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BOUGIiT WITH
THE BEQUEST OF
JAMES BROWN,
OF WATBBXOWir.
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Neues Jahrbuch
far
Mineralog;ie , Geognosie, Geologie
imd
Petrefakten-Kunde ,
herausgegeben
von
Dr. Km C. von Leonhard und Dr. H. G. Bronn,
Professorea an der Uaiversitlt sa Heidelberg.
Jahrgang 1848.
Mit X Tafeln und 7 eingedrucklen HolMchnittem
STUTTGART.
EL SchweizerbarfBche Yerlagshandlung und Druckerei.
1848.
Inhalt
I. Abhandlungen.
Seite
R. I. McRciiisoN : über die silurischen Gesteine Böhmens , nebat
Benierkuii|2^en über die devonischen Gebilde in Mahren^ mit Tf. 1 1
D. F. Wiser: Bericht über die auslandischen Mineralien, womit
geine Sammhinc- 1846 bereichert worden . ^ 15.
GorPERT : über fossile Pflanzen in Schwerspath * 24
C. G. Giebel: MilchG4>biss des Rhinoceros tichorhinus, Tf. II B 28
A. Dblessb: mineralogische und chemische Zusammensetzung der
Fo^^en- Geste ine ,^ 34
B. CoTTA : Bruchstücke, Tf. III B M9
Scbaphactl: rothe Ammoniten- Marmore za Oheralm und Adnet in
Hinsicht auf die rothen Marmore der Bayerischen Voralpen, 2
Holzschn. . , , 136
C. G. Giebel: über Fische im Muschelkalk yow Eeperetadt^Tf. WA. 149
G. W. GuMBBL : Nachtrag zu den geog^nostinchen Bemerkungen über
den Dannereberg im Jahrb. 1846, 543 158
F. Roemer: über X Hali.'s Paläontologie des Staates Xew-York 169
A. Dblessb: über den Chrysotil 6cr. Vogeeen 267
H. Girard : über die metamorphischen Schiefer und Porphyre der
Gegend von Rübeland, Tf. IV 260
RR. Göppert: zur Flora des Quader - Sandsteins in Schlesien,
Nachtrag ; 269
UitGBR : Lias-Formation der nordöstl. Alpen öslerreieh% Tf. V B . 278
F. Roemer: ober gegliederte Tentakeln auf den sogenannten Am-
boiakraKFeldern der Penfremiten, Tf. V A 292
Siexsm: üfittheilongpn über seine Mineralien-Sammlung .... 386
Laivdbrer: Hohlen in Griechenland 420
H. V.. BIETER: tertiäre Fische aus Sösswasser-Gebilden Böhmens 424
Fjl V. Rostiiorn: zur Geognosie und Geologie der südöstlichen
Aipen in Steiermark, Käf^then und Krain , mit Tf. VI, Ylf . 434
C. G. Giebel: eine Eschara aus dem Kreide- Tuff von Maatricht . 462
Laicderer: io Griechenland vorkommende Pelrefakte &13
D. F. Wirer : zur topographischen Mineralogie der Schteeilv . . 619
A. Alth: die Mineral-Quellen der Bukowina und deren geologisches
Verhalten, mit Tf. VIII 626
Stllem: mineralogii^che Bemerkungen, mit 6 Holzschn 636
A. Dblekse: über die Giiinerde von Terfma M6
ScrafhIdtl: ober die tertiSren Kohlen- Ablagerungen in Bayern . 641
A. Delessb: chemisrhe Zerlegung eines Schiefers mit Talkerde-
Basis von Villa Rola 658
FooRfiBT: Magnetismds der Mineral - Körper und bedingende ür-
luirben eitriger Anomalie'n im Erd-Magnetismus ..... 661
F. RoBMER : neue Art Blumenbach'um und mehre unzweirelbafte
Spongien im obersilurischen Kalke in Tennessee, Tf. IX . . 680
A. 1>blesse: 6ber den Syenit des Ballon d^Alsnce ...... 769
H. Br. GsfifiTz: aber oberen Quader, Tf. X, Fg. 4, 5 .... 778
H. T. Mbtsr : Fische aas dem Tertiär-Thone von UiUer-Hirehberg . 781
IV
II. Briefwechsel.
A. Mittheilangen an Geheimen-Rath von Lronhard.
Seite
P. C. Weibtb: Orthit und MaUkon? in Granit ....... 43
B. Cotta: Bohrlöcher im Maschelkalk ; Thierfährten in Roth-
Lie^nden • 43
Fa. Sanpbbrger: PseudomorphoseB von Psilomelan nach Bitterspath
und von Quarz nach KaJkiipalh; Buntblei-Erz zu Monlakauer 185
R. H. Rohatzsch: Kohlen -Forniatiun der Bayrisehen und Tyroler-
Alpen 183
C. F. Naumann: Quader-Sandütein liegt über dem Pläner • . . 186
B. Cotta: über den Bau des Kifffhäuser-GeHrgeM ...•*. 188
P. V. Tchihatchbff: Reise in Klein- A^ien 200
Naumann: Permische» Gestein und Verseinerungeii bei Oftchttl» • 297
LaRDy: erologisclie Verhundlungm in Sehafhaufeni geologischer
Ausflug von da; geologische Karte von Aigle\ Lidst-Versteine-
rungen bei Beai*^ metauiorphisehes GcKteiu bci^n Chamosnlre 297
V. Brochhauken: die nordischen Geschiebe gelangten mit «(chwinimen-
den Eis-iVlasses in die ^/arXrefi ; gegen DevorV Ansichten über
die erratischen Erscheinungen des Norden« und der Alpen . 299
Fa. Sandbbrubr : Permiache Gesteine und Versteinerungen in
Deutschland] der Bunt-Sandstein geholt nicht zif den ersten . 4SS
B. Stideii: Schieferung der Gesteine; Gang- und Kontakt- Verhält-
nisse der eruptiven Gesteinein Seholilaftdi Kusten-Dorchsdinitte
daselbst ; Gletscher und erratische Erscheinungen .... 400
Fr. Sa^dbergbk : Verbreijung des Bimsstein-Sandes im Weslerwald
und Lahn-Thal] Braunkohlen; Cyrenen-Schichten des iKf(ftfi«er-
Beekene 549
K. G. Zimmermann: Geologisches aus HoUlein] Auslern -Bfinke;
Kalkstein von Blwuhom geh5rt zur ? Braunkohlen-Formation;
Torf-Moore bei Lilh\ Korallen-Sand daKselbst 650
Nobggbrath: natfirliche Schächte im Kalkstein; Gediegen Kupfer
und Silber von Lake superior; Geologen in Bonn .... 554
Fr. A. Robmbr: Mineralien vom HarM und aus Neu-HoUand . . 687
B. Cotta : Gestein-Stucke in fremden Gesteinen eingeschlossen. . 687
Fr. A. Rolmkr: neues Mineral in Grauwacke; Krystall- Modele
zum Unterricht käuflich 785
B. Mittheilangen an Prof. Bronn.
Fa. RoRMBa: Geologen-Verisammlung zu Boston; Reiae-Bericht • 44
P. Phoebus : bituminöser Gyps-Spath in Gyps gleichzeitig gebildet 47
O. Voi.r.ER : Londonclay in Nord - Beuteehiand =. Bernstein -For-
mation, 6raunkohten-Forii>ation ; Honi^stein; Kreide-Gestein-
Block zu Sehw^rmenkeek ] über Helgoland \ Melaphyr-Gebirge
am Süd Rand des Uar%ee 49
L. V. Buch: Muschelkalk you Snd»T\frol und za Reeoaro\ Dado-
crinus gracilis zu St. CtioMan und HalUladl^ Klassifi-
kation der Terehrateln 53
J. Barrandb : 8ilnr-Formation in Bokinen ......... 56
F. A. Gkntii: eocäne Bildungen bei Wäehlers6ach im tianamsehen
und ihre fossilen Reste \ zor miocanen Geognosie des äianmer»
Beckens, seine Reste ; Kalk-TuiT. 188
H. Giuard: Umwancllniig^ g^rfinen Schiefer« in Porphyr; WeH-
fhäiiscke^ Über|rang:s-Gebirg;e bei Aretuierg 306
H. ▼. Msybr: aber Dadocrinus f^fracilis, mit t Holzschn. . 397
J.BARRAfiOB: Hawlb- u.-Corda's Prodrorouü Böhmi*eher Trilobiten 309
Fa. A. RoRMTBR : Antimnn , Roth^dltigerz und Feucrblende von
Amdr€4iHerg^ mit 4 Holzschn 310
H. ▼. Mbtbr: »yfossile Saurier des Muschelkalkes, II.**; Schmidts
Mnscbefkalk • Verjiteiiiening^en von Jena ; — Dndoc'rinus;
Ceratodus; Thyellina prisca, Palaeoniscus pyg-
maeus; Protorosaurus Speneri: Arch eg;08 aurua
minor und Scierocephalus; Trematosaurus ocella;
Prosopon spinosum und Eumorphia socialis; Poly-
ptychodon interruptn8;ChaJycoiny9Eser];CaIydo-
nios; Hyotherium Soe m erinfz^i *, Elephas primi-
icenius und Arvieola in hb*a; Diplocynodon PoMBf.=
Pterodon Mky.; Steneofiber eastorinus = Chnli-
eonnyjc?; Dremotherium und Ampbitr a^ o Ins = Pa*
laeoBieryx? oder Dorcath eri uro?; Analogie zwischen
Ön^ngen nnd Nord - Amerika ; Canis (Vnlpes) palustris
▼or Oningeui Mastodon angosfidens, 8ciorusBredai
▼on ömngen\ — Anfruisaurus von Solenhof en*^ zur 6e*
•chfehte der Molasse- Bildung; Snsswasser-Fische bei Ulm . 465
Fr. A. Kobmbr: stidfninKÖsische Neocomien- und Kreide- Bildung • 556
Li« ▼. Buch: nb4»r Encrinites und Chclocrinu« . . . . . 6fiO
P. RoEMBR : Quader- und Gyps- Sand<tein mit Versteinerungen im
Teuiokurger Wüfde\ Jura-Geschiebe in der Ebene bei Harn-
kmr§ \ neue Cystideen aus den Gescblechtern Pseudocrini-
t e 8 nnd Prunoeyatites in GroMhrilannien und N.- Amerika 786
C. Mittheilangen an Hrn. Dr. G. Leonhard.
GiiBNfBR: Ortbit im Granit des Thüringer W^des\ Volbortfiit . 199
III. Neue Literatur.
A. Bücher.
1840 z Smith Jobbrt 559
SCHTSCHUROWSKJI • • • • 601
1840'-4Ti Bronn 57
1847: BRLMRm; B&ttmbr; Sismonda; Fischbbi db Waldhbim
Jubilaeum &7
Bbckbr: Gr.ocKBs; HiTcnocx; LrsLL 203
Gravbs: MANfes 313
Agassis et Dbsor; d\Archiac ; Costb; DAiiBBifr; v. Kobbix;
Lybll; Michblotti; Pictbt; Qubnstsdt 474
AoASRiz; GuTOT et Dbsor : Bischof; Dbvillb; Hall; Reüss . 559
Crambbks; von Lbonhard; Morchison, Vbrivbuil und Kbtsbr-
Ul«0; NtST; RlCHTBR-, SOMMBRVIIXB . . • • 691
RnrikRB 793
1848i Bürmbistbr 20i
SocRow > 313
GBiNrrz und v. Gütbibr ; Gibbbl ; Qübnstbdt ; Smith ; Wooo 474
Bischof: Giebel, G5ppert; Martins; d'Orbigny M« 5 Roo^uaikol 659
Nadmann: Qubnstbdt • • . 793
1849: O. und F. SaNbbbrgbr 1 *. ,793
1849 -i8ö9: Sartorjus von Waltbrsmausbn, hii '69S
VI
B. ZeiUcbriften.
i
a, Mlnerajlogisekey Paläontologische dn d Haltenm&nnische.
Seite
KAMTBif nnd V. Dechrn : Archiv für Mineralogie , Geognosie^
Bergbau Qod Hutten-Kunde^ B^lin 8^ [Jb. 1847, vii].
1847, XXII, I, 1-372 315
II, 373-766 692
Berichte über die General-Vergammlang^n Aes Vereins za geogno-
fltiscli-montanistischer Durch forscbung des Landes Tyrol und
Yor0rlherif, Imkruek 8®.
1844, Vi. Vers.: xx und 6A 8S., 1 Karte 314
1846, VU, „ 46 und 96 SS. , 1 TU 315
1846, VIIL „ 63 SS., 1 Tfl 315
W. DuNKBR und H. v. Meyer: Palaeontographica , Beitrage zur
Naturgeschichte der Vorwelt, Cassei 4P [Jb. 1847, vii}.
J, IV, U84S), 119-194, Tf, 20-27 692
BuUeiin de ia Siocieie' geotogique de France (f« 5e'r.= (^), ParU 8^
[Jb. 1847, vn].
1847, *, iV, 833-1249, pl. 7-10; 1847, Mai 17 — Juil. 5 . 801
(Fortsetzung fehlt).
1848, ♦, V, 1-128: 1847, Nov. 8 — 1848, Jan. 10 ... . 479
129-428, pl. 1-6: 1848, Jan. 10 - Juin 19 . • 802
ttdmoiree de U SodetS geolopque de France, Z' 9er, 00, Parti,
4« [Jb. 1847, vii].
(Nichts erschienen?).
Amnaiea des minea, ou Recueil de HUmoirea aur Vexplaitaüon des
meines, 4. ser. (d), Paris, «• [Jb. 1847, vii].
(Uns nichts zagekommen).
The Quarterly Journal of the OeologUal Sadety of London, edited
4y ihs Vica-Secretary, London 8^ [Jb. 1847, vn].
1847, no. 1Z\ III, 4, 334-441 et 61—76, pl. 14-21 etc. 205
1848, OD. 18*, IV, 1, 1-102 et 1-26, pl. 1- 7 „ 318
no. 14; IV, Z, 103—144 et 27—34, pl. 7— 8 „
pp. I— cxx 477
uo. 15; IV. «, 148—244 et 35—50, pl. 00 >
pp. cxxi— cxLi iB96
TransacHons of the Geologtcal Society of London (Zd ser., k),
London, 4^ [Jahrb. 1847, vii].
(Uns nichts zugekommen).
The London OtoloyiealJoumal andHecord of Diseoveries in British
and foreign Pataeonioloyy. London 8^ [Jb. 1847, viii].
1847, Mai, no. S-, I, S, p. 97—132, pl. 17—23 317
Briiish Palaeontoloyy. Fossils oftha British strata iltustrated and
deseribeJ. London 4"^ [Jb. 1847, viii].
(Wir haben nichts Neueres gesehen).
b. Allgemein Natur historische n. a«
Amtlicher Beficht über die Versammlung der Deutschen Natur-
forscher und Ärzte. 49 [Jb. 1847, viu].
— ? -
C. A. Zipser: die Versammlungen Ungarischer Arzte und Natur-,
forscher, Neusohl. 8**.
1841 zu Peslh i .^
1842 zu NsuSoht | ^
VII
Tcrhandlangen 4er Kais, Leopold. - CairoIi«i«fch«B Ak«deiiiie 4er
Natnrforacher. BretUm an4 Bern ^ [4b. .1847, vui].
jrXll, I, (4, XIY^ I), 1-366, Tf. l-»8 «91
AbhandlvBgea 4er kon. Pr. Akademie der Wiscenecbefieii za BtfrKii^
Physikalische Abbaudlung; Berlin 4<^ [Jb. 1847, viii].
IM^, <l^F/ir, bgg. IWS, 323 SS., 7 Mo 196
Beri<lit über die cur fiekamatmachiuii: geeigneten Verhandlimgieii
der k. Pr. Akademie der Wissenschaften su Betümx BsrUm df^
[Jb. 1847, viiij.
1847y Ang.— Pec B-IM, 266—600 • . S14
f^^, Jan.— Jani, /-tf, t-274 664
Jnli-Aog. 7-8, S76— 346 . . • * 796
Abhandlaogen der k. Gesellschaft der Wissenschaften an Oöt*
tmfm ; Physikalische Kbsse ; aStUumm 4<> [Jb. 1847, vm\.
184B-47, in, 166 SS., 4 Tfln 796
W« Haidiii«br ] Berichte über die Mittheiiwngen von Freonden der
Natorwissenschaften in Wien, Wien 8®.
184ii Joli - 1847 Joni; / et ii, lfi47 (fehlt)
1847, Juli — Dec: ill, 1-6, 1—497, hgg. 1848 . « . . . 660
W. Raidingbr: naturwissenschaftliche Abhandlungen,' geaamutit
nnd anf Subskription herausgegeben, Wia» 4^.
/, 1847, 476 SS., 22 Tflo 68
Abhandlungen der k. Böhmischen GeoeHs ehalt der Wissenschaften;
Mathematik nnd Naturwissenschaften ; /Vs^ 4f*.
^ 1847, hgg. I848j 412 SS. 23 Tflu. . . . 796
Übersicht der Arbeilen und Veränderangen der AcJUMtsaloii Gesell-
schaft ffir vaterlandische Kultur; Bre^imu 4® [Jb. 1847, vm].
1847 (hgg. 1848): 410 und 44 SS., 2 Tun 666, 796
Wnrttembergische NaturwisscnsehafUiehe Jabres-Hefte, filHiflfnrl 8^
[Jb. 1847, VIII].
1847, III, S, 263-430 \ --.
1848, IV, 1, 1-112, Tf. 1 I ' .' */
Correspondenz - Blatt des zoologisch • mineralogischen Vereins in
Beyemehurg, Regenekk 8^.
1847, i-iv, S. 1-80 • 102
Fr. V. OammoMBir: naturwissenschaftlich^astronomischea JahrlMicb
für pbjrsiHche und astronomische Himmels-Forscher und Geo«
logen. Uüneheu S^. [Jb. 1844, viii].
1847, X ffir 1849, 103 SS. 1 Tf. .......••. 314
J. L. PoGOBfiDORFF: Aonalcn der Physik nnd Chemie, Leipfäf 8^
[Jb. 1847, IX).
1847, no. tf-«; hXXI (e, XI), f — <, 177--682 ...... 68
1847, no. P-l*; LXXII (e, XII) i-4, 1-682, Tf. 1-6 . 913
1848, no. 1-4; LXXIII (c, Xllh 1-4, 1-620, „ 1-3 . 666
^5 LXXIV {e, XIV) 1, 1-160, „1 79«
KaDMANW und MASGNAriD : Journal für praktische Chemie, Leifmig 8^
[Jb. 1847, ix],
1847, no. 6- 8 \ XL, 5-5,267-604 67
no. 9-14 ', XLI, 1-8, 1^472 «14
no. 17-^24', XLir, 1—8, 1-497 476
1848, no. 1- 6 ; XLHI, 1-6, 1— H20 476
no. 6- 8\ 6—8, 321-612 . 794
no. 9-lZi XUV, 1-4, i— »66 794
WoHLSR nnd Libbig : Aunalen der Chemie und Pharmazie, Heide!-
berf, ^ [Jb. 1847, ix].
1847, Apr.--Jttni, LXii, 1-8, 1-384 * 663
VIII
Seit«
Juli— 8eft, LXtU^ t-^Sj 1-409 • 5«}
Oct— Dee, LXtV, l^S^ 1-^430 664
1848, Jan.- Mine, LXF, i^8, 1-300 • 664
Memoria Mim Jl. Aeeademia Mle Seiemme di TorifMy 4/ Torimo ^
[Jb. t847, IX].
1846^1847, 4, IX, lxxxi, 794 pp. , 0. tav., 1847 797
GiommU daiV I. R. htitmto Lamkard^ di Sßimm, L§Hm*0 td ArH^
e BiHieUea litdimm. MUmno 8^ [Jb. 1847, »].
1847, (no. 48-48), XVL 1-8, 1-608 «OS
1847, (no. i^8), n. 0er. I, 1—8, 1-276 t96
184«, (00. 1), „ „ i, 4, 277-384 706
J. BfiRZBriua: Jahrea- Bericht über die Chemie and Mineralogie,
ubera., Tü$ingm. 8« [Jb. 1847, ix].
XXVIi Jhr^., 1846 (eing:eretcbt 1847, über«. 1848), Mineralogie
S. 227—362. 666
NffiMofftminfifrNahu^dmMluikemeete,, ChrUHanim 8^ [Jh,i84e,\%]*
1846, V, I, 1-88, Tf. 1 203
EnMAn^a Archiv für wiaaenacbafUiche Kande von Russiend, Beriim
8« [Jb. 1847, IX].
1847, F#, d-4, 360—738, 3 Tun., 1 Karte 70«
1848, VU, 1-8, 1-368, 1 Tf, 796
Builetin de U CiM^e pktfiieo - maihemaüfus de VAeedende des
SbieM)ee de 8i. Peierkmrf, Peierei. 4^ (Jb. 1847, ix].
1847, Juin 12 - iM8, Janv. 29 ; no. 18B-144\ VI, no. 18-^84^
p. 192-384 466
M^meiree de VAemdSmU f. de» eeieueee de Si. Peterekurg, VI. edr.
[^.]; Seieneee naiuretUe*, Peiersk. 4^ [Jb. 1847, x].
1847, VI, I— f, 1-216, 17 pH., 1S48 797
Buiietin de ia SoeiM dee NtOurmiieiee de Maeeou, Moeeou, 8^
[Jahrb. 1847, x].
1846, IV, XIX, II, 275—576, 10 pH 60
1847, I, XX, I, I, 1-260, pl. 1- 4 60
n, XX, I, 8, 261--6I2) pl* 6— 7 603
Ui, IV, XX, V, 1—8, 1—688, pl. 1— 12 693
1848, i, n, XXI, i, 1-^8, 1-^697, pl. 1- 10 694
Bulletin de VAümddmie A. dee eeieneee, dee leHree ei dee ieemx^erie
de Bruxellee, Brux., 8^ [Jb. 1847, x].
1889, VI, u, 548 pp., 14 pH. [nacbiriglich] 604
1847, XIV, II, 529 pp., 4 pll 696
1848, XV, I, 632 pp., 6 pH. 606
NomvemuD Mtmohree de fAeadetnie R. dee eeieneee, dee leiltee ei
dee beenx-arte de Bruxeilee, Brux. 4^ [Jb. 1847, x].
1847, XXI, hg. 1848 694
1847, XXII, hg. 1848 • .... 694
Mdmoiree eauronnde et Mdmeiree dee etwane e'truufers pukliee
per FAeademie Jl. dee edenree, dee Utlree et dee iemuf^rte
de Bruxeilee, Brux. 4"" [Jb. 1847, x].
1846-1847, XXII, 1848 604
VIneHiulx Joumel §ene'ret dee eoeieltie et traveewr eeieniififuee
de la Franee et de Vetren^er. I« Seet. Seieneee mathemmti^uee,
phs/eifuee et natureUee, Perie ^^ [Jb. IS47, x]
XVe, en.,t847, Sppt 8 - Dee. 17, no. 714-780, 289-428 315
XVU. an, 1848, Jnnv. 6 — D(»c 26, no. 781—784, I— 36 316
Fcvr. 2 — Avril 12, no. 78Ji—744, 37—116 478
Avril 19 - JuH. 6, no. 746-7S7, 117-204 667
Juil. 12 — Oct. 4, no. 7i5^-rr0,2O6— 308 706
IX
SeKt
9eUme€9y par UM. Im SeeräUrirsM peiytiu^Uy Paris 4^ [Jb.
1847, %].
tB47y Juin Sl - Join 28, XÄIY^ M— «^; 1065-1160 . • S03
JttiU 5 — Dec. »7, XX V^ 1—^, 1-978 . . 203
tS48, JaoT. 3 — Juin 10, XXV i^ l-iö^ 1— 688 • • 708
Joil 3 - Nov. 20, XXVII, i^$l, 1- *36 . . 700
HiUfB-EDWARDa, AD^RONONURTCtJ. DsCAisrrB: AimaiBS desSeUnees
fmtwreiUäy 9^ 94rie («), Eool^gUf ParU 8^ [Jb. 1847, x],
17* mmm. : 1847^mtty F/l, 6, 320—384, pl. 7 . • • 478
Juil.— Oct., Flu, 1-4 1-256, pl. 1- 6. • 478
Nov.-Dec 5-tf, 267—384, pl. 7-11 . . 707
AmmmUf 4s Ckimis ei de Pyei^ue, 8* edr. ie), Pwrie, 8^ [Jb. i847y x}.
1847, Sept.— Drc, XXi, 1—4, p. 1-512, pl. 1—6 • • . 480
ie48, Janv.— Att., XXil, 1-^4, p. 1—502, pl. 1 — 2 • • . 481
Mai — Aofit., XXm, 1-^4, p. 1—512, pL 1—4 ... 707
Mewneiree de im Seeieie il. dee eeteneee, ieiiree ei mrie deNüneft,
Nmmey 89.
1844 {e4. 1847), 342 pp., 1 pl 205
Ammätee dee Seieneee jd^yeipUe ei naiureiiee, d^A^rieuitwre ei d^tn^
dtteirie , puMdee per im Saeidid A. d'Äj/rieuiiure de Lyem,
L^em ^ [Jb. 1848, 341].
1846, iX, cx%vi et 736 pp., 11 pH 480
1847, X, craait et 6*24 pp., 7 pl 707
f%€ Pkiiaeofhiemi TraneeciUme ef ihe Rmtai Soeiehi of London,
LotuUm 4^ [Jb. 1847, x].
1847, II, 110—266, pl. 12—13 805
Tke Lomden, Edinburgh a. DuUm Phiioeophiemi Mmpmmine m, Jour-
nmi of Science, 9^ eeriee (e), London 8^ [Jb. 1847, xi].
1847, Aug.- Dee., Suppl. XXXt, 8-7, do. 806-911, p. 81—
552, pl. 1—8 3l8
1^4«, Jan.— JuDi, Sappl.3 XXXn,l--7, no, 212^ 818,p. 1-552,
pl. 1—^ 804
Jambson; lA« Edinkwrgk new Phiioeophicmi Jonmmi, Rdink. 8^
[Jb. 1847, n}.
1847, Oct., DO. 86, XLtil, u, 201—416, pi. I- < . • • . 205
1848, Jao., Bo. 87, LXIV, i, 2-208, pl. I- Ä . . . . 317
April, no. 88, n, 200—412, pl. 10 ... . All
Jolf, no. 89, XLV, i, 1—204, pl. i— tf • • . • 605
Oct, no. 90, XLV, ii, 205-412, pl. 4— 5 ... . 804
Jardinb, Sblbt, JoHriKTOiv, Don a. R. Tavlor : Hie Annaie mnd Bfm--
pmmme of Nmiurmi kieiory, London, 8^ [Jahrb. 1847, xi].
1847, Not.- SoppL, a, no 194-186, XX, S''7, 280—448
pl. 22-25 50?
1848, Jan.- Juni, b, no. /- 6, I, 1-^6, 1-474, pl. 1-20 . 567
Jnii-NoT. no. 7--1I, Ii, 1-5, 1-206, pl. 1— 8 . 805
TrmnemoHone of tke Zooioyiemi Soeieiy of London. London 4^ [Jb.
1846, XI].
1848, III, 6, 345-380, pll. S2'-67 48i
B. Sii.f jMAif, B. SirxiMAPf jun. a. J. A. Dana : ike Ameriemn Jour-
nmi of Seieneee mnd Arte, new eeriee (5), New-Hmcen 8^ [Jb.
1847. XI].
1847, Miii, 5, no. 9, 111 , in, 313-464, pll. ... S06
Jali, Sept. 5, no. 10, 11, IV, i, ii, 1-304, pll. ... 206
Amnmieofihe Lyeenm of Nmiurmi HieioryofNew-Yorks New-York, 8^.
iKicbts Neaoa).
Seite
YerhandhmgM bei der Versannlung; N..AtteKikMiMher Geologen
uad Natorfortelier [Jb. iS4Ty xi].
C. Zerstreate AofsStse
stehen angezeigt auf S. 70, &07, 481, 568, 808
IV. A u s z & g e.
A. Mineralogie, Krystullographie, Mineral*Chemie.
CHoeBiivB: Zerlegung des Tsehevkinits 81
R. Hehmann: Mineralien im Bincbe der SckisekimsMa Oorß . 61
Haidingbr: Eise iiat ei n- Vorkommen bei Pikiien in OtlerrMch . 63
HsRMAprrf: Zasammenaetsung des Hydrargilils von Slaioust . 64
Stbdlbr: die in I/in^n» gefallenen Meteorsteine, . . • • 64
Patbra: neues Mineral von Werfen 65
Lsdrent: über Isoniorphie und Krystall-Typen ....«•• 65
Hbrnanfi: Zusammensetsong des Cblorits von Slaiouei ... 68
Wacksn^iodbr aerlegt N ickelarsenik-Glana von Ölsnilfg . . 66
D AMOOR und Obscloizraox : zerlegen Morvenit =i Harmotoni . 67
Gr.ocKBR : über den nähneeke^ Houigstein . . . •. • . 67
J. DuRocHBR : ausserwesentliehe Bcstandtheile der Feuer • Gesteine S08
W. Knop: über Kryatall-Bilduog 208
W. GiBBs: Analyse des M es itin-Spathes 211
R. Rhodids: Zerlegung des Ehlits von Linm am Rhein . • • SU
Hatbr : Zerlegung borsauren Kalks oder fioroeaUita . • • . 2ia
Schnabel, Gibbs und Monhbim analysiren Kalks pathe • . • 212
Hayes: analysirt Magneda- Alaun = Pickeringit . • • • . 213
B. Silliman u.a. Delbsse: analysirten Haydenit von BoHhnore 213
FouRPTET : Nachträgliches 8ber die Kieselerde-Ablagerungen im Puy-
de D6me^ und im. Arüehe-DpU ^^^
HAmiRGBR: über schwefelsauren Str ob tian von Skeiseh&u . • 215
W. Gibbs: analysirt Zirkon von Licht fieH^ Maine • . * • * 215
— — analysirt Kobalt-haltigen Braunspath 215
Bbrmn: analysirt Orthrt von Stockholm • . • 216
Hbrnamt: Zusammeaselzung des Steatits von Siaiausi ... 216
V. Kobbll: analysirt Brandisit • 217
HAiDmoER: über Alaun-KiYstalle 217
— ^ über Sohbbrbr's Aspasiolith • • 216
Fischer: Fortsetzung über Braunauer Meteor eisen 320
Bahr und Bbriin : Analyse des Orthits . . 3'il
MAUDurr: Quarz- Varietät und neue Mineral-Substanz im Vienne-Dft, 321
FoRCHHAMMBR z Uotersucbung des See- Wassers ; . 322
Wor^F : Analyse des QoMteiner Thermal- Wassers ...... 323
R. Rhodios: metalliaches Kupfer in zersetztem Basalt .... 323
A. V. Hubert : Analyse eines Minerals von Ortiwit%a . . • • . 325
W6hlrr: Thonerde imPyrochlor 326
Hausmaptic: fiber das Anlaufen der Mineral-Körper 326
Ch. Dsville: verschiedene Zustande des Schwefels . . . • 4^2
BRunnER : zerlegt Magnesit aus Griechenland 482
H. S. Devillb: analytische Untersuchung des Trinkwassers . 483
Hermann: Monazitoid, ein neues Mineral von Miaek , . • • 484
£. RiBGBL : Zerlegung zeolithischer Substanzen ..... 486
Khrbtschatitzki : zerlegt Eimelit von Alexandrowsk * • • . 485
XI
Seite
Zmmmeaa^bttmg d«r Asgite» Amphlbofe und Ter*
wandten • • • • 485
— — Bemerkungen über die Zeolith« 486
RosBifTHAL ; nna^eirt Eivenspath ypm LM»4mi'Thai Kämthems . 487
Ragskt: serlegtWftgaer dea arteaineben Brunnens von J9latimhiif 487
Mohhbim: zerlegt Zinkapatb-Abänderongen von ifaeftan. . • 488
RiMMSLaBBRo: zerlegt TburingJt ....••.•••• 488
Gnana: zerlegt atlantiseben Melear-Stflub .... 4- ... • 488
pRsafiifiua: zerlegt körnigen Baryt ana Na^sam, 669
C MARioBiAe: neue ICryatall^Geatalt dea Tur malin g .... 569
V. MoifBBiM: Halloysit vom AUenherge bei Amthtm • . • • 509
•EBELMBif : Unteraucfautigen über Zersetzung der Felaarten . • 570
Yaaxa: zerlegt kryatallisirtea Eiaenox yd-Hydrat BXLzBngUnd 571
Hbrmaicfi: Znaammennetzong dea Gibbaita 57^
N. NoRDEHSiuoLD : Diphaoit, ein neues Mineral dea Üral9 . • 571
RAMMBLaBBRG : zerlfgt Pinit ...•••*• 571
H. Roas: die Säure im Colnmbit Nordamerika^^ ..... 573
A. DsLBaaB : mineralogiscbe Zuaammensetzung dea BaUonSf Voffoaan 573
jACxaoif: zerlegt Mazonit der Karatnl^fen Slnafai» . , . . . 574
W. GiBsa: zerlegt Skolezit aua ftland • 574
8«HLoaaBBRGBa: Vivianit im tbierischen Organiamna • • . • 574
ScBRABBi,: Analyse des Mendipita von Brilon 575
F. V. KoBBix: über den Disterrit vom Moniuoni . • . . • 575
J. LiBBie: Analyse dea Mineralwaaaers von Liebensioin .... 576
A. DoPLoa u. N. W. Fischer : Analyse d.Bratfftatf^ Meteoreisena 577
Ebbbrbbro: polariairtea Licht unterscheidet Organis obea n. Unor-
ganiachea • . 577
Damour: zerlegt Pr edazzit und seine Zeraetzongs-Produkte • 583
Tb. Scrbbrbb: Neoiitb ein jugendliebea Mineral 583
J. LiBBio: zeriegt Bitterwaaaer v. fHedriehokaii b. lÜMur^hmutem 584
C. MARJortAc: Glimm ernKryatalie . « • 584
V. Moif HBUf : Grüne Eisenspat h-Kryatalle v. Alienkerg b. Aachen 585
Dasoor u. Salvbtat : gewäaaert Tbonerde^Silikat von BtontmorUlon 585
HBRATAni: seh wefel saure Th on erde ans i^^tp-Yorik. • • 586
Molivar: Zopammensetzung des Sandea von Oiahpian 587
B. SiLUMAM Ion. : Ni c k e 1 ex y d -H y d r a t , nov, ep.^ ana Teofoe . 587
A. Patbra: Nachtrag über daa Meteoreisen von Art^a . . . 698
Tb. S€hbbrbr : eigenthomliche Isomorpbie im Mineral-Reiche . 608
K. IL Mbtbr : Analyse der Mahlz5bne von Rhinoceroa minutna . 701
Scbbbrbr : Zerlegung brauner Stralen-Blende 701
Löwb: aaalyairt Diaspor von Sehemniiiif 701
A. DBLBaas: analysirt wiederholt den Sismondin 701
G. Rosb: Pbenakit vom Eimen-OMr^e ; . • 70S
Vobblcbr: Zerlegung eines Federerzes 702
RoBBifGARTBif : analysirt Willia m Sit aua 05er-^oA/e#ffeii . . * 703
Scrnabbl: „ Kobalt-Glanz von Stiegen 703
— — f, Kobalt-Erz von „ ..... 703
Nbivdtvich: „ Bergtbeer von MurakÖm 704
H. RoaB! ^ Yt te rot an tal von YflarAy 704
R. Rbodios: y, Chi orblei- Bleioxyd von BrtVoii . . 704
F. V. Kobbll: „ Hydrargilit von Vilia-rieea in Braeilien 705
MmoLBTOB: ,, einen neuen Sehwefelko halt . . . 705
MiRCfunn: „ das Gestein vom ÖUerg bei Jerueaiem • 706
Siixbm: pseudomoTpbe Bildungen 706
MiALMB Bild Fiouibr: zerlegen die Mineralquelle bei Salvetal . • 807
MoBBRG und PmwG: neoes MiReral von Heleingfore . • . • • 807
XII
8clf€
Lbvtt: Bcriegi MiiMralwuser von P«r«Mo ie Rwim SM
Haioir GüR : Comptouit aaa Ungarn 808
A. DcjFLOs: zer]eg;t das MeteorAiseti von Seeiä^fen, . • • . 808
WHiTPTBr: ,, RdthziiikerK aus Slerlnij^, ATev-ZsTMy . • 800
DfiscLoisiuux: Kryatall-Formea des Greenovita (=Sphen) • . 800
C. fifAnicrr^c: Epidot vom l>«ifo «... 800
— — zerlegt verschiedene Pinite 800
*• — Hamit vom Ffmo = Choodrodit 810
Richtbb: zerlegi Schwefel wasaeratoff-haltii;«!! Kalkspalh. . • 810
SotirfABEL: M Spbirosiderit aus fiaKah bei Siegen . . . 810
M. Pasteur : Uateraucbiingeii über Dimorphismoa 811
IoblstrSm: Zerlegung dee Wada voo MoMteko^ lVsstg9ihUmd 812
A. Dblessb: analyairt Xalk von Rhode-hUnd 813
(X ÄMSLBft: . „ das Schwefel wasaer von Weiikack . • • • 813
C. KsnaTEN: „ Andalusit vom Tri^'Hteh-Thaie .... 813
-- — analysirt Mangan -Späth vom Voigitberg , ..... 813
G. Fibdlbr: Stalaktiten mit Krystatlen als Axen 813
R. HBRaiAivif: Zuaammensetsung der Epidote; Heteromerismns . 816
(X Marigrac: metamorphosirter Pleonast vom Fa»sa-TM • . 8S4
J. NBUMAiffi: kryslallinisfihe Struktur des lfraf«iunier Meteoreiseos 815
NiCKLBs: Ursachrn verSnderlicher Krystall -Winkel 835
V. Morbbim: zerlegt Dolomit vom Aiitnkerg bei^oetoi . . • 836
B. Geologie und Geognosio.
F. Sbnft: /Xehrbochd. Gebirge- u. Boden-Kunde", Jenm, 8.9T, 1647 60
C«. BuTTitBR : ,4it Entstehung des Erdballes'% Erlangen 1847, 8. 70
Bbtrich: alt'tertiftre Fossilien im Thon bei Berlin 71
Elib DB Bbaumoftt: Gesteiae swischen Grunsand und Grobkalk • 73
V. Helmbrsbn: über v. MmoBnooRFF*« Beobacht nagen in Sibirien 73
Fr. V. Haobr: eocftne Schichten su QnHoHmg und AUhofen . . 76
Montaomb: rothe Färbung des Mr^eres .......... 76
fCBLssni«: Land-Senkung beim Erdbeben in CW#dk 77
A. V. Morlot: BRoiseher Theil des Übergangs-Gebirges im Afiir-TA«! 77
WiBBBL : ehmalige und jetsige Grosse der Insel Heigoiand . . 83
R. KifBA: Versteinerungen des Kreide-Mergels von Lemkerg . . 83
J. NBircEBORBN : Foraminiferen im Tegel von FeUS-Lapugg • . 84
Drsor: über das y/Ttirrain Danien** 85
Hbbbrt: über Pisolithen-Kalk bei Porif 86
W. Whewbll: über die Sehub-Woge in Bezog zum nordischen Drill 86
Frapoixi : Lage d. neptuniscfaen Formationen u. Bildung der Erdrinde 80
Woskoboinikow : Reise durch das nördliche Pereien 06
A. ScHACCHi: Auswürfe von Lenzit-Krystallen am Veenb ... 07
Dr VKRrtBuiL: palfiozoische Gesteine N^-Amerika^e und Europm'e 98
Foubnbt: über Dolomite und Dolomttisation 103
d'Archuc o. ob VBnNBiiiL: Durchacbnitt dte Pa^no/fe Berges, Oiee 319
A. Paiu.bttb: Gesteine in Aeiurien und deren Petrefakte . . . 333
A. Burat: in Algerien entdeckte Erz- Lagerstitten 330
Dacibreb: Verbreitung und Gewinnung des Goldes im AMii-Sande 333
Knochen- Ausgrabungen in Mahren . • . • 335
Hbrbbrt : geologische Karte des Himalagm 336
Fr. V. Hauer: Eocän- Schichten von Guitaring und Allhofen • . 335
Karstkn : Borazit als Felsart 336
A. Dplessb: Erscheinungen beim Schmelzen der Gesteine . . . 336
Lro : Vorkommen des Goldes im Sehwarata-ThaU in TAtirtn^ii 337
Dvrocrbr: Ursprung granitiscber Gesteioe 337
xat
Sdto
L.'ScHWBii»L8ii : GM-EotwickeloDgr ans «fisseD Qaellen bei OSitin^em 843
Haktii«« und V. Collkguo: über Ri«gen-T6ple 34S
A. Ekchbk ^on DBR LtKT» : Moleiiee-GebiMe der dstlieben Sehweiim 347
T. Carnall : Karte der Erxla|;*er»t5tteD im Muschelkalk OUrB€hie§isms a$5
PaaiceLET: Bergwerks-Diftiikle in Süd-Sinmien 3^9
C. BaonRBR: über Nummulilen- und FlyMb-Formatien derfieAiMtl« 361
R. Mallst: sekolire uad i&gliehe Bewegang^en der Erd- Rinde • 3M
De uiBscHB: ailoriftche und deroniscbe Vulkane ; Granit-Auibruebe $
nelamorphisebe Wirkungen; bunte Färbung der Sandsteiue • 363
TAiXAvioNBa : Nummuliten-Gebirge der Ande und den P^enitm • 366
A. ▼. MoRLOT : über Doleanit 489
J. DsLBoa: Notitz über dus Gebirge im ^ifetir- Becken . • • • 493
NAPMAivif: Felsen- Schliffe der Hokkurger Porphyre bei Hirsen • 497
W-J-ÜEif f¥OOD : Üb«Tlagerung8- Folge d. Mineralien auf Erz* Lagerstätten 498
Rsvss: Cytherinen des IFt^iier-Beckens 600
W. HoPKina : die geologischen Theorie'n über Hebungen und Bebungea 501
Cb. Lrsf.L: über den naiumolilen-Kalk iron Almkmwut , .... 587
inB DB BsAfnaoNT : d. ältesten Gebirgs*Systenie in WsihBurofa 588
F. ¥. KoBiNYi : Abrutschung vom Berge Havranek 589
J. B. JoRBs: geologische Struktur AttttralienM 589
Descloizbavx: Lagerung des itiindUeken Doppelspathes . . • • 590
J. D. Dana: Entutehung der Kontinente 591
J. D. Dana : Folgen der Abkühlung u. Zusammenziehung der Erde 594
YiRLEr d'Aodst: rotbe Färbung gewiKser Felsarten 594
Karsten: Yorkommen von Anhydnt soit Steinsalz und Dolomit • 596
»■ Yernboil : 6bcir die NummuHten-Gesteine 597
R. 1. HuRCHisoif: Yerbreitung und Untei^ang des Mammonts . • 597
G. FiBDi.BR ; ein Erz-Gang, welcher Kalk-Schlotten durchsetzt • • 600
A. PoMEL : geologische Erscheinungen im Brt^nu-ThBl bei Snariauis 603
ffocGBRATB i dic Braunkohlcu auf der Hardi im Püimchen • . . 603
KuDBRNATSCH : dts Erz- und Kohlen -Gebirge in ßMUii . • . • 605
ZsuscBivBRt Jura- und Pläner-Scbichten um Krokäu 606
EscNER ▼.D.LiNTH : Auslogie zw. neuenGerolie-Bildungen u. Nageliluh 611
EscHBR V. D. Linth: Blöcke von Ponle&'o«. Granit in der ^i^ctoeif« 613
G. A. Mantbll : Mikroskopisches über Kreide^ Feuerstein, tertiäre
Gebilde etc. , 617
Hrrcacocx : eigenthümliche Umherstrenung von Blöcken in MMSaeh, 620
Y. Rauun : KlaasifikatioB des Tertiär* Gebirges AptiUnUens. . • 6S1'
A. Rouaolt: Bericht über die EocänFosnilien von Pmu .... 6S3
FR.SiMOifT : vorgesehiebti.Gletsehr r-Ausdehnnng imSmi9kamaMr'€kfi 6M
6. Bisecbop: Resultate der Zerlegung ^von 71 Rheinischen Quellen 694
TnoMÄ : ehemiscbe und mineralogische Änderung einer Bronze^Thure 6S6
NÖG4SBRATB-: neue Mineralien aus den Aäsin^Gegenden . . • • 627
V. Carball: Menschen-Gerippe in einer Galroei^GrubeOfor^eälMteii« 637
ITosROBoiNiHOw 1 Kohleu-Formation in Persien ..••••• 628
Ff^4;6ERATB^ Basalt zu Honnef • • 628
L. Frapolu : Schutegebirge Burop&s, I. sobberzyniacher Typus • 629
„Nmimrai Uittary of Nev-Yorlr; IV, Qeoloffy, Port 9. mnd 4.''. . 630
Carteroii : Silber-halttges Schwefelblci von Stmep im irB«lRBMf# • 631
Co^UAifD: Tertiär Gebilde in Toekemi 706
v. OsBiifiKT: geognostischer Umrtss von NW.-Bsihiend .... 707
Geschliffene und gestreifte Feftsen ..«• 711
Einschlüsse im Basalt bei Eieenaeh 712
W. HoPHiNs: innerer Druck und Blätter-Gefuge der Gesteine ... 712
Mineralogische Yerhandlungen des Kongresses in Venediff^ 1847 • 713
DB ZiGifo: Formationen -Reihe der. VeneiUehen und TfroUr^Alfon 715
Seite
MoRLOT ; FonualioBeB-Reihe in d«ii Aipem 7 IS
V. DfiCHBn: über die »»Memoirs of the 6eolog;ical Survey*' . • • . 717
A. Mabstür: Geog^one von CataUmU% ood Aroffonimi .... 719
A. ▼. Momlot: Vorkommen des Serpentins in Oher$Uier . . • • 7ao
-* — Geognostischcs zwischen 8i. Michael und Kaiserbetg • « 78 1
O. V. SimiBrnr: 6eog;nesie von Nmgykaniga . 733
Cb. Lyell: das Delta und die Alluvionen des MiseUsippi . . . 738
Lartbt : ober die Süss wasser* Ablagerung von Satutan und Verwandte 796
G5ppbrt: Preis * Abhandlung^ über Entstehung der Kohlenlager • 736
Bsikert: über den Meteorstcin-Fall an Braunau 739
V. Catala: Alter des grünen Sandes bei MottetM 731
E. Phillips: Geologie des Ermhergee bei ßieiherg •..«..• 733
A. Pbrrby: die Erdbeben im DonaU'Beeken ...«..•• 734
Gh. Lyell: Miocan»Sohicbten in M^rtfUnd, VirgmUn^ Ckrolitu^ • 734
J. Lbvallois: Steinsalz-Gebilde im Mosel' Oepi, ...•••• 736
Ehrbnbbro: über den rothen organischen Passat-Stanb • . . • 736
Ph. WiRTGEif : Grauwacke- Versteinerungen bei CbUen9\ Nachtrag 737
L. Hornbr: orgAttiitebe Grenz-Zeichen geologischer Zrit -Abschnitte 737
W. B. und R. E. Rogers : Auflösung der Gesteine in Wasser • . 740
A. Borat { Fels-Gebilde u. Erz-Lagerstatten in Toskimm u. DsuUehümd 743
DB Verrbuil : Grenzen der Devon -Formation in Nord*Amerika • • 744
Dfi Challayb : artesische Bohrungen an Venedig 74S
Glockbr: Bernstein im Grünsand und *i Arten Honigstetn 745
^ _ Verhalten des Jurskalks im Karpathen-Sandstein . • • • 740
A. SisMonnA : Lias zu PeÜt-Cöewr io Tarenteitfe • 740
Daubrbb : Schätzung der Ausflüsse natürlicher n. künstlicher Wirme 747
V. AuGUSTirv: Krystallisation des Eisens in Flinlen-Läufen . • • 747
J. Tkalecz: Drusen natürlichen Schwefels zu Weraaih^Töplüie 748
V. Raulin { geologische Stelle des Physa-Kalkes zu Montolieu « . 748
ELfB DB Bbaumoivt: über Mcjllot'b Bohrungen zu Celmis, • . • 826
V. PoLSZHi: über den edlen Opal von VSrd9Vmids 837
V. Dechbn : Quecksilber in SS^eitriiekens Kohlen-Gebirge . • • 838
Ch. Martins; Temperatur- Versehiedenbeit des EU-Meere* • . • 833
Hebert: Ablagerungen zwischen Kreide und Grobkalk bei pBTtf. 833
Nobggbrath: ,,der Bergschlüpf bei &kertoimter% Bonn 1847 . • 834
H. Rink: ,,die Nieoheriseken Inseln. Kopenhagen 1647'' . • • • 836
Wibbb^: ,^ie Insel He^golend^*, Unmhurg 1848 837
CoRMicH : Geologie von Vm^diemeneiendj Ta*mmieny Nen^Süd- IVelee 838
EiOHWALD : Schuttland in Russland 840
SoHTSCHUROwsRji ! die 4>ynanotMr, Tmlower Ui MiM^ieteer-Gruhen 84t
CopVAND : Geologie des N. Theiles von Marokko ..••'.. 843
STRBFFLEim: Wirkung der Fliehkraft auf £bbe und Fluth ... 843
Beri^sturz in Schlesien ^ • . 843
V. Raulin: neue Klassifikation der Tertiür-Gebii^e 844
J. Dblbos: die Fahluns in SW.'-Frankreieh 844
EscHER V. D. LiNTH : »ygcologische Verhältnisse der Sehweim\ Znridk 847
HooKER u. CoRnncK: Beobachtungen nächst den Feueriands*inseln 840
Meteorstein-Fall am. 35. Februar 1847 in Ltfim, Jowa 860
SoHTSCHUROwsKn: die Lokifeioer, Solutnsehaer u. OeHohotcer Gruben 850
SonrscHCJRowsRJi : über die .Jeg*trjewer GoldwÜschea 850
B. DB Vbcchi : der Berg Ceiona oder Sarteano ..*..«. 86t
Hammer : zur geognostischen Kenntniss Okereehlesiens . • . • 853
Danielo: Geologie von Morbihan 853
Angblot: Einsenkungen Afrika^» unter den See-Spiegel .... 854
Sbignbt: WAame-Zunahme der Erde nach Innen 865
J. C. Ros«: £i»-Berge in Berg-Grappen jiMseits der CampeU^intol 856
XV
Seit«
dcuwALD! di^ Oraawftck«*FonDa(ioii ItwtJlMiib 8&f
Boitb: über die fHHMra IsoHMitneD 85d
IPombl: vert^ledeae MairtodoDteii in versehiedefieii Gebirgen • «. 859
E. 0B BsAfiMoifT: Untersrheidirag* der 2 Nitmmulitea-Gebirg^e . . 861
Bb LA Hatb: Alter der Fisch-Schiefer von AutUH .,.•..• 861
Eicswald: die Kapferschiefer-Forraation iUu9iänd^ ^ . • . « • 86t
Giuhgb: Ursachen wechselnder Oletseher- Ausdehnung 86S
C. Petrefakten-Kunde.
C G. Gibbbl: „Fauna der Vorwelt: I. ii, Tdget und Amphibfen'^ lOS
Fb. V. HAirsit: Cephalopoden des Muschelmarmors von ßleiberg 105
DieKBSOi«: fossile Menschen-Knochen mit Megalonyx . . 106
Cn. Ltbll: fiber dieselben • * 107
DiCKBsov: Fusffr-Eindrficke vom lebenden Alligator 107
J. Babaakdb:' Brachiopoden der silurischen Schichten in Böhmen. 108
Vusmv9£A: Beobachtungen iSber Macrorhynchos Meyerl Dcnk. • 109
Fb. ▼• Haobr: neue Cephalopoden im rothen Marmor von Ausses 100
Max. v. LBOCBTBtvBBRG ! yyüeue Thier-Reste vonZarskqie Selo*^184S,4^ 1 10
Plubviivabr: Microlest es antiquus, ein Sftugthier im Keuper 111
— — Z&hne yon Sargodon tomicus 111
Jm ▼. Buch: 6ber Geratiten, bpsonders der Kreide . . • . . 111
H. G. BROifif: .»Geschichte der Natur" III, ii, 1—640, Siuiig. S* . 113
H. ▼. Meter: HomoeosanrusMaximiliäni undRhamphorhynchus lon-
gicandos^ Frtmkf. 4^ 114
Urgbr: fiber fossile Palmen • • . • «^ • 115
D^ARcyiAc: vertikale u. horiasontale Verbreitung der MeereskonchyHen 116
J. MoBüis: Eintfaeiinng des Geschlechtes Terebratula . •• 118
A. DiwoivT : Werth des palaontologischen Charakters in der Geologie 1)2
H. JoBSAiv: Ernster im Saarbrficken^schen Steinkohlen-Gebirge 125
J. 8. BowESBAriK : neue Fterodactylus-Art aus Kreide • • . 126
R. OwBfi: pKocSne Pifvian-Reste in England 127
VF, Stopp: Siugthier-Knochen In Texae 127
G. FiscNEB V. Waldheim: fo5:sile Saurier bei Moekow « . . 128
PlUBi<nii6BB : Anopiotherium aus eodinem Kalke WnrtembergM • . 236
P. GsavAis : fossile S&ugethiere in Yaueluse-Thtü 236
und M. 0B Sebrbs dsgl. im Miratül-Dpt • • 236
Cb. RoouxibK: Lagerung eines Mammon th-Ske1etts bei Moseau 237
J. TouijiiiT.SMrrH: Struktur der Yentrikuliden der Kreide . . 238
F^AAs: Orthozeratiten und Lituiten im mittlen schwarzen Jura • 242
6. Fiscbbb V. Waldhbim: Saurier im Oolilhe von Sitniirek • • 243
IL Owen: Harlan us Americanus = Sus Americanus . . . 243
JL d'Obbi^tit : zoologische und geologische Betrachtungen über
Braehiopoden 244
SiBBifsTRUP: über Mol tkia und Cyaihidium 248
— — fossile Biber in Skandinavien 249
G. CoBioivt: Saurier Im Lias von PerUdo 249
W. MAifTBlL: Mo»Eier in Neu-Seeland ...:...••• 251
PusifindzR: die Saurier mit schneidenden Zahnen 25 t
R. Kubb: Cephalaspis-Arten Ao. = Pteraspis Kif. .... 254
BimiKr: aufrechte Kalamiten im Kohlen-Gebirge von Ifigan . 254
Lovin: Wanderung der Mollusken-Fauna Skaniinaviene . . • 256
Golbfuss : M 0 s ch u s M e y e r 1 in Papier-Kohle des SMengekirgee ^67
Zwei neue Mastodon-Skelette in den Vereinten Staaten . . . 368
S. L. Dah A : Analyse von Koprolithen aus Neuroth - Sandstein . . 368
O. flsmiii Tertiär-Pflanzen an der hohen Bhonen 369
XTI
Srft«
Laixbr und Paribo: Mast'ela (Hartes) plesictis von JUUer « S7&
Fb. V. Haubk: Ophalopoden von RatMfM b«i MtUisU . • • • 371
V. Hall: KoacbWten io Ualersilnr« Schiefern von CJMimmM . • 374
p'Archuc : foMile Ore;ani8iDen au« der Tourtia • • • 375
£. W. BiNUBy: die l^nAifl^iler Sig^illaria 37«
Rick. Baown: aufrechte Stimme in Kohle aof Cmp€ Bretmi* • • 377
JoLT und LstHBiuB: Untersuchungen über Numinuliten • • . 379
Ghaham, AffTMONT und Jambs: silurische Asterien von Cmdnmmli 370
NoMwooo u. OwBif : EchiModeru d. Kohlen-Formation von SL'MjOuU 380
BfiGBLMAivif : (? dasselbe) Melanitesmultlpora 380
E. FoRBBs: tertiäre Konchylien auf £os • • 381
Dbsok : Krinoidrn der Sehweiim ....•••••••• 381
G. A. MAriTBLL : W^cichtheile von Foraminiferen in Kreide Englands • 384
G. MicHBLOTTi : Beschreibung der MiodUi -Fossilien Nord-tialUns B0%
Gfiiivrrs: ^Versteinerungen des Zecbstein-Gebirgs", Dresden f FoL 503
F. Ungbr : ,yfossile Flora von Paraehlug** 60S
L. V. Buch: die Ceratiten des Muschelkalks 510
G. Bischof : iHt vegetabilisches od. animalisches Lpben froher erwacht? 032
PB GsBf Egbbton: Hybodus-Rachen von der Insel WigKl . . • 634
Gr, V. Kbisbaung : von M iDDBNDoapp gebrachte SHirUehe Ceratiten 635
J. T. Smith: Kreide-Ventrikuliden; Klassifikation . .... 636
BB Boissr: Konchylien des Sässwjisser-Kalkes von RUly bei Bheims 637
Nitst: lebende und fossile Arcaceen '. 638
Cantsainb: Gleiche Organismen- Arten in verschiedenen Formationen 638
EHREnBBRG: Kiesel-Infusorien im BeruNtein • • • 638
Goppbrt: Pinns pumilio in Braunkohle 630
DucHASSAXifo: Korallen-Rüfe in Wesi-indien'^ ihre WiedererEeogong ^39
Fr. V. Haubr: über Caprina Partschi 639
Nilsson: neue Verauderungen in d<'r Thier-Geographie Schwedens 640
Goldfuss: fossile Tbiere in der Stwalik-SeUe Indiens • . • ^, 749
Goppbrt: Pflanzen-ähnliche Einschlüsse in Chaicedon 760
C. G. Gibbbl: „Fauna der Yorwelt, I, in, Fische, Leipmigj 1848'' . 7^
Fr. M'Coy: neue Fische der Kohlen-Periode 753
£. Forbbs: fossile Aster laden in Brilisehen Schichten . • • 754
— — hat jedes Genus sein Verbreitungs-Cenirum ? . . • 754
Neue Cetaceen -Reste im Subapenninen-Gebilde Pieeenvd's. « 755
Rsuss: Cytherinen des Wiener Beckens 750
£. Forbbs: Gault-Konchylien von Sia, Fe-de-Bogotm 756
F. J. Pictbt: „Mollusques foss. des gr^s verts de OeneveJ, 1848'* -757
A. E. Reuss: »»fossile Polyparien des Wiener Tertiär-Beckens, 4<*^ 757
Coquard: fossiler Frosch u. Schmetterling im Gypse %n Ai» 760
BARRAifOE: silurische Cephalopoden mmiel- Böhmens • . • • 761
d'Orbignt : Nord. Amerikanische Nummuliten = Orbitoides • • 764
R. P. Corroif: das geologische Alter der Knochen-HShIen . . . 765
FisCHBR V. Waldhbim: Diu osaurus- Schädel aus dem West-Üral 760
Couthout: Einfluss der Temperatur auf Verbreitung der Korallen 767
Charlbsworth: Mosasaurus in Kreide von Bsse^ 767
FiscHBR V. Walohbim: Actita Munsterana in Bergkalk • • 768
DB Quatrbfagbs: fossile Nemertes su Solenhof en • . ... • 768
D^AncHiAC : Fossil- Reste der NuAmulitenoSchichten von Bayonne • 864
Fleming : Klima für lebende und fossile Ma dreporen SehotiUmds 864
li* BblLardi: Monographie fosniler Pleurotomen Piemonü . • 864
Nor WOOD u.OwBi«:paläozoisch.Macr opetali chthys vonJ9f0^i^Ofi 872
J.{W. Bailey: Pflanzen-Gefasse nnd -Zellgewebe in Anthrazit-Kohle 872
M.DB Sbrrbs u. Figuibr : Versteinerung von Konchylien im Mitlelmeer 87 3
M. DB Sbrrbs: Thiere in obern Tertiär-Schichten MinUpeUisrs . 874
XVII
Seite
R. Hont : ob KohlensAore das Pflanzen- Wacbsthum fBrdere ? . • 876
Caktsb : Guano aua Insekttfo von Mtilmeem • • 876
J. W. Saltbh: Struktur uud Arten von Trinucleua . • • • 877
S. Bf. Saxbv : Tbirr-Fahrten im GrCiOKande von Wight .... 877
J. Cohhuigbam : Vogelfabrten im New-red-Sandatone au Lherpooi 880
D. Geolog;i8€he Prei8-Au%aben
der JfariiflMr SocieUt MSdS 611
E. Mineralien-Haiidel.
dea MinenilieD-Coniptoirs in UMMerg 640
VerbeMerungen«
{m Jahr^ng; 1847,
Seile Zeile etaU
Ilea
455, 21 V. 0. einer • . .
einer Lyra
672, 21 V. u. konkave
konvexe
673, 4 V. 0. Backenknochen
Backenzähne
675, 11 V. u. klar
klein
676, 2 ▼. 0. Reulhen
Beutkm
678» 16 V. 0. Meh!
MM
im Jalirg^ang 1848.
60, 15 V. 0. XX
XIX
60, 22 V. 0, XX!
XX
85, 23 V. 0. (genannt
gekannt
86, 24 V. 0. Becken
Beckens
120, 18 V. 0. liefert
liefern
178, 3 V. 0. £indocpru8
Endoceras
189, 3 V. 0. gescbfiift
geschürft
194, 10 ?. 0. Pariser
Alzeyer
196, 13 V. u. cinctam
plicatum
203, 21 V. 0. \XVI
XXIV
279, 7 V. o. V«
yh
314, 23 V. 0. 1847
1847, 831
818, 9 V. 0. 1847
1847, 841
361, 18 V. n. gehören
gehöret
467, 23 V. 0. EaiiL
Earl
611, 14 ▼. II. ^ge»
Age
612, 3 V. n. voiMt
9oieni
619, 9 V. u. Staflfeln
Tafeln
620, 16 V. 0. kleine
ganz kleine
Magnet eisen
521, 7 V. 0. Magnetcisen
521, 10 V. u. 7.0
so
622, 15 V. u. Zcrmai
Zertnait
522, 8 V. n. Kalk
Talk
524, 8 T. 0. xwölf
achtzehn
624, 12 V. u. Druck
Bruch
624, 7 V. 0. der
der mir
625, 3 V. 0. undeutlichem
schneeweissem
525, 18 V. 0. kleine
kleine grauüchweisse
567, 23 V. 0. 1848
1848, 841
673, 1 V. 0. 373
673
597, 15 V. u. Hippuriten
Nummuliten
«58, 2 V. 0. Reia
ilofa
714, 6 V. 0. Der
Die
714, 8 V. 0. Die
Der
801, 22 V. 0. 1848
1847
Tafel IV Kalkschiefer
Kieselschiefer
Grauer Schiefer
Grüner Schiefer
Über
die silurischen Gesteine Böhmens j nebst
einigen Bemerkungen über die devonischen
Gebilde in Mahren^
Hrn. YL \. Mdrchison.
(Am «mm Sdnefttii ab Dr^ 6« LmasAiiD» ¥nm 4m 6. An^wt 1847.>
Taf. L
Die Ergebnisse, der gemeinsehaftliehen Forscbongen
meiner Freonde Ybrmbuil, Kbtserlino und von mir sollen
dnrch Sie dem deutschen Pnbiilium sug&nglioh werden ; desshatb
werden Sie sich aas dem . ersten Kapitel unseres Werkes
erinnern 9 weleh' hohes Gewicht auf die Arbeiten von Bae-
EANDK * 8o legen ist. Zum ersten Male besuchte ich Prag^
im Jahre 1829, dann 184S, und jetst hielt ich mich 14 Tage
mit Vbrhbüil daselbst aof ; später traf auch, Kbtskrlimo noch
ein. Znr 2<eit meiner ersten Anwesenheit wosste Ich nicht
viel mehr Ober die Reihenfolge der Gesteine und Petrefakten
unterhalb des Kohlen- oder Berg- Kalkes ^ als irgend einer
meiner Wissenschafts-Genossen in Europa; damals hatten mein
Reise - Geführte Sbdowick und ich hauptsächlich die geologi-
schen Verhältnisse der östlichen Alpen im Auge**; wir hegnflg-
* Verg;L Naihe p^timlnafrB 9ur Is 9y9ÜmB tUutien ei U» Trilo-
Mfs# iB Btkims ipor J. Bamuhde, Ui^Ho. 184$ > Jahrb. 18^, 754.
^ flnM#«#. gmi. S^e, La»4m, 4, iit, sei wid PkU, MMgtm. », V,
1880. i
1
ten uns daher mit einer Wanderang auf dem linken MMaur
Cfer in Gesellschaft des treffliehen Mineralogen Zippe. Wir
sahen grosse Kalkstein-Massen mit Trilobiten gewissen Gebil-
den untergeordnet, die sn Jener Zeit den Namen Grauwacke
oder i^Ubergangs-Gebirge^^ führten. Ansser einigen von Stkrn-
BERO beschriebenen Trilobiten * boten Prag*$ Sammlungen
fast, keine paläosotsehen Versteinerungen. Jahre verflossen
seitdem; unsere Dntersachbngen fesselten uns auf den Briti^
«eien Inseln ; wir gründeten endlich d^s ailuri99ll# Sqrstem auf
•in wahres natarliches »terrain^, charakterisirt durch eigen-
thümliohe organisohe Reste, und von dem darüber befindlichen
Kohlen-Kalkstein durch die mXchtige Ablagerung alten rothen
Sandsteins getrennt. Dioser erstiB Sohrilt war gleichsam nur
das Vorspiel eu spätem Forschungen von Sedowick, Lohs-
DiiCB^nnd mir; e* entstand das ^devoiiisehe Syvtem^ -^* ^h9
Reihen - Folge von Versteinerungen - fahrenden Kalksteinen,
Schiefern und Sandsteinen, die sich als Äquivalente deB alten
rothen Sandsteines erwiesen; Auf solche Weise waren wir
■lit den ältesten Versteinerungen*enthaltenden Schichten ver*
trauter geworden; es handelte sich nun um die Frage, ob
die KlJEissifikation ^ wie wir sie für die Gesteine auf den
Brilischen Inseln festgestellt, auch für die altern .Gebilde in
andern Theilen Kuropa $ anwendbar sey. Sie wissen, in
welche Gegendon meine Untersuchungen mich führten , und
ich bemerke nur, dass ich im Jahre 1843 äqf meiner Rückkehr
von Polen und ScJilesien — wo ich hoch einige nachträgliche
Beobachtungen für das Werk über ^ussland machte — 4iuch
nach Prag kam. bamals schon drängte sich die. Überzeugung
mir auf, dass die Kenntniss der silurischen Gebilde in Deuiici'
lani — weiches auch deren Verbreitung sey *— noch bedeu-
tend des Aufschwungs bedürfe (die Schiefer unterhalb des
Kohlen -Kalksteins in Belgien und in den Rhein^ Landen sind
als Repräsentanten des devonischen Systems anzusehen). Die
Untersuchungen BÄrrande*s ergaben, dass die Gesteine in den
Umgebungen Präge dem silurisohen Systoflue angehören« . Schon
* In den VerbandlimgeB des vaterliudisciten MasetoiaSj «Aüir|;^an^
1825 mid 1835.
ÜB JAte IMO — ttiuttiUelbAr .nnob Eirff^heinen des sUqrlscIieii
Syslenes — theUle auf derselbe. SBina Meinang mit^ da^s er
die Sehiohlen in Böhmen ffir gleichen Altera mit 4en von mir
beeekriebenen halte« Nach einer gemeinsehaftlichen Exkursion,
OB das Auftreten der Kalksteine nnd* Schiefer au sehen,
Ahrte Bareanok mieh in seine reichhaltige Petrefak$eii<Saniin-
long, und nie werde ich das Erstaunen . Fergessen, das mich
fassCe bei dem Anblick' einer solchen Ansahl von Verstein^
rangen, von denen, neiui Zishntheile vielleicht der wissen^
scbaftliehen Welt, unbekannt waren. loh. zögerte damals anob
keinen Augenblick, d^m Ailsspruobe BAaRANOs's beju^utreteni
der seine Versteinerungen an4 die sie • umsehliessei^den Felsr
nassen mit den Gebilden und den Profilen im siliiriscI^^Q
Systease sorgfliltig yergliehen , hlitte. Spiiter erhielt ich durch
Um die Mittheilong, dass eine scharfe Gnense »wischen dei|
•bero and antern ailnrisehen Gtebildeu Böhmens ru. sieben
aey, indem sie sieh, durch petrographisehe Charaktere, Luge-
rnngs - VerhAltniaSe and. organische Reste wesentlich ankert
aehieden. kh trag kein Bedenken, diese Thatsache in deai
einleitenden Kapitel nu dem Werke Ober JRuisl^ anzufüh-
ren ; übrigens l¥ollte ich mir das . Vergnügen nicht versagen,
die lehrreichsten Profile in Prßge Dmgebongen selbst so ontefr
soeben. Es bedurfte keiner langen Zureden, am .meinen
Frevnd Vbrmboil — der indessen die silurischen 'und andern
pnlfioMisohea Gebilde Nofi^Amenka*$ mit jenen von Eurgpß
verfliehen hatte — so vormdgen, mit mir in Prag sns^ainmen-
notreffen, um die palfiontologischen Sohfitse Barrandb's einer
etrengeii Prüfung cn anterwerfen. Später traf auch , wie
sehen gesagt wurde, KsYSERUNci ein , der seinen Namen erst
neoerdings durch die Beobachtungen im Pitechora - Gebietü
bekannt machte. Ich kann in meiner Freunde und meinem
Namen nur die feste Oberzeugung aussprechen, dass Barran«
bb'o Sammlong aiioriseher Petrefakten so den bedentendsten
in Europa^ in der Welt ttberhanpt gehOrt. Ich war natura
Hoher Weise begierig, die Verhältnisse des merkwürdigen
Beckens näher kennen eu lernen, von dem ich nun eine ge-
drängte SkisEo geben will. Gemeinschaftlich bewanderten
wir, ndne Fraondn und ieb^ ^ie anitsnmen Formen einer
1*
IHlhern Tht«r- Welt , weiehe düreh die beharrlteh^n Amtren-
gongeii Barhaiidb's den Seboose der Erde entnemmen worden
waren. Sieherlioh verdienen die nneigennfitsigen Bemühungen
des ren keiner Seite unterstOtaten fransösiechen Geologen
alle Anerkennang. Gegen aehfhandert silarlsehe Petreftikten
hat derselbe sasammengebraeht, die er nnn beschreiben will ;
Jede einaekie Versteinerangs-Grappe soll steh doreh bestioinice
Charaktere ausseiehnen. Mit Saehkenntniss , Sorgfalt und
Liebe hat Barrahdb die Aasarbeitvng seiner Sehrift begon-
nen ; bereits sind nweionddreisslg der hnndertnndzwamig
Petrefakten-Tafeln vollendet, und wir können bald einer der
Interessantesten und voilstindigsten Monograpble*n entgegen*
heben *•
leb verweise auf das In Tf. i gegebene Qaer-Profil doreh den
breitem Theil des Versteinerungen •* führenden . jffMmaiciefi
Beckens (diejenigen untern Gesteine ausgeschlossen, die keine
Petrefakten mehr enthalten); demnach erstrecken sidi die
Gebilde von NO. nach SW. auf einC Entfernung von ange*
fthr Echn deutschen Meilen; die grttsste Breite betragt etwn
drei und eine halbe Melle von HW. nach SO. Die Richtung
der grossem Ellipse des Bökmsek$n Beckens ist die nllmlicke,
wie die der typischen silorischeh Gesteine SrossMianniens}
gleich diesen serMlt die BSkmuehe Ablagerung in sweiHaupt-
Grappen. Die fiussere Zone vertritt die untern slluMsehen
Ciosteine, bestehend aus Schiefern, Konglomeraten und quarsi*
gen Fels -Massen; sie füllt unter ein von ihr umscbloasenes
* Seildem erschien fiARRAimB'e y^aefiee ^dümkimire^^ worin er eaae
kurse , richtig« Skiaie yoa den «loriscbea Becken in Mfkmm^. gibt , in\d
aUein von hoadert und fünfzehn Trilobitea - Arten spricht. Auch die
Hm. Hawu nnd Corda haben den Prodromos eines grSsiieren Werkes
aber die Böhmischen Trilobiten herausgegeben ; zu meinem Bedauern
fand ich , dass von den verdienstvollen Entdeckungen BiiRiiAKDa'sr kein
Wort gesagt wird, und überlasse dem Palftontologea die Eatacheidung
fiber den Wertb einer Schrift, derea Verfasser die^eschreibung von 330
Crustaceen - Artc^ versprechen. In meiner Freunde und meinem Namen
kann ich mit ihrer aufgestellten Behauptung „dass alle die verschieden-
artigen Schichten fast oder wirklich gFeichzeitig abgelagert worden
und' nicht als Gruppen verschiedenen Ahers anzusehen seyen", wie Sie
aus den folgenden Mittbeiinngcn erseban werden, nkht öbcrciaatimaiea.
Etlip^oM Ton Kiilkstein ond Sehiefer ein , welche die obere
siiwriflche AbtheiJong repräsentiren. Die tfoasere Zone, in
weleher nan die fille«ten Petrefakten «ofgefonden bat, wird
In ihren tiefsten Schichten durch erdige Schiefer von graner
oder dnnkelgrflner Farbe beseiebnet (c des Profils), die man
in der That als vortreffliche Vertreter der ninndstones^ und
»ratcb' in den aiinrisohen Regionen ansehen kann ; gleich
diesen selgen sie einen deotlichen sohiefrigen Durchgang.
Wo wir daa Gestein nntersuchlen (Gmetx auf der einen, Skrqf
anf der andern Seite des Beckens), lunn man dasselbe kaum
TMi andern Schiefern (b) unterscheiden, die g^chförmig dar-
nnter liegen und swischen einer quarsigen ond Konglomerat*
artigen Grauwaeke auftreten, fihnlich der, welche bei Skref
die Versteinerungen - führenden Schickten bedeckt. Diese
nnteren Gesteine (a und b), welche Barranob von den darüber
befind lieben wegen ihres Mangels an Petrefakten unterschie-
den haty scheinen mir in ihrem petrographischen Charakter,
in ihren Lagerungs- Verhältnissen, in Streichen und Fallen so
fii»ereinstimmend mit den sie bedeckenden Gesteinen, dass sie
ohne Zweifel als die wahre, natürliche Basis von Böhmen zu
betrachten sind, wie die kieseligen Sandsteine und Ärkose
▼on Schweden und die unteren Schiefer von Peterehurg , die
simmtlich keine organischen Reste , ausser Fukoiden , führen
vnd In den genannten Gegenden die Basis des siluriscben
Systemes ausmachen. Unter den sahireichen Trilobiten»Arten
In den untern Schiefern (c) ist besonders eine Art (Parado-
xides Tessini) zu erwähnen, die nämliche Form, welche ajich
in Skmniinaoien die unterste Versteinerungen-ffihrende Schicht
ebarakterisirt und wie hier gewöhnlich in Gesellschaft von
Battus oder Agnostos erscheint. Unter den wenigen Orthiden,
die man in den fraglichen Schichten aufgefunden , ist O.
Romingeri Barr, zu bemerken, der 0. testudinaria nahe
koflunend, die sich stets als so bezeichnend für die unteren
silnrischen Gesteine in Britannien und in andern Tlieilen Eure-
pde bewährt hat und von Vsrnkuil als eine der sichersten Leit-
»uscheln in den untersten silnrischen Gebilden von ilori"
Amerika erkannt worden ist.
Die Trilobiten-Sctiiefer werden von yuarcigen schicfrigen
Hassen (ri, d*, d** des Pn^ofits) bedeokt, tvle man bei Gmetm
aaf der einen Seite des Beckens, auf der andern bei Sktcf
In dem Beraun- Tkale westlich von dieseV Stadt sehen kann«
Die Felsart, welche am erstgenannten Orte die Srhiefer be*
deckt, ist ein Konglomerat «artiges qaarfciges Gestetn, das nach
oben in grosse Massen kieseKger Schichten tfbergeht, die hohe
Bergrücken xnsamiaensetxenjgewühVilich von Wäldern bekleidet {
indess sind die Gesteine in den tiefen Thfllern der Litowka
und Beraun dentlich auf beiden Seiten des Beckens entbidsst
Aiki rechten Ufer des letztgenannten Flusses, bei Shreyy be-
steht die Konglomerat-Lsge über den Trilobiten-Schiehten ans
meist gerundeten Brocken von weissem Quars und Kiesel*
kchiefer, deren Grosse von der kleiner Stücke bis cum
Durchmesser eines Madns- Kopfes wechselt. Der bindende
Teig ist grösstentheils aus dem zersetzten Material des dnr*-
nnter befindlichen Schiefers hervorgegangen ; auch bemerkten
wir härtere Fragmente desselben nebst einem Stück von
Paradoxides. Einige lokale and zahlreiche Störungen am
nordöstlichen Ende des Zuges ausgenommen, zeigt sich in
der ansteigenden Reihen-Folge grosse Symmetrie, auf welcher
Seite auch man das Profil betrachtet. Ich will mich hier
nicht weiter bei dem Porphyr, Kieselschiefei' und Hornstein
verweilen, die auf der westlichen Seite des Betfkens vorkom-
men n^bst gewi^ssen Lagen einer schweren dunkelfarbigen
quarzigen Grauwacke, welche der antern Abtheilung einen
eigenthömlichen Charakter verleiht, wie man Diess unfern
Shrey sehen kann; aber bemerkt zu werden verdient, dase
die Eisenerze, welche in den erwähnten Gesteinen sieh linden,
Im Äussern kaum Von jenen bei Dütenburg and andern
Orten in Nasiau unterschieden werden k5nneh. Von geold-
gischem - und imläontologischem Standpunkte betrachtet sind
die BbhmUehen Eisenerze freilich verschieden von denen an
der Lahn und am Rhein; sie treten wahrhaft im innersten
Herzen untrer silurischer Gesteine auf und enthalten keine
devonischen Petrefakten, sondern Echinosphaerites, den Cystl-
deen angehörig, den Erstlingen der Krinoiden, die man In
den untern silurischen Gebilden entdeckt hat, und deren
klassische Sohlldernng wir L. v, Boch verdanken* Bietet
«ich aMh fcatta' GdflgeBbeil deit Binflaa«. »« beabii«hun,' daH.
die eriipiivtfii Gestdine, Porphyr, Grünstein o« b. w. — au
wekhan die Gegend so reich Ut — auf die neptunisoho«
Gebilde auaäbten, eo wie die Nutar der verSnderteii Fele-
Blaaeen in den Daigebungen voa Pr%ibram genaa nu ermittela,
ao aail doeh ?oa dem Auftreten pliitoni«cher Gebilde inmiitea
dar |>ai£oaoi«chen Reibe die Aede »eyn«
Die obern Massen der qoeraigen Gesteine werden veii>
«igsweise durch eine Menge Trilobiten ohamkterisirt , unter
deaen als besonders eharakteristisoh das Geschlecht Tri nur
clens zu nennen Ist; eine Art scheint mir T. Caraetaai
(mU)^ eine andere T. ornstus (STKRNBftao). Diese, so wie
verachiedene Formen ron Phacops, Calymene, Asaphna^
Bild Odontoplenra n. s. w, erscheinen in Gesellschaft rem
Orthia redux (Barr.)) einer meinen Petrefakten aus deas
Caradoe- Gebilde Ahnliche Form.
Erst da, wo die quarzigen Gesteine nach oben allmühlieh
in weiche schwarze Schiefer fibergehen, bieten sieh neue
interessante Thatsachen. Man gelangt an der Grenze derje-
nigen Gesteine, die man in Europa und in Amerika als ,>antera
ailurische^ bezeichnet *, also Ton der «protozoischen Gruppe^
in ansteigender Ordnung au der nächstfolgenden, und hier
dringt sich dem Geologen sogleich der Gedanke auf» ob nicht
wMe der hier so entwickelten eruptiven Gesteine zu gleiche
Zeit mit den neptunischen Fels-Massen gebildet worden seyett.
Die untersten dieser eruptiven Gesteine enthalten viel m^br
Kalkerda» als sich in allen den darunter befindlichen siluri^
aehen Schichten nachweisen llsst* Je höher man in der
Reihe ansteigt, desto mehr kohlensaurer Kalk findet sich
bald in einer feldspathigen , bald in einer Grünstein-Masae
antbalten. Zumal wenn das Gestein Wechsel lagert mit dem
Graptolithen - Schiefer und mit dem untern Kalkstein von
Ba&RAiiDB (e des Profils), kann man dasselbe kaum von man«
cfaan Bindern' des >,Schaal8teins<< unterscheiden, die so hlufig
* Yergl. die Klassifikation der paiaoxoischen Petrefakten , die zu*
glaleh ia Europm um^ Amerika verkommen, von VBaafiUiL, im Bui9et. de U
Soö. geoL de Frmusey 1847.
8
tu Nü$$9m «aftrocen und Ihnen •• wie Jedle« Oeelegen
DeuticUanfi nicht fremd «ind ; sie gleichen eben eo cebr
««nchen von mir in Skropskire and Rain0riUre nachgewie»
eenen silurischen Tnlkanischen Sandsteinen, der ,»TaliLenieeheM
Asche^ Von DB tk Bechr. In Nassau sind die Schaiilsteine
der devonischen Gruppe nntergeordnet , in BSkmtn hingegen
der untersten Stufe der obern silurischen Äbtheilung (e).
Diese unterste Stufe ist auf dem linken Ufer des Flflsschens
Beraum unterhalb der Stadt gleichen Nsmens deutlich en^>
wickelt, nimmt ihre Stelle auf Schiefern und quarsigen Mas-
sen (den obern Schichten der nntiern Abtheilnng) ein und
wird wieder von Kalksteinen bedeckt (f, g und h). Die tief*
aten der erwähnten Schichten enthalten die schffnsten Grap-
telithen, welche mir je vor Augen gekommen. Hie und du
erscheinen dOnne Streifen schwaraen Kalksteins, und alsdann
führen die Schiefer rundliche und sphKroidale Partle'n einea
erdigen schwarieen Kalksteins, in denen BARKAia)a die schön-
aten Petrcfakten entdeckte. Lagen von Schaalstein, die einer«
aeits in grobkörnigen Grttnstein , andrerseits in ein Mandel-
stein-artiges Gebilde Übergehen, folgen hierauf, bis endlich
die Gruppe in einen dichten dunkelfarbigen Kalkstein llberw
geht, der voraugsweise Orthoaeratiten, Phragmoceras und
andere gehämmerte Petrefakten enthlilt, hauptsächlich aber
durch das Vorkommen vonCardiola ausgeaeeichnet ist. Die
Oberfläche der obern Abtheilnng dieser Kalksteine ist mit
sahireichen Korallen bedeckt, worunter zumal die für silurische
-Gesteine so charakteristische C aten iporä escharoldes ist,
die man bis Jetzt in dem devonischen System noch nicht ge-
aehenhat; ausserdem finden sich Terebratnia linguata und
T. imbricata (marginalis Dalm.), die bekanntlich In dea
Wenlook- und Dudley-Gesteinen Englands^ in den Kalksteinen
auf Goihlanä so hfiofig sind*. Die Art und Weise, wie
„Trapp-Gebilde^< zwischen den silurischen Gesteinen Bükmens
erscheinen, ist bemerkenswerth. Sicherlich sind einige der
GrOnsteine und Mandelsteine in amorphen Massen ergossen
* Ver^I. MoRcmsoif fiber die Sileriseben Gesteine in Sskmsism^
4
wonlen, Inibeii sich Jan Weg «liireh Schiefer Qiiil^'ICjilkstelil
gekihnl niid solche nut beCriehtiiclhe Strecke sertrllminert
aiMl verändert. Aber iiiioh dem Ergaee dee platonischen
Müterlilo gewann der Boden der 'See^ wo die Ph&nooieno
•tettfiinilen, a«f weiten Raom bin die »Ite Ruhe wieder: der
ober« Tbeil der pintoniechen Seeteine eignet sieh Sebieh*
tmig sa; aeblreiehe Sehaalstein- Streifen- liegen in gewisser
Ordonng s wischen den Schiefer^ und KalksteiifSebiobten,
«nd sinMitliohe Gebilde nehmen anf olne grosse Fiilehe gleieh«-
Ürmlg Aber einander ihre Stelle ein. Phünomene der Art^
wie ieh sie in andern Gegenden, m. fi. in SiUrien In Vir«
VC0IL8 und KsTSBaLiiiG's Gesellschaft so beobachten Gelegen«
heic hnteo, können meines Erachtens niidit anders erkifirt
werden, als num nimmt an: die ans dem Ernptions - Foeus
stammende Asche wurde regenerirt in den AUagernngen mit
abweehselnden Lagen kalkigen SehiamoMs; auch konnte «^
•nd Dioss Ist keineswegs unwahrscheinlich *» durch fort-
danerndo Störungen neues vulkanisehes submarines Material
geliefert worden bfe so einer gewissen Pertode, wo die vul«
kaniaebe Thitigkelt ihr Ende erreichte *.
Das unterste Ohed ron B4kmmt obrer silurischer Gruppe
wird durch Kalksteine ron bedeutender Mäehtigkeit bedeckt;
BAaa4in>B hat dieselben in ewel Abtheiinngen (f und g des
Profis) gebracht, weil ^e -^ obschou im Äussern einander
gioiebend — sufolge ihren Petrefskten getrennt werden mös-^
aen so wie von dem darunter liegenden Kalkstein* Der mittle
Kalkstein (f) neigt sieh meist dfinngeschichtet, nur an einigen
Orten, wie s. B. am KarhMn^ wird er dichter und massiger;
selbst dann enthalt er aber dönne Schiefer * BIfttter zwischen
den Kalkstein -Sobichten. Die einuelnen Kalkstein-B&nke er-
reichen eine Mftchtigkelt Ton drei- bis ▼ier'huadert Fuss; die
Farbe wechselt swisohen der weissen, lichte-grauen, röthlichen
und bisweilen schwarsen. Die höofigsten Petrefskten sind
Braehiopoden und Triloblten; unter ersten nenne Ich Tore-
* Hier, wie in den BheMmUeih ia BrUmmim n. a. a. 0, trifi mao
bisweilen orgsaische Reste im Scbaalstein.
10
bnitula jpripßeps (Bam.) and ihve fiffgleiiterin T. WihmSh
mbst Spirifer, Pentmnerq^ Leptaena. u. s. w«
Der obere Kalkstein ist liMMiger anddichter fesohiehtel^
«nd hat angeföbr dieaelbe Mäebtigkeil; , wie der antUr ihoi
befimUiflk^«/ In den Qoer^-Prefileo, welehe' dareh die tiefen
Sehliiehten von Si. IwMn nach Hestin itihren, eo wie an aaden
Orten, wird dieser Kalkstein Ton brannUeh-^grattem., .etwna
Glimmer-Aihrendeni Scbiefer bedeebt, der mit Wicnigen Leges
eines äusserst dOnn gesobiehteten Saadsteinea und sebr nnren
Den Kalksteins wechselt. Nnr dnreli wenige TrilobiCen wird
diese obere Bank bexeiehnet , worunter der weblbekanate
Phaeops Hauamanni. BARftANDB hat in seiner na^ice pri^
Üminwe diese, drei Stufen kalkiger Sobichten mit. den obera
ailnrischen Unterabtheilnngen in meinem Werke rergllehctt
nnd .geiseigt , dass, wie bei den obern ailurisofaen! Gebilden
anf 4ien Brüücken Inaeln, die BSkmuehen^ Glieder dnreh lokale
KtgenthUmlichkeiten ' in der Vertheiinng der Fauna eharakle*
rtsirt Bind« Eine bemerkenawertbe Beobachtnng, wenn sie
anch nicht völlig erwiesen, ebenso wenig wie einat vor awölf
Jahren die Schlüsse vollkommen waren, an denen ich ge*
langte, ala.ieh die erste Nacbrieht aber das i^silnriaebe System«'
bekannt machte *• Damals schon und bei jeder spätem 6e^
legenheit empfahl ich den Geologen, meine Unterabtheilun^
gen, als obre, mittle und nntre Ludlow - G.ebilde , ala obre^
mittle und nntre Weniock« Gesteine, nur wie reine BriÜscAe
lokale Beispiele anansehen, die kaum in einer Gegend, sej e»
|>etrograpliiseh oder aoologisch betrachtet, anf. grosse Streoken
hin sich würden nachweisen lassen. Alle» die geneigt waren
meine Klassifikation anauwenden , ersuchte ieh bauptsäcblioh
ihre Beobachtungen auf einen Gegenstand an richten : ob sich
das silnrisehe System in seine swei Haupt • Abtheilungen , in
obre und untre siluriaebe Gebilde bringen lasse. Seitdem
tpurden Glieder dea siiurischen Systemes in vielen Theilen
van Europa ani-Nord-'Ameriia nachgewiesen, und, wenn auch
die einzelnen Unterabtheilungen in verschiedenen Gegenden
Vergl. Pkü. Ma^. Lond,, Jwu 189S.
11
▼•• eiiiiaider iibwM«ii«n,.se will tdi dl« QeoMgm tkme an eiiü
ThatMehe «rinaera, tlass in solehen ftltern, wia anoh in s^
kimdXren Geaftelnm, gar bfinfig ähnlidifl Typen organischen
Lebens auf iemaelben Horiaente in >den eartlegenaten Lflndeni
eraeheHien, wenn die nftmllehen Mtneral-Charaktere oi»wakea.
80 werden wir bei den untersten Yersteinerongen-ftthrenden
Schiefern ron tftee/ip and Skrep nnwiliktthrlieh an dib LIan*
deilo- Pialteii und «Sehiefer erinnert, sb' wie an den Älana^
aehiefer Schweietu durch die Entwiciilnng-grosser Trilobiten,
dareb diis Gesckleeht Kattus, da« .nebiit den Orthiden Mnd
Cyetideen f^r diese unteren Ablagerangen, se keseichnend . ist»
Aber aaeh die darüber befindlichen qMralgen Massen Bfikm^n»
se^en eine so berteotende Analogie mit dem Caradoc-Saadslein
— der ja seibat ia Brikmnim oft als ein dnara-Fels erscheint
— dnss ieb, überrascht von der grossen Ahnllohkelt diea^
kieseligen Gesteine BSkmen$, welche Trinucleen \Brüuck$
Typen) enthalten 1 wenii ich die Exemplare in irgend einer
Sammlung anrermoAhet getroffen hUtte, sie als ans der Carsdocr
Gruppe der untem ^ilurjscben Abtbeilung meiner Heimath
stammend erkiftrt haben würde«
Wie die obere ellnriscbe Abtheituiig JSnffimti t so w(rd
die B9kmMcke durch sahlreiohe gekammerte Petrefakten cba-
rakteriijrt, nämlich Ort hooe ras, P hr^igmocera^ Cyrto*
ceras, Lituites u. s«w.; einige der hfinfigsten und beaeicb-
nendaten finden sich Aueb in der Mitte der pbern Gruppe
lu Bmflänij d» h. in (den* SclUefer «wischen den Ludlow-
und Wenlock^Gesteinen. Hingegen enthält die mittle Gruppe
der obern . Abthetlung bei Prag grosse Pentamer^n , von wel-
eben einer bäum von dem Pentsmerns Knighti im mittlen
Kalkstein des Lndlow-Gebildes su paterseheiden ist; er wird»
in BSkmen wie in England^ stete von der wohlbekannten
Terebratula Wilsoni begleitet. Hinsiebtiich der Xrlio-
biten , die in den obern silurischen Gesteinen Böhmern vor»
kommen, erfreute mich besonders die Bemerkung, dafs in djBT
untern Kalbstein* Gruppe der Bumastus (oiiAl) sich wie in
England aeigt; von awei Eiemplar^a, die Barbandb sammelte,
ist eines kaum von meinem B.Barryensis au unterscheiden.
leb glaube mit Bestimmtheit ver^ebem au künnan, dasa keine
Art desMiben iii den unteim lUorUalMii G^kiMan gefmideii
worden, und theile keineewegi die Ansfebt von BuRMBunn,
der dee ron mir aofgeetelito Geeebloebt Bamaeins mit dent
In de« nntern eilnrieohen Gebilden anfllrelendoii Goeehlechto
Uloenos vereinigt wiseon will, von welehem ee eben so sehr
verseldeden ist, wie von den Gesebleehte Nilens^ — Die Bm-
ofaiopoden allein sind dureh filnfnnddreissif Arten vertreloiiy
wekhe identlsob sind mit BrilUckem silmisoben Typen«
Am Schinsie meiner Mittbellangen moes leh Ihnen noch
beriehten, dass naeh nnserer Anwesenheit in Präg ViannnL,
KaTSKRtiNG und Ich die ümgebongen von Olmüi» ontersooh«
ten. In einer briefliehen Naehrioht bemerkt Glockbh, dnss
er den Kalkstein von Rittberg und in der Nfthe von OhM%
ftr siloriseh halte ; dagegen lussert BnoNn in einer Note, dnss
die fragliehen Gebilde eher als devonisoh sa betraobten seyen*.
Seitdem worden mehr Versteinerungen bei RUiberg und sOd-
'westlich von Olmüi% gesammelt durch General v. Roch [rKRCK],
der sie an HSrnb^ nach Wien sandte, wo sie mein Freond Kbtssr-
LiNO sah und ftlr devonische erkannte. Indess bedurfte die
Sache doch noch nXherer Dntersuchong, und nschdem wir
unsere Forschungen in den Umgebungen von Neheitein^ Gross-
ImNetHy Rutberg, C%dleekewU% und Olseham angestellt nnd
viele 'Petrefakten gesammelt, kSnnen wir nicht ewelfeln, dass
die Gesteine daselbst der devonischen Formation angehören.
Unter andern fanden wir swei Arten von Bronteos, einen
Trilobiten, Turritclla , Macrochellbs , dem M« arcolstus and
einer Art vom Harne nahe kommend,, Maolorites (unbestimmte
Art)y swet Arten von Buomphslns, eine Xbniich einer Eifeler
Art; Lncina proavia, L. Dnfrenoyl und noch 2wei
andere Arten, eine unbestimmbare Modiola, Terebratula
reticularis, T. cencen trioa (kleine Art), T. pngnus
(Varietfit einer anf dem Har% vorkommenden Art), T. niicro-
rhynchus, eine glAtte Art der T. virgo nahestehend, Stry-
gocephalos Burtini, Spirifer heterociitos, einen
tonbestimmbaren Spirifer, Leptaena depressa, Porit^s
interstinota , Favosites Gothlandica, F. spoii-
Vgl. Jalirb. f. Blia. 194$, S. 35
13
glttts, Litfaodeiidron caea^pitotatai^ Cyathopbylr
l«m tarbin^lia«, F^nestella «litlqna, Cytiiphyl*
Um U.U.W.
Wir erluimiten unter diesen Betrefiibteii. einige der ber
selehnendston dee deronieeben Syttomes, wie. Strygae^pba*
In«, Lilbodendroh eaeepitoeam u: a* Dagegen «eigen
lieh die Trilobitefi nnd gebamaerien Pelrefabien der 4»berii
dlarieeiien Gebilde nieht lUnger» nod eine oder swei/ Mntcbeln
«ttd wenige Kerallen aaegenonunea ^ die dem. ailorisöboo ond
deronieebeB Systeme gemeinsebaf Jich sind) ist der Typue selir
aebarf; man beimerkt ke&ae eliarakteristtsebe silorisobe Art,
nd Catenipora esebaroidos^ diese wiebtige silnriselie
Kenlle, fehlt gttnslieb.
Hinaiebtiieh ' des petrograpfaisehen Charakters des Kalk-
steinea ven ObaM% möehte ieh die Bemerkung anftthrep, die
aebon Sepowick und ich in England und in den Rkdin-ldniiM
bei Gesteinen desselben Alters machten: nttmÜeh dass sie
ein viel Ilteres Aussehen tragen and mehr priaiAren Kalk-
steinen gleiohen) als Oiess bei ober-siluri^ehen Gebilden der
PalL Man kann die Thatsache besonders an dem kleinen
Rileken swiseben Neiestein nnd Otsekam selten , der antikli-
niaeh anfgewerfen, sieh als ein so verttnderter /harter ball|»
kryatalUnischer und fon Adern dnrehaogener Kalkstein seigt
■nd in Gesellsohaft Ten talkig - glimmertgem Schiefer auftritt»
daaa ieb — hätte ich nielit Petrefakten in demselben gefun-
den «- ihm sicherlieh ein hdheres Alter beigemessen habe^
wArda. Bei BUtkerg fallen Bänder eines weissliohen qoarsi-
gen Konglemerfites unter den sehwarsen Strygooephalen-
Kjjk stein ein nnd vertreten auf diese Weise die Sandsteine»
dl» in den /tAeiii-ProvinBen ..einen ähnlichen Plats behaupten.
Hingegen wird bei Groü-LHlMn der Kalkatein ven einem
^robkdrnigen , anm Theil Konglomerat-artigen, harten Sand-
stein bedeckt, ttber de^ssen wahren Verhältnisse uns an unter*
richten die Zeit nicht gestattete. Das letatgenaunte Gebilde
aetst die häheren bewaldeten Regionen susammen nnd ist
in seinem Mineral - Charakter gewisseii Abänderungen dea
Karpathen-Sandsteins nicht unähnlich.
Einstweilen möge die BenMrkung genOgen, dass die Gran»
14
Wfloke ond diu Kiilkstelil« der Vmg^imngeti von ütmübs^ rta
der ' Gräawa^ke nnd 'den- KelbeCtinett Btkment bw Jetsfc in
geologischem Sinne nicht getrennt worden. Nach deoi'^ .wai
mir bekannt über das Vorhandenseyn waheer devonischer
Gesteine In' iUerseUesieny in den Umgebongen von Claim y se
wie ober das Auftreten älterer geschichteter Massen an den
westHchen Greneen von Mähren^ die utiter die devonischen
Gebilde von Olmüi» einfallen, swelfle ich kaam,. dass, wenn
ein Geolog dem Ontemehmen einen Senmer widmete, er
Wahre siltirische Schichten ähnlich denen von BSkmem in
Mähren entdecken wfirde , vermntUidi an dem eOdöstikiftea
Abfall des BiesengeUrgei nnd in der Gegend awiechen Treppau
und Olmüi%. Vielleicht wissen Sie schon,^ dass^ seit SBDewics
nnd ich gewisse grosse Produkten ans, der Kohlen*Fermation
bei BleÜerg in Kämtkm in Gebilden Aber krystellinischen
Gesteinen mit Enkriniten an der Tauem'-Alp^ nnohwiesen *,
andere Petrcffakten der paläosoisehen Epoche auf der nörd-
liehen S6lte«d#r krystalKnisohen Gesteine der (totiiohen Atp$ik
gefunden wurden , besonders bei Dimien*!^ südlich von
liabtburg.
Durch die Gate des Hrn. von Havbr erhielten wiretni^
Petrefskten von f>ien/en aus l^eif# »>montanistisc4iem Museum^
Bogesendet; VERHemL nnd Idh sind der Ansicht, dass dieselben
der ebern silurischen Groppe angehören; auch glaubt mein
Freund sie seyen von gleichem Alter init d^n sllvrteoben
fiohiefern von FeugeroHes In der Narmandie.
Jedenfalls waltet kein Zweifel mehr dardber, dass die
Alpen nicht allein ans Graniten jOngeren^ Alters* bestehen, nnd
dass gegen die ^Mitte derselben Schiefer, Granwaöhe «nd
Kalksteine sieh finden, die — auf beiden Seiten von Ralk«
st^nen der Lies* und Jara*Gruppe umgeben — freiltcb mehr
oder weniger dorch plutonische Mächte verändert, dennoch
als Glieder der paläozoischen Reihe e« betrachten sind.
Trani. of lAe $eoU Soe. F, p. BOT.
Bericbt
über
die ausländischen Mineralieln,
WisEB^0cbe SammluDg zu Zilrich im Jabre 1846 berei«
ehert worden«
(Aw eioeiii Briefe des Hrn. D.'F. Wibbr ah den 6eh.-IUth v. Lfiomuiu).)
Allophan aas dem Laurion-Oehirge in Attfha. Er findet
Mtk als klelntraobiger und dnrehscheinender Obersag töh
hinmelblsoer Farbe anf einem dickschiefrigen' Gestein, da6
aus abwechselnden Lagen von derbem graatich-weiasfem'Qoara
nnd einem grttnlieh-graoen Talk-artigen Minerale bestellt.
Aragon Ton der Gmbe Scitilr, bei Üitak - Maien In
KmtiiämL Er findet sieh in kursen, mehr ond weniger ftlh-
apkfaige» oder liadelftrmigen ) faalMarehiiehtigen Krjrstallen, '
limm graaHeh->weisser In'e Sehaeeweisae fibergehender Farbe« *'
Begleitende Sobstaiiaen eindt graoHeh-weisaer Gypsspath
ia kleinen nndeniliehen Kryatailen and krystailinisohen Par-
tie*n; erdiges kohlensaares Bleioxyd ?on erbsengelber Farbe;
Bitterapath in gana kleinen gMaireh-wetssen durehacheinenden
Rhomboedem , die aaaf mmen kleine .Gmppen bilden ; atellen?
weise sind diese Rhomboeder dareh beigemengtes Knpfergrfin
spangrfin gefkrbt. Ferner ein in kleinen derben Partie n vor»
kommendea Fahlere • artiges Mineral von eiaensohwaraer
Farbe.
1«
BUterspaih roin CoiteU^ swei Standen ron SwtfrnOf in
kugeligen oder traabigen^ schneeweiesen , durcheebeinenden
Zusenunenfatfufongen, seltner fn der Forn des ersten stonipfe«
ren Rhomboeders , und aach dann nnr in gmpptrten lürj-
stallen.
Ich habe diesen Bitterspath auf nassem und auf troekeneas
Wege geprüft und gefunden, dass derselbe etwas Mangan*
und gans weniges Eis^n-Oxydul enthalte«
Er findet sich auf einem rauchrgrauen, fein-kdrnigen, bei-
nahe dichten Dolerit-artigen Gestein , welches kleine
Blüttchen von tombakbraunem Glimmer und Brucbstttcke von
kleinen Krystallen eines schmutzig gelbllch-weissen , stark
durchscheinenden, fettartig glänsenden, Nephelin • ähnlichen
Minerals eingesprengt enthalt. Dieses Gestein bekommt hie-
durch einige Ähnlichkeit mit dem Nepkelin « Dolerit von
Katzenbuckel.
Das Nephelin-artige Mineral schmilzt vor dem Löthrobr
siemUch leicht au einem weissen, halb-durchsicht{gen, blasigen
Glase und unterscheidet sich schon hierdurch vom glasigen
Feldspath, der schwer schmelzbar ist; auch ist dieses Mineral
mit dem Messer siemlich leicht ritsbsr. In Phosphorsais
auf Plstin-Drath sind kleine Stücke schwierig und nur theil«
weise lösbar no klarem, schwach von Elsen gefärbtem Glaaei
das ein Kiesel - Skelett nmschlies^t und nach depp Erkalten
opalisirt. .
Selbst als Pulver in Chlorwasserstoff - Sänre nicht geln*
ti|ii,repd,
Alei-Vitriol von der Grube ^8eiim% bei ft'Am-JfMfap
in Kurdütwu Er findet utk An kleinen und sehr kleinen^
aber deutlichen KrystaUen von sehmntaig gelblich-hranner Farbe^
in ein Aggregat von undeutüehen, granlieh-weisseii Gjpsspath«^
Krystallen einge wachsen« '
Die Krystalle dieses Blei* Vitriols neigen die KomhJnaifam
des vertikalen rhombischen Prisma's 00 r 2 = M, welches vor*
herrscht, des QuerrPrisma's ]|^ 00 = n und der geraden End«
Fläche oP »X.
An einigen Stellen ist der Gypsspath durch Braun-Eisen*
1»
•Amty an Midn^i dat'ch einen ercligen, MÜiggrHnen Ülier*
sag (von PjroiiierphU?) verunreinigt.
Der Blei*Vitriol ist giins innig mit dem Gyps-Spatb ver*
wachsen«
Eines fihnliehen Verlioniinens sn Dtwer in England er«
wlhnc Br. Prof. Naumann in seinem Lebrbacli der Minem-
logle fon 1828, p. 385,^ ^ . .^
Braun - Eisenslein, dichter, aWs der Gegend ron
Argomm^Maien in Kwiüttm, von ausgezeichnet gebogen-bifittri«
g^r oder dann^krummsehnaliger Absonderang. Die Diclie der
Blitter oder Sehaalen beträgt höchstens, einen Miilimeter.
Liest matn eine auf die andere fallen, so klappern oder klingen
sie. Die Härte ist auf dem Rande derselben etwas grösser,
ak anf den Banpt-Fläeben.
Die Farbe 'der Haapt-Masse Ist Kafee»braun (die des ge-
rfteteten Kafee-Palvers) , mit einzelnen Punkten einer stroh-
gelben oekrigen Substans.
Daa feine Pulver ist in Chlorwasserstoff -Stture unter
Beibflife der Wärme ohne Brausen lösbar mit Binterlassong
eines gana unbedeutenden Rfiekstandes, wodurch sich dieser
Braun -Eisenstein so wie durch die grössere Härte und den
mangelnden Thon- Geruch bei'm Anhauchen vom Thon-Eisen-
stein unterscheidet.
Brochantit von CaUBbeek in Cttmberhmi. Er findet sich
in gans kleinen , halb-durchsicbtigen , dunkel-smaragdgrttnen «
Kristallen von bekannter Form, mit etwas Faser -Malachit
msd kleinen Partie'n einer krystalllnischen , graulich weissen,
stark durehsehelnenden Substana (Barytspath f ) auf Ziegelera
(Kupfer- Pechera), welches ich seiner Ähnlichkeit mit dem
JbdUea Brenn -Eisenstein wegen vor dem Löthrohr geprüft
JMeaer Broebantit, mit Soda auf Kohle ausammenge-
laen, sehwärst befeuchtetes Silber und gibt bei fortge-
Blasen ein Kupfer-Korn.
Da dieser Fundort in den mir bekannten mineralogischen
Lehrbüchern noch nicht angefahrt ist, so glaubte ich dieses
¥«»ffkoaNaens erwähnen su dürfen.
Korund von Jfirantiu auf der Insel NaM$. Er findet
18
sich in sehr •kleinen aber scIiSn bliin geförbten, dorchsehet«
nenden, andeutliclieii Rrystallen; ferner in kleinen anjreflihr
S'" langen ntid r%«" dickten, undeuttiche^ seeli8(ieitfgien Süolen
von dunkelblauer Farbe. Diese Säulen sind nur Rn den
Kanten dorehsclielnend i»\\A stelleiitreiscS mil kleinen Sebuppen
von rotliMünem Ofimtner g<dmengr.
Am seltensten erscheint dieser Korand In uNf|^fkhr 1%^'
langen and 2'^ dicken/ kriimmgebogenen , nndeDtltoben eech«-
settigen Säulen ven so eben angeftihrCer Fff^bang, Pelldd*
dität u. s. W.
Der Korand von ApiranHa kofnmt mit feinsebappigem
silberweissem, auch durch Eisenoxyd-Hydrat rothbraun gefUrb*
tem Glimmer nnd kleinen Partie'n von derbem Eisenglans
in blättrig-strabligen , graulicb*weis9en , soweilen iii's Rlaoa
stechenden Rhfttizit eingewachsen vor, der stellenweise
ebenfalls durch Eisenoxyd- Hydrat geIhlich>braon gefärbt er»
scheint. Sehr selten ist derselbe bunt angelaofen. '
An dem grössten Exemplare ist die Masse des Rhfitisits,
in welche die kleinen, blauen, andentl^chen Korond-Krystall«
eingewachsen sind, ungefähr IV4'' dick, darauf folgt eine V*
mächtige Schicht von feinkörnigem Smirgel and dann wieder
eine dOnne Lage von Rhätieit, so dass das Oanse das Ansehe«
eines Gang-Stückes hat.
Fahlere, Quecksilber-haltige», von Gant bei Lanieck im
*Oberifm-T%ale in T^ral. Es besitzt eine stahlgraue Farbe
und etwas fettigen Metall-Glanz, somit ein dem Graphit fth»-
liches Ansehen.
Dieses Fahlerz findet sich eingesprengt in ein Gemeng«,
das aus gelblich-braunem krystallinischem Etsenspath, granliei^
weissem, dichtem, schwefelsaurem Baryt nnd etwas Kupfer*
grün besteht. Vor dem Ldthrohr leicht schmelzbar zu etMer
dunkel-stahlgrauen, dem Magnet folgsamen Masse, wöb«^i die
Kohle mit Antimon- nnd Arsenik-Beschlag bedeckt wird/ Der
Arsenik-Geruch ist nicht deutlich wahrnembar, sondern der
Antimon-Geruch nnd hauptsächlich derjenige der schwefeligen
Säure sind vorherrschend.
Mit Soda auf Kohle zosammengescbmolzen: befeoehtete»
SÜbor schwärzend.
1»
-J|M..foiM Pfob«4Piil?i^r. fflkti wenn e$ mit W«Mer-fi«i#f
Soda im Gla^kolbM fegUiht wLrd^ 8 tollen w«be; einen dilnneil
Anflyg rmn gediegene« 'AoeokaUber, der aber nur scbvrierig
s» kleinen <Tft*n|ifon geiRinmelt werdoni kurin. Dea mit* Blet^
golil bedeckte I in den Kolben gesteckte 'finde' eine« Eisen*
Dmdiee'i^Irdrhirdiet' lin< seigt' «lellenweise kleine Tropfen fon
llneekeilber. . ^
Dmä GeoMnge, ans welebem das Qaecksilber abgeschieden
warden, scbmikt .vor. dem Mihrehr anC Kable »ehr leiehl
nnd gibt 9 wann dnrcb Znsata vor« Borax dasfiisen entfern«
werden ist, »ift Seda ein Ko^fer^Kom.
Dieeen'Veraneb^n Eofolge sebeint das Fahlere von 'Gant
Knpfcr, Eisen^ €faieeki(ilber^ Schwefel, Antimon nnd Arsenik
an anthalten*
Wafarselieinlich würde dieses Fahlere vor dem Ldthrohr
aar Kugel schmelaen, wenn es gelänge, die Probe gane von
den» belb^echenden Eiäenipath sn trennen.
Sollte Tjelleieht sein Eisen -Gehalt nneh nor rpn belgo»
BMngtem Eisenspath herrfihren f
- kh Tendanke' ewei Eiemplare dieses Interesswten Erzes,
deaeen In den inlneralogisehen Lehrbüchern bis Jetst noch
niekt erwähnt wurde , der Gttte des Hrn. Hütten - Probirers
TOJf KtATHAO sn ffitlL
flyalit Ton CartagUtm onweit ShUfma^ als grsnlich-
weisaer, kab-dnrchsiehtiger, nierenftrmiger Cberzog anf einem.
Thonporpbyr-ardgen Gestein, das stellenweise mit kleineü
BlAttehan treu tombakbraonem GlinMner gemengt ist, wie. das
Doleri^ürtiga Gestein, auf welchem der oben bescfariebeM
Bitterspath bei Smyma vorkommt. Man könnte dieses Gestein
•Mgena aotoh als nnroiikommenen Mandelatein mit thoniger
GrvndiMsaa beschreiben.
Rnpfer-Vitriol von der Gmbe „CVrd!ieAf^ bei. ^r^nna-
Jindai in KuriiMimn. lEr findet sieh in derben, stellenweise
porüaen Massen, die inwendig spRngrün, aussen aber mit einer
hnnNilieh*geliien Rinde Obersogen sind.
Beim Prüfen der Esemph«i*e von diesem Fundorte nahm
iah wahr, dAss der Kopfer- VUrlol, in der Platin-Zange sn den
Som dar Lfeht-Flamme gekalleD» dieselbe sehen sehün grün
1*
ftrbt wlhrend der Zeit, in welcher das Waeter «««{[eftrte-
ben wird ond die Probe so kidftern beginnt.
Es «cheint mir Diese ein eehnelles ond siclieree Kenn-
seichen, om sogleieh Kopfer-liltriol ?on Eisen-Vitriol onter-
eebeiden so l&önnen.
Megneteisen von Arg^leUU In der Mthe des Thsles
lÜangata aof der Insel Naxoi. Es findet sieh in lüeinen
al>er deotlieh aasgebildeten, manebfach groppirten Olitaedern
von brannlichsohwaraer Farbe, die stellenweise schwach bont
angelanfen sind, aber dabei kein frisches Ansehen haben.
Begleitende Mineralien sind: lirystsllinische Massen vom
slemlich grossblüttrigem, silberweissem Glimmer, dessen Farlio
jedoeh stellenweise dorch Eisenoiyd- Hydrat veronreinigt iae;
ferner l&Ieine, ondeotlich säalenförmige Krystalte von sehwai^>
Sern Toraalin , der ebenfalls ein etwas verwittertes An-
sehen hat
Alle drei Sobstansen sind aof einen sehr feinltl^migen
schwarsgraoen Smirgel aofgewaehsen, der sehr atark aof die
Magnetnadel wirkt. *
Smirgel von AfhranHa AufNojt&^i. Er findet sich gemengt
nit feinkörnigem Magneteisen und fein-schoppigem, silberweie-
aem Glimmer, in derl^en Massen von aschgr^oer Farbe, die
stellenweise durch beigemengtes Eisenoiyd rothbraon wird.
An dem Eiemplare , welches Ich besitze, ist ein onvoil-
Jiommen schiefriges Gefflge wahrnehmbar, was ohne Zwoifol
dorch den beigemengten Glimmer bedingt wird. Durch Ab-
wechselnde ungleich mächtige Lagen von Smirgel «id dem
oben erwflhnten RhXtizit erhfilt diese Stoffe ebenfalls das
Ansehen eines Gang-Stflckes.
In den Rhfitisit sind stellenweise Bruebsttteke von sehr
kleinen sechsseitigen Sliulen des ebenfalls oben angeflihrtett
blauen Korundes eingewachsen.
Der Smirgel dieses Fundortes wirkt stark aof die Magnet-
nadel.
Smirgel von Jrgächäi aof Nas0i. Derselbe «nftm^
scheidet sich von dem so eben beschriebenen durch seine
donklere Farbe, hauptsächlich aber dadurch, dass er nicht
mit Rhfitisit verwachsen vorkommt.
21
DiMer Smlrgel wirkt elienfiiUa stiirk Aof die M«gR€l»-
nmdci, eines der Exemplare, welche ich erhitUen habe, ist sogar
ptthriseh magnetiaeh«
Seiten erscheint der Smirgel von Argolchili mit feinkör-
n^em messinggelbem Eisenkies gemengt, ond meines Wissens
ist des Verwaobsensi^yns von Smirgel mit Eisenkies bis jetjet
noch nirgends erwfihnt worden«
Aaeh von Wotkri (Voikrt)^ dem bekanntesten Vorkommea
des Smlrg eis auf NasM^ sind mir ebenfalls einige Stücke sa-
gemmdt worden.
Das Untersochen dieser verschiedenen Äbänderangen des
Smirgels fBhrte mich auf den Gedanken, ob vielleicht dem
Ma^^eteisen aaoh noch Titaneisen oder Titan -haltigev Eisen-
glaos beigemengt sey.
Polverisirt man nümlich die Probe nnd sieht hernaeh mit
dem Magnet- Stabe die demselben folgsamen Theilchen ans,
so orhtlt die Pbosphorsals • Perle davon nach dem Erkalten
eino röthlichbranne Farbe , wie von Eisen - haltiger Tltan-
Sämre.
Dass das den Smirgel bildende Gemenge aach Etsenglans
entkalten dürfte, vermnthe ich desswegen, weil an manchen
Stelle« der verschiedenen Exemplare, wenn sie geritst werden,
ein bramirother Strich deutlich wahrnehmbar Ist
Die Mineralien von Naxos wurden mir durch einen jon-
gern ZiSrieker Naturforscher, der die Inseln des Grieeki^
$ek$m Archipels und Kletn-Aiien selbst bereist hat, von Co»-
9tmUiM»pd aus esgesandt. Ebenso die Exemplare ans Kurdi^,
§lmn und der Gegend von Sw^ma.
Ich glaubte der GrieehUeken Vorkommnisse nm so eher
erwShtten so dürfen, als dieselben in Hrn. Dr. FiBOLSts Reise
dsrcb Griechenland nicht angeführt sind.
Schliesslich erlaubeich mir noch eine problematische
Substanz SU beschreiben, die mit dem oben erwähnten Bitter-
Späth aus der Gegend von Smyma vorkommt.
Es sind nHmlich sehr kleine , dünne, Tafel-fSrmige Kry-
stalle, die theils su kleinen kageligen Gruppen verbunden sind,
tbetls besüglich auf ihr Verwaohsenseyn viele Ähnlichkeit
mit den Dorchkreutsungs-ZwiUingen und Drillingen des Weiss-
Btetersea haben. AoMen sind diese Kryitnlle mit einer ilAn«
nen ASchgrAoen , flui*ch beginnenile Verwitrei*iin^ lehmfurben
iverdenden Rinde überzogen, inwendig abergmaiicInveSsSk gtae^
gllLnsend ond halbdarchalciitjg.
Die einzelnen Kry^taUe dieser Snbstanx hebte ebenfalle
einige Ähnliebkeit mil denjenigen des Sf ontieeliita $ auch .von
den übrigen Kennseichen dieser beiden Mineralien adminen
nehre initei minder ttberein.
Der Bieterspath ond dieses' problenalkcbe Mineral sind
meistens innig mit einander verwachsen, d. h« die hngelförf
mtgen Znsainmenhäafungen des ersten bedeeken theilweise
die kleinen Krjstall«6roppe des letzten.
Die Probe von den mit der aschgrauen Rinde bedeckten
Krystallen gibt im Kolben viel Wasser, das nicht sauer reagirt|
und verändert sich n<icki weiter.
' Vor dem Lütkrohr in der Platin-Zange wird die escbgreae
Rinde des Minei'als rissig und erhält eine sehmutEig gelbliefc«
braune Farbe.
Nur schwer und nicht vollkommen schmelzbar. Es findet
eher nur Verghisiyng Statt.
In Borax auf Piatin^Drath langsam, aber voUstHndig lösbar
^Mi klarem, gelbltehgrtinem Glase, das bei*m Erkalten farblos
wird. In Phosphorsalz auf Piatin*Drath wird die aschgraue
Rinde schnell airf/^elöst, und das Glss besitzt, so lange es heisa
Ist^ eine gelbliohgrüne Farbe, die beTm Erkalten verschwindet.
Das Ungelöste erscheint im Glase als schneeweisse, durch-
acheinende Masse. Bei fortgesetztem Blasen wird auch diese
theilweise gelöst; es bleibt ein Kiesel-Skelett snrück, und den
^lk9 opalisirt bei*m Erkalten.
Mit Soda auf Kohle unter Aufwallen sn einer BouteÜIenr
grünen, durchsichtigen Kugel schmelzend.
Mit Soda auf Plathi<-Blech anter ZMetn von Salpeter
starke Mangan-Reaktion zeigend.
In C hfor Wasserstoff -Sänre wird zuerst, d* h. ungefiihr
in einer halben Sltunde, die aschgralie Rinde obpO Brausen
aufgelöst und der graulich weisse, halbdui*chsichtige Kern keinmt
■um Vorschein. Die Lösung hat eine gelblichgrüne Farbe ond
gibt mit Kaiium-Eisencyanttr einen donkelblatteii Kiedersehleg»
2S
Der K«m wird avch bei lüiigerem Llegenlftssen in Chlor-
^vriMterstoflf-Säure nicht zersetzt, nur etwas «ngegrififen. Auch
ab Pulver in derselben nicht gelatinirend.
Dieser Kern, der durch's Liegenlassen in Chlorwasser-
stoff-Süore trübe geworden ist, wird vor dem Löthrohr in
der Platin-Zange wieder glasig und halb-durchsichtig, scheint
aber darchaos unschmelzbar zu seyn«
Den Boras» und Phosphorsalz - Gllisern ertheilt derselbe
•iae viel schwächere Eisen - Färbung als die Probe , an der
Aodi die aschgraue Rinde haftet«
Die 6ias-Ka|^l, 4ie mf^ V09 ditseiQ Kern mit Soda aaf
Kohle erhält, ist beinahe ganz Wasser -hell und nur noch
weaig in'a Grünliche stechend.
Diesen Versuchen zufolge sohelot die «schgraue Rinde
Waoaer, Eisen- und Mangan -Oxydul zu enthalten, der Kern
hingegen hauptsächlich aus Kieselerde zu bestehen.
Die Dimensionen der beschriebenen Mineralien sind nach
•Schweitzer-Maas be^timmt^ der Zoll, zu zehn Liiv'en.
• I I j
über
fossile Pflanzen in 8chwerspath^
Hrn. Prof. Dr. Goeppert
in BretUm,
In der am 26. Mat dieses Jahres bq Creu%nae\ abge-
haltenen Versammlang des nalarhistorisohen Vereins für Rhein*
Imul nnd Westpkalen legte Hr. Referendarias Engelm amn eine
in einer sphäroid lachen Baryt -Masse enthaltene Koniferen-
* Fracht vor, welche In den tertittren Ablagernngen der Harit
bei Creuznaek gefanden and mir spMter durch Hrn. Berg-
Hauptmann von DscasN sar Ontersachang mttgetheilt worden
ist, welche folgende Resultate lieferte.
Die Schwerspath - Kurgel mit dem Zapfen war mir
höchst interessant, da ich bis Jetst niemals durch Vermitte»
Inng des Schwerspathes im fossilen Zustande erhaltene vege-
tabilische Reste gesehen habe, wie mir auch nicht bekannt ist,
ob dergleichen von irgend Jemanden, ausser von BtOM * beob*
achtet worden sind, welcher den Barytspath als Versteiiie-
rungs-Mittel von Hols in dem Lias-Kalk der Gegend von i/if-
$elgau anführt. In einem grlinlichgrauen dichten Kalke kom-
men nämlich dort einselne Stöcke Holz eingeschlossen vor,
an welchen sowohl die Testur als auch die bräunliche Farbe
* Desfseo Naehtrag an den Psendomorphosen des Bßneral- Reichs.
Slultg, 184Tf p. 176.
fftBB gut »rlMilteii siml. Der Lings^Brneh seigt die fesrige
SimkUir det Heises, der Quer-Bruch dngegen läset Spalcnngs«
Flldieo dee Berytepethee, ebwehl anch eehr gebogen, and uei
e» dcvdielier webmeheieni Je nfther die Tbeile des Uokes
d^ai •BsebliessendeD Kalke liegen. Hie and da Ist das Hole
an Peehkeble geworden, and gerade an diesen Stellen findet
•Mh aaeh fiiat stets der Baryt, ja in manchen Fällen liegt dia
Pedikohle mitten in der Barytspatb-Masse darin. Von einer
AnoaboKi organiscber Textur ist jedoeh bei diesem i^cht die
Rede; nar kommt das Fasrige hie und da bei einaelnen Baryt-
Sebnftren vor. Es geht bteraus swar nicht herror. In wie
weit die Hola-Zellen auch von diesem Minerale erfüllt sind ;
Jedoch liest sieh wohl kaum daran sweifeln, dass sie bei so
naber Berfibrang mit dem Sebwerspath niebt auch davon
aufgenommen haben sollten. Die mikroskopische Untersuchung
dieses Heises könnte allein hierflber Anfscbluss ertheilen.
Kieselerde und Gyps sind, wenn auch nur in geringer Menge
onsem Erfahroagen gemäs im Wasser anflöslieh,, können
also wohl organische Körper unter Einfluss einer sehr laogea
Zeit endlich nmschliessen und uns aufbewahren. Daaselbo
massen wir ench bei dem freilich noch schwieriger lösliclien
Barytapath voraossetsen , wiewohl derselbe nicht, wie man
bisher nach Klaproth*s Bestimmung, annahm» von 421,000, son*
dem nach 6. Bischof erst von 200,428 Theilea Waseera auf*
genommen wird.
leb glaube, dass umn hierbei auch wohl noch an eine
Eptgenese, wie etwa eine Umbildung aus kohlensaurem Baryt^
oder an eine Umwandlong aus Schwefel - Baryt, die auf ähn^
Üche Weise wie beim Gyps durch Einwirkung organischer
Snbetans erfolgte, deohen, oder meinen könnte, dasa der Schwer«
Späth nnter Vermittlung einer andern bereits im Wasser go*
Jösten Sobstans, die wir cur Zeit freilich noch nicht kennen,
In grdseerar Menge löslich sey und Oberhaupt sehr hober
Druck die Lösung befördert habe. Unser verehrter G. Biscuov
hat, so viel ich weiss, auf letste Verhältnisse soerst die Auf-
■Mrksamkeit gelenkt, indem er bereits im Jahre 1835 bemerltte,
dass die iüeselerde unter Vermittlung organischer Substanz
in grösserer Menge von Wasser als . sonst anfgelöst werde.
nni neoerliehflt bat mim ft/hnAtn^ dMt Gyp« unA StronHim
Ton K<M|isaia-haklgeni WaMer nnil dt« fut oiiloiltoheii phos-
phorsiiora« Saice (phospliorsaaret Eisen vifil Kalk) und aogAr
Flnisapath von Kochaalz odei- Amiaottiak -Salo« mthiilteiiftletti
IVusaer mU Leichcfgkalt aorgenommen warUen. leb* gladbe,
4mB diese EigenthOmltolikeiten der LOafiehkelta • VerhällaisM
Mh viellelehl aoeh bei nmäern wiedet*holeii dürfken, wem ich
liue aeeb die EinwiHiciiig ei*höliteii Luft-Dnieks rechne , wie
Diest die Meresianten * Versuche der OebrOder Sinaiis in
Berlin eeigen , die mit Ifcfife dieses Agens ehie irf cl grSs^ere
Menge von Kieselerde, an 60 Pros., \\\ Ats-Natron ■ llleten, tila
Dieas unter den gewöhnlichsten Umstünden mögiieh istfKiinee*
Mid' Gewerbe -iBUtt des pelyteehi^iscben Vereins In B^f^tn^
1847, I. Heft). Der letfeCe Fall d«rrte Uier freiUeh
weniger/ als fttr das Vorkeanuen des Scbwerspathea im altem
Steinkohien-^Gebirg« in 'Anschlag anbringen seyn^ well in der
Tertiffr-Zeit, in die das hier in Rede stehende Petrefiikt- ge-
hört) die ßeschaffenheit der Atmosphäre von der der gegen*
wkrtigen wohl wenig verschieden' war. Wenn ich mir" aber
•bertuiapt einige Bemerkungen ilber die Sehwerlttsliehkeil
4es' Seh werspatbs' gestattete, so darf man Jedeoh heinesweg«
glevben, dais der Von ^demselben eingesebiesseneipi KenÜeren-
Zapfen wirklich wahrhaft» veraMnert seye, d« h: in allen eeinen
Zelleif von Solkwerspath dorehdvnrtgen aleh uns darsteliel
Diess ist nnn keineswegs der Fall, sondern nee der A«eg«aa
deeselben' liegt' ans vor. Der Zapfcn gerleth im Hb^hrreifen
oder anfgesprangene« Znatendein dAsbaM erstarrende Sabwets
spath-Ldsong ond drückte sich darin ai», vailbrefid seiner org^
niaehen Bestandtbeile v^errotteten^ Der iRaat' derselben iat
nnr noch als ein braanei< Uberseg auf beide« &oiten:der
Ansffllinng der Schoppen' wahnDunehmen , die. Aae aber
fast 'ganx verschwanden^ and mn ihre Stelle sind melnre Centre
straMtgeii Schwerspaths gMreten. Der Zapfisn aelb^ f ebörS
snr Gattnng Pinns, wie selbe dnrch RioiAnD cmd Lbik nener-
dings begrenct werden ist, nnd erscheint mehre II andesrn
bereks im tertitlren Gebiet fossil entdeokteii Arten sehr ühnr-
Kch, unter andern verwandtdemPinites ovoadeuam/^denieb
in der jttngern Gyps-Formation OiencUeiimi anffimd ; ebenso
37
der Pin HS PallasUna d«r JetBtwelt, bi«ttt aber dodi
■Mffhre Kenoseichen dnr, die wohl gestatten Ihn aU eine
•elbeutfindige Art so betrachten. Sehr intereeeant war es
snr Seite rechte den Holildruek eines gans jungen
libllchen Zapfens von der 6i*ös8e^ wie er bei nnsem
Pinos- Arten etwa im Monat April und Mai erscheint, noch
wahrsaaebmen, wie ich bis jetzt mit Ausnahme jnnger Abies-
fikalieben Zapfen im Bernsrein noch niclit im fossilen Zustande
l»eobaefa*e( bab^* Di^ Zapfen in dicisem jangen Zustande
alnd einander selir ähnlich. Er klinnte also leicht einer andern
/«Meilen Art der Gattung Pinus im obigen Sinne angehören;
inswiachen spricht aieiiie Uss^'re Beseha£Pefihelt, an der jeden-
falls die Gattung Pinus eu erkennen ist, nicht gegen die
Annahme, dass er mit dem tiltern Zapfen su ein- und -der*
aelbea Gattung gehiire, woan Job ilm. auch vorläufig rechnen
will 9 da ich mich nicht berechtigt halte, ihn als selbststän-
dige Art mit eigenem Namen su bezeichnen. Die Zapfen der
fiattang Pinna reifen in mserem KHoora etat iln dritten
tfalire' and swar im -April und- Mal , um* Welche Zeit si«
nwCspriiigon und die Sam^n saisstrenen. Die jungen Zalrfe*
bafiuftdca siteb um diese Zeit in- einem ähnliebto 'fint^iobee-
hmgs* Stadium, wie der erwAnte* Hohldrnck desibseÜen,
Mmn «kinnte sich also' 'vieUeioht berächtigt* halte», faierans
«!•• Sehloaa -Folge anf die Zeit sA cieken, in welcher 'die
Kal!astr»|rfie stattfand^ die seine FossiHsation •« Fel^ hatte.
Jedoeh ereebeint mir dieser Fall nicht binreidh^nd' ienteohei-
den^Y Indem aekr -leleht jener Junge- Zapfen vielleieht
längs«' abgefallen war' und didier an jeder beliifblgen Z^it' in
dkf hbMumgf welche soin Andenken so lai^e« erbifeky gerathea
aeyn konatej- wohl aberroUkemmen geeignet, um ttberbaupi jene
Frage einmal aufausteilen, welche, wenn: wir noch genauere
Menntnisa t^ni foasiien Pflanaen* Lagern einzelner Lokali-
täten baben werden^ nicht mehr In ^las'GdMat' einer müssigea
Spielerei an ateben sejn dtirfle. Wenn es erlaabt wäre,
vorläufig eine Meinung ausanspreeben, so dürfte Jene Katn*
atrophe bei mehren Braunkohlen-Lagern allerdings In die vor-
gerückte Frfihlings-Zeit au setzen seyn*
Ober
das Milch-Gebiss des Rhinoceros tichorhinus.
von
Hrn. Dr. O. 6. GisraXi*
Riesa Taf. ü, B«
Die Entwtokelang der SehneideBlbne des sweih6niige«i
um Map lebenden Nashornes, so wie des entspreßheiideB
Rhinoeeros tiehorhinus der Dilovisl « Zeit wurd« lange
Zeit beiBweifelt and Ist noch gegenwärtig nicht genOgend
aofgekliirt« Covisa, der alles sa seiner Zeit Torhandena
Material antersochte, fiind weder in Oberkiefer nach «of
der Symphyse des Unterkiefers Sporen von Schneidezähnen^
wiewohl er wusste, dass Pallas nnd Camtbii Alveolen dei^
selben in einigen Dnterkiefern beobachtet hatten. Später
nachte Chsistol die Anwesenheit von ontem Schneidesähneit
Ar Rh. tiehorhinus wahrscheinlich , ohne dieselbe sar
Evidens sa beweisen; fttr Rh. bicornis aber bestätigte Vrouk
an vier Unterkiefern jüngerer Esemplare das Vorkonnen voa
vier Schneidezähnen.
An dem Skelette eines aesg-ewaehsenen Kapischen 'Nas*
horns in der MsciLfiL'schen Sammlang finde ich aof der Sym*
physe des Unterkiefers vier dentliche Alveolen mit einsitaen«
den kleinen, lang cylindrischen Schneidezähnen *. Die Zahn-
* In seinem System der vergleichenden Anatomie Bd. IV, S. 573
spricht iVlBCKBL auf Cüvikr sicli stutzend dem Rh. bieorois und Rh. ticho-
rluaus die Schatidesähoe ab.
VLtUhm Ut fter«tti ▼olbtibidig entwidkik, nnA man kaAn dahe»
annehflieii, das« sich die Sthneidesttbne bei einselnen Eseia«
plaren bis in das mittle Alter erhielten. Dhbb dieselben aber
gans bedentangslot and fflr die Organisstion des Thieres
vnwiehtig sind, geht ans ihrer verschiedenen Form sor GenOge
hervor y denn die von VaoLiK nMersuchten Zähne sind nicht
ByÜadriseii, sondern steilen einen deppelten Kegel dar.
Tom Rh. tiehorhinas fand ich einige vollständige
Dnterkiefer-Asle im Dilovinm des Sweekenbergtä bei QuedUth
imrg. Die Zahn-Reihe ist bis anf den letsfen Mahlaahn voll-
atfindig entwickelt und auf. der wenn auch etwas verletzten
Symphyse, die in ihrer Form aber aufFailend von der des
Rh. bicornts abweicht, konnte ich keine Spar von Alveolen
eatdecken. Dasselbe gilt von den Unterkiefern noch älterer
EseaspUre ans dem Diluviom von Egeln j welche im hiesigen
mineralogischen Mnseam aufbewahrt werden. Tbieren des-
selben Alters gehören die von mir bei Quedäniurg entdeckten
volksindigen Schädel an, in deren Oberkiefern nirgends eine
Spar ren Sebneideaähnen sichtbar ist* Dagegen habe leb
von Egttm and Quedlinburg Unterkiefer - Äste sehr jonger
Eiemplare vor mir, welche die Entwieklnng von Schneido^
Bftknen bei dem Rh. tiehorhinas ausser Zweifel setsen«
Zwei von Egeln stammende Äste gehören demselben Thiere
an, bei welchem der vierte Mahlaahn bereits über den Alveo«
Jar-Rand sieh erhoben hat, der fdnfte im Fossil nicht erhnltene
aber noeh In der Bohle verborgen war. Der erste Mahlaabn
ist aasgefsllen nnd nur seine vollständige Alveole sichtbare
Ein rechter Ast von Quedlinburg gehört einem noch jttngera
TMere an; denn der ebenfalls verlorene vierte Mahlaahn
acbeini kaum fiber den Klefer^Rand hervorgebrochen gewesen
sa seyn, während der erste noch vorhanden Ist. In diesem
Fragment ist fedoch die Symphysis so sehr beschädigt, dass
iber die Alveolen der Schneidezähne keine zuverlässige Ana»
kauft gegeben werden kann. Die Egelnecken Exemplare dar
gegen, wiewohl auch bei ihnen der Symphysen-Rand verletzt
ist, lassen die Alveolen noch sehr deutlich erkennen« Die
beiden innem sind am* vollständigsten erhalten and deuten
anf seitlieb stark komprimirte Zähne, An ihrem firanda
•fden sich swvi IdMr ^liMiidkr liegMide Kanile, Hemmt Krr
nährunf des Zthnes dienten. Die Alveolen der beiden« Moe^
Sern Zitfine sind 8i:iii*kei* berietst, doch immer noeb eebr gat
EU eriienneh nnd den Innern entopreebend gebildet« Unmii-
Celbiir nelien der äussern Alveole eebe ieb im Unlten.Aslre die
Öffinung eines Kenftles^ nveleher iMir Alveole «kies dritten
Zahiiis geftibrt heben lidiinte« Allein, im reelite« Kiefer-<Aste^
der an dieser Stelle sehr beochädigt ist, kenn ich einen «olohen
Ksnal nieht finden, nnd de derselbe der Alveole des eweiien
Zehnes viel niiher liegt, als dieser dem Innern, so ist es nicht
nnwahrsoheinllch, dass der Kanal in die Alveole des äoseern
Sehneidesahnes roOndete, welcher mehr von oben nach lynten
eis seitlich komprimirt gewesen nu seyn scheint.
Diese Kiefer-Fragmente veranlassen mich noch anf einige
ebweichende Formen der Miieh-Malilafihne d^ Rhinoceros
aufmerksam zu machen. Die Mahlzithne aller Pacbydennen
bestehen bekanntlich aus einseinen Höckern, deren Föns,
Stelinng, gegenseitiges Verwaehsen n. s. w» die gJBnerelles
nnd spesifischen Cjiaraktere liefert. Bei*m Rbinoeeros ond
seinen Verwandten ist aber diese Zosammensetsnng der Ziihne
aus einseinen Höckern durch Verwachsen so nnbenntliph ge-
worden , das«^ man in der Bescbreibnng gewöhnlich k^inn
Rttbksicht darauf nimmt und die untern Mahlstfhne vielmehr
ans tfinselnen Siehel-Pi^ismen bestehen lässC. Mir scheint 4M
indess weit klarer und nah'irlicher sn seyn, wenn man dies«
Mahlsähne noch der deutlich paarigen Anordnung ihrer Höcker
beseichnet , als wenn man sie mit Sicheln vergleicht, da sin
in deriThat wenig Obemnstimmong mit den halbmondförmi-
gen Prismen der Wiederküuer «eigen. In Jeder Zabn^Krone
siebt, man drei spitsbegdförmige, nur sn der Basis veretnlgta
Höcker auf der Inlien^Seite (abc), an weldie sieh drei unter
einlEinder mehr oder weniger verwachsene Höfeker der Aua-
sen^Seite iüßy) innig anlegen, so jedoch, dass sie ein wenig
vor den Innern Höckern stehen« Nach dieser Anffassnng
iMSst sich unser Milch-Gebiss leiebt von den Ersets^MahlsSii-
nen ontersoheiden. ....
Der erste nur in einem Exemplare vorhandene Mahlnnhil
ist niemlieh klein nnd geht früh verloren. Seine Krone bestnht
u
dtMelben BlMOBim «bdl^tderrfolfendaii,: nänMk
drei HMk«p-P«alreii, Ten denen- aib«r das 'er«t»> Mlir verkttn*
mert ist imd die'aiiileni beiden «n dek* Innen« ond Ansäen^
Seltm fliit einander Terwaclnen , so dasis eine gesehlo^sene
Grobe «ntstebt. Da-ck*r Zahn noeli gar niehl abgenntal iat,
•• kann man an den her? erstellenden Spitsen dee aoharfi)«
Randes die ebiseinen flftcker deadieh «nterMheiden* Dif
Soten der Krone find ftbrigens glatt, nnd an der Basis erbesbl
aidi vem nnd hinten eine leiekte Sdimeia-W.iilst, Zwei.haoni
roa einander getrennte Wnrceln stecken in der fast einfaclien
Alveole. Der Wechsel -Zislia dagegen ist um mehr als da«
D^ipeile grosser, besitet an der Anssenseite eine.nadi obea
aa Tiefe Annehmende Vertikal * FQi>che , an der. Innenseite
swei in -ihrer gan^a Höhe gedffnetcf ThUler^ fon denen das
Tordere grösser ist als das hintre. Aueli bemerke ich an ?or»
liegenden Ekemplaren keine Bssal^Scbroel'/wnlst.
Der folgende Zabn anterscheidet sieb vom ersten darah
doppelte firOssefc An der Anssenseite aeiner Krane steigen
von der Basis Aber der Hüte der Warseln awei seichte
Riaaea aar Spifae auf, welche die Grenzen des mittlen Htfekerft
angeben. An der Innenseite findet sieh in dem vordem
grossem gans geöffneten Thale eine senkrechte Quer «Wand,
wefebe dasselbe theilt in eine kleinere vordere sehr seichte
and iaeine umfangsreichere hintere Grube. Der mittle Kegel
erhebt sieh mit senkrechtem Vorder- und Hinter -Rande bis
aar Hälfte seiner Höhe, und dann konvergiren- beide his aar
Spitze« • As aach der letate innere Kegel anfangs vertikal
aefsteigt , so ist das Thal im untern TkeUe rier durch elaea
sehmalen Spalt geöffnet. Die htntre Ecke der Aussen -Seite
der Krone war bei*m ersten Zahne sanft, abgernndet, hei diesem
Aigegtn ist sie winkelig. Im Ersata*Zahne findet sich wieder
eine scharfe Forche hinter dem Mittel-Ke^el an der Aussen«
Seite, eti der Innenseite sind beide ThAier von fast fiberein«
sdmmender Grösse und der mittle Kegel ist schlank, gleich««
sehenkelig. Ihm fehlt auch die leichte Schmeie- Wulst an der
Kroaea^-Besis \
^ Dieser Zahn gab zur Aufstellung von JXger's Tapiropoiroos Ter^
aalsssBOg. Vgl. Jäger, foss. Säageth. Ifirasai^. 40, Tf. 4, 1%. 18-^1^
Dep dritte Mshisiiini tfbertrlft dm vwigm m ein Drittel
IUI Lftngs-Dnrehraesser nnd iet auch etwa« dieker. £r stellt
dicht hinter deei zweiten , deateh lüntrer Theil kioh In »eine
Vorderwand föroiltch eindrückt. Das vordere Höcker - Paar
ist wiederam klein und niedrijf and omachlieast da« rhon«
biaehe Thal bis aef einen engen Spalt , wekher nach hihten
von den senkrechten Vorder-Rande des MittetKegeia begrenet
wird; an ewei andern Exemplaren Ist es Jedoch viel weiter
geöffiiet. Die beiden mittlen Kegel erheben sieh gleich hoch^
und ihre Gipfel sind deutlich von einander getrennt. Der
Hinterschenkel des innern erhebt sich schon von der
Basis an scfarflg, daher das sweite viel grössere Thal weit
geöffnet ist. Die vertikalen Rinnen, welche den Mittel-Kegel
an der Aassenseite begleiten, senken sich tiefer ein als bei'rn
Bweieen Zahne, und die Basal- WoUt tritt an der vordern und
hintern Seite starker hervor. Am Wechsel - Zahne ist der
innere Mittel - Kegel höher nnd seine Schenkel fallen beide
eur Basis gleich steil ab, daher der Ausgang beider Thäler
von demselben Umfange ist. Ausserdem ist er von seioen
Nachbarn eingeklemmt, welche an seiner Vorder- uod Hiuter*
Seite besondere Berührungs-f lüchen verursachen.
Am vierten grössern Zahne stösat die Vorder -Seite mit
der ffussern unter einem rechten Winkel scharfkantig susan-
men. Die mittlen Kegel sind schmni, hinten scharfkantig, der
innre dicker als der Sussre und von diesem gane deutlich
geschieden. Die hindern Kegel treten ebenfalls in einer schar-
fen Kante zusammen mit ihren ebenen Seiten und lassen deni
«weiten Thale einen freien Ausgang. Vom mittlen Paare aind
sie deutiieher als bei den übrigen Zähnen getrennt» Der
Wechselaahn unterscheidet sich dnrch seine sanft abgerundete
Hinterecke, durch die grössere Breite des letEten Kegels der
Innenseite und das weniger umfangi*eiche sweite Tbai.
Sobsld der fiUnfte Zahn iiber den Alveolar- Rand steh
erhebt, ist bereits der erste Milehsahn verschwunden, die
Keime der Ersats- Zähne entwickeln sich, verdrängen die
Milohsähne allmählich nnd, wenn der siebente herverbrieh^
ist der erste kleine Wechsel-Zahn schon ausgefallen nnd seiue
Alveele füllt sich wieder aus.
33
Der Kiefer- Ait hat einen stark konnexen DnterrancI mit
einer echiirfern Kante innen und einer ftoslern sanft abge-
rundeten. Die Innen • Seite ist ganz flael) und in der Mitte
■ait einer horizontalen Einsenknng versehen. Die Symphyse
beginnt bereits onter dem Vorder -Rande des ersten Backen-
sahnee und ist von mäsiger Länge; rorn aber erweitert sich
der Kiefer-Rand, so lange die Schneidezähne sich entwickeln,
Aaf der Grenze des ersten und zweiten Zahnes liegt
das kleine Foramen mentale und vorn unter deoprinnern
Schneidezahn ein anderes viel grösseres.
Hshe der Krone des I. Zahnes 0^&19.
» » » » II. » 0,02S-0,020.
» » » >, III. ,, 0,026—0,021.
Breite der Krone des I. Zahnes 0,0 iS.
n n „ » II. » 0,026-0,022.
n » » n III- n 0,0S5.
» » » » IV. » 0,045-
Lfinge der Symphyse 0,085.
Kiefer-Höhe unter dem II. Zahne 0,050—0,052.
» « » » IV. » 0,056—0,053.
Orösste Dicke am Dnterrande • . 0,0S4.
JahfBuq( 184&
über
die mineralogische und chemische Zusammen-
setzung der Vogesen-Gesteine ,
von
Hrn. AcHiLLE Delesse ,
Bttcwerks-Ingeiiiear, Proteior der Minenlogle xn BMan^on.
Nach der vom Hrn. Verf. m französischer Sprache für das Jahrbuch mit-
getheilten HandschrifL
Porphyr von Temuay.
Die Felsart, deren Schilderung ich gegenwärtig beiib-
siehtige, wurde von den Geologen, welche eich mit den Vo-
gesen beschäftigten, im Allgemeinen nicht unterschieden; den
meisten galt sie. als Varietät des Porphyrs von Belfah^f , und
Diess schien für den ersten Anblick siemlich natnrgemäs um
der Gegenwart der Augite willen; Andere beschreiben das
Gestein als >,Ubergangs-Porphyr^ oder selbst als Diorit. CoR-
DiER fühlte indessen die Noth wendigkeit, dieselbe in seiner
yyClasnfication generale des rockee^ mit einem besondern Namen
en belegen und bezeichnete solche als Ophitone.
Das Gestein hat eine wohl charakterisirte Porphyr-Struk-
tur in der Abänderung, welche ich snm Musterbild wählte;
allein gleich sämmtlichen andern Porphyr * Gebilden büsst es
Jene Eigenschaft ein, sobald es sich zersetzt, d. h* wenn das-
selbe in »Spilit<< oder in Porphyr-Breceie übergeht.
39
Der ,»Porphyr vn Temuag^ ist sabr entwickelt auf iw
Strasse von Ternu(^^ nach Belonckamp ^ uqiI man beobachtet
ibn auch am Fasse des Ktfitne - Berges , in der Gegend von
Melisey^ wo er sahllose lileine gerundete Inseln-ähnliche Her-
Torragangen inmitten des erratischen Gebietes ausmacht, ferner
BQ RovülerS'haut^ im Thale von St. Breison am Teiche von
Chagey.
Feldspat h. Der Feldspath, welcher die Basis dieses
Porphyrs ausmacht, zeigt sich stets grünlich gefärbt, suweiien
mit einem Stich in*s Blauliche. Ein eigenthOmlicher Fettglanz,
wie solcher in diesem Grade andern Feldspathen nicht zusteht,
zeichnet ihn aus. Uurch i^tmosphärische Einwirkung wird er
zu weissem Kaolin ; jedoch ist diese Änderung nur eine ober-
flSchliche. Es verdient Beachtung, dass die Feldspathe, welche
der Kaollnisation am meisten widerstehen, die firmsten sind
an Kieselerde und am meisten von Sfinre angegriffen wer«
den, wfihrend Orthose, Albit, Andesit u. s. w., die viele Kie«
seierde enthalten und durch Säure wenig oder gar nicht an-
gegriffen worden , sich leicht so Kaolin umwandeln. -*
Eigenschwere =s 2,771. — Die Struktur ist stets Krystallinisch;^
indessen gelingt es nur selten, deutlich ausgebildete Gestalten^
SQ erbalten, die dem System des Labradors angehören. Äus-
serst zarte Streifen — in deren Ebene ein ziemlich deutlicher
Biiktter- Durchgang — weisen auf Zwillings - Bildungen hin.
Ein zweiter Durchgang ist böohat .unvollkommen. Der Bruch
zeigt sieb splittrig and fettglfinzend.
Mitunter setzt der Feldspath kleine ungeffthr einen Cen-
tineter mfichtige Gänge im Porphyr zusammen and wird in
solchem Falle von andern Mineralien begleitet, deren wir
später zu gedenken haben.
Vor dem Löthrohr fliesst der Feldspath unter Aufwallen
zo weissem blasigem Glase. Im geschlossenen Kolben gibt er
Wasser und jßirbt sieh röthlich in Folge seines Eiseiioxyd-
Gehaltes. Mit Borax zu durchsichtiger Perle. Mit Phosphor-
salz schwierig lösbar. Mit kohlensaurem Natron behandelt
bleiben aufgeblähte Skelette in der Perle zurück. Auf Platin-
Blech nimmt man Mangan-Reaktion wahr. — Als Pulver wird
das Mineral daroh gewässerte Chlorsäure angegriffen und
3*
36
awar leichter nie Labrador; es sehwillt an and flirbt tich
hiininetblau. Die Analyse — angestelll mit brystaliiiiisclien
Feldspath-Partie*!! aus dem Porphyr von Ternuay (1) ond mit
Krystallen aus einem Wanderblock des Gesteint aas der Ge-
gend von Haut-Rotritlers (II) — ergab:
(I). (H).
Kjselerde . . . • 48,83 . 49,32
Thooerde . . • . 32,00 • 30,07
£iseo-Peroxyd . • . 1,S0 • 0|70
Man^an-Protoxyd • . — . 0,60
Kalkerde 4,61 . 4,25
Talkerde — 1,S6
Natron ^ . 4,8S
Kali - • 4,45
Wasser - . 3,15
100,00 . 99,35.
Die Ergebnisse dieser Zerlegung [in die Einseinheiten ge-
stattete der Raum nioht su folgen] lassen den Feldspatb
AUS dem Porphyr von Temuay als eine neue MineraU
tiattang betrachten, welche v«^lr mit dem Namen Vosgit[Vogesit]
oder Vogesen-Feldspath belegen wollen. Seiner ehemi-
sehen Zusammensetsang nach wird derselbe swischen Labrador
und Anorthit seine Stelle einnehmen, und die Formeln dieser
drei Substaneen wliren :
(ft) Ä §i
Labrador 1 • . . 3 . . . 6 — rSi»+ aP Si'» = (ft) Si+Ä Sl
Vosgit 1 . . • 3 . . . ft — rSi» + aI»Si«Ä=»(ft) Si + R'« Si
Anorthit 1 . . , 3 . . . 4 — rSi» + al» Si = Ä»Si + Ä Sl
Unter den bekannten Mineralien vi^ären es nur Jade oder
Saassurit , welchen man dem Vosgit möglicher Weise nftber
bringen könnte. Jene Substansen haben allerdings die phy-
sikalischen Eigenschaften dieses Feldspathes und selbst den
besprochenen Fettglans; allein die mit ihnen angestellten Ana-
lysen führten su so verschiedenen Resultaten , dass solche
nochwenHig wiederholt werden mflssen, ehe sich ein ent-
scheidendes ürtheil Allen lässt. Ich bin gegenwärtig mit
diesen Untersuchungen beschäftigt.
Das zweite Mineral, welches mit dem FeMspath den
Porphyr eusammensetEt, der uns beschäftigt, ist Augit. Er
37
«eigt sieh Doateillen - oder Spargel «grün, mitaiiter letemUch
liehte, so dass dersalbe vom Angit der Melaphyre abweicht,
der meist schwärslieligrün erscheinet. Das Fossil zersetzt
sich durch Einwirken der Atmosphäre nnd nimmt alsdann
eine braonlich-rothe Farbe an.^ Diese Zersetzung hat weit
leichter Statt, als jene des Vosgits; denn wenn man Gestein-
Blocke, deren Oberfläche angegriffen ist, beobaclitet, so findet
sich, das8 der theii weise zu Kaolin umgewandelte Vosgit kleine
Hervorragongen bildet, während der Aogit hohle Räume wahr-
nehmen Ifisst. — Eigenschwere des Augits = 3,lS5. Härte
nngeßihr = 5,5. — Stets kommt er krystallinisch vor, und in
Porphyr - Varietäten , welche in „Spiiit^' oder in Porphyr-
Breecie übergehen, sind die Krystalle wohl aasgebildet und mes-
sen mehre Centimeter. Obwohl es schwierig bleibt alle Flä-
chen derselben im Einzelnen zu studiren, denn sie brechen
fast stets bei*ui Zerschlagen der Felaart, so ist dennoch kein
Zweifel, dass ihre Gestalten die nämlichen sind, wie in Laven
der Basalte und der Melaphyre. — Die Zerlegung ergab :
Kieselerde . . . . 49,00
Thonerde .... 5,08
Kalkerde .... 18,78
Talkerdc .... 15,05
Eisen-Oxydul . . . 7,19
MuDpan- Oxydul . . Spur
Wasser .... . a,-iO
08,26,
eine Zosammensetenng. welche mit der von Kcdbrmatsch beFm
Aogit aus der Eifel Kiemlich übereinstimmt.
Vosgit und Augit sind die beiden Mineralien, welche
den Porphyr von Temuny wesentlich bilden, wenn derselbe
wohl charakterisirt ist; jene Gemengtheile erscheinen scharf
^on einander geschieden. Znfällig nnd in sehr geringen
Mengen fiitdet man darin auch Eisenkies and Magnet-
eisen; ausserdem kommen, besonders in dem mehr zereetRten
Gestein, auf Drosenraumen nnd in kleinen Gängen vor: Epi-
dot, Qoars, Chaicedon, K.alkspath, eisen seh fis si-
ger Chlorit und eine rothe zeolithische Substane
(wahrscheinlich Healandit). Hin und wieder enthält der Teig
auch Glimmer-ßlättchcn. Werden Vosgit- und Angit- Krystalle
S8
mikroskopisch, so stellt sich die Felsart gleiohoifisig grün ge-
färbt dar, ond ihr Teig iüsst sich als aus den nämlichen Ele-
menten gebildet betrachten. Stellenweise zeigen sich öber-
diess sehr grosse Aogit»Krystalte, besonders in »Spiliten^ und
in Porphyr - Breccien. Erste mit schönen Aogit - Ki*y8 tauen
werden an der Brücke von Belonehamp getroffen, auf der
Strasse von Fresse nach der Ckevesiraye a. s. w. ; letcte
kommen zwischen Meliseff und Belonehamp vor, woselbst sie
Zahllose kleine Inseln-artige Hervorragnngen ausnachen, wel-
che inmitten der Diluvial-Ebene anftanchen.
Zur Bestimmung der Eigenschwere der Masae des Ge-
steines diente grob zerstossenes , als ziemlich gleichmässiges
Gemenge sich darstellendes Pulver desselben. Sie war:
beim Porphyr von Temuay (die Abänderung, welche »k
Vorbild der Felsart zu betrachten) = 2,857;
bei demselben mit grössern Augtt-Krystallen = 2,883.
In andern dunkler gefärbten Varietäten, oder in solchen,
wo man die Porphyr-Struktur vermisst, zeigte sich die Eigen-
schwere bedeutender; so z« B. in jener aus der Gegend fon
Melisey = 2,885.
eh war bemüht den Verlust zu bestimmen, welchen
verschiedene Abänderungen des Porphyrs im Feuer erleiden,
und fand:
(1) (2) (3) (4) (6) <6) (7) (8) (9)
3,02 3,17 3,25 3,41 3,45 3,50 3,57 4,06 7,94.
(1) Porphyr mit grossen Feldspath-Krystallen vom Raddon
bei Belonehamp.
(2) Derselbe mit Augit nnd Vosgit, enthält selbst etwas
Andesit, dessen Krystalle beim Contakt des Porphyrs von
Chagey sich zu entwickeln anfangen. Vom linken Ufer des
Teiches von Chagey
(3) derselbe, man unterscheidet darin nach der Caicination
Glimmer- Blättchen; auch lässt das Gestein eine grosse Menge
mikroskopischer Blnsenränmchen wahrnehmen, in denen rother
Zeolith befindlich; seine Feldspath-Krystalle sind wenig sicht-
bar. Vom Wege zwischen Fresse und dem Roc du Plainei.
(4) Abänderung von (2).
(5) Desgleichen.
30
(•) fibanso nit groesen Serpentin-grttneii Aogit-KrystaUen.
(7) Teig des ^^Spilits'^ des nfinilichen Porphyrs; er ist
grfifi und reich an Aagit. Von einem WanderhloclK »wischen
MeÜsef ond Ternuai^.
(8) Variecfc't von (Z). Gegend von Fresse.
<9) Vosgit mit Zeolith imprägnirt, weicher ihn vollliom«
men roth fitrbt. Von einem 5 Ceildmeter mächtigen, dem
Porphyr gleichseitigen Gang. Zwischen MelUejf und Be--*
ienchüwip.»
Fasst man die ersten acht Nummern dieser Obersicht in«
Aoge, weiche ongefähr sämmtliche Porphyr- Varietäten dar-
ateileia, so ergibt sieb, dass deren Wasser^Gehalt lionstanter
ist, «la naeh dem Ungleichen des Kasserlichen Ansehens der«
selben su vermnthen wlire. Übrigens dürfte der erste Werth
jener seyn, den man als den Wasser- Gehalt des Porphyrs
darchschnittlich rej^räsentirend ansanehmen hfttte, mithin be-
trüge derselbe ongefShr 3 Prozent. Die Gegenwart des rothen
Zeolitbs vermehrt den Verlast nicht sehr, denn das Mineral
ist in B« geringer Menge vorhanden; nor für (9) dürfte in
solcher Beziehung eine Ausnahme zu machen seyn.
Durch Calcinatioii färben sich alle diese Gesteine lichte
rothlichbrann, und ihre Struiitur kann nun leichter untersucht
werden. Erhitzt man sie bis zur Wärme der Glasöfen, so
geben dieselben eine schwärzlichbraune, strahlige, vollkommen
kryetallinisohe Masse.
Der Feldspath- und Attgit*6ehalt lässt sich im Porphyr
von Temuaf auf verschiedene Weise bestimmen ; und da das
Gestein ein Gemenge ist, bestehend aus Augit und Vosgit in
gewissem Verhältnisse, so geht aus der Zusammensetzung bei'
der Mineralien hervor, dass die Masse der Felsart reicher
seyn wird an Eisen- Protoxyd, an Kalk- und Talk-Erde, welche
die Basen des Augits ausmachen, und im Gegentheil ärmer an
Thonerde und an Alkali, die Jene des Feldspathes bilden;
übrigens könnte man ohne Schwierigkeit die Quantität jeder
Substanz, einem gegebenen Gemenge entsprechend, berechnen.
Es ist demnach festzustellen :
dass der wohl charakterisirte Porphyr von Ternuay eine
Menge Kieselerde einhält, die jener des Vosgits und der des
40
An^ts gleiebkomnl, der beiden das Gestein bildenden Sob-
BtenBen; and ^
das8 der erw&hnte Porphyr weniger Thonerde, weniger
Alliali und im Allgemeinen weniger Wasser enthalt als sein
Feldspath , im Gegentheil aber mehr Eisen * Protoiyd ^ melir
Kalli- ond Talk-Erde.
Durch Strassen bau* Arbeiten wurde «wischen Bellancimttp
und Temuay der Porphyr von Temut^ aufgedeckt. Man
sieht sehr deutlich , dass er jüngerer Entstehung ist als der
«Vbergangs^-Schiefer, weichen derselbe durchbrochen hat, in-
dem er ihn unter einem Winkel von 55® emporhebt» An Ort
ond Stelle vorgenommene Untersuchungen, so wie spfitere
Prüfung der gesammelten Handstücke, was deren Eigenschwere
n. s. w« betri£Ft, führte sur Ansicht: dass £ar Zeit des Aus»
bruches des Porphyrs von Ternuay der durchsetzte >yUber-
gangs<< • Schiefer metamorphosirt worden; dieser Meta*
Borpliismus , welcher einen Chergang beider Gesteine ver-
mittelte, wurde durch ein Eindringen der Porphyr •Substanz
in den Schiefer erzeugt, und in letaterem entwickelten sich
Vosgit-Krystalle.
Porphyr von Chcigey.
Unfern Ckagef^ in Aer ffaute-SaönCj trifft man eine[FeIa*
art, die mir genauerer Beachtung werth schien. Bald wurde
solfthe als j^Cbergangs - Porphyr^ bezeichnet, bald als Augit-
Porphyr. Es stellt sich dieselbe b\s dunkelgrüner Porphyr
dar, dessen Basis ein Feldspath ist, welcher in stets nicht be-
sonders gut ausgebildeten, meist grünlichen Krystallen erscheint,
deren Farbe nicht selten auch fast so dunkel gefunden wird,
wie jene des Teiges, ein Umstand, der durch Beimengung
einer grossen Quantität von Eisen-Silikat und Talkerde bedingt
wird. Im letzten Falle zeigt sich die Porphyr-Struktur des
Gesteines k(*ineswegs immer deutlich ausgesprochen.
Beim Verwittern fKrbc sich der Feldspath anfangs ziegel-
roth und geht sodann in Kaolin über. Seine mittle Eigen-
schwere betrügt 2,736, die Härte erreicht nicht 6. — Das
Verhalten vor dem Löthrohr stimmt so ziemlich mit dem des
Oligoklas überein. Die chemische Analyse gab:
41
Kietelerde ..'.... S9>9B
Tbonei'de 24, 13
EisenPeroxyd 1,05
Mangfiii-Protoxyd . . . Spur
Kalkerde ...... 0,66
Talkerde 0,74
Natron 6,80
Kali 0,81
Waaacp 2,28
200,00,
woraiu sich ergibt, das« das Mineral ein Andesit ist, dessen
Zasammensetzung sehr nahe übereinstimmt mit jenem der
Cordilleren*
Die Färbung des Porphyrs wird bedingt darch eine dunliel-
grfine, im Ganzen der Masse innig verbreitete Substanie, wel*
die ich geneigt bin für Hornblende zu halten, gleich der beim
Porphyr von Belfahy. Die Analyse des Teiges, auf die wir
spSter Eorückkommen werden, beweiset nur, dass sie im letz-
ten in grösserer Menge vorhanden ist. Man findet im Teige
aach kleine, grünlich-schwarze, sehr unvollkommen krystalli-
nische Körnchen, die Augit seyn dürften; ferner enthält der-
selbe Magneteisen ia unsichtbaren, allein vermittelst des Mag-
netsubes wohl wahrnehmbaren Theilohen.
Was die zufälligen, im Porphyr von Chagey vorhandenen
Substanzen betrifiFt, so werden, wie in dem von Belfakpy
Eisenkies und Quarz getroffen, so wie Kalkspath, eisenschüs-
siger Chlorit und Epidot.
Die Eigenschwere der Masse des Porphyrs beträgt 2,759»
Durch Caicination eignet sich das Gestein stets eine kasta-
nienbraune Farbe an, und die Feldspath - Krystalle losen sich
sehr vollkommen aus dem Teige. Ein Versuch, die chemische
Zusammensetzung des letzten zu bestimmen, führte zu fol-
gendem Ergebniss:
Kieselerde 61,71
Thonerde und Eisen- Peroiyd . 26,44
Maiisraii-Protoxyd Spur
Kalkerde 4,77
Talkerde . * 2,98
^»''^" I 2,74
Kali )
Wasser 2,34
100,00.
4A
Das zar ZeAegang gewShlte Exemplar wiir von dunkel-
grün gefärbtem Teig entnommen, der am ffrmsten an Andesit
aeyn muas.
Als allgemeine Resaltate liesaen sich feststellen, dass;
die Menge der Kieselerde im Porphyr ¥on Ckageg ange-
(khr jener des in die Znsammensetsung wesentlich eingrei-
fenden Andesits gleichkommt, and
dieser Porphyr weniger Thonerde und Alkali enthält,
als der Feldspath ; dagegen xetgt er sich reicher an Eisen-
oxyd and an Tnlkerde.
Pflaneen-Decke and die geringe Erstreekang des Porphyrs
sind dem Studium desselben sehr hinderlich. Man beobachtet
ihn an Dämmen des Teiches von Chagey^ bei Etohen^ auf der
Strasse nach Luze^ wo er im Transitions-Gebiet auftritt u.s. w.
Stellenweise haben Übergänge Statt in den mit dem Porphyr
fXL mehren Malen wechselnden Serpentin«
BriefwechseL
Nittheilungen an den Gelieimenrath v« Leonhard
gerichtet.
Kragerö in Norwegeny 23. Sept. i847 *.
leb habe in neuester Zeit in granitischen Ausscheidungen unserer
thüf^end wohl ausgebildete Krystalle von Orthit aufgefunden. Sie
wedisela in der Lange zwischen einem und vier Zollen und haben einen
halben bis einen Zoll Durchmesser. Einige derselben enthalten einge-
wachsene Krystalle eines Minerals, das Malakon ** seyn dürfte.
P. C. Wbibye.
PrMerff^ 10. Nov. 1847.
Diesen Sommer bin ich mit der Bearbeitung meiner geogii ostischen
Karte von Tk&ringea fertig geworden nnd hoffe Ihnen in wenigen Monaten
die 4. Sektion (Bisemaeh) übersenden zu können. Auf ihr spielt der
Muschelkalk eine Haupt-Rolle. Auf seinen Plateau's ist mir eine interes-
sante Erscheinung aufgefallen. Die oberste Schicht desselben besteht
namlidi sehr oft aus einem ganz durchlöcherten dichten Kalkstein. Mir
scheint es unzweifelhaft, dass diese Löcher von Bohr-Muscheln herrühren ;
sie gleichen wenigstens ausserordentlich, denen, welche noch jetzt von
Bohr-Muscheln hervorgebracht werden. Ist diese Deutung richtig, so
« Durch Zufiül verspätet.
•• So wntde bekanntlich toii ScBreaER eine Subetans genannt , die auf der Inael
HUteräe Torkommt, und deren Kenntniu man noch keineswegs als erschöpft xu betrach-
ten hat. d. R.
44
I diese oberste Schicht des Masebelkalk-PIateaa's währcDd einer langea
Zeit den unmittelbaren flachen Meeres-Boden gebildet haben. Anüaerdem
möchte ich hier vorläufig auf die vierzehigen Thier-Fährten aufmerimam
madieii, welche sich im untern Roth-Liegenden bei Frieirickirods finden,
und auf ein lo' machtiges T6rf-La(^er mit s. Th. noch griinen Moos-
Theilen, welches westlich von MühlhoMien 50' tief unter Lehm und Thon
abgebaut wird. Einen kleinen Aufsatz ober JBmchstncke^ erlaube ich
mir hier beisniegen *.
B. COTTA.
Mittlieilongen an Professor Bronn gerichtet
An Bord des Dampfschiffes Gsorjre Watkingtaiiy 24. Sept 1847.
Gestern verliess dieser stolze Dampfer die Gestade der neuen Welt,
denen ich nach einem fast dreijährigen Aufenthalte einen letzten dankbaren
Scheideblick zuwarf. Heute dauert das günstige Wetter fort, und trli
benutze die dadurch gewährte Gelegenheit, Ihnen einen kurzen Bericht
ui geben über die diessjährige Versammlung der Amerikanischen Geologen
und Naturforscher in BaitOHt derentwegen ich meine Abreise nach Europm
aufgeschoben und von der ich erst vorgestern nach New*York zurück*
gekehrt bin.
Der Anfang der Versammlung war auf den 20. d. M. festgesetzt; ich
hatte mich aber schon einen Tag früher in Boston eingef^inden und be-
nutzte denselben zu einem Besuche b(>i Agassiz, der sich tteit seiner An-
kunft in Amerika mit nur kurzer Unterbrechung beständig dort aufgehal-
ten hat Er bewohnt mit seinen beiden Begleitern , Dbsor und Graf
Portalbs ein Haus in einer Vorstadt fio#(oii>, das, unmittelbar am Wasser
gelegen, grosse Bequemlichkeit für das Studium der Seethiere bietet, mit
denen es dann auch durch die Thätigkeit seiner jetzigen Bewohner vood
Keller bis zum Boden angefüllt ist Agassis empfing mich mit der ihm
eigenen Liebenswürdigkeit, die ihm auch bereits die Herzen der Ameri-
kaner im hoben Grade gewonnen hat, und begann dann sogleich mich mit
Dem bekannt zu machen, was er seit seiner Ankunft in Amerika gesaoi-
melt und beobachtet hat
Seine Beobachtungeik betreffen besonders die Fische und Strahltliiere
der Küste von MoMMadweette. Die über Erwarten gunstige Gelegenheit
die marine Fauna an der ganzen Küste von Nord-Amerika zu studiren,
indem ihm namentlich die acht an verschiedenen Punkten der Küste von
Hmne bis Texas stationirten Fahrzeuge der Küsten - Vermeasuug (Coast
• Br fisdet is dem nftehtt«ii Hefte seine Stelle. d. R.
46
Sorve^) iSr stiii« Zwecke snr Disposition g^estellt dpa, hat aacb Aoaisijb
cor Anaahme der ProfMwnr der Geologie an der Universität zu CämMdgB
bei B0»tömy die ihm vor Kurzem angetragen wurde, vorzfiglith bewogen,
obgleich er wobl nicht die Absicht haben wird, seine ganze flbrige Lebens*
nett in AmterUm zu bleiben.
Die am SO. Sept. stattfindende erste Versammlung der Geologen war
nur sdiwach besucht, weil den Gewohnheiten des Landes gemSs am
Sonntag Niemand reiset und die in einiger Entfernung von Boston woh-^
neodcB Theilnehmer daher erst im Laufe des Tages eintrafen. In dieser
ersten Sitzung fanden desshalb auch nur ausschliesslich vorbereitende Ver-
handlnngen über den Gesch&fts - Gang und dergleichen Statt. Nach der-
selben wurde ein in Dr. Warrbn's Besitz beAndliehes Mastodon-Skelett
besicfaligt, welches vor etwa S Jahren bei Newbwffh am Hudson in einem
Torf-Lager sammt den zum Theil noch erhaltenen Contentis des Magens
anfgefonden wurde und ohne Zweifel das vollstfindigste von allen bekann-
ten Skeletten der Art ist. WAansif besitzt auch die froher dem Prof.
Ehmors gehörigen und von ihm 'in seinem Joutnal of ApioiUimre and
Seienee beschriebenen Reste des Zeuglodon. Dr. Dickbson bemerkte,
dsss ihm in derselben Gegend, wo der Kocu'scbe Hydrarchus ausge*
graben wurde , die Überreste von wenigstens 40 Individuen der Art. be-
kannt seyen.
In der Versammlung des folgenden Tages waren fast alle bedeuten-
deren Geologen «und Naturforscher, welche die westliche Hemisphfire auf-
zuweisen hat, gegenwartig. ' Ich nenne nur die folgenden, die auch in
Denisckimnd durch ihre Arbeiten schon allgemeiner bekannt sind: Prof.
Ko«ERs ans Virfinim, Prof. Holbrook aus ChttrUstown (Verfasser der
pracfaügen und höchst schätzbaren Herpeto|ogia Americana;, Prof. Silliman
md Hr. Dana aus New-Haven, W. C. Rbdfibld ans Sew-York , Jajhes
Haix aus AUmty (dessen erster Band des grossen palftontologischen Report's
des Staates New-York gerade ]etzt vollendet ist), Prof. Hitchcock aus
Amkersi n. s. w.
Nachdem Pk^f. Rogers zum Vorsitzenden f3r die Dauer der Zusam-
menkunft erwählt war, nahmen dann die Verhandlungen selbst ihren Anfang.
Wir hatten zuerst Vorträge aber Diluvial-Bildungen- im untern MisHssipfn"
Ttiale von Hrn. Wavnijs; dann über den Winterschlaf der Thiere von
Hm. Bsown aus Philadelphia, Ich selbst gab einen Berieht über meine
geologischen Untersuchungen in Texas, besonders diejenigen, welche den
noch kurz vor meiner Abreise unter sehr gunstigen Verhältnissen besuchten
und ausser der Kreide - Formation auch siiurische' Schichten und Kohlen-
kalk enthaltenden Landstrich an der San 8aia und dein Ltono- Flusse be-
treffen und welche in meiner fVuher in Silliman's Joumai of Seienee
gegebenen Skizze der geologischen Verhältnisse von Texas noch nicht
aufgenommen sind. — Agassiz machte dann die Versammlung darauf auf-
merksam , dass ihm von den Resultaten , zu denen ich in Bezug auf die
Geologie von Texas gelangt sey, besonders eines interessant iind von
46
allgemeinerer geologischer Wiohligkeit eebeine« SKe Analogie der Tsaomd»
sehen Kreide-Bildungen nlmlich in ihrem petrogrApliiechen und soologiechen
Charakter mit der Kreide - Formation in den Alpen und am MiiUimtery in
aoferne daraus von mir mit Rdcksicht auf die Übereinstiromong der Kreide-
Bildungen in NeW'Jersey mit denen des nordlichen DmUeeM4md€ und
England* die Folgerung gezogen werde, dass dieselbe Biegung der Iso-
thermen, die jetzt von der West-Seite des Kontinents von Europa nach
der Ost-Seite des Amerikanischen Kontinents stattfindet, auch schoa in
einer verhfiltnissmasig so frühen Periode der Erd-BildiiBg , als dieienige
der Ablagerung der Kreide- Schichten ist, vorhanden gewesen sey.
In einer zweiten Sitzung desselben Tages gab dann Agassis einca
Bericht seiner neuen Untersuchungen fiber den Bau der Aateriden. Er
suchte besonders zu beweisen, dass das Skelett der Asterien nicht, wie
JoHAinnss M ULLKK meint, ein inneres Skelett, sondern ganz gleich wie bei
Echinus ein Äusseres sey und dass der Unterschied beider nur darin be»
stehe, dass bei Asterias die beiden Reihen der Interambulacral - Tftfelchea
nicht wie in Echinus verbunden, sondern die eine dem einen Arme, die
andere dem angrenzenden Arme angefugt seyen. Er wies dann auch die
Übereinstimmung des Skeletts zwisdien den beiden Abtheiinngen der Edii-
nodermen auch noch im Einzelnen nach. Hierauf verbreitete aich Aoassb
noch weiter über den anatomischen Bau der Ästenden und erklärte
namentlich auch einen zweifachen Wasser-Umlauf: den ersten nfimlich
durch eine Öffnung der Madreporen - Platte in eine ringförmige Blase unA
von da in die einzelnen der Bewegung dienenden häutigen Röhren auf
der Unterseite der Arme', den zweiten durch die auf den Oberseite des
Körpers ausmfindendeff Röhren in die innere gemeinschaftliche Körper«
Höhle.
Am Abende fanden sich die Aßtglieder nochmals su freundschaftlicher
Unterhaltung zusammen. Ton einigen der reichsten und angesehensten
Burger von BoMtom waren nfimlich für jeden Abend der Woche, in der
die Versammlung stattfand, Einladungen an uns ergangen. An diesem
Abend genossen wir die Gastfreundschaf) des Hrn. Lawretvcb, der vor
Kurzem mit edler Freigebigkeit 50,000 Dollars an die Universitfit Csm>
bridge bei lio$lon zum Zweck der Gründung eines Lehrstuhb für Geologie
(der, wie ich schon vorher bemerkte , von Hrn. Agassis eingenommen
werden wird) geschenkt hat
Für den folgenden Tag waren die folgenden Vorträge angekündigt :
1) On the remains of exitUng marine tkelU fomul inierepereed m
Ihe hilU of drift and boulders in Brooklyn, by W. C. Rmdfikld,
Z) On the eintdure of anikraeite eoal, by Prof Bailev,
3) On ihe animaU ihai formed ihe foeeil foohnarke m New-Enylmnd,
by Preeideni Hitchcock.
4) On the nebular hypotheeiSy by Prof Pimrck,
5) On the Cypreee ireee of Mieeieeippi and LouiHanai by Dr. M.
BiCKEMN.
47
S) On^tke sirmcimrt amd d^cOofemmU tf Poijfpi, Uf Pro^. AeAmm.
Bfir war es jedoch mcht mehr vergönnt, diesen Yorträg^en beieu wohnen ;
die Zeit meines Amerikanischen Anfenthaltes war abgelaufen, und ieh musste
nach New-Yerk eilen, nm die Abfahrt'des Dampfeehiffes WaahingUm nieht
a« verfehlen.
Gleich nach meiner Ankunft in Burapa werde ich mich an die Ab-
fassung eine« Berichtes meiner Reise begeben. Ich beabsichtige darin die
allgeneinen geologischen Resultate gleich in ihnlicber Weise, wie es
Ltbll in seinen J^av€l9 tu Nortk-Ameriea gethan hat, aufxnnehmen. IHt
AnsariMitniig spesieller monographischer Arbeiten, au denen mir rneuie
daa Material bieten werden, wird dann später nachfolgen.
F. RoEMEB.
£fi0#«i, 22. Okt. 1847.
An die interessanten Notitzen über das Vorkommen des Bitomens im
Karstenite und Gypse, welche Hr. G. R.' HAUSMAim in seinen „Bemerkun-
gen aber Gyps und Karstenit** 1847, S. 41 — 46 mitgetbeilt hat, erlaube ich
mir einige Notitzen verwandten Inhalts, welche ebenfalls lehrreich seyn
durften, anzureihen.
1) Von einem Bergmann zu Hergisdorf bei Eisiehen erhielt ich vor
Jahren ein Stuck Gjrps ohne Bezeichnung des Fundorts geschickt, 4''
lang, 3'' breit, gegen 2" hoch. Es ist in der Hauptsache dicliter Gyps,
doch etwait zum Schiefrigen (krumm- und dünn-Schiefrigen) hinneigend;
aacbgrau, aufstellen frischen Bruchs dunkler, schwärzlichgrau. Es liegen
darin einzelne (ich zähle 31) flach länglichrunde Gjrpsspath • Massen von
der Grosse eines Hanfkoms bis zu der einer Olive, genau und innig um-
schlossen, aber überall sehr scharf begrenzt ; sie liegen ohne alle Ordnung,
auch ohne bestimmte Richtung ihrer Längen-Dimension zerstreut. Es ist
dieser Gypsspath etwas dunkler, als die ihn umgebende dichte Mas9e.
Er zeigt sehr deutlich den ersten blättrigen Bruch mit Perlroutterglanz.
Dass dieser Gypsspath und der ihn umgebende dichte Gyps sich gane
gieichzeittg gebildet haben, dafür scheint mir zu sprechen :
a) die überall stattfindende Innigkeit der Berührung zwischen beiden,
und dass aof den Grenzen keine Spuren von Veränderung oder von fremd-
artiger Begleitung des Eingeschlossenen sich finden. Derselbe Charakter
ibdet sich auch bei allen im Folgenden zu beschreibenden Stücken.
b) dass in dem späthigen sowohl als in dem dichten Gypse kleine
helle weisslicfae Flecken in ganz gleicher Weise vorkommen.
2) In der von Hrn. Hausmann i. a. W. S. 45 bezeichneten Gegend
awiseben NcrdhMuem und tifeld^ Neu»tadi und RoMeh^rode — spezieller :
anf Feideni in der Nähe (ich glaube, nordlich) von Buehholn — fand ich
vor Jahren eine beträchtliche Anzahl von meist etwa Hand-grossen, auch
gröasem und kleinem, ilachen Stücken Gyps, dem unter 1. beschriebenen
48
Ibniieh. Ich habe (Uvoii maochoi MaaeraldgtOy wdebe neinr Sammlan^
besaheO} niitg^etbeilt ; allen war die Erscheinuog rfttheeibalt. Gegen wärti|f
habe ich nur noch 2 Exemplare davon nbrij^, welche beide die bekannten
auch von Hrn. HADSBUnif beschriebenen Spuren der Answaachung durch
den Regen zeigen.
a> Das eine derselben ist dem unter l. beschriebenen ziemlich fihnlich;
doch sind die Farben heller, die Aussen • Masse deutlicher schiefrig, die
späthigen Massen weiiiger zahlreich ; an einer Stelle konfloiren 2 (oder 3)
solcher Massen so, dass ihre z. Th. vertieften Streifen (zosammenhani^nd
mk einem hier senkrecht gegen die Oberilftchedes Stucks stehenden buttrigen
Bruch, der aber vermnthlich nicht der erste ist) eine unvollkommene Kreut-
zung bilden; eben diese Erscheinung erinnere ich mich auch an einigen
andern jener Stucke gesehen zu haben.
b) Das zweite Stuck ist ebenfalls deutlich schiefrig. Es enthält flach-
runde Gypsspatb-Massen von der Grösse eines Senfkorns bis zu der eines
Hanfkorns , Roggenkorns und darüber , in unzahlbarer Menge » fast die
kleinere Hälfte des Gesteins ausmachend. Sie finden sich selten einzeln,
meistens zu 2 bis 12 in Gruppen um einen Mittelpunkt vereinigt und von
diesem ausstrahlend, wie die Abtheilungen einer Blun\e. Sie zeigen eine
zarte Strichelung (wie bei a). Sie werden in der Regel, aber nicht
immer, durch die Schiefer - Klüfte der Aussen -'Masse unterbrochen ~
gewiss der stringenteste Beweis, dass ihre Bildung mit der dieser Scbie-
fer-Klufte gleichzeitig stattfand.
3) Im Hirsehentkal bei SalrnUy nordwestlich von NordhMumy finden
sich im Lehm — nicht ganz oberflächlich, sondern etwas in der Tiefe -^
serstreute, unregelmäsig länglich -runde Blöcke von Mt^kotK seidenglänzendem
Faser-GypSy etwa von der Grösse einer Hand bis zur Länge von 2' oder
darüber, aussen mit kleinen Gyps-Krystallen besetzt In Gesellschaft dieser
Blocke kommen kleinere Stucke von zweierlei Art vor:
a) Solche, welche aschgraue Gypsspath - Massen in einem graolich-
oder gelblich-weissen dichten Gyps enthalten, ich habe hieven nur noch
ein Fragment, 2— 2Vs" lAOff und breit, l— iV^i" hoch, vor mir. In diesem
befinden sich I6--I8späthige Massen, ungefähr kugelrund, Haselnuss- bis
Wallnuss-gross ; dieser Grösse wegen machen sie einen grossem Theil
der ganzen Masse aus, als der dichte Gyps, und konfluiren mehrfach, so
dass auch z. Th. die Form der einen durch die andere modifisirt worden ist
sie sich gegenseitig abgeplattet haben. Diese Gypsspatb-Massen sind alle
blättrig-strahlig, so dass die Strahlen von einem Mittelpunkt ausgehen.
Sie zeigen vielfach die perimntterglänzende Fläche des ersten blättrigen
Bruchs.
b) Stöcke von körnig-blättrigem, roth und weiss geflecktem Gyps, in
welchem die beiden Farben sich ungefähr so, nur noch etwas unregel-
mäsiger verhalten, wie in den HAUSMAnn'schen Figuren 2 und 3 die graue
und weisse. Ich bewahre hievon nur JMch 2 Stucke auf: in dem einen
finden sich unregelmäsig geformte, scharf begrenzte Partie'n eines heiler
49
r gm« (vM dan ^«wibiilieb«» Farbtn^Ton des bitnirirtita Gyii^
8es> gefleektea OjFpc-Spatlws.
Et seigf ndi in allen ob^ bcaabriebenen SMeken eine gfHlMere
Regelmiaigkeit der Bitanen • VertbeHung ata bei detf Iren Ifon. HäXnmMtltt
besdiriebenen ~ nnverkennbar ein Zaaamttienhang^ zwlbehen der krfstl^
Imiscben BesefaaftoheiC und der graoen FSrbnnj^ — und aonder ZtrelM
eine gleichzeilige Bildung der dunkleren apitbigen und der umgebenden
bettereo Maaae, Weitere Safaldaae ninaa icb dm Mtamtm . rom' Faeb
Dr. P, Ph«bü8,
Prot d. 3fed.
OdiHnßtn, 13,, Nov. 1847.
ftttereaaant war mir die BnttbeHung de« Hm. Dr. Girard Aber Vor-
kemmen imd Yerbreitang deB Londonefay'a * in der Norddeutschen Ebene
(Jabrb. 1847y 563), welche mich Jedioeh bedanem Uast, daaa bi dertelben
meine Arbeiten über dieselbe Tertiär-Formation nicht benutzt worden. Icb
habe in meinen BeitrSgen zur geognostiseben Kenntniss des Norddeutschen
Tieflandes bereits dargelegt, dass eine Tertiär - Bildung sich fiber'gabz
N&rd'ÜemiseMand ausdehnt, welche „nicht so wohl jCinger sey, als die
Formation von Pari> und LomdoHj sondern vielmehr gleichzeitig und tour
dnrcb Lokal • yerschiedenheif ao eigentfadmlich ausgebildet''; femer dass
diese Formation in zwei Haopt-Abtheilungen zerfalle, deren obre vorherr-
schend sandige Bildung, die ich „(^/sener-Sand" vorlAufig benannte, mit
den sa ihr gehörigen sandigen und grobkalkigen Ablagerungen In Oaf-
und Wesi-Phsien sich der ItäHinisehen Sobapenninen-Bildung parallelisire,
wibread die untere, die ich provisorisch als y,Thon von Lün^ktrff* auf-
fnhrte, aich unmittelbar der obern Kreide anschliesse und durch ihren
paUootologiscben Charakter den untern Tertiär > Bildungen von Pmrig und
London iquivalent sey, dass aber beide Abtheilungen eine scharfe Schei-
dung weder stratigraphisch noch paUontologiscb [?] zulassen, sondern
allmiUicb in einander dbergchen. Weitere Zusammenstellungen der bis
dahin ober denselben Gegenstand vorliegenden Erfahrungen gab icb in
den 66iiim§UekeH gelehrten Anzeigen tS4T y 1291, woselbst ich auch auf
die Wahrscheinlichkeit hinwies, dass die Norddeutsche Thon-Bildung sich
dem London-Thone , die Sand - Bildung dem Bagsbot-Sande anschliessen
werde. „Lokale Untersuchungen, sagte ich dort, und Parallelisirungen
mit den als Norm benutzten Tertiär-Bildungen von London , Paris und
liaUaii laaaen daa Urtheil über das Alters - Ferbaltnisa dieser Formation
anffallend verschieden ausfallen: allein überall finden sich, bei der Yer-
sdiiedenheit vieler Spezies in den Sand-, Thon- und Mergel-Schichten, eine
ziemliche Anzahl gemeinsamer Arten, ja bei Wetieregein und Osierweidin*
JaiviMCiSW. 4
fm indoivkb 4tt nblr(!i<l»i«ii S|MnM xauuiuMii <MMb Pnum), wddK
tbeils den Xltern, theiU den junfcern tertiAren F^rauiH«!«« ««derer Gegcs-
'dUa »n^elvören« N«r die Arcunkdilen • Lifer aid der in Tbooe wie im
^MMU.faftaQlPQ Eenie<ein, deif dieeer FannAlJoii^ ei|^e» ici, »ind über-
.«U vfrbceitet, und der. N«aie ,»BerniileiB • Formation** möciite für
mnero Mor4deutocbe Tertiar-FornMOion daher nicht napaasend befondcn
wer4cn<**.
• Nttefa an eiaean andern Pwikte, «la von denen bbber in Norddantaciicn
Tieflande Petrefakte bekannt waren, habe ich deren eine hubacbe Solle
•US der obefii Sand •> Bildung nnd unter diesen wieder eine ganse Zahl,
welche auglei.ch in untern Thone vorkonmen, s. B. meine bei lAmekwrg
neu gefundenen Antarte vetula Pujl. und A. an na Phil. — Die Loka-
litXt darf ich leider aus Rücksichten gegen den Entdecker des dort befind-
lichen Braunkohlen • Lagers noch nicht anfuhren. — Bei M^gdehurf liegt
derselbe Thon^ welclier bei We^iertfein und OHenteddinfen eine so reiche
Ausb^ut^ von Petr^kten geboten hat, unmittelbar auf den alten Stein-
kotM^ürGiehirge, Einer nuriner Zuhörer, Ht* alud, phil. F^sovsa ana EfMei-
.Mn, €uid dort eine Menge von Petrefakteii, welfphe denelbe mir zur Be-
,atipiiiBiijig übergab. Es «rare« Iblgtnde:
fSatifia glaucmoides Dnsu.
,Xfatic« Uneoiata Di«h.
Faludina Jenta Sow.
Vointa . . .
Area . . .
Aatarte Basteroti d£ la Joivk.
Aatarte vetula Phil.
Astarte gracllis v. Mcnst.
Triton aodularium Lam.
Turbiuelk Parisiemu« Dbsh.
.?P]rrula nexilis Lamk. (Fragmenl).
Fosus .teauis Duan. (aber sehr gross).
Pleurotoma bicatena Lam. var. Desh.
Pleurotoma crenulala Lam.
Pleorotoma harpula Dbsh.
Bucdnnm intermedium Dbsh. (var,
diese Speaies verbindend mit
B. decuasatnm Lam.).
Ostrea callifer« (7) Dbsh.
Pecten laticoatatns ( ich beaitte
deiiaelben ans dem H^tensr
Becken vom Manhardsk^ge bei
MsUsMUi wo ich viele schfiae
Exemplare fand).
NncuU glaberriroa v. Monst.
Nucula eryciuoides n,sp,
I^ucula incomta ii. Mp,
Emarginula ....
Serpula . . .
Cidaris . . .
Foraminiferen, deren Bestiaunung
ich nicht wage.
Lamna crassidens Ao.
OtoUthen von Gadua.
Ton den beiden Nucula-Arten hiebet die Abbildung.
* •Meine verehrten Fnande, Dr. Domebk aad Pmilipfi In CmmI, wtneclwa daaTkMi
nn4 4f« Sand als beienilere jronnaUonen« xa betiacliten — leb gebrauche die Bcaeanuai
Bej-n stein Formation In demeelben Sinne, wie man Oollth-Formatlon n. o. w. engt,
wobei eine UaterMbeldaaK der Terecblcdenen Abtbcllaagea aleht ausceechloieea Ut.
61
fn Bnunkohlen-Lager bei Brm9fM fin^t tiofa bflui^ HoDlgsteüa^
aber oie ia gr5ii««rai Krysffttleii. Es mC ein Esrter boaig^arbeaer Anikg^
der in KIMen des bifaaiiaösen Holzes sieh xeigt aad uater dem Mikra-
akope dcatlieb die Quadrat-Oktaeder erkeanen ISsst, deren Natur das L5th-
rohr beatiti^. Aber sag^leich findet sich derselbe Mineral - Stoff als krjr«-
stalliiiiacb«faseri^ Aosffillun^^Masse in aearten bis %*'* breiten Kiaflcbea
ia dem bitomindsen Holze and bat dann einige Ähnlichkeit im Ansebea
mit gelblieh-braunem edlem Serpentin.
hl meinea JBeitrSgen ele.** S. 83 S. frab ich Nachricht von einem
KalkaleiD-Felaen bei Sekwm'm0»keek im Saehtmutmidej den ich nach frag^
BMalariachen Petrefakten , die ich daria aufgefundea , für ein Glied der
abcran Abtheilang der Kreide • Formation hielt, leb sagte , dass ich das
GesteiB, welches mit keiner der mir bekannten Felsarten der obem Kreide
«bereiaatiaime , der petrographiacbea Abalichkett nach etwa ffir PMaar
sa haltaa geneigt sefn wfirde, wenn airht die Petrefakte für eine jfingafa
BiUnai^ aprichea. Auf der Versammlung so KM wallten mehre HH.
das Gaataia ffir tertiär ansprechen , wie in dem MSeparat - Berichte fibar
die Arbaitea der Sektion für Miaeralogie" etc. S. 67 erwähnt ist. Zu
BMimer Frende hat Hr. Prof. FeacHttAvaiBa von Kapmhm§m später mdna
Aaaacbt bestätigt (a. a. 0. S. &9) und das Gestein ffir einen Kalkstein erkanatt
weldiar nzum Übergänge zwischen Gruasand und SmUMm^ Kalk'* ga«
hart. Allein die rem Hrn. Kammer - Rathe Kabbll geleiteten Bohrungen
babaa jergebeo, dass der Fels kein anstehender, sondern eine groase
Gcacbiebe-Masse sey!
Ia den genannten «yBaricbtef' etc. findet sich eine von Hrn. PraL
Wjsasi. aas Bmnkwr$ mitgetheilte Nachricht über seine Untersuchungen
der Inael Hel§^Umd. Ich bin dnrch meine Untersuchungen sa abweieban*
den Raaaltaten gekommen, indem ich Petrefakte auffand, welche Hr. Prof.
Wiaaai. nicht aufgefunden hat , was Jedea , der weiss , dass der fast völ-
lige Mangel des Seh-Vermdgeas ihn zu Untersnchuogen an Meer-umbraus*
ten Klippen nidit eben qualifisirt, keineswegs überraschen wird. Ich ent-
halte nneh einer Prüfung der Ansichten, da ich solche bereits in den
Catttüftidhaa gelehrten Anzeigen 1847, St 146 und Idf, besonders S. 144«
aad 1467 Yeröffentlicht habe — gewiss nicht mit Verkleinerung der Ver-
dieaate desselben. Leider ging Hr. Prof. Wibbbl in Kiel anders zu Werke,
indem er gegen meine Arbeit mit einer Polemik zu Felde zog, welche
weniger die Ermittelung der wahren Verhältnisse , als die Rettung seiner
Hypothesen zu bezwecken schien. Ich brachte dort nähere Begründungen
mdaer Ansiehten vor, welche so erheblich befunden wurden, dass sich
die aambafteatea Anwesenden darüber entschieden för mich äasaerten.
Es liegen auch bei mir die unverkennbaren Belegstucke von Bulgalmidß
Klippen xu Jedermanns Ansicht bereit and haben bereits mehre. Geologe«,
denen icb dieselben vorzulegen die Ehre hatU, z. B. Hrn. Geb. Ilofrath liarff-
4*
»4
Mj^hiw, Hrn. Dr. JDjCksbr o. a. von dar wahren Natur der Bti^okmder
FormaliQQeQ uberaeugt. Hr. Prof. Wibbel wiil im Li^^nden 4er Klippe,
welebe ich für Muschelkalk erkannt habe und aa« welcher er aeifaer Stein-
kerne von Avicula, Buccinum (ScHi^OTHBui'e Buccinitce gregarius)
UAd Myophoria anführt, Lias^iscbiefer entdeckt haben — allein er fand
aar eine «ctiwarse Masee auf dem Meeres^Grunde und einige Lfiaa- Petra
fakte am Strande, woraus um so weniger etwas an schliessen ist (wie «cb
S. 39 unten ausdrucklich erwähne, indem ich die WiSBfif.^scbe Angabe den
Lias keineswegs, nie derselbe sagt, „ganz unbeachtet gelassen"!!), als
nahe dabei auch Bnglund^t devonJsehe Schiefer sehr häufig vorkam meo,
als Ballast gescheiterter Sehtffe. Die Art and Weise, wie ich wich in
KM gegen Hrn. Prof. Wikbbls we^ig ffeundschaflliehe und von mir an
ihm nicht verdiente Angriffe vertfaeidigte, verschaffte mir die Oenagthnnngt
dasfl eine ganze Zahl der Anwesenden , wie Landbaumeister Ai/rBAVa von
RoMnkmr$i Ober-Bergnath Gbrmar von HaÜ9 and der Priaident der
Sitsung, Bergrath Kocii von Orünenflm^ mir noch der Silzong frenndlicbst
ihren ßeifall zn erkennen gaben. Ich mass Diess sagen, weil Hr. Pref.
WiBBBL sieh naehlraglich in dem genannten Berichte, wo er seine Erörte-
rangen über meine Ansichten erneuert, ohne meiner firwidernngen sa
erwäbaen, einen Ausfall ^t^n mich erlaubt, weldier mir dem wiases-
jchaftltchen Publikum gegennber nicht gleichgüitig sfyn kann. Derselbe
sagt dort 8. 41 von seiner Karte von HiUffdand: ȣ10 ExenifUar davsn
4iatte ich Hrn. Dr. Volgbr mitgetheilt, welches derselbe bei seiner jüngst
■arschienenen Schrift ohne Angabe de.s Aators benutzt hat**. Diese
Worte hat Hr. Prof. Wiesel in Kiel nicht gesagt ; dieselben bringen mich
in den Verdacht eines Plagiates — sind aber der thatsächlichen Wahrheit
entgegen. Sie besitzen meine Arbeit über Mei^atandi ich bitte nachzu-
sehen S. ]9, woselbst ich die von mir speziell benutzte Liternfar angebe.
'Dort iKt neben Hni. WtEssr/s Schrift: „Die Insel Hetgotand nach ihrer
Grosse in Vorzeit und Gegenwart" noch nnsrirncktich ganz* besonders an-
geführt: „„Prof. K. W. M. Wiebel: Karle der Insel Hefffotänd mit ihren
Klippen, aofgcnounnen im Jahre 1S41— 45 („mir durch die Güte des Hm.
Prof. Wirbel privatim mitgetheilt : dieselbe wird demnächst mit der HI.
Abtbeilang der unten erwähnten Schrift veröffentlicht werden* V.)****. —
Vergleichen Sic ferner, was ich S. 20 über die Bcnntzung der Wibbel'-
schen Arbeiten sage!! — Was übrigens meine so sehr misslongcnc Karte
^ betrifft , so habe ich bei Anfertigung derselben nur die Situationen nach
Hrn. Wirbels Karte und Vermessungen gezeichnet , worin bei einer geo-
gnostisehen Karte auch dann kein Plagiat liegen wurde, wenn ich den Autor
so wenig genannt hätte, als bei so vielen geognostischen Karten, welcheirgend
eine gewöhnliche Karte zu Grunde legen. Aber habe ich Wibbel^s Karte
ohne Angabe des Autors benutzt?! — Schliesslich appellirt Hr. Wiebel an
fernere Beobachtungen ; — in Kiel brach Ich die gehässige Diskussion ab,
mit der Berufung auf solche. Einstweilen steht meine Sammlung von
Hel0olimdy eine herrliche geognostische Suite von mehr als 100 Stoffen,
M
Jedem siir Ansicht tu Gebote uttd wird mit Wibbbl^s Besclireibiin^ äet
ban|M8lclilichsfen Felsarten verg^l^iten durfli die deutlichen PcftreftiEtf,
ireleiie ich dtrin besitze , wohl selbst sehr skeptifsclie Geognosteh -iSber^
xragen. Schlieasfich nur noch die Mittheil uDg^,das^ mehre Wlrbd-Bb^tt
ans dem Muschelkalke von Heigoitmd und der Keaper-artfg^en Thon-Sc^hicht
im obem Tbeile dessvlbeti sich bei g^enouester Untersachung als Theite
TonPleviosanrna erwie«en haben, — interegsant ist die f»;ro.<tse Oberein-
stlmmunf^ zuf>f1eieh mit Wirbeln von f^nana.
Irb bearbeite eine kleine Monographie des Melaphyr - Gebirj^f» art
SM-lUDde dp8 ffärmet, welches ich mehrfach sehr i^enao untersucht habe.
Meine Erf^bnisae weichen etwas stark von den aHgemein g^tilti^en Anarict»-
feo fiber die Melaphyre ab. Ich glaube nachweisen zu können, das« dte>
selben am Harme (und w«¥hi*seheintieh auch in manchen andern Gebirgen)
nur ein umgewandeltes EiHenthon-Gebirge des Roth>Liegenden sind. Abet
ifanlieh scheint es sich mit den Diabasen des Hmr%er Thonschiefers, fihnlieh
mit den Porphyren dei* jüngeren Grauwacke , ja ühnlich mit dem Granite
selbst zn verhalten! — ^ So viel darf ich wohl behaupten, dass das ganse
Meiaphyr-Gebirge am Harme kein Verhältniss zeigt, welches der Annahme
einer pintonischen Entstehung desselben das Wort geredet haben wdrde,
fftlls solche nicht von andern Gegenden her a priori übertragen wftre.
Geacbicblet ist dasselbe an vielen Poukten sehr deutlich; es unterteuh
den Zechstein und Gyps in schönster Regelmaaigkelt. Am Poppenier^e
hti ItfHd nnd NewUaät, bekannt durch den Reichthnm des Koblen-Gelürges
an Pflanzen*>Abdräcken, ist ein besonders wichtiges Verhältniss, auf welches
mich einer meiner Zuhörer, Hr. Rotn von Hoihekittey der dort gearbeitet,
znerst anfmarksam muchte. Die Kappe besteht aus Melaphyr, der Körper
des Berges aus Steinkohlen- Gebirge — • der Bergban hat den Berg nach
allen Rtehtnngen dorcbftihren, aber man Iiat keine Melaphyr-Durclisetzoiig
gefttoden, sondern hier, wie überall bei Neustadt^ lagert der Mclaphyr
ganx regelroisig auf dem Steinkohlen - Gebirge. Ich babe sehr viel dort
gesammelt und glaube den ganzen Prozess der Metamorphose nachweisen
und durch zahlreiche Pseudomorphosen belegen zn können.
Dl*. G. H, Otto Voloer.
Beriiny 28. Nov. 1847.
Mein letzter Aufcnthaft ia Italien ist mir sehr lehrreich gewesen
dnrcb die höchst unterrichteten Männer, in deren Gesellschaf) ich mich
befunden habe. Es ist eben so erfreulich, als unerwartet, welch* helles
Licht Emmrich's vortrefflicher Aufsatz über Büd-Tyrol^ BU CatHan und
Casielrmh verbreitet hat. Seitdem treten beide hinter den Östlichen Alpen
in Klarheit hervor , und was noch dunkel und verworren scheint, geht
offenbar dem Lichte entgegen. Der Muschelkalk oder besser „die Trias
H
ftfiTMiiift hm finperii der Aipm «im groiM Aüfdelmaiif . Stüdsm «m Em-
MMm Mt Natur, Lafperon^ «od Badentipg vo» Pa«idoa«iay« Clarae
WfcaonC gemaclit hat, wird dieae Muschel fiberall Fahrer uvd Leiter. Ir.li
babei nach solchen Anseien, die ich bftuliy in den SamnJnngen fandy
diese titern Formationen von MaiUmd bis in FWen/ Terfolgt; anch habe
ich sie anf Karten veraeichnet, wosu das Werk von Fuchs fibor Vemmrimmer
ABpm vortreilich dient und daher von grossem Werth ist, wenn ancli
Kritik und Beschreibung sehr leicht entbehrt werden könnten unerachtei
der Engel, wriche in allen Blatt- Ecken diese Beschreibungen in die Hohn
halten.
Aach in den ösUrrHeker Mpem erscheinen iliese Verhaltnisse wieder ;
HuDitioBR und Haukr werden das schon entwickeln, auch Moai.oT, wens
er sich mehr abgibt die Bnchstaben kennen zu lernen , aua welchen die
Natur ihre Inschriften susammensetzt. In Iteeosm fanden wir den Muschel-
kalk , wie in ThiSurim§€n , mit gleichen organischen Resten auf den Emm-
nicn'schen Posidicn-Schiefern dieser Formation ; unten Encrinites lilii-
formis, oben am Sm$90 deiim Limpim die Terebratula trigoaella;
auffallender noch auf der Cimm Mim Cotntttdm über Rovifiumm , wo T.
'trigonella eine ganze Schicht bildet, Millionen svsammen. Tiefer Ger-
villia focialis, so gross und ausgezeichnet, wie in unsern ndrdliebcB
Schichten, Ammonites nodosus (wenigstens unter ßuek§m»§ei») wi
T. vulgaris. Auffallend, dass Alles, was hier eigenthfimlich m sep
scheint, anch im Muschelkalk von Okir^ehteHm sich findet, die gcfmltete,
an den Seiten eingebogene Terebra tu la Mentzeli, die derT. rast rata
fihnliche, aber durch ihre scharfe Area-Kante sehr verschiedene Terebratel
und auch vortuglich Enrrinites gracilis.
Dadocrinns gracilis: dass unser rdstiger „Onomatopoios*' ÜBasi.
V. MBTsa, was er berfihrt, auch mit einem neuen Namen belegen wurde,
liess sich erwarten. Mir fehlt zu solchen Namen - Auffindungen sowohl
der Geist, als auch die Geschicklichkeit* Tbttn es Andere, so wurde mich
Das sehr erfreuen, dichte ich nicht an Dbshatbs' Aosspruch, dass, wo na
nicht Noth thnt neue Genera zu bilden, man den Vortheil verliert, den
man nrsprfinglich mit solcher Bildung bezweckte, Ähnlichkeiten der Formen
dem Gedachtnisse schon im Namen vorzufuhren. Es gibt etwa 80 Arten
von Centaurea, aber bisher nur eine von Dadocrinns, der doch dem En*
crinus gar nahe steht und wohl auch in seiner Nachbarschaft verbleiben
wird, gewiss aber mit Apiocrinites keine Ähnlichkeit hatj bei welchem der
Stiel aufschwillt und den untern Theil des Kelches bildet, und bei dem
die Stielglieder mit fast nnzfihlbaren Radien verziert sind, die gegen den
Umfang immer neu sich einsetzende Radien zwischen sich aufnehmen.
Die innere Fläche von Dadocrinus wurde dagegen unbedenklich für eine
StielgUeder-Flilche vonEncrin. lilii formis angesehen werden, spräche
nicht sogleich die Süssere Form dieser Glieder dagegen. Die Radien Mud eben
so breit als im £. liliiformis, fast so breit als ihre Intervalle, ganz einfach,
ohne sich gegen den Rand zu vermehren, und in auffallend geringer Zahl;
Müf^mk; uter m firnlen «idi StielglMer in Jurt * Bilfiiiiigfii/ ao^
M Afi^criiiite«» w«lchf «M^b damit verKleichrn \le§fieß. Der
Kdeh ul wie voii.£. lüiironnis: sBm^Ii«» aRaiUaiia dai}[ii| abvf^eclMelQd|
ft swdte Radaüa darauf; S dachfllrniiire dfUte Radialia, wef^lie die Doppel^
Armm trafpen. Daia die er«tea Radialia in Enerin. liliforinifi to «ehr eich anf-;
Miiiwi , bis sie die fianal-AMeln vf reteeken 9 1^9nn docb oicbt sebr ^ervor»
(«bobta werden. Dane aber Dadocrinai-Ariae einaeilig:, Liliifornii«<Armf
BwetaeiKg^ nind, iet nffeobar von virl i^ruMerem Gewicht^ wurde aber auc,^
«nr aU Art-llalrrarbeidnnfi: gebrauebl werde» können. Die Perlenechnnre.
tfena na mieelicb i^erribeten nnd i^eordweten ||;flinzeo4en Slielglieder 9 ver^
rmthtm mm den MnncKelkalk in nfidliehen Gegenden, wo wir ihn nicht «o-
gMck aaauINffett glaubten. Oben unUv HgiUfkreutm-Ko fei bei 8i, CasHan
Irigt rr lücbt wenig bei SL CWeeieae Magazine dem Muschelkalk ausnr^bi
•ra. Hoher eraeheinien 4min auch nullen «wischen. sq vielen nur ven hier
bfkaMrtea di« <Meraayati>aftefi Fofaien, Spirifer. roatr.^tns acHtue|
d#B MiviaTBR gaC abgebildet bat, Terebratnla Meal.zeli^ 4<ic|). T.
trigoaella. — Dureb das VorkaoMnen der DadncTinns-Stiele mitten zwjschep
dra BmiUHk^er Cephalopeden und auf denitelben Blöcken wird es ganz
wabraeheinlich , dsss aurh die UmiUtSdttr Produkte dem MuKcheIfcalk zu-
gesablt werden miissen. Hr. v. HAVRn wird ansserdom im sweHen Theile
der AUiaiidluttgen der Wifmer Naturforscher einen ^el/tlndferCerstiten be-
scbreiben ohne Auxiliar- Loben, Ammonitea modestus, den ich auch von
JlarftfilMMt« sah im Dogen-Palast zo Venedig bei Laootico PuaiNi» auch in
der Sammlung zu 8alalll«ni vom IMm*Ta*el, nnd in Sirmsbm^ voo Smi9^
ie9^Bid»M mit den bekannten Pflanzen '^;
leb iliide in Hirern Brief wedisel die naive Äusserung, dass Maf
sieh eine andere Ordnung der Brschiopoden ernonnea, wjeil «an mit dem
Eioordneii der Einaeinbeiten in bisher vargeschlagenmi Ablheiinngc» {a
▼ettegaälieit komme; und selebe Ansicbten sind über • Terebratcbi ancb
woM Sn andern gesebitate» Bucbem geluaaerl wordea. leb nenne, dies^
Äanaemiigen naive, nm nieht^in dcntschea Wort zu brauchen, welcbep
Tenrvmlpo kdimte. ist denn aaiebe Abibeiiung, solches Ordnen Aosserar
Be^enslirhkeit wegen gemacht oder um Verzeiebnisse zu entwerfen, dip
Sticke kl Klaten u4d Sehrftnken verwahren su kdnnen ? Welche erb&rm*
lirbe Ansicht der Natur!! Lm mefAode naturelle ^ ^eei Im eeienee m^aia,
sagt ao wahr als schön Covisa über Juesisu, und Flourbfis' geistreiche
* Weiis wir dl« Is ObIgeM soigedrickte Laiteruiigt-Polge recht TenteheB, to wir«
•ic •• : Spirifer rottmfvt acBtns^ T^rpbr«t«U trigoaelU, T. Menuell. Dadoerians gracIN«
= Sf. Cmstttm s HMUailt; Ammonlles modevtns. Gervlitla soelalU, Terebmt. Talgarl«,
Amaoalte« »odosac. Kacrialtei llüiformls. Posidonlen-Sehlefer. — Unter dm vklfil-
ligcw DeBtaagm der St. Cmnimmer Pomatlon (Oollth • Neoconle« etc.) wirde elcli sie»
die «•■re lediglich aaf die Beechaffenbeit der Petrefsktea gentiltxte, wornaehele elacMldre
.Facies" des Maecbelkatke eeyn «ollte, bettXtIgea, obcchon na« widerepreelieade Lage-
rwMge-VcrhAltalsse dagegen eiagewendet, indeai ale beellaimt Aber LIa« Hege« eellte. Nar
•cbefat aic aiekr de« ober« ale dem «atera theile sn eauprecbea. Ba.
M
iiol^rede aof Cüvttä ist eine f^rlUiifettde JknmhtMmieHtHmuf; Heget g»-
wichtigen Wortes. Ei ist daher die Daturliehe Bielhode, welche wir auf*
socbeo sott en ,' Dicht ftiiMre Beqoeiiilichkeit. £s mag giaiix beqaeai a«7*9
eine Bibliothek nach dem Alphabet cu ordnen, anch gesoliiehl das weht
ftir kleine Rftome; es ist beqnera, würde aber doch ofienbar nicbt die
geringste Aufklärung geben Aber Werth und Gewicht dieser Babliolhek«
Wie Tiele Methoden würde man sieb nicht ersinnen kSttnen, natorliehe
KSrper , Muscheln , Petrifikate au ordnen ; allein sie werden , wenn auefa
keharfsinnig , geistreich, tiefsinnig, sie werden ohne Natsen, }a schidlich
keyn, wenn sie nur dnselne Erscheinnngen anffassen, die aar Indivi»
dualisirnng der einseluen Gestalten nicht dienen UKiaeu, noch weniger
die Beziehungen hervortreten lassen, dureh welche sie die Natar verbanden
hat. Unsere Petrefaktotegen werden des wenig einsehen, aber Lamaiicbl
hatte es begrilFen, und der Fall ist sehr lehrreich. „l>tr wahre Zweck der
Klassifikation ist nicht die Zweige des Lebens ven einander zn lösen und
als anatomische Präparate einzeln binsustellen , sondern das System der
Hatur in seiner Einheit zn zeigen und darzulegen, wie die M3rriaden von
Theilen ein grosses hsrmonisches Ganaes bilden (Dana)^.
Leopold y. Buch,
BerauHy 9. Dez. 1847.
Finf Monate ohne Unterbrechung bin ich dieses Jahr an Ort und
Stelle gewesen, um geognostische Beobachtungen au machen und su sam-
meln, abgesehen von einigen früheren Ausflügen; demuogeschtet habe ich
keine 10 Arten fossiler Reste mehr zu den 800 erhalten können, die ich
schon besitze. Der wichtigste Fund ist eine ganse Schicht von Sphaero-
niten, leider im Psammit, wo alle Exemplare zerdrückt sind. Unter den
Brnchsencken glaubt db VfiaiiBciL Sph. aurantium erkannt sin babeo,
was eine nähere Verbindung mit Sehwedm und Runimmd herstellen wurde.
Diese Psammite gehören zn der Abtheilung, die ich mit D oder als Caradoc
bezeichnet habe: sie enthalten noch Terebratula reticuiata, T* hami-
fera, Spirifer Tscbeffkini u« a.
J. BAftRAMBB.
Neue Literatur.
A. B Q c h e r.
1840— 1847,
H. G. Biiaifi«: Geschichte der Natur III, n, p. ]— 640 (Naturgeschichte
der 3 Rcidie^ 77.<-at., der Geschidite der Naftar 11.-^16. Licferttny)
^ Enumerator palaeontolof^icua, 8^ Siuii^ari 1849-*1847.
1847.
L. B«i.LAKDi; Mm^frmlh MU Plmur^tame fo§9ili M PinumUf 129. ff^
4 pU. T0riM 4^ (et»-. MIe M^motU 4t. T9rmQ «, IX . . .;.
Cuu Bdttreii: die Entstehung des Erdhalls, Mondes und andrer grossen
Well-Kdrper , aus den Lagemngs - Verhftitnissen der Erde abgeleilet
(7e SS.). BrUm^em 8<*. (36 kr.]
Euo. SisHonoA : Synopsis metfaedica animalium invertpbratoritn Pedemontii
foaailjnni (exceptis speciebns ineditis), edilio altera aceuratior et
ancta (63 pp.) 8^. Augustae Tanrinorum.
Jnbilaeam semisaecularenfi Ooctoria Medidnae et Philosophiae GoTTiiB&r
PtscntR DK Walohbim ceiebrant Sodoles Societatis Caesareae Naturao
scr«t«loraM Mosqoensis die % (xxii> Fekraarii aa^ 1847, [98 pp., 8 pll. in
Fol. imp., Mosifuae 1847): enthält:
A.r.NoADMAi«ii: Entdeckung reichhaltiger LagerstAtton fossiler Knochen
in md-ilM#lniHl , 11 pp.
Ca. Rooilubr:- paläontalogische Studien über die Gegend fonJüPteon:
1) Junge Infusorien - Liager; S) fossile Elenn^Artenj 3) Lagerung eines
Mamawith -» 8k4iette»; 4) Jura* Schichten: Ammoniten, A. Engeratanvs
und A. Taiitxianus , Holz ; Saurier , lehthyoterus Fiscberi Roiiil. aus
der Familie der Labyrinfhodonten ; Fisch (Bothriolepis Jnrenaia)^ nr
Gascfaicbte dea Trogontherwm Cnvieii Fisch, in Graf SnuMAno^'s
JUbinet 35 SS., 5 Tafeln. -
B. Zeitschriften.
1) EnoMAim und MAHbHArrD : Jtmrnal ffir praktische Cheinie,
Uif^ 8<> [Jahrb. 1847, 830].
184Tf No. Ä-«; XL, 5-8 1 S. 267-504.
Schaphadtl: Arsenik- und Phosphor-Gehalt des Eisens: 304—308.
lUnami : Steinsalz- Ablagerung bei Sia^sfurih und Borazit als Gebirgsart
dsfon > 810^817.
58
D. Ribgbl: ZuMmneiisetconfc einif(er Zeolithe: 317.
WACKKfutoDBR: Analyse von Nieketarsenik-Glanz : 318.
Blum und Dblffii: Stilbith ^ 318..
Naumani«: MissverstftnchiiM fiber irof. g^emitefale Hin^raUSyiitenie : SSI.
A. Laurent: über die Silikate > 374—381.
BouMimGAULT : Sauerquelle von Parmno de iltil«, Nem^Ormn^äm : 438—441.
BocHNBR Jun. : Arsenik- , Kupfer • und Zinn-^ehalt Bm^em^9ehet M iaeral-
Wasser: 442—448.
Bbcquhrri. : neue Anwendung? der Elektrochemie zur Zersetsini^ ron
Mineral-Substanzen, besonders von Silbererzen : 449—457.
9) J. Poggbrporpv: Annalen der Pliysjk und CheRi.ie9 Ueipmig 8*
[Jahrb. 184T, 8S9].
ia4Ty No. 6 'S; LXXi, 9-4, S. 177-582, Tf. «.
G. Karstbi«: Pyroelektrizitfit des derben BoraxiU: 343.
— — irisirendes Kupfer: 24«.
W« HAipirrnBR! über die Psendomorphoneir nach Sleinsalss 249-*a6«,
— — AspaaioRth ahi Pseudomorpliose nath Cordierit iiiiä Beiiierk«n|pea
Aller nfetamorphismius: 246—294.
Th. ScHBBRRRr Noolith ein Mineral jüoifCRtrr Bildlinf : 28&f*297.
C. Rammblsbbrg: Zusammensetzung^ des Coadnrril's! 304^-308.
<r. OBYNHAUsmf: das Bohrloch bei i\r«iM«l«i0Mr: Slfi— 320.
Petit: neuer Satellit der Erde?; 320.
W. Haidingbr : Schillern von Krystail-FIAchen > 321—342.
Lbivv: Saoerwssser von PmrmM is Huim ^ 444.
Tn. Scrbrrrr : Fonneln simmtlicher niher unterauchtar MinevalisH i bei
V iveleheu die potynaere Isomorphie eine Rolle apielts 446—468.
J. J. Berzrijcs: über Bildung^ eines wissensebaftlicbea Syatema i« der
Minemlogie : 406—477.
C. F. Rimmelsbbrg: Versuch einer speziellen AnKfähmag deo cbemiaelieB
Mineral.SystenHi nach Bbrbbuiis' Prinaip: 4T7— 610.
C. ScaffABEt: Analysen auspcezeichneter Mineralien : 614L
B. SiixisiAPr jun« nrtd T. S. Hoirr: Analyse, der Mot«or«£i«en, ▼«§ IteiM
nnd Lödkfüri > 644-646.
W. GfBBs: ehemisdi-inioeraloffiscbe UtttcrsndhaoKCB:. 660—608»
J. P* JovLB und L. pLATFAine «rSaate Dichte des Wanerat 674-678.
Don: Regen-Meng^ zu Aiffier: 581--t582.
L« PiLiA : submariner Vulkan^Ausbruch : 682.
3) W..HAiDim>BR: natu r Wissenschaft liebe Abhandlnngen, gesam-
melt und durch Subskription heransKegeben« Wim^ 4®*.
I. Band: 476 SS., 22 Tfln., 1847.
\V. Haidingbr: über den Pleochroismua des Amethvsl^s: 1 — 10.
* Pirce aeae, auf Subskription ron bis jetzt 119 Freonden nnd GOAsem der )fafo^
Wissenschaften (fSnf Enherxoge «n der Spitie) eraeheliieBde Sammlitiis llcftri i
den erfreallehen Beweis , diiss es In Österreich an wIssenseliRfaicheM KfiUlm
na VerUM* «»4 Verbreitungs-Mittela Mile, welche «v bcsehafini ee iadCM, wl« mm siebt,
M
Fn. ▼« Hactr: ibcr die Cepbalo|Mideii des Bliiidi4.M«rmorf von Bisf$0f§
im jrdniMM: ai— 30, Jf. l.
W. Haiimi«G8r: fiber die PseudoBiarphMCP.fiilcIi Steüi«il>: 61^— ?8.
^ ^ der AspM9lhh als PMudonorphoee Meb Cordierit, oebel Benerkn««
gen über McUmorphiiiniit : 79—02.
iber deo HaoeriC: 101-^ iO«.
A. Patssa: chemiidie Analye« des HaucrilB: 107-108»
Fr. V. Kacwr: fiber Gaprina Partsehi: 109-^114, Tf. 3.
V. Stmvflbua: Ebbe und Flutb anter dean Einfluaa der RotatioBt
ItS-Ul, Tf. 4.
W. HAimHGBR: Schillfrn der Kr^atall-Flfichen : 143—158.
IL KHca: Cepbalaspit Lloydi nnd C. Lewiai Ao.: 150—168, Tf. 5.
K. PaiiFBa: KrjHtatl-Fonii des Lasulits: 159-176, Tf. 6.
J. PtoTTKo: geognostiscbe Sdiildening von Kremtdt9: 289—3049 Tf. II.
Fr. V. Haiirr : neue Cephalopodcn aus dem rotben Marmor von^ti#«ea: 257
—278, Tf. 7-9.
A« r.BinRi,oT: Dolomit u. seine kfinatl. Darstelimii^ anK Halkapatb : 305—316.
A. LStrs: Nickelaraenik^Glana, Gersulorffit, Ton SdMkmnf i» üUeyerwarft
nnd von Frmekemdorf in Oksr-Unftumz 343—340.
Fr. V. Havbr: Faaailien von K^rod in SMenHirgm: 340-356, Tf. 13, -«
J. Barra>i»b: Braehiopoden der Silnr - Schichten adft«Mii#: 357*4759
Tf. 14—22,
4) CA. Zipsrr: die Versammlqngeii rnfarttcAer.Ärste und Natur*
famcher (8 SS., Neiuohl 1846 ^ meist nur Titel).
I. Vers, zu Fe#M, am 29. Mai 1B41.
Fk. Kramri: zeigt ein Petrefakt des Boletus igniarins , dessen Tersteine/
mag Ton Innen begonnen: 9.
Tocmo: Oberstcht der Mineral- Wasser VngmmBi 10.
II. Vera, zn P€9tk am 6. Sept. 1841.
Fr. KosiifTr: ein zu Tmmöem gefundener versleinter Rfesen-Banm: 33.
Jaivrotich : Entsteh, d. Biodt9Urjfä bei O/en, geognostisch-arcfalologis^ : 42.
Agttemjli: gigantische in der Tkels9 gefundene Knochen vorweltKcher
Tbiere: 42.
T. FanGRACz: Entstehung von Ebbe und Fluth: 46.
III. Ters. zu Neuiokl am 4. Aug. 1849.
ZfRSBR: geognoatische Verhiiltnisse des SökiBr Koinitats: 102—107.
KcBiFTi: Bericht Aber die Fahrt nach dem Htrtttumetfiter Thal nnd seine
Knoehen-Hahlen: 109—110 (231).
WAcrcBR: Hydrographie einiger 8Mer Mineral-Quellen: 110; 147—155.
^ — Analyse des obigen Riesen-Baumes : 156.
> «Mtgladier Selwitte badatf, Mm 4te Baba cimMl gtetast ist. Der Hcimaigebtr
rifcM SasMüwig (nlt Eintchloas der «Berichte" In 8?) g^ea die andrer «stvr-
wUseaeehaftllcher Instltiite and Redfikllonen regelmftsfg nnxtttsiMchen , ohne elh«
Sa^lcb fiber die beiderseitige genäse Aoagrelehang besorgt %n «eyn and ftardert dlejealges»
, welcbe« ednc Zlriinlare aoeli sieht BSgekMiipMa eiad , auf eich (dvrch die Hof-Bachhimd*
hng ▼«• BzAviieLMR vsd Ssnai) s« «eldea.
«0
CtiLcBSRT: Mliierftl-Was«cfV der Berosteia^r O^gfend: 156.
Zipasn: in JKroalieii. gefallener Meteorstein: 164.
XuBtiVYi: Mineralien aus dem Nee^aier Romitale*. 165.
Zifsbr: orfkto-geognostisGhe Mineralien-Sammlniig: de« Kie^l^r^Ungari^ekeu
Bcrg'Besirkea: 166.
Baranay: Mineralien aus der MhMiseker Uin^ebuni^? 166.
HAiDizfOBR : d. Mineralicn-Sammlan^'d. K. R. Hofkammer in Wim : 166^177.
Zipsbr: Betrachtungen über den Meteorolitlien-Regen xn ivan: 177.
Dbaoda: Vorkommen und Bildung' des Cbalcedons beiLi^ll^: 178 — 180.
KuBiifyi: Versteinerungen aus Sandstein , Grobkalk und Molasse von
Neojfrad: 480.
Nbkdtwch: Herrengrnnier und Reiakänyäer Arragonit: 184 — 195.
&) Bulletin de la Socieie des Naiuralisies de MoMcouy Mose. tf^.
[Jahrb. 1847, 835].
i846y 4; XX^ II, 275-575, pl. 10-«-14 und A— £. [Vom Sekretariat.]
Aichwald: Nacktrag sur Beschmbung der Fiscbe des Devonischen Systems
aus der Gegend vou Puwlowsk: 277—318, Tf. 10.
Rouillibr: Erklärung eines geologischen Durchsehnitts der Gegend roo
• Moseau: 350—468. Tf. A— E,
Nobdhahn: zeigt die Entdeckung einer Schiebt mit 23 Wirbelthier« Arien
bei Odessa an: 570. ,
1847, I, XXI i f, 1-260, t. 1-4.
WaNgenhbim von Qualbn: über die Erscheinung, dass an den meisten
\ Flüssen RussUmi^s das rechte Ufer horh und das linke ilaeh gefunden
wird : 69—93.
J. Aobrbach: waren die Moskauer Sandsteine der Wirkung des Feuecs
ausgesetzt: 224—228.
A. VosixfSKY hat zaTroitmk^ bei Moseau ein fast vollstindiges Mammout
gefunden : 251.
BojAftscHiMOFF ; das Erdbeben im sudlicbsn Aitaii 228-233.
C. Zerstreute Abhandlungen.
Lrvaixois : Memoire sur la rodke^ i§n4e d^Bsss^-la-edtSf arrond, d^ Lume^
pUle. (Mem. Soe. seiene. ieltr. sie. de Haney 1846, 8 pp,)
*- ^ Memoire sur le . ffisemstU du sei gemme dans U dsforL de im
MoseUe et sur la eomfositiom senerale du ierram du Musehelkaüt em
Lorraine. (IHd, 1846^ Z9 fp.)
Lortbt: Von den Flössen und ihren Einwirkungen. (JUem, d. VAead, r.
des sdene, ete, de Lyon, 1847, 27 pp.; 8^)
R. JLoDWio: die volkanoidisofaea Massen der Breitfirst, swischea AiM«-
und Maüi - Stromgebiet bei Sparhof, (Jabres-Bericht der Weiterau^
Gesellsch, f. Natur-Kunde über 184V6) Hanau 1847,8, 11—70.)
Auszüge.
A« Mineralogie^ Krystallographie, JUineralchemie. .
Choobiivb : Zerlegung des Tschevkinits (Russisch. Bergwerks-
Jaurn. 184S. p. 363 und Bsrzblius Jahresbericht XXYI, 373 ff.).
Kieselsäure . .
, 34,90
Tbonerde . . .
11,45
Eisenoxydul . .
20,65
Manganoxyd . .
2,88
. Ceroxydul . . ,
9,45
Lanthan- Oxyd
6,90
Yttcrcrdc ....
0,95
Ka]kerde . . .
7,10
Talkerde • . . .
1,30
Titansäure ....
1,65
Wasser ....
3,00
Berechnete Forme] :
(Ca, Mg, Fe)» SV -}- »(Y, Ln, fie, Mn, Fe) ^S'i + ,Sl S'i.
Yergleicbt m^n diese Analyse mit )ener von H. Rose , so scheint es.
als kirne an derselben Fundstatte auch ein Orthit vor, worin etwas von
den BesUndtheileo des von G. Rosa Tachevkinit gennanten Minerals
eingenengt wäre ; letates dfirfte GHOUBiifK ;
eerlegt haben.
R. HERikuNfi : geoguostische Beschaffenheit des Mineral-
Bruches au der Sehi$chimsktoa Gora und dort vorkommende
Mineralien. (Eiidm. und March. Journ» XL, 7 ff.) Die MineraUReich-
tbümer des Sialouster Distriktes sind vorzüglich an drei Punkten aufge-
hänn: in 4en Umgebungen des JtmenS0es hei Miask^ au Oehnuaaw^k und
02
in Brache an der SekUMwuluom Gera, — Das 8ckUMm»hi9€kB Gebir^
lieget, westlich von der ürempt und dem Urai ^ im Gebiete der meta-
Borphischen Gestein- BilduD^en. Es setzt einen von N. nach S. streicbeo-
den hewaldeten Bergrödcen Ensammen. Seine g^rösste Meereshobe dorfte
etwa 1700 Foss betra^n. Nach 0. und S. lehnt sich jenes Gebirg« an
die Üreu00, wovon es nnr dorch ein flaches, vom Bmgruaeh durcbstrdmtes
Tbal g^chieden ist ; nach N. und W. Üllt dasselbe steil i^e^en die Thiler
des Ai nnd Kuwateh ab. Der Zugang sum HehitdUmuki^chen Gebirge
wird dadurch sehr erleichtert , dass die Hauptstrasse rwischen Slatwü
nnd üatka Aber dasselbe fuhrt. Um aber cum Mineral-Bruche au gelangeOi
kann man {ene Strasse nur eilf Werste weil von SUiimsi aas Terfolgen.
Von diesem Punkt an hSrt Jeder Weg in der Richtung des Bruches auf;
aaan bedarf eines sicheren Fuhrers , um im dichten Walde snm Bruch in
konunen. Hier finden sieb aMnchibltife Gesteine. Felawlnd«, deres
prösste Höhe dreissig Fuss erreichen durfte, bilden einen Halbkreis von
vngeAhr huudert Fuss Durchmesser. Der Boden ut eben; nur in der
Blitte liegt eiu Stock festen Gesteines (Granatfels) , der sieh an die Feli-
wand aulehut. Aus O. nach V. bemerkt man folgende Gebirgsarten ;
1) feinkörniger Diorit ;
2) grobkörniger Diorit, auf deasen Kluften mitunter recht gute iJbil*
Krystalle:
3) frischer Chloritschiefer, fuhrt Magneteisen-Krystalle and anf Neaten
auch Turmalin, dessen Prismen mitunter mehre Zolle lang nnd von eioen
Zoll im Durchmesser sind;
4) zersetzter Chloritschiefer mit Eisenkies-Pseudomorpboaen ;
5) Talkschicfer ; die Lage dieses Gesteines bat nur gerilnge Machtig*
keit, ist aber dadurch wichtig, dass die Felsart mit dem angrenzenden zer>
setzten Gebilde die Fundstätte der Mineralien ist, welchen die SekiBchims-
k^fm Gorm ihre Berühmtheit verdankt, indem hier die von G. Rosa be-
schriebenen Substanzen vorkommen, wie Hydrargilit, Xanthophyllit, Chloro-
spineil , und auserdem triflft man : Völcknerit , Chlorit (Lcnchtenbergit),
Talk • Apatit , Steatit und Perowskit. ^ Chlorspinell findet sich baulig.
Er ist mit Magneteisen in Talkschiefer eingewachsen, und die Masse beider
Mineralien wird oft so überwiegend, daas sie den Talkschiefer verdriagt
Es entstehen sodann knollige Massen eines körnigen Gemenges der ge-
nannten beiden Substanzen. In diesen Massen erscheint, obwohl sehr
selten , Hydrargilit in kleinen derben Partbie^n und in Krystallen , fentfr
Perowskit in klehien stark glänzenden Hexaedern, die iSbrigens bei weitem
nicht so schön sind wie die Krystalle von Ochmmiow9k. Unter fihnlicbea
Umständen kommt auch der Völcknerit vor. ~ Der Talkschiefer ninrnit
häufig Thonerde und Wasser auf und geht sodann in Steatit über, der
theils schieferiges Gefuge besitzt, gewöhnlich aber in derben knolHgeo
Massen getroffen wird. Oft bildet der Steatit auch Pseudomorphosen nacb
Formen von Granat und von Epidot (?). Die knolligen Steatit- Mas« sn
sind gewöhnlich fiberkleidet mit einer Xanthophyllit-Rinde nnd diese wieder
übersäet mit den cierlichsten Magneteisen - Oktaedern. - Der CbloiÜ
a.tmkU»kM(f»§mUik sich lo «clUMiM fft^MM Kijratilkii i«%ewMliK»
•oTTaiksdiMltr» mad in kkiM« ICryiteUeft eiofewtfchaeii in StMÜt, ferner
9€«liwciM In im särsetzten Geateinen, welche den TaUuohiefer begrfnke«.
Ao^BCWMlMett auf Chlorit und Steatit ündet ai«b hier eMlIieb noeh dar
Talk*^pa(it.
Auf dt» Talkaeblefer folgt:
6> Zersetztes Gestein , Nester von Chlorit and von Talk • Apatit elii^
sdiliesaend.
7) Granat-FeTs, theils aus reinem Ch^natin sehr kleinen krystalfiniseheii
gelben Körnern von geringem Zusammenhang bestehend, theih dichter,
^rfinUch Idokras*artig. Tn KHiften trifFI man Drusen von gelbem dureh-
aefcelnendem Idokras , Krystalle von braunem Granat und kleine weisse
PHamen eines Davyn-ihnHehen Minerals. An noch andern Stellen ist deh*
Gmnatf^ls ganz dof-chdrungen mit kleinen Adern rnid eingesprengten
Tbeilen von Kalkspalh, welcher 8ch6ne grosse lleischrothe Apatit-KrJ^stall»,
nicht sehen auch Chondrodit eingewachsen enthilt.
8) SerpeUthi.
ÜAiftirfcBn: Eis»nsleln<¥arl[omnien bei Milien in ÖatiarraM
<Önlerreidiis«lie biltter Ar LH. , 1S49, Nr. 61, 8. 383). Ei «raehsmt im
Gasceii ids' Lager von verwifterlem Eisenspalh, mft GiiauDMacUefer im
Liegenden , Gneim im Haitgendeii und darauf Ratkatein. Die abaelnan
AWwUnngen sind aber grOsstenthoHs durth sogenannte Spiagelblätter hn-
grinA Auch kommt manchmal der Gneiss bis ins Liegenda, aodann ist
itr Eisenspafh mehr aufgehst. Eraeheint GlissHiersehiefer im Hangendml,
so aeigt sich das Erz frischer. In der Teul^ wnrde Magneleiaen niid
Eisenkies in frischem Eisenspath getroiTen. Das im Durchschnitt unter
50^ nach NW. einfallende Lager ist iu höherer Teufe bis zu 80^ auf*
gericbtet, fallt tiefer um 35<>, im tiefaten 60^ Es sind zwei Trdmmer,
eis liegendesr Bauners, ein hangendes mehr Blau erz. Das Braunerz
ist zwinchaA den Fingern zeireiblich , dunkel rothlichbraun im Striche,
▼errath jm Bruche die rhoniboedri{;che Form des ursprünglichen Eisen-
«patties. Es ist Eisenoxyd ohne Wasser, wenn auch nicht ganz rein.
Das Blau erz ist fasteri bat deii Namen von einem blaulich-metallischen,
bin nnd vrieder hervortretenden Schimmer. Der Strich ist dunkel, rothlich-
brann. Die Substanz aber, wie beim Braunerz Eisen oxyd ohne Wasser,
aber in der Pseudo- oder Meta-morphoae von Eisenspath zu Eisenglanz
oder Himatit, hat bereits ein zweites Stadium erreicht, in welchem die
Theil^ben nach ihrer eigenen krystalllnischen Anziehung zusammen zu
treteji begannen. Dar Blauere bildet die grossere Mäste im Haoptlager,
oft iu sebr festen Nieren. Eisenglimmer findet sich auf Kltifteit zwischen
den andern Erzen, die er mit 8«inen zarten Bl&ttchen füllt. Die Eisen-
oxyd • Theilchen blieben bei der TerMkning in Braunerz nnbaweglidi
tnrack, begannen im Blaners tu kryatalliairen , worden abar durah dan
64
ProkeM in BlfetMiorplroM iw«r hkiwegrs«Abi< , Mt iogleMi wMer in
dtfii Kluften als Eis eii||^lraiiiitr*Sclivppea a^;«kfcr(. In den mKydkieu Cran
tttdet sieh k«m EiMnkiM, W4}hl aber niebt sdten inEiteM^ath. OxTdation
des Onrtzen , nnter Bedeeknng dM Meeres gibt alle twtbwaiMUK^eii Bedio-
jungen sur Gonstmetion des Prozesses, erst Glanbersals, ^chwaftlssorn
Natron und Cbloreisen zu bilden , von welehen leiste« eben an * leicbt
dfircb die «n der Gestein- Masse vorhandenen st&rkeren Basen aarl^t wird,
w&hrend die Gebirgs-Feuchtigkeit das erste wieder mit hinweipiinunt "
Pas schwächere Trum ist au Brauners geworden, dieses, aber und du
Blanerz beides anogenj durcli Oxydation , während einer höheren Trm-
perafur jedoch,, als derjenigen, welche anderwärts Eisenozyd-Hydrat,
Braun-Eisenstein , hervorbrachte. In grosserer Teufe aber erscheint eis
diesem entgegengesetzter katogener Fortgang in der Bildung von Bfagnet-
eisen und Eisenkies in frischen Eisenspath. Beide Veränderungen stellen
hier weiter fortgeführte Stadien . in dem metaroorphischen Proaesse dar,
während welchem gleichzeitig die grünen oder rotbcn Schiefer anderer
Örtlichkeiten zu Ghieiss und Glimmerschiefer geworden sind»
Hbrbuii: über die ZusamtaeBsetenB.g des üydracgiUti
<EfiDM. und March. Joum. XL , 11 ff.). Das aeriegte Eaanplar stansite
aus dem Xalkftchiefer der 8ekUckim*lu{i0 Bat^ im.Distriete.von Sfalesit,
«und war eingewachsen in Höblungen ejjaes Gcaiengea von Chlorospisdl
add Uagneteisen. Es bildete das Mineral theiis derbe Parthien von fcörnir
kryvtaliinischer Zusammensetzung, theiis erschien dasselbe in gteichwiske-
liglen sechsseitigen Prismen mit porösen Endflächen. Eigenachwere ^
S)380-^3,tdS. Ergebaiss der Zerleguag :
Wasser 84,64
Thonerde .... 64,03
Phosphorsäure . 1,48
100,00
Die Phosphorsaure gehört offenbar nicht znr Mischcmg des Minerals,
dessen Formel ist:
XI ft,
der Zusammensetzung des Gibbsits entsprechend; HydrargilitwSre fo''
glich kr ystallisirter Gibbsit
Steoler: über die in Tfi^arft herab gefalleuenMeteor steinen
(Österreichische Blätter für Lit. 18i7 ^ Nr. 86, S. 343). Der Zahl nach
gibt es zwanzig solcher Phänomene.
1559 erschien das erste ans Daten bekannte Meteor in der Qt^^^
von Mi»koUt%\ fünf Eisen- (Llumpen von der Grösse eines Menschenkopfes
■tfirzten herab.
«s
1618 Mctt in MtarMhi drei Centner-M^iwere Steine, wovon ein d«-
■i«lig«r Tiirkisdier Plucba eine amsttndlicfae BesrbreibiMg lieferte.
104S, swisehen Ofm nnd Gran,
1676, in Daimmtien.
1699, bei Tgmesvar,
1717 und 1740 an der Donau.
1751, in Kroatien,
1808, 1812, 1814 im Saroser Komiiai.
1816, bei Pesi and in Nm^tf-Ban^a,
1818, bei ttehadim.
1810, in Odenharg.
1833, in der Freskwt§et Ans,
1834, in Zola,
1836, am Plaiienooo,
1887 mid 1842 sah läaki PULnomene der Art, und sie «mrden untersucht.
Das merkwürdigste dieser* Meteore war jenes Ton 1751, welches in
Gestalt feurig;cr Knollen herabfallend, drei Klafter tief in die Erde Tersank ;
femer das ron 1814, wobei man einen 133 Plnnd schweren Stein auf-
nabro, nnd das von 1818, wobei die ganze Gegend fünf Minuten lang be-
ieoebtet war.
Patbra: über ein neues Mineral (a. a. O. Nr. ^Jf, S. 363). Es
begleitet diese Substans den Laaulith von Werfen, Ausgezeichnete rhom-
boedrische Theilbarkeit, R = 107^ 80'. Lichte-brann. Eigenaebwere s
3,330. Gehalt nach K PrufbA:
Eisenoxydul . • . 27)37
Kalkerde .... 26,76
Kohlensäure . . . 46,84
09,07
Formel: 3Fe C' + 5Mg C
nach welcher das Mineral zwischen den Mesi tin-Spath ond Basitiuiirt^a
Pistomesit fallt»
Lavrvi^t: fiber Isoinorphle und Kristall « Typen (Ctftnpi.
renJL wmunole /«# irm^aux Mikifuee, par A. LatmafT et A. Gbrhardt,
p. #r >• Bbrzulios J6hresb. XXYI , 03). Nach des Vfs. ganz eigen-
Ihamlieher Ansicht kinn ein Wflrfel isomorph seyn mit einem recht-
winkeligen Prisma, es' mag die Basis desselben quadratisch oder rektan-
gnlär seyn , das Prisma gerade oder schief u. s. w. Die Gmndlsge zu
dieser sonderbaren krystallographiscben Idee besteht darin , dass man in.
Jakiiaim 1818. 5
M
4er Lehre ten der leomoriiliie 4ea keblteefeareil Kelk nü timm Winkel
Ton lOft^yft' Ala kemorph mit dem (viobrrtii
(*/0
welcher einen Winkel von 107^^25 besitzl, betraclitet hat, so wie mit den
häufig dazwischen liegenden Verbindungen der Kohlensaure mit Kalkerde,
Talkerde und Eisenoxydul ; so kann ein Würfel isomorph seyn mit Rhom-
boedem von 89^ bis. 91^,5. LADREriT hiilt es für Isomorphie, wenn in den
Krystallen die Axen ($ensihiemeni) gleich sind und sich (^emsihlefneni)
gleicli gegen einander neigen, zu welchem Typus der Krystall
auch gehören mag.
HiRMArt: Z«»ammenBetznng des Gliiorits (Lencbtenbergits)
aus dem Bruche der Sekisehimtktifm O&ra in Districte Slaiowi (Eaov.
nnd March. Joum, XL« 13 E). Der Verf. machte bereits darauf aufmerk-
sam, dass die Zusatunensetsang des Leuchtctobergits grosse Ähnlichkeit
kafce mit jener dts Chlorits. Nur der Wasser -Oehalt beider Mineralie«
schien verschieden. Neuerdings überzeugte sich H. , dass audi dieser
Unterschied wegfalle. Die von einander abweichenden Angaben des Wasscf-
Gehaltes des Lencbtenbergits kommen offenbar daher, dass dieses lUinertl
jenen Gehalt in der Gluhehitze nur sehr schwer fahren Iftsst, wie Solches
vom Vf. durch Versuche dargethan wurde. Die untersuchte VarietAt des
„Lenchtenbergits^* , in Erbsen • grossen dodekaedrischen Krjrstallen einge-
wachsen in Steatit vorkommend, gab :
Rieselsäure
. . 32,35
Thouerde . .
. . 18,00
Eisenoxydül
. . 4,37
Talkerde . .
. . 32,29
Wasser . . .
. . 12.50
99,51
Es ist demnach offenbar der „Leuchtenbergit^ nichts
alsCblerit.
Wacrbnrodbr: Zerlegung des Nickel- Arsenik - Glanzes
(Archiv der Pharm. 19^, S. 288). Vorkommen in der Gegend von ÖU-
mii» im SäehHmhem Vai0iUmde, im Dient, welcher in der Grauwacke-
Formation auftritt, und von Eisenspath begleitet Derb, in schnuUen
Trümmern, auch eingesprengt in der AnsfOIlmigs- Masse eines Ganges,
der früher anf Kupfe-rerze abgebaut wnrde. Bleigrau, lauft ansäen roth-
lichgrau an nnd ist stellenweise mit Nickelblüthe beschlagen. Das zer-
legte Exemplar war in dem Grade mit Eisenspath verwachsen, dass dieser
nicht ganz davon gelrennt werden konnte. Die Analyse ergah:
«7
Vhkti 20^37
' Arsenik .... 3S,^k6«
Sehwefel .... 8,003
Blei 0,280
Soxfdul . . . 8^200
aDOxydnl . . 1^023
12,5?8
87,248 fette Tbeile.
&«b«lt war nidit vngtgtn.
Die 4rn ietsten Bettendtbeile gebJkvn offenbar sam Eisenspatb ; vielloieht
wi aber Eiaen dem Glanse anzareebnen. Wird die zu den letsteo- Basen
f^ebbii^ Kobieoafture bereebnel , so findet nan is,567 Tb., im Gänsen
also 102,816 -p. C. DmL Glans selbst wintle bestaben aas:
Ni S, + ,Ni Ast
QeAiBdni. BerMhaet.
Nickel .... 32,18 . 32)70
Arsen ..«. 54,20 . 53,44
Sdnaafel . . . 13,62 . 11,86
100,00 100,00
Oamoor- und DMOLOtasBAOX : Analyse des Morvenita und Vor-
eini§^ang dieser Sabstanz mit dem Harmotom (Ann. de* Min,
d, IJf, S90 Mf.). Fast stets wird der Harmotom von Siranünn in fiteüoff«
Umd van Ueiaett waskerbeUen , dnrebsicbligen Krystaltea begleitet. Pnr-'
urps erkannte deren Form adentiseh mit jener des Harmotoms mit Baryt^
Baau ; TnoMaoit analysirte die Substans and legte ibr ab einer ei|pentlifim-
ücbcn Gattung den Namen Morvenit bei. Naeb DiMOim's Zerlegung^
ist dan Mineral aiehts als eine Varietät den Harmotoms. Er fand bef
swei Annljfaen:
Kieselerde • « 0,4760 . 0,4760
Tbonerde . . 0,1630 . 0,1671
Baryterde . • 0,2086 . 0,2046
Eisenexyid . . 0.0066 . 0,0060
Kali «... 0,0081 . -
Natron • . . 0,0074 • —
Wasser . ., . 0,l4t6 . 0,|416
1,0121 0,9047
DieReaultateder von DaacLoisBAin vorgenommenen kryatallograpbiseben
ünleranclwngen würden ebne Mitfbeilmig der Figtir niobt verstftndlicb seyn.
Glochbr: aber den ifdfcriifliben Honigstein (Erdm. n. March.
Jonm. XJlXVm, 321 ffl).
Weisser Honigstein. Scbon beim ersten Besuche der Koblen-
gruben in der Grtin-Sandstein47ormation bei Waickow unweit Ba$lwwUm
5*
in MHreH war dem TeiC aaf dem dortig^e» wiBidieii granea Tbon ein
weisses^ weichefi, g^iänscBdes Mineral aufgctfalleo » welches aber nur sehr
sparsam und in so kleinett Partie'n. als übtrsugp sich darstellte, das«
keine n&here Untersuchung damit vorgenommen und nur so viel ansge-
gemittelt werden konnte, dass es sich in der Flamme nicht entxiindete,
sondern schwars wurde. Spater erhielt er ein derbes Exempliu* und einig:«
Stucke des die Kohle begleitenden grauen schieferigra Tbones mit stärkerer
Rinde des namtichen Minerals bedeckt. Das derbe Exemplar zeigt eine
feinkörnige Absonderung aus sehr kleinen eckigen, theils auch rundlichen
l^rytttallinis^hen Körnern bestehend, wie der gelbe Honigstein von Wmiehow,
an denen aber nur schwache Spuren von oktaedriseher Krystallform tn
beuierken sind. Die Körner lassen sich durch geringen Druck mit dea
Finger von einander trennen und sind theils voUkoonnen dutchsiehtig und
wasserhell, thciU halbdurchsicblig und glasgUnzend. In ihrem Verein zur
derben Masse erKcheiuen sie, wie der Rinden-artige Überzug des Minerals,
undurchsckeinend oder an den Kanten durchscheinend, grauliihweiss, stellen-
weise auch etwas ins Gelbliche ziehend und wenig-gl&uzend bis glänzend,
von im Mittel zwischen Glas- und Wachs-Glanz^. Der Rinden-artige
Überzug ist nicht deutlich körnig abgesondert, aber mit einer Menge feiner
Risse durchzogen. Die Härte dieses weissen Minerals ist zwischen GffW-
nnd Kalkspath-Härte und damit sehr geringe Sprödigkeit verbunden-, diB
spezifische Gewicht kommt mit (enem des gelben Honigsteins äberein. Bi
stimmt also das fragliche weisse Mineral in allen äussern Eigensehaften,
die Farbe ausgenommen} mit dem gelben Honigstein von Walekaw ubereio,
und da das Yerhalleo in Säure und vor dem Löthrobr bei beiden Substanzen
die nämliche ist, so fca'nn kein Zweifel seyn, dass beide zu eiuer und der-
selben Art gehören» — «Das Vorkommen des Honigsteins io der Grun-
Safidsteia^Formation nimmt darum unser Interesse in Anspruch , weil es
beweist,, dass die Bediugnngen zur Bildung dieser Substanz schon in einer
früheren Periode als in jener der Braunkohlen-Formation vorhaudea waren.
Auch von 'dem dem Hontgsteine so nahe verwandten Bernstein gilt dasselbe,
indem der Bernstein -Baum, welcher dieses Harz geliefert, schon in der
Kreide-Periode und zwar ^ wie der Verf. zn zeigen sich vorbehält ' in
Menge existirt hat, also keineswegs, wie man bis jetzt glaubte, ein aus-
schliessliches Erzeugniss der Tertiär-Formation ist**.
* Bekanntlich Jlndvrl «ich die Qualität des Glanzes aoch bei andern MiueraUen oft
mit dem Durehaiehtigkeltt-Orade, wie x. B. unter anderen der Opal In «einer roll-
kmninen dnrciialcliligffn Vatlelltt «1« Hyalitb dna relnateii Olnaglans, Im Zustande des
halbdurehsiebtlgen edlen Opals einen In Waisba^as sieh xithesden Olaaglaak, dagegen
als Halbopal, welcher nur an den Kanten durchscheinend Ist, entweder wirklichen Wachs*
glanx besitzt, oder einen reinem Olasglans sieh nfihernden Wachs^Ianx.
•* Unter dem Namen Bernstein kommen zweifelsohne verschiedene Harze rot, 41«
man znm TJiell in weit Alteren als dta tertlärdii FovmatiMiai sitirt hat Hier klsnes
nnr chemische Zerlegungen helfen. d. R>
09
B; Geologie und Geognosie.
bitD. Sbivpt: Lehrboch derGebir^S" ond Bodeo-Kuiide sv«>
nächst ffir Land- und F ors t-Wirthe, 8®; I. Theil: Gebirgfr-
Kande XXIF and 274 SS. mit Lithographie'n und vielen Tabellen {Jenm
1S4Ty, Der Verf. will denjenigi^n Peraonen, deren Geacbdfte geologische
Kenntnisse erheischen, welche aber einen mundlichen Dnterricht nicht ge-
messen konnten, haupteichlieh jedoch den Land- und Forst- Wirtben ein Lehr*
budi tiefem y welches mit den neueren Entdeckungen fortschreitend die
Mingel der filteren vermiede. Durch eine 14-jShrige Lehrer- Tbfttigkelt
glaubt er sieh beffthigt die Bedurfnisse und die Anforderungen an ein
soicfacs Bndi genau zu kennen und richtig zu beurtheilen. Er zieht mit
Absieht anf }enea Zweck Manches herein, was in gewöhnlichen Geognosie'ii
ubergnngen oder zu kurz abgehandelt wird, wie insbesondere die chemischen
Eigeosdinflen der durch die Verwitterting in den Boden übergehenden
Mineral- und Salz -Arten der Gesteine, handelt jedoch die organischen
Merkmale der Gesteine verhftltnissmäsig sehr kurz ab , indem sie grilnd-
fiebere Studien^ aBsUfihrliche Beschreibungen und genaue AbbilduAgen er*
fordnrten, welche das Buch für seine Bestimmung zu theuer gemacht haben
wfirden ; er bezeiehnet die Werke, in welchen man sidi vollständiger über
diesen Gegenstand beiehren kann. Der Plan des Ganzen wird sidi aus
Islgemlnr Cbersicfat ergeben:
EiBlsitang. L Gebirgs - Kunde im engeren Sinne. A. Petregraphie,
1. Bestandtheile der Felsarten, 'a. im Allgemeinen, b. im Besondern;
0. entferntere Biestandtheile (Schwefel, Sauerstoff und seine Produkte, Oxj^
dstisa, SAoren, MeCalloxyde, Alkalien, Erden, Salze); ß. Nähere Bestand?
thcOe (ein fsehs Mineralien, Felstrommer , organische Bestandtheile) ; —
1. ycrhindnngsweise der Gemengtheile zu Felsarten (Gefnge etc.); -*'
3. Umwandlungen der Felsarten (Überginge durch äussere Ursachen ; als
Erdbrinde , Atmosphärilien) ; — 4. Formen - Verhältnisse der . Felsarten
(Absnndemng, Schichtung, Bergformen); Gänge, Lager; — 5. Anleitung
znm Bestimmen der Felsarten ; — 6. Mineralogisches System der Fels-
arten ; — 7. Mineralogische Beschreibung der einfachen und der ge*
mengten Felsarten. — — B. Orographie: 1. Normale oder Neptcnische
Felsarten, a. ihre Bildung, b. Formation, c Gebirgs^Geblete, d* gcognosti-
sehe Beschreibung, a. des Ebenen- oder Anen-Gebirges (Alluvium, Diluvium),
ß. des Becken-Gebirges (Tertiär- Gebirges), y. des Wall-Gebirges (Kreide,
Jon) , 6. des Hochebenen-Gebirges (Triss) , e« dea Rand • oder Busen-
Gebifgea (Zeidistein bis Steinkohlen), S. des Massen -Gebirges (Grau»
waeke nnd Thonschiefer), 17. des Grund-Gebirges (Rrystallinische Schiefer);
-* 2. Abnorme oder vulkanische Felsarten, a. Bildungs - Weise , b. Ein-
wirkung anf normale Gesteine , c. Einthoilung, d. Alters - Folge, e. Über*
siebt ihrer (geographischen) Gebtete ; ~ Anhang : alphabetische Erklärungen,
der Namen d^r wichtigeren Mineralien , Felsarten und Pelrefakten. — —
In der Ansfuhrung hat der Vf. schon oft Tabellen - Form gewählt, wodurch
die Zusammenstellungen allerdings übersichtlicher werden ; doch wäre es
70
bequemer gewesen , wenn die groüiea AuflchUg- Tabellen durch Wahl
eines kleinen Schrift -Satzes auf das gewöhnliche Seiten • Format waren
rrduzirt worden , was wenigstens in vielen Fällen auch mdglteh gewesen
wire. Die von dem W. neu gebildete orngraphiache Eintbeiiunga - und
Benennangs^WeiHe bezieht sich auf das gewöhnlichere Verhalten der Gre-
birgaarten hanptsaoblieh in den Gebirgsketten Dentschland's ; und wenn
zwar auf diesem Wege eine strenge Scheidung und Clasailikation aueh
nicht einmal för Deutschland an erzielen mdglieh ist, ao genfigt es einen-
«heils wenigstens für den verliegenden Zweck doch vollkommen, nnr nnf
die deutschen Verhältnisse allein Rdoksicht su nehmen, während andeia-
thcila dieser Zweck *- eben bei dieaer geographischen Beachränkung ~
sehr gefordert, ja weit vollständiger erreicht und einem Bedfirfniaae der
Leser gewiss in mehrfacher Rücksicht abgeholfen worden neyn wärde,
wenn eine geognostische Karte voa Deutschland in mäaaigem Maaastabe
dem Buche beigefügt worden wäre, ohne welche eben deijenige Leaer,
welcher einen mundlichen Unterricht nicht genoaaen hat, sich denn doch
gar zu schwer in daa Ganae finden kann. Allerdings bat aber der Vf.
in der Literatur die wichtigen der beretta vorhandenen ^eognoatiechen
Karten in Deutschland und adnen Theiiem namhaft gemacht, wie er deaa
auf diesem Wege dem Lehrer die Mittel angibt, alch über manche «mkre
Verhältnisae je nach Bedärfnisa vollktändiger zu nntOrriobten. Jene Ge-
biets-Eiulheilung ist ganz praktisch zweckmäaig; aber eine Karte dsxa
wJirde den Leser sehr bald aoweit orientirM, dass er sieht, in welcher
FcrBBation ea zu Hause iat, unter welchen Gebirgsarten er die Gesteine
zu suchen hat, die ihn umgeben , mit weMiem engeren Kreibe von Gestein-
Bigenschaften er sich iiir seinen jedesmaligen besonderen Zweel: allein
vertraut zu machen habe. — In eine 'nähere Kritik können wir hier
nicht eingehen; doch glauben wir, daaa das Werk aua dem angedenteten
Gesichtn-Punkte seiner Absicht recht wohl entspreche.
Der zweite Band, die Boden -Kunde enthalend, soll bestimmt bia
Michaelis des Jahra *- wir sind jetzt im Novembr. — • erscheinen.
Der Vf. hat ausaerdem noch eine selbstständige, doch nicht in den
Buchhandel gekommene Folio - Tabelle zum Gebrauche bei seinen Escur*
sionen eiftworfen, wonach die ^^Beschreibung und Lagemn^a- Folge der
Gebirgs- Arten in Bisenacha Umgegend*^ fibefaichtUch dargestellt ist
Cd. BirmvBR: die Entstehung des Erdbälle, Mondes u. n.
grossen Weltkörper, aus d en Lagerungs-Verhältuisaen der
Erde abgeleitet {Erlangen 1847^ 8^), Wer, wie der Vf. noch hent zu
Tage alle Kalk- und Kiesel-Erde durch Thiere, die Thonerde durch Pflanzen
ursprünglich entstehen lasüt, Kies, Kieselerde und QUarz mit einander ver-
wechselt, könnte sich wohl die Miihc ersparen, Andere fiber die Welt-fint-
strhung aufzuklären und, wie er in der Vorrede sagt, die Irrtbumer der
Vulkanistcn beweisvoll zu widerlegen.
Tl
Bsmefi: «It^tertiart Fossil i en in den Tiion-Lay^em hn
<#srMi. MMiftt8-Ber. IMf, 160^164, und iipfiter et^iiizt in einer.
«ns B«eh Diofat bekannten Zeiischrift, auf lOft SS. S% Sie sind zuerst
^dunnt geworden durch eine Eicursion, weldie L. v. Buoh mit Dr. Girasi».
S«nadit hat [Jb. 1847^ 485]. Der fette Ziegel -Tbou^ welcher sie ent-
halt, sdiKesst Septarien und Eisenkiese , aber keine Gci>ölle ein , d>irf
aber g^ebwohl niebt verwechselt werden mit andern Geroll-freyen Tbonen
4cr Marck Brtmd&Bkurg, Piai.ipri's Untersuchung der bei O&rmig vsr*
koBSiBeiideii Koncbylien hatte bereits eine Übereinstimmung mit denjenigett
in den Septaria- Tbonen von llosm und llnMls in ߧl§ien nachgewiesen.
]>er Then von Oärtfif liegt fiber Braunkohle. Bbyaich hat nun an 3
Ijotkaiiliten mit solchem uSeptarien-Thon** im weiteren Umkreise um BerHn
SD Mmm0dorfy zu JoaokiwMikai und zu Gör»ig (und ßier.e) bei Jfs^rfs^.
Smrf fiilgende 46 Arten bestimmt^ Corbnla clava n.^ Astarte
Kiekxi NrsT, Nucut a Chasteli N., N. Desbayesana N., Area
deeussata N. ; A. Kiokzi N. , Axinus (Lucina) unicarinatus N.,
A. (Lud na) obtttsus m. sp,j Lueina sir., Pecten permistus ».,
<P. peeft«ralia PhiIm, «st» Mu.), Conus divers iformis Dsh„ Murex
(T3rpbis)fistulatasSpHtTfi.»Rostallaria Sowerbyi Paiuc,, Fusus
datier n», F. moltisnUatas N., F. Konincki N., F. Deshayesi
Koif., Faseiolaria parvula ». , Pyrnla elegans Lk, , Pleuro-
t«BBa sabdentiaulata Muhst»» PI. crenata N., PL laticJavia n^
PL Selysi K., PL fleyuQsa M&. » PI. Waterkeyni N., PL
regalaris Kon.» PI. scaUra Phiu, PL Volgeri Phil., PL tro-
cbif^rmis ••) Borsonia plicata «.9 B« deeussata 11.9 Csssi*
daria dapressa Bu., Cassis? Rondeleti Bast.» Cancellaria
evnisa SoLAitn., C. Berolinensis n., Cerithiom 4suicaturo Lr.»
Scaiaria nndosa Sow,, Sc. semicostata Sow., Ringicula? glo-
bosatk, Actaeon eloligatns Sow. , Natica glaueinoides So.»
Bnlla 9p. tRdel. , Dentaliom fossile (Gm.) JPniL., Deutalium #|i«
tMlsl. S. Unter diesen 45 Arten sind keine lebenden, 18 sind in Bsigienj
«id swsT, mit Ausnahme der gleiohwohl eocAnen Pyrula elegans, sUa
in Domokt's fhfHime Töngrien von Boom und Baseio^ 6 in den tertiären
Ablagerongen iiber der Brannkoble sddlioh von Mmgdektry^ 13 von Stetn--
hetf in Keekienhny bekannt Dieser nord-dentsebe „Septarien Thon" ist
also eodo und zwar ein vollkommenes Äquivalent ffir jenen des Systtee
Tongrien in Boom und Bttoeh, welcher seinerseits «dem London-Thone hin-
sichtlich identischer Fossil • Arten nicht so nahe steht , als dieser dem
Psriser Grobhalk. Dasselbe Resultat ergibt sich anch aus PinLippt's Unter«
snebangen ftber die fossilen Arten der Thone von Gäraiy in den Palaeo«
graphiea, soweit die ihm bereits bekannt gewesenen Arten reiclien, wenn
BHm vorerst noch die Arten aus den Sandschichten naher bei Magdekur§
aossclMidet und einige seiner Oörmigor Arten kritisch strenger prtift.
Zu Biero bei Magdekurg^ nicht »»ehr aber an anderen benachbarten
Orten hat man ihn ebenfalls und zwar über dem dortigen See-KoAchyliea«
ffibrenden Sande liegend gefunden» welcher nach unten mehr brann
7«
«»dl bHnndnd« wird , unniitteibar «nf Bnivakokle oiuie meerUebe FoffBil-
Rente rnlit und mehr ein Äquivalent des Belg:i«ehea Saades sa Ftfui'Wfl
und Leihsn sa seyn scheint; der Verf. acbUg^ einstweilen vor ihtt Ha^d^
hmrffer Smd sa nennen. Die vei^etabilisciieu Reste endlich, weleke ias
plsfttisehen Thon in oder unter |enen Braunkohlen (bei HalU) g^foodea
worden, sind nach Gbrmar Blätter von Eichen,Lauriaeen, Acerinee n,
seltener Farnen, Zapfen von Kiefern, Flabellaria raphifolia, AI»
nites Kefersteini Gör., Holaer von Eichen und Koniferen o. a. Arten,
weldiemit denen von Bilin in Bokmtn und von Hmrimg xumTheile völlig gleich
sind. Ein für Bernstein gehaltenes Hars ist in der Braunkohle selbst vor-
gekonunen. — -^ Im Septarien -Thone Yon Bier0 aind bekannt geworden
Rostellaria (Strombites) speciosa Schlovh. S|r., Pleurotona sab-
denticulata, PI. Seljrsi, Lncina (Arinos) nnicarinatus- Im
f^aydehtrifer Se^ndt** darunter .Nucula? comniutata PhUm, Limopais
granulata Lk., Cardita analis Phil u. e. unbestimmte Arten.
Andre Punkte des Yorkoramens dieser eocänen Formation schciBca sn
tjn Breiekeck am DeiHer (Jb. 1844^ 45») , WrnUe bei Ber^m nftrdiidi
von CeiiSy Bdmiln und Hternberg {Siemherffer Kuchen) in KeökUmimr^
nnd nach Thomas (ober die Bernstein-Formation, in Prenss. Provindal-Blitleni
1847 , April) wahrscheinlich an der Ostsee-Köste des SmtiimHUe NW. von
KMs9ker$ swischen Wmrnieketi Und Orot^AiiArsii , wo die Schichirn
Spatangus Sambiensis «., Sp.<Micraster) bigibbusii., Sen telU
Oermanica «., Ostrea v entilabrum Gr., Pectuneulus #/». wie xa
Magdeburgs Cjprina s|r., Yenus s|r. , Yoluta? sntnralis Nvar ent-
halten und Solche Schichten unmittelbar bedecken , welche den Bemstein
auf ursprünglicher Lagerstätte einsohliessen : die von YoLon bei LSmekmr$
beseichnete Eocän-Schichten sind Jiinger [vgl. Jodooh Jb. tS48y 49].
£iJB DB Bbaumoht: über die Gesteine xwischen Grunsand
undGrobkalk {BulL feoi. t847y c, 1//, 662-670). Unsere scharfen Ab-
grenzungen zwisolien je zwei Formationen beruhen darauf, da^s wir die
zwischen dieselben failendca Gebirgs- Glieder nicht kennen (mögen sie
nun an den von uns beobachteten Örtlichkeitipu nie entstanden, oder mog^n
sie daselbst wieder zerstört worden seyn). Die Yerschiedenheiten der
Faunen und Floren vor und nach der Grenz -Zeit rubren oft nur daber,
dass die früher dort ezistirenden durch irgend eine örtliche Umwälzung blas«
nach einer andern Gegend hin verdrängt, nicht aber allgemein von der
Erde vertilgt worden sind. Wie die tertiären Formationen gewisse Arten
unter einander gemein haben , eo auch die paläozoischen , und jede der
paläozoischen Formationen iat fiir die ihr zunächst folgenden als ffioeäu**
zu betrachten. Die scharfen Abgrenzungen zwischen den übrigen Foraia-
tiouen werden durch spätere Entdeckungen noch verschwinden , n^d Si.
Ceeeien füllt vielleicht die den bunten Mergeln [d. h. zwischen Muschel-
kalk unll ihnen?] entsprechende Lücke aus, wie das Nummuliten-Ge-
stein jene zwischen weisser Kreide und plastischem Thoiie.' I>er Vf.
M
xkirt Uer eiiie Reiht von Stelten mn su bewaicen, fui wie aiaiielifiiltigctt
Orten er scJmmi seit iB30 verinittelude Schichten zwiacben Kreide und
Töpfertfaoa «Dg;edetitet oder nachgewie«eii babe> wohin dann innbesoudere 1
der sogciianttle Pii9oiiib«n-Kalk gehört: Er paralleluirt jetzt in «einen
V^rlcaungen die Schichten des Pariaer Becken« mit den Mittehueeriachen
m Minder Weine. j
PjirUer Becken.
Miodln.
Eoein. """""""" Eocän.
Locke. l^Vommuliten-
PiaoKthenknIk.
" Terrain Danien^ .
— ^— — — Gestein.
Weinae Kreide. ?Lncke>
ürünsand. Gränaand.
DopüBfcoT hat midigewiesen , da» bei den Eiaenhftmmem von ii^^ee«
am Aiomr swiscben MmU-d^ Mmr^mn nnd A§9m der Chrobkalk (eine PoH-
letwwg dei^enigen von Bordemtap) in abweichender [wagreohter] Lagerung
tmi aoljgeriflfateten Numaraliten«>Schichten rnbt, welche dann einem gans ver-
sehMtdenen Stock C^m$i) angehören. Andrerseits ist es aaagemacbt, dass
eitt Tbeil der Arten des Nummnliten-Gebirges tbm eigenthilralrcb , einige
wenige (Ostrea lateralis nnd O. vesicolaris) identisch mit^ solchen
der Kreide , noch andere jedoch in ontergeordneter Zahl gleich mit denen
des Grobkalkes sind. Indem das Nummoliten - Gebirge somit geologisch
verschieden und pttlaontologisch nicht fibereinstimmend ist mit dem Grobkalk,
paläontologisch aber noch mehr abweicht von der Kreide, womit es Gleicb-
larmigkeil der Lagerung beaitzt, so bildet es ein Mittelglied swichen bei-
den Formationen , das sich in vielen L&ndem wiederholt. Zu ihm rechnet
der Vrf. nach die Nmnmniiten- Gesteine im KfMiiftW#oihn» (mit db CSollbgno),
von Gtmris , den ViHisrei*, dem Sixi^ThtU^, su Bmtr^verttsa, bei €htp^
am CM lAmmaniBT, am C!ap de In M&rioiay bei Oenmu, BiariiMy in Navmrrmy
an der Sfidseite des Mimi-perdu, im JB#Mra'- TkaU Aragonitnt* Aber nach
der ungeheuren Mächtigkeit, welche dieses (Gebilde besitct, wenn man
nimlicfa die äberlagemden Fucoiden-Sandateine, den Flysch (ßmreefeneiiej
Gmpf QlarU) dazorechnet, muss aber seine Entstehung eine sehr lange
Zeit verfloiisen sejn, welche wenigstens zum Theile nach der Bildung nicht
allein der weissen Kreide, sondern auch der Mastrichter Kreide und
des Piselithen*Kalks fieL Desshalb^t in dem voranstehenden Dia«
graasm eine Lacke zwiachen Crrunsand und Nnmmulitenfels angedeutet, je-
doch Bur mit Zweifel, weil, „wenn die Haniten«, Scaphitea-, Turriliten* und
Ammoniten - Schichten Sava^ens nicht junger als der ObergrÜnsand sind,
in Pr^mce^ Daufhim, Swofen und der SekmeUm die weisse Kreide von
Afinideii nicht durch Yersleinerungen angedeutet wird (BM, gSoT. e, IV^
389) und weil do, wo in Suvo^m das Nammnliten-Gestein anf den frag«
u
liehen Sehi«hteo raht» die Nit»iiinlfleii-Sclti«btea vmnittetiMir dem Kreide-
Öebirg^e mit Tttmliten ect fulgeo, so dast« man rieh achwer denken könnte,
de8§ eine lange Zeit zwiacfaen der Abaetzanf^ beider sich berfihrendea
Syateme verflossen seyn solle. Dagegen hat allerdings db VsaRBini. in
der Krim das Nommnliten-Gestein unmittelbar auf weisser Kreide geHimlen,
ein Verhältniss, welches der Vorstellung von einem allmAhlieben ErtosdieB
der Thier-Arten der Kreide weniger gunstig ist.
Somit wurde durch dieses Zwischenglied die Grensscbeide zwischen
secundSren und tertiären Gebirgen eben so unsicher und unnöthig werden,
als fs die zwischen Übergangs- und SeknndSr-Gebirge bereits ist« TTill man
aber den Namen ,,Tertiäi ** noch nicht ganz aufgeben, so scheint es dem Tf. am
natürlichsten ihn , wie von Anfang her , auf jene Ablagerungen anauwen*
den, die sirJi erst nach dem Yorubergaoge der ungeheuren Fluth abgesetzt
haben, durch welche der Pisolithen-Kalk nnd die obere Kreide ümt öbttraU
aufgewühlt und zerstört worden ist (BuU, ff^oL Op K//, 299), und da diese
Umwälzung mit der Emporhebung der Pyrenäen zusaromenliel , an deren
Seiten das Nummuliten Gestein aufgerichtet ist , so glaubt £lib de Bbao-
MOMT : da SB das Nummuliten* Gestein noch an den aekundiren
Gebirgen gezahlt «nd als ein von der Kreide veracbiedcner
Stock angeaehen werden muaa leine Ansicht^ welcher Daraat,
MicHBLUf) Db8hatb8 uttd iiberhaupt die Paläoatologen bekaantlicb aichl
beistimmen ; aber Leysieiub, BoimüB u. A.].
Bei diesen Yerbandlungcn wurden einige andere Thatsaehen vorge-braobt:
Nach Dblbos wären in SMT. FrmiUareich folgende Überlagerunga-Reibe»
zo finden:
Siisawaaacr^Kalk (ßinrnds).
Asterien-Kalk »» =s Faluna bleue bei Bmx.
Molaase ^
[Orbitoliten-Kalk=s ächter Grobkalk» liegt zu Blay^ und PmmiUmei
aber nicht in den Landen und nm Ihta unter der Molasae.]
Nummulitcn «Gesteine -« in 3 versebiedeneo Stücken (A4^tir),
welche aich auch in den Cortöre» » bei Nimtta , in der Krimun beobaiditen
laaaen.
Roth liehe Dolomite, vielleich noch zu obigem gehörig |
Weiase Kreide "^Adour.
Lbtiwbrtb hat neulich (a. a. O. S. 560) seine Terebratula
tenui striata und Östren lateralis Nii«as. als g^wähnliche Acten in
bianlich-grauen Mergeln gefunden, welehe in den CorMret reich sind an
Pariser Tertiär -Konehylien, während m in der HmUe^Qmrfme «nd der
fiauieä'Ptfrihues abhängen von einem Gebirge, das keine Tertiär «Konehylien
mehr, aber viele Arten aus der Kreide enthält, wie Peeten striata«
eostatus, Ostrea carinata, Terebratula alata, Exogyra e<^rn«
arietis, Ananchytes ovatus; daher auch hier ein Obergang zwiachen
Kreide und Tertiär-Gebilde vermittelt ist. L. betrachtet das Nnrnrnnliten-
Gebirge (Terrain epicretace) als Repräsentant des oberen Kreide-Gebirges
im Süden nnd des Tertiär«Gebirges im Norden <a. a. O. 8. 560).
Naeh Dblbo« («. a. O. S, 540) gibt fn keine Naminulit«ii In antltcnfi-
sdier Kreide SM'P^tmkreich9. Wa« iiiad zu Rayon für Numinnli^es
seabra Lr. ang-esehen, iit eia Orbltalit- Dagegen geben die Nummu Uten
bis in den Asferien^KallL.
flaeh MicNBLm gilt dasHelbe von den Nammoliten im Hipparitenkalk ^
aueb hier habe «an ersitere mit Orbitnliten verwechiielt. Nur Paiexbttb
^vrill lebte Nnmmaliten aus Hippuriten-Kalk SHmilien» mitgebraebt haben.
G. T. HsLMBasEN: {iber von MiDDfinooiiFp's geognostisehe
Beobachtungen anf seiner Reise durch SiMrim (BmiUt, Aead.
PeterH. Vt, 1847, S Airrif). Im vorigen Jahre erhielt der Vf. von Herrn
MrvDSflDOBFP die geogn ostischen Beobachtungen , welche er anf seinei'
»ibiriftcben Reise anfgezeiebnet hatte^ mit dem Wnnsdi sie zur Ver6(fent-
Ikfaniig' in seinem Reisewerke ku bearbeiten. Eine Ssmmlvng von Fels»
arten nnd Petrefskten^ die jene Notisen begleiten, wurden im Minerulien«
kabinet der Akademie deponirt nnd bei der Bearbeitung der Beobachtongen
als Belegstfieke benutzt; die Versteinerangen sollen in einem besonderen
Artikel vom Grafen Kbtsbrlin» beschrieben werden, der einen Theil dei«-r
selben schon znm Gegenstande einer sehr lehrreichen Notitz gemacht hat,
w«lehe im V* Bande des Bntletin's abgedruckt ist^ woselbst 4 neue Arten
vmi Ceratiten beacbrieben =werden.
Diese und zahlreiche Jura-Verstefnemngen, welehe mit ihnen zusammen
▼om Flusse Oienek gebracht sevn sollen , und andere Jura-Muscheln, die
H. als Gerolle im Totmi^-Thale fand, gehören ^ zu den interessantesten
Gegenständen der mttgebmchfen Sammlung. Die Ceratiten nllmHch deuten
auf eine im Allgemeinen und in HusBland ganz besonders selten und dilrf tig
entwickelte Formation, den Muschelkalk. Sie war bisher nur am grossen
ir«^il^Berge in der H^<%»^feppe bekannt und durfte auf einer der N'eu-
sibirifschen-lnseln, Koieinai, angenommen werden, von wober das Fragment
eines Ceratiten in den Sammlungen des Berg^Insfituts niedergelegt worden
war. I>as Vorkommen dieser Kdrper am Oienek berechtigt aber zu ver«
Butben, dass der Muschelkalk auch dem Festlande SiHrien» nicht fremd
sey. Die nähere Erforschung dieses Vorkommens dfirfre eine Hauptaufgabe
fir künftige Beobachter in jener hocbnordinoben Gegend werden. Aber
ancb das Auftreten der Jura - Formation im aossersten Norden der alten
Welt nimmt unsere Aufmerksamkeit in Anspruch. In einer kleinen Ab*
faandlung, welche A. im verflossenen Jahre vorlegte, wies er nnter Anderenik
nach, wie sehr die Jura -Formation im europäischen Russland in den
letzten Jahren an Terrain gewonnen habe, während wir fuher doch an-
Behmen' mussten , sie seye dort eine seltene , gaUfc sporadisch auftretende
Erscheinung. Graf KsrsBRLTTf o zeigte ihre Verbreitung im jp0f«ol4W>a- Lande,
wo sie die Dfer des Eismeeres erreicht, und Mtddbtidorff's Mittheiinngen
Isiisen nun keinen Zweifel mehr darflber, dass sie auch im arktieehen
SiHrien, vielleicht mit wenig* Unterbrechung* zwischen dem Urai und dem
O/eneft-Tbale verbreitet sey , und vielleicht mag sie bis in das Gebiet der
Ittmm fortseixen. Da M, nir^eiid eine Spur voo RrfMe-Gdiirfi^ fand,
00 bat H. die Vermutbung^ aaag^eaprocheu} daaa die tibtrieeben Jara-Sehtebten
wie die dea PalMAtfro-Laodea , unmittelbar von den tertüren Bildon|i;eB
bedeckt aejen, die am Eismeere eine «o nnj^ebenre Verbreitung und in
vnaerem Bi^iaenden einen aebr g^enanen und aufmerksamen Beobachter jc^
funden haben. Daaa diese TertiAr-Scbicbteni die das merkwürdig Adama-
Hols oder Noab*Halz neben vollatäadJ|(en Skeletten dea Mammntha ent-
halten, dem Meere erst Jüngst entstiegen oder Tielleicbt wiederent»tiegen
sind, wird dadurch aufs Deutlichste erwiesen, dass sie bis auf eine gewiaae
Hdhe und in bedeutender Entfernung vom Ofer von wohlerhaltenen
Sdialen jetatlebender Mollusken-Arten dea Eismeeres bedeckt aind.
Über daa Alter der Sohichten, welche daa Taimyr^ oder Byrrmngm'
Gebirge zusammenaetaen, kann kein entachetdendea Urtbeil gefAUt werden,
da in ihnen keine organischen Reate gefunden wurden. Alleia die
MIneral-Bescbaffcnheit deraelben, die Art ihrea Zoaammenvorkommens und
einige andere Kennzeichen atellifii sie ohne Zweifel in eine der altentea
Perioden der Erdbildung« Eben m unbestimmt bleibt bis auf Weiteres
daa Alter der Thonacbicfer, Granwaekea, Kalksteine, Dolomite und Sand-
steine, welche M. auf aeiner Reiae von J^hUfk nach U4*M «nd dea
l9ehmUwrAnae\n und im Gebiete dea Amur beobachtete. Desto intereaaaafar
ist aber eine ganim Reihe kryatalliniacber eruptiver Geateine, die an ver>
achiedenen Oiten dea Mliehen 8UirieH9 geaehen wardea, nnd unter denea
wir zum ersten Male in SHiriem Traebyte finden.
Fr. V. Haubr hat die Sehiobten von Gutimimg und Aifhofen
in kamtken unteraucht « ü«//. ^e'ol. 1846^ /F, I«3). £a sind Li^-
ten- Mergel auf krystaliinisohen Schiefern ruhend und von Nummuliten-
Kalk bedeckt. Die aufgefundenen Yerateinernngen bestätige n die schon
von Bovi (Mem, Sifc, gdol» a, U^ 84) gegebene Alters-Bestimmung der-
selben: ea aind, auaser ftonea , die einzigen Eocftn-Scbichten in der Oaisr*
reiehisehem Monarchie; obwohl man auch Fuaus acalaris aus den
liigniten von Gran in Ünf4tm erhalten bat. Die aufgeführten Fosailien
aind: Mjliobatea goniopleorns Ao.; Kruster-Reate; Natica
intermedia Lr. , Turritella naheatebend der T. imbricataria Lk.,
Fusus scalaris Dsh., Cerithium combustum Bron., C. lameln
losum Dan., B. mutabile Lr., Serpula nnmmularia . , .9 dann
Corbnla craaaa.
MoTfTAGiVE: rothe Färbung desMeerea (FlnfHi.lSdS, ATI F, 384).
Die Schiifsfirzte der Gr^ole, Turrkl und db Frbtcinbt sahen am 3.
Juni 184& das Meer an der PoriugiesUehen Küste der ^o- Mündung
gegenüber zwischen den Vorgebirgen Spiekel und Roeeu auf Id Kilometer
Eratrcckung roth gefärbt. In einer Probe dieaea rothen Meerwaaaers
erkannte Momtaonb als Grund der Fürbang eine neae Algen- Art, Proto*
TT
AÜttlicw, wM^vnt Vmo^Vsm Mflteeter Dardimn^ tet , s»
im ciii^ Qaadral-BfillJBMer dvmt sa dcckea, 409000 Individno«
■tihinniHwait I Ifftf n aiiMtc*
NsLsoif: aber eine wahrscheinliebeLand-Senkung während
•iDes Erdbebens in CVdk (Qumrt. Geoi.Joum. 184Sy II, 103). Einer
WB Cnpt. Mac MofiDo*8 Fahrern war im Begriff von Bhwo zn Faste za
UND sn reisen. Ais er Lnekpui erreicht hatte, warfen ErdstSsse einen
TbeÜ der Mauern des Forts um und einige Menseben kamen dadurch um^s
I>bctt. Zu gleicher Zeit wftizte sich das Meer die ÖstBche MOndung deii
Mrfins (den Koree) hinauf, äberschwemmte die Gegend westlicb bis zum
O^aoayrg-Flnssa 20 Engl. Meil., nördlich bis 6ber Veyre 40 Meilen weit
und aslKeh bis som Sindres-Ses, Der Führer musste vom 10. bis Ü6.
Juri in Luekpui verweilen, in 'welcher Zeit man 66 ErdstSsse zählte. Er
ging dann quer nach Karrte , wovon nur noch einige kleine Häuser und
etwas erhabener Boden äbrig war. Die meisten Wohnungen im ganzen
Besirke nfissen weggeschwemmt worden seyn, weil die besten- Häuser in
Sebude ninr ans Luft-Ziegeln erbaut sind und ganze Häuser nur aus PAb«
Jen ant Matten bestehen. Der Ftihrer musste SO Meilen weit auf einen
Kamele reuen, dem das Wasser bis an den Bauch reichte. Lodr ist ganz,
K<qrre o. a. DOrfer sind bis anf einige Häuser verschwunden. Zu Luek'-
fmi seilen Jifarlteh 3 Erdbeben stattfinden. Der Sindree -See iBi ia den
Irtiteii Jahren ein Salz-Smnpf geworden.
A. V. MoRLOv: fiber die Ollcfderun g der azoischen Abthei-
lang d e s 0 b erg> ngs-6ebirgesim ffar-TIkal (Haiddiobr Berichte IH.
. . « VeraammK v. 10. Septemb. 184t). Bei Kminr^berg fiber LeöUn nach
i^iM* darebachneldet das Mittthal ziemlich schief das ältere Übergangs-
Gebir^ nnd bringt Sebichtca-Störungen und Unterbrechungen des natfir^
lieben •Znaanmienhanges hervor , welche das Stodiam der Formation , an
nnd ffir aieb schon durch reicblicbe Bedecknng von Schutt nnd Vegetation
badenteed ersehwart, nicht wenig verwieketn. Doch fBhlt man baldj dasa
eine gewlaae Ordnung in der Verbreitung ihrer Dnterabtheilungen berrscbei
Reihenfolge durch das natArlicbe Profil von Si, Mithaei über dem
oder linke» ThaUOehänge nach Trmko^ am Vortheilhaf testen
sieb darzustellen scheint Wald nnd SehntI bedecken zwar auch hier einen
greaaen Theil dea Omndes ; allein die Durchsuchung des parallelen «lisaaca^
OrdkM (aiif der Generalstabskarle LMHmf)^ der nur V, Stunde westlich
vea St Jftfdbeel in die Mmt aosndndet, weiter nach Nord Aber die Hdhe
betm Woifyrmher nnd dann hinnuter nach firakoeh fortgesetzt; liefert genug
erginsMde Beobaehtnngen, tun das Profil mit hinreichender Genauigkeit
snamnensiMCellen. Es bietet von 8. each N. ansteigend Gneiss, Qaan<»
sehicler, noiren Thovscbiefer , untre* kOmtgen Kalk , obren ThoaacbiOfiMr»
ebffoa koraigea Kalb, chloritlaeheB Schierer md ährea DBiiviaL
7f
D4b Lie|pei<de des gsaMea GebUdeA bilM hier 1> d«r O^nei*»«, der
•ich von der Gebirge > Mause des ZkütemkOfftU oberhalb Sekkmt aber die
Ruine von KaUerbery bis hieher siebt , wo er aeioe auascrale Gmam
erreicht, da er weiter östlich durch die Feldapath-freien , nieistena Horu-
blende-haltigen Schiefer der Kleinalp -Gehir^i^mMse vollständig verdräDg;t
und ersetzt wird. Er fällt, wie aach weiter westlich, Qj|cb Nord«, also im
Allgemeinen widersinnig ins Gebirge hinein. Gans an der J^oplfitnissc
bei der Ausmundung des JoMHng * Grabens zeigt dieser Gnetas in friacfa
gesprengten Felsen kleinere Partien, in denen die Scliieferung verscb windet,
der Feldspath in schon fleis'^bf arbigen bis einen Zoll grossen Krjrstallea
auftritt, grünliche Theile eingesprengt erschein^, und das Gesteifi als
ein schöner grünlicher und röthlicber Granit sich darstellt,, der aber mehr
für ausgeschieden als für eigentlich eruptiv gehalten werden durfte.
2) Ausgezeichneter Qua r SS Chi e f er, weiss, nicht flaserig, sondern vwhX
parallel und roatbematisch ebenflachig schirferig, der Gliauner in lUeinea
weitfsen Schuppen auf den Schieferungs^Flachen. liu Ja«««^-Graben ver*
deckt ihn Vegetation und Schutt, nod man findet, nur die Brocken ond Ge-
schiebe, welche ein kleiner Seiten-Graben vom linken Gehänge herni|ter>
bringt \ hingegen |asst er sich etwas nördlich von St, Michael unweit der
dortigen Schiess-Statt sehr schön anstehend beobachten and ßUH mit bei-
läufig 30^ in NNW. Die^r Quarsschiefer lässt sich nach W. und 0. »ü
mehr oder w«;nigcr Unterbrechung ziemlich wjeit * verfolgen« Man fintei
iba in der Nähe von Brücke im Ut4fih§rab^ bei der Wsigeim&hU, sndlicb
von Leoben suf dem Gangsteig von der Bflletfße gegen die Bhgel hin-
auf. Im Jatsing-Graben erscheint er zum erstenmal auf dem linken MwT'
Ufer , zeigt sich in PrM#m7a - Graben bei KaUersberg uncf südlich von
Mantem immer von genai^ demselben Cbsrakter und ims^er an der Grenze
des Thonschiefers und des krystallinisdien Schiefer- Gebirges. Bei Maiters^
berg und Uautem enthält er Lager von sehr, reinem, weissen, kryatalfini-
schem Quarz, welcher zu technischen i^wecken verwendet wird. Da er
bei St. Michael und westlich auf dem Gneiss, in ^nem dsjtlicheren Auf-
treten hingegen auf dea eigepihüaücben Uornblend* Gesteinen def
JOslnaZ/i-Gebirgsmassa liegt, so.kaAn.mao ihn füiglieh. .weder z« dem einen
noch SU dem andern diesepr Gesteins.- Sy'steme aAhlen und wicd ihn daher
auim Cbergsngs-Gebirg rechnen, dessen unierstea Glied, nnd Bei|;r&i««ngs-
Horizont er also um. so mehr bilden würde, dB.4ie kenforme Lagervag
mit dem darauffolgenden Tbonscbiefer im AUgemeinea deutlieber hervor-
tritt, als mit den darunter liegenden krystalHniacben SohieCern* Miltle
Mächtigkeit efwa 50'.
Darauf folgt unmittelbar, im «/«e^in^Graben .dentlich^att beohaehleai
3) die untere Masse des Tho nscbiefera, nulrbadiieferjg'» Seidea^i
glänzend, mitunter fein gefältelt, zuweilen grflnlieh, aber y^drsrallead aehr
thonig und dunkel, und häufig ^raphitisch und abfärbend« Beim JSeeAner*
bauer nö/dUcb von SL Michael zeigi er eine sehe untergeordnete Ein-
lagerung eines dunklen, körnigen, unreinen Kalkes, der hier an acbleehtem
Strassen - Schotter gebffocbc« wird« and der beim Zetaehlagen «inen se
7»
«McB Ctarach von Bitooien und walursislMuilieb SdiwafelwaMCrstoff vtr»
bftitcty 6ß$s di« Arbeiter oft Kopfscbmers d«voii trage». Im J&fstmf-Orahem
CBthllt fr eüe kleine Partie eines Gesteine«, welches aus einem Gemenge
von SinUiteiD und weissem Quars besteht. Dieser untern Thonschiefer«-
MsMe gehört das Graphit-Lager von Kaiaer^berg an, welches eigentlich
nicht« anders ist als sehr graphitischer Theo schiefer seihst. Dsa Gleiche
wiedcrhsH sieb an andern Punkten , z. B. bei NmUemy im Brundgraken,
Mthch von LtotßMy und bei Brück y wo, wie bei KaUeraherg 9 der gra*
i Schiefer cur Fabrikation von feuerfesten Ziegeln und dergleichen
wird. Bei iUi»ersber0 ist er schon nicht besonders gut, allein
hn Brmk ist er noch schlechter. Diese graphitischen Lager erreichen
dae Miehtigkeit Ton 1-^3' , eutbaUen häu^g Partie'n und Knollen vo«
weiMcm Quars, mit welthen bei Kaiserakerg schöner, webser, reaht fein-
ftteri|er nnd biegsmner Asbest vorkommt Die MäcbtigJceil dieses imteiti
Tkoofdiiefer-Gebildes mag 2eo' bis 400' betragen. Seine Sohichten fallen^
wie die des Qnanschiefers und alle «nun folgenden , unter etwa 30^ mit
nr geringen, nicht zu beai^tenden Abweichungen in Nord. — Ziemlich
ihsielbe Fallen bssbachtet man bei Hrndk, heohen^ MaUsräherg nnd Umri^m*
Man gieht also, wie das Übergai^-Gebirge sich hinzieht, ohne sieb weder
SB die lüchtnag der Gebirgs-Rncken und «ogar der untergeordneten 6e*
biiniikctteD noch um diejenige der HauptthaJer au kummern«
Nun kommt 4) eine untere mächtige Masse von weissem körnigem
Kalk, devtlieh gesefasohtet, hin.nnd wieder glimmerig, aber im Allgameinev
zirnlieh rein nnd ungeHihr 100' mftchtig. Darauf folgt 5) die obere
Masse des T hon schiefere, nicht viel von dernntem verschieden, doe^
m Allgemeinen etwas weniger thonig und weniger seidenglanzend , auch
Mler ond unreiner, znweilen undeutlich glimmerig und häufig gefUtelt»
Die leichte Zerstörbarkeit dieser Gesteine macht, dass ihre Oberfläche ge-
wehalich nnr mit üppiger Vegetation bedeckte Sohutt - Massen bildel^
««Iche wenig Gelegenheit zur Beachtung bieten« Maohtigkeit etwa 200f«
Jeist erst kommt 6) eine obere Masse von weissem körnigem
Kalk, in Allem der vntem ähnlieh, vieUcäcbt etwas weniger mächtig nsid
hncr von Glimmer, hingegen um so ansgeaeiehnetar deutlich geschichtet^
vb4 nm Theil in Zoll dicke Legen sieh theilend. — Diese beiden mäeb>
%aa Kalk-Li^er lassen sich mat grosser Bentimmtfaeit veiMgeo. Auf der
■teia steht z. B. die Catvsrienkirehe vo» Brust nnd dif]^4ge vwi G^m
^ Utkm^ ebenso die romantische BeUemte bei Leokem ; auf der ebna
*l^t die alte Schlossroine van X>esösn, und ihr^wird waM das merkwür-
% Lager von Ranefawaeke im£Mery bei JTi^ifsnllny angcMnen. Läsat
•ich Diets dnreb Lagemngs - Yerbälteisse fest begränden , so liegt es auf
^li^ dass 4ie Msasa, welche jetst Ranchwaehe ist, deren Sntetebnag
^ttck Umwandlung ana Dolomit so deutlieh naehgewiesen wird , md die
«b« Mher Dolomit sejn musste, noch fHiher gesehiehteler Kalks|tein war,
ttid aaii uuie bjer das Beispiel einer Geh iigs- Masse, w«lobe nach canaB»
^tr aareiaul umgewandelt worden wäre , and auf deren nfspringUehe%
"^ tofiändidi verwisahten Charakter man doch dnn^h Induktion I
80
k&iinfe. Gewiss ein interessMites geolo^sdies 'Problem , weffcAes
genaueren Prfifbng wobt wfirdig ist. — Man sieht die zwei Kalk- Lager
sehr dentlieh an beiden Gebingen des JLt^tfi^-Thaies zwischen Si. Miekmei
und Trakoeh, besonders am linken, wo sie als schroffere Fels-Massen ein
wenig aus dem monotonen Gebirgsoberflflebcn-Grundton hervortreten, vnd
sich sehr deutlich als schief nsch N. fallende Lager zeigen.
Nun folgen bei Trakoeh Schiefer, welche man mitunter gKannerigen
vnd undeutlichen Thonschiefer nennen mochte, die aber im Allgemeinen
grjlnlieh und chloritisch sich zum grossen Theil mehr als Chlorit-Sdiiefer
darstellen. Sie mOssen viele hundert Fuss mächtig seyn ; Tra^eh selhat
steht darauf, und ihnen gehört wohl das Lager von sehr reinem Talk* (Feder-
weiss) an, welches bei Mautem ausgebeutet wird. Sie scheinen in den
Alpen bedeutend verbreitet zu seyn.
Damit wurde sich die azoische Gruppe des Übergangs - Gebirges
•chliessen, welches wohl eine Gesammtmflchtigkeit von über lOOO' be-
sitzt und noch keine bestimmt nachweisbare Spur eines eingeschlossenen
organischen Körpers geliefert hat. Einmal zeigte ^ich in der obem Kalk»
Masse bei Kai$eräber^ etwas einem rbomboedrisch-krystfliliniaehen Crinoi-
deen-Stielglied Ähnliches. Dass der Graphit einer organischen KoMe
seinen Ursprung verdanke, IXsst sich wohl vermutben, und dass das Gaste
ein Absatz aus dem Weisser sey unterliegt kaum einem Zweifel. -^ Erat
Über diesem mäehtigen Gebilde kftmen die Grauwacken- Schiefer und ni«bt
kömigen Übergangskalke mit dem nördlichen Haupteis enstern-Zng, wekbe
sehr arm, aber wie bekannt, nicht absolut leer an Verstehterungen sind
and nach oben durch die rothen Schiefer von Werfen begrenxt werden.
Den wenigen vorhandenen Daten und Beobachtungen zu Folge seheint
sich die Gliederung des Übergangs-Gebirges, wie sie sich im iVnrfJUi
zeigt, auch viel weiter im Streichen des Alpen-Systemes im ^ehAwryi9^%em
und sogar in Tirol zn wiederholen , und es wäre daher sehr wichtig f5r
die nähere Kenntniss der Alpen, diesem Umstände nachtoforschen. INiz«
gehört aber ein fester Vergleicfanngspunkt, der als Schtl^sel dienen kann ;
denn um leicht und schnell zn finden , muss man schon wissen, was man
suchen soll. Desswegen wurde das gegebene Profil so umständlich er-
örtert. Es ist nur nach längerem Hermntappen und mfihsamen Herum-
steigen zusammengestellt worden und bat dann auch sogleidi gnte Dienste
gdeistet und znr Orientimng bei den weiteren üntersnchnngen wesentiidi
beigetragen.
Am Sfld-Abbang der Gebirgs-Masse der Eiehuklfe und SiukßIpBy in der
Gegend nördlich und westBch von 13%-n«, herrschen Verhältnisse vor,
die sich noch nicht auf die oben entwickelten zorfiekfShren lassen. Es
neigt sieh bier von oben nach nuten, besonders deutKeh nördlieh von
tUnmieh: erstens der graue, nicht körnige, mit vielen weissen Kalkspatfa*
Adern durchzogene, wohl gegen looo' mächtige Übergangskalk, der sehr
sehen Versteinemttgen enthält. Die Korallen auf dem Rneken des J^fo-
wmieeh und des Bnehkog^e sind bekannt, und Graf KsYssaLUvo bat in den
Steiobrdcben am Ftasse des Berges bei den Dorf MnDiiffM ein deaHicbes
81
Kiifioid^eii-Glied f-efiiiiden. Hier g«ht aber der Kalk durch sandige und
mcfl^lige Sehichten schoa ia ein Gebilde von ^unlieben nnd gratilieben^
warn Theil auch kalkin^n Thonschiefero über, in welchen an vielen Punkten
anf Silber-haltigen Bleiglanz mitunter bedeutender Bergbau getrieben worden
ist. — Daan folgen , immer narh unten, ein etwa 100' mäditigcs Lager
von wciaaem körnigem Kalk, den schon die Römer als weissen Marmor
bearbeiteten, dann eigentlicher Glimmerschiefer, der hin and wieder stock-
fonnige Partiten eines i^obkömigen Gemenges von Feldspath, Quarz,
GHmaier und dunklem Turmalin enthält, dann ein geringeres Lager von
GUamierachiefer und endlich ein drittes noch schwächeres Lager von
weissem, geschichtetem, kömigem Kalk, worauf die monotone Hornblende-
aehiefer-Aegion anfängt, welche keine Kalklager mehr enthält. — Sehr
merkwürdig ist es, dass diese im eigentlieJien Glimmerschiefer einge-
lagertes Massen von kömigem Kalk, sogar das unterste häuHg beim Zer-
schlagen schwach abe¥ deutlich bituminös riechen, was doch wohl als
eine letzte Spur von eittst eingeschlossener organischer Substanz zu be-
traditen ist.
Itt der Gegend von Judenbury und WeU^kirehen gibt es auch be-
deotende Massen von weissem geschichtetem körnigem Kalk, häufig mit
grossblittrigem weissem Glimmer verunreinigt, zum Theil schwach bitu-
minö« nnd auch im Glimmersclitefer eingelagert; ihr Zusammenhanic m^t
dciijeoigen von Eminach war aber nicht zu emütteln. — Sollten nun die
kSmigcn Kalklager von MaiMaeh denjenigen des Üftir-Thales entsprechen,
wam nicht unmöglich wäre, da die krystalliniscben Schiefer sich sonst
in dieaen Gegenden kalkfrei zeigen, so mussten die dazwischenliegenden
ächten Glimmerschiefer den ebenso ächten Thonscbiefern von Kaiser^herg
entsprechen ? Hat ja auch schon Professor Tcmifi» durch andere Analo-
gie'n geleitet die Vermuthung ausgesprochen, es mochte der Glimmer-
schiefer von Turraeh, der Siangalpe und der ganze Strich bis Friesaeh mit
dem südlichen Haupteisenstein - Zug dem Übergangs •* Gebirge angeboren*.
Bei Besprechung: aller dieser Gebilde ist von Kieselschiefer keine
Kede gewesen; auch ist es bekannt, dass er in der Scktbeitn nirgends
ansteht, obschon er als Geschiebe im Paudingue de VtUotHne (dessen
Bindemittel beiläufig zum Theil sehr fester Gneiss ist) häufig vorkommt
In den ÖsierreichUeßien Alpen , den nördlichen wenigstens , weiss man
eben so urentg von seinem Vorkommen , nnd doch enthalten Ihn z. B*
die Konglomerate bei KatnaeA, die wohl dem Wiener-Sandsteine beizn-
xählen sind und dentlfch dem grauen nicht körnigen Übergangskalk aof-
gelagert erseheinen. Um so interessanter' dfirfte daher die Nachricht seyn,
dass bei Ittiamiliä im Mur-Thal , ziemlicli auf .der Höhe an direktesten
Fnssweg nach Paeeatiy unter der HoMels/etaer-Wand ächter Kleselschieftr
wfarkllch anstehend vorkommt und zwar in den dortigen Thott« nnd Grao-
wacken-Schiefern eingelagert, welche den Übergangs-Kalk onterteufen.
• VoHentbeigeT, Jahrbuch, 1843, S. 111.
Jalirsfliig ima
82
Wibbbl: ehemalige undjetzifi^e&röiifte der iBsel H^i^almmd
(deutsch. Naturf. VerRaniiiil. zu &Ui 1846 \ SpesiaUBertoht 37—42). Der
Vf. entlehnt «eine Miltheilungen seiner grdsaern Arbeit „die Insel Ueif0-
iand nach ihrer Gronse in Vorzeit und Gegenwart^ « wovon im Verzeidi-
nis« der Vorlesiingpen am akademischen Gymnasium an Hmwtkmr^ schon 2
AbtbeiliiBi^en erschienen sind und eine dritte folgen soll. Es ergiM «ich :
1) dass die bekannte MsrER'sche Karte von Uelpoiamd ^ wonach die Insel
«inat 9 Kirchspiele anfou weisen hatte , gans und gar nnr in der Phaotasie
beruhe; — 3) dass nach der Vergleiohuog der im J. 1703 vom dänischen
Ingenieur WsssBLanfgenommenen, aber jetzt mir nod) in einer 3zöUigen Aus-
führung aufzufindenden Karte mit den Messangen des Vf. ^der Destractions-
Koeffizient in loo Jahren für den gesammten bespiihlten Perimeter dec
Felsens im Mittel nicht mehr als 3' [im Ganzen ?] betragt*' ; 3) zar Zeit
Adams von Bremen (von welchem eine aosföhrliebe Schilderung vorhanden
ist) und Cart/s des Grossen war die Insel nnr wenig grösser als jetzt;
4) VoLGRR hat in seiner Schrift über die Insel eine Copie der vom Vf.
entworfenen und ihm mitgetheilten Karte benutzt, ohne den Autor zu nennen^;
5) VoLGER will den Muschelkalk bei £bbe über dem Wasser gesehen
und sich durch einige Petrefakte tiberzengt haben, dass die ausgeworfenen
TrSmmer des Muschelkalkes am Dänen -Strande mit jenen vorstehenden
Schichten identisdi seyen ; allein nie hat St* «ine Schicht unzwei£elliaftcn
Muschelkalks auf der Insel zu finden vermocht , wfthreod V. den LJas ganz
ausser Acht last, welcher durch charakteristische Petrefakte uad im Meeres-
Grunde gerade da nachgewiesen ist, wo er den Muschelkalk ond Keaper
angibt, so dass nach der vorhandenen Schichten - Stellung erster onter
letzte zu liegen kfime!
R. Knbr : über di e Ve rst ein erungen des Kreidemergels
von Lemberg und dessen Umgebung (()8terr. Blätter 1847 y 883),
die mit den dazu gehörigen Abbildungen der neuen Arten für den II.
Band der naturwissenschafllicben Abhandlungen bestimmt ist. Das Kreide-
Lager, aus weichem die daselbst beschriebenen Petrefackte stammen,
entapricht aufs Genaueste der Kreide in We^tf/kaien um Lemforde und
Haldem ; schon Prof. BaoNif, dem der Vf. im J. 1845 eine kleine Suite aus
fjM$or%mmß einsandte, äusserte diese Ansicht, die dann durch Zusendungen
von H. Krantz an das k. k. Hof- Mineralienkabinet und das montanistische
Museum aufs Vollkommenste bestätigt wurde. Nur wenige Arten ent-
sprechen der Kreide von Böhmen und jener von Norddeutechlandy und eben
so finden sich im Ganzen nur wenige Übereinstimmungen mit der französi-
schen Kreide, Die Mehrzahl der in dieser Abhandlung angeführten Pe-
trefakte stammt aus den Steinbrüchen bei Nagonumyj einem Dorfe 2 Meilen
« Vgl. Jnlirb. S. 61.
63
sSillich von Letnher^, viel^ meist in kleineren und schlechter erhaltenen
Exemplaren ans dem Kreidemergel um L^m^er^ selbst, der, wie ein arte-
niseher Bohrvenruch zeigte, daselbst eine Mächtigkeit von mehr als 60
Klaftern bcüitxt, vtm tertiären Gebilden überlagert wird und liber einen
gTOs?!en ThetI von OHgttHmiem ausgedehnt ist. Im Zolkietter RrtUe findet
er sifh noch an der russischen Grenze Bei Stqfanow und im Siryer KreUe
bis zum Dniesier vor ; vielleicht steht er auch mit der Kreide des ZioC"
«OTfr, Br%e«aner und Sianislauer Kreises in unmittelbarem Zusammen*
ha«|re Cwas jedoch bisher nicht nachgewiesen iirt) nnd wurde sodann einea
Flichenraara von wenigstens 350 Quadratmeilen einnehmen.
Ah bestimmt können bisher aus diesem Kreidemergel folgende Gattnn-
pen und Arten angeführt werden.
A. Aus der Ordnung der Ccphalopoden (viele grosse Arten) 1 Belem«
nites, 4 Nautilus, darunter 2 nor. sp, , 3 Ammonites , darunter 1 noo, sp*^
1 Cnoceras, 7 Scaphites, dainnter 3 nor. sp,^ 1 Baculites, zusammen 17
Sprzifu Cephalopoden.
B. Aus der Ordnung der Gaateropoden : 2 Arten Torritella, darunter
1 soe. sp.j 1 Scalaria, 2 Actaeonella, 1 AveUana, 2 Natioa, 4 Troobna,
i Turbe , beide neue Spesies , 1 Phorus nav spsc^ 4 Plenrotomaria, dar-
Doter 1 9p. na»., s Rostellaria , darunter 1 spee. MV., 3 Fvsoa, damaler
ciae neue , 1 Pleurolema, 2 P^rala, darunter 1 sp. nw^ , 1 Emarginola, 1
Ceritbium»' 1 Dentaltum^ Hoe. sps^.^ mithin Sl Spezies, 15 Gattnngea an-
Kehdrend«
C. Ans der Ordnung der Acephalen: 2 Spezies Pholadomya, 1 Anatina
■oe spee^ i Corbnia, 2 Cardinm, darunter 1 not?» sp,, 1 Asarte, 1 Crassa-
tella, 1 Cardita, nav sp, (?) , 1 Nuoula , 2 Area , 8 Inoeeramus, 4 PecteOi
1 Lima, 1 Spondylus, 2 Oslrea , 1 Gryphea , 1 Anouia , nilhin 26 AsUsa
aos 16 Gattungen.
D. Ans der Ordnung der Brachiopeden 4 ArtenTerebratnln, 1 Liiignla,
l Ortbis, fiae «ypee.» foigiicb 6 Arten aus 3 G«ttungen.
£. Aus der Klasse der Kadiaten : ?3 Arten Cidaris-Stacheln , 1 Anan-
^M^s, 1 Spatangus, mithin 5 Arten aus 3 Gattungen.
F. Klasse der Crustaceeu : 1 Art PoUicipes.
6. Klasse der Anneliden : 4 Arten Serpnla, darunter 1 spee, jiov.
E Klasse der Pnlyparien: 1 Art Turbioana » nw spee.y 1 Cyathioa
^M 1 Kacharina, 1 Tvbipera, 1 Favoaites. Mitbin 5 Arten aus eben so
»witn Gattungen.
Eodlieh Schuppen von Cyeloiden vmI Ctenoiden, Z^Ume.von Otodus;
^^<eo. Reste: Abdrucke von Dicotyledonen-Blfittem und einem Zweige
»oa Ber^eria.
la Ganzen sind daher bloa aus der Abtheilmig der wirbellnsen Thiere
^ Alten aagefurt , darfinter 19 bisher unbeacbriebene. Dieser Reicbtbnm
■* Arten erncbeint um so bedentender, als sie nur aus einem kleinen Tbeile
6*
64
dieses grossen Kreide-Lsgers stammen, «He sweifelhsflen Aften von jener
Zahl ausgrschlosüPn sind , und als naroentlieh die sablreicben und Bscisl
sehr gut erhaltenen Arten der eigentliehen weissen, Feuemteine führen-
den Kreide in dieser Arbeit unberiicksichtigt blieben, indem diese des
Gegenstand einer n&chstfolgenden Abhandlung bilden werden* «
JoHANif Nbugiborbiv : über die aus einigen BrSokcbe.n Tegel
von FeUö-LaffU^fß in SiehetMrgem gewonnene Ausbeute an Fo ra-
min if er en (das). Seit der durch die „Transsilvania*' vor sechs Monaten
(26. Nov. 1846) mitgetheiiten wissenschaftlichen Nachricht über von N. in
einigen Bröckchen Tegel-Thon von FeUö'Lapugy aufgefundene Foramini feren
hat N., soweit es dienstliche Verhältnisse und sonKtige Umständege statteten,
die Untersuchungen über diese mikroskopischen ThiergehSuse fortge-
setzt. Die Resultate Mind wichtig genug. Ohne dass der Yorrath des in den
von Herrn B/blt erhaltenen Thon-Klumpchen Aufgefundenen erschöpft warr,
aind die Poraminiferen, welciie von den in dem Wiener-Becken durch Herrn
Vke- Präsidenten von Haubr aufgefundenen abweichen, }etxt schon so xahl-
reich , dass sie die mit den Wienern übereinstimmenden um mehr als dss
Doppelte fibersteigen werden. 43 Arten stimmen mit den Arten des Wiener
Beckens fiberein, während 110 von denselben abweichen. Wollte man sn-
nehmen, dass etwa 24 nur als Varietäten entweder von Wiener Arten oder
von Lapugyer- Arten zu betrachten wären, so bliebe noch immer die Anzahl
der abweichenden Arten das Doppelte.}
Vier Arten von Globigerina kommen am häufigsten vor , und unter
den Gattungen Nodosaria, DentaUna, Rotalina, Bilocnlina, Trilocolins,
Qujnqneloottlina und Adeiosina bietet sich die g^Ssste Varietät in den
Arten dar.
In einer neuen Probe des Lapugfer-Thons zeigten sich sehr viele Arten
vOD gewissen Gattungen, während andere (Gattungen wenigere Arten dar-
bieten, als es der Fall in jenem feinen Thone war. Die Gattungen Bilo-
cnlina, Triloculina und Quinqueloculina sind durch eine grosse Varietät is
den Arten sehr entwickelt ; Globigerina sind nur wenige vorhanden 5 No-
dosaria und Dentalina bieten nicht jene Mannigfaltigkeit dar.
In den letzten Tagen hat der Vf. auch Tegelthon von RiHimm im SSarat-
der Koroitate auf Poraminiferen geprfift und OMnches Schöne , wenn auch
nicht Vieles darin gefunden. Die darin enthaltenen Arten dürfen wohl
über 60 seyn, und es zeigt sich grössere Übejeinstimmttng mit den Wimunh '
als bei den Lapugyern wahrgenommen wird. I
Dbsor: 6 her das „Terrgin DmUen^, eine neue Abtheilnng der
oberen Kreide {Bnii. giol. 184S, lU^ 179-182). Zu Lm^etHme bei
Betmeais liegt ein Streifen einer Art M uschel-Brecde, welchen GnaVM achon
83
aitg«deiitety imd die hmiii seither £ii Ftjmy bei Poni&h^ wiederf^fbndeit vnA
voD S^ten der Pariser Gelogen Terrain piRolithiqoe genannt hat«
Za LKMtaime raht er unmittelbar auf weiaer Kreide und iat reich an schlecht
erbalteDen Fassilten: doch hatten Elib de Bbaumoftt und Hbbbrt letcten
Sommer za Wifn^ einigte Seeigel - Stacheln und Tnimmer einer Cidaris«
Art ufeftniden , welebe sich nach Aoassiz durch dicke und nnref^elmflsif^
verliB^erte (statt rnnde) Hdekercben um die Stachelwarzen von allen andern
Arttn mterscheidet
AqF der Insel Seeland kommt die nSmIiche Bildnng^ vor: ein Breccien*
artiger Kalk ans Korallen •Trfimmern und mancherlei andern Fossil-Resten
lOMoimeBg^backen, FoRCHHiiMM£K*8 Kalkstein von Faxoe^ welche einifi^
MeärB südlich von Copenhagen in folg^ender Schichten-Reihe gefunden wird :
4) Korallen- Kreide Forchhammbr's , im nordlichen Jütland als L i m e-
Bteeo bekannt, zu Steveneklint einig;e 100' mächtig^ und grossen Tbeils
dieselben Versteiuerung^n wie der Kalk vom Ftucöe einschliesseiid, insbe-
sondere hauiig den Ananchytes subglobosus (S* Nr. 3>.
3) Kalkstein von Fawoe mit oben erwähnter Cidaria*Art (C. Forch-
bammeri DsS.)) welcher gegen die Mitte der Insel beim Dorfe FaxSe
bis 40' mächtig wird. Er enthält noch Pirina Freucheuin., welche
breiter ist und einen weiteren After hat, als andere Arten; dann einen
Holaster und Brachyurites rngosus Schloth. oder Dromilites
rag^osos Ej>w., Ananchytes subglobosus Lk., von welchen Lama rck
nur den Kern genannt, und Micraster breviporos Ao., welcli' letzten
S Arten auch in Frtmkreiehf erste in der Bakuliten- Kreide von PicaimUle
und letzte in der Kreide des OUe - Depi''s. vorkommen*. Diese Schiebt
fotaprieht genau der zu Lavereme.
%) Eine ddnne Thon-Schicht mit unvollkommen erhaltenen Fiseh*Resten.
1) Weisse Kreide mit Anancb jtes ovatus, A. striatos, Galerites albo-
gileras.
Es ist klar, dass es sich hier nicht um eine Modification der weissen
Kreide, sondern nm ein eigenes Gebilde, um einen neuen Stock desselben
bandelt, da diese Bildung über der weissen Kreide liegt, abweichende
KoBcbjHrn enthält, und wegen ihren Ananchyten, Holastern und Mierasteni
Auch nicht in die Tertiär-Zeit gerechnet werden kann. Dbkor nennt dasselbe
tioivUiegslich der Korallen - Kreide nnd des Pisolithen • Kalks Terrain
^•ni«n, schliesst jedoch — gegen Elib db Bbavmont — die Nnmmiiliten-
Gesteiae davon aus, die er für noch jünger halt, nnd bemerkt, dass, wie
wboü Gravbs vermuthet, man es wohl spater der Mastrichter Kreide
werde beizählen müssen, was Deshaybs bestätigt, da er mehre Mastrichter
-^D unter denen von Faxöe wieder erkannt habe. Vielleicht gehöret
*neh die von Nilssor beschriebene Schonen'scbe Kreide dazu [doch hoch-
•tena aar ein Tbeil davon ?1, indem- nach Gbavss Terebratuia Nilssoni
Dm «Ire ja. wohl eine aadere Fof aiatioDt-Gruppe nach Hru. Dfiaoa selbst ? D. R
sa
fiujBa, auch zu LaPtrHne wieder vorltomiBl» A«cli betätigt JlliciiBf Jif , da««
au hm^er^ine mehr« der von Guldpuss benohrtebcnen Mastnehtcr Ko-
rallen auftreten. Qiuves endlich fügt bei, dasa aich au Lvoer^im» der
Portanua Paujacii aus der Mastrioh ter [and WestphäU«cheu] Kreide^
melire Lima und Area -Arten dea Terrain Touronien, einige Poljrparien
der Insel Rügm^^ welche Haobnow in diesem Journale beachriebeo itat,
einfinden. [Man ist daher scJion in der Geburt^-Sluade diea^ Terrain
Danien auf dem Wege , es in Folge ubereiuAtimmendef Petrefakte« -Arten
aus veraehiedenen Gegenden wieder mit der weissen Kreide zu verbinden,
der man es bis jetzt als . eine der obersten Schichten beizuzählen g^-
wobnt war.]
Hbbbrt: über Pisolithen-Kalk (a. a. O. 1847, 6» ///, 517-522).
Die bis jetzt bekannten Gegenden des Terrain pisolithiqne sind Laversingj
Bouffival, Port'Uarly, JUeudon und Vigny. Kürzlich hat der Vf. solche
audi mit 20'— 75' Mächtigkeit am Weiler Falaiee bei Mareil zwischen
Hayian nnd Meulanmit mehren Versteinerungen gefunden: i) einen Stein-
Kern, welchen man auch von Ltmersm^ nnd Vipty kennt und fälschlich dem
Cerithinm gigantenm zugesehrieben: 2) Abdrücke von Cerit hiev und
Nerineen unbestimmter Art: 3) einen Hemiaster ähnlich dem H.
inflattts; 4) eine Pleurotomaria, ähnlich der PI. Royanana d'O. aus
obrer Kreide und identisch mh einem andern Exemplar von Vaio^ne ;
5) einige Bivalven-Abdrüeke*. 6) mehre Polyparien, worunter Micheliiv die
Aatraea arachnoides Goldp. von MoMtrivht erkannt hat. — Endlich
hat mjin den Pisolithen - Kalk noch am Ost -Rande dea Pariser- Becken zu
ManiereiM in der Gegead von Epemoff und Semmme angefahrt , und
Apotheker Ooval besitzt in der Thal einge Versteinerungen von Mant-Aime
bei Sezmme ebenfalls in einem konkrezionären Kalke, welche den Arten
nach ganz mit jenen von Vigny und Faluise übereinkommen« Der Vf.
verbreitet sich noch über die Lagerungs- Verhältnisse dea Kalkes, in ersten
Gegenden, welche jedoch etwas hypothetiach scheinen.
W. Wuewell: über die Schub-Woge in Bezug zum nordi-
schen Drift (Lond. Quart. Journ. 1847, III, 227—232). MaRCHisoN in
seinem Werke über RuS9land n. A. haben neulich das nordische Drift von
einer Verschieb ungs- Woge hergeleitet. Vcrschiebnngs - oder Schub- Woge
„Wate of translatian**, ist, was man sonst „debacle**^ genannt hat, nur in
• D«bacle wird mit EUgang^, Bdutobub «bei««Ut$ da wir tadest dea Btgxtf iCis hier
nicht mit In Verbindung bringen dürfen, no kann mau «ich anf die andre Hälfte des
Wortes Risschiib besciirfinken , wa« die Sache bezeichnet und zu Verbindungen brauch-
barer ist als ^Gang in Kisgnng''. Den Ausdruck Strom, Strömung wcisst der Vf. als an-
geeignet zurtielt.
87'
eiactti betdaMrteren Be^nff der ntnern WiASfiiscbaft. Da man untm- Debacle
S^^vobBtidi eise breite &tiev das Laad sich fortbewegten de Masse in Folge
des JEMportancbeiu einer antermeeriaclien Fliehe oder einer abnlicheiK
Ursache gemeint hat, so können wir sagen, eine Wave of translalitm aey
ein Meer-&hnb durch Hebung des Landes (a debacle IraveHiug allan^ the
90m. mfler H h&4 Aees *hot of ihe land). Nun lehrt uns Scott Russell,
liass eine Schub -Woge als ein eben so vollkomuiencs mecbnniscbes Agens
zur Fortleituog einer Kraft angesehen werden kann, als der Hebet oder
^e geneigte Ebene.
Man bat gesagt, dass wenn man die plötzliclie Emporbebung eines unter ••
mceriaehen Bezirks veraussetzt, die Annahme eines Stromes von '^5—39
£. MriL in der Stunde am Meeresboden als Folge der Wave of trafu^^
isHom keine Schwierigkeit habe. Man scheint aber nicht bedacht zu haben,
class^ was man hier „Strom (current)** genannt, in der That eine vorüber-.
fcefaende Bewegung für jedes Theilchen am Boden des Wassers ist Die grosse
Woge dagegen ist einzeln; die Flüssigkeit bleibt vorher und nachher
in Ruhe und die Theilchen bewegen sich nur während des Schubes«
Dip Wirkong einer solchen Woge auf die im Wasser liegenden Materialien
kann nun nur eine von beiden seyn , entweder eine einzelne Masse mit ihrer
rig;nra Schnelligkeit fortzuführen, oder einer Reihe von aufeinanderfolgen-
des Massen eine vorübergehende Bewegung auf eine geringe Erstreckung
ztt ertheilen , während sie darüber hingeht. Eine einzelne Schub-Woge
kann nicht die Lagerung einer langen Reihe von Massen erklären, in
welchen Jede auf weite Erstreckung fortgeführt wäre. Nimmt man aber
eine Reihe von Schobwogen, jede in Folge einer plötzlichen Hebung oder
einer andern raschen Bewegung, so kann man einen grossem Effect er«
halten^ als von einer Batterie , von welcher jeder durcli die Woge fortge-
leitete SioikR seine gemessene Wirkung vollbringt, und welche der Be-
rechnung unterliegt.
Wie man immer sich die Fortfuhrung des nordischen Drift^s erklären
mag, das Verbältniss zwischen Kraft und Wirkung muss immer bleiben,
es mdg^en viele oder wenige, grosse oder kleine Wogen dabei* gewirkt
haben. Sollte sich der Vf. in den Elementen für die nachfolgende Berech-
nung vielleicht auch stark irren, so wird man leicht die falschen Elemente
durch richtigere ersetzen und ein genaues Resultat erzielen können.
Nach Mubchison's Geology of Rueeia nähme das nordische Drift einen
RawD von 2000 E. Meil. Länge und 400—800 M. Breite ein. Wäre alles
Material von einem Centrum ausgegangen , und nähme man diesen kreis-
förmig an, so wurde der Kreis einen Radius von 800 Meilen haben ; richtiger
nimmt man ihn aber als Radius eines Halbkreises an, dessen ganze nörd-
liche Kreis-Halft abgeschnitten ist. Setzt man also, dieser Halbkreis
von 1600 Meil. Durchmesser habe 2000 Meil. Erstrcckuug, so könnte man
ihm , statt eines mathematischen Mittelpunkts , die ganze Skandinavische
Gebirgskette als Ausgangs-Fläche des Drifts geben. Schliesst mau diese
Ausgangsfläche mit einem Ualbzirkel von 200 Meilen Radius ein , aus
%velcher das Drift hci-vorgegangc^ wäre und sich dann bis zu jener Peri-
88
pberie von 800 M..Radiufi verbreitet hätte, »o wAre die mülie BolDmMiiig,
bb in welche du« Drift gfefiibrt worden , die Mitte des Zwisefaennimii
zwischen diesen beiden Halbzirlceln =r: MO Meil. Wdre dieser ZwiMbenrann
mit Drift bedeckt Und swar durdiachnittlicli
, ^ .„ . Joder auf JedeQM.-RavmkiB«
jede D M. 100' hoch, so wäre diess gleich , ^^ .^ ^^^^^ ^^
jede GM-z« «Aoo Theil l' u. s. w. j '^^ ^^ ^nft
Wäre dieses Drift im Mittel 3mal so schwer als Wasser, so wurde
seine wirksame Schwere im Wasser noch 2ma] so gross, als die des
letzten aeyn. Die horizontale Kraft , welche zur Fortbewegung einei
Körpers anf einer Unterlage nOthig ist, ist verschieden Je nach seiner
Form und Textur und der Textur der Unterlage (Reibung) u. s. w. ; doch
mag man dafür annehmen Kraft und Druck von wenigstens '/« ^^
Gewichtes der Fels- und Schutt -Masse, welche auf dem Meeres-Boden
fortzubewegen ist, d. i. %C* Wasser auf iC' Drift und V,oooooo Cub. M.
Wasser, als Druck wirkend, würde zur Bewegung von V500000 Cub. M.
Drift nÖthig seyn. In welcher Weise immer nur die fortbewegende Kraft
gewirkt haben mag, sie muss gleich, .sie muss im Ganzen gleich gewesen
seyn dem Produkte aus der bewegenden Kraft in die Ferne der Bewegtnig',
welche nach Obigem 500 Meilen beträgt ; d. h. also
= Vioooooo Cub. M. Wasser X 500 Meil. oder V^ooo CM. Wasser X 1 M. Feroc
= I Cub. M.Wasser XV3000 ^«11. Hebung; d. i. also l Kub. M.
Wasser auf %qoq Meil. (1%*) gehoben , wurde genügen , um 1 Quadrat-
Meile Fläche in der mittlen Entfernung vom Ausgangspunkte mit der ihr
zukommenden Drift-Menge zu versehen. Statt einer Kubik-Meile WsBsfr»
kann man sich auch denken ein Quadrat von 10 Meilen und '/i^o ^"'^
tief, welches y^^ooMeil. hoch gehoben die nothige Kraft liefern wui-de.
Der Theil des Radius, welcher in obigem Falle ausserhalb der Ausgangs-
Fläche liegt, hat 600 Meil. Länge: Drift ist längs seiner ganzen Erstreckung
abgesetzt worden , anfangs wahrscheinlich mehr , gegen das £nde biu
weniger. Nimmt man nun an , dass di'ssen Menge in genauem Verhält-
nisse mit der zunehmenden Entfernung sich vermindere, mithin in einem
Abstand von 400 und 800 Meilen \'om VÜttelpunkt sich = 4 :*1 verhalte,
ao wurde doch Jede Quadrat-Meile Boden längs des Radius mit ihrfB
Drift-Antheile zu versehen eine gleiche Kraft erfordern ; nämlich
im Anfang «/,,,oooo K"b. M. Wasser X 200 M. Ferne 1 ^ J^^ , Veile
in der Mitte Vioooooo Kub. M. Wasser X 500 M. Ferne j . , gu^|,gn
«n ^nöe V1600000 Kub. M. Wasser X 600 M. Ferne | J^i^^^orhio/
Die nöthige Kraft, um alle Quadrat - Meilen längs des 600 Meilen
langen Radius mit Drift zu versehen, wurde also seyn 600 X Vsooo ^
«/g^ =r 3/,^ Kub. -Meile Massen I Meile hoch gehoben. Da nun der ganie
Halbkreis, dessen mittler Radius 500 M. ist , ungefUhr 1560 Meilen Mt
so wurde 1500 mal Jene Kraft, =s 1500 X */io = *50 Kub ik- Meilen
Wasser i Meile hoch gehoben hinreichend seyn , um die ganze nordische
Halbring • Fläche zwischen 200 und 800 M. Länge des Radius mit Drift
89
«s venehn ; denn nam kann nltlh dW»e Hälhrfn^nmAgt Fliehe tnsammen-
praetxt dmken ans laiircr 1 M. breiten Radien; was dieselben nach innen
sdimfiler sind , das werden sie naeb aussen breiter.
Statt 450 Kab.-Meil.Waaser zu I Meile gehoben, kann man audi setzen
4,500 „ „ „ „ y^Q „ „ oder
45,000 Quadr. „ „ von Vio ^^>I^°-Hdhe sa Vio Meil. ^hoben.
Nehmen wir also einen Meeres -Boden von 450 Heil. LSng^e ond 100
Meilen Breite y,o Meil. nnter dem Wasserspieg^el an, der bis in die Habe
des letzten plötzlieh emporgehoben wfirde , so haben wir eine gendgende
Knft, an eine FIflche von oben gesetzter Grösse nnd Form mit Drift
sn versehen, — die Hebung weiche nun auf einem Stfick oder zu wieder-
ho/(fa Malen erfolgt sey, wenn nur alle einzelne StUcke plötzlich sind.
Es köanea ihrer 10 von je 50' oder 500 von je 10' seyn u. s. w., und je
kiemer man die gehobene FlSche setzt , desto grösser muss man ihre
Hebung annehmen, um dasselbe Produkt wieder zu erhalten. Doch durch
cne unendlich grosse Zahl kleinster Stffcke wilrde die Hebung in eine
allmihlige übergehen, und diese wfirde nicht mehr genfigen, dienöthige
Wirkung zn gewähren, weil diese nicht mehr genügen wdrde dieZnsammen-
lisltnng der Masse und die Reibung des Bodens zu fiberwinden, wie man
dnrcb leichte Versurhe reibende Körper auf ihre Unterlage fortznstossen
•ich überall fiberzeugen kann.
L. Prapoixi; Betrachtungen Aber die Lage derneptnni-
sehsn Pornaatione n und fiber die Bildung der Erdrinde
(nach einem Vortrage in der k. Akademie zu Berlin am 30. Juli 184$).
Du grosse Becken zwischen den HereffnUehen und M^ydekurgitchin
Ubergangs-HochiXndem ist , nnter den Dilnvial-Bitdnngen , mit „secnn-
diren«* Schiebten angefflilt. Die Haupt-Abtheiinngen derselben, nämlich
die Steinkohlen-Bildung, die verschiedenen Glieder des Permiacben Sy-
rtems, des Liaa, des Jara und der Kreide , sind durch Arbeiten niebrer
Vofgfinger, wie F. HopFMAicn's n. A. grösstentheils bekannt. Allein die Lage
^•er verschiedenen BiMnngen ist nicht wagerecht oder sieh der Form
anes einzigen sanft abfallenden Beckens nähernd, wie man nach der Art
ihrer neptnniachen Entstehnng vermuthen dfirfte ; sie gibt oft das BHd ge-
«fthsaater Umwälzungen nnd Aufrichtungen. Im entgegengesetzten Ver-
biltii^se mit der Reihealolge ihres Alters begegnet man den Köpfen
^^^ Schiebten , wenn man sich in einer Richtung nach Nord-Ost vom
99r%B entfernt; die sekundären Bildungen lehnen sich hier unter ver-
«thiedenen Winkeln, ja sogar mit senkrecht stehenden und dbergewor-
f^ncQ Sthicbt-Köpfen auf das „Übergangs^-Oebirge nnd senken sich gegen
Novd-Osten in die Tiefe des Beckens« Bald aber ist ein sfidwestliehes
^Mallen dieser Massen wahrnehmbar; sie steigen liegen dieselbe Well-
Oe^nd, nach welcher sie sich früher gesenkt, nnd kommen mehr oder
minder vollzählig nach einander zum Vorschein , allein in einer entge-
S^np^setzten Ordnung als am ffisrahRande, die jüngeren frfiher, die
llterea später. Diese Erscheinen der unteren Bildungen ist ntefot ton
90
lanicer Dauer; aie veriebwinden bald unter deu labern« wteaw IKirc«
Rande, um daoa oacli einer ein» oder mehr-maligen Wicderhobm^ desieU
ben Verhält n IM eM ein lelstes Mal aafzukonunen und sidi au das Jf«^
kurfiteh^ Plateau anaulebnen. £a aieht ao aus , als wArea die sekandi-
reu Lager g^erunKelf, die untern Schichten derselben aber^ durch Zer-
trümmerung und AbMpüIun^ der jüngeren, in den Axen der verschiedenen
Runzeln entblösst, während sie gedeckt und unsiclitbar in den dadurch
gebildeten Mulden von den verschont gebliebenen oberen Bildungei
uoterteuft werden. Diese Verhältnisise beschränken sich nicht auf du
I^nd zwischen dem Har%e und dem Uagdebur4^9ekem ,,Überg^ng8'^-Ge-
birge ; sie setzen vielmehr in Thüringern und unter den DiluviaUBilduo-
gen in der notddeuisekm EhmM fort. Und erforscht man die Lagerung;
der verschiedenen Srhichtcn der Erdrinde in allen genügend geologi«di
bekannten Gegenden, so ergibt sich, das« die meisten bet«onderft unter
den älteren Bildungen einer solchen Runzeluog unterworfen wurden;
man überzeugt sich teiriit, dass ein solches das allgemeine^ Verhäitoiss
der aus ihrer ursprünglichen Stellung gebrachten Schichten iMt,. andere
Lagerungen aber als Ausnahmen und nur in Folge von besondere ort»
liehen Vorkommnissen dasteheu. — Geht man nun von diesen wirklieheo
Erfahrungen aus uud will sich Art und Weise vorstellen, nach welcher
solche Bewegungen der Erdrinde stattfanden, sucht mau. die ferne Ur-
sache dieser allgemeinen Runzelung sich zu verdcutliclien, so kommt vu
bald zu Schlüssen, welche mit deu Theoric^n vou Laflacs, von Bdch, von
E. DU Bbaumont vollkopiroen übereinstimmen. — LaFlacjs bat gezei|;t,
wie sich ursprunglich die Weltkörper gebildet, uud durch ihn besuo«
ders ist der letzte Grundsatz der Geologie — die Erde war einst globend-
fluaaig -* zu allgemeiner Geltung gelangt.
L. V. Buch und £. db BfiAumoNT haben auf die verschiedenen Be-
wegungen der sdiwinimenden Erdrinde aufmerksam gemacht. £. i>e
Bbavmomt nimmt an, dass während der grossen geologischen Zwiscbes-
räume der Ruhe durch allmähliche Erkaltung und verhättuissmässigc Zn-
aammenziebung des flüssigen Kernes ein immerwäbreud steigendes MiüS*
verhältniss des Inhalts- Vermögens der fesiten Schale zur inttorn Mmm
unserer Erde entstehe ; ein MiKsverhäUniss, welches nur durch eine alU
gemeine Senkung und gIcicJizeitige partielle Hebung des grossen £rd-
Gewölbes ausgeglichen werden knnn. Soll aber durch Hebung eine*
Theiies des Gewölbes keine Vergrosserung des innern Raumes erfel^o;
aoll die allgemeine Senkung der Erd-Schale möglich werden und die
Herstellung des Flächen- Verhältnisses deraelben zum Kerne stattfinden)
so muss sieh die Hebung in einem grossen Kreise um die gause £rd-
Rinde fortsetzen. Es entsteht dadurch während der allgemeinen SenkooK
und kraft dieser die ununterbrochene Erbebung einer mehr oder minder
breiten Zone der Erdrinde und deren Austreibung aus dem noroialre
Niveau des Erd-Gewölbes. Bei jeder dieser aUgcincinen Bewegungen
wären die an grosse Erhcbuugs- Kreise grenzenden, zuletzt meder^e-
selatcu und noch wagcrecbteu oder nur aaufl einfallenden neptuni^i)«''
Ol
SchicUeo «is iiirfr L«ge f^cttftdMt «nd in dor lUciilanir d«r 0taHifiden4«D
Bew€giiBg gelioben worden. D»» Sireielien der Sebieliten wir« somit,
ifelb»t beim JHan/^l anderer i^ennsekhro , ein sicberos Mittel, um deren
Alter zn beatimmen. Das« solche zonäre Erhebungen za wiederholten
MalfD und unter verschiedeoen Richtungen wirklich stattgefunden haben,
beweisen die von £. de Bbaümont zu lieinen Untersuchungen über das
Alter der Bergketten gesammelten Thatsachen. Allein es wurde ihm,'
qihI mit scheinbarem Rechte, erwidert , dass man die Fortsetzung dieser
Erbebuoj^n auf der Erdrinde nur in wenigen Fällen auf sehr lange
Strecken verfolgen könne , und dass oft Schichten verschiedenen Alters
eiii abnliebes gemeinsames Streichen besitzen. Das Vorkommen ahn-
lieber Riebtungen hat £. de Beavmomt in seinen Betrachtungen über die
Wiederholung desselben Streichens in den Belgi9chen Gebilden verschie-
denen Alters längst nachgewiesen. Dass aber die Bergketten nicht un-
unterbrochen um die ganze Erdrinde fortlaufen, ist nicht mehr wie na-
tnrKdi. Denn abgesehen von den Zerstörungen, welche in denselben
dorch spätere Quer-Bewegungen haben hervorgebracht werden können, ist
dies» Factum nur Folge der gesetzlichen Wirkung zonärer Erhebungen.
~ Die Fortpflanzung einer solchen Bewegung auf die äussere Oberflache
der £rd-Rinde kann sich nur durch Runzelungen oder Spalten kund geben.
£s siod nämlich zwei Fälle möglich: entweder zieht die zonäre Erhebung
unter einer ebenen Oberfläche der Erdrinde durch — wie solche sich
Dnr noch während der ersten Perioden hat ereignen kdnnen — oder
et wirkt dieselbe fortlaufende Bewegung auf eine schon uticbene Ober^
flache, wie es geschehen arasste bei allen spätem Erbebungen , deren
Merkmale bis su uns gelangt sind. Im ersten Falle werden sich Spalten
io der Axe d«r Erhebung, Rnnselungcn aber auf ihren zwei Seiten bil-
den, uad zwincben beiden Erscheinungen liegt eine Linie, welche kein
«tehendea Merkmal der grossen Erschätternng zeigt Im zweiten Falle^
wenn nämlich die zonäre Erbebong unter einer schon unebenen Ober-
flädie der Erdscbale durchsiebt, werden Jedesmnl, abgeaehen vpn den
tttgemeinen aogefnhrtcn Eracheinongen, Rnnzelungcn hervorgebraiebt,
wenn der untere Drnck auf den Grund eines tiefen Beckens bervortrri-
^^ einwirkt. Den iaothermischen Gesetzen gemäss mnsa die innere
^Ue der Erdrinde, obwohl unter einer bei weitem sanfteren und nii»-
^ »gleichen Wellen-förmigen Linie, den äussern grässern Unebenheiten
ihrrr obem Fi&ebe Bnchfolgen. Unter einem tiefen und breiten Becken
^i(d also auch ein Yorsprong der Erdschale gegen das Innere vorba»-
<^B seyn. Dieser Fall mnsste besonders eintreten, als die Erkaltung
^T £rde noch nicht weit vorgeschritten war. Wenn alao die zonäre
Erhebung an einer solchen Beoken-förmigen Stelle der Erdrinde anlangte,
M musste sieb der untere Thetl der festen Sehale losmachen und sich
zverM seitwärts unter der sieh hebenden Rinde verschieben, dann eher
urtroninert im flüssigen Teige fortnchwimmen. Dabei findet aber Ver-
»iadernng der InbaltsFläche des Beckens statt , in dessen Folge und
Wt des mehr oder minder nulchtigen Widerstand« des Ufers die ein-
02
K»Uigerten SrhkMen gftwuugctt werden sieh cu runEelii. Die ZaM «od
GroMe diener Ranzelo nimiiit mit der Auadefaflniig und der Tiefe des
Beckens, die AafrichtHng der Scbiebfen aber naeh dem MMwatab« öer
örtlichen Hindernisse sn.
Spalten entstehen» wenn sich die sonare Erbebun|( unter einem Hoch-
lande oder Cootinente fortsetzt. — Die Spalten , folglich auch die pluto-
nischen Ketten, welche im Grunde genommen weiter nichts als angefüllte
Spalten sind, müssen in der Regel immer parallel mit der allgemeinea
sich verbreitenden zonaren Bewegung fortlaufen ; Abweichungen, die sich
stets nur auf kurze Strecken beschränken , sind durch besondere ortliche
Verhaltnisse hervorgebracht. Die Richtung der Runzelungen und so-
mit das Streichen der gehobeneu Schichten, obwohl nach der Theorie
durch dasselbe Gesetz bestimmt , ist Jedoch meist von der Form vorhan-
' dener Becken und betiondcrs vom Dasejn älterer schon gehobener Bil-
! düngen und vom Streichen derselben abhängig. Wenn die Unterlage
I der secundären Flotze aus schon aufgerichteten und durch Auswaschen ab-
I geköpften älteren Schichten besteht, so kann die Runzelung selbst durch
I eine blosse neue seitliche Hebung der unteren Gebilde hervorgebracht
j werden ; in diesem Falle — der aber nur ein ganz besonderer ist —
I werden die eingelagerten, gehobenen jüngeren Formationen eine nut
! dem Streichen der älteren parallele Richtung bekommen.
I Ein vorEugliches Beispiel dieser Wirkungen gibt gerade das Laad
im Norden des fFar»e#. Auf der östlichen Seite dieser Gegend in den
Umgebungen von Bemturg wird der grosse Meerbnsen, welcher die
Glieder des Lias nnd die Schickten des Jura und der Kreide aufnahio,
enger und flaeher; er nähert rieb angenscheinlich seinem Ende. Hier
liegen znerst die secundären IJager in einer einzigen grossen Mulde,
die sich rings herum sowohl gegen SO. als gegen beide filteren Hoch-
länder im SW. und NO. mit sanftem Aufsteigen erhebt; bald aber be-
ginnt gegen Westen die Bildung der Runzeln und der dadurch entstehen-
den vervielfachten untergeordneten Becken; und diese Erscbeinuni^ be-
kommt immer grossere Entwiekelung , }e mehr man gegen Abend wr-
ach reitet , d. h. in die Gegend, wo das einfassende Becken an Breite za-
nahm nnd überhaupt viel grössere Tiefe besasa. Eine Tiefe, welche
durch die bei weitem bedeutendere Mächtigkeit der niedergeschlagenen
Biidnngen leicht zu beweisen ist. So ist s. B. zwischen ifftinern nnd
Mü0dehir0 eine einzige Runzel vorhanden, während man deren aieben
zwischen O^l&r und iTItiMe begegnet. Diese Runyelnngen aber sind
nicht auf einmal entatanden; zwischen den verschiedenen geologisclien
Gebilden, awiachen dem pennischen System nnd den Bildnogen des
Lias, zwischen diesem, dem Jura nnd der Kreide sind abweichende Lage-
rungen wahrzunehmen. Alles deutet dahin, daas* spätere Bildungen sich
erst niedergesetzt haben , als ältere Flotze schon aus ihrer ursprünglichen
^*f>c gebracht nnd nach der dadurch erfolgten Theilung des grossen
Beckens mehre Unter-Abtheilungen in demselben entstanden waren; dass
M
loBire SriMbnDfpeii mit wBhndmoäth sehr ▼ertebledeiieii Bkbtnngui
wrter dieten Lande dorcbgr^sogen sind; d«M «ine Micbe allgemeijie R«n-
lelang niebt eia eintii^s Mal, eoiidera oll, und swar nach der Niedar-
aeixang jeder der meisten Hanptabtbeiiungen der eecundfiren Bildungen
stattKefanden bat. Dabei wurden die jüngeren Lager dieser Formationen
wlbrcnd ibrer Rnaaelung nach den Streichungs-Linien der unterliegenden
scboo gehobeaen Bildungen mehr oder minder hingerissen. Dei^s wegen
ist Iner kein weseatlieber Untereehied des Streichens awiscben den ver-
seKkdcaen Bildnngen des Fldtz - Gebirges au beobachten. Daher ist*
asch die Erhebung Jüngerer Schichten im Allgemeinen st&rker an der
Grense dea nÜbergangs^-Gebirges als bei den mittlen Runzeln, wäh*
resd die alteren dagegen iu den Runzelungen des platten Landes bis-
weilea weit mehr aufgerichtet siad als am Harm-Ramde. Im ersten Fall
war das Becken weniger tief, und die schon hohe und steile Uferwand
des Honsea bildete einen nniiberwindlichen Widerstand gegen den er«
folf enden boriaontalen Druck der aus, der Tiefe gehobenen Schichten,
folglich die Aufrirhtong und die Überwerfung dieser in der unmittel-
baren Mbe des Wiederstandes vor dem m&chtigen Damm des alten
Schiefer-Gebirges. Die alteren Gebilde wurden in einem weit tiefern
Bfcken niedergeschlagen , die eiaf aasenden Ufer dieses Beckens hatten
Doch nicht die jetaige Hfihe erreicht, daher eine bedeutendere Hebung
ibrrr Sebicbten in den mittleren Runzeln* ' Im Allgemeinen aber kann
»an annehmen — wie es übrigens auch hat seyn müssen -^ dass die
Aufrichtung der secundAren Flötse am Harm^Rand» weit bedeutender ist^
als irgend wo anders in der gansen Ausdehnung des Beckens; Diese ist
besonders der Fall im westlichen Theile des Uarmes.
Das Missverhftltniss der Erd-Rinde zum innern Kerne ist also ein
immerwährend steigendes, und kann nur durch allmaliebe und ohne Zwischen*
räum nach einander folgende zonäre Erhebungen ausgeglichen werden.
Wahrend der immer ISngeren grossen Perioden der Ruhe geht die Be-
v^Svag swar ununterbrochen, jedoch sehr langsam vor sich. Sobald
«bcr die gehobene Zone so weit aus dem allgemeinen ^Niveau der festen
Srd-Riade gebracht ist, das» der Druck beider Haltten der ganzen üb-
rigen Erdscbale die Kraft des Widerstandes diese Zone übertriiTt, so
^•ttteht ein Zeitpunkt der Bewegung, ßin aonftrer Bruch auf der Ober-
'•die uaserea Erdkorpers. Die Aze der grossen Erd-Runzelung hebt sich
ntdi esB|>or; es geschehen dadurch immer Spaltungen der Erdrinde oder
•ittelbar durch Runzetung bewirkte Hebungen der Schichten. Die innere
Afimige Maase durch die Macht desselben Druckes hinaufgezwungen,
•(ogt in grossen S&ulen auf und füllt die gedffneten. Klüfte. Ganze Meere
^rdea ans ihrem Bette gebracht, Cootinente überschwemmt und ver-
viatet. In diesem Augenblicke fängt aber die Gegenwirkung an; die
PretsuBg der hohen plutonischen Säulen seUt der fortschreitenden Be-
wegung ein Ende;' einige Schwankungen finden Statt; dann bricht eine
abernalige Periode der Ruhe an , und die Natur bevölkert von Neuem
■^ Irisehen KrWea den weit verwüsteten Erd-Ball. So sind die pluta-
«4
'iiiaelieii G^birfe bts in ihre )«tiig« Lag» bi««iifg«qnollm, «inI «r erfolgte
-^e umnittrlbare Hebanfi^ der aDg^rensenden Schiohl^a. Wirkte der iaiwre
Druck mächtig länp^s beiden Seiten einer kngpen mit plntoniiichcvi Teige
angefdllten Spalte, so kamen gance Ketten von Berg^ zom Toncheiii;
war aber die Wirkan^r aof eine einselne sehwfichere Stelle besehrinkt,
so fand die Hebnnfi; einzf^lner Kuppen Rtaft, und in einigen F&llen nach
erfolg^tero Sturze eines Tboflea des ütrablen förmig g^espaltenen Gewölbes
entstunden die von L. vok Boch zuerst beobachteten Erbebnngs-Kratere.
Die direkte Aufrichtung der Schiebten dorrli Wirkung^ der emporgvbobeneo
' massigen Gesteine ist nicht immer vorhanden. ' Obwohl in einigen Fällen
sehr aufTaliend , so begleitet mc jedoch nicht immer das Erscheinen der
'platonischen Massen und ist im Allgemeinen die bei weitem am wenig-
sten verbreitete. In unserer Gegend insbesondere sind die Spure» einer
solchen direkten Hebung äusserst selten und wenig bedeutend. Denn
abgesehen von der grossen Ausdehnung des platten Landes, im Hmrme
selbst — wie es Gbrmak vor langer Zeit schon bemerkte, und wie aas
den wichtigen Arbeiten von HAüSMArm hervorgeht — steht meist dos «llge-
meine Streichen der ^Übergangs'*->Schichten in gar keiner Beziehung zu den
vorhandenen ausgebrcitetsten massigen Felsarten. In einem einzigen Falle,
wenn nämlich das Emporkommen plutonischer Gebilde aus mehren paraf/e-
len Spalten geschieht und diese Massen nicht flussig, sondern im Znsfaode
eines dicken Teiges sind, kann vermittelst ihrer Wirkung zwischen Aea
veischiedenen Spalten eine m!t der foTtlaufenden Bewegung parallele
Runzel ung der Schichten auf der ObeWIlicbe gesebehen. Eine aolebe
untergeordnete Runselung, die aber auch nur eine indirekle Aufricfitang
der Schichten hervorbringen kann , ist auf dem Terrain von der wahren
Haoptrunzelung des Innern eines BeeJcena nicht leicht ra «ntersefaeiden.
Hat eine ahnliche Wirkung auf die Gestaltang unserer Gegend Eioflnss
gehabt, so kann diess besonders auf die Hebung der seettadflren FI5tee
am Rande der „Übergangs'^-Inseln der Fall gewesen seyn»
Aus- diesen Betrachtungen folgt: das Heraufkommen der plotoniacbcB
Massen ist nicht die Ursache, sondern die Folge der gegeaseitigeii Be-
wegungen der verschiedenen Theile der Eedrinde; die bei weitest aos-
gebreitetsten und wichtigsten Hebnngen und AnfHditniigen der Sehichtca
'sind nicht jenem Heraofkommmen , aondera der unmittelbaren Wirfcosg
der allgemeinen zon&ren Erhebungen zuzuschvefben. Im Vergleicii mit
diesen grossen Erscheimnigen ist die bebende Kraft beranfgekouniener
plutonischer S&nlen verhfiltnissmfissig sehr gering; ihre Hanptwirkong
noch nicht genügend anerkannt, ist der Einfluss, den sie und die sie oft
begleitenden fluchtigen Substanzen auf angrenzende Gebirgsarten ausge-
übt haben. Daraus folgt, dass man das Auflidren von Ketten plnConiacher
Massen und deren Fortsetzung dnreh gerunfeelte Schichten, oder das Unter-
geben dieser in ein plattes, mit Diluvial -BiMungen gedeckte« Ltüfd, nicht als
plötzliches Atifhdren normalmässig^r zonirer Erhebungen aoznaehen habe.
Das Alters -YerhSItniss der direkten Hebungen zu den phitoniscben
Ufassen ist Jedesmal mit ziemlicher Sicherheit «a besliimaieii , «1»
95
Wiiicnde nnä 41« Wirinmfp QBimM0lb*r neben eioander beeb'aehteii kann.
Die FeeUefounK der Gleichseitigkeil des indirekten Erheb ens neptnniücher
Schichten durch Roozelung mit einer oder der andern aus Spalten heraus-
(ceqoollenen Ma«se ist . dagef^en bedeutend schwieriger und oft fast un-
mÖ^iefa. Avf g^cologiMhem Wege ist sie nnr durch genaue llntersnchung
über die Anfeinanderlagernng der Schichten , über die Richtung der
Bergketten nud der mothmasalich zu gleicher Zeit entstandenen Runae-
laagcB der Flofs-Gebirge, oder durch Beobachtungen aber die Natur der
Getteiae^ welche man als weit hergeachwenimte Gerolle in den verschie-
deaea Koof^loroeraten, d. b. Diluvien, auffindet Sind aber in den cn
beitiianenden » vollkoaimpn einzeln stehenden Bildungen keine- K.onglonie-
rate da, und int die Runzelung ihrer Schichten dabei in Folge oben an-
geführter Ursachen von der allgemeinen Richtung der respectiven zo-
oirrii Erhebungen abgewichen, so tritt der Fall ein, wo die geologischen
Charaktere nicht mehr anwendbar sind. In Ermaugeiung solcher sicheren
gesetzlichen Eigenschaften muss mann dann seine Zuflucht zu den paläon-
tolof^ifichen und mineralogischen Vergleich« -Charakteren der Schichten
nehioen, wobei allerdinga erste bei weitem wichtiger und zuverlässiger
nod. Werden aber die geologischen Charaktere ex professo nicht brach-
tet, will man den andern Weg einschlagen und sich drn Hulfs -Kenn-
zeichen ganz überlassen , so ist eine Bestimmung des relativen Alters
der plntoniffchen Gebirgsarten in vielen Fällen vollkommen unmöglich,
oder man wird dann auf die Vorstellungen seiner Einbildungskraft hin-
gewiesen, wodurh, wie öfter, die abenthenerlichsten Theorie'n über Bil-
dung der Gebirge entstanden.
Die den Harm umgebenden gerunzelten Flotze sind zu viel in die
Streirhnngs-Linien älterer Erhebungen hiueingerissen worden, als dasa
man ihr Alter nach dem Streichen hätte bestimmen können; um also eine
schwierige Verfolgung derselben Schichten bis in weite Geg^enden zu
anmelden, sind die Bildungen der untersuchten Gegend durch Vergleich
der am hanfigsten daselbst aufzufindenden Petrefakten mit denen, welche
in anderen «chon bekannten Gegenden vorkommen und durch genaue
Bfobachtnngen über die Aufeinandersetzung der Schichten, endlich über
ihre mineralogischen Bestandtheile bestimmt worden. Eine viel vollstätt-
dij^re Darstellung aller Petrefakten, die in hiesiger Gegend vorkommen,
ood welche Gkbsl im Begriff ist zu bearbeiten, so wie die erfolgreichen
Totersuchnngen I>unKBR'a Aber die Petrefakten des hieländischen Juras-
ticehen Meerbusens werden vollkommenere Kenntniss der einzelnen
Schickten gewähren. Die Bestiflimnng des Altera der vielfältigen plu-
toaitehen Mafisen^ die im nahen Härme und den andern zeratreuten „Übet-
8*^Jgt"lngelfl der Tmge^ei^d hänfig hervortreten , und ihre» Verhältnisses
zn den ^Gbergangs''- Gebirgen und zu den Hebungen der secundärcn
Klötze bleibt dem Zwecke des Vfs. fremd ; es ist eine grosse Arbeit, welche
noch nicht vailig ausgeführt und nur dnrefa cn aligemeinea Stadium aa
*^wiD|^n ist — eine Arbeit, welche erst nach Beendigung der tiefen
Forscbungeo 6. Rosb's fiber die innere fieiohaieiiliek maBdger Feisarfeo
mSe^licb seya wird^
WosKOBOiniKOw : Reise durch des aörd liebe PerHem (Ermaits
Archiv für Ruttland^ V, 674 ff.) Als theologische ResuLtete Aber die
«»Unsudite Nord-Hülfte von Persien ergraben sich folf^ende:
1) Daui System von Kalk - Schichten mit Mergeln and eioem ihnra
untergeordneten grünen Kandigen Mergel scheint zu der ältesten der hier
vorkommenden Formationen und namentlich au einer ftltem als Bergkalk
an gehören. Aus Mangel an Versteinerungen kann aber ihre Bedeutaag;
bisher nicht genauer ermittelt werden.
2) die Schichten des Steinkohlen-Gebirges und die metnmorphiscbeB
fallen meistens gegen WSW. An den Küsten -Gebirgen findet man aber
alle Schichten der übrigen Formationen meerwärts geneigt.
3) Die Kreide- und Numrouliten-Schichten xeigen sich nur am Nord-
Abhänge der Bergkette uud auch dort nur in geringeren Hohen. Am
Sud-Abhange fehlen sie durchaus.
Aus allem Diesem scheint hervorzugehen, dass die erste Erbeboji;
des il/^iir^-Gebirges gleich auf die Jura-Formation folgte, und doss riot
zweite Erhebung desselben statt gefunden hat, als schon die Kreide-
Schichten und die Nummoliten- Kalke an dessen Nord- Abhänge abgelagtti
waren. Durch dieses zweite Ereigniss wären sodann aurh die ziilttit
genannten Schichten geneigt worden. Man kann jedoch ihre Neigno^;
auch dem später erfolgten Einsturz des Beckens zuschreiben, in welchem
sich jetzt das Ka^pische Meer befindet, indem die ganze weit ausgedehnte
Ebene, welche der Gebirgitkette gegenübersteht, eine ungewöhnliche Hube
fiber dem Spiegel des Kaspisehen Meeres besitzt.
4) Da nun der Bergkalk meist die höchsten Punkte desjenigen Tbeiles
dieses Gebirges einnimmt, in welchem sich die Stcinkohlen-Formalioo
findet, 80 darf man hoffen, diese letzte auch in dem Ilussisehe» TrsM-
koukasien zu finden 9 denn in .der Provinz Karakaeh ist es ebeofslli
Bergkalk mit über ihm liegendem lithographischem Steine, welcher un-
geheure Berge bildet Die Festung Schuseha liegt auf einem derselben,
auch sieht man ihn im Distrikt von JelisawBiopol beim Dorfe Saglik in
der Nähe des dortigen Alaunachiefer-Brncbes.
• B. CoTTA (Berfwerkafreand, 1847, Xl, 997) bedauert, dast Fsavoiu bei der? 'c
Nainr der Sache nach sehr hypothetlaehen Erklining der grocsiirtigeii paralUlM FIl-
ttloag der den Harz ungebenden FlOti-Sehiehten Cauiaea's Bephaehtojigen) so wie ^^
selalgen (Jahrb. 1839, S. 379; 1840, S. 292; 1841 S. 556; 1842, S. 206) nicht berocUieh-
tigt hat. Er zweifelr, das« alch die ThfiringUchen Erhebunga-LInlen, welche ganx f«0'
llrt, ab^r parallel Kwlaehea horizontal gelagerten Fldtzgeblrga-Strtcken rertbeflt sit^f
mit FaAVOLLi'a gegebener Erklfirnag Terefnlgen iaaaea.
»7
A.ScACCHi; Au.swtirf e vonLcusit-Krj^tallen durcli den Vesuo
IjUMlt ewiii, fasc LXXXVII \ 15 pp). Im Jahr 1839 warf der Vesuv
ahliriche Pyroxrn-KryAtalle aus, die in grosser Entfernung^ vom Krater
ifderfteleii (ScACCHi lezioni geol. 172). Am 22. Apiil 1845 {RacoUa Mcien-
\f. di Homiy An. /, Nr. 12), am 10. Febr. und 22. Juni des letzten Jahrs
1847 ?], das letzte Mal wahrend der Anwesenheit des-Vfs., erfolgten Aus-
würfe von Leuzit • Krystallen. Nach 1830 erhoben sich aus einem tiefen
^rliUmde seines Kraters nur kleine Rauchkrgel , worauf dann allmäh-
lich Lava aus demselben hervorsfieg, endlich 1845 aus dem Schlund uberfloss
und erstarrend zuletzt in Form eines Kegels so hoch anstieg, dass man
den Kp^el über den Krater-Rand hinweg in Neapel sehen konnte. Nur bei
etwas stärkerem Andrang wurde dann etwas Lava in die Höhe geschleudert
und dauiit auch eine Menge Leuzit-Krystalle, die zuweilen ganz rein von
Lara waren. Sie hatten Erbsen-Grosse, waren einzeln, selten zu zweien
oline Winkel-Gesetz zusammengewachsen, durchscheinend oder durchsichtig,
in ^c'wis8en Hiclitungen gestreift, an den Körperkanten etwas abgestumpft,
»oiist aber gewöhnlich von sehr reiner Krystallform ; an denen vom 22.
Juni jedoch sind die Kanten und Ecken oft etwas weniger scharf und ist
dann die Form mehr kugelig, der ganze Krystall aber zuweilen von
den die dreiflächigen Ecken bildenden Seiten aus zusammengedruckt und
diese Seiten selbst mehr ausgedehnt Am 22. April 1845 leitete der
Führer den Vf. an die Stelle , wo die Leuzite im Februar ausgeworfen
worden waren ; und er gelangte auf einer harten Lage von Lava, die sich
u jenem namlieben Tage ergossen hatte, gegen die Spitze des brennenden
Krf^ls hinan, welche in häufigen Explosionen glühende Felsen und Lapilli
aosstipfts. Da sah er denn, dass die schlackigen Lapilli mit kleineu Grnppen
vnn Leasit-Krjstallchcn gemengt waren, die mehr oder weniger frei
waren von Lava-Substanz. Diene Kryställehen waren durchscheinend,
S""- Millim. gross, die Gruppen hatten 5—13 Millim. Durchmesser.
Erwflgt man nun, das» die mit- ausgeworfenen Lapilti- und Lava-Stflcke
im Aai^eiibltcke ihres Niederfallens so weich waren, dass man die^etzten
mittelst ehies Stockes eindrucken konnte , femer dass die Leuzite leichter
Kknelzbar sind als die Lava -Massen selbst, dass die Ecken und Kanten
d^r ioa^eworfenen Leuzite abgerundet waren, dass diese Lava noch zuweilen
natu Fimiss-artigen Überzug fiber die Krystalle- bildete, so ist es klar,
^^ die Kraft, welche beide In die Höhe schleuderte, im Innern des 6er-
%^ rioe iltere Masse von Leuzit-Lava in erweichtem Zustande vorgefnn-
^«1} xerrissen , die feuerbeständigeren Leuzite vom weicheren Lava -Teig
S^tKnnt und beide einzeln ausgeworften haben müsse. Und in der That
fndet man an der PutUa dei Miiutiori auf dem Monte Somma wie unter der
Stadt Poaifi^t* älire leicht zerbrechliche Leuzit-Porphyre, welche in Form
und Grösse ganz fihnliebe Leuzite enthalten , während der Vf. sich nicht
erinnert, dergleichen ]e In neueren Lagen wahrgenommen zu haben. Es
*i<l«rlegt sieh daher leicht die Meinung (Cbmpt. rendus, 1845, Ao^O, dass
^ Leuzit - Masse flössig emporgesehlendert worden seye und sich erst
^^ ihrem Wege durch die Lnft krystallisirt habe. Eben so unrichtig ist
JHJifgaii? tm. 7
OS
die Aufcabe (OmI.S ilüss der Vesut am 22. April t84S durch Siare ang;«-
l^ffeae Pyroxeu-Ktystallc aasgesclileodert habe: so beachaffene Pfroxeae
kdnnteu nur aus dem Krater selbst g;ekonimen aeyii.
Db Vbrtceoil: Note iiber den Parallelismus zwischen den
paläozoischen Gesteinen N,'Amerika*9 und Europa** mit ein^r
Tabelle der den beiden Kon ti nenten gemeinsamen Arten (Bti/f.
ffM. 1817 ^ by IV, 646—710). Der Vf. durchg^ekt die voo den N.-Ajneri-
kanischen Geuloj^en aufgestellten Gebirgs- Abt heil ungen in New -York
I3h,1846^ 617, 1846, 106, 184Ty 230, 748], wie in den Staaten Ohio, Ken-
iuckff und Indiana, vergleicht sie aufs Neue mit den Europäischen, stellt
die beiden Kontinenten gemeinschaftlichen Arten in eine Tabelle zusam-
men und durchgeht sie kritisch
Wir wiederholen die Reihen - Folge der Neu-Y&rker Schichten in der
nachfolgenden Tabelle, welche die Resultate der Arbeit db VBRrsEoiL's zu-
sammengestellt enthält, lassen aber die Übersicht der Gesteins-Polge iu
den andern genannten Staaten nach den Arbeiten von Dals OwBrr, Matvibs.
LocKB, HiLDRBTH uud FosTBR mit DB VBRjfBuiL's Parallcl-Reihe der Enn»-
päiichen Formationen einer- und den NeU' Yorker andrer-aeits noch Tor-
angehen.
In Kuropa. In Ohio^ Ktniuchy and Indimna. In Ntte-Ytt.
!8) San4iteioe, Schiefer und Kalke GMUlatone Grff) 1 1 N«- 31.
7) Stelokoklen-KAlketefn, voll Hdblen | i N». M.
6) Feinkörnige gllnimeri|;ePMnnlte ilVaatriey Sm>t)l No. 29u
Devon-System S *^ Scliwnrae bitumlnftse Scblefer l No. 25.
{ 4) Muschel- führender nnd obrer KoruUen-Knlk l No. 20-23.
Obres Sllur-S. 3) Cllff llmestone (kieselig nnd Talk-kaltl^ 1 No. 9—11.
19) Kalk and binne Mergel 1 K<K 4—«.
Untres SllurS. j |) oiehje^ Kalkstein ' No. 1—3.
Die Abtheilung der paläosoiscJien Schichten N.-Amorika'e in Forma-
tionen und Systeme hat grosse Schwierigkeiten. Einestheilea sind die
Formations - Glieder nicht nur sehr ungleich an Art und Zahl in Bmropa
nnd Amerika, sondern auch in den verschiedenen Staaten Amerikai*s nelbst,
wie die vorangehende Tabelle zeigt ; anderntheils mangeln bei der bb-
gestört gleichförmigen Lagerung alier Schichten die geulogiachen Be-
greniungen, wie bei dem in allen Teufen erkannten Übergang einer An*
sahl von Petref akten - Arten aus einer Schichten • Reihe in die andere die
paläontologischeu Grenz • Zeichen nnd hiamit aller Anhalt für AeAsnu's
Theorie einer wellenartigen Wärme-Abnahme der Erde,
In der nachfolgenden Tabelle hat db YBRifEuiL die weiter heraufge-
hende Schichtenfolge (Kohlen -F.) der vorhin erwähnten Staaten mit
der in Neu -York verbunden. Wir haben es darin femer mittelat eines
— E— (zwischen 2 Strichen) noch eingezeichnet, wo die Amerikaaisebe
Petrefakten-Art in Europa in höheren oder tieferen Schichten als ia
Amerika vorkommt, und noch eine Rubrike für das Vorkommen einiger
der verbreitetsten Arten in Armemau nach einer vom Yf. untersnchtea
Sendung Abich's beigefügt (auch die Kohlen-Formation kommt mit einigea
bezeichnenden andern Arten dort vor). Ein B in derselben SfMÜte be-
deutet Boiivia.
m
HoloptyeliD«
MWlUaioiBs Ao. . . .
Dfidrodas-Zahn . .
Asterolepis EiCHW. tp,
Calynene
Maactbaclii Brok. . .
rar. semarim Coaift. .
Fiacbcri ElcHw. ...
paacute Brö«. ... I
vtriolRri«B«K., MOwMtCH.i
erasUeaoda Whi.r. . . t
BsMatRtTrtBtoBensiaEMs. \
Lieha«
?laeiaiaU Whlr. . . .
Ceranru«
pleareiaathemiu Grb£«
Triaoelens
Caraetaei Horch. . .
Phacopa ?caiidatila . .
Haoananni Br«r. «p. .
Dalnaai Portl. . . »
liamlurua Grbeiv . . .
aiacrophthalnias Brok. «p. . .
Caii/meme bt^fo Greeii ....
A$apk. megaiophihaimm9TR909T
Cmtsmeme Utifrons Br. • - -
Crypbaen«
eaUitelea Grxes . . .
Baaiaitos
BarTi«asb Mvrch. • .
HeaialoRota«
delphiaoeqihRliu Greex
Cheirurns
fatignb Beyr '
SphaerejKochns
ninu Beyr. ...»
^KBoatna
WIM CORR. .....
PhillipaiA
MBialferR Phill. »p, .
Ortboceratites
eoonaRU Whlr. . .
Caawr. Trenionemsi* Crr.
aaaalatiia Sow. . . .
^francH Troost . .
, caianaa Koro. . . .
Litnites
coBvolvana Schltr. . .
voaiatites
vMctorta» Kowtts. . .
mronoa Boc«. , . .
na»! Hos
tobcfcRlRtot Sow, . .
.28
.10 11.
.19.
. ? .
.23.
.10.
3 4
4 .6
. Jt ^-.
U 15
.19 30 21.23.
. . , . .33.
.10 .
.10.
.30 31
34
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3.
.26.
29.
29.31
100
r-aooe — e^t*)« »n
Se«eiSS$^e«9
5«;
Belleropho«
binlcat Sow
•triRtiM Fek
Drei Flcm
bllobataa Mvach. . . .
dllatatiu MvBcn. . . .
Plcarotomaria
lentieuliuris MoACn. sp,
Subniites
elongatoji £ms. . . .
Eaoniphnlas
earbonnrins
Inachus catliloides Cohr.
peatangnlatus Sow. . .
Macrocheilns
curviliueo« PuiLi. sp, .
Chemnltzia (Loxonema)
nextlls
Marchivona
bllineata Gr. tp, , . /
Avicttla
Damnonlensis Sow. . .
Pterinea
faiciculata Gr. i
. Avicnia flabeUa Coaa.i
Modiola
' squamlfera Phill. . .
Inoceranitts
Cliemnngensis CoxB.
Cardtum
loricatum Gr
Laeina
pnMivtH Gr
• vagosa Gp. i
Poaldonia lyrata Coait.(
Grammyala Vbrh.
HamiltoDeuis V. . . .
Sangulnolaria
donata Gr
AUorUma (SangninoL
Pbill.)
snlcatani %
Pholadomya elongaia (
MORT .5
Terebratnla
• ooboMes Sow
delleza Sow
• eaaeate Dalm
maiglaalU
reticalarto L
l SCHLTH.
T. spiooM Hall { * *
hemisphaerica . * . .
eoBcentrlea Boca . . •
tamida Dalm
WllMDi Sow
Rolnyi Lev
plaaomilcata Phill. tp,
Pentamerut
. oblongus Sow
caleatiu Dälm. m». t
Terebr. tumida EiCBw. )
Splrifer
eyrtaena Dalm. . . .
■uleatiis Dalm. I
Delthyrls lOpHcateHALLi
erisput Dalm. j
' Delth. stamioea Hall{ *
bilobu« L. t
Delth. Varica Cona.i * *
naeroBatas Coivli. I
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ap
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l?tilodletya Unccoiatk .
56
.21.
13.
Diese ausführliche Arbeit ist norh reich an werth vollen Betrachtan-
gen, welche indessen hier alle mitsutheilen es an Raum gebrichL Der
Vf. will noch eine zweite folgen lassen und bemerkt, dass J. Haxi. ein
Werk über die Paläontologie New-York'^ in Arbeit hat, wovon der I. Band
80 Tafeln mit unter*siluri«cben Fossil -Arten enthalten wird. Nor einige
Notifzen wollen wir aus diesem Aufsatze noch mittheilen.
S.696 8telltderVf. ein neues Mnxchol-Genns G rammysiaaof mit einer
in 3 Abbildungen dargestellten Spezies, Gr. Hamiltonenais. £8 ist
gleichklappig, ungleichseitig, geschlossen, zweimuskelig, der hintre Moskel
viel grösser: der Mantel - Eindruck einfach , Bogen -förmig gegen dr«
vordem Rand des hintern Muskel - Eindrucks einmündend (wie bei Cypri«
cardia und Cyprina); Schlossband äusserlich; Schlosszahne?; vom Buckel
gegen die Mitte des Unterraodes läuft radial eine breitgewölbte Rippe.
DicKCs Genus enthält noch einige andere Arten, wobei die Nucula ein*
gulata His.
Hall hat ein Genus Endoceras aufgestellt fdr diejenigen Ortho-
ceraten, welclie noch eine Rohre im Siphon enthalten, wie O. bisiphonatos
Sow.; sie sind silurisch, zumal unter-silurisch.
Paloechinus =* Melonites.
FoDnnsT: über Dolomite nnd Do I omitisation (Jüsiovre de
la Dolomie und ResuitaU ^ommaires d*une Exploration giotofique du
TffTol meridionai^ exir, des Arm. d, l, Soe. d'agricult, ds Lyon. 19-fT). Im
ersten der erwähnten Aufsätze handelt der Vf. in mehren Kapiteln — wovon
uns bis jetzt nur eines vorliegt — die „Mineralogie des Dolomites" ab
(dahin die chemischen Arbeiten über kristallinische Spathe, Entdcckaiig
der Talkerde und Nachweisung derselben in Kieselerde-haltigen Mineral-
Körpern u. s. w. , krystallographische Forschungen die Spathe betreffend,
Theoiie des Isomorphismus und AnwendiHig derselben auf die Klassifika-
tion der Spathe lu a. w.)* — In der zweiten Abhandlung erstattet Focrivst
Bericht liber seine nach Tyroi unternommene Wanderung. Wenige
Streitfragen Hessen, nach ihm, Mineralogie und Geologie so rasdi vor-
* Hall unterBchefdet 14 Graptolithcn-Arten im Hudson - Schiefer und dacuaier die 4
EuropftUchen : Gr. pristt«, Gr. sagittariiis, Gr. acalaris, Gr. tenuie.
199
ichreilesy «U jca« fiber di« Dolomitisatian kalkiger G«t(eiae unter Ein*
liass der MeUpbyre. Keine wahrscheinliche Erklärung war ftlr die Da>
lomitisatioos-Tbeorie Ton chemischer Sexte möglich. Eine wiederholtA
Uotersochong der Örtlichkeiten, wo diese Theorie en4stand| und der La-
^rungs-Vprliältnisse von kohlensaure Talkrrde haltigen Kalk • Gebilden
schien notb wendig. Solche Rucknichten führten F. nach Tyrol, Die so
berühmte Gegend um Predawto seigte ihm die deutlichsten Spuren eines
energischen Metamorphi^mus 9 der Jedoch nichts gemein hat mit der Do-
lomitisalion iu der ursprünglich ihm beigelegten Bedeutung. F. ist ge-
neigt, Sjenit-Oebilden die Wirkungen zususchreiben , welche Melaphyren
bcigtmetten wnrdeo u. s. w.
C Petrefakten-Kunde.
G. G. 61KBBC. : Fauna der Vor weit; I, 11, Vögelund Amphi-
bien(Let^t^ i847, 217 SS.). Über die erste Abtheilung dieses Bandes
Üben wir schon früher (Jb. 1847, 645) berichtet. In der zweiten finden
wir denselben zweckmisigen Plan und dieselbe sorgfaltige Ausführung
wieder. Aufgezählt werden :
VSgel: sind zu wenige, um eine brauchbare Zusammenstellung zu
Kefem. Die Knochen beginnen mit der Kreide.
Reptilien: bieten 100 Genera mit 306 fossilen Arten, wovon 80
Genera mit 166 Arten ausgestorben sind ,* 20 G., welchen 139 Arten anheim-
fallen , kommen auch noch lebend vor ; das YerhSItniss zwischen den leben-
den und fossilen Arten ist daher wie bei den Säugthieren =s: S'/^- 1 9 ^^'
nor fossilen nnd der zugleich noch lebenden Genera = 4:1, der fossilen
Art» ana beiden = 6:5; aber je nach den einzelnen Ordnungen ergeben
nch grosse yerschiedenheilen. Es finden sich nftmlich:
bloss foss. OeaerR mit fos«. Artea aoeli Icbeade Oeaera mit fi»ss. Artea.
Schildkröten . . 7 8 . . . . 8 . . . 64
Echsen « • . 65 148 . . . • 5 . • . 28
Sphingen . . 2 2 . . « . 4 . • . 10
Baliachier . . 6 . . . • . 8 . . . . 3 , . . 37
80 166 20 130,
von welcher Ungleichheit der Yf. den Grund nicht in der suflUligen Er-
^Mltnags-Fahigkeit der fossilen Reste [die doch bei den Schlangen gewiss
von grossem Einfluss anf unsere jetzigen Resultate gewesen ist], sondern
in der nicht zur Form-Manchfaltigkeit geneigten typischen Ausbildung und
B der geologischen Entwickelungs-Folge findet. Die Schildkröten beginnen
w Ende der Jura-Zeit , aber Land - Schildkröten erscheinen am Ende der
Tertiar-Zeit Dia noch lebenden Echsen - Geschlechter (Lacerta und Cro-
codilos) erseheinen erst in Jura und Kreide ; die ausgestorbenen schon im
Rothiiegenden nnd geben Veranlassung sur Gründung von vier ganz fremden
lOi
Famlien; ScMangm and Batrachter sind nur terfür bckaDnf, vnd treiii|;er
von den lebenden Formen abweichi-nd. Die gesammte ZnaammenatelluDg
ergibt folgende Tabelle:
ii
Tri»..
Jora-G^blrge.
i
TertiXr - Gebirge.
B
bleiea Geaera.
s
«
6
9
90
D <
1
X
Ii
i
1
i
1 ^
i 1
d
fa3
i
i
S
s
s
5
1 5
ii
1 4
Ii
1 ^
ii
CheloJ
nier.
Sau.
rier.
Opbi-
dier.
Batra.
cbier
; lebende
fossile
! *ig«ne
lebende
fossile
eigene
lebende
fossile
eigene
lebende
fossile
eigene
i 6
4 6
81t
7 10
9 1*6
7 8
*
7 9
e 7
1 1
• •
7 40
4 17
• •
6 7
4 4
4 10
4 6
4 5
2 2
26 50
1021
3 7
1 1
7 9
4 5
1117
3 7
2 2
2 2
1 4
1 1
1 1
i ?
3 36
5 20
1 1
1 1
l 6
1 4
l 1
l 1
3 5
6 8
6 8
18 45
1 2
1 ?
8 11
9 15
7 9
841
6 7I
36 67
12 28)11 52
5 10
Es gab also Reptilien seit dem Kupferschiefer, viel früher als Sänge-
thiere und Vogel. — Die einzelnen Ordnungen erscheinen mit grossen
Zwischenräumen so nach einander : Saurier , Cbelonier , Ophidier , Batra-
diier. — Von ihren Gattungen kommen nur wenige noch lebend vor , ent-
halten aber betrachtlich melir Arten. — Die noch lebenden Gattungen
nehmen nicht gesetzmässig mit der Formations- Folge au; erscheinen aber
erst mit dem Jura. — Die ausgestorbenen Genera sind am Ende der Jura-
Zeit am zahlreichsten. Ausser den Echsen sind die ausgestorbenen Gat-
tungen alle auf eine Formation beschrankt. Die auageatorbenen Gattungen
überwiegen bei Echsen und Batracliieru , die lebenden bei Schlangen und
Sdiildkröteo.
Hinsichtlich der Schreibart wiederholen wir, was wir schon anderwärts
mehrfach ansgedriickt und auch bei Anzeige des ersten Abschnitts ange-
deutet, dass man einen Unterschied machen müsse zwischen einer z. B. nach
Por. und einer nach Pom benannten Art und also nicht willkürlich im
ersten Falle auch Crocodilns Polii sagen dürfte ; dass man überhaupt am
besten thue die Eigennamen aus allen Sprachen im Nominativ unver-
ändert zu lassen und im Genitiv ein einfaches i , im Adjektiv ein einfaches
anus (statt ianns) anzuhängen , wenn auch alte Philologen Einwendungen
gegen diesen Brauch machen sollten , die aber in den meisten Fällen nicht
einmal einig seyn wurden , wie auch der Wohllaut fär das Ohr eines
Deutschen , Franzosen , Engländers , Italieners einen ganz verschiedenen
Ausschlag geben wdrde. Auch hätten wir gewünscht die einzelnen Syno-
nyme genau in chronologischer. Folge geordnet und das Priori tät«-Recbl
105
in eimrlnen FUlen strenger gewahrt zu sehen. Wie wenig diess beohaehtet
srj, ergibt s. B. die Synonyiuie von Mosasannn u. A. — Anch ersieht
man bei der angewendeten Zitirnngs- Weise, 2. B. S.134, 135 u. a. a. O. nicht,
ob die ersten Zitate so dem in der Überschrift stehenden Namen gehören,
oder sieh gar nicht auf ein Sjmonym hesiehen. Solche Unannehmlichkeiten
für den Leser wui'de denf Hrn. Vf. künftig zn vermeiden leicht seyn , nnd
sein Buch w(hrd« dadurch dem Leser noch bequemer und wilkommner
werden. 80 ist es auch nicht richtig , wenn , wie auf voranstehender
Tabctte , die Diluvial - Bildungen den tertiären entgegengesetzt werden;
beide sind tbeilweise gleich alt, aber aus verschiedenen Medien abgesetzt;
sie enthalten z. Tbl. dieselben ThieT-Arten. Endlich müssen wir anf die
Kechttcfareibnng des Namens Robmeii statt RÖbibr aufmerksam machen.
Fr. V. Hauea: über die Cephalopoden des Muschelmarmors
von BMberg in KSrnihen (Haidirg. ges. Abhandl. I, 21-30, Tf. L). Die
Fossilien in Wulfbivs »»pfaueaschweifigem Helmiatholith" in K&mlheti
sind seit 1793 wegen der Schwierigkeit ihrer Auslosung aus dem Gestein un-
beachtet geblieben. Der Vf. hat gleichwohl eine Anzahl Exemplare zusammen-
gebracht und bestimmt, nämlich Ammonites floridus S. 22, Fig. 5—14
(Nautilus floridus W.)
A. Johannis-Austriae Klipst. 25,
(Nautilus cymbiformis W.)
A. Jarbas 26, » 15
Ceratites Jarbas Mu.
Nautilus Sauperi n. 26, ^ 1-^4
Orthoceras 4p*
Opalisirender Muschel-Marmor konunt in geringer Enfwickelung auch
noch vor am Berg Ovir bei Kiagmfurih und zu Hatl in Tifrol, Da er
nun cinestheils gleicher Formation ist mit dem Marmor in HaiUiaU und
Amssee, anderntheils mit dem Kalk von St. Cafsian ^ so stellt sich nacli
neueren Beobachtungen folgende Kette von Punkten des Vorkommens
dieser Formation dar.
I. In S&d'Ttfroi
1) fifir. Ca^Han mit 7M Arten Petrefakten.
2) RmM mit Am. Gaytani Kupbt. (=1).
3) »teiberg s. o.
4> Woehehü (im 60. von Tetfßlim) mit A« galeatus (= 8).
6) Offir-Berg mit A. floridus (= 3).
II. In den ndrdliehen Alpen,
6) HM in Tyroli Muschel-Marmor mit A. floridus (= 3).
7) Berehiesfmden und UalUini A. Meternichi, A. tornutus, A,
neoinrensis, A. amoenns, A. galeatus, A. subumbiiica-
tns, Orthoceraaalveolare, Belemnites, Nautilus etc(=8).
106
8 und d) MU9€€, und UmlUttM mit deo vom Vf. friiiier betchriebeneii
^rten.
10) SyUai^m Pykmi Monotis saliDaria (= 6).
11) Neukerg im Tyr^l-Qruben^ desgl.
12) Hön^tehh SW, von Wiem, desgl.
Wie fremdartig oun aber auch diese Fanna denen der bekannten Ge-
birgs-Schiehten seyn mag» so ist sie von noch 2 Abtheilangen wahrschein-
lich derselben Formation begleitet, deren Fauna abermals reich an Cepba-
lopoden, aber in den Arten abweichend ist:
B. Wies and Ädneih bei Hallein; 8i. Veit im SW. von Baien bei
Wien \ Turee^a und Herrengrund bei NeusoM in üngaru, n. a. Örtlicfa-
keiten in den Karpalhen.
C. am RoeefeU bei Hallein : ein dunkelgrauer Kalkmergel , an Gesteine
der fiFo^an-Formation erinnernd.
DiCKBsorr: fossile Menschen-Knochen (Aead. not. ee. Pkilad.
1846, Oct 6 > Ann, Mag, naihiit, 1847, XIX, 213—214). D. hat eine
reiche Sammlung fossiler Thier-Knochen östlich von Naieke% im 3UeMouH-
Staat zusammengebracht. Den wichtigtsten Theil davon bildet der voll-
standige Schädel und ein halber Unterkiefer von Megalonyx Jeffersoni ak
Knochen und anderen Tbeilen des Körpers, die auf mehre Individuen hia-
weisen. In ihrer Gesellschaft lagen ein B2r , ein Rind , 2 Hirsch-Arten,
1—2 Pferde-Arten und Reste von einigen noch unbestimmten Geschlechtem.
Alle wurden in einem zähen blauen Thone gefunden, welcher von Diluvial-
Drift reich an Knochen und Zähnen des Mastodon giganteum bedeckt wird. In
dunkelblauem Thone ist aber auch ein Os innominatum von einem Menschen,
einem etwa 16 Jahre alten Individuum gefunden worden, indem die Epi-
physen von der Tuberosität des Iscliinm nnd der Crista des Ilium sich
abgelöst haben. Fast das ganze Os pubis fehlt, und der obre bintere
Theil des Ilium ist weggebrochen und von der Gelenkpfanne nur noch
die Hälfte vorhanden. Farbe, Dichte und alle anderen physikalischen
Merkmale sind völlig dieselben, wie an den übrigen Knochen jener blauen
Schichten. Auch kann dieser Knochen nicht erst später nach dem Unter-
gang jener Thiere in die Thon - Schicht abgesetzt worden seyn , 1) weil
das aus blauem Thon gebildete Plateau überhaupt nicht merklich von den
Kräften angegriffen ist, welche auf das daranfnihende Diluvial - Land
wirken ; 2) weil dieser Knochen wenigsisns 2' tief unter S beisammen-
ruhenden Megalonyx -Skeletten lag, welche, nach dem Aneinanderliegen
ihrer Theile zu schliessen, ruhig und ohne Einwirkung einer Strömung
oder sonst einer fortfuhrenden Kraft hier abgelagert worden seyn müssen;
und 3) weil dem blauen Thon weder in seinem obem noch untern Theile,
nämlich weder im Niveau jener Skelette noch dieses Knochens , irgend
welches Diluvial-Drift beigemengt ist.
lOT
Ch. Ltbli.: über dlie angeblich g^leichseitig^e Existenz des
Mensebeu ond der Meg^atberien im MUHatifj^-TkoU (the Time»
ia4By Dec^ 8 < S11.UM. JoorD. 1847^ ^, Ul^ 167—269). Mehre MTent-*
liehe BIAtfer habeu jeDe*|^leichEelti|pe Existenz behavptct, weil man einen
Theil eines menschliclten Beckens nnd Megatheriam - Knochen znsammen-
grfnnden habe in der Mammuth-Schincht, 6 Eng^l. Meilen von N&tehem^ von
wo jese Reste in Dr. Dicrbson's Sammlnng^ noch aufbewahrt werden nnd
Mvwie ihre Fandstatte von Lvbll ^enau untersncht worden sind. In Jener
Gegend besteht der Boden des MU^UMtpfi - TkOe» aus ehier Bildung,
wdcbc den Ldsse des HkMn^Thale* Ähnlich ist nnd wie dieser viele Land«
Koncbjlie» aus. den Gesehlecbtem HeHx , Heiidna , Pnpa , Snodnea , an
■Muicben Steilen aber auch Reste von den Süsswasser-Geschlechtem Lymnaens»
PUuorbis, Physa und Cydas, alle von noch in der Nähe lebenden Arten,
nnd xwar bis zu etwa 80' Tiefe, dann theils Skelette and tfaeifs einzelne
Knochen von Mastodon, Megatheriam, Mylodon, Biber, Pferd, Rind u. s. w.
enthält In diesem Boden haben der MiaMs^ip^ und seine Zuildsse bis
200' tief eingeschnitten, ond, indem sie die steilen Ufer-Gehänge fortwährend
unterwaschen, verursachen sie beständige Nachstfirznngen und Anhäufungen
der naebgesturzten' Erde und ihre Fossil-Reste am Fnsse der Ufer- Wände.
Mmefae Knochen -Reste nun hat man zwar noch in natfirlicher Lage
in diesen Wänden steckend entdeckt und ausgegraben ; die meisten aber
in den erwähnten Anhäufungen an deren Fusse oder aus diesen ausge*
waschen in dem Flusse selbst gefunden, also auf sekundärer Lagerstätte.
In jenen Anhäufungen nun ist auch das erwähnte Becken vorgekommen.
Indessen sind auf der Thal -Ebene 6ber dem Flusse alte Grabstätten der
Urbewohncr der Gegend nicht selten, deren Knochen bei dem Ein*
ftffirzen ebenfalls in jene Anhäufungen gerathen, und werden Menschen-
Gebeine überhaupt auf allen Inseln des Mi99is^pp% gar nicht selten mit
Knoehen aasgestorbener Thicre zusammengefunden , beide in gleicher
Weise durch bituminöse Materie geschwärzt. Es kann daher sehr leicht
andi jenes Becken aus einer Jungem Lagerstätte mit altera Resten ausge*
storbener Thiere in den Anschüttungen zusammengerathen seyn. — Sehr
bemerkenswerth ist nach der Versicherung mehrer Leute, dass die Ans-
böblongen und Vertiefungen der Schluchten und Wasser* Risse in |enem
Loss-artigen Boden seit etwa 30—35 Jahren sehr lasch zunehmen, viel-
kicbt der vielen -Risse wegen, welche das Erdbeben von Neu-Mßärid im
Jahre 181 1-* 18 12 darin verursacht hat. Insbesondere versicherte ein Grund-
besitzer, Colonel WiJLsr, dass die 7 Meilen lange und bis 60' tiefe Mammuth-
Schlneht mit ihren zahlreichen Verästelungen erst von jenem Jahre an
entstanden seye und dass er vorher selbst den Pflug ober seine jetzige
Stelle geführt habe.
DicKBsoff zeigte der Akademie zu PAtMsl|»fti«Fttss-£indräoke in
Thon vor vom lebenden Alligator, welche in Fonn gänaKch den
108
•(»geiiaDiiten Vog^el-Fibrten gleichen iPraeeed. Aemi, Pkiiad. 1846 , Od.).
iieh habe mir solche Eindracke von lebeudea Thfieren ebenfalls versebaA
und kann eine Ähnlichkeit mit (den Amerikaniscliea fossilen oder andern)
Vogel-Ffihrten in keiner Weise finden, weder in Form noch in SteUnng. Ba.]
J. Barbamdb: fiber die Braehiopoden der silnri sehen
Sehicbtenvon Böhmm (Haiotog. gesammelte Abbandi. I, 367—475 , Tf.
14—22). Der Vf. berechnet die fossilen Arten des kleinen Silor^Beckens in
Böhmen auf 800, eine weit (grossere Zahl, als die weit ausgedehnteren Silur-
Gebiete in RngUmd, Schweden und Rmeeland geliefert haben. Die Braehio-
poden machen jetst 175 Arten in 8 Geschlechtern ans, wober merkwürdiger
Weise — so scharf grenzen sich diese jüngeren Geschlechter an der Silur-
Formation ab — Prodocttts, Strygocephalus und Caiceola gana fehlen.
Wie in Bnglend und Schweden (nicht in Rue^lmndy wo die nntem Schichten
nächst Peterehtrg vielleicht mehr durchsucht sind, als die obern) ist auch
in Böhmen das obre Silur- Gebirge reicher an Braehiopoden als das untre;
diese 4 Gegenden zusammengenommen betr> ihre Anzahl in diesem kaum
halb so viel als dort. In der nntem Abtheilung herrscht, ausser in Böhmen^
Orthis vor. Terebratula , Pentamerus , Spirifer und Leptaena erlangten
ihre höchste Entwicklung überall in der obern, obgleich erste in HuseUmd
nicht denselben Formen - Reich tbnm zeigt, wie anderwärts. Auf die
einzelnen Schichten vertheilen sie sich so
c. D.
K.
r.
G.
Scbieinr Qaanit.
Untier Kalk. Mittier Kalk. |
ii II II
Mit andern Ge-
genden gemein.
Hier beschrieben
werden.
Orthis . . .
. . 1.7
7
20 .
14 .
48 .
0 .
2 .
9 . 26
Terebratula .
..0.4
9 . 71
Leptaena . .
. . 0 . +
11
18 .
0 .
11 . 29
Ldugula . .
. . 0 . +
(?) .
(?) .
(?) .
2 . 2
Orbicttia . .
. . 0 . -f
(?) . .
(?) .
(?) .
2 . 6
Cbonetes . .
.
.
. ,
. . 3
Spirifer . .
..0,0
12 . .
22 .
1 .
4 .;:28
Pentamerus .
..0.0
0 . .
9 .
1 .
2 . 10
39 175
= 0,22
Eine auffallende Dünne der Schaale zeichnet alle Böhmieehen Silur-
Versteinerungen aus; die Terebrateln unterscheiden sich im Allgemeinen
durch feine Streifnng und scharfe Faltung von denen andrer Formationen ;
sie uud die Spiriferen siud im Ganzen kleiner, als die in der Kohlen-For-
mation. Aus der geringen Quote (0,22) von Arten, welche Böhmen mit
ändern €regenden gemein hat , ergibt sich, in Übereinstimmung mit einem
von o'AncHuc und de YBRifßuiL aufgestellten Satze, dass in jener frfibea
IM
Erd-Periodeim Ganzen di« Spezies keine «llg^m^nere Terbreitnng^ ^er die
Erd-Oberflidie besaiuett als jetzt; dazs Lokal -Faunen schon ebenmassi^
enstirten, nnd dass endlieh die Manchfaltii^keit der Mollnsken* Formen kaum
für ^ering^er als }etzt angenommen werden darf. Bei der Eintbeilung in
Geschlechter und Familien befolgt der Vf. von Buoh's Klassifikation mit
Berücksichtigung der in Folge später entdeckter Thatