  des  Ucbt  dureblaseenden  HitteU  abbAogige  Reibeo- 
folge  der  Farben  aieh  seigt ,  weleben  System  oder  welche  Ordnoog  voa 
Farbea  aieh  mit  gewissen  Modifikationen  mefarfach  wiederholt ,  so  treten 
fineb  bei  der  Erscheinung  des  Anlaufens,  indem  der  sieh  bildende  Übersng 
«llmfthlicfa  stärker  wird,  verschiedene  Farben  in  äbnlidier  Reihenfolge 
benror;  und  wenn  die  eine  Reibe  durchlaufen  ist,  so  beginnt  eine  neue 
Farben-Folge.  Bei  dem  Anlaufen  des  Stahls  ist  dieses  Verhalten  längst 
genan  bekannt.  Auch  isl  die  Benutzung  der  Anlauf- Farben  als  eines 
wichtigen  Kewiseichens  zur  Beurtheiluag  der  Gluhgrade,  die  für  das 
Härten  des  Stahls  von  der  grössteu  Bedeutung  ist ,  ohne  Zweifel  schon 
«ehr  alt.  Äbniicbe  Farben-Erscheinungen  als  bei  dem  Erhitsen  von  Stahl, 
Einen,  Kupfer  sidi  seigen ,  hat  bekanntlich  PRinsruBt  auf  Metallplatten 
durch  Entladung  gemeiner  Elektrisität,  und  Noniu  auf  galvanisdi  chemi- 
schem Wege  bewirkt. 

Die  Erscheinung  der  angelaufenen  Farben-Reihen  kann  sich  nach  zwei 
Dimensienen  darstellen,  entweder  senkrecht  gegen  die  Fläche,  auf  welcher 
sie  hervortritt,  oder  in  der  Ebene  derselben.  Nach  der  ersten  Dimension 
geht  an  einer  gewissen  Stelle  durch  die  allmähliche  Zunahme  der  Stärke 
des  sich  bildenden  Überzugs,  die  eine  Farbe  in  die  andere  über.  Zu  einer 
gewissen  Zeit  nimmt  man  also  an  derselben  Stelle  immer  nur  eine  gewisse 
der  {edesmaligen  Stärke  des  Oberzuges  entsprechende  Farbe  wahr.  Da- 
gegen kann  sich  auf  einer  hinreichend  ausgedehnten  Oberfläche  die  ganze 
Reihen-Folge  der  Farben  zu  gleicher  Zeit  darstellen,  vorausgesetzt,  dass 
die  Stärke  des  Überzugs  zu  einer  gewissen  Zeit  nicht  überall  gleich  ist, 
sondern  nach  gewissen  Richtungen  alle  Abänderungen  der  Stärke  besitzt, 
welche  die  Farbenreihe  bedingen.  Findet  diese  Zu-  oder  Abnahme  der 
Stärke  von  einem  Punkte  aus  radial  nach  allen  Seiten  auf  gleiche 
Weise  Statt ,  so  zeigt  sich  die  Erscheinung  der  Farben  •  Reihen  auf  der 
Oberfläche  in  konzentrischen  Ringen,  also  in  der  Art  der  Nbwtom 'sehen 
Farben-Ringe.  Paibstlsy  erreichte  Dieses ,  indem  er  die  Entladung  ge- 
meiner Elektrizität  durch  die  Näherung  einer  Spitze  gegen  eine  Metall- 
Platte  bewirkte.  Nobiu  erlangte  Dasselbe,  indem  er  den  Strom  des  einen 
Pols  der  VoLTA'schen  Säule  in  einem  Platindraht  konzentrirte,  der  sich  in 
der  zu  zerlegenden  Flüssigkeit  in  eine  Spitze  endigte  ^  wogegen  er  den 
Strom  des  andern  Pols  in  einen  Leiter  führte ,  dessen  eingetauchtes  Ende 
sich  in  eine  Scheibe  oder  Platte  verlief,  und  der  senkrecht  gegen  die 
Richtung  des  Stroms,  sehr  nahe  an  die  Spitze  des  Platindrahtes  gebracht 
wurde.  Auf  ganz  einfache  Weise  lässt  sich  Dasselbe  bewirken,  wenn 
man  die  Flamme  einer  Spiritus  -  Lampe  gegen  eine  darüber  angebrachte 
Knpferplatte  senkrecht  wirken  lässt. 

Aus  dem  hier  Mitgetheilten  erklart  sicli  nun  leicht  das  verschieden- 
artige Vorkommen  der  angelaufenen  Farben  an  Mineral- Körpern.  Ist  eine 
Fläche  von  einem  dünnen  Überzuge  in  vollkommen  gleicher  Starke  be- 
kleidet, so  zeigt  sich  nur  eine  Art  von  angelaufener  Farbe.  Nimmt  der 
Überzug  durch  irgend   eine  Einwirkung  allmählich  an  Stärke  zu,   so  ver- 


328 

ludert'  sich  die  anf^elatfene  PaiHbe,  und  *e«  treten  die  versehiedraen 
Tinten  in  einer  Shnlichen  Reibenfolge  hervor,  als  man  sie  bei  dem  Ad- 
laufen  des  Stahls  wahrnimmt.  Bei  vielen  Minemlk^rpem ,  bei  denen  der 
Übereng,  von  welchem  die  angelaufenen  Farben  herrfibren,  dnreb  eine 
Umänderung  der  Substanz  bewirkt  wird,  findet  eine  solche  Verändemn^ 
der  Farbe  Statt;  aber  nur  bei  wenigen  schreitet  die  Bildung  des  Über- 
zuges 80  rasch  fort,  dass  die  Umänderung  der  Farbe  in  knrxer  Zelt 
beobachtet  werden  kann.  Es  lassen  sich  indessen  durch  känstlfehe  Mittel, 
welche  die  Entstehung  eines  Überzuges  beMbleuirigen ,  in  kurzer  Zeit 
fthnliehe  Farben  an  Mineralkorpern  hervorrufen,  als  sonst  nnr  in  längeren 
Zeiträumen  an  ihnen  zum  Vorschein  kommen.  Ist  der  Überzug,  dnreh 
welchen  die  angelaufenen  Farben  entschen ,  auf  der  FUche  eines  Minerals 
von  ungleicher  Stärke,  so  erscheinen  verschiedene  Farben  neben  ein- 
ander bald  in  geringerer  und  bald  in  grösserer  Anzahl.  Bei  gleicbmässiiger 
Zu-  oder  Abnahme  der  Stärke  des  Überzuges  in  einer  gewissen  Richtung 
zeigt  sich  der  Wechsel  der  Farben  ganz  auf  ähnliche  Weise,  als  in  den 
NfiwTon'schen  Farbenringen.  Ist  aber,  wie  sehr  oft,  die  Ungleichheit  der 
Dicke  des  Überzuges  unregelmässig,  so  können  natdritcher  Weise  die 
Farben  nicht  in  geregelter  Reihenfolge  erscheinen. 

Wie  bei  dem  Anlaufen  des  Stahls  die  Pblitur  der  Fläche  von  grossen 
Einfluss  auf  die  Schönheit  der  Farben  ist,  so  pflegen  auch  an  Mineral- 
korpern die  angelaufenen  Farben  um  so  schöner  und  lebhafter  zu  erschei- 
nen, je  grösser  die  Glätte  der  Flächen  ist,  auf  welchen  sie  sich  dffirstelien. 
Mit  der  Erscheinung  der  Anlauf-Farben  ist  sehr  gewöhnlich  ein  mehr 
und  weniger  lebhafter  Glanz  ,  am  häufigsten  ein  metallischer ,  zuweilen 
ein  Demant-  oder  Perlmutter-artiger  verbunden.  >Bei  Körpern,  deren  Ober- 
fläche im  geivöhnlichen  Zustande  metallisch  glänzend  ist,  pflegen  auch 
die  angelaufenen  Farben  mit  dieser  Art  des  Glanzes  zu  erscheinen.  Zo* 
weilen  zeigt  sich  aber  in  Verbindung  mit  den  Anlauf  -  Farben  ein  Glans, 
welcher  der  unveränderten  Oberfläche  nicht  eigen  ist.  Es  können  z.  B. 
Körper,  welche  ursprunglich  Glasglanz  besitzen,  durch  das  Anlaufen  aaa- 
gezeichneten  Metallglanz  annehmen.  Dass  auch  der  Glanz  um  so  lebhafter 
zu  seyn  pflegt ,  Je  grösser  die  Glätte  der  Flächen  ist ,  welche  das  Lieht 
zurflck werfen,  versteht  sich  von  selbst 

Haioingbr  hat  zuerst  darauf  aufmerksam  gemacht,  dass  die  Verthei- 
lung  der  Anlauf  -  Farben  sieb  zuweilen  nach  der  Krjrstallisation  richtet. 
Der  Vf.  besitzt  kubo-oktaedrische  Bleiglanz-Krystalle  von  Neudarf  im  An- 
kalHsehen ,  an  welchen  die  Oktaeder  -  Flächen  stahlblau  angelaufen  ,  die 
Würfel  -  Flächen  dagegen  unverändert  sind.  Die  Ursache  dieser  Erschei- 
nung möchte  vielleicht  darin  zu  Ruchen  seyii,  dass  die  Mfschungsverände- 
rung,  wodurch  der  dünne  Überzug,  der  das  Anlaufen  bedingt,  hervorge- 
bracht wird  .  auf  den  dem  Blatter -Durchgange  entsprechenden  Flächen 
weniger  leicht  erfolgt ,  als  auf  solchen,  welche  die  Ebenen  der  Blitter- 
durchgänge  schneiden,  gleichwie  ein  schicfriges  Gestein  weniger  leicht 
an  der  der  Schieferung  parallelen  Oberfläche  als  an  einer  solchen  ver- 
witteii,  gegen  welche  die  Schieferung  gerichtet  ist. 


999 

Die  ErseheinuDg  der  Anlanf^Farben  findet  eine  bestimmte  Grenze  tn 
der  SCirke  des  deckenden  Mittels,  bei  welcher  die  Licfatstrahlen  nicht  mehr 
bindarch{(^hen.  Sobald  der  Überzog  diese  Stärke  erreicht,  erseheint  er  in 
der  Farbe,  die  ihm  bei  anffallendem  Liebte  e]g;en  ist;  und  sehr  gewöhn- 
Keb  verschwindet  dann  zugleich  der  Glanz,  welcher  mit  den  Anlanf-Farben 
▼erbnnden  zn  %tyn  pflegt .  Man  hat  bisher  in  der  Mineralogie  auch  diese 
Yerflndernng  der  Farbe  der  Oberfläche  unter  dem  Anlaufen  mit  begrilFen, 
welches  »dessen  nicht  gebilligt  werden  kann,  da  diese  Farben -Erschei- 
nung «ich'  von  derjenigen ,  welche  dem  Anlaufen  des  Stahls  analog  ist, 
wesentikb  unterscheidet.  Da  nach  der  verschiedenen  Natur  des  decken- 
den Mittels  auch  der  Grad  der  Durehscheinheit  sehr  abändert,  so  moss  die 
Erscheinung  der  eigentlichen  Anlauf-Farben  bald  froher  bald  später  eine 
Grenze  finden.  Auch  ricJitet  sich  das  frfihere  oder  spätere  Aufhören  ihre»  Er- 
scheinens  nach  der  schnelleren  oder  langsameren  Bildung  des  Überzugs. 

Das  deckende  Mittel,  von  welchem  die  Anlauf-Farben  herrühren,  ist 
seiner  Natur  nach  bei  Weitem  am  Gewohnlichsten  von  dem  Körper,  an 
welchem  die  Farben -Erscheinung  sieh  zeigt,  verschieden;  es  findet  dabei 
aber  der  wesentliche  Unterschied  Statt,  dass  der  Überzug  entweder  in 
Beziehung  auf  den  Körper,  an  welchem  er  vorkommt,  etwas  ganz  Zunilli- 
ges  vnty  oder  durch  eine  chemische  Veränderung  gebildet  wird ,  die  jener 
durch  irgend  eiue  Einwirkung  an  der  Oberfläche  erleidet.  Kein  Körper 
lässt  dadurch,  dass  er  andere  Mineralkörper  in  dünnen  Häuten  bekleidet, 
häufiger  die  Anlauf-Farben  erscheinen,  als  das  Eisenoxydhydrat,  bald 
al«  ochriger  Gelb-,  bald  als  Braun-Eisenstein.  Das  Eisenoxydhydrat  gebt 
bekanntlich  sowohl  aus  der  Zersetzung  von  Kiesen,  namentlich  von  Schwefel- 
und  Wasser-Kies,  als  auch  aus  dem  kohlensauren  Eisenoxydul  hervor.  Das 
auf  die  erste  Weise  entstandene  wird  oft  von  Wasser  mechanisch  aufge- 
nommen und  fortgeführt.  Kohlensanres  Eisenoxydul  wird  durch  Kohlen- 
säure in  Wasser  aufgelöst.  Bei  höherer  Oxydation  des  Eisens  und  dem 
Entweichen  von  Kohlensäure  bildet  sich  Eisenoxydhydrat,  welches  sich 
entweder  niederschlägt,  oder  mechanisch  vom  Wasser  fortgefnrt  wird. 
Schöne,  durch  Eisen oxydhydrat  bewirkte  pfauenschweifige  und  Stahl-Farben 
zeigen  sich  besonders  häufig  auf  den  Absondern  ngs -Flächen  von  Schwarz- 
kohlen*, von  Anthrazit,  so  wie  auf  den  glänzenden  Ablösungen  des 
Alaun  Schiefers.  Eben  so  häufig  nimmt  man  aber  auch  an  diesen 
Körpern  stärkere  Überzüge  wahr,  welche  die  eigenthnmlichen  gelben  und 
braunen  Farben  des  Eisenoxydhydrats  besitzen.  Hier  wurde  das  Material 
xnr  Bildung  dieser  Substanz  oflfenbar  von  Kiesen  dargeboten.  Ein  dfinner 
Überzug  von  Eisenoxydhdrat  bewirkt  auch  die  ausgezeichnet  schönen  und 
lebhaften  Aulauf-Farben,  welche  nicht  selten  den  Eisenglanz  schmucken 
und  in  grösster  Pracht  an  den  StulFen  von  BUa  wahrgenommen  wer- 
den. Ein  Tropfen  Salzsäure  raubt  augenblicklich  diesen  Schmuck.  Um 
dvreh  einen  Versuch  die  Bildung  eines  zarten  Überzugs  von  Eisenoxyd- 
hydrat nnd  dadurch  die  Erscheinung  des  Anlaufens  zu  bewirken,  Hess 
der  Verf.  Drihurger  Eisenwasser  über  hineingelegten  Stucken  von  Schwarz- 
knhieund  von  Eisenglanz  bei  gewöhnlicher  Temperatur  allmohlich  verdunsten, 


830 

«od  Mh  auf  dieae  Weite  m  den  Fllchf  n  jener  Körper,  auf  wrlchen  das 
gebildete  Eisenoxydhrat  sich  ablagero  koante,  Aalauf-Farben  entsteben. 

N&chat  dem  fiisen-Oxydbydrate  ist Manganoyd-  H  y  drat  diejemg« 
SubataDz,  durch  deren  duone  Überzuge  auf  MioeraULÖrpern  voo  verscbir- 
deoer  Natur  am  häufigsten  Anlauf-Farben  bewirlit  werden.  Das  Mangan- 
oxydhydrat ,  welches  diesen  Einfluss  hat ,  ist  bald  reia,  bald ,  und  zwar 
besonders  oft,  das  mit  dem^amrn  W  a  d  beseichnete  innige  Gemenge  von 
Mangan  und  Eisenoxydhyrat.  In  maochen  Fälleo  durften  die  dadureb  ge- 
bildeten zarten  Häute  auf  ähnliche  Weise  als  die  des  reinen  Eisen- 
oxydbydrates  durch  Ausscheidung  ans  Wasser ,  i»  weichem  kohlenaauraa 
Manganoxydul  durch  Koblenafture  aofgelosst  war,  entstandeo  seyn  \  sehr  oll 
•ist  aber  ihre  Bildung  ohne  Zweifel,  gleidizeitig  mit  der  Erzeugung  der 
Urper,  die  sie  bekleiden,  welches  namentlich  von  den  aus  Wad  bestehen- 
den Überzügen  des.  Braun  ei  sensteins  gelten  durfte,  dessen  stalakti- 
tischen und  nierenförmigen  Gebilde  dadurch  zuweilen  mit  dea  schönsten 
angelaufenen  Farben  prangen,  dagegen  oft  wie  mit  einem  schwarzen 
Lack  überzogen  erscheinen,  wenn  die  Hülle  eine  etwas  grössere  Dicke  liaf. 

Am  gewöhnlichsten  wird  das  Anlaufen  der  Mineralkörper  dadurch  ver- 
anlasst, dass  durch  irgend -eine  Einwirkung  eine  Mischungs- Veränderung 
an  der  Obertläche  erfolgt.  Da  sich  solche  sowohl  nach  der  verschiedenen 
chemischen  Natur  der  Körper,  als  auch  nach  den  abweichenden  Ursachen 
ihrer  Umänderung  richtet»  so  kommen  bei  dieser  Art  der  Bildung  des  Über- 
zugs, der  die  Anlauf-Farben  bewirkt,  die  manchfaltigsten  Verschiedenheitrn 
vor.  Wie  unter  allen  Umänderungen ,  welche  die  chemische  Constitution 
der  Mineralkörper  in  der  Natur  erleidet ,  keine  gewöhnlicher  ist ,  als  die 
durch  Aufnahme  von  Sauerstoff  bewirkte,  so  liegt  hierin  auch  bei  Weitem 
am  häufigsten  die  Ursache  ihres  Anlaufens.  Der  Sauerstoff  wird  entweder 
von  der  Atmosphäre  oder  vom  Wasser,  oll  ohne  Zweifel  von  der  in 
Jener  enthaltenen  Feuchtigkeit  dargeboten.  Die  dadurch  bewirkten  Mi- 
acbungs- Veränderungen  sind  bald  einfacher,  bald  zusammengesetzter.  Es 
äadet  dabei  der  Haupt- Unterschied  Statt,  dass  die  Oxydation,  die  oft  von 
einer  Aufnahme  von  Wasser  begleitet  ist,  entweder  ohne  Ausscbndong 
eines  Bestandtheils  vor  sich  gehet,  oder  dass  eine  solche  erfolgt. 

Unter  den  Mineral  -  Körpern,  bei  welchen  das  Anlaufen  von  einer 
Mischungs-Verändernng  der  ersten  Art  benrühii,  zeiclinet  sich  dasAraenik 
durch  die  schnelle  Umänderung  der  Farbe  seiner  frisch  aufgeschlagenen 
Flächen  aus.  Um  die  Umache  seines  Anlaufens  genauer  zu  erforscbnn, 
wurden  schon  vor  längerer  Zeit  von  dem  Vf.  in  Verbindung  mit  HfinaiGi 
in  UttTSte  einige  Versuche  angestellt,  welche  das  nachher  auch  durch 
BoifSDOAiT  bestätigte  Resultst  ergeben  haben ,  dass  bei  dem  Arsenik  das 
Anlaufen  von  dem  in  der  atmosphärischen  Luft  enthaltenen  Wassergaae 
herrührt.  Im  Luft- verdünnten  Räume  erhielt  sich  Arsenik  über  ein  Jabr 
lang  unverändert.  Dasselbe  war  der  Fall,  wenn  Arsenik  in  vollkomaien 
trockner  Luft  aufbewahrt  wurde ;  wogegen  es  in  mit  Wassergas  gesättigter 
Luft  schon  nach  24  Stunden  eine  merkliche  Veränderung  der  Farbe  zeigte.- 

Unter  den  in  der  Natur  vorkommenden  Metallen,    bei  welchen 


3St 

oberilicbliolM  O^ydalioD  die  Unacke  des  ADlaufenc  ist,  teiehoei  tiek 
bMooders  dag  Wismut b  durch  Schönheit  und  Manchfaltigkeit  seiner 
ünUuf-Farben  aus.  Der  Entstehung^  von  Wismutbocber  ist  offenbar  das 
ünlaufen  zttsnsclireiben.  Kupfer  erscheint  häufig  gold-g*elb  angelaufen; 
aber  nur  selten  treten  bei  ihm ,  wenn  es  in  gewöhnUcher  Temperatur  ap 
der  Obei-flärbe  oxydirt,  andere  Stahlfarben  .  hervor,  die  durch  Erhitxung 
aehr  leicht  entstehen. 

Die  meisten  Arsen ide  laufen  durch  oberflächliche  Oxydation  an,  nad 
ohne  Zweifel  wirkt  dabei  die  grosse  Anneigong  des  Arseniks  com  Saner- 
stoff  befördernd.  Man  nimmt  bei  ihnen  sowohl  einfarbiges  als  aodi 
bnntes Anlaufen  wahr,  wie  man  es  namentlich  bei  dem  Speisko halte, 
dem  Hartkobalterx ,  dem  Arsenikkiese,  dem  Kobaltglans, 
Niekelglanzzu  beobachten  Gelegenheit  hat.  Arsenik-saare  Verbindongen 
geben  hauptsächlich  aus  der  Oxydation  der  Arsenide  hervor,  daher  maa 
Jene  auch  wohl  besonders  für  die  Ursache  ihres  Anlaufens  wird  halten 
dfirfen. 

Manche  Schwefelmetalle  werden  durch  Oxydation  in  Sulfate  umge- 
wandelt, wie  Solches  z.B.  bei  dem  Blei  glänze  der  Fall  ist.  Obgleich 
das  Schwefel -Blei  nicht  selten  auch  zur  Bildung  anderer  Salze  Veran- 
lassung gibt,  wobei  der  Schwefel  ausgeschieden  wird,  so  ist  es  doch  wohl 
niclit  unwahrscheinlich,  dass  die  angelaufenen  Farben,  welche  an  ihm  za< 
weilen  in  grosser  Schönheit  vorkommen , '  der  Entstehung  einer  dünnen 
Haut  von  Bleivitriol  zuzuschreiben  sind.  Diese  Vermuthung  gewinnt  da- 
durch an  Wahrscheinlichkeit,  dass  der  Bleiglanz,  welcher  als  Ofenbruch 
bei  verschiedenen  Hüttenprozessen  vorkommt,  sehr  gewöhnlich  angelaufene 
Farben  und  nicht  selten  eine  weisse  Rinde  zeigt,  die  sich  als  Bleivitrlöl 
EU  erkennen  gibt. 

In  der  grossen  Abtheilung  der  Oxygenide  gibt  es  im  Ganzen  nicht 
viele  Mineral- Substanzen,  bei  welchen  die  Erscheinung  des  Anlaufens  durch 
Aufnahme  von  Sauerstoff  herbeigeführt  wird,  ohne  dass  zugleich  die  Aus* 
Scheidung  eines  Bestand iheils  Statt  findet.  Der  Magneteisenstein 
verdankt  seine  angelaufenen  Farben  zuweilen  einer  oberflächlichen  Um« 
Wandelung  des  Eisenoxyd-Oxyduls  in  Eisenoxydhydrat,  Ausgezeichnet  ist 
bei  einigen  Silikaten,  welche  Eisenoxydul  oder  Eisenoxyd -Oxydul  enthalten, 
die  durch  Aufnahme  von  Sauerstoff  und  Wasser  bewirkte  Zersetzung,  bei 
welcher  sich  Eisenoxydhydrat  bildet,  welches  bei  fortschreitender  Ver« 
Witterung  durch  die  gelbe  oder  braune  Farbe  sich  verräth ,  aber  bei  dem 
ersten  Beginnen  der  Mischungs-Veränderung  Anlauf-Farben  an  der  Ober- 
fläche veranlasst.  Diese  Erscheinung  zeigt  sich  bei  mehren  zum  Peridot 
gehörigen  Mineralkörpern,  namentlich  bei  dem  Olivin ^  dem  Hyalosi- 
derit  und  Fayalit,  so  wie  auch  bei  dem  Ilvait. 

Zu  den  MineraKSubstanzen,  bei  welchen  die  Bildung  einer  Verwitte- 
rnngs  •  Rinde  durch  Oxydation  mit  der  Ausscheidung  eines  BestandtheiU 
verknüpft  ist,  gehören  gewisse  Sulforide,  bei  welchen  der  Schwefel  ent- 
weieht,  indem  die  Metalle ,  an  welche  er  gebunden  war ,    in  Oxyde  oder 


Hydrate  ftieh  verw«ndela.  Diese  Art  der  Zevsetswig  hat  besonders  bei 
der  Umwandlung  des  Schwefelkieses  in  Einenoxydhydrst  die  Aof- 
merkRBmkeit  auf  sich  gezogen :  aus  der  Beschaffenheit  dci^  Zersetzung«- 
Prodttkte  darf  man  aber  auch  bei  manchen  andern  Solforiden  auf  ein«ii 
analogen  Hergang  suhliessen.  Den  Anfang  der  Entstehung  von  Eisen- 
oxyd- Hydrat  aus  dem  Schwefelkiese  verkündigt  das  Anlaufen  der  Ober- 
fläche, welches  bald  einfarbig,  bald  bunt,  zuweilen  mit  schdnen  und  leb- 
haften Farben  sich  darstellt.  Diese  verschwinden  indessen  durch  das 
Fortschreiten  der  Zersetzung,  und  weit  h&ufiger  erscheint  die  Oberfläche 
in  den  eigenthumlichen  braunen  Farben  des  Eisenoxyd bydraWs ,  woatit 
dann  auch  gewöhnlich  der  metallische  Glanz  sich  vermindert  oder  ver- 
schwindet. Der  Wasserkies  sclieint,  ob  er  gleich  dieselbe  rbemisdie 
Zusanun^nsetzung  hat  als  der  Schwefelkies  ,  häufiger  als  dieser  mit  soge- 
laufenen  Farben  vorzukommen,  wovon  der  Grund  vielleicht  in  seiner  elwas 
geringeren  Dichtigkeit  liegt  Auch  der  Magnetkies,  aus  dessen  Zer- 
setzung ebenfalls  Eisen -Oxyd -Hydrat  hervorgeht,  kommt  zuweilen  mit  an- 
gelaufene»  Farben  vor ;  ungleich  häufiger  ersclieint  er  aber  mit  einem 
braunen  Beschläge. 

Der  Kupferglanz  und  die  Sulfuride,  in  denen  das  Schwcfel- 
kupfcr  mit  Schwefeleisen  verbunden  ist,  namentlich  Kupferkies  und 
Bunt-Kupfererz,  zeichnen  sich  durch  das  Anlaufen  besonders  aus. 
Dass  eine  Oxydation  des  Kupfers  und  eine  Umwandelung  des  Schwefel- 
risens  in  Eisenoxyd  -  Hydrat  dabei  vorgeht,  lässt  sich  wohl  nicht  bezweifeln 
und  gibt  sich  bei  fortschreitender  Zersetzung  durch  die  Natur  der  daraus 
hervorgehenden  Körper  zu  erkennen.  Der  Kupferglanz  kommt  sehr 
oft,  zumal  stahlblau  angelaufen  vor.  Am  Ausgezeichnetsten  stellt  sich 
aber  diese  Erscheinung  bei  dem  Kupferkiese  und  dem  B  u  n  t-K  u  p  f  e  r- 
Erze  dar.  Bei  beiden  nahe  verwandten  Mineral-Substanzen  zeigen  sich 
manchfaltige  Nuancen  von  angplaufenen  Farben :  beide  verhalten  sich 
aber  noch  hinsichtlich  dieser  Erscheinung  sehr  abweichend.  Der  K  u  p  f e  r- 
kies,  dessen  ursprungliche  charakteristische  Farbe  das  Messinggelb  ist, 
läuft  langsam  an,  und  bei  ihm  kann  man  die  ganze  Reihe  der  Stahlfarben 
verfolgen  vom  Goldgelben  durch  das  Roths,  Violette,  in  das  Blaue  und 
Grdne.  Bald  sieht  man  diese  Farben  einzeln ,  bald  neben  einander.  Am 
Häufigsten  zeigt  sich  der  Kupferkies  goldgelb,  manchmal  roth,  sehener 
violett,  blau ,  grün  angelaufen.  Bei  dem  Bunt-Kupf  crerze,  das  im 
frischen  Zustande  von  einer  Mittelfarbe  zwischen  Kupferroth  und  Tomback- 
Braun  ist,  erscheint  bei  dem  Anlanfen  gleich  zuerst  die  violette  Farbe, 
die  dann  erst  weit  später  in  die  blaue  und  zuweilen  in  die  grüne  über- 
geht. Hinsichtlich  der  Schnelligkeit  des  Anlaufens  übertrifft  das  Bunt- 
kupfererz alle  übrigen  ia  der  Natur  sich  findenden  Sulfuride  und  selbst 
das  Arsenik.  In  nicht  besonders  feuchter  Luft  nimmt  man  an  einer  frisch 
geschlagenen  Flache  des  Buntknpfererzes  schon  nach  wenigen  Stunden 
eine  Verändcning  drrFaibe  wuhr  ,  und  noch  14  Stunden  ist  bereite  die 
violette  Farbe  erscliiene n ,  während  am  Arsenik  kaum  eine  Spur  vom  An- 
laufen  benrerict  wird.     Von  dem  Vf.  in  Verbindung  mit  Hsnajci  in  Umr^ie 


333 

aiig««fellte  Veniiche  habeo  erg^ebm,  dass  anch  hn  dm  BHotkopfererse  die. 
Pevchfigktit  der  Lnft  die  BediDgnag;'  der  oberflfichlichen  2Lerset»nng  ist, 
welcfae  da«  Anlasfen  verursacht  Im  Luft  -  verdoooten  Räume  erlitt  ein 
A'iscli  geschlagenes  Stuek  von  jenem  Körper  keioe  merkliolie  Verftnd^rnng, 
Ein  ihn  liebes  Stfick  erhielt  sieb  auch  unter  einer  Glasglocke,  uster  welcher 
zugleich  konzentrirte  Schwefelsäure  angebracht  war ,  über  ein  Jahr  lang 
nnverindert.  Dagegen  zeigte  die  Farbe  eines  frischen  Stuckes  unter  einer 
Glasglocke ,  wo  die  Luft  sieh  mit  Wasser  in  Beriihning  befand ,  schon 
nach  3  Stunden  einen  Stich  in  das  Violette  und  nach  6  Stunden  blauliche 
F&rbnng.  Nach  dieser  Zeit  schritt  die  Umänderung  der  Farbe  nur  sehr 
langsam  fort.  Ein  frisches  in  Wasser  gelegtes  Stuck  war  nach  6  Stunden 
violett  und  nach  2  Tagen  beinahe  blau  angelaufen. 

Unter  den  Sulfuriden  zeichnet  sich  besonders  der  Antimonglanz 
durch  das  häufige  Vorkommen  mit  angelaufenen  Farben  und  durch  die 
Schönheit  derselben  aus.  Hier  ist  offenbar  die  Bildung  von  Antimon* 
och  er  die  Ursache  des  Anlaufens.  An  Stocken,  welche  Anlauf-Farben 
zeigen,  kommt  auch  nicht  selten  ein  gelber  Beschlag  von  Antimon-Ocker  vor. 

Manche  Scbwefelsalze,  welche  Schwefel -Antimon  enthalten ,  z.  B. 
Zinckenit,  Federerz,  Kupfer-Antimonglanz,  Ro  thgüldi  gerz^ 
Fa  h  I er z,  erscheinen  zuweilen  mit  Anlauf- Farben.  Man  wird  wohl  an- 
nehmen dürfen,  dass  bei  diesen  die  Oxydation  des  Antimons  das  Anlaufen 
hauptsächlich  veranlasst,  wenn  gleich  auch  die  Zersetzung  der  in  der  Mischung 
vorhandenen  Schwefelmetalle,  namentlich  des  Schwefel- Kupfers,  Schwefel- 
Eisens,  Schwefel  Bleies  ,  mehr  und  weniger  dabei  von  Einfluss  ist.  Bei 
solchen  Schwefel-Salzen,  welche  Schwefel- Arsenik  enthalten,  zu  welchen 
u.  a.  manche  Fahl  er  ze  gehören,  befördert  die  Oxydation  des  Arseniks 
ohne  Zweifel  das  Anlaufen. 

Eine  seltenere  Yersnlassnng  des  Anlaufens  ist  bei  Mineral-Körperu  die 
Aufnahme  von  Sauerstoff  gegen  Ausscheidung  von  Wasser.  Es  kommt 
Dieses  bei  dem  Graubraunstein  vor,  dessen  Mangan  -  Oxyd  -  Hydrat 
allmählicli  in  Mangan  -  Hyperoxyd  umgewandelt  wird.  Der  erste  Anfang 
dieser  Mischongs  -  Veränderung  kündigt  sich  durch  das  Erscheinen  von 
Anlauf-Farben  an,  die  man  nicht  selten  an  Krystall-Flächen  des  Graubraun- 
steins wahrnimmt.  Bei  fortschreitender  Oxydation  nimmt  die  Oberfläche 
eine  samntschwarze  Farbe  an. 

Häufiger  als  der  Verlust  von  Wasser  findet  eine  Entweichnng  von 
Kohlensäure  bei  Mischongs- Veränderungen  Statt,  welche  ein  Anlaufen 
verursachen.  Kohlensäure  wird  bei  den  Mineral  •  Körpern  ansgeschieden^ 
welche  kohlensaures  Eisen-  nnd  kohlensaures  Mangan  -  Oxydul  enthalten, 
und  bei  denen  durch  höhere  Oxydadon  des  Eisens  und  Mangans  eine  Zer- 
setzung erfolgt,  doreh  welche  sich  dann  gewöhnlieh  Eisen-  und  Mangan- 
Ozydhydrat  ersengen.  Körper,  welche  jene  Karbonate  enthalten,  pflegen 
an  der  Oberfläche  leicht  diese  Mischnngs  -  Veränderung  au  erleiden  und 
daher  oft  Anlauf-Farben  zu  zeigen.  Wird  die  Grenze  überschritten  ,  bia 
zu  welcher  sie  erscheinen  können,  so  nimmt  die  Oberfläche  gelbe,  braane, 


334 

•der  aiieh  sehwance  Farben  an,  je  nachdem  EiRen-Oxyd^Hjrdrat' ,  Manga»* 
Oxyd-Hfdnit,  oder  eine  Verbindung  von  beiden  entsteht  Zu  den  Mine- 
ral-K5rpern,  welehcn  diese  Art  der  Unlnderung  eigen  ist,  gehören  Spbfl- 
rosiderit,  somal  Eisenspatb,  Rhodochrosit ,  Mesitin,  and 
gewisse  Formationen  von  Brau  nie  alk,  Bitterkalk  und  Magnesit. 

Äusserst  selten  werden  nn  Mineral  -  Körpern  Anlauf  •  Farben  durch 
Mischungs  -  Yerändemngen  hervorgerufen,  welche  nicht  in  einer  Oxydation 
besteben.  Es  ist  Dieses  bei  dem  Anlaufen  des  Silbers  durch  EinwiHcnng 
von  Schwefel  Wasserstoff  der  Fall.  Man  kann  sich  durch  einen  einfachen 
Tersoch  leicht  davon  uberseugen,  dass  das  Silber,  bevor  es  durch  Schwefel- 
wasserstoff geschwärzt  wird,  Stahlfarben  annimmt,  die  sich  vom  Gelben 
verfolgen  lassen.  Dass  die  Anlauf  -  Farben  ,  welche  das  gediegene 
Silber  zuweilen  zeigt,  einer  Einwirkung  von  Schwefelwasserstoff  suizu- 
achreiben  sind ,  leidet  wühl  keinen  Zweifel.  Bei  fortschreitender  Bildung^ 
des  Schwefelsiibers  erlangt  die  OberflScbe  einen  schwarzen  Beschlag,  und 
suweiien  kommt  sogar  das  gediegene  Silber  mit  einem  starken  Überzug^ 
von  Silberglanz  vor. 

Bei  allen  Mineralkörpern,  bei  welchen  die  Mischungs -  Veränderung^, 
von  welcher  das  Anlaufen  herrührt,  in  einer  Oxydation  besteht,  lässt  sieh 
durch  Erhitzung  dieselbe  beschleunigen  und  mithin  auf  ähnliche  Weise 
das  Anlaufen  bewirken,  wie  Solches  bei  dem  Stahl  gescliieht.  Bei  Löth- 
rohr- Versuchen  hat  man  ofl  Gelegenheit ,  das  Anlaufen  der  Mineralkörper 
bei  erhöhter  Temperatur  wahrzunehmen.  Aber  ungleich  geeigneter  zu  ge* 
naueren  und  besonders  zu  vergleichenden  Beobachtungen  ist  die  An- 
wendung eines  über  einer  Spirituslampe  angebrachten  dünnen  Bleches, 
welches  den  zu  den  Versuchen  bestimmten  Stücken  zur  Unterlage  dient. 
Die  das  Anlaufen  veranlasisenden  Mischungs  •  Veränderungen ,  welche 
Mineralkörper  bei  erhöheter  Temperatur  erleiden ,  sind  manchmal  denen 
gleich ,  welche  mit  ihnen  bei  gewöhnlicher  Temperatur  vorgehen ;  in 
vielen  Fällen  sind  aber  jene  von  diesen  wesentlich  verschieden.  Am 
Wismuth  bildet  sich  in  der  Hitze  dasselbe  Oxyd,  welches  das. Anlaufen 
dieses  Metalls  bei  gewöhnlicher  Temperatur  bewirkt:  Bleiglanz  kann  bei 
gewöhnlicher  Temperatur  in  Beivitriol  umgewandelt  werden ,  welches  Sals 
durch  Erhitzung  ebenfalls  daraus  hervorgeht.  Dagegen  ist  bei  dem 
Schwefelkies  die  mit  der  Oxydation  des  Eisens  verbundene  Zersetzung, 
welche  bei  erhöheter  Temperatur  erfolgt  und  sein  Anlaufen  bedingt,  eine 
ganz  andere  als  die ,  welche  bei  gewöhnlicher  Temperatur  mit  ihm  vorgeht 
und  wodurch  er  in  Eisenoxydhydrat  umg'ewandelt  wird.  Dasselbe  ist  bei 
mehren  andern  Suifuriden  so  wie  bei  einigen  Arseniden  der  Fall.  B^ 
einigen  Mineralkörpern  erscheinen  die  Anlauf- Farben  schon  bei  geringer 
Temperatur-Erhöhung ,  wogegen  sie  bei  andern  erst  in  stärkerer  Gloth 
zum  Vorschein  kommen.  Es  findet  z.  B.  wie  bei  dem  Anlaufen  in  ge* 
wohnlicher  Temperatur ,  so  auch  bei  dem  durch  Erhitzung  bewirkten ,  ein 
grosser  Unterschied  zwischen  dem  Buntkupfererze  und  dem  Kupfer- 
kiese Statt.  Bei  einer  Erhitzung,  welche  bei  jenem  die  nrsprfingUche 
Hittelfarbe  zwischen  Kupfer -Roth  und  Tombacfc-Braun  in  eine  violette  Fär- 


335 

boBg  verwandelt ,  wird  am  Kapferkiese  noch  gar  keine  Farben- Veründt- 
rvnK  wahrgeuomnien ;  imd  wenn  an  dem  ersten  das  Violett  sieh  bereits 
in  ein  Stahlblau  omgewandeit  hat,  ist  bei  dem  letzten  vielleicht  erst  die 
goldgelbe  Farbe  erschienen.  Manche  Mineralkörper,  welche  hei  gewöhn- 
lieber  Temperatur  nur  ftusserst  langsam  eine  oberflächliche  Zersetzung 
erleiden  und  selten  Anlauf* Farben  zeigen,  lanfen  durch  angemessene  Er- 
hitzung augenblicklich  an  und  verrathen  dadurch  die  rasch  beginnende 
Mischungs- Veränderung.  Der  Bleiglanz,  welcher  in  erhöheter  Temperatur 
die  schönsten  Stahlfarben  annimmt,  liefert  dafür  ein  ausgezeichnetes 
Beispiel. 

An  einigen  Mineralkörpern  kann  durdi  Erhitzung  eine  oberflächliche 
Verglasung  bewirkt  werden  ,  die  mit  der  Erscheinung  von  Aulauf-Farben 
verknüpft  ist.  Dieses  gelingt  bei  einigen  leicht  schmelzbaren  Silikaten 
durch  vorsichtige  Behandlung  vor  dem  Löthrohre,  namentlich  bei  dem 
Lepidomelan,  Ilvait,  A  rvfed  sonit,  Gadolinit  DerLepido- 
m  e  1  a  n  wird  bei  seh wacherErhitzung  si  Iberweiss,  bei  etwas  stärkerer  messing- 
gelb, welche  mit  lebhaftem  Metallglanze  verbundene. Farbe  später  in  eine 
Bronce-Farbe  übergeht  Bei  noch  stärkerem  Blasen  tritt  dann  die  vollkom- 
mene Schmelzung  zur  schwarzen  magnetischen  Masse  ein.  Ilvait,  Arf- 
vedsonit,  Gadolinit  bekleiden  sich  mit  einer  silberweissen,  metallisch 
glänzenden  Haut,  welche  später  rothe,  violette,  blaue  Stahl- Farben  zeigt 
Bei  stärkerem  Blasen  erfolgt  dann  vollkommene  Schmelzung,  bei  A  r  f  v  e  d  s  o- 
n  1 1  und  Ilvait  zur  schwarzen  magnetischen  Kugel.  Überraschend  ist  bei 
jenen  schwarzen  Fossilien  die  plötzliche  Bildung  einer  silberweissen  Hant^ 
Diese  Erscheinung  wird  durch  eine  in  gewissen  Grenzen  sich  haltende 
Leichtflussigkeit  bedingt  Bei  der  dem  Arfvedsonite  nahe  verwandten, 
aber  schwerer  schmelzbaren  H o  rn  b  1  e n de  ist  der  Versuch  eben  so  wenig 
gelungen,  als  bei  dem  sehr  leichtflüssigen  Tachylithe  und  bei  dem 
A 1  la  n i  t  e.  Nach  Nobiu's  Untersuchungen  ist  das  Silberweiss  die  Farbe  des 
allerdünnsten  Überzugs,  welrher  aber  bei  dem  gewöhnlichen  Anlaufen  der 
Mineratkörper  nicht  zum  Vorschein  zu  kommen  pflegt. 

Es  int  bisher  gezeigt  worden ,  wie  auf  verschiedene  Weise  gebildete 
dünne  Überzuge,  die  von  der  Natur  der  Mineralkörper,  an  welchen  sie 
vorkommen,  mehr  oder  weniger  abweichen,  die  Erscheinung  des  Anlaufens 
bewirken.  In  seltenen  Fällen  treten  an  der  Oberfläche  von  Mineralkörpern, 
welche  im  Ganzen  undurchsichtig  oder  schwach  durchscheiuend  sind, 
Anlauf- Farben  dadurcli  hervor,  dass  sich  zarte  Schaalen  von  der  übrigen 
Masse  ablösen,  welche  dem  Lichte  den  Durchgang  gestatten.  Es  kommt 
Dieses  u.a.  zuweilen  bei  dem  Ilvaite,  dem  Thalite,  bei  dunklen  Abän- 
derungen des  Glimmers  und  verschiedenen  andern  Silikaten  vor.  Die 
Stahlfarben ,  welche  auf  solche  Weise  entstehen ,  pflegen  wie  gewöhnlich 
mit  metallischem ,  zuweilen  mit  perlmutterartigem  Glänze  verbunden  zu 
seyn.  Diese  Erscheinung  macht  bei  höheren  Graden  der  Durchsichtigkeit 
den  Übergang  zum  Irisiren  ,  zur  Entstehung  der  Farben  der  Nbwton'- 
schen  Ringe,  welche  bei  durchfallendem  Lichte  wahrgenommen  werden, 
wie  sie    sich  bei   manchfaltigen  Mineralkörpern,    z.  B.  bei  dem'Kalk* 


336 

npathe,  Gypsspatlie,  Flusstpathe,  Berg^kryatall ,  Adular, 
Apophyllitr,  Stilbite  alsdann  aeigen,  wenn  Sprunge  oder  Abaoade» 
rungcn  im  Innern  aich  befinden. 


B.     Geologie  und  Geogoosie. 

Karstrh:  über  Borazit  als  Felsart  (Karst,  und  Deck.  Archiv 
1847y  XXI,  487  ff.).  In  dem  unterhalb  des  Bunten  Sandsteins  bei  SioM- 
fiirth,  in  der  VreuMttiMchen  Provinz  Sachsen,  auftretenden  Steinsalz-Ge* 
birg  hat  der  Borazit  seinen  Sitz.  Die  Mächtigkeit  der  durch  Bohr-Arbeit 
aufgeschlossenen  Schicht  des  bunten  Sandsteines  betrug  520  Fuss,  weiter 
abwaiis  folgte  milder  Gyps,  67  F.  stark,  sodann  Anhydrit^  welcher  in  einer 
Gesammt-Machtigkeit  von  ungefähr  148  F.  durchbohrt  wurde.  In  797  F, 
Teufe  traf  man  ein  über  28  F.  mächtiges  Steinsalz-haltiges  Gebilde  und 
aus  diesem  rührt  ohne  Zweifel  ein  an  dessen  Zusammensetzung  wesent- 
licheu  Antheil  nehmendes  Mineral  her ,  das  erst  spater  Aufmerksamkeit 
erweckte  und  als  Borazit  erkannt  wurde.  Ist  das  Vorkommen  dieser 
Substanz  als  Gebirgsart  in  gewiss  nicht  beschränkter  Ausdehnung  an 
sich  schon  eine  interessante  Thatsache,  so  gewinnt  dasselbe  dadurch  noch 
an  Bedeutung,  dass  der  enge  Verband  Borax -saurer  Exhalationen  in 
itatien  und  der  Borax-See*n  in  Tibet  dadurch  eine  sehr  erwünschte  Erläute- 
rung erhält.  Es  ist  zu  erwarten ,  dass  man  den  derben  Borazit  auch  auf 
anderen  Steinsalz-Lagerstätten  finden  werde,  indem  er,  bei  seiner  äusseren 
Ähnlichkeit  mit  Kalkstein,  leicht  verkannt  oder  übersehen  worden  seyn 
mag.  Die  das  Auftreten  des  Boracits  in  der  Steinsalz  -  Ablagerung  za 
BtMsfurih  begleitenden  Erscheinungen  geben  übrigens  Zeugniss  von 
einem  grossen  Umbildungs-Prozess,  der  nach  bereits  erfolgter  Bildung 
des  Steinsalz-Gebirgs  dort  stattgefunden  haben  muss. 


A.  Dblbssb:  Erscheinungen  beim  Schmelzen  der  Gesteine 
{VlnsHt.  1847 ,  XI,  339).  Wenn  die  Gesteine  vom  krystallinischen  in 
den  glasigen  Zustand  übergehen,  so  verlieren  sie  um  so  mehr  an  Dichte, 
je  mehr  Kieselerde  und  Alkali,  und  um  so  weniger,  je  mehr  Eisenoxyd, 
Kalk-  und  Alaun  -  Erde  sie  enthalten.  Nimmt  man  mit  von  Humboldt  die 
starre  Erdrinde  40,000>»  dick  und  als  aus  Granit  bestehend  an,  welcher 
beim  Übergang  in  den  Glas -Zustand  0,10  Diclite  verliert,  so  hätte  sich 
durch  dessen  Krystaltisation  allein  der  Radius  der  Erd-Kugel  um  wenig- 
stens I430<n  vermindern  und  so  die  Geschwindigkeit  und  Form  der  Erde 
ändern  müssen. 


»87 

Bergmeiftter  Lso;  Erfahrnnf^en  fiber  das  Vorkommen  de« 
Goldes  im  JüchwmrMa^Theile  in  Thüringern  (Beriebt  d.  4.  Versammt.  d« 
Bftturw.  Verein»  f.  TMhrimjf0m  im  Mai  t84S,  S.  7>.  Die  in  nfoester  Zeit 
angestelKen  WasGb-Versuche  fährten  snm  Ergeboisa ,  dasa  die  Gald-Oe- 
winnnng  unter  den  jetzigan  Verhiltuiasen  die  Kosten  nicht  trage.  Um 
za  ermitteln,  welches  die  nrsprilogliclie  Lagerstätte  des  Goldes  im  Sehwmrm-' 
kmt§i99ken  aey,  ancbte  man  die  Grenze  seiner  Verbreitnng  tbalanfwärts  an 
verfolgen.  Eine  solche  bestimmte  Grenze  wnrde  im  Tbale  der  Ltdkla  ober- 
halb K9ni§9ee  wahrgenommen  und  hierauf  des  Gest4>in  dieaer  Grenae  naher 
beobachtet.  Durch  eine  gegen  15  Fnas  tiefe  Schürf- Arbeit  oberzeugte  man 
sieb,  dasa  daa  Gold  in  Konglomerat- srtigem  Gebilde,  welches  von  Eiseners- 
Adern  ganz  durchzogen  ist  und  ein  verwittertes  AtiHehen  hat,  vorkommt. 
Eisenkies ,  spater  zu  Eiaenozyd -Hydrat  unge wandelt,  mag  das  ursprüng- 
liche Mutler- Gestein  des  Goldes  gewesen  seyn.  Ob  jenes  Konglomerat- 
artige Gebilde  den  Grauwacken  beizuzahlen  aey,  oder  selbst  schon  eine 
sekuDdlre  Ablagemng  ausmache  j  lat  nicht  entaehieden. 


Dvaochbr:  über  den  Ursprung  granitischerGeateine  iCvmpU, 
rendus  XX ^  1276  ectj.  Zu  den  rathselhaften  Erscheinungen,  deren  die 
Geologie  so  viele  darbietet,  und  für  deren  Studium  die  Beihaife  der 
Chemie  und  der  Physik  nicht  entbehrt  werden  kann  ,  ist  eine  zu  zählen, 
welche  seit  langer  Zeil  Beachtung  erweckte,  wovon  jedoch  die  ErklSmng 
noch  fehlt:  diess  ist  die  sonderbare  Anordnung  von  Feldspath«,  Glimmer- 
und Quarz  •  Th eilen  in  graniliachen  Geateinen.  £a  stallt  sich  die  relative 
Anordnung  jener  Tbeile  als  Anomalie  gegen  die  Gesetze  der  Physik  dar; 
aie  scheint  nnvertrüglich  mit  der  leichten  Schmelzbarkeit  von  Feldapath 
und  Glimmer  und  der  bekannten  Eigenthumlicbkeit  des  Quarzes.  Aller- 
dings ninrait  man  oft  Eindrucke  von  Feldapath-Krystallen  auf  Quarz  wahr, 
welcher  dieaelben  umaohlieast.  So  hat  ein  Turmalin-fuhrender  Granit  des 
Siic-Tbales  {ArrU$e)  sehr  deutliche  gegenseitige  Eindrucke  der  verschie- 
denen Elemente  aufzuweisen :  von  Tunnalin-  oder  Feldspalh-Kryatallen,  die 
sidi  inmitten  von  Quarz  gebildet  und  ihre  Eindrucke  zurfickliessen ;  oder 
es  zeigen  sich  Kryatalle  von  Quarz  ringsum  eingeschlossen  von  feld- 
spathiger  Masse;  auch  einen  Granal-Krystall  bemerkt  man,  welcher  in  der 
Mitte  einer  quarzigen  Masse  sich  sehr  vollkommen  ausgebildet  hat.  Eine 
aorgaame  Untersuchung  solcher  Handstficke  und  der  meisten  granitischen 
Gesteine  im  Allgemeinen  führt  unvermeidlich  zur  Schldssfolge,  wie  die 
angedeutete:  auch  wäre  ea  nicht  möglich,  ohne  dieselben  eine  Erklärung 
für  das  verwickelte  Beisammenseyn  von  Feldapath-,  Quarz-  und  Glimmer- 
Theile  zu  finden,  nämlich  dass  die  Erstarrung  der  verschiedenen,  die  er- 
wähnten Gesteine  zusammensetzenden  Elemente  ungefähr  gleichzeitig  statt- 
gefunden. 

Die  Schwierigkeit  einer  gleichzeitigen  Krystallisirnng  von  Subtsanzen 
zu  begreifen,  deren  Schmelz-Grade  so  verschieden  sind,  ist  unläugbar  sehr 
bedeutend;    auch   gebärt  solche   %%i  den  Einreden,    welche  den  Partei- 

Jahrgnng  1848.  22 


^Dgern  der  pltttoBigchea  Lehre  geetellt  «rordea  und  die  bis  daher  ohae 
Antweri  blieben.  Neuerdings  benutste  ein  scharfsinnifrer  Geolog  '^  dieselbe 
«ad  wurde  dadurcli  einer  Aberaaa  verwickelten  Theorie  ftber  den  Urapi-nng 
der  Granite  und  anderer  Feoer-Gebilde  sugefährt»  einer  Xbeorief  die  vom 
Standpnniiee  gegenwartiger  Ansichten  betrachtet  als  wunderlich  erscheinen 
anss,  indem  deren  Vf.  einen  wahren  Rückschritt  sum  nefitunischen  System 
macht ;  an  die  Stelle  einer  Schwierigkeit  treten  andere  nicht  waniger 
schwierig  sn  beseitigende. 

Zur  Erklärung  der  Thatsache,  wovon  die  Rede,  lieferte  FotmHBT  Be* 
merknngen  von  Interesse.  Sie  besiehen  sich  im  Allgemeinen  auf  die  physi- 
kalische Erfahrung:  dass  der  Kongelations -  oder  Solidiiikations •  Punkt 
eines  fldssigen  Körpers  oft  einer  merkbar  niederigen  Temperatur  ent- 
aprichty  als  der  Punkt,  wo  derselbe  Körper  Hdssig  wird,  wenn  er  in  Folge 
erhöhter  Temperatur  aus  festem  in  flüssigen  Zustand  übergeht.  Diese 
Beobachtung  Foornbt's  darf  nicht  übersehen  werden  beim  Studium  der 
Phänomene^  weiche  uns  beschäftigen,  nbwohl  solche  dem  Vf.  ffir  eine  ge- 
nügende Erklärung  durchaus  unzureichend  scheint.  Nach  den  bis  zur 
neuesten  Zeit  vorliegenden  Wahrnehmungen  steigen  die  Temperatur- 
Unterschiede  zwischen  Kongelation  und  Liquefaktion  einer  uud  der 
Almlicben  Snb»tans  keineswegs  bis  zu  100  Grad  ;  sie  sind  demnadi  bei 
weitem  zu  gering ,  am  zu  erkUren,  wie  Feldspath,  Turmslin  und  Granat 
vor  dem  Quarz,  oder  ira  Augenblicke  seines  Festwerdens  krystaUr- 
siren  konnten,  indem  der  Uuterschied  zwischen  ihren  Schmelz  -  Punkten 
einige  Hundert  Grrade  betragt.  —  Allein  es  scheinen  die  Umstände,  unter 
denen  das  Phinomeu  sich  ereignete,  sehr  verschieden  von  jenen ,  welche 
man  angenommen  hat;  es  wurde  mit  dem  als  fihnlieh  betrachtet,  was  sich 
gegenwärtig  zotragen  würde  wenn  eine  aas  Feldspath,  Glimmer  und 
Quarz  bestehende  Mssie,  zu  einem  Temperatur»  Zustande  erhoben,  der 
diese  Substanzen  in  Schmelzungs-Zustand  versetzte,  erkaltete ;  sehr  wahr- 
adieiaKeh  ist,  dass  in  solchem  Falle  und  vorausgesetzt,  man  könne  die 
Kieselerde  hindern,  auf  die  anderen  Elemente  zu  reagiren ,  die  qnarzigen 
Theile  sich  vor  den  feldspnthigen  konsolidiren  würden ,  obwohl  dieselben, 
vor  dem  Erstarren  zu  einer  etwas  niedrigeren  Temperntnr  herabsinken 
•könnten,  als  jene,  welche  dem  Fiüssigwerden  der  Kieselerde  entspricht. 
So  scheint  die  Krystallisining  granitischer  Gesteine  nicht  vor  sich  ge- 
gangen zu  seyn;  als  sie  noch  flüssig  und  im  Znstande  einer  sehr  hohen 
T4anperatnr  waren,  befanden  sich  Feldspath,  Glimmer  und  Quarz  nicht  iso- 
lirt,  wie  wir  solche  Jetzt  sehen ;  sie  waren  verbunden  mit  einander  und 
bildeten  eine  homogene  Masse,  bestehend  aus  Kieselerde,  Thonerde,  ans  alka- 
liniachen  und  erdigen  Basen,  Kali,  Natron,  mitunter  Lithion,  mit  etwas  Kalk- 
andTslk-Erde,  Eisen- und  Mangan-Oxyd,  zuweilen  auch  sehr  geringe.Mengen 
von  gewässerter  Fluorsäure  und  oft  selbst  von  Borsäure  enthaltend«  Nno 
soll  im  nächsten  Verfolg  gezeigt  werden,  dass  eine  auf  solche  Weise  za- 


•    BovcHKrozK.  iiudtt  «sr  VkUtüirt  d§  U  tertt. 


«3» 

MnuneBgegef z(e  Masse  list  Üfissig  bleiben  kdonen,  indem  sie  von  ibrer  Wiktmt 
verlor  und  ihre  sämmtlichen  mit  einander  verbundenen  Kiemen te  behielt,  in 
etwas  tidh^rer  Temperatur  als  Jene,  weiche  das  Flilssigwerdeu  des  Feldspathes 
beding:t  Räumt  man  diese  Hypothese  ein ,  so  begreift  es  sicli,  dass  vom 
Angenblicke  an,  wo  im  granitischen  Teig  die  Ausscheidung  der  drei 
oder  selbst  vier  bestimmten  Verbindungen :  Orthos ,  Albit ,  Glimmer  und 
Qoars  stattfand ,  wo  die  Temperatur  der  Masse  jene  wenig  übersteigt, 
welche  das  Festwerden  der  schmeUbarsten  Elemente  bedingt,  ^  es  begreift 
pich ,  dass  diese  verschiedenen  Elemente  nur  JLurse  Zeit  bedürfen  werden, 
nm  vom  flussigen  in  den  festen  Zustand  überzugehem  Ja  es  Üsst  sich 
ein  Grund  anfuhren  ,  der  eine  Temperatur  •  Verminderung  der  teigigen 
Masse  im  Augenblicke  bewirken  musste,  wo  sieb  dieselbe  in  mehre  be* 
stimmte  Verbindungen  schied,  und  folglich  eine  Beschleunigung  des 
Festwerdens  des  letzten.  Vor  Ausscheidung  der  Elemente  befand  sich 
die  Kieselerde  in  Verbindung  mit  anderen  Silikaten  und  bildete  eine 
Znsammensetzung  ähnlich  %,  B.  der  Schwefelsäure  mit  einem  alkaliiiischen 
Sulphat;  und  gleichwie  letzte  Verbindung  unter  Entwickelung  von  M^'ärme 
vor  sich  geht,  ist  es  wahrscheinlich,  dass  die  Kieselsäure,  indem  sie  zu 
einem  alkalinisdien  oder  erdigen  Silikat  tritt,  Wärme  erzeugen  muss;  und 
umgekehrt,  dass  wenn  Scheidung  derselben  von  einer  Verbindung  {euer  Art 
stattfindet,  Wärme  -  Absorption  sieb  ereignen  muss:  folglich  steht  zu  er- 
warten, dass  im  Angenblicke,  wo  der  Quarz  aus  einer  vielfachen  grani- 
tischen Verbindung  ausgeschieden  wurde,  eine  gewisse  Erniedrigung  der 
Temperatur  eintreten  musste,  welche,  obwohl  vielleicht  nur  gering,  dennoch 
zur  Beschleunigung  des  Festwerdens  beigetragen  haben  durfte.  Der  Vf. 
fugt  hinzu:  es  sey  die  Betrachtung  der  Temperatur-Abnahme  im  Augen- 
blicke, wo  die  Elemente  sich  trennten ,  nur  eine  accessorische,  und  wenn 
jene  Abnahme  zu  unbedeutend  wäre ,  um  einigen  Einfluss  auf  das  Phäno- 
men zu  üben,  so  wurde  Dies«  der  von  ihm  zu  entwickelnden  Theorie  —  ver- 
mittelst welcher  es  leicht  sey  zu  erklären,  wie  Feldspath  etwas  früher  als 
Quarz  eine  feste  Gestalt  annehmen  und  auf  letztem  einen  Eindruck  hinter- 
lassen konnte  —  keinen  Eintrag  thun.  Stellen  wir  uns  vor,  die  Elemente  des 
Granites  schieden  sich  aus  einer  Silikaten- Verbindung  bei  einer  über  den 
Gerinnungs-Punkt  des  Feldspathes  wenig  erhöhten  Temperatur,  so  können 
verschiedene  Umstände  gewisse  von  jenen  Elementen  bestimmen,  schneller 
fest  zu  werden,  als  die  übrigen;  es  sind  Bedingungen  denkbar,  vermöge 
deren  das  am  leichtesten  schmelzbare  Element  etwas  weniger  Zeit  zum 
Erstarren  bedurfte  als  das  am  schwierigsten  schmelzbare,  ein  Umstand, 
welcher  lediglich  von  den  physikalischen  Eigenschaften  abhängt.  Be- 
kannt ist,  dass  gewisse  Körper,  indem  sie  fest  werden,  zuvor  in  einen 
zähen,  klebrigen  Zustand  übergehen ,  während  andere  fast  augenblicklich 
▼ollkommen  erstarren;  Diess  ist  namentlich  bei  der  Kieselerde  der  Fall, 
welche,  wenn  sie  geschmolzen  wird  und  erkaltet,  bevor  dieselbe  in  festen 
Zustand  Abergeht,  sich  so  zähe  zeigt,  dass  sie  sogar  zu  Fäden  gezogen 
werden  kann.  In  gjinz  anderer  Weise  verhält  es  sich  mit  dem  Feldspath ; 
er  zeigt  9tet9  krystallinische  Beschaffenheit,  und  sein   Festwerden  mnsste 


22 


* 


S40 

dnrch  die  grosse  Tendenz  der  Substanz,  regelrechfc  Gestalt  anznnehnen, 
beschleunigt  werden:  so  hatte  schnellerer  Übergang  aus  dent  Selimelzungs* 
in  den  festen  Zustand  Statt.  £k  konnte  sich  demnach  zutragen ,  dass  der 
Quarz  in  dem  Augenblicke,  wo  der  Feldspatb  krystallisirte ,  im  Begriffe 
war  fest  zu  werden :  aber  noch  teigig  und  etwas  weich ;  die  vom  Feld- 
Späth  bei  plötzlichem  Übergange  ans  dem  Ilassigen  in  den  festen  Zustand 
entwickelte  Wärme  dnrfte  sich  dem  umgebenden  Quarz  mitgetbeilt  und 
dazu  beigetragen  haben,  ihn  im  weichen  oder  zflhen  Zustand  zu  erhatten, 
hinreichend  um  die  Auftiahme  eines  Eindrud^s  tou  der  Kristall  -  Gestalt 
des  Feldspathes  möglich  zu  machen. 

Die  gegenseitigen  Menge  •  VerhSltnisse  der  Elemente  des  Granites 
unterliegen  einem  vielartigen  Wechsel;  durch  Untersuchungen,  welche 
den  Gegenstand  einer  besonderen  Arbeit  ausmachen  sollen,  gelangte  der 
Vf.  dahin,  solche  mit  einiger  Genauigkeit  würdigen  zu  können ;  der  Quarz 
unterliegt  den  ain  wenigsten  ausgedehnten  Schwankungen ,  selten  über- 
schreiten sie  die  Grenze  von  30  bis  40  auf  100  der  Gesammt  Masse.  Der 
Feldspatb  —  unter  dieser  Benennung  Orlhos  und  Albit  begrilTen  — 
wechselt  im  umgekehrten  Sinne;  bald  steigt  die  Meng;e  ded  Feldspathes 
bis  zu  50  und  selbst  55  auf  100,  und  alsdann  sinkt  jene  des  Glimmers 
bis  zu  15  auf  100  (Diess  ist  der  Fall  bei  vielen  Graniten  mit  grossen 
Orthos-Krystallen) ;  bald  stellt  sich  im  Gegentheil  der  Glimmer  mit  60  auf 
100  im  Granit  ein,  und  der  Fcldspath  tritt  nur  im  Verhältniss  von  15  oder 
20  in  100  auf  (wie  man  solches  an  gewissen  kleinkörnigen  Graniten  na- 
mentlich in  den  unvollkommen  schieferjgen  Abänderungen  wahrnimmt, 
die  in  der  Bretagne  so  sehr  verbreitet  erscheinen).  Die  normale  Zusammen- 
setzung, jene  welche  am  häufigsten  vorzukommen  scheint  —  wenigstens  in 
den  vom  Vrf.  untersuchten  Graniten  —  besteht  in  folgenden  VerhSItnissen: 
Feldspatb:  40  auf  100;  Quarz:  35:  Glimmer:  25.  Die  meisten  Granite 
enthalten  eine  gewisse  Quantität  Albit  gemengt  mit  dem  Orthos;  allein 
diese  Menge  ist  im  Allgemeinen  nicht  sehr  beträchtlich,  und  da  die  Zu- 
sammensetzung des  Albits  von  jener  des  Orthos  nur  darin  abweicht,  dass 
Kali  durch  Nafron  vertreten  wird*,  so  kann  in  den  darzulegenden  Be« 
rechnungen  der  Albit  fuglich   unbeachtet  bleiben. 

Setzt  man  bei  FeldMpath  und  Glimmer  den  in  nachstehender  Übersicht 
angegebenen  Gehalt  voraus  —  der  als  Mittel  sehr  zahlreicher  Analysen 
sich  ergeben  — ,  so  findet  man  folgende  Werthe  in  der  Elementen  -  Zn- 
sammensetzung der  Granite:  1)  sehr  feldspathige  (50  auf  100  Feldspatb 
und  15  Glimmer  enthaltend):  2)  sehr  Glimmer •  reiche  (50  auf  100 
Glimmer  und  16  Feldspatb):  3)  normale  (40  auf  100  Feldspatb  und  25 
Glimmer),  wobei  der  Quarz  als  im  mittlen  und  konstanten  Verhältniss 
von  35  auf  100  angenommen  ist. 


341 


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sind  nur  charakterisirf  durch  ihr  flusserliches  Ansehen,  durch  den  splitte- 
rigen Bruch  und  die  Schroelzbarkeit  vor  dem  Löthrohr;  es  ist  ihnen 
keine  bestimmte  Mischung  eigen,  aber  sie  enthalten  stets  mehr  Kiesel- 
erde und  weniger  Alkalien ,  als  der  krystalliairte  Fcldspath  ;  und  wenn 
man  die  „P^trosilex^*,  welche  aus  geologischem  Gesichtspunkte  be- 
trachtet einige  Wicbigkeit  haben,  da  dieselben  oft  Massen  von  ge- 
wisser Erstreekung  zusammensetzen,  mit  dem  Granite  im  Allgemeinen  ver- 
gleicht, 80  ergeben  sieli  in  ihrem  Bestände  auffallende  an  Identidät  gren- 
sende  Analogie'u.  —  —  Der  Haupt  •  Unterschied  zwischen  „P^tro- 
silea^  und  Graniten  scheint  darin  zu  bestehen,  dass  erste  hlufig 
etwas  weniger  Alkali  enthalten ,  als  die  Granite ;  sind  mithin  die  „P  i- 
frosilex  schmelzbar,  so  müssen  die  Granite  in  Masse  und  in  rudimcn- 
tSrem  Zustande  genommen  Solches  in  gleichem  Grade  seyn ,  wie 
die  „P^trosilex**,  welche  eine  ahnliche  Zusammensetzung  haben;  und 
die  gew5hnlich  etwas  grössere  Menge  Alkali  im  Granite  muss  die 
refWiktfire  Eigenschaft  der  Kieselerde  kompensiren  und  letzte  in  glei- 
chem Grade  schmelzbar  machen.  Zudem  kann  es  nicht  auffallen ,  dass 
die  Granite  in  der  That  schmelzbarer  sind,  als  man  fOr  den  ersten  Augen- 
blick glauben  sollte,  und  wenn  man  bedenkt,  dass  vielfach  kombinirte 
Silikate  sich  weit  weniger  refraktär  zeigen,  als  sie  Diess  einzeln  genommen 
thun  wurden,  und  da  nun  Feldspath,  Glimmer  und  Quarz  zu  einem  und 
demselben  zusammengesetzten   Ganzen    verbunden    erscheinen,     so   muss 


(PrMä  iUment,  de  GioL  ParU,  1843 ,  p.  345)  sagt :  .Noiii  eutendon*  par  Eurite  te 
Feldsp^th  A  texturt  compact;  Cette  ntbttanee  forme  des  ßlotu ,  des  amasj  des  eulots ; 
eile  est  ordUtahrement  temaee,  de  couleure  rougeAtre,  UoHchAtre^  nolr&tre^  unies  ou 
blgmrries,  Sa  texture  paeee  quefifHiJoU  au  sehistoide,  au  brieMforme  et  oit  pondingi' 
Jbrme  (Anaginite  pitrosiliceuse),  Elle  est  friquemment  melangie  avee  d'autres 
substanees,  et  outre  eettes  de  cee  associations,  que  noas  allons  indiquer  eömme  ispiees 
partieulUres,  om  peut  elter  des  varlitds  mleaeie ,  quarz{fire^  grenatique**.  In  elfter  dem 
Antdraek  E  uri  te  a.  a.  0.  beigefEigten  Note  bemerkt  der  Vrf.  weiter:  Le  nom  d*EHrlte 
n*est  ordinalremeni  dofutd  qn'ä  des  rockes  rndta^gdes^  qui  ont  pour  base  des  matieres, 
qul  se  rapproehent  plus  ou  motne  du  fetdspath ,  de  ValbUe,  du  labradorUe  ete.  €$mm$ 
U  me  semble  ndceseaire,  de  faire  des  dlstlnelions  dana  ces  matUres ,  et  que  des  liioms 
particullete  sont  aesez  giniralement  ßffeetis  ä,  eeKea  que  Von  eonsidire  comme  du  labru' 
dorke  et  de  CalbUe,  itandie  que  le  nom  de  leptynite  n*a  iti  erie  et  n'est  ordlnairement 
emptogi  que  pour  le  Fetdspath  grenu,  il  m*a  paru  qu'il  ilali  aeantageux  d'avoh»  austi 
•m  nom  particulier  pour  le  Fetdspath  compacte  et  d'g  affecter  celul  d*EHritey  d/Ja 
appliqui  ä  toutes  les  roches  t  qul  ont  cette  substance  pour  base  et  qul  me  _ semble  prd- 
firable  ä  eelul  de  Pitrosilex^  ddnomlnatlon  trit  defecfueuse  et  qul  a  re^u  aussl  des 
meceptlons  tres-diffirentes,  —  01e  Benennnngen  Etirite  granltolde  nnd  Leptynite 
wurden  znm  Tlieil  nuch  iär  den  H  ornfe  U  gebraucht.  AVIr  erinnern  bei  dieser  Gelegen* 
heit  zvgleioh  an  einige  Thateaclien,  welche  bei  den  DuRocHER'schen  Untenttehungen  nicht 
«nbeachtet  zu  bleiben  verdienen.  Im  TeplHier  Porphyr  erkannte  Mitscrbblich  die 
Grundmasse  al«  ein  Genenge  aus  Gllnimer;  es  ist  derselbe  fblglleh  nur  ein  ^Porphyr -arti- 
ger Granit«.  In  noeh  andern  Ffiilen  ergibt  steh  die  Hauptmasse  als  diehtes  Gemenge  ans 
Quam  und  Feldspntb  oder  vielleicht  ans  Qnan  und  Albit.  Die  rothbraune  Orundmasse  des 
Feldstein-Porphyrs  der  Gegend  um  Kotlmann  in  Tyrol  sehliesst  hin  nnd  wieder  diese  und 
jene  Gemengthelle  ~  Feldspath-Kfirneriind  Krystalle,  Glimmer  •  BIAttchen.  sparsame  Quars* 
K<^mer  in  solcher  Häufigkeit  ein,  das«  sie  beinahe  verschwindet  u.  s.  w.  0.  R« 


S4S 

DiMM  mil  eiaer  SdinielziMrkeit  begabt  seyn,  welch«  die  mittle  8diin«h« 
barkeit  der  Jedes  Gienieage  bildenden  Elemente  übertrifl. 

Wie  bekannt,  sebmelien  die  „Petrosilex**  vor  der  Löthrofir-Flamme 
Biemlieh  leicht  und  weichen  in  dieser  Hinsiebt  vom  Feldspath  wenig  ab; 
demnach  i&sst  sich  nicht  zweif<Rla,  dasa  die  granitischen  Massen,  welche 
an  die  Erd  -  Oberfläche  ans  den  Tiefen  hervorgetreten  sind,  bei  einer 
Temperatur,  die  dem  Flussigwerdea  des  Feldspatheft  gleichkommt,  sich  in 
1^'i^lC^iu  Zustande  erhalten  konnten.  Nichts  widerstreitet  der  Ansicht, 
dass  sie  wahrend  der  längsten  Zeit  ihrer  Erstarr ungs  •  Periode  und  bis 
aeom  Festwerden  alle  ihre  Elemente  verbunden  erhielten ,  eine  Mineral-» 
ZnsammensetKung  ihnlidi  der  der  „P^trosilex^.  —  —  Die  Granite  befinden 
aieh  nicht  allein  mit  den  „Pe trosilex'*  im  Verbände,  sondern  auch  mit 
den  Feldstein-  oder  Quarz •  fuhrenden  Porphyren,  in  denen  man  gewöhn- 
lieh  neben  den  Qusrz<Kuruem  auch  Feldspath -Th eile  und  oft  dimmer- 
Biättchen  wahrnimmt;  sie  zeigen  alle  Struktur-  und  Natur-Grade  von  d«n- 
dichtesten  „P^trosilex*'  bis  zu  vollkommen  charakterisirten  Öraniten. 
Häufig  zeigen  sich,  so  u.  a.  in  Breiagn$y  diese  Abstufungen  in  einer  und 
der  nämlichen  Gegend,  ja  zuweilen  in  derselben  Masse  u.  s.  w. 


L.  SohwbNdlbr:  Gas-Entwickelung  in  Süsswasser-Que^llen' 
unfern  OditiMfen  (Wöhlbr  und  Libbig  Ann.  LV ,  363  ff.).  In  mehren 
ans  Keuper^Mergeln  am  Fasse  von  Muschelkalk-Bergen  zu  Tage  tretenden 
Süsswasser  -  Quellen  in  der  Gegend  bei  Götüngen  bemerkt  mau  eine  be> 
ständige ,  starke  Eotwickelung  von  Gas ,  das  nicht  Kohlensäure  -  Gas 
ist  Die  Quellen  entspringen  auf  deu  Seiten  und  im  Grunde  unregelmässiger 
Vertiefungen ,  in  denen  ihr  Wasser  sich  zu  Teichen  sammelt,  und*  sind 
im  höchsten  Grade  ergiebig;  die  Abildsse  {euer  Teiche  treiben,  kaum  50 
Sdirhte  vom  Ursprung  der  Quelle  eatfemt,  Mähleu  mit  4  oder  6  Gängen. 
Die  Gas-Entwickeinng,  die  auf  der  ganzen  Fläche  der  Teiche  stattfindet, 
bietet  ein  sehr  auffallendes  Phänomen  dar.  Auf  den  ersten  Blick  scheint 
es,  als  ob  die  Gas-Blasen  in  kontinnirlichen  Strömen  aufstiegen ;  fasst  man 
aber  eine  einzelne  Stelle  länger  ins  Auge,  so  siebt  man  die  Blasen  nur 
van  &  au  5  Minuten  hervorkommen,  aber  sodann  jedesmsl  in  grosser 
Masse  und  mit  solcher  Heftigkeit,  dass  das  Wasser,  besonders  an  seichten 
Stellen,  momentan  zu  kochen  seheint.  Es  hat  das  Ansehen,  als  hingen 
dio  Gasblasen  zwischen  dem  Gerolle,  welches  den  Boden  der  Teiche  be* 
deckt ,  fest  nnd  bedurften  gewisser  Grösse ,  um  sich  loszureisen.  Der  an- 
gestellten Untersuchung  au  Folge  haben  die  Gase  dieselbe  qualitative 
Zusammensetzung,  wie  die  atmosphärische  Luft,  enthalten  aber  eine  ge» 
ringere  Menge  von  Sauerstoffgas,  als  diese.  Die  Temperatur  der  Quellen 
war  im  Sommer  1845  konstant  zwischen  7  und  8®  R.  -  Fragt  man  nsch 
dem  Ursprünge  einer  so  grossen  Menge  von  Luft,  die  unter  solchen 
Verhältnissen  aus  Quellen  zum  Vorschein  kommt,  so  ist  wohl  nicht  zu 
zweifeln ,    dass  diese  Luft  aus  der  Atmosphäre  stammt,  da  wir  keine  an* 


344 

der«  Quelle  des  freien  Stickgasefl  in  der  Netar  keimen.  Aui-  weldie 
Weise  aber  wird  die  Luft  vom  Wasser  anfg;enoninien  und  fortgeführt? 
Cberoiscbe  Lösung  einer  so  grossen  Menge  von  Luft  konnte ,  da  be- 
trficbtliclier  Druck  ganz  nothwendige  Bedingung  dabei  wäre,  nur -in  sehr 
grosser  Tiefe  vor  sich  g«hen ;  die  Quellen  müssteu  aus  solchen  Tiefen 
kommend  höbe  Temperatur  haben ;  sie  rouasten  Thermen  seyn,  wahrend 
dieselbe  nur  ungefähr  die  mittle  Wärme  von  Göttmgm^szi^b  zeigen.  Die 
Art ,  in  welcher  die  Luft  vom  Wasser  aufgenommen  wird ,  muss  folglieb 
eine  mechanische  seyn :  der  genaue  Vorgang  dabei  ist,  so  glaubt  der  Vf.» 
der,  dass  die  Wasser-Teilchen ,  indem  sie  von  der  Erd  •  Oberfläche  durch 
die  Schichten  der  Gebirgsarten  in  die  Tiefe  fielen ,  überall  die  Poren  und 
die  kleinsten  Spalten  der  Gesteine  mit  Luft  erfüllt  finden,  welche  bei  der 
Enge  der  Poren  nicht  entweichen  kann,  vom  Wasser  abwärts  gedruckt, 
eingeschlossen  und  bis  zu  seinem  Austritt  aus  der  Erde  fortgeführt  wird, 
wo  sie  wieder  frei  werdend  die  geschilderte  Gas  -  Eotwickelung  in  den 
Quellen  hervorbirgt.  — *  Die  Bedingungen  eines  Vorganges  der  Art  scheiueu 
lediglich  in  einer  bestimmten  Beschaffenheit  der  Gebirgsorten  zu  Hegen, 
durch  welche  die  Quellen  hinabsinken :  tbeiU  müssen  sie  viele  kleine  Luft- 
erfüllte  Räume  enthalten ,  theils  dem  Wasser  beim  Niedersinken  eine 
gewisse  Schnelligkeit  gestatten.  Beides  findet  sich  in  der  Muschelkalk- 
Formation,  durch  deien  vielfach  zerklüftete  und  abgesonderte  Schichten  die 
beschriebenen  Quellen  hinabsinken,  besonders  stark  ausgebildet  \  auch  mag 
hier  der  Wasser  -  Reiclithum  der  Quellen  und  der  Umstand,  dass  sie  in 
Teichen  entspringen,  dazu  beitragen,  dass  die  Erscheinung  so  gut  sicht- 
bar und  80  auffallend  ist  —  Schwieriger  als  der  Grrund  der  Gas-£nt- 
Wickelung  selbst  ist  die  Ursache  davon  einzusehen,  warum  vom  Sauerstoff- 
Gehalt  der  atmosphärischen  Luft  ein  Theil  verschwindet,  und  der  Vf.  ge* 
steht,  dass  es  ihm  ungeachtet  der  sorgfältigsten  Nachforschung  nicht 
gelungen  ist,  eine  genügende  Erklärung  aufzufinden.  Die  Gase  der 
SpHngmuhie  und  der  Rasenmühle  enthalten  ungefähr  9  Proz.  Sauerstoff- 
Gas»  das  der  Papiermühle  18  Proz.  Diese  Verschiedenheit  deutet  darauf 
hin ,  dass  man  die  Erklärung  entweder  gar  nicht  oder  nur  zum  kleiasten 
Theil  in  allgemein  verbreiteten  Bedingungen,  z.  B.  im  Humus  der 
Ackerkrume,  zu  suchen  hat ;  sie  weiset  vielmehr  auf  örtliche  Verhältnisse 
hin,  die  den  verschiedenen  Quellen  bis  zu  gewissen  Graden  gemeinschnft- 
lieh  sind,  bei  dem  der  Sftrinff*  und  Rasen- ffiühie  aber  in  fast  dmfacbem 
Maase  wirken.  Auf  dem  Grunde  der  Teiche  fand  sich ,  bei  mehre.  Fuss 
tiefem  Graben  keine  Spur  verwesender  organischer  Stoße,  sondern  nur. 
Kalk-GerölIe  und  Sand  und  in  diesem  unter  dem  MikroHkop  einzelne  ßacil* 
larien  und  Naviculen.  Sobald  die  Llbereinstinimung  bemerkt  war, 
welche  die  Gase  der  Spring^  und  Raseti-Mühlc,  am  Fussc  der  westlidien 
Bergkette  gelegen ,  im  GegeuKatze  zum  Gas  der  Papiermühle  an  der 
östlichen  ßergreihe  von  Göttinnen  zeigen,  hoffte  der  Vf.  durch  Vergleiebung 
der  Struktur  beider  Bergzuge  Autklärung  zu  erlialten.  Im  Wesentlichen 
beKtehen  beide  Bergrücken  aus  der  Muschelkalk  -  Formation  :  der  wcst* 
liehe,  bedeutend  höhere  aber   ist  von  einer  Reihe   von  Basalt  >  Kupfien  ^ 


»49 

Mb«r  ff  Ufa»,  S§hMUU  u.  ».  w.  —  dmcbUrocbev,  in  deren  Begleitang  man 
Braimkohlen-Fldtze  trifft;  von  -der  Quelle  sind  diese  ung^efllir  eine  Meile 
entfernt.  Selbst  abgesehen  von  der  etwas  grossen  Entfernung  glaubt  der 
Vf.  nicht}  dass  die  Luft  der  Quelle  in  jenen  Braunkohlen  den  fehlenden 
Theii  ihres  Sauerstoffes  verliert»  weil  das  Qu  eil- Wasser  keine  Zersetsungs- 
Produkte  enthält,  die  bei  einer  organischen  Oxydation  doch  nicht  fehlen 
konnten;  der  Gehalt  des  Wassers  an  Kohleusaure-Gas  seheint  viel  zu  ge* 
ring,  als  dass  man  anaehmeii  konnte,  diese  Kohlensaure  enthielt  das  aus 
der  Luft  versehwundene  Sauerstoff  -  Gas.  Eine  andere  geognostiscbe  Ver- 
schiedenheit dürfte  für  die  Erklärung  der  Erscheinung  von  grösster  Wich- 
tigkeit seyn ;  es  ist  diess  die  ungleich  stärkere  Verbreitung  der  Keuper- 
Mergel  an  den  westliclien  als  an  den  östlichen  Bergen.  Dort  mnss  das 
Wasser  der  Quelle  längere  Strecken  durch  diese  Gebilde  fliessen.  In  die 
Mergel  -  Lagen  setzt  der  |Vf.  die  Ursache  vom  Verschwinden  des  Snuer- 
stoff-Gsses  und  glaubt,  dass  dabei  der  grosse  Gehalt  jener  Gesteine  an 
kohlensaurem  Eisen-  und  Mangan-Oxydul  die  Hauptrolle  spielt  Die  höhere 
Ovydation  dieser  Salze  fixirt  Sauerstoff- Gas,  ohne  dass  nothwendig  lös- 
liche Produkte  gebildet  oder  ausgeschieden  werden  mussten. 


Martins  und  von  Coi.LBOno:  über  Riesentöpfe  (BMÜei.  $fol.  h^ 
i/,  32 1  ect.-).  Am  Eingange  des  Cftamoiml- Thals,  dem  Dorfe  de9  Ouehe^ 
gegenüber,  fuhrt  eine  Brücke  über  die  Arve,  Etwas  aufwärts,  am  rechten 
Ufer  ,  findet  sich  ein  Riesentopf  in  grünem  Talkschiefer  —  taikigeai  Ser- 
pentin —  ausgehöhlt  Der  obere  Tbeil  der  Weitung  ist  zylindrisch  und 
von  sechs  Fuss  Durchmesser.  Sie  war  bis  zu  drpi  unterhalb  der  Mündung 
mit  Saud  erffillt ;  auf  dem  Sande  lagen  vier  grosse  Protogyn  -  Blöcke 
abgerundet  und  durch  Reibung  polirt.  Auch  das  Innere  der  Höhlung 
zeigte  sich  vollkommen  geglättet  Als  Martins  die  Thatsacben  untersuchte  — 
23.  Aug.  1844  —  war  die  Mundung  des  Riesen topfes  ungefähr  neun  Fuss 
jlber  dem  Niveau  des  Giesstromes;  aber  da  die  Arve  hier  sehr  eng  ein- 
geschlossen ist,  so  müssen  ohne  Zweifel  bei  grossem  Anwuchs  in  der 
FVählingsaeit  die  Wasser  über  das  Niveau  der  Mündung  steigen.  Der 
Höhlung  gegenüber,  auf  dem  rechten  Ufer,  nimmt  man  im  Strom -Belle 
«ne  ansehnliche  Oberffäche  des  nämlichen  Gesteins  wahr,  welche  duroh 
Wirkung  des  Wassers  überall  gefurcht  ist  Die  Furchen  oder  Rinnen 
sind  nicht  geradlinig,  und  die  Kanten,  welche  sie  trennen,  zeigen  sich 
theils  scharf,  tlieils  gerundet;  bin  and  wieder  sieht  man  kleine  Kegel- 
förmige Erhöhungen.  Der  Fels  erscheint  durchaus  glatt  und  polirt  an  den 
ansgehöblten  Stellen  sowohl  als  an  den  konvexen.  Von  Streifung  ist 
nichts  wahrzunehmen.  Abwärts,  einige  Meter  oberhalb  dieses  Riesentopfes, 
lassen  alle  Felsen  breite  ebene  polirte  Flächen  sehen,  ohne  Kegel-förniige 
oder  rundliche  Vertiefungen;  diese  Oberffächen  erscheinen  gestreift  und 
die  Streifen,  geradlinig  and  parallell  unter  einander  laufen,  in  der  Richtung 
der  Axe  den  Thals.  Stets  aber  steigen  diese  Streifen  etwas  au,  als  ob  die 
Gewalt,  durch  iv eiche  sie  erzengt  worden,  das  Ergebniss  zweier  Ursachen 


34« 

ff fweMit  w&re ,  wovon  eiiie  macbigere  dem  Thale  parallel ,  die  undere 
bei  weitem  schwAchere  unter  rechtem  Winkel  aof  dfe  Ttial-Axe  f^wirkt 
hatte.  Etwas  abwärts  linden  sich  drei  ansehnliche  Erbabeaheiten,  nach 
eben  g^erundet,  nach  unten  steil*  Diese  Erhabenheiten  bestehen  aus  sehr 
diinnem  bUtterig^em  weichem  Tlionscbtefer.  Nimmt  man  die  Rasen-Deeke 
über  denselben  hinweg,  so  werden  viele  polirte  und  gestreifte  Stellen 
sichtbar.  Die  Streifen  sind  geradlinig,  sehr  fein  und  der  Thal-Ane 
parallel ;  oft  zeigen  sich  auch  wenig  vertiefte  Furchen  oder  Rinnen,  eben- 
falls geradlinig  und  den  Streifen  paralleH  Die  drei  Erhabenheiten,  wovon 
die  Rede,  sind  mit  ubergrossen  Protogyn-Blöcken  bedeckt.  Oft  achweben 
diese  Blöcke  an  so  stark  geneigtem  Gebinge,  dass  man  glauben  musa, 
die  Macht,  vrelche  solche  herbeigeführt,  habe  sie  sehr  sanft  niedergelegt 
nnd  keineswegs  gewaltsam  fortgeschaift.  Ecken  und  Kanten  derselben 
sind  vollkommen  erhalten.  Es  werden  die  Blöcke  aufwärts  an  den  Seiten 
des  Berges,  an  dessen  Fnss  die  Arve  sich  ihr  Bett  gegraben ,  bis  ober- 
halb des  Weilers  Beie  getroffen,  395  Meter  {über  dem  ilrea -Niveau  an 
der  Brücke  und  1350  M.  über  dem  Meeres  -  Spiegel.  Ancb  die  polirten 
und  gestreiften  Felsen  sind  ungefilhr  bis  an  derselben  Hölie  su  sehen  ; 
sie  entsprechen  denen  auf  der  andern  ThaNSeite,  wenn  mau  den  ForeUm 
von  Sainl'Oervain  überschreitet.  Die  nSmliche  Gewalt,  welche  die  runden 
Erhabenheiten  anfwftrts  am  rechten  ilrre-Ufer,  oberhalb  der  Brücke  de4 
0ueh€9  geglättet  und  gestreift  hat,  wirkte  in  ähnlicher  Weise  auf  Jene 
Erhöhungen  ,  die  sich  xwisclien  Uh  Mimt4e9  und  dem  Dorfe  Skr^^m  in 
der  Schlqisht  linden,  die  aus  dem  JScHaMcAe  -  Thal  in  das  von  CAanunrny 
führt.  Die  manchf alligen  Erscheinungen  im  Relief  der  verschiedenen 
Beden>Theile  durften  von  einem  nnermesslichen  Gletscher  herrühren,  der 
einst  aus  dem  dUrmonny-Thal  hervortrat  und  sich  bis  ins  Leman -Becken 
in  die  Gegend  von  Qenf  erstreckte. 

CoLLBono  errinnert,  dass  er  bereits  vor  S  Jahren  auf  zylindrische 
Aushöhlungen  aufmerksam  gemacht,  ähnlich  denen  von  CtfiUMii  nnd  von 
den  BeUow-Fatis  in  Nord-Amerikm,  welche  sich  in  der  Nähe  von  AUy 
inden.  Bei  seinem  Eintritt  in  die  Ebenen  von  Aity  bildet  der  Tmm  einen 
Wasserfall,  bekannt  unter  dem  Namen  Smui»d&^SMol.  Dieser  Wasserfall 
stfirst  aus  einer  Höhe  von  20  Metern  in  eine  sehr  enge  ungefähr  300 
Meter  weit  erstreckte  Schlucht  im  Glimmerschiefer,  welcher  den  Thal-Boden 
gegen  O.  zusammensetzt.  Ein  grosser  Theil  der  Wasser  des  Tnrm  wird 
durch  einen  Damm  nach  der  Stahlhütte  geleitet,  die  man  seit  einigen  Jahren 
avf  dem  linken  Ufer  dem  Dorfe  Srntni-Juery  gegenüber  errichtete;  das 
überfluKStge  Wasser  entleert  sich  gewöhnlich  darch  den  Katarakt  und 
«nf  beiden  Fluss  -  Seiten  besteht  eine  Art  Plateau ,  durch  die  KÖple  der 
Glimmerschiefer-Lagen  gebildet,  das  den  Fluss  einzudämmen  scheint  nnd 
bei  sehr  hohem  Wasserstande  davon  überschritten  wird.  —  Als  nun 
CoLr.Er,Ko  den  tySani-de-sabot"  besuchte,  hatte  derselbe  eben  die  Pyrenäen 
verlassen  und  sah  sich  überrascht  durdt  die  Ähnlichkeit  zwischen  der 
Obcrtläche  des  Glnume rsrhiefers  ,  welche  der  Tarn  überströmt  hat ,  und 
über  die   er  zu^veilen    noch   seinen  Lauf  nimm!  ,    mit  jener  der  Glimmer- 


847 

«driefer  ini  Ly«*  fluUe  nofera  iAid^on,  Die«etb«n  Stfeifro ,  dk»«lbctt 
Furchen,  die  nämliche  PoKtiir ;  am  8MMi*de*8mM  ist  die  .Glfittnng^  mitunter 
so  vollkommen,  dase  man  tour  mit  eini^r  Vorsicht  Aber  die  Gestein-Ober* 
flache  gehen  kann.  Was  hier  jedoch  lo  den  ei|penthdmliehen  Erseheinongea 
l^ört  ist»  dass  die  Oberflmehe  der  GUmmerschieftr •  Plattform  von 
mehr  oder  weniger  tiefen  senkrechten  Aosoagangen  wie  durchsiebt  sieh 
seigty  Aasnagnngen,  deren  Durchmesser  von  einigen  Deaimetern  bis  «i 
einem  Meter  beträgt.  •—  Das  Daseyn  der  geglätteten  Fläche  im  £«y#-Tkale 
glaubte  man  dadurch  su  erklären,  das  der  Gletscher  von  OMomieit  einst 
bis  lAuh&n  «ich  erstreckt  habe ;  C  besweilelt»  dass  eine  ähnliche  Voraas* 
setsnag  für  das  Tom^Thal  anzunehmen  sey.  Übfigens  sagte  asan  ihm 
an  Ort  und  Stelle :  die  Anzahl  und  die  Dhuensionen  der  Aushähhingea 
wechselten  von  einem  Anschwellen  des  Flusses  inm  andera,  und  dasselbe 
wurde  ihm  von  den  Bewohnern  von  SmiHt-Ju^y  berichtet.  Er  sah  Ans* 
höhlnngen  von  9  bis  3  Desimetem,  weiche  vom  leisten  Anschwellen  herv 
röhrten,  und  erlangte  die  Überzeugung,  dass  die  heftige  Bewegung  einer 
grossen  Wassermasse  über  die  wagrechte  Oberfläche  einer  Glimmer- 
ächiefer-Plattform  zureichend  sej,  um  zylindrische  Ausweitungen  zu  bilden» 
welche  die  grössten  Dimensionen  erlangen  können.  Seitdem  beobachtete 
der  Vf.  eine  analoge  Tbalsaehe  an  einem  andern  Ort.  Die  Dardopte  hat 
oberhalb  im  Linde  einen  so  raschen  Lauf,  dass  man  genöthigt  war,  eine« 
seitlichen  Kanal  anzulegen»  damit  die  Schiffahrt  swischen  Bergmrtie 
and  Pauillae  niclit  unterbrochen  werde.  Bei  sehr  niederem  Wasserstau^* 
nimmt  der  ganze  Fluss  seinen  Lauf  nach  den  Sehnellen  von  ia  i9rtdv9§ 
uad  P9$emrou  in  einem  überaus  engen  Kanal,  und  sein  gewdbnliebes 
Bette  bleibt  frei.  Nach  Beobachtungen,  die  ein  Anwesender  zu  wieder* 
holten  Malen  über  die  Erscheinungen  zu  machen  Gelegenheit  hatte,  welche 
das  Dinrdo^e •Bette  während  des  Sommers  darbietet,  trifft  man  daselbst 
melire  zylindrische  Aushählmigen,  jenen  von  Saui^de-S^ikai  durchaus  äha« 
lieh,  nur  sind  sie  in  einem  sehr  festen  Hippuriten-Kalk,  demselben,  welcher 
in  den  nahen  Steinbrüchen  von  Ldna  [?]  gewonnen  wird. 


A.  JBscHBR  VON  ]>BR  LiRVH  :  Bcmerkuttgen  aber  das  Molasse* 
Gebilde  der  östlichen  Sekweiim  (Mittheil.  d.  naturf.  Gesellsch.  in 
SSürick  von  1847^  97  —  112).  Beim  Beginne  der  Ablagerung  der  Melasse 
scheint  das  jetzige  Flachland  der  Sehweii»  bereits  die  Gestalt  eines 
grossen ,  zwischen  dem  Jtirc  und  den  Mpen  gelegenen  Thaies  gehabt 
zu  haben ,  da  einerseits  davon  im  Jura  die  Molasse  sich  nur  noch  anf 
dem  Grunde  der  Laiigenthäler  wie  auf  dem  Boden  eines  Gefässes 
abgesetzt  befindet,  anderseits  dieselbe,  obscbon  sie  längs  der  jetzi- 
gen Kalk-Berge  mehre  Tausend  Fuss  mächtig  ist,  im  Innern  des  Alpen- 
Gebn-gs  ganz  fehlt,  ja  selb!  die  Kalk  -  Grenze  nirgends  nberscbreitct. 
Dieses  p^rosse  Thal  nun  scheint  von  Beginne  der  Molasse  -  Periode  an 
lange  tbeils  aus  Festland  bestanden  zu  haben,  theils  von  süssen  Gewässern 
bedeckt  gewesen  zu  seyn,  duch  welche   abwechselnd  Schichten  von  mei^t 


348 

r^hlichen  und  bnnf en  Mergelo-Sandstcinen ,  Nag^Muh ,  bie  und  da  auch 
von  Kalkftfein  abgeaetzt  worden,  zwischen  denen  steh  an  nianehen  Orten 
in  Steinkobien  umgewandelte  Pflanzen- Maas  en  belinden.  Diese  Gebilde^, 
die  bis  nach  Mmr^eUU  sich  zu  erstrecken  scheinen,  sind  stellenweise 
800'  mächtig:,  da  das  Bohrloch  von  E^iiäau,  das  un^^fabr  60'  Fuss  unter 
seiner  oberen  Grenze  angesetzt  wurde,  bei  höchst  wahrscheinlich  fast 
wagpereehter  Lage  der  Schiebten  750'  tief  hinabgetrieben  wurde,  bevor  die 
dortige  Unterlage  der  Molasse,  der  Jurakalk,  erreicht  wurde. 

Auf  das  Dasejm  von  Festland  und  süssen  Gewässern  deuten  die  in 
den  tiefsten  Molasse -Schichten  eingeschlossenen  organischen  Überreste 
(am  S«lere,  an  der  Aai^  unterhalb  üem,  bei  Baden,  BfiisaUj  Sekafhmms&Hf 
südlich  von  8L  Gkdlen  u.  s.  f.):  wie  Unio,  Planorbis,  Paludina, 
Melanie,  Limnaeus,Heliz,  Blätter  von  Chamaerops-artigen  Palmen, 
Ceanotus  n.  s.  w.;  auch  das  Hin  oceros-Skelett  bei  BwtMerg  am 
Metfi  gefunden  scheint  ebenfalls  aus  diesen  tiefsten  Lagen  der  Molasse 
herzustammen. 

Über  dieser  untern  S  jisswasser  -  Molasse  liegt  dann ,  an  manchen 
Stellen  nicht  scharf  davon  geschieden ,  ein  zweites  Gebilde ,  in  welchem 
nur  Überreste  von  Meer-Bewohnern  enthalten  sind ,  und  daa  sich  daher 
als  Meeres- Erzeugnis«  darstellt*^.  Dieses  Gebilde  ist  nach  Stodbr's 
Beobachtungen  in  der  Gegend  yon  Bern  über  lOOO'  mächtig  und  besitzt 
wie  in  der  südwestlichen  Sehweii«  eine  grosse  Ausdehnung.  In  dar 
östlichen  Sehweiin  seigt  dasselbe  kaum  einige  loo'  Dicke  und  ist  nadi  den 
gegenwärtig  vorhandenen  Beobachfnngen  zu  urtheilen  nur  in  2  Streifen  eni» 
blösst.  —  Der  nordwestliche  Streifen  zieht  sich  aus  der  Gegend  von  iSnl- 
fetden  längs  der  Lagern  durch  den  Fuss  des  irchel  nach  dem  Kohlfirsi  hin. 
Die  Schichten  liegen ,  ausser  bei  den  Legem ,  ungefähr  wagerecht  und 
sind  daher  in  einer  Breite  von  2  —4  Stunden  an  den  Thal  -  Einschnitten 
sichtbar:  die  unteren  desselben  bestehen  meist  aus  bläulichen  Sand- 
steinen, in  denen  sfMirsame  Überreste  von  Meer -Thieren  und  von  La^d- 
Pflanzen  enthalten  sind;  die  gewöhnlich  wellige  Oberfläche  der  Sand- 
stein-Platten gleicht  oft  ganz  derjenigen  des  sandigen  und  schlammigen, 
von  den  Wellen  regelmässig  gefurchten  Bodens  unserer  See'n.  Die  oberen 
Bänke  bestehen  an  manchen  Orten,  s.  B.  bei  Lemtkurg ,  OimereSnfen, 
Würenioe,  aus  einem  festen  Konglomerat  von  ganzen  und  zertrümmerten 
Mnschel-Sehalen,  das  seit  alten  Zeiten  Muschel  -  Sandstein  heisst  und  sidi 


*  Neckek  de  Saumure  CEtndtt  geologiques  dam  le»  Alpes)  uutenclieidet  bei  <^>V 
und  im  Kanton  IVaadt  neben  dieser  unteren  SÜMwauer -  Molasse  nocli  die  Molas>e 
rouge,  ^clch«  niieli  seinen  Angaben  die  erste  in  angieiclifömilger  Lagenmg  nntertenPt. 
««  BLABCnfeT  (Envlrqns  de  Vevey}  seheint  nazottehnen,  dass  die  Meeres  -  Gebilde  an 
die  de«  siissea  Wassers  aagreiueu  und  sicli  gegen  sie  ▼erhalten  ,  wie  die  Ablageraag«* 
der  Jetzigen  Meere  xu  den  Delta*8.  in  der  östlichen  Sehweitz  set^t  aber  die  untere  StiM- 
wasser-Molasse  in  sehr  grosser  Machtiglifit,  ohne  irgend  welche  Brimischung  von  Mceres- 
ProduKteii,  unter  derMecres-MoIasse  duich,  wie  es  nach  NtCKCR  anch  in  den  Kantone« 
Qtnfutnd  HTmadi  d«r  Fall  ist. 


840 

überall  «la  trefflidiea  Bau  -  Material  bewährt.  Zu  dieaer  Maerea  •  Molasae 
gebort  auch  der  bei  WildMueh  an  KoM/Sr^i  vorkommeDde  und  sur  Glaa- 
Bereitung^  dienliche  Qnarzsand ,  in  welchem  aich,  wie  am  Meereg-Strande, 
häufig  mehr  oder  minder  darch  Rollen  abgeschliffene  Zahne  von  Hai- 
fi  sehen,  Austerschalen,  Brüchstficke  verldeseiten  Holzes  nnd  KnodMNi 
von  Landthieren  finden,  welche  Überreste  alle  Hr.  Haoptmann  Gimpbat 
sehr  eifrig^  sammelt.  ^  Der  zweite  sädöstliche  Streifen  ist  zwischen  der 
Reu9S  nnd  dem  Rotklee  bei  Lumern ^  bei  Walrau  und  Freienbaehf  und 
von  HerUau  bis  nach  Ror*eh4teh  aufgefunden  worden.  Auf  dieser  ganzeil 
Linie  fallen  die  Schichten  ungef&hr  mit  80^—40^  gregen  NW.  ein,  nnd  dai 
einig;e  hundert  Puss  mächtige  Gebilde  ist  eben  wegen  dieser  Einsenkung 
nnd  weil  es  in  NW.  fast  durchweg  von  jüngeren  Gestein-Massen  bedeckt 
wird,  gewohnlich  nur  in  geringer  Breite  sichtbar.  Seine  unteren  Schichten 
bestehen  ebenfalls,  wenigstens  bei  Wolrau  und  Rarsehaeh,  ans  blanliebem 
dtinnschichtigem  Sandstein,  der  sich  leicht  zn  trefflichen  Bauplatten  vtty 
arbeiten  ISsst ,  da  er  etwas  fester  ist  als  deijenige  in  der  nordwestlieben 
Zone.  Auch  hier  ist  die  Oberfläche  der  Platten  häufig  sehr  deatlidi  wellig 
und  mit  Pflanzen-Trümmern  bedeckt ;  bei  BSch  kommen  auch  nesterweise 
zahlreiche  Stetnkerne  von  Cardium,  Pecten,  Venus  u.  s.  f.  vor.  Am 
Raihaee  bei  lAmem  hat  Prof.  Modsson  in  mergeligen  Sclüohten  ebenfalls 
viele  Schalen  von  Meer  -  Konchylien  aufgefunden  ,  nnd  die  Gegend  von 
St.'Oailen^  wo  Sandstein*Platten  wie  won  Woirmu  auch  nicht  fehlen,  ist 
schon  längst  bekannt  durch  ihren  Reichthum  an  ähnlichen  Versteinerungen. 
In  etwas  höherem  Niveau  folgt  am  RcrBehtuther  Berge,  nach  Prof.  DaKB*a 
Beobachtungen  wahrscheinlich  auch  bei  St.  OaUem,  ein  Mnschel-Saadsteia 
mit  den  nämlichen  mineralogischen  Kennzeichen,  wie  bei  Lenmhur^  u.  a.  w. 
Diese  zwei  beschriebenen  Streifen  mariner  Gesteine  hängen  sehr  wahr- 
scheinlich unter  der  £rd -Oberfläche  unmittelbar  zusammen ;  ihre  Verbindung 
lässt  sich  aber  in  der  östlichen  Sehweiiaf  nirgends  naehweisen ,  weil  der 
Raum  zwischen  beiden  von  den  höchsten  Höhen  bis  unter  die  Sohle  der 
Thäler  hinab  mit  den  Gesteinen  der  dritten  Abtheilung  der  Molaaae  er* 
füllt  ist. 

Diese  oberste  Abtheilung  hat,  wie  die  unterste,  vollständig  den  Charak- 
ter eines  Susswasser-Gebildea  nnd  ihre  Schichten  liegen  in  dem  beseich* 
neten  Räume,  im  Ganzen  wagerecht.  Nirgends  ist  in  ihr  auch  nur  die 
geringste  Spur  einer  Meer  -  Pflanze  oder  eines  Meer  -  Thieres  entdeckt 
worden.  Dagegen  finden  sich  Schichten  mit  Resten  von  Land-  und  Silsa* 
Wasser  «Bewohnern;  so  sind  an  dem  ungefähr  800'  hohen  Absturz  des 
Al(»#  •  Rfickens  bei  Leimiaeh  (der  Füleiaehe)  wohl  10 -*1)  ungefähr  in 
gleichen  Abständen  auf  die  ganze  Höhe  vertbeilte  Schichten  schwarz  ge- 
färbt  dureb  die  grosse  Menge  der  in  ihnen  begrabenen  Schnecken^  unter 
denen  die  Gattung  Helix  weit  vorherrscht,  —  ausaerdeili  2  Lagen  von 
Sflsswasserkalk  und  3  von  Pechkohle,  deren  kenntlichen  Reste  sämmtlicb 
den  Typus  von  Land-  und  Sflsswasser- Pflanzen  haben.  An  dem  1600' 
hohen  Abriss  des  Udmlt-Ruckens  nach  Bauma  in's  7*dM-Thal  hinab  sind 
Land-  nnd  Süss wasser- Sohnecken  wenigstens  aus  8  Lagen  bekannt»  von 


3M 

denen  Ewei  im  obersten  Thefile  des  Prsiils ,  einigte  in  der  Blitte  nnd 
einige  im  nntersfen  Drittel  liegen.  Am  IreM  finden  sich  über  der 
Meeres  -  Molasse  swei,  einige  lOO'  senkrechter  Höhe  Ton  einander  ab* 
stehende  BInke  Von  Sisswasserkalk ,  von  denen  der  untere  sich  gegen 
Brnkraeh  erstreckt,  wahrscheinlich  identisch  ist  mit  dem  in  der  Gegend 
fon  fUfflsrÜtor  durch  B&cni  nachgewiesenen  und  an  vielen  Stellen  fast 
nur  ans  Planorbis,  Limnaeus  und  Melania-Schaalen  besteht 
Bei  Sl.  Omiim  hat  Prof.  Dbimb,  tvie  in  der  Unterlage,  so  auch  im 
Dache  der  Meeres-Moiasse  ebenfalls  Schalen  von  Land  -  und  Susswasser- 
Mnsdieln  gefunden,  und  so  liessen  sich  noch  viele  Hhnliche  Beispiele  an* 
fähren.  Ausser  diesen  von  den  Petrefafcten  hergenonunenen  Charakteren 
unterscheiden  sich  noch  sAmmtliehe  Mergel  der  obem  Süsswasser-Molasso 
von  den  graulichen  der  Meeres-Moiasse  durch  ihre  bunte,  meist  gelb  und 
rSthliche,  bald  fleckige  und  bald  fiammige  Ffirbung,  in  welcher  sie,  wie 
tn  ihrer  fibrigen  Beschaffenheit,  so  selir  den  Mergein  der  untern  Sfiss* 
wasser-MoIasse  girichen,  dass  sieh  kein  sicheres  petrographisches  Unter* 
tcheiduttgsieichen  angeben  Usst.  Die  Entstehung  der  obrren  Sfinswasser* 
Molssse  sum  Theil  aus  fliessenden  Oewftssern  ist  sehr  deutlicli  aosge- 
prSgt  in  der  Lag^mngs* Weise  der  Gesteine,  von  denen  die  Nagelflnh  in 
der  €^egend  des  Hörmli  in  5'— 4o'  starken  Bänken,  mit  den  Mergeln  und 
Sandüteinen  von  oben  bis  unten  wechseltagemd ,  wohl  die  Hälfte  des 
lOOO'  hoben  Pk*ofils  einnimmt,  t^s  erinnert  nämlich  das  häufige  Verls ufen 
dieser  Gesteine  in  einander ,  das  Abgescbnittenseyn  von  MergeNSchiditen 
durch  Nagelfloh-Bänka ,  oft  verbanden  mit  ungleichförmiger  Auflagerung 
und  sahk^eiche  ähnliche  Ercheinungen  so  auffallend  an  die  Unregeimässig*> 
kcJten,  welche  man  bei  den  Geschieben  und  Sand-Ablagerungen  der  Jetzt* 
gen  Ströme  beinerkt,  dass  mon  nicht  umhin  kann^  auch  die  unregelmäsfiige 
Ablagerungs* Weise  der  Molasse-Gesteine  von  ähnlichen  Ursachen  abxnieiten, 
womit  dbrigens  der  Antheil  stehender  Gewässer  an  deren  Bildung  durch- 
aus nicht  ausgeschlossen  nejn  soll,  cumnl  namentlich  das  Beisammenseyn 
von  Jungen  i«d  ausgewachsenen  Konchylien  in  den  Petrefakten-fBhrendeli 
Schichten  unwiderleglich  für  deren  Daseyn  zeugt. 

Was  die  Molasse  betrifft,  die  sich  zwischen  dem  alpinen  Kalk-Gebirge 
und  oi»er  von  Lmmem  nach  dem  Khmm^  koketi  JUonsn,  AiH^rtNiii  und 
IVofs»  gesogenen  Linie  befindet  und  in  der  Nlhe  derselben  senkrecht 
*^^^  g^9^  ^A«  Kalk -Gebirge  hin  aber  südöstlich  fällt,  so  ist  es  noch 
nicht  gelungen,  ihr  Alters -Verbal tniss  zu  den  3  angefahrten  Abtheilnngen 
mit  Sicherheit  zu  bestimmen.  In  diesem  ganzen  Gebiete  ist  nämlich  noch 
keine  Meer-Petrefakten  enthaltende  Schicht -Masse  bekannt,  die  als  Grenz- 
Zeichen  zwischen  der  unteren  und  der  oberen  Sasswasser -Ablagerung 
dienen  könnte  (alle  organischen  Reste  vom  Hufiberg ,  AMen  Rhomtk^  Ui** 
MieA,  Ryfi  tu  0aeler,  GmU,  BHeMerf^  Wäggity  Winket  bei  Lumem)  gehören 
Land-  und  Sfisswasser  -  Bewohnern  an.  Auch  sind  zwischen  den  beiden 
Sfisswasser-Abtbeilungen  noch  keine~  paläontologischen  Unterschiede  be- 
kannt, da  im  Allgemeinen  die  Petrefitkten  der  oberen  wie  der  untern 
AbtheÜnng  ein  und  dasselbe   för   ein  warmes  Klima  sprech^de  Gepräge 


Ml 

iMben,  wiediePaloi«n«Reslel>ew6igea^  die  bis  in.  dieiioheren  Sdücbtep 
der  obfrD  Sä88wasa«r*MoUsse  binanf  reichen  (aus  letsten  besitzt  das 
jZfiiridb#r  Muaeum  sogar  ein  Stiimaistiick  einer  Cycadee  von  Metn  u» 
HAam).  Das  geoieinsame  Vorkommen  von  T  a  x  o  d  i  u  m  mit  Bambus-arti^pen, 
platt -gedruckten,  3"— 4"  breiten  Rohren  in  der  Mergel  •  Unterlage  der 
Nagelflufa  des  Rufiiergs,  ähnlich  einem  bedeutend  grössern  von  MoussoN 
in  einer  Sandstein- Platte  von  Bach  entdeckten  Rohre,  lässt  auch  erwarten, 
dass  man  am  hohen  Rhenen  ausser  dem  von  daher  bekannten  Taxodium, 
Salix  u.  8.  f.  in  Zukunft  noch  Pflanzen  von  !südlicherem  Gepräge  finden 
werde.  Und  ähnlich  verlmit  es  sich  mit  den  Land-  nnd  Sfisswasser-Kon* 
chylien  nach  Chaafbntibr  und  Mousson  sowie  mit  den  Säugethieren 
ÜKaM.  V.  Mütbr's.  Cberdiess  ist  es  bis  jetzt  nicht  gelungen,  spezifische 
Unterschiede  zwischen  den  Petrefakten  der  untern  und  der  ^obeni  Siiss* 
Wasser- Molasse  aufzufinden,  welche  meistens  (Helix,  Planorbis,  Lim* 
naeus,  Melania)  nur  unvollständig  erhalten  und  daher  auch  noeb  nie 
mit  erschöpfender  Genauigkeit  untersucht  worden  sind.. 

Bei  dem  Versuche,  die  senkrecht  stehende  und  südlich  fallende  Molass« 
mit  den  zwei  Stockwerken  der  Susswasser- Molasse  zu  parallelisiren,  ent- 
behrt man  demnach  gegenwärtig  einer  sichern  Crrundlage  ;  es  mag  also 
genägen  anzugeben ,  da^s  wahrscheinlich  der  grösste  Theil  der  senkrecbt 
stehenden  und  der  an  diese  grenzenden  steil  eingesenkten  Schichten, 
welche  die  Mitte  der  zusammengeschobenen  und  vielfach  zerrütteten 
Molasse  einnehmen,  der  untern  Susswasser- Stufe,  die  zunächst  an  der 
Grenze  des  alpinen  Kalk-Gebirgs  befindliche  Nagelfluh  aber  vielleicht  zur 
obern  Süsswasser-Stufe  gehört. 

Bekanntlich  ist  das  Vorkommen  sehr  zahlreicher  Geschiebe  von  manch- 
faltigen ,  den  Alpen  fremden  krystallinisdien  Gesteinen  in  der  Nagelfluh 
eine  der  Hanptschwierigkeiteu ,  die  sich  den  Versuchen  zur  Aufklärung 
der  Bildungs-Processe  der  Molasse -Formation  entgegenstellen.  Gleichen 
auch  viele  dieser  Geschiebe  den  krystallinischen  Gesteinen  des  Sekwar»' 
wiie»y  80  stimmen  doch  andere  nicht  mit  ihnen  fiberein  ;  auch  spricht 
die  Verbreitnngs- Weise  der  Nagelfluh  nicht  für  Abstammung  der  Geschiebe 
ans  dem  Norden,  indem  nördlich  einer  von  Sureee  nach  Frmuenfeld  nnd 
von  da  nach  Rheineck  geführten  Linie  Nagsifluh  fast  nur  als  oberste 
Decke  aller  übrigen  Molasae-Schichten  auftritt  nnd  in  den  tiefern  Lagen 
nur  in  sehr  unbedeutendem  Maasse  vorkommt  (im  750'  tiefen  Bohrloch 
von  Bgiismn  wurde  keine  einzige  Nagelfluh  -  Schicht  angetroffen;  im  624' 
tiefen  bei  Kinpf  im  We/mihni  nur  ein  zwischen  loo'  und  125'  TiefeX 
Studbr  hat  daher  die  Vermuthung  geäussert,  dass  ein  Saum  krystallini- 
soher  Gesteine  während  der  Molasse- Periode  an  der  Nord  -  Seite  des  da- 
maligen Alpen-Gebirgs  vorhanden  gewesen  sey ,  und  dass  die  genannten 
Geschiebe  von, demselben  stammen,  eine  Hjrpotbese,  für  welche  ausser  dem 
Vorkommen  ähnlicher  Gesteine  am  Süd-Abhange  der  Jetzigen  Alfen  die 
Beschaffenheit  des  grössten  Theils  der  steil  nnd  senkrecht  anfgeriehtetsn 
Molasae-Sandsteine  spricht ;  indem  dieselben  aus  durch  Kalk  -  Zäment  zu- 
sammen gehaltenem  Granit-  und  Porphyr-Gruss  bestehen,  dessen  Fe^dspatli- 


:162 

Kurnrhfn,  wie  die  der  meisten  fremden  Geichiebe,  hAufifl^  röthKch  »md, 
während  der  Feldi^afh  der  alpinen  Gesteine  gewöhnlich  Weins  ist  Wo  diese 
Schichten  grossere  Geröll/ enthalten  und  durch  Häufigkeit  derselben  su 
Mugeifluh  werden ,  sieht  man  beinahe  immer  nur  solche  fremde  Geschiebe 
ohne  Beimengung  von  Kalksteinen  {Bugertee^  Boitingm  am  Zürieksee). 

Statt  weiterer,  doch  xu  keinem  bestimmten  Resultate  fiihrender  Er» 
örterungen  über  die  Gcfschichte  der  Nagctfluh  mögen  hier  einige  Angaben 
über  ihre  Verbreitung  folgen. 

In  der  daiiiehen  Sehwail«  tritt  die  Nagelfluh  in  der  aufgerichteten 
Molasse  hauptsächlich  in  drei  Zonen  auf: 

a)  Längs  der  nördlichsten  Kalk -Bette  als  bald  mehre  tausend  Fuas 
hohe,  bald  zu  geringer  Mächtigkeit  zusammensinkende,  durchweg  gegen 
SO.  eingesenkte  Masse.  Die  dem  Kalk -Gebirge  zunächst  liegenden 
Schiebten  bestehen  vom  Riffi  bis  zum  Speer  an  den  entblösstcn  Stellen 
überall  aus  Kalkstein-  und  Saudstein  -  Geschieben  ,  von  denen  eine  sehr 
grosse  Zahl  mit  den  der  Kreide  und  spätem  Jura -Periode  angehörigen 
alpinen  Gesteinen  völlig  übereinstimmt,  andere  aber  doch  so  verüchicden 
«ind,  dass  man  über  ihren  Ursprung  im  Zweifel  bleibt;  die  Sandsteine, 
welche  gewöhnlich  nur  in  selir  untergeordnetem  Maase  diese  Nngelfluh 
begleiten  und  mit  ihr  abwechseln,  bestehen  ebenfalls  vorwaltend  aus 
(kleinen  Kalkstein-Körnchen.  £rst  in  den  tiefern  Schichten  finden  sich 
dann  auch  Geschiebe  der  den  Alpen  fremden  krystallinischen  Gesteine  ein. 
—  Beim  Weissbad  (Kuuton  Appenzell)  dagegen  enthalten  schon  die  au's 
Kalk-  Gebirge  angrenzenden  Nagelfluh- Schiebten  einige  Prozent  Gneis, 
Granit,  Porphyr  und  rothc  Kiesel-Geschiebe;  es  ist  aber  wohl  möglich, 
dass  die  Repräsentanten  der  Kalk- Nagelfluh  des  Speers  u.  s.  f.  hier  in 
der  Tiefe  des  Erdbodens  begraben  sind. 

b)  In  einer  Entfernung  von  ly^  bis  3  Stunden  von  der  Kalk-Grense 
treten  in  der  senkrecht  stehenden  Molasse,  gewöhnlich  mit  starken  Lagen 
granilischer  Sandsteine  und  intensiv  rother  Mergel  (Molasse  rouge  von 
Hborbr)  abwechselnd  und  ofk  auch  in  solche  verlaufend,  zahlreiche  Nagel- 
Ikih-Schicbten  auf,  von  denen  manche  fast  nur  Geschiebe  fremder  kryatni- 
liniscber  Gesteine  enthalten.  Ein  solcher  an  Nagelfluh  reicher  Streifen 
begleitet  die  Kohle  bei  Rufi  im  Gaster  und  setzt  ostwärts  bis  1  Stunde 
breit  werdend  über  Cappel  im  Tsggenkurg  und  Üm&sehen  nach  dem 
Oakeries  fort  Ein  anderer,  der  bei  Lumem  die  Breite  zwisclien  den 
Msggenhom  und  dem  Dieisekemberg  einnimmt ,  erstreckt  sich  ostwärts  an 
Piagelfluh  immer  ärmer  werdend  über  den  Kiemen  und  Zugerksrg  an  den 
Nord-Abfall  des  hohen  Rhonen  hin;  östlich  von  Uimntteh  scheint  sich  die 
NageJfluh  ganz  zu  verlieren,  so  dass  im  Toggenkurg  zwischen  Cappel  nnd 
Wathogl  nur  Mergel  und  Sandsteine  sichtbar  sind. 

c)  Sehr  mächtige,  ebenfalls  mit  Sandsteinen  und  Mergeln  wechselnde 
Massen  von  Nagelflnh  finden  sich  femer  in  der  gegen  Nord  geneigten 
Molasse  nördlich  einer  von  Rappersehweil  nach  Rheineek  gezogenen  Linie ; 
«ie  gehören  bei  St»  Odilen  zum  Theil  der  nnteru  Susswasser-,  zum  Tbeil 


ftft3 

/ 

4er  ]lic#feB«MotM8e  an,  fendeii  «ieh  dagfg^mi  in  der  obeiti  iSiiamrasser- 
MalajHte  (nördKch  vom  Lfirig>eiiAial ,  in  «lern  Si.  O^Hen  liegt)  nidit  mehr. 
Gegen  West  hin  aber  tritt  NageMob  gerade  in  der  obern  Stiitavrasfter- 
Mttfasae  ungemein  mAchtig  auf,  verflacht  sieh  mit  ihr  nordwfirts  bis  zur 
wa|(ere(!hten  Lagerung  nnd  erstreckt  sich  zwischen  dem  untern  Toifffen*- 
hmr§  nnd  MeiUn  am  Z§tieh9€B  bis  jenseits  Hl^  in  der  Welse,  dass  sie 
Nord-,  Ost-  und  West  -  wärts  immer  mehr  von  Sandsteinen  und  MergeWi 
verdringt  vrird.  So  ist  a.  B.  die  Nagelfluh,  während  sie  mehr  ais  die 
HAIfte  des  160C^  hohen  irdrufl*  Absttirsea  einnimmt ,  nahe  nördlieb  von 
Et$§  faat  ganfe  verschwunden,  ebenso  östlich  vom  unlem  Toygenhtt*g  und 
vom  Ifhuythttl ;  in  der  Gegend  von  Hykurg  und  vom  PfannensHei  herrscht 
aie  nur  noch  in  den  oberen  Lagvn,  und  am  Albls  Icomint  sie  nur  in  twet 
nicbt  mXcMigen  Schichten  vor ,  deren'  eine  sif h  am  Pusse  des  Berges, 
die  andere  auf  der  H5he  befindet. 

Zwischen  dieser  gewaltigen  Nagetflnh-Masse  des  östlichen  Theils  des 
Kantons  Zürich  und  der  fast  eben  so  grossen ,  aber  nicht  so  weit  nord- 
wärts vorspringenden  des  Nupfr  im  Kanton  Berti  (Stüder's  Molasse), 
besteht  die  Molasse  dagegen  fast  nur  aus  Sandsteinen  und  Mergeln,  nnd 
swar  scheinen  diese  trotz  ihrer  an  Sooo'  betragenden  Mächtigkeit,  wie  die 
Nagellltth,  in  nur  wenig  tiefen  Oewässern  abgelagert  worden  zu  seyn,  da, 
wie 'schon  frdher  erwähnt,  in  den  verschiedensten  Hohen  Schirhten  voll 
Sompf*  und  Land^Konchylien  vorkommen,  die  sich  olFenbar  an  ihrem  ur- 
sprflngHchen  Wohnorte  beflnden.'  Hieraus  scheint  hervorzugehen  ,  dass 
der  Boden  während  der  BilduiigS'Zeit  der  obern  Süsswasser»  Molasse 
einem  stetigen  Sinken  unterworfen  war. 

In  Beziehung  auf  die  Geschiebe-Natur  der  Nagelfluh  c  ist  tu  bemerken, 
das»  in  il^r  fast  dberall  sowohl  alpine  Kalk-  und  Sand-Steine  der  oberen 
Jura  •'Gebilde  als  auch  fremdartige  fcrjrstalfinische  Gesteine,  die  letzten 
jedoch  nur  untergeordnet  aoHreten;  alpine  krystallinische  Felsiirten  hat 
E.  hier  so  wenig  als  in  zwei  erstgenannten  Zonen  mit  Bestimmtheit  er- 
kennen können,  aueh  keine  Sernf- Konglomerate  und  keine  der  von 
Stoobr  so  genau o!en  Zwisohenbildongen.  Nebst  rSthliehcm  Quarz-Sand- 
stein von  Ungewissem  Stammorte  (er  stimmt  nämlich  weder  mit  den  al- 
pinen rothen  Konglomeraten  noch  mit  den  dem  Vf.  bekannten  Abänderungen 
des  Sehwarzwald-Sandsteins  völlig  nberein),  finden  sich  in  der  Nagelfluh 
a)  tLmSfteer  und  weniger  selten  in  der  Nagelfluh  c  auch  Geschiebe  flach - 
moseheligen  gelben  Sandsteins,  welcher  dem  gelben  oberen  Jurakalk- 
steine sehr  gleicht :  Stitdbr  führt  ähnliche  bei  Ougghberg  und  Thun  an 
ifisd  ist  sehr  geneigt,  sie  wirklich  als  Herkömmlinge  vom  Jung  zu  betrachten. 
Obwohl  nun  das  Vorkommen  von  Echinus  -  Stacheln  und  anderen  zer- 
trflmmerten  Petrefekten  des  Jura  in  der  Meeres* Molasse  bei  Trütiikon  am 
Kokifirsi  sehr  zu  Gunsten  dieser  Ansicht  spricht,  so  möchte  es  doch  ge- 
ratben  seyn,  das  Urtheil  über  die  Abstammung  der  angeführten  weit  sud- 
licher liegenden  Gerolle  aufzuschieben,  da  der  Spcwerkalk  (alpiner  Reprä- 
sentant der  weissen  Kreide)  dein  Jurakalk  olt  sehr  gleicht. 

Sehr  viele  Geschiebe  der  Nagelfluh  o,  b,  c  zeigen  mehr  oder  minder 
.fnbrgnnt:  1S18.  23 


ft54 

dentliohe  Spuren  der  von  Loatüss  Rlvm  «ad  A.  Emmhi  begdbfittb«n«i 
Vertieloog^en,  ZerquetiicboDgeii  und  RulMhli&chei»  (Jahrb.  lS3$j  41»  4t; 
V«rhaodl.  d.  Schweüm.  fiaturf,  in  WkUerikur  $S4^)\  dafpegeii.  schciafln 
diese  höchst  »erkwärdigeo,  grosseotlicils  noch  etoer  gcniigeiideii  firU&nia^ 
eatbebf  enden  ErscheiiMiDKeii  «u  fehlen  in  einer  vierten  Mnsse  von  Ns^el* 
ioh  "^ ,  welche  sich  in  der  östlichen  8ehw€km  als  das  jäugste  Glied  der 
Melasse  darstellt. 

d)  Diese  Nagelfluh  unterscheidet  »ich  von  den  älteren  nebst  dani 
Mangel  der  genannten  Yertiefongea  and  Rutschllacben  durch  sablrekbey 
swischen  den  Oescliieben  leer  gebliebene  ZwiacbearAunie)  daher  nian  sie 
gewöhnlich  löcherige  Nagelfluh  nennt;  neben  den  vorherrschendea 
alpinen  Sand-  und  Kalk-Steinen  enthält  sie  auch  einxelne  Geschiebe  der 
fremdartigen  krystallinischen  Gesteine;  in  der  Nähe  des  Jurm  ist  sie  oft 
reich  an  Gerollen,  die  offenbar  aus  diesem  ßergsogc  herstammen,  und 
steht  nacb  den  Beobachtungen  Moossum^s  mit  rein  )urassischen  Konglo- 
meraten in  Verbindung.  Diese  40*  —  loo'  mächtige  NagelHuh  bildet  die 
wagerechte,  1820'— 1880'  über  dem  Meer  erhabene  Oberfläche  der  Fe8tungs* 
artig  aussehenden  Berge  södlich  und  nördlich  vom  Rhein  in  der  Gegend 
von  B$iimmj  ferner  das  Plateau  von  Scktuisi^em;  sie  bedeckt  auch  in 
horizontaler  Lage  die  in  der  Nähe  der  LB$em  emporgehobenen  Schichten 
der  tiefem  Molasse  (Moussofc,  Skizze  von  Bmdem  im  ilrfsn),  wodurch  ihr 
Jtiogeres  Alter  deutlich  beurkundet  wird.  Ganz  gleich  ist  ihr  auch  die 
Nsgelfluh  der  Kuppe  des  ßiliberfs  (2900'  iL  d.  Meer)  und  die  der  Biuur^ 
kurg  (migef.  2000'  u.  d.  Meer).  Ob  diese  Nagelfluh  einst  zwischen  den 
angeführten  Punkten  eine  zuüammeuhängende  Lege  gebildet  habe,  und 
ob  die  Niveau-Differenzen  durch  Verwerfungen ,  Hebungen  und  Senkungen 
des  Bodens  veranlasst  worden  seyen,  steht  noch  dabin.  Eben  so  nngewisa 
ist,  ob  ihre  Gerolle  alpiner  und  zweifelhafter  Herkunft  direckt  vom  nr- 
sprüngliclien  Stammorte  an  ihre  jetzige  Lagerstätte  gelangt  sind;  doch 
läsKt  das  selten  Paustgiösse  fibersteigende  Volumen  derselben ,  die  Ver* 
mengnng  alpiner  Gesdiiebe  mit  solchen,  die  bestimmt  aus  dem  Jwrm  her- 
zustammen scheinen,  die  Abwesenheit  dieser  Nagelflnh  im  ganzen  den 
Alpen  näher  liegenden  Molasae- Gebiet,  so  wie  in  vielen  nördlichen  Ge* 
g;enden  fast  eher  vermutlien,  dess  sie  ein  aus  der  Zerstörung  ältrer  Nagel- 
floh-Massen  hervorgegangenes  regenerirtes  Gebilde  sey ,  durdi  Wasser- 
Massen  abgesetzt,  die  zum  Theil  sich  von  N.  und  NW.  her  bewegten  und 
Geschiebe  des  Jura  mit  herbeiführten.  Einer. solchen  Annahme  nicht  an- 
gflnstig  ist  die  nicht  abzuweisende  Thatsache  von  der  Zerstörung  nngo- 
heurer  Massen  selbst  der  oberen  Stisswasser  -  Molasse ,  zu  deren  Veran- 
schaulichung Folgendes  genügen  mag.  Am  SdümUrg  (sudlich  von  Bifßh 
bei  SiememUrg  und  am  Hmmti  findet  sich  bei  horizontaler  Lagerung  der 


•  In  welchem  Alten- VerbftllniM  dieM  NuKelSah  zom  KaUuchiefer  tob  &miHgem  «teb», 
ist  nnbe«timint ;  nm  so  nehr  aU  die  Nagelfluh ,  welche  oberhalb  dea  Stelobräeben  am 
Wege  RRch  Schienen  annleht  nnd  Brtichetiieke  der  Nageianb  «  ah  GeHHIe  amochUetat.  tI«!- 
Wiche  ekee  den  FündaiHga-Ablagenuigen  ala  dar  Maiatai  angtMct. 


35S 

MiiHiti^n  ttiifi^fllhr  ti)3o'  ü.  d.  Me^r  ein  Kaltmleiii-Ln^r,  rTaii  an  diesen 
3  Paukten  uhnlieh  beschaffen  ist  und  also  wohl  orsprilng^Heb  eine  zn- 
sammenbBnicvnde  Banic  (^biMeC  hat  und  von  8§tm€nkers  bis  Jenseits  des 
M9niH  sieh  wirklieh  mittelbar  verfolge  Mast.  Am  Hektnkerff  und  bei 
Simmm^fTf  ist  daaselbe  bederkt  durch  eine  etwa  4o'~8o'  holie  Nageliuh. 
and  Bferi^el  •  Masse ;  am  Hdmii  dagegen  ruht  ntfch  6oV  hoch  Mo:ass«- 
Gestein  auf  ihm  y  iind  das  SekneiMom ,  dessen  Schichten  ebenfalls  fa«rl- 
aontal  lieg;en ,  erhebt  sich  so|(ar  Ooo'  fiber  sein  Niveau.  Sieht  man  «Mfll 
auch,  om  Jeder  Tinschnng^  vorsobeug^en,  vom  Schtmhtrg  and  dem  SekmiM' 
kam  ab,  so  Ist  doch  klar,  dass  die  Schichten,  welclie  die  jetxt  isolirt», 
aach  allen  Seiten  steil  abfallende  H^mti  •  Knppe  biMen ,  aar  Zeit  ihrar 
Ablagerung  eine  weit  grSssere  Ausdehnung  haben  mnsalen  als  gege«^ 
winifr,  and  dass  demnach  das  Plateau  des  KönUi  im  grSssten  Tfaafl 
•einer  rheaialigen  Erstrecknng  doreli  I>enudation  eine  Erniedrigmig  von 
wenigsteas  &0^,  vielleicht  sogar  von  i>00'  erlitten  haben  uiusa. 

Eine  bis  l&o'  mächtige  Nagelfluh  -  Masse  bildet  auch  die  Oberflirhe 
des  AVMMMAeiflier.Seryf ,  des  KoM/U'tU  nnd  des  Iirdk^9\  wie  diejenige  von 
d  enthält  sie  xahlreicbe,  allem  Anschein  nach  ans  dem  Jurm  stammendo 
Geschiebe;  auch  sieht  man  an  ihren  GerOllen  weder  RutsrhflAchen  noch 
Eindrücke  von  andern  Geschieben;  dagegen  ist  sie  nicht  IMirig,  sondeni 
die  Zwiscbenriame  der  Gerdlle  sind  wie  bei  a ,  b  und  c  gans  aasgefilllt 
flrft  fehierm  Grus,  der  hier  meist  nur  locker  verkittet  ist;  petrographisiA 
steht  sie  also  in  der  Mute  a wischen  den  älteren  Nagelllah -Massen  nod 
der  nenem ;  ob  sie  auch  in  Besiehang  auf  ihr  Alter  zwischen  c  nnd  d 
s»  stellen  oder  mit  c  von  gleichzeitiger  Entttehnnp  aef,  ist  noch  nicht 
nosgemittelt. 


voff  CinifALt:  geog^n  OS  tische  Karte  von  den  Er8-La^«r- 
atätten  des  Muschelkalksfeins  in  OUr-SehUHen,  mit  10  Zeieh* 
nongen  von  Gebrägs-Profilen  von  Tamoiell«  und  Bemtkem  und 
speziellen  Ansichten  von  Arbeits  -  Stdssen  (Verbandl.  der 
Niederrheinisehen  Gesellschaft  ffir  Natur«  und  Heil-R.  in  JVonfi,  am  6.  Mai 
i647).  Der  Vf.  legte  die  von  ihm  heran sgegebrne  Karte  vor  und  be- 
gleitete solche  mit  einem  Vortrage,  welcher  vorsogsweise  eine  Erläoternng 
der  Zeicbnangen  som  Zweck  hatte.  Er  gab  aanäcbst  einige  allgemeine 
Bemerkungen  Aber  die  Lage  und  das  äussere  Ansehen  der  Gegend ,  se 
wie  aber  die  dem  Muschelkalkstein  unterliegenden  Gebargs*Massen,  näm- 
lich das  Steinkohlen  -  Gebirge  und  eine  Gruppe  von  bunten  thonigen  nnd 
sandigen  Schiebten,  welche  nach  ihrer  Lage  für  Bunten  Sandstein  aaan* 
sprechen  seyn  dfirftcn.  Sodann  wurde  die  Verbreitung  Mos  Muschelkalk« 
Steines  in  Oker-SMeMitm  und  PoUm  angedeutet.  Die  innere  Zusammen- 
aetzong  dieser  Bildang  ist  in  Jenen  Geffcnden  sehr  einfach;  denn  sie  be» 
ateht  im  Wesentlichsten  nur  ans  swcierlei  Massen,  nämlich  aus  dem  eigent- 
lichen Kalkstein,  welcher  in  Bezug  auf  die  Erzlagerstätten  Sohlen- 
kalktlein,  auch  kurz  Sehlenalein  genannt  wird,*  und  aus  Dolomit.    Der 

2:1  '•' 


SS6 

Kalkstein,  eine  neist  in  dünnen,  bald  rdnen ,  bald  mit  Tbon  iremtttgtnr, 
hori%oBlal  oder  sanft  wellenförmig^  fortlanfendeu  Schichten  abgelagerte 
Masse,  und  ist  das  bei  weitem  vorherrschende  Glied,  während  der  Dele- 
mit  vorzugsweise  nur  in  der  Gegend  von  Tmrawiim  und  ßeutkBm  in 
grdsserer  Ansdehnnag  «ind  Mächtigkeit  auftritt ;  und  zwar  in  zwei  Hanpf^ 
engen,  wovon  der  eine  am  Trockenberg  südlich  Tarowüm  beginnt,  «nd 
nordwestlich  im  SioU'  und  tfaAi^aiie  -  Thale  nnter  aufgescbwemmtea 
Massen  verschwindet.  Der  zweite  Dolomit-Zug  liegt  südlich  des  vorigen» 
Mgt  ostw&rls  dem  Hauptstreichen  der  ganzen  Formatton  und  setzt  noch 
weil  in  das  Königreich  Potai  hinein  fort.  Nach  den  vorgdegten  ProMett 
ist  der  Dolomit  in  diesen  Ziigeu  als  eine  moldenförroige  Einlagerung  in 
die  Oberfläche  des  Sublensteius  zu  betrachten,  wobei  es  bemerkenswertli, 
dass  derselbe  häufig  an  seinen  Rändern  ,  wo  sich  unter  ihm  der  Sohlen* 
stein  hervorhebt,  rasche  und  steile  Absätze  zeigt.  Ausserhalb  dieaea 
Rändern  werden  aber  auch  noch  vereinzelte  Parthie*u  von  Dolomit  ge* 
tfOflen,  welche  das  Bild  einer  flach  Kappen  -  förmigen  Aufsetzong  oder 
Schild  -  förmigen  Anlagerung  auf  oder  an  Sohlenstein  geben.  Diese  f);efal 
bis  zu  blossen  einzelnen  Flotzen  herab,  welche  uiclit  als  Geschiebe,  sondern 
als  Reste  der  hier  zerstörten  Hauptmasse  anansehen  sind ,  wie  Form,  Lage 
und  Umgebung  derselbeii  unzweifelhaft  andeuten. 

Abweichend  gegen  dcu  Dolomit  vieler  andern  Länder  trägt  derjenige 
Ober^Sehiesieu*  den  Charakter  einer  deutlichen  Schicblung;  wo  .man  diese 
vermiest ,  scheint  Solches  nur  eine  Folge  öitlicher  zerstörender  Einflöeee 
an  seyn. 

EineAunösuog  und  AusspCilung  eines  Tbeils  der  Masse  bewirkte  näm* 
lieh  ein  Zerspalten  und  Niedergehen  des  aufliegenden  Gesteines,  so  dass 
wir  dieses  jetzt  an  soli-heu  Stelleu  in  losen  Flötzen  vorfinden,  eine  Erschei- 
nung, die  besonders  an  den  Rändern  des  Dolomites  häufig  vorkommt.  Auf 
andern  iStelieu  dagegen  hat  die  Auflösung  die  ganze  Masse  durchgriffen 
uftd  einen  steiuartig  sserreiblichen  ZuHtand  herbeigeführt,  womit  die  Bank* 
Abiheilung  verloren  ging«  Am  vollkommensten  i»t  die  Schichtung  den 
Dolomitea  zunächst  seiner  Auflagerungs-Fläche  auf  dem  Soblenstein. 

Nachdem  der  Vortragende  noch  angel'fihrt  hatte,  dass  auf  den  Dolo« 
mit  des  Hauptzuges,  welcher  dort  nahe  40e'  Mächtigkeit  erreicht,  eia 
Streifen  reinen  dichten  Kalksteins  vtin  10^  1&'  Mächtigkeit  in  gleichföfmi- 
ger  Lagerung  aufgesetzt  ist,  ging  derselbe  zur  Betrachtung  der  Em- 
Lageialätlea  über. 

Im  Allgemeinen  läset  sich  beobachten,  dass  diese  Erz-Lsgerstätten  in 
einer  sehr  nahen  Beziehung  zum  Dolomit  stehen  und  nur  durch  dessen 
Dascyn  bedingt  sind,  während  der  Soblenstein  für  dieselben  eine  wahre 
todte  Sohle  bildet;  denn  in  ihm  kommt  keine  Einlagerung  metaU 
liscber  Füs^üiea  vor,  sondern  nur  Auflagerungen,  wobei  allerdings 
Butanter  der  Metall*Gebalt  bis  zu  einer  gewissen,. doch  immer  nur  flachea 
Tiefe  in  die  Masse  des  Sohlensteins  eindrang,  je  nachdem  deren  Be« 
sehaffeiihcit  solche  begünstigte. 

'  Der  Metallfnhrnng  nach  sind  dreierlei  Lagerstätleu  im  «tttereehcideB, 


nfattek  die  des  G'almeiii,  degEliensteines  und  des  Bleig^lan  ses. 
Dftjf ni^i^B  des  Galmeis  sind  aber  nech  weifer  in  zwei  wesentlich  ver« 
acMedcne  AMheÜang^n  aa  bringea,  welche  man  mit  dem  Namen:  ,,Tothe 
und  weiiae  Oalmei-Lag^c^  bezeichnet.  Der  Dnterachied  cwiachen 
ihnen  beruht  aber  niflit  allein  auf  ihrer  Innern  Beschaffenheit,  sondern  noch 
mehr  utif  Lage  und  Form  der  Vorkomnmisfse. 

Der  rot  he  Galmel  findet  sich  hanptsSehlich  in  einigen  sehr  be- 
trüehtlichen  Anhftafuiigen ,  in  denen  derselbe  theils  ganz  rein  und  com« 
pafct,  theils  mit  einem  ochrigen  erdigen  Braniictseniiteitt  gemengt  bricht 
Wetm  Massen  liegen  an  gewissen  Stellen  der  Dolomft-Rfinder ;  ihre  Mflcb« 
llgiceit  steigt  auf  6 — 7  Laehfer  und  selbst  noch  dartiber,  im  Streichen 
zuweilen  plötzlich,  anderwärts  allmählich  abnehmend.  Verfolgt  man  eine 
solebe^  nur  mit  Letten  und  Sand  bedeckte  Masse  g^egen  das  Einfallende, 
aho  in  derjenigen  Richtung,  wo  sich  der  Dolomit  anlegt,  so  sieht  man 
auf  vielen  l^unkten  den  Dolomit  bald  und  plötzlich  den  Galmei  abschnei- 
den, w&brend  auf  andern  Stellen  dieser  letze  unter  der  Dolomit  -  Decke 
Ftöta-dhnfich  lortsetzt,  doch  immer  mit  beträchtlicher  Verringerung  seiner 
Mäclitigkeit.  Die  Seharieyer  westliche  Galmei-MaNse  theiit  sich  gegen  ^nn 
Kafallen  in  zwei  FlOtze  von  l'/*— l'A  Lachter  Stärke  mit  zwischcnlifgeu- 
dem  Dolomit,  und  das  obere  dieser  FiOtze  setzt  in  eine  grössere  Tiefe 
fort  als  das  untere.  Noch  anderwärts  zertrfimmert  sich  der  Galmei  in 
KlAfren  des  Dohimites.  Endlich  kommen  aber  auch  dergleichen,  oft  ganz 
ähnliche  Kluf%  •  Ausfüllungen  filr  sich  allein  vor,  nämlich  ohne  mit  jenen 
Hauptmassen  in  Verbindung  zu  stehen. 

In  der  Regel  vermisst  man  zwischen  der  rothen  Galmei* Lage  und 
dem  Dolomit  eine  scharfe  Grenze;  denn  mitten  im  Galmei  kommt  Doiomif 
mit verHosseuen  Umrissen  vor,  wahrend  andrerseits  in  manchem  Dolomit 
mehr  oder  weniger  Zink  enthalten  ist,  und  zwar  nicht  etwa  blos  als  eine 
sichtbare  Einmengung  von  Galmei,  sondern  ebenso  oft  als  ein  das  ganze 
Qeslein  durchgreifender  Zink-Gelialt. 

Alles  dieses  fuhrt  mit  hoher  Wahrscheinlichkeit  zu  der  Annahme,  dass 
man  in  der  rothen  Galmei -Lage  nichts  anderes  als  einen  umgewandelten 
Dolomit  ver  sich  haben. 

Ganz  verschieden  hievon  ist  das  Verhalten  der  weissen  G&l  nici- 
Lage.  Wo  dieselbe  mit  iUr  rothen  Lage  zusammen  vorkommt,  nimmt 
sie  stets  die  untere  Stelle  ein  und  ist  ohne  Ausnahme  von  ihr  ganz  scharf 
getrennt.  Am  mächtigsten  und  edelsten  erscheint  sie  am  Ausgelieiidcn  ;• 
ärmer,  wo  sich  der  rotl»e  Galmei  darüber  anlegt,  und  weiter  im  Einfallen- 
den, namentlich  aber  an  Jenen  Stellen ,  wo  sich  schon  Dolomit  im  Dache 
einfindet,  taub  und  verdrückt.  Der  rothe  Galmei  ruht  dort  unmittelbar 
auf  Sohlen-Stein. 

Wo  «He  weisse  Lage  für  sich  allein  vorkommt,  findet  man  sie  nur  mit 
Leiten,  selteik  mit  Sand,  niemals  mit  Dolomit  bedeckt.  An  «inigen  Stellen 
liegt  sie  gleich  unter  dem  Rasen  ;  an  andern  Punkten  stei«;t  die  Stärke 
der  Bedeckung  auf  10— 16  Lachter.  Von  den  kleinslen  Nestern,  welche  nur 
wenige  Quadrat «Lacbter  einnehmen,  steigen  die  Vorkdmmnnise   bis  zur      ^ 


99» 

Bedeckmip  beträclitliehir  Flächen  lait  «dir  nnrcgekiftnifier  £iftf«Mttn|p. 
Die  Mächtig^keit  betragt  nur  auf  eiaseloen  Stellen  fiber  10  Fofls,  mcUtena 
weit  weniger.  Dabei  unterliegt  diesfibe  einen  häufigen  Wecheel  und 
ftwar  beeoaders  durch  den.  Umatand »  dass  aich  die  LageNÜIasae  arhr  oft 
in  Vertiefungen  (Answaachungen)  des  unterliegenden  Sohlenateinea  hinein- 
sieht,  wobei  hin  und  wieder  ein  wahres  Verllaeaaen  an  beobachten  ist 

Die  weisae  Lage  beateht  niemals  gana  ans  Galaiei,  sondern  vor- 
waltend ans  einem  weissen,  gelben,  auch  blassgraoen  brdckligen  Letten^ 
in  welchem  der  Galmei  theils  in  einaelnen  Flötsb&nken,  theils  in  Kngehi 
und  Nieren ,  theils  auch  in  allerhand  anderen  äusseren  Gestalten  inne- 
liegt.  Die  lettige  Hauptmasse  ist  indessen  gemeiniglich  aneh  noch 
ZiokhsLtig. 

Der  Vortragende  äuaaerte  die  Ansieht,  dass  die  weiaae  Galmei« 
Lage  nichts  anderea  sey,  als  ein  umgewandeitea  Sohleagcbirge,  daa  an 
der  Jetaigen  Fundstelle  dem  Angriffe  einer  Auflösung  unterlag,  welebe 
den  Kalk -Gehalt  hin  wegnahm  und  an  deasen  Stelle  den  Galmei  absetato» 
Der  Ursprung  einer  derartigen  Mutterlauge  dürfte  auch  im  Dolomit  an 
auclien  aeyn. 

Der  Brauneiaenatein  '-  Torwalteod  von  ochriger  erdiger  Nator 
—  bedeckt  die  gifissten  Fliehen  in  der  Gegend  von  Tamotrfl«  mit  1--^ 
Lachter  und  selbst  noch  mehr  Bläclitigkeit ,  havptaächlich  auf  der  Grense 
dea  Dolomite,  eiuerseits  auf  Sohlenkalkstein  ruhend ,  andrerafils  tiber  den 
Dolomit  (lingreifend  und  dabei  in  deasen  weite  KMifte  und  Höhlnagea 
hineinziehend.  In  andern  Theilen  der  Gegend  erfnllt  derselbe  mvlden- 
f5rmige  Vertiefungen  in  der  Oberfläche  dea  Sohlenateinea.  Bei  NmM 
findet  man  ihn  an  die  ateilen,  oft  sogar  überhängenden  Ränder  aolcher 
Vertiefungen  angelagert.  In  der  Regel  drängen  aich  awischen  ^senstein 
und  Sohlenstein  Lagen  aähen  Thonea  ein.  Wo  deraelbe  mit  Galmei  in 
Berührung  kommt,  bedeckt  er  diesen. 

Alle  Eisenstein- Ablagerungen  sind  hier  unverkennbar  dureh  Aboätae 
a«a  Quellen  entatanden,  und  auch  diese  Quellen  durften  aus  dem  Dolomit 
hervorgegangen  aeyn. 

Endlich  den  Bleiglanz  anbetreffend  so  haben  wir  die  Han|it-Nieder- 
läge  deaselben  auf  der  landesherrlichen  Friedri^t  •  Grube  bei  Ttummtitm. 
Er  findet  aich  daaaelbat  in  einer  Flolakliift  des  Dolomites,  welche  der 
Anflageruoga-Fläche  auf  dem  Sohlenstein  ganz  nahe  liegt  und  mit  dieser 
parallel  eine  flach  muldenförmige  Lage  bat.  Die  Erzfubrung  iat  aber 
häufig  unterbrochen,  Grösse  und  Form  der  Mittel  ungemein  verachieden) 
noch  verschiedener  die  Erzscliiittung,  von  loo  Zentnern  im  Qttadrat-Lachtar 
bia  au  blosen  Sporen  herabgeh eud.  Von  der  gesammten  durch  den  Berg- 
bau  aufgeschlossenen  Feldesfläche  hat  sich  nur  etwa  V,o  banwflrdig  ge« 
aeigf.  Man  unterscheidet  die  feste  und  die  milde  Bleieralage.  Die 
erste,  eingewachsen  im  festen  Dolomit  theils  als  schwache  Ftötzbänke, 
theils  nur  eingesprengt,  die  milde  Lage  aus  Eisenocker  bestehend  mit 
lose  inneliegenden  Klumpen,  Platten,  Kryatallen  und  feineu  Körnern  von 
Bleigh&ny..     Letzte  Beachaffenheit  findet  sich  besonders  am  Anagehenden 


-   \ 


vml  tiitt  dort  tMkmvnUm  noler  dtm  Dolwnit  firei  henror»  nur  ▼•«  Bisen* 
•tflin  oder  aafgesdiweMileni  Gebirg:e  Ibedeckt.  Die  fe»te  Erslag;e  bat  bis 
MÜM  30  Laebter  adlehtigea  Dolaaiit  über  liob.  Gegen  das  Einfallende 
hin  nimmt  die  ErsÜhrnnf^  allmäblieb  ab  und  scbeint  sieh  gana  au  ver- 
lierc« :  wenigeteiM  bat  aich  Dieica  in  einem  groeaen  Theile  dea  gaten 
FeMea  vrg*f  ben« 

An#  einigen  Punkten  kennt  man  in  dem  hanicpnden  Dolomit  noeh 
eine  obere  BleierBiag« ,   die  jedoch  nnr  acbr  arm  and  ohne  Anshalten  ist. 

Ansserdem  kommt  Bieigianz  in  den  rothen  Galmei  -  Mamen  und  in 
denn  Nähe  ein  Dolomit  Tor.  Hin  and  wieder  sieht  man  ihn  aush  in  den 
festen  Parthien  des  Bmnneisensleines,  niemals  aber  in  der  weissen  Gal- 
mei-Lage. 

Phrnolbt:  Bergwerks-Distrikte  in  SM-Sptmien  (AmmI.  d. 
MhMj  184$,  iX,  35  ect.).  Die  Ufer  des  miiteüändifehen  MeerM  swischen 
Carikagmm  nnd  MtAa§a  besteben  ans  Tertiär-Formationeu,  hin  und  wieder 
von  Basalt  oder  Trachyt  darchbrochen.  Weiter  landeiowftrts  treten 
Glimmer*  und  Talk-Sehiefer  in  grosser  Verbreitung  auf,  oft  von  mächtigen 
PMrefakteii-leeren  nndeutlich  gesehichteten  Kalk-Mausen  bedeckt.  Unfern 
AmafsMirroii  setzen  im  Trachyte  aahl reiche,  reg'ellos  streichende  nnd 
fallende,  e,tO~l,60  Meter  mächtige  Bleiglans-Gänge  auf.  Der  Bieiglauz 
ist  oft  mit  Blende  und  Eisenkies  genienf^,  erdige  Gang-Fossilien  fehlen 
dagegen- gänzKch ;  sein  Silber-Gehalt  wechiielt  von  4o  bis  S60  Gramm  in 
100  Kilogramm  Erz  und  von  130  bis  600  Gramm  in  100  Kilogramm 
Werk-Blei.  Indessen  srheint  das  Silber  nicht  allein  dem  Bleiglanz,  sondern 
anch  der  Blende  eigen  zu  seyn.  —  Die  Glimmer-  und  Talkschiefer-For- 
malion  ist  häufig  von  einem  grünen  Hornstein-fährenden  Porphyr  durch- 
brochen ,  in  dessen  Nähe  regelmässig  Erzlsgerslätteh  getroffen  werden« 
Ein  solcher  Porphyr- Zug  erstreckt  sieh  in  der  Sohle  eines  von  W.  nach 
O.  streichenden,  SO  Kilometer  langen  Thaies  zu  Tage  ausgehend,  von 
Cmrthnffena  bis  zum  Cäp  P^itff.  Auf  dem  Porphyr  lagert  sieh  zu  beiden 
Seiten,  die  Thal-Gehänge  bildend,  ein  Fe Idspath- reiches  grünlich- weisses 
geschichtes  Gestein,  dessen  Mächtigkeit  zwischen  1  und  10  Meter  wechselt. 
Es  ist  dberall  mit  Bleiglanz  ,  Eisenkies  nnd  Blende  beladen  und  häufig 
scheiden  sich  diese  Erze ,  namentlich  der  Bleiglanz  in  derben  Partbie*n 
oder  in  Lagen  zwischen  den  Schichten  ans.  Das  Erzlager  wird  von 
Glimmer-  und  Talk- Schiefer  bedeckt,  aufweichen  höher  an  den  Thal- 
Gehängen  hinauf  Petrefakten- leerer  Kalkstein  liegt.  >  ilteer  und  Cor- 
ika^ener  haben  auf  diesem  Erzlager  bedeutenden  Bergbau  betrieben, 
nnd  auch  letzt  wird  es  von  vielen  Gruben  bebaut.  Der  Bleiglanz  ent- 
hält zwischen  70  nnd  160  Gramm  nnd  das  Werkblei  zwischen  200  und 
936  Gramm  Silber  in  100  Kiiogram.  In  der  Sierrm  Aim&^rera  in  der 
Provinz  Granadtt,  einer  Bergkette  ans  Glimmerschiefer  bestehend,  von 
6—9  Kilometer  Länge  und  4—6  Kilometer  Breite,  wurde  im  Jahre 
1838  ein  reicher  Erzgang  entdeckt,  welcher  erdigen,  eisenschüssigen  Blei- 
vitriel ,   Bleiglans  und  Bleischweif  führt ;   die  Gangarten  sind  Eikcuoxyd, 


Eiaeiitpallt  und  BarytspaUi»  Die  raiHl«  MAcbtigkeU  ivt  S^M-r^  Meter. 
Der  Silber- Gehalt  der  Erze  ist  sehr  bedeutend:  die  bleiiechen  Fossilien 
enthalten  zwischen  150  und  1600  Graoim  und  die  ei«eu-ocheri|f«n  OftQ|^« 
Gesteine  zwiMchen  100  und  260  Gramm  in  100  Kilo|cramm;  wirUolwB 
Silbererze,  alaChlorsilber,  RotJignltig^crz  und  Gedieg;en  Silber  kommen  nicht 
vor.  Nach  der  Tiefe  zu  nimmt  indess  der  Silber-Gebalt  der  Erze  wie  ii% 
ab ;  der  mittle  Gehalt  des  Werkbleies  ist  |000  Gramm  in  100  Kilogramm. 
Der  Gang  ist  auf  etwa  1000  Meter  Lange  bekannt  und  wird  von  6  Gruboa^ 
bebaut,  welche  bis  jetzt  eine  Tiefe  von  167  Meter  erreid^t  haben. 

Ein  anderer  etwa  500  Meter  entfernt  von  ihm  aufsetzender  ähnlicher. 
Gang  hat  weniger  Bedeutung,  weil  seine  Erzfuhruag  geringer,  qnd  der 
Abbau  wegen  grösserer  Gesteins  -  Festigkeit  kostspieliger  ist.  Er  wird 
von  3  Gruben  bis  zu  100  Meter  Tiefe  bebaut.  Der  Bergbau  auf  diesen 
Gangen  liefert  nach  einer  ungefähren  Berechnug  jahrlich  80,000  Mark  Silber. 

Die  Sierra  de  Qador^  berähmt  durch  ihren  Reichthum  an  Bleierzen^ 
ist  eine  der  Sierra  Novada  parallel  laufende  Gebirgskette  von  40  Kilo- 
meter Lange  {AUneira  bis  Berja)  uud  10  Kilometer  Breite.  Sie  besteht 
aus  dunkelgefärbtcm  Petrefakten-leereni  Kalkstein ,  welcher  die  Formation 
des  Glimmer-  und  Talk-Schiefers  überlagert.  Die  sehr  zahlreichen  Bleiglans« 
Lagerstätten ,  welche  der  Kalk  einschliesst ,  haben  das  Eigen thümliche« 
dass  sie  fast  nie  zu  Tage  ausgehen,  ungeachtet  die  Schichten  des  Kaik- 
sleinea  unter  35  bis  40  Grad  angerichtet  sind.  Sie  scheinen  einer  be- 
Htimmten  Abtheilung  des  Kalksteines  anzugehdren,  welshe  man  in  der 
Tiefe  von  50  bis  60  Meter  unter  Tage  erreicht  und  mit  160  bis  170 
Meter  wieder  verliert;   höher   und  tiefer  finden  sicli  keine  Erze. 

Manche  nehmen  an,  d^sa  zwei,  etwa  80  Meter  untereinander  He« 
gende,  an  ihrem  Ausgehenden  verdriickte  ErzUger  vorhanden  sind.  Der 
sehr  derb  einbrechende  ßleiglanz  wird  gewöhnlich  von  Kalkspalh  he* 
gleitet;  er  ist  entweder  ganz  silberfrei  oder  entbült  pur  unbeachtongs* 
werthe  Spuren  dieses  Metailes. 

Die  wichtigsten  Gruben  finden  sicli  nordöstlich  von  Berya  auf  dem 
höchsten  Punkte  der  Bergkette,  2000  Meter  über  dem  Niveau  des  Meeres* 
Frtihcr  war  die  Grube  Baja  die  bedeutendste;  es  sollen  zu  Zeiten  aooo 
Arbeiter  in  ihr  beschäftigt  scyn.  Jetzt  liefert  sie  mit  130  Arbeitern 
jährlith  700  bis  900,000  Kilogramm  schmeizwurdiges  Erz  von  durchschnitt-, 
lieh  67  Proc.  Blei-Gehalt. 

Die  Grube  SatUa  Su&etma  ist  gegenwärtig  am  HofTnungs  -  voUsteUj 
sie  liefert  mouatlich  150|,000  Kilogramm  schmeJzwürdiges  Erz, 

Früher  arbeiteten  iu  den  Bleibergwerken  der  Sierra  de  Qador  10,000. 
Bergleute,  jetzt  (August  1S4S)  werden  nur  noch  3000  beschäftigt*  Diese 
Abnahme  ist  durch  allmähliche  Erschöpfung  der  Lagerstätten  veranlasst. 
Die  Aufsuchung  neuer  Lager  ist  seit  25  Jahren  mit  grossem  Eifer,  be- 
trieben, aber  der  Erfolg  hut  den  Ervvartungeu  nicht  cuttip rochen ;  es  ist 
demnach  sehr  uuivahrschoinlich ,  dass  Spanien  wieder  so  viel  Blei  produ« 
ziiCH  wird,  wie  es  vor  15  Jahren  zum  N«chtl|cil  aller  übrigen  Blei-Berg« 
weikc  «uf  den  Markt  brachte. 


Ml 

Im  Jaln«  1M3,  3  Jahre  oadi  dem  BegisDe  de«  Bergbaues,  wunlen 
33j4ao,000  KUosMiBBni  Bki  erscvgt;  4ie  Prodvktkm  etteg^  bis  18117  aaf 
37^00yOee  Kflegrenn»  iel  von  de  bis  188»  eaf  98,oeo,OOe  vnd  betrog 
1848  ttur  noch  i7,oeo,000  Kiiograni». 


CBaimriBR  Sohn:  Beitrage  cur  Kenntoies  Aet  SckweHmeHs^em 
J^anmuliten*  uad  FIraoh*Formation  (Mittheü.  d^Natarf^CtoaeUach. 
in  Bern  Nr.  /lO  nad  W,  tB48,  0-9»).  Die  FlTacfa-Femation  des  Nord- 
^Abhänge«  der  Alpen  kommt  nordwfirta  nicht  mehr  vor ;  am  addliehen  Ab> 
hange  aber  erscheint  sie  als  Macigno  mit  gleichen  Fucoiden;  in  der 
Brum^m  swisehen  Cmro  nnd  Leccß  haben  Balsamo  Crivblu  und  die 
Broder  Viixa  sie  beschrieben«    Die  Lagerung  tat  aber 

in  der  SehweU«,  in  der  Btimwa. 

8.    Fdcoiden-Schiefer  oderFlyscb.  d,    Schiefer  mit    Focoiden,  wie 

im  FIjsch. 
a.    NnmmoKten  •  führender   Kalk  c.    NummuK(en>Schichten  mit  einer 

und  Sandstein.  im  Fiysch  häufigen  Art. 

1.    Kalk  mit  Caprotina   and  Ra*  b.    Rodisten  -  Konglomerat     von 

diolites  Blumenbachi.  Birone    mit    grossen    Hippu- 

riten  und  Actaeouella  Cristo« 
forii  Criv. 
a.    Mächtige  Facoiden-Formation 
mit  Fuc.  intricatus. 

In  der  BckwHi%  werden  demnach  die  Formationen  a  und  b  der  Ita- 
liener fehlen  y  wenn  nicht  die  müchtige  Formation  der  iVte«eft  -  Schiefer^ 
welche  Stcdbr  ebenfalls  zum  Fljsch  gerechnet  hat,  unter  die  Nummu,- 
liten  gehören  nnd  ==  a  b  ist. 

Zwar  sollen  die  Fofcoiden-Schiefer  der  BruNMNi  auch  noch  Inoce» 
ramen  und  Ammonites  Rhotomagensis  fuhren ^  was  sie  in  ein 
viel  tieferes  Niveau  aetzen  wurde  (während  der  Fiysch  nur  Fukoiden  ent«* 
hält)  'y  aber  bei  dem  starken  Gewundenseyn  und  Verdeckung  der  Schichten 
in  Jensen  Gegenden  ist  aa!  xweifeln  erlaubt ,  ob  die  Angabe  der  Schicht 
richtig  ist:  d^r  Fiysch  des  GuHngele  enthalt  nun  noch  Facoides  Brian- 
teus  Villa  ivie  in  der  Urtenaa»  und  F.  Helvcticus  Bron.;  -^  die 
Nummaliten-Formation  ergab  Nummulite87globulus  Lbym.  »  wie  in 
der  Nummuliten-Formation  Süd-^ankreichs,  N«  ombo-r  eticnlata  Scmafm. 
wie  in  Bauern ^  N.  patellaris  Baoii,»  wie  am  Krenenbery  (Asteriaa 
pateilaris  Schlth.  Petrfk«  II,  71»  Tf.  12,  Fg.  0),  Opexeulina  ammo- 
neaLsvM.,  Nodosaria  ep,  vtdel.  Dem  NummoUten-Geatein  eingefaigert 
sind  die  bituminösen  Mei^elschiefer  am  Beolsfi-Berg  und  an  der  Bergli- 
kehle  bei  SigrtMQjfl,  wo  man  folgende  Petrefakte  gefOnden  hat:  Cerithium 
ligatum  n,  #|»*,  Cer.  =  Melania  co  siel  lata  Stud.  westl.  Alp.  lOG» 
Solarium  «|r.|  Neritiua  Fische r i  ».  ep.  BauR.,  welche  Aiteu  uoib 
keine»  weiteren  Ausschlag, geben.    Der  Vf.  beschreibt  sie  kurz»    Dieselbe 


F«riMlion  kommt  auch  in  deo  BimkUrM  vor»  wo  Bmougnu«*'  nnd  B. 
Sn/DER  ihre  Reste  scbon  verzekhnet  und  betehrieben  haben ;  neuKkh  mnd 
hiozugekomueB 3  Metmiia  eostellata,  Cerithium  elegans  O««. 
wie  im  Partner  Grobkalk ,  G.  p o I  jg^o n um  Lsnc  and  C.  P hll  1  i pai 
Lbym.  ,  wie  in  der  Nummuliten-Formation  5Ad  -  J^nJrratdl« ,  nnd  Cbem- 
nitziae  #^.,  wodurch  also  die  Übereinstinimuuf^  mit  dem  Terrain  epi- 
critac^  Lonni.  erwiesen  ist. 

PiLLA  klaasificirt  nmi  die  obigen  Gesteine  in  BfitleMlaliaNi  wo  wie  in 
der  B6kwit9  Flyieh  und  Nammnliten^Formathm  nngleichförmig  auCeinder 
lagen )  noch  anders,  nämlich 

IV.  terrain  cpieretaee  Layi«.  1       .       .    ,  .^      .      n 
-„  _,    .      ^  J==  terrain  hetrunen  PiLLA* 

in.  Maeigno  ( 

11.  Nummaliten-Formation. 

I.  Kreide. 

Dann  mösste  das  Gestein  der  Diablerets  aber  von  dem  Nuromuliten-Gestein 

1  getrannt  und  über  der  Flysch  -  Formation    3  als  Nro.  4  gesetzt  werden, 

was  nach  den  geologisclien  Verhältnissen  der  Gegend  nicht  zulässig  ist. 


R.  Mallbt:  aber  sekuläre  und  tägliche  Bewegungen  der 
Erd-Rinde  (fltuHi,  XiV,  337-^338).  Dieser  Auszug  ist  einem  bei 
der  geologischen  Sozietät  In  IhUlin  gehaltenen  Vortrage  entnommen.  Man 
weiMS  nicht,  ob  es  irgend  einen  Theil  der  £rd> Rinde  gibt,  der  in  Be* 
zug  zu  einer  in  fest  bleibendem  Abstände  vom  Erd-Mittelpuukte  gedachten 
Fläche  ein  unbedingt  gleiches  Niveau  behauptet;  aber  Das  ist  gewissj 
dass  weite  Strecken  der  Erde  langsam,  andere  periodisch  sich  heben,  dass 
andere  (wie  die  Korallen  -  Gegend  der  Südses)  langsam  und  noch  andere 
plötzlich  sich  senken,  Letztes  gewöhnlich  in  Verbindung  mit  einer  benach- 
barten Hebung.  Die  I^räfle ,  welche  diesen  Niveau  -  Wechsel  hervor- 
bringen, veranlassen  auch  die  Erdbeben.  Jedes  Erdbeben  ist  eine 
Verbindung  von  Undnlationen  in  der  Erdfeste  und  den  sie  überlagernden 
Flüssigen  in  Folge  einer  Berstung  oder  Störung  in  irgend  einem  Punkte 
der  Erd-Rinde.  Denkt  man  sieh  eine  am  Meeres-Grunde  stattfindende  Ber* 
stnng,  80  wurden  drei  Arten  von  Undnlationen  gleichzeitig  von  diesem 
Mittelpunkte  ausgehen  :  1)  die  des  elastischen  Druckes,  welche  sieh  in  allen 
Richtungen  und  zwar  mit  einer  Schnelligkeit  fortpflanzen  wurde,  die  der 
Elastizität  und  ungleichen  Dichte  der  Rinde  proportional  ist.  Der  Durch- 
gang einer  solchen  Wellen*  Bewegung  bildet  die  wahre  ErderschUttemng ; 
2)  eine  hörbare  Undnlation  durch  die  festen,  tropfbar-  und  elastiach-flässi- 
gen  Schichten  der  Erd- Rinde;  3)  eine  grosse  Undulation  der  Meeres* 
woge,  welche  vom  geborstenen  Seegrunde  aus  die  Käste  erst  lange  nach 
beendeter  Erschdtterong  erreichen  würde*  Es  wurde  nun  möglich  und 
wichtig  sejn,  diese  dreierlei  Undnlationen  zu  messen  :  und  es  gibt  sogar 
auf  unseren  magnetischen  Observatorien  Instrumente ,  welche  ivtrlicli  als 
Seismometer  wirken;  obschon  sie  nicht  dazu  anfges^ellt  sind.    Lloyd  aof 


dnn  ihtkÜMT  Obaervatomn  hat  oll  elae  gleiehseilig«  undfldtBlIrlM  v«r« 
liliale  OMilialioD  dler  Instrameote  btobnehlet«  weldie  er  alt  di«  Wirkao|- 
leidiler  £rdb«b«n  von  entferstea  Erderacbaiterani^a'MiCtolipmkt««  an«  be- 
tracblet»  Kdanle  BMin  ao  die  8chneltigkeiC  der  Wettenbewegung^  dorelt 
die  £rd«  Rinde  hin  und  aagleicfa  mittelat  qnnitlelbarer  Versvche  der  ElaaÜai- 
tit  der  Pelaartcn  der  Erd^Oberiiiöbenieaaett,  ao  wfirdo  man  an«  dieaen 
beiderlei  ErfprbDiaaen  Schläsae  sieben  können  in  Beao^  auf  die  geologi- 
aeban  Ablagemni^en  nnfer  dem  Oaean.  Und  Dieaa  würde  alle«  atiaffibitiar 
aeyn  nittelal  der  Inatmniente,  weldie  die  n^agnetiiiehen  Obaervatoiren 
tbeib  aehon  beaitsen  und  theila  sich  noch  rerachafftn  mAutenf  aolelie  aa- 
aMÜ.  welche  in  Gegenden  errichtet  wdrden,  wo  Erdbeben  binfig  aind,  wie 
in  den  vnlkanischeü  Strichen  BAd  •  AmterUmg ,  an  einigen  Stellen  SMoff» 
Iffiide  u.  a»  w. 

Ea  gibt  eine  andere  Art  ron  Bewegnngen  der  Erd- Rinde,  die  der 
Aalronom  RoBinaoiv  au  ^raiafA  anerat  beobachtet  an  haben  aCheint.  Er 
hat  nindieb  gefunden,  daaa  nein  Obaervatorinm  jibrlich  sehr  langsame  und 
kleine  Bewegungen  erleide,  indem  ea  nicht  nur  Im  Oanaen  sich  im 
Sommer  erbebt  nnd  im  Winter  senkt,  sondern  auch  im  Asimntb  wechselt« 
Diese  noch  unerklärte  Thatsacbe  HIhrt  Tielleicht  Ton  einem  Wechsel  in 
der  Ausdehnung  der  Erd*  Rinde  durch  die  verschiedene  Temperatur  des 
Sommera  und  dea  Winters  her.  I>ie8er  Ansicht  wtirde  noch  zur  Unter* 
stntsttng  gerdcben,  dasa  naeb  Will.  Hauu.ton's  Mittheiinng  das  Fassage»« 
Inatrument  auf  dem  Observatorium  des  Trinity-College^s  beharrlich  etwas 
höher  im  Sommer  scheint  als  im  Winter,  während  das  auf  dem  Observa- 
torium von  jrarArs«  die  entgegebgeaetste  Eracheinung  seigt.'  Vermuth^ 
lieb  dehnt  sich  daher  gana  Irkmd  im  Sommer  etwas  aas  und  erhebt  alcb 
etwas  h5ber  aber  daa  Meer  als  im  Winter,  womit  denn  wohl  weiter  tu 
Verbindung  stände,  dasa  das  astronomische  Niveau  des  Ost  «Endes  der 
Insel  sich  etwaa  nach  O.  hebt  nnd  nach  W.  senkt. 

In  der  Erd  -  Oberfläche  kreutaen  sieh  die  Undulationen  der  Sonnen« 
Wärme ,  wovon  ein  Tbeil  die  Atmosphäre  erwärmt ,  und  die  CentraU 
Wärme  der  Erde,   die  sieb  an  der  Oberfläche  aerstreut. 

In  allen  Klimaten  gibt  es  eine  unveränderliche  Fläche  der  Temperatur 
awikchen  dieaen  beiden  Inlluenaen,  deren  Tiefe  aber  veränderlich  ist 
nndiwelche  man  laogeo thermal -Fläche  genannt  hat.  Es  wäre  nun 
wichtig  für  jede  Örtlichkeit  die  ItiSge  dieser  Fläche  in  allen  Jahresaeiten 
an  kennen.  Wie  die  ungleiche  Erwärmung  in  verschiedenen  Jahreaaeiten, 
ao  muaa  in  geringerem  Gh'ade  auch  die  an  veraebiedenen  Tagesaeiten 
eine  Bewegong  der  Erd*Rinde  veranlassen. 


IL  DU  LA  Bbchb:  Siluriscbc  nnd  devonische  Vulkane:  Ora* 
nit«Ausbrdohe;  metamorphische  Wirkungen;  bunteFärbnng 
der  Sandsteine  (über  die  Oebhrgs -  Formationen  in  SM-Ifalet  und 
Sir.  BmjfImHd,  in  MtmMt^  of  fAo  ffsolSfMMl  Anrey  of  OrMi^Briimm  > 
L.  HoMran'a  Jalartags^Rede  in  Lond.  ^eof.  f uarT  Jmam.  I^df,  lii,  8ä--tl»). 


SM 

Dft  Ulis  die  Qsette  Dklil  sagingliob  ist ,  iiiii«i€B   wir  lÜMe  fattrasMante» 
RcMiltiite  von  db  ijk  Bbchb's  Untersaoliaogen  mm  der  Jabres-Rede  msbopfao. 

MoRGHttON  und  SßDOWJCK  haben  in  dem  ffSHmr^Syateai^  n.  a.  8ciirifle« 
bereiisaaf  vulkanische  Aschen  hinfpewiesen,,  welche  den  Silor  *  Schichten 
eingemeng^t  oder  eing^eechaltet  sejren.  Da  i.a  Bbchb  aber  Weiset  nad», 
dass  in  derselben  Periode  als  die  Llandeilo-Flag^s  in  der  ausi^edehBteB 
Strecke  von  Mulvem  bis  PemkroekMhite  sieb  absetzten ,  vulkanische 
Punkte  bestanden  haben  müssen,  von  welchen  gescbmelzene  Matceie 
imd  eft  auch  Asche  ausgeworfen  und  den  AulMuifoBg;en  Toa  ReibungS' 
Erseugnissen  jener  Zeit  beigemengt  wurden;  '-  dass  trappbche  AsehMi» 
die  vulkanische  Asclie  Jener  Zeit ,  mit  Kies  und  Sand  au  den  jetaige« 
Konglomeraten  und  Sandsteinea  gemengt,  oder  in  Schichten  awiachen  Sand 
und  Schlamm  abgesetzt  wurden,  worin  Kruster-  Reste  jener  Zeit  gefundeil 
werden ;  und  diese  Asche  röhrt  nicht  von  untermeertschen ,  aondeni  von 
Land-Vulkanen  her,  von  welchen  ans  sie  eine  Strecke  weil  iurifjef^ 
webet  wurde  und  oft  au9gedehnte  Flächen  bedeckt  hat  und  zwar  an  eiiter 
Zeit ,  wo  der  Granit ,  noch  vor  Kurzem  ftir  ein  Urgi*stein  gehalten ,  bier 
noch  nicht  hervorgebrochen  war  (S.  30—35  des  Originals).  -*  Bei  Tm^' 
pittock  beacbreibt  der  Vf.  devonische  Tbon>Scbiefer  und  Kalksteine,  dte 
mit  geschmolzen em  Trapp  und  Asche  untermengt  sind,  —  einen  Bims* 
stein,  der  mit  kohlensaurem  Kalke  erDftllt  ist,  und  Mollusken-Reste,  die  in 
der  Asche  liegen ;  ~  und  in  Süd^DevoMhdre  sind  viele  Asche  und  blasig» 
Feuer  -  Gesteine  eingemengt  den  Kalksteinen-  (S.  84*-90).  ^  Auch  in  der 
Steinkohlen -Formationen  findet  man  an  Brenf^Tar  eine  Verbindung  von 
Trapp* Gksteinen,  Asche  und  Konglomeraten  mit  blasigen  Theilen  in  Fener*- 
gesteinen ,  die  sich  den  Bimssteinen  nähern ,  und  diese  Gesteine  sind  in 
einer  Weise  mit  einander  vergesellschaftet,  wie  man  es  oft  in  vulkanischen 
Gegenden  sieht  (S.  137). 

Die  Hervortreibung  der  Granite  in  CormwsU  und  Dewm  hat  offenbar 
erst  stattgeftinden  nach  dem  Absätze  der  Devoniseben  Steiidcohlen*  Ge- 
bilde und  vor  dem  des Newred-^^ukUiane.  Sie  scheinen  hervorgebreeheo 
KU  seyn  durch  Punkte  von  kleinstem  Widerstände  auf  einer  Linie  von 
Srnd-Ditfamikire  bis  zu  den  Sei%  •  Eilanden ;  in  der  Tiefe  siud  alle  {ene 
Funkte  wahrscheinlich  mit  einander  verbunden.  Beim  Andringen  der  auf- 
^nellettdeB  Masse  wurden  die  Ränder  der  Schichten  von  Reibnng8-Ma^<ien^ 
Trapp  und  Kalkstein  gebrochen.,  der  Granit  in  die  eutstandcneti  Risse 
hineingetrieben  und  auf  diese  Weise  die  sg.  Granit- Adern  gebildet,  welche 
oft  so  dünn,  wie  ein  ziemlich  dünner  Draht  auslaufen,  daber  nicht  nur  der 
Druck  gross ,  sondern  auch  die  Hitze  und  Flüssigkeit  der  Masse  stark 
gewesen  seyn  müssen.  Offenbar  hat  diese  Eintreibung  auf  eine  ganz 
andere  Weise  als  bei  den  Trapp-G esteinen  der  Gegend  stattgefunden  ;  man 
siebt  da  l^eine  Aschen-  und  Schlacken  »Anhättfungeu,  keine  Linien  und 
Durchschnitte,  wclclie  aufgerichtete  Lava-Ströme  oder  Schiebten -Reihen 
von  Kratereu  ausgeworfeuer  Stoffe  andeuteten ,  wodurch  die  Reibungs» 
und  Kalk -Absätze  der  Gegend   weitliin  bedeckt  wüi^en  (S,  2*18— 232). 

Dh   metiiin-orpbiache     Einwirkung     feaerflüssiger    Gesteins- 


31» 

Mnsmaiif  die  «AgrcmtiidMi  tteptimtiidmi  itt  manchinal  to  weit  (ir^gMi|^^ 
d«M  auch  4m»t  f^emsimiolBen  und  timi  Tbeil  den  erstes  einverleibt  werden 
eind*  AbreiMiii|f*»-Ma8Mii  haopteäeblich  aas  feidepallbi|[^r  Materie  zu* 
aammeiifpeeetst  sind  lEwisehen  2  Hassen  von  Orfinstein,  Granstein -Porpl^r 
und  blMagpem  Trapf^  «o  MDgeacbmoIcen  worden,  dasa  sie  Jetat  nai 
einen  lUrper  damit  bilden,  wahrend  man  sie  naob  Norden  und  Süden  hui 
ihre  nrspnlngliehe  Natnr  nud  Schiohtnnfi*  in  gaa»  allmihliehem  Überf^aage 
wieder  annehmen  sieht  Man  mnss  in  dieser  Gegend  sehr  vorsiehtig  sejrn, 
vm  nieht  trappiacbe  Snbstanaen  mit  geschmabenen  Gesteinen  au  verweeh^ 
sein,  weil  man  organisehe  Reste  in  manchen  Sehichten  Ikidet,  welche  anf 
den  ersten  fiMeli  gans  den  nmgeschmolseneo  gleichen»  Kinige  nageiarblt 
Tbon  'Anhäufungen-  sind  durch  metamorphisebe  Wirknag  an  Masaen  von 
«Wnafftifdkaai  Bieenit  umgewandelt  worden,  da  die  Grnndmasse  gana  die^ 
selbe,  war ,  wie  sie  dar  Topfer  anr  DarsteUnng  des  letaten  gebranchf« 
würde.  £iwa8  gri^er  entbaltea  solche  Gesteine  anwcilen  Feldspath-Kry> 
stalle»  so  dass  sie  eine  Art  Porphyr -Schiefer  bilden,  und  man  erkannt, 
dass  eine  Bewegung  der  sieh  anxiehenden  Theile  in  den  angemeaaenen 
Expositionen  durch  die  weiche  Masse  stattgefunden  haben  muss,  um  aus* 
gebildete  Krystalle  zu  bilden ,  während  der  Überrest  des  Gesteins  einen 
groben  Poraellan-Charakter  behielt  und  die  ursprüngliche  Schichtung  sieh 
noch  unterscheiden  '  läset  (S.  3S>* 

Ein  grosser  Theil  von  Afre/'#rMtr«,  £S4ro|Mäire  und  Md  •  ITafee  ist 
mit  alt  rothem  Sandstein  bedeckt,  eine  Flftohe  von  SiOO  Quadrat  -  Meilen, 
was  nach  der  mittlen  Mächtigkeit  berechnet  über  1600  Kubikmeilen  vor* 
zngsweise  rothgefärbter  Reibnnga  -  Masse  gibt,  welche  nur  ;  nach  unten 
bin  etwas  reichlichere  orgsniadie  Reale  enthält  Aber  gleich  mit  den 
Beginn  der  Kohlenkalk  -  Formation ,  unmittelbar  darüber,  war  eine  grosse 
physikalische  Veränderung  eingetreten  und  organische  Reste  sind  von  nun 
an  häufig.  Dies«  erklärt  aioh  daraus,  dass  das  (rothe)  Eiseaperosyd 
mechanisch  in  Wasser  anfgelösst  den  organischen  Wesen  nachtheilig  ist ; 
ans  welchen  älteren  Gesteins  -  Masaen  dasselbe  aber  gekommen  seya 
möge,  darüber  linden  wir  keine  Andeutung.  Den  angestellten  Analysen 
snfolge  enthalten  die  Mergel  des  alten  rothen  Sandsteines  0,06  Peroxyd, 
die  des  neoen  0^1  n  Peroxyd  und  0,045  Protoxyd  von  Eisen.  Dazwischen 
finden  sich  aber  fiberall  blaniichgrune  und  graue  Flecken  und  Streifeq 
ein,  weichen  die  jüngere  Formation  den  Namen  der  pödlitischen  (Conra.) 
verdankt,  derea  Urspung  aber  noch  unklar  ist.  Gapitän  James  bat  wahr- 
aeheinlieb  gemacht,  dass  an  diesen  Stellen  die  rothe  Farbe  in  blsugräne 
umgewandelt  werde  von  durchsickerndem  Wasser,  welches  vegetabilische 
Stoie  anfgelösst  enthielte,  die  unter  gewissen  Umständen  das  Peroxyd  in 
Protoxyd  verändern ,  indem  sie ,  um  sich  selbst  in  Säure  zu  verwandeln, 
dem  Peroxyd  einen  Theil  seines  Sauerstoffs  entziehen.  Der  jetzige  Mangel 
an  vegetabilischen  Stoffen  in  den  silurischen  Gesteinen  und  über  den 
schwarzen  kohligen  Sdiiefem,  welche  so  reich  an  Resten  von  Thicren 
sind,  die  nicht  Wohl  ohne  eine  meeriscbe  Vegetation  gelebt  haben  könnenj 
•bachon  man  nur  aelteu  Spuren  dav^n  findet,  scheint  anf   eine  stuttge^ 


d66 

tum&ent  AnMmnf;  and  VeiwanMuiig^  jener  pflanBlIcben  Materien  in 
Sinren  hincndeuten.  Einige  von  Lyon  PiaTFAin  veranstaltete  Analogen 
ergaben,  daas  Keblensfture  als  Protoxyd  •  Carbonat  reiehlidier  vorbanden 
itt  im  blauen,  al«  im  rotben  Mergel  (SS.  51-53,  155,  2M).  —  Hieran  reibt 
tieh  die  BetracbtUBg  der  Eiaenatein« Lagen  und -Nieren  in  der  Steinkoblen« 
Formation.  Sie  beateben  gewdbnHcb  an»  einem  Thone,  fibniieb  dem  der 
Sdiicbten,  worin  aie  liegen,  nnd  ans  kohlensaurem  Eisenoxydnl  in  meebani« 
•ehern  Gemenge.  Hr.  Hmrr  bat  eine  Reihe  von  Yersneben  angestellt, 
woraus  hervorgeht,  daaa  sich  aersetsende  Pflaneen  -  Materie  die  weitef« 
Oxydation  der  Eisen  •  Dntersalae  hindert  und  das  Eaaan-Perexyd  wieder 
in  Protoxyd  snruekffihrt,  indem  sie  ihm  einen  Tbeil  Sauerstoff  entaiebt,  um 
sn  Sfiure  an  werden.  Unter  den  Verh2ltniiisen,  wo  die  Bildung  der  Stein- 
kohlen in  Sand  nnd  Schlamm  begann,  moss  sich  Kohlensaure  notbwendig 
ans  ihnen  entwickelt  haben,  welche  jene  Wirkung  in  den  Erd-Scbiehfeii  her» 
vorbrachte  (S<  185),  die  sich,  weun  die  Koblensfinre  nicht  für  das  Game 
auareicbend  war  ,  auf  die  Bildung  einselner  Nieren  aus  koMensnnrem 
Eisenoxydnl  beschränkte. 


TALLAVinifBs  ;  Unteruchuttgen  über  dieNummnliten-Gebtrge 
der  Aude  und  der  Ptfrenien    (^Compi,  rend,  1847,  XXV^  716— 7I8>. 

1.  Der  Vf.  nnterscheidet  3  Typen  dieses  Gebtrgs :  1)  die  Kalk-Pades 
der  ManUtjjfne  noire\  2)  die  Sandmergel  -  Facies  voll  Natica  und  Cert* 
thium  «Arten  in  den  Hauten  Carkihretf]  3)  die  Sehwansmergel-Facies  mit 
Terebratuta  tenuisiriata  in  den  Bm9€9  CforMres,  welche  alle  wie« 
der  in  verschiedene  Stöcke  xerfallen.  Die  fossilen  Arten  sind  nicht  gleich- 
mXsig  aber  docli  auf  eine  entsprechende  Weise  in  allen  dreien  ver- 
tbeil t ,  und  alle  drei  kommen  gewöhnlich  unmittelbar  auf  Obergangs  -  Ge- 
birgen ruhend  vor.  Diese  drei  Typen  enthalten  im  Auie-Depi.  entweder 
tertiflre  oder  eigenthdmliche  Petrefakten- Arien,  welche  theils  Lbvmbr» 
schon  beschrieben  hat,  thcils  xum  ersten  Male  in  der  ausftihrlicfaen  Arbeit 
des  Vfs.  vorkommen  sollen;  er  bpgreifl  sie  unter  dem  Namen  „eigent- 
liches Nnmmuliten -Gebirge*'   susammen. 

IL  Mitten  zwischen  den  Terebratel  •  Mergeln  der  Bm9m  Corkier^ 
erstreckt  sich  ein  rötblicher  ftittkSrniger  schieferiger  Sandstein  nnd  ein 
dichter  Kalk  vom  Ansehen  des  Jurakalkes,  deren  grdsste  Erhebung  ss  601 » 
am  Al«rt<;-Berge  statt6ndet,  daher  drr  Vf.  diese  Bildung  Terrain  Ala* 
ricien  nennt.  Es  bildet  kleine  oft  parallele  Ketten,  deren  Golfe  ^imt 
eigentliche  Nummuliten« Gebirge  einnimmt,  indem  es  aich  entweder 
in  den  Thälem  auf  die  Sattei-förmig  von  |enen  Ketten  abAllendea 
Schichten  des  Alaricien  •  Gebirgs  auflagert ,  oder  an  deren  Ausgebendes 
anlagert,  so  dass  dieses  leiste  Gebirge  vor  dem  Absätze  des  eigentlichen 
Nnmmuliten  -  Gebirges  entweder  eine  bedeutende  Senkung  oder  Hetiung 
erfahren  haben  muss.  Versteinerungen  sind  selten  darin;  LBnanain  bat 
keine  angegeben;  Nummuliten  hat  man  im  Allgemeinen  darin  bezeichnet; 
der  Tf.  hat  40  Petrefakten-Arten  daraus  zusammengebracht,  unter  welHien 


M7 

keine  nmAge  dem  eigentKebea  Nanmelileii- ,  Meh  dem  TerHAr*6fbirfte 
enUpriebt;  iMbetendere  smd  die  Nammniitett  voa  gmm  eigealMmlielieii 
Arten.  Der  ellgemeiiie  Cbarekter  der  Feuae  erionert  m^br  en  die  Kreide 
ab  eu  des  Tertiir  •  Gebirge  ^  mit  erster  stisMiiett  insbesondsre  einige 
eherakterietiscbe  Ee  k  i  n  i  d  e  n  -  Arten  fiberein«  Selbst  an  der  Bsrnkrunge- 
FIAebe  mit  dem  Nummnliten  Gtobirge  sind  die  Petrefokten* Arten  gans  ver- 
acinedea*  (Die  anferste  Schiebt  des  Numsraliten  Gebirges,  welehe  aaf 
den  Alaric-  Kalken  raht  9  Yeiiattgert  sieb  fiber  diese  binans  and  .Jagert 
sieh  anf  eia  freanies  Gebirge  ,  wadareh  die  Unabhängigkeit  beider  Bil- 
dangen  naeh  klaeer  wird.) 

lil.  Was  hier  über  die  Gebirgsarten  des  itnde-Dpts.  gesagt  ist,  gilt 
aaeh  Ten  jeaen  der  Aaafe-GanoMie  und  der  gaaaen  IVrMden«Kctte.  Dk 
Naammiiten  -  Ctoateiae  mit  Kreide  -  Charakter  in  der  Mitte  der  Kette  eot* 
halten  im  Allgemeiaen  kciae  Petrelakten^Artea  der  tertiären  oder  der 
eigenüiclieu  Nummnlilten-Gebirge«  Die  Arten  des  AlaricNGebirges  dagegen 
ündea  sich  fast  alle  uad  mit  noch  vielen  andern  Arten  vergesellschaftet 
in  den  Petrefakten  -  Lagerstitten  der  Pfrtmäm  wieder ;  doch  Iftsst  sich 
hier  das  Alter  der  Gebirgsart  aos  den  Lagerungs  *  VerbUtaissen  aicht  so 
genan  bestimmen,  da  in  den  ^Mlral-Pyrenden  das  eigentliche  NnmnHililen<- 
Gebirge  glasKch  fehlt;  also:  das  Nnmmniiten -  Gebirge  im  Innern  der 
Pgprsfiden^Kette  aiit  Kreide- Charakter  und  insbesondere  die  Ligniten^Sand- 
steine  der  Arle^  und  Henl-Mronns  gebären  anssdiliesslich  dem  Terrain 
Aiaricien  an,  während  des  eigentliche  Nammnliten*Gebirge  mdir  nsek  den 
Rändern  der  Kette  bin  verwiesen  aa  deren  Nordseite  swei  getrennte 
Becken  bildet,  das  ästüche  der  Ande  und  das  wesUilche  der  Bmm€9 
t^r€mi€9.  Die  Wesl>Grenze*  des  ersten  scheint  bei  Feto,  der  Ost*Grenae 
des  aweiten   bei  Pm^  an  sey». 


C.  Petrefakten-Kund<3^ 


GoLDPOss;  die  Knoch eu^^Reste  eines  in  der  Papier-Kohle 
des  &i€hen$€hirffes  aufgefundenen  Moschus -Thieres,  MoKchus 
Mejeri  (AT.  AeaU  Leopoid.  XXII ^  1,  343  -  352).  Kopf,  Hals  und  der 
ganze  Rumpf  mit  den  oberen  Theiten  der  Beine  sind  erhalten.  Indessen 
bleibt  der  Vf.  zweifelhaft  aber  das  Verhältniss  von  Moschus  oder 
wenigstens  von  dieser  Art  zu  Palaeomeryx  v.  M.,  da  eine  Verschieden- 
heit im  Gebiss,  nämlich  eine  Wulst  -  formige  Erhabenheit  an  dem  Palaeo-' 
meryx-Zahne  so  wie  ein  Seiten -Zäh  neben  bei  diesem  Moschus  viei> 
leicht  nicht  in  der  Verschiedenheit  des  bleibenden  und  des  Milch-Gebissea 
beruhen  könne. 


am 

Zwei  neueMa8to4oD-8kelete  in  «lenVereinif  tejiS^taateii 
(Siix.  Jmum.  1844^  1»  S61— S70).  VollaliMige  Skelette  Imtte  man  bia 
}etst  8,  daa  der  PsALK^seheii  8aiBiiilun|r  »  PhUadsIpkim,  das  so  Nmo^mrff 
1909  gefundeae  in  B^Hmortj  nad  Koch'ii  Missttriom  im  9riH§ekm 
Moaeon  1840  entdeckt  Nun  hat  man  ein  viertes  ebenfalls  so  Nmokmr§ 
1846  ipefunden.  E«  ist  an  Grösse,  Vellsäbligkeit  der  Knoclieii  oad  ErhaÜungs- 
Ibistand  derselben  das  beste,  was  man  )eUI  kennt.  Die  Knoeben  entbalte« 
noch  einen  greseen  Tbeil  ihrer  Gallerte,  siad  fest,  hellfarbig  und  klingend« 
Es  fehlen  nur  einige  Sehwanswirbel  und  wenige  Zehea»GKeder ,  deeh  sa^ 
dass  von  diesen  immer  auf  einer  Seite  wenigstens  jene  vorhanden  sind,  weleha 
•nf  der  andern  fehlen.  Der  Kopf  ist  3'  lang,  das  Beeken  6'  breit  x  die  BioM* 
ndhne  waren  lo'  lang  gewesen,  sind  aber  nash  dem-Ansgraben  theilweiae 
aerfallea;  im  Unterkiefer  war  anf  der  linken  Seite  a«eh  ein  SchnridaaalMi 
vorhanden,  auf  der  rechten  wenigateas  die  Spur  einer  Alveole.  Dr« 
WARasiv,  Prof.  der  Anatomie  in  Ba§iOH,  Iiat  dieses  Skelett  gekauft  und  ist 
mit  der  Zusammensetzung  beschlftigt 

Ein  anderes  Skelett  ist  1844  in  Neti-^mree^  au%ffnndeo  worden^ 
weldies  schon  vollstiodiger  war,  als  alle  früheren^  doch  fehlten  alle 
FnsdLnoehen  [zu  aUen  Füssen  ?].  Dagegen  sind  aUe  Knoeben  mit  Eisen- 
osyd  durchdrungen,  dunkelfarbig  und  scheinen  diesem  UaMtaad  eine  nooli 
bessere  Erhaltung  zu  danken,  als  die  übrigen.  Die  Stoaaeähne  sind  voll* 
kommen ,  aber  kurz ,  das  4'  lo"  breite  Becken  mit  weiter  Öffiinng  ver- 
aehen,  weldi'  beiden  Verhftitnissc  für  ein  weibliches  ladividnom  sprechen. 
Der  Unterkiefer  ist  olme  Sdiiieidesahn.  Damit  sind  noch  zwei  vollstän- 
dige Schädel ,  2  weitere  Unterkiefer  und  noch  eine  Anzahl  Backenzfibna 
v.  a.  Knochen  zusammengelegen,  so  dass  sieh  eine-  voUladige  Altersfolge 
der  Backenzähne  wird  darstellen  lassen.  Eine  GeaeUscbaft  in  Boston  hat 
das  Ganze  angekauft,  um  es  der  Harvard-Universität  zu  Boston  zu  schenken ; 
Warrbm  hat  bereits  einen  Bericht  an  die  AmsrikaniseKe  Akademie  darüber 
erstattet.  Er  wird  nun  eine  votl^Bndige  Beschreibung  und  Abbildung 
beider  in  Boston  vereinigten  Skelette  herausgeben,  wobei  die  Frage 
fiber  das  Vorkommen  untrer  Schneidezähne  bei  Mastodon  weitere  Auf- 
klärung erhalten  wird. 


S.   L.  Dana:    Analyse    der   von  Hitchcock    in    der  Neuroth- 
Sandstein-Formation  19 evt- Englands  gefundenen  Koprolithen 
(SiLLiM.   Journ.    IM5,    XLVIU,   46-60).    Vgl  Jb.  t34Sy  S.  729.    Die 
Analyse  des  gepulvert  fibersendeten  Koprolithen  ergab: 
Wasser,  organische  Materie,  harns.  Salze  u.  fluchtige  Ammoniak-  Salze  10,30 

Sodium-Chlorid 0,61 

Schwefelsaure  Kalk-  und  Talkerde 1,75 

Phosphorsaore  Kalk-  und  Talkerde 39,60 

Kohlensaure  Kalkerde    • 34,77 

Kiesel-Verbindungeu 13,07 

100. 


300 

NmH  anderen  Vcranchen  naclit  die  Harnsflnre  nur  0,6794  Prosent  im 
Gaoseo  ans.  Die  Anweaenheit  dieser  Sänre  spricht  fBr  Exkremente  von 
Vftgtlo  oder  ReptiKeD.  Bei  den  Siugthiereo  wird  nämlich  der  flfissfige 
Harn  täglich  abgesondert  aasgeleert;  —  bei  den  Reptilien  erfolgt  die 
Entleerung  einer  fast  reinen  Harnsaure »  nftmlich  mit  nur  wenigen  harn- 
sauren  Salzen,  in  Form  einer  ildssig-weiehen  Blasse  nur  in  Zwischenräumen 
Ton  3->0  Wochen  entweder  allein,  oder  augleieh  mit  dem  Koth,  aber  nie 
mit  ihm  gemengt;  — -  bei  den  V5geln  wird  der  an  Harn -Salzen  reiche 
Harn  täglich  als  Gemengfheil  des  Kothes  ausgeleert  und  bei  den  Raubvogebi 
insbesondere  ist  fast  alle  Harnsäure  an  Ammoniak  gebunden,  ber  Vf.  ver- 
gleicht nun  noch  im  Detail  das  Resultat  seiner  Analyse  mit  bereits  bekannten 
Zerlegungen  des  Harns  von  Eidechsen,  Sehlangen,  Alligatoren  und  Adlern, 
so  wie  mit  denen  von  versebiedenen  Guano- Arten  als  zersetztem  Harn-Kothe 
von  Vögeln ,  und  kommt  zum  Schlosse ,  dass  die  Verhältnisse  am  meisten 
ffir  die  Annahme  sprechen ,  dass  diese  Koprolithen  von  einer  ähnlichen 
Klasse  von  Vögeln  herrühren,  wie  jene,  die  den  Guano  geliefert,  wo  man 
nämlich  Raubvögel  unterstellt,  die  aber  nicht  allein  von  Fischen  lebten. 


O.  Hbbr:  Aber  die  von  ihm  an  der  kchem  Rhonm  entdeckten 
fossilenPflansen  (ein  populärer  Vortrag).  Hbbr  samm  elte  an  der  köhen 
RkMun  viele  fossile  Pflansen  in  einem  sehr  feinkörnigen  blaulich -grauen 
Mergel,  welcher  die  tertiären  Steinkohlen  der  kohmt  RKons  deckt.  Eine 
fihnliche,  doch  mehr  grobkörnige  Mergel-Lage  findet  sich  unter  dem  Plötze, 
in  welchem  aueh  Pflanzen-Blätter  sich  finden,  doch  viel  weniger  und  nicht 
80  schön  erhalten.  Sie  liegt  auf  einem  grobkörnigen  Sandsteine,  und  ein 
ähnlicher  Sandstein  deckt  das  obere  Mergel-Flötz  und  geht  zu  Tage.  Et 
haben  diese  Schichten  eine  ziemlich  stark  geneigte  Lage  und  fallen  nach 
SW.  ein. 

H.  hat  58  Pflanzen-Arten  zusammengebracht,  meist  Blätter,  doch  auch 
Fruchte  and  selbst  einige  Blfithen.  Die  Blätter  und  Früchte  zeichnen  sich 
snmTheil  durch  wunderschöne  Erhaltung  aus,  indem  nicht  nur  die  Randlappen- 
Bildungen,  sondern  bei  manchen  auch  das  feinste  Blatt-Geäder  erhalten  sind. 
Es  verthcilen  sich  diese  Pflanzen  auf  21  Familien  und  33  Gattungen.  Beson- 
ders hervorzuheben  sind  einige  ausgezeichnet  sdiöne  Farnen  (Aspidium, 
Polypodium,  Pleris),  von  denen  einer  der  Pteris  stenophylla, 
weldie  dem  wärmern  AnteHka  angehört ,  nahe  verwandt  scheint,  während 
die  andern  Jetzt  bei  uns  lebenden  nahe  stehen;  ferner  3  Arten  Cypresse, 
vntnr  denen  eine  Call!  tris  (Ca  llitris  antiquaHssa)  zu  den  häufigsten 
Bäumen  Aen  Waldes  gehörte,  und  zwei  Taxodien,  welche  mit  den  S 
Älterer  Arten  (T.  Oeningettse  A.  Biuuri  und  T.  distichum  fossile) 
identisch  zu  seyn  scheinen;  3  Arten  Eichen,  von  denen  S  den 
immergrfinen  Eichen  des  sudlichen  Europa*  gleichen  ;  1 1  W  c  i  d  e  n,  wovon 
eine  (Salix  macrophylla  Hber)  durch  ungemein  grosse  Blätter  sich 
auszeichnet:  6  Arten  Ahorne  und  unter  diesen  auch  Acer  productum, 
Jalirgaiifi  1818.  24 


A7» 

A.  caspidatum  und  A.  trilobatum  Aju  Biuvn ;  ein  Nussbaain,. Blatt 

und  Frucht;  Liquidambar,  Diospyros,  YacciDUiii,  Betula,  Rbus, 
Crataeg^UH  u.  a.  w.  —  24  der  aufg;efun denen  Sippen  finden  «ich  noch 
jetzt  in  unserer  Flora  ^  während  die  übrigen  mehr  südlichen  Zonen  ange- 
hören, so  die  Cjpreaaen,  der  Storaxbaum,  der  £benholE  baum^ 
Rh  US  u.  a. 

Eine  Untersuchung  des  Yorkomniena  der  fossilen  Pflanzen  in  den 
Mergeln  zeigt  uns  eine  gewisse  Regelmassigkeit  in  der  Vertbeilnog, 
woraus  hervorgeht*,  -  dass  die  Pflanzen  hier  gewachsen  und  nicht  berge- 
schwemmt  sind.  An  einzelnen  Stellen  nämlich  finden  wir  vorherrschend 
die  langen  Blätter  einer  Ty  p^a ;  hier  war  ohne  Zweifel  eine  sumpfige  Stelle, 
oder  ein  torfiger  Waldbach  ;  für  diesen  spricht  auch  der  Umstand ,  dass  wir 
ganze  Steine  gefüllt  finden  mit  Curex  -  Blättern ,  zwiscben  wclciien  Susa- 
wasser  -  Schnecken  (Piano  r  bis  uud  Cyclas),  stellenweise  auch  Ahorn- 
Blätter  und  Ahorn-Früchte  liegen ,  die  ohne  Zweifel  in  diesen  Bach  oder 
Sumpf-Lachen  gefallen  sind;  an  andern  Stellen  herrschen  die  Cypressen 
und  wieder  an  anderen  die  Laubhöizer  vor.  Die  Taxodien ,  wie  die 
vielen  Weiden  dürften  übrigens  dafür  sprechen,  dass  überhaupt  der  Wald 
einen  sumfigen  moorigen  Grund  gehabt  habe. 

Am  meisten  Ähnlichkeit  hat  dieiie  fossile  Flora  mit  derjenigen  Ofittt- 
gens.  An  beiden  Lokalitäten  fanden  sich  eine  ganze  Zahl  von  Weiden 
und  Ahornen,  zum  Theil  wie  es  acheint  sogar  dieselben  Arten ;  an  beiden 
herrschten  von  den  Nsdclholzern  die  Cypressen-artigen  vor,  welche  etoen 
Hauptbe^tand  der  Wälder  bildeten ;  dagegen  fehlen  der  koken  Rokne  die 
Pappeln,  welche  in  Öningen  so  häufig  sind,  und  an  ihrer  Stelle  hab.en 
wir  luinfig  einen  Linden -artigen  Baum,  dessen  Bestimmung  bis  jetzt  noeh 
nicht  gelingen  wollte.  Da  Öningen  der  obern  Susswasser-Molasae  ange- 
hört, wäre  demnach  keine  grosse  Veränderung  im  Charakter  der  Flora 
während  der  Molasse-Zeit  vor  sicli  gegangen,  wenn  die  Kohle  der  kekem 
Rkonen  wiiklich  der  untern  Süsswasser- Molasse  zukommen  sollte,  wie 
A.  EscHKR  VON  DErt  Ll^TH  aus  dem  Einfallen   der  Schiclitcn  sdiliesst. 

Mit  den  Kuhlen  von  Käpfnaek  und  bei  Rüfi  am  SekännMerg  iai 
leider  keine  Vergleichung  möglich,  da  in  diesen  keine  bestimmbaren 
Pflanzen  vorkommen.  In  Küpfnaek  scheint  ein  ganz  anderer  Bedeckunga- 
Prozess  stattgefunden  zu  haben,  als  an  der  koken  Rkonen.  Hier  müssen 
die  Pflanzen  sogleich  in  die  Mergel-Masse  eingehüllt  worden  aeyn,  indem 
sonst  die  Blätter  nicht  so  bis  in  ihre  zartesten  Rippen  sieh  erhalten  hätteil. 
Aus  dem  Umstände,  dass  neben  reifen  Callitris-Früchten,  wie  aie  im  Früh- 
ling vom  vorigen  Jahre  her  an  den  Bäumen  getroffen  werden,  auch  jungf 
neue  Früchte  au  den  Asten  hangen,  und  ferner  aus  den  jungen  noch  nic^t 
ausgebildeten  Ahorn  -  Früchten  lässt  sich  sehliesen ,  dass  die  grosse  Kali^ 
atrophe,  welche  den  Wald  zerstört  und  in  die  Mergel -Massen  eingehüllt 
hat ,  nm  Ende  Frühlings  oder  Anfang  Sommers  stattgefunden  habe.  In 
Kapfnack  dagegen  scheint  die  Bedeckung  und  Einhüllung  in  den  Mergel 
erst  eingetreten  zu  seyn',  nachdem  die  Pflanzen  schon  theilweiae  verfault 
waren.    Hier  liegt  nämlich  auf  dem  grobkörnigen  Sandsteine  zunächst  ein 


371 

schwaraer  Merkel  (.Strassberg  genannt);  auf  diesen  folgt  das  FIdfz» 
auf  welehetn  stellenweiiie  ein  Slinkmergel  liegt  mit  Limuaen,  Pia* 
norben  und  Melanien;  auf  diesen  tcommt  ein  ganz  ähnlicher  blau« 
lieh- grauer  Mergel,  wie  an  der  hohen  Rhone,  und  über  diesem  ein 
Sandstein  mit  Melania  Escheri  ,  Anodonten  etc.  Da  die  Mer- 
gel ,  welche  das  KohlenflStz  einscbliessen ,  Sflsswasser  •  Schnecken  in 
grosser  Menge  enthalten,  iat  es  wahrscheinlich,  dass  die  Pflanseiiy 
welche  dasselbe  bilden ,  längere  Zeit  von  snssem  Wasser  bedeckt  waren, 
in  welchem  diese  Schneeken  gelebt  haben,  und  dass  in  Folge  dessen  alles 
weichere  Gewebe  der  Pflanzen  zu  Grunde  ging;  daher  wir  in  den  blauen 
Mergeln,  welche  über  den  Kohlen  liegen,  und  die  eben  so  feinkörnig  und 
daher  zur  Erhaltung  der  Pflanzen-BIfttter  eben  so  gut  geeignet  sind,  wie 
die  der  hohen  Rhone,  keine  Pflanzen-Blätter  finden.  Es  kommen  nur  Reste 
von  Rohr-artigen  Gewächsen  in  denselben  vor.  Daraus  würde  sich  dann 
auch  erklären ,  warum  wir  von  den  Palmen- Stammen ,  die  in  der  Käpf- 
naeher  Kohle  vorkommen,  nur  die  Gefass < Bund«l  finden,  während  alles* 
weirhere  Gewebe  verschwunden  ist.  Stellenweise  sehen  wir  ganze 
Haufen  solcher  Gef&ssbfindel  bei  einander  liegen,  welche  von  den  Geo- 
logen Fascicnlites,  von  den  Arbeitern  des  Kohlenwerkes  aber  Tann- 
Nadeln  genannt  werden. 


Laizbr  und  Piribu  haben  einen  tertiären  Schädel  vom  Aliier-Uhr  In 
der  lAmagne  nnter  dem  Namen  Mustela  (subg.  Martes)  plesictis 
beschrieben  und  abgebildet  (Gübrir  Magam.  de  Zool.  1889,  IX  .  •  pl.  r). 


FsAifz  voif  Havbr:  über  die  Oepfaalopoden  vom  R^eefeid  süd- 
lich und  südwestlich  von  Huilein  (ÖMerreieh,  Blatt.  1847,  Dez.  U). 
H.  erwähnt,  dass  er  schon  bei  einer  früheren  Gelegenheit  (Naturwissen- 
sdittftliche  Abhandlungen  S.  30)  des  Vorkommens  der  Cepbalopoden  an 
diesem  übrigens  auch  schon  von  Boo6 ,  Liu.  u.  A.  gekannten  Orte  ge- 
dacht habe.  Die  Bestimmung  der  einzelnen  Arten  schien 'nach  den  ersten 
Einsendungen  an  das  k.  k.  montanistische  Museum  mit  grossen  Schwierig- 
keiten verbunden,  da  die  Stücke  unvollständig  und  in  einem  grauen  Mergel 
eingebettet  sich  fanden,  in  welchem  die  Schaalen  vollständig  zerstört  und 
mir  Steinkerne  oder  Abdrücke  erhalten  waren,  an  welchen  überdiess  die 
feineren  Merkmale,  Loben-Zdchnungen  n.  s.  w.  sich  nicht  weiter  erkennen 
Hessen.  Doch  war  schon  dhmais  der  häufigste  der  am  Roeefeld  vorkommen- 
den  Ammoniten  als  A.  eryptoceras  d'Orb.  bestimmt  worden.  Im  Lauf« 
des  verflossenen  Sommers  erhielt  das  montanistische  Museum  eine  voll- 
ständigere und  reichere  Suite  dieser  Versteinerungen  kurz  vor  dem  Be- 
suche L.  V.  Buon's  und  Dr.  Ewaid's  aus  Beriin.  Der  letzte  erkannte 
rniter  den  Cepbalopoden  des  Roeefeldee  auf  den  ersten  Blick  viele  der 
am  meisten  charakteristiwiben  Arten  der  Neocoraien  -  Formation.  Eine 
spätere  Vergleichiing   bestätigte  beinahe  vollsUndig  seine  aus  der  blossen 

24  ♦ 


97t 

Erinnerang^  ^emacliteo  Bestimmimgcii.  Sie  fanden  sich  an  dnr  Satücben 
Seite  der  Rossfeid-Alpe  in  dem  Saurüekem  und  RoäsgrtAen^  dann  im  xttnU 
lieJien  Gehänge  vom  Ro$ifM  in  der  JApmn^  Söidem,  Mitterreek^  Kükns^im 
und  ZimfM^p'ahen, 

1)  Belemnites  0p,?  Die  Form  im  Allgemeinen  i^eicbt  der  von 
B.  a Q b  f u s i f  0 r mi 8  Rabp.  ,  doch  fehlt  die  doppelte  Purebe.  Am  oberen 
Theile  der  Scheide  erkennt  man  eine  aua  aehr  feinen  aich  abblätternden 
Kalk-Lamellen  beatehende  Epidermia,  deren  einseloe  Lagen  aicb  bei  starker 
VergrSMemng  porös  x eigen.  Auf  ihr  erach einen  von  Eiaenoxydhydrat 
braan  gefärbte  Qneratreifen ,  die  ungefähr  l'/«  Linien  von  einander  ab- 
ateben  und  das  Anaehen  einer  Abtheilung  in  Glieder  hervorbringen ;  in 
der  Ebene  dieser  Querstreifen  bricht  die  Scheide  leichter,  als  an  den 
Stellen  swiachen  ihnen,  ao  dasa  man  ea  wohl  wirklich  mit  einer  darch- 
gehenden  Kluft  au  thun  hat 

3)  Nautilus  a|f.?  Orthoeeren  wurden  in  den  Schichten  des  Am«- 
fM€9  bisher  nicht  gefunden,  und  es  beruht  auf  einem  Miss  Verständnisse, 
wenn  Booi  in  einer  Anzeige  von  Haubr's  Arbeit  über  die  Gephalopoden 
von  Bleiherff  an  die  geologische  Gesellschaft  von  Frtmkrfiek  {HuUei<> 
ff4oh$.  de  Vranee  1846)  anfährt,  auch  in  den  Rossfeider  Schichten  sey 
dieses  Geschlecht  anzutreffen.  Ea  wurde  nur  in  den  beiden  anderen  dort 
namhaft  gemachten  Etagen ,  der  von  HaiUUdi  und  der  von  Adneth  und 
Wies  bei  UoUein  aufgefunden. 

3)  Ammonites  cryptoceras  d'Okb.  In  sehr  verschiedenen  Va- 
rietäten mit  feineren  und  gröberen  Palten.  Es  scheint  dieas  die  häufigste 
der  am  Roaefeld  vorkommenden  Arten  fcu  aeyn. 

4)  Ammouites  Astieranus  d'Orb.  lat  ganz  flbereinstimmend 
mit  d'Obbigmy's  Abbildungen ;  nur  zeigen  die  Rippen  vor  den  Knoten  noch 
eine  leichte^  Biegung  nach  vorwärts,  wie  sie  doi*t  nicht  erscheint. 

5)Ammonitea  Grasanns  d*Orb.?  Sehr  unvollständig  erbeten 
nnd  daher  nicht  näher  bestimmbar. 

6)  Ammonitea  infundibulnm  d'Ohb.  Die  Porm  stimmt  voll- 
kommen ;  die  Lohen-Zeichnung  ist  nicht  zu  erkennen ;  die  Rippen  haben  alle 
eine  ziemlich  gleiche  Ausdehnung  und  sind  nicht,  wie  bei  D'OnBieivv'a 
Abbildung,  abwechselnd  nur  bis  zum  dritten  Theil  der  Windung  reichend. 
Auf  der  Hallte  des  letzten  Umganges  zählt  man  ihrer  35  bei  einem  Durch- 
measer  des  Individuums  von  %%  Zollen. 

7)  Ammonites  heliacua  d'Okb.?  Die  Falten  ateben  enger  Uk 
einander;  sonst  ist  die  Obereinstimmung  ziemlich  grosa. 

8)  Ammonites  semistriatus  n^Oan.  Der  Abdruck  dea  letzten 
Umganges  eines  Ammoniten  scheint  zu  dieser  Art  zu  gehöien«  Maa 
erkennt,  daas  die  Schaale  einen  sehr  kleinen  Nabel  hatte,  und  daas  die 
Umgänge  mit  sehr  zahlreichen  feinen  Radial-Streifen  geziert  waren,  welche 
vom  Rucken  bis  zur  Mitte  der  Windung  reichen  nnd  sich  daseJbst  ver- 
lieren. Die  Höhe  des  letzten  Umganges  beträgt  2V3  Zolle,  was  snf  einen 
Durchmesser  der  Schaale  von  nahe  5  Zollen  deutet,  während  das  bei  n'Onn« 
abgebildete  Individuum  dieser  Art  kaum  I '/,  Zolle  Durcbmeaser  zeigt. 


37« 

•)  AmiBoiiitet  anbfimbriatas  dH>iib.  Ein  eioKigeg  Indiridoaiiit 
an  dcMen  Oberfliche  die  feiiitii ,  wellenfönDig^  gcbogeDen  Streifen ,  die 
diese  Art  cberekterieiren ,  eich  erkenoea  laseen ,  befindet  sieh  im  k.  k. 
nontaniJitigeben  Maseum» 

10)  Aromonitesi!.«!».  Ein  aosgeseicbneter  FimbriaCe,  mit  der  vorher- 
ll^ebettdett  Art  »ehr  nahe  verwandt  und  vielleicht  nur  als  eine  Variet&f  dersei- 
ben  SU  betrachten.  Er  unterscheidet  sich  von  ihr  erstlich  durch  die  grossere 
Zahl  der  Rippen,  deren  man  am  letzten  Umgange  bis  zu  zehn  zählt; 
femer  durch  entferntere  Streifen,  die  gerade  fortlaufend  und  nicht  wellig 
gebogen  sind.  Die  Zwischenräume  sind  3—4  mal  breiter  als  die  Streifen 
selbst.  Endlich  zeichnet  sich  die  übrigens  nicht  vollständig  erhaltene 
Loben-Zeichnung  durch  eine  beträchtliche  Breite  des  oberen  Lateral  Lobus, 
welche  bewirkt,  dass  der  Lateralsattel  noch  unter  die  Mittte  der  Windung 
sn  stehen  kommt,  ans. 

11)  Crioceras  Duvall  d'Orb.  Leider  nur  ein  unvollständig 
erhaltener  Abdruck;  doch  erkennt  man  die  einzelnen  stärkeren  mit  Knoten 
versehenen  Rippen,  zwischen  welchen  je  7  feinere  ohne  Knoten  liegen , 
deutlich. 

12)  Hamites?  Ein  gerade  gestrecktes  Stack  einer  Cephalopoden- 
Schaale  mit 'starken  Querfalten,  ähnlich  etwa  H.  Hampeanns  Han.  von 
Neu^erf,  doch  zu  unvollständig  zu  einer  näheren  Bestimmung. 

Nach  d'Ohbigivy's  PaUmUoloffie  fran^aUe  sind  alle  hier  angeführten 
Arten  ausschliesslich  nnr  in  dem  unteren  Neocomien  zu  finden;  die  Mehr* 
caM  derselben  wurde  bisher  nnr  in  dem  Becken  von  Provence  nnd  Duuphind 
im  sfidlichen  Frankreidk  angetroffen,  nnr  A.  eryptoceras  findet  sich 
ausserdem  noch  im  Pariser  Becken  und  eben  dieselbe  Art  und  A.  Astie- 
ranus  auch  in  der  Neocomien-Forination  des  franvMe^en  Jurae. 

Den  Untersuchungen  A.  Boub's  und  Lill  von  Liijbnbach's  verdanken 
wir  die  Kenntniss  der  geologischen  Stellung  der  Schichten  des  RoeefM^e. 
Sie  sind  deutlieh  dem  jungen  Alpenkalke  des  hohen  Zinken  aufgelsgert. 
Diese  gibt  den  entschiedensten  Beweis,  dass  die  von  QbBnsTSDT  nnd 
Zbosciinbii  ausgesprochene  Meinung,  die  rotben  Cephalopoden-Marmore  von 
Heilefndij  Aueeee  u.  s.  w.,  die  unter  demijungeren  Alpenkalke  l]egen,^seyen 
der  Neocomien-Formation  znznrechnen,  unrichtig  sey.  Diese  Ansicht,  nach 
der  .Analogie  und  nicht  nach,  der  Identität  einzelner  Arten  ausgesprochen, 
mnss  man  gänzlich  aufgeben,  wenn  man  eine  Bildung  mit  den  Formen 
des  unteren  Neocomien  in  derselben  Gegend  auffindet,  die  von  diesen 
Marmor  -  Schichten  durch  die  ungeheuren  Massen  des  so  Versteinerung- 
armen  Alpenkalkes  nnd  wahrscheinlich  auch  des  fFlsner- Sandsteines  ge« 
trennt  ist. 

Wir  erhalten  durch  diese  Auffindung  von  wirklichem  Neocomien  aber 
femer  auch  einen  kostbaren  Horizont  zur  Abgrenzung  des  jüngeren  Alpen - 
Kalkes  der  bisher  unter  allen  Sediment-Gesteinen  der  nördlichen  Alpen  am 
wenigsten  Foi^silien  geliefert  hat.  Derselbe  ist  zwischen  den  tiefsten 
Kreide-Schichten  und  zwischen  den  oben  genannten  Marmoren ,  die  man 
mehr  und  mehr  als  obersten  Museheikalk  zu  betrachten  sich  geneigt  fohlt, 


SM 

eiDgeschlossen.  Noch  enger  beicrrnst  nach  nnten  wird  dendlie,  wenn, 
wie  es  «ue  Morlot'«  Unter8uchung;en  hervonugehen  scheint,  swiechen 
ihm  und  dem  Cephelopoden  •  Marmor  noch  der  IFtener  Sendsteia  seinen 
Platz  einnimmt. 


J.  Hall:  Beschreibung  einiger  mikroskopischen  Kon- 
chylien  aus  zersetztem  Mergel  schiefer  in  Cincinnmii  (Silum. 
Joum,  XLVJilf  292  —  295).  Bei  Cineinnaii  wechsellageru  Kalkstein 
und  kalkiger  oder  mergeliger  Schiefer^  welche  mit  den  unter •silurisdien 
Gesteinen  in  Ettgland  und  Wale9  wie  im  ßlohawk-  und  Hudson- Thais 
NeW'Yorkg  im  Alter  übereinkommen,  wie  sich  durch  die  Schichten  Folge 
und  die  Fossil -Reste  erweifccn  lässt,  obsclion  im  Westen  dus  Gebirge 
Kalk-reidier  ujd  die  Fossil  -  Arten  soviel  zahlreicher  und  grosser  sind  als 
in  \ew-Yorkf  dass  man  identische  Arten  zuweilen  als  verschieden  be- 
schrieben hat.  Man  findet  um  Cmcinnftti  Isotelus  gigaS|I.  megistos^ 
Calymene  senaria,  Trinucleus  Caractaci,  Triarthus  Becki, 
Ceranrus  pleurexanthemus,  2  ~  3  Delthy  ris-Arten,  Atrypa, 
Strophomena  altern  ata,  S  tr.  sericea  u.a.,  Orthis  testudi- 
naria,  0.  callactis,  Cypricardia  modiolaris,  C.  angusta, 
Cyrtoltthes  ornatus,  Bellerophon  bilobatus  u.  s.  w.;  oft  ist 
das  Gestein  von  Fossil-Resten  ganz  angefüllt,  welche  herausfallen  in  dem 
Maase,  als  die  Mergel  sich  zersetzen. 

Herr  J.  Carly  zu  Cineinnati  hat  nun  die  zersetzten  Mergel  geschlämmt 
und  noch  eine  Menge  mikroskopisclier  Konchylien  erhalten,  von  welchen 
er  über  500  Exemplare  dem  Verfasser  zustellte,  welcher  die  folgenden 
Formen  derselben  naher  beschreibt,  da  die  zu  einer  Art  geborigen  alte 
von  gleicher  Grosse,  mithin  ausgewacliAen  sind  und  auch  sonst  keine 
nahe  Verwandtschaft  mit  grosseren  Formen  zeigen. 

Microceras  n.  g.  testa  convoluta  dorso  subcarinata,  ?  maltiloenlaris, 
anfractibu.««  paucis  (?),  horizontalibus,  eontignia  (non  tnvolutis),  eeleriter 
incraasatis ;  apertora  subrhomboidali.  Nähert  sieh  Coifaso'a  Cyr to- 
ll thes.  Die  Art,  M.  inornatus,  ist  o",05  breit,  glatt,  der  Rdoken-Kiel 
Dor  gegen  die  Möndung  hin  deutlich  [ob  ein  Spirorbis  ?J. 

Cyelora  n.  g.  testa  subglobosa,  tenuis,  minnte  ombilirata,  spira  brevi ; 
anfractibos  paucis;  eolomella  laevi ;  opertura  circolari.  C.  minuta, 
•"03  —  0"05  breit ,  doppelt  so  häufig  als  alle  anderen  Arten  zusammen, 
ist  glatt,  mit  3  Umgängen,  niederem  Gewinde.  Der  letzte  Umgang  bildet 
den  grSsftten  Theil  der  Schaale  [ob  ein  Spirorbis?]. 

Turbo?  parvulns  n,sp,  o"07  hoch,  Gewinde  hoch,  mit  4  Umgängen, 
glatt,  der  letzte  Umgang  gegen  die  Mündung  hin  gekielt,  die  Lippe  nach 
aussen  vorstehend. 

Nucula  obliqua  n,9p,  o"05  gross,    fast  4  eck  ig ,  vorn  stark  abge- 
stutzt,  Schloss-Linie  kurz,  schief:  Buckeln  sehr  vorstehend  u.  s.  w. 
Nucula  fabula  «.  sy,  o",08  gross. 


39^ 

Orfbift  eostata  «.  «f.  e^OT  gross,  vielleidit  )mig:. 
Atrypa  häufig,  Ten taeuiites  u.  a.  w. 

Dami  aodi  andere,  weit  kleinere  Arten,  welche  nur  da^eb  das  Mtkro- 
ekap  nntersacht  werden  kdnnen. 


Di*ARGHiAc:  Berieht  über  die  fossilen  Organismen  ans  der 
Tourtia,  welche  Lbvbicl^  der  geolog.  Sosietat  vermacht  hat 
(ir«lf.  fM.  184$^  k,  Ui,  332-338;  —  Mem.  äoe.  f^ol.  h,  U,  291-351, 
Tf.  13-26).  Tu  rtiaoeanea  die  Be/ftMAeii  Bergleute  alle  Pudding-artigen 
oder  Nieren-haltigen  Schichten,  die  sie  über  der  Steinkohle  antreffen,  ohne 
Rieksicht  auf  ihr  Alter.«  Die  2"-S«  dicke  Schicht,  von  welcher  hier 
die  Rede  ist,  gehört  der  Kreide-Formation  an  und  nimmt  im  StMd^th^t» 
und  einem  Theile  des  Fttm»öH9eKeti  tUiUem*  eine  unterirdische  Fläche 
ein,  welche  ungeAhr  dem  Gebiete  der  alten  Nm^ier  entspricht.  Der  Vf. 
hat  sie  anderwftrts  sdion  ansfnhrlicher  beschrieben  (JT em.  #oc.  ffM  18B9y 
«,  Ut^  280  und  184$^  ♦,  li ,  118)  nnd  ihr  den  Namen  „Nerv is eher 
Pudding''  gegeben,  welchen  er  aber  Jetxt  durch  die  Benennung  Turtia 
ersetst  wissen  will.  Sie  ruht  unmittelbar  auf  Kohlen  und  noch  ftiteren 
Formationen.  Den  von  LBVSiLuft  (vgl.  M4m,  §oe.  ffM.  «,  ily  33)  geschenk- 
ten  Arten  bat  Miohblih  noch  welche  beigefügt,  auch  eine  vollstfindige 
Liste  der  daselbst  vorkommenden  Polyparien  gegeben.  So  erhielt  dss 
Veneichnifts  des  Vfs.  185  Arten ,  von  welchen  176  genauer  bestimmt, 
82  schon  bekannt,  94  neu  nnd  bis  jetzt  derTonrtia  eigen  sind  nnd  ans- 
f  fihrlich  besehrieben  und  abgebildet  werden  5  «u  den  neuen  kommen  Je- 
doch noch  einige  Arten  ans  dem  Pudding  von  T^mmtnf.  (Di©  Fossil- 
Reste  aus  der  Glanconie-Sehiöht  von  Ckerk  bei  Tommajf  sind  davon  aus- 
geschlossen geblieben  ,  da  sif  von  verschiedenem  Alter  zu  seyn  scheinen 
nnd  gleich  einigen  Hippuriten  .  Resten  den  Kreide  -  Mergeln  von  Brütsei 
angehören  durften. 

Von  den  bestimmbaren  Arten  kommen  vor  nnd  zwar     .    •     •  .      178 

aiuuhiesslich.       in  mehren  Schichten         Im  Ganzen. 

1)  in  weisser  Kreide  9 6  .  .  ^  .  16 

2)  in  Craie  tufau    ...  21 9  .  .  .  .  30 

3)  in  Grönsand  oder  Gault  19 18  .  .  •  .  37 

4)  in  Neocomie«     .     .    .  12 9  .  .  *  .  2» 

AddiUon 61?  42  103 

Snmnia  der  wirklichen  J  \ 

Arten     (die     mehrfach  (  ^«  ^9  f 

gezfil&lten     zusammen- 1  / 

gesogen)  I  \ 

a)  Neue  Arten  ....     — -     ,    .    .    .      »9  / 

Diese  Zahlen-Verhältnisse  scheinen  also  auf  Tuff  Kreide  hmzuweisen, 
Betraditet  man  aber  statt  der  Zahlen  den  Werth  der  einzelneu  Arten,  so 
soll  dieser  den  vom  Vf.  schon  anderwärts  ausgesprochenen  Satz  bestätigen« 


996 

dant  Gault  and  Neoeonien  [von  Paris  ans?]  weiter  als  bis  Art^is  nidil 
vorkommen. 

Der  vielen  neuen  Arten  we^en  beteachtet  der  Vf.  die  Paana  als  ein« 
Lokal-Fanna.  Unter  den  bestimmbaren  Spexies  •  sind  nielit  wenig:«*  als 
48  (74)  T  ereb ratein,  worunter  wieder  34  (^4)  neu,  von  den  sablreichen 
Varietäten  ^anz  abgesehen.  Die  ^  vortreffliche  Erhaltung:  der  Scbaalen« 
Textur  gibt  ihm  Veranlassung  zur  genaueren  Untersuchung  derselben ,  in 
deren  Folge  er  oft  bei  den  dicht  gefalteten  Arten  eine  faserige  Be» 
schaffenheit  und  eben  so  bei  einer  grossen  Anzahl  nicht  nur  eine  reget- 
masige  Durchldoherung  der  Masse,  sondern  auch  eine  gekömelte  Be* 
schaffenheit  der  Oberfläche  erkennt ,  welche  beide  unter  sieh  und  in  Be- 
zug auf  die  Streifung  unabhängig  sind.  Die  Kornelung  und  Punktirnng: 
sind  schon  früher  von  L.  v.  Buch,  von  DasHAvas,  von  Carpsntsr  und 
soeben  auch  von  Moanis  beobachtet  und  bei  einer  Anzahl  von  Arten  be* 
achrieben  worden.  Allein  die  zwei  letzten  haben  Unrecht  sn  behaupten^ 
dass  (CAnrsNTJBR)  die  Punktirung  nur  den  glatten ,  nicht  gefalteten  Ajien 
zustehe,  oder  dass  (nach  Morris)  die  punktirte  Textur  in  einer  be* 
stimmten  Beziehung  zur  Stellung  des  Srhnabpllochs ,  zu  seiner  Form  und 
zur  Art  des  Deltidiums  stehe.  Der  Vf.  vermag  die  punktirte  Textur  selbst 
noch  keineswegs  zur  KlasKifikation  zu  benutzen,  obHcbon  sie  gute  Art* 
Kennzeiclien  liefert.  Manche  der  hier  vorkommenden  Formen  von  T  e  r  e- 
bratola  sind  sonst  der  Kreide  fremd«  Da  man  dieses  Geschlecht  ge- 
wöhnlich als  Bewohner  der  Tiefe  ^tg  Meeres  ansieht,  so  nberrascht  sein 
Zusammen  *  Vorkommen  mit  zahlreichen  Troehoiden,  zumal  Pleuroto* 
marien  [aber  die  Terebratelo  und  Theddeen  nisten  ja  auch  sehr  häufig 
zwischen  den  Korallen»  wo  sich  auch  viele  Troehoiden  aufhalten!].  Di» 
Beschreibung  nnd  Abbildung  der  Arten  macht  den  wichtigsten  Tbeil  der 
Abhandlung  in  den  M^moirs  aus. 


E.  W.  BiNifBY:  über  die  DukinfieUer  Sigillaria  (Gwd,  ffuari. 
Joum,  $846,  390—392).  Vuckinfield  liegt  7  Engl.  Meilen  östlich  von 
ManchMter,  Dort  fand  man  eine  Sigillaria  mit  Wurzeln  im  riülorta- 
Scknekij  1100'  unter  der  Oberfläche  in  Schichten,  welche  dem  unteren 
Theile  der  mittlen  Abtheilung  des  Lancathirer  Kohlen  -  Reviers  ange* 
bohren  und  120  Yards  über  dem  letzten  dickeren  Kohlen-Streifen  liegen, 
mithin  fast  in  denselben  Verhältnissen,  in  welchen  28  Meilen  davon  zn 
SU^HeUna  ebenfalls  Stamme  gefunden  worden  waren.  Das  Exemplar  ist 
jetzt  in  die  Sammlung  der  geologischen  Gesellschaft  zu  '  Mmwhetier 
gekommen. 

Die  Schichten  falten  29<>  West  Zu  oberst  liegt  die  Kohlen  -Schicht 
„Cannel  or  heo  feet  mine**  von  2'  6"  Dicke ;  darunter  die  „Tender  metals** 
von  66'  Mächtigkeit,  ein  dunkler  Feuer  -  beständiger  Thon  mit  zahlreichen 
EisenHtcin  Nieren ,  welcher  den  Namen  enthielt.  Die  Wurzeln  waren 
wenigstens  3'— 4'  tief  darin  eingedrungen  [der  Stamm  muss  also  in  die 
Kohlen-Sehicht  hineingereicht  haben].    Obgleich  dieser  Then   wenig  ge- 


*77 

ei|»cl  Ist,  eiDipeiieMoiiseiie  Pianzen-RMte  miterseli«ideii  zu  lassen,  so  ergab 
efaw  g;eiMrae  Uotersochttng^  doch^  dass  er  gaaz  dorcbzog^eo  ist  von  den  so 
bezeichnenden  langen  striekförmlgen  Stigmaria  *  Fasern«  So  war  es  aach 
bei  den  StSmmen  von  8L  tt€ten9y  wo  diese  Fasern  in  allen  Riehtnngen 
in  den  Tbon  ansstrahlfen. 

Der  Stamm  ist  mAesweifelt  eine  S  igt  Ilaria:  er  hat  die  Forchen, 
Rippen  nnd  Narben  von  diesem  Gescblecbte.  Er  ist  15"  hoeb  und  hat 
oben  4'  l",  nnten  4'  10*  Umfang.  Innen  ist  er  mit  dem  Tbone  ansgefdllt 
nnd  mitbin  ohne  Stniktor;  aussen  ist  er  mit  einer  gifinzenden  Kohlen* 
Rinde  von  l"  Dicke  wie  bei  S.  pacby derma  bedeckt  Die  Art  ist 
nicht  bestimmt  worden  ;  doch  sind  die  Narben  ftbnlicli  theils  denon  von 
S.  reniformis  nnd  tbeils  von  S.  Organum  [ein  anderes  Exemplar  im 
Manehesierer  Musenm  lisst  an  einem  Stamm  Narben  von  S.  catenu- 
lata,  S.  reniformis,  S.  Organum  nnd  S.  alternans  unterscheiden]. 
Sie  sdieint  mit  deuen  von  Sl.  Heimu  nnd  von  Dixon  Foid  ubereinzn- 
stimmen.  Sein  unteres  Ende  ist  mit  einem  Kranze  von  Wurzeln  umgeben. 
Der  Vf.  beschreibt  nur  eine  der  stärksten  davon  (A).  Sie  ist  im  Anfang 
ninzelig,  3'  l"  breit,  setzt  dann  [wie  sie  jetzt  liegt]  \€'  weit  in  horizon- 
taler Richtung  fort,  theilt  sieh  in  3  Äste  (B  und  C)  von  je  15"  Breite  und 
ähnlicher  Beschaffenheit  wie  jene.  Diese  erstrecken  sich  ebenfalls  16" 
weiter  und  gabeln  sich  jeder  mehrmals  (D,  E,  —  F,  G).  Diese  zwei  letzten 
sind  la'/V' breit,  und  haben  Anfangs  eine  rauhere  Oberfläche;  nach  4'  Er* 
Streckung  nehmen  sie  aber  alle  Merkmale  Schter  Stigmarien,  insbe* 
sondere  deren  eingedräckten  Narben  an,  ohne  eine  Spur  weiterer  Tbeüung" 
zu  zeigen ,  obscboo  sie  bis  zu  15'  Entfernung  vom  Stamme  vorliegen  und 
dann  noch  5"  Dicke  haben.  D  und  £  sind  etwas  anfwArts  gerichtet,  P 
nnd  G  horizontal ;  erste  scheinen  demnach  wieder  ans  der  Tbon  -  Schiebt 
heraus  nnd  in  die  Koblen-Sehicbt  eingedrungen  zn  seyn.  Aussen  bestehen 
sie  aos  Eisenstein,  innen  sind  sie  mit  einem  Sandsteine  aasgeffillt,  in  welchem 
Docb  deutliche  Spuren  eines  mittlen  Wurzel  •  Zylinders  vorbanden  sind^ 
doch  Alles  ohne  kennbar  organische  Struktur. 

Der  Vf.  bat  die  Stämme  von  S#.  lieiens  noch  in  silu  untersneht  nnd 
dort  schon  erkannt,  dass  Stigmaria  nur  die  Wurzel  von  Sigi Ilaria 
ist;  die  jeteige  Beobachtung  bestätigt  Diess.  Daraus  erklärt  sich  die 
Entstehung  aller  Kohlen-Lager,  welche  in  ihrem  Liegenden  solche  Wurzeln 
besitzen,  ohne  dass  man  die  Drift-Theorie  nSthig  hat 

Die  Sigillarien  scheinen  demnach  Wasser-Pflanzen  gewesen  zn  seyn; 
doch  ist  die  Verfolgung  ihrer  organischen  Struktur  bei'm  Übergang  in 
die  Stigmaria* Wurzel  noch  sehr  zu  wiinschen. 


RfCH.  Browr:  Ober  eine  Gruppe  aufrechter  Baumstämme 
im  Sidne^er  Kohlen-Revier  auf  Cape-Breton  (Land,  feohf.  Quart.  Joum. 
18  f0,  393-396).  Auf  der  Insel  Cape  Breton  sieht  man  an  der  NW.  Käste 
des  Havens  von  Sydney  eine  Felswand,  welche  reclitwiiikelig  zum  Strrichen 
der  Scbichten  hinsieht  und  die  ganze  Schichten-Folge  mit  8^  NO.  Fallen 


878 

sdsrC  vom  Oid^red-äimdHm^  aa  darcb  den  KoMen  •  San^AteM,  tf ttTttoiM- 
grii  und  die  eigentliche  Steinkoblen^Bildung^  welche  1843'  MichtigkeM  »eigt, 
an  jener  Wand  aber  nicht  vollständig  erscheint  Unmittelbar  unter  nnd 
über  dem  Haupt-Kohlealager  beobachtete  man  folgend»  Schichten-Reihe : 

o        harter  weisser  Sandstein 4'  o" 

B        blane  Schiefer,  voll  Kohlen-Pflanzen  aller  Art     •    .  S'  0 

m       Haapt*Kohlenlager 6^  0 

k,  1  harter  und  weicher  Thon 8^  0 

f  —  i  sandiger  Schiefer  durch  einen  Vs'  dicken  Streifen 
blauen  Thones  in  der  Mitte  getrennt  und  die  Stämme 

enthaltend lo'  3V3" 

e        weicher  Thon  mit  Kohle  durchmengt     •    •    •    .    .  0'  3" 

b— d  erhärteter  Thon  und  Feuer- Thon,  durch  V«"  Kohle 
getrennt,  beide  mit  Eisenkies-Nieren  und  in  allen 
Richtungen  mit  Stigmaria -Würselchen  durohiogen  5'  6V2" 

a        harter  Sandstein       8'  0 

44'  1" 
Die  Schiebten  f^i  enthalten  unter  den  aufrechten  Stämmen  noch  eine 
grosse  Menge  plattgedriickter  Stämme  von  Sigillaria,  Calamites 
und  Lepidodendron  in  schiefer  wie  in  paralleler 'Lage  an  den  Schichten, 
nebst  vielen  Famen.  Auf  einer  80'  langen  Strecke  längs  der  Kästen- 
Wand  kann  man  noch  8  Stämme  mit  ihren  Wurseln  und  Würselchen  senk« 
recht  auf  der  Schichtung  in  dem  Gestein  stecken  sehen,  anscheinend  alle 
von  gleicher  Art,  alle  noch  jung  und  von  nur  2"— 16"  Dicke,  während  an 
anderen  Orten  solche  von  3'— 4'  Durchmesser  nicht  selten  sind.  Ihre 
ganze  Höbe  lässt  sich  nicht  angeben,  da  sich  die  oberen  Tbeile  der 
Stämme  in  fiberhängenden  Schichten  verlieren,  ihre  Wurseln  breiten 
sieh  wenigstens  in  5  verschiedenen  Niveaus  aus,  und  diese  müssen  daher 
SU  eben  so  vielen  verschiedenen  Zeiten  der  jedesmaligen  Boden-Oberfläche 
entsprochen  haben,  obschon,  etwa  den  dännen  Tbonstreifen  g  ausgenommen^ 
sonst  nichts  auf  eine  alte  Erd  •  Oberfläche  hindeutet  Der  Vf.  arbeitete 
den  unteren  Tbeil  eines  solchen  Stammes  mit  einem  Tbeile  seiner  Wurzeln 
heraus.  Er  war  etwas  zosammengedräckt ,  daher  in  einer  Richtung  8" 
und  in  der  andern  6"  dick,  mit  einer  dünnen  glänzenden  Kohlen -Rinde 
verseben,  seine  Oberflikhe  mit  unregelmässigen  Rippen  und  Furchen ,  die 
gegen  die  Wurzeln  bin  schwächer  wurden,  aber  sich  doch  noch  6" —  8" 
weit  auf  denselben  verfolgen  Hessen.  Blatt«Narben  waren  nicht  zu  sehen. 
Das  Innere  war  mit  Sandstein  erfüllt,  in  welchem  man  noch  Sporen  einer 
zentralen  Röhre  oder  .Achse  erkennen  konnte ,  ohne  sonstigen  Rest  einer 
Organisation,  Die  Wurzeln  waren  ächte  Stigmariae,  am  Anfang  3" 
dick,  mitunter  sehr  breitgedruckt,  von  der  Oberfläche  aus  Wurzelcheo, 
sonst  Blätter  genannt,  in  allen  Richtungen  verbreitend ;  zwei  dieser  Wurzeln 
liessen  sich  verfolgen  bis  sie  nur  noch  y^'  breit  und  1'"  dick  waren.  Sie 
waren  dicht  mit  Hörkrrchen  von  unvollkommen  spiralcr  Anordnung  bedeckt 
Die  Wfirzelclien  hatten  3"- 12"  Länge,  waren  flachgedrückt,  nächst  ihi-em 
Ursprung  am  breitesten. 


t7» 

Wie  dieser  eiae  Staan,  ao  verbielleB  sich  in  sUeni  W^ailidwii  eoeh  die 
übrigen.  Der  Vf.  hilt  es  dsraus  för  erwiesen,  dass  Stigmarien  mit  ihres 
sogenannten  Blattern  nichts  als  die  Wurzeln  mit  den  Wnrselsasem  einer 
Baiun-Art  styeUi  die  mit  Sigi  Uari  a  verwandt  scheint*  Wäre  Diess  richtig, 
so  muss  man  dann  weiter  folgern,  dass  alle  Schichten  der  Kohlen- For* 
matioa,  welche  Stigmarien  mit  ihren  Zasem  «ithahen,  au  versehiedenen 
Zeiten  die  Obei-fl&che  des  Bodens  gebildet  und  Wftlder  getragen  haben, 
die  unter  dem  Wasser -.Spiegel  versinkend  immer  wieder  von  anderen  be- 
deckt i^orden  sind. 


JoLY  und  Lbstmbrib :  Untersuchungen  über  Nummuliten 
(CompL  remd,  1847,  XJTF,  591).  1)  Die  Nummuliten  waren  äossere 
Schiialen,  vielgewindig ,  vielkammcrig,  die  Windungen  einhüllend,  2) 
die  Sehaale  ist  durchlöchert,  wie  bei  Rotalia  und  Nonionina.  i) 
durch  diese  Locher  treten  sahireiche  Tentakeln  oder  Afterfusse  (Greif- 
nnd  Bewegungs-Organe)  hervor.  4)  die  Kammern  konimoniziren  mit  ein* 
ander  durch  dreieckige  oder  bogenförmige  Lücken  zwischen  den  Scheide- 
wänden und  den  vorhergehenden  Wiudnngen.  6)  Alle  Kammern  waren 
durch  Lappen  des  vieltheiligen  Thieres  gleichzeitig  ausgefüllt  6)  Diese 
Lappen  wareu  nämlich  dureh  einen  Siphon  verbunden,  der  zugleich  die 
Stelle  eines  Verdaunngs  -  Kanals  vertrat.  7)  das  Wachsthum  des  Thieres 
bestand  darin ,  dass  immer  noch  ein  neuer  Lappen  an  den  zuletzt  ent- 
standenen anwuchs  und  sieh  dann  durch  Kalk  -  Secretion  (wie  die  ans 
dem  Mäntel  der  Mollusken  ausgeschiedene)  bedeckte,  wodurch  also  wieder 
eine  neue  Kammer  der  Schaale  entstund.  8)  das  Tbier  war  weder  Me- 
duse noch  A nn e  1 1  i d e  noch  Cephalopode,  sondern  ein  eigentbüraliches 
von  der  Art,  welcheD'ORBioNY  Foraminiferen,  EHRnnsBRO  Bryozoen 
genannt  haben  [doch  haben  EumBrfBBao's  Bryosoen  einen  viel  weiteren 
Umfang  und  sind  also  weniger  eigenthiimlieb,  alsD'OaBiGNK^sForaminifereu ; 
sie  schliessen  viele  andere  Korallen -Thierchen  mit  ein].  d^Orbiony  hat 
die  Durchlöcherung  der  Schaale  und  die  ÖiFnung  in  den  Scheidewänden 
nicht  gekannt. 


G.  Graham,  J.  G.  Aivthony  und  W.  P.  Jambs:  zwei  Asterias- 
Arten  aus  dem  blauen  Kalke  von  OneiniMH  (Sillim.  Jonrn.  1840^ 
1,  441—442).  Das  abgebildete  grösste  Exemplar,  von  der  Mondseite  fast 
vollständig  erhalten,  mit  Mund,  Arm-Rinnen,  Fresswerkzeugen,  Stachel- 
Einfassung  des  Mundes,  grosser  Rand-Täfelung  scheint  zum  Genus  Asterias 
im  engern  Sinne  nach  Agassu  zu  gehören  und  besitzt  die  Grösse  der  R. 
anrantiaea,  nämlieh  4"  Quermesser  ^.    Gehört  Hrn.  Jambs. 


*  So  iftgt  der  Text;  indessen  wird  A.  aurantiaca  wohl  2raal  so  gross;  die 
Zeichnung  hat  3V,"  Kngl.,  und  es  Ist  dazu  bemerkt,  dass  sie  um  Vs  linear  verkleinert 
seye.  v  D.  R« 


Eid  kMnM  Exemplar)  von  Clark  entdeckt,  enli|ninlil  Aoamb*«  Gcnns 
60  n  last  er,  bat  nicht  gans  %"  Breite,  ist  im  Umriiae  nnvoUatindig^i 
aber  nur  von  oben  freigelegt. 

Naebdf4n  man  lange  Zeit  die  Krinoiden  als  einidge  Repriaentmitett 
der  Echinodermen  im  filteren  (hier  silariaeben]  Gebirge  ansnaefaen 
gewohnt  gewesen,  sind  in  Awierika  noch  Agelocrinites  und  nun  diese 
3  Asterien  hinzugekommen.  Sie  stammen  von  einer  örtlidikeit,  1  Engt 
Meile  N.  von  CiMeinmaHy  wo  srlion  Hunderte  von  vollkommenen  Krinoidea 
mit  Stiel  und  Krone,  schöne  Agelocriniten  und  viele  andere  Yer» 
steinerungen  gefunden  worden  sind. 


J*  O.  NoRwooD  und  D.  D.  Owen:  Beschreibung  eines  merk* 
wärdi  gen  Echinodermen  ausder  Steinkohlen- Formati  on  von 
SL'LmUy  MU0ouri  (das.  1846^  Hy  325-228  mit  2  Holsscbn.)  FunC 
und  mehr  Exemplare  dieses  merkwürdigen  Petrefoktes  sind  bis  }etst  60' — 7&' 
tief  unter  dem  untersten  in  Abbau  stehenden  Kohlen  •  Lager  des  grossen 
Kohlen  -  Feldes  von  IVimoU  gefunden  worden,  in  Gesellschaft  von  Pro* 
ductus,  Aulopora,  Gorgonia,  Retepora  etc.  ,»Der  Körper  ist  ei- 
rund oder  fast  sphärisch,  ?  ungestielt,  ?der  Mund  unten  xeotral;  der  After 
oben  sentral;  radiale  Felder  der  Oberfläche  sind  10,  6  breite  und  Ö 
schmale  dazwischen;  breite  Felder  aus  meist  Oseicigen  Tafeln  in  vielen 
Vertikal -Reihen  [ohne  Stachel warsen] ;  schmale  Ambulakral- Felder  ans 
sweierlei  Täfelchen  gebildet,  nämlich  aus  quer  verlängerten  sechsseitigen 
in  2  Reihen  längs  der  Kanten  -  artig  erhabenen  Mitte  eines  jeden  dieser 
Felder  und  aus  unregelmässig  rhomboidalen  in  mehren  (je  4  ?)  Reihen  an 
beiden  Seiten  der  vorigen.  Beiderlei  Täfelcben  sind  von  je  3  Poren 
durchbohrt,  welche  bei  den  letzten  fast  mittelständig,  bei  den  ersten  nächst 
dem  äusseren  Rande  befindlich  sind.  Jedes  Ambnlacmm  besteht  demnach 
aus  8  **  Doppelreiben  von  Poren.  Die  Arbeiter  nennen  diese  Reste  »ooifa* 
fooi^  (FöUen-Huf) ,  da  sie  im  zusammeugedräckten  Zustande  oft  an  den 
Abdruck  eines  Pferde -Hufes  erinnern.  Sie  haben  dann  bis  öV«'  Höbe 
auf  4",2  Breite.  Von  Acmcn ,  Stacheln  un  d  Stielen  keine  Spur ;  doch 
sind  die  Beweise  insbesondere  für  den  Mangel  des  Stiels  nur  negative 
oder  auch  induktive,  insoferne  man  nächst  der  schadhaften  Basis  noch 
keine  Becken-Täfelchen  erkannt,  noch  keine  Stiele,  in  der  Nähe  gefonden 
hat  und  die  Grosse  dieser  Reste  doch  jedenfalls  sehr  starke  Stiele  er* 
heischen  wurde. 


EivoKUiAiiif   beschreibt,   wie   es  scheint,  dasselbe  Thier  unter  dem 
Namr  n  Melonitesmultipora  weitläufig  (in  Billim.  Joum.  Id^,  fff,  1 24). 


•    Die  Zeidisiittg  gibt  «eres  10  an.  D.  R. 


381 

E«  FoRBBS!  TertiSroKonchylien  auf  der  Insel  CMdLFonBsa 
tmi  B.  Spratt  irmteU  in  Lyma,  11^  199).  Die  Sfieswuger.Bildoiif^en  auf 
Cos  sind  von  ansehnlicher  Ausdehnung,  und  Jenen  in  den  Tbälem  de« 
Xmfiihus  und  der  Cikjfra  Shnlich.  Sie  sind  jünger  als  die  mioelnen 
Heereabildnngen  LydeM  und  liefern  die  Einfassung  eines  jung-pliodlnen 
Beckens  auf  Cm,  dessen  Sehiebteo  dieselben  Koncfaylien  wie  auf  HhoduM 
und  SMlten  enthalten,  ein  Gemenge  von  Arten  der  nahen  Meere  mit 
•olehen  der  Hothen  und  litdUehen  See  und  mit  gans  ausgestorbenen.  Jene 
aind  also  ftiter  als  diese  Schichten,  d.  h.  wenigstens  alt-plioc&ne,  and 
enthalten  Palndina,  Nerifina,  Helanopsis,  Melanie,  Valvata, 
Unio,  Cycias,  Planorbis.  Man. kann  in  den  Schichten  drei  Horizonte 
unterscheiden,  und  jeder  derselben  entbStt  besondere  Formen  der  drei 
ersten  Genera,  welche  in  den  2  andern  nicht  vorkommen,  und  die  man 
auf  den  ersten  Bick  für  ganz  verschiedene  *Species  halten  möchte.  In  der 
That  bleibt  keine  andere  Annahme  übrig,  als  entweder  dass  in  einer  ver- 
häUnissmässig  sehr  kurzen  geologischen  Zeit  drei  Schöpfungs  -  Wechsel 
eingetreten  sind,  oder  dass  die  ursprunglichen  Arten  sich  2mal  in  gleicher 
Richtung  fortschreitend  zu  anderen  Varietäten  umgeändert  haben,  und 
diese  letzte  Anuahme  scheint  sich  vollkommen  rechtfertigen  zu  lassen« 
Die  Paludina  und  die  Neritina  der  untersten  Zone  (abgebildet)  sind 
glatt,  ungefaltet;  die  der  2.  sind  höher  und  mit  einer  starken  Furche 
oder  Falte;  die  der  dritten  sind  noch  höher  und  mit  einer  starken  Spiral- 
Furche  umgeben.  F.  hatte  nun  schon  früher  folgende  Beobachtungen  ge- 
macht: 1)  dass  Paludinen  und  Neritinen  durch  den  Wechsel  von 
See-,  Brack-  und  Suss-Wassem  einem  ähnlichen  Formen  -  Wechsel  unter- 
liegen, welcher  auch  auf  Cos  stattgefunden  haben  muss,  da  in  der  untersten 
Zone  Schaalen-Reste  von  Lungen-Schnecken,  in  den  obersten  Schaalen  des 
meerischen  Cardium  edule  sich  in  ihrer  Gesellschaft  finden;  2)  keine 
Art  von  Molinsken  kann  lange  auf  demselben  Grunde  leben.  Da  sie  indessen 
im  Larven-Zustande  nach  Art  der  Pteropoden  schwimmen,  so  können 
sie  nicht  nur  leicht  ihren  Aufenthalts- Ort  wechseln,  sondern  auch  nach  einer 
Veränderung  des  ersten  Bodens  leicht  wieder  dahin  zurückkehren.  Das 
annehmende  Ilindringen  von  Seewasser  und  die  Verwaiidelung  des  süssen 
Wassers  in  Brackwasser  scheint  also  hier  die  Bedingung  des  Fortbestehens 
der  Art  und  zugleich  der  Variation  ihrer  Form  gewesen  zu  seyn. 


Desor:  Notitz  über  die  Krinoiden  der  Sehweil«  {BuU.  Soe. 
Neuehii.  1846^  12  pp.).    Die  bekannt  gewordenen  Arten  sind: 

un  Muschelkalk. 

Encrinns  liliiformis  bei  Basel  u.  s.  w.  Wenn  der  Vf.  bei 
dieser  Gelegenheit  den  E.  Schlotheimi  nur  für  eine  Monstrosität  oder 
für  eine  Varietät  des  ersten  erklärt,  so  scheint  er  wenigstens  die  im 
Stiele  liegenden  Unterschiede  zu  wenig  zu  würdigen. 

Lies. 

Die  im  Oolith  überhaupt  vorkommenden  Genera  lassen  sich  in  3 
schon    bestehende    Gruppen    Pentacr  iniden ,    Apiocriniden    und 


982 

Engeniacrinideo  einordnen,  welehe  dem  Vf.  natfirllche  Familieh  cn 
Beyn  scheinen,  weil  die  einen  im  Lias,  die  andern  im  mittlen  und  die 
driften  im  oberen  Jura  vorherrschen. 

Pentacrinus  subangularis     i  Nur  Stücke  der  Säule.    Die  der 
„  basaltiformis     >  letzten  Art  ist  der  2.  Shnlioh,  je- 

y,  crassusDfis.  S.5  l  dodi  dicker  und  stumpfer. 

Unter- Oolith. 

Pentacrinns  Nicoleti  Dss.  S.  5;  Sänlen-Glieder. 
Isocrinus  Andreae  Des.  n.  ^.  Kelch  nur  %'"  dick,  aber  die  Arme 
aebr  lang;  der  Stiel  scheint  rund. 

Mittler  Jura. 

Pentacrinus  scalaris.Gr.,  Säulen  -  Stucke ,  zuweilen  verwechselt 
mit  P.  basaltiformis,  im  terra^n  ä  ckailleM» 

Pentacrinus  toberculatus  Mbrun,  vorigem  ähnlich  (?P.  sca- 
laris  var.  a,  b,  c  Goldf.)»  aber  die  Oberfläche  der  Säule  mit  unregel- 
mässig vertheilten  feinen  Wärzchen  bedeckt«  [0er  Name  ist  schon  von 
MiLLBn  verbraucht.] 

Pentacrinus  cylindricus  D£s.  S.  12;  die  Stiel-Glieder  so  hoch 
als  breit.    Im  Oxfordien. 

Balanoc'rinus  Agas.  begreift  die  Pentacrin  us-Arfen  mit  ge- 
kerbtem Rande  der  Gelenk-Flächen^  die  sich  auf  das  Oxfordien  beschränken. 
Ihnen  entspricht  vermittelst  der  Gelenk  -  Fläche  seiner  Basis  vollommed 
ein  eichelförmiger  Kopf  im  BaseUr  Museum,  womach  aber  das  Genus 
zu  den  Apiocriniden  gestellt  werden  rouss. 

Balanocrinus  subteres  (Pentacrinus  Munst.,  wozu  viel- 
leicht auch  P.  pentagonalis  Golof.\ 

Die  Apiocriniden  halten  theils  4  und  mehr  Kelch-Ringe  (Apio- 
crinus).  oder  nur  2  mit  nur  5  Gclenkflächen  (Mill  ericrinus  d^0.)| 
woraus  Komo  schon  früher  zwei  Arten  als  Typen  der  von  B'OaBioNr 
übergangenen^  Genera  Cerio  er  in  us  und  Pomatocrinus  aufgestellt 
hatte,  welche  beibehalten  werden  sollten;  das  erste  besitzt  einen  breiten 
glatten  Kelch  mit  senkrechten  Seiten,  ^s  zweite  einen  kugeligen.  Noch 
zwei  andere,  G  uet  tardicrinus  und  B  ourgucticrinus  d'O.,  kommen 
in  der  Kreide-Periode  vor. 

Apiocrinus  rotundus  M.    (A.  Parkinson!  Scml.  d'O.),  selten. 

Ceriocrinus  Milleri  Kdif.  (Apiocr.  M.  Gr.;  Millericr.  M. 
D^O.)  Schöne  Kelche  ohne  Arme  sind  häufig  im  Terrain  ä  ehaiUeM.  Ats 
Säulen  gehören  —  nach  Vergleichung  einer  Reihe  von  entspreclienden 
Gelenkflächen  zu  urtheilen  —  weder  die  von  Goldfuss  noch  von  d*0rb. 
ihm  zugeschriebenen  dahin,  sondern  eine  Form  mit  sehr  ungleichen  Glie- 
dern, welche  d^Orbigny  als  Millericrin  us  alternatus  und  M. 
Richardanus  aufgestellt   hat.     Wenn   eines   der  abwechselnd    einge- 


*    Instreltlgea  PriorltAU -  FJtllen  hat  KÖNie   kaum   welche  Anrechte,  da  aeiae 
leonea  fosailiumaectllet  nicht  im  Bochhandel  ertehlentn  alnd. 


38» 

adiaHeteD  Siulen-Glieder  noth  an  der  Kelcli-Batis  hingen  geblieben,  so  »eht 
ihre  Zeicbnttog^,  wie  an  df-r  Sfiule  seibat,  etwas  abweichend  aus. 

Pomatoerinus    mespiliforniis  Kdifio  (Api  ocrinns   m.    6f.>. 

Millerierinus  rosacens  (d'O.)*  Dbsor  überträgt  S.  9  den  Namen 
insbesondere  auf  die  Taf.  56,  Fig.  3,  c  d  unter  den  von  Goldf.  zusammen- 
begriffenen  Formen,  aus  welchen  d^Orbignit  schon  den  M.  Mänsteranus 
ausgeschieden  hat.  Da  jene  Art  im  Schweitzer  Oxford- Gebiete  am  gemein* 
stcn  ist,  so  rechnet  er  zu  ihr  die  Säulen -Stucke  mit  glatter  Oberfläche 
nnd  gleichen  ziemlich  entfernt  stehenden  [?]  Ringen,  so  wie  }ene 
Menge  von  Worzelstocken   im  Terrain  ä  chMtlies  bei  Pfeffinge», 

Millericrius  Mänsteranus  d'O.  (Apiocr.  rosaeeos  6p.  Tt 
66,  Fg.  3  a  b).  Der  Kelch  ist  mehr  verlängert  und  mit  einem  Ringe  an  der 
Basis. 

M.  Beaumonti  d'O.  (Apiocr.  B.  Volts).  Die  häofigste  Art,  mit 
Giocken-formigem  Kelch  und  fänfkantiger  Säule. 

M.  Goldfussi  d'O.  (Apiocr.  G.  Voltx).  Grosser ,  mit  runder 
Säule  u.  8.  w. 

M.  Nodotanus  d'O.  im  ierrain  ä  chailles. 

M.  polycyphus  Des.  S.  10.  Man  kennt  nur  Wurzeln  und  Säulen, 
welche  sehr  dick  und  durch  sehr  dicht  gedrängte  Glieder  kenntlicli  sind 
(BaucKN.  Merkw.  Tf.  20,  Fg.  36,  und  Knobr  II  ,  ii ,  Tf.  G  ii,  Fg.  1  und. 
Gm,  Fg.  1,  2;  Gr.  Petrf.  Tf.  56,  Fg.  30  [?]). 

M.  echinatus  (d'O.)  Des.  S.  il.  Sehr  gemein  im  Oxfordien; 
o'OaBiGNy's  M.  aculeatus,  M.  tuberculatus,  M.  Ricbardanos 
und  M.  subechinatus  scheinen  nur  Varietäten  dieser  Art,  deren  Kelch 
noch  unbekannt  ist  Dieselbe  Wurzel  trägt  Walzen-formige  und  vierkaa- 
tige  Stämme  durcheinander,  wie  an  einem  Exemplar  Grbsslt's  deutlich  ist. 

Die  Eiigeniacriniden  sind  nur  repräsentirt  durch : 

Eugeniacrinus  Moussoni  Des.  S.  12,  grösser  als  die  anderen 
Arten  des  Jura,  der  Kelch  Kaputzen- förmig  wie  bei  £.  Hoferi,  mit  5 
Gelenkfläcben ,  mit  sehr  scharfen  Winkeln,  wodurch  die  Höhle  des  Kelches 
tiefer  als  bei   andern  erscheint.    In  Oxfordien  von  Birmetudorf. 

Obrer  Jura  (Portlandien). 

Pentacriniden. 

Penlacrinns  «f.;  Sänle  dem  P.  scalaris  ähnlich. 

Apiocriniden. 

Apiocrinus  Meriani  Das.  S.  13,  von  A.  rotundus  sehr  schwer 
nnterscheidbar  uud  von  Goldfoss  (Tf.  55,  Fg.  B  mit  diesem  verwech- 
selt. Er  ist  gewöhnlich  viel  grösser  ',  die  Ringe  an  der  Basis  des 
Kelches  zahlreich  und  gedrungen. 

A.  similis  Dbs.  S.  13.  Ebenfalls  grösser,  aber  jene  Ringe  viel  weniger 
zahlreich«  (Nor  4—6  von  der  Anschwellung  des  Stiels  an  bis  zu  den  Basal- 
Gliedern  des  Kelcbes.)    Nicht  bei  Goldfuss. 

Eugeniacriniden. 

Eugeniacrinns    caryophyllatns   und  E.  nntans  am 


384 

£.  Hoferi  aod  E.  compretsas  am  Ligtm^Bergj  aberdicae  lefsto  aa 
leichtesten  kenobare  Art  auch  sugleicb  im  Kalke  voo  Si.  Tripku^  dea 
,,maDcbe  Geologen  mit  Unrecht  dem  Muachelkalke  sugeachriebea  haben^ 
[vgl.  Jb.  18B8  315y  1889^  68,  80,  318,  096]. 

Neocomien. 
Pentacrinua  Neocomenaia  Das.  S.  U,  dem  P.  baaaltiformia 
ähnlicbi  aber  kleiner  ood  atark  kannelirt 


6.  A..MAifTSLL:  foaaile  Weichtheile  van  Foraminiferen  in 
Kreide  und  Feuerstein  des  SO.  Englands  (r/iMftV.  184T^  XV,  4). 
Wenn  man  kleine  Theile  des  Kalksteins  [?]  der  Einwirkung  verdünuter 
Hydrochlor-Sfiure  [„ae.  ehlorhydrifue**]  aussetzt,  so  lösen  sich  das  Gestein 
und  auch  die  darin  eingeschlossenen  Koncliylicn  mit  Hinterlassung  eines 
Ruckstandes  von  Quarz,  grünem  Kieseleisen  und  zahlreichen  weichen 
Thier-Kdrperchcn  hauptsichlirh  von  X  a  n  t  h  i  d  i  e  n  und  R  o  t a  I  i  e  n.  Nach 
EHRUPBiiRG  erfüllen  diese  letzten  Thierchen  alle  Kammern  einer  vielföchrigen 
Spiralen  Schaale,  die  durch  eine  Öffnung  der  Zwischenwinde  unter  sich 
snsammenh&ngcn ,  durch  welche  Öffnung  der  Darmkanal  bis  in  die 
hinterste  Kammer  fortsetzt  und  sich  in  {eder  Kammer  wieder  zu  einem 
Magen  erweitert,  worin  man  zuweilen  noch  die  Panzer  kleiner  Na- 
viculae  gewahrt,  die  sie  als  Nahrung  verschlungen  haben.  Die  Schaalen- 
Wand  ist  überall  von  zahlreiciien  Poren  durchbohrt,  durch  welche  das 
Thier  seine  Tentakeln  herausstreckt,  und  ausserdem  besitzt  es  noch 
einige  grössere  weiche  Tentakeln  oder  Pseudopoden  für  die  Ortsbewegung. 
Die  Weichtheile  nun,  welche  in  obigem  Falle  bei  der  Auflosung  zuruck- 
blieben,  stimmen  mit  dieser  Beschreibung  vollkommen  uberrin.  Sie  be- 
atehen  aus  einer  zusammenhängenden  Reihe  von  je  14—26  Sflcken,  welche 
bis  zum  letzten  an  Grösse  abnehmen,  zum  Theile  mit  einer  braunen  Sub- 
stanz erfdllt  und  deutlich  umschrieben ,  zum  Theile  leer  und  zusammen- 
gefallen sind.  Auf  der  Oberfläclie  dieser  Weichtheile  unterscheidet  man 
zuweilen  einige  Wärzchen,  die  wahrscheinlich  den  zusammengezogenen 
Tentakeln  oder  Paeudopodcn  entsprechen.  [Die  ausfuhrliche  Abhandl.  er- 
achien  so  eben  in  der  Philosoph.  Transact  184S,  /F,  466—471,  m.  1  TfJ. 


Mittheilungen 


Sber 


seine    Mineralien-Sammlung;, 


von 

Herrn  Professor   Sillem 

KU  •  Braum§dUtei§. 


Die  Sammlang  besteht  aas  6374  Handstlloken  und  grossen 
Kristallen  und  aas  einer  abgesonderten  Samrolong  von  fast  1900 
kleineren  einzelnen  Krystallen,  welche  auf  Stativen  befestigt 
sind.  Der  BesitEPr  wählte  zu  diesen  Stativen  eine  Form,  welche 
Raum  ersparend  ist  und  die  genaae  Betrachtung  der  Kryatalle 
gestattet.  In  dem  runden  Fusse  ist  der  gleichfalls  runde 
Stiel  eingelassen,  wodurch  man  selbigen  bei  längeren  Krystallen 
durch  Abschneiden  beliebig  verkürzen  kann.  Die  obere 
Spitze  ist  napfförmig  vertieft.  In  ihr  wird  eine  Mischung 
von  Wachs  und  Fett,  letztes  um  die  Sprödigkeit  des  Wachses 
SU  mildem ,  eingedrückt  und  auf  diese  Masse  der  Krystall 
befestiget.  Die  Sammlung  ist  nach  dem  von  Haidinoer  in 
seinem  Handbuche  der  bestimmenden  Mineralogie  aufgestellten 
System  geordnet,  und  es  ist  mehr  auf  gute  charakteristische, 
als  auf  Pracht-Stücke  gesehen,  da  selbige  zu  Lehr- Vorträgen 
benutzt  wird.     Das  gewöhnlichste  Format  ist  2"  bis  3''.     In- 

JoUrgHiiK  1848.  25 


386 

fle«8  i«t  bei  seltenen  Sachen  and  aasgeiselchneten  Stfieken 
keine  besonitere  Rücksicht  Aof  das  Format  genommen,  und  es 
finden  sich  grössere  und  kleinere  Stücke  in  der  Sammlung. 
Ich  erlaube  mir  einiges  Spezielle  über  die  Sammlung  hin- 
suzufttgen  vorzüglich  in  Rücksicht  auf  Vorkommen  und  Fund- 
orte, wovon  Manches  neu  und  nicht  uninteressant  seyn  mochte. 

I.  Klasse. 

III.  Ordnung:  Säuren.  Sassolin  und  A rs enit 
sind  in  verschiedenen  Abfinderungen  vorhanden.  Unter  letztem 
befinden  sich  zwei  Ofenbrttche,  der  eine  von  der  Säberhüile 
SU  Claustkal,  der  andere  aus  Bökmerij  mit  zierlichen  Oktaedern. 

IV.  Ordnung:  Salze.  In  dieser  Ordnung  zeichnen 
sieh  mehre  Steinsalze  vom  Veiuv  aus,  so  wie  ausgezeichnet 
fasriges  Steinsalz  von  Villa  RuUa  in  Calahnien.  Ferner 
mehre  Stücke  Salmiak,  darunter  eines  mit  KrystaJIen  O.  D. 

, vom  Vesuv,  Derber  Kupfer-Vitriol  von  daher,  selten. 
Kobalt- Vitriol,  ein  chari^kte ristisches  Stück  von  Biter 
unweit  ^anau;  und  ein  Glanberit- Krystall  aus  Spanien. 
Zu  den  Interessantesten  Erscheinungen  dieser  Ordnung  ge- 
hört  eine  Reihe  Tinkal-Krystalle,    von  denen  der  eine  die 

FllSchen  P— oo  Z.   ^  +  ^  ^^  +  '   Pr  +  2,  P  +  oo,  i'r  +  oo 
2         2  2 

zeigt.  Die  Fläche  _i!IL±Ji  neu.    Ein  anderer  ist  ein  Zwilling, 

Xpsammensetznngs-Fläche  parallel,  Umdrehungs-Axe  senkrecht 

P    P4- 1 

auf  P  -f-  oo.     Die  Bezeichnung  ist  P— oo.  ~.      ^      P  +  oo. 

^  I  P  4-  oo) 

Pr  +  oo  { j I .  Soviel  mir  bekannt,  ist  diese  Zwillings- 
Bildung  beim  Tinkal  noch  nicht  beobachtet. 

Den  Schluss  dieser  Ordnung  bildet  eine  Reihe  Msge- 
seichneter  S  t  r  u  V  i  t-Krystalle  von  bedeutender  Grösse  und  in 
den  manchfaltigsten  Formen,  z.  Th.  noch  in  der  Moorerde 
liegend.  Weniger  bekannt  möchte  es  vielleicht  seyn,  dass 
an  demselben  Fundorte  erdiges  Eisenblaa  vorkommt. 

II.  Klasse. 

1.  Ordnung:     U  a  I  o  i  d  e.     1157    Stficke,    ^i    lose 


367 

Krytftalle.  Anageseichnele  G  y  p  s-Kryttiille,  ?on  vcrschtoiiener 
Grösse  und  selbst  von  mehren  Zellen,  finden  sieh  In  den  Thoii* 
Groben  bu  Klein- ScköppemUdl  bei  Brauntehweig*  Hübsehe 
KrystsUe  kommen  bei  Tieie  In  der  Mflhe  von  Braunsckweig 
in  dem  dortigen  Gyps-Bruche  vor,  in  welehem  Gyps  und  An- 
hydrit brechen,  und  über  welcli^m  vor  mehren  Jahren  das 
grosse  Lager  fossiler  Knochen  aufgedeckt  wurde.  In  dem 
bunten  Sandsteine,  auf  welchem  der  Gyps  liegt,  findet  sich 
derber  Baryt.  Schöne  Krystalle  enthält  die  Sammlung  von 
Ckalleg  bei  Baiky  Ballein  y  Reichensiein  und  mehren  andern 
Orten«  An  einem  derben  Stücke  faserigen  Gypses  aus  Eng» 
lani  ragen  eineeliie  Krystalle  hervor ,  welche  gleichfalls 
stängelig  zusammengesetet  sind.  Die  Endflfichen  sind  eben, 
aber  matt.  Die  stüngelige  Zusammensetzung  liegt  der  Axe 
parallell,  und  erstreckt  sich  bei  dem  einen  Krystall  auf  alle 
vertikalen  Flächen,   während   bei   den  andern   viel  kleineren 

die  Flächen  Pr  +  oo  glatt  und  glänsend  und  nur  die  Flächen 
P  +  00  stängelig  zusammengesetst  sind.  Die  Krsytalle  sind 
stark  durchscheinefid  und  Glas-glänsend,  während  die  derbe 
Masse  Seidenglanz  zeigt  und  nur  sehr  schwach  durchschei- 
nend ist. 

Sollten  diese  Krystalle  vielleicht  pseudomorphe  Bildun- 
gen seynf 

Unter  den  Pharmakolithen  befindet  sich  eine  Druse 
von  Joaehimitkal  in  Böhmen,  auf  welcher  Krystalle  von  Real« 
gar  in  Pharmakolith  umgewandelt  liegen.     Neu. 

In  der  ausgezeichneten  Reihe  des  Wavellits  finden 
sieh  zwei  krystallisirte  Stöcke,  das  eine  von  Langenslriegie^ 
das  andere  von  Cre$kowii%  in  Bökmen.  Die  zu  Callingtan  in 
Cumberland  neuerdings  vorgekommenen  Childrenite  zeichnen 
sich  durch  Grösse  und  Deutlichkeit  der  Krystalle  aus.     %  P. 

UV  u 

P.  Fr  +  1  Pr  +  00.  Pr  -}*  1  1*^  n^n  und  ausserdem  ist 
noch  eine  vierseitige  Säule,  vielleicht  (P  +  oo)^  dsran  be- 
merkbar. Die  Säulen-Flächen  und  Pv  +  oo  sind  glatt.  Die 
übrigen  Flächen  stark  horizontal  gestreift.  Bei  weitem  nicht 
so  schön  sind  die  Stöcke  von  Tanislock  in  Cumberland. 

25  ♦ 


388 

Der  Kakoxen  von  Ziirow  in  Böhmen  ist  In  den  yer- 
schieilenen  dort  vorkomuiendeii  Abiinderangen  vorhiinden. 
Auf  einem  Stüclie  liegt  er  ansgeseichnet  zart  und  Auaeiniinder- 
lnafend  faserig  mit  Beraunir.  Aaf  demselben  Stücke  finden 
sich  kleine  nierenförmige  Massen  mit  sternförmig  auseinander- 
laufend faseriger  Zasammensetcung ,  von  schmutaig  grflner 
Farbe ,  manchen  Wavelliten  vollkommen  ähnlich.  Sollte 
vielleicht  der  Kakoxen  nor  ein  durch  Zutritt  von  Elsenoxyd 
veränderter  Waveliit  seyn? 

Unter  einer  grossen  Reihe  von  Flussspathen,  aus- 
gezeichnet durch  Schönheit  der  Ki*y8talle  und  Manchfaitigkeit 
der  Farben ,  findet  sich  eine  Druse  mit  Krystallen  von  fünf- 
facher Combination  H.  O.  D.  B.  C.  1.  Das  Stück  ist  von  Alien- 
bürg  in  Sachsen. 

Häufig  sind  die  Flächen  O  drusig;  aber  nicht  immer 
lassen  sich  Flächen  erkennen,  aus  welchen  auf  die  Zusammen- 
seteung  su  schliessen  wäre.  An  einem  Stücke  von  Bober- 
schau  bei  Marienberg  sind  auf  den  Oktaeder -Flächen  deut- 
liche Würfel  -  Flächen  zu  erkennen.  Andere  Oktaeder  von 
Zinnwalde  sind  aus  kleinen  Dodekaedern  zusammengesetzt. 
Andere  von  demselben  Fundorte  zeigen  die  Combination 
H.  O.  Die  Flächen  O.  sind  drusig  und  kleine  Flächen  von 
C.  1.  darauf  erkennbar.  Von  dem  seltenen  Vorkommen  dea 
Flussspathes  am  Vesuv  hat  die  Sammlung  zwei  Stücke«  Unter 
den  Flussspathen  von  Andreasberg  zeichnen  sich  Oktaeder 
aus  von  schöner  lichte  Smaragd-grüner  Farbe,  so  wie  andere 
Oktaeder  auf  Kalkspath  liegend,  R  —  1.  R  -|~  oo,  beide 
Substanzen  von  Realgar  durchdrungen  und  gefärbt. 

Apatit  ist  in  vielen  Exemplaren  und  schönen  Kry- 
stallen  vorhanden  von  den  verschiedensten  Fondorten,  nament- 
lich aus  dem  Erzgebirge^  der  Schweitz^  Arendal^  auch  im 
Zirkon- Syenit  bei  Frederichswäm.  Die  Pseadomorphosen  naeb 
Pyromorphit  von  der  Grube  Churprin%  bei  Freiberg  fehlen 
nicht.  Zu  dem  seltneren  Vorkommen  möchten  wohl  zarte  Haar- 
förmige  Krystalle  gehören,  welche  bei  Albano  mit  Hanyn  und 
6iimnier  im  vulkanischen  Gestein  brechen  und  von  HAtr  schon 
in  seinem  7VafV^  erwähnt  werden.     In  gleicher  Gestalt  kommt 


999 

derselbe  im  Basalt  am  Capo  di  Bwe  bei  Rom  vor  mit  Aogit, 
Nephelin  und  Mellilith. 

Unter  den  Aragoniten  seichnet  sich  eine  Reihe  von 
26  meist  verschiedenen  einseinen  Krystallen  vom  Horsckenixer 
Berge  aus.  Der  Caieit  ist  durch  550  Handstttcke,  darunter 
428  Krystall-Drusen  und  213  einzelnen  Krystallen  repräsentirt. 
Über  die  Bildung  der  Krystalle  finden  sich  namentlich  unter 
den  Kaikspathen  manche  interessante  Stacke.  Eine  Druse  ent- 
hfilt  ursprüngliche  Krystalle  von  der  Form  R.  R  +  oo.  »iem- 
ilch  klar  durchscheinend ;  spfiter  hat  sich  auf  diese  Krystalle 
eine  undurchsichtige  unreinere  Masse  regelmässig  nach  den 
FIfichen  R— 1  aufgelagert,  so  dass  die  Axen-Kanten  von  R, 
auf  den  Diagonalen  der  FlScIien  R  —  1  in  reinerer  Masse  noch 
sichtbar  sind.  Krystalle  von  der  Form  R  —  oo«  R  4"  1. 
(P  +  1)^  R  -|-  3.  enthalten  sechsseitige  Säulen  als  undurch- 
sichtigen Kern. 

Auf  sechsseitigea  Säulen  liegen  mehr  tafelförmige  Kry- 
stalle, die  mit  ihren  Randern  oft  bedeutend  über  die  Säule 
hervorragen.  Die  Aze  haben  sie  gemein.  Gemeiniglich  sind 
die  verschiedenen  Krystalle  durch  Farbe  verschieden ,  und  an 
dem  einen  Stücke  lassen  sich  vier  verschiedene  Ablagerungen 
WAhrnehmen,  von  denen  die  obere,  die  unreinste,  überstehende 
sechsseitige  Tafeln  mit  drusigen  Flächen  bildet.  An  einem 
anderen  Stücke  bieten  die  aufliegenden  Krystalle  zusammen- 
gesetztere  Combinätionen ,  R  —  oo.  R  +  ^'-  (P)^  ^  +  ^^' 
An  einem  dritten  Stücke  ist  der  innere  Krystali  R  —  oo.  R  --  1. 
R  +  oo.  Unmittelbar  unter  den  Flächen  R—  1  tritt  die  Fläche 
R  —  oo  wieder  hervor.  Dann  folgen  regelmässig  angelagert 
R  +  ],R+2,  R  +  oo  und  P  +  oo.  Die  letzten  Flächen,  unge- 
tvöhnlich  gross,  umsohlicssen  wulstartig  die  längere  Säule. 

Als  Gegenstücke  zu  den  vorhergehenden  finden  sich  nicht 
selten  säulenförmige  Krystalle,  an  denen  die  Fläche  R  —  oo 
vorzüglich  ausgebildet  ist,  und  in  deren  Mitte  aich  regel- 
mässige Endflächen,  oft  Kombinationen  erheben ;  gemeinlglick 
zeigt  die  verschiedene  Färbung,  dass  das  Ende  der  Säulen 
einer  andern  Auflösung  seine  Entstehung  verdankt,  als  der 
übrige  Krystali.  Hier  sclreint  der  ursprüngliche  Krystali 
nicht  völlig  ausgebildet  gewesen  zu  seyn,  da  die  kurzen  Enil* 


aoo 

fluchen,  wenn  man  die  obere  Anders  geftfrbfe  Schiebt  «breeb» 
net,  nicht  mit  den  Sütilen- Flächen  sasiimmen treffen  wffrden. 
Der  sogenannte  Krfthenangen -Späth  besteht  gleichfalls  aus 
konzentrischen  Lagen  verschiedener  Niederschlllge.  Die  Samm- 
lung enthftlt  ein  ausgeseichnetes  Stfick  in  niedrigen  sechs- 
seitigen Säulen,  an  "welchem  fttnf  verschiedene  Lagen  von 
innen  heraus  su  erkennen  sind.  1,  3,  5  undurchsichtig,  S 
und  4  durchscheinend.  An  der  Äussern  Auflösung  erscheinen 
noch  die  FIffchen  R—  1.  R.  R  +  1-  Die  FUchen  R  —  oo  sind 
konzentrisch  strahlig  gestreift.  Welche  Krftfte  wirken  hier, 
wo  zum  Theil  die  Bildung  der  Krystalle  vollendet  erscheint, 
zur  regeimft's«igen  Auf-  und  -  Anlagerung  anderer  Nieder- 
schltfgef  Der  gebildete  Krystall  muss  noch  Kräfte  (elektrische 
edi*r  galvanische  f )  besitzen,  sich  homogene  Theile  anzueignen. 
Alle  diese  StAcke  sind  von  Andreasberg. 

Nicht  seiton  sind  Zwillings -Bildungen  beim  Kalkspathe. 
Am  häufigsten  kommt  die  Zusammensetzung  nach  R — oo  vor. 
Dann  nach  R  —  1,  R,  R  +  oo,  wohl  sehr  selten  nach  ^/j^  R  +  I9 
wovon  die  Sammlung  Beispiele  besitzt.  Die  Zusammensetzung 
nach  R  —  1  findet  sich  ausgezeichnet,  auf  den  Eisenstein- 
Lagern  von  Z^rge  am  Har»^  über,  so  viel  mir  bekannt,  nicht 
zn  Amdreoüberg.  Der  schönste  Zwilling  der  Sammlung  ist 
ein  4  Zoll  hoher  und  fast  eben  so  breiter  R  —  1.  (P  — 2)\ 
R  +  1.  (P  +  1)\  R  +  oo,  P  +  00.  (R  — 00).  von  der  Grabe 
Onääe  -  Gotfee  zu  Andreasberg ,  wo  ähnliche  einfachere  und 
kombinirtere  Krystalle  nicht  selten  vorkommen«  Unter  andern 
besitzt  die  Sammlung  eine  Druse  mit  der  Kombination  R  —  00, 
R-1.  (P-2)\  %R  +  \.  (P)  "/,.  R  +  2.  (P)\  R  +  8. 
(P)^   R  +  00. 

Unter  (len  einfachen  Krystallen  findet  sich  das  Skalenoe- 
der  (P  —  2)\  Mehre  Exemplare  des  in  Kalk  umgewandelten 
Gaylnssits  von  Sang ers haus en^  sowie  Pseudomorphosen 
nach  Feldspath  von  Manneback  im  Thüringer  -  Walde  besitzt 
die  Sammlung.  Unter  den  übrigen  Artendes  Kalk-Haloida, 
von  denen  schöne  und  ausgezeichnete  Stücke  sich  in  der 
Sammlung  befinden,  zeichen  sich  Psendomorphen  des  Dolomits 
nach  Kallispath  aus.  In  dem  Basalte  zu  Kolosoruch  in  Böhmen 
kommen  Krystalle  V^R  +  L  mit  sehr  konvexen  Flächen,  so  wie 


301 

liageMkrmige  Gebilde  vor,  weiche  paetiiiomorph  naoh  KaIeU 
eiml.  Zu  Sckemmtz  in  Ungarn  finden  sieh  xam  Theil  hohle 
Skelenoeiler  (P)'%  Dolomit  nueh  Kaikspath. 

Alnminity  Hydromegnesit,  Krythrin,  aneh  in 
guten  Kryalallen  Vi  via  nie,  desgleichen  Beraunit,  S  y  in- 
plesit,  Hetepozlt,  Anhydrit  krystailigirt  und  derb, 
Kryolitjiy  Gay-LuBBit  krystallisirt,  Peganit»  Varisoit, 
Karphosiderit,  Alaunstein  gnte  Krystalle,  Skoro- 
dit  sebön  krystallisirt,  Gurhofiau  ond  Kieselmagnesi.t 
sind  in  der  Saminlung  in  eiiiaelnen  oder  mehren  zum  Theii 
schönen  Stücken. 

II.  Ordnung:  Baryte.  545  Handstücke,  157  lose 
Krystalle;  Mesitin  ist  in  Bchönen  Exemplaren  von  Traver^ 
seila  vorbanden.  Unter  der  Reihe  der  Siderite  zeichnen  sich 
mehre  Drusen  mit  grossen  schönen  Krystallen  von  Neudorf  fiu», 
so  wie  zusammengesetztere  Combinationen  R  —  oo.  R — !•  R. 
R  +  oo.  aus  Cumberlani^  Es  kommen  dort  auch  R  +  I  und 
R  4-  2  vor.  Auf  einer  alten  Grube  bei  Börnecke  am  HarTi 
kommt  derselbe  derb  mit  ausgezeichnet  stängeligen  Zusammen- 
setzungs-Stücken  vor. 

Der  Diallagit  in  Krystallen  R  kommt  selten  bei  Ite- 
feld  am  Harz  vor.  Ganz  ausgezeichnete  Krystalle  besitzt 
die  Sammlung  von  Nagyag.  Ausserdem  von  Freiberg ^  Kag^ 
nick  und  derb  von  Sckebenkoh  am  Har%. 

Unter*  der  bedeutenden  Reihe  Strontian  von  der 
Bergwerke --Woklfakrt  zu  Zeller  feld  am  ffarz  zeichnet  sich 
eine  kleine  Krystall  -  Gruppe  durch  die  Schönheit  eines    1^/^*' 

grossen  Krystalles  P  —  oo.  P  +  1.  ^r  +  ä.  P  +  oo.  Fr +00 
aus.  Selten  erscheint  der  Strontian  an  diesem  Fundorte  in 
Schnüren  zwischen  Baryt.  Auch  aus  Sckottland  ist  er  kry- 
staliisirt  vorhanden. 

BarytocalcitundBarytobicalcit  sind  in  guten  Exem- 
plaren  in  der  Sammlung.  Letzter  kommt  auch  auf  Bergwerks- 
Wektfakrt  zu  Zellerfeld  vor.  Auf  einer  Stuffe  von  dort 
liegt  eine  ziemlich  grosse  sechsseitige  Pyramide  mit  Stron- 
tian und  Eisenkies  auf  Baryt. 

Eine  Reihe  Witherlt  zeigt  in  den  verschiedensten 
Combinationen  sämmtiiche  bis  jetzt  bekannten  Flüchen. 


392 

Der  Baryt  in  isahireieben  Hamlstüokeii  and  einael»«N 
Krystallen  von  den  versehiedensten  Fundorten  bildet  eine 
ziemlich  vollständige  Reihe  und  seiehnet  sich  sum  Tfaeild«rch> 
Schönheit  und  Grösse  der  Krystalle  aus,  enthält  aueh  manches 
ältere  Vorkommen  vom  HärXf  welches  jetat  nar  schwierig 
SU  erlangen  ist. 

Der  ZölestSn  ist  in  schönen  Exemplaren  vorhanden 
aus  Sizilien^  von  Sinigagtia  im  Kirckenstaate ,  vom  Leogang 
im  SaUburgUchen^  Neusohl  in  Ungarn^  Bristol  und  verschie- 
denen andern  Orten;  derb  und  krystallisirt  kommt  er  auch 
bei  der  Wilhelmshätie  und  der  Carlshülle  im  Braunsehweigi^ 
sehen  im  Mergel  vor.  Ein  hübsches  Vorkommen  ist  das  auf 
Kluft-Flächen  des  Feuersteins  in  zarten  Krystallen  und  derb« 
Das  Stück  ist  ans  Frankreich  und  scheint  dem  Kreide -Ge- 
birge anzugehören,  da  die  äussern  Theile  des  Feuersteins  von 
Kreide  bedeckt  sind. 

Galniei,  Kapuit,  Zinkspat h,  Eulytin,  Willemit 
sind  in  zum  Theil  schönen  Exemplaren  vorhanden.  Galmei 
kommt  am  Rammeisberge  bei  Goslar  häufig  als  mehr  oder 
weniger  dicker  Überzug  auf  Kalkspath- Krystallen  vor.  Die 
Sammlung  enthält  aber  auch  ein  Stück  Galmei,  pseudo- 
morph  nach  diesen  Krystallen.  Für  die  Entstehung  der 
Pseudomorphosen  scheinen  mir  diese  Stücke  in  so  ferne  inter- 
essant, als  daraus  zu  schliessen  ist,  dass  die  Veränderung 
der  Substanz  von  aussen  nach  innen  gegangen ,  und  allmäh- 
lich erfolgt  ist. 

Unter  einer  Reihe  ausgezeichneter  Seh  wersteine 
finden  sich  zwei  neue  Zwillings- Bildungen  ,  die  Zusammen- 
setzung parallel,    die  Dmdrehungs  -  Axe    senkrecht    auf  einer 

Fläche   von    P.      Die    eine   P.   \-r\i   ähnelt   den    bekannten 

I  *  1 
Zwillings- Bildungen  des  tessuhiren  Systems.     Die  andere  ist 

IP) 
p  ^  oo.    P  + 1*     j    .     Die  Pyramiden  P  sind  in  der  Samm- 
lung von    der  Grösse    eines   Yz*  iind  darüber,  das  eine  Stück 
von  Calibechfells   in  Cumberland^    die  Krystalle   glatt -flächig, 
das   andere    Stück    von  Zinnwalde  ^   die  Flächen  dnisig,   ans 


303 

kleinen  Pyramiden,  deren  reihenweise  Anelnunder- Ordnung 
parallel  den  Kanten  zn  erkennen  ist,  zusammengesetEr.  Von 
linnwoXde  findet  sieh  eine  aaggeseiehnete  Paendoniorphoae 
nach  Wolfram.  Cotnnit  ist  in  swei  Exemplaren  vom 
Ye$UC  vorhanden. 

Cerossit  Haio.  (kohlensaures  Blei)  ist  durch  eine  be- 
deutende Reihe  guter  und  ausgezeichneter  Stücke  von  den 
verschiedensten  Fundorten  repräsentirt.  Schöne  Ablinderun- 
gen  lieferten  die  Versuchs-Baue  am  Giepenbaeh  bei  Tanne  am 
Har%,  Vor  mehren  Jahren  unternahm  der  Oberbergrath 
RiBBENTROP  dort  Tagc-SchOrfc.  Nestervi^eise  fand  sich  derber 
Bl^iglanz,  und  mit  demselben  brachen  Blei-Baryte, 
Galmei,  Ztnkglae,  Malachit,  Blende  u.  s.  w.  SpiiCer 
wurden  selbige  wieder  aufgegeben.  Interessant  und  neu 
möchte  das  Vorkommen  von  sehr  kleinen,  aber  scharfen  Kry 
stallen  auf  Selenblei,  von  der  Grube  Brumriam  bei  Zorge  am 
Har%  seyn.   An  Krystallen  von  Baienweiler  und  von  Schlangen^ 

berg  erscheinen  neue  kleine  Flüchen  einer  Pyramide  (P-f-n)ni 
angehörig  ,  die  sich  aber  nicht  hinlänglich  bestimmen  lassen. 

Pyromorphit  ist  in  schönen  Exemplaren  von  vielen 
Fundorten  vorhanden.  Auch  am  Giepenbaeh  und  bei  Laalen" 
ihal  am  Har%  kommt  derselbe  in  zierlichen  sechsseitigen 
Säulen  vor,  am  letztem  Orte  auf  Schwerspath. 

Nussierit,  Hedyphan,  Polysphärit  und  Miesit 
finden  sich  in  der  Sammlung. 

Der  Kampylit  ist  In  4  Handstüoken  vorhanden.  Drei 
derselben  zeigen  die  gewöhnlichen  bauchigen  sechsseitigen 
Priämen.  Zuweilen  erscheinen  dieselben  deutlich  aus  sechs 
kleineren  bauchigen  Individuen  zusammengesetzt,  und  es 
scheint  Regelmässigkeit  in  dieser  Zusammensetzung  zu  herr- 
schen. Oft  sind  diese  zusammengesetzten  Krystalle  an  den 
Enden  hohl.  An  dem  vierten  Stocke  sind  deutliche  Krystalle 
mit  scharfen  Kanten  zu  erkennen,  und  nur  einzeln  werden 
selbige  mehr  oder  weniger  abgerundet.  Es  erscheinen  deut- 
liche sechsseitige  Säulen  R  — oo.  P-f-oo.,  oder  die  Säulen  sind 
durch  eine  ziemlich  flache,  gleichkantige  sechsseitige  Pyramide 
P  begränzt. 


304 

Am  aasgeceichnetsteii  kommt  der  Mimetit  eo  J^kamn- 
Georgenstadl  vor.  In  der  Sammlang  befinden  sieh  mehre 
Stocke  mit  3 — A"'  dicken  Sfinlen ,  an  denen  hXofig  auch  die 
Flächen  P  erscheinen.  Eine  kleine  Druse  mit  Faet  balbsdlligen 
Krystallen,  P  —  oo  P.  P  +  oo.  eeigt  die  Flflehen  P  vor- 
herrschend. P  +  <>o  erscheint  fast  nor  ab  Kanten -Ab- 
stnmpfnng  der  Pyramide.  Auch  eu  CalMeeifells  kommen 
gut  krystallisirte  Varietäten  vor.  In  der  Sammlung  befindet 
sich  ein  interessanter  Zwilling  von  dort,  cwei  Säulen  recht- 
winkelig verbunden,  so  dass  eine  Längs -Kante  der  Säule 
die  Kante  des  Zwillings  bildet.  Ist  die  Säule  P  +  oo,  so  ist 
die  Zusammensetzung  parallel  einem  R.  Ist  die  Säule  R  -foo, 
so  ist  sie  parallel  einem  P.  Zu  Afulaques  in  Mejnco  findet 
er  sich  derb  traubig. 

Vauadinit:  ein  Stück. 

Krokoit  und  Wulfenit  sind  in  eahlreichen  Drusen 
und  einselnen  Krystallen  vorhanden. 

Von  Stolzit  enthält  die  Sammlung  mehre  Drusen  mit 
ausgezeichnet  scharfen  Krystallen.  Neu  ist  die  Fläche  [P  -f-  oo]. 
Sie  erscheint  an  einem  Krystall:  P  —  1.  P  [P  +  oo].  als  Ab- 
stumpfung der  Kanten  von  P — 1. 

BleiglStte  von  Badenweiler  und  Blei-Horners 
von  Brilon  in  Frankreich  sind  in  der  Sammlung. 

Unter  den  Vitriolbleien  von  verschiedenen  Fund- 
orten zeichnen  sich  die  am  Giepenbach  bei  Tanne  am  ffarz 
durch  Schärfe  und  Deutlichkeit  ans.  Am  gewöhnlichsten  er- 
scheinen bei  diesen  die  Flächen  P  —  oo.  ^r.  P.  (P  +  oo)^.  i^r  +  oo. 
Sie  brechen  dort  mitCerussit,  Leadhillit,  Caledonit 
und  L  a  n  a  r  k  i  t ,  sind  in  guten  Exemplaren,  der  Caledonit 
ausgezeichnet  schön  krystallisirt  vorhanden.     An  einem  Siflcke 

ist  die  Form  ^r.  P.  (P  +  oo)^   i^r  +  oo.  Pr  +  oo.     Neu  sind- 

die  Flächen  P,  sehr  glatt  und  glänzend  und  (1^  +  oo)^    ver- 
tikal gestreift. 

Valentinit  (A  n  timon-BlOthe)  kommt  in  scharfen 
Krystallen  zu  Bräunsiorf  vor.     An  diesen  erseheint  auch  die 

seltnere  Fläche  Pr  —  ».     An  demselben  'Fundorte  finden  sich 
Pscudomorphosen  nach  A  n  ( i  m  o  n  i  t. 


.    S0S 

Noch  finden  sich  in  der  Sammlang  phosphorsaare 
Ytterorde,TripIit,ZwiseIit,Triph7llin,Yttroce- 
rit,  Flaoeerir,  basisch  FI  oss-saiires  Cerer,  Fiass- 
yttrocerit,  Allomorphit,  schwefelkohiensaurer 
Baryt  Tboms.,  Atelesit,  Bleigammi  und  Bismatit. 

Hl.  Ordnung:    Kereate    15  Stück. 

Kereat,  Bromit  nnd  KalomeL  Daranter  Karat 
in  Wttrfeln  von  Johann-  Oeorgensladtj  and  das  sogenannte 
thonige  Hornsilber,  altes  Vorkommen  von  der  Grabe 
Catkarina'-Neufang  sa  Jndreasberg. 

IV*  Ordnung:  Malachite.  ISO  Handstücke,  S5 
lose  Kry stalle. 

Lirokonit  sch(Sn  krystalltsirt ,  Pharmakosiderlt 
und  Olive  nit,  desgleichen  Holskupferers,  Libethenit 
und  Vauqaeiinit  in  aosgeaeichneten  Stflcken,  Alluau» 
dit)  Dufrenit,  Hypochlorit,  Arsenosiderit,  sind 
sum  Theil  in  mehren  schönen  Exemplaren  in  der  Sammlong, 
Unter  den  verschiedenen  Fundorten  des  Pharmakosiderit's 
möchte  wohl  das  Vorkommen  desselben  zu  Allenberg  in  Sachsen^ 
Würfel  auf  Braunelsenstein,  nicht  allgemein  bekannt  scyn. 

Lasur  bildet  eine  siemlich  vollständige  Reihe  in  Hand* 
stücken  und  losen  Krystallen.  Linarit  £wei  Stücke  mit 
schönen Krystallen.  K npfers am mterz ausgezeichnet.  Diop- 
tas  in  der  Mutter  und  in  einzelnen  Krystallen.  An  einem 
Krystalle  findet  sich  eine  FIfiche  eines  Skalenoeders,  dessen 
Combinations-Kanten  mit  R  -f-  1  den  Aienkanten  dieser  Gestalt 
parallel  sind ,  wahrscheinlich  z  oder  z ,  Websky  (Poogbnd. 
Annal.  69,  4).  An  einem  andern  Krystalle  finden  sich  die 
Flächen  R  -f-  oo.  Auch  als  Zwilling  kommt  der  Dioptas  vor, 
die  Zusammensetznngsfläche  parallel,  Dmdrehnngs-Axe  senk- 
recht  auf  R  +  oo.' 

E  D  c  h  r  o  i  t  ist  in  seliönen  Krystallen  auf  mehren  Hand* 
stOcken  vorhanden. 

Unter  der  Reihe  der  Malachite  zeichnen  sich  Krystalle 
vom  Glüchirade  bei  Sekulenherg  am  Har%^  von  der  Grube 
Herrensegen  in  Baden  und  von  Coliwan  *ans.  Mehre  Stücke 
ton  Cheisg  und  von  der  Solalunikiichen  Grube  in  Sibirien 
zeigen  die  Umwandlung  des  Lasur  iu  Malachit. 


Von  AtacAinit  besitzt  die  Sammlung  ein  ADsgeseiohnet 
krystaUisirtes  Stück  von  Loi  RemoUnQi  in  Chili j  ausserdem 
mehre  Exemplare  vom  Vetuv^  wo  derselbe  auf  der  Lava  von 
1779  mit  Cuprit  und   Steinsais  vorkommt. 

Abichit,  Chalcophyliit  In  ansgezeiehneten  Exem- 
plaren, Tlrolit,  Ehlit,  Aurichalsit  finden  sich  in  der 
Sammlung. 

Unter  einer  Reihe  sohöner  Uranite  seigen  mehre,  so- 
wohl von  Johann -Georgenaiadt  als  aus  Cenwa/Zti,  Krystalle 
von  3— 4''^  Chalkolith,  Drangrttn,  Zippe it,  B  roch  an- 
tit,  Lnnit  und  Prasin  sind  repräsentirt. 

Der  Brochantit  ist  krystallisirt  von  Rezobanya  und 
von  Roughfonhill  in  Cumberland,  der  Lnnit  gleichfalls  kry- 
stallisirt  von  Rheinbreilenbach  y  Kamsdorf  und  üllersreilh. 

V.  Ordnung:    Alophane,    4S  Handstücke. 

Pisoplian,  Alumocalc  it,  Chrysocolla,  Kupfer- 
blau, Allophan,  Halloysit,  Nickelocher,  Pittizit, 
Diadochit,  Pyrorthit,  Sordawalit,  Hepatlnerz, 
Hisingerit,  Polyhydrit,  Condurrit. 

In  dieser  Ordnung  zeichnen  sich  Pseudomorphosen  von 
Chrysocolla  nach  Libethenit  aus. 

Das  vorüglichste  Stück  ist  aber  eine  in  Rhomboedern 
krystallisirte  Stuffe  A 1 1  op  li  a  n  von  Moldawa  im  BannaL  Auf 
Blende  und  Quarz  liegt  der  AUophan  in  traubigen  Gestalten, 
deren  Oberfläche  durch  die  Spitzen  kleiner  Rhomboeder 
drusig  wird.  So  viel  mir  bekannt  ist  das  Vorkommen  kry- 
stallisirten  Allophans  neu. 

VI.  Ordnung:    Graphite,    50  Handstücke. 
Graphit,  Wad,    Asbolan,    Polyhydrit,    Kup- 
ferschwärze. 

Der  Graphit  ist  krystallisirt  vorhanden  in  ziemlich 
grossen,  scharfen  sechsseitigen  Tafeln  von  Wunsidel  in  Bayern, 
ferner  von  Ersby  in  Finnland  und  von  Arendahl  in  Norwegen^ 
vom  letzten  Orte  die  Kanten  der  Tafeln  durch  die  Flächen 
P  zuweilen  abgestumpft.  Zu  Saffragan  auf  Ceylon  kommen 
ausgezeichnet  stängelig  zosammengcsetzte  Varietäten  vor. 

Wad    kommt   ausser   am  Iberge   und    zu    Zeller feld   an 


897 

vielen  Orten  des  Harees  so  Clausihal^  Traulenstein  y  Zorge 
und  im  Rübelande,  hier  in  grossen  derben  Massen,  vor. 

VII.  Ordnung:  S  t  e  a  t  i  t  e.  91  Handstttcke,  10 
lose  Krystalle. 

Pikrosmln,  PikrophylJ,  Aphrodit,  Dermatin, 
Neraalit,  Kerolith,  Serpentin,  Pikrolith,  Mar m  o- 
Utb^HydrophitjAntigorit,  PyrosklerityChrysotil, 
Metaxit^Spadait,  Pyrallolith,  Re  tinaiith,  Cli  oni- 
krit,  Steatit,  Fahlanit,  Praseolith,  Pyrargillit, 
Agalmatolith,  Giesekit,  KilÜnit,  Pinit,  tiigan- 
toiith,   Gllbertit,   Gibbsit. 

Ob  der  Serpentin  unr  als  Pseodomorphose  krystailisirt 
Torkommt,  scheint  mir  sehr  sweifelhaft.  Die  Snarumer  Krj- 
stalle,  von  denen  ich  mehre  besitze,  halte  ich  allerdings  fttr 
pseudomorphe  Bildangen  and  zwar  in  Ser|)entin  amgewandelt, 
nicht  in  S  t  e  a  t  i  t,  vrie  Hr.  Prof.  Haidingbr  sie  betrachtet.  An 
einer  derben  Masse  ans  Nord  -  Amerika  treten  aber  Krystall- 
Flüchen  hervor,  welche  «war  nicht  den  Krystall  bestimmen 
lassen,  wohl  aber  beweisen,  dass  er  in  das  System  des  Ortho* 
typs  gehört.  Gehörten  diese  Flüchen  ursprünglich  einem 
fremden  Krystalle  an,  so  müssen  wir  bei  der  innigen  Ver* 
waehsnng  der  gansen  Masse  annehmen,  dass  auch  sie  pseu- 
domorph  sey.  Herr  Haidiiiqbr  gibt  die  Krystall •  Form  des 
Serpentins  als  orthotyp  an,  und  ieh  kann  nicht  denen  bei- 
pflichten, die  alle  regelmässigen  Formen,  in  welchen  der  Ser- 
pentin erscheint,  für  Pseudomorphosen  erklären.    . 

Den  Steatit  besitse  ich  pseudomorph  nach  Ouars, 
Kalkspath,  Spinell  und  Olivin. 

Von  Giesekit  findet  sich  eine  mehre  Zoll  lange  sechs- 
seitige Säule. 

Unter  mehren  Piniten  kommt  einer  vor,  der  von  der 
gewöhnlichen  Sänien-Form,  den  Pseudomorphosen  nach  Cor« 
d  i  e  r  i  t,  gänslich  abweicht  und  die  Form  eines  umgewandelten 
Augit-Krystalles  hat,  also  Pseudomorphose  nach  Angit.  Es 
ist  ein  loser  Krystall  von  Mangat  in  der  Aueergne  und  daher 
ans  dem  Muttergestein  nicht  sn  bestimmen,  ob  er  in  gleicher 
Gebirgsart  mit  den  übrigen  Pseudomorphosen  von  diesem 
Fundorte  vorgekommen  ist. 


398 

VUL  Ordnung:  Glinner.  168  Handttaeke^lO 
lose  Krystalle. 

Talk,  Pyrophyllit,  Anaaxit,  Margarodit,  Para- 
gonit,  Nacrit,  Leachtenbergit,  Ripidolih,  Pennin^ 
Chlorit,  Meroven,  Chromgiimmer,  Robella n, 
Glimmer,  Glimmer  YomVesuVj  Zinnwaldit,  Lepldo- 
lith,  Cronstedtit,  Sideroeohiesolith,  Stilpno- 
melan,  Bracit,  Clintonit,  KftmmererityMargari^ 
Pyroemalit,  Chloroph  ylli  t,  Chlorltold. 

Bei  dieser  Ordnung  erlaube  ich  mir  die  Bemerkung,  ob 
hier  nicht  in  chemischer  Rfloksicht  za  viel  gesondert  Ist* 
Dasselbe  möchte  vielleicht  von  manchen  neuen  Arten  anderer 
Ordnungen  gelten.  Nehmen  wir  'kleinere  chemische  Unter- 
schiede als  Norm  der  Trennung  an,  so  werden  wir  bald  eine 
Eahllose  Masse  von  Arten  erhalten  und  Verwirrung  in  das 
Gebiet  der  natfirlichen  Mineralogie  (zum  Dntersehlede  der 
ehemischen  Mineralogie)  eintreten.  Nach  meiner  Ansieht 
muss  vollkommene  Identität  der  äussern  Kenn&eichen  und 
namentlich  der  charakteristischen ,  der  Krystall  -  Form ,  der 
Härte  und  des  spezifischen  Gewichts,  die  Grandlage  aller 
mineralogisohen  Bestimmungen  seyn,  und  verschiedene,  nament« 
lieh  isomorphe  Bestandtheile  dttrfen  nicht  cur  Aufstellung 
neuer  Arten. verleiten* 

In  den  andern  Natur  -  Reichen  werden  die  Gegenstände 
der  Natur,  welche  in  allen  wesentlichen  Kenneeiöhen  ttberein- 
stimmen ,  als  zu  derselben  Art  gehörig  betrachtet ,  und  alle 
Individuen,  welche  in  eincelnen  Kennseichen  abweichen,  ab 
Varietäten  der  Art  angenommen.  Sollte  etwas  Ähnliches  in 
der  Mineralogie  nicht  anwendbar  seyn  und  einer  Masse 
Unrichtigkeiten  und  Verwirrnngen  vorbeugen.  £in  Beispiel 
liefert  uns  den  Alaun,  Chemisch  besteht  diese  Art  ans  nwel 
verschiedenen  Arten,  dem  Kali-Alaun  und  dem  Amme- 
iiiak-Alaun.  Mineralogisch  sind  es  nwei  Varietäten  der^ 
selben  Art. 

Ein  ausgeselchnetes  Stück  Ripidolith  mit  Granat^ 
Smaragd  und  Quars  von  Achmaiofäh  zeigt  eiemlich  grosse 
und  oft  scharfe  sechsseitige  Tafeln.  Auf  demselben  Stücke 
liegt  ein  Krystall  R  — oo.  P,  oder  R--00.  2  R. 


MO 

Amt  einer  Stoffe  Grammatit  liegen  ItOnsere  ond  längere 
(oft  ül>er  Vs"  lange)  sechsseitige  Sfiaien  von  Pennin  und  da« 
swisohen  ein  ^aosgeseichneter  KrystaU,  sehwarser  Merozen? 
sechsseitige  Sfioie  mit  abwechselnd  breitern  and  scbmülern 
Seitenflächen.  An  mehren  Krystallen  ersoheinon  Rhoniboeder- 
Flächen,  die  swei  verschiedenen,  sehr  scharfen  Rhomboedern 
angehören,  aber  sich  nicht  genao  bestimmen  lassen. 

Die  Obersüge  sohoppigen  Chlorits  auf  Adnlar  vom 
St.  GBtlhard  bestehen  sehr  häufig  aus  regelmässigen  sechs- 
seitigen Tafeln,  die  bei  gehöriger  Vergrösseruug  deutlich  en 
erkennen  sind. 

Zu  den  ansgeEetchnetsten  Stücken  des  Glimmers  gehört 
eines  vom  Greiner  in  I^rol^  auf  welchem  Krystalle  von   der 

Form  P  —  oo.  P*  rr  +1.  Fr  +  oo.  Pr  +  oo.  liegen. 

Ob  die  unter  dem  Namen  Glimmer  am  Vesuv  und  iu 
den  vulkanisohen  Gesteinen  ItüUem  vorkommenden  Yarietäten* 
alle  einer  Art  angehören,  scheint  mir  sehr  sweifelhaft ;  optische 
Untersuchungen  können  am  besten  darüber  Aufschluss  geben. 

Von  Pyrosmalit  besitzt  die  Sammlung  eine  sechsseitige 
Säule,  loser  Krystall  von  Nordmarken  in  Schweden. 

IX.  Ordnung:  S  p  at  h  e;  1059  Uandstüoke,  340  lose 
Krystalle. 

Ottrelith,  Bastit,  Bronsit,  Diallage,  Hyper- 
sthen,  Anthopbyllit,  Cyanit,  Bncholsit,  Diaspor, 
Sillimanit,  Krokydolith,  Spodumen,  Prehnit» 
Brevicit,  Datholith,  Botriolitli,  Wagnerit,  Leuzit, 
Hauyn,  Glaucolith,  Analzim,  Harmotom,  Phil- 
lipsit,  Faujasit,  Chabasit,  Lewyn,  Gmelinit, 
Herschelit,  Laumonit,  Matrolith,  Skolezit,  Poo-^ 
nalith,  Anjtrimolith,  Okenit,  Thomsonit,  Stilbit, 
fleulaiidit,Bre%YSterit, ApophyIlit,Dnvyn,  Nephe«. 
lin,  Oosit,  Werneri.t,Nuttalit,  Barsowit,  Saccha- 
rit,  Amphodelit,  Polyargit,  Rosellan,  Petalit, 
Adnlar,  Leelit,  Ryakolit,  Periklin,  Oligoklas, 
Albit,  Anorthit,  Biotin,  Labrador,  Porzellan- 
spath,  Hyposklerit,  Chiastolith,  Tankit,  Ambly- 
gonit,Augit,  Akmit,Jeffersonit^  Bustamit,Babing* 


460 

tonie,  Amphibol,  Ägyrin,  Breislakit,  Epidot, 
Bucklaiidit^Thulit,  Withamit,  Rodonit,  Tephroi  t» 
Troostit,  Horn-Mangan,  Violan,  WoUaatonUy 
Pektolith,  Boltonit,  Karpholit,  Eudialitli,  Laau- 
litb,  Türkis^  Gehlen it^Humbold  tili th,  Balrachit, 
Erlan,  Saussorit,  Nephrit. 

In  der  Sammlung  befindet  sich  krystallisirter  Hypersthen 

rr.     Pr  +  00   Pr  +  00  von  Neurode  in  der  Grafschaft  Glai%. 

Auf  einem  Stücke  von  Campione  im  Canton  Teeein  kommt 
der  Cyanit  wie  gewöhnlich  mit  Staarolith,  aber  mit 
neuen  Flächen  vor. 

Es  finden   sibh   nämlich  an   einem  schönen  Krystalle  die 

Pr 

Flächen  P  —  00  und  ±  -jr-.    P  —  00   ist   parallel   den   Combi- 

nations-Kanten  mit-—  stark   gestreift,   die  Flächen    Pr   sind 

glatt  und  von  Perlmutterglanz*  Der  Diaspor  ist  ausgeseichnet 
in  der  Sammlung  von  Sckemmlx  in  Ungarn^  anvollkommener 
krystalllsirt  aus  dem  Gouvernement  Perm  am  Ural.  Es  sind 
meist  stark  verwachsene  tafelförmige  Krystalle ;  jedoch  scheinen 
an  einigen  beide  Flächen  eines  Domas  vorhanden  sa  seyn« 
Unter  der  Reihe  der  Da  tollt  he  seichnen  sich  die  won  Anireae^ 
herg  aus.  Schöne  Exemplare  mit  den  manchfaltigsten  Kry- 
stall- Kombinationen  vom  Wäeehgrund»  sind  vorhanden.  Fast 
noch  ausgezeichneter  ist  das  Vorkommen  desselben  im  Diorit 
von  T^ruttetAeck  am  Oderkause  am  Harz.  Die  Krystalle  er- 
reichen an  diesem  Fundorte  oft  eine  Grösse  von  1  ^2'^  Auch 
von  dem  auf  der  Grube  Samson  vorkommenden  Datolith  sind 
einige  Exemplare  in  der  Sammlung. 

Von  dem  seltenen  Wagnerit  hatte  Ich  das  Glflck  vor 
einigen  Jahren  in  Salzburg  ein  mittelmässig  gutes  Stfiek  in 
einer  alten  Sammlung  zu  finden. 

Hauyn  ist  in  Granatocdern  krystalllsirt  und  derb,  in  den 
manchfaltigsten  Farben -Abänderungen  und  Übergängen  vor- 
handen und  bildet  eine  ziemlich  vollständige  Reihe. 

Vorzügliche  Ausbeute  hat  dazu  der  Veeuv  geliefert,  wo 
der  Hauyn  eben  so   dunkel   Lasur- blau    vorkommt,   wie  am 


40i 

Baikatsee  und  in  Persien.  Nicht  selten  sinil  die  Granft- 
toedei*  nach  einer  Aie  Terifingert  oder  tafelförmig  xusauimetr- 
gedrUckt. 

An  alz  im  kommt  auf  mehren  Gruben  zu  Andreasberg 
auf  Thonschiefor  oder  auf  Kalkspath  vor.  Häufig  sind  die 
Krpfalle  sehr  scharf  und  ECigeu  Euweilen  die  Combination 
des  Leuziroeders  mit  dem  Würfel.  Es  kommen  aber  auch 
Krystftlle  mit  stark  abgerundeten  Kanten  vor.  Auch  von  dem 
seltenen  Vorkommendes  Anaizims  im  Zirkon-Syenit  zu 
Fredericiswärn  besitzt  die  Sammlung  ein  gutes  Stück;  ausser* 
dem  ausgezeichnete  StQcke  aus  Böhmen^  Tyrol  und  lialien, 
aus  l\frol  einen  Krystall  von  fast  5  Zoll. 

Von  dem  nicht  häufig  vorkommenden,  blass-roth  gefärbten 
Harmotom  von  Andreasberg  befinden  sich  einige  Stücke  in 
der  Sammlung.    An  mehren  Krystallen  von  Andreasberg  liegen 

zwischen  den  Flächen  von  Pr  und  P  die  Flächen  einer  vier- 
seitigen Pyramide,  welche  mit  den  genannten  Gestalten  paral- 
lele Combinations  -  Kanten  bilden^  daher  (P —  1)^. 

Der  Phillipsit  kommt  auch  ausgezeichnet  zu  Aqua' 
eeiosa  bei  Rom^  am  Rio  nero  in  Apulien  und  am  Alna  vor. 
Nicht  selten  finden  sich  Zwiilings-Bildungen.  Es  scheint  mir 
aber  noch  zweifelhaft,  ob  die  am  Capo  di  Bgve  und  zu 
Aquacetosa  unter  dem  Namen  Gismondin  vorkommende» 
Krystalle  alle  einer  Art  angehören.  An  beiden  Orten  finden 
sich  Krystalle,  die  einer  andern  Art  anzugehören  scheinen. 
Die  Kleinheit  derselben  erlAubt  aber  keine  genauere  Be- 
stimmung. 

Der  Chabasit  ist  neuerdings  ausgezeichnet  auf  AeV 
Grube  Samson  zu  Andreasberg  vorgekommen.  Es  finden  sich 
an  denselben  die  Flächen  R  —  oo.  R  —  1.  RI9  auch 
Zwillings-Bildungen  nach  R — 00.  Merkwürdig  ist  das  Vor- 
kommen desselben,  so  wie  des  Anaizims,  auf  Gängen.  Beide 
gehören  mehr  älteren  vulkanischen  Gebtrgsarten  an ;  obgleich 
der  letzte  auch  im  Zirkon-Syenit  getroffen  wird. 

Dieselbe  Bemerkung  gilt  von  dem  N  a  t.r o  1  i  t  h  e,  der  gleich- 
falls als  Seltenheit  xa  Andreasberg  sich  findet.  Eine  ausgezeich- 
nete Druse  besitzt  die  Sammlung  vom  Ptfy  de  Marmont  in  der 

JAhrgaag  18«.  26 


404 

kpit  der  CoiiibiiinH*tt*n  mi»»eiohiieii.     Neu  mügen  die  Flächen 

Unter  den  m/inclifiiltigen  Varicf«tcn  dei  Aagites  von  den 
verschiedensten  Fundovten  zeichnet  sich  ein  Aogit-KryaUll 
von  Melfi  in  Apulien  durch  seine  ungewöhnliche  Grösse  aus. 
Er  ist  über  A"  l«ng,  und  2  und  3''  dicl(.  Interessant  ist  such 
ein  Vierlings-Krystftll  vom  BSkmisckefi  Mittel-Gebirge.  Zwei 
von  den  gewöhnlichen  Zwillingen  des  Angites   sind  nach  dei* 

FlXchc  Pr  +  oo  so  mit  einander  verwachsen ,  dass  an  dem 
einen  Ende  eine  vierfläohige  Zuspitzung,  an  dem  andern  l^inde 
hreuts förmig  sich  durchschneidende  einspringende  WinUel  ent- 
stehen. Jede  Flüche  der  Zuspitzung  gehört  einem  ImlividuuiD 
an,  die' durch  die  in  den  einspringenden  Winkeln  hervor- 
tretenden Kanten  gleichfiills  an  dem  andern  Ende  deutlich 
hervortreten. 

Eine  Reihe  schöner  A  k  m  i  t-Krystalle  zeigt  die  Flächen : 

2  2^22  2 

i^  +  n)m           i^r^l     .     Pr     r     .  D      ö    ^         ö    i 
. '-' .  ±    -^.  Pr  +  oo.  Pr.  Pr  +  n.  Pr+oo. 

*  2.2 

Auoh  kommen  Zwillings  *  Kristalle  vor,  die  Zusammen« 
•etftungs  -  Fläoha    parallel ,    ümdrehuugs  -  Axe    senkrecht    auf 

Pr  +  oo. 

Der  Babingtonit  ist  in  sehr  deutliehen  siemlieh  grossen 
Krystallen  von  Arenäakl  vorhanden. 

Unter  einer  bedeutenden  Menge  Amphibol  von  den 
verschiedenen  Varietilten  zeichnet  sich  eine  Reihe  loser 
Krystalle  von  Kostenblatt  in  Böhmen  durch  die  Manchfvirig. 
kett  der  Flächen,  sowie  durch  Reinheit  und  Grösse  der  Kri- 
stalle ans.  Fast  alle  bis  jetzt  bekannten  Flächen  kommen 
an  diesen  Krystallen  vor;  und  auch  Zwillings-Bildungen  sinil 
nicht  selten.  Am  Vesuv ,  dem  bekannten  Fundorte  schöner 
Attgite  und  Amphlbole,  kommt  letzter  zuweilen  In  sehr 
dünnen,  fast  haarförmigen  Krystallen   vor. 

Untfr  vielen  sohön  krystallisirten  Epidoten  zeichnen  sich 


405 

«iie  VOR  AremUAl  in  Ntrwegem  durch'  Grüsse ,  Reinheit  and 
Mancbfiiitigkeit   der  Krystulle  aas.     Einer  der  eombinirtesten 

Krystiille  seigt  die  FUtchen:  P  -  o«.  ^T.  f.  lL±J.  Vl^tl+Ü, 
'  •      "  2     2  2  2 

tr- 1 .  Pr.  —S.-^.-&^. (I»  +  oa)».  ( P  +  oo)«.  Pr  +  <k». 

Am  Vesuv  komnieii  zuireileii  autigeseicbiiete  Krystafle 
von  Wollasionit  vor.     An  £xeroplai*en  der  Sammlang  findet 

•ieli  noeh  eine  sweite  Saale  nud  ein  rr  +  n* 

£udialyt,  Lasolily  Gelilenit,  und  Uomboldii- 
lilh  sind  in  gut  krystailisirten  Exeiii|iJaren  vorhanden. 

X.  Ordnung:  Gemmen;  1059  HandatUoke,  340 
loose  Kryatalle« 

Andalnait,  Spineil,  Berselln,  Cli  lorotpinell, 
Hercinit)  Sapphi  rin,*  Antemolit,  Korund,  Cliryso- 
beryll,  Dementi  Topas,  Enklaa,  Plienakit,  Smaragd» 
Peliom  ,  Quarz,  Opal,  Obaidian,  Sphürulic, 
Tachylit,  Wiehtyn,  Axinit,  Chrysolith,  Förster! t, 
Monticellit,  Hy alosiderit,  Fayalit,  Chondrodir, 
Humit,  BoraslC,  Turmalin,  Idocraa,  Heivin, 
Granat,  Uwarowit,  Pyrop,  Stanrolith,  Zirkon» 
Oerstedtit,  Zeagonit. 

Von  ausgezeichneten  Andalusiten  sind  einige  an  beidttn 
Enden    vollkommen    ausgebildet,   was    durch    das  Erscheiueu 

«1er  Fltfchen  rr  und  Pr  bewiesen  wird.  An  einem  Krystalle 
ist  eine  Kante  zwischen  P  —  oo  und  P  +  oo  abgestumpft. 

Diese  Flüche    liegt   mit    parallelen  Combinalious  -  Kanten 

«wischen  den  Flächen  rr  und  Pr,  würde  also  der  Pyramide 
P —  1  angehören. 

Auch  erscheinen  zuweilen  einzelne  FIfichen  eines  (P  -f"  oo)in. 

Schöne  Krystalle  von  schwarzem  Spinell  finden  sich  am 
Vesuv ;  auch,  jedoch  selten,  Zwillings-Biidungen.  In  den  vul* 
kanischen  Gesteinen  Latiums  kommt  gleichfalls  Spinell  vor« 
Durch  besondere  Grösse  zeichnen  sich  Krystalle  von  Amilf 
aus ,  ungefKhr  9"'  lang.  Unter  den  rothen  Spinellen  finden 
sich  Zwillinge,  die  über  die  Zusammensetzungs-Flfiche    hiMaus 


406 

fortsetsen.     Aoeb  wiederholt   sieh   die  Za8Aniiiient^tBang[  eii- 
wellen  an  mehren  Flftohen  von  O.    Zu  Gtlliwar€hLmpmark  in  ' 
Schweden  kommen  Oktaeder  in  der  Grösse  von  y,'  und    von 
gelblich  grfiner  Farbe  Im  Magneteisen  vor. 

Berselin  kommt  in  Zwillingen  vor,  gleich  dem  Spinell. 
Die  Sammlung  besitst  aasgezeichnete  Stücke  mit  soharfen 
Krystallen  aus  Latittm»  Auch  am  Capo  di  Bote  kommt 
Verzelin  mit  Arragon  und  Humboldtllith  im  Basalte  vor. 

Schone  Krystalle  von  Corund  besitzt  die  Sammlung  aus 
CUna,  Thibet  und  Miaek  am  Ural,  Es  sind  grösstentheils 
durch  ihre  Grösse  ausgezeichnete  seehtseitige  Sfiolen.  Kleinere 
Krystalle  aus  Ostindien  von  blauer  und  rother  Farbe  zeigen 
verschiedene  Flächen.  Ausserdem  besitzt  die  Sammlung  kry« 
stallisirte  Stücke  von  Biella  in  Piemont^  aus  der  Sekweitz  und 
Kon  iuehren  Orten  in  Sibirien. 

Von  Chrysoberyll  enthält  die  Sammlung  gute  Krystalle 
aus  Mäkren  und  von  Haddam*  so  wie  einen  durch  Grösse 
.und  Schönheit  ausgozeiehneten  Zwillings  -  Krystall  vom  Ural. 

Diamanten  sind  14  Krystalle  in  der  Sammlung,  durch 
Deutlichkeit  der  Krystalle   ausgezeichnet»    Die    Formen   sind 

O  ;    O     I  T 1 1  D.  Zwei  Individuen,  wie  bei  manchen  Schwefel- 

kies-Krystallen  durcheinander  gewachsen;  Bn;  mehre  In,  da* 
runter  einer  von  brauner  Farbe;  H.  O;  H.  D.  O,  zwei  Stücke 
beide  gefärbt;   O.  Bn;  H.  O.  An. 

Unter  einer  grossen  Reihe  einzelner  Topas-Krystalle  und 
Handstücke  mit  Topasen  zeichnet  sieh  ein  an  beiden  Enden 
krystallisirter  Topas  von  Schneekensiein  aus ,  welcher  auch 
AU    den    Enden    nicht   ganz    dieselben   Flächen    zeigt.     Die 

Formel  ist  P  —  oo.  %?  —  1.  (Vs^—  O^-  ^^'  ?•  Pr  +  I- 
Pr  +  00. (fr  +  oo)«.l?r  +  l.P.  (Vj?  — 2)^  V5P-I.  P  — 00. 
An    einigen  Krystallen    von    Sckneckenitein    erscheinen   nooh 

die  Flächen  eines  (fr  +  n)».  (Vsfr  —  1)^  liegt  mit  parallelen 
Combinations- Kanten  zwischen  dieser  Pyramide  und  %  P  +  1. 
Einen  ausgezeichneten  Zwilling  des  Topases  besitzt  die  Samm- 
lung  aus  Brasilien,     Die   Zusamroensetznngs- Fläche   {mrallel 


r  —  oo 


40T 

der  FIXobe  ^r  +  oo ;  die  Umdrebnngft-Axe  dermtf  eenkreeht« 

Die  Formel  Ist  V»P~1,  P.  P  +  oe.   C^  +  oo)«.  I  J— 

Ein  Kristall  von  Cabo  de  Olindas  in  Brasilien  ist   von  aus* 

geseichnet  Carmoisin  *  rother    Farbe.       Schöne    Kryatalle    hal 

die  Sammlung,  ausser  den  angeführten,  eine  vollständige  Suite 

vom  Sehneckenstein  y    ferner   vom    Altenberg    und  Pennig  in 

Sachsen,  aus  ComwalliSf  von  Monroe  in  Irland,  aus  Sibirien 

und  Neu'ffolland. 

Zwei  schöne  E  a  k  1  a  s-Krystalle  repräsentiren   diese  Art« 

P 
Eine  sckwaehe  Abstumpfung   der   Kanten   swisehen  «^  und 

(1^)*  V 

—   —^  scheint  dem  Doma  Pr  ansugehören. 

P  b e  n  all  i  t  findet  sieh  in  guten  EzempUren  von  Frmnmt^ 
und  ein  grösserer  Krystail  aus  Sibirien. 

Eine  Reihe  Smaragde  vom  Haubaehlkal,  R  —  oo  P  -f  eo» 
ceigen  eine  siemlich  vollständige  Farben-Suite/ vom  schmuteig 
Grauen  ins  schön  Smaragdgrttne.  Ansgeseiehnete  Krystalie^ 
sechs-  and  Ewölfseitige  Säulen ,  häufig  an  den  Enden  manch- 
faltig  modifizirt,  sind  vom  ifaurn^-Gebirge  in  Irland,  von  Elba^ 
aus  Sibirien  und  von  mehren  anderen  Orten;  su  den  interessan- 
testen geliört  ein  schön  gejßirbter  Smaragd  aus  Peru,  R — oo.  P* 
(P_2).\  2R.  (P)^  P  +  oo.  Au  einem  Meer-grünen  durch- 
sichtigen Smaragd  vom  J/otime  -  Gebirge,  einer  sechsseitigen 
Säule,  sind  alle  Ecken  der  Säule  weiss  und  undurchsichtig. 
Es  scheint ,  als  habe  sich  auf  einem  ausgebildeten  Krystail 
2  R*  P  -4-  00  eine  unreinere  Auflössung  regelmäs^iig  aufgelagert. 

VonPeliom  finden  sich ausgeseichnet krystallisirte  Stücke 
von  Budenmais  in  Bayern. 

Die  Reihe  des  Qua  rse  s  ist  aosgeselchnet  repräsentirt  in 
den  verschiedenen  Varietäten  durch  eine  bedeutende  Ansah! 
Handstüoke  und  loser  Krystalle.  Eine  auffallende  Erscheinung 
ist  beim  Qnars  die  Bildung  von  Kry stallen  über  schon  vor- 
handenen Krystallen.  0er  sogenannte  Haubenqnarx,  von  dem 
sieh  ein  schönes  Stück  in  der  Sammlung  findet,  liefert  die. 
schlagendsten  Beispiele.     In  einem  andei*en  Krystail  der  Samm- 


408 

Iiiiig  Uegt  ei«  gleicher  kleinerer  eiiigeaohloüMA.  Zwischen 
beiden  hat  sieh  Chlorit  abgelagert :  ein  Beweis,  dase  die  Bildung 
des  finsteren,  nicht  in  nnonterbrocheiier  Folge  nnt  der  Bildnng 
des  inneren  stattfand«  Diese  Krystalle  waren  aufgewachsen 
und  eine  Uberblldung  möglich.  Aber  wie  ist  es  zu  erklären, 
dass  in  einem  grossen  Krystalle  ein  kleiner ,  sehr  scharfer 
Krystnil,  die  sechsseitige  Säule  an  beiden  Ende»  mit  der 
Pyramide,  ganz  frei  liegend  erscheint?  Diess  Stück  ist  von 
SchemniU  in  Ungarn. 

In  Derbyshire  erscheinen  die  Pyramide  P  mit  der  Fläche 
R  —  00.  Es  sind  kleine,  tafelförmige  Krystalle,  Thurmförmig 
übereinander  gehäuft.  Die  Flache  R  —  oo  deutlich,  eben^ 
aber  nicht  glänzend. 

Von  den  Fulguriten  von  Heerse  am  Regemiein  besitzt 
die  Sammlung  schöne  Stücke;  darunter  eines,  auf  welchem 
eine  Röhre  auf  einer  Masse  fest  verbundenen  Sandes  liegt. 
Ich  nenne  diese  Masse  nicht  Sandstein,  weil  an  dem  Fund- 
orte der  Fulgtirite  kein  anstehender  Sandstein  erscheint. 

Einer  der  interessantesten  Quarzkrystalle  möchte  wohl 
ein  riesiger  Krystall  seyn,  der  zu  DeviUbriige  in  Walei 
mitten  in  einem  nicht  unbedeutenden  Wasserfalle  steht,  und 
dessen  Form  noch  deutlich  zu  erkennen  ist,  obgleich  vielleicht 
Jahrtausende  die  Wogen  ihn  umbrausten.  Er  allein ,  ein 
Riese  der  Schöpfungs-  Periode,  widerstand  den  Elementen 
und  wird  wahrscheinlich  noch  Jahrhunderte  hindurch  den 
Stürmen  trotzen. 

Dnter  den  Opalen  zeichnen  sich  sogenannte  Feuer-Opnle 
von  Zimapuan  in  Mexico  durch  die  Verschiedenheit  ihrer 
Farben,  und  durch  die  Schönheit  der  Stücko  aus.  Neuerdings 
erhielt  die  Sammlung ^ein  Stück  in  Opal  umgewandeltes  Holz 
von  Saiba  in  Ungarn^  welches  in  Durchscheinenheit  und 
Farbe  den  Mexikanischen  Opalen  an  die  Seite  gesetzt  wer- 
den kann. 

Eine  interessante  Reihe  Bims  st  ei  n  stammt  von' Somilö' 
huacan  in  Mexico ,  wo  derselbe  ein  6^  mächtiges  Lager  im 
vulkanischen  Conglomerat  bildet,  welches  die  niedere  B(^rg- 
reihe  zusammensetzt.  In  dem  Conglomerate  findet  sich  Ob- 
sidian  in  Körnern.     Der  Bimstcin  ist  ausgezeiclinet    stängeltg 


4W 

iiiui  »ivhv  geradsUUlgtiig  «aiammengefletBt  aad  gehl  •ikierseito 
bi<  Diohte,  iiii4rerseiu  ins  Pordse  ttber. 

In  der  Nlihe  des  Vulkans  «uf  Mevalega  bei  Reopiana  in 
der  Südsee  kommt  der  Obsidian  in  feinen  haarförmigen  Ge» 
bilden  in  Höhlungen  der  Lava  vor« 

Die  Sammlung  besiisk  schöne  Krystalle  von  Axinit  vom 
St.  GoUkard,  von  Bourg  d'OUansunA  von  Botallach  in  CornwaHUj 
auch  gute  Krystalie  von  Tretseburg  and  von  der  koken  Klippe 
bei  Womike  am  Harz^  welche  früher  dort  vorgekommen  sind. 
Von  Chrysolith  sind  mehre  ausgezeichnete krystallisirte Stücke 
vom  Vesuv.  Auch  bei  Melfi  In  Apuüen  kommt  derselbe  kry- 
stallisirt,  derb  und  eingesprengt  in  den  dortigen  vulkanischen 
Gesteinen  vor.  Ausserdem  findet  er  sich  krystallisirt  von 
Wohlhack  in  Sachsen,     An  deutlichen  M  o  n  t  i  c  e  1 1  i  t-Krystallen 

vom  Vesuv  sind  die  Flächen  P-  P  +  oo.  Pr.  Pr.  +  1-  Pr  +06. 

An    einem   andern    Stücke    mit*  weniger   vollkommenen 

Krystallen    scheint   ein    der    längeren   Diagonale    angehüriges 

Doma,  Pr  4-  "?  so  wie  die  Flüche  Pr  +  00  zu  liegen. 

Auch  derb  kommt  derselbe  vor,  die  Zusammensctzungs* 
Stücke  ausgezeichnet  eckig  körnig,  stark  verwachsen;  Bruch 
muschlig;  Glasglanz.  Zuweilen  mit  weissem  erdigem  Überzüge. 
Oder  die  derben  Massen  erscheinen  wie  geflossen,  die  Ober« 
fläehe  voller  Vertiefungen;  matt  und  von  gelber  Farbe. 

Vom  Ryalosiderit  findet  sich  eine  schöne  Reihe 
Krystalie  theils  im  Muttergestein,  theils  lose.  In  manchfal- 
tigen  Zusammensetzungen   erseheinen  die  FlKehen  P  — 00^  P. 

P  +  00.  ^r.  —  l  Pv.  Pr  Pr.  +  00. 

Unter  einer  Reihe  Chondrodite  von  verschiedcnert 
Fundorten  besitze  ich  leider  keine  deutlichen  Ki*ystalle  ,  um 
selbe  mit  ausgezeichnet  krystallisirtem  Ilumit  vom  Vesuv  ver- 
gleichen zu  könneiK  Dio  Krystalie  sind  klein,  aber  sehr  scharf, 
und  zeigen  eine  grosse  Manchfaltigkeit  der  Flüchen. 

Auch  die  derben  Massen  Ilumit,  welche  zuweilen  vor- 
kommen, erscheinen  aus  unvollkommenen  Krystallen  körnig  zu- 
sammengesetzt, so  dass  an  fast  jedem  einzelnen  Korne  Kry- 
stallflüchen  zu  erkennen  sind.  Kalkspath  und  RyakoÜfh  sind 
gewöhnliche  Begleiter  des   Humiis,    und   es  scheinen  sieh  die 


41« 

Krjttalle  ^68  Kiilktpathea  eben  so  sa  ?erh«lleii,  wie  «Ke  des 
Humita«  Sind  die  Krjetalle  des  letsten.  abgerundet,  ee  «in4 
ee  auch  die  Kaikspath-Krystalle  weielio  dann  ein  gefloasenes 
Ansehen  erhalten.  Sind  die  Kryetaile  susaainiengehlluA;,  so 
erscheinen  auf  dieselbe  Welse  die  iiteinen  Kaikspath-Krystalle. 

Von  Boraeiten  besitst  die  Sammlung  schöne  Sttteke 
mit  allen  bisher  bekannten  Flächen. 

Unter  einer  grossen  Menge  Turmalin  von  manchfaltigen 
Fundorten  zeichnen  sich  zwei  lose  Krystalle  aus,  wovon  der 
eine  ein  Zwillings-,  der  andere  ein  Drillings^Krystall  ist;  beide 

iPr  +  oo ) 
—  I  ;   die    um- 

drehungs*Axe  darauf  senkrecht.   Der  erste  von  Penig  in  Sachten 

zeigt  die  Form  R.  R  +  1-        "^  ^^  P  +  oo.      —^—    ""* 

ist  nur  durch  die  verschiedene  IStreifnng  der  beiden  Hälften 
der  einen  R-Fläche,  und  durch  einen  sehr  flachen  einspringen- 
den Winkel  zu  erkennen.     Bei  dem  Drillinge  ist  die    Form 

iR  4-  oo ) 
— ^ —  j  •  P  +  00  und  die  Zusammen- 

Setzung  wiederholt  sich  an  zwei  Flächen  P  +  oe.  Dieser 
letzte  stammt  aus  Brasilien,  Als  Curiosum  mag  es  hier  er- 
wähnt werden,  dass  in  einer  von  einem  Berg-Beamten  her- 
stammenden alten  Sammlung  auf  dem  hiesigen  Museum  ein 
Exemplar  des  Turmallns  vom  Sonnenberge  bei  Anäreaeberg 
4inter  der  Benennung  taube  Zinngraupen  lag,  und  dass  wirk- 
lich, nach  Aussage  alter  Berg- Beamten ,  vor  vielen  Jahren 
mit  diesen  Turmalinen  Schmelzversuche  zur  Gewinnung  von 
Zinn  angestellt  sind. 

Idokras  enthält  die  Sammlung  vorzüglich  schöne  Stücke 
aus  Böhmen  C^gerJ,  Tgrol,  Toskana,  Lazium^  vom  Vesuv^ 
Norwegen^  Sibirien  und  mehren  andern  Gegenden.  Interessant 
ist  ein  lose  in  einer  derben  Masse  liegender  KrystaU  von 
Eg  bei  Christiansstmd.  Er  hinterlässt  einen  vollständigen 
Abdruck  seiner  Gestalt.  Leider  ist  er  so  gebrochen,  dass 
nicht  zu  entscheiden  ist,  ob  der  Krystnll  aufgewachsen  war. 
Wäre  Diess  der  Fall,  so  hätte  sich  die   derbe  Masse   wahr- 


411 

«obeinlfch  über  d«n  sckon  gebildeten  Kryeiall  gelngert.  Wäre 
er  gans  von  der  derben  Masse  ninseblossen,  so  wäre  die  Ent* 
stehting  beider  gleichseitig  and  es  entstände  die  Ffage,  welehe 
Kräfte  wirkten  aaf  diesen  einselnon  Pankt  aaf  die  Krystall* 
Bildung ?  Von  Hei  y  in  besitzt  die  Sammlung  gute  Stttcke  nnd 
lose  Krystalle,  sowohl  Tetraeder  als  Tetraeder  mit  abge- 
•tiunpften  Ecken. 

Eine  ausgezeichnete  Reihe  Granate  in  versehiedenen 
Varietäten  vnd  ?on  vielen  Fundorten  Ist  vorhanden«  Vorsflg- 
lieh  schöne  Stücke  lieferten  Andreoihcrg^  doch  nicht  sehr 
häufig,  Norwegen  und  der  Veeuv. 

Ein  Stück  Uwarowit  von  Biserehe  zeigt  schöne  Kry- 
stalle.  Kämmerertt  und  Chromit  sind  seine  Begleiter. 

Unter  den  Pyropen  zeichnet  sich  ein  Würfel  mit  kon- 
vexen Flächen  von  Gitechin  in  Böhmen  ans. 

Staurolith,  gute  Krystalle  und  Zwillinge. 

Z 1  r  k  0  n,  rothe  Varietät.  Unt^r  einer  Reihe  guter  Krystalle 
sind  mehre  sehr  scharfkantig,  namentlich  die  Pyramide  P. 
An  einem  anderen  Krystalle  P  —  oo.  P.  (P)'  P  +  oo.  [P  +  ooj. 
erscheinen  die  Flächen  P  -f  oo ,  nur  als  sehr  schwache  Ab- 
stumpfungen der  Kanten.  Im  Basalt  besitzt  ihn  die  Samm- 
lung aus  dem  Siebengebirge  und  von  Teloi  und  Crousfet  in 
Franhreieh.  Von  den  andern  Varietäten  sind  schöne  Exem- 
plare von  Frederichstoärn  j  aus  Sibirien  und  ein  Stück  im 
Zirkon-Syenit  der  /Sota/^y- Berge  in  den  vereinigten  Staaten. 

örstedtit  und  Zeagonit  sind  krystallisirt  vorhanden, 
letzter  ausgezeichnet.  Es  erscheint  gewöhnlich  die  Pyramide 
P ;  selten  P  +  oo.  Auch  Zwillings-Bildungen,  die  Zusammen- 
setzungS'Fläche  parallel,  Omdrehungs-Axe  senkrecht  auf  P.  " 

XI.  O  r  d  n  n  n  g :  Erze.  613  Handstttcke ,  170  lose 
Krystalle. 

Sphen,  Wöhlerit,  Pyroehlor,  Rotil,  Brookit, 
Anatas,  Zinkit,  Cnprit,  Chaleotrichit,  Kassi- 
terit,  (Zinnstein),  Tombazit,  Dranotantal,  Yttre- 
tantal  (schwarz,  gelb,  dunkel),  Niobit,  Wolfram, 
üranin,  Schwer-Uranerz,  Gummi-Erz,  Pittin^Erz, 
Cerit,  Monazit,  Ckrooiit,  llmenit,  Chriehtenit, 
Iserin,   Magnetit,  Franklinit,  Hämatit,  LimoniH 


41i 

Gtfthit,  StilphosideriC,  R«senAi«enst«ih,  Allmiil, 
OrthU,UrAlorthit,Bofienit,T8ohefrkiiir^  Thorie, 
Garfolinir,  Lievrit,  WehrJit,  Poly mignit^  A«chi- 
II i  t,  Cerin,  Hausmann  it,  Braunit,  Polianit,  Psilo- 
melan,  Mangan  ifc,  Pyrolasit. 

Sphen  bildet  in  aasgeseicbneten  Eieaiplaren  eine  dar 
vorsiiglichaten  Reihen  der  Sammlung.  Py.ro chlor  und 
Rutil  sind  (ii  guten  Stficken  vorhanden. 

An  eioer Reihe  schöner  Brooktt-Kryttalie  finden  eioh  die 

Flächen  P  _  oo.  P.  P  +  ^  (P  —  1)'^.  (^  +  oo;'-(V5*^— ^)'- 

tr  -.  1.  i^r.  Pv  +  00.  %  PrJPr  +  1.  Pr  4-  oo. 

Über  den  Anatas  habe  ich  bereits  vor  mehren  Jahren  in 
Okbn*8  Isis  Einiges   bekannt  gemacht. 

Zinkit,  Cuprit,  Chalkotr ichit,  Zinnstein,  Tan- 
tal i  t  finden  ihre  Repräsentanten  in  der  Sammlung  cum  Theil 
ausgeseichnet. 

Über  die  merkwürdigen  Pseudomorphosen  des  Coprits 
nach  Kupferkies  habe  ich  Einiges  in  meiner  bereits  gedruck- 
ten Abhandlung  über  verschiedene  Pseudomorphosen  bekannt 
gemacht.  Auch  am  Vesuv,  namentlich  auf  der  Lava  von  1779, 
kommt  Cnprit  in  schuppigen  Parthie*n  vor. 

Uranotantal^  geschobene  vierseitige  Säule,  130^.30' 
ungefähr.  Zwei  Krystalle  scheinen  nach  einem  der  kursen 
Diagonale  angehörenden  Doma  regelmässig  verbunden. 

Von  schwareem  Yttrotantal  besitst  die  Sammlung  cwei 
gute  Stttcke:  eine  vierseitige  Säule  mit  einem  der  kttrsern 
Diagonale  angehörtgen  Doma,  vollkommen  scharf^  und  die  vier- 
seitige Säule  mit  der  Pyramide  weniger  scharf,  aber  doch 
noch  deutlich. 

Gut  krystallisirter  Niobit  findet  sich  von  Boienmaii, 

Unter  dem  Wolfram  von  vei*sohiedenen  Fundorten 
seichnet  sich  eine  Reihe  von  Zinnwalde  durch  Schönheit  und 
tirösse  der  Krystalle  aus. 

Monazit  ist  in  schönen  Exemplaren  vorhanden. 

Von  Chromit  besitet  die  Samminng  ausgeseiohnete  Kry- 
stalle. Auf  einem  Stiickü  von  Grachau  in  Schlesien  liegt  ein 
Krystall  H.  O.     In  der  Gegend  von  Baltimore  Kommen  Chromit 


418 

in  Körnern  und  kleinen  Krystallen  ?or.  Es  finden  sieh  da- 
runter Oktaeder  xum  Theil  verschoben ,  auch  als  Zwilling, 
die  Zasammensetzungs-Fläche  parallel,  Umdrehnngs-Aze  senk- 
recht auf  O.     Ferner  Granatoeder  und  ein  A  n. 

Ausgezeichnete  1 1  m  e  n  i  t  e  enthält  die  Sammlung  von  GasteiH 
und  Twedestrand. 

Von  dem  selten  krjstalHsirten  Iserin  enthält  die  Samm- 
lung ein  Oktaeder. 

M  a  g  n  e  t  e  i  s  e  n  ist  in  ausgezeichneten  Stücken  von  vielen 
verschiedenen  Fundorten  vorhanden. 

F  r  a  n  k  I  i  n  1 1  ist  krystallisirt  in  der  Sammlung.  Es  finden 
sich  die  Gestalten  O.  D.  B  1.  C  1. 

B  1  erscheint  nur  in  Combinattonen^  die  übrigen  Gestalten 
auch  für  sich  allein. 

Der  Hfimatit  bildet  eine  ziemlich  vollständige  Reihe  vom 
schon  krystallisirtem  Eisenglanz  bis  zu  den  derben  Gebilden 
des  Rotheisensteins.  Ausser  Elba  und  dem  St,  Gotlhard  finden 
«rieh .  gut  krystallisirte  Varietäten  von  Zorge  am  Harz  (dort 
auch  ausgezeichnete  Pseudomorphosen  nach  Kaik8kalenoedern)| 
Siegen  j  Altenberg  (manchfaltige  Combinationen  und  schöne 
Zwillinge),  Vesuü,  Framont  und  Sibirien.  Am  VeeuVj  nament- 
lich an  der  F&ssa  di  Cancrone  kommen  in  der  dortigen  Lava 
grössere  und  kleinere  Platten  von  Eisenglanz  vor,  die  fast 
Immei"^  Anlage  %u  regelmässiger  Bildung  zeigen.  Einzelne 
Krystall-Flächen  sind  auf  der  Oberfläche  und  an  den  Kanten 
deutlich  zu  erkennen.  Zuweilen  zeigen  sio  auf  der  Ober- 
fläche eine  wellenförmige  Streifung.  Auf  einigen  finden  sich 
auch  regelmässige  Eindrücke.  Oft  erreichen  diese  Platten  bei 
sehr  geringer  Dicke  eine  bedeutende  Grösse  von  mehren  Zollen« 
Limonit,  Göthit  und  Stilpnosiderit  sind  gehörig  in  der  Sammlung 
repräsentirt.  Vom  Göthit  finden  sich  gute  Krystalle  von  Com- 
Wallis.  Zu  Caeeel  im  Siebengebirge  kommt  derselbe  haar- 
förmig  kugelig  im  Basalte  vor,  ganz  dem  Vorkommen  zu  Prssi' 
Iram  ähnlich. 

Von  Gadolinit  sind  mehrere  in  vierseitigen  Säulen  kry- 
stallisirte Stücke  vorhanden,  aber  nur  an  einem  derselben  ist 

Pr 

fcine  -  EndflXche  —  erkennbar. 


414 

Von  Lievrit  besitst  die  Sammlung  8c|i<ine  Krystulle  von 
ElbOy  desgleichen  kryatallisirten  Poiymignit  you  Fredrüks- 
wärtL 

Unter  mehren  Äsehyniten,  vierseitige  Slialen,  nnr  an 
^inselnen  £adflächen  erliennhar,  findet  sich  ein  Stück»  an 
welchem  Monaxit  mit  Äschynit  verwachsen  vorkommt,  anf 
gleiche  Weise  wie  Cyanit  qnd  Staarolith.  Hausmannit,  Braa« 
nit,  Manganit  und  Pyrolnsit  sind  glänzend  repr£sentirt,  vor* 
söglich  durch  ausgezeichnete  Stücke  von  Ilmenau  und  Ilefeld. 
Von  Ilmenau  findet  sich  ein  Hausmannit -Krystall.  y^P — 4. 
P  über  einen  Zoll  gross.  Bei  dem  Manganite  setet  die  Zn- 
sammensetBung  über  die  Zasammensetsunga-Fläohe  hinaus  fort 
und  bildet  kreuts-förmige  Zwillinge. 

XII.  Ordnung:  Metalle;  228  Handstficke,  24 
lose  Krystalle. 

Arsenik,  Arsenik-Glanz,  Tellur,  Hessit, 
(Tellur-Silber),  Antimon,  Antimon-Silber,  Arse- 
nik-Silber, Wismuth,  An^algam,  Merkur,  Silber, 
Gold,  Iridium,  Osmium-Iridium,  Platin,  Eisen, 
Kupfer, 

Unter  einer  Reihe  schön  krystallisirten  Antimonsilbers 
von  Anäreasherg  findet  sich  ein  augenscheinlich  aufgewachsen 
gewesener  Krystall,  welcher  so  von  Arsenik  uingeben  ist,  dass 
fiv  in  demselben  einen  vollständigen  Abdruck  seiner  GestaU 
hinterlasst.  Hier]  ist  wohl  anzunehmen,  dass  der  Arsenikf 
späterer  Entstehung,  sich  über  den  früher  gebildeten  Antimon- 
silber-Krystall  ag^setzt  hat  Ausserdem  besitzt  die  Sammlun|| 
schöne  Krystalle  aus  Mexico  und  derh  von  Wolfack. 

Wismuth—  —  •^,  ist  vorzüglioh   in  früheren  Zeiten 
2  2 

ZU  Sckneeberg  vorgekommen. 

Von  Amalgam  besitzt  die  Sammlung  einige  gute  Krystalle. 

Unter  einer  nicht  unbedeutenden  Reihe  Silber  hat  die 
Sammlung  auch  mehre  Stücke  von  dem  nicht  häufig  zu 
Andreoiberg  vorkommenden.  Krystallisirt  ist  es  von  J^ongs* 
berg^  aus  Sachsen  und  Süi^Amenka.  Eine  Platte  von  KongSr 
berg  zeigt  am  Rande  Flächen  von  C2.  Die  ganze  Platte 
erseheint    krystalliniseh  zusammengesetzt,   und  an  einzelnoq 


415 

stärker  herfortretenden  Stellen  sind  FlKohen  4^^  Oktaedern 
nnd  des  oktaedrisclien  Trigonal-ikositetraeders  au  erkennen. 

Von  Gold  finden  sich  Würfel,  Oktaeder  und  Granatoedei^ 
ansserdem  hübsche  Stttcke  Haar-  nnd  Draht-förmig,  inBlfittehen 
und  eingesprengt. 

Eine  schone  Reihe  von  Krystallen  von  Osmium-Iridiuni 
Ecigten  deutlich  die  Flächen  R  —  oo.  P,  P  +  oo.  An  vielen 
Krystallen  finden  sich  ausserdem  Sparen  mehrerer  flacheif 
Rhomboeder. 

Unter  mehreren  grossen  Geschieben  Platins  aus  Sibirien 
befindet  sieh  eines,  mit  einem  deutlichen  Würfel-Krystall, 

Von  £isen  besitzt  die  Sammlung  ein  Stück  von  der 
PALLAs'schen  Eisen-Masse,  ein  Stück  von  der  zu  Bohumilttz  in 
BSkmen  gefundenen,  und  ein  Stück  von  Tenneaee  In  den  Yer'- 
einigien  Staaten.  Von  Kupfer  sind  mehre  gute  Stücke  vor- 
handen ;  ein  Prachtstück  von  Bogeslawsh  in  Sibirien^  mit  den« 
dritisoh  susammengehäuften  Krystallen  H.  O.  D. 

XIII.  Ordnung:  K  i  e  s  e,  267  Handstücke,  168  lose 
Krystalle. 

Nickelin,  Tombazit,  Breithauptit,  Lölingit, 
Mispickel,  Smaltin,  Rammelsbergit,  Kobaltin, 
Safflorit,  Kerstenit,  Skutterndit,  Lineit,  DU- 
manit,  Pyrit,  Markasit,  Wasserkies,  Millerit, 
Pyrrothin,    Bornit,    Chalkopyrit,  Kyrosit. 

Nickelin  ist  auf  den  Versachsbauen  am  Giepenbaeh  bei 

Tanne  vorgekommen. 

A  1 
Beim  K  o  b  a  1 1  i  n  findet  sich  auch  -^p.    An  zwd  Schwedin 

seien  Krystallen   ist  die   Farm    H.    O.  -^^*  *^* 

Sämmtliobe  Arten  dieser  Ordnung  sind  gut  repräsentirt| 
viele  durch  zahlreiche  Exemplare  und- ausgezeichnete  Stücke. 

XIV  Ordnung:  Glänze,  370  Uandstficke,  80  lose 
Krystalle. 

Berthierit,  Stannin,  Tetraedrit,  Tennantit, 
Knpferblende,  Selenquecksilberkupfer,  Wölchit, 
Kupferantimonglanz,  Bqurnonit,  Zinkenit,  Plagio- 
nit,    Kupferglanz,    Stromeyerit,  Argentit,    Nan« 


416 

mfinnit,  Oiiofrit,  S  elein|uccksilbei' b!ei,  Selen- 
kapfer,  Seleiisch  vref  e/k  upfer,  Selenk  apf  er  blei, 
Selenblei,  Blei^lftii«,  Johnstonit,  Nagyngit, 
Tetradymlt,  MolybdA'tiie^  Sternbergit,  Bismuthin, 
Nadelers,  Wismutlibleierz  ,  Kap  ferwismutherr, 
Sylranit,  Müllerin,  Anttmonlf,  Jamesonit,  Freies- 
lebenity  Boalangerit,  Plamoslt,  Geokronit,  Embri- 
thit,   Polybaaie,   Stephanit. 

Unter  dem  Stannin  findet  sich  ein  Stück  mit  Krystallen 
von  St.  Agnes  in  Conmallü^  welche  aber  ins  prismatische^ 
nicht  ins  tessulare  System  gehören.  In  einer  Reihe  schöner 
Tetraedrlte  sseichnen  sich  die  ausgezeichneten  Vorkommen 
des  Harzes  vortbeilhaft  aus.  Merkwürdig  ist  der  Überzug 
von  Kupferkies,  mit  welchem  viele  Krysralle  von  Clausthal 
bedeckt  sind.  An  eine  beginnende  Pseudomorphose  ist  hier 
nicht  zu  denken,  da  wesentliche  Bestandsheile  des  Tetraedrits 
völlig  verschwinden,  und  ein  bedeutender  Eisen-Gehalt  hinzu- 
treten müsste.  Wahrscheinlicher  ist  eine  spätere  Bildung  des 
Kupferkieses  über  den  Tetraedrit-Krystallen.  Wie  kommt  es 
aber,  dass  der  Kupferkies  sich  nur  auf  den  Tetraedrit  und 
nicht  über  die  ganze  Masse  niedergeschlagen  hat?  Eine 
interessante  aber  schwer  zi|  lösende  Frage.  Ausserdem  finden 
sich  schöne  Krystalle  aus  Weitphalen,  Tyroly  Dngarny  Sieben- 
bürgen^ Frankreich  und  Spanien.  Ausgezeichnete Tennantite 
besitzt  die  Sammlung   aus  Cornwallie. 

Die  am  Har%  vorkommenden  Selen  enthaltenden  Mine- 
ralien besitzt  die  Sammlung  in  ansgeseichneten  Reihen  und 
vorzüglichen  Stücken.  Auf  mehren  Gruben  zur  Zorge  am 
Bar%  kommen  selbige*  vor,  un4  sie  linden  sieh  dort  auf  der 
Steinscheide  des  Kalkes  und  des  eisenschüssigen  Grünsteins. 
Gemeiniglich  ist  der  Kalk  durch  Eisenoxyd  roth  geförbt. 

Von  den  zu  Neudorf  und  Clausthal  vorkommenden  Bour- 
noniten  hat  die  Sammlung  eine  ausgesuchte  Reihe,  ausge- 
zeichnet durch  Schönheit,  Manchfaltigkeit  und  Grösse  der 
Krystalle.  Ausserdem  besitzt  die  Sammlung  krystallisirte 
Stücke  von  Oberlahn  in  Nassau^  von  Braunsdorf  in  Sachsen^ 
aus  Siebenbürgen  und  Cornwallis. 

Gute  Z i  n  k  e  n  i  t  e  und  ausgezeichnete  P I a gi  o n  i  t  e  sind 


417 

vftrliluMlen«  tlhßt  eine  inlereMaiite  Pceudomorpliose  von  Feder- 
ers  nach  Plagionit  habe  ieh  in  meiner  Abhandlong  über 
Peeuiloniorpboeen  berichtet. 

Schon  ki7slaUisirtenKupfei*gIanB  bebtet  die  Sammlang 
aas  Tybschau  in  Ungarn  ^  ana  SUirien  ond  voi*EUgltch  aua 
Cornwullü.  Argentit  wird  durch  eine  Reihe  reicher  Stücke 
in  guten  Rrystallen  und  zusammengesetzten  Varietäten  von 
'rerschiedenen  Fundorten,  darunter  auch  das  seltene  Vor- 
kommen  von  Andreasberff  am  Har%^  reprflsentirt.  Dnter  den 
Krysallen  zeichnet  sich  einoktaedrisches  TrigonaMkositetraeder 
B 1  aus.  Auch  an  einem  andern  Krystalle  erscheinen  die 
Fittehen  desselben  in  Verbindung  mit  dem  VTiirfel. 

Der  Bleiglaneist  durch  eine  Reihe  ausgezeichneter  Stficke 
vertreten.  Unter  vielen  sehönen  Krystallen  vom  Uarz  finden 
sich  mehre  von  Clau'sthaly  an  denen  die  Flüchen  eines 
sehr  flachen  hexaedrischen  Trlgonal-lkositetraeders  erscheinen^ 
welche  sich  über  die  Flächen  des  Hexaeders  kaum  erheben 
und  nur  durch  Streifnng  der  Flächen  zu  erkennen  sind.  Bei 
tieudorf  kommen  mehre  Zolle  grosse  Blelglanz^Krystalle  vor. 

Über  eine  interessante  Pseudomorphose  des  Blelglanzes 
nach  Weissbleierz  findet  sich  das  Nähere  in  meiner  Abhand- 
lung über  Pseudomorphosen.  Ausserdem  besitzt  die  Samm- 
lung psendomorphe  Bildungen  von  Bleiglanz  nach  Pyromorphit 
und  Kalkspath,  letzte  von  Pnsibram,  und  nach  Bournonit  von 
Kaquich. 

Unter  den  Nagyagiten  ist  ein  Stück  mit  ausgezeichneten 
Krystallen.  Auch  kommen  Zwillingsbildungen  vor,  die  Zu- 
sammensetzung parallel,  Umdrehungs-Axe  senkrecht  auf  einer 
Pyramide,  wahrscheinlich  P. 

Tetradymit,  Molybdänit,  Sternbergit  undBis- 
m  u  t  hi  n  sind  in  guten  krystallisirten  Abänderungen  vorhanden. 

Auf  ausgezeichneten  Stüeken  Sylvanit  kommen  einzelne 
erkennbare  Krystalle  vor. 

Ausgezeichnete  einzelne  Krystalle  und  schöne  Drusen 
von  Antimonit,  vorzüglich  von  Neudorf ^  sind  in  der  Sammlung. 

An  einem  Krystalle  finden  sieh  die  Flächen  %^r  —  %.  Sie 
liegen  mit  pandlekn  Combinnaons*  Kanten  an   den  scherfen 

Jakrgaag    I8%B.  t7 


418 

Axcn-Knn(eii  Tiin  %  P  —  2.  Die  FIXohen  sliiil  glünxeiMl  iin<l 
IMirallel  den  Combinntions-Kanteii  mit  YgP  —  3  gestreift  Ancli 
kommen  ausser  F  4*  oo  noch  einige  Tierseitige  Sfiolen  voi^ 
fite  «ich  nbei*  wegen  der  starlien  Streifung  der  Sfiulen  nicht 
gut  bestimmen  lassen. 

Am  Poljbaait  fiitden  sieh  auoh  R  —  U   (P  —3)'  und 

(P  -  1)». 

Stephanit  ist  ausgeseiehnet  reprfisentirt  dnroh  eine 
Reihe  loser  Krystalle  und  seh((ncr  Handstfieke. 

XV.  Ordnung:  Blenden;  160  Handstiicke^  58  iose 
Ki'ystalle. 

Kobell  in,  Manganblende,  Greenookit,  Blende, 
Leberblende,  Kermes,  Py  rargyrit,Prousti  t,  Feuer- 
blende, Miargyrit,  fahles  Rothgültigerz,  Zinnober» 

Die  verschiedenen  Arten  dieser  Ordnung  sind  im  Allge- 
meinen gut  und  hinreichend  repräscntirt»  Von  Mangan- 
blende besitzt  die  Sammlung  ein  Stück,  auf  welchem  ein 
deutliches  und  ziemlich  grosses  Oktaeder  liegt. 

Von  dem  seltenen  Green  ochite  finden  sich  ein  Paar 
ausgezeichnete  Stücke,  sowie  ein  loser  Krystall. 

Pyrargyrit  ist  schön  kryst^llisirt,  dendritisch  und  in 
manchfachen  zusammengesetzten  Varietäten  vom  Harz^  aus 
Sachsen^  Böhmen  und  Ungarn  vorhanden.  Interessant  sind 
einige  Krysalle  aus  Sachsen^  die  durch  Verlust  von  Schwefel 
und  vielleicht  einigen  anderen  Bestand theilen  völlig  umge- 
wandelt sind.  Die  Farbe  Ist  dunkelbleigrau,  and  sie  sind 
vollkommen  geschmeidig. 

Gut  ist  der  Proustit  reprtfsentirt^  und  von  der  Feuer- 
Blende  sind  schöne  Exemplare  in  der  Sammlung. 

Von  Zinnober  finden  sich  ein  ausgeichnet  und  mehre 
gut  krystallisirte  Stöcke. 

XVI.  Ordnung:  Schwefel;  70  Handstttcke,  4  lose 
Krystalle. 

Auripigment,  Realgar,  Schwefel,  Volcanit. 

Von  den  drei  ersten  Arten  besitzt  die  Sammlung  gut 
krystnltisirte  Exemplare  und  derbe  Stücke. 

In  ausgezeichneten  Krystallen  ist  kürslleh  Renigar  za 
^^Sy^g  vorgekommen.     Die  Ki78talle  erreiehen  eiae  Grösse 


419 

fon  5  bis  6'".  Von  Volciinit  ist  ein  charakteristisches  StOcIc 
in  der  SAmmliing. 

III.   Klasse. 

I.  Ordnog:    Harze;    47  Handstliclcey  8  lose  Krystalle» 
Meilir,    HumboMtiii,    Succinit,  Retinit,   W  a  I- 

cbowit,  Idrialit,  Hatchetin,  Scheererit,  Osoiierit, 
Bitameiii  Elaterit. 

Meilit  ist  in  schönen  Krytallen  vorhanden. 

An  einem  Ki*ystal!e,  der  noch  die  Flächen,  P — oo  P — l 
Pseigt,  liegen  an  einem  Grundeck  vier  Flüchen ,  die  einer 
ungleichkantigen  achtseitigen  Pyramide  angehören.  Die  FIfichen 
Ton  P  liegen  mit  parallelen  Combinations*  Kanten  an  den 
schärfen  Axen- Kanten  dieser  Pyramide.  Sie  würde  also 
(P-2)5  seyii. 

Unter  den  Succiniten  befindet  sich  ein  Stttck,  welches 
eine  Flüssigkeit  enthalt  Nicht  vrahrscheinlich  scheint  es  mir, 
im  Wasser  diese  Flüssigkeit  bildet.  In  einer  Vertiefung 
des  aasströmenden  HarBes  müsste  sich  ein  Regen-  oder  Taa- 
Tropfen  gesammelt  haben,  was  mir  nicht  natargemäss  erscheint. 
Sollte  vielleicht  Bernsteinsfiure  diese  Flüssigkeit  bilden! 

II.  Ordnong;  52  HandstUcke. 
Kohle,  Anthrazit. 

90  Handstücke  und  4  lose  Krystalle  enthalten  noch 
nicht  im  System  aufgenommene,  snm  Theil  noch  nicht  hin- 
länglich bestimmte  Arten. 


27* 


über 

die    Höhlen    in     Griechenland 


Herrn  Dr.  Landerer, 

Profesior  4er  Clieaile  In  Atken. 

Zu  den  ausgezeichnetsten  und  merkwürdigsten  Höhlen  in 
giins  Europa,  deren  beinnhe  in  keinem  Werke  Erwähnung  ge- 
schieht, gehört  die  auf  der  Insel  Kythur9^  die  wegen  ihrer  aus- 
gezeichneten warmen  Heilquellen  mit  dem  Beinamen  Tkermia 
belegt  wurde.  Diese  Höhle  befindet  sich  in  dem  Dorfo 
Silaha  und  liegt  l'iOO  Fuss  ungefälir  über  der  Meeresflliche« 
Am  Eingange  dieser  Höhle  findet  sich  grauer  krystalliniseli- 
körniger  Kalkstein  in  starken  Bänken,  der  mit  Glimmerschiefer 
in  gleichförmiger  Lagerung  bedeckt  ist.  Zur  Seite  des  Eingangs 
dieser  Höhle  ist  im  Gestein  eine  kleine  Nische  ansgehanen, 
in  der  wohl  einst  die  sehütsend*  Gottheit  der  Höhle  stand. 
In  dieser  Höhle  finden  sicli  drei  grössere  Räume,  die  Ton  den 
Thermoiten  »Tansplätze ,  Choreutenion^  genannt  werden,  da 
selbe  die  Gewohnheit  haben  diese  Höhle  während  der  Oster- 
feiertage  ku  besuchen,  in  denselben  ihre  Lämmer  zu  braten 
niid  sich  durch  Spiele,  besonders  dureh  Tanz  und  Musik  zu 
unterhalten.  Von  den  grössern  Räumen,  die  sich  lang  hin 
nach  Sofien  erstrecken,  gehen  zu  beiden  Seiten  eine  Menge 
von    Schluchten,    besonders  auf  der   westlichen  Seite   recht- 


48t 

Winkelig  nb,  lito  bnid  so  aehmal  werden,  duss  man  nicht  weiter 
kann.  Alle  diese  Gftnge  und  Schlnchten  münden  in  einen  andern 
grossen  Raom,  den  mnn  den  »Sammlangs-Plats,  Plntea^  nennt, 
nndderin  fHllicn  Jahrhunderten  wie  anchwührend  der  Epoche 
der  tflrliisehen  Herrschaft  und  bei  Einfüllen  von  Piraten  r.or 
Aufbewahrung  der  kostbaren  GerStbschafken  der  Thermioteh 
gedient  hatte.  Hunderte  von  kleinen  Güngen  uud  Sehluchten 
finden  sieh  in  dieser  Höhle,  um  sieh  darin  der  Art  verstecken 
EU  können ,  dass  es  unmöglioh  seyn  durfte  je  gefunden .  eu 
wenlen.  Aus  diesem  Grunde  heisst  die  Höhle  auf  Thermia 
narafvnh  ^^^  jedoch  xaratpvyiov^  Zufluchts-Ort,  heissen  soll,  in» 
dem  die  Leute  sich  und  ihre  Habseligkeiten  in  diese  Höhle 
flOehteten.  Diese  Höhle  hat  eine  solche  Ausdehnung,  dass 
man  bei  Packelschein  S — 3  Stunden  herum  gehen  kann,  ohne 
des  Sehens  dieser  wunderbaren  Höhle  müde  »u  werden. 
Ihr  mangeln  auch  nicht  die  schönsten  und  Oberraschendsten 
Stalaktiten  •  Formen,  und  es  bedurfte  keiner  erhitsten  Phan- 
tasie, nm  aus  diesen  Stalaktiten  die  verschiedensten  Gegen- 
stfinde  zu  bilden ,  welche  die  Thermoiten  darin  sehen ; 
die  vorcttglichsten,  denen  man  eigene  Namen  beigelegt  hat, 
sind  folgende,  und  Eur  Erlftutemng  habe  ich  Dmrisse  dieser 
Formen  aufgenommen.  1)  Üie  Säulen  und  der  Säulengang, 
KöhiSv(oc  (?]•  —  3)  Der  Schmied  mit  seinem  Blasebalg  und  dem 
Ambos.  3)  der  Bethstuhl ,  ro  ^aaUftov.  4)  Die  schwarxe 
Frau,  deren  Leib  sich  von  Jahr  bu  Jahr  vergrOssert.  Diese 
Erscheinung  hat  seine  Richtigkeit,  indem  fiber  die  Wöl- 
bungen, welche  die  Bröste  und  den  Bauch  vorstellen,  das  aus 
den  obern  Erdschichten  durchsickernde  kalkhaltige  Wasser 
messt,  das  durch  die  Absetzung  seiner  kalkhaltigen  Bestand- 
theile  (Juxtapositio)  die  Vergrösserung  dieser  Theile  bewirkt, 
ft)  Das  Bild  des  heiligen  Spiridon.  6)  Der  Löster.  Dieser 
ist  so  schön  gearbeitet,  dass  man  selben  nicht  durch  Phantasie 
en  bilden  braucht ,  sondern  er  sich  auch  dem  Unbefangensten 
vor  Augen  stellt.  Auch'  die  Arme  des  Lasters  „Polyelaion- 
Ljehnion*  genannt,  vergrösser n  sich  von  Jahr  zu  Jahr,  und 
vom  Ende  dieses  LOsters  tropft  fortwährend  Wasser,  das  sich 
in  einer  von  der  Natur  aus  Stalaktiten  gebildeten  Nische 
sammelt.     Dieses   Wasser   besass   bei   einer  Wärme    von  24^ 


4M 

R,  der  Athmosphäro  nur  4^  R«  Ausser  liiesm  Formell,  Ala 
von  ilen  Insel  <  Bewohnern  genau  gekannt  und  angegßb«« 
wurden,  war  man  im  Stande  noch  eine  Menge  von  Foriaen 
und  (lestalten  zu  sehen,  die  vlelleieht  den  in  den  AieUlkeng^n 
und  andern  Grotten  angegebenen  und  beschriebenen  «a  dii) 
Seite  zu  setzen  seyn  dOi'freu. 

Die  Stalaktiten-Grotte   auf  Antiparot  oder  OltaroB. 

Diese  Insjel  ist  durch  eine  schmale  Meerenge  \on  Par34 
getrennt;  $ie  besteht  au«  Olijamierschiefer^  auf  welobem  Cber* 
gangs-Kalk  aufgelagert  ist.  An  der  Südwest  -  S^ite  eines 
wüssig  hohen,  kahlen,  felsigen  Berges  aus  kratalliniseh  kör« 
nigem  Kalke  bestehend  findet  sich  diese  Sralaktiten  -  Grotte« 
Der  Eingai\g  dieser  Grotte  besteht  in  einer  breiten  Spalte^ 
durch  die  man  mittelst  eines  20  Ellen  langen  Strickes  hinab« 
gelassen  wird.  Die  Wände  dieser  Haupt-Grotte,  aus  der  man 
in  eine  Menge  von  kleinen  Höhlungen  kommen  kann,  sind  theils 
mit  Sinter  in  schönen  tranbigen  Gestalten,  tbeils  mit  Stalak- 
titen überzogen,  die  man  durch  Fackelschein  in  den  schöostcA 
Formen  zu  sehen  Gelegenlieit  hat;  und  leider  nur  dasa 
dieselbe  von  allen  Nationen  ihrer  Decorationen  beraubt 
wurde,  die  man  theils  mittelst  Steinen  herabgeworfen,  cheiii 
mit  Pistolen  abgeschossen  Iiat.  Diese  Stalaktiten  von  Amii* 
paros  sind  ein  Handels- Obj.ekt  geworden,  und  in  Syru  iwiii 
man  bei  Trödlern  Stalaktiten  •  Stücke  von  dieser  Grotte  z« 
kaufen  bekommen..  Auch  in  dieser  Grotte  Ist  die  Phantaait 
im  Stande  Bilder,  Säulen,  Mumien,  Vorhänge  zu.  schaffen» 
was  früher  sehr  leicht  gewesen  seyn  dürfte,  ehe  diese  Gi-otta 
ihres  Schmuckes  beraubt  worden  is|.  Diese  Stalaktiten  be- 
stehen  aus  strahligem  Aragonit,  der  theils  weiss  und 
theils  gelblich  ist,  während  die  Stalaktiten  aller  euiro|iäisA;bea 
Grotten  aus  Kalkspatb  gebildet  sind.  Einer  dieser  Stalaktireii^ 
diente  im  Jalire  ](>73  als  Altar,  indem  die  franzöwcke  Kfi^'^ 
Schaft  in-  Conslantinopel  am  ersten  Oater Feiertage  in  diesei) 
Grotte  Messe  le^en  liess;  die  ganze  Grotte  war  e;f|eucbtat 
und  dröhnte  von  einer  Menge  Böller,  als  das  All^rheilagste 
gezeigt  wurde. 


423 

Andere  jedoch  kleine  Höhle»  fiiiden  sieh  in  der  Maina^ 
die  man  ebenfalls  KalapkMgui  »ennt,  weil  selbe  als  Zufluchu* 
Orte  bei  Kriegs-Zeitcn  den  Mainoten  dienten. 

Zu   den    ansgeseiehnetsten    Hölileu    gehört    endlich    die 

Koxykische  Höhle,    deren    ancli    bei    den    Ahen    hüiifig 

Krwabnung  geschieht;    äscutlos    spricht    von   derselben    in 

PvTBiA*s  Prolog,   und  Strabo    sagt:   ^^der  ganse  Purmau    ist 

ein  heiliger    Berg,     der  ^viele   Grotten    und   andere    Stellen 

besiut,  die  dem  Gottesdienste  geweiht  und  in  Ehren  gehalten 

sind.     Die    bekannteste    und    schönste    unter    ihnen    ist    die 

Njmphen- Grotte,    welche  KonfyoH   heisst,  und  diese  ist  der 

Scliaaplats  fOr  die  wilden  Orgien   der  Thyaden  und  Minadeui 

eine  Art  religiöser  Frenesie«     Am  Fusse  des  Parnasses  findet 

sieh  diese   geriiuaigo    Höhle  mit  mehren  u«<l    ebenfalls   sehr 

uejten  Kammern.     Die  erste  ist  im  Umfange    die  grösste  mit 

einer  herrlichen  Wölbung;  sie  hat    eine  Lunge    von  HO  und 

einen  Umkreis    T9n  299   9cliritl(»i.     Die   Böiie  ist   ungefiühr 

iOO  Fnss   und  ähnelt   einem    etwas  eingedrückten   gothischen 

Gewölbe.     In    der  grössten  Kammer  sind    fünf  grosse  Blöcke 

von  sehöneu  StaUktiten ,   von   dem   aus  der  Decke   trXafeln- 

deo  Wasser   abgesftißt   und  die   senderbareu  Formen   diesei^ 

Stalaktiten   gebet»   der  Phantasie  Gelegenheil   aus  selben   dio 

waiidervoUsten  Gestalten  «u  bilden,  welche  einem  Throne,  einem 

Candelabre,  einer  Mumie  etc.  gleichen.    MU  Mühe  besteigt  maA 

die  sweite  und  dritte  Kammer,  jede  von  eiueir  eigenen   und 

wttiHlerbaren  Gestalt;  in  der  dritten  findet  sich  am  Eingange 

eiue  kolossale  StaUktiteo-Figui*}  einem  antiken  Pam  vollkommeii 

gleichend*     Aus  dieser   kommt  man  in  eine  vierte  und  fünfte 

Kandier,   und    überall    finden    sieh    die    wunderbarsten    und 

schönsten  Stalaktiten,  aus  d^nen  4ie  Phantasie  Hunderte  voit 

Foraeo  tu  bilden  im  Stande  ist. 


Die 

fossilen  Fische  aus  den  tertiären  Süsswasser- 
Gebilden  in  Böhmen 

von 

Herrn  Hermann  ton  Meyer. 


Dte  ttrtiären  SfisswaMer-Gebilde  B9km€niy  welche  Fische 
fkhren,  sind  der  SOtswusserlcnlic  Ton  WüU9th^  der  Hulb- 
Opal  ron  Luickitx^  der  Pollerschiefer  von  KuticUm  nnd  der 
Sttsswaiser-Kalk  von  Kostenhtait  loh  erhielt  ron  Herrn  Dr. 
A.  R&U88  in  Bilin  Alles  Eogesehickt,  was  derselbe  ans  diesen 
Gebilden  habhaft  werden  konnte,  worunter  auch  jene  Gegen« 
stftnde  sich  befanden,  welche  in  den  Sammlungen  des  Ers- 
hersogs  Stephan  Palatinns  von  Ungarn  und  des  Fürsten  von 
LoBKOwiTZ  enthalten  sind. 

Der  Süsswasserkalk  von  WalUeh  war  bereits  durch  ein 
darin  gefundenes  Nager* Skelett  bekannt,  dessen  die  filteren 
Werke  von  Hbbbnstreit,  Mylius  und  Walor  gedenken,  und 
von  welchem  Cdvibr  vermuthet,  dass  es  einer  Arvicola-Art 
angehöre*  Eine  wiederholte  Untersuchung  dieser  Sfiugethier- 
Versteinerung  wfire  an  der  Zeit.  Ich  habe  mir  alle  Mühe 
gegeben  sie  auszukundschaften,  war  aber  bis  Jetct  nicht  so 
glücklich  in  Erfahrung  zu  bringen,  in  wessen  fiesits  sie  sich 
befindet.  Die  Fische,  welche  ich  aus  diesem  Gebilde  unter* 
suchte ,   gehören  dem  Ershera^oge   Stephan   und  bestehen    in 


Hrei  Species,  welehe  sKiBnitUch  neu  aiad:  Eine  Pracbi-Ver- 
8t0iiiemng  ist  ' 

Leooiscns  Stephaiti  Mn* 

Es  sinil  «Uvon  swei  Exempliire  gefonden,  woren  cUa  eine 
la  rollttilndig  ist,  dass  aor  Begrfindnng  der  Speeies  niebte 
•n  wflnsflrfkefi  übrig  bleibt.  Die  ¥olkt<ndige  Lffnge  dieses 
Fisehes  ist  ein  Periser  Fast  und  einige  Linien«  Die  Radien« 
iHid  SehwanE-Flosse  des  spindelfditnigen  Körpers  sind  einendetf 
Xbnlich  geferait;  die  Rttekenflosse  liegt  nnmerlclieh  weileir 
hinten  als  die  Rompfflosse;  die  Schwanaflosse  ist  deutiieh 
gegabelt;  der  Körper  der  Wirbel  besitzt  nngeflihr  gleiche 
Höhe  nnd  Lunge,  die  Stachel*FortsSti&e  sind  auf  die  ganse 
Wirbfelsfiole  nngefhhr  gleich  lang  und  stark  und  nur  gegen 
das  hintere  Ende  hin  etwas  länger,  was  auch  bei  den  vordem 
Wirbeln  der  Fall  ist;  in  den  letzten  Wirbeln  sind  sie 
cur  Aufnahme  der  Schwansflosse  flach  fkcherförnig  ausge- 
breitet; die  Rippen  sind  gross  und  stark,  die  Muskelgrfiten 
cablreicli  und  deoüich  yorhanden.  Der  Kopf  misst  ein  Fflnftel 
der  Tota!*Länge,  die  Schwansflosse  nur  unbedeutend  melin 
Die  RiSckenlinie  besehreibt  eine  flach,  die  Bauchlinie  eine 
stärker  liogenförniige  Kramniung.  Die  vollständig  überlieferte 
Zahl  der  Wirbel  beträgt  S9,  wovon  18. oder  19  auf  den 
Schwans  kommen.  Der  erste  Nackenwirbel  ist  der  kürseste, 
der  zweite  der  längste.  Die  Zahl  der  Rippen  «Paare  wird 
16  betragen  haben.  Die  Brustflossen  werden  nicht  grösser 
gewesen  seyn,  als  die  Bauchflossen.  Besser  sind  die  unpaarigen 
Flössen  erbalten.  Die  Rfickenflosse  besitzt  1.  L  6  Strahlen 
und  0  Träger,  davor  noeh  einige  Flossen -lose  Träger«  Die 
Afterflosse  besteht  aus  2.  I.  6  Strahlen,  welolie  nicht  so  lang 
als  in  der  Rückenflosse;  von  den  Trägern  lassen  sich  7  genau 
unterscheiden.  Die  Schwansflosse  zählt  hinter  dem  einfachen 
grossen  Strahl  in  der  obern  Hälfte  9,  In  der  untern  8  grössere 
gespaltene  Strahlen  und  davor  8  bis  10  kleinere. 

Leueisous  Colel  Mtr. 

Die  suvor  bezeichnete  Speeies  misst  öy^nial  die  Länge 
dieser  andern  %iesies  von  Leuciseus«  von  welcher  zwei 
Esemplare  vorliegen,  and  die  auch  im  Halbopal  won  LusckUn 
sich  findet,  wo  ich  die  Charakteristik  der  Spezies  geben  werde. 


4M 

.  EsoK  Wfllt^chanu«  Mby. 

Vom  Genus  Esox  sind  nur  Kwei  fosciie  S|ieKies  bekiuuity 
E.  Ottoi  aas  dem  Diluvium ,  dem  lebenden  Eeoi  Lucius 
sehr  iiluliieh,  und  E.  iepiderus  mit  dem  TerftÜr-Geblldt  von 
örnigen.  Die  Errichtong  der  neuen  Speeie«  von  WalU^k 
beruht  auf  Überreeten  «oiv  drei  Bsemplarefl  versehiBdeiimp 
Grösse.  Der  Kopf  miest  niebt  gana  ein  DtlHel  d^r  Total- 
Lange*  Das  Zahnbein  des  Unterkiefer«  Ist  ?om  aebvaeh  abn 
wärto  gebogen.  Die  2alil  der  Kiemenhan t-Strahl«a  betrtfgt  bei 
jeder  Zntigenbein»lliiifte  meht  unter  14.  Das  hintere  Schltlsaei^ 
bein  besteht  aus  einem  Paar  gi*fitenförmiger  Knocheii.  Die 
Zahl  der  Wirbel  betrfigt  56—51,  wovon  18  aof  den  Schwan» 
lu>mmen.  Die  Staohel  -  Fortsätse  und  Rippen  sind  nteht  auf» 
fallend  stark  und  die  Muskelgrftten  bis  sum.  B^inne  dea 
Sehwanaes  erhalten.  Die  Baaehflosae  liegt  genau  in  der  Mitte 
Bwisehen  Brost*  und  After •  Flosse,  lotste  ein  wenig  weiter 
sorück  als  die  RAckenflosse.  Die  AfterOosse  besitst  3.  L  II 
Strahlen  und  15—16  Trüger,  die  Riiokenflosse  3.  L  13  Strablett 
und  17  Trftger  und  die  stariM  Schwanzflosse  hinter  dem  eiii^ 
fachen  grossen  Strahl  in  der  oberen  Hiülte  9  und  in  der 
untern  8  grössere  gespaltene  Strahlen  und  daror  6-^9  kleuie.. 
Schon  die  geringe  Zahl  der  Wirliei>  in  deren  Folge  der 
Körper  kiiraer  erscheint,  so  wie  der  abwärts  gekrümmte 
Unterkiefer  und  das  doppelte  hintere  Schlfteselbein  sind  Kenn*, 
aeicl^mi  wodurch  dieser  Heeht  steh  vor  allen  bekamiten  snr 
Genflge    unterscheidet. 

Die  Fische  aus  dem  Halbopal  von  LuickUB  beatebmi  in 
folgenden  drei  Spesies  Leuoisous, 

Leu  eisen  8  Colei  Hyr, 

Von  dieser  Speeies  habe  ich  vier  Eiemplare  aus  dem 
Halbopal  von  LuäMl%  nnd  swei  aus  dem  Süss  wasserkalk  voai 
Waiisch  untersucht.  Der  Kopf  misst  ein  Fttnftel  von  der 
TotAl- Länge.  Die  Rückenflosse  besteht  aus  1.  L  8  Strahlen 
mit  9  Trägern,  die  Afterflosse  aui  1.  L  9  Strahlen,  mit  16 
Trägern ,  in  der  Sohwansflosse  liegen  vor  dem»  grosseu  ein- 
fachen Strahl  in  der  ohern  Hfilfte  9,  in  der  untern  8  grömer^ 
gespaltene  und  davon  8—16  kleine  Straiilen.  Die  BaMhflosse 
wUirda.l4   Strahlen    besessen  haben.     Die  Zalii   der    Wirbel« 


4517 

liArf t«  M  ntebtilbaritelgMt  nnd  datoa  werden  btfchst^iu  IS 
euf  den  Schwanz  kommen.  Die  Muskel  -  Gräten  sind  deutlich 
überliefert  Diese  Spesiee  ward  fiHr  Leaelecns  pnpyra- 
ceus  erkannt,  deeeen  Sehtfdel  aber  ein  Viertel  von  der 
Total* Länge  einnimmt,  der  ein  Paar  Wirbel  mehr  besitseo 
wird,  dessen •  Wfarbel  bflraer  sind;  und  der  auch  in  der  Zo« 
sammensetsung  der  Flossen  Abwelobimgen  darbietot. 

Leneisctis   medins  Rs. 

Diese  von  Rbüss  benannte  Speeies  ist  etwas  grösser  als 
die  vorige.  Die  Länge  des  Kopfes  wUrde  ungefähr  ein  Fünftel 
von  der  Total  -  Lange  messen.  Die  Rückenflosse  zählt  1.  L  7 
Strahlen  mit  0  Trägern,  die  Afterflosse  2.  L  9  Strahlen  mit  10 
Trägern,  und  in  der  weniger  vollständig  überlieferten  Schwanz- 
flosse liegen  wahrscheinlich  hinter  dem  grössern  einfachen 
Strahl  in  der  obern  Hälfte  10,  in  der  untern  9  gespal« 
tene  Strahlen  und  davor  kleine  Strahlen,  deren  Zahl  nicht 
zu  ermitteln  war.  An  der  Brustflosse  lassen  sich  14  Strahlen 
unterscheiden.  Die  Träger  der  Afterflosse  stehen  mehr  vei*- 
tikal ;  die  Rückenflosse  liegt  unmerklich  weiter  hinten,  und 
der  vor  der  Rückenflosse  liegende  Theil  der  obern  Grenz- 
Linie  ist  mehr  gewölbt^  als  in  Lenciscus  Colei,  wo  er 
fa^t  horizontal  läuft.  Die  Körper-Höhe  misst  ein  Viertel,  ii\ 
L.  Colei  gewöhnlich  ein  Sechstel  der  Länge«  Es  waren 
jedenfalls  über  30  Wirbel  vorhanden,  von  denen  17  auf  den 
Schwanz  kommen  würden. 

Lenciscus  aerogaster  Rs.  , 

Dieser  Fiseh  ist  nieht  gHteser  als  L.  ColeL  Die  Höhe 
abei*  betrügt,  nicht  ganz  «In  Drittel  dei«  Länge,  was  to«  dem 
an/fallend  stark  gewölbten  Bauch  herrühift.  Die  Länge  des 
Kopfes  misst  ein  Fünftel  der  Total  -  Länge,  In  der  Brnet-' 
flesae  «thle  ieh  IS ,  in  der  Bauohflosse  8—9  Strahlen.  Die 
B^iokenfloise  enthält  1.  L  7  Stielen  mit  9  Trägem,  die 
Afterflosse  2.  I.  8  Strahlen  mit  9  Trägern/  die  Sehwanzflosse 
hinter  deat  einfacben  grösaern  Strahl  in  der  obern  Hälfte 
9.ii«id  in  der  untern  8  grfiseere  gespaltene  fitralilen  und  da« 
vor  ungefähr.  7  kleine.  Der  Fisch  besitzt  lil  Wirbel,  von 
denen  15 — 10  aufdeaSehwime  kommen.     Die  Seatenliiiie  liegt 


428 

mtdrlu^b  der  Wirbeltiule,  und  ihre  Krtammtig  entapiMil 
der  Banohlanie» 

Am  rttehstcn  an  Fteehen  ist  der  Polier' ^  Schiefer  von 
KulMckUn]  et  rflhren  damus  folgende  Spesiea  her, 

Perca  lepidota  Ao.f 

Ein  Brachttttel^  vom  Sehwans  mit  der  nnvellstäiidigen 
Afterflosse  seigt  die  meiste  Ähnlichkeit  mit  Perca  lepidota 
Ao.  aas  dem  Tertiär-Gebildo  von  Otängen.  Es  liegen  jedoch 
in  den  Wirbeln  and  der  Afterflosse  einige  Abweichungen 
angedeutet ,  wornach  es  nicht  unmöglich  würe  |  dass  dieser 
Fisch  eine  eigene  Spesies  darstellte,  was  der  Ermittelung  an 
vollständigen  Exemplaren  vorbehalten  bleibt. 

Perca  nraschista  Rs, 

Ich  finde,  dass  Agassiz  {Paisi.  fos$.  F,  i,  4,  32,  t.  48, 
iig.  4)  dieselbe  Spezies  unter  der  Benennung  Zeus  priscus 
begreift,  den  er  nach  einer  des  Kopfs  und  vordem  Theils  des 
Rumpfs  beraubten  Versteinerung  errichtet,  die  ihm  aus  der 
Sammlung  in  Breslau  mitgetheilt  worden  war,  und  deren 
Fundort  er  nicht  kannte.  Ich  habe  8  Exemplare  untersucht 
und  gefunden,  dass  die  Bestimmung  von  Reuss  die  richtigere 
ist.  Ich  habe  auch  vorgezogen,  die  von  Reuss  gewfihlte  Be« 
nennung  beizubehalten,  weil  durch  Einführung  des  Namens 
Perca  prisca,  wie  die  Spezies  eigentlich  heissen  sollte, 
dieselbe  nur  mit  einem  dritten  Namen  belastet  werden  würde. 
Die  von  mir  untersuchten  Exemplare  besitzen  0,1  bis  0,14 
Lfinge;  die  Höhe  beträgt  nicht  ganz  ein  Drittel,  der  Schftdel 
ungeflKhr  ein  Viertel  der  Länge.  Die  kreisrunden  Augen* 
höhlen  liegen  im  vordem  obern  Viertel  des  Kopfes.  Die 
Zahl  der  Wirbel  ergibt  sich  wa  27  bis  26,  wovon  18  auf 
den  Schwanz  kommen.  Die  Brust-  und  Baoch»Flossen  liegen 
vertikal  über  einander,  wobei  erste  nur  wenig  welter  vor- 
stehen als  letzte.  Die  Bauchflosse  besteht  aus  %  Sti*ahlen, 
von  denen  die  äussere  am  längsten  und  stacheliger  Nat«r 
war.  Die  Rfickenflosse  beginnt  vertikal  über  der  Stelle,  wo 
die  Brustflosse  ihren  Anfang  nimmt,  mitbin  ein  wenig  weiter 
vorn  als  die  Bauehflosse,  und  dehnt  sieh  eben  so  weit  hinter- 
wärts aus,  als  die  Afterflosse  reicht.  Eine  Trennung  in  einen 
vordem  und  hintern  Theil  der  Rüekcnflosse  %vird  nicht  wahr- 


gmouMMn,  und  kli  isi  äelbtl  hiohft  dmreh  eUie  Tereehied^ii^ 
beit  in  der  Höhe  der  StreUen  Angedeutet.  Die  Rftökenflosae 
beetehtaneSI  Streliien,  rondenendieQvordeiHi-StiMliel-Strehlen 
wuren,  die  übrigen  liilden  eine  welehe  Flosse,  deren  Spittfe 
fsst  bis  snr  Mitte  der  Lunge  der  Sohwansflosse  curaoiunigtew 
Die  ZeU  der  sur  Rttelienfless«  gehörigen  TrUger  Ist  Stf 
bis  11,  und  davor  liegen  noeh  2  oder  3  Stralilen-Iose  Trüge». 
Die  Afterflosse  slhlt  12  Strahlen,  von  denen  die  drei  Tordern 
slaeheiig  fvaren ;  die  Spitse  des  weichem  Theiis  dieser  Flösse 
führt  eben  so  weit  sarilck,  als  bei  der  Rttekenflosse.  Die 
Zahl  der  Trüger,  von  denen  der  erste  dnreh  StXrke  and  Länge 
aaßKlIt,  wJXrde  10  oder  11  seyn.  Die  Schwanxflosse  sebeint 
hinten  kanni  ausgeschlossen  gewesen  sa  sejn.  Die  obere 
Hälfte  derselben  enthält  6  bis  7  lange  gespaltene  Strahlen, 
davor  drei  einfache  und  vor  diesen  ungefiihr  8  kleine  Strahlen; 
die  untere  Hälfte  sähit  7  grosse  gespaltene  Strahlen,  davor 
drei  einfache  und  vor  diesen  7  bis  9  kleine  Strahlen.  Die 
über  der  Wirbeisänle  liegende  Seitenlinie  läuft  der  RUcken« 
Liirie  parallel  und  filllt  im  hintern  Ende  sur  Wirbelsäule  ab. 
Den  bekannten  fossilen  Speeies  schliesst  sich  vorliegende  d*» 
durch  an,  dass  die  erste  Rückenflosse  ans  9  Stachelstrahlen 
besteht,  dass  vor  der  Afterflosse  3,  und  beiPeroa  lepidota 
sogar  4  Stachelstrahlen  auftreten,  und  dass,  was  damit  in 
Zosammenbange  su  stehen  scheint,  die  Säule  aus  einer  ge- 
ringern Ansahl  Wirbel  snsammengesetst  wird,  als  in  den  im 
Europa  und  Amerika  lebenden  Arten;  welche  12  bis  15 
Stachel-Strahlen  in  der  Rttekenflosse  und  nur  swei  Stachel<« 
straMen  in  der  Afterflosse  besitsen. 

Aspins  furcatns  Mn« 

Unter  der  Benennung  Thanmaturns  furcatns  ke* 
greift  Rboss  Fische,  von  denen  ich  finde,  dass  sie  dem  Genus 
Aspios  angehören  und  swei  Speaies  desselben  darstellen. 
Von  der  Speeies  Asplus  furcatus  habe  ich  6  Esemplare 
untersu^t.  Rlleken-  und  AfteivFlosse  liegen  vertikal  ttbcrein- 
atider  oder  es  steht  erele  unmerklich  weiter  vor  als  letate.  Die 
letzten  Wirbel  der  sehr  gerade  gerichteten  Sänle  sind  ein 
wenig  aolwärts  gekrttmmt.  Der  Fisch  erreichte  0,1  Länge,  wo- 
von der  Kopf  etwas  mehr  als  den  fünften  Theil  und  die  Körper* 


43« 

■«he  ein  VteHtl  gemessen  haben  wird.  Die  Zehl  der  Wirbei 
betrftgt  iiioht  uoler  41,  wovon  Ül  bis  ät  auf  den  Seb%van« 
lioinmeH.  Man  aählt  17  Rippen*-Paare.  Die  RddienAosee  be« 
steht  AUS  1.  I.  11  Strahlen  mit  14  Trllgern^  und  da?or  liegen 
wohl  eben  so  ?ael  strahlenlese  Traget.  Die  Afterflosse  enU 
hfilt  2.  I.  12  Strahlen  mit  14  Trägem,  die  Sofawandlosse  in 
beiden  Hälften  hinter  dem  einfaehen  Strahl  8  grössere  g^ 
spaltene  and  davor  ungefKhr  7  kleine  Strahlen.  Die  Muskel« 
Gräten  sind  svrar  dentlich  ,  aber  nieht  sahireich*  Die  Baoeh« 
flösse  liegt  in  der  Mitte  s wischen  Brnst-  and  After-Flosse. 

Aspins   elongatus   Mtb. 

Von  dieser  andern  Species  antersnohtc  ich  3  Eiemplare ; 
sie  Ist  kleiner  und  van  schlankerem  Körperbau,  länger.  Die 
Länge  des  Kopfs  geht  vier  und  ein  halb  Mal  in  die  Total* 
Länge,  von  der  die  Totalhöhe  ein  Fünftel  oder  Sechstel  missS. 
Die  Rückenflosse  enthält  1.  L  und  nicht  über  10  Strahlen 
mit  14  Trägern,  die  Afterflosse  2.  1.  12  Strahlen  mit  niebs 
HMhr  als  14  Trägern,  die  Schwanaflosse  nicht  weniger  grosse 
Strahlen  wie  in  der  vorigen  Speaies,  davon  nicht  über  5 
oder  6  kleine  Strahlen.  Es  sind  gegen  4.1  Wirbel  vorhanden, 
wovon  22  auf  den  Schwans  kommen;  IG  bis  18  Rippen-Paaro 
lassen  sich  unterscheiden. 

Cyclurus  macrocephalus  Rs. 

Ich  untersuchte  lüevon  Uben*eate  von  6  Individen,  wovon 
des  grösste  0,274  gemessen  haben  wird.  Der  Kopf  betrag 
nngeßChr  ein  Viertel  von  der  Totai-Länge.  Die  Bewaffnung 
hsstand  in  siemlioh  spits  kegelförmigen  Zähnen.  Die  Zahl  der 
Wirbel  wird  52  seyn ,  wovon  die  Hälfte  auf  den  SehwaMi 
kommt.  Das  Ende  der  Wirbelsäule  ist  deutlieh  auf* 
wärts  gekrümmt.  Brustflosse,  Baoohflossc,  Afterflosse  und 
Schwanaflosse  folgen  einander  in  ungefähr  gleicheni  Ab* 
stand;  die  Rückenflosse  beginnt  in  der  Gegend  ewischen 
jBrust-  und  Bauch-Flosse  und  erstreekt  sich  so  weit  hinterwärts, 
dass  s wischen  ihr  und  der  Sohwansflosse  nur  wenig  Raum 
vorhanden  war.  Die  Brustflosse  besteht  aus  ongeAlhr  20 
Strahlen,  die  Bauchflosse  aus  8—9,  die  Afterflosse  wie  es 
scheine  aus  10—11  mit  8  oder  9  Trägern,  die  Rttoketiflosso 
«US  36— S7  Strahlen  nüt  M  Tri^ern,  und  vor  letnter  Fbsse 


4SI 

Ug  noch  eine  AncabI  floftsenloser  Träger.  Die  SchwAiiBfloste 
wareinhcb,  d.  Ii.  nicht  in  eine  obere  nnd  eine  untere  Hälfte 
getlieilt,  uAil  ihre  grössern  Strahlen  kommen  fast  sämmtlioh 
»afdienntern  Stacbelfortsätse  der  hintern  Schwans- Wirbel; 
iwiseheu  den  grossen  einAichen  Strahlen  liegen  17  gespaltene 
unil  da^or  oben  und  unten  höehstens  5  kleine.  Agassiz 
itellt  dieses  erloschene  Genus,  wo?on  er  nach  onVolIstftndigen 
Resten  swei  Speeies  annimmt,  ans  Ende  In  der  Familie 
der  Cyprinoiden;  es  scheint  mir  indessen  richtiger,  den 
Fiseh  in  die  Familie  der  Halecoideen  und  swar  in  die 
Nähe  von  Notaeus  eu  bringen. 

Aus  dem  SOsswasserkalk  von  Koitenblatt  liegt  nur  ein 
Fiieh  vsr,  den  ich  für  Aspius   furcatns  halte« 

Simmtliche  hier  näher  bezeichneten  Fische  sind  solche, 
die  nar  in  sttssem  Wasser  gelebt  haben  können.  Die  Stel- 
long,  welche  Bdkmen  hinsichtiich  dieser  Fische  einnimmt, 
wird  «A  Besten  durch  Vergleichung  mit  dem  Fisch -Gehalt 
der  bedeutenderen  bis  jetsi  erforschten  Sttsswasser  -  Gebilde 
erkannt,  die  ich  liier  gefcen  will* 


4aa 


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433 

Die  Speeles  Aller  in  dieser  Cbersielit  anfgeflihrten  SOss« 
WASsei^Piacbe  sind  erloschen ,  urae  nnr  von  drei  Genera  gilt, 
Cyclurus,  Smerdis  nnd  Sphenolepis«  Die  Spesies  Jeder 
dieser  fünf  Lokalitfiten  sind  verschieden,  und  es  würde  nur 
Perca  lepidota  eine  Ausnahme  machen,  wenn  es  sich 
wirklich  bestätigen  sollte,  dass  die  in  Böhmen  gefundenen 
Reste  dieser  Spesies  angehörten,  was  indess  keineswegs  er« 
wiesen  ist.  Es  darf  diese  gänsliche  Abweichung  der  Spesies 
um  so  weniger  befremden^  wenn  man  bedenkt,  dass  selbst 
unter  den  verschiedenen  Tertiär-Lokalitüten  Böhmens  Im  6e- 
hak  an  Süsswasser- Fischen  keine  vöHlge  Übereinstimmung 
besteht.  Böhmen  gleicht  in  Betreff  des  Reichthnms  und  der 
Genera  seiner  Tertiär- Fische  sunäohst  Oningenj  das  immer  noch 
als  reichste  Ablagerung  dasteht.  Die  Genera  beider  Gegenden 
sind  dieselben,  und  es  Ut  darunter  selbst  das  erloschene 
Genus  Cyciurus  begriffen.  Leuciscusistan  beiden  Orten 
vorwaltend»  und  dieses  Genus  vermittelt  die  Verwandtschaft 
mit  Sldnheim  eben  so^wiePeroa,  Aspius  und  Cyciurus 
mit  MenaL  Andererseits  nähert  sich  Ais  durch  die  Genera 
Pei^ea,  Cot  tu s,  Lebias  und  Anguiila  der  Ablagerung 
von  öningen^  seichnet  sich  aber  durch  den  Mangel  an  Cy 
e  I  n  r  u  8  aus,  wofür  es  die  xwei  erloschenen  Genera  S  m  e  r  d  i  s 
und  Sphenolepis  besltst,  welche  den  übrigen  damit  ver- 
glichenen Lokalitäten  fehlen.  Sämmtliche  Gebilde  sind  sicher- 
lich während  einer  und  derselben  geologischen  Zeit  entstan- 
den, wesshalb  ihre  totale  Verschiedenheit  im  Spesies  -  Gehalt 
um  so  räthselhafter  erscheint ;  diese  Verschiedenheit  lässt  sich 
nur  erklären  durch  die  Annahme ,  dass  die  Gewässer  an 
diesen  verschiedenen  Stellen  völlig  von  einander  abgeschlossen 
päd  vielleicht  in  verschiedene  Höben  vertheilt  waren»  Die 
Annahme  von  See'n  ist  auch  der  Natur  der  Fische^  von  denen 
es  sich  handelt,  angemessen. 

Die  ausfiihrliche  Beschreibung  und  Abbildungen  der  Böhmi-- 
sehen  tertiären  Siisswasser- Fische  ist  einer  grösseren  Arbeit 
über  die  Versteinerungen  der  tertiären  SUsswasser-Gebilde 
dieses  Landes  vorbehalten,  welche  ich  mit  Herrn  Dr.  A.  Riuss 
bearbeite  3  und  die  im  zweiten  Bande  der  Palaeontographic« 
erseheinen  wird. 

Jnlirgniig  1618.  28 


Zur 
Geognonie    und     Geologie 

der 

südöstlichea  Alpen  in  Steiermarky  KänUhen 
und  Krain^ 

Herrn  Vranz  Edlem  von  Rosthorn. 

(£iii  an  den  Gebcinenntth  voir  LsoNHAnD  gcricbteU«  Sdnreiben.) 


Hieza  Taf.  VI,   VH. 


Mit  der  jreognostbeh  -  geologischen  tJntergachang  der 
iÜdüstlichen  Alpen  in  Steiermark  ,  Kärnthen  and  KnAn^ 
welche  ich ,  wie  Ihnen  bekannt ,  seit  vielen  Jahren  bereise 
und  die  in  mehrfacher  Beziehung,  besonders  aber  was  die 
Metamorphose  der  Gesteine  betrifft,  von  höchstem  Interesse 
sind,  bin  ich  diesen  Sommer  fertig  geworden.  In  Bfilde  werde 
ich  eine  Darsteilang  dieser  beinahe  gann  unbekannten  Gegen- 
den ausarbeiten.  An  einer  ausfohrlichen  geognostisch -geo- 
logischen Karte,  mehren  Profilen,  Panoramen  und  mahlerischen 
Ansichten  soll  es  nicht  fehlen. 

Im  Frühjahre  und  Herbste  habe  Ich  Istrien  und  das 
sOdliehe  Krain  (nun  cum  vierten  Male)  bereiset,  eine  grosse 
Suite  von  Gebirgsarten  und  Versteinerungen  gesammelt,  so 
wie   sehr   viele  Lagerangs  -  Verhältnisse   und   mehr  als  1000 


439 

Sehiohten-Stellangeii  genan  beobiichlet*  leh  nehme  mtr  daher 
die  Freiheit  Ihnen  Einiges  darüber  niCnntheiien ,  indem  ich 
glaube,  daes  et  ftr  Sie  niohl  gans  ohne  Interesse  soyn  dilrfteu 

JsirieM,  das  sttdliche  Krain^  nebst  einem  Theii  ron  C9r% 
und  dem  ungarischen  Litorale  sind  sum  Theil  ein  hilgeJiges, 
anm  Theil  ein  gebirgiges  Tafeiland.  Ans  der  £bene  ven 
Lnibaeh  erhebt  sich  dasselbe  in  sfldsttdwestlicher  Richtung  in 
mehren  breiten  Staffein  bis  nur  Höhe  des  Gebirg- Rflcliens  der 
Juiücken  Alpen  f  welche  rem  Tergleu  an,  der  eine  Hölie  von 
9026  Wiener  Füssen  Aber  dem  Meer  hat  nnd  die  einsige  Alpe 
in  JErnsB  ist,  die  einen  ewigen  Gletscher  besitst,  in  der  Rieh* 
tung  von  Nordwest  nach  Südost,  aber  ohne  Alpen-Charaliter, 
gans  ünier^Krom  doi*disiehen.  Von  dieser  Höhe  verflacht 
sieb  das  Tafellsnd  sanft  bis  nur  Südkaete  von  Istrieny  wo  es 
onter  dem  Meere  versohwindet. 

Das  ganze  Tafelland,  welches  einen  Flächenranm  von 
etwa  250  Quadrat  -  Meilen  einnimmt,  besteht  snra  gröeelen 
Tlieil  ans  Kalicstein,  weniger  aus  Sandstein.  Der  Sandstein 
bildet  swei  parallele  Züge,  die  Kurven-srtig  in  der  Riclitvng 
von  Nordwest  nach  Südost  «las  ganse  Taffelland  dnrchsiehen* 
Der  südlichere  dieser  Sandstein- Züge,  den  wir  den  ;,SaudsteMi 
von  Trieet^  nennen  wollen,  erstreckt  sich  von  Trieet  über 
Pmfuente^  Aliona  nach  Sta.  Lueia  am  <vtiamerie.  Der  nftrd* 
kehe  Sandstein  *  Zug ,  den  wir  den  x^Sandstein  von  Gin^ 
Bonnen  wollen,  erstreckt  sieh  von  Görz  über  Wippaeh^  PrewaU^ 
FeietrtM  und  das  Draga^ThfA  in  die  ßueU  von  Buccari.  Die 
beiden  Sandstein-Gebiete  liegen  am  vieles  tiefer,  als  das  Kalk* 
Tafelland;  sie  haben  daher  das  Ansehen  von  Längenth&lern; 
da  sie  aber  in  ihrer  Streiehungs  *  Linie  dnreh  Qoerjoche  von 
einander  gescbieden  werden,  so  ergibt  sich,  dass  sie  eine 
Reihe  langgedehnter  Kessel  sind* 

Durch  diese  beiden  Sandstein-Züge  wird  das  Kalk-Tafd* 
land  nnterbrochen  nnd  in  S  Theile.  getheilt:  einen  nnteren, 
einen  asittlen  und  einen  oberen  TheiL  Das  untere  Taffelland, 
welches  südlich  von  dem  7r>ei/er  Sandstein-Gebiete  liegt,  erstreckt 
sieh  in  die  Breite  vonPe/n  bis  Ptmne;  es  ist  dnrchans  hügelig. 
Das  mittle  Tafelland  liegt  swischen  dem  Trieeter  nnd  Göner 
Sandstein  -Gebiet  in  der  Breiten-Ausdehnung  von  OpeeUna  bis 

28* 


4M 

gegen  Prettnli.  Dieser  Theil  \%t  A\m  pnter  dem  Nimen'iles 
Karstes  Allgemein  bekannte  wüste  Hochebene ,  -**  «n  ihrer 
höehflten  Stelle  schon  mehr  als  1000  Fuss  über  dem  AdriaU^ 
sehen  Meer.  Im  Osten  ist  die  Hochebene  (um  den  Monte 
maggiore)  gebirgig,  im  Westen  gi*08shiigelig.  Das  obere  Tafel- 
land liegt  nördlich  von  dem  Görzener  Sandstein<Gebiet,  in  der 
Breiren  «Ausdehnung  von  AdeMerg  bis  Ober  ^  Laiback*  Die 
niederste  Einsattelung  des  Oberganges  dieser  Hochebene  bei 
Planina  liegt  hier  mehr  als  2000  Fuss  fiber  dem  Meeres« 
Spiegel.     Es  Ist  durchaus  gebirgig,  enm  Theil  sogar  alpinisch. 

Das  Triesler  Sftndstein- Gebilde  Ist  durch  ein  paralleles 
kleines  Kalkstein*Gebilde ,  welches  von  Buje  an  sieh  beinahe 
durch  gans  Istrien  erstreckt,  in  swei  Gebiete  getheiU.  Die 
Höhe  dieses  Kalkstein  -  Zugs ,  der  £  wischen  Pinquente  und 
Montana  vom  Quieto »Flu»8  durchbrochen  ist,  entspricht  voll« 
kommen  dem  sunächst  liegenden  Kalk -Tafellande  von  Unter» 
istrien. 

Ausser  den  fräher  angegebenen  Höhen  •Unterschieden 
des  Kalkstein-  und  Sandstein  -  Gebildes  unterscheiden  sich  die 
beiden  Bildungen-  noch  auffallender  durch  Ihr  äusseres  An« 
sehen  und  ihre  Vegetations-Verbfiltiiiss«". 

Das  ganve  Kalkstein  -  Gebiet  hat  eine  liohtgraue  Farbe. 
Seiir  hünfig  steht  die  Grense  der  Kalksteine  wegen  Mangels 
an  Erdreich  kahl  und  nackt  asu  Tagt*.  Überall  ist  der  Boden 
uneben,  steril  und  voll  Dolinen ;  daher  das  gane  eigentkihiH 
lieh  Dllsrere  und  Ode  aller  Gegenden  des  Kalkstein^Gebietes« 
Selbst  Unter-  /Strien,  obwohl  es  etwas  Ackerbau  und  viele 
waldige  Gegenden  hat  (die  Wälder  in  Istrien  sind  alle  nur 
Strauch-artig,  aber  gans  dicht  und  undurchdringlich;  sie  be* 
stehen  meistens  aus  verschiedenen  Eichen-Gattungen,  worunter 
Quercus  suber  sich  häufig  findet,  auch  Sumach,  der 
rothe  Juniperns,  Ginster  und  der  höchst  lästige  lang- 
stachelige  Dukatenstrancli,  Ziaiphus  paliurns,  kommen 
häufig  vor),  ist  im  Ganzen  betrachtet  ein  felsiges,  wasserloses, 
ödes  und  menschenleeres  Tafelland. 

Die  wüstesten  Gegenden  des  Kalkstein  -  Gebietes  finden 
sich  aber  auf  der  Hochebene  des  Karstes,  so  unter  Anderen 
iifii-dlich  von  Gollan  in  der  Tsekitsekerei. 


4n 

In  dieMr  Gegend  ,  dte  noch  vor  karxer  Zeit  vielei*  RHobe-» 
reten  wegen  sehr  berttohtigt  wnr)  gibt  es  Stellen,  wo,  so  weit 
iIhs  Atige  reicht,  keine  Spar  eines  vegetabilischen  Lebens  bm 
sehen  ist.  l>er  gsnse  Boden  ist  nackter  Fels  oder  mit  losen 
in^  chaotischer  Wildheit  sich  aafeinander  thürmenden  Dolomit«- 
Blöcken  bedeckt.  Hunderte  von  Dulinen,  worunfer  mehre  eine 
seuhreebfo  Tiefe  von  00  Klaftern  erreichen  und  als  offene 
Gräber  grässikher  Unthaten  beseiclinet  werden  y  vermehren 
die  Wildheit  dieser  leblosen  SteinwCfste. 

Das  Sandstein-Gebiet  hat  eine  sehr  dankeibraone  Farbe. 
Schon  an  der  Farbe  erkennt  man  oft  das  Sandstein-Gebilde  aus 
weiter  Ferne.  Da  die  meisten  Felsarten  des  Sandstein  -  Ge- 
bildes sehr  leicht  verwittern  und  durch  WMBer  serstörbar 
sind,  so  ist  das  ganse  Sandstein-Gebiet  nach  allen  Richtungen 
tief  eingerissen  und  ausgewaschen.  Alle  Höhen  sind  abge- 
i*ondet,  vieljoohig,  breitrückig.  Die  Berg-Abhünge  sajift  ab* 
fHÜend.  Die  Tliüler  flach,  vielseitig  gekrümmt,  mit  sehr  wenig 
Gefalle.  An  Wasser  hat  es  Obcrfluss.  In  allen  Thäiern 
findet  man  Bliebe,  die  sehr  häufig  an  der  Grenze  des  Sand* 
Stein-Gebietes  sieh  unter  dem  Kalkstein  verlieren.  Der  Boden 
des  Sandstein  -  Gebietes  ist  der  Vegetation  sehr  günstig,  be- 
sonders für  den  öl-  und  Wein-Bau.  So  ist  die  Gegend  von 
Visinada  bis  Buje  ein  ununterbrochener  Wald  von  Ölbäumen, 
ewiselien  denen  die  herrlichsten  Weinreben  in  malerischen 
Gttirlaiiden-Formen  von  Baum  ku  Baum  sich  wellen. 

Nun  Et\«as  über  die  geognoslisch -geologische  Beschaffen- 
heit dieser  Gegenden.  Von  primitiven  und  Transitions« 
Felsarten  Ist  gar  nichts  so  finden.  Alles  ist  sekundär, 
und  unter  den  Gesteinen  dieser  Periode  ist  der  Kalkstein  am 
vorlierrschendsten.  Dem  änssercn  Ansehen  nach  sind  alle 
Kalksteine  einander  sehr  ähnlich  und  für  alle  Arten  besteht 
Vier  Name  Karst-Kalk.  Bei  näherer  Untersuchung  eeigen  sieh 
grosse  Verschiedenlieiten ,  sowohl  in  mineralogischer,  als  in 
geognostiseher  und  geologischer  Besiehung  bei  dem  Karst- 
Kalke.  Ich  gebe  duhcr  eine  kleine  Darstellung  aller  Felsarten 
nach  ihrer  geoJogischen  Rciheiftfolge. 

Oolith}  grau,  gewöhnlich  dicht,  bisweilen  ansges&eichnel 
oolithisek;  selten  ciitJiäk  er  organische  Reste.      Ich  faiMl  nur 


4S8 

eilte  0eh5n  gefiirchte  Terebratnie.  Er  ist  «Mgeseichnet 
ge«obichtet,  die  Sohicbten  fulleii  em  hfiofigsten  naeb  Sttdwecl'» 
west  Oier-'fjaibaek  in  ICrm,  Kamemak  in  UngaHscAcn  Lito« 
rate*  leb  most  bemerken  ^  «lass  dieee  FeleerC  in  Ober -^  KräiM 
anweit  des  Terghu  an  der  Alpe  Cstemi  Pr$t  mit  Änmoaiten 
verl&önmt« 

Nro.  1«  Sebwarser  Kaili.  Bisweilen  aoeb  mir 
•ehr  dmiliel  grau»  dieht,  grobtobieferig ;  er  ftlbrt  selir  oft 
gm^gse  linsenförmige  Hornstein-Mugeln.  Von  PetreFakten  eiit* 
liült  er  sehr  schöne  Fiseh  -  Abdrücke ,  die  naeb  Heckil  den 
Fisch- Abdrücken  in  den  SakUnhofer  Schiefern  am  nächsten 
kommen«  Auch  Alveolinen  finden  sich  bisweilen  in  den 
obersten  Schichten. 

Der  schwarse  Kalk  ist  ansgeseichnet  geschichtet »  die 
Schichfen  fallen  snm  Theil  nach  Sflilen,  com  Theil  nach  Norden* 
Er  erscheint  am  Kant  als  die  zn  unterst  liegende  Felsarl« 
Vorkommen:  Cotmen^  GrUcke,  Scappa  etc.  am  Kante. 

Nro.  2.  Dolomit,  g***»,  sehr  selten  gans  weiss;  ge* 
wölmlich  feinkörnig ,  bis  ins  Dichte  übergehend ;  sehr  selten 
blasig  mit  Kalkspath-Krystallen,  nie  Bitterspath.  Oft  erscheint 
der  Dolomit  Breksien- artig  so,  dass  lichte  Dolomit  -  Masse 
dunkle  Dolomit  -  Brocken  einfiüllt,  wie  au  JJppa  am  Kant  in 
Kram^  und  l4oseU%%a  in  letrien.  Die  Sfiulen  des  Tempels  des 
August  su  P^la  sind  aus  derlei  Dolomit-Beeksien.  Oft  findet 
man  in  dem  Dolomite  Aueseheidungen  ?on  gelbem  ochrigem 
Eisensteiny  s.  B«  an  der  Ost » Seite  des  Monte  maggiore.  Der 
Dolomit  ist  ohne  Versteinerangen ;  nur  in  dem  dichten  fand 
ich,  jedoch  sehr  selten,  Bruchstücke  von  H  i  p  p  n  ri  t  e  n.  Bisweilen 
findet  man  ihn  geschiotitet;  hünfiger  ist  er  aber  ongeschicheet* 
Der  Dolomit  ist  auf  der  Ost-Seite  dos  Kanlee  sehr  verbreitet, 
m.  B«  um  Clana^  bei  Fiumej  am  Monte  maggiore^  nm  Casielr 
nouovo.  Weniger  findet  er  sich  auf  der  West -Seite  des' 
KanteSy  s*  B.  in  der  Gegend  von  Orieig^  SaUei  etc.  Alle 
Dolomite  riechen  beim  Zerschlagen  nach  Scbwefrlwasser« 
8toif-6as. 

Nro.  3«  Hippu  ri  ten-Kal  k  (unterer),  gel  blich  weiss^ 
diolit,  bisweilen  feinkörnig.  Von  Petrefakten  ftihirt  er: 
üippuriten,   Echiuiten,    Poeten,    Podopsis,   etc* 


439 

Wohlerhaken«  Exemplmre  ?on  Hippjiriten  fimieii  rieh  In 
der  Gegend  von  Püino  and  Marzana  in  Jslrien.  Um  P0la  in 
Unter-htrien  ist  der  Hipptiriten-Kalli  welch,  daher  sehr  leiebt 
mit  harten  Werkceiigen  kb  bearbeiten.  Die  interessanten  römi* 
sehen  Denliinäier  ea  Pola^  s«  B.  die  majestätische  Arena,  dio 
prachtvolle  Porta  aurea,  der  herrliche  Tempel  des  Adoustds  be* 
stehen  aus  derlei  Ilippttriten<Kali(,  welcher  alle  aus  den  interes- 
santen römischen  Steinbrflchen  von  Veruda  stassmt«  Der  Uippit- 
riten-Kalk  seigt  sich  mitunter  grau,  sehr  dicht,  hart  und  spaltet 
sich  nach  der  Scliichten-Lage  in  schöne  Platten,  s,  B.  be{ 
CarfttM&a^  su  Galignana  etc.  in  Islrtetu  Dieser  ist  der  ver- 
meintliche Istrianer  lithographische  Stein*  Im  C^arpane-Thale 
findet  sich  Hippuriten-Kalli,  der  naeh  Farbe  und  Form  gans 
einem  sllnrischeu  Kalke  gleicht.  Im  j^nic/o-Thale  S  Stunden 
von  Pinquenlä  ist  der  Hippuriten-Kalk  sehr  schön  von  rother 
Fürbuiig,  gati'4S  ähnlich  manchem  Tyroler  Übergangs- Kalk.  In 
der  N&lie  von  Sovrgnaco  führt  derselbe  bisweilen  sehr  mächtige 
Stöcke  von  Eisenkies,  der  bergmännisch  gewonnen  und  eur 
Vitriol-  und  Alaun -Fabrikation  verwendet  wird,  ^on  diesen 
Kiesen  scheint  die  rothe  Filrbnng  des  Hippuriten-Kalkes  her- 
zurühren. 

An  der  oberen  Grenxe  des  IIippnriten*Kalkes  kommen  an 
Bkehren  Orten  in  Ittrien  Steinkohlen  vor;  es  sind  sehr 
Bitumen-reiche  Schwarskohlen.  Im  Carp^n^ -Thale  werden 
dieselben  abgebant.  Die  Gesammt- Mächtigkeit  der  Kohlen 
und  Zwischenmittel  ist  60  Fnss.  Die  Kohlen- Flötae,  deren  6 
sind,  haben  eine  Mfichtigkeit  von  3'  bis  6  Zoll.  Die  Zwischen« 
mittel  sind  weisser  Kalk,  grösstentheils  aber  bituminöser  Kalk, 
Einzelne  Schichten  sind  voll  Versteinerungen  von  Buccinum 
und  Cerithiom.  Das  ganee  Verhältniss  ist  sehr  ähnlich  dem 
Vorkommen  der  Steinkohlen  an  der  Wand  In  Österreich  in 
der  GosRU- Formation.  Auch  um  Pinquenie  sind  die  Kohlen 
untersucht,  auch  da  sind  5  kleine  Flötse;  nur  die  Zwischen- 
Mittel  sind  hier  sum  Theil  rother  Talk ,  cum  Theil  bitumi- 
nöser Kalk  mit  Alveoliiien  und  Nummuliten.  Vegetabillsoho 
Reste  kommen  bei  den  Kohlen  nie  vor. 

Bei  SL'Slefano  im  Quielo'T\\o\e  in  blrien  entspringt  in 
dem  Hippuriten-Kalk  ein  warmes  Schwefel-Bad.     Der  Hippa«» 


440 

Htc^n-Kfllk  ist  aosgezeiohnet  geschichtet.  Das  Verfluchen  iler 
Schichten  ist  auf  lange  Strecken  sehr  konstant.  Im  östlichen 
Isirien  ist  das  Fallen  der  Schichten  östlich,  im  Innern  des 
Landes  nördlich.  Der  Hippariten-Katkstein  swischen  Pinquente 
iind  Motiiona,  der  das  Triester  Sandstein  -  Gebiet  durchgeht, 
seigt  auf  der  Sfid-Seite  ein  südliches,  auf  der  Nord-Seite  ein 
nördliches  Fallen  der  Schichten.  Am  Karst  fallen  die  Schichten 
des  Hippuriten-Kalkes' südwestlich.  Der  Hipporiten-Kalk  ist 
in  Unter 'I Strien  das  herrschende  Gestein.  Das  ganze  Tafel- 
land von  Pola  bis  Pisino  besteht  aus  Hippariten-Kalk.  Auch 
der  Kalkstein  -  Zug  von  Euje,  dessen  wir  früher  ervi^fihnten, 
besteht  aut  Hipporiten-Kalk.  Am  Karst  hingegen  findet  er 
sich  seltener.  Auf  der  West-Seite  hat  er  kaum  eine  Mächtig- 
keit von  6000  Klaftern ;  in  der  Gegend  von  Materia  ist  er 
nur  angedeutet,  im  östlichen  Karst  nm  Lippa  gar  nicht 
vorhanden. 

Nro. 4.  Nummniite n-K alk,  unterer;  gelblichgraa, 
dicht.  Die  Kalk-Masse  enthftlt  einzelne  zerstreute  Nummuliten 
und  Alveolinen  eingeschlossen.  Ausgezeichnete  schöne  und 
grosse  Alveolinen  finden  sieh  zu  Sammaria  am  Karst,  In 
den  untersten  Schichten  des  Nummuliten  -  Kalkes  sind  die 
Nummuliten  nur  von  der  Grösse  eines  Punktes,  so  dass  sie 
mit  unbewafliietem  Auge  gar  nicht  zu  erkennen  sind ,  z.  B. 
bei  Doleine  unvreit  Lippa  am  Karst.  Der  Mummuliten-Kalk 
Ist  deutlich  und  regelmässig  geschichtet.  Die  Stellung  der 
Schichten  ist  gleich  mit  der  Schichtenstellung  des  unter  ihm 
liegenden  Hippuriten  -  Kalkes  und  des  auf  ihm  liegenden  Sand« 
Stein-Gebildes.  Er  hat  keine  grosse  Mächtigkeit  und  findet 
sich  in  Istrien  im  Carpano -Thnle^  ferner  zu  Vtsinade ,  am 
Karst  zu  Doleine^  bei  Castelnuovo^  Opschina^  im  Litorale  an 
der  LuisenS'Strasse  im  Z>ra^a-Thale. 

Sandstein  -Gebilde. 

Nro.  5.  Schiefert  hon,  grünlichgrau,  dünnschiefertg, 
weich  ;  er  enthält  keine  organischen  Reste.  Er  ist  geschichtet; 
die  Schichten  entsprechen  der  schiefrigen  Struktur  der 
Felsart,  ihrer  Lage  nach  aber  gnnz  derjenigen  d«r  unter- 
li<*genden  Gebirgsarf.     Der  Schieferthon  bildet    meistens   das 


44t 

Hefitiiegende  des  Sandstein-Gebilde«,  e.  B.  mn  Aliana  tnlHrien^ 
Doleine  in  Kram*  Ferner  ersclieint  er  auch  In  Wechsel-» 
Lngerunor  sowohl  mit  Sandstein  ^  Pinquente  in  Isirien,  Fei- 
iiri»  in  Krain  —,  als  aach  mit  Nummaliten-Kalk  e.  B.  in  der 
gansen  Sadselte  der  Zechilsckerey  in  htrien ,  Heiiemekaft  in 
Krain*  Endlich  Itommt  er  als  oberstes  Glied  des  Sandstein* 
Gebildes  vor,  s.  B.  West-Seite  des  Monte  maggiore  in  htrien^ 
Grafenbrun  in  Kram* 

Der  Schieferthon  ist  nie  von  einer  grossen  Michtiglieit 
Nro.  5.  Sandstein,  gran,  in  verwittertem  Zustande 
braun;  gewöhnlich  feinliörnig,  mit  beigemengten  Glimmer* 
BlAttchen.  Selten  Lömrot  er  Konklomerat<arttg  vor,  •  wo  dann 
grössere  Sandstein*6eschiebe,  oft  von  Fanstgrösse,  durch  fein- 
körnigen Sandstein  gebunden  sind :  F<m/m-ThaI  in  Krain*  — 
Von  vegetabilischen  Resten  enthält  der  Sandstein  Abdrücke 
von  Wurzeln,  Stämmen  und  Blättern.  Die  Abdrücke  kommen 
Immer  nur  auf  den  Schichten-Flächen  vor  und  zwar  auf  der 
einen  Fläche  konvex,  auf  der  andern  konkav ;  also  Abdrücke  von 
Eindrücken.  Am  häufigsten  sind  die  Wurzel-Abdrucke  (Vermi- 
kuliten  genannt,  vermuthlich  weil  sie  Ähnlichkeit  mit  Fährteii 
von  Würmern  haben).  Viel  seltener  sind  Stamm- Abdrücke. 
Ich  fand  bei  Triest  ein  4  Fuss  langes,  über  V/.^  Zoll  dickes, 
in  die  Länge  gestreiftes  prachtvolles  Stück  eines  baumartigen 
Fucus?  Wurzel-  und  Stamm -Abdrücke  sind  immer  Sand- 
stein- und  auch  von  gleicher  Farbe  mit  demselben.  Die 
Blätter- Abdrücke  kommen  immer  auf  andern  Schichten  vor 
und  nie  mit  den  Wurzeln  oder  Stamm  -  Abdrücken  zu- 
sammen. Sie  sind  von  dunklerer  Farbe  als  der  Sandstein, 
oft  ganz  schwarz ;  da  sie  aber  höchst  wahrscheinlich  schon 
bei  lhi*er  Ablagerung  sehr  zerstört  wurden ,  so  sind  sie 
äusserst  unkenntlich ;  Fnkoiden  scheinen  es  aber  nicht  zu 
sejn.  Von  animalischen  Resten  ist  in  dem  Sandstein  keine 
Spur  zu  finden.  —  Der  Sandstein  ist  ausgezeichnet  deutlich 
gescliichtet;  die  tiefsten  so  wie  die  höchsten  Schichten  des 
Sandsteins,  d.  h.  Jene  Schichten,  die  zunächst  den  ihn  untcr- 
tenfenden  älteren  oder  ihm  aufgelagerten  jüngeren  Kalken 
vorkommen,  fallen  sehr  regelmässig  und  gleich  der  Schichten- 
Stellung    der    unter  teufen  den    oder    aufgelagerten    Felsnrten. 


442 

Bei  Jenem  SaitcUtein  aber,  der  Yon  den  liegenden  oder 
hangenden  Gesteinen  entfernter,  so  sn  sagen  gegen  oder  in 
der  Mächtigkeit  des  Sandsteins  liegt ,  erleiden  die  Schiebten 
grosse  Veränderungen*,  indem  sie  nicht  nnr  nach  allen 
Weltgegenden»  sondern  auch  unter  den  verschiedensten  Nei- 
gungs- Winkeln  fallend  getroffen  werden.  Häufig  findet  man 
gewundene,  gestauchte  und  gebogene  Sandstein •  Schichten, 
letzte  oft  mit  sehr  gespitzten  Winkeln,  und  dennoch  sind  die 
Schichten  auch  bei  der  stärksten  Biegung  kaum  angesprungen, 
noch  viel  seltener  gebrochen*  Sehr  interessante  Biegungen 
und  Windungen  des  Sandsteines  findet  man  bei  Triebt  anf 
der  neuen  Strasse  gegen  0p9china  \  auch  zu  Socerga  u.  s.  w* 
in  Isirien,  und  zu  SL-  Veit  in  Erain.  Die  Mächtigkeit  des 
Sandsteins  in  dem  Sandstein •  Gebiete  ist  sehr  verschieden; 
oft  erscheint  er  nur  in  der  Dicke  einiger  Schuhe^  zum  Bei- 
spiele am  Monte  maggiore  zwischen  Schieferthon  und  Numma* 
lithenkalk  gelagert.  Oft  erlangt  er  wieder  eine  sehr  grosse 
Mächtigkeit;  so  dehnt  sich  der  Sandstein  von  Triest  nörd- 
lich bis  nach  Ciulel  vener e  in  htrien^  in  einer  Mächtigkeit 
von  mehr  als  14,000  Klafter  aus.  In  dieser  ganzen  Mäch-«' 
tigkeit  finden  sich  wenige  Schieferthon  •  Schichten  und  von 
Nummuliten  Schichten  habe  ich  nnr  eine,  nämlich  in  der 
Gegend  von  Gason  getroffen.  Im  Allgemeinen  wechselt  der 
Sandstein  viel  häufiger  mit  Schieferthon,  als  mit  Nummuliten- 
Kalk.  In  dem  Triester  Sandstein*Gebiet  erscheint  der  Sand- 
stein hänfig  als  das  unterste  Glied  des  ganzen  Gebildes,  s.  B» 
bei  Opichina\  als  oberstes  Glied  fand  ich  ihn  da  nie.  In  dem 
Görzer  Sandstein -Gebiete  hingegen  erscheint  er  häufig  als 
oberstes  Glied  des  Sandstein -Gebildes  z.  B.  ober  D^rnegg 
in  Kram^  während  er  sehr  selten  als  unterstes  Glied  des 
Gebildes  anzotrefifen  ist« 

Nro. 6,  Nummulite n-K a  1  k,  o b e r e r.  Licht-brann, selten 
grau.  Die  Nummuliten  sind  so  häufig,  dass  das  ganze  Gestein 
aus  selben  besteht.  Es  ist  jedes  Stück  so-zu- sagen  ein  Konglo- 
merat von  Nummniiten.  Einige  Nummuliten-Bänke  zeigen  an 
ihrer  untern  Scheidung  gegen  den  Schieferthon  Nummuliten« 
Exemplare  von  Sy^  Zoll  Durchmesser,  9.  B.  in  der  Nähe  von 
Pinquente  in  htrien*  Von  anderen  Petrefakte»  ist  der  Niunniu« 


44t 

üMn-iUlk  Biemlieh  leer;  mm  hSoigeten  Ahri  er  nodi  Refteporen^ 
ff,  B.  om  Vragfie  in  blriem.  Alveolinen  finden  sich  in  den 
•beren  Nommaliteii-Kalk  viel  eeltener,  ale  in  dem  nntem.  In 
der  Nfthe  ven  Phguente  in  Jilrien  lieninit  in  dem  Nummnlken« 
Kalk  eine  Schieiit  von  hartem  kalkigem  Tbon- Mergel  vor. 
Dieee  Sobieht  ist  voll  von  Versteinerungen  von  Ecbinus, 
Spntangtts,  Cardinm,  Lim«,  Peeten,  Tellina, 
TrochuSy  Vermetas  etc.  Eben  so  kommt  auch  weiter 
naeh  Osten  daselbst  ein  Thoneisenstein  mit  Petrefakten  vor. 

Der  obere  Nnmmuliten4CaIk  ist  aasgeseiohnet  gescbiefatei« 
Die  Schiebten  desselben  sind  in  gleicher  Richtnng  ond  unter 
denselben Neigongs- Winkeln,  wie  die  mit  ihnen  in  gleichförmiger 
Lagerung  wechselnden  Sohieferthone  und  Sandsteine.  Am 
Fusse  des  Afofäü  tnaggi^re^  Westseite,  seigt  sich  der  Mommi»* 
litett-Kalk  regelmftssig  in  der  Richtung  von  Süd  nach  Mord 
seiger  serklüftet. 

Der  Nnmmuliten-Kalk  erscheint  in  dem  Grebilde  des 
Sandsteines  nie  im  Liegenden.  Am  htfufigsten  hat  er  den 
Sehieferthon,  mit  dem  er  auch  Eum  öftern  wechselt,  au  seiner 
Unterlage.  Auch  mit  Sandstein  wechselt  der  Mummoliten- 
Kalk;  aber  die  ihm  sunäohst  liegenden  Schichten  sind  immer 
Schieferthon«  Der  Nummnliten-Kalk  hat  oft  eine  grosse  Mfich« 
tigkeit,  ff.  B.  in  bkien  von  Capich^See  durch  die  ganze 
ZscUf^eher^sf.  Es  gibt  eincelne  Mnmmuliten*  Schichten  von 
M  und  mehr  Füssen;  oft  liegen  derlei  Schichten  ohne 
ZwischenoMltel  in  einer  Blächtigkeii  von  150  Foss  ond  da-* 
rfiber,  s.  B.  um  Vragne  in  btrien. 

Da  der  Nummuliten -Kalk  viel  weniger  als  der  mit  ihm 
wechselnde  Schieferthon  verwittert,  so  bilden  die  Nummniiten- 
Schichten  oft  ganze  Fels-Riffe  mit  senkrechten  Wänden.  Auf 
derlei  ganz  freistehenden  Nnmmaliten  -  Riffen  findet  man  in 
iHrien  mehre  Städte,  s.  B.  Alb$n€ty  Pinquentey  Montana.  Von 
Ferne  gesehen  nehmen  sich  diese  Städte  sehr  malerisch 
aus,  indem  sie  durüb  ihre  freie,  hohe,  soheinbar  oft  ganz  unzu« 
gängiiche  Lage,  so  wie  durch  das  schwarze  tkurmreicbe  Ge- 
mäuer einstiger  BeCastignngen  mehr  das  Anaehen  alter  grosser 
Ritterburgen,  als  bewohnter  Städte  haben^ 

Jene    Gegenden    des    sonst    so    fruchlbarctfi    Sandstein- 


444 

tiebiete«,  wo  der  Nanmuliten-KAlk  vorherrtoheiiil  «afcrkt,  siml 
eben  so  kahl  und  niickt,  wasserlos  uud  bAunileer,  wie  die 
wüstesten  ATor^Z-Gegenden,  z.  B.  West-Seite  des  M^nie  maggw€ 
in  Utrien^  die  wfiste  Insel  Seulia  Ü  St,*Märeo  nitrdlich  von 
Veglia* 

Die  Verbreitangy  Lage  und  Müehtigkeit  des  oberen  Numoiu- 
liton-Kalkes  in  dem  Sandstein^Gebiete  ist  sehr  verschieden. 

In  jenen  Gegenden ,  wo  der  Sandstein  sehr  mfiehtig  ist, 
E.  B«  Gegend  von  Triette  Gegend  von  FeiHrU%  ete.,  ist  der 
Nummniiten  •  Kalk  beinahe  gans  verschwunden.  An  andern 
Orten  ist  er  wieder  ungeheuer  vorherrschend,  b.  B.  die 
ganse  Insel  Se0lio  di  St.- Marco*  Im  Gänsen  betrachtet  iet 
das  Triester  Sandstein  -  Gebiet  reicher  an  Nummuliten-Kalk, 
als  das  G/frxer.  Das  TVte^/er  Sandstein- Gebiet  hat  in  seinen 
liegenden  Schichten  wenige  und  nie  sehr  mfichtige  Nummu- 
liten-Schichten  aufcuweisen;  gegen  die  Hongendschiohten  aber 
wird  das  Gebilde  sehr  mächtig  und  vorherrschend ,  s.  B.  in 
der  Ziekiiseherej^  ^  wo  der  Nummuliten-Kaik  su  "einer  Höhe 
von  :iOOO  Fuss  sich  erhebt ,  und  um  Prest  in  der  ZschUsche^ 
rey,  wo  der  Nummniiten-Kalk  eine  wüste  dollinige  Hochtafel- 
land-Ebene  bildet. 

In  dem  Görzer  Sandstein-Gebiete  erscheint  der  Nummu- 
liten-Kalk  im  Liegenden  der  Formation  öfters  auf  dem  Schiefer- 
thon  in  einzelnen  oft  mehre  Klafter  dicken,  weit  aoseinan* 
der  stehenden  Bänken;  gegen  das  Hangende  des  Sandstein- 
Gebretes  wird  er  aber  seltener,  und  in  den  letaten  Schichten 
des  Hangenden  der  Sandstein-Formation  ist  derselbe  gar  nicht 
vorhanden. 

Nro.  9.  Hippu  riten-Kalk:  oberer,  grau,  gelblich^ 
grau;  dicht,  oft  feinsplitterig,  ins  Grobkörnige ;  krystailinisch. 
\oi\  Versteinerungen  führt  er  Hippurlten  (mitunter  prachtvolle 
Exemplai*e),  seltener  gefaltete  Terebratein  und  kleine  Rete- 
poren.  Er  ist  ansgeceichnet  geschichtet,  die  Schichten  fallen 
gans  nach  dem  unterliegenden  Sandstein-Gebilde. 

Als  Zwischenglied  erscheint  bisweilen  da,  wo  dei*  Hippu-^ 
riten-Kaik  auf  dem  Sandstein-Gebilde  liegt,  ein  gan«  schmaler 
Streifen  von  rothem  Sohicferthon  oder  ganss  aufgelöster  rotlier 
Tkon^  K.  B.  «m  Nnn99^  in  Krain. 


449 

Der  obere  Hippvriteii-Kalk  htkt  eine  grosse  MAohtlgkeit* 

Der  N0n§s  c.  B«  in  Krain^  Koicher  eine  Höhe  von  4698 
Wiener  Fitsten  hat,  besteht  snr  obern  Hülfte  ens  selbem.  Von 
dem  Orte  der  Scheidung  erhebt  sieh  derselbe  in  senkrechten 
Wänden  an  iOOO'  empor.  In  diesen  Wfinden  finden  sieh, 
besonders  von  St.  Veit  hinauf,  die  in  allen  Kabineten  ver* 
breiteten  scliönen  Krainerisehen  Hippuriten.  Man  findet  sie 
oft  in  stehender  Stellung  mit  der  Stellung  der  Schichten, 
Auf  der  Höhe  des  Nwoi  ist  der  Hippuriten- Kalk  nach  den 
Schichten  verwittert,  die  sehr  viel  Ähnlichkeit  mit  den  Karren- 
feldern in  den  Kalkalpen  selgen« 

Der  obere  Hippuriten  •  Kaik.  der  fiberali  auf  dem  GSrxer 
Sandstein-Gebilde  aufgelagert  ist,  trügt  von  Gör%  an  bis  fium 
Aenes  den  Charakter  des  Hochgebirges;  weiter  von  da  nach 
Osten  über  Aielibetg  ist  er  gebirgiges  Tafelland. 

Nro.  8.  Kalkstein,  graner;  bald  lichter  bald  dunkler, 
dicht*  Der  dunkle  ist  bisweilen  mit  Kalkspath-Ädern  durch- 
zogen und  stinkt  beim  Zerschlagen  nach  Bitnmen.  Er  führt  nie 
Versteinerungen:  ich  wenigstens  konnte  ungeachtet  meines  fleissi- 
gen  Suchens  in  diesem  und  dem  folgenden  keine  Spur  einer 
Versteinerung :  finden.  In  der  dunklen  Varietät  dieses  Kalk- 
steines finden  sich  kleine  Partie'n  und  Adern  von  einem 
gelben  matten  Thonelsensteine,  genau  so  wie  er  in  den  Dolomiten 
des  Monte  maggiore  vorkömmt.  Dieses  Kalkstein-iBebilde  sieht 
in  gleicher  Richtung  mit  dem  Nonoi  von  NNW.  nach  SSO., 
gestellt  swischon  dem  Gör%er  Sandstein-Gebiet  in  SSW.  und 
dem  Kalk- Tafellande  in  NNO.  Bei  Pretn  in  Krain^  das  in 
dem  Gebiet  des  GBrzer  Sandsteins  liegt,  sieht  man  deutlich, 
Wie  der  Sandstein  den  Kalkstein  nntertenft.  Bei  Grafenbrunn 
NO.  von  Prem  kömmt  der  Sandstein  unter  dem  Kalke  wieder 
KU  Tage  hervor.  Man  sieht  an  diesem  Orte  nicht  nur  die 
Auflagerung  des  Kalksteins  auf  dem  Sandstein,  sondern  auch 
den  allmählichen  Obergang  von  Sandstein  durch  den  Schiefer- 
thou  in  den  Kalkstein  sehr  deutlich.  Wenn  man  aus  dem 
OöTMer  Sandstein -Gebiet  des  Z^ra^a  -  Thaies  Ober  die  Höhe 
von  St.  Cosmo  nach  Buccari  am  gleichnamigen  Meerbusen 
hinabsteigt,  so  findet  man  eben  das  Verhältniss  wie  bei 
GrafenhrunMy  nur  ist  der  Kalkstein  um  vieles  lichter. 


44M 

Nro.  T.  Kalkstein,  «»hr  lioht;  gelblich  gmn;  dicht; 
miitt  im  Brache;  aeigt  an  der  Sonne  glänseiMle  Pttnk^heo. 
Brach  »neben  ins  Splitterige;  fihrt  keine  Versteinerungen; 
er  hat  ungemein  viele  Ähnlichkeit  mit  der  harten  Kreide 
von  Godar.  Am  ASonte  maggiore  ist  er  beinahe  weiss,  dicht, 
ins  höchst  Feinkörnige,  splitterig  im  Bi*uehe;  ist  ungemein 
Khnlich  grössern  alpinisehen  Kaiken ,  die  zwischen  der  primi«* 
tiven  und  der  Transitions  -  Penode  sieh  stellen.  Br  ist  ge^ 
schichtet.  Dieser  Kalkstein  liegt  auf  dem  Nummnliten « Kalk 
des  Triesier  Sandstein -Gebietes,  von  Manie  maggiore  durch 
den  ganzen  Zschitfchefi'  Boden  bis  nach  Servoto  bei  Trieft. 
Eben  so  liegt  er  auf  der  Höhe  des  Gebirg-Zugs,  der  von  NW. 
nach  SO.  zwischen  Vodige  und  Gelluz  sich  stellt  und  aus 
Dolomit  besteht,  in  dessen  Nähe  aber,  wie  oben  beim  Dolomit 
erwähnt,  Jlippuriten-  Reste  zu  finden  sind. 

Ober  die  Lagernngs  -  Verhältnisse  dieser  bezeichneten 
Felsarten  lege  ich  Ihnen  einige  Profile  bei« 

Ich  muss  hierzu  bemerken,  dass  die  erste  Zahl  bei  jeder 
Schicht  die  Weltgegend  angiebt,  wohin  dieselbe  fällt;  die 
zweite  Zahl  bestimmt  den  Neigungs- Winkel  ^  unter  welchem 
dieselbe  fällt. 

Die  Schichten  sind  alle  mit  einem,  in  24  Stunden  einge« 
theilten  Kompasse  abgenommen.  Jede'  Stunde  enthält  15  Grade, 
die  Azimuthe  sind  nach  Osten  gezählt:  hora  1  =  15^,  h. 
24=360^«  Die  Abweichung  der  Magnetnadel  ist  nicht  be- 
rechnet. Die  Fallungs- Winkel  sind  mit  einem  gewöhnlichen 
Gradbogen  abgenommen :  0  ist  söhlig,  90^  ist  seiger.  Ich  habe 
ungeachtet  einer  sehr  grossen  Fertigkeit  im  Schichten- Abnehmen 
dieselben  überall,  wo  es  nur  möglich  war,  mit  angelegteoi 
Zeug  bestimmt. 

Die  Lagernngs  •  Verhältnisse  des  Oolilhes  sind  nicht  an- 
gegeben ;  doch  muss  ich  bemerken ,  dass  derselbe  auf  einem 
rothen  Sandstein  liegt,  der  aber  nicht  mehr  in  unser  Gebiet 
gehört,  und  worüber  ich  bei  einer  andern  Gelegenheit  Einiges 
mittheilen  werde. 

Alle  anderen  Verhältnisse  der  Gebirgsarten  ergeben  sieh 
ans   den  beiliegenden  4   Profilen  auf  Tafol  VI  und  VII, 


44T 

ProfU  A.  Von  Camixza  darch  den  Aria  •Cnnnl  nach 
Alttma  in  litrien^  in  der  Richtung  ron  SSW.  nach  NNO. 

CVrmfssn,  so  wie  der  wüste  gans  nnbewohtite  Ar$u^ 
Canai  bis  liin  gegen  Albona  gehören  sam  nntern  Kalk-Tafel-^ 
fand  von  btrien.  Albtma  liegt  im  Gebiete  des  TrieHer  Sand« 
Steines.  Die  Schichten  der  bezeichneten  FeUarten  liegen 
afle  sehr  regelmllsslg  aufeinander  und  geben  den  evidentesten 
Beweis,  dass  der  Sandstein  und  obere  Nummnliten»Kail&  auf 
dem  Hippuriten-Kallc  anfliegen.  Dass  der  i^r^n-Canal  spfiter 
entstanden  ist,  ergibt  sich  ans  der  Schichtenstellung  an  seinen 
beiden  Ufern. 

Profil  B.  Von  Vrarjna  ff  her  den  Monte  maggiore,  das 
einsame  Kloster  Veprinax  nach  Volosca  am  Meerbusen  von 
Fiume  in  Istrien^  in  der  Richtung  von  West  nach  Ost. 

Die  Schichten  des  Nommoiiten  -  Kallies  fallen  hier  unter 
den  Dolomit;  an  der  Scheidung  Ittsst  sich  die  Lagerung  nicht 
genau  ermitteln;  gewiss  aber  liegt  der  gelbe  Kalk  Nr.  7  attf 
dem  oberen  Nummuliten-Kalh. 

Profil  C  1,  2,  3.  Von  Buje  in  htrien  Über  Trieft  bis 
cur  Höhe  des  Berges  Nitnoi  in  Krain\  in  der  Richtung  von 
Sttdwest  nach  Nordost. 

Auf  dem  S.  438  beseichneten  Hippuritenkalk- Gebilde 
von  Buje  eeigt  sieh  der  Triester  Sandstein  regelmässig 
mit  abfallendem  Niveau  gelagert  und  Ewar  bei  Buje  sOd* 
lieh,  bei  Coitehenere  nördlich  fallend.  Bei  THest  liegt  der 
Sandstein  gans  deutlich  auf  dem  nntern  Nummuliten  -  Kalk, 
der  mit  dem  Hippuriten-Kalk  im  Innigsten  Verbände  steht.  — * 
(Bei  Seiiana  ist  Hippuritenkatk  swischen  Dolomit  und  erscheint 
hier  als  Zwischenlager.  Der  kleine  Maasstab  muss  entschul- 
digen ;  denn,  betrachtet  man  die  Neiguiigs- Winkel  von  Femetlich 
und  SessanCf  so  muss  der  Hippnriten-Kalk  den  zwischen  ihm 
liegenden  Dolomit  fiberlagern.)  —  Unter  dem  Hippuriten-Kalk 
am  KarH  liegt  der  Dolomit,  der  bei  Droshowitx  auf  schwarzem 
Kalk  liegt.  Alles  sehr  regelmässig.  Von  Urabzhe  nördlich 
erscheint  das  Görzer  Sandstein-Gebiet  mit  den  oberen  Nummn* 
liten-Katken ,  und  auf  diesen  in  regelmässiger  Lagerung  der 
obere  Hippnrlten-Kalk  des  Nanos. 

Profil  D  erstreckt  sich  von  Vtmada  fiber  Mentom^  Pin- 


448 

queniei  anf  die  B^he  de«  ZickUscken-Bo^htu  in  Islnm^  dmui  aber 
den  Karsi  bi«  nach  Schambje  in  iCrfliii  in  der  Richtung  von 
Südwest  nach  Nordost  E«  ist  beinahe  mit  dem  Profil  C 
ganz  fibereinstioimend ,  nur  liegt  es  am  4  Meilen  östlicher. 
Vüinada  liegt  aaf  dem  antern  Hippuritenkalk- Tafelland  ven 
Jttrieny  wie  Carnix&a  im  Profil  A.  Auif  diesen  Hipparltefi- 
Kalk  folgt  regelmässig  aufgelagert  der  untere  Nummuliten- 
Kalk ;  auf  diesen  ebenfalls  in  regelmässiger  Lagerang  das 
Sandstein-Oebiet  von  Trust.  Bei  SL  Stepkano  ist  der  Uippu- 
riten-Kalk  von  Buje^  Profil  C,  S.  338.  Der  Hippurlten-KaHc 
fällt  auf  der  südlichen  Abdachung  nach  Sttden,  auf  der  uörd« 
liehen  Abdachung  nach  Norden«  Der  Triestiner  Sandstein 
Ist  regelmässig  mit  abfallendem  Niveau  aof  diesen  Kalk  ge* 
lagert;  er  erselieint  daher  awisohen  diesen  aud  den  frflheren 
^von  Vümaia  muldenförmig  eingelagert.  Bei  Moniona  führt 
er  Bänke  von  oberem  Nummuliten-Kalk.  Auf  der  PingneHte* 
Seite  liegt  der  Triester  Sandstein  ebenfalls  anf  dem  Hippo* 
riten-Kalk  mit  regelmässig  abfallendem  Niveau^  Im  Z4chkiekenr 
Beden  aber  fallen  die  Schichten  des  Sandsteins  mit  vorherr- 
schenden oberen  Nummuliten*  Kalken  widersinnisch  nnd 
scheinen  den  Dolomit  bu  nnterteufen,  wie  im  Profile  B  ^m 
Monle  maggiore  —  (der  Kopist  hat  die  mit  dem  Nummuliteii- 
Kalke  wechselnden  Schieferthon-Schichten  ansgetupft,  sie  sollen 
sowie  am  Manie  maggiore  ungetupft  seyn).  —  Auf  der  Höhe  des 
Spevniza-Berges  so  wie  des  Schabnik  seigt  sich  der  gelbe 
Kalk.  Auf  dem  Dolomit  des  Karefee  liegt  regelmässig  nuf" 
gelagert  der  untere  Nummuliten-Kalk ,  dann  folgt  ebenfalls  in 
regelmässiger  Lagerung  der  Sandstein  des  G9r%er  Gebietes, 
der  bei  Schambje  deutlich  von  dem  graaen  stinkenden  Kalke 
Nro»  8  überlagert  wird. 

Anf  diesem  Profil  ist  das  Farben-Schema  filr  alle. 

Wenn  man  die  Lagerangs  -  Verhältnisse  der  früher  be* 
seichneten  Felsarten  ausammenstellt^  so  lässt  sich  aus  Hau- 
derten  von  Beobachtungen  mit  apodiktischer  Gewissheit  fol- 
gende Reihenordnung  derselben  von  unten  nach  oben  aufstellen: 

Der  Oolitb  und  Jurakalk  von  Oberlaiback  liegt  auf  einem 
rothen  Sandstein,  den  wir  hier  nicht  weiter  berühren  wollen. 
Am  Karet  liegt  der  aebwarae  Kalk  zu  unterst ;  auf  ihn  folgt 


449 

.DoJoaik,  nnterttr  Hipporii^fi-Kalk  ond  unterer  NuinmoUleii- 
Kdk,  beide  in  innigstem  Verbände.  Auf  den  ontern  JNaoiuiii- 
liten-KaÜL  folgt  dus  Sandat^n-Gebilde,  bestehend  aus  Sobiefer- 
tbon,  Sandstein  und  dem  oberen  Nummniiten  -  Kalk.  Dass 
die  beiden  Sandstein  -  Gebilde  von  Triiit  und  G9rM  mineralo- 
giseh  ein  gleiekartiges,  geologisch  ein  gleichseitiges  Gebilde 
sind,  gebt  schon  ans  den  oben  beim  Sandstein  angeführten 
Fundorten  hervor  ^  wo  ich  immer  einen  Fundort  ans  dem 
THester  und  euien  Fundort  aus  dem  6ör%er  Gebiete  anführte. 
—  Auf  dem  Sandstein  •  Gebilde  liegt  der  obere  Hippuriten« 
Kaiky  SU  dem  wir  auch  den  gelben  Kalk  Nro.  7  und  den 
grauen  Kalk  Nro.  8  sfiblen  wollen. 

Zweifelhaft  bleibt  nur»  ob  das  TWes/er  Sandstein-Gebilde^ 
dessen  oberste  Schichten  so  reich  an  Nummuliten  sind,  unter,  au 
oder  auf  dem  Dolomite  liegt.  Mach  der  SteUnng  der  Schichten 
des  N«mmnliteii-Sandstein*Gebildes,  die  vom  Monte  majore  an 
durch  die  ganse  südliche  Zgckitsckerei  durchaus  widersinnisch 
fallen,  könnte  man  auf  ein  üntertenfen  des  Njummuliten-Kalkes 
unter  dem  Dolomite  sehliessen;  da  ich  aber  nirgend,  .unge- 
achtet meines  sehr  fleissigen  Snohens,  eine  wirkUehe  Auf- 
lagerung des  Dolomites  finden  konnte,  so  wäre  es  viel  su 
gewagt,  ans  der  blossen  Schichtenstellung  das  Durchgehen 
der  Mttmmullten*Schichten  unter  dem  Dolomite  ansnnehmen. 

Gans  bestimmt  aber  gibt  es  einen  untern  und  einen 
oberen  Hippnriten  •  Kalk,  swisehen  denen  das  Sandstein  •  Ge« 
bilde  als  Mittelglied  liegt,  oder,  was  dasselbe  ist:  der  Hippn- 
riten^Kalk  wechselt  mit  dem  Sandstein*Gebilde. 

Diese  unwiderlegbare  firscheinung  ist  In  so  ferne  von 
Interesse,  als  die  Geologen  bei  der  lotsten  Versammlung 
der  Naturforscher  in  Yemüg  (^  wenn  ich  recht  berichtet 
bin,  denn  Ich  war,  obwohl  gans  in  der  Nähe,  nicht  bei  der 
Versammlung  — )  sich  allgemein  dahin  ausgesprochen,  haben, 
dass  alle  Nummuliten  -  Schichten  der  tertiären  Zeit  «Periode 
angebdren,  und  dass  In  den  sekundären  Formationen  gar  keine 
Nummuliten  su  finden  sind.  Wie  will  man  nun  die  Auflage- 
rang  von  gewiss  snr  Kreide -Formetioa  gehörigen  Gebilden 
auf  Nummuliteti  führenden  Sandsteinen  erklären,  wenn  man 
nlehtsugibt,  dass  in  den   sekundären  Formationen  Nummu« 

Jahfgftag  IStS.  29 


430 

Hten  vorkommen  ?  Alierding«  wird  maii  dmvenden  y  dass 
diese  Erscheinung  dorch  EmporiielMingf  Dnwerfiiag  «ml 
Überstiirsang  des  Hlppiirilen  -  Kalkes  auf  den  Sandstj»!«  sa 
erklären  ist  leh  muss  hierauf  erwidern:  wer  jemals  ein 
nnigestttrctes  auf  dem  Kopfe  stehendes  Gebirge  beobachtet 
hat  (was  in  unsem  Hoehalpen  nicht  gar  so  selten  ist) ,  der 
mass  bei  Ansicht  obiger  Lagerungs* Verhältnisse,  die  aof  viele 
Meilen  sieh  rerfolgen  lassen  und  überall  höchst  regelmässig 
sich  seigen,  augenblicklich  jeder  Überwerfungs-Hjpothese  ent- 
sagen. 

Noch  mnss  ich  bemerken,  dass  Berr  tom  Morlot,  Unter- 
snohnngs-Commissär  des  St^ierm&rkUcken  geognostischen  Ver- 
eines, in  der  Wiener  Zeitung  Nro.  S9S  vom  8.  Des.  1847 
weine  knrse  Darstellung  der  geogr.  •geologischen  Verkällnisae 
▼on  I$trien  nud  dem  eüdlichen  frain,  die  ich  meiiwm  verehrten 
Freunde  Bergrath  W.  ÜAiDiiiGBa  mfttheHte,  «nd  die  in  dem 
-Berichte  über  die  Mittheilungen  von  Frennden  der  Natur- 
wissenschaften i«  IFieHj  Jahrgang  1847y  S,  77,  abgedrockt  ist, 
dahin  berichten  xu  müssen  glaubt,  dass  der  Sandstein  vonliiriem 
das  unterste  Glied  bilde ,  und  dass  der  Hlppnriten4Calk  ihn 
aufgelagert  eey.  leh  kann  hierüber  nur  bemerken,  dass  ich 
die  Begrenzung  des  Sandsteines  und  Hippuriten- Kalkes  von 
SU.  Lueia  an  über  AAona^  Pimne ,  Vi$m«iia  etc.  gewa«  unter- 
sucht und  überall  die  vollkommenste  Auftagemng  des  Sand- 
steines auf  den  Uippnriten  -  Kalk  gefunden  habe.  So  Ist 
mir  daher  gan«  unbegreiflieh«  wie  Herr  v.  MoRLor  das  Ver- 
kehrte sehen  konnte.  Eben  so  sage  ich  in  jenem  Berichte 
nichts  von  einer  Etnerieiheit ,  sondern  nur  von  einer  grossen 
Ähnlichkeit  des  TrieHer  Sandsteines  mit  dem  Co#0if -Sand- 
steine,  besonders  jenem  von  Windkeh-Oarslen  in  Olwr-Ost^r' 
reich*  Den  Wiener  Sandstein,  als  welcher  der  Trieeter  Sand- 
stein oft  betrachtet  wurde,  dürfte  es  schwer  haken  auf  der 
Südseite  der  Centrai-Alpen  au  finden;  denn  was  KaraRSTKiH 
für  Flysch  genommen  hat,  ist  sum  grttssfen  Theile  Melaaee, 
auch  Gosau-,  Lins«,  selbst  Griiuwacken-^ndstein. 

Meine  Karte  von  leMen  und  dem  sttdltehen  Kfmm  Ist 
cur  Hälfte  fertig,  dürfte  aber  noch  einige  Zeit  brauchen,  bia 
Ml   sie    herausgd»e,   da    ich    wahracheinlkdi    das   Littorale^ 


451 

wenigilenfl  einen  Tbeil  desselben,  dasn  nehmen  werde.  Sie 
wird  besonders  Ober  die  Stellang  der  Sobiehten  grosse  Aof- 
lehiflsse  geben. 

Es  dffrfte  Sie  interessiren,  dass  Herr  Frkier,  Castos  des 
stlndisehen  Lmkaeker  Masenms  und  rtthmliehst  als  Botaniker 
Dod  Zoologe  bekannt ,  der  die  Güte  hatte ,  mieh  auf  meinen 
Reisen  so  begleiten,  wo  mir  seine  grttndliohen  Sprach-Kennt« 
niMe  angemein  su  Statten  kamen ,  sehr  viele  Foraminiferen 
gefonden  bat  und  swar  an  den  verschiedensten  Orten ,  s.  B. 
vBiPgla^  Driestf  am  Monte  maggiore^  in  dem  Schlamm  dcjf 
wineo  Quellen  sa  St.  StefanQ  n.  s.  w. 


W* 


tJber 

eine  Eschara   aus   dein  Kreide -Tuif  von 

Mastrieht^ 


von 

Herrn  Dn  C.  6«  Giebel« 


Nicht  leicht  variiren  in  einer  andern  Thier-Kiaese  die 
generellen  and  spezifischen  Charaktere  hfiufiger  und  auffallen- 
der, als  in  der  der  Polypen.  Wiewohl  diese  Thierehen  ohne 
Ausnahme  von  streng  regnlärem  Typus  sind,  so  i&önnen  sie 
doch  oft  genug  ihrer  kalkigen  Wohnseile  die  Regularitfit 
nicht  bewahren.  Thiere  des  verschiedensten  Alters  bewohnen 
gemeinschaftlich  denselben  Stock,  drangen  sich  an  einem, 
vielleicht  durch  Aussen-Verhfiltnisse  begünstigten  Theil  sahl- 
reieh  Eosammen  und  finden  sich  an  einem  andern  nur  sparsam 
und  cerstreut ;  auch  vermögen  nicht  alle  gleichviel  Kalk-Substans 
SU  produsiren.  Daher  kommt  es  denn,  dass  wir  an  ein  und 
demselben  Polypen-Stocke  die  manchfaltigste  Gestalt  der  Wohn* 
seilen  specifisch  nicht  verschiedener  Thiere  beobachten ;  darin 
hat  es  vorsttglich  seinen  Grund,  dass  die  suverllissige  Be- 
stimmung der  fossilen  Polypen-St5cke  so  schwierig  ist,  und  dass 
liereits  in  diese  die  grössten  Irrthümer  sich  eingeschlichen 
haben.  Schon  seit  längerer  Zeit  mit  der  Vergleichnng  der 
Kreide- Bryosoen  besonders  beschliftigt,  konnte  ich  anf  die 
fehlerhaften   Bestimmungen    der  Gattungen    sowohl    als  der 


493 

Arten  in  RoSüBa's  Kr6jkle*Gebirge,  denen  Rxoss  in  seiner  an- 
gieieh  werthvollern  Monographie  über  das  Bthmische  Kreide- 
Gebirge  einiges  Vertrauen  sehenlLte,  in  diesem  Jahrb.  1847 ^ 
S.  4M  anfnierlisani  machen  und  in  einem  besondern  Aufsatae 
ober  die  Polypen  ans  dem  Planer-Mergel  bei  Quedlinburg  in 
der  Zeitung  für  Zoologie  etc.  von  d* Alton  und  Burmbistbr 
184S,  Januar  9  Nro.  U  und  III  die  schönen  Polypen  -  Stöcke 
n&ber  beseichnen,  an  denen  ich  meine  Beobachtungen  gemacht 
habe.  Bei  einer  nenlichen  Revision  der  MuMlricUer  Versteine« 
rungen  in  Hrn.  Sack's  Sammlung  fand  ich  eine  Eschara, 
welche,  obwohl  nur  in  einem  fttnf  Linien  grossen  Bruchstücic 
vorhanden,  mir  wiederum  die  verschiedensten  Zellen-Formen 
neben  einander  zeigte  und  «war  in  noch  auffallenderem  Maase, 
als  die  vellstKndigeii  Stämme  von  Quedlinburg.  Durch  Hrn. 
Sacks  Freundllehbeit  bin  ich  in  Stand  gesetzt,  Folgendes  über 
dieses  merkwürdige  Stämmchen  mitzuC heilen. 

Der  Polypen*Stock  ist  blattartig,  flach  ausgebreitet  mit 
bilateralen  Zellen,  die  dem  unbewaffneten  Auge  als  mehr  und 
weniger  deotliche  Punkte  in  ziemlich  regelmässigen  Reihen 
geordnet  erscheinen.  Dass  er  einer  Eschara  angehört,  da* 
ruber  waltet  nicht  der  geringste  Zweifel.  Das  Fragment  ist 
am  obern  erweiterten  so  wie  nm  untern  schmälern  unvoll- 
ständigen Theile,  an  den  verengten  Seiten  dagegen  unversehrt. 
Die   grösste    Breite    und  grösste   Höhe    beträgt  filnf  Linien. 

In  der  Länge  einer  Pariser  Linie  zählt  man  durchschnitt- 
lich vier  bis  fttnf  Zellen,  deren  Tiefe  0,V''  ist,  was  für  die 
Dicke  des  Stammes  0,2'"  ausmacht. 

Der  innere  Zellen- Bau  ist  an  dem  verletzten  Rande  sehr 
schBn  zu  erkennen.  Die  Zellen  liegen  mit  dem  Rücken  in 
der  Mittelwaud  unregelmässig  zusammen,  sind  im  Durchschnitt 
kreisrund  oder  verschiedentlich  oval  und  die  Jeder  Seite 
kommuniziren  mit  einander.  Jede  Zelle  ist  nämlich  in  ihrer 
obern  und  untern  Wand  von  einer  kreisförmigen,  elliptischen, 
oder  rektangolären  oblongen  Öffnung  durchbohrt,  durch  welche 
also  alle  Zellen  in  den  vertikalen  Reihen  unter  einander  in 
Verbindung  stehen.  Bei  einzelnen  Zellen  finde  ich  auch  eine 
oder  beide  Seitenwände  mit  einer  kleinern  kreisrunden  Öffnung 
versehen ,    so  dass  ancli  die  neben   einander  liegenden  Zeilen 


4M 

kMinimisiren.  Die  Zetten- Wände  rini  verteiri«deiier,  meist 
sehr  ^ringer  Didie« 

Die  weehselnJen  Masseren  Gestalten  lier  Zellen  Insten  sieh 
nnter  Kwel  Hauptformen  vereinigen ,  ven  denen  die  eine  die 
mittle  Fläehe  des  Terliegenden  Fragmentes  beherrseht,  die 
andere  ringsum  an  den  Selten  auftritt.  Wir  betrachten  die 
letste  suerst. 

Ein  regolflr^seohsseitiges  erhabenes  Maschen- Werk  sehllesst 
die  oralen  Zellen  ein,  wie  es  bei  Esohara  sexangniarls 
GoLorüSS  Vlll,  IS  der  Fall  ist.  Diese  erhabenen  Rinder 
sind  oben  abgerondet,  nie  gans  eben  oder  sohsrf,  t^n  den 
Seiten  senkrecht  oder  altmählich  abfallend,  sehr  sehen  gesackt 
oder  gecXhnelt.  In  der  Regel  sind  sie  geradlinig,  nur  aus- 
nabmsurelse  gekrümmt  nach  innen  oder  nach  nnssen«  Die 
Sechsecke  bewahren  ihre  Regularität  nicht  imsMr.  Sie  er- 
scheinen auch  Ifinglich  gestreckt,  unregelmässig,  verschoben 
mit  schiefen  Seiten,  wie  bei  Eschara  irregularis  Haoe* 
üow's  (Jahrb.  1839,  Tb.  4,  iig.  2),  die  aber  immer  noch  durch 
kreisrunde  oder  ovale  Mfindnngen  verschieden  bleibt«  Die 
Verschiebung  i^iird  am  häuigsten  durch  solche  Zellen  veran- 
lasst, die  sich  awischen  die  regelmässig  in  alternirende  Reihen 
geordneten  einschieben  und  dann  auf  Kosten  ihrer  einen 
Nachbarin,  bald  der  rechten  bald  der  linken,  sich  ausdehnen. 
Nor  eine  Nachbar^Zelle  wird  verschoben,  weil  ihrem  Räume  in 
der  neben  liegenden  Reihe  die  feste  Wand  sweier  überein- 
ander liegenden  Zellen  entspricht  und  diese  dem  Hervordringen 
der  Jungen  Zelle  hinlänglichen  Widerstand  leistet.  Übrigens 
scheint  das  Uereindrängen  neuer  Zellen  nicht  gans  gesetslos 
SU  erfolgen.  Über  einander  sah  ich  dieselben  awischen  drei 
oder  vier  Zellen,  neben  einander  zwischen  je  nwel  Zellen-Reihen 
und  ebenfalls  alternirend,  so  dass  sie  im  ganaen  Stocke  in 
Quincnnz  geordnet  sind.  Zur  Beitätignng  dieser  Beobachtung 
gehören  indess  vollständigere  Exemplare,  als  das  vorliegende. 

Die  Zellen,  oval  oder  kreisrund  im  Uuifange,  werden  von 
einem  dünnen  Häutchen  geschlossen.  Im  Leben  war  dasselbe 
flach  gewölbt,  und  so  ist  es  bei  den  meisten  Zellen  noch.  Bei 
einigen  spannt  es  sich  eben  aus,  bei  andern  senkt  es  sieh 
sanft  ein.     in  seinem  oberen  Theile  liegt  die  Mündung,     Die 


49ft 

h«IbkpeMföriBig6  fiesCalt  dertelUn  eraehelnt  sowdlen  ei^M 
breiter  als  hoch,  siiweilen  etwas  hi»her  als  breit«  Ihr  unterer 
Rand  ist  ganjfi  gerade  oder  sanft  eonvex,  so.dassdie  Mündung  Halb- 
nend-förmig  wird.  Die  Ecken  Terlfingern  sich  aoeh.  wohl  im 
Hftuiehen^  wie  die  üürMir  AtM  Halbmondes,  jedoch  selten  stellt 
äiek  dabei  noch  ein  spitser  Einschnitt  in  der  MitCe  des  Randes 
ein.  Diesen  spitsen  Einschnitt  beobachtet  man  öfter,  wenn 
der  Rand  gerade  ist,  ausserdem  tiefere  Buchten  und  recht- 
winkelige  breitere  Ausschnitte  an  dessen  Steile«  Einige  der 
leinten  mögen  gewaltsame  Verletsungen  seyn,  andere  sind 
wirklich  natürlich.  Diesen  Ausschnitten  gans  widersprechend 
ist  ein  von  der  Mitte  des  Unterrandes  in  die  Mündung  hinein« 
ragender  Zahn,  wie  er  bei  RosMuas  Margina  ria  denticu* 
lata  Kreidegb.  Tf.  S,  Fig.  3  immer  auftreten  soU.  Die  ganse 
Mündung  ist  übrigens  wulstig  umrandet,  und  in  dem  Grade, 
als  sich  ihr  Unterrand  hinsbaenkt,  hebt  sich  der  obere  kon*' 
veie,  so  dass  man  schief  von  unten  in  die  Mündung  hinein* 
sieht.  Geschieht  Letztes,  so  findet  man  auch  die  Perforation 
der  Wand,  die  wir  oben  beeeichnet  haben.  Die  Lage  der 
Mündung  ist  nicht  immer  regelrecht,  nfimlieh  dem  obern 
Rand  der  Zelle  nahe  gerückt  und  mit  dem  konvexen  Rande 
nach  oben;  sie  schiebt  sieh  enweilen  an  die  Seiten  und  kehrt 
sieh  in  seltenen  Fällen  gana  um,  so  dass  der  gerade  oder 
konkave  Unterrand  oben  liegt.  Bei  verschobenen  Zellen  ist 
die  Mündung  stets  ans  ihrer  Lage  gerüekt.  Den  jongen  her- 
vordringenden Zellen  fehlt  das  Deck-Häutchen,  und  sie  sind 
gann  geöffnet;  wo  aber  des  Häutcben  vorbanden  ist,  ist  die 
Mündung  länglich  elliptisch. 

An  den  Seiten  und  dem  untern  Thelie  des  Polypen-Stockes 
verwischen  sich  die  hezagonalen  Maschen  auf  der  Oberfläche, 
indem  an  den  Innern  Seiten  so  viel  Kaik-Snbstana  abgelagert 
wird,  dass  die  Zeile  rundlieh  eingesenkt  erscheint  und  die 
scharfen  Winkel  völlig  ausgefüllt  werden.  Die  halbkreis* 
ftrmige  Mündung  öffnet  dann  mehr  als  den  halben  Raum  der 
Zelle. 

Nach  der  Mitte  des  Polypenstockes  verwandeln  sich  die 
eben  beschriebenen  Zellen  in  die  n weite  Hanptform»  indem 
die    obern  und  untern    Seiten    der    Hexagone    vcrschwindeif 


4M 

und  «be  sekikiben  Baken  sieh  «bronden.  Diese  Umwendlung 
geschieht  allmühlieh.  Es  erheben  sich  soerst  die  seicliehen 
Ecken  der  Hexngone  ond  roriingem  sich  in  d.ornertige  Fert- 
Sätze,  welche  bis  an  die  Mdndnng  der  seitlich  dsneben  ge- 
legenen Zeilen  reiehcfli  und  hier  die  Mitte  des  Seiten-Randes 
einnehmen.  In  andern  FfiHen  wendet  sieh  diese  domartige 
Verlängerung  gegen  die  Mündung  ihrer  eigenen  Zelle,  hoch 
ober  deren  Seiten  hervorragend.  Dann  l>ehalten  die  Nachbar« 
Zellen  auch  ihre  hexagonale  Omrandang.  Schiebt  sich  eine 
Junge  ZeHe  swischen  den  alten  hervor,  so  ist  der  Fortsats 
nur  auf  einer  Seite  der  alten  Zelle  entwickelt,  auf  der  andern 
fehlt  er  völlig.  Bei  dieser  Veränderung  bleibt  die  obere  und 
untere  Seite  der  Sechsecke  meist  unberührt.  Sie  verschwin- 
den aber,  sobald  sich  die  untern  Ecken  des  Hexagones  ver- 
längern und  mit  einem  Dorn  in  der  Mitte  der  Mündung  der 
untern  Zelle  enden.  Bei  diesen  Zellen  runden  sich  häufig 
auch  die  Seitenecken  ab,  und  wenn  nun  die  Dorn-Fortsätse 
nnentwickelt  auftreten,  so  wird  die  Umrandung  der  Zellen 
birnfürmig.  Jedoch  nie  so  schön  als  bei  Eschara  piriformis 
60LDF.,  E.  hippocrepis  Goldf«  und  Cellepora  labiata 
Haoenow.  Eine  gans  besondere  Zapfen-Bildung  entsteht  durch 
auffallende  Verschiebung  des  oberen  Randes  der  Mündung, 
welche,  noch  ehe  sie  die  unteren  Ecken  erreicht,  in  Dornen 
sich  hoch  erhebt  und  hier  den  erhabenen  Zeilenrand  na^h 
sich  sieht,  so  dass  die  Nachbar-Zellen  von  hier  an  schon 
trichterförmig  einsinken.  Diese  Form  der  Mündungen  hat 
IIaobvow*s  Eschara  galeata,  Jahrb.  1839  ^  i04,.denn 
auch  die  obere  Rinne  fehlt  nicht.  E.  ricata  ib.  M5  ist  nur 
der  Umrandung  der  Mündungen  nach  gleich,  übrigens  völlig 
verschieden.  Wenn  aus  diesen  Zellen-Reihen  kleinere  Zellen 
hervorstreben,  so  verlängern  diesell>en  ihre  erhabenen  Ränder 
meist  bis  an  die  obere  Ecke  der  seitlieh  höher  gelegenen 
und  gleichen  daher  einem  lang  herabhängenden  Beutel. 

Die  Benennung  dieser  höchst  oigenthümlichen ,  dnrcli 
ihre  polymorphe  Zellen  -  Bildung  ansgeseichneten  Escharn 
überlasse  ich  dem,  der  den  vollständigen  Stamm  derselben 
findet  und  daran  vielleicht  noch  grössere  Manchfaltigkeit 
beobachtet. 


457 

Ich  filge  nnr  noch  diis  TerseichnisB  der  Polypen  von 
MütiridU  in  Hrn.  Sack's  Samoilang  bei,  weil  damnter  einige 
noch  nieht  von  Masiriekt  gekannte  sind,  ohne  auf  eine  Kritik 
denelben  oinsogehen,  die  wir  von  anderer  Seite  her  erhalten 
werden* 

Eschara  eyeloetoma  GoLDruss. 

Marginaria    tenera  Reuss. 

Diastopora  eonflnena  Reij88,  nioht  veraehleden  von 
Diastopora   eongeata  Rauss, 

Diseopora   eirenm vallata  Rioas* 

Cellepora  pavonia Haoinow,  anf  Cerioporen  aitsend. 

Ceriopora    elavata  Goldfuss   ond  C.   diehotoma 

GOLDFÜSS. 

C.  madreporaeea  GoLDF.  und  C.  eryptopora  Goldf. 
C.  tubereolata  n.  #/?•,  der  C.  spiraiis  Goldfoso  am 

nSebaten  verwandt. 
C.  boviata  Haoenow,  sehr  gross,  unregelmässig. 
Astraea  textilis  Golof.  und  Ä.  geminata  Goldf. 
Astraoa  esoharoides  Goldf. 
Fnngia  eoronnla   Goldf. ^  viel  grösser  als  die  JEfMii*- 

sehen  und  Queilinhurger  Exemplare. 
Retepora  disticha  Goldf. 
Gorgonia    bacillaris   Goldf.       Sämmtücho    Figuren 

3—16,  Tb.  VU  an  einem  llandstüoL 
Chrysaora  graeilis   Girb. 
Lunnlites  Goldfasai  Haoknow. 


Briefwechsel. 


Nitthcilungcn   an   den   Gelieimenrath    y.    Leonhard 

gerichtet. 

Wiesiaden^  18.  Juni  1848. 

Die  8ch5neii  Untersurbangen ,  welche  Murcbison  ,  Ybrnboi^  uiid 
Keyserling  in  Russiand  über  das  soj^enannte  Kupferschiefer-Gebirge  ge* 
nuacht,  haben  diesem  das  Recht  einer  eig^enthümlichen  geologischen  Gruppe 
gesichert ,  deren  Fauna  sich  von  Jener  der  älteren  palAocoiscben  Gebilde 
wesentlich  unterscheidet. 

Sie  haben  indessen  sowohl  efnige  recht  interessante  yersteineningen 
des  schon  lange  bekannten  Dolomits  von  Olüeksbrunn,  als  auch  nament- 
lich das  lokale  Vorkommen  dieser  Formation  an  den  Pfändern  des  Spsssartes 
und  Oientoaldes  übergangen,  worüber  ich  daher  im  Folgenden  eiuige 
Notizen  zur  Ergänzung  mittheilen  werde,  ohne  damit  irgend  Anspruch  anf 
wesentliche  Vervollständigung  machen  zu  wollen. 

Was  zunächst  die  Versteinerungen  von  QIMtfktvnn  betrifft,  ao  be- 
sitzen wir  in  unserer  Sammlung  3  Arten  Brachiopodrn,  welche  bis  Jetzt 
von  dort  noch  nicht  aufgeführt  wurden.    Es  ist: 

1)  Productusn.  «|i. ,  junge  aber  unverkennbare  Exemplare ,  von 
Graf  Monster,  dem  wir  auch  die  zwei  folgenden  Arten  verdanken ,  als 
P.  spinosus  Lamk.  bezeichnet ;  s.  unten. 

2)  Terebratula  subtumida  M&nst.  (wohl  n.  «f.)^  eise  ansge* 
seiebnete  Pugnacee,  der  T.  reniformis  Pbill.  des  Bergkalkes  an  nächsten 
stehend,  ungefaltet 

3)  Terebratula  bi  sinn  ata  Munst.  (ebenfalls  «.  sp.)  der  T. 
elongata  var.  plica  nahe  stehend,  aber  viel  breiter,  mit  schwachem 
Sinns,  ausserdem  noch  durch  die  schdnen  Reste  ihrer  Farben  -  Streifen 
interessant,  welche  ähnlich  wie  an  Fig.  9  auf  Tafel  V  des  Jahrb.  184S 
gruppirt  sind,  und  deren  helles  Braun  sie  namentlich  beim  Befeuchten  so  ' 
deutlich  hervortreten  lässt,  wie  man  es  immerhin  an  T.  vulgaris  Schoth. 
aus  dem  Muschelkalk  von  Lmnevilie  sehen  kann. 


4M 

Idi  weh«  nicht,  9b  mmn  bis  Jettft  Farben  -  SlreiAm  m  einer  so  alten 
Terebratel  kennt 

Die  Terebratula  ?laeiino8a  von  IhiM^fefon  and  €MM9bmtm 
ist  ebenfalls  eine  neae  Art ,   welche  eine  baldi|^  Besehrtibong^  verdiente. 

Was  nun  die  Zethstein-SHricbten  im  OitomoaM  und  SpB9$art  betrift, 
so  sind  bereits  von  Wissmanr  (Jahrb  18S9^  S.  4189  1840  ^  S.  219  ff.) 
nndGanm  (Jabrb.  IM^,  S.  707)  ihre  organischen  Einsehifisse  stemlich 
vollständig  anfgeföbrt  nnd  ihre  petrographischen  Oharaktere  ebenfklls 
besebrieben,  theils  ancb  schon  Ifinger  bekannt,  wie  s.  B.  Kmhi  als  Fand« 
ort  der  ,^che^,  Htthufründau  des  ^WeissHegenden ,  Bieker  des  Kupfer- 
schiefers u.  s.  w. ,  und  ich  kann  mich  daher  nm  so  eher  mit  einer  A«f<^ 
sfthlung  der  mir  bekannten  Yersteinernngen  begnügen,  da  ich  doreh  diese 
Notizen  nur  die  Geognosten  sur  weiteren  Erforschung  der  dortigen  Schiditen 
aofforden  will. 

Unter  den  vielen  kleinen  Zeohstein-Parthie'n  am  Sfetaurt  unterscheidet 
man  leifht  zwei  verschiedene  Schichten  in  der  Weise,  wie  es  Gbivth 
(Jahrb.  1842,  S.  707)  getban  hat. 

Ans  den  Prodactns^Scbichten  von  ffntnfrfindati  und  BM^hmk^/ek  sind 
mir  bekannt:  i)Prodnotus  borridus  Sow.  a.  Theil  in  ausgezeieb- 
neten  Exemplaren;  2)  P.  n.  S|r.,  sehr  ähnlieh  P.  Leplayi  MYK.,  indessen 
die  Longitodinal «Rippen  im  Alter  sehr  entwickelt,  Qner* Rippen  sehr 
schwach,  kaum  bemerkbar,  der  Sinns  der  Dorsal-Schale  verliert  sich  im 
Alter  fast  gans.  Dorsal -Schale  hochgewölbt,  nicht  so  breit  als  bei  P. 
horrldns,  aber  bedeutend  breiter  als  bei  P.  horreseens.MVK.,  das  ganae 
Konehyl  mit  nnsfthligen  feinen  Stacheln.  Ich  verdanke  diese  schöne  Art 
der  Liberalität  des  Herrn  6eh.-R.  v.  LsoNttAan ;  3)  Spirifer  nndulatua 
Sow.;  4)Terebratula  Schlotheimi  v.Bocm;  5)  Fenestella  reti- 
formis  Schloth.  9p,%  6)  Lingula;  7)  Sehizodns  Schlotheimi 
GnntiTz  9p,  ^  wesshalb,  wie  man  sieht,  diese  Schichten  den  von  Ifnm- 
kMon  nnd  Gera  bekannten  für  aeqnivalent  gelten  mUssen. 

Ans  den  oberen  Schichten  von  RMtiftgm  etc.  dagegen  sind  bekannt  s 

1)  Sehisodus  obscurus  Sow.  sj». 

9)  Avieula  an  tiqna  MurrsT.,  welche  diese  Schichten  au  beseicbnen 
scheint  und  bekanntlich  auch  in  den  fiisenkieseln ,  welche  die  Formation 
bei  HHdMerf  und  tbeilweise  bei  BitUt  repräsentiren,  häufiger  viwkommt. 

3)  eine  Melania  oder  Tur  rite  IIa,  schlecht  erhalten. 

4)  Dentaliam. 

Wie  WissMANiT  angibt,  wiederholen  sich  letste  Schichten  auch  bei 
Ammu^htnum  unweit  RiehsMorf, 

Auf  der  neuen  geognostiscben  Karte  vom  Grossherzogthum  Hessen 
von  Hauptmann  Bbcrbr,  Darm^adi  184fy  sind  diese  Schichten  alle  ange- 
geben, so  wie  auch  die  gleidifalls  von  Moacnisorr  und  db  YsaifBOiL  über- 
gangenen in  W0$iphmien  und  Wmideek. 

Es  wäre  nun  noch  kurz  einer  Ansicht  von  IMonCHisoif  zu  gedenken, 
wonach  der  deutsche  Bunt-Sandstein  in  zwei  Abtheilungcn,  eine  obere  und 
untere  serfiele,  wovon  er  letzte  noch  zum- Permisehen  System  sieht 


Ob  DieM  Mif  dio  V^gum  seine  AnwendmK  mit  Reeht  Mk ,  weiie 
ich  nicht ;  wohl  aber  weiss  ich  gewiss,  dass  es  fiir  Deui^ekUmd  falsch  ist. 
Schon  Hbssbl  hatte  den  Mmrkmrfer  Bunt-Sandstein  aof  die  uonatarlichste 
AH  in  1  Etagen  getrennt  nnd  die  obere  als  Qnadersandstein  (!)  beseichnet, 
ein  Fehler  der  «ich  auch  in  der  oben  erwähnten  geognostiscben  Karte 
wieder  findet. 

Nicht  eine  charakteristische  Kreide- Verateinemag  berechtigt  sa  einer 
solchen  Trennung;  noch  viel  weniger  aber  machen  die  Lagerangs  -  Yer- 
hiituisae  dieselbe  notbwendig.  Dass  .  der  honte  Sandstein  fast  nur  in 
seinen  obersten  Schichten  Versteinerungen  fuhrt,  ist  eben  so  wenig  ein 
Wunder,  als  dass  diese  in  meilenweit  erstreckten  Schichten  des  Rheinischen 
SpirifereQoSandsteins  ganz  fehlen. 

Dr.  F.  Sandberobr. 


B»*ny  26.  April  1846. 

Meine  in  letster  Zeit  gewonnene  Ansicht  Über  die  Bedentang  der 
Sehieferang  unserer  Gneiss-  und  Glimmerschiefer- Gebirge  machte  es  mir 
in  hohem  Grade  wunschenswerth ,  die  Arbeiten  der  EngUnder  über 
diesen  Cregenstand  näher  kennen  sn  lernen.  Hr.  Shaiwb  in  Lomlon  war 
so  geftllig,  mir  durch  seine  Sammlung  gequetschter  Spirifer  und  Pro- 
du  et  US  die  bereits  im  Jahrbuch  angeführten  Resultate  zu  erläutern,  dass 
die  VenEerrung  nimlich  um  so  grösser  sey,  Je  kleiner  der  Winkel,  unter 
dem  die  Schieferung  die  Schichtung  schneide,  und  dass  alle  Quetschungen 
aus  einem  Druck  senkrecht  auf  die  Schieferungen  nnd  einer  Streckung  im 
Sinne  der  Fall-Riebtaug  der  Schieferung  zu  erklären  seyen.  Mit  DARWiff 
hatte  ich  früher  schon  diesen  Gegenstand  durch  Gürrespondens  behandelt, 
nnd  das  Gespräch  während  eines  kurzen  Besuchs  auf  seinem  Landsitze 
in  Kent  führte  uns  öfters  auf  denselben  zuräck.  Beide  Geologen  sind  ge« 
neigt,  die  Schieferung  der  Gesteine  ähnlich,  wie  Foabbs  diefenige  des 
Gletscher- Eises,  von  einem  senkrecht  auf  die  Schieferung  auMgeübten 
Druck  und  einer  gleichzeitig  im  Sinn  derselben  stattgefandenen  Bewe- 
gung herzuleiten,  und  das  Agens  des  Druckes  linden  sie  in  den  aus  dem 
Erd-Innem  aufgestiegenen  massigen  Gesteinen.  Es  glaubt  daher  Smab^b 
auch  nachweisen  zu  können,  dass  die  Schieferung  aber  den  Hebungs- 
Linien  cylindrische  Gewölbe  bilde,  die  sich  mit  grosser  Regelmassigkeit 
weithin  erstrecken  und  unsbhängig  seyen  von  der  häufiger  g^lörten  Schich- 
tung, und  wo  zwei  solche  Scbieferungs  -  Gtewöibe  zussmmenstosseo ,  ent- 
stehe dann  die  in  verschiedenen  Gegenden  beobachtete  Fächer  •  förmige' 
Struktur  in  Folge  der  vertikalen  Stellung,  welche  die  Schenkel  der  Ge- 
wölbe annehmen.  Die  im  westlichen  Bngltmd  so  häufigen  Regen  erlaubten 
mir  leider  nur  eine  sehr  oberfiSchliche  Ansicht  dieser  für  unsere  Alpen-Geo- 
logie so  wichtigen  Verhältnisse;  doch  überzeugte  ich  mich  vollständig  von 
der  Wirklichkeit  und  grossen  Verbreitung  der  in  N^d-Wmieä  »chon  von 
Sbdgwick  nachgewiesenen  Abweichung  der  Schieferung  von  der  Schichtung. 


4«1 

ftt  dHl  aiiig^fidchiiteii,  bei  S500  Arbeiter  betchtlliipenden  SdiieHer^BrfiebMi 
bei  Bmm§9t  ist  die  Sebieferaiig  TertilcHl,  wihreod  die  ang^efkbr  «ein  KleAer 
miebtigeB  Scbiebten  beinabe  borizontel  liegeo.  Noeh  deutKeber  erkennt 
man  die  Tbatsaobe  in  der  Unig*ebang^  Ton  Cmfü-CeHy,  Bei  nna  ist,  wie 
belEaBttfy  in  der  Regel  die  Scbiefemng^  der  Scbiebtang  parallel.  Es  sefaien 
mir  audi  in  anderer  BeEiebongf  die  Scbiefer  -  Straktnr  in  Wutt9  von 
derjenig^en  onserer  Gebirge  abanweicben.  Es  tritt  nimlicb  jene  an  Steine 
oft  gar  nicbt  hervor,  und  die  Spaltnng  wird  erst  durch  den  Schlag  erbalten; 
daher  derselbe  Stein  auch  an  Sknlptoren  nud  architektonischen  Versiernn- 
gen,  Grab-Monnmenten^  Kamin-EinAssungen  u.  A.  verwendet  wird;  die 
Stmktnr  ist  mehr  dem  spMigen  GefBge  eines  Kristalls  ähnlich.  In  onaem 
Sebiefem  dagegen  ist  aneh  am  Fels  die  blätterige  Abldsong  stets  dent- 
lich;  und  eine  Verwendnng  kq  zugerondeten  und  massigeren  Skalptnren 
wäre  unmöglich.  Dass  die  Erklärung  der  Fächer -Struktur  aus  dem  Zn- 
sammenstossen  aweier  cylindriscfaen  Gewölbe  auf  die  Struktur  unserer 
kryslalKniscb-schieferigen  Zentral-Massen  keine  Anwendung  finden  könne 
bedarf  wohl  keiner  näheren  Auseinandersetzung.  Der  Oaükaräy  die 
BsmeiT'-'Aifmi  der  Uani^lane  sind  gewiss  nicht  die  stehen  gebliebenen 
Pfeiler  von  Gewölben ,  die  sich  frfiber  Über  den  gansen  nun  mit  Kalk* 
und  Sandstein  -  Gebirgen  bedeckten  Raum  ausgedehnt  haben  musaten. 
Immerbin  dürfen  wir  uns  auch  fflr  die  Alpen*Geologie  von  dem  weiteren 
Verfolgen  dieser  Verhältnisse  in  BngUmA  Wichtiges  versprechen,  und  da 
eben  fetst  die  grosse  geologische  Survej  unter  der  Leitung  von  db  i^ 
BftcHB  sieh  mit  Ifisise  beschäftigt ,  so  werden  diese  Resultate  aoob  nldit 
lange  auf  sich  -warten  lassen.  Wie  Über  viel  Anderes  in  den  Alpen, 
werden  wir  ober  die  Fächer-Bilduog  der  Zentral » Massen  erst  dann  ins 
Klare  kommen,  wenn  das  Phänomen  in  leichter  zu  erforschenden  Gegenden 
vollständig  entzüFert  sein  wird. 

In  Sekeiiiand  war  meine  Aufmerksamkeit,  wie  leicht  so  erachten, 
vorzugsweise  den  Gang-  und  Contrakt- Verhältnissen  der  eruptiven  Gesteine 
zugewendet,  und  nnter  der  sachkundigen  Leitung  meines  Freundes  Forbbs 
habe  ich  ia  verhältnissmässig  weniger  Zeit  die  meisten  der  klassischen 
Stellen  gesehen,  auf  welchen  die  neuere  Wisnenschaft  ihre  glänzendsten 
Siege  erfochten  hat  Welche  Manch  faltigkeit  der  wichtigsten  Thatsacben 
bietet  niriit  schon  der  Boden  und  die  nächste  Umgebung  von  BdMurgk 
dar,  und  wie  grdndtieh  und  vielseitig  wird  der  Studirende  über  dieselben 
belehrt  durch  Männer,  wie  Jambsoit  und  MaclirbnI  In  den  Hochlanden 
von  PerUMJro  besuchten  wir  Oim  Bru&r  nnd  Giern  TiU,  wo  zuerst 
Horroif  das  Eindringen  von  Granit  -  Gängen  in  das  anfliegende  Gestein 
beobachtete.  Der  tiefer  abwärts  am  Tiii-Siram  brechende  weisse  Marmor 
nrit  Serpentin- Adern ,  eine  Umwandlung  des  in  der  Umgebung  anstehen- 
den dnnkelgrauett  Kalksteins,  erinnerte  mich  lebhaft  an  Predantmo.  Beide 
Stellen  geben  Zengniss  fiSr  eine  metamorphische  Erzeugung  des  Serpentins, 
nnd  auch  in  OfmMndeH ,  im  fVal/i#  nnd  Piemanif  wo  der  Serpentin  in 
Gneiss*  nnd  Glinunersebiefer-Gebirgen  grössere  Massen  bildet,  steht  er  io 
der  Regel  in  enger  Verbindnng  mit  Kalkstein  oder  Dolomit.    Grossartig« 


4MSL 

IrefMi  Ormiite  und  Porphyre  $ni  im  dem  wilden  Oien^Coef  das  ▼•■ 
Km9€kou9€  nach  BmMmlUh  fährt  Hier  eiad  doch  wirklieb  Aipinische 
Gebirge-Formeo^  wie  sie  nieht  oft  anter  dem  sebottiscfaen  Heide-Boden  her- 
vorfreten  ;  man  kann  sieb  im  Tbale  der  AlMta  oder  ia  Kai  Vtiro  am 
Mnfiofi  trftamen ;  daa  einsam  auf  der  WaMerseheide  stehende  Jßnff Ainm», 
•b^eieb  kaum  taosend  Fua«  Aber  dem  Meere,  erionert  an  ein  SflÜrmbans 
nnf  einem  unserer  Gebirge  -  Pässe.  Die  Gegend  ist  der  Stamm*8its  der 
OasiAN-Poesie  und  wird  im  Sommer  von  kaom  unterbrochenen  ^%en  eng* 
Uscber  Touristen  be wallfahrtet«  Manchfaltige  rothe  und  weisse  Granite, 
Syenite  und  Porphyre  stehen  hier  in  engster  Verbindung,  und  mit  Ausnahme 
vieMcicbt  vom  Smm  durfte  nicht  leicht  ein  Bemrk  besser  sich  an  einem 
sehr  belohnenden  Studium  der  fiber  diese  Steinarten  und  ihr  gc^ien- 
seitiges  Verhalten  noch  schwebenden  Fragen  eignen.  Gewaltige  GILnge 
von  rothem  Feldstein- Porphyr  steigen  an  beiden  Thal«Wfinden  vertikal  bis 
nnf  den  höchsten  Kamm  der  Gebirge  und  scheinen  daselbst  sieh  fiber 
die  von  ihnen  dnrchsetsten  Chlorit-Schiefer  auszubreiten.  Hoher  im  Thalo 
ist  das  JNeben-Gestein  des  rothen  Porphyrs  ein  schwarses  und  braunrothea 
Gestein,  Kieselscbiefer  oder  Jaspis  ähnlich,  mehr  aber  noch  den  schwanen 
Poiphyren  des  Lugmur-See*»  und,  wie  diese,  enthält  es  Nester  und  kleine 
Adern  von  Epidot  und  ausgesonderte  kleine  Feldspatb-,  wahincbeinlich 
Albit- Zwillinge;  die  diehie  Grundmasse  ist  schwer  sn  weissem  GLas 
«ehmelsbar.  Das  Gestein  ist  vertikal  in  cum  Theil  wenig  dicke  Tafeln 
serspalten,  neigt  aber  auch  Spuren  horizontaler  Absonderung,  ubcrein- 
itiflMnend  mit  dem  tiefer  im  Thal  anstehenden  Chlorit  -  Schiefer  und  dem 
^egen  lKn^f*oyss  au  vorkommenden  Gneise.  Wohl  mag  dasselbe  nieht 
ein  eruptives,  sondern  ein  an  Ort  und  Stelle  dnrcb  die  rothen  Porphjrre 
nmgewandeltea  Sediment*Gestein  seyn,  wie  Ja  auch  in  8md-Tf/rol  FooMinr 
ähnliche  Steinarten  auf  diese  Weise  gedeutet  hat.  Es  bietet  sich  von  selbst 
dar,  mit  dem  schwarsen  Gestein  und  dem  rothen  Porphyr  des  €Uen  -  CO0 
die  gleichfsrbigen  Steinarien,  welche  die  Hauptmaase  des  San  JSmri$ 
bilden,  snsanunensusi eilen.  Der  schwarze  Porphyr  dieaes  hdchaten  Gipfeln 
der  achottiscben  Gebirge  ist  Feldspath  -  reicher  als  der  am  CTsm-Om;  Epidot 
habe  ich  nicht  darin  bemerkt,  es  fehlt  die  Tafel-Struktur  nnd  die  Neigung 
nn  Jaspb- artigen  Gesteinen;  doch  wären  auch  identische  Abänderungen 
von  beiden  Stellen  leicht  zu  finden,  nnd  das  Geatein  des  Ben  Nmn*  ze^ 
dieselbe  hellgraue,  faat  weisse  Verwittemngs  -  Kroate ,  rauh  nnd  win 
serfreaaen,  die  am  Porphyr  von  Qlen  Cm  ao  auffallend  ist;  ea  tritt  femer 
nn  seiner  Ansaenfläche  eine  Brecden-artige  Struktur  hervor,  durch  welche 
ea  einem  sedimentären  Sandstein  täutchend  ähnlich  wird,  obgleich  dan 
innere  im  frischen  Bruch  sich  als  eine  homogene  Masse  dnrstellt. 
Grässer  noch  ist  die  Ähnlichkeit  der  rothen  Gesteine  beider  Gegenden« 
Der  Granit  dea  Bm  N0OU  geht  in  einen  rothen  Porphyr  fiber,  den  ich 
von  dem  des  CTIsn-OM  nicht  zu  unterscheiden  wusste,  und  auch  in  diesen 
Thai  ist  wohl  kaum  an  dem  engen  Zusammenhang  dea  rothen  Porpbjrrs» 
der  eich  in  mächtigen  Dykes  erhebt,  mit  den  Graniten  dea  Tbal-Bodena 
nnd  der  UmgebongeD  von'  Eing0hm§9s  wa  zweifeln.    Dieae  oonstantn  Ver- 


408 

Undvng  »ebwarse r,  Qiian-anner  Trapp*arti{*er  Porphyre  mit  rotli«n  Granften 
Qod  Porphyren  Ist  eine  merkwfiriK^  Thtttsaeiie.  Wir  ünden  diese  Ver- 
bindvBg  nicht  nnr  In  SeheliUmdj  sie  wiederholt  sieb  in  TMkrinjfem ,  in  der 
PfalMf  in  der  Proosnee^  wie  in  der  langen  Zone  ron  Porphyr- €^brrgen, 
die  den  Sud-Rand  der  Alpen  ans  Piemoitf  bis  nach  SHitrwua'k  begleiten. 
Wie  lebhaft  erinnert  Bat  Neda  an  IT.  Mmiaifo  am  Ausgang  des  Fm$Bm^ 
Thaies,  wo  aach  rother  Granit  die  Basis,  schwarzer  Porphyr  die  obere 
Masse  des  Berges  bildet!  —  Gern  hatte  ich  diese  VerhAltnisse  weif  er 
verfolgt,  aber  noch  lagen  die  wichtigen  Trapp-faisrln  des  westliehen  Meeres 
vor  uns,  und  obgleich  nun  Dampfschiffe  und  Eisenbahnen  mächtig  fSrdeni, 
—  ein  einsiger  schöner  Tag  fBfarte  uns  von  Fort  WUUüm  rings  um  die 
Insel  Mnii  mit  einigem  Aufenthalt  auf  Staffa  und  Jona,  nach  Ote«,  ein 
anderer  Tag  von  Arran  nach  BdMvrgh  —  so  konnte  doch  nach  Abzug 
der  Sonntage  nnd  Regen  •  Tage  auch  diesen  Grundvesten  unserer  Wissen* 
Schaft  nicht  genOgend  Zeit  gewidmet  werden.  Die  flfichtige  Ansicht 
reichte  hin ,  um  die  Cberzeugung  zu  bekräftigen ,  dass  zur  Entwickelnng 
nnd  vielseitigen  Ausbildung  der  neueren  Lehren  ifiber  Granit  und  Trapp 
ein  gunstigerer  Boden,  als  SehoHUakd  und  seine  Inseln  ihn  darbieten, 
kaum  gefunden  werden  möchte. 

Aber  auch  zu  Studien  über  eine  ganz  andere  Seite  unserer  Wissen* 
Schaft  wird  man  hier  durch  die  manchfaltigen  Spuren  von  Veränderungen 
des  Bodens  aus  den  spätesten  geolo|p9chen  Zeiten  vorzugsweise  angeregt. 
Die  ungewöhnlich  zerrissenen  Küsten  -  Linien,  das  Abschneiden  der  quer 
durch  die  Insel  streichenden  Formationen  an  derselben,  das  isolirte  Vor- 
kommen beschränkter  Massen  anderwärts  weit  verbreiteter  Formationen 
am  Kfisten-Rande  beweisen  grosse  Niveau -Veränderungen,  von  welchen 
auch  die  Terrassen  Zeugniss  geben,  die  zum  Theil  auffallend  gut  erhalten 
sowohl  an  den  Küsten  als  im  Innern  des  Landes  vorkommen ;  die  grosse 
INlchtigkeit  und  Verbreitung  des  Till,  der  erratischen  Schutt-  und  Trümmer- 
Bildung  in  allen  Thälern,  deutet  hin  auf  Ströme,  zu  welchen,  wenn  es 
nicht  Meeres-Ströme  waren,  der  Raum  zu  fehlen  seheint ;  man  hat  endlich 
an  vielen  Stellen  polirte  und  gerundete,  oder  gefurchte  und  geritzte  Felsen 
nachgewiesen,  gleicher  Art  wie  im  Innern  und  in  den  Umgebungen  der 
Alpen,  und  von  ihnen  auf  einstige  Gletscher  in  diesem  Lande  ge- 
schlossen. Viele  Fragen  über  diese  Erscheinungen  sind  noch  schwebend, 
und  es  wäre  Anmassung ,  wenn  ich  absprechen  wollte  über  Dinge ,  die 
von  einheimischen  Geologen  nach  weit  gründlicherer  Untersuchung  un- 
entsdiieden  gelassen  wurden.  Mit  der  Annahme  früherer  Gletscher  kann 
ieh  mich  Wohl  befreunden ,  obgleich  es  mir  hier  wie  anderwärts  schwer 
fällt,  an  eine  so  schrankenlose  Ausbreitung  derselben  zu  glauben,  wie  die 
ausschliessliche  Zurückfuhrung  des  erratischen  Phänomens  auf  dieses  Agens 
hin  zu  fordern  zwingt.  Viele  unter  den  höheren  Gebirgen  zeigen  an  ihren 
Abhängen  den  hoch  liegenden,  kesselfbrmig  erweiterten  Hintergrund 
aller  an  ihnen  aufsteigenden  Seiten-Tobel,  der  in  den  Alpen  vorzugsweise 
zum  Stammsitz  der  Gletscher  dient;  so  in  Olen^Nsüis^  in  Oien^Coey  am 
Ooßtfeii  auf  Artam ,  im  Ci^-GiH^-Thale  in  IF«fe#.    In  Olen-Coe  ferner 


4M 

m&ehte  foiiBBs  mich  anfmerkMia  auf  abiceschliffepe  Fela-FlAdieii  nnd  Riiii4- 
böcker  des  vorbin  besprocbenen  tafelartig  aersfMilteneii  schwarseo  Porpfayra, 
die  wirklich  von  analogen  Erscbeinnngcn  in  der  Nibe  «naerer  Gletaohar 
Dicbt  EU  uDteradieidett  aind.  An  der  Weat-Seita  dea  8^i»kur^  Cra§^s  bei 
Bdmhurfh  hat  der  neue  Straasen-Ban  awei  polirte  Fela-FUteben  aofgedeckt, 
von  denen  die  eine  offenbar  eine  Stein-Abloaung  oder  innere  Rntaeb»FUcbe 
ist,  die  andere  aber  von  Furchen  nnd  Ritsen  dorcbaogen  ebenfalla  mit 
unseren  Gletscberschliff- Flachen  übereinstimmt  Wo  aber  sollten  wir 
den  Stammort  der  Gletscher  suchen ,  die  sich  bis  hieher  ausgedehnt  nnd 
nnter  dem  Einfluss  der  Schwere  bis  hieher  fortbewegt  hätten?  Die  n&chsten 
höheren  Gebirge,  die  fiframptoiM,  erscheinen  von  hier  aua  nur  unter  einem 
Winkel  von  etwa  einem  halben  Grad,  wahrend  die  flachaten  Gletacber  doch 
noch  etwa  ein  Gefall  von  eti^a  3^  haben.  Von  Soioihmm,  wo  noch  Find- 
linge aua  dem  Waüi»  liegen,  bis  au  dem  Kamm  der  Alpen  des  Qr.  B&fM- 
karäP§  erhalten  wir  immer  noch  ein  Gefall  von  ly^^^,  und  wie  gering  er- 
a«heiut  das  Gebiet  der  schottiscben  Hochlande,  daa  sich  unter  veifinderten 
klimatischen  Einflüssen  aar  Gletscher-Bildung  eignen  mochle,  im  Verh&ltnisa 
XU  dem  Alpen-Lande  l  Mit  ahnlichen  Schwierigkeiten,  scheint  mir,  hat  die 
geistreiche  Hypothese  von  Agassis  an  kämpfen,  dass  durch  einen  vom 
Ben  XecU  herströmenden  Gletscher  das  Wasser  in  Oiem-Rog  aufgestaut 
worden  sey,  dem  man  die  berühmten  PttraHel-raads  als  Strand-Bildungen 
Buschreibt;  nicht  das  erforderliche  Gefall,  aber  hinreichend  ausgedehatea 
Hoch-Gebirge  wird  hier  vermisst.  Unter  dem  Einfluss  solcher  Einreden 
mag  man  sich  leicht  erklaren,  dass  in  OroMsMiamUeny  wie  in  SkanÜHapien, 
die  Erklärung  der  Diluvial-  und  erratischen  Phänomene  durch  das  Auf- 
steigen des  Landes  aus  dem  Meere,  wie  Daswin  sie  mit  auageaeichnetem 
Scharfsinn  für  Süd -Amerika  und  neulich  Sartorios  voif  WAJLTBRSBAiniBif 
für  Uland  ausgeführt  hat,  viele  und  gewichtige  Anhänger  zählt  In  diesen 
vom  Meer  nmitpüUen  Ländern  ist  man  leicht  geneigt,  alle  Spuren  älterer 
Erosion  und  Zerstörung  dem  nahen  Elemente  zuzuschreiben,  von  dessen 
Kampf  mit  dem  festen  Erdboden  die  tägliche  Erfahrung  zeugt ^  in  der 
kontinentalen  Schweiim  dagegen  suchen  wir  Hülfe  bei  Agentien ,  die  nach 
unserer  Erfahrung  am  kräftigsten  eingreifen.  Aber  freilich,  den  Beweis, 
dass  das  zurückfliessende  Meer  oder  die  Reibung  des  Küsten-Eises,  gleiche 
£ro»ions  -  Erscheinungen  erzeuge ,  wie  das  langsame  Fortströmen  des 
Gletscher  -  Eises ,  ist  man  bis  jetzt  noch  schuldig  geblieben.  Gerne  auch 
würde  ich  mithelfen  die  Auswaschung  unserer  grossen  Molasse  -  Tbäler 
nnd  die  Bedeckung  ihres  Bodens  mit  mächtigen  Kies-  und  Trümmer -Ab- 
lagerungen von  Meeres -Fluthen  herzuleiten,  wenn  ich  mich  mit  der  Ver- 
sicherung Daewirs  beruhigen  könnte,  die  Erhaltung  mariner  organischer 
Überreste  sey  nur  ein  Ausnahm-Fall  und  der  Mangel  derselben,  auch  in 
sehr  verbreiteten  Formationen  ,  nicht  als  ein  Grnnd  gegen  den  marinen 
Ursprung  di^er  Formationen  anzuführen.  Indess  lassen  sich  doch  viel- 
leicht Wege  finden,  beide  Prinzipe ,  die  marine  Eroaion  und  Kies-Ablage- 
rung durch  Gebirg-Ströme,  zur  Erklärung  unserer  seh  weisischen  Verhält- 
nisse in  Cbereinstimmung  zu  bringen;    denn  seit  längerer  Zeit  habe  ieh 


»ich  filiefftM^,  dAM  hetrl«MliclieNive«i.ywlad«rini|;fii  in  onaererfiUhMto 
nnd  in  ibrar  Umfebnng,  ähDÜcb  denjenig«! ,  die  jelst  noeb  in  Sekwedm 
•tell&Dden,  d.  b. .  ErhebuBgcn  ohne  Störung  der  borisonlalen  Scbiobten« 
Lage,  spiler  nocb  al«  die  Ablagerung  unseres  Kieses  vorgekoaimeii  sind. 

B.  Stcdkr. 


Blittheilangen  an  Professor  Bronn  gerichtet. 

Frankfurt  am  Main^  21.  April  1848. 

Die  zweite  Lieferang  meines  Werkes :  die  fossilen  Saurier  des  Muschel- 
Kalkes  mit  Räcksicht  auf  die  Saurier  aus  buntem  Sandstrin  etc.,  ist  aus- 
gegeben;  sie  enthält  wieder  fünf  Bogen  Text,  sowie  10  einfache  Tafeln  und 
eine  Doppel-Tafel,  auf  welcher  das  vordere  Drittel  eines  vier  Fuss  langen, 
wohl  des  riesenmSssigen  Schadeis  von  Mastodonsan  ru«"  Jllgeri  aus 
dem  Keuper  von  Qaildarf  in  natdrlicher  Ch'Ssse  dargestellt  ist.  Im  Texte 
werden  beschrieben  der  ScbSdel  von  Nothosaurns  Andriani,  Notho- 
saurus  giganteus  ,  Pistosaurns  longaevus,  vereinzelte  Z2bne 
ans  dem  Muschelkalk  von  Ba^reiUk^  eine  fast  vollständige  Wirbelsäule 
von  Nothosaurns  mirabills,  so  wie  vereinzelte  Wirbel  und  Rippen 
aus  den  verschiedenen  Gegenden  des  Skelettes  der  Saurier  von  Bayreufk* 
An  der  Ausffihrung  der  Tafeln  für  die  dritte  und  vierte  Lieferung  dieser 
Monographie  wird  gearbeitet. 

In  letzter  Zeit  hat  Herr  Prof.  £.  Schbiid  in  Jena  mir  seine  ganze 
Sammlung  über  die  fossilen  Wirbelthiere  aus  dem  Muschelkalk  seiner 
Gegend  cor  Benutzung  mitgetheilt.  Der  Sendung  waren  ferner  beigeffigt 
Ammoniten  aus  den  C51estin-Schichten  des  untern  Muschel  -  Kalks  bei 
WojfaUi  welche  zwei  neuen  Spezies  angehdren,  die  Donkbr  in  einer  der 
nächsten  Lieferungen  der  Palaeontogrspbica  beschreiben  wird.  Die  eine 
dieser  beiden  Spezies  nannte  ich:  Ammonites  (Gerat  it  es)  Wog  au* 
an  US.  Dieser  schöne  Ceratit  liegt  in  di-ei  Exemplaren  vor;  er  steht  dem 
Ammonites  (Ceratite8)enodts  Qobust.  am  nächsten,  ist  aber  kleiner, 
bat  statt  des  gewölbten  Rückens  einen  scharfen,  wodurch  auch  die  Seiten» 
Flächen  anders  gestaltet  erseheinen,  ist  vollkommen  glatt,  und  auch  in  'be- 
treff der  Suturen  stimmt  er  nicht  mit  der  damit  verglichenen  Spezies 
fiberein. 

Die  Saurier-Reste  dieser  Sammlung  kamen  meiner  Monographie  Aber 
die  Muschelkalk-Saurier  sehr  erwdnscht.  Ich  kannte  bisher  aus  der  Gegend 
von  Jena  nur  jene  Reste,  welche  Graf  v.  MCkstsa  dnrch  Prof.  Schmid 
erhielt;  es  ist  daher  von  grossem  Gewinn  für  meine  Arbeit  Aber  die 
Lokalität  Jema,  dass  ich  nun  noch  Schmid's  eigene  Sammlung  benntzeu 
konnte.  Die  Saurier  des  Muschel-Kalkes  vun  Je««  waren  meist  von  kleiuerer 
Gestalt ;  doch  verräth  eine  Rippe  auch  einen  grossen  Saums.  Der  Ober- 
Jahrgang  1848.  30 


4M 

•m ,  immer  der  wicbtig^tte  Knodien  9  iieg;t  Ton  8  meiat  kleinera  Spfsicv 
vor,  tvelehe  mehr  als  einem  Genua  aDg;ehdreD  ;  eine  neiiBte  Speaiea  wire 
durch  die  groaae  Rippe  angedeutet.  £8  war  mir  bislier  kein  Oberarm  iaa 
llllu8chelk«ik  vorgekommen  y  der  nidit  daa  für  den  Durchgang  der  Ellca* 
bogen-Arterie  bestimmte  Loch  besessen  bätte.  Unter  den  Jenaer  Knocbea 
befindet  sich  einer,  dem  dieses  Loch  fehlt)  was  um  so  weniger  «i* 
flUlig  seyn  wird,  iils  der  Knochen  auch  sonst  eine  eigene  Spesies  verrith* 
Uutfr  den  Gegenständen  der  M&ifsTBn'schen  Sammlung  deutet  ein  Ober- 
arm -  Knochen  noch  eine  Spezies  an ,  so  dass  hienadi  der  Muaehel-Kalk 
von  Jena  nicht  weniger  als  10  Spexies  Saurier  umscblieast;  und  unter 
diesen  Oberarmknochen  findet  sich  kaum  einer  vor,  der  mit  denen  Ober- 
Sehifsiene  oder  einer  andern  Muschelkalk-Lokalität  übereinstimmen  wfirde. 
Die  Coracoidal  •  Knochen  der  ScHMio'scben  Sammlung  rubren  wentgsteos 
von  6  kleiuern  Spesics  her,  zwei  Speaies  werden  überdiess  durch  die 
M'vvsTBR'sche  Sammlung  angedeutet,  und  von  der  grossen  Spexies  liegt 
dieser  Knochen  noch  nicht  vor.  Durch  den  Coracoidal  •  Knochen  würde 
daher  auf  9  Spexies  im  Maschelkalk  von  Jena  hiogewiraen,  von  denen 
noch  die  meisten  mit  denen  Oher^SMesiene  und  von  andern  Orten  nicht 
übereinstimmen.  Das  Schulterblatt  ist  nach  den  ScuMio'schen  und  Möi«sTBa'> 
sehen  Sammlungen  von  4  kleinen  Spezies  gefunden  und  von  den  Knochen 
in.  OUr'SeMeeien  und  andern  Orten  verschieden.  Der  Oberschenkel  liegt 
von  3,  der  Becken  -  Knochen  von  wenigstens  4  Spexies  vor,  die  ebenfalls 
keine  volle  Übereinstimmung  mit  denen  von  Ober  -  Sehleeien  zeigen,  wen 
aoch  von  den  kleinen  Wirbeln  gilt  Die  Zähne  sind  Nothoaauruz- 
artig.  Labyrinthodonten  fehlen  bia  Jetxt  gänzlich.  Ausser  Jena  sind  ge- 
funden: in  der  Knochen-Schichte  des  Muschelkalks  von  Wogau  der  Oberarm 
von  zwei  Species,  welche  auch  unter  denen  von  Jena  begriffen  seyn  werden ; 
im  Welleukalk  (unteren  Muschelkalk)  von  Lobedaburg  ein  Mothosaurua* 
artig  gebildeter  Zahn  einer  kleinern  Spexies;  in  der  Knochenbreccie 
des  Muschelkalks  von  Keiihan  bei  Rudoletadt  Wirbel  einer  sehr  kleinen 
Spezies}  im  Terebratuliten-Kalk  von  Zwelnen  ein  Beckenknocben ;  in  der 
obersten  Scliiciite  des  Muschelkalks  bei  Mertendorf  drei  Stunden  von 
Jena  ein  Ober -Arm,  und  im  Keuperkalk  von  Vieekberg  bei  Apoida  ein 
grosser  Nothosaurus- artiger  Zahn. 

Die  Fische  aus  diesem  Muschelkalk  werde  ich  mit  denen  von  0tiar- 
fnrih  und  aus  Ober-Schiesietty  woxu  die  Tafeln  bereits  lithographirt  sind, 
in  H'iücr  der  nächsten  Lieferungen  der  Palaeontographica  beschreibeil. 
Ausser  Schuppen  und  einem  unbedeutenden  Fragment  vom  Kiefer  eines 
kleinen  Fisches  mit  xylinderformigen  Zähnen  hat  der  eigentliche  Muschel- 
kalk von  Jena  nur  Saurichtbys  tenuirostris  geliefert,  von  dem 
Agassix  (Pois.  foss.  II,  b,  S.  88)  irrig  bemerkt,  dass  er  nur  aus  dem 
Muschelkalk  Beyeme  herrühre,  wo  er  gar  nicht  nachgewiesen  ist.  Dieser 
Fisch  ist  auf  Jena  beschränkt ,  und  kommt  zeitweise  auch  noch  bei  Qner^ 
furi  vor,  von  wo  die  Stucke  herrühren  werden,  welche  bereits  B&Tmsii 
(Ruilera  diluvii  testes,  1710)  abbildet,  was  übersehen  war.  Der  glauco« 
tii!ij)che  Muschelkalk    von  WaiMadi  bei  Apolda  liefert  Zähne  von   San« 


4er 

r  iebthjrs  Mongeoti.  Widi%er  wt  <lerTerebratnliten-Kalk  von  Xweimetif 
aus  dem  Plaoodua-ZAbae  henrubren , '  die  ausser  PJaeodas  i^igas  noch 
andero  Spesies  angeboren  durften.  Das  interessanteste  Stuck  von  Sweimtm 
bestebl  in  einem  Kieferstuck  mit  mebren  Zähnen  eines  neuen  ebenfalls 
grossem  Fisch-Genus ,  das  ich  wegen  der  Dom  «>  oder  Kuppel  -  förmigei» 
Beschaffenheit  der  Zahnkronen  ThO'lodtts,  in  vorliegender  Form  Tho* 
lodus  Schmidi  nenne,  und  welches  am  besten  in  die  Nähe  von  Acrodns 
gestellt  wird,  obacbon  die  Zähne  davon  ganz  verschieden  sind.  Da 
meine  Beschreibung  der  Muschelkalk-Fische  bald  erscheinen  wird,  so  bin 
ich  näherer  Angabe  über  diese  Versteinerung  hier  überhoben. 

Wie  ungegriindet  die  Verdächtigung  meines  Genus  Dadocrinus 
war,  ergibt  «ich  aus  einer  zweiten  Sendung  von  Muschelkalk  ^  Versteine- 
rungen Oker^üeMesUM,  welche  ich  von  Herrn  Mbutsbl  cur  Untersuchung 
erhielt  £s  befand  sich  unter  diesen  Gegenständen  wieder  ein  sehr  gut 
erhaltenes  Exemplar  von  diesem  Genus,  sowie  ein  Calatbocriaus,  der 
weiteren  Auf^cbluss  gewährt  Der  Krinoiden*  Gehalt  des  Musebelkalkes 
ich  näherer  ist  überhaupt  noch  lange  nicht  erschöpft. 

Präsident  von  Andsiai«  theilte  mir  von  Rothenburg  an  der  Tanger  einen 
schonen  Zahn  von  Ceratodus  Guilielmimit  aus  demselben  Gebilde, 
worin  schon  früher  Zähne  von  Fischen  und  Labyrinthe dontea  gefunden 
waren.  MipNSTsa  (Jahrb.  1884 ,  S.  627)  hält  diess  Gebilde  für  Muschel- 
kalk ;  es  wird  eine  Art  Knochenbrecde  des  Muschelkalks  oder  Keupers  seyn. 
.  Eakl  of  firiNisKiujiiff ,  der  hier  überwinterte ,  erhielt  aus  dem  Lias 
von  Oksndem  ein  Exemplar  von  Thyellina  prisca  aus  der  Abtheilung 
der  Squalidcn,  welches  weit  vollständiger  ist,  als  die  au  LymS'RegU  ge- 
fundenen Stacke,  und  weitere  Aufschlüsse  über  diesen  merkwürdigen  Fisch 
gewährt  Unter  den  Fischen,  welche  Eniiiskillbn  ans  dem  Kupferschiefer 
von  AicM#i(<»/ eintauschte,  befindet  sich  auch  einPalaeoniscns,  den 
ich  unter  der  Benennung  P.  pygmaeusfur  eine  eigene  Spezies  halten  möchte* 
Die  Grösse  kommt  auf  Palaeoniscus  angustus  heraus.  Der  Kopf 
fehlt.  Der  Fisch  war  ohne  Rnckenwölbung,  gleichförmiger  hoch  und  ver« 
hältnissmässig  länger  als  andere  Spezies.  Der  Raum  zwischen  Rucken- 
nnd  Schwanz-Flosse  ist  länger  und  besitzt  ebenfalls  gleichförmigere  Höbe 
dadurch  nämlich,  dass  der  Körper  sich  vor  der  Schwanzflosse  weniger 
verschmälert  Von  Palaeoniscus  minutus  aus  der  Steinkohlen- 
Formation  von  MüniUraj^pely  mit  dem  er  verglichen  werden  könnte,  unter- 
scheidet er  sich  durch  kleinere  Flossen,  was  namentlich  auch  für  die 
Rückenflosse  gilt,  so  wie  dsss  die  Schuppen  weniger  rhombisch,  weniger 
verschoben  viereckig  sich  darstellen ;  wozu  noch  kommt,  dass  in  P.  minu- 
tus der  Rucken  gegen  den  Kopf  hin  auftallend  höher  wird  und  mehr  den 
bekannten  Paläonisken  gleicht  Am  meisten  errinnert  er  in  Form  an 
Palaeoniscus  angustus  aus  dem  Steinkohlen-Gebilde  von Pani  de Muee 
bei  iliUiiii,  dessen  Schwanzflosse  aus  Lappen  von  aulfallender  Ungleichheit 
besteht,  wobei  der  untere  kürzere  Lappen  auch  mehr  abwärts  gerichtet 
erscheint ,  während  in  dem  von  mir  untersuchten  Fisch  die  Lappen  der 
Scbwanzflosse  sich  fast  gleicblörmig  darstellen.    Es  liegt  dabei  ferner  in 

30* 


44» 

P.  angnAtuB  die  RückenflotM  g^Miaa  cwiscbMi  Baneh-  vod  Aftcr4lM«e, 
ia  P.  pyg^maeus  mehr  g-egen  die  Baachfloase  bin;  in  letxter  Spexies 
acbeinen  die  Räckenfloase  und  die  Bauchfloaaen  wenif^er  ^reaa,  nnd  di« 
Scboppen-Bedeekong^  der  Floaaea  war  weoigatena  nicht  ao  avfFallend  als 
in  P.  angnatas.  leb  bebe  die  Jugend  vom  P.  Freie alebeni  damit 
verglicben,  seibat  in  einem  nocb  kleinern  Exemplar,  und  keine  Oberein- 
atimmung*  mit  P.  pyg^maeua  gefunden,  namentiicb  nad  auch  die  Schoppen 
grAaser  ala  in  letzter  Spesiea. 

Herr  Baumeister  Ai.thaos  in  R0ih0mkur^  tbeilte  mir  eine  Kupfer» 
acbiefer  -  Platte  von  RiekeUdorf  mit ,  worauf  eine  Reibe  von  RfiekeU'- 
Wirbeln  liegt,  welche  wiederholt  beatftigen,  dasa  der  Rupfersebiefer  mehr 
ala  einen  Saurus  umachliesat.  Dieae  Wirbel  röhren  von  einem  Thier  her, 
daa  gröaaer  war  ala  Protoroaaurua  Speneri.  Der  Wirbelkdrper  iat 
atark  eingeaogen  und  die  Beruhningp  von  )e  awei  Wirbeln  wird  unten 
durch  eine  achwach  halbmondförmig*  gekrümmte  Knochenplatte  vermittelt, 
die  an  einen  ähnlichen  Theil  in  dem  sonat  verschiedenen  Spheneaanrns 
ans  dem  bunten  Sandatein  BShmemt  erinnert. 

Von  Herrn  Prof.  B.  Cotta  erhielt  idi  ein  dnrdi  ihn  in's  Mnaenm  der 
Berg- Akademie  threiUr§  gekommenea  Exemplar  von  Protorosanrns 
Bpen  eri  mitgetheilt,  welches  im Knpferaohiefer  von  HgiMUrg  bei  Schmeimm 
am  Tkürimpmr  WmUU  gefunden  wurde.  Kopf  und  Schwaax  fehlen,  der 
Rompf  ist  sonst  grUsatentheila  erhalten,  der  linke  Arm  liegt  mit  allen  Finger* 
Gliedern  und  der  Handwnrxel  treClich  erhalten  vor,  und  ea  ist  dieses  Exem- 
plar biefnr  besonders  wichtig.  Ich  habe  ea  genau  gezeichnet,  um  en 
apäter,  wenn  ich  mit  meinem  gröasern  Werk  zur  Fauna  der  Vorwelt  an  die 
Saurier  der  Zeobatein-Formation  komme,  zu  verdffentlichen. 

Bei  der  Versammlung  der  Naturforscher  verflossenen  Herbst  in  Amektm 
worden  die  in  den  Sphlrosiderit  -  Nieren  der  Steinkohlen -Formation  von 
L^haek  aufgefundenen  Überreate  von  Archegosnurns  vorgelegt  Die 
Zeit  war  zu  kurz,  um  eine  bequeme  Untersocbong  damit  vormnehmea; 
ich  habe  mich  indeaa  iiberseugt,  daaa  dieae  Thiere  die  antfbllendate  Ähn- 
lichkeit mit  den  Labyriothodonten  besitzen,  wie  ich  Diess  in  einer  kurzen 
Mittheilung  in  der  geologischen  Section  nachwiess.  Hiedorch  wohl  sab 
sich  GoLPpess  veranlasst,  die  Beschreibung,  welche  vorgelegt  wurde,  um- 
zuarbeiten und  die  Thiere  mit  den  Labyrinthedonten  zn  verglefehen,  wie 
Diese  nunmehr  in  den  von  ihm  herausgegebenen  BeitrXgen  zur  vorweit- 
liehen  Fauna  des  Steinkohlen  •  Gebirges  geschehen  ist.  Herr  Lehrer 
ScHifiTR  in  Trier  hat  mir  nnterdeaaen  durch  Mitthellnng  einea  SebXdeia  von 
Archegosaurus  minor,  der  wie  die  in  B^itm  beftndliehen  Reste  ans 
der  Steinkohlen-Formation  von  Le^eh  herrührt,  Gelegenheit  gegeben,  mieb 
genauer  mit  der  Struktur  dieses  Thiers  zu  l»eschfifligen ,  und  ich  werdn 
diesen  Schädel  in  einer  der  nächsten  Lieferungen  der  Palaeontographtcn 
bekannt  machen.  Goldfoss  besehreibt  in  seiner  Abbandlmg  auch  den 
Schädel  einea  von  ihm  Selerocephalua  genannten  Thiers  aus  der 
Steinkohlen-Formation  von  HehMreken  bei  KaieertUmiem  als  einen  Fisch^ 
von  dem  ich  indeaa  finde,    daaa  er  noch  weit  mehr  Äbnliebkeit  mit  Jlen 


460 

LabsrrintboAoDtni  b^sitst,  al«  der  Arche^oiauras,  and  daher  eben  «o 
got  wie  dieser  bu   den  Sanrieni  hinsunehmen  »ejn  wird. 

Herr  Dr.  Dcrkiir  theilte  mir  mehre  Schädel  •  Frafpnente  eines  Lab^r- 
rkitfaodooteo  ans  dem  banten  Sandatein  von  äemkurg  mit,  den  ich  weg^en 
«einer  Verschiedenheit  von  den  bekannten  Thieren  der  Art  unter  der  Be- 
oennuDS  LabyrinthodoB  (Trematosanrvs)  Ocella  beg^riflT.  In- 
«wischen  beitcfareibt  Burmbistsr  (Geschichte  der  Schöpfung*  S.  468)  den 
Schftdel  van Trematoaanrns  Brauni  ans  demselben  Gebilde.  Das  von 
mir  nntersodite  Thier  wfirde  aufTallend  kleinere,  weiter  auseinander  »nd 
weiter  hinten  liegende  Augenhölileii  besitzen,  auch  ist  das  Scheitel- Loch 
nicht,  wie  bei  T.  Brauui  ang^egebea  wird,  rund,  sondern  Ungsoval  und 
der  vordere  Winkel  der  beiden  grossen  Lficher  in  der  Gaumen  -  Platte 
weit  spitxer.  Es  sind  diess  Abweichungen,  weiche  berechtigen  würden, 
beide  Thiere  für  spezifisch  verschieden  zu  halten ,  es  wäre  denn ,  dass 
die  BpnmisTBa'schen  An|caben  einer  Berieh tigong  bedurften. 

Das Krebs*arlige Crustaceum Prosopon  spinosnm,  welches  ich  nach 
Exemplaren  atfs  dem  dichten  gelben  Jurakalk  von  AuUn  errichtete,  findet 
sich  anch  in  dem  oberen  g^elben  Jura  zwischen  B^e^keim  und  fhutfiingem 
in  Würligmker^i  van  wo  Herr  Bergratb  voif  Albkrti  mir  ein  Exemplar 
mittbeilte,  welches  nur  halb  so  f^ross  ist  als  die  Exemplare  in  der  Muhstbr'- 
sehen  Sammlung.  Von  dem  Krebse  Eoniorphia  socialis,  von  mir  ans 
dem  Liegenden  der  Oolithgruppe  in  WüritemUer^  und  dem  Oxfordthon 
der  Nwrmandi€  bescbieben ,  habe  ich  ein  fast  vollständiges  Exemplar  aus 
dem  Unter  -  Oolith  von  Okar  bei  Ooslar  untersucht ,  das  mir  Dutikbr 
mittheilte. 

Ans  dem  Orfinsande  von  Re^mubwf  hatte  ich  schon  vor  längerer 
Zeit  Zähne  eines  Saums  untersucht,  welche  mir  durch  MIinstbr  mitge- 
tbeilt  worden  waren.  Diese  Zähne  gehören  dem  in  der  Kreide  Rnylmnda 
vorkommenden  Polyptjchodon  interruptns  Ow.  an,  wie  ich  Diess 
ans  einer  Abbildung  ersehe,  weiche  ERmsKiLLBN  mir  von  einem  Werke 
l^geben,  das  Dixon  aber  die  Versteinerungen  Bnglande  herauszugeben  im 
Begriff  steht 

Unter  den  vom  Grafen  Maftdbmloh  zur  Untersuchong  erhaltenen 
Gegenständen  zeichnet  sich  ein  fiist  vollständiger  Kopf  von  Chalicomys 
Eseri  aus  dem  Tertiär- Gebilde  der  Gegend  von  I7lm  ans,  der  etwa« 
zerdräckt  ist 

Die  letzte  Sendung  des  Herrn  Wbtzlbr  enthielt  wieder  einige  Gegen, 
stände  für  die  Molnsse  von  Gün%hur§^  darunter  den  Eckzahn  eines  grässem 
Schwein  •artigen  Thiers,  welcher  von  dem  des  Caiydonins  verschieden 
war,  von  einem  kloinen  Nager  einen  untern  Eckzahn,  ähnlich  den  kleinsten 
Zähnen  der  Art,  die  ich  von  Weisenau  kenne,  und  ein  Schwein-  oder  Mast»- 
don- artiges  Pachyderm  nach  einem  Zahn- Fragment  Fdr  LandMirott  ist 
ein  Schweins  -  artiges  Tbier  neu,  wtlebes  nach  dem  vorliegenden  Backen- 
zahn etwas  grösser  war,  als  Hyotherium  Sömmeringi. 

Zn  den  Lokalitäten  der  Sehteii»,  wo  der  Diluvial-Löss  blos  Reste  von 
Elephas   prImigenius  liefert,   kommt  Uäimerwied  bei  BusunhMUteH 


470 

unweit  PfSfllkok  im  Canton  Zürich,  voo  wo  Herr  A.  E^chcii  ton  dbr  Lirvrfi 
mir  einige  Zähne  dieses  Thieres  von  calidnirten  Ansehen  miftheilfe. 
Wichtiger  jedoch  ist  das  Vorkommen  dieses  Elephanten  in  der  dilovischen 
Schiefer-Kohle  von  Braun koblen-arti^m  Ansehen  sn  Dümien  eine  Stande 
von  Rapper$iüyiy  wo  sich  ein  g:ro8Sfr  Backenzahn  gefunden  ^  biaun  wie 
Nassbaumbolz,  was  ihm  grosse  Ähnlichkeit  mit  den  ZAbnen  aus  tertiSrer 
Braunkohle  verleiht.  Dieses  Kohlen .  Gebilde  stellt  die  ^älteste  diluviale 
Tbal-Aasfüllun^  in  den  Sekweii^er  Alpen  dar  und  umsehliesst  Pflanzen, 
welche  Hbbr  nicht  im  Stande  war  von  den  Spezies  zu  unterscheiden,  die 
jetzt  noch  an  feuchten  Stellen  der  SehwMiti  wachsen.  Bei  Uimnack  lieferte 
diese  Scbicfeikoble  Zähne  eines  gössen  Hirsch > arti^n  Wiederkäuers. 
Das  Vorkommen  von  Elepbas  erinnert  an  ein  zu  TrinUkoi  bei  üfotfAr«« 
ausg^egrabenes  Mammuth  -  Skelett ,  worüber  Rodilubr  (Jubilaeum  seroi- 
soecularem  doctoris  Fischer  etc.)  Nachrieht  g^bt.  Die  vertikale  Stet> 
lung^  in  einem  Sumpf-Gebilde,  worin  dieses  Thier  aufretrolfen  wurde,  be* 
weisst  deutlich ,  dsi^s  das  Thier  einsank ,  als  es  sich  zu  weit  in  den 
Sumpf  wagte,  um  seiner  Nahrung  nachzugehen.  Das  Gebilde  bei  Moskau 
besteht  ebenfalls  in  einer  feinblätteiigen  Braunkohlen  -  artigen  Masse  mit 
Fischen,  Infusorien  und  Pflanzen,  deren  Spezies  in  der  Gegend  noch 
leben.  Ich  mache  ferner  auf  eine  frühere  Beobachtung^  aufmerksam 
(vgl.  meine  Palaeontologica  S.  640),  wonach  zu  Witiijfendorf  bei  SproUam 
in  einer  Torf- ortigen  Diluvial  -  Schicht  mit  Resten  von  Ocbs ,  Hirsch, 
Fischen ,  Konchylien  und  Pflanzen  sich  Elepbas  vori^efunden.  Alle  diese 
Punkte  sind  nichts  anders  als  natürliche  Wohnorte  des  vorweltliefaen 
Elephanten,  wo  er  seine  Nahrung  fand  ,  die  in  Pflanzen-Spezies  bestand, 
weiche  von  denen  nicht  verschieden  waren,  die  jetst  noch  in  diesen  Gelten- 
den ihren  Standort  baben.  Durch  solche  Tbatsachen  werden  die  leeren 
Hypothesen  wiederlegt,  wonach  die  Elephanten  -  Reste  ans  weiter  Feme 
herg^eschwemmt  worden  wären  und  die  Einwirkung  äus.<terer  Kräfte 
oder  auffallende  klimatische  Veränderungen  das  Entstehen  der  Spezies 
bedungen  hätten ;  sie  zeugen  aber  auch  zugleich  von  der  Richtigkeit  der 
Annahme  eines  von  mir  längst  erkannten  innern  Grundes  dieser  Erscbei- 
nun^,  durch  den  auch  in  historischer  2<eit  das  Erlfisehen  und  die  geogra- 
phische Verbreitung  der  Spezies  bedingt  wird  und  den  die  ausgezeich- 
neteren Paläontologen  anfangen  nicht  mehr  zu  verwerfen. 

Die  von  Herrn  Dr.  Debbt  im  Löss  bei  Aachen  gesammelten  fossilen 
Knochen  hatte  ich  während  der  Versammlung  der  Naturforscher  Gelegen- 
heit zu  untersuchen,  Sie  gehören  nach  den  Kiefern  zwei  Spezies  von 
Arvicola  an,  von  denen  die  eine  der  A.  agrestis,  die  andere  der  A. 
amphibia  am  nächsten  kommt.  Die  meisten  Knochen  aber  gehören 
ungefähr  vier  Arten  Fröschen  an. 

So  wenig  über  die  fossilen  Knochen,  welche  in  den  Tertiär- Ge- 
bilden der  Auüerffne,  namentlich  des  ^MiVr-Beckens  vorkommen,  bekannt 
ist,  so  lässt  sich  doch  erkennen,  dass  darunter  Grenera  und  Spi»zies  sich  vor- 
finden, welche  schon  längere  Zeit  aus  den  Tertiär  -  Gebilden  DeHisek- 
länds  vorliegen.     Es   gilt  diess  namentlich   fifir   einige   Angaben    Pombl^s 


471 

{Bmli.  f0ot,  ky  iVi  p-  978).  Die  Krokodile,  weiche  er  unter  Diplo- 
cjrnodon  befipreift,  sind  dieeelbeo  wie  so  Weifemm,  für  die  ich  froher 
echea  für  deo  Fall  wirklieher  Trenaniij';'  von  Croeodiluti,  mit  der  man 
«cb  nicht  beeilen  sollte,  den  Nanen  Plerodon  in  VorechUit:  ft^ebraeht 
halte.  Der  Steneofiber  eaiitorinnm  wird  eine  von  den  aiiler 
Chalieomys  beg^Tffene  Formen  seyn,  die  Mosch  ide n-6enera  D r e ro o- 
therinm  und  AiBphitra(^uius  werden  mit  Palaeomeryx  oder 
Dorcatherium  sasammenfalten ,  worüber  zu  entscheiden  den  Abbil- 
dungen bei  PoNBL  die  erforderliche  Genauigkeit   felilt. 

Im  Atheneom  vom  5.  Juni  1847  (Nr.  1023,  S.  <&96)  iheilt  Murchisor 
einen  Brief  von  Agassis  aus  Amerika  mit,  worin  er  sein  Erstaunen  aus- 
dräekt  über  die  Analogie,  welche  swischen  den  Typen  der  Geschöpfe  de« 
gemJtosigten  Nord- Amerikas  und  denen  der  Molasse  von  Omaren  besteht. 
Er  glanbt  hienach,  dass  die  Ablagerung  von  Önuigen  unter  einem  Klima 
entstanden  sey,  das  nicht  tropisch  war.  In  diese  Ähnlichkeit  wird  vou 
ihm  auch  Japan  hineingezogen,  und  er  ersucht  Mdrchison  einstweilen  diese 
Bemerkungen  bekannt  au  machen  ,  bis  er  im  Stande  sey,  Ausführlicheres 
daräber  zu  veröffentliclien.  Die  vou  Agasüiz  ausgesprochenen  Ansichten 
sind  ganz  dieselben,  welche  bereits  in  meinem  Werke  über  „fossile  Sfiuge- 
thiere,  Vfigel  und  Reptilien  ans  dem  Molasse  -  Mergel  von  Önin^en**  aus- 
gesprochen liegen,  das  Aoassiz  vor  seiner  Reise  nach  Amerika  kannte. 
Ich  habe  darin  nicht  allein  die  nahen  Beziehungen  hervorgehoben,  welche 
das  tertiäre  dnin^en,  ohne  seinen  Europäischen  Gharackter  zu  verläugneu, 
mit  dem  heutigen  Nord  •  ^aierüka  und  Japan  darbietet ,  sondern  bin  auch 
zu  dem  Ergebniss  gelangt,  dass  die  Tertiär  •  Geschöpfe  von  Önin^en  zu 
ihrer  Existenz  kein  wärmeres  Klima  bedürfen  als  das ,  welches  gegen- 
wärtig noch  in  der  Gegend  von  Chunifen  herrseht ,  so  wie  dass  die  An- 
nahme eines  Tropen->Klimas,  unter  dem  die  Geschöpfe  der  Molasse  gelebt, 
nichts  weniger  als  begründet  ist.  Aoassiz  kann  also  nur  eine  weitere 
Aosfnhmng  dieser  schon  zuvor  bekannten  Ansichten  bringen. 

OwBif  glaubt,  Blainviixb  habe  dem  Fleischfresser  von  Ömngen  den 
Spezies  *  Namen  Oeaingensis  gegeben,  und  es  verdiene  daher  dieser 
Name,  da  er  alter,  den  Vorzog  vor  dem  meinigen,  der  in  „palostris"^  besteht. 
Diess  ist  nicht  der  Fall.  Ich  habe  nochmals  Bi^ainvillb^b  Osteographie 
durchgesehen  und  nicht  gefunden,  dass  der  Ausdruck  Ganis  oder  Vulpes 
Oeningensis  gebraucht  wäre.  Bei  der  AbbUdnng  wird  nur  bemerkt: 
„Vulpes  ex  Murchison.  Öninge»**,  Ein e ähnliche  Bezeichnung  wendet 
Blainvillb  öfter  an,  um  zugleich  auf  den  Fundort  aufmerksam  zu  machen, 
sie  steht  in  gar  keinem  Zusammenhang  mit  dem  Spezies  -  Namen ,  und 
kann  in  vorliegendem  Fall  um  so  weniger  in  Canis  oder  Vulpes 
Oeningensis  übersetzt  werden,  als  Blainviixb  nicht  wagt,  dieses  Thier 
vom  lebenden  Fnchs  zu  trennen  und  es  S.  761  seines  Werks  (Fase.  13, 
Canis)  als  Canis  vulpes  aufführt.  Der  Name  Canis  Oenigensis  hat 
also  oberhanpt  nicht  existirt ,  als  ich  den  Fleischfresser  vou  Önin0en  fitr 
ein  von  den  lebenden  verschiedene»  Thier  erkannte. 

im  TAfLBR'schen  Museum  zu  UoM-iem,  das  ich  im  August  verflossenen 


472 

Jahrs  bf suchte,  sab  ich,  clast  die  B«li5aea  so  ÖtUnfem  gefuttdeiieD  Über- 
reste von  Mastodon  dem  Mastodon  an^nstidens  angehoreD«  la 
dieser  Sammlung  sind  noch  einige  Wirbelthier-Spesies  ▼orbanden ,  weiebe 
fdr  Öningen  nea  sind ,  und  da«  erste  Stack ,  welches  tob  in  der  reichea 
Samminng  des  Prof.'s  van  Breda  erblickte,  war  ein  neuer  Nager  von  Önim§mi^ 
dem  ich  den  Namen  Sciurus  Bredni  beigelegt  habe.  Im  TAYLBn'schen 
Museum  sah  ich  auch  den  Anguisaurus  ans  dem  lithographischen 
Schiefer  von  Solenhof en^  sicherlich  eines  der  merkwfirdigsten  Geschöpfe^ 
das  eine  grundliche  Darlegung  verlangt,  die  aber  mehr  Zeit  erfordert, 
als  mir  zu  Gebot  stand.  Das  Thier  scheint  dem  Plenrosauriis ,  von 
dem  mir  die  mittle  Gegend  des  Skeletts  vorliegt,  verwandt,  und  ich  sollte 
mich   nicht  wundern,    wenn  beide  Genera  in   eins    zosammen  fielen. 

W&hrend  meines  Aufenthaltes  an  der  HoUändisek-  BeUfitehen  Küste  der 
Nordsee  glaubte  ich  mich  an  die  Werkstätte  versetzt,  wo  Meeres*  Molasae 
und  der  Moschelsandstein  der  Molasse  noch  unter  onsem  Angeo  entstehe». 
Die  Dunen  sind  eine  diesen  analoge  Bildung;  der  Däneo«Sand  ist  Molasse- 
Sand  historischer  2W*it ;  die  Ähnlichkeit  ist  so  überraschend,  dass  es  nur  der 
Erh&rtung  bedurfte,  um  Molassen-Sandstein  mit  Einscbliissen  darzustellen, 
welche  in  lebenden  Spezies  statt  erloschener  bestehen  würden.  Der  Dunen- 
Sand  nimmt  nur  selten  Konchylien  in  ihrem  lebenden  Zustand  auf;  es 
sind  meist  nur  Schalen  verstorbener  Individoen,  und  selbst  diese  Schalen 
sind  grosstentheils  durch  den  unaufhörlichen  Wellenschlag  serbrochen, 
zertrömmert  und  abgerieben.  Der  Strand ,  welcher  beim  Eintritt  der 
Ebbe  sichtbar  wird ,  lässt  sich  einer  ausgedehnten  Schichten  -  Entblos* 
•ung  vergleichen,  auf  der  hie  und  da  Oberreste  von  Organismen  hervor* 
treten.  Selbst  die  geilamoiten  Farben-Zeichnungen  so  wie  andere  Zeich- 
nungen auf  den  Ablosungs  •  Flächen  der  Gesteine  erklären  sich  theil- 
weise  aus  dem  Niederschlag  des  Schaumes  der  Meereswogea.  Unter-^ 
haltend  ist  das  Spiel,  welches  die  Welle  des  während  der  Ebbe  sich  zn* 
rückziehenden  Meeres  mit  dem  feinen  Dünen-Sand  des  Strandes  treibt,  der 
dadurch  ein  zart  wellenförmiges  verschiedenartig  gefurchtes  Ansehen  er- 
hält oder  an  die  Schnitz werk-ähnliche  Oberfläche  des  Krocodil-Schädels  er* 
innert.  Ahn  liehe  Erscheinungen  mit  nicht  weniger  Regelmässigkeit 
bieten  die  Schichten-Flächen  Versteinerungen  fahrender  Gesteine  dar.  Auch 
am  Meere  kann  man  sieb  überzeugen,  dass  manche  Erscheinungen,  welche 
die  Versteinerungen  fährenden  Schiebten  darbieten,  ihren  Grund  im 
Wechsel  der  Jahreszeiten  haben ,  deren  Alter  in  der  Geschichte  der  Erde 
weiter  zurückführen  dürfte,  als  unsere  Theoretiker  vermmheten.  Wenn 
man  bedenkt,  dass  z.  B.  der  grosse  Fistch-Reiclithom  der  HoUindie^liei' 
ffieehen  Nordsee  -  Küste  im  Sommer  zu  einer  Armath  herabsinkt ,  da  in 
dieser  Jahreszeit  viele  Fische  andere  Küsten-Gegenden  aufsuchen,  so  sollte 
man  glauben ,  dass  die  Abweichungen ,  welche  die  Schichten  einer  und 
derselben  Formation  im  Versteinerungs-Gehalte  darbieten,  dass  der  Wechsel 
Versteincning- reicher  Schichten  mit  solchen,  welche  ärmer  sind  oder  gar 
keine  Versteinerungen  enthalten,  dass  die  Unterbrechung  des  Auftretens  voa 
Spezies  durch  Schichten ,  denen  sie  fehlen ,  so  wie  dass  die  Abweichungen, 


473 

welche  iidi  im  Verttdueniiiigs^Gehalt  beniu«sielleD,  wenn  man  bei  aosge- 
dehnler  Formation  dieselbe  Schicht  an  entfernten  Punkten  untersncht, 
wenii^eBS  com  Theil  ihre  Erklärung  im  Wecbaei  von  Jahreszeiten  finden 
worden.  Auf  dem  frisch  vom  Meere  verlassenen  Strande  traf  ich  in  der 
Jahreszeit,  wo  ich  ihn  besuchte,  nor  selten  einen  Fisch,  meist  waren  es 
Koncbilieo,  Seesterne,  worunter  häufig  vierstrahlige  waren ,  Garne  eleu  und 
TOD  Gewächsen  Tange,  welche  aurdckblieben.  In  einem  Dunen -Hügel 
find  iih  sach  das  Gehäuse  eines  Krabben,  von  feinem  Dunen-Sande  voll* 
lülndig  erfüllt,  auf  dem  besten  Weg  eine  Versteinerung  tu  werden. 
Selbst  das  häufigere  Vorkommen  von  Cctacecn  an  gewissen  Stellen  des 
Holusen- Gebiets  erklärt  sich,  wenn  man  sieht,  dass  auch  die  jetzige 
Meeres-Koste  ihre  Stellen  hat,  wo  vorzugsweise  Cetaceen  stranden.  Eine 
solche  Stelle  iat  Ortende.  Hier  werden  öfter  Wal -artige  Thiere  ausge- 
worfrn,  worunter  das  Ungeheuer,  dessen  Skelett,  nachdem  es  als  Sehens- 
wirdtgkeit  Brnropm  dorcliwandert  hatte,  nach  Petersburg  gekommen  ist« 
Es  beschäftigen  mich  jetzt  die  Susswasser-Fische,  welche  Herr  Finanz* 
fith  EsBA  in  einer  Thon-Schicbt  der  Molasse  von  Unter-Kirehberg  an  der 
llUr  zwei  Standen  von  Ulm  entdeckte.  Dieser  Tbon  ist  sehr  ri'ich 
und  jedenfalls  eine  interessante  Quelle  für  Fisch-Versteineningen^  wie  ich 
los  den  Gegenständen  ersehe,  welche  Herr  Esbr  und  Graf  v.  MAi>fDBi,sLOH 
mir  niltheilten.  Ich  werde  Ihnen  später  genauere  Nachrieht  über  diese 
fossüen  Fische  geben* 

HsRIf.  VON  MfiYXR. 


Neue    Literatur. 

A.   B  &  c  h  e  r. 

1847. 

L.  Agahis  et  E.  Dekor:  Cktialo^us  raUotme'  det  fmniilef  ^  des  gewren  et 
des  ^speees  de  im  eloäee  des  Eehinadermes  lExiraii  des  Annaies  des 
seienees  naturelles  1847  ,  .  .  167  pp.  ^  Paris  ehe%  Victor  Massopt]. 

CosTB :  Histaire  generale  du  developpement  des  eorps  orgomis^s ,  in  Fol. 
PariSy  II  liw.  (nicht  gesehen]. 

d'Archiac  :  HUtoire  des  progres  de  la  $eologie  de  1384—1845,  I,  Paris  8^. 

C.  DACBBRr :  m  DeseripHtm  of  AeHve  and  BxHnet  Volcanos,  of  Earik- 
fuakes  and  of  Thermal  Springs,  with  Ramarks  on  the  Cases  of  Ihese 
Pkenomena,  tke  Charakier  of  their  regpeciive  Produkts  and  theUr 
Infiusnce  on  H^  pasi  and  present  CondiHon  of  ihe  Oloke'^  seeond 
edition,  greaUy  enlarged,  London. 

Fr.  y.  Kobbll:  die  Mineralogie  leicht  fasslich  dargestellt  mit  Rücksicht 
auf  das  Vorkommen  der  Mineralien ,  ihre  technische  Benutzung,  Aus- 
bringen der  Metalle  etc.    NürnUrg^,  I,  211  SS. 

Ch.  Lybll:  Blemenios  degeologia  [aus  dem  Engl,  übersetzt]  von  J.  Ezqubrra 
DBL  Bayo,  653  SS.,  44  pl.  12<>,  Madrid, 

G.  MicHBLOTTi:  Deseriplion  des  Fossiles  des  terrains  mioeenes  de  VUalie 
sepieatrionale  {Natuurkundige  Verhandelingen  van  de  Hollandsehe 
MaatstkapPij  der  Weiensehappen  ie  Haarlem,  k,  III,  ii,  1—408,  pl. 
1-17).    Haarl,  1847,  49. 

F.  J.  Pictbt:  Deseription  des  Möllns fues  fossiles ,  pii  se  ironvent  dans 
les  gros  verts  des  envirans  de  Oenive,  —  Geneve  4^.  t,  Livr. 
Cephalopodes,   p.  1—156,  pl.  1-15. 

Fn.  A.  Qubnstbdt:  über  Lepidotos  im  Lias  Würiiemkergs.  T&Hngen, 
U  SS.  4^  S  Tfln.  [1  fl.]. 

1848. 

H.  Br.  GiitifiTS  und  A.  v.  Ocjtbibr:  die  Versleineruugen  des  Zechsteins 
und  Rothliegendeu  oder  des  Permischen  Systems  in  Saehsen,  mit  10 
Steindruck -Tafeln,  Dresden  und  Leipvig,  Fol.    —    Heft  I.:    H.   Br. 


an 

GsiiiiTf  die  TersfciDenrng^en  des  dentschen  Zeeheteiii-Gebirg^,  S6  SS., 
mit  8  Stfindrack-Tefielii  und  deren  Erklfinmg^. 

Chi.  GnsBL :  de  feognoHiem  9efietarUmmH9  Htreyniw  fm9H§H  tmHUuiHms, 
33  pp.  8^.     Hmii9. 

Fr.  A.  QvBifSTEDT:  Pelrefakten-Kande  DemiS€hhnd$  mit  besonderer  Rfick- 
sidit  aof  WüHtemkerf.  fWinfM  S«".  [Jb.  184T  ^  734],  IV.  Heft, 
S.  Mft-4«6,  Tf.  10^S4  [noch  Ammoneen]. 

J.  P.  Sioni:  Ml  ihe  reMiam  heiwem  the  Seripiureg  mmd  9&wie  pmris  of 
5Ml0fir«l  Mtaiee.    4.  edii.,  8^. 

8.  y.  Weeo:  Momofraph  9f  ihe  Oraf  MoiiuäeBi  4*,  fram  tke  Pmi^mmio- 
fr&pkit&i  Sodeiif  fand  daher  nur  für  die  wirklieben  besahlenden  Mit- 
glieder dieser  Sotiellt  besiehbar !]    Part  I,  Univalvea. 


B.     Zeitschriften. 

I)  Wiirttenib.NatnrwiBaenschaftlicheJahre8-Herte,  Siuiifm^, 
^.    [Jahrb.  1847,  83Sj. 

t84r,  in,  in,  163—430. 

(Nichts). 

IWS,  IV,  I,  1-lH,  Tf.  1. 

KuMi:  zor  Geologie  der  Trias-Formation  in  Württemherg  und  drs  Stein- 
salzes insbesondere:  t  — 17. 

H.  FsHuifG :  chemische  Untersuchung  der  Soolen  des  Koch  •  und  Stein - 
Salzes  und  die  Siede -Abfalle  der  K.  Wurttembergischen  Salinen: 
18-46. 

QufiNsTBDT:  Grenzen  der  Musehelkalk-Formation  :  67—65. 


D   EansuNif  und   Marchatid:   Journal    ffir    praktische   Chemie, 
Leipmif  ^  (Jahrb.  1848,  57). 

i84f,  Nro.  if'-Ml',  XLII,  i-vm,  S.  1-4Ä7. 

Göppbrt:  kfinstliche  Kohlen-Bildong  auf  nassem  Wege:  56, 

Kiefern-Zapfen  in  Braunkohlen  Yot^TaritowiiM',  50. 

Bbihert:  Meteorstein-Fall  zu  Braunmu,  am  14.  Juli:  59—62. 

Tu.  KBR]n>T:    Krystall-Form  und   chemische  Zusammensetzung   der  natdr- 

lichen    und    kunstlichen  Terbindungen    des  Wolfram  -  Metalles    nnd 

Wolfram-sauren  Bleioxyds:  81  —  116. 
H.  Rosb:  Znsammsetzung  des  Yttrotantals  von  Yllsriy;  143. 
G.  F.  Willb:  Analysen  Nickel-haltiger  Hötten-Produfcte:  188—194. 
Ehreivbbiig:    rolher  Schnee  mit  F5hn   im  Pn»UHhmU  am  31.  März  1847 1 

217— «33. 


476 

H.  R4mb:  speufisches  Gcwieht  des  Sanmrskite  (UraadtavtaU);   a&S— S55. 

Nepidtvich:  Ungarn»  Steinkohlen  io  chemisch-lechoiacber  Besiebttogs  lY. 
Braunkohle  von  BrennUrgi  305^379* 

(Goppbrt)  .das  Branauer  und  das  Seeiäsfensehe  Meteoreisen:  4S8— 431. 

J«  Bftown:  über  Molybdan-saures  Bleisxfd:  432—436. 

Fr.  KouLMAifrr:  Mitwirkung  des  Kali^s  und  Natrons  bei  der  Bildimg  des 
hydraulischen  Kalkes,  des  C&mentes  und  im  AUg^emeineii  der  auf 
nassem  Wege  entstandenen  Mineral-Arten :  *436 — 449. 

Mineral- Analysen:  Damour:  Tantalit  von  LinMye«;  —  Damoor: 
neues  Mineral  aus  Phosphorsiore ,  Eisen,  Mangan  and  Natron;  r— 
A.  CoNifBLL:  neues  Kupferen  in  Cormomlli  —  Enoeladit  ein  neues 
Titan-Mineral  aus  iV^/fstertlr«;  —  Mobbrg:  Hornblende  von  CiMf«;  — 
Damour  und  Salvbtat:  Wasserhaltiges  Thonerde  •  Silikat  von  Moni- 
Mariiion ;  *-  Rhodius  :  Analysen  des  Phosphorochaicits ,  Eblits  und 
Bleioxyd  •  Chlorbleis ;  —  Gibb^s  :  Analysen  von  Zirkon,  Braunspath, 
Scolezit  und  Mesitinspath ;  —  SiixiBfAif  und  Hort:  Meteoreisen  von 
Texas  und  Lockporti  451—459. 

Analysen  von  Mineral- Wassern:  su  LieUmlein  und . Mainingem 
durch  LiBBio;  —  die  Eisenquelle  zu  Ca^s^fouia  von  O.  Hbnrt;  — 
das  Bitterwasser  zu  FriedridUhall  bei  HiMurghausen  von  J.  Libbig: 

—  die  Kochsalz-Quellen  von  A»lro»  von  Lardbrbr;  —  die  Mutterlauge 
zu  Sassendorf  bei  Soesi  von  J.  Moli.br;  —  dgl.  zu  Pyrmoni  voa 
HoGi ;  —  die  Soole  zu  HalMn  von  Kyssfif ;  —  die  Mineral-  Quelle 
zu  Rieumqfouy  —  Herauli j  von  Mialiib  und  Figcjibr  ;  —  die  zu  Mühl- 
Kausen  von  Gragbr  ;  —  die  zu  ITo^/remt/sin  Sieiermark  von  Hkuschaobr ; 

—  die  zu  Weissenhirf  in  Bern  von  FBLrjsivBHRG ;  —  der  Königs- 
bronneu  zu  Baih  von  Mock  und  Galloway;  —  die  Mofette  von  San 
Quirieo  von  Onosi;  —  die  Thermen  von  Yogtsburg  am  Kaiserstuki 
von  Scuiu.:  461—469. 

1848y  Nr.  i-5;  XLIH,  1-5,  S.  1-320. 

Th.  Schbbrbr:  über  einige  Punkte  aus  dem  Gebiete  der  polymeren  Iso- 
morphie,  welche  von  Naumaniv,  ÜAiDirrGBR,  Blum  und  Rammblsbbro  in 
Frage  gestellt  sind :  10 — 35. 

R.  Hermakn:  Untersuchung  Russischer  Minerafien,  9.  Fortsetzung,  3t»  Zu- 
sammensetzung der  Epidote  und  über  heteromere  Mineralien  im  All- 
gemeinen: 36  —  71,  81  —  114. 

Analyse  verschiedener  Mineralien:  74—76. 

Th.  Kbrndt:  Beiträge  zur  Mineral  -  Chemie :  Felsit,  Oligoklas  mit  Cer- 
Fossilien,  Bodenit,  Muromontit  (Cer-Mineral)  :  207—241. 

Fr.  V.  ScHAFFGOTSCH  :  Eigen  schwere  des  Selens :  308. 

Analysen  von  Mineralien  und  Legirongen:  Vanadinsaures 
Kupferblei-Oxyd;  Eisen-Pyroxen  ;  Aphthonit ;  Zirkon ;  Kalk-Oligoklas; 
Mineral  von  HHsingfors\  Pistomesit:  Hauerit;  Kalkspath  von'Amfretf«- 
^^9\  Agalmatolith ;  Gold- Amalgam :  312^318. 


4« 

3)    Tk0  Qumri^rif  Jpnrnmi  öf  tks  Gs0iofieai  S^Hetf,  iiiu- 
^irmied  «f».,  Londam  ^  [Jb*  1848^  318]. 

I848y  Nro.  14-,  IV  ^  115  p.  i— cxx,  103-lU  et  p.  27—34,  pL  7,  8, 
00  Zwiüchendrucke. 

I.  Verwaltung« -Berichte  u.  ^1.  S.  i— n. 

II.  Db  LA  Bbchb's  Jahrtags-Rede:  xxi— cxx. 

III.  Lanfende  Verhandlungen  der  Gesellschaft  von  1847 ^  Nov.  3—17, 

S.  103—142. 
R.   Owen  :     Beschreibung»    eociner    Zftbne    und    Kiefer  -  Stfieke    von    2 

Au (hracotherinm  -  artigen    Thieren :    Hyopotamns    Vectianus   und   H. 

bovinus    von  Wighl  und   Erläuterung   von    Cuviim's   Idee   die   Pacby* 

dermen  nach  der  Zehen -Zahl  zu  klassifiziren :  103—141,  pl.  7,  8  mit 

13  Zwischendrticken. 
J^  Bbbtlb  Jukbs  :  Note  über  die  Geologie  von  AuMtrmlieM  Kiiste :    142. 
J.  W.  und   Fr.  T.  Gregory:  Bemerkungen  su    einer   geologischen  Karte 

West-AuHrmUmMi  142. 

IV.  Geschenke  :  143-144. 

V.    Bncher- Anzeigen  und  Auszüge:  28—34. 
Fromhbrz:  Struktur  des  Sekwarawaides  (Jahrb.  ^):  28—20. 
L.  Lbs^obrbux:  Torf-Bildung  in  Nord-Bwropa:  20—31. 
A.  ScHACCHi :  Leuzit-Krystalle  vom  Ve^uv  ausgeworfen  (Jahrb.  ^):  31-32. 
Wjbbbl:  Jetzige  und  frfihere  Aasdehnong  von  Ueigolttnd  (tf.  ^):    32. 
WosKOBOiNiKow :  Reisen  in  Nord^Pet^Un  (f^*^):  32—33. 
v.Dbchbn:  Quecksilbererz  in  der  iSaar^rtfeJrer-Koblen  Formation  (i^.^):  33. 
Neue  Bucher:  34. 


4)    Jambson^s     Edinkurgh  new  Philo$oph%eal  Journml^    Edkt- 
kurf  8«.    [Jahrb.  1«4Ä,  317]. 

1848f  April.;  Nro.  88  \  JTUF,  n,  p.  200-412,  pl.  1-10. 

M.  A.   Gotot:    die  verschiedenen   Felsarten  im  erratischen  Becken    der 

Rhone:  240—271. 
Ebelmbn:  Krystallisationen  auf  trocknem  Wege:  311—316. 
M.  A.  Gcttot:  Topographie  der  Penninischen  Alpen  und  Primitiv  -Lager- 

stStte    der    wichtigsten    erratischen    Felsarten   des   IIAim«  -  Beckens : 

3t0---330. 
B.  Studba  :  über  Mineral-Metamorphismus  (und  dessen  Lehrbuch):  304—372. 
Jambsor:    Tabellarische  Übersicht    einer  Anordnung   der  Mineralien   nach 

physikalischen  und  chemischen  Charakteren:  373—378. 
Miszellen:   Hobimairb  de  Hell:    Geologisches  ans   Tanri^i    300;    — 

Ebelmbn  :    Zersetzung   der  Felsarten    302 ;    —    R.    A.    C.   Austbit  : 

Schichten  mit  phosphorsaurem  Kalk  in  der  Kreide-Formation:  304;  ^ 

J.  C.  Nisbbth:  Phosphorsiure  in  untergeordneten  Gliedern  der  Kreide* 


47S 

FonMtKHi:  394;  -  W.  G.  MAivtiiu.!  fottile  Vogel-AMte  «m  ATm- 
SeeUmd:  396 ;  —  Ssdgwick  :  oi^nisAhe  Reste  in  den  flUHrfrfgtff «Schiefem 
und  Klasgifikation  der  altera  Gesteine  in  OMn^eriMitf  und  IFetfmar»- 
fmiil:  395;  ^.  Jokbs:  Korallen-Inseln:  390;  —  Scnrobdbr:  das  Shturam-' 
Thal:  397;  ^  Ross:  allmibliche  Abnahme  der  Laft-  und  Wasser- 
Temperatur  gegen  das  Land  hin:  397. 


5)    MiLNB  Edwards 9    Ad.  Baoncmurt   et   J.  Dbciishb:    AmnmteM   d€9 
SeieHces  nmiureiie^;  Zooiogie\  Pmis  8®  [Jh.  1847,  839). 
e,  IV,  annee,  1847,  Jain;  e,  Vil,  vi,  p.  320«- 364,  pl.  7. 

(Nichts). 
e,  IV.  ann^e,  1847,  Juli  ^  Oct.,  e,  Vlll,  i— iV|  p.  1-256,  pl.  1*6. 

P.  Obrvais:  Beobachtungen  über  fossile  Sftugthiere  in  fi(M-Fr«fi4rrstdbs 
203—224. 

P.  Gbhvais  und  M.  de  Sbrrbs:  Beobachtungen  Aber  die  fossilen  Sftug- 
thiere im  Meeres- Sand  von  MonifeUier  :  224—227. 

A.  d'Oabigny  :  zoologisch  -  geologische  Betrachtungen  über  die  Brachio- 
poden,  241-270  [Jb.  1848,  244]. 


0)    L'In^iiiui:    i«  Seet,  Seienee^  mmik4matif00,  fkp$i^u§M 
fit  nalureiies,  ParU,  4,^  [Jb.  1848,  310]. 

XVI.ämue,  1848,  F«vr.  2  —  Avril  I2,  Nro.  785-744,  p.  37-116- 

Dblafossb  :  Beziehungen  zwischen  Atome-Zusammensetzung  und  Krystall  • 

Form:  39-40. 
Dbviixb:  verschiedene  Zustande  des  Schwefels:  40—41. 
DB  Vbrnboil  :  Nunimuliten-Gesteine :  44. 

HoPKUfs:  geologische  Theorie'n  der  Hebungen  und  Erdbeben:  44. 
Rbonault  :  Analyse  der  «tmosphärisehen  Luft :  45. 
L.  Smith:  zwei  neue  Mineral-Substanzen:  46. 
Tar  Benbobii  :  fossile  Pholadomya  bei  Bordeaux :  47. 
M.  Davr:  Bildung  der  festen  Erd-Binde:  48. 
M.  DB  Sbrrbs  :  Eocäne  Baum-Blätter  bei  Narbinme :  48. 
Birt:  atmosphärische  Gezeiten  49—60. 
Daubbbb:  Tertiär- Gebirge  im  Sund-Qau  und  Umwandelung  seiner  Feldspatli- 

Nieren  im  Kaolin :  62. 
Cohnbix:  Niederschlag  im   Flusswasser  durch  essigsaures  Blei  ^65. 
Pbrgy  :  kunstliche  Humboldtilith-  (Mellilith)-Krystalle  >  65. 
Rarstbn:  amorpher  Borazit:  66. 

Britische  gelehrte  Versammlung  zu  Oxford,  184T,  Juni. 
E.  Forbbs  :  englische  Cystidee,  und  Beiträge  zur  Kenntniss  der  fossilen 

Eohinodermen :  67. 


470 

Sbdowiqk:    foflsile  Pflansea  der  Kohteo^FonDatiofi  von  SMiMy  io  Am- 
straiien:  67. 

V.  Küvserling:  Geologie  des  NO.  Theiles  voo  ff «ro|iiifdb-itii#«iMil:  67. 

NiLflson:  Hebuog  und  Senkung  Skandimaviefu :  07. 

Saltbr:  IllumiDation  geologischer  Karten :  67. 

Rämsay:  Ursache  des  physischen  Reliefs  des  S«  Theiles  von  Wmle^:  68« 

Bookman:  Cystidee  im  Kohlen-Letten  von  Weniaek:  68. 

Hopkins  :  über  die  Theorie  der  Erdbeben :  68. 
L.  Pastbcr  :  Gruppirungs- Arten  der  Krvstalle  von  schwefelsaurem  Kali :  79 
d'Aacuuc  :  Beobachtungen  über  das  Qnatern&r-  [Quartär- !]  oder  Diluvial* 

Gebirge:  87. 
V.  Boch:  über  Ceratiten  ^:  88—90. 
L.  Pastbur:  über  Dimorphismus:  94—95. 
6.  ScARzi :  Lignite  bei  Boiopia  ^ :  96. 

H.  Rose:  Zusammensetzung  des  Yltrotantal's  von  Yfler^jf^:  90 — 97. 
Kino:    Steinkohlen -Lager  bei  Farkaeh  in  den  Voge^em  101. 
Chbvallibr  und  Thann:  Arsenik  im  Mineral- Wasser  des  Oker*  und  Niedm'" 

Hheins:  101. 
TcH7HATCHBFF :  Schmirgel -Lagerung  in  EMi^'AHen:  106—100. 
GiAAROin :  blau  gef&rbte  Kiesel :  110. 


7)  Buileiin  de  ia  Soeie'iS  gdoiogique  dt  Pranee,  k,  Paris  8* 
[Jb.  1847,  837]. 

1S4Sy  ky  Vy  1-128  (8.  Nov.  184r  —  10.  Jan.  1848). 

Blancbb:  Geognosie  des  Dorfes  Abeif  am  Libanon:  12—17,  Tf.  1,  Fg.  1—2. 

Damoor:  Dbchen^s  Mendipit  von  Brilon  =  Plomb  chloruri  DuFasif. 
(Pb»  CP  0'  =  Pb  €1  +  2  tb):  17. 

Diskussionen  über  den  Gyps  von  Aixi  er  ist  miocan:  18—19. 

LoRY  und  Pidancbt:  Note  über  la  D6U  im  Jurai  20—23,  Fig. 

DB  Challatb:  über  Bohrbrunnen  zu  Venedig;  23—26,  Fig. 

PB  CoLLEGNO :  verschiedene  Granite  auf  Elba  *•  26,  Fig. 

y.  Thiolli^rb:  Jura-Gebilde  im  südlichen  ilAons-Becken :  31—39. 

BooB :  Wissenschaftlicher  Bericht  aus  Österreich  i  39—46. 

£.  Hopkins  :  geologischer  Bericht  über  den  leikmue  von  Pamnna :  48—49. 

Aymard:  fossile  Menschen  -  Knochen  am  vulkaniscken  Berge  von  Denime 
bei  Puy;  Saugthier  -  Knochen  und  Pflanzen  in  verschiedenen  Lager- 
statten der  Haule-Loirey  und  ihr  Alter:  49. 

Aymard:  verschiedene  Mastodon-Arten  in  Velmg:  60. 

A.  Favrb:  über  die  alten  Jura-Gletscher :  63—65. 

Ch.  Dbvjllb:  kohlensaure  Talkerde  in  Nieren  auf  Lava  zu  la  Qnadeloupe:  00. 

Bovb:  neueste  Arbeiten  der  wissenschaftlichen  Freunde  zu  Wien:  06— 74» 

d'Omalios  d'Hallot  :  über  die  Block-Ablagerungen:  74—80. 


48« 

FiuroLU :  Aoashs  uad  Dfisoft  eifcoMen  aas  AmsHkm  nit  Fomamti 

o 
an  y   daiM    die  Asär  keine  Moränen  sondern  BSnke  sind :  85. 

ÜELMERSEif :  geologische  Arbeiten  in  RuMsUmii  80—87. 

D£  Vernbuil:  über  Hblmbrsen^s  Aulosteges;  steht  Ortbis  nahe:  O.  Wangen- 

heimi  gehört  als  Art  dazu:  87. 
V.  Hauer  :  HalUtadier  Marmor  =  St,  CtsHaner-Kalk  =  Trias :  88. 
Desor:  aber  das  Drift  in  Ameriku:  89—98. 
DB  Ybriibuil:  Diskassion  darfiber:  98. 
L.  Prapolli:  Einiges   Aber  die  Xbeorie  der  Fnrchangen  der  Erd-Kruste, 

iSber  die  Natur  des  Scholtlandes  ond  die  Theorie  der  schwimmenden 

Eisberge:  100—106. 
Dahour:  Tantal-fuhrender  Wolfram  der  Hauie-Vietme:  100—109. 
y.  Raolin  :  Thatsachen  und  Beobachtungen  zur  Klassifikation  der  Nnmma- 

lilen-Gesteine:  114—129. 


8>  Annale^  des  Sciences  fhysiques  ei  naiureiles  d^Agri- 
cuUure  et  d^lndustrie,  fubliees  far  la  Soeietd  roymie 
d'Afrieuiture  de  Lyon;  -  Lyan^  gr.tH^.    [vrg^  ib.  1843,  341.] 

(Ann^e  1849,  V  bis  1846,  YIU  sind  uns  nicht  sngekommen.) 

Annee  1846,  IX,  ji— cxxvi  et  736  SS.»  00  tabl.,  It  pH. 

J.  Foornet:  Haupt-Ergebnisse  einer  geologischen  Untersoehung  Sud'Tyrols 
und  anderer  subalpinen  Gegenden  Italiens  i  y— xik. 

—  *-  Fortgesetzte  Untersuchungen  über  die  Geologie  der  Alpen  zwischen 
dem  WMis  und  dem  Oisans:  1—112. 

L.  Ybzu:  neue  chemische  Untersuchungen  über  das  eisenschfissige  Wasser 
von  St.  Clairi  306—308. 

A.  Perrbt:  Abhandlung  über  die  Erdbeben  im  l>onaii-B ecken:  333—414. 

J.  Fodrnet:  Zusätzliche  Bemerkungen  über  das  Kieselmehi  in  den  Departe- 
menten Puy-de-Dome  und  Ardechei  488—495. 

^  —  rothes  Molybdän-Blei  in  Chenelette,  Rkane:  490. 

Sturme  und  Erd-Regen  im  Herbst  1846:  593—693. 

Lortbt:  Bericht  über  die  Arbeiten  der  Hydrometrischen  Kommission  im 
J.  1846:  714—719  mit  Tabellen. 


9)    Annales  de  Chimie  et  de  PAysifue,  e,  Paris  S^,  [Jb.  184T,  830]. 
1847,  Sept.— Des.  XÄ1,  i— iv,  612  pp.,  6  pH. 

A.  Laorent:    Untersuchungen  aber   die  Tungstein  -  sauren  Verbindungen; 

64-67. 
A.  Damoor  und  Salvbtat:   Analyse  eines  Alaun -Hydrosilikat es  von  Mont' 

morUUm,  Viennex  376-384. 


481 

Rlmol;  Studien  Aber  die  Besiebnngeä  swisehen  Atom-Gewielit,  Kryatall* 

Form  und  Dichte  der  Körper;  415—439. 
Durochbr:  Farbe  de«  GleUcher-Eise«  und  -Wusers:  488—492. 

i848y   Janv.  —  An*.;  XXil,  i— iv,  601  pp.,  2  pll. 
J.  NicKLBs:  krystallographische  UntersucbuBgen :  28. 

krystallisirte  Zink-  und  Kadinium-Monohydrate :  31. 

Krjstall-Form  des  Zink-Metalls:  37. 

Ebblmbn  :  Abhandlung  über  eine  neue  Methode  krjstallisirte  Verbindungen 

auf  trocknem  Wege  zu  erhalten   und  deren  Anwendung  auf  Mineral* 

Erzeugung:  211—244. 
A.  CüATiif :  Kupfer  und  Arsenik  in  der  Eisen-Quelle  des  Parks  von  Yer^miile» 

und  Aber  die  ebemis^che  Rolle  der   organischen  Yerbilidungen  in  den 

Eisen-Quellen  der  Sediment-Gebirge:  327—332. 
Ca.  MAKTiifs:  yerschiedene  Färbung  der  Gletscher  und  Gle«sflher«WaMer ; 

400—593. 
Cr.  GBAiMitOT:  nber  die  Blei-Pbesphate :  605->507. 


10)]  Tran$aetiou$  of  (he  Zoologieml  Botieiy  of  London. 
London  4\    [Jb.  1847,  472]. 

1848,  Illy  V,  p.  345-380,  pl.  52-57. 

R.  Owen  :  über  Dinornis ,  IlL  Theil ,  Beschreibung  von  Schfideln  und 
Schnftbeln  von  Dinornis  und  Palapteryx^  wie  von  2  andern  Geschlechtern, 
Notornis  und  Nestor ,  welche  W.  Mantbll  unter  vielen  andern  Vogel- 
Knochen  au  Waingongoro  auf  der  nördlichen  Insel  Sen-Soslßn^s 
entdeckt  hat :  345—378,  Tf.  52—50* 

C.     Zerstreute  Abhandlungen. 

L.  BucHPrER:  fiber  die  Menge  von  Arsenik,   Kopfer  u.  a.  Metallen  in  den 

Mineral  -  Quellen    zu   KUHngen  und  Brüekentm  (Müneknor    Gelehrte 

Anzeig.  1848,  XXV,  1025-1030). 
6.   Emmrich:     Übersicht    der    geognostischen    Verhftitnisse    Süd^TgroU 

(Zugabe  zu  Schub ach's  die  deutschen  Alpen,  IV,  281—310)  8^.  Jenn 

1346  [einzeln  5  Sgr.]. 
K.  C.  V.  Lborhaüo  :    Steinsalz,  dessen  Vorkommen  and  Gewinnnngs-Weise 

(deutsche  Vierteljahrschrif^  1848,  Nro.  4lt^  S.  1—50). 


Jskrgang  I8W).  31 


Auszöge. 


A.  Miaeralogie ,    Krystallographie,   Mmeralcfaemie. 

Ciff.DBnLLB:  ve rsehiedeneZ astfinde  de 8  Schwefel«  (/'/Mfif. 
1348^  40—41).  1)  Rother  weicher  Schwefel  geschmolzen  und  im  rascher 
Krystallisalion  gehradit  gibt  mehr  oder  minder  rotb  geürbte  prismaüsohe 
Nadeln  von  sehr  behair lieber  Färbung;  2)  Iflsst  man  eine  Auflösung  dieser 
Nadeln  oder  des  gewöhnlichen  weichen  Schwefels  in  Schwefel- Kohlenstoff 
freiwillig  verdunsten,  so  erhall  man  Oktaeder,  schiefe  Prismen  und  end- 
lich eine  röthliche  warzige  Einfassung  ohne  geometrische  Formen,  weldie 
blasiger  Schwefel  (soufre  v^siculaire)  zu  seyn  scheint ,  was  also  drei 
verschiedene  Zustände  dieses  einfachen  Körpers  in  Verbindung  mit  ver- 
schiedenen Mengen  latenter  Wärme  zu  geben  scheint,  wovon  nnr  die 
Oktaedrische  Form  einen  Zustand  bleibenden  Oleichgewichts  mit  der  ge- 
wöhnlichen Temperatur  darstellt;  3)  die  Ablagernng  der  2  unvereinbaren 
Formen  des  Schwefels  (rhombisches  Oktaeder,  schiefes  rhomboidales 
Prisma)  in  derselben  Auflösung,  welche  L.  Pasthor  kürzlich  zuerst  nadi- 
gewiesen  hat,  ist  an  die  Anwesenheit  von  2  verschiedenen  Zuständen  des 
Schwefels  in  der  näraliehen  Aiillösung  gekniipft  nnd  thnt  folglich  Mit- 
schbruch's  Gesetzen  des  Dimorphismus  keinen  Eintrag ;  —  4)  diese  ver- 
schiedenen Schwefel  scheinen  den  Schwefel -Koblenstolf  in  gleicher  Art 
an  sättigen,  da  er  bei  12^  Wärme  Vs  soines  Gewichts  davon  auflöst; 
5)  der  oktaedrische  (naturliche  oder  künstliche)  Schwefel  löst  sich  ohne 
Backstand  anf ;  der  prismatische  lässt  einen  unbedeutenden,  von  dem  Ober- 
bäntchea  herrührenden  Ruckstand ;  der  gehärtete  (tremp^),  der  weiche 
Schwefel  und  die  Schwefel -Bluthe  aber  lassen  einen  sehr  antehnliebeB 
unauflöslichen  Rüekatand,  welcher  0,0—0,3  ihres  Gewichtes  ausmacht. 


BnoHNBa:  Zerlegung  des  Magnesits  aus  6frt«M«jilaiiif(Verhandl. 

der  SekweUm.  Gesellschaft  i847  in  Wimlertkwr). 

Talkerde 61,026 

Kohlensäure 49,499 

Thonerde  . " .    .    .    •    )    « 

Spuren. 


Eisendzyd      •    •    . 

100,518. 
Von  Wasser  zeigte  sieh  das  Mineral  gänslich  frei. 


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4B4 

Ea  hu  demnach  dag  Qttell-  ttebr  ala  das  Flnaa- Wasaer  xQaaniiiieii^* 
aetot,  nnd  dieas  mehr  ala  das  Pump-Waaser.  Dann  ist  der  atarke  Kieael* 
Gehalt  der  Trinkwaaser  bemerkeqawerth;  mit  StickatoflP- Verbindungen  ver- 
einigt iräf^  er  zar  Befruchtung  der  Wieaen  bei;  die  letzten  sind  aneli 
bei  der  Mäatung  wichtig* 

Sie  tragen  mit  bei  zur  ErkUrung  der  Farben  grosser  Waaser-Massen. 
Das  blaue  Wasser  der  Al^^  -  See'n  und  des  Jura  lassen  fast  gar  keinen 
organischen  Rückstand.;  das  grüne  Wasser  des  Doub*  und  des  RhekM 
hinterlAsst  nach  der  Verdunstung  ziemlich  viel  gelbliche  organische  Materie ; 
der  Rnckataad  von  der  Verdunstung dea  gelblichen  Lotre-Waasers  ist  schwarz. 


HfiiiMAifif:  Monazitoidy  ein  neuea  Mineral  (Erdm.  und  March. 
Joum.  XL,  28  ff.).  Der  Name  deutet  die  gprosse  Ähnlichkeit  mit  Monazit 
'  an  ;  es  ist  sogar  aehr  schwer  bestimmte  äussere  Merkmale  anzugeben, 
durch  welche  aich  dieses  Mineral  mit  Sicherheit  vom  Monazit  unteracheidrn 
liesse ;  und  dennoch  ist  die  quantitative  Mischung  beider  Mineralien,  aehr 
verachieden.  Der  Monazitoid  findet  sich  auf  der  Uranotantalit  -  Grobe 
östlich  vom  Itmen-See  bei  BÜMk  gemeinschAftlieh  mit  Yttero-Ilmenit,  Urano- 
Tantalit,  Colombit  und  Granat  auf  einem  Granit-Gange^  der  Miaszit  durch- 
'  aetat.  Er  ist  stets  krystallisirt  und  zwar  in  zwei  verschiedeneu  Formen. 
Die  eingewachsenen  Krystalle,  mitunter  von  sehr  anaehnlicher  Grösse^ 
haben  die  GestaH  dea  Monaait:»,  und  vermittelet  dea  Anlege- Goniometers 
konnte  kein  Unterachied  in  den  Winkeln  beider  Mineralien  bemerkt 
werden.  Aufgewachsene  in  der  Regel  sehr  kleine  Krystalle  sind  zwei-uad« 
ein-gliederige  Oktaeder ,  eine  für  den  Monazitoid  eharakferiatinche  Form, 
da  sie  beim  Monazit  bisher  nicht  beobachtet  wurde.  Die  Oktaeder  zeigen 
aich  den  Seitenkanten  parallel  gestreift  und  oft  verwachsen.  Farbe  braun ; 
harzglinzend.  Bruch  kleinmusehelig,  ins  Splitterige.  Stark  durehnaheinend. 
H£rte  gleich  jener  dea  Apatits.  Eigenschwere  =  5,981.  Gibt,  im  Kolben 
erhitzt,' etwaa  Wasser.  In  der  Zange  gegläht  leuchtet  das  Mineral  atark, 
ohne  zu  schmelzen.  Gegen  FIfisae  verhält  es  sich  wie  Monazit.  In  Salz- 
sAur«  wie  in  SehwefelsAure  nur  theilweise  lösbar.  Gehalt: 

Cerosydul 49,36 

Lanthanozyd 3 1^30 

Kalk 1,50 

Phosphorsänre 17,04 

Tantal-Ähnliche  Substanz    .      6,27 

Wasser 1,36 

Talkerde     I 

....    Spuren. 


Eisenoxyd 

^  97,92 
Formel : 

Ce,J« 


E.  Ragbl:  'Zerlftg^gnffffB  seoMtlireber  Sui^niunz^tm  (Jahtb. 
für  prakt  Pharm.  Xilt,  i  ft.) 

L  IL 


Ki^seMnre 
Thonerde    . 
Kalkerde 
Eisenoxyd  « 
Natron    .    . 
Wasser  .    . 


Skolalt  TOB 
SUäerkirekem. 

48,1«— 48,00 

23,50-24,36 

14,60—13,95 

0,30-   0,35 
13,50—13,60 


MmoItd  von 
HUderkbrcken, 

.      46,65 

.      27,40 

0,26 


4,91 
12,00 


III. 

K«ti«lith  nm 
dem  HS§um, 

48,05 

25,80      . 

2,10 

15,75      . 
0,00 


IV. 

Stllbit  tom 
KiederkirekeH. 

58,33—58,40 
6,66—  7,15 

17,16—16,80 
0,26—  0,20 
1,62—  1,62 

14,50—14,50 


99,96 

100,26      .     100,22 

100,70      .      98,53—98,67 

V. 

VI. 

Analclm  vom 

Osmelltb    von  NUäer- 

NUderkirehen, 

kirehem. 

KieseMare    .    . 

57,50-^56,12 

58,33—59^14—68,00 

Thonerde  .     .    . 

23,1  &-*  24,00 

13.85—  7,10—  8,33 

Kalkerde  •    .    . 

5,63—  5,83 

10,42—14,85—18,30 

Natron      •    •    . 

6,45—  6,45 

Eisenoyd  .    .    . 

0,10—  0,15 

1,15—  0,90-  0,90 

Manganoxyd  .    . 

—     -^     ^ 

0,12 

Wasaer     ^    .    . 

8,00—  8,00 

16,  M— 17,40-15,00 

100,83     i00,54 

99,85     99,39  100,65 
VII. 

Pffcbalt  VM 

Paariger. 

Dichter. 

Kiesels&ure 

.     •     .     47,75—. 

17,20 

47,40-47,50 

Thonerde  . 

•      •      •      3141,011  ^~ 

25,36 

.       24,75-25,15 

Kalkerde   '. 

.     .    .     21,84— 

22,08 

.       23,30-22,00 

Eisenoxyd 

.     .     .       3,85— 

3,40 

3,00—  3,15 

Manganoxyd  . 

.    .    Spur  — 

— 

—  —    - 

Wasser      .    , 

.    .       2,00- 

2,00 

2,00—    2,00 

00,44  t00,04 

.     100,45     99,80. 

KHRBTsefiATrrxM :  Zerlegnng^  des  Eimelits  von  Aiextmiß'9»9k 
im  Bkmikerinosloftiseken  Gouverstement  (Annmairg  im  J&mm.  iet 
Mittet  ie  Ru^Hb,  t84S^  386  <  Bbrkiiuos  Jahresbr.  JTTV/,  363  ff.): 

Kipselsänre 63,530 

Thonerde 23,706 

Wasser        42,420 


Tu.  Schkbrbr:  chenuHche  Konstitution  der  Angite,  Aniphi- 
hole  und  verwandte*»  Mineralien  (Pooorm».  Annal.  LXX,  545  AT.)« 
Die  Atisldit  BoNsoonfr's,  da«  in  Tlionerde-halligen  Aagiteo  «nd  Ainpbi- 


b#l«n  «ia  Tbeil  dar  KieMitrd«  mSglloherw^iM  dorcb  Tbonenle  im.Ver« 
hiltnbse  voD  : 

aS'i  :  3X1 

isomorph  ersetzt  sey,  dürfte  fetzt,  d«  sie  dorch  Thutsachen  Ihnlicher 
Natur  unterstützt  wird  ,  grösserer  Aufmerksamkeit  würdig  ersciteine n ,  «Is 
ihr  bisher  zu  Theil  geworden . 

Dqrch  eine  Zusammenstellung  von  Resultaten  —  der  Verf.  wählte 
analytische  Arbeiten  über  Angit  und  verwandte  Mineralien  (Angit ,  Diallag 
oder  Boracit  und  Hypersthen),  sowie  über  Hornblende  und  verwandte  Mine- 
ralien (Hornblende,  Grammatit ,  Pargasit,  Uralit  und  Anthophyllit),  end- 
lich über  einige  andere  Mineralien  (Asbest,  Schillerspatb ,  Pjrosklerit, 
Chonikrit  und  Xanthophyllit)  —  wird  man  sich  überzeugen ,  dass  die 
Richtigkeit  jener  Ansicht  kaum  länger  in  Zweifel  gezogen  werdon  kann. 
Zugleich  ergibt  sich ,  dass  auch  in  mehren  avgitischen  und  Hornblende» 
artigen  Mineralien  basisches  .Wasser  auftritt ,  dass  also  die  polyosttre  Iso- 
morphie  in  diesen  Mineralkörpern  eine  zweifache  Rolle  spielt,  einerseits 
bei  den  electronegativeiij  andererseits  bei  den  elektro positiven  Bestand  1  heilen 
•derselben.  —  Ohne  dem  Vf.  in  die  Einzelnheiten  folgen  zu  können,  be* 
schränken  wir  uns  darauf  zu  bemerken,  dass^  obgleich  zufolge  beigebrachten 
Belegen  es  als  ausgemacht  erscheint,  dass : 

S  At  §'i      durch       3  AI.  Xl. 
isomorph  ersetzt  werden  können,  sich  dennoch,  wenn  man  diese  Annahme 
weiter  verfolgt,  ein  anscheinend  nicht  leicht  zu  beseitigender  Widerspruch 
in  den  Weg  stellt    Als  nnmtttalbare  Folgerung  aus  dem  ausgesprochenen 
Satze  ergibt  sieh  nämlich,  dass  die  beiden  Verbindungen 

ft»  Si«        und        kXl  (=  ft«5l«) 
isomorph   seyn   milssen.    Nun  g^bt  es  vielleicht   zwei  Mineralien,   deren 
Formeln  von  dieser  BeschafTenheit  sind,  augitischerTalk  und  Spinell: 

Der  Kftik  krystallisirt  aber  in  rhombischen  Säulen  von  etwa 
120®  nnd  Spinell  in  regelmässigen  Oktaedern.  Die ss  scheint 
nicht  gunstig  für  die  Theorie.  Anders  gestaltet  es  sich  aber  bei  näherer 
Btftraebinng.  Ohne  für  jetzt  aof  den  Grund  dt»  Faotuns  weiter  einzu- 
g«fcen|  beschränkt  sieh  S.  auf  die  vorläufige  Mitlbeilung,  dass  die  vna 
einander  verschiedenen  KrystalUFormen  dea  Spinell»  und  des  augitischaa 
Talkes  beweislich  als  kein  Einwurf  gegen  die  polymere  Isomorphie  der 
Kieselerde  und  Thonerde  zu  betrachten  sind. 


TH.SciiBniiBn:  Bemerkungen  fiber  die  Zeolitbe  (Poo^md«  Ann. 
LXnU^  309  flf.).  Diese  unter  anderen  durch  ihren  Wasser-Gehalt  au^v^« 
zeidiaete  JMUneraNGruppe  ist  ungleich  auf  sehr  merkwürdige  Weise  .i^arak« 


4ar 

tfHuH  dai^b  gtosUd^m  BUl^rel  m  Tiakerde*  uad  Simvoi^jmM  » '^  inr«*ieii 
Basf»,  wekbe  vorzngvweim  leicht  und  häufig  durch  Wasser  curseUt  w,erdeii« 
Eine  vom  Vf.  vot|^oauD«ie  ZMaanneostellung  der  Formeln  verschiedener 
zeolithischer  Substanzen  ^rgiebt,  dass,  wenn  es  auch  vieUeicht  Wahr- 
scheinlichkeit haben  dürfte,  dass  6iiiig;e  Zeolilhe  basisches  Wasser  enthalten, 
es  dennoch  eine  charakteristische  Eig^enschaft  Jener  Miaeralkörper  im  All- 
gemeinen ztt  seyn  scheiiit,  das«  das  So  ihnen  vorhandene  Wasser  wirkliches 
Krystallisations-WassKr  ist 


RosBNTRAt:  Analfse  des  Eisenspathes  von  der  WÖieh  im 
IWiiMnif-Thale  KMmihemt  (Rammblsbiro's  Suppl.  lll  «im  Handwörterbuch, 
Berlin^  1847^  S.  li3). 

Eiseuozjrd ll,9d 

Eisenoxjdul 43,83 

Manganoxfdnl 7,31 

Taikerde 3,44 

Kohlensänre  •  .  )  »^  ^ 
t<r  {  •  •  35,13 
Wasser    .    •    •    •  )  [^ 

100,00 


Ragsky  :  A'nalyse  des  Wassers  aus  einem  artesischen 
Brunnennfichstder  MmriüMlfer-Unle  {Ö^ierrmeh.  Bl£tt.  fi^  Lit.  l84r, 
727).  Das  Wasser  hat  sich  beim  Wiener  Publikum  den  Ruf  eines  Mine- 
ral-Wassers* erworben  und  wurde  versuchsweise  bei  Kranken  angewendet. 
Es  zeigt  sich  klar,  hat  einen  erfrischenden  Geschmack,  eine  Eigmschwen» 
von  1,0015  und  enthält  in  16  Unzen  (32  Loth),  ausser  2,18  Gran  oder  4,44 
Kubikzoll  freier  KohlensXure,  0,545  Wien.  Gran  folgender  Bestandtheile  (A) 
Im  wasserfreien  Zustande.  Berechnet  man  aber  den  trockenen  Ruckstand 
auf  100  Theile,  so  sind  die  Salze  im  Verhältnisse  B  vorhanden. 

(A)  <B) 

kohlensaurer  Kalk  ....  2,800  •  29,334 
kohlensaure  Talkerde  .  .  .  0,094  •  7,270 
schwefelsaurer   Kalk     .    .     .     1,979    .    20,731 

Chlor-Calcium 0,099     .       1,037 

Chlor- Magnesium  ....  1,553  .  16,270 
Salpetersäure  Magnesia  .  .  1,155  .  12,100 
salpetersaures  Natron  mit  etwas 

salpetersaurem  Kali   .    .    .     0,977     .     10,235 
kohlensaures  Eisenoxydul      .    0,010    .      0,104 

Kieselerde 0,132     .       1,382 

Extracktivstoif,    Spuren    von 
Thonerde,  nebst  Verlust    .  J^^^<i    •      1,537 

9,545         100,000. 


486 

'    Moifiiisiiii :    tttrltfffäwg    eivtlgffT   %l9tsptkt%*Ahänitrnngtn 
wen  AÜ^nierg  hti  Aüchen  (Rahbiblsbrrg'«  HMdwdrterb.,  ff/.  SappL  131). 

gfiM  Kifatall«.    ceUMdi-welMe 

Kry«Uüle. 


Eig^Mchirere  s=  .    .    .      4,16    • 

4,04    . 

4,20 

Kohlens.  Zinkoxyd     •    .    ec^SS    . 

»5,80     . 

84,92 

M         Eineooxfidiil '  .    a2,Sl    • 

30,4«    . 

1,58 

„          Manganozydul        4,02     . 

3,47     . 

4,80 

^          Kalkerde      .    .      1,90    . 

2,27     . 

1,58 

„          Talkerde      .    .      0,14    . 

— 

2,84 

KieaeUZinken  ....      S,40    . 

0,11     . 

1,85 

101,  U     . 

98,50     • 

00,57. 

Rammblsbbrg:  Analyse  des  ThuriDgils  (a.  a.  0.  S.  121  nnd 
122).  Dieses  von  Bbbithauft  .l>estinBiDte,  bei  SamlfM  vorkommende  dichte 
Eisen  -  Silikst ,  welches  von  C|ilorwasser«toif  -  Saure  unter  Gally t-Bildung 
«ersetzt  wird,  enthält:  .     . 

Kieselsäure 22,4| 

Eisenoxyd'    .    .........   21,94 

Eisenoxydul  ......    42,60 

Talkerde       1,10 

Wasser    / 11,8? 

100,00.    * 
Der  Thnriiigit  lässt  aich  durch  die  Formel: 
<3  *e»  Bfi  -h  Pe«  S'i)  +  9  H. 
boBoichnen  und  kann  al«  Waaaer-haiti|;er  Lievrit  betrachtet  werdesi  der 
statt  Öa  die  gaase  Mettge  Fe  enthält. 

W.  GiBBs:  Zerlegung  des  auf  ein  englisches  Schiff  im 
AdanUscken  Ozean  gefallenen  Meteors  taub  es  (Poogbnd.  Annale 
LXXly  507).  Die  Farbe  dieses  Meteorstaubes  war  rothbraun,  wie  Eisen- 
oxid; von  fremden  Beimengungen  schien  derselbe^ vollkommen  frei.  Da 
die  Substanz  nur  mit  grosser  Schwierigkeit  durch  Salznäure  angegriffen 
wurde,  no  schloss  man  sie  mit  Fluassänre  auf.  Ergebniss: 
Wasser  und  organische  Materie     .    .     18,53    .        •- 

Kieselerde 37,18    .    45,575 

Thonerde 16,74     .     20,547 

Eisenoxyd 7,65     •      9,388 

Manganoxyd     .........      3,44    .      4,222 

Kohlensaure   Kalkerdc 9,59     .    11,771 

Talkerde 1,80    .      2,209 

Kali 2,97     .       3,645 

Natron 1,90    .      2,332 

Kupferoxyd 0,25    .      0,306 

Die  zweite  Spalte  ^ibt  die  analytischen  Resultate  al>geselien  von 
Wasser  und  von  der  organischen  Materie. 


B.     Geologie  nnd  Geognosie. 

A.  V.  MoRLOT!  6ber  Dolomit  (Berichte  Aber  die  BliltbeihiDgeii 
von  FiemdeD  der  NotarwiMO»««b«ftei)  in  HIm,  bg;^.  von  W.  Hajoinoiw» 
1949y  /F,  178).  Emb  DB  BBAUMonr  hut  im  BuUeiin  g^ohgifus  1887^ 
174—177  eine  sehr  denkwürdige  Notiz  über  die  Anwendung  der  Rechnung 
onf  die  Hypothese  der  Entstehung  de«  Anhydrite«,  de«  Gjrpees  nnd  Dolo- 
mites durch  Metamorphose  veröffentlicht.  Was  letsten  insbesondere  anbe- 
langt» so  seigt  er,  dass  wenn  1  Kubikmeter  Kalkstein,  der  S760  Kilo- 
grammea  wiegt,  dadurch  in  Dolomit  umgewandelt  wird,  dass  von  je  zwei 
Atomen  kohlensauren  Kalkes,  die  1294  wiegen,  eines  dnrch  kohlensaure  Mag^ 
nesi«  ersetst  wird ,  da»  neue  Produkt  also  LI 67  wiegen ,  daher  die  2750 
Kiiogrommes  Kalkstein  1264: 1167  =  2750  :  26)7  Kilogrammea  Dolomit 
liefern  worden ,  die  noch  Immer  im  w^ränglichen  Kubikmeter  vertbeiit 
wftren.  Da  aber  das  spezifische  Gewicht  des  Dolomit«  2.878  ist,  also  1 
Kubikmeter  davon  2878  Kilogrammes  wiegt,  so  können  die  2537  Kilo- 
gramm es  nur  einen  RauDi  einnehmen  von  2878:2537  =  1:0,88175  Kubik- 
meter, so  dass  aI«o  ein  Schwinden  und  Zusammenziehen  der  ursprung- 
lichen Masse  von    1—0,88175  »^    (0,12)     nahebei     atattgefunden 

bitte  %  ein  Resultat,  welches  Im  Allgemeinen  recht  gut  mit  dem  drüsigen 
Zustand  so  vieler  Dolomite  öbereinstimmt,  und  welches  es  wünsche  ns wer th 
erscheinen  Hess,  durch  Yersnch  das  wirkliche  Yerhättniss  zu  bestimmen, 
welches  zwischen  den  hohlen  Rfiomen  des  Dolomits  nnd  der  ganzen  Ge- 
steins-Masse besteht. 

Zu  diesem  Ende  wurde  auf  folgende  Weise  verfahren.  Ein  Faust* 
grosses  Stack  von -grauem  Efolomit,  mit  Sorgfalt  am  PredU  als  ungefBhr 
die  mittle  Drusigkeit  des  Gesteins  darstellend  (die  beiläufig  viel  geringer 
als  die  berechnete  zu  seyn  schien)  gesammelt,  wurde  von  den  hervorstehen- 
den Kanten  nnd  Ecken  durch  den  Hammer  so  viel  als  möglich  befi  eit  und 
abgerundet.  Sein  abj^olutes  Gewicht  in  freier  Luft,  nachdem  es  gut  abge«' 
bArstet  nnd  ausgetrocknet  war,  betrug  245,60  Grammes.  Nun  wurde  es 
mit  gelbem,  dnreh  die  Warme  der  Hand  erweichten  und  zu  einem  dünnen 
Kuchen  ausgedruckten  Wachs  recht  genau  nmhöllt,  um  da«  Eindringe» 
des  Wassers  in  die  Poren  zn  verhindern.  Die  Gewichts  -  Zunahme  (in 
freier  Luft)  gab  da«  absolute  Gewicht  des  Wachse«,  dessen  spezifische« 
Gewicht  durch  einen  besondern  Versuch  zu  0.983  ermittelt  wurde.  Nun 
wurde  da«  Ganze  im  Wasser  gewogen  nnd  der  Gewichis  •  Verlust  nach 
Abreeboung  de«  Einllo««««  de«.  Wachse«  ergab  «ich  au  08.07  Gramme«. 
Da  nun,  wie  bekannt,  der  Kubik-Centimeter, Wasser  1  Gramme  wiegt,  so 
waren  durch  das  Ge.<itein  98,07  Kubik-Centimeter  Wasser  verdrftngt  wordeft^ 
also  war  das  Gcsammt- Volum  des  Gesteines  selbst  mit  allen  «einen 
Dmaen  nnd  Poren  =  08,07  Kubik-Centimeier«    Nun  wiegt  aber  der  Kubik- 


*    Bei  VriedertMlaHg  der  Berecbnniig  nber  nift  Anwendung  der  seither  korriglrten  Atoni- 
OtwisM«  belMMiwI^iaaB  etwa«  oMh«  alt  12,  ««mlkli  getrau  12,1  Pfoeeat. 


IM 

Zentimeter  von  rrinem  «liclifcin  DoUmSly  wSe  eft  £i.i£  »b  Bbaomokt  m* 
nimmt,  2,878  mal  mehr  als  ein  Knbik  -  Zentimeter  Wasser,  also  2,878 
Grammes,   also  nehmen   245,69   Grammes  Dolomit  eigentlich   nur  einen 


Raum    von    ^^    ^   85,368  Kubik* Zentimeter    ein;     aber  das  Panst- 

grosse  Stuck  Dolomit  von   245,09  Grammes  Gewicht  hat,  wie  g;efundeD, 
ein  Volum  von  98,07  Knbik-Zentimeter,  also  sind   98,07—85,368  =  12,70 

Kubik-Zentimeter  oder  ^^^  =  ^  hohle  Räume  darin. 

Also  hat  das  untersuchte  Gesteins  -  Stflck  12,9  Prozent  hohle  Räume, 
was  mit  der  theoretischen  Berechnung  Elib  db  Bbavmont*8  sehr  iiebStt 
übereinstimmt,  besonders  wenn  man  bedenkt,  dass  eine  solche  Bestimmung* 
bei  einem  einzelnen  kleinen  Handstuck  angewendet  von  vorne  berein  kein 
absolut  genaues  Resultat,  auf  welches  noch  obendrein  die  grössere  oder 
geringere  Reinheit  des  Gesteines  Einfluss  haben  muss,  versprechen  kann. 

Es  ist  daher  wunschenswerth  diesen  Versuch  noch  oft  zu  wieder- 
holen ,  Hber  nur  indem  Gesteine  dazu  verwendet  werden,  die  zu  dem  be- 
sonderen Zweck  an  Ort  und  Stelle  aufgesammelt  sind  und  deren  genauere 
chemische  Untersuchung  dann  auch  damit  zu  verbinden  ist,  um  mit  voller 
Einsicht  zu  Werke  zu  gehen,  im  vorliegenden  vorläufigen  Fall  wurde  nur 
noch  der  Nebenversuch  gemacht,  das  spf.  Gewicht  von  gegen  100  etwa 
1  Kubik- Millimeter  grossen  Stuckchen  des  angewendeten  Faust  -  grossen 
Dolomit  -  Stückes  zn  bestimmen.  Obschon  sie  dem  freien  Auge  dorebau« 
keine  Spur  von  Drusen  zeigten  und  ganz  dicht  zu  seyn  schienen,  so  war 
ihr  spezifisches  Gewicht  doch  nur  2,641 ,  was  nach  obigen  Annahmea 
noch  immer  auf  beiläufig  8  Prozent  hohle  Räume  schliessen  lässt.  Nimmt 
man  sie  hingegen  als  ganz  dicht  an  und  legt  statt  dem.  von  Euk  de  Brau- 
MONT  angenommen  gewöhnlichen  ihr  geringeres  spezifisches  Gewicht  zun 
Grunde  bei  der  Berechnung  der  Drusenräume  des  Handstuckes,  so  ergeben 
sich  dann  für  dieses  nur  5 1  Prozent.  Setzt  man  aber  dieselbe  Zahl  2.64  in 
EuB  DB  Bbaumonts  Rechnung  ein,  so  kommen  auch  nur  4  Prozent  heraus. 

fis  kann  daher  einstweilen  das  erlangte  Resnltat  mit  vollem  Recht 
als  «ine  physikalisch  -  mathematiache  Bestätigung  der  Annahe  dienen  ,  s« 
welcher  der  Geolog,  wie  Eub  na  Bbavmoht  so  richtig  bemerkt,  durch  das 
▼orkeaMiien  delomitischer  Korallen  gezwungen  wird,  dass  nämlich  diese 
Dolomite  aus  Kalkstein  entstanden  sind ,  in  weichem  von  je  2  Atomen 
kohlensauren  Kalks  das  eine  durah  kohlensaure  Magnesia  oder  genauer 
genommen,  da  die  Kohlensäure  beiden  geaeinschaftlicb  ist,  1  Atom  Kalkerde 
durah  ein  Atom  Bittererde  ersetzt  worden  ist.  Zugleich  folgt  aber  mit 
derselben  strengen  Nothwendigkeit,  und  Diess  ist  besonders  wichtig, 
otvaehon  es  bisher  immer  übersehen  wurde,  daas  das  ersetzte  Atom 
Kalkerde  weggegangen    und   verschwunden  ist. 

Unter  welcher  Form  ist  nun  die  Magnesia  hinzngefrefen  und  die  Kalk- 
erde  weggegangen,  was  war  das  vermittelnde  Prinzip  dieser  Molekular- 
Wanderung ,  %v elcher  Art  war  die  chemixcbe  Reaktion  ?  ~  Dfu  ist .  die 
grosse  Frage,  die  schon  AaiNiiif  geahnt,  die  Lsorou»  vosi.  Bmu  aa  maiBlcr* 


491 

IhiII  mni^HMH,  «He  Eub  i»b  BsiitmoNT  90  tdiarftiiiiifg»  b^indelt  and  di« 
HjiiDirctttR  ^radlidi  a«f  «ine  ri»eniM»  efnficb«  als  g^linxende  Weige  ^elSut 
li«t|  mdidem  er  vor  bald  »inem  Tierteljahrhundert  einen  Wffi^seifer  auf 
dem  »cbwierigfn  Pfade  der  Enldeokim^  aofuc^flanEt  *.  Denn  als  er  10S9 
Kalkapath . Skalenoeder  aus  Sehemnilm  beschrieb,  die  tn  drüsigen  Bitter* 
Späth  orogeftndert  waren ,  verweilte  er  mit  Nschdruek  darauf,  dass  di«s^ 
Umwandlung,  die  Lbopold  vor  Buch  als  Ursache  der  Entstehung  der 
Dolomite  Süd^Tt^roU  bexeichnete,  fdr  den  Fall  jener  Krjstalle  wenigstens 
wirklich  und  unbezweifelt  stattgefunden  habe.  Die  wohlbekannte  Verge«» 
sellsohaftnng  von  Dolomit  und  Gyps  im  Srossen  und  die  mineralo|stscho 
Beubaehtuiig  derselben  Erscheinung  im  Kleinen  an  Handstfleken  von 
Dolomit  mit  Gypsadem  fährten  später  Haidinobr'i«  auf  die  Vermuthnug, 
dass  die  Talkerde  als  schviiefelsaure  Magnesia  oder  Bittersalu  sugefilbrt 
wurden  sey,  dass  dieses  BIttersalc  in  der  Art  auf  den  durchdrungenen 
Kalkstein  eingewirkt  habe,  um  ihn  in  Dolomit  umsuwandeln  bn  gleich«' 
zeitiger  Ausscheidung  von  schwefelsaurem  Kalk  oder  Oyps,  und  dass 
endlich  bei  gänzlicher  Abwesenheit  aller  Spuren  plutonischer  Einflflsse  iir 
den  von  ihm  beobachteten  Fällen  der  Vermittler  jener  Molekular-Bewegungen 
gans  einfach  das  Wasser  gewesen,  in  welchem  das  Bittersalz  leicht  und 
der  Gyps  nur  schwerer  ISsKch  sey.  Also  musste  eine  Bittersalz-LSsuug 
den  kohlensauren  Kalk  zu  dem  Doppelsalz  von  kohlensaurem  Kalk  und 
kohlensaurer  Magnesia  bei  gleichzeitiger  Bildung  von  schwefelsaurem  Katfe 
umwandeln.  Aber  die  Chemie  gibt  das  Beliipiel  von  der  gerade  umgekebiw 
ten  und  entgegengesetzten  doppelten  Zersetzung,  denn  eine  Gyps  *  Ldsung, 
lange  genug  durch  pulverisirten  Dolomit  filtrirt,  verwandelt  diesen  in  reinen 
kohlensauren  Kalk^  bei  gleichzeitiger  Ausscheidung  von  Bittersalz.  Hier 
zeigt  sich  aber  die  ganze  Tiefe  des  wahren  Naturforscher  •  Geistes ,  der 
selbst  aus  den  scheinbaren  Schwierigkeiten  neue  Hilfsmittel  zu  schaffen 
weiss,  und  den  nichts  in  seinem  mächtigen  Fortschritt  aufzuhalten  ver* 
mag :  Haidingbr  beobachtete  das  Ausblähen  von  Bittersalz  aus  den  Felsen 
in  der  Nähe  eines  Gyps-Bruches,  er  studirte  mit  seiner  tiefen,  gegenwärtig 
noch  ihm  (ätt  allein  eigenen  mineralogischen  Methode  die  Rauchwacke, 
erkannte  dass  sie  das  Produkt  der  Umwandlung  von  Dolomit  zu  Kalk« 
Späth  durch  eine  Gyps-Lösung  sey,  und  erklärte  dass  diese  Reaktion  des 
Laboratoriums  allerdings  auch  im  Grossen,  in  der  Natur  Statt  finde,  aber 
Dtir  unter  ganz  eigenthämlichen  und  wohl  zu  beherzigenden  Umständen. 
Denn  Raucbwaeke  und  die  Bildung  und  Ausbifihung  von  Bittersalz  ist 


«  Siehe  Trmuaeä^HS  of  the  to^td  tocMp  0/  Edinburgh  1827 ,  Meunh,  19,  and  deaa 
m$  AbhsBdIaiig:  «Ober  Dolonit  nad  «eine  kflastflehe  DaveteUoss  aas  Kalhatetai«  !■  de» 
MaturwiMeaschafUichen  Abkaadloagea,  hgg.  voa  W.  Haiowser,  1847 ,  1,  305  tt.  ff.  Hier 
tat  anch  aclioa  die  Tlieorie  Haidihgeb's  nAlier  ansciaander  geeetxl ;  sa  möge  Aber  die 
IVeuhHr  des  Oegeaatandea  und  der  Zusammenhang  mit  der  Bereclinnng  Elie  de  Beadmoht^s 
Ikre  neoauatige  sehr  gedriüigte  und  von  einen  etwas  verseliiedeaea  Oeeiehttpunki  an« 


4M 

vnrgiesellMlNiflet  mit  dem  V^rkonmra  des  Blsens  ak  Os^bfdrat.  wddbti 
man  nnr  in  den  &uaaeren  SchiebteB  der  Erde,  wotod  ea-faat  aUe  ober« 
flachlicben  jilagereo  Tbelle  gelblich  Arbt,  antriß,  uod  daa  na»  ver- 
gebens in  der  Tiefe,  mehr  im  Erd-Ianem  sueht. 

Es  ist  alüo  klar>  daat  diese  Chemische  Reaktion,  Ursadie  derEntdo« 
lomi  tiaation,  wenn  man  sich  so  ausdröcken  darf,  nnr  bei  gewöhnlicher 
Temperatur  und  unter  dem  gewöhnlichen  Lufl-Drnck  stattfindet  -*  wie  in 
Laboratorium ;  und  wirklich  zeigt  sich  die  Rauchwacke  ioamer  Bur  in  den 
iossercn  bu  Tage  tretenden  Tbeilen  der  Gebirgs-Scbichtra.  —  Im  Dolo- 
mit hingegen  findet  mau  das  Eisen  nicht  als  Hydrat,  sondern  als  wasser* 
freies  Oxyd  oder  als  Schwefelkies ;  da  letxter  jedoeh  sich  hnmcr  und  sehr 
rasch  an  der  Erd>Oberillche  xn  Brauneisenstein  umwandelt,  so  konnten  dif 
nun  dolomitisirten  Gebirgs-Scliichten  ihr  Eisen  bei  ihrer  urspriinglicliea 
iiblagerung  im  Wasser  auch  nur  als  Oxydhydrat  enthalten,  und  es  mm» 
daher  die  Dolomitisation  unter  den  ganz  besonderen  Umstfinden  vor  sich 
gegangen  seyn,  welche  fiir  die  Reduktion  und  EntwAssernog  nothwendig 
sind  und  die  eandiiioM  d'e^nstenee  des  Schwefelkieses  ausmachen«  Die 
ausgedehnten  Forschungen  des  grossen  Mineralogen  ober  die  Lagerung 
vnd  das  Vorkommen  und  Znsammenvorkommen  der  Mineral-Spezies  xeigtea 
ihm,  dass  diese  besonderen  Umst&nde  in  einer  erhöhten  Temperatur  bi;i  zu- 
nehmender Erd-Tiefe  und  unter  entsprechend  vergrössertcm  Druck  bestehen 
mussten,  und  er  wurde  so  auf  die  Induktion  geleitet,  dass,  obschon  in  der 
Ulte  und  unter  dem  gewöhnlichen  Luftdruck  eine  Gyps-Lösung  den  Dolo* 
mit  zu  Kalkstein  und  Bittersalz  umwandle  *-  bei  erhöhter  Temperatur 
und  unter  einem  grössern  Druck  die  chemische  Reaktion  gerade  die  um- 
gekehrte w&re,  so  dass  aUdann  das  Bittersalz  den  Kalkspath  xn  Dolomit 
und  Gyps  umwandeln  wurde. 

Was  nun  den  erforderlichen  Grad  der  Temperatur  anbelangt,  so 
schätzte  sie  Hahdinobr  bei  so  häufiger  Abwesenheit  aller  andern  äussern 
Hitz  -  Quellen,  als  gerade  die  der  bekannten  Zunahme  der  Wärme  mit  der 
Tiefe  —  nach  dem  Gesetx  dieser  Zunahme  and  der  möglichen  Mächtigkeit 
der  überlagernden  Schichten ,  die  selbst  noch  im  Meeres  •  Grund  liegea 
mochten  —  auf  höchstens  200^,  was  einem  Druck,  durch  die  Spannkraft 
des  Wasserdumpfes  hervorgebracht,  von  15  Atmosphären  entspricht.  Es 
kam  also  nur  mehr  darauf  an,  den  Versuch  im  Lsboratorinm  aussufiobren 
und  zu  sehen ,  ob  unter  den  vorausgesetzten  Verhältnissen  die  verlangte 
Reaktion  wirklich  stattfinden  wurde.  Diess  geschab  denn  auch,  und  es 
zeigte  sich  dass  ein  Gemenge  von  krystallisirtem  Bittersalz  und  gepulvertem 
Kalkspath  in  den  Gewichts- Verhältnissen  von  t  zu  2  Atom  in  einer  zuge- 
scbmolzenen  Glasröhre  eingeschlossen,  welche  selbst  in  eine  Abänderung 
des  berühmten  Flinten -Laufs  Sir  Jaiwks  Hii.i.'s  gebradit  wurde  —  bei 
einer  Temperatur  von  200^  und  einem  Druck  von  15  Atmosphären  sieh 
so  vollständig  zu  dem  Doppelsalze  von  kohlensaurem  Kalk  und  kohlen- 
saurer  Magnesia  und  zu  schwefelsaurem  Kalk  zersetzte  ^  dass  keine  Spur 
von  Bittersalz  übrig  blieb,  —  und  durch  diese  glänzende  Bestätigung 
seiner  tiefen  Voraussage  hatte  HAiDmoKn  daa  Itinto  Giiw)  der  Indnklioas* 


4M 

Kette  ifetdilossen ,  döreii  weiche  er  iBe  encHiche  Lsimmg  des  grossen 
heblems  v«llhracht  list ,  das  die  Wissensehaft  dem  erhabenen  tind  be« 
wMdeniflg8wfirdig*en  leiste  L*  volf  Buenos  verdankt. 


J.  Dblbos:  g^eolog^ische  Notitz  fiber  das  Gebirge  Im  Aiaw* 

Mken  (BuU.  ffML  1847 ,   b,   IV,    712—725).    Von  dem  itiour- Becken, 

dem  Flosg  -  Gebiete  des  Adour,  nimmt  der  Vf.    nur  den  Tbeil   im  N.  des 

Gwe  de  Pau  in  Betracht.     Er  klassifizirt   die  Gesteine,  zum  Theil  hypo» 

tbftisch,  binKichtlich  ihres  relativen  Alters  anf  folgende  Weise : 

YL  ^flositene  Gesteine 6  Ophite. 

T.  Ober  Tertiir-Geb.  .    .    ....    7  Haiden-Sand  (Sa^ls#ir6«LafMls#)« 

IV  «*..*.,.»    ^  .  {0  gelbe  Fainns. 

lY.  Mittles  Tertifir-Geb •  ( 


(4b 

UI.  Noumuliten-Gestein.  •••••{  ^a 


'  5  blaae  Faluns, 
Brannkohle? 
Sandsteine  ? 

IZ^  Nummuliten-Kalke. 
3^  Ecbinodermen-Kalke. 
3»  Terebrateln-Mcrgel. 
2    Dolomite? 
I.  Weisse  Kreide        ......     i  Kreide  von  TereiM, 

Die  Bemerkungen  über  die  geographische  Verbreitung  der  einzelnen 
Gesteine  müssen  wir  hier  übergehen  und  nns  anf  das  Geologische  be- 
lefaränken. 

1)  Die  Kreide  bildet  das  Tiefste  und  hebt  sich  stellenweise  zn 
gTMserer  Hohe  zu  Tage,  zuweilen  mit  aufrechten  Schichten.  Sie  ist  ent- 
weder bläulich  •  grau  ,  etwas  thonig ,  mfissig  hart ,  dicht  im  Bruche,  mit 
tefawarzen  Feuersteinen,  oder  weiss  und  etwas  durchscheinend,  mit  vielem 
lüesel.  Die  verbreitetsten  Versteinerungen  nach  ü'Orbignt's  und  Dnson's 
Bestimmungen  sind : 

Tragus  pisiformis.  Lima  Mantelli. 

Asterias  stratifera.  Pecten  nitidus. 

AnanchTtes  ovatus.  ^      papyracens. 

„  striatus  ei  var,  Ostrea  vesiculnris. 

n  gibbus.  Kautilus,  tp,  1. 

Tnoceramus  regniaris.  Ammonites,  spp,  3. 

„  Laroarekl.  Scaphites  compressns. 

2)  Die  Dolomite  hat  man  gewöhnlich  als  metamorphische  Kreide 
betrachtet;  sie  enthalten  aber  keine  Versteinerungen.  Zuweilen  sind  sie 
vom  Nummuliten-Gebirge  überlagert  und  scheinen  sich  enger  an  dieses  als 
ieoes  anzuschliessen. 

3)  Die  Nnmmuliten-Gesteine  werden  oft  von  den  tertiären  Bil- 
dongen  bedeckt    Sie  zerfallen  in 

3«  )  die  Terebrateln-Mergel  :  kalkige  Tb one,  blau,  grünlich 
oder  gelb,  reich  an  Fossil-Resten;  zuweilen  erscheinen  sie  auch  als  zarte 
Bsndige  Kalke  und  enthalten  viele  geodische  Nieren  von  weissem  Quarz 
mit  schonen  Quarz  •  Krystallen  im  Innern.    Bei  ÜfonfonC   ruhen  sie  anf 


494 

fitn  Dolomiteik    Vielleicht  geb5ren  auob  die  Theo«  von  TerMu  dMa,  vk( 
leicht  auch  die  rothen    durch  Opbite  veränderten  Gjpe  •  fuhreiulen  Urrg^l 
u.  8.  w.    Die  gewöhnlichsten    Vereteinerunfen  und  folgende  (die  mit  1 
Bind  am  bezeichnendeten): 

Orbitulites  medius !  Oetrea  gigantea  «er.   a    (wie 

„  submediQs!  in  der  £r im). 

Serpula  quadricarinata.  Vulaella  falcata« 

Teredo  Tournali.  Terebratula  Icnuietriata  l 

Pinna  9p,  „  sp.  a. 

Ostrea  bippopodiom.  Cancer  4loba(ue  ! 

ly      veaicularis. 

3^  )  Die  Echinoderm  en-Kalke  hat  man  gleich  den  Mergeln  bisher 
mit  der  Kreide  verbunden.  Es  sind  meist  weisse  fdnkornige,  snweilen 
blaue  Kalke,  wenig  mächtig^  nur  erst  mit  einzelnen  Nummuliten,  aber 
mit  vielen  und  schonen  Echinodermen ,  von  welchen  Gratbloof  eine  An- 
lahl  in  „Craie  blanche"  sitirt  (so  die  mit  f  bezeichneten). 

Schizaster  rimosus.  Galerites  albogalerus  f. 

Hemiaster  complanatus.  Galerites  excentricus  f. 

Brissopsis  elegans.  Nummulina  millecaput 

Macropoeustes   pulvinatus.  Serpula  spirulaea. 

Clypeaster  altus  f.  Natica  sigaretioa. 

Galerites  conoideus  t* 

Bei  Bra99empouy  liegen  sie  auf  Terebrateln  -  Mergeln  und  sind  an 
mehren  Stellen  anscheinend  von  Nummuliten-Kalken  bedeckt 

3^  )  Nummuliten-Kalke:  »ind  zuweilen  ganz  aus  Nummuliten  zu- 
sammengesetzt, zerfallen  jedoch  noch  in  mehre  Schichten,  wie  a  weisse 
oder  blauliche  Kalke  mit  Nummulina  gr  an  u I  o s  a  ,  N.  m a  m  m i  1 1  a ta, 
Serpula  spirulaea;  ß  mächtige  Mergelkalke,  grau  oder  blau  voll  Num* 
mulina  erassa  n.  a. ,  auch  mit  Ostrea  gigantea,  Serpula  spiru- 
laea u.  s.  w.;  y  kieselige  Kalke  mit  einer  verwundernswerthen  Menge 
von  N.  Biaritzana  und  Operculina  ammonea  Lkym.;  —  6  sandige 
Kalke  mit  Ostrea  cyathula,  welche  auf  Schichten  mit  N.  intermedia 
ruhen.  Der  Nummuliten  -  Kalk  ruhet  bei  Oibrei  auf  —  wie  es  scheint  — 
der  Echinodermen  -  Schicht  und  bei  Audignon  auf  Dolomit;  er  bildet  fast 
das  ganze  Gebirge  um  Bayotmey  in  den  CorbiereM  und  der  Uoniagne  naire* 
Die  gemeinsten  Versteinerungen  ausser  den  schon  genannten  sind : 

Nummulina  caput-serpentis.  Pecten  ?  opercularis. 

Pygorbynchus  Delbosi  Dbsor.  Ostrea  vesicularis. 

4^  )  Die  Sandsteine  ^  ohne  zusammenhangende  Erstreckung,   sind 

4l>  )  Die  Lig  nite  ^  von  ganz  rathselhaftem  Alter,  scheinen  jedoch 
dem  Vf.  der  Periode  der  Molasse  zu  entsprechen.  Die  ersten  sind  quarzig, 
grobkörnig ,  hart ,  zuweilen  mit  undeutlichen  Pflanzen  -  Abdrucken.  Die 
leisten  in  einem  Becken  bei  SaM  -  Lon  lagernd ,  haben  durch  den  Ein- 
fluss  der  Ophite  alle  mineralogischen  Cheraktere  der  Steinkohle  ange- 
nommen ,  sind  nach  oben  reich  an  Eisenkies  und  führen  zuweilen  Bern- 
stein.   40'  tief  gehende  Arbeiten   haben  sie  nicht  durchsinken   können. 


4M 

Die  K«hl«ii«ScUehf en  «iad  «etManl  darch  Ugeli  grlMtaiiteii  Saad«UiU| 
welcher  mk  Emenkies  iniirflipiift  «ttd  mit  verkohlten  P&aasen  erfüllt  ist 
Ein  Stuck  diceer  Mergel  aus  dem  Grunde  der  Giufoe  enthielt  Hytilus 
eeutiroetris,  M.  ibnlieh  dem  semiradiatus  d*0,,  Jinomia  laevi- 
gata,  Cardinm  oblt<|ttttm  und  eine  demC,  Hillanum  des  Gfffinaandea 
•ehr  ähnliche  Musehel»  Alles  nach  d'Archiac's  Bestimmungen, 

&)  Painns  bleue:  enthalten  Schiebten,  die  man  fnr  sehr  nagleicb 
alt  gehalten,  vnd  andere,  welehe  der  Vf.  so  den  {fingeren  Bildungen  verp 
weiset  Sie  erscheinen  in  3  Abtheilnng^n«  a.  Muschel-reiche  Kalk« 
steine,  blanlich,  toU  Muechel*Kernen  n.  a.  Fossil-Resten  von  denselben 
Arten,  wie  im  Asterien-Kalke  des  gimndS'.Beckens, 

Asterias  laevis.  Turbo  PnrkinsonL 

Fibularia  ovata.  Delphinula  scobina. 

Nnmmnlites*  Pecten  BillandelL 

MilioKtcs.  Crasaatina  tundda« 

Trochus  Benettiae. 

Dasu  gebdrt  wahrsobeinlieh  anch  cnanMadreporen  sehr  reicher 
Kalk. 

ß  Blauer  feiner  Mergel  mit  Natica  maxima,  wahrscbeinlidi 
aneh  noch  ein  Äquivalent  des  Asterien-Kalkes  der  Oiramde.    Et  entfafilt  iioeb 

Ampnllaria  erassatina«  Turbo  ParkinsonL 

Troehus  Boscsnus,  Delphinula  acobina. 

„        labarum. 

y  Blaue  Falnns  (sandige  Mergel)  mit  Ecbinidan;  luweileil 
mit  grobem  Kies  gemengt  \  sie  enthalten : 

Lunulttes.  Panopaen  Faufasi. 

Cljpeaster  margtoatos  (I),  Cytherea  islandicoidea. 

Eebinolampas  ceaoidea  (3)*  Nautilus  Aturi. 

^  Riehardt,  Cetaceen-Rippen  und  WirbeL 

„  oviformis.  Fisch-Zibne. 

„  ovalis. 

Die  mit  1  und  S  beseicbneten  Arten  kommen  im  Glreiids  -  Beckeii 
unterhalb  der  Faluns  vor,  einige  andere  Arten  noch  im  Asterien -Kalke  dar 
selbst.'  Gehörte  dieser  sur  mittein  Tertiftr  -  Bildung,  so  wiren  die  blanea 
Falnns  als  Reprftsentanten  der  Molasse  {enes  Beckens  su  betrachten. 

e>  Gelbe  Faluns,  verdienen  am  vorsuglichsten  den  Namen  Falnns 
«ttd  bilden  ebenfalls  3  Gruppen,  a  Kalke  mit  Cardita  Je  nenne  ti, 
liefern  die  ehiaigen  Bausteine  im  Mmrentim^  führen  Konchylien  meist  nur 
in  Form  von  Kernen,  sind  oft  bitumiaoe,  und  entsprechen  den  Faluaa 
von  BäliU  im  IMronde-Beeken.    Die  gewöhnlichsten  Arten  siud  noch : 

Cytherea  islandiceides.  Pecten  Beudanti. 

PecinnculQs  glydmeris.  Östren  Virginica. 

ß  Gelbe  Faluns  von  Si.-Ptmi  wie  von  8mtM§m9j  weiche  letzten  man  oÜ 
mit  den  blauen  verbunden  bat,  weil  sie  einige  Arten  von  SL-PtnU  nicht  ent- 
halten. Sie  enthalten  auch  alle  Arten  von  Leogtum  und  Smemtf  bei 
ßordeaitx,  —  y  Sand  mit  Potamiden  n«  a.  Arten   der  Fluss*Mnn* 


4M 

d  OD  gen.    Sefaie  fötalen  Arten  kommen  Im  €Hr&nd€  «-Beofcen  nnr  na  ge« 
wissen  eigenihfimlichen  Lagerstatten  (sa  Mn>n«0  eta)  Tor,  nvie 
Locina  scopolorom.  Melanopsis  DofonrL 

Cytberea  undata.  Neritina  |Hcta. 

Cbama  florida.  Ccrithiom  plicatnm« 

Mytilus  antiqaoram»  Pirula  Lainei. 

7.  Haiden-Saod:  bedekt  überall  die  Oberfläche  and  enthält  Lager 
von  Geschieben,  welche  gegen  die  Pyremäem  hin  an  Grösse  zoaonefamen 
seheinen. 

8)  Die  Ophite  haben  im  iidonr-Beoken  die  Lagerang  aller  Gesteine 
gestört,  bilden  Kugeln,  deren  Oberfläche  oUt  sehr  zersetst  und  cor  koge» 
Ugen  Absonderung  geneigt  ist.  An  einigen  Orten  sind  sie  begleitet  von 
einem  feinkörnigen  Talkschiefer  und  einem  Bimsstein-artig  blasigen  Feld- 
spath-Gestein,  fähren  Quarz,  Bpidot,  Talk,  Eisen-Glimmer,  Eisenoxydbydrat 
und  Amianth,  geben  Veranlassung  zur  Bildung  von  Schwefel  und  Arra- 
gonit  in  den  Nachbar-Gesteinen  und  zur  Entstehung  von  zahlreichen  warmen 
Salz«  und  Schwefel  -  Quellen  in  ihrer  Nähe.  Violette  Mergel  zeigen  sich 
überall ,  wo  Ophit  mit  Thon  in  Berührung  kommt  und  enthalten  gewöhn- 
lich dönne  Gyps  -  Schiebten«  Dieser  Thon  fuhrt  dann  auch  Kaolin.  Wie 
alle  Feuer- Gesteine,  so  haben  auch  die  Ophite  in  zweierlei  Weise  an£ 
die  von  ihnen  durchbrochenen  Gesteine  gewirkt :  I)  mechanisch,  durch  Auf- 
richtung u«  a.  Weisen  von  Störung,  2)  metamorphosirend  in  Struktur  und 
Mischung.  Was  die  mechanischen  Wirkungen  betrifft,  so  haben  die 
Ophite  die  Kreide-Schicfaten  bis  zu  90^,  die  blauen  FaIuos  bis  zu  10—15^  auf- 
gerichtet, die  höhern  Gebilde  aber  nidit  viel  gestört,  obsebon  sie  noch  junger 
als  diese  sind.  Zu  den  chemischen  Wirkungen  gehört  die  Verwandlung  des 
Kalkes  in  Gyps  an  zahllosen  Stellen  und  vielleicht  auch  die  Büdnng  des 
Dolomites.  Zu  den  physikalischen  (durch  Hitze  und  Druck)  die  Umgestal- 
tung des  Kalksteins  in  Marmor.  Insbesondere  wichtig  ist  aber  die 
schon  erwähnte  Verwandlung  der  Braunkohle  in  Steinkohle  und  die  Ent- 
stehung des  Bitumens,  vorzuglich  zu  Ba9tenne9  und  43m{faey  wo  das  Bitumen 
den  Sand  verschiedener  Formationen  (der  beiderlei  Falnns  wie  derHaide) 
von  unten  nach  oben  in  der  Weise  erfüllt  hat,  dass  das  flüssige  Steinöl 
den  Inkohärentesten  Stellen  des  Gesteins  aufwärts  folgte,  während  in 
den  tieferen  Lagen  das  Bitumen  weniger  fett  und  weniger  flüssig  erscheiot, 
so  wie  es  etwa  bei  einer  kunstlichen  Destillation  bituminöser  Stoffe  in 
ähnlichen  Medien  erfolgen  würde.  £s  scheint  daher,  dass  die  Bildong- 
lind  Verbreitung  des  Bitumens  von  dem  Ausbruch  und  den  Wirknngen 
der  Ophite  durch  und  nächst  den  Braunkohlen -Lagern  herzuleiten  seye, 
in  welchem  Falle  dieser  Ausbruch  also,  wie  oben  schon  angedeutet 
worden,  erst  nach  Ablagerung  des  Halde- Sandes  stattgefunden  hätte. 
[ViRLET  macht  Einwendungen  gegen  die  Möglichkeit,  alle  Steinol^Qaellen 
überhaupt  von  einer  solchen  Wirkung  der  Feuer-Gesteine  auf  vegetabilische 
Ablagerangen  herzuleiten.] 


4W 

Naumann:  über  die  Feine  ti-S  c  h  li.f  fe  der  B&Murger  P  o  rp  h  y  r- 
Berge  unweit  Wwrmsn  (Berichte  aber  die  Verhandlung^en  der  K.  SSeh* 
sieeben  Genellscbafl  der  Wissenschafreo  zu  t^jmig  XI  ^  302  §,),  Die 
intereisanteete  Ereeheinung  an  dienen  Bergen  ist  unstreitig  das  gar  nicht 
seltene  Vorkommen  von  geschliifenen  und  abgegIStteten  FNIeben  ;  und, 
wahrend  diese  kleinen  Ppotuberanzen  unseres  Flachlandes  weder  durch 
ihre  Form  ,  noch  dnrch  ihre  Höbe  irgendwie  an  die  Alpen  erinnern,  so 
ist  man  erstaunt,  an  ihrer  Oberfläche  wenigstens  ihnliche  Phänomene  der 
Abschleifung  sil  finden,  wie  sie  der  Felsboden  der  Atpen-Thäler  so  häufig 
erkennen  lässt.  Wenn  irgend  etwas  die  fast  ironische  Benennung  der 
Böhtmrffer  Sehweiim  rechtfertigen  könnte,  so  wäre  es  noch  am  ersten 
diese  merkwürdige  Erscheinung,  welche  die  Pjrgmäen  unserer  Hügel-Gruppe 
mit  den  Kolossen  der  Alpen- Welt  gemein  haben. 

Bei  näherer  Betrachtung  erweisen  sich  die  Felsen  •  Schliffe  der  Boh- 
kitrger  Porphyr-Berge,  ungeachtet  einer  allgemeinen  Abniichkeil  mit  denen 
der  Alpen,  doch  hinreichend  verschieden,  um  nicht  ohne  Weiteres  mit 
ihnen  ideotifizirt  oder  auf  dieselbe  Ursache  bezogen  werden  zu  können. 
Ja  die  abgeglätteten  Flächen  zeigen  unter  einander  selbst  eine  so  ab- 
weichende Beschaffenheit,  dass  wir  sie  zuvörderst  in  zwei  Abthetlungen 
unterscheiden  müssen.  Die  einen  sind  nämlich  wirkliche  Schliff-  Flächen, 
während  sich  die  anderen  nur  als  Erosions-Flächen  beseicbnen  lassen.  Beide 
finden  sich  lediglich  an  den  Oberflächen  der  Felsen,  oder  der  von 
ihnen  losgerissenen  Blöcke :  an  letzten  zuweilen  auf  zwei  Seiten  und  so* 
gar  in  divergenten  Richtangen,  auf  ersten  stets  in  übeftinstimmenden,  je« 
doch  der  Örtlichkeit  überall  angepassten  Riclitungen. 

Ans  der  Gesammtheit  der  Erscheinungen  siebt  zuletzt  ffAUMAHN  fol- 
gende Schlüsse: 

1)  Das  schleifende  und  benagende  Material  kann  in  der  Haaptsacbe 
nur  feiner  6esteitt*Schutt  gewesen  seyn,  wie  er  noch  jetzt  in  dem  Sande 
und  sandigen  Lehm  der  Umgegend  vorliegt.  Dafür  spricht  die  grosse 
Gleichmässigkeit  der  Abschleifung,  die  besändige  Ausarbeitung  desselbM 
Musters  in  demselben  Massstabe,  die  geringe  Länge,  Breite  und  Tiefe  der 
Forchen,  der  gänzliche  Mangel  an  grösseren  weit^fortsetzenden  Schrammen, 
die  Seharfkantigkeit  der  mehrseitig  abgescbliffHien  Porphyrblöcke,  das 
Vorhandenseyn  von  Schliff-Flächen  auf  den  Wänden  enger  Klüfte,  so  wie 
endlieh  die  Abwesenheit  aller  fremden  Gerolle  und  Blöcke  auf  den  Por« 
pbyr-Hügeln.  Da  nun  Massen  von  Sand  nnd  Lehm  nieht  wohl  für  sieh 
allein  fortbewegt  worden  sejm  können,  so  bedürfen  wir  der  Annahme 
eines  Transport- Mittels. 

a)  Das  Schleif  -  Material  muss  unter  starkem  Drudce  an  den  Felsen 
fortgeführt  worden  seyn.  Ohne  Druck  ist  Schleifung  nicht  denkbar.  Dieser 
Drack  konnte  nicht  von  den  Sand-Körnern  selbst  herührcn ;  am  wenigsten 
wäre  dadurch  die  Abschleifung  vertikaler  oder  überhängender  Fels-Wände, 
wie  sie  hier  vorhommt,  zu  erklären. 

3)  Die  bewegende  Kraft  kann  nur  langsam  und  mnss  desshaJb  «ine 
geraume  Zeit  hindurch  gewirkt  haben. 

Jahrgnnff  I84&  :»2 


408 

4)  Die  bewegende  Kraft  inssi  ihre  WirkaDg  regdnlssig  und  %üt\^ 
nach  derselben  Richtung;  ausgeübt  haben. 

5)  Das  Vehikel  des  Schleif-Materials  kana  nicht  Waater  gewesen  seyn. 
Dieses  kennte  unmöglich  durch  Sand  parallele  Furchen  ausgearbeitet  haben. 
Es  muss  überhaupt  der  Gedanke  an  sturmiseh  und  plötslieh  bareinbrechende 
Kataklysmen  ausgeschlossen  bleiben. 

6)  Das  Vehikel  des  Schleif-Materials  muss  eine  feste,  jedoch ,  wenn 
auch  in  sehr  geringem  Grade,  plastische  Masse  gewesen  aeyu*  Daas  es 
keine  fliissige,  sondern  eine  feste  und  ziemlich  starre  Masse  war,  folgt 
schon  daraus,  weil  nur  ein«  aolche  als  Triigerin  des  Schleif  >  Materials  den 
gehörigen  Nachdrueli  ausüben  konnte,  und  weil  nvr  starre  Massen  aucb 
in  schräg  aufsteigenden  Richtungen  fortbewegt  werden  konnten ,  wie 
aolche  durch  die  stellenweise  vorkommende  Neigung  der  Furchen  bis  zu  2o^ 
angezeigt  sind.  Dass  aber  die  Masse  bis  zu  einem  gewissen  Grade 
plastisch,  d.  h.  nachgiebig  und  verschiebbar  in  ihren  einzelnen  Thrilen 
gewesen  sey,  ergiebt  sich  daraus,  dass  die  Schleifung  über  alle  kleiueieii 
Unebenheiten  der  Flachen  fortgesetzt  ist,  dasü  sie  oft  in  Vertiefungen 
hinabainkt,  über  Erhobungen  hinaufsteigt,  ohne  dadurch  besonders  ge- 
atdrt  zu  werden,  ja  dass  sogar  Spalten  und  tief  eingreifende  klufte  dei 
Gesteins  von  nicht  mehr  als  2  Zoll  Weite  ausgeaeliliffen  sind. 

Faasen  wir  nun  alle  diese  Sätze  in  wenigen  Worten  zusammen ,  s« 
erhalten  wir  das  Resultat,  daas  in  einer  der  neuasten  geologischen  Perio* 
den,  als  die  Oberfläche  des  Landes  bereits  ihre  gegenwärtige  Gestalt 
erhalten  hatte,  eine  allgemeine  und  sehr  mächtige  Bedeckung  desselben 
durch  Massen  Statt  gefunden  haben  muss,  welche  Sand  und  andern  feinen 
Gesteins-Schutt  mit  sich  führend  allmählich  und  langSiam  nach  derselben 
Richtung  hin  vorwärts  geschoben  wurden,  dabei  einen  gewissen  Grad  von 
Plastizität  besassen ,  so  dass  sie  den  Contoureq  der  umschlossenen  Berge 
sich  anschmiegen  und  während  ihrer  Bewegung  durch  ihrisn  Drui^fc  und 
mittelst  des  eingeschlossenen  Sandes  den  Fels-Grund  abschleifen  und  be- 
nagen konnlen. 

Stellen  wir  nun  endlidi  die  Frage,  schliesat  NaounK)«  welchen  Maasca 
wohl  im  Bereiebo  der  uns  bekannten  Natur  eine  solche  Be^vcgnng  und 
Wirkungsart  angeschrieben  werden  kana ,  ao  durfte  sich  nur  die  eine 
Antwort  ergeben,  dass  Gletscher-ähnliche  Eis-Massen  allein  sännnUicbea 
Bedingungen  au  entsprechen  scheinen,  welche  nur  üervorbringung  de$ 
SMkmt$er  Phänonens  erforderlich  waren. 


W.  J.  Hbnwood:  Überlagerungs-Folge  einiger  MfnerAliea 
auf  Erz-Lagerstätten  in  Cornwatl  und  Devon  {toni.  ßiinh,  Phii 
mag.  XXIX ^  359—391).  Schlicsst  sich  an  die  MittheHungen  von  Fox 
(ibid.  XXVlir,  5)  und  Dana  [Jb.  1847 ^  221]  an.  Die  Spalten  1-4 
enthatten  die  von  der  Wand  des  Ganges  Viwsi  nach  innen  zu  aufeinander 
liegenden  Mineralien.  'Mit  Kursiv«  Schrift  sind  diejenigen  Mineralien  ge- 
druckt, welche  krystallisirt  sind. 


400 


AitoOaig'Waod 


•nJd 


2  i  3 

weiter  nijch  dem  Italien  de«  Gailgei. 


Ortlldikelteii. 


Qnafz. 

dPAn. 
kvui. 
tiun. 
Unare. 


(JDAR 

Üun 

Qaaa 

Qaari 

imtth^t  .  .  . 
Amttbpl  .  ,  . 
Fftdspath    .    .     . 

Flw 

Zinnox^i    .     .    . 

ZijIDOZTd  •  .  . 
HisMtU.  .  .  . 
Erdtg  Braoneicen 
Erdig  Braiineisen 


QoaR. 

Iban. 

Ibm. 
aoin. 
laui . 
)mR  . 

Imn. 
)mr. 
Inan  . 
faian. 
Itian . 
Ui«n. 
inan. 
liian. 
tau. 


i««>H?  •  •  • 

itmitmAt  .    .     . 

liian 

:oan .    .    ,    ,    , 

uara 

i^jg  Br^aBdaett 
rrflg  BnonefMü 
'■'ig  Bnimaittn 
rdig  Braanelften 
rals  BniDuetien 
tili  BraimtiMa 


aan. 
lun  . 
nan. 
■an  . 
BRn. 
nan. 
uarz . 
■an. 
oan  . 
oftn  . 


A.    io  Granit. 


Quart      ...     . 

Opal 

Qumrz  .  .  .  . 
Quarz  .  .  .  . 
Quart  .  .  .  . 
Qiinrz  .  .  .  . 
Quarz  .  .  .  . 
Zinnoxyd  .  .  . 
Gediegen  Knpfer 
Malachit  .  .  . 
Minernlpech      .     . 

Qonrz 

Amelhutt  .  .  . 
Eisenphosphat  .  . 
Fluss  .    .    •    .    . 


Schwefel -Wismath 
Eisenglanz  .  .  . 
Glaskupfererx  .  . 
Rothkup/eroxyd  , 


Chnlcedon     ,    ,    , 
Eisenarteniat 
Woffram     .    . 
Kupfer-Arseniat  . 
UranU     .    .     .     . 
Kalk-Tungatat 
Rothkupfer-Oxyd 


Q:uart 


Schwarzkupferen 


B.      In  Granstein. 


StalakfU-Qaan  . 
Quarz  .... 
Quarz  .... 
Qfnarz  .  .  .  . 
Quarx  .... 
Quarz  .  .  .  . 
Chlorlt  .  .  .  . 
thlorit  .  .  .  . 
fins«  .  %  .  .  . 
Arsenik -Pyrit  .  . 
Rrdig  Brauaeisea 
Rrdig  Braunelsen 
i<>dfg  Brauneisen 
Erdjf;  BrHanaisen 
K  ohlensaur.  Kiseii 
ßiaskupfecoxyd 
Chiorit     .    *    .    . 


Quarz       .    .    . 
Aragonit      ,    . 
Einenoxydhydrat 
Wolfram      .    . 
Arseniks.  Kupfer 
Arseniks.  Blei 
Zinnoxyd      .     . 
Arsenik-  Hlel    . 
riHM*  .... 
Arseiiikhalt.  Pyrit 
Pho*pUor9»Kujtf'er 
Pechblende  . 
Uranit     .     . 
UlAskupferen 
Spathetsen  . 
ÄragauU 
Kupferkies  . 


.  Mlueralpeeh 
C.    In  Feldspath- Porphyr  (EJvan). 
Zinnozyd      .    •    •  | | 


Krd^  firawaelaen 
Rrdig  Brauneisen 
Knpferkiea  .  .  . 
KapfaAles  .  .  . 
Gediegen  Kupfer  . 
IKupfier  Olaaen  . 
Roth-Kupferozyd  . 
.  Kupfer«  4rieniat  . 
ChrysoMli«  .    .    . 


Elan  Kupferkarboaat 
Malachit      .     . 


Quarz 
Quart 
Öftarz      • 
Quarz      . 
Quart 
Chiorit     . 
Quarz 
Quarz      • 
Fluss   .    • 
Eisenkies 
Rhtanklea 


D.    Tbon  schiefer. 


«{Marx  .  .  . 
Kupferkies  .  . 
Baryt-Sulphal 
Kupferkies  .  . 
Sckwefet-  Antimon 
Tiranoxyd  .  . 
Blende  .  .  . 
Coelestin  .  . 
Biei{;lanz  .  . 
iQuan  .... 


Quarz 


Kupferkies 


Flttss 


Viele 

Wheaf  Cairu, 
Pedn-an-drea. 
IVheal  Gorland. 
St.  Michels  Hera. 
IVheal  UnUy. 
Gunni»  iMke. 
WhealFriendship, 
Wheal  Gorlahd. 
Ounnis  fjoke. 
EastWheal  Croffu, 
Wheal  BelloH. 
Dartmoor. 
Park  Nowethl 
Wheal  Gorland, 
Alle  Zinngruben  la 

Granit. 
Halles  widden. 
Park-Noweth. 
Wheal  Jewel. 
Wheal  Gorland» 


Wheal  Edward. 

l^avant. 

Restormal» 

Poldice. 

Wheal-UttUg. 

Wheal-UnUy. 

Wheal  vor. 

Wheal  Unitv. 

Wh.  ü.  Wood. 

Wh.  U.  Wood. 

Gunnis-Ijike. 

Wheal  Edward. 

Wheal  Edward. 

Bolaliaok. 

Botallack. 

Lrifont. 

North-Roskear, 


Wherru. 
Wheal  roates. 
Ttng  Tang. 
Tin'g  Tang, 
Ting  Tang, 
Ting  Tang. 
Wheat  Butter, 
Ting  Tangi 
Ting  Tang. 
Ting  Tstng. 
Ting  Tang. 


.  .  .{WhealFriendsUp. 

.  ,  ,  East  Crlnnis. 

.  .  .  United  mines, 

.  .  .  United  HUls. 

.  .  .  Pengelty. 

.  .  .  Virtuous  Lady. 

.  .  .  Polberrow. 

.  .  .  Hinner  Bowns. 

.  .  .  Wheal  Penrose. 

.  .  .*  West  PMe, 

.  .  .1  Viele. 

32* 


500 


,Qaftn  .  . 

Quan  .  . 
Qnan 

Quarz  .  . 

Quan  .  , 

aaan  .  . 

Cluan  .  . 

Qnan  .  . 

Uoan.  . 

Qnan  .  , 

Qnan.  . 

Qnan  .  . 

Quan  .  . 

Qnan  .  . 

Quan  .  . 

Qnan  .  . 

Quan  .  . 

Qnan  .  . 

Quan  .  . 

Qnan  .  . 

Qnan  .  , 

Quan  .  . 

Quan  .  . 

Quan  .  . 

Qnan  .  , 

Qoar«.  . 

Qnan  .  . 

Qnan  *  . 

(htarx  .  . 

ChlorIC  . 
PerUpaih 

FIuu   .  . 


Risenkies  .  .  . 
Eittenkies  .  .  . 
EUenfciea  .  .  . 
Erdig  BrauneiMn 
Erdig  Braiinelsen 
Erdig  Brattneiaea 
Erdig  Braunelaen 
H&matit  .  .  .  . 
Holt-Zinn  .  .  . 
Zinnoyxyd  .  .  . 
GedieKen  Slllwr  . 
Schwefelallber  .  . 
RothsUbtrert  .  . 
Gediegen  Kupfier  . 
Kupfer-Glasen 
Kupfer-Glaaen 
Buntkupfererz 
Kupferkies  .  .  . 
Kupferkies  .  ,  . 
TenttautU  .  .  . 
Kupferkies  .  .  . 
Rothkupferoxyd  . 
Bleiglanz  .  .  . 
Blende  .  .  .  . 
Blende  .  .  .  . 
Bteiglanz  .  .  . 
Blende  .  .  .  . 
Mineralpeeh  .  . 
Kohlen«.  Kalk 
Zinnoxyd  .  . 
Kupferklee  .  . 
Kupferkies    .     .    . 


Kohlens.  Eisen     . 
Phoephore.  BUen 
Schwefelsilber 
Roth-Kupferoxyd 
Kohlens.  Hlei  . 
Phosphors.    hUi 
SehwifeU.  Blei 
Manganoxyd     . 


Kupferglasert . 
Rothkupferoxyd 


SchwefelwUmuth' 
Fiuss  \    '.    .'    ! 


Bieifflanz  .  . 
Perispath  .  . 
Fluss  .... 
Maues  Bleierz 
Blende     .    .    . 


Spatheiseu  . 


Quan. 


Vlrtuou»  Ludy. 

Wheal  Falmouth. 

Dolwaik. 

Wheal  Charlotte. 

Pentire  Glace. 

Wheal  Alfred, 

Meilanear, 

Heslormel. 

Potberrow. 

viele. 

Rerland, 

Wheal  Rrothers, 

Doleoaih. 

viele. 

Wheal  Speed. 

Provldenee^ 

Wheal  Fatmautk. 

viele. 

Fowey  Consols. 

Fowey  Consols. 

Potberrow. 

viele. 

Wkeal  Rose. 

Union  Mines. 

West  Pitde. 

Weal  Hope. 

Union  Mlnes. 

South  Towan. 

Binner  Doums. 

viele. 

rann  Qiuirry. 

WhealUnHfߥoosL 


Rsoss  nbergab  in  der  Versaminluiig  der  Freunde  der  Naturwissen- 
schalen  in  Wien  am  26.  November  1S47  eine  Arbeit  über  die  Cylhe* 
rinen  des  Wiener  Beckens.  —  Im  Ganzen  wurde  bisher  der  Sand 
von  37  verschiedenen  Lokalitäten  der  österreichischen  TertiSr-Becken  durch- 
forscht, und  21  von  diesen  gaben  eine  grössere  oder  geringere  Ausbeute. 
Manche  der  Lokalitaten,  welche  eine  grosse  Anzahl  von  grossem  Fossilien 
zeigen,  enthalten  gar  keine  Cytherinen,  so  z.  B.  die  Sande  von  Pöimleins» 
dorfy  Niederbrfulasletten,  Wiedmdorf^  der  Leitha-Kalk  von  MoiierMdorf, 
der  Tegel  von  WeiuMleig^  Rohrhtichy  die  Schichten  von  QaunerMiorf  u.  s.  w. 
Sehr  häufig  dagegen  sind  sie  im  untern  Tegel  von  Baden  ^  Mäilersdorf^ 
Meidlingf  dem  artesischen  Brunnen  in  Wien,  zu  Brunn^  MoMbrunn,  Oienbwr$ 
in  Ungarn,  Qaya  in  Mahren,  im  Leitha-Kalke  von  Nuwadorf,  RuH,  KoMtH 
in  Mähren,  im  oberen. TeyW  von  Qriwting  und  Rudeledarf  in  B&unen,  im 
Sande  von  Mauer,  im  Salzthon  von  Wielie%ka  und  an  andern  Orten.  Im 
Ganzen  fanden  sich  79  verschiedene  Arten,  während  früher  in  allen  fibrigen 
Tertiär- Becken  zusammen  nur  etwa  36  Arten  genauer  bekannt  geworden 
waren.  Von  ihnen  gehören  40  den  oberen  Schichten  des  IFten^-Beckens, 
dem  Leitha-Kalk  und  den  ihm  untergeordneten  Tegel-  und  Sand-Schichten 
an,  21  Arten  fanden  sich  ausschliesslich  im  unteren  Tegel,  12  sind  dem 
Tegel  und  Leytha-Kalke  gemeinschaftlich.  In  dem  Salzthon  von  WieUemkm 
fanden  sich  19  Arten,  von  denen  5  diesem  Gebilde  eigentbnnilich  sind, 
7  mit  Arten  aus  dem  Leytha-Kalk,  2  mit  Arten  ans  dem  Tegel  und  6  mir 


sei 

ffolfhen ,  die  dem  Tegel  und  Leytha-Kalke  g«meiaschaftlich  zukommen, 
übereinstimmen.  Daraus  sowie  aus  der  Beschaffenheit  der  Arten  über- 
haupt ergabt  sich  9  dass  der  Salsthon  von  Wielic%ka  mehr  Ähnlichkeiten 
mit  den  oberen  als  mit  den  unteren  Sebiohteil  des  Iftener-Beckens  besitzt. 
Eine  Vergleicbung:  der  Saterreichiachen  Arten  mit  denen  anderer  Lander 
konnte  Dr.  Ravss  am  so  leicliter  anstellen,  als  Rokmsr  und  Philippi  ihm 
die  Original-Exemplare  der  von  ihnen  besefariebenen  Arten  sor  Untersuchung 
HultlieilteB.  Von  den  erwibnten  79  Arten  fanden  sich  5  fibereinstimmend 
mit  Arten  aus  den  Subapenninen- Mergeln  von  Nard'DeuUekUnd  y  4  mit 
Arten  ans  den  Plioaen-Schichten  von  SimiHem,  %  nrit  soiehen  ans  den  Sub* 
apenoinen^ebiehten  von  Cmtiei  Arfmote,  Alle  diese  Arten  mit  Ausnahm« 
einer  einzigen  gehören  dem  Leytha*KaIke  an  und  bestätigen  denHiaeb  aber- 
mals die  Ähnlichkeit  dieses  Gebildes  mit  den  Subapenninen«  Schichten. 
Eine  Art  findet  sich  im  PwrUer  Grobkalk  und  in  der  mittlen  Kreide  vou 
B4kmeH,  Alle  Cytberinen  werden  von  R.  in  %  Hanptgruppen  getheilt, 
1.  8implices  mit  einfachen  ,  nicht  verdickten  oder  gesäumten  Rändern 
und  meist  wenig  verzierter  Oberfläche,  3 S  Arten  meist  den  unteren  Schichten, 
dem  Tegel  n.  s.  f.  angehörig.  IL  Marginatae.  Scbaalen  zusammen- 
gedruckt  und  mit  einem  verdickten  Saume  umgeben.  Oberfläche  sehr  selten 
glatt,  sondern  mit  manchfaltigen  YerzieraDgen  versehen.  Arten  44,  meistens 
in  den  oberen  Schichten,  im  Lejrtha-Kalke  n.  s.  w.  -*-  Nach  einem  die  obige 
Mitttheilung  begleitenden  Briefe  ist  Dr.  Rauss  gegenwärtig  mit  der  Unter* 
snehnng  der  Foraminiferen  des  Salzt bones  von  Wielicttkm  besehäfügt. 
Er  hat  bisher  schon  f  18  verschiedene  Arten  aufgefunden,  darunter  3S  neue. 
Unter  diesen  neuen  befinden  sich:  1  Nodoaaria,  t  Dentalina,  1  Fla- 
bellina  (die  erste  tertiäre  Art),  1  Cyelolina,  2  Rotalina,  Rosa- 
lina,  2  Truncatulina,  I  Globigerina,  I  Uvigerina,  sCassidn* 
lina  (die  ersten  fossilen  Formen),  1  Guttnlina,  4  Globigerina,  1 
Polymorphin  a,  1  Virgulina,  3  Teztularia,  t  Biloculina,  1 
Spiroloculina,  4  Triloculina,  2  Quinquelocnlina,  iSexlocu- 
lina?  und  ein  neues  Genus. 


W.  Hopkins:  Bericht  über  die  geologischen  Theorie'« 
Aber  Gebirgs-He  bungen  und  Erdbeben  (r/Mltf.  tS-iS,  44>. 
Davy's  wie  Bikchoff'm  vulkanische  Tbeorie^n  fuhren  zu  sehr  grossen 
Schwierigkeiten  in  mechanischer  Rücksicht  Wir  haben  schon  früher  an- 
gezeigt, dass  der  Vf.  zu  dem  Resultate  gelangt  sey,  dass,  wenn  die  einst 
flössige  Erde  von  aussen  erstarrt  ist  und  einen  noch  flüssigen  Kern  im 
Innern  haben  soll,  nach  den  aus  der  Präzession  des  Erdpoles  berechneten 
Resultaten  die  Dicke  der  starren  Erdrinde  V5-*V4  von  dem  Radius  der 
Erde  betragen  muss.  Könnte  man  aber  durch  Versudbe  darthun,  dass  im 
Allgemeinrn  die  Schmelzhitze  der  festen  Körper,  wenn  auch  nur  wenig, 
mit  zunehmendem  Drucke  steigt,  so  wäre  starke  Ursache  anzunehmen,  dass 
die  f^anze  Erde  starr  sey ;  wenn  aber  ein  starker  Druck  keinen  solchen 
Einfluss  auf  den  Schmelzpunkt  ausübt,  so  wäre  die  gegenwärtige  Tempe- 
mtur  der  Erde  nicht  von  einer  ursprünglichen  Fläs<ngkeit  abzttleiten. 


5t2 

C.  Petrefakten-Kunde. 

6.  MicHBLOTTi:  Besobreibun;  der  mtocüBen  Fossil-Reste 
Norä-ÜalimM  (Naiwrlnmd.  Verhandl.  vmn  dB  Mta^ch,  ie  Hmriem  1847^  6, 
Uly  II,  1  —  408,  pl.  1  —  17,  4%  Der  Vf.  hat  biemit  eiidlieh  seine  schon 
seit  läng^erer  Zeit  ang^ekändigCe  sehr  reiebhsHige  Arbeit  ober  die  älteren 
Fossil-Reste  Uaiienf  {geliefert.  Eine  Übersiebt  dieser  Reste  haben  wir  vor 
einigen  Jahren  nach  einem  Briefe  des  Yfs.  im  Jabrbueh  Biitg*etheiit.  Jetst 
ist  noch  Manches  hittKUgekomnen  und  bsrichligt.  Jede  Art  wird  benannt, 
mit  den  wichtigsten  Zitaten  und  sichersten  Synonymen  verselyn,  4«reh 
eine  lateinische  Diagnose  oharakterisirt ,  franzosisch  beschrieben  und  ihr 
Fundort  so  wie  die  Sammlung  angegeben,  wo  sich  Orginalien  finden. 
Die  meisten  Arten  sind  in  guten  Exemplaren  in  der  grossen  paläontelogischen 
SammJoog  so  Harlem  niedergelegt,  darnach  auch,  wie  es  scheint,  die  gons 
vorzüglichen  Abbildungen  der  Mehrzahl  der  neuen  oder  noch  unsicber  ge- 
wesenen Arten  von  BsnoHAiJS  nach  der  Natur  gezeichnet  und  gestochen, 
und  in  Asrfz's  lithographischer  Anstalt  in  Leyden  ausgeführt;  der  Stieb 
ist  so  fein,  dass  man  ihn  für  Kopferstich  halten  rouss ;  dessen  ungeachtet 
finden  wir  eine  schon  mehrmals  gemachte  Bemerfcwng  aurii  hier  zu  be» 
«tätigen  Veranlassung,  dass  nämlich ,  wo  nicht  die  äosserste  Schärfe  der 
Zeichnungen  es  anders  nötbig  maeht,  bei  soloheu  Gegenständen  die  Radir» 
Methode  mit  der  Crayon  •  Methode  zu  vertauschen  seye ,  weil  man  bei 
jener  in  der  That  nicht  immer  mit  Sicherheit  unterscheiden  kann ,  ob  ge- 
wisse Striche  oder  Punkte  der  Zeiohnung  solche  auch  in  der  Natur  an- 
deuten, oder  nur  zur  Schattirnng  dienen  sollen.  Auch  würden  wir  wun- 
schenswerth  finden,  dass  die  zu  einem  Gegenstand  gehörigen  Figuren 
beim  Nachschlagen  nicht  in  den  vier  Ecken  einer  Tafel  zusammengesudit 
werden  müssen  ,  sondern  lieber,  wenn  auch  auf  Koüten  der  Symmetrie, 
neben  einander  gestellt  würden.  Die  Gebirgs>Formatioiien ,  worin  dioite 
Reste  vorkommen,  bestehen  aus  Molasse,  Pudding-  und  Serpentin-artigem 
Sandstein,  welcher  zuweilen  mit  graulichen  Mergeln  wechscllagert.  Die 
Fundstätten  sind  su  TVirt'it,  zu  Torionm,  zo  Caiielnuovo  bei  il#/j,  zu  8aee^ 
daseo  im  PiacAntinUehen  (eine  Lokalität,  die  wir  in  unserer  kleinen  Schrift 
llber  Itßiient  Tertiär-Gebilde  schon  vor  18  Jahren  als  das  Tiefste  unter  den 
uns  bekannten  sobapenninischen  bezeichnet  halten).  Aber  diese  Bildungen 
sind  von  den  eocänen  (Carcare,  Belfuite)  und  pliocänen  niclit  srharf  ge- 
schieden, indem  man  sie  an  mehren  Orten  ganz  nllmählich  bald  in  yenti 
und  bald  in  diese  sowohl  durch  gleichförmige  Lagerung  der  allmählich  sich 
ändernden  Schichten,  als  durch  die  Arteii  der  fossilen  Reste  übergehen 
sieht.  Wir  köun<>n  daher  auch  nicht  ersehen ,  welche  Grenz-Zcichen  der 
Vf.  zwischen  diesen  3  Abtheiluiigen  der  Tertiär  *  Formation  annimmt  ~* 
Am  Schlüsse  der  Arbeit  zieht  der  Vf.  nun  folgende  allgümeine  Resultate: 
die  miocäne  Fauna  ist  verschieden  von  der  anderer  geologischer  Perioden  ; 
in  den  lirfern  Schichten  nähert  sie  sich  mehr  der  eoclnen,  in  den  obera 
den  pliocäuen,  u  äbrend  die  mittlen  einen  allmählichen  Ühei'gang^ darstellen; 


sin 


4»  KNn«  ut  tm  ihrer  Zciit  wftrmer  in  }eiiei»  G^eüden  gew««en  als  }eUt, 
wie  die  grosse  Ausdelminig  der  Fonoaiioii  in  Buropm  and  wie  die 
Pentakrinen,  die  g;rointeB  Stein  -  Polypen ,  die  gtemeu  Gosteropoden, 
die  Gepbaiopoden  beseagen,  deren  Vorlconimen  nicht  etwa  blos  aus  einer 
drtlieh  gesebntsten  Lage  erklärt  werden  kann;  ancb  die  Fische  (Pykno- 
dottten  und  Gy^mnodontea)  vnd  Paehydcrmen  -  Reete  (Lophiodon ,  Antiira- 
eotherium)  scbeineD  darauf  hinzudeuten.  Der  Inhalt  dea  Werkes  wird  sieb 
aus  folgender  Zusammenstellnng  ergeben. 


An  andern  Orten  vorkommenjd. 

KlajMe. 

Sippe«. 

Arte». 

AbgftbUdet. 

lebend. 

plioc&u. 

miocän. 

eocän. 

Khizopoden     . 

8 

19 

10 

2 

3 

2 

0 

Polypen      .     . 

33 

103 

80 

13 

15 

12 

8 

Echinodernieu 

8 

23 

2 

3 

2 

2 

1 

Krnster  .    .    . 

1 

1 

0 

1 

0 

0 

0 

jinneiiiden  •    . 

1 

1 

0 

0 

0 

0 

0 

Cirripedeu  «     . 

'    3     • 

6 

3 

2 

2 

0 

0 

Bracbiopoden , 

4 

9 

6 

2 

2 

1 

0 

Lamellibranchier 

38 

113 

29 

28 

33 

22 

« 

Gasteropoden 

72 

459 

40 

43 

72 

112 

« 

Cephalepoden 

3 

6 

6 

0 

0 

0 

0 

Fische    .    ,    . 

6 

13 

0 

0 

0 

7 

0 

Säugtbiere 

2 

5 

0 

0 

0 

0 

0 

179 

818 

115 

91 

129 

1    158 

2t 

Wir  haben  diese  Tabelle  aus  einpiii  rekapitalirpnden  Verzcichniss  der 
Arten  am  Ende  des  beschreibenden  Theiles  zusammengezogen ;  nur  die 
Rubrik ,  welche  die  Zahl  der  anderwSrfs  irf  MioeSn-Schichteh  vorkommen- 
den  Arten  ausdriickt,  ist  aus  dem  Text  und  nur  soweit,  als  im  Texte  dieses 
anderwärtigen  Vorkommens  erwähnt  ist,  zusammengestellt;  diese  Zahlen 
konnten  daher  zweifelsohne  noch  gtosscr  angegeben  werden.  Ebenso  ver- 
halt es  sich  mit  den  pliocaiieii  Arten,  unter  welchen  gar  viele  nicht  aufge- 
führt sind,  welche  sowohl  unter  den  miocänen  als  zugleich  den  lebenden 
Arten  erscheinen.  Die  Anzahl  der  anderweitige  miocänen  Arten  erscheint 
in  dieser  Tabelle  nicht  viel  grösser  als  die  der  zugleich  pliocänen  ,  so 
dass  die  mögliche  Abgrenzung  beider  Formationen  auch  aus  diesem  Grunde 
iü  Zweifel  gezogen  werden  kann.  Als  acht  bezeichnend  für  die  miocänen 
Schichten  sehen  wir  übrigens  au:  Cardita  Jouanneti,  Ferussina 
anastomaeform  i  s  ,  Trochns  Bucklandi  Bast.,  Turritella 
Archimedis,  Proto  cathedralis,  Strombus  Bonellii,  Voluta 
rarispiua,  Au  ci  Ilaria  glandiformis  u.  m.  a.  Unter  den  eocanen 
Arten  »ind  Ancillaria  canalifera.  A.  buccinoides. 


A04 


H.  Br«  Qsmnz  und  A.  v.  Gotbib«:  dt«  Verat*iii«ruii^<rB  dem 
Zecbftteiii-Gebirg^es  and  Ro  tblie^endeo  «der  den  PermidcheM 
Systeme!  111  Soetaenf  mit  i9  Steindr.-Tafelii ;  Dre9d0m  und  Leifmig  in  F«l. 
—  Heft  I:  Gbinitz:  die  Versteiner  ungpen  dee  den  Ischen  Zech* 
s  t  e  i  D  -  G  e  b  i  r  ^  e  s  mit  8  Steiodr.  -  Tafeln  (1848).  Eine  Monog^raphie  der 
Yersteiuerungen  des  deutscben  Zecbsteiu- Gebirges  hat  «as  noch  fpuaxlieh 
fifefehit.  Die  Nachforschungen  und  Studien  der  genannten  swei  Vf.  haben 
diese  Foksü- Reste  in  weit  grösserer  Arten-Zahl  naebgewiesen ,  als  man 
bisher  kannte.  Eine  wesentliche  Lücke  unserer  Literatur,  unserer  Kennt- 
nisse wird  jetzt  aus(t;efällt.  Das  Zechstein  -  Gebirge  zieht  sich  durch 
Schlesien ,  Sachsen  ^  Thürinffen^  Hüt»^  Hesssn  und  Weiiermw,  Polen  und 
Russland,  SpU*hergen,  England  und  Auiun  in  Frankreich  sind  auswärtige 
Gebiets  -  Thrile  dieser  Formation.  Die  Zechstein  •  Formation  iiber  dem 
Rothliegenden  besteht  zunächst  aus  sandartigen  Kupfer  -  fuhrenden  Bil- 
dungen ,  wie  das  Weissliegende  und  das  Sanderz  von  Riehelsdorf  sind, 
die  dem  russischen  Kupfersandsteine  entsprechen  mögen.  Dann  folgt 
der  Kupferschiefer  oder  bituminöse  Mergelschiefcr  selbst,  der  untere 
Zechstein  voll  Productus  horridus  und  Spirifer  undulatns  mit 
seinen  Rogensteineu,  der  obere  Zechstein  mit  Schizodus  Schlotheimi 
und  Mytil  usHausmanni  mit  seinen  Raucliwacken,  welcher  Immer  Bitter- 
erde und  oft  Kupfererze  fuhrt,  und  endlich  vielleicht  einige  sandige  Gre- 
steine  im  AlUnburgisehsn  und  Geraischen,  wenn  sie  nicht  der  Trias  naher 
verbunden  find.  Die  meisten  der  beschriebenen  Arten  besitzt  der  Vf. 
selbst,  und  dankt  andere  den  Mittheiinngen  von  Freunden,  deren  Namen 
er  anffuhrt. 

Nach  der  tabellarischen  Zusammenstellung  am  Ende  des  Werkes  liefert 
dasselbe  die  Beschreibungen  und,  ausser  Fischen  und  Pflanzen,  meistens 
auch  Abbildungen  von  101  Petrefakten -Arten,  nemlich: 


2  Ssurier. 
29  Fische. 
2  Ringel  warmer. 


2  Cephalopoden. 

7  Gasteropodeu. 
13  Cottchiferen. 
16  Brachiopoden. 


38  Mollusken. 
Davon  gehören  an  den 


2  Radiaten,  ' 
8  Polyparien. 


lOPflanzenthiere. 


4  Koniferen. 
1  Equisetaceen. 
0  Farnen. 
6  Algen. 


21  Pflanzen. 


Knpfer- 
•clilefer. 


Unter-Zeeh- 

•tein. 


Ober<Ze«h- 
stein. 


ZossmaieB. 


im  Ganzen 


56 


37 


30 


101 


darunter  [  *'''^''"  gemeinsam 


16 


21 


allen  gemeinsam 2      .    .    .    .    ( 

Der  Kupferschiefer  enthält  alle  3  Wirbelthier-Arten  neben  nur  7  See- 
thiercn  aus  der  Mollusken-Abtheiluiig ,  so  wie  mit  Ausnahme  von  zweien 
slle  Pflanzen,  nämlich  14  Land-Pflanzen  und  6  Fukoiden,  ist  also  wohl  als 
Süss-  oder  Brackwasser  •  Gebilde  anzusehen,    oder  vielleicJit  nur  stellen* 


weine  meeriseb,  wobei  es  iodeMtn  weM  ipettattet  Mfo  durfte  die  Fakoi* 
deo  theilweise  oder  alle  ebenfalU  fwr  Koniferen -Reste  M  baltea,  da  sie 
mit  ibnen  grosse  Ähnliebfceit  babeo ;  deon  allerdiBg^s  bot  selbst  BRONOPiiAiit 
eiaige  derselben  für  Fucoideo  erfclM,  aber  er  bat  Diess  aoeb  bei  eisigen 
uazipreifelbaflen  Koniferen  gethan;  die  spätem  Botaniker,  welche  ihm  in 
dieser  Besiehong  folgten,  haben  öfters  keine  Original »Exemplsre  snr  £in« 
siclit  gehabt,  und  die  Bestimmung  einiger  Unica  doreb  Morstbr,  die  aneb 
hier  nur  nach  ihm  aufgeführt  werden,  seheint  ebenfalls  Zweifel  sn  gestalten« 
Der  «ntere  nnd  der  obere  Zecbstein  sind  gans  meeriscb;  sie  enthalten  all« 
Annulaten  und  Radiaten,  so  wie  fast  alle  Molinsken  (36),  während  nur 
drei  derselben  (i  Octhoceratit?,  1  Solen  nnd  i  Solemya)  dem  Knpfer- 
sehiefer  ansscliliesslich  zustehen.  Im  unicrn  Zecbstein  weiten  die  Korallen 
nnd  Brachiopoden ,  im  oberen  die  Grasleropoden  nnd  Konebiferen  etwas 
mehr  vor«  Keiner  enthält  eine  erhebliche  Eigen tbömlichkeit  Diejemgen 
a  Arten,  welche  durch  die  drei  Formations-Glieder  hindurch  reichen,  sind  : 
Cardita  Murchisoni  und  Terebratula  Schlotheimi;  ausser- 
dem verbinden  den  Kupferschiefer  mit  dem  untern  Zechstein:  Ortho- 
thrix  lamellosns,  Productus.  horridus  nnd  Caulerpites 
selaginoides.  Etwa  12  Arten  sind,  vom  Tf.  selbst  entweder  schon  in 
älteren  SchriAen  desselben  oder,  hier  zum  ersten  Male  neu  aufgestellt. 
Auch  bietet  er  ein  neues  Genus  Orthothrix  dar,  auf  einige  früher  zu 
Productus  gerechnete  Arten  gegründet.  Es  ist  wie  dieses  Genus  ans 
einer  konvexen  und  konkaven  Klappe  mit  geradem  Scblossrande,  geraden 
äussern  Rdbren  und  einer  verwachsenen  Delta-Öffnoag  versehen,  hat  aber  (Wie 
Orthis)  eine  doppelte  Area,  dann  statt  eines  einfachen  einen  getheiUeii 
Zahn  der  Bauch- Klappe,  weicht  vielleicht  aueli  in  der  innern  Bildung 
etwas  ab.  [Die  doppelte  Area,  der  gespaltene  Zahn  und  die  Rdhretf 
wfirden  also  Aulosteges  —  Jahrb.  lS4Ty  330  —  entsprechen,  welches  Genus 
Jedoch  2  konvexe  Klappen  und  ein  stacheliges  Deltidium  besitzt;  die  kleinjea 
Stacheln  des  Deltidinms  könnten  vielleicht  nur  ein  spezifischer  Carakter 
nnd  an  deutschen  Exemplaren  nbersehea  oder  abgerieben  neyn ,  und  was 
die  Wölbung  der  Bauohklappe  betrifft,  so  scheint  sie  auch  an  einigen 
deutschen  Exemplaren  angedeutet  (so  bei  Tf.  V,  Fg.  a),  wo  jedoch  die 
Erklärung  uns  befremdet]  -*  Mit  fremdländischen  Fundorten  hat  der 
dentsche  Zecbstein  manche  Arten  gemein;  doch  ausser  vermatblicben 
Palaeosaurus-Resten  nur  Konchyüen,  mliBngimad  nämlich  etwa  3  und 
mit  RuM9Umd  wenigstens  13  Arten.  Das  ganze  Werk  zeugt  von  sehr 
sorgfältiger  Bearbeitung.  —  Wann  der  zweite  von  GoTBisn  zu  bearbei- 
tende Theil  dieses-  wichtigen  Werkes  erscheinen  kann ,  steht  dahin  ,  da 
sein  militärischer  Beruf  den  Vf.  jetzt  anderweitig  bescbänigt. 


F.  Unobr:  die  fosaile  Flora  von  PwrBeMu§  (Steyermärkiseba 
Zeit«chr.,  k^  IX.  Jbrg.,  i.  Heft,  39  SS.  %^y,  Fmrschiu^  bat  von  einem 
sebi:  kleinen  Räume  bis  jetzt  schon  14I  fossile  Pflanzen  -  Arten  geliefert« 
£s  liegt  in  dem  aus  NO.  nach  SW.  8  Meilen  langen  IFutTS-Thal ,  welches 


nh^end»  iber  V^  Meile  breit  vmü  ▼•tiMieli  Ckbirf^n.dcr  Schtcfer-For- 
nmtiim  eio^eüchiossea  wird,  deren  Gipfel  4000' •>- 6000'  hoeft  werden,  llienes 
Thal  üdiciDt  in  der  Tertiär  «Zeit  an  seinem  otttem  Ende  gceobloeseD 
geweiien  an  eeyn  und  einen  Binnen  -See  gebildet  an  haben,  in  «irelcfacai 
eich  Säanwasaer  •  Sehichten  mit  Sosewasser^Mnseheln  (Unio),  Gyprie- 
Schaal««,  K  &  f  e  r  -  Flögeldccken  und  besondere  PH  an  z  e  n*Theiln  ^nieder- 
schlagen.    Die  tertiäre  Schichten- Reibe  kt  folgende: 

15)  Dammerde 

t4)  weisser  gelblicher  Mergelecfaiefer «    ,  einig«  KIftr. 

14)  harter  Mergelscbiefer  mit  den  besten  Blätter-Abdrfidce  and 

Thoneiiienstein  *< « .4  5" 

12)  grau  er  weicher  Schief  erlbon 7' 

11)  sohwarsbrauner  Schief ertfaoa   mit  Blälter^Abdrficken      .    .       dünne 

10)  Pech*  und  Sehiefer^Kohle 7' 

0)  Waifcerde d«nae 

8)  Sdiwarse  Braunkohle 3' 

7)  Mergelschiefer *    •    .  6' 

0)  Fester  Mergelsohiefer danne 

•5)  Schiefertfaon 9' 

4)  schwarze  Braonkohle 2' 

3)  fester  Mergelschiefer  mit  Muscheln    . ;  8" 

2)  schwarze  schief rign  Braunkohle  auf  Sehieferthon  und  Sand  O' 

1)  föiakömiger  Quarz- Sandstein 

Die  Schichten  siotl  anter  2S^  in  h.  9V2  geneigt  und  von  borisontalea 

Dünvial  •  Bänken  bedeckt  Die  Piansen  -  Reste  besteben  in  BUttern, 
Knospen-Scbuppen,  gtdügelten  Saamen  und  FrdehteO)  HtHsen  und  andern 
Frucht-Theilen ,  entblätterten  Zweigen,  Rinden-Stilcfcen,  selten  Nuss-  und 
Stein.Frnd>len»  Blntben^Kätzchen  und  Saamen.  Es  sind  herbstliche  Abfalle 
einer  Wald  Vegetotion,  ftist  lediglich  auf  Bäume  und  Sträacber  hindeuteiid^ 
au  welchen  sich  6  Pflanzen  gesellt  haben,  die  an  sumpAgen  Stellen  der 
Wälder  gelebt  haben  können;  Wasser •  Pflanzen  aber  sind  nicht  darunter. 
All«  Merkmale  deuten  darauf  hin ,  dass  sie  bald  nach  dem  Abfalle  durch 
I  die  AttschwtUuttg  eines  Stromes  von  einem  weit  ausgedehnten  Strom-Ge- 

j  bi«te  (denn  auf  kleines  Räumen  sind  so*  viele  Holzarten  nicht  betsammen) 

aufgenommen^  mit  sanftem  Gefftll«  fortgeführt  und  in  einem  See  mit  dem 
j  Sehlamme  abgesetzt   wordeA  sind.    Die  Menge  von   immergriii>en  Laiib- 

j  •    hölzern  neben   solchen   mit  häutigen  Blättern    deutet   auf  ein  Klima  von 

j  12^—17^  C.  und,  da  noch  keine  Palmen  darunter  sind,  welche  eine  Jahres- 

Temperatur  von  I5^C.  voraussetzen,  so  mag  man  das  tertiäre  Klima  von  Par^ 
sMu0  (welches  jetzt  nur  9^  C.  bat)  auf  12'''-15<^  C.  setzen,  was  in  Burof 
=  45^—4*2®  nördl.  Br.  oder  den  Küstenländern  des  Mittelmeeres,  in  Nord- 
Amerika  43^—37^  nördl.  Br.  o^tt  Süd-Virginien  o.  s.  w.  entspricht. 
Ihrem  speziellen  Olisrakter  nach  stuaimt  diese  fossile  Flora  mit  der  der 
südlichen  Theile  dar  N.^Amerikaniaehen  Freistaaten  und  ttoek'Mejtieoi  li her- 
ein. Denn  unter  den  67  Sippen  gehören  zwar  jeUf  itbci'40  der  aMen 
und  neuen  Welt  i^tigleich.  aber  nur  P a  1  i u r  u  s^  Z  i  z  i  p h  u  s  und  C e  I  ii s  t  r us 


507 

Autsehlieisllch  dei*  Alten ,  Zugegen  Trfxodittm,  Llqtifdauibar,  Comp* 
tonia,  AchräBj  Prinos,  Nemo  panthes,  Ceanothus,  Smitax, 
RobiDia  und  Amorpha  aoflsebliesslieh  der  neuen  Welt  an,  und  eben 
80  erreicht  die  Anzahl  der  Arten,  weHsbe  ihre  nächsten  Terwandten  am 
Mittehneere  haben,  nur  die  Zahl  12,  'wShrend  der  mit  Amerikanern  ver- 
wandten über  doppelt  feo  viel,  und  in  Men^e  der  Exemplare  vorherrscbcfnd 
iind.  Der  Vf.  glaubt  nicht,  daas  noch  Jetzt  lebende  Speeies  darunter  vor- 
kominen  $  denn,  obachon  einige  Reste  von  enlapreehenden  Hielten  lebender 
Arten  nicht  unterschieden  werden  können,  so  g*lanbt  er  daraus,  dass  die 
meisten  wirklich  verschieden  sind,  Dasselbe  analoge  auch  ffir  die  weiligenr 
ißmgtn  folgern  zu  mfissen^. 

Es  gibt  nun  nScbst  Par9ehiug\'  wo  in  den  Kohlen  audh  ein  Zahn  des  , 
miocSnen  Mastodon  angustidens  gefunden  worden,  noch  einige 
andere  Fundorte  tertiärer  Pflanzen,  wie  Aflenv  und  'tumau  (woselbst 
das  miocäne  Dorcatherium  Naui  vorgekommen  ist),.  Winket  ^  Hauen* 
siem,  Judenhurg  und  Lecken,  die  jedoch  nicht  viele  wohl  erhaltene  Arten 
nnd  darunter  nur  sehr  wenige  identisch  mit  Parsehlug  geliefert  haben, 
indem  dieselben  nämlich  mehr  mit  Arten  anderer  entfernterer  Fundorte 
fibereinkommen  *^  (obschon,  wenn  wir  den  Vf.  recht  verstehen,  er  die  For« 
mation  zu  Winkeif  Leeken  u.  s.  w.  identisch  mit  der  zu  ParedUug  hält); 
wie  auch  Parseklag  selbst  mehr  mit  entfernten  Fundorten ,  als  Öningen, 
Bilin,  Radokoy  und  Häring  übereinstimmt,  die  zum  Theil  noch  Insekten, 
Fische ,  Reptilien  und  Saugthiere  geliefert  haben ,  ebenfalls  als  miocän 
angesehen  werden  dürfen  und  hiniuchtlich  der  Pflanzen  ,  Insekttn  und 
Reptilien  nach  Al.  Braunes,  Osw.  Hbbr's  nnd  Heam.  v.  Mbvba's  Unter- 
suchungen ebenfalls  eine  nähere  Verwandtschaft  mit  Nord-Amerika,  Japan 
nnd  den  mittelländischen  Ländern  Buripa^e,  als  mit  der  jetzigen  Fauna  und 
Flora  jener  Gegenden  besitzen.  Es  scheint  demnach,  daSs  in  der  miocanen 
Tertiär-Zeit  selbst  es  vprschiedene  sueoeasive  Floren  in  jenen  Landstrichen 
gegeben  habe.  Der  Vf.  ist  der  Ansicht,  dass  die  miocäne  Fauna  und 
Flora  über  die  ganze  Erde  einen  gleichen  Charaktier  gehabt  habe ;  dass 
dieser  Charakter  auch  in  solchen  Gegenden  bis  jetzt  geblieben  seye, 
deren  Temperator  und  örtliche  Beschaffenheiten  jetzt  noch  dieselben 
sind  :  wo  sich  aber  in  Fblge  der  Änderung  des  Reliefs  der  Erd«Oberfläche 
auch  die  Temperatur  u.  s.  w.  geändert,  da  seyen  die  Arten  nicht  ausge- 
wandert, sondern  seyen  nach  und  nach  (als  Arten)  zu  Grunde  gegangen, 


*  Da  M  keinem  Zweifel  nntefllegt,  daas  die  tertiären  Schichten  anch  solche  Konchylien, 
und  SXuKthler  -  Arten  enthalte«  ,  welche  noch  lebend  vorkommen ,  so  dass  man  die  Quote 
der  lebenden  Konchylien  In  versehledenen  Schlcbtaa  e  0,20^0*50—0^80^0,95  geftinden 
hat  nnd  R.  Owex  dl«  der  SAnglbler«  von  England  auf  0,50  setst,  so  scheint  es  ans ,  wie 
wir  schon  mehrmaU  geJlussert»  richtiger  nnd  nnbcfangener  ,  da«  Tsrehaigt  %n  iossotf ,  was 
man  nickt  nnterschelden  kann,  xnmal  ein  gegentheiliges  Verfahren  xn  endlosen  Konse- 
qaenzen  fflhrt.  Warum  denn  durch  gewaltsame  Trenaong  Ausniüunka  vom  «llgemelnaren 
Natnr-Oesetten  erzwingen?  D.  R. 

**    Der  Unterschied  scheint  doch  nicht  erheblioh  nnd  eben  wegen  der  geringf^n  Antahl 
der  Ton  da  bekannten  Arten  vielleicht  nur  ein  zufSlIlger  zu  seyn. 


während  ander«  von  abweichendem  l>pu«  nachfolgten:  wo  aber  die 
Temperatur  dieselbe  geblieben,  da  hätten  aooh  nachfolgende  Arten  uoeh 
denselben  Charaicter  behalten ,  und  ao  aef  die  Obereiuatimmuog  jenen 
Stückes  europäiacber  Tertiär>Flora  mit  der  jetat  in  N^^Amtrikm^  am  MiUM- 
meere  und  Japan  bestehenden  an  erklären.  Der  Vf«  gedenkt  die  neuen 
Pflanzen*Sippen  und  Arten  in  seinen  ^Genera  etSpeeiea  Plantamm  foaaiiinm^ 
ausführlich  zu  beschreiben;  hier  ihre  Liate  (wo  n.  Jiinter  den  Namen  moom 
speeie*  bedeutet) ;  die  übrigen  Arten  aind  schon  früher  beschrieben  worden 
von  Ungba  (Chloria  protogaea),  Albx.  BnAun  und  BaorronuRT.  Ander- 
weitiges Vorkommen  wird  durch  beigetetste  Zahlen  aoagedrfickt,  wo  i  = 
Onmym  (10  Arten),  2  =r  BUi»  (7  A.)»  3  =  RmJMqi  (6  A.),  4  =;  JBmrim^ 
in  Tyroi  (1  A.)»  dann  5  =  Afimtm  und  Turna» ,  6  =  IFMwi  bei  Pmr- 
seklu^'y  7  =;  Htmetuteiny  8  =  Judenkurg,  9  =  I^eokeHy  wie  eiu  in 
Parenthese  stehendes  m  die  nahe  Yerwandscbaft  der  fossilen  Art  mit 
einer  lebenden  mittelmeerischen  ^  ein  a  ebenso  mit  einer  amerikanischen 
andeutet. 


Fnngi. 

Xylomltet  mwcolatns  n. 

,         hibercnUms  n. 
Sphaerltes  punetfformis  n. 

•         dlscMbnilt  it. 

Mosel. 
Mnscifes  Schimp«ri  n. 

Eqnlsetaettae»   ^ 

Kqnltetnm  Bnmal  n *    I 

nilees. 

Adlantnra  renatnoi  17 (m) 

Ftorii  PanchlufrUiM  U (m) 

laoeteae. 

Isoetet  Braunl  n i 

Gramlaeae. 

Ciilnitea  arnndlnaeeiu  if.     .    .    5»  8 

Cyperaceae. 

Cyperltes  tertfarlns  n l 

.Smilaeeae. 

SttlladtM  saglttata  U (a) 

Cnpresstneae. 

WIMriaftoalte«  Vngeri  EaoL.  .    %  8  (ai) 
JmdptrUubieeifera  ü, 

CallilrltM  Broagalartl  Bavi..  I,  2,  3, 4  (m) 
Tliuites  caintrima  ü. 

Taxodita  Oeaingeasis  Kam..  1 , 2, 5,  (»,  9 
Ttixodium   Oeningemse  U, 

TaxodKM  dabin«  Stb.      ...    I,  2    (a) 
Taxodites  phutatM  U, 


Abletiaae. 
Pinltct  Oceanioc«  n. 

a       balsamodes  n.     .    .    . 

I»       lence  n 

yt      Ooediiaaaa  n. 

M       fhreatai  n. 

»       heptos  «.       .    .    .    . 

M       eeatrotua  (n).    .     .    . 


<a) 


(•) 


Myriceae. 
CoDiptoala  nlailfolla  n. 

Oealageatealsla  Ba.  .    .    1 

laelatata  n. 
Myriea  dcpardita  n 3 

Betniaceae. 
Betula  Dryadnm  Baoa 3 

Cnpnliferae. 

Querciu  lignitum  U •  (a) 

aapera  17 (m) 

•  aerra  U (oi) 

Hamadryadaai  U <a> 

«       cblorophylla  U (a> 

•  Daphaea  U (a) 

»       ela«aa  V fa> 

'.  Drymeia  U.    .....    .  (a) 

.  Mediterraaea  U (m) 

,  Zoroastei  n (ai> 

•  cyclitpbylla  m. 

myrtllloidM  n (a) 

Carplttas  naeroptera  Baoa,     .    .     3 

•  obloaga  n. 

Ulmaceae. 
Ulainc  qnercifolla  U. 
,       plarinerviH  U. 
,       xeikovaefoUa  U* 


509 


Ulmo«    BraiiMl  V 3 

»       pnieloBgii  M. 

parrlfoll«  Ba 1 

Celtidae. 
Ccltls  Japetl  N. 

Bülaaailflaae. 

Llquldaabar  Eoro|>aeuai  Bx.     ..!(«) 
accrifolloin      .    •    •  ||t 
,  Pwrschlu$imtuM      .  1 

M  protenftum  n. 

Saltcl  aeae. 

Popnlns  giga«  it. 
.       Aeoll  M. 

.       latiorBx I    («) 

.       ovallfolia  Ba.      .    .    .    1,  9    (a) 

Salix  aagubHMiaia  Ba 1 

Lanrlaeae. 
Daphaogexe  claaaaiomelflblla  n.    1»  3 

Oleaeeae. 
Frazixas  priailgexla  m. 

Sapotacea«« 
SMevnxyloo  hepios  n. 
Aehrat  lyoobroaia  «. 

Styraceae. 

ByttploeM  dnUvt  x« 
Styraz  borealU  m. 

Bricaeaae. 
RbadodMKlrox  flM-Satani  x. 
Azaica  byperborea  x« 
Axdromeda  glaxca  x. 
Vaeclainia  vitis  -  Japetl  x. 
kmxdopMIam  n. 
«         aynlaltM  x. 
»        ekaaiaedrys  x« 
Ledxm  llmxoplillaxi  x. 

Corxaae. 
Corxxi  fcffox  X. 

Capparldaae  n* 
Cappftria  Ogygla  x. 

Aeerlna«. 
Aaer  paeado-noatpMralaaxB  V.  •   A  (■> 
,     pradaetnai  Bm.     .    .    .    .    I|  %    (a) 
.     paexdocaaipatre  U.     .    .    .    •    («) 
.     trllobatan  Ba.    .    .     1,  3,  8,  9 

Sapixdaceae. 
Sapladas  Pythil  x. 

Calastrlnaa«. 
Gtiastnu  Bxfopaexft  x. 


Ceiaalnu  eatsiaeibKna  x. 

cnxetibllns  x. 
EvoByaias  Latoxias.  x. 

•    •    Ulelaexe. 

Hex  spheabphylU  V (a) 

.    stexophylU  V (a) 

.    Panchlnglana  U (a) 

,    axiblgxa  U. 
.    cyclophylla  x. 

Prixoc  Enropaens  x. 

NexMipaBthM  aagntHfbllat. 

RhaxiBeae. 

Pallarxa  Fävoall  U (flO 

S^lzypbxc  treainla  x. 

,         protolotxs  X (xO 

CcaaotB«  nibroraados  Bx.    ...    I 

«         Exropaexa  U. 
Rbaaiaxa  aixoon  U. 

.         aUoidn  a. 

.         degener  x. 
pygmaexs  x. 

Jnglandeae. 

Jxglane  acnmlnata  Ba 1    («) 

»       melaexx  x W 

,       qaereixa  x. 

.       elenoldee  x (•) 

bydrophila  x (•) 

faleifolla  Ba. 1 

Anaeard  iaeeae. 
Rbxs  eaaeolata  x. 
.     xiUda  X. 
.     triphyüa  x. 
»      elaaodroidee  x. 
»     saathosyloldea  x. 

.     Hertbae  x («) 

,     Kapaeamai  x. 

Myrtaeeae. 

Ilyrtns  «loeealea  x S 

Pottaeaa«. 

Pinu  Theobroma  x. 
Expbexiai  x. 
«      minor  x. 
Crataegva  OreoxU  x. 
Cotoneaster  Andromedae  x. 
Roiaeeae« 
Rosa  Peaelopcs  x. 
Spiraea  ZepbyrI  x. 

j 
Amygdaleae. 

Pranne  paradtslaca  x. 

.       Bvrix «    .    .    .    (X) 

tbaedltfn  x« 

k  X. 


610 


Auygiüün«  quareuU  tu 
pcreger  it. 

PapIlioBAee 
RobiniA  Betperidnm  n*     • 
GlediUchia  podoca^a  Bk. 
Amorpha  Styriaca  »i. 
Glyclrrhlza  Blandnalaa  ». 
Cytlsua  Dfonysi  n. 
Baoliinia  Parschluglana  n. 
Phaaeolites  orbicularis  n. 


Phittfolite«.  aerrato  m. 

•  phyaoloblum  «• 

*  •ecuridapa  n. 
Caasla  ambigna  n 

^•)  .       hyperborea  h« 

•       petiolaU  n. 
.       Memnonia  n. 

Mlmoseae. 
Acacia  Parschlagiana  ». 
Mimosites  palaeogaea  ». 


Arten  vod  andern  Fuodfit&ttea  des  Uüra-Thalesi 

Fagiu  6a»taneae'foIia  m,    ...    8,  9 

Feroniae  n 9 

Salix  tenera  Ba 1>  8,  9 

»      ovalifolla  it 7 


Polypodites  Styriacua  U.    •. .    .    •    6 
Pitys  Haidinger I   n.     .....    9 

Pitya  Hampeana  U 7 

PMtes  H,  GöF. 

Taxites  Rostbörni  tu 9 

Fagii«  Dencalionls  n 7 

Ulmus  longifolia  n 7 

?  Nyaaa 7 

Carpinna  betnioide«  n.      ...    8,  9 

Ceanothus  polymorphus  Br.     I)  8,  9  * 

Dieac  Untersachang^en  haben  ein  g^rpsses  geolog^iisches  IntercKsCy  weit 
sie  vns  dienen  zum  ersten  Male  eine  Reihe  von  Örtitchkeiten  in  Parallele 
«o  setzen,  für  deren  Alter  wir  bisher  kein  festes  Anhalten   g^ehabt  haben. 


.  capreaerormi«  Br.  •  •  •  I,  8 
Diospyrus  brachysepala  Br.  .  1,  9 
Jnglans  iatifolia  Br.  .  •  •  .  1,  9 
Alnna  gracUls  n.  .  •  .  .  •  9 
Dombeyopsis  borealla  n.        ...    9. 


L.  V.  Buch  :  über  dieCeratiten  (Berliner  Monatber.  iB4B^  70->  72). 
Die  Arten  des  Muschelkalkes  sind  : 

-    I.  Ammonites  nodosus  Brdg.  1792;  N.  undat  as  Rbinbcrb.    Die 
weitere  Theilung  von  Arten  beruht  aaf  Tänschuiig^. 

2.  A.  semipartittts  Brgn.  (A.  mi-parti  Mf.  1802),  A.  bipartitaa 
«tfcfoncm,  A.   Heden strdmi  Keis.,;  kleinere  Stucke   =  A.  enodus  Qc. 

3.  A.  parcus,  ohne  Hnifsleben.  Tn  den  Samoilungen  ^u  Soiothurm 
nnd  SirMburgi  vop  Recoaro  zu   Venedig, 

4.  A.  Cassianus  Qu.  Petf.  t.  18,  f.  11,  ohne  HfilfsLoben,  aber  mit 
Zahaen  zn  beiden  Seiten  des  Rupkens. 

5.  A.  Middendorfi  Keis.  1846.  Die  Windungen '  zur  Hälfte  einge- 
wickelt; nur  1  Hülfslobus.     In  OshSUirien. 

6.  A.  Euomphalus  Kbis.  Ein  Hälfslobas,  eia  seliarfer  Kiel  am 
Racken.    Mit  vorigem. 

7.  A.  Bogdoantts  VeRN.,  sehr  flach  scheibenförmig,  ohne  Hulfs-Loboa, 
mit  höchst  geringem  Anwachsen  und  nur  wenig  eiAgewickelC  Zwischen 
Wolgm  und  Ural, 

8.  A.  Ottonis  fi.  tp.^  flach,  scheibenförmig,  mit  gespaltenen  Rippen 
anf  der  Mitte  der  Seite,  von  Knöpfen  aus;  auch  an  der  Sutur  erheben 
sich  die  Rippen  zu  Knöpfen  ,  am  Rucken  zu  einer  doppelten  Reihe  von 
Zahnen.    Zu  SchedlU»  bei  Cosel  in  Schlesien, 


511 

Geologische   Preis-Aufgaben. 

CAda  clfin  uns  zugewendeten  „Extraii  du  Prop'amme  de  la  Hoeieti 
Hoilandaise  des  scienees  de  Hartem  pour  Vanne'e  1848.) 

Über  die  BedingnUse  und  Preise  für  die  Aufgaben  vgl.  Jahrb.  1843,  7.i3. 

Vor  dem  1.  Januar  1849  einzusenden  sind  die  Antworten  auf  die  8 
im  letzten  Programm  mit  IX,  VI,  VII,  VIII,  IX,  X,  XI,  XV  bczeichnctert 
Fragen,  Jahrb.  184T^  63d-640. 

Vor  dem  l.  Januar  1860  einzusenden  sind  die  Antworten  auf: 
A.  WiedcihoUe  Fragen  aus  früheren  Jahren. 

VII.    La  Soeieid  demtmde   Im    descripiian    des    animauic    verUlrd^ 
fossiles. irsuvds  dsns  U  roj^ume  des  Pays-Bas^ 
B«  Neue  Aufgaben: 

i.  Les  pisines  de  VAliemagne  sepienfrionale  redlent^  en  plusieurs 
endr&ifs,  des  ierrains  terünires,  On  ena  decouvert  dans  ie  Meektemb&urg 
m  Htemker^^  aupres  de  Berlin  ei  de  Mngdebowrg  et  dans  dCaulres  lieux*^ 
texisienee  de  plvsienrs  aulres,  qui  iCont  pas  eneore  ete  reeonnus,  devieni 
ireS'probakle  f  lorsqu'on  eonsidere  que  eeux,  qui  se  irouveni  ä  la  peHte 
distanee  de  deux  Heues  environ  de  la  eapilale  de  la  Prusse^  n*oni  ete 
ddeaai»erts  pt'en  184T,  et  que  la  descripHon  eraele ,  qvs  nous  en  devons 
au  sacanl  Professevr  Beymcb  ,  ne  vient  d^etre  pnbliee  que  tsul  rdeemment. 
En  Belffique,  les  farmations  tertiaires  stmi  abondantes  et  dans  les  Payi^ 
Basy  en  Chtsldre  de  pareils  terrahis  qui,  eomme  eeux  de  VAllemagne  et  de 
la  Beigique,  sant  earaeterisis  par  un  grand  nombre  de  eoquilles^  oni  M 
mS  es  Werts» 

La  Societe  demande  que  les  couehes  des  Pays-Bas  soient  c&mparies 
exaettment^  surtoul  quant  ans  fossile»^  avee  etiles  de  PAllemagne  et  de 
ia  Belgiqus,  et  qu'ainsi  la  subdiffisian  des  ierrains  tertiaires,  dani  eeux 
des  Pays*Ba9  f&ni  pariie,  seil  exaeiBmeni  defsruiinde. 

IL  En  plusieurs  sndraits  an  a  trouvd  reunis  dans  les  mSmes  eouehes 
des  fossiles  9  que  les  Odologues  eonsiderent  eon^ms  earaeterisHques  da 
farmations  gdologiques  bien  distinetes  enire  eile  ei  d*un  dges  bien  differeni, 
Ainsi  le§  Alpes  orieniales  pres  de  Hallstad  ont  foumi  des  iehanlillons^ 
qui  eatitiennent  a  edte  Vun  de  Vautre  des  orthoeeratites ,  des  ammonites 
et  des  beiemnites',  ainsi  dans  les  Alpes  y  pres  de  Chamberg,  les  mSmes 
eouehes  paraisseni  rsnfermer  des  vdgdtaux  de  Vaneienne  formation  houH- 
lere  avee  des  belemnites  et  des  fossiles  d^une  epoque  plus  rieente ,  ei 
dans  eeux  du  T\froly  pres  de  San  Cassian^  des  Mollusques  de  difdrentes 
formations  geologiques. 

La  Societe  demande  1,  si  celte  re'union  remarquable  a  re'ellement 
lieu)  et  S,  Jusqü'oUy  dans  ee  cas,  eile  pourrait  rendre  douteuse  la  ddter» 
uUnation  de  tdges  des  ierrains  ^apres  les  fossiles, 

III.  Existe-t-il  un  perfeetiownement  graduel  de  Vorganisation  des 
etrfs  organisdsf  Desorganismesinferieurs  et  plus  simples  des  temps  les 
plus  reeules  oni-ils  etd  remflaees  a  des  epoques  plus  reeentes  par  des 


Sirei  eanünUU  i'^fris  un  iffe  flui  eampoiä  et  pht$  fmrfmUy  ei  pe^-em 
mffrmer  pie  eeux  dee  epofuea  intermediairee  Moieni  piue  eotmpesee  i 
mesure  fuiie  e'approeketU  de  notre  iffe^  Ou  kien  dait^am  reUgmer  ee 
perfeeliatmemeiU,  adopte  par  plusieure  NahiralisieSy  parmi  lee  hypoihesee 
dauteueee^  qui  ne  resistent  pas  ä  un  exsmen  rigoureux  f 

La  soeiete  demende  fue  eeiui^  fui  rdpandra  a  eette  fuestiamf  #<  iene 
muß  feits  et  s^ebstieime  de  raisamimnenis  hypothetipies. 

iV.  Lm  socidte  deuuaUe  ums  descHptian  geologifue  des  frJneipeJH 
saurees  ehsudes  de  VRurope\  eile  desire  imm  ripanse  amx  fuestiems 
suivatUes:  Quelles  en  sant  toriffine  et  la  positionf  quel  est  U  eamts 
fu^elles  suiveni  f  satU-eÜes  plseees  dans  %ne  directum  reUtive^  fui  prewe 
fu^ates  oni  SHtre  elies  un  rupport  queieoufuef 

Lee  prineipes  de  leurs  euux  fsnt-ils  eannmitre  U  nsture  du  söiy  £em 
eltes  ddeaulenty  ei  peut-on  ju§er  de  leur  propmdsur  psr  ies  fumUUs  de 
ieurs  esux ,  telles  ^fue  leur  temperature^  tu  foree  mvee  Uf ueiie  eüa 
uumiemti  leur  aionduneey  ete,  f  Quet  est  le  rapport  entre  ees  Momrees  et 
Ies  ekanpementSf  muxfuets  la  surfaee  du  $loke  m  M  soumiaa  pur  des 
souUvemenlSy  des  ekeulementSf  des  tremUements  de  terre ,  des  votcans  ei 
par  d'autres  eausesf 

y.  Vokssrvation  feit  par  le  Professeur  W^LCmNEMiy  fue  las  eaux 
de  Wiskade  et  la  maiiere ,  fut  #'eii  preeipUe ,  eontieimemt  da  rcrjcatr , 
m,ete  suivie  d'un  nauvel  examen  ehin^que  des  eaua  df  plusieura  aaureet 
ei  de  la  de'eowterte  d'arsenie  dans  plusieeurs  de  ees  eau»,  to^ßOurs  eepsm- 
d^nt  en  fuantitd  minime  et  ordinairement  aeeampapne  d'asogda  da  fer, 
coamepar  exemple  a  Drikeurgy  a  Wild^npen,  a  Liekenstain^  dans  te 
eaux  de  la  saures  dite  Alearis-krunnen  (Hart»)  ei  taut  rdeemmeni  dans 
Celles  de  Versailles. 

La  Soeiete  desire  fue  ees  reeherekas  soinl  cantimuees  ei  fwa  aurtaat 
ia,  prdsenee  au  Vakeenee  da  Varsenie  dans  las  eaux  des  PajßS-Bas^  priaa- 
palemsni  dans  eelles  fui  conHanneni  de  Pexpda  de  fer,  saU  eanaimtda. 


fiber  die 

in  Griechenland  vorkommenden 
Petrefakte, 


Herrn  Dr.  Landerer  ^ 

PrafcsMir  der  Chemi*  in  Aihem* 


Da  fliese  kleinen  geologischen  Notizen  Ober  Grieehenlani 
vielleicht  einige  Freunde  ond  Kollegen ,  die  sich  mit  Petre^ 
Fakten -Kunde  beschäftigen,  intcressiren ,  *  so  bitte  ich  selbe 
in  Kürze  mitzutheilen.  So  irenige  auch  deren  sind,  so  ist  die 
Zusammenstellung  mit  nicht  unbedeutenden  Mühen  terbundeil 
gewesen,  indem  selbe  das  Resultat  vieler  Reisen  in  Oriechen^ 
lani  sind. 

Attika.  Vier  Stunden  Von  Atken  am  Posse  des  PentheKkon^ 
In  einer  Schlucht  durch  die  sich  vielleicht  vor  Tausenden  von 
Jahren  ein  Bergstrom  den  Weg  bahnte,  und  in  einer  Tiefe  von 
einigen  Füssen  unter  dem  Alluvial-Thon,  finden  sieh  ungeheure 
Massen  versteinerter  Knochen,  die  nach  der  Konstruktion  der 
Zfthne  und  Becken  -  Knochen  thelis  zu  den  Wiederkfluern^ 
grösstentheils  Jedoch  zu  den  Raobthieren  gehört  zu  haben 
scheinen.  Aus  der  Grösse  der  Kopf- Knochen  und  mehren 
ziemlich  gut  erhaltenen  Schenkel  »Knochen  dürfte  sich  uniev 
denselben  Chaeropotamns  oder  Paiaeotberinm  gefuA- 

Jalirgang  1848.  33 


514 

ilen  hüben.  Aas  der  Kliisse  der  Raminaiilia  dttrften  die 
meisten  Sclianfe,  Oebien  und  andere  dieser  Klasse  angehört 
haben.  Allgemeine  Uberraschong  erregte  das  Auffinden  von 
swei  ganz  vollkommen  erhaltenen  Schfideln  von  Affen  in  der 
Mitte  der  angeführten  Knochen. 

Am  Hafen  Pkalerui  in  der  Nähe  der  Überreste  der 
alten  Maaern,  die  den  Hafen  Pkalerui  Atuniehia  and  Pgraeus 
einschlössen  y  fand  ich  vor  einigen  Wochen  ausgeaeichnete 
Exemplare  von  See«Mascheln,  besonders  Ost rea,  sowie  von 
Corallina  ond  Echiniten, 

Vor  sehn  Jahren  wurde  in  der  Nühe  von  Pgraeui  ein 
Bohr- Versach  auf  einen  artesischen  Brunnen  gemacht,  und  in 
einer  Tiefe  von  20  Metern  sollen  ebenfalls  MaBchel-Vej> 
sieinerangen  aufgefunden  worden  seyn. 

Ebenfalls  finden  sich  hinter  der  Ahropolis  in  der  Nähe 
des  Monanientes  des  Philopappvs  in  einem  Kalkfelsen  Überreste, 
die  der  Gattung  Madrepora  und  aoch  Tarbiniten  .an- 
gehören sollen. 

Allgemeines  Staunen  erregte  vor  mehren  Monaten  das 
Auffinden  von  Röhren  »Knochen ,  die  wahrscheinlich  einem 
Kameele  angehört  haben  dürften,  auf  dem  l^cobetei»  Ein  fflr 
das  Terrain  von, Athen  höchst  charakteristisches  Gebirge  iat 
das  des  Anckeemui  ^  Ars  sich  In  Form  von  drei  sehr  ansehn- 
lichen Hügeln  sa  einer  Höhe  von  278  Metre  erhebt  Selbea 
|»esteht  aas  grobkörnigem  Kalkstein,  und  von  demselben  wur- 
den beinahe  alle  Steine  ffir  die  Bauten  Athens  gewonnen.  In 
einer  Höhe  von  250  Metres  und  in  einer  Tiefe  von  16  —  ,18 
Fuss  von  der  Peripherie  nach  dem  Centrnm  fanden  sieh 
Knochen  -  Versteinerungen ,  die  man  verschiedenen  Wieder- 
käuern soschreiben  su  müssen  glaubt. 

B^eotiem*  Zwischen  Lteaiiem  und  Theben  finden  sich  aaf 
eieer  Ebene  Hippuriten ,  und  da  selbe  die  Form  von  Hörnern 
seigen ,  se  nennt  man  sie  Hörner  von  lAöodien  ond  hält  sie 
für  die  versteinerten  Hörner  von  Ziegen.  Es  knüpft  sich 
an  aie  folgende  Eraählung:  daselbst  existirte  ein  Hirt,  der 
dttreh  Glücks -Umstände  von  den  Göttern  begünstigt  seine 
-Heerde  von  Tag  si»  Tag  mehrte.     Während  er  non  von  allen 


SIS 

seinen  Freonden  bewandert  warde^  worde  derselbe  von 
einer  KmnkheiC  befsllen,  dl^  ntfsn  PhsnUsia  nennt.  Er  glaiibte 
nun  Alles  so  wissen  and  den  Mächtigsten  der  Erde  gleich 
gestellt  CO  seyn;  en  gteieher  Zeit  wurde  er  ron  Habsucht 
und  GeitiB  beherrscht  und  begsnn  den  Armen  liein  Almosen 
mehr  bu  geben.  Die  Götter  bestraften  diesen  Mann  und  ver- 
wandelten die  ganse  Heerde  in  Stein ,  ron  denen  nur  -  noch 
die  Horner  eiistiren.  Die  auf  dieser  Ebene  sehr  häufigen 
Uorn  •  äbnliohen  Petrefakte«  siml  :  Hipporitea  •  co-r  D'II» 
raccinum. 

Ebenso  finden  sich  in  einer  Gegend,  die  man  Megido 
Mulke  nennt,  jUngere  feinkörnige  Sandsteine  mit  Pektiniten- 
und  My  a« Versteinerungen* 

PkÜoiü.  In  der  Nfthe  ron  Ltmda  Zeitun  finden  sich 
die  Theiothermen  ron  Pairaigik  und  ein  nicht  anansehnliclvsr 
Hflgel  aus  T  r  a  t  e  r  t  i  n  o  als  Quellen- Absata.  Im  Innern  desselben 
findeil  sieh  Siisswasser-Muscheln  und  hie  und  da  gut  erhaltene 
Pflansen-Abdrücke  aus  den  Familien  der  Filicea,  der  &r«* 
mineae,  «nd  der  Marsileacelie. 

Meuemen.  In  Katamaia  bei  ffagies  KonitanHnos  findef 
sich  Hippqriten-Kalk  und  in  demselben  einige  gut  erhaltene 
Eiemplare  von  Orthoceratiten  [t]. 

JB/i>.  Bei  einem  kleinen  Dorfe,  Klemutg  genannt,  in  der 
NiShe  von  Braunkohlen  -  Plötzen  liegen  in  der  Ackererde 
kalsinirte  OstraolteA  unmittelbar  über  dem  Flötse.und  in 
der  Nähe  vom  Alpheus  eine  Auaterachaalen-Bank,  unter  denen 
sich  Ostreae  von  ansserordentlicher  Grösse  finden. 

Ebenso  be.t  Gimmerün  im  Thon*Mergel  finden  sich  kalsi* 
nirte  Turbiniten  und  Pektiniten.  In  der  Nfihe  des 
Dorfes  Zanoukka  genannt  finden  sich  mit  dem  Diluvium  Kon- 
chylien  in  einem  Ubergangs-Konglomerat  ans  Talkschiefer  mit 
kalkigem  Bindemittel. 

Cornell  und  zwar  am  Isthmus.  In  einem  grosskörnigen 
Sandstein  finden  sich  Chamiten. 

Saronischer    Meerbusen. 

Unter  allen  das  Ansgeaeichnetste  und  von  mir  im  ver- 
gangenen  Jahre  anfgefunden  ist  eine   Knochen  -  Breccie  auf 

S3* 


910 

^iiifr  kleinen  Insel,  Artend  genannt ,  um  Eingänge  in  den 
Uüfen  von  Poras.  In  einer  sfbr  Thon^haUigen  MaMa 
fiiiiiet  8ioh  eine  Menge  von  Rdhren  und  Knoch^en^  volllianiiiieii 
erhaltene  Kinnladen  mit  ihren  Zähnen ,  und  eine  Sl^nge  von 
einvelnen  Zfihnen,  die  wahreoheinlich  HyXnen  angeliert  haben 
dttrften. 

Aaf  Molktma  und  swar  in  der  Nühe  der  Theetkerw^ 
die  Rromoimmi  genannt  wird ,  liegen  Italsinirte  Oetreae«  anil 
Avioaln^Artea^  die  sieh  unter  dem  Titaver dno. finden« 

Sporaden, 

Euboea.  Die  interessantesten  Petrefakte  finden  sieh  in 
ICearms  ia  der  Njihe  der  sehr  ausgedehnten  Rraankohlen- 
Lager«  Die  Sohle  diesei^  Ligniten»  Lager,  besteht  aus  Über- 
gangs-Kalk auf  Glimmersebiefer  und  Thonschiefer  gelagert,  die 
Decke  aus  Diluviai*Mergelsandstein.  In  diesem  letsten  finden 
sieb  und  nicht  leiten  theila  iDikotyledonen*  AbdrOcke,  gana 
besonders  jedoch  F  i  s  e  h*  Versteinernngeti  j  die  so  viel  mir 
bekannt  bis  aur  Stunde  nur  von  Aoassiz  besehrieben  sind. 

Höchst  interessant  ist,  dass  vor  t  Jahren  ein  tfhnlicber 
Ichthyollth  aufgefunden  wurde,  in  dessen  Munde  sich  noch 
Vberreste  einer  ans  Metall  gefertigten  Angel 
gefunden  hatten.  Dieses  Exemplar  wurde  von  einem  in 
Krain  beim  Bergbau  angesteiften  Steiger  gefunden,  einige 
Jahre  vom  EigenthUmer  aufbewahrt,  kam  vielen  nach  Krain 
gekommenen  Fremden  su  Gesicht  und  snletst  und  aum  Unglück 
der  Museen  Buropas  in  eines  Fremden  Hunde. 

Auch  erscheinen  awischen  den  Mergelsohiefer*  Platten 
gut  erhaltene  BlStter- Abdrücke,  und  vor  einigen  Wochen 
fand  sich  eine  versteinerte  Octopus  vnlgal^is. 

Limni.  Auch  hier  finden  sich  ausgeeeichnete  Lignite 
und  in  dem  Diluvial -Mergel,  der  Braunkohlen -führend  ist^ 
Pflansen-Überreste  von  Dikotyledonen. 

Aeiipio.  Eine  sehr  ausgedehnte  Strecke  Landes,  auf  der 
die  Haiethermen  entsprudeln ,    ist   mit  Quellen  -  Absata  der 


Sit 

TlMriMii  bedenkt;  und   unter  dem  Traverliho  linden  tieli 
'AinmiHtilen-  nnd  Terebretnla-Arteiii. 

Vhelidromt.  Unweit  der  Stadt  gleichen  Namens  bricht 
Wetsschiefer,  tlioniget*  Sphaerosiderit  aU  Kisennlere  im  Letten 
liegend,  nnd  in  dem  Mergelschiefcr.  der  unmittelbar  das  Daeh- 
Gesrein  der  Ligntten-Lage  Ist,  finden  sich  eine  Menge  kleiner 
Versteinerungen. 

Auch  auf  den  Tenfels-Inseln  Seopelus  und  Scyroi  sollen 
sieh  Petrefakte  von  Muscheln  finden,  die  ich  jedoch  selbst 
Ctt  sehen  nicht  Gelegenheit  fand. 

Cjeladen« 

Ujfloi*  In  der  Nähe  der  Stadt  gleichen  Namens  findet 
sich  ein  Erheb nnga-Hfigel  und  in  seinem  Innern  eine  Unmasse 
von  gebrannten  Ostraciten,  Mjaciten  und  Soleniteui 
die  sich  zwischen  durch  saure  Gase  umgewandelten  technischen 
Gesteinen  gelagert  finden. 

Thera  oder  Saniorin.  Auf  der  durch  vulkanische  Erup- 
tionen emporgehobenen  neuen  verbrannten  Insel  Neo-Kat- 
meni  (iVsoxfxoy^Jvi}  imoog)  finden  sich  unter  vulkanischer 
Asche  eine  Menge  von  Seemuscheln,  unter  diesen  Ostreae, 
Echiniten,  Korallen -Trümmer,  die  jedoch  in  der  darauf 
liegenden  Puesolan-Erde  mit  Pausilipp-Tuff  vollkommen  petri* 
ficirt  sind  und  einer  gesohmolsenen  Masse  gleichen. 

Untersuchung    des    Thones    aus    dem    Töpfer-Acker 
b  e  i    JeruMalem. 

Nebst  andern  Gegenständen  ans  dem  heiligen  Lande  erhielt 
ich  auch  ein  Stück  getrockneten  Thones  aus  dem  Töpferacker, 
den  ich  der  Seltenheit  halber  und  wegen  der  religiösen  Erinne- 
rung an  die  Leidens-Geschichte  unsers  Herrn  su  untersuchen 
nicht  unwürdig  hielt.  Dieser  Thon  findet  sich  auf  einer  Strecke 
von  einem  Morgen  ungefKhr,  der  Acker  eeigt  eine  sehr 
schwache  Vegetation  und  besitst  eine  sehr  dunkle  schwärs- 
licho   Färbung.      Durch   Wasser   erweicht   ist   derselbe  sehr 


»18 

getehneidig,  plasUscb  und  besiut  iilfe  £ig«ii«eh<fteii  eises 
guten  fetten  Thones,  und  die  aus.  «elbep»  gebtldetea  GefiUse 
seigen  nach  dem  Brennen  eine  tief  dunkelgraue  Farbe  and 
grosse  Härte,  älinlich  dem  Fayence. 

Diese  Thon- Sorte  enthielt  folgende  Bestandtbeile  und 
cwar  in  wasserfreiem  Zustande :  Thonerde  4S  Theile,  Kieaei* 
erde  35,  Bittererde  4,  Kalk  7,  Eisenoxyd  1,  Bittererde  3, 
andere  Bestandtbeile  2. 


Beitrüge 

sur 

topographischen  Mineralogie 

der 

Schweitzer^hsLude 

VOB 

Hrn,  David  Friedrich  Wiser 

in  Zurieh. 


(Biuchstöck  eioes  an  Greb.-Ratb  von  Lbonharb  gerichteten  Brieflce.) 


A  n  a  t  a  8  f on  der  A'Ua,  einer  sOdwettltob  vom  Hotpitiiim 
gelegenen  Pek-Spitee  lies  St.  eettkards. 

Die  gans  kleinen,  eisenschwarEen  AnaCaa-KrysCalle  sind 
mit  LIeinen  und  sehr  kleinen,  anyoilkomnen  seehsseltigen 
Tiifeln  von  rauehgranem  Glimmer  verwaehsen  und  twar 
■Bit  dem  Rande  der  Stalfeln : 

Beibrechende  Sabstansen  sind: 

Kleine,  aucgeseiehnee  schöne  waseerheUe  Apatit-Krystalle, 
ganE  kleine ,  schneeweisse  LattmontU  •  Kryatalle  und  kleine 
Schuppen   von  allberweiaaem  Glimmer. 

Diese  sfimmtllchen  Mineralien  sind  auf  ein  aus  sehr 
kleinen  graulich  weissen  Adutar-Rrystallen  bestehendes  Aggre^ 
gat  aufgewachsen. 

Ich   habe  dieses  Vorkommens  des  Anatases  cwar  schon 


520 

Im  Jahrbach  fllr  1846^  S.  5S0  erwfthnf,  «Hein  die  Art 
«eines  Ver wachsentey n «  mit  dem  Glimmer  wer 
mir  bis  jetzt  nnbebnnnt* 

Das  Vorkommen  von  Itleinen  braonen  An«tas-Kry8f«llen 
«uf  Glimmerschiefer  im  Tare/^cAer  -  Tbale  Graubündiens  ist 
mir  hingegen  schon  lange  beliannt. 

Chabasit  vom  Gibelback ^  «wischen  Viesck  und  Loä^ 
im  Obertoallii,  Er  findet  sich  in  sehr  lileinen,  graolichweissen, 
in*s  Gelbe  ziehenden,  darchschelnenden  Rhomboedero^  welche 
kleine  Gruppen  bilden. 

Beibrechende  Substanzen   sind: 

Wasserhelle  Bergkrystaüe  der  vari^t^  priemte  von  Haut, 
klein  und  von  mittler  Grösse.  Kleine,  kurze,  graul  ich  weisse, 
durchscheinende  Kalkspath  •  Krystalle  ,  an  welchen  einzig  die 
gerade  End^» Fläche  und  die.  Flüchen  «ines  Sealeneeder« 
(R^  =  r?)  wahrnehmbar  sind,  sehr  und  kleine  graullchweisse 
durchscheinende  Adular-Krystalle  der  variete  dit^tra^dre. 

Das  Mutter* Gestein  Ist  eine  aus  derbem  weissem  Feld- 
spath,  graulich*weissem  Quarz  und  weni^rem  fein-schuppigem 
silberweissem  Glimmer  bestehende  Granit-artige  Felsart,  die 
überdiess  kleine  Partie'n  von  derbem  zeisiggrünem  Epidot(?) 
enthält* 

Ich  habe  früher  schon  im  Jahrbuch  für  1842  und  1846 
des  Vorkommens  von  Stilbit,  Heulandit  und  Laumontit  am 
ß0eibaeh  erwähnt,  und  nun  i«t  auch  noch  der  seltenste  von 
den  in  der  Schweüz  vorkommenden  ZeoUthen,  der  Chabasit,  an 
diesem  Orte  «nfgefundea  worden« 

Diamant  aas  ßrosüien  in  ein  Konglomerat  eingewaohsen, 
d«s  «US  folgenden  Bestandtheilen  gebildet  wird  : 

1)  Ein  sehr  kleines  eif&rmiges  Geschiebe  vo^  «ehwaraem 
Kieselsehiefer. 

2)  Drei  kleine  Geschiebe  von  dunkel  haarbrannem,  in« 
Rüthlich«braune  übergehendem,  dichtem  Brauneisenstein»  der 
ein  gelblichbraunes  StricUpulver  gibt.  —  Die  «ovoilkommen 
wftrfelige  Form  eines  dieser  Geschiebe  könnte  zu  der  Ver- 
muthung. veranlassen,  .da«s  dieser  Bii*aijaeisensteiu  dui*oli  Djor 
Wandlung  von  Eisenkies  entstanden  seyn  dürfte* 

3)  £iio  kleine«  Gesobiebe   von  geJbUchhraunem  Jaipis. 


flSSl 

4)  Metir^^ans  kleine  Kihmer  ron  tisemmihü$9igem  Auarse. 
Dm  Bindemittel  i»t  greuUoh  schwarc  und  unvolllioaliDen 
metallisch  glänseiKl«  Mit  dem  Meaaer,  —  besonder«  aof  der 
einen  Seit»  des  Stüekee,  —  siemlieh  leicht  ritsbar.  Striohpnlyer 
vmu  der  Farbe  des  niigeritntea  Minerale.  Darchaos  nicht  auf 
üe  Magnetnadel  wirkend«  Uierdnroli  nnterselieidet  sieh 
daeaelbe.  vem  Magneteisen  dnreh  den  Strieh  and  aneh  die 
gerif^ere  Hfirte  vom  Eisenglahs« 

Die  meiste  Ähnlichkeit  scheint  dieses  Bindemittel,  dem 
finssern  Ansehen  nach,  mit  dem  Anthrasit  eu  haben* 

Meine  hiesigen  minerafogiflchen  Freunde,  die  Herren  A. 
EscüKR  VON  DER  LiNTH  und  C.  Stockar  Sind,  nachdem  wir 
zusammen  dieses  Bindemittel  mit  dem  Yergrösserungs- Glase 
und  unter  dem  Mikroskope  genau  geprüft,  ebenfalls  dieser 
Ansicht. 

Für  Grnpliit    ist  es  an   hart  und  auch  eu  dunkel  gefärbt. 

Auch  für  Pyrolusit  könnte  dieses  Bindemittel  allenfalls 
angesehen  werden,  allein  die  Ähnlichkeit  mit  demselben  Ist 
schon  der  Farbe  wegen  bedeutend  geringer,  als  diejenige  mit 
dem  Anthrazit. 

Das  ganze  Exemplar  ist  leider  sehr  klein,  nftmlich  blos 
ungefähr  neun  Millimeter  lang  und  fünf  Millimeter  breit. 
Es  ist  mir  theils  dieser  Kleinheit  wegen  unmöglich  die  für 
genügende  und  sichere  Löthrohr*  Versuche  nöthige  Quantität 
von  dem  Bindemittel  loszutrennen,  theils  hält  mich  aber  aucb 
die  Furcht,  dieses  interessante  und  kostbare  Stück  hierdurob 
vielleicht  zu  zerstören,  davon  zurück. 

Der  Diamant  befindet  sich  zo  »iemlieh  in  der  Mitte  des 
Exemplares  und  dürfte  nicht  viel  weniger  als  ein  halbes  Karait 
wiegen.  Er  ist  halb  durchsichtig,  sehtfn  granlichweiss  und 
von  lebhaftem  Glänze.  Seine  Form  ist  die  des  Triakisokta- 
eders.  'Die  Kanten  sind  stark  abgerundet,  hnuptsächlich  die 
Oktaeder  -  Kanten.  Auf  drei  Seiten  ist  derselbe  von  dem  ke- 
sdiriebenen  Bindemittel  eingeschlossen.  Die  Grenze  zwischen 
diesem  und  dem  Diamant  ist  jedoch  scharf  bezeichnet,  und 
ISS  ist  durchaus  kein  Übergang  der  einen  SnbstAnz  in  die 
pindere  W4ihrnehmbar. 


»23 

Dareh  die  Art  des  BlnilMiktols  anterMhvklet  skh  das 
erwähnte  Rongloaemt  von  den  bekaiihteii  Cfteciilho,  dessen 
Creeehiebe  dareh  Braaneisenstein  verkittet  sind; 

Ich  habe,  seit  ich  im  Besttise  dieses  Stüei&es  Imii,  Vieles 
über  das  Vorliommen  der  Dianaiiteii  naehgelesen,  aJier  nii^ ends 
erwähnt  gefanden^  dass  als  Bindemittel  der  Konglomerate ,  im 
welchen  Diamanten  vorkommen»  aawellen  Anthrasit  «der 
Pyrolnsit  erseheine,  obgleich  nach  Herrn  von  Escbwsob 
(Phito  brasiliensis  S.  458)  sieh  vielfkltig  sehwiirses  Mmigaia- 
ers  in  der  Provins  JUinms  vorfindet« 

Da  es  in  chemisch-geologischer  Besiehong  and  betreffend 
die  Entstehung  des  Diamanten  von  höchstem  Interesse  wäre^ 
wenn  sich  meine  Vermuthung  bestätigen  sollte,  dsss  A  n  t  h  r  n* 
Sit  wirklich  als  Bindemittel  eines  Diamanten-ftthrenden  Kon- 
glomerates, vorkäme,  so  wollte  ich  mir  hiermit  erlauben,  die 
Besiteer  von  eingewachsenen  Diamanten  auf  diese  meine 
Beobachtung  anfmerksam  su  machen,  —  Vielleicht  findet  sich 
irgendwo  ein  grosseres  Exemplar  mit  dem  erwähnten  Binde- 
mittel» so  dass  sich  dann  durch  sichere  Versuche  bestimmt 
entscheiden  Hesse,  ob  ich  mich  nicht  getäuscht  und  der  Kohlen- 
stoff wirklich  in  verschiedenem  allo tropischen  Zustande  an 
einem  und  demselben  Exemlare  vorkommen  k5nne* 

Gold  gediegenes,  vom  Saoi' Graif  zwischen  dem  Saas- 
and  ZermaZ-Thale  im  Oberwallis. 

Es  findet  sich  in  Form  mikroskopischer  Blättehen  oder 
Körnchen  von  Gold-gelber,  in's  Messing -Gelbe  übergehender 
Farbe  in  Gabbro  eingesprengt,  der  ferner  noch  kleine  Partie'n 
von  derbem,  feinkörnigem,  röthlich  braunem  Rutil,  ganss  kleine 
Körner  von  theilwoise  in  Eisenoxjd  -  Hydrat  umgewandeltem 
Eisenkies  und  sehr  kleine  und  feine  Schuppen  von  Sftber- 
weissem  Kalk  (?)  enthält. 

Mein  Freund,  Herr  Prof.  M,  Dlrich  von  hier,  ein  elren 
so  eifriger  als  rüstiger  und  kühner  Bergbesteiger ,  der  nan 
schon  seit  einigen  Jahren  jeden  Sommer  die  unbekanntern 
Theile  unseres  Hoch-Gebirges  besucht,  hat  im  August  1847 
dieses  Exemplar  von  der  Höhe  des  jfass- Grates,  nngeßihr 
11,000  Fnss  über  dem  Meer,  mitgebracht.  —  Als  ich  dasselbe  za 
Gesiebte  bekam  und  durch  das  Vergrössertings-GlaS  betrachtete, 


ft23 

•ntdeekte  ieh  toglelob,  sa  meiner  und  meiiitr  Freunde  nicht 
geringer  Freude,  die  feinen  Geld  -  POnlitchen ,  wofilr  eie  eoeh 
Ten  Herrn  Escbbr  von  dbr  Lihb  gehelten  werden« 

Es  ist  mir  nicht  beliannt,  eh  bis  jetst  noch  an  irgend 
einen  «ndern  Orte  Geld-heltender  Gahhro  gründen  worden. 
•—  Der  Gabbre  des  5aaf- Thaies  ist  den  Mineralogen  sehen 
an  beibannt  5  als  dass  ich  «ieh  veranlasst  sehen  könnte  den- 
selben aneh  hier  wieder  nn  beacfareiben*  Herr  Prefisesor. 
OuttOH.  hat  denselben  anf  seinem  Wege  über  den  800$  •  Grat 
überall  anstehend  gefnoden. 

Dieses  nene  Vorliommen  ron  gediegenem  Golde  auf  prt- 
mttrMf  Lagerstitte  scheint  mir  um  so  interessanter,  als  bis 
Jetat  mit  Gewissheit  in  der  SekweÜM  nur  noch  eine  Lokalitäi 
beiiannt  Ist,  wo  Diess  der  Fall  ist,  nIKmIieh :  die  Grnbe  »g§U0n€ 
Srnme^  ob  FeMerg  am  Oalanda  bei  Gtar. 

Ich  erlaube  mir  bei  diesem  Anlasse  au  bemerken,  dass 
dieses  Colanda-Gold  die  schönste  reinste  Gold-Farbe  besitat, 
wie  leb  sie  noch  nie  an  den  Stnffen  irgend  eines  andern 
Fundortes  wahrgenommen  habe«  —  Daraus  möchte  ich  schliessen) 
dass  dieses  Gold  auch  bei  der  Analyse  sich  als  das  reinste 
erweisen  dürfte.  Leider  sind  nun  aber  die  Exemplare  von 
diesem  Fundorte  sehr  selten  geworden,  weil  die  Grube  schon 
lange  nicht  m^r  bebaut  wird,  und  so  könnte  es  wohl  noch 
geraume  2^it  unentschieden  bleiben,  ob  meine  Vermntbnng 
richtig  ist  oder  nicht* 

Herr  Prof»  Ulrich  hat  die  beschriebene  Goldstuffe  der 
hiesigen  stidtischen  Mineralien^Samasiung  geschenkt. 

Von  dem  im  Jahrbuch  fUr  1847 ,  S.  548  •  beschriebenen 
Titanit  vom  Roikenioien  bei  GuUwmm  habe  ich  seither 
wieder  ein  Exemplar  erhalten. 

Die  kleinen  und  sehr  kleinen  Titanit*Krystalle  desselben 
sind  Isabellgelb,  durchscheinend,  stark  und  etwas  fettartig 
giänaend,  tafelförmig  und  so  dfinn  wie  Postpapier. 
Manche  erhalten  hierdnreh  das  Ansehen  von  feinenGlimmei^ 
Blättehen,  die  auf  den  Flächen  der  gana  ?on  Chlorit  durch- 
drungenen  Bergkrystalle  wie  aufgeklebt  erseheinen.  Stellen- 
welse hingegen  bilden  diese  dttnnen  Titanit-Krjstalle  auch 
kleine  Gruppen. 


584 

Bis  jettt  «Mi4  mir  niieli  nienaU  1o  ausStt*<HMl#ntli«k 
dünne  Titanit^Krystalle  vorgekonmuen. 

TitavHit  vom  St.  GoUhürd^  ohne  näliere  BeBeuAnncig 
der  Lokalität. 

Er  wurde  vorigen  Sommer  in  Kryatallen  Ton,  fiir  Scbveeit«' 
•leehen  Titanit  seltener  Grösse  aufgefnnden«  -**-  Der 
grlieste  Krystall,  weicfaen  ich  erhalten  habe^  ist  fttnAug  MiUi* 
meter  hing,  wmbXt  Millimeter  breit  nnd  nenn  Millimeter  dick* 
Es  ist  ein  ans  JBwei  Juttapositions«  Zwillingen'  beateheoder 
Vierlinge  wie  ieh  sie  schon  im  Jahrb.  ffir  1847  ^  S.  549  bei*a 
Titnnit  vom  lUikenkoien  beschrieben  habe.  Die  Ki^stalle 
sind  beinahe  gnita  von  Chlerk  durchdrungen)  und  nur  an  den 
Enden  ist  nu weilen  noeh  die  eigenthamliehe  geihUchgriisie 
Farbe  wahrzunehmen. 

An  den  einfaoben  Krystallen  kämmen  naohbennoiite 
Flüehen  vor. 

Die  Basis  o  P»P»  die  vordem  sohiefen  FUeben.  VoPs^z 
«nd  Poo^sy»  die  FIfteben  des  vertikalen  rhombischen  Prj^nm's 
CO  P  3B  I,  nnd  die  Fliehen  dea  vordem  schiefen  Prlsma*8 
<%P2)«:n. 

Titanit!  vom  JSnde^Gletscher  bei  Zermalt  im  Nik^lai^ 
Thale  in  OierwaUis. 

Er  findet  sieh  theils  in  kleinen,  röthlich weissen»  schwaehr 
dnrchseheiiienden,  derben  Partie*n,  theils  in  kleinen,  undent» 
liehen,  stark  durchscheinenden,  tafelförmigen  Krystallen  von 
rtfthliehgraner  Farbe. 

Der  Druck  der  derbnn  Partie'n  ist  unvollkommen  »nsche^ 
lig  und  besttst  einen  fettigen  Glasglann.  Stellenweiae  haben 
die  Bruchstücke  dieses  Tltariits  grosse  Ähnliehkeit  mit  den 
blassen  Abänderungen  des  Rosenquarses  vom  Rabmslem, 

Dem  äussern  Ansehen  nach  hat  dieatr  fragliche  Titanit 
<—  der  bis  jetst  noeh  nie  vorgekommen  iffi,  -^  viele  Ab nlieh- 
Jkeit  mit  dem  Greenovit,  acheint  sich  jedoch  davon  dadurch 
nu  unterscheiden ,  dass  die  Probe  mit  SodA  auf  Platin-Bleeh, 
selbst  uilter  Zusatz  von  Salpeter,  keine  Mangan-Reaktion  giebt. 
Im  Übrigen  stimmt  das  Verhalten  vor  dem  Lothrohr  mit  dem^ 
|emgen  des  Greenovits  überein,  wie  Diese  von  Herrn  Plawumk 
beschrieben  wurde« 


525 

Als  Begleiter  dletea  Tiftanlts  ersebeinen : 

Magneteisen  in  derben  Massen  und  undeutlichen  Krystallen, 
kleine  Partie'n  von  nndeucliehem  Bergleder  und  kleine  gmu- 
lichweisse,  durchscheinende,  schilfförmige  Krystalle  des  be- 
kannten Graramatit-ähnlichen  Minerals,  das  ich  schon  im  Jahrb« 
fflr  1844^  S.  150  beschrieben  habe. 

Zinners,  fasjeriges,  im  Muttergestein,  aas  Comwnll. 

Dieses  Eiemplar  unterscheidet  sich  von  demjenigen, 
welches  ich  im  Jahrb.  ftlr  1846 ,  S.  584  beschrieben  habe, 
In  verschiedener  Besieh ung,  so  dass  ich  glaube,  dasselbe  nliher 
bezeichnen  su  dörfen. 

Statt  in  kleinen  Körnern  findet  sich  das  Zinnerz  auf 
dem  vorliegenden  Eiemplare  in  kleinern  und  grössern  Partie'o 
von  Haar-brauner  Farbe,  sehr  deutlicher  schaaliger  Absonde- 
rung und  faseriger  Teitur« 

Beibrechende  Substanzen  sind: 

Kleinere  und  grössere  Partie^n  von  Berg*grOnem,  erdigem 
Chlorit;  sehr  kleine  Diamant  -  artig  glänzende  Krystalle,  die 
ich  ihren  äussern  und  ehemischen  Kennselchen  zufolge  ffir 
Kieselzink  su  erklären  mich  berechtiget  glaube,  und 
einselne  kleine  Punkte  von  Kupferkies. 

Das  Mttttergestein  ist  ein  graulichweisser,  schwach  durch- 
scheinender derber  Quarz,  der  stellenweise  mit  dem  besagten 
Chlorit  gemengt,  oder  mit  ei^em  dtfnnen  blanllcbgratten  An^ 
fluge  bedeckt  ist,  den  ich  nicht  näher  prüfen  konnte. 

Meines  Wissens  ist  des  Vorkommens  von  Faser-Zinn  mit 
Kieselsink  bis  Jetzt  noch  nirgends  erwähnt  worden» 

Herr  Eschkr  von  dsr  Lihth  hat  ganz  kürzlich  unter 
einer  Menge  von  kleinen  schwarzen  Augit-Zwillingen 
aus  dem  vulkanischen  Sande  von  ZaffoJIrana  am  Alna  einige 
dieser  Zwillinge  aufgefunden,  mit  deren  Flächen  einzelne 
ganz  .kleine,  aber  sehr  hübsch  und  deutlich  krystallisirta 
Olivin-Krystalle  verwachsen  sind. 

Durch  die  Güte  meines  Freundes  bin  ich  ebenfalls  in 
Besitz  eines  solchen  Zwillings  gelangt«  an  dem  diese  inte- 
ressante Art  des  Verwachse  nseyns  von  Augit  mit 
Olivin,  welche  uns  Beiden  bis  Jetzt  unbekannt  war,  sehr 
deutlich  wahrnehmbar  Ist. 


Einige  Bemerkungen 

Aber  die 

Mineral -Ciuellen    der  Bucovina    und    deren 
geognostisches    Verhalten 

von 

Heri'ü  Alois  Alth, 

Doktor  der  Rechte  In  Czemowitt, 


Hiezu   Tof.  VIII. 


Die  Mlneral*Qbeilen  der  Bucovina  laMen  sich  ihrer  ehemi« 
sehen  Beschaffenheit  nach  in  3  Rubriken  bringen:  1)  Sooi- 
Quellen,  2)  eine  Schwefel  -  Quelle,  3)  Sauer -Quellen.  Jede 
dieser  drei  Gattungen  von  Quellen  hat  gatis  besondere ,  von 
denen  der  übrigen  ganz  verschiedene  Verhältnisse  des  Vor* 
lommens  und  der  geognostischen  Beziehungen. 

A.     Sool-Quellen. 

Es  ist  bekannt,  dass  der  durch  ganz  Galizien  den  nord- 
liehen Fuss  der  Karpathen  begleitende  Soolen-Zng  auch  in  die 
BnCQVina  fortsetzt ;  ebenso  bekannt  ist  die  innige  Verbindung, 
in  welcher  bei  weitem  die  meisten  dieser  Soolen  mit  den 
am  Fusse  der  Karpathen  liegenden  ungeheuren  Steinsalz- 
Massen  stehen,  deren  geologisches  Alter  so  lange  Zeit  Gegen- 
stand des  Streites  unter  den  Gelehrten  war.  Finden  sieb 
aber  scboo  in  Galinien  mehre  zerstreate  Sool-Quelien,  wie  die 


sa7 

rm  JwriMm^  im  Wmhwiätwr  und  dto  von  Pr^lnki  unwaft 
iler  üngtirüekm  Grense  im  Sanaei^r  Kreis«,  die  so  weit  im 
Gebirge  liegen,  als.  daee  ihnen  ein  mit  der  groMen  Masse  Aet 
Quellen  gleicher  Ursprong  sageschrieben  werden  Iiönnte,  so 
tritt  diese  merliwardige  Erscheinung  in  der  Bue§pina  noch 
weit  deotUcber  und  swsr  in  einer  Weise  auf,  die  den  ¥oUen 
Beweis  hejrstellt,  dass  diese  Sool-Qneiien,  somit  auch  das  den* 
selben  snm  Grunde  liegende  Steinsais  i^ enigstens  swei  gann 
vereehiedenen  Formationen  angekOrfn.  Schon  ein  Blick  auf 
das  beiliegende  Kärtchen  genügt  nm  su  beweisen,  dass  die 
Sool-Qnellen  der  .findbpjiia  in  drei  paralellen  Zügen  anftreten, 
welche  der  Hauptrichtnng  des  Gebirges  von  MW.  nach  SO« 
feigen.  Nur  der  erste  dieser  gehört  dem  tertiüren  Salc  -  Ge« 
birge  an,  wfihrend  beide  andern  mitten  im  Gebirge  sich  be- 
finden. Es  sey  mir  demnach  vergönnt,  jedem  dieser  drei 
Quellen -Züge  einige  Worte  an  widmen»  Der  erste,  der 
üutserste  Qaellen^Zng  ist  derjenige,  der  den  nördlichen  Fluss 
der  KarpMiken  von  Str%ps%mD  im  Jos/eer- Kreise  angefangen 
bis  in  die  Butonaina  begleitet ;  er  ist  es ,  der  den  vielen  Salf-» 
Siedereien  €alimmu  die  uöthige  Sooie  liefert.  Auch  in  der 
Buc0t>ina  enthält  er  die  meisten  Sool- Ausbrüche,  welche 
theiis.  als  Quellen  au  Tage  treten ,  theils  in  wenig  tiefeil 
Brnnnen»Schäehten -gesammelt  werden«  Es  beginnt  derselbe 
in  der  Bueopina  gleich  an  der  Grenze  Galixiens  am  Städtchen 
WizniUj  wo  sich  im  Dorfe  fFixenka  ein  Schacht  befindet,  dessen 
Soole  ein  spezif.  Gewicht  von  1,036  hat  (Nro*  75  der  Karte  >»)• 
Von  da  zieht  sich  der  Soolen-Zog  über  Berkomeiky  Mikowa^ 
Moliauuck  BaniUa,  Krasna^  Vnter-WikoWy  KarUberg,  Kloster 
Pn/ffn,  ffor0dmky  Aiarzina^  Solka^  Kaezyka  und  hört  für  die 


*  Ich  habe  bei  BeseichnaDg  der  Sool-Quelieii  dieselben  Nammern  be- 
halteo,  unter  welchen  sie  amtlich  bekannt  sind ;  sie  bilden  die  Fortsetzung 
der  galizischen  Soolen  und  bei^innen  für  die  Bueavina  mit  Nro.  76.  — 
Ausser  diesen  amtlich  bekannten  Quellen  aber  gibt  es  höchst  wahrscheinlich 
noch  viele,  deren  Soole  die  Bauern  für  sich  benötKen,  die  aber  von  ihnen 
sorg^fSItig  geheim  gehalten  werden,  weil  das  Bekanntwerden  einer  solchen 
Quelle  gleich  die  Verschliessung  derselben  von  Seite  der  Finanz-Verwaltung 
zur  Folge  hat. 


Sueovtna  nüt  iler  Quefle  Nr.  97  in  Thcle  iron  B^Mma  «cfw 
lioh  ron  euraium§ra  aaf.  Seine  Fortsslaiiitg  in  dkv  M'^ldam 
ist  nicht  beliannt.  ABe  belKiinnten  QsaUin  dietet  Zuges  (54 
ftn  der  Zahl)  befinden  eich  in  den  mehr  oder  weniger 
hohen  bewaldeten  Berg-Zägen,  welche  Tom  Fnaee  der  Kor^ 
paiken  an  Ewischen  den  Flüesen  der.  Bueovma  fortlaafen  «nd 
ganc  ans  terCilren  Gebilden  bestehen,  oder  aber,  wie  die 
Quellen  y^ii  KarMerg  und  Kloster  PiiMm  in  mit  tertiären  6e* 
bilden  ausgefüllten  Einbo^htangen  des  Gebirges.  Sie  koflMnen 
In  verschiedenen  Höhen  vor,  bald  in  Thilern)  bald  an  den 
Gipfeln  der  Hügel -ZQge,  immer  fast  unmittelbar  am  Fueae 
der  diese  Hügel  weit  überragenden  Karpatkm  oder  in  den 
sich  unmittelbar  nach  aussen  öffnenden  Thälern  dieses  6e« 
blrgcs.  Das  speeifisehe  Gewicht  der  mcaaten  Quellen  iai 
bekannt;  es  schwankt  swischen  l^OM  (der  QueUe  Nro.  75 
bei  WismÜM)  uud  1,160  (der  QueUe  Nro.  90  mitten  im  Dorfc 
89ika).  Eine  Temperatur-Bestimmung  und  chemlsebe  Analyse 
ist  nur  von  der  Quelle  Nro.  76  nördlieh  von  B4rk9$mtÜi  be* 
kannt,  welche  mein  Broder  Wilbblii  von  älth,  Kreis -Apo« 
thecker  su  Czemamtxj  ausgeführt  hat.  Es  hat  diese  Quelle 
ein  sp.  Gew.  :=:  1,044,  eine  Temp.  von  +  S^  R.  bei  l7,ao 
Luft-Temp.  und  enthielt  in  eiiieni  Wiener  Pfunde  s^  16  ünj^en 
Soole  468,S56  Gran  feste  Bestandtheile,  nimlich: 

Chlornntriom  •     •     . 

Chlormagnesiom   .     • 

Brommagnesinm  •     • 

Jod  magnesium      •     • 

Schwefels.  Magnesia 
»  Natron     . 

»  Kalk   .     . 

Kohlens.  Kalk       •     • 
J9  Magnesia    • 

„  Eisenoxydul 

Kieselerde  •  .  .  • 
von  Humusextract  Spuren ;  ferner  eine  geringe  Menge  von 
Sehwefelwasserstoff-6as,  das  sich  schon  doreh  den  schwacbeo 
Geruch  der  frischen  Soole  verrfith. 


.     425,717  Gnin. 

4,379 

» 

0,689 

n 

0,013 

» 

.       18,575 

» 

.       10,882 

n 

6,204 

n 

2,048 

» 

0,308 

» 

0,011 

» 

0,194 

» 

52fr 

Die  Verfhalbiiig  der  dndten  in  dieser  Reibe  Ivt  sehr 
wiregelfliSMlg ;  am  meisten  gehffnft  erselieinen  sie  en  der  so« 
genennten  Slatbm  mare  nördlich  von  Solka,  wo  13  Quellen 
gens  nahe  bei  einender  sich  befinden,  nnd  in  der  Gegend  von 
MarMerg  und  Klosler  Pmtna.  Über  die  Wassei^Menge  dieser 
Qaellen  sind  noch  lieine  Versuche  angestellt  and  wohl  aoeh 
schwer  ansostellen,  da  alle  Oberbaut  uhd  verschlossen  sind 
ttnd  nur  von  Zeit  so  Zeit  fttr  den  Bedarf  der  nScIist  gelegenen 
Ortschaften  eröffnet  werden ,  wo  dann  jeder  Bewohner  der- 
selben eine  bestimmte  Quantiftft  Salcwasser  erhslt.  Versotten 
wird  keine  der  natürlichen  SNls-Quellen  in  der  Bueatintt;  da- 
gegen wird  in  Kac%yha,  wo  sogleich  ein  Bergbau  auf  Stein* 
aaia  geföhrt  wird,  die  dai*ch  die  in  die  Crruben  dringenden 
Tagewasser  sich  l^Meiide  Soole  rersotten. 

Der  zweite  Soolen*Zag  enthält  nur  wenige  and  sehr  ser« 

streot  liegende  Quellen;  seine  Richtung  entspricht  fast  genau 

dem   grossen  LSngenthale   der  MoUamtza.     Er   beginnt   mit 

der  MW,  von  Frasin  am  Bache  Sadeul  gelegene  Qnelle  Nro. 

HS»     Etwas  aber  eine  Meile  davon  in  SO.  Richtung  erscheint 

die  Qaelle  Nro.  112,  welche  im  Niveau  des  Bettes  des  durch 

die  Brodina  in    die   Sucxatoa   mündenden  Baches  Brodiniora 

hervorquillt«     Weiterhin  erscheint  erst  nach  einem  Zwischen* 

räume  von   4  deutschen  Meijen  die  Quelle  Nro.  101  an  dem 

in  die  Moldawilxa  mttndenden  Bache  Dea  westlich  vom  Dorfs 

Formosa*    Das  Wasser  dieser  Quelle  hat  ein  spezifisches  6e« 

wicht  von  1,043,  schmecl&t  etwas  bitter  ond  riecht  bituminös. 

—  Ein  Zwischenraum    von  2  deutschen  Meilen    trennt   diese 

Quelle  von  der  Quellen-Gruppe,  die  sich  westlich  vom  SuchO' 

Bach  zwischen  Fraiin  und  Stuipikani  befindet.     Diese  Gruppe 

besteht  aus  7  schwachen  Salz-Quellen,  welche  auf  der  Karte 

99 
mit  97  j  98  ,   ^-       .  and  100  bezeichnet  sind.    Dieser  mittl« 
1.  3.  3.  4 

Quellen-Zug  gehört  dem  eigentlichen  JTarpa/A^ii-Sandstein  an^ 

der,  mit  schwarzen  bituminösen  Schiefern,   mit  Fisch -Resten 

ond  mit    grauen    Foltoiclen- führenden  Mergelschiefern  wech** 

selnd,  diese  Theile  des  Gebirges  zusammensetzt. 

Der  dritte  and  innerste  Qoellen-Zog  endlich  gehört  der 

rflelisichtlich  Ihres  Alters  noch  immer  nicht  genan  belianntea 

JnlirsiiMC  IBIS.  S4 


GeBietnB'Qjrnppe  an,  welche  am  $dlwiii%eni)  graoem  itaid  rgtbeoi 
Kalkitein,  grauen  Sandsteinen  uuil  Konglomeraten  bestebend 
» wischen  dem  üTurpa/A^Jt^Sandstein  und  dt* in  Glimnieracliiefer 
auftritt;  diiher  aoch  diese  Quellen  nnr  selten  ttbcjr  eine  halbe 
Meile  vom  Glimmerschiefer  entfernt  sind.  Auch  dieser  Zug 
hat  eine  ungefftbre  Riehtung  von  NW.  naeh  SO^,  ist  aber 
den  beiden  andern  nicht  gan«  parallel,  da  aueli  der  Glimmer* 
aohiefer  und  die  ihn  begleitenden  oben  erwähnten  Geateine  in 
ihrem  Streichen  mit  dem  JuSfiM/Aeii-Sandstein  nicht  ganc  ttber- 
einstimmen.  Es  beginnt  dieser  Qoellen*Zttg  ästiieb  vom  Dorfe 
Briasa  mit  den  Quellen  102,  103,  107,  IQS,  aof  die  Mcb 
einem  Zwischenräume  von  1%  Meilen  vier  gegenäber  von 
Kmpalung  in  der  Nlihe  des  i/«/ifam«  -  Flusses  beiiid liebe 
Quellen  folgen^,  welche  durch  einen  eben  so  weiten  Raum 
V^n  dem  onnnterbroehenen  Soolen-Zuge.  getrennt  %verdeii.  der 
bei  Slatiora  beginnend  über  Jüzemini  und  Ostra  bis  an  die 
moUauüche  Grenze  fortsetxt.  Die  lotste  dieses  Zuges  und 
EUgleloh  die  sadlichste  aller  Bufioviner  SaU-Qnellen  ist  die 


— p  beeeichnete,  welche  sich  Im  Bsohe  Oitra  sSdöstlieh  vom 

Dorfe  gleichen  Namens  nahe  an  der  Moldauiüchen  Grenze  be- 
findet. Die  Fortsetzung  auch  dieses  Quellen -Zuges  in  der 
Moldau  ist  mir  unbekannt. 

Dhs  Auftreten  dieser  Soolen  mitten  im  Gebirge  ist 
ein  Grund  mehr,  warum  das  gesammte  Galizische  Steinsais 
durch  so  lange  Zeit  als  der  Forination  des  Karpalken -Ssind' 
Steines  untergeordnet  angesehen  wurde,  und  wirklich  l£sst 
sich  das  Anftreten  der  zu  den  zwei  innern  Quellen-Zügen 
gehörigen  Sool- Quellen  nicht  anders  erklären,  als  durch  die 
Annahme  von  mehr  oder  weniger  mächtigen  Schichten  von 
Steinsalz  oder  doch  sehr  salzhaltigen  Gesteinen  im  Innern  des 
Gebirges,  welche  nirgends  unmittelbar  zu  Tage  treten,  sondern 
ihre  Gegenwart  eben  nur  durch  diese  Sool-Quellen  beurkunden. 


"^  Von  diesen  bei  Kifüftohin^  befindlichen  Salz-Quellen  bat  die  Quelle 
Ni'o.  103  einen  bituminösen  Geruch,  und  das  Wasser  der  Quelle  Nro.  105 
erscheint  stefs  mit  einer  dünnen  Schicht  Berg5l  bedeckt.  Die  Gegenwart 
Aea  Bitumeni  an  diesen  Quellen  käan  um  bo  weniger  befremden,  da  sie 
SU«  acbwaraem  aebr  hilumiDöf  am  Kalksteia  bsrvsrtreten. 


Btese  innerii  Sais-QiMlkii  mit  4eii  am  Fim»  Am  Gdbirgtft 
liervoi*f|oellencIen,  mit  der  dort  befindlichen  grossen  Stelnsuls» 
Blldang  in  Verbindung  bringen  zu  \Toiien  ist  UBoiöglich ;  nicht 
mir  die  Entfemong,  sondern  iioch  alle  fibrigen  VerhAltnisse 
spi*eclien  dagegen^  da  nicht  aiisttuehmen  iety  dass  Wasser 
«IS  dem  Gebirge,  Mrelches  allein  die  nßtbige  Droeli*Höbe  bitte 
mm  diese  Innern  Soolen  heraufaubringen,  so  den  am  Fasse  des 
Ävebirges  befindlichen  SteinsaU-Lagern- dringen. and  voa  dort 
gesättigt  wieder  ins  Gebirge  aorfickkehren  sollte,  nm  darin 
in  einer  Entfernung  von  mehren  Meilen  als  Quellen  hervor- 
aobreehetu  Und  so  muss  die  durch  die  neuen,  besondere 
durch  Zjfti78%NRRS  paliiontologischen  Untersnchungen  über  dos 
.AU^r  derKarpathischen  Steinsaia-Lager  gana  lüedergeschlHgene 
frühere  Ansicht,  welche  die  Karpatbischen  Sala*€luellen  dem 
Karpiiike9hS»ni»i%in  unterordnete,  wenigstens  aam  Theile  und 
in  so  ferne  wieder  aofgenommen  werden,  als  sogegeben  weil- 
den  moss,  dass  ein  Tbeil  der  GaUaisekem  ond  Buc^vinmr 
Seelen  allerdings  den  die  Karpatken  susammsosetsenden  For- 
mationen angehört« 

B.     Schwefel-Quellen. 

Von  den  Schwefel-Qoellen  der  Ebenen,  welche  in  GaHzien 
siemlich  hilufig  sind  und  dort  mit  der  grossen  ost-galisischcn 
Gyps' Bildung  in  Verbindung  gebracht  werden,  ist  in  der 
Bueovina  keine  Spur  vorhanden,  obwohl  die  Gyps- Bildung 
auch  hier  zwischen  Prulh  und  Dniester  in  siemlicher  Ver- 
breitung auftritt,  und  Puscu's*  Angabe  eines  angeblich 
aus  grober  Kreide  entquellenden  Schwefelwassers  in  Sf» 
Onuphrei  bei  Serelk  beruht,  sowie  alle  Angaben  von  Kreide- 
Mergel  in  der  Bucocinay  wovon  auf  der  PcscH'schen  Karte 
mehre  Parthie*n  angedeutet  sind,  auf  einem  Irrthuroe,  indem 
der  blaugraoe  tertifire  Mergel,  welcher  in  der  flachen  Bueovina 
fast  überall  das  tiefste  Gebilde  darstellt,  als  Kreidemergel  ange- 
sehen wurde ,    von  dem  er  nach  seinen  Versteinerungen ,  die 


^    Geognoütiflche   Beschreibung  von  PcUn  nnd    den  übrigen  Nord' 
KMrpttthet^'Landornj  II,  S.  389. 

34* 


SM 

IKb  «1«  Mi^ciiM    BiMung    ehiiraLtorisirM  ^  hinoMlwelt   ver- 
•olil«den  igt. 

In  der  gMisaii  Bucmrina  Ist  nur  «in#  nnd  Bwiir  «ehivaehe 
Üchwefel-Quell«  bekannt ,  die  aber  dnroh  die  geegnoetfeelieii 
Verhältnisse  ihres  VorlioaMiens  ein  besonderes  Interesse  er» 
bSii.  Es  befindet  sieh  diese  Qoelle  1/4  Meile  NO.  von  Jm^ 
k0henjt9  den  Haoplsilse  der  Buemrinmer  Eisen-Fsbril&stkMi  bi 
«leni  Thele  eines  lileinen  In  die  goldene  BUtriMm  nindende« 
Baehes,  gerade  unter  der  an  der  Berg-Lehne  herabslehendea 
Kai$er4ira$9e.  Es  hat  dieselbe  das  Eigenthinlldie,  dass  sie 
aos  Glimmerschiefer  hervorqolUt,  den  in  der  Nähe  ein  müehtiges 
Kalk -Lager  dwehsetst  Dieses  Vorkommen,  Terbiindeii  alt 
der  Abwesenheit  jeden  Gesteins,  ans  dem  sich  die  BiMmig 
4er  Schwefel-Qaelle  mittelst  ehemiseher  Zersetsongen  erkläre« 
Hesse,  lassen  ffir  dieselbe  nur  die  Annahme  eines  vnUianlscheii 
Ursprungs  sa.  Sie  Ist,  wie  die  welter  sOdlich  In  der  Niihe 
der  Trachyte  herforkommenden  Säaerquellen,  der  ietaio  2^uge 
der  vnlkaniBchen  Kraft,  welche. diese  Trachyte  bildete  ond  er- 
hob; ond  diese  Erkifirungs-Art  findet  noch  aach  darin  eine 
Unterstatzung,  dass  die  Sauerquelle  von  Doma  Watra^  wenn 
auch  In  geringer  Menge,  Schwefel- Wasserstoffgas  entwickelt. 

C.    Sauer-Quellen. 

Alle  Sfioerlinge  der  Bucovina  (mir  sind  bis  Jetst  ans 
eigener  Anschauung  5  bekannt,  im  Gänsen  sollen  es  12  seyiO 
befinden  sich  in  dem  südlichsten  Thelle  dieses  Landes ,  in 
der  Nähe  des  blos  die  südlichste  Spitze  der  Bueevina  ein- 
nehmenden grossen  Trachyt  -  Zuges ,  der  aus  dem  östlichen 
Siebenbürgen  heraufkommend  sich  dann  über  Roäna^  wo  dio- 
ritische  Porphyre  seine  Stelle  vertreten,  gegen  Kapmh  hin- 
eicht  und,  durch  die  grossen  Trachyt-Massen  des  nordöstlichen 
und  nördlichen  Ungarns  mit  den  Trachyten  von  Kremnitz  und 
Schemnilz  verbunden,  so  einen  grossen  Halbkreis  bildet,  der 
die  Karpathen  im  Süden  begrenzt,  in  der  Bueovina  selbst 
den  5790  Fuss  hohen  Lucaes  zusammensetzt,  gleich  hinter 
der  nebenbUrgUchen  Grenze  aber  im  Piatra^  Dornig  KaH- 
man,  Pietros  zu  noch  viel  bedeutenderen  Höhen  emporsteigt. 
Zwischen  diesen  hohen  Trachyt-Kuppen  und  dem  im  Norden 


ftsa 

«nd  Mordoston  nafittfigenileii  6ttfMiertohiefrr>6<Mrge,  dksteii 
bikbgle  Koppe  In  der  Buemrina^  der  Dsckwmlen^  bis  w  ft8M 
Feas,  in  Siebenbürgen  def  egen  gleißb  m  dc^r  Bue^Hnaer  Orense- 
der  im  Sfiden  von  KirUbnbn  befindliche  und  ven  S.  niieh  N. 
lenggestreekle  Wurwu  Omulni  (Mennes-Scheleel)  cu  6SO0  F. 
und  im  N.  von  Reimt  der  Jrieu  bis  cu  74M  F.  fiber  der 
Meeres-FIlfehe  aufsteigt,  ersisheint  ein  verhülhiiiTsnilissig  flaches 
Berg-,  ich  möchte  fast  sagen  HOgel-Land  ans  Karpalhen^ 
Sandstein  9  weiches  diese  beiden  Gebirge  trennt  und  längs 
dem  Glimmerschiefer  von  einem  Streifen  von  Nummnliten« 
Kalken  und  sehr  Glimmer  -  reichen  Konglomeraten,  welclie 
ebenfalls  eincelne  Nummuilten  fahren,  eingefasst  wird«  Die 
Saaer-Qnellen  brechen  theils  ans  dem  Sandstein,  theils  aus  den 
Kalken,  die  meisten  aber  aas  dem  Glimmerschiefer  selbst  her« 
Vfr,  Die  stärkste  dieser  Quellen  Ist  die  von  Pojana  niagra^ 
%  Meile  sOdlich  von  Dema  Kandreni.  Sie  entspringt  in  dem 
hier  siemlich  breiten  und  sumpfigen  Thale  des  Negri$%ora* 
Baches,  der  in  der  Sud-Spitse  der  Bucovina  von  der  dreifachen 
Orense  zwischen  der  Bucovina^  JUoldeu  und  Siebenbürgen 
herabkommt,  sehr  wenig  llber  dem  Niveau  des  Baches  im  Ge^ 
biete  des  JiTarpa/Aeii-Sandsteines.  Ihr  starker  Kohlensäure-Ge- 
halt gibt  sieb  schon  durch  ein  lieftiges  Aufsprudeln  in  der 
htfixernen  Einfassung  der  Quelle  cn  erkennen;  das  Wasser 
dieser  Quelle  wird  daher  auch  in  die  gnnze  Bucovina  als 
Sauerbrunnen  versendet.  Ein  schwacher  Absatz  von  rothem 
Eisenoiydhydrat  bedeckt  die  Wände  der  Verkleidung. 

Das  Wasser  dieser  Qnelie  hat  nach  den  Angaben  des 
hiesigen  jetzt  pensionirten  Regiments- Arztes  Dr.  Frakz  Herbich, 
der  als  Botaniker  um  die  Kenntniss  der  Flora  Galiziene  nnd 
der  Bucovina  grosse  Verdienste  hat,  in  einem  medizinischen  Be*' 
richte  aber  die  heilsamen  Wirkongen  dieser  Sauer  *  Quelle, 
nach  Untersuchungen  Im  Jahr  1839  bei  13,4®  C.  Luftwärme 
eine  Temperatur  von  5,7®  C.  und  gibt  in  einer  Stunde  787 
Pfund  Wasser. 

Die  zweite  Quelle  entspringt  im  Dorfs  Kanireni  selbst. 
Im  Thale  des  Z>srita* Flusses  an  dem  Fusse  des  Berges  Ousxor^ 
in  der  Region  der  Nummuliten-Kalke,  nahe  an  der  Grenze  des 
Oliaunerschiefers«    Sie  bat  weniger  Kohlensäure,  als  die  erst 


S$4 

getiAimte,  iinil  biMet  gar  keinen  rotheii  DiederMhliig.  Dieses 
WAsser  etithlltt  n^ch  einer  filtern  ven  Dr.  Plvscbk  niiter- 
-nommenen  Anfily«e  in  1<l  Unzen  WftMer  : 

Kohlensaure  Soda    ...  5,4  Gran. 

Sttknaoren  Kalk  .    .    •    •  0,05  „ 

.     Soda 0,38  « 

Kohle  ntaarcn  Kalk  .    •    •  0,8  ^ 

„  Eisen      •     .  0,4  „ 

Rieselerde 1,0  „        somit  an 

fixen  Bestandtheilen     .    •  14,83; 

ferner  freie  Kolilensänre  49,8  Kubikcoll.  —  Im  Dorfe  Waträ 
Dorna^  am  südlichen  Ufer  des  Z^orna -Flosses,  entspringen  in 
dem  liier  zu  einer  kleinen  sumpfigen  Ebene  erweiterten  Thale 
mehre  Sauer-Quellen  nahe  bei  einander,  welche  ich  hier  anter 
Einem  betrachfo.  Die  Temperatur  einer  dieser  Quellen  fand 
Ilr.  Dr.  HcRBiCH  Im  Jahr  1839  bei  15<^3  big  16^  Luftterofi. 
constant  =  S^  Celsius.  —  Sie  liefert  nach  ihm  etwa  1575 
Pfund  Wasser  in  der  Stunde.  Das  Wasser  hat  einen  schwach 
hepatischen  Geruch  und  einen  etwas  salzigen,  etwas  Tinten- 
artigen prickelnden  Gescshmack.  Es  enthfilt  nach  Dr.  PttiscHK 
in  16  Unzen: 

Grflii.  Gran.  Gran. 

Sefawefels.  Kalk  .  0,000  .  salss.  Magnesia  .  o,tlO  •  kohlens.  Soda  .  o,33o 

„  Soda    0,150  .  koblena.  Kalk    .0,430  .  Magnesia     •    .0)4^0 

Salzs.  Eisen   •     .  0,138  .  „        Eisen   .  0,538    .  Extrakt! v^toiF    .0,070, 

somit  an  fixen  Bestandtheilen  2,^16  Gran ,  nebstbei  an  freier 
Kohlensäure  6,00  Kubikzolt  Diese  Quelle  enthält  iToit  weniger 
Kohlensäure,  als  die  von  Pojana  mügra\  der  Geruch  verrärh 
ttbrigena  auch  ein^n  geringen  Gehalt  von  Schwefel wassersto£ 
Der  rotho  Niederschlag  ist  hier  am  stärksten.  Es  werden 
diese  Quellen  als  Bad  vielfach  benüt&t« 

Die  vierte  Quelle,  die  ich  selbst  nicht  sAh,  deren  Wasser 
ich  aber  auch  trank,  liegt  am  Ende  des  Dorfes  Gura  Negri  ia 
der  Schlucht  eines  kleinen  Baches,  der  desshalb  Pareu  Bur-* 
kutului  genannt  wird  und  in  den  Ma^ra- Bach  mündet^  der 
die  Grenze'  der  Moiiau  bildet  und  von  den  beim  ersten 
Säuerling  erwähnten  BAche  Negrissora  wohl  sti  unterscheiden 
ist»     Sie  entspringt  wie  die  frtthere  im  Giimmerschiefer. 

Die  filnfte  Quelle  endlich,  die  In  ihrem  Kohlensäure-GeluiU 


53» 

Her  ersten  wenig  neefagibt  and  einen  sehr  unbedeutenden 
Niederschlug  bildet,  liegt  westlich  vom  Dorfe  Doma  Szara, 
unweit  vom  Bache  Szerüzora^  der  hier  die  Grence  der  Moldau 
bildet.  Auch  diese  Quelle  scheint  im  Glimmerschiefer  £u  ent- 
springen, doch  sind  die  Verhältnisse  hier  weniger  deutlich. 

Die  eben  Angeführten  Sfiaeriinge  bilden  eine  Gruppe, 
deren  Abhängigkeit  von  den  grossen  Trachyt- Massen  schon 
durch  ihre  Lajj^e  dargethan,  aber  cur  vollen  Gewisslieit  wird, 
wenn  man  auch  die  übrigen  so  cahlreicheu  Säuerlinge  Gali^ 
sienSj  Ungarns  wiA  Siebenbürgens  betrachtet,  die  alle  mit  den 
dortigen  Trachyt-Massen  in  einem  nnverliennbareji  ZusammeuT 
hange  stehen.  So  sehen  wir  die  obwohl  nur  in  geringer 
Verbreitung  cu  Tage  tretenden  Trachyte  von  Szezawnica  im 
Sanndeker  Kreise  von  einem  Kranze  von  Säuerlingen  umgeben, 
EU  dem  in  Galizien  die  Quellen  von  Konina,  Szczawa^  Kros- 
nica,  Kroscienho,  Sxaxawniee,  (harnawoda^  Obydza^  Hostoka, 
Piwnicxna  und  Kryniea,  in  Ungarn  dagegen  die  von  Lublo, 
Rokuszy  Landoh  und  Sehmöks  gehören.  So  ist  auch  die  grosse 
In  einer  Richtung  von  Sfid  nach  Nord  streichende  Trachyt- 
Masso  von  Kaschau  und  Eperies  auf  allen  Seiten  von  Säuer- 
lingen umgeben,  und  die  Säuerlinge  von  Barffeldj  von  Koni- 
esna  und  Samokleski  im  Jasloer  Kreise  Caliziens  bilden  eine 
Reihe,  die  genau  als  Fortsetzung  der  Längen- Axe  dieser  Traehyt- 
Masse  erscheint.  So  sind  auch  die  Übrigen  Trachyt-Massen  des 
nördlichen  Ungarns  von  Säuerlingen  umgeben,  und  das  zaht- 
reiche  Auftreten  von  Sauer-Qnellen  in  der  oberen  Marmaross, 
wie  auch  die  Sanerquelle  von  Burkui  am  obern  schwarzen 
Czeremosz  deuten  auf  das  Vorhandenseyn  von  Trachyren  in 
diesem  noch  fast  ganz  unbekannten  Theile  der  Marmarosz  hin. 

Eine  graphische  Nachweisung  über  die  Verbreitung  und 
Chpu|}pirong  dieser  Quellen  findet  uMn  auf  Tnfel  VI  11. 


Mineralogische  Bemerkungen 


von 

Herrn  Professor   Sillem 


1)  Bei  den  nicht  seltenen  Zwillings  -  Bildangen  des 
Arrfigons  and  bei  den  hliafig  in  attCrltern  oder  schvrficherii 
Lagen  nach  P  +  oo  susAmmengesetzten  Krystallen,  welclia 
oft  AUS  Bwei  grössern  mit  dazwischen  liegenden  sehr  dünnen 
Krystsilen  bestehen,  findet  sich  die  Erscheinung  häofig,  das« 
an  der  einen  Hälfte  Flächen  erscheinen ,  welche^  der  andern 
fehlen. 

interessant  ist  ein  Vierlings-Krystall,  zwei  Zwillinge,  Za* 
sammensetzung  P  -f-  oo,  nach  demselben  Gesetz  zwillingsartig 
yerbunden,  so  dass  drei  einspringende  Winkel  entstehen 
an  den  Punkten  a,  b,  c  des  Querschnittes  Fig.  1. 

Fi|c.  1.     Die  an  den  Punkt  a  grenzenden  Flächen  sind  die 

Flleben  Pr  +  oa,  sowie  die  AbstniDpFong  zwiaahen 
b  nnd  c.  Die  übrigen  vertikalen  Flächen  werden 
daroh  die  Flächen  P  +  oo  der  verschiedenen  In- 
dividnen  gebildet.  Die  beiai  Kalkspath  nicht  seltene 
Erseheinnng,  dass  auf  schon  gebildeten  Rrystalten  sieb  spätere 
Niederschläge  auflagern,  kommt  beim  Arragon  wohl  nicht 
häufig  vor.  Ich  besitze  indess  einen  Zwillings- Krystall ,  auf 
welche«    sieh   ein   anreinerer   Niederschlag   nach   demselben 


0 


Q^B^U  Mrfjfthgevi  hai  mU  Im!  welahtm  atoht  ii«r  A*  vef«» 

•ehiedeiie  rfirbaiif ,   sondern  dentüeht  Trtnnongs-Lfaiieii  dte 

verschiedenen  NiederschlXge  beselehnen» 

3)    Unter  setonen  Gyps-Krystnllen  von  lUmkmrAhutm  Ist 

ein  Zwilling:  an  dem  einen  Ende  eine  vierflftebige  Znspitsnng 

p 
gebildet  dareh  die  Flfichen  -^j   am  andern  Ende   findet  sich 

eine  Znschirfang   des  Dorne  Pr.    Es  bildet  borlsontste  Kon- 

binations-Kanten   mit  Pr  +  oo  und  ist  tief  gefurcht. 

Ein  Gyps  -  Krystsll  yon  Jffalt  in  T^rol  aeigt  ausser  den 
p 
FlMchen  ± -.  P  +  oo.   Pr  +  oo.  noch  eine  Bemi-PTrsmlde  -* 

Pl»    K  n  P 

■     7   >     Sie  bildet  mit  --.  nnd  P  +  oo  borisontale  Kombi- 

nations-Kanten  nnd  hat  ungefähr  Winliel  von  »0%^  Die 
Flüchen  sind  etwas  lionvez. 

3)  Zu  Zmnwalde  kommen  Oktaeder  von  Flossspath  vor, 
die  Oberflfiche  drüsig  und  deutlich  aos  kleinen  Würfeln 
oder  Granatoedern  ensammengesetat.  Sie  sind  schwtfralich 
blaO)  vollkommen  undurchsichtig,  aeigen  aber  ein  lebhaftea 
Farbenspiel  senkrecht  auf  den  Axenkanten  des  Oktaeders. 
Die  eine  Druse,  sowie  ein  einaelner  Krystall,  seigt  lebhafte 
violblaue  ins  Rothe  übergehende  Farben;  die  andere  Druse 
ein  dunkles  Indigo-BIau.  An  einer  dritten  Druse,  auf  welcher 
Leusitoeder-Flächen  auf  den  drusigen  Flüchen  des  Oktaeders 
hervortreten,  ist  diese  Erscheinung  nicht  wahraunehmen. 

Meergrüne  Würfel  erscheinen  in  gewissen  Richtungen 
an  den  Kanten  violblan« 

Die  beim  Kalkspatb  so  häufige  Erscheinung  ^  dass  auf 
%cbon  gebildeten  Krystallen  sich  spätere  Niederschläge  rs^gel* 
mäsig  aufgelagert  haben,  findet  sich  auch  obgleich  seltener 
beim  Flussspath.  Ein  siemlich  grosser  grüner  Rrystall  von 
SUUkerg,  ü.  O.  selgt  aii  den  Flächen  von  O.  regelmässig 
aufgelagerte  Rrystalle  H.  O  von  weisser  Farbe.  An  grünen 
Würfeln  von  ZifmwaUe  sind  die  Ecken  dunkel  sohwäralieh 
blau  und  so  regeloiässig  und  scharf  abgeschnitten,  dass  es 
keinem  Zweifel  unterworfen  seyn  kann,,  eine  dunkelgettrbte 


iMiits«  hfllie  «si^  '«uf  Me  früher  v«rii»iNUnen  FKchen  von  O. 
AtifgetiigeK.  An  gvfiaeii  Kryvtalltn  H.  O.  buken  <fäe  PlHohen 
O.  einen  H rosigen  Oberzng  von  vlelliiiiaer  Farbe. 

4)  Intereasanl  Uc  eine  Vier6ng-BtMang  Heg  Kulk-Spiithee 
TON  Anirea$berg.  Die  Flftcben  R  --*  00.  R.  (P>«.  R  +  ^- 
R  4- 00.  bilden  einen  V/.^  Zolf  grossen  Zwillings -Krystn  11, 
die  ZasRmmensetEungs  -  Fläche  parallel  R  —  00.  Die  obere 
Pfilfte  Ist  1  Zoll  onii  die  antere  %  ZoH  diok;  und  beide  oeigen 
an  beiden  Enden  die  FUchen  (P)*'',  so  dass  selbige  an  der 
Zasammensetzaiigs- Flache  (die  man  überall  verfolgen  kann) 
einspringende  Winkel  hervorbringen.  Auf  den  Plliclien 
R.  -^  00  beider  Enden  ragen  die  Fliehen  des  Skaleooedere 
(P  —  2)^  hervor,  ond  man  sieht  deutlich  wie  ein  schiin  ge- 
bildeter Krystall  von  einem  spAtern  Niederschlage  ufhgeben 
ist.  An  dem  einen  Ende  zeigt  sich  bei  diesem  Skalenoeder 
noch  eine  Flüche  R  4-  oo.  Aber  auch  der  eingeschlossene 
Krystall  ist  Zwilling,  die  Zusammensetsung  parallel  R  —  00, 
da  die  gleichnamigen  Azenkanten  susammenfallen.  Die  Schürfern 
Axenkanten  von  (P  —  2)^  fallen  mit  den  Diogonalen  von  R 
oder  den  stumpfen  Aienkanten  von  (P)*  cnsammen.  Es  sind 
also  die  beiden  Zwillinge  wieder  Zwillings-artig  nach  R  —  00 
mit  einander  verwachsen. 

5)  Auf  einer  Kalkspath  -  Druse  von  Derhyiiire  sind 
grössere  und  kleinere  Krystalle  (P  —  2)*  von  andern  Kry- 
stallen  (P)*,  R  +  00.  umgeben  ,  welche  gegen  die  ersten  in 
verwendeter  Stellung  sich  befinden,  so  dass  die  scharfen 
Kanten  beider  zusammenfallen.  Nur  an  einer  Seite  treten 
die  Skalenoeder  ( P  —  1  )^  deutlich  hervor  und  scheinen 
früher  gebildet,  da  die  nmschliessenden  Krystalle  zum  Theit 
nicht  unmittelbar  aufliegen  und  zwischen  beiden  sieh  an 
ioanchen  Stellen  eine  weiste  erdige  Masse,  vielleicht  erdiger 
Fluss  zeigt.  Flussepath  ond  Eisenkies  bilden  die  Stützponkto 
der  Kalkspath-Krystalle. 

0)  Höchst  interessant  möchte  eine  Zwillings^ruppe  von 
Aniremiherg  seyn.  In  der  Mitte  liegt  ein  V/^  Zoll  grosser 
sehr  regelmässiger  Zwilling,  gebildet  von  den  Flächen  R  —  00* 
R  —  1.  R  +  00.  P  -f  00.;  die  Znsammensefzttngs^FlXüho 
parallel  R  --^  oo.     An   beiden  Seiten    liegen  kleinere  einfSaebe 


Krystulle,'  Ten  cfonen  cl»r  snr  i»e^M0fi  Sel^  dte  Luft  ilti» 
#berii  Bttifte)  der  Biir  linken  8«iee  die  Lug«  der  untern  Htift« 
Aes  Zwillings  haben  and  dieeelben  Flüchen  ^ie  dieser  ceigen» 
Unter  den  Säulen -FlMehen  sind  die  Fileken  P  +  oo  foiM 
Iwrrseliend.     Stellt  Fig.  S  einen  mittlen  Aneeehnftt '  der  Kry« 


Flg.  2. 


P*00 


A 


etidl-Grnppe  der,  bo  wörde  x  der  Kry- 
steli  der  linlien  Seite,  y  der  Zwillinge* 
Krystall,  s  ein  Tbeil  des  Krystelles 
der  rechten  •  Seite  seyn  ^  der  in  de» 
grosseren  Krystall  Eom  Tbeil  einge« 
schoben  ist.  Durch  etwas  verschie-* 
dehes  Verhalten  nnd  abweichende  Für« 
bang  kann  man  aber  deutlich  erkennen^ 
dass  nur  swei  Krystalle  nach  der 
Linie  a,  b,  e,  d,  ein  einander  ge* 
schoben  sind. 

Ähnlich  ist  eine  andere  Krystall-Gruppe  von  AniretuHerg. 
Es  ist  ein  Zwilling,  gebildet  dorcb  die  Flüchen  R  —  co< 
R_  I.  R  +  1.  (p)3,  (P  ^  1)«.  R  +  oo.  P  +  oo.  Die  wintere 
Hälfte  des  Krystalles  ist  breiter  nnd  steht  an  beiden  Seiteil 
hervor,  und  itie  hervorstehenden  obern  Enden  liegen  symmetrisch 
gegen  das  untere  Ende.     Daewischen  ist  ein  anderer  Krystall 


Fig.  3.     Theils 
Fi«:.  3. 


Zwillings-artig  nach  R  — >  do.  aufgelagert, 
durch  einzelne  ah  der  Zusamniensetsnng 
hervortretende  Flächen ,  theils  durch  eine 
nach  a  b  gebende  Linie  sind  beide  Ki*y- 
stalle  scharf  gesondert*  Häufig  kann  man 
an  den  Zwillings-Bildungen  von  Andreas^ 
berg  die  Zosammenseteungs-FIäche  der  beiden  einseinen  Kry- 
stalle verfolgen,  theils  durch  Trennangs- Linien  (so  wie  an 
der  vorher  beschriebenen  üroppe),  theils  durch  verschiedene 
Färbung  der  einseinen  Krystall- Hälften* 

Von  demselben  Fundorte  findet  sieh  noch  eine  gann  älm« 
liehe  KrystalKGruppe  in  der  Sammlung. 

7)  An  einem  Zwiilings-Krystall  von  Andreasberg  R  — I* 
(P  —  2)*.  R  4-00.  P  +  00.  sind  die  'sehr  vorherrschenden 
Flächen  von  P  +  <^o  parallel  den  Rhomboeder- Kanten  von 
R  gestreift.     Auf  den  Flfcheii,  welche  aus  beiden  Hälften  nu^ 


SM 


mmmmgwUti  tlitil ,  .winl  diese  Stf^fiMig  fUenirtIg  mmÄ  be- 
•eiehneft  denllieb,  mm  welcher  Hälfte  die  gMise  eder  ein  Tii«Ü 
der  FIftehe  gehöre ,  so  daes  fluui  dedamb  die  IneiiMiiidc 
fiigeng  der  beiden  HSlftea  verfolgen  kann« 

Diese  Sireifung  der  Flliehen  P  +  mo  findet  sieh 
an  andern  einfachen  wir  Zwillings*  Krystallen  von  AnAremg* 
terg  und  beeeichnet  deatlich,  %Tenn  sie  federartig  ist,  die 
Zwillings-Biiilnng. 

8)  Ein  interessanter  Trillings*Krystall  ist  von  der  Omba 
Gnade*  Ootte$  au  Anireoiierg.  Am  obem  Ende  seigt  er  die 
FIfichen  R  —  oo.  R  —  1.  R  +  1  R  +  oo.  P  +  oo  ;  am  untern 
Ende  R  +  i*  R  +  ^^^  In  regeimSssiger  Lage  gegen  einander« 
Zwischen  beiden  Enden  ist  ^n  Rrjstall  eingeschoben ,  der  in 
verwendeter  Stellung  gegen  dieselben  sieh  befindet,  wie  die 
an  einzelnen  Stellen  hervortretenden  Flächen  von  R  —  1 
beweisen.  Die  Znsammensetznngs- Fläche  ist  R  —  oo.  Der 
eingesehobene  Krystalie  ist  durch  Trennnngs-LinilDn  deutlich 
von  den  beiden  Enden  gesondert,  und  da,  wohin. dieser  niebt 
reicht,  findet  sich  ein  leerer  Ranm  zwischen  beiden  Enden« 
Der  ganne  Krystall  ist  4%''  lai^,  %'*  breit,  der  obere  Tbeil 
Vi'S   Flg«    4.     a:    der  Zwillings  -  artig  eingeschobene    Tiieil 

%"  b  und  die  ganze  Masse  sum  Theil 
stark  durch  Realgar  geftrbt.  Auf  dem 
oberen  Tlieil  steht  wieder  ein  dünnerer 
Krystall  e  in  verwendeter  Stellong, 
bildet  also  mit  dem  obem  Theile  einen 
Zwilling,  die  Zusammensetzungs« Fläche 
R  —  oo,  so  dass  die  Gruppe  als  ans 
vier  abwechselnd  gegeneinander  .  in 
verwendeter  Stellung  befindlichen  Kry* 
stallen  betrachtet  werden  kann«  Auf 
derselben  Druse  liegen  noch  viele  theils  regelmässig ,  theile 
Zwillings»  artig  Übereinander  gehäufte  Krystalie.  Welche 
Kräfte  wirkten  hier  nur  an  einzelnen  Stellen  anf  Bildung 
von  Zwillingen, 

9)  Die  Bildung  der  Zwillings-Gestalten  scheint  mir  zwei« 
fach  zu  seyn.  Entweder  sind  die  Kristalle  gleich  zeiliger 
Bildung,  wohl  der  gewfihnliehste  Fall ;  oder  über  oder  auf  schon 


841 


gebllileten  KryttuNen  h*t  «leh  «ine  8>«te#»  flbtse  «■-  #dtfp 

aof-gelagert.  Beispiele  hieso  liefern  die  in  Nro«  ft  be«ehrie» 
benen  Krystali-Grnppen  aus  Deriffskire.  Auch  die  In  Nro.  4 
«nd  8  beschriebenen  Vierlings^-Krystaile  mdcbten  vieUeichi 
«nf  diese  Weise  entstanden  seyn.  Galvanische  und  eiekirlsehe 
Kräfte  haben  nnstreitig  diese  Bildungen  hervorgerufen ,  in» 
dem  gleichnamige  Pole  sich  absiiessen,  ongleichnamige  sich 
jmsogen.  Wenn  nun  aber  bei  schon  gebildeten  Krjstallen 
diese  Krüfte  noch  wirkten,  wie  komont  es  dann,  dass  hllulig 
auch  regelmttssige  Überlagerungen  sich  finden ,  wovon  ich  in 
dem  Berichte  aber  meine  Mlneralien-Sammlong  Beispiele  aof- 
geführt  habe«  Sollte  vielleicht  die  Auflösung,  ans  welcher 
der  spfitere  Niederschlag  erfolgte,  dem  schon  gebildeten  Kry- 
stall  die  verlorenen  iCräfte  mittheilen. 

10)  An  Krystallen  der  Grube  Bergwummtroit  su  Am^ 
dreoiierg  sind  die  scharfen  Axenkanten  der  Skalenoeder  (P)* 
durch  glatte  ebene  und  glänseiide  Flächen  des  Rhomboedera 
R  +  1*  abgestumpft.  Die  Combinations*  Kanten  sind  unter 
sich  und  den  geneigten  Diagonalen  von  R  +  1.  parallel.  Aber 
auch  die  stumpfern  Axenkanten  sind  durch  matte  etwas  rauhe 
und  conveze  Flächen  abgestumpft,  welche  dieselbe  Neigung 
wie  die  Flächen.  R  +  1.  eu  haben  scheinen.  Die  Skalenoe- 
der sind  etwas  bauchig.  Ich  möchte  dieses  Rhomboeder 
seinem  Verhalten  nach  für  R  +  !•  ansprechen,  ui^d  R  +  1« 
würde  dann  wie  R  +  2.  und  mehre  Skalenoeder  in  beiden 
Stellungen  vorkommen. 

An  den  Kalkspath- Krystallen  des  Barzei  sind  mir  bis 
JetEt*  von    den    einfachen   Gestalten   vorgekommen :    R  —  oo. 

fe-  J.    6.    R+  1.   R  +  2.  Ä  +  3.    VsR  +  1.   %  R  +  1- 

'%Ä  +  1.  %R+1-  VaR+  1-  ViR+f-  R  +  00.  (P— «)•. 

(%P-2)%.    (IP-D*.    (P-1)*.    (y,V)\    (P)^.    (V5PA 

(P)».  (P)*.  (P)'.  (P)».  (P)".  (P)V5.  (P  +  ^)*-  (P  +  !)'• 
(P  +  1)75.  P.  P  +  2.  »4P  —2.  P  +  00.  Ausserdem  finden 
sieb  einige  noch  nicht  hinlänglich  bestimmte  Skalenoeder. 
Das  eine  gehört  eu  R  —  S.  und  ist  schärfer  als  (P  -—  2)^ 
Pie   andern    sind   aus    der  Grund -Gestalt  ableitbar«     Noch 


54S 

lind^t  «ich  eine  stbr  seharfe  MehtstUlge  Pyramide,   «ohKrTer 
als  %P  +  2. 

12)  Ein  schöner  Doiomit-Krystall  Tom  St.  Oöttkarij  V 
breit,  %'^  rfick,  der  nasser  den  Phlehen  R  —  oo.  R.  11  +  1. 
auch  efnsehie  FiKehen  R  -f  oo  Keigt ,  ist  ein  aasgeseichneter 
Zwilling,  die  Zussmnueiisetzung  parallel  R  —  oo.  Die  untere 
Zwillings -Hlilfte    ist   viel    Itleincr    als   die   obere,     und    von 

Fiff.  5.  R  +  1     erscheint    nur    an    Jedem    Ende 

eine  FIliohe  an  derselben  Seite.  Unter 
dem  R  +  1  «1er  obern  Hslfce,  Fig.  5, 
liegt  R  4*  00,  dann  folgt  unterwtfrts  die 
Fifiche  R.  Die  untere  Hfilfte  beginnt 
mit   R,    dann  folgt    R  +  oo.  R  +  1.,  eo 

- dass  die  cu  den  verschiedenen  Individnen 

gehörenden     R.     einspringende      Winkel 
bilden. 

13)  Sollte  der  Kamgylit  vielleicht  pseudomorph  seyn 
nach  Pjromoi-phit  ?  Es  finden  sich  Krysttille,  welche  Kun 
Theil  aus  Knmgylit,  Eum  Theil  aus  Grünblelerz  su  be- 
stehen  scheinen.  Die  grossen  sehr  bauchigen  Krystnlle  sind 
durch  eine  sechsseitige  Pyramide  und  die  su  der  Pyramide 
gehörige  Sfiule  gebildet  und  bestehen  aus  2  —  6  regelmässig 
mit  einnnder  verwachsenen  Krystnllen  ^  oft  im  Innern  hohl. 
Kleinere  schärfere  Rrystalle  zeigen  vollkommene  sechsseitige 
'Säulen. 

14)  Häufig  enthalten  die  Quars-Krystalle  Einschlage 
fremder  Mineralien ,  oder  in  grössern  Krystallen  von  Qosrs 
sind  kleine  sehr  scharfe  und  wasserhelle  Krystalle  derselben 
Hasse  eingeschlossen ,  •  wovon  ein  ausgezeichnetes  Beiepiel 
ein  grosser  Kryatall  aus  SchemmU  in  Ungarn  gibt.  Schwer 
würde  diese  Erscheinung  wm  erklären  aeyn,  wenn  une  die 
Tfatur  nicht  selbst  den  Weg  seigte,  den  sie  gegangen.  Kicht 
selten  finden  sich  beim  Quare  Krystalle,  bei  denen  nur  dsi 
äussere  Skelett  gebildet  ist,  und  die  im  Innern  hohl  sind. 
■Die  Bildung  wurde  unterbrochen.  In  der  Hdhiung  lagerten 
-sich  fremde  Substanzen,  Asbest,  Rutil,  zu  Neudorf  am  Barz 
auch  Bleiglanz  n.  s.  w. ,  oder  vollkommene  Krystalie  derselben 


64S 


Awt  Hut,  vmA  eU  «patei^r  kfeitkiimi^F  Nifldeitehbg  crfflHit 
,Aen  i»oeh  offenen  Raam. 

Für  diese  Entstehungsweile  sebeint  aoch  eine.Drttse  aus 
Spanien  su  sprechen.  Grosse  Quars-Krystalle  tiiid  nach  den 
yerschiedensten  Richtungen  mifc  Tormalin  dufchwaelisen, 
und  die  Krystalle  ragen  cum  Theil  inil  ihren  Enden  über  die 
Flächen  des  Quarses  hervor.  Diese  Hervorragiragen  der 
finden  finden  sieh  gemeiniglich  nnr  an  solchen  Stellen,  w« 
•Ine  Unterbrecbniig  des  kteselsanren  Ifieder^cliiages  staltgih 
fnnden  en  haben  scheint.  Zuweilen .  setsen  sie  dareh  neben« 
einander  liegende  KrystaUe  fort» 

Sollten  vielleicht  gleiche  Ursachen  die  se  häufigen  Misc^ 
biUungen  der  Quars-Krystalle  TCranlassen  f 

Ähnliche  Bildungen  entstehen  durch  Überlagerung  rolb* 
bommener  Krystalle,  wie  der  Hauben*  Quar«  deutlich  selgti 
Die  Sammlung  besitxt  einen  Krystall  P»  P  -f-  oo,  regelmässig 
über  einen  ähnlichen  Kr^'Stall  gebildet.  Zwischen  beiden  liegt 
schuppiger  Chlorit.  Auf  mehren  Flächen  eines  grauen  Kry- 
atalls  aus  Comwallü  hat  sich  eine  mehre  Linie  dicke  Lage 
rosenrother  Quars  Qbergelagert.  Die  sogenannten  ssepter- 
formigen  Krystalle  aus  Comwallü  und  von  der  Alpe  Schwarzen- 
siein  ^  bei  denen  am  Ende  einer  sechsseitigen  Säule  breitere 
und  sehr  regelmässige  Krystalle  sich  finden ,  möchten  gleich- 
falls der  Überlagerung  ihre  Entstehung  verdanken, 

15)  Am  Sekulenierge  am  ffarx  kommen  graue  Amethyst- 
Krystalle  vor,  die  wohl  alle  Zwillings  -  Bildungen   sind.     Am 


häufigsten  erscheint  nur  die 
Pyramide  des  einen  Endes 
ausgebildet,  selten  einzelne 
Säulenfläehen.  Die  Pyramide 
besteht  aber  ans  swei  ver- 
schiedenen Individuen,  und 
swar  nach  Rose  aus  den 
beiden  Hanpt-Rhomboedern« 
Die  Gegen-Rhomboeder  er- 
scheinen als  matte  Flecken 
auf  den  Flächen  des  Haupt- 
Rhomboeders.       Es    wären 


Fig.  «. 


«44 

d^iiiimh  <wet  gleiche  iHdifMaen  In  wmrukXtAinner  Stellmig 
durebeinander  gewacb«en«  Sie  sind  den  Spitsen  von  Fif. 
M  und  27  (Ro8B>  Khnllch.  Die  Zeichnung  Fij{«  6  gibt  eia 
Bild,  eine«  der  vorftaglichern. 

16)  An  einem  ttoars-Krystiilie,  angeblich  ven  Jeriickmmj 
an  beiden  Enden  aaakrjetailisirl ,  finden  eich  an  dem  eine« 
Ende  die  Flächen  y^r«  Rosa  amgeseichnet  dentlich,  gfaitt 
«ind  eben«  Sie  fehlen  am  andern  Ende.  Da  Herr  Profeaaor 
Roas  bei  den  vielen  KrysCallen  yon  JerUekmUj  die  er  «nter* 
anebt,  keinen  an  lieiden  Enden  anskrjatalllairten  gefanden, 
mir  auch  kein  solcher  vorgekommen  ist,  so  besweifle  ich, 
dass  die  Angabe  des  Fondortes  richtig  sey.  Dem  äussern 
Habitus  nach  halte  ich  ihn  vielmehr  filr  einen  Krystall  anä 
der  SekweÜM  eher  als  von  Qmbedily  an  welchem  nach  Rosb 
diese  Flächen  vorkommen* 


über 

die   Grünerde    von    Verona, 


VOD 


Berrn   A.  Delesse, 

BerfW«rks-IagMlear,    PrafisMor  d«r  BClMeralogle  %u  Betmtf&m* 


Iii  den  meisten  mineralogischen  Lelirbücliern  pflegt  man 
•Is  Auliang  EU  den'Ghloriten  eine  Reibe  ciemlich  manch- 
falitger  Substanten  aufgeführt  eu  finden,  die  mit  dem  Namen 
Grflnerde  bejceichnet  werden.  Da  ich  in  neaesfer  Zeit  Gelegen« 
heit  hatte  mehre  Mineralien  so  nntersnehen,  die  Ahnlielil%eit 
mit  dem  Chlorite  zeigen ,  «o  sah  ich  mich  veranlasst  die  ehe« 
mische  Zusammensetzung  der  Orflnerde  ?on  Verona  noch- 
mals EU  prüfen.  Wie  bekannt,  legte  Haut  derselben  den 
Namen  Talk  sographique  bei;  Saussdrb  bcEcichnete  sie 
als  Baldogöe;  es  ist  die  Grünerde  deutscher  Mineralogen« 
Vorkommen  eu  Bentoico  im  Norden  des  Monte  Balio  unfern 
Verona. 

Das  Mineral  von  Bentoieo  hat  eine  sehr  seh4>ne  Seladon- 
grCIne  Farbe,  die  lichter  und  mehr.  apfelgrOn  wird  beim  Zerrei- 
ben; man  wendet  es  in  der  Malerei  an.  Unlersnehungen  mit  der 
Lonpe  ergaben,  dass  die  Subsians  aus  regellos  gestalteten 
Kömchen  besteht,  so  klein  und  so  an  einander  gedringt,  dass 
das  Gänse  dicht  erscheint.  Man  kann  sie  leicht  mit  dem 
Messer  schneiden,  und  beim  Anfühlen  Eeigt  sich  dieselbe  sehr 
fettig.    In  Wasser  gebracht  gibt  sie  Jenen ,  dem  Thon  eigen- 

Jahfians  18«&  35 


54tt 

thamliehen  Geroch.  Speeifisehe«  Gewicht  =:  S,907.  Im 
Tiegel  erhitst  fürbt  sieh  das  Mineral  schwäre  und  wirrf  mag- 
netisch in  dem  der  Luft-Einwirknng  nicht  ansgesetsten  Tlieli; 
oberflfichiich  findet  rothbraone  Klirbung  statt*  Vor  de«  Ldth- 
rohr  Biemiich  leicht  schmelsbar  su  schwarsemi  glänsendem, 
etwas  blasigem  Glase«  Mit  Phosphor -Sals  behandelt  bleibt 
ein  Kieselerde- Gerippe  Eurück;aach  in  liohlensaorem  Natron 
Ist  die  Auflösung  unToUiiommen.  Obwohl  RLAPaoTH  aagt: 
Grflnerde  werde  nicht  oder  nur  schwierig  durch  Schwefel- 
sfiure  angegriffen,  so  fand  ich  dennoch,  dass  man  solche  voll- 
stäniiig  vermittelst  der  Chlor- Wasserstoffsflore  auflösen  kann; 
sie  iiioss  su  dem  Ende  nur  gepulvert  und  etwa  12  Stundeli 
in  der  fortdauernd  kochenden  Säure  gelassen  werden.  Auch 
Bbrthibr*  bemerkt,  dass  das  Mineral  sich  [angreifen  iasae; 
kalxinirt  widersteht  es  Jedoch  sehr  dem  Einwirken  der  Sflnre. 
Mit  Chlor- Wasserstoffsäure  behandelte  Grünerde  nahm  Knerat 
eine  ins  Blaue  ziehende  Farbe  an ,  gieng  sodann  ins  Gelbe 
Ober  und  entfKrbte  sich  endlich  gane.  Die  sich  ausschei- 
dende Kieselerde  bläht  sich  etwas  auf^  aber  sie  bleibt  körnig 
und  bildet  keine  Gallerte. 

leh  untersuchte :  ob  die  schöne  gi*öne  Farbe  der  Substans 
nicht  durch  einigen  Chrom -Gehalt  bedingt  werde,  fand  aber 
keine  Spur  davon;  dagegen  ergab  sich  die  Gegenwart  von 
Eisen* Protoxyd.  Der  Gehalt  an  Talkerde  ist  weit  geringer, 
als  man  nach  dem  fettigen  Anflihlen  und  der  Art  des  Vor- 
iLommens  vermuthe»  sollte.  Als  Mittel- Verhfiltniss  aus  swei 
Analysen  ergaben  sich : 

Saoersto£ 
Kieselerde  .....     61^25       —        «    26,63 
Thoncrdc     .....       7,26       —        .       3,39 
Eisen-Protoxyd    .     .     .     20,72—4,71  \ 
MaD|(^aii>Protoxyd     .    .  Spur  1 

Talkerde 6,98-2,38)    .      7,68 

Kali 6,21-J,05I 

NatroD l,92--0,49  / 

Wasser 6,67-   —        .      5,93 

100,00. 


*    £SM|«  pßrU  voU  ssckB, 


547 

Unter  der  Orflnerde,  deren  ZusaMmentetBiinir  mit  Her 
analyftrlen  am  meisten  ilbereinetimnit,  tat  jene  von  Verona  ett 
erwfihnen,  die  VAUauBLiN  zerlegte  %  und  weiehe  iiberdiess  vom 
Monte  Baldo  abutammte;  ferner  die  von  Cauleyo  pits  bei 
tFooditoum,  von  P.  Seulfs  Pits  unfern  Scuittown  und  von 
Poke  Uilly  Burlington  Co.^j  endlich  eine  Deutsche  von 
Berthirr  zerlegte  GrOnerde.  Klaproth  theilte^**  Bemer- 
kungen mit  Qber  das  chemische  Weaen  der  Grünerde  und 
Bugieich  die  Analysen  von  drei  verschiedenen  Grüncrden^ 
die  eine  vom  Monte  Baldoj  eine  zweite  aus  Cyperny  die 
dritte  ans  Weit  ^  Prenssen  ^  welche  nicht  sehr  fiberein- 
atimmen,  ein  Umstand,  der  theils  ohne  Zweifel  dem  weniger 
Vollkommenen  filterer  Zerlegungs  -  Methoden  Bugeschrieben 
werden  muss. 

Obwohl  non  die  chemische  ZusammensetBung  aller  dieser 
Grfin erden  keineswegs  genau  die  nfimliche  ist,  so  enthalten 
dennoch  alle  die  nfimlichen  Elemente,  und  die  Verschieden- 
heiten, welche  sie  Beigen,  dürften  ihren  Grund  in  deren  Un- 
reinheit, in  ihrem  „thonigen  Wesen^  haben;  es  sind  Hydro- 
Silikate  mit  einer  Brais  von  Ei^en  und  von  Alkalien ,  welche 
Thonerde  und  Tnlkerde  enthalten.  Sie  unterscheiden  sich 
▼on  Chloriten  und  Ripidolithen  durch  Gegenwart  der 
Alkalien,  durch  geringen  Thonerde-  und  Talkerde-Gehalt,  so 
vrie  durch  die  grüssere  Menge  Kieselerde,  welche  denselben 
eigen  ist.  Beim  gegenwiirtigen  Znstande  der  Cheniie  wäre  es 
^  nicht  möglich  diese  drei  Substanzen  mit  einer  und  der  nfim- 
lichen Formel  bu  bcBeichnen;  ja  es  bleibt  selbst  schwierig 
für  die  Grünerden  eine  einfache  Formel  bu  finden.  Jene 
far  das  analysirte  Mineral  vom  Monte  BaUo  Hesse  sich  etwa 
BO  geben: 

8  Si  ft  +  iSfi  Xi  +  Aft  • 

Die  Sauerstoff-Mengen  in  ft  verhalten  sich  übrigens  unter 
•inander,  wie  die  Zahlen  -h  1  :  2  :  5  :  10  —  (iSa,  K^  MgS 


*    Ann,  dn  Mnadnm  d^kht  «ei.,  T.  /JT,  p.  81. 
**    Daita  ,  Sysiem  ^  Jttineroioyyf  p.  625. 
**    Beitrage  Bd.  IV. 

35 


548 

#e'^)»    Foigt  mn   den  bekannten  Ansichten  ScnxBRBK'e  nnd 
BomMirr's^  so  Hesse  sieh  aneh  die  einfaehe  Feraiel : 

(Si)    (ft) 
annehmen. 

Da  Grflnerden  sowohl  in  geschichteten  Formationen  yor- 
kommen,  als  in  abnormen  Gebilden,  so  dürfte  ihr  Entstehen 
sehr  ieieht  vor  sich  gehen,  und  dem  nn  Folge  milsste  liire 
iDhemische  Formel  eine  sehr  einfache  seyn» 


Briefwechsel« 


HittheiluDgen  an  den  Geheimenrath    Y.  Leonhard 

gerichtet 

meihUm^  t^  Juni  1848. 

Ebe  der  intereMBotctten  'geologischen  Tbatsacben  ist  gewiss  die 
Verbieitang  des  Bimsstein«Sandes  Aber  einen  grossen  Theil 
des  WeiierwMUeM  nnd  Lmkn^Th^U  in  weiter  Entfernung  von  sicherem  vol- 
kanischem  Gebiete. 

Der  losserste  Punkt  auf  dem  WetterwM,  die  Oegend  östlich  EmMp^^ 
ist  tiber  SO  Stunden,  der  iosserste  im  Ulm-TMy  Qktikmtkgt  Hofh%\  ll>yer» 
wo  GsüNDjSAif  beobachtet  iiat,  noch  viel  weiter  von  den  ilAeMseAeM 
Vulkanen  entfernt. 

Und  doch  kann  man  den  Ursprung  dieser  Massen  nur  hier  suchen, 
da  sich  in  nnserm  Lande  nirgends  eine  enlscbiedene  Krater*  Bildung  und 
kaum  ein  stromartiges  Auftreten  des  Basalles  nachweisen  lisst 

Es  bliebe  freilich  noch  fibiig  anxunebmen,  eine  |il6tsliclie  gewaltiga 
Ernption  aus  der  Ebene,  deren  Spuren  so  leicht  versdiwinden,  hätte  diess 
Material  ausgeschleudert;  aber  auch  Das  scheint  unsuUssig,  wenn  smii 
die  geogttostische  Znsammensetxung  des  gansen  Landes  in  Betracht  sieht. 

Ein  Pk^odukt  der  Zersetzung  von  Trachjten,  die  häutig  genug  bei 
una  auftreten,  durch  sauere  Dämpfe  wird  der  Bhnsstein  wohl  auch  nicht 
sejrn,  da  man  doch  aodi  an'  andern  Gesteinen  solche  Wirkongen  findeft 
mdsste,  was  durchaus  nicht  der  Fall  ist 

Ich  kenne  swar  einen  Tiacliyt,  weidier  vollkommen  die  Porosität  des 
Gesteines  besitst  nnd  auch  in  seinen  übrigen  äussern  Eigenschaften  ihm.- 
riemlieh  nahe  kommt,  bei  Helftr^kirdum,  aber  er  ist  eine  grosse  Selten- 
heit; alle  andern  sind  massig  und  gerade  in  seiner  nächsten  Nähe  ist  mir 
■Irgendwo  Bimsstein  sn  Gesicht  gekommen ,  den  man  aus  ihm  hätte  entsean- 
den  glauben  dörfen.    Ob  dieses  Räthsel  wohl  noch  gelöst  werden  wiid? 


SSO 

Hin«ichtlieh  der  Braonkohli^ii -Formation  deg  WtHerwMu  madie  ich 
Sie  auf  eine  Abhandlung^  von  meinem  Freunde  Grandjban  in  den  Jahr- 
büchern des  Nassauiaclien  naturforscbenden  Vereins  aufmerksam  9  welche 
bald  erscheinen  wird. 

Sie  enthalt  viele  Ansichten,  denen  die  meinigen  gans  aowiderlaufen ; 
das  geologisclie  Publikum  wird  aber  manche  Tbatsachen  darin  finden  ,  die 
eben  ,  w«*il  sie  so  paradox  ernchpinen ,  g^iosses  Interresae  gewibren  uud 
geeignet  ff ind,  vor  der  voiitchuclleu  Anwendung  ein  er  Theorie  anf  alle 
verwandten  Erscheinungen  kräftig  zu -warnen. 

Schliesslich  noch  eine  Bemerkung  hinsichtlich  meiner  Ansicht  fiber 
die  Cyrenen-Schiihten  des  ilfatii«er-Beckens,  woran  GsriTH  Anstosa  nnrnnt 
(Jahrb.  1848^  S.  196). 

Cyrena  (Veneritea  aimiltimua  Schloyh.)  findet  sich  mit  der- 
selben Perna,  wie  zu  Fldrsheim,  und  Cerithium  ein  et  um  in  den 
Kalken  der  Umgebung  von  Frankfurt  am  Jfatn.  unzweifelhaften  Brack- 
wasser «Bildungen ,  welche  nach  oben  in  den  gewöhnlichen  Litorinellen- 
Kalk  des  Beckens  übergehen,  wie  man  namentlich  am  neuen  K&etriek  an 
Meinu  sehr  schön  sieht. 

Ich  hatte  daher  wohl  ein  Recht  auch  die  Flöreheimer  Schiebt  als 
Brackwasser-BiUnng  su  beaeichnen. 

Dr.  F.  Sakdberoer. 


Bamhurg,  21.  August  1848. 

Kaum  mag  ich  es  mitemehaien  in  dieser  poliliscfa  angeregten  Zeit 
Dmen  über  im  Allgemeinen  die  Wissenschaft  wenig  fördernde  Gegen- 
stände zu  berichten ;  zumal  da  man ,  nach  den'  Arbeiten  der  Seetioo  für 
Mineralogie,  Geognosie  und  G«og^rap.hie  der  24.  Versnmmlniig  deatscber 
Notiirforstilier  und  Ärzte  in  Xielv  welche  den  Geognosten  durch  den  Spesial- 
Fericht  ober  die  Verhandlungen  in  dieser  Section  bekannt  geworden  sind)» 
so  wie  noch  den  in  der  Festgabe  Inr  die  Mitglieder  der  il.  Versammlung 
deutscher  Land-  und  Forst- Wirf  he  untgetheilten  Abbandlungen  des  Herrn 
Professor  FoncHBAHUfiia  and  Dr.  L.  Mbyn,  und  endlir.h  nach  der  Schrift 
des  Hrn.  Dr.  G.  H.  O.  Volobs  :  t,6ber  die  geognostischen  Verb&ltaisse 
von  Heiland ,  Lümeknrg ,  Se^erg  n.  s.  w,*'  —  annehmen  dorlle ,  dass 
diesen  Arbeiten  kaum  noch  etwas  Wesentliches  btnsuznfugen  sey>  dass 
damit  also  die  Kenntniss  der  geognostischen  Verbiltnisae  Oaleieine  ala  ge> 
schlössen  betrachtet  werden  dürfte.  So  unfruchtbar  indessen  das  sog^en. 
morädeuteehe  Tiefland  im  Allgemeinen  ffir  die  Geognosie  auch  erseheinen 
mag,  so  sind  doch  seit  der  Kieler  Venuiiumlung  noch  ein  paar  nicht  frana 
uninteressante  Entdefknnj^en  -  gemacht  word'^n,  deren  Mittbeiking  mir,  aar 
Vervollstindigung  der  oben  angefahrten  Arbeiten  geeignet  erscbeinl« 

Schon  seit  einigen  Jahren  kannte  man  in  Boleleim  zwei  erhobene 
Att ater n»BAnfce  bei  dem DorfeTariMür  and  in  Gate  fFafemstw^tlor/;  Die 


SSI 

enitf»  liegt  am  DordwenUielwtftf  tlaiMle  der  a«  Mo'  Aber  der  l>«f#M  er« 
babeaeta  SBif^Ui^^er  UMb.  8ie  ist  sehr  aiMi^edebDt ,  theilweiiie  über  16' 
loächtig  und  liegt  3—8'  niiter  der  sandi^eii  OberUKche.  Die  aodere  liefet 
V4  Meile  von  der  <l#«#ee  und  etwa  80'.  über  drm  Sfiieffel  derselben,  in 
einer  Grand-Ablafrertini^.  Sie  ist  3—4'  »Ichtifc»  Zo  diesen  kämmt  nun 
noeh  eine  dritte  Aosteri»*  Bank,  weiebe  im  vorip^en  Jabre  in  den  bfkaaiiteii 
Dorfe  BimUt§me90  an  der  Eike  entdeekt  wurde,  und  von  der  snerst  Herr 
Dr.  PofiusN  in  AUöma  Naeh riebt  erbielt,  welche  er  am  13.  Januar  1847 
der  hiesigen  naturwissensehalllichen  Gesellsebaft  initlh eilte.  Ich  eilte  so« 
gleich  hinaus  9  tun  sie  so  nntersneheny  und  hsbe  sie  seitdem  sn  wieder*  • 
hollen  Malen  besucht  Der  in  der  BUmkmsser  Hngel  -  Gruppe  bis  l6e' 
über  den  mittlen  Wasserspiegel  der  Biie  erhobene  Thon  ,  welolier  snarst 
in  einer  kleinen  Sehincbt  am  Khmäerkerfe  aufgedeckt  wurde,  gehdrt  wahr* 
acheinlich  zur  Braunkohlen-Formation.  Er  seigte  swar  an  der  Obe rfliche 
eine  gelblich-gnüne  Farbe  und  war  häufig  durch  kleine  Kreide-Birockcn  ver« 
unreitoigt ;  mehr  in  der  Tiefe  wird  er  aber  reiner  und  dunkirr  und  suletsi 
kohlschwsra,  und  enthfllt  auf  seinen  Schiehtongs  -  FUchen  eine  Menge 
kleinerer  und  grösserer  Gyps-Krysialle.  Die  nur  in  der  Tiefe  walimehm- 
bare  8ehirhtung  fSllt  in  einem  Winkel  von  25^— 3o<»  von  NNW.  gegen  SSO.; 
die  Abdachung  der  Thon -Masse  seigt  aber  nur  30*^.  Auf  diesem  Then 
liegt  eine  Schiebt  eisenschüssigen  Sandes  10**  15'  mtehtig,  von  einer 
schmalen  Schicht  eines  feinkörnigen  grauweissen  Mergels  dorchsetsl.  Ant 
diesem  Sande  liegt  nun  die  Auster -Bank;  Sie  ist  2'  michtig  und  sieht 
sieh  von  der  Höhe,  parallel  mit  der  Abdachung  des  Thons,  unter  einem 
Fall -Winkel  von  20^  durch  die  Schinriit  bis  tief  in  das  Dorf  hinab,  wo  sie 
dicht  unter  der  Oberflache  des  Bodens  liegt.  Die  Schalen  liegen  fest  auf 
einander ,  sind  aber  so  verwittert ,  dass  es  selten  gelingt  eine  gana  voll- 
stflndige  sn  erlangen.  Sie  gehören  der  Ostrea  edorlisan,  sind  aber 
kleiner,  als  die  kaUiehnUehs  oder  hoilnndiseke  Auster,  und  mehr  Ifinglich- 
oval,  wie  die  englische  Varietüi,  welche  hier  unter  dem  Namen  Na tives 
bekannt  ist.  Auf  dieser  Austem-Sehieht  liegt  wieder  eisenschüssiger  Sand 
von  Mergel  durchsetzt,  und  darüber  gewöhnlicher  Geschiebe-Sand.  -  Nicht 
nvr  die  beträrhtliche  Erbebung  des  Thons,  der  nnsweifclhaft  zur 'Braun* 
kohien-Formatioa  gehört,  wie  noch  mehr  die  hohe  Lage  und  Neigung  der 
Ämtern  •  Schiebt  scheinen  mir  redende  Beweise  für  eine  Lokal  •  Erhebung 
der  tttmnkeneser  Hfigel  su  seyn ,  welche  erst  nach  der  Ablagerung  des 
*  Gesfhiebe-Sandes  und  wahrscheinlich  gieiehceitig  mit -der  letzten  Erhebung 
der  Insel  Ueifoiattd  stattgefunden  haben  dfirfte:  eine  Erhebung,  die  also 
erst  nach  der  Diluvial « Zeit  eingetreten  war.  Dass  iener  Thon  hier  aber 
wirklich  eine  Erhebung  erlitten  hat,  geht  nicht  allein  aus  der  sehr 
geneigten  Schicbtenstellung  desselben  hervor,  sondern  ergiebt  sich  auch 
daraus,  dass  in  QHUkniUi  erst  in  28V3  Tiefe  unter  dem  Niveau  der  jMa 
ein  grauer  Thon  erbohrt  ilurde ,  der  dort  nur  14'  möchtig  auf  einer  l' 
machtigen  Schicht  Brannkohlen  liegt,  unter  welcher  sich  eine  Ablagerung 
von  Ö3'  Sand  findet,  so  dass  erst  in  lOd'  unter  dem  Niveau  der  0/ia  das 
fligantliche  Thon -Lager  beginnt    Dagegen  erbebt  aich  swar  der  Tbon  i» 


Atimm  schon  bis  sn  •'  aber  dm  WMserspie|;el  der  ffll«;  fedeoftlfs  aber 
bleibt  dieses  Ansteigen  desselben  weit  hinter  der  Erhebung  in  Btmnkeme^B 
tarfiek  Cbeiiiaupt  tritt  die  kleine  H^t^l-Groppe  Blmmkenet^»  so  anffallead 
tiber  das  sie  unig^fb^nde  Geest -Ijand  hervor,  wotehea  nnr  M— 70'  ntk 
dber  den  K/A  ~  Spieg^el  erhebt,  dsas  man  aehon  dadurch  versoHit  wird  hier 
eine  Lokal- Erhebnus;  an  vermntben;  denn  die  liSchaten  Punkte  dea  Geest* 
Landes  sind  nur  99  —  133'  hoeli,  wfthrend  in  UlanAeNaaa  keine  der 
jlnholien  niediij^r  als  soo'  ist,  der 'Fenariery  aber  eine  Höbe  vnn  all' 
erreidit«  Icli  führe  Dieses  desslialb  liier  an,  weil  dieae  arit  Geachiebe«Snn4 
und  Rollateinen  bedeckten  Hug^ei  mit  ilw«r  erhobenen  Thon-Maaae  «mI 
der  in  ihnen  einj^flilossenen  Auster-Bank  einen  redenden  Beweia  darbiete«, 
da«s  aneli  noch  nach  der  Rollatein-  oder  Dilnvial-Periode  nicht  unbetrSdif* 
lidie  Ilebunf^cn  der  Erd-Flinde  statt|[^tuuden  haben ,  die  vielleicht  mit  der 
alll^meiueu  Landes  Erliebung^  des  norddeotschai  Tieflandea  in  Verbindnog 
stehen.  —  Bekanntlich  kommen  auch  im  iri/ilmooi*a,  im  ndrdlichen  JüUmmdy 
im  llerxo^bum  &rkUti»i§  n«id  in  Meckfemkwy  ihnliehe  erliobene  Anatem- 
BCnke  vor.  All«*rdi*igs  aein^t  aber  auch  die  Ausbuchtungen  an  dar  Sfid* 
und  West-8eite  der  BimUteneser  Höhe,  die  Auhiufunip  von  fpobem  Gmnd 
in  deusribeu,  so  «vie  einige  Dünen  lltigel  im  Westen  derselben,  daaa  aie 
auch  nach  ihrer  Erhebung  eine  Küste  bildete,  die  von  einem  oA  dureb 
Stürme  heflig  bewegten  Meere  beapdhit  wurde  nnd  erat,  nachdem  die 
Harsdien  abgesetat  waren,  von  der  A'ordaae  getrennt  ward. 

Ich  komme  jetst  an  einer  andern  Entdeckung,  nimlich  mi  der  eiacr 
Kalkstein-Masse  in  der  Nühe  von  JS/maAam.  Hr.  Dr.  Volobr  hat  bereün 
fiber  den  rotlieu  Tbon  bei  der  Ziegelei  Liih  vnfem  Bimukmm  berichtet, 
den  er  für  Keaper  anaieht«  Icli  bedaura  dieae  Ansieht  nicht  theilen  s« 
können.  Dieaer  Thon  iat  aehr  plaatiach,  von  Farbe  Fleisch-  bis  Ziegel-reth ; 
niRcli  der  Teufe  an  wird  er  rostgelb  nnd  wecliaellagert  hier  mit  |^«em 
aehr  plaatiaebem  Thon;  docli  aoll  die  rothe  AbSnderang,  nach  der  Ter« 
aicberang  d^  Wei-kmeisters  der  Ziegelei ,  in  der  NAbe  derselben  mit  4a' 
■och  nicht  dorclisnnken  aejm ;  derselbe  versichert  andi,  daaa  dieae  6  Prat. 
Eisen  enthalte.  Dieae  Thon- Masse  entlullt  anaaer  benriehdidi  granaen 
Geschieben  von  Feuerstein ,  Kreide  nnd  Gneiaa  andi  h&ufig  Neater  vea 
apathigem  Gjpa,  iat  nadi  Oben  lockerer  nnd  aandig,  wi»d  aber  in  der 
Tiefe  leater  und  ao  fest,  daaa  aich  recht  gut  Handstdcka  davon  aehlaj^e« 
laaaen;  Jedoch  int  von  Sduditnng  keine  Andeutung  vorhanden.  Die 
Mftehligkeit  dieser  Thon -Masse  nimmt  aber  nach  allen  Seiten  raach  ab,  ' 
ao  daaa  de  eine  Mulde  ansauiüllen  scheint  von  der  LAnge  einer  halbea 
nnd  von  der  Breiie  einer  Viertel  -  Stunde.  Ea  ddrf  ta  also  dieaer  Tbea 
kaum  ala  terliürer  anauaprechen  seyn,  vielmehu  dem  Geschiebe  "Lehm 
anfebdren«  Im  Westen  der  rothen  Tlion«  Masse  liegt  ein  sehr  reiner 
plastischer  graublauer  Thon,  der  weder  Eisen-Tlieile  noch  Geschiebe  ent* 
hält,  von  geringer  Miditigkeit,  welcher  von  schwarsem  Braunkoblea^Tbaa 
nntertenll  wird. 

Im  FrAhling  dea  vorigen  Jahrea  erfuhren  wir  durch  Herrn  Dr.  Mam  «na 
tOel,  daaa  bei  der  genannte«  Lokalität  ein  Kalk -Lag  er  entdeckt  werde« 


S93 

Hey.  Aof  die»e  Nadiriclit  anteraalbiii  idi  baM  darauf  mil  Hrn.  Dr.  Rm  cts« 
Reine  dahin.  Ea  waren  bet«ifs  veraohiedene  Ckiil»en  anf  ienen  Kalkstein 
angelegt,  in  denen  wir  sogleieh  weitere  Grabungen  anstellen  liensen. 
Die  Graben  gingen  durch  rothen  nnd  gelben  Tlion,  welcher  hier  im  Osten 
der  Haaptmasse  des  rothen  Thons,  eine  Yiertel-Stnnde  von  der  Ziegelei 
nnr  nodi  8—10'  mächtig  ist,  nnd  der  einen  schwarx-granen ,  sehr  biln- 
mittösen,  schieferigen  Kalkstein  bedeckt,  welcher  sich  vortrefKcli  in  Platten 
npalten  llsst,  stark  serktiiftet.  aber  ganr.  herixontal  abgelagert  Ist  Er 
mthllt  hinüg  schöne  rhombeedrisclie  Kryslalie  von  Katkspatb  nnd  ist 
vidfai'h  ven  Kalkspath- Seil aii reu  durcl»aogen.  Ein  in  dieser  Kalkstein- 
Mat«e  angestellter  Bohr«yersneh  ergab,  dass  dieselbe  nur  8'  mlchtig  ist; 
dann  sank  der  Bohrer  durch  einen  sdiwanen  feinen  Sand  von  5'  MM* 
tigkeit:  hierairf  wtii-den  wieder  1S'  desselben  bit»min5sen  KalksC^ina 
erbobrt.  Leider  sinil  diese  Boli-  Versüctie  diirdi  eine  Geschäfte  •  Steeknng 
des  Efgenthiimers  jenes  I.an<t-Siarkcs  unterbrochen.  Es  scheint  sich  auch 
•vs  den  bisherigen  Bohr' - Versndirn  rn  ergeben,  dass  diese  Ka1k*Masae 
einer  bestimmten  Foimation  ang«*hort  H>id  «war  wahrscbeiiilieb  derBrann* 
kflvIiTeM- Formation:  deini  der  Tlion  derselben  wird  westl«el*  vom  rothen' 
Tlion  xiemtteli  weit  verbreitet  swcretrolTei».  II#*rr  Dr.  Hoth  hat  in  jene»' 
sehr  btttMüiifoseii  kohlensauren  Kalkstein   auch  Magnexia  g^fiaxlpn. 

Die  Thoo-  nnd  Kalk-ljO^er  von  tJi^t  siiid  im  0<«ten  ifiid  Süden  von 
sehr  ausgedehnten  und  luSriitigen  Torf-Mooren  i'.tti!*;ebei).  welclie  sn  den 
Halde*  oder  Hoch  Mooren  geboren  DVse  Torf  Moore  Zierden  dadurch  inte«*- 
essant,  weil  sie  gewiKK!  er  mausen  eiue  Geschidtte  der  Vegetation  des 
Landes  enthalten.  Bei  Tont^steh  nnd  BJtinffen  nämlich  bilden  die  Moore' 
vier  deutlich  tinterm-heidbare  /IMlieilungen  verschiedenen  Allers.  %tt 
vnterst  findet  sich  eine  Sf  liiclit  eines  fenten  sirhwavxen  Torfs,  in  welehcnv 
viele  Stämme  von  Ellern,  Birken  rnd  llaseln  voikommen^  nntermiseht 
Bik  den  FtSdifen  derselben.  Anf  dieser  liegt  ein  scliwanser  Sdilamn« 
Torf  aus  krautartigen  PHancen  gebildet.  Anf  diesem  ein  wahrer  WaM* 
Torf,  der  zum  grossten  TbeHe  ans  Fichten -Nadeln  entstanden  ist,  und  in  dem 
viele  Sttitiime  von  Ficiitm  »iegen.  Ober  dieser  Schicht  Hiidet  sich  ein 
branner  Hxide-Torf  mit  Stilmmen  und  Fitichten  von  Eichen  nnd  Bncben. 
Die  obei-e  Decke  bildet  ein  gelber  Moos  Torf.  Au  den  Holx-Resten  dieses 
Torf-Moores  findet  sich  xuweilen  ein  Erdharz,  welcbes  von  Fiof.  Fönen- 
VAMwsaTekoretin  benannt  wurde.  Gegenwirtig  sieht  man  in  iener  Gegend, 
so  weit  die  Moore  reichen,  keinen  Banm,  nnd  nnr  Haidekrant  nnd  andere 
Moorpflanzen  bedecken  die  weite  Flache. 

Jene  Eraebeinnng  einer  sneeesiven  Entwiekelnng  der  Vegetation,  wie 
sie  die  BHttffer  Torf-Moore  darbieten,  ist  Abrigens  keine  isolirte;  denn 
bekanntlich  konunt  sie  auch  in  den  ^kimiituwiJfehe»  Wald-Mooren  vor,  we 
aieh  die  aUtieresehe,  die  Fohre,  Eiche  nnd  Erle  anf  einander  folgen;  de 
kommt  auch  vor  in  den  Torf-Mooren  JMmtds  nnd  jSMIesmif  t,  wo  Birken 
Ellern  und  Haseln,  dartiber  krantartige  Pflanzen»  dannFicIiten  und  end« 
llcli  Eichen  nnd  Bachen  sich  folgen ;  nnd  selbst  in  Oaf/Waa/aml,  wo  in 
der  Tiefe  anaser  verschiedoien  BanaiaHeni  Zapfen  der  lürclien-Tamie  nnd 


5S4 

d»riber  FHIelit«  und  Bl«tft  •  Abdrucke  vm  Hueln  In  den  derti^  Hoch- 
mooren vorkoBinien«  Sie  bietet  aber  sieber  einen  schönen  Beweis  dar 
von  der  sueceseiven  Veränderung  des  Klimas  dieser  Gegenden. 

Bevor  ich  LUh  verlasse,  muss  ich  noch  einer  eigenthumlichen  Be- 
schaifenheit  des  dort  vorkommenden  Sandes  erwihneo.  Zwischen  cKeaer 
Ziegelei  und  Binufhom  liegt  nAmlich  ein  feiner  weisser  Sand,  der  viele 
Bruebstuck«  voo  kleinen  Korallen  enth&it  Anf  diese  Abtheilung  des 
Sandes  bsi  «lerst  Kabbll  aufmerksam  gemacht ,  der  sie  hei  OHeHo^  sdir 
verbreitet  fand  und  sie,  wegen  der  Vei'mengnng  mit  vielen  kleinen  Koralicn- 
Bruchstucken,  Korallen-Sand  genannt  hat.  Er  besteht  gröestentbeils  ans 
kleinen  weissen,  b&tifig  eckigen  Quars- Kömern,  vermengt  mit  rothen  and 
Sühwarsen  Quars  Körnern,  oft  such  mit  kleinen  Bruchstfickes  von  Braun- 
kohlen. Die  darin  sahfareich  vorkommenden  Korallen  gehörep  der  Kreide 
oder  nach  .FoRCHHAMMna  dem  Ljimsteed  an.  Dieser  Korallen-Sand  koarait 
biufig  im  östlichen  HoUtein  vor ,  s.  B.  am  südlichen  Ufer  des  MMmr 
Meerbusens,  bei  PresU  ^  bei  Se^&kerff  in  der  Gegend  von  Uamkurf  bei 
Bm'fediorf,  P^ftpetMilel  u.  a.  m.  Er  bildet  abgesonderte  Schichten  ias 
Geschiebe-Sande,  die  meistens  die  untere  Schicht  eines  einenschuasigeo 
Sandes  oder  den  Petrefakten  -  fuhrenden  Saud  der  Braunkohlen-Forniatioo 
bedecken.  Im  Saehseuwaide  bei  SteMeek  scheint  dieser  Sand  durch  eioeii 
fthnliohen  vertreten  su  werden,  der  statt  der  Korallen  Schalen  von 
Cardium  edule,  Terebratula  costata,  Purpura  haemastoma 
und  Cerithium  lacteum  enthftlt.  Auch  im  nördlichen  Jüthnd>  und  bei 
fJemJfhurf  kommen  Schichten  des  Korallen*Sandes  vor.  Sie  sind  meistens 
9— 6Fuss  machtig,  enthalten  keine  grossem  GeröUe  oder  Gesebielie 
und  sind  überhaupt  aelten  mit  andern  Gesteins-Brocken  verunreinigt.  Die 
Ursache  dieser  so  rein  vom  Geschiebe-Sande  abgesonderten  Sand-Ablsge* 
rang  ist  schwierig  su  erkiftren,  und  diese  scheint  mir  des^halb  wohl  der 
Erwähnung  werth,  um  die  Aufmerksamkeit  der  Geognostea  auch  f«r 
andere  Gegenden  darauf  su  lenken. 

Dr.  K.  G.  Zimmermann. 


Bomi,  3.  Sept.  1848. 

Auf  meine  Abhandlung  „iSber  die  sogenannten  natürlichen 
Schächte  oder  geologischen  Orgein  in  varschiedenen  Kalkstein-Bildungen* 
(Jahrb.  1845,  S.  513  If.'^  muss  ich  noch  einmal  snHickkoinmen.  Ungeachtet 
ich  dafSr  üeissiig  litersrisch  gesammelt  hatte ,  so  sehe  ich  doch  jetst  gans 
■ttflillig,  dass  ich  eine  bedeutende  einschlägige  Notis,  welche  mir  noch 
dasu  sehr  nahe  lag,  übersehen  habe.  Sie  enthält  gerade  eine  hypothetische 
Ansicht  über  die  Grenesis  jener  röhrenförmigen  Bildungen ,  welohre  voll* ' 
kommen  meinen  su  BmrisehMd  bei  Aadke»  gemachten  Erfahrungen  ent- 
spricht. Ich  meine  damit  die  Beschreibung  der  Röhren  in  der  Kreide 
KU  ftorwieh  von  LtsLL,  welche  anszngsweiiie  im  Jahrb.  1843,  S.  S84 
mifgetheilt  ist,     Lxvx  lisst  diese   RdhrcB  durofa   Kohlenaiwe  •  haltige 


MinmhQiiclIeii,  wMm  Mk  von  mtea  Mcfa  otim  dnreb  Aufltewi^  Aer 
Kreide  ihre  Kaoäle  sdbat  gebildet  babeo,  entetebeo;  die  AveiWIiro^  dleeer 
Röbreii  bat  epAter  voo  unten  nach  oben  «tatlgefttnden. 

Wenn  ich  zu  BmrUekmd  sufalJig  diese  Etttetehunga.Weiae  der  oatflr- 
liehe»  Schichte  oder  geolof^acben  Orgeln  auf  die  fibersengendate  Wciae 
habe  nachweiaen  können,  ao  wäre  ea  Unrecbl,  wenn  ich  nicht  herana« 
heben  wollte,  daaa  Ltbll  die  richtige  Geneftia  «ehon  vor  mir  naeh 
den  Eraeheinungen  jejier  englischen  Lokalität  ala  Hypoiheae  aufgeetelll 
bat.  Ltsll  hatte  einen  Gegner  an  Stark  (Jahrb.  1843,  S.  «65 ),  welcher 
die  Röhren  durch  anaaea  Wastser  von  oben  herab  wollte  eotatcdien  laaaen. 
Dir  Unhaltbarkeit  dieaer  Anaiclit  habe  ich  vollatändig  genug  in  meineni 
Aofnatze  entwickelt.  Ich  beruhige  mein  Gewiaaen,  indejn  ich  in  dieaer 
Sache  die  Priorität  der  LvBLL'achen  Hypotheae  anerkenne:  einer  Hypo- 
fheae ,  welrbc  awar  jelxl  aufgehört  hat »  eine  aolche  an  aeyn ,  da  ich 
•ie  in  die  Reihe  der  Thataachen  eingeffihrt  habe.  Aber  gerade  tiamai 
hat  sie  ihre  beaondere  Verdienatlicbkeit 

Von  dem  Gcdiegen-Knpfer  mit  Gedlegen-Silber  ava  den 
Gruben  von  Koimini  Polnl  am  södlicben  Ufer  dea  Lak^  Sup&Hor  in 
Nard-Aaumpü»  haha  ich  dot ch  Freundea  Hand  ein  achönea  reicfacH  Sück  mn 
bähen.  Sie  haben  von  diesem  iotereaaanten  Vorkommen  eine  knrae  Notis 
lach  dem  CintUt.  1846  ^  XX,  in  dam  Jahrb.  t646f  S.  49»  mitgetheilt^ 
Die  aoafnhrlichen  Nachrichten  darfiber  von  C.  T.  jAcasotv  Hoden  aich  in 
ProeeMi^M  of  ike  $ixtk  mmtuii  wteeitn^  of  tta  o^soeimHoH  of  ßtneriMm 
feo/ayialaa  ^nd  naturtilUis  heid  in  New-Havm,  Coim.,  April  iS4S.  Daa 
Znaammenvorkommen  der  beiden  gediegenen  Metalle  tat  sehr  merkwürdig. 
Beide  aind  auf  ihren  Oberflächen  kryatalliniacb,  zackig,  sahnig,  drabi förmig« 
Pia  Stückchen  Silber  shid  wie  mit  dem  Kupfer  zusammengelötbet  Mas 
könnte  dabei  an  eine  Art  von  nainrlichem  Saiger  Proseaa  denken »  bei 
welchem  daa  Silber  auf  dem  trokenen  Wege  ana  dem  Kopfer  getreten 
wäre,  beaondera  da  das  Silber  ganz  rein ,  daa  Kupfer  aber  ailberhnltig 
ist.  Dieaea  ist  aber  gewiaa  nicht  der  Fall ,  ungeachtet  die  Erze  in  einem 
Trapp-Mandelatein  (Melapbyr),  in  desaen  Mandeln  und  in  Gingen  vor» 
kiNomen.  Daas  hier  nur  vom  naaaen  Wege,  wobei  die  Mitwirkung 
Itfiaser  D&mpfe  nicht  auagescbloaaen  bleiben  mag,  die  Rede  aeyn.kann, 
beweisen  achon  die  Begleiter  jener  Metalle:  Prehnit,  Anaicim,  Laumontit, 
Patolit  und  Kalkspath.  Gem  erinnerte  man  sich  hierbei,  daas  auch  Gedio> 
gen*  Kupfer,  welchea  znm  gröaaem  Theiie  in  Roth-Kupreren  umgewan* 
dell  ist,  mit  Prehnit  in.  den  irregul&ren  Mandeln  dea  MeJaphyrs  zu  R^iekm^ 
kmek  bei  Uirkenfeid  vorkömmt 

LsorobD  voif  Buch  iat  aeit  etwa  14  Tagen  bei  una  in  Bomi.  A.  voif 
Humboldt  hat  una  auch,  bei  Gelegenheit  aeiner  neuerlichen  Reiae  mit 
dem  Könige  znm  DombauFeate  zu  Min,  in  Bmm  beimgeaucht  von  WALTvaa« 
MAisRiv  erzählt  nns  gestern  hier  viel  von  isimuL  Seine  weiter  zu  erwar> 
landen  Publikationen  ober  -daa  voikaniache  InaeHand  regen  daa  Intereaae 
lebeudig  an.  F.  RoaMBn  iat  Jetzt  Privat  -  Dozent  bei  unserer  Uuiversitit 
ood  arbeitet  llciaaig  an  der  Htranagabe  aeiner  mordaamtikmUtdim  Beob- 


Et  wfad  Im  btgi— «i<f  Wkrter« 

•  Riduidit  auf  die  wirbdlMW  Th^tn  ud  GeopMM» 


des  ndrdlicbea  UmIm^ImnC«  leMS. 


I^dOGKP4Til 


HittbeiloDgen  an  Professor  Bronn  gerichtet 

CUmMaly  3.  Juni  1848. 

VenpracbeiMr  MMUsen  theile  ich  Ihacn  tkofce  Notisea  ait,  die  idb  auf 
vorjAlirigCfi  Reise  iue  eddfniiixdsieehe  Kreide -Gebiet  i^enMcbt  «md 
welche  vielleiclit  Naclifolg^ni  von  einigem  Nnttea  eeyn  können. 

Von  €femf  ab  be»uehte  ich  cunScbst  den  achSnen  ifoHi  Smlim  nad 
dann  die  unmittelbar  bei  Beiiegmrde  Kegende  Ptrie  dm  AAdne ,  wa 
■an  am  jenseitigen  Ufer  in  wenigen  Stunden  80  Spezies  des  Oavit 
Bammeln  kann,  obglcicii  wenig  sclione  Exemplare  an  linden  waren.  Die 
Reise  f&n-ie  uns  über  Aix  mtjs  hmims^  %vo  die  anscheinend  ans  Jura -Kalk 
entspringenden  36*'  warmeii  Sdiivefel  -  Quellen  .feden  interesslren  werden, 
aadi  ClUm^erjf;  ich  traf  hier  aber  den  t/hanoine  Chamoossibt,  der  eiae 
reiche  Sammlung  von  Versteinennigen  benttxt,  uielit  an  Hause.  In  fiFrenoMs 
ist  wenig  au  sehen,  da  die  mineralogische  und  paläoaoisefae  Sammittng 
des  Museums  unter  aller  Wiirde  schlecht  ist.  An  der  nahen  Perie  de  Firmtee 
indet  sicli  im  scliwai-zeii  .fitra -Kalke  Terebratula  diphya:  in  der 
Strasse  des  Moiel  dee  Irin«  öanphiuB  verkatift  ein  AutiMnar  schlecdite 
Mineralien,  dodi  Kind  die  schönem  Vorkomniitisse  von  Benrf  d'OU^ne  gar 
aichl  melir  aulxulieibeii.  «hi  df r  dortige  Gatig>  Beigbau  dn.xrhana  cum  Er- 
liegen gekommen  ist.  Herilidi  ist  der  Weg  libei*  den  Leieret  nach  dem 
kalten  BrimifOHi  et%va  eine  Stunde  von  hier  findet  man  in  dem  aaeh 
HertUree  führenden,  an  den  Abhängen  mäcfitige  Travei1in*Maasen  tragaa- 
dca  Thsle  zahlreiche  Gervlle  von  Serpentin  mit  schönem  Bronait;  aa» 
stehend  konnte  ich  das  Gestein  indessen  nicht  linden.  —  In  Qeff  hat  der 
sehr  geflIlUge  Kauf^iann  Rour  eine  inteiessante  Sammlung  von  inrasfli»cbeB 
and  tertitlren  Versteinerungen  der  Umgegend:  die  Flindstitten  sind  aber 
sehr  arm;  unmittelbar  südlich  an  der  Stadt  führen  rolclitige  dunkle  LiuB- 
Bcbiefer  nur  sparsame  Petrefakte.  Die  mächtigen  Jura-Kalke  von  8iet«rem 
ergaben  nur  Ammonites  plicatilis  und  einige  Aptychus;  gmia  arm 
an  Versteinennigftt  war  die  nächste  Umgebung  des  sclidn  gelegaea 
IMfffe;  die  Ssmmlung  des  dortigen  Doktors  Hokobat  ist  eine  Raritäten- 
KaoMuer  der  alten  Zeit,  enthält  aber  fchdne  Suiten  von  Ammonitea 
and  Belemniten  der  älteren  Kreide.  Dankbarer  war  der  Aufenthalt  ia 
CeeMlene\  man  besneht  hier  mit  dem  Scbuhmachermeister  GirnRiN  daa 
\%  Stunden  nordwärti  gelegene  Qumrikr  CMrwm  nad  Oamafsatf, 


557 

wird  nil  Annoniteii ,  AneyU«eras,  Taxoearasy  Criaearaa 
de»  bekdan  tiirfickkebreo.  Weniger  labornd  int  dia  EftlBunian  aaeb  dtoi 
aüdllrb  g^Heg^enen  QmmrtUr  de  RuHon.  Aaf  dar  lIiMie  des  arttea  Berg^ 
Raekeaa  6udea  »icb  iodcaacn  neben  der  Cbamiaa  taUreicba  Pinna,  Pbola- 
damya  and  Spatangn«  retasas:  ein  ödares  Gebirga  ab  daa  de? 
Umgrgead  i<t  «kaum  denkbar :  ein  Botaniker  wage  tkb  niabi  dabin  \  etwaa 
t£dlH*ber  bei  iSM.-/ry  bestehen  ganze  ScbichCen  ans  Grypbaaa  Ca* 
laaiba.  Der  aehr  mäebüge  Neaconien  von  CmtiMme  benftebt  aaa 
gelbhVben,  l'~3'  mäcbltgen  Kalk-  «nd  Mergei-Scluchten,  weiebe  nns2bliga 
lfa!e  mit  bianen  ader  flebirftraljchen  Sebieiertfaon^cbicbten  f^ecbaellagern 
■nd  nicht  aelten  Feuerstein- Knollen  nnecblieaenr  ate  erinnern  am  amaten 
an  <Ke  norddetttaebeu  Piänerkalke.  Die  Reise  ging  von  beer  iiber  ite^weni 
Nm€S  und  AtUm  uadi  dem  freondlieb  am  Bimt^  da  Berre  gelegenen  laa 
MmrUgu$9.  Gebt  man  van  bier  oaiwärta  am  See  entlang,  so  darebecbneidat 
■Mn  annaebat  tertiäre  Scbichteii,  kommt  aber  bald  auf  die  gegen  Norden 
einfallenden  cum  Tbeil  gana  aaa  Hippuriten  bcatebenden  festen  Kaik-BAnke; 
ancb  Terebrateln,  Meiinäen  und  Corallen  sind  niebt  selten.  Steigt  man 
diesseits  der  drei  im  See  stebenden  Felsen ,  las  frais  fir4r§9,  didit  var 
einem'  mnden  steinernen  Tbonae  sndwirts  ein  kleines  Thal  hinauf,  aa 
findet  man  jenseits  der  Cbanssee  unter  dem  Hippnriten-Kalke  wieder  Naa- 
caouen  mit  Spatangns  retusns  etc.;  weiter  ostwirls  kommen  am 
See  keine  Petrelakte  mehr  vor.  Dnrcbscbneidei  man  die  Stadt  and  dia 
aie  begrensenden  Wein*  und  Ölbanm-Piansungen  in  sfidlicber  Riditnng^ 
so  trifft  man  in  der  Entfernung  von  46  Minaten  sablreicbe  Steinbruche^ 
die  sieb  dareh  die  weisse  Farbe  de»  weichen  Cksteins  schon  weithin. ba« 
mejrklicb  machen.  Zahlreich  findet  man  hier  die  schdne  Caprotiaa 
am  man  i  a  und  C.  carinata  und  weiterhin  mehre  Arten  von  Mo  nop  len  r  % 
adhara  Nacbweisnngen  ertheilt  der  sehr  gelallige  Mr»  Martiii;  gntea 
Unterkommen  findet  man  Im  Udlsi  dn  Comre»  Die  Gegend  swiscben  hier 
und  tüurseiUe  bietet  auch  noch  reiche  Fundorte  tertiärer  Verateiaerungett* 
In  MmrgßUle  ist  am  wichtigsten  die  reiche  Sammlung  des  Mr.  MATHsaaif. 
—  In  wenigen  Stunden  fthrt  man  von  hier  über  ein  ödes  Gebirge  nach 
der  Uaitten  Hafenstadt  Csssis,  von  wo  eine  Exkursion  Thal- anfwfirts 
nach  im  BedimU  fast  immer  auf  Neoeomien  hinfuhrt,  der  wieder  leich  an 
Aanaoniten  und  Ancyloceras  ist:  das  Gestein  gleicht  auch  hier  unserem 
PUneikalke;  der  reichste  Fundort  ist  wenige  Schritte  westwirts  von  der 
Ökonomie  Im  Bedemle ;  der  östliche  Berg  -Rücken  besteht  aus  Hippuriten* 
Kalk,  liefert  aber  wenige  Versteinerungen.  Ich  reiste  jetzt  Aber  Afar- 
aaUfa,  Aix  und  Jl^^sf^^nan  nach  Qrmtae,  um  von  hier  ab  den  Ganit 
von  BeermpioUeM  su  besuchen,  erfuhr  aber  von  Mr.  Astibr,  der  eine  sehr 
schöne  Lokal-Sammlung  von  Petrefakten  und  Koncfaylien  besitzt,  dass  die 
dortigen  Fundorte  fast  gana  erschöpft  sind;  desshalb  begab  ich  mich  so- 
fort über  Cawiat  und  A$UUe$  nach  dem  reizenden  Nimmm.  Interessant  Ist 
eine  Exkursion  von  hier  nach  dem  nahen  ViUtfrmmcKm  und  am  nördlichen 
Dfer  der  dortigen  Bay  entlang.  In  der  Nfibe  dea  kleinen  Forts  trift  man 
die    festen    sandigeo  Kalksteine  mit  Exogjra  columbt  und  etwaa 


5S8 

w«itrrbin  iin  RanKcnden  mer^tU^  Saadstein^  mit  Pecten  4co«tata«y 
Ittoceramas  Covieri  nnd  Spatang^us  cor  angoinam,  so  da«« 
nan  riidi  ganz  heiniiMh  flihlt 

Die  gani«  Rriae  h«t  mir  die  ObencMigiiiig  gegebm,  da««  die  «Adticbe 
Kreide-ZoDe  von  d#r  nördlichen  g»r  nidif  «o  verRchi^en  i«t,  al«  bialifr  in 
den  Bdcbem  behauptet  wird;  die  Vmschiedenheit  bemht  ha*pt«ftdilich  Im 
Geatein«  die  Faunen  aivd  «ehr  ähnlieb.  Am  eigenthCimÜchaten  erscheint 
noch  der  Caprotinen-Kalk.  Seit  hier  im  Norden  der  Spatangtt«  reta  « as 
gleichfalls  gefaoden ,  ist  die  Identitit  meines  Rils  -  Gebirges  mit  d^n 
Neocoroien  noch  deutlicher  hervorgetreten  und  werden  gewias  namcnflidb 
di«  Amnooiten  von  Belffd&ni,  Speeion  und  vom  Deiner  noch  man«^»e 
Brdder  im  Süden  finden.  Nach  den  Sammlungen  der  Universitftt  und  des 
Hm,  DB  Zioifo  ZQ  Pedma  ergab  «ich  die  R^ibfnfolge  der  OebirgM  Schtchten 
des  ViemUMsehen  als  denen  des  sridösdicben  FrimkreMke  gans  iholieh.  — 
Dbb  Kreide*Gebirge  fiihrt.nur  Orbital iten ,  nie  wahren  Nnmmuiiten.  — 
In  Vemedif  flberraschte  uns,  5'  hohe  Wasserstrahlen  ans  artesischen  Branoea 
emporsprudeln  su  sehen ;  ich  hätte  e«  nicht  gewagt,  dort  Bobr-Yersoche  so 
empfehlen.  —  Auf  den  geognostischen  Karten  wird  Kimihem  und  ieiriem 
noch  mit  einem  viel  so  dicken  Pinael  behandelt ;  schon  vom  Postwagen 
ans  bemerkt  man  von  7Ws#t  bis  Adeieksrg  eine  gtoBse  MancJil^ltigkett 
von  Gebirgs^Schichten :.  bei  Oitekkm  war  das  Gestein  voll  von  Hipporiten, 
also  mittle  Kreide.  ^-  Das  unter  des  so  Hebens wfirdigen  Haidingbr«  Ägide 
aufblähende  wissenseh aftlicbe  Leben  und  die  herrlichen  SaaMnIungen  in 
Wim  werden  mir  uiiveigesslicb  «eyn.  Zorn  Beschluss  der  Reise  verlebte 
ich  .einen  sehr  lehrreichen  Tag  in  der  Gesellschaft  von  BARRArms  in  Prm^ ; 
seine  Sammlung  ist  unendlich  sch^n  und  reich,  und  eine  Nachmittaipa- 
Exknrsion  gab  mir  eine  fast  klare  Übersicht  Aber  das  gaaae  HdüaMtcAe 
siturische  Gebirge.  Von  Orthnseratiten  angefüllte  Kalksteine  lagen  im 
OrSnstein  -  Konglomerate  eben  so  unverindert ,  wie  bei  herhnth  hier  in 
der  Nähe  unmittelbar  unter  dem  festen  GrouRteine;  letster  scheint  bei 
•einem  Auftreten  nicht  sehr  ecbaufftrt  gewesen  su  seyn* 


Neue    Literatur. 

A.   B&cher* 

1846. 

J.  A.  Smth:  tke  HüiäHont  €f  iKs  tSuriky  or  &n  Oniline  of  tke  mmre 
remmrkahie  phytietii  Ckanifet ,  of  whieh  in  ike  frogre$s  of  Hme  ihiM 
emrth  kms  keen  ths  ^ukfeei  aud  ike  IAmIt«,  pp.  1—64  . . .  ?  8^. 
New  York. 

A.  C.  G.  Jobbrt:  ta  pkUoMopkie  da  la  gMofU,  Fmriiy  195  pp.  18^. 

1847. 

AoASMs ,  Ä.  OuYOT  0f  E.  Dbsor  :  syoUme  fladere  ou  reeherdkoo  smr  Ui 
gtaeioTM^  lour  meeani^me,  leur  oneietms  extention  et  U  röU  fuHU  cmi 
jouS  danh  Vhi9toire  de  Im  ierre,    ParU  in  8^,  wee  Atlas  id  Fol.  — 

I.  fmrüet  noweiiee  etmdeo  et  e»pdrienees  Mur  loM  jfioeiers  oetueUf 
ieur  oirueiMrey  leur  ftrogreeeion  ei  leur  oeHon  fhyaifue  sur  U  ooii 
598  pp.,  3  earteii»  9  pH. 

O.  Bischof:  Lehrboch  der  chemiscben  und  physikalischen  Geologie,  Boim 
9fi  fJb.  t84fy  723],  I,  ii ,  S.  i— zmv  und  353—990 ,  mit  Holsschn. ; 

II,  I,  S.  1—250. 

Cif.  St.-Clairs  Dbvillb:  toifogo  fdoiogipu  rnux  AtUiiles  ei  wx  tlo  do 
Ten^rifflß  ei  de  Fogo^  t«  Folio  y  mvee  Ailoi  y  ParU]  p.  1  —  118, 
pll.  I— 6  . .  . .  erscheint  seit  $84T, 

J.  Hall:  Paloeoniology  of  New  York,  Alhony  4,%  L 

A.  £.  Rsrss:  die  fossilen  Polyparien  des  Wiener  Tertiär  •  Beckens ,  ein 
monographischer  Versach  (109  SS.,  11  lithog^.  Tafeln.  Wien,  g^.  4^ 
aus  den  »^aturwissenscbafUicbenAbhattdlun^a''II,  1—109  abgedruckt). 

1848. 

G.  Bischof:  Populäre  Briefe  an  eine  g^ebildete  Dame  über  die  gesammten 
Gebiete  der  Naturwis8ens«*Ji«ftcn,  Pformheim  8^  J.  H&ndcben,  368 
SS.,  mit  6  litbogr.  Tfln.  und  6  Holsschnitten  (fast  ganz  geologischen 
Inhalts]. 


MO 

C.  6.  OiBBBL :  Famift  der  Vorwelt  nil  steter  Berarkaichtipapg  der  lebcft- 
den  Tbirre»  LHi^^  8^  I,  ui:  Fische,  467  SS. 

—  —  Gaea  excaraoria  GemaDiea,  Dma»ekimid9  Geotagie,  Gea« 
gnosie  und  Paliontologie,  ab  nnentbalirlichei'  Leitfoden  auf  Eskanioaca 
QDd  beim  Selbatatudinm,  nit  98  lithogr.  Tafeln,  IMfmig  8".  1. Lief. 
(154  SS.,  13  Tfln.) 

H.  R.  G5prBRT :  jlbhaadlang  aia  Antwort  auf  die  Preufrage:  man  niiche 
durch  geftane  Unteranchnngen  darratbnn ,  ob  die  Steiakoblen-Lnger 
ans  PAansen  entstanden  sind,  welche  an  den  Stellen,  wo  jene  gcfoB- 
den  werden,  wuchsen ;  oder  ob  diese  Pflanaen  an  andern  Orten  lebte« 
nnd  nach  den  Stellen,  wo  sich  dio  Steinkohlen-Lager  befinden,  beiige- 
fuhrt  wurden  {Nmtmmrkmmdi§e  YerkmüWmgM  «ms  4s  Boilmmisekm 
MsmUekMppy  ie  Weimuekmpißen  te  HuturUm^  4,  /F,  p.  i— xmi,  1— SOn» 
pl.  I— XXIII,  tlmmrUm  t84S,  4^. 

Cb.  Mahtiks  :  Memoire  9nr  U9  iempA'aiufei  da  In  «er  glmeiaU  d  In  murfmee^ 
ü  ie  fremdes  frofimdemre  ei  ämu  ie  voirteofs  de  8^$fter§,  PmHs. 
(ßxirmii  dee  Va^eges  ea  Seandituans  ete*  Geogrsfhie  fAfsIftw,  //, 
379-351,  I  p!.J. 

A«  D^OaBiGiir :  PeU'onioiofie  Virrnm^mMe:  Terrmime  erSimeds  [Jb.  184Tf 
837],  livr.  CXWU  -  CXXXVI.  eemi.  Tome  fif,  689-807  (/In.)  et 
Tome  IV.  (Brachiopodes),  1—16,  pl.  493— 630« 

PMamtolosie  Fnmtteiee;   Terreine  jMreeeifme»  [Jahrb.  IMf,  S%7\ 

Livr.  XLVl— L,  eot^.  Tome  I,  465-496,  pl.  i8l^t99. 

R0090AIROL :  Ie  Qloke  lerreeire  recßtmm  vivmUf  9m  PhfHoiofie  de  In  ierre* 
307  pp.  Parts  8<* 


B.     Zeitschriften. 

1)  W.  Haidimobr:  Berichte  fiber  dieMittheiInngen  YonFrena- 
den  der  Natnrwissenachaften  in  IFIen,  geaammeit  nnd  her* 
•nsgegeben,  H^tsn  8^. 

18dö  JoU  -  184r  Juni,  I.  nnd  IL  IMF. 

(Fehlt  uns  noch).  ^ 

184Tf  Juli-Dec;  Eil,  Nr.  f— ^,  S.  1—497  mit  Holsschn.;    ausge- 
geben i8d8. 

K.  GoTTMANif  i  geognostisch-bergmftnniscbe  Verhältnisse  der  Avaeer  Land* 

jicbaft:  1—13,  mit  Kärtchen. 
F.  PorPELAck:  tertiftre  Petrefakte  von  34  Arten  des  Wiener-Beckens:  13—19. 
A.  Fl  vre;  Aber  die  geologischen  Karten  von  Bn^iend:  39—47. 
V.  STRBFpLinm:   Schbda's  geogn.  Karte  der  Oeierreieh^eeken  Monarchie: 

48—50, 


361 

RBTSsfiCR  n.  A.:  Manna-Beg;en :  1(0—52-,  106;  1^6. 

V.  Obyfthauskn  ^   Soolbad  zu  Neusalzwefk:  53—65. 

AiCHHORN    ^    2.  Generalversammlung^  des  g^eofs^nostisch  -  montanistischeil 

Vereins  von  Inner-Ösferreleh  und  Oh-der-Ennt :  65—50. 
A.  Patera:  Analyse  des  Arvaer  Meteoreisens:  62 — 61;  69. 
Zedscmner  :  Nummulifen-Schichten  von  Oberweisa  i  64—65. 
Fr.  V.  Hauer:  geo^ostische  Beschaffenheit  von  Bömslein;  65—69. 
Patbra:  Schreibersit :  60—70. 

Jordan   ^  Wiederersatz  verstümmelter  Alaun -Kr  y  stalle :  71—73. 
Haidinger:  über  v.  Weissenbach's  Struktur  der  Gänge:  73—77. 
V.  RosTHORN:  geologische  Exkursion  in  Isirien:  77—70. 
V.  AvGUSTin:  Struktur  des  Eisens  in  älteren  Gewehrlaufen  :  82. 
Hernes:  geognostische  Verhältnisse  von  Seeloidi»:  83—80. 
L.  Zbuschnbr:  HmTpathen-  und  YFtener-Sandstein :  80—00. 
Ragsky:   Analyse  des   Wassers   vom   artesischen  Brunnen   bei  Marinhilf  i 

00-02. 
Bf.  Crevaubr  >>  Silber-  and  Gold-Bergwerke  der  fi€««fi  WßUi  03—07. 
V.  Morlot:  geologische  Beobachtungen  in  Steyerm&rk:  07—103« 
Habbl;  Zdlestin-Vorkommen  zu  SkoUehau  in  Sehlesiem:  103. 
L.  HoHBfiBGOBR :  geologische  Verhältnisse  bei  TeM/ben:  105. 
HdBMBs:  Versteinerongen  von  JHeslinffi  108—100. 
L.  Zboschrbr:  fiber  Terebratula  diphya:  1 00— 111. 
Fn.  V.  Haubk:  geologische  Untersuchungen  in  Mrmnt  112—114. 
Haidirobr:  Spodumen  von  Passeyer  £=  Zoisit:  114*115. 

—  —  Kalk-Tropfsteine  in  Cassematten  :  115. 

Göppbrt:  kunstliche  Darstellung  von  Braun-  nnd  Stein-Kohlen:  ll6-^It§« 

V.  Haobr:  fossile  Fische  bei  J?Wbifi:  118. 

L.  ZBimcHivBR:  Alter   des  Kor^rafAeif  -  Sandsteines  und    seiner  GHeder: 

120—142. 
HoRBifEGGBR:  Notltzcn  aas  der  Gegend  von  Teaehem  142—145. 
HdRFTBs:  Leistungen  des  Tyroler  geologischen  Vereins:  154—150. 

—  —  Psephophorus  polygonus  Myr.  zu  NeudÖrfl;  150. 

—  —  Dinotheriam  zu  NikoMurgi  160. 

—  —  fossile  Zähne  im  Sande  bei^m  Belvedere:  161. 

J.  Czjzbk:  geognostische  Karte  der  Umgegend  von  Wien:  163—172. 
Fk.   V.    Haubr  :    mineralogische    Verhandlungen   der    VIII.    Versammlung 

Ungarischer  Naturforscher  und  Ärzte  zu  ödenburg  1847 1  108—206. 
▼.  HiifGENAU:  geogn.  Karte  vom  Znaimer  Kreise  Mährens;  206—208. 
V.  Pbttro:  trachytischer  Erbebungs-Krater  von  Schemmi»:  208. 
K.  Kanka:  Mittheilungen  aus   den  Verhandlungen   der  VII.  Versammlung 
Ungarischer  Naturforscher  zu  KaUehau  und  Eperiee  1846 1  210—233. 
Polszrt:  der  edle  Opal  bei  Yöröe  vqjdsi  213—222. 
Fr.  V.  KuBUfn :  Ahmtschong  am  Berge  Havrdnek  im  Liptauer  EamiUi 

am  6.  Januar  d«  J.:  223—324. 
Jahrgang  1848.  36 


se2 

Glockbk:    in  KarpatlifB  •  SandsleiBe   v^tknmmfmitr  «bcvcr 

.-.  —  yorkonneii  voa  Benwfeio  ü  GniiiMDd:  117. 

A.  V.  Morlot:   Gliedrnmg  der  aioitcfapo  Abtlirilaiig   des  Übcrg«igs*6e- 

bir^M  in  Mmr-Thmie:  136—143,  161-164  [vgl    S.  77]. 
A.  Y.  Moiilot:  fiber  ein  Erdbeben  «n  30.  Aofcmt:  119— ISO. 
TL  Kübr:   ymteineniogen   in    Kreide  -  Mergel   von  Lmmktr§i   SM — 256 

[vgl.    S.   81]. 
Nboabbossii  :  Foraniniferea  von  F$US  Lmfmgg :  156« 

F5Mb-Zahne  von  PörUe9d:  160*161. 

Baauandb:  silurisibe  Cepbalopoden  Mittel-I^öibneiw :  164—369. 

J.  V.  Pbttko:  geologisches  Alter  der  AdUmiitlser- Ginge:  169—171« 

Nbrdtvich:  fiber  Bergtheer:  171—174. 

J.  V.  Pbttko:  Tobicaolis  von  iUm  bei  Sehewmiim:  174—176. 

W.  Haiducgbr:  Sehreibersit  und  Shepardit:  182—183. 

—  —  Thierfifarten  in  Wiener-  and  üTaripalAefi-Sandstein :  184—189. 

K.  Karka:  der  rothe  Sehnee  in  PuäUrAmU:  189—191. 

J.  TiuLBCs:  Schwefel  von  den  heissen  Qnellen  xa  Wmrmtäm  -  TofUim  ab- 

gesetst :  198—199. 
W.  H^iDifiGBR:  Mefeoreisen  von  Br^mumi  301—305;  378. 
HSnifSs:  Masfodon  in  Sandgmben  der  SL-Mmrxer  Linie:  306. 
MimcMisoiis  Übersicfats-Karte  von  Bmgimndi  305. 

CbersichU-KaHe  Aet  ÖsterreiekUchen  Monarchie :  306—310. 

Fr.  V.  Haobr:   Ergebnisso  der  mineralogischen  VerbaBdlmigeii  bel'ai  hm- 

iiemUehem  Gelehrten-Kongresse:  199;  311—319. 
D.  Stur  :  geognostische  Untersochnngen  nm  PreMhurg  vud  Meiern :  330. 
fiusMBRscHBUDT :  fibcr  Koens  Hydrarcbos:  311—316. 
Hbgkbl:  die  fossilen  Fische  der  ÖeierreiMseke»  Staaten:  3l7'^3tO« 
y.  Strbfflbor:   Lagerung  des  Kalk-  nnd  Sand- Steines  in  IFtsnartoflUe: 

331-334. 
Bovb:  Aber  Mtrcbisoiv's  Übersichts-Karte  des  EwopmUehm  RmeeUmds:  334. 
A.  V.  Morlot  :  die  Fornationen -Reihe  in  den  Alpen :  334—338» 
A.  BooB :  Meteorologie  von  VöiUu :  338. 
Sbnohbr:  sendet  verschiedene  Fossilien:   314—345. 

W.  HAiDiitoBR:  geologische  Beobachtungen  in  den  5stL  Alpen:   347—369. 
NoRDMANN^s  Entdeckung  fosKiter  Knochen  bei  Odeseü:  369—374.. 
HSrivbs:  Tertiär- Yerstcinerungen  bei  RiMng:  377. 
W.  Haidingbr  ;  Angebliches  Platin  in  Böhmen:  378. 
V.  HiNGBfiAu:  Dinotherium  gigaoteun  zu  KeUeekan  in  Mikremi  379. 
A.  V.  Morlot:  die  TrMek-OrotU  am  Karsi:  380—381. 
A.  Bovb:  Septaria  in  der  Nammuntcn-Formation  zu  Bayanne:  381. 

die  Therfnal-Quelle  von   Vöelaui  38S— 389. 

A.  V.  Hobbrt:  Analyse  des  Kobalt-Glanzes  von  Orawilmai  389—391  [8.315]. 

HÖRFfBs:  Tertiftr-Versteioerongen  zu  LoUereiorf:  393. 

HoFPim:    das  Phlnonen  der  Stemschnuppen  (and  Meteoriten):  394;  401; 

469-472,  495. 


M8 

Stodsa  ;  fiUr  die  geologitebe  fibenichte-Karte  ö^tenreieks :  395— 99«. 

Riedel  v.  Lbcbttiitbiii«  :  Stenischnuppen-Beobacbtangea :  400« 

A.  V.  Hobbrt:  Analyse  des  Wismoth-GlaDseji  von  Ormwiisua  401. 

BfoauiT:  geologische  Verhlitnitse  von  UtrUni  402. 

A.  Bov£:    Mineral-Topographie  9  Lagerung  und  ZuMouncnvorkoanmen  von 

Mineralien:  403—412. 
Nbmotvigh:  Steinkohlen  des  Brennkergef  bei  Öiemkurgx  412. 
^  —  über  Mouvar's   Entdeckung  von    Gediegen  •  Eisen  und  Platin   in 

Sande  von  OUhfiim:  412,  474. 
C.  BaurnfBR   ^  Temperatur   der  See'n ,    Dolomit -Bildung,  Nummuliten* 

Formation:  4l3-*>4ie. 
V.  Wbrohdi.lbii:  Belegstfidie  der  6letsdier*Theorie  aus  der  Sekm^iim;  416. 
Rbuss:  Cytherinen  des  fftetier-B  ecken s:  417—419. 
J.  Obllachbr  :  der  rotbe  Schnee  im  Pustertkale:  430—430. 
A.  Patbra  :  der  Sand  von  OUhfUn ;  Partschin :  439—442. 
A.  v.  Morlot:  aber  Dbgoussbb's  artesische  Brunnen  in  Venedig :  442-^446. 
A.  Boub:  fiber  die  Nummulilen-Ablagerungen  :  440—467. 
A.  v.  Morlot:  das  tertiäre  Konglomerat  von  Kaieereierjfi  475. 
Fr.  V.  Haubr:  Cephalopoden  von  Roeefeldi  476  [vgl.  S.  371]. 
W.  HAininoBR:  die  Steinkohlen-Kugeln  von  Funflsir^eH;  485—488. 
Werkst ATTBR  und  Rbissacubr:  Meteor-Staub  in  Selmiurg:  489—491. 
X  V.  Morlot:  Backensahn  von  Dinotheriom  giganteum  von  Ehmf^Mnumz 

491-493. 
FiscHBR  >•  Braunauer  Meteoreisen:  493—494  [vgl.  S.  677]. 
W.   Haidinobr:    Eisenstein  •  Vorkommen    am  EiMkogei  bei   Turtum  in 

Sieiermark :  494. 


1)    1fÖHr.BR  und  LiBBto;  Annalen   der  Chemie  nnd   Pharma alei 

HeideiUrp  8^  [Jb.  1947,  828]. 

184r,  April -Juni;  LAU,  iS^B.  1—384. 
R.  Börsen:  über  den  inneren  Zusammenhang  der  psendovulkanischen  Er* 

scheinungen  Manie  i  1—58. 
£.  Glassoft:  über  die  Zersetzung  des  Spatheisensteins  in  höherer  Tempe- 
ratur: 89—95. 
R.  Rhodius:  Untersuchung  des  PhosphorocalcitSy  EhiitSy  eines  natfirlichen 

Bleioxyd-Chlorbleiss  369—375  [vgl.  S.  211]. 

1847 i  Juli— Sept.;  LXIU^  1—3,  S.  1-400. 
J.  LiBBio :  Analyse  des  Bitterwassers  in  FriederidMM  bei  Hildknrghamiem 

in  Seekeem-MeMngem    127—134. 
—  —  Analyse  des  Pfannensteines ,    erhalten  bei  Gewinnung  des  Koch- 

salaes  ans  demselben  Wasser:  135. 
R«  Rbodios:   merkwürdiges  Vorkommen   von  metallischem  Kupfer   in  ser- 

aetxtem  Basalt:  212-220. 
J.  Ldbbig:  Analyse  des  Mineralwassers    an  Liebenelein  in  Sacheen-Mei' 

niMfen;  221—228  [vgl  S,  570]. 

36* 


504 

Fr.  ÜRUscHArBR:     Unterfciiditiiig   der    Miber&lquelle    ca    K^^trehdim    m 

Unter'Steyermiirk:  226-339. 
W.  Orbgort:  Kobalt-  und  Nickei-Gehalt  des  Braunsteines:  277—379. 
G.   Mbrck  and  R.   Gallowat:  Analyse  der  Thermal -Qndle   von  Artft, 

'    Kin09hatki  318—332. 
R.    FRBsBPriDS :    Analyse   des    Scbwerspatbes   von   Nmw04   in    Nassmu : 

390—394. 
A.  Chciu  :  Ldslicbkeit  des  phosphors.  Kalks  in  Sfiaren :  394^396. 

1847j  Oct.-Dex.;  LiT/F,  l-Ä;  S.  1-439. 

enthSlt  vom  2.  Hefte  an  (S.  129-420)  einen  Jahresberieht  ober  die 
letzten  physikalischen  und  cfaemisofaen  Entdeckungen. 

1848  Jan.— März  LJTF,  1-3,  S.  1-390. 

R.  BoifsEN:  Bemerkungen  über   einige  Einwurfe  gegen  LXll,  1—66;  — 

S,  70-86. 
F.  Dbivbkb  :  Annalyse  der  Brunnen-Soole,,  der  Matterlange  und  des  Pfannen- 

Steines  von  der  Saline  Werl  in  WeMt^lemi  109— ill. 
Engeluarot:  Analyse  eines  Chabasits  von  Aimerod  bei  QUumi  370:- 375. 


8>Bericbt  dber  die  snrBekanntmachung  geeigneten  Verhand- 
lungen  der  kön.   Preussischen   Akademie    der    Wissen- 
Schäften  in  Berlin.    Berlin  8®     [Jahrb.  1848^  314]. 
1848^  Jan.— Juni,  Heft  I— tf,  S.  1—274. 

Ehrjbnbbrg  i   2.  neue  Genera  kieselschaiiger  Polygastem    aus  dem  Gnan« 

und  die  neue  Art  Guano  aus  Patagonien:  6—8. 
3  neue  lufusorien-Biolithe  der  Braunkohle  des  mittlen  DeuUMandg 

bei  Godeeberg,  Oetheim  und  Redioii»:  8—1 7. 

fiber  die  von  Thomas  aurgefündenen  Polygastem  in  Bernstein:  17 18. 

BfiraicH:  über  Xenacanthus  Decbeni  und  Holacanthodes  gracilis,  2  Fische 

aus  dem  Rothliegenden  in  Nard-Deuieehland:  24-33. 
J.  Ewald:  Menaspis  eine  neue  fossile  Fisch-Gattung:  33—37. 
Haidinger  und  Ehrenbero:  fiber  den  am  31.  März  1847  gefallenen  rothen 

Schnee  im  Pueterthale  und  den  rothen  Staub-Regen  im  Qasieiner  Thal 

in  Saixiurg:  65—69. 
L.  V.  Buch;  6ber  die  Ceratiten :  70—72  [vgl.  S.  610]. 
EuREifBBn«»:  über  organischen  Passat-Stanb :  73 — 76. 
G.  Rosb:  chemidche  Zusammensetzung  des  Magnetkieses:  106—106. 
Ehrbhberg:  Meteorstaub-Fail  iü  Schlesien  am  31.  Jan.  und  dessen  gieicfa- 

zeitiges  Erseheinen  bei  Gloffouy  Hireehkerg,  LiegnU»,  Preeetttrg,  Wiem 

und  wohl  Salmiurgi  107—120  [vgl,  S.  73], 
Karsten:  gegenseitige  Beziehungen,  worin  Anhydrit,  Steinsalz  und  Dolo- 

mit  in  ihrem  natürlichen  Vorkommen  zu  einander  stehen :  129«-130. 


505 

G»  Ro»b:  du  flponfiidie  Gewicht  der  TanUl^SAure:  16t. 

tf  n  WM    Thon-,  Beryll- ,  Talk*Erde  und  des 

JEisenoicyde ;  166- 170. 
Ehrerbsro  :  der  Meteorstaub  Tom  31.  Januar  184S  in  SMeiim  [8.  107]  : 
193— SOO. 

—  —  über  eigenthfimlicbe  auf  den  Bfinmen  dea  Urwaldes  in  SM-Awierikm 

sablreich  lebende  aÜLroskopiache  und  oft  kieselschaläge  Orcraaianicn : 
«13-320. 
EuuBUBBiiG:  Ampo  oder  Taaab-Jini|M> »  eine  eaabare  Erde  von  AsmarMf 
auf  Jmoa  :  220-225. 

—  ^  tiber  eine  neue  einflossreiehe  jknwendung  des   polarisirten  liebtet 

filr  mikroskopiocbe  AofTaesung  des  Or|*aaiseben  und  dea  Unorganisehen  : 
238-247. 


4)    J.  PoooBifooRFF:  Annalen  der  Physik  und  Chemie,  Leipmi§  8^ 
(Jahrb.  1848^  313). 
1848,  Nr.  1-4,  LXXJH,  (e,  xm)  1-4,  S.  1-620,  Tf.  1—3. 

B.  SiLLiMAH  Jnn. :  Niekeloxyd-Hydrat  etn  neues  Mineral  ^  154. 

Th.  Sghbbrbr;  fiber  einige  Punkte  der  polymeren  Isomorphie:  155—182. 

V.  (ocKscHAROw:  über  den  Bogratiooit :  182—188. 

—  —  Notitz  über  einen  Sechsroalacht-FIächer :  188—191, 

DB  Sbnarmont  :    Warme- Leitung  krystallisirter  Substanzen:  191—192, 

Heteoreisen-Masse  in  der  Mark  Brandenburg:  329—332. 

E.  F.  Glockcr;  krystallinische  Struktur  des  Eisens:  332. 

Dklesse:  Erscheinungen  bei'm  Schmelzen  der  Gebirgsarten :  454  [vgl.  S.  336]. 

C.  Rabcmblsbbro:   Zusammensetzung  des  Meteorsteines  von  JuvenmM  uud 

sein  Gehalt  an  Phosphor-  und  Titan -Saure:  585—590. 
N.  W.  Fisohbr:  das  Brmmamer  Meteoreisen,  Schluss:   590—595  [S.  177]. 
G.  A.  Kbnkoott:  Krystall*Form  de»  Rbomben-Glinunersx-OOt. 

BUtterDurebgii^l^e  dea  Qoaraes s  602—605. 

Mbisteb:  rother  Schnee- Fall  im  Ptuter-Thahi  607—609. 


5)  Obersicht  der  Arbeiten  und  Ver  andernngen  d  er  ^rcA/eW* 
«<?Aen  Gesellschaft  für  vaterländische  Kultur^  Breslau  4^ 
[Jb.  1847,   843]. 

Jabrg.  1847  (hgg.  1848,  8<%  75  SS. 

Bbini^rt:   über  den  Meteorstein  -  Fall   am   14,  Juli  184$  zu  Bravnau  in 

Böhmen:    12. 
DuFLos  und  FiseHBR:  Analyse  des  Bramnauer  Meteoreisens:  14  [vgl.  S.  577]. 
Gbbaobr  :  über  die  Meteor-Masse :  22. 
W.  G.  Scuieuobr:  Meteoriten  seiner  Sammlung:  23. 


560 

DoFLos:  meteoriseheEiflen-BIane  Ton  Seeiiwfm  bei  €fr(Merfy  Wnmkfmri» 

Reg;.- Bez.:  26. 
Kbrncott  :  Verbaitni«  xwisehen  Krystall-Fonn  mid  chcinisdier  Zusannen- 

»etziing^:  S4, 
Rbndjkchmitt:  Vorkoinmen  des  Kalkspaths  in  8M$9Unx  29« 
ScHOLTz:  Proben  SMeHseken  Marmors:  29. 

Hammsr:  Beitrag  zur  f^eognostiseben  Kenntniss  Oket-BekU9ie9^i  S6. 
V.  Strartz:  fiber  Erd-Spaliungren  nnd  Versenkung^en  bei  Erdbeben:  SS. 
Bergstarz  zn  WUmamud^rf  im  J^iuerisehe»  Kreise:  S3. 
Mentzbl:  die  Muschelkalk-Formation  Oier^ehlesien^i  Z$. 
II.   V.  Mbybr:    Vorllalin^e  Obersieht    der  darin   Torkonmenden   Sanrier, 

Fische,  Kruster,  Echinodermen :  37  [>  Jb.  184fj  572]. 
GSppbrt:  Untersuchung  der  Rheinischen  Steinkohlen-Lsger :  44. 

—  —  Versuche  Kohlen  auf  nassem  Wege  zu  bilden,  nnd  über  Entsfehon; 

der  fossilen  Harze:  46. 

—  —  fossile  Pflanzen  in  Schwerspath:  47. 

vegetabiie  Reste  im  Salz-Stocke  von  Wielie%k0:  49. 

—  —  Benutzung  der  Gutta  percha  zum  Abformen  insbesondere  von  Petre- 

Fakten:  49. 
-*  —  Beiträge  cur  Flora  der  Brannkohlen-Foraiatiott  t  50--S3. 


•)    Bbrzbuüs:   Jiibresberioht  Ober  die  Fortschritte   derCh^ 
mie   und   Mineralogie   [Mineralogie],    fibers.    TiUinfem   8^  [Jb. 
1847,  468]. 
XJrr/f.  Jahrgang,  184S,  eingereicht  d.  31.  Wkn  1847,  fiba.  1848.  - 

Erstes  Ueft;  unorganische  Chemie  (S.  1  —  225)  and  Iffineralogie 

(226—262). 


7)    Butleiin  de  im  Ct»$$e  phfeieo-mMikdmuiifme  deVAet- 

dimie  imf.  des  eeieneee  de  8t,  PeUrehmrg.    PeUrek.  4*. 

[Jahrb.  1847,  834J. 

Nro.  IBS-IU;  1847,    Juni  12  -  Jan.  29  ;    VI^  Nro.  13-94,  p. 

192—384. 
HsLMBRSBif:  dber  von   MfDDSEfooRFp's    geognostisehe    Beobachtungen  In 

Sitirient  193-195  [vgl.  S.  73]. 
MuacHisorr:  Brief  über  DriA  n.  dgi.:  212—221. 
Abicm  :  orographische  Notitzen  über  Dophestan :  225—  236. 
WosriEssBNSKr :  bat  weitere  Reste  des  Skelettes  der  SrBixBa'tehen  Seekoh 

von  der  Beringi- Insel  eingesandt:  239. 
Abich:  Brenngas-Quellen  unter  Wasser  bei  Baku:  383—384. 

Nro.  UI^^1S0\  1848,  F^vr.-Mars,  Vit,  l-$,  p.  1-95. 
(Nichts). 


567 

8)    L'Intiitut:   i*  Seei.y  Seienees  mMikimmtifues,  phpsifu§9 

ei  ma(ureii$s,  PttrUy  4<>  [Jb.  1848^  478]. 

XVE^.  mmü,  1848,  Avril  19  —  Joillet  5,  Nro.  744-7ST,  p.  117-204. 
BHUs$ler  Akademie  t84Ty  Dee.  4. 

NrsT  :  Übersicht  und  Synonymie  der  Areaceen  :  120« 
Rtckbolt:  paUontologische  ErSrtemvgea :  121« 
Berliiur  Akademie:  1847,  Aogast. 

H.  Ro»:  Eig^enschwere  des  Samartkits  (Uranotanlalils) :  129. 
EMRJBifBBRo:  rolher  Schnee  in  l)froi,  1847,  am  8.  Okt.:  130.  -> 
—  —  Staub-Meteore  :   138. 

Fovrnbl:  Mineral-Reicbtbam  Al§erUm9x   133—135. 
Hausmann:  IrisircDde  Farben  der  Mineralien  >>  160—158  [vgl.  S.  326]. 
Aber  den  eruptiven  Ursprang  des  Gneisses :  150. 
PasTBün:  Bexiehangen  awischen  Krystallform  und  cfaemiacbcr  Zusammen* 

Setzung:  157— 158. 
DB  Konincr:  Monographie  von  Prodortns  und  Choneles  ^  101. 
Rocbb:  fiber  die  Figur  des  Gleicbgewiofates  der  Meere:  175—170. 
Qdatkbfagbs  :   eine  Sabelle  höhlt  lange  Gänge  im  Kalkstein  von  ISfBMoyNtf 

aus:  190. 
Vjolbttb:  Holz-Yerkohlung  durch  Wasserdimpfe:  200. 
V.  RAiruif :  Klassifikation  des  ApdUmUehm  Gebirges:  198. 


9)    The  Amnele  mnd  Mm$au%me  ef  Neiurmi^Hietorjf.    Land&m  8* 
[Jb.  1848,  .  .  .]. 

1847,  Nov.,  Dee.  oad  Suppl. ;  Nro.  184'-19S,  XX,  v-vn,  p.  289—448, 
pl.  xni— zxv. 

Fr.    M'Coy:    fossile  Pflanzen    und   Thiere    in   den    mit   der  Steinkohle 

Auetraliene  verbundenen  Felsarten:  298—312,  9  Tfln. 
J.  Sboth:  die  verschiedenen  Schichten  der  weissen  Kreide,  ihre  Rfiekea 

B.  s.  w. :  334—341. 

« 

1848,  Jan.— Juni,  5,  Nro  1—$,  I,  i— vi,  p.  1—474,  pl.  1—20. 

J.T.  Smith:  die  Yentricnliden  der  Kreide;  Klassifikation:  30- 48  [vgl.  S.  238]. 

J.  Morris:  neues  Nautilus  aus  Untergrfinsand  von  Ifighit  100. 

J.  Lycbtt:   über  die  Konehylien  im  Gross-Oolith  von  MinMnkemtftOH  im 

Vergleich  zu  andern  Orten:  115—121. 
Tbschismacher :  fossile  Vegetation  der  Anthrazit-Kohle:  157. 
J.  T.  Smitb:  Fortsetzung  von  S.  48:  203—220. 
J.  Mullbh:  dber  Basilosaurus:  240. 
J.  T.  Smith:  fiber  die  Ventrikuliden  der  Kreide s  Klassifikation:   279—295, 

3  Tfln.-,  352—372. 
H.  Schombdrok:    Konehylien    im    Polycystinen- Gebirge    auf  Beriedaei 

347—349,  f.   1-5   (=  Scalaria  Ehrenbergi  E.  Forb.   f.    1,    Nucula 

Packeri  F.  L  t,  N.  Scbomburgki  F.  f.  3;. 


«•8 

Si  Bnown:   unbeflchriebeiie  fowile  Frucht  Triplo«porite»  ((^opodwzeea 

verwandt) :  376. 
R.  N.  Maktbll:  Beobachtangen  über  einige  Belemniteo  a.  a.  Cepbalopo- 

den-Reste:  388—389. 
J.  Lbidy:   Poebrotherinm  Wilsoni   [zwischen  Dorcatherlam    und  Anoplo- 

therium]  >>  330—393. 
Ehaenbbrg:  Kiesel-Infusorien  im  PataifmUfehen  Guano  ^  892-^394. 
JoLT  und  Leymbrib:  Beobachtungen  ober  Nummuliten  ^  396. 
EuRBNBBRo:   fossile  Infusorien  im  Bernstein  ^  397. 
O.  A.  MaNtell  :   Antwort  auf  Smitr'«  Bemerkungen  sn   seinem   Aafsatx 

über  Veotriculites :  435—436. 
Entdeckung  der  Kiefer-Organe  des  Iguanodon:  466. 

C.    Zerstreute  Abhandiuiigen. 

BocHNBR  }un. :  cbemisohe  Untersnebung  der  Soole  BdilfudU  von  RMhmh 
haii  (Münehn^  gel.  Anceigen  iS4Sy  XXn,  756«- 762). 

J.  Hall:  Natur  der  Schiebten  und  geographische  Verbreftung  der  or- 
ganischen Reste  in  den  älteren  Formationen  der  Vereinigten  SimmUm 
{BoetoHy  Joum.  F,  1— so). 

J.  Hall:  Bemerkungen  sur  Erklärung  eines  Durchschnittes  von  Clm>eimmd 
in  Ohio  bis  cum  Bii$eieeippi  in  SW.  Richtung,  und  fiber  die  Gleich- 
heit der  westlichen  Formationen  mit  denen  in  New^Yark  l?Bosi€m 
Journal,  •  .  «  .]  (8.  267— 293,  Tf,  12). 

V.  Kobbll:  Gber  den  Chlor-Opal  (MOndäi.  Gelehrte  An«eig,  ISM,  XJVI, 
543-648. 

^  —  fiber  den  Kreittonit  [GrichtoUit  ?] ,  einen  neuen  Spindl  von  Boden- 
m4B>«  und  fiber  MqieriU  •  Sfiesiea  mit  vikariranden  BlischuDfttheileB 
(das.  549—572). 


A   n   s  z   ä   g  e. 


A.  Miaeralogie^   Krystallographie^  Mineralchemiei 

Fbssbitiui:  Zerlegang  des  körnigen  Barytes  von  Nmirod  im 
Herzoglham  Nrnntm    (Wöhlbr  und  Libbio  Annai,  LXUl,  390  IT.). 
Scbwefelsamrer  Baryt    •    •    89,47 
n  Strontian    •      1,85 

Kieselsäinra  ..••••      8,16 

Eisenoxyd •      0,29 

Wasser 0,08 

99,84. 
£a  QQtersoheidet   sich   das  ontersncbte  Mineral  hanptsScblicIi  dureh 
Meinen  betrSebtIichen  Gehalt  an  Kieselerde  von  anderem  schwefelsaurem 
Baryte« 


C.  BLaioifAG:  neoe  Krystall-Gestalt  des  Tnrmalins  (BUlhih, 
unheri.  de  Oeneve  1848  ^  Nr.  M,  p.  299  etc.).  Das  Exemplar  stammt 
wahrscheinlich  aus  DauphinS]  Quarz  und  Anatas  *  Krystalle  sind  die  Be- 
gleiter. Nur  eines  der  ausgebildeten  Enden  ist  beobachtbar,  das  andere 
eingewachsen.  Dieses  Ende  zeigt  wenigstens  drei  Fllchen-Systeme,  wo* 
von  keines  den  bis  jetzt  beschriebenen  Modifikationen  entspricht;  sie  lassen 
sich  jedoch  durch  einfkche  Gesetze  aus  dem  primitiven  Rhomboeder  ab- 
leiten. Der  Vrf.  theilt,  unter  Beziehung  auf  beigefugte  Abbildungen,  die 
beredmeten,  bo  wie  die  beobachteten  Winkel  mit. 


V.  Monmeim:  Halloysit  vom  Aliettkerjfe  bei  Aaehm  (Verhandl.  des 
ilM».  naturhist  Vereins  1848  ^  p.  41,  42).  M.  fand  viele  Stellen  einer 
Seite  des  Bergwerks,  ungefähr  in  der  Gegend,  wo   die  Eisen-Zinkspathe 


570 

gefördert  werden,  mit  rein  weissen  fibenilgen  versehen.  Von  einer  der 
Stuffen,  welche  hauptsichlicfa  ans  dichtem  Kiesel -Zinkers  and  Zinkspath 
bestand ,  wurde  ein  Theil  des  weissen ,  dichten,  im  Braehe  muscheligen 
Überzugs  abgenommen.  Er  seigte  eine  Eigensohwere  von  2,21  und  gab 
bei  der  Analyse : 

Thonerde 83,23 

Kieselerde 40,31 

Wasser 23,60 

Zinkoxyd 1,23 

08,40. 


EBBLMBif:  Untersoehnngen  fiber  die  Zersetzungen  der 
Fels  arten  {C&mpi.  rend.  1848  y  XXVI  y  38).  Eine  FortseUnng  der 
frohem  Arbeiten  des  Yf.'s.,  die  denselben  Gegenstand  zum  Zwecke  hatten  *. 
Die  neusten  Analysen  worden  mit  einem  „Trapp**  iOrmust&nB)  von  Si, 
AmuU  in  ComwaU  angestellt  und  mit  Basalt  aus  der  Gegend  von  Lkm, 

„Trapp*'  von  Hi.  AuHeU.  Basalt  von  Harn. 


Umenetztes         Zenetxie«  Qe- 
Gcsteln.                    steiii. 

1 

BnenalstM 
Octteia. 

ZecMtstM 

A. 

B. 

c. 

Thonerde  . 

•    100 

.       100 

• 

100 

• 

100,0       . 

100,0 

Kieselerde 

.     325 

.       212 

• 

201 

. 

»3,0      . 

338,0 

Katkerde    . 

.       30 

5 

• 

0 

• 

63,0       . 

43,0 

Talkerde    . 

.       IT 

14 

• 

12 

• 

30,0       . 

80,0 

Eisenoxyd  • 
Manganoxyd 
Titanoxyd 
Kali      .     . 
Natron 

.     100 

3 

4 

10 

.       23 

•       107 
2 

• 
• 
• 

i 

7» 

4 
13 

• 

1 

80,0 

•,0       . 

7,*      . 
88,8       . 

78,0 

«,0 
8,6 
7,4 

Wasser 

•       11 
031 

43 

.       497 

• 

38 
440 

• 
• 

15,0       . 
615,< 

36,0 
680,0. 

Fast  alle  Gesteine  feueriger  Herkunft  enthalten  Thonerde  und  geben 
folglich  bei  ihrer  Zersetzung  durch  atmosphärisches  Einwirken  einen 
thonigen  Rückstand.  Der  Vf.  führt  den  Bewein,  dass  dem  Thone  in  ge- 
schichteten Gebilden  kein  anderer  Ursprung  zugeschrieben  werden  darf, 
als  die  mechanische  Fortführung  der  Überbleibsel  zersetzter  vulkanischer 
Gesteine. 

Zum  Schlüsse  der  Abhandlung  bespricht  E.  die  Frage  fiber  die  Be- 
siehungen, welche  nothwendig  zwischen  der  Zersetzung  der  Felsarten 
und  dem  Bestände  atmosphäriKcher  Luft  stattfinden  müsse.  Die  verschie- 
denen Basen,  welche  sich  von  der  Kieselerde  durch  die  Zersetzung  feue- 

•  bU  fiwiea  «Idi  ioc.  tU,  Voi,  ZX. 


571 

rig«r  OtBUHntf  trem€B,  besliamiMi  in  der  Thal  die  Prid|il<«tioD ,  die 
Mioeniliwtion  dra  Saneratoffs  und  der  Koblensiare.  Dieae  letste  Elenent 
xnmal  wird  in  grosser  Menge  abaorbirty  und  eine  eisfaehe  Recbnung  aeigt» 
daaa  eine  geringe  MScbtigiieit  seraetster  pintoaiaeber  Felaarten  anreiofaeB 
wflrde,  am  den  ToUstäDdigen  Niederschlag  der  in  der  Lnft  enllialtenen 
Kehlensfiore  an  bedingen.  Non  weisen  nna  aber  die  tbonigen  Lagen  der 
geschichteten  Gebiete  anf  die  Zeraetznng  nngeheorer  Maaaen  platoni- 
scher  Gesteine  bin  ond  folglich  auf  Niederacbiige  von  Koblensftnre-BIengeB 
auaaer  allem  Yerbiltnisae  mit  den  gegenwärtig  in  der  Atmoaphire  vorban* 
denen.  In  den  vulkaoiacfaen  Phänomenen  aiebt  der  Vf,  die  Hauptnraache^ 
wodorch  der  Lofikreia  seine  Kobleosfinre  wieder  erhilt,  welche  die  Zer* 
aetsnng  der  Felaarten  ohne  Unterlaaa  darana  niederschlägt.  Wie  bekannt 
entbindet  sich  dieses  Gas  sehr  häufig  aus  dem  Boden  in  der  Nähe  brennender 
und  selbst  erloschener  Feuerberge.  Es  gewährt  Interesse  die  Bildnng 
feuriger  Gesteine  von  der  Entwickelnitg  eines  Gaaea  begleitet  au  aehen, 
welches  die  Zersetzung  der  nämlichen  Felsarten  demnächst  niederschlägt« 


ToaiiB:  Analyse  eines  krystallisirten  Eisenozyd-Hydratea 
von  den  ilaaroomel- Graben  unfern  LostwWUei  in  Bn§Umd  (PhU. 
Mm§.  XXXilj  264).  Die  Krjstalle  sind  gerade  rhombische  Säulen  mit 
▼ierfläehiger  Zuspitzung  und  ein*  oder  mehr*faehen  Entaeitongen.  Eigen« 
schwere  s=  4^37.  Gehalt: 

Eisenoxjd 80|O5 

Wasser         10,07 

Kieselsäure       .    ...    .    .      0,28 

Blanganoxjd      .    •    •    .    .      0,16 


HaaBUNn:  Znsammensetzung  desGibbsits  (EaDM,  und  March. 
Joum.  JTL,  32  ff.).  Vorkommen  zu  Rieksnand  In  Massaehm^etU*  Weisser, 
blätteriger  Überzug  auf  Braunebenstein.    Gehalt : 

Thonerde      ••.•••    26,66 
Phosphoraäure  •    •    •    •    •    37,62 

Wasser 36,72 

100,00 
Formd:  Xl  $  +  8  A. 


Nils  NordbrskiSld: Beschreibung  des  DIphanits,  einea  nenen 
Minerals  aus  den  Smaragd-Gruben  dea  l/raia  (Pooobnd.  AnnaU 
LXXy  554  ff.)*  Krystalliairt  in  regelmässigen  sechsseitigen  Prismen  mit 
einem  ausgezeichnet  vollkommenen  Blätter  -  Durchgang  rechtwinkelig  auf 
die  Hauptaze  und  gehört  mithin  dem  rhomboedrischen  Krystall-System 
an.    Blaulich,  Glas-glänzend,  durchsiehtig ;  anf  die  ▼ollkommeno  Spaltonga- 


972 

Fliehe  g«teh«n  moh«iiit  da$  Mineral  treiM,  PtrlmnlkW'^lkntiwA  und  «n- 
darchsiditigy  wenn  man  nicht  sehr  danoe  Blätlchen  nimmt  HIrte  6,0  bis 
bSdiBtena  5,5.  Sehr  spröde,  fiigensohwere  a=  8,04-^3,07.  Ißmmt  im 
Kalten  dunkle  Farbe  an,  gibt  einen  brenaÜehen  Geroch  and  setzt  Feacfatis- 
keit  ab.  Vor  dem  LSthrohr  wird  die  Sabstans  fdr  sich  allein  behandelt 
opak,  schwillt  an,  blättert  sich  und  schmilzt  in  der  innem  Flamme  sa  blasen- 
freiem  Email.  Mit  saurem  schwefelsonrem  Kali  gibt  das  Mineral  keine 
mthe  Flamme,  Borax  lost  dasselbe  leicht  an  wasserhellem  nach  dem  Er- 
kalten etwas  ins  Gelbliche  spielendem  Glase.  Phosphersak  lost  es  leicht 
mit  Hinterlassung  eines  Kiesel-Skelettes  an  klarem  Glase  auf.  Mit  wenig 
Soda  erhält  man  ein  blasiges,  an  der  Oberfläche  dunkeles  Glas»  mit  mehr 
Soda  ein  vnschmelzbares  etwas  von  Mangan  gefärbtes  Email.  Gehalt  aaeb 
von  Jbwiudicoff's  Analyse: 

Kieselerde 34,01 

Tbonerda 43,33 

Talkerde 3,11 

Eisen  oxyduI 3,03 

Manganoxydal       ....       1,05 

Wasser 5,34 

99,87. 

Formel :  2  Ca'  Sfi  +  3  Sl'  Sfi  +  4  ft. 

Der  Dlphanit  findet  sieh  im  Glimmerschiefer,  begleitet  von  Cjrmophan» 
Smaragd  und  Phenakit 


Rabimblsbbro :  Zerlegung  desPinIts  (HI.  Supplement  zum  Hand- 
wörterbuch der  chemischen  Min. ,  S.  94  ff,).  lu  Bezug  auf  HAiDmGBK*a 
Arbeilen,  die  Metamorphosen  des  Cordierits  betreffend,  untersuchte  R.  2 
Pinite,  den  von  Pemg  (I),  dessen  blaugraue  Masse  mit  rothem  glimmerigem 
Überzuge  bedeckt  war,  und  der  Pinit  von  An«  bei  Schneekerg  (11),  dessen 
Glimmer  •  Überzug  noch  die  eigenthumliche  Farbe  dieses  Mmerals  zeigte. 
Ergebniss  : 

(D  Ol)' 

Kieselsäure  •  «  •  47,00  .  46,83 
Tbonerde  ....  28,30  .  37,65 
Eisenoxydol       •     .    .       7,08    .       7,84 

Kalkerde 0,79     .      0,49    • 

Talkerde       ....       2,48    «       1,02 

Kali 10,74     .       6,62 

Natron 1,07     .      0,40 

Wasser 3,83    .      7,80 

101,35     .     98,55. 
[Wegen    der   hypothetischen  Folgerungen   mtissen   wir  «uf  die   Ab- 
bau dloag  selbst  verweisen  und  bemerken  nur,  dass  beide  Varietäten,  wenn 

li  :  §*  i  =  3  :  5 
bof  eohiiet  HFird,  siemiteb  nahe  die  Formel  des  CordiertCa  geben.] 


378 

H,  Rq8b:  Ab«r  die  Slore  im  Colninbit  von  N4frd'Aw^mikM 
(PoooBitD.  Annale  LÄX^  &7S  ff.).  Der  Colambit  aas  Soti-Ammikm^  weicher 
dienelbe  Kryntallforni  hat,  wie  ieoer  voo  Bodmmais  in  Bayern^  seirbnet 
sich  im  AHi^emeinen  darch  ein  niedrigfres  spezifiaches  Gewicht  vor  ietxtem 
ans.  AUf*in  -  ebenso ,  wie  die  verschiedenen  KrystsUe  des  BodemmHser 
Golambits  unter  sich  grrosse  Verschiedenheit  in  der  Eif^enschwere  wahr» 
nehmen  lassen,  so  findet  Dieses  aoeh  beim  Atnerikanisehen  Mineral  Statt 
GüEwimi  stellte  im  Ross'schen  Laboratorium  eine  Analjse  des  Aturilumi» 
9€km  Coinmbita  an  nnd  erhielt: 

Saare 80,00 

Eisenoxydul 12,(0 

Manganoxydal 5,07 

Zinnoxjd       0,00 

Kupferoxyd  mit  Bleioxyd  0,44 

100,02 
Das  spezifische  Gew.  war  in  Stucken  5,323,  in  Pulverform  5,3202.  — 
Früher  schon  hatte  Rosa  gezeigt ,  dass  das  verschiedene  spezifische  Ge- 
wicht der  Kiystalle  des  Bayerisehen  Columbits  von  verschiedenem  Yer- 
baltniss  der  Niobsiure  und  der  Pelopsaure  herrühre ,  deren  Eigenschwere 
sehr  verschieden  ist  Neuerdings  aus  Amerika  in  grosserer  Menge  erhalte- 
ner Colambit  —  bei  welchem  die  NiobsSure  einen  Haupt-Bestandtheil  in 
der  SSure  ausmacht  —  gestattete  genaue  Untemschung  und  Darstellung 
der  Siure. 

Diese  auf  dieselbe  Weise  behandelt,  wie  die  aus  dem  Bayeriiehen 
Columbit,  zeigt  sich  vorzugsweise  aus  Niobsflure  bestehend,  mit  PelopsAure 
verbunden.  Aber  die  Menge  der  letzten  war  bei  Weitem  geringer,  als 
die  im  BodemmaUer  Mineral.  Da  das  spezifische  Gewicht  der  Pelopsfture 
bedeutend  höher  als  das  der  Niobsäure  ist,  wenn  beide  auf  gleiche  Weise 
erhitzt  worden  sind,  so  erklärt  sich  dadurch  das  höhere  Gewicht  des 
BmiferUehen  Columbits  (=5,704—5,708)  genügend. 


A.  Dblessb:  Aber  die  mineralogische  und  ehemisoha  Zu- 
sammen setzung  des  BaiUmM  in  den  Yogesen  {Campi,  renduM^  1847, 
XXVf  103).  Orthoklas,  die  Hälfte,  mitunter  auch  swei  Dcittheiie  der  Fels- 
art ausmachend,  hat  zur  Formel  : 

2  (S'i  Xi  +  S'i»  k)  +  3  (Sfi  Xi  +  Sfi»  NA). 

Ausserdem  ist  noch  ein  Feldspath  vorhanden,  der,  wenn  er  in  sehr 
geringem  Grade  zersetzt  ist,  sich  in  zwei  Abänderungen  darstellt,  einer 
gelblichweiss ,  und  einer  rothcn,  wie  KoraUen.  Es  erscheint  derselbe  in 
Zwillings -Krystallen,  gebildet  nach  dem  natdriichen  Gesetze  wie  Albit, 
nnd  bis  jetzt  wurde  das  Mineral  auch  allgemein  als  solcher  beschrieben ; 
die  folgenden  Zerlegungen  beweisen  jedoch,  dass  die  Substanz  dem  Andesit 
angehört : 


974 


AM&aderuBK  voa      deraBg  von 

Servanee. 

CoravVttr«. 

Kieselerde     •    •    58,92 

.    •       58,91 

Thouerde  .    .     .    25,06 

•     .       24,59 

Eisen-Protoiyd   .    Spur 

0,91 

Mangan-Protoxyd  •  Spur 

.     •       Spar 

Kalkerde    .    .    .      4>64 

•    .         4,01 

Talkerde  .    .    .      0,41 

.     .        0,47 

Natron .    •    .    •      7,20 

.     .         7,59 

Kali      ....      2,0» 

.     .         2,54 

Wasser     .    .    .      1,27'/, 

.     .         0,98V, 

99,55 

.     .       100,00. 

Die  Hornblende ,  ein  anderer  wesentlicher  Gemengtheil  des  Syenits, 
ist  eine  Hornblende  mit  Eisen-,  Kalk-  und  Talkerde  •  Basis ,  welche  eine 
betrichtliche  Mengte  Thonerde  enthält  und  ausserdem  etwas  AlkalL  Die 
librig^en  in  der  Masse  der  Fclsart  enthaltenen  Mineralien  sind :  Qnars, 
Rutil,  Titanit,  Magnesia,  Glimmer,  Eisenkies,  Epidot  u.  s.  w. 


Jackson:   Zerlegung  des  Masonits  (Öfert.  mf  Fef.  Aemd.  Fat* 
hmM.  184öf  176).    Fundort :  MUdieiown  in  den  eereln^lefi  Slßatem. 

Kifsel8&are 33,20 

ThoAerde 29,00 

Eisenoxydnl      •    •    •    •    •    25,93 
Mangan oxydul  •    .    •    •    •      6,00 

Talkerde 0,24 

Wasser 5,00 

99,97. 


W.  Gnus:   Zerlegung  des   Scolezits  a o s  Jt/imil  (Poogbrd. 
Aimal.  LXXly  505  bis  506).    Sehr  schone  durcbichtige  Niadeln.   Ergehniss : 

OeAandea.  Berechnet. 
Kieselerde.  .  ,  46,72  .  46,44 
Thonerde  •  .  .  25,90  .  26,83 
Kalkerde  •  .  .  13,71  .  14,16 
Wasser  .  .  .  13,67  .  13,57 
Formel:  £  St  +  Xl  S*i  +  3  Ö. 

Die  Analyse  stimmt  vollkommen  mit  der  früheren  G&ucv'scheB. 


Somlossbbrgbr;  Bildung  vonVivianit  im  thierischen  Orga- 
nismus  (W6hl.  und  Libb.  Annal.  LJT/i,  382  ff.)  Mehre  Zoll  lang« 
Eisen-Nflgel  gefunden  in  der  Absonderung  des  Magens  eines  Strausses  — 


S79 

welcher  in  einer  Menagerie  tn  HimHfiH  an  allgemeiner  Tnberiraloee  an 
Grunde  gegangen  war  ^  seigten  siobgrösstentlieils  In  einer  ranaig  riecbendenf 
aiemlich  festen,  sehwarxen  Pflaster -ftbalicben  Subatans  eiogeachlaaeen,  — * 
die  ana  geronnenem  und  erhärtetem  Blut  neben  einer  grossen  Menge 
eines  schmierigen  Fettes  bestand.  Beim  Herausnehmen  der  Nagel  aus 
dem  Magen-Divertiicel  Uessen  sich  an  denselben  nur  einige  starit  gerostete 
Partbie'n  wahrnehmen,  so  weit  sie  nicht  in  die  erw&hnte  Substaac  eioge- 
bfiilt  waren.  Als  man  solche  aber  mehre  Tage  an  der  Luft  liegen  liess, 
hatte  sich  an  verschiedenen  Stellen  des  schwarzen  Klumpens,  vorcugs- 
weise  jedoch  da,  wo  ihn  die  Nägel  durchbohrten,  theils  hell-,  theils  indigo* 
blaue  Flecken  von  nicht  geringem  Umfange  gebildet.  Angestellte  chemische 
Untersuchungen  ergaben,  dass  die  blaue  Materie  Phosphorsäure  in  grosser 
Menge  neben  Spuren  von  Chlor  enthalte ;  ein  bei  der  Behandlung  mit  kau- 
stischem Ksli  hinterbliebener  schwarzer  Ruckstand  bestund  aus  Eisen« 
oxydul  und  Eisenozyd.  Auf  frischen  Durchschnitten  der  die  Nägel  ein* 
schliessenden  organischen  Substanzen  zeigte  sich  hin  und  wieder,  je  näher 
den  Nägeln  desto  reichlicher,  ein  weisser  Anflog,  der  beim  längeren  Ver- 
weilen in  feuchter  Luft  sidi  hellblau  färbte.  Weitere  Prüfungen  Hessen 
die  Zusammensetzung  Jenes  Anfluges  als  mit  der  dea  Yivianits  fiberein- 
stimmend erkennen. 


Schnabel:  Analyse  des  Mendipits  von  der  Grnbe  Amllarf 
bei  Brilon  (Rammblsberg  Handwörterbuch  Suppl.  III,  78). 

Blei 85,69 

Chlor •    •    .       9,87 

Sauerstoff 4,44 

100,00. 


F.  V.  KoBBLL :fiber  denDis territ  (Münekn. Gelehrte Anseig.^Ean« 
und  March.  Journ.  JTL/,  154  ff.).  K.  erhielt  ein  Glimmer*ähnliches  Mine- 
ral, von  dem  man  ihm  sagte:  BBsnuAvn  habe  solches  als  neue  Spezies 
erkannt  und  Dis territ  genannt.  Letzter  theilte  folgende  Gharakteristüc 
mit:  Perimutterglans  auf  basischer,  Glasglanz  auf  prismatischer  Fläche; 
Bruch  schwärziichgrun  ,  stellenweise  in  nicht  ganz  frischen  Stöcken  auch 
T5thlichbraun;  Krystallform  ein  Tafel-artiges  hexagonales  Prisma;  spalt- 
bar basisch,  zwar  vollkommen,  jedoch  schwieriger  als  bei  allen  andern 
Glimmern  zu  erhalten ;  Härte  auf  der  Basis  =  5,  auf  dem  Prisma  =  6V4 
bis  O'A;  ^^^  spröde^  spez.  Gew.  =:  3,042—3,051  in  der  grönen  Yarie- 
tat.    Vorkommen  mit  Zeylanit  am  Mani$umi  im  FosSM'Thale, 

Nach  V.  K.  sind  dünne  Blätter  des  frischen  Minerals  stark  durch- 
scheinend; auch  wird  dasselbe  von  grünem  Aagit  begleitet.  HAinirroBR 
soll  die  Substanz  Brandisit  genannt  haben.  Vor  dem  Löthrohr  werden 
friache  Blätter   des  Disterrits  trübe  und  graulichweiss ;  sie  zeigen  keine 


576 

iStJimelziin^;  nit  Kobalt- AnflSsang  befpndHet  ttod  geglAbt  nehmen  sie 
blaae  Farbe  an.  In  PhosphorsalB  in  kleiner  Mengte  mit  etwas  ßransen 
Yollst&ndig  lösbar  so  einem  von  Eisen  g^rbtmi  Glase;  bei  mehr  Znsals 
sebeidet  sich  ein  Kiesel-Skelett  ans  und  das  Glas  opalisirt  beim  Abkdhiea. 
In  Borax  langsam  aufldsbar.  Gibt  im  Kolben  etwas  Wasser.  Wird  Ywa 
Salssinre  nicht  merklich  ang^egriffen ;  von  konsentrirter  Schwefelsftare  aber 
bei  anhaltendem  Kochen  sersetsbar  wie  einaxiger  Glimmer.     Analyse: 

Kieselerde 20,00 

Thonerde 43,23 

Eisenoxyd 3, SO 

Talkerde 25,01 

Kalkerde 4,00 

Kali     . 0,57 

Wasser 3,60 

100,00. 

Formel : 

ftffs  Sfia  +  «g  Xl. 

Das  Mineral  ist  als  Verbindongs-Glied  der  Siükate  und  Alnaunate  an« 
ansehen,  wie  Ahnliches  vom  Holmit  (Chrysophan,  Clintonit)  gilt  nad  von 
Xanthophyllit,  Seybertit  u«  a. 


J.  Liebig:  Analyse  des  Mineralwassers  zu  tAebemiein  (Wobl. 
nnd  LiBB.  AfmaL  LXllly  221  flf.).  Die  Temperatur  der  Quelle  war  am 
3.  August  1846  Mittags  12  Uhr  9,d<^  C,  wfihreod  die  der  Luft  2S,4<»  O, 
war.    Das  spezifische  Gewicht  des  Wassers  ist  bei  einer  Temperatur  von 

%ffi  C.  =       '        =  1,0025.    Frisch   aus    der  Quelle    geschöpft    ist  das 

1 7U,0iSD 

Wasser  klar,  entwickelt  eine,  sehr  bedeutende  Menge  Kohlensäure  nnd 
bat  einen  angenehmen  prickelnden  schwach  salzigen  Geschmack.  Ein 
Pfand  Wasser  s=  ig  Unzen  =s  7680  Gran  enthält: 

Gran, 
schwefelsaures  Natron    •    •    •    1,6939 

„  Kali    .    . 

Chor-Natrium  •  .  .  • 
„  Mag^esinm  •  •  • 
schwefelsauren  Kalk  .  • 
kohlensaure  Magnesia  . 
kohlensauren  Kalk  .  . 
'    kohlensaures  Eisenoxydal 

Kieselerde 

"  11,2113. 
freie  Kohlensäure     ....    17,9860 
s=  31,010  Kvbikzoll  von  9,0<'  C.  und  0,70  M.  Barometerstand. 


0,2117 
2,1258 
0,9841 
0,2035 
1,0875 
4,2390 
0,5960 
0,0698 


«7T 


A.  DoTLds  nai  N.  W.  Fhorbr:  Aaalyie  de«  BrummMr  Htit^u 
eis6BS  (Pmo£M9.  AnnaL  LXXli,  475  ff.). 

EUao      ...«•«.    91,88» 

Nickel •    .      5,617 

Kobalt    ...•.•.      O^S» 

Kopfer 

Mangan  #••••• 
Araenik  •••••• 

Calsinm • 

Magneaiam )  ^»073 

Silieiaai      •••••• 

KoUenatoff     .    •    •    •    . 

Chlor 

Schwefel 

100,000  *• 


Ehrbnbbro:  fiher  eine  nene  Einflnsa-reiche  Anwendung 
dea  polariairten  Lichtea  ffir  mikroakopiache  Aaffaaanng 
dea  Organiaehen  und  Dnorganiachen.  Erata  Mittheilung  {Berlim, 
Monatab.  1848y  238— 247). 

Schon  fiber  30  Jahre  beaeh&ftigen  aich  nach  AaAOo'a  und  BaBWSTBii'a 
Vorgange  Phjaiker  und  Phyaiologen  mit  Anwendung  dea  polariairten 
Lichtea  auf  mikroakopiache  Objekte,  und  achon  über  10  Jahre  wdaa 
nmn  auch,  daaa  Haare,  Harn,  Knochen-  und  Zahn-Gewebe  doppelt  licht- 
brechend  aind  und  mithin  bei  Anwendung  dea  polariairten  Lichta  durch 
Fraaenglaa-BUttchen  bunt  eracheitten.  Am  Auffallendaten  für  organiacho 
Verhittniase  war  Biot'b  Entdeckung  dea  ao  fiberraachenden  Licbtbildea 
▼on  Amylum  1837  (Cdaijßi.  remd.  F,  005),  daa  ihn  apiter  veranlaaete^ 
die  Amylum -Körnchen  fär  Frdchte  zu  erklftren.  Bobck  in  ChrUHtmim^ 
CARPBiiTBa  in  LmUam  und  v.  Erlacm  in  Berlin  und  Bern  haben  aich  nen*> 
lieh  am  meiaten  um  den  Oegenatand  verdient  gemacht.  Ala  Reaultat  dar 
Unteranchungen  bia  in  die  neueate  Zeit  kann  man  anaehen:  „daaa  die 
meisten  organiaehen  Subatanaen  in  höherem  oder  geringe- 
remGrade  doppeltbreehend,  keine  an  aich  einfach  brechend 
aeyen;  dass  die  Doppeltbrechung  bei  Pflanzen-Theilen 
atärker  aey  als  bei  Thier-Sob stanzen,  unddasasieim  jungern 
Zuatand  der  Theile  schwacher,  im  Altern  stärker  aeye.  Dea 
Vfs.  lOjihrige  Beschfiftjgongen  mit  diesem  Gegenstand  haben  iba  indessen 
XU   noch    genaueren  Ergebnissen  geffihrt,   die  er  in   Folgendem   darlegt 


*  Seit  der  Anstellung  dieser  Aa«lyse  ergnb  sich  noch  die  merkwOrdige  ThatandM, 
dass  Jenes  Meteoreisen  nicht  durchaus  homogen  Ist ,  sondern  Knollen  von  Elsenlüea  ent- 
hilt,  In  dem  PisCH&a  «neh  Kohle,  Phosphor  aad  Chrom  gefnnden. 

Jahrgaag  iM8.  S7 


S76 

ü.    Allgemeine  Verb51(Bl«se  des  polarisirten  Liehtee  bei 
mikroskopischer  Analyse  besoDders  des  OrgaDischen. 

1)  Die  Anwendung  des  polariHirten  Licbtes  ist  fnr  die  Analfse  des  Orga- 
nischen keineswegs  das  zweckmäsigste  BeleuehCungsmittel ;  sie  gleiebt  oft 
nur  einem  Sehen  dorch  farbiges  Glas  und  bat  dessen  Nacbtbeile  f8r  die 
Schärfe  der  Untersuchung.  2>  Da  dickere  und  dfinnere,  jüngere  und  ältere 
Platten  einer  und  derselben  organischen  Sobstana  sieb  entgegengesetzt  ver- 
balten, so  lässt  sich  durch  Verschiedenheit  oder  Gleichartigkeit  der  Ersehei- 
nungea  nie  sicher  auf  die  Übcreinstimniung  oder  Verschiedenartigkeit  der 
Subslanz  und  der  Struktur  schliessen.-  3>  Auch  die  scheinbar  ubereiii- 
stimmcndsten  Struktur- Vei-bältnisse  des  Organischen  verhalten  sich  optisch 
bei  polarisirtem  Licht  zuweilen  völlig  entgegengesetzt.  Vergl.  C.  1.  4> 
Das  polarisiite  Licht  aualysirt  chemische  Misch imgs-Verhältnisse  und  an- 
organische Aggregatiöns- Zustände  uomittelbar,  die  Organischen  Struktur^ 
Verbätnisse  aber  nur  mittelbar  und  erläutert  sichrer  die  Substanz  als  die 
Struktur.  5)  Die  bisherige  Behauptung,  dass  keine  der  organischen  Sub- 
stanzen an  sich  einfach  lichtbrechend  sey,  aus  dem  Grunde,  weil  ältere 
entwickeltere  und  dickere  Verhältnisse  Doppelbrechung  zeigen,  welche  bei 
Jungeren  und  dünneren  nur  schwächer,  dessbalb  nicht  bemerklich  sey,  ist 
eine  nicht  haltbare  Meinung,  welche  durch  die  Existenz  zahlreicher  voU 
lendet  entwickelter  und  dennoch  kein  Lichtbild  zeigender 
organischer  Substanzen  wiederlegt  wird.  Vgl.  B.  1,  5—7,  9.  6)  Man 
kann  den  doppeltbrechenden  organischen  Substanzen  zuweilen  deutlich 
diese  Eigenschaft  nehmen  ohne  nachweisliche  Veränderung  ihrer  organisehcn 
Strtiktur,  und  man  kann  auch  dieselbe  solchen,  welche  sie  nicht  haben, 
geben.  Vgl.  C.  1,  A.  8.  7)  Auch  bestimmte  optische  Bilder  in  organfscheii 
Substanzen  lassen  sich  willkübrlicb  methodisch  ordnen  oder  verändern 
ohne  Veränderung  der  Struktur.  Ein  einfaches  gestrecktes  Haar  zeigt  die 
Farben  in  linearer  Ordnung.  Dasselbe  in  Canada- Balsam  spiralförmig 
zusammengelegte  Haar  zeigt  die  Farben  als  Krents.  8)  Organische 
Häute  und  Zellen  sind  oft  so  lange  doppelt  lichtbreehend  (wie  Luftblasen 
Im  Wasser)  als  sie  mit  Lnft  erfifllt  sind,  mit  deren  EntfsrnuDg  aber  ein- 
fach ^htbrechend. 

B.    Wichtige  spezielle  Anwendung. 

:  So  wenig  organische  Gewebe  im  Allgemeinen  durch  polarisirtes  Licht 
einer  wiysenschuftlich  sicheren  Erläuterung  zugänglich  »ind ,  so  haben 
sich  doch  folgende  im  Grossen  einflussreiche  organische.  Ver- 
hältnisse neuerlich  feststellen  lassen. 

1)  Keines  der  bisher  beobachteten  lebenden  polygastrischen  Infusorien 
erscheint,  auch  bei  vollendeter  Entwickelung  seines  Organismus,  im  ganzen 
Gewebe  doppelt  iichtbrechend.  Dadurch  dass  Spirogyren  und  Conferven 
sich  deutlich  durch  Doppellichtbrechung  als  Pflanzen  zu  erkennen  geben, 
wird  die  einfache  Lichtbrechung  der  Galliouellen  ein  neuer  Anschluss 
dieser  an  die  polygastrischen  Thicre.    Ectosperma  mit  seinen  bewegten 


570 

Sftmai  verh&lt  sich  d6p|»cll  liditbrecheöd  vrie  PflaoMO ,  4w  telbstbewegCe 
▼ielbestritteoe  Closteriuoi  wie  eio  polygastrisches  Thier.  Oscillatorien 
iMid  seiir  feine  Hygrocr  9  eis -Arten  erscheinen  einfach  lichtb  rechend. 
£rste  sind  -zweifelhafter  Natur,  letzte  nur  ungünstig  für  die  Beurlheilnng. 
2)  Die  Seeschwämme  zeigen  in  ihren  weichen  Fasern  prächtige  doppelte 
Lichtbrechung  wie  Pflanzen,  und  ihre  Kieseltheilchen  verhalten  sich,  wie 
Phytolttlwrien ,  einfach  lichtbrechend.  Ebenso  die  Kiesel  -  Nadeln  der 
Spongilla«  3)  Die  Wasser -Aleben  Anguillula  (Vibrio  Angnillnla) 
habe  ich  1830  ihres  Oi^ganisnus  halber  zuerst  von  den  Infusorien  entfernt 
nnd  den  Rundwürmern  zagesellt.  Sie  zeigen  Farben  wie  Ascariden  und 
Naiden,  nicht  einfache  Lichtbrechung  wie  die  Faden -artigen  Infusorien 
Uroleptus  filnm  und  Spirosto  nium  am biguum,  sind  also  auch 
optisch  allerdings  keine  Infusorien.  Ebenso  verbalten  sich  die  Sperma* 
tozoen  nicht  wie  Infusorien.  4)  Man  weiss  durch  Hrn.  L.  v.  Bucn's  Ab- 
handung über  die  Silicitikation  1898  >  dass  der  kalkartige  Theil  der 
Mus<!beln  nicht  formloser  kohlensaurer  Kalk,  sondern  kleine  wirklich  kry- 
stallinische  Kalkspatb- Prismen  sind  und  die  Knochen  der  Thicrkörper  er- 
klärte derselbe  damals  für  Apatit.  Hr.  Prof.  Qray  hat  1833  die  Konehylien 
in  krystallinische  nnd  unkrystallinische  systematisch  geordnet.  Hr.  Dr« 
C4RF£KTBR  erklärte  seit  1843  mit  Hülfe  des  polarisirten  Lichts,  dass  doch 
idle  MuscJiel-Schalcn,  auch  die  nicht  deutlich  fasrigen,  krystailinisch  sind 
(Ann.  nathist,  1S4S  ^  Dez.)«  Dies  Resultat  durch  polarisirtea  Licht  iat 
das  bisher  am  allgemeinsten  interessante,  £.  ist  es  gelungen,  dasselbe 
Verhältniss  bei  den  sämmtlichen  Polythalamien  (auch  der  Kreide)  nachzu- 
weisen, wodurch  die  sonst  unerreichbare  Struktur  dieser  kleinen  Schalen 
sich  der  der  Muscheln  so  anreiht,  dass  sie  der  optischen  Farben  halber 
ebenfalls  als  kry^tallisirter  Kalk,  als  Kalkspath  erscheinen.  Sämmtliche 
Kalktheile  der  Koralien  und  Echinodermen,  welche  von£.  als  Zooli  tharia 
bezeichnet  worden ,  zeigen  denselben  doppeltbrechenden  Charakter.  5) 
Gewiss  auffallend  und  wichtig  ist  die  Eigenthümlichkeit  der  Kieselschalen 
bei  den  Po  fty gastern,  dass  sie  weder  den  häutigen  Pflanzen  •  Zeilen, 
noch  auch  den  Muschel- Schalen  sieb  gleich  verhalten.  Sie  sind  unkry- 
stallinische Kieselerde,  währeod  auch  die  kleinsten  Kalkschulen 
der  Polythalamien  krystalli  nis che  Kalkerde  sind.  Diese  Kieselschalen 
der  Polygastern  sind  also,  ausser  zuweilen  im  fossilen  Zustande,  opaiartig 
oder  glasartig.  Dass  sie  ein  eigenthömliches  spezifisches  Gewicht  haben, 
hat  neuerlich  Graf  Schafgotscu  ermittelt.  6)  Auch  die  auf  Barbados  Ge- 
birge-bildenden Kieselschalen  der  ganzen  Polycystinen-KIasse  sind  nicht 
doppeltlichtbrechend  und  krystalliuisch.  7)  Gleifalls  einfach  licht-brechend 
sind  sämm  tlich  e  geformten  Kiesel-Absonderungen  derPflan- 
zen,  die  £.  als  Phy  tolit  haria  bisher  systematisch  geordnet  und  über- 
sichtlich gemacht  hat,  deren  Einfiuss  auf  ganze  Gebirgs-Matssen  von  ihm 
ebenfalls  als  selbstständig  von  der  Insel  Ascension  gemeldet  worden  ist. 
8)  Das  Verhältniss  der  Phytholitharien  gewinnt  noch  dadurch  ein  besonderes 
Interrese,  dass  es  sich  von  der  Bildungsweise  des  Kieselsinters  heisser 
Quellen  und  anderer  anorganischer  Verhältnisse   absondert.    Der  Kiesel- 

37* 


580 

Sinttr  bildet  sich  nidit  nach  Art  des  Trof^fsleiii-Kslkes  ond  Spradelsteiii- 
Kalkes  in  übereinander  stebenden  f^srigen  Schifbten,  er  hat  ▼ieimchr 
eineD  dttrebaiis  aDfasiigeo,  im  Äussera  oeiitfaartigen  mikroskopiiidieo  ^u- 
ftmgj  aocb  da  wo  er  gestreift  und  netsartig  ersebeint.  Er  ist  einfach 
lichtbrecbend  wie  Opal.  Ebenso  bilden  sich  die  von  E.  angezeigtem 
Kiesel-S'teinkerne  der  Infusorien  in  den  Braunkohlen -Tripeln,  welche  auch 
von  ihren  Anftkigea  an  einfacli  lichtbrecbend  sind,  während  die  Schalen 
auwetlen  allmfthlich  doppeltbrecbend  geworden.  Weder  solche  oolithiache 
Antinge,  noch  auch  konaentrisdie  AbIagerung8*Sehichten  und  StreifuBgaa 
sieht  man  bei  Phytolilharien,  welche  unzweifelhaft  Concretionen  der 
Kieselerde  auf-kaltem  Wege  sind  und  sich,  wie  einfache  Krjrstal- 
li^ationen  ohne  Blitter- Durchginge  und  ohne  Fliehen  veriialten,  d.  h.  wie 
die  Korper,  welche  £.  (Monatsb.  1840  p.  120)  Morph olithe  genannt 
hat  Übrigens  ist,  dessen  Beobachtungen  nach,  der  Kieselsiater  des 
O^y^er's  swar  stellenweise  doppelt  lichtbrechend,  allein  nur  da  wo  er  fremde 
Einschlösse  bat,  also  niemals  kristallinisch.  9)  Auch  die  Geolitbtn 
sind  eine  ganze  Gruppe  einfach  lichtbrechender  thierisch  -  organischer 
Kiesehheile,  zu  denen  die  fasrigen  Kieselkerne  einiger  Anthozoen  (H a li- 
tt ema  Gaay)  gehören.  10)  Aus  den  bisherigen  Mittheilungen  ergibt 
sich,  dass  sich  in  allen  mergelartigen  Gebirge  -  Massen 
o r gan ische  Kieseltheile  von  allem  beigemischten  unorganischen, 
nicht  vulkanischen  Qoarzsand  auch  optisch  leicht  unterscheiden 
lass  en,  wibrend  chemisch  Diess  unerreichbar  ist  II)  Vulkanischer  Sand 
und  Staub  (Bimsstein  oder  Obsidiän-Fragmente)  sind  von  allem  unorgani- 
schen Quarz -Sande  durch  einfache  Lichtbrechung,  von  allen  organischen 
Kieseltheilen  durch  Unregelmissigkeit  der  Formen  zu  erkennen.  Opal- 
Fragmente  werden  durch  die  Neben- Yerhiltnisse  wohl  stets  hinreicbend 
erliotert.  12)  Diese  Charakteristik  findet  eine  wichtige  Anwendung  in 
der  mikroskopischen  Analyse  des  atmosphirischen  Passat-Staobes ,  dessen 
vorherrseliende  Mischung  auf  diesem  Wege  allein  mit  Sicherheit  als  llidit 
vnlkaniiich  erkannt  wird,  wibrend  andererseits  wahre  vulkanische  Bei- 
mischungen, ausser  der  Form,  durch  den  optischen  Charakter  noch  eine 
neue  Stutze  finden. 

C.   Andere  merkwürdige  Einzelheiten. 

1)  Das  schönste  aller  einfachen  optischen  Bilder  in  oric>Bischen 
mikroskopischen  Verhältnissen  ist  bei  lOOmaliger  diametraler  Vergrösse- 
rung  ein  breites  zweifarbiges  (blaues  und  gelbes,  im  rothen  Grunde  violett 
und  goldgelbes)  Strahlen- Kreuz  der  scliildartigen  Pflanzensrhuppen,  welche 
die  Blatter  der  HippophaS  rhamnoides  und  besonders  Eiaeagnus 
argentea  bedecken  ^    Sie  müssen  nicht  auf  Glimmer  sondern  auf  Glas 


*  Ähallche  AbemwdMade  BiMer  geben  die  stemarmisen  Uasfe  4er  Jvng^  X|pken- 
Triebe  (He dem  Hellx),  vieler  C is tue-,  Malren- ,  Hieraclun  und  Crotoa-Arten 
a.  ■.  w.    Alle  sind  weniger  Mhdn  aU  das  des  E  la  e  agnu  ■. 


581 

in  Waiiter  liegen.  Die  organiseh  ipans  ähnlich  gebildeten  Sclrappen  der 
Butter  des  Ölbaums  uod  des  Rhododendriim  ferrugineum  geben 
kein  solches  Farbenbild.  Die  Schnppen  derTillandsia  nsneoides 
geben  ein  ihnliebes  aber  anderes ,  weniger  regelmässiges  Bild.  Das  von 
Hm.  BiOT  entdeckte  farbige  ofl  ungleiche  Bild  im  Stflrkmehl  ist  in  farbigem 
Lichte  Bwar  prächtig;  aber  bei  weitem  prächtiger  ist  das  breite  von  E. 
entdeckte  aweifarbige  regelmässige  Kreutz  der  PflansenMchnppen.  9)  Durch 
Schwefelsäure  kann  man  diesen  Hansen  -  Schuppen  ihre  optische  Eigen* 
•chafl  ganz  nehmen,  ohne  irgend  die  Struktur  sichtlich  cu  verändern. 
Ahnliches  geschieht  beim  PiehtenhoUe  u.  s.  w.  Es  scheint  die  Schwefel* 
säure  sieh  mit  einem  Überzüge  der  Schuppen  (Amylum  ?>  zu  einer  in 
Wasser  aundslichen  Substanz  (Zucker?,  Dextrine?)  zu  verbinden.  Jod 
färbt  diesen  Oberzug  nicht.  3)  Dass  die  Schiess-Banmwolle  im  polarisirten 
Lichte  nicht  mehr  die  Doppelbrechung  der  natärlichen  Baumwolle  zeige, 
wird  in  Poocrfidortv's  Annalen  1847  von  Hrn.  Apotheker  Kirrnr  in 
Järemen'mitgetheilt  Dass  Diess  nicht  stets  der  Fall  ist,  geht  daraus  hervor, 
dass  Schiess-Banmwolle,  welche  E.  besitzt,  immer  noch  doppelt-brechend 
Ist  und  dabei  rein  explodirt.  Vielleicht  macht  die  neuere  Bereitungs  -  Art 
mit  einer  Mischung  aus  Schwefel  •  Säure  und  Salpeter  -  Säure  zuweilen 
)ene  Wirkung.  4)  Versteinertes  Holz  ist  in  seinen  Zellwänden  einfach 
lichtbrechend,  in  den  oft  zahlreichen  scheinbaren  Zellkernen  der  Mono- 
kotylen sehr  stark  doppelt  brechend.  Diese  Zellkerne  sind  daher  keines- 
wegs etwa  Chlorophyll ,  sondern  deutlich  krystallinischer  Art.  Auch  sind 
dergleichen  Einschloss •  Formen  desshalb  niemals  Infusorien.  6) 
Die  den  versteinerten  Pflanzen  in  der  Struktur  sehr  ähnlichen  Bryozoen 
als  Einschluss  der  Feuersteine  sind  im  Steine  selbst  doppelt  -  brechend 
(kalkhaltig  und  kryatallinisch).  6)  Die  Schwämme  (Spongien)  der  Feuer- 
steine sind  einfkcfa  lichtbrechend,  obwohl  die  Seeschwämme  doppelt-licht- 
brechende Fasern  haben.  Die  Substanz  verhält  sich  demnach  wie  die 
der  versteinerten  Pflanzen :  sie  ist  wohl  durch  opalartige  Kiesel -Masse  er- 
setzt und  als  Pflanzen  -  Substanz  nicht  vorhanden.  7)  Moos -Achat  ist  tu 
seinerAchat-Substanz,  wie  jBlIer  (Stalaktit -artig  krystsllinische)  Achat  doppelt 
lichtbrechend.  Das  grflne  scheinbar  organisch  erhaltene  Conferven- Gebilde 
oder  Moos  ist  einfach  brechend ,  nicht  wie  organisch  erhsitene 
Pflanzenzelle,  vielmehr  unorganischen  eigenthfimlichen  Dendriten  ähnlich. 
8)  Die  im  Palagonit  auf  Island  vorkommenden  mikroskopischen  Ringe 
und  Kugeln  hat  man  neuerlich  ebenso  für  Infusorien  gehalten,  obwohl 
sie  viel  zu  unregelmässig  und  unbeständig  in  ihrer  Grosse  dazu  sind. 
Sie  sind  aber  auch  deutlich  durch  ihre  Doppelbrechung  abweichend  charak- 
terisirt  und  krystallinischrn  konzentrischen  Ausscheidungen  oder  trauben- 
fSrmigen  Bildungen  (den  ]a  oft  angenanigen  des  Achats)  ähnlicli,  während 
die  gelbe  Hauptmasse  des  Palugonits  sich  dem  Opale  gleich  einfach  licht- 
brechend  zeigt.  9)  Die  von  £.  als  Pyxidieula  prisea  bezeichneten 
runden  sehr  gleichförmigen  Körper  im  Opal  von  SteinKeU  u.  s.  w.  sind 
nicht  doppelt  lichtbrechend,  verbalten  sich  daher  allerdings  auch  optisch 
wie  Polygastern-Schalen.     10)  Die  im  Milch-  und  lieber- farbenen   Feuer- 


382 

0|mI  von  Zimapan  fr&h^r  von  E.  aogeceii^en  seobaseitig^ ,  an  beiden 
Enden  abgestutzten  atabförmigen  Krystalle  aind  auf  diesem  optischen 
Wege  in  ao  ferne  einer  neuen  Krilik  auglngKch,  als  sie  in  allen  Lagen 
einfach  h'chtbrecheod  erRcbeinen,  wie  die  Opal-Masse  selbst.  Qoarz-Kry- 
stalle  sind  nie  sieber  nieht.  Sind  sie  daher  den  lokalen  kiystalliniscben 
Ausscheidungen  im  Fensterglase  abnliehe  Krystallisalionen  der  Opal-Masse?! 
(Monatsber.  184öy  S.  150).  11)  Der  Quarsaand  der  norddeutaeben  Ebene 
und  der  Meeres-Dunen  vieler  Kosten  der  Erde  sind  nie  amorphe  Kitael- 
erdoj  durch  NachUss  vormaliger  Meereswlrme  dem  Kieselainler  am  Oeystr 
gleicli  entstanden,  sondern  es  sind  somit  nachweislich  krystaliinische 
stark  doppeltbrechende  Quarz  -  Fragmente.  Gerade  so  verhSlt  sich  der 
wohl  niemals  amorphe  Quarz  im  Gcranit.  Solcher  Sand  ist  als  Beimir 
schung  in  Kalkmergel  -  Gt'birgsaiten  mit  polarisirtem  Lichte  sogleich  zn 
erkenoeo.  12)  Die  Schalen  der  Eutomostraca  sind  doppelt  lioht- 
brechend,  wie  Muschel-Schalen,  also  krystalliuisch ;  die  Schalen  der  Rader- 
thiere:  Brachionus,  Anoraea,  Noteos  n.  s.  w,,  auch  der  grdssten,. 
sind  einfach  lichtbrei  hend.  13)  Die  zwei  Zähne  des  früher  oft  bei  den 
Infusorien  verzeichneten,  von  E.  ausgeschiedenen ,  kleineu  Wasserbären 
(Arctiscon)  sind  prächtig  doppeltbrecbend ,  die  übrige  Substanz  ist  es 
ssliwach,  4ie  Krallen  sind  es  nicht.  Die  Zähne  der  Räderthiere,  aueh  die 
viel  grosseren  der  Notommata  Myrmeleo,  zeigen  nie  optische  Farben« 
Auch  die  Fischreusen-artigen  Zähne  der  Polygastern  bleiben  farblos.  Nor 
die  Kaumuskeln  der  Brachionen  geben  zu  beiden  Seiten  ein  auffallend 
eigentliümliches  Farben  -  Spectrum ,  während  kein  anderer  Theil  Farben 
zeigt.  14)  Die  von  mir  früher  entdeckten  so  regelmässigen  mit  3  Wider* 
haken  versehenen  Bim  -  förmigen  Gift -Bläschen  der  Susswasser  -  Polypen 
(Hydra)  geben  keine  Farben,  so  wenig  als  irgend  ein  Theil  der  jungen, 
oder  uUen  Hydra.  15)  Die  dicken  Gallert-Hüllen  desOphrydium  ver- 
satile,  Volvox  glo  bator,  C  onochilus  Volvox  und  anderer  In* 
fusorien  und  Rädertbiere  brechen  das  Licht  nicht  doppelt,  wohl  aber  thun 
Diess  öfter  die  Gallerten  der  Algen  bei  Nostoc  und  Rivularia  (Solche 
Gallerten  sind  im  Alter  durch  fremde  Stoffe,  Infusorien  und  fasrige  Vege- 
tationen, welche  sie  durchdringen,  oft  sehr  verunreinigt).  16)  Die  Kiesel- 
Thcile  der  Steinkohle  sind  auch  da,  wo  sie  unregelmässig  erscheinen^  meist 
entschieden  kein.  Quarzsand,  nicht  eingemengte  Urgebirgs  -  Fragmente ,  sie 
sind  fast  stets  nur  den  Phytolitharien  gleiche -einfach  lieht  brechen  de 
Kiesel -Masse  (!).  17)  Künftig  wird  das  polarisirte  Licht  in  so  vielen 
Fällen  über  organische  amorphe  und  krystallisirte  sehr  feine  Zustände, 
niaucher  ruckbleibendcn  Schwierij;keit  ungeachtet ,  ganz  allein  direkten 
Aufschluss  geben ,  so  dass  der  niikroskopiiBch  polarisirende  Appsrat  den 
Chemikern,  Mineralogen  und  Geologen  unentbehrlich  seyn  wird  ,  wie  daa 
Mikroskop  nun  schon  geworden  ist.  An  wichtigen  Resultaten  wird  es 
nicht  fehlen. 


ftM 

Diamoua:  neu«  Aiialy«'eo  de«  Predi^ssits  und  der  i%i« 
seiner  Zersetsung  bervorgp ebende  n  Erzeugnisse  {BulUi,  ffioU 
k^  iFy  1050  ete.)«  Das  bei  Predamm  im  südJiebeii  Tjftol  verkomeieode' 
Mineral  warde  zuerst  beschrieben  und  serle<|^  von  Lbonaivdi.  Petsbouiv 
brachte  die  Aoalysen  in  Formeln,  uod  man  belrachtft  die  Substanz  als 
Dolomit- Hydrat*.  Später  erhob  Foornbt,  in  seiner  Arbett  über  den  Ursprung 
der  Dolomite,  einige  Zweifel  hinsichtlich  d^r  ZusanunensetzuDg  des  Pre- 
dazzits.  Er  veranlasste  den  Vf*  su  einer  neuen  Analyse  und  tbeilte  ihm 
auch  das  erforderliche  Material  mit,  theüs  sehr  reine  Mosterstucke  »aus 
den  mittlen  Pai  tie'n  der  Masse  entnooinien ,  theils  von.  der  äussern  Rinde, 
sodann  weisse  Konkretionen,  weiche  in  Spalten  sieb  linden. 

Der  reine  Predazzit  ähnelt  für  den  ersten  Anblick  einem  weissen 
körnigen  Kalk ;  die  Härte  ist  die  nämliche ,  die  Eigenschwere  beträgt 
^,57.  Beim  Untersuchen  mit  der  Lupe  zeigt  sich  das  Mineral  überall 
durchdrungen  von  dünnen  Blattchen,  welche  den  Glanz  von  Gyp8spBtb 
haben,  oder  von  Talk -Hydrat.  Die  Resultate  zweier  Zerlegungen  waren 
A  und  B.  Der  Predazzit  wäre  demnach  gewöhnlicher  kohlensaurer  Kalk, 
welcher  Kalk-Hydrat  beigemengt  enthalt. 

Dfe  Rinde  porös,  gelbliclr  weiss,  weniger  hart  als  nn  zersetzt  er  Predazaitv. 
besteht,  aus  den  Elementen  C,  und  die  in  Spalten  des  zersetzten  Predazzits 
gefundene  weisse  Siibstanz, ergab  in  2  Analysen  die  Resultate  D  und  iS, 

A.  B.  C.  D.  E. 

Kalkerde 3542    .     .3547     \ 

Tslkerde 2432     .     .2464     .  .0300  •    .4194  .     .4224 

Hygroskopisches  Wasser    .      .  —       .        —      •  .OOöO  •       —  .        — 

Gebundenes  Wasser      .    .    .1089    .    .10(0    .  .^140  .    .2060  .     .2060 

Eisenoxyd 0045     .     .0050     •  .00&5  .     .0090  .     .0095 

Kieselerde .0060     .    ^55_  ,  .0150  .     .0250  .     .0185 

.9707  .9803""  .9976  .9960        "^9931 

Die  Formel  für  letzte  (D  E)  wäre: 

3(%  C  +  «)   +  ÄgÖ. 


^^''^"»«"'^ '''''     •     -^«^^     '    .9281     .     .3366     .     .3367 


Th.Schbrrbr:  Neolith,  einMin  eral  jetzi  gerBildun  g(PoGGBi*fD. 
Annal.  LXXl ,  285  C).  Ein  talkartiges  Mineral,  welches  fortdauernd  in 
der  Aslak'Grube,  einer  der  fiäskilit  -  Gruben  unfern  Arendal^  sicli  bildet. 
Jene  Grube  wird,  nah  und  ferne  von  tiefen,  gegenwärtig  mit  Wasser  er- 
füllten alten  Brunnen  umgeben,  deren  Wassersaulen  in  Folge  starken  Druckes 
durch  das  umgebende  Gebirgs  -  Gestein  dringen ,  welches  reich  ist  an 
Talkerde-haltigeii  Mineralien.  Das  Wasser  lost  kleine  Mengen  von  den 
Bestandtheilcn  dieser  Substanzen  auf,  und  diese  setzen  sich  an  Stellen,  wo 
dasselbe  in  den  Atlak-Gruben  hervorsickert,  in  Rissen  und  Spalten  so  wie 
an  den  Wänden  wieder  ab.    Auf  solche  Weise  bildet  sich  eine  neue,  dem 

*    Beitrage  xur  Geognosie  voa  Tifrol  ^  ItM. 


S84 

TMk  Ilittlldie  ?«rl»indaair.  KrysUHinlidi,  in  Blltteni  und  kotticnfrlscIiM 
BAtcbeln,  «leh  ttrahlif  g*leMi  Waveliit,  am  bioligttfB  }cdodi  derb,  ertfa 
io  venciiiedeBeo  Npao^e«;  mwischea  Fett*  ond  Sdden-Glaas«  Eifensdiw« 
SS  3,77«    Erg^ebnitse  zweier  Zerleg;oiigea  s 


Kieeelsiore     .    . 

ft9,M    . 

47,36 

Thotterde  •    •    • 

7,33     . 

10,»7 

Talkerde    .    .    . 

3t9«4     . 

14,73 

Eieenoxydvl  .    . 

3,79     . 

T,t« 

0,89     • 

t,M 

Kalkerde    .    .    . 

0,t8    • 

~ 

Wasser  •    •    •    • 

4,04    . 

e,w 

J.  LiBBio:  Analyse  des  Bitterwassers  von  FrieäriektkäU  bei 
BiUhwghtnuen  (Wobhl.  und  Libb.  Annal.  LXIIi,  127  £).  Temperatur 
nach  Crsdsburg  8,1®  C,  wihrend  die  der  L'aft  zur  D&mlieben  Zeit  15* 
war.    Eigenscbwere   des  klaren  ,    farblosen ,    in  grosserer  Menge  etwas 

174  446 
gelblieben  Wassers  bei  einer  Teanperatur  von  18<*  C.  ss  '      '  ,^  «  t,0S13. 

170,O3O 

Der  Gescbmack  sUrk  salzig ,   bitterlich.    Sechszefan  Unzen  s  7080  Chan 

oder  1  Pfand  dieses  Bitterwassers  enthalten  in  Granen  : 

schwefelsaures  Natron    •    •    •    40,510 

„  Kali    ....      1,5S3 

achwefelsanre  Blagnesia      .    •    30,553 

Chlor-Natrium 01,109 

Chlor-Magnesinm  .  •  .  •  .  30,15S 
Bron-Magneslum  •  •  .  •  •  0,875 
schwefelsaurer  Kalk  •  •  •  •  10,341 
kohlensaurer  Kalk  •  •  .  .  0,113 
kohlensaure  Magnesia     •    .    •      3,001 

104,101 

freie  Kohlensäure 5,331  Kubiktoll  Pren- 

lisch  bei  +  lO^"  C. 


C.  Marigivao :  Glimmer-Krystalle  (BUHoih,  umiver$.  de  Oemeve 
1848  y  Nro.  14,  p.  300  etc.).  Aus  dem  Umntande,  dass  die  regelrechten 
Gestalten  dieser  Substanz  so  selten  genaue  Messungen  gestatten,  erktirt 
sich  die  grosse  Ungewissheit,  welche  hinsichtlich  der  Krystall -Formen  des 
Glimmers  herrscht.  Die  optischen  Eigenschanen  der  Glimmer  scheinen 
anzudeuten,  dass  man  unter  einem  gemeinsamen;  Namen  eine  grosse  Zahl 
verschiedener  Gattungen  zusammenfasste  ;  allein  nur  in  «ehr  unvollkommener 
Weise  sind  die  Formen>Unterschiede  bekannt,  so  wie  jene  der  Zusammen- 
setzung mit  dem  Terfinderlichen  o]>tisclier  Eigenschsflen  verbunden.  Unter 
vielen  untersuchten  Ezemplaren  fand  M.  nur  zwei  Gattungen,  die  genaue 
Messung  znliessen ;    eine  ist  ein  einaxiger  rhomboedrischer  Glimmer  vom 


MS 

r«0«9;  dBe  «ndire,  avs  de«  0Imimi*  ntfl  io  IfMIf  tfamaeBd,  hat  swii 
Ases  ond  g^ehdrt  mhii  Systeme  des  tcHiefen  rhoaiblBcliett  Prinmi'B*. 

Rhomboedrieeber  Glimmer.  Gelbe  oder  g^roBlicbgeibe  Kry* 
■falle  9  dereo  herrachende  Form  eine  aeefaMeiti^  Tafel  iat  mit  veracbie* 
denen  Modiiikationa-FIScben.  Der  Winkel  dea  Rhomboedera  R :  R  =  63^  aaT. 

Glimmer,  dem  Syateme  dea  aehiefen  rbombiadien  Priamaa  ange- 
hörend. Scbwirslicbgrane  Kryatalle,  von  Qnars  mid  Feldapatb  begleitet, 
die  aich  meiat  ala  aecbaaeiiige  Tafeln  daratellen.  Unter  Besiebong  anf 
beigeOgte  Tafeln  werden  von  M.  die  gefundenen  Winkel- Werthe  angegeben. 


▼.  MomiBiM:  Aber  die  in  der  Nftbe  dea  Altmihet§€$  bei  Amehem 
vorkommenden  grfinen  Eiaenapath-Krystalle  (Verhandl.  dea 
Rhein,  naturhiat«  Vereins  1848^  S.  39  IT.)  Im  Jahre  1846  worden  einige 
Probe  -  Arbeiten  angeatellt  und  bei  dieser  Gelegenheit  etwaa  Zink  ent- 
haltender Braoo-Eiaenatein  gef&rdert,  auf  welchem  grüne  Krystalle  saasen, 
und  im  Braun  -  Eiaenatein  Eeigten  aich  an  manchen  Stellen  Anhinftangen 
einea  weiaaen  etwaa  kohlenaanrea  Eiaenoxydul  enthaltenden  Kalkapatbea. 
Spemiadiea  Gewicht  der  grünen  Kryatalle  =  340.  Analyae : 
kohlenaanrea  Eisen-Oxydul  .  .  64,04 
„  Mangan-Oxydul    •    lO^ftO 

kohlenaanrer  Kalk 2a,il 

Kieaeianre MO 

101,9« 
Obwohl  die  Kryatalle  hiemach  ana  ungefUnr: 

8  Atomen  kohlenaaurem  Eiaen- Oxydul     =:  63,58 
a        „  „  Mangan-Oxydul   s=  15,81 

3        „  „  Kalk  =  20,61 

100,00 
bestehen  und  hiemach  mit  gleichem  Rechte  wie  viele  andere  krystalliairte 
Verbindungen  der  isomorphen  kohlensauren  Salsa  ala  beaondere  Spexiea 
betrachtet  werden  kannten;  so  istM.  dennoch  gar  nicht  der  Anaicht,  dass 
aolcbe  mit  einem  Spesiea- Namen  versehen  werden  dürfen,  weil  er  sich 
dieselben  auf  ihnliche  Weise  gebildet  denkt,  wie  die  Zink- Eisen tpath-  und 
Eiaen.Zinkapalh-Krystalle,  und  deashalb  glaubt,  daaa  in  andern  Kryalallen 
des  nimlacben  Fandorta  die  obigen  drei  isomorphen  Verbindungen  in  ganx 
andern  Verhiltnissen  vorkommen  können.  Dem  Ankerit  durften  aie  nicht 
beigezihlt  werden. 


D4MO0R  und  Sj^lvetat:  über  ein  gewSssortes  Thonerde- 
Sitikat  von  ManimoriUam  im  Ftenne* Departement  (Ann.  4e  Chim.  e, 
XXi ,  376  etc.).  Vorkommen  auf  Nestern  in  einem  bräunlich  geßrbten 
Thone.    Die  Substanz  ist  derb,  lichte  rosenroth,  sehr  weich ,  Seifen-artig 


•    Vm  dMHlscIi«  Asalywa  beMer  vonvBelinen  fehlte  dJM  naihlfe  Material. 


SM 


OMD&lileii'iiiid  vor  dem  LBtbrohr  VDneliiiiehUr.    Im  KMtm  cffintet  gibt 

sie  viel  Waeser  und  fSrbt  sieh  |p-«ilichweiM, 

▼oa    vier  durch 

SkirttAT  ange- 

fttelUen  Am- 

lysen : 

■  Im  ¥on  drei 
dttrehOAMOPit 

legungen. 

Kieselerde     , 

.     O,4d40     . 

.     0,5004 

Tlionerde  . 

.     .     0,1970     . 

.     0,2010 

Eisenoxyd 

.     0,0080     . 

.     0,006« 

Kalkerde   .    . 

.     0,0150     . 

.     0,0140 

Kali      .    .    . 

•     0,0150     . 

.     0,0127 

NatroD  .    .    , 

.      Spur      . 

•      Spur 

Talkerde    « 

.     .     0,0027     . 

.    0,0023 

Manganoxyd 

.     .      Spur      • 

.      Spur 

Wasser     •    . 

.     0,2567     . 

.     0,2600 

0,9884 

0,9984 

Formel : 

(Ca,  IfTg,  k)  Si»  +  4  (Xl,  Fe)  S'i«  +  28  ft. 

Bbrthibr:  zerlegte  vor  längerer  Zeit  swei  Substansen ,  wdelM  mit 
der  besprochenen  viele  Analogie  zeigen,  nfimlicii  ein  zu  Confoiems 
(Charente)  und  ein  zu  Samt'Sever  (Landen)  vorkommendes  lUinerml*. 
Er  fand  im  ersten,  im  sogenannten  Haloysit,  dessen  Merkmale  ubereio- 
stimmen  mit  der  Snbttanz  von  JHonimoriliany  das  Ergebniss  A,  im  zweiten 
allgemein  als  Lenzinit  bezeichnet  das  Resultats  wogegen  Malaguti  in  einem 
Lenzinit  genannten  Mineral,  naclidem  solches  bis  zu  -f^  100®  getrocknet 
und  nach  und  nach  mit  Schwefelsänre  und  mit  kanstisohem  Kali  bebandelt 
worden,   die  Bestandtheile  C  nacliwies:  ^ 

A.  HallolaU. 
Kieselerde    .     .    •     .     0,495 
Tbonerde      •    •    •    .    0,180 

Talkerde 0,021 

Kalkerde       .    .    .     .    0,021 

Wasser 0,280 

unlösbarer  Rdekstaad       — 
0,997 

Dem  zu  Folge  wfirde  diese  Substanz  C  nicht  mit  den  beiden  andern 
CO  vereinigen  seyn. 


t.  Lemlnlt 

C.  LemiBft? 

0,500 

.       0,4039 

0,220 

.      0,9684 

— 

•      0,0^4 

— 

— 

0,260 

.      0,1298 

— 

.      0,0917 

0,980 

1,0112 

Herapath:  schwefelsaure  Thonerde  ans  New- Soulk- Wmies 
(Chem.  Ga9.  Nro.  9T,  p.  422).  Das  Mineral  kommt  krystallisirt  und,  so 
wird  gesagt,  in  Menge  vor.    Es  bestand  wie  geivöhnlich  aus:  Sl  S*  +  18  ft. 


•    TrtUU  dei  UioU  pur  la  voU  iiehe,    I,  58. 


ssr 

MoufAiit  Uatertuehoof^  des  Sandes  von  Ofäkfßimi  (Öfttereich. 
Blltter  fdr  Literat  etc.  184T,  1160).  In  diesem  Sande,  der  grösslentlietlii' 
ans  Granat,  Nigrin,  Jlroenit  u.  s.  w.  besteht,  ond  der  seines  Gold-Gehaltes 
wef^o  aoeh  Behufs  der  Gewiannng  dieses  Metalles  anfbereitet  wird,  ent- 
deckte fil  gediegenes  Eisen  und  Platin. 


B.  JSuxniAif  Jua.:  Nickeloxyd-Hf dr at,  ein  neues  Mineral- 
(Sttjjii.  itmerto.  Jonm.  I ,  i//).  Vorkommen  als  Rinde ,  seltener  in  Sta- 
laktiten und  in  stlngeligen  Massen  auf  der  Oberfläche  des  Cbreraeisens  von 
Teofo^,  Grafschaft  Laneasier  in  Penntyivmmen»  Durchsichtig,  lebhaft 
smaragdgrün,  stark  Glas-glftnsend ,  uneben  im  Bruche;  fiigenschwere  =. 
3,0523  ;  Härte  =  3,0  bis  3,25 ;  sehr  spröde,  leicht  zerreiblich,  Strichpulver 
gelbgrän.  Mit  Borax  sur  durchsichtigen  Perle  von  dunkelgelber  oder 
röthlicher  Farba*  in  der  Hitze  und  fast  gänzlicher  Farblosigkeit  in  der 
Kälte:  in  der  redozirenden  Flamme  wird  das  Mineral  mit  Borax  gran 
und  opak.    In  Salzsäure  vollkommrn  lösbar.    Formel : 

fii  A^ 

Nicht  selten  erscheint  die  Substanz  mit  einem  Oberzuge  von  kohlen- 
saurem Kalk  oder  von  Talkerde  bekleidet 


B.     Geologie  und  Geognosie. 

Ch.  Ltbll:   Alter  und  Lagerung   des  sogenannten  Nummu- 
liten-Kalksteines  in  Alabama  (Oeoi.  Quartf,  1848,  IV,  10—17). 
Bei  Claibome  in  Alabama  sieht  man  :  ^ 

4)  Überlagernde  Formation  von  Sand  und  Thon  ohne  Fossilien  (eocän?)« 
3)  Orbitoiden-  oder  Nnmmuliten-Kalkstein     ....     70*1 
2)  Weissen  und  verwitterten  Kalkstein  mit  Zeuglodon         1 
l),Sand  und  Mergel    mit   vielen  Fossil -Resten  (Oatreaf 
sellaeformis,  Cardita  planicosta,  Solarium  canali-/ ^^    ^' 
culatum,  Nautilus  ähnlich  N.  ziczag,  Spondylus  (Pla-1 

giostoma)   dumosum 100/ 

Die  sogenannten  Nummuliten  des  Nnmmultten  -  Kalkes  (N.  Man  teil! 
Morton)  aind  keine  Nummuliten,  stehen  Orbitulites  näher  und  werden 
von  n'ORBiGNY  als  eigene»  Genus  Orbitoides  aufgestellt,  wozu  Orbi- 
toides  media,  O.  papyracea,  O.  Americana  n*0.  [diejie  letzte  ^si 
Nummulites  Mantelli  Mort.  =  Orbitoides  Mantelli  Lyell] 
gehören. 

Die  Orbitoiden  sind  in  Kreide-  und  Tertiär-Gebirgen  zu  linden,  die. 
Nnmmniiten  sind  nur  tertiär. 

Agassis  macht  bekannt ,  dass  Dsson  gefunden  habe ,  die  verwitterten . 
Kalke  von  Alabama  seyen  weder  Kreide  (Moarorr,  Conrad),  noch  [?]  Eoeän* 
Bildung  (Lyell)  sondern  =  Nummuliten-Gestein  von  Biaritn, 


588 

Etn  DB  B«AtlM0lf T !  Note  db«r  clie  Iltesten  OebirgB^Systene 
im  westlichen  ßmrofa  (BuU.  pdol.  1847 y  ky  iV^  864-901).  —  Am 
13.  Joni  1829  hielt  der  Vf.  seinen  ersten  Vortrag  Aber  M^nig^e  Umwil* 
sangen  der  £rd* Oberfläche",  worin  er  dss  Zusammenfallen  der  Anfricbtnng 
der  Schichten  in  gewissen  Gebirgs-Systemen  mit  den  pl6tsKehen  Verinde> 
Hingen  nachweist ,  welche  die  Grens-Linien  erseugten,  die  man  swischen 
gewissen  aufeinanderfolgenden  Schichten  -  Massen  der  Sediment- Gesteine 
erkennt  Es  waren  deren  nur  4  in  der  C^s  d*Or  y  der  Pp^mämty  den 
West-Alpen  und  der  Haupt-Alpenkette;  bald  kam  das  Anden*System  binm, 
und  später  wurde  die  Zahl  dieser  Systeme  mehrAcb  grftsser«  Durch 
Prilfung  alter  Beobachtungen  und  Benfltzung  neuerer  kann  er  nun  deren 
Zahl  abermals  erweitem ,  beschränkt  sich  aber  vorerst  auf  die  ilteslcn. 
Es  ist  unmöglich  einen  vollständigen  Aussug  aus  diesem  höchst  wichtigen 
Aufsatz  SU  geben;  wir  müssen  uns  auf  Mittheilung  der  Resultate  be- 
schränken. Der  Vf.  erkennt  in  dem  älteren  Theiie  der  paläozoischen 
Periode : 

Absatz  der  grvlnen  A  tlas- Schiefer  yon  BelU-Me, 
I.    Hebnngs-System  der  Fendee  NNW -SSO. 

Absatz  der   Cumbrischen  Schiefer   der  Bretagne* 
IL    Hebnngs-System  von  Finietere        zuBreeii  W.  21<^  4&'  S.  —  O.  31* 

46'  N. 

Ablagerung  der  grdnen  Daehschiefer  von  Wmlee. 
HI.  Hebungs-System  von  LonjrmyiMl         am    Bingertoehi  N.  3i^  15'  O.  — 

S.  31**   15'  W. 
Absatz    der  Fossilien-führenden  Kalke  von   BaU  (unter  dem 

Caradoc-Sandstein). 
IV.  Hebungs-System  von  MorUhen        zu  Vmnmee:   W.  38^  15  N.  —  O.  38* 

15'    S. 
Ablagerung  des  eigentlichen  Silur-Gebirges  und  Fossilien- 
führenden  Tilestone's. 
y.  Hebongs-System  von  Weeimore-        am  Bingerloch:  0.  317«  S.  —  W. 
Itmd  und   Hunderuek^Tewnue  31®  N. 

Absatz  des  eigentlichen   Devon-Gebirges. 

Plywionihy  BUerereuihy  Sehükelhmmner  y  ASeniheuer,  Stremkergy 
Wieeenheehy  KemmeHeuy  HäueUng  y  SieitUacke  bei  WeHkurg,  OkereeheU 
bei  Diüenburgy  Wipperfürth  y  Niederoskach  y  Breukaek.  JUAn- Mundung, 
Bm9y  Coblen%y  Bhrenbreiieiein,  BIosel-VftTy  Unkel,  Siegeny  Soiingeny  Olpe^ 
Lamderekrony  Lindimr,  ieerlaktiy  Qimbemy  Siehen-Gebirtfe,  AUenahry  DmuMy 
PruMy  Limburg,  MartelangBy  Houffalisey  WiU%y  Longviiigy  MomdrepuUy 
Jfe'ftfferet,  Bauiilon  in  den  Ardenuem,  Schirmeek  u.  a.  0.  in  den  Vageeet^ 
Momimgne  Noire  im  Aude-Dpt.y  Gsm^Mfi-Tbal  in  den  Hmuiee  -  Pgrenmem 
iHger€9y  Coreiea). 

Hebungs-System 


580 

AbsetBvng  des  K<»hlen-Gebirg*e8  von  Norik - HumherUmd y  Kalk- 
Sandsteine  fifrAofl/«iMi« ,  Kohlen  «Ablagerungen  am  Danei»^  Steinkohle 
der  ÄUeghmmfßS ,  Bergkalk  der  Couches  antbraxif^s  der  Lotre  tu- 
f^Heur^y  Swrlhej  Mayenee  etc. 

Hebungs-System  der  BaUont  und  des  Boeage  am  BMon  W.  16^  N.  —  0. 16^  S. 

Absetxung  des  eigentlichen  Steinkohlen-Gebirges. 


F.  VON  KoBUiYi:  über  eine  am  Berge  Havränek  stattgefun* 
dene  Abrutschung  {Ösierreiehisehe  Biäiter  1847  ^  Nro.  ^/5,  855). 
Der  Berg  liegt  beinahe  in  der  Mitte  des  Lipiauer  Komitates  am  rechten 
IFs^-Ufer  and  besteht  aus  gelbem  Thon ,  aus  Sand  und  schwarzer  Erde. 
Im  Jahre  1818  hatte  sich  zur  Zeit  der  grossen  Überschwemmung  unge- 
führ  in  der  Berg-lklitte  oberhalb  Eis  Oias»i  eine  Wasser  -  Sanle  gebildet, 
wodurch  so  bedeutende  Verheerungen  angerichtet  wurden ,  dass  viele 
Hauser  der  unten  liegenden  Ortschaft  zu  Grunde  gingen.  Zugleich  stürzte 
die  südliche  Berg-Seite  herab  und  bildete  eine  Kessel  -  formige  Vertiefung, 
aus  welcher  gegenwärtig  noch  Wasser  zum  Vorschein  kommt  In  späteren 
Jahren  glitt  die  herabgestürzte  Masse  immer  tiefer,  so  dass  der  nach  und 
nach  aus  seinem  Bette  verdrängte  fFa^ -Fluss  die  in  der  NAhe  geführte 
Landstrasse  wegriss.  Am  6.  Januar  iti46  endlich  stürzte  in  Folge  der 
durch  Regengusse  bewirkten  allmählichen  Auflockerung  die  jenseits  der 
erwähnten  Abrutschung  befindliche  steilste  Berg-Parthie  über  die  Strasse, 
so  dass  die  Verbindung  längere  Zeit  unterbrochen  blieb. 


J.  B.  JoCKSs:  geologische  Struktur  Ati#lra/iefu(r/juf^ltiflM7, 
JTK,  181  etc.).  Längs  der  Ost-K liste  tritt  eine  zusammenhängende  Berg-Reihe 
hervor,  welche  sich  von  der  Meerenge  von  Ba9S  bis  zum  Cap  York  er- 
streckt, eine  Weite  von  2400  Meilen;  jenseits  der  Kdste  setzt  die  Berg* 
Reihe  in  Felsen- Eilanden  bis  Neu-Ouinea  fort.  Die  Kette  hat  eine  grani- 
tische Axe  im  Soden,  begleitet  von  metamorphischen  und  paläozoischen 
Gesteinen,  wie  Solches  durch  den  Grafen  Strzelbcki  geschildert  worden ; 
bei  Pari  Bowen  beginnen  die  Beobachtungen  des  Vfs.  Überall  besteht 
die  Koste  aus  Schiefem,  Porphyren  und  Basalten.  Am  Otp  üpstmri 
erscheint  Granit,  der  sich  in  überaus  grossartiger  Weise  auf  der  Südwest* 
Käste  entwickelt  und  weitbin  ins  Innere,  wo  er  Berge  von  4000  Fuss 
Höhe  zusammensetzt.  Nordwärts  vom  Cmp-Uelvüle  verschwindet  der  Granit, 
und  es  treten  mächtige  Porphyr  -  Massen  an  seine  Stelle,  begleitet  von 
quarzigen  und  von  metamorphischen  Felsarten ,  welche  beinahe  das  ganze 
vordere  Land  und  die  Inseln  bilden.  Diese  Kdsten-Linie  wird,  so  scheint 
es,  in  schiefer  Richtung  geschnitten  durch  eine  Kette ,  deren  Axe  granitisch 
ist;  zu  ihren  Seiten  finden  sich  Porphyre  und  metamorpische  Gesteine. 
Auf  der  Sfidost  -  Käste  liegt  der  Kamm  der  Hauptkette  70  -  100  Meilen 


S0O 

vom  Ufer;  der  betr&chtliohe  Raum  wird  von  geflchiebleten  Gebilden  eilige* 
nommen.  Die  nämlichen  Felsarten  treten  auf  dem  weetliehen  Crebänge 
der  Kette  im  Distrikt  von  Port 'Phillip  auf;  bei  Wesiem-Poini  kommen 
Steinkohlen  vor.  Auf  der  Sudost -Küste  seigt  sich  Granit  im  Betle  de« 
ttoyan,  ehe  dieser  in  den  Darling  fallt ,  so  wie  in  den  oberen  Theilen 
vom  Glendg.  Im  S.  vom  Murray  bildet  er  die  nördlichen  und  südlichen 
Yerzwei^^angen  der  Pyrenäen  [?],  }cne  des  üVomtl  Byny  u.  t.  w.  Die  g;ro8ae 
Masse  der  OrampianSy  deren  Höhe  mehr  als  4000  Fuss  beträgt,  bestellt 
ans  Sandstein,  ähnlich  jenem  von  Sidney,  und  im  Süden  dieser  Berge  er- 
scheinen sehr  viele  vulkanische  Kegel  uud  gewaltige  Laven  -  Ströme.  In 
sämmtlichen  niederen  Gegendon  von  Port-Phillip  bis  Murray  herrscht  eine 
grosse  Tertiär'Formation ,  reich  an  Muscheln ,  £chinodermen ,  Korallen 
u.  s.  w.  Am  Cap  Jervis  in  Süd- Australien  finden  sich  Gneiss,  Glimmer- 
schiefer und  Thonschiefer.  Kupfer-  und  Bleierz- Gänge  gehören  in  ge- 
wissem Bergkalke  zu  den  gewöhnlichen  Erscheioung^en.  Im  Innern  durftea 
überall  tertiärer  Thon  und  Sandsteine  vorkommen ;  auch  die  Küste  besteht 
daraus  auf  einer  Strecke  von  600  Meilen ,  von  Streaky  -  Bay  in  östlicher 
Richtung  bis  Mont-Rugyed  im  Westen  des  Orand-  Bight,  In  der  Gegend 
des  JHont  Rugged  triffl  mün  den  Granit  wieder«  Von  König  George^ Bucht 
aus  zieht  ein  erhabener  Landstrich  wenigstens  250  Meilen  weit  ,  welcher 
aus  Granit  und  aus  metamorphischem  Gestein ,  Gneiss  u.  s.  w.  besteht. 
Zwischen  diesem  Distrikt  und  dem  Meere  findet  sich  eine  niedere,  20 
Meilen  breite  Ebene  von  neueren  Tertiär- Gebilden  eingenommen,  die  nord- 
wärts bis  zu  den  Inseln  reichen,  welche  die  westliche  Grenze  von 
Bhark'e'Bay  ausmachen ,  indem  sie  die  ganze  westliche  Küste  der  Kolonie 
von  Swan-River  bilden.  Längs  dieser  Küste  von  Shark^e-Bay  bis  zum 
Dampier 'Land  zeigt  sich  eine  weithin  ausgedehnte  Strecke  kaum  über 
das  Meeres -Niveau  hervorragend  und  von  sandigen  Dünen  begrenzt.  — 
Zwischen  CoUiers-Bay.  und  Cambridge  -  Gulf  ist  ein  grosses  Vorgebirge 
von  geschichtetem  Sandstein,  ähnlich  jenem  von  Sidney,  ■  —  Ein  anderer 
vom  Verf.  nach  eigenen  Beobachtungen  beschriebener  Küsten-Theil  ist  jener 
von  Port 'Eesington,  Er  besteht  aus  weissem  und  rothem,  eisenschüssi- 
gem, wagerecht  geschichtetem  Sandstein.  Diese  Formation  scheint  sich 
auch  um  den  Golf  von  Oarptntaria  zu  erstrecken  und  bis  .zum  Victerim-' 
Flusse.  —  —  Von  allen  bekannten  Bergketten  Auatraliene  streichen  die 
meisten  aus  NNO.  in  SSW. 


Dbscloikbaux :  Lagerstätte  des  leländieehen  ,^  oppelspathea^' 
(Bullet.  geoL  6,  /F,  768  etc.).  Die  einzige  Örtlichkeit,  wo  man  bis  jetzt 
diesen  vollkommen  reinen  Kalks path  und  in  solchen  Massen  gefunden  hat, 
dass  allen  Bedürfnissen  der  Optik  Genüge  geleistet  werden  könute,  ist  der 
Eingang  der  kleinen JB«Art/!oritfr-Bucht,  der  nördlichste  Theil  beider  Zweige 
in  welchen  die  grosse,  ungefähr  in  der  Hälfte  der  Ostküste  von  l8lan4 
befindliche  Rßdefiord-huchi  endigt.  Auf  dem  linken  Ufer  von  Eekifiordur^ 
ganz  in  der  Nähe  einer  Helgaetad  genannten  Wohnung,   fliesst  ein  Bacfa 


mn. 

in  w«Big  tiefer  SeMudit  de«  Meere  xn  *,  md  auf  der  reeltten  Wand  d«r 
kleinen  Schlucht,  109  Meter  üher  dem  See>Spiegel,  ist  die  Lag;ers(ätte  des 
yyDoppelepathes''.  Da  wo  das  Mineral  vorkommt,  hat  die  Schlucht 
6» ,50  Tiefe^  misst  im  Grunde  4», 00  und  oben  4" ,85  Breite.  Die  ziem^ 
lieh  regellosen  WAnde  neigen  sich  unter  etnra  45^.  Man  nimmt  die  Gegen- 
wart des  , Goppels patbes"  auf  17«, 80  Länge  und  4">,20  Höhe  an;  dieser 
Raum,  nach  oben  durch  die  geneigte  Oberfläche  des  Bodens  begrenzt,  in 
dem  die  Schlucht  ausgeweitet,  wird  ausserdem  durah  ein  schwarae»  Basalt«' 
ähnliches  Gestein  eingeschlossen^  welches  sehr  kleine  Labrador  •  Kr^alle 
In  Menge  enthält«  Es  ist  diess  die  nämliche  Felsnrt,  aus  der  an  der  5st* 
liehen  und  westlichen  Küste  isUmd»  zwei ,  ^  ungefähr  parallele ,  breite 
Streifen  bestehen  mit  vielen  theils  sehr  tiefen  Fiords.  Es  finden  sich  darin 
cablreiche  Lager  von  Wecken  und  von  Mandelsteinen  in  höherem  oder 
geringerem  Grade  zersetzt  und  ihre  Blasenräume  mit  verschieden  -  artigen 
seoiitschen  Substanzen  ausgekleidet  ,^oppeIspath''  erscheint  in  einem 
sehr  grossen  Räume  von  Mandel -ähnlicher  aber  äusserst  regelloser  Gestatt 
inmitten  des  Basalt-artigen  Gesteines.  Genaues  Studium  dieser  ^^Mandeln^ 
ergab,  dass  der  sie  erfSllende  „Späth''  unter  zwei  wesentlich  verschiedenen 
Formen  erscheint  Sitellt  man  sieh  dem  Räume  gegenüber,  so  sieht  man, 
dass  dessen  oberer  Theil,  zur  Rechten  des  Beschauers  so  wie  der  mittle 
Tbeil  durch  einen  ungeheuren  „Spath^-Kry stall  eingenommen  werde,  der 
mit  zweien  seiner  Flächen  an  den  Wänden  haftet;  die  Breite  beträgt 
aeehs  Meter,  die  mittle  H5be  drei  Meter.  Dieser  krystallisirte  Block, 
dessen  Gestalt  im  Allgemeinen  jene  des  primitiven  Kalkspath-Rhomboedera 
ist ,  erscheint  getheilt  in  mehre  andere  weniger '  grosse  Krystalle  durch 
Rinden  dicht  gedrängter  Stilbit-Krystalle,  welche  übrigens  der  Kalkspatb- 
Oberfläche  sehr  schwach  anhängen.  Unterhalb  des  kollossalen  Krystalls  zeigt 
sich  eine  Masse  braunen  Thons ,  der  wohl  ausgebildete  Kalkspafh  -  Kry* 
stalle  mit  Flächen  des  primitiven  Rhomboeder  ,  des  Skalenoeders-  und 
eines  sehr  stumpfen  Dodekaeders,  so  wie  Bruchstücke  von  Krystallen  in 
Menge  einschliesst  Auch  auf  diesen  im  Thon  enthaltenen  Krystallen 
sieht  man  ziemlieh  häufig  Stilbit  —  —  In  Spmnien  ,  in  Ai^er  nnd  in 
Beigim  kennt  nmn  nicht  wenige  Kaikspath  -  Gängen ,  die  augenfällig 
eruptiven  Ursprungs  sind ,  und  eine' solche  Entstehung  ist  der  Verfl 
geneigt  auch  dem  grossen  krystalliatrten  Block  M&ndiseken  Kalkspathea 
feuzusehreiben ,  während  die  Bildung  der  vom  Thon  umschlossenen  Kry<» 
Ktalle  mehr  auf  neptunisebem  Wege  vor  sieb  gegangen  seyn  därfle. 


J.  D.  Dana:  Aber  die  Entstehung  der  Kontinente   (Sillim. 
Jaum.  1847 y  lll^  94-100).    Lbibwitz,  C.  Prbvost,  db  la  Bechb,  LyblL 


*  Die  Eingeborenen  bexelehnen  den  Bach  ohne  Zweifiel  wegen  der  gllnsenden  Kafk- 
tpaihSMcke,  welche  man  hin  und  wieder  darin  ändct,  »it  dem  Antdmek  SUfurMtlt 
(Sllber-Baeh). 


9n 

o.  A,  haben  die  unglelebe  Zaiammeiisiehiiftg  4tr  etkaiteadeii  Erde  bereite 
mehr  oder  weniger  aU  die  Grund- Ursache  der  Unebenheiten  der  Erd- 
oberfläche bezeichnet;  die  meiaten  6eolng;en  haben  einzelne  Folfi^n  davon 
•la  uraprilngliche  Uraacbe  angegeben ;  der  Vf.  hat  in  einem  nenlicben 
Vortrag  fiber  die  Vulkane  den  Monda  einige  nähere  Andeutungen  ffir  die 
Erde  gegeben  und  will  dieae  nun  mit  Bezugnahme  auf  vorliegende  Tbnt- 
aaehen  weiter  verfolgen.  Er  hat  bei  genannter  Veranlaasnng  angedeutet 
daaa  diejenigen  grutaen  FUchen  der  Erde,  welche  den  jetaigen  Konti* 
Beuten  entaprechen,  aeit  der  ailuriachen  Periode  ohne  vulkaniache  Thätig- 
keit  geweaen  alnd,  während  dieae  aich  fiber  die  Stelle  der  Jetzigen  Meere 
verbreitet  hatte,  welche  alao  am  längsten  beiaa  geweaen  und  in  deaaen 
Folge  aich  am  tiefsten  eingesenkt  bat,  wie  an  einer  glibenden  Kngel  aicb 
diejenige  Seite  am  atärksten  zuaammenzieht,  welche  am  längsten  gifihet 
Je  tiefer  aber  die  Meeres-Becken  einsanken,  deato  mehr  Land  muaate  frei 
werden  von  Waaser-Bedeckung,  und  daaa  diess  wirklich  der  Fall  geweaen 
und  selbst  noch  bis  in  die  Tertiär -Zeit  fortgedauert  habe,  beweiaen 
im  6iUUn  Q%eam  die  Korallen -Inseln,  welche  sich  mit  ihrer  Oberiäefae 
ioMuer  in  der  Bdhe  des  See-Spiegels  au  erhalten  geatrebt  haben,  während 
der  Meeres-Grund  langaam  in  die  Tiefe  aank.  Im  AÜmkH9ehm  Ozean  hat 
die  niedrigere  Temperatur  eines  groasen  Theils  der  Waaaer- Masse  die 
EntwickeluDg  der  Korallen  gehindert;  doch  sind  alle  Inaein  darin  mit 
Ananahme  der  FaUtlumdM-inMeln  feurigen  Uraprunga. 

Die  wichtigsten  Folgen  einer  Zosammenziehung  der  Erde  muaaten  aejrn : 
1)    Einaenkungen,  ungleich  in  verschiedenen  Gegenden, 
a)    Anscheinende  Erhebungen  des  Bodens  zwischen   den  Senkungen 
fiber  die  tiefsten  Stellen  der  lotsten  oder  ober  den  Spiegel  einer  vorfaan* 
denen  Waaaer- Maase. 

3)  Spalten  und  Riaae. 

4)  Zeitweiser  Austritt  feuriger  Massen  durch  die  Spalten. 

6)  Emporhebnng  der  Oberfläche  länga  den  Rändern  einer  Spalten- 
Reibe. 

6)  Aufrichtung  und  Faltung  der  Gesteinsschichten  durch  Seiten-Druck. 

7)  Ein  mit  der  Zeit  in  ungleichem  Grade  fortachreitendea  Einaiaken 
der  Oberfläche.  Zusammenziehnng  veranlaast  eine  Spannung  («träte)  der 
glfihenden  Blasse  und  in  dessen  Folge  eine  Verminderung  oder   Aufhören 

X  des  Einsinkens ,  bis  in  deren  Folge  Risse  entstehen  und  die  Senkungen 
wieder  zunehmen  können.  Auch  Hebungen  können  durch  dieselbe  Spannung 
neben  der  glühenden  Fläche  entstehen,  —  wenigstena  zur  Zeil,  wo  sich 
die  Risse  bilden.  Daraas  folgt  dass:  a)  die  Senkung  gegebener  Flächen 
während  ihrer  ganzen  Dauer  I8ngere  Unterbrechungen  erfahren  muss; 
b)  dass  die  Oberflächen  des  Landes  und  des  Wassers  ihre  gegenseitigen 
Hohen -Unterschiede  von  Zeit  zu  Zeit  ändern  oder  umtauschen;  c)  im 
Gänsen  kann  aich  der  Ozean  von  den  Küsten  verschiedener  Kontinente  sn- 
rilckziphen  oder  in  dem  einen  steigen,  während  er  in  dem  andern  zn- 
rfickgeht ;  d)  der  Niveau  -  Wechsel  kann  bald  ein  alhnählacher  und  bald 
ein  pldtalicber  aeyn ;  Letstea  sumal  in  der  Nähe  grosser  Riase. 


S»3 

8)  Bei  ellipütichen  ZtMamiiieini«lHin{[;8-Flftcheii  nofiea  nach  Hots»** 
Berecbnungen  (Tramsac^.  Cmmkr.  P1alo9.  Soe.  VUy  ti)  zwei  SyatcnMi 
von  Spalten  rechtwinkelig  so  einander  auftreten.  Wenn  nun  eine  solclie 
Fläche  mit  einer  Seite  an  eine  Gtegend  stdest,  welche  an  der  Zneammen« 
Eiehmig  nur  ((geringen  Antheil  nimmt,  eo  muaaen  die  Wirkungen  lange  dem 
Rande  am  entacbiedensten  eeyn,  und  insbesondere  aosgedehnte  Spalten 
neben  demaeibcn  entstehen  und  die  Oberfläche  sich  erheben  oder  dii 
Schichten  durch  Seiten- Smck  sich  in  Falten  biegen«  *  (Werden  erweiehle 
Schichten  dnrch  Seiten-Srnek  emporgetriebeu ,  so  werden  sie  sehon  dnreh 
ihr  eigenes  Gewicht  sich  in  Falten  niedersenken.) 

W&re  die  Erde  von  homogener  Natur  und  in  gletehmisiger  AbkAh* 
luog  von  aussen  herein  begriffen,  so  wird  die  nnerst  erstarrende  nnd 
sich  snsammrnsiehende  Rinde,  wenn  schon  in  grdsster  Spannung  befind* 
lieh,  doch  im  Gleichgewichte  bleiben,  wie  ein  erstarrter  Glas-Tropfen* 
Da  sie  aber  zu  verschiedenen  Zeiten  und  an  verschiedenen  Orten  sich 
ungleich  abkühlte,  so  war  jenes  Gleichgewicht  aufgehoben,  und  Risse, 
Senkungen  und  Hebungen  verschiedener  Art  mussten  zu  verschiedenen 
Zeiten  und  an  verschiedenen  Orten  entstehen,  wenn  gleich  die  hSchsten 
den  fortgesetzt  andauernden  Hebungen  der  Erde  sich  nur  wie  der  Firniss* 
Überzug  suf  einem  Erd-Glubus  verhalten. 

Macht  man  von  diesen  Sätzen  nun  eine  besondere  Anwendung  auf 
Amerika  i  so  sieht  man  auf  der  Atlantischen  Seite  die  ilpfn/ccAeti- Kett6 
von  Main»  bis  Gßwrgia^  auf  der  Seite  des  atiUea  0»eaM  die  Roekff  Maun* 
iahu  sich  in  der  Nähe  des  Meeres  steil  erheben  und  gegen  das  Innere 
des  Kontinents  allmählich  abfallen.  Ist  diese  Erhebung  eine  Folge  vodi 
der  Nähe  der  sich  zasainmenziehenden  Fläche  (des  Omeani)  —  so  muss  man 
auf  der  ihr  zunächst  befindlichen  Seite  allerdings  die  grössten  chemischen 
und  mechanischen  Wirkongen  erwarten.  Die  chemischen  Wirkungen  sind  auf 
derselben  in  der  Tbat  so  gross,  dass  man  in  Keu- England  die  wahren 
Feuer-Gesteine  schwer  von  den  metamorphischen  unterscheiden  kann,  und 
als  Beweis  von  der  Stärke  der  mechanischen  Wirkung^  dient  die  mehr* 
fach  wiederholte  Faltung  der  Schichten  in  grossem  Maasstabe ,  wie  sie 
unter  Erörterung  ihrer  Ursache  von  W.  B.  und  H.  D.  Rogers  {Traneaet. 
Amer,  geolog,  A»9oe,  1840-184$^  522)  nachgewiesen  worden  ist.  Die 
Ru€ky  mouniaina  stiegen  allerdings  nicht  so  rasch  und  nicht  über 
8000'  an,  doch  erheben  sich  einzelne  5000'— OOOo'  hohe  Fels-Kämme  noch 
über  dieselben;  Diess  scheint  denn  auf  eine  länger  fortgesetzte  oder 
wiederholte  Thätigkeit  der  Zusammenziehnng  und  damit  verbundene  Ver- 
schiebungen hinzudeuten,  zumal  Versehiebungen  der  Schichten  in  den 
Sandsteinen  ostwärts  von  dem  Kamm  deutlich  auftreten.  Während  in 
W.  der  Kette  vulkanische  Erzeugnisse  nieht  bekannt  sind,  kenat  man  im 
Orsfon-Gebiet  mehre  vulkanische  Kegel  und  basaltiacba  Ergfisae.  Waiterhitt 
[nach  Süden?]  erheben  sich  noch  1— 3**3-4  parallele  Gebirgji-Ziig» 
»wischen  dem  FafsyeMr^  und  dem  Oaean,  die  dritte,  die  Osaewlai 
JTaffa,  fast  an  hoch  als  das  Aliyal^r^  selbst  Weita  Spaiten  haha« 
den  Feoer  einen  Ausweg  geboten»  nnd  aMfaxe  Ynlitaae  alnd  Jatit  sodi  «I 
Jskfgaag  IM.  S8 


fl04 

^hAtJgkeU.  Eben  fto  ist  es  mit  der  Andes^Meiis  in  Sud-  Amsrikä.  Bei 
Ffthuni*  der  Schichten  in  den  Appmiadiem  int  die  Kohlen  -  Formafioa  mit 
Irefaltet  worden,  and  das  Hanpt*£reigniss  kann  daher  erst  nach  der  Kohlen* 
Seit  eingetreten  seyn.  Die  Hebung  der  Grbirge  ist  demnach  im  AUi{e- 
aeineo  nk-bt  zu  betrachten  als  eine  Folge  des  Einbruchs  feurig*  flussiger 
Oesteins-Massen  (wie  C.  Pubvost  will),  sondern  als  eine  Folge  der  Abkuh- 
lang  und  Zusammensieh ung.  Selbst  die  TrappJ)jrkes  in  fieu^BrngUni  and 
^«tf- Jir«sy,  deren  allgemeiner  Verlauf  mit  dem  der  Appalachen  öberein* 
stimmt^  mdgen  eine  Folge  der  auch  nach  der  Kohlen>Zeit  noch  forldanemdea 
Zusammensiehung  scyn.  Das  damit  verbundene  Einfallen  des  n^nen  rothea 
8«ndsleiBs  wohl  ebenfalls.  Dessif^leichen  die  OswrA-Qebirge  am  ifUsiMippi, 
welcbn  mit  den  Appmlmehm  paraUel  laufen. 


J.  D.  Dana:  geologische  Folgen,  ableitbar  von  der  Zn- 
samme  nziehung  der  Erde  durch  Abkühlung  (a.  a.  0.  176—188). 
Hier  verfolgt  der  Vf.  denselben  Gegenstand  weiter.  Er  zeigt  durch  ge- 
nauere Berechnung,  wie  in  Folge  der  Abkühlung  und  Zusammenziehnng 
des  Ailantitehen  See -Grundes  die  Schichten  der  emporgetriebenen  Appm- 
laeAeii-Kette  sich  an  der  Küste  stärker,  landeinwärts  immer  weniger  und 
endlich  gar  nicht  mehr  in  Falten  legen  mussten,  und  zwar  so,  dass  die 
Steil-Seite  der  Falten  landeinwärts,  die  allmählicher  ansteigende  Seite  See- 
wärts  gekehrt  war ;  — •  und  so  auch  in  andern  Fällen,  wo  die  Zusammen* 
siehung  des  See-Bodens  die  Emporhebung  der  Kustcn-Gebirge  bedingt  hat. 
Die  Faltung  kann  ünregelmässig  werden  durch  ungleiche  Dicke  und 
Schwere  der  Schichten,  ungleiche  Kohasion  und  Biegsamkeit,  ungleiche 
Wirkung  der  Kraft  auf  dieselbe.  Die  Schwere  der  weich  emporgedruckten 
Schichten-Massen  genügt  für  sich  allein  sie  in  Falten  zu  bringen.  Sind  die 
Schichten  zur  Falten-artigen  Biegung  nicht  geneigt,  so  bilden  sie  nur  den 
einen  oder  den  andern  Gebirgs-Rücken.  Feuer-Gesteine  können  mitunter 
sufällig  in  die  Falten  eingetrieben  seyn ;  sie  bedingen  solche  aber  nicht. 
Die  Lage  der  Vulkane  in  der  Nähe  steiler  See-Küsten  ist  eine  Folge  der 
bei  der  Auftreibung  durch  den  sich  zusammenziehenden  Seegrund  ent- 
stehenden und  bleibenden  Spalten.  Die  Unterscheidung  verschiedenartiger 
geologischer  Epochen  erklärt  sich  leicht  durch  die  aufgestellte  Theorie  etc. 


Yhilbt  b^Aoüst:  Bemerkungen  Aber  die  rotbe  Färbungr 
ipewisser  Fela-Arte  n  iBuliet  fsoi.  ^846,  b,  iil  3sa— 382).  Währemi 
FooRNBT  in  einer  neaerliehen  Abhandhrag  die  rotfae  und  ockergelbe  Fir- 
Irang  der  Gesteine  von  einer  ebemi«cben  Umwandlung  eiaenbaltiger  Gesteine 
tlarch  die  Atmosphärilien  insbesoiidere  in  einer  f^periuei^Hon  Ayd^«tfM  H 
iMyd^  du  fe9^  ableitet,  beharrt  Tinz»  snf  einnr  Alteren  Anaidit,  daas  ata 
fe;ew5hnllch  darch  feurige  Kräfte  veranlasst  uy  und  von  späteren  eisend 
MtigeB'AmtrAmMigea  (dMMUMisM)  heirfibre,   daher  er  sie  ale  cioe 


608 

^TuMfaeHm^  m«  tolorUHim  iffhee^  bez^ielinet,  ohne  iodeftseo  in  eioigea 
F&Uen,  wie  z.  B.  bei  kaotlnitirten  (oiFeBbar  seraetzten)  FeMspatb-Gesleineq 
jene  ErklSrong^s-Arl  Foorivbt's  Borfickweisea  sti  wollen. 

I >  K  « 1  k  e.  Die  Jurakalke  im  SaotU'et*LairS'Djfi.  und  xnmal  bei  Tonmns 
und  Ghrtf  sind  oft  gerothet.  Die  OatrSeite  Givrtf'9  lii*gt  auf  faat  borixontaie« 
Schiebten  vo»  feinem  sehr  weiaaem  etwas  Tuff-artigem  Oolith;  unter  der 
•West-Seite  riebten  aicb  die  Schiebten  immer  mebr  auf,  erbeben  sieh  endlid^ 
sum  Ber^e  von  CHvry  mit  dem  Plateau  von  Chaumes  200«  üb^r  die 
Sohle^  der  Stadt,  welches  mit  einem  steilen  Absturie  endigt,  von  weichem 
man  die  aqfeinanderliegeaden  Formalionen  des  Groas-Ooliths ,  dea  LinSy 
der  Bunten  Mergel  und  der  Keuper-Saudsteine  beobachten  kann.  Ein  Thal 
trennt  diesen  Steilabfoll  van  dem  westwfirts  gelegenen  ttpuimkanf  der 
ganz  aus  rosenfavbenem  Granit  besteht.  Je  inebr  sich  nun  Jene  Oolitb^ 
Schichten  in  dem  Berge  von  Owry  anfrichten,  sieb  erheben  und  sich  dtf 
tiefen  Thal-Kluft  nähern ,  desto  mehr  geht  ihre  oolitbiscbe  in  eine  kom- 
pakte nnd  etwas  znckerkörnige  Struktur  über,  das  Gestein  wird  trocken, 
sehr  hart,  spröde,  nimmt  kleine  Eisenoxyd-Gäoge  auf,  von  welchen  ans 
«isenscbössige  Streifen  mehr  oder  weniger  weit  in  das  Gestein  eindringen 
nnd  es  sehr  angenehm  violett  färben.  Einige  Steinbruche  sind  in  dieser 
jBeziehung  sehr  belehrend;  man  sieht  dass  sich  die  Färbung  längs  den 
Schicbteu-Absonderungen  verbreitet  hat,  und  kann  sie  zuweilen  bis  zu  ihrem 
allmählichen  gänslichen  Verschwinden  verfolgen«  Die  Absonderung-Flächen 
4er  Stflolitben  sind  sehr  mit  Eisen  beladen,  was  beweist,  dass  sie 
äJl^r  als  dessen  Ausströmungen  sind ,  während  die  dichten  und  spatbigen 
Theite  sich  davon  frei  erhalten  haben«  Die  grossen  Oolithe  im  Kalke  von 
Preiff  bei  ToiiriitM  sind  ganz  oder  fast  ganz  frei  geblieben  von  Eisen, 
.wovon  die  einscbliessende  Masse  durchdrungen  ist. 

2)  Die  Pfirsicbblutb-rothen  Kalke  bei  Bifan  verdanken 
ihre  Färbung  einer  ähnlichen  Ursache  j  die  Atmosphärilien  sind  im  Laufe 
4er  Zeit  ohne  Eiufluss  auf  die  Farbe  der  mitunter  sehr  alten  steinernen 
Gebäude  geblieben. 

3)  Der  Calcareo-rosso  der  Italicner  eben  so,  mag  er  nun  der 
Kreide,  oder  dem  Jurakalk,  oder  beiden  angehören. 

d)  Die  Ocker- farbigen  Sandsteine  der  Keuper-Formation  in 
Sttoue  •  und  •  LiOire  erhielten  ihre  Färbung  ebeuralls  durch  spätere  Aus* 
strömuiigen.  Im  AUier  -  Dpi.  hat  eine  analoge  eisenschüssige  Färbung 
in  gewissen  Örtlicbkeiten  mehre  Formationen  gleichnulssig  betroffen :  so 
die  Kohlen- Sandsteine  von  Liemoiies  und  Conlandan  und  die  Kenper- 
Sandsteine  von  Bourbo»  -  V AfcharnkmUL  In  den  Sandstein  -  Brüchen  des 
Hrn.  BoifA  zu  Moniaret  bei  Caulaniont  7  Kilometer  westlich  von  Mouline, 
kann  man  zwischen  ungefärbten  Sandstein  •Schichten  eintreten  und  sehen, 
wie  sie  gegen  W.  allmählich  eine  immer  intensivere  Weinhefe -Färbung 
annehmen,  indem  sie  sich  den  Quarz  -  Porphyren  nähern,  auf  die  sie  sieb 
in  eii)iger  Eutfornoag  stutzen.  Die  eisenscinissigen  Ausströmungen  sebeiaeo 
VI'  der  Tb^t  nuent  durch  die  Klufle  des  Porphyrs  gedrungen  zu  seynj 
4veleher, selbst  etwas  davon  geröt)|et  waxde^  und  daoi^  die  seitlieb  darajir 

38* 


500 

Btotsenden  SariddCeine  und  Thone  je  nach  den  Graden  ihrer  Darchdring- 
lichkeit  durchdrangen  zu  haben ,  deren  rofhe  FArbnng  in  einiger  Ent- 
fernung mittelst  einer  gebrochenen  Zicksalc-Linie  endigt. 

6>  Die  rothen  Quarz-Porphyre  von  BoU'ie-Rang  nn&  von  Ltip 
bei  üiMififM  sind  ebenfalls  durch  eisenschlissige  Ansströmungen  gefärbt, 
welche  einen  Überzug  von  rothem  Otyd  auf  alten  Spalinngs  -  FUchen 
cnrfickgelassen  haben.  Sie  haben  alle  Charaktere  der  metamorphisehen 
Arkosen  des  Buntsandsteins  von  MoriUon  u.  s.  w. 

6)  Geröthete  Pflanzen-Erden  verdanken  ihre  Färbung  auch 
oft  späteren  Ausströmungen,  da  dieselbe  oft  nur  Flecken-  und  Strich-WeiM 
erscheint,  so  dass  sie  nicht  von  dem  ursprfinglieh  gleichmastg  in  der 
£i*de  vertheilten  Eisen  herrfihren  kann.  [Soll  denn  nicht  Wasser  das 
Eisen  nach  gewissen,  je  nach  ihrer  chemischen  Modifikation,  das  Eisett 
mehr  als  andere  anziehenden  Theilen  der  Erd- Ablagerungen  reichlicher 
Busammenfflhren  können  ?] 

Der  Vf.  zieht  aus  diesen  Erscheinungen  den  Schluss,  dass  die  devonischen, 
permischen  und  triasischen  Gebirge  ihre  roth^  Färbung  „im  Allgemeinen^ 
[?]  auf  feurigem  Wege  erhalten  haben,  eine  nicht  gans  neue  Ansicht,  die 
er  oben  durch  die  Zusammenstelinng  obiger  Thatsachen  zu  bestätigen 
hofft.  —  (Er  macht  schliesslich  darauf  aufmerksam  und  fährt  Beispiele  an, 
wie  in  verschiedenen  Gegenden  der  gewöhnliche  Anstrich  der  Häuser 
sich  nach  der  Farbe  der  fibKchen  Bausteine  richte). 

Er  sieht  keine  Schwierigkeit  anzunehmen,  dass  das  Eisen  im  Zustande 
von  Oxyd  und  Hydroxyd  ausgeströmt  seye.  Die  Pfirsichbiflth  -  rothe  Farbe 
der  Sandsteine  leitet  er' von  Eisen-Silikat  ab  und  warnt  davor,  dass  man 
dem  Hydrosilikate  überhaupt  nicht  überall  einen  wässerigen  Ursprung  zn- 
schreiben  solle,  da  ja  auch  die  Serpentine  Hydrosilikate  von  Talkerde  seyen, 
deren  plutonischen  Ursprung  Niemand  bestreite.  Die  Erfahrungen  iaa 
Laboratorium  scheinen  zwar  jener  Annahme  bei  Eisenoxyd  -  Hydrat  ent«* 
gegen  zu  stehen ;  in  der  grossen  Werkstätte  der  Natur  hätte  aber  oft  ein 
grosser  Druck  u.  s.  w.  der  Verflüchtigung  des  Wassers  entgegenwirken 
können.  So  sieht  man  auf  dem  Gipfel  des  Matro§idiim  Bergs  auf  der 
Jnsel  Myeane  GÜnge  von  Eisen-  und  Barytine-Hydra  t,  deren  beiden  Be- 
standtheile  einander  in  der  Weise  durchdringen,  dass  man  ihnen  unmöglich 
zweierlei  Ursprung  zuschreiben  kann ;  die  Gänge  sind  sogar  an  der  Seite 
des  Berges  übergeflossen.  Und  so  findet  man  auf  Skyro^y  einer  der 
nördlichen  Sparaden,  mitten  zwischen  ophiolithischen  Gesteinen  eine  Masse 
von  magnetischem  Eisenoxyd-Hydrat,  welche  innerlich  das  oolithische  Ge- 
füge  einiger  körnigen  Thoneisen-Erze  und  äusserlich  die  prismatische 
Struktur  der  Basalte  besitzt. 


KARStai« !  gegenseitige  Beziehungen,  in  welchen  Anhy« 
drit,  Steinsalz  undDolomit  In  ihrem  natfirli eben  Vorkommen 
EU  einanderstehen  {Berlin.  MonaMer,  1848 ,  1 19-^130).  Anhydrit 
und  Steinsalz  sind  nicht  chronologisch    zwisdiett  andere  NiedersdiliKe 


se7 

«ingMehiditeley  tondero  tu  dem  Erd-Iniieni  tinn^rang^ne  llatteo; 
Gyps  ab«r  aus  einer  epfiteren  UminderaDg^  des  Anhydrits  entstanden» 
entweder  noch  anf  der  ursprfini^liehen  Lag^erstifte  dieses  letzten,  oder 
nachdem  er  dieser  schon  enträckt  g^ewesen.  In  beiden  Fällen  aber, 
in  dem  letzten  deutlicher,  können  Gyps  •  Schichten  nnd  ganze  -F15tze  in 
ieder  Periode  der  Schicht  -  Gesteine  erwartet  werden,  falls  Anhydrit- 
Massen  über  die  vom  Wasser  bedeckte  £rd<ObeHläche  ausgegossen  wurden» 
nnd  solche  Schichten  oder  FI6tze  sind  es,  die  man  als  Glieder  der  For- 
mation betrachten  kann,  in  der  sie  angetroffen  werden.  —  Bei  den  Stein- 
salz-Ablagerungen treten  die  durch  den  spätem  EinfloRs  des  Wassers  be- 
wirkten Veränderungen  der  Ablagerung«- Weise  noch  deutlicher  hervor.  -« 
Man  hat  die  Lagern ngs- Verhältnisse  von  Anhydrit  und  Steinsalz  oft  ver*. 
kennt,  weil  man  solche  der  ursprüglichen  Bildung  mit  jenen  des  später 
durch  Wasser  veränderten  Gypses  nnd  des  regenerirten  Steinsalzes  ver- 
wechselte. —  Der  Dolomit  ist,  wie  schon  v.  Buch  dargethan,  „ein  durch 
Cämentation  mit  [Magnesium-]  Dämpfen  veränderter'*  Kalkstein  irgend 
einer  Bildungs-Periode.  Jede  andere  Dolomit-Bildung  auf  nassem  Wege 
oder  aus  einem  fenerflussigen  Zustand  der  Kalkstein« Masse  ist  unmöglich. 


DB  Vernbdil:  über  die  Nnmmuliten-Gestein  e  (PlnsÜt.  1848^ 
44).  1)  Die  Hippurlten-Gesteine  scheinen  nur  einer  Formation  anzugehören. 
Manche  hatten  zwar  geglaubt,  die  Nummuliten  kämen  bis  in  die  untere 
Kreide  vor;  nach  Pilla  sollten  sie  in  Gesellschaft  der  Hippuriten  seym 
GiTDLLo  zitirt  sie  in  der  Kreide,  doeh  seyen  sie  dort  sehr  selten.  VAtma 
hatte  sie  frfiher  unter  der  Kreide  angeführt,  jetzt  aber  erkannt,  dass  din 
Örtliehkeit,  wo  Solches  der  Fall  [im  Feiieft*a»ireAeii  ?],  eines  der  schönsten 
Beispiele  von  Überstürzung  der  Gesteine  darbiete.  Am  £fM^  de  Berre 
bei  Mmr9eiile  finden  sich  im  Hippuriten-Kalk  zwar  vielkammerige  Körper, 
welche  im  Querschnitte  den  Hippuriten  ilhneln ,  aber  sonst  eine  sehr  ab- 
weichende Form  haben;  ächte  Nummuliten  sind  nicht  darunter  gefunden 
worden,  t)  Die  grosse  Nummuliten-Forroation  scheint  tertiär  zu  seyn.  Im 
Vie&minUcken  hat  man  sie  seit  Bnoit omART  dafür  genommen,  nnd  in  der  Thal 
findet  sie  »ich  nur  da,  wo  die  gewöhnliche  Eacän- Formation  fehlt ;  sie  nimmt 
deren  Platz  über  der  weissen  Kreide  ein  und  enthält  mehre  charakteristische 
Eocäa- Versteinerungen.  Wo  aber  in  iiaiien  die  mächtige  Madgno*  For- 
mation die  Nummuliten-Gesteine  bedecket  und  die  Schichten  aufgerichtet 
sind,  wird  die  Frage  zwar  etwas  schwieriger,  scheint  aber  eine  wesent- 
lifhe  Alters-Differenz  von  den  Vi  conti  nischen  Schichten  doch  nicht  zu  be- 
stehen. [Die  Masiriehter  weisse  Kreide  enthält  sehr  dünne  Nnmmuliten- 
ähnliche  Körper,  die  wohl  auch  einem  besonderen  Subgenus  oder  Genus 
angehören  werden?] 


R.  L  MuRCHisopr:    über    die   Verbreitung   und  den  Unter- 
gang desMammonts  (Morch.,  Vbrn.  a«  KsTssRUife  RmHßp  f,  493  ss.)* 


St6 

Otecbon  man  Mamnont-Knoclieii  an  den  Seiten  des  Urt^s  ünittf  an  hat 
dieaea  Gabirft«  doch,  w&hrend  daa  BCanmonf  noch  exialirie ,  keine  aoaebn- 
liehe  Höhe  bcseMen:  die  Erhebung:  dieaer  Waaseracheidc  magt  mit  dam 
Untergänge  Jener  Thier-Art  verbunden  geweaen  aeyn.  Die  Mehrzahl  der 
jetzt  mit  Gold -Sand  und  Mammout-Reaten  erffiUteii  Niederungen  «raren 
dtmala  See*n,  in  deren  Grund  Sand  und  Knoclien  aua  der  Umgebnng  hinab* 
gewoaehen  worden  sind  und  durch  Ablaufen  des  Waaaera  aufa  Trockne 
geriethen,  ala  das  Gebirge  emporstieg.  Nicht  nur  fehlt  in  allen  diesen 
Ablagerungen  am  östlichen  Fusae  des  UraPt  jeglicher  Überreat  von  Meeres« 
Thieren,  sondern  auch  die  Sand-Körner  siud  durch  ihre  noch  eckige  und 
kantige  Beschaifenheit  sehr  von  denen  der  See  ^  Küste  verschieden  und 
ganz  mit  solchen  in  Landsee-n  übereinstimmend,  so  daaa  man  jenen  Lagern 
keine  untermeeriscbe  Entstehung  nuschreibeu  kann.  Gleichirohl  muas  die 
abschwemmende  Gewalt  des  Wassers,  nach  dem  Gewicht  einiger  Gold- 
Sluffen  zu  schlieasen,  sehr  gross  gewesen  seyn.  Solche  Siisswaascr-Ge- 
bilde  sind  auch  die  Knochen-führenden  Kies-  und  Löas  -  Schichten  an  der 
Bonau  und  des  iKA<>tft- Thaies,  wahrend  in  England  sich  überall  Spuren 
zeigen,  dass  das  Meer  in  derselben  Zeit  weit  ins  jetzige  Land  einge- 
drungen ist.  Am  Abhänge  des  Uraft  sind  die  Mammout  •  Skelette  durch 
Fortwaschung  zertrümmert  und  zerstreut  worden  ;  gegen  die  Ebene  hin* 
aua  aind  aie  in  GesellsehaA  von  Resten  des  R  hinoceros  tichorhinua 
und  Boa  urus  besser  erhalten;  gegen  die  Mündung  der  J^ihirisehen 
Flusse  hin  nimmt  ihre  Menge  und  Erhaltungs  •  Grad  immer  mehr  zu,  bin 
man  endlich  noch  die  vollständigen  Thiere  im  Eis  der  Kiiate  findet  (wenn 
Pallas  bei  TimakuikM  Mammont-  und  Hai- Reste  beiaammcn  anfuhrt,,  ao 
mag  ihr  Zusammen  vorkommen  mehr  geographisch  ala  geologiaoh  jricbtig 
aeyn,  da  er  nicht  an  Ort  und  Stelle  gewesen  ist  und  die  Hai*Zabne  vrobi 
aua  etwas  älteren  Schichten  stammen  möchten).  M.  %vJII  nicht  mit  Cuvivn 
annehmen,  dass  jene  Thiere  durch  einen  plötzlichen  Klima  -  Wechsel  an 
Grunde  gegangen ,  .sondern  ist  mit  Lvsu.  und  v.  Hvaibolot  der  Ansieht, 
dass  dieselben  durch  dicke  Haut-  nnd  Haar  -  Bekleidung  geaehölsl  in  der 
Nähe  Ihrer  jetzigen  Grabstätten  und  in  deren  jetzigem  Klima  gelebt  haben  % 
wie  einst  in  England  Löwen,  Tiger,  Hyänen,  Fluss-Pferd  [!J,  Naaborn» 
Aner  und  Mammont  beisammen  etisirten  zu  einer  Zeit ,  wo  die  Mollusken* 
Arten  schon  die  heutigen  waren,  daher  ein  grosser  Klima- Wechsel  seitdem 
nicht  stattgefunden  haben  kann.  Die  Emporhebung  jener  ausgedehnten 
Länder-Strecken  SihirienM  über  den  WasNcr- Spiegel  durfte  wohl  genügend 
die  Kälte  des  Klimas  vermehrt  haben,  um  die  Manimonts  ihrer  Gesellschaft 
zu  zerstören«  Was  die  Nahrung  belrifit,  80  setzte  die  Schmelz-reichere 
Znsammenaetzung  der  Backenzähne  das  Mammont  mehr  als  den  Asiati- 
acbeu   und   Afrikanischen  Elephanten   in   den  Stand,   aich   von    härteren 


*  Die  Leiche  des  Ffinten  MEXinorr ,  welche  vor  100  Jahren  in  Sibiritn  beerdigt 
und  dureh  ZaAill  kinlieli  wieder  anigegmben  wotden ,  war  noch  vollkAaiaea  erhalten 
Vit  Baut  und  SelMvt^art,  Uom  In  Fdge  d«  Jetiigea  Kllane  der  Gegend. 


«ad  trodkoerea  BlftHtrn  aad  Zweig»  su  nifcfen,  wie  eia  »SfdUdiei  Linkt 
mit  Kiefbr-,  Birken-  nnd  Fleohten-Vefetation  sie  etwa  eleu  IddieclieB  Jmiglegi 
gegenüber  vor  >ener  Emporhebnng  darbieten  konnte  (Owm  Brit.  foes« 
mammal.  261  S,).  Inmerbtn  aber  wird  man  annebmen  miitien,  data  da^ 
KUma  vor  dieaer  Hebung  etwaa  wärmer  gewesen  und  daai  eine  Menge 
von  Resten  deu  Mammonta  van  seinem  Mberen  Wobnorte  aus  bis  weit 
ins  beutige  Eismeer  (70^  N.  Br.)  hinab  getrieben  werden  aey.  Nimmt  maia 
hinan ,  dass  diese  Thiere  einst  in  Heerden  au  Tausenden  jedeamal  im 
Winter  sich  nach  Seiden  coriickzogen,  im  heissen  Sommer  aber  iSngs  der. 
FJässe  so  weit  nordwärts  "  wanderten,  bis  sie  deren  Mindung  erreichten 
und  die  See*Ktiste  ihnen  Grenzen  setzte,  dsss  endlich  der  Ausbruch  höber 
gelegener  See'n ,  die  Anschwellungen  der  Ströme  u.  s.  w.  sie  dort  Übo^ 
rasehten  und  ihre  Leichen  in  das  Meer  hinaustrieben  oder  in  Sand  und 
Schlamm  verschütteten^  so  wird  die  Verbreitung  ihrer  Reste  wenig  Beüem^ 
dendes  mehr  haben.  Oa  auf  weile  Strecken  hin  die  paläozoischen  Gesteine 
nicht  von  neueren  Bildungen  bedeckt  sind ,  so  müssen  jene  auch  schon 
von  der  paläozoischen  Zeit  %u  trocken  gelegen  seyn  und  ihre  FJässe  von 
drn  Höhen  des  Vrafs  und  des  Aliaft  herab  in  derselben  Richtung  nordwärts, 
gesendet  haben  wie  heut  zu  Tage,  wenn  gleich  diese  troakene  Land  nicht 
eben  »o  weit  nach  Norden  gereicht  haben  kann.  Die  Emporbebung  dea, 
gaozeii  damals  noch  unter  dem  Meere  gelegenen  Tbeiles  von  Sibirien  in 
Verbindung  mit  dem  höheren  Austetgen  des  ürait  könnte  wohl  auch  ge« 
nugt  haben  «  den  ganzen  westlichen  Kontinent  so  weit  abzukfiblen ,  daaa 
hiedurch  der  Untergang  deraelben  Art  auch  in  difsen  Gegenden  beding^ 
werden  musste'^'^. 

Die  weite  Verbreitung  des  Mammonts  über  Sibirim^  und  EMfPpti  ist 
bemerkenawerth«  In  den  weiten  sumpfigen  Ebenen  SUirifiM ,  wekcbe  s^ 
seiner  Ernährung  geeignet  gewesen,  hat  es  auch  in  grdsater  Anzahl  existirt>. 
in  Burapa  nehmen  seine  Reste  sehr  an  Menge  ab;  in  Bn^hnd  könnea 
nur  wenige  FInas  -  Mündungen  dev  Bedürfnissen  dea  Thierea  zugesagt 
haben,  daher  dort  auch  seine  Reste  so  selten  und  fast  immer  mit.See-; 
tbier-Resten  gemengt  sind»  Russland  hat  mit  Amerika  daa  Mammont 
und  den  Mastodon  gemein,  mit  England  den  Elephaa  primigen.iua: 
(^Mammont],  Rhinoceros  tichorhinus,  Trogontherium,  Biber,t 
Bären,  Elenn;  Merycotherium  und  Elasmotherinm  aber  sind, 
ihm  eigenthümlich  gewesen  und  auch  in  ietziger  S|}höpfung  ist  daa  letzte 
Thier  nicht  vertreten.  Das  Vorkommen  von  Lopfaiodon  Sibiriens  in. 
einer  „Kalk-Formation*^  Orenkurgs  ist  zweifelhaft,  miocän  oder  eooän,  alaa 
jedenfalls  älter  als  das  der  vorigen  und  dem  des  Lopbiodon-Gescblechtea 
in  Europa  entsprechend.  Die  Gebirgsarten,  welche  die  Mammont-Reste  in 
SiHrien  enthalten,  sind  denen  in  Europa  ähnlich  und    oft  hoch  über  den 


*    Vgl.  Jahrb.  184^,  71  ff.  Ba. 

*«    Doch  beftiUt  Europa  Jetzt  nach  da«  mildeste  Klima ,  welche«  irgend  ein  grflsaertr 

Landstrich  In  beide«   Hemisphären  unter  gleicher  Parallele  hat ,   so  das«  es  xwcifeUitft 
werden  mnss,  ob  ss  Je  wärmer  gewesen  seyn  luinn.  Ba. 


]Mngen  Flfltsoi  gelagrert.  Von  seioeii  Zei^genoisen  ki  mir  der . 
Vis  auf  miMr«  Zeit  am  lieben  geblieben ,  wenn  anders  die  Art  die  nim» 
liehe  ist»  was  Owen  demn&chst  durch  Vergleicbnng  eines  ans  dem  BmU-- 
wünkmer  Forste  erhaltenen  Slielettes  n&her  nntersnchen  wird«  Sollte  die 
Art  wirklieh  identisch  seyn ,  so  Hesse  sieh  deren  ausnahmsweise  Erhal- 
tung vielleicbt  tbeils  durch  eine  natürliche  grössere  Danerhaftigfceil  derselben 
•rklftren,  theils  aber  auch  aus  der  Lage  des  genannten  Forstes  in  Liikfmem 
am  Rande  der  afidlichen  granitischen  Hochsteppe,  welche  keiner  Über- 
•ehwemmung  mehr  ausgesetzt  gewesen  ist  und  daher  das  Leben  diesen 
Thiers  su  sdbülzen  vermochte^.  Überhaupt  wurden  weite  Striche  Rus9immd9 
and  Stltrien#  vor  der  pal&ozoisohen  Zeit  in  gleicher  Weise  geeignet  ge- 
wesen seyn,  dort  vorhandene  Landthier •  Arten  fortwahrend  über  den 
Fluthen  zu  erhalten  und  so  ihre  Existenz  zu  sichern,  sofern  sie  nur  von 
Flnthen  allein  bedroht  gewesen  wftren. 


G.  Fibdcbr:  ein  Erz-Gang,  welcher  Kalk-Schlotten  durch- 
setzt (PocannD.  Aanal.  1846,  LXVll,  4)8  ff.).  Bei  einer  in  jfingtter 
Zeit  unternommenen  Bereisung  der  wichtigsten  Gruben-Reviere  des  Gross* 
herzogthums  Tosümiic  besuchte  der  yf#  auch  einen  Theii  der  alten  Lipnria 
Aprnna^  das  mittelalterliche  Ck^mutio  dt  Pieirä  SmUa  ,  den  ject  gleichbe- 
nannten Distrikt.  In  der  südlichsten  HXIfte  desselben  zieht  sieh  das  Väi  M 
CMitiloy  früher  OkmU  tMP  Anfhim  genannt,  anfangs  östlich  der  LweeAerisdbeit 
6rtime  hin,  steigt  aber  sodann  nördlich  in^s  höhere  Gebirge  FürmoechU  auf, 
wo  es  beginnt  An  den  Abhingen  dieses  Thaies  wurde  zur  Römer-Zeit  und 
spiter  im  Mittelalter  ein  damals  lohnender  Bergbau  auf  Silber,  Kupfer  und 
Eisen  betrieben.  Nur  der  geognos tisch  merkwnrdig»te  Punkt  ist  Gegen- 
itand  dieser  Beschreibung.  Das  beim  Eingang  etwas  geöffteete  Thal  wird 
unfern  des  Pfarr-Dorfs,  wo  eine  deutsche  Bergbau-Gesellsehaft  auf  Silber- 
Mtigen  Bleiglanz  arbeiten  ISsst,  welcher  in  einer  Erz-führenden  Schicht  des, 
im  Grossen  Wellen  -  förmig  gebogenen  Glimmersdiitfers  einbricht,  zur 
Schlucht,  die  bald  allmAhlich  bald  steiler  ansteigt.  Den  Hintergrand  nimmt 
asebgraneri  splitteriger,  schwach  krystallinisch  -  kömiger  Kalk  ein;  man 
nennt  ihn  |hier  Boriifti»  Bestmrdo^  weil  er  kein  Marmor,  aber  auch  kein 
Alberese  (weissgrauer  dichter  Kalkstein)  ist.  In  diesem  Kalkstein  setzen 
eine  Menge  von  N.  nach  S.  streichender ,  fast  senkrecliter,  selten  gegen  W. 
meist  in  0.  geneigter,  ziemlich  paralleler,  von  einem  bis  mehre  Centimeter 
starker  Ginge  Aber  die  hier  steil  aufsteigende  Schlucht  des  Cmnmle  iM 
Angina,  Zwischen  ihnen  setzt  aber  auch  ein  etwas  mächtigerer  Gang 
Aber  dieselbe.  Schon  die  Alten  hatten  ihn  angehauen,  aber  nicht  iwiter 
bearbeitet.  Er  ist  Hauptgegenstand  dieser  MiCtfaeilung.  Die  jetzige 
wenig  bedeutende  Grube  heisst  GugHeimo.  Neben  dem  Bette  des  kleinen 
Baches  ist  ein  Stollen  nadi   ienem  Gange  getrieben    und  alsbald  eine  ge- 


Bekanntllch  Ist  der  Anerochs  anch  Im  KtMka9U9  gefonden  worden.  Ba. 


Ml 

rinnigeKaUi-ScIiloite»  die  m^e  Lachter  htnik  nod  eia  Paar  Laahter  brtH 
und  laiig)  angefahren  worden.  Längs  darcb  diese  Schlotte  «treieht  der 
Gang  bor.  ll»49  £Utt  fast  senkreeht,  schwach  in  0.  geneigt,  und  ist  bis 
14  Centim.  mächtig.  Er  ist  vom  untern  Theile  dieser  Schlotte  ans  gegen 
S.  einige  Lacbter  weit  unter  das  Bette  des  Baches  versetzt ,  wo  er  sich 
in  swei  schmälere  Trume  theilt.  Gegen  Norden  ist  er  ebenfalls  in 
seinem  Streichen  in  der  Stollen-Sohle  verfolgt,  aber  in  geringer  Entfernung 
verdruckt ;  man  hat  daher  einige  Lachter  weit  nördlich  von  der  ersten 
grossen  Schlotte  über  sich  gebrochen  v  nm  ihn  auf*  und  rurk-wärts  nach 
derselben  hin  abzubauen,  weil  er  hier,  wie  gesagt,  mächtiger  ist  als 
SU  beiden  Seiten.  Man  hieb  ein  Paar  Lachter  oberhalb  wieder  eine 
grosse  Schotte  an,  welche  wenige  Lachter  hoher  zu  Tag  aussetst  und 
von  der  untern,  erst  erwähnten  nicht  weit  entfernt  ist.  Der  Gang 
setate,  wie  eine  Scheidewand,  längs  durch  sie.  Die  Schlotte 
war  au  beiden  Seiten  mit  Erde  erfüllt,  welche  die  Tage- Wasser  eingeführt 
hatten;  es  fanden  sich  in  derselben  (wie  versichert  wurde)  ein  Menschen* 
Schädel  und  die  dazu  gehörigen  Knochen ;  sie  sind  aber  längst  über  die 
Halde  gestürzt  und  vom  Bache  weggespült  worden.  Als  man  die  Erde 
aufigefüllt ,  wurde  der  frei  durchsetzende  Gang  mit  Fäusteln ,  wie  eine 
dünne  Mauer,  leicht  hereiogetriebcn.  Es  setzt  dieser  Gang  mithin  durch 
zwei  längliche ,  senkrecht  heraufgezogene  Kalk  •  Schlotten  ohne  Unter- 
brechung gleichförmig  durch  und  hat  dabei  in  Streichen  und  Fallen,  in 
der  Mächtigkeit  und  Erz-Führung  keine  Änderung  erlitten.  Haupt-Gangart 
ist  weiser  Baryt-Spath,  in  welchem  häufig  farbloser  durchsichtiger  und  viol- 
blauer  Flosü-Spath  eingewachsen  ist ;  zwischen  den  Theilungs- Flächen  des 
ersten  Minerals  drang  oft  kohlensaures  Kupfer  ein,  was  grün  durch- 
schimmert oder  dasselbe  auch]  grün  färbt.  Zuweilen  sind  anch  eckige 
Stückchen  gelblichen  Kalksteins  mit  der  Gang- Masse  verwachsen  (das 
äussere  Gestein  der  Schlotte,  wovon  sogleich  die  Rede  seyn  wird). 
Selten  finden  sich  in  ihr  Bergkrystalle  gewöhnlicher  Form.  Einer,  l'/, 
Centimeter  Inng ,  ist  von  Baryt  und  Flussspath,  sowie  von  Fahlerz  um- 
geben-, ein  Paar  andere  nur  zwei  Millimeter  lang,  gut  ausgebildet,  sind 
ganz  von  Fahlerz  umschlossen.  Auch  körniger  Quarz  kommt  hin  und 
wieder  in  der  Gang-Masse  vor.  Die  Erz -Führung  dieses  Ganges  besteht 
in  tetraedrischem,  antimonialischem  Fahlerz  (Schwarzerz)  in  grösseren  und 
kleineren  Parthie'n  theils  eingesprengt  und  theils  krystallisirt  Es  unter- 
scheidet sich  dieses  Erz  von  dem  antimonialischen  Fahlerze  (Schwarzerze) 
sowohl  oryktogn optisch  als  in  seinem  Löthrohr- Verhalten  durch  nichts  Erheb- 
liches, nur  dass  es,  mit  Soda  gemengt  und  in  einer  unten  zugeschmolzenen 
Glas -Röhre  erhitzt  unter  Zivchen  Quecksilber- Dämpfe  entwickelt.  Härte 
=  3,5 ;  spez.  Schwere  =  4,P4.  Da  bisher  nur  das  früher  von  Kuiproth 
analysirte  Quecksilber  •  haltige  Fahlerz  von  PttraUch  in  Vn$üm  bekannt 
war  —  welches  das  nämliche  seyn  dürAe,  das  Schbwhaubh  in  FreUerg  von 
Koiierbaeky  bei  Iglo  in  Vn§am^  durch  Chlorgas  zerlegte  — ,  so  unterwarf 
KansTBN  das  TotJramVdke  Fablerz  einer  Analyse  (gleichfalls  durch  Chlor* 
gas).    Die  Ergebnisse  waren  : 


Köüerbaek       AtuU 
iPoraiteh?         (TotkMuO, 
In  Ungarn'), 

Antimon  .     18,48    .    .    27,47 

Arsenik    ....      3,98    .     .       — 

Zink -  6,14 

Eisen 4,90     .     .       1>93 

Quecksilber  .  .  7,52  .  .  2,70 
Kupfer  ....  35.90  .  .  35,90 
Silber      ....      Spur    .     .      0,33 

Blei Spur    .     .       - 

Schwefel  .  .  .  23,34  .  .  23,40 
Bergart  und  Verlust  2,73  .  .  2,13 
Ausser  (lieseiu  Falilerz  kommt,  aber  selten,  eine  Spur  von  Kupfer-  und 
Eisen-Kies  im  fraglichen  Gange  vor:  Malachit  und  Kupferlasur  sind  häufig 
in  der  Gang-Masse  verbreitet,  meist  färbend,  als  Blättchen,  seltener  in  kleinen 
derben  oder  krystallinischen  Partie'n.  —  Das  Gebirgs- Gestein,  worin  der 
Gang  aufsetzt,  ist,  wie  gesogt,  lichtegrauer,  splitteriger,  etwas  krystalliiii- 
scher  Kalk.  Die  Wände  der  in  demselben  befindlichen  Schlotten  ,  die  wie 
vom  Wasser  ausgewaschen  erscheinen ,  bestehen  an  ihrer  Aussenseite 
aus  bloss  unrein  gelbem  krystallinisch  -  kornigem  Kalk.  Diese  ansere 
Veränderung  des  Gesteines  setzt  nicht  tief  in  dasselbe,  wo  sich  sodann 
wieder  jener  graue  Kalk  fnidet,  in  dem  oft  kleine  Eisenkies -Krystalle,  zu- 
weilen auch  Quarz  und  violblauer  FlusssjMtli  eingewachsen  sind.  —  — 
Wie  geschah  es,  dass  dieser  Qang  solche  nicht  mit  fe.ster  Masse  ausgefTillte 
Käuntc  in  mehr  als  einigen  Quadrat  •  Lachter  Flächen  •  Ausdehnung  längs 
durchsetzte?  Nach  dem  Verf.  ist  die  einfachste  Erklärung  folgende:  aus 
der  noch  weichen  Kalk-Masse  sonderten  sich  die  krystallinischen  Bestand- 
theile  aus  und  bildeten  den  aus  sehr  krystrallisirbaren  Substanzen  be- 
stehenden Gang,  und  dieser  setzte  sodann,  wie  eine  Krystall-Platte,  unge- 
stört durch  die  damals  mit  Flüssigkeit  erfüllten  Räume ;  das  Gebirge  wurde 
gehoben,  die  Schlotten  leerten  sich,  der  Gang  streicht  einer  Scheidewand 
gleich  durch  dieselbe.  Nimmt  man  aber  an,  es  sey  eine  Spalte  gewesen, 
und  durch  unterirdische  Dämpfe  ausgefüllt  worden ,  so  musste  sich ,  bei' 
heftiger  Dampf-Entwickelung,  schnell  in  der  durch  die  Spalte  vorgezeichueten 
Richtung,  in  welcher  die  Dämpfe  aufzusteigen  genöthigt  waren,  eine  kry- 
stallinische  Platte  durch  die  in  der  Schlotte  befindliche  Flüssigkeit  gebildet 
haben  und  so  der  Gang  entstanden  seyn,  trota^  des  ihn  umgebenden,  nur 
mit  Flüssigkeit  erfüllten  Raumes.  Oder  wirkten  vielleicht  die  Dämpfe 
vorzugsweise  an  einigen  Stellen  zur  Bildung  der  Schlotten  durch  Auflösung 
des  kohlensauren  Kalkes.  —  Ob  'dieser  Gang,  ausser  den  erwähnten, 
noch  mehr  Schlotten  durchsetzt?  dürfte  nicht  weiter  ermittelt  werden,  da 
er  nicht  nur  selbst  bei  seiner  grossten  Mächtigkeit  uubauwürdig  istj 
ttondern  es  noch  mehr  an  beiden  Seiten  wird. 


A.  PoifaLi  ftinig^e  geologisehft  Phinattene  im  #fviii#*TkAi 
«nfern  Smmrhmig  (Buil.  9&0I.  k^  Ili^  40  efc).  Axi»  FWmib-sM  koinmtBi 
8tc%t  man  das  sieil«  fVo«iterfi-6ehBii{(^e  hinab  und  erreicht,  naehdem  eioin^a 
Streifen  von  Mosch ellcailc  and  von  Buntem  Sandstein  Überschriften  worden^ 
den  FflyeMM^sndstein  und  die  Allnvionen  der  S4Mr,  Unfern  des  Dorfes  DiUnf 
auf  dem  entg^efpensetzten  Ufer  der  Brems  und  zwölf  Kilometer  aufwftrt» 
ist  ein  sehr  kleines  Plateau  mit  alten  Altavionen  bedeckt.  Es  bestehen 
letste  snmal  ans  fanstf^ossen  Roltstilcken  die,  was  Aofmerksamkeit  verdient^ 
beinahe  alle  von  Felsartpn  abstammen,  welche  heutigen  Tag«8  am  Ufer- 
des  Fiuflscbens  anstehen,  von  Serpentin,  Porphyr,  Kohlen-Sandstein,  von 
Qnars  aus  Kongplomeraten  des  Kohlen-Oebildes,  von  verqnansten  Hols-Theilen 
a>  s«  w.  £8  seigpen  sich  dieselben  sehr  verftchioden  von  den  Allnvienetf 
der  SämVi  die  ans  Triunmem  der  T^^eien  -  Geschiebe  bestehen.  Hin  und 
wieder  sieht  man  über  und  unter  den  Rollsteinen  einen  rothen  Äusserst 
Lockeren  Sand,  welcher  durch  Sfrdnuing;en  von  der  Oberfläche  des  Fo^M9f*« 
Sandsteines  hinwep^g^efubrt  worden  seyn  durfte.  Ks  haben  diese  Alln«* 
viooen  nur  vier  bis  fünf  Meter  Nachtigrkett.  Zwischen  den  Dfirfern 
NsUack  und  BMaek  fänf^t  der  Kohlen- Sandstein  sn  aus  den  Alluvionen 
der  Ebene  hervorzutreten  und  steigt  jenseits  des  zuletzt  g^enannten  Orte« 
weit  über  den  Fo^sJ»»- Sandstein  empor,  dessen  Sehichten  ihm  angelebni 
sind.  Auf  der  rechten  Thal-Seite  erhebt  sich  der  Liedermund,  eine  Por-« 
phyr-Masse,  deren  östliches  Gehäuge  besonders  steil  und  mfihsam  zu  er* 
klimmen  ist  und  welche  auf  ihrem  Gipfel  in  ein  500-000  Meter  breites 
Piateau  ausgeht.  Gegen  NO.  befindet  sieh  der  Porphyr  in  Beröhrnng 
mit  dem  Strinkohlen- Gebilde.  Der  Voye#eN-Sandstein ,  welcher  am  wei^t'» 
Hoben  Fusse  des  IJädermunde*  getroffen  wird,  scheint  durch  die  Porphyr* 
Eruption  keine  Störungen  erlitten  zu  haben.  ^  Bei  Aussen  bin  wird  da«^ 
Thal  pldtfelich  bedeutend  enger,  jähe  Höhen  fassen  dasselbe  ein,  und  an^ 
der  rechten  Seite  ersclieiivt  ein  Porphyr  sehr  uhnKth  jenem  des  LieJter*' 
mundet.  Weiter  gegen  NO.,  in  der  Entfernung,  eines  Kitometers,  bat  ein. 
Basalt-artiges  Gestein  das  Kohlen -(Gebilde  durchbrochen. 


NoBGoisnATH  sprach  (in  der  Sitzung  der  Niederrbeiniscben  Gesallsohaft 
fiSr  Natur*  und  Heil-Kunde  zu  ßenu  am  6.  Mai  184f)  über  die  Braun- 
kohlen auf  der  Hardi  bei  PÜtadun.  Diese  Braunkohle  ändere,  bei* 
läufig  zu  einem  Drittel  der  ganzen  Förderung,  an  der  Atmosphäre  ihre 
ursprüngliche  Natur  in  einer  sehr  merkwürdigen  und  auffallenden  Weise. 
Aus  gewöhnlichem  bituminösem  Holze  wird  beim  Austrocknen  die  aller** 
sdiönste  Peclikohle  mit  vollkommen  muscfaeligem  Bruche  und  dem  ganz 
obarakteristischen  Fett*GlanEe.  Es  kann  diese  Erscheinung  nur  in  einer 
wesentlichen  chemischen  Veränderung  der  Kohle  an  disr  Luft  ihren  Grund-, 
haben.  Sie  ist  um  so  merkwördiger ,  als  sie  in  andern  entfernteren 
Tbeileu  deriielben  Lsgerstitte  früher  niemals  beobaehlet  worden  ist  und 
aiieb  ii»  andern  Lokalitäten,  z.  B.  am  MUiemier  in  Ueessn^  wo  Peobkoiilt' 


l^oDotft  wird»  diese  sehe«  v8tl%  aiu^eliildet  i«  der  Erde  lagert  md 
ihre  Eigeneeheftea  daher  achon  gleich  bei  der  Oewiaoimg  beeilst.  Da« 
bitaoiiiiöee  Hole  von  der  Hmrity  welehea  erat  beim  EiatreokMo  s«r 
Pecfaiioble  «mgewaodelt  wird,  unteracheidet  rieb  im  neeb  feoehteii  Zuataade 
ia  keiaer  Wetae  von  Jedem  aodem  gewSholidieB  bitomiaftaea  Holae,  welehea 
dieaer  Umwaadluag  an  der  Laft  nicht  nnterworfea  ist  N.  machte  xagleicb 
aaf  die  greaae  tecfaniaebe  WiehtigiLeit  der  vortrefflichen  Hmrdter  Pecbicohie 
anfmerkaam  and  hielt  aomit  den  Fond  nicht  bloa  wiaaenacbaftlich,  aondera 
aoeh  von  der  indnstrieHen  Seite  von  Bedentang. 

An  die aeaVortrag  reihte  G.  Bibchop  einige  Mittbeilnngen  Ciber  die  Reanitate 
aeiner  cbemiaehen  Unferauchungen  anr  Erforechung  der  Ursache  dieaer 
Umwandlung  der  Braankohle  in  Pechkohle.  Stficke  Jener  Kohle  ,  welche 
in  der  Grube  von  dem  FlÖtae  abgeschlagen  und  sogleich  in  Flaschen  ein* 
geschlosaen  wurden,  unter  derLuft-Pnmpe  mitteUt  Schwefelsäure  geiroeknety 
wandelten  sich  achon  nach  einigen  Tagen  merklich  in  Pechkohle  um, 
wihrend  andere  Stücke ,  die  von  Jenen  abgebrochen  waren ,  in  der  Lall 
eben  ao  lange  liegend  auch  nicht  eine  Spur  einer  aolchen  Umwandlung , 
aeigten.  Als  Stucke  Jener  in  der  Grabe  gesammelten  Braunkohle  in  einer 
verkorkten  Boateille  8  Tage  lang  liegen  blieben,  aeigte  aich  eine  bedeutende 
Termindernug  der  darin  eingeachloaaen  gewesenen  atmoaphftriachen  Luft. 
Die  Kohlen  hatten  11  Proaent  Saneratoffgas ,  mithin  etwaa  mehr  ala  die 
HMfle  deaaelben  in  der  atmoaphirischen  Luft  abaorbirt,  ohne  Jedoch 
Kohlensiure  gebildet  au  haben.  Dieae  Kohlen  hatten  sich,  da  aie  in  der 
eingeschlossenen  Luft  nicht  austrocknen  konnten,  nicht  im  Blindesten  ver- 
ftttdert.  Aus  diesen  Versuchen  ergibt  sich,  dasa  die  Umwandlung  in  Pech- 
kohle weaentlicb  von  der  Anatrocknong  abh&ngig  iat.  In  denjenigen  Brami> 
kohlen,  welche  aich  in  trockener  Lofl  in  Pechkohle  umwandeln,  and  wo- 
bei mit  der  Auatroeknung  eine  Saneratoff- Absorption  verbanden  ist,  mdgen 
beide  Wirkungen  augleich  die  Umwandlung  herbeifihren.  Dafür  apricht 
auch,  dass  eluige  Stiicke  Braunkohle,  welche  in  einem  gebeitaten  Zimmer 
1 1  Tage  lagen,  eine  viel  voliatindigere  Umwandlung  in  Pechkohle  aeigte« 
ala  Jene  unter  die  Luftpumpe  gebrachten  Stucke.  Da  die  in  der  Grube  in 
dem  FIdtze  eingeschlossenen  Braunkohlen  wegen  ihrer  Bedeckung  mit 
einem  Thon«Lager,  welches  den  Zutritt  der  Luft  verhindert,  nicht  aus- 
trocknen können,  so  kann  dort  keine  Umwandlung  in  Pechkolde  Statt  linden, 
aendern  erst  dann,  wenn  die  Braunkohlen  au  Tage  kommen.  £a  scheint 
daher,  daaa  die  in  manchen  Braunkohlen-Flotzen  vorkommenden  Pechkohlen 
nnter  Umstünden  sich  befunden  haben,  welche  ihre  Austrocknnng  in  den 
Plötzen  möglich  machten.  Ds  in  Braunkohlen-Flötaen,  welche  von  Baaallen 
durchbrochen  wurden,  Pechkohlen  gefunden  werden,  so  ist  wohl  denkbar, 
daaa  die  dadurch  bewirkte  Zerklüftung  oder  Verwerfung  der  Flötae  den 
Zotritt  der  Luft  und  mithin  eine  Auatroeknung  veranlasst  habe,  woran 
auch  die  bia  zu  weiter  Erstreckung  reichende  Hitze  des  Basaltea  Antbeit 
genommen  haben  kann.  Die  Absorption  dea  Sauerstoffes  durch  die  Braun- 
kohlen erklürt  endlich  auch  die  sogenannten  Stick wetter  in  Braunkohlen- 
Chrnbea.    Dieae  Koblea  können  wahracbeinJich  lange  Zeit  fort  der  Gruben- 


Loft  Sanemteff  enlsteheo,  and  dieser  Veriost  wird  liUbar  werde«,  went 
e«  an  gutem  Wetter-Znge  fehlt.  Unter  soidien  UmsÜnden  kann,  wie  in 
dem  an^ffibrten  Vermache,  die  H4lfle  de«  SaventoiFea  der  Graben*Lafik 
•beerbirt  werden,  wodurch  sie  nnatbembar  wird.  Ave  der  in  Re^de 
stehenden  Brannkohle  konnte  nieht  der  geringste  Kochsais  •  Gebalt  ausge- 
laugt werden,  was  doch  zu  erwarten  gewesen  wäre,  .wenn  der  Absats 
ond  die  Bildung  der  Braunkohlen  unter  dem  Meere  Statt  gefunden  haben 
sollte. 


Kobbrnatsch:  das  £ra-  und  Steinkohlen-Gebirge  im 
(MetrHeh.  Blltter  ftSr  lit,  1S48,  561  C).  Der  mäehtige  Gebirgs-Zog^ 
welcher  das  Flachland  ünyartu  von  den  Niederungen  der  WmUwkei  trennt 
und  in  seinem  Schoose  so  viele  Mineral-Sdiltse  birgt,  erhebt  sieb  in  der 
Ebene  der  7e««t  und  erreicht  bei  Frmmderf  unweit  iietchitm  seine 
grdsste  HSbe  mit  4,600  Fnss  über  dem  Meere;  er  erstreckt  sich  sfidwIHs 
bis  an  die  J^oncv  und  steht  mit  dem  Gebirgs«Stocke  SerHems  im  engsten 
Verbände.  Kalk  und  GHuHnerschiefer  oder  Gneiss  bilden  die  Han|^aMlss•. 
Nach  O.  hat  durch  eine  Reibe  von  Vorhfigeln  Zusammenhang  mit  den 
SMnMtjfitekm  iUfS»  Statt,  während  gegen  W.  ein  schroffer  Atwtnrs  de« 
Rfisten-Sanm  eines  grossen  tertiären  Meeres  beseicfanet  Zahlreiche  Gebii^ai^ 
Bäche  durehbreehen  die  Ketten  dieses  von  N.  nach  S.  streichenden  Ge^ 
birgs-Systemes;  sie  bilden  enge  tiefe  Sehlachten,  worunter  der  Pass  der 
li€rm  oberhalb  SsmIbs,  welcher  das  ganxe  System  der  Quere  nach  durch- 
bricht ,  der  bemerkenswertheste  ist  Schreitet  man  dem  Laufe  der  Nerm 
entgegen,  so  gelangt  man  in  ein  weites  flaches  Thal ,  die  Aimmiehy  das 
sich  leicht  als  Boden  eines  nrweltlichen  Binnenaee's  erkennen  läset,  des« 
sen  Abfluss  wahrseh einlich  vulkanische  Spaltitn*Bildttngen  durch  den  er- 
wähnten Pass  bedingt  haben.  Der  westliche  Theil  dieses  Gebirges  ist 
durch  seinen  Steinkohlen-Reiebthnm  der  Schauplatz  bergmännischer  Tbätig- 
kelt  geworden,  wovon  Sieieriorf  der  Mittelpunkt  ist.  Die  hohe  Lagt 
Si€ierdorf9i  inmitten  sumpfiger  Hochwälder,  erseugt  ein  feuchtes  rauhes 
Klima  von  beitäoiig  7^  C.  mittler  Jahres -Temperatur ,  das  mit  dem  von 
Ilre#l0ti  verglichen  werden  konnte,  ^äre  nicht  der  Vegetations-Charaktor 
ganz  eigen thämiich;  denn  viele  Formen  sind  rein  asiatisch,  wio  in  den 
Thälem,  während  man  auf  Gipfeln  und  Abhängen  nordische  Formen  findet. 
—  Die  Quellen  enthalten  viele  Kohlensäure ,  besitsen'  auch  eine  erhöhte 
Temperatur ,  können  jedoch  nicht  als  Thermen  betrachtet  werden.  — >  Da 
die  Erhebung  des  Bmuaer  Ctebirgs-Stockes  gegen  das  Ende  der  Kreide* 
Periode  erfolgte,  so  bildete  derselbe  in  der  Tertiär -Zeit  ein  von  Vier* 
ffissern  bewohntes  üppiges  Insel-Land«  wie  es  die  vegetabilischen  Reste  in 
der  Almut$^  und  die  Knochen  von  Land-Thieren  in  den  noch  nicht  näher 
untersuchten  zahlreichen  Höhlen  beweisen.  Von  ehemaligen  Gletschern 
und  Wander-Blöcken  keine  Spur;  fiberhanpt  scheinen  seit  der  erstmHebnng 
wenig  Änderungen  stattgefunden  zn  haben  und  alle  Spalten-Thäier,  ausaer 
dem  Dorchbruche  der  Nwa,  in  jener  Periode  gebildet  worden  sa  aeyn»«^ 


«M 

S)i9  KoUe«  •  Formation  voa  Siäierdorf  tritt  in  mehren  von  N.  mch  SL 
•treiehenden  zusammenicebdrii^en  ParalleNZu|*en  aof,  deren  FIdts«  alle  g\ti* 
eben  Altera  und  meist  durch  be#beigeschweiimte«  Treib>lIolz  orweltlieher 
Koniferen -Wald  er  (gebildet  wurden.  Der  Grand  des  Beckens,  in  dem  die 
•Ablagerung  erfolgte,  setst  eine  Rribe  metamor|ihiseher  Felsarteo  xosam- 
men,  meist  Glimmerschiefer  mit  Übergingen  in  Thonschiefer  oder  Gneias ; 
bin  und  wieder  tritt  auch  Granit  auf.  Diesem  Gestein  ist  stellenweiae 
grauer  feinkörniger  Sandstein  mit  lithologiscbem  Charakter  der  Granwncke 
aufgelagert;  sodann  folgt  ein  Glimmer-reicher,  durch  Eisen-Gehalt  stark 
rothgefilrbter  Sandstein.  Das  Alter  beider  Sandsteine  lasst  sich  bei*m 
Jlaiigel  fossiler  Reste  niäht  näher  bestimmen.  Auf  dem  rotben  Sandstein 
Kpht  das  Kohlon*Gebilde ,  dessen  ganze  Attchtigkeit  bei  80«  F.  beiragen 
durfte.  Es  wird  von  einem  dem  untern  und  mittlen  Oolith  und  deus 
'ifcocomien  angehörigen  Kalk  überlagert.  Die  untersten  Schiebten  enthalt 
4en  Cephalopoden  und  Bivalven  flbereinstimmend  mit  jenen  des  braunen 
Jura'a  von' H'tcNiem^cr^.  In  den  mittlen  Schiebten  triA  man  viele  Korallen. 
Die  |«ngate  Büdung  ist  das  Tertifir-Gebirge  de«  Karaadb->Thalea;  aeinn 
Fetrefakte  aetsen  die  IdentilSt  mit  der  Formalion  dea  ÜFtan«*  *  Becken» 
nnaser  ZvrcifeL  -n  Weldien  Altera  ist  nun  die  Kohlen^Ablngerung  ?  Unter 
MnLiaa  mütste  sie  demLias  oder  dem  Rotben  Sandstein  od^  derKobten» 
4tepi^  selbst  angebdren.  Wir  vermiaatn  hier  die  cratannliehen  PAanxen- 
Aeste  der  KoUen>Peri«de ;  nur  wenige  Monokotjrledonen  findet  man  in 
^en  die!  Liegend »f lotse  begleitenden  Koblensobiefar-Schiebtcn ;  dag^^n 
tritt  in  den  eigentlichen  Kohlen -Flötsen  eine  Schicht  mit  Hola*Toxtur  auf. 
£s  sind  Diese  Goniferen,  mutlmittsalfcb  dein  Geschleebta  Voltzia  cugebftrig^ 
nber  so  sfertrtimmcrt ,  so  verändert ,  dass  ihre  Bestimmuttg  sehr  schwierig 
ist  Wahrend  die  erhaüenen  Fasern  Schilf*  und  Binsen-artiger  Gewächse 
der  liegend-FUtise  auf  ui  weltliche  Sümpfe  und  aufTorf-Moore  hinweisen, 
finden  wir  hier  Merkmale  grosser  ÜberAutbungen ,  wobei  die  Koniferen* 
Stämme  als  TreibboJs  forlgeacbwenimt  abgelagert  wurden.  Hiemit  noch  das 
Vorkommen  der  Posidonia  keuperiana  Volts  im  obern  schieferigen 
Thon  verbunden ,  so  ergibt  sich ,  dass  die  Kohlen-Formation  dem  Bunten 
Sandstein  angehört.  Bri  Betracbtnng  der  Lagerungs^VerikäJiniase  kommt 
man  auf  Beautworlnng  der  Frage:  wann  die  Reihe  der  Erscbötlerongen 
und  Hebungen  dieses  Gebirgs-Körpers  aufgebort  habe,  dahin,  daaa  dieser 
Zeitpunkt  in  die  Kreide-Periode  falle;  Neocomien  ist  noch  gehoben,  eine 
eocäne  Bildung  bei  Mehedika  nicht  mehr.  Beachlenswerth  ist  daa  Wellen^ 
lärmige  Auftreten  der  Schichten,  besonders  in  der  wilden  Schlucht  bet'm 
Dorfe  Gmriuiie;  nur  einem  gleichseitigen  Drucke  von  swei  Seiten  her, 
einer  gleichseitigen  insbesondere  in  lineare  parallele  Richtung  wirkenden 
Hebung  kann  die  Erscheinung  sugeschrieben  werden. 


ZttJneaiaR:  über  die  Entwicklung  dea  Jura't  und  der  Pia» 
nor-Scbicbton  in  der  Umgebung  von  ITrslBsn  iHAumfO.  Berichte 
l^iTi  HI,  • .  •  aä.  Juni).    Wenige  Punklü  sind  gegenwärtig  bduuuU,  wti 


«ttf 

g«sebicblete  Gcbirf  sartcn,  die  einen  karpatbitchcn  oder  «Ipinen  Charakter 
tiaben,  mit  gut  erkanDten  Formationen  zusammenkommen.  Zu  aolckeu 
gebort  die  Umgebung  von  Krakau,  wo  die  Jura-  und  Kreide-Kalke,  die 
den  deutseben  vollkommen  entsprechen,  nur  dureh  einen  schmalen  Zug 
der  lerti&ren  Salz-Gebirge  vom  Karpatben-Sandsteine  getrennt  werden. 
Ala  Gegenstände  dieser  Mittbeiiung  will  Z.  die  ersten  beschreiben,  um 
au  beweisen,  wie  unendlich  verschieden  sie  von  den  letzten  sind. 

Die  Glieder  der  Jura-Formation  enthalten  in  den  feinsten  Kennzeichfn 
Reiche  Kalksteine  wie  die  Sck$oäbi$ehe  Alp ,  sowohl  in  ihrem  mioe- 
jralogiscben  und  paliontologisehen  Charakter,  wie  auch  in  der  Lttge* 
mngy-Folge  der  einzeliieu  Glieder.  Sie  repräseotircQ  in  oberen  und 
•mittlen  iibtheUungen  den  weissen  und  braunen  Jura.  Lias  kommt  nirgends 
vor  in  Poien  wie  in  Husskmd  und  wahrscheinlich  im  ganzen  Osten  von 
ßurapa,  —  Die  weissen  Jura-Kalke  an  den  Ufern  der  Weichsel f  die  bei 
Mr^kau  ihre  südliche  Grenze  erreichen,  sind  vollkommen  ahnlich  gleichen 
Kalksteinen  der  Sekwäkie^n  Alp,  so  wie  auch  die  andern  Lagen  und 
4ie  eingeseblosaenen  Petrefakte.  Kein  Zweifel  kann  obwalten  ,  dass  daa- 
selbe  Meer,  welches  gleiche  Kalksteine  in  Würilemberf  vn  jetzigen  Fusae 
dar  J^fien  absetzte^  sich  kontlauiiiicb  bis  nach  KrakttU  oder  bis  zum  nörd- 
Jiaben  Abhang  der  ÜMrpmlkem  fortzog. 

Der  Jura-Kalk  an  den  Ufern  der  Weiektel  besteht  aus  folgenden  vier 
jGliedern:  weisses  Kalkstein  oder  Coral-ragi  weisaer  Mergel  ,mit  Kalk» 
atrin-Lagern,  brauner  körniger  Kalkstein  und  brauner  Sandstein«  Die 
zwei  ersten  Glieder  geboren  der  obern  Abtbciluog,  die  zwei  andern  der 
mittlen  '^. 

Die  Physiognomie  der  Umgebung  von  Kraküu  bedingt  wesentlich  der 
weisse  derbe  Kalkstein,  welcher  mächtige  Felsen  bildet  und  viele  Knollen  voQ 
Feuerslein  enthält.  ]\ur  an  der  südlichen  Grenze  zeigen  sich  darin  unter- 
geordnete Lager  von  beilgrauem  zuckerkörnigem  Dolomit  in  dem  Berge 
fFinmisw  bei  SUcoiniki  und  bei  Sstainkorek  unfern  Tynien,  Wie  der  Kalk- 
stein, eben  so  ist  der  Dolomit  ganz  ähnlich  dem  von  Ureck  in  der  rauhem 
Alp  und  dem  Fräukisehen,  Beide  Gesteine  sind  in  mächtige  Schichten 
abgesondert  und  liegen  horizontal  oder  etwas  gegen  SO.  geneigt.  Diesen 
Kalkstein  charakterisiren  manchfaltige  Schwälnme,  wie  auch  viele  Animo- 
niten  aus  der  Familie  der  Planulaten,  die  den  Württemiergisehen  genau 
entsprechen  und  parallelisirt  werden  mit  dem  Englieehen  Coralrag.  Fol- 
geode Spezies  sind  allgemeiner  verbreitet  und  bezeichnend  für  dieses 
Glied:  Scyphia  clatbrata,  intermedia,  articulata,  augulosa, 
cylindrica,  striata;  Cnemidium  striato-punctatum ;  Mauon 
marginatoroj  Cidarites  corouatus,  uobilis;  Apiocrinitef 
rotundatus:  Terebratula  trilobata,  subsimilis,  loricata, 
senticoaa,  pectunculoides,  biplicata;  Pecten  aubspinosus; 
Ammonites  biplex,  polygyratua,  annularia,  canaliculatufi 
«Iter&an.a.  In  den  Feuersteinen  ßind  Ehrbhbbag  Infusorien;  Sfldania 
priaca. 

'■'      «nuämTAstUr  ite  MbMMligle.   M.  »III.  .    r 


OOft 

I)  Weisser  Merg:el  mit  Kalkstein-La^rn.  Wo  d{e Hebung^ea  bedeütMK 
der  sind,  erscheint  unter  dem  Coralrag  in  g^IeiebfSrmigrer  Lsgemng  dmses 
Glied;  bei  Sankm^  am  Berg^  Panellikm  bei  Kemenf^wiee ,  in  fiftfinirMM, 
bei  Pieskown  Skäktti  bei  Ofkue%  kann  man  diese  Auflag^erung^  gut  beob- 
achten. Die  Auflagerung,  sowohl  die  weiasen,  selten  hellgrauen  Kalk- 
mergeUSchiefer,  wie  auch  die  gelblichweisscn  Kalksteine  enthalten  weder 
Feuersteine,  noch  Schwflmme  und  entitpreehen  vorsfiglicb  schön  g^leiehen 
Gliedern  der  8chitHi9eken  Alp^  die  Graf  MAiiBBrsLOM  mit  Oxford-Schicii- 
ten  parallelisirt  und  L.  v.  Bock  als  ein  unteres  Glird  des  Coralrag  be- 
trachtet. Die  Planolaten  sind  hier  vorzaglich  entwickelt,  Afters  in  unend- 
licher Anzahl  versammelt;  Terebrateln  sind  ebenfalls  heseidmattd,  Zwei» 
schaler  sind  ziemlich  selten.  Folgende  Spezies  charakterisiren  dieses  Glied: 
Ammonttes  biplex,  polyp locus,  polygyratus,  flexuosus;  Ter»- 
bratula  laconosa,  tetraedra ,  biplicata,  nucleata.  Ea  feblea 
hier,  wie  in  ganz  Polm^y  die  Oxford- Thone;  braune  Kalksteine  und  Sand«» 
steine ,  die  nnmittelbar  entwickelt  sind ,  entsprechen  den  mittlen  Glie- 
dern dieser  Abtfaeilong  und  zwar  dem  Great-Ooiith  oder  Bath*Oolitli,  der 
wieder  in  zwei  Theile  zerflllt. 

S)  Brauner  Kalkstein  hat  gew5bttllch  seine  primitive  Farbe  verloren, 
die  bUulichgrao  war  und  von  Eisenoxydnl  herrlHirt,  das  sich  In  Ebea- 
Oxydhydrat  verinderte  und  die  gelbe  oder  braune  Fart»e  erhielt  Der 
Kalkstein  ist  feinkSmig,  öfters  mit  vielen  Drusen  von  weissem  Kalkspath 
ausgeftlllt;  in  den  unlern  Sefatcbten  mengt  sich  Sand  mehr  oder  weni- 
ger ein  und  macht  unmerklich  einen  Cbergang;  in  den  braunen  Sandstein. 
Dieser  Kalkstein  bildet  dicke  Schichten,  die  parallel  sind  mit  den  beiden 
oberen  Gliedern.  Ausgezeichnet  reich  ist  diess  Glied  an  vortrelFKdi  schön 
erhaltenen  Versteinerungen;  Brachiopoden  und  Acefalen  herrsehen  vor, 
Öfters  mit  silizirten  Schalen.  Ammontten  sind  viel  seltner,  Korallen  nur 
vereinzelt  Folgende  Spezies  bezeichnen  dieses  Glied:  Ammonite« 
Mnrchisonae,  Herweyi,  hecticos,  discns  mit  stark  getfaeiHen 
Loben;  Astarte  modiolaris;  Trigonia  eostata;  Pholadomya 
Morcbisoni;  Lima  doplicata,  proboscidea;  Spondylus  ve<^ 
latus;  Pecten  fibrosus,  lens;  Terebratula  concinno,  varians,. 
inconstans,  perovalis,  globata. 

3)  Branner  Sandstein  erscheint  stets  als  nnteres  Glied  des  Jura ;  seine 
oberen  Schichten  sind  zusammengesetzt  aus  feinkörnigem ,  festem  Sand- 
stein ,  die  unteren  sber  aus  losem  gelben  Sande ,  den  man  leicht  mit 
Flugsand  verwechseln  könnte,  wenn  die  Lagerungs -  Verhältnisse  seine 
bestimmte  Stellung  nicht  anzeigten.  Weder  thierische  noch  Pflanzen* 
t^berreste  sind  darin  eingeschlossen ,  ausser  einigen  unbestimmbaren 
Abdrficken  in  den  obem  Schichten. 

Obgleich  die  4  Glieder  des  Jura  gleichförmig  und  in  horizontalen 
Schichten  gelagert  sind ,  so  unterliegt  es  keinem  Zweifel ,  dass  sie  ihre 
firtüiere  Lage  verloren  haben  und  in  viele  Becken  getrennt  sind.  Was  HSr 
ein  plutoniscbes  Gestein  sie  beranfgetrieben  hat,  kann  nicht  bestinmrt 
werden,  da  die  onteren  Gliador  aal  vcvichiede»Hi  Focaatioaen  mhen; 


M9 

bei  Shmkm  auf  SdiiefeHbon  der  alten  Koblen  -  Fonnatioii ,  bei  Oikuim  auf 
Muscbelkalk-Dolomit,  bei  ZaiMS  auf  quarzlosen  Porpbyr  oder  Helapbyr. 

An  der  sfidlicben  Grenze  des  Jora's  bedeckt  diese  Formatioa  kein 
jfini^eres  Glied;  erst  10  Meilen  nördlich  bei  MulogoMmw  und  KoryMem 
erscheinen  Oolithe,  welche  den  Portland- Kalken  wohl  entsprechen  nnd 
ehamkterisirt  sind  dnrch  Exogyra  virgola  nnd  den  Mangel  an  Cephm» 
lopoden.  Unmittelbar  anf  dem  Coralrag  mben  hier  die  Plftner-Schlchten, 
die  ganz  ihnlich  entwickelt  sind ,  wie  in  B9kmm  oder  SüdatM*  Etwas 
nördlich  von  Erdnaii  anf  der  Hochebene  lassen  sich  zwei  Glieder  der 
Kreide-Formation  nnterscheiden ,  nfimlich  PIfinermergel  nnd  Plinerkalk; 
das  zweite  serfBllt  wieder  in  zwei  Abtheiinngen  nnd  zwar  in  PlSnerkalk 
mit  granem  Homstein  nnd  In  eigentlichen  PItoerkalk,  von  denen  jeder  elM 
eigenthfimliche  Fanna  enthilt. 

1)  Plflner- Mergel  bedeckt  unmittelbar  den  Coralrag  In  gleichförmiger 
Lagerung  bei  Mimo^Uy  Po#yiy«f «wtce ;  es  ist  ein  hellgrauer  Mergel  mit 
sehr  nndeotlichf  n  Absonderungen,  der  weder  Schiefemngs-  noch  Schichtnngs* 
Fliehen  wahrnehmen  lisst,  weil  das  Gestein  viele  verschiedene  und  sich 
kreulzende  Kliitte  durchziehen.  Mitten  in  den  grauen  Mergeln  sondern  sich 
schmale  gelbe  Tbon-Schichten  aus,  die  andeuten,  dass  dieser  borizontat 
liegt.  Ausser  Schwefelkies  enthilt  dieses  Glied  keine  fremden  beigemeng* 
ten  Mineralien ,  aber  ausgezeichnet  reich  ist  es  an  Petrefakten ,  die  dem 
üökmUehen  Plinermergel  nnd  zugleich  dem  englischen  Grey  «Ihalk  mar! 
ganz  entsprechen.  Folgende  Spezies  sind  fiir  dieses  Glied  recht  bezeich- 
nend:  Turbinolia  centralis;  Asterias  qninqueloba;  Cida*> 
rites  vesiculosus;  Terebratula  ornata;  Ostrea  Proteus ; 
LimaHoperi;  Inoeeramus  Brongniarti;  Belemnites  minimns; 
Robulina  Comptoni;  Frondioularia  elliptica. 

-  Unmerklich  geht  der  graue  Mergel  in  den  ihn  bleckenden  Pttner- 
kalk  über,  der  hier  in  zwei  Glieder  zerflllt ,  in  Plinerkalk  mit  grauem 
Romstein  nnd  in  reinen  Plinerkalk. 

2>  PIftner-Kalk  mit  granem  Homstein  Ist  eigenthftmlich  fHr  diese 
Gegend:  er  ist  granlichweiss ,  etwas  kieselig,  gewöhnlich  dfinnsehieferig) 
seilen  in  dickere  Schichten  abgesondert;  Nieren  von  grauem  Homstein 
sondern  sieh  in  gewissen  Schichten  aus  und  verbinden  sich  gewöhnlich  in 
kontin  airliche  Lagen ;  sie  werden  beiliufig  einen  Fuss  dick.  Ausge* 
zeichnet  hiufig  und  bezeichnend  ffir  diese  Glieder  sind  Ananebyten  nnd 
Micrastern  mit  piirasitischen  Polyparien  bedeckt,  nnd  mit  granem  kal* 
ktgem  Homstein  ausgefällt;  auch  finden  aich  darin  schön  erhaltene  Zwei* 
schaler,  seltener  Ammoniten,  Bakniiten  nnd  einige  Schwimme.  Folgende 
Spezies  charakterisiren  dieses  Glied :  Scyphia  Decheni,  Murchisoni; 
Manon  Peztza;  Turbinolia  centralis;  Aulopora  ramoaa; 
Escbarina  radiata;  Ananchytes  ovatus,  striatus;  Micraster 
cor-testudinarium ;  Gryphaea  vesicularis;  Pecten  membra> 
naceus;  Inoeeramus  Cuvieri,  Brongniarti;  Ammonitea  per* 
amplus;  Hamites  rotnndns;  Bacnlltes  aneepa,  Belemnitea 
mncronatns.  Dieses  Glied  ist  nur  in  einer  kleinen  StredM  Landei 
Jahrgnns  1M&  39 


610 

tekannt,  zwisehen  Wfßt^eUe  nad  dem  Ufer  der  WMUH  auf  eiaea  Areal, 
das  beiläufig  4  Quadratmeiien  beträgt,  und  eracbeinC  nur  da,  wo  die 
BebuDgeii  bedeutender  aind. 

3)  PISner-Kalksteiu  ist  am  genauestea  durch  unmerkliche  Übergänge 
mit  dem  beschriebenen  mittlen  Gliede  verbanden,  und  es  ist  unmöglich 
swiscben  beiden  eine  scharfe  Grenze  su  ziehen ;  auch  den  paläontologiscfae« 
Charakter  haben  diese  beiden  Glieder  gemeinsehafUicb.  Der  Pläner- 
Kalkstein  wird  durch  Beimengaag  von  Tbon  etwas  mergelig,  hat  ein 
Kreide  •  artiges  Ansehen ,  ist  gewöhnlich  weiss ;  manche  Schiebten  sind 
hellgrau,  weiss  gefleckt;  gewöhnlich  ist  er  abgetbeilt  in  mächtige  Schiebten, 
die  mit  schieferigea  abwechseln.  Ausser  silberweissen  Glimmer- Blatten 
«ad  seltenem  Schwefelkies  finden  sich  keine  fremden  Beimengungen;  nie- 
mals kommt  hier  Homstein  oder  Feuerstein  vor.  Obgleich  dieses  Glied 
seht  entwickelt  ist,  sind  dennoch  organische  Überreste  hier  seltener;  an 
einzelnen  Punkten  sind  sie  bedeutend  angehäuft;  folgende  charakterisiren 
diese  Abtheilang:  Ananchjtes  ovatus,  Gal^rites  albogalerua, 
Terebratula  carnea,  Inoceramas  planus;  Hamites  simples. 
Rbvss  parallelisirt  den  Plänerkalk,  su  dem  man  das  mittie  Glied  oder  deo 
Pläaerkalk  mit  grnuem  Hornstein  zuziehen  muss,  mit  dem  Grej  ehalk  marl 
«ad  zum  Theil  mit  dem  Lower  chalk  withont  Fliats. 

So  wie  die  Sehiehtea  des  Jara  liegea  auch  die  der  Kreide« Formatioa 
horizotttal ;  aber  beide  sind  zugleich  gehoben  und  in  viele  parallele  Ruckea 
abgesondert.  Auf  dem  südlichen  Abhänge  der  Hochebene,  die  aicb  entlang 
der  Weiekssl  sieht,  oberhalb  JSrmkUH ,  sind  Pläner-Schiehten  sehr  zerstört 
nad  bildea  nur  einzelne  Inseln  auf  dem  Jorakalke,  und  iemebr  sie  eiaa 
nidliche  Lage  haben,  desto  kleiner  werden  sie ;  sie  zeigen  sich  aber  anf  dem- 
selben fast  bis  zu  seiner  südlichen  Grenze  bei  P^igorme  und  SkMmkL 
Dieses  Zerreissen^  des  Pläners  in  kleine  Inseln,  ihr  Grösserwerden  von 
Süden  gegen  Norden  beweiset,  dass  dieses  Sediment  eine  konlianirliche 
Decke  fiber  dem  Jura- Kalke  bildete  und  durch  Flothen  in  der  tertiären 
Periode  fortgeschafft  wurde.  Als  sich  der  LÖss  absetzte,  mosstcn  schon 
die  Kreide-Trfimmer  entfernt  gewesen  seyn,  weil  ihre  Überreste  nicht 
darin  vorkommen,  und  man  sieht  nur  Sporen  davon  auf  der  Hochebene 
bei  Smlkowiee  und  WyMoeiee  unweit  Minoga,  Die  Hochebene  ist  zusammen- 
gesetzt aus  langen  Rucken  aus  Nord  nach  West,  die  der  spätesten  Zeit 
ihre  Hebungen  verdanken.  Öfters  findet  man  die  Sohle  und  die  Höhe  der 
langen  Rucken  mit  Lehm  bedeckt,  die  Abhänge  aber  aus  weissem  Pläner; 
bei  /iMttoiPiee,  VelkeryMka  siebt  nuin  dieses  Phänomen  sehr  deutUch.  Die 
Hebungen  mit  der  Richtung  von  Ost  nach  West  müssen  also  nach  dem 
Absätze  des  Lehms  geschehen  seyn« 

Die  Karpaihen^  Sandsteine  sind  etwas  weiter  nach  Süden  ungemein 
mächtig  entwickelt.  Ihre  steil  aufgerichteten  Schichten  gegen  Süden  ge- 
neigt zeigen  den  Anfang  der  Karpaikm  an.  In  keinem  Verhältnisse 
atehen  aber  diese  karpathischen  and  nicht  karpathischen  Gebilde  unter 
einander,  ebgleich  die  ersten  einer  von  den  genannten  Formationen  ange- 
liörtBi  da  sie  häofig  Belemuiteo,  seltener  Ammoniten  und  Pectea  enthaltea. 


•u 

Esc0BR  VOR  DER  LiifTH :  An^logitn  zwigch^o  d«ii  jetct  StatI 
findenden  Geröll- Ab  Ug^erungen  und  der  Nagelfluh  (Verband!, 
der  Schweitm.  Gesellschaft  1846  zu  WintertkHr^  S.  41^46.)  Der  Verf. 
sncht  darzuthun,  dass  die  Nagelfluh  anf  gleiche  oder  sehr  ähnliche  Weiaa 
wie  die  GerSIl-Bftnke  entstanden  aey ;  er  geht  dann  unter  Vorweisung  zahl* 
reiiher  Belegstücke  über  zur  Darstellung  der  Veränderungen ,  welche 
viele  Geschiebe  der  Nagelfluh  seit  ihrer  Ablagerung  an  ihrem  jetzigea 
Fundorte  erlitten  haben  müssen ,  Veränderungen  von  denen  bis  jetzt  weder 
an  den  Geschieben  neuerer  Gerdll-Bänke  noch  überhaupt  anderer  Konglo- 
merate eine  Spur  bemerkt  worden  ist.  Von  solchen  Veränderungen  sind 
gegenwärtig  die  drei  folgenden  Arten  bekannt. 

a)  In  wagcreoht  liegender  Nagelfluh,  die  seit  ihrer  I^tstehung  keine 
Störungen  in  ihrer  Lage  ertittipn  zu  haben  scheint  ^  finden  sich  z.  B.  bei 
Oi0r'Ü4t$r  und  Seknei9inge»  einzelne  Geschiebe ,  welche  entweder  ganz 
oder  tbeilweise  zerquetscht  sind,  so  daas  an  ihnen  Spalten  gewöhnlich 
sternförmig  von  einem  Punkte  auslaufen,  an  welchem  die  Spuren  einer 
Zerquetüchung  noch  deutlich  zu  erkennen  sind.  Diese  Erscheinung  ist 
vielleicht  erzeugt  durch  sehr  starken  Druck,  welchem  einzelne  etwas  hohl 
liegende  Geschiebe  dadurch  nusgeaeUt  wurden,  dasa  über  ihnen  mächtige 
Ablagerungen  von  kleinen  und  grosaen  Stein-Trümmern  Statt  fanden. 

b)  In  manchen  20—70^  geneigten  Nagelfluh -Bänken  im  Kanton  Si.  Qallen 
and  Api^en»eUi  aber  auch  in  fast  horizontal  liegenden  des  Kantons  Zürich 
und  anderer  Gegenden  findft  man  oft  die  Mehrzahl  der  Geschiebe  jeder 
Natur  (sowohl  Kalki>teine  und  Sandsteine  als  weissen  Quarz,  Gneiss-  und 
Granit- Abändern ngeu)  an  einer  oder  mehren  Stellen  mehr  oder  weniger 
tief  gekerbt,  die  Kerben  gestreift,  sehr  hänfig  Spiegel  glänzend,  ganz  ahn- 
lieh  den  Harnischen  der  Bergleute.  Die  Geschiebe  sind  oft  auf  manch- 
fache  Weise  zerquetscht,  zusammengedruckt  und  zersplittert.  Eschbr  wiea 
auch  Geschiebe  vor,  welche  gangartige  Verwerfungen  zeigen,  ferner  einige 
Geschiebe,  deren  zerquetschten  Stellen  genau  auf  die  Oberfläche  des  an- 
stossenden  Geschiebes  passten ;  an  einem  derselben  schien  die  aus- 
gequetschte Stein-Masse  nach  vornhin  gestossen  und  dort  mit  der  Stein- 
Masse  des  Geschiebes  wieder  verbunden  worden  zu  seyn.  Sämmtliche 
Geschiebe  haben  an  den  nicht  verletzten  Stellen  ihre  ursprungliche  mehr 
nnd  minder  gerundete  Gestalt  beibehalten ,  ebenso  an  den  Stellen, 
wo  sie  in  andern  Geschieben  Quetschungen  hervorgebracht  haben;  sehr 
häufig  haben  dieselben  an  einer  Stelle  in  einem  angrenzenden  Geschiebe 
eine  Quetschung  bewirkt,  au  andern  deren  selbst  erlitten  durch  andere 
auf  sie  einwirkende  Geschiebe,  lu  Beziehung  auf  Festigkeit  und  Härte 
der  gequetschten  und  quetschenden  Geschiebe  ist  bis  jetzt  keine  Regel 
wahrgenommen  worden,  da  beide  oft  aus  derselben  Steinart  bestehen 
and  Kalksteine  als  quetschend,  fast  reine  Quarz -Stücke  ala  gequetscht 
erscheinen.  Dass  übrigens  die  Stücke,  welche  hier  Geschiebe  genannt 
werden,  wirklich  als  eigentliche  harte  Gerolle  gleich  denen  unserer 
Strom-Betten  ursprünglich  abgelagert  wurden,  gebt  aus  ihrer  mineralogischep 
Nator  hervor,   indem  viele  derselben  ganz   den  alpinen  Gesteinen,    z,  B, 

39* 


612 

dem  Seewer-Kalk,  andere  dem  Hochgebirgs-Kalk  n.  s.  f.  entsprechen,  einige 
Huch  versteinerte  Muschel-Schaalen  enthalten,  welche  gleicbflSrmig  mit  der 
übrigen  Oberfläche  des  Stdcks  abgerieben  sind,  ganz  so  wie  alle  Ver- 
steinernngen-  enthaltenden  Geschiebe  unserer  Strom-Betten. 

Wenn  es  schon  schwierig  ist,  sich  von  der  unter  a)  erwähnten  Er- 
scheinung genaue  Rechenschaft  zu  geben,  so  ist  es  noch  schwieriger  bei 
dieser  zweiten,  die  zum  Theil  von  Blum  beschrieben  worden  ist.  Rutscht 
eine  grosse  Fels-Masse  über  eine  andere  hinweg,  so  kann  man  sieh  aller- 
dings denken,  dass  an  den  Berrührungs-Punkten  derselben  eine  so  starke 
Reibung  und  Hitze  en(steht,  als  zur  Hervorbringung  von  gestreiften 
Spiegel-Flächeo  oder  Harnischen  nSthig  seyn  mag ;  hier  aber  sehen  wir 
peben  allerdings  weit  sich  erstreckenden  Spiegel  -  Flachen  noch  unzählige 
andere  vor  uns,  von  denen  die  meisten  nicht  über  die  Grenzen  je  eines 
Geschiebes  hinaus  zu  reichen  scheinen.  Einstweilen  mochte  es  indess 
wenigstens  erlaubt  seyn  zu  muthmassen,  dass  zur  Zeit  der  gewjiltsamen 
Erhebungs-Prozesse,  welche  die  Molasse  gemeinsam  mit  dem  gesammten 
Alpen-Systeme  erlitten  hat,  die  Geschiebe  dieser  Nagelfluh-Bänke  nicht  fest 
unter  einander  verbunden  waren  (sie  sind  es  selbst  jetzt  nicht),  nnd  dass 
beim  Eintreten  dieser  Umwälzungen  die  Beweglichkeit  oder  Verschteb- 
barkeit  jedes  einzelnen  Geschiebes  die  Entstehung  der  beschriebenen  Erschei- 
nungen herbeiführte.  Nach  dieser  Ansicht  erklärt  sich  auch  die  Abwesen- 
heit oder  Undeutlichkeit  der  Quetschungen  und  Spiegel-Flächen  an  den  Ge- 
schieben sehr  zahlreicher,  steil  aufgerichteter,  sogar  senkrecht  stehender 
Nagelfluh-Bänke  durch  die  Voraussetzung,  dass  diese  letzten  zur  Zeit  ihrer 
Aufrichtung  bereits  eine  fest  verkittete,  zusammenhängende,  keiner  Einzel* 
Bewegung  der  einzelnen  Besfandtheile  fähige  Masse  gebildet  haben. 

c)  Die  dritte  Art  von  Veränderungen,  welche  die  Nagelfluh-Geschiebe 
erlitten  haben,  ist  schon  vor  mehr  als  20  Jahren  von  Hirzel-Eschbr  in  der 
Gegend  von  Manneäorf  beobachtet,  aber  erst  1886  von  Dr.  Lohtet 
zu  Lyon  in  diesem  Jahrbuche  beschrieben  worden;  seither  hat  man  sie 
an  sehr  vielen  Stellen  der  Sehtceiiv  y  im  Hogau  und  auch  im  südlichen 
Frankreich  aufgefunden.  Sie  besteht  durin,  dass  Kalkstein-Geschiebe 
Vertiefungen  zeigen,  in  welche  konvexe  Thcile  der  anstossenden  kalkigen 
oder  kieseligcn  Geschiebe  genau  wie  in  ein  Model  hineinpassen,  und 
dass  gewöhnlich  auf  den  letzten,  wenn. sie  aus  Kalkstein  bestehen,  an 
andern  Stellen  ähnliche  Vertiefungen  vorkommen,  in  welchen  ebenfalls  Ge- 
schiebe genau  eiiigepasst  stecken.  In  sehr  vielen  Fällen  sind  hier  keine 
Spliren  mechanischer  Einwirkung,  weder  Spalten,  noch  Quetschungen, 
noch  Spiegel-Flächen,  noch  Wiilste  am  Rande  der  Vertiefungen  zu  sehen; 
die  Kalkstein-Substanz  (kies  el ige  Geschiebe  zeigen  nie  solche  Ver- 
tiefungen), welche  einst  die  Höhlungen  erfüllte,  scheint  wie  durch  ein 
Zaubermittel  daraus  entfernt  und  später  in  Gestalt  von  weissem  Kalkspath 
als  Bindemittel  der  Gerolle  wieder  abgelagert  worden  zu  seyn»  Die  Art, 
wie  diese  Höhlungen  entstanden  sind,  ist  in  der  That  noch  völlig  räthsel- 
hafl,  indem,  wie  bemerkt,  von  mechanischer  Kraft  Äusserung  keine 
Spur  Bichtbar  ist;  denkt  man  aber  an  chemische  Auflösung >  t.  B.  durch 


eis 

etoe  Stare,  so  ist  anbagrdfilob,  wie  eine  solche  in  einem  Getchtebe  eine 
mehr  ale  eine  Linie  tiefe  Hdhlany  bewirkt  haben  könnte,  ohne  ^e  Ober* 
flftdie  des  nn^rensenden  ebenfeil«  ans  Kalkatein  beatehenden  Geaebiebea^ 
daa  in  die  Höhlung^  hineinpaaat,  nar  im  Geringaten  anxng^eifen.  Auf  die 
gleiche  Schwierigkeit  itoaat  man  bei  der  Annabmey  daaa  die  harten  Kalk* 
atein^'Geschiebe  bis  znr  Erweichung  erhitst  worden  und  in  diesem  Zustande 
die  einen  in  die 'andern  eingedmogen  seyen.  Dieses  Eindringen  der  Ge- 
schiebe in  einander  ist  nach  den  bisherigen  Beobachtungen  in  der  5st* 
lieben  S^weitm  am  stärksten  ausgebildet  an  Zäment«armen  Stellen  einiger 
horixontal  liegenden  fifinke  von  lockerer  Nagelfluh  bei  Dümien  (1  Stunde 
N.  von  Rapfer9chweii)\  es  zeigt  sich  (iberhanpt  am  hfiufigsten  und  am 
schärften  ausgeprägt  in  solcher  Nagelfluh,  in  welcher  die  Geschiebe  nicht 
durch  Sandstein-Zäment  von  einander  getrennt  sind. 

Zu  erwähnen  ist  noch,  dass  dergleichen  Höhlungen  auch  in  den  Ge<- 
schieben  der  unter  b)  beschriebenen  Nagelflnh  nicht  fehlen ,  und  dass  io 
der  NageMuh ,  welche  die  in  c)  beschriebene  Erscheinung  mehr  oder 
minder  ausgebildet  zeigt ,  auch  einzelne  Geschiebe  vorkommen  ,  an  denen 
sich  tbeils  matte,  theils  spiegelnde  gestreifte  Rutsch-Flächen  finden ;  es  isl 
aber  noch  nicht  gelungen  zu  bestimmen,  ob  beide  Arten  der  Veränderung  in 
unmittelbarem  Zusammenhange  stehen  und  zu  gleicher  Zeit  bewirkt,  oder 
ob  sie  von  einander  völlig  unabhängig,  ob  die  gestreiften  nnd  spiegelnden 
Rutsch  -  Flächen  sammt  den  sie  begleitenden  Quetschungen  sp&terer  Ent- 
stehung  sind  als  die  Höhlungen. 


Derselbe  legt  [a«  a.  O.  S,  46—54]  eine  Anzahl  Brochstucke  von  Granit- 
Blöckeu  vor,  die  sämmtlich  ans  einer  Granit- Abänderung  bestehen,  von  der 
man  bei  dem  jetzigen  Stande  mineralogischer  Kenntniss  Cfrauk&ndiens  be- 
haupten darf,  dass  sie  nur  im  Ponteffa^-Tokelf  nördlich  ob  Trotu  (Vorder- 
rhein-Thai),  in  der  Höhe  von  ungefähr  6— 8000'  über  dem  Meer  ansteht. 

In  diesem  Granite  fallen  zunächst  häufige  bis  ober  1  Zoll  lange  und 
bis  3  Linien  breite  Porphjrr-artig  nett  ausgeschiedene  weisse  Fcldspath- 
Zwillinge  auf,  deren  Individuen  nach  dem  KttrMader  Gesetze  [!]  verwachsen 
sind ;  nebst  deutlichen  nicht  sehr  zahlreichen,  selten  erbsengrossen  Körnern 
durchscheinenden  Quarzes  enthält  er  zahlreiche  Schuppen  und  tafelartige 
Säulchen,  hie  und  da  anch  blätterige  Nestchen  seh warz -  grfinen  Glimmers; 
ferner,  wiewohl  ziemlich  selten,  säulenfSrmige  bis  2  Linien  lange  Kry- 
ställchen  gemeiner  schwarzer  Hornblende;  fast  in  jedem  Bruchstücke  ent- 
deckt man  uberdiess  eine  grössere  oder  kleinere  Zahl  Honig- gelber  sehr 
kleiner  Sphen-Kryställchen. 

Charakteristisch  fär  diesen  Granit  ist  ferner  das  stete  Vorhandenseyn 
einer  blass  grfinlichen  weirhen  Talk-ähnlichen  Substanz,  welche  gewöhn- 
lich in  einzelnen,  selten  scharf  begrenzten  Körnern  auftritt  und  oft  in  den 
Zwischenräumen  zwischen  den  weissen  Feldspath  Zwillingen  so  zu  sagen 
die  vorherrschende  Grundmasse  bildet,  in  der  die  Körner  von  Quarz, 
Glimmer  und  Hornblende  ausgeschieden  sind.  Die  grünliche  Farbe  theilt 
sich  aber  niemals  dem  ganzen  Gesteine  mit;  die  Feldspath-Zwiüinge  sind 
immer  weiss. 


ei4 

DieseiRi  GrAiiite  Ahnein  v«n  den  tilbHgen  Aipen  •  Oranlten  einfi^  Ab« 
Inderungra  des  Albnla-  und  des  Jolier-Granits ;  leiste  aber  enthalten  sahl« 
relebere  und  g^rössere  Qaarz  -  K5raer ;  die  iprflnUche  Talk*artif e  8iibsiaiiz, 
die  in  ihnen  ebenfalls  vorkommt ,  ist  intensiver  grün  und  oft  in  solcher 
Menge  vorhanden,  dass  sie  nebst  dem  Quarz  und  Glimmer  ausachliess- 
lieh  das  Gestein  su  bilden  seheint  and  ihm  eine  im  Gänsen  grdnlieha 
Färbang  verleiht,  was  beim  Ponteljas » Granit ,  wie  beme)rkt,  nie  der  Fafl 
ist.  Wenn  im  Jn/iVr  -  Granit  sich  grossere,  zuweilen  1— l'/i"  '«"8:*  "«>^ 
%"  breite  Feldspath- Körner  anageschieden  haben,  so  bemerkt  man  an 
Ihnen  keine  deutiidie  Zwillings- Verwaohsnng ;  aneh  sind  sie  von  der  korni- 
gen Grnndmasse  nicht  so  scharf  abgesondert,  wie  im  Ponteljas-Granit,  und 
gleichen  oft  durch  grünliche  Farbe  dem  Amaxonenstein :  xadem  ist  das 
Porphyr-artige  Gefüge  hier  immer  viel  weniger  auffallend  ansgeprlgt  als 
im  Ponteljas  -  Granit.  Kurx,  bei  einiger  Aufmersamkeit  sind  diev  Granite 
des  Juiier  nicht  mit  denen  von  Ponieffat  su  verwechseln. 

Blöcke  des  Ponteljas  •  Granits  nebst  solchen  von  mehr  Diorit-  und 
Syenit-artigen  ebenfalls  im  Pimteljmi -TöM  und  dessen  Umgebungen  an- 
stehenden Gesteinen  erstrecken  sich  nun  von  ihrem  Stammorte  an  dea 
Nord-GehIngen  des  Vorder-Hhein-TKaUM  hin  ober  die  Abhinge  des  Cmiandm 
tond  der  grauen  Hdruer,  die  Alpen  von  Uel9  and  Fiumg  hin  nach  dem 
irallm^ee-TAtfle. 

Dagegen  ist  trotz  zahlreicher  Nachforfchungen  kein  einziger  solcher 
Block  weder  an  den  südlichen  Gehängen  des  Vorder- Rhe^-ThaU,  noch 
an  der  Ostseite  des  Rheine  zwischen  Reiehenmt  und  Vadut%  gefunden 
worden. 

Nicht  alle  Blocke  des  Ponteljas  -  Granits  sind  ins  WalieMee-Thmi  g«* 
drangen;  einige  derselben  müssen  dem  jetzigen  Rhein^TMe  gefolgt  seyu, 
da  solche  oft  von  mehren  Füssen  Durchmesser  und  D>it  stellenweise  völlig 
glatt  abgeschliffener  Oberfläche  in  der  Gegend  von  St,  Gallen  vorkommen, 
namentlich  in  dem  ungefähr  von  SW.  nach  NO.  streichenden  Block-Walle, 
den  die  neue  Roreehacher  Strasse  etwa  l  Stunde  NNO.  von  St.  Qmüen 
durchschneidet.  Auch  weiterhin  finden  sich  noch  derartige  Blöcke  (sieb« 
anten). 

Im  fFa//eiMee-Thale  finden  sich  häufig  solche  Blöcke  an  den  sudlichen 
Gehängen;  an  den  nördlichen  liegt  einer  auf iimmon  etwa  500'  hoch  über 
der  Kirche  (etwa  300o"  über  dem  Meere).  Westlich  oberhalb  IVeeteii 
sind  sie  nicht  seilen. 

Von  da  kann  man  sie  über  Schännia  ^  Meeeltrun^en  und  die  Einsatt- 
lung von  Goldigen  nach  dem  Jonen-  Tobet  unterhalb  Wald  verfogen.  Ein 
Block  von  etwa  l  ViKubikfnssen  Inhalt  befindet  sich  auch  auf  der  Weg-Höhe 
zwischen  Gyrenbad  und  Wald^  nördlich  von  Wald  in  wohl  25oo'  Meeres- 
böhe;  ein  ähnlicher  ist  bereits  vor  etwa  30  Jahren  nahe  2000'  ob  dem 
Meere  bei  Wytikon  (Rucken  zwischen  Zürich  uud  Greif eneee)  von  Conr. 
EscHBu  von  DER  LiPTTu  beobachtct  worden.  Ein  ähnlicher  hat  sich  such 
Va  Stunde  nördlich  von  Zürich  an  der  neuen  Strasse  nach  Schwamendinf^n 
gefunden.    Der  vom  Stamm -Orte  entfernteste   jetzt  bekannte  Block  von 


«15 

PonteljaB-Graiiif,  der  den  betchnebenen  Weg:  verfolgt  hat,  He^  am  SMoat- 
Ende  des  (aaa  Block-Ablagerongen  bestehenden?)  RehhügeU  von  Af&Um^ 
Im  ifififjMiMee-Tha]  *^  er  ist  gerundet  nnd  hält  etwa  iV,'  im  Durdimesaer. 

Diese  zwischen  H^a^ett  und  Afoliern  aufgefTihrten  Ponteljas -Granite 
aammt  ihren  Begleitern  liegen  nberigens  eigentlich  im  Gebiete  der  Wallen- 
«ee'r  und  GUmer  Block-Überschfittung,  welche  in  Ost  auf  den  thtmimelwaU 
(ein  Block  von  Sem/'- Konglomerat  hat  sich  sogar  nach  Wattwyl  hinüber 
verirrt)  und  an  den  If^nt/t-Räcten  hinreicht  nnd  in  der  Gegend  zwischen 
Turken^hal  nnd  Bülach^  jedoch  ohne  scharfe  Grenze,  an  die  Hauptmasse 
der  J^lfiKf/fi^T  -  tiberschuttung  anstössf*.  Letzte  nämlich  ist  dem  jetzigen 
ItAtfffi  -  Thale  gefolgt  nnd  ist  erst  nördlich  vom  SentU  durch  die  fiinsatt- 
Inngen  zwischen  dem  Kamor  und  der  PShnem  über  BggerMtandeni  den 
Sio09  und  weiterhin  durch  das  Thal  des  Bodensee't  gegen  AfpmM^l  und 
(St,  Gallen  vorgedrungen  '"^  und  hat  zwischen  der  achwUiachen  Alp  nnd 
dem  untern  Thcil  des  TöasthaU  fiberall  Spuren  zu rfick gelassen.  Blocke, 
die  höchst  wahrseheinlich  ebenfalls  zum  Ponteljas  -  Granite  gehören,  finden 
sieh  auch  an  folgenden  Orten:  bei  L^tfingen  ragt  einer  von  47»'  Länge 
l'/,'  hoch  aus  dem  Boden  hervor;  einer  von  2V3'  Länge  und  2'  Breite 
Hegt  am  NW.  Fasse  der  Blauen  bei  der  ffmiraMer  -  Ziegelhätte ;  einer 
ist  bekannt  an  der  Sieiff  audJich  von  Winterthur,  und  einer  awiaeben 
Waltanaiein  nnd  Seklalt,  SO.  von  EUjf. 


*  Auch  zwischen  den  Glnmer-  und  I7rnei*  -  Blöcken  findet  keine  scharfe  Grenx-Llnie 
Statt;  einerseits  haben  Goff/iard-Granite  und  Windgellen-Torphyrt  den  I7to-Rjicken  über- 
schritten ;  sehr  sahireiche  Qottharäer  Granit«  sind  ilber  die  Muttcheite  nnd  dnrch's  vntere 
Mäppiehf'Thalj  wo  ein  mAebtiger  Liogenwall  ganx  aiu  JleiM«-Gettein«n  an  besteben  sehelnl, 
bin  tLU  4»n  Aitbfrg  an  der  Nordost-Seile  der  Limmaf  gelangt;  anderseits  finden  sich  Blöcke 
von  Sem/- Konglomeraten  nicht  selten  Im  ReppUch-Thale ;  einige  solche  sind  wahrschein- 
lich von  Memingen  her  bis  Kappet  unb  Riffersehweil  gedrangen. 

**  Zwischen  Engen  und  Kohetetten,  nicht  hoch  ob  ersten,  finden  sieh  aoek  alplae 
BiBeke.  Auf  den  PUteaa  von  Moeeneek  und  Bohemtwiel  so  wie  in  der  Ebene  des  Higam 
liegen  an  der  OberfiAche  überall  aerstreut,  nebst  zahlreichen  Geschieben  und  seltenen  Blöcken 
von  Jurakalkstein,  kleine  nnd  bis  1  Kubikfuss  grosse  Geschiebe  sehr  manchfaltiger  alpiner 
Gesteine,  unter  denen  man  bestimmt  Granite  des  Jufler,  Oabbro  des  Ofterlutlbstebu  und  Vn- 
rloUthe  von  Eroen  Im  Sehm^fik  xn  «rkennen  ghuibi.  Im  Jahr  1842  noeh  lag  nahe  unter  der 
obersten  Terraaae  der  Felsknppe  von  Hoheniwiel  ein  IV2  Fns«  langer  Block  intensiv  rothea 
fuanigen  Konglomerats,  gleich  den  In  Bändten  vorkommenden.  Da  Escher  Im  Basalt- 
und  Phonolith  -  Tuff  des  Bögau  von  allen  diesen  alpinen  Gesteinen  auch  nicht  ein  Stfiek 
gefunden  hat ,  sondern  nnr  Felsarten  von  ganz  anderem  Typns ,  so  glaubt  er ,  daas  dlt 
alpinen  Blöcke  und  Geschiebe  erst  nac  h  der  Emporhebnng  der  genannten  plntonlschea  Oe- 
bilde  und  der  dadurch  bedingten  Gestaltung  des  Hogau't  In  diese  Gegenden  gelangt  seyen; 
In  dieser  Ansicht  wurde  er  noch  bestärkt  durch  die  Grien-Lage ,  welche  sich  auf  der  ober*' 
sten  Terrasse  von  Tlohentwlel  am  Fnsse  der  höchsten  Fels  >  Kuppe  im  dortigen  Oiaeia  der 
alten  Festung  findet,  und  in  der  nebst  Geschieben  von  Gnelss,  Hornblende-Gestein,  rotlien 
(luarz- Konglomerat  auch  Kalk -Geschiebe  mit  geradlinigen,  zum  Theil  sich  kreutxenden 
Kritzen,  den  Gletscher-Kritsen  gleich,  vorkommen.  Abgesehen  nSmlich  davon,  dass  Nie- 
mand glanbte,  diess  Grin  sey  durch  Menschen  an  Ort  und  Stelle  gebracht  worden,  würn 
In  derThat  nicht  abzusehen,  wofür  man  dasselbe  ans  der  Ebene  heranf  geholt  hätte.  —  Oef 
Nelgungs- Winkel  zwischen  Hohentwiel  nnd  dem  Stammorte  derGabbro  beträgt  ungefähr  Vg 
Grad,  wenn  dieser  zu  ilfarme/«  In  5300  Meereshöhe,  —  und  ungefähr  Yj  Grad,  wenn  er  In  der 
Höke  von  8300  Fnss,  d.  h.  In  der  Höhe  mehrer  dortiger  Pass-Einschnitte  angenomnen  wird* 


010 

Da  diese  BlSeke  sieb  im  Gebiete  der  iU^tii  -  Überscbitlnng  befinden 
und  mit  andern  sehr  zahlreichen  Bundtnmi*  Gesteinen  auch  bestimmte  Juiier^ 
Granite  vorkommen,  so  geboren  sie  wohl  zu  denjenigen,  die  durchs  RJmn- 
Thal  herabgewandert  sind  und  dann  NW.  Richtung  angenommen  haben. 

Vergegenwärtigt  man  sich  nun  die  Yerbreitungs- Weise  der  Blöcke  des 
Ponteljas  •  Granits  und  ihre  völlige  Abwesenheit  südlich  vom  Vorderrheim 
und  östlich  vom  AAetn,  so  scheint  sich  schon  aus  dem  Letzten  Umstände 
mit  Bestimmtheit  zu  ergeben ,  dass  die  Blöcke  von  ihrem  Stammorte  in 
Panteffms  weder  durch  eine  Fluth  noch  durch  eine  wurfartige  Bewegnn^^ 
weggefahrt  worden  sind,  indem  in  diesem  Falle  nothwendiger  Weise  eine 
grosse  Zahl  derselben  an  den  Bergen  östlich  ob  Chur  abgelagert  sejm 
musste,  was  —  wie  gesagt  ^  nicht  der  Fall  ist.  Unbegreiflicher  noch  wäre 
bei  Annahme  des  Transports  durch  irgend  welches  sehr  schnell  sich  be- 
wegendes Medium  das  Auftreten  solcher  Blöcke  im  WaUenBee  -  Thai ,  das 
mit  dem  Vorder- Rhein'Thal  einen  spitzen  Winkel  bildet. 

Ähnliche  Marsch-Routen  lassen  sich  auch  für  andere  Arten  von  Blöcken 
nachweisen,  selten  aber  mit  der  Bestimmtheit,  wie  für  die  Ponteljas-Granite, 
da  wenige  alpine  Gesteine  auf  einen  Stammort  von  so  geringer  Ausdeh* 
nong  beschränkt  sind  und  die  Gestalt  des  Landes  den  Blöcken  selten 
spitzwinklige  Wege  vorgezeichnet  hat  Eins  der  auffallendsten  analogen 
Beispiele  bieten  indess  die  im  Kanton  Waadt  u.  s.  f.  befindlichen  Gabbro- 
Blöcke  dar,  da  v.  Ciurpbiitibr  und  Prof.  Studcr  nachgewiesen  haben, 
dass  diess  Gestein  in  keinem  der  westlichen  WaUh' Thaier  vorkommt, 
sondern  dass  es  nur  in  der  Gegend  des  Aiaiein -Gmis  zwischen  dem 
Zsrmatt'  und  Saase  Thai  ansteht. 

Die  angegebene  Verbreitnngs  •  Art  der  Blöcke  deutet  offenbar  darauf 
bin ,  dass  sie  von  ihrem  Stammorte  sich  auf  eine  Weise  entfernten  ,  die 
ihnen  erlaubte,  den  Krümmungen  der  jetzigen  Thäler  zu  folgen.  (Wollte 
man  nämlich  annehmen,  die  gegenwärtige  Yertheilung  der  Berge  und  Thäler 
in  den  betreffenden  Gegenden  sey  erst  nach  dem  Transporte  der  Find- 
linge erfolgt,  so  wurde  man  mit  zahlreichen  Erscheinungen  in  Widerspruch 
gerathen,  worauf  näher  einzutreten  hier  zu  weitläufig  wäre.) 

Unter  sämmtlichen  bekannten  und  gegenwärtig  uns  denkbaren  Agentien 
sind  es  aber  bloss  die  Gletscher,  welche  flhig  erscheinen,  Blöcke  in  der 
angegebenen  Weise  fortzubewegen  und  sie  zugleich  hoch  ober  Thal-Tiefen 
wegzuführen. 

Eine  zweite  Analogie  zwischen  der  Verbreitung  der  Pon/eO'aa- Granite 
wie  anderer  Blöcke  und  den  Wirkungen  der  jetzigen  Gletscher  besteht 
darin,  dass  in  beiden  Fällen  die  Blöcke  in  der  Nähe  des  Stammortes  un* 
vermischt  in  einem  schmalen  Streifen  vorkommen,  mit  zunehmender  Entfer« 
nung  vom  Stammorte  dagegen  sich  immer  mehr  zerstreuen  und  mit  denen 
von  andern  Stamroorten  vermengen  ,  im  vorliegenden  Falle  Blöcke  von 
Ponteffas  mit  solchen  vom  Julier  oder  Aikuia  u.  s.  f. 

Auffallend  ferner  ist  die  Thatsache,  dass  ein  Theil  der  Ponteljas- 
Blöcke  dem  WaileMee^  ein  anderer  dem  iIAet»*Thale  gefolgt  is^  was  bei 


4er  AnoaliiM  ihres  Traiwporta  durch  Gletseher  eine  Theilong  itg  Bfiadtaer^ 
Gletschers  in  swei  Arme  hei  Sargan»  voranssetot ;  diese  fiodel  indes« 
ihre  Analogie  in  der  Theilong»  welche  s,  B.  der  FtMeA-Gletscher  etwa  7^ 
Stunden  oh  seinem  nntem  Ende  durch  den  Fels-Stock  des  Titter  erleidet 

Berücksichtigt  man  ferner  die  übrigen  Verhältnisse  der  Findlinge 
(Unabh&ngigkrit  ihrer  Grösse  und  Gestalt  von  der  Entfernung  des  Stamm« 
ortes,  Wftlle  den  Thälem  parallel  und  sie  quer  durchziehend,  Zusammen« 
vorkommen  ganx  eckiger  und  gerundeter  Stacke,  Auftreten  von  Schliff* 
Flächen  und  Gletscher-artigen  Kritzen  an  de»  Findlingen  und  am  anstehen« 
den  auf  ihrem  Wege  befindlichen  Gestein  u.  s.  f.)»  so  ergibt  sich  in  den 
Haupterscheinnngen  die  grösste  bis  in  die  geringsten  Nebeuumstände  sich 
erstreckende  Übereinstimmung  zwischen  den  Verhältnissen  der  Findling«^ 
und  den  Wirkungen  der  jetzigen  Gletscher.  Der  wesentlichste  Unter* 
schied  besteht  darin,  dass  die  jetzigen  Gletscher  ein  stärkeres  Geföll  haben, 
als  die  Findlings-Ablagerungen  ,  bei  denen  es  für  die  Blocke  auf  HohaU" 
twiel  auf  ungefähr  '^  ®  hinabsinkt.  Schon  mehrfach  ist  indess  geäussert 
worden,  dass  mit  zunehmender  Dicke  der  Gletscher  auch  ihre  Beweglich* 
keit  sich  steigern  müsse  j  überdiess  finden  sich  unzweifelhafte  in  vorhisto- 
rischer Zeit  entstandene  Moränen  ,  deren  GefBIle  bereits  die  Mitte  hält 
zwischen  dem  der  jetzigen  Gletscher  und  dem  der  obersten  Grenzen  der 
Findlinge. 

Schwieriger  zu  beantworten  und  noch  nicht  klar  gelost  erscheint 
EscHBH^N  die  Frage,  auf  welche  Weise  man  sich  den  Durchgang  der 
Gletscher  durch  die  See-Becken  zu  denken  habe.  Wie  Dem  such  seyn  mag, 
so  wird  jedenfalls  nicht  bestritten  werden  können ,  dass  der  Transport 
der  Findlinge,  wenn  er  nicht  von  Gletschern  hergeleitet  werden  soll,  einem 
gegenwärtig  ganz  unbekannten  Agens^  zugeschrieben  werden  musste,  von 
dem  man  sich  durchaus  keine  Vorstellung  machen  kann,  dessen  Wirkun- 
gen aber  denjenigen  der  Gletscher  in  den  meisten  Hinsichten  völlig  idcut 
wären* 


G-  A.  Martbll:  Untersuchung  vonKreide  und  Feuerstein 
in  SO,'Bngland  und  den  mikroskopischen  Thier-Resten  in 
gewissen  tertiären  und  neuern  Ablagerungen  (iinn.  Magam» 
uatkiat.  1846^  XV ty  73-86).  Die  verwandten  Forschungen  in  B»glamA 
sind  nur  wenige:  jene  von  Bowbabank  über  die  Kiesel-Nieren  in  Kreide 
und  Oolithen ,  von  J.  B.  Rhaob  über  die  Feuerstein-Xanthidien  i,Aan.  of 
tiatkiat*  uro,  iJ[),  von  H.  White  über  dieselben  iUierosaop,  Jimm,  /,  mit 
Abbild.),  nochmals  von  Rbadb  über  Kreide  und  Feuerstein  (in  Mantbll's 
womiert  of  gaotoggy  4.  tdiL  und  Medal»  of  erealian)^  und  endlich  von  iL 
Lbb  und  Mantbll  Sobn  (in  der  letzten  Schrift,  Band  I,  Kap.  7),  —  mit* 
hin  weit  weniger,  als  man  nach  der  Wichtigkeil  der  Sache  erwarten  dürfte. 

I.  Weisse  Kreide.  Was  Ehrbicberg  an  lebenden  Arten  darin  ge- 
funden, ist  in  den  Ann.  mattUat.  1841  ausgezogen.  Noch  hat  der  Verf. 
nicht  alle  mikroskopischen  Thier*Arten  in  der  englischen  Kreide  finden  kdn- 


018 

Iken,  welche  EüRBifüBRo  daria  enfdcckt  hat.  Aodi  hat  er  überhaupt  in  gros* 
•eo  Kreide-Massen  vergeh  ens  nach  solchen  feinen  orgpanischen  Resten  ge*^ 
focht,  wie  denn  auch  die  grosseren  Korallen  von  Masfriehi  n.  s.  w.  ao 
andern  Orten  gpänzlirh  fehlen.  Dageg:en  gibt  es  Kreide-Lager,  deren  fei- 
neren Thcile  fast  panz  aus  kalkigen  Polythalamien  (Rotallae,  Tettilariae) 
mit  einer  Anzahl  von  Kiesel  -  Thierchen  (Pfxidicnia)  und  Spicnlft 
nnd  Detritus  von  beiden  znsammengpesetzt  sind,  worin  dann  wieder 
gröbere  Korallen  und  Konchylien  eingeschlossen  liegen ,  wie  b«i 
TumMdge  Weih.  Der  Kleinheit  dieser  Elemente  dankt  die  Kreide 
ihr  eigenthumliches  Gefiige ;  wo  sie  fest  und  steinartig  wird ,  da  sind 
Kalk-haltige  Wasser  durch  sie  hindurch  gedrungen  und  haben  ihr  ein 
Zäment  hinterlassen;  Kiesel-haltige  Wasser  haben  die  Feuersteine  darin 
gebildet ;  Jenes  scheint  von  unten  nach  oben  geschehen  zu  seyn ,  so  dass 
die  obersten  Kreide-Schichten  Englands  über  den  See-Spiegel  eniporgeho« 
ben  wurden,  ehe  sie  erhärtet  ^«eren ;  durch  den  Einfluss  der  AtmosphS- 
rilien,  abrinnender  Tagewasser  n.  s.  w.  wurde  ihre  Oberflilche  durchfurcht; 
Wasser-Wirbef  haben  die  „Pfeifenrohren"  in  der  Kreide  gebildet. 

II.  Feuersteine.  Was  pARKmsorc,  Towivseivd  und  Gvettard  schon 
wahrgenommen  und  BowEaBAKR  so  sorgfSItig  beobachtet,  dass  ndmlicb 
ein  grosser  Theil  der  Kreide -Feuersteine  ursprunglich  Spiculae-reicfae 
Schwämme  gewesen,  in  deren  Zellen  und  Gängen  sich  einige  grosser« 
Muscheln,  wie  eine  Menge  von  Polythalamien  und  Infusorien  anfgcbalten, 
nnd  dass  diese  Schwämme  die  Kiesel-Materie  vorzugsweise  angezogen 
haben,  um  dadurch  versteinert  zu  werden,  Diess  bestätigen  die  Beobach- 
tungen des  Verf  s.  Nur  muss  man  darum  nicht  glauben,  dass  alle  Feuer- 
steine Nieren  und  Platten  oder  Gänge  solche  Schwämme  gewesen  sind, 
noch  mit  Ehrenberg  annehmen,  dass  alle  kompakten  Feuerstein-Nieren  an« 
gebundenen  Theilchen  kieseliger  Infusorien- Panzer  entstanden  seyen.  Bald 
sind  die  Schwamm-RÖhrchen  von  Aussen  nnd  Innen  mit  Kiesel-Masse  in- 
krustirt  und  selbst  in  Form  einer  braunen,  zerreiblichen  Erde  tibergegan" 
gen;  bald  aind  die  Schwämme  nur  von  Aussen  inkrustirt  worden  nnd 
später  im  Innern  der  Kiesel  Niere  gänzlich  verschwunden,  so  dass  man 
nur  etwas  weissen  Staub  in  der  Höhle  findet,  wenn  nicht  Quane-  und 
Chaicedon-Krystalle  später  darin  eingeschlossen  worden  sind.  Zuweilen 
kann  man  Theile  eines  Schwamm  •  Individuums  in  beiderlei  Erhaltungs- 
Knständen  finden,  was  besonders  von  Choanites  und  Ventricnlitea 
gHt  und  deren  Vielgestaltigkeit  erklärt.  Konchylien-  nnd  Echinodermen- 
fi^halen,  Koprolithen ,  Knochen  und  Zähne  von  Fischen  in  der  Kreide, 
wenn  sie  auch  in  Feuerstein  eingeschlossen  oder  zuweilen  deren  grösseren 
Zellen  ausfällend  vorkommen,  behalten  doch  immer  ihre  kalkige  Be* 
schaiFenheit ;  der  kohlensaure  uud  phosphorsaure  Kalk  wird  nicht  durdi 
Feueratein  ersetzt,  noch  innig  davon  durchdrungen.  Nur  Holz  und  Schwämme 
yerkiesHn  vollständig  unter  vollkommenem  Austausch  der  Elemente.  In 
DmDonakire  dagegen  ist  Erstes  auch  bei  Konchylien  gewöhnlich.  Der 
Verkieselungs  -  Prozess  mag  sich  nach  Dana  erklären  durch  die  leichte 
Auflöalichkeit  von  Kieselerde  in  hdsaem  Wasser  unter  hohem  Drnck  bei 


oto 

AnwMeiiheit  von  Alkali  (welehes  in  Holz  und  SeewASScr  wie  in  teraeiziem 
Feldtpalfa  nicht  fehlt)  nnd  ans  der  Ausscheidung;  desselben,  sobald  das 
heisse  Wasser  sich  ajlikuhlen  kann.  Es  «cheiot  sich  dann  (und  überhaupt) 
die  Kieselerde  nicht  leicht  mit  dem  Kalke  su  Kieselkalk  zu  verbinden,  son« 
dem  durch  elektrischen  Prozess  [nnd  vielleicht  die  zunehmende  Aufl&songs- 
Fähigkeit  des  Kalkes  im  kalten  Wasser]  Hich  die  Kiselerde  gegen  Kalk,  Aton 
um  Atom  auszutauschen,  so  dass  die  feinsten  Details  der  Form  auf«  Ge* 
treueste  erhalten  bleiben.  —  Fenerstein-Stficke  aus  den  trUcktn  Paramon« 
dra  sind  oft  voll  Foraroiniferen  ;  R  0 1  a  I  i  a ,  Ro  talin  a  und  Text  ilaria 
sind  gewöhnliche,  zusammengesetzte  Foraminiferen  seltene  Erscheinungen 
im  FeoerKtein.  Ihre  Kalksehaalen  scheinen  darin  unabfindeiiich  verstei« 
nert  und  die  Kammern  derselben,  wenn  sie  beim  Versteinerungs  -  Prozesa 
schon  leer  gewesen,  ebenfalls  mit  Feuerstein  erfüllt  zu  seyn.  War  aber 
das  Tliier  noch  unverweset  darin  eingeschlossen ,  so  scheint  es  auch  oA 
als  Mollnszit  erhalten  geblieben  zu  seyn.  In  raiinchen  Exemplaren 
nimlich  findet  man  die  Kammern  erfüllt  von  einer  Bernstein-farbenen  kör* 
nigen  Substanz^  die  entweder  die  ursprüngliche  Thier-Substanz  seyn  oder 
wirklich  in  Kiesel  übergegangen  und  dann  durch  jene  Thier  -  Substanz 
gefSrbt  worden  seyn  mag.  Denn  Ehhenbbro  hat  gezeigt,  dass  die  Schaale 
von  R  o  t  a  1  i  a  z.  B.  ganz  durchlöchert  ist  für'  den  Austritt  der  zur  Be* 
wegung  bestimmten  Pseudopodia  des  Thiers,  und  dass  seine  Kammern 
mit  zweierlei  Substanzen  erfüllt  sind.  Die  eine  opakere  von  diesen  Sab« 
stanzen  ist  der  Nahrnngs-Kanal ,  welcher  oft  Infusorien  enthält  und  sich 
zusammenhängend  durch  alle  Kammern  hindurchzieht  und  beim  Durchgang 
durch  die  Öffnung  der  Zwischenwände  (statt  des  Siphons)  sieh  verengt« 
in  den  Kammern  aber  sich  ausdehnt ;  die  andere  ist  eine  Bernstfin-farbene 
und  körnige  Masse  ,  welche  in  allen  Kammern  vorkommt,  nnd  diese  ist 
es,  womit  der  Inhalt  jener  Feuerstein-Polylhalamien  eine  so  grosse  Ähnlich- 
keit hat.  (Der  Verf.  hat  auch  gezeigt,  dass  die  dunkeln  Adern  nnd  Fleckeii 
an  den  S&ulen  ans  Purbeck-Marmor  in  der  Tempel- Kirche  von  den  weicbeit 
noch  als  Molluaeid  erhaltenen  Theilen  der  Sfisswasser  -  Konchylien  her« 
rühren,  woraus  joner  Kalkstein  zusammengesetzt  ist.)  ~  —  An  angeb- 
lichen Kiesel-Infusorien  enthalten  die  Feuersteine  Pyxidiculä,  Peri<< 
dinium  und  Xanthidium«  Die  letzten  kommen  lebend  in  SflsswasM# 
vor  und  werden  von  den  Botanikern  der  FamHie  der  Desnridiaceen  nnCep 
den  Pflanzen  beigerechnei,  während  sie  EnaBriBBRo  wegen  ihrer  freiwillig» 
gen  Bewegung  und  YcrvieHäitigung  durch  SeJbsttlieilung  für  das  Thier« 
Reich  in  Anspruch  nimmt.  Ja  er  glaubt  gleiche  Arten  in  d«n  Feuersteinen 
und  im  Leben  beobachtet  zu  haben,  obschon  er  unterstellt,  die  verSteiner« 
ten  seyen  schon  ursprünglich  mit  einem  Kiesel.Paneer  versehen  gewesen^ 
vras  die  lebenden  nicht  sind.  M.  aber  hält  beide  fifir  ganz  verecbiedenn 
Wesen.  Die  lebenden  gehören  dem  ausaen  Wasser  an ,  sind  weich  vnd 
biegsam  und  in  manchen  Formen  -  Beziehungen  abweichend.  Aneh  die 
fossilen  waren  biegsam ,  wie  ausser  mehren  Argumenten  sieh  aus  dctf 
direkten  Beobachtung  ergeben  hat,  als  kürzlich  H.  Deane  von  CUpkam 
eine  Menge  derselben  iai   weissen  Kalke  von  H^oer  entdedite»  auavruach. 


620 

und  in  canwluohem  Balsam  unter  das  Mikroskop  brachte.  Es  ndg^eii 
wohl  Keimchen  von  Polsrpen  oder  Sporen  von  See-Pflanzen  seyn«  Aadi 
sierliche  Seheibchen,  vielleieht  Querschnitte  von  Nodosarien  konmeD 
in  den  Feuesaleinen   vor. 

ilL  Mikroskopische  Thierehen  in  terti&reu  nndneuern 
Niederschlipeu.  Auch  M.  w^undert  sich  darüber,  dass  EBBSfCBsno 
die  aus  solchen  Resten  susommeog^esetsten  miocanen  Merg^el  Ftryifu*eii*# 
snr  Kreide  rechnen  und  Kreide-Formen  darin  entdeckt  haben  will  [vrf^l.  Jb. 
1644,  756;  1846^  632,  768 ;  1846  104]  :  ihm  schienen  sie  völlig  verschieden. 
Aber  auch  in  den  frag>lichen  Tertiär- Scliichten  hat  er  bis  jetzt  weder  jene  ame- 
rikanischen Arten  von  Coscinodiscns,  Actinocfclus,  Dictyoeha 
uebeoGailionelia,  Pyxidiculau.a.  Bacillarien  entdecken  können,  da 
der  London-Thon  z.  B.  wohl  Polythdlamien  aber  keine  Infusorien  liefert. 
Nur  am  Bann-Flusse  in  der  Grafschaft  Down  in  Irkmd  kommt  ein  sehr 
jugendliches,  schon  von  Ehbeivbsrg  ^  beschriebenes Infttsorien>Mehl  mit  Bacif* 
larien,  aber  ohne  Coscinodiscos  u.  s.  w.  vor,  wahrscheinlich  ein  Susswasser- 
Niedersclilag.  —  Dagegen  ist  der  Inhalt  des  Magens  lebender  Pecten-  und 
Lepaden- Arten  aus  dem  britischen  Meere  der  miocSnen  Infusorien  •  Erde 
Vit0imen€  oder  der  neueren  auf  dem  Bermudas  zum  Verwechseln  ihnlicb 
und  enthält  wie  jener  Coscinodiscns  radiatus  und  Dictyoeha  fi- 
bttla  u.  8.  w.  —  An  der  Kust«  von  Sussex  im  Osten  von  Brighion  bil- 
det «ich  durch  Zerstörung  der  Ufer-Klippen  eine  Schicht  von  kalkigem 
Schlamme  nebst  Sand  mit  fossilen  Rotalien  und  Textilarien  der  Kreide, 
der  sich  aus  dem  Meere  Aotaliae,  Nodosariae,  Coscinodisei, 
Dictyochat  lebender  Arten  fortwährend  einmengen. 


£dw.  Hitcncock:  Beschreibung  eines  eigenthnmiichen 
Falles  von  umhergestreuten  Blöcken-  in  Berkshire  und  Mass. 
(SiLUM.  Joum.  1846,  XLIXy  258—265,  mit  2  Abbild.).  Ein  ans  Blöckea 
gebildeter  Streifen,  30— 40  Ruthen  breit,  beginnt  auf  dem  600'  hohen  Berge 
Csfiffan,  geht  in  56^  Ö.  Richtung  herab  achief  aber  ein  schmales  Thal,  dann 
Aber  einen  800'  hohen  Rucken  der  Tmeonie  MmmitHns,  welcher  die 
C^renze  zwischen  MeMesehmeMts  unil  NeW'York  bildet,  hinweg  noch  fiber 
«in  ThUcben  und  einen  niedrigen  Berg-Rocken  hinunter,  bricht  sich  dann 
anf  einer  4<-5  Meilen  breiten  Ebene  beim  Versammlungs-IIanae  von  JltcA- 
mmmI  in  einem  Winkel  von  22*^  und  setzt  wieder  ganz  ger4diinig  in  S* 
S4^  0.  abermals  schief  über  den  600'  hohen  L^noop-Bergzng,  dann  jenseits 
desselben  über  die  breite  und  tiefe  Ebene  von  SioekM4fe  hinweg, 
steigt  den  tOOO'  hohen  Usarfoim-Berg  hinan,  geht  auch  wahrscheinlich 
noch  weiter  in  SO.  durch  Xew-York  fort,  ist  aber  nicht  mehr  verfolgt 
worden.  Eine  halbe  Meile  sfidlich  von  diesem  Block  -  Streifen  ist  ein 
anderer, '  ebenso  brect ,  aber  aus  etwas  weniger  zahlreichen  BIdoken  ge* 
bildet,  welche  ebenfalls  von  dem  Berge  Cenaa»  ausgeht  und  ganz  parallel 


*    Vrgl.  auch  Thompboh  in  CniaLCfwoaTii't  Magaz.  Hl,  1839. 


621 

Mun  vorifpen  dahincieht,  sieh  ao  derselben  Stelle  und  unter  den  nlm«» 
lieben  Winkel  briebt  9  aber  dann  nur  bis  auf  den  Berg  von  Lem&tß  ver- 
folg^ worden  i«t.  Zwischen  und  neben  beiden  Streifen  sind  nur  wenige 
Blöcke  gleicher  Art  umbergestreut. 

Das  C^stein  des  Oentfoii^Berges  ist  ein  ganz  eigenthumlicber  Talk- 
schiefer,  sehr  hart,  grünlich,  oft  sehr  körnig,  älterer  Grauwacke  ähnlicbi 
reich  an  Adern,  die  ans  Pikrosmin  an  besteben  scheinen  und  daa  Hanpt- 
Kennzeichen  abgeben,  woran  sich  alle  Blöcke  lings  dem  ganzen  Streifen 
▼on  Jenem  Berge  aosgehend  mit  Sicherheit  wieder  erkennen  lassen.  östp> 
lieh  Jenseits  Oma^n  kommen  Kalkschiefcr ,  Tbonschiefer  und  Granwacke 
▼or ;  ostwärts  sind  die  Blöcke  der  Reihe  nach  auf  Talkacbiefer »  krystalli^ 
nischem  Kalkslein,  Glimmerschiefer  (Lmoasi)  und  wieder  Kalkstein,  endlich 
anf  Qnarzfcls  nnd  Gneiss  (aear^own-Berg)  abgesetat.  Diese  Blöcke  lie- 
gen ledigKch  anf  der  Oberfläche  einer  Drift- Ablagening  mit  abgemndetea 
Geschieben,  wie  ein  tiefer  Einschnitt  der  Eisenbahn  in  diese  letzte  zeigt« 
Sie  selbst  sind  nirgends  abgeschlüFen ,  ihre  Kanten  scharf.  Aber  alle 
Berge,  Aber  welche  Jene  Block -Streifen  hinwegsetzen,  sind  auf  ihrer 
W.-Seite  geglättet  nnd  gefurcht.  Die  Zahl  der  Blöcke  ist  ungeheuer; 
stellenweise  bedecken  sie  den  Boden  vollkommen ;  an  andern  Orten  liegen 
sie  einige  Ruthen  weit  auseinander.  Gewöhnlich  haben  sie  einige  Fusa 
Dnrchmesser;  einer  besitzt  140^  Umfang  nnd  12'  Dicke;  wenige  Schritte 
weiter  liegt  noch  ein  daeon  abgebrochenea  Stdck,  welches  mit  dem  vori- 
gen zusammen  16000^  und  über  1379  Tonnen  Schwere  gehabt  haben  muss. 

Der  Verf.  folgert  aus  diesen  Tbatsacben :  die  Kraft,  welche  das  Drift 
und  die  Blöcke  herbeigeführt,  ist  dieselbe,  weil  sie  in  beiden  Fällen  in 
derselben  Richtung  SW.-wärts  gewirkt  nnd  die  Berge  angeschliffen  hat; 
aber  sie  hat  die  Blöcke  spater  als  das  abgerundete  Diift  gebracht  und 
darfiber  gelagert.  Die  auf  1—2  so  regelmässige  Streifen  beschränkt« 
und  schief  aber  ununterbrochen  über  Tbäler  und  bis  looo'  hohe  Berge» 
also  400'  höher  als  der  Ursprungsort  der  Blöcke  wegsetzende  Ablagerung 
iSsst  sich  nirlit  erklären  durch  eine  Wasser-  oder  Geschiebe-Fluth ,  nicht 
durch  schwimmende  Eis-Berge,  nicht  durch  Treibeis  der  Flusse,  am  ehe- 
sten durch  Annahme  einer  Mittel-Moräne  zwischen  2  Gletschern,  wenn 
ein  Gefalle  für  diese  an  den  Ursprungs- Orten  vorhanden  wäre.  Aber  nicht 
nur  gehen  die  Streifen  quer  ober  Berg  nnd  Thal  hin  und  liegt  der  Oi- 
lUiafi-Berg  selbst  um  400'  niedriger,  als  der  Bear/otrit-Berg,  sondern  nord- 
westwärts  vom  ersten  fällt  das  Land  noch  40 — 50  Meilen  weit  bis  zum 
Hudson  ¥\nsse,  und  erst  100—200  Meilen  jenseits  desselben  erheben  sich 
wieder  einige  hohe  Berge,  Auch  ksnn  man  nicht,  wie  Darwin  auf  den 
Fa/Ürlanif^-Inseln,  nachträgliche  Erdbeben  und  Land-Hebungen  annehmen,  wo- 
durch der  Boden  erst  später  sein  jetziges  Relief  erhalten  hätte. 


V.  Raulin:  neuer  Yersnch  daa  Tertiär- Gebirge  A^uUü* 
metu  zu  klassifiziren  {CamfU  rmd.  1840,  XXVU^  22—23;  Kom- 
roissioDs-Bericht:  138—147.)    Die  Arbeit  des  Verf.  erstreckt  sieb  auf  daa 


Dreieck  Kwiseben  dfin  französiscben  Zentral-Plateaa ,  den  PfrmUnk  und 
dem  Ommm,  die  Fl u 8«  -  Gebiete  der  Qir<mde  und  dfs  i4iloiir,  worüber 
aehon  Boub  I^^4  und  DoFBBuor  19^4  gearbeitet  haben  und  eine  Nofie 
von  Dblbos  kürzlich  (Jahrb.  i848,  493)  niitgetheiit  wurde.  Nach  AbaaU 
^er  Kreide  bestund  das  Fl&cben- Gebiet  aus  2  Becken,  dem  nördlichen  von 
Pmri$i  welches  mit  Belgien  und  Comwaü  Eusammeu  hing  und  «wischen  deo 
firhöbungen  des  Landes  von  Aroy,  BouioguB  and  Suswx  mit  dem  Ozenn 
in  Verbindunp;  stund,  —  und  das  südwestliche  Becken  der  Qmronne^ 
welches  im  Westen  dorch  eine  breite  Mündung  mit  dem  Meere  zusamm«o<- 
hing;  die  Höhen  des  Poitom^  von  der  AuBerftie  bis  nach  Brti^jfM  trennten 
beide.  Aus  tiefen  Meeren  wurden  diese  Gegenden  in  seichte  Meerbusei» 
verwandelt,  in  welchen  die  Gewässer  des  Ozeans  und  der  Flösse  %^ea* 
seitig  in  einander  drangen  und  ihre  Miederschlfige  bald  rein ,  bald  ge- 
«lengt  und  bald  in  Weehsellagern  absetzten  ;  wiederholte  Hebungen  und 
Senkungen  des  Landes  von  geringerer  Bedeutung  änderten  die  Auitdeh- 
Buog  dieser  Absätze  iu  verschiedenen  Zeiten;  der  Durchbruch  des  Manek^^ 
Kanals  lange  vor  der  Hebung  der  Alpen  scheint  den  Abfluss  mebrer 
See'n  der  AtiMrp^  in  den  Ozma  veranlasst  zu  haben,  welche  bis  dahiv 
durch  das  P^triMr-Becken  abgefloaeen  waren ;  das  fi^aroitne- Becken  licheint 
«icK  wieder  tiefer  gesenkt  und  in  Form  einea  Kanäle  den  Ozean  mit  den 
Mittehneere  in  Verbindung  gesetzt  zu  haben,  wie  wenigMtens  ana  der 
Abniichkeit  maneher  Niederschläge  des  Oarmme'  und  4e»  llAon^-Thales  zu 
«rbellen  scheint.  Der  Vf.  gibt  nnn  folgende  Reihen  •  Ordnung  der  For- 
mationen und  Parallele  zwischen  beiden  Becken  an: 


AUgeaeia. 


A^ttutien, 


Pmris, 


F. 


£. 


AsKchwem- 
mungefl. 

PliodUi. 


IUI 


D.    Ob«r-Miocfin. 


12  Allufiftl 

11  DiluTial,  Geschiebe      ... 
10  Halden  •  Sand ;    obere   Molaste 
Armagnac  und  AlbiffoeU. 
9  gelber  Süsswacter-Kalk  da«elbst. 
8  untere  Molasse  daselbst    .     ,    . 


Falnns  de  Batat 

System  des  SancerroU  ans  W. 
2ef»  S.  nach  0.  26»  N. 
7  grauer  Süssn-asüerkalk  im  Aginmit. 


AlluTlal. 
OUuTial. 


Qua rs- führende  Those  der 
Sologne  und  des  (Td/Inai«« 
FiUuns  des  Touraimt. 


I  G  Falun  von  LiogvuM      »    . 

'      Mittle  Molasse  des  AginaU 

5  Grobkalk  von  8t,-Macaire 


Sfisswasser-Kalk  der  Beance 
und  Mahlen •Sandsieia  ron 
Montmoreneg. 

Sand  und  Sandstein  von  Fon- 
talnebleau, 

*  Z^rd^,  Süsswasser-Kalk  des  Piri.  j  Mahlensand.teln  der  Brie. 

3  Molasse  des  Fronaadais ,  Sand  desl  Gyps- führende  Mergel. 
Pirigord j  Kieselkalk  von  «/.-Omm. 

ISand    und    Sandsteine    von 
Beauchamp, 
Grobkalk. 
1  Glanconie-fuhreader  Meerea» 
. ]     saad. 
f  Plaati scher  Thon. 
A^    Krelde-Oebirgt.  1  Gelblleke  Kreide  von  Bufgan      ...  I  Weisse  Kreide. 


C.    Unter-Mlocffn 


B.    Eodln. 


I  Saad  von  Boyan 


623 

Die  5  Groppen  Boob  •  und  6  Gruppe«  DoFRsnoy'i  eind  alfo  bis  w( 
10  vermehrt.  Mächdsr«^  Meeres  -  Bildungen  wechsellagern  7m  «I  mit  Sä«»- 
WM8er<Kalk. 


Au  Rooadlt:  Bericht  über  seine  Beschreibung  der  Eoeäa« 
Fossilien  von  Pau  (Bull,  ßioi.  1848y  i,  F,  201— UOD).  Diese  Reste 
stammen  ans  einer  Nummuliten  •  Schicht ,  einem  meist  grauen  glimmerig« 
sandigen  Tbone ,  den  msn  dort  zu  Lande  „Fahlun^  oder  Eocfin  -  Molassf 
nennt,  an  einer  Stelle  bei  Bm  d'Arroi  2  Stunden  sudlich  von  Pau  und 
S5  Standen  dstlieh  von  Biariim^  wo  auch  auf  der  geologischen  Karte 
von  Frankreich  noch  MiocAn  •  Schiebten  angegeben  sind.  Es  sind  100 
Arten,  nämlich: 


Arten. 

OCMTS. 

Gmien. 

-"• 

Polypariea 

Foraminiferen      .    ,    •    , 

AimelideB 

Maseheln 

10 

13 

Scbnecken    

2a 

80 

31 

40 

tnsanimeD 

30 

100 

40 

00 

Das  Verhältntss  der  Moschein  zu  den  Schnecken  ist  wie  in  den  Portier 
Eocan- Schichten,  während  in  den  Nummuliten  -  Schichten  von  BUtrÜn  und 
den  CarkiereM  die  Muscheln  vorwalten ;  bei  Bimritm  kommen  auch  12 
Arten  Echinodermen  und  24  Polyparien  vor.  Der  Vf.  zShIt  alle  Arten  einsein 
aof.  Von  diesen  Arten  sind  45  bis  jetzt  nnr  sn  Bog  i^Arro$y  55  auch 
noch  in  andern  Orten  bekannt  geworden;  von  letcten  reichen  :  Dentslinm 
coarctatom,  Cerithiom  conjunctom,  Pleurotoma  dentienln» 
Niso  terebellatus  und  Murex  fistuiosos  in's  Mioeän •  Gebiet  hin* 
aber,  und  die  1  letzten  kommen  auch  noch  im  Mittelmeer  lebend  vor, 

Zu  den  Fossil -Resten  snderer  Becken  verhalten  sie  sich,  wie  folgt; 
sie  haben 

mit  uuten  folgenden  Becken gemeinsame  Arten 

Eocan-Gebirge  von  Parts 34 

LomfonThon  13 

Eocän-Gebirge  von  Valognei 4 

„  Belgiens 4 

Nammuliten*Gebirge  von  BUriim 16 

Oberes  Nummuliten-Gebirge  der  CorMres  ...  8 

Nummuliten* Gebirge  des  Ftcefi/ifit^cAeii   ....  6 

Demnach  schiene  zwar  mehr  Verwsndschsft  mit  Pmie  als  mit  Biariin 
nad  dsB  CürUkr—  sn  bestehen  \  aber  «i  BUrUm  scbcint  eiae  noch  wenif^ 


«24 

BUKg^ebentete  Schiebt  vorcakommeii ,  welche  eine  sehr  grosse  Übereia- 
stimtDung  zeigt  mit  Bo*  i'Arras.  [Die  CbereinstimmoDg^  laset  sich  Dach 
absoluten  Zahlen  nie  benrtheilen ;  am  wenigsten  in  obigen  F&ilen,  we 
PmHm  über  1200,  Biarit»  viel  weniger  fossile  Arten  geliefert  hat;  man 
mnns  die  übereinstimmenden  Arten  nach  Procenten  oder  in  verglichenen 
Zahlen  ausdrucken.]  '—  Der  Vf.  glaubt,  dass  die  obige  Schicht  zur  Basis 
des  TertiJlr- Gebirges  von  Bordeaux  gebore,  und  nimmt  mit  Thorbrt 
und  Tallavigfibs  2  Nummuliten-Schichten  äberhaapt  an,  nftmlieh 

1)  Oberes  NammulUen  -  Gebirge,)  ^^  ^^^   ^^^  ^^  ^.^^^^ 

eocnes    Numn,ül,ten.Geb.rge>  ^^  Echiaoden-ea.Selricht  vo«  BUrU». 
von  Pmrts,  J 

2)  Unteres  Nommuliten  Gebirge,  terrain  alaricien  Talkav.,  welches  keine 
der  oben  besprochenen  Arten  enthfilt. 


Fn.  SiMONr:  0ber  Sporen  vorgeschichtlicher  Gletscher- 
Aitsdefannng  im  Salzkammer-Gnte  < H^ener  Zeitnng  f 94^,  Nr.  131>. 
Aus  den  verschiedenen  Abrundungen  der  Oberfläche  des  Daeh9ieim*y  Prisi* 
und  aSUen^OeÜrget,  die  innerhalb  ziemlich  scharfer  Grenzen  des  TerraiDS 
bis  zu  einem  gewissen  Höhen-Niveau  aufwärts  und  bis  zu  einer  bestimmten 
Erstrecknng  abwärts  verfolgt  werden  können,  —  sodann  aus  den  Karreo* 
feldern  *y  nämlich  aus  den  erratischen  Geschieben  und  deutlichen  Moraiaeo» 
welche  zerstreut  im  ganzen  Gebirge  vorkommen,  entnimmt  der  Vf.  die 
Beweise,  dass  die  erwähnten  Gebirge  sämmlich  von  grossen  Gletschern 
überdeckt  waren,  welche  sich  mindestens  bis  in  die  angrenzenden  Uaopt- 
Thäler  erstreckt  hatten. 


G.  Bischoff:  Resultate  chemischer  Analysen  von  drei- 
anddreissig  Mineral  •  Quellen  in  den  Umgebungen  des 
Lati^sr-Sß^tund  von  ochtunddreissig  süssen  Quellen,  welche 
iheils  aus  den  kryKtallinischen  Gesteinen  des  Sie^en^Oe^irye», 
theils  aus  dem  Porphyr  bei  Müntler  mm  Sleln  nnd  des  Honiier«- 
herffBif  theils  aus  dem  Granit  unterhalb  UmMberg  bei  SdurtM- 
heim  nnd  Weinheim  kommen  (Verhandl.  der  Niederrheiniechen  Gesell- 
schaft fflr  Natur-  und  Heil-Kunde  zu  Hoftn  am  5.  November  1846).  Alle 
jene  Mineral -Quellen  haben  einen  gemeinschaftlichen  Charakter.  Kohlen- 
saures Natron  ist  das  vorwaltende  unter  den  löslichen  Salzen*,  Glauber- 
salz und  Kochsalz  fehlen  zwar  nie,  betragen  aber  stets  weniger,  als  {enes 
Salz.  Die  nur  in  Kohlensäure  löslichen  Salze  sind:  kohlensaurer  Kalk, 
kohlensaure  Magnesia  und  kohlensaures  fiisenoxydul.    Aus  allen  diesen 


*■  Dit  nicht  durch  Re^en  oder  durch  SchnidzwuMcr  de«  Wiater*  Schnees,  Mnidern 
nur  durch  die  mit  Morainen-Schutt  ai«  einen  «Urken  Relbnngs-  nnd  Schleif  •Materlnle 
gemengten  Sehmebwaiser  mächtig  aaljielBgerter  Gletscher  gebildet  werdoi  t«ya  keintn. 


625       . 

Mineral  -  Quelleii  strömt  mehr  oder  weniger  reichlich  kohlensaures  Gas. 
Zwiscben  dem  am  tiefsten  gelegenen  HeiUronn  in  einem  Seiten -Thal 
des  i^roA/- Thaies  und  den  am  höchsten  gelegenen  zu  Wehr  und  Rieden 
findet  ein  Höhen  -  unterschied  von  500'— 800'  Statt.  Hierbei  zeigte  sich 
eine  auffallende  Beziehung  zwischen  der  Menge  der  Bestandlheile  und 
der  Höhe  des  Vorkommens.  Der  Gehalt  an  fixen  Bestandtheilen  überhaupt 
und  namentlich  an»  löslichen  nimmt  vom  Heiikrmm  bis  zu  den  Mineral- 
Quellen  bei  Wehr  und  am  Laaeher-See,  also  mit  zunehmender  Höhe  des 
Hervorkommens»  mit  wenigen  Ausnahmen  fortwährend,  ab.  Im  Allgemeinen 
sind  wohl  die  an  Bestandtheilen  reichsten  Quellen  und  zwar  diejenigesy 
welche  am  tiefsten  liegen ,  auch  die  wärmsten :  aber  keineswegs  stehen 
Gehalt  und  Temperatur  in  geradem  Verhältnisse.  Die  reichste  unter  allen 
ist  der  HeUbr9mM\  sie  enthält  nächst  Bilin  in  Böhmern  die  grösste  Menge 
kohlensauren  Natrons  unter  allen  Mineral  -  Quellen  Deuischlmule.  Die  in 
noch  tieferem  Niveau  liegenden  MineraUQuelien  am  Fnsse  der  Lmftdekrgtu 
{Heppm§m  und  Lohdekram)  und  zu  Roiedorf  folgen  gleichfalls  jener 
Regele  indem  sie  zu  den  an  Salzen  reichsten  Mineral  -  Quellen  gehören. 
Auch  in  der  Sifel^  im  Na9emiU9ehem  und  in  Auverpne  zeigt  sich  dieses 
Gesetz.  Die  in  tief  eingeschnittenen  Thalem  liegenden  Mineral  •  Quellen 
zu  Bm9f  Vaehin  fem  ^  Seliers,  Wie^heden  sind  am  reichsten  an  fixen  Be- 
standtheilen, während  die  zahllose  Menge  von  Säuerlingen  auf  den  Höhen 
meist  nur  kohlensaure  Erden  und  Kisen  und  nur.  sehr  wenige  lösliche 
Salze  enthalten.  In  allen  genannten  in  gutem  Rufe  stehenden  Minerat 
Quellen  überwiegen  die  löslichen  Salze  stets  die  unlöslichen,  d.  h.  die- 
jenigen, welche  blos  in  der  Kohlensäure  aufgelöst  sind. 

Die  qualitative  Prfifung  der  genannten  sässen  Quelles  unternaboo  B. 
in  der  Absicht,  die  Salze  kennen  zu  lernen,  welche  die  Basalte,  Dolerile 
Trachyte,  Porphyre  und  Granite  in  den  bezeichneten  Gegenden  enthalten ; 
denn  es  ist  klar,  dass  eine  Quelle,  welche  aus  dem  einen,  oder  andern 
dieser  krystaHinischen  Gesteine  kommt,  während  ihres  Laufes  durch  die- 
selben Alles  auflöst ,  was  vich  Auflösliches  findet.  Als  allgemeines 
Rehultat  ans  diesen  Untersuchungen  hat  sich  ergeben ,  dass  die  Haupt be- 
standtheile  jener  süssen  Quellen  Chlorcaicium,  Chlormagnesium  und  Koch- 
salz sind,  und  dass  nur  sehr  selten  und  nur  in  denjenigen  Quellen  Gyps 
auftritt,  welche  ihren  Lauf  theilweise  durch  sedimentäre  Gebilde  nehmen. 
M^ährend  daher  in  den  genannten  krystailitiiKchen  Gesteinrn  keine  schwefel- 
sauren Salze,  sondern  vorzugsweise  blus  Chlornre  vorkommen,  treten  in  den 
Basalten  in  den  Umgebungen  des  ijMaeher-See^*  neben  Kochsalz  sehwefel- 
savre  Salze  und  hauptsächlich  schwefelsaures  Natron  auf,  und  in  den  Ge- 
steinen, aus  welchen  die  böhmischen  Mineral-Quellen  {KmrUbad  ^  Mmrie»" 
hmdy  FntimenHed  etc.)  kommen ,  Ut  dieses  Salz  fast  durchgängig  das 
verwaltende.  Da  die  süssen  Quellen,  welche  im  Porphyr  bei  MÜMier 
am  Siein  entspringen  ,  dieselben  Haupt  -  Bestandtheile ,  wie  die  dortigen 
mid  die  XreiftMiiifAer  Seol-Quellen  enthalten,  so  ist  es  höchst  wahrscbein- 
Keh,  dass  aocb  diese  Qnellen  ihren  Salz- Gehalt  aus  dem  Porphyr  sieben. 
Längst  schon  war  «s  als  eine  auffallende  Ersehekiimg  bekannt,  data  diese 
Jahrgang  IM.  40 


036 

Sool-Quellen  dpr  in  allen  iibrig^cn  vorkommeniie  Gyps  fehlt,  und  Hess  auf 
eine  anomale  Entsteliuogs  -  Art  schliesaen.  Da  man  in  jenem  Porphyr 
durch  direkte  Unfersuehnngcn  keine  schwefelsauren  Salise  {«gefunden  hat, 
da  dieselben  g^eichfulU  in  den  süssen  und  in  den  $aIz-Quellcn,  welche 
aus  diesem  Gesteine  kommen,  fehlen  ,  so  wird  Niemand  zweifeln ,  diss 
jener  Porphyr  es  ist,  welcher  den  Salinen  zu  KreuHtnach  und  MnnMter 
vm  Stein  ihren  Salz- Gehalt  und  den  Sool-Badern  ihre  heilsamen  Bestand* 
theile  liefert.  Nach  B.  erklärt  sich  der  Urspiung  der  Snlze  im  Meere  am 
einfachsten  ans  dem,  wenn  auch  g^ring;en  Salz^Gehalte  der  krystallinisehra 
Gesteine.  Seitdem  auf  unserer  Erde  der  Kreislauf  der  Crewasser  beg^onnen 
liat ,  dauert  dieser  Auslauge  -  Prozess  ununterbrochen  fort.  Alle  Salze, 
^welche  die  Quellen  aus  jenen  Gesteinen  extrahiren,  kommen  dureh  41« 
Flosse  in  das  Meer.  Die  aus  demselben  aufsteigenden  Wasserdunste 
kehren  als  Regen,  Schnee  etc.  wieder  auf  das  Land  zurück  und  beladen 
sich  aVcrmals  mit  Salz.  Wenn  nun  immerfort  reines  Wasser  vom  Meere 
auf  das  Land  und  gesalzenes,  wenn  auch  üo  schwach  gesalzenes,  daas 
der  Geschmack  das  Salz  nicht  mehr  erkennt ,  vom  Lande  in  das  Meer 
xurdckstronit :  so  muss  sich  der  Sal«- Gehalt  in  letztem  »ach  und  nnch 
h&ofen.  D.  wies  in  seinem  Lehrbuche  der  chemischen  und  physikafiscfaen 
Geologie  durch  Calculationen  nach  ,  dass  man  sich  aas  jertem  Ausfange- 
Prozess  drr  krystallinischen  Gesteine  ganz  ongez%vungcn  den  Salz-Gebalt 
des  Meeres  erklären  ktone.  Er  zeigte  unter  Anderm ,  dass ,  wenn  man 
lAr  die  sedimentäre  Periode  auf  Erden,  d.  h.  für  diejenige,  in  welcher  alte 
sedimentären  Formationen  von  der  Granwacke  an  bis  zu  den  )ting^ten 
gebildet  worden  sind ,  nur  einen  Zeitraum  von  19  M9lionen  Jahren  an- 
nimnut  und  dazu  ferner,  dass  der  mittle  Sals* Gehalt  der  dem  Meere  zu- 
•trimcnden  Gewässer  nur  Viooooo  betrug,  diese  Annahmen  hinreichen, 
um  ein  Meer  von  der  dermaligen  Ausdehnung  aller  Meere  und  von  einer 
mittlen  Tiefe-  von  6400'  mit  so  viel  Salz  zu  versofigen ,  als  gegen wArtif^ 
in  ihnen  enthalten  ist.  Wer  nur  einen  Augenblick  an  die  ungelieure 
Mächtigkeit  der  sämmtlicben  sedimentären  Formationen  ninde«tens  von  3 
Meilen  Dicke,  und  au  die  langsame  Bildung  derselben  denkt,  wird  ein- 
sehen, dass  jener  Zeitraum  vea  10  Millionen  Jahren  grwiss  nicht  zu  hoch, 
sottdem  eher  zu  niedrig  angenommen  Ut 


TuoMÄ :  über  ein  durch  seine  chemischen  und  minern- 
logiachen  Änderungen  interessantes  Bruchstück  einer 
Romiichen  metallenen  Tempel-Thür  (a.  a.  O.).  Die  Tempel- 
Thnre  war  bei  ilfam«,  27'  tief  unter  der  Obedläcbe,  aufgefunden  wordea. 
Ihi-e  Masse  bestellt  aus  römischer  Bronze  oder  sogenanntem  korinthische«i 
ILtz  dcar  A Itertb ums  -  Forscher  und  ist  aum  Tbeil  noch  gst  erhalten;,  die 
ehemisishe  Analyse  hat  ihre  Bestandtheile ,  aus  Kupfer,  Blei  und  Hkhx 
besiebend,  nachgewiesen.  Das  Interessante  an  dem  votgelegtra  F^i^- 
»ente  ist,  dass  sich  das  Kupfer  fast  dorobgäiigig  in  Roth  *  Kupferer«, 
JUacbil  und'Kupler*Las»r  verwandelt  bat.    Die  Wdeii  lotsten  d^rnh  Um- 


027 

W4ia4liiiig  entstaudencn  Mineralien  bedecken  die  OberilScke  und  inid 
scbön  krystallisirt.  Aach  kommen  noch  sehr  kleine  waaserbelle  slark 
g^lanzende  Krystftllcben  mit  quadratischen  Flüchen  darin  v^r,  deren  SubsteAz 
noch  nicht  ermittelt  ist. 


^iSaciSRATH:  neue  Mineralien  aus  d  en  ilAetii-G  egenden<a.A.O.)* 
£s  sind  Ametbyst-Krystalle  von  ung^ewöhnliclien  Form-Verhaltnissen  ans 
den  Acbat-Kugeln  von  Idar  und  vom  Wrs^eiberge  bei  ;$#.  WenMf  miter 
welchen  sficb  merkwürdige  Zwilling^  -  Krystall«  befinden ;  ferner  krysteUi- 
sirtcr  grüner  Flussspatb,  den  DsuiiAifN  in  KreuimtMck  «nf  der  soge- 
nannten Bat'di  bei  dieser  Stadt  in  gangweivcm  Vorkommen  im  Porphyr 
aufgefunden  hat ;  endlich  Humboldtit  (oxalsaure«  Eisen) ,  aufgefunden 
von  Stud.  Engstfblo  in  Thon -Gebilden.,  welche  bei  DuMurg  durch  die 
Eisenbahn- Arbeiten  aufgeschlossen  worden  sind.  Man  kannte  bisher  den 
Humboldtit  nicht  als  rheinuiche*  Mineral. 


V.  Carnall:  menschliche  Knqchen  nebst  den  übrigen 
Gebeinen  eines  männlichen  Gerippes  in  ei  nein  Schachte  der 
SeAiiWey>Gnlm  ei-Grube  in  Ober-Sehle^en  acht  bis  neun  Lachter 
tief  auf  gefunden  (a.  a.  O.)  Unverkennbar  ist  der  Mann  an  jener 
Stelle  verunglückt.  Seit  wie  lange  dus  Skelet  dort  lag,  ISsst  sich  nicht 
angeben.  Der  Bergbau  zu  Scharley  hat  schon  iiii  13.  Jahrhundert  be- 
gonnen ,  sich  indessen  Anfangs  gewiss  lange  Zeit  in  geringeren  Tiefen 
bewegt,  alsi  die  obgedachte.  Nach  der  Fundstätte  ist  anzunehmen,  dass 
es  Bergbau  auf  Bleiciz  war,  wobei  sich  das  Unglück  ereignete,  und  da 
dieser  nach  geschichtlichen  Überlieferungen  zu  SvharUy  Keit  beinahe  300 
Jaliren  auflässig  wurde^  so  wilide  sich  hieraus  ein  hohes  Alter  der  frag- 
lichen Knochen  ergeben.  Möglich  bleibt  jedoch,  dass  der  alte  Bau,  wo 
die  Knochen  gefunden,  blos  eine  Versuchs  -  Arbeit  aufGalmei  war,  und 
dann  kann  er  junger  seyn.  Beim  anhiebe  des  Skeletes  war  ein  Knochen 
xeritplittert  worden  ,  und  man  fand  dabei  in  seinem  Innern  Kryatalle  van 
V  i vi anit  (Blaueisenerz,  Blaueisenspath).  Dem  zufolge  ward  ein  zweiter 
Knochen  (vom  Ober  •  Schenkel)  durchgesägt.  Man  sieht  darin  drei  fiei- 
stehende  Vivianit- Krystalle.  Es  sind  stark  geschobene  Tafeln,  denen  des 
krystaUisirten  Gypses  ähnlich,  einem  zwei  und-ein  glieden'gen  Kryittall« 
Systeme  entsprechend.  Die  Flächen  der  gesdiobcnen  Säule  sind  nur 
Itaienartig  sichtbar;  die  Tafel  -  Flächen  ,  mit  lebhaftem  Perlmutter  •  Glauze 
bilden  an  jener  Sänle  die  Ab'ttnmpfung  der  scharfen  Seiten  -  Kanten.  Die 
Abstampfung  der  stumpfen  Säulen- Kanten  zeigen  schwachen  Seiden-Glanz; 
eben  so  die  schief  taufenden  End- Flächen.  Quer  durch  die  Tufel- Fläche 
•  sind  die  Krystalle  vollkommen  durchsichtig,  wogegen  auf  die  andern 
Fiärhen  gesehen  die  Farbe  dunkel,  indigoblau  und  granlich  erscheint* 
Bemerkentwertb   tat  noch^  dass   man    in  dem  Säge  •  Schnitte  blangraue 

40* 


G28 

Punkte  gewahrt,  welche  ebenfalls  für  kfleine  Viviamt •  Stfitke  za  hallen 
sind,  wonach  die  Bildung  auch  im  Innern  der  Knochen •  Siibstans  Statt 
fand.  NdcGBRATH  bemerkte ,  dass  diese  zierlichen  Krystalle  von  Viviantt 
wohl  das  erste  bisher  bekaunt  gewordene  Beispiel  von  einer  so  jugend- 
lichen Bildung  derselben  waren,  dass  man  aber  die  erdige  Form  desselben, 
das  erdige  Eisenblau,  sogar  schou  in  den  erdigen  Anhäufungen  in  hohlen 
Blumen  ebenfalls  als  eine  neue  Bildung  angetroffen  habe.  Wie  sich 
auch  der  krystallisirle  Vivianit  gern  an  das  untergehende  Organische  an- 
schliesse,  beweise  das  Vorkommen  desselben  ku  MuiUeM'HiU  und  Aiiem- 
Iown  in  New-Jerte^,  wo  er  als  Ausffillung  von  Belemnlten  und  Oryphiten 
in  der^  Eisensandslein  -  Formation  sich  zeige,  ferner  im  Innern  von  Bivalvea 
tu  äeriseh  in  der  Krimm  und  in  gebranntem  Kohlenschiefer  zu  Bfetuii  in 
Auvergne. 


WosROBomiKow :  Kohle  n-F  o  r  m  a  t  i  on  i  u  Pertien  (Ekmaftn's  Archiv 
IV y  395  ff.).  In  der  Provinz  Atirmh^d  zeigt  sich  die  Kohlen -For- 
mation auf  einer  Strecke  von  50  Werst,  welche  im  Osten  nnd  Süden  von 
Kalk-Bergen  begrenzt  ist.  Nach  W.  reicht  dieselbe  bis  zur  Ebene  von 
Mäsandera,  Die  Schichten  des  Gebildes  sind  äberaus  zertrümmert  nnd 
zu  bcträchtiichcn  Höhen  emporgehoben.  Unfern  des  Dorfes  Tatcha  auf 
dem  rechten  Scha^rui-Vfer  kommen  unter  andern  darin  mächtige  Kohlen- 
Flotze  vor  und  ausiterdem  mehre  unbedeutende.  Andere  Ablagerungen 
sind  nicht  weit  vom  Dorfe  Gross-Schaehka  vorhanden  und  in  deren  Nähe 
ein  reiches  Flolz  von  Sphärosiderit  u.  s.  w. 


Noggerath:  Vorkommen  von  Basalt  bei  MenmetUerg  in  der 
Gemeinde  Honns/' (Verhandl. d.  Niederrhein.  Gesellschafr,  11.  Nov.  184T), 
Es  ist  dieser  Basalt  nicht  durch  das  Thonschiefer- Gebirge  hindurchge- 
broclien,  sondern  noch  mit  diesem  bedeckt  und  im  Profil  sichtbar.  Die  Basalt- 
MasHC  bildet  in  diesem  Profil  einen  nach  oben  gewölbten  flachgedruckten 
Halbkreis,  welcher  in  der  Hohe  und  an  den  Seiten  unmittelbar  von 
Tbonsrhiefer  begrenzt  wird,  ohne  dass  dieser  in  seinem  Streichen  nnd 
Fallen  irgend  eine  StSrnng  erleidi»t.  Nur  diejenige  Thonsdiiefer-Masse, 
welche  den  Halbkreis  unmittelbar  bedeckt,  ist  etwas  zerrissen  und  zer- 
klüftet; auf  der  Begrenzung  des  Thonschiefers  mit  dem  Ba»alte^  sieht 
man  bei  erstem  keine  Veränderung  der  Masse.  Die  Fortselztufig  der 
nach  oben  halbkreisförmig  begrenzten  Basalt -Masse  nach  der  Tiet^  hin 
ist  der  Beobachtung  durch  die  Dammerde  -  Bedeckung  entzogen.  Die  Er- 
scheinung ist  jedenfalls  interessant  und  verdiente  in  einer  Zeichnung 
dargestellt  zu  werden;  ein  ähnliches  Verhalten  des  Basaltes  dürfte  in 
Bi€bengehirg€  nnd  überhaupt  in  der  ganzen  itJke^A-Gegend  nicht  bekannt 
seyn. 


L.  FiuffOLLit  Er^ebaissaiis  dem  ersten  Tbeile  einer  Avbeil 
über  die  Sebattfebirgfe  finr^fw'«;  Snbbercynia  ober  T.ypne 
{BM.  $€0L  i848i  6,  K,  Sie-240).  Die  „SdiluMe'«  «la  den  Ergebnis- 
aen  diMea  ersten  Tbeila  der  Arbeit  aind  aebon  so  avagedebnt,  dass  wir 
selbst  wieder  nur  einen  Aoatug  darana  liefern  können.  Es  gibt  viererlei 
amHan-Rande  inTorkommen  und  Lagerunga-Folge  bestftodigeSebntt^Gebirge, 
1)  daa  untere  audliebe  Sebnttland;  3)  daa  der  hyperboreiaehen  Gesebiebe; 
3)  den  Lehm  mit  den  erratischen  Blöeken,  und  4)  den  Lose ;  —  ansaerdem 
zwei  Arten  Sehnt t-Gebirge,  welche  keine  bestimmte  Lagernng^-Folge  ein* 
halten;  6)  die  Quarsit-filöcke  und  6)  die  Knochen-Thone ;  —  endlich  7)  die 
Alluviouen  und  noeh  fertwihrenden  Bildungen.  Keine  dieaer  Bildungen 
entbült  See-Konehylien  und  nur  awei  umachlieaaen  Sangetbier-Reate.  Seit 
der  Durchfurebung  der  Kreide  -  SebieJiten  ist  diese  Gegend  fast  iiieht 
mehr  unter  Meer  gewesen,  und  man  kann  die  apitern  geologiaefaen  Vor« 
ginge  in  dieser  Ordnung  annehmen : 

1*.  Grosae  Durchfurebung  nach  Absats  der  Kreide  «Schiebten 
xur  Zeit  der  Hebung  ver  den  Eocin-Bildungeo. 

Ib.  Gleichzeitige  eder  wohl  nacbherige  Entblöasnng  der  gefnreb* 
tra  Sekundir<Schiehten  und  Umberstreunng  des  ersten  Schutt-  Gebirges  in 
Fonn  von  grossen,  mclit  abgenindeten ,  einfbch  niedergefallenen  Qnarsit* 
Blöcken.  Dii»  Richtung,  aua  weleber  diese  Erscheinung  gewirkt,  Uaat 
aich  nicht  nachwmen,  aber^  vermutblich  ans  W.  oder  WNW.  annehmevw 
Vielleicht  post-eocfln  ?  Vielleicht  gehören  a«ch  in  diese  Epoehe  die  pro^ 
blematiachen  Knochen-Thone  in  den  Spalten  und  den  Höhlen  des  Gypses  [??] 

11«.  „Alte  meridionale  Epoche'*.  Bildung  von  SpaKen  und 
RAeken,  welche  in  Verbindung  mit  spöteren  Entblössnngen  Veranlaaaung 
zur  Bildung  grosser  Quer-ThAler  gegeben  haben.  Kein  loses  Schottland 
bedeckte  damals  noch  die  Fels-Schichten^  welche  bis  cu  den  obersten  ge- 
s|Hillen  wurden,  wodurch  so  wie  durch  die  Richtung  NO.  und  NNO.  die 
Ereigniaae  aich  der  Aufriebtung  der  WMi-Aipen  nflhern. 

]|^  „AltcmeridionalePeriode^  Unaer unteres attdIicbesSehntt* 
land  <l)  wäre  die  älteste  Bildung  dieser  Periode.  Cmhergestreut  im  Augen- 
blicke des  Dnrcbbrucbes  der  lotsten  Epoche  wurde  es  auf  veracfaiedene 
Art  mbdilizirt  wflhrend  des  sehr  langen  Verlanfea  der  Ablagernngen  der 
darauf  gefolgten  Periode.  Am  Umrȧ  ist  es  fiber  Waaaer  geblieben  und 
von  Land-Gewässern  nur  durchfurcht  worden:  anderwärta  hat  ea  aich  in 
Pluaa-  und  See-Niedersehllge  umbilden  können  oder  ist  von  den  Meeres« 
Wogen  aufgewühlt  worden.  Das  Klima  Europa's  war  von  dem  jetzigen 
wenig  verKchieden.  —  Nach  dem  ilteaten  aseridionalen  Dnrcbbruch  acheint 
ein  weites  Meer  mit  wenigen  Ausnal^en  ganz  NW. »Europa  bedeckt  zn 
liaben;  aber  Erhebungen  beginnen  bald  in  dieser  Richtung  weithin  be- 
merkbar zu  werden.  Während  der  zweiten  Hälfte  der  fHihem  Meridional* 
Periode  beginnen  Kich  Inseln  als  Vorläufer  zu  erheben  eines  Jahrhunderte 
später  erfolgenden  Dorchbruches  —  bis  eodlieh  ein  heftiger  Orts-Wechsel 
des  Meers  in  Verbindung  mit  einem  Sinken  des  Bodens  diesen  mit  den 
Trfinunern  der  Polar- Gesteine  bedeckte. 


fli«.  |,A.rklisciie  Epoelr«^.  Durdibnicli  in  NW:  d#s  idalgetf  Am- 
nOfNi^tf.  Unbfrstrraniig  der  untern  AMitilvng  uuierrs  dntten  [Y]  Schutt* 
Inodes.  Untertaachen  der  Bubheroyniicfaen  Gegend  und  Bnbruch  der  Wnn- 
ger« Ströme  mit  hyperboreiecben  Gesehieben  von  (2),  weldie  im  Norden  mebr 
entwidtelt,  in  unserem  Lande  nur  besofaränkt  vorkommen  an  den  N.-  oad 
CrW.*w<rta  gerichteten  Abhingen ,  aof  dem  nnteru  meridionalen  Schutt* 
land  oder  älteren  Schichten  ruhend.  E»  wurde  der  Boden  entfoldsüt,  der  da« 
dritte  Schuttland  tr^gt,  welches  seinerseits  ausser  in  den  grossen  Qncr* 
thilem  keine  Zerreisauog  mehr  erlitten  hat.  Es  ist  oft  aufgewühlt  wor- 
den von  den  Wogen,  zumal  am  Fusse  grosser  Hugel^Reihen. 

ll|b.  „Boreal-Periode**.  Dieselbe,  während  welcher  die  ausge- 
dehnten Landstrecken,  welche  gegen  den  NW.  Enroput  allmählich  aos 
dem  Meere  aufgetaucht  waien,  und  worunter  sich  wahrscheinlich  dasjetzinpn 
Skmndhunnen  befand,  eine  »o  wichtige  Rolle  in  der  Umberstreuung  drr 
nachfolgenden  Meeres-Nieder«chläge  und  im  Zeit-wei»eM  Sinken  der  Teai« 
peratnr  dieser  Er d- Gegend  spielten.  I>er  Lehm  (3)  ist  der  Vertreter  der 
Niederschläge  dieser  Zeit;  er  verdankt  seinen  Ursprung  untermeeriscben 
StWkmungen,  ist  libersll  sienilich  gieiehtormig  verbreitet  selbst  tiber  die 
bacbsten  Hackebeilen  hin,  w-ahrscbetiilich  an  den  NO.-Abhangen  angelagert, 
eatUdst;  aeine  Absetsniig  ist  erst  unterbrochen  worden  svr  Zat  des 
oacfafolgCBden  Durchbruchs.  Höcker-artig«  Erhebungen  traten  im  sodli« 
eben  Tbeile  ein.  Gleiehaeiliir  aenkten  sich  vielleicht  die  arktisch en  Gegen- 
dan und  traten  aum  Tht'il  unier  den.Oaaan  aurdck. 

lya.  Moderne  Meridional- Epoche.  Umherstrennng  des  vier- 
ten oder  neuen  Seh  nttgebirges  <4).  Das  aub-heraynische  Land  ist 
für  immer  aus  dem  Waaaer  gestiegen,  daher  jenes  Gebirge  keine  weitere 
Umbildung  erfahrt. 

]Vi».  Neue  oder  jetzige  Periode.  Das  neue  Scbuttland  (4>, 
das  älteste  Gebilde  dieser  Zeit,  unterliegt  ollen  Modifikationen,  die  mit 
seioer  jetsigen  Art  au  $ejn  in  Verbindung  stehen ;  doch  ist  es  nur  von 
lliessenden  Tage-,  von  Regen-Wassern  dordifurolit  worden ,  hat  die  vor- 
handenen Vertiefungen  des  Bodens  ausgefüllt  und  mit  anderen  Bildungen 
nur  Entstellung  der  Siisawaaser-Niederschläge,  der  Bänke,  Barren,  Dtinen 
und  Moränen  beigetragen. 

Selten  kann  man  an  einer  Stelle  beiaammen  die  Überlagernag  dreier 
von  diesen  Gebirgsarten  (1,2  and  4  s.  B.)  beobachten,  denn  in  den  Tbä- 
Um  am  Harx-Rande,  wo  4  am  besten  diarakterisirt  ist,  ist  der  Lehm  weg- 
gewaschen und  durch  dieselben  Drsachen  davon  geführt  worden ,  welche 
den  Löse  gebracht  haben.  In  andern  Fällen  haben  arktiache  Strömimgeo 
das  1.  Gebirge  weggcrabrf,  was  aber  nur  .selten  ist. 


Naimral  Hislory  of  New- York  ^  by  Auihorily  (N&w-York,  Boston  «• 
ii/6«ny,  4<^.).  -IV.  Qeohgy  of  New-York  i4  voll.  1848).  Wir  haben 
a  Tbeila  dieses  Werkes,  den  1.  von  Mather  und  den  4.  von  J.  Hau.  schon 


im  Jbu  iM4,  &71I  deni  ISttl  u«eb  aB«eiei|ft,  ^rt  a«  von  fi»  £>im9M  <tt 
IfMlMMiM.  tmd.  t7  0mL  fii.y  ond  Part  4.  von  J.Hall  (^8a|P|^,  a4|Mil«M«tai* 
«M.  19  0eol.  pIL,  AHany  t84&)  Ik^en  durch  di«  Gdle  der  Vrff.  jefsl  vjr. 
MH8,  dirr  dritte  Theil  iitt  von  Vämvxim.  Schon  vor  deren  eigener  Ein* 
Mcht  haben  wir  die  ((eologiech-palaotttologischeu  ReftiiUate  thetla  ans  dan 
aammtlicben  4  Thailen  nach  einer  gemeinsamen  BearbeiHing  in  SiLumtfi'a 
Jonrnal  (Jb«  W4äy  ei7,  1846,  109  ff.,  16^7,230  «nd  748),  tbeils  nach  dk 
VsRifcuiL'a  Bericht  und  Bericlitigungen  aitgetfaeilt,  eine  kritische  Beortbei- 
l»ng  der  Arbeiten  über  die  fuasilen  Reate  aber  nach  J.  Hall's  die  4  Theile 
wieder  umfassender  PaUioQtography  (I.  Tiieil)  von  F.  Robmbr  nach  antOf^ 
tisobfu  Studii^tt  zu  liefern  auffangen  (Jb«  1848,  i«d).  £a  wurde  uaa 
daJier  nicht  möglich,  aber  für  uaiern  Zweck  aufh  nicht  uötliig  seyn,  in 
nodi  Weitere  Einseluheiten  des  Inhaltes  dieser  Werke  einzugehen.  Über 
keinf  n  der  Vereinifften  Siaaltn  ubrigeoa  ist  ein  so  Umfang-  und  Detatt-. 
retdies  Werk  geliefert  worden,  wie  ober  Neui-Yifrk\  die  Ausstattung  iai 
dem  Inhalte  entsprechend,  der  Text  noch  ausser  den  oben  beaeichnetc»  Ab* 
btldunp^n  mit  einer  Menge  eingedruckter  Holaschnitte  geziert,  daa 
Format  der  geologischen  Tafeln  (Karten ,  Profile,  Ansichten)  oft  das  des 
Textes  weit  nbersleigend,  so  daaa  manches  deutsche  Land  die  VereM§ltm 
SUmttn  um  ein  solches  Werk,  wancJier  deutsche  Geolog  die  auMrikani* 
sehen  St-iats- Geologen  um  solche  Gelegenheit  zu  arbeiten,  nm  solche 
mittel  die  Forschungen  zu  veröffentlichen  wohl  beneiden  därfte.  -Für  daa 
Bedurtbiss  des  deutschen  Lesers  ist  freilich  die  Bibliothek  dieser  Geoloffi' 
etil  HeporU  zu  Bände- reicli  und,  wo  er  solche  nicht  in  öffentlichen  Bi- 
bliolheken  benutzen  kann,  ihre  Anschaffung  in  der  Regel  zu  kostspielig, 
und  die  Mühe  sich  in  die  ebenso  verschiedenen  geognostischen  Nomencia-, 
turen  einzuarbeiten  und  die  geologischen  Äquivalente  überall  berauazulindeu 
zu  gross.  Daher  jene  obige  geologische  Zusammenstellung  ans  den  4  für 
die  4  Bezirke  des  Staats  New^  York  erstatteten  Berichten  in  SiLLiMAif's 
Journal  und  die  palliontologische  von  Hall  verdienstlich,  bequem  und  für 
viele  Bedürfnisse  schon  überhaupt  hinreichend  ist,  jedoch  eine  Shnlicho 
Verarbeitung  mit  den  Berichten  der  Geologen  der  übrigen  Staaten  noch 
sehr  wünschen  ISsst,  wozu  indessen  nach  den  uns  zugekommenen  brieflichen 
Nachrichten  wenig  Hoffnung  aeyn  soll.  Per  Fleiss, -welchen  diese  Manner 
auf  die  Ausführung  des  mfibsamen  Werkes  verwendet  haben,  verdient  eben 
ao  viele  Anerkennung,  als  die  Weisheit  der  Regierung,  welche  die  peku* 
oiftren  Mittel  dafür  bewilligt  bat. 


CAiiTBnoiv:  über  ein  Silber-haltiges  Schwefelblei  von  fiSa* 
«ep,  Arrond.  VmhgHerekt,  Distrikt  VkuH-KMhe»  im  KmvkantM  {Atm,  daa 
Min,  dj  KU,  4$9  eeU).  Der  Kam^ek^  einer  der  erhabensten  Gipfel  des 
ITafdlrfffifa- Kammes,  scheint  der  Hanpt-Mittelpnnfct  der  Emporhebung  ge* 
wesen  zu  aeyn,  um  den  sich  die  ihm  untergeordneten  Berg-Ketten  von  pri- 
mitiver Formation  gruppirt  liaben.  Er  beateht  grossen  Tbeila  ans  röth- 
Ikbbraunem  traehytiachAni  Porphyr,   der  Glimmer -Blftttcheji   entbilt  und 


Ki^fittell«  fUupigtD  P^ldcpfttlMt.  Stellcow^lM  wird  iltr  Porpbfr  «rdSg,  umA 
•Mami  fodel  sm«  klrioe  HorBblende^Kryiitane  d«riii.  BmerlwMW«rtb 
Vit,  dkM  di«  Zeatrai-Gewslt ,  welebe  diesen  Tbeil  der  Kette  erhob  and 
bildefCt  ibren  EinfloM  co  ungfestdai  an  der  Greoxe  rnssiiicber  Step^ea, 
Mf  den  ndrdlirJiflten  Tbeil  de»  MwkmtUM  ouiisbte:  Diese  erklirt  noch  rnit- 
vnter  die  (^osee  ScbneHe  des  Tm'&k  und  aller  Strdme,  die  von  der  Kelle 
berabkommen,  ihren  Lauf  aus  S.  naeh  N.  nHiroend,  eine  Schnelle,  welche 
ebne  Zweiffpl  der  Nähe  nnd  der  Erhabenheit  ihrer  Quellen  snavschrribcii 
ist.  Cbeidiess  %t\$^  sich  Jener  n Ardliche  Tbeil  um  vieles  steiler,  als  der 
sidliebe.  Granit,  Traebjrt  und  Syenit  lassen  auf  swansif  Werst  vom  Emm^ 
Mr  gegen  N.  senkrechte  naekte  Winde  wahrnehmen.  —  Von  den  vcncbie- 
denen,  den  Kamkek  kreisfSnutg  nmg;ebenden  Ketten  besteben  die  nlcbstea 
ans  grobkörnigem  Granit,  Nodsnn  folgen  feinkörniger  Granit,  Gneias,  Gttn* 
mersrbiefer  und  srhwarse  aneh  grfine  Porphjrre;  weiterhin  treten  TImmh 
schiefer  mit  mächtigen  Qaarz-Gfingen  anf,  alter  rother  Sandstein  und  Katt^ 
dessen  Schichten  fast  senkrecht  emporgerichtet  sind.  Letste  Febiart,  die 
suerst  bei  Pas^anmour  auftritt,  findet  sieh  auch  auf  der  andorn  Seite  des 
KmmMt,  zwischen  Lars  und  Viadi  EsvAs«  am  Ein  gange  des  Engpasses. 
Im  Bette  des  Tertk  fand  C.  alte  Felsarteu  wieder,  die  er  auf  seinen  Wnn* 
dernngen  wahrgenommen  hatte  \  nur  die  weichen  xerreibliehett  und  leicht  scr- 
setsbaren  wurden  vermisst. 

In  der  Glimmerschiefer  »Zone,  im  Arrondissement  von  Vühfffwereki 
unfern  des  Dorfes  Sanep,  kommt  ein  Gang  von  Silber-haltigem  Bleiglanz 
vor.  Man  triflft  ihn  in  einer  sehr  engen  Schlucht,  gebildet  von  drei  mSs- 
sTg  hohen,  aber  ihrer  Steilheit  wegen  unerstetglichen  Bergen,  welche  ans 
Glimmerschiefer  nnd  aus  Glimmer-reichem  Qoars  bestehen;  jenes  Gestein 
fuhrt  Kristalle  von  Tormalin,  Epidot,  Disthen  und  Zirkon.  —  Blelglanc- 
Gfinge  triflft  man  fünf  bis  sechs,  die  sich  nach  allen  Richtungen  schneiden. 
Die  Mfichtigkeit  des  bedentendflten  derselben  betrügt  %  Arschinen;  allein 
hflofig  haben  Zosammcndriickungen  Statt.  Als  Gangart  findet  sich  eine 
rfithliche  eisensrhus^ige  Masse  oder  Quarz. 


C.  Petrefakten-Kunde. 

G.Bischof:  istdas  vegetabili  s  che  Leben  fru  her  als  das 
animalische  anf  der  Erde  erwacht?  (üfibicAii.  gelehrt.  Anseig. 
Iifidf,  XXiV,  907—616).  Polar- Vßlker  können  nach  v.  Humboldt  gana  vom 
Flachen  und  Cetaceen  leben  und  scheinen  daher  für  die  Mglidtkett  einer 
Entwicklung  thierischer  Wesen  vor  den  pllanzlichen  zu  sprechen;  aber 
setzen  nicht  Fische  und  Cetaeeen  ihrrrseits  Pflanzen  wenigstens  mit* 
telbar  voraus?  Thiere  können  von  Pflanzen  leben,  die  sie  ohne  vorher-- 
gegfangene  chemische  aSers^tsnog  verschlingen;  Pflanzen  leben  von  Thierta, 


wtkbe  BMnt  in  ZerattsMip  flbcrgfga»g<n  md  hiedurcb  In 
VerlMiidhnigftt  xtrfiillett  smd.  Die  Maoie»  Ummb  dal^r  mit 
MiieD  VeibindiinfeD  all«in  beitteh«B,  dasTbi«r  nicht,  nnddieZerseteang«^ 
Produkte  der  organitcbea  Stofesiod  fifar  sie  oft  starke  Oifle;  da«  Beatebe« 
ergaDiacher  VerbiaduDgeo  (tm  Drmeere  o.  a.  w.)  aetcte  aber  ioMiier  wiedar 
argaoiaehe  Weaen  Torau«,  die  aie  gebildet  bttbea. 

Wahracheinlicb  hat  die  Tbier*Wcit  hn  Meere  niit  laftisarieD  begönne»« 
Die  organiffcheo  Besten dtbeile  ihres  Leibes  kennen  wir  xwar  nicht  dnrcfa 
jUiaiyse;  doch  ist  kein  Grund  zu  s weifein ,  dass  sie  wie  die  Mustern  «• 
a.  kleine  Seetbiere  Protein  enthalten,  den  Grundstoff  von  Albumin,  Fi« 
brin,  FleiiKch  und  Kfise  und  zuverlässlieh  ein  Produkt  der  Vegetation,  in« 
dem  das  Pflanzen  -  Ei  weiss  grAsstentheHs  daraoi  besteht.  Die  Pflanaen 
gehen  daher  auch  sicheriieb  mit  diesem  Nahrungsmittel  in  das  Thierreicb 
über,  zumal  nach  den  Beobaehtnngen  von  Duloro,  DasranTz  und  bcaondera 
hown»9AVLt  (Campt,  rm^iu»  1844  ^  na*  9^  p.  74)  Thiere  keine 
Stickstoff- Verbindungen  su  erzeugen  vermögen,  indem  aller  ^tfckytoff, 
welchen  sie  in  ihre  Maaae  aufnehmen  und  in  ihren  Ezkrementeu  oder  dureh 
Attsathmung  wieder  abgeben ,  zusammengenommen  genau  nur  dem  der  Verbin* 
dangen  gleichkommt,  die  sich  in  ihrer  Nahrung  befunden  hatten.  (Da  Infusorien 
Kehlenaänre  zeraetsen  und  eich  Kohlenstoff  znr  Bildung  organischer  Ma* 
terie  aneignen,  so  kdnnten  sie  mittelat  atmosphirisehem  Stieksteff  viellercfat 
auch  Stickstoff- Verbindungen,  Protein  u.  s.  w.  bilden  und  diese  den 
Pflanzen  darbieten  \  diese  aber  nehmen  nur  zersetzte  Vegetabilien  als 
Nahrung  auf,  in  welcher  kein  Protein  oder  sonstige  organische  Stick* 
Stoff- Verbindung  mehr  enthalten,  sondern  dieser  Stoff  bereits  in  Ammo* 
niak  oder  Schwefelsäure  übergegsngen  ist.)  Diese  Verhältnisse  Wfisen 
mithin  auf  die  Priorität  des  Pflanzen -Reiches  hin.  Doch  kann  ihm  das 
Thier- Reich  und  können  namentlich  die  Infusorien  unmittelbar  nachgefolgt 
seyn,  selbst  wenn  die  Luft  für  Lungenthiere  noch  zu  Kohlensäure-reich 
gewesen  scyn  sollte.  Denn  theils  ist  es  denkbar,  dass  gerade  die  Infu« 
sorien,  sofern  sie  Kohlensäure  zu  zersetzen  vermögen,  auch  in  einer  daran 
sehr  reichen  Luft  leben  konnten :  andemtheils  haben  Aimb\<i  Versuche  gezeigt^ 
dass  auf  dem  Meeresboden  wachsende  Pflanzen ,  wenn  Sonnenlicht  zu  ^ 
ihnen  dringt,  sich  mit  Luft-D  lasen  vorwaltend  ans  Sauerstoffgas  bedecken, 
die  sich  allmählich  ablössen  und  durch  das  Wasser  aufsteigen ;  das  Meer 
wird  somit  von  einem  Theil  seiner  freien  Kohlensäure  befreit,  in  der 
Nähe  jener  Pflanzen  mit  Sauerstoff  versehen  und  dadurch  sogar  unter 
einer  sehr  Kohlensäure -reichen  Atmosphäre  zur  Ernährung  von  Thieren 
geschickt  gemacht,  dergleichen  ausserdem  vielleicht  weder  in  jenem  noch 
in  dieser  wurden  leben  können.  Man  braucht  daher  nicht  mehr  grosse 
Zeiträume  anzunehmen  zwischen  dem  Erscheinen  beider  Natur  -  Reiche, 
wohl  aber  zwischen  der  der  niedern  Pflanzen-  und  Meer-Thiere  und  der 
Vögel  und  Säugethiere,  welche  nicht  in  einer  an  Kohlensäure  reichen 
Luft  leben  köuneii.  Während  der  Bildung  einer  und  derselben  sedimen- 
tären Formation  können  beide  Natur-Reiche  auf  Erden  erschienen  seyn; 
wir  haben  Grund  genug,  diese  beiden  wichtigen  Epochen  in  die  Bildung 


4cr  Gffftfiifiidc«*F«nMiioa  *  §d\m  mm  Uimm,  4u^  m  WUM^fbtk  aUc^M» 
rignn  MdiniMiMMtt  BiMnag—  ibrrtrilt  and  deMhalb  den  gr^uta»  2M<* 
raa«  an  iiarer  YalKeadoog  erfordart  halta.  In  dtaaar  Fanaatioa  fiadka 
wir  Wae  Flora  and  eiaa  Faaaa  bcf^ben.  Uie  dltctlea  Traaaitiaaa-Scliicii- 
Irn  acigen  aar  seil  ige  Laub-PflaBcea  dea  Bleerea.  £ffat  in  dea  devant- 
achcu  Schichten  hat  msa  van  Gelasa  -  Pflansea  eieiga  kryptagamiMslM 
Farmen  (Kalami tan  and  Ljrkopodtazeeo)  angetroffen. 

Pie  aber  der  Granwacke  rabeaden  nulcbtigen  Sisinfcobleu-Lagar  nai- 
geu  aa,  das«  vor  derea  Bildaag  ansgedehntes  Festlaad  beataadea  hcba 
and  die  Ataioapbäre  reicher  an  Kahlenaäaro  geweaen  aeye»  daaa  aich 
dieae  aUmahlich  aaa  der  Atnoaphftre  uiedergeacblagan  aad  mit* 
hia  während  dieaea  Niederaehlogea  eia  laager  Zeitraam  veiflosaen  sofe, 
wahreud  de«aen  zwar  acboa  eiaige  Lull  -  athiaeade  Reptilien  (Goioruaa' 
Arcbegoaaurua),  aber  noch  keiac  Slagethiera  leben  konnten.  Auch 
in  d^  untern  Verateiueronga-Ieeren  Gebirgaartea,  in  den  blaalidi  -  graawu 
bia  acliwarzen  Thonachiefem,  findet  aich  Koblenatoff,  welchar  aafdaa  Tor- 
bande oaeyn  einer  PianseD-Welt  (die  ihn  bildete)  «'äbrcnd  aeiuer  Eatalchaag 
binwfieet,  da  der  Verf.  aaa  andern  Gründen  für  erwieaen  halt,  daaa  es 
ketflou  primai'en  Koblenatoff  auf  der  Erde  gebe,  lodeaaen  können  auch 
Blanche  Tbiere  in  jener  Zeit  gelebt  haben>  welche  aadere  als  eiaiga  bila* 
aitndae  Reale  im  Geatein  nioht  so  himerlassaa  vermochten« 


pH.  IVL  DU  Gr.KY  Egi^rton:  Beschreibung  eines  Hybodus- 
Rachens  von  der  Insel  Wighi  (Quari,  geol»  Jaurn,  1S4S  ^  I,  197 
—  199,  Tf.  4).  In  zoologischer  Hinsicht  bestätigt  dieses  seltene  Exem- 
plar einer  neuen  Hy  b  o d  u  s-Art  (H.  B  a  s  a  n  u  s  Eg.)  die  nahe  Verwandtschaft 
des  fossilen  Genus  Hybodos  mit  den  Haien  und  entscheidet  die  bishe- 
rige Dugewi^sbeit  über  die  Form  der  Zähne  von  beiden  Kinn- 
laden dahin,  dass  sie  am  Ober-  und  Unler*Kiefer  fast  ganz  gleich  und 
anch  sonst  nicht  sehr  veränderlich  in  der  Form,  nur  die  vorderj^ten  und 
hinteren  etwas  geringer  an  Grösse  als  die  milteln  sind.  Der  Kopf  ist 
in  der  Art  der  Quere  nach  senkrecht  durchgespalten,  dass  man  die  beiden 
'Kinnladen  von  der  rediten  bis  zur  linken  Seite  erblickt.  Der  Oberkiefer 
misst  im  Bogen  lo"  und  scheint  %\  Zähne  in  der  vordem  Reihe  zu  haben  ; 
der  untere  misst  l^j^'  und  hat  19  Zahne,  einen  namentlich  auf  der  Sym- 
physe und  9  jederseits.  Dahinter  kann  man  noch  zwei  andere  Zahn-Reihen 
erblicken.  Der  Oberkiefer  hat  einen  breiten  Ausschnitt,  um  die  verdickte 
Symphyse  des  Unterkiefers  aufzunehmen.  Alle  Zähne  haben  eine  IMittcl- 
spitze  und  2  Nebenspitzen  jederseits;  nur  die  noch  nicht  abgenutzten  Zahne 
sind  bis  zur  Spitze  gefaltet.  Die  Basis  ist  breit  und  wie  gewöhnlich  runzelig. 
Die  Spitzen  der  Seiten-Zähne  sind  nicht  merklich  schiefer  als  die  der  mittein. 
Die  Art  stammt  von  der  Grenze  zwischen  Unter- Grünsand  und  WeaU 
den  ',  da  sie  neu  ist,  entscheidet  sie  nichts  für  die  Formation.  Das  Genu« 
reicht    von    Muschelkalk    bis   Kreide    einschliesslich,     hat    aber   bis  jetzt 

**    9er  Verf.  spricht  hiee  vm  LaoA-Ftimie«  und  LanihTMesen. 


oktfMI^  4i4Nr  Wi^tMtii  M«li  keine  2Mm^  un4  ntr  einen  Sdcliel  in  der 
waie^eir  Kreide  s^eiieftrt.  Webrecheinüeft  etMimt  eie  also-  Mlbü  uneli^ 
Ml«  den  Wmiden. 


A.  Gr.  V.  KiTSBRiitfa :  Beschreibung  erflig;er  vonMinDEimonm^ 
aus  dem  arktinchen  Sibirien  mi  tg  ebr  achten  Ceratfl'en. 
(BuUei.  PetfTMk  184S,  V,  161-174).  £s  sind  I.  C.  Hedenstrdmi 
p.  10«,  t.  2,  fig.  5—7,  U  3,  fig.  l'-O  cCeratites  sp,  Eicinr.  i.  ikM, 
PMwsb.  tB4»y  IXy  113);  S)  C.  Middendorfti  p.  170,  t.  1,  t  2,  fig. 
l-*-4.  <9  Stucke);  3)  C.  enompbalus  [?ettoniphaltt8]  p.  171,  U  a,. 
lig.  7-10,  uud  4)  C.  Eicbwaldi,  p.  172,  t.  3,  fig.  11  — 14.  Sie  sindL 
vor  Jahren  von  einpm  Beamten  mitgebracht  worden  vom  Flnsae  4Hm^%, 
welcher  sich  westlich  von  der  Lena  in's  Eismeer  ergiesst,  und  die  erste 
dieser  Arten,  welche  schon  von  Eithwald  bezeithnet  wurde  ,  findet  sich 
weit  von  da  auf  den  Nev- Sibirischen  Initeln  wieder,  t)^  snietzt  genannte 
Art  ist  durch  das  Obüteriren  drr  LobenZahnchen  mei-kwurdig  und  erin- 
nert gleich  C.  Middendorffi  au  St,  Kasgianer •  Arien  durch  ihren  Ha- 
bitus. Die  4  Arten  besitzen  jedoch  auch  einige  gemeiusame  Merkmale, 
namentlich  ist  ihr  oberer  Lateral-Lobus  der  tiefste  und  meistens  doppelt 
so  tief  als  der  Dorsal;  der  Sipho,  über  welchem  bei  guter  Erhaltong 
immer  noch  ein  dünner  Streifen  von  der  Scheidewand  liegt,  besteht  aus 
einer  zusammenhängenden  Kalk-Röhre,  welche  nicht,  wie  in  Nautilus, 
die  Scheidewände  trichterförmig  nach  hinten,  sondern  nach  vorne  stützt  *  $ 
die  ziemlich  dicke  Schaale  trennt  sich  in  2  Lagen,  wovon  die  innere  sehr 
dünne,  die  äussere  mit  obsoleten  strahlenden  Wellen  und  Streifen  bedeekl 
ist ,  welche  auf  dem  Rtkken  ihre  Konvexität  der  Miindung  tnkekren  und 
nicht,  wie  bei  Goniatiten,  gegen  die  %>irale  einsenken.  Über  die  Forasation 
weiss  man  nichts  Sicheres;  doch  int  das  Ausseben  der  Versteinerungei« 
selbst,  wie  das  harte  Gestein,  welches  sie  einsehliesst  und  mit  ansehn- 
liehen  Gyps-Lagem  vorkommt,  von  dem  durch  Versteinerungen  charakte*. 
risirten  Jnrakalke  der  Gegend  verschieden  ,  dnher  diese  Umstände  der  An-» 
nähme  wenigstens  nicht  im  Wege  stehen,  dass  auch  diese  Ceratiten 
gleich  den  früher  bekannt  gewordenen  Arten  dem  iVIuschelkalke  angehö- 
ren. In  Bezug  auf  die  8U  Ctttsianer  Formation  bemerkt  der  Vrf.,  dass 
er  „auf  dem  Cei  de  f^nm  am  Lierna/on^o-Thale  in  grosser  Höhe  in- 
KalkmergeM^agen  zvrischen  DoIomitSpitzen  einen  ziemlich  grossen  Nau- 
tilus bidorsatus  Sciiltii.  zusammen  mit  vielen  von  Si,  Cassian 
her  bekannten  Versteinerungen  gefunden  und  in  der  Berliner  Universitftts- 
Sammlung  niedergelegt  habe,  woL.  v.  Buch  selbst  die  Bestimmung  b<*8titigi 
bat**  (in  derselben  Gegend,  bei  Arqjbay  fand  Klifsihn  den  Ammonitea 
nadosns,  OskOp.  64).  ^  Vgl.  hieau  L.  v.  Buch  im  Jb.  i84S,  8.  510. 

4*    et%en  QrzHsmT*t  Beobachtung  an  Oonlatitea  vrgl.  Jb.  1845,  S.   692,  Zelle  t 
uwi  S.  7da. 


.  3.  T.,BmtwBi  aber  die  Kreide-Ventrikulide«;  KlaftsiCi- 
katioo  4«rtelb«]i  (Anm,  mM9LH48^  6,  /,  3e--4»,  S0S.-*S21,  «7»~«M, 
352—372,  pl.  7—8,  13  —  19).  Die  YeDtrikttliden  geboren  nach  Smitii's 
Ansicht  in  die  Klasse  der  Mollusca  Tunieata,  in  die  Ordnung  tob 
Thompson's  Polyzoen,  £HJiBi«BBao*s  Bryosoen  [?),  Faarb's  Ciliobrachiaten, 
und  bUden  dort  eine  besondere  Familie ;  sie  xerfallen  in  3  Genera  mit 
je  12^  12  und  11  Arten. 

I.  Ventriculites.  BentelfSrmig,  in  Grösse  und  Form  sehr  ver- 
änderlich; Höhle  einfach  und  regelmässig;  Membran,  welche  die  Höhlen- 
Wand  bildet,  entweder  einfach  und  ao  beiden  Oberflächen  glatt,  oder 
mehr  und  weniger  dicht  und  regelmässig  gefaltet ,  d^iher  von  runzeligem 
Ansehen ;  Rand  der  Wand  an  einem  Ende  verdünnt  oder  abgerundet, 
«nesen  und  innen  Polypen* tragend. 


b.  Conpilcati. 
V.  iiianimfllarit,  213,  t  13,  f.  7,  14. 
V.  latipIlMtM  215,  f.  D. 

CA#iMile#  Jf emoMM  M«sftu. 
V.  decorreo«  215,  t.  13,  f.  $,  9.' 
V.  mdlatiu  Mast.  218,  t.  13,  f.  10,  18. 
V.  bfcompllciitni  2l9,  f.  S. 

?  VmtrkuOiu  alUrmm  Msss. 


R.  Sinplicea. 

V.  «InplexfOA,  t.  8,  f.  1. 

?  8p9ngm9  T^wntendl  Makt. 
V.  ImprflMUt  20j,  t.  8.  f.  2,  3. 
V.  ^olocanelaUs  207,  t.  7,  f.  7,  t.  13,  f.  II. 

V.  alcyonide*  Mbm. 

Oetltttria  inetuta. 

V.  «arfeatiM  210,  t.  13,  f.  I,  1^ 
V.  testellatnt  21 1,  t,  13,  t,  2,  3,  4. 
V.  cavatiia  212,  t.  13,  f.  5. 

?V.  it^näibul^formU  Maiii. 
V.  atriatiu  213,  t.  13.  f.  6,  13. 

II.  Cephalites:  beutelfölrmig ;  Höhle  meist  regelmäsig  mit  einer 
Öffnung,  suweiten  gewunden  und  mit  mehren  Öffnungen ;  die  Membrane, 
welche  die  Wand  der  Höhle  bildet,  tief  gefaltet,  die  Ränder  und  zuweilen 
die  vorragendsten  Punkte  der  Falten  befestigt  an  eine  einfache  nicht  Polypen 
tragende  Membrane,  welche  durch  deren  ganze  Breite  auagespannt  ist 
und  den  oberen  Rand  oder  Kopf  der  Wand  bildet;  die  Wand -Membran 
Polypen  -  tragend  sowohl  an  ihrer  äussern  als  innem  Oberfläche.  (Kopf 
nicht  zu  verkennen.) 

a.  Anoolatl.  b.  Dilatad. 


C.  capitatua,  287,  t.  14,  f.  II. 

C.  ea«ipanaUtQ«  288,  t.  14,  f.  12,  la 

C.  conatrictiia,  292,  1. 15,  f.  I. 

ChoamUei  iubrotmndiu  .   .  MoKBia  cat. 
C.  perforatvt  294,  t.  15,  f.  2. 


C.  longlnidlDiüU  281,  t.  7,  f.  1,  t.  14,  f.  I. 

C.  gnttaciia  282  t.  14,  f.  2. 

0.  paradoxut  283,  t.  14,  f.  4. 

C.  altenana  283,  t.  7,  f.  2»  t.  14,  f.  4,  5. 

C.  buUatoa  284,  t.  7,  f.  3,  t.  14,  f.  6,  7. 

C.  retrai^M  285,  t.  14,  f.  8. 

C.  eaeeoifer  286,  t.  l4,  f.  9,  14,  15,  16. 

C.  eoApretaua  287,  t.  14,  f.  10. 

111.  Bracbiolites:  Form  uud  Grösse  veränderlich,  doch  meistens 
sehr  lappig  und  astig;  innere  Höhlen  der  Lappen  und  Äste  mit  einander 
susammenhängend  ,  ihre  Enden  geschlossen  oder  offen ;  die  Membran , 
welche  die  Wand  bildet,  eben  oder  gefaltet;  die  Ränder  der  Wand  an 
einer  Kante  verdünnt  oder  abgerundet;  Wand -Membran  Polypen-tragend 
auf  beiden  oder  nur  der  innern  Fläche. 


037 

a.  Opertl.  b.  Ap«rtl. 

Br.  tuberasiu  354,  (.  iS,  f.  3.  Br.  follaeciu  364,  t.  16,  f.  I. 

Br.  elegans  355,  t.  15,  f.  4.  Br.  raeenKWi»  364,  (.  15,  f.  6. 

Br.  eoDTolatoa  355,  t.  15,  f.  5.  Br.  difitatua  365,  t.  16,  i:  3. 

SpongUu  l«5friiilMcvf  Maa«.  Se^pkim,  Filfoni  Moaaa.  (ffgm.j 

Br.  angDlarl«  357,  f.  O,  P.  Br.  tabolaCnt  366,  I.  15,  f.  7,  f.  Q. 

FenfricuKte«  qvLttdraaigtamrU  Mant.  Br.  feneatratn«  367,  U  16,  f.  3. 

MiGBSLM  Zooph.  t.  30.  Br.  labvosm  36B,  t.  16,  f.  4. 

Ungewisse  S3nioDyme : 
Ventriculites  Benettiae  Morris,  —  Mant.,  —  Micaiv.  <bu  Cephalilet). 

„  qaadratus  (g*ehort  gar  nicht  in  die  Familie). 

Ocellaria  grandipora  Michn.  pl.  30.    (Abdruck  einer  äassern  und  iunem 
Oberfläche  etc.) 
Diese     höchst  interessante  Abhandlung  ist   noch    mit    einer  Menge 
Zwischendriicken  geziert.    Die  Arten   sind  alle   ana  der  [weissen]   Kreide 
oder  deren  Feuersteinen. 


DsBofssr:  Konehylien  des  Sfis  swasser-Kalkes  Ton  Bii^ 
bei  ilWm#  {BuU,  gßoL  1646,  »,  IV,  177-178).  Hier  nur  eine  Übersicht 
der  Ergebnisse  der  Untersuchung  einer  Sflsswasser-Fauna,  welche  au  dm 
ältesten  eocänen  gehört  und  desshalb  gleich  fener  von  C^siehunidtHi^ 
ein  besonderes  Interesse  darbietet;  eine  ausführliche  Abhandlung  mit 
Abbildong  der  Arten  soll  in  den  Mtmohes  dß  U  SödM  f/toicgifue 
liiy  T,  erscheinen.  Die  Schnecken  dieser  Lekal*Fauna  haben  ein  soglHeh 
auffallendes,  eigenthumliches  Ansehen,  da  ihre  Schaalen  alle  mit  sebtef^n 
sehr  dicht  stehenden  regelmässigen  Streifen  bedeckt  sind:  die  von 
Gyclas,  wie  jene  von  Helix,  Clansilia,  Bnlimus,  Acbatina 
Auricula  und  Pupa.  Unter  39  Arten  sind  nur  2  (Cyclo ttoma 
Rillyensis  und  Valvata  Leopoldi),  welche  vielleicht  mit  lebenden 
zusammenfallen;  doch  intDiess  nicht  ganz  sicher.  Zwei  andere  sind  sehr 
merkwürdig  und  für  diese  älteMen  Binnen-Gebilde  auszeichnend:  Acha- 
tina Billyensis,  die  vielleicht  ein  besonders  Genus  begründen  moss, 
und  Megaspira  Rillyensis,  die  an  dem  Geschleehte  gehört ,  welches 
Lba  ffir  die  Pupa  elatior  Srix  aus  Br^HHen  gebildet  hat.  Keine  dieser 
Arten  stimmt  mit  jenen  obere  in ,  welche  Matbbroiv  aus  den  Ligniten  der 
Fratenee  abbildete;  nur  die  Varietät  der  Pbysa  gigantea  hat  einige 
Äbnlichkfit  mit  seiner  Ph.  Gallo  pro  vin  Cialis.  —  Pupa  bnlimoid-ea 
und  F.  gibbosa  hat  zwar  Mich aud  auch  noch  zu  Jl</Ijf -zitirt,  allein  erste 
beruht  nur  auf  einem  Fragment,  und  letzte  ist  nur  =  Cyclostoma 
Arnouldi,  deren  letzte  Windung  weggebrochen  ist. 

Die  Arten  sind : 

C  telaalMtiealaria  «.*«]». '  ▲aaylatllatkfliMi  «. 

„     aagalfiBraiia  «ov.  Vitrlaa  RUIyeaaU  ». 

y,     DeaaloviUlanl  ».  Belli  b«iiiitpliaerlca  N.,  et  rar. 

„     auclea  (?)  n.  n     Dronetl  si. 

,9    WUyMtton.  y      if    tm 


«98 


Hcliz  Anionidi  Mich. 

•  Pitmati  lt. 
.      Geslini  n, 

V  II  p'a  Rillyensis  n.y  et  var, 

cdunielUris  Mich.,  et  rar. 
«      Binnftta  Mich.,  et  r<tr. 
^     oWforatls  Mich. 
«      Archiaei  »r. 

•  palangula  w. 

•  Remientli  n. 
Megaapira  Rillyensi«  B. 

Pframldelld  exarmU  Mich. 
C I  a  u  ■  1 1  i  a  co»torta  n. 

■traaguUta  m. 
Bnlimna  Michandi  n. 


Aehatiwa  TtrttH  n. 
H         RillyenaU  n. 
easpidata  n. 
,         tlmilis  N. 
Auricula   Bemfeoais  it. 
Miehellat  n. 
Miehandl  ic. 
CyeloBtoniB  ArnooMI  Micn. 
n  helidiiaelbnnla  «. 

•  GOttoidea  m. 

Phyaa  gigantea  Micu.,  et  rar. 

.     parviatlna  (.')  ic 
Valvata  L«a|»oldi  n. 
Paladina  aapena  Mich. 
l^yati  K. 


Ny8t:  Übersicht  und  Synonyiuie  der  lebendaa  und 
f  088  ileu  Arcaceen-Arteo  und  ihrer  geolofi^ischen  Verbrei- 
tung^. ~  DB  KoNiprcK  hebt  davon  in  einem  Komiasions  -Bericht  an  die 
BrmsssUr  Akadenie  folgende  Thatsacben  aaa  (PhuUi.  184S,  XVI ^  120): 
Lamauck  bat  1819  nur  48  Arten  beschrieben;  Ntst  aahll  iricbt  30  Jahre 
jfiter  deren  449,  also  mitbin.  Caet  die  xeboCacbe  Aazabl ;  davuD  sind  3111 
•Arten  fossil,  158  Jebend  (2:1).  Ar«a  JuHnnkt  in  allen  geologisdieii 
Perioden  vor,  und  keine  Art  gebt  aus  einer. in  die.  andere  über;  10  Arten 
sollen  aus  einem  Gebirge  [?  Forination]  ins  andere  hinüber  Teiclien;  ond 
'von  den  158  lebenden  Arien  werden  11,  die  das  MiUelmeer  nnd  den 
Atlantischen  Qxean  bewohneo,  aocb  als  terti&r  zitirt 


In  derselben  Sitxung  erklärt  Contrainb  [welcher  in  Uaiien  und  im 
MiUelmeere  mehre  Jahre  lang  Koncbylien  gesammelt  und  beobaclitet  bat] 
in  einem  Kommissions -Berichte  über  eine  Arbeit  Ryckholt'is  dass  die  2^it 
noch  ferne  sey,  wo  das  »»Theorem,  dass  jedes  Gebirge  sein  elge^ithum- 
liebes  Xbier-Leben  besilze*'  erwiesen  werden  kOnoe,  und  was  insbesondere 
RrouiOLT's  Annahme  betrete,  dass  «^ejenigen  Arten,  welche  lebend  und 
pUocän  sugleioh  vorkommen  sollen,  nur  analoge  seyen,  so  nehme  er  ober 
sich  in  der  Natur  nachsnweisen ,  dass  diese  angebliche  Annloj^ie  bei 
den  meisten  Arten  eine  vollstftndige  und  unzweifelliafie  Identität  seye  [S. 
lai  a.  a.  0.]. 


Ehhenberg:  fiber  die  von  Dr.  Thomas  im  Bernstein  entdeckten 
Kiesel-Infnsorien  (Berlin,  Monatsb.  1848,  17^18).  l^wet  Bern- 
stein-Stocke,  aus  d«r  NAbe  von  U6»ii$€berg ,  sind  unrein  n«d  emhalten 
neben  anscheinenden 'Schwefk^fkles-KryslAllcben  auch  -  Inf aBorien^Bebaalen, 
beide  in  einer  feinen  Spalte  des '  Bernsteins ,  wie  man  drou  iibetrhanpt 
die  meisten  oder  vielMiM  4iUe  Einschlüsse  des  Bernstein«  iA-«ttfehen  an« 


6S0 

«cheinenden  Spalt ang;8-FIS eben  liegten  steht.  Die  Kicscl-Scbaalen  sebeinen 
tbeils  leer  und  liifIbaKig,  theils  aber  von  Bernstein-Harz  selbst  dnrchdrnn^en 
zu  seyn;  sie  sind  in  beiden  Stucken  g;leicher  Art,  in  beiden  Jogcnd- Zu- 
stande sclion  bekannter  Formen  aus  der  Tcrliur-Zeit,  Verliältnisse,  welcbe 
eine  spätere  Einführung  dieser  Körper  in  den  Bernstein  sehr  unwabr- 
scheinlidi  niacben.  Bis  Jetzt  kennt  man  8  Arten,  worunter  die  mit  ^  be- 
zeiehneten  am  hüafigsten  sind. 

^  Amphor«!  gracilis.  **  Navicula  amphioxys. 

*  CocGoneis  borealis.  „       bacillum. 

Cocconenia  ?cistula.  Pinnularia  capitata. 

Fragilaria   ?rhabdosoma.  »          „          gastrum. 

Navicula  affinis. 


GSfpert  legte  der  Br«#/ati«r Gesellschaft  am  28.  Juli  184T  Koniferen- 
Holz  nebst  sehr  wohlerhaltenen  Zapfen  vor,  die  auf  der 
AmoliU'Grube  bei  Tamoitii»  in  einem  Braunkohl en-Flotz«  ganz  nahe  über 
der  Gallmei-Lage  in  II  Lachtern  Tiefe  gefunden  und  ihm  von  Kaufmann 
Bloch  und  Ober-Huttentnspector  Mentzbl  mitgetheilt  worden  waren.  Diese 
Zapfen  zeigen  fast  völlige  Übereinstimmung  mit  den  Zapfen  der  Zwerg* 
kiefer,  Pinus  Pumilio.  Früher  schon  hatte  er  ]eAe  Art  aus  der  Braun- 
kohlen-Grube zu  AUeringeniebm  bei  Hetmstadt  und  von  IRßuiehen  in 
Preussen   durch  Herrn  Dr.  Thomas  erhalten. 


DucHAssAMG  beschreibt  die  Korallen-Riffe,  welche  die 
Weilindiseht^n  Inseln  umgeben.  Die  Rosen  •  farbenen  Nullipora 
fascicnlata  und  N.  cervicornis  überziehen  die  Oberfläche;  Madre- 
pora  palmata,  M.  cervicornis,  M.  prolifera^  Poritfs 
clavaria,  Astraea  Argus  und  Mäandrinen  scheinen  zur  Bildung 
der  Riffe  wesentlich  beizutragen.  Zur  Ebbe -Zeit  kann  man,  bis  an  den 
Gürtel  im  Wasser,  die  Riffe  begehen.  Vor  einiger  Zeit  Hess  D.  bei^m 
Weiler  St.-Fronfois  alle  Stämme  von  Madrepora  prolifera,  die  er 
finden  konnte ,  wegbrechen ,  und  nach  2  Monaten  waren  deren  wieder 
mehr  vorhanden  als  zuvor. 


Fr.  V.  Hauer:  über  Caprina  Partschi  aus  den  G^sau- 
Schichten  (Haid.  gesammelte  Abband!.  I,  100-114,  Tf.  3).  Sie  kommt 
in  GesellsehafI  von  Hippuritea  in  der  Ga^am^F^rmaüon  von  Adri^nng  liber 
Alpen-Kohle  wie  in  der  Gogau  selbst  vor.  Die  Klappen  haben  einen  sUrken 
Schloss-Zahn,  welcher  dem  von  Chama  and  Diceras  ähnlich  ist,  daher  man 
diess  Gi^nus  unbedenklich  bei  den  Chamaceen  aufstellen  musste,  weno 
nicht»  die  auch  vom  Ref.  schon  nachgevriesene  eigenthtimlicbe  Textur  wlre, 
welche  der  Yf.  gieieh  dem  Schloss  ausföhrlicb  betcbreibt.    Da  Ref.  ia< 


640 

dessen  in  seiner  Art  einen  Schlosszaha  nicht  finden  konnte,  so  fraget 
es  sich)  ob  nicht  diese  neue  Spezies  vielleicht  en  einem  andern  der  von 
Matheroh  aufgestellten  Rndisten-Genera  gehört? 


Nilson:  Veränderungen  in  der  Tbier-Geographi  e  Sehmedenw 
(>  JiMBs.  Journ.  1848,  XLV,  400-401).  Der  Wolf,  Canis  lapas, 
war  zu  Ol  AUS  Magnus  Zeiten  (1535)  sehr  häufig  und  in  kalten  Wintern 
den  Reisenden  gefahrlich;  vor  Lirnb  oms  Jahr  1735  sehr  selten;  jetzt 
ist  er  wieder  häufiger.  Yespertilio  noctula  L. ,  die  grösste  der 
Sekwedisehen  Fledermäuse ,  war  zn  Liihnb'h  Zeiten  dort  unbekannt;  erst 
Rbtzius  benachrichtigt  uns  [1835  ?]  von  ihrem  Erscheinen  in  Süd-Schwedem 
und  dass  sie  in  den  Mauern  der  Kathedrale  von  Lund  bereits  häufig^  ge- 
worden seye.  Während  man  aber  einige  ausgedehnte  Reparaturen  in 
Jener  Kirche  voraahmi  entdeckte  man  verschiede ae  alte  Knochen  und  Ske- 
lette von  Fledermäusen,  welche  meistens  der  V.  noctula  angehorten  nnd 
von  welchm  einige  bestimmt  700  Jahre  alt  waren ;  diese  Art  ist  also  früher 
häufig  gewesen,  dann  verschwunden  und  wieder  erschienen.  Motacill'a 
alba  war  vor  30  Jahren  in  Schweden  »thr  häufig,  ist  dann  verschwunden 
und  auf ^s  Neue  zum  Vorschein  gekommen.  Pyrrula  vulgaris  i»t,  so 
lange  sich  N.  besinnen  kann,  jeden  Winter  in  Sehoonen  sehr  gemein  ge- 
wesen ,  mit  Ausnahme  der  letzten  drei,  wo  er  um  Lund  auch  nicht  einen 
einzigen  Vogel  der  Art  zu  Gesicht  bekam. 


Mineralien  -  Handel. 

•antmlaniren  TOn  Mineralien,  Felaarieu,  Petre- 
faktea  und  HryMall- Model  fett,  verschieden  was  Grösse  und 
Zahl  der  Stücke  betrifft,  mit  wissenschaftlich  abgefassten  erklärenden  Ver- 
zeichnissen versehen,  findet  man  stets  bei  uns  vorräthig.  Sic  empfehlen 
sich  durrh  suchgemässe  Auswahl  der  Exemplare,  wie  durch  billige 
Preise.  Genauere  Nachweisunj^en  und  Kataloge  unserer  sehr  reichhaltigen 
übrigen  Vorräthe  sind  bei  uns  oder  auf  dem  Wege  des  Buchhandel« 
durch  Vermittelung  der 

loblichen  €•  W.  l¥iater*s c h e n  Verlags*Handlnng  dahier 

unentgeltlich  zu  haben. 

Mineraiien-Comptotr  cu  Heiielierg. 


über 

4ie  tertiären   Kohlen-Abtag^erun^en 
in   Bayern^ 

VOO 

Herrn  Professor  giCHAFUAUTL. 


Aug  eiiiDa  S^reiben  df»  H«rrn  Robatsc«  vom  IS  Des. 
vorigen  Jahres  im  2«  Hefte  dei  iienen  Jahrbucbe«  fOr  184^ 
&  183.  scheiiii  mir  h^rvorsugebeii ,  Herr  Rohatscu  ley  der 
Meinung:  Man  habe  vor  feiner  Anlinnft  tn  BafCfiß 
über  die  Natur»  Lagerung«- Verhiiltniase  und 
Verwendbarlieit  unserer  südlichen,  Itohligen 
Ablagerungen  in  Ober^Ba^ern  nichts  Bemerkens« 
iverthes  gevrusst.  Das  wfire  nun  ein  grosser  Irrthnmy 
den  ich  schon  des  geognostisohen  Publikums  halber  nicht  unbe- 
ricbtigt  Ussen  kann.  Schon  vor  dritthalbhundert  Jahreui 
nftmlich  im  Jahro  1594,  fingen  ein  Bttrger  von  Töl%y  Kaspar 
HaioL  und  ein  Hans  Meikr  von  Augsburg  mit  £rlanbniss 
Ueraogs  Wiluklm  V.  am  hohen  Peüsenberge  und  in  den  Ge- 
richten Ttl%  und  Sekongau  einen  nicht  unbedeutenden  Ben 
auf  »»Kohlens  teioera^'  an;  am  Jahre  1508  erhielt  der 
Safhse  Gkoro  Stanob  vom  Churfttrst  Maximilian  I«  ein  M« 
jAbrigcs  ausschliessliches  Privilegium  auf  Steinkol^len  an 
bauen  in  Ober^  und  Nieder  - Bagern  und  eröffnete  mit  dam 
oben  erwähnten  Mgiaa  für  die  damalige  Zeit  bedeutende 
Kohlen^Grubeii  bei  PeuUing  in  der  Umgegend  von  Schfmgtw. 
Sie    seUlen    in    einem    Jahre   4000    Metaen    KobUn    (den 

Jahrbueh  18«.  41 


642 

Meteen  ca  1,4900  boferüchen  Kuhiktussen  =  0,37059  Hekto- 
liter für  11  Kreutzer)  an  die  Feuer  -  Arbeiter  in  Augsburg 
ab  und  verwendeten  das  Kohlen -Klein  zum  Kalkbrennen. 
Trots  Diesem  geriethen  die  Unternehmer  in  Schulden ,  und 
im  Jahr  1607  übernahm  die  Forsetming  des  Baues  Chrwtoph 
Lengoer  am  Peiisenberge.  Der  drelssigjährige  Kriege  brachte 
indessen  diesen  so  wie  alle  übrigen  bayrischen  Bergbane 
In'a  Stocken,  und  erst  im  Jahre  1754  nahm  man  den  Bau 
auf  Steinkohlen  in  Amberg  und  1763  bei  Miesback  und  am 
Puckbergs  bei  ßenediktkeuem  auf  landeaherriiche  Kosten 
wieder  auf.  Allein  der  damals  ungemein  niedrige  Preis 
des  Holzes  brachte  auch  diese  Unternehmung  wieder  in*a 
Stocken.  1785  wurden  wieder  Bergbau- Versuche  im  Prantl' 
Graben  y  Land  -  Gerichts  Welfratkskausen  auf  Ärarlal-Kosten 
unternommen ,  gertethen  aber  auch  bald  wieder  in's  Stocken, 
bis  sich  endlich  auf  Flurl's  Antrag,  welcher  die  Kohlen- 
Flötze  um  Benedikibeuem  untersuchte,  die  berühmte  Ober- 
lllndische  Steinkohlen  •  Gewerkschaft  1796,  mit  allen  mög- 
lichen Mitteln  von  der  Regierung  unterstützt,  bildete  and 
am  Pensberge j  Hohenpeissenberge  and  £u  Rimselrain  zu  bauen 
anfing.  Zugleich  wurden  in  Hüncken  von  derselben  Gewerk- 
schaft grossartige  Versuche  gemacht,  die  Steinkohlen- Feue- 
rung statt  der  Holzkohlen  -  Feuerung  einzuführen,  man  baute 
Ziegel-  nnd  Kalk-Ofen  im  grossten  Maasstabe,  und  als  man 
endlich  nach  vielen  Versuchen  die  zweckmfissigste  Anwendung 
der  Braunkohlen  zu  diesem  Zwecke  aufgefunden  hatte ,  fand 
sieh,  dass  der  Metzen  Kalk  mit  Braunkohle  gebrannt  auf  16 
Kr.  3  Hllr.  zu  stehen  kam,  während  er  nur  einen  Werth  von 
15  Kr.  im  Verkaufe  hatte.  Man  gab  also  natürlich  diese  Ver- 
suche bald  wieder  auf.  Die  Gewerkschaft  Hess  indessen  den 
Math  noch  nicht  sinken,  und  die  Regierung  unterstütete 
die  Gewerkschaft  mit  aller  möglichen  JÜlfe.  Der  berühmte 
Reicrxnbach,  damals  Ober- Lieutenant,  leitete  selbst  die  Ver- 
suche in  dem  ehurfUrstlichen  Zeug-  und  Bohr-Hause;  —  du« 
Resultat  indessen  war :  »dass,  wenn  das  Holz  im  Preise  nieht 
etiorm  stiege,  oder  die  Steinkohlen  nicht  sehr  merklieh  wohl- 
feiler würden,  von  den  letzten  kein  ökonomischer  Oebraoeh 
gemacht  wevden  könnte^^    Die  Lagerung  dieser   damals  be- 


643 

kannten  Steinkohlen  -  FltftKe  hat  Flurl  in  seiner  Beschrei« 
bung  4er  Cebirge  von  Bauern  etc.  1792,  S.  26,  74,  86,  103 
beschrieben,  nfimiich  die  am  Hohenpeisienbergej  am  Parsbergey 
am  Puchberg,  bei  Omund,  Miesbach  und  die  LigJiite  am 
Irsenberge.  In  seinen  Nachträgen  (über  die  Gebirgs- For- 
mationen der  CiurpfaU-'Bagenschen  Staaten,  1805)  theiit  er 
die  Steinkohlen* Bildungen  von  Ober»' Bayern  bereits  in  2  Haop- 
Abtheilungen  — *  die  ersten  ans  tiefer  gelegenen  Bergen  mit 
verwaltender  Mergel- Masse  bestehend,  wohin  er  die  Fiötze 
vom  Rimedrain,  P^reberg^  Mieih^th^  ffohenpeiseenberg  rechnete; 
«—  die  «weiten  voi*stigliob  aus  Sandstein- Masse  gebildet;  da- 
hin Kffhlt  er  die  Flötse  am  Puehberge  oder  StMaweger,  aiik 
Weilerberg  bei  Murnau  und  am  StaffeUee;  bei  Echelipaeh  an 
der  Ampter  and  bei  Hinckau  am  Leche.  Die  Folge  der  Flötce 
beschreibt  er  um  iiieiback  im  Birhengrahen  anstehend  S. 
24~-26  sehr  gut  und  führt  darin  7  Kohlen -FlÖtze  von  % 
bis  4'  Mfiebtigkeit  auf«  Er  rechnet  sie  nioht  mehr  sur  Alpen* 
Formation  der  Menge  der  Muscheln  so  Folge,  welche  er  im 
Alpenkalke  nioht  mehr  fiind,  und  die  er  anch  nach  damals 
üblicher  Normenklatnr  aufzählt. 

Im  Jahre  1830  bildete  sich  aus  der  Mitte  unseres  poly- 
technischen  Ve  reines  eine  Aktien- Gesellschaft  behnfs 
der  Aufsuchung  von  Stein-  und  Braun-Kohlen '  in  dem  bisher 
noch  nicht  in  Untersuchung  gekommenen'  Gebirgs •  Terrain 
zwischen  dem  Inn  und  der  Salzach,  und  gab  von  dem 
Resultate  ihrer  Untersuchungen  ümstänidliche  Nachrichten 
in  dem  Kunst-  nnd  Gewerbe* Blatt  des  polytechnischen  Vereins 
für  Ober^Bayem,  1S37,  S.  83,  374  etc.  Sie  ist  gegenwärtig 
noch  mit  einigen  3**5'  mächtigen  Flötzen  belehnt  und  wird 
sie  sobald  als  möglich  in  Angriff  nehmen,  1837  nahm  das 
kgl.  Berg-Ärar  den  in*s  Freie  verfallenen  Bergbau  am  Hohen* 
peiseenberge  wieder  auf  und  hält  ihn  noch  immer  in  sehr 
schwunghaftem  Betriebe.  Sie  hat  bis  Jetzt  über  17  mehr 
oder  weniger  mächtige  Kohlen-Flötze  überfahren.  Im  Jahre 
1828  beabsichtigte  der  Regierungs-Rath  Freyherr  vom  Eich- 
TBA£  München  mit  Gas  zu  beleuchten  und  trieb  am  Pensberge 
einen  Stollen  von  mehr  als  105  Lachtern  in^s  Gebirge..  Er 
überfuhr  anfangs  5,  dann   4  Fiötze  von   3—4'  Mächtigkeit^ 

41* 


844 

•lltln  die  Gas  -  Beleaohtong  kam  nicht  su  Stunde,  und  der 
hohe  Preis  der  Kohlen  im  Vergleich  mit  den  niedern  Hols- 
Preiien  verhinderte,  dass  sie  bu  andern  Zweelien  verwendet 
wurden.  Die  Erben  des  sa  irüh  verstorbenen  Frhr.  v.  Eicai- 
THAL  errichteten  in  der  Gedend  von  Atmetiiuck  eine  Glno- 
hfltte  ond  begannen  den  Bau  aof  Steinkohlen  auf  s  Nene,  am 
die  Glasöfen  mit  diesen  fossilen  Kohlen  ku  heitaen.  Allein 
die  Verschiedenheit  der  Cloalitftt  der  Kohlen-FlötKC  nnd  die 
Eigensehaft  dieser  Kohlen,  keinen  Koke  zu  geben,  machen 
ihre  Anwendung  sehr  schwierig,  nnd  man  sog  fiuletnt  den 
Torf  den  fossilen  Kohlen  vor.  Eine  eodere  Gowerksohaft 
haute  ein  Kohhm-Flöts  bei  EckelifOcA  etwa  eine  Stande  vom 
ehemaligen  Kloster  Rotkembuei  nnd  lieferte  ihre  Kohlen  nach 
Augsiurgj  wo  man  auch  Gas  aus  ihnen  bereitete,  and  noch 
MüMkem*  Im  Jahi^e  1837  wurde  sugleioh  der  Kanfouinii 
Kaelmobm  in  Miesiach  anf  ein  Kohlen -^  Flötn  hei  Blieihoeh 
im  SuUgraien  belehnt  und  hat  auch  mittelst  einer  Tages- 
Strecke  viele  Kohlen  gewonnen ;  allein  der  hohe  Preis  diesea 
Brenn- Materials  stand  seiner  allgemeinen  Anwendung  immer 
hinderlich  entgegen.  Besehrieben  wurde  das  geognostiaehe 
Vorkommen  der  damals  bekahnten  Kohlen  -  Flötee  sehr  aua- 
filhrlich  vom  Ober- Bergrath  ScNaiiiTB  in  seiner  Abhandlung: 
„Beiträge  cur  Geschichte  des  Bergbaues  in  Baf/em^  im  Kanat-  . 
und  Gewerbe-Blatt,  des  polytechnischen  Vereins  in  Bayern,  1840, 
S«  4  etc.*. 

Über  die  Anwendung  dieser  fossilen  Kohlen  sor  Gas-Beleuch- 
tung haben  die  Akademiker  von  Yelim  ond  Schwbiookr-Seidel 
Bcbon  1847ausfllhrliche  Versuche  angestellt  (eonf.  Schmitz  S.IOT) ; 
eben  so  Direktor  BumKHAROT  in  der  mechanischen  Baumwollen- 
Spinnerei  KU  Augsburg  (Allg.  Zeitung  1843,  Nro.  110,  S.  880). 
Chemisch,  technisch,  durch  EinMsehern,  Destillation  und  Sehmei- 
sen mtt  Bleioiyd  hat  sie  Prof.  Kaisbr  untersucht  und  seine  Ar- 
beiten bekannt  gemacht  in  den  Aofsätaen:  „Einige  Versuche  über 


*  In  meinea  Beiträgeu  zur  näheren  KenntnisA  der  BatßerUeksn  Vor^ 
mipeHi  Jb.  1846,  S.  641,  habeich  unsere  bis  jetzt  bekannten  Braunkohlen- 
Ls|^r  in  dem  beJgpegebenen  Kärtchen  verzeichnet  und  ihre  Beziebnng 
im  claaadsr  besclirieben. 


645 

Torf  unilSceHikeblenS.  71^  ~  fiber  die  PrafwigfoMikrBrenn- 
Müteriiillni  S.  279,  dann  mnv  wiihren  Kenntni««  einiger  in 
BatVr»  vorkommenden  Stein*  and  Breunliohlen  S,  611  (Kanet» 
und  Gewerbe-Blatt  des  polytechnisohen  Vereins  1836).  Nach 
meiner  ZuHiekkonft  von  England  hatte  ich  mehre  der  oben 
benannten  Kohlen  analysirt  durch  Verbrennen  im  LiKBio'sehen 
Apparate  mittelst  chromsanren  Bleioxyda  und  die  Analyse 
der  Eeielsbacher  Kohlen  bekannt  gemacht  in  meinem  Vor» 
trage:  ^>Über  die  Anivendang  fossiler  Brenn-Materialien^^  (K. 
und  6.  Bl.  des  polytechnischen  Vereins  in  Bauern  1842,  S. 
102)«  In  diesem  Aufsatze  habe  ich  zuerst  die  »eigenthümliche 
Natur  dieser  Steinkohlen^,  wie  sie  Herr  Rohatsch  nennt,  be» 
kannt gemacht:  dnss diese  Kohlen- Ablagerung  nfimlich  Stücke, 
aber  nur  S  t  (1  c  k  e  in  sich  verschliesse ,  welche  zusammen- 
gesinterte  Koke  hinterlassen,  also  wirklich  eine  Art 
Sinterkohle  bilden  (S.  101),  und  diese  förben  die  Kali*Lauge 
natörlich  nicht.  Die  sämmtlichen  Kohlen,  welcher  wir  eben 
gedachten,  backen  jedoch  im  Allgemeinen  nicht,  so  wenig  ala 
die  Häringer  Kohle,  wie  schon  Flurl  1706  von  der  letzten 
in  seiner  Abhandlung:  >,(iber  das  Vorkommen  der  Steinkohle 
in  ffäring^^  S.  175  und  177  durch  einen  Versuch  im  Grossen 
dargethanhat;  —  sie  besitzen  also  eine  Eigenschaft,  weleheihre 
Anwendung  im  Grossen  sehr  erschwert  und  nieht  so  vortheiK 
haft  macht ,  als  Diess  bei  backenden  Steinkohlen  der  Fall  seyn 
würde  \  denn  diese  nicht  backendenSteinkohlen  zerfallen,  wenn  si« 
in*s  Feuer  geworfen  werden,  hilufig  in  Stücke.  Bei  backen- 
den Steinkohlen  sintern  diese  Stücke  wieder  zusammen  und 
vereinigen  sich  neuerdings  zu  grdssern  Massen.  Bei  unseren 
Kohlen  iiberlegt  das  Kohlen-Stüekwerk  den  Rost,  verhindert 
den  Zutritt  der  Luft  und  ftilt,  wenn  man  mittelst  der  Breeho 
Stange  Luft  verschaffen  will,  zum  Theil  halbverbrannt  zwischen 
den  Rost-Stangen  durch. 

Der  Leser  sieht  also  aus  dieser  Erlfiuternng,  dase  uns 
In  Bagern  unsere  fossilen  Brenn-Materiaiien  und  ihre  ,>nerk- 
wtirdigen  Eigenschaften'*  sehr  gut  bekannt  waren,  ehe 
Herr  Rokatsch  von  Sachsen  nach  Baifem  kam« 

Gehen  wir  nun  zur  ehemisohen  Constitution  unserer  Braun- 
Kohle  über. 


64« 

•loh  führe  hier  drei  Eiementar-Analyeeii  «n,  in  welohea 
ich  die  Kohle  uitteUl  chromsauren  Bleioxydea  verbrannte« 
Daa  Verbrennen  ging  vollatftndig  vor  aioh. 

Kohle  von         KohLe  voa  MhsbacA. 

Kcheltbarh, 

I.  II. 

Kohlenstoff 73,80    .     68,361  .  68,718 

Wasseritoff    ......       3,91     .      4,530  .  4,632 

Sauerstoff 10,16    .     19,010  .  19,760 

Stickstoff 2,09    .       1,650  .  1,330 

Schwefel 1,60    .       1,080  .  1,120 

Asche 8,32    .       5,360  .  4,440 

hyg^roskopisches  Wasser  .      0,12 --  .  . — 

100              100  100 

Berechnen  wir  den  Kohlenstoff-Gchalt  dieser  Kohlen  auf 
100  Theile  der  verbrennlichen  Substanzen  ohne  Asche,  so  er- 
halten vrir  76,3,  dann  72,1  und  71,9)  im  Mittel  73,46  Pro- 
sente  KohlenstofiP,  ond  vergleichen  wir  diesen  Gehalt  mit  dem 
Gehalte  der  bisher  bekannt  gewordenen  verlässigen  Analysen 
fossiler  Brenn-Materiallen,  so  finden  wir,  dass  dieser  KohlenstofF- 
Gehalt  mit  dem  der  fossilen  Brenn-Materialien  aus  den  tertiären 
Formationen  übereinkommt,  die  mantineigeuttichLignite,  besser 
Braunkohlen  nennt« 

Mit  diesen  Analysen  stimmen  die  von  andern  Chemikern 
erhaltenen  Resultate  gans  gut  (iberein. 

So  hat  Prof.  Kaiser  die  Braunkohle  yon  Mieshack  unter- 
anebt  (Kunst-  und  6ewert>e-Blatt  des  polytechnischen  Vereine 
1836,  S,  77)  und  gefunden:  Coke  48,4  Prosente, 

Asche   6,7        „ 

Ferner  daas  ein  Pfund  bayerischen  Handels  •  Gewichtes 
2,408  Kubikfusa  brauchbares  Leueht-Gas  gebe^  während  die 
Cannel-Kokle  so  Gtoigow  5  Cubikfusa  gibt. 

Hr.  Professor  Kobell  verkokte  im  Jahre  1836  Braun- 
kohlen von  Miesback  ond  erhielt  48  bis   55,3  Prosent  Kohle. 

Professor  Kaiser  hat  erst  in  neuester  Zelt  auf  Veran- 
lasaung  der  bayerischen  Z^mok- Dampfschifffahrt  die  Miesba- 
cker  KohU  vom  Gruben-Felde  des  polytechnischen  Vereins  mit 
einer  böhniischen  Steinkohle  verglichen,  welche  obige  Geaell- 
sohaft  gleichfalls  In  Anwendung  bringt,  und  folgende  Resul- 
tate erhalten : 


746 

Koke.        Aadle.    GewtchMhelle         riüdillge       ^ 

rednilerlen         Snbctensen        Rdlle. 
Bleis.  in  Kohlenstoff- 

Äquivalenten. 
MiMbaeber    ....     44,6    .    4,0       .       23,1  26,4  67,0 

Böhmische  Steiukoblrn     68,0    .    4,7       .       26,1        •        13,4      .       76,6 

Difi.  9,6 

Man  sieht  also  daraus:  die  böhmische  Steinkohle  enthftlt 
beinahe  um  10  Prozent  Brennstoff  mehr  als  unsere  JfiV^iacAer 
Stein-  oder  Braun-Kohlen« 

Ich  führe  Diess  desshalb  an,  weil  hier  in  München  eine 
Gesellschaft,  welche  das  Brannkohlen-Flötz  in  Miesbach  in  sehr 
grossartiger  Weise  in  Angriff  nahm,  die  guten  Münchner 
zu  überreden  suehte,  die  Mieebacher  Bvr unk o hie n  seyen 
wahre  Steinkohlen,  und  die  Formation,  welche  die  ar« 
men  Geognosten  für  Molasse  erklärt  hatten,  sej  der  wirk« 
liehe  Lias. 

Die  fossilen  Kohlen  in  Oberbayern  sammt  und  sonders 
verlieren  durch  Digestioji  mit  Alkohol,  Äther  ,  Terpentinöl  und 
Schwefelalkohol  keine  wägbare  Substanz ;  sie  enthalten  also 
nicht  einmal  das  natürliche  Steinkohlen-Harz  von  Lampadiüs« 

Wie  Herr  Rohatsch  auf  den  Gedanken  kommen  konatei 
irgend  eine  fossile  Kohle  und  noch  dazu  unsere  Braunkohle 
als  Asphalt-.Kohle  zu  taufen,  Das  ist  nicht  leicht  einzu- 
sehen. 

Herr  Rohatsch  glaubt  noch  überdiess,  die  Pechkohle 
könne  nur  in  der  Nähe  von  vulkanischen  oder  basaltischen 
Gesteinen  vorkommen.  Aber  der  Name  Pechkohle  wurde 
von  der  Mehrzahl  der  Oi-yktognosten  ron  dem  Ansehen  der 
Kohle  hergenommen. 

Schon  Flurl  nannte  unsere  Kohlen  nach  Lbnz  und  Suc- 
Kov  Pechkohle  und  Schieferkohle,  nnd  z*  B.  Knapp 
in  seinem  Lehrbuch  der  chemischen  Technologie  1844,  S«  21 
sagt:  „Kompakte  Mass  en  der  gewöhnlichen  (peoh* 
glänzenden)  Kohle  heissen  die  Mineralogen 
Pechkohle^^  Nur  die  Glanz-  und  Stangen*Kohle  des 
Meissners  ev\A^viy.  Lbonhard  als  Braunkohlen  durch  b%r 
aaltische  Einwirkung  umgewandelt. 

.    Mit  dem  „wirklichen  Braankohien-Lager'^,  da^ 
Herr  Rohatsch  bei  WeU  angetroffen   bat],  ist  der  Wirtb  voa 


44S 

Orontteü  schon  seit  einigen  Juhren  belehnt«  Es  Ist  ein  La- 
ger von  Lignit  odei*  sogenanntem  bitaminösem  Hoice  und 
findet  sieh  etwa  2000  Schritte  hinter  Grguw^il,  beinahe  afif  der 
Höhe  des  HUgel-Zuges  rechts  von  der  Strasse  nach  Sekweigmger 
und  Murnau.  Das  8  Fuss  mächtige  Lager  ist  Kusaiiiniengeset?.t 
aus  platt  gedruckten  Stflminen  ganK  leicht  erl(ennbarer  Eichen 
und  Föhren,  die  sich  noch  mittelst  der  Säge  bearbeiten  lassen,  uncl 
besteht  aus  nichts  vieniger  als  «erreiblichen  Linden •  Kohlen. 
MerkvrUrdig  ist  das  geognostische  Vorkommen  dieses  Lignits  ; 
denn  er  befindet  sich  auf  der  Höhe  des  Hügel-Zages  nur  von 
1 — 2  Fuss  Moor-Erde  überlagert.  Welche  Kraft  hatte  die  oft 
mehr  als  3  Fuss  im  Durchmesser  haltenden  Stfimme  platt  ge- 
drückt! Die  1 — 2  Fuss  darüber  liegende  Damm-  und  Moor- 
Erde  kann  Das  nicht  gethan  haben.  Es  muss  also  durch 
von  den  Gebirgen  her  kommende  Strömungen  das  früher  da- 
rüber abgelagerte  Gestein  wieder  fortgeführt  worden  seyn. 
Welcher  Wechsel  von  eigen thümlicher  Fluth   und  Ebbe! 

Solcher  Lager  von  Lignit  besitzen  wir  mehre,  selbst 
bei  Mieshack  und  am  Irsenberge^  wie  schon  Flukl  S.  107 
beschreibt.  Ich  besitze  Stücke  von  Holz  aus  dieser  Forma- 
tion, an  welchen  man  den  Übergang  von  Lignit  zur  Pech- 
kohle sehr  schön  beobachten  kann.  Diese  pechglUnzenden 
braunen  Auffinge  der  Braunkohlen -Masse  habe  ich  schon 
vor  8  Jahren  in  England  dargestellt  (also  früher  als  Herr 
GÖPPERT  seine  Versuche  bekannt  machte)  und  dort  dargethan, 
dass  man  wi  rk  liehe  B  raunkohl  en-Masse,  in  dersel- 
ben ohemisehen  Znsammensetzung  nfimlich,  ohne 
Einwirkung  saurer  schwefelsaurer  Salze  nie  erhalte  (s.  Jahrb. 
1846,  8.  Cfi^). 

Wir  kommen  nun  zu  einem  sehr  wichtigen  geognostlscheit 
Punkte:  zur  Lagerung  unserer  so  vielfach  bespi^henen 
fbssllen  Kohle. 

Flurl  hat  schon  die  Lagerung  derselben  besehrteb^n  und 
auch  die  Petrefakte  nach  dem  damaligen  Zustande  der  Wis- 
Blfttasehaft. 

Beginnen  wir  mit  dem  Erseheinen  des  ersten  Kohlen« 
Flötzes  am  südlichen  Abhänge  des  koken  Peiesenbergee.  Die 
FIdtze  ttreichen,  wie  alle  des  gaocen  Zuges,  nicht  vollliomtten 


640 

von  Wtsten  nich  Otleii,  Mmdern  mit  diesem  KonpuM^^Striebt 
•l»en  Winkel  bliiienil  von  StidosI  nach  NordweBt,  also  etwA 
cwieehen  Stande  •  und  8.  Die  Berge  fallen  widersinnig 
naeli  Süden  sn  ein  und  bestellen  ans  Melasse -Sandsteinen 
ttnd  Mergel-Schichten  mit  Kohlen-Schivefei Wasserstoff  durch* 
drangen.  Die  Kohlen« Ftetse  selbst  sind  stels  im  Liegenden 
md  Hangenden  unmittelbar  swisehen  grauen  Mergel-Schichten 
•ingelagert,  welche  an  der  Lnft  xerfallen  und  von  den  Arbel* 
tem  Lnnge  genannt  werden.  .  Der  Besitser  des  Bades  Sul% 
am  Passe  des  t/okenpeüsenberges j  Herr  Dr.  Pomp)  hat  einen 
Steinbrach  in  diesem  Melassen -Gestein  erdfFnet  and  dabei 
folgende  Petrefakte  so  Tage  gefördert: 

Pholadomya  Poschi 
My  tilu  s  Bra  rdi 
Mytilus  affinis 
Ltttraria  Sanna  Bastkr» 

Der  Sandstein  ist  Molaseen-Sandstein,  wie  Ich  Ihn  in  mei* 
ner  Abhandlnng  ,3oit>*Ag  «"'Ui*  nXhern  Kenntniss  der  bayeri- 
schen Alpen'',  Jahrboch  1846,  S.  6IVt  besehrieben.  £r  trügt 
Mmlieh  den  Charakter  aller  Moiassen-Sandsteine. 

Er  ist  durehaus  körnig.  Die  Körner  sind  nicht  gernndet, 
eckig,  bloss  Fragmente,  und  in  der  Grand -Masse  opaiartig 
Milchig  frühe.  Zwischen  ihnen  liegen  In  vielen  Schichten 
Körner  von  thonigem  firaonspath,  der  oft  «ttm  Eisenspatk 
wird,  wetehe  allein  das  Bindemittel  aasmaohen.  Körner  von 
schwarsgrauem  Uomstetn  sind  den  milchig- trüben  Körnern 
eingemengt  nnd  verleihen  dem  Steine  sein  graues  Aassehen, 
das  liditer  wird,  je*  weniger  sich  schwarsgrao«  Hornsteini- 
Körner  eingemengt  finden. 

Diess  ist  der  Charakter  des  Melassen-Sandsteines  vom 
PHssmberge  bis  an  das  Gebirge  selbst,  und  desslialb  bin  ich 
geneigt,  die  ganse  Formation  von  gleichem  Alter  £a  Jialten. 

Durch  Elnfluss  der  Atmosphärilien  wird  der  Eisenspatb 
Mrsetst,  der  Molassen-SandsteSn  fMrht  sich  gelblich  vom  Elsen« 
oiydhydrat  und  nerfKllt  endlich  an  der  Loft  na  Sand. 

IMeser  Stein  ist  desshaib  nqr  dann  als  Ban-Materlal  ra 
brauchen,  wenn  sein  Bindemittel  Bttterspath  mk  etwas  Thon* 
Absse  Ist.     17  Kohlen- Flotte  weebsellngern  mit  grauen^  Elsen* 


650 

•path-haltigen  II#rgelii|  welobe  bftnptBSohlioh  voll. von  Ceri* 
thinm  margarila ceam,  dann  wieder  ?en  Oaftrea 
longirostri«  und  Unio  flabellalna  sind. 

Der  einsige  üntersohied  swUelien  dieien  Molaseen-Sand« 
steinen  vom  Peisienierge  nnd  Jenen  dem  Gebirge  nahe ,  iet 
das  grössere  Quantam  von  lioblensanrem  Kalk  (Eisenspalh) 
Bwischen  den  Kiesel*Körneru,  je  welter  der  Sandstein  vom 
Gebirge  entfernt  liegt.  Der  Sandstein  vom  Hokenpmssemiergm 
serßillt  desshalb  naoh  der  Behandlang  mit  Säure  in  Sand« 
während  der  Sandstein  nahe  dem  Gebirge  aueh  als  Skelett 
noch  fest  ftusammenbfingt,  d.  h.  nachdem  die  kohtensauren 
Basen  durch  Säure  entfernt  sind. 

Ich  habe  in  meiner  oben  angeführten  Abhandlung,  Jhrb. 
1846,  schon  mit  Bestimmtheit  erklärt,  unser  Molassen-Sand- 
stein  sey  kein  Konglomerat  von  kleinen  Rollsteinen.  Die 
Quarz- Körner  haben  sieh  aus  der  Kalk -Masse  während  des 
Erbärtungs-Proaesses  der  Sandstein-Masse  In  ihre  gegenwär- 
tige Gestalt  abgeschieden  9  und  der  ganae  Sandstein,  wie  er 
gegenwärtig  erscheint,  ist  eine  gleichaeitige   Bildung» 

An  den  Peissenberg  lehnen  sich  Hdgel,  in  welchen  der 
graue  Sandstein  plötaiich  lichter  wird.  Er  ist  oft  ganz  an- 
gefüllt mit  Cyreua  snbarata,  dann  Chenopus  und 
Panopaeaintermedia*  Der  lichte  Molaisen-Sandstein  von 
J/en/  bei  Lausmnne^  welcher  Zähne  von  Lamnacnspidata  ete. 
enthält,  ist  mit  diesem  sehr  nahe  verwandt  Er  serfiäUt  nach 
der  Behandlung  mit  Säure  rasch  in  Sand. 

In  derselben  Streichungs-Linie  erscheinen  Kohlen-Flötae, 
die  sieh  von  Kurxenrüd  ttber  Raaumt  nach  dem  Thale  hin- 
siehen,  wo  die  Amper  sich  plötalicb  nach  Osten  wendet»  Im 
Winkel  selbst,  beim  sogenannten  Lekenbaner  und  In  der  Nähe 
des  Kohlen-Grabens  gehen  zwei  Flötee  fossiler  Kehle  sn  Tage 
ans.  V.  Mafpei  Hess  das  Flöta  bei  der  Kohlen -Grube  In 
Angriff  nehmen;  allein  man  war  mit  dem  Stollen  noeh  keine 
10  Laohter  aufgefahren,  als  durch  eine  Verwerfung  das  Flöts 
plötalich  aufhörte.  Es  hat  dieselben  Lsgerungs  -  Verhältnisse, 
wie  die  am  h$ken  Peissenierge.  und  die  grauen  Mergel»  welche 
es  begleiten,  sind  an  manchen  Stellen  ganz  umhöUt  mit  aahl- 
iosen  ganz  wohlerhaltenen  Sehaalen  desCeritham  margaritaeenm. 


651 

Weiter  sttdiieh  von  der  Ampfifj  von  Klosler  AettmtecA 
eine  halbe  Stande  nordwestlich,  unter  dem  sogenannten  iScAteiidii» 
herge  Eiehjcn  3  Flötse  der  allgemeinen  Streiohnngs»Linie  fol« 
gond  hindurdi.  Man  findet  sie  einerseits  östlich)  wenn  man 
VOR  dem  oben  genannten  Hofe  hinab  in  die  Schlucht  steigt, 
im  ^mp^r-Bette,  aof  der  andern  Seite  in  beiden  Abhängen 
des  Thal-Baches  zwischen  Mqo$  und  dem  Krummengraien  va^ 
/Jirsehau  am  Lecht  hinuntersiehend  sn  Tage  ausgehen.  Es 
befinden  sich  Kohlen  -  Schiebten  darunter,  welche  wirklich 
gleich  der  Cannel*  Kohle ,  in  Splittern  an  einem  Lichte  ange- 
brannt von  selbst  mit  hell-leuchtender  Flamme  fortbrennen) 
wie  ein  Kersenlicht,  Sie  werden  wieder  von  dunkeigrauem 
Mergel  begleifet.  In  ihm  finden  sich  Eahllose  Eiemplare  von 
Mytilns  Brardi 
,,  acutirostris 
von  i'''  bis  Vs^  Länge,  an  welchen  sich  selbst  die  natürliche 
Farbe  der  Schaalen  erhalten  hat.  Unter  ihnen  erscheint  hie 
und  da  Cerithinm  margarltaceum. 

Die  rechtsinnige  Lagerung  der  ausge zeichneten  Kohle 
von  Eckehpaeh  habe  ich  schon  in  meiner  oben  sitirten  Abhand- 
lung S.  681  beschrieben. 

Die  Schichten-Folge  ist  hier  im  tiefen  ilmmer-Thale  durch 
den  Fluss  blossgelegt.  Das  1%'  mächtige  Kohlen-Flötz  setzt 
durch  den  Finss  in  das  gegenüberstehende  Gehänge,  und  man 
bat  auch  das  Gegen-Trnmm  in  Angriff  genommen.  Das  Fiats 
swischen  schlefrigem  Mergel  hat  sur  Sohle  unseren  grauen 
Melassen-Sandstein  mit  thonigem  Bitterspath  zum  Bindemittel 
und  wird  desshalb  httofig  zu  vorzüglichen  Schleifsteinen  ver- 
arbeitet ;  das  Dach  besteht  wieder  aus  Molassen-Sandstein,  i^ 
welchem  das  Bindemittel  Braonspath  ist.  Der  Stein  nimmst 
hier  bald  ein  gelbliches  Ansehen  an,  ohne  jedoch  sich  aufzu- 
lockern. Er  wird  desshalb  tkU  Bau-Material  benützt.  Die  Sohle 
ruht  auf  regelmässig  und  sehr  dünn  geschieferten  Mergehf, 
welche  man  eine  Stunde  lang  das  Thal  aufwärts  verfolgen 
kann. 

In  dieser  Richtung,  weiter  gegen  das  Gebirge  zu,  ist  bis  jent 
kein  Flöiz  fossiler  Kohlen  noch  aufgefunden  worden,  obwohl 
wenigstens  noch  eins  zu  vermuihen  ist)  welches )  wie  dae 


652 

Kttrtchen  lehrt,  als  Fortgetzang  des  bei  limingm  ersehttrften 
Angesehen  werden  mass. 

Als  Fortseteung  der  oben  besohriebenen  Flötse  Im  Osten 
sind  die  FItttze  von  Schdnrain  und  Aimetibuchy  die  vom  Pmi* 
berge  mit  Mergeln  voll  von  Mytilus  aentirostrls  nnil  nnten 
Cerithinm  margaritaceam,  also  dieselben  Schichten  wie  die  von 
Boihenbuek  an  der  Amper  und  die  am  SMfauerweiher  ansa- 
nehnien;  noch  weiter  östlich  liegen  endlich  wieder  als  Fort- 
seteung in  derselben  Streichnngs-Llnfe  die  FlötKe  am  Irsett- 
ierg  (Lignit),  bei  Reiiockf  Miesbach  y  am  Pariberge^  im  i9«b* 
graben  und  bei  Gmund^  und  noch  weiter  gegen  Osten  als 
Fortsetzung  des  Mtesbaeher  das  6  Fuss  mfichtige  Flöts  an 
Kaltenback  bei  Au  und  ein  nicht  weniger  mUchdges  am  Au^ 
Bach  selbst,  worauf  der  polytedinische  Verein  belehnt  ist. 

Die  Lagerungen  Im  Sutxgraben  hat  Flurl  In  seinen  Bei- 
trägen S.  24,  wie  wir  schon  gemeldet,  umständlich  beschrieben. 

Ich  habe  hier  ndr  xu  bemerken:  in  den  dem  Gebirge 
am  nächsten  gelegenen  Kohlen-Flötzen  wird  der  Molassen-Sanrf- 
stein,  den  wir  oben  beschrieben,  grobkörniger,  und  ein  Stilck- 
Mergel  fiCngt  hier  häufiger  an  aufzutreten,  der  ursprlTnglieh 
weiss,  von  Bitumen  gelb  gefiirbt  Ist,  das  sich  unter  Entwickelung 
eines  Phosphor-artigen  Geruchs  bei  Auflösung  In  Säuren  ab- 
scheidet. 

In  den  grauen  Mergeln,  welche  oft  sehr  schön  geschieh* 
tet  In  den  Bachelssen,  z.  B.  hinter  Mumüu^  in  der  Schlucht 
«wischen  Ramue  und  Mühihabingy  dann  in  der  beim  Abdecker 
und  Jenseils  der  Strasse  gegen  Osten  in  den  Steinbrdchen 
tiber  MMhlhagen^  zwischen  unserem  Molassen  •  Sandstein  an- 
sehen, wo  die  Schiebten  Oberall  beinahe  seiger  einschiessefi, 
treten  Cjrenen  als  die  häufigsten  Versteinerungen  auf. 

In  der  erst  genannten  Schlucht  finden  wir  den  dOnnge* 
schichteten  Mergel  mit  der  kleinen  Cyrena  striatula 
MevST.  oft  ganz  vollgefttitt. 

Höher  hinan  findet  sich  wieder  Cyrena  cuneiformls. 

Viele  dieser  Stein  •  Schichten  zerfallen  an  der  Luft  In 
einen  gelben  Sand.  Die  meisten  Jedoch  hinterlassen  In  Säuren 
«In  ensammenhän}[endes  Skelett.  Die  Mofassen-Sandsteine  von 
den  MUhlkagener  SteinbrUchen  bei  Mumau  kommen  sehr  nah« 


6ft3 

mü  deai  Mol«Mtii*8«ttd«toiii6  f  ob  SU.  GMm  ilbereia,  der  taf 
Nagelfluh  rabl. 

Schon  bei  BitMelr^in  1  %  Standen  nördlich  Ton  3FWx  iet 
der  hliofifr  Mit  Erdhars  übemBogene  Mergel  gans  von  Cyrena 
•nbaraiR  bedeokt,  und  bei  Mietiach  wecheefn  dieselben 
Sehiehten  mit  eolchen,  welche 

Tornatella  gigantee, 
»  feeeiaCa, 

Certthian  'nuHrgflritaoewn, 
n  plleetam, 

Twricella  tornam, 

Naiica  diUtela 
aa  einer  SteUe  onterelnander  gemengt  enlbalten* 

Die  dunkler  gefllrbten  Mergel -Schichten  mrt  Cjrretia, 
welche  bei  Steinkaek  auf  MoIassen'^Sandateitt  liegen  und  Ton 
KaIk*Merget  oder  Nagelflae  bedeckt  werden,  älnd  elgehtUoh 
von  denselben  Motaasen-Sandsteinen,  jedoch  viel  Thon-reicher. 
Mit  ihnen  kommen  die  Molaasen- Sandsteine  von  St  Otttten 
ftberein  mit  ihnen  Turritellen,  Panopäen,  Lntrarlen  etc. 

Aus  allen  diesen  Petrefakten  geht  wohl  unzweideutig 
hervor,  dass  die  Sandstein-Gebilde ,  in  welchen  unsere  fossilen 
Kohlen  vorkommen  —  das  wirkliche  Molassen -Gebilde,  und 
also  alle  unsere  Tossilen  Kohlen  ewischen  diesen  Schichten 
abgelagert  wirklich  unsweideutige  Braunkohlen- Schich- 
ten seyen. 

Herr  Rohatsch  nennt  diese  Formation  m>o genannte 
Holasse^'  und  hofft  man  werde  ihr  einst  einen  andern  Plata 
im  Systeme  anweisen.  Warum  denn  f  Um  die  Brapnkohten 
derselben  zu  Steinkohlen  umauformenf  Die  Molasse  4iat 
ihre  Stellung  im  Systeme  der  Thierwelt  gemSss  erhalten, 
welche  sie  in  sich  verschliesst. 

Man  wird  eine  Formation,  welche  Tbier- Gattungen  en^ 
hält,  weJche  durch  aogar  noch  jetzt  lebende  reiprüaentirt 
werden,  nichl  zurück  in  eine  Periode  versetzen  wollen,  in 
welcher  nicht  nur  alle  Gattungen,  sondern  sogar  viele  Ge* 
schlechter  ausgestorben  sind! 

Herr  Rohataoh  glaabt  ferner  >  die  Kohlen-Fl(fitiKe  ia  der 


G54 

Streiehungs-Linie  des  Bärm§erFl^tKeB  treten  nnter 
dem  Alpen-Kalke  hervor!  Das  wird  keiner  glaoben,  welcher 
Je  die  Lagerung  dieser  Flötse  genau  unterauohi  hat. 
Vom  ifäringer  Flötse  hat  sehen  FLURt  in  seiner  akadeniifichen 
Rede  1811^  dargechan,  das«  dieses  FUtas  in  einer  Mulde  ab- 
gelagert seye,  mit  einer  Wahrsoheinliehkeit ,  die  an  Ge- 
wissheit grenzt.  Älter  sind  jedoch  diese  Kohlen-Flötse  gewiss, 
als  die  unseren.  Die  KoUe  selbst  ist  kompakter;  die  Lage- 
rangs-Verhältnisse  sind  anders;  die  Mergel  haben  eine  gans 
andere  Zusammensetzung  und  Farbe,  als  die  unsern.  In  den 
Konglomeraten ,  welche  das  Hangende  des  Häringer  Flötsee 
bilden,  finden  sich  hftnfig  •  Brnebstüoke ,  welche  Nnmma- 
liten  enthalten,  und  Gesteins  «'Arten,  welelie  unserem  G^nU- 
Marmor  |>ex  Neubeuren  gleichen.  Die  Flötze  sind  also  Jeden- 
falls vor  unserem  Nnmmuliten-Zuge  abgelagert  worden. 

Endlich  ersählt  uns  Herr  Rohatsch  noch  y  auf  den  brann- 
rothen  Sandstein,  von  MuacHison  Kreisenberger  Nnmmuliten- 
Sandstein  genannt,  und  auf  das  gleiche  Gestein  bei  Neubeuem, 
Branenburg,  Enzenuu  etc.,  folge  ein  Thonsohiefer-Gebirg» 
das  an  manchen  Stellen  in  wirklichen  Kiesels  e  hiefe  r 
übergehe.     Das  ist  doch  etwas  stark! 

Der  sogenannte  braune  Sandstein  findet  sich  nur  am 
Kressenberg  und  bei  Neubeuern^  bei  Engenau  und  im  gansen 
Zug  östlich  und  westlich  findet  sich  kein  solcher  Sandstein 
mehr,  wie  ich  in  meinen  Beiträgen,  Jahrbuch  1846,  S.  656 — 
658  dargetlian ;   er  wird  da  durch  Kalkstein  ersetzt. 

Das  auf  diese  Flötze  folgende  Thonschiefer-Ge- 
birge  des  Herrn  Rohatsch  ist  nichts  weiter  als  ein  Sand« 
Stein-Gebilde,  mit  grauen  und  schwarieen  Mergel- 
Lagern  wechselnd. 

Ich  habe  diese  Gebilde,  die  sich  unmittelbar  an  die 
Molasse  anreihen,  in  meiner  schon  oben  Eltirten  Abhandlung 
S.  662  etc.  beschrieben,  von  den  Rauptgruppen  die  ehemische 
Analyse  beigefiigt  und  gezeigt,  dass  die  Sandstein-Bildungen 
Stets    kohlensauren    Kalk   enthalten;   der  Sandstein   also    ein 


*    Über  das  Vorkommen  der  Steinkobien  zu  Härtng, 


6M 

Kalk-Sandstein  nur  eine  fortgeietele  höhere  Entwikeiunguneerer 
so  eben  beschriebenen  Molasse^Snndsteine  ist ;  darum  l^ravsen 
aUe  diese  Bildungen  und  noch  mehr  die  «wischen  ihnen  liegenden 
Mergel,  welche  vortrefflichen  hjdraolischen  Kalk  gelien,  mit 
Siaren  auf.  Wie  man  diese  von  Koble  oft  dunkeigefffrbten  Sand- 
atein-Sohiofer  mit  Thonsohiefer  verwechseln  kann,  ist  mir  unbe- 
greiflich und  noch  unbegreiflicher ,  wie  man  feine  dichi* 
kilmtge  Sandsteine  und  Honistein-Ausscheidungen,  wie  ich  sie 
in  diesem  Schichtenauge  im  Jb.  184C,  8.  «69,  670,  besohriebtfH 
ttnd  analysirt  habe,  für  Kieseischiefer  halten  könne!  I« 
dieaem  Zuge  finden  sich  die  von  mir  lieschriebenea  Petrefakta: 
Aptyobtts  iamellosns 
Ammonites  Amalthcns 

^  heotieus 

,1  fimbriatns 

,y  CQStatus 

,»  BuoUaadi  etc. 

vgl.  Jb.  1847,  S.  804. 

Am  Pruftkogel  1%  Stunden  hinter  SckHer^ee  namentlich 
will  Herr  Rohatsch  diese  yierkwOrdige  Erscheinung  beob- 
achtet haben! 

Schon  Flurl  in  seiner  Beschreibung  der  Gebirge  von 
Bayern  und  der  Ober'P/alz  im  Jahre  1792,  der  den  Kiesel- 
schiefer gar  wohl  kannte  und  beschrieb  (man  vergleiche 
S.  116,  371,  376,  412),  hatte  eine  richtigere  Idee  von  dieser 
Gegend.  Er  sagt:  ^Im  Grunde  ist  es  das  nämliche 
Kalkstein -Gebirge,  wie  jenes,  welches  sich  um 
Tegemiee  herumsieht,  und  ein  schwärzlich  grauer 
Hornstein  ist  sein  beständiger  Begleiter^.  Kben  so  hat 
sich  Herr  Rohatsch  durch  die  rothe  Farbe  mancher  Ge- 
steine täuschen  lassen  und  sie  für  thonigen  Roth-Eisen- 
stein gehalten. 

Dass  sich  unsere  guten  Vorfahren  dadurch  haben  irre 
machen  lassen,  welche  an  dem  oben  genannten  PruftAogel 
einen  100  Lachter  langen  Stollen  in's  Gebirge  trieben,  ohne 
irgend  ein  brauchbares  Ers  sH  finden,  wie  uns  gleichfalls  Herr 
Flcrl  S.  101  erzählt,  ist  diesen  wohl  zu  verzeihen,  obschon 
Flurl  recht  gut  sagt:  „Manche  Stufe  zeigt  auf  ihrer  vor- 


«S6 

wülerten  Oberfläche  so  vielen  Ei«eiieoker>  d«M  omn  auf  ei« 
•ehr  ergiebiges  Eisener»  tobtiesseii  könnte;  aersohiägt  mnii 
sie  aber,  se  bemerkt  man  von  innen  niehtSi  als  einen 
mit  Eisenoeker  dorehdrangenen  Kalkstein^» 

In  der  Thal  rtthrt  die  FKrbuiig  des  Gesteins  in  dieser 
Gegend  von  sersetstem  Eisenspathe  her,  weleber  das  Fir- 
kende  der  Gesteine  in  gansen  Sehiehten*Zfigen  ausmacht,  wie 
leb  in  meiner  oft  angefahrten  Abhandiong  S.  #77  geseigt; 
Bedenlende  Buleen- Werke  ans  Branneisenetein  entstanden  niid 
entstehen  kum  Theil  noch  ans  steh  aevsetsendem  SckwefeL- 
kies,  wobei  sieh  b«nig  gediegener  Schwefel  abseheidet^  £k  §§& 
Neben  diesem  findet  steh  aber  ein  vortrefflicher 
Eisenstein,  welcher  bisher  den  Augen  der  Forseher  ent- 
gangen, in  demselben  Schichten  -  Zuge ;  dieser  ist  aber  ein 
Spstheisenstein,  den  ich  in  obiger  Abhandlung  S.  664  be- 
schrieben und  der  chemischen  Analyse  unterworfen  habe, 
ohne  welche  man  Bberhaupt  bei  nicht  krystalllsirten  Mineralien 
immer  Im  Finstern  tappt. 

Dem  mikroskopischen  und  chemischen  Verhalten  su  Folge 
sind   unsere   obigen  Sandstein  -  Schichten   Eum   grossen    Theil 
eher  noch  jünger,  als  die  Schweitzer  Molasse.     Stellen  wir  end- 
lich Kttni  Schlüsse  auch   die  Petrcfakte   unserer   Kohlen -For- 
mation noch  einmal  zusammen,  so  haben  wir: 
Ostrea  longirostris 
PhoUdomya    Puschi 
Mytilus  Brardi  |  obere  Meeres- 

>>        affinis  /     Formation, 

^y         acutirostris    1  jüngere  Gruppe. 
Panopaea  intermedin 
Lutraria  Sanna 
Cyrena    subarata 
)>         cuneiformis 

„         trigona  [  tertiäre     Süss- 

„         aequslis  \  wasser-Forma- 

„         striatula         [  tion. 
Onio  flabellatus 
•%     Lavaterl 


6S7 

Cerilbiam  margAritaceam  \ 

fwt  ^^  n    F       .  I  obere  Meeres -Formation, 

Turritella  tornata  f  „i^       r«  j      a  u-  l^ 

f«        ^  u    jf     i  ^  \  ältere  brappe  der  SehiehCeii 

rornatella  faseiata  )      .  "^"^  . .  ,   . 

i  ntfher   am   Gebirire    sa   bei 
„  fligantea  l    .^.    i     » 

Natica  ' 

Wir  haben  hier  eine  Reihe  von  Konehyilen,  weiobe  alle 
ohno  Aasnahme  der  jOngern  and  lltera  Abtheilong  der 
oberen  tertifiren  Formation  oder  der  pllocenen  und  miocenen 
Fomation  LffiLt'a  angehören  *• 

Wer  diese  Formation  dem  Lias  einreihen  will,  der  liann 
es  thon ;  er  kann  sie  dann  aber  ans  demselben  Omnde 
swisehen  die  Grauvraok^n-Bildungen  einsehieben. 


*    Aach  Jene  jüngere  Gruppe  der  oberen  Meeres-Formation  ist  ihren 
Versteinerungen  snfoJge  miocfin,  und  nicht  pliodin.  Ba. 


JahriMiS  ISIB. 


it 


Chemische  Zerlegung    eines   Schiefers   mit 
Talkerde -Basis  von  ViUa  Reta^ 


Herrn  A.  Delesse^ 

Bergwerks-Iniseiiieor ,    ProfeMor  der  Mineralogie  sn  Besmif»». 


Der  nntersachte  Schiefer  stammt  von  Villa  Reia  am  Po. 
£r  Eeigt  sehr  zahlreiche  Wasserst  dOnne  Blätter^  eines 
dem  andern  parallel  und  Zicksack  -  förmig  stark  gewunden. 
Zwischen  diesen  Blättern  beobachtet  man  mitunter  mikro- 
skopische Adern  von  Magneteisen  und  in  den  hin  und  wieder 
vorhandenen  Höblangen  von  regelloser  Gestalt  sitzen  Dolomit- 
Krystalle. 

Der  Schiefer  hat  eine  grüne  etwas  zum  Granen  sieh 
neigende  Farbe  und  erscheint  stellenweise  Perlmutter-glänzend 
besonders  auf  der  Oberfläche  gespaltener  Blätter.  Letzte 
sind  schwach  durchscheinend,  wenn  sie  sehr  dünn. 

Das  Gestein  ist  leicht  mit  dem  Messer  zn  schneiden 
und  zu  pulvern;  Anfühlen  fett,  wie  bei  allen  an  Talkerde 
reichen  Hydro-Silikaten. 

£igenschwere  =  2,644. 

Durch  Kalzination  wird  die  Farbe  in  braunliches  Grau 
umgewandelt;  der  Perlmutter-Glanz  bleibt. 

Vor  dem  Lüthrohr  sehr  schwer  und  nur  in  dünnen 
Splittern  schmelzbar  zu  graulichweissem  Glase.  Mit  Phos- 
phorsalz behandelt  bleibt  ein  kleines  Kiesel- Skelett  zurück. 
Kobalt  -  Nitrat    ruft    blauliche   Färbung    hervor.    —    Säuren 


650 

greifen  die  Feisart  siemlich  leicht  nn ;  die  Rieselerde  eeheideC 
sieh  in  iitfrnigem  Zustande  ans. 

Cm  die  Znsammensetsung  sn  (bestimmen,  wählte  ieb  die 
Behandlung  mit  kohlensaurem  Natron  und  eine  andere  mit 
Chlor- Wasserstoff -SXnre.  Hinsichtlich  der  Talkerde  wurde 
das  Verfahren  von  Fuchs  befolgt.  Eine  Spur  von  Chrom 
zeigte  sich,  und  nach  der  siemlich  sehdn  grttnen  Farbe  de4 
Schiefers  zu  nrtheilen ,  ist  es  wahrscheinlich ,  dass  dasselbe 
nicht  als  Chromeisen  vorkommt ,  sondern  in  Verbindung  mit 
Kieselerde : 


ClilarWaMer- 

KoUensaaic« 

Mittel. 

S«Mr> 

•t»ff-S&arf. 

NatfOA. 

•loff. 

Kietelerde      .    . 

41,S8 

41,09 

4l,S4    . 

21,48 

Thonerde        .    . 

— 

3,M       . 

3,22     . 

1,50 

Chromoxyd      .    . 

— 

Spar 

— 

- 

Eisen-Protoxyd    . 

— 

5,*4       . 

5,54     . 

1,20 

Mangan-Protoxyd 

— 

Spar 

— 

— 

Tülkerde    .    .     . 

37,Sl 

— 

37,01     . 

14,98 

Wasser       .    .    . 

11,92 

12,20 

12,06     . 
99,57. 

10,72 

Nach  den  physikalischen  Eigenthamlichkeiten  der  Fels« 
art  könnte  man  sich  veranlasst  sehen ,  solche  mit  dem  Namen 
Talkschiefer  oder  Ckloritschlefer  «u  beseichnen*;  allein  ge- 
nauere Untersuchung  zeigt,  dass  Dieses  nicht  richtig  wäre; 
denn  vor  oder  nach  der  Calcination  mit  der  Loupe  betraobtet 
scheint  das  Gestein  nicht  gleichartig,  und  daraus  ergibt  sich, 
dass  ihm  eine  bestimmte  Znsammensetsung  eigen  sey.  Von 
sümmtliehen  bekannten  Mineralkörpern  ist  Serpentin  der* 
jenige ,  welchem  sich  unser  Schiefer  am  meisten  nfihert,  nur 
enthält  er  etwas  mehr  Thonerde,  als  Diess  im  Allgemeinen 
beim  Serpentin  der  Fall.  Die  Anwendung  der  Grnndsätne 
Schebser's  vom  polymeren  Isomorphismus  thun  in  Wahrheit 
dar,  dass  in  obiger  Analyse  die  Sauerstoff-Menge  der  Kiesel- 
erde ungefthr  dem  Sauerstoff  der  Basen  gleichkommt  und 
^  Dieses  führt  cur  Formel  des  Serpentins.    Da  übrigens  Eigen- 

^  *    Lbonhard's  CharAkteristik  der  Felsarten,  S.  297  und  505  '• 

•    OhM  m  flberMkea,   wm  lilwIcMkh  dtr  bcidMi  cMMatea  GMtofac  IS  4«r  acttM 
^  Avflage    meiae«  Lehrlmeliet  der  GeofSMie  «ad  Geologie  iStuttgiirt  IS«S)  S.  61  «ad  49» 

goeiigt  wordea.  ^  Las. 

'  4** 


«69 

8(rfiwere  ond  Verhaken  vor  dem  i^i^throbv  dte  aftoilicheii 
sind,  so  ergibt,  dass  der  Schiefer 9  wovon  die  Rede,  nach 
Vandxkm'^  als  £chiefriger  Serpentin  mu  beeeiehnen  sey; 
Dosselbe  gilt  vom  Marmolith  und  mehren  Schiefern  der 
Alp^.j  weiohe  neaerdinga  von  Schwsizbr  ccriegfc  worden^; 
aie  acbeineo  mir  der  nämlichen  Serpentin- Varietät  ansa- 
g^ören. 


*    Daiva  :  Sffttim  of  SRneralofy^  S.  3l0. 
^*    Rammbubbrg,  zweites  Supplement  tum  Handwörterbuch  der  ehem. 
Min.  8.  129  und  130  (Talk- SililLat  von  Hemm  im  Tp'oler  Ziiierihmle). 


über 


den    Magnetismus    der    Mineralkörper    und 

über     die     bedingenden    Ursachen     einiger 

Anomalie'n  im  Erd-Magnetismus^ 


Herrn   Professor  Foürnet 

in  Lff&n, 


(Vom  Vf.  luitgetbeiKe  Vorlesung  in  der  wissenschaftlichen  Gesellschaft  zu 
Lffon  am  14.  Januar  1848  gehalten^. 


Magnetismus    einfacher  Mineralien. 

1)  Das  Magneteisen  erweckte  am  frühesten  allge- 
meine Beachtung.  Gewöhnlich  zieht  das  Mineral ,  in  Bruch- 
atficken  wie  in  Krystalieui  stark  an ;  oft  ist  ihm  die  Kraft  ver- 
lieben ansaeiehen  und  abzastossen»  Der  grösste  natürliche 
Magnet  ist  jener  im  Taylor  sehen  Museum;  er  trägt  eine 
Last  iron  230  Pfunde 

2)  Titan  eisen  zeigt  sich  wechselnd  in  seiner  Zu- 
sammensetzung, wie  in  der  magnetischen  Eigenthümlichkeit, 
mitunter  wirkt  es  kräftig  und  zuweilen  selbst  galvanisch. 

3)  Eisen-Glimmer  von  VoMCj  vom  Puf^-de- Dome  und 
vom    Mont'Dore    wurde     durch   Delarbre    als    magnetisch 


^    Der  beschränkte  Raum  des  Jahrbuches  machte  manche  Abkürzungen 
der  UrscbriA  unerlisslich.     . 


662 

pokrlsoh  befdnilen ;  ieh  erkannte  die  Elgentehaft  In  sehr  atts« 
geseiehneter  Weise  an  Krystnilen  des  Minerals  in  Laven 
icM  Puf^de-la-Vaehe  eingesehlossen.  Übrigens  weiss  man^ 
dass  Eisenglanz  nicht  selten  eine  gewisse  Menge  von  Magnet- 
eisen in  seiner  Masse  aerstreut  enthält 

4)  Frank  Unit  ist  magnetisch,  Ifisst  jedoch  keine  Po- 
iaritüt  wahrnehmen. 

ft)  Magnetkies  verdankt  der  ihn  bezeichnenden  Eigen- 
tbfimlichkeit  seinen  Namen ;  auch  verleiht  er  zahlreichen  pluto- 
nisehen  Felsarten,  in  welchen  derselbe  eingesprengt  vorkonoitt 
magnetische  Kraft. 

6)  Isopyr  wirkt  sehwach  auf  die  Magnetnadel. 

7)  Au  gewöhnlichen  Granaten  wies  bereits  Sadssure 
den  Magnetismus  nach;  Hauy  erkannte  ihn  in  den  grün  ge- 
färbten, so  wie  in  den  Syrischen  und  BöhmUchen  Granaten. 

8)  Nach  Hauy  zeigt  sich  Oliv  in  magnetisch. 

9)  Schwarze  Augite  von  Bufauro  in  Tyrol  und  vom 
Pufi^de^la-  Rodde  in  Auvergne  erweisen  sich  ziemlich  stark 
magnetisch ;  dieser  Umstand  erlangt  gewisse  Wichtigkeit^ 
bringt  man  denselben  in  Verbindung  mit  ähnlichen  Eigen- 
sehaften  der  Basalte,  die  zum  grossen  Theil  aus  jenem  Mineral 
bestehen.  Nach  meinen  Erfahrungen  sind  die  sehr  grossen, 
halb  geschmolzenen  Augite  vom  Ptty-de-Corent  und  aas  dem 
Westerwalde  nicht  merkbar  magnetisch.  Nur  gefrictete  Augite 
vom  Puy^de^la'Meye  scheinen  dagegen  wenig  von  Ihrer 
msgnetischen  EigenthOmlichkeit  eingebUsst  zu  haben ;  man  er- 
kennt dieselben  auch  an  den  sehr  bissigen  Schincken,  welche 
sie  eingewachsen  enthalten. 

10)  Hornblende  scheint,  der  Analogie'n  mit  dem  Augit 
ungeachtet,  an  und  ftfr  sich  nicht  oder  nur  Äusserst  schwach 
magnetisch.  Nach  Delessk  rührt  die  Eigenschaft  von  etwas 
Magneteisen  her,  dessen  Gegenwart  in  Hornblende-Krystallen 
unter  der  Lupe  sichtbar  wird. 

11)  Glasiger  Feldspath  vom  Laacker-See  enthfilt 
hXufig  kleine  Theilchen  und  selbst  oktaedrlsche  Krystalle  von 
Magnetelsen,  und  so  erklären  sich^Ersoheinungen,  welche  das 
Mineral  in  gewissen  Fällen  zeigt. 

12)  Dasselbe  gilt  vom  Lahrador. 


609 

Magsetisma«  der  Felaarten. 

Den  Gesteinen  ist  Magnetismas  eigen,  entweder  weif  den 
Sitfknfen,  die  sie  enthalten ,  jene  Eigenschaft  verliehen  ist, 
oder  durch  Gegenwart  von  Magneteisen ;  letzter  Fall  mass 
als  der  gewöhnlichste  gelten.  Schon  Rou±  DB  l'IsL£  hatte 
das  Magneteisen  als  Bestandtheil  mehrer  plutonischen  Fels« 
massen  erkannt;  andei*e  Forscher,  so  Eomal  Durochsr,  dehnten 
onsere  Kenntnisse  in  gedachter  Hinsicht  weiter  aas,  besonders 
durch,  dass  sie  den  Einflass  des  Titaneisens  und  des  Magnet* 
kieses  würdigten. 

A.     Eruptiv-Gestein. 

l)6raniten  stehen  nur  selten  magnetische  Eigenschaf tda 
sn;  ich  habe  sie  bei  den  roth  gefärbten  Qaars-führend«il 
Graniten  von  Andlau  (Vogesen)  nachgewiesen.  Obrigens  ent- 
halten dieselben  Mflgneteisen-Theile.  Von  anderen  Graniten, 
welche  durch  Gegenwart  der  letzten  Substanz  Anziehungs- 
kraft erhalten ,  verdienen  erwfihnt  zu  werden :  die  Korund« 
fahrenden  aus  ChinUy  die  Eisen-reichen  von  Cintra  in  Portugal^ 
die  Granite  von  Kinge- George- Sund j  vom  Cap  Wilson  und  vom 
Cap  Nuyelland  in  Van  Diemeneland^  welche  mitunter  das  Eisen 
in  ansehnlichen  Stocken  enthalten^.  Dziam  wies  einen 
schwachen  Magnetismus  bei  den  Graniten  von  St.  Galmier 
nach,  so  wie  bei  jenen  zwischen  Mazaneteux  und  la  Pacaliere^ 
die  erwähnten  Ortlichkeiten  gehören  dem  Coixe-Beeken  unfern 
Sl,  E Henne  an. 

2)  Nach  Dblesse  sind  die  alten  Syenite  des  Ballon 
de  Giromagng  magnetisch,  und  es  rührt  diese  Eigenschaft  von 
der  im  Vorhergehenden  (bei  10)  erwähnten  Gegenwart  des 
Magneteisens  in  der  Hornblende  her.  Ich  fand  die  Erschei- 
nung bei  Syeniten  ans  andern  Gegenden  der  Vogeeen.  Bald 
scheint  der  Magnetismus  der  ganzen  Masse  eigen,  bald  trifft 
man  ihn  mehr  zusammengedrängt  in  der  Runde  um  Horn- 
blende -  Krystalle.     Hierher  auch   die   Beobachtungen    von   Gr. 


**    Handwörterbuch  der  topograpi>ischeD  BCoeralogie  von  G.  LsonvAim» 
S.  376. 


664 

Rose  aber  dte  Gänge  grobkörniger  Granite,  welehe,  bei 
MUckiaeh  und  am  Landskuter  Kamm  im  Rieiem-GeUrge 
gewisse  Grsnite  darchieteen,  die  sich  oft  telir  syenitisch 
neigen. 

3)  An  Feldstein -Porphyren  bemerlite  ioh  keinen 
Magnetismus. 

4)  Neveren  Syeniten,  wie  sol<4ie  bei  ifenssfii,  Cmtt' 
streft',  am  Mmtt^Mulatto  und  im  2Vm^ni»/e-Tbale  rorkommon, 
sind  sehr  ausgeeeiehnete  rtiagnetlsehe  KrSfte  eigen« 

5)  Protogyn  tom  M^nt-Blanc  seigte  sich  selbst  in  den 
chloritischen  Parthie*n   nicht  magnetisch. 

6)  Eaphotid  aus  Korsika  soll,  nach  Rom£  de  lIslr 
oft  stark  magnetisch  seyn ,  nnd  Bbudamt  gibt  das  hXulige  Vor- 
kommen von  Magnetelsen   In  den  Eu  photiden  j/n^anu  an. 

T)  Za  den  vorzajlsweise  stark  magnetisehen  Brvptir-Oe* 
steinen  gehören  Serpentine.  Saussurb  hat  die  Eigen- 
schaft Jcnfer  vom  Berge  Notre •Dame- de -la- Garde  bei  Genua 
dargethan,  so  wie  die  der  Serpentine  vom  Moni  Broglia  und 
vom  Mönt  Suc,  Nach  demselben  Geologen  eeigt  sieh  die 
Felsart  vom  Breäkorn  fast  überall  mit  Magneteisen  gemengt, 
iind  ebenso  verhält  es  sich  nach  Bevdamt  mit  den  Serpentinen 
Ungami.  Ich  Itberaeugte  mich ,  dass  die  Serpentine  der 
Gegend  um  Lyon  sMmmtllch  stark  magnetisch  sind,  obwohl 
«  ihr  Magn^teisen-Gehalt  dem  Auge  nicht  sichtbar  wird.  Lange 
Zeit  hindurch  nahmen  die  Serpentine  des  Ficktet"  Gebirges 
die  Beachtung  der  Mineralogen  In  Anspruch.  Die  Gesteine 
zeigen  mituntär  bis  £u  den  kleinsten  Bruchstücken  magnetische 
PoiaritiCt;  wir  erinnern  an  die  bekannten  interessanten  Er- 
fahrungen von  A.  VON  Humboldt  und  von  Trallss.  Auf  Elba 
fand  Rt)ppEL  einen  Dialiag-fahrenden  Ser|ientin,  dem  in  gleicher 
Weise  denkwürdige  Eigenthttmlichkelt^n  Kustehen. 

Der  Magnetismus  ist  der  Felsart  in  dem  Grade  verliehen^ 
dass  Bruchstücke  derselben  einander  gegenseitig  ansiehen  nnd 
emporhelben,  obwohl  sie  anf  die  feinsten  Eisenfeile  -  Theilchen 
ohne  Wirkung  bleiben.  Hauy  erklärte  diese  sonderbare  Er- 
etheinurtg  dadurch^  dass  er  annahm :  es  seyeit  in  dem  Gestein 
die  Kräfte  i^im  voraus  angeordnet^,  um  an  entgeg^ngesetsten 


MS 

P^kii  MiMd«ben  y  wkhrtnd  4m  fiiaporhobeii  Ton  Eis enMb 
liie  yyUmwAndlnng  dettelben  so   eineni  Miignet  vorawcetse^. 

8)  Die  Ho  r  n  b  le  n  d  6-6  e  s  t  e  i  ne  von  Sle.-Fpf^fArgenHire^ 
von  Bru$$iemxy  von  der  Partie  de  Cou%on  unfern  Rive-de* 
Cur,  von  Pont'la-TeM^e  bei'ai  Pachlhofe  ie  MtUgre,  von  h 
BertkaUüre  in  der  Gegend  von  CaliUuy  so  wie  die  Diorite 
von  Bibo$ty  Vaurenard  und  8te.  Calherine  unfern  Rwerie  er» 
weisen  aiob,  naoh  den  Erfehrongen  Drian*s  in  versehiedenen 
Graden  attrnktoriseb.  Die  Felsert  nwisehen  RivolM  und 
St.^Cfr'U-Chal0U  —  Diorit  oder  Hornblende -Gestein  ~ 
ist  es  beinahe  in  gleichen  Grade ,  wie  ein  StOelL  Eiseni 
während,  das  sehwaree  Hornblende  -  GesteSu  von  Ite^^Buthe 
iLeine  Wirkung  aeigt,  vielleiebl  in  Folge  der  Gegenwarl 
gewisser   Kiese. 

9)  Die  Traehyte  Ungarni  folgen  dem  Magnet  und. 
sind  selbst  magnetisoh  *  polariscb ;  Beudamt  ttberseugte  sieh, 
dass  die  Ersobeinungen  oft  von  der  Gegenwart  bleiner  Titan* 
eisen-Kdrner  herrühren.  L.  v.  Buch  erwähnt  Traehyte  von 
den  Canaristken  Inseln  ,  welche  Magneteisen  •  Dodekaeder 
enthalten. 

10)  P  h  0  n  o  I  i  t  h  e  n  ist  im  Allgemeinen  kein  Magnetismus 
eigen;  indessen  sieben  jene  vom  Megal  und  von  der  Roche 
Sanadoire  lebhaft  an,  und  swar  In  der  Mähe  einiger  sebwarsen 
Punkte,  die  Titaneisen  sn  seyn  scheinen.  Auch  der  Phonolith 
von  Ober  -  Widderskeim  in  Hessen  wird  schwach  magnetisch 
befunden. 

11)  Die  schwarsen  und  rotben  übsidiano  der 
CordillereHy  vom  Quincke  bei  Quito  ^  besitzen  Pole  nach  A. 
VON  Humboldt.  Der  schwarzen  glasigen  Laven  des  Paduani'- 
sehen  als  iiolarisch  gedenkt  Fi.buriau  dr  Bellevvb.  Obsidisn* 
Stücke ,  welche  ich  bei  Grantola  in  der  Nähe  des  Gana^ 
Thaies  aufnahm,  zeigen  sich  gleichfalls  magnetisch  -  polarisch. 
Dem  Obsidian  von  Bassano  im  Vicentinischen  scheint  die 
Eigenschaft  nur  an  gewissen  Stellen  eigen«  Andere  Obsidiane 
dagegen  Hessen  nicht  die  geringste  Wirkung  wahrnehmen. 

12)  Basalte  aller  Länder  erweisen  sich  magnetisch; 
manche  mit  nicht  geringer  Stärke,  andere  sind  selbst  mag« 
netiseh*  polarisch»      Diese   Eigenthilmliohheitoii  äebreibt  man 


66« 

•Ugemein  der  Gegenwart  des  Megnetetfens  oder  des  TiCan* 
eisens  sa.  Diese  Sabstansen  finden  sieh  im  Gestela  als  sehr 
kleine  Körner  oder  als  feine  Staab-Theile»  die  nar  unter 
starker  Lupe  vermittelst  ihres  metallischen  Glaaaes  erkamit 
werden.  Oft  hfiufen  sieh  aueh  die  Körner,  ond  vor  Allen 
gehöret  dahin  die  von  Lkonharo  erwfthnte ,  mit  oktaedrischea 
Kryslallen  besetate  Magneteisen  •  Rinde  der  Basalte  in  der 
Pflasterkaute  bei  MarhiftU  unfern  Eisenuck.  Übr^ens  bat 
man  keineswegs  unbeachtet  ssn  lassen,  dass  auch,  wie  sieh 
Diess  aus  dem  Vorhergehenden  ergibt,  die  Augite  an  und 
für  sich  magnetisch  sejn  können.  Unter  aahlreiehen  Beob« 
aehtungen,  wie  solche  Altere  und  neuere  Schriften  der  Mine* 
ralogen  enthalten,  sind  jene  von  GiaAUD  de  Soulavib  besondere 
bemerkenswerth.  An  mehr  als  a  weih  ändert  senkrechten 
Basalt-Sftulen  der  Gegend  um  Efäraigues  hatte  dieser  Geolog 
Polarität  nachgewiesen ,  und  spfiter  gelangte  er  zur  Über- 
aeugnng,  dass  während  der  untere  Theil  derselben  abstossend 
wirkte,  der  Nordpol  der  Nadel  vom  oberen  Tbeile  angesogen 
wurde.  Ferner  erkannte  er,  dass  eine  einfache  Umkehrnng 
der  Säulen  aoreichte ,  um  auch  die  Lage  von  ihren  Polen 
an  verkehren  u.  s.  w. 

13)  Die  An  a  mesi  te  von  Sleinkeim  unfern  Hanau  dürften 
nach  meinen  Erfahrungen  nur  schwach  magnetisch  seyn,  und 
was  die  Dolerite  betrifft,  so  thun  sich  auffallende  Unter- 
schiede dar :  Jene  vom  Meissner  wirken  stark,  bei  Handstüeken 
aus  der  Nähe  um  Edinburg  hat  das  Gegentheil  Statt. 

14)  Schwarze  augitische  Laven  sind  in  gleicliem 
Grade  magnetisch,  wie  Basalte. 

15)  Grane  Laven,  welche  man  als  Labrador -haltig 
betrachtet,  vom  Mont-Dore^  von  Voteic^  Come  und  vom  Fnsse 
des  Puy'de-Chopine  ziehen  ziemlich  stark  an ;  die  nämliche 
Eigenschaft  erkannte  ich  tkw  jenen  des  Ätna ;  eben  so  zeigten 
sich  die  Anaicim  führenden  Laven  der  Cyclopen^Eilande  und  die 
leuzitischen  des  Vesuvs  magnetisch. 

16)  Der  v  u  I  k  a  ni  sc  h  eT  u  f  f  der  kleinen  Imel  Ventotiene* 

*    Oder'  VetUmdsHSj  PmUaUtrim  der  Alten,  ostwaris  von  Pens». 


•07 

wirkt  «tif  di«  Magnetnad«],  wie  Salebe«  schon  ron  DoLomsu 
Wührgenotemen  worden.  Brbislack  fund  am  Fasse  der  Alhtmer 
Berge  einen  Tuff,  dem  in  liohem  Grede  Polarilfft  ansteht; 
selbst  die  iileinsten  Stttolie  stessen  in  weiter  finlfernnng  die 
Magnetnadel  ab  und  aiehen  >oIohe  an,  aber  sie  vermögen, 
nteht  das  kleinste  Staub- Theileben  von  Eisenfeile  emporan«* 
heben;  letate  Eigenthamliehkeit  ist  der  oben  beim  Serpentin 
erwähnten  an  vergleiehen.  An  Basalt  -  Konglomeraten  ans  der 
"Sckwähueken  Atpj  aus  dem  Nafsauückeu  n*  v.  a.  O.  habe  ieh 
gleichfalls  Magnetismus  gefunden, 

B,  Metamorphische  Gesteine. 

1)  Gneisse  «eigen  sich  nur  selten  msgnetisch  und  meist 
sehr  schwach.  Driam  wies  die  Eigensohnft  am  Gneisse  von 
Tacken  f  unfern  SL-Romain-en-Jarrest  {Lyotmaia)^  so  wie  an 
Jenen  der  Gegend  nm  leeren  nach,  jedoch  ,bei  letzten  nur 
an  gewissen  Stellen.  0.  Lbonhard  erwähnt  des  Vorkommens 
von  Magneteisen  im  Gneisse  des  ff&llentkalee  im  Sckwarxteald*. 

2)  Alte  Glimmerschiefer  erweisen  sich  im  All- 
gemeinen nicht  msgnetisch;  indessen  gibt  es  deren,  welche 
Elsenoxydnl  in  Menge  enthalten,  so  namentlich  die  vom  Fnsse 
des  Bannberges  bei  Ureeren;  vom  Eilande  Sf^ra  und  von 
Karlsbrunn  In  Seklesien**.  ^^Dn vollkommene^  Glimmerschiefer, 
jene,  die  Ergebnisse  der  Krysfallisirnng  von  Thonschiefern 
sind,  scheinen  mir  nicht  magnetisch  zu  seyn. 

S)  Die  Chiastolith-Schiefer  der  Montie  ie  Brei- 
tenbaek  nach  dem  Ckamp^äu^Feu  fand  ich  siemlich  stark  an« 
aiehend;  wie  Solches  sehen  von  Paillbttv  hinsichtlich  ahn* 
Hoher  Gesteine  aus  der  Bretagne  behauptet  worden.  Die 
gehärteten,  grün  gewordenen  Schiefer  der  Vogesen  sind 
nicht  magnetisch,  aber  sie  erlangen  die  Eigenschaft,  je  mehr 
dieselben  in  Porphyr  -  artigen  Zustand  abergehen.  Der  nnge* 
fähr  neun  Stunden  lange  Schiefer  -  Streifen  der  Gegend  von 
Rimegne  wimmelt  nach  Caucry  von  Magnetelsen-Punktcn  und 
kleinen  Krystallen. 


*    Geogaosttscbe  Skizie  des  GrosshenogtlmiDs  Btäeny  S«  93. 
''^    G.  LBomuAD's  Haadwörterbuclr,  S.  37S. 


«68 

4)  Schiefer,  welche  ftn|rlelch Ollmmer»  and  Hernbiende* 
iühreiid  eiiid  5  k(kinen  sich  enilehend  bewfthren,  wie  Solebes 
o.  a«  Ten  Savssure  hinsichtlieh  der  Gesteine  von  Breuü  ia 
den  ylifptfii  erwähnt  wird.  Dem  Gltanner-hettigen  Diorlt^ 
schiefer  von  St. '- Marie ^ mus •* Mmes  steht  übrigens  die 
Eigensohaft  nicht  sa.  Die  H  ornblen de- Schiefer,  des« 
gleichen  die  Diorit  -  Schiefer  von  Brigg  in  Sckl&Hen 
enthalten  Msgneteisen«  Haut  erkannte  Aphanite  von 
verschiedenen  Ortlichkeiten  als  magnetisch. 

5)  Chloritschiefer  im  Allgemeinen,  eumal  die  mit 
Serpentin  auftretenden  Varietfiten,  theilen  mit  diesem  das 
Vorrecht,  den  magnetischen  Felsarten  ansagehören.  Hieher 
die  Gesteine  mit  Magneteisen  -  Oktaedern  von  Swignjf  im 
LponnaiSj  von  Cogne^  vom  St.  Goltkardj  von  Andermaitj  von 
PftUch  und  Akrn  in  Tyrol^  von  Bernitein  in  Ungarn^  von 
Fahlun  und  andern  Orte  in  Schweden^  aas  dem  I7ra/,  aas 
den  vereinigten  Staaten  u.  s.  w.  Auch  Tropfstein,  der 
Magneteisen-Theiie  enthält,  wirkt  kräftig  auf  die  Nadel; 
selbst  das  Pulver  dieser  Felsart  ist  ansiehbar. 

6)  Die  >^Übergangs-Sand steinet  von  TkoM  und 
aus  dem  LyennaUf^  denen  ein  Theil  ihres  ursprünglichen  Wesens 
verblieben,  seigen  sich  im  Allgemeinen  nicht  mehr  magnetisch, 
als  die  »gehärteten  Thonschiefer*  u.  s.  w.;  aber  sie  erlangen 
die  Eigenschsft,  wenn  dieselben  in  den  Zustand  von  Melsphyr 
übergehen.  Delesss  wies  besonders  die  Wirkung  der  Mola- 
phyre  des  Ballen  de  Giremagnif  nach.  Indessen  seigten  sie 
nicht  alle  Spuren  von  Magnetismus;  bei  andern  war  die 
Eigenschaft  bald  otebr  bald  weniger  ausgesprochen,  so  nament- 
lich bei  Jener  des  Chäveetrage,  Die  sie  begleitenden  braunen 
Konglomerate  werden  schwach  ansiehbär  befunden«  Gleiche 
Unterschiede  .lassen  die  Melaphyre  längs  des  erhabensten 
Kammes  der  Lgeneser  Berge  wahrnehmen  von  Tarare  bis 
Ckendelte. 

7)  Untei*  den  braunen  oder  >»en  domorphischen^^ 
Porphyren  der  Vogesen  sieben  Jene  des  Amaria  -  Thaies 
stark  an ;  ebenso  der  braune  Achate  führende  Porphyr  von 
Rimbaeh%elL  Drian  hat,  was  dits  L^ennäii  betrifft,  den 
Magnetismus  der  bratineif    PM'lnhyre  von  Mensel  dargethan^ 


80  ^ie  Tdiij^fteni  der  JUi^-liälile  uttfern  V0ut0iHifdy  and  von 
dem  bei  Bessen^f. 

8)  Der  Melapbyv  mit  Uralit  von  Prei$t$%$j  welcher 
nicbts  ist ,  eis  ein  von  Syenit-GUlngen  dorebeeCster  isetenNNP- 
libisoher  Tlieil  des  Trias- Gebildes,  neigt  sieb  selir  slai4c 
atlreliCiv. 

9)  Ophit  —  »Prosopbyr  oder  Porphyre  wrt  wrii^ue 
—  wird  vom  Magnet  angeEOgen,  vi^ie  Dieses  Palassqü,  SAoaaotS 
nnd  Rom6  de  lIslb  beobaebteten.  LetEter  bemerlit)  dass  er 
den  Diaspro  di  Corsiea  duro,  welchen  derselbe  als  eine 
schöne  Varietät  dieser  Gesteine  betrachtet,  nicht  magnetisch 
fand.  Palassod  erwähnt  des  Ophltes  von  Jtken^  in  den 
Pfrenäem  als  anatebbar,  in  so  fern  soieber  Hornblende  enthalte; 
ansserdem  Ist  die  Wirkung  sehr  gering. 

10)  Der  Teig  der  Variolite,  Jener  die  als  Rollsteine 
im  Bette  des  RMne  bei  Aoigmm  vorkommen ,  von  der  Durale 
nnd  der  Ebene  von  Turins  wirkt  nach  Sadsoceb  anf  die 
Magnetnadel.  Die  Mandelsteine  mit  Kalkspath-K(iniem 
ans  der  Gegend  um  Dilienburg  besltsen  oft  sehr  ansgeBciehneten 
Magnetismus. 

11)  ,>Trappe^  im  Al%emeinen,  wie  Solches  Favjas  de 
St.  Fond  wahmam,  seigen  steh,  in  so  ferne  sie  noch  keine 
Zersetsung  erlitten ,  wirksam  auf  die  Magnetnadel ,  jedoch 
keineswegs  alle  in  gleichem  Grade. 

12)  Der  weisse  körnige  Kalk  von  Carrura  enthält, 
nach  Komb  de  LisLE,  einige  durch  Magneteisen  gefärbte 
Ädern.  In  die  nämliche  Kategorie  gehören  die  körnigen 
Kalke  von  ZMMpon,  jene  ans  verschiedenen  Gegenden  von 
Sckweden  nnd  der  von  Vogsburg  und  SekeUngen  im  Kaiem^ 
aM/* Gebirge;  letzter  aeigt  sich  nach  EiaEivLouR  so  reich  an 
Körnern  nnd  Krystallen  \oi\  Titaneisen ,  dass  er  auf.  die 
Magnetnadel  wirkt. 

1.1)  Die  itabirite  sind  häufig  magnetisch.  Bei  einem 
ähnlichen  Gestein  aus  dem  oberen  Theiie  des  Drmue'ThülM 
fand  ich  die  Eigenschaft  nicht. 

Anhang.  Endlich  ist  noch  des  Sandes  eu  erwähnen  aue 
ZersetEung  der  vorgenannten  Felsarteii  hervorgehend)  weieber 
Magneteisen  nnd  Titaneisen  enthält.    Es  gehört  hierher  der 


«7« 

Sftiid  d«r  /#dr«,  Aer  Granaten  filhrenda  aoa  Aem  Mittel- ffe^ 
Hrge  Böhmens,  |eiier  von  den  Küsten  Pemmeme,  aas  den 
KirmbAack  anfern  Schaniau,  der  aus  der  Gegend  von  Neapel^ 
von  Teneriffa^  ans  Spanien^  au9  AterdeensUre,  von  Angers  an 
der  Loire  i  von  Xspaiilf  anfern  /^  IV^,  von  8f.  Quofy  voa 
Fe//ar  einer  der  SkeÜani^lnseln ^  der  Gold-  und  Edelsteine- 
flihrende  Sand  der  Rköne^  des  Rkeinee^  Jener  aus  Russlamäj 
BreMien  a.  s.  w. 

Geologisch«  magnetische    Phänomene, 
Wiri^uDg  des  Magneteisens* 

A.  V.  HuMBOLBT  bemerkte  bereits  iTPt»  dass  er,^n  Konimae 
in  der  Hand,  einen  grossien  Theil  der  Gebirge  Eswopms  dvrch* 
wandert  and  sieh  ttberseagt  habe,  dass  die  durch  Eisen*reiohe 
Maaseni  Läger  oder  GSnge  hei^orgerafenen  Äbweichangen 
•bei  Weiteili  weniger  bedeutend  sind,  als  die  Matarforaeher 
dolcbes  anaiinebmen  pflegen«  Her  Name  magnetiache 
fierge,  womit  einige  jener  Lagerstätten  boKeichnet  werden^ 
ist  demnach  vorläufig  in  mehr  auasohlieaslich  mineralogischen 
Sinne  su  nehmen.  Ich  bin  nicht  der  Meinung ,  dass  man 
einer  alten  Beobachtoug  des  Reisenden  Gbiklin,  in  der  Tartarei 
angestellt^  noch  mehr  wissenschaftlichen  Werth  beilegen  dtfrfte* 
£r  schilderte  nämlich  eiiie  Höhe,  deren  Gipfel  ans  einer  Art 
von  gelblich-weissem  Jaspis  bestehen  soll,  unter  dem  aich 
Magneteisen  befindet  in  Massen,  mehre  Centner  schwer  ausge* 
schieden.  Die  dem  Einwirken  der  Luft  aasgesetaten  Theila 
aoUen  mehr  Kraft  besitzen  als  jene,  des  Innern.  Jeder  der 
Blöcke  besteht  aus  mehren  Theilen,  die  in  verschiedenen  Rieh* 
tnngen  wirken,  so  man  daraus  höchst  mächtige  Magnete  nm- 
«ben  könnte,  indem  die  Anordnung  der  Pole  gewissermasaen 
geregelt  würde«  Die  Macht  blieb  indessen  so  bedeatend,  dasa 
eine  Masse  aaf  eine  Entfernung  von  einigen  Centimetern  an* 
Ifeaogen  wird.  Man  sieht,  dass  die  Bemerkungen  Gmelim's 
keinen  deutlichen  Begriff  der  Phänomene  gewähren,  als  die 
Beobachtongen  durch  Bergleate  angeatellt,  deren  Kompaae 
nutclos  wird^  wenn  sie  Züge  damit  iu  Graben  eu  machen 
haben  ^  welche  in  Lägerstätten  magnetischer  Erse  betrieben 
iverden.    Ich  fand  jedoch  Gelegenheit  in  Ckessif  sa  bestäti« 


en 

geh,  data  eine  geringe  Mnaee  jener  Oiyde  binreieht^  um  merlc- 
bare  Ab^reichnngen  hervorsurafen.  Et  handelte  sich*  darmn, 
einen  Stollen  mit  einem  etwas  über  Eehn  Meter  entfernten 
Schachte  dnrchschlägig  ca  machen.  Das  Messen  der  Winicel 
warde  vermittelst  eines  Hftnge-Kompasses  in  ungefiihr  O^fii 
Entfernung  von  den  Wänden  vorgenommen,  and  obwohl  mail 
mit  grtfsster  Genanigirait  eq  Werlie  sehritt ,  betrng  die  Ab<- 
weichang  dennoch  nicht  weniger  als  l^^M.  loh  forschte 
Mich  den  bedingenden  Ursachen,  nnd  es  fand  sich  unter  deA 
0"»,05  mächtigen  Gesteine  fester  harter  Schiefer  eine  nor 
4)*,0S  Starice  Magneteisen-Ader. 

Das  Schwankende  der  Resultate  ergibt  sich  auch  aus  den 
Wahrnehmungen  von  Yatks  beim  Ansteigen  des  Berges,  auf 
welchem  das  Schloss  Magnesia  in  der  Sipglus-KeUe  erbaut  ist 
Während  des  Ansteigens  offenbarte  sich  eine  östliche  Ab- 
weichung am  Kompass;  diese  nahm  mit  jedem  Schritte  zu, 
so  dass  solche  endlich  auf  einer  Stelle  ein  Maiimum  von  56*^ 
erreichte,  sodann  aber  allmählich  wieder  abnahm.  Eine  auf- 
merksame Untersuchung  der  örtlichen  Umstände  Hess  gewisse 
dunkel  gefärbte  Felsarten  erkennen,  welche  man  als  Ursache 
des  Phänomens  ansah.  Die  auf  jene  Gesteine  gesetste  Mag- 
net-Nadel fing  sofort  an  in  sitternde  Bewegung  su  gerathen, 
und  eine  ihrer  Spitsen  senkte  sich  bedeutend ;  ähnliche  Wir- 
kungen fanden  indessen  auch  Statt,  wo  der  Kompass  in  eini- 
ger Entfernung  vom  Fusse  der  erwähnten  Felsmassen  gebracht 
wurde,  g^g^n  welche  die  Nadel  sich  nicht  einmal  su  richten 
strebte.  Aus  den  angestellten  Versuchen  ging  demnach  hervor, 
dass  die  AnKiehungs-Mitte  nicht  in  der  Masse  der  Gesteine  voi*- 
handen  sey,  sondern  irgendwo  in  der  Tiefe  des  Berges;  auch 
seigt  ein  abgeschlagenes  Bruchstttck  der  schwarsen  Felsart, 
in  gewisser  Entfernung  von  seiner  ursprünglichen  Lagerstätte, 
nicht  die  geringste  Spur  von  Magnetismus. 

Nicht  au  (ibersehen  ist,  dass  die  Stelle  schon  den  Alten 
wegen  des  sehr  häufigen  Vorkommens  von  Magneteisen  be- 
kannt gewesen;  Lugrez  bemerkt  selbst  dieser  Ort  sey  es, 
wonach  der  Magnet  (Magna)  benannt  worden  *. 

^'  Eine  Ableitung,  welehe  jeden  Falls  den  VorEtig  vor  der  mancher 
andern   Schriftsteller   verdient,  welche  behaupten:   ein   ScbAfer,  dessen 


«73 

Unter  ii^n,  auf  mehr  in'«  Ekisftliie  geheiwU  Veraaebe  siah 
Btttii&encieit  Erfahrungen  verdieneo  sunächet  jene  von  Kun«, 
4eni  Vorit^ndo  de«  Observaloriame  su  Ptäg^  Erwilhnangf« 
Während  mehi-er  Wanderangen  in  den  östlichan  jUpem  i«i 
Herbst  lS46y  welche  magnetUohe  Beobaehtungen  von  veviehte* 
denen  Arten  und  in  verMhiedenen  Höhen  nnr  Abstellt  batteiiy 
gelaiigto  er  ibu  dem  Ergebnis«,  daes  die  Stärke  abnimmt  bat 
dem  Ansteigen  von  Bregenz  bis  J#o/#i  and  dass  soleho  es^^ 
Aimmt  b^i^n  Absteigen  von  B$rmo  bis  Cismo,  während  für  dl* 
hohen  Stetionen  vom  Slüfier'Jgek  und  von  Sla.-Marla  Anom«» 
lie'n  eintreten.  Kreil  gibt  übrigens  sn,  dass  die  örtliehen  Sllf«^ 
rangen  Folgen  der.  Näke  von  Eisenereen  seyn  Iitonon,  welche 
Je  an  jenen  Hüben  gewonnen  werden ;  man  verausst  aber  go- 
naue  Angaben  was  die  Natnr  jener  Erao  betrifft  ond  Ibro 
Eotfernnng  von  den  Beobaehtnngs^Stellent 

Andere  Angaben  betreffen  die  wichtigsten  Doregelmäaig- 
hoiten  oder  Aosnahaien,  welche  bei  Beöbachtangen,  der  Be- 
atimmang  des  magnetischen  Sftdpoles  geltend,  sich  neigten; 
die  Ursache  scheint  ebenfalls  im  Wirlien  von  Magneteisen  na 
4iegen. 

Wiri^ung  granitischer  und  syeniiischer  Gesteine. 

Schon  im  abgelaufenen  Jahrhundert  hatte »  wie  bekannt, 
Trkbra  an  mehren  vereinselten  granitisehen ,  theils  amsh 
syenitischon  ^  Fels-Parthie  n  des  Harxes  —  lisemtein,  Sckmwr- 
ehety  Rosilrappe  u.  s.  w.  —  Magoetismiis  wahrgenommen,  and 
seitdem  wurdeh  die  Beobachtungen  fortgesetst*  Der  SckiHfr* 
eher  stellt  sich  als  eine  Art  von  Tbnrm  oder  von  abgeschnit- 
tener Pyramide  dar;  die  magnetische  Wirlinng  thnt  sich 
nur  in  der  Richtung  eines  senkrechten  Streifens  dar,  — 
Was    besonders    bemcrkenswertb ,    ist    der  Umstand ,    dass 


Name  Magnes,  liabe  zuerit  auf  dem  fierge  liu  das  Mineral  entdeckt 
durch  Wirkungen,  die  dasselbe  auf  seinen  Stab  ausübte  sowie  auf  die 
Nagel  seiner  Schuhe.  Auch  weiss  man ,  dass  es  in  Kiem-AHem  swoi 
Städte  gab,  welche  den  Namen  Ma^neeia  führten,  und  aus  der  Gegend 
einer  jeden  wurden  Magnete  bezogen.  [Dann  aber  hätten  wahrscheinlicher 
diese  Stadt«  ihren  Namen  vom  Magnete.  D.  R. 

^    Weit  verbreiteter  sind  auf  dem  Harae  Diorite. 


073 

jene  Feismassön  niAgned8ch*poliirisoh  sind ;  derSHd-PoI  findet 
skh  «n  deren  östlichem  Gehänge,  der  Nord*PeI  «ni  westlichen, 

WirjLung  der  Serpentine,    C  hloriischiefer  u.  8.  w. 

Von  den  Eigenschaften  des  Serpentins  war  bereits  ia 
Vorhergehenden  die  Rede.  KasiL  beobachtete  unfern  Bella^ 
ffioj  an  See  von  Como  9  wie  die  Magnetnadel'  allen  möglichen 
Richtnngen  folgt,  Je  nachdem  man  den  Kompass  an  diesen 
oder  jenen  Ort  bringt.  Genauere  Untersuchungen  führten 
snr  Entdeckung  einer,  von  Magneteisen  Theilen  gans  erfilll- 
ten  Serpentin«Ma98e.  In  den  Umgebungen  finden  sich  ausser^ 
dem  Bruchstücke  und  selbst  ansehnlich  grosse  sn  Tage  ge* 
hende  Parthie'n  des  Erees.  Jedes  dieser  Stücke  erweist 
sich  als  geologischer  Magnet. 

Zimmermannes  Beobachtungen  am  Fels  des  Frankenslemer 
Schlosses  unfern  Darnutadty  so  wie  jene  von  Goldfuss  und 
Bischof  im  Fichlel- Gebirge  —  wo  Humboldt  1796  die  Ent- 
deckung machte  —  sind  bekannt.  Schon  die  erste  Wahr« 
nehmniig  Eeigte  dem  grossen  Naturforscher,  dass  dem  ffaU" 
herg  Polarität  austehe,  wie  einem  gewöhnlichen  Magnete.  Die 
Gesammtmasse  des  Felsen  hat  übrigens  nicht  eine  magnetische 
Axe,  sondern  sie  besitst  deren  «ahilose,  und  alle  Nord*Pole 
derselben  finden  sich  am  südöstlichen  Gehfinge,  die  Süd-Pole 
aber  am  entgegenliegenden  nordwestlichen. 

Wirkung  der  Trachyte    und  anderer  vulkanischer 
Gesteine. 

Bei  Vaüacoy  zwischen  Almaguer  und  Pasto,  fand  Dom« 
BOLfiT  einen  Trachyt-Fels ,  welcher  die  nämlichen  Phänomene 
darbietet,  wie  der  Hatiberg^  obwohl  iii  geringerem  Maasstabe^ 
und  mit  Bonpland  gemeinschaftlich  entdeckte  er  auf  dem 
Ost-Abhange  des  Chimborazo ,  zwischen  den  Grenisen  ewigen 
Schnee's  und  dem  kleinen  Yanacoche^^te  ^  eine  Gruppe  tra- 
chytiseher  Sfiulen,  welche  auf  l'^jO  Entfernung  magnetische 
Polaritfit  darthuih  —  Nach  Kupffkr  und  Dobois  ds  Mont- 
ptRBux  ist  der  Elbruz  ein  Trachyt-Dom,  der  inmitten  eines 
Erhebungs-Kraters  aus  Jura-  und  Kreide-Gebilden  aufsteigt. 
Die  Beobachtungen  Kupffers   lassen  indessen   einige  Zweifel} 

Jahrguii  »IS.  43 


674 

WAS  gewisse  fte|eUoai|gkeUen   betrifil  im  Gung  der  Nelganf. 

Mögilchy  idasa  man  die  Ursachen  in  d^i  FelsArttn  .des  JEltruM 

EU    suchen    hat.  —  Der  Pic   von  Teneriffa  besteht  aus  Obsi- 

dian,  Bimsstein,  Bimsstein-Tuff  uud  aus  Trachyten,    umgeben 

von  einem  grossen  basaltischen  Mantel ;  wie  bekannt,  können 

alle  diese  Gesteine  magnetisch  seyn,  auch  erhielt  Boeda: 

am  Krater  einer   ösllichen   Abweichang  von     10^4&^ 

SU  Santa*  Cruz  «>  »  »      15^M' 

cu  Camera  »  ,>  »      15^45' 

Der  starke  Magnetismos,  welcher  den  meiaten  fjaven  ond 

den  Basalten  eigen,  mass  sich  natürlich   durch  sehr  Brilehtige 

Störungen  kund    geben.     Hierher   die  Beobachtungen   an    bn- 

aaltlechcn   Felsen   in   der  Eifel  ron  ScHUtze    und  von  Rsoss 

in  Böhmen,  sowie  von  Anderson  und  Galbraith  In  Sckottlai^. 

QvRTELBT  fand  auf  dem  Gipfel  des   Ve9W)S  die 

wagerechte  Intensität  J     ihaä 

angeffthr  wie  eu  Lyon  und  München.  Er  schreibt  die  Stö- 
rung dem  Eisen-Gehalt  der  Schlacken  su  ,  und  ea  verdfente 
untersucht  au  werden,  ob  der  Vulkan  nicht  ein  besonderes 
Centrum  magnetischer  Wirksamkeit  sey.  Bououer  nahm  in 
afldiichen  Amerika,  zwischen  la  Plata  und  Honda,  Änderungen 
im  Stande  der  Kompass -Nadel  wahr,  welche  er  von  allem 
Vei^muthen  nach  durch  nachbarliche  Feuerberge  ausgesehleo* 
derten  Blöcken  herleitet,  die  meist  eine  sehr  beträchtliche 
Grösse  haben  *.  Die  von  Busset  hin  und  wieder  im  Sünäe^ 
Tbale,  oberhalb  Pont-^Gibaud  in  Auvergne,  bemerkten  Phftno- 
mcne  bin  ich  geneigt  mit  vulkanischen  Massen  in  Zusammen- 
hang eu  bringen,  welche  man  in  dem  Becken  verbreitet  triffir. 
Die  Laven  der  Feuerberge  von  Cbtne  und  von  Louehadiere 
erfüllen  nicht  nur  den  Grund  von  PotU-^Gibaud  bis  Jenseits 
Piehadoire,  sondern  es  ergoss  auch  der  Vulkan  von  Pranal 
einen  bis  gegen  Chalusset  erstreckten  Strom,  der  sich  sehr 
magnetisch  zeigt. 

Eine  andere  Thatsache,  wo  ein  Wirken  basaltischer  Pel- 

■^  Es  sind  Dfess  jene  Blöclcp,  die  von  Eingeborenen  «regen  der  aof 
ihrer  Oberfläche  eingegrabenen  BilderscbrlAen  als  petras  fnniadtn  bezeidi- 
net  werden. 


«TS 

Mii  aoMmthflieh  getUitet  i$t,  g^hfire  si|  den  berell«  erwShn- 
ten  Beobachtangen  KKKn.'s.  in  lUa  ttiUioben  A^fM  cwUche« 
Inmhuch  und  Ferond  fand  er: 

Statiomp.  |l«lmi  la  T*iMa.       GtMmnei-lattMitiil. 

Inmiruek  ....    283,0    ....     l,303l 

1,3013 
.I93034 
1,3037 
1,3057 
•  IjMOt 

"  ijmik 

1,3000, 


•    %     •  603,S  • 

friMMÜr«!!    .    .     .     ♦  415,4  .  . 

JTer«! 155,3  .  . 

BQtmm 121,3  .  . 

rstUm 97,2   .   . 

ilfO« 31,8     .     . 

Ver^nm      ....      24,0    .^  .  

und  leicht  vermag  man  auf  dieser  Ubersichl  swei  Reiben  ab^ 
nehmender  Intensilüten  nn  verfolgen,  einmal  Ewischen  /iin#- 
truck  mid  dein  Bremer  und  •o4antt  swischen  Verona  und  dem 
Brenner;  nun  bringen  aber  swei  Ortliehkeiten,  Hiva  und 
Tfi^  Anomalie'n  in  die  letzten  Progressionen.  Beide  Orte 
aber  liegen  in  der  Nfihe  Jener  Basalte,  welche  man  onter 
den  Mamen  ^Melaphyre  eine  so  grosse  Rolle  bei  der  Dolo« 
mitisatlon  der  Tgroler  Kalke  hat  spielen  lassen.  Bei  IHent 
unweit  Cognola  und  Martigno  gehen  die  Basalte,  tvovon 
die  Rede,  nu  Tage,  und  es  ist  gar  wohl  denkbar,  dass  einer  der 
Basalt-Gänge  in  einiger  Tiefe  unterhalb  des  Hqfes  vom  Palaste 
ZdumhelU  vorhanden  wäre,  w«>  Kreil  seine  Beobachtungen 
anstellte.  Riva  liegt  am  Pusse  des  Monte-BaldOy  durch  welchen 
hindurch  die  nämlichen  Basalte  sich  einen  Ausweg  naeh  dem 
Tage  gebrochen  haben,  vom  Fusse  bis  sum  Gipfel  des  AUiiiimo. 
Nach  Fitzroy  ivfire  die  magnetische  Intensität  auf  8t^ 
Helena  etwas  schwächer,  als  auf  dem  Eilande  Aieenihn* 
Allein  diese  Behauptungen  wurden  später  dnreh  Tessak  wi* 
derlegt,  welcher  beide  Inseln  besuchte.  Bei  den  Versnehea 
des  Einen  oder  des  Andern  müssen  Irrlhilmeir  obgewaltet 
haben,  und  sollte  man  nicht  durch  die  vulkanisohe  Beaehaffian* 
heh  der  Gesteine  Avfklärung  erbalten  f  Aic9m$im  bat  aagtnt 
fällige  Spuren  eines  noch  thätigen  Vulkans  aufau weisen ;  su- 
dem  aeheint  das  Eiland ,  nach  Basil  Hall*8  Beobuchtungen 
Irncbytiach  »n  seyn  '^.  . 


*    So  Twl  wir  fvisMUy  arrtiabttn  aile  gaw^^ittUUifaa  Kataatfopboi 
aaf  Aseeneien  seit  zwH  Mbiiiai|clerten  ihr  Mait,    Um  UCoir  l>aiteM  Wl 


619 

St.  Helena  Ut  basnUlseh;  das  Oe8tein  enthllkceiir  kleine 
Titaneisen-Kärner  in  anglänbliclier  Menge. 

Wirkungen,  deren  Ursachen  unbekannt. 

Ehe  ioh  diese  Cbersicht  abtchliesse,  glaube  Ich  noch  ge- 
ivifier  Pbiinoroene  erwähnen  tu  müssen,  deren  bedingenden 
Ursachen  nicht  näher  bekannt  geworden.  Geologen  bleibt 
weitere  Erforacbang  vorbehalten ;  mir  seyen  einige  oberflfich- 
liehe  Änderangen  vergönnt. 

Hanstren  nahm  die  störende  Wirkung  mehrer  Berge  In 
Norwegen  wahr  ;  krystallinisohe  Felsarten  nnd  Etseners-Lager- 
Stätten  sind  in  dem  Lande  sehr  gewöhnlich. 

Zu  Krememünster  in  Osterreich  fand  KttElt  die  Abwei- 
ehang  sehr  viel  stärker,  als  auf  den  nachbarlichen  Sta<* 
tionen  in  der  Rande,  und  gleichwohl  kelint  man  in  der  Ge> 
gend  nur  Tertiär-Gebilde. 

Lamont  beobachtete,  dass  sn  Prag  die  aussergewöhnlichen 
Öscillationen  der  Nadel  stärker  sind  als  eu  München^  und 
sucht  die  bedingenden  Ursachen  in  eigenthümlichen  Verhält* 
Hissen.  Sollte  mt^  nic^t  an  die  so  verschiedene  Beschaffen- 
heit des  Bodens,  auf  welchem  Jene  Städte  ruhen,  sn  denken 
berechtigt  seynf 

Im  Kanton  Joeselin^  Departement  Morbihan,  thun  sich 
sehr  starke  magnetische  Störungen  in  der  Mähe  des  Oust-^ 
Flusses  dar.  Nash  Baudoin  de  Marattes  wechselt  die  Rieh- 
long  der  Magnet-Nadel  bald  in  diesem,  bald  in  jenem  Sinne. 
In  der  Gegeud  herrschen  mehr  oder  weniger  metamorphische 
jyÜbergangs'^-Gebilde. 

Broüohton  beobachtete  in  der  Fu^Schan^  oder  Ck§san^ 
Bucht,'  dass  der  auf  die  den  Hafen  beherrschende  Höhe  ge« 
bmehte  Kompass  so  stark  nach   O.   abwich ,   dass  er  dnreh- 


einer  sehr  breiten  Scblacken-fibeue ;  zum  grossen  Tbeil  aber  ist  die  In«€l 
tracbytiscb.  Ein  vulkanischer  Kegel-Berg,  ein  Trachyt-Dom ,  der  später 
von  Laven-Strdmen» durchbrochen  wurde,  verdient  besondere  Beociiluag. 
BaiaHe  treten  Mn  und  wieder  auf,*  (Man  vcrgleiebe  HovBkKBTi  Vo^mge 
•Meiir  411  «ianU,  Fsft> ,  USa^,  Fsf,  /,  fi  48$  eei.) 


•17 

mm  m  kdii«a  WahfllelMMll»f^n  4h4l.  «jgaete«  Blaii .  k^iuit 
nur  kryttnUittiaebe  Fekarten  «a  diesen  Stellfn*. 

In  der  Nootkt^Bacht  nahm  Cook  bei  Gelegenheit  seiner 
dritten  Reite  walir ,  das«  am  Land«  etWias  vorlianden  aeyn 
müsse,  welehes  mSchtig  auf  den  Kompats  einwirlie,  liier 
mehr,  dort  weniger.  Die  Geatelne.d^r  Kllate  g^dren  dem 
>yDberganga^-Geblet  an« 

QuRTSLBT  ond  KafeiL  beobachteten  In  den  Ebenen  dev 
Lomharäei  verschiedene  merkwürdige  Anomalie'n.  Plana  and 
Carl  1191  schreiben  die  Wirkong  der  it//»M- Masse  ea,  und 
EtiB  DB  BRACM03fT  sprAch  die  Meinung  ans,  das  hüoCge  Vor^ 
komnien  von  Melaphyr  nnd  Serpentin  in  der  Kette  künne  Uis 
Sache  seyn. 

Besondere  Beobachtungen   über  Abnahme  magne- 
tischer Intensität  mit  der  Höhe. 


Die  Stärke  der  dem  Planeten  verliehenen  Krfifte 
dert  sich  aUmäblich»  je  höher  man  über  dessen  Ob^rfläeba  aa- 
atelgt.  Mehre  Phyaiker  beschäftigten  sich  ash  Versncfaen 
tkeila  in  Lufc-Balleos,  theils  aof  Bergspitsen.  Pfrmkn  waA 
J(psii  aeheinen,  ihrer  £rbal>enbeit  weg^n,  besandera  geeignet 
»ttd  der  feste  Boden  den  Vornug  an  verdienen  vor  Aeroalalem« 
In  dett  Pfrenäem  aeigten  sieh  die  Beobaebtungen  der  Hypo- 
these einer  Abnahme  der  horisontalen  Intensität  gftaslig^ 
aber  die  Übereinstimmung  war  keineswegs  genügend ,  nnd 
eine  Vergleiehung  mit  den  in  den  Jlf^m  erbalteaen  Reenlta- 
ten  führte- Eum  allgeaMiaen  Sehkuse,  dasa  die  Abnahme  im 
eratgenanntea  Gebirge  weit  aebneller  stattfinde,  ala  im  «wei- 
ten* BaAVAi8  maebte  daranf  anfmerksami  dass,  wenn,  die  Ab^ 
nähme  der  Erdschwere  mit  der  Höhe  weehselo  Ja  nimh  der 
Dichtheit  des  unterhalb  befindlichen  Bodens,  sie  auch  neth* 
wendig  den  Einflnss  der  versehiedesen ,  die  üebirga«  Kette 
nasammenaetnenden  Gesteine  empfinden  müsse*  Mun  Müdere 
nichts,  Einflüsse  ähnlicher  Art  hinsiebtiicb  der  magnettai^lieii 
Mächt  annnnebmen,  und  sonach  aey  diesea  phyaikalisclie  Ble- 
ment  bei  weitem  mehr  ein  örilicbea,  ala  früher  abgegeben 
worden.    Beschränkt  man  sich  indessen,  einnig  auf  die  In  der 


Vmgtbmig  de«  M§$t*Bbmc    MigM^tllttn  BeoteokttiigM ,  •• 
«timmen  selbst  tef cte  keineswegs  unter  steh  Oberefai  a«  s.  w» 

Allgemeine  Beirflehtungen  und  Schlussfolgen. 

Seefahrer  erkannten  ^  fifiss  des  Elsen  Ihrer  Sehiffe  ^teU 
von  Seiten  des  Land- Einflusses  Wirkungen  erbbren»  rerai5g;e 
•dären  der  Kompess  Abweichungen  von  1$  bis  20^  neigen 
kenn« 

Nach  ViaifiSHBL  lassen  Dampf-Maschinen  auf  Fahrneng«« 
eine  sehr  verschiedene  Wirkung  wahrnehmen,  je  nachdem  nie 
in. Ruhe  sind  oder  sich  bewegen.  Seemänner  suchten  nach 
Mittein  sioii  gegen  solche  Scörungs-Ursachen  sicher  sn  stellen; 
Physiker  entfernten  mit  grösster  Vorsicht  das  Eisen  von  ihren 
Beobaohtungs-Orten,  Es  seheint  demnach,  dass  Reisende,  die 
sieh  mit  Untersuehuugen  ttber  den  Erd^Magnedsmus  beschäf- 
tigen, vorher  hätten  den  Einfluss  dieser  und  jener  Felsarten 
auf  ihre  Gerilthschaften  erforschen  mflssen;  denn  in  der 
Regel  werden  die  Beobachtungen  nicht  In  grosser  Hahn 
über  dem  Boden  angestellt,  und  xur  6enilge  ist  erwiesen, 
dass,  einige  seltene  Fälle  ansgenomesen,  aus  Mangel  an  Kenne- 
nissen anderer  Art  man  sieh  begnügte,  die  verschiedenen 
A nomaiie'n  von  )^6rtliehen  Einflüsse n''  abculeiten.  Die- 
ser schwankende  Zustand  überraschte  mich  oft;  nnd  im  Stre- 
ben i&n  grosserer  Bestimmtheit  su  gelangen  dachte  Ich  seit  Jahren 
an  eine  V<$rblnduiig  {AiHeiulim)^  welobe  die  Geologen  eingehen 
mllssten,  um  die  fieobaehtungen  su  verallgemeineren,  wie  es  bis 
jetat schon  vonHuMSOLDT  geschehen.  Mandie  Umstände  hinderten 
miebund  iHndemmtch  noch  an  der  Aosfithrung  meinem  Vorhabens, 
to  dass  loh  mich  dahin  beschränken  musste,  genügende  Beispiele 
nnfEttstelien,  um  das  Ausführbare  meiner  Meinung  darsuthnn. 
AiM  der  Gesammtheit  erwähnter  Thatsachen  ergibt  sich,  dass 
die  grässte  Vorsicht  nothwendig  sey  bei  der  Wahl  der  Berge, 
wo  man  Versuche  anstellen  wMI,  Über  die  Abnahme  magno- 
<tlscher  Intensität  nach  der  Höhe.  So  dürften  tm  Allgo- 
m^tnen  vulkanische  K^gel,  die  Ihrer  eigenthümliohen  Ge- 
stalt und  Ihrer  Hübe  wegen  besonders  günstig  in  gedach- 
ter Beniehong    scheinen  ktnnten,   nicht  weniger    ungünstige 


•79 

Umstände  in  sieh  vereinigen.  Dem  ranthmasslichen  Rf  «gnetismas 
der  sie  sasammensetsenden  Gesteine  hat  man  das  nieht 
weniger  Wahrsclieinliclie  in  der  Regellosiglieit  ihrer  Struk- 
tur beisofflgen  ;  denn  es  stellt  sieh  ein  solcher  Kegel  als  eine  Vep* 
einigung  dar  aus  dichten  und  aus  poröseren  Theilen,  aus  festen 
und  lockeren  Massen  bestehend«  Ungleich  vertheilte  Jeere 
Rftnnie  kSnnen  sich  cur  Seite  ^voller^^  dichter  Gestein-Gänge 
finden,  mithin  müssen  die  Anziehungen  mit  jedem  Schritte 
wechseln, 

leb  unterliess  nteht  von  den  zahlr^ielien  Sparen  des  Mag* 
netismus  Rechenschaft  zu  geben,  die  sioh  in  plutoniscben  und 
metamorphischen  Felsarten  offenbaren  ;  gerathen  scheint  mir, 
dnss  man,  um  mit  möglichst  grosser  Sicherheit  forznsohrel* 
ten,  die  aus  krystallinischen  Gesteinen  bestehenden  Berge 
unbeachtet  Hesse,  um  sich  an  Jene  zu  halten,  an  deren  Zu- 
sammensetzung in  gewisser  Art  nur  kalkige  Gebilde  Theil 
haben.  Die  subalpiniichen  Ketten  des  Yercors  und  der 
Provence  dürften  in  solcher  Hinsicht  ausserordentlich  günstig 
seyn.  Der  VeAimonf^  die  Moucherolle^  der  Moni^Ventoux  er- 
reichen Höhen  von  2346,  22S8  und  1911  Metern.  Ihre  steilen 
Gehänge  und  ihr  beinahe  plötzlicKes  Emporsteigen  aus  Ebenen 
dürften  gewissermassen  Stufen-artige  Stationen  anf  einer  und 
derselben  Vertiknien  gewähren.  Ihre  Massen  bestehen  aus 
oft  sehr  reinem  Kalke,  Gesteinen,  die  nach  den  sorgsamen  Ver- 
suchen Brugmank*s  keine  Spur  von  Magnetismus  zeigten.  Ihre 
Gipfel  sind  geschieden  durch  krystallinische  Gesteine,  weiche 
tibernll  die  Meocomien  -  und  Jura- Formationen  unterteufen. 
In  wagerechter  Richtung  sind  die  Moucherolle  und  derFeA^- 
mofU  15  Kilometer,  der  Munt  -  Venloux  aber  80  K.  von  den 
alpintsehen  Felsarten  entfernt.  Es  liegen  diese  Punkte  zu- 
dem zwischen  den  Observatorien  von  Marseille  und  Genf] 
80  dass  nicht  nur  leichte  Mittel  geboten  wären,  Ober  das 
Gleichzeitige  der  durch  »^magnetische  Gewitter^^  hervorgeru;- 
fenen  Störungen  Aufklärung  zn  erhalten,  sondern  auch  den 
Einfluss  der  Temperaturen  und  anderer  Drsachen  zu  ergrün- 
den, welche  die  Oscillationen  einer  Nadel  beschleunigen  oder 
verzögern  können. 


Über 

eine  neue  Art  der  Gattung  Blumenbachium 
(König)  und  mehre  unzweifelhafte  Spoog:ien 
in  obersihirischen  Kallischichten  der  Graf- 
schaft Decalw  im  Staate  Tefmesnee  in  Nwd^ 

Amerika^ 

vou 

Herrn  Dr.  Ferd.  Roemer 

in  Bann. 


Hieaa  Tafel  IX. 


Die  ausserhalb  England  wenig  verbreiteten  Icones 
fossilium  seetiles  von  KöNio  enthalten  anf  Taf.  V, 
Fig.  69  die  Abbildung  eines  halbkugeligen  Körpers,  welcher 
auf  seiner  konveien  Seite  mit  einer  Menge  48trahliger  kleiner 
Sterne  bedeckt  ist.  Diese  Abbildung  wird  durch  folgende 
Worte  des  Textes  S.  3  erläutert: 

j^Blnmenbaehium,  ne^.  (Polypi  corticati). 

Polyparium  globosum,  externe  undicjue  obsitum  Stellulis 
prouimentibus  subquadratis,  »t^e^e  eonfluentibns  ^  punctato- 
porosiS)  interne  cavernosum,  substantia  fibroso-cellulosa. 

Blumenbachium  globosum  n.  £x  calcareo,  at 
videtur,  transitioiüs.  Exemplaria  duo  in  Museo  Britannieo 
«sservAta,  indigena  sunt ;  sed  locnm  natalem  nondum  cooipertum 
habemas*. 

So  kur«  diese  Beschreibung  und  so  skiccenhaft  ^e  be- 


•81 

gMtande  AbUldang  aiieh  sind,  so  geAÜgeii  sie  doeh»  «n  es 
ftwsifellosfta  maohen,  dasseben  hierher  gewisse  seheibenßmiigf 
Körper  gehören,  welche  in  grosser  Menge  in  obersilorisehen 
K«Ik*8ohiehten  der  Grafschaft  D^calur  im  <  Staate  TemMS0e  sich 
fittden,  and  von  denen  eine  nähere  Besohreibung  hier  folgen  soll 

Es  sind  runde,  seheibenftroiige  9— 3'^  isi  Darelunesser 
haltende  Körper,  deren  eine  Seite  konTOi,  die  andere  konkav 
nnd  deren  Durchschnitt  daher  Hslborand-  oder  Siobel-fönnig 
ist.  Die  konkave  Flfiche  ist  mit  vortretenden  kleinen  Sternen 
auf  höchst  aierliche  Weise  besetzt. 

Diese  Sterne  sind  ordnangslos  nnd  dicht  gedrängt  (se 
dass  oft  die  Strahlen  des  einen  Sterns  in  die  Zwisehenrinme 
der  Strahlen  der  benachbarten  e  i  n*  oder  über  dieselben 
tiber-greifen),  über  die  ganae  konkave  Fläche  aerstreut.  Sie 
sind  regelmässig  östrshlig ,  so  dass  je  2  benachbarte  Strahlen 
genau  um  60  Grad  von  einender  abstehen*  Die  Grösse  der 
Sterne  vsriirt  etwas;  meistens  messen  sie  ^%'*'  bis  3^''  von  dem 
Ende  des  einen  Strahls  bis  aum  Ende  des  gegenüberstehenden. 

Diese  Sterne  treten  mehr  oder  weniger  deutlich  hervor, 
auweilen  werden  sie  gana  nndentlieh  und  lösen  sich  in  lauter 
rundliche,  unregelmäsige  Tuberkeln  auf. 

Oft  erscheinen  die  aylindrischen  Strahlen  der  Länge 
nach  gefurcht,  als  ob  sie  ursprfinglich  hohl  und  die  innere 
Höhlung  durch  das  Abschleifen  der  oberen  Wandung  so 
Tage  gekommen  wäre.  Häufig  sieht  man  aneb  Sterne  mit 
dfinnen  haarförmigen  Strahlen  ordnungslos  swischen  den 
stärkeren  liegen. 

Diese  Sterne,  obgleich  auf  der  konkaven  Fläche  regel« 
massig  am  deutlichsten,  sind  doch  keineswegs  auf  diese  be- 
schränkt. Vielmehr  seigt  sich  bei  genauerer  Untersuchung, 
dass  sie  durch  die  ganae  Dicke  des  scheibenförmigen  Körpers 
serstreut  sind  und  auch  auf  der  Oberfläche  der  konvexen 
Seite,  wenn  gleich  meistens  weniger  deutlich,  vorhanden  sind. 

In  den  Zwischenräumen  der  Sterne  lässt  lieh  keinerlei 
Art  von  organischer  Textur  erkennen,  nnd  beim  Durebseklagen 
der  scheibenfiirmigen  Körper  selbst  nimmt  man  wahr,  dass 
sie  gans  ans  aaMrpber  Kiesel*Masse  bestehen. 


Wai  nan  di«  fikeHiHi^  dieser  in  dem  Vomtehendeii  be* 
sohriebenen  Körper  betrifft  9  so  kann  liaam  ein  Zvi*eifei 
darttl»er  seyn,  dusa  sie  In  die  Klaue  der  Zoophjten  g^hQiPen* 
Ton  diesen  sind  es  aber  nnr  die  Sponglen  oder  Amorplioxoen, 
unter  denen  sie  einen  PiaCc  finden  l&önnen ,  denh  von  einer 
regelmltssigen  Zellen-Bildang ,  wie  sie  den  Koralten-Släniaien 
der  eigentliohen  Ars* tragenden  Polypen  nnliommt,  ist  ttberail 
iieine  Spar  ca  kemerlie«« 

Wenn  sie  nnn  in  der  Tliat  an  den  Amorphosoen  ge- 
lieren, so  können  die  aierlichen  Sterne,  welehe  auf  der  Oiieiv 
Aiche  and  durch  die  ganne  Masse  der  Körper  Esrsteut  sind, 
»«r  so  gedeutet  werden,  dass  die  Spieulae  oder  Kiesel-Nadekij 
welciie  in  dem  Gewebe  der  lebenden  Spongien  ordnungslos 
und  einseln  umherliegen,  hier  ra  regelaiifissigen  sternförmigen 
Gruppen  irereinigt  sind. 

Eine  ursprünglich  biegsame,  Sehwamiit-IhnlicheBeschaffien- 
heit  der  fraglichen  Körper  macht  auch  der  Umstand  wahr- 
scheinitcli,  dass  einzelne  Eiemplare  gefunden  werden,  welche 
eine  sehr  unregelm&ssige  äussere  Form  besitcen,  die  offenbar 
durch  tiusseren  Druck  während  des  lebenden  Zustandes  her* 
vorgebracht  wurde. 

Endlieh  liegt  auch  in  dem  Vorkommen  vieler  anderer 
Sobwämme  in  denselben  Schichten  eine  weitere  Bestätlgong 
für  die  Spongien-Natur  dieser  Körper. 

Die  Amerikanische  Art  hat  mit  dem  von  KöMio  aus 
Bngl0nä  beschriebenen  Körper  die  eigenthttmlichen  Sterne 
der  Oberfläche  gemein,  unterscheidet  sich  aber  durch  die 
platte  scheibenförmige  Gestalt  (welche  hier  kugelig  seyn 
^1)  und  durah  die  sechsstrahligen  Sterne,  die  dort  nur 
vierstrahlig  sind. 

Der  von  Kühig  aufgestellte  Gattungs- Begriff  wttrde 
richtiger  in  folgender  Weise  an  fassen  seyn« 

Blumenbachium.  Spongiarum  si»n  Amorphoaoorum 
genus.  Corpus  globosnm  vel  diseiforme  stellis  minutis  externe 
et  interne  irregolarlter  dispositis  ornatum* 

Die  Diagnosen  der  beiden  bekannten  Arten  sind: 

1)  Blumenbachium  globosnm  Köw«,  ioones  fosa« 


feMÜl«»)    Utk.  V|  ig«.09t     Caüp^r«  gtoboM  ^ttNb  qvaib«^ 
ndiiitis  undiqoe  obsito. 

FufiMfi:   Wnblrtebdftllob  In  Encllsthem   Cbei^nngs« 

t)  ftliidi^nbteJiJuai  diinUelis  Mra  t|»o  U^  IX» 
ig.  1.  (a.  Antkhl  eiMt  Udnen  Ritaiplars;  b.  lkMbMfasM{ 
••  »In  kl»iii«r  Siera  fergrSsMrl.) 

Corpore   diMiformi   conveK«*ooite«vo,    steliii    sesmdfaitU 
htere  eonenvOt  praeolpoe  diitfit^tift  omntOc 
Variat  forma  conreio^plaiia. 

Ans  obersiturlschen  Kalk  -  Schiohfen  in  der  Hlhe  Ton 
Bföwnsport  ond  Petryviiie  (Deeatur  Cöunfy)  im  westllch^il 
Theile  des  Staates  Tennessee \  aach  in  Schichten  gleichen 
Afters  an  den  Ufern  des  Bear  grase  Creeh  bei  Leuisdttt 
iKentuei^). 

In  eben  diesei\  Schichten  von  Brownsport  und  PerrytoiUe^ 
welche  ausserdem  Caryocrinus  ornatus,  Spirifer 
cyrtaena,  Orthis  clegantula  u.  s.  w.  enthalten  und 
welche  —  wie  an  einer  andern  Stelle  ausführlicher  nach- 
gewiesen werden  soll  —  den  Schichten  von  Lechport  im 
Staate  New^  York  oder  der  iVirVi^ani-Grnppe  der  Netc*  Torheir 
Staats- Geologen  und  damit  zugleich  dem  Kalke  von  Wenlock 
u\  England  völlig  gleichstehen,  finden  sich  nur  noch  in  grosser 
Menge  einige  Formen  un«welfelhafter  S  p  o  n  g  i  e  n ,  deren 
Vorkommen  wohl  eine  n/ihcre  Erwfihnung  verdient. 

Alles,  was  früher  von  Amarphozoen  oder  Spougien  aus 
paläOBoischen  Gesteinen  lieschrieben  oder  angeführt  wurde^ 
beschränkte  sich  auf  einige  wenige  Arten ,  und  diese  waren 
ausserdem  yion  siemlich  zweifelhafter  Natur;  namentlich  statuta 
sich  Ihre  Gattungs  -  Bestimmung  allein  auf  Merkmale  der 
üusseren  Form  ohne  alle  Kenntniss  des  iuneru  Baues. 

Erst  gans  nenerlioh  ist  durch  Herrn  Apotheker  Oswald 
in  OeU  in  einem  Berichte  über  die  Petrefakten  von  SaiewiUi 
(s.  Verhandinngen  der  Sehlesisehen  Gesellsebaft  fttr  rater* 
llindisehe  Kultur  im  Jahre  1846,  Breslau  1847,  S.  56)  eine 
grössere  Ansahl  von  Spougien  aus  den  Gattungen T r a g o s^ 
Soypbia,Sipb.onia  und  einem  neuen  Genua  AulocopittOji 


UM 

als   mit  rihirltoheii  VersCdinernngea    smtnmiiii   vorkasaMid 
avfgeflihrt  worden. 

Diejenigen  Exemplnre,  welehe  doreli  Herrn  Oswald  ia 
die  Bonner  PetrefaliCen-Saninilang  geliommen  eind  nnd  welehe 
feil  seitec  liebe  vergieiehen  liltainen,  eindnieiit  FidllioiBneii 
genag  erluiMen,  um  ein  eielieree  Urthetf  sa  hegrifnden.  N»ek 
einer  wörtlichen  Mitcheilang  dee  Hrn.  6eli.-R.  (Soldidss,  dem 
Herr  Oswald  aeioe  sümmllieben  SlOcIie  frttlMr  nur  Ansicht  sa* 
geschickt  hatte,  ist  die  Spongien^NaUn»  jeuer  Körper  ro« 
8aiewU%  nnswelfelhaft. 

Bei  den  hier  sa  besebreibendsn  Arten  aas  Tenneisee  ist 
die  Erhaltung  viel  Toliliommener,  and  namentlich  liesy  siob 
bei  mehren  von  ihnen  die  Spongien-Nstur  sehr  bestimmt 
9nk%  dem  Innern  Bau  nachweisen«  Auch  ist  hier  l&eine  [Inge- 
wissheit  rtfcksichtlieh  der  nrsprtfnglichen  Lagerstätte  ^  inden 
sie  in  anstehenden  Schichten  mit  vielen  andern  unaweifel- 
haft  silurischen  Petrefnliten  susammen  gefunden  wurden. 

In  jedem  Falle  ist  damit  erwiesen,  dass  die  Ordnung 
der  Spongieii  oder  Amorphosoen  bereits  in  der  Fauns  der 
silurischen  Periode  durch  mehre  Gattungen  und  Arten  ver* 
treten  war.  Bemerkenswerth  ist  dabei,  dass  einige  der  beob- 
achteten Formen,  namentlich  Siphonien,  sich  näher  an 
Arten  der  Kreide- Formation,  als  an  solche  der  jurassischen 
Korallen- Kalke  anschliessen,  und  dasi  andrer  Seite  in  den 
rttcksichrlich  ihrer  organischen  Einschlüsse  ziemlich  genau 
gekannten  devonischen  Kalken  der  Eifel  und  des  südlichen 
Englands  bisher  keine  ähnliche  Formen  sich  haben  nach* 
weisen  lassen. 

El  Hessen  sich  unter  den  sahireichen  mitgebrachten 
Exemplaren  (in  Bezug  auf  deren  Erhaltung  noch  su  bemerken 
ist,  dass  sie  sämmtlich  verkieselt  sind)  folgende  Arten  unter- 
scheiden : 

1)    Siphoniapraemorsa  Goldf.  Petref.  Germ.  tab. 

n  «g.  »•. 


"^  Sipbonia  excavata  Goldf.  tab.  VI,  fig.  8  ist  nacfi  einem 
Exemplare,  dessen'  ganzer  Scheitel  darch  Verwitteruog  tiefer  ansgehdhlt 
Ist,  aofgestellt  mid  ist  mit  Sipbonia  prsemorsa  so  veretnigea.. 


Mebre  Eteai|rfiif«  4na  TWuMtlM  •lim*M  so  v8U|g  mit 
NordileutichMi  ab  Gejebiebe  gefiiadMien  Entmphrtn  flberefant 
da»  rttekaiehllich  der  Art-BettioMiBiif  keia  Zweifol  Uoibl» 
Hieniaeh  halt«  ioh  mich  ttbaraeugt^  das  a«ch  iHe  daotaebra 
Exemplare,  ala  deren  ursprüngliche  LagertlClle  bisher  ScbiohUn 
der  Kreide ForaMtieo  galten ,  weil  die  Galtoiig  voravgsweise 
der'  Kreide  asigtfb^rt  nad  weil  bünfig  entsebiedeiie  lüreide* 
VeiPetieiheriangen  mit  ihnen  anaammen  als  Geschiebe  gefonden 
iPterdeii,  ebenCails  ans  nordischen  silnriseben  Schichten  bevf 
atammen.  Die  .Angabe  dea  Fnndnrtes  bei  üisiaoiia  (Lethaeii 
Snec.  8.  04,  Taf.  XXVI,  Fig.  7)  ,ad  iittora  marU  GottlandUe 
rejecta'^  scheint  diese  Angabe  zu  bestfitigen.  Nach  Eichwald 
(Silur.  Schichten -System  in  BtthUmdj  S.  209)  findet  sich  die 
Art  auch  in  Eilhlani  als  Geschiebe.  Endlich  fuhrt  auch 
Hr.  Oswald  sie  a.  a.  O.  Kwischen  den  Spongien  mit  auf. 

2)  Siphonia  cra ter^,  nera  ip.,  fig»  2. 
Halbkugelig,    fast    schalenförmig,   oben    tief  aosgehöbit, 

unten  gerade  abgestutst«  Die  obere  l&onkave  Seite  gans  mit 
gösseren  unregelmässig  begrenaten  Öifnungen  bedeckt;  die 
Zwischenrfiome  derselben,  sowie  auch  die  ganze  übrige  Masse 
schwammig  pords. 

3)  Siphonia  imbrica to-ar ticulata,  nova  sp.j  fig. 
3  Ansicht  des  Schwammes;  3a  Querschnitt. 

Unregelinfisig  aylindrisch  ,  mit  ringförmigen ,  etwas  fibei"- 
einander  greifenden  Absätzen  der  Oberfläche.  Der  Scheitel 
eingedrückt ,  mit  6 — 8  grösseren  Öflfnungen.  Diese  Öffnungen 
entsprechen,  wie  ein  Querschnitt  zeigt,  Röhren,  welche  durch 
die  ganze  Länge  des  Schwammes  durchgehen. 

Von  diesen  Röhren  strahlen,  wie  ebenfalls  auf  dem  Quer- 
schnitte wahrzunehmen,  zahlreiche  Röhren  nach  dem  Um- 
fange hin  aus.  Das  Gewebe  des  Schwammes ,  wie  bei  den 
beiden  vorigen  Arten,  ist  fein  ach  wammig -porös.  Auf  den 
ersten  Blick  erinnert  diese  Art  an  Scyphia  articulata 
GoLDF*  aus  dem  SckwäbUeken  Jura.  Diese  letzte  hat  jedoch 
eine  sehr  bestimmt  verschiedene  sierliche  Skulptur  der  Ober* 
fläche,  auch  fehlen  ihr  die  zentralen  Röhren. 

Spongia  inciso-lobata,  novüMf^^  fig.  4  von  der  Seite 
und  fig.  4  a  von  oben. 


«80 

lSmiHBaimf#4rttekt«pllIrotfl}fch,  duivb  tM  riiweiiiMrfiviMle, 
¥oai  Sehdtel  Ober  ilie  8#(fM  hhuiblciifeiicl«  miii  im  MUtel- 
pankte  der  entgegangesetsleii  SeiM  «leb  wieder  vereinigetide 
Fkirehen  in  Lappen  ven  angleleher  Grdse«  sercheile.  Oanrebe 
gleichmitsslg  fein  poWM. 

Bpongia  eieltiitim*sBl««te,  nmm  9.,  ig.  S. 

Kngellg,  ohne  dnu  eleb  ein  Oben  and  VwUn  tui(erselwi> 
den  lüesl)  die  Oberfläehe  «bemli  nlt  PnrebM  beefeekf, 
weleh«  In  mehre  (•  ble  8>  unregelnäeifg  vertheiita  MIctal« 
Punkte  nnfdeaCiieh  eternfürmlg  msnmmenliuafea. 

Des  Gewebe  fein  porHe,  wie  bei  der  fortgen  Art. 


Briefwechseh 


mittheilungcn   an   den   Geheimenrath    v.    Leonhabd 

gerichtet. 

ClauHM,  1.  August  1848. 

Auf  einer  Exkursion,  die  ich  um  Pfingsten  nach  tlttkurtf  und  Namhwy 
machte  ,  habe  ich  im  Hnian  -  f%aie  vollkommen  deutlich  kr)ratalKsirten 
Desmin  und  im  Hornfels  des  benachbarten  Atsf^f eei^ar -Thaies  krysta- 
Knischen  Na  trollt  und  Albit  entdeckt;  im  letzt- erwähnten  Thale  haben 
später  einige  meiner  ZuhOrer  auch  krystallisirten  Pr  e  h  n  i  t  geftinden ,  der 
sehr  schön  auch  am  E^penkopfe  bei  OderMeus  (?]  mit  Alblt  zusammen  Im 
Grfinsteine  vorkommt.  Auf  der  gangartigen  Kluft  des  Eisenstein  -  Lagers 
der  Grube  Louise  bei  Lehrhatk  kommt  Jetzt  neben  Selen  «Qnecksilberblei 
auch  Selen-Kupfer  und  krystallisirter  Knpfer-Olanz  vor,  letzter  in 
denselben  Formen,  worin  er  bei  Redruth  getroffen  wird. 

Einige  Sendungen  von  Metallen,  die  wir  letzthin  aus  Adelaide  In 
Neu  -  Hoiland  bekamen  ,  enthalten  nur  krystalliniscbe  und  erdige  K  up  f  e  r* 
1  a  s u r ,  dichtes  blfittriges  und  krystallisirtes  Roth*Rupfererz  und 
dichten  und  krystallisirten  Malachit;  auch  Gerdlle  von  l^Uttrigem  E  { 8  e  n- 
glänz  sind  dabei:  Schwefel-Metalle  fehlen  ganz  darunter. 

Fr»  A.  Romibr. 


t^eUerff,  14.  Oktober  1848. 

Gestatten  Sie  mir  an  die  Bemerkungen  über  Bruchstücke,  die  Sie  die 
Gute  hatten  im  vorigen  Jahrgang^  S.  129  aufzunehmen ,  hier  noch  einige 
Ihnliehe  anzuknüpfen. 

1)  In  ipm  körnigen  Kalkstein,  welcher  bei  Millit»  unweit  Bleiuen  de« 
Hornblende-Schiefer  als  Lagergang,  d.  h«  ziemlich  parallel  der  Schiefening 
durchaelzt,  sind  schon  längst  Bruchstficke  von  Hornbleade  -  Schiefer 
und  von  Granit  bekannt  (Jahrb.  t8d4»  S.  929),  welch«  letaten  von  Granit- 
GaqgMi  herruhrea,  die»  so  weit  der  Kalkatein  anfgeachloasen  ist,  mit 
demselben  nicl^  im  B^ubiuiig  komme»'»  lupd  4eren  Smehstud^e  iolglicli 


688 

einen  gewiMen  Weg  suWIck  gelegt  haben  mfieaen,  Uinlich  wie  die  an^- 
■ebnolftenen  Porphyr-Fragmente  im  Basalte  des  AsckerlMeU  bei  Speckis- 
Aflii#efi  (Jahrb.  1840,  S.  460). 

Dieses  Frühjahr,  am  28.  Mai»  fand  ich  nun  aber  zu  meiner  geronnen 
Verwunderung  auch  deutliche  Porphyr-Bruchstficke  in  diesem  Kalk- 
stein, während  dieses  Gestein  im  Umkreise  einer  Viertel  -  Stunde  hier  gar 
nicht  zu  Tage  tritt.  Es  kann  keinem  Zweifel  nnteriiegen,  d&sa  diese 
Fragmente  einem  unterirdischen  Kontakt-Punkte  beider  Gesteine  entrissen 
und  durch  den  Kalkstein  in  das  Niveau  der  Beobachtung  empor  gelahrt 
sind.  Das  ist,  wie  Sie  sehen  ,  aufs  Neue  ein  Beweis  für  die  injektive 
Natur  gewisser  körnigen  Kalksteine,  und  sehr  analog  ist  es  den  Granic- 
Fragmenten  im  Basalt-Tuff  des  HakiehUw^des  nnd  in  den  Bomben  der  Eifler 
Vulkane,  wo  überall  kein  Granit  die  Oberfliche  erreicht.  So  belehren  uns 
emporgefuhrte  Bruchstucke  über  den  innern  Bau  der  Erde,  wie  Meteor* 
steine  dber  die  Zusammensetzung  ausserirdischer  Körper. 

2)  Schon  raehrmal  (Jahrb.  1835 ,  S.  519)  habe  ich  die  riesigen  Por- 
phyr -  Kngeln  beschrieben.,  welche  bei  der  Fiehi0tm)itkie  unweit  Mtisten 
im  Peehsteiu  schwimmen«  Dass  sie  nichts  anderes  seyn  können,  als  durch 
Schmelzung  abgerundete  Porphyr  -  Fragmente ,  liegt  klar  zu  Tage.  Der 
Pechstein  scheint  förmlich  damit  Ball  gespielt  zu  haben«  Diesen  analog 
sind  die  langst  bekannten  kleineren  Kugeln  im  Pechsteiue  bei  Plmmiim 
unweit  Zwickau  und  bei  SfeehiMkmuen  unweit  Tkaründ,  welche  letaten  zu- 
weilen voU'Glimmerschiefer-Fragmentfn,  wie  die  ersten  von  Stucken  ver- 
kookter  Steinkohle  begleitet  sind.  —  Aber  merkwürdiger  noch  als  bei 
der  FiekieHmühle  sind  die  Porphyr-Kugeln  im  Hechstein  bei  KorhUm  hiater 
dem  Meissner  Schlosse.  DUit  zeigen  Durchmesser  von  V^  bis  5  Fuss 
nnd  in  sidi  aufs  Neue  eine  kugelförmige  Absonderung  der  Theile ,  die 
auch  an  der  vei-witterten  OberfUiche  dadurch  deutlich  wird,  dass  sie  lauter 
kugelsegmeutformige  Erhabenheiten  zeigt«  Im  Querbrucfa  sehen  diese 
Kugeln  ungefähr  wie  Taf.  la  ,  Fig.  1  aus,  wobei  die  kleinen  elliptischea 
Flecken,  welche  «jünoitlich  mit  ihren  kurzen  Axeu  radial  stehen ,  kugelige 
Konkretionen  von  sehr  dichter,  beinahe  glasiger  Feisit-Masse  bezeichnen, 
die  vpn  mehr  erdiger  Porphyr- Gruudmasse  umhüllt  sind.  Den  Grund 
dieser  eigenthumlichen  Sekretionen  wage  ich  Ihnen  nicht  zu  verratben: 
aber  das  ganze  Ph&nomen  der  Porphyrkugel  -  Bildung  im  Pechstein  mag: 
leicht  auf  den  Gedanken  führen ,  dass  alle  Porphyr  •  Kugeln  im  Porphyr 
(die  am  Thüringer  Wald  örtlich  so  überaus  häufig  sind)  von  ungleich- 
zeitiger Erstarrung  der  Porphyr  -  Theile  herrühren ,  so  nämlich  dass  die 
Kugeln  als  Konkretionen  zuerst  erstarrten  oder  aus  zertrümmertem  Porphyr 
unter  grösserer  Bewegung  zurecht  geschmolzen  wurdeu.  Durch  ihre 
inneren  Zerspaltungen  gleichen  sie  mehr  oder  weniger  den  Septarien  in 
den  Mergel- Bildangen. 

3)  VonBmchstdeken,  die  gewissermasscn  erst  halb  losgerissen  sind  und 
init  dem  einen  Ende  noch  an  der  ursprduglithen  Verbindungs-Stelle  ruhen, 
sieht  mati  jetzt  zwei  recht  deutliche  Beispiele  in  den  Melaphyr-GSngen, 
Welche  bei  der  Kdnigimühle  Im  Plumn^sehen  Grunds  den  Syenit  dnrch* 


089 

selxeb.    Ibr  Verbalfcn  Jfttsf  sidi  nur  dorcb  eine  Zeräbnung  deutlkii  ttachen« 
Hier  iat  sie  Tf.  10,  Fg^.  2. 

4)  Gar  niebt  weil  von  diesem  viel  beecbriebenen  klassiscben  Punkte, 
bei  der  Krähemhüiie  nnweit  Pimuen^  wo  die  Aaflaf^rang^  der  bier  sebr 
Aastern-reicben  PlAner-Schichten  boch  oben  auf  den  Syenit-Felsen  dentUeb 
anfgesdilossen  ist ,  da  sieht  mau  ein  Paar  sehr  schöne  Beispiele  schein- 
barer  Brucbstficke,  die  vollkommen  analog  sind  denen  bei  Zwekeilm  unweit 
Mei»9€m^  welche  uns  und  Andere  eine  Zeit  lang  täuschten,  indem  wir  sie 
fds  Bruckstficke  hielten  des  Planers  im  Granit,  bis  ich  den  sebr  berAbmt 
gewordenen  Fall  zu  berichtigen  vermochte.  Der  Pläner  ist  nämlich 
auch  hier  in  unregelroässige  Zerspaltungen  des  Syenits  eingedrungen, 
und  gewisse  Theile  desselben  sehen  nun  für  den  ersten  Anblick  wio 
Bruchstücke  im  Syenit  aus,  während  es  doch  nur  Spalten  •  Ausfüllungen 
sind.  Auch  dieses  Verhalten  lässt  sich  nur  durch  eine  Skizze  recht  deut- 
lich machen:  Tf.  10^  Fg.  3. 

5)  Dass  die  mächtigen  Glimmerschiefer  -  Parthie'n  im  zentralen  Granit 
der  Alpen  meist  nichts  Anderes  sind,  als  riesige  Schollen,  habe  ich  schon 
mehrfach  behauptet.  Die  Sehweiimer  Gletscher  •  Geologen  pflegten  sie  oft 
mit  Unrecht  Gänge  zu  nennen. 

Vom  Unier-Aar '  OUi^eker  aus  zeigte  man  mir  im  Herbst  1843  diese 
sogenannten  Gänge,  welche  als  dunkle  Streifen  fast  senkrecht  an  den 
rölhlicben  granitischen  Felswänden  herabsetzen.  Dass  es  keine  Glimmer* 
schiefer-Gänge  im  Granit  sind,  liegt  am  Tage;  denn  unter  den  Moränen* 
Blocken  finden  sich  bier  unzählige  Beispiele,  wo  der  Glimmerschiefer  von 
dem  Granit  in  Gestalt  schmaler  Gänge  durchsetzt  wird.  Ich  halte  sie 
noch  immer  für  grosse  Schollen. 

6)  Ein  sebr  wichtiges  Beispiel  von  Bruchstocken,  an  welches  ich 
hier  erinnern  möchte,  habe  ich  schon  1843  (Jahrb.  S.  275)  beschrieben; 
es  sind  die  Grauwacken-Schiefer-Fragmenle  in  dem  Granit- artigen  Gneiss 
am  Goldkerf 6  bei  Gotdkrotuieh  im  Fichiei  -  Oekirge.  Jedenfalls  sind  sie 
sehr  wichtig  als  Beweis  der  eruptiven  und  verliältoissroäsnig  neuen  Ent- 
stehung gewisser  Gneisse. 

7)  Einmal  von  Bruchstücken  redend ,  will  ich  auch  die  in  unsem 
Erz-Gängen  nicht  ganz  übergehen ,  die  von  Wbissbkbacm  in  den  Abbil- 
dungen merkwdrdiger  Gang  -  Verbältuisse  so  trefflich  dargestellt  bat.  Die 
merkwürdigsten  unter  ihnen  sind  oifenbar  die  in  den .  sogenannten  Sphären- 
Gesteinen  ;  ein  krystallinisches  Bindemittel  (meist  Quarz  oder  Kalkspäth) 
hat  sich  zwischen  allen  Fugen  eingedrängt  und  hat  sie  erweitert,  so  dass 
die  anfangs  auf  einander  liegenden  Fragmente  jetzt  einander  nirgends 
mehr  berfibren  ,  sondern  von  einem  stängeligen  Bindemittel  radial  um- 
strahlt sind. 

B.  COTTA« 


Jslurfiiig  1848.  44 


690 

Mittheilangeki  an  Profemor  Bronn  gerichtet. 

Crmumieh^  10.  September  1848. 

£  n  c  r  i  n  i  t  e  8    bat : 

5  Basalia  uninittelbar  auf  deps  Stiele, 
darüber  5  Parabasalia  abwedisela  zu  vorigen, 

dann       ß  Scbulterblatter   g;era4e   darauf,    dacbforinig ,    auf  jeder  der    S 
sdiiefen  Endflächen  einen  Arm  tragend  u.  s..  w. 

Bei  Encrinites  liliiformis  sind  die  Parabasalia  so  stark,  aufge- 
bläht, dass  sie  iiber  die  Basalia  herabhlu^eq  un^  sie  fast,  immer  ganz 
verdecken.  Encrinites  graicilis  dagegen*  zeigt  .4ie  Parabasalia 
hoch  aufstehend  und  daher  die  5  Basalia  frei  hervortretend.  Diese  sind 
nach  meiner  Meinung,  nyr  Unterschiede  dgr  Artep  ,  welche  kein  Genus 
begründen.  —  Sie  haben  im  Jahrbuch  1887  y  Tf.  2  eine  schone  Abbil- 
dung von  Chelocrinus  pentactinus  gegeben.  „Vom  FaZXfenlrrti^r« 
bei  Delmold**,  Ich  habe  mit  Furdiptaivd  Roemer  bei'oi  Falkenkrufe^  ver- 
gebens nach  dem  Muschelkalke  gesucht ,  der  ihn  geliefert  haben  konnte  ^ 
er  wird  dort  von  einem  Chaussee  -  Steinhaufen  genommen  worden  seyn 
und  au{  ScheperM  Draiseh  bei  Rominghausm  vorkommen.  Bas  von  Qden- 
STBDT  in  WiEGMAKif/s  Archiv  183Sy  223,  Tf.  4  beschriebene  Stück  (Ch. 
Schlotheim ])  in  der  Berliner  Sammlung  ist  eine  Monstrosität^  so  g'ut 
als  6  oder  4  Arme  bei  Encrinites  liliiformis^  womit  wohl  Niemand 
eine  Art  machen  wird ;  es  fehlt  die  Symmetrie.       . 

L.  r.  Buch. 


*    Vgl.  data  di«  Figur  8.  306.  O.  R. 


Neue  .  Literatur« 


A;-  Bück  er« 

1846. 

Ga.  Schtschurowskji  :  geotoffiUeheskoe  pnie$eke0iwte  po  AUtoUf  f *  hlari- 
s  tMekeskimi  t  HatiMimehe^kimi  iuijettffnfjam,  q  KofyufßnQ'  Woskre** 
enskich  ^awodaeh  [d.  i. :  Geologisclie  Rei^e  im  Jßtmi  mit  hi^torwcheo 
und  statistischen  Aiifscbiassen  über  Alt ,  Kolffv^an -^  WoMh^menMk^ 
Werke]  1«  10  und  426  SS.,  8^  17  Tfln.  [aasgezogea  in  EomaiCu  Ar- 
chir  tS48y  VII,  19-^53], 

R.  Cnambeas:  oneimit  Sea-WMrginSy  as  wkemorUU  of  ChüB^es^  in  lA^'rW«- 
tive  l€9ei  of  #«4i  änd  Itmd.    L6ti4M  I,  ^  (337  pp.).  "      -^ 

K.  C.  V.  LfiONHinP:  Lehrbuch  der  Oeognosie  n.  Geologie,  3.  Aufl.  Siimii' 
yaHy  8®;  VII.  Lief,  mit  einer  Profil-Tafel  in  Polio.  * 

R.  MiacHisOH,  £. V.  V^rKkOH;  tfrid'A.  T.'K'uysBRLmo:  Geologie  des  Bu- 
ropSisehen  RustlandM  und  des  Urals  y  bearbeitet  von  G.  Lbonhard. 
SMlgurly  8®;  II.  AbtheiUiogi.  der  Vral,  mit  1  Profil-Tafel  und  l  geo- 
gnostisphen  Karte  S.  365— G3i. > _  . 

F.  H.  Nysx:  Descriplian  des  Co^illes  ei  des  Polypiers  fossiles  du  ter- 
rain  leriiaire  de  Belfi^ue  (Memoire  'ennronnd  fär  CAeäddmii  de  Bru- 
xeiiesy  eomprstuMi  les  dmeripiisns  de '654  espsem)  eafbielrAnflbiga 
nur  die  Abbildungen  der  neuen  oder  schlecht  abgebildeten  ArtHi,  er- 
scheint aber  jetzt  mit  den  Bildern  aller  Arten  in  einem  Atlas  von  f^ 
Tafeln  und  su  50  Francs.    BnsMle^^  4^ "     ' 

R.  Richter  :  Beitrag  zur  Paläontologie  des  Vhüristfer  Wmides.  Di»  Grau- 
wacke  des  Boklens  und  des  Pfafenksrges  bei  Saaifeid.  Dresden  nnd 
Leipzig,  gr.  4® ;  I.  Fauna,  48  SS.  mit  0  Steindruck-Tafeln. 

M.  SoMHBRTiLLB :  Pkffsioai  Oeographffi  11,  8^  London. 

44*0 


602 


1849—1852. 


W.  Sartomus  t.  Waltbrshaosbn  ,  mit  Beibfilfe  von  S.  Cavallari,  C.   F. 
H.  Fbtbiis  und  C.  Roos:   AiUn  des  Äina^  8  LieiF.  mit  je  7  und  mehr 
Knpfertafcln   mit   erklärendem  Texte   in   g;ro8s  Folio  (jede  Lieferung 
sn  10  Tbir.l. 
SpAter: 

W.  Sartorio«  V.  Waltershavsbn:  der  ÄinM  und  seine  Umg^ebnngen,  4®. 

B.     Zeitschriften, 

1)  W.  DoKKBR  0.  H.  V.  Mbtbr:   Palseöntograpbicay  BeitrAg;e  cor 
Nstnrgescbiebte  der  Vorwelt,  CM#e/,  4^  [Jb.  1847^  724]. 

I,  IV,  1848,  p.  149-104,  Tf.  90-97, 
IL  V.  Mbtbr:   Myliobates  pressidens,  Cobitis  longiceps  and 

Pjycnodns  faba,  3  Tertilr^Fisebe :  149,  Tf.  20. 
—  -^  Apateon  pedestris  aus  der  Steinkoblen-Formation  von  If tf»«f«r- 

ßfl^:  151,  Tf.  3^ 
W*  Dorkbr:  Koncbylien-  und  Pflansen- Reste  in  der  Molasse  von  Ommm- 

bürg  bei  Uim:  1S5,  Tf.  21—23. 
C«  L.  Koch:   neue  Versteinerungen  und  Perna  Mulleti  ans  Hils-Thon  vom 

EUif$er  Brink  und  von  HoUen$en  im  Braunsehtteig^^eKen:  169,  Tf.24. 
— -  —  Pleurotomarium  sotariom  in  Belemniten-Scbicbten  des  Lias  zu  Kok^ 

tenfeld  bei  Nordheim:  174,  Tf.  25. 
W.  Doukbr:   Nacbtrag  zu   den  Versteinerungen  im  Lias  bei  HaU^Hodt: 

176,  Tf.  26. 
iL  V.  Mbyer:    Jonotus   reflexus,    ein  Trilobit   in  Grauwacke   der  Bifel: 

182,  Tf.  26. 
C.  ZiBUiBRMANn :  Trocbus  Struveanus  bei  Hamkurg:  185,  Tf.  26. 
W.  Dunkbr:    Asteraeantbus  Preussi  ».  $p,  aus  Korallen  •  Kalk   bei  Ufa»* 

nover:  188,  Tf.  26. 
F.  Rosmiui:  devonischer  £ur3rpteru8  ?remipes  aus  New -York:  190,  Tf.  17. 


2)  Karstbh  u.  v.  Dbcbbr:   Archiv  ffir  Mineralogie,   Geognosie, 
Bergbau  und  Hfittenkunde,  BerltHy  8^  [Jb.  1848y  315]. 

1848^  XXII,  ir,  S.  373—766. 
V*  DicnBit:  Vorkommen  der  Quecksilber» Erse  im  PfmimUek-^Sa^rirüekem*' 

sehm  Kohlen-Gebirge:  375—464. 
P.  C*  Wbibtb:  zur  topographischen  Mineralogie  Nont€ge»§i  465— S44. 
Karstbn:  Wechselbeziehungen  zwischen  Anhydrit,  Steinsalz  und  Dolomit 

in  ihrem  natilrlichen  Vorkommen:  64S--577. 


*    Der  Vf.  ersaeht  nnt  xn  bemerken,  dast  es  S.  153,  Z.  16  helnen  nfisse:   »SpXter 
fka4  sich  eis  ScUldel«  statt  »»SpHter  fliad  leb  tinea  SehMel".  D.  Red. 


603 

Karsten:  VerhUltnisse  worunter  die  GjiM-Hanen  ea  L6»ekirff  B€§tker$ 

und  iMkihBem  zu  Tage  treten:  6t8— 617. 
HAOsMAnn:  Erflebeinung^  des  Anlaufens  der  Mineralkdrper :  OSi-^643. 
V.  Buch:  aber  Ceratiten  >•  d44— 646. 
Beyrigh:    swei   Fische  aus   dem  Roth  -  Uegfettden  NarddeuUekimUi$  > 

646-656. 
Ewald:  Henaspis,  eine  neue  Fisch-Gattung^:  665—658. 
no  Ci7Ssy:  Vorkoninien  u.  Gewinnung^  des  Schwefels  aufSiniUmii  7SS--736. 


3)  Verhandinngen  der  kais.  Lepold.-Carolinischen  Akademie 
der  Naturforscher,     ilreilau  und  Berlin ^   4^  [vgl.  Jahrb.  184$^ 

823]. 

Vol.  JTJTI/,  far9  t  {XIV,  /),  S.  1-365,  Tf.  1—38. 

A.  GoukFuss:  die  Knochen  -  Reste  eines  in  der  Papier -Kohle  des  Siekm^ 
gebirfes  aufgefundenen  Moschus-Thieres :  343—352,  Tf.  33,  34.  [Jb. 
1848,  367], 

H.  R.  GdppERT:  zur  Flora  des  Quadersandsteins  in  SekUsim,  als  Nach- 
trag zur  früheren  Abhandlung  (1841^  XiXj  u,  90—184):  653-365, 
Tf.  35-38  [Jb.  1848,  269]. 


4)  Bulletin  de  Im  Soei4tä  dee  Naturalietee  de  MüieoUy  Moe- 

eeu,  8®  [Jb.  1848,  60]. 

1847,  ȧ  XX,  I,  9,  261-612,  pl.5-7. 

G.  Fischer  v.  Waldhbjm:  Notitz  über  einige  Saurier  des  Ooliths  im  Gon- 
vernement  Simkirek:  362— 3tl,  Tf.  5—7. 

Ch.  RooiLLiER  u.  Al.  VossmsKY:  fortschreitende  Studien  über  die  Geo- 
logie der  Gegend  von  jrosran :  371—448  [Aufzahlung  aller  fossilen 
Reste  ausser  den  Cephalopoden]. 

L.  Zroscurbr:  über  den  Jurakalk  von  Cieehaeinek:  588—563. 

1847,  8,  4ß  XX,  II,  1,  9,  p.  1—588,  pl.  1—12. 
Geinitz:  Orthothrix:  84-86. 
R.  Harlan:  Beschreibung  der  in  den  grossen  Knochenhdhien  in  TenneM$ee 

gefundenen  Megalonyz  -  Knochen :  114—139  [Übersetzung  einer  flite- 

ren  Notitz]. 
Waivgbnhbim  V.  Qüalbm:  Beiträge  und  Ergänzungen  zu  den  geologischen 

Verhältnissen  des  Orenhurger  Gouvts.:  229-262;  367-390. 
G.  Fischer  v^  Waldusim  :  Bemerkungen  über  das  vom  Vorigen  im  West" 

Ural  entdeckte  Sch5del-Fragment:  263—267. 
V.  Catala:  über  das  beziehungsweise  Alter  des  Grfinaands  im  Gouverne- 
ment Maeoaui  277—284. 
G.  Fischer  von  Waldrbim:   über  die  von  PLAifER  gesammelten  fossilen 

Pflonzen  des  Permiscben  Systems:  513—517  [gegen  18  Arten,  wobei 

1  —  2  neu]. 


694 

ladS,  l-«y  XXI,  h  i-9y  P-  1^W7,  pl.  1-10. 

G.  Fischer  v.  Waij)hbim:    flker  einig:«  RaMisehe  Foswlie»:   237-249, 

Tf.  3-*  6«    [Bellerophon  maorogtomut  n.  230,  pl.  4;  Macrocheilus  am- 

pullacetis  «.  241,  pl.  3,  f.  3j   CnkTMia  Piatigarakanais  »...242;   Rale- 

.diiooa.cliaparjii.243^4.3,.i:4;.ciratbopliyllam  petiolatHm  «.  247,  t.  5.] 

Cm.  RouiixiBR  u.  VoMinsKY :  Erklfirung  der  su  den  „Fortscbre itendea  Stu- 
dien der  Geologie  um  M—c&^'  (s.  d.  fniUero  He(te)^  gehSrigcn..  Ta- 
fefai:  243-^288^.3  Tafeln,  [elwn.  13a  roeiat  liekannC«  PetrefaKteiL  auf 
7  Tafeln  *). 

A*  VpssiKSKv:  KrMfltazecn-Reste  im  Jura-Gebirge  bei  Moseau:  494-504, 
Tf.  9.    [Hriist-Panzer  von  ?Gryphaea  Bronüi  Rob.  u.  c.  a.  Bruchaffiöke.] 

BonissjAK:  über  einige  fossile  Reste  im  Goovt  drei:  692  —  597.  [Rbi- 
noceros  tichorhinus,  Elephas,  Cervus  aices].  '' ' 


5)  Slemoire»  eouröuueM  et  I» emoires  de*  Savanls  etrangert 
puhiee  par  V AcmdemieR,  de*  ^eienee*\  de*  Lettre*  et 
des  Be^ux-Art*  de  Bruxette*.     Brux.,  4f^  [Jb.  J84Ty  835]. 

fM#-iMr,  xxn.,  CO  pH. 

A.  Pbrrby:  Abhandlung  ilber  die  Erdbeben  der  itelstalUil  Halbinsel:  145  pp. 


6)  Nouffmux  Memoire*  de  l' Aeademie  A.  de*  Ssienees^   des 

Lettre*  et  de*  Beaux-Art*  de  Bruxeiles,     Brux,,  4^  IJb. 

lMr,836]. 

(1847),  XXIy  1848. 

(Nichte)._ 
XiB47),  XXily  1848. 
A.  Dümont:    Abhandlung  über   das  Ardemmiteke  nnd   das  Rkemischs  Ge- 
birge in  den  Ardetmem,  sm.  Rhstm^  im  Brmismi  und  .Con^Mb  2*.Xbeit: 
451  SS. 
N.  P.  Nyst:   Tabellarische  Obersicht'  und  Sfnonymie   der   bebenden   und 
fossilen  Arten  der  Arcaceen  und  ihrer  Lagerstätten;    1.  Theit,   Area, 
79  SS.  •  ' 

7)  Bulletin   de*  l^Aeademie  R,   de*  Seienee*,   des  Lettre* 
et  de*  BeenX'Art*  de  Bruxelle*,    Brux,,  8^  TJb.  184fy  835]. 

1889,  Vif  ii;  548  pp.,  14  pll.  [nachträglich]. 
NysT  u.  Wssteftdorp:  neue  Untersuchungen  über  die  fossilen  Kondiylien 

der  Provinz  At^werpeti:  303—414,  pL  1  — 3. 
A.  H.  Dumont:   Bericht  über  die  Arbeit  zur  geologischen  Karte  Betpens 

in  Jahr  1839:  494-485,  1  Karte. 

*    RooiLiicB  nimmt  S.  in  die  Ptiori(tt  teine«  NamcM-  B««liia  <I84^  •üKr  Aocella 
Key«,  in  Aaspraeh. 


$84T,  XiV,  H,  53»  SS.,  4  Tflo, 

L.  j>B  KoNiNCK :  über  den  Werth  geologischer  Chftraktere  I«  der  Geologie, 

gegen  DuMOifr:  62—72. 
Dumoiit:  Antwort  darauf:  112—116. 
Nybt:  2  neae  Crasaatella-ArtenoiklTabelUriadie  Übentdbt  aller  Iebcni«ft 

und  foMileq  Arien  mit  Angab»  ihret  Lagemagt  .l}6— 180,  Tf.  1. 
w  Kora0ci(.:. Entgegnung:  249-251;,  —  4>p|üpVT ;  ,C;irwiderttng :  382. 
DB  VBRifBVAL:  Qeogno^iisebe  Verbreitung  der  Nummuliten:  337—338. 
DB  KonjorcB :    Kommisiiona  •  Beriebt  qber  Niar's  Arbeit  über  die  Areaceen 

<».  Oben):  37d-38l. 
WBaMABb:   Bedeutung  der  Tfaier  - Sp^eoiea  [mit.  A^4#)c1^t  «»f  Geologie]: 

475-497,.      .  I     •    :     ..    V,.,»    . 

d'Omalius  D'H4Lii0ir:  über  die  JUmvAlzungeA  der  Erdkugfsl:  498«— 511. 

i848,  XV,  I,  632'  pp.,'  6  pFl. 

Di'MONT  u.  Captrai'nb:   Komihissions -Bericbt  über  db  RTCKHorJ)T'8  ilmem- 

kraliouB  paleoniolog%^ue9i%—9, 
J.  J.  p'Omauus  d'Halloy:  Note  über  die  Block-Ablagerungen:  361—369. 
J«  BospuET:    neue  Hipponjx-Art  (H.  Dnnkerana)  aus  MaHriehier  Kreide: 
''  Wl-60f,  ff.  i.  '        * 


4ary  8<>  [dfchfrbi  IM«,  477],  V 

I648y  Juli;  Nro.  SP;  XLV,  i,  p.  1-204,  pl.  1-3. 
A.  Gutot:  über  des  ilA^'n-Beckens  erratische  BI5cke:  20—27. 
WiGK^ :  Tiefe. und.  Sals-fiebalt  des  ^$em9*n  22T-96y . . 
A.  CoNffEix:  Kupfer-  und  .Zink-Kjurbonat.voQ  Mßliihki,^^ 
Fypb:  Verglichener  Leucht-Werth  verschiedener  Kohlen- Arten :  37—49. 
J.  Thomson:  über  die  „Parallel-Wcge"  von  läO^Maier:  49—61. 
A.  Fabue:  "Geologische  Untersuchungen  bei  CA«moiMy?^9— 86,  Tf.  1. 
Sartoricts  V.  Waltbrshavsbn  :    allgoBMine  Übersiebt  der  Bildung  Ulani$x 

102-107. 
R.  Edmunds:    Ursachen    neuer  Wechsel    dea  ^Wasserspiegels   im   OMm» 

rio:  107.  ,  ... 
jiiMiserordejitlicbe  Bewegung  der  See  in  Cornwall  und  Dwam  aoi 

23.  Mai  1847:  109. 
_  —  von  Wirbelwinden,   welche  am  12'' Dezember  1840   durch  8i,  Ju9i 

jpngen:  111. 
—    —   rasche  Verminderung  der  Sandbänke  in  MovnU-hayi  113 — 115. 
Horkirrs:  Innerer  Druck  und  sein  möglicher  Einfluss  auf  BUtter-GefSge  der 

Felsarten:  115-118. 
DAUBBnx:   die  tiilkane  in  Miilii'Frankreieh  nicht  mehr  in  dem  Znstande 

der  Thitigkeit,  wie  zur  Zeit  von  Julius  Cäsar:  110—122. 
Sartobius  V.  WALTBRBHADSEif :  Glctschcr  und'KJifna  TsTsfuft:  129—140. 
R.  £.  Brown:  Ursachen  der  Bewegungen  aut  der  Erde:  148—155. 


690 

H.  DK  LA  Bbcus:  Übersicht  der  VfrbaiklKttn|^en  der  B^eUid  füi^gifu 
Wlhreod  1^47:  155--163. 

W,  B.  u.  R.  E.  RooBHt:  Zerseteung  uod  Auflösung  von  Mineralien  and 
Feisarten  durch  reines  kohlensaures  Wasser:  163—160^ 

Fonnns:  geologische  Untersoohang  derVnlkane  in  FivürrüW^  170—171. 

Flemino:  DiittviaUSchnininieD  der  Gesteine  bei  Edinkurg'^  171. 

Missellen:  E.  Forbbs:  besilsen  Genera  Verbreitnngs- Mittelpunkte,  wie 
Spesies?:  175.  —  dMrchiac^s  Beobachtungen  über  quart2re  oder 
Diluvial  •  Formation :  176.  --  C.  Maktifis:  Meeres  •  Temperatur  bei 
Spiimiergeu:  178.  —  Agassis:  Analogie  swiseben  der  miodnen  Flora 
Ewropa*4  und  der  jetzigen  ilmerdlrs's :  180.  —  Die  #tirr«Atirrs-KBpffr> 
Grube  von  Neuhotiandi  180.  —  Karsten:  über  amorphen  Borasit:  180. 

—  Tbschbmachbr  :   fossile   Vegetation    der  Anthrasit-Koble:    181.  -> 

—  Hamilton:  Färbung  der  Achate  au  Okersigin:  183.  —  Kohle  im 
JbNfrs-Thale  Indient:  183.  —  dr  la  BvcnR:  Verkieselung  von  Pfltii- 

zen  und  Thieren:  185; Reptilien-Reste  in  der  Kohlen-Formation: 

185^  —  A.  Bbauorijmont  :  Struktur  und  Teratologie  krystallisirter  Kör- 
per: 186.  ^  Ebelmbn!  kunstlicher  Hyalit  und  Hydrophan:  187.— 
J.  B.  JucKBi:  Geologie  der  Rüste  Auslralhnä:  187.  —  Wiebbk: 
Jetsige  nnd  frühere  Ausdehnung  der  Insel  Helgoimnd:  188.  —  V.B. 

\   RooERs:   Fortfuhrende  Kraft  der  FIfisse:  180.  ^   v.  Dbohbn:  Qoedi- 
silber-Erse  in  der  Kohlen -Formation  SMarhrückenM ',  i80. 
Mantell:  Vorkommen  der  Vogel-Reste  auf  Neu-S^eiand  ^  196—197. 


9)   TAs  Qumrterly  Journmi  of  the   Ge^Ugicai  Seeietff,  t//«- 
tiraied  sfo.,  London  8«  [Jb.  /6M,  477]. 

1848^  Nro.  Uj  IV,  iii,  pl.  146«-244;  35—50  und  cxxi— cxli,  mth 
woodenU. 

1.   Bericht  des  Museums*Committ^*s 
über  die  Sammlungen:  cxxi— cxxxiv, 
über  Bficber- Desiderate:  cxxxv-cxu. 
n.   Verhandlungen  der  Gesellschall 

a.  laufende  von  i.  Dez.  1847  bis  23.  Febr.  1848:  145—241. 
D.  SuARrE:   Paläozoische  Mollusken  •  Reste  aus  den  Vereinten  Stonien  in 

Ch.  Lyell^s  Sammlung,  verglichen  mit  EuropSiMckeni  145. 
J.  Lrcm:   Mineralogischer  und  konchyliologischer  Charakter  des  Ot09%- 

Ooliths  bei  Minehinhampion:  181. 
Macintosb:  Wasserstand  am  Tempel  von  Pomnuoli:  101. 
J.  Morris:  Nautilus  Saxbyi  n.sp.  im  Unter-Grunsand  auf  H^i^AI:  193. 
C.  A.  Johns:  Erdfall  bei'm  Limordi  193. 
J.  Nicol:  Silur-Gebirge  im  Ttoesif-TAa/e :  195,  3  Holzschnitte. 
W.  J.  Hamilton:  Achat-Bräche  zu  Okeretein:  209. 


607 

Sbdcwick:  fiber  orgaoiacbe  Rette  im  Skiddtitt  •  Simie  mid  KUssittatioa 
der  filtern  Gesteine  in  C^tnkerUmd  und  Wesimoreimtd  i  216,  4  HoUschn. 

G.  A.  Mantbll:  fiber  die  von  Walt.  Mantbll  in  Nem-Seeimti  gesammelten 
Vogel-Reste:  225. 

über  deren  geologische  Lagerung:  238,  4  Holzschn. 

III.  Geschenke  an  die  Gesellschaft:  222-244. 

IV.  Übersetzungen  und  Noiitzen  von   geologischen  Arbeiten:  35— SO« 
MiLifE-EnwARDs :    Bericht   über  M.   Rouavlt's    palfiontologische  Untersu- 
chungen:  35. 

H.  V.  Mbteh:  ^Die  Saurier  des  Muschelkalks^':  4Q. 

G.  Bischof:  Phosphorsfiure  in  Lava:  47. 

Lovto:  Wanderung  der  Mollnsken*Fauna  in  Slumümatiem  y  AS, 

Hbui BRSBN :  über  Miodsndoiiff's  geognostiscbe  Leistungen  in  fiftlirtsn:  49. 


A   II  s  z   ü   g  e. 


A.  Mineralogie,    Krystallograpliie,   Mineralcliemie« 

A^  Patera:  Nachtrigfliches  zu  aeiuf  r  Unteraachung^  de  • 
Meteoreiseoa  von  Arvü  (Österreich.  Blatter  Tur  Lit.  1847,  Nro.  tTS, 
S.  694).  Bekanntlich  fand  Berzbuob  im  Meteoreigen  von  BohumiiU»  eine 
eig^ene  metAllische  Verbindung^  in  lichte  stahlgrauen  Blitlcbcn  und  Kdmem, 
welche  aus  Eisen ,  Nickel  und  Phosphor  bestehen.  Etwas  ganz  Ähnliebes 
hat  das  Meteoreisen  von  Ar^m  aufzuweisen.  Nach  Pateiu  zeigen  sich 
letzte  Blätteben  biegsam  und  üben  starke  Wirkung  auf  den  Magnet  \  Ihre 
Harte  betragt  6,5 >  die  Eigenschwere  ==  7,01  —  7,23.    Gebalt: 

Phosphor     •     .     .    •       7,36 

Eisen 87,20 

Nickel    ' 4,21 

08,70. 
Das  Mittel   aus    den  drei  Analysen   ergab   etwas  Kohle,    die  jedoch 
nicht  naher  bestimmt  werden  konnte.      Es  wird  der  Name  Schreibcrsit 
für  die  Substanz  vorgeschlagen,    um  deren  Selbstständigkeit  im  Mineral- 
System  festzuhalten. 


Th.  Schbbabr:  über  eine  eigen  th  um  liehe  Art  der  lao* 
morphie,  welche  eine  ausgedeh  nte  Rolle  im  Min  eralre  iehe 
spielt  (PoGOEifD.  Annal.  LÄVIlt,  319  ir.)^  Die  erste  Veranlassung  zur 
Auffindung  dieser  Art  der  fsomorphie  wurde  durch  Untersuchung  zweier 
Mineralien,  des  C  o  r  d  i  e  r  i  t  s  und  des  A  s  p  a  s  i  o  1  i  th  s,  einer  neuen  Spezies, 
gegeben. 

I)  Cordierit.  Vorkommen  unfern  Krag^röe  im  sadlichen  Norwefem, 
Er  ist  durch  keine  so  intensiv  blaue  Farbe  ausgezeichnet,   wie  jener  Ton 


*    Eine  erite  NoCits  darüber  tiehe  in  Jahrb.  1847,  848;  tlalfe  Folgaranien  daran« 
das.  1847,  734  ff. 


T9€iHir9mi^  toiidera  meist  lieble  violblaq  oder  farblas«    Zwei  Analffep 
gaben  im  Mittel : 

Kieselerde  ....    5O944 

Tbonerde     ....     32,95 

Tallcerde     .    .    .    .  ,  12,76 

Kallcerde     .    .    .    .      1^12    ,^ 
.     ,  ^iseno^dul     .    .    .      <>>P6.  ....,«,    ... 

MAng;anoxydul      .    .      Spur 
,  Mfasser    .    .    ,    •    ,      ,1,02. 

*"  *    * öMsf.* 

«ad  die  eiofacbe  Formel  dürfte  aeyn: 

A»  Si«  +  3»  Si   . ; 

2)  Aspasiolitb.  An  derselben  Fundstalte  vorko^pnef^  mit  Cop- 
dient,  Quarz,  Feldspatb^  Glimmer;  siiweilen  auch.mil^'jritfu^eiBen  ver- 
waohieii,  und  in  den  meisten  mineralogischen  K^i^nz^ic^fn  dem  Serpentin 
sehr  ahnlich;  Lanch-,  Spargel-  und  O^-grün,,  fast, stets  lichte,  auch  braun 
oder  rothbraun  (durch  Eiaenoxyd).  Eigenschwere  =  2,764.  Wenig 
birter  wie  Kalkspath.  Nur  selten  krystallisirt.  Mittel  xweier  Analyaen : 
Kieselerde  ....  50,40 
Tbonerde     ....    32,38 

* Wkerd^    ......      8,01 

>     .      -    .  Kalkerde.     ..    •    v    .    Sptir 

Eisenoxydnl     .     .  2,34 

'  Mangan bxydul  "  ."    \    Spur 

Wasa^r...    .    .....      0,73      , 

00,86.  • 

Vergteiehtman  dieZnsaromtnsetKUffg  des  Aspasfolitbs  mit  der  des  Cordie- 

rits  voO  Erageroe^  so  findet  niaii,  daiss  Kieselerde  und  Tbonerde  in  beiden  Miue- 

^ralicn  ficjir  nahe  \n  demaelb^n  Verhäjtniase^stehen»  und  dassje«,  hauptsioblieh 

Bvr  die  in  Folge  des  bedeutend rnW^aaer-Gebaltes  verringert«  Talkerde-Menge 

ist,  wodurch  si^h  die  Misdiung  des  firsten  Vonder  d<'8  hndcm  unterscheidet. 

'Dieses  Verbal  tnfsjj,'  an  und  Für  .srch  auftallend^erhaft  dadurch  grosse  Bc- 

deotnng,    dass   beide  Mine  ral  if.n.  ganz,  dieselbe«  iKry'alall- 

Fornen  besi  fi4^n,  rhombiaeke  Säulen  von  120^  mit  Kombtnationen  von 

Q  Pi  X  ^..00  nnd  QOJ^.  GO9  also  die. gewöhiUieJio  Gestalt dea  Cordierita. 
Ssn»  «och  inoigef o  Verwandtsehaft  wird  aber  dadwreh  angedeotet,  dass  an 
'einem  Hatid.<ttfcke  die  vollkommensten  ÜbergSnger  stattfinden  ,'  ja  dass  die 
Krystalle  theilweise  aus  Aspasi  oTith  bestehen,  tbeilweise 
avs  Cordierit.  Besonderai  der  Kern. wird  Kon  latxtem :MiAe|'al  gebildet. 
An  Verw4tlernng  oder  dergleichen  -ist  im  Entferntesten  meh^  m  denken ; 
Cordierit  und  Aspasiötith  mfissen  isom  orp'h'seyttjtirtcf -diese  Isomorphie 
dsrin  ihren  Grund  haben,  dass  eine' gewisse  Menge  Wassers 
eine  gewisse  Menge  Talkerde.  z.u..ejraelz.en  vermag.  Durch 
Reebnnng  ergibt  sidi,  daoa  jcdenfallii  drei  Atome* Wasser  eivAton  Talk« 
erde  ersetzen  wurden;  die  g^eiefcen  Kry stall -Fo'fta'en  desCordie^ 
rita  und   Aspasioliths    können    mitKi;inuV,^d.n£fli^die  Aa* 


7(90 

Vahme  erklfirt  werden,  dass  3  Atome  Wasier  1  Afom  Talk- 
erde  isomorph  zn  ersetzen  vermögen.  £in  solcbeji,  durch  elnst« 
weilig^n  Mangel  alier  Analogie  sehr  auffallendes  Resultat  konnte  nicht 
sogleich  als  ein  vollkommen  feststehendes  angenommen  werden ;  der  Yf. 
bemdhte  sieh,  die  Richtigkeit  auch  von  anderer  Seite  her  einer  Prüfung 
zn  unterwerfen.  Am  nüchsten  schien  es  zu  liegen,  eines  der  am  hiollgsten 
vorkommenden  Wasser^haltigen  Talkerde-Siltkate,  den  Serpentin  in  solcher 
Hinsicht  n£her  zu  betrachten.  Ohne  in  die  Einzeln  holten  eingehen  so 
können  bemerken  wir,  dass  S.  zum  Resultat  gelangt:  der  Serpentin 
sey  als  ein  Wasser-Olivin  zu  betrachten,  d.  h,  als  ein  OliviD, 
i»  welchem  das  Wasser  als  isomorpher  Bestandtheil ,  eine  grössere  odA- 
geringere  Menge  der  einundein-atomige  Base  ersetzt,  woraus  sich  die 
bekannte  Thatsache  erkll|rt,  dass  der  krystallisirte  Serpentin  (von 
Smamm)  dieselbe  Krystall-Form  besitzt,  wie  Olivin.  Wie 
sich  der  Aspasiolith  zum  Cordierit  verhältj  so  verh&lt 
sich  der  Serpentin  zum  Olivin^ 


*  Dia  ftatgneiehneten  StrpcBtin  •  KrytUll«  von  SiMnun  wnrdea  v«n  Blsigm  als 
JkfterKrysiülc"  aiiek  OUtIb  la  AMpraeh  ««nooinM.  Wer  dl«  Fiuidctltte  dareh  Aaloptfe 
kenat,  muM  einer  soldiea  Aaeleht  wldenpreehea.  (DIeas  kabea  «nch  Tamkav  und  Beunr 
bereits  getiian.)  In  der  Ollvin-Form  Jener  Kryatalle  liegt  kein  Beweia  für  eine  Micke 
Umwandlung,  aondera  nur  eine  Anfibrderang,  nack  einem  Beweiae  der  Art  »a  aackea. 
NIrgeada  aber  Uaat  sick  beim  Serpeatia  Toa  Snarwn  eine  aoicke  Verwittemag  oder  aadcr- 
weltJge  Zeiaetsuag  dea  Oestelnea  bcobaebtea,  wie  ale  alle  (kier  in  Betrackt  kommeadea)  Psea- 
domorpkoaea  au  begleitea  pflegt.  Die  TglUg  friackea,  durek  fiiaeaoicydnl-SiUkai  grfia  ge- 
fXrbten  Serpentin-Kryatalle  aind  entweder  In  eben  ao  frlacben ,  mit  gl&nzeodea  Spaltunga- 
Flicken  veraebenen  Magneait,  oder  in  durckau«  nnzeraetztea  Titanelaen  eingewackaea. 
Mitunter  werden  berm  Zevacbiagfu  dea  letzten  Serpeatia  -  Partkle*a  ala  Eiaackifiaae  Ih 
demaelben  getroffen.  Man  gewakrt  kier  nirgendi  Rläfle,  Spalten  oder  Drnaeaiftume, 
weleke  an  Infiltration,  Gang-Bildung  n.  a.  w.  erinnern  könnten,  aoadera  Serpentin,  Magnet- 
und  Titaa-Eiaen,  Glimmer  u.  a.  w.  alnd  feat  und  innig  mit  einander  verwaekaen  und  bilden 
eine  Band-Armige  Zone  im  Gnelaae.  Die  bier  vorkommenden  mebr  oder  weniger  ver- 
wlllerten  Serpentin  •  Kryatalle  atammaa  obae  Auanakme  von  dem  der  Wlttemag  aoage- 
actstcB,  der  Pab-Okerflieke  aaalckat  gelegeaea  Tbolle  der  Serpeatin-Maaae,  oder  dkaalbeB 
aaaaen  in  den  xaklcelcken  kerabgeroUten  Brackatiieken,  welcbe  anf  dem  flnickteB  Boden 
Jabre  lang  dem  Elawlrkea  der  Atmoapkftrillea  aaageaelzt  waren.  Naekdem  die  Tkeorlc, 
veraalaaat  durek  die  VerbAltalaae  «wlaekea  Cordierit  nad  AapaaloUtk ,  Im  gana  analogen 
VerkUtalaae  awiacken  Ollvia  und  Serpeatin  eine  xweite  Stutze  erkalUa  kattea ,  warde 
ea  dadurcb  aoek  wakrscheinlicker,  daaa  die  Rolle,  weleke  dieae  Art  laomorpbie  im  Mine- 
ralreicke  apielt,  keiae  gana  beaehränkte  seyn  könne.  Dleaa  kat  alck  dann  bei  fortgeaetztOfr 
Vateraucbnag  in  mebr  ala  aavor  geakatem  Maaae  kewikrt  Der  Vt  darekgekt  Im  Ver- 
folg aeiaer  Abkaadluag  die  kauptaäekllckatea  der  ia  Betraebt  kommeadea  Miaeraliea,  and 
eatwiekelt  diiijenlgen  Formeln  füx  dieaelben ,  welcbe  eich  ergeben,  wenn  man  daa  Waaaar 
als  baaiackea  Beataadtkeil  betracbtet ,  der  im  aagegebenen  Verhältniaa  (von  3  Atom  zu  I 
Atom)  Talkerde  und  folgUeb  anck  alle  mit  denselben  iaomovpben  Baaea ,  wie  Kiaea-  uad 
Mangan  •  Oxydul  u.  a.  w.  au  eraetzen  vermag.  Zakireieke  Tkataacken  aprecbea  dalBr, 
daaa  daa  Waaaer  im  Mlaeralreieke  elae  anagedeknte  RoUo  apidt  nad  «aek  allem  Aaga- 
Alkrtea  (im  Original- Anfaata  Naekznaekendem)  kann  ala  featatofeand  beUaektet  werdea :  d  a  a  a 
I  Atom  Talkerde,  Kiaeaozydul ,'  Mangaaoxydnl  (wakrackelnliek  anck 
KobaltozydnO»  NIckelozydal  uadZiaaozyd  darcb  3  Atomt  Waaaer  nad 


701 

K.  H.  Msran:    Aaalyfe    fossiler  Mahlslhae    von  Rhiao» 
ceros  minutas  (WdHL.  aod  Libb.  Annal.  LIV,  369): 

Kalkerde 47,00^ 

Biltererde     .    •    .    .    .      o,&S 

Eiseoeiyd 1,3« 

Kali 0,45 

Natron 0,93 

Phoiphorafiure  •  •  ,  •  39,22 
SchwefeUiure  «...  1,43 
Fluor.    .<...,      2,10 

Chlor Spur 

Koblens&ure     .    •    •    •      2,03 

organische  Materie    .    ,      4,90 

100^84. 


SoHBBaBR:  Zerlegung  einer  braunen  Strahlen  -  Blende 
{Npi  Mtifn:  /.  Nalur^VideMk.  /r,  848  >  Bbbxbuur  Jahresb.  XXV,  337). 
Vorkommen  bei  Afer^-Kirehe  unfern  CkrisÜmiU.    Gehalt: 

Schwefel 33,76    .     .     32,33 

Zink 46,45     .    .    51,44 

Eisen 16,68    .     .     14,57 

Kopfer Spur     .    .      — 

Feuchtigkeit    ....      0,23     .     .      — 
97,32  98,34. 

Der  Schwefel  in  beiden  Analysen  reicht  nicht  hin,   um   mit  dem  Me* 

lalle  R  Btt  bilden,  es  moss  folglich  aach  Saneratoff  darin  enthalten  seya. 


Löws:  Analyse  des  Diaspora  von  Ardbenuiiltf  (BsaBSLiosa.  a.  0. 
S.  339): 

Thonerde 859I31 

Wasser 15,000 

100,131. 


A.  Dblbssb:  wiederholte  Analyse  des  SIsmondins  (Comirl. 
renif.  XTI/,  S96),  Sehr  reine  Bruclistdcke  des  Minerals,  welches  bekannt- 
lich zu  8i^  Marcel  in  PiemoHi  vorkommt,  ergaben: 


dats  I  AtoB  Kopferosyd  dnrcli  2  Atona  Wasaer  Isomorph  erttftit  wer- 
den keanea.  Hlefdoieh  wird  eiae  aeue  Art  laoBMrphie  begrfiadet,  welelM  ■•■  tai 
Gegeasatxe  sar  frAher  bekaaate«  (nioii««ereii)  polynerelsoniorphie  ■miaea kdaato. 
E«  aaterllegt  kaaoi  ciaem  Zweifel ,  das»  der  Uwfiiag  denelbea  eplter  noch  erweitert  wer- 
de« dürfte.  S.  eriaaeft  aa  BoireBMirp»e  Benerkaag:  '»*  >■  Hoiableade  3  Xt  alt  2  ISl 
iwMBOipli  za  eeya  eelielae«  elae  Meiaaag,  welelie ,  da  sie  dareli  aBaloge  Beiapicie  f4r  etat 
eeicke  polyBcrt  Enetsnai  vaterstitit  wird,  aa  Waluaehelallckkeit  gewiaBt. 


702 

Kie«elerde.  .  '.  .',"a4,!o 
£iiieD»Protoxyd  .  •  .  il7,tO 
Tbonerde  ;  ;  .  .  .  41,59 
Walter  :;;...  7,1« 
Formel :       SiYe'+  AI'Aq  »  Sfi  +  dlfä. 


6.  Robb:  Phenakit  im'  Ümen -  Gebirge  (Poggehd.  Annal.  LXIX, 
143  ff.).  Bereits  vor  zwei  Jahren  erhielt  R.  durch  Hermann  io  Moäktm 
mit  aDdern  Neuigkeiten  vom  Urdi  einen  schönen.^  weissen,  glänzenden 
Krystall  zur  Ansicht,  der  auf  den  Topas-Cfruben  im  Umm-Otkirfe  vorge- 
iLommen  war,  und  den  er  sogleich  ais  Phenakit  erkannte.  Dieser  n«ue 
Fundort  des  seltenen  Minerals  ist  —  nachdem  dasselbe  zuerst  an  der  Tmäo- 
tr«[/a,  8&  Werstc  ostwärts  Ettiharinenkurf  im  VnU  aufgefunden,  auch  bei 
IVammotif  im  EUm9  entdeckt  worden  -—der  dritte,  das  Vorkommen  je- 
doch an  allen  dreien  verschieden.  An  def  TakinDqjm  triA  man  den  Phe- 
nakit mit  den  grossen  Smaragd-  und  ChrysoberylUKrystaUen  in  Glimmer- 
schiefer eingewachsen;  bei  Ft^ammoni.^  auf, der  MinfijawM^  in. einem  Lar 
ger  von  Braun  -  Eisenerz ;  am  Urnen  -  Gebirge  mit  Krystallen  von  grdnem 
Feldspath  (Amazonenstein)  und  von  weissem  Topas  auf  Granit  -  GÜngrn 
im  Miascit.  —  Wie  die 'Lagerstätte,  so  \ii  auch  das  Ansehen  der  Kry- 
stalle  an  allen  drei  Fundorten  sehr  abweichend.  Aa  <icr  Takowtja  sind 
sie  am  grossteu,  in  ihrer  Ausbildung  am  einfachsten:  -Combination  des 
ersten  und  zweiten  sechsseitigen  Prisma's  mit  dem  Haupt-  und  ersten 
stumpfern  Rhomboeder.  Den, Winkel  in  den  End-Kanten  des.HanpVRhom* 
boeders  gibt  Nordbnskiölo  zu  115^  25'  an.  Eine  Keuntniss  von  der  eigen- 
Ih6mlichen  Ansbildang  des  KrystalfiAitions-Systemes  des  Phenakits  lieferte 
Betrich  durch  seine  Beschreibung  der  Krystalle  von  V)rmmmont.  Dieselben 
zeigen  nicht  allein  viel  grössern  Flächen-Reichthum  als  die  Uralisehen,  sondern 
sie  lassen  auch  eine  eigenthumliche  Hemiädrte,'  Hemimorpdie  und  Zwillings- 
Bildung  wahrnehmen.  Die  Krystalle  aus  dem  Hmen^Gekirge  endlich  sind 
klein,  farblos,  fast  vollkommen  durehsictitig 'ntid  stark  Glas- glinsend. 
Auch  ihnen  ist  grosser  Flächen-Reicbthum  ei|^fen.  (Die  weitere  Ausführung 
mnss  in  der  Urschrift  nachgesehen  werden,  da  sie  ohne  Beigabe  der  Fi- 
guren unverständlich  bleiben  ^firdfO 


Voselgbr:  Zerlegung  eines  Feder-Erzei(  (Rammelsbebg^s  Hand- 
worterb.  Sopplem.  111,  44).  Dieses  derbe,  auf  der  Antimon  -  Grube  bei 
Wdfskerg  von  Zinckbn' aufgefundene  Mineral,  dc^sefi  Ejgenschwete  == 
6|678S,  wurde  in  RAMMSLaBBRC  s  Laboratorium  zerlegt  Das  Ergebnis»  warc 

Blei 48,48 

Antimon 32,08 

Schwefel     ....    20,32 
101,78. 


79S 


E«  in  folglich  Pb'Sb,  4.  b.  Ffder-Eri;>  welcher  Name  a^f  die«» 
Varietät  Dicht  sonderlich  pasat. .    ,    .    . 


RosJWGABTEif:   Analyse   des   Williamitf  (a.  a,  0.  S.  «6).     J^s 
entbilt  dieser  Ohertehlesische  Galmei: 

Kiesels&ujre^.  .  •  .  ..»7^ 
Zinka^^yd  •  ^  .  .  70,82 
Eisenoxydnl     .    ,    •   ^  1,81 

90,97.  !l 


Schnabel:   Zerlegung  des  KobaltrGIanxes  von  der  6rnb6 
Pkiii^9'Hogkun$  bei  Sfegeh  (a.  a.  0.). 

Schwefel^  f    ,    ,'.     l9,io. 
Arsenik  .    .    i    .    .    44,75 

Kobalt 30,77 

Elsen   "«    .    .    •  g,38 

100,00. 


Derselbe:   Analyse  eines  Kobalt-Erzes   von   da  (FoocriN»: 
Annal.  LXXI,  616).    In  dem  als  Schliech  untersncbtea  Ena  Itilden  sicbs 

Schwefel     .    •  ' . '  .    S3f,93 

Arsenik 37,13 

Kobalt    .....    24,70 

Eisen.     .....     12,36 

Gebirgsart  .    .    .    :      1,20 

Verlost    .    .    .  ':    .      6,68 
Es  ist  demnach  ein  Glanzkoball  mit  beigemengtem  Eisenkies. 


Nbkdtvich:  Untersoehiing  ei'hes  Berg Ih'e eres  von  tfurn- 
kdm  bei  C^Maruya  im  SmaUiier  Komi  täte  (Ös<er.  Btitter  f.  LH. 
194r,  fir.'MZSy  S.  907  nnd  908).  Des  Mineral  findet  sich  amgtnamilMi 
Orte  fest,  mehr  oder  weniger  plastisch  nnd  von  verschiedenen  organischen 
nnd  nicht  orgaaisehen  SfoiKnii  dardhdrnilgeB,  sodann  auch  lifissigr  von  ge- 
wl^bnlieher  Syrup  •  Konsistens.  Bovssiif«AirLT  —  der  im  BecheUr&tm4r 
Bergfheer  Sauerstoff  geftiaden  au  haben  «ogibt  —  hilt  jeden  Bergt  beer 
fffr  eine  Auflösung  des  Asphaltcns  (eines  *8anerstdff-ba]|lgen  Bestand iheilci 
des  Asphaltes)  In  Petrolen  und  b^auptet,  dass  dovch  Aufnahme  von  Saiiet- 
stoff  das  Petrolen  sich  an  Asphalten  umwonMe,  in  Folge  besäen  jcdMr 
Bergtiieer  am  Ende  iu  wahren  Asphalt  fihergehe.  Da  der  fliiaaige  Ber^- 
theer  von  Mmnütdm  in  allen  scMoa  Eiganscbaften  mit  dem  Mgekettrmmmr 
übereinstimmt,  da  er  einer  höheren  Temperatur  ausgesatst  Petrolen  van 
derselben  ^gensebaft  and  der  nimlichcn  cheraiscben  ZosamaieiuetBatig  gih^ 


7A4 

wie  Jener  von  BeekMrmmy  so  sweifelte  der  Vf.  oieht,  dass  er  nach  Booi- 
smoiüLT*«  Theorie  auch  Sauerstoff  enthalten  mfisse.  Um  nun  das  qoaDti- 
tative  Yerhältniss  seiner  Bestandtheile  aossumitteln  —  welches  nach  der 
Natnr  des  Bergtheeres  und  naeh  dem  Grade  der  Oxydation  bei  verschie- 
denen Bergtheeren  verschieden  seyn  musste,  unterwarf  er  ihn  einer  Ana- 
lyse und  war  nicht  wenig  dberrascht,  als  er  unter  seioeo  Bestandtheilfi 
nicht  nur  keinen  Sauerstoff^  sondern  ihn  genau  so  zusammengesetst  fand, 
wie  das  daraus  durch  Destillation  gewonnene  Patrolen.  Es  ist  demnach 
der  Bergtheer  von  Muraköm  nicht  allein  mit  dem  Petrolen,  sondern  auch 
mit  dem  Wachholder  -  öl,  Kopaiva- Balsam ,  Zitronen -Öl  u.  s.  w.  isomer. 
Hieraus  ergibt  sich,  dass  die  BoüssinoAVLT'sche  Ansicht  wenigstens  aaf 
den  Murmk^Mer  Bergtheer  nicht  anwendbar  sey.  —  Der  Vf.  bemerkt  so« 
Schlüsse  noch ,  dass  nach  seiner  Meinung  Stein  -  Öl  und  Bergtheer  zwei 
sehr  verschiedene  Spezies  sind,  die  sich  so  wcsegüich  von  einander  unter- 
scheiden, wie  ätherische  öle  von  Fetten.  Die  vollstSndige  Konstatiranir 
dieser  Ansicht,  gegründet  auf  Resultate  gewissenhafHer  Untersocbim;, 
hofft  der  Vf.  nächstens  veröffentlichen  zu  können. 


H.  Rose:  Zusammensetzung  des  schwarzen  Yttro tantalf 
von  Ytterkif  in  Sd^eden  (Poggbnd.  Annal.  LXXII,  155  C).  Nach  einer 
von  PsRBTs  im  Rosa'schen  Laboratorium  vorgenommenen  Analyse  bettebt 
das  Mineral  ans: 

Tantalsäure      .    .     .    08965 

Wolfrämsaure .     .    .      0,60 

Kalkerde     ....      7,55 

Talkerde 1,40 

Uranoxydol ....      3,04 

Eisenoxydul     .    •    .      6,^0 

Yttererde     ....    21,25 

Kupferoxyd      ,     ,  0,40 

100,08. 
Es  kommt  bd  Yflsr^y  ein  Orthit  vor,  der   eine  so  ausserordentliche 
Ähnlichkeit  mit  Yttrotantal  hat,  dass  beide  im  Äussern  fast  nicht  zü  unter- 
«oheiden  sind. 


RuD.  Rhodios:  Analyse  des  Chlorbiei  -  Bleioxydes  <Meo- 
dipits)  von  Brii&n  bei  8imdiker§§H  (Wohl,  und  Lob.  Annal.  LXII, 
873  ff.).  Der  Fundort  ist  erst  seit  einigen  Jahren  bekannt.  In  M€ndif 
kommt  das  Mineral  nicht  so  rein  vor;  es  enthalt  gewöhnlich  noch  etwas 
Kieselerde,  Kohlensaure  und  Wasser.  Bei  BrUm^  triffi  man  dasselbe  mü 
Kalkspath  und  Galmei  in  knolligen  Stucken,  welche  fast  immer  in  eise 
gelblichweisse  Erde  eingeschlossen  sind,  deren  wesentliche  Zasammen- 
satBung  kohlensaures  Bleioxyd,  kohlensaurer  Kalk  und  wenig  Chlorblei 
ist  Die  Substanz  erseheint  als  krystallinische  Masse,  welche  sich  voll- 
kommen spaltbar  leigt,  und  sehr  wenig  spröde.     Weiss  j  dorchsebeineiMl« 


70S 

Mf  den  Spaltungs  -  Fttcben  Permufttcr^arilg.    Eig^entchwere  =  7,0.    Aai 
den  Erf^ebDissea  der  Zerlegung  leitete  R»  die  Formel  ab: 

ClPb  +  aPbO. 


F.  V.  Kobbll:  über  den  Hydrargilit  von  ViÜm  rieca  in  BrM' 
Hiiem  (Gel.  Anteig.  d.  K5n.  Bair.  Akad.  und  daraus  in  EaDMAim  und  Mar- 
cHANDs  Journ.  f.  prakt.  Chem.  XLI,  iftSf.).  In  mebiren  Mineralien-Samm- 
longen  findet  sich  ein  sogenannter  Wavellit  von  ViUarieea  (]ttaX  CUada 
i'Ouro  fr€io)y  der  in  uemlich  bedeutenden  Massen  vorkommt,  die  aus.  fa« 
serigen  Lagen  von  achaliger  Absonderung  besteben  und  eine  kugelige 
oder  Nieren- förmige  Oberflache  haben.  Im  Kolben  erhält  man  viel  Wasser, 
welches  weder  sauer  noch  alkalisch  reagirt.  Fein  gepulvert  lost  sich  das 
Mineral  ohne  Rfickstand  in  konseatrirter  SalssSure  und  ebenso  in  Scbwefel- 
siore.  Vor  dem  Ldtbrohr  unscbmelsbar ;  Arbt  manchmal  die  Flamme 
«ebwach  grflniicb;  mit  Kobalt  -  Auflösung  ein  sohdnes  Blau  gebend.  Re? 
sohat  der  Analyse  s 

Thonerde  mit  einer  Spur  vo»  Eisenoxyd    65,6 

Wasser 34,4 

Schwefelsaure  ........ .  *    Spur 

100,0. 
Formel:    XlA,. 

TnoMsoir  und  Torrby  nannten  ein  Mineral  von  JlMmond  Gibbsit, 
für  welches  sie  die  nimliche  Mischung  sngaben;  G.  Rosr  taufte  eino 
Substanz  von  SekUeMmMkqfa  Qoru  Hydrargilit,  ohne  es  quantitativ  «m 
lerlegen  \  Hbrmami«  fand,  dass  es  die  von  Tuomson  angegebene  Mischung 
babe^  sonach  wäre  dasselbe  Gibbsit  und  nicht  neu;  es  wird  aber  neo^ 
weil. der  Gibbsit  nach  Hbrmann's  Analyse  etwas  |^ns  Anderes  ist,  als 
Xl  A3.  Das  Einfachste  durfte  seyn ,  dem  obigen  Thonerde>Phospbat  den 
Namen  Gibbsit  su  lasnen  und  das  in  Frage  stehende  Thonerde •  Hydrat 
Hydrargilit  zu  nennen.  Die  Eigcuschwere  des  Hydrargilits  von 
Villa  Heea  fand  K.  =:  3,34-,  jene  der  Varietät  vom  ürM  ss  1,38.  In 
Begleitung  des  Hydrargilits  von  Viila  rieea  finden  sich  erdiger  Py- 
rolusit  und  rother  Eisenocker. 


MiDOLKTon;  neuer  Schwefelkobalt  (C%«m.  Cr«.  Nr.  7Ty  p,  28 
^  Bbrzbl.  Jahresber.  XXVI,  322  und  323).  Vorkommen,  von  Magnetkies 
begleitet,  bei  Rqfpooianah  im  westlichen  Tbeil  von  Hindosimti  einem  wegen 
seines  Reichthuros  au  Schwefelkupfer,  Kupfervitriol  und  Alaun  berühmten 
Fundorte.  Das  Mineral,  stahlgrau  mit  einem  Stich  ins  Gelbe,  wird  seb^ 
rein  getroffen,  in  eingewachsenen  Körnern  und  in  Gestalt  von  Bän« 
dernl?].    Gebalt: 

Kobalt  .     .    •     04,64 

Schwefel    .    .    35,36 
Jahrgang  1848.  45 


708 

Marchand!  ZusantuenteUtiiiir  de*  Gesteins  toui  Ai«ry  bei 

Jerusalem  (Erom.  und  March.  Journ.  XL,  102).     Es  besteh«  die  Felsar« 

ans  einem  gelblichweissen,  porösen ,  sehr  bröckeligen  Kslkstein.    Geb«lt: 

hygroskopische  Feuchtigkeit    .      0,319 

gebundenes  Wssser    ....      0,488 

Chlor^Calciun 0,400 

kieselsRure  Saite 0,075 

kohlensaure  Kalkerde     ,    .    .    08,716 
Elsen        J 

Taikerde[ Sporen 

Thonerde} 


Siixsm:  pseodottiorphe  Bildungen  (Pooobndorit's  Annal*  LXX, 
M5  O»  Wir  besehranken  uns  auf  allg«Meine  Angaben  der  interessanterea, 
rar  Sprache  gebrachten  Tbatsacben  und  bemerken,  dass  folgende  Pse«4#- 
morpbosen  nachgewiesen  wurden:  Feder-Erz  (Plumosit)  nach  Pia* 
gionit,  vom  Waifehetf»  bei  Nemiarf  Im  AMhtdHeehen ;  Anti  monbliithe 
nach  Antimonif,  von  Breunederf  in  Saekeen^  Kupfergrün  nach  Li- 
bethenit,  von  LUeihen  in  Ungarn^  Pharmolilh  nach  Realgar,  von 
Joaekimeikal  in  Mähnen*^  Pinit  nach  Augit,  aus  AuverptS}  Speck- 
stein nach  P 1  e  0 n as  t,  vom  J!fan«(mj- Berge  in  Tirol;  Sk  a p o  1  i  th  und 
Granat  nach  Idokrasi  von  Ef  bei  CkrUiieneemnd  in  MrMMyen;  Am- 
phibol  nach  Au^tt,  ans  dem  ErM§Mr§e  SUiek9me\  Rotb-Knpfererx 
Mch  Kopferkies,  vom  SMaekenwalde  in  Böhrnm,  von  Liektmtherf  in 
Bmlem  und  vom  Cup  iJmard  in  Cb/moalf;  Braun*  Eisenstein  aaeb 
Beryll,  von  Zwieetl  in  Boioni;  Markasit  nach  Kaikapatfa,  von 
9ireUerf\  Bunt-Kupferers  nach  Kupferglans,  aus  CsriMoa//;  Biet- 
glana  nach  Kalkspath,  Weiss*  Bl  eiers  und  Bonrnonit,  von  Prmi» 
U^am  in  HdAmeii  und  von  RupUek  [-HuitUekf]  in  I%«m;  Grfiaerde 
naeh  Hornblende,  vom  M&nie  Baldo;  Kalk  nach  Peldspatb,  von 
Mmtek^ük  ia  Tkiri99fen\  Quara  nach  Quars  (ohne  Fundort- Angabe). 


B.     Geologie  uud  Geognosie. 

Co<^UAND:  Tertiar-Gebilde  in  Toskana  (Builei.  $M.  h,  F, 
4H  SS.).  Die  Tertifir-Gcbilde  To9kana'e  waren  In  neuester  Zeit  der  Ge- 
genstand  wiederholter  Untersuchungen.  Savi  und  Collegno  lieferten  Ab« 
handlangen  Aber  das  Alter  jener  Formation,  eine  Frage,  deren  Interesse 
durch  Entdeckung  von  Braunkohlen  zu  Monte- JUaeei  und  Monte -BamkoH 
nicht  wenig  gesteigert  worden.  Der  Vf.  nimmt  in  Toekana  drei  deutlich 
verschiedene  Abtheilungen  des  TertiSr-Gebietes  an : 

1)  eine  untere,  beaeiebnet  durch  Gegenwart  von  Braunkohle  und  von 


»•7 

foisilen  Restes,  fibnlich  Jeaen  in  den  Oypii-OebiMen  von  Aisß  and  Gor* 
yv«  dofern  Ajßi  {Vtmeiu99)^  welche  dem  obern  Tbeil  der  oDleren  Abthn» 
lung  des  Tertiir- Gebiete«  angehöre«; 

%)  eine  mittle  Abtheilung  in  Toikimu^  in  Pranemje€  aag^edentei  durch 
eine  Meeres -Molasse,  Sie  nmsehliesat  Fossilien  mit  denen  von  Bardetmm 
fibereinstimmend  und  wird  von  der  vorhergebenden  duiöb  abwticbendd 
Lagerung  scharf  getrennt; 

8)  eine  obere  Abtheilongi  d.  h.  die  Snbapenninea« Mergel ,  mit  der 
Molasse  gleichförmig  gelagert. 

Es  Btätxt  C.  diese  seine  Meinung  auf  eine  nicht  geringe  Zahl  an  den 
verschiedensten  ÖrtUehkeiten  gemachte  Beobachtungen,  deren  Mittheiiung 
hier  au  weit  fuhren,  auch  ohne  Beigabe  der  Proile  von  geringem  Inte« 
resse  seyn  wurde.  Wir  beschränken  uns  Dasjenige  aufsunehmeliy  wtft 
am  Schlüsse  gesagt  wird  über  die  Analogie^  der  Formationen  de« 
südlichen  FrMnkreiclu  und  ilaliefif.  Im  Are-Thale,  awischen  Abt  vad 
Jfareetlle,  erlangen  die  unterhalb  der  Molasse  auftretenden  SAsswassor^ 
Gebilde  eine  ansehnliche  Entwickelung  und  können  in  drei  sehr  deutliehe 
Unter-Abthetlungeu  geschieden  Werden.  Diese  sind  in  abstagender  Or^ 
nung:  i)  Mergel  mit  Gyps;  %)  rotfaer  Thon  mit  Trümmer-Gestein  (TA^- 
leneOs  ^)  thoniger  Kalk  mit  Braunkohlen.  Eine  solche  Unter-Abtfaeilung 
kann  sehr  gut  für  die  übrige  Proi9€tiee  durehgefuhrt  werden,  beaondera 
was  die  Mergel  mit  Gyps  betriffl  und  den  rothen  Thon.  Im  Cslaoo»*' 
Thal  (Kenofnte)  und  in  den  Buttes -Alfti  {Düuphin^  Mänoifuey  Fanml^ 
f»fer),  in  der  Gegend  von  ileyneeaiVe ,  CUwMan  u.  s.  w.,  umscblieasen 
die  Oyp8*fuhrenden  Mergel  zahlreiche  Braunkohlen -Lagen,  welehe  nicht 
mit  jenen  von  Gmrd&tm$  und  Fuüea»  verwechselt  werden  diifen,  die  ^e 
tiefere  Stelle  einnehmen  und  gans  unten  im  Tertiär-Gebiet  auftreten.  Bei 
Dmuphm  kommt  etne  Braunkohlen  •Ablagerang  vor,  die  alle  Eigenschaften 
der  erwähntHi  von  Mtml^-Bamkoit  hat  u.  s.  w.  [vgl.  S»  718]; 


V.  Osbbsry:  geognostischer  Umriss  des  nordwestlichen 
S9thi9Mde9  (Yerhandl.  d.  Petersb.  inineral.  Gesellsoh.  1844^  105  f.).  Ruck* 
blick  auf  die  früheren  und  späteren  Leistungen  von  Hopbl,  Fhchbr,  von 
EifonaHARnr,  Eighwalo,  Ulprkcht,  Strang ways,  PArmna,  von  UniJiBRsBfri 
L.  V.  Buch  und  Hensog  Maximiijaii  v.  L6dchts!ibbrg.  Im  Allgemeitten 
bilden  die  Of  lese  -  Pr&9Ümen  eine  grosse  flache  Ebene ,  deren  höchater 
Punkt  Lie^lmnd  ist.  Untersucht  man  in  orograp bischer  Hinsicht  dieaes 
Land,  welches  im  N.  und  W.  vom  MltJoAe»  Metre^  im  S.  durch  eine  Li« 
nie  vom  Ausfluss  der  Dima  nach  dem  südlichen  Theile  des  Peiptu  geiogeB, 
im  O.  durch  eine  Linie  vom  Peifu§  bis  snm  Ufer  etwas  östlich  von  Narv» 
begrenzt  wird,  so  ergibt  sich,  das«  die  höchsten  Stellen  im  südöstlieben 
Tbeile  dieses  Viereckes  liegen  zwischen  den  Flüssen  A»  und  JNiff«,  wo 
die  Hügel-Kette  ungefähr  700  Fuos  über  der  Meeres-Fläobe  erreieht;  der 
Hmeüudn  steigt  sa  967  Fuss  empor.  In  der  Kfthe  der  Stadt  W4rro  h^ 
grentt  dar  Ken el»  in  welofaeai  die  See'a  fFo^fnla  oad  TamaiAs  mch  ihidt% 

45« 


7W 

die  vom  Siideo  bei  Bahnhof  streichende  Hiig;el«  Reihe,  worio  einseioe 
Berge  847  uod  997  Fuss  Höhe  haben.  Die  nördlichen  Ufer  Bsikl&md€ 
bilden  stellenweise  Felsen  von  150  Fnss  Höbe  über  dem  Meere. 

Hinsichtlich  seiner  Verwaltung  wird  EHhiand  in  vier  Distrikte  ge- 
theilt:  Wieriand^  HarrUn^  Jerwm  ond  Wieek.  Den  leisten  Oisirtkt  on- 
•tersnehte  der  Vf. ;  seine  Forschungen  erstrecken  sich  ifings  des  Ufers  von 
Hmriem  bis  Revai. 

Fssst  man  alle  einxelnen,  an  verschiedenen  Orten  Bglhl&mdtt  sngestelUen 
Beobachtungen  zusammen ,  so  llsst  sich  folgendes  Resultat  daraus  «ehe«. 
Die  vorhandene  silurische  Foimation  hat  zu  ihrer  Basis  Ssndsteio,  der 
mehre  Male  mit  bituminösem  Thonschiefer  wechselt  Auf  letztem  raht 
eine  Schicht  grünen  Sandsteines;  sodann  folgt  Kalkstein  mit  Chlorit- 
Körnern;  ferner  wieder  Sandstein ,  der  vom  untern  durchaus  verschiedea 
ist,  und  zuletzt  liegen  oben  verschiedene  Kalksteine,  welche  vom  aufge- 
schwemmten  Lande  bedeckt  werden.  Nirgends  sah  der  Vf.  die  Felsnrt, 
auf  der  der  filtest«  Sandstein  s^ine  Stelle  einnimmt.  Dieser  Sanduteia, 
iron  PaKdbk  als  Ungultten  •Randstein  bezeichnet,  zeigt  in  Znsammen- 
setsnng  and  Mächtigkeit  manche  Verschiedenheiten.  In  den  tiefsten 
Schichten  erscheint  er  gewöhnlich  ganz  weiss;  in  der  Nöhe  des  Thon« 
Schiefers  wird  er  allmftlich  grau ,  dunkelbraun ,  sogar  schwarz ,  was  von 
den  darin  vorhandenen  organischen  Körpern  herrührt,  oder  gelb,  rothbmon, 
Siegelroth  durch  Einwirkung  seines  Eisen-Gehaltes.  Die  Farben  sind  in 
Flecken,  öfter  Schichten^rtlg  verlheilt.  Das  Gefiige  geht  vom  Fein-  bis 
nnm  Grob-körnigen  über.  Auf  dem  TH^herfsehm  Abhänge  finden  sich 
mehre  Grotten ,  tbeils  20  Fuss  tief  ond  von'  Mannes-Höbe  in  dem  Sand« 
stein.  Die  weisse  Abänderung  dieser  Felssrt  enthAH  gewöhnlich  keine 
Iremdartigen  Beimengungen ;  in  der  meisten  trilll .  man  kleine  schwarze 
Bruehstficke  der  Schaalen  von  Obolus  Apollinis  und  O.  ingricns 
EiCHW.  hin  und  wieder  in  grosser  Menge.  Auf  der  Grenze  zwischen 
Sandstein  und  Thonschiefer  findet  sich  Eisenkies,  mitunter  in  Massen  von 
mehren  Pfunden  an  Gewidit.  Die  grösste  Mächtigkeit  des  Sandsteines  be- 
trögt nach  des  Vfs.  Beobachtungen  60  Fnss.  Selten  führt  das  Gestein 
Qlimmer-BUttcheo.  Um  BaUitehport  tritt  im  Sandstein  eine  Konglomerat- 
Schicht  auf  aus  abgerundeten  Bruchstdrken  krystallinischer  Gebirge« 
arten  bestehend,  welche  durch  ein  Eisen-haltiges  Bindemittel  verkittet  er» 
•eheinen>  Dient  interessante  Erscheinung  beweist,  bei  der  grossen  Ahn* 
liiUeit  der  Rollstacke  mit  den  Bkandin&tisehm  Gesteinen,  die  Ezistens 
einer  nördlichen  Fluth  in  den  entferntesten  Zeiten.  -^  Der  bituminöse  Thon* 
schiefer  zeigt  sich  auf  frischem  Bruche  dunkelbraun,  an  der  OberÜAche 
lichtegrau.  An  der  Grenze  mit  den  Sandsteinen  entfallt  er  abgerundete 
Bruchstücke  derselben,  so  wie  Nester  von  Eisenkies;  auch  ist  er  fiberall 
■tark  Ton  Bitumen  durchdrungen.  Seine  M&chtigkeit  betrögt  bis  zu  drei 
Faden.  Er  fuhrt  nur  Gorgonia  f  Isbelliformis  Eicnw.  -^  Der  grüne 
Sandstein  bst  ein  kalkiges  Bindemittel  und  geht  allmihlich  in  Kalkstein  fiber. 
Von  foesüen  Resten  bietet  der  gnt  erhaltene  Terebratnla  verrucosa 
Bionw.  vnd  «cht  an  beatiaunende  Brochstacke  von  Obolos.     Die  grten 


700 

Farbe  «fes-  Sandirteines  Hihrt  von  der  g^oaaea  Mengte  Chlorlt-Kflmer  her^ 
Um  BtiltUekport  erreicht  der  Sandstein  eine  Mflchtigkeit  von  9  Fnas, 
«ttnaerdem  int  nie  gtrinf^n.  —  Die  Kalkutein  -  Gebilde  zerfallen,  naeb  pa« 
liontologinehen  und  litholog^scben  Merkmalen  in  vier  Gruppen  in  grAnlieben 
oder  Cblorit-haliigpen  Kalkstein;  Fliesen-Kalkstein;  grob •  krystaüiniscbev 
und  dichten  Kalkstein.  Zwischen  den  untern  Kalkstein  -  Gruppen  lag^ 
eine  Sandsfein-Schicbt.  Sie  fährt  keine  Versteinerong^en  und  ist  von  an« 
bedeutender  Mächtig^keit.  Der  Vf.  bezeichnet  diesen  Sandstein  als  den 
oberen.  Der  Chlorit-halli|ce  Kalkstein  bildet  allmähliche  ()berg&ng;e  ii» 
g;riinen  Sand  und  verUnft  sich  auoh  nach  und  nach  in  Fliesen  -  Kalkstein. 
Die  Maohtig^keit  wechselt  von  8  bis  6  Fuss.  Der  Fliesen -Kalkstein  eht*" 
kilt  hin  und  wieder  Linsen  -  Armig^e  Kdrner  von  Thon  *  Eisenstein ,  nucb 
bemerkt  man  darin  Zwischenschichten  von  Thon.  Der  grobkrfstallinischfe) 
Kalkstein  bildet  eine  durchaus  selbststlndig;e  Etag«;  nach  oben  und  nach 
unten  nimmt  die  Grdsse  seiner  Körner  ab,  und  so  geht  derselbe  in  den' 
dichten  Kalkstein  aber.  Mehr  in  der  Mitte  der  Ablagerung  stellt  sich  diei 
Masse  als  Haufwerk  von  Kalkspath  •  Krystallen  dar.  *-  Asphalt  wird  im 
Limäen*9ehen  Sand  -  haltigen  Kalkstein  getroffen  und  verschwindet  in  den 
tiefer  liegenden  Kalksteinen.  In  der  Gegend  des  Nin^aUp'seken  Pasto* 
rates,  so  wie  Im  PnllokülVMehm  Steinbruche  findet  man  in  den  obem 
ungeffihr  horizontalen  Gestein  •  Schichten  das  Mineral  als  AusfUlnqgs- 
Masse  kleiner  Höhlungen  oder  feine  Adern  bildend,  deren  Winde  mit' 
Kalkspath  Krystallen  besetzt  sind. 

Aus  den  Schichtungs  -  Verhältnissen  der  Biihiäni'seheM  Fels  -  Massen 
kann  man  sehr  bestimmt  änf  mehrfaches  Einwirken  unterirdischer  Kräfte 
schliessen:  am  nördlichen  Strande  des  Bailisehen  Meere*  dauern  die  Er* 
scheinongen  bis  auf  den  heutigen  Tag  fort.  Auf  der  Insel  Ooiikmd  vmä 
in  Skandinavien  haben  jene  Kräfte  die  plutonischen  Gesteine  an  den  Tag 
herausgehoben  und  die  Sedimentär- Gebilde  mehrfach  umgestaltet  und  ver« 
ändert;  im  ganzen  BsiMtmd  dagegen  finden  sich  keine  so  deutliche  Sparen 
solcher  Veränderungen,  und  es  ist  wahrscheinlich,  dass  die  erwähnten 
Kräfte  in  bedeutender  Tiefe  wirkten  oder  dass  ihre  Intensität  nicht  gross 
war.  Als  Beweise  fSr  Hebungen ,  die  bin  und  wieder  Statt  fanden  und 
zu  verschiedenen  Zeiten  die  regelmässige  Schichtung  störten,  ist  der  Um- 
stand anzuführen,  dass  die  Schichten  in  grossen  Strecken  ihre  horizontale 
Richtung  nicht  beibehielten ,  sondern  im  Allgemeinen  von  NO.  nach  SW. 
fallen.  Auf  grosse  Strecken  längs  des  Meeres-Ufers  bemerkt  man  Schich- 
ten, die  in  Folge  einer  Wellen-fomiigen  Oscillation  stellenweise  erhoben 
oder  gesunken  sind. 

Was  die  organischen  Überbleibsel  der  silurischen  Schichten  ßsihländä 
betrifft,  so  verdienen  vor  Allem  die  verzweigten  Kalk  -  Konkretionen  Ik- 
achtung ,  welche  sehr  häufig  in  den  untern  Schichten  des  Fliesen  -  Kalk- 
steines vorkommen.  Von  einem  allgemeinen  Punkte  gehen  in  verschiedenen 
Richtungen  gerade  oder  Schlangen  -  artig  gewundene,  flache  oder  zylind- 
rische Zweige  aus,  die  sich  wiederum  doppelt  und  dreifach  theilen.  'Die' 
Dicke  des  Haupt-Stammes  und  der  Seiten-Zweige  beträgt,  bei  ihrem  Ursprang 


«0 

Ttn  V)  ^^^  ^VV;  AUwililleb  aber  werde»  «e  dfiimer  sifd  bilden  anleiSBt 
lABsett  •  förmige  abgerundete  freie  Enden.  Bisweilen  eind  diecelbeii  voae 
umgebenden  Kalk  nicht  eo  trennen ;  In  andern  Eitlen  aber  haben  ale  acbarlbe* 
iprettate  Unriase,  and  ibreMaaseieiftt  entweder  den,  dem  Muttergp^tein  dnrcb* 
ana  abnMchen,  kleine  Konchyllen^Bmchstiicke  enthaltenden  Kalkatetn,  a^r 
cne  den  Stylolilhen  Ihnliehe  Bildung*«  oder  sie  beateht  aua  weiaeem  grok- 
kSrnigem  Kalk;  in  allen  dieaen  Fällen  aieht  man,  daaa  jene  Konkretioneo 
apdter  entatanden  als  die  Matrire.  In  vielen  bemerkt  der  Vf.  eine  Siphon- 
artige  Zentral-Acbfie,  indem  der  sie  umgebende  in^sere  Tbeil  keine  Spur 
kanientriacher  Bildung  aeigt.  Man  könnte  dieea  Körper  am  tlglicii- 
aten  mit  denen  vergleichen,  welche  in  dem  viel  beaprocbenen  Sandsleia 
von  HUdinrfhausen  vorkommen,  ao  wie  mit  den  Konkretionen,  die  Cotta 
auf  Sandatein-Platten  zwiachen  Bamieöiirjp  und  IVeUsMf^U  beobaehtete. 

Alle  vom  Vf.  gesammelten  Petrefakte  geboren  au  den  Ifingaft  von 
pAiioBa  und  nenerdfnga  von  Eichwald  beschriebenen  Arten.  Er  benchrfiakt 
aieh  auf  Beigabe  einer  Tabelle,  wo  die  organiachen  Beate  in  die  sie  ent- 
haltende«  Sohiohten  veracbiedener  Gesteine  eingeschaltet  aind.  Als  Havpt- 
Reaultate  aj-gaben  sich  folgende  Thataachen:  i>  der  Cblorit  -  Kalkatein 
seieluiet  aieh  besonders  durch  Überreste  aua  der  Khuae  der  Crnataeaen 
und  Brachiopoden  aua:  2)  die  untern  Sehichten  des  Flieaen-Kalkea  dnrdi 
Craataeeen  nnd  Cephalopoden,  and  vollkommene  Abweaenheit  von  Strahlen* 
Tbiereu  nnd  Polypen ;  3)  die  oberen  Schichten  durch  Gasteropoden  und  aol- 
che  Cephalopoden  nnd  Brachiopoden,  welche  in  den  untern  Schichten  aieh 
nicht  vorfinden;  4)  obgleich  Korallen  auch  in  den  obem  Fliesen -Kalk- 
Lagen  vorkommen,  ao  eracheint  dennoch  deren  hanptsflchlichate  Anhäufung 
im  grobkörnigen  Kalk ,  für  welchen  sie  charakteriatisch  sind ;  5)  der  diehte 
Kalk  ist  sehr  arm  an  Versteinerungen,  er  enthfilt  aelten  einige  Korallen 
itnd  solehe  Gattungen  Cephalopoden  und  Oasteropoden,  wie  a.  B.  Turbo 
cirrosus,  Bellerophon  bilobatua,  die  in  untern  Etagen  nicht  häufig 
auftreten.  Waa  den  Thonachiefer  und  die  beiden  Sandatein-Gebilde  be* 
Infi,  ao  aind  sie  so  arm  an  Petrefakten,  dasa  ea  unmöglich  ist,  ihr  rela- 
tivea  Alter  darnach  an  bestimmen.  —  Die  Versteinerungen  ana  Kalk-Lagtn 
aeigen  aieh  grösstentheils  treiflich  erbalten.  Den  Abdrucken  der  Schaalea 
von  Gypidia  borealia  bKeb  oft  die  natürliche  Perlmutter-Farbe.  Or- 
tboearatiten  kommen  von  2'  L&nge  und  bia  au  5"  Dicke  vor;  Pbaaia- 
nella  gigaa  Va'  lang:  Steinkerne  von  Terebratula  poramboniten 
wiegen  mitunter  ein  Pfund  u.  a.  w. 

Für  die  Fels-Bildung  des  nordwestlichen  ßtlhhmdes  lassen  sich  drei 
Etagen  annehmen:  eine  untere  für  untren  Sandstein,  Thonsehiefer  nnd 
grünen  Sandatcin;  eine  mittle  für  Chlorit-Kalkstein ,  oberen  Kalkatein 
und  Flieaen -Kalkstein ,  und  eine  obere  für  grob  -  krystalliniachen  nnd 
diehten  Kalkstein. 

Sehr  intereaaaat  aind  die  in  BsikUmd  sehr  höufigen  polirten  FUchea 
daa  Kalkateins.  Der  Vf.  beobachtete  solche  auf  HafO,  zwischen  dem  Pn- 
gaU^p'sekm  Paatorate  und  QrQi$mih»f\  und  beim  Untersuchen  der  Stein- 
brücb«  nnlem  H^pfalg  auf  dem  Gute  Nntkef  wurde  er  darch  die  Meng« 


711; 

onvfaerHeKettJer  ptKrter  Ulkstefne  uWiraiebt  Nach  Abrftainiiiig  der  Alla- 
vUl- Blldasf  es  voo  einer  bedenteiftdea  FUcbe  oberer  Kalkeleioe»  weleb« 
bU  dehio  ooberiibrt  ipebliebeD,  seii^len  sieh  diese  vollkemmen  pelirt.  Aaf 
dea  Inaeln  Katsar  —  wo  Eichwald  die  Ereebeinoofp  seh  •—  und  Dm^O' 
■ind  die  polirUn  FIdehen  enlbUeet  Anf  Dm^o  lassen  sie  Schrammen- 
wabrnehmen,  deuflicb  in  einer  Richtung  ans  N.  nach  S. 

Fast  überall,  wo  der  Flfesen^Kalkstria  sn  Tag^  geht,  findet  man»  ia 
eini|Tr  Tiefe  unter  der  Dammerde  oder  unter  dem  Sande  oft  bis  tVs 
Arschinen  miebtige  Allmrienen  aas  abgemndeten  oder  eckigen»  doch  immer 
abipeseblifflinett  Kalkatein  *•  Gerollen  bestehend.  Es  wfischt  nämiieh  din 
Brandung  die  untern  Schichten  aus»  wodurch  Überhinge  entstehen»'  welchci 
nach  und  nach  berunterstünsen»  serkleinert»  abgerundet  und  endlich  wieder 
in  grossen  Massen  ans  Ufer  snrdok  geworden  werden.  In  Verbindung  mii 
dirser  Zerstörung  des  Ufers  steht  die  Bildung  des  See-Schianunes »  weU 
eher  aus  verschiedenen  erdigen  Theflen  Eisenoxyd  besteht»  und  auch  stark 
nach  Sehwefel-Wassersteffgas  riecht 

Für  das  Zurücktreten  dea  Meeres  am  ndrdlichen  Strande  von  BHk- 
kmd  durch  VersohuttaDgen)  durch  AnschwesMien  von  Sand,  Tbon»  Kalk 
u,  dgl.  sprechen  geachichtUche  Thatsachen  verschiedenster  Art;  man  hat 
jedoch  sugleieh  an  eine  allgemeine  und  fortdauernde  Erhebung,  des  Bo- 
dens zu  glauben. 


Geschliffene  und  gestreifte  Felsen  an  verschiedenen 
Orten  beobachtet  {BuiM,  ge'oL  i»  //»  305).  MAanifs  beobachtete 
deren  in  Grindelwald;  nur  die  vorspringenden  Theile  der  Massen  zeigen 
das  PhSnomen;  an  den  Fels-Massen  auf  dem  Si,  Bernhard  sieht  man  die 
Erscheinung  nicht  allein  auf  der  Aussenseite,  auch  die  innere  Oberfläche 
wird  geglättet  gefunden.  Politur  und  Streifung  rühren  ohne  Zweifel  von 
höchst  verschiedenen  prsachen  her.  Rozet  bemerkt»  dass  er  anf  dem 
westlichen  Theile  des  Moni-Dare  polirte  Trachyte  gesehen  habe.  Unfern 
Lempdes  am  Zusammenfluss  des  Aiagnon  und  Aliier  gibt  es  senkrechte 
Gneiss  •  Felsen ,  die  man  polirt  und  sehr  fein  wagerecht  gestreift  findet» 
wahrscheinlich  in  Folge  der  durch  Strömungen  vorbeigefShrten  Rollsteine 
und  Schlamm  -  Massen.  Vis^uensl  will  die  Streifen  der  Trschyte  am 
Moni 'Bore  als  eine  Wirkung  von  Krystallisation  (? !)  betrachtet  wissen. 
Nach  RozBT  und  d'Aschiac  sollen  Talk-haltige  Gesteine  suf  ihrer  ionem 
Oberflficlie  sich  vorzuglich  häufig  polirt  und  gestreift  zeigen,  Roys  er« 
innert  daran  »-dass  er  bereits  vor  mehren  Jahren  von  polirten  und  ge* 
streiften  Flächen  an  der  Neocomien-Masse  von  Beaucairey  durch  ihn  be- 
obachtet »  gesprochen  hat »  so  wie  von  ähnlichen  Erscheinungen  aiif  den 
Affines^  zwischen  Saini-Remy  und  Arles.  Er  achtet  sich  fiberzeugt»  dasa 
die  Streifen  von  Rollsteinen  herrühren ,  welche  das  alpinischc  Diluvium 
fortführten. 


712 

Eliitebiflis«  im  Basalt  Aar  Gagand  van  daaiMoik  (La«,  eii, 
316).  EuB  DB  Bbaomort  legla  der  faalogiachaii  GaaallaelMft  Mvat0r> 
Stdcke  von  Basalten  vor,  die  ausaer  sahlraicben  OliviooTbeilen  Brach- 
alficke  von  quarsigem  Sandstein  enthalten,  welche  doreh  EinlluaB  der  bju 
aaltischen  Hitae  in  einen  Jaspis>arti|fen  Znstand  dbergegangen  sind.  Der 
Feldspath  der  Basalte  (Labrador)  besteht  ans  Alkali,  Thon-  und  Kieacl- 
Brde,  in  denen  das  VerbAltnifS  des  Sauerstoffes  wie  1:3:6  tat;  der  Feld- 
apatb  der  Granite  (Ortbos  oder  Albit)  besteht  ana  Alkali,  Thon*  und 
Kieaelerde,  in  denen  das  Verbiltniss  des  Sauerstoffs  den  Zahlen  I,  3  nnd 
13  entspricht.  Hiernach  nnd  noit  Rncksicht  anf  die  Geffenwart  des  OKvina 
im  Baaalt  und  dea  Quarzes  im  Granit  ergibt  sich,  daas  geschmolseiirr 
Basalt  bei  weitem  geneigter  aejrn  mfiaaa  Kieselerde  an^iunefaman,  ala  ff«* 
achmolsener  Granit.  Im  Basalte  blieben  den  umwickelten  eckigen  Stü- 
cken qnarsigen  Sandateins  ihre  Kanten  imd  Ecken,  deaahalb  kann  es  nicht 
befremden,  wenn  im  Granit  Q  u  a  r  s  •  Ge  schiebe  getroffen  werden.  Msa 
darf  nicht  vergessen,  dass,  um  den  Gesetzen  ihrer  Afiinititen  vollkommco 
Genüge  zu  leisten,  Substanzen,  welche  die  Einwirkung  der  Wärme  er- 
fahren, porpbyrisirt  seyn  müssen;  etwas  groaae  Brnchattcke  entgdicn 
dem  Einflüsse  fast  immer  leicht,  und  so  ist  es  auch  mit  Quarz-Rollatäefceo, 
die  zuweilen  in  einen  Hohofen  kommen ;  aia  werden  roeiat  unvarindert 
in  den  Schlacken  gefunden. 


W.  Hopkins:  über  inneren  Druck  der  Gesteine  und  dessen 
Einfluss  auf  deren  BUtter-Gef öge  (Jahbb.  Journ.  1848^  XLV, 
115  —  118).  Der  Vf.  gelangt  mit  Bezugnahme  auf  Suarpb's  Untersuchungen 
zu  dem  Resultate :  wenn  die  Flachen  der  Blatter  mit  denen  der  Scbichlung 
fast  zusammenfallen  und  die  Verdrehung  der  dazwischen  eingeschlossenen 
organischen  Reste  darin  besieht,  dass  sie  auf  sich  selbst  zuriickgefaltet 
sind,  so  muss  —  falls  die  Lage  dieser  BlaCter-Flachen  von  einem  inneren 
Drucke  herrührt^  dem  die  Masse  ausgesetzt  gewesen  --  die  Wirkung 
nur  der  tangentialen  Thätigkeit,  nicht  dem  direkten  Druck  zugeschrieben 
werden.  Haben  aber  die  Ebenen  der  Blfitter  fast  dasselbe  Streichen  wie  die 
Schichten  und  sind  unter  45®  gegen  sie  geneigt,  wahrend  die  Form  der 
organischen  Reste  nur  durch  einfache  Zusaromendrtickung  gelitten  hat,  so 
müssen  die  Ebenen  der  BUtterung  mit  denen  der  grSssten  tangentialen 
Thatigkeit  zusammenfallen,  wie  im  vorigen  Falle.  Die  Richtung  der  Zn- 
sammendruckung  der  organischen  Korper  muss  nach  dieser  Ansicht  senk- 
recht seyn  auf  die  Durchschnitte  der  Blätterungs  •  nnd  der  Schichtungs- 
Fl&chen.  Wendet  man  sich  nun  von  diesen  theoretischen  Resultaten  zn 
demjenigen,  was  Sharps  beobachtet  und  vor  einiger  Zeit  in  demselben 
Blatte  beschrieben  hat,  io  findet  man  jene  bestätigt :  die  organischen  Körper 
sind  von  ihrer  ursprunglichen  Form  aus  meistens  auf  sich  selbst  zurück- 
gefaltet,  wenn  die  Ebene  der  BUtterung  mit  der  der  Schichtung  nahe  za- 
sammentrifft;  und  sie  sind  meistens  einfach  zusammengedrückt  ohne  Fal- 
tung,  wmm  die  Blitterungs-  zu  den  Schichtungs  -  Ebenen  nnter  40^—50® 


71S 

feneigt  iind.  Dftraut  schliesst  der  Tf.  dami  welter,  dass  die  Bllttenini^g-- 
Ebenea  nabexu  xveamineiifollen  mit  denjenigen  ,  welche  frfiber  die  Ebene» 
grOester  Tangential  •  Kraft  gewesen  sind,  bfilt  Jedoeb  daffir,  dass  dies« 
mecbanisehe  Kraft  Hiebt  die  Haupt-,  aondern  nar  eine  Neben-Ursaehe  bei 
Bedingung  der  Lage  der  BIfttterungs  -  Ebene  geweaen  seye.  —  Hindcfat- 
licb  der  Vorderefttse,  aus  welcben  diese  Resultate  bervorgeben,  milsaen 
wir  anf  die  Uraehrift  verweisen. 


Ergebnisse  der  Vcrbandlungen  der  mineralogiscb-ge o- 
logiseben  Sektion  des  /fa^tsiittdkai^  Gelehrten-Kongresses  an 
Veneüf  im  Herbst  184T ,  naeh  Fr.  v.  Haubr's  Bericht  {Wiener  Bericht. 
1847y  in,  [89,  190]  312-319). 

In  Bezug  auf  die  Yerblltnisse  der  Gesteine  an  der  Sddseite  der 
BH'Alpen  kam  man  an  folgenden  Ergebnissen  : 

1)  Miocene  sog.  Molass  e,  durch  Gl ypeaster  grandiflorut 
wie  es  scheint  vorzugsweise  charakteriairt,  ist  in  der  Gegend  von  Farofi«, 
Reiitmon,  s.  w.  selten. 

l)Macigno,  Fuco  iden-Sandsei  n  ist  tertiSr  und  liegt  im 
YieeniMeehen  und  Veraneeieehen  ganz  wie  In  S.  -  Ftankreieh  u.  a.  O. 
über  dem  Nnmmuliten-Kalk,  oder  letzter  ist  in  ersten  eingelagert, 
daher  Ewald  beide  Bildungen  als  verschiedene  Facies  eiuer  FormaHou 
betrachten  rodchte. 

[Dagegen  schreibt  v.  Morlot  (S.  300),  dass  auch  er  dieser  Ansicht 
gewesen  ney,  sich  aber  zuletzt  (in  JeiHen?)  der  handgreiflichen  That- 
saehe  versichert  habe,  dass  er  auf  dem  Maei$no  stehend  den  Nnmronliten« 
Kalk  tiber  sich  hatte.  Fried.  Kaiser  von  Trteet  sah  bei  Pir^no  ebenfalta 
die  Nummniiten-Schichten  über  den  lüaei^o,  Jedoch  mit  einmaligem.Wechsel. 
Haidii«6br  fuhrt  nun  hiezu  an,  dass  nach  Lbtmbrib's  Beobachtungen  der 
Nummuliten-Kalk  S&^-Buropaej  des  OrieHiey  Ajfyptene  u.  s.  w.  Jönger  als 
Kreide  seyn  ;  —  wahrend  nach  ZBUscnifER  (S.  89)  der  Nummuliten  -  Kalk 
von  Opieekina  bei  Trieei  dem  Numrouliten*Dolomit  der  Karpalhen  gleich- 
sostellen  ist,  dieser  aber  unter  einem  Ammoniten-Kalk  vom  Alter  des  Neo* 
oomien  liegt,  —  und  Bbyrich  wieder  den  Nummuliten-Kalk  der  Kmrfüthen 
für  tertiär  erklärt.  ~  Eine  längere  Abhandlung  Aber  die  Nummuliten- 
Ablagerongen  tbeilt  später  Boub  mit  (S.  446—457),  welche  indessen  eine 
theiiweise  hypothethicche  Gnmdlage  hat.]  Vgl.  Mori.ot*8  Schema  S.  TIS 
des  Jahrbuchs. 

3)  Nummuliten-Kalk.  Nach  Ewald  gibt  es  3  Nummuliten  Zonen. 
Die  erste  enthält  kugelf5rmige  NummuKten  in  Clesellschaftvon  Hippuriten 
lu  Gmf  in  Sfid-FranArrefM  und  gehört  der  Kreide  -  Formation  an.  Die 
zweite  oder  Haupt-Zone  enthält  linsenförmige  Nummuliten  mit  zablreichen 
andern  Versteinerungen  und  ist  entsehteden  eocfin.  Nach  db  Zigno  liegt 
sie  im  YieemiMeehmi  %itiM  anfSeaffiim  nnd  ist  von  Macigno  bedeckt;  dehnt 
sieh  nach  von  Boch,  Ewald  und  Cä'tvu.o  an  der  N.-  und  S.- Seite  der 
4ffen  weit  aua,  erscheint  bei  Bmfmmef  Coi  di  Tenda,  Far«fM,  fifflarif 


n4 

in  'KimAm,  SmUkkafm  u»d  ibruimiker§.  NtnUlaf  lingvUtn» 
¥oif  Bocii  und  Pcataerinuf  didactjrlas  «lud  betoadefs  IwseieiMiMid 
l«r  »ie.  Die  dritte  Zone  hegt  aber  dem  Macigiio  nnd  leheiot  Briopca 
cu  seyn.  l£iae  weitere  wftre  die  M^HriokUr  Kreide,  wem  »««  Bicbi 
Jenen  Kfirper,  N.  Faujeai,  einem  andern  Genna  sortehnen  will]. 

\)  Der  Scaglia  wird  doreb  Inoeeramne  Lamarcki  u,  a.  A«  mr 
weissen  Kreide  gewiesen. 

5)  Die  Biancone  enibltt  G  rioeeras* Arten  und  ist  Neoeomien. 

6)  Der  rothe  Ammoni  ten- Kalkstein  der  8HU  C^mumtmi  enth&It 
entschieden  Jura- ,  jedocb  wie  es  sebe int  ancb  einige  Liaa  •  Petreiycfe. 
9B  ZioKO  hat  gegen  Catdixo  Nro.  4  bis  •  aehorf  geacbieden.  Collbcwo 
erkürt  die  Ammoniten  •  fahrenden  Schichttn  von  Im  Spemmim  ab  warn 
gleieber  Formation  mit  dem  vorigen. 

7)  Muschelkalk  ist  in  den  südlichen  Aii^  sehr  verbreitet;  nach 
Bdoh  in  den  TbAlern  von  FaM«,  FMw^,  GrSdem  nnd  bei  hecpm^  nndi 
ns  ZioNO  in  dem  Beeken  der  ^enln  nnd  der  Vml  8u§muL  Dau  gehört 
nach  VON  Bvcm  auch  Ht*  CmisUn^  wo  sieb  Enerinus  gracilis  wie  im 
Oker-SehleHen  findet;  aber  die  Sehichten  nm  AuMes  und  HmUstmdi 
wie  die  Mnseliel  -  Marmore  von  BiMer$  enthalten  eine  Anzahl  gleieber 
Arten,  wie  SU,  CaMien,  nnd  mhen.nach  Morchiso»  anf  den  Schichten  von 
AdnatA,  worin  entschiedene  Liaa -Formen  auftreten.  QuEifsnov  trennt 
awar  b^i  Si,  Caeaie»  den  eigentlichen  Muschelkalk  mit  Ceratite« 
Cassianus  als  tiefere  Abtbeilong  von  den  Thon  -  Oolitben  mit  Ammo- 
nites  Aon,  die  aber  Boon  ebenfalls  nicht  vom  Mooohelkalk  trennen  xn 
können  erklärt;  daher  denn  auch  dieser  Gegenstand  noch  nicht  im  Reinen  int 

8)  Glimme  r  -  reiche  Thonschiefer  mit  nndeutlichen 
Muschel -Abdrficken  des  VicemtinUehm  stimmen  gani  mit  den  €k* 
steinen  und  Fossilien  vom  LeoißoUsimn§r'S€B  bei  BUtmerm  Aberein.  Einige 
cigentbdmiiche  angif ische  Gesteine ,  welche  mit  den  Sedimenlal  •  Gesteinen 
ven  BMtmo  regelmässig  wechsellagem,  erklirte  MoacnisoN  fdr  ein  Produkt 
anbmariaer  Vulkane. 

9)  Bei  JRanen  kommen  Kohlen  vor ,  welche  Mbneghini  der  Trias*' 
oder  gar  der  Steinkohlen  •  Formation  tnschreiben  mdchte.  Sie  liegen  in 
oder  nnter  einer  mächtigen  Kalkstein  -  Bildung ,  worin  man  den  Kern  der 
Monotis  salinaria  su  erkennen  geglaubt  hatte. 

10)  Daooussns  hatte  beobachtet,  dass  das  ürenf« •  Becken  mit  einer 
mirhtigen  und  gegen  das  Meer  an  Mächtigkeit  tonehmenden  Alluvial  For- 
mation erfilllt  sey ,  deren  Schichten  sich  gegen  Venedijf  senken  nnd  eine 
Dicke  von  einigen  Hundert  Metern  erreichen.  Hiernach  ging  er  voller  2«nver» 
siebt  die  Kontrakte  ein,  durch  wdbhe  er  sich  verband)  artesische  Bmnne« 
anf  eigene  Kosten  hersustellen,  40  Jahre  lang  als  Eigenthnm  zu  behaltcm 
nnd  dann  der  Stadt  an  dbergeben.  Vor  13  Monaten  wurde  an  4  Stellen 
augleieh  das  Bohr^^Oeschift  begonnen ,  an  dfeisn  mit  60»  Tiefe  ein  reidi* 
Bches  sässes  Wasser  erbobrt  (dba  man  bisher  von  MtfHte  kommen  laasea 
•der  in  Zisternen  aufsammeln  mnast«),  dami  3  neue  Bnbningen  begonnen 
nnd  rine  bereite  bis  an  iSf »  Titib  forlgeaetnt.    Das  Waaaer  batta  anfange. 


71« 

Jedoeh  ohne  der  Gentdbeit  iMirbtMlHt«  Faigen  sn  ItUMr»,  dareli  j 
EiffD-GeliaH  eioto  unftOfoithnen  OMcbiqack  der  siob  »bcr  vcrlierlt  wfM 
4m  W«s»er  eine  ZtHlwug  stebl  md  sich  die  £iii«n-S«lse  sn  Bodto  aetsviN 


A.  DB  ZioMO:  FormftliooeB- Reihe  in  den  Vm$Us€km  «ad 
lyro'^r  ^<im  (9^i*  9M.  1847,  kf  iV,  11dO-*iia3). 

1)  Sa  n  d  und  P  n  d  d  i  n  g^,  von  Moachmon  schon  lange  sur  Stthapenaiaen* 
Formaticm  gerechnet;  bedeckt  im  TrwUmiiUekmi  und  FJMnfMtdUn. 

2)  Miocftn-Schicbtea  mit  mficbtigen  Lignit-Lagen  ;  diese  ihrer* 
seiti  ruhen  nm  Fieemut,  Treviso  und  P«daui  wieder  auf. 

3)  £oc&n-Scbiebten  mit  den  Foaaii- Arten  von  BiarUm ;  der  nach 
Catoixo  und  oa  Ziono  angehiieb  darin  verkommende  Pentaerinn^a 
eaput-Medttsae  oder  P.  basaltiformis  ist  P.  didaeljlusi  wie  s« 


4)  ScagliSy  unmittelbar  unter  den  vorigen  liegend 9  mit  Focoidea 
und  senoniscben  Versteinerungen;  welche  n'OaBiGNr  in  den  vom  ¥f.  iln» 
fibersandten  Abbildungen  erkannt  bat ;  darunter 

5)  dieHippuriten-  und  ActAonellen-Schicbten  des BelliMiesI* 
sehen. 

•)  Biancone  (:=  Neocomien)  mit  Belemnites  latus,  B.  dila* 
tatus,  Animonites  Astieranuii,  A.  consobrinus,  A.  Grasen  os, 
A.  infnndibulum,  A.  quadrisulcatu«,  Crioceras  Duvali,  C. 
Villiersanns,  Ancyloceras  pulch  err  imus,  A.  Pusosanns. 

7)  Rother  Ammoaiten-Marmor,  dessen  Versteinerungen  »'Oas. 
nach  den  vom  Vf.  an  ihn  übersandten  Exemplaren  für  aolebo  der  Oxford*« 
und  der  Kelloway-roeks  erkannt  hat:  Ammonites  ZignoanuS)  A» 
anceps,  A.  Hommairei,  A.  athleta,  A.  viator  n'O. 

8)  Oolithiftcbe,  dolomitische  und  Lias-Schicbten. 

9)  Trias-Bildungen  sn  Reeoaro,  in  F(S<«uyaii«,  im  Trenla-Becken 
und  Fal»Qd€i  zn  Afordo,  im  Friaui ^  in  den  Thilern  von  Fahime)  F(ff#s« 
und  Sf.  CautM. 

10)  Ein  System  von  Sandsteinen. 

11)  Glimmerschiefer 


Mqblot  :  die  Formationen-Reibe  in  den  Alpen  (Ifl^n.  Bericht. 
t84Ty  Ell,  334-338).  Verfolgt  man  den  Wiener  Sandstein  von 
iHrien  aus  durch  den  Oihrmer  KreU  ins  Innere  der  Atpen,  so  sieht  man 
ihn  in  dem  schdnen  natfirKeben  Profite  am  linkeji  Thal*Gehfinge  von  Aatll 
swischen  oberem  und  unterem  Alpen-Kalk  auftreten  und  swar  mit  einem  Ge* 
halte  von  Versteinerungen,  die  liasisch  seyn  sollen.  Damit  stimmte  das' 
Vorkommen  von  Pflansen  ans  dem  nntem  Lsas  oder  obern  Kenper  <dio 
nicht  scharf  su  trennen  sind)  im  IVteer- Sandsteine  am  Nord  •  Rande  der 
Alpen  öberein :  er  wire  der  Vertreter  von  Lias  ntid  Kenper ,  wibrenA 
genauere  Beebacbtnngei»  im  Kfiatenlaode  es  befriedigend  erkUren^  wie  die 


710 

melirradie  Abwedisloiig  von  Wiet^er  Sandstein  nnd  filtnu  «der  Jdagem 
Kalk  •  Gebilden  naeh  Pilla  u.  A.,  nnd  die  ÜberlafeniBg*  von  Nammitliteo- 
Kalk  durdi  den  Wiener  Sandstein  nach  Stitdbr's  nnd  Escmii's  Annabma 
nur  auf  einem  durch  viele  nnd  grosse  Verwerfungen,  Übersfnrsungen  u.  a. 
Schichten  •  Störungen  bedingten  Scheine  beruhen.  Die  Annahme  von  ver- 
schiedenen fftefier-Sandstein- Formationen  wird' daher  .uberfldssig ,  der 
IFtefier-Sandstein  wird  vielmehr  ein  vortrefflicher  Horizont,  der  den  nntera 
Alpenkalk  als  Muschelkalk  oder  Trias-Bildung  charakterisirt  und  an  beiden 
Abhängen  der  Alpen  in  Überereinstimmung  bringt.  Zu  BMierg  erscheint 
der  Wiener  Sandstein  als  Decken-Schiefer,  und  durch  Vergleichung  seiner 
Lageruugs-Verhältnisse  mit  Jenen  von  RmU  ergibt  sich,  dass  die  Moscbel- 
marmor-Schieht,  welche  nach  vorr  Haubr's  Arbeiten  dem  ttellHMer  rothen 
Ammoniten-Bfarmor  und  den  St,  Caeeiimer  Petrefaklen  Gesteinen  entspricht, 
an  der  Grenze  des  Wiener  Sandsteins  gegen  den  Muschelkalk  auftritt  und 
also  auch  in  die  Trias-Gruppe  hinein  gehört.  Man  erhielte  demnach  folgend« 
IVr  die  östlichen  und  vlelleieht  auch  die  Sehweiiner  Alfm  giltige  Forma- 
tionen-Reihe. 

1)  Neue  Bildungen. 

2)  Erratisches  Diluvial:  Blöcke,  Morainen,  Löss,  Höhlen-  und  Knochen* 
Lehm. 

3)  Älteres  Diluvium. 

4)  Jüngere  tertiäre  Formationen ;  Plioclin',  Miodln,  Molasse,  Leitba- 
Kalk,  Konglomerat,  Sand,  ächte  Braunkohlen. 

ö)  Alt -tertiäre  Formationen:  Eocän,  Nummnliten->Kalk ,  DMIsrete, 
Samtkofen^  Kre#««iler^,  AifkefeH^  K&rsi  nnd  ietriem^  Vieenmß,  Aonc«, 
Manie  BoicM*^  Kohlen  mit  braunem  Strich,  aber  häufig  bsckend. 

6)  Kreide  und  Grfinsand  :  Hippnriten-Kalk,  fi^Mffn-Formation,  Schratten- 
Kalk,  Öfter  unter  7  mitbegriffen. 

7)  Jura :  Oberer  Alpen-Kalk,  oberer  Alpen-Dolomit,  oberer  Lias 

8)  Lias  und  Keuper  =  obere  Trias  -  Gruppe :  Wiener  Sandstein, 
ITariin/ilen Sandstein,  Högl-Sandstein,  Fukoiden-Sandstein,  Flysch,  Guruigel- 
Sandstrin  ,  Niesen-Sandstein,  Macigno,  Tassello,  exotische  Blöcke.  [Muncni- 
soN  jedoch  —  wie  EwjkU)  —  erklärt  seinen  mündlichen  Mittheilungen  zufolge 
mit  Entschiedenheit  den  Flysch,  Fucoiden -Sandstein,  Macigno  u.  dgl.  für 
sandige  Äquivalente  des  . . .  Nummoliten-Kalks.    Br.] 

Halieiäiier  Cephalopoden-  oder  Ammoniten -Marmor,  Bleiher f er  Muschel. 
Marmor,  St.^Caesian» 

9)  Untere  Trias-Gruppe,  Muschelkalk:  unlerer  Alpen  Kalk,  gewöhn- 
lich dolomi tisch ,  aber  alsdann  massiger  und  ntcbt  so  deutlich  geschichtet 
wie  der  obere  Alpen -Dolomit;  enthält  Blei-  und  Galmei-Erze  un4  Isocardiar 
artige  Muscheln,  die  sog.  Dachstein-BivaWen. 

10)  Rothliegendes :  rotber  Sandstein  und  Schiefer,  paläontölogiack 
noch  nioht  streng  nachgewiesen. 

11)  Kohlen-Gebilde:  Schiefer  von  FauiUff  und  derTarefitol#6;  Sitmjf* 


TIT 

mipey  ?  die  Vf rstelaerung^  •  rcidien  wie  Grauwacke  aatiehiMideii  SdiiehM 
TOD  Bieik^rff,  ^ 

12)  Obere  oder  paläozoische  Gruppe  des  Übergpangs-Gebirges :  Grau» 
trarken -Kalke  hfioffg  dolomitisch ^  und  Granwacke  selbst  mit  Schiefer, 
mächtige  und  rcgcImSgsig  in  den  ostKchen  Alpen  entwickelt.  Versteine- 
rungen bei  Dimien  (wahrscheinlich  ailurisch)  und  am  PhwuUeü  Eiig- 
kBPff  bei   Varderkkerg.    Spatheisenstein- Lager. 

13)  Azoische  Gruppe  des  Übergangs  •  Gebirges :  chloritische  Schiefer 
und  Thonschiefer  mit  Lagen  von  körnigen  Kalken,  mit  vielen  Lagertätten 
von  Blei,  Silber,  Kupfer,  Eisen  u.  a. 

14)  Krjrstallinisches  Schiefer  Gebirge. 

Hiernach  wurden  paläontologisch  wie  petrograpbisch  die  Alpen  dieselbe 
Schichten -Folge  wie  andere  Gegenden  darbieten ,  nur  dass  die  Veraleine; 
ruDgen  seltener,  die  Sehichten-Störungen  bedeudenter  und  die  Metamorphoaen 
(DoloioitisatioD)  hfinfiger  sind. 


V.  Dfic^N  legte  der  Niedenrheiniadien  GeaellsebaA  f&t  Natur-  nad 
Heil-Kunde  au  Bomi  (in  ihrer  Sitzimg  vom  4.  Mira  i64T)  den  ersten  Band 
fler  Memeir»  ofthe  QtMogieal  Sutve^  of  Orent  MrUwn  Mi  of  ihe  Jlhutmm 
^f  ESeoMmie  Oeolofg  in  London  vor,  welcher  im  vorigen  Jahre  in  Lomdcn 
ersebieoen  ist.  Indem  derselbe  eine  Übersicht  des  wichtigsten  Inhal tea 
der  darin  enthaltenen  Aufstoe  von  Hehai  db  la  Bbchb,  A.  C.  IUmsay.  «ad 
Eow.  FoRBEs  gab,  führte  er  an,  wie  es  von  hohem  Interesse  aey,  daaa 
das  Englische  Gouvernement«  sonst  gewohnt  so  viele  Einrichtungen  und 
Gegenstände  der  Forderung  durch  Privatperaonen  au  tiberlaaaen,  ein« 
Staatsbehörde  begrüudet  habe,  lediglich  au  dem  Zwecke,  |im  in  Verbind 
düng  mit  der  Landes- Varmcaaung  und  der  Herstellung  einer  topographiscbeii 
Karte  auch  die  geognostiaehe  Unteraucbung  des  Landea  zu  bewirken  und 
die  zur  Erläuterung  derselben  erforderlichen  graphischen  Daratellungta 
an  liefern.  Das  Kartenwerk  selbst  ist  schon  sehr  weit  gefördert,  und  es 
ist  eine  bedeutende  Anzahl  von  Seotionen  der  Ordnance  Map  (der  General« 
atabs-Kaite),  geognostisch  illuminirt,  und  mit  Erläuterungen  versehen  zu  ver* 
kaufen.  Diese  Staata-Behörd^,  welche  mit  einer  öffentlichen  Sammlung  für 
praktische  Geologie  in  London  und  in  DuUin  verbunden  ist,  besteht  aua 
einem  Ober-Director,  einem  Direktor,  einem  Paläontologen,  einem  Chemiker, 
einem  Bergwerks-Geologeu  (Mining- Geologist),  einem  Archivar  der  Bergt 
werks-Niichrichten  (Keeper  of  Miuing  Kecords).  Zu  sehr  ernsten  Betrach- 
tungen muss  es  fuhren,  dass  die  Bildung  einer  solchen  Behörde  in  einem 
Lande  für  nothwendig  erkannt  worden  i«t,  dessen  geognostische  Speziell 
Untersuchung  durch  die  vereinten  Bemühungen  der  seit  1810  in  London 
bestehenden  geologischen  Gesellschaft  —  welche  durch  die  hohen  Bei- 
träge zahlreicher  Mitglieder  Aber  bedeutende  Geldmittel  gebietet  —  und 
vieler  aeit  dieaer  Zeit  in  beinahe  allen  groaacren  Städten   des  Landea  ge- 


718 

MAMcli  geologiiclMli  oder  pbilosophisciiMi  Otielbchallea  «nT  eiM  Weit« 
gefSrdert  worden  ist,  wie  in  wenigen  Continental-Staaten ;  in  dneni  Lande^ 
welches  von  der  grossen  geognostisehcn  Karte  von  GuBsnaoeH  an 
bis  SU  dem  kleinen  eleganten  BUttchen  von  Puxupps  nnd  Contbbarb  mehr 
geognostisrhe  Karten -Darstellungen  in  den  verschiedensten  MaassUbea 
bereits  hesass,  als  irgend  ein  anderes  Land  der  Erde. 

Diese  Erscheinung  kann  nur  aus  der  in  dem  Kreisa  der  böefaaten 
Staatsbehörden  verbreiteten  Überzeugung  hervorgegangen  sejrn,  dasa  der 
vollständigsten  Benutsung  der  Hdlfs-Quellen  eines  Landes 
die  geologische  und  mineralogische  Kenntniss  desselben 
vorausgehen  mfisse;  dass  derKosten-Aufwand  einer  solchen 
Staatsbehörde  nicht  in  Betracht  komme  gegen  den  Nntseni 
welchen  das  Land  daraus  alehe*,  dass  die  Bemfihnngen 
der  Pritatpersoncn  nicht  ausreichen,  um  den  Zweck  voll- 
fttSndig  XU  erreichen. 


LiPiLfji:  tertiäre  Steinkohlen-Formation  in  d e r loatetlseftsn 
liaremMe  (Ann.  d^mM,  k,  Xiiy  aoi).  MiocSne  Kohle  bat  man  in  den 
Ifaremmen  zu  Mmüb  Ma§H  und  ihmte  B^mk^H  beobachtet  nnd  awei  aber« 
«fHiiliderll^gettde  Schichten  durch  Hnen  Sehacht  entdeckt  Sie  Ist  blittrig, 
Im  Bruch  muscheltg ,  die  Absondernagen  sind  nnvollkomnen  prismatiscbi 
dk  Farbe  schwarz,  glänzend ;  bei^m  Reiben  riecht  sie  nach  Schwefel-Wasser* 
stoffgns;  an  der  Oberfläche  der  Blätter  erkennt  man  zerreibllcbe  mine- 
ralische  Holzkohle-,  in  der  Masse  sind  viele  nnd  z*  Tbl.  unsichtbare 
Schwefelkiese  eingesprengt,  und  einzelne  Kalkspath-Aderchen  durchsieben 
nie.  Sie  entzfindet  sich  schwierig  an  der  Liohtflamme;  die  Eigenschwere 
ist  1,85.  Nach  der  unmittelbaren  Analyse  P)lla*s  ergeben  sich  die  Resul- 
tate A,  nach  der  unmittelbaren  stimmt  die  Kohle  des  Afonl«  BmmMi  am 
meisten  mit  der  Schieferkohle  von  BUBfmü  Aberein,  deren  2Hasauinen* 
uetsung  nach  TuoMsoti  =  B  ist 

A.  B. 

Coke 0,6200     .     Kohle 0,5523 1 

Schwefel  ..    .    .        0,0310    .     piächtige  Substanzen  o,35»7(  i.tiwo 
andere  Hdchtige  Theile   0,3000    .  °  /    ' 

Asche 0,0098    .     Asche 0,0960  t 

Von  dem  Schwefel  sind  7s  nicht  im  Zustande  von  Schwefelkies  vor- 
handen;  der  Coke  ist  sehr  dicht,  nicht  blasig. 

Auch  bei  der  Anwendung  zur  Heitzung  und  in  Dampfmaschinen 
zeigte  diese  Kohle  einen  Erfolg,  wie  mittelgute  engliseke  Kohle.  Über  die 
Mächtigkeit  der  Schichten  wird  nichto  angegeben  ;  doch  scheinen  sie  von 
ansehnlicher  Erstreckuog  zu  seyn.  Das  tertiäre  Gebirge  selbst,  welohes 
diese  Kohle  riuschliesst ,    bietet  wie  die  alte  Steinkohlen  -  Foraatioa  da 


91» 

Genenge  von  See*  unil  Sfi98waner*Kondi)rlten  (P  t  a  in  m  o  l>  i  a,  Bn  e oi  n  u  m, 
Mytiina,  Ostrea,  -»  Planorbia),  Koniferen-Früchten,  Bannt-  (Wetzen) 
Buttern  n.  s.  w.  dar.  Bekanntlich  fehlen  fibrigens  auch  die  Mittel^ 
glieder  nicht ,  da  ea  gnte  Steinliohle  auch  in  der  Jnra^Formation  nnd  kn 
Orunaande  gibt  {(HenMrthen  in  tfe«#0n,  EnhreMtneSy  Boiüngeny  Oer^leti 
in  Öüerrtiehi  Carpon^  in  Uirien  etc.).  Was  die  Ursache  anbelangt^ 
durdi  weiche  diese  jngendiiche  Pflanzen*  Ablagemng  in  Steinkohle  venran^ 
ieit  worden  ist,  sd  sncht  sie  der  Vf.  in  einer  spfttem  örtlichen  Einwirknng 
ier  Zentral-Hitse  der  Erde,  weron  im  Allgemeinen  nicht  nur  die  Vulkane  an  det 
Sidaeite  der  ifipoifilfieii  Zeugniss  geben ,  sondern  auch  au  MtmU  Üfnatl 
•elbat  nahm  man  bei  dem  Versuchs-Bane  eine  erstaunlich  rasche  Zunahme 
4w  Wime  nach  der  Tiefe  hin  wahr  [vgl.  S.  706]. 


Amilio  MiBStan:  Oeognesle  von  {htM^nUn  und  von  einem 
The  il  Armf&nkMU  iBmiief.  fM.  ky  iiy  €94  ect.).  Das  Spanische  P^ntUtm^ 
GeMnge  hat  ausser  den  Primitiv-Gebilden  tibergangs^Formationen  aufkn« 
weisen,  durch  die  Granwacken-Gruppe  vertreten,  ferner  das  Steinkohlen« 
Gebilde,  so  wie'  sehr  beschrftnkte  Jura-  und  sehr  entwickelte  KreMe- 
Forauattonen,  welche  sich  nater  tertiäre  Ablagerungen  senken.  —  Granit^ 
der  Kern  der  Rette,  tritt  anf  der  SfßMisekem  Seite  nur  selten  20  Tag. 
Er  seigt  sich  in  allen  bekannten  Abänderungen  und  fährt  die  ihm  fibei-afl 
clgentbäm liehen  sufftlligen  Einmengnngen.  Granit  ist  das  vortugsweise 
emporhebende  Gestein ;  er  trug  seinen  Charakter  auf  die  grosse  Pyrenäen* 
Kette  äbef.  Andere  bin  und  wieder  sichtbare  Dislokationen  wurden  durch 
die  mit  dem  Steinkohlen-Gebiete  gleichseitigen  Porphyre  hervorgerufen^ 
durch  dieOphite  der  Kreide  «Gebilde  und  durch  Basalte,  deren  der  Tertiär* 
Formation  gleichseitigen  Ausbräche  bis  zu  sehr  neuen  Zeitscheiden  dauerten« 
Über  dem  Granit  erscheint  in  Spanien  ziemlich  selten  Gneiss,  welcher  lH 
Glimmerschiefer  äbergeht,  wie  n.  a.  am  Ckp  Creun  und  aiu  Pie  de  8aU 
ffi&dor»  Das  allgemeine  Streichen  der  Lagen  dieser  Gesteine  ist  OSO.  in 
WNW«;  die  Neigung  findet  man  verschieden  auf  beiden  Gehängen.  Um« 
atursttogen  sind  nicht  so  häufig,  wie  in  tirankreieh.  Körniger  Kalk 
kommt  anf  untergeordneten  Lagern  im  Gneiss  und  im  Glimmerschiefer 
vor.  Dieser  Felsart  folgt  eine  unermessliche  Formation  von  Tbonschicier 
nod  von  Grauwacke,  welche  ungefähr  zwei  Drittbeile  der  gesammten 
F^sndefl« Masse  zusammensetzt.  Die  Schichten  haben  oft  eine  beinahe 
senkrechte  Stellung  und  lassen  sieb  in  Quer-Thälern  acht  bis  zehn  Stande« 
weit  verfolgen.  Gewöhnlich  liegen  sie  so  fibereinander :  1)  Tbonscbiefisr ; 
t)  Kalk;  3)  Kalk-Breccie  und  Konglomerat:  4)  Quarz-Gestein;  5)  schief« 
rige  ond  gemeine  Grauwacke.  Letzte  Gebirgsart  besteht  aus  Granit-  und 
ans  Quarz^Brttcbftluckcn  u.  s.  w.  gebunden  durch  einen  Thonschiefer-artigen 
Teig.  Sie  wechselt  oft  mit  dem  Schiefer  nnd  mit  einigen  untergeordneten 
Kaik«Schichte».  Hin  und  wieder  zeigen  sich  Anthrazit-Spuren.  An  Eisen* 
mt-Lagerstätten  ist  das  Gebiet  sehr  reich.    Die  vorzüglichsten  fossüen 


720 

ÜbcrhlcibMl  siiids  Naatiius  (twei  Aritn) ^  Terebratnla,  Ortboce> 
ratite«  striatos,  asnulatua,  lateralis»  tenuis,  gigantetts 
bia  SU  1»b60  lang;,  Peeten»  Cardium,  Avicula  u.  a.  w.  —  Auf  das 
GebAnga  findet  man  zwiaehen  dem  Übergang«  -  und  dem  Kreide- Gebiete 
«ioige  Kohleii*Ablagerungen;  Lyell  und  andere  Geologen  wollen  solche  der 
Braunkohle  oder  Kreide  beisäblen ;  indeaaen  gibt  ea  auch  ein  wahres 
Sleinkohleu^Gebilde  zu  Srnn-Jumn  de  /«#  Äkaderas  am  Ter-Ufer*  £s  macbt 
einen  schmalen,  zwei  Stunden  langen  Streifen  aua  und  ruht  auf  deaa 
Übergangs-Gcbirge.  Quarz  -  führender  Porphyr  rief  in  jener  Formatios 
aehr  mancbfaltige  Störungen  des  Schichten-Fallea  hervor.  —  Ober  dens 
Steinkoblea^Gebiide  sowie  an  Stellen,  wo  das  Übergings-Gebiet  nicht  an 
den  Tag  tritt,  erscheint  in  abweichender  Lagerung  ein  durch  Biaen« 
Peroxyd  rothlich  gefärbter  quarziger  Sandstein,  welcher  nebst  dem  ihn 
bedeckenden  Kalk  zur  Kreide-Gruppe  geboren  durfte.  Von  Versleinerun- 
gen kommen  vor:  Hippurites,  Cyclolites  ellipticus  und  hemi- 
aphaerieus,  Pecten  quinquecoatatus,  Trigonia  acabra,  aäehre 
Terebrateln  u.  a.  w«  Weiter  anfw&rta  folgen  sodann  thoniger  oder  mer- 
geliger Kalkf  und  ein  quarziger  Sandateini  beide  überreicb  an  MummuU* 
ten,  und  endlich  als  letztes  Glied  der  Kreide* Formation  eine  sehr  mAeh* 
tiga  Ablagerung  eines  Konglomerates ,  bestehend .  a«a  Rollstucken  der 
froher  genannten  Fclsarten  zumal  der  kalkigen ,  gebunden  durch  einen 
Teig  von  Ahnlicher  Natur.  Dieses  Gebiet  ateigt  in  den  Pyranaan  bis  zu 
den  erbabenaten  Gipfeln  empor,  uuter  andern  auch  bis  zu  jenem  des 
Mimi^PerdHy  uud  senkt  sich  von  hier  an  beiden  Gehangen  hinab,  aM 
FrmmmoMehm  wieS^tmisehem,  Alle  sekundären  Ketten,  die  sich  den Pyranäe» 
anaehliessen,  jene  welche  gegen  PiguUres  abwärts  ziehen,  die  von  Bergm, 
Pomioms  ^  Prad€9  n.  s.  w.,  bestehen  wenigstens  zum  Theile  aua  der 
Kreide- Formation,  Sie  nnterteuft  die  marinen  Tertiär  -  Ablagerungen 
(Molasse),  welche  sämmiliche  Ebenen  des  Kusten-Landra  einnehmen,  und 
ebenso  die  Siisswasser-Gebilde  in  allen  Ebenen  des  Landes-Innern.  Erop* 
tiv«  Gesteine  riefen  manche  Störungen  hervor.  -*  Bei  Girone  bedecken 
vulkanische  Gebilde  den  Nummuliten  -  fuhrenden  Kalk.  —  Im  Süden  von 
der  Seu  d^Urfü  ist  eine  Susswaaaer- Ablagerung  verbreitet,  die  Pal u diu a, 
I^ymnaea^  Planorbia,  Helix  n.  s.  w.  fuhrt. 


A.  V.  MoALOT :  Vorkommen  von  Serpentin  in  Okersieier 
iösierreich.  BUtt.  §847 ^  No.  IM,  S.  735  und  730).  In  der  NAhe  dea 
Statiooa-Hofes  ßrucky  thalaufwärts  an  der  Mür» ,  steht  ein  isolirter  Fela 
mit  einer  kleinen  Kapelle  gekrönt,  die  sogenannte  Eüeenruke,  Ea  wprde 
vom  anstOMsenden,  aua  Thonschiefer  bestehenden  Thal-GehAnga  durch  eine 
Ausgrabung  getrennt,  durch  welche  nun  die  Eisenbahn  dicht  an  ihm  vor* 
Aberzieht.  Dieser  kleine,  freistehende,  schroffe  Felsen  ist  ein  anagezekb* 
neter  Serpentin-Stock.  Seine  durch  Eisenbahu-Arbeitea  entblösate  Ober** 
ftAofae  ist  aehr  aondarbar  Wcllen*formig  abgerundet ,  gUnaend  nnd  glatl 


in 

durch  eiii«  Meng«  von  aasg;egchiedenenf  Talk  und  Aabeat  und  scheint  die 
urspriingKfhe  Begrenzung  der  Masse  sn  seyu.  Der  der  Mihm  zugekehrte 
senkrechte  Absturz  zeigt,  dass  der  Serpentin  von  diesicr  Seite  mechaniseh 
nngcgriiren,  zerstört  und  weggefahrt  wurde.  Es  finden  steh  auch  in  def 
That  Geschiebe  davon  im  filtern  Diluvium  noch  unterhalb  OMsieinj  etwa 
eine  Stunde  weit  von  Brück.  Man  ha^  also  hier  einen  Serpentin-Stock 
auf  einer  Seite  senkrecht  mit  der  unversehrten  urspriinglichen  Oh^rfllche, 
auf  der  andern  senkrecht  bis  anf  die  Spitze  an-  ilnd  weggeschnitten.  Über 
die  Kontakt-Verhfihnisse  mit  dem  Thonschiefer  wurde  leider!  zur  Zeit  der 
Eisenbahn-Ausgrabung  nichts  erhoben.  Dass  dieser  Serpentin  nicht  immelr 
Serpentin  war,  deutet  schon  der  ausgeschiedene  Talk  an,  der  l^ohl  fruhet 
zu  seiner  chemischen  Zusammensetzung  gehörte.  —  Mit  dem  Serpentin 
von  TrafüSB  hat  der  von  Brück  wenig  Ähnlichkeit.  Jener  scheint  eine 
Einlagerung  in  Hornbledde-Gestein. 


A.  V.  Morlot:  Beschaffenheit  der  Gegend  zwischen-  St 
MKcHei  und  KaUerherif  In  Oberäicier  (ÖHcrreiek,  Bl&lt.  f.  Lif.  1«^, 
No.  1^5,  S.  73«).  Am  linken  Thal- Gebfinge  findet  sich  eine  TOrtifir- 
Formation,  die  gegen  400.  F.  hoch  über  der  Mur  am  Übergangs-Gebirge 
hinauficiebi  Brmunkohlen  und  Thon  scheinen  zu  fehlen;  ma»  triff  nlir 
ein  Konglomerat,  welcbea  aber  nicht  wie  hti  Letten ,  Tr^M^ek^  FakmS' 
iürf  u. «.  w.  aus  Gestehieii  nfichster  Umgegend  besteht^  sondern  in  wtld^en 
neben  nicht  einmal  vorherrscbenden  Geschieben  von  angrenzendem  Thatt- 
vnd  Grapbil*Scbiefer,  von  körnigem  Kalk,  Qüars  und  Gneiss  folgende 
Falsartea  in  reicfalicher  Menge  vorkommen:  dunkler,  bitumiiiöaer  Alpeii- 
kalk ;  rdthlicber  and  gelblicher  geäderter  Marmor «  jon^m  von  RülhüiMm 
fibniirh;  rother  dichter  Sandstein  oder  Quarzit  und  Sandstein  -  Schiefey; 
feinkörniger  gelber  Sandstein;  Jurakalk;  endlich  Geschiebe  des  minder 
groben  tertifiren  Konglomerats  oder  Sandsteins  selbst  mit  sparsamen  Über* 
resten  von  Vegetabilien.  Im  Winkel,  den  das  SöiMai  mit  dein  MurthtU 
bildet,  oberhalb  der  Kirche  zn  WmMfurgen,  ist  ein  für  Beobacbtnngeu 
sehr  günstiger  Steinbrndi  angelegt.  Mao  sieht  nicht  nur  deutlich  das 
Konglomerat  auf  den  gegen  daa  Thal  geneigten  Schiebten  eines  Molasse- 
Sandsteines  liegen,  sondern  es  finden  sieb  Kalkstein-Gkschiebo ,  in  wel- 
chen andere  darinliegende  Rollstucke  mehre  Linien  tief  eingedrfickt  wor- 
den (ähnlich  wio  bei  der  Schweitzer  Nsgelflue),  und»  was  noch  merkwdr- 
diger,  das  Konglomerat  enthftU  auch  viele  hohle  Kalk-Geschiebe,  denen 
des  Leilba-Kalkes  bei  Loreiio  fihnlich.  Es  ist  recht  deatlich,  dass  die 
Zerstörung  und  Umwandelung  nicht  an  der  Oberflachey  sondern  im  Kern 
des  Rollsteines  angefangen  und  sich  sodann  erst  nach  aussen  fortgeaetit 
bat  Meist  blieb  der  fiösserste  Theil  übrig,  eine  dickere  oder  dfinnere 
Sehaale  bildend ,  welche  einen  bei  Zerstörung  des  Kef nes  hinterkssenen, 
dem  Kalkstein  mechanisch  beigemengteui  vcrnnrcinigenden  Quarz«Sand  eni« 
lült.  Man  findet  alla  möglioben  Übergand^e  awtacben  den  Unv^csehrka 
Jahrgang  1848.  46 


7i% 

Kalk-Getchieben  und  dea  g^ans  MrstdHcn ,  aUo  «ammtlklf«  Zivisebea- 
•tvfen  de«  Unwaadelun^«- ProxesMs,  alle  Momente  der  Entwickelaogs- 
€«a€hicbl|^.  Die  Mauchfaltif^keit  in  der  Zuaainmenc«UvBg  des  Kooglo- 
flieralK  verleiht  seiner  Metamorphose  ein  erhöhtes  Interesse,  iodein  hmb 
wabroehmeu  kann ,  wie  die  vcrschiedenarti^n  Gesteine  sich  unter  den- 
•elben  Einflüssen  verhielten.  Dass  til»ri|^ens  diese  Umwandelung^  mit 
Jetter  von  Dolomit  lu  Kalkstein  nichts  g;emein  hat,  als  den  «no^encs 
Charakter  9  versteht  sich  wohl  von  selbst.  Es  wurde  hier  wahraclieia- 
lieh  ganz  einfach  der  Kalk  durch  Kohleosüare-haliiges  Wasser  oafgelSit 
«od  aum  Bindemittel  des  Konglomerates  selbst  verwendet;  reine  kdrnige 
ICalke  widerstanden  dem  Zerstörungs-Proaess. 


G.  Graf  vor  Sbr^nt  :  geognostische  Verhältnisse  der 
Gegend  um  Ka§yhdn}fa  (a.  a.  O.  t8U ^  No.  149,  S.  liei).  Zwei  ab- 
geaonderte  Gebiigs-Zdge  verdienen  besondere  Beachtung.  Der  erste,  näher 
der  grossen  Ebene  Onganu,  erstreckt  sich  amphitheatralisch  von  W^.  nach 
O.  und  enthält 'als  vorragende  Spitze  den  Pieirotm  bei  LafOM  -  hdmtfm^  dea 
Jto«i4V  bei  Nofyhän^,  deil  Gulin  bei  JTaimtlr,  den  Vm-atyik  bei  OUMm- 
f09känyay  endlich  den  über  6000  F.  hohen  CuihUs.  Das  Ceotrum  dieses 
Zoges  bestellt  aus  mancbfaltigen  Porphyren ,  Trachyten  und  BasaJl-IhnK- 
chan  Gesteinen.  Auf  diese  folgt  Porphyr^Breccie,  sodann  Wiener  (Kar- 
^albeii-)Smidstcin,  oft  V4in  niäehligen  Porphyr-Zfigen,  so  wie  von  P«rpfayr- 
«nd  Traehyt  *  Kuppen  darobbrocben.  In  der  Nähe  ^»  Hauptangea  zeigt 
d«f  Sandatein  oft  ein  widersinniges  Verflachen  ;  weiter  entfernt  liegt  er 
horizontal  und  bildet  mit  den  ihn  überlagernden  Tertiär  -  Schichten  das 
Higelland  bis  an  die  Sfumo9  und  noch  weiter  nach  SiekmMr^em,  Der 
■cbiefrige  Thon  des  Karpathen  <  Sandsteines  erleidet  in  der  Nahe  der 
Porphyr  -  Dorebbröcbe  die  vielartigsten  Ändemngen.  Besondere  acfaäa 
lassen  «eh  diese  bei  der  Aosniundnng  des  <?rtiMiM«/«e  oberhalb  OimUm- 
p99kdnfm  beobachten.  Der  sonst  bröckelige,  regelmäsig  geschichtete  Thaa 
ersebetnt  hier  vielfach  gewunden.,  dSckbiätterig  und  Porzellanjaapia>artig. 
£a  trennt  ihn  hier  nur  ein  Reibnogs- Konglomerat  aas  veränderten  Thoa- 
nnd  Porphyr  >  Fragmenten  bestehend  vom  Porphyr  aelbst.  In  demselben 
Thal  sieht  man  den  £rs-fubrenden  Vorw0kmmf'O<fti§»»Gmf  den  Porphyr 
sowohl,  als  den  Karpathen^Sandsteiu  durchbrechen  ;  ein  Beweis,  dase  der 
Gang  -  Porphyr  dieser  Gegend  wohl  untersdiieden  werden  mfiaae  vom 
Petphyr  des  Haupt* Gebirgszuges.  Die  Entstehung  der  Porphyr-G&age  er- 
streckt sich  übrigens  sehr  häutig  auch  in  die  Sandsteine  ihrer  Nähe,  welche 
in  fräberen  Zeiten  und  iheils  noch  gegenwärtig  abgebaut  worden.  —  Zwi- 
•chen  den  Schichten  des  Sandsteines  liegen  mitunter  bedeutende  Kaifcatcia- 
Massen.  Der  Kailk  ist  grünlich,  braun  oder  roth,  enthält  Herittteia* 
Kugeln ,  Aptychus  lamellosus  und  noch  nicht  nälier  bestimaite  iUn- 
moniten.  Er  gleicht  demnach  vollkommen  dem  Hornstein-f öhrenden  Kalk- 
stein von  Si,  Vsii  bei  iFisn.  Im  Sandstein  wurde  oberhalb  M^jMm  in 
4tr  Nähe  der  Stelle,  an  weicher  auui  frfiber  die  ven  BUaafiom  betckrie- 


729 

htutn  Sclfildkrdten  -  Fäbrten   ge(ün4tmf   Oslre«  und  Pectcn  caldAck^ 
«o  wie  «iiderto  hi»  Jetait  gtns  ralbaejhafite  organwclie  Reste. 

SüdUelft  vdM  diesen!  Haupt-Gebirgssuge,  ihm  parallel,  fiadet  sich  ai« 
»weller,  der  die  LMpo$  bei  Jlime%k&mes§ö  darcbbricht  Dieses  Gebjirga 
besieht  au»  Gliimnerschierer,  den  hiu  und  wieder  näcbtige  Graui(>Gaaga 
durebsetseo.  Der  Granit  cntbiiU  hSnfig  Tamialia ,  der  Glimnerscbiefaf 
Granaten.  Aosserdem  kommen  darin  Mangan-Erze,  sawie  Ejaenttein-Lage« 
«nd  Partie'n  krystall iniseben  Kalksteins  vor. 


Oh,  Lyells  aber  das  Delta  und  die  AUoir  ial«Ablager«ng«9 
dea  Mi»M9ippi  u.  s.  w. ,  nach  Beobacbtungen  im  Jabr  1840^184$ 
(BriL  AMMoe.  1S4€,  Sept.  14  >  Ihe  Aih$naeum  184$^  SfipU  26  >  Silum» 
Journ.  1847 j  Ul^  34-39  nnd  118-119).  Man  kann  alji  Jlfi#W««^'*DaUa 
betraebten  den  Tbeil  der  gfossen  Alluvial  -  Ebene ,  welcbe  unterbalb  doai 
obersten  Arme  des  Stromes,  dem  AiehafaUya  liegt.  Dieses  Delta  iat 
13,600  Engl.  Quadrat  -  Meilen  gross,  einige  ZoUe  bis  10'  bocb  fiber  den 
See-Spiegel  und  ragt  grSsstentheila  über  die  Küsten -Linie  hinans  in  dcii 
€rolf  von  Mexiko,  Die  niedere  Ebene,  welcbe  noch  weiter  nordwärts  über 
die  OAto-Mdadung  hinauf  bis  Cnpe  Qirm'demu  im  MUsimri  -  Staate  reiißbt, 
je  30—80  Meilen  breit  und  nach  FoasiiBr  16,900  Quadrat  -  Meilen  groaa 
iat,  bat  eine  gleiche  Beschaffenheit.  Beide  erheben  sich  ao  allmählieb 
Tbal-aufwiirta,  dass  sie  an  der  OAto-Mäadong,  d.  i.  auf  tiOO  Meilen  linga 
dem  Strome,  nvr  lOO'  See^Hobe  erreichen«  Die  Anacbl$nuDungcn  und  die 
TrfibhoU-Anaammhingea  an  der  Küste,  beaondera  awiaehen  SethQtißtm» 
und  der  Piloten  *  Station  tke  Bßlifsey  sind  von  L.  umständlich  untersncbl 
und  beschrieben  worden.  Man  hat  das  Anwachsen  der  awiaehen  beiden 
Orten  liegenden  Landsunge  als  ein  sehr  rsschea  «ngenommen.  Wcoo  bmu 
Jedoch  die  vor  120  Jahren  von  Cmauibvoix  entworfene  Karte  vergleicht, 
•so  kann  ihre  Verlängerung  kaum  eine  Meile  im  Jahrhundert  betragen. 
Eine  weite  und  18'  tiefe  Aosgrabang  bei  den  Gaa- Werken  au  Neu^üriemne 
zeigt,  dass  der  Boden  daseibat  aui  feinem  Schlamm  und  zahlreichen  Baum- 
Stampfen  besteht,  welche  noch  in  aufrechter  Stellung  und  aut  ihren  Wor* 
sein  versehen  sind  und  den  Beweis  liefern,  daaa  einsl  hier  ein  bewaldetaa 
Snsawatser -  Moor  bestanden  habe,  deaaeo  Boden  bei  den  Überachwem* 
4Dungen  des  MUeUeippi  allmäblieb  durch  sdnen  Schlamm  erhöht  worden, 
4iber  in  Folge  solcher  Belastung  auch  wieder  tiefer  eingeainken  ist;  denn 
jene  Banm-Stronke  stehen  ietzt  9'  tief  unter  dem  Meerea-Spiegel.  Mehre 
Hundert  Meilen  oberhalb  dem  Delta  sieht  man  bei  niederem  Wasseratande 
in  den  steilen  Ufer -Wänden  des  MlUeUnpfri  noch  eben  solch«  aufrechte 
Stumpfen  mit  ihren  Wurzeln  und  zuweilen  bia  au  drei  Schiebten  über- 
einander, als  Beweia,  daaa  auch  hier  der  Fluas  einst  bewaldete  Sumpfe 
JittfgefaUt  bsct  und  nach  öfterem  Wechael  aeioea  Laufes  mehrmals  wiedoir 
auf  dieselbe  Stelle  zurückgekommen  ist  Anzeigen  des  öftern  Wecbaala 
aeinea  Lailfes  aind  auch  die  oft  bia  15'  hoch  über  die  Niederung  an- 
stehendeo  alten  Fluis>Uler,  und  die  hier  «ad  da  aeritrwiten  BalhBaoaA« 

4«* 


föiriuig^u  See^n,  als  fibermte  g^rost^r  Bogen-Lioien,  die  er  einit  beiebriebeii 
und  verlassen  hat;  wie  er  noch  fortwährend  wohlhabende  Handelt pUtte 
«nf  seinen  Ufern  mit  Unterwasehang:  bedroht.  L.  besuehte  1846  eioeu 
Ufer -Strich  demselben  in  den  Staaten  MhMOuri  und  i4r*«fw««,  welch» 
1811  —  181!!  drei  Monate  lang*  durch  das  Erdbeben  von  Nem^Mtirid  sehr 
heimg^esucht  worden  i«t  und  Jetzt  die  „ein^resunkene  Geg^end^'heisst; 
sie  reicht  70  Meilen  weit  von  N.  nach  8.  und  30  Meilen  von  0.  nacli  W. 
und  ist  noch  grSsstentheils  fiberschwemmt.  Viele  abg^estorbene  BittHK 
stehen  noch  aufrecht  in  diesem  Sumpf  und  weit  mehr  liegen  umgestürzt 
darin ;  selbst  auf  dem  angrenzenden  trocknen  Boden  sind  alle  Waldbiume, 
Welche  181 1  schon  vorhanden  gewesen,  ohne  Laub,  und  man  glaubt,  das.« 
tut  durch  Jene  Erdstösse  ihre  Wurzeln  verlören  haben.  Der  Bodeo  ist 
deifdem  von  vielen  Rissen  durchzogen  und  von  vielen  „Sink-Hdhleo''  dnrrb. 
IMiert  worden,  welche  damals  durch  das  Hervorbrechen  grosser  Sand- 
nnd  Schlamm  -  Massen  I0->80  Yards  weit  nnd  90'  und  mehr  Fun  tief 
entstanden  sind. 

Sucht  man  nnn  die  Zeit  zu  bestimmen,  welche  nSthig  gewesen,  am 
«is  Dehn  zu  bilden  nnd  Jenes  höher  gelegene  Jiri##i#«t|Pft  -  Thai  aoszn- 
railen,  so  kann  man  die  Rechnung  auf  folgende  Thatsaehen  stutzen.  Nacli 
den  Versuchen  des  Dr.  RromiLL  zu  Neu-Oriea$u  ffihrt  der  Miniitiffi  m 
Mittel  ttVf  (^*^I*  spiterm  Bericht  ytisa)  Gewicht  oder  «m'Afi  Volssieo 
erdiger  Theile  mit  sich  ^.  Die  Beobachtungen  von  Riddbll,  Dr.  CAsrurnni 
und  FoRffHEY  haben  aucli  die  nöthigen  Daten  zur  Bestimmung  aeiaCT  mit- 
telu  Breite,  Tiefe,  Schnelligkeit  und  Wasser-Menge  geliefert  T^  miH'« 
Michtigkeit  der  Deha- Anschwemmung  setzt  L.  auf  698'  (0,1  Meile),  da 
der  Golf  von  Mexik&  zwischen  der  Sud^Spitze  von  Florida  nnd  the  B^i» 
100  Faden  mittle  Tiefe  hat.  Da  nun  das  Delta  ferner  13,600  Quadrat- 
Meilen  gross  ist  und  ihm  der  Fluss  Jährlich  3,709,400  Cnb.-Fuss  letter 
Materie  zuffihrt,  so  hat  es  07,000  Jahr  [nach  jenem  spfltern  Berichte  nodi 
Vs  dieser  Zeit  weiter]  zu  seiner  Bildung  bedurft.  Nimmt  man  die  Thal- 
Ansffiilung  oberhalb  zu  904'  oder  halb  so  hoch  und  ihre  FUche  nur  ebr« 
so  gross  an  als  die  des  Delta's ,  so  hat  dieselbe  33500  Jahre  nöthig  ge- 
habt, so  das«  man  100,000  Jahre  für  das  Ganze  setzen  kann.  Hat  b«o 
auch  das  Treibholz  diese  Anschwemmungen  etwas  befördert,  so  kann  nao 
diesen  Betrag  kempensiren  mit  dem  Verlust ,  welcher  durch  die  weitre 
FoHfdbrnng  der  feinem  Erd  •  Theile  in  den  Golf  von  Msxiko  Statt  g^ 
fanden  hat.  Diese  Zeitdauer  war  aber  noch  nnbedentend  gegen  desje- 
Dlgen  Zeitraum,  welcher  vorher  verfliessen  mnsste,  bis  die  posl-pHoelaeOi 
meistens  lehmigen  und  LOss-artigen  Anschfittungen  mit  Land-,  Flugs-  ood 
Sompf-Konchylien  von  lauter  noch  in  der  Gegend  lebenden  Arten  sogleicb 
mit  Knochen  von  Mastodon,  Elephant,  Tapir,  Mylodon,  Megatberiii«} 
Pferd ,  Ochs  n.  a.  Wirbelthieren  von  meistens  erloschenen  Speziea  ^o\\- 
endet  seyn  konnten,   welche  in  60'- 950'  hohen  Ufer*  Winden  aicb  dkcr 


*   Bf«  nltttoSeblaom-Pahraag  des  MhtUu  bei  Bomt  hat  »Murta  auf  y^üos»  **'*^ 
dit  de*  «MF«»  aaf  ^^  Votauncn  «der  y|g  Ctowkht  btrechaet. 


729 

das  groAM  M49tUMpifi^Tbttl  erhoben,   u»i  an  iathHn  Orten  ImniMelbt^ 
iber  roeinm  Oebirg^en  mit  Zea^lo^on^Resten  ruben. 

Der  Vf.  erwibnft  noch  der  tiefer  folfeadeii  Gebirggarten :  Kreide 
Kohlen -Gebirge  ond  hypofene  FormatioB)  wie  Granit,  Gneiea,  Gümner^ 
•ehiefer  «.  s,  xw.  Die  Pflanse»  des  Kehleih  -  Reriere  von  Tmsemloa$m  sind 
nach  BüRBuar's  Bestimmungen  meistens  gteicbartig  mit  }enen  ron  Nm^* 
küwUerimtd^  und  da  dieses  Revier  in  339  lO'  N.  Hr. ,  mithin  weiter  sAd« 
lieh  liegt,  als  irgrud  ein  anderes  in  Nori-Amerikm  oder  Europa^  so  liefert 
es  piuen  neuen  Beweis  von  der  weiten  geographischen  Verbreitung  der 
Steinkohlen  -  Flora  und  der  grossen  Einförmigkeit  des  damaligen  Rliroa's, 
welches  nach  der  Ansicht  erfahrener  Botaniker  feucht,  das  ganze  Jdhr 
hindurch  fast  gleichbleibend,  und  vielmehr  frei  von  Frost  als  durch  hohe 
tropische  Hitse  ausgezeichnet  gewesen  seyn  muss. 


Lartet:  geologische  und  pallontologische  Betraehton- 
gen  über  die  Snaswasse  r-Ablagerung  von  BtmMtm  und  ver« 
wandte  Bildungen  im  fifer#.Dept.  (Cemff,  reni,  XX^  316—320).  Seit 
fast  7  Jobren  hatte  der  Vf  nichts  mehr  dber  diese  merkwürdige  LagerstXtte  be- 
kannt gemaclit.  Indessen  sind  die  unterbrochen  gewesenen  NachenehnngeB 
seit  einiger  Zeit  wieder  aofgenommeo  worden.  Eine  grosse  allgemein^ 
Überschwemmung,  höher  hinaufreichend  als  die  der  Diluvial -Zeit,  scheini 
dem  Vf.  das  den  Pyrenäen  entstammende  Material  sn  der  Schichten-Reihe 
zifmiich  regelmAsig  abgesetzt  zu  haben.  Diese  Sehichten  scheinen  sich 
manchmal  mit  den  diluvialen  zu  vermengen ,  welche  nie  Fossil-Reste  ein* 
scbliessen;  io  andern  Fallen  sind  sie  scharf  geschieden  und  zweifelsohne 
verHoss  ein  langer  Zeitraum  zwischen  der  Entstehung  von  beiden.  In 
jener  Reihe  ist  eine  Schicht,  welche  L.  die  zoologische  nennl^ 
weil  sie  ihm  die  Damme rde  aus  der  Zeit  zu  seyn  scbeints  wo  die  Thiere 
lebten,  deren  Reste  man  dort  findet.  Es  sind  nnregelmfisige  Mergel-Ltagen 
voll  umschlies.i^cnder  Landschnecken  •  Reste  mit  wenigen  Pflanzen ,  aber 
zahlreichen  Knochen-Theilen  höherer  Thiere.  Darin  scheiden  sich  die  Pfie* 
derschlüge  alter  See'n  aus  und  lassen  sich  erkennen  durch  ihre  Ortsver* 
hältnistse,  ihren  Gehalt  an  S üssw asser- Kouehjrlien  und  Knochen  von  Thieren 
jeder  Grösse.  Zu  ihnen  gehört  eben  die  mfichtige  Ablagerung  von  Saneam. 
Auf  dieser  zoologischen  Bildung  ruhet  nun  oft  noch  ein  Kies  aus  der  Zeit 
der  ersten  Überseliwemmong  (im  Gegensatz  des  Diluvials),  aus  welchem 
man  längst  die  grossen  Gebeine  von  Dinotherium,  von  Mastodon» 
von  riesigen  Fauithieren  nnd  Fleischfressern  gewonnen  hat,  zwi- 
schen welchen  aber  sorgfältigere  Nachsuchungen  in  neuester  Zeit  auch 
Knochen  von  Maulwürfen,  Desmans,  Igeln,  Eichhörnchen, 
Hasen,  Hirsehen  und  Salamandern  erkennen  Hessen,  die  kleiner 
waren,  als  ihre  jetzigen  Genus-  Genossen.  Dabei  keine  einzige  noch  le- 
bende Art,  keine  Menschen  -  Gebeine,  keine  Kunst •  Erzeugnisse.  Durch 
forlgesetzte  Nachsuchungen  und  durch  methodische  Auswaschungen  der 
Lehm-  und  anderen  losen  Schutt -Gebilde  hat  L*  nun  8000^10,000  Stfiek 


?20 

kMner  «imI  ^0M«r  Knooken  «munmaifirtbrtcli*,  wtYA^  tm  OB  Tluor-Artea 
%u  gehören  scheinen.  Dsninter  sind  10  Arten,  die  aoch  ab  «ndeni  Orten 
der  Departemente  de«  Gers,  der  HtmiB-Qarofme  nud  der  HauU9-Pyrend€9 
vorgekommen  sind,  and  91  »tanmicn  ans  dcmSusswaMer-Gebilde  yonStmstm^ 
von  welchem  man  hia  Jelat  Vw  •«?**»  Volomen«  durchwählt  hat>  über 
800,000  Kübtk-Metrr  bleiben  noch  z«  durchanchen.  Jene  Arten  scbeiiiea 
ekb  80  EU  verthrtien: 

Saugethiere.  Vogel  und  Fische 

Qnadnunaaen      ....    l-^^t  noch  nicht  erforscht;  wenige. 

Inseeliv^ren H  Reptilien. 

^^r'"".    \    \    \    \    \        ü       Schildkröten    .    .    ,    5 

_,  f^, ,     .       Saurier 5 

Zabnloae *""*       o  li 

B.«fe«hi.re •?  f  J'-«*°  '    "    '    *  ' 

P.ckyd«r»e. ai  fUm.nd.r    ...  3 

--,.    '    .  -  ,,  Frösche      ....  6 

WiederkSner II  „  .   ,       .     «  -     .         .    . 

— ir—  unbekannte  Genera  a,  eines  nest^. 

au 

Der  merkwürdigste  Typus  dabei  seheint  ein  Faulthier  bis  von  der 
Grdaae  des  Elephanten.  Daa  Dinotberinm  war  sicher  kein  Wasserthier, 
koki  Cetaeeum. 


H.  R.  GöppBar:  [gekrönte]  Abhandlung  als  Antwort  auf  die 
Preis-Frage!  Mau  suche  durch  genaue  Untersuchungen  darsuthnn,  ob 
die  Steinkohlen- Lager  aus  Pflanzen  entstanden  sind,  welche  an 
Stellen,  wo  jene  gefunden  werden,  wuchsen:  oder  ob  diese  Pflanze u 
an  andern  Orten  lebten  und  nach  den  Stellpn,  wo  sich  die  Steinkohlen 
befinden,  hinge  ffihrt  wurden  (Nafurkund.  Verhandel.  van  de  Holla  ad- 
sehe  Maatschappy  der  WetefMt^afpen  te  Hamriem^  4®,  I,  IV,  p.  i— zvin 
und  1—300,  pl.  I-U3;  üa&rlem  184S^,  Die  Abhandlung  zerHillt  in  fol- 
"^ndt  Theile:  I.  Geschichte  der  Entdeckung  der  Steinkohlen  und  Vor- 
kommen derselben  in  den  verschiedenen  Lindern  der  Erde;  II.  geschieht- 
liehe  Entwicklung  der  verschiedenen  Ansichten  über  die  Bildung  der  Stein- 
kohlen*, )II.  welche  orgsni^che  Reste,  pflanzliche  oder  thierische,  hat  man 
bis  jetzt  in  der  Steinkohlen-Formation  entdeckt?;  IV.  wie  und  anf  welche 
Weise  wurden  die  Tegetabllien  in  Steinkohlen  verwsudelt?;  V.  befinden 
lieh  die  aus  PJIanxen  gebildeten  Steinkohlen-Lager  noch  am  ursprfinglicbea 
Drt  ihrer  Bildung  oder  sind  sie  die  Produkte  von  PHanzen ,  die  von  an- 
dern Orten  dahin  geschwemmt  wurden  ?  (Bildung  der  Lager ;  MIchtigkett, 
Ausdehnung  und  Art  der  Ablagerung;  Erhaltung  der  Pflanzen  in  der- 
selben; Verbreitung  der  Pflanzen  darin);  VI.  wie  verhalten  sieh  die  ver- 
schiedenen Kohlen -Lager  überhaupt  f,  und  Schi  uss- Folgerongen  ans  dem 
Inhalt  des  ganzen  Werkes. 

Wir  kennen  bereits  aus  andern  Quellen  die  einzelnen  Beobachtungen, 
Versuche    und   Ansichten    des    Vfs.    Aber  diesen    Gegenstand.     Gleiefa- 


wohl  woRf A  ,wif  die  wesentlidini  Rctottat»  hier  fr^2>9*  nebendnandcr 
sielleo. 

I)  Die  in  den  Kohlen  -  Lag-ern  enthaltenen  Püensen  werden  in  den 
einzelnen  Fldüten  nicht  rufäUig  dareh  einander  f^emineht,  aondern  in  ge» 
wiseen  Verhiltniasen  darin  getroffen,  weiche  es  wabracheinlicb  machen,  daa« 
die  Pflanzen  dort  an  Ort  und  Stelle  oder  nicht  weit  davon  gewachsen 
nnd  dass  die  Kohlen-Lager  als  frtltiere  Torf-Lager  xn  betnuDbten  sind,  die 
sich  auf  ähnliche  M^eise  wie  unsere  Torfmoore  bildeten«  2)  Fast  alle  Et^ 
Theile  (vielleicht  mit  Ausnahme  Afirikm^s)  nnd  Zonen  sind  mit  Kehlen« 
Lagern  versehen,  die  in  AhnKclien  geognostischen  Lagerunga-Bedingungea 
gefunden  werden ,  in  mnMenIdrmigen  Becken  nad  abwechselnd  mit  Sand* 
stein  nnd  Sehteferthon ;  von  1795'  unter  dem  Meeres  •  Spiegel  «»  bis  s« 
14,700'  Seehdhe.  3)  Seit  Aorioola  hat  man  nicht  mehr  an  dem  vegetn^ 
biNschen  Ursprung  der  Steinkohlen  gezweifelt  nnd  ScnBocBsna  gelnngto 
im  Anfange  des  18.  Jahrhunderts  bereits  zu  der  Ansiebt:  dass  anch  die 
gesammte  frühere  Vegetation  diesen  Massen  beigemischt  sejre.  4)  Wenn 
man  mit  den  Geologen  von  der  Ansieht  ansgeht,  dass  nach  Ablagerung 
der  „Transitions  -  Gesteiiie"  ein  grosser  Tbeil  der  Erde  ein  nngebenreo 
Meer  darstellte,  mit  siemlirh  vielen  vereinselten  Inseln,  auf  weleben  aber» 
all  eine  tropische  Vegetation  herrschte,  wie  die  fossilen  PlUuwen  bestür 
tigen,  welche  in  beiden  HemisphAren,  von  SUiriem  bis  inüeHf  von  Bkm^ 
iherinenhurg  bis  Mmid  und  Spanien ,  in  Nard-^  und  iSüi-  Amerika  wie  in 
l(Ceuholfand  denselben  tropischen  Inselilor  -  Charakter  tragen  und  wenn 
nicht  in  denselben  Arten ,  doch  in  denselben  Sippen  und  Familien  auf- 
treten ,  so  müssen  diese  Inseln  fiberall  auch  ihre  Berge,  Thäler,  Flosse, 
See'u,  tenchte  und  trockne,  warme  nnd  kühle  Stellen  gehabt  haben,  wel^ 
ehe  die  Vegetations-Grenzen  der  einzelnen  Pflanzen-Formen  bedingten ;  einn 
Vegetation  erhob  sich  über  der  andern  schon  wieder  verwesenden;  in 
feurhten  Gegendrn  bildeten  mcb  Torf  artige  Lager,  wozu  die  Stigmaria 
vermöge  ihrer  eigenUiurolichen  Organisation  besonders  geeignet  scheint, 
nnd  so  musste  sich  in  den  Thälern  und  in  der  Ebene,  am  Fuss  der  Ge- 
birge ,  wie  auf  den  Höhen,  auf  Plateau's  und  in  Mulden  ungeheure  Mas- 
sen  vegetabilischen  Stoffes  als  Msterial  künftiger  Kohlen  -  Bildung  bald 
mehr  und  bald  weniger  anhäofen  [warum  aber  mehr  als  auf  unsern  jetzi- 
gen tropiitchen  Tnseln  ?].  Jene  gesammte  Vegetation  wurde  in  den  Schieb« 
ten,  welche  die  grosse  St  einkohlen -Formation  bilden,  begraben  und  über- 
srhlammt  von  Gewässern,  die  in  Folge  von  r^liveau  -  Ändemngen  berein- 
brarhen,  und  nun  ,,bei  fehlendem  Gerolle  und  Detritus^^  in  znssmmen- 
hüiigende  Kohlen  -  Lager  verwandelt  oder  vermischt  mit  Sand  und  Tbon 
in  allmählich  sicli  verhärtenden  Schieferthon  und  Sandstein  eingeschlossen 
ei  ballen.  Denn  zum  ersten  Male  hatte  eben  der  Vf.  durch  seine  über  grosse- 
Koblen«T.>ager  (.in  Sehh^ien  etc.]  ausgedehnten  Untersuchungen  mit  Ent- 
schiedenheit nachgewiesen,  dass  die  Steinkohlen  selbst  ähnliche  Pflanzen 
aitbalten,  wie  mehr  vereinzelt  die  Schicfertbone  und  Sandsteine  in  ihrem 
Hangenden  uud  Liegenden-  Bei  der  Überschwemmung,  welche  die  ge- 
•nmmte  Vegetation  betraf,  wurden  alle  die  Bäume,  welche  innerlich  nicht 


TS9 

ftHft  koBttiitmcb«!!  v«tt  di«heea  6«läsif  n^pe^iKM»  H«te>Riagti|  btttnodcB 

(Kalaniten,  Lykopodiazeen ,  SigiUaricD ,  Stigmarien),  umgeworfen,  pdt 
jkoanafama  weniger  Stämme,  welche  bei  20®^  2^^  mittler  Tenperatar  ratcb 
i«  eine  Art  Zersetzung  übergingen,  die  zwar  lange  genug  dauerte,  m 
^en  ginzlichcn  ZuHammenfcang  der  inneren  Zellen  und  Geflaae  zu  lösen, 
aber  weder  die  Rinde  ergriff,  noch  überhaupt  mit  VenBodening  und  ganz- 
Heher  Zersetzung  endete,  aondern  zuletzt  durch  finlziebung  dea  £ie- 
Husaea  der  Atmosphäre  gehemmt  wurde.  Nur  die  ai|6  dichterem  Holte 
beatebenden  Koniferen  (Araukarien)  hatten  der  Zersetzung  mehr  Wi4e^ 
fftand  geleialei,  so  jlass  sie  sich  mit  den  andern  nidit  zu  einer  gleich* 
fBrmigea  Maase  vereinige»  konnten,  aondern  nur  in  zahlloaen  Sluckchca 
geldal  ■mbersehwammen  «nd  sich  zwischen  die  übrige  Maase  einlagerteoi 
um  so  die  mineraloge  Hob  ^  Kohl«  oder  Faser  •  Kohle  der  Mineralof^rs 
KU  bilden.  Jene  Verwesung  monokotyl edoniseher  Pflanzen  («ach  die  drr 
Araukarien  ?]  konnte  bis  zu  dem  angegebenen  Grade  bei  26®-- 30®  Tempe- 
ratur in  einem  Sommer  vollendet  seyn;  die  ungleiche  Dauer  dieset  Ver- 
weiungs -  Prozesses  aber,  die  ungleiche  Höhe  der  Masse -Bedecknof 
«nd  mithin  des  Luft^Zutrtttes,  des  Wellenschlages  u.  dgl.  m.  bedingten  die 
ungleichen  Grade  der  VernMderung.  Die  auf  Meilen  hin  äussert  gleich- 
massige  Lagerung  und  Mächtigkeit  der  einzelneu,  gleichwohl  meisteos 
nieht  eben  mächtigen  Kehlen*Flötce  und  Trümmohen  deutet  auf  eiaen  iosserit 
rahigen  und  allmählichen  Ablagernng-Prozess.  Da  nun  durch  die  Aaaebtte 
bitter  unruhigen  Ziieammen schwemmung  von  Vegetabilien  aus  eioeu 
weiteren  Umkreise  ausgeschlossen  wird ,  nach  £i.ib  de  Braomont's  nad 
des  Vrs.  Berechnungen  aber  so  viele  Pflanzen  nicht  an  Ort  uad  Stelle 
wachsen  konnten,  als  die  Bildung  vieler  einzelnen  Flötze  erheischte,  so 
wird  man  genSthigt,  wenigstens  sehr  viele  der  mächtigeren  Kohlen-Lagrr 
als  die  „Torflager  der  Vorwelt'^  anzusehen,  die  sich  eben  so  im  Lsafe 
einer  Inngen  Vegetation«  -  Zeit  bildeten,  wie  die  bis  40'— 50'  mächtigea 
Torf  •  Lager  nnseier  Zeit.  Hiebei  scheint  denn  die  immer  mit  Kalamitei 
vergesellschaftete,  überall  sehr  häufige  Stigmarta  vorzüglich  gewirkt  «a 
haben,  eine  feuchte  Orte  liebende  Pflanze  mit  80'— 46'  langen  von  eioer 
knolligen  Zentral-Massc  aasgehenden  dichototoroen  Ästen,  sperrigen  Blatten 
und  entschieden  weicher  Kraut-artiger  Beschaffenheit  (der  Vf.  kennt  wohl 
die  Beobachtung  nicht  an,  wornach  jeneCentral*Masse  der  Wurzelstock  vpid 
diese  Äste  die  Wurzeln,  die  Bl&tter  die  Worzelfasem  sind?;  vgl.  S.3M, 
376  und  377].  In  der  unveränderten  Pflanzen-Faser  findet  ein  uberwiegeo- 
des  Verhallniss  des  Sauer-  uud  Wasser- Stoffs  zum  Kohlenstoff  Statt;  in 
der  Braun-  und  Stein-Kohle  verhält  es  sich  umgekehrt.  Wenn  Luft  fur 
verwesenden  Pflanzenfaser  zutreten  kann,  nimmt  der  Kohlenstoff  beatSsdiK; 
zu,  während  Sauer-  und  Wasser-Stoff  in  verschiedenen  Verbindungen  eot- 
weiclien ;  Bedeckung  der  verwesenden  Faser  hemmt  diese  Art  von  Eni- 
weichung  mehr  oder  weniger,  daher  man  denn  auch  noch  Jetzt  kohlen- 
saures Gsff  vorzugsweise  aus  Braunkohlen  -  Gruben ,  Kohleewatserstof- 
Verbindungen  ans  Steinkohlen  entweichen  sieht,  wodurch,  wenn  (W 
Kohlen  alles  Wasserstoffs  beraubt  worden,  dieselben  in  Anthrazit  fibergeben 


^lirüi«*  piete  Auwcbfidiugen  sind  iiadi  ätn  Uglkhen  KrCilMiinfeo  m4 
G^rrsKTa  Ver«achea  Dar  «uf  nassem  Wege  erfelgt;  wihrettd  die  «4 
gebildeten  Steinkohlen  d«,  wo  «ie  mit  feurigen  Aatbrnch  •  Mamcb  ii| 
Berührung  kamen,  in  Koarka  verwandelt  worden  $ind.  6)  Die  Ein* 
Wirkung  des  Druckes  der  spater  über  die  Pflanzen-Lager  anfgeschichteten 
oder  ergossenen  Gebirge  trog  «nr  Vollendnng  der  Umwandlung  in  KoUe 
bei,  7)  Die  Ablagerung8*Weise  überhaupt  und  das  Auftreten  inersebied«nev 
Fflanseo-Arten  in  verschiedenen  Schichten  eines  m&cbtigea  Kohleu-Lagers) 
die  ungleiche  CntfaKung  der  Pflaiisen  -  Reste  in  den  einselnen  Schichte« 
denten  eine  Ablagerung  dieser  Schiebten  eines  Lagers  »1  verschiedenen 
Zeiten  an. 

Die  Abhandlung  bat  den  Preis  der  BoilhüUsehef^  Geaellscbafti  deren 
Preis-Aufgaben  wir  jabrlieh  in  diesen  Blattern  bekannt  machen  ^  nebs| 
einer  ausserordentlichen  Vergütung  von  150  Gulden  davon  getragen,  £si 
Ist  nicht  SU  verkenneil»  wie  anregend  diese  Gesellschaft  durch  die  sweck* 
mäsige  Auswahl  sahlreicher  Preisfragen  wirkt,  die  sie  jahrlich  aufstellt, 
nnd  deren  Lösnngeu  sie  auf  ihre  Kosten  drucken  und  glansend  ausstatten 
läset,  wie  denn  auch  die  gegenwärtige  Abhandlung  mit  23  lithographirten 
Tafeln  von  doppelter  und  dreifacher  Grösse  des  Textes  begleitet  ist«  4% 
wir  glanben,  das«  in 'dieser  Beziehung  xn  viel  geschehe  und  dass  die 
Deutlichkeit  und  Bequemlichkeit  dabei  ledigUch  gewonnen  hätte,  wenn  alle 
Tafeln  (mit  elwa  1—2  Ausnahmen)  durch  Reduktion  des  Maasstabes  und 
durch  Wf  glaasnng  aasserweaentlicber  Tiicile  in  das  Quart-Format  des  Textes 
gebracht  und  die  gansc  Zahl  durch  Vereinigung  des  Materials  verschiedener 
ziemlich  leeren  Taieln  auf  je  eine  vermindert  worden  wäre. 


Apotheker  BuiiBaT  aus  CktfrUUen^num  berichtete  an  die  Bretitmer 
GesellsebafI  über  den  Meteorsteinfall  %Q  Brtmnau  in  Bdkmmt  wos« 
er  ein  ihm  von  der  Behörde  au  BrttUKum  au  wissenschaftlichen  Unterv 
sochungen  nberlassenes  Stuck  des  einen  Meteorsteins  und  die  von  Herrn 
V.  HsvoBfi  aufgenommenen.  Situation«  -  Zeichnungen  und  Abbildungen  der 
gefundenen  Meteor^Massen  gefflgt  haUe  (Schles.  Arbeit.  1^49^  38  ff.) 

Am  14.  Juli  Morgens  um  3^4  VIhr,  als  der  östliolie  Horizont  in 
schöner  reiner  Morgenröthe  erglühte  und  unbewölkt  war,  den  westlichen 
dagegen  tief  unten  eine  dunkle  Wolken  -  Wand  verhüllte,  wurden  die  Be- 
wohner der  Stadt  und  Umgegend  ven  UratuMW  dnrch  zwei  aufeinander- 
folgende heftige  Explosionen  von  Kanonenschnss  -  Starke,  und  zwar  in  dem 
Zeiträume,  der  zum  Abfeuern  einer  Doppelflinte  nöthig  ist,  aus  dem  Schfcils 
geweckt.  Es  war  durch  das  ganze  Brümiumer  Läodchen ,  von  BmUmr^ 
bis  WmMehsikMTf  und  AUmUorf  in  der  Grafschaft  Olsto,  also  läng«  de« 
Quadersandstein -Zuges,  der  in  der  HeuMcKeuer  endigt,  ein  heftige«  mubr^ 
Minuten  andauernde«  Sanaen  und  Brausen  hörbtir.  Die  Menschen  eilten 
an  die  Fenster  und  ins  Freie,  so  auch  Oberförster  Pollack  in  Arntuniii^ 
dem  B.  die  folgenden  Nachrichten  verdankt.  „Es  bildete  sich  bei  sonst 
«iemlach  Wolken* freiem  Hinunel,  an  ^^m  -noch  einige  Sterbe  gläosten»  über 


TM 

ätm  tM  Brmmau  ans  BordwestKeh  ^legtntn  Dorf»  B^mfhu^fmBdmrf 
«ilie  kleine  scbwarce  Wolke,  die  «ich  wihrend  ihre«  Himindbertreibens 
M  eiofm  horisonUlen,  anaeheineiid  Klafter-taan^cn  Sfreifeii  formte.  Dieae 
Wolke  sah  man  mit  einem  Male  in  fenrijcea  Erfrlnben  venetst,  nadi  «HrH 
Richtungen  Blitze  socken  und  g^leichseitig:  zwei  Peueratreifcn ,  sehcsRbftr 
ans  ihr  naeh  der  Erde  niederfahren.  Gleich  dorsof  erblickte  man  an  dem 
Punkte  der  fenerigen  Wolke  eine  aschgraue  Wolke  von  Rosetten  -  arligen 
Umrrss  llngere  Zeit  stehen,  die  sich  nach  NO.  und  SW.  tfieilend,  in  Streife« 
auslief  und  endlieh  verschwand ,  wobei  es  dentlieh  wahrsunefamev  war, 
in  welcher  grossen  Bewegung  sich  die  Luft  in  Jenen  Punkten  befand. 
Hierauf  verbreitete  sich  alsbald  die  Nachricht,  dass  bei  Nmmpimmm^detrf 
der  Blits  in  die  BSschong  eines  Aeker*Raines,  100  Sehritte  vom  Dorfe  ent- 
fernt, eingeschlagen  habe,  und  diese  Nachricht  fand  man  insofern  beatitig<, 
als  auf  diesem  iseo  Schritte  NO.  von  Brmmtm  entfermen  Punkte  ein  3' 
tiefes  Loch  in  der  Erde  vorgetVinden  wurde,  worin  sieh  eino  glilieade 
Masse  befand,  die  nm  10  Uhr  des  Vormittags,  also  •  Standes 
nach  ihremPall,  noch  so  beiss  war,  dass  keine  mensehlicbe 
Hand  sie  anzufassen  vermochte,  ohne  sieh  su  verbrenn  en**. 
Ein  Mann,  Josbph  Terpsn  ans  Ifan/r ftüennf da r^ ,  hatte  sie  ntoderf allen 
sehen ,  der  auch  unverzuglieh  von  der  Oberamts  -  Bebirde  an  Brmwmmm 
protokollarisch  vernommen  wurde,  die  sieb  wie  Herr  PoubAon  um  4i« 
nffhere  Konstattruiig  dieses  Falls  grosse  Verdienste  erwarb. 

-  Diene  Meteor-Masse,  deren  Gewicht  41  Pfiind  6  l^th  SUerr^  Gewidit 
betrigt,  wurde  an  das  k.  k.  Oberamt  in  Brämm&u  su  Hlnden  des  Herrn 
Oberamtmanns  Slawskowokv  abgeliefert,  von  dem  sie  an  das  k.  k. 
Museum  in  H^ien  befördcrT  werden  wird.  Die  iussere  Form  derselben 
beschreibt  ein  unregelmlssiges  verschobenes  Viereck,  dessen  Fliehen  über 
vnd  über  mit  Konkavitäten  bedeckt  sind,  deren  EinAissnngen  siemlieb 
deottidi  sechseckige ,  mehr  oder  weniger  in's  L&ngliche  gesogene  Zeilen 
bilden.  Die  ganse  Mas«e  ist  Ivsserlich  eisen  grau  angelaufen  und  nur  in 
den  tieferen  Punkten  einiger  dieser  Zellen  mit  einem  gelbbraunen  Überzng, 
auf  welchem  kleine  Gh'mmer*  artige  metallisch-gllnsende  BUttcben  sitnen, 
bedeckt.  Auf  dem  Bruche  seigt  sich  deutlieh  ein  krystalUnisch  -  blättriges 
GetÜge  von  einem  Metall- Glänze,  der  zwischen  Blei  und  Zink  mittentnne 
an  stellen  i<^t.  Die  Masse  ergidht  im  Schmiedefeoer  xebr  rasch  und  UUwA 
Mdi  nnterm  Hammer  leicht  strecken ,  auch  mit  der  Stabifeilo  bearbeiten, 
wobei  sie  sich  rasch  und  stark  erhitst. 

Nfichst  dem  Vorfall  in  Hnuptmann^dorf  verbreitete  sieli  die  Nachricht 
der  BlitB  habe  auch  zu  gleicher  Zeit  in  das  V4  Stande  von  der  Sindt 
gelegene  Dominialitans,  in  dem  sogenannten  BiefeUMm^^  welebes 
ein  Mann  Namens  Pohl  bewohnt ,  ohne  su  zdnden  ,  eingesoblagen.  In 
Folge  dessen  verfdgte  sich  Poulack  auch  dorthin,  und  fand  in  dem  Schindel« 
Dache  des  Hauses  ein  Kopf- grosses  Loch,  aoaserdem  eine  E^atto,  einen 
Sparren,  den  Lehmstrich  nebst  dem  darin  li<*geaden  Holse  diagonal  dvrch- 
geschlagen ,  und  unten  in  der  sMdstlichen  Bindewand  der  Scbtofkammer 
V0I9  drei  Kindern  eine   gowalttge  Zertrtomerong,  welebe  Anfbnga   den 


TSt 

errichmiifm  Kindärii  de»  Ansgaag  verap«rft  Mie.  Uaitr  dmeo  Triowitra 
wnrile  d^r  Mefoeratein  mit  Tielein  Flcisse  geaacht,  jedoeb  «nl  am  li*  4% 
M.  von  Pouji€it  ge^d«D  mid  eb^DCallft  «o  oben  gwiaonte  Baborde  abga*. 
liefert.  Er  wiegt  30  Pfd.  16  Loth  und  ist  blos  in  der  fiutafrn  Form»  di« 
mit  einer  kolossalen  Austcrschaale  etoe  Äbnlicbkeit  bat ,  von  dem  io 
UmupimtinnMäorf  niedergefallenen  Stuck  verschieden.  Die  Oeckigen  Kon- 
kavitäten sind  bei  diesem  StAck  weit  deutlirher,  tiei^r,  und  mit  mebr 
rötbiiebbraunem  Oxyd  belegt  Das  beim  Durcbschhigro  des  Eatiieii« 
eiageeehmolsene  unverbrannte  Strob  gibt  demaelben  in  der  Ferne  geaabt n 
einen  Goldglans**. 

Diesar  Mcteorsteinfnll  gewährt  dadurch  noch  ein  gana  beaopderca 
Interesse,  weil  er,  wenn  wir  nicht  irren,  näcbst  dem  su  Affrwm  im  Jabra 
1761  beobachteten  za  den  wemgett  völlig  beglanbigten  geboi^ 
Nach  Herrn  Joul's  unter  Bbirbat's  Anleitung  avagefofartor  Unteraoebung 
haben  sieb  als  fiestandtbeile  des  Meteorateiaes  ergeben :  Nickelbaltigaa 
Eiaen  nebst  kleinen  Spuren  von  Mangan,  Zanny  Aisgneaia,  Alkali,  Cbloc 
und  Schwefel. 

Im  AHgmeinen  konnten  die  Hm»  Prof.  Doflos  und  Fiscnna  diese  ResuU 
lata  nur  bestätigen  [vgl,  S.  577].  Dos  spes.  Gewiebt  beträgt  7,782.  Eiseii 
ist  der  vorherrschende  Baalaadtheil  und  kann  annäherungsweise  wohl  auf  07 
Prosent,  das  Niekel  auf  höchstens  3  Proaent  gescbätct  werden.  Die 
übrigen  Stoffe,  ^on  denen  die  genannten  Herren  aus  den  oben  erwähnten 
nur  Chlor  und  Magnesia  unsweifelliaft  nachzu weisen  vermochten, 
atnd  nur  in  äusserlit  kleineu  Quantitäten  vorhanden.  Ausserdem  haben 
aie  sich  noch  von  der  Gegenwart  von  Kalk  überzeugt 

Er  gebort  alao  zu  den  gediegenen  Meteorsteinen,  während  die  am 
SS.  Mars  16«!  SU  Mferskotm  bei  GHmUr§  bersbc;efallenen  Steina.  von 
welchen  die  Br€§Um$r  Sammlung  ein  vollständiges  Exemplar  durch  die 
Gate  des  Apotbefcera  Wbimapin  a«  OrAfUerg  besitzt,  wegen  ihren  über- 
wiegenden Gebaltes  an  Erden  zu  den  gediegenen  erdigen  zu.  reebnen 
sind ,  worAber  die  Verhandlungen  vom  Jahre  i84$ ,  Seite  äS  —  58  daa 
Nähere  enthalten. 


V.  Catala:  über  das  Alter  des  grinen  Sandes  bei  M^kam 
(BuU.  Mo9e.  XX y  ii,  377-284>.  An  einer  Stelle  ergibt  sich  deutlich 
diese  Schichten-Folge: 

grüner  Sand  oder  Sandstein,  in  Mieren  mit  Ammautites  Talitzi- 
anus  RooiL.  (A.  dentatna  Sow.  ßde  Qi'skst.),  A.  Beudanti 
und  mehren  Bivalven« 

Schwarzer  Thon. 

Weisser  Sand  oder  Sandstein. 

Schwarzer  Tbon  u.  a.  w. 

RoinixiBH  hatte  den  grünen  Sand  Inr  gleicbalt  oder  älter  gebaHen  ala 
die  alten  Jvra  •  Schiebten  nm  JfoaiM«;  FnnAAa  vnd  AmmsAai  bringen  ib« 


7S1 

s«r  Krtide ,  «nd   ik  fostüeä  Rette  besfStiyso  »iibb  deren  sfiliMvr  Be* 

•Ummaof^  diese  Aneicht;  ein  weiseer  Sand  wie  der  deranter  lie^nde  mit 
seiaeD  schwerscB  Tben.S«reifeii  ut  bis  jetzt  svr  in  dem  WealdeD-Gebild« 
«m  Mo9kmi  yorgelcoaiinfii» 


E.  PHinups ;  Geologie  des  Brmbergei  b e i  Bi&iker^  i n  Mmi^Mi 
(Annai.  des  Min.  d,  VIU,  339  etc.).  Da«  Dorf  Blmkery,  nacb  weldbem 
dieae  ersreiche  Gcg^end  benannt  worden ,  liegt  an|[peähr  13  Rilontteter 
westwirta  von  ViUäch,  Es  grenzt  nacb  O.  an  ein  bei  8  Kit.  langet  Thai,  an 
dessen  westliebem  Ende  der  Markifleeken  Kremik  befindlieh.  Geg^en  N- 
erhebt  sich  der  Br»ker§^  \m  S.  streicht  eine  andere  Gebirge -Kette,  4er 
Bükrsü^ .  Ber^  oder  die  Filfedber  Atpm ,  aus  Dolomit  bestehend.  Ein 
sweitrs  Thal  st5sst  mit  dem  erwähnten  unter  rechtem  Winkel  zasamaetf. 
Beide  Thiler  sind  es,  deren  geologische  Gesammt - Verhiltniase  gesdiil« 
dert  werden.  Die  ganze  Kette  des  ßrM$€kir$s»  bildet  eine  nicht  unter« 
brochene  Kalk-Masse;  sie  macht  die  nördliche  Grenze  Jener  Thiler.  Der 
Grand  des  ersten  derselben  ist  mit  Allnirionen  bedeckt,  die  meist  neuer n 
Ursprinigs  scheinen ;  Indessen  sieht  man  sfidlich  vom  Dorfe  BiMerf  einige 
Streifen  alter  Anschwemmungen ,  welche  bis  cum  Fnsse  der  Ktfleeler' 
Alffen  reichen.  Der  Boden  des  Qner-Thales  hat  ebenfolls  neue  Allnirionen 
aufzuweisen ;  im  O.  und  N.  treten  zwei  kleine  Ketten  auf,  in  denen  vor* 
Zugs  weise  Grauwacke-Schiefer  herrscht,  hin  und  wieder  zeigen  sich  anch 
sehr  betrichtliche  Massen  von  Dioriten  und  dioritischen  Konglonveraten, 
welche  mitunter  gleicfa  Ellandeji  inmitten  der  Allnvionen  emporsteigen. 
Endlich  erscheinen  an  verschiedenen  Stellen  rundliche  Berge  ans  rotbem 
Sandstein ;  diese  Pelsart  ruht  stets  auf  dem  Graowecko  -  Schiefer.  Die 
gegenseitigen  Lagerongs  -  Yerhfiltiiisse  der  erwähnten  Gesteine  betrelFeml 
so  ergibt  ein  Durchschnitt  in  der  Richtung  des  Erbstollens,  indem  die 
weitere  Erntreckung  der  Felsarten  gegen  SW.  vorausgesetzt  wird,  nach- 
stehende Folge  in  aufsteigender  Ordnung:  primitive  Schiefer;  Gras- 
wacke-Schiefer ;  schieferiger  Diorit ;  Grauwackc  Iheils  schieftrig  und  tlieils 
mehr  Konglomerat -artig;  Diorit;  Grauwncke*  Schiefer  ;  rother  Sandstein  ; 
bituminöser  thoniger  Schiefer;  bituminöser  Kalk;  bituminöser  thoniger 
Schiefer  weit  mächtiger  als  der  vorhergehende  Bleierze -führende  Kalk. 
—  Ein  Durchschnitt  des  Querthaies  in  der  Richtung  aus  O.  nach  W. 
gibt;  Dolomit;  rolher  Sandstein  mit  Allnvionen  bedeckt';  Kalk  mit  Allnvionea ; 
Diorit;  Kalk  mit  Erzen;  Diorit  — ,  und  ein  Profil  des  Langenthales  dureh 
Kreuik  gelegt :  Dolomit ;  Kalk  mit  Pentakriniten ;  thonig  bituminöser 
Schiefer;  bituminöser  Kalk;  thonig  bituminöser  Schiefer;  Bleierse  führen- 
der Kalk.  Bei  einem  andern,  durch  NSiseh  gelegten  Quer  -  Durchschnitt 
erhAltman:  Dolomit:  thonig  bituminöser  Sdiiefer;  bituminöser  Kalk;  thonig^ 
bituminöser  Schiefer;  Bleierze  fahrender  Kalk.  Endlich  gibt  ein  drittes 
Qner-Profil  durch  Bimkerg  gelegt  die  ntaliehen  Resultate,  wie  Jenes  dureh 
-MltM.  Die  drei  letzten  Durehscbnilte  beweisen,  dass  mit  Ausnahme  des 
Ptontakrinitenr  eathaltenden   Kalkes   nan    hn  Brmket$e  dieselben  Felgeti 


933 

¥0»  Geiifein.L»|»eii  tritt^  in  der  ictnceii  Eratreckiini^  des  TImIm  iwitche« 
Bleiker^  and  Krevik.  Oarans  ddrfte  su  entnehmen  seyn ,  diwt  «lle  jen« 
Feliunrten,  oder  weni^ütene  die  den  BnUerp  ■uMmtnenaetsendett  FeUaiteiii 
von  ihrer  wagr^rechten  Lng^rang  ausgehend  »nr  eine  aiannitlidiCtt 
geaMinsame  Erhebung^  erfahren  haben,  iroda  reh  indeaacn  keiaeawe|;i>  der 
aehr  wahracheinlicbe  Gednnfce  auageachloasen  w  ird,  daas  sie  m  geoiogiaeher 
Beziehnngp  veraeluedenen  Gruppen  ang^ehören»  Der  Gedanke  einer  einsigen 
und  gleiehseitifi^n  Erhebung  aller  jener  Lagen  erlangt  durch  die  Tbal^ 
saehe  B^stttigung ,  dass  man  nicht  die  mindeste  wahre  Schiehleii» 
Stdrong  siebt,  so  wi«  durch  die  EigenthtaUchkeit,  dass  die  nnteren  Blnka^ 
d.  h.  die  des  Bleier«e  fahrenden  Kalkes,  und  die  demselben  eafg#> 
lagerten  bitnmlndsen  ScMtfer  das  nimKche  Streieben  haben,  Stunde  7Vt* 
Nun  ist  dieses  Streichen  sa'  demlieh  dasselbe,  wie  jenes  der  östliehen 
Alpenkette,  deren  Emportreten  spAter  stattgefunden,  als  die  Ablagerang 
simmflicher  erwShnter  Gesteine.  —  «^  Die  Miehtigkeit  der  yerschi^denett 
Formationen  zeigt  sich  wechselnd.  I>ie  Schiefer  erlangen  eine  Stirke 
von  nahezu  100  Metern  ;  der  bituminöse  Kalk  ist  mitunter  doppelt  so  mächtig ; 
der  Pentakriniten-Kalk  höchstens  50  Meter.  Erze  föhrender  Kalk  und 
Dolomit  setzen  ganze  Berge  zusammen.  Die  Schichten  -  Neigung  wird 
sehr  ungleich  gefunden  :  sie  nimmt  von  Kreuth  und  Bieiker$  schnell  ab, 
denn  es  beträgt  dieselbe  beim  ersten  der  genannten  Dörfer  ungefähr  62^, 
beim  zweiten  nicht  über  30^;  das  FaUen  ist  stets  gegen  S.  —  In  den 
thonig-bituminöseo  Sciiiefem  kommt  weisser  Gyps  vor,  rother  Gyps  nur 
in  den  Schiefern,  und  Anhydrit  ausschliesslich  im  Erze  führenden  Kalk. 
Die  Anhäufungen  von  Bleierzen  erstrecken  sich  nicht  über  das  Gebiet  des 
Kalkes  ;  sie  werden  dnrch  die  Schiefer  scharf  begrenzt.  Zuweilen  ist  der 
Raum,  den  sie  erfüllen,  sehr  beträchtlich.  Meist  stellen  sich  dieselben  in 
überaus  regellosen  pluttronden  Massen  dar,  sehr  in  die  Länge  gezogen  ip 
der  Richtung  der  grössern  Aze.  Nor  selten  sind  Sahlbänder  vorhanden. 
Betrachtet  man  tlbrigens  den  Berg  als  durch  die  ihn  der  ganzen  Breite 
nach  durchsetzende  „edle  Erzkluft^'  in  zwei.  Hälften  geschieden,  so 
findet  sich  das  Erz  in  der  westlichen,  Kreuik  zugekehrten  Seite,  in 
Stöcken,  in  der  andern  dagegen,  wo  BMher$  liegt,  mehr  gangartig.  In 
der  oberen  Region  der  Stöcke  zunächst  JEreulA  wird  Galmei  getroffen. 
Mit  dem  Bleiglanz  erscheinen:  Kohlen-,  Schwefel-  und  Molybdän-saures 
Blei,  Eisenkies,  Baryt-,  Kalk-  und  Fluss- Späth.  Der  Vf.  geht  nun  in  mehr 
oder  weniger  ausführliche  Beschreibungen  der  genannten  Felsarten  und 
eisenreichen  Mineralien  ein,  in  denen  wir  ihm  nicht  folgen  können.  Ton 
fossilen  Resten  werden  erwähnt  in  der  meist  schteferigen  Grauwacke: 
Orthocera,  Clymenia,  Goniatites,  Torritella,  Productns 
hemisphaericus,  latissimus ,  Martini  (?)  und  vestitns  (oder 
Spirifer  vestitns),  Strophomena  rngosa,  Orthis,  Leptaena, 
Lucina  colnmbella,  Encrinites,  Cyatho  p  byll  um,  Sigillaria 
vn du  lata.  Der  rothe  Sandstein  ist  frei  von  PetreAikteo.  Die  Aonig 
bituminösen  Schiefer  enthalten  deren  sehr  wenige;  ein.  Iiu%efiradenar 
Anmienit  ähnelt    denen  des    Uns.    Aach    der  Bleierne  ^ffifarende    Kalk 


9M 

%e%t  tleliüberttfas  äria  an  fo^tüin  fiberUeiMeln,  nnd  in  4le«eM  Uoistande 
liegt  <die  SeHwieri^eit  einer  sicheru  geologitcheu  KlänKilikation  «leg  Oe- 
eleines.  Man  trilll  indeeeen  Turritell«,  Terebratula  vulgaris, 
Cardtum,  Iseca'rdivro  «od  Eocrioitea.  Das  g^anae  Gebiet  Imt 
Mrigena  groaae  Sldrongeii  erlitten  and  wird  von  zum  Theil  angehearcii 
Kitiften  dnrchaogen;  und  daduneii  konnte  die  Lfianng  Jener  Ali%ohe  keioei- 
urega  eilekfalert  werden.  Waa  den  Bleierne  fiahrendeii  Kalk  betrifft,  ff 
•benracht  im  Lande  aelbat  meiat  die  Anaicbi,  daaa  denclbe  der  liat» 
Formutien  beisnsihlen  aey;  aHein  ein  an  DorRsnoT  geaendetna  Randitick 
dar  Felaart  enthalt  Hipporiteti,  änd  ao  wfirde  mn  anf  dan  Kreide-Gebilde 
hingewieaen.  Die  thonig  -  bituminßsen  Schier  nnd  der  bitominöee  Kaft 
ddrften  obae  Zweifel  anm  Uaa  gehören  und  dct  Kalk  mit  Peatakrioitrtl 
an'a  Jura-Syatem.  Vom  »,rotben  Sandatein^  wird  aDgewommen,  dast  er 
Bunter  Sandstein  aey,  und  die  Grauwacke  der  oberen  devoniachen  Abtbd- 
langr  bdgesftbh.  —  IXe  Ablagemng  der  Bleiera*St#eke  adbeinl  ap&ter,  naeb 
Art  der  Ginge  im  Kalk  erfnigt  «n  ae/n. 


A.  PfiRftRY:  fiber  die  Erdbeben  Im  Donäu-Becketi  {MSm44re  mr 
iBi  iremhtementi  de  terrs  d&ns  ie  kas9in  du  Danule,  Ltf&H  1847)»  Als 
Resultat  ergibt  dich,  dass  voni  V.  bis  aum  XIX.  Jahrhundert  318  Bodea- 
Erschfitterungeu  stattgefunden  und  zwar:  19  vom  V.  bis  au  Cn<lo 
des  XV.  Jahrhunderts:  35  wfihrend  des  XV(.  Jahrhunderts;  8B  wahrend 
des  XVIII.  Jahrhunderts ;  14S  während  des  XIX.  Jahrhunderts  (bis  zum 
4.  November  1844).  Es  ereigneten  sich  von  diesen  iCataatrophen :  60  im 
Frühling,  67  im  Sommer,  67  im  Herbst  und  76  im  Winter.  (Ein  Nach- 
trag enthält  noch  manche  Thatsachen ,  über  welche  PfinnBr  erst  Kunde 
erhalten ,  nachdem  er  seine  Arbeit  bereits  als  geschlossen  erachtet ;  dabia 
gehSren  namentlich  auch  mehre  Erdbeben  in  den  Jahren  1845  und  1846.)  Hit 
den  Boden-Erschdtterungen  verglichen,  die  während  des  Verlaufes  {ener  Jabr- 
^hunderte  im  Rkone^Beeken  verspflrt  worden  und  deren  Gesammtzahl  191 
beträgt ,  scheint  die  Menge  der  im  Donau  -  Becken  wahrgenommenen  sehr 
'beträchtlich;  allein  die  Oberfläche  des  letzten  ist  9  oder  lOmal  grosser 
als  jene  den  ersten.  Übrigens  läast  sich  nicht  in  Abrede  stellen,  dass 
das  Donau-Becken  in  gedachter  Besiehung  eine  Ausnahme  macht  von  deo 
Ergebnissen  sämmtlicher  Erfahrungen,  die  man  in  verschiedenen  auderii 
Gegenden  Buropa^s  zu  sammeln  Gelegenheit  hatte.  Nicht  wenige  der 
Katastrophen  im  Donau- Becken  zeigten  sich  begleitet  von  einem  pldtzlicheo 
Temperatur  -  Wechsel  so  wie  von  schnell  einj^etretenen  Änderungen  in 
der  hygrometrischen   und  elektrischen  Beschailenheit  des  Luftkreises   etc. 


€h.  Ltbu.:  iber  Miocin-Soliieblen  in  Matyhndt  Vif^- 
«tei  nnd  beiden  CatoUmu  (Qmmri.  §»ai.  Jourm.  1645,  4I3-4S7). 
.Zwiacben  der  Oebirgsi^kgtlid  dwr  Yerainten  Staaten  nnd  der  Atlanüaefc<> 


7»* 

lüittr  »i  eia  «beaer  Siriobi  14N)-*160  mg Uscbe  Mtilai  breit  mid  im  Mi^ 
lel  Riebt  über  100'  boeb,  doch,  xuwmIch  aucb  viel  bölier,  welcber  am 
Kreide-  und  Tertiär- Di Ulnngen  besteht«  Davon  nehoien  die  Miocaa-Gebilde 
10  —  70  Meilen  Breite  ein.  Es  sind  Sond-,  Thon-  und  Mergel«' 
Scbicbten;  für  ihr  angedeutete«  Alter  spricht  ihre  Lagerung  auf  Embii- 
Bildungen  mit  charakteristischen  Koncbylicn,  ihr  Gehalt  an  noch  an  der 
nahen  Küste  lehendeo  Arten ,  denen  einige  nördlichere  und  südlichere  bci> 
gesellt  sind,  im  Gänsen  im  Betrage  von  0,17  (bei  147  Arten),  und  end^ 
lieb  ihr  Gebalt  an  solchen  KoncbyNen-,  Zoopbyten-  und  Fischsabn^Arteo, 
welche  auch  in  Europa  in  miocanen  Schichten  vorkommen.  .Es  aind  Diese 
dieselben  Mioeän- Schichten,  welche  Conrad  und  Rogbrs  schon  seit  10 
Jahren  als  solche  bestimmt  haben,  und  wolcbe  die  grosse  Menge  vmi 
Kiesel-Infusorien  (Gallionella,  Navicula,  Actinocylns)  geliefert  haben.  Die  auch 
lebend  vorkommenden  Fossil- Arten  sind:  ^Purpura  lapillus  L.,Fosas 
einereus  Say,  Pyrula  cari%:a  Sat,  P.  canalicuiata  Sat^  Natica 
duplicata  8.,  N.  heros  S.,  Calyptrae«  costata  (Dispotaea  ramooa 
Conr),  Crepidula  fornicata  Lk.,  '^Dentalium  dentale  Coif«. 
<D.  coslatum  Sow.),  '^Ditrypa  gadus,  Solen  ensis,  Panopaea 
Americana  (P.  Aldrovandi),  M.  lateralis  S.  (M.  similis),  ^Lucios 
divaricata  Lx.,  L.  anodonta  S.,  L.  squamosaS.,  "^L.  contracta 
S.  C  I-k  radula),  Astarte  lunulata  Conr.,  Venus  mercenarin 
Lr.,  Nucula  liroatula  S.,  N.  proxima  S.,  Modiola  glandnla 
ToTT.,  Pecten  Magellanicus  Lr.,  ?An  omia  ep  bippium  L.  und 
7Arterois  acetahulum,  unter  welchen  die  mit  einem  *  beseicbne* 
ten  4  Arten  nebst  Fnsus  rostratos  Dvj.  ,  Tur  rite  IIa  plebeja  S 
(T.  Linoaea  Duj.),  Pernu  maxillata.  Astarte  nndulata  S.  <A* 
bipartila  Sow.)  auch  in  Europa  in  gleicher  Formation  vorkomsMU.  Dasu 
gesellt  sich  noch  eine  Anzahl  reprSsentirender  Arten,  welche  zum  Thdl  viel- 
leicht nur  Varietilen  gleicher  Arten  sind.  Unter  lO  Polyparien  —  Colnm- 
naria  OradiataL,  Astraea  hirto-la  mellata  Micarr.,  Heteropora? 
tortilis  Lksd.,  Cellepora  informata,  C.  q  nadr  angularis, 
C.  similis,  C.  nmbi  licata,  Escharina  tumidula  Lnsd.,  Lunu- 
lites  denticnlata  Conr«,  findet  sich  nur  Car  y  ophyllia  linea  t« 
CoNR.  auch  in  Enro^  —  in  den  mittel-tertiftren  Schichten  der  TotirsiM, 
<-  ein;  unter  lk  Echiniden  der  Amphidetns  Virginia  uns  aucb  im 
BfUsekm  Crag,  und  die  5  Arten  Fiscb-ZAhn«  (Caroharias  mega- 
lodon,  C.  prodnctus,  Lam  na  xipbodon  ,  L.  cusp  i  data,  Oxy- 
rhina  hastalis  Ac.)  alle  auch  in  den  gleichen  Bildungen  oder  in  der 
Molasse  Europas  j  —  unter  den  Siugethieren  Mastodon  angustideus« 
Die  fossilen  Po lyparien  stammen  nach  einer  beigefügten  Notitz  von  Loiis« 
DALE  aus  Virfinim  in  37^  N.  Breite,  welche  Parallele  durchs  Mittelmeer 
rieht.  Sie  enthalten  keine  lebenden  Arten  ;  ihre  Geschlechter  sind  tbeils  all- 
verbreitete  (Escharina,  Cellepora ,  Heteropora) ,  tbeils  vorzugsweise  den 
.Mittelmeere  angehorige  (Lunulites),  tbeils  zugleich  Bewohner  wimerer 
Meere  (Ast raea,  und  besonders  Antbophyllum,  das  im  rothen  Meere  vorkommt) 
vnd  endlich  ausgestorbene  (TColnmnaria)}  dAvon«iiioArt|  wekho  die  Grdsst« 


bimensioiien  der  Anthoso«a  wärmerer  Gegr^n^eü  begiizf.  Bte  miHefnieerisdiea 
Aiithoxoeii  »ind  wenige  Arten ,  klein  und  nichl  oder  wenig  veristelt»  nieht 
massig,  worin  aacli  die  andern  fossilen  Arten  VirgkUens  mit  ihnen  fibpr- 
'  einkommen.  Diese  Reste  deaten  also  auf  «*in  mittelmeerisdies  oder  selbst 
noch  etwas  wärmeres  Ktima.  Vergleicht  man  damit  die  Polyparien  aas 
den  mlttel'tertiftren  Schichten  BurojMi9,  so  ündet  man  im  Crag  Knflmmd* 
nnr  4  Anthozoen,  S  Lnnnliten,  1  Orbituliten .  in  der  Taurains  9  Anfhozoeii 
nnd  3  Lu nullten  ,  um  Dax  und  Bordeaux  nach  Michbui«  1 1  Antbozaea 
tmd  zwei  Lunuliten,  die  ersten  mit  Formen  wärmerer  Gegenden  (Madrc> 
pora ,  Porites) ,  um  Turin  endlich  nach  demselben  73  Anthozoen,  woronter 
eine  grSssere  Anzahl  auf  wärmere  Gegenden  deutet  [doch  sind  diese 
Türinertiwden  Grenz-Sehichtear zwischen  den  mittel^  nnd  ober-fertiären.Bn.] 


J.  LnvALLOfs :  S  t  e  i  n  s  a  I  z-G  e  b  i  1  d  e  9^  Mosel' DepL  (Memoire  eur  ie 
gUemeut  du  eel  $emme  dans  ie  departemeni  de  la  Moeette ;  Nane^  i84S). 
Die  Ergebnisse  der  interessanten  Forschungen  des  Vfs.  sind,  dass  das  Sslz 
' führende  Gebilde  von  Sulf^irotm  im  Moiel-Departement  nieht,  gleich  jenem 
von  Vie  und  von  Dieuue,  dem  Gebiete  bunter  Mergel  (Keuper-Formation) 
angehfirt,  sondern,  wie  Solches  im  Neekar-Thale  der  Fall,  dem  Mnschel- 
kalfc-Gebiete.  Letztes  zerfällt  in  zwei  Gruppen,  in  eine  obere  kalkige 
nnd  in  eine  untere  mergelige.  Erste  Gruppe  zeigt  sich  wiedemn  in 
S  Abtbeilungen  geschieden,  nämlich  in  gelbe  oder  graue  schieferige  dolo- 
mitische Mergel,  und  in  darunter  ihre  Stelle  einnehmende  rotfae  oder 
grfine  thonige  Lagen;  diese  führen  Gyps  nnd  Steinsalz.  Beide  Gruppen 
entsprechen  genau  den  von  Albbrti  als  »,Kalk  von  Friedriehehaif*  und 
„Anhydrit"  bezeichneten ;  „Wellenkalk^^  kommt  in  LoihHn§en  nicht  vor. 


EnRETVBfiRc:  Hber  den  rotben  organischen  Passat-Stanb 
(Berlin.  Monats-Bericht,  1848,  73—75).  Schon  den  Arabern  von  Edrisi 
(1160)  an  waren  die  Erscheinungen  des  rothen  Staubregens  bekannt;'  sie 
bezeichneten  mit  Beziehung  darauf  [an  Afrikae  Westküste?]  ein  „Meer 
der  Finsternisse,  mare  teuekroeum"  u.  s.  w.  Der  Yf.  berichtet  fiber  260 
historisch  bekannte  Blut-  oder  rothe  Staub -Regen,  welche  auf  der  nörd- 
lichen Halbinsel  ohne  nähere  Beziehung  zu  irgend  einer  Jahreszeit  von 
der  heissen  Zone  an  bis  Sehleeien  und  Oet-Preueaen  herauf  stattgefunden 
haben.  Auffallend  sey  das  Fallen  des  rothen  organischen  Staubes  b^ 
sonst  heiterem  Himmel  und  rsein  oftmaliges  Zusammentreffen  mit  Fener- 
Mcteoren  und  Meteorsteinen  (der  rothe  Polar-  und  Gletscher-Schnee  habe 
eine  andere  Quelle).  Auch  in  Kaeehgar  und  dem  Nebel-Gebirge  Boior- 
Takh  in  Mittel' Asien  kennt  man  rothe  Staub-Wolken,  die  feine  befruch- 
tende Kraft  haben.  Fragt  man  nach  der  geographischen  Grundlage  dieser 
rothen  Staub-Massen,  so  kSnue  man  sich  wohl  tiuf  Beludschisian  in  Indien 
angewiesen  glauben,  wo  nach  R.  Potongers  Reise-Beschreibung  unabseh- 
bare Wolken  des  feinsten  Ziegef-rothen  Staubes  von  20'  Mächtigkeit  fiber 


787 

«e  Mfileii  weit  den  Boden .  bedeckeD ,  aber  unfnielitbar  seyen  a»d  bis  sn 
150'  Tiefe  binab  das  Broniieii  -  Wasser  brackisch  machen.  Dieser  Staub 
Icottoit  aber  schwerlich  mit  dem  Passat-Winde  in  Berähnm^,  entk&iC  keine 
organiachen  TheHe  und  kann  keine  befruchtende  Kraft  besitzen.  So  blieb 
nur  die  Gegend  von  Cmntan  in  China  und  der  Ocker  -  artige  Boden  Md^ 
AmerikM'9  übrig,  welcher  zum  Tbcil  dieselben  Organismen  -  Arten  ein- 
schliesst^  wie  der  Passat*Staub. 


Ph.  Wirtgbn;  ober  die  Grau wacke .Versteinerungen  der 
Gegend  von  CbA/etus;  Nachtri^  zu  Sindbbrgbr»8  Verzeichniss  im  Jb. 
184r,  463  (Verhandl.  des  Rhein,  naturhist.  Vereins,  1847,  F,  103—104). 
Der  Mittfaeilung  des  Herrn  Sakdbergca  fugt  W.  noch  Einiges  bei,  was  er 
unterstutzt  von  den  Herren  Regierungsrath  Zbiubr  in  fMlen»  und  Dr. 
Aarjorj)!  in  Winningen  aufgefunden  hat.  Es  sind  folgende  Arten:  Cya- 
thocrinites  pinnatus  Gf,  ,  Nucula  priscaGp.;  Terebratnia 
prisca  Schloth.;  Orthis  semiradiata  Rokm.*,  besonders  bei  Hatten- 
port  häufig-,  —  Homalonotus  d  elphiu  ulo  ides  Gr.,  nach  der  Be- 
stimmung von  GoLDFuss;  es  hat  sich  aber  nur  ein  Kopfstück  mit  einem 
Auge  und  zwar  an  der  ßrodenbaeh  gefunden;  —  eine  fein  gerippte  Pte- 
rinaea;  endlich  Asterias  nov,  spee.  bei  Winningen ,  über  welche 
GoLDFcss  einen  grösseren  Bericht  erstatten  wird.  —  Bemerkenswerth  ist 
es,  dass  die  bis  jetzt  untersuchten  einzelnen  Punkte  sich  durch  das  mehr 
oder  mindere  Vorherrschen  einzelner  Spezies  auszeichnen.  Im  Oüleer  Thai 
ist  Ctenocrinus  typus  besonders  häufig.  Im  Kuhkach-Thaie  zii 
H^tfinm^en  enthält  eine  bedeutende  Schicht  nur  Nucula-Arten  und  Belle- 
rophon biaulcatus.  Im  Conde-ThaU  findet  sich  neben  einem  in 
Menge  vorhandenen  vielfach  dichotomcn  fein  ästigen  Pflanzen-Roste  noch 
Spirifer  macropterns  nebst  PI cu rodlet  y  um  p  robiematicum 
in  grösserer  Menge.  Am  Eingange  in  das  Bhrenkurffer  Tkal  an  der 
Brodenkach  ist  neben  einer  grossen  Masse  eines  noch  unbestimmten 
Fucoides  die  sonst  gerade  auch  nicht  seltene  Orthis  dilatata  Roem.' 
in  Millionen  vorhanden,  sowie  Spirifer  macropterns  häufig.  Bei 
Ha  t«en;9orl  findet  sich  die  Orthis  semiradiata  in  grosserer  Menge.  — 
Von  fossilen  Pflanzen  -  Resten  in  der  Granwacke  haben  sich  bis  jetzt  in 
der  bezeichneten  Gegend,  so  wie  durch  Hrn.  Gkrbarps  im  BroM'Thal0 
6  schwer  zu  erkennende  Spezies  aufgefunden,  welche  Göpfert'n  in  BreeUm 
zur  Untersuchung  vorliegen. 


L.  Hoakbr:  über  organische  Grenz-Zeichen  der  geologi'* 
sehen  Zeit-Abschnitte  (Jahrtags-Rede.  Oeolog,  Quart  Jpum.  1847 
Uly  xxxvi — XU).  Mit  dem  Ausdrucke  ,,Recent*'  bezeichnet  man  bald  die 
geschichtliche  Zeit,  bald  die  Periode  seit  Schöpfung  des  Menschen^  woffir 
aber  nach  der  Natur  der  Sache  entsprechende  Grenz  -  Merkmale  in  dea 
Gestein  -  Schichten  nicht  zn  erwarten  sind  \  bald  gebt  das  Wort  so  weit 
Jabriaai  1848.  47 


7SS 

Mräck,  daiis  et  die  Sdiidhtca  mit  leb«iiden  Kondiylieti-  md  aiu^Mt^rlreiica 
Wir^ltbirr* Arten  oocb  io  sieb  begreift  (D^Awnt).  Dieeelbe  Unsicherbeit 
berrtcbt  aber  aach  bei  andern  Aaedriiakeiiy  womit  man  FormatioiiM  •  Ab- 
aabniUe  ku  beaetcbnen  beabNicbtig^t,  sobald  diese  Absehmtte  gleiehseitii^D 
ISascIiiebts-AbfebnitteD  um  die  g^anse  Brd  -  Oberfliche  herum  eatsprechca 
aollen;  -^  sie  berrscb«  am  meisten  in  der  Beseicbnwig  der  Uiiterabtkei- 
lungen  der  selbst  erst  spiit  unterschiedenen  Tertür- Gebii^  9  deren  ZaU 
Lyell  nllmfihlich  von  3  auf  6  vermehrt  hat,  namlteh : 
Post-pliocane    ...     mit  1,00—0,99  Arten  j 

Neo-pliocäne  (pleistoc.)    „     0,90—0,85      „      I  (in   den   benachbarfen 
Alt-pliocäne    .     .     .    .    „    0,70—0,60      „      )  Meeren)    noch   leben- 

BfiocSne „    0,30—0,20      „      \  der  Konchylien. 

EocXne „    0,02—0,01       „      / 

Diese  Ausdrdcke  nun  wendet  man  in  der  Weise  auch  auf  die  Zeit  an, 
dass  man  z.  B.  unterstellt:  „als  die  pliocünen  Gebirge  gewisser  Gegenden 
Buropd^i  sieh  bildeten,  war  pliodine  Zeit  fiber  die  ganze  Erd-Oberflache*'. 
Man  untersteilt,  dass  dieselben  mancherlei  Ursachen,  welche  das  Erloschen 
^wisser  Spezies  und  die  neue  Ansiedelung  andrer  an  einer  Stelle  ver- 
anlassten, nach  Art  und  Grad  sich  aber  die  ganze  Erde  verbreiteten,  wenn 
auch  nicht  vollkommen  gleichzeitig  in  der  Dauer,  doch  in  gleicher  Aufeinander- 
Folge  und  innerhalb  gleicher  etwas  grösserer  Zeit-Abschnitte;  —  dasa,  wenn 
auch  nicht  alle  Arten  dberall  lebten  und  erloschen  konnten,  die  Zer- 
stSrong  doch  überall  die  einander  örtlich  reprftsentirenden  Arten  betroffen 
haben,  —  dass  somit  eine  Gleichförmigkeit  im  Charakter  der  Erfolge  überall 
stattgeAmden  habe.  Nun  aber  gibt  es  gewisse  Ursachen,  welche  das 
Aussterben  und  die  Ansiedelung  von  Mollusken -Arten  bedingen  nnd  doch 
ihrer  Natur  nach  sich  nicht  über  die  ganze  Erd  -  Oberfläche  zugleich  er- 
strecken ,  mithin  auch  keine  gleichzeitige  Gleichförmigkeit  der  Charaktere 
bewirken  können  und  bei  Untersuchungen  fiber  Synchronismus  der  Erschei- 
nungen und  Bildungen  leicht  irre  fuhren  worden. 

So  ist  nach  E.  Fonai»  die  Verbreitung  der  See  -  Konchf  Ken  von  3 
Haupt-  und  mehren  Neben-Ursachen  abhängig:  vom  Klima,  von  Zusammen- 
setzung und  von  Tiefe  des  Meeres,  von  sandiger,  kiesiger  oder  schlam- 
miger Beschaffenheit  des  See -Grundes,  von  Gezeiten  und  Strömungen 
und  van  Zufluss  des  Susswassers.  Wenn  nun  aber,  nach  der  fiberein- 
stimmenden  Ansicht  der  Geologen,  ausgedehnte  Hebungen  und  Senkungen 
des  Bodens  in  verschiedenen  Zeiten  stattgefunden  ,  so  mussten  Verände* 
TBOgen  im  Klima  und  in  der  Temperatur  und  Tiefe  des  Meeres,  in 
der  Natur  des  See-Grundes,  io  der  Richtung  der  Ströme  und  dem  Znfloas 
der  Susswasser  und  zwar  zu  verschiedenen  Zeiten  auf  verschiedenen 
Tbeilen  unserer  Erd-Oberflflche  davon  die  Folgen  seyn ;  die  ganze  Erd- 
oberfläche kann  sich  nicht  fiberall  gleichzeitig  gehoben  oder  gesenkt  haben  ; 
die  Hebung  an  einer  Stelle  bedingt  die  Senkung  einer  andern  n.  s.  vr. 
Ein  Beispiel  mag  Diess  erlAutern.  Man  denke  sich  zwei  von  einander 
entlegene  Gegenden  des  Ozeans,  aber  beide  einander  gleich  in  Temperatur, 
Hefe  mxd  AH  des  See > Grundes,   so  dass  sie  auch  gheiche   oder  dodb 


re|^r8ii#iitireftde  Konehylieii-Arten  zn  nfilieili  vermfigen  n&d  vWat  nolche, 
welche  afi  nnd  nächst  der  Kfiste  m  taiajisig^r  und  grösserer  Tiefe  wohtten^ 
derert  Reste  altmafaHch  in  den  Niederschlägen  des  See-OiNnides  begrs%en 
ond  einer  spätem  Zeit  überliefert  würden ;  —  man  denke  sich ,  das«  nnft 
durch  eintretende  Erhebung  des  See*Grnndes  seichtes  Wasaer  entstehe, 
die  Bewohner  dos  tiefen  Meeres  hindurch  tu  Grnnde  gehen,  die  in  mittlen 
und  oberen  Tiefen  beziehungsweise  überhand  nehmen,  andere  Arten  dilrcb 
neu  entstandene  Strömungen  herbeigeffllirt  werden  und  das«  sich  jctat 
Niedfrschlage  bilden,  in  welchen  die  KoncbTiien* Reste  auf  d,t9  anage«' 
storbene  Arten  hinweisen ;  —  man  denke  sich  endlich ,  dass  in  der  Nifaef 
der  seicht-gewordenen  Meeres-Oegend  eine  so  ansgedehnte  Hebung  des 
Lasdea  eintrete,  dass  hohe  Gebirge  mit  ewigem  Schnee  mud  Em  ateli 
bilden,  die  Temperatur  herabdrncken,  die  bisherigen  Bewohner  gemisatg« 
ter  Meere  tu  Grunde  gehen  «wehen  und  ihre  Rcata  anfer  dem  reichlichei^ 
aum  Meere  hinabgeschwemmften  Sand  nnd  Schlamm  begraben,  während 
neue  Arten  kälterer  KKmate  einwandern,  nnd  dass  hiebei  abermals  0,16 
aller  Arten  ansaterben.  Wenn  nun  nach  einiger  Zeit  endlieb  diese  Nieder* 
schlSge  ganz  über  den  Meeres  -  Spiegel  emporgehoben  wurden  nnd  ein 
Geologe  untersucht  sie,  so  wirde  er  su  unterst  eine  Abtbeihing  mit  0,68^ 
darüber  eine  mit  0,84  und  zn  Oberst  eine  mit  lauter  noch  lebenden  Arten 
entdecken  und  folgern,  daas  hier  alt  -  pliocine ,  neu-pliocane  und  post« 
plioeäoe  Schiebten  übereinander  liegen,  obschon  er  nicht  weissi  ob  nicht 
die  hier  ausgestorbenen  Arten  vielleieht  in  ändern  Gegenden  des  Oseatm 
»och  leben.  Wenn  nun  in  dieser  Zwiscbenzeit  in  der  zweiten  der  oben 
angenommenen  Gegenden  des  Ozeans  keine  andere  Veriindenmig  eni» 
tr&tti  als  dass  sich  der  Boden  mit  Konchylien-bergeoden  NiederscMSgen 
auffüllte  und  endlich  eine  Strecke  davon  in 's  Trockene  empor  gehoben 
wurde,  deren  organische  Reste  jetzt  ein  Geologe  untersuchte  und  gans 
ubereiustimmeod  fände  mit  den  Arten  der  verschiedenen  Tiefen  dea 
benachbarten  Meei'es,  so  würde  er  j^se  Bildungen  für  post  -  pliocSne  er^ 
klaren,  obecbon  sie  gleidi^itig  mit  den  obigen  entstanden  sind.  Es  folgt 
daraus ,  dass'  man  mittelst  der  Quoten  noch  lebender  Konchylien  •  Artea| 
deren  Refite  in  Gebirgs -  Schichten  eingeecblossen  sind»  allerdiuge  Zeit* 
Wechsel  unterscheiden  kann,  wenn  sie  von  Wechseln  topographischer  und 
physikalischer  Lebens  -  Bedingungen  begleitet  sind ,  und  nur  für  ein  be- 
schränktes #eld  der  Erd' Oberfläche,  nicht  aber  für  deren  ganze  Ausdeh- 
nung gelten  sollen;  daher  Darwin  {Oeohg^  of  Souih - Amerieay  S.  105) 
bereits  mit  Recht  davor  gewarnt  hat,  einen  Wechsel  in  den  organischen 
Formen  und  in  der  Zeit  für  unbedingt  aneinander  geknüpft  zu  ererachten. 
—  Eben  so  kann  ein  Klima- Wechsel  Organismen -Arten  veranlassen,  aus 
einer  Gegend  in  die  andere  auszuwandern  ,  welche  demnach  erst  in  jener 
und  nun  in  dieser  ihre  Reste  den  Erd -  Schichten  überliefern,  ohne  dass 
diese  Übereinstimmung  in  den  organischen  Resten  einer  Gleichzeitigkeit  der 
Bildungen  entfernterer  Gegenden  entspräche. 


47» 


740 

W.  B.  and  R.  E.  Rogbbs  :  aber  Zersetzung  and  AaflösaDg 
von  Mineralien  undFel«arten  durch  reines  nnd  kohlen- 
saures Wasser  (SiLLiM.  Journ.  1949,  h,  Vy  401  >  Jambs.  Journ.  184Sj 
XLVy  163—168).  Das  Folgende  ist  nur  die  Skixze  einer  beabsichtisfen 
ausfahrlichen  Jirbeit.  Man  hat  bis  Jetst,  auffallend  g^enug,  die  auflösrade 
Kraft  des  Wassers  auf  Mineralien  fast  nicht  durch  unmittelbare  Versucbe 
zu.erforscben.geslrebt.  Die  wenigen  Versuche  vouStrovs,  Forchhaiumbr 
und  Wjsgmaktn  sind  fast  Alles ,  was  wir  darüber  haben.  Die  ?f.  haben 
daher  selbst  Versudie  über  dieses  Verhallen  angestellt,  haupts&chlicii  nadb 
swoerlei  Methoden. 

1)  Der  schnelle  Versuch  mit  den  Flecken,  wobei  6  —  10  Gran  des  feia 
gepulverten  Minerals  einige  Augenblicke  lang  auf  einem  Filter  von  gereinig- 
tem Papier  ausgebreitet  und  befeuchtet,  und  kts4onn  ein  einzelner  klarer 
Tropfen  der  Flüssigkeit  mittelst  eines  Plalina-Stabchens  aufgefangen  und 
vor,  wie  der  zurückbleibende  Flecken  nach  dem  Glühen  durch  Rea|rentieo 
untersucht  wird.  2)  Bei'm  Versuch  durch  langsame  Digestion  in  gewöhn- 
lieher  Temperatur  werden  etwa  40  Gran  des  fein  gepulverten  Minerals  mit 
etwa  10  Kubikzoll  Wasser  in  eine  grüne  Fhische  gebrariit  und  wahrend 
einer  festgesetzten  Dauer  von  Zeit  zu  Zeil  umgeschöttelt ,  nachher  die 
Flüssigkeit  abfiltrirt  nnd  bis  zur  Trockenheit  in  einem  Piatina  -  Gefasse 
abgedampft.  Nach  beiden  Methoden  werden  zwei  parallele  Versuche  ange- 
stellt in  destillirtem  und  in  Wasser,  das  bei  60^  mit  Kohlensaure  ges&ltigt 
wurden  ist.  Um  aber  zu  erfahren,  was  das  Wasser  aus  der  Flasche  selbst 
aufgelöst  haben  könne ,  werden  auch  darüber  genaue  Parallel  -  Versuche 
gemacht. 

Folgende  Mineralien  sind  der  Untersuchung  bereits  ausgesetzt  worden : 
Kali-,  Natron-  Lithon-  nnd  Glasiger  Feldttpath,  Glimmer,  Leozit,  Analzim, 
Mesotyp,  Skolezit,  Schorl,  Grnnstein,  Cbaicedon,  Obsidian,  Lava,  Goeiss, 
Hornblende- Schiefer,  Akerboden,  Chlorit,  Talk,  Serpentin,  Steatit,  Olivin, 
Hypersthen,  Hornblende,  Actinolith  ,  Tremolif,  Augit,  Asbest,  Kokkolitb, 
derber  und  krystallisirter  Epidot,  Azinit,  Prehnit,  brauner  Granat,  Dolomit, 
Feuerstein,  grünes  Bntetllen-Glas,  grünes  deutsches  Glas,  weisses  böhmisches 
Glas,  Wedgew ood- Kitt,  Chinesisehss  Porzellan,  Anthrazit,  bituminöse  Kohle, 
Lignit,  Holzkohle,  Asche  von  Kohle  und  Holz,  Hölzer. 

1)  Beim  Flecken-Versuch  wurden  alle  Mineralien  und  Glaser  durch 
kohlengesäuertcs  Wasser  theil weise  zersetzt  und  aufgelösst ;  Hie  meisten 
auch  durch  reines  Wasser.  War  das  Pulver  recht  fein  zerrieben  gewesen, 
so  löst  schon  der  erste  Tropfen  kohlensauren  Wassers,  welclier  durch 
das  Filter  dringt,  etwas  von  dessen  Gehalt  an  Alkalien  und  Alkalischen 
Erden  auf,  und  es  ist  somit  möglich  die  Probe  binnen  10  Minuten  zu 
liefern  ;  giesst  man  aber  das  abgeträufelte  Wasser  wiederholt  auf  das 
Filter  zurück,  so  sättigt  es  sich  in  höherem  Grade.  Reines  Wasser  wirkt 
schwächer  und  langsamer,  doch  zuweilen  sogar  auffallend  stark. 

H)  Die  Anwesenheit  von  Alkali,  Kalk-  und  Talk-Erde  in  einem  einzelnen 
Tropfeo  Ifisst  sich  mit  Bestimmtbeit  erkenoen.    .Letzte  vorräthen  sich  dnrdi 


741 

die  milebi^  Beschaffenheit  und  das  Reagiren  des  Trop^nw  im  TerUil« 
Bisse,  als  er  durch  Verdaostung^  an  dem  PlaHna-StIbchen  verkleinert  wird, 
so  wie  dureh  den  Umfong;  und  die  Weisse  des  siiruckbleibenden  Fleckens 
nach  vollendeter  Verdunstung.  Die  Flüchtigkeit  der  3  fixen  Alkalien  und 
ihrer  Karbonate  ist  Jedoch  viel  grosser,  als  man  sich  gewöhnlich  einbildet 
Will  man  sie  in  dieser  Hinsicht  unter  sich  so  wie  mit  Kalk-  und  Talk-Erde 
verglfichetty  so  leistet  das  K5throhr  und  Reagentien- Papier  bei  Unter-' 
Buchung  des  Fleckens  vortreffliche  Dienste.  Der  Flecken  -  Versuch  ist 
das  ftchnellsie  und  leichteste  Mittel  die  Anwesenheit  von  Alkalien  nnd 
aikalisehen  Erden  in  einem  Minerale  su  erkennen  und  därfle,  wohl  köofÜg 
seine  Stelle  neben  den  Ldtfarohr- Versuchen  behaupten. 

3)  Bei  der  langsamen  Methode  reichte  eine  Behandlung  mit  kohlen- 
saurem Wasser  wahrend  48  Stunden  und  mit  destillirtem  Wasser  wahrend 
einer  Woche  oft  schon  hin,  so  viel  Material  su  gewinnen,  als  nöthig  war, 
um  eine  quantitative  Analyse  cn  veranstalten.  Hornblende,  Actindith,  Epidot, 
Chlorit,  Serpentin,  Feldiipath,  Mesotyp  u.  s.  w.  gaben  0,4—0,1  ihrer  ange- 
wendeten Masse  als  Auflösung  ab,  bestehend  in  Kalk-  und  Talk -Erde, 
Eiseiioxyd ,  Alaunerde ,  Kieselerde  und  Alkali :  dieses  und  die  2  ersten 
in  Form  von  Karbonaten ,  —  das  Eisen  der  Hornblende ,  des '  Epidots 
u.  s.  w.  aus  dem  Zustand  ies  Karbonats  wAbrend  der  Abdunstung  in 
Peroxyd  (ibergehend ,  das  sich  in  braunen  Flocken  mit  Kiesel-  und  Alaun* 
Erde  nni  Boden  ansammelte.  So  lieferten  40  Gran  Hornblende  wfthrend 
48  Stunden  bei  60®  [F.  ?]  mit  kohlensaurem  Wusser  digerirt  und  wieder- 
holt geschüttelt  0,08  Kiese^lerde,  0,05  Eisen,  0,13  Kalkerde,  0,o95  Talkerde 
und  eine  Spur  von  Mangan. 

4)  Die  meisten  der  oben  genannten  Mineralien,  wenn  sie  in  einem 
Achat- Mörser  fein  serrieben  und  in  einem  Platin-Tiegel  mit  reinem  Wasser 
befenchtei  worden  sind,  geben  mit  sorgfältig  zubereitetem  Reagenz-Papier 
eine  bestimmte  Alkali •  Reaetion ,  besonders  deutlich:  Serpentin,  Chlorit, 
Tremolit,  Asbest,  Glimmer,  Hornblende,  Feldspath,  iind  vorzüglich  Gas; 
doch  ist  diese  Reaktion  unmittelbarer  und  stärker  bei  Talk-  und  Kalktalk- 
Silikaten  als  bei  Feldspathen  u.  a.  Alkali  -  Mineralien !  Es  ist  aber  auch 
nöthig,  sehr  reine  Tbeilc  zum  Versuch  anszuwfihlen  und  insbesondere 
Wedgewood-  und  Glas^Mörser  nicht  zu  gebrauchen. 

5)  Die  Leichtigkeit,  womit  die  Talk-  und  Kalktalk  -  Silikate  von 
kohlensaurem  und  selbst  von  reinem  Wasser  angegriffen  werden,  erkHürt 
die  rasche  Zersetzung  von  Hornblende-,  Epidot-,  Chlorit  n.  a.  Gesteinen 
ohne  Zotritt  irgend  eines  Alkalis,  —  welche  durch  meteorisdie  EinflCIsse 
in  der  Thot  oft  schneller  von  Statten  gebt,  als  bei  Feldspath  -  Gesteinen 
selbst.  Sie  erklärt  uns  sehr  einfach  die  Leichtigkeit,  womit  Pflanzen 
Jene  Erden  aus  einem  Boden  zu  ziehen  im  Stande  sind,  der  Kalk-  und 
Talk-Silikate  enthalt 

6)  Anthrazit -Kohle,  bituminöse  Kohle  und  Lignit  auf  die  Flecken- 
Probe  behandelt,  geben  ungemein  deutliche  Beweise  von  anwesendem 
Alkali ,  wahrend  ihre  Aschen  keine  ^geben ;  daher  die  Abwesenheit  der 
Alkalien  in  diesen  Aschen  nur  aus  der  hohen  Temperatur   erklärt  werden 


T4« 

i,  bei  wMkw  4leM  Aadm  «irfi  bUdtD,  iiioht  nbtfr  ^tü  wiKUicb« 
Hbtirel  dbr  Koble  «o  jenen  Stoffen  beweist 

7)  BiB  jetEi  scheint  die  Meinnng;  vof  §^ewaltet  so  haben,  daas  Alkaiie« 
«nd  deren  Karbonate  in  den  Pflansen  sich  n«r  durch  Einiacbent  der- 
selben nachweisen  lassen  -,  die  Vf.  habe«  aber  gefunden  ,  das«  es  leicht 
ist,  kohlensaotes  Kali  ans  Ahorn-,  Eichen-  und  Wallnass-Hols  sn  erhalt«^»» 
wenn  man  dieses  Hofs  mit  kohlensaurem  Wasser  so  feinem  Pnhf er  x«r- 
#eibt.  Dag^pgen  ist  die  Ph'ichtig^keit  von  Kali,  Natron  und  ihren  Kart»o« 
Mfen,  hauptsfichlif  h  Jedoch  von  Kali  and  Kalikarbonat  bei  starker  Rotbg^lnb- 
Hltse  so  g^oss,  dass  man  auf  dem  Wege  der  EittSscherou|r  oft  wobi  kaan 
die  Hälfte  des  wirkliehen  Bestandes  derselben  erbalten  ddifte. 


A.  Buhat:  über  FeIs*Gebilde  und  Erz-Lagerstfttten  in 
TAtArstia  und  in  Deut$€hü$md  {CompieH  rsndus  XX^  1330  etc.).  Was  oach 
dem  Yf.  vor  Allem  Beachtunip  verdient,  das  ist  die  innige  Verbindang 
«wischen  gewissen  £ruptiy  -  Gebilden  und  den  Sedimentir  •  Formstioneo ; 
saf  jedem  Schritte  offenbart  sich  der  Metamorphismus,  welcher  beim  Ent- 
stehen unserer  £rd- Feste  eine  so  grosse  Rolle  spieke.  Weit  früher  als 
diese  sinnreiche  Tbf»orie  von  vielen  Geologen  angenommen  wurde  >  be- 
saieboeten  lialieiUscke  Gebirgs  -  Forscher  mit  dem  Namen  Verrucaro  die 
matamorphischen  Felsarte»;  sie  fühlten  nämlich  die  Schwierigkeit  solche 
den  plutonischen  oder  den  Sedimentär  >  Gesteinen  mit  Sicherheit  beizn* 
sablen,  zwischen  denen  es  oft  unmöglich  ist,  eine  Grenz-Linic  zu  ziehen. 
Unter  sammttichen  Feuer  -  Gebilden  durfte  der  Serpentin  vorzüglich -dazu 
baigetragen  haben,  dem  Boden  im  mittlen  italien  sein  gegenwärtiges  Relief 
an  verleihen.  -*  Die  Erz  -  Lagerstatten  in  To^eana  nehmen  einen  Streifen 
ein  zwisclien  den  Thälern  des  Atiio  und  der  Alhegna^  welcher  sich  ans 
W.  nacii  O.  erstreckt  vom  Meeres-Üfcr  bis  zu  den  Afetminen*  Ziemlich 
allgemein  bezeichnet  man  jenen  Streifen  mit  dem  Namen  Erz-führenden 
)£  alk,  jedoch  keineswegs  richtig;  denn  die  vorhandenen  Berge  bilden  meist 
vereinzelte  Gruppen,  wahre  £ilande  inmitten  von  den  Ebenen  der  Jf  aremmsii ; 
Diess  ist  der  Füll  bei  den  Bergen  von  Vi4ü  und  bei  den  Gruppen  van 
MomU-dUm^  Monte- VasOf  Sass^-Forte  und  Mofiie-Amiuta.  Die  Halbinsel 
des  Manu  Arymitari»,  welche  im  Meere  ein  prachtvolles  Vorgebirge  zu- 
sammensetzt, 80  wip  die  Gruppe  von  Campana  und  von  Sania-^Caiarinm^ 
obwohl  beide  auf  Elia  gelegen  sind ,  gehören  gleichfalls  nach  der  Natur 
der  Gesteine,  nach  dem  Streichen  der  Schicliten  u.  s.  w,  der  sogenannten 
Kette  an.  Die  Vereinzelung  jener  kleinen  Gruppen  ist  nicht  die  einzige  Tbat* 
saebe,  welche  dagegen  streitet,  solche  unter  dem  Namen  Kette  zusammen- 
zufassen; denn  genauere  Forschungen  thun  dar,  dass  jede  derselben  be- 
sondere Charaktere  von  Gestalt  und  Bestand  besitzt,  und  dass  sie  ebeo- 
soviele  Erhebungs  -  Centra  bilden.  Die  Formationen,  aus  welchen  die 
Gruppen  bestehen,  sind  tbeils  nepluuitkche  und  theils  plutonische;  erste  ge* 
boren  au  den  Jurakalk-,  Kreide-  oder  Tertiär-Ablagerungen,  letzte  sind  vor* 


?tt3 

ut^anilB^  Berfnikh  ^er  PeUbpatli^Ottleiiie.  EKö  StrpentM  infd 
empsr,  id$  J«ra«>K«lk  a»fl  Kreide  bereite  verbaedea  waren  wid  geng 
T#«fl«lMi  bedeofcten^  die  Tertiär » Gebilde  erfällteo  Dar  liiiiK;feosle  Becken 
ianerbaJb  de« -von  deo  SevpenHoen  geaCdrtea  Bodens;  erat  nach  ibrer  Ab« 
kiiperang  traten  die  feldapatblyett  Gesteine  empor.  Der  Unterschied  awwchen 
den  beiden  baupisichliehen  £rtlptiv- FeJsarten  in  Toduma  wird  noci 
anfallender,  wenn  man  ihre  Besiebdogen  aiit  den  metalliaehen  Substanaed 
beftracbtet  Die  Erz-Lageratalteu  sieben  in  merj[ würdigem  Verhaltnisse  an 
den  Serpentinen;  auf  Eiku  a.  B.  erscheinen  sie  alle  in  dei*  östtiehen 
Qnifipe  sttsammeiigediiinf  (,  waJirend  die  granitiscbe  Masse  des  Ckai|raiid 
sieb  gaax  frei  davon  xeigt«  Diess  ffibrt  zur  Meiaang,  dass  aaf  dem  Pest«» 
lande,  wie  aaf  der  Insel  0/te,  der  Cinfluss  gewisser  Gesteine  den  Ers* 
Reicbtbnm  beding!  e.  Alle  Erz  -  Vorkommnisse  in  Tatkamm  und  auf  Eik€ 
gebaren  in  die  Klasse  der  KontUbt-Lagerstfitten ;  sie  sind  regellos  in  ibreai 
Fortsetzen  und  binNicbtlieh  ihres  Bestandes;  auch  Weichen  dieselben  wesent^ 
lieb  ab  von  den  Gingen  in  Cornwiiy  im  Hara  und  im  Ernifttir^e  Sodksens, 
Die  Erze  koannen  in  Menge  und  von  gewisser  Manchfaltigkeit  auf  diesen 
Lagerstüten  vor ;  der  grosste  Reichthum  besteht  in  Eisen  und  Kupfer.  Dik 
Kupfer^mben  tinden  sich  aamal  in  den  Provinzen  VoiterrmOy  Mmeteitmo 
und  CWMfP^tets.  Schon  früher,  wahrscheinlich  aur  Zeit  des  RImer« 
Reiches,  mAsseu  dieselben  grosse  Bedeutung  gehabt  haben;  dafür  aenge* 
gar  manche  Thatsachen.  Die  ergiebigste  Kupfer-Grabe  ist  jene  von  Monis»' 
CWCM.  Mau  baut  hier  einen  mehre  Meter  machtigen  Gang  ab ,  der  sich 
einer  Serpenlio -Masse  anscbliesst  und  dieser  in  ihren  Umrissen  folgte 
Dieser  Gang  dorehsetzt  ein  durch  Einfluss  des  Serpentins  umgOwandeltee 
Sandalein^artfigea  Gebilde,  im  Lande  als  Qabbro-rosso  bekannt.  Die 
(vaogart  ist  grüner  Tbon,  welcher  alle  Merkmale  zersetzten  SerpeUtina 
bat  «ad  in  der  Teufe  auch  als  fester  Serpentin  sich  zeigt,  in  soldber 
Gangart  finden  sich,  vorzfiglich  in  der  Nahe  des  Gabbro-rosao,  Mieren 
von  Kupferkies  und  Bunt*Kupfererz.  Lagerstätten  von  Erzen,  wie  die  be^ 
sprochene,  und  ähuliche  entstanden  durch  das  nämliche  Phänomen,  welches 
den  Sefpentbi  an  den  Tag  führte;  die  Scheidongs  -  Ebene  zwischen  nep- 
tUHischen  und  plutonlscben  Gesteinen  diente  den  metallischen  Emanationen 
gleScbaam  als  Raucbfang.  —  Ausserdem  unterscheidet  Burat  in  TeeArann 
drei  andere  Arten  metallischer  Lagerstätten  (welche  übrigens  alle  mit  den 
beadwiebenen  gewisse  Analogie'n  haben),  nämlich 

]>  Eruptive  Dykes,  bestehend  aus  Hornblende,  Braun-Eisenatein  und 
Lievrit.  Diese  Dykes,  welche  den  Boden  des  Campigiiese  emporgehoben 
haben,  sind  Erz-führend;  sie  enthalten  Kupfer-  und  Eisen-Kies,  Bleiglaua 
und  Blende,  »ämmtlicb  in  solcher  Weise  vertheilt,  dass  man  augenfällig 
sieiit,  Gangarten  und  Erze  seyen  gleichzeitigen  Ursprungs.  Von  den 
Serpentin  -  Ausbrüchen  tsoliren  sich  jene  Dykes  durch  ein  besonderes 
Streichen. 

2)  Stßoke  und  Eroptiv-Dykes  beinahe  ganz  aus  Eisen  auf  allen  Oay- 
dations-Stofen  bestellend;  dabin  die  Elhaer  Eibon^Erze. 

|>  XHiaraige  Lagen. Im  untern  Kreide-Gebilde  enthalten,    beladen  mit 


744 

Erft.Ata^n  und  .Theileheo.  Ihf«  Eätwkkeluiff  ««imnt  steti  ubcraia  ant 
dem  10  «llev  Schiebten  des  Gebietes  ausgespreche nen  Metanorplusna«. 

Was  die  En-Lagersatten  BmU9Mmnd9  betrifft,  so  betraditet  der  Ff. 
selche  in  3  AbschoitteD:  Hör«,  Erm^CMirfe,  8i9fen  und  IAmher§. 

Auf  dem  tf«r«  werden  die  GAnge  unterschieden :  l>  in  solche,  weMie 
Eisen-Oxyde  und  Ei^en-Oxyd-Hydrste  fuhren;  a>  in  andere»  auf  deoeo 
Schwefel  -  Verbittdung^en  von  Blei,  Kupfer  und  Silber  vorkommen  med 
wo  Salber-haltiger  Bleiglanz  den  bezeichnenden  Typus  ausmaelit  Die 
Trennung  beider  Klassen  von  Metallen  ist  allerdings  keineswegs  eine  wm- 
bedingte ;  oft  bot  Bleiglanz  Eisenspath  zur  Gaugart ;  Kupferkies  encbeinl 
bäufig  untermengt  mit  Eisenkies;  indessen  zeigen  sioh  beide  Lagcmtitfen 
im  Allgemeinen  sehr  verschieden  in  mineralogischer  Beziehung,  und  nicht 
selten  wird  diese  Klassifikation  der  Harmer  Mineralien  in  zwei  Grvppcs 
interessant  durrh  die  Gesammtheit  von  Phinomenen ,  welche  sieh  dann 
knüpfen.    Eisen-Erze  gehören  den  Kootakt-Lsgerstattcn  an. 

Schwefel-Verbiudongen ,  in  zwei  Haupt-Regionen  zusammengedrani^, 
machen  wahre  Gänge  aus,  merkwürdig  durch  ihre  Mächtigkeil,  durch  ihre 
Erstreckung  und  durch  die  denselben  eigenen  allgemeinen  Gharaktere^ 

Eisen-Erze  stehen  in  unverkennbarem  Verband  mk  Hornblende-ffihren* 
de»  Gesteinen ;  interessante  Tbatsacben  sprechen  filr  den  g^eichseitigea 
Ursprung  derselben  mit  den  Dioriten;  »ie  Ihun  dar,  dass  im  Barm^eUrfS 
wie  auf  dem  Eilande  EHa  jene  Erze  eruptiver  Eotstehung  sind. 

Durch  Diorite  war  das  Schiefer  -  Gebiet  bereits  vor  der  ßildong 
der  Schwefel  -  Erze  führenden  Gänge  emporgehoben  worden ;  nament* 
lieh  im  Distrikt  von  Andreaeker§  lässt  sich  Diess  beobachten.  Ein 
weiterer  bemerk enswerther  Unterschied  besteht  darin ,  dass  die  umsdilies- 
senden  Gesteine  keinen  Einfluss  irgend  einer  Art  auf  den  Reichthnm  der 
Jfcr«er  Gänge  gehabt  zu  haben  scheinen.  Der  Erz-Reiehthum  ist  hiebst 
wechselnd,  und  nur  sehr  selten  findet  auf  Gangkreutzen  Veredelong  Statt 
Die  vorzüglichsten  Erz- Anhäufungen  wurden  stets  an  der  Stelle  beeb- 
aehtet,  wo  Gänge  sich  zergabeln  und  verzweigen. 

Das  Brm-QMrge  weicht  wesentlich  vom  lf«r»  ab.  Hier  herrscht 
Chietss  von  manchfaltigen  Porphyren  durchbrochen.  Man  findet  hauptsieh- 
lieh  Silber-haltige  Bleierze,  Schwefel-,  Silber-  und  Zinn-Erze;  }ene  macben 
wahre  Gänge  aus,  unabhängig  vom  Grebiet,  in  welchem  sie  vorhan- 
den sind;  das  Zinnerz  hingegen  scheint  an  die  Gegenwart  des  fWdppa- 
thigen  Gesteines  geknüpft,  in  dem  es  sich  findet.  Die  Porphyre  spielen 
in  Suchten  die  Rolle  der  Diorite  auf  dem  HarM  und  jene  der  Serpentine 
in  Toskana  u.  s.  w. 

Dn  Verneüil:  über  die  Grenzen  der  Devon-Formation  in 
N^ri'Amerika  {Butt,  ffeol.  1848,  I,  V,  149-151).  Yahdbll  und  Shvnabd 
haben  CanlHiutioM  io  the  Oeoloffy  yyOf  Kentucky**  geschrieben,  worin  sie 
DB  Tbmvbfil's  Ansicht  annehmen  und  bestätigen.  Nach  unten  nämlich  war 
nach  VBANEinL  der  >,C7f/f  limeetone**  zu  theilen  und  seine  tiefere  Abtbei- 
luDg  mit  Pentamerus  oblongas,   CatenipiH'a  escbuToidas  «od 


m 

Citryofriniis  orsatut  snm  sttnrfsckMiy  di«  obere  mit  l^erebratnlä 
eoDcentrica,  T.  aspera,  Spirif  er  enltrijugatnS)  Lueinai  prtra- 
via,  Cbenfinftlaia  vexilin  und  Pbacops  niaeropbtbalmug  zmn 
DevcrifSyMeiii  su  bringen.  ]>ie  Vf;  haben  nun  in  der  oberen  Abtbeilsng, 
im  Lande  ala  „aAeM  hed^  bekannt,  20  Arten  gefunden,  welobe  in  ßHr&f0 
im  DeTonrSyiiteme  vorkommen,  fO  olmiich  im  Silur-  und  Devon*Syatem 
cnKleleh  (Phacopa  maerophthaimna,  Terebratula  retieularia, 
?Spirifer  oatiolatus,  Fayoattea  polymorpbua,  F.  baaalticua, 
F.  Gothlandicua,  F.  apongites,  F.  fibrosua,  Aolopora  aer- 
pena  und  A.  tobiforraia)  und  10,  welche  aich  aol'a  Devon-SyatOm 
beachrdoken  (ßystiphyllum  veaicoloaum,  Retepora  priaca,  Spi- 
rifer  cultrijugatua,  Prodoctua  aubaculeatna,  Ghonetea  nana, 
Pleororhyncbua  alaeforniia,  Lucina  proavia,  Veauaitea  con* 
oentrieua,  Pileopaia  tubifer;  Loxonoma  Hcnabiana).  —-  Nach 
oben  an  liegen  niehtigc  Paamniite  awiaehe»  den  achwarsen  Geneasee- 
Schiefern  in  dem  Koblen-Kalke ,  welche  noch  zur  Steinkohlen  Formatiba 
gehören,  daher  deren  Grenze  an  die  Baata  Jener  Paammite  verlegt  werden 
muaa.  Denn  dieae  Psammite  enthalten  hie  und  da  Kalk-Gieren,  worin 
jene  Yff.  charakteriatische  Kohlen- Versteinerungen  gefunden  haben:  Gya- 
thaxonia  eorou,  Orthia  crentatria,  0.  Michelini,  Spirifer 
onapidatua,  Sp.  alriatua,  'Terebratula  Roiaayi,  Prodaotai. 
punctatua,  Pr.  aemireticulatus,  Phillipa  ia  Ouraliea.  —  INe 
▼ff.  geben  noch  3  Liaten,  wonach  31  Arten  der  Gegend  von  LomwUU 
mit  solchen  dea  Staatea  von  Neu-York  fibereinatimmen ,  und  50  Arten  da* 
aelbat  auch  aoa  Burofw  bekannt  aind,  unter  welchen  Jedoch  PileopiFia 
tobifer  für  Buropa,  Spirifer  trapeaoidalia  und  Sp.  oatiolatna 
wahracheiniich  ffir  Amerika  geatrichrn  werden  möaaen. 


ubChallatb:  arteaiache  Bobrongen  au  Venedig  (Compt  rendtui 
184T,  XXV,  214).  Der  Bohrer  drang  durch  4  Torf-Sehichten  von  S»» 
48,  85  und  136  Meter  Tiefe,  welche  beweisen,  dasa  der  Boden  während 
allmXblicher  Senkung  4mal  von  nicht  hohem  Sdaswasaer  bedeckt  worden 
ist.  In  5,  40,  53  und  60  M*  Tiefe  hat  man  Waaaer  angetroffen,  wovon  daa 
letate  3m  über  daa  Niveau  der  Lagune»  atleg  und  ana  den  ach  wach  ge* 
neigten  Schlamm*Ebenen  herznatamroen  acheint,  welche  die  Lagunen  um* 
geben,  dd  es  Stiekatoff-haltfge  organiarhe  Materie  enthielt  und  Kohlen« 
und  Schwefel-Wasaeratoff-Gaa  aich  mit  ihm  entwickelte.  Dieae  Znaam- 
meoaetzung  acheint  zu  Venedig  einige  Abneigung  erweckt  zu  haben ;  doch 
veraicheni  Bologneeer  Chemiker,  daas  man  in  manchen  Gegenden  ohne 
Nachtheil  Waaaer  trinkt,  welchea  niaht  8rmer  iat  an  Stickatof-holtigen 
Materien.  

Glockbr:  über  Vorkommen  dea  Bernateina  im  Grünaande, 
und  3  Arten  von  Honigatein  {Wien.  Berichte  iS4T^  Ul\  SIT). 
Bemattiii  findet  siish  in  den  dem  Sandsteine   [der  Grönaand-Fonnation  -- 


740 

iöüt  w«hl  nicht  4«r  icfatea ,  iM^kra  mut  4«r  tur  tbertn  KraMe  gt IM« 
geH  P]  «aterge^r^aeteB  Stelnkoliie«-L«gertt  c«  U$Ufi0ff  tia4  Laüfw/nlirii 
M  Trü4a«  in  Mikrem^  %u  Wtiichcm  uttd  Otei^  M  B^mm^Um  waA  »q  ITf- 
vInM  bei  i^iawüm  i«  JlrtffNi«r«Kr«iie»  Dftiier  dtr  Bcm«leiA*B«un  mM 
vor  dff  Tertilr-a^it  e&ialirC  IwbeB  mnin  [swaiMsobiM  ili>ch  ein«  aaden 
Art  9  wie  wnbricbeinlicb  auch  di«  Misofaiung  d«r  sivei«rl*i  BctüsImm  ver- 
pcbi<^d^n  ist].  Unter  den  VUt§$d9rf9r  Bfmsteinen  KommI  ati^h  trichrf- 
»•tißch^  vor,  welcher  in  versebifdenfn  Ricbtun^n  verscbkdetid  FWrbei 
xeigt,  eine  bei  rellrkiirteni  und  zwei  bei  durchfelaaseneni  Liebte:  eine  der 
lettlen  ist  hyazintbrotb. 

Die  Stfiiikohlea-Lagvr  des  ip-flnen  Sandataina  von  W^l^kom  entballe« 
ausser  vielfm  Rhnmbrn*  und  Sebwefd-Kita  ancb  gelben  und  weiw«! 
Honic^ttf in  I  der  sieb  von  dem  gewölinliehen  dnrob  einen  i^rdssem  Tbon- 
Gehalt  y  eine  fceringera  Mengpe  van  Wasser,  HonigaieiB-Stofe  and  KieaeU 
erde  untirseheidel,  wlbrrnd  tr  in  den  atiaaan  E^eliacbalien  gans  über« 
einstisArot.  Hienacb  wfiren  xwei  Arten  Honifatein  an  unierMAeiden) 
der  gewöhnliche  und  der  MährUchs. 


-'  Glogkbr:  Verbfiltnisse  dea  im  Karpathen -^Sandstein  vor* 
fcemaiendeu  Obern  Jurakalkes(irt«it.Mitlh.ja47,llf,aft6-SHXM«a 
indft  den  Kalk  im  Sandstein  nur  vereincelt,  atellen  weise  in  AenM^rftUhmü^ 
g^rwt^  Häkren* f  Gnikuens  und  Teseheiu  £r  ist  in  einigen  Gegenden  sehr  reich 
an  Versteinerungen,  wovon  Ammonites  bi|>lexy  TerebratnU  lacn« 
nosa,  T.  subatmilia»  T.  btplicata,  T.  pero  vaIis  [acbwerlieb  Aebt!]) 
T.  insigniss  Aalraaa  erialata,  Lilhodendron  und  andere  Ke« 
ralfen  insbesondere  beseiehnend  aind.  Genauere  Beobachtungen  ergebeOf 
dass  der  Kalk  grosse  Kugel-ähnliche  Massen,  Spbäroide  und  Ellipsoidf, 
iomitten  von  Mergel-  oder  Mergelschiefer-Schichten  der  Karpalhensaodstein- 
Fermalion  biklf t :  insbesondere  deutlich  am  JHekmter  Merjf0  unweit  fV*«sA- 
#lffifl  bei  SHp  in  Mähren  ^  bei  FreUtedi  im  Tlcktmer  Kreise.  Wo  aber 
die  Mergel-Decke  durch  Atmosphirilien  oder  andere  KrftAe  zerstört  ist, 
da  ragen  dio  Kalkstein-Felsen  oft  steil>  zerrissen  und  in  Fomi  von  Darcfc* 
brödien  aus  dem  Mergel  empor.  Aber  auch  Mergel-  und  aelbat  Sandvtein- 
Kugeln  sind  in  dieser  Formation  nicht  ungewtfinlieh  ;  Glocrbr  bat  nameat- 
lieh  eine  koloaaale  Sandstein-Kugel  «wiacfaen  Mei^hiebleier*Schlchtcn  aof 
dem  Mähri^h' üngerUcken  Grent- Berge  über  CvaMna  entdeckt  dcd 
V,  KuBiNvi  mehre  in  SiekeiMrjfen  beobaohtet. 


A.  Sicmonda:  Liaa  bei  PeHi'0»$ur  in  IVrenfafM  (BmU.fe0L  tS48^ 
*,  K,  410-412,  pl.  6).  S.  ist  von  BrUn^am  über  Seini-SerÜH  otfd  8i-* 
Miehei  aber  den  Col  iee  Eneomke«  nach  der  Ttireni&ise  hinabgestiegen. 
Sr  bestätigt  die  Genauigkeit  der  Beacbreibong,  weldie  Eun  nn  BBAtmow 
(in  den  Annel.  sciene.  nmt.  tS»9)  von  dieser  letzten  Örtlicbkdt  gegebea 
bat,  entdeckte  «ber  b«tm  Hinfibateigea  in  dem  ncbwarzdn  acbiefcriv^B  1^'^^ 


aHüüa  wekher  von  ihm  Cmie^ir^  d4  fiUfie  nacli  dem  Namen  einer  dortif, 
gen  Örtlicbkeit  fpeuaunt  wird«,  uaterhAU»  dem  jneUm^rpbiscben  Sand: 
steiu  «od  dwat  über  den  Sdiiefern  von  Petit-Coeur  eine  Menge  Ver; 
«teinervttgen,  uelche  man  nachher  su  Paris  bestimmt  und  auf  angeMhloo» 
sener  Tafel  6  abgebildet  bat.  Es  sind  Xiias-VersteinernnKeii,  dem  nieryeJigen 
Lias-Kalk  mit  Belemniteu  entsprechend.  Mit  diesen  Belemnitcn-Schiefern 
nun  wecbsellag;ern  die  Schiebten  mit  Farn«n,  welche  nach  Ad.  BnoNGRiAKr 
Arten  aus  der  SIeinkohlen  -  Formation  ang;fh5rrn.  Die  VersteineruDgen 
sind:  Animo  nitcs  f  imbriatns  So.  fg.  1.;  A.  Amaltheus  Scrltu.  fg.  2; 
A.  planicostatus  So.;  A.  radians  Schlth.  fg.  3 ;  Fholadomjra 
liasina  So.;  Avicnia  inaequival  vis  So.  fg.  4 ;  A.  eostata  So; 
Lima  derorata  MC;  Cardinia  concinna  Ag.  fg.  12;  Terebra* 
(ula  inaeqaivalvis  So.  [?];  T.  vartabilis  So.;  Area  #f.  fg.  6; 
Pecten;  zahlreiche  Belemniten. 


Daubrbk:  Sehatsuag  einiger  Ansflüase  natürlicher  «ad 
künstlicher  Wftrma  {BuU.  ffeol.  184S,  A,  IV,  1056-10&9).  Das  Maaa 
der  Wirine  n*ird  im  Folgenden  bestimmt  durdi  die  Dicka  der  Schnee* 
Sehirhta  auf  O^j  welche  die.  Warme  im  Laufe  des  Jalirca  aui  schmeUen 
im  Stande  wäre 9  falle  die  Warme  überall  in  der 'Menge  erschiene,  wif 
an  den  bia  Jetat  der  Beobachtung  auganglicben  Orten : 
J)  die  durch  Bestrahlung  von  der  Sonne  niitgetheilte 

Wärme  schmelzt  nach  Pouu.i.«t 31>"00OOO009 

2)  die  von  der  Erd-Kogel   au sstrs  blende  Wärme  (für 

die  Gegend  von  Paris)  nach  Elib  db  Bbaümont    «    .    •      OmOOOSOOOO 

3)  die  45  Therm al-Qu eilen  Frankreteks,  welche  man 
genauer  kennt,  liefern  253534  Litres  Wasser  in  jeder 
Minn'e,  von  um  1^  höherer  Temperatur,  als  der  Gegend  im 

Mittel  (=  n®  C.)  eigen  iat Om00000324 

4)  Mineral- Kohle*  Frankreiek  verbrannte  im  J.  1844  über 
53,387,000  Ccntuer  Stein-  und  1,480,800  Ctn.  Brann-Kohle. 
Bngiand,    Beigisn   und    Prsmsse»  im   Verbältniaa    ihrer 

Flächen  im  Gänsen  ungefähr  eben  so  viel 0"00 170037 

6)  das  Menschen  •  Geschlecht  (800  Millionen,  welche  jähr^ 
lieh  40012200  Tonnen  Kobleastnff  vercehreo)  entwickelt 

Wärme  für 0,000008304 

Aber  dieae,  wie  die  von  drn  Tbiereo  entwickelte  Wärme  wird   wohl 
führ  andere  Lebene-Prozesse  wieder  verzehrt. 


V.  AceusTUf  zeigte  mehre  Flinten- Läufe  vor,  welche  durch  längere  11 
Qebreneh  aof  dem  Brudie  eine  ganz  kryetBlliniaebe  Bescbafoiheii  angenom« 
men  halten  und  insbesondere  an  einer  Stelle  achün  hervorragende  Eexaeder« 
Flächen  unterscheiden  Hessen.  Ob  die  Erschölferung,  oder  die  Erwär- 
mung   beim  Schiessen,   oder  Beides  diesen  Übergang  des  Melalles  ava 


T48 

dem  defben  in  den  krystaIHniadien  2astand  b^iHg^)  habe,  ist  noch  ang^ 
wiss.  Dieselbe  Beobachtung^  hat  man  an  Dampfirag^-Ach»en ,  an  berg- 
inännischen  Instrnmenten  u.  s.  w.  g^emacht  (H^teii.  Bericht«  IM 9)/JI,  82). 
Die  Brobachtunfffn  scheinen  einiges  Licht  zu  geben  ober  die  Enistehan^ 
krystalliiiischer  Gesteine  auf  kaltem  —  oder  wenigstens  trockenem  Wege. 


J.  Tkalbcz  hat  Drusen  natürlichen  Schwefels  ge^ammeH,  die 
|ii(h  in  den  Leitungen  des  Schwefel- Wassers  von  Wara^din-TÖpUtu  io 
Kroatien  abgesetzt  haben.  Das  Wasser  selbst  quillt  mit  beständigem 
Blascnwerfen  auf,  besitzt  46 '/«^  R.9  Geruch  und  Geschmack  von  Schweffl- 
Wasserstotf  und  ein  »pezitiscbes  Gewicht  von  1,0015  {Wien.  Berichte 
i847,  lli,  227). 

V.  RAVLiif  :  goologische  Stelle  des  S&sawaaser-Kalkes  mit 
I>hysa  zu  MonUHieu^  Aude  (BmiM.  fe'oi.  V,  4,  1848,  438—433).  Lei- 
MEniB  ist  in  seiner  Abhandhing  über  das  Nnrnmulitett- Gebirge  der  Cork»' 
rB4  und  der  Mimitt^e  noire  {M4m.  soe.  §M*  I,  /,  3611  und  37t)  unsicher 
geblieben,  ob  gewisse  Susswasser^Kalke  an  der  Sidseite  der  M^niäfte 
naire  unter  den  Nuromuliten •Schichten  Kege  oder  mm  SiiMiwasser*Kaike 
von  Con^usM  [über  ienen  Schichten?)  gehöre.  Bei  Mtmioiieu  hat  Mch  mm 
der  Vf.  Aufächlnss  über  die  Stelle  jener  Schichten  geholt,  da  solche  dort 

dentlleh  ist.    Man  findet  dort  gegen  Mcniißtrttu 

Metm. 

a*i.i-  I-       iL    /T        J  Nummuliten.Kalk 15  ] 

eine  röthlich  gelbe  Zone  {  _.  j  ^.      .       d     j    *. »  ■  ^^1 

i  Tbon  und  thoniger  Sand  mit  Molasse    30  i  o^ 

eine  weisse  Zone :      Weisser  Siisswasser-Kalk 25  l 

eine  grauliche  Zone:  Grtina  Thone  mit  einigen  Kalk-Schichten     25  J 

Talkschicfer  und  Gneiss      . 3& 

Im  SW.  wie  im  N*  Fromkrmeko  liegt  im  untereo  Theil  der  Nommu- 
liten-Schichten  ein  durch  eigenthumliche  Fossilien  charaklerisirter  Süss* 
wasser-Kalk.  Im  nördlichen  Becken  unter  den  Schichten  des  Hmuouuui 
mit  Nummnlites,  Alveolina,  Östren  mnlticostata,  Neritina 
eonoidca  der  Susswasser -Kalk  mit  Physa  giganlea  von  RiUp40r 
moni€gne  bei  AAotoM,  dessea  Reste  Mioiiauo  und  neniiob  i«  Boissy  be- 
acbrieben  haben.  Im  SW.  Becken  folgt  unter  den  meerischen  Scl|iob(es 
mit  den  vorhin  genannten  Versteinerungen  der  Snsswasaer-Kalk  mit  Fhju 
von  Manlotieu  u.  a.  Punkten  in  der  Nähe,  deren  Beschreibung  RollaIvd 
DB  RoQDAif  versprochen  hat,  und  welche  mit  der  obigen  eine  grosse  An«- 
logie  besitzen ,  so  dass  die  Pal&ontologen  und  mit  ihnen  der  Vf.  beide 
Sfisswasser-Kalkt  fär  gleichzeitige  Gebilde  unter  dem  eooinen  Nommaliteo- 
Qebirge  der  MmUogue'-nairB  anaehon,  während  ein  Theil  der  Goologeo 
ffio  für  UDgleadieii  Alters  erklirt 


U9 

C.  Peirefakten^Kunde; 

GoLDFuat:  iiber  die  Entdeckungen  von  fossilen  Thieren» 
w eiche Falcoker  und  CaOltjst  vor  zwei  Jahren  in  den  tertiären 
Schiebten  der  Si  walik-Kette  in  Indien  gemacht  haben  (Nieder- 
rbein.  Gcsellschart  für  Natur-  und  Heil-Kunde  su  Bann,  4.  Decbr.  1846). 
Sie  gehören  vier  Arten  von  Mastodon  und  Klephas ,  mehren  Rbinoccras 
nnd  Hippopotamus ,  dem  Sivatherium,  den  Gattungen  Anoplolherium,  Sua, 
Dinolberiom,  Hirteben,  Hindern,  Kameelcn,  Giraffen  und  4  bis  5  Affen 
an.  Unter  ihnen  fand  aich  auch  der  Panaer  einer  Landacbildkröte  <Co- 
loasoebelya  Atta«),  12  Fo«a  5  Zoll  lang,  8  Fuas  breit  und  6  Fuss 
bocb ,  mit  einem  2  Fuas  langen  Kopf,  so  dass  die  ganze  Länge  des  Thie- 
res  zu  18  Fuss  7  2oll  und  seine  Höbe  zu  7  Fuss  berechnet  wurde.  Jenes 
Knochen-Lager  erstreckt  sich  auf  eine  L&nge  von  1700  englischen  Meilen 
bis  Aliin  Qoif  von  Camkay,  wo  es  besoiidera  auf  der  Insel  Ptrim  reich 
an  Knochen  ist.  Die  sitrkwOrdigste  Erscheinung  bei  diesem  Vorkommen 
ist  die  Gegenwart  Von  Knochen  des  noch  lebenden  ImiUehUi  Krobedüs 
(Crocodilus  longirostris)  und  einer  Land-Sebtldkrdte  (Testvdo 
tectum),  alsa  Andeutung  des  Überganges  der  tertiären  Epoehe  in  die 
Jetzige  Schüpfung.  Facgohsr  und  CAUTLsr  haben  neoerlicbst  nähere  Kacb* 
richten  über  einige  dieser  auf  der  Insel  P$rim  gefundenen  Thiere,  al» 
Vori&oler  eines  grossem  Werke»  hierüber,  gegeben.  Das  Anoplotherinm 
erhih  den  Species-Namen  Slvalense.  Es  bat  ^  Grösse  vom  Aao* 
ploiherinm  commune,  grenat  aber  im  Zahn'-Ban  ao  nahe  an  Calieo* 
therium  Ootdfussi,  dass  diese  Gattnng  wabrsebeinlteb  eingeben  »nd 
mit  jener  zu  vereinigen  seyn  wird.  Die  Aneplotberien  linden  sicii  hi 
Europa  nur  in  der  ftltem  nnd  mittlen  Periode  der  TeHifir^Bildungen ;  in 
Indien  reichen  sie  bis  zur  jüngsten.  Neuerdings  fanden  sich  auch  Kno* 
eben  einer  zweiten  Giraffen-Art.  Die  zuerst  aufgefundene  erhielt  den 
Namen  Camelopardalis  Sivalensis,  die  zweite  ist  Camelopar- 
dalis  affini»  genannt.  Beide  sind  von  der  Grfisse  der  noch  lebends». 
Die  zu  UgouiuH  in  Fy*ffnlrreteA  gefundene  Giraffe  (Camelopardalis 
Biturigum)  ist  etwas  kleiner.  Ebenfalls  merkwürdig  sind  die  Zfihne 
von  Dinotherium ,  welche  auf  der  Insel  Periim  eben  so  gross  vorkommen, 
wie  zu  ßppeUheim  in  RheinKessen»  Die  neue'  Species  bat  den  Namen 
Dinotherium  Indicum  erhalten.  Eine  neue  Gattung  von  Wieder- 
käuern vop  daher  ist  Bramatheriam  genannt  worden;  sie  ist  mit  Si« 
vatherium  durch  die  Zahn-Form  verwandt,  aber  verschieden  in  dieser  Hin« 
sieht  durch  den  Mangel  feiner  und  zahlreicher  Email  -  Platten  innerhalb 
der  Zahn-Fläche,  zugleich  verschieden  von  allen  übrigen  Wiederkäuern 
durch  die  grossere  Breite  der  vordersten  Backenzähne  im  Verhältnlss  zu 
ihrer  Länge  und  durch  die  Rauhigkeit  ihres  Schmelzes.  Jene  asiaiitehe 
Lagerstätte  enthält  also  Thier-Slppen  aus  allen  tertiären  Formationen  bis 
zur  jetzigen  Schöpfung,  da  Anoplotberlom  in  der  ältesten,  Dinotberinm  in 
der  mittlen  und  Elepbas  in  der  obcrn  in  Buropa  vorkommt. 


7i(ö 

GSppbrt:  Pflanxen-Ihnli^ibe  l&in  tch Ibisse  in  Chalcedon 
(Schien.  GesMIsch.  1847,  Sept.  7  >  Flora  1848,  29  SS.,  Tf.  1).  DerTf. 
fetclft  das  Geschirhfticlie  zusammen,  prüft  cf!«  von  RBNfcENKAMPi'F^  M&ller, 
BowERBANK  (Spon^icn)  u.  A.  bezeiebneten  FStle  theiU  nach  Aatopaie  ond 
theila  nach  deren  eigenen  Beschreibungen  mittelst  botaniacber  und  chemi- 
scher Kriterien  and  gelangt  zu  dem  selir  verlässig  scheinenden  Ergebnisse, 
dhss  wirkliche  Pflanzen -Einschlüsse  in  Chaicedonen  dabei  überall  nicht 
vorhanden  sind.  Nur  die  von  BaEWSTsa  angegebenen  FSfle,  obschoa 
Sic  ebenfalls  eine  Kritik  kaum  auszuhalten  scheinen ,  verlangen  wenig'- 
stens  noch  eine  unmittelbare  Prüfung,  ehe  man  dieselben  ganz  aicheif 
beurthcileu  kann. 


Cifr.  Oftsn.;  Fauna  derVarweJt,  I,ih,  Fiffcfae  (4»7  S6^  to'f» 
i$4a,  99}.  Vgl.  Jb.  1848,  103.  AoASMs  h«t  dk  OtftanymlMht  der  ihm 
MiMiiitan  isaaiUii.Fiadie  ämi  1700  aageg^oa^  4bar  nur  etwa  liiOO  Artet 
lioacbnclben  aad  tOO  MoaieaB  Kanen  nadi  aargafibii.  J)tr  Vf.  hateiaifc 
waitere  hiami^effigt  und  diose  Arten  aadi  Job.  IBLLBfr'«  Syalem  geordaet 
fiHr  besthraibt  ■oersft  dia.  Biliar  bekaaalan  Arfaa  ^  wiwft  dann  ateen  Ratfk* 
äUck  auf  die  allganiaiaeB  firgebaiaae  aller ,  mil  IiAegriff  niaaücb,  jeoer 
MO  Artai|>  und.  gibt  4mn  eine  la^eilttiacba  AuCsiUBBg  der  Attea  mA 
4  Rabiikea :  VorinraaBiaabe ,  Joraeaiacbe,  Kreide«  and  tcrtiire  Artea ,  $• 
dftsa  dann  in  jeder  daeeer  R^bvikra  nidd.  nehr  die  genanera  Fonliatia% 
aoBdern  blaas  die  FuBdoeta  <Qaagraphif)  4et  eiazelaeQ  Arten  jeiAge Iragti 
wenden ;  lam  Sdilad«  e«n  Register.  Das  2iablen  -  firgebaiaa  hiMichtliidi 
der  Bocli  lebenden  nad  .antergegangeaea  Genera  ist  folgeadas  : 


Uateifeyuigeiie  Sippen 


haben  Arten. 


Koch    lebende 
Sipiien 


haben  fowile 


Teleosti 
Acanlhopteri 
Anocaotbiai 
Pharyngognatbi 
Physostomi  .     . 
PlectognaAf 
Lophobranchii  • 
•    Oanoidei 
Holostei  .    «    « 
Chondrostei 

Selachii  . 
PJag^'ostolni  .•    . 


65 
3 
1 

16 
3 

1 

77 
22 

73 
7 


89 


99 


80 


127 
3 
1 

26 
5 
I 

509 
72 

380 

28 


198 


581 


804 


40 

1 
1 

18 
2 
1 

0 
1 

ao^ 

0 


03 


20 


87 

1 
2 
62 
4 
1 

0 
1 

137 
0, 


157 


137 


3wivaa  (3«9  S. :  1403  X.)       268 


1108 


84 


295 


Nach  den  efnzelnen  geognosti sehen  Formationen  vertheilen 
•ich  die  Fische,  wie  in  folgender  TabeUe  sich  erg^Sbt,  tvorin  A  die  bloss 
fossilen  Sippen  mit  allen  ihren.  Acten^b  die  eigenthömlicben,  d.  h,  mit  aUeo 


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fliidie;  wettf^er  nnd  ans  den  Kiior|»el-R>tliea,  Bor  eine  mm»  den  GeDoidA. 
Die  Anzahl  der  fossilen  Sippen  ist  in  jeder  Gruppe  grösser ,  als  die  drr 
fossil  und  lebend  vorkommenden.  Die  Fisch  •Fauna  der  Vorwelt  verbllt 
sich  zur  lebenden  wie  t  :  4. 

ilber  die  g-e o  g ra p h is  cb  e  Vertheilung  zieht  der  Vf.  folgende  Ergeb- 
nisse. Die  Familien  nnd  die  Mehrzahl  der  noch  lebenden  Sippen  hatten 
«n  früheren  Perioden  eine  wesentlicli  andere  Verbreitung  als  jetzt.  Sippen 
lebten  einst  in  denselben  Gewässern  beisammen,  die  jetzt  in  verscbiedfoen 
Zonen  vertheilt  sind.  Die  Arten  der  noch  lebenden  Knochenfisch  •  Sippen 
hatten  einst  beschränktere,  die  der  Knorpelfisch  -  Sippen  unf^efahr  gleidie 
Verbreitttngs-Bezirke  urie  letzt.  Die  untergegang^enen  Familien  hatten  ein 
grösseres  Vaterland,  als  die  noch  bestehenden  einst.  Die  ansgeatorbeaci 
Sippen  verbreiteten  sich  mit  ihren  Arten,  in  einem  weiteren  Umfang ,  als 
die  noch  bestehenden.  Die  Sippen  der  Knochen-Fische  lebten  in  eogeren 
Grenzen,  als  die  der  Ganoiden  nnd  Selachier.  Je  liogere  Zeit  hiadordi 
•Ine  Sippe  bestund,  deato  weiter  verbreiteten  aich  ihre  Arten*  Das  Vtter- 
fand  vieler  Sippen  änderte  sich  in  verschiedenen  Zeiten ;  manche  traten  in 
Em§lani  auf,  wanderten  nach  ll^iil«eA/«nd  aus  und  erstarbeji  hier:  aadere 
umgekehrt ,  noch  andere  anders.  Das  Alter  der  Formationen  scheint  auf 
die  Verbreitung  der  Sippen  und  Arten  von  geringem  Einfiusa  an  sef>; 
doch  haben  die  Ganoiden  in  den  älteren,  die  Selachier  in  den  jnogerfD 
Ablagerungen  ihre  weiteste  Verbreitung.  Die  meisten  Arten  lebtea  geo- 
graphisch beschränkt  und  zwar  zu  jeder  Zeit  ihrer  Existenz:  nur  wenige 
scheinen  sich  Aber  S  Weitheile  oder  Erd-Hälften  verbreitet  su  haben.  Die 
Arten- reichen  Galtongan  der  Knochen  -  Fische  haben  ein  kleineres  Vater- 
land, als  die  Arten-reicheren  der  Ganoiden  und  Selachier.  Za  jeder  Zeit 
gab  es  eigentbdmlicbe  Lokal -Faunen,  deren  Gattungen  zum  Theil,  deren 
Arten  aber  grosstentheils ,  seltener  alle ,  auf  die  bestimmte  Lokalifit  be- 
•ebränkt  waren.  [Viele  dieser  Satze  beruhen  nur  auf  dem  unsurdcbendeo 
Grunde  negativer  Beobachtung.] 

Da  der  V£.  hiemit  zum  Schlüsse  der  Wirbelthiere  gekonuneu  ist| 
•0  stellt  er  auch  alle  allgemeinen ,  auf  diese  ganze  Abtheilung  anwendbaren 
Sätze  zusammen.  Zuerst  in  geognostischer  Hinsieht  \  die  Klassen  der 
Wirbelthiere  erscheinen  nach  den  Graden  ihrer  Vollkommenheit  auf  der 
£rd*Oberfläche  nach  einander.  Die  wichtigsten  Epochen  in  der  Entwick^ 
Inngs  •  Geschichte  der  Wirbelthiere  fällt  in  die  Ablagerung  des  Jura-Ge- 
birges. Die  der  Vorwelt  eigenthdmlichen  Formen  nehmen  je  nach  der 
Dauer  der  Existenz  eines  jeden  Typus,  den  sie. vertreten,  bis  zur  Gegen- 
wart an  Zahl  ab.  Die  meisten  der  eigen tbumlichen  Formen  gebären  den 
vermittelnden  oder  Durchgangs-Typen:  den  Amphibien  unter  den  Wirbel* 
tbieren,  den  Ganoiden  unter  den  Fischen,  den  Pachydermen  unter  den 
Sängtineren.  Die  Sippen  dieser  Typen  sind  fiberall  reicher  an  Arten,  als 
die  reinen  Begnffs-mässigen  Typen.  Die  grässte  Zahl  eigenthfimlicber  Sippen 
lebte  während  den  Durchgangs  -  Perioden  (Triaa  bis  Kreide  tiiel.).  Keine 
•inzige  Sippe  kommt  in  mehr  als  3  Formations^Systemen  vor;  keinTypoi 
(Famile?)  durohlebte  3  geologische  Perioden:  in  der  dritten  ist  er  doreh 


ander«  Sippen  ä\g  in  der  ersten  vertreten.  Je  volHtommener  die  einxefneti 
Typen  nnd,  desto  «piter  ond  besehrftnkter  treten  sie  auf.  Der  WIrbelthier- 
Typus  vollendet  seine  Erscheinoni^  schon  vor  Beginn  der  Jetufi^en  Sehopfongs- 
Periode.    Die  gesammte  Faona  der  Wirbellhiere   der  Vorwelt  verhilt  sich 

zor  Jftzig;en   =    1:6. In  f^eoj^aphischer  Hins'cht:    zu  jeder  Zelt 

ihrer  Existent  lebten  die  Wirbelthiere  in  geof^rapbisch  bestimmt  umgrenzten 
Verbreitungs-Beztrken.  Diese  waren  wesentlich  andere  als  jetzt.  Lokal- 
Faunen  hat  es  jederzeit  gegeben.  Nur  wenige' Familien  haben  -während 
der  ganzen  Zeit  ihres  Bestehens  ihr  Vaterland  unverändert  behalten.  Die 
Arten-reieheren  Sippen  haben  ein  nmPassenderes  Vaterland  als  die  ärmeren. 
Je  längere  Zeit  eine  Gattung  extstirte,  desto  ausgedehnter  war  auch  ihr 
Vaterland.  In  den  verschiedenen  Wirbelthier-Klassen  galten  verschiedene 
Gesetze  für  die  Verbreitung  der  Arten. 


Fa.  ATCov:  einige  neue  Fische  der  KobIen*Periode  (Afffk 
fMlAt#/.  1B48y  I,  lif  l-to  und  1 16-- 193).  Aoamis.  zählt  im  3.  Band« 
seiner  Pait^oms  fo^aiUt  30  Arten  Rohlen-FiMcbe  aof,  ohne  sie  zn  definireo 
oder  abzubilden^  mitbin  ohne  seine  Prioril&t  der  Benennung  zu  sidiern. 
Der  Vf.  hat  bei  Capt.  Joubs  28  dieser  Arten  gesehen  und  von  den  nach- 
her zu  beschreibenden  verschieden  gefunden,  bezeiehoet  sie  aber  ebenffilU 
nicht,  näher.  Nur  Cladacanthus  paradoxus  und  Cricacanthvs 
Jonesi  Afi.  kennt  er  nicht  Das  Material  zn  folgenden  Besebreibnngea 
hat  er  grossentheilf  in  den  Sammlungen  des  Capt  Jonss  und  GaiFFiTu's 
zu  DuUinj  bei  W.  Stockes  zu  CkmMdjfe^  Hof kirs  ,  den  Proff.  Clark  nnd 
AifTHOprr  zn  Cmwikridff0  gefunden.  Die  Zahl  der  Koblea-Fisebo  wird  dadurch 
ansehnlich  vergrossert.  Die  Re$te  sind  alle  BriÜMck  «nd  bealdien  in 
Stacheln,  Zälmen  nnd  Schuppen  etc.    Es  sind: 

1.   CoelacSBfhl. 
ttoloptydiiiM  üopklasf. 
*Im4im  leplogaaftl»««. 
^Ceatrodiu  sfrlatalDa. 
^ColoBodns  longldens. 

11.    Placoderml. 


*Osteoplaz  erosns. 
Psammostens  granuUtiu. 

.  ▼ermlcnlarl«. 

Cbelyophorns  Oriffithi. 


Atterolepia  verrneoM. 
lil.    Fl acol des- Stacheln. 
Homaeanthiu  macrodus. 

•  nlcrodiu 

Cleaaeaathaa  dentlealatiu. 


Gyracanthua  obllqanc. 
PliyaaBcfliiaa  aresatM- 
Aateroptvchlus  y^raatns. 
^ErUmacantbua  Jonesi. 
CöimacRiithu«   earliöiiarinf. 
Platyacmithii«  ImmccIm. 
Memaeanthus  |iri«eiit. 
*Dlpriaeanthiu  fiilcatna. 
„  Stockest 

Leptacantbiu  junceiu. 
IV.    Ceitraclontea- 

Zahae. 
Ptaamiodiia  eaaalicalalas. 
Halodiu  appendicalatus.  . 

.       ruflis. 
Chomatodus  obllquns. 

,  deutfcolatv«. 

Pataloäiu  rhoabas. 


*PolyrhizodiM  magnna. 
Petmlo4u9  rmltoatwAa.  im#. 

.       piwUlns. 
^Glocfloda«  llnsna-bOTla. 

),  margittatna. 
•Climaxodtt«  ioibrieatiu. 
PoaeUlMliia  aHfonits. 

^         fovaolata«. 
^Cbirodtu  pes-raaae. 
Orodufl  porotoa. 

,      compressna. 
•Petaalaa  patolliitowla. 

V.  HybodonCaa.      . 
Ctadodna  laerU. 

Die  mit  *  bexelebaetea 
Genera  alnd  neu ,  die  Arten 
alle  TOtt  M*CoY  benannt. 
Ohne  Abbttdongen. 


Unter  dem  Namen  Placodermen    will   der  Vf.  die   Cephalaspiden 
von  Agassiz  mit  Ausnahme  des  Geschlechts  Cephalaspis  selbst  und  die  ge- 
JAhrgnng  IMSL  48 


9H 

panxerten  Coelacanttieo^Sipp«!!  y  Botbriolepis,  A«ter«lepts  nnd  P««Diiioste«t 
vereini(;eo  (derrn  mebrfillig  verwandttchafllicben  Bezu^hnn||^o  nbrigeiu 
Agasbiz  in  dem  Wtrke  aber  die  fossilen  Fische  des  Devon -Systenes,  Cio- 
leitung  S.  31,  schon  angedeutet  hatte,  wie  Gaby  Eomtoh  in  einer  qpftlerea 
Notits  bemerkt,  a.  a.  O.  S,  189). 


£.  FoRBBs:  fossile  Asteriaden  in  Britisebeii  SchichCe« 
O  Jambs.  Jamm.y  1848 ^  XLV,  379—383).  In  älteren  Schichtea  keimt 
»an  deren  wenige;  der  Vf.  hofft  aber,  dass  ihrer  mehr  bekannt  werden 
dürften,  sobald  man  diese  Sohicbfen  auch  in  andern  Gegenden  als  Bmro^ 
und  Nord'Amsriku,  welche  ehedem  xu  einer  Region  der  Thier-Weit  ge- 
bort zu  haben  seheinen ,  genauer  kennen  gelernt  haben  wird.  In  OroMS- 
Britannien  sind  die  Bala-Gesteine  die  ältesten,  welche  Petrefakten  fuhren ; 
wie  sie  Brachiopoden  aus  einem  noch  lebenden  Grsrblerhte  iLingala)  dar- 
bieten, so  auch  Asteriaden  ans  dem  noch  in  Britiäeken  Meeren  lebenden 
Gesehtechte  Draster  =  Asteracanthion  Mull.  o.  Tr.  Dazu  sdieinen 
auch  Reste  zu  gehören,  die  sieh  in  den  Untersilur-Schicbtcn  der  Ferelnleii 
Siüaten  finden,  und  die  Art,  welche  TnoaBivr  in  jüngeren  Schichten, 
namlieh  In  den  Terrains  anthraxififeres  des  Aisn^'Dpts.  entdeckt  hat  Der 
Muschelkalk  bietet  die  zweiA^lhafie  Form  Asterias  obtusa  Gf.  dar; 
der  WÜrttem^ergiselke  IAü0  ebenfalls  nach  Ck>LDFOss  ehie  Sehte  Asterias- 
oder Asteropecten-Art.  Der  Yark$hirer  Ooütb  hat  gleich faHs  A s C e  r o- 
p  e  c  t  e n  und  L u  i  d t  a  (im  Mmrüione . . .)  der  Deui^ehe  Aatropeeten  und  U  ra- 
st er  las  sowie  einen  Goniaster  geliefert.  Das  Kreide -Gebirge  hat 
viele  Goniaster,  dann  Oreaster,  Astropeeten,  Asterina  und 
Arthraster  n.  f.  dargeboten.  Die  wenigett  alt-tertiftren  Arten,  weldie 
wir  kennen,  gehören  zu  Astropeeten,  und  doch  können,  nach  der  Analogie 
der  übrigen  Erscheinungen  so  scbliessen,  Asteriaden  in  den  Meeren 
Jener  Zeit  nicht  selten  gewesen  seyn.  In  den  jungen  Tertiir  •  Schichten 
kennt  man  nur  einige  Ur asterias-Tifelchen.  Wenn  man  mit  Scfaüpf- 
Werkzeugen  den  jetzigen  Meeres-Grund  erforscht,  so  erhält  man  ebeafalls 
nur  sehr  selten  einige  Fragmente  iodter  Asteriaden  sogar  an  Orten ,  wo 
lebende  Individuen  die  Netze  füllen.  Die  ausführliche  Beschreibung  der 
Briiixehen  Arten  liefeit  der  Vf.  in  den  Mmmir4  of  ikt  GeohgietU  Surveg, 
Vei.  MI,  p.  461  ff. 


E.  FoRBBs;  hat  Jedes  Genus,  so  wie  jede  Spesies  ein  Ver- 
breit ungs-Centr  uro?  (i4fA€fi<rtMi  1^49,  Mars  4,  p.  247  ^  Jambs.  Joiim. 
1848^  XLV,  175).  Soferne  alle  Individuen  einer  Spezies  von  einerlei  Altem 
abstammen,  müssen  sie  von  einem  Mittelpunkte  des  Raumes  ausgegang-en 
seyn,  und  wi^  sehen  sie  eine  gewisse  Verbreitungs-FJäche  ^  area  —  ein- 
nehmen. Überall  wo  eine  Art  auf  mehre  Verbreitungs-FMehen  aufzutreten 
scheint,  sind  es  nur  Theile  einer  Fläche.  Eben  so  verhält  es  sieh  mit 
den  Genera,  obschon  ihre  Spezies  nich|  von  eiuerlei  Urstamm  entspmngea 


988 

sind.  Aseh  die  natfrliehett  0«iktoa  nehneö  nnv  eine  rüailidie  wie'eine 
Bettliche  Area  ria,  und  wo  sie  mehr  eioxiinefaineD  scbeinen^  eiod  diees  imt 
Theile  f ioer  g^enieioaainen  Area.  Nun  entsteht  aber  noch  dit  Frage,  ob  diese 
Arcae  der  Genera  aueh  Mittelpunkte  haben  ?  Wenn  liiatt  aUe  Arten  eineg 
iintnrlSchen  Genua  in  ihren  Verbreitunps-Beairfcen  auf  eine  Karte  ein* 
aeiiretbl,  so  findet  man,  dass  sie  sich  irg^endvro  im  Maximum  anhäufen  und 
veo  diesem  Punkte  der  ridrolichen  Area  aus  ringsum  as  Zahl  abnehmen« 
Agassis  h«t  bekanntKch  eirie  Tafel  entworfen,  auf  welche  er  die  fessileft 
Fisdie  nach  der  Zeit  ihres  Vorkommens  eingetragen  hat,  und  eben&lli 
gefunden,  dass  die  Genera,  die  Familien  o.  s.  w.  jedesmal  nur  einer  Zeit« 
Avea  angehören ,  worin  sie  mit  wenigen  Arten  beginnen ,  an  Zahl  sn<i 
nehmen  und  wieder  mit  wenigen  aufboren.  Dasselbe  Ergebnisa  hat  F. 
bei  den  Kerbthieren  erhalten«  Anders  scheint  es  sich  aber  mit  de» 
fossilen  Thieren  [Wirbelthieren]  in  Süd  -  Indien  zu  verhsHen,  wo  nach 
aller  Wahrscheinlichkeit  der  zeitliche  Entatehung-Punkt  eines  Genus  mit 
dem  Maximums  •  Punkt  und  mSgUcher  Wdse  mit  dessen  endlichem  Ver^ 
srJiwinden  [?]  cusammenfBIlt  Obscbon  also  wenig  Analogie  zwischen 
den  Begriffen  Spezies  und  Genus  herrscht,  so  stimmen  doch  beide  hin« 
sichtlich  der  Gesetze  ihrer  Verbreitung  sehr  fiberein.  Doch  bleibt  hier 
noch  ein  sehr  weites  Feld  für  Untersuchungen  gefiflfnet 


Nene  Cetaceen-Reste  in  der  Subapenninen-Bildung  tob 
PUeenma  (fimiUui  X/l ,  S48).  Der  Entdecker  ist  Giovamvi  Vod&va 
[oder  der  Pedestk  Gioyaüki  •?].  Sie  ruheten  auf  einer  Schicht  Tnff  voll 
zum  Theile  spallüsirter  Koncbylien  und  waren  bedeckt  durch  eine  Schicht 
blauen  Mergels ,  die  mit  rothlichem  qoarzig-knikigem  Sande  gemengt  war. 
Ein  Theil  der  Knochen  von  einem  Wale  abstammend  wurde  zu  ManiB 
faUone  im  Süden  des  Puignasco  -  Berges  gefiruden ,  woher  bereits  die 
Wal -Reste  des  UaUinder  Museums  rOhren.  Es  sind  ein  Schädel  in 
4  Stucken  von  0m80  Länge  mit  den  Gelenk  •  Köpfen ,  2  ganz  gleiche 
Schlflssel  -  Beine  von  on>&3  Lunge  und  0«09  grosster  Breite ,  t%  Wirbel 
und  6  Wirbel-Knorpel,  3  Vorder-Extremitäten,  jede  aus  einem  Schulterblatt, 
Humerus,  Vorderarm,  drei  Theilen  der  Handwurzel  und  der  Mittelhand 
bestehend,  dann  24  Rippen,  welehe  1™«$^— l^^ss  Länge  und  on04— Obo7 
Breite  haben.  Alles  diess  lag  in  grosster  Unordnung  durcheinander.  Die 
zweite  Tbi  er -Art,  ein  Delphin,  wurde  zu  Uamegiogo  4  Stunden  von 
Mfmtef^leOHe  in  Mitte  vieler  Koochylien  gefunden ;  sie  bot  40  Wirbel  voa 
dem  ersten  Hals-  bis  zum  ersten  Schwanz  -Wirbd  dar,  welehe  im  Länge 
einnehmen.  -  Die  Brust  und  Lenden  -  Wirbel  befassen  noch  ihre  Gelenk* 
Fortsätze  und  einige  noch  ihre  Zwischen -Knorpel.  Die  Lenden  •  Wirbel 
haben  0»03  Höhe  auf  0«05  Länge;  ihre  Querfortsätze  sind  O^Od  ,  die 
Domen  -  Fortsätze  vom  Rückenmark  •  Kanäle  aus  0">io  lang«  Unter  32 
Rippen  hat  die  längste  0n39.  Zwei  Halbiuond-Iormige  und  ein  vierseitiger 
Knochen  gehören  wahrscheinlich  .  dem  Schulterblatt  und  wenige  kleinere 
den  Flossen  an.    Endlich  hat  man  12  Zähne. 

48* 


TSff 

Rmjm!  Cytberinen  des  Wien  er  «Beck  eDit  (HVm.  Bmcble  IM7, 
Ili,  417-^419).  Von  37  durehforscJiten  Lokalititeii  drjs  Beckens  habca 
nor  16  (Sand,  Tegel  ond  Leitha-Kalk)  keine  dieser  Thtere  geliefert,  ob- 
schon  sie  sonst  mitonter  reich  an  fossilen  Resten  sind  ^  die  damit  tct- 
sehenen  Örtlicbkeiten  gebdren  ohne  Unterschied  den  Sand,  Tegel  db4 
Leitba-Kalke  an,  und  ihnen  gesellt  sich  noch  der  Si>ls*Tboii  von  WMietAt 
bei.  Die  Ansbeule  beträgt  79  Arien  ,  während  bis  }etjEt  nur  etwa  36  ter- 
tiäre Arten  bekannt  gewesen ;  40  derselben  gehören  den  oberen  Scbiehten, 
dem  Leitha-Kalk  und  den  ihm  untergeordneten  Tegel-  und  Sand-Sehirhlai 
an;  21  dem  untern  Tegel,  12  dem  Tegel  und  Leitha-Kaik  gemeiasasi. 
Der  erwähnte  8alx-Thon  bat  10  Arten  geliefert,  wovon  5  ihm  eigen  siod, 
7  auch  im  Leitha-Kalk ,  9  auch  im  Tegel  und  6  in  den  zwei  letzten  so- 
gleich  vorkommen.  Der  Salz-Thon  hätte  demnach  mehr  pAlAoHtologitciie 
Ähnlichkeit  mit  den  obern  als  den  untern  Schichten  des  Wiener  Beckes«. 
«-  —  Von  jenen  79  Arien  kommen  ferner  6  in  den  Snbapeilniaen-MergflB 
Narddeuteekiemde  y  4  in  den  Pliocän-Schiehten  Sieüieme,  9  in  den  voa 
Ceäieli*erfuei0  vor.  Alle  diese  mit  einer  Ausnahme  sind  aus  dem  Leüha- 
Kalk,  welcher  also  den  Sobapenninen-Schichten  au  entsprechen  s4Aetot 
Eine  Art  findet  sich  im  Orobkalk  und  eine  in  der  mittlen  Kreide  BSkmeu» 
— >  —  Die  Arten  lassen- sidi  in  9  Gruppen  unterbringen:  I.  Simplices;  mit 
einfachen  Schaalen-Rändern  und  meist  nicht  oder  wenig  versierter  Ober- 
Häehe;  36  Arten,  meistens  aus  dem' Tegel.  II.  Bfarginatae:  die  Schaalfo 
susammengedruekt  und  mit  einem  verdickten  Saume  umgeben;  Obei^iche 
sehr  selten  glatt,  meistens  mit  manchfachen  Verzierungen  umgeben:  44 
Arten  meistens  aus  obern  Schichten,  Leitba^Kalk  u.  s.  w. 


Edw.  FoRBBs:  Beschreibung  der  von  Ev^if  Hopkins  der  geo« 
logischen  Sozietät  fiberreichten  Konchylien- Versteinerarn 
gen  von  Se.  Fd-de-Bogeim  (ffumri,  ftoi,  Jemrm,  184Ö,  I,  1 74-- 179,  m.  viel. 
Holzsclin.).  H.  hat  1 7  Arten  mitgebracht ,  wovon  9  schon  von  Bvcn  anttf 
den  HuMBoLDT'schen  und  DEOSNBAnDT'schen  Versteinerungen,  voa  Isac  Lsa 
(in  Drgneaei.  Pkiied.  See.,  .184t)  und  von  n'OiiBieNr  unter  den  Boussiiv- 
OAVLT'sehen  Arten  aufgefunden  und  beschrieben  worden  waren ;  die  so- 
deren'  sind  neu.  v.  Buch  hatte  sie  der  Kreide ,  n'ORBiGlir  ebefifalli  <l^ 
Kreide  und  insbesondere  dem  Neoronien,  Lba  den  Oolitben  zugeschrieben; 
der  Vf.  mochte  sie  am  liebsten  zum  Gault  stellen,  mitbin  etwas  hoher  ab 
D'OnBiGNY  gethan  hat.    Es  sind  folgende  Arten: 

1.  Ancyloceras  Humboldtiana  (Ortliocera  H.  Lha  953,  t.  8.  f.  1);  174,  fig.  ^  b* 

9.  ?Hamites  Degenbardti  v.  B.  <f.  93—95);  175* 

3.  Hamites  d^Orbignyana  fi.  ep.f  175,  fig. 

4.  Ammonites  Dumasanus,  d'O.  (69,  t.  9,  f.  1,  9);  175. 

5.  „  galeatns  v.  B.  (t.  9,  f.  90);  175. 

6.  „  Alexandrinns  ?  d^O.  (75,  t  17,  f.  8—11):  176. 

7.  „  Vanuxemensis  Lba  ?  (t  8,  f.  5);  175. 

8.  I,  Rhotomagensis  Sow.,  v.  Buch;  —  175. 


75^ 

9.  Ammonites  Hopkinsi  «.  jf.  179,  Bg,  a,  b.    Zu  den  L%ati. 

10,  „  Inca  N.  «I».  176,  fi^.  a,  b.    Eben  so. 

11.  M  Buchana  «i.  #;».  177,  fig.  a,  b.    Abnormer  Heteropbyll« 
11.          „           Leai  m.  #^.,  178,  ^g   a,  b.     Ein  Dentale. 

13.  „  Bogoteneia,  n.  #pL  178,  lig.  a^  b. 

14.  Roatellaria  aogolosa  n'O.  (t.  18,  f.  4);  179. 

15.  Lneina  plicato  costata  d'O.  (83,  t.  18,  f.  b,  4);  179. 

16.  Venus  chia  d'O.  (82,  t.  18,  f.  9,  10);  179. 

17.  Inoceramus  lunatua  n.  äp,  179,  fig. 


F.  J.  Pictet:  ÜeterifHcn  des  ßlotlusques  fo99Üe$^  fvt  #a  froMMiil 
Ahm  fa#fr«4r^<^#  4fff  emnroiM  de  Getteve.  K  iivr.  Cephrniopodet^  p.  f  —  1S6, 
pL  1  —  15  iGeneve  4^  1847).  D<>r  Vf.  bietet  nna  hier  eine  mit  Fleisii  und 
Liebe  gearbeitete  Monographie  der  verateinren  Konebylien  des  Unter- 
Grunsaodtfs  oder  Guulte«  (lerr/iiti  Aikien)  der  Umgegend  von  Genf^  d,  h. 
Sarefetis  und  der  Perte^du^ Rhone ^  oder  mehr  im  Besonderen:  Savotfene 
und  der  Örtlichkeit  von  SUixcnet  oberhalb  ßatmevitlej  von  Sammier'  im 
Repeeoir-^Thmle y  von  fV«  oberhalb  Samt-Mariinf  von  fiComMN«  und  Süv(, 
welche  auf  einer  etwa  20  Stunden  langen  Linie  zerstreut  sind  nnd  hinsieht- 
lieh  ihrer  Arten  und  deren  yertheilung  ganz  mit  einander  öbereinstimmen. 
Nur  einige  Schiebten  von  Pin  und  im  Sixi-ThMie  machen  eine  Ausnahme, 
insofern  sie  ein  merkwürdiges  Gemenge  von  Arten  des  Gault  mit  sol- 
chen enthalten,  welche  meist  in  der  chloritisohen  Kreide  vorzukommen 
pflegen,  die  sich  auch  in  der  Beschreibung  nicht  sondern  lassen,  obscbon 
die  Örtlichkeiten  wenigstens  iSberall  genau  angegeben  werden.  Beschrie^ 
ben  werden  alle,  abgebildet  nur  die  neuen  oder  noch  nicht  genügend  ab- 
gebildeten Arten  und  Varietäten,  welchen  letzten  der  Vf.  ein  besonderes 
Stadium  widniet ;  berichtigt  wird  die  Synonym ie  einiger  Arten,  deren  Ori- 
ginalien  mit  Baoifcif iart's  Etiquetten  sich  noch  bei  Dbluc  gefunden  baten. 
Die  meisten  der  beschriebenen  Arten  befinden  sich  im  Museum  zaGinf, 
Von  Belemniten  ist  nur  eine  Art  (B.  uiinirous),  von  Nautilus  sind  3,  von 
Ammonitea  48,  von  Crioceras  1,  von  Scapbitea  1,  von  Hamitea  15,  von 
Turrilites  12  Arten  besehrieben,  woraus  sich  die  Reichhaltigkeit  des  Wer 
kes  ergibt  Allgemeinere  Resultate  mitsutheilen  mfissen  wir  uns  bis  zum 
Schlosse  des  Werkes  ver«agrn,  wo  der  Vf.  selbst  solche  zusammenstellen 
will.  In  der  Beschreibung  ist  D'ORBl«^y^s  Plan  hauptsfiehlich  befolgt.  Daa 
Ganze  soll  in  3  Lieferni^en  gefasst  werden,  deren  Preis  von  ihrem  Um- 
fang abhängt. 

A.  E.  Reuss:  die  fossilen  Polyparien  des  Vfiener  Tertiär- 
Beckens,  ein  monographischer  Versuch  (109  SS.,  11  Tfln.  in  gr.  4^,  ab- 
gedruckt aus  den  von  Haidii«ger  ausgegebenen  Na! urwissenscliaft liehen  Ab- 
handlungen, n,  1  ff.;  Wien  1847).  Die  Wiener  Schichten  werden  immer 
wichtiger,  theils  als  Normal-Punkt  für  die  verschiedenen  Glieder  der  mittel- 


UDd  ober-tertlftren  BUdunir^n,  thcila  durch  den  Reifihtbitn  imd  die  Mandi- 
faltif^keit  ihrer  organiscbeo  Einacblüase.  Um  sie  indcaa  als  solchen  Nor- 
mul-Punkt  dir  Yerf^leicbanf^  anwendbar  su  macbeii»  ist  es  nothip ,  dass  die 
aufgefondenen  Reale  i^epau  nach  den  einselnen  Sdiiehteb  geschieden  er- 
balten werden  y  in  welchen  aie  TorkommeD,  wie  der  Vf.  mit  der  grosstci 
Sorgfalt  thut.  Er  Ipfct  deashalb  die  von  Partscb  aofgestelltc  Sehichtea- 
Ordnung  su  Grunde,  deren  wir  »choo  im  Jahrb.  18SI^  46^  gedacht  haben, 
die  wir  aber  hier  etwas  ausföhrliober  roiltheUen  mösseo. 

8  (  1.  Geschiebe  vom  fVteiier- Sandstein. 

>  j  9.  Lobs  mit  Geschieb-Banken  und  Elephas  primigen/us.  - 

g  j  3.  Quarz- Schotter  mit  Dinotherium    |    SfisswasscrKafk    mit   einign 

.  f  und  Mastodou  aueustidcns  i       Lignit-Lagern. 

4.  Leitha-Kalk   und  Konglomerat;   erster  mit  Dmotheritim,  M.  to* 
gustidens  und  Aeerotherium  jncisivum. 

5.  Tegel,   mit   untern   Leitlia- Schichten   wechselnd;   Foraminifereo- 
Schichten  von  Nuttdorf, 

e.  Sand  mit  Fisch-Resten  zu  Xeudorf',  ?Sand  mit  Korallen  zu  Bitoh 
9tait\   ?Sand  von   Sievering,   PöMehasdorf  und  Niederkreiaih 
tliiten  mit  einigen  eigenthumlichen  Konehyüen. 
7.  Tegel  von  Baden  und  Mdllertdorf, 
I    I  8.  Sand  mit  Schotter-,  Mergel-  und  Grobkalk-BInken,  cbarakteritirt 
durch    Cerithium   pictnm,   C.  inconslans,    Cardium  Vindoboaense, 
%   I       Venus  gregaria,  die  jedoch  im  Kalk  nur  als  Kerne  erscheinen. 
^  /  9.  Tegel  von  Wien  und  Brunn,  über  j  y     .^^    ^„j    Braunkohlen. 
IS   \        100  Klftr.  michtig,  mit  Sand-  und  I      Ablagerungen    in  Conge- 
•  Schotier-Schichten,  oben  mit  MHa.  V      „en-Sand,    an    anderen 

nopsis  Martinlaua,  Congeria  subglo-  i       p^^^^^^  ^^^  g^^^^^, 
bosa  und  AcerotbeHum  incisivum       ] 
10.  Die  Wasser > führende  Schiebt;    darmiter?,    doch   ebne  uomittd* 

baren  Zusammenhang?  der 
U.  Kalkstein  vom  Wattehkerye  bei  Stockeruu  mit  vielen  Korallen  and 
Kernen  von  Konrhylien,  wobei  eine  den  Nautilus  lingulatus  ahn- 
liehe  Art,  an  einer  Stelle  auch  mit  Nummuliten ;  es  ist  Book's  tep 
tiilrer  Korallen-Kalk  (Jahrb.  1830,76),  )edenfalls  das  fitote 
Glied  der  dortigen  Terti&r- Formation,  und  ruhet  auf 
12.  Molasse  und  damit  wechsrllagetnden  Merg(*l- Banken  des  St.  PöH^ 
ner  und  O^erßjfietreirhitchen  Berkeus  und  im  südlirlien  Mikren, 
Wir  bemerken  zu  dieser  Klassifikations- Weise,  dass  die  bei  Nr.  3  ^' 
nannten  Säugcthieie  bei  Mayn9  st  hon  in  dem  Saiule  liegen,  welcher  zi"» 
obern  Thcil  der  mittlen  Tertiär  •  Bildung  gerechnet  wiid,  und  in  ^^'^ 
Si-hwei(%  in  den  Lignit-  und  Susswasscr-Seliichten  vorkommpn,  «üe  skh 
unten  in  der  Molasse  einfiuden,  welche  selbjit  die  Konchylien  (Irr  ober» 
TertiHr-  oder  Subapenniuen -Formation  enthalt;  dass  daher  Nr.  3  (»venu 
die  Knochen  auf  primitiver  Lagerstätte  lirgen)  noch  zu  Nr.  4  uulcr  B  gehö''* 
wörde,  welches  von  3—10  lauter  mittel-terliäre^  in  Nr.  11  alt-tertiäw Bildungen 


1 


TM 

dl       enthfili)  und  diits  dSp  an^liebe  Molass«  Nr.  11  entweder  i^ne  Molaese 

^^        i»tf  oder  in  der  Reihe  höher  hinauf  gehört. 

,^  Die  KoraUen  nun,  weiche  der  Vf.  hier  bf'echreibt,  rfibren  von  27  ver> 

;^       achiedeneo,  zom  Theüe  von  der  Hauptütadt  ziemlich  weit  entlegenen  Fond« 

^^       orten   des   fflener  -  Beckens    in   ÖHerreiehy  Ungarn,   MShren^    Böhmen^ 

'^        O&UMen  und  Sieiermark  her ;  und  die  Ausdehnung  der  Formation  in  dem 

^j  fast  noch  ganz  unbekannten  Ungarn  iSsst  noch  viele  l^achtrige  erwarten. 
Wegen  der  Zerstreuung  der  Fondorte  ist  es  dem  Yf.  denu  auch  nicht  roog* 
lieh  gewesen,  die  Schicht  des  Vorkommens  überall  genan  im  Vergleich 
mit  der  für  Wim  selbst  aufgestellten  Scala  4— 11  anzugeben,  mid  er 
mnss  sich  selbst  5fter  auf  die  blosse  Bezeichnung  der  Fondorte  beischrftn* 

^*  ken.  Sie  haben  ihm  207  Arten  geliefert,  175  Bryozoen  und  32  (Ve^  An-^ 
thozoen,  welche  meistens  aus  den  Schichten  5  und  6,  dann  auch  7  stam« 

,  I  men,  während  8  und  d  noch  gar  nichts  geliefert  haben  und  Nr.  4  zwar  viele 
und  insbesondere  grosse,  aber  durch  Überkrustung  unkenntlich  gewordene 

^        Arten    enthalt.    In    den    miocanen    und  pliocänen  Schichten  DeuUchUtndt^ 

Haliena  ond  bei  Bordeaux  waren  bis  jetzt  nur  wenige  Arten,  doch  mehr 

I         Anthozoen  bekannt;  sie  ferhalten  sich  zu   den   bekannten  Moluskcn -Arten 

,^  des  H^itf/ter-Beckens  =  10  :  25,  in  Norddeutschland  =  10  :  65.  Von  den 
207  Wifner  Arten  sind  37  auch  aus  Tertiär-Schichten  anderer  Gegenden 
bekannt,  nämlich  15  in  Oberitalien,  wovon  5  (2  aus  Nr.  II,  3  aus  Nr.  4) 

^  in  der  miocanen  Schicht  der  Superga  u.  s.  w.,  und  7  (aus  Nr.  4  und  5)  in 
den  pliocanen  Subapenninen-Schichten,  —  5  Arten  zu  Bordeaux  und  Dax^ 
—  I  in  Molasse  Südfrankreicha,  —  10  in  den  pliocanen  Bildungen  Nord» 
deuUehlandSy  —  4—6  im  Panzer  Grobkalk ,  8  sogar  in  der  obcrn  Kreide 

^  MastrichU  und  l  im  Oolithe  des  Calvados  vorkommen,  dnher  die  Korallen 
zur  Feststellung   der  anderweitigen  Äquivalente  dieser  Wiener  Formation 

^         keineswegs  sehr  geeignet  zu  seyn  scheinen.    Von  den  jüngeren  tertiären 

a         Arten  entsprechen  13  miocanen  17  pliocanen  Gebilden  anderer  Gegenden. 

,  Der  Vf.  drdckt  die  Frage  ans,  ob  nicht  der  Leitha^^Kalk  noch  zu  den  plio- 
dinen  Bildungen  zu  rechnen  sey;  was  nach  den  oben  angeführten  Kno- 
chen-Reaten  nicht  der  Fall  ist;  sind  seine  Konchylien  aber  wirklich  plio- 
e&ne,  so  wfirde  er  die  Mola^se  der  Sehweiim  und  den  Braunkohlen-Sandstein 
DeuteeMande  vertreten.  Wenn  der  Vf.  mit  den  Wiener  Geognosten,  deren 
freundliche  Unterstützung  mit  Naturalien  und  Büchern  er  dankbar  rühmt, 
in  der  begonnenen  Weise  fortschreitet,  so  werden  diese  Fragen  bald 
gelöst  und  die  berührten  Verhältnisse  aufgeklärt  seyn.  Im  Ganzen  kennt 
man  jetzt  600  Arten  Konchylien,  welche  Partsch  bearbeiten  wird  (ea 
acheint,  dass  HÖRitsa  noch  eine  weit  grössere  Zahl  bat);  228  Foramini- 
feren  haben  v.  Haubr  und  n^OhBroKY  beschrieben,  50  Arten  Fische  hat. 
bereits  MuNavER  angedeutet;  H.  v.  Mbybr  wird  20—80  Arten  Säugethiera 
und  Reptilien  beschreiben,  und  79  Cytherinen  meldet  der  Vf.  Das 
sind  schöne  Fortschritte  seit  1837,  wo  wir  nach  den  uns  milgetheilten 
Exemplaren  ciue  Liste  von  nur  267  Mollusken  und  10  Polypen  aufstellen 
konnten.  Die  Arten  sind  mit  dem  gewohnten  Flcisse  des  Vfs.  beschrie- 
ben 5  in  vortreffliohea  Lithographie'n   abgebildet  und  mit   denen  aodeier. 


7«r 

Werk«  vergucken.'  Was  die  Arten  der  SttbA|»eiiDlaen  ftetrült,  '«owil«  em 
vielleicht  von  Interesse  gewesen ,  wenn  ausser  der  Fundstelle  aucli  norli 
die  Schichten  naber  bezeichnet  worden  wfiren,  worin  sie  gefunden  und  in 
„itaiiens  Tertiar*6ebilden'^  genauer  aufgeführt  worden  sind.  —  Ausser 
dem  MjCHKLin^«chen  wird  man  kunAig  das  gegenwärtige  Werk  den  Unter- 
suckungen  über  mittel-  und  ober-tertiire  Polyparien  zu  Grunde  legen  müs- 
sen. Die  Grenz-Liuie  zwischen  mittel-  und  ober- tertiären  Schichten  aber, 
welche  ohnediess  bisher  nur  nach  deu  Örtlicbkeiten,  nicht  nach  der 
Schichten-Reihe  gezogen  worden  war  y  ersclieint  mehr  und  mehr  willknhr- 
lieh  Und  veriliessend,  wenn  man  nicht  lediglich  die  unter  Nr.  3  gennun. 
ten  Säugethiere  al«  Charakter  der  untern  Ablheilnng  ansuseben  sieh  be- 
quemen will. 


Coquakd:  aber  einen  fossilen  Frosch  und  ScbmetterliB§f 
in  den  Gyps-Bruchen  von  Aix  iBuü^i.  gM.  1846^  6,  11,  a88-386X 
Der  F/oscb  hinteriiess  einen  wohl- erhaltenen  sogenannten  Abdruck,  woran 
in  Millimetern  gemessen 

die  Gesammtlänge  von  Kopf  und           Länge  des  Humerus 6 

Rumpf 32    Cubitus  und  Radius  unvollständig 

grosster  Durchmesser  des  Kopfes     13   Femur 12 

Qucermesser  desselben.    ...      8   Tibia 12 

,,       „        des  Brustbeins   am           Tarsos 7 

Ursprung  der  Yorderfusse      •      9   ein  Hinterzehen 5 

Der  Vf.  nennt  diese  kleine  Art  Rana  Aquensis;  der  Korper  ist 
"weniger  gedrungen  als  an  der  gemeinen  L?]  Art;  der  Kopf  eben  so  flach, 
aber  länger;  die  Schnautze  vorn  von  einer  fast  vollkommenen  Ovale  um- 
schrieben. Die  Knochen  der  Hinterfusse  sind  vergleichungsweise  länger 
und  schwächer.  Die  Gesammt-Form  ist  schlanker ,  als  die  der  andern 
schwanzlosen  Batranhier  Ehtroya^s  und  könnte  ebensowohl  einem  eigent- 
lichen Frosch  als  einem  Laubfrösche  entsprechen.  Die  Haut  ist  zwar  theil- 
weise  erhalten ,  aber  nicht  an  den  Füssen  ,  und  somit  lässt  sich  zwischen 
beiden  Gruppen  nicht  entscheiden.  Der  Vf.  hofft  auf  Gelegenheit,  das 
Fossil  mit  exotischen  Arten  vergleichen  zu  können. 

In  demselben  Gypse  ist  auch  der  Rumpf  und  die  rechte  Hälfte  eines 
Schmetterlings  gefunden  worden,  deren  Abdruck  so  wohl  erbalten 
ist ,  dass  BoisnuvAL ,  der  es  anfangs  nicht  hatte  glauben  wollen ,  als 
er  ihn  der  entomologiscben  Sozietät  vorlegte,  nicht  nur  das  Genus,  son- 
dern such  die  Zeichnung  und  Färbung  des  Flugeis  wiederzuerkennen  ver- 
mochte. Es  ist  ein  Cyllo,  C.  sepnita,  deren  Geschlechts- Verwandte 
im  indischen  Archipel  einheimisch  sind.  Der  Oberflögel  ist  grossenthei's 
durch  den  unteren  verdeckt,  so  dsss  man  von  seiner  Zeichnung  nur  ein 
Auge  sn  der  Spitze  sieht,  Aber  welchem  ein  weisser  Punkt  steht.  Der 
Unterflngel  ist  bräunlich-grau,  wie  bei  den  lebenden  Arten  (C.  Rohri«^ 
C«  Cannns)  mit  einem  weissen   Costal-Fleck ,   einer  weissen   bognigen' 


m 

Queerbiaile  iil  der  Mitte,  auf  weltlie  3  weiss  eiii|^efsiste  sebwirce  Aöf^- 
lleekr«  folgen,  aasverhalb  deren  twei  weisse  Punkte  stehen.  Das  Ende 
dieiies  Flugeis  ist  etwas  blasser,  fast  weisslieb  und  wie  bei  den  meisten 
lebenden  Arten  von  brnonen  parallelen  Rand-Linien  getheilt. 

Die  Entdeckung  dieses  Schmetterlings  ist  nicht  nur  interessant,  well 
Schmetterlinge  im  Fossil-Zostsnde  fiberbanpt  selten  gefunden  werden,  sun- 
dern auch  weil  er  Aufschluss  aber  das  frähere  Klima  von  Aix  gibt,  als 
sich  die  Gyps^Schichten  niederschlugen,  die  über  dem  mittein  Stock  der 
Meeres- Molasse  liegen,  deren  Genera  meistens  nur  noch  in  Tropen-Gegen- 
den wohnen  ,  während  der  Gyps  Psimen-Blitter  einschliesst.  Gleichwohl 
hatte  M.  db  Sbriibs  bei  Bestimmung  der  fossilen  Insekten-Reste  von  AUt 
behauptet«  dass  alte  Gienera  derselben  noch  lebend  in  der  Gegend  vorkom- 
men und  sogar  einige -Arten  sich  noch  in  SMlien  und  CalaMen  finden; 
während  nach  Cortis  alle  Insekten  von  Aisß  su  Formen  geboren  sollen, 
die  noch  jetzt  lebend  existiren,  und  nach  Bou^  (fi^uttfe,  /l,  286)  die  dor- 
tigen PflAnsen  voä  Fis«h«  nch  sehr  den  Pflansen  und  Seefischen  der  Pro- 
vence nähern  (doch  kommt  kein  Seefisch  in  den  Gjps-Brucben  vor].  Nachf 
Boisddval's  Untersuchungen  dagegen  wären  die  gemeinsten  Insekten  in 
den  Gyps -Schichten :  eine  Art  B i b i o  oder  Cecidomyia,  einige  T i p n- 
lariae,  grosse  Cure  ulionen  mit  Otiorhynchus  verwandt,  Larven 
oder  Nympfen  von  Libellen,  Blatten,  Ichneumonen,  Ameisen 
«nd  Spinnen;  aber  allo  gebötfen  untergegangenen  Arten  an,  deren  noeJi 
bestehende  Genera  Europe  fremd  sind  [das  ist  wenigstens  in  Bezug  auf 
Bibio  und  Ceeidomyia  ein  Irrtbum,  da  diese  in  Buropa  sehr  häufig  jsind]. 


Barramdb:  Cephalopoden  aus  den  silurischen  Schichten 
Miiielbähmene  (Öeierreieh,  BI.  1S4r,  901  und  Wien.  Mittheil.  1847,  Ui, 
364—269).  Keiner  der  paläozoischen  Distrikte  von  Europa  hat  bisher  einen 
Reichthum  von  Cephalopoden  geliefert,  der  sirh  mit  dem  vergleichen  Hesse, 
was  B.  in  Böhmen  entdeckt  hat;  denn  seine  Sammlung  besitzt  180—200 
verschiedene  Arten.  In  Nord- Amerika  enthalten  die  siluiischen  Schichten 
ebenfalls  eine  sehr  grosse  Anzahl  von  fossilen  Resten  aus  dieser  Familie, 
doch  lässt  sich  die  Zahl  der  Arten  noch  nicht  genau  bestimmen.  In  der 
von  J.  Hall  herausgegebenen  Paläontolo<(ie  von  New-York,  von  welcher 
B.  eine  Abtheilung  bereits  vergleichen  konnte,  sind  62  Arten  aus  dem 
unteren  silnrischen  Systeme  aufgeführt,  die  9  verschiedenen  Geschlechtern 
angehören.  Es  scheint,  dass  in  dieser  Gegend  die  Cephalopoden  am  häu- 
figsten in  dem  unteren  silurintehen  Systeme  atiftreten,  und  ein  Gleit^hes  hat 
man  in  Hueeland  und  Schweden  beobarKtet,  wogegen  B.  in  Böhmen  die- 
selben an  der  Basis  des  oberen  silurischen  Systemes  weitaus  am  zahl- 
reichsten fsnd.  Derselbe  glaubt  die  Ursache  der  Seltenheit  derselben  in 
den  unteren  silurischen  Schichten  in  dem  Mangel  au  Kolk,  welchen  diese 
Schichten  in  Böhmen  nicht  darbieten,  suchen  zu  mfissen. 

Von  10  Geschlechtern,  welehe  B.  in  seinem  Terrain  autfand,  sind  3 
auch  in  Nord-Amerika  beobaobtet  worden ,  nämlich  Orthoceras,  Cyrtoeeras 


Q«d  Lihihet.  Ditse  3  uifd  ndoli  weitere  1»,  nlmlieh  Chmfätfieiiy  Näöriha«, 
Gyroceras,  Gomphocer««,  PhragmocerM ,  wurden  schon  in  anderen  palao- 
xoifichen  Distrikten  von  Eyrppa  beobachtet,  3  sind  völlige  nea  und  wurdea 
von  B.  Ascoceras  und  Trocboceras  beaaottt.  Hier  die  vollstfindiga  Über- 
siebt der  idhmUchen  Arten : 

Animouitidae  i.  Gonistites  db  Haah    •    •      2  Arten 
Nautilidae       3.  Nautilus  BnBrt*  •    •    •    •      5      „ 
d.  Lttuites  Brbtn    •    •    •    •      6     „ 
*  4.  Gyroceras  H.  v.  Mbvbr  •      3     ^ 

(.  Trochoceras  Barrandb     •      9      ,» 
6«  Cyrtoceras  Goldfiiss  •    .    45      ,, 
3,  Orthoceras  Bsbyn    .    •  .  •    69      ^ 
8.  Gonpboceras  Sqwbrby    .18     ^ 
9«  Phragmooeras  BAoOBiur  •      0      „ 
10.  Asoceras  BAiiaAr0>B      .    •      5     >» 
l.-Goniatites.    Die  Arteu  sind  sehr  srUen.    Der  Röcken »Lobus ,  ob- 
wohl an  allen  Exemplaren  deutlich   sichtbar,    doi4i  im  Vergleich   mit  «len 
meisten  Goniatiten  aas  den  devonischen  und  Kohlen-Schichten  nur  wenig 
entwickelt.    Sic  finden  sich  in  ü^men  in  den  obersten  Schichten  der  mill- 
lea  Abtheilnng  des  oberen  silurischen  Systcmcs,  d.  i.  in  dem  tiersteu  f^ea^ 
logischen  Morisont,   woyin  man  bisher  dieses  Genchleeht  beobachtet   hat, 
und  sind  dabei  die  einzigen  Reprftsentanten  der  Familie  der  AmmonitideD 
in  den  stiurischen  Schichten  von  ßÖkmetL 

3.  Nautilus.  Von  diesem  Geschlechte  entdeckte  B.  einige  Arten  an 
der  Basis  des  oberen  silurischen  Systemes,  in  einer  geologischen  Tiefe,  in 
welcher  dasselbe  nach  dem  AuRspiuche  der  HII.  db  Vbrnbuil,  Morchisoii 
and  Keyserliug  zum  ersten  Mal  beobachtet  wurde.  Andere  Arten  finden 
sich  in  der  mittlen  und  oberen  Etage  des  oberen  silurischen  Systemes.  — 
Alle  Arten  sind  mehr  oder  weniger  diskoid;  doch  sind  die  Arten  aus  den 
tiefsten  Schichten  sehr  wenig  umfassend. 

3.  Lituites.  .  Die  Arten  aus  Böhmen  riiid  alle  durch  die  Kurze  des 
letzten  gerade  gestreckten  Umganges  ausgezeichnet.  Doch  ist  dieser  Theil 
der  Srhaale  bei  allem  deutlich  zu  erkennen.  Beinahe  alle  Arten  gehören 
der  unteren  Etage  des  oberen  silurischen  Systemes  an. 

4.  Gyroceras.  Mit  db  Komnck  begreift  B.  unter  diesem  Namen  spi- 
ralförmig eingerollte  Schaaleu,  deren  Windungen  sich  nicht  berühren,  und 
deren  Sipho  sich  am  Rucken  befindet,  durch  welch  letztes  Merkmal  sie 
sich  von  Spirula,  deren  Sipho  sich  am  Bauche  befindet,  unterscheidet. 
—  Das  Geschlecht  Gyroceras  aus  der  Familie  der  Nautilidae  entspricht 
demnach  dem  Geschlechte  Ciioceras  aus  der  Familie  der  Ammonitidae.  In 
Böhmen  fand  B.  nur  zwei  Aiten,  deren  eine  der  mittlen,  die  andere  der 
oberen  Etage  des  oberen  siluiischen  Systemes  angehört. 

6.  Trochoceras  B.  Durch  die  Ai*t  der  Einrollung  der  Srhaale  charak- 
terisirt.  Die  Umgänge  sind  nämlich  in  einer  Schraubenlinie  aneinander- 
gelegt, 80  dass  die  Schaale  selbst  nicht  syaraietrisch  bleibt  j  wie  bei  Tur- 


rss 

lirte«  «na  der  FaniKe  der  Anmonitida«.   Alle  Arte*»  die  B.  aqÜIiii^  g«* 
Loren  der  unUrfn  Abtbeilong  des  oberen  silurieeben  Syatemes  an» 

6.  Cyrioceraa  Wie  db  KoiimcK  begreift  B«  unter  die«em  Namen  jene 
gekrümmten  Scbaalen,  die  nie  einen  vollaUndigen  Uoigang  bilden.  .Ihr 
Sipho  ist  bald  randlicb  am  Rucken  oder  am  Bauche,  bald  auch  in  der 
Mitle.  Das  Geschlecht  entspricht  dem  Geschlecht  Toxoceras  unter  den 
Aiumonitiden.  .  Alle  drei  Etagen  des  oberen  siiurischen  Systenics  haben 
Arten  dieses  Geschlechtes  geliefert.  Die  Mehrzahl  derselben  gehört  jedoch 
der  unteren  Etage  an.  Die  Arten  aind  sehr  zahlreich  und  unterscheiden 
sich  durch  ihre  Dimensionen»  sowie  auch  durch  die  Verzierungen  der 
Oberfläche  von  einander. 

7.  Orthoceras.  Dieses  Geschlecht  zeigt  in  seinen  anscheinend  mono- 
tonen Formen  bei  genauerer  Betrachtung  doch  die  meisten  Verscliiedm- 
heiten ;  die  wichtigsten  Merkmale  zur  Unterscheidung  der  Spezies  bieten 
dar :  der  Winkel  an  der  Spi(ze,  welcher  an  den  böhmischrn  Ortbocercn  von  2° 
bin  70^  wechiielt,  die  Stellung  des  Sipho,  die  Form  des  Queerdurchschnittesy 
die  Entfernung  der  Kammern  und  die  Verzierungen  der  Oberfläche.  Die 
Arten,  welche  den  grossten  Winkel  an  der  Spitze  haben,  besitzen  ge- 
wöhnlich einen  kleinen  randliehen  Sipho ,  ähnlich  wie  die  Brlemniten- 
Alveuleo.  Diese  Merkmale  bilden  gerade  den  Gegensatz  von  dem,  was 
man  in  dem  untern  silurischen  Systeme  von  Skandinavien  ,  Rustland  und 
Amimika  beobacbtet.  Dort  ist  der  Sipho  der  Orthoceren «  wenn  er  am 
Rande  steht,  sehr  gross,  die  Gestalt  der  Schaale  nähert  sich  einem  Cy- 
linder.  —  Bekanntlich  entspridit  das  Genus  Orlhoeeras  dem  Baculites  unter 
den  Ammouitiden ;  durch  eine  Mittheiiung  von  Hrn.  E.  dd  VKnrsEuit  er- 
fahr aber  B.,  dass  von  Bucn  nnter  den  Fossilien  der  Eif9t  ein  Fragment 
einer  geradlinigen  Cephalopoden-Schaale  auffand ,  die  Goniatiten-Loben 
Eeigt.  Orthoceras  tritt  in  bShmen  in  den  obersten  Schichten  des  unteren 
ftiluriechea  Systemes  zum  ersten  Male  auf.  Es  ist  am  häufigsten  in  den 
unteren  Schichten  des  oberen  silurischen  Systemes,  wurde  aber  auch  in 
den  jüngsten  Schichten  desselben  noch  beobachtet. 

8.  Gomphoceras  Sow.  und  das  folgende  Geschlecht  unterscheiden  sich 
von  allen  andern  Nautiliden  durch  die  sehr  verengte  Öffnung  der  Wohnkammer. 
Ton  der  Schaale  selbst  treten  nämlich  zwei  Lippen  hervor,  welche  sich 
nach  einwärts  krummen  und  so  nahe  zusammentreten,  dass  nur  eine  engto 
Spalte  oder  Rinne  zwischen  ihnen  offen  bleibt.  An  jedem  Ende  dieser 
Rinne  befindet  sieb  eine  etwas,  grossere  mehr  oder  weniger  kreisförmige 
Anaweitung,  deren  kleinere  gegen  den  Rand  der  Schaale  gelegene  Bar^ 
lUKDn  die  Röhre  nennt,  während  er  die  grössere,  die  gegen  die  Mitte  zn 
steht ,  mit  dem  Namen  Hauptuffnung  bezeichnet.  Die  ganze  MundofFiiung 
besteht  also  aus  drei  Thoilen :  der  Rohre,  der  Rinne  und  der  Haupt- 
Öffnung,  deren  Formen  und  Grössen- Verhältnisse  bei  den  einzelnen  Arten 
viele  Verschiedenheiten  zeigen.  Alle  Gomphoceras  sind  gerndiinig,  aber 
sie  sind  nicht  immer  vollkommen  symmetrisch  gegen  einen  LangSüchnitt, 
welcher  der  Länge  der  Mund-Öffnung  nach  geführt  wird.  Alle  Arten  ge« 
hören  der  unteren  Etage  des  oberen  silurischen  Systemes  an. 


704 

i.  -PhragfinoeeraKr  hat  ebeftfallt  eine  rerengfte  Öffiittng,  wie  Gimipko- 
ceras;  4iie  Schaale  ist  Jedoch  ^ekHfmniC,  ohne  äbrigpens  einen  gansen  Om* 
gang  7.Ü  bilden.  In  di^aer  Hinsteht  sind  sie  demnach  den  Cyrtoeeras  aoa- 
log.    Sic  kommen  in  denselben  Schiehten  wie  Gomphoceras  vor. 

10.  Ascoceras.  Dieses  neae  Geschlecht  ist  durch  die  eigentbämliche 
Stellung  seiner  Kammeiti  charakterisirt.  Diese  stehen  nicht  senkrecht  auf 
die  Axe  der  Schasle,  sondern  ihr  beinahe  parallel  ^  nnd  der  gekammerte 
Theil  der  Schaale  umfosst  Iheilweise  den  nicht  gekammerten  Theil.  Ana- 
log diesem  Geschlechte  ist  Ptychoceras  aus  der  Abtbeilung  der  Amnioni- 
tidae,  doch  umfasst  dort  der  grkammerte  Theil  nicht  den  un gekammerten. 
Auch  die  Arten  dieses  Geschlechtes  gehören  der  unteren  Etage  des  oberen 
silurischen  Systemes  an.  In  seiner  früheren  Mittheilung  (iVoltce  yreiimi' 
naire)  hatte  B.  dieses  Geschlecht  unter  dem  INamen  Crypioceras  auf|^ 
fuhrt,  glaubt  jedoch  den  Namen  andern  zu  sollen  wegen  au  grosser  Ahn* 
lichkeit  mit  dem  Insekten-Geschlechte  Cryptocerus. 

Von  den  hier  aufgezählten  Geschlechtern  hat  B.  Gomphoceras  and 
Fhragmocerss,  die  in  dem  von  ihm  zu  veröffentlichenden  Werke  9  Tafela 
geben  werden,  nach  IFten  eingesendet.  Die  höchst  merkwürdigen,  pracht- 
voll erhalteneu  Exemplare  geben  Zeugnias  von  dem  rastlosen  Fleiase 
dieses  eifrigen  Forschers.  Hier  ein  Verzeichnlss  der  Arten  dieser  2  Genera: 

Gomphoceras.  1.  G.  imperiale  Barr.  ;  %  G.  Halii  B. ;  3.  G.  nsoBia 
B.;  4.  G.  Bohemicnm  B.;  5.  G.  cylindricum  B.;  6.  G.  Conrad!  B.;  7.  G. 
Agaasisi  B. ;  8.  G.  extenoatum  B.;  9.  G.  porrectum  B.$  10.  G.  rigiduns  B.; 
11.  G.  aulcatum  B. :  12.  G.  ovum  B.;  13.  G.  amphora  B.;  14.  G.  amyg^ 
dala  B.;  15.  G.  clava  B. ;  16.  G.  velus  B.)  17.  G.  gratnm  B.;  16.  &.  in- 
faustnm  B. 

Phragmoceras.  1.  Ph.  longum  B-;  2.  Ph.  Broderipi  B. ;  3.  Pb,  Pao* 
deri  B.;  4.  Ph.  Forbesi  B. ;  5.  Ph.  laeve  B.^  6.  Ph.  pusillum  B.;  7.  Ph. 
imbricatum  B.;  8.  Ph.  labiosum  B. ;  9.  Ph.  callistoma  B. 


d'Orbignt :  ä  b  e  r  d  1  e  AmeriktoMMehen  N  n  m  m  u  I  i  t  e  n  {Butt.  $M,  1848^ 
i,  F,  147).  Bekanntlich  machten  die  Nummulilen  in  den  mit  der  LagerNtittc 
des  Basilosaurna  verbnndenen  Schichten  Nord^Ameriko'f  grosse  Schwie- 
rigkeit ffir  deren  Klassifikation.  Forbbs  hat  sie  nun  fnr  eine  Orbito- 
lites'Art  erklärt,  dem  O.  complanatua  nahe  verwandt,  und  D'OaBtCNy 
macht  ein  neues  Genus  Orbitoides  daraus,  wozu  devn  auch  Nnoimu- 
lites  papyraceas  Boubäb  gehören  würde. 


710 


B.  P.  CoTtoK;  Aas  gcologriscbe  Alter  4er  KnocIieD.IIohleff 
(Amm.  Mmg.  nmikU$.  IM9,  JJTJTI/,  tl9— 192). 


i«   Mdlmentiren 
SdnwiiMer-Bi|. 
dangen    nlleiii 

In  Höhlen  allein 

In  beiden 

zugleieh 

ansge- 

«torbea. 

lebead. 

aasge- 
storben. 

levead. 

aosge- 

storben. 

labend. 

Macacua  pliocenua    •    •    • 

Tefipertilto  nortula    .    .     . 

Rhtiioliiphtts  Ferrum  cquihtiin 
Meles  Taxus  .    •    •    .    . 

Urans  apelaeus    •    •    •    • 

D       priscus 

« 

Machairodus  latidens    •    • 

,    * 

Putorius  vulgaris      •    •    • 
^        Erminens  •    •    • 

• 

Canis  lopus    •    •    •    •    • 

„      vulp^s  •     •     •     •    , 

Hyaena  »pelaea   .     .    •    • 

Felis  spriaea  •    .    .    .    • 

H      calns     .     .    .    •    . 

Palaeospalax  roa^^nus    .    • 

Trogontherinm  Cuvieri     • 
Castor  Europaeus    •    •    . 
Arvicola  ngrcstis      •     •     . 

« 

•    •    • 

„        pratensis    •    .    • 

ty        amphibia    •    •    • 

Mus  muscuius     •    •    •    • 

Lepus  timidus      •    •    •    • 

„      coniculus  .... 
Lagomys  spelaeus    .    •    • 
Elephas  primifcenins    •    • 
Rbiuoceros  leptorhinus     . 

M          tichorhinos 
Hippopotamus  major     •    • 
Sus  scrofa 

• 
•    •    ' 

Eqous  plicidens  •     .    •     • 

• 

n       fossilis     .    .    .    . 
Asinus  fossilis    .     .    .     « 
StroDgyloeerus  spelaeus   • 

'.•    •    • 

• 

Mp^aceros  Hibernicus  .    • 
Corvus  Bueklandi    ... 

»       Capreolus     .    •    . 

„       Elaphns   .... 

^       Tarandus      •    •    • 

'     •    ' 

Capra  Hircus  .     .    .    •    • 
Bos  primigenhis  .    •     «    • 
n    fottgifroas     .... 
Bison  priscus.    •    .    «    • 
•Aves  •.•.•••• 

# 

Summen 4S 

4 

i 

1 

6 

1 

12 
7 

14 

6 
» 

Von   42  Säugthier- Arten  gebdren  also,    wenn  man  sie  auch  nnr  is 
BrngUmd  aliein  vergleicbt,  fast  die  Hillte  (2o)  den  pleistoclnen  Sfisswasser 


TM 

Bil^ang;fii  und  den  'Hdbleii ,  17  diese«  Dod  B  Jeaen  «Hein  an.  lo  dn 
Hohlen  allein  vorkommend  sind  fast  alle  RatiMbiere,  in  frciliegendps 
SchiekteR  sind  die  Reste  derselben  Arten  jedenlals  nnr  selten ;  etgesüii» 
lieb  sind  ihnen  keine. 

Unter  den  Höhlen -Raobthieren   trilR  man  oft  aneb  innge  Indindaen. 

Ausserdem  kommen  rorzu^sweise  viele  kleinere  Tbier- Arten  in  dei 
Hohlen  allein  vor,  wahrend  die  grossen  Pachydermen •  Reste  i«  Höbleo 
wie  in  freien  Schichten  gefunden  werden ,  in  ersten  aber  nicht  leicht  ii 
einiger  Voll  «tan  digkeit.  Diese  Erscheinungen  rdhren  davon  her,  dass  die 
RaubthierS  die  Hohlen  bewohnt  haben,  ihre  Jnngen  dort  bargen,  ihre 
Nahrung  dahin  eintrugen,  kleinere  Beute  ganz,  i^rdssere  nnr  Glieder- 
weise.' Einige  kleinere  omnivore  Nagethiere haben  sich  parasitisch  in  dei 
Höhlen  eingesicdelt.  Oiess  alles  ist  aber  auch  Ursache,  warom  die 
Übereinstimmung  der  Arten  in  freien  Pleistociin  ^  Schiebten  und  ia 
Knochen-Höhlen  nicht  noch  grösser  ist ,  als  sie  wirklich  beobachtet  wiid, 
xunial  kleine  Thier- Arten  im  Freien  leicht  ganz  zerstört  werden.  Jene 
Arten,  welche  bis  jetzt  nur  in  freien  Schichten  vorkodimen,  sind  seltpner. 
Die  Vogel  •  Knochen  bestehen  vorzugsweise  in  Ulnae,  an  welchen  die 
grossen  Schwungfedern  sitzen  und  wenig  Fleisch  befindlich  ist,  daher  die 
Radbthiere  sie  oft  liegen  lassen. 


FisHBR  VOR  Waldheim  :  aber  eine  von  WAiTOsniiBiM  voif  Qoaleiv  io 
HVtl-C/rn;  gefo  nden  es  ScKfidel-Fragment  (Hn/I.  Mose,  XX,  n^ 
263  —  267,  Tf.  7).  Dieses  ans  dem  CTraZ-Sandstein  stammende  Fmi^meDt 
stimmt  mit  dem  als  Rbopal  odon  Murchisoni  früher  {Bull,  IS4Si 
XViU  y  462,  646,  Tf.  8)  beschriebenen  der  Art  nach  fibereio,  aou  aber 
von  Rhopalodon  getrennt  werden  und  erhfill  den  Namen  Dinosanrai 
Murcbisoni.'  Das  Fragment  bietet  das  Vorderende  des  Oberkiefert) 
einen  mittten  Theile'des  Unterkiefers  und  eine  Anzahl  Zahnie  dar;  u  ist 
für  die  Sammlung^ des  Herzogs  Max  v.  LBOCHTEnBSRQ  bestimmt.  Di< 
Rho  palodon-Zähne  stehen  etwas  von  einander  entfernt,  da  sieKealeo- 
förmig  sind  mit  engerer  YfvLVteX  und  sich  zusammengedrückt  'Keoleo- 
artig  verdickender  ani  Vorderrand  gezähnelter  Krone.  Die  Zähne  dei 
Dinosaurus  dsgegen  sind  keilförmig,  d..  h.  zosammengedrorkt- 
kegelförmig  mit  breiter  Basis  dicht  an  einander  stehend ,  mit  srbarfer 
Spitze  und  zugeschSrften  Seiten- Kanten.  Aus  dem  Oberkiefer  tritt  ein 
ungeheurer  Fangzahn  weit'  hervor  lind  reicht  bis  über  den  Unterkiefer 
herab.  Ausserdem  zeichnet  sich  die  Sippe  aus  durch  eioen  besonden 
nach  hinten  erhöhten  Schädel ,  weit  und  hoch  gewölbte  Oaumenbeine, 
und  durch  grosse  Fangzähne,  welche  aussen  glatt  und  mit  einer  scharfen 
Seiten-Kante  versehen,  innen  hohl  sind.  Ob  dieselbe  zur  Familie  der  Laby- 
rinthodonten  gehöre,  mnss  erst  die  anatomische  Untersuchung  des  Innern 
der  Zähne  lehren.  Das  Unterkiefer-Stück,  welches  der  Länge  nach  sanft 
gekrfiiyimC  ist  und  der  grössten  Länge  des  Brocbstuckes  entspricht-^  i<< 


7«7 

A"  S'*'  Unff9  Qocl  auf  dieser  Llof^e  sieh^imni  im  Gamfen  efwa  19  oWre 

irad  Diitere  Baekensfilmr« 
Höbe  dee  Schädels  von  der  Worcel  des  Fangzabne  bia  Bom 

Unterrand  des  Unterkiefers 4^'  2"'    - 

H5be  des  Oberkiefers 2     — 

FapgsskDy  Lftnge  in  gerader  Riebtang    ••••••••  4    6 

^         Dicke  seiner  Wurxel      •    •    •    •    • i    ..    • 

LAnge  der  Backensabn- Reibe •»«.•S4 

Abstand  der  Kiefer  von  einander    ••••••••••  —  0 

Lange  des  Unterkiefers •    .    •    .  4    1 

Hintere  Höbe  desselben 16 

Vordere  Höbe 12 


CouTHOuf ;  Einfloss  der  Temperatar  auf  die  Verbrefinvg 
der  Korallen  (S/llim.  Journ.  «,  XLVti,  123—126).  In  Folge  eines  nun 
geschlichteten  Prioritilts  •  Streites  mit  Dana  sucht  C.  hier  auseinander  sa 
setzen  ,  was  in  genannter  Beziehung  sein ,  nnd  was  Dan a's  £igentbum 
sey.  Seine  Beobachtungen  bat  er  auf  eiuer  Reise  in  die  Südsee  1839  ge* 
sammelt  und  im  IV.  Bande  des  Boetoner  Journal'«  publizirt.  Er  hat  sie  in 
folgendeSätze  susammengefasst:  1)  die  Temperatur  bat  im  Allgemeinen  mehr 
Einfluss  auf  die  Verbreitung  der  Korallen,  als  die  Tiefe.  Sie  gedeihen 
am  Besten  in  10—13  Faden  Tiefe,  wenn  nemlich  hier  die  Temperatur  26® 
C.  und  allenfalls  bis  28®  C.  ist;  wird  sie  geringer ,  so  verschwinden  sie, 
daher  man  sie  dann  schon  um  V2  Jener  Tiefe  weiter  hinab  nicht  mehr 
ßudct.  In  der  That  sah  der  Vf.  auf  einigen  der  PatcmoliM- Inseln  Astige 
Korallen  auch  auf  der  Obeifläche  des  Riffs,  wo  das  uur  18''  tiefe  Wasser 
30®  C.  hatte,  sie  besassen  aber  nicht  mehr  das  kräftige  Aussehen  wie  ander- 
wärts. Diess  deutet  also  auf  eine  obere  Temperatur-Grenze.  Wenn  aber 
Qi'or  und  Gaimard  angeben,  dass  die  Asträen  in  25— 3o'  Tiefe  zu  wachsen 
aufliören,  so  irren  sie;  denn  das  oben  angegebene  Maas  ist  2— 3mal  so 
gross.  Es  würde  sich  hiemit  aber  erklären,  warum  die  Korallen  -  Inseln 
an  der  West-Kihte  S^-Amerikat  fehlen;  die  vom  Sud -Pol  kommenden 
kalten  Ströme  verdrangen  sie  dort  von  der  Küste  bis   weit  nach  Norden. 

Dana  scheint  nun  später,  aber  unabhängig  vom  Vf.  znm  nämlichen 
Resultate  gekommen  zu  seyn,  war  aber  in  der  gificklichen  Lage ,  zu 
diesen  Beobachtungen  genaue  Messungen  (iber  die  Temperatur  -  Abnahm6 
des  Ozeans  nach  der  Tiefe  anstellen  nnd  das  Gesetz  in  bestimmterer  Form 
ausdrucken  zu  können. 


Charlesworth :  Mosasanrus  in  der  Kreide  von  Eaem  O 
Pinstii,  Ällly  434).  R.  Owen  hat  in  seiner  Odontography  Z&line  eines 
neuen  Gesebleebtes  Leiodon  aus  dieser  Kreide  beschrieben.  Zähne 
gleicher  Art  nod  ein  Kiefer-Stuck  von  da  fuhren  Ch'xi.  zar  Annabmei  dwiß 


7$6 

km»  Grund  vorkanien  a«r,  diMelbeo  iptMrffcb  t^b  den  Sfftstrickter  Tliirie 
XU  trennen:  doch  die  Art  schlagt  ftr  TOr  zu  unterscbeiden  nnd  M.  m  tenodoj 
Ch.  [w«ram  nkbtM.  Leiodon?]  lu  iMnneo. 


Actita  Miin^teraoa  nennt  FisciiBii  von  WjkLDMBm  eine  Gapoliu- 
•rtige  Schnecjce  . at\s  deqi  Q^rgkalk.  und  bemerkt,  das«  MönsTBa.nocb  2 
Arten  dies^  Gescble^htcs  fiu«  d^m,  Glj menien-Kulke  von  SeäMMk^mmer 
beschrieben  hßiiBulfei,  9fo4fi.  ,18.44,  802,  t  19,  f.  3).  Allerdiogi 
mog^en  diese  jSc(inecken  ein  besonderes  Genus  bilden;  dafür  haben  wir 
aber  bereits  denNfimen  Acrocu.Iia  (Acrocjlia)  Pmix.,  tväiirend  eia 
Vogel- Geschlecht  s«ho|i  Actites.beisst«        .     . 


DB  QuATRBFACBs:  fossile  Ncmcrtes  (r/nafi/,  1846 ^  XIV ,  154). 
Lithographische  Kalk  -  Platten  von  Sotenhofen  in  den  Museen  so  ^«rti 
nnd  zu  StrMnhurg  zeigen  Abdrucke  eines  Thieres,  das  auf  verscbiedfoe 
Weise  verschlungen  und  geknfiuelt  ist  und  in  ungleichen  Abständen  Eio- 
schaurungen  zeigt  [  Kololithen  ?  ],  ganz  so  wie  die  lebenden  Nemert  es* 
Arten  [Weisswurmer,  von  Cuvibr  bei  den  Eingeweide  -  Würmern  aufj^f- 
zählt]  sich  gestalten ,  wenn  man  sie  in  Weingeist  wirft.  Sie  ziehen  «ch 
dann  stark  zusammen ,  verkürzen  sich,  werden  zylin<lrisch  statt  platt  und 
Schnuren  sich  stellenweise  sehr  stark  ab,  dass  sie  zuweilen  selbst  entzwei 
reissen.  Die  Stra99hurffer  Exemplare  stimmen  in  der  Grösse  zunächst  mit 
Nemertes  Borlasei  Cov.  (Borlasia  Ok.)  uberein  und  müssen  lebend 
wenigstens  10  Meter  Länge  gehabt  haben,  wenn  sie  wie  jene  sidi 
auf  Yi,  ihrer  Länge  zusammenzuziehen  vermochten.  Die  Pariser  Exem- 
plare scheinen  2  Arten  anzugehören ,  wovon  die  kleinere  durch  die 
Weise  sich  zusammenzuwickeln  mit  einer  neuen,  vom  Vf.  an  den  Kosteo 
der  Manche  entdeckten  Art  übereinstimmen  wärde.  Eine  andere  Form  ge- 
hört vielleicht  einem  dem  vorigen  nahestehenden  Genus  an,  das  aber  tiot 
zu  kurze  Form  besitzt,  um  sich  in  derselben  Weise  zusammenknäoeln  sa 
können. 

Endlich  scheint  sich  unter  den  Abdrficken  des  Ptirieer  Museums  aacli 
der  eines  Sipuncnliden  zu  finden,  dessen  eines  Ende  Spuren  von  Riogfela 
zeigte,  während  der  übrige  Körper  glatt  ist,  wie  bei  Echioris,  welchei 
Genus  aber  dicker  und  weniger  lang  ist. 


ther 

den  8yenit  des  Ballon  d^Alsace^ 


Herrn   A.  Delesse, 

•ergwttka-InxeaUiir,   Proftaaör  der  MlAcralocIe  m  Bu«»fo»*, 


Syenit  Ut  sehr  verbreitet  ian  giinsen  sttdlioben  TheÜe  der 
Vogeien-Ketle.  AbSnderangen  der  Felsurt  findet  man  siett- 
lieh  häufig;  sie  beruhen  theilt  auf  dem  Wechsel  in  der  Farbe, 
theila  im  Vorherrschen  eines  oder  des  andern  Minerals  in 
der  Zusammensetzung  des  Gesteines«  Ich  werde  von  jenea 
Abänderungen  reden,  so  wie  von  den  Ortlichkeiten ,  wo  man. 
solche  trifft,  indem  ich  die  erwähnten  Mineralien  nach  ihrer 
Wichtiglieit  zur  Spraehe  bringe.  Es  lassen  sich  im  Syenit 
der  Ballons  zwei  wohlbeeeichnete  Feidspathe  unterscheiden. 
Einer  derselben  pflegt  voreuherrschen,  indem  er  oft  den  drit- 
ten Theil  der  Felsart  ausmacht.  Seine  Farbe  ist  meist  r5tfa- 
lich-gelb,  mehr  oder  weniger  biass;  auch  erscheint  violblaa 
oder  roth  in*s  Braune  sich  siebend.  Eigenschwere  =  S,55t. 
Das  KrystaUisations^System  ist  jenes  der  bekannten  Karlibaiet 
Zwillinge.    Schmilzt  vor  dem  LSthrohre  schwierig  eu  blasigem, 


**   Ein  Aossug   dieser  Abbsndlung  stand  bereits  in  der  BHiiolhepie 
unher$ah]  es  halten  sich  jedoch  in  eine  der  Analysen  verschiedene  Irr- 
tfcämer  eingeschlichen   tind  manche  2nsitse  dem  Herrn    TerCisser  aetlr* 
geschleneB. 
Jshrfaas  IMS.  49 


770 

weivslichem  Glase ;  in  Borai  vollkommen ,  aber  liingsiim  168- 
bar,  schwache  Färbung  durch  Eisen  ;  in  Phosphor-Sals  un- 
vollkommen lösbar;  die  in  der  Wurme  gelbe  Perle  wird  nach 
dem  Erkalten  farblos;  mit  kohlensaurem  Natron  isur  Perle^ 
welche  aufgeblKhte  Skelette  enthält;  auf.  Platin-Blech  eeigt 
sieh  die  Gegenwart  einer  sehr  schwachen  Mangan-Spur. 

Ich  habe  die  Analysen  dieses  Feldspathes  mit  kohlensau- 
rem Natron  (t.  und  It.)  und  mit  Wasser-haltiger  Flnorsfinre 
(III.)  angestellt.  Das  serlegte  Exemplar,  von  röthllchgelber 
Farbe I  stammte  vom  Ballon  de  Seroance.    Es  ergaben  sich: 


9,152  .   3 


J.  it.  m.       Mittel.   SaaenMT.    VerhiSUiiK. 

Kieselerde     ....    64,16  .  64,36  .      —    .  64,26  .      -    .  33,383  .  1! 
Tbonerde      ....    18,95  .  19,59  .      —    .  19,27  .  8,999 
Eisen-Peroxyd  .    .    .      0,50  .      —     «      —    .    0,50  .  0,163 
Maogan-Protoxyd .    ,     Spur  .—.—.—.— 
Kalkerde  .....        -     .    0,65  .    0,75  .    0,70  »  0,197 

TallLerde —    .      -    .    0,77  .    0,77  ,  0,298 

Natron —     .      —     .     2,88  .     2,88  .  0,737    }  3,030  .   1 

Kali —     .      —     .  10,58  .  10,58  .  1,708 

Verlust  in  Feuer  ,    .       —    .    0^4  .    0,46  .    0,40  .     — 

99,36 

Die  Sauerstoff-Verhältnisse  in  diesem  Feldspath  sind  an- 
gefähr  wie  1  :  3  :  12;  daraus  ergibt  sich,  dass  er  ein  Ortho- 
klas sey,  worauf  auch  die  Krystallisation  hinwies.    Es  enthalt 
^  das    Mineral    etwas    Wasser,    welches    nur    hygrometriicbes 
seyn  dürfte. 

Ein  zweiter  Feldspath,  in  einigen  Syeniten  mehr  sofälli; 
vorhanden,    tritt   in   dem   der  Ballons  mitunter  in  grösserer 
Menge  auf.     Er  Eeigt  sich  sehr  verschieden  gefärbt,  so  i^a 
;man  beim  ersten  Anblick  nn  drei  Abänderungen   zu  glaukn 
geneigt   seyn    könnte«     Frei   von  jeder   atmosphärischen  £iO' 
Wirkung   ist    derselbe   oft  durchscheinend,    weiss  ins  Gelbt  , 
and  Grünliche  Eichend,  und  etwas  Fett-gläiisend*   Allein  nur  i 
selten    trifft    man    ihn   so   selbst    in    dichten   frisch   Eerscbk- , 
genen   Blöcken;    meist   hat   er  sein    Durchscheinendes  einge* 
büsst,   ist    milchweiss    oder  Korallen-roth ,    und    bei    v^oiter 
Torgesfihrittener  ZersetEong   hat   Übergang   in   Kaolin  Statt. 
Eigenschwere    beim    milehweissen    vom  Ballm  do  SerP^ 


7T1 

=  2,6S3,  and  bei  der  Kornllen-rothen  AbKnderong  von  Coro» 
tiUers  =  2,651.  Diese  Zahlen  etitspreehen  ungefähr  jenen 
dee  (Migoklas ;  aas  der  Analyse  ergibt  sieb  indessen ,  dass  der 
erwähnte  Peldspath  nicht  dsEu  gezählt  werden  darf.  Nach  der 
Calcination  wiegt  die  zuerst  erwähnte  Abänderung  nur  2,621« 
Die  Härte  ist  etwas  geringer,  als  6.  Die  Krystalle  dieses  Feld- 
spathes  stehen  in  Grösse  und  vollendeter  Ausbildung  jenen  des 
Orthoklases  bei  weitem  nach.  Auffallend  ist,  dass  die  weissd 
so  wie  die  rothe  Abänderung,  obwohl  in  ihrer  chemischen 
Zasammenseteung  sehr  wenig  verschieden,  in  der  Deutlichkeit 
ihrer  Blätter-Durchgänge  sienilich  auffallend  von  einander  ab- 
weichen. —  —  Versuche  vor  dem  Löthrohr  ergaben,  dass 
beide  Feldspath- Abänderungen  bei  Weitem  leichter  schmelzen, 
als  Orthoklas,  und  ein  milchweisses  wenig  blasiges  Glas  geben. 
Im  geschlossenen  Kolben  erhält  man  Wasser,  in  Borax  leicht 
lösbar  zur  weissen  durchscheinenden  Kugel ;  mit  Phosphorsalz 
schwieriger,  jedoch  vollkommen  lösbar;  mit  kohlensaurem  Na- 
tron behandelt  bleiben  aufgeblähte  Skelette  in  der  Perle, 
iwelche  sich  krystallinisch  zeigt,  undurchsichtig  und  gelblich- 
weiss;  auf  Platin-Blech  iässt  die  rothe  Abänderung  eine  äusserst 
schwache  Mangan-Spur  erkennen. 

Die  Analysen  1.  und  II.  beim  weissen  Fddspatb  von  jSler- 
vance  (A),  wie  beim  rothen  von  CoramUers  (B)  wurden  mit 
kohlensaurem  Natron  und  die  Analyse  III.  mit  Wasser-haltiger 
Fluor-Säure  angestellt.     Die  Ergebnisse  waren: 


I. 

Kieselerde     ....  58,75 

Tiionerde  nnd  Spur  |  ^ 

von  Eisenoxyd  .      i 

Mangan-Protoxyd  ,    .  — 

Kalkerdc — 

Talkerde — 

Natron — 

Kali - 

Wasser — 


A. 

11. 

ni. 

Mittel. 

Snuerstoff.    „1,,^^ 

.  59,08  . 

— 

.  58,92 

.     .     .     30,614  .  8. 

.  25,09  . 

26,00 

.  25,05 

.     .     11,708  .  3 

.  Spur  . 

— 

Spur 

.     4,64  . 

— 

6,64 

.  1,294 

.     0,30  . 

0,46 

.     0,41 

.  0,163 

k           — "         • 

7,20 

7,20 

.  1,842   >  4,044  .  1 ' 

.           *-        . 

2,06 

.     2,06 

.  0,349  i 

.     1,29  . 

1,26 

I,27J 

.  1,129  / 

S»,S5. 

4»* 


a 

Hl. 

68,67  . 

.    -     •  68,^1 

24,59  . 

.    -     .  24,59 

0,99  . 

—     .     0,99 

—     . 

.    —     .  Spur 

4,04, 

>  3,98  .  4,01 

-     . 

.  0,3t  .  0^30 

'"     . 

.  7,5t  .  7,59 

— 

.  2,54  .  2>54 

1,01 

.  0,95  .  0,98} 

MtM*L 


tri 


Sauer-  VetUll 
•(•ff.  ^  Mine. 

lÜMoiord«      .     •    .     59,10  .  58,07  .    -     •  58,^1     .      —        30,009  .  8 

Tbonerde    .        .    •       -     •  24,59  .    -    .  24,59    .  n^494  J  n  797  .  3 

EiKeii-Peroxyd     .     .        •*     .     0,99  •    —     .     0,99     .     0,303  )      ' 

Mangan-Protoxyd    .    Spar  .     — 

Kalkerde 

TaHcivde 

Matroa —     .       ^     .  7,5t  •  7,59      ,  l,94t   }  .  3,943 

KM.    . 

Waaaer, 


100,00 

Aas  der  Gesainmtheit  physikalischer  und  chemischer  Eigen- 
thUmltchkeiten  dieses  Feldspathes  ergibt  sich,  dass  derselbe 
der  Ton  Abich  als  AndesiC  [Andesin]  bezeichneten  Yarietüt* 
angehört,  weicher  in  einem  Porphyr  sich  findet,  den  man  sa- 
erst  als  dioritisch  betrachtete ,  der  in  den  CordiUeren  sehr 
entwickelt  ist,  wo  Humboldt  ihn  beobachtete;  nur  enthält  der 
serlegte  Feldspath  weniger  Kalkerde  und  mehr  Alkali,  «b 
diese  Substanz.. 

Bis  jetzt  war  die  Gegenwart  des  Andesits  in  keioen 
anderen  Gesteinen  nachgewiesen  worden,  und  was  in  Syenit 
wie  in  granitisohen  Felsarten  davon  vorhanden,  galt  für  Albit 
oder  für  Oligoklas. 

Bemerkenswerth  ist,  dass  der  Andestt  im  Syenit  eine  g^ 
wisse  Menge  Wassers  enthält  Es  rührt  dieses  übrigens  nicht 
von  einer  Zersetsnng  her ;  denn  nach  dem  Austrocknen  einei 
frischen  gräulichgelb  gefärbten  Andesits  untersuchte  ich  du- 
selbe  auf  seinen  Wasser-Gehalt  und  fand  1,30yo.  Diese  Menge 
wäre  aelbst  etwas  grösser  als  jene  in  den  analysirten  Varie* 
täten  I  welche  bereits  einen  Anfang  von  Zersetsung  erlitten 
hatten;  mithin  muss  das  Wasser  als  gebundenes  betrachtet 
werden. 

Wie  ich  bereits  Gelegenheit  hatte  in  Betreff  des  U 
hradors  im  Porphyr  von  Belfakf  auEudenten,  so  hangen  die 
Farben  -  Versehiedenheiten  des  Andesits  von  seiner  cheoi^ 
iohen  Mischung  und  vom  Zustande  der  ZersetEung  ab,  welche 
mehrere  Perioden  erkennen  lässt.    Wie  derselbe  ursprünglich 

*  PoooBNDoaPF,  Ann.  d«  Phys.  LI,  S23. 


g#M14«l  worden,  war  ihn  eine  um  se  mehr  iot  GrQnliohe 
stehende  Farbe  eigen,  aU  er  reieher  an  Eisen:  dnreb  Zar- 
aelaung  werliert  das  Mineral  eine  kleine  Wasser-Menge,  und 
wenn  es  noeh  eine  merkbare  Qnantitjit  enthalt,  so  neigt  sich 
dasselbe  su  einem  lebhaften  Roth;  bald  wird  das  Elsenoxyd 
fortgeführt  und  aufgelöst,  so  dass  der  Ändesit  nach  und  nach 
mit  diesem  Verluste  sich  entftrbt;  sodann  wird  er  Pulver* 
artig  und  geht  in  sehr  weissen  Kaolin  über,  welchen  fortdauernde 
SSersetsung  endlich  vollkommen  sersttfrt,  so  dass  man  nur 
noch  die  von  Krystallen   eingenommenen  RXome   wahrnimmt« 

Es  könnte  scheinen,  als  entspreche  die  Farben-Änderung 
des  Andesits  einem  Wechsel  in  der  Oxydation  des  Eisens,  das, 
als  Protoxyd  in  der  Verbindung  vorhanden,  sich  davon  ausson- 
derte, um  in  den  Zustand  von  Peroxyd  übersugehen;  indes* 
son  dürfte  die  Einfachheit  der  Formel  im  GegentheU  fordern, 
dass  das  Eisen  als  Peroxyd  vorhanden  sey.  Man  kann  die 
grünlichen  Farben  des  Feldspathes  nicht  als  Hinderniss  an- 
sehen; denn  es  gibt  in  der  Natur  Hydrate  mit  einer  Basis  von 
Eisen-Peroxyd-Silikat,  welche  eine  grüne  Farbe  haben. 

Das  dritte  Mineral,  in  die  Zusammensetcung  der  Masse 
des  Syenits  eingehend,  ist  Hornblende.  Sie  erscheint  stets 
schön  dunkelgrün  geftrbt;  lichte  grüne  oder  graue  Nüsncen 
deuten  auf  mehr  oder  weniger  weit  vorgeschrittene  Zer- 
setzung hin,  welcher  die  Hornblende  nach  dem  Andesit  am 
leichtesten  unterliegt.  Eigenschwere  ==  3,kl4.  Man  findet 
sie  stets  krystallisirt  und  die  Krystalle  mitunter  Stern-förmig 
gruppirt.  Vor  dem  Löthrohr  fUrbt  sich  die  Substan«  licht* 
grau,  schmilat  sodann.  Jedoch  schwierig  und  nur  wenn  man 
kleine  Bruchstücke  angewendet  hat,  eu  dunkel  Bouteillen- 
grünem  Güise.  Mit  Borax  erfolgt  leicht  Lösung  und  Färbung 
durch  Eisen.  Phosphorsaures  Natron  bewirkt  die  Lösung 
schwierig,  aber  vollkommen;  Ffirbung  wie  suvor.  Mit  koh* 
lensaurem  Natron  bleiben  Skelette  in  der  Perle  surüek ;  diese 
erscheint  nach  dem  Erkalten  krystallinisch^  undurchsichtig  und 
gelblich-weiss.  Auf  Platin«Blech  neigt  sich  die  Gegenwart  von 
etwas  Mangan* 

Zur  chemischen  Zerlegung  dieser  Hornblende  wählte  ich 
die  Behandlung  mit  kohlensanrem  Natron  und  sodann  auch 


t74 

Ale  mit  gewfisserter  Ploorsäure ,  ietxte  besonders  in  der  Ab 
sieht  die  Alkalien  aufEasachen;  Tallierde ,  Thonerde  so  wi« 
das  Eisen  wurden  iiaeh  der  Verfahrungsart  von  Fochs  aos* 
geschieden.  Ich  erhielt  von  Krysthllen  aus  demselben  Bund- 
stücke  des  Ballon  de  Servance^  welches  auch  den  weissen  An- 
desit  ear  Analyse  geliefert  hatte: 

Kieselerde 47,40 

Thonerde 7,3S 

Eisen-Protexyd      ....  1S,40 

Maagan-Protoxyd  ....  Spur 

Kalkerde 10,83 

Talkerde  .......  15,27 

Kali  und  etwas  Natron  .    .  2,05 

Verlust  im  Feuer   ....  1,00 

100,00. 

Bei  der  Unreinheit  der  Substanz  und  bei  der  Ungewissbeit 
hber  die  Art  und  Weise,  wie  die  verschiedenen  Basen  einander 
vertreten,  desgleichen  über  die  Rolle,  welche  die  Thonerde 
Spielt,  dürfte  es  nicht  leicht  seyn,  eine  sehr  genaue  chemische 
Formel  aufzustellen ;  es  war  nur  von  Wichtigkeit  darzuthon, 
dnss  die  Hornblende  im  Syenit  eine  Hornblende  mit  Eisen-; 
Kalk-  und  Talkerde-Basis  ist,  die  eine  ansehnliehe  Menge 
Thonerde  und  zugleich  etwas  Kali  enthält. 

Die  drei  erwtthnten  Mineralien  sind  es,  welche  durch 
den  Gegensatz  ihrer  Färbung  dem  Syenit  der  Ballant  A»^ 
Aussehen  in  petrographischer  Hinsicht  verleihen ;  es  hSngt 
noch  von  andern  ab,  die  thells  mehr  öder  weniger  konstant 
oder  zufällig,  mitunter  auch  mikroskopisch  seyn  können.  Se 
hat  man  die  Felsart  als  wahren  syenitischen  Granit  za  be- 
trachten, wenn  dieselbe  eine  beträchtliche  Menge  Quarz  ent- 
hält, welche  zuweilen  so  gross  wird,  wie  in  vielen  Graniten. 
Ferner  finden  sich  im  Gestein  Titanit  in  denselben  Krystallen 
wie  zu  Arendalj  Tomback -brauner  Glimmer,  Magneteisen, 
auch,  wie  Solches  längst  von  andern  Syeniten  nachgewiesen 
worden,  Chlorit  und  Epidot*,  jedoch  nur  in  Nestern  und  sof 
Gängen. 

Aus  dem  über  die  Masse  des  Gesteins,  wenn  solche  wohl 


**  L  "  oif HARD ,  Cliarakteristik  #er  Felsarten.    S.  9t. 


n» 

ebaraktertsiri  and  in  mehr  novgMkm  ZnslMde  Ist  5  ii^.dMi 
Poiv«r  angestelhen  Versuche  ergab  sieh  3)60  bis  2,71  als 
Eigenschwere  für  den  Syenit  vom  BaUan  ven  Gir^tmagnff  ond 
¥on  Servaneej  in  welchem  Orthoklas,  weisser  Andesit,  Hom« 
blende  nnd  Qaarz  vorhanden,  and  2,64  bis  2,68  für  den  von  der 
Höhe  des  Them  und  von  CoravillerSy  aus  Orthohlas ,  rothem  An- 
desit,  Hornblende  und  Qnars  bestehend.  Da$  spezifische  Gewicht 
xeigt  sich  um  desto  grösser,  je  mehr  Hornblende  gegenwärtig 
ist,  und  um  desto  geringer.  Je  mehr  Quars  und  Orthoklas  vor- 
walten. Der  Verlust  im  Feuer  beträgt  im  mittlen  VerhältnisS 
70%;  die  Felsart  verbleicht  alsdann  sehr,  wird  äusserst  ser- 
reiblich  und  schmiiiBt  in  der  Temperatur  der  Glasöfen  su  einem 
durch  Eisen  stark  gefärbten  Glase. 

Die-  chemischen  Stoffe  in  der  Znsammensetsung  der  drei 
Haupt-Mineralien,  welche  man  als  den  Syenit  bildend  an« 
sehen  kann,  sind  ungefähr  die  nämlichen;  denn  sie  ent- 
halten  alle  drei  Kieselerde,  Thonerde,  Eisenoxyd,  Kalkerde, 
Talkerde  nnd  selbst  Alkalien;  iodessen  darf  nicht  übersehen 
werden,  dass  diese  Stoffe  in  den  erwähnten  Mineralien  keines- 
wegs gleich  vertheilt  sind.  So  findet  sich  im  Orthoklas 
Kumal  Kieselerde  und  Kali,  im  Andesit  Thonerde  und 
Natron,  in  der  Hornblende  Kalkerde,  Talkerde  und  Elsen* 
oxyd.  Was  die  Menge  eines  Stoffes  in  der  Gewichts-Einheit 
des  Syenits  betrifft ,  so  Ist  dieses  eine  ensammengesetfite 
Funktion,  abhängig  von  den  Quantitäten  a,  a',  a'',  a"'  des 
nämlichen  Stoffes ,  welcher  in  die  Znsammensetaung  eines 
jeden  der  den  Syenit  bildenden  Mineral  -  Körper  eingeht, 
ihrer  Volumen-Verhältnisse  in  der  Volumen-Einheit  des  Ge- 
steines m,  m',  m'',  m'",  so  wie  der  respektiven  Dichtheiten 
d,  d',  d'',  d"^  dieser  nämlichen  Mineralien.  Sie  lässt  sich  so 
ausdrücken : 

^  _    mda  +  mM^a^  +  m^^d^^a'^  +  m^^^d^^V^^    .j.. 

wobei  m  +  m^  +  m''  4-  m"'  =s  K 

D  s  md  +  m'd^  +  ni"d"  +  m'^'d'"  (L) 

D  als  Dichtheit  des  Gesteins  angenommen. 

Die  Mengen  m  m'm"m'"  lassen  sich  bestimmen  ditreh  das 


77« 


WM  inir  besebpibbtM  VerfiihM«^;  wmA  bti  fericbiadtMH  V«r* 
«ucheo  nil  den  um  aMisten  b«in«rk«ii»wertktli  VnvUtAt««  de« 
Syenite«  vom  Bmlion  d\4Umo0  «f4H«IC  teh  Mehst«li«n4o  Er> 
gebnbss : 


Volume  D*Verhal|qiii«e. 
Falber  (0  oder  bräuu- 


Jicher    (b)     Ortho* 

klaff 

Weisier  (r)  oder  ro- 

tber  (r)  Ande^il     • 

Sehwin^lichg^rune 

Honiblrode   .    •    , 

,  Grauer  Quarz  .    .    . 


(r) 
so(0 


(2) 


(S) 
20  (f) 


(4) 


C5> 


Sa  (r)  .  20  (r)   .  34(w)  ,  30  (w)  .  30  .  34(w) 


10 
28 
100 


21 

26 


100 


.  1^ 
.  30 
100 


16  I 
34  ) 


49,40 


•n 


100  100  100 

Weiid<>t  man  die  frtther  gegebenen  Foi-meln  (L)  und  (T) 
oo  IfUit  flieh  die  pbysisohe  and  ekeroleehe  BeeobaflCenheiC 
der  erwffbnten  Syenite  voiletftndlg  beetimmen.  Dieses  hnt  hin« 
stoktlieh  der  Syenite  (t),  (Ü),  (3)  stiittgefanden ,  md  m  er- 
gab sieh  naeli  den  ei*haltenen  Zahlen  für  die  Dicbtheit  and 
die  ekemisehe  Zusammenseteon^  der  versehiedenen  Minera- 
lien ,  welche  jene  Felsarten  bilden  t 


AftgaW  det 

MlnerRl«. 

Verhfi 
naah 

¥•10- 
nien. 

inlwe 
dem 

Qe. 

wicht 

Dlelillielt. 
D 

0.  <f.  w) 

30 

29 

(I) 

h. 

32 
10 

31 
12 

2,07 

q- 

28 

27 

i  0.  (w) 

24 

23 

(«) 

1  0.  (r) 
|h. 

30 
21 

2» 
24 

2,72 

%. 

25 

24 

0.(0 

20 

10 

(3) 

a.(w) 

34 
10 

33 
10 

2,72 

q- 

30 

20 

Ohemiacbe  Znaa 
aetsang. 


mmen- 


(1) 
Kieselerde  7o»74 
Thoaerde.  14,24 
Eisen oxyd 
Kallcerde  . 
TallLerde  . 
Kali.  .  .  . 
Nafraa  .  . 
Waaaer  und 
Reate    .     1,14 


2j21 
2,74 
1,07 
3,87 
1,07 


(2) 
07,49 
U>28 
3,98 
3,95 
3,74 
3,05 
1,71 


(3) 
7O,03 
13,21 
2.85 
3,82 
2,03 
3,00 
2,90 


1,28  .      1,17 

100,00     100,00     10O,00 


sten 


Der  Qaars-G  ehalt 
wechselt,  wie 


ist  es,  !|iFeloher  bei  Weite«  a 
Solches   bei  mineriilogiseber 


m  mei- 
Unter- 


*    Bulletin  ife  h  Societe  ^eolapfu^  m  Im  reunian  extrwriimmrm 


777 

snebung  des  Gesteines  geradesu  erkennen  kann«  Was  die 
übrigen  Substanaen  betrifft ,  so  aeigt  sich  deren  Gehalt  nnge- 
fkhr  konstant)  und  sehr  bemerkenswerth  bleibt,  dass  derselbe 
fttr  die  Syenite  (1),  (2),  (3)  nicht  am  ein  Hunderttheil  sehwankl, 
obwohl  sie  anfänglich  grosse  Verschiedenheiten  hinsiehtlich 
ihrer  mineralogischen  and  chemischen  Zusammensetsnng  su 
seigen  scheinen*  Ferner  hat  man  an  beachten,  dass  der  Ge- 
halt an  Eisenozyd  und  Talkerde,  welcher  angefthr  der  näm- 
liohe  ist  und  swisehen  2  and  4Vo  schwankt,  nicht  so  bedeu- 
tend gefunden  wird,  als  man  geneigt  seyn  könnte  so  glaa* 
ben.  Der  Syenit  (3)  Ist  die  am  meisten  verbreitete  ÄbXnde« 
rung,  gewissermassen  der  Normal-Syenil ;  sonach  Ifisst  sich 
annehmen,  dass  diese  Felsart  dnrchsehnittlioh  enthält:  Kiesel- 
erde 70;  Thonerde  13;  Eisenoxyd  3;  Kalkerde  3;  Talkerde 
3;  Kall  4;  Natron  3;  Wasser  u.  s.  w.  1. 

Der  Syenit,  dessen  mineralogische  oud  chemische  Besohaf« 
fenheit  untersucht  worden,  ist  jener,  welcher  die  Hauptmasse 
der  Ballons  de  Servance  und  de  Giramagny  bildet.  Wie  be« 
reits  von  Elie  de  Bkaümont  bemerkt  worden  *,  so  nimmt  das 
Gebilde  gegen  seine  Grenae  hin  stets  an  Grösse  des  Kor* 
nea  ab,  und,  wie  ich  wahrgenommen  zu  haben  glaube,  aeigt 
sieb  dasselbe  mitunter  weniger  reich  au  Qnar»)  auweilen  selbst 
gänslieh  frei  davon,  so  u.  a.  in  den  drei  Tbälera  FtoicAer*- 
/a#-ifiiie#,  At^MUvaus  und  Maselle. 

Ausser  den  beschriebenen  Abänderungen  kommen,  wif 
bereits  gesagt  worden,  poch  sehr  viele  andere  vor,  deren  Uii^ 
terschiede  durch  grössere  oder  geringere  Mengen  der  einaet 
peo  in  die  Zusammenaetaung  eingehenden  Substanaen  bediugl 
werden. 


B^pliealim  ife  la  Carle  fdoloßfipte  de  France,    P.  335. 


über 

Obern      Quader, 

von 

Herrn  H.  Brdno  Gervitz. 

Hiezu  Tafel  X,  Fg;.  4,  6. 


Wem  die  verführerischen  Qandersiinilitelii-PArtie'n  der 
SMehiiscken  Sehweit%  Zeit  Hessen,  auch  nur  einige  der  von 
Naumann  und  mir  beseichneten  Stellen  aufzusuchen ,  nn 
Vielehen  graue  plattenfdrraige  Mergel  oder  glauconltisdie 
iialUige  Büniie  im  Quader  -  Sandstein  eingelagert  sind,  der 
wird  ISngst  schon  die  Exist-ene  eines  untern  und 
oberii  Quaders  erkannt  haben;  wer  aber  den  Plüner  von 
Dresden  bis  in  die  Gegend  von  Pirna  selbst  verfolgt  hlltte, 
der  würde  sich  mit  leichter  Mtthe  auch  überzeugt  haben 
können,  dass  das  den  Quader  trennende  Gestein 
der  Planer  spy  ;  und  wer  nun  sehen  könnte  und  wollte, 
wUrde  ganz  ähnliche  Verhältnisse  in  der  Sächsüehen  Ober^ 
Lausüjüi  in  Böhmen  und  in  der  ScklesUeken  Grafschaft  Glai% 
nach  mir  auch  erkannt  haben  und  nicht  mehr  sweifeln,  dass 
die  Felsen  der  Heuecheuer  und  die  sieben  Hirten  bei  Kislings- 
waida  eben  so  gut  dem  oberen  Quader  angehören,  wie  der 
Königstein  und  die  Baslei  in  dei^  sächsischen  Schweit».    Wem 


aber  iltess  Alles  noch  nicht  genttgt,  der  gehe  in  den  Ha»'%\ 
wo  eelbat  Herrn  Romimger's  letste  Zweifel  darüber  schwinden 
mttssen. 

Hier  wird  er  iindeni  welche  bedeutende  Rolle 
der  obere  Quader  aoch  in  dem  Harze  spielt,  wie  die 
beiden  Gegemieine  bei  Ballensiädt^  ein  grosser  Theil  der  Sand« 
steine  zwischen  BMerstadi,  Quedlinburg  und  Thale,  der  Rogen^ 
item  bei  Blankenburg  und  die  ganze  Teufelsmauer  y  vielleicht 
nur  mit  Ausnahmen  der  Crednerien-Sandsteine  bei  Blanken" 
burg^  gleichfalls  dem  oberen  Quader  angehören,  welcher 
von  dem  untern  Quadersandstein  theils  durch 
wirklichen  Plfinerkalk,  theils  durch  untern 
Planer  (Pläiiermergel  oder  Flammen-Mergel)  und  glaneo- 
nitische  Sand-  un  d  MergeUSchich  ten  getrennt  wird. 

Herrn  Dr.  Giebel  in  Halle  gehört  das  Verdienst  zuerst 
diese  interessanten  Verhältnisse  erkannt  zu  haben.  Zur  Eriftute- 
rung  derselben  theiie  ich  hier  eine  flüchtige  Skizze  mit, 
welche  Herr  Giebel  auf  einer  gemeinsam  mit  mir  unter- 
nommenen Exkursion  in  diesen  Gegenden  entworfen  hat  (Tf. 
X,  Fg.  4,  5). 

Besonders  wichtig  und  nicht  genug  zu  schätzen  ist  es, 
dass  es  Pläner  kalk,  dieses  unverkennbare  Äqui- 
valent der  untern  weissen  Kreide,  ist,  welcher  die 
Trennung  des  Quadersandsteines  hier  mitbewirkt,  ein  Ver- 
hältniss,  was  weder  in  Sachsen  noch  Böhmen  und  Schlesien 
aufgefunden  werden  konnte.  Dort  sind  es  immer  nur  die 
Schichten  des  unteren  Pläners  (Plänermergels  oder  Pläner- 
Sandsteins)  oder  glauconitische  Mergel ,  welche  dazwischen 
lagern.  Plänerkalk  aber  mit  seinen  zahlreichen  charakteristi* 
sehen  Versteinerungen,  deren  der  Kalk-Bruch  von  Strehlen  bei 
Dresden  allein  über  200  genau  bestimmte  Arten  geliefert  hat, 
ist  als  geognostischer  Horizont  für  die  Würdigung  der  über 
und  unter  ihnen  liegenden  Schichten  trefflich  zu  gebrauchen, 
und  einer  richtigen  Deutung  unseres  deutschen  Quader-  oder 
Kreide-Gebirges  stehen  nun  keine  Hindernisse  mehr  in  dem 
Wege. 

Das  de  u  t  sehe  Quade  rsandste  in  •  Gebirge  be- 
steht ausfolgenden  Abtheilungen: 


780 

I*    Ok«t«r  Q«iiil«r8A»4ltl«tn. 

f  /(Grinsand  und  oberer 

Kreid«- Mergel  dcf 

1.  Oberer    Onader^^     Aotoren  b.  Tb.)  = 

Mergel.  J     tobereweieeeKretilt; 

I     t  Mas  triobcer  Schidi* 

\     ton. 

!(0bererPl8ner,Kreide- 
weisse  Kreide. 
(Grünsand  and  oberer 
Kreide  -  Mergel  der 

li    I1m#«»«»  a».J«i^1     Autoren     b«    Tbl.); 
1 3«  Untere  r  Ulla  der*/     „       _, 

M^  ^      I  /     üntr.  PIfiner,  PlÄner- 

ergel.         \     „        _        /^, 

'     Mergel  und  rlJlnc^ 

Sandstein^  Flammen- 
Mergel. 

III.  Unterer  Quadersands tein. 

leb  bebalte  mir  vor,  in  der  kürseslen  Zeit  die  Reavltate 

Meiner  spesieUeren  Vergleichongen  der  versebiedenen  Sebicbte» 

des   ienticken  Quader- Gebirges   jsusainnienfiastellen    und  der 

ÖflFentlichkeit  mu  übergeben. 


Die 

fossilen  Fische  ans  «dem  TertiSr-Thone  von 

voo 

Herrn  Hebmann  von  Meyer. 


Gegen  Ende  des  Jahre«  1847  entdeekte  ao  deü  Ufer 
der  lüer  bu  ünler-^KirckUrg^  swei  Ständen  von  17/« ,  Herr 
Fineosrath  Esbr  in  einem  Thon  der  Melaaae  ein  Fieeh-Lager» 
dai  alle  ÄufaierkMiakeU  verdient.  Herr  Essa  nnd  Graf 
MAauLSLOH  katten  die  GefiÜligkeil,  die  darin  gefundenen 
Fieeh*Reste  mir  snr  Ilnteranehnng  ansnvertranen«  leh  kann 
jelat  achon  daraber  Folgende«  miulieilen. 

Da«  nabireiobate  Genq«,  welche«  dieser  Thon  darbietel» 
tat  Clnpea»  einGenn«,  da«  am  frfibeaten  im  C/amer  «eh warnen 
Kreide^Sehiefer  nachgewieaen  i«t,  nahlreicher  in  den  Gebilden 
de«  Ußnie  B^ka^  de«  Libanon  und  einiger  LekalitMten  ßalieni^ 
nnd  wovon  AnAasiz  eine  nnbeaehriebene  fo««ile  Spesiea» 
Glnpea  Goldf«««i,  von  Bit^/en  anfahrt.  Die  HUringe  von 
unter '  Kirchberg  «ind  von  den  bekannten  veraebieden«  Sie 
finden  aieh  von  OnOSO  bi«  aber  Oail  Gro««e.  Ihre  weniger 
anf  Grd««e  at«  auf  der  Form  der  einielnen  Tbeile  nnd  der 
Zahl  der  Fioaaen- Strahlen  bombenden  Äbweichnngen  veran- 
laasten  mieh  nnr  Annahme  von  3  Spenie«,  welche  ich  CInpea 
graelli«,  €•  lanceolata  nnd  €!•  ventrieoaa  nannte. 
Ihre  Beeohreibnng  nnd  Abbildung  werde  ich  apiter  in  der 
»naülhartteben  Abhandinng  ftber  4ie8#  Fiache  geben.    An  im 


782 

Sehfideln   sinil   nicht   selten   die   Kiemen-   und    dae    Zongen- 
bein Oberiiefert. 

Ein  Anderes  Genus,  das  Unter ^ Kirckberg  merli würdig 
macht,  ist  das  lebende  Scom  beroideen-Genos  Rh ombus. 
Von  diesem  war  zuvor  nur  eine  fossile  Spezies,  Rliombus 
roinimus  vom  Monte  Bolca  bekannt.  Der  Rhombus  von 
Kirchberg  ist  von  derselben  Länge,  der  Röcken  aber  ist  weniger 
stark  gewölbt  und  die  Rüoken»  und  After-Flossen  bestehen  ans 
einer  geringeren  Anzahl  Strahlen  und  Träger,  die  in  der 
Rückenflosse  gegen  50,  in  der  Afterflosse  kaum  mehr  als  30 
betragen ,  während  In  Rhombus  minimus  diese  Zahlen 
zu  62  und  45  angegeben  werden.  Die  Säule  wird  in  beiden 
Spezies  aus  30  Wirbeln  zusammengesetzt,  von  denen  im 
Rhombus  von  Kirekberg  22  oder  23,  im  Rhombus  minimus 
20  auf  den  Schwanz  kommen.  Hiernach  wird  nicht  zu  be- 
streiten seyn,  dass  der  von  mir  untersuchte  Rhombus  eine 
neue  Spezies  darstellt,  die  ich  Rh.  Kirchberganus  nenne. 
Wie  Rh.  minimus,  so  ist  auch  diese  noch  etwas  kleiner, 
'als  die  kleinste  lebende  Art. 

So  zahlreich  die  Fische  aus  der  Familie  der  Cypri- 
no  Ideen  in  Tertiär  •  Gebilden  vorkommen,  so  ist  doch  das 
«igentiiche  Genus  Cyprinus  noch  nicht  fossil  gekannt, 
fm  Thon  von  Unfer-Kirchberg  fanden  sich  stachelige  Flossen- 
Strahlen  mit  gezahntem  Hinter- Rand,  sowie  ein  13  Wirbel 
umfassendes  Fragment  ans  der  hintern  Hälfte  eines  Fisches 
mit  der  gut  erhaltenen  Afterflosse  und  einem  Theil  der  Rücken- 
flosse ,  woraus  die  Gegenwart  eines  wirklichen  Cyprinus 
«ich  ergibt,  der  von  mir  C.  priscus  benannt  wurde. 
Diese . Spezies  ist  besonders  dadurch  ausgezeichnet,  dass  die 
Afterflosse  erst  in  der  Gegend  beginnt,  wo  die  Rückenflosse 
aufliört. 

Von  dem  Gobioideen^Genus  Gobius  sind  mir  zwei 
fossile  Spezies  bekannt,  welche  der  Monte  Bolca  geliefert  hat. 
Von  Unter'Kxrchberg  untersuchte  ich  einen  Fisch,  welcher  einer 
dieser  beiden  Spezies,  Gobius  microcephalus  Ao.  aal 
ähnlichsten  ist,  von  dem  er  aber  nicht  bloss  durch  Gr^se, 
sondern  aneh  durch  eine  grössere  Anzahl  Strahlen  in  der 
ftficken-  und  der  After-Flosse  sieh  auszeichnet,  t^obei  dieso 


T8S 

FtoaMii  aicli  über  «läeh  grövsern  RaniA  aoadohn«!! ,  vTeslhiiUi 
ieb  der  S|iesie8  deif  NAinen  0.  maitipinnatos  beigekgl 
habe.  Agassi«  ist  ungowiss^  ob  6.  mioroeephalus  wifklieh 
dem  Gefiu$  angehörri  in  das  er  ihn  verlegt  hat ;  Dasselbe  gilt 
anoh  von  dem  dureh  mieh  untersuehten  Fisch. 

Öfter  findet  sich  eu  UtUer-KircUerg 8 mer Hb  minatus 
JkQ.y  eine  Spesiet ,  welche  bisher  nur  aus  dem  Mergel  dei 
Gypses  von  Ai^  in  der  Provence  bekannt  war.  Unter  diesen 
Fischen  lassen  sich  sii  Kirekherg  auffallend  karnere  and 
höhere  Formen  erkennen,  die  indess  keine  wiehern  Anhalts«» 
Punkte  bieten^  um  sie  von  Smerdis  minutus  sa  trenneiH 
In  diesen  Fischen  sind  gewöhnlich  die  Gehör  -  Knochen  sehr 
gut  überliefert.  Mit  dieser  kommt  eine  offenliar  neue,  von 
mir  Smerdis  formosus  benannte  Spesies  vor,  weieh« 
sich,  was  bei*m  Genus  Smerdis  nicht  auffallen  darf,  weniger 
in  der  Zahl  der  einzelnen  Theile,  als  durch  geringere  Grösse, 
schlankere  Gestalt  ond  durch  zartere  und  schlankere  Wirbel 
«nd  Bogen  von  S.  minutas  unterscheidet,  was  durch  mehre 
Ezemlare  sich  darthun  Ifisst« 

Hlemit  ist  der  Fisch-Reichthum  des  Molasse  -  Thons  von 
Unter '' Kirchberg  noch  keineswegs  geschlossen;  vereinzelte 
Schuppen  und  Zähne  berechtigen  vielmehr  zur  Vermnthung^ 
dass  n0ch  mehre  Genera  sich  darin  wefden  erkennen  lassen« 
Auch  liegt  bereits  ein  Insekt  ans  dieser  Ablagerung  vor. 

Die  in  diesem  Thon  nunmehr  ermittelten  Fische  sind : 
Clopea  gracilis  Mey.  Cyprinns  priscus  Mey. 

„        lanceolata  Mey.  Gobius  multlpinnatus  Mey. 

„        ventricosa  Mey.  Smerdis  formosus  Mey. 

Rhombns  Kirchberganas  Mey.         „         minutus  Ao. 

Fünf  Genera  mit  acht  Spezies,  worunter  nur  eine  sich 
vorfindet,  welche  zuvor  bekannt  war:  Smerdis  minutus 
des  Tertilir*Gebildes  von  Ais.  Slimmtliche  Genera  mit  Aus- 
nahme des  bisher  noch  glicht  fossil  gefundenen  Cyprinns 
liefert  Aev  Monte  Bolca^  und  Rhombus  so  wie  Gobius  sind 
nur  vom  Monle  Bolca  und  Unter^Kirekherg  bekannt.  Bei  der 
Ähnlichkeit,  welche  zwischen  beiden  Ablagerangen  in  Be- 
treif der  Genera  besteht ,  fiKlIt  es  am  so  mehr  4iof ,  dass  zu 
Unter-  Kirekberg  keine  Spezies  mit   denen  des  M^nte  B^kß^ 


784 

mM  iiber  «tiio  »it  <Imi  T«rlilr  -  6«btM«  vm  Ah  ObeMni- 
•tinat.  Bf  frugt  sich  non,  ob  «of  Jie  Identitllt  dieser  einen 
Spesles  oder  «»f  die  der  Oenern  grdMores  Terwandeehnft- 
tieliea  Gewicht  liei  der  Deutaiig  des  Allers  der  Lokaiitftten 
so  legen  ist,  was  so  schwer  sa  beantworten  tiioht  sejn  wird, 
wenn  man  bedenkt,  dass  In  anfeinander  folgenden  Formationen 
identisehe  Speaies  sich  vorfinden  können,  eine  Ansieht,  nn 
der  Ich  mloh  ans  voller  Übersengnng  bekenne. 

Clopea,  Rhombus,  Oobins  sind  Genera,  wtdehe 
heutigen  Tages  im  Meere  leben.  Es  liegen  cwar  Beispiele 
vor,  dass  Httriege  in  den  Plllsven  wie  der  iSMne  hinanfstelgen; 
Binnenwftssem  aber  stehen  wirkliehe  Hitringe  nicht  so.  Die 
Cyprinoideen  sind  nnr  Slisswasser •  Fische.  Wenn  enge* 
nommen  wird,  dass  es  Fische  dieser  Familie  gebe,  wetehe  ihre 
Heisaath  in  Salswasser  haben,  so  beruht  Diess  darauf,  dass 
einige  derselben  sieh  sur  IHündong  der  FlSsse  hinabbegeben 
nnd  alsdann  in  Brackwasser  leben.  Nach  der  Verwandschaft 
des  erloschenen  Genus  Smerdissu  nrtheUen,  sollte  man  eher 
vermuthen,  dass  es  wenigstens  nicht  aosschliesslich  im  Meere 
gelebt  habe.  Hieraus  lässt  sich  der  Charakter  des  Gebildes 
ton  Oktet-KireUerg  entnehmen.  Ob  die  in  diesem  Gebilde 
vorkoinmenden  Konchyllen  damit  übereinstimmen,  bin  ich  nicht 
im  Stande  ansugeben,  da  ich  diese  Konchyllen  nicht  kenne. 


Briefwechsei. 


\h 


tUtÜiftklungen   «n   <leA  Gebeimenrath   v,  l4;oifiiA|M> 

geiritfatet. 

Chmsikmi,  16.  Deiember  1848. 

Auf  einigten  Abiiooderungs-Klüneii  der  Grauwacke,  welche  daa  Nebeo- 
l^esteiD  des  Siliemaater  Gaog^-Zuges  bildet,  findet  sich  jettt  tu  Zeiteo  als 
Überzig  ein  Mioeral^  welches  bisher  als  Steinuiark  bezeichnet  worden,  sich 
hievoo  aber  schon  dadurch  unterscheidet^  dass  es  stark  durchscheinend  ist« 
Es  \M  gelbliohweisa ;  die  Harte  beträgt  etwa  1^5,  und  nach  der  Unter- 
isqchuns  eines  meiner  besten  Schüler^  des  Hru.  K41SBR  von  hier,  ist 
das  spezi^^che  Gewicht  2,552  j  äit  ^asamknensetznug : 

.;     ,     S"i  .....    .,5.7,7,  ..  ..,•.... 

'jk\  ,    ..     ...     .     27,1  .     ♦ 

.Ca 0,8 

*«•.••'     !•« 

ft    .  ....     .     >  14,00,       , 

101,01 

Der  Kalk-  tind  Biftererde-Qehalt  st^ireibt  sieh  vieüeiebt  von  oft  \»i»t^- 
wachsenen  Bifferspatbe  ker.  Das  Mineral  ist  vor  dem  Utlwlihre  "««• 
schmelzbar,  dm^h  keltleiisftaree  Natfon4Cali  schwer  tmfvuMktwtm^  der 
Bmch  ist  nneb^u;  zlnrieben  ertcbelnt  die  Mass«'  bfi  seoftulier  Vergrdft- 
seniDg  nicht  kr^staninisch.  '  \ 

D»  der  Dnleiviebt  ia  der  KrystiUletvaiihie  mieh'  d^eo  ubccseiicli  wje 
aehwer  es  meisteas  Anüngern  wird,  en  jl^hbildoiiges  den  Zasanaenbang 
▼erwwkolter  Kembniatiaveii  klw  «nfeHfaesea  ;  so  Imbe  ich  dvr^b  den  Me- 
tleH-TSsehler  der  incefgiNi  Berg*>Scbttle,  Hta«  Ckmiiliy  bereiti  fiae  ^m«^ 
redrt  taater  Kiystalle'aM  HoIb  anfertigf»  laasrn  Mid  dadureh  beim  Vn- 
terriebte  eine  «ehr  WetratlMe  £tleichlenHig  erMreft;  andere  Lehrer 
wCnecheB  sieb  vielleidit  ei»«  gMli|#  H«lt»(  •§  bal  eich  dAber  Gfopn 
•bereit  erkiM  5  solehe  Modelle  das  Stnek  m  «cht  6iitegr«H^9  Wuf- 
lieb  abmriasMWi  weatt  Ich  Meb  bMi|«lbO|  Htm  Wf  MkM  Ombi^ftiiNi^ 
Jshrgaag  1818.  50 


786 

gewählt  sind,  an  denen  sich  —  kaum  mit  einer  Ausnahme  —  ans  eineB 
Oktaeder  oder  Rhomboeder  simmfUcbe  FUeben  deduzirrn  lassen,  dan 
die  Winkel  der  Fliehen  mit  einem  Goniometer  gemessen  sind,  und  diu 
die  Modeile  eine  Grosse  von  2—4  Zollen  haben.  Modelle  folgender  Kri- 
stalle, neben  denen  die  Zahl  der  Flächen  angegeben  ist,  sind  bfreiti 
angefertigt,  und  es  können  auf  Anforderung  auch  beliebige  andere  geif^ 
fert  werden. 

Flossspath  114,  Rothknpferers  146,  Boracit  38,  Fahlers  89,  Kupferiücs 
36,  34,  Yesuvian  130,  Kalkspatb  8$,  48,  Antimon  60,  Eisenglans  54, 
Berytt  44,  Apatit  86,  »Irsagonlt  42,^  SMiwerspiath  38,  Datolith  26,  58,  Feld. 
spath  32,  32,  36,  Aogit  20,  30,  Hornblende  28,  40,  Azinit  14,  Epidot  44 

Die  bestellten  Modelle ,  die  sich  dnrch  mdglichst  scharfe  Kanten  aus- 
zeichnen, werde  ich  vor  der  Absendung  gern  revidiren,  bitte  aber  die 
Anforderung  an-  den  Modell-Tlscbler  Gsier  seTbst  zn  Hebten ,  der  deo  Ka- 
sten-Betrag durch  Post-Vorschuss  entnehmen  wird. 

Fr.  A.  RotMBR. 


Mittheilangen  an  Professor  Bronn  gerichtet. 

Bonn,  Milte  Novembers  1848. 

In  den  Monaten  August  und  September  dieses  Jahres  habe  ich  micii 
wieder  wie  früher  in  den  Jahren  1842—1845  mit  Untersuchungen  für  die 
geognostische  Karte  von  Preßten  beschliUgt,  und  zwar  führten  mich  die- 
selben dieses  Mal  nach  dem  TenMiirfsr  Waide.  Ausser  dem  speziellefl 
Ergebnisse  für  die  Karte  wurden  dabei  auch  einige  neue  Thatsacheo  voi 
allgemeinerem  geognostischen  Interesse  ermittelt,  über  welche  Sie  mir 
erlauben  müssen,  Ihnen  kurz  zu  berichten. 

Zunichst  hat  sich  rucksichtlich  der  Sandstein-Kette  des  T^giUokuy^ 
'Wtide9  das  nnerwarlate  £rgebniss  heraosgestellt,  dass  nur  ein  Tbeii  der- 
solben  dem  Quader,  eän  anderer  Theil  aber  de«  Hi  i  s-£ildungen  oder  den 
Mtersten  Oliede  der  Kieide-Formation  in  DmOscMmd  angehört,  wihrend 
•Friedrich  HopmANN  a«f  seiner  Karte  den  ganzen  Sandatein*Zog  von 
Dieaui'Tkale  an  bis  Bielefeld  und  darüber  hinaas  mit  der  Farbe  des  Qo«- 
ders  bezeichnet  hat  und  spatere  Beobachter  ihm  darin  gefolgt  sind.  Der 
Mangel  organischer  Reste  war  fttr  die  Allers^Bestimmnng  des  Saadsteios 
im  sfidtidieren  Theile  des  Teuhkur^er  Wüdtm  immer  ein  Haopthinden^M. 
Es  ist  mir  nicht  bekannt,  dass  Versteinerungen  von  irgend  einem  frabercii 
Beobachter  darin  nachgewiesen  waren,  leb  selbst  ha^  frfiber  vergebÜdi 
darnach  gesucht.  Die  grossartigen  Arbeiten,  welche  für  die  Dnrcblift* 
rung  der  Bisenbahn  von  Caeeed  nach  Pmder^em  a»  der  sogenannten  Jarif- 
SMlmnme  zwischen  Kleimmhet$  mid  WWeUdeeeem  nencrliehst  in  Angrif  g«- 
nonim^tt  worden  vktd,  haben  neben  dem  Anfiiehlnsse,  den  sie  tiker  die  foisbc' 
gleicIiAitls  defllieh  zweifoHiaften  (iSgcnings-Verhiltirinse  dnn  finnditdsi 


787 

so  dm  witerliecreiideo  ScbieMeii  g^wlliri  b«ben,  «oeh  iden  Vortbcn  ge- 
habt, iam%  dadurch  deatliohe  Verateinerangcn  de«  Sendefeine  m  Tege  ge- 
fordert sind.  Es  licMen  sich  mit  Beetimmtheit  ein  groeeer  laoceramve 
«Bd  eine  Pinna  erkennen,  beides  Arten,  welche,  wenn  sie  nicht  geradesa 
mit  Spesies  des  Quaders  ideniiseh«  sind,  }edfnfalls  unter  den  Arten  des 
letsten  ihre  nichsten  Verwandten  haben,  in  keinem  Falle  aber  als  Fennen 
der  fiSIs-Bildnngen,  denen  grössere  Inoceramas-Arten  überhaupt  fremd  sind, 
geMen  können. 

Rficksiehtlieh  des  Lagernngs-VerhUtnisses  des  Sandsteins  an  den  um- 
terilegenden  Schichten  (welches  desshalb  in  der  gansen  Kette  des  Tenfe- 
kmrftr  W0ld§s  mehr  oder  minder  aweifelhafl  ist ,  weil  auf  dem  ostlichen 
AbfiiUe  der  Kette,  wo  die  Scbiebten-Kdpfe  sn  Tage  gehen,  das  Ani* 
gebende  der  den  Sandstein  uotertenfenden  Schichten  regelmässig  dordi  ein 
Haufwerk  herabgefallener  Sandstein-BIficke  verdeckt  hi)  haben  die  Aof- 
schlfisse  an  der  CMrU-Sehanme  mit  Sicherheit  kennen  gelehrt,  dass  dernnr 
undeutlich  geschichtete  und  mit  geringer  Neigung  gegen  Westen  einfallende 
Sandstein  gleichförmig  auf  eben  so  geneigten  mergeligen  und  sandigen 
Schiebten  von  Keuper  ruht.  Lias  oder  mittle  Jura-Schichten,  die  an  an- 
deren Stellen  noch  zwischen  dem  Keuper  und  dem  Quader  entwickelt  sind, 
fehlen  hier  entsehiedrn.  Noch  weniger  ist  irgend  eine  Spur  des  Wälder» 
thon-Gel»rges ,  welches  weiter  nördlich,  fast  sugleich  mit  den  Gesteinen 
der  Hils-Bildnngen  auftritt  und  ein  regehnäsm'ges  Glied  in  der  die  Kette 
des  TeHiokwjfer  Waldes  zasammensetsenden  Scbiohten-Reihe  wird,  hier 
vorhanden. 

Ausser  den  genannten  in  der  Caris^SekmMe  gefundenen  Versleine- 
mngen  ist  mir  aus  dem  eigentlichen  Quader  des  TeuMurger  l¥Me§  nnr  noch 
ein  Exemplar  eines  greeaen  Inocemmns  bekannt,  welches  in  der  Samm- 
lung den  naturhiatorischen  Vereins  in  Deimofd  aufbewahrt  wird  und  in 
de«  grossen  für  den  Bau  des  Hermanns-Denkmals  auf  der  Hohe  des  Gre- 
iemkerfs  erdfneten  Stein-Bruche  gefunden  wurde.  Dieser  stark  gewUbte, 
fast  gldchsehaalige  Inoceramus  ist  jedenfalls ,  obgleich  eine  nähere  spe- 
zifische Vergleichung  mir  nicht  möglich  war,  eine  Form  des  Quaders,  da- 
gegen den  Hils-Bildnngen  durchaus  fremd. 

Folgt  man  von  Detmold  ans  dem  Gebirgs-Zuge  noch  weiter  nach  Nor- 
den, so  findet  man  hieseits  des  cigenthümlichen  Einschnitts  in  dem  Ge- 
birge, der  sogenannten  Hdrefweä/flidl^,  die  Natur  des  Sandsteins  wesentlich 
verändert.  An  dem  Tönsker^e  bei  Öriin^hausen  findet  man  ihn  suerst 
deutlich  aufgeschloasen.  Es  ist  hier  ein  bellbraun  gefärbter  wenig  fester 
Sandstein,  der  in  deutliehe  Schichten  gesondert  ist,  welche  in  jDberein- 
stinnnung  mit  der  iu  Jenem  ganzen  Theile  des  Gebirges  benrschenden  Über- 
stfirzung  steil  gegen  Nordosten  einfallen.  Wenn  schon  diese  petrographischen 
Merkmale  den  Sandsirin  von  dem  viel  festern  regelmässig  weiss  gefärbten 
und  fast  niemals  deufltcb  geschichteten  Quader  in  dem  von  der  Udmi- 
sdUmohi  sddlich  liegenden  Theile  des  Gebirges  unterscheidet,  so  tritt 
noch  viel  mehr  die  Verschiedenheit  in  den  organischen  Einschlfiaeen  ent- 
gegen'', einmal  fiberfaanpt  in-  se>  fem  ala  dieselben  taet  in  «Ikn  ^ScMfbiea 

50* 


968 

4«a<S«lt4steiji«  in  groeter  BfafigUil  aagetf»tfw  ir«rdäi,  mid 

avcli  ia  ihren  eimielnni  Fornen.    ich  habe  folgende  Arte«  in  de«  Sand- 

aleiiie  dee  Tdnrterjw»  mit  Sieberheil  untenchiede«. 

I)  Ammoniles  Deiheai  A.  BeiMB«.  DtB  Fundoet  dieier  Art 
war  biaher.  aiclit  genauer  bekaniH :  ea  wird  von  meinau  Broder  aar  guu 
«UgMiein  ^er  QiAidfcr  dee  Tß^ahH^get  WäUtt*''  als  mMhm  geMnat. 

t)  Beieaaliilea  aabqnndrattta-  A.  Rqubbr»  »etat  mw  im  Abdruck 
erhalten.  Die  Art  ist  bekanntlich  in  den  Hila-Bildnngen  NardämOtüUmäi 
«eil  «erbrettfit» 

9)  Oardittia  jjpr.?  aua  der  Gmppa  den  CardiBmütilaii«ni. 

4)  Trigonia  «|v.  ?  aiia  der  VerwandiBohaft  ^trTrigviiift  clavel- 
lata  Und  auch  aoa  den  Ili|a>ThoaiB  des  BeUiers  and  OiferteaUM 
gekannt. 

6)  Thraeia  Phillipai  A.  EoBMaa.  Eine  häufige  Art  in  den  Hib* 
Thanen  dca  JMHerg  nad  e^tarwM^. 

e>.Panapaea-'  ahnliche  Zweiachaaler,  waiche  eich  ganc  dbereia- 
•tinunaiid  nach  ia  dem  Hila^hone  des  0€ietwMe9  fiaden. 

})  Avieula  macroptera  A«  ReEKan.  Ia  den  Than-,  wie  in  dfii 
Koagleaieral^Biidaagen  dea  Hilaea  im  aardliohen  DmiUthlmid  weit  verbreittt 

8>  Pacten  cinetna  Sowaanr  bei  A.  RoettBR.  (Der  icbte  P.  einet» 
rfiowsnBf's  soll  oaeb  Fonass  eine  anaachÜeaalicli  jaraasiache  Art  aeia.)  Fait 
'tiberail,  wa  bialier  thoniga  oder  Kenglemerat-artiga  Bildaiigen  dea  Hik 
gefunden  wurden,  naobgewieaen. 

9)  Exogyra  ciiicta  Soweaar.  In  den  Hila-Bilduugen /ViondAmüM^ 
iaadt  io  gleicher  Weiae,  wie  im  Lofwer  greenaand  EmfUatä^  aad  den 
Haoeamieo  JPraalE»^iU#  und  der  8ek»§itm  verbreitet 

10)  Terebratula  multtfarmia  A.  RaaMaa  (van  PoM^aa,  fiaef' 
ieri^  J&mrml  of  tke  §§ol,  SoeSeiy  ISM^  pag.  846  Bv  ayaonjnn  mitTer^ 
bratula  aulcata  PARKiiraoif  gehalleo).  Nor  ala  Steinkera.,  aber  deut- 
lich erkennbar.  Dieae  ala  SpesMs  kaam  acfaarf  ▼oa  aaderea  Verwanto 
8fr  ta*ennende  Art  iat  doch  ala  eiiia  gefaUate  TerebraAelmFanla,  welebe 
fiberall  in  den  Hila^Bildungen  wiederkebrty  bemerkenawaHh. 

II)  Terebratula  longa  A.  Roansa.  Auch  aaa  dem  Hila-Tboa  ^ 
MUijf^er  ArMa«  und  aaa  dea  Hila-Koiiglomerataa  dea  BrammekmifUek» 
bekaoat 

19)  Lingula  sp.  tndaf.  Hier  und  dort  in  vielen  Exemplare*  aaian* 
BMngehauft. 

Die  Mebraabl  dieser  Varateiaeruagcn  aind  l>ekaaBta.Fonaea  der  IKin^ 
jimffdiaa  Hila-Bädungen,  und  ea  Jcann  darüber  kain  Zweifel  bleiben,  dtis 
dar  braane  Saadatein^  aoa  welchem  der  Tda«dary  bcatelft,  jeotm  aalcr- 
aten  Gliede  der  Kreida^Formation  angafaöri.  Ea  Iftaat  aioh  derselbe  Sand- 
stein  aber  aacfa  weiterhin  verfolgen ,  ond  bis  aber  BMa/M  hioaaa  bicikt 
aawofal  nein  iuaaeres  Ansehen  gaaa  daaaalbe ,  ab  sich  aaah  aa  vidcn 
Punkten  twiaehan  örUn§kmw»e»  und  BkiUftM  Vasatalpeningeii  daiin  M^ 
iMKhwaiaea lasaen.  Ea  araeheint  also  ia  dieaam  Tbaila  dealba^ 
laryar  lfaideadas{enige  unterateQUad  dar&reid9*FarBi«tfef} 


78» 

w«Uh.«s  «n  anderen  Punkten  NarddmUsekhnds  in  der  Fer» 
von  Rcbwarxcn  j^lastiechen  Tbonen  und  kalltigen:  Kon g lern e^ 
rat- Ablagerungen  bekannt  iat,  als  eine  mScbtige  eisen* 
acbfiaaige  Sandstein-Bildung, 

Es  ist  aber  nicht  etwa  über  dem  Hils-Sandstein  auch  noch- der  Qnade^ 
ia  divHem  Theifte  des  Twickur^er  WaUä^  vorhanden;  Der  Hils-Sandstein 
reicht  viefanebr  von  den  WMMerthon-Bildnngea  (welche  zuerst  am  nord« 
östlichen  Abhänge  des  TänüfrgßM  in  geringer  Entfernung  von  örlinghmm* 
#011  auftreten  und  sich  dann  fast  znsanunenbingend  bis  BisUfeid  verfolge^ 
lassen«  einer  Seils  bis  au  den  kalkig*kieseligen  Flammen-Mergeln  anderer 
Seitfl»  Schon  früher  (vergl.  Jahrb.  1848^  S.  289  ff.)  war  mir  bekannt 
gewesen )  das«  eine  dem  Hils  zogebdrige  Bildung  mit  den  bezeichnende^ 
organischen  Resten  in  dieser  Gegend  vorhanden  $tyy  aber  ich  glaubte  da* 
mala,  dieselbe  bestehe  nur  aus  einer  dünnen  Schicht  und  werde  von  dßi^ 
Matse  des  eigentlichen  Quaders  überlagert. 

Während  es  nun  erwiesen  ist»  dass  jn  dieser  Gegend  der  Ifils-j^and« 
atein  an  die  Stelle  des  Quaders  in  den  südlicheren  Theilen  des  Gebirgen 
getreten  ist»  so  verdient  der  Umstand  noch  besondere  Beachtung,  dasf 
dadnrch  in  dem  Verhalten  d.er  Jdngeren  die  Gebirgs*Kette  zasammeii> 
aetaenden  lOfsteins-Olieder  nichts  geändert  wird.  Auf  den  Hils-Sandstein 
folgt  gerade  so  der  Flami|[ien-MA*gel'  und  auf  di^en  der  Fl«iner-Kalk| 
wie  siidlieb  von  der  DörsfuMucki  der  Quader  von  diesen  Gesteinen  ober? 
lagert  wird.  Es  findet  hier  die  sonderbare  und  doch  unl'ftng- 
bare  Thatsache  Statt,  dass  in  dem  Fortstreichen  einen  Ge*« 
birgs-Zuges  ein  einzelnes  der  denselben  zusammen«* 
setzenden  Gesleins  -  Glieder  versehwindet  und  dagegen 
ein  älteres  Glied  des  FIdtz-Ge  bi  rges  an  die  Stelle,  def 
ausgeschiedenen  tritt,  während  das  Verhalten  der  ubrif 
gen  daa  Qebirge  zusammensetzenden  Schichten  wesent- 
lich dasselbe  bleibt. 

Auch  rüqksichtlich.der  Jura-Bildnngeni  welche  als  ein  fast  zusammen- 
hängender Streifen  längs  der  Ost- Seite  der  Hanpterhebung  des  Gebirgen 
^wischen  Kreide-Sandstein  und  dem  Keuper  (oder,  wo  dieser  letzte  fehlt, 
dem  Muschelkalk)  sich  hinzieht,  haben  sich  einige  bisher  nicht  bekannte 
Tbatsacben  ergeben. 

Fa.  HoFFMAifv  bezeichnete  auf  seiner  Karte  alle  diese  Gesteine  mi| 
der  Farbe  des  Lias.  In  der  That  gehören  aber  nur  diejenigen  in  dem 
stidlieberen  Tb  eile  des  Gebirges  diesem  an.  Dahin  gebort  namentlich  die 
grössere  Partie  bei  Wiiiek^eMm  und  die  Partie  bei  dem  Dorf^  Lange* 
h»d  ndrdjiicb  von  'Driherg.  Es  sind  kalkig-thonige  graubraune,  Mergel» 
Schiebten  und  schwarze  bituminöse  Schiefer-Tbone  .mit  einzelnen  Bänken 
eioes  dunkele  blaugrauen  sehr  festen  Kalksteins, .  der  an  versehiedenea 
Punkten  als  Material  zum  Wege-Bau  benutzt  wird.  Überalt,  ist,  In  ihnen 
die  Gryphaea  arcuata  in  grosser  Menge  verbreitet  . Dane)ben . auob 
9»  naehren  Pnnkten  Ammonites   Bronni,    bekanntlich    apch  In  den 


790 

mitereii  Lim-Mergeln  der  Gegend  von  Herfm^  eine  kkiifig;«  Art.  Von  »• 
deren  orgMischen  Resten  kommt  nnr  selten  etwas  Devtlidieft  vor. 

Dieser  entschiedene  Lias-Charakter  verschwindet  gerade  da,  wo  lidi 
die  anfanglich  nördliche  Richtung  des  gansen  Gehirges  in  eine  nord*wfst* 
liehe  mnBnderf. 

Bei  der  Lippe^Bchen  Stadt  Hcm  ist  in  dem  etwa  18  PUss  tief  einge- 
ichnittenen  Bette  eines  Baches,  der  zunächst  sfidlich  von  der  bekanntai 
Fels-Gruppe  der  Exter*Steiiie  die  Sandstein -Kette  des  Teuioku^r  Wälda 
durchbricht,  ein  Profil  steil  aufgerichteter  schwarter  Schiefer-Thone  mit  tabl- 
reichen  Nieren  von  thonigem  Sphirosiderit  aufgeschlossen.  Dem  Süsseren 
Ansehen  nach  könnte  man  die  Schiefer  leicht  för  identisch  mit  den  Lias- 
Schiefem,  die  weiter  sMIich  vorkommen,  halten.  Allein  die  Versteise- 
rungen ,  welche  in  ziemlicher  Häufigkeit  durch  den  Bach  aus  den  Schiefers 
ausgewaschen  werden,  stellen  sich  entschieden  einer  solchen  Annsbme 
entgegen.  Die  häufigsten  Arten  sind:  Ammonites  Parkin  so  ni,  6e- 
lemnites  giganteus  vor.,  Belemnites  canaliculatu  a,  Trigo- 
nia  costata  und  Nncola  Harameri.  Nach  diesen  organischen  Restes 
kann  es  nicht  zweifelhaft  seyn,  dass  diese  Schiefer  von  Hom  der  mittles 
Abtbelinng  der  Jura -Formation  (brauner  Jura  L.  v.  BircB's),  und  nicbt 
dem  Lias  angehören.  Der  letzte  ist  an  dieser  Stelle  fiberalt  nicht  vor* 
banden,  denn  jene  schwarzen  SchteM*  mit  Sphlirosiderit* Nieren  reicbes 
vom  Quader  einerseits  bis  zu   den  Bunten  Reu  per- Mergeln  anderer  Seits* 

Überhaupt  gehören  nur  alle  jurassischen  Gesteine,  welche  nördlich 
von  Ham  bis  Bieiefeld  hin  in  der  Kette  des  Teuiohtrffer  Wmide»  zwisches 
den  Quader*  oder  Hils-Sandstein  und  dem  Keuper  oder  Muschelkalk  vor- 
kommen,  der  mittlen  Abtheilung  der  Jura -Formation  an.  Mit  einem  gani 
verschiedenen  äusseren  Ansehen  habe  ich  dieselben  nordwestlich  von  den 
borfe  Holtihtiusen  (nordwestlich  von  Nom)  angetroffen.  Auf  ehiem  klei- 
nen an  drei  Seilen  von  Wald  umschlussenen  Acker  liegen  hier  loie 
Platten-fÖrmigc  Bruchstücke  eines  hellgrauen  festen  Kalksteins  umher, 
welche  Fragmente  von  Trigonia  clavellata  und  in  grosser  Heage 
Korallen-Stämme,  namentlich  der  Gattung  Astraea  angebörig,  einschlies- 
feen.  Ähnlicbe  Korallen-reiche  kalkige  Schichten  ^ts  mittlen  Jura  finden 
sich  bei  Därsheif  unweit  AI/eM  i^ni  Leim-Tkaie. 

Weiter  nordwestlich,  namentlich  bei  Örlinghausen  und  in  dem  Stollen 
der  Grube  ^Jßintraekt^*  bei  OrlMn^ka^en^  erscheinen  die  mittlen  Jori- 
besteine  wieder  ganz  in  der  Form,  wie  bei  Ifom,  als  schwarze  bitami- 
nöse  Schiefer-Thone  mit  SphärosidiTit-Nieren  und  Brochstficken  des  Be- 
lemnites  giganteus.  Irilhnmlich  waren  in  dem  frfiher  von  mir  mit- 
getheilten  Profile  der  Grube  .ßintraehi''  (vergl.  Jahrb.  1944 ,  S.  97S) 
diese  schwarzen  Schiefer  als  Lias-Schlefer  bezeichnet.  Dunkbr  {iMi^ 
d«»/«!^« Wealden -Bildung,  S.sxv),  weicherden  AmmonitesParkinsoni 
und  Belemnites  gigan  teus  daraus  anfuhrt,  bringt  dieselben  mit 
Recht  zur  mittlen  Abfheilung  der  Jura-Formation. 

Noch  weniger  als  Lias- Schichten  sind  in  diesem  Tfaeile  des  T&iUo* 
hurgm^  Wßii99  Gesteine  aus  der  obem  Abtheilong  der  Jura-Fonuatiofli 


dem  Coral-rag  und  Portlaad-Xalk«  aiiapreehend ,  irorbaiideii.  Wt  Mlief 
als  ftolche  gedeuteten  Bfinke  von  granem  Sandstein  «nrd  Kalkstein  mit 
Mergel-Nestern,  welche  in  dem  erwShnten  durch  den  Stollen  der  Grube 
y^niradkt*  aufgeschlossenem  Profile  auf  die  sehwansen  Sebiefer-^Tbone 
folgen ,  gehören ,  wie  ich  mich  bei  einem  erneuten  Besuche  des  Stolleni 
fiberseugt  habe,  schon  dem  WXIderthon- Gebirge  an,  was  ebenfalls  be^ 
reits  früher  von  Dvnkbr  richtig  angegeben  worden  ist.  Das  Fehlen  aller 
oberen  Jura-Bildungen  ist  desshalb  bemerkenswertb,  weil  sie  in  der  so 
wenig  entfernten  Kette  des  Wiehen-  oder  Weier-Qeklrytn  so  >nftcbtig  ettt* 
wickelt  sind.  

Bei  einem  gleichfalls  iu  diesem  Herbste  ausgeführten  kurxen  Besuche 
in  Uamhtr^  war  es  für  mich  von  Interesse,  in  der  Sammlung  des  Hm* 
Dr.  ZiMMfiRBiAjvN  unter  verschiedenen  in  der  Umgegend  gefbndenen  Oo* 
schiebe-Stücken  tertiärer  Gesteine  auch  ein  jurassisches  Geschiebe  zu  er- 
kennen. Dasselbe  stimmte  in  petrographischer  Beschaffenheit  und  in  den 
organischen  Einschlüssen  vollkommen  mit  den  bei  Berlin  vorkommenden 
Geschieben  mitiol-jurassischer  Schichten  überein.  Die  Verbreitung  dieser 
Geschiebe,  welchen  icli  fVfiher  gemeinsdiaftlich  mit  BBraicH  eine  nShere 
Anflnerksamkeit  gewidmet  habe ,  bis  in  die  Nähe  von  Hamkwrg  war  meines 
Wissens  bisher  nicht  bekannt  geworden.  Die  EU»  scheinen  dieselben  nicht  sä 
nbersehreiien,  während  doch  die  silorischen  Geschiebe  des  Nordens  sich  bis 
OUenkwr^  und  Holiünd  (u.  A.  bei  Jever  und  Cfroninffm)  erstrecken.  Es 
scheint  dieser  Umstand  für  den  Ursprung  dieser  jurassischen  Geschiebe, 
der  auch  durch  andere  Thatsachen  wahrscheinlich  gemacht  vrird,  su  spre- 
chen, im  Gegensafxe  «u  der  mehr  in  einer  rein  nördlichen  Gegend  so 
suchenden  ursprünglichen  Liagerslätte  der  silnnschsn  Geschiebe. 


Vor  einigen  Tagen  bekam  ich  zuerst  den  zweiten  Band  der  Memoirs 
üf  the  0eaiogitat  surosy  0f  Qreai  Briimin  efe.,  Lcnim  lS4&y  zu  Gesldbf, 
und  In  demselben  {Pmri  /#,  p.  483)  die  durch  eine  Anzahl  vortrefliober 
Abbildungen  erläuterte  Arbeit  von  E.  Fonnaa  Aber  Cystideen  in  siloristhen 
Schichten  Qra»$iriimmien9.  Durch  dieselbe  wird  die  vor  Kurzem  noch 
so  unvollkommene  Kenntniss  dieser  Abtheilung  der  Krinoideen ,  nachdem 
kaum  L.  v.  Bucii's  scharfsinnige  und  umfassende  Untersuchungen  ein  ^Sber* 
raschendes  Licht  Aber  ihren  Bau  verbreitet  haben,  schon  wieder  in  bftcbst 
bedeutender  Weise  erweitert  und  vervollständigt. 

Speziell  interessirte  mich  in  dieser  Arbeit  der  Umstand,  dass  die  hier 
zuerst  deutlich  beschriebenen  und  abgebildeten  Arm-aHigeli  Anhänge  bei 
mehren  Cystideen  -  Gattungen ,  namtotKch  bei  Pseudeerinites  und 
Prunocyatites  mit  den  erst  kurzfich  in  dem  Jabrbnehe  {1849^ 
392  ff.)  von  mir  beschriebenen  Arm-artigen  Anhängen  bei  den  Pentre» 
miten  auffallend  übereinstimmen.  Sie  sind  ntolich  wie  diese  ans  einer 
Doppel  reibe  altemirender,  kleiner,  kalkiger  Täfeiehen  ohne  weitere  Thei- 
luttg  zusammengesetzt.  Übrigens  scheint  aus  Andeutungen  in  seiner  Schrill 


7« 

^•lv0>£«gf hen^  dMi  «fch  Fmwm*  4U  Arp-af^iftn  ^hiafe  bei  dca  Po- 
IrenikMr  sidit  «B^kaoat  n^tblietMB  sind. 

Schiitiwlith  möchte  ich  QO«b  erwähnen,  daiw  in  JVor^l-^aurifc«  die 
Gjfslideeo  aueh  i|Hi^eer,dein  ,Yfto  J<  Ha^.  )i>e«chrieheneii  Ecbinoescri- 
i|i.(«,f ;  aa<#tJ.fiirinU;  dc^.TjP'eaton^Kalk«.  npc^  dvi/rch  aft^era  Formei 
y^ft^eten.  aiad,  (n  der  Saipmlaog  mef#(;s,sebr  .vcr/ehrtea  Fr^uifdes,  Ah 
Or.  TaoasT  in  NaMhvilU^  habe  ich  mehre  aiu^  den  Krinoidean  -  reicbei 
oheriSilarMclieri  Kalk-Seh^chtca  der  ,Gegeiid  voa  Brßwaiport  am  TmmiuH^ 
Flfuise, at^fUBieodc  £)xeaiftlare  ,e^er  €y  stidee  gesehen,  welche  am  ^eUteo 
mit  der  Gattung  Pseudocrinites  liherein  za  kommen  scheii^t^  dagfgeo 
der  Art  nach  neu  seyn  möchten.  Im  Besonderen  waren  an  diesen  Exem- 
ftivr^  aa^  dio  sp  rSlhselhaftea  iiamm-%mtg  gefii^chten.  rli<)mbiscb(i 
FaMer)  welche  Foaaitf  „peeiinmied  rhojmJki**  nennt,  sehr  deutlich 
wajiraui^ebpieB. 

FeRD«    ItÖRMER.      , 


IVieHaden,  22.  November  1848. 

.':•'••  '1        .    .  .  -1  ,•  .  :        i 

(•:  Meiiia  oiid  «lainas  >Brnd0ra  H^y^tanntlscha.  Baaebrci* 
hviüff  •ad.AbbjIdif  nic.en  der  Vers  teiner  nagen  des  Rbei- 
nischan  SchichtenrSysteros  4n  Ara«M«,:mit.  ei,ner  karzan  Gf<ogaoac 
flifesea  ficbiBlai  tmd  Mit  aletei  •  Berucksicbtigunn:  analoger  Sohicbl^  es- 
defrar  Läidar.'soU  in  sfshs  Liel^rangen  su  »  Tafeln  Abbildungen  und 
a  bis  6  Bogen  Text  in  4^  (Preis  der  Lteferoag  2.Tblr;.a0|.3gr*  oder 
4  iL  30  kr.  rheia.)  bei  C.  W.  KacinsL  in  Wi^^baden  nun  endlich  cf- 
scheinen ,  wenn  anders  die  dVm  Buchhandel  m  unguasligcu  Zeit-Verbait- 
nisse  es  gestalten.  Die  beiliegende  Probe  Tafel  wird  Sie  uberzeogeo, 
dass  die  Lithographie'u  von  einem  vorzuglicheii  Kunstler  *  ansgefubrt 
av'erAellj  aticli  die  ubng«>  AuMlM^ung  wird  etegaot  w^r^en,.  2(u,swei 
üefcrangen  Ihrgt  da^s  Msnuskript  fertig,  und  dje  At^fubrung  dar  ubrigu 
Ubl«  wird  beginnen,,  sobald  eine  die  Kpstaii  einigerpia^cB  dackandc  An- 
aall4'.li»a  ßnbsjtriibtrilea  a^mmmengekopiinen  i^.  In ;  die  cfstp  Lifferaag 
#dvdea  SlAvteii  Kaustt^prrTluere,  meistens  Trilobiten,  8  Arten  H5(ireB- 
Witiaar  und  *in  TlWilii^n  uoscren  8g  Arten  K,o|»f.Vreichthiere  JLomveu, 
ia  den  lolganAtH'4  Ankm.  Flossen-Filsser,  etwa  115  Arten  B^uch-Fusfief} 
ftl  Aftail  Betl-Ffissi^r,  ^5  Arten  Arin-Fus8er,.a4  Arten  Krinoiden,  41  Po* 
l3rpen  und  etwa  lo  Arten  Pflanzen,  im  Ganzen  ,4AQ  Artefi  erach^iaea» 
wbtimler  aiah  sehr  ,viel^  peue  befinden.  Fär  die  riclitiga  Bestim^aag  der 
adioa  htla^ntfo  Arten  sind  wir  in  der  Lage^  geniesea,  ia  unaarar  S^mm- 
taag  ein;  a«aa^r«HrdenlKch  ^rphkeM  Material  von  jDriginal^Bxemplaiva  aas 
dan  veraehied^iteii  I^änderv  au  benutafn.  Auf  4lt  aysteinatisehe  B^ 
a^hraltuag  dtv  Arten .  soll  d^  g^ogri^phiseh-geogaoatipche  TMI  (^fS^ 

•  Sit  rfadln  4er>Tlpt.iia9ffteidMM(!    fla. 


79» 

welcher  sicher  viele  wicbtife  Resoltate  bieten  wird.  Gern  inCereisant 
war  es  aos,  in  der  neuen  Schrift  von  Rbinh.  Richtbr  paUozoische  Sehieh- 
tea  in  Thüringen  nachgewiesen  zu  sehen,  welche  uns  mit  Gliedern  un- 
seres RhiiniMeken  Systems  v&Uig  gleichzeitig  zu  seyn  scheinen.  Wir 
hoffen  zu  Feststellung  dieser  Ansicht  noch  Original-Exemplare  vom  Hrn. 
Verfasser  zu  erhalten,  während  wir  wenigstens  über  das  Vorkommen  un- 
seres WeHhtrger  Cypridinen-Schiefcrs,  in  welchem  wir  bereits 
eine  sehr  weit  greifende  Bildung  erkannt  haben,  in  Thüringern  am  BMem 
schon  jetzt  Sicherheit  besitzen.  Er  fuhrt  daselbst  Cypridina?  serra* 
toatriata  n.  undPhacops  eryptophthalmus  Emmb.  (Richtbr  Tf. 9, 
Fig.  5—7,  l8  ff.)*  Ähnliclie  Beziehungen  h^b^n  sieh  auch  zwiaeben  iin- 
serer  Fauna  und  der  des  Wkhlelie^tifet  und  Weiifhalen^  ergeben. 

6.  Samdberger« 


Neue    Literatur. 


A.   B  &  c  b  e  r. 
1847. 

p&mr  äennr  m  U  Iki^ri»  d€  U  tX^trtfcMi&m  rmHwktiU  des  lerrf t»} 
301  pp.  8^    Pmrii. 

1848. 

C.  Fr.  Nauhanr:  Lebrbacb  der  Geognorie,  Laif  if  8^,  mit  150  HolMehuitt« 
und  Karten ;  I.  Band,  l.  Ablbeiluog ,  Bog^co  1—20.  [3  II.  3«  kr.]. 
Soll  4  LiefeniDgen  geben  und  bis  Herbst  1849  vollendet  seyn. 

A.  QvmfuTBDT:  Petrefakten-Kunde  JlMltcftlmit,  TOMfM  8^,  mit  KUi  in 
Fol.   <Jb.  1S4S,  475),  V.  Heu,  Belemniten. 

1849  II.   ff. 

G.  und  F.  SAiVDBEiitfUR :  «ytteaMtiscbe  Beacbreibang  und  Abbildung  der 
Versteinerungen  das  Rheimiäekm  Sehichten^Systems ,  niil  einer  konea 
Geognosie  dieses  Gebietes  etc.;  mit  30  litbogr.  Tafeln ,  bei  Kaaiwi 
in  WiMkmdenj  4^.  —  VI  quartalweise  erscheinende  Lief«  mit  j«  S 
Tafeln,  jede  Lieferung  zu  4  11.  30  kr.  [vgl.  S.  702]. 

B.     Zeitschriften. 

G.    PoooBifoORFP:^  Annale n    der   Physik   und    Chemie»    Leif»f 
8*  (Jb.  184Sj  565). 
1848i  Nr.  5;  LÄXtV,  1 ;  8.  1-160,  Tf.  1. 
E.  Volcbr;  PseudoBiorphosen  des  Fahlerzes:  25—57. 
W.  G.  ScHifBioBR:  Meteoreisen  von  SeeiMigm  bei  Sekmhku»  57-61. 


795 

A.  OuHLO«:  cfaemiscbe  Zerlcgang^  d«8Mlb«ii:  61--6£r. 

C.    RAMMfiLasBRO  :    KnpfwtlsM^Cyaiifir  ^nil   ]UliMilu^fereit«i«Cy«a<lr ; 

L.  PiisTmi:  Krysta^iiatieii  def  Schwefel»:  04-96. 

C.  Rammbubbiig:  sur  Kenntniis  der  Eisenbohofen^SchUekett:  96  —  116. 

Zylindrische  Sehnee-Masseit  auf  den  <lrAii^Iiisehi :  160. 


3)  Eadmann  und  Marcband:  Jonrn«!  für  praktische  Cbeniei 
Leipmiff  ^  (Jb  i848,  476). 

1849,  Nr.  ^-«5  XLiily  6t6',  S.  321-612. 

F.  J.  r.  Kbrckhoff  :   Analyse   des  Mineral  -  Wassers  von  Mimiorf  bei 

iMxemknrg:  360—368. 
R.  Kanb:  natörliches  kohlensaures  Manganoxydul  in  Irlwnd:  300—401. 

G.  SocKow:  Bedeutsamkeit  einzelner  Begrenzungs  -  Theile   einer  Krystall- 

Form  für  die  Verwitterung  der  Wasser-haltigen  Hydrolyte:    401—417. 
A.  Dblbsbb  :  mineralogische  und   chemische  Beschaifenheit   der    Fönten- 

Gesteine:  417-410.    - 
Ebblmbn  :  neue  Art,  künstliche  Mineral-Krystalle  auf  trockenem  Wege  zu 

erhalten:  472-499. 

1848,  Nr.  5-1*;  XUV,  1-4,  S.  1-266. 
y.  Rbgraoi.t:  Zufammensetzung  der  atmosphfirischen  Lnft:    40. 
V.  KoBBCx:  über  den  Chloropal:  06—00. 

—  —  Kreitonit,   ein  neuer  Spinell   von  Bodmmm9\  Bemerkungen  aber 

Mineral- Spezies  mit  vicarirenden  Miacbnnga-Theilen:  OO'-'llO.* 
H.  Rosb:  chemische  Znsammensetzung  des  Magnetkieses:  1 16-- 117. 
E.  Glasson:  Zersetzung    des  Spatheisen  -  Steins   in   höherer  Temperatur: 

110-120. 
L.  Pastbur:  Krystallisalion  des  Schwefels:  12o. 
Wbrtubr:  künstlicher  Chalkolith:  127«- 128. 
R,  HfiAMiiriN:    Untersnchung  RutHaeher  Mineralien  ^    X.   vier  Veauviane: 

103  —  203. 
Nachtrag  zu  Epidot  und  Orthit:  204—207. 

—  —  Unterauehungen  über  die  zur  Tantal-Gruppe  gebdrigen  Mineralieoi 

Fortsetzung:  207 <- 220. 

R.  A.  CouPER :  chemische  Zusammensetzung  der  in  der  Töpferei  angewen- 
deten Substanzen :  232—242. 

J.  L.  Lassaignb:  LSsliohkeit  der  kohlensanren  Salze  von  Erden  und 
Metalloxyden  in  kohlensaurem  Wasser:  247—240. 


3)  Berichte  fiber  die  zur  Bekanntmachung  geeigneten  Ver- 
handlungen der  k.  Preuat.  Akademie  der Wisaenscbaften 
in  Berlin.    Berlin,  ^  [Jb.  1848,  664]. 


799 

iS48f  JuU—Aug.,  Heft  7— 8t  &  39S— »4«. 
Haasr  :  über  die  ▼erawintHche  Abnähme  d«  Wuierataiides  w  d«a  Ueopt. 

Strömen  DeultMmid*  and   über  die  mittlen  jahrlichen  WasaeratiDde 

de«  ilAetW:  [sie  sasd  su  KoUem  mnd  DSt^Maef  vpo    tSia  — 1847 

•ehr  unbedeutend-  in  Zunahnie}  :  3 16. 
H.  Rose:  Vorkommeo  dca  Qaeduilbers  in  Tgrtii  816-*^ SI7. 
Ehrbivberg:  neue  Beobichtun^n  über  das  g^ewöbnlich  in  der  Atmosphäre 

unsichtbar  g^etragene  Formen-reiche  Leben :  325—34.1». 

.     .        «    1 
4)  Ab  handlungen    d.    k.  Akademie    dec  Wiss.enacbaften   tu 
Berlin.    A.  Physikalische   Abhand  lavf^en;     Berlin  4P  [vf/i. 
'    Jb;  fMf,  «««.  

1840  iXVUt),  hgg.  1848^  S.  1-323,  7  Tfln. 
Karsten:  über  die  Karbonate  des  Eisena:  61^ ^4.  . 
Lb  V.  Buch:  über  Spirifer  Keilbavii,  dessen  Fundort  nnd  Verbaltniss  u 

fihnVichen  Formen  :  6S— 8l. 
Dovb:     tigliche    Veriinderungen    in   der   Temperatur    der     Atmosphäre: 
,^     ,81—136,  26^—272. 

—  —  Bewegungen  der  Wärme  in  verschiedenen  Erd-Sctiichten  -  137—151. 
-*   —  Tafeln  der  mittlen  Temperaturen  verschiedener  Orte:    153—368* 


5)  Übersieht  der  Arbeiten  und  Verftndernngen  derScbUsi- 
sehen  Gesellschaft  fdr  vaterlindische  Kultur.  BralM 
A'^  {Jb.  1847,  B43,  1848y  565). 

Jhvß.  1847  (hgg,  184S)i  410  und  44  SS.,  2  Tfln. 
Die  S'.  565  des  Jakrbncht   gegebene  Analyse  Ist  ans  einem  besondert  pnginirfceii  Ab- 
drueke    des    Berichtes    der    allgemeinen    tnatarwIssenschafUIcheYi    Sektion     entnomnei, 
welcher  8.  26— 103  der  gesammten  .Übersichr  entspricht,    die  wir  desshaÜ»   hier  n\At 
wiederholen.    Ausserdem  aber  findet  sieh  darin  notb 

GO>tBRT:  fiber  Pflanzen •Xhnliehe  Biiischkisse  in  den  Ghalcedonen,  besonders 

über  die  Dendriten  :  J35— 147. 
V.  Strank:  über  Erderschfitterongs-  und  Auswiirfs-Keg^l:  194—105. 
BsmcRT  :  geognosttseh  •  geologische  Aphorismen  ilbtft  die  Entstehung  der 

Kohlcnsäure-haltigen  Mineral- Wasser,  insbesondere'  der  Eisen •baftipeii 

Slverlinge  von  Churhtlekhrunn :  246-'25r. 


6)    Abhandlungen    der    K5n.    Böhmischen   Gesellschaft  der 
Wissenschaften.   Pra^y  4^    Mathematik  und  Naturwtsaenscfaafleo. 

184T,    412   SS.,   23  Tun.,  hge*  1848. 

■  '  ':  i    II     •   ■      '     )  .  ;        .  r    .1    .  : 

ßäyiLB  und^.C^f :  Pr^driMO  finer  Monograplii«  dar^filMianisoben  TriMiteo: 
117—202,  Tf.  1-7. 


W7 

X.  fi  H«tn:   IdMii  s«r  BMoHrorhiDg  ier  Vfg^i  war  aWMI'liI  dkt 

Urzeit  ein  See  ? :  357—368. 
*«  •*  Beitragr   su  Brastwortong   der  Frage:    Kdnnen   wir  vos   uiiaeni 

Forschungen  aber  den  Bau  der  Erde  jemalf  ein  gans  iM^friedlgendes 

Resultat  erwarten:  360-*387. 


7)    Abhandlungen  der  k.  GeselUch^afta«  GSitingen.  *<-  Phy- 
sikalische Klasse.     09Ui»9^4  4^* 
tu,  1846-47,  166  SS«,  mit  4  Tfln. 
J.  Flu  L.  Haushaiii«:  Benserkungen  über  Gfps  und  Karstcnit:  55—96. 


8)    finAun's    Archiv    für    die    w.iss^nsahaftlicha    Knaide.von 

Russland^  Berlin  9f^  [Jh.  t84f,  834]. 

t847y  VI,  III— IV,  S.  360-738,  Tf.  3  und  1  Karle. 
W.  V.  QuirjBN:  Z&hne   eines  Riesen  «Sauriers  im   I/ral-tfCi/^  Berg -Kalk: 

489—403. 
Steiokohlen-Foruistioii  an  beiden  Abhäugien  des  Kßuk^iuii  652-*J»54 
Aus  Eichwald's  Russischem  Lahrbuch  der  Geognosie>:  556— 613* 
ErfOELAurrn :  Unterirdischer  Wald  in  Kurland:  701  —  702.  i 

1848^  Yil,  i-u,  S.  1-358,  Tf.  1. 
Ga.'SciiTsciHipiowsiUi's:  ,Ruaaiaches  Buch  aber  die  Gealagie  des  AlUiis 

(Moskau  i84ß)  ausgezogen :  19—53. 
Hblmbrsbn:  Nachrichten  über  die  1847  von  der    ge^grapb.  GescJlschaft 

ansgesandte  Expedition  zu  Erforschung  des  nördlichen  UraPa :  258—274. 
Fm  Wiubobl;   das  4«ff<bsialise^a  Eisiaeer    und  dia  Errekhaiig  da«  Brd« 

Poles  auf  dem  Atlantiseben;  275—286. 


9)    Qi0P9ka40    delV    |.    D«    i4tiiui0   Lomkardo    di     Seianme, 
Leiiere  ed,  Arii,   a  BiHioiaea   iiatiana,    UUanOy   8®    [Jb. 
1848,  203].    Nuova  Herta. 
t947  <Nro.  t-**^5  I,  1-^-^,  ^  1-276. 
^48  (Äro.  4)5  r,  4,  p.  277-384. 
i^.  BmoscRi:  Bewegung  der  Wlrmo  in  der  ErdJIvgal«  998— 394. 


II)    Memoria  datla  R.  Aeeadamia  daiia  neiennte  di  Totina\ 
Claaae  fiaiea  eie.  4,  Torino  A^  [Jahrb.  1847,  339].  •  • 

1848--i847,  4,  iX,  uazi,  794  pp.,  c  tav. 

F.  If  Aanooei  :*ilber  den  FaM  malirer  Aetoütben  la  MmUa  Müema  t>ei  Mätarala 
am  8«  Mai  1846:  uoui— unvi« 


798 


A.  SiBMoivBA :  Bamericnngen  ober  die  Za$mnMimtlmng  im  PimmtmUsiickm 

Aipm:  1-124,  Tf.  l-*3. 
L.  Bbllardi:  MoDog^pbie  der  foseileo  Pleoroto«»  MHemmUt:  sai^-eso» 

Tf.  1-4. 


II)  Memoire^  de  rAemdemie  imf.  dtM  äeienees  deSi.-PelerM' 
hourgß      F/«    9€riBi    H*     ^mriie:    SeieneeM    nrntureiiew ; 
Psierakmrf  4^     [Jb.  ISdT,  69.]. 
Vij  I— II,  p.  1--216,  17  pll.,  t94S, 
(EnChUl  nichts  hierher  geUlrig^s.) 


1%)  Ann€i0S  d$9  8eiBne09  pkpMi^uet  ei  nßiureUB»  d^A^ri- 
euliure  ei  d^lnduMirie^  puhli^eM  par  im  Soei^id  repmie 
d'Agrieuiiure  de  Lyon',  -  Lyon,  g r.  8®.    [Jb.  1848,  480]. 

Anmee  1847^  X,  pp.  i— cxxiir,  1—624,  avec  beeucoup  de  Ubleftos 
et  7  pll. 
J.  PouAfrET:  Geschichte  des  Dolomits:  1—135. 
SiurinAU  :  Analyse  des  Mineral* Wassers  de  Im  Omrdimiere :  255,  256. 
^Damour  :  ober  einen  explosiven  Obsidian  i$^ienti  455—460. 
A.  Pbrrbt  :  die  Erdbeben  anf  der  IherieeheH  Halbinsel;  461  —  510. 
Fourrbt:  Znsätse:  511—514. 

Damour:  ein  Magnesia-  und-  Eisenprotoxyd-Bisilieat :  528— SSO. 
J*  FbuRifBT :  Haupt-Ergebnisse  einer  Untersaebnng  der  Fsysiwi  iw  Jahre 
i848i  541-584. 


13)  Annaiee  deChimie  et  dePhyei^me^ejPmrie^  [Jb.  f 84^,   481]. 

i848y  Mai-AoAt;  XXIll,  i-iv;  p.  1—512,  pl.  1—4- 
H.  Saints-Clairb  DsriLLB:  Zusammensetzung  des  Trink- Wassers :  32—48. 
L.  Pastbvr  :  Untersuchungen  über  den  Dimorphismus:  267. 
-*  -^  Laorent's  Arbeit  aber  Isomorphismus  und  Krystall-Typen :  294— 29S. 


14)  MiLifB  Edwards,    Ad.  BnerfGiriART   et   J.  DeCAtsui:    Annalee    de» 
Seiemeee  naiurelieei  Zoologie^  ParU  S9  [Jb.  ISiS,  478]. 
r,  ir.  aoR^e^  I84T9  Nov.— Dec.;  0,  Villi  ▼—vi»  P*  257—384,  pL  7— il. 
L.  Agassis:    besprechender  Katalog  der  Familien,   Sippen   und  Arten  der 
Echinodermen,  nebst  einer  Einleitung  über  die  Organisation,  Klasaifi- 
kati«n   und  allmaUicbe  Entwickelung  der  Typen  in  der  Sebiehtea- 
Folge,  Schluss:  355-380. 
e,  F.annee,  1848,  Janv.— Avril;  c,  /AT,  i^iv^  p.  l**256t  H«  1-lS. 
.MiMfir  Edwards  et  .J.  Haimb:    Monographie  der  lebenden   raid  fofsilcn 
TnrbinoHden:  211—256  .  .  .  ,  pl.  7r*10. 


?0» 

ei  naiureiU^,  Parit  4!^  [Jb.  i848,  667]. 

Arn«  annie,    1848^   Jaulet  12  —  Odober  4;  Nro.    758—770^ 
p.  205—308. 
C  Prbvokt:  Anwendung  der  Theorie   der  Zuflösse  «uf  die   Bildung  der 

Tertiar-Gebirge  im  SW.  Becken  Framkreiehsx  205. 
Ddrochbr  :  Erz-Lagerstatten  in  Schweden:  223—224. 
RouAOLT  :  über  Trilobiten  :  224. 
Bertiner  Akademie  im  Januar  1848. 
£hrenbbro:  über  Magentfaiere;  über  Biolithe :  225. 
BnYRicu:  Xenftcantlius  Decheni   und  Hohcanthodes   gracilis  aus  Roth- 

liegendem;  226. 
Ewald  :  Menaspis,  ein  neues  Fisch -Geschlecht:  226. 
V.  Buch  :  über  Ceratiten :  226^227. 
Darielo:  paläozoische  Fossil-Reste  im  MarUhan :  246. 
Marcel  de  Sbrrbs:  2  merkwärdige  Berge  bei  ManifelHer:  249-250. 
Brüsseler  Akademie:  1848^  April. 

d'Omalius  d'Halloy  über  die  Bl ock- Ablagerungen :  251—252. 
NicKLhs)  Ursache  der  Veränderlichkeit  der  Krystall -Winkel:  270. 
Elie  de    Bbaümont:    geologische   Beobachtungen    in  CAt7i    anzustellen: 

277-278. 
J.  BosqoBT :  Hipponyx  Dunkeriana  '«.  ep,  aus  Maetriehier  Kreide ;  auch 
Gajjotti's  tertiäre  Pileopsis  variabilis  (Mem.  Breh.  40  y  140^  pl.  3, 
r.  8)  ist  ein  Hipponyx:  280. 
P.  Gervais  :  fossile  Knochen  von  Palaeotheriuni  und  Anoplotherium 
(?  Dichobun«  cervinum)  aus  den  Ligniten  von  SU-Qely  bei  Manipeiiier 
beweisen,  dass  diese  o.  a.  Lignit-  Lager  im  Uerault-Dpt,  eocänisch 
sind:  280.  « 

G.  Roberts:  merkwürdige  Gezeiten  im  Kanal  am  7.  Juli  1848:  283. 
Delbsse:  über  den  Protogyn  der  Alpen:  287. 
A.  Burat:  Veränderungen  in  den  Steinkohlen-Schichten:  287. 
Plugker:  neue  Beziehungen  der  diamagnetischen  Kraft  an  Krystallen :  260. 
Mar^ll:  ober  Belemniten  u.  a.  Cephalopoden  im  Oscford-elay  von  WK- 
ehire:  307—308. 


16)  Compiee  rendue  hebdomadairee  dee  ee'aneee  de    VAeu* 

d ernte  de  Parle,  Paris.   4«  [Jb.  1848,  203]. 
1848,  Janv.  3  -  Juio  lO,  XXVI,  Nro.  I-M*,  p.  1-688. 
Bbodant  :    Berkbt  «her  Ebblmbr's  nN«oe  Methode  KrystaliisatioiiMi  auf 

trockenem  Wege  zu  erhalten^:  12—16. 
Ebblhbn:    Dntersucbnngen  «ber  die  Zersetzung  der  Felaarten:  38—41. 


•    Nra.  96  von  36.  Jnal  ist  steht  enchlenea. 


Km»  t  ▼CTlftufs^Mig  äit  Smukmdbit  StefftkoblMKPtniiatf««  tvf  t  PM[tfc 

des  fr&nmÖ9Uchen  G«biet«i  ?  4V. 
L*  Pastüor:  übrr  da«  KrystalUsirea  dct  Schw#MA:  48. 
F.  Gbrviu:  eocane  Sfiof^biere  on  AUn9:  49. 
Ch.  Dbviixe:  aber  einigte  Eigenschaften  dea  Schwefels:   117— i  19. 
HoMMAiHB  DK  tTfiLL:  Nivellement  des  Ba^paruMi  T43— 147, 
L.  Frapolli:  Stadien  über  das  Schutt- Gebirge  Nor^D^uiHhtmiäx  200-143. 
Sc  Gras  :   die  alted  Betten  der  Alpen  -  Ströme  und   ihre  Terbindang  nul 

der  erratischen  Erscheinnng:  215—215. 
DfiLEBSB :  Abhandlung  aber  die  mineralogisrben  Charaktere  der  Arkose  m 

den   Vog§9eH  :  200. 
Scuimfbr:  zur  Meteorologie  von  AniUeho  in  AhpMsinien:  226—229. 
Daubrbb:    Obere  Terti&r  -  Ablagerungea    im  Smm^u  und    Tcrwandliuif 

dortiger  Feldspath-Brocken  in  Kaolin:  251—252. 
PArs:  Feuer-Kugel  am  12.  Febr.  184S  beobachtet:  2äl. 
A.  DB  Morlot:  ober  die  Entstehung  des  Dolomits:  311—315. 
Ch.  Martins  :   über  die  Temperatur  des  Eismeeres  an  der  OberiUche  nnd 

iu  grosser  Tiefe  nächst  den  Gletschern  Sfn^mBergens :  333—335. 
Pastbvr:  Untersuchungen  über  den  Dimorphismus:  353—355. 
TcHjHATCHHFF:  Lagerung  des  Schmirgels  in  Kteinoiien:  363  —  306. 
A.  Chevalmbr  und  Schautfele:    Arsenik  in  Wassern  und  Mineralwasser- 

Niederschlägen  des  Ober-  und  Nieder-Rheif^s  :  411—413. 
Boub^b  :  geologisch-landwirthschaftliche  Untersuchung  eines  grossen  Land* 
''  "  gutes:  415. 
EuB   OB  Bbauiviont:    Bericht   über   „H.  Fovrnbl    Richesse   min^rale  de 

rAlgirie«:  473—481. 
A.  BuRAT :  Nachträgliches  fiber  das  Kohlen-Becken  der  hoirei   541—542. 
A,  Pombl:   Charaktere  und  Beciehnngen  der  lebenden  und  fossilen  Hofe- 

thier- Sippen  :  086  —  688. 

1848,  Juii.  3   -  Nov.  20;  JTJTFI/,  Nro.  t-ttl,  p.  1-536. 
V.  RoüUFi :  K.la89ifikation  der  Tertiär-Gebirge  Aputttn%en9i  22—23. 
|||4B  PB  Bbavmoivt:  Anweisung  zur  geologisch-geographischen  Üntersacb- 

ung  von  Texß$'.  42—43. 
M.  Rouault:  Abhandlung  aber  die  Organisation  der  Trilobiten:  81  —  83. 
J.  Dvrocbbr:  die  Erz-Lagerstätten  in  Sekweden,  Norwegen  und  Fimtümid: 

83-85. 
.C.  Prbvost:  Bericht  ober  Rodault's  Abhandlung:  138—147. 
MiLNB  Edwards:   Bericht  aber  Kouaui^t's  Abhandlung  (S.  81):  nS—ITS. 
DrcHASSAinG:  Erdbeben  auf  Guadeloupe  ain  8.  IPebr.  1848:  190. 
J.  Lbfort:   Abbandlong  tiber  die  Metall-Karbonate:  208—270^ 
i.    ifiCRklia:   Draachra  dta  Andorns    der  Widkai  kunilfiobor   Ktf^ltMn: 

260—272. 
DstiLLBs  Nota  über  DDQuuAAUfo't  BetifcadiHigfn  «bor  da«  ErdMipiii  avf 

im  Guadeloupe,  1848,  Febr.  8  :  291. 
A.  Borat  :     Abhandlung    Ober    Störungen   im   Vcriaof  der   Steinkohlen- 
Schichten:  304—306. 


801 

Dblbmb;  über  den  Protog^n  der  Atpeo  :  306. 

DüRBAO  DB  La  Mallb  :  Verg^leich  des  früheren  und  jetzigen  Klimas  lUdi$M  : 
333;  34d— 356  [es  ist  sich  g^Ieich  g^eblieben]. 

Fjorry:  eine  Lag^ersUtte  fossilen  Uolces :  338. 

Graugb:  Analyse  der  Wasser  im.  Talk-»  Kohlen-  und  Kreide-Gebirge  des 
lMr«-ThaIes;  über  die  Erscheinung  des  Kropfs  und  Rachitismas  im 
Talk-Gebirge:  368-361. 

BfOT :  Kommissions  -  Bericht  zu  Pastbür's  Untersuchungen  fiber  die  ra6g« 
liehen  Besiebungen  zwischen  Krystall  -  Form ,  chemischer  Zusammen- 
setzung und  Richtung  des  Rotalions-Vermdgens :  401*411, 

A.  Dblbssb:  aber  den  corsischen  Kngel-Diorit :    411— '413. 

St.*PrbO¥b:  dber.  Vergleichung  der  Spiegel -Höbe  des  MittelmeoreS)  und 
aber  die  Nivellirung  der  Landenge  von  Sue«:  436,527. 

E.  Roche:  Untersuchungen  über  die  Form  der  Erde :  443—444. 

£.  Collobib:  sekuläre  Ansdehnung  der  Alpen-GIetscber ;  448-<>451. 

D'HoMBRBS-FiRMis  .*  ubcr  die  artesischen  Brunnen  und  insbesondere  Quellen 
des  Ganl-Dept's. :  501—500. 

J.  Dorociibr:  Beziehungen  zwischen  Mineral-Natur  und  Pflanzen  •  Erseug- 
nissen  des  Bodens:  506—510. 


17)  Bulieiin  de  la  Soeieie  geologique  de  Frane&y  i;  Pmia  8^ 
fJb.  1847,  837]. 

1848,  ♦,  IV,  833-1240,  pl.  7-10  (Mai  17  —  Juillet  5). 
Frapolu  :   Thatsachen  zur  Bildungs  -  Geschichte  von  Gyps ,   Dolomit  und 

Steinsalz,  Fortsetzung:  833  ff. 
Elib  DB  Bbaumont:  über  die  ältesten  Gebii'gs-Systeme  Euroffsi  864—001. 
Favre  :  relative  Stellang  der  Gebirge  in  den  westlichen  Sehweit»er  -   und 

den  Savaper-Aipeni  006—1001,  2  Holzschnitte. 
d'Archiac:  Nummuliten-Gestcine  um  Bmyanne  undShat  1006;  Diskosionen : 

1011-1015. 
Rivikas:  das  Wasser  als  isomorpherMineral- Bestandtheil;  Diskussionen: 

1015-1017. 
D^HoMBRB  FiHMAs:  2  ucuc  Terebratcln  .*  1018. 
J.  Durocbbr:   Untersuchungen   über  die  KrystaUisaiion  der  granitiseheii 

Gesteine:  1018-1043  [Jb.  1848,  208]. 
Dbsor:  über  die. schwimmenden  Eisberge:  1041—1046. 
L.  Frapolu:  Bemerkungen  dazu:  1046. 
E.  CoixoMB :  über  den  Schnee  der  Vogese» :  1047. 
Damour:  fiber  Predazzit  und  seine  Zersetzungs-Produkte:  1050—1056. 
A.    Daubrbb:    SchAtzuttg  einiger   Ausflüsse    naturlicher  und  kiinstliche^ 

Wirme:  1056—1050. 
G.  Rosb:  Gabbro  bei  Zokten  in  SchieHm;  1061. 

L.  Pilla:  Ober  den  rothen  Ammoniten-Kalk.//«/isiM:  1062- 1070,. Tf.  6. 
Jahrgang  1848.  51 


S02 

Db'  Veccbi  :  g;eolog^'8che  NoHts  über  das  Gcbirfpe  to«  CUmtm :  l071l-ltS3. 
A.  PoMBL!  Elotlierioiii  rnng^noin,  ein  neoM  Paehyderm  des  OirmiiB  Beckcm: 

1083-1085. 
J.  Carat:  aber  d«8  Sässwasser-Gabirge  d«r  Bre9—i  108S*1«H. 
P.  DooHABftAme:    geolo|CiS«He   Koastitaiion    dea    nieder«  Tbeils   vaa  b 

OmmMm^i  t093--lloo. 
A.  DE  ZiGPro:  Scliichten-Gebirge  der  VmelUthm  Aipmi  liOO^ttOl- 
dUbcmuc:  FaltnuK  dea  TertiXr-Ocbirgta  ioi  IVawia-Tbal:  lt03— 110«. 
Cm.  MuiTirfa :   Veractsav|r  erratisdier  Bldcka  in  akmMmmfink  ond  Vorl 

Ameriküi  IIU  ;  Diakoaaionen  1123. 
EacHBK  TON  DER  LiNT«:  Gebirpa-Kaado  dca  KaaCoua  OUnu:  1195— lllt. 
Tu.L4VM»fBa:  NamnaKten  •  Gebirge  im  Auäs-  und  Unier^Pffrmäem  Bpi^ ' 

1197-1144,  Tf. 
Ch.  Desmouum:  eine  6ilcx-Ar(  im  afidücben  PeHfßrd:  1f4(— 1160. 
Ed.  Coulomb  t  neue  BoobaoMm^a  Ober  dea  alte«  Wu9§Hmg*  Qletaclier. 

1130-- 1|SK 
L.  Fajüpolli  :  Antwort  an  Martirs  und  Dbsor  vbor  sebwiaiaieBde  Eiaberge: 

1104-^1104. 
P.  Wbibte:  aber  Theorie  derWogen;  aber  Felssobliffe:  1100— 1177,  Tf.  8» 9. 
Forchbammbr:    neue  Beobachtongen    über  gestreifte  und    polirte  Feltea: 

1177—1184. 
Martims:    Erwiderung  auf  dessen  Theorie  der  scbwimmenden  Eisberg«: 

1186-1188. 
Co^üand:   geologische  Beschreibung  des  nordlichen  Theils  von  Mmroce«: 

1188—1249,  Tf.  10, 

(Der  Scbluss  ist  uns  noch  nicht  zugekommen.)] 


18)  Bulletin  de  la  Sociele  feolofique  de  France^  6,  jPortfS^ 
[Jb.  1848^   479]. 

1848j  6,  F,  1M9^4»B  (10  Janv.  -  Juki  19),  pK  1--0. 
CoQUAFiD  Über   den  MacJgno  und   Alberese  in  Central  -  Ilaiien  und  Jinri- 

Aftikni  tat  ->138. 
Davidson  und  Boochard-Chantersaux:    über  Magas  pnmilus:    139— 

149,  pl.  2. 
tfB  TsRifBoiL :  Anatyse  einer  Notitz  von  YAitDEix  und  Shumard  fiber  die 

Geologie  von  Kentucky:  149—151. 
Angblot:  Etnsenkungen  des  Bodens  N&rd'AfHka9  unter  den  See-Spiegel: 

151—157. 
Damovr:    Kiesel -Inkrustation    der    Geiter    und    verschiedene    nsMrliche 

KieseMfjdrate:  157-105. 
DAOBRiB  :  Obere  Terttiir-NiedersdiMge  des  Sundgum:  100—174. 
P.  Bbitoist:  Bergwerke  um  Banm  und  PkilifpeviUe :  180-^902. 
d'Arciiao:  Wichtigste  Ergebnisse  der  Beobachtungen  uber.das  Quartär^  odrr 

Dilavial-Gobilde:  909—204. 


808 

A.  RoVAirLT:  Büthrtibaiig  der  eeelocn  Foii«il-Arl*a  mn  Wau:  IM— SlV. 
L.  Frapolli:  Ergebnis«  des  ersten  Theils   einer  Arbeit  fiber  iie  €ehiiU- 

OeUlde  in  Buropm:  St0^24«. 
E.   CoLLOBiB :  Grauwaeke  «on  MüUhmMen  tind  ihre  F4isnl4Uete :  ^Ht-  843) 

Fig. 
A.  r.  Morlot:   MeUmorphose  des   Dolomits,  Betrag   der  Poren  darin: 

243-248. 
A.   Boub:  geologische  Thätigkeit  in  Öslerreieh:  248—261. 
Parisbt:  Geologie  des  Beckens  de  ia  ComU  io  Ca^ewMi  251» 
PoMBL:  Klassifikation  der  Hufe*Thiere:  256—257. 

Ober  Mastodon:  257—258. 

A.  FAvas:  Geologie  von  Chtmanix  in  SaüOffeni  260—275,  Figg. 
Acosta;  geographische  Karte  von  Neu-Cfrantidaz  275—276. 
A.  Bonn:  Isothermen  der  Kreide-Bildung:  276—278;  366. 

E.  Collomb:  fiber  >tnen  teitweise  erscheinenden  Gletscher  der  Va^eien: 

278-292. 
D.  OwBiv:  geologisdie  Untersnchnng  des  WUeontin:  294-296. 

F.  RoEMBR  and  YAtfDBLr. :  fiber  Pentremites  florealls:  296—297. 

SB  TsfiifBmL:  Bericht  fiber  Gbinitb^s  Werk   Aber  die  Zechstein  •  Fossilien : 

299-361. 
Naumann:  Zechstein  bei  Osehaifs:  301  — 303  ;  Fig. 
DB  Vbriibuii.:  Bemerkimgen  dazn:  393—304. 
DB  LA  Hatb:  fiber  die  Fisch-Schiefer  von  *Anitin:  304—308;  369. 
Th.  Davidson:  die  obersihirischen  Brachiopodcn  Btiglanää:  309—338,  TT. 

3;  370-374. 
DB  Vbrnbuil:  eroige  Brachiopodcn  der  Insel  OoUland:  339—353,  Tf.  4. 
N.  BooBB :  Abhandlung  fiber  landwirthschaftÜche  Geologie :  353—366. 
A.  BvKAT :  Kohlen-Formation  im  Loire-Bpt,  Reclamation :  368. 
Dt:  Ybrnboii.:  fiber  James  Hall's  PalAontelogie  Nem-Y^Hks^  Bd.  1 :  374—380. 
d'Hombbb  FiRMAs:  fosaUe  Kooehen  bei  Aimit:  381—383» 
DB  Ybrnboil:  derMdme.  Mottet  fossile  Konchflien  %m  üsiMi§n:  383. 
Volborth:    Brocbfirc  fiber  Zefhus;    384    (Zethus   Fand,  es  Cryptooyniiifl 

EiCHW.  =  Cybele  Lov.  =  Atraelopyge  et  Dindymeae  Coada;   uvter« 

siluriaGh). 

G.  Gautzin  :   Gebirge  d4>r  Domäne  OftHilitMo^  bei  Feim'Hmr§  |i»d  deren 

fossile  Reste:  384— 386.  Fig. ;  db  Ybrnbvic.  Bemerkungen  iüwfkt  387. 
£.  Hbbbrt:  Schiebten  im  ParUer  Becken  Bwiacbe»  Kreide  und  Grebkaik*: 

388—408,  Tf.  5. 
DB  Roys:  Bemerkungen  dazu:  408—409:  db  Rots  Erwiderung:  410. 
Sismonda:  Lias-Fossilien  am  Cot  d^Eneambreä  :  411-412,  Tf.  6  [1848^  746]. 
TAt-LikviGKse  :  } fiber  das  letzte  „älteste  Erbebungs-Sjrstem  io  Europa**; 

EuB  DB  Bbaumont:  $412—415. 

J.  Dblbos:  fiber  die  Fabians  in  Sädwe9i^'rrmnkr§iekt  417—428. 
y.  Ravun:  geologische   Steile  dea  Pbysa- Kalkes  c«  XhmioUeUf  .Äudai 

428-43S    [Jb.  1848^  748]. 
—  '-  Berichtigungen  zu  seinen  ^^Nummuliten-Geateinen''  (S.  114):  438«*437« 

51  ♦ 


804 

V.  RkVtmi   Klasdfikalioii  der  Tffrtilr- Gebirge   AftdimimM:    4S7-445 

[Jb.  184Ty  621]. 
Lb  Blanc:    Analyse    einiger  Abhandlangen    SBicitn's    in   QnwirBmLBs 

Revue  iadostrielle  (ir,  234,  20d;  F;  280):  446-447--448. 


19)  The  London,  Edinburgh  a,  Dublin  Philotofhieal  Ma$a%%%e 

a«  Journal  of  Seienee,  Cy  London  8^. 
1848,    Jan.  —  Juni  et  Suppl. ;  Nr.  tU-918\    e,  XXXil,  i-vii, 
p.  1-552,  pl.  1-5. 
R,  Rakb:  Lager  von  erdigem  Mangan-Karbonat  in  IrUmdx  37—38. 
A.  Dahour  :  Eisen-,  Mangan-  und  Soda-Phosphat  ^  74. 
— >  —  Columbit  von  Limoges  ^  74. 
H.  Ross:  Uranotantalit  und  Columbit  ^  74. 
Tbso HBM ACHER :  fossüe  Flora  der  Anthracit-Koble  ^  78  —  79. 
R.P.C0TT01«:  das  geologische  Alter  d.Knocben-Höhlen:  110— 123[/5i^,765]. 
H.E.  Strickland:  Sfand  der  geologischen  Kunde  YOXkKleimatiini  137—139. 
W.  HoPKms:  über  den  innern  Druck,  welchen  Gebirgs- Gesteine  erleiden, 

und  dessen  möglichen  Einfluss   auf  die  bififirige  Struktur:    141  —  144. 
Damodr  und  Salvbtat:  Analyse  von  gewassertem  Alaunerde-Silikat  ^  149. 
Dbscloisbaux  :  Christianit  ein  neues  yineral  ^  155. 
Ch.  Daubbnt:  a  Deseription  of  nelive  mU  exlind  Voleanos^i  2d«— 300. 
E«  J.  Chapmati:  Eisen-Protoxyd  von  Perozyd  durchs  Lötbrohr  sa  anter* 

scheiden:  309. 
Ebblmbn:  künstliche  Bildung  von  Mineral-Krystallea  ^  312. 
NiCKLäs  :  Krystall-Form  von  metallischem  Zink:  314. 
Marignac:  Liebenerit,  neues  Mineral  au«  dem  Faesa-Thal  ^  544. 

1848^  Juli-Oct,  Nro.  9i9-MMM ;  c,  XXXHt,  i-iv,  p.  1-328,  pl.  M 
G.  A.  Mantbll  :  Beobachtungen  aber  einige  Belemniten  u.  a.  Cepbalopoden 

de«  Oxford'Thons:  60—62. 
I>blB8«b:   tiber  den  Chrysotil  der  Vögten:  76—77. 
L.  Smith:  Medjidit  und  Liebigit,  2  neue  Mineralien:  79. 
A.  Mafttbu.:  Bildung  der  Rinnladen  und  Z&bne  von  Iguanodoo :  156—156, 
H.  Llotd!   Bericht  vFber  eine  Methode   die  Gesammt  •  Intensitit   de«  Erd- 

Magnetismu«  in  absolutem  Maa«  su  bestimmen :  212—217. 
M'Coy:  fossile  Fische  der  Steinkohlen-Periode:  311—313. 


20)  Jambson's     Edinburgh  neu»  Philoeophieal  Journal^    Edin- 

bürg  8«   [Jahrb.  1848,  477]. 
i848,  Oct.;Nro.  90^  XLV9  ii,  p.  206-412,  pl.  4-5. 
Cir.  T.  Bborb:  die  M/-Qaelle  in  den  Mond-Bergen:  221-^252,  Tf.  4. 
W.  Sartorivs  v.  WALTBRsHAUSBrf:  Gletscher  und  Klima  lelande,   Forts.: 

281—302, 


R.  £.  Biiown:  Quellen  der  Beweynigen  anf  der  Erde,  FortseteiiB^ s 
803-^311. 

H.  DB  LA  Bbchb:  Verbandlanifen  der  geologischen  Oeselleeliafl  so  PnrU, 
194r,  Per«».:  311-^332. 

Erz-Lager  auf  der  Malaifinhen  Halb-Insel  >>  332-335. 

A.  Burat:  ZaMmmenhang  der  Ers >  Lagerstätten  in  der  Tiefe:   346-^361. 

Hoocker:  Vegetation  der  Kohlen  -  Periode  mit  der  ]etEigen  ▼ergliehen: 
362—369. 

L.  Pilla:  die  Kohlen  -  Formation'  in  den  Maremmen  To9ka»a9x  869—374. 

E.  FoRBBs:  die  fossilen  Asteriaden  BriianniMi:  379-- 383. 

R.  E.  and  W.  B.  Rogbrs:  Oxydation  des  Diamants  auf  nassem  Wege  ^  388. 

Mi s zelten:  Doyäre:  Zusammensetsung  der  Atmosphäre:  302;  —  S.  0. 
Hombrsham:  Regen-Menge  in  verschiedenen  Hdhen  392;  —  J.  Abbott: 
Überschwemmungen  des  Indui  i84Z :  393 :  —  Tb.  Mitcbill  :  eine 
Floth  im  Maequarie^  Australien  :  395  ;  —  Agassis  :  hält  an  der  Glacial- 
Theorie  fest:  396;  —  Höhe  des  Kasyisehen  und  iodien  Meeres:  398; 
—  Seesniz  -  Menge :  398  ;  —  Leblanc  :  Stärke  der  Gebirgs  -  Abfllle : 
398;  —  W,  C.  Rbdfibld:  Schaalen  lebender  See-Molusken- Arten  tief 
in  hohen  Drift-  und  Block-Hugeln  bei  New-Yark:  398;  ^Nilsson: 
Veränderungen  in  Schweden  :  400 ;  —  Hancock  :  Bohren  der  Muscheln 
in  Felsen:  401. 


21)  Pkilosophieml   Transaetions    of    the    royal   Soeieiy    of 

Loniony  London  4®  [Jb.  7Mf,  839]. 

Year  1847^  Part  ii,  p.  119—266,  pl.  19—18, 
J.  Glaisiibr  :  Betrag  der  nächtlichen  Wärme-Strahlung  der  Erde  und  ver- 

schiedener  darauf  stehender  Körper:  119—216. 
G.  W.  Hbakiv:  Ursache  der  von  Baily  erhaltenen  Abweichungen  bei  Unter- 

snchnng  der  mittlen  Dichte  der  Erde  mitCAVBivoiSH's  Apparat:  217—231« 

Year  1848^  Part  i,  p.  1—170,  pl.  1-12. 
(Nichts). 


22)  The  AnnäU  a.  Magazine  of  Natural  Hietory^  London  8®, 

[Jb.  1848,  567]. 
1848,  Juli -Nov.  h,  Nro.  7-^11)  U,  i-v,  p.  1-296,  pl.  1—8. 
Fr.  M'Cov:   neue  Fische  der  Steinkohlen  -  Periode :    1—10     116—133  [Jb. 

1848,  753]. 
T.  Smith:  gegen  Mantbll's  Erwiderung  aber  die  VentricnlideB :  48—51. 
Mantbli.:  Struktur  an  Kiefern  und  Zähnen  des  Iguanodon:  51  —  63. 
R.  OwEit:  Reste  ungeflogelter  Vogel-Genera  in  Neu-Seeland:  51*61. 
G.  Dickib:  über  ein  Lager  fossiler  Diatomaceen  in  ABerdeonekirei  93—95. 
Maivtbll:  Antwort  an  T.  Smith  (S.  48):  133—155. 
J.  D.  Dana  :    fossile  Fische   ans   Auetralien ;    Belemnit  von   Terra  dei 

Fuegoi  149. 
einige  AuetralUche  Fossilien:  150. 


Pm.  GiiBV*BotiiT«»:  »u  BTCm's  Abb«i41«ig  (S.  i  ft):  Ii9-1M. 

W.  B.  C&ARKB :  über  IdentitAt  der  Epoche  der  Kohlen  •  Schichico  imd  der 
M&ezMsehen  GetUine  iu  Ntw^Süd-WmiMi  M6— 910. 

A.  Hancock:  über  da«  Bohren  von  Molluske«  in  Stanen  wid  dk%  Ent- 
fernung: von  Tbeilen  ihrer  Sebnaki  UB^USf  Tf. 

J.  Lvcbtt:  Verbreitang  der  KoiichyUtn  in  der  Oolitk^ForiMdon  mm  Mw* 

Fr.  M'Cor:  Antwort  auf  S.  189:  277—280. 
W.  Km«:  «bev  da«  Gtnva  Alldrisma :  29 J. 
Fa.  M'Coy:  einig«  nctt«  lcbtby«litb€B  aus  dem  Sek&üiHAm  Old-red-sand- 

stane:  297— ilS. 
Mantbi^l  :  kolossal«  Ignanodon-Knochen :  369. 

C.     Zerstreute  Abhandluogen. 

A.  PaaiiBY :  Ookanente  über  die  Erdbeben  in  MBxieo  nnd  Zentral- Amerika 
(37  SS.  &^  €Xir.  des  Annähe  de  la  SociM  d'emnUiion  dee  Voegee, 
1S47,  VI  .  .  .). 

—  —  Do*kaniente  über  die  Erdbeben  und  vulkaniachen  Aoabrucbe  im 
Becken  des  AtUmtiechen  Omeane  (67  SS.  8®  extr.  .  .  .  «  J^üan) 

Note   über  die  Erdbeben    im  Jahre   IS-k?  (48  SS.   ^   extr.    .  .  . 

k  Daan\ 
V.  TniouakRE :  AmmoDites  Robini  n.  ep*  aus  Ober  -  Grünsand  des  Drome- 

Dpte.(Annal.  d^agrie.  de  Lyon  i848y  7  SS.;  1  pl.) 

—  —  neue  Lagerst&tte  fossiler  Fische  im  Jura  des  Ain-Dfte,  (das.  24  SS.)* 


Auszüge. 


A.  Mineralogie,    Krystallographie,   Aflineralchemie. 

MiALHB  und  Figoier:  Analyse  der  Mineral-Qaclle  von  lltMi* 
imi/mf  unfern  Saive'tat  im  Hernuli-DpL  (Joum.  de  ChUn,  e$  Ab  Pharm, 
Xly  338).    Temperatur  =  14-16»  C.    In  lOOOCb.  C.  waren  enthalfen: 

freie  Kohlensäure 11^739  Litre 

kohlensaurer  Kalk 9)770  Gramme 

kohlensaures  Natron     v    .....    .    0,214        », 

kohlensaure  Talkerde 0,060        „ 

Kieselsaure ^  w    0,071        ,> 

Eisenoxydul  mit  wenig  Thonerde  .    .    ,    0,031        „ 

schwefelsaures  Natron 0,029        « 

Chlor-Natrium       0,007        „ 

organische  Substanz  | 

Verlust      ....     i '    ^'^^^      /^ 

1,230  0rm. 

Seines  grossen  Reiebthums  an  Kohlensaure  wegen  nähert  sich  dieses 
Wasser  jenem  von  ^/nm,  PjprwMnt  n.  s.  w. 


MoBEBG  und  Pifping:  neues  Mineral  aus  der  Gegend  von 
UeUing9for9  (Bbrssuus  Jahresbericht«  XXVll^  262).  Graulichgrün ,  dem 
Malakolilh  sehr  fibnlleh.  Krystalliniscbe  Massen,  deren  deutliche  Blüttar- 
Durchgänge  sich  unter  Winkeln  von  90®,  80»,  70^  und  75»  si^eidon; 
Bruch  splitterig.  HSrte  gleich  der  des  Feldspathes.  Stricbpulver  weiss. 
Undurchsichtig;  wenig  glänzend.  Eigenaehwere  =  3,166.  Vor  dem 
Löthrohr  langsamer  und  schwieriger  sehraelzbar,  als  Augit  oder  Horn- 
blende, Von  Borax  wird  die  Substanz  schwierig  und  mit  Eisenfarbe  auf- 
gelöst; desgleichen  von  Pfaosphorsalz,  und  in  diesem  Falle  bleibt  «in 
Kiesel-Skelett  zurück;  mit  Natron  zur  grüngelben  Schlacke*    Gehalt: 


808 

Ki«fiel6&ar« 57,tO 

KaUerde 21,30 

Talkerde 0,4S 

Eisenoxydal 11,75 

Manganozydul 1,15 

Thonerde 0,ao 

100,95. 

SchlieMt  mao  das  Manf^anoxydul  und   die  Thoaerde  aus,  so  enUteht 
die  Formel  der  Hornblende. 


Lbwy:  Zerlegung;  des  sauren  Min  cral  -  Wa  ssers  vom 
Parmno  de  Ruim  in  Seu-Granada  (Anm.  de  Chim.  e,  XX,  lOO).  Es 
kommt  dieses  Wasser  am  genannten  Vulkane  in  einer  Höhe  von  3800 
Metern  reichlich  aus  einer  Quelle.  Temperatur  =  69<^4  C.  In  1000 
Tfaeilen  waren  enthalten: 

Schwefelsaure     .     .     .     5,181  )  ^  ^^„ 

'  6,002 


I 


Salzsäure 0,881 

Thonerde 0,500 

Kalk 0,M0 

Natron 0,360 

Kieselerde       ....     0,183 

Talkerdc 0,320 

Eisenoxyd 0,365 

7,930. 
Es  hat  das  Wasser  Ähnlichkeit  mit  jenem  des  Rio  vinagre  oder  Pu- 
efniic ,   welches  vom  Feuerberg  Puraee  herabkommt,  nur  enthält  es  drei- 
mal mehr  SSure. 


HAiDiifOBii:  Comptonitaus  Unfüm  (Öeterreiekii^  BlSitier  für  Lit. 
1848^  Nr.  79,  S.  312).  Vorkommen  in  der  Nfihe  des  Siephäni-  Seheekus 
zu  SehemnUm,  da  wo  Laumontit  in  Mandelstein  gefunden  wird.  Begleiter 
Chabasie  und  Laumontit  Die  Krystalle  sind  bis  3"'  lang  und  gegen  1"' 
breit  und  auf  gewöhnliche  Weise  Fächer  -  förmig  groppirt.  Comptcoit 
und  Chabasie  zeigen  sich  augenfUlig  von  gleichzeitiger  Bildung,  so  sehr 
sind  sie  in  und  mit  einander  vrrwachüen  und  grnppirt.  Unter  denselben 
folgt  eine  Lage  kleiner  Laumontit  •  Krystalle ,  sodann  eine  ungefähr  B'" 
dicke  Quarz-Lage.  Von  unten  zeigen  sich  Eindrucke  von  Kalkspath-Kry* 
stallen  in  der  Quarz-Rinde. 


A.  DcJFLOs:  Analyse  des  Meteoreisens  von  Seelae f/en  h ci 
Sehmehie  (Poggbrd.  Ann.  d.  Phys.  LXXJV,  6t  ff.).  E^enschwere  = 
7,63-^7,71.    Geholt : 


Kiicn .    .    90,0M^ 

Niokel $,308 

Kobalt    .......      0,434 

MiDgan 0,912 

Kopfer 0,104 

Kiesel 1,157 

Rückstand 0,834 

98,749 
Der  iu  dieaem  Meteoreisen   in  grosser  Menge   eingewachsene  Körper 
besteht  meist  aus  Schwefeleisen ,  hinterlässt  aber,  mit  Clor  -  Wasserstoff- 
Siure  behandelt,  ausser  einigen  Grapbit-Theilehen  einen  Ruckstand,  dessen 
Verhalten  auf  Silidum  (Kiesel),  so  wie  auf  Chrom  hindeutet. 


WHiTNBy:  Analyse  des  Roth-Zinkerzes  aus  SierÜHgiu  New- 
Jersey  (Poogbno.  Annal.  LXXi,  169  ff.).  Es  worden  Ewei  Abänderungen 
des  Mioerala  untersacht;  die  erste  aas  der  Nähe  der  Franklin-Hülte  war 
derb,  in  kleinen  grobkörnigen  Aggregaten  in  Frauklinit  eingesprengt;  die 
zweite  von  Sterling  kommt  in  grossblittrigen  Aggregaten  vor  und  wird 
von  Magneteisen  begleitet ,  das  sieh  auch  in  dünnen  Blättern  zwischen 
das  Rothzinkerz  lagert.    Ergebniss  der  Zerlegung  : 

Zinkoxyd  nebst  einer  Spur  Mangan   .    .    94,45 
Unzersetzter  Rfickstand  (Frauklinit)   .    .      4,49 

Glnh-Terlust .    .      1,09 

100,03 
Einen  ziemlich  genauen  Begriff  von  der  Znsammensetxnng  des  Erze« 
geben  folgende  Zahlen : 

Zinkoxyd    ....     96^19 

Manganoxyd   .    «    .      3^70  (enthält  noch  etwas  Zink) 
Unzersetzt       .    .    .      0,10 
99,99T 


Dbscloisbavx:  Krystall-Gestalten  des  Greenovits  (Aim,  de 
Chim.  c,  XX^  84  etc.).  Im  Fat  Aotia  neuerdings  aufgefundene  vollkommen 
ausgebildete  Krystalle  lieferten  den  Beweis,  dass  der  „Greenovit^  dem 
Sphen  angehört 

C.  Marignao:  Epidot  vom  Vesuv  {BiH,  vmhefi  184T,  /F,  148  etc.). 
Die  beobachteten  KryttaHe  sind  sehr  verwickelte  ZwHliogc  '^. 


Derselbe:  Zerlegung  des  Pinits  von  verschiedenen  Fund* 
orten  {ioe.  eit  8.  157  etc.).    Die  Eigenscbwere  wurde  bei  den  analy* 


^    Du  VorkoBuen  dft  HpidoU  tob  Vumv  war  fibrls^ns  tehoa  fräher  bekannt.  D.  R. 


8M 

sirten  PidU  •  Krystaliett  beitiMml,  und  m  erg«b«D  tMi  folgende  Retoltale: 
(I)  aas  Au90rpM  =  1,74:  (II)  «im  a^ek^m  s  9,7^;  dU)  vom  Mmü  Mrd- 
9emi  bei  Chrnmommf  ss  s,84.    AU  Zmammensetsang  Iknd  man  bei : 

1.  II.  HI. 

Kieselerde  .  ...  47,50  '.  46,10  .  44,70 
Tbooerde  ....  31,80  .  3S,46  .  31,04 
Eisenoxyd  ....  9,0S  .  4,27'  .  0,S7 
Talkerde     ....      1,78    .      2,90    .      S,80 

Kali 9,05     .      9,00    .       T,8t 

Natron 0^02    •      0,40    .      0,95 

Wasser 5,o3    .      5,45    •      5,80 

womit  folgende  Formel  am  besten  Obereinstimmt: 
3  A  Si  +  4  Xl    Sfi  +  4  iflE. 


Derselbe:  Humit  vom  V$9uv  gehört  dem  Cbondrodit  an  (/«e. 
eil,  /r,  152  etc.)*  Die  untersuchten  sehr  ansgezeichneteu  Krjstalle  hatfco 
eine  Eigenschwcre  von  3,150.    Eine  vorgenommene  neue  Analyse  gab: 

Kieselerde 30,8g 

Taikerde  .......    56,72 

Eisenoxyd      .    ,    ^    .    .    .       2,19 

Verlust     .     .    .    ^    .    .    .    10,21 

100,00. 


Kichtbr:    Analyse   eines  Schwefel- Wasserstoff-hal  tigen 
Kalkspathes  (Oslerreiehisehe hmter  für  Lit.  184Ty  Nro.  159,  S.  629). 
Das  Mineral   findet  sich   bei   AUenmmrkl  in  der  sogenannten  Piat%  und 
.  bildet  Adern  in  einem  schwarzen  Kalkstein.    Ergebnfss  : 

Kalkerde 56,10 

Kohlensäure    ...    * 43,80 

Schwefel- Wasserstoff  und  Wasser      •    .  __0,_[0 

100,00. 


Schrabel:  Zerlegung  des  Spharosiderits  ans  dem  Basalt 
der  Grube  Alte  Birke  bei  Eitern  unweit  Si^^en  (lUMMBLaBBRü's 
DandworterU  S^f^.  Ui,  t64r}' 

Eisanoaydnl      .    .    *    •    •    43,59 

Manganozydul 17,87 

Kalkerde 0,08 

Talkerde o,2« 

KoblenMwe   j  ^ 

Wasser     .    .1       '    '    '    '  JZ-_ 
100,0ft. 


Sil 

L.  Pastevr:  UaleraMebuiiseii  Ahtr  d^a  DiaiorpliiiMvt 
(Afm.  ä4  an».  1848,  e,  XXiU,  367-266).  Hh%x  VUMit  bereite  em« 
Fall  von  DimorpbisKas  in  kohkasauren  KftJlu  Scb^a  im  Jahre  IBiM 
(av  rarragaaite)  aagle  er  in  Besug  daniitf :  es  sey  unbegreifUeb »  data 
ftwei  Sttbstanaeo  von  gleicbar  MiacboAg  und  gleicher  Molekfilar-AnordaQOg 
der  EleBeDlar-Atome  dieselbe  Kryttell-Ferm  habe»  aellleo ;  er  aetate  ala« 
eine  andere  Molekular  -  Anordnung  der  Elementar-Theile  voraua,  md  dia 
Idee  dea  Oiaior|»biani08  lag  ihm  damit  aebon  gaaa  nahe,  waa  man  blaher 
ttberaeben  hatte. 

Der  Tf.  halt  die  dimorphen  für  eine  Klaiiae  der  isomeren  Snbalanaen  \ 
wenn  aber  ihra  Molekular-Anordnaag  in  beiden  Form  •  Yarietatea  nicht  dia 
aimlicbe  ist»  ao  besteht  swisehen  ihnen  doeh  eine  enge  Beaiebung^ 
Die  Versckiedenbeit  ist  awar  gross  genug,  iim  beide  Krystali-Sjrateme  ua« 
vertrüglich  mit  einander  eracheinen  zu  lassen ;  sie  saderi  die  phyaikaliacbeos 
aber  aar  aehr  wenig  die  ehemischen  EigenacbaCten.  Der  Vf.  hat  mit 
Hülfe  DsLAFossa's  folgende  dimorphe  Subetanxen  aufgefunden. 
Schwefel.  Kupfer-Oxydai. 

Kohlensteff  (Diamant,  Gruphit)  *.         kohlensaurer  Kalk. 
Palladium  **,  Barytocaicit. 

Iridium*.  Kali-Nitrat. 

Zink*.  Natron-Nitrat. 

Zinn.  KaH-Salfat. 

Titansfiure.  Kali^BisvIfst  *. 

Arseniga  Saure.  Mesotype. 

Antimonige  SSurc.  Zweiaebstga  GKanaer. 

Pyrit.  Nickel-SBlfat. 

Schwefel-Kopfer.  Zink-Seleuiat. 

Schwefel-Silber.  Blei-Sulfatricarbonat. 

Blei-Protoxyd  *'  Granat;  Idokraa. 

Jod-Quecksilber.  .     .  Chlor-J^apthalia« 

Eisen-Sesquioxyd.  Cblor-Meaocklor-Napbtfaaline. 

Darunter  sind  die  6  mit  * .  bexeiehnetea  Arten  hinsichtlich  ihrer 
Krystall-Formen  noch  Dicht  hinreichend  genau  untersucht,  so  dass  der  Vf.  sie 
hätte  mit  in  den  Kreis  seiner  Betrachtungen  xiehen  können.  Diese  fähren 
ihn,  wenigstens  für  die  andern,  untersuchten  Falle  au  dem  Schlüsse,  dass 
bei  danotphea  Suhstaascn  eine  der  t  Formen  eine  Greaa-Fonn,  eine 
Form  an  der  Grenae  aweier  Kryatall^Sjrteme  ist,  defea  einem  die  Substaas 
eigealhomlich  angehört ,  wihrcnd  daa  aadere  dann  in  einer  gewissen 
Verwandtschaft  steht.  So  ist  bet'm  Sdnrelel  a.  B.  daa  acMefe  Prisma 
dem  rechtwinkeligen  Prisma  sehr  nahe  stehend,  denn  der  Winkel  der 
Seitenllfichen  ist  00^  3a'  und  der  der  GruodlUcbe  an  den  Seitenllidien 
=  94®  6'.  Aber  die  Besichungen  swisehen  den  2  unvertriglichen  Formen 
der  dimorphen  Substansen  gehen  gewöhnlich  noch  weiter ;  denn  wenn  man 
von  einer  dieser  Formen  und  den  Dimensionen  des  ihr  entsprechenden 
Prismas  ausgeht ,  ao  kann  man  immerhin  nach  den  Gesetzen  der  einfachen 
Ableitungen  sekundäre  Fliehen   erbalten,  welche  auf  der  aadem  Form 


81S 


Dfo  WtndntimhrU  wnnhw  Im  triiimitiftM   Winkda 

gtr«    Die  Bentbvag««  aifigcliea  4«  JMefagilw  DiMMrieBM  «derj 
«ribmcliM  mckC ,  4«m  auis  aaf  Gkidbbdt  der  i 
si^e«  Aeheea  n  betdea  Fe 
bUteite   dieeer  Die 
Dmdi-Zebl  eey. 

Der  ?f.  dercbiceht  iMni  die  oltea  «BgefiltfteB  SebeluuieB  einsels,  na 
die  eben  aot^eeprocbeoea  Sitze  derea  aecbsoweieeB.  Ger  geroe  wMbH 
er  dicee  leUlea  geaereliairea  oad  ihre  Aawcadbarkeit  eaf  «He  eadern 
aech  eo  eatdcdceadeB  DimerpUemea  rereaseegca.  Je  auui  kaan  ee  vor- 
benehea,  ia  welcbea  Fillea  cta  DiiierpbiAiiae  wird  stettfiadea  kSaace: 
aiaiKeh  da,  we  eine  Grens-Fem  iat.  £e  gibt  viele  Miaereiiea  ait  Greei- 
Fenaen,  obechon  sie  bie  jetzt  aech  aicbt  eis  diaMrpiiieeh  bekaaal  sind. 
Unter  den  kanntliehen  Büdaagea,  die  aiaa  leiebt  wird  geaaoer  «ntersnelMB 
können,  sind  Baryt  -  Hypoeoiphet  und  beeoaders  Kali-Prussiat  in  diesen 
Falle.  Die  Form  dieser  letzten  Substanz  steht  der  geraden  quadratisciieB 
Sfinle  sehr  nahe ,  und  sie  wird  in  deren  System  krystallisire» ,  wann  sie 
sich  dimorph  erweist. 


loBLSTRdM:  Zerlegang  des  Wa'd's  von  Mo99€ko  ^  MoUtori^ 
Kirchspiel  in  Weslfotkimid  (Öfm-sigi  ef  K.  K.  AeU,  FÖrkmmdi.  1844, 
S.  231  y  and  daraus  in  BaasBues  Jahresbr.  XX?,  343).  Die  nater  L. 
Svaubbacs  Leitaag  auegefabrte  Analyse  ergab: 

Manganoxyd    .    •    •    .    .    82,514 

Eisenoxyd 0,773 

Thonerde 6,301 

Wasser 5,583 

Kiesels&ure 1,430 

Kalkerde 1,911 

Talkerde 6,604 

00,227. 


A.  DBtBssB:  Analyse  eines  Talkes  (OoaifPl.  read.  IMtf,  ÄXii, 
•06)«  Das  von  Rködt-Mtmd  in  Ji^erd-AmeriAta  stammende  Exemplar  schien 
dea  vorgenemmenen  Winkel  •  Messnngea  «a  Folge  eiaem  geradea  rhom- 
biaeben  Prisma  voa  l|3^  3o'  ansugehdren.    GehaH: 

Kieselerde  ....    61,75 

Wasser 4,83 

Talkerde     .    .    .    .    31,68 

Eifien-Protoxyd    .    .      r,70 

Formel :         5i*  Äg»  +   2  ft  =  3  Si  Mg  +  Si»  Äg»  +  2*. 


81S 

CL  AiisLims  Anftlyse  de«  Schvrefel wavsers  tn  Weük&ek 
(WoBWLBR  and  Libbio  AanaL  der  CSieni.  LF,  246  f.).  Beim  Oerfe  WeU^ 
iäck  am  sfidlicben  Fasse  des  Taaaus  qaillt  ein  hepatisdwa  Wasser,  weiches 
stork  naeh  Schwefel -Wasserstoff  riecht  und  schmeelit,  sich  an  der  Lvft 
trfibt  vnd  neutral  reagirt.  Spes.  Gewicht  bei  19<>  C.  s=  i, 00098  bis 
1,001.  In  10,000  Gnu.  stod  im  Mittel  enthalten: 
Schwefel-Wasserstoff  .  .  0,030 
freie  Kohlensiure.  •    .    5,360 

Chlor-Natriam 2,688 

Chlor-KaKom 0,433 

schwefelsaures  Natron 0,516 

kbhlensaores  Natron 3,111 

kohlensaure  Magnesia  •••..•    0,584 

kohlensaurer  Kalk    .    • 2,430 

Riesflslore 0,162 

T,924. 


C.  Kbssvbti:  chemische  Untersuchung  itB  Andalnsl'ts 
von  WeUsehin  im  7VteMcift-n«ls  (EamrAifif  und  HARCRAifD's  Jonm.  fiSr 
prakt.  Chemie  XXXfU^  162  ff.) 


KieselsSure     . 

.    .    37,51 

Thonerde    •     . 

.     .     60,01 

Eisenoxyd    .    . 

.     .       1,49 

Kalkerde     .    . 

.     .       0,48 

Talkerde     .     . 

.     .       0,46 

Manganoxyd    . 

.    .    Spur. 

99,95. 

Derselbe:  Analyse  des  Mangan-Spatbes  von  der  Grube  «Ms 
Hofmmg  bei   Vai§Uk€r$   (a.  a.   0.  163  ff.).    Auf  Gingen  vorkommend. 
Sitst  auf  Quars-Krystallen  und  ist  mit  einer  fast  Vs"    hohen  Speckstein? 
Rinde  bedeckt.    Eigenschwere  ^  3,553.    Resultat  der  Zerlegung; 
kohlensaures  Manganoxydul  81,42 
kohlensaure  Kalkerde    •    •    10,31 
n         Taikerde     •    .      4,28 
kohlensaures  Eisenoxydul  .      8,10 

Wasser 6,38 

99,44« 


G.  Firdlbr:  Stalaktiten  mit  Krystallen  als  Axen  (Poe<»KD. 
Ann.  d.  Phys.  LXVill,  567  ff.).  Die  Tropfsteine  der  Grotte  auf  AmHpmro9 
bestehen  aiu  gelblichem,  selten  weissem,  exBentrisch  strahligem  Aragonit, 
während  mit  Ausnahme  einiger  N^ri  -  AmerilumUckm  Hdhlen.  — .  wislobo 


814 

ifs  WM  AnÜpm'&t  ganz  Ihnlidi«  Stalaktiten  «otlialtea  -«  die  Tropfiitein- 
GeVid«  aUer  übrigen  bis  jetst  bekannlen  Orotten  Kalk-Swter  fiod^ 
Bei  näberer  Betrachtang  einiger  Tropfsteine  nne  dieser  Orette  ergabea 
sieh  falgende  eigentbüadiehe  Verbiltnisse ,  welcfan  iber  der«n  Bildan|(^ 
Weise  eine  von  der  bisher  angenommenen  ganz  versehiedene  Ansicht 
begründen. 

An  Stellen,  wo  sicli  wenige  und  kleine  Slnlaktitnn  aeigen ,  findet  man 
Zylinder-fbrmige  nur  Vs  Zoil  dicke  und  einig«  Zoll  lange  Gebilde,  die 
insserlich  gerundet  sind ;  sie  bestehen  mei^t  aus  Kalktpatb ,  nnr  obertUeb- 
lieh  umgibt  dieselben  eine  dünne  Lage  faserigen  Aragonits.  Die  snd- 
liehe  kleine  Neben -Seh  leite  ist.  meist  mit  Trauben -fthniieben  oder  wie  so- 
genannte  EisenbKIthe  [gehdrt  ebenfalls  su  Aragonit]  »anefafaltig  ge- 
stalteten bis  zu  Va"  dicken  Gebilden,  die  einen  Kalknpath  -  Kern  habe», 
ausgekleidet;  swisehen  ihnen  finden  sich  hin  nnd  wieder  Bdsehel  vor, 
neben  und  über  einander  kryetallisirte,  bis  zu.  einigen  ZoUea  lange  spitsigt 
Pyramiden  aus  gelblichem  Aragonit,  «wischen  nnd  auf  denen  oft  S 
bis  6  Milimeter  grosse  gebogene  dache  Kalkspath  -  Rhomboeder  sitzen. 
In  der  erwähnten  Neben  -  Schlotte  schlug  der  Vf.  eine  mehre  Zoll  vor- 
stehende nnd  ebenso  breite  Hervorragnng  ab.  Sie  hat  einen  i'/d  ^U 
dicken,  nach  unten  stumpf  konisch  sclunAler  nuhuifenden  Kern  von  bUa- 
rothem  gross-bUtlerigem  Kalkspath  der  mit  ninigen,  deitUrh  von  einandfr 
getrennten  Lagen  gelblich-weissen  zart-faserigen  Aragonits  umgeben  ist 
Vom  Decken  •  Gewölbe  der  Haupt -Grottn  bec^itzt  F.  den  Überrest  eiaes 
Stalaktiten,  4  Zoll  im  grossten  Durchmesser  und  6  Zoll  lang.  In  seinen 
Kern  teigt  sich  als  Axe  überall  Kalkspath  mit  einer  Rhomboeder  -  Flichf) 
die  gegen  Vü  Zoll  >(»  Langen -Durchschnitt  hat.  Ihn  umgibt  eine  Kreis- 
förmige, nach  aussen  immer  stärkere  Lage  gelblichen  strahligen  ArragoniK 
Die  nach  dem  Grotten  -  Innern  gerichtet  gewesene  Seite  ist  von  jenrr 
Axe  an  gerechnet  nur  ^/^  Zoll  stark  und  besteht  aus  blassgelbem  strabÜgeni 
Aragonit.  Die  Aussenseite  ist  aus  dicht  neben  einander  befindlicheo 
Miomboeder- Ecken  und  -Kanten  gebildet,  die  bo  wenig  hervorragen,  dass 
sie  in  einigen  Ellen  Entfernung  wie  gleichförmig  gerundet  erscheiot. 
Die  nach  dem  Eingange  der  Grotte  zugewendet  gewesene  Seite  hingegen 
ist  2 '/^  Zoll  von  der  Axe  entfernt;  die  Aragonit -Lagen  sind  bret<er,  dick- 
strahliger  und  dunkler  gelb  gefiirbt,  als  jene  der  Hintarseite.  Die  Vorder- 
seite besteht  äusserlich  ebenfalls  ans  Rbombonder^Ecken  und  -Kauten,  die 
ieduch  hier  stark  hervorragen;  auf  diesen  sind  aber  noch  eine  Menge 
meist  V,Zoll  grosser  Sattel -fonnig  gebogener  flacher  Kälkspath-Rhomboeder 
krystallisirt,  viele  nur  mit  einer  Ecke  und  die  iiMialen  kaum  zur  Hälfte  mit 
der  Ausenfläcbe  vertvacbseu. 

Wie  sich  um  Eisenbluthe  mit  ihren  wunderbaren  Krümmungen  in 
Eisenstein- Gruben ,  in  Höhlungen,  selbst  an  lange  Zeit  verlaasenen  Stellen 


*    Leidet  Ut  dJe   laterensante  Grotte  auf  Antlparo*  ihrer  Zierde    tetC  mehr  als  eti 
Paar  * abranaSei lea  nttwakreM  vfiaant  wueneu« 


81« 

<Örter  ii.  a.)  durch  Si«(eni,  VerdaMlrn,  Mapfe  wtd  lemfltnsofahg«lvi«if 
sehe  W]rknng;ea  in  leeren,  nicht  unter  Wasser  aleheudeB  Raooiea  zmMw8tt$ 
bildet  und  krystalKnt^che  Struktur  hat,  so  könnte  man  auch  annehmen, 
dass  aieh  jene  Stalaktiten,  welche  vom  Innersten  an  starke  Krystallistttions- 
Kraft  sei(>»en,  colttst  ivsserlidi  aaf  }eue  Weiss  mit  Kiysteilsn  bedeekten« 
Ss  besteben  ferner  viele  Tropfsteine  anderer  Grotten  inmier  ans  e^ross^ 
bMtteH(^ro  Kalkspath ,  wie  durch  eine  bis  zu  vollkommener  AusbHdm^ 
fortf^oscbriHene  KrystalKsälion ,  und  sind  oft  am  Endo  mit  eiacr  Rhön»* 
booder  -  Spitse  verseben.  Aber  nacbfolf^de  Beobaebfnngen  deuten  a«f 
eine  andere  Ent«tefaun|;8-Wo}so  bin.  Znvor  ist  Jedodi  niebt  nnerwlbnl  s« 
lassen ,  dnss  saeb  O.  IRo8«*s  Versocben  Ara^nif  viel  bdberer  iTemperalvr 
fttf  sebifr  BHdmip  bedarf,  als  Kalkspath :  Bildong^a  ,  weMie  nodb  tig;iieb 
in  der  llatur  stattihiden.  So  in  hdheren  Temperatoren  die  «interiscboii 
kalkigen  Absilc«  beisser  QneHen,  welche  alle  faseriger  Aragonit  sind 
(Insel  Thermiti  bei  44*V3  R.;  Sprudel  m  MmriHtti  bei  59»;  auf  Kul^eii 
s»  AedspMf  in  den  A'erd^fet-ndem,  an  der  sogenannten  grossen  <i«elle 
bei  ^#*  V2  R.,  an  der  ersten  Quelle,  bei  «T«  R.,  u.  s.  w.);  wihrend  bei 
einer  niedem  Temperatur  von  nur  1«^  R.  in  den  entferntesten  Tbeiten 
der  AieUUfj^r  Gvotle  in  dem  sieh  4ort  sammelnden  Tropfwasser  «cbSne, 
vollkommen  ausgebildete  Kalkspath -Rbmnboeder,  bis  au  4  Millimeter 
Grösse  in  mehr  und  weniger  betriebtiiehen  Gruppen  noch  fsrtwibrend 
entstehen. 

Es  bestehen  aber  die  Kerne  vieler  Stalaktiten  der  Grotte  von  ilnit- 
|Miros  ans  Kalkspath  und  sind,  wie  schon  erwähnt,  mit  stirfceren  Aragonit- 
Lagen  umgeben.  Ausser  den  bisher  beschriebenen  finden  sieffi  im  süd- 
lichsten Theile  der  Höhle  und  an  der  Decke  des  Haupt  -  GewÖlbea 
Stalaktiten,  welche  gams  aus  Aragonit  bestehen ;  ihr  Mitlelpunkt  ist  diebt', 
radial,  von  ihnen  gehen  siemlich  dicke  Strahlen  aas,  welche  sieh  ausse* 
als  freie,  oR  als  V4  ^^1  lange  Pyramiden  •  Spitsen  cfidigen »  und  diesett 
Stakiktften  daher  eine  sehr  stacheCige  Oberfllche  verleihea.  Eine  derwrfhcti 
trennte  der  Vf.  längs  seiner  Axe  und  fand  darin  eine  ausgebildete  äussers4 
spitzige  sehr  lange  Pyramide  mit  niessbaren  Kanten-Winkeln,  welche  dto 
Axe  des  Stalaktiten  aosmadit.  Dergleichen  messbaren  Krystalle  können 
sieh  aber  nicht  <—  wie  die  Sntsehnng  der  Stalaktiten  altgemein  erklärt 
wird  —  durch  Tropfen,  lierab#te«sen ,  Verdampfen  sinleriseben  Wassen 
in  freiem  mir  mk  Luft  erfülltem  Raum  bilden,  sondern  derselbe  musste  mit 
Flüssigkeit  erfSUt  seyn ,  aus  welcher  sieh  an  der  Decfce  der^  Chatte  wie 
in  einem  Kr)pstnilMations-Geftsse  jene  lange«  KryntaHe,  um  diese  der 
fiMerige  Aragomt,  und  bei  eiaigs«  culelst  die  auf  der- Oberiiehe  fast 
frei  vorhandenen  Rhomboeder  ansetzten.  Als  nun  die  Gebirge  gdiobea 
wurden ,  entleerten  sich  die  Grotten  dnreb  die  in  Jedem  Gebirge  befind- 
lichen Spalten  und  Risse;  diese  Stalaktiten  Ovaren  alse  sebon  «orbanden ^ 
dann  traten  in  fenerZett,  wo  die  eibirts««  £rd4ttqde  «osb  stärkeren  Ein- 
wirkungen von  Seiten  ihres  Inaera  nnsgcnelBt  war,  ala  beoHgM  Tagee^ 
Kncb-Büdnagen  ein:  es  entslaidko  Staiaktilcn,   wid  die  an  dea  Winden 


816 

hinrabg:ellosBenen  Sinter ,   die  zwar  Jeftt  aaeh  noeli   sich  bild» ,   aber  in 
bei  Weitem  schwächerem  Maase. 


R.  HsaMAlfff:  über  die  Zuaammensetzuug  der  Epidof  e,  ae 
wie  über  heteromere  Mioeralien  im  AUgemeineo  (G»m.  und 
Margu.  Journ.  XLIII,  a&  ff.  und  81  ff.).  Uauptaweck  der  UnlersacbwigcB 
der  Epidote  war  der,  nachaaweiaeD,  das«  audi  diese  in  acbarf  ansgepriglea 
iMid  mit  Sicberbeit  m^sabaren  Formen  vorfcpmmendatt  Mineralien  veracbie- 
dene  Zaa«mmea«eUoog  besitzen;  apch  wunacbte  der  V«rt  die  in  so  man- 
cher Hioaicbl  interreaanten  f/rcTtotoi  Epidoie  bekannter  sa.maebeo. 
Im  Verlaufe  seiner  Arbeiten  fand  «r>  da#a  der  Bogenannte  BuckUndit 
von  Ww^oiurie  Orthit  aey.  Alle  von  H.  nntersnchlen  Zoiaite, 
Pia t a s i t e  and  Buckiandite  enthielten  gegen  S^e  KoUensiurcw  Ge- 
nnge  Mengen  von .  Borsäure,  fanden  sich  in  manchen  Epidotcn.  la 
allen  Epidoten,  Piataxiten  und  Orthiteu  fand  sieh  Eisenozyd  uad 
EiaeiioxyduL  Die  Zoisite-sind  wegen  Anstanscbes  isomorpher  Bestand- 
theile  und  wegen  ihres  sehr  wechselnden  Gehaltes  an  Eisenoxyd  und 
Eisenovydul  sehr  verschieden  gcfürbt.  Man  k«nn  sie  nach  ihrer  verschie- 
denen  Farbe  in  folgende  Variet&ten  theilen: 

a>.  graoer  oder  gemeiner  Z.oi.ait; 

b)  rother  Zoisit  (dahin  Thulit  und  Withamit); 

c)  brauaer  Zoisit; 

d)  schwarser  Zoiait  o4cr  Mangan*Epidot; 

e)  grüner  Zoisit. 

Bncklandite  aeigen  sich  theils  grün,  theils  scbwars.  Erste  sind 
aehwieriger  au  erkennen.  Von  grünen  Zoisiten  lassen  sie  sich  xwx  durch 
Behandeln  ihres  stark  geglühten  Pulvera  mit  SaUs&ure  unterscheiden,  wo* 
hei  letzte  leicht  und  vollständig  gelöst  werden,  von  grünen  Bncklan- 
4iten  aber  ein  grosser  Theil  des  Pulvers  ungelöst  bleibt.  Dieses  Ver- 
halten haben  aber  die  gränen  Buckiandite  auch  mit  andern  aqs 
Bucklandit  und  Zoisit  gemischten  grünen  Epidoten  gemein.  Der 
Verf.  weiss  sonach  kein  anderes  Mittel,  die  stöchiometriscfae  Kon- 
s-iitotioa  der  in  Salzsäure  unvollkommen  lösliehen  grünen  Epi* 
dote  «n  erkennen,  als  die  Analyse,  und  da  man  nicht  erst  jeden  grünen 
Spjdot  zerlegen  kann ,  so  bleibt ,  um  seine  Natur  zu  bestimmen ,  nichts 
ifihcig»  als  die  gemischten  grünen  Epidote  und  die  grünen  Bück* 
landite  in  eine  gemeinschaftliehe  Rubrik  zusommenaofkasen ,  für  welche 
H.  die  alte  Bezeichnung  Pistazit  gebraucht  Zum  Pistesit  wurden  zu 
rechnen  seyn: 

1)  Der  grüne  Epidot  von  ArmML  (er  besteht  aus  2  Atomen  Zoi- 
mt  nnd  1  At  Bneklandit); 

2)  die  grnnen  Bpidote  von  ITercAflietiejiielr  und  Biireme  (sie  be< 
stehen  ans  2  At.  Zoisit  und  3  At.  Bncklaadit); 

3)  die  gränen  Epidote  von  Bmttg  d'OiSMie  ud  Achmatm»^  (sie  sind 
gnine  Buckiandite). 


817 

All»]»ite  md  Ortbite  anferseheiden  sldi  nor  durch  ihren  Ckhidt 
an  Yltercrde.  -Dag  Yttererde-freie  Mineral  nennt  man  Allanit';  tritt  nur 
1%  Yttererde  in  die  Misehuni^  des  Minerals ,  so  wird  der  Allanit  kä 
Ortbit  Yttererdeohaltii^  Mineralien  schwanken  aber  ansserordenüicih  in 
Betreff  den  Gehaltes  dieser  Erde.  Sehr  hinfi;  wird  solche  dareh  Geroxf* 
dnl ,  Lantfaanerde ,  Eisenexydnl ,  Mag^ncsia  n.  s.  w.  vertreten.  Dieselbe 
wird  also  aneh  g^anx  durch  diese  Basen  verdrftng^t  werden  ktanen,  da  sie 
mit  ihnen  isomorph  ist  Yttererde-haltig^  und  Yttererde-freie  Ortbite  dürfen 
fül^lich  höchstens  als  verschiedene  Varietiten  g^ten.  Aus  denselben 
Grilttden  ist  der  Unterschied  nicht  au  rechtfertigen ,  den  man  swischen 
Allanift  und  Ccrin  maeht  Dagegen  Wieb  der  so  sehr  wechselnde^  md  xnr 
Mischung  der  Ortbite  in  bestimmten  Proportionen  stehende  Wassiw* 
Gebalt  dieser  Mineralien  bisher  gani  nnberlicksichtigt«  Es  gibt  Orthite» 
die  gar  kein  Wasser  enthalten,  andere  enthielten  S,  aVs)  5,  8,7,'  Ja  sogar 
lt,4  Präsente.  Der  Vf.  schiigt  daher  vor,  die  Waisser* freien  OvthHe 
Allanit,  die  mit  2%  Wasser  Ural-Orthit,  die  mit  SV3%  WasMff 
gemeinen  Orthit,  die  mit  5%  Wasser  Fahl un^Orthit,  die  mit  6^/o 
Wasser  Pinbo*Orthit,  die  mit  11,4%  Wasser  wegen  ihrer  geHiMi 
Farbe  Xantbortbit  und  die  bituminösen  Orthlte  wie  bisher  Pyror» 
th-ite  lu  nennen. 

Die  in   der  Epidot*Form  fcrystallisirenden  IMBneralien   wftren  mitbin 
nach  folgendem  Schema  einxutheilen : 
Familie:  Epidot. 
A.  Cer*freie  Epidote  oder  eigenHicbe  Epidote. 

Art  1.  Zoisit  (3ft,  ^+  S,  Si.). 

Varietäten:  a.  Graner  Zoisit 
b.  rotber  Zoisit. 

aa.  ThuKt 

bb.  Witbamit 
c  Bramer  Zoisit 

d.  Schwarzer  Zoisit  oder  Mangan^Epidot» 

e.  Grüner  Zoisit 
Anbang:  Pistasit 

Art  3.  Bocklandil  (2  ft,  g  +  Ha  Si^)* 

B,  Cer-baltige  Epidote  oder  Ortbite. 

Art  1.  Allanit 
Varietiten:  a*  Cerin. 

b.  Gemeiner  Allanit 
Art  1.  Ural-Ortbit  (3  A,  iSfi  +  ü,  Si,)  A. 
„    3.  Gemeiner  Orthit 
„    4.  FaUun-Ortbit. 
'   0    5.  Finbo-Orthit 
„    e.  Xantborlit 

„    7.  Pyrortbit  i  .:      . 

Jahrg  sag  18ia.  51 


818 

nie  k  vDf<leheiid#m  Sohwa  Mf#el«Uirt«tt  MinMtilieii  halieD  $ho  bei  glei- 
«fctr  Form  eipe  selur  v«rtclu«deii#  ^osavivieMttevo^i  IHb  WctBeivfreien 
Yerbiadongea  sM  n^  drfi  vfr«chi«deiien  Grdndfonncln  siuaaMieiige- 
HU'ii  i«d  die  Waaeer-heitiges  enthaile»  wfBigatenB  vier  iwracfaifldeiM 
Prop^rlionen  van  Wasser.  Die  Et>Hlote  bildea  fo^icb  eine  aebr  aatwickelte 
Grnppe  heleromertr  Miaeraliea,  welebe  im  maseber  Beaiebuitg  an  die 
Cordierit-Gr^i^e  erinnert.  Um  dieae  ao  abweiebende  Miaohong  der  £pi- 
deta  tu  veralieha»»  eraabifte  H.  för  n&tbif ,  einen  BUek  aitf  beteroncre 
Hiaeralitn  im  Allf  «meinen  an  werfen. 

Ea  iat  Wübl  gef  euwftrti|r  kei»om  Zweilei  mebr  uatorworfen,  daas,  aacb 
mMlib&ngffP  von  laomorphia,  MioeMlien  bei  gleicber  Fem  venchitdenc 
Miaebnigr  beaitaen  biinnen,  EInea  der  am  frubeaten  bekannten  Beispiele 
der  Art  iat  das  Titaaeisen.  Eine  andere  ThatMiche,  weicbe  die  Ghenukef 
vielfiUtig  beaebJiAigte»  iat  der  Uamtand»  dasa  Hmnablende  und  Ai4^t  baofig 
Vbenarde  anfaebmen,  phüt  daaa  dadaroh  ibre  Form  veriadert  wii4.  Meiat 
nimmt  man  ao,  daas  dabei  Kieselerde  dnreb  Thoaerde  vertretea  werde, 
Qbgl^ieli  atocbienietrif&cbe  Konatitatioii  und  Formen  beider  Siibslanaen  p»t 
vernehieden  aind.  Die  neoea^n  Untrrsucbnng^  ntier  einige  ku  Qebiet  der 
Heteromerie  gehörenden  Gegeastlada  hat  StfüBanan  bei  Gelegenbeit  aeiaer 
Arbeit  über  den  Aspasiolith  aDgestelH.  —  Der  Verf.  laast  aioh  in  keioe 
Klaub  der  verscUedenen  Ansicblfm  ein;  er  bemerkt  n«r,  dasa  aie,  selbst 
wenn  man  ihre  Richtigkeit  zugeben  wollte^  dennoch  »or  einaelne  FUle  vt i 
Heteromerie  erklären  würden.  Heteromerie  ist  aber  eiae  aebr  hiulig  vor- 
kommende Erscheinung  und  besehefiakt  sieb  baineawega  a»f  beetiniaite 
Verbindungen.  Um  die  Frage  zu  beantworten:  welche  Mineral -Gruppen 
zeigen  Heteromerie?  stellt  H.  ein  Verzeicbniss  der  bekannteren  hetero- 
meren  Mineralien  auf.  Diese  sind:  KupfergbUiZi^fiiaengilatta»  libefbenit, 
Monazit ,  Angit ,  Hornblende,  Olivin,  Zirkon ,  StMireiilb>  Skapolithy  Ksli- 
Feldspath,  Albit,  Natrolilh,  Tormalin,  Epidol,  Condiaflt,  Aragonit,  Kalkspath 
u.  s.  w.  Es  ergibt  sich  aus  diesem  Verzeicbniaae»  dkisa  Heteromerie  weder 
an  die  Qualitit  der  Eiemenfe,  noch  an  die  et&cheonsetriscben  Proportionen 
ihrer  Verbindungen,  noob  an  bestimmte  Kryatall^erme»  gebunden  sey. 
In  Betreir  der  Theorie  scliliesst  sich  der  Verf.  den  Aneicbten  Hauy^s  über 
Struktur  und  Bildung  der  Krystalle  an.  Er  bcaebtet  die  Ananahme  von 
der  HAUT'schen  Regel ,  auf  welche  besonders  MiTacHBRucH  aufmerksam 
machte,  durch  dessen  Untersuchungen  wir  isomerphe  Molektile  kennen  lemteo. 
Nun  kommt  H.  zu  einer  dritten  Art  von  Meleiknien,  au  de«  beteromereo, 
deren  Charakter  ist:  gleiche  Form  bei  verachiedener  aticbiometrischer 
Konstitution,  und  stellt  nun  als  Grundlelire  der  Heteromerie  ajif,  daaaK6rper 
von  gleicher  Form  sich  zu  Krystallen  von  entapreebender  Form  vereinigen 
können ,  wenn  sie  Attraktion  au  einander  haben  wid  «war  «ubebindert 
verschiedener  stochiometrischer  Konstitution.  Wir  kdooea  dem  Verf.  in 
den  weitem  Entwicklungen  nicht  folgen  und  bemerken  amr»  dnss  er  u.  a. 
ancfa  in  n&here  Betrachtungen  eingeht  über  die  lUerometie  der  Titan- 
Eiaenerze,  der  Libethenite ,  der  Silikate ,  der  TbotteidOy  dker  Hornblende 
nnd  der  Angite  ^«.um  nachaoweisen ,  dass  die  ao  veauhittleiie  .Znnammea* 


,( 


9t« 

getsuBg^  welche  bei  Epideteo  beverki  wird  j  diMer  IMKatrad^Galliuiv  nkb| 
alleio  eigfBtbomlicIi  gey ,  «oudeni  bei  sehr  vielen  «adera  galreffe« 
werde. 

Der  Vf.  wendet  sieb  am  Schlosse  zur  Betrachtoag  der  einzeloen  zur 
Epidot-G nippe  gebörenden  Arten  und  Varietäten.  Wir  mossen  ans  daran f 
beschränken,  einzelne  Bemerkungen  hervorzuheben  und  der  neuen  Ana- 
lysen Hbrmanii's  zu  gedenken. 

Grauer  Zoisit  von  Failltfei  Tu  Tifroi, 

Eingewachsen  in  Granit.  HArte  =  6^0,  £igenschwere  =  3,28« 
Gehalt: 

Wasser  .  •  .  .  .  0,56 
Kohlensaure  .  •  .  1,13 
Kieselsaure  .  •  •  40,95 
Thonerde  ,  .  .  ,  30,34 
Ei&enoxydul      .    •    .      4^06 

Kalk 21,S6 

90,50. 

Grüner  Zoisit  von  Aehtnaiowsk. 

Der  berühmte  Mineral-Bruch  liegt  am  Abbange  der  Nasimskafa  Üora. 
Dieser  Berg  bildet  einen  Theil  der  Höhen-Zuge ,  welche  im  W.  vom  Ural ' 
und  parallel  mit  diesem  Gebirge,  im  Distrikte  ton  SkUoust  hinziehen. 
Im  O.  lehnt  sich  die  IifaHnukaia'Gora  an  denr  grossen  Ta$muü,  Aekma- 
towsk  kann  nur  vom  tfiHtenwerke  MuMta  ans  besireht  werden.  Der  grän- 
lichgrane  Chloritscbiefer ,  aus  welchem  di^  VaHmtkt^a  Qara  besteht, 
wird  im  Bruche  von  Aehmgiatesk  von  köi'nfgem  Kalk  durchsetzt ,  der  NS. 
streicht  und  fast  saiger  fallt  Auf  den  BeriThrimgs-Flächen  des  Kalkes 
nnd  des  Chloritschiefers ,  nicbt  selten  auch  In  beiden  Gesteinen  selbst, 
linden  sich  folgende,  durch  Grösse  und  Schönheit  der  Krystalle,  so  wie 
durch  Reinheit  ihrer  Mischung  ausgezeichnete  MineraUen: 
CtiimI; 

schwarzer,  brauner,  rother  und  grüner  Granat; 
Epidot  (grüner  Zoisit,  Pistastt  und  BuckUmdit)-, 
Bagva^oail; 

weisser  und  gi^AAer  Sfffahlsteiii;  • 
Idokras; 

weisser  und  grüner  Diopsid; 
weisser  Apatit ; 

Magneteisen;  .... 

weisser  und  gelber  Titanil  $ 
weisser  und  schwarzer  Perow^kit;  , 

Rutil;  

Chondrodit. 

Der  gräne  Zoisit  bildet  Tafel-förmige  KrystaUe,  die  gewöhnlich 
in  Dffvsenr.auf  Chlpritschieler  aufgewachaen  sind.  PieKrystalie  erreichen 
qA  bedeutende  Grösse;  nuinehe  sind  mehre  Zoll  lang  und  breite  Hart« 
SS  6^0.    Der  YeiC   zeclej^le  zwei  Yariatatonj  eiqe  graugrüne  ^  'an  diMp 

52* 


82« 

Kiiiitea  flchwteb  dnrcligdieiiieBd;  Big^ntefiwere  =:  S,3S  (I),   —  tnid  eme 
«tirk  dorchsdietiiende  5l(^rtine,  deren  Eigentdiwere  =  S,3<t  (II). 

a)       ai.) 

Wasser      .    .    .      0,«9    .      0,77 


1,64  .      2,73 

37,32  •  36,45 

22,85  .  24,92 

11,56  .       9,54 

1,86  .       3,25 

22,03  .  22,45 

0,77  .       - 


Kohlensäure 
KieselsSorc 
Thonerde  • 
Eisenoiyd 
Eisenozydul 
Kalk.  .  . 
Magnesia  • 

99^32.   .  101,11. 
Gräner  Zoisit  von  der  fM^mmnaia. 

Fundort:  in  der  Nahe  des  I/irato,  acht  Werst  von  der  Eisenstein- 
Qtnht  Aehlentkoiy  im  Thale  der  Sekumn^fa,  zwischen  der  Jwsis  und  den 
grossen  Tafsiisf .  Das  Mineral  ist  eingewachsen  in  MilehqaarK ,  der 
nesterweise  in  Ckanit  vorkommt.  Grosse  prismatische  Krsrstalle ,  deres 
Ende  stets  verbrochen;  grau-,  auch  oliven-grvln ;  Hflrte  =s  6,0;  Eigen- 
schwere ^  3,43.    Gehalt: 

Wasser 0,34 

Kohlensaure    .    •    ,      1,90 
Kieselsaure      .    •    .    37,47 
Thonerde    .    •    .    .    24,09 
Eisenoxyd  ....     10,60 

Eisenoxydul     ...      2,81 
Kalk  .....    .    22,19 

99,40. 
Anhang:  Pistaxit. 
Mit  diesem  Namen  werden  grüne  Epidote  bexeichnet,   deren  ZasMnnen- 
setsang  der  Formel 

3  &,  5i  +  R)  S'h 
nicht  entspricht;  ihre  Zusammensetsung  ist  übrigens  sehr  ahweicbesd. 
Pistjixitvon  Armtdmi.    Eigenschwere  ==  a,49.    Gebalt : 

Wasser 0,55 

Kohlensfture  ...  2,31 
Kieselsaure  .  .  .  36,79 
Thonerde  ....  21,24 
Eisenoxyd  .  .  «  .  12,99 
Eisenoxydnl     •    •    •      5,20 

Kalk 21,27 

100,32. 
Pia  tax  tt  von  Bwrcmu* 

Kommt  zwantig  Werst  südlich  von  Miaik  in  der  Nihe  des  Dorfes 
Bntawm  eingewachsen  in  Qnarx  vor  und  bildet  schfinc  Drusen  In  dessen 
tldhlungen.     Die   schwIrsKehgrdnen ,   stark   durchscheinenden   Krysfnile 


fiU 


ßUfA  tMi$i^Ttmpftnr(inmg  croppiit. 
ZoaamiDcnsetsaiig : 

Wasser  .  , 
Kdhlensflure 
Kiiselaiare 
TlioAerde  . 
'  Eisen exyd  • 
Eisenoxydul 
Kalk  .  .  . 
Ma^esia  . 
Natron  '•  . 
Borsinre     . 


Wrte  ssa  6,0;  EigeMchsret»  ^  M'- 


0,89 
.    dd,87 
.     18,13 
.     14,'iO 
4,«0 
.     21,46 
0,40 
0,08 
»    geringe  Menge 
»7,«0. 
Pistazit  von  Wetehneiwintk  (Puschkinif). 
Findet  sich  auf  der  West-Seite  des  üraUf,  in  der  Gegend  von  Wetek- 
neiwin^^   nördlich  von  Kat^ariHen^t»tg.    Die  Krystalle  haben  einen  pris- 
matischen Habitus  und  sind  ausgezeichnet  durch  Dichroismus ;    gegen  das 
Licht  gehalten  und  um  ihre  Axe  gedreht   erscheinen  sie  bald  roth,   bald 
grün  gefärbt.    Harte  ^  6,0 ;  Eigenschwere  =  3,43.    Gehalt : 

Wasser 0,05 

Kohlensaure    . 
Kiesels&ure 
Thonerde     •    . 
Eisenoxyd  .    , 
Eisenoxydul     • 
Kalk  .... 
Natron  mit  einer  gerin-  i 
gen  Menge  Lithion  ( 
Borsaure     .    .    .    .    geringe  Menge. 
08,60. 
Es  ist  Diess  dieselbe  stöcbiometrische  Konstitutisn ,   welche  der  Pi- 
stasit  von  Burowa  besitat.    Der  LitfaioB-eehalt  war  scboa  in  dqer  frtilwr 
reo  Zerleging  durch  WäQVBK  nacl^wiesm  worden« 
Pistisit  von  Bawg  d'diMM  io  BmphiM^ 

aiiveogrflne    Krystalle.      Härte   ss    6,0$    EigeiiMhwere    =   3>3a 
Gehalt: 

Wasser  .    .    . 
Kohlensäure    . 
Kieselsäure    • 
Thonerde  •  • 
Eisenoxyd   .    . 
Eisenoxydul 
Kalk  .... 
Magnesia    .    . 


0,70 
37,47 
18,64 
14,15 

2,56 
22,06 

2,28 


0,45 

1,22 
37,60 
19,57 
18,37 

5,55 
21,10 

1,40 


08,36. 


Mi—  ZoMMiHMMCtmDg ,  wileb«  «Ich  {«ner  its  f«fciM  BockhoMi  seh« 

sehr  nihert 

Pistacit  von  AehmMiihD^k,      .     . 

Ein  sehr 'schönes  Miooral,.  aqsg^neiebMl  4Mr^  Glans,  MandifaltiglLeit 
und  scharfe  Auspriping  der  Flächen,  ho^n  Grad  von  Dnrchsicfatigkett 
und  g;ra8fi;rune  Farbe.  Pie  Kry^tallf,  sehr  oH  Zvillinic«,  «eigen  sich  gc- 
w5hnlich  aufgewachsen  auf  Chiorilsehiefer ,  hdnßg  Jedoch  auch  ein^ 
wachsen  in  Kalkspaffa.  Härte  ==  9,0;  spea«  Gew.  =  3,39.  Der  Verf. 
führte  zwei  Analsrsen  .mit  eiiier.  smvoj  geipisehten  Probe  dieses  FisU- 
sits  aus.  LH. 

Wasser o,$9    ,      0,59 

koMoNSlore  .  .  .  1,01  ,  1,61 
Kieselsaure  ....  36,87  .  37,38 
Thonerde  «  .  ,  •  18,73  .  18,S5 
Eisenoxyd  ,  .  .  .  1*2,34  »  13,31 
Eisepoxydul ....       2,30     .       3,20 

Kalk 24,79     .     24,72 

Magnesia      ....      0,39    ,      0,39 

Natron 0,91     .      0,91 

Borsäure geringe    geringe  Menge. 

Menge^ 

T8,42     .     98,36. 
Pistazit  von  Oeier  im  ErM§€Hrg€, 

Nach  Kühk's  Analyse  hAtte  das  Mineral  die  nimliche  Zusammfo- 
Setzung  wie  Allanit  und  Cerin,  nur  Mit  dem  Unterschiede,  dnss  es  keia 
Cer-Oxydul  und  keine  Lanthan-Erde  enthält.  Die  Zusammensetzung  des 
Pistazits  von  Geier  entspricht  aber  auch  jener  des  Granats,  und  dieser  kano 
folglich  auch  die  Form  des  Epidots  annehmen.  Da  nun  auch  viele  Orlbite 
die  Zusammensetzung  des  Granats  haben  ,  so  wärden  auch  Orthite  is 
Granat-Form,  mithin  Cer-haitige  GrAnate  vorkommen  kiSnnen. 
Bucklandit  von  Aehmaiowsk, 

Bncklandife  finden  sieh  ausserdem  auch  tu  Arendui  irad  am  L^echer 
0se.  Der  Bucklaadit  von  Aekm&0amek  kommt  sehr  seifen  vor,  in  cinzeteet 
Krystalien  eingewachsen  in  Kalkspath  und  begleitet  von  Granat  inrf 
Diopsid.  Die  Form  seiner  Krystalle  Isl  )en«  de«  Spidols  mit  fast  voll* 
komme»  verdrlngtein  Prisma.  Sehwarz;  Glaa-glinzend ;  sebwttcb  an  den 
Kanten  durchscheinend;  Härte  =  6,0:  Eigenschwere  =  3,S1.  Gibt  tn 
graues  Pulver.    Gehalt: 

Wasser 0,68 

Kohlensäure .  .  •  •  ^BM 
Kienelsaurje  ....  36,07 
Thonerde  ....  «1,84 
Kiaenoxyd  ....  |6i,t9 
Kiscaoxydul  ....  9,1$ 
KaUc  .  .  .  .  *  3i,l4 
100,33. 


MS 

Cer-haltis^e  Epidolfe  ♦der  0#tMft6. 

Sie  sind  schnrarz,  kommen  gewöhnlich  in  eckigen,  aieb  in  abgernn» 
deten  fitncktn  und  in  strabJigen  Maaten  vor,  aebr  selten  kryatalliairt  in 
rbombisehM  Prismen  mit  abgestumpften  scharfen  Seitenkanten,  deren  Winkel 
aebr  genkn  itiit  denen  fihnlicher  Flächen  der  Epidote  äbereinafimnan.  In 
Betreif  der  chemischen  Zusammenset Eung  seigen  Ortbite  der  entlegenste« 
Fundorte  oft  eine  überraschende  Einerleibeit.  Nur  in  einzelnen  FSÜra 
werden  Ceroxyda!  und  Lanthanerde,  aueb  wohl  Kali  durch  Vttererde  und 
umgekehrt ,  in  andern  Fallen  aber  Thonerde  ddrch  Eisenoxyd  vertreten. 
Aber  im  Wasser-Gehalte  lassen  Orthite  bedeutende  Unterschiede  wahr- 
nehmen ,  und  darauf  gründete  der  Yerf.  die  fWih^r  erwähnte  Abtbeilung 
derselben  in  sieben  Spezies. 

Alianit  oder  wasserfreier  Ortbit. 

Cerin.  Findet  sieb  in  krystalliniscben  Massen,  mitunter  auch  in  von  Q, 
RosB  beschriebenen  Krystallen,  auf  der  Battnas  Orube  zu  Riddarhyiian  mit 
Cerit,  Hornblende  und  Kupferkies.  Blanlicbscbwarz ;  Strich  und  Pulver 
graubraun;  matter  Fettglanz;  Bruch  uneben  ins  Körnige  und  Muschelige ; 
Härte  =  6,0;  Eigenschwere  =  ä,77  bis  3,80  (nach  HismcBa).  Schmilzt 
vor  dem  Löthrohre  unter  Kochen  zu  schwarzem  Glase;  gibt  mit  Flüssen 
Reaktion  von  Eisen  und  Kieselerde.  Zerlegungen  lieferten  Schebrbr  und 
HisiifORa. 

Gemeiner  Alianit. 

Dazu  gehört  ausser  den  Orthiten  von  Jottm^FjeH  ond  Snamm  auch 
der  Orthrt  von  FUle-FjM^  deren  Beschreibung  und  Analyse  ScHSBAllit 
lieferte. 

Ural-Ortbit. 

Von  Hkrmarn  bereits  früher  beschrieben,  welcher  das  Mineral  als 
Tscbewkfnit  von  Mivsk  erhielt  Settdem  ist  dasselbe  immer  unter 
diesem  Namen  von  Ulbx  und  CHotiBurs  oAtefBuebt  und  also  Ural-Ortbit 
mit  Tscb«wklnit  verwechselt  werden.  Diess  bestimmt  den  ▼«rf. 
wiederholt  auf  den  Unterschied  beider  Mineralien  aufmerksam  zu  machen. 
Bei  Zerlegung  zweier  Ural*  Orthite,  wovon  einet  iil  der  Eigenschwere  zwi- 
schen 3,41  und  3,60  schwankte,  der  andere  ein  spezifisches  Gewicht  von 
3*55  hatte,  fand  HBnmAim: 

L  11. 

Kieselsiinre  .  .  .  35,49  .  34,473 
Tbomerde  ....  18^21  .  14,361 
Eisenoxyd  .  .  .  •  K3  qj  •  7,665 
Eisenoxydul  .  .  .  i  '  .  8,236 
Ceroxydul  .  .  .  •  10,85  .  14,7dl 
Lantbanerde  •  .  *  6,54  .  7,662 
Kalkerde  ....  0,SS  .  10,S01 
Magnesia  ....  M^  •  ls67d 
Manganoxydul     .    .      3,37    •       — 

Wasser 9,60    .      1,560 

99,80.    .  100,028. 


824 


Formel :  (3  A,  S*i  +  %)  SI9)  +  Ü. 
Gemeiner  Ortbit. 

Dai  Miaeral  iel  dedorcb  aoageaeiehDeti  dam  eelebea  bei  einer  Zutanh 
UMlueteaei^»  die  l}ra)4>rtbit  sebr  nabe  kommt,  doppelt  ao  viel  Wnaaer  eot- 
bilt..  Der  Verf.  analyairte  einen  früher  von  G.  Robb  beaebriebcnen  ge- 
meinen Ortbit  von  WerekoimHe  in  Sikirienj  wo  er  in  Granit  vorkomnl^ 
«nd  fand: 

Kieselainre 

Thonerde    • 

Eiaenoxyd     j 

£iaenos|rdiü  \ 

Ceroxydnl   • 

Lanthanerde 

Yttererde    • 

Kalk  .    .    . 

Magneaia    • 

Maoganoxydnl ) 

Kupferoxyd 

Waaser  •    • 

Ferner  geachieht   der  durch  andere  Chemiker   serleglen  gemeinen  Ortbitc 
von  Jylorsoii  in  GrotUand^  von  Hiitetöeu  und  Ytlerkif  Erwähnung. 

Zum  Sebkwae  iat  von  Fahlun-Orthit,  Finbo-Ortbit,  Xao- 
tbortit.und  Pyrorthit  nach  4ea  Analyaen  von  Banzsuna  «ad  Baiui 
die  Rede. 


.     Si»40 

18,00 

13,84 

6,77 

.       0,7« 

1,60 

13,18 

1,03 

Spuren 

.     . 

.       3,40 

C.  Marionac:   metamorpbosirter   Fleonaat   von  Monatom  in 
FmsuirTkMi  (AtWtof*.  mmi9.  de  Gmtwe  1848,  No.  94,  p.  aOM  eoe.>-   I>i« 
bekani^ten  mitunter  xiemJlob  groaaen  oktaedriacben  Kryatalle  ergaben: 
Kieaelerde  .    •    •    .     31,10 


Thonerde     .    • 

.     •     17,30 

£i«enoxy<l  •    • 

.     •       2,76 

Talkerde     .    . 

.    .    30,60 

Kalkerde     .    .    . 

.       6,56 

Waaser  .    .    . 

.     .     13,67, 

eine  Zuaammenaetaung,  die  sieb  nicht  auf  eine  einfache  Formel  xuruckfoh- 
ren  lasst  ^ 


*  Na«b  beendigter  Analyse  erhielt  der  Vf.  erst  Keniitiilst  Ton  der  dnreh  Stadleb  ■>< 
der  Subetan  rorgenonmenen  Zerlegung.  Die  abweiebenden  Resnitate  ergaben  ,  dav  ^ 
den  erwähnten  KrystaMM  von  einer  lumetanteii  cbemiscben  Ziianmineaeeteang  nieht  die  Red« 
•eyn  kann. 


B25 

X'  NsoMAiiif:  krytlaliiniseli«  Strvktar  d«i  MdtetreifteB« 
von  BrmttmtH  iöstmrvieh,  Btätt.  f.  Lit. ,  Konat  u.  s.  w.  1848,  Na.  26» 
S.  100).  Unter  den  Krystali-Fl&chen,  die  durch  TfaeiJbarkeit  dea  Meteor- 
eiaena  entatehen,  triill  man  nur  aolche,  die  Hexaedern  an^bdren,  und 
awav  ao  gpeatelUy  daaa  die  ansgezeiclinetateu  Tbeilnnga-Ricbtnngen  einem 
Hexaodera  die  andern  minder,  vollkommenen  Flächen  aolcben  Hexaedern 
angeboren ,  welche  gegon  daa  erste  in  einer  von  den  vier  möglichen 
Zwillings-Stellnngen  aicb  befinden«  Um  die  durch  Ätaung  hervortretenden 
Linien  au  bestimmen,  wurden  zwei  Schnittflächen  angebracht,  welche,  in 
Beaiehnng  auf  die  durch  Tbeiibarkeit  entstandenen  Hexaeder,  einer  He« 
xaeder-  und  einer  Oktaeder-Fläche  entsprechend  liegen.  Die  bexaedriache 
Schnitt'Flficbe  zeigt  Linien  in  aechs  Richtungen,  die  oktaedriache  Schnitt- 
fläche in  neun  Richtungen,  die  jedoch  nicht  gleichmäaig  auf  allen  Theilen 
der  Flächen  verbreitet  aind*  Diese  Linien  entsprechen  vollkommen  den 
Dnrehacbnitta  •  Linien  der  hexaedrischen  Schnitt-Flächen  mit  den  Flädhen 
der  vier  Hexaeder,  welche  mit  dem  der  Schnitt  -  Fläche  entaprechenden 
Hexaeder  in  Zwillinga  -  Stellungen  verbunden  seyn  können,  und  diesen 
Durchachnitta  -  Linien  entsprechend  ist  eine  leichter  auflöaliche  Eiaen- 
Verbindung,  wahrscheinlich  Schreibersit ,  abgelagert,  durch  deren  Weg- 
schaffen mittelat  Ätzung  die  Linien  -  Zeichnung  auf  dem  Meteoreiaen  ent- 
steht. Die  Flächen  des  Hexaeders ,  nach  welchen  die  Tbeiibarkeit  am 
anageseichnetaten  stattfindet ,  werden  durch  Ätznnga  -  Linien  nicht  an- 
gezeigt. 

Naeh  diesen  Untersuchungen  können  noch  drei  andere  Hexaeder  vor- 
kommen, welche  sich  in  den  SfoRungen  befinden,  dasa  aie  die  Zwillings- 
Hexaeder  jenes  Hexaeders  bilden ,  welches  mit  dem  Hexaeder  der  anage- 
zeiehnetsten  Tbeiibarkeit  Jenen  Zwilling  bildet,  von  dem  die  vorwal- 
tende Streifung  herrflhrt. 

Die  krystalllniscbe  Struktur  des  Meteoreisens  von  Brtntium  ist  der 
Art,  dass  die  ganze  Masse  ans  dünnen  Schichten  besteht,  welche  den 
Flächen  eines  Hexaeder  -  Zwillings  parallel  liegen ,  und  dass  die  leichter 
und  schwerer  auflöalicben  Schichten  sich  in  Jenen  Riebtungen  durchschnei- 
den ,  die  den  Flächen  von  aechs  andern  Hexaedern  entsprechen ,  welcbe 
je  drei  mit  einem  der  Hexaeder  dea  ersten  Zwillings  tu  einem  Zwil- 
linge verbunden  seyn  können.  —  Aach  durch  Verschiedenheiten  dea 
Glanzea  auf  den  geätzten  Flächen  ist  die  Verschiedenheit  der  Schichten 
erkennbar. 


NiCKLks;  Ursache  der  Veränderlichkeit  der  Winkel  an 
künstlichen  Krystallen  (PttuHi.  lS49y  XVty  270).  Man  weiss,  wie 
wenig  fremder  Beimischungen  zu  einer  Lösung  es  bedarf,  um  ihre  Dichte, 
spesifisehe  Wärme,  Lichtbrechung  und  dgl.  zu  andern ;  Diese  scheint  aber 
nach  den  Versuchen  des  Vfa.  mit  einigen  könatlichen  KryatalliaationeB 
(Ammoniak-Bimalat,  Zink-Monohydrat)  acbon  zu  genügen,  am  die  Grösse 
ihrer  Winkel  um  Bruchtbeile  eines  Grades,  ja  um  einen  ganaen  Grad  und . 


8M 

darubifr   abliidttm    sn    naohea ,     »hlM   6u$   di«   iialyit   eis*   Verin- 
iJeTunf  in  der  MMcbnnc  deraelben  t%  eüiMkitn  varnftdiisb 


▼.  MoNHBriif  t  Zusammen  Setzung  des  Dotomifs  vom  AUm- 
Ury€  bei  i4a^AeM  (Verhandl.  d.  nafnrhist.  Vereins  der  Premiütdk.  Rheis- 
lande,  1448,  8.  4  t).  Es  findet  sich  dieser  diehfe  Doloitiit  genau  an  dn 
Grenze  i^en  das  Atienker^er  Galmei-Lager.    Gehalt! 

Kohlensaure  Kalkerde    .    •     .     .     .  54,31 

„            Talkerde 43,'id 

Kohlensaures  Zinkoxyd 1,^8 

„             Eisenoxydiil   ....  0,99 

„             Mangan-Oxydul      .    •  0,56 

Kieselsaure    .    • 0,48 

IOO9O8. 


B.     Geologie  und  GeognoBje« 

Kuu  obBbauhoict;  Kommiasions-Beriebt  aber  MafiU>T'a  Bohr- 
Versuche  «1  CaimU  {VlmMiiK  t84T ,  XV ^  79-74X  Die  Bobrung  batlc 
3d0ni86  Tiefe  erreicht  und  damit  bis  au  31S"  vMracbi#4flie  Glieder,  wie 
e»  acheini  ^  der  Kreide-Bildung  und  namenUich  denr  Uatargrunaaod.  (Keo- 
tisli-Rag)  durehsHuken  und  war  sodann  (26™  tieO  in  einen  brannlicbgraocs 
ILalkatein  von  etwas  kuiteliger  Textur  und  mk  glaaze&den  Kalkspath- 
Partie^tt  eingedrungen  9  der  nucb  alie«  Anscheine  den  paliosoischcn  Go- 
lȟden  ai^ehdrty  die  um  Bfnlftkt  berrscben,  wo  ebenfalls  die  Kreide* 
Bildung  auf  Kohlen  ->  gder  Devon  -  Kalk  vubt«  Die  greaaen  .Zerslöruogeo 
und  Zerkluftangen  I  welche  die  filtern  Gebirge  anderwarla  eritlteA>  sind 
awar  kein  gutes  Vorzeichen  für  den  Erfolg  einer  Bohrung  nach,  überquel- 
lendem Wasiter.  Doeh  hat  gerade  in  Nord-Prm^ßich  Dboovsbb  au  LiUt 
unter  ebnen»  weniger  nächtigen  Kreide  -  Gcdbiide  uad  in  %%^  Tiefe  unter 
dem  Meeres  -  Spiegel  im  Kohlen -Kalke  solches  Wasser  erbohrt  und  zwar 
auf  der  Esplanade  22",  am  Militär-Hospital  31i»  ,  am  Civil-Hospital  noch 
tiefer  im  Kohlen-Kalk  ran  beiden  letzten  Orten  1201«  tief  im  Boden).  Da 
nun  der  Keblen-Kalk  von  C&hif  leicht  mit  jenem  zu  Lm0  zusanunenhao- 
f^en  kann,  wdgiicher  Weise  auch  vou^  }enea»  za  Brisloi  herüber  g^espeiast 
wird|  so  durfte  man  die  Hoffnufig  auf  Krfolg  zu  iMi4  nocb  nicht  auf- 
geben» 


837 

^,  PmMZKTi  6ber  <3^m  edlen  üpfti  von  fMs  wyä9  <lLiiDnniBii*s 
fieWeble  iif^  tld  ff.>.  Dags^ie  Atteo  den  edlea  Opal  fcABiHeii  und  scbatsten^ 
ergibt  mdi  ans  Ptmies.  Dieser  seiireibt  Ibm  zwar  ein  ganz  anderes 
VaterlMkl  Ml ,  als  die  Aesliufer  der  JKerfe/Asn,  denen  die  ilAner-Legionen 
sich  «er  ven  Weitem  näherten  ^  die  wertbYoilen  ans  Bronee  gsferligtefl 
MmUchen  Altertbdnier  Jedeeh,  die  man  bin  nnd  wieder  im  Satöset 
Kemitate  gefunden ,  roaehen  C8  wahrscbeinlicb ,  dass  diese  Gegenstinde 
auf  dem  W^e  des  Handels  and  des  Tausches  dahin  gelangt  sind.  Es 
Ist  kaum  anzunehmen ,  dass  schon  in  ]enen  Zeiten  wirklicher  Bergbau 
daselbst  betrieben  worden,  indem  nur  das^  was  zufällig  unter  der  Erd« 
OberÜXcbe  geftmden  oder  dnrch  Wasser  aosgewasehen  worden ,  in  den 
Handel  kam :  denn  im  ganzen  Gebiete  findet  man  keine  so  alten  Gruben,  wie 
B.  B.  jene  von  Aknulktkifa  in  SliehetMrym  keine  Merkmale  der  bekannten 
JIAner-Arbeit  trugen.  Die  ältesten  Opal  •  Gruben  sind  wahrseheinlieh  die 
sogenannten  fänfzig  Grfiber,  zahllose  alte,  bis  jetzt  nicht  gereinigte 
Scbaclite  in  einem  Thale  von  OerwenitSM^  wo  gegenwartig  der  edle 
Opal  nicht  mehr  gebucht  wird.  Im  Mittel- Alter  war  das  Gebiet  der  Opal- 
Brucbe  im  Besitz  von  Priimten ;  sp&ter  wurde  es  vom  Fisens  eingezogen 
nnd  die  Gewinnttg  der  Edelsteine  verpachtet.  Erst  in  neuester  Zeit  fing 
man  an,  den  Betrieb  der  Grobe  nadi  wissenschaftlichen  Grundsätzen  m 
leiten;  ein  geregelter  Firsten  -  vnd  Sohlen •Abbaa  wurde  eingelQhrt  und 
dadurch  die  Eiforschnng'  der  geognostisehen  Verhältnisse  des  edien  Opale 
möglich  gemacht. 

Die  Berg-Kette,  in  weicher  die  Opal-Graben  sich  finden ,  bestellt  aus 
Trachyt- Gebilde.  Von  «Mesen  wird  das  grosse  Steinvaiz-Lager  bei  fiEsver 
dnrchbroeben.  Im  sogenannten  „finstern  Wald'*  setzen  Bist-,  Silber«^  und 
Oold-haltige  Gänge  im  Trach^rt^Gebicte  auf.  In  der  Nähe  des  Cttertornktuur 
DiMtriktes  kenimei)  Qneeksilber  •  Spuren  vor*  An  der  Grenze  des  Bdr^imr 
Komitates,  diehi  am  Püsse  des  höchsten  Berges  dieser  Gegend,  des 
MnenAn,  ist  die  Lagerstätte  des  edlen  Opals.  Man  hatte  auf  mehren 
Berg-Spitzen  nnd  Erhöhungen  nach  dem  Mineral  gesueht,  Jedoch  vergebens ; 
nur  2  Stellen  zeigten  aich  ergiebig,  die  Berge  Simonka  und  MäHmnkm, 
Dass  derOpaUfdbrende  Tracbyt  die  Gesetze  des  Streichens  und  Fallens 
wahrnehmen  lasse,  folglich  den  Charakter  einer  Gang- artigen  nnd  nicht 
einer  wagerecbten  Ablagerung  an  sicli  trage,  ist  ausser  Zweifel  nnd 
eben  so  gewiss,  dass  die  Opal-Masse,  f  owobi  jene  des  edlen,  als  die  des 
gemeinen,  ursprunglich  im  flüssigen  Zustande  die  Höhinngen  der  Tracbyt* 
Ader  ausföilte.  Daffir  sprechen  die  im  Opal  selbst  vorhandenen  horizon. 
taten  Linien  und  Scbiehtong»<Fiäclien ,  die  Zeichen  allmäiichen  Absatzes. 
Noch  mehr  bestät^  wird  die  Ansicht  dnrch  eine  allerdings  seltene  Er« 
«ohehHmg,  welche  sich  alsdnnn  darbietet,  wenn  die  Tracbyt  <•  Hdbie  se 
gross  war,  dass  sie  von  der  Opal-Masse  nieht  ganm  etftllt  werden  konnte) 
hier  findet  man  die  Oberfläche  stets  horizontal.  Edler  Opal  ist  zerbeedv* 
lieber  als  gemeiner,  mit  dem  er  in^Verbindong  vorkommt ;  sein  spezifisches 
Gewicht  ist  dasselbe  j  daher  wird  er  bald  über,  bald  unter  dem  ,^MiIch- 
Op«!*^  getroAs»,  meist  dercb  eine  wagei^ecbte  iLioie  davea  gescbiedeOf 


8S8 

Hyalidi  kommt  hävSg  So  BegleiUng  det  .edM  Ojpftlf  yor,  hM  an  der 
Grenze  deaO|Md-Ge«leiQe«|  bald  dMaelbeia  kleinen  Sialtn  l?]  diijrdibraebeBd. 
Mit  dem  Trachjrt  zeigt  eicli  der  Opal  in  der  Regel  fest  vacbnnden  ;  zo- 
weilen  aiebt  man  ihn  auch  lose  in  den  Traebyt  •  Hdbl^n,  and,  aodaam  wirf 
er  weniger  serbrecblioh  befunden.  Sehen  bei  der  Gewiammg  ist  der 
Opal  oft  mit  Sprängen  verseben »  oder  erhftlt  solche  naoh  einigen  Tages, 
vorzüglich  wenn  dessen  Grundfarbe  nicht  AGlob-weiss»  sondern  Glas-artig 
durchscheinend  ist.  In  der  J0§ephi-Qruk§  findet  man  Antimongians  •  Kry- 
stalle  sternförmig  inmitten  des  Opals,  und  in  der  ApitiUmim^Oruke  kommea 
die  bekannten  Hydrophane  vor.  Der  grösste  Opal ,  welchen  Vm§mm  bis 
jetzt  geliefert,  wird  im  Hof*Mineralien*Kabinet  au  Wiem  aufbewahrt  Er 
wiegt  1  Pfund  %  Loth  und  bat  wunderschönes  Feuer*.  Es  sobeint,  dass 
derselbe  nahe  unter  der  fird-Oberfl&ehe  und  nicht  im  Innern  des  Gestemet 
gefunden  worden;  denn  er  zeigt  sidi  ubeiall  mit  einer  gelben  Rinde  um- 
geben. 


H.  v.DnouBi«:  das  Vorkommen  der  Qnecksilber-Erse  ia 
FßlmUch-aköeikHuktmökm  Kohlen-Gebirge  (lURsvmi  und  PftcuBS 
Archiv  XXily  376—494).    Der  Vf.  gelangte  sn  folgenden  Ergebnissen  : 

1)  Die  genannten  Erze  finden  sich  auf  Gingen,  welche  in  den  n  o  r- 
malen  Schichten  des  Steinkohlen- Gebirges  so  wie  in  den  darin  vor- 
kommenden massigen  Gesteinen  aufsetzen. 

3)  Diese  Ginge  erscheinen  im  Koblen*Sandstein  und  Kohlen-Schiefer, 
so  u.  a.  am  PoMetj^  regelmissig  und  weit  aushaltend. 

3)  Sie  kommen  im  Melaphyr-  nnd  im  Tbonstein-KongbHnerat,  des- 
gleichen im  Thonstein  regelmassig  nnd  weif  anshaltend  vor,  wie  si 
Jfer#/efd;  im  Melaphyr  und  Mandelstein  unregelmissig  und  sieh  neitrvsK 
mernd,  so  zwischen  RmthtweUer  nnd  ErmoHUr  bei  BmmtMder, 

4)  Sie  durehsetsen  den  Feldstein-Porphyr  regelmissig,  wie  am  KMH' 
Urg  bei  Woifstemj  und  bilden  Trämmer  und  Klfifte  im  Feldslein-Porphyr 
dt»  Lemkerges, 

5)  Diese  Ginge  werden  vorzugsweise  von  eigentfaimliehen ,  sonfll 
im  KaUen  -  Ckbirge  dieser  Gegend  nicbt  vorkommenden  Crebilden,  Then- 
nnd  Hecn-Sleinen  begleitet  nnd  halten  auch  in  diesen  regdmassig  ansi  <• 
am  glailisr^,  Ro§$wtUd,  LamdäUrf,  vielleicht  audi  am  BMerkmy  nnd  sa 
Kir^iMm^Boi&nden,  inv 

6)  Jene  Thon-  und  Horn-Stetne  zeigen  volistindige  Überginge  is 
Kohlensehiefer  nnd  Kohlen-Sandstein ;  ihre  Entwiekelnng  liest  eine  gewisse 
fsrtsehreitende  Reihenfolge  wahrnehmen ;  auf  der  Grube  EHnAeth  sa 
Pamkerg  stehen  sie  der  Masse  des  '  gewöhnlichen  Kohlen  -  Gebirges  asi 
nichsten,  am  LtmitUrg  entfernen  sie  sich  mehr  davon  und  am  metstea 
auf  dem  SMUerg. 


*    9>  wird  demselben,  in  so  fern  dergleichen  unbeiahlbare  und  als  Schmnck  nicht  la 
verwendesdea  Kdelateine  geaehieit  weiden  kOmiea ,  der  Werlb  von  2  miliOBen  iMigelest 


829 

t)  Bte  y^TfaSHuirae  ihr«r  Manen  zn  den  gewöhnlichen  Kohlen-Sand- 
steinen and  •Schiefern  sind  sehr  nnreic^lniassig;  in  ihnen  finden  sich,  durch 
scharfe  AbscfaniHe  begnrcnzt,  Parthie'n  und  Keile  des  grewöhnlichen  Sand- 
steins und  Schfefers,  wie  am  HtMkerg  und  Landskerg.  Sie  bilden  im 
Allgemeinen  Zuge  oder  breite  Streifen ,  welche  theils  der  Lagerung  des 
Koblen-Oebirges  folgen,  tlieils  sich  nicht  über  gewisse  Grenzen  von  den 
Erz-fBbrenden  Gängen  entfernen;  aber  als  Gfinge  selbst  können  sie  nicht 
angesehen  werden,  da  sie  an  den  Lagern ngs -  Verhiltnissen  des  Kohlen- 
Gebirges  theilnehmen. 

8)  In  der  Nahe  dieser  Gang« Parthie'n  kommen  Melaphyre  vor,  aber 
nirgends  findet  zwischen  denselben  und  den  Thon-  und  Hom-Steinen  oder 
zwischen  ihnen  und  den  Erzgingen  ein  nachweisbarer  Zusammenbang 
Statt.  Am  Landsh&rg  zeigt  sich  Melaphyr  am  West  -  Gehiinge  nach  dem 
Motehel-Thalei  die  Quecksilber -Gfinge  hören  an  demselben  auf.  Östlich 
von  MaiMenkaeh,  vom  Siahtkerg  und  Rosswafd  liegt  eiue  grosse  Melaphyr- 
Mass«  zwischen  MtnmweUer  und  der  KoUenmühie  auf  der  rechten  AUenM^ 
Seite;  westwärts  von  Kaiaemhaeh  liegen  die  Melaphyr  -  Parthie'n  bei  IfSf- 
tdMiet  und  Sek9m$amj  westlich  vom  tcriem  StMkerg  diejenige  bei  Hoiw- 
Mdk.  Dem  Keliefherg  ist  der  Melaphyr  des  WeischUr§e9  ganz  nahe. 
Die  Gruben  von  Mdt'tfM  liegen  im  Melaphyr-  und  Thonstein-Konglomerat 
so  wie  in  Thonstetn  ganz  in  der  Nfihe  ausgedehnter  Melaphyr -Parthie'n. 
In  der  Gegend  der  Grube  von  Kmck  ist  Melaphyr  vom  Armkerg  und  bei 
Nieäsr^Wiesen  sehr  verbreitet;  die  Kuppe  des  SfiimmtUrge^  besteht  daraus. 
Die  Gruben  von  Kirekkeim  -  Boianden  liegen  zwischen  dem  bei  der  Stadt 
und  den  nördlich  von  OrMt  auftretenden  Melaphyr. 

9)  Die  Erz -Führung  der  Gange,  welche  in  jenen  Thon*  und  Hörn- 
Steinen  aufsetzen,  ist  auf  diese  Gebirgsart  beschrfinkt;  die  Gang-Stdcte 
im  benachbarten  gewöhnlichen  Kohlen  -  Sandstein  und  -Schiefer  führen 
kifeine  Erze  r  wie  der  Schiefer-Stock  zwischen  dem  frischen  Muih  und  JSr«- 
rnffBi  am  SiMiergy  wie  der  GoHBtgaker-  Qang  am  LunMerg  in  seiner 
sädÖstichen  Fortsetzung. 

10)  Die  Ers  -  Fdhrung  der  Gfinge  im  gewöhnlichen  Kohlen  -  Gebirge 
ist  auf  die  Sandstein-  und  Konglomerat-Lager  beschränkt;  es  ffihren  diese 
Gfinge,  wo  sie  den  damit  wechselnden  Kohlen  schiefer  durchsetzen,  keine 
Erze :  so  im  ostlichen  Felde  des  Dreikömigs-ZupeM  am  PoMerg. 

11)  Die  Gfinge  werden  grösstentheils  von  sehr  vielen  Erz -führenden 
Neben •  Trümmern ,  die  theils  davon  ablaufen,  theils  damit  parallel  gehen, 
begleitet  sowohl  im  gewöhnlichen  Kohlen -Gebirge,  als  hauptsfichlich  in 
den  Thon-  und  Rom-Steinen,  auf  dem  DreikSnig^-Zug  am  PoHAerg  ^  am 
SiM$erg,  am  Landi6erg,  im  GoUesgaker-Oang  n.  s.  w* 

12)  Das  Nebengestein  der  Gfinge  und  Neben  -  Trfimmer  so  wie  die 
damit  in  Verbindung  stehenden  Klüfte  und  Schluchten  enthfilt  QuCcksilber- 
Erze,  so  dass  die  Klüfte  damit  fiberzogen  sind  oder  Schaalen  derselben 
einschliessen,  und  dass  das  Gestein  der  Kluft-Wfinde  in  feinen  Adern  und 
eingesprengten  Thellen  bis  zu  gewisser  Entfernung  sich  damit  durchdrängen 
ieigt. 


880 

13)  Crewöhnlieher  Kohleasehiefer  eniMi  mgenda  (tte«e  mgefprengtei 
Quecksilber  -  Erze }  sondern  nur  der  KoUco  •  Sandstein ,  der  Tbaa-  nod 
Horn-Stein.  Die  einzige  bekannte  Ananabme  nacht  der  Zftnaober  «Anflog 
anf  den  Fi8ch*Abdrüeken  (Amblypterns  Duvernoyi  ondA.  ninntoa 
A«.)  im  Kobloastliiefer  bei  MmuieraypeL 

14)  Diese  Durcbdringuug  der  £rze  ae^t  sich  im  Hangenden  and 
Liegenden  der  Gänge ,  bald  mehr  auf  einer,  bald  mehr  auf  der  anders 
Seite,  richtet  sich  nsch  den  Klüften,  entfernt  sich  mehre  Laahter  weit  von 
den  Gängen.  Die  £rze  im  Nebengestein  sind  zwar  ärmer,  als  anf  des 
Gangen,  aber  ihre  Masse  ist  sehr  viel  grosse«* ;  nnr  W^lfsimn  und  lfo^^ 
fM  dürften  Ausnahmen  machen. 

15)  So  wie  in  der  Nähe  der  Gänge  Quecbsilber-^ze  aul  den  Kluftes 
In  Sandstein  -  Lagern  und  in  Kluft- Wänden  eingesprengt  vorkomasen,  ssf 
den  Gruben  Carolina  und  Verirmu^m-  mtf-Q^ii  am  LmUsb0r§y  ebenso 
finden  sich  solche  Erze  führende  Sandstein  -  Lagen  ohne  jede  bekannte 
Verbindung  mit  Gängen »  wie  am  Forsikerg  bei  Mmisitnqn^  bei  HW- 
ftthweUer  u«  s.  w. 

|6)  Auch  im  Porphyr  kommen  Qi|ecksilber-£raa  auf  de«  Absaaderangs- 
Flacben  ohne  Zussmmenbang  mit  reigdmässig  «usltahenden  Gäagen  vor, 
wenig  in  das  die  Abamderungs-Flächen  begf^cnaeoda  Genteia  eindriagead: 
a<r  anf  dem  Sckmi^len^ug  imd  auf  der  Trm^n  Zmp^ririehi  am  I  ßmktrg, 

17)  Die  Quecksilbeiers- Gänge  htldan  kleine j  aehr  beatimm^  und  m 
Allgemciuea  eng  begrenzte  Gruppen,  in  denen  gewöhnlich  mehre  eiaandsr 
nalie  parallele  Gänge  verkommen  ^  die  griiaele  bekanale  Länge n-Auadabanng, 
460  Lachter,  hat  der  GoiM^tHk&r'Gung  am  UauMu^i  ihm  folgt  der  Gaaf 
des  ^Uu  Werk€0  yon  der  Grube  äMr^-Thmtior  zu  Mör§fM  von  etwa 
26a  Lachter  l^l^t ,  alle  übrige  Gänge  sind  unr  in  viel  geringerer  £r- 
Streckung  von  nicht  100  L.  bekannt.  Mehre  dieser  Gruppen  reihaa  sieb 
in  Zügen  in  einer  Uanpt-Erstrecknag  susammen;  die  Grnbeu  voji  Kotasa- 
Hck ,  SiahUerg ,  RotavoaUy  Qkemdarf^  LandUergt  LvaUrg^  MeiUHvi 
liegen  vou  S.  gegen  N.  in  einer  drei  Meilen  langen  Linie,  Die  Grabes 
von  Eirekheim'Molanden ,  Spitaenkerg ,  Nück,  MorsfeUL  befinden  aich  voo 
SO.  gegen  NW.  m  einer  Richtung,  l'/t  Meileu  voa  einander;  in  der 
Fortsetzung  dieser  Linie  gegen  NW.  tritt  das  Quecksilber  -  Yorkommea 
am  Käuimenberg  bei  Kreui&n^eh ,    1  Vs  Meilen  von  Mör^fM  entfernt  auf. 

18)  Die  Haupt -Gänge  in  allen  diesen  Gruben  haben  ei|ia  ziemlich 
parallele  Riclitung,  nahe  mit  der  Haupt-Erstreckung  der  Gruppen  uberci»' 
stimmend«  So  streicheu  die  meisten  Gänge  ven  S^einlrreti/»  bis  suna  MiiUr* 
äer^  zwischen  Stuuda  10  und  11^  Ananahmen  machen  nur  die  Gange  auf 
RoMSwald  und  einig;e  Klüfte  in  der  Nabe  des  schcarmBn  Otmgm  a» 
Jt0$nd$kerg.  Dieselbe  RiclUnng  haben  die  Haupt  Gäiige  vea  JHönfM  und 
Mir€hhmnhJ9oi4mdeH.  Die  Hanpk-Gänge  am  Konigtkerg  «areichen  zwisches 
St,  11  und  12,  obgleich  diese  Parthie  sich  nicht  mft  andere  in  solcher 
Richtung  anschliesat,  sondern  iaolirt  steht. 

IIK)  Von  den  Gängen  am  PoMerg  tbeilen  nur  die  der  Grube  EUiü' 
Mh  jene  Richtung,  indem  die  St  10—11  streichen^  während  andere  St  8 


tsi 

ülfieichei^  «nd  fltthf«  TrfiMiKf  in  iw  6lfei«lifniie8  •  Linie  v»n  St.  4  hier 
aitfCceleii. 

!•)  Die  lUclitMii^  4<«  EiDheHeiis  der  dt.  lO— If  streichenden  Ginf^o 
irt  tom'ollend  gef^e»  W. }  aber  es  kommen  cin!f|*e  und  g;erade  sehr  ans* 
haltende  GI»|^  mit  Miichem  Einfallen  ver,  so  der  H&m^njf  am  KM^w- 
Ui^§ ,  der  UemiftOer^Uaiff  am  Lmiiaketf  a.  s.  w. 

21)  Die  meisten  Erze  finden  sich  auf  den  Gftngen  and  fm  Nebeni^- 
stein  in  oberer  IfVnfe ;  viele  an  der  OberiUche  sehr  reiche  Hessen  rasche 
Abnahme  der  Erz-Menge  g^egen  die  Teufe  bemerken.  Die  grSssten  Teufen, 
welche  man  bisher  am  Potmkerp  j  Siahlberjfi  Landtkerf  und  zu  Mdr$fM 
erreichte,  dbersteigen  nicht  100  Lachter  noter  Tag. 

2))  Das  häufigste  Quecksilber -Erz  ist  Zinnober,  foin  cingespreng^t  in 
zarten  Schnüren,  inTrummchen,  iu  kleinen  Drusen  krystaJIisirt,  selten  in 
derben  Schaalcn  und  Streifen.  Ausserdem  finden  sich  g^ediegcu- Queck- 
silber, Amalgam  uud  Quecksilber- Ho rnecz.  Quecksilber  -  Fahlexz  ist  nur 
auf  dem  Mchwarxen  Gang  am  LandMherg  vorgekommen. 

23)  Die  meisten  Gange  sind  hauptaacblich  mit  Letten  angefüllt,  in 
welchem  der  Zinober  bisweilen  in  Grauyeo  und  eiugespreng^t  vorkommt: 
so  auf  dem  PreikMgi  -  Zug  am  Pofßbersß*  ^'^  Neben^eMeio  wird  oft 
als  Gaiigart  ao^geben;  viollslcbt  mag  daeadhe  aber  nur  durch  Letten« 
Klüfte  abgesouderte  Schaalcn  bilden  und  daher  mit  Unrecht  den  Gange« 
beigezahlt  werden. 

24)  Anastrdei«  kommen  nu£  4«ii  GMge«  vo«;  Barjrtspalk^  i(k>«[r«» 
Rovnalewi»  ^oUiev  wd  «elbev  l^iaenkanseA,  ChaIcedAB  «md  Erdnah;  aMt 
4ie  Ideoge  dU^ff  GMH|«r(eii  «4  ilberaU  mic  sehr  gering ;  am  haufiga^on 
mag  ikt  Av^ireU«  a«  Blir^fM  gawcsea  sajn.  Im  der  Regel  bilde«  sie 
nur  ganz  dünne  Trümmchap ,  oder  die  Bekleidung  voa  Drusen  •  W&ndei 
u«d  kfTataliioiselie  Überaüge  aml  Kiiilt-Fia^ke». 

•«&>  An  metalKsohen  Begleilcnrn  iberwiegl  Eisenkies,  beaoackers  Strahl* 
kies  bei  weitem  alle  ander».  Mitanter  ist  der  Eiaenkica  SUber  -  haltig. 
Aaasenlem  finden  eich 9  Eieenglaua,  Roth-  und  Braun  -  Eisenalein ,  f^üe- 
melaa  snmal  am  iUtrtgsUrg,  Eiseaepatb,  Bleiglanz,  Fablerz,  Ku^pferkira, 
BMaehit,  Kopforiaamv  Anüssonglami  und  PfrolMit.  Gediegen-Süber  steht 
mÜ  dem  TorkeuMiien  des  Amalgamea  in  naher  Beziebmig. 

29)  Im  Bereiche  der  Verbreitung  der  Qttecksi  1  her  -  Erze  erscheinen 
nur  sehr  wenige  andere  Erz-G8nge ;  Knpfer-Ginge  nSrdlüefa  vom  Brnnm^ 
kotier  bei  BettdkweiiiBr ,  Heiekenbaeh  y  FVeiieiiisry ,  fhunimersiein  mit 
Kupferkies,  Malachft,  Kupferglanz,  nSrdItch  vom  Lem$erg  am  HeMertkerg 
bei  f^iederhmum;  sSmmtlich  im  Melaphyr  nnd  Handehtetn. 

27)  Das  Verkommen  von  Fablerz,  l(.opferkies  und  Bleiglanz  am  ^eef- 
her§  steht  in  naher  Verbindung  zu  den  Quecksilber-Erzen  des  La9id*berpes, 
Über  die  Beschaffenheit  des  HüUenkerger  Oßngeß  am  Fordern  fehlt  es  an 
Nachrichten. 


Ch.  MARTiNa:  Temperfttar-VersebäAdelihtitcn  4«0  Eis- 
meeres {Memoire  mtr  Im  iemyeraturet  de  la  mer  ffitidaie  k  ia  ntrftee, 
m  ds  grandes  profondrurs  ei  dan»  le  voitinm^  dmt  fflaoUiUf  dm  SfmUr§. 
Parte  1848),  Der  Vf.  gelangte  bei  eiuer  ZnuemnmmMlmkg  der  Ergeb- 
nisse seiner  Beobacblung^eo  über  die  MeertB-Temperatar  in  der  Nibe  der 
Gletscher,  welche  die  beiden  Buchten  voa  SpU^kergen,  begrenea,  so  naeh- 
stehenden  Schluss-Satzen : 

1)  In  den  Monaten  Juli  und  Angast  ist  die  Temperatur  der  Ober- 
fläche, obwohl  dem  Gefrier-Punkte  sehr  nahe,  stets  über  Null. 

3)  Von  der  Oberfläche  bis  su  einer  Tiefe  von  70  Metern  nimmt  die 
Temperatur  bald  zu.  bald  ab. 

3)  Von  70  Metern  an  bis  zum  Grunde  sinkt  dieselbe  stets. 

4)  Die  Temperatur  -  Abnahme  zwischen  der  Oberfläche  und  den 
Grunde  zeigt  sich  nicht  gleichmässig^ ;  mit  der  Tiefe  hat  Bescblennigung 
Statt. 

5)  Zwischen  der  Oberfläche  und  70  Metern  Tiefe  findet  man  die 
Temperatur  nie  iinter  dem  Null-Punkt. 

6)  Von  70  Metern  an  ist  die  Temperatur  der  Schicht,  welche  dm 
Meeres-Boden  bedeckt,  unter  Null. 

7)  Im  Durchschnitte  findet  msn  die  Temperatur  jener  Scbiclit  zu  - 
1<*,75,  und  folglich  h5her,  als  die  des  Densität-Maximums  und  des  Gefrier- 
punktes von  Salzwasser. 

8)  Diese  Thatsachen  erklären  sich  leicht,  wenn  man  bedenkt,  dass 
das  DensHät  -  Maximum  und  der  Gefrier  -  Punkt  des  Meerwassers  einige 
Grade  unter  Null  liegen,  und  man  die  verwickelten  unterbrochenen  und  in 
ihrer  Stärke  wechselnden  Einflfisse  in  Erwägung  zieht ,  welche  das  Fest- 
werden der  Oberfläche  zur  Winters-Zett,  Gletscher,  schwimmende  Kls>MasseD, 
Ebbe  und  FInth,  sowie  Strömungen  hervorrufen. 

Es  sind  Dieses  in  ihrer  Anwendung  auf  die  Physik  der  Erde  sehr  be- 
aehtnngswertbe  Resultate.  Die  im  April  und  Mai  mit  der  Tiefe  sunebmea* 
den  Temperaturen  zeigen  uns,  dass  im  Winter  die  Oberfläche  mehr  erkaltet, 
als  der  Grund:  folglich  gefriert  das  Meer  zuerst  an  der  Oberflflehe -ua4 
nicht  auf  dem  Boden.  Die  Bildung  von  Grnndeia  ist  demnach  hier  eben- 
so ünmoglicb ,  wie  in  Susswasfeei*  -  See'n.  Scobbsby  schilderte  die  Er- 
scheinungen umständüeh,  welche  das  Gefrieren  des  Meeres  an  seiner 
Oberfläche  begleiten.  Er  so  wenig  als  John  Ross  beobachtele  je  Grao^- 
eis,  und  letzter  hatte  eine  eigene  Vorrichtung  ersonnen ,  womit,  er  den 
Schlamm  vom  Boden  der  Befin-See  heraufholte  in  der  besondern  Absicht, 
sich  über  jenen  Umstand  Aufklärung  zu  verschaffen.  Es  war  dieser 
Schlamm  nicht  nur  nicht  gefroren,  sondern  er  umschloss  in  der  Re^l 
auch  lebende  Thiere. 

Da  die  Meeres-Temperatur  an  der  Oberfläche  im  Juli  und  August,  selbst 
nahe  bei  den  Gletschern  von  Sfritvbergen,  hoher  als  der  Nullpunkt  ist,  so 
vermag  man  sich  leicht  Rechenschaft  zu  geben  über  die  unaufhörliche 
Zerstörung  jener  Gletscher,  sowie  über  das  Entstehen  schwimmenden 
Eises,    Es  ist  den  Gletschern,  wovon  die  Rede,  gleich  allen  andern  eine 


833 

fortochreitende  Beweg^nni*  eignen ,  deren  Gesdiwindigkehs  •  Maximott  mit 
dem  Zeitraum  des  Aoftiianenfl  zusammenfllUt  Am  Meere  ang^etangC 
schreitet  der  Gletscher  weiter  fort;  aber  er  schmilst  auf  dem  Grande  hei'm 
Zosammentreflen  mit  Wasser ,  dessen  Temperatur  fiber  dem  Nnll « Ponkte 
ist  Er  erscheint  mithin  überhängend  tiber  dem  Meere  and  bewegt  sich 
aaf  demselben.  Bei  hoher  Fhrtb  rnht  derselbe  auf  dem  Wasser;  bei 
niedrigem  Wasser  nimmt  man  sehr  dentiicb  den  Zwischenraum,  der  beide 
trennt,  wahr;  altera  nun  zerstört  er  sich  and  sturst  casammen.  Diese 
TrimaMr,  weitbin  fortgeführt,  sind  das  «schwimmende  Eis.  Es  war  ihnen 
keine  hohe  Lage  eigen  in  den  von  MARnifs  untersachten  Buchten;  denn 
ihre  hervorragenden  Partte'n  befragen  kaum  ein  Acbttheil  von  der  Ge- 
sammt-Hdhe  des  steilen  Gehinges  der  Gletscher. 

In  der  Baf/ka  -  Bai  steigen  die  Gletscher  in*s  Heer  hinab,  ohne 
durch  dasselbe  geschmolzen  zu  werden;  John  Rosa  fand  einen  nord- 
wärts vom  Cap  Dudiey  Difffe§,  der  1800  Meter  weit  vom  Ufer  vorge* 
schritten  war.  In  dieser  Gegend  dberragen  schwimmende  Eistbeite  nicht 
selten  die  Schiffs  -  Mäste ,  daher  der  ihnen  verliehene  Name  „Eisberge*. 
Die  H6be  schwimmenden  Eisens  ist  Folge  der  Mächtigkeit  der  Gletscher 
in  Verbindung  mit  Temperatur  und  Tiefe  des  Meeres  in  der  Ufer»Nähe. 
An  den  K  Osten  von  SpiMerffen^  die  von  den  lauen  Wassern  des  Ooif- 
sirames  benpält  werden ,  haben  sehwimmende  Eis  -  Massen  nur  geringe 
Höhe;  denn  es  schmelzen  die  Gletscher  an  ihrer  Basis,  so  wie  sie  das 
Ufer  überschreiten.  In  der  BafßM  -  B«i^  wohin  der  QoifHram  nicht  vor- 
dringt, ist  die  Temperator  der  Wasser-Oberfläche  beinahe  stets  unter  dem 
Noll-Punkt;  hier  gleiten  Gletscher  bis  zum  Meeres -Grund  hinunter,  ohne 
eine  Abnahme  an  ihrer  Basis  zu  erleiden.  Man  könnte  versucht  werden 
zu  glauben,  alles  Pflanzen-  nnd  Thier- Leben  müsse  erloschen  seyn  in  so 
kalten  Wassern,  wie  Jene,  welche  die  Gletscher  von  SpiimkerfM  be- 
spfllen.  Aber  diese  Ansicht  ist  eine  sehr  irrige:  weisse  Bären,  Delphine^ 
Robben  und  Tansende  von  See-Togeln  bewegen  sich  auf  ihrer  Oberfläche  t 
Millionen  von  Beroiden  nnd  von  Pteropoden  schweben  im  Schoose  der 
Walser ;  Crustaceen  und  Mollusken  leben  inmitten  der  Algen ,  welche 
das  Ufer  begrenzen.  Einige  Fische  weilen  in  der  Tiefe,  wo  Seeigel  und 
Terebrateln  hausen. 


Hebbrt:  über  die  Ablagerangen  im  Pari  ser-Beeken 
zwischen  weisser  Kreide  und  Grobkalk  {Bmli,  §M,  1848^  f,  F, 
388— 4  !0,  Tfl.  5).  Es  gilt  hauptsächlich  dem  Pisolithischen  Kalke,  welchen 
der  Vf.  unter  Beibiingnng  vieler  Beobachtungen  und  in  Vertheidigong 
einer  bereits  1847  von  ihm  ausgesprochenen  und  schon  viel  frflber  —  1834 
—  von  Elib  DB  Bbaumont  aus  stratographischen  Granden  behaupteten  An- 
sicht mit  der  Kreide  zu  verbinden  strebt.  Er  gelangtzu  folgenden  Resnltaten: 
1)  dass  zu  Maniereau  und  am  Moni-aime  i  Marne)  der  Pisolith  aii- 
mittelbar  auf  anerkannter  Kreide  nnd  unter  dem  Sand  und  Sandstein  des 
plastischen  Thones  (auf  wekbem  bei  Ckiitau  Thierry  der  plastische  Thoo 
Jahfgug  1848.  5S 


S34 

iidbBt,  and  Aber  we1cli«ii  6c«tttiieo  allen  der  Grebktlk  M|tt)  liege;  &)dMt 
Doeh  nie  und  nirg^fadii  eine  terti&re  Petrefaklea^Spenes  aue  den  Pitolüh 
att%«wieseii  worden  seye ,  und  dast  namentliefa  Alles ,  was  naa  ßir  C  e- 
ritbinia  i^ig^anteniQ,  Tarritellainbricataria,  Lucina  eont^rta. 
L.  grata,  Corbula  galliea,  Area  biangnla,  Cardiam  obliqunai 
iaUftgegeben ,  unrichtig  beatiaiMt  gewenai.  Stall  des  erste«  «««benOBdere 
fiegen  swei  davon  ganz  verschiedene  Arten  vor.  Die  fossilen  Reste  be> 
•stoben  neist  nur  in  Kernen  und  Abdrücken  und  si«d  daher  sebwer  mm  er> 
.kennen.  Die  Arten  sind  neo  und  erwarten  noefa  ihre  BeneBMuigra. 
•  [Bestimmte  Arten  ans  der  Kreide  sehen  wir  jedoch  ebenfitlls  Hiebt  vos 
ihn  angegeben.]  8)  Dass  er  in  den  geolngischen  Eki wanden  insbesonderf 
von  DbRoys  u.  A.  gegen  die  von  ihm  beobaehteten  Tbatsarben  keines 
C^enbeweis  erkenne. 


Noambaath:  der  Bergschlnpf  vom  M.  Dosember  184((«b  des 
UnMer  Steinbrficheo  bei  Okmrwimttr  {Bmm,  1847).  Über  die  t/mttier 
Bossit-Gebilde  wnrde  im  Verlaufe  der  lotsten  7  Jahrsebnlen  von  Goluki 
und  OK  Luc  an  Vieles  gesehrieben.  Von  A.  v.  Humboldt  als  noine  der 
grossten  mineralogisehen  Merkwürdigkeiten  dos  Dentsohen  Vaterlandes^ 
beseiobnet  spielten  jene  Gestein-Massen  oder,  wie  man  so  sagen  pflegt 
,,die  Unk€Ur  Basalt-Steinbrucbe",  im  Streite  swisoben  Neptonisten  und 
Volkanisten  eine  keineswegs  unwichtige  Rolle.  Unmittelbar  am  AActn- 
Vhr  gelegen,  in  ihrer  Fortsetuing  sicli  selbst  bis  über  die  Strom-Mitte 
verbreitend  und  in  Klippen  dessen  Spiegel  überragend  anisste  die  ge- 
waltige Basalt-Partie,  welche  durch  eine,  in  sehr  frähe  Zeiten  himalrci- 
cfaende  Gewinnung  besonders  zuganglieb  geworden,  Uk  forschende  Natur- 
freunde einen  willkommenen  Dnlersucbiuigs-Gegenstand  abgeben,  und  so 
kam  es,  dass  drr  Unkeier  Basalt-Berg  wesentlich  dasu  beitrug,  des 
Meinnngs  -  Streit  über  die  Geuese  eines  der  merkwürdigsten  Gesteine 
anzuregen  und  lange  Zeit  hindurch  lebendig  su  erhalten.  Die  Verhält- 
nisse, welohe  hier  dem  Auge  dargeboten  waren,  schieuen  gerade  wenig 
geeignet,  dem  vulkanischen  Ursprung  des  Basaltes  das  W4>rt  zu  reden, 
und  so  hat  der  Vnkeler  Bruch  durch  scheinbare  Widerspruche,  welche  er 
dieser  Lehre  entgegenstellte,  wesentlich  dahin  gewirkt,  dass  andere  Stel- 
len erforscht  wurden ,  die  jene  Widcrsprüclte  zu  lösen  vcrmocliten.  Was 
die  Katastrophe  betrifft,  deren  Schilderung  Absicht  der  NooGfiAATH^cben 
$cbrtft  ist,  und  welelie,  wie  beriehtet  wird,  nicht  die  einzige  nnd  erste 
£#sebeinnng  solcher  Art  sm  Unkeier  Berg  gewesen ,  so  wird  Folgendes 
darüber  gemeldet : 

Das  Gemeinsame  für  alle  Bergscblupfe  liegt  —  wie  Dieses  aus  der 
Gescbicbte  zaMreidMr  Ereignisse,  mit  dem  besprochenen  wehr  oder  weni- 
ger fibereiDstimmend ,  zur  Genüge  bekannt  ist  -^  in  dem  Verhältnisse, 
dMs  irgend  ein  Lager  von  einem  Schichten-Wechsel  mit  geneigten  Abfalle 
gegen  eine  nicht  unterstützte  Seite  naeh  und  nach  erweicht  wird  und  eni  Ab- 
.gintlett  der  tiber  jenen  erweicht«»  Scbiehten  befindlioben  Ckbirgs-Mnase 


SM 

SUit  bat.  Das  UnkeUr  BaMlt-GebUde  rulu  auf  Ws^m  tfim  xut^Hngen 
Konglomerat  uad  wird  durch  dieses  Soblen  -  Geate in  vom  tiefar  auftrete«- 
den  TboDscbieCer  geschieden.  An  der  Grenze  sind  Konglomerai  nipd 
Tbonachiefer  in  ao  hebern  Crrade  verwittert,  daas  beide  tu  einer  Topfor* 
tbon-arligen  Masse  umgewandeJt  erscheinen.  Die  an  und  für  sich  weieke 
Tbon^Scbicbte ,  welche  sich  unter  dem  Basalt-Konglomerat^  mit  nicht  m- 
bctraobtlieber  Neigung  über  das  Berg-Gehfinge  verbreitet,  ist  im  Zeit- 
Verlaufe  durch  Eiosickemng  atmospb&jischvn  Wassers  mehr  und  mehr 
erweicht  und  schlüpfrig  geworden,  die  aufgelagerten  Massen  babea  mit 
ihrer  Schwere  abwärts  gezogen,  und  sa  entstand  die  Rutscbnng.  Zu  den 
wichtigsten  Phftnomenen  des  ÜBkeUr  Bjsrg- Schlupfs  geboren  ohne  Wider- 
red« die  dabei  entsiandenen  Hebungen.  Im  Januar-Monat  184^9  nftm^ii^ 
—  Dieaes  «rgeben  glaubwürdige  NacKrichten  —  erhob  sich,  inmilteji  der 
Strecke ,  welche  vor  den  Baaalt  -  Brüchen  liegt ,  das  Banqnett  an  der 
Beig«Seite  der  Land-Strasse  an  verschiedenen  Stellen  um  einige  Zolle  und 
musste  au  verschiedene«  Bfalen  abgetragen  werden.  Mk  grosseiw  dd4 
kleinem  Unterbrechungen  bieltfn  die  Hebungen  an  bis  zum  Dezember. 
Früher  schon  hatte  die  Fatter>Mauer  an  der  ilA«tn-Seite  Risse  bekommen 
und  flHisMe  durch  eine  neue  ersetzt  werden.  Am  19.  Dezember  sah  man 
sich  «nr  Abspriessung  der  ietzten  gejiothigt,  allein  während  des  Geschäftes 
stieg  die  Land» Strasse  an  der  Berg-Seite  an  mehren  Stellen  bis  auf  ein 
Drittheil  ihrer  Breite  so  sehr ,  dass  ein  Umwerfen  der  Fuhrwerke  na(^ 
der  Tbal*Seite  hin  zu  furchten  war.  Die  Erhebungen  wurden  zwar  ohA^ 
Verzug  abgetragen ,  allein  nun  entafand  in  der  Mitte  der  Strasse  eine 
Spalte  nach  deren  Länge  ziehend.  Am  20.  Dezember  Morgeq«  3  Ul^ 
bemerkte  die  ausgestellte  Wache  ein  scbwaclirs  Geräusch  und  um  5  Uhr 
niUimen  Hebung  und  Zerreiasung  in  dem  Grade  zu,  dass  ein  Frachtwagen 
(die  Pferde  waren  noch  abgeschirrt),  von  dem  an  der  Berg- Seite  sich 
hebenden  Steinbruch -Schutt  ubeidei-kt  wurde.  Die  Bewegung  nahm  stets 
an  Heftigkeit  zu  und  war  mit  Getöse  verbunden;  der  Boden  in  den 
Stciribrücben  erhob  sich  Mauer -artig,  grosse  Basalt-  und  Konglomerat- 
Massen  traten  hervor  und  änderten  das  ganze  Strassen  -  Gebiet  in  der 
Weisr,  wie  Solches  unser  Verf.  ausführlich  beschreibt ,  eine  Schilderung, 
in  weicher  wir  ihm  nicht  folgen  können  ,  da  die  Hinweisung  Sitnationa- 
Karten  und  Profile  uöthig  machen  würde.  Aus  Allem  ergibt  sich,  daaa 
selbst  die  Haupt- Katastrophe  nicht  plötzlich,  sondern  ununterbrochen  und 
ruckweise  staltgefunden  hat.  Unter  vielen  Berg  -  Schlupfen  früherer  und 
späterer  Zeiten  kennt  oiau  mehre,  welche  mit  dam  besprochenen  Das 
gemein  haben ,  dass  sie  an  Basalt  -  Bergen  vorkamen  und  mit  Boden- 
Erhebungen  verbunden  waren.  Letzte  Thatsachen  dürften  überhaupt 
nicht  so  ganz  selten  und  eine  nothweudige  Folge  der  Schwere  fester 
Gebirgs-Massen  seyn,  die  mit  ihrem  Druck  auf  milde  oder  weiche  Schieb* 
ten  wirken. 


53 


83« 

H.  Rink:  die  Nikohariseken  Inseln  (Kopenhafm,  184f).  Im  Jonias 
1845  lief  die  Danitche  Corvette  ^^Galafhea"  von  Kopenhagen  auf  eine  Welt- 
umseef^eluDg^g  -  Expedition  aus.  Für  jeden  Zweig  naturwissenschaftlicher 
Untersuchungen  hatte  Seine  Majestät  der  Konig,  was  die  nothigen  Hiilfs- 
mittel  anging,  Sorge  tragen  lassen.  Unser  Verf.  folgte  der  Expedition  als 
Geolog,  verliess  dieseihe  in  Pulo  Penang,  nm  vorliufig  auf  den  Xikokttri- 
9chen  Inseln  zu  bleiben  und  diese  genauer  zu  nntersudien.  Es  war  ihm 
jedoch  nicht  gestattet,  sein  Vorhaben  in  dem  Grade  auszufahren ,  wie  er 
gewünscht  hatte.  Anstrengungen  in  der  heissen  Jahreszeit,  vielleicht  avcli 
schädliche  Einflüsse  der  Luft  in  Wäldern,  zogen  ihm  am  Ende  jenes  bSs- 
artige  Fieber  zu,  welches  schon  manchen  Fremdling  auf  den  EilandeSj 
wovon  wir  reden,  hinwegraffte.  Er  sah  sich  genSthigt,  nach  Burofe 
sarfidczukehren  und  erreichte  nach  längerem  Aufenthalte  in  Ägypie»  and 
Italien,  gegen  Ende  des  Jahres  1846  wieder  die  Heimath. 

Lage   und   Ansdehnuug  der  Nt'Jro^rffVeAen  Insel  -  Gruppe   bezei^oen 
sie  als  ein  Glied  der  Kette,  die  sich  durch  die  Inseln  Java  und  Sumatra 
hindurchzieht  und  später  wieder   in  der  iln<lainan  -  Gruppe  und   dem  Cap 
Negraie  an  der  Arragan-Küate  zum  Vorschein  kommt.    Diese  ganze  Berg- 
Kette  zeichnet  sich  bekanntlich  durch  sehr  verbreitete  vulkanische  Tliäfig- 
keit   aus.    Auf  den  Nikobarisehen  Inseln    warrn    indessen  keine   Spuren 
eigentlich  vulkanischer  Gebirgsartcn ;  auch  wussfen  die  Eingrbornen  nichts 
von    stattgefundenen  Erdbeben.     Allein    es    fehlt  nicht  an  Merkmalen    be- 
deutender  Hebungs-Phäoomene  in  der  jnng.sten  Periode,  welche  hier  durch 
das   eintretende  Leben    der  Korallen  -  Thicrchen  so  auffallend  bezeichnet 
ist;  und  der  Zusammenhang  der  Insel  -  Gruppe  mit  der  erwähnten  Haupt- 
Kette  gibt  sich  ferner  in  Streichen  der  ältesten    geschichteten  Massen  zu 
erkennen,  welches  mit  der  Verbindongs  -  Linie  zwischen  der  Nord  -  Spitze 
von  Sumatra  und  Klein- Andamar  zusammenfallt.  Die  bergigen  Inseln  be« 
stehen  theils    aus  diesen   geschichteten  Massen,    die  den  ebenen  Meeres- 
Boden  vor  dem  Erscheinen  der  Insel-Gruppen  bedeckten,  theils  aus  plato- 
nischen Gebirgsarten ,    welche  jene  durchbrachen  und  bei  ihrer  Erhebung 
zum    Vorschein   kamen.      Das   Alter    dieser    geschichteten   Massen    wurde 
mithin    überhaupt   auch    das  Alter    der  Insel  -  Gruppe  angeben ;    der  Verf. 
bezeichnet  solche  als  „Braunkohlen-Bildung^',  weil  sie  häufig  Braunkohlen- 
Partie'n    einschliesst.      Noch    fehlt    es    au    hinreichenden  [Daten,    um    ihr 
geologisches  Alter    zu    bestimmen ;    die    wenigen    hin    und    wieder    vor- 
kommenden   organischen  Reste   weisen    auf  einen   nicht  sehr   entfernten, 
vielleicht   tertiären    Ursprung    hin.     Zu    dieser  Bildung   gesellt   sich    eine 
dritte,   ein  Produkt   aus  plutonischen  Gebirgsarten  vermittelst  chemischer 
und   mechanischer  Zersetzung;    diese   dritte   Bildung   besteht    aus    Thon, 
sowie  aus  RoUstiickon  der  unterliegenden  Massen,  und  trägt  einen  lokalen 
Charakter.    Die  Thon  >    und  Geschiebe  -  Bildung   hat  die  ausserdem  ziem- 
lich hohen  und  steilen  Umrisse  plutonischer  Berge    auf  einigen  der  Inseln 
geebnet    und    zu    wellenförmig    hügeligem    Boden    umgewandelt.      Ohne 
ihr  geologisches  Alter  näher  zu  bezeichnen ,    wurde  derselben  vom  Verf. 
der  Name  ,,älteres  Alluvium'*  beigelegt.    Sie  ist  vom  Jungern  Alluvium", 


897 

das  den  Korftlien  -  RIfen  seinen  Ursprang  veirdankt ,  und  melir  odet 
wmg»  ven  jenen  berg^igen  nnd  bfigeligett  Inseln  scharf  getrennt  Als 
piutonisebe  GebiTgsarCen  —  die  auf  B&mMta  und  TiUnn$9^iion§  am  ent« 
scbiedensten  auftreten  und  steile ,  ancb  im  Verhiltniss  sur  Grosse  dieser 
Inseln  siemlicb  bobe  Berge  bilden  —  werden  genannt:  Gabbro,  Hyper* 
stbenfels,  Diorit,  Syenit  u.  s.  w.  An  mehren  Stellen  zeigen  sie  sifeh  von 
RttbangB'Kottglomeraten  begleitet. 

In  einem  besonderen  Abschnitte  werden  die  Eilande  in  ihrem  fort- 
dauernden Bildungs-Zttstande  betrachtet;  auch  ist  vom  Jüngsten  Alluvium 
und  von  den  Hebungs  •Erscheinungen  die  Rede.  Daran  reiben  sich  Be« 
trachtungen  über  klimatische  Verhältnisse.  Die  Inseln  besitzen  eine  der 
höchsten  existirenden  Mittel-Temperaturen :  die  Wcchsel^Zustände  zwischen 
Tag  und  Nacht  sind  äusserst  gering.  Man  unterscheidet  eine  trockene 
und  eine  Regen  -  Zeit  u.  s.  w.  Die  gfinstigsten  Bedingungen  der  Frucht- 
barkeit gewftbren  jene  Etlaadei  wo  die  erwfihnte  »^Braunkohlen-Formation'' 
herrscht.  Sandsteine  und  Schiefer  ^  welche  dieselbe  ausmachen,  sind  bei 
ihrem  Kalk-Gehalte  leicht  der  Verwitterung  ausgesetzt  und  erzeugen  eine 
mächtige  lockere  Erd-Schichte.  Oro9%-  und  Klein-Nikokar,  KatUehaU  und 
sammtliche  kleine  zu  diesem  System  gehörende  Inseln  sind,  mit  Aus* 
nähme  einiger  sehr  steilen  Abhänge,  überall  mit  Wald  bewachsen.  Ficus- 
Arlen  können  unter  den  hoben  Laub-Baumen,  welche  den  NikokariBehen 
Urwald  bilden,  als  die  fiberwiegendsten  betrachtet  werden. 


K.  W.  M.  Wirbel:  die  Insel  ffe/^otoml  (Untersuchungen  ^ber  deren 
Grösse  in  Vorzeit  und  Gegenwart  n.  s.  w.  Hamhtrg,  1948).  Diese  Schrift 
liber  ein  Eiland,  das  man,  nnd  mit  gutem  Grunde,  in  mancher  Hinsiebt 
als  besonders  merkwürdig  zu  erachten  hat,  zerfallt  in  3  Abtheilungen: 
Geschichtliches,  Geognostisches  und  Geologisches,  sowie  Messungen  und 
Schlnss-Folgerungen.  Ohne  bei  dem  verweilen  zu  können,  was  über  Lage 
über  Formen-  und  Grössen-VerhSItnisse  von  HelffOland  gesagt  wird,  wen- 
den wir  uns  sogleich  zu  den  Angaben  Über  die  verschiedenen  Fels-Gebilde, 
über  deren  Lagerongs-VerhaitniMe  und  ihre  Stellung  zu  bestimmten  For- 
mationen. Die  Schichten  der  Insel  und  deren  nachbarlichen  Analogen 
sind  in  aufsteigender  Ordnung:  Bnnter  Sandstein  <namentlich  Schiefer- 
Letten,  das  oberste  Glied),  Muschelkalk,  Lias,  Oolitb,  Kreide.  Der  Bunte 
Sandstein ,  welcher  von  Nord-Sehottland  durch  England  sich  verfolgen 
lässt  und  in  Deutschland  eine  so  grosse  Verbreitung  und  Mächtigkeit 
zeigt,  erhebt  sich  hier  noch  einmal,  um  sodann  erst  in  Polen  und 
im  innem  Rnesland  wieder  zu  Tag  zu  treten.  Muschelkalk  zeigt  auf  der 
besprochenen  Insel  die  letzten  Spuren  seiner  nördlichen  Verbreitung. 
Di«  Gruppe  oolithiscber  Gebilde  verräth,  selbst  in  den  wenigen  Spuren 
ihres  Daseyns,  einige  Eigen thnmiichkeit,  besonders  was  re  organischen 
Reste  betrifft,  und  vorzüglich  bedeatend  erscheint  die  vermittelnde  Rolfe, 
welche  Helgoland  zwischen  der  Englischen  und  Norddeutschen  Kreiide- 
Formation   spielt.    Es  wird   nun  ausführlicher  gehandelt  vom  Entstehen 


8SS 

da«  Eihiides  durch  Selifebtfii-Brhakmig  md  vo«  äem  rthtftrcB  Aller,  m 
wie  vöB  den  EerstSrenden  Krftflni  «id  von  ihrem  EiaHnse  ««f  die  6«- 
alalt  und  die  fertuchreitrndra  VerlDdernogen  §Ui§H»md§»  Ueeer  Verf. 
geklagt  BQ  fotgendeii  SchluiB-Siteen: 

Die  loeel  lit  ehie  vereiinelte  Erhebung  Im  norddentachen  Tieflande: 
aie  bat  zu  keiner  Zeit ,  ira  Sinne  der  Sagen ,  nrit  dem  Fealtande  svaaah 
roengehangen  und  ist  nicht  durch  Fluthen  und  Ströme  von  letatem  getreaal 
i*  ihre  )etaige  Lage  gelcommen. 

Seit  der  örtlichen  Erhebnng  der  Schichten ,  welche  nach  Ricbtanj^ 
und  relativem  Alter  »ich  mit  jener  der  Seiten  •  Ketten  Sekw$d€m0  in  Ver- 
btftdung  aetxen  läget ,  wurde  HM$^an4  wiederholt  in  die  allgemeiaea 
Hebungen  und  Senkungen  des  Nordaee  -  Beckens  gelogen  und  erlitt  aiit 
diesem  mebrfiiche  Niveau-Änderungen. 

Höchst  wahr<(cheinltch  hat  die  Insel  f<chon  einmal  existirt,  war  aber 
rmt  Zeit  der  Roilstcin-Fonnation  vom  Meere  so  weit  abgespfilt,  dass  sie 
■ur  Rodi  ein  Felsriff  bildele. 

Dnrch  die  weit  verbreitete  Erhebung  des  Landes  nach  der  GerÖlle- 
Ablagerung  trat  Jenes  Riff  wieder  als  Insel  tiber  die  Meeres  -  Ftdcke  wtA 
bildete  wahracbeiulicb  »päter  sogar  einen  Theil  des  Festfandes. 

Als  umliegende  Linder  sebon  von  Menschen  bewohnt  wäre«)  hatte 
die  )nagate  ikllgemeine  Senkung  im  iVordxee-Becken  begonnen ,  welcher 
Helgoland  seine  gegenwirtige  Lage  verdankt.  Dieses  Ereignias  fand  io 
vorgeschichtliiher  Zeit  Statt,  welche  wir  jetzt  nur  annähernd,  in  der  Folge 
mit  grösserer  Gewissheit,  zu  bcftiromen  vermögen.  Die  Elemente  dieser 
Zeit'RecInuag  sind  einerseits  in  dem  Maase  der  reit  der  letaten  Senkuag 
durah  AbapAtung  des  Felsens  entatandenen  Riffe  gegeben  ^  andreraeita  isi 
Vtrhiltoiss  dieser  fortschreitenden  Zerstörung  während  einer  bestimmtes 
Periode.  Nimmt  man  die  Entfernung  der  westlichsten  Scliiahtcn  im 
Riffci  welche  bei  gewöhnlicher  Ebbe  Aber  die  Meeres-Fiache  treten  ,  vom 
Abhänge  des  Seiiimger  iUme^  s  580',  den  Destrtdctions-Coefficienten  lär 
hundert  Jahre  gleich  zehn  Fnsa ,  so  fiel  jenes  Ereigniss  &800  Jahre  vor 
«die  Oegeawart.  —  Yen  beiden  beigegebenea  Karten  stellt  die  erste  ffsf- 
folmid  mit  seinen  Klippen  dar;  auf  der  aweiten  aind  die  Knaten  sa 
aehen,  eine  wie  die  andere  nach  Wibubls  Anfcabme  in  den  Jahren  1844 
und  164Ö-,  auf  einer  Tafel  findet  man  mehre  Felficn  •  Partisan  »nd  einige 
geogaoatmche  Durchschnitte  [vgl.  Jb.  1848y  61], 


Coamick;  geologische  Notitzen  über  randtemeMfand ,  TaeaM- 
nimt  A>«-S«dm«fae  u.  a.  w.  (J.  €.  Rosa  tf^jfape  «/  diteaverg  eie.  m  ihi 
sauihwrn  «nd  mntweHe  r^ioM,  London  ^  lMd7).  Auf  VandiomonMUnd 
wurde  die  Aufmerksamkeit  des  Bericliterstatters  und  der  übrigen  Natur- 
foracher,  welche  die  Expedition  begieiteteu,  ganz  besonders  durch  seit- 
saoie  Verbältnisse  im  Dertoml-Thalo  gefesselt  Dort  finden  sich  nämlich 
in  einem  porösen,  verschlackten  Basalt  grosse  Mengen  au  OpaKMnsse 
imifewandolten   HnUea.     Die  urepriingliche  Struktur   der   Stamms    und 


2weig«  ist  Mcii  ganz  git  erhaltea.  Die  AnaieoMire  wä^  sScb  aber  glaait/ 
Binsalne  Stücke  wagco  in«lire  PAaiie.  Hoorbr,  Natiirtorscber  der  Eipe* 
dition^  beobaehtete  eine  Maaar^  die  etaen  Fiebten^Staauii  Abniicb,  wtlikom-» 
meii  versteinert  war,  ven  niigelihr  6  Foaa  Höhe  and  gegen  %%  Fufe  an 
der  Basia.  Sie  «tand  aufrecht  in  einer  Klippe  liarten  zelligen  Baaallca, 
der  Bie  nrsprniigKcb  vmacbloee,  später  aber  dureh  Steinbrach-Ban  entfenl 
wurde.  Der  Oeaainnt  •  Charakter  v«a  Tasm^men  ist  bergig;  ei»  Hanpt^ 
Gebirge  durchsiebt  in  Zickzack-artiger  Richtung  die  Insel ,  zo  einer  Höbe 
ven  MS«  Fuss  iber  das  Meer  emporsteigend.  Fiinf  oder  sechs  See'« 
finde»  sMi  ttoob  in  den  höheren  Regieaen,  ungefähr  3000  bis  4000'  uhei 
der  See.  Die  herrschenden  Gesteine  sind  Basalt  und  G'runstein,  häufig 
Mandelstein-artig.  Anch  neptunische  Gebilde  erscheinen^  Sandstein^  Kalk* 
stein,  Thon;  sie  lassen  die  hefligslc»  und  verschiedenartigsten  Storungea 
Wfthrnebmen,  welche  die  in  mehren  Epochen  heraof gestiegenen  pluto- 
niscben  Gesteine  hervorriefen*  Basalt  und  Grnnstein  spielen  bei  Znsam- 
mensetzong  des  Gehirgs-Zuges  eine  bedeutende  RoUe  und  zeigen  sich  nicht, 
selten  —  wie  am  Cape  PiHar,  am  Cb//e  Raoul  —  anfs  Schönste  siulen- 
fdrmig  abgesondert.  Granit  findet  sich  bei  Ben  Louumd.  Eine  groasa 
Verbreitung  steht  der  Kohlen-Formation  zu,  die  mitunter  eine  Mächtigkeil 
von  150  Fuss  erreicht.  Auch  metallische  Substanzen  werden  gewonnen, 
so  namentlich  Eisenerz  bei  Riehinond ,  ferner  Blei ,  Kupfer ,  Zink  und 
Mangan.  Am  17.  August  1841  erblickten  die  Seefahrer  die  nördlich  vo» 
Neuseeland  gelegenen  3  KÖniffs-tneein  und  das  hohe  Cap  Maria  van  Die- 
men und  liefen  im  Kawa-Kawa-Fluee  ein.  —  Trotz  des  ganzlichen  Man* 
^els  an  Wegen  auf  der  Nord-Insel  versuchte  Cormick  dennoch  auf  einigen 
Ausflügen  sich  iiber  die  geologische  Beschaffenheit  derselben  zu  unter« 
richten.  Basalte  und  Griiusteine  scheinen  auch  hier  eine  bedeutende  Rolle 
zu  spielen  und  den  grussern  Theil  des  Eilandes  eusammcnznsetzen.  Im 
Bette  des  Waikangvi  Flusses  gehen  beträchtliche  Felsen  von  körnigem 
Kalk  zu  Tflge,  die  vielleicht  Einlagerungen  oder  Gänge  in  dem  Grdnstein 
bilden.  Letzter  zeigt  in  der  Nähe  der  Missions  -  Station  Waimate  eine 
eigenthümliche  kugelige  Absonderung;  die  Grunstein-Kugeln  sind  weithin 
zerstreut  Zehn  Meilen  von  Waimate  liegt  ein  vulkanischer  Kegel-Berg 
mit  einem  ausgezeichneten  Krater.  Die  Gehänge  des  ehemaligen  Vulkans 
werden  von  Schlacken  -  und  Basalt  >  Massen  bedeckt.  In  der  Nähe  des 
B<'rges  entspringen  heisse  Quellen,  deren  Abfluss  sich  auf  dem  ausgehöhl- 
ten LHva-Boden  sammelt;  unaufliörlich  steigt  aus  diesen  Pfützen  Schwe- 
felwasserstoffgas auf;  ihre  Umgebungen  sind  mit  Schwefel  überzogen. 
Der  Äeri-Iieri-Fluss  bildet  einen  herrlichen  Wasser-Fall  ober  eine  gegen 
90  Fuss  hohe  Basalt-Wand ;  unterhalb  derselben  ist  eine  geraumige  Höhle, 
deren  Boden  mit  einem  ockerigen  Thon  von  verschiedener  Farbe  bedeckt 
ist.  Die  Eingebornen  bemalen  mit  demselben  ihre  Haut.  In  dem  Waio- 
nitO'Thal  erheben  sich  aus  dem  Grunstein  bis  zu  einer  Hohe  von  40  Fuss 
höchst  pittoreske  Fels-Massen  von  körnigem  Kalk ,  die  aus  der  Ferne  ge- 
sehen tauschend  alten  Burgen  gleichen.  Die  Ufer  der  Waingaroa-Bai 
bestehen  aus  Sandstein  und  Kalkstein;   letzter  umschliesst  fossile  Reste, 


wie  Ostrea»  Pecten,  Terebratil«,  T«rritelU.  Der  SimdaUam  wird 
sehr  hftaAg  voo  Grfiaateiii-Gängen  dorebbrochea.  Dae  nordwettUcbe  Esde 
4er  iDsel,  Ckp  Mwrim  vmn  Diewumy  ist  aiie  eiacM  vttlkankcbeii  K^s^love- 
r«t  Eusammengfeeetst.  im  AUuvkiin  bat  »an  foaaile  KDechen  des  aiiagc- 
storbenen  Vogels  Dinornis  gigaateus  gefandea,  der  bei  Einir^bonieB 
den  Namen  Moa  fahrt  und  g^gtu  16  Fnss  groas  gewesen  seyn  selL 
Berge  von  bedentender  H5be  erbeben  sich  im  Innern  des  Landes,  der 
Hmmpnkm  9096  Foss,  der  Terenalrt  oder  Efmomi-Ber^  680»  Fuss,  der  7'os« 
fflrtrt  6000  Fuss  ober  das  Mem*.  Der  iliMpwA«  ist  selbst  in  Sommer  mii 
ewigem  I^se  bedeckt ,  und  der  TmrmuUti  kann  als  der  eigentlicbe  Mittrl* 
pnnkt  vvlkaniseher  Thfttigkett  auf  der  Insei  angesehen  werden ,  der  nicht 
allein  Rauch,  sondern  auch  bisweilen  Laven-Ströme  entsendet.  In  des 
Umgebungen  dieser  Berge  trifft  man  Bimsstein  und  Obsidian  in  grosser 
Menge,  und  heisse  Quellen  treten  allenthalben  zu  Tage.  Zablreiclie  Sce'a 
finden  sieh  gleichfalls;  der  grösste  derselben,  TaupOj  ist  36  Meilen  Issg 
und  25  Meilen  breit  und  liegt  1300  Fuss  über  dem  Meere.  <*-  Die  mittle 
Temperator  auf  Neu-'Seelwnd  beträgt  60^  Fahr.  :  wie  es  bei  swei  schmalen 
Inseln  von  800  Meilen  Llnge  zu  erwarten ,  die  von  allen  Seiten  von 
weiten  Ozean  umgeben  und  mit  dichten  Wildern  bcdecat  sind,  herrscht 
grosse  Feuchtigkeit.  (Auf  Neuneitmd  ist  bekanntlich  ein  auagexetcbneter 
Nephrit  SU  Hause,  der  von  den  Eingebornen  zu  Beilen,  Messern  ood 
dergleichen  verwendet  wird ;  er  findet  sieh  aber  nur  auf  der  sfidlichen  Insel 
Tatest' Poenam«  und  steht  auf  der  nördlichen  in  grossem  Wertfae.  Bis 
jetzt  bat  man  nichts  über  die  Art  des  Vorkommens  dieses  Minerals  er* 
Mren.) 


Eichwald:  aufgeschwemmtes  Land  in  Rmssland  (ans  dessen 
,»Geognosie''  in  Erman's  Archiv  VI,  587  ff.).  Die  Geschiebe-FormatioD  ist 
sehr  weit  verbreitet.  Rollstdcke  liegen  uicbt  nur  onf  weiten  Ebenen  des 
nördlichen  Rui$land9  umher,  sondern  erstrecken  sich  auch  durch  die  Ott- 
aee-Provinzen ,  durchs  }Voiogoi*9che  ,  Kosirom^iche  ^  RJttBan'tche ,  Tum- 
how^iehe  und  Nifnei  -  Nowgorotfiehs  Gouvernement  und  von  da  durcb's 
Tula'seke ,  OreFiche,  Tsehemigaw^seke ,  MoMletc^sehe  und  Wolyn'^che  bis 
nach  Polen ;  sie  scheinen  alle  aus  Finlund  und  Skandinavien  zu  stammen. 
Der  Verf.  nimmt  ihre  Zerstreuung  durch  grosse,  im  vorweltlichen  Meere 
schwimmende  Eis-Massen  an,  die  sich  meist  von  Gletschern  frühester  Zeit 
losrissen.  Diese  verursachten  auch  hier  im  nördlicheu  Finnland  und  Ruu- 
lend  durch  ihre  Fortbewegung  das  Glätten  unterliegender  Felsen,  wie 
Solches  auf  der  Insel  DagÖ  im  Grauwacken-Kolk  zu  sehen.  Auch  im  nord- 
lichen Ural  nimmt  E.  bei  Bogoslowikj  so  wie  auf  den  CMerlin'echen 
Bergen  die  Rundhocker  -  Bildung  an.  —  Heutiges  Tages  noch  lebende 
Seemuschel' Arten  werden  oft  in  bedeutender  Entfernung  vom  heutigen  Meere 
und  auf  ansehnlichen  Hohen ,  wie  in  Schweden  und  Norwegen ,  so  in 
RuS4land  am  Zusammenfluss  der  Waga  und  Dwina  gefunden  und  bezeu- 
gen die  noch  fortdauernden  Boden-Hebungen. 


841 

G.  ScanciHoaowftKJi:  die  Syrjmtmtmri  T^iiiwer  und  NiMmiewtr 
GrnbeBf  (Aus  dessen  y,geologisclian  Werk  über  den  Aiiai**  in  £iimaii's 
JUofaiv  VlI^  47  ff.)  Die  iMblen  Berge  bei  JSifrfanawsk  bestehen  aus  Then* 
schiefer,  der  in  Chloritschiefer  übergebt  Der  nächste  Porphyr-Berg,  die 
04kru^»9  üegt  3  Werst  und  Or&i,  der  nichste  Grenit-Berg,  8  M.  ent- 
fernt  ^  ^  Die  TaUncer  Gruben  liegen  30  W.  vom  Zusammenfluss  der 
ükm  und  des  Irijß^eh^s  und  zwischen  ietztem  Strome  und  dem  Bergwerk 
iittdet  sich  nur  Tbonschiefer,  der  beim  Dorfe  Oluhokoi  von  Syenit  und  bei 
Krm9nqiar9koe  Meto  von  Granit  durchsetzt  wird.  Bei  Talowa  wird  anf 
einem  in  Thonschiefer  stehenden  Stock  gebaut.  Das  Nebengestein  gebt 
in  der  Nähe  desselben  theils  in  Kieselschiefer,  theils  in  ^/rbonsteio*'  über :  Auch 
hat  man  dsrin  aufsetzende  Diorit  -  Massen  bemerkt.  Die  Erz-fuhrende 
Masse  besteht  an  ihrem  mächtigen  untern  Ende  meist  aus  Quarz,  und  es 
findet  sich  in  demselben  Kupferkies ,  dessen  Menge  vom  Liegenden  bis 
zur  Mitte  um  das  Doppelte  zunimmt,  gegen  das  Hangende  hin  aber  mit 
Blende  und  Barytspatb  gemengt  und  weit  weniger  ergiebig  ist.  Ferner 
kommen  Eisenkies,  Bleiglanz,  Roth-Kupfei*erz  und  Gediegen- Kupfer  vor. 
—  Nenn  Werst  gegen  NW.  von  den  Talower  liegen  die  Nikoi^fewer 
Gruben.  Sie  sind  verlassen ,  und  nur  die  grossartigen  Halden  gebCM 
einige  Vorstellung  von  der  merkwürdigen  Beschaffenheit  der  Lagerstätte 
und  von  ihrem  Streichen.  Zunächst  um  die  Lagerstätte  findet  sich  nur 
Quarz-führender  Porphyr,  sodann  folgt  Schiefer  mit  untergeordneten  Kalk- 
Lagern.  Der  Porphyr  umschliesst  Quarz,  welcher  in  seiner  Mitte  derb 
ist  und  arm  an  Erzen,  dagegen  in  der  Nähe  des  Porphyrs  Silber-baltige 
Eisenocker  fuhrt,  bis  er,  wie  gesagt  wird,  in  eine  Quarz-Brecoie  mit 
Stücken  von  Barytspalh,  Chalzedon  und  Halbepal  übergebt  Auch  dieaes 
sonderbare  Trümmer -Gestein  soll  einst  für  sehr  bauwürdig  gegolten  und 
namentlich  an  Silber  bis  zu  y^^  seines  Gewichtes  geliefert  haben.  Man 
bemerkt  viel  Schwefel,  im  porösen  Quarz  sowohl,  als  in  der  Breccie. 
Das  Hangende  des  Stockes  soll  vorzugsweise  reich  an  jener  Substanz  ge< 
wesen  seyn.  Der  Besteg  der  Gang-Masse  besteht  aus  einem  bröckeligen 
Halbopal  von  mancbfaltiger  Färbung;  es  bildet  dieser  zwei  WändCj  welche 
den  Porphyr  von  jeder  Seite  des  Erz  -  führenden  Quarzes  trennen.  Zu- 
nächst diesen  Wänden  soll  der  Porphyr  einen  gesinterten,  nicht  selten 
verglasten  Zustand  zeigen.  (Das  Vorkommen  hat  grosse  Ähnlichkeit  mit 
jenem  des  Halbopals  zu  Sehemniim  und  an  andern  Orfen  in  Um§am^  des- 
gleichen- mit  Nord-AsiatUehfn  Erscheinungen,  namentlich  mit  den  Umwan- 
deiungen  von  Grauwacke  •  Gesteinen  zu  Pechstein  und  Halbopal  und  in 
Marekanit  -  Fels  und  von  der  andern  Seite  mit  den  prachtvollen  Mandel- 
steinen und  den  Schwefel-Abla gerungen ,  welche  die  NeriMchintker  Erz- 
Gänge  begleiten  *^ 

*    Über  das  Metall  -  Vorkommen    bei   Syrjanowik  •.  RosE*a  Reise  nach  dem  UrtUt 
I,  5Ö2  ff. 

**    EatAAB't  Reise  u.  s.  w.  AbtheU.  I,  Bd.  3,  S.  80  ff.  uad  destca  ArohlT  n.  s.  w« 
Ul,  156. 


842 

Coc^oanb:  greolofftseht  8efcilderuii|;  dei  ii9rd(lleft«ttTlreilet 
rom  MarokkeniäeheH  Reiehe  (BtdM.  fM.  I,  IV^  IfMref.)-  W«  Er- 
giebnfsäe,  %n  welchen  üe  Untertncbaaffii  des  ¥err».  fülirteii,  «iotf  fol- 
gende ; 

Das  Reich  von  Marokko  hat  ffinf  grosse  geologische  Forai«tieiieii 
anfeirireisen : 

t)  ,,0berg;an{^8''- Gebilde,  bestehend  aus  vier  Abtheilnngen ,  wo- 
von die  beidrn  ersten ,  durch  krystalllnische  Schiefer  and  Orauwacke  be- 
zeichnet, dem  nntern  sil arischen  System  entsprechen 5  die  dritte 
Abtbeilnnj^  gehört  zn  den  Orthoceratiten-  nnd  Trilobiten-fdhrenden 
KaFken  and  ist  dem  oberen  siln fischen  Syteme  beitnzihlen;  die  Werte 
endlich  ,  charakterisirt  dnrch  Konglomerate  and  rothe  Sandsteine ,  vertritt 
das  devonische  System.  Granit-,  Serpentin*  nnd  Sandstein>(SpStft-) 
Ginge  dnrchsetsrn  die  Formation  ,  letzten  dfirfte  die  Erz  -  Pfihrang  znzo- 
schreiben  seyn ,  welche  man  in  ihrer  NIhe  wahrnimmt.  Die  Erliebang 
reihet  sich  jener  von  Nord-ßfi^tand  an;  sie  ist  durch  das  Streichen  ans 
N.  in  S.  angedeutet. 

3)  JaraFormatiou.  Kalke  nnd  Dolomite.  Die  Erhebung  fällt  mit 
der  der  C6ts  i^Ör  zusammen. 

3)  Kreide-Formation,  zerflllt  in  drei  Abtheilungen,  wovon  zwei 
dem  Kalk  mit  Charoa  ammonia  und  dem  Nummulite n -  Kalk  angehören, 
die  dritte  dem  Sandstein  mit  Fukoiden.  Die  erste  stellt  das  Neocomien- 
Gebiet  dar,  die  zweite  jenes  des  Griinsandes  nnd  die  dritte  das  der 
oberen  Kreide.  Die  erste  Erhebung,  wovon  die  beiden  nnteren  Abthei' 
langen  betroffen  worden ,  bezieht  sich  auf  das  System  des  Monte»  Vin, 
i!it  zweite,  weiche  auf  den  Fnkoiden- Sandstein  gewirkt,  auf  das  Pyrenäen- 
System. 

4)  Tertia r<F  0 r  m  a  t  i  0  n.  Sie  wird  durch  ein  Susswnsser-  und  durch 
ein  Meeres  -  Gebilde ,  die  beide  miocän  sind ,  nnd  durch  ein  wagerechtes 
thoniges  Gebiet  vertreten.  Zwei  Erhebungen  gehören  hierher:  jene  der 
WMtfiehen  Alpen  und  die  der  Haupt '  Atpenkette  i  letzte  war  besonders 
wichtig  fär  die  Gestaltung  des  Bodens  Im  Reiche  von  Marokko. 

5)  Neuere  Ablagerungen  :  Kalktuff,  Knochen-Brcecien ,  Rasen- 
Eisenstein  und  Dunen. 


Streffleux:  EiiiWirkong  der  Plieh-Krilfte  auf  Ebbe  und 
Fluth  (Oeterreieh,  Blatter  f.  Lit.  184T,  No.  7,  S.  2S).  Der  Vf.  bezeich- 
net die  Punkte,  ha  welchen  die  Attraktions-Theorie  mit  den  nenesten  Beob- 
achtungen nicht  fibereinstimmt,  wShrend  die  Wirkungen  der  Flieh-KrSftr, 
welche  man  seit  den  Untersucbnngen  Galilabi  über  Ebbe  und  Fluth  ganz 
ausser  Berücksichtigung  gelassen ,  grössere  Übereinstimmung  zeigen. 
Gaulaei  hatte  die  Fluthen  nur  aus  einer  Zusammen  Wirkung  der  taglicben 
Rotation  mit  &ef  fortaoh reitende»  Bewegung  der  Erde  um  die  Sonne  her- 
zuleiten gesucht;  da  diese  Wirkung  jedoch  nur  einen  vierundzwanzigKtöu- 
digen  Wechsel   der  Fluthen   und   keineswegs  die  tbatsfichlich  bestehende 


«49 

ÜbereiuftthnmuDK^  dentlben  nft  dem  llloiMf«6ang^  erlltrt^  so  fanden  sieb 
die  Nahirfbracfaer  gez wanden,  von  dieser  Ansieht  ab-  und  snr  AttrakÜons* 
Theorie  iber-zn|rehen.  Strrffi.bor  hing^egcn  saeht  festzustellen,  dass  die 
Flieh-Kffifte  nieht  nur  in  lä^^lieben,  sondern  auch  in  halbmonatlichen 
nvd  halb)2H»rig;>en  Perioden,  ha  vollen  Ehiklang  mit  den  Bewegungen 
des  Mondes,  auf  den  Wasser-Stand  der  Meeres-Oberlllehe  einwirken.  Er 
Weiset  nach,  dass  auch  die  zu  beobachtenden  Änderungen  in  den  Fluth- 
Hdhen  und  in  den  Flulb  -  Zeiten,  Je  nach  dem  Wechsel  der  Mond* 
Phasen,  der  Abweichung  und  der  Entfernung  der  Sonne  und  des  Mondes, 
sieh  in^esammt  allein  aus  der  Einwirkung  der  Flieh  -  KrSfle  ableiten 
lassen.  Er  gibt  die  Erkifining  sftmmtKcher  Haupt-Erscheinungen  der  Ebbe 
und  Fluth  durch  Zeichnungen  erHIntert  und  stellt  folgende,  seine  Grund- 
Idee'n  enthaltende  Punkte  auf: 

1)  Die  Erde  rotirt  tfl glich  um  ihre  eigene,  durch  den  Schwerpunkt 
gehende  Achse.  Sie  rotirt  monatlich  um  den  ihr  mit  dem  Monde  gemein* 
schaftlich  zustehenden  Schwerpunkt,  und  sie  rotirt  jährlich  um  die  Sonne. 

9)  Tn  jodem  dieser  drei  FSUe  ist  die  Flieh-Kraft  thatig. 

3)  Nachdem  es  nun  im  ersten  Falle,  nämlich  bei  der  täglichen  Rota- 
tion, durch  dre  Grad-Messungen  bewiesen  ist,  dass  die  Ausbauchung  des 
Meeres  am  Äquator  zur  sphlroidalen  Form  durch  die  Flieh-Kraft 
hervorgebracht  wml,  so  muttn  diese  Kraft  auch  in  den  beiden  andern 
Ffillen  irgend  eine  Wirkung  auf  das  Meer  bussern. 

4)  Ansj^ern  sich  nun ,  durch  den  Einfluss  der  Flieh-Kraft  bemerkbare 
Wirkungen  im  Meere  auch  in  den  beiden  letzten  Fillen,  so  mfissen  diese 
Wirkungen  bei  den  Untersuchungen  über  Ebbe  und  Fluth  mit  in  Rech- 
nung gebogen  werden ,  und  Theorie'o  oder  Berechnungen,  bei  welchen 
Diess  nicht  geschehen,  können  unnöglicb  richtig  sejrn, 

5)  In  welchem  Masse  diese  Einwirkungen  der  Flieh*Kraf%e  u  bo« 
ruckaicbligen  seyen,  kan»  erst  durch  genauere  UnteTSUchongen  festge- 
stellt werden*  Vor  Allem  muss  »an  nbor  die  Elemente  im  Klaren 
seyn  ,  welche  in  Rechnung  zu  siehe»  sind;  man  moss  das  Maas  ihrer 
Eiawirkang  an  erfarsehen  auelien:  sodann  erst  kann  man  auf  Rechnun- 
gen gestützte  Theorie^n  geltand  machen. 


Bergsturz  in  SMmien  (SchltHsek^  Arbeiten  184T,  hgg.  1848,  S.  5 7 
ff.).  Von  einem  mftsigen,  aber  hoch  gelegenen  Abhänge  in  der  NShe  des 
WilimauMdorfet  Berpes  awiscbe»  GoHl  und  WtUmminfdorf  unfern  OM- 
ker$  im  Jatfer#oAen  Kreise ,  trennte  sich  in  der  Nacht  vom  1*  zum  3.  Okt. 
1847  in  der  Breite  von  etwa  180  Schritten  und  mit  abwatts  wachsender 
Dicke  die  Oborfl^lehe  und  wurde  mit  der  darauf  befindlichen  Wiese,  mit 
dem  Kalkstein-Bruche,  dem  Kalk-Ofen  und  Schoppen,  mit  dem  Wächter- 
Hause  u.  a*  w.  zwanzig,  dreiasig  und  mehr  Sehritte  abwärts  geschoben, 
Pie  Oberfläche  riss  überall  in  Spalten  aaf ,  der  Stainbrocli  wurde  v«r<* 
schottet ,  jedoch  so ,  dass  die  in  der  Tiefe  desselben  gelegenen  Gerälha 
siph  oben  befanden;  der  fast  gebaute  K^lk^Ofen  war  nach  ejnw  Seiio 


844 

bedeuleed  eiai^esimkcn  and  stand  tehief  und  ubarblBfead ;  aocb  «eigte 
«ich  das  starke  Mauerwerk  voll  von  Rissen  und  Sfurüngen,  der  höbenie  Aof- 
Uttf  aber  war  noch  daran  befindlich^  das  Wüchter-Haos  wurde  gmz  ver- 
schoben and  im  Innern  der  Stubenofen  aertraminert ;  ans  der  Fenster« 
Brüstung^  fielen  die  Steine  tbeiiweise  heraus,  auch  der  Kalk •  Scboppea 
l^alte  Risse;  auf  der  unten  befindlichen,  früher  flachen  Wiese  wurde  ia 
der  Mitte  ein  Hu^l  von  etwa  sehn  Ellen  Höhe  heraufgetriebeui  der  über- 
all zerspalten  erschien ,  so  dass  die  Rohren  einer  Wasser  -  Leitung  blos 
lagen.  Eine  Erschütterung  wurde  nicht  bemerkt.  Der  einxige  Zeuge 
des  Herganges,  der  Mann  im  Wachter-Hause ,  wurde  durch  das  fürchter- 
liche Getöse  aus  dem  Schlafe  geweckt;  das  Haus  krachte,  platxle  und  schob 
sich  fort  j  der  Wächter  versuchte  zu  fliehen,  fand  aber  die  Thur  verscbuttrl, 
so  dass  er  durch^s  Fenster  steigen  musste ,  aber  voll  Grausen  über  die 
Verwüstung  nach  allen  Seiten  wieder  zurückkehrte. 


V.  RAULin:  neue  Klassifikation  der  Tertiar-Gebirge  A^ui- 
fafiJsM  (BulL  fBoi.  1S48y  ^,  Vy  437 -4<U).  Wir  haben  diese  Abhandlung 
schon  im  Jahrbuch  1848,  621  aus  einer  andern  Quelle  ausgezogen  und 
finden  nur  aus  der  jetzigen ,  wo  der  Aufsatz  etwas  erweitert  erscheint, 
nachzutragen ,  dass  zwischen  die  6  Gebirge- Abtheilungen  A,  B,  C,  D,  £, 
F,  zu  welchen  der  Vf.  gelangt,  die  5  Hebungs-Systeme  der  Haupt-Alpen, 
der  West- Alpen,  des  SancerroU  (schon  angedeutet),  der  Pyrenäen  und  des 
Manu  Viio  zu  liegen  kommen. 


J.  Dblbos:  Notitz  Aber  die  Fahluns  in  ^vkimeH  - Ftmnkreif^ 
(BuU.feoi.  1848,  k,  F,  417-428).  Man  hat  sieb  in  der  letzten  Zeit  viel 
mit  diesem  Gebirge  beschäftigt  (Jb.  1848,  021  u.  s.  w.),  aber  sieb  ver- 
leiten lassen ,  nach  der  äusseren  Gesteins  -  Ähnlichkeit  Bildungen  so 
trennen  und  zn  vereinigen,  wie  es  Lagerungen  und  Versteinerungen  nicht 
rechtfertigen.  Der  Vf.  schlägt  nach  seinen  Uniersuehnngen  folgende  Ein- 
thetlnng  derselben  als  Bestandtbeile  des  Mioeän  >  Qebh*ges  in  den  Becken 
der  Qironde  (Bordeaux)  und  des  Adour  (Dmx)  vor* 

I  I  7)  Sösswasserkalk  von  Batuie, 

I   .        ^  16)  Fahlun  von  SMes? 

obere  Gruppe   l  ^^    ^,^^^^^ 

Uberes  111.    f^  f  ^^  Sfisswasserkalk  von  SmtemU. 

(3)  Fahlun  von  SanetCs  als  Typns  und 
[untere  Gruppe  |       von  L4öfnon. 

f  2)  Molasse  mit  Knochen  und  Echiniden. 
ri  ^         wt  {  i  1)  Blaue  Falons  von  Dnx  und  Asteriea* 

Untere.  M.|  „  |       K.lk  der  «ro*l*. 

1)  Der  Vf.  bat  sich  mit  dem  ftitern  Miocän-Gebirge  des  Girmule^Dpie* 
schon  anderwärts  (Uem,  geoi,  I,  tl)  beschäftigt,  daher  er  sich  hier  auf 
das  Aifotir-Becken  beschränkt  und  |enes  nur  der  Vergleichnng  wegen  be- 
rflcksicbtigt.     Unähnliche  Gesteine   rafisses  als  gleichalt  hier  zusammen- 


845 

g^fasst  werden,  ohne  eine  genauere  .AKersfolg^e  derselben  anzugeben.  Ah 
Typus  kann  man  a)  die  blauen  ihonig  -  sandigen  Pahluns  von  Taritü  und 
Larrat  bei  Oaas  betrachten,  wo  die  fossilen  Arten  so  herrlich  erhalten 
sind:  Natica  maxima,  N.  crassati  na,  N.  p  on  derosa,  Trocbna 
labarum,  Tr.  Boscanus  ,  Turbo  Parkinson  i,  Cerithium  gib* 
her  OS  um,  C.  lern  nisca  tum  und  Conus  deperditus  sind  vorsug*«- 
weise  hiufig  und  bezeichnend.  Zwischen  Dax  und  Pe^eharade  liegen 
sie  unmittelbar  auf  dem  Nummultten-Gebirge,  finden  sich  aber  in  etwas  rer- 
finderter  Beschaffenheit  noch  an  mehren  Orten.  Nicht  weit  von  Larrat, 
KU  IjeHarritm,  erseheinen  sie  in  Form  eines  schmutzig  weissen,  sehr  Kalk- 
reichen  8andes  voll  kleiner  fistiger  Polyparien  in  üf^echsellagerung  mit 
blaulichen  Mergel-Schichten  ;  Oratbloup  hfilt  sie  ffir  ein  Äquivalent  de'a 
Pmi^er  Orobkalkes;  sie  enthalten  aber  gleich  den  vorigen  Natica 
maxima  und  N.  ponderosa,  Conus  deperditus,  in  , Gesellschaft 
von  Nummulina  fintermedia,  Turritella  strangulata,  Strom- 
bus latissimus,  Cypraea  splendens  etc.  b)  Davon  hatte  man  die 
grauen  harten  Schnecken  -  Kalke  zu  Girran«,  wenige  Hundert  Schritte 
von  Tarla^t  getrennt ,  welche  viele  der  vorigen  Arten ,  aber  nur  in  Ab- 
drücken enthalten,  wie  Natica  maxima,  Strombns  latissimus 
und  Nummulina  intermedia.  An  mehren  andern  Stellen  haben  sie 
eine  blauliche  oder  gelbliche  Farbe  und  zuweilen  nehmen  die  Nummultnen 

darin  sehr  fiberhand. Im  Gironde-DpL  haben  die  meisten  Geologen 

bereits  den  Asterien- Kalk  oder  Grobkalk  von  Entre-deux-wert  von  dem 
eocSncn  Orbitoliten  -  Kalke  von  Blaye  unterschieden ,  welche  durch  die 
machtige  Molasse  des  Frittuadaii  wie  durch  die  Molasse  und  den  Sdsswasser- 
Kalk  des  AfenaU  von  einander  getrennt  werden.  Nach  des  VPa.  Unter- 
suchungen sind  aber  der  Asterien-Kalk  von  Bordeaux  ^  der  Grobkalfc  von 
Entre-deux-mergy  sowie  der  Kalk  von  Bour^  und  8t,-Blacaire  miocfin  und 
ist  erster  der  Repräsentant  der  Austern -Mergel  des  Montmartre  und  des 
Sandsteines  von  Pontainehleau^  also  des  unteren  Theils  des  nord-/Vtfft«M- 
aehen  MiocSn-Gebirges ,  was  wieder  darin  eine  BestStigung  findet,  dass 
er  mit  den  miocanen  blauen  Fahluus  von  Dax  folgende  Arten  gemein  hat : 

Nnmmnlina?  intermedia  d'A.  Ecbinocyamus  piriformis  Ag. 

Asterias  laevis  DsMovl.  Crassatella  tomida  Lr. 

Venus  corbis?  Lr.  Delphinuia  marginata  Lk. 

Venericardia  intermedia  Bast.  „  scobina  Bast. 

Pecten  Billaudeli  DsModl.  Turbo  Parkinsoni  Bast. 

Natica  maxima  Grat.  Turritella  strangulata  Giat. 

Alle  übrigen  Bildungen  gehören  zum  oberen  Miocfin -Gebirge ;    doch 
will  sich  D.  hier  nur  mit  den  Fahluns  beschäftigen. 

2)    Die  Molassen  mit  Knochen  und  Echiniden  sind 
a.    im  Otronde-Btcktm  b.    im  il^^r-Becken  : 

sandig,  gelblich  oder  bläulich,  zart,  sandige  Mergel  oft  mit  groben  Ge- 
reich ap  Operculina  compla-  schieben ,  mit  Knochen  und  Zfihnen 
nata,  enthalten  Knochen  und  Zähne  von  Cetaceen  und  grossen  Fischen, 
von  Cetaceen  und  Fischen,  Scntella  reich  an  Echinideo,  alt  Clypeaster 


840 

s«brot«iid«  and  seUener  Echino-  marginAtiis  f  Ecbi  ool«mp«8 
Uiupas  Lanrillardi  mit  Cly-  ILleini,  Ecb.  semiglobaa,  Cono- 
.paaster  marg'iBataa,  Aualern  clypiis  Bor  da«.  Zo  JV«rrMfc, 
uod  einige  Mascbel  -  Abdrucke.  SL  8w§Me,  JUimkuUf  CffMirafi,  89rt, 
Mddardy  Mmrtignae^  Leo^tun  y  Qra-  Gurreiy  CUrmo^^  CM^MnmUj  ÜTonl- 
JifffUM.  ßri  etc. 

3)  Die  F  a  b  I  a  n 8  vpn  Leofmam  uod  Saue^U  in  fiMrm4#-B««k«a  achaiaeii 
im  itioiir- Becken  keinen  odrr  doch  nar  io  dcaAblageriMgen  von  iSeii- 
krigue$  und  Si^-Jem-de-IlUrs^ef  einen  ReprütfeutaDten  au  finden.  2^ 
hdopußM  liegen  uoiniltelbar  auf  der  Schiebt  (2a)  fc«ibe  lese  Gebilde  vell 
wohl-erbalteaer  Konchjclien ,  zwisabeo  welchen  |eB«  Scutella  nur  necb 
»alten,  die  anderen  Echiniden,  die  Knochen  und  ZAbne  gar  nicht  metr 
.vorkommen.  So  auch  so  CtstMSy  HUrHUmo  u.  a.  w«  Zu  ^niwf  iat  die 
Schicht  (3)  nirgend«  aicbtbar,  aondtrn  man  erblickt  am  naterat  tiaea 
dunkel-  blauen  Sand  voll  der  beaciehn enden  Fnaaiüen  der  gelben  EahlaAs 
von  Laoffian,  worauf  ein  gelblich  blauer  feiner  Sand  folgt,  worin  man 
die  laocardia  cor,  Pecteu  B  urdigalenais,  Trochus  Benet- 
tAe,  Murex  lingua-bovie  von  vorhiu  nicht  mclu' findet,  wogegen 
die  dort  nur  aeiten  beobachteten  Arten  Mactr.«  atiatella,  B.aceinaai 
baccatnm,  Oliva  plicaria  jet4t  in  eraCaunlicher  Menge  aunreten  und 
beweiaen ,  daas  der  blaue  nnd  der  gelblich  wriase  Saud  nur  2  Scbicbteo 
einer  Bildung  aind,  welche  %uMaiUau  und  9i,'MoriU9U  wieder  eracheiot. 

4)  Bei'm  Weiler  iMrrUs  in  der  Gemeinde  .SaiiMl#  werden  die 
gelblichen  Fahhin«  durch  einen  Sü^swaaaer-Kalk  bedeckt^  welchen  Goillako 
(in  den  ilnnal.  i^tnnu  de  Bord,  I,  23d>  und  DaFABnov  (Jtfcm«  06oL  de  Frmiee 
lUy  141)  beschrieben  haben. 

5)  Darüber  zu  SaucuU  ein  auch  zu  Bteriguee  autgefuudener  meeriacber 
Kalkatein,  welcher  überall,  wo  er  auf«  Neue  von  mächtigem  Muschel-Saod 
bedeckt  wird,  von  zahlreichen  üölilcn  diu*  Bolirrnuacheln  durchlöchert  i»(> 
Brack wasaer-  und  Stiaawaa$er •  Bewohner  aua  den  Geachlcchtern  Drei- 
aenia,  Cyrena,  Melanopsis  nud  Noriti  na  ftadeu  sich  ein^  der  abge- 
rollte Zustand  der  meisten  Muschel- Schaalen  deutet  eine  Küsten  » Bildaag 
an ;  Folyparien  mengen  sich  sehr  häutig  in  den  grobkörnigen  Sand,  und 
viele  ganz  neue  See-KoncliyUen -Arten  treten  auf,  worunter  an  den  2  ge- 
nannten Orten  insbesondere  L u  c  i  n  a  s  c  o  p  u  1  o  r  u  m,  Ve  n  us  re t icu  lata, 
Yenericardia  pinnula,  Area  cardiiformis,  Cbama  florida, 
Dre i sa  e na  B rar di,  PirulaLainei  sehr  häufig  sind.  Auch  zu  Jlf onr«« 
bei  la-  Brede  finden  sich  die^c  Arten  iibcr  einem  Siisswaaserkalk  mit 
Plnnorben  und  Limneen.  Diese  Fahluns  von  Mtrigmae  eraclieinen 
noch  an  vielen  andern  Orten  im  ^Tiromfe-B ecken  (Peeeae,  MarütieCg  Nme^h 
Bamae)^  im  Dpt  von  Loi  -  et  -  Garoime  iCaeleüßiouXf  Sof ,  Oabßrrei),  im 
Adofir*Becken  (zu  Ainl-Avii  bei  Münt-de-Marean,  zu  Cahemiee^  JUundiUot, 
Meeee  und  ATainol  bei  l^aa;  und  bei  SL-Paul  wie  bei  Si.-iSemr).  —  Ver- 
gleicht man  miteinander  die  fosailen  Xechylien  der  Fahluna  in  der  untern 
nnd  Obern  Gruppe  (3  nud  6),  so  aind  von  115  Arten  65  der  onterni  72 
4ar  4>beran  cigeotbumlich  nnd  48  beiden  gemein ;  doch  aeigen  diese  letztei 


oA  yer«diiedeiili«itcn  Ss  iMideii  Grnppea,  die  miliiiiler  T«rietftltii  btigfiis- 
dni  köiMten.  Dagegen  t«ut2t  4i€  obere  Gruppe  n^cfa  viele  P«lyp»rieR» 
eigeDtbumlioh ,  welche  in  der  untero  uberbiiupt  nur  «elteu  eiml.  -^  An 
beseififaaendflte»  eiml  für  (3):  Mactra  deltoideF,  Venus- ca eine ide«» 
Jsocardia  cor,  Avicula  phalaeuaceai  Yagine.lia  depreaa«, 
Trocbu«  Benettae,  Cancellaria  aculanguia,  Typhis  tubifoT, 
Murex  pomuin,  fiuccinum  Veneria;  —  für  (5):  Lycopbrys 
lenticularis,  Lucina  scopuloruM  «  Oonax  eloni^ata,  Cyrena 
Brong^niarti,  Venus  retieulata?,  Area  cardiiformisy  Cbamn 
florida?,  Dreissenia  Brardi,  Iferitina  pioU»  Ceritbiu« 
margariUce'un,  Piruia  Laiuei 

6)  Anaaerdefli  wird  ein  Gebilde«  welches  zu  Salks  Im  i^4mSe  -  ll||Pf. 
als  ein  /einer  Mu8obel*San4»  »«  Ba^Hsfarl  nnd  Mimi-d^Mmrum  in  disfecw 
Binben  gelben  Kalkes  mit  Muschel- Kernen)  su  Bmmmnes  und  0m^im 
sAs  .loses  bituminöses  Cvebirge ,  zu  S»iU9iriMe  und  Oriäem  als  ein  bUuor 
Mnsobel  -  reicher  Sand  orscheiHt,  überall  durch  Gardita  Jonajineli 
ebnrafclerisirt,  ohne  dass  irgendwo  seine  Lagerungs -Folge  deutlich  m 
sehen  wäre.  Zu  S^int-Sever  jedoch  liegt  der  Fahlun  von  Mmipuae  (fiü) 
in  viel  tieferem  Niveau  ^%  dieses  Gebilde ,  und  su  Sotfe«  bietet  er  eine 
jüngere  Faana  als  dte  Schichten  von  (3)  und  (Ji)  dar^  worin  die  sttbapennini- 
soben  Arten  nämlich  melir  vorwalten,  wte  Panopaea  Fauja  s  i,  Teilt  na 
tnmida,  Venus  plicata,  Cardium  hians,  Area  mytiloidei^ 
A.  antiquata,  Fusus  clavatus.  Doch  enthält  es  auch  einige  ältene 
Art^n,  wie  die  bei  Som  in  (5)  seltene  Östren  Vif  ginicn  su  MmU^dM* 
Mtar^M»  uemlicli  gemein  ist  und  dem  Vf.  Veranlassung  bietet,  auch  die 
Lager,  welche  diese  Austern-Art  su  Emtme  u.  a.  a.  O.  im  Qer9-Dpt,  ge- 
bildet hat,  den  Cardita-Schichlen  beisuzählen. 

7)  D(*n  Susswasser-Kalk  von  Mamas  voll  kleiner  Palludinen 
hat  man  bis  jelst  immer  mit  dem  vonSaueois  (4)  verbunden;  erliegt  aber 
deutlich  auf  den  Fahluns  von  Ueriffnae  (6)  und  ist  daher  iünger  alf 
dieser  und  jener;  nur  bleibt  noch  zu  untersuchen,  in  welchem  Alters- Ver- 
hältnisse er  zu  (6)  steht. 


A. EscKfiR  VOM  DER LiNTH :  „Übersicht  der  geologischen  Ver- 
hältnisscder  Sckweiim  iZürieh  1S4  7)''.  Nach  Folgerongen,  welche  £.  an 
den  gegenwärtigen  £r£shrungen  über  Beschaffenheit  und  Struktur  der  Alpw 
sieben  zn  dürfen  glaubt,  stellt  sicli  das  Daseyn  dieses  Gebirgs  -  Zuges 
als  Ergebniss  von  Vorgängen  im  £rd- Innern  dar,  welche  das  £nt«leheu 
der  Zentral -Massen  und  damit  die  Gestaltung  der  Kalk-  und  Sandstein- 
Formationen  bedingten.  Bemerkenswertb  bleibt ,  dass  in  den  SchtceiMer 
Mpm  keine  neptuoischen  Ablagerangen  bekannt  sind, -deren  Alter  be- 
stimmt unter  die  Jura-Gebilde  hinabretcht.  Es  ist  indessen  nicht  unwahr- 
scbeinlicii,  dass  in  früheren  Perioden  hier  wie  anderwärts  Niederschläge 
ans  Wasser  sich  absetzten ,  welche  jedoch  (huldigt  man  der  Umwände* 
längs  Theorie)  in  der  Fo^^t  za  Goeiss,  Glimmertcbiefeff  o.  s.  w.  ver* 


848 

ändert  worden  seyn  Bi5(ifpn.  Der  Umstand,  dasi  die  Vertreter  der  votern 
Jfam-  and  der  antern  Kreide-Gebilde  hin  and  wieder,  so  x.  B.  am  €Hmmi9ek, 
sieh  deotlieh  als  Strand  *  Ablagerang^en  bearknnden  und  dennoeh  riete 
Hunderte,  ja  Taasende  von  Fassen  hoch  mit  neueren  Formationen  bedeckt 
eind,  deutet  auf  lang  anhaltende  Senkungen  des  Meeres- Bodens  in  jenea 
Gegenden  während  der  Jura-  und  während  des  Anfangs  der  Kreide- 
Periode  ;  diese  Boden  -  Bewegungen  waren  vielleicht  denen  ibalirb ,  ilie 
iMnt  noch  auf  fast  unmerkbare  Weise  in  SfiMdimatim  stattfinden.  Die 
Kalk-Brjieke,  welche  sich  durch  MilM'BiUidtm  gegen  Säden  siebt,  ocheint 
aaf  ein  xnsammenh&ngendes  Meer  während  der  Jnra- Periode  qner  über 
den  Ranm  der  Jetzigen  Aipen^  wenigstens  in  diesem  Streiten,  fainsaweisea. 
Die  Abwesenheit  der  untern  Kreide  -  Abtheflnng  im  /Stotmenfänl-  Gebirge 
«nd  in  einem  grossen  Tbeile  der  TMi-TtHU-Ketit  iässt  veraatheo, 
dass  hier  während  des  Anfangs  der  Kreide -Periode  Festland  bettandes 
habe,  das  aber  später  in  letzter  Gegend  wieder  anter's  Meer  versank, 
-was  daraas  hervorgeht,  dass  zwischen  dem  PünixBr*Pä99  and  dem  OmHum- 
PlOäefi  die  £rd-Oberfläche  aus  den  jüngsten  Kreide-Schidkten  bestebl,  die 
stellenweise  ganz  erfüllt  sind  mit  Korallen  nnd  Überresten  anderer 
Meeres-Thiere.  Heftige  Boden-Bewegnngen  scheinen  dagegen  im  #eA«mt0- 
fiHkem  Alpet^QeHeit  zwischen  der  Ablagerang  des  Lies  und  ^r  ot^rstea 
Kreide  sich  nicht  ereignet  za  haben,  da  hier  sämmtlicbe  Schichten  der 
•Jura-  und  Kreide-Periode  in  gleicher  Lage  einander  partHel  zu  sehen  sind. 
Eine  gewaltige  Umwälzung  aber  mnss  zwischen  der  Abiagemng  dei 
Ftysehes  (Ende  des  Kreide-Zeitraums)  und  jener  der  Molarae  eingetreten 
und  dadurch  der  ganze  Raum  des  eigentlichen  Aip^n  -  Qtkir$e9  Festlaad 
geworden  seyn ;  die  gänzliche  Abwesenheit  der  an  der  Kalk-Grenze  mehre 
tausend  Fuss  mächtigen  Molasse  im  Alpen-Innern  wäre  sonst  nicht  zu  be- 
greifen. —  Wie  gross  der  Antheil  dieser  Ereignisse  an  der  jetzi|;^en  Be- 
schaifenheit  und  Gestalt  des  Alpen-Gebirges  gewesen,  ist  nicht  besttminf: 
ausser  Zweifel  aber  scheint,  dass  dabei  sehr  bedeutende  chemische  Prozesse 
vor  sich  gingen ,  und  dass  wenigstens  ein  Theil  der  kristallinischen  Ge- 
birge erst  damals  seine  gegenwärtige  Natur  erhielt.  —  Einige  Erschfi- 
nnugen  in  PUmoni  machen  glaubhaft*,  dass  das  Auftreten  des  Serpentin 
in  GrmukuftdieH  und  Wallis  und  die  Umwandlung  dortiger  Gesteine  in 
grtinen  Schiefer ,  wie  auch  die  in  den  Alpen  sonst  fremdartige  Meridiao- 
Richtung  der  Schichten  und  Berg-Ketten  zwischen  Ootthardiy  Val  MagfU 
nnd  dem  Ober-Engadin  Ergebnisse  dieses  stürmischen  Zeitranms  sind. 
Tfach  solch'  gewaltiger  Umwälzung  lagerte  sich  in  der  jetzigen  flachen 
Sekweim  Mt  untere  Molasse  aus, süssen  Wassern  ab,  die  später,  wohl  in 
Folge  von  Boden-Senkungen,  theilweise  durch  salzige  Meeres- Wasser  ver- 
drängt wurden,  in  denen  zahllose  Muschel-Tfaierc ,  Fische  und  Wallfisch- 
artige  Geschöpfe  lebten,  bis  süsse  Wasser  neuerdings  die  Oberhand  ge- 
wannen. In  dieser  ganzen  Periode  gediehen  Palmen -Arten,  Cycadeeo 
und  andere  den  jetzigen  Gewächsen  Sud-IMiens  verwandte  Pflanzen; 
gleichzeitig  haasten  neben  Hirsch«,  Biber-  und  Tapir -artigen  Thleren 
auch  Rbinocerosse  und  Mastodonten.    Ein  solcher  Zustand  scheint  sodana 


SM 

geliideH  «ordeii  sd  9fn  dsrcb  cbe  Ireitere  grosM  UoiwIUmbi^»  ^inkhe  nark 
d«M  AbMls  der  Mobmse  vad  v«r  Jener  de«  Dilavium»  eiDlrat,  wie  am 
den  Stoningcn  ia  Molaate  •  SckicbIeD  nad  aua  der  wag*erecbUn  aoch  ur- 
a|M^n|(lidieo  La((eniii|^  der  DiluYial- Gebilde  deailich  hervorgeht.  Dumala 
warden  offenbar  nicht  nur  die  ulkdlicben  Kalk>Masaen  aerröttet,  ihre  ania 
Tbeil  gebrochenen  Schichten  t«  Berg*  Ketten  emporgerichtet  und  aut  die 
Molaaae  hingetehoben ,  aondem  dte  Molaaae  selbst  warde  durch  den  an« 
Südosten  wirkenden  Druck-  anf  aiehre  Standen  Bretto  aasaflAaMogedrAngt» 
giebelförmig  anigertebtet  nnd  braeh  in  mehren  L&ngen -Ketten  anf.  Dtt* 
mala  catatanden  aneb  dnrefa  gowaltige  Riaae  die  grossen  Qner^TbAlar 
der  AmTf  üanaa,  LinlA  v.  a.  w.»  welche  ana  dem  Kern  At»  Mpm^Qehit^M 
bis  in's  Molasse  «Gebiet  fortsetxen.  In  diese  nlmlicbe  Zeit  fllllt  wohl 
aneb  die  Bildung  der  meisten  grossen  Alpen«8ee*n.  Wihrend  der  sodann 
folgenden  Diluvial  -  Periode  füllten  sich  durch  Wirkungen  der  Strdme  die 
Thal-Tiefen  sonl^  Thcil  auf,  und  es  herrschte  damals  ein  dem  Jetngen  anaefSbr 
ähnliches  Klima^  wenn  man  aus  dem  Charakter  der  in  den  Schiefer- Kohlen 
begrabenen  Pflanzen  einen  Schluss  ziehen  darf.  .Spiler  erst  fand  die 
Zerstreuung  grosser  Blöcke  aus  Alfm-ThMerm  in  die  ebene  SekweitM  bin- 
ana  nnd  ihre  Anhäufung  in  einander  paraHelen^  die  Thäler  oft  querdurch- 
niehenden  Wälle  Statt.  Schreibt  man,  mit  YsKvn  nnd  CHABMnTiSBy  diesa 
Zerstreuung  der  Alpen -Btocke  einer  ibrer  Verbreitung  enlsprccbendeft 
Aundehnung  der  Gletscher  zu,  so  erklärt  sich  nicht  nur  die  Erhaltung  de« 
See -Becken  —  welche  während  des  Fortschsffens  der  Blocke  mit  Eis  er- 
füllt gewesen  wären  —  sondern  auch  die  jetzige  Gestalt  eines  grossen 
Theiles  der  flachen  Sotooif«,  indem  das  später  folgende  Gletseher-Schmrizen 
gmsse  und  anhaltende  Waaser-Slromo  bewirken  musste«  Deutlich  wird 
Jedenfalls  durch  die  Terrassen- Form  der  Strom -Thäler  bewiesen,  dass» 
vielleicht  in  Folge  von  Boden-Bewegungen  im  AMn-Täal  unterhalb  ihsd 
die  Flüsse  ihre  Betten  mehrfiscb  verschmälert  und  vertieft  haben,  bis  sie 
endlich  ihr  }etsiges  Niveau  erreichten  und  dadurch  das  gegenwärtige 
Auasehen  des  Landes  bedingten.  Erst  diese  »eue  Zeit  scheint  aur  Anf« 
■ahme  dea  Meaacbea-Gescblaebtes  bestimmt  gewesen  zu  seyn;  wenigstens 
fehlen  sichere  Zeugnisse,  dass  Menseben  früher  gelebt  haben« 


HooRBa  nnd  Coriuck:  Beobachtungen  in  der  Nähe  der  Ferner* 
kmi^'imsein  <J.  C.  Boss  va^ge  of  dUcooerp  sie.  Lmdon  1847).  Daa 
nngefibr  sehn  Meilen  nordwesilicb  vom  Cm^  Herrn  gelegene  Hermiier 
BUtmd  erweckte  in  hohem  Grade  bei  HooKsa  die  Erinnerung  an  gewiss« 
Gegenden  de»  westlichen  Seheiliands*^  —  nur  aus  den  abweichenden  Thier- 
nnd  Pflsnsen-Arten  läset  sich  suf  eine  südliche  Hemisphäre  schliessen.  Die 
von  hoben  Gebirgen  begrenzten  See-Arme ,  die  schroffen  nnzugäuglichen 
Felsen,  welche  aus  den  Buchten  emporsteigen,  die  brausenden  Wald-BächOf 
welche  aieb  in  allen  Thälem  von  Fels  zu  Fels  herabstürzen ,  erinnern 
an  ArfyissMre:  aar  ist  die  ganze  Scenerie  noch  grossartiger  und  wilder« 
—  Über  die  feologiscbe  Beachaffenbeit  bemerkt  Coamick:  die  Insel  bat 
Jakrgsag  |M6.  54 


«Hm  «aregfelaiaiisii^  FWra,  isl  tMk  a»  H«f  i»'a  Land  telmaMeBto 
Bu«:btMi.  Schroff  nod  kibu  «teigea  dfo  KAsten  e»p#r»  von  eiMrlaeB 
Keflfch  Beriten  ilbernigt,  dtfm  Mkhslor,  MmniI  Ibl«*,  sich  bis  m«  1749 
Fuss  Aber  das  Meer  crhsbt  Dm  Silasid  hirt  eme  Ltoipe  iroo  19  Heile» 
PlntoDisehe  Gesteine  berrscben  sl4e«tbslbeo ;  ayeahisebcv  tMmsIciB  aSoHit 
seine  Stelle  über  Granit  c«n ;  aaeserdem  seigen  »eh  eiaigo  feldsfalhige 
•ad  i|ttsraig;e  Gesteine.  Fast  alle  die  KageUBesge  besiehe«  aas  syeatliscbcai 
GrüiMteia ;  aar  Fm'Sier^  Pmik  wird  von  feiabdraigeni  daakefan  GrAisteis 
Basamiiteaf^setst.  Den  GrAasteia  «acht  seiaa  Polsritit  aad  scfn  starker 
Magiietiemas  aierkwardig.  JUi  rfadlicbstea  Tbefl  der  lose!»  aaaiaallieli 
ahi  Cmp  Upemeer^  treten  Graaete  saf.  Wild  und  regelloa  aiad  Grasit* 
Blöcke  hier  fiber  eiaaader  gethfirat,  manohe  nicht  selten  vaa  GrAasteia« 
Giaaen  dttrehBogen.  Der  Gipfel  des  Chf  H^me^r  besteht  aus  syenitisebeB 
Grunsteia.  Ven  hier  ans  siebt  raun  die  Sdioee »  bedecktes  Hiapt«r  der 
Berge  von  Feuerttmd  —  die  schwachao  Daarisse  der  iWsfo*  Haniiras 
Felsea  seigen  sich,  kleinen  HAgela  glaish,  Aber  de«  Horisoal. 


Meteorsteia  Fall  am  as.  Febraar  I84f  ia  der  GranachafI 
Min,  Staat  Iowa  (Silumjiv's  Ammie.  Jmm.  k,  IK,  28a).  Unmittelbar  aach 
dem  Fall  wurdea  aiehre  Stucke  aufganeniaien ;  eines  derselben  hatte  10 
Ffand  Gaii4cht,  das  andere  wog  45  Pfnnd« 


G.  ScHTscHvaowsRii s  Gegend  an  die  LtitffmMir  HAtte,  so  wie 
am  die  Soiatuseka^r  and  Grrkkom»r  Ornben  (dessen  „aeologiasbef 
Werk  über  den  Alimt  >  Erman's  Archiv  Vil,  S«  ff ).  Bei  der  Loktfi'Wtr 
Hfttte  fand  S.  am  rechten  AM-  Ufer  naskte  HAget  aas  »»schwarzem  Por- 
phyr mit  qoartiger  Hauptmaiise  and  selir  vielen  Hornblende  •  Krystallea* 
[?1,  nnd  dieses  Cksteiti  begrensend  ein  grobkrystallinisehes  Gemenge  ase 
Fetdspath,  Quars,  Glimmer  und  Hornblende* Kry stauen'*.  Die  aWoiaadboer 
Graben  gelioren  sa  einem  van  den  drei  AUmsekm  Beairfcen,  ia  denen 
Kupfer  gefordert  wird.  Naeh  den  Halden  sa  artheilea  alehen  dieselbes 
ia  Thonecbiefer.  Sie  sind  besondere  reich  an  Kupferlasur  und  Kupfer- 
grün. Die  Oerichower  Gruben  an  der  Soioiuseha  sind  langst  verlassen; 
sie  lieferten  ehedem  Silber.  Aa  das  Erz  -  ffihrsttda  Gebirge  greaat  von 
^er  Seite  Thonediiefe^  nnd  Feldstein-Porphyr ,  von  der  sadera  ein  aehr 
Vcreteinerungs  •  reicher  rothbraoaer  Kalk,  welcher  von  Vaansi«.  dem 
dievoniechen  System  beigeclhlt  wird,  was  der  Vf*  bestreitet. 


Derselbe:  die  Je$ofjewtr  GoldwAschea  (a.  a.  O..  S.  34).  Aa  der 
SUer0fi  herrschen,  nach  Maasagabe  des  nächst  gelegeaea  Aaaleheadea, 
unter  dem  Oold^ffibrenden  Schutt  batd  Kalk  und  bald  Dfsrit,  hier  Talk-,  dort 
Chfori! .  oder  Thon  •  Schiefer.  Man  will  aasserdem  bemerkt  habaa ,  dass 
im  ersten  Fslle  die  meisten  Gold-K5rner,   auch  die  Abrigea  weit  kleiner 


ifnd.  Das  iTorkomineD  von  OoM-ha1t?g^n  Efseniics  In  Kalk  ttnd  Tielrf 
aertrffimnerteii  Quarz -Ginge,  dfe  einst  in  dem  Masse-Gestein  nnd  in  den 
Schiefern  auFgesetct  haben,  scheint  einige  AufkfSrnng  jenes  Üntersrliieds' 
tn  f|;ewflhren.  -^  In  diesen  Seifen  des  Nordwest-Gehnng^ps  Aor  Salat f  sker- 
Kalke  findet  man,  wiewohl  seilen,  lusserst  kleine  Platin-KÖrner ,  so  wie' 
kleine  SMckchen  Zinnober.  Knochen  von  Elephas  primigenius  sind  in 
demselben  Sehntt  rorgekommen.  Das  Jeyofjewer  Seifen  •  Werk  liegt  ein- 
hnndertsechjCTg  Werst  Ton  ßarmmti. 


Sxio  DB  Ybccri  ;  d  e  r  B  e  r  g  Cüona  oder  Sarteano  (Bullet  ffdot.  h.  JV, 
1079  etc.).  Ein  vereinzelter  Pie  iotnitten  des  niedern,  Wellen-fonnigen' 
Sttkiffenninen^LoMdm.  Sein  Gebinge  fliesst  im  S.  und  N.  mit  den  Hiii^eln 
von  9»  Ca$eiano  und  CMancUno  zusammen,  die  sich  bei  Monle * Puleiann 
mit  den  Sukafirnrntnen  verbinden;  im  0.  und  W.  füllt  der  Celona^Pic 
steil  ab  und  ist,  wie  es  scheint,  von  dem  ihn  umgebenden  Gebiet  geschie- 
den. —  Es  besteht  der  Pie  aus  Schichten  von  Kalk  und  von  Scbiofer 
und  aus  Kieselschiefer-  (Phtanit-)  Lagen,  welche  man,  nach  einigen  darin 
vorkommenden  Arten  von  Ammoniten,  als  der  Jura- Lias- Periode  zugehorend 
betrachten  dürften;  allein  es  ist  schwierig  die  Jura-Formation  genauer  zu 
cnontleln,  dem  die  zablreicben  Sebiebten  beizuzählen  sind.  Man  findet  einen 
mergeligeo  Kalk  mit  Hornstein*  (Silex*)  Streifen,  der  sich  oft  rSthlich 
zeigt.  Cs  ist  diess  derselbe  rotbe  Aurnoni  te  n  *  Kalb,  walcher  bei 
Qomo  vorkommt  und  an  verschiedenen  andern  Orten  in  Totkaiut^  Bocai' 
zählt  ihn  dem  obern  Jura  bei,  Cot^ujiND  dem  untern  Lias,  Püxa  dem  «nt^rut 
Jura-Gebiet  Ferner  tritt  der  nämliche  dichte  oder  zellige  Kalk 
mit  nicht  genauer  bestimmbaren  fossilen  Resten  auf  5  welcher  aicb  zu 
Vecehiano  und  Spelonea  zeigt  und,  da  er  im  untern  Theile  der  Pitaner 
Berge  gefunden  wird',  auch  in  den  Marmor  von  Carrara  und  Serrare^»^ 
übergebt.  Coquano  ist  der  .\leinong,  dieser  Kalk  nehme  unterhalb  des 
Lias  seine  Stellen  ein;  nach  Savi  und  Pilla  gehurt  er  der  Formafiou  an. 
PiLLA  bewies  selbst  neuerdings  seinen  Parollelismus  mit  dem  Kalke  des 
Berges  Oodeno  in  der  Nähe  des  Cvmo- See's,  wo  derselbe  in  Verbindung 
mit  braunem  Lias  und  mit  Dolomiten  auftritt  und  die  nämliche  Stellung 
einnimmt,  wie  in  Tojtkana ,  nämlich  oberhalb  des  rothen  Ammoniten- 
Kalkes  und  auf  dem  „Ferrueano**.  Dieser  letzte  Kalk  ist  weit  erstreckt 
in  den  Landstrichen ,  womit  sich  der  Vf.  beschäftigt ;  seine  Mächtigkeit 
ist  sehr  bedeutend ;  denn  er  setzt  den  grOssteu  Theil  der  Masse  des  Berges, 
gewissermassen  dessen  Kern  zusammen  ;  man  siebt  ihn  den  ungefähr 
senkrechten  Abhang  gegen  W. ,  äelle  Ripe  genannt ^  bilden,  welcher  sieb 
in  (gerader  Linie  aus  N.  nuch  S.  etwa  eine  Stunde  weit  hinzieht*,  endlich 
findet  sich  derselbe  in  den  Hügeln  von  Spineto  und  Sarteano  und  bis  in 
die  Gegepd  von  Celona.  Er  ist  lichte^rau,  sehr  linufig  dicht  und  um- 
schliesst  hin  und  wieder  einige  Lagen  Eisen  -  seh üssigon  Thones.  Auch 
zierliclie  Quarz- Krystalle  kommen  darin  vor;  man  kennt  sie  unter  dem. 
Kamen  der  Krystalle  vob  Chianciano,     Mehre  Theile  des  Kalkes  besteben 

54* 


MB  wdctfm  Dvlomit,  der  «kth  gewMmliili  aicli«  ukr  CmI  Migt,  MMcn 
leicbt  zerbrdckcll;  mitonter  aber  triff  mia  4m  G««teüi  Mcfc  so  dicU« 
il«s8  es  «Is  M«rmor  beauixt  werden  bonote.  GeeebiebteC  uMfgt  sieb  diceer 
Kalk  nicbl,  vielmehr  iet  tbin  da«  Raioen^artige  iUiMebcB  ci^a,  wadarcb 
die  Tyra^ar-Oolooiite  ao  beiaerbenawerth  fcewordeo.  Bei  im  Mip$  lebaea 
aicb  mlcbtiipe  Travertin-Majiaeo  gegea  den  lUlky  and  aofeni  GilWM  wiri 
er  darcb  wageracbl  feachicbteCe  Li^ea  von  Molaaae  and  von  #id> 
•fMmlNen-  Mergeln  bedeckt ,  welcba  im  Wecbael  mit  einander  anllretca. 
Von  CbrMMv  ao«  dem  Weg  naeb  CWfo  nacbfolgend  geben  alle  erwibatca 
PeUarten  nach  einander  an  Tag.  An  der  erbaben«ten  Stelle  der  StraMt 
traten  die  Utealen  Gebilde  benror.  Vom  Barg*Fn«ae  an  kann  man  u  bei- 
-den  Seiten  nacbatebende  Folge  beobaebten: 

1)  Snbapenninen-Mergel,  Cbfen«,  ^cbtbof  Marron«. 

1)  Grauer  mergeliger  Kalk,  besondere  deatiirh  geschichtet,  nil 
ekligen  «cbmalen  thooigen  nnd  acbieferlgen  Lagen,  Cmäeekio. 

S>  BnnteScbiefer,  rotb,  graa ,  nach  grünlich,  allro&hlich  in  das 
voibergebende,  «o  wie  Su  das  folgende  Geateio  sich  verlaufend. 

4}  Graner  Kalk  mit  Hornatein,  mitunter  lentlicb  geecbicbtet 

.6)  Schiefer,  «ebr  micbtig;  wecb«clt  mit  kieseligen  Streifen« 

e)  Rfitblicber  Kalk,  aehr  dentlicb  geaebicbtet,  mit  sablrcMbca 
kieoeligen  Lagen  und  einer  nntergeordneten  Kleaelaehieinr-Maaaa. 

Der  Kalk  fBbrt  mehre  Ammoniten,  n.  a.  Ammanite«  tatricat 
(den  rotben  Ammoniten-Kalk  l»eaeiebnend  and  die  Jura-Epocbe),  A.  bete- 
ropbyllns,  A.  Conybeart  nnd  A.  Braanianos. 

Vfriasst  maft  die  Strasse  von  CbIU  und  folgt  der  Schlacht,  genaasl 
BMr9  ii  monie  taniOy  im  W.  von  Cmseirnno,  so  erscheint  ein  graeer 
meigeliger  Kalk,  in  welchem  Ammonites  serpeatinus  vorkomait. 
Die  Entdeefcang  dieser  Veisteinernng  in  Lagen ,  welche  dem  rothea 
Amniooiten-Kalk  verbanden  sind,  ist  von  hoher  Wichtigkeit  für  die  Klasii- 
ttation  der  Jura-Reibe  in  TWtoi«,  wie  Pjlla  dargetban. 


Üammba:  Bettrag  aar  geognostisehen  Kenntniss  von  Okr* 
6Mesiem  (Arbeiten  d.  Scbles.  Gesell,  i.  J.  184ff  64  ff.)-  Auf  der  Höhe 
swiscben  Ormamiowiim  und  UuktnMkg  zeigt  sich  rother  Letten  und  Sand  am 
Tage.  Der  Vf.  glaubte  darin  eine  Analogie  mit  den,  dem  bunten  Sandatein  ia 
Oker^ekisHem  reprlsentirenden  Gebirg«>Gliedem  an  finden  und  wurde  da- 
durch zu  weiteren  Untemuchungm  veranlaaat  Bekanntlich  tritt  vom 
Hauptzage  des  Oiersektesisekrn  Steinkohlen -Gebirges  zwischen  iSelms 
nnd  BmunskotDilm,  unter  mächtiger  aufgeschwemmter  Masse,  bei  Nikoki 
In»el  -  artig  eine  Steinkohlen-Parthie  hervor,  die  eine  Seehöhe  von  mehr  als 
1100'  erreichend,  nach  %  Meilea  langer  Erstreckung  gegen  SW.  bei 
Ckerwiomkau  unter  Diluvial-Gebilden  wieder  verschwindet«  Dieses  Koblea- 
Gebirge  steht  Jedenfalls  mit  dem  nordöstlichen  Hauptange  in  der  Teufe  im 


Aber  nicht  ganc  rereinxelt  rt|;t  das  erwiliiite  0«birg« 
Maden  DHavinn ^hervor«  Abi  Nard- Rande  dea  II5heii > Zng^ea  eracheM 
bei  JMtmi  eioa  niebC  «nbadeuteDda  Parfhie  Mutchelkalk,  deren  Miahtig^ 
keit  aMO  bia  )etst  meht  kennt.  Sie  ruht  jeddrh  nieht,  wie  aeitber  an||;e* 
■nmmen  worde,  nnnrfttelbar  anf  de«i  Steinkohlen- GcMri^e 9  aondern  wird 
daroa  dareh  rottie  Letten  geachieden,  wie  der  Vi,  am  KUferUr§€  bei 
Mekrmt  fand.  Dieaer  LetteO)  eia  Glied  dea  Dttnten*6aDdatein*GebHdei4 
liaat  aicb  aai  ganaen  Nord -Rande  dea  Htigel  -  Zngea  bia  CSanMa«  ver* 
feigen )  waaelbat  wieder  etne  «nbedentende  Parthie  mergeligen  Mnaehel« 
kalkea  iaoKrt  anftritt  and  daa  Kahlen -Gebi nee  mit  dea  Jüngern  Bifdongen 
nnter  miehligen  Antarhwemraangen  veraehwindet.  Muschelkalk,  wie  Bunter 
Sandatein  oder  der  ilm  vertretende  rothe  Letten  nnd  Sand  haben  aehwaeh^ 
Sehluhtan-Neiguag  gegen  N.,  während  die  Schiebten  Ihrer  tloterlage,  dea 
Rohlea-Gebirgea,  achroflT  getrennt  gegen  S.  einfallen.  Beide,  Sandatein 
nnd  Mnaehelkalk,  acheinen  manchfachen  Zerstörungen  auageaetxt  und  einat 
an  gar  manchen  Stellen  vorhanden  gewesen  au  atjUy  wo  man  aoleha 
heatigea  Tagea  nieht  mehr  findet. 


Dänislo:  Geologie  t on  MorMtm  (Cmnpi.  rendui,  XXVU^  i86  IT.). 
Daa  Gebiet  ft^tmi^^tw  Geateine^,  ana  welchem  jenea  Departement  faal 
anaachlieaalich  bealebt,  iat  aehr  reich  an  mandifaltigen  MineraKen.  Sehr 
hftufig  findet  man  Braun-Eiaenatein.  Bleiglanx  kommen  au  Same««,  Pfo- 
«MÜn  nnd  Bmd  vor.  Bei  S^imi-Servmn  unfern  Jo99iim  wurden  neuerlich 
mehre  Zinnera-Gftnge  entdeckt,  die  weithin  fortaetaen.  In  den  kryatallini« 
aehan  und  metamorphiachen  Gebilden  kommen  vor:  Hornblende,  Turmaltn, 
Granat,  Idokraa^  Andalnait,  Prehnit,  Diiithen,  Chiaatofith,  Staurolith, 
Beryll,  Graphit,  Araenilikiea  u.  a.  w.  Der  ¥f.  find  ala  eine  im  JHhrMum 
bia  )etat  unbekannle  Thataache  In  der  Gemeinde  Jfonfane«^,  an  der 
Grenae  von  Schiefer  und  Quarsit,  eine  foaalle  Reate  fuhrende  Schicht, 
Sie  enthllt  u.  a.  3  oder  4  Arten  TrilobitaiT,  femer  Ortboceraa,  Car* 
dinm  aliforme  nnd  Ortbia.  Die  Trllobiten  15aen  aicb  leicht  ana 
dem  unMichlieaaettdenGeateül*nnd  aind  vallkommen  erhalten;  meiat  lieaae« 
aia  aber  nur  Eindrikke  surfiek.  Die  Falaart  Iat  ein  „grober^  thoniger 
Schiefer  von  nngefibr  S— 3  Metern  Mftchtigkeit  nnd  trägt  nnverkennbare 
Spuren  erlittener  Emparriehtong.  Daa  Streichen  der  Schiebten  ist  aua  O. 
in  W.,  wie  die  allgemeine  Eratrecknng  naehbarlicber  Vela  *  Gebilde.  An 
varachiedenen  andern  Stellen,  au  Ctro ,  ü^mtnlae,  an  der  Aanla  B&iMÜrs 
triA  nuin  Sparen  der  nämlichen  Ve rateinemagen ;  keine  dieser  Lager« 
aültcn  Iat  jedoch  ao  reich  ala  MmUm^mf.  Die  Sdiiefer,  welche  dat 
Becken  oder  den  Golf  begrenaen  muasten,  in  welebem  «ich  Jene  Meeren« 
Formation  ablagerte,  aind  frei  von  Jeder  Spur  orgsaniscber  Überbleibsel. 
Die  Qnarait-Maaaen  oberhalb  JlamMaa  verdienen  Beachtung  wegen  ihrar 
eigentbdmiichen  Schichtung«  -  Verhältnisae  und  um  dea  verachiedenartigen 
Farben- Wechaela  willen,  den  sie  wahrnehmen  laaaen* 


«,  'AjBKWJOftt  iibejr  £iiiieiikniig«B  4et  Bod*«t  Im  Sw^Afrüm 
umter  deo  Meeret-Spiegei  (Bwii,  $ß9i.  ISdt^m,  XlVt  359— 291;  l«4i, 
k,  U^  416-439;  1848^  i,  K,  Ul-U?).  VgK  4b.  ISU ^  III.  Per  Vf. 
hatte  schon  vor  mebren  Jobren.  den  Sots  on ftseslf  lü ,  daoo  aoaii  mit  oiam 
gewissen  Grade  von  WahracJioinlichkeii  ocshon  o  priori  MBcbmea  Uooi 
^«a  dii%  Spiegel  groaaer  Behälter  mit  Wasser»  wirleheo  oolsiger  all 
]|Ioer-Waaser  uMd  ohne  Abflvaa  iat,  unter  dem  Meerea-Spiogel  oder  aronif' 
stena  unter  der  Flutb-Höhe  der  henachborton  Meere  lie^an**.  Er  gab 
Aimala  aU  allein  bekannte  Ananabwen  den  l^aM*  nnd  den  UrmUmhSe^  aai 
put  dem  Bemerken  jedoch  ^  daaa  der  Grad  der  Salsigkeit  dea  eraton  nidil 
mit  Sicherheit  bekannt  aeye.  CNAMcocinToia  hat  «eitde»  den  Spiegel  »war 
um  liOO»  lieter  ala  den  dra  Mecrea,  aber  die  SaUigkeit  nnr  halb  ao  groM 
ala  die  dea  Ozeane  gef enden»  ao  daaa  dieser  See  van  8M9  .Qaadral* 
miometer  Ausdehnung  nifht  einmal  eine  Auanahroe  bildet.  Beatfiligt  sick 
aomit  obiger  Sa(s,  ao  wird  man  auch  mit  dem  Vf.  behaupten  dürfen;  da« 
eine  Karte  Äfrika*s ,  auf  welch<*r  man  alle  See'n  ohne  Abflnaa  nnd  alle 
mit  Sals  bedeckten  Boden- Flachen  von  Unlsr-Ä^ifpiem  und  SyrUm  an  darck 
AhyMMinien  hin  bis  zum  Kmp  der  gute»  Hoffnung  eintrüge ,  die  unter  den 
See-Spiegel  liegenden  Theile  diesea  Kouiineutea' darstellen  worde.  Der 
Vf«  Iriigt  jelst  ans  mehren  Schriften  noch  verachiedene  B^l«ge  apiaer 
Ausichi  suaammon ,  inabeaondere  in  Beeng  auf  Ailfaer  und  die  Naehba^ 
Gegenden,  die  St&kMrm  n.  a,  w«  Doch  gibt  es  auch  Falle 5  wo  aeleke 
atark  aalsige  See'n  höher  liegen,  nie  der  See-Spiegel ;  ao  erwähnt  General 
ÜansY  des  Sp9I*s  von  Zttrh»  im  Innern  von  Algerlm^  auf  nnd  um  welebri 
aich  %•  viel  Salz  abgelagert  habe,  als  ein  200">  bohca  Meer  von  :I6  Quadrat- 
Iffeilen.  Ausdehnung  aufnehmen  wCIrdc^  und  der  nach  aeiner  Seb&lnung  in 
7#0' See-Uöhe  liege;  ein  andrer  Sala-See,  ,^<lpcfi**  genannt,  soll  aif 
einer  Hochebene  Sid^Afrika'^'tiatliwtu  (Leomh,  Taaebb.  iB46i  168);  -^ 
nnd  im  Lande  S^iHm  auf  der  Hochebene  von  Iran  fuhrt  Gonollt  ebea* 
falla  einen  Sala-See  an  (a«  a.  O.  398);  doch  heroben  dteae  Angeben  nickt 
auf  Hohen- Measungen.  Dagegen  aeheint  daa  objge  Gesetz,  Jedenfallü  ia 
•einer  Allgemeinheit  fiir  die  alle  Wek  giltig,  aieh  sieht  auf  AmarvJMt  M 
oaatreeken,  woaeibat  bmo  bia  jetzt  überhaopt  keine  antcr  dem  See-Spie^ 
Wagende  Land-Strecken  mit  Sicberiieit  kennt,  obachon  ea  an  nnagedebiitca 
Sala^ Ablagerungen  nicht  fehlt.  Der  grosse  Sals-See  in  den  Jloo*y  mw»- 
lafiw,  der  über  Vs  vom  Volumen  oder  etwa  V,  vom  Gewichte  dea  W«a- 
aera  ao  salzige^  Theilen  enihallen  soll,  liegt  l&to«  über  dem  11  Grade 
entfernten  Oaean  (FiuiMOifT  report ,  Waabinat  t84S  f  166  fim,\  Der  14 
Quadret  -  Stunden  groase  See  von  Tejcnwo,  woran  9J9a$ep  Uegf,  der 
unterste  der  6  See'n  im  Thale  von  Jlfaxteo,  ans  welchen  Sala  gewonaea 
wird,  und  der  keinen  Abflnae  hat,  beaitzt  XS77«  S(*e-H6he^  Ebeo  ao  i^ 
die  auagf  dehnte  Me^ieanigehe  Hochebene  auf  weite  Strecken  hin  mit  Soda 
und  mit  Kalk  •  Muriat  und  aalioiscben  Avabiiihnngen  bedeckt.  In  P^f* 
heben  die  Saline  von  Cokifa  im  6®  N.  Br.  nach  Darwin  60«'-^9««^  See- 
Höbe.  In  Boiifnm  ist^er  4  Stunden  lange  und  2  Stunden  breüe  FttrUh 
See  gesalzen ,   am  Rande  mit  Salz-Auablöhungm  versehen   und  ohne  Ak- 


8M 

§mut  «I^Mh«!!  er  ^  WMier  dts  Tffl0«MN;8M'9  ««fidinmt;  ft  li«i|i  ^Ig« 
TaiiMtid  Meter  Aber  de«  Meere.  Chiil  hat  hoehf  ele^ese  Salz  -  Gewtneee 
awi#cli«n  aa^'  3«'  uad  34^  30'  S.  Br*  In  den  nnernieeiilieben  Ebene»  dni 
OrmthChaeo  «wiechen  Pmrmg$mjß  and  H^ek-Pwu  wird  eine  Men^e  Knr* 
•UU-$eic  geMminelt  uir  Zeit,  we  die  Sumphs  avttrncicnen»  Necli  D^On« 
ninnr  nnd  Dj^Rwin  bietet  Fn/efenli»  unermeefUrhe  Elienen  mit  SnI». 
nenebwingerlefli  Boden  der,  «nd  eile  See'n  den  nördlichen  TheiU  rfni 
ffßßMhMn  «nd  s.  Tb.  mit  Suis  -  Kmeten  bed^kt ;  dieee  g^ense  Land  ist 
iberall  irenigi4eaa  un»  einige  Fumie  h5ber,  aU  das  Meer.  Diese  Ersehei-i 
nuni^en  werden  erklart  werden  können  aus  einer  langsamen  neueren 
(aber  der  Hebung  der  ilndre  vorangegangenen)  Hebong  des  Lande% 
welche  Dmwii«  fnr  Pmlmg^nkm  wirklich  annimmt« 


Sbwnbv:  aber  die  Warme-Znnahme  der  Erd^Rinde  naali 
inne»  <Q9ESifnviULBilepifetJiia»lrltfll«IF,  234,  %99n  F,  260  ;>  lb  Bi.Afie 
i.  Buii.  fM.  t84Si  ky  Vf  445—447).  1.  Nacli  Cord»r  sollte  die  Wlrme« 
ZnnahsM  10<>  C.  auf  2S> ,  nach  spttern  Bestimmungen  l^  anf  20*40  be- 
tragen, noch  sp&ler  hat  man  1^  auf  30«  angenommen;  aber  die  Zunahme 
seheint  nach  der  Tiefe  hin  geringer  au  werden  und  nicht  aller  Orten 
gieidi  au  seyn.  II.  Die  £rd*Rinde  ist  auch  keine  diciite,  aondem  eine 
poröse  Masse,  worin  Wasser  und  Luft  sich  nnaufliOrlich  bewegen;  daher 
Iftan  die  Zooabme  aus  allgemeinereu  Erfahruiigs-SÖfBen  an  berechnen 
angefangen  hat.  Erhitst  man  eine  mit  Flüssigkeit  erfüllte  Rohre  vott 
Miten,  ao  kann  l)  diese  Erbilzong  so  schwach  seyn,  dass  der  Druck  noeh 
überwiegt,  die  Dichte  noch  nach  unten  sunehmend  bleibt  und  keine  Be^ 
wegung  erfolgt;  oder  sie  kann  2)  M  stark  werden,  dass  die  Dichte  von 
oben  nach  unten  abnehmend  wird  nnd  die  genae  Flüssigkeit  in-Bewegong 
kommt;  oder  3)  Dsuck  und  Hiite  halten  sich  genau  das  Gleiebgewichl; 
die  Dichte  ist  überall  gleich  gross;  Alles  bleibt  in  Ruhe.  4)  Die  Betraeh* 
tong  der  eintretenden  Bewegungen  wird  am  leichtesten  seyn,  wenn 
man  annimmt,  dass  die  Hitze  nur  ganz  wenig  grosser  Ist,  als  in  diesem 
3.  Falle.  Ul,  Da  man  die  Ausdehnung  des.  Wassers  wie  der  Lnfl  bei 
gegebenen  Wörnie-  und  Druck- Graden  kennt,  ao  iat  es  leicht,  die  Bedin« 
gnngen  des  Gleichgew iclits  und  der  Bewegung  beider  Flüssigkeiten  an 
^berechnen.  IV.  Soll  eine  Luft-Sfiule  durch  ihren  Dmck  ihrer  Ansdebnnng 
durch  die  Wftrme  das  Gleichgewicht  halten ,  so  muss  sie  Jiir  )e  l^  G. 
WAnne  28*80  Höhe  haben.  Diese  Menge  ist  unabhängig  von  der  uAn** 
fl&nglichen  WSrme  und  Druck  der  Erde.  Y.  Soll  eine  Wasser -Sflule 
Dasselbe  thun ,  so  muss  sie  für  ]e  1®  C.  WSrme  eine  verschiedene  Hohe 
balyen  her  verecbiedenen  Temperatur  •  Höhen.  Die  nöthige  Drark  -  Hohe 
nwisehen  1I<>— 26«  C.  WÄrme  Ist  22»1  bis  69"2  ffir  Jfden  WarmeGrad 
vnd  Inr  14<*  Wirme  insbesondere  =z  '28»9  Druck-Höhe  ffir  Je  1*.  Itt 
diesem  leisten  Falle  ist  shro  die  erforderliche  Drack-Höhe  bei  LuH  und 
bei  Wasser  sich  ungefähr  gleich  VI.  Darnaeh  (8a<c  II,  4>  ist  es  wahr* 
scheinKch,  dass  die  Zunahiiie  der  Temperatur  in  der  Erd- Rinde  Yitflrker 


8M 

ab  t*  «of  t8*8  ff t  «114  dam  man  bei  d«r  Mebrsalil  d»r  MeiMHigm  vm 
Tmnppratar  -  Ziiiiafimen  Ergebnisse  eraielt  bat ,  «relcbe  vidmebr  Beisi; 
kabfB  aof  die  Oesetee  des  Glefichfewiehtes  vo«  Laft  «nd  Wasser  la  eiaer 
Rdhre,  als  aof  die  wirkliebe  Temperatwr  -  Zunahme  der  Erde  nach  «atea; 
wenigstens  sind  diese  Ergebnisse  Mittel-Terhlltnisse  swiscben  dieaen  aad 
Jenen  Zanahnen ,  da  hnfl  vnd  Wasser  mehr  sder  weniger  gat  in  allea 
Bffd-Sebiehlen  airkuliren.  Man  wird  sich  in  dieaen  Anaicbten  nacb  melir 
befestigt  finden,  wenn  man  berfieksichtigt ,  dass  die  Beobaehtnn^n  tob 
CoRDiBR  1*  auf  20»,  die  von  WALFsarnzf  im  Brnnne«  von  OrmeUe  \*  a«( 
M«"«  in  i48  Meters  Tiefe  und  1®  anf  Um  in  60$  Meters  Tiefe  geben  vnd  dasi 
in  MHteln ,  worin  Lnft  nnd  Wasser  nur  schwer  «mlanfen ,  wie  Eis  oad 
Thon,  man  nur  Zunahmen  von  1^  auf  ti»  bis  II*  gefanden  bat;  nimlich 
1*  auf  II«  im  Eis  in  Rms9ltmd  und  1*  auf  13«  im  Thon  in  T&Hunm.  - 
Es  wAre  daher  mOglicb»  bemerkt  LsBLAac,  der  diese  Notits  mittheiit,  den 
die  stsrre  Erd-Rinde  noch  dflnner  wire,  als  man  allgemein  amiinnit,  wie 
dem  Berichterstatter  schon  frfiher  ans  der  Betrachtung  der  Falten  oder 
Gebirge  in  diever  Rinde  hervorzugehen  geschienen  hst. 

CoffSTANt  Pa^vosT  bi(il  diese  Bemerkungen  fOr  solche  Fllle  gtat 
richtig,  wo  man  die  Wlrme-Zunahme  in  offenen  Brunnen  nnd  Scbidbteo 
voll  Luft  oder  Wasser  misst,  sieht  aber  nicht  ein ,  warum  man  die  meh^ 
mala  und  so  namentlich  von  Fos  in  Englischen  Werken  beobachtete  That- 
sacbe  einer  nach  der  Tiefe  hin  langsamer  werdenden  Temperatur-Znuahaw 
für  gans  nnvertrlglich  mit  der  Theorie  einer  ursprOnglichen  PIAssigkeü 
des  Erd  -  Sphlroids  halten  will.  Mag  Me  Erde  Ihre  WArme  ran  einesi 
«rspränglich  HOssigen  Znstande  her  besitxen  oder  nach  Paissoif  von  etaea 
Aufenthalte  in  einer  heisseren  Gegend  des  Welt-Ranmes  mitgebracht  hahea, 
f  msMr  miaaen,  wie  an  einer  ans  dem  Scfameis*Ofen  geholten  glfibenden  Kugel, 
aMe  Punkte  deaaeiben  ainaMil  eine  gleiche  Temperatnr  gehabt  nad  nacb- 
ber  von  aussen  nach  innen  an  erkalten  begonnen  haben ,  nnd  swar  aiit 
einer  von  aussen  nach  innen  abnehmenden  Schnelligkeit  |  ao  4aaa  ik 
GberflAche  ^it  der  Umgebung  schon  im  Oleichgewichte  geweaen  se^a 
kann,  als  van  %o  Tiefe  des  Erd-Badiua  an  bis  snm  Zentrum  ooeb  eine 
gleiche  Hitae  atattfand,  in  der  yoranssetsung  jedoch,  dasa  diese  Vio  "**^ 
ffassig  waren  und  ihre  Theile  sich  nicht  durcheinander  bewegen  konnlea, 
weil  aieb  aonat  immer  die  kältesten  Theile  ala  die  schwersten  nach  dfsi 
Gentram  geaenkt  haben  würden.  Die  Geologen  begehen  den  Fehler, 
immer  die  ausstrahlende  WIrme  statt  die  eindringende  Kälte  an  be* 
rechnen. 


J.  CRoaat  Ela-Berge  nnd  Berg-Gru|^en  Jenseita  dar  Oia^ 
Utt-im^0l  (Ross  vogmge  «/*  di90999ry  mmd  reamrtk  im  fJba  «onlfoni  md 
mimreüe  r^fi^mM,  i^Um ,  1S4T).  Die  Eis-Berge  Jener  Gegend  nater* 
»beiden  sich  von  denen  den  mrkiüdkm  ifaersa  dnreb  geringe  Forama* 
Bfanchfaltigkett;  sie  sind  indeas  von  beträchtlicher  GrOaae,  bähen  alleat« 
leiben  aeakrecht  omporstageBde  Seiten,  und.  ihre  Tafelnirfig^n  Gipfel  er- 


8fr 

Mmii  mdi  bu  M  IS*  und  180  Ftaa«;  der  Vnhaig  dtfraalbc«  betraf  wey 
iber  swd  Mctlcn«  Ferlwibrnid  »tfirsteB  Bf  aMen  von  ihren  Hdhen  nieder, 
ein  Bewei»,  wie  selbst  in  diesen  hoben  Breite -Graden  eine  stete  Zersift- 
rnng^  ihren  rereiebtenden  Eintlnss  auf  Jene  fite-lLoloese  öbt.  Abi  i.  Jan. 
1841  befanden  sich  Kapilio  Rosa  und  seine  Gel&brten  ianerhalb  des  Mf* 
«rMieeAen  iUeisrs  naeh  aUen  Seiten  ven  Eis  -  Massen  omgeben*  Wenign 
Tage  später  glaubte  man  Land  sn  seiiea>  sablreiclie  Scbnee^bedcekte  Hagel 
aeigtcn  sieb  in  weiter  Ferne;  es  war  aber  Tinsebnng:  anf  den  Eis-Feldern 
rnhende  Wolken  nnd  Nebel  hatten  den  Irrlhnm  veranlasat.  Endlieb  am 
II.  eficfaien  Land  <—  eine  Reihe  pittoresker  Berg^Formen»  die  Gipfel  mit 
ewigem  Eise  gekrönt ;  sahlreiehe  Gletseher  erffillen  die  Tbaler  nnd  «eben 
sieh  von  den  Berg-Spitsen  einige  Meilen  weil  ins  Meer  hinab ,  wo  sie  in 
hoben  senkrechten  Klappen  endigen«  Die  gaase  Berg*6rtfppe  ist  -^  nach 
Gesteinen,  die  sich  die  See-Fahrer  verschafften  —  volkanischen  Ursprungs  ; 
sie  steigt  xu  7000'  bis  10,000  Fuss  empor.  Sämmtliche  Berge  erhielten  ihre 
Mamen;  einer  der  bedeutendsten  wurde  Jfonnf  SmHtM  genannt,  si^  Ehren 
^tu  Briiheken  See  -  Ofiisiers  Sabirs  ,  dessen  Verwendung  bauptsächlicli 
viel  cur  Ausführung  der  Eutdecfcnngs- Reise  beigetragen  hatte.  (Auf  S.  188 
sind  die  Namen  der  entdeckten  Berge  nod  Vorgebirge  angegeben.)  Die 
ersten  Vrrsncbe  su  landen  scheiterten;  sahireiche  Massen  ven  Treib*£ia 
legten  anfiberwindliehe  Hindernisse  in  den  Weg.  Zuletst  nahm  man  deft 
Vortheil  wahr ,  den  eine  schmale  Öfbong  swischen  dem  Eise  gewlhrte^ 
nnd  durch  dieselbe  bahnten  sich  nun  die  Boote  den  Weg  und  landete« 
anf  der  grdssten  der  Inseln.  Die  Insel  erhielt  den  Nasiea  Pateosfieii 
isimmd.  Sie  liegt  In  71^  60'  Br.  und  171®  7'  östl.  Lange.  Sie  besteht  gins* 
lieh  aus  vulkanischen  Gesteinea  und  ist  nur  auf  der  westlichen  Seite  an« 
gJUigiich. 


EienWAi«:  die  Graowaeke-Formatien  JltMftaMle  (ans  dessen. 
MGeognoste''  in  Eniuii's  Archiv  VI,  668  C).  Um  PawUwsk  nnd  Arer 
Ir^Ssio,  so  wie  in  B^tkltmd  ist  das  Liegeode  äberall  ein  bleuer  sehr  reiner 
Lehm  sdtFncns  antiqonsund  F.  tenellus;  anf  ihm  ruht *der  Obolen» 
Sandstein  mit  Obolus-Arten  in  einer  grossen  Menge  ven  Brachstäcfce% 
sa  denen  sieb  hMist  selten  nnd  nur  bin  npd  wieder  Orbicnlen  geselie9$ 
darauf  liegt  Thonsehief er  mit  Gorgonia  flabelliformis  ;  sodann  folgt 
Kalkslein,  der  snfangs  viele  CUoril-Kdrner  enthalt,  sandig  wkd  und  endlich 
in  einen  Mei^UKalk  fibergeht,  wie  in  der  Bißi.  Zu  den  eigenthAmlieheii 
ihn  charakterisirenden  Versteinerangen  gebdren  nun  Arten  von  Masto* 
pora,  Tettragonis,  Reeeptaculites,  Bolboporites,  Protocri- 
nites,  Crjrpiocrinites,  Hemicosmites,  Gonocrinites  (Echino« 
enerinites),  Sipbonotreta,  Disteira,  Pileopsis,  Metoptoma, 
Conolaria,  Belleropbon,  Cljrmenia,  Orthoceratitea,H)rolitheS| 
Gomphoeeras  und  Trilobiten  in  grosser  Msncbfsitigkeit  der  Gattungen 
und  Arten»  vorsfiglicb  Calymene  Fissheri,  Aaaphns  espansus  und 
Illaenus  crassicauda.    —    Gans  davon  verschieden  ist  die  Korallen* 


S58 

ttf-Bildiwg«  der  fMehi  OimI  nttd  IKv|ö;  beide  geMrea  eiwr  glcidneüff:« 
EntsfHhiinii»  •-  Periode  an  «od  siod  Mktr  auf  der  Kerle  «•■  MimcRieoH 
BNt  Unrecht  alt  ob^e  and  aattre  Chrauwaeke  -  Bildoa^  vea  etaaader  ge- 
eehied(>ii;  er  tvar  aiclit  eetbt  anf  |ene«  loitehi,  daber  enlfptaf  ihm  dieser 
Boa..  Auch  die  an^blidie  ^QraowaelLe •  BilduN|('*  von  KmwMmem^p^UUk 
iat  ein  Ahniichee  Korallea-RiflF;  deofn  aaaeer  den  oben  erwihaten  Korallea 
der  Bifei  nnd  OailUndM  kommen  aneh  dfeeelbea  Gotiiämdi^ekem  Tcrebri* 
lein  vor,  der  Pentamerne  tumidue  (galeatas  Dalm.)»  Spirifer 
dtmidiatas  (oetoplicatan  Him.),  Chonetes  aareinolalBe<(>rtbif 
itriatella  Dalm.),  Murcbieoaia  ciag;alat«  Hia. ,  Cylberia« 
pbaseolaa  uad  C.  baltica  Hts.  n.  s«  w.  —  Eine  gana  IhnKcbe  Graa* 
iradie-  Bildung  ist  im  Urat  entwickelt,  vorafigiicb  im  Norden  dea  Gebir- 
g^es,  in  H^ffneAnelarta^,  am  Flosse  ümt^km  bei  B9fotiaw9k^  wo  überall 
Tbier- Reste  der  Korallen -Riffe  der  Orauwacke«Bildaag  aoftreiea,  so  die 
Stromatopora  eoncentrica,  Cyatbopbyllam  ceratjtaa  uad 
C.  caespitosum,  Hetiopora  interstineta  ,  Calamopora  polf« 
morpha,  Amplexns  tortnosns ,  Terebratnia  prisea  ,  Penta« 
meros  tnmiduk  (galealas),  Morchisonia  cingniata,  Bronteat 
flabellifer,  Calymene  Blomeabacbi,  aebst  vielen  neneii  den 
Vrtl  eigeutbümliehen  Arien,  wie  Terebratala  oamelina,  Ortbtf 
arimaspus  nnd  eqnestris,  Pe  ntameras  vogniicus  nnd  P,  baseh« 
kirieus,  Strigocepbalos  Burtini,  eiaige  Spiriferen,  Clymeaien,  Cy^ 
taeeraliten  nnd  Orthooei'atitea ,  so  dass  sich  di«  Bildung  offenbar  deai 
Bifeier  Kalkstein  nähert  nnd  daber  ancb  von  MoRcnjsoir  als  devoniseb 
gedeutet  wird ,  obgleich  bisher  nirgends  Fisch-Reste  In  ihr  entdeckt  war« 
den.  Ebenso  verfaAlt  sich  der  Grauwaake  •  Kalk  der  Tmimiedfca»  Berg* 
Kette.  Im  sudlichen  Ural  ist  Grauwacke  seltner  j  sie  findet  sich  s.  B,  an 
der  BJelafay  im  0.  von  Slet'liiamuk ^  wo  Calamopora  gottlandica, 
Stromatopora  concentrica,  Terebratula  plicatella  und  Pea- 
tarn  er  US  vognliotts  in  ihr  vorkommen*  Weiter  südwfirfa  dtvHen  de 
nur  am  Fusse  dea  $roMm  BMlehtm^s ,  an  der  Ost-Käate  des  Bm^ißi^ckm 
Meeret  nnd  im  O.  von  Attrak^d  ansuaehmen  aeyn.  — »  Orauwacke-Tbaa- 
schiefer  ist  im  AUm  überaH  sehr  weit  verbreitet:  ao  in  der  Kette  der 
B^mUiffemMtktk  nnd  VkimehBU  Höhen ,  im  Berg^Zoge,  der  die  AiraMeU 
Steppe  umgibt ,  in  den  Akuküntfkm  Bergen  and  in  jenen  nm  den  fWea- 
H$ekem  See ;  er  ist  meist  sehr  reich  an  Eisen* ßrsen.  TcamAi«miFr 
mehnet  den  ilitat-Tbonscbiefer  anm  devonischen  Syslen»e ;  aber  die  vieles 
Galamoporco,  Cyatbophyllen,  Stromatopora  ooneentrica,  Iscba- 
dites  sitaicusy  Aulopora  serpens,  Bront^as  flabellifer, 
Assphos  expanaus,  Orthoceratites  regularia  und.viele  Grso- 
wacke-Terebrsteln  weisen  offeubar  auf  eine  InseUBildang,  anf  ein  grosses 
Korallen-Riff  des  vorweltlichen  Oseans  hin,  das  sieli  xonachat  an  €MU 
Imnd  und  BMfo  anseht iesst  Eadlich  findet  sieb  die  Grauwacke  nack 
Ehman  a ach-  an  der  obem  TunywHta ,  an  den  Ufern  des  JenUei  und  der 
IiOna,  besonders  aber  im  hoben  AUUnUf^tem  Gebirge  ^   worauf  wenigstens 


859 

PJiaeop«  8eUr«|»«^.A|rii«slii9  lu bore« Iota •,  fMge.Owih^unAUkm 
wmd  Ortlu«  binweiMa. 


BdDB:  über  die  fraber^n  leolhermea  (ITiill.  f^ol.  tSdS^  k^  F, 
ft76— *i76>»  Isothemca  Mheine«  wenigstens  seit  der  Jura-Zeit  eiislirt  stt 
baben.  i)  Die  erratiacben  Blöcke  in  Xord^Ammikm  geben  weiter  als  in 
^mrop^i  ntelicb  bis  cur  Breite  von  Harn  hemnter,  was  nach  dem  hevii* 
gen  KJiflM  älmmrika^s  einer  nnob  aüdlicbereii  als  der  RSraischen  Isotbernie 
enlsfieeben  würde.  S)  Lybix  und  die  AmiHkamUckm  Staats- Greolegea 
baben  die  fossilen  Ariea  der  alluTialen  und  tertiären  Bildungen  Nvnd^ 
Amerik^^  immer  nor  in  sfidlieberen  Breiten  als  in  Siurojm  wiedergefn»* 
den,  dem  bentigen  Verlawf  der  Isotbermen  in  beiden  Welt-Gegeliden  en^ 
afNTtebend.  So  fcowmcn  die  fossilen  Arten  iVeie-Jereey's  identisch  oder 
aaalog  in  Bm^mid,  vm  Perte  vnd  in  Ncrd- Diui^hiand  wieder  vor;  dib 
Arien  der  sndwArts  von  den  Vereimten  Simmie»  gelegenen  Länder  nar 
im  Umkreise  des  MiHeimmrety  nordwfirts  niebt  über  Parte  beransh 
a)  Fseo.  RoKMsa  bat  geftinden ,  dass  die  Arten  des  Kreide*Sf Siemes  ia 
ffVoea«  und  Miuouti  ihre  .  identischen  nnd  analogen  in  Bmr^ym  nur  itti 
Umkreise  des  Miiißlmeeres^  die  der  Kreide  in  den  nördlichen  Verikum 
Simtatn  wie  iVeio  «/ereeyV  die  ihrigen  erst  in  firmmkreiek  aad  Enfßümd 
wiederfinden;  so  ist  such  der  Mineral-Charakter  der  Tewas^scken  Kreide* 
Gesteine  dem  der  MiUelmeerUekem,  der  der  Neu-Jerssi/er  dem  der  Sord- 
Bmropäi$ek€n  entsprechend.  —  Ferner  bat  Kapitfin  VioKAnv  ibaiicbe  Ana- 
logie'n  zwischen  den  Gesteinen  und  insbesondere  den  fossilen  Arten  den 
Mummnliten- Gebirges  in  Äffifplen  und  den  Simi-lAndem  in  imäosien  gefon* 
den,  welche  zwar  nicht  unter  gleicher  Breite  liegen,  zwischen  wetefaeo 
aber  die  Isotbermen  docb  eine  entspreeheode  Biegung  machen ,  wie-  aook 
zwischen  den  lebenden  Faunen  und  Floren  beider  Lfinder  einige  auffal- 
lende Analogie'n  sind.  —  Die  nördliche  Grenze  des  Nummttliten*Systemes 
bildet  von  IBarepn  ostwärts  bis  aum  Himudmpm  und  CMma  eine  Knrve, 
weich« 'der  der  jetisig«n  Isothermen  entspricht  '-*  Wenn  daher  auch  M 
£rde  einst  wärmer  gewesen  wäre ,  als  jetzt ,  so  hätten  ihre  beiden  (die 
•stitclie  und  westliche)  Hemisphären  doch  angefibr  dieselben  klimati- 
schen Beziehungen  gegen  etnander  gebabt ,  wie  fetzt ,  wenigstens  bii 
aam  Anfang  der  Kreide  *  Periode  znriick.  Aber  anch  aar  Zeit  der  Stein* 
boMen-Bildong  existiren  schon  Versebiedenbeken  der  Flora ,  die  auf  ver« 
sebiedene  Klimate  hindeuten. 


Pombl:  fiber  die  Verschiedenheit  der  Mastodonten  kl 
verechiedenen  Gebirgen  (ibid.  a6t-»t<8).  Da  Blair vrrxB  vei^indet 
M.  Jengirofftris,  M.  angastidens  und  M.  Arvernensis  in  eine  einzige  dmrah 
gHremite  Zahn-Hocker  bezeichnet«  Art.  LAiiRiLLAim  hat  gezeigt,  dass  es 
wenigstens  2  Arten  geben  mfifse ,  deren  eine  am  3. ,  4U  und  6.  Backen* 
aahn  nar  3,   die  andere  4  Paar  Zacken  besitat;   indem  er  aber  nar  dtf 


m9lm  AH  tiae  MUtMAiwie«  U»li»fUrftr4^llM  BftNhridiy  h^Iib^I«  er 
SU  einem  nagenaaen  ErfebBisM.  In  der  Th«t  bMitsen  eewelil  4cr 
Mastodon  von  Bjffehkeim  mit  4  Qaer-Joehen  an  den  vordem  MahlsilMMa 
al«  der  anit  dreien  ron  Oers  eine  lange  Unterkiefer-Spitse  mit  oder  ohne 
Sebneideaabn ,  wogeiten  der  Italieniaehe  Maatadon  mit  der  Zahn  •  BiMoag 
Janer  eraten  wegen  Erroangeiung  dieaea  Scbnabela  eine  dritte  Art  bildea 
Btüta,  die  ancb  den  M.  Arvemenaia  in  aich  aeblieaal,  Dieaa  letate  AH  iai 
fiUaeitt ;  die  t  eraten  aind  »ioein ,  aber  die  KffaMataMr  liegt  in  ciatai 
Gebilde  «ber  der  Meeraa-Molaaaa.  ram  Aller  der  ffWiralMr  FahhnM ,  dit 
iai  IStera  unter  dieaen  nftalieben  Fahinna«  —  Cmma'a  NaaM  M.  angvati- 
dena  paast  aaf  die  t  Arten;  da  aber  die  katieMcbe  dnrch  Nam  aebaa 
ani  genaoeataa  bekannt  geweaan»  ao  aall  aia  den  Naaaen  beballaa;  die 
Klßp^iskeiwur  beiaal  AL  longiroatria;  die  van  Oen  nnd  OtidmmM  M. 
Ca  vier!  Pombl.  Sie  iat  voa  einer  andern  Art  mit  Tapir-artigen  Zibae% 
M.  tapiroidea,  faat  iamer  begleitet  $  wlbrend  in  iimNtm  «nd  Amferpn 
wAt  N.  angnatidena  nacb  andre  viel  breitere  and  kfirseray  im  Gaazea 
diekere  2Uihtta  rorkomaiea,  die  anf  eine  fernere  Art»  M.  Bnffonia  P., 
binaadenten  aebeinen ,  au  welcher  aaeb  die  aibiriacben  ^  dem  graia«a 
Maatodon  angfaebriebenen  Zifane  geboren  würden.  — >  In  Atwarfna  la 
¥0rrier  liegen  M.  angnatidena  und  M.  Bafania  in  pUacinen  Alle 
in  der  Limm§ms  kämmen  M«  Covieri  nnd  M.  tapiroidaa  in 
Sdaa waaaer*  Bildungen  vari  weleba  geologiaaben  BeatiaNnangan  ancb  dea 
Attaiabtea  Eua  na  BaAOJiairv'a  entapreeban« 

Wihrend  in  Enr^pm  die  Maatodoaten  den  mitteln  nnd  obem  Tartiir- 
Bildnngen  angebdreo,  finden  aieb  die  Elepbantan-Reate  im  Dünviale.  la 
AwurUtm  dagegen  kamaMn  ancb  die  Maatodonten  im  Diluvial  •  Lande  var» 
anaammea  mit  einem Elephantan,  den  man  fürE.  primigeniua  faftlt^  aber 
die  Maatodan-Arten  aind  von  den  Eurapäiacban  veraehiedan. 


EuB  DB  BBAOMarfr:  Unleracbaidung  der  swai  Nunrmalitaa* 
Gebirge  (JTvtf.  fM.  1848,  k,  ¥,  4ia---4ia).  Daa  JVvnJteaka  Nnmma* 
Ulaa-Oebirge  beatebt  aacb  TALLAVioma'  Uttterauebnngaa  aua  einem  aaaaer 
deaaen  Aao  bei  BimtUm »  in  der  MmUmgme  m§ir€  und  einem  Tbeile  d« 
CttüerM  gelegenen,  welchea  er  Sjat&ma  Iberieu  nennt,  und  aas 
einem  in  den  JSanfr«l»IVanJan  und  am  MmU-AUtrie  baindlic'hen,  daa  vaa 
ibm  den  Namea  Sjrateme  Alarieien  erbaltea  bat,  uud  awiaabca  4erea 
Entatebong  die  Erbebong  der  PgrmUUm  fillt  Ob  aia  In  die  aakvndira 
ader  in  die  tertiire  Zeit  geboren,  darüber  bat  er  aicb  nicbt  anageaproebea ; 
doeb  bilt  er  daa  Iberiaebe  8j»ttm  fär  daa  Jfingere  und  glaubt ,  daaa  maa 
^  aia  eocin  betrachten  kdnne. 

Barch  eine  Frage  in  dieaer  Hinaiebt  vevaalaaat,  erkllrt  aicb  ds  Bam* 
■aHT  auf  folgende  Wciae:  1)  Daa  Terrain  nnmmutitique  Mediter- 
raueen  iat  der  Altre  nnd  kann  nut  dem  Terrain  nammniitiqoe 
Soiaaoonaia  nicht  vereinigt  werden.  Daa  letale  liegt  auf  den  Ligat* 
lan  dea  plaatitcben  Thonea ,  der  die  Baaia  dea  Pmi§0r  Grobkalka  bildet 


Ml 

S>  Von  «CD  MnllMkett  dk«  MmOm^etUekm  VurnrnmlHnt^^Mr^ea  iit  «I» 
Tbeil  thM  eigvo »  eio  TMI  ihm  niid  dfm  Jöngero  geneui,  und  eia  ^rittet 
aoi  w€Dig«teiM  U-*iO  Arteo  bestebMid  koiMDt  «iieh  noch  in  den  eige«!^ 
lieben  Kreide  Gebilden  vor«  a>  Von  Ecbisodemen  gfibt  Aoiessi  im  Grob* 
kalk  nnd  JTilleteieertedben  Nunnnliten*  Gebirge  »3,  in  de«  4tB  SeUsmt^ 
MM«  40  Arten  an,  ven  weleben  naeb  ihm  nur  Ecbinopeie  cleif«ne(ilMk 
eotee.  Ml.  c,  VMUy  369)  beiden  gemein  wdre.  4)  Die  Fieebe  der  Glerieef 
Schiefer  nnd  des  Grobkelke  dee  Momie  Bpipm  sind  alle  vertebieden  v«n 
denen  des  Lendon-Tbone ,  der  Intel  j«le|i|i<y  nnd  des  PmrUmr  Grobkalba* 
ft)  Von  nrarmbiaiifl;«!!  Wirbeltbieren  entbilt  das  MtüMms^rittk^  Nnmmn* 
liten*Gebirge  anseer  dem  Vogel  in  den  Glariser  Schiefern  nieble,  obsehon 
im  FAieenftnieeAen  x.  B.  doch  aarte  Pflansen-Biatter  enthalten  sind;  will» 
rend  im  Pmristr  Gebilde  Siugtbiere  bereits  sehr  bAu6g  sind«  4)  Das 
eine  dieser  Nnmmniiten-Gesteine  ist  also  das  leiste  ante-pyren4isebe|  das 
andre  das  erste  past-pjrrenftisebe  Sediment-Gestein.  Ob  beide  eoein  an 
nennen ,  darfiber  Termeidet  er  sieh  bestimmt  ansansprSchen ,  da  dieser 
Mamen  auf  den  Beginn  der  Existens  }elaiger  Tbier  •  Arten  Besng  habei 
dergleichen  aber  ja  auch  in  der  eigentlichen  Kreide  vorbmnmen  sollen 
(Fonuniniferen>  Terebratala  capnt-aerpenlis  n*  s.  w.)« 


DsLAnsYs:  Alter  der  Fisch- Schief  er  von  AiilMi(a«ir«|«0i.l^d9) 
kt  V,  344— 348  nnd  344).  Bovbbb  nnd  Rinfann  halten  die  bituminösen 
Fiscfa-Scfaiefer  von  Amhm  nnd  dem  illNsr-Dept.  für  Zechsteine«  hätanamr 
sagt:  sie  bilden  den  Übergang  von  der  Kohlen-Formation  sum  Zecbstein» 
BonRAan  und  viele  Andre,  sich  hanptsAehlich  auf  Aju  BaeifonuaT's  Zfeng* 
niss  bemfendy  dass  einige  Pilansen  in  den  Fiseh«8chiefem  von  Mms0  stf 
gleichen  Arten  mit  bekannten  Steinkohlen •  Pilansen  gehören»  wollen  sie 
als  Anbang  sor  Kohlen  -  Formation  betrechten*  DaLAUAirn  endlich  erkiflrt 
die  Schiefer  von  ünfs  nnd  Bmxiir^im»€hru0  als  eine  neue  Unterabthei» 
lang  dee  Permischen  Sjrstemes.  Man  kennt  daraus  (Farnen)  1  CyclopteriSf 
3  Neuropteris,  II  Pecopteris,  1  Odontopteris ,  1  Taeniopteris ,  (Marsilea* 
eeen)  Spbepophyllom  <|uadrifidum»  (Lycopodiaceen)  Cardiooarpnm  majns» 
(monokotyledoniscbe  Phanerogamen)  fNoeggeratbia,  (?Koniieren)  ?Wal« 
diia,  Voltaia  brevifolia;  der  Verf.  hält  Jedoch  alle  Arten  für  verschieden 
voa  denen  der  Steinkohlen-Formation.  Unter  den  Fisch-Schoppen  glaubt 
AoAsats  die  der  Palaeoniscus-Art  JKmmfM  erkannt  an  haben,  welche 
V«  DacaBN  in  den  dem  Rotben  Sandstein  untergeordneten  Kalkstein* 
Schichten  Bikmens  entdeckt  hat;  der  Vf.  aber  sehreibt  sid'dem  P.  magnua 
ans  dem  Mmnsfeid'sekm  Zeebsteine  su»  Femer  enthalten  der  Schiefer 
von  Anlwi  in  ihren  obem  Schichten  eine  sehr  grosse  Menge  von  Psaro* 
litben  ganz  identisch  mit  denen  des  Rotben  Sandsteins«  Zu  Y$wmmfj  Cksm^ 
Me  n«  a.  O.  ruhet  unmittelbar  auf  den  Schiefern  ein  grauer  Talk-baltiger 
Kalkatein,  wirklicher  Zechsteio.  Die  ansüSbrlicbe  Darlegung  des  Gegen- 
Standes  bch&lt  sich  der  Vf.  fär  eine  besondere  Arbeit  v4»r. 

ViftLSf  erklärt  diese  Formation'  von  Aul$m  ebenfalls  ßbr  imabhangif 


861 

TM  ikr  K^lillpn^Foniiftfioa  (m, :  ai  S.  S«9>;  BmiB  win  sie  MMtnt  mt 
dein  Zedutcia  vereiai^  habe«,  Elis  db  Bbaummvt  vertbeMi|^  Hire  Ver* 
IhoiIuiik^  mit  der  Koblea  -  FornMtioa  noob  fortvräbreBd.  Dean  ftiMlof» 
bituminöse  8cbiefer  ezittiHen  an  vielen  andern  Punkten  fVnnxfts-iscber 
Kolilen-Beefcen :  zn  D«0f«e,  sä  Comniffirry,  zu  Memiiwffm  mil  deaeelbet 
Piethen  wie  zu  iitOtm^  zu  LMry^  ßmint  -  0erff&i9  und  in  den  kleinen 
Becken  der  Vo^9em  weebsellagem  die  bituminösen  Schiefer  in  Hirein 
•fberen  Theile  mit  Kalk -Banken.  -*  Bei  MwehrHer  enilet  das  Kehlen- 
Beeken  nach  eben  mit  bituminösen  Schiefern  und  kleinen  Kelk-Binkea. 
Aber  nirgends  sind  diese  bituminösen  Schiefer  mit  dam  Zechatein  vei^ 
gleiehbar,  und  auch  in  der  Kohlen-Formation  können  sie  kernen  beaondeni 
Abschnitt  bilden. 


EiciiWALD!  die  Kupferschiefer  -  Formation  HntHtmdB  (aus 
dessen  ^^Geog^nosie'^  in  EniUAff's  Archiv  VI,  574  f.).  Rothes  L teeren- 
des, Kupferschiefer  und  Zech  stein  bilden  die  vorzfi  mißlichsten  Glie- 
der, und  letzte  Felsart  ist  im  Orenkmryhehen  und  Perm'Mckiu  Gouverne- 
ment sehr  entwickelt;  hier  befand  sieh  In  dieser  Ri^-Periode  das  eriile 
grossere  Festland ,  dessen  Grenzen  sich  von  da  westwärts  «her  das 
Kttsan^fehs ,  WfaikM^tche  und  WologodMgeke  Gouvernement  erstreckten; 
ein  ilinliches,  wiewohl  vie(  kleineres  Festland  zeiiste  sich  im  K5nigpreiche 
P9i9m  in  der  Gefi^nd  um  Stmdömir^  in  der  NShc  des  Hmrnew  und  in 
Tk&rin$mi  vielleicht  aaeh  in  den  l^e^eseif)  dort  lebten  fiberall  die  ersfetf 
grossen  Saurier ,  und  es  wuchsen  schon  Palmen  und"  Oycadeen.  —  lin 
Ptrm'Mekem  Geuvernement  zeichnet  sich  diese  Formation  vorzog  ich  durch 
Wrchsellageruni^  von  iHerget* ,  Kalk  -  und  Sandstein  •  und  von  Kon^lo- 
iperat-Scbiihten  aus ;  sie  enthalten  ^sKtenthetls  Kupfererze ,  Gfps, 
Schwefel ,  Steinsalz  und  eHii$*ße  unbedeutende  Kohlen  -  Flötze.  Schon  im 
Jahre  1811  hatte  ScirrsciffuiiewsKi  diese  Formation  sehr  richtige  in  zwei 
Glieder  g^etheilt,  in  ein  nute  res  aus  Erz-freiem,  rothbrannem  Sandstein 
(Both-Lie^eode»)  bestehend,  und  in  ein  ob  er  es,  sehr  K upf er- reiche 'g^fsae 
Kalksteine  mk  vielen  PAanaen-  und  Thier-Aesten  (Zechstetn).  Die  rothen, 
{^nen  und  %rauoen  Sandstenie  wechseNaf  eni  oft  mit  Thon ,  Merg'el  usd 
Kalkstein  und  enfbaMen  stellenweise  Gfps  und  Steinsalz;  sie  bestehen 
aus  Quarz- Körnern  und  Glimmer -Schuppen  und  g;ehen  nicht  selteu  in 
grobkörnig^es  Konglomerat  ober,  das  ein  kalKfges  oder  thooiges  Bind^ 
ntttel  hat  Der  graue  Sandstein  enthält  vorzflglich  die  Kupfererze,  Kupfer- 
glanz, Kupferkies,  Kupfergrdn ,  Malachit,  Rupferlasor,  bfn  und  wie<!er, 
auch  Gediegen  -  Kupfer.  Nach  den  organischen  EinNchiössen  geht  die 
Formation  nicht  nur  in  die  Steinkohlen -Bildung,  sondern  auch  in  dieTnas 
fiber;  Einige  Neu  ropteris-  und  Odontopterts-Arlen.Noeggeraf  bis 
dttd'Calamites  Suckowi  verbinden  sie  mit  der •  Kohlen  -  FormntioD. 
^*S^lfr«n  sind  die  Pthmzen  der  Trias  viel  höoflger,  so  Calamites  are- 
naceus,  Pecopteris  alternans,  Protopterls-  und  Spallopteris- 
ArteD^'Tenselarien^tftmme,  Aethophyllnm  strictun  u.  a.  w.    Zu 


den  Pflanzen  des  Zech«teins  isehSreo  v^nuisliGfa:  Walchia  lycopo* 
dioidea,  Steirophyllum  lauceolatuni,  viele  Pceopteria*,  Neu* 
ropteris-,  Sphenopterts-  und  Odontopleria-Arteii,  ein  Paar  nent 
Hur  Lepidodendr.on  gehaltene  Gattungen,  Diplodendron^  Scliizo« 
dcindron  und  Anomorhoea,  endlieb  sahlreicbe  von  Kupferoxyd  durclir 
drangen«  Bauai^Stanime,  Von  Tliier  -  {Lesten  koniiuea  vor:  Stenopora 
apinig^era,  Gorgonia  infvadibuliformi«  ,  Calamopora  apon^ 
gitea,  Terebratulaelongal^,  T.  coneen  trica,  T.  aupersteau.  a.) 
S|»iriCer  itodulatua^  Sp«  hyat«rieun,  Sp.  curvirostris,  Ortbia 
Wangenheimi,  Cbonetea  aar  ein  u  latus,  LiogulamytiloidesyPo^ 
aidonony.ft  exigua,  Axinua  puailias,  Modiola  Pallasi,  Area 
ILingana  u.e.  a.;  vofS  Krebsen:  ^^idothea  oculata;  von  Fischen: 
PaJaeoniacns-i  Tetragonolepis-  und  Platysonius-Arten,  so  wie 
mwei  Sanrier,  die  offenbar  Protoroaauru«  nnd  Lnbyrin thodon 
crattxen.  —  Auch  in  Landa  der  Detucken  Ko9ßkm  bat  der  Verf,  den 
2eebatein  na«hgeiirieflea» 


GsAifOB:  mateorologiaehe  und  orograpbisebe  Ursacben, 
welche  die  verackiedenar (ige  Ausdehnung  der  GletscbeT 
in  g«schiob(licben  und  geologiacben  Zeitscbeiden  beding* 
ten,  nnd  vcrgl^icbendeBeCracblung  der  erratischen  Gebilde 
im  Norden  Eure^e  und  in  Sud-Amerikm  {Compt  rendue  1848,  XXYUy 
984),  Der  Vf.  suchte  mit  Genauigkeit  die  Grosse  ktimatiseben  Einflusses 
Bäf  Entwicfcelung  und  Ausd^bnung  der  Gletscher  darxuthun  nnd  hob  be« 
sottdtra  den  bedeutenden  Unterschied  hervor,  welcher  in  solcher  Hinaicbl 
xwischen  meeriscben  nnd  koBtiaentalca  Klimaten  genuisigter  Zonen  be« 
steht.  Aus  attgcsttllten  Beobachtungen  und  aus .  den  zuverlässigsten 
mtteorologiscben  Gesetten  leitet  Gr.  den  ScMuss  ab :  dasa  alle  wichtigen 
Änderungen  in  der  Aasdabnong  des  Kontinentes,  imdeniugen,  welche  daher 
rtibrten,  dasa  Land-Theile  unter  VTaaaer  sanken  oder  emporgehoben  wur- 
den ,  eine  verbiltnissasiBige  Änderung  in  der  £ralreckung  und  in  der 
IHehtigkeit  der  Oietacher  bedingen  mnssten.  —  Die  Kennzeichen  erra- 
ttaober  Ablagerungen  im  stMIMen  Amerikm  sind  identisch  mit  denen  im 
üordem  Bmrepa'e^  in  ienem  Welttbeii  ist  es  nnmdglich  nicht  einzusehen, 
dasa  daa  erraliaehe  Gebilde  im  Meeres  •  Schonse  zu  einer  Zeit  enlatanden 
aey,  wo  anf  den  grossen  Insfdn  oder  HalbioaeLo,  welche  die  Süd-Ameri* 
kenieehe  Gebirgs-Kette  zusammenaatzten ,  Gletaeber  von  grosser  Mfichtig- 
kei^  vorhanden  waren,  in  8md*  Amerika  bildet  sich  heutiges  Tages  noch 
eine  anaefcnHcbe  erratiacbe  Ablagening  nnd  durch  die  nlUnlichen  Agentien, 
wie  in  der  früheren  Epoche«,  nur  haben  Grosse  nnd  Kraft  jener  Agentien 
abgenommen. 


M4 

C.  Petrefakten-Kunde. 

D^AncHiAc:  Beschreibnn;  der  rou  Tbobsht  in  des  NaaiBv- 
liten-Schiehten  der  Oofornur  Geg^end  i^etanmeltei  Fossil- 
Reste  (Mdm,  fe'ol.  de  Frmnety  h,  II,  fS9--SI7,  Tf.  S-*9).  IXerVeff.  ImI 
106  Arteo  nntersacht,  wovon  19  Arten  nur  iinvollsfind%  bestinnitar 
iraren ;  S7  Arten  sind  neu ;  %  Arten  (3  Exemplare)  können  vorerst  res 
Ostrea  lateralis  und  0.  vesicnlaris  der  Kreide  niebt  nnlersebiedca 
Werden ;  aber  die  andern  «He  sind  tertiir,  entweder  dem  plastischen  Tbsae 
oder  dem  Grobkalk .  nor  weni|^  noeb  |(in|*eren  Sofafobten  enteprecbfni 
Nur  7  Arten  hat  Bi&ritm  mit  den  C&HürM  i^emeiny  während  13  sieh  is. 
den  Nmnmaliten-Scfaichten  der  Krhi^  der  Ost*  nnd  West-Alpen  nnd  7  dsns 
äncb  noch  in  den  Hodi-  nnd  Nieder -Alpen  wiederi^efunden  habe«.  Vos 
den  Jän^eren  tertiJren  Arten  kommen  3  in  den  mittel-tertiiren  Fabians  vss 
Anßcm  nnd  4  im  ober-tertliren  Mnsehel  -  Sand  von  BÜnMmrf  «ad  QttM^ 
hrüek  vor.  Von  den  gesammt'en  96  bestimmbaren  Arten  gehören  also  % 
der  Kreide ,  66  dem  ei§^entlichen  Nnmmulifen  -  Gebir§^e  anssebtionalich  «ad 
98  den  untertertiiren  nnd  darauf  folgenden  Schiebten  an.  —  Piutt  bal 
sn  Bmtfmme  ebenfalls  viele  Arten  geaammelt  und  bestimmt,  wodurch  di« 
Zahl  der  bestimmbaren  Arten  auf  198  steift  Daranter  ist  noch  eine  Art 
ans  der  Kreide,  Pectea  orenatus  So.,  19  «ind  aaierwlcrtiir ,  TriU' 
■tum  Apenninnm  und  DItrjrpa  snbniata  sind  noch  Jfinfev« 


Flbmino:  6ber  lebende  SekoltUtke  Madreporea  nnd  den  kli- 
matischen Charakter  der  fossilen  daselbst  .<JFaiu».  Joum.  t84$t 
XU,  903—904).  Die  Stem-sellifen  Polypen  gehören  in  der  Re^  wir- 
'  meren  Meeres-Strichen  an;  in  der  SeAolf<MÖeii  See  kennt  man  nur  Carjo- 
phyllia  cyathus,  Turbinolia  borealis,  dann  die  Poe iJiopora 
fnterstineta  nach  einer  Zeichnung  des  Mrs*  HtananT,  nnd  erat  seil 
letztem  Sommer  ein  6  Pfd«  schweres  Exemplar  der  Madrepora  proli- 
fera  MIill.,  welche  Art  auch  bfi  den  B4Mim  nnd  an  ^^  N€rw0§U€km 
Küste  vorkommt  Fossil  kennt  man  Turbinolia  aepnlta  im  Crag  aad 
sahlreicbe  Stern  -  Korallen  im  Bergkalk.  Bor  Tf.  liugnet  aber  die  Mög- 
lichkeit aus  dem  Klima  der  lebenden  auf  daa  der  fossilen  an  sehliassea, 
da  die  Arten  selbst  verschieden  seyen.  [Wo  sahireiche  fossile  Arten  nidbi 
in  einzelnen  Exemplaren ,  sondern  in  ganzen  BInken  vorkomme« ,  da  hat 
ifian  dodi  ein  festeres  Anhalten  und  darf  ofenbar  andre  kümatiocbo  Ver« 
hiltntsse  voraussetsen ,  als  wo  nach  jahrelangem  Suchen  nur  4  Spezies 
und  9  davon  in  einzigen  Exemplaren  aufgefunden  werden  können.] 


L.  Bbllaadi  :  Monographie  der  fossilen  Pleurotonea 
Pjamonto  (Memar.  i,  Aeead.  di  TaHno^  184$,  ö,  IJT,  531—650,  t  1-4). 
Der  Tf.  theilt  diese  fossilen  Arten  in  folgende  Abthealongen  ein: 

L  Pleurotoma  (Thier  s.  bei  Quor  und  Gatmaao):   Tbiym-  oder 


6«6 

Spindel-förmig  ^  Kanal  mehr  oder  weniger'  verengert ;  'Spindel  verfSogert ; 
Liippe  eiofaeh  i  hinten  mit  einem  Spalt ,  welcher  durch  einen  mehr  oder 
weniger  vorstehenden  Rand  von  der  Naht  getrennt  wird ;  Spindel  einfach. 

A.  Paeudoitomatae:  angoftGliwoIiea  spindelförmig;  ohne  be- 
stimmten Kanal;  Lippe  einfach,  bognig. 

B.  Megatomatae  (Tomella  Sw.):  fipindel-förmig;  Kanal  nicht 
bestimmt;  Lippe  Flugel-artig,  mit  breiter  Ausbuchtiing.  . 

C.  Macrotomatae  (Chivatula  Lk%  fars^  PI.,  et  Defrancia  DaM« 
ptfrM):  Tliurm-  oder  Spindel-fBrmig;  Gewinde  lang  und  spitz;  Katml  von 
derselben  Länge;  Einscfinitt  der  Lippe  tief. 

1)  Oeltoideae:  Kanal  wenig  verlängert;  i)imfehoitt  edugi  in  einer 
Yertiefung  der  Oberfläche  gelegen. 

3)  Pteroidcae:  Kanal' verlängert;  Lippe  PlugeU artig,  weit  vor^ 
Ntehend^  Einschnitt  in  einer  Yertiefung  gelegen,  sehr  tief j  fast  paral- 
lelepipcdisch. 

3)  Cariniferae:  Kanal  von  der  Länge  der  Spindel;  Einachnitt 
auf  dem  Kiele. 

4)£xcavatae:  Kanal  von  der'Längfe  der  Spindel;  Einschnitt 
E wischen  Kiel  und  Naht. 

6)  Hemicfcioideaift  Kanal  undentlich ;  Einschnitt  Halhkreia-ldrflNjty 
in  einer  Vertiefung. 

II.  Borsonia  Bbllardi  :  spindelförmig;  Lippe  einfach;  Einschnitt 
tief  und  von  der  Naht  getrennt ;  Spindel  mit  einer  Falte. 

III.  Raphitoma  Bbll.  (Defrancia  Millbt  et  Jrlangelia  Risso  p&rs^ 
Thier  bei  pHinrn  abgebildet):  klein,  meist  bauchig  Spindel-  und  zuweilen 
Thurni-fdrroig ;  Einschnitt  sehr  schwach  ,  an  der  Naht  anlicjgend ;  Kanal 
undeutlich.  .    .      i  . 

A.  Horootomatae:  spindelförmig;  Kanal'  nn4^tUeh;  Eioacbnitt 
in  jedem  Alter  von  gleicher  Gestalt;  Lippe  einfach,  scharf. 

6.  Heterotomatae:  Spindel-  oder  Thurm-förmig ;  Kanal  oft  deut- 
lich; Kinschnitt  in  der  Jujcend  wie  vorhin.,  bei  der  Reife  von  einem 
Rande  der  Lippe  unterbrochen ,  welcher  dessen  Richtung  ändert  und  ihn 
unter  Mitwti-kaug  einer   kleinen  Vorrngnng  der  Spindel   fast  raitd  macM; 

Die  genaue  Aufzählung  der  102  Arten  nach  den  Schichten,  worin  sie 
in  Piemoni  vorkommen ,  erleichtert  das  Vergleichen  dieser  letzten  mit 
denen  anderer  Gegenden  nnd  dient  .vielleicht  auch  mitunter  dir^e  fremd- 
ländischen genauer  zu  beurtheilen;  indem  mir- sie  hiar  mittheäen.). geben 
wir  zugleich  die  beste  Übersicht  von  dem  Teichen  Inhalt  des  sorgföltl^ 
und  mit  beträchtlichen  HiÜfmitteln  bearbeiteten  Werkes; 

In  der  Rubrike  unter- miocän  atammt  AHea  von  TVcria ;  in  2,  ober- 
miocän,  bedeutet  a  ^=  AlUngm^  c  s=  CasUhuoeo^  t  =  Torlonm^  v  s: 
Ve%%a\  in  3  sind  die  Fundorte  il#fj,  Mateerano^  VUMeem]  in  4 
Antwerpen,  Bordeaux y  ToHraine^  Wien,  Podolien,  England  (Siena) ,  in 
5  Ptaeenaa,  Calahrien,  Rom,  Morea,  England  (Siena);  in  6  AUandiseher 
Omean,  Mitulmeer ,  Südsiop  welche  Namen  wir  durch  ihre  Anfangs^Buch- 
Stäben  ausdrucken. 

Jahrgang  1848.  55 


FT 

■iocäa 


3. 


♦.      f     5. 
miocft».  Jpliocia, 


I.    Plearotom«. 

it.    Ps€m49Siomatae, 

Iftevis      .    .    • 

AtfiM  frofUU  Bon. 

Oenci • 

Orbi^Byi 

*  iotorU  Bors 

Uurex  (PL)  intorUi  Bach* 
PI.  FarinemHs  Sbriu 
PL  Harreni  Kon. 

hirtoU •    • 

PL  flieaiula  Boif. 

bracfeafa  Er 

Murex  kraeteahu  Broco. 

PL  BonsUU  Bb€li». 

f  PL  squamtüaia  (Brocg.)  DfBL 

brevit     .    

PL  ahkretiata  Boif. 

B,    Mefütomatae. 
CRtophraeta  Bor«.     ..•.«. 
a  Murex  emiaphräUus  Brcc. 
PL  fedom  <Sow.>  Nfgr. 
PL  eamma  ( So  w.)  Korr. 
PL  erenata  Nyst. 
ß  Murex  tmrkiiu9  BRA?n>; 

PL  turUda  Lix. 
.    PL  Deluci  Dfr. 
PL  muricaU  Sbrr. 

ramosa    • 

ß  Mmrex  reHeuMu9  Bncc 
PL  finiorta  «er.  Br. 
PL  reiicuiaim  Puaca. 
PL  ramosa  DsM.  pars, 
C,    Maeroiomatae^ 

l^imna  Bast. ,    • 

PL  Heatena  Grat. 
a  PL  omaim  Der. 

PL  DumonH  Ntit. 
rttstiea  Br 

Murem  mtfteiw  Broc. 
«iRTifaritiferR  Jar     ••••.. 

gpradata  Dfr 

Af^Mici  Brlld 

Vjuii  BixD.    ...,...• 
interrapla  Borr 

Mure»  ifUerrupitis  Brcc. 

PL  lurrU  Lk. 
asperulata  Lk 

PL  iutereuioeu  Bitr. 

PL  fPrev09H»m  DrtL. 

PL  spiuosa  Gat. 


e    .    R 


b     •     p 


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bpiw  .     . 


8«7 


1. 

2. 

F] 

4. 

5. 

6. 

PL  turrieulm  Gbt.,  tum  Brcg. 

PL  suiuraiU  Anonz. 

fPL  smispikaia  Hon. 
coucateDatM  Gat •     •    • 

PL  iurkidm  Eocycl.  m^tb. 

▼alffütissima  Gat .    • 

calcarata  Grt.      • 

carinifera  Grt.    *....... 

t  .  •  •  .; 

t  •  •  •  . 
t  .*.  , . 

t .  . .  • 

b     . 

b     • 
.    b     . 

b.    . 
bw    • 

bw    . 

•  • 

•  • 

b     . 

•  • 

•  • 

• 

• 

• 

Jouauneti  D%M.    .     •    '.  '•     •    •'   •    ,' 

■emimargioafa  Lk.    ...•••• 
Pu^u*  tornatuM  Bona.  , 
PL  Bontont  Bast. 
y  PL  Mubemuiiieuiata  Mo.,  Gf.  •    • 

pretioaa 

—  «  — 
striatolata  Lk 

. .  # . . 
t .  . .  . 

t . .  . . 
t . . . . 

PL  /unu  Grtl.»  nan  H5n. 
a  PL  longiroftrU  Grtl. 

Cbinenais  Boif 

Sianoodae •    •    •    . 

PL  grmi,nlo9a  Bon, 

Gaataldii      .    .    .    .*.'.'.*.    .    , 

w    • 

alpw«. 

•     • 

np 

• 

PL  inermis  PAATacH^ 
turricula  Dfr '••••' 

Mwrtx  iurtieulß  Bncc. 

PL  conHgua  vmr.t  Boai« 
a  Mmrex  eonliguus  Brcc» 

PL  eoniiffut^  Bors.    '    , 

PL  Siofeisii  NysT.   ' 

ß  PL  oktoieim  Boit 

f  PL  fstrigUaia  Jan.  t.  lUi. 
cirrata     

1 . . . . 

• 

coronata •    •    • 

deiticula  Bast 

fPL  commk  So. 

a  PL  bieittcia  htu 

ß  PL  Scolaris  Bell. 
monili*  Dfr 

t .  . . . 

t    .CtT.     . 

bt    . 

bpwc, 
bpw  . 

b     '. 

•     • 

• 

P 
»P 

• 

• 
• 

Mwfx  moniUs  Brcc. 
PL  eoronata  Mu.,  Gp. 
rotata  Bora •    •    •    • 

t  .   t  .  a 

.   .   t  .    . 
.    •   t  •    . 

Mmrex  rotaius  Brcc 
PL  suMeniola  Mo.,  Gr. 
a  PL  rotata  vor.  Bor«. 
PL  moniiis  Dfr. 

cubterebralia 

apiraiia  Sbrr 

PL  ineeria  Bsixd. 

drcalata  Bon.      . 

sinuala    ••«•••••     ••• 

t  .   .   .   . 

• 

iotermcdiA  Br.    .    •    • 

1  . 

t 

.  m 

P     ' 

• 

• 

PL  fusoidea  Boif. 

Reevei 

f  PL  tarrugatm  Grat 
tPL  ienuis  Rbbvb 

—  4  — 

dimidialii  Bons.    ....•••• 

Mm'ex  ümidiahu  Baco. 

nodoMa    .    •    •    .    .    

Coqnandi     .     .* 

PL  Baimriii  Sssw. 
Lamarcki •    • 

PL  semUtriata  PAiincii     .'   .    . 

Jani  ^ •    • 

recticoata •    •    • 

Calliope  Bork •    •    • 

Murex  CalHofB  Brgc. 

coDiroverKa  Jan 

rotulat«  Bon.   ...•••••. 

Michelottii    .••••••••• 

obtusanguia  Br •     • 

Murex  oklusanguhu  Brgc. 

Putus  ohtusanfuiut  RA. 
'  spiniff  ra . •    •    • 

PL  spinulosa  Boiv.,  NO»  Rii.  •    • 

•pinearens  pARTacH  .    .   ' 

nodiola 

Fusus  modhtus  Jan* 

PL  earinaia  Biv. 

PL  acuim  Bblld. 

Rocchettae  .     .    .    • 

crinpa^a  Jan    . 

Murex  turrieufa  vmr,  Brgc« 

PL  turreita  1.x. 

PL  Henierii  Scacc. 

PL  iurrUella  Bblld. 

PL  BanteroH  DaM. 
tarritelloiitea  Brild 

PL  Renierii  Scacc. 
Yeiuala •    .    •    •    . 

—  5  — 

«oblaevia •    •    • 

pnatulata  Br 

Murex  puelulatue  Brcc. 
'   Pteuroioma  OesHui  DtM. 
Brorchii  Bon 

Murex  okiongus(^E«,)BRCc.fn  Rbr. 

PL  Mtmga  Jan 
a  PL  muUinoda  Grat. 

PL  okeliecue  DaM. 
terebr«  Baut 

Pi,  ohfonaa  Dfr.  pmrs 

Bellardii  DsM. 

brevirofttruDi  So.       .     .  " .  '  .     .     .     • 

Murex  Mongus  Br.,  nan  Rsif. 


t  .  cty , 


.viato. 


.  .  t 

.  .  t 

X  .  . 

t  .  et 


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t   .    c    •    . 


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«60 


Pi.  duHm  jAif 

PL  Mongm  Sisv. 

crebfficoiit« 

raricoiita  Boif ••.••• 

Dafoiiri  DsM.      .    .    ..  ..  •    •     • 

PI.  Urebrm  Gbt. 

II.    Borsoni«   Blld. 
prinft  Bblld. •    • 

III.    Rapbitomi^   Blld, 
—  A.  (Maugelia)  — 
hwtri« ,  %    .    . 

PI.  hiHrix  Jan 
reliculata  Br . 

f  Biurex  murieatuä  Mto. 

f  Mwrem  Unearin  Mto. 

Murex  reUeulatu*  Rnif. 

Murex  eehimatuM  .B|icq. 

PI.  Cordieri  Patr. 

PI.  eeftiiiafa  Chiajb. 

M«af#  eehinmiug  Moiitp. 

PI.  reiieuUtum  DaM. 


I  i 


(!•*.). 


purpurea «,    • 

Mmrex  ftufwetu,  IWt^ 

Manpeiim  furpnrea  Ria. 

PI.  fwrpwrea  Bart. 

Filfiiia  Ma99ena  Ria. 

PI.  Cordieri  Ort.,  im»  Pahu 

PI.  nufa  ScAOO. 

PI.  eof-M  PM. 
Seacchii  .••.•••••• 

Philberti 

PI.  Phinerti  Mfcw, 

P/.  versieoior  Soagc. 

P/.  variegaium  Phil. 
Leafroyi 

PI.  Leufropi  Michd. 
Cj^n7/i  CoaTA 
atonatU  Chiajb 
inflata  (Jan)  Phil. 


•      •     • 


Pi, 

Pi, 

Pi, 
inflata 

Pi,  infl$ia  Jan. 
atria 

Pi.  semijfliemia  Bon. 
.    Pi.  Miria  Calcara 

DBsMouliiisi 

biapidiila 

Pi.  hhfidttia  Jan 
plicatella 

Pi,  piieaieiia  Jan 
TuIpecuU •. 

Murex  tnüpeeuius  Rbn. 


t  .  a 
•   •  a 


•     •     P 


•  .        P 

•  •       P 
p       .       p 


S70 


FuMUS  tuipeeitlus  Br. 

PL  vuipeeula  Pukch. 

PL  PhiUpftti  Galcaiia 

cemlcostata 


PL  nmui  ScüCCHi 
8ubmarginata  ....•••• 

PL  9ukuuir$inata  Bon. 
aulratula     -.....'», 

PL  suUmtuiä  Boif. 
canoellina 

PL  emnesiiinm  Bon. 
eoaCata *    •    • 

Murex  eatialus  Pnt. 

ßueeinum  eoaMum  CasvA  • 

MamgeUa  eoatuiaim  Ria. 

PL  eosimiata  Blf. 

PL  elavula  Doj. 
Payreaodeaui  

MuTBx  vtUfeculuM  fMr.  Baoeo. 

PL  vuipeeuia  Grat. 

Fu0ug  pentägomns  Bh. 

PL  Payreaudeaui  Dsii. 

PI.  9laMla  fioN. 
aeptemasf^ulata 

ifureip  sepieuutn$nlmiu9  Don 

PI.  sspiemamgularU  Blv. 
Colamnae 

Pleurotoma  Colwmnme  Sc. 

FiwiM  eosiaiuM  Phil. 

FiMM  jftriarelius  Biv. 
harpula  •    • .^    «    • 

Mmrtx  harpula  Baocc. 

Fnjim  karfftUa  Bona. 

PI.  karjmia  Sbrr. 

PI.  PhUippü  l^MLL. 

PL  BwoHae  Bell. 

-  B.  (Defrancia  Miix.)  — 
aepteman^ularia 

Murex  aeptemaaptiarU  Mtg« 

PL  hept9§4ma  Sc 

PI.  tepUmangutaris  PtiL* 
ooenilana 

PI.  miireola  Bok< 

PI.  eoaruiatu  Phil. 
angttiita . 

PI.  anguii»  Jan 
quadrillam  « «    • 

PI.  rmdß  Phil. 
•    PI.  fuadriilum  Dvj. 

PI.  ^amiiH  Phil. 
ringen«   .    ^ 

PI.  rm^eiM»  Bello. 
textiya ,     .    . 


I.      2.      3. 


t    .    IT    •     C 


C* 


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D  CflB 


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•     •     P 
t     .     . 


Mp  •     e 


6ri 


1.        2. 

3. 

4.            6. 

6. 

Hurex  iextUis  Brcc 

... 

» 

PI.  eosteliata  Bast. 

Ftums  texliU  Risso 

DgflramHm  «ilMi  Soc  P«r. 

PI.  lextiiU  Sbrr. 

PL  mieH.  DüM. 

flcalann  • ••• 

^ 

av 

•      •       P 

PL  9eaiurim  J^tv 

flTBcilis    ••••••••••• 

M 

■ .       •     CID 

1^ 

Mutest  graeUh  Mto. 

Murex  emar$inaitis  Doir 

Murex  oUonguM  Rew. 

Defrmneia  fuiuratU  Millst 

P/.  eafHUoHs  Bn.  r.  Coli.  Heidelb« 

PI.  CbiiiffrMMi4«  MitOHD. 

PL  suiurmiU  Br. 

P/.  tmipeeuia  (Brcc.)  Dih. 

P/.  oktongm  (Brcc.)  vur,  Scacc. 

PI.  frofnnqum  Biv. 

PI.  jrraeOit  Jan 

iocrASflsta    •.••,.••••• 

.          •        ▼         • 

a 

t       .       C 

m 

PI.  inerassaia  Doj. 

PI.  etmtUuM  Bon.;  moh  Dsh. 

PI.  CarenüB  Siim. 

'  a  PI.  eUfftinä  Sctcc. 

PI.  MaravigtMe  Bit. 

.    •    •    •   a 

•     .     c 

PI.  9igm&idem  Br. 

^ 

Murex  karpnia  ear.  Brocc. 

PI.  e&vrir««  Bon.,  DsM. 

.    .  ▼   •    . 

bypothetica  Bblld •    .     . 

.    .   t   .    . 

•       *       • 

. 

Man  Hiidet  also  aueh  hier  die  Beatitig^ong ,  dam  dae  grosse  Anaabl 
von  Arten  durch  einen  f^5aaeren  oder  kleineren  Theil  der  milteln  utid 
abern  TerttSr-^Schiditen  selbst  bis  in  unsre  Meere  hindnrehreicht,  so  das« 
bald  dieselbe  Form  nberali  wiederkebrt,  bald  sie  durch  andre  Varietäten 
vertreten  ivird.  Ton  den  07  Plearofomen  sind  Jedoch  58  den  Miocan-, 
1  den  Plioeätt-ScMchten  eig^nth6niHch,  8  beiden  gemein;  —  die  t  Borsonla- 
Ar(  i»l  miocinisch;  *->  von  den  34  Raphilomen  sind  9  den  Miocän-,  Id 
den  Plioeän*Sebichten  eigen  nnd  0  beiden  gemeinsam.  Von  den  Pleoro- 
tomen  kommen  feraer  1  In  der  Südeee  nnd  1  andere,  so  wie  14  Raphi- 
tomen  in  Bwrofaieeken  Meeren  noch  lebend  vor.  Auch  die  lebenden  flehten 
Pienrotoroen  gehören  fast  ganz  den  wärmeren  Meeren  an  und  wfirden  bei 
genauer  Vergleicbnngnatirltcher  ExempWesirb  viellercht  zahlreicher  unter 
den  fossiten  Art4*D  wieder  erkennen  lassen.  —  Die  Pleiirotomen  (im  wei- 
teren Sinne)  scheinen  übrigens  erst  mit  der  Tertiär- Zeit  r.n  brgmnen. 
Denn  Mi)riSTBn's  und  WisuMANrt's  Arten  von  AI.  Cs^etoiiXPl.  Blumi  W., 
PI.  aab^lineata  M.,  PI.  snbgranulata  Kl.)  sind  Murchisonien; 
die  Art  aus  der  Kreide  bcf  Ganfm  (PI.  remote^lineata)  PI.  iaduta^ 


8fa 

P».  ««nlplieftt«,  PI.  Mtoraltt  mi^  PI.  «em«Hir«-t«  M  O«»- 

F088  gehören  tn  Fiisnn;  die  von  db  KoiiiifOK  iu  der  Kreide  von  Moh- 
Hgniet  fur-Koe  itlirfe  Art  f«(  rwar  ffch»,  aber  terttilr  und  mif  durch  Ver- 
wecbRehing:  unter  die  Kreide-Vcrsteinerangen  gebracht.  Doch  gibt  es  ficht« 
Arten  acbou  im  Nummuliten-Gebirge  von  Siz'^ü. 


J.  G.  NonwooD  and  D.  D.  Owen:  Beicbreibnng^  einet  neoen 
paliozoigcheii  Finchefl  au b  Itidiana  (BIlum.  Jontn.  J 8 4Sy  ^,  J,  367— 
37J,  mit  a  Hol7.?chn.).  D«^r  Fundort  ist.  15  Engl.  Mcil.  NW.  von  MalUtn, 
Jefferson  Co,y  Inihua^  oiu  Lewi»  erceh.  Von  obm  gesehen  Mheint  der 
flache  Finch  ans  riiier  geringen  Anzahl  groAKCr  strahlig-foseriger  Knocheo- 
Pliittcn  zufiammengCDetzt ;  der  hintere  Kchniale  Theil  Gelenk-arlig  mit  den 
vordem  verbuudrn  und  der  Kopf  rechts  und  Jiulifl  mit  ie  einem  langen 
iloin  versehen,  i'ibrigens  ist  er  sehr  verstiimMelt  «ird  die  Beschreibung 
ohne  die  Abbildungen  ungenügend.  Sollte  das  Genus  neu  seyn,  so 
schlagen  die  zwei  Autoren  den  Namen  Macropetalichthys  rapheido- 
labis  für  ihn  vor.  In  Chief nnafi  glaubte  m.in  eioeo  Pterichthys 
darin  zu  erkennen  und  empfahl  die  Spezies  P.  Norwood-ensis  xa  nennen, 
weil  NoRwooD  [aho  Pt.  Norwoodi  oder  Pt.  Norwo  od  anu^l  das 
Exemplar  von  weiterer  Zerstörung  gerettet.  Er  findet  sich  in  einem  siluri- 
schen grauen  Kalke  unmi.telbur  unter  dem  ,, Wasserkalk**  in  GeseUschaft 
von  Strophomene  euglypha,  Atrypa  prisca,  Tentacttlites 
scalariN,  Favosites  spongites  n.  s.  w.,  and  ist  mit  AoKnahme  von 
1—3  Flossen  -  Stacheln  der  Älteste  Wirbeltbier- Rest ,  den  man  bis  jetzt 
in  den  vereinten  Stadien  entdeckt  hat. 


J  W.  Daiuy:  Entdeckung  von  spiral  gednpfelten  oder 
treppeiifurmigen  Gefässen  n.  a.  vegetabiiischenGeweben  in 
Anthrazit-Kohle  (das.  S.  407-410,  mit  4 Holzschnitte n).  Der  Vf.  war 
im  liegiiff  die  kiescligeu  Bestvindiheile  der  argaaischeo  £lemeiit«r-Formea 
der  Pflanzen  nach  Schoub's  Methode  darzaslellen,  als  er  anf  «toem  Feuer- 
Roste  eine  halb  verbrannte  und  halb  in  Asche  nbergagangene  Paansilvauische 
Anthrazit  -  Kuble  fand,  woran  sieb  die  Entkohlaug  in  allen  Ab.stafnngea 
aeigte,  und  nun  ferner  sah,  dass  öbcrhaopt  viele  halb -verbrannte  Kohlen- 
Massen  sich  in  zahlreiche  Blatter  trennen  lassen»  von  wcleben  die  meisten 
bei  Vergrusserung  noch  organische  Textur  xeigen.  Die  iater«sa.iotes(e 
organische  Elementar^rFarm,  welche  B.  oft  be«  «nf*  wie  bei  durch -fallendem 
Lichte  (in  Cttuada -Baisam)  erkeunen  konnte,  bestund  in  sehr  woU  eibultruen 
gedupfelten  oder  Treppen  -  förmigen  GeHlRsen  ,  welche  recbteckig«  Platt'  o 
bilden»  oft  I  Zoll  bis  aifhre  Zoll  lang;  dann  kommen  aoch  vor.  kleioe 
Massen  von  Holz-Fassctn,  Schichten  viin  Epidermis -Zellen  und  Resrc  an- 
scheinend mit  Spuren  von  Stomaten.  Daraus  leitet  or  uutcr  anderen  fol- 
gende Schlüsse  ab,  indem  er  sich  die  genauer«  Erforschung  und  Bestiji- 
mung  der  organischen  Eleinente  oocl|  vorbfbqlt. 


1)  Fast  jedes  Kohlen  -  Lager  [lafer]  scheint  snsftnmicnfi^etBt  4xm 
veg:«(abiiiscbem  StoiP,  oft  mit  deutlichen  Resten  ehemaliger  organiseher 
Srtraktur. 

2)  Die  Pflanspo,  welche  die  Kohlen  banptfi2chlich  bilden,  sind  weder 
Koniferen^  noch  geYvöhnliche  Diketyledonen  oder  Monokotyledonen ;  durch 
ihre  GefSssbiuidel  schei$en  sie  den  Famen  nnd  Lykopodiaceen  am  nächsten 
v^n^andt. 

3)  Die  Blattutiele  äaom-artiger  Farnen  scheinen ,  ungeachtet  der  noth« 
wendigen  Kompression  j  solche  ^latfeii  Treppen  -  formiger  Gef^sse  auch 
nicht  haben  liefern  xn  lunnen,  bhne  Vermischung  mit  andern  Geweben, 
wie  sie  in  der  Kohle  gefunden  werden ,  und  worin  sehr  selten  zugleich 
j^nren  von  Farn-Blättern  vorkommen. 

4)  Vielleicht  komnAen  jene  Geßsse  -  Massen  von  S<igmarien  nnd 
Sigillarien  Iier  (die  BRopiGmART  kürzlich  auch  zu  den  Gymnospermen  Diko- 
tyledoiren  reclinet).  Die  Kohle  besteht  aus  zersireulen  und  verwitterten 
Massen  zerfallener  pflanzlicher  Gewebe;  Baum-Stämme,  grosse  Ast-Stucke 
haben  mit  ihrer  Bildung  nichts  zu  thun. 

5)  Der  Anthrazit  ist  nur  bituminöse  Steinkohle,  welche  ihren  Bitumen* 
Gehalt  vei'loren  hat,  wodurch  er  b^^Pm  Verbrennen  nicht  dem  theilweisea 
Schmelzen  und  Aufblähen  unterworfen  ist,  wie  gemeine  Steinkohle,  da* 
her  dann  anch  die  organischen  Gewebe  sieh  leichter  daraus  darstellea 
lassen  auf  die  oben  genannte  Weise. 

(Folgt  die  Erklärung  der  Zeichnung  der  vom  Vf.  erhaltenen  Eiemea* 
tir-Tbeile). 


Marobl  ob  Scrrcs  nnd  L.  FicorEh:  Beobachtungen  über  die 
Versteinerung  der  Koncbjrlien  im  Millelmeer  (Compi.  rcndut 
1846  y  XXII  y  1050  —  1053).  pie  genannten  übergaben  der  Akademie 
eine  Abhandlung  über  bezeichneten  Gegenstand  und  eine  Übersicht  ihres 
Inhaltes.  Sie  finden,  dass  noch  jetzt  im  JUiUffmeere  Versteioerungcn 
sich  eben  »o  vollkommen  bilden,  als  7.ur  Tertiär -Zeit,  und  dass  zur 
Bildung  derselben  zwei  Bedingdisse  gehören :  1)  dass  die  orgaiiischcB 
Reste  in  grossen  [?]  Wasser  -  Massen  liegen  und  dass  diese  Masi*ea 
Kalk-  oder  Kiesel -Veränderungrn  aufgelöst  enthalten.  Die  neuen  Ver- 
ateinerungen  Iiab^  im  Allgemeinen  eine  mehr  krystaltinische  Beschaffen* 
beit  als  die  alten ,  und  müssen^  um  dahin  zu  gelungen ,  mehre  Stadien 
durchlaufen.  Zuerst  entfärben  sie  sich;  dann  verschwinden  die  Uneben* 
beiten ,  Rnuigkeiten  und  Aut^breitungen  ihrer  Oberfläche ,  nnd  dkse  wi^d 
ganz  glatt:  die  Krystalllsntion  durchdringt  das  Innere.  Die  mehr  blalterigea 
Bivalven,  bej<onders  aus  der  Verwandtschaft  der  Austern,  versleincrn  leichter 
fils  die  dichten  Univalven.  Die  neuen  Versteinerungen  siud  oft  Kchwarz, 
welche  Färbung  indessen  von  der  Einwirkung  des  aus  den  Schlamm- 
Niederschlägen  entweichenden  Schwefel- Wassersloflfgases  auf  das  Eisen» 
oxyd  herrührt  «nd  mit  der  Versteinerung  nioht  wesentlich  zosammeobängt  \ 


874 


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f^eib^itt  oder  wenigstens  fbre  Knochen  ombergestrent  liabe ,  nachdem  die 
Flosse  schon  vorher  viele  derselben  dem  Meere  zugeführt  und  in  den  hier  er- 
wähnten losen  Meerischen  Schiebten  abgelagert  haben ,  wo  sie  oft  von 
Balanen  bedeckt  gefunden  werden;  während  andere  in  H5hlen  gelebt  und 
gestorben  und  oft  auch  die  Gebeine  der  ihnen  zur  Nahrung  dienenden 
Thiere  dort  zusammen  getragen  haben.  Einige  dieser  Arten  haben  die 
Sundffnth  bis  auf  unsere  Zeit  äberlebt.  Jene  Schirht  ist  viel  Jtlnger,  als  der 
Calcaire  moSllon«  Beroerkenswerlh  ist  die  grosse  Zahl  dieser  Arten,  welche 
sich  in  Höhlen  und  diesem  obersten  meerischen  Tertiar-Sande  und  Lehm  zu- 
gleich linden:  wir  haben  sie  mit  f  bezeichnet;  so  wie  derjenigen,  welche 
noch  jetzt  lebend  vorkommen :  sie  sind  mit  *  bezeichnet  worden.  Der  Vf. 
nennt  zwar  die  vorkommenden  Skelett  -  Tbeile,  aber  ohne  Beschreibungen 
irgend  einer  Art  zn  geben. 


Säugtbicre, 

t  Crsns  spelaeu«  Cirv. 

*  Canis  lupns?  L. 

*  „      faniiliaris?  L. 
t  Hyaeda  spelaea  Cuv. 
t  Felis  Serval  L. 

t*  Castor  Danubii. 
t*  Lepns  timidos  L. 
t*      n      soniculns  L. 

Elephas  meridionalis  Nbsti 

Maslodon  angustidens. 
t    Hippopotamns  major  Cmr. 
t    Sus  priscns  Sbrr.  408. 

Taptms  minor  Cuv. 
f    Palaeotheriom  Aurelianense  Cov. 

Lophiodon  Monspeliense  Cüv. 

Anthracotberium  #/r. 

Rhiiioceros  ticborhinns  Cvv. 
t  >»  incisivns  Cuv. 

t^  Eqnus  caballns  L. 
,.      4y.  indei, 

Cervns  sp. 

*  „      ?elaphu8  L. 
Capreolus  anstralis  Sbra.  411. 

n  *^ 

*  „  muntjac  (L.) 
Cervulus  Cusanns  Sehr. 

Cervns  C.  Croizbt 
Cervnitts  coronatns  Sbar.  411. 


Antilope  reticomis  Sbar.  4U* 

Bos  taurus  ?L. 

Capra  sp,  indei. 

Manatus  «p, 

Delphinos  -mit  langer  Symphyse. 

„  delphis?  L. 

Halicore  media. 

(Hippopotamns  m.  Cuv.) 
Physeter  sp, 
Balaena  «f. 
Rorqnal  «f. 

TögeL 

Ardea  spp, 

Anas  (olor,  der  Grosse  nach). 

Reptilien. 

Trionyx  ?  Aegyptiacus. 
Chelonia  sp, 
Emys  Jfp> 
Testudo  9pp. 
Crocodilos  spp. 


Sqüalns 


Fische. 
comubicos  L. 
vnipes. 
glauctts  L. 
carcharias  L, 
gigantcus. 


Raia. 

Oslracion  n.  Sp. 
Sparus?  etc. 
Rhombus  9p, 


ß70 


KoDchflieo. 

Ostrea  i 

Braa&issioiA. 

Helix  Sf. 

Aoomia 

fpbippinjn. 

Auricuü  dentata. 

Mytiliia  arcuatua  Ssaiu 

9        bucciuea. 

Teilina 

sonana. 

^        ovat«. 

H 

comprfsaa. 

n        myosotif. 

Lutrai-ia 

i  aoleooidea. 

Bulimna  sinistronmi  Snt.  410. 

Paoopaea  raujaai. 

Cyclosloma  ferrugiaeuiu* 

Kraster. 

„.        elegaos. 

' 

Paludipa      striatiüa  Dch. 

Balanun  tintinnabuluni. 

^          globulua  Dan. 

» 

miser. 

„          mnA  PsH. 

n 

seuiiplicalaa* 

„          macrostoma. 

n 

perforalua.  • 

M          acuta  Dapd. 

n 

sulcatna. 

PhasianclIaPrevostina  Bast. 

ft 

pustularia. 

Turritella  vermicularis. 

n 

patellaria. 

Cerithiuiti  Basteroti. 

» 

crispatusi 

„          cinctum.             , 

Rincrelw  firmer. 

PectfD  laticostatus. 

ff      benedidoa. 

Septaria  arenaria. 

,1      aolarium. 

Ciavagella  Brocchii  (?]. 

„      terebrafulaeformia. 

Serpula 

qnadraiigolaria« 

Ostrea  undulata. 

• 

Pflanzentbiere. 

„      YirgiDica. 

„      «dolina. 

Millepora  infonuls  #.  polymorph! 

„      flabeüitl«. 

n 

R.  HotfT}  Versuche  darfiber,  ob  die  Kohlens&are  das 
Wachathum  der  Steinko  bleu -Pflanzen  befördere  (0r»f.  A^ioe» 
1848  y  Aug.  9).  Diese  Versuche  waren  von  der  Brilifehea  Asaeiiatioo 
aufgegeben,  sind  aber  noch  sehr  ferne  vom  Ziele.  Man  hat  %  Reihen  voa 
Farnen  unter  übrigens  ganz  gleichen  Verhältniesen,  die  eine  in  geirdiis- 
lieber,  die  andere  in  mit  abgemessenen  Mengen  Kohlensäure  gemeogter 
Luft  wachsen  lassen.  Mao  hat  bis  jetzt  nur  das  Resultat  ei  halten  9  ^^^ 
die  Pflanzen  sich  allmählich  an  einen  grossi'ren  Kohlensäure  -  Gebalt  der 
Lnft  gewöhnen,  als  sie  anfangs  vertragen  konnten. 


Carter:  eine  Guano-Art  ist  aus  Matarca  angekomrtien,  voo 
geringeiein  Werth  als  die  Amerikanische  und  Afrikanische,  aber  merk- 
würdiger Weise  ganz  aus  Beinen  u.  a.  unverdaulichen  Tbeilen  von  Käf<pr° 
zusammengesetzt  [plnstit,  1845  ^  300]. 


877 

J.  W.  SiLTBii:  fiber  die  Sfruktnr  von  Trio a eleu«  mit  Be- 
merkuDg^eo  über  die  Spezies  (Land,  Quart,  geol  Journ,  1848^  llf, 
SSl—SSif,  m.  Tiei.),  Diesfff  Genus  kiinn  Mcb  nicht  xnsammenkngeln,  son- 
dern nur  zusammenfallen ,  was  eine  andere  BescTiaffenlieit  der  Gelenke 
TOraussetzt.  Der  Vf.  macht  dann  darauf  aufmerksam,  dass  man  hinsicht- 
lich des  punkfirlen  Randes  des  Kopf-Srhildes  die  Trilobilen-Formen  in  4 
Stufen  theilen  könne:  1)  Rand  glaft,  wie  fcewobnlich;  *i)  Hand  gefaltet»' 
mit  Poren  in  den  schmalen  Zwischenräumen  (Trinucleus  finibriatos) ; 
3)  mit  Poren  in  radialen  Reihen  ohne  Falten  (Tr.  oinatus);  4)  die  Falten 
oder  Zwischenräume  zwischen  den  Reihen  am  Rande  in  Form  von  Dornen 
vorstehend  (Ceranrns  =  Acidaspis).  £r  gTaubt  damit  die  Bedeutung  der 
Poren  als  AnfÜnge  einer  Trennung  in  Dofnen  zu  erklaren?  Cbrigens 
rednzirt  er  die  Zahl  der  Arten  bedeutend  und  nimmt  deren  nur  5  an ;  die 
meisten  erscheinen  ihm  als  blosse  Varietäten  der  Tr.  oioafos,  die  un^er 
•ich  abweichen  in  der  relativen  Lange  der  Fortsätze  an  den  hintern  Seiten* 
Ecken  des  Kopf-Schildes  und  in  der  Grösse  und  Stellung  der  4  —  5  Poren- 
Reihen,  aber  übereinstimmen  durch  den  einförmig  ebenen  nicht  getheilten 
Kopf-Rand,  den  dreieckigen,  nur  3~4rippigen  Schwanz  -  Schild  und  die 
Richtung  der  Körper-langen  Dornen-Fortsatze  des  Kopfes,  welche  etwas 
divergiren,  aber  sich  mit  ihren  Enden  wieder  einwArts  krummen, 
1>  Tr.  ornatns  Salt. 

Tr.  Bigsbyi  Grbbi«  [!d32l. 
Tr.  latus  PoRtL. 
a,  Tr.  Sternbergi  Silt.:   Punkte  dicht,  vorn  4reihig;  Glabella  breit 
wölbig« 
Tr.  ornatus  Sternb.  (1833),  Barr. 
/^.'Tr.'Caracfacl  Mdrch.  (1849),  Bdrh.:  Punkte  entfernter,  oft  in  Qnia- 
cunx,  vorn  3— 4reihig;  GlabeUa  breit,  höckerig 
Tr.  tessellatus  Green  [1833]. 
Tr.  GoldAissi  Barr.  1846. 
y.  Tr.  elongatut  PoRTf..:   Punkt^e  vorn   in  vertieften  Strahlen  -  Linien 

stehend;  Glabella  und  ganze  Axe  veriflngert  und  schmal. 
6.  T.  favus  Salt.:    Kopf  quer  rechteckig;  Punkte  der  äussern  Reihe 
wie  zu  Bienen-Zellen  erweitert;    Rand  schmal;  Glabella  scbmiler 
und  lang, 
i)  Tr.  seticornis  His. 

3)  Tr.  granulatns  Wahlb.  (Tr.  Lloydi  Morch.). 

4)  Tr.  fimbriatus  MtiRcu. 

5)  Tr.  radiatns  MüRen. 


S.  M.  Saxbt:  Entdeckung  von  Thier-Fihrten  im  Grünsande 
der  Insel  Wi$kt  {Lond.  Edink.  phUoi.  MafäM.  184$,  XXIX,  310-312 
m.  Fig.).  Fast  alle  fossile  Fährten  sind  bis  jetzt  in  und  unter  dem  Neuen 
rotben  Sandstein  vorgekommen;  im  Grunsand  waren  sie  unbekannt.  An 
der  Käste  von  VoitMr  sind  Blöcke  herabgefallen,  welche  xur  Flutb-Zeit 


878 

uDfer  WaMer  sind,  und.  dieses  hat  allmllUicfa  die  FftMen  entbloaal»  Unter 
diesen  Blöcken  sind  nämlich  auch  solche,  welche  oben  aus  i^Freestone** 
unten  ans  »»Rag;''  bestehen,  die  90  fest  mit  einander  verwachsen  sind,  dass 
der  geschickteste  Steinmetz  die  naturliche  Grenz  -  Flflche  zwischen  beiden 
nicht  rein  darstellen  kann;  das  Wasser  aber  zerstört  allmählich  den  Free- 
atone  und  lässt  den  Rag  mit  seiner  natürlichen  alten  OberÜäche  zurucki 
und  aaf  dieser  sind  die  Fährten,  welche  nicht  nur  in  der  Form  anderen 
fahrten  ähnlich,  sondern  auch,  zum  Thelle  wenigstens,  von  aufgeworfe- 
nen Rändern  umgeben  sind,  welche  sicii  um  den  die  Fährten  eindrucken- 
den  Fuss  im  weichen  Boden  einst  gebildet  haben.  Dass  Fährten -Reihen 
hier  noch  nicht  entdeckt  worden  aind,  darf  unter  obigen  Verhältnissen 
nicht  wundern;  doch  bemerkt  man  zuweilen  mehre  gleichartige  Fahrten 
auf  einem  Block.     Der  Vf.  zjrhlt  folgende  Formen  auf: 

1)  Eine  dreizehige  von  7*'  Lange,  dem  Ornithichnites  giganteus  ähn- 
lich; die  Zehen  aber  unter  50®  (statt  33®>  auseinanderstebend ;  in  kleiner 
Entfernung  hinter  der  Ferse  ist  noch  der  Eindruck  einer  aufstehenden 
Hinter*Zehe. 

2)  Eine  andre  dreizehige  Fährte,  oAers  auf  einem  Blocke.    Dabei 

3)  eine  dreieckige  Fährte  von  2"  Breite« 

4)  Fährte  eines  Schwimm-Fusses  mit  drei  etwas  schief-stehenden  Zehen, 
alle  mit  Klauen  versehen ;  ein  äussrer  ist  kurzer  und  dicker  als  die  3  an- 
dern ;  dieser  macht  mit  dem  Mittel-Zehen  einen  Winkel  von  35®  und  dieser 
mit  dem  andern  äussern  Zehen  einen  von  20®.  Die  Länge  }}i$  ait's  Ende 
der  schmal  zulaufenden  Ferse  =^  2 '//'. 

5)  Eine  Fährte  ähnlich  der  eines  grossen  Hundes,  2%''  lang  und  2  W 
breit 

0)  Eine  dreizehige  Fährte,  die  Zehen  kurz  und  breit  unter  je  50®  ans- 
einanderstchend ;  Ferse  spitz. 


•  J..  CuNifirrGHAM:  VogeKFährten  im  New-red-Sandstoae  von 
Siortan  bei  Liverpool  (QeoL  (fuart  Joum.  1646^  4t0).  Im  Januar  sandte 
C.  eine  Sandstern-Platte  an  die  geologische  Sozietat  ein,  worauf  sich  eine 
Vertiefung  befand,  die  er  für  eine  Vogel -Fährte  hielt:  die  einzige  unter 
so  vielen  eben  daselbst  bis  jetzt  entdeckten  Reptilien  -  Fährten.  Im  März 
meldete  derselbe,  dass  er  nun  auf  eiaem  Platten-Stuck  3  deutliche  Fahrten 
entdeckt  habe ,  die  ihm  von  einem  3zehigen  Vogel  aus  der  Ordnang  der 
Grallae  herzurühren  scheinen.  Eine  Fährte  ist  2'//',  lang ;  ihr  ^Abstand 
von  der  nächsten  ist  10",  und  die  Fährten  scheinen  von  einem  rechten 
und  einem  linken  Fusse  za  seyn.  Zwischen  den  Zehen  ist  keine  Spur 
einer  Spannhant. 


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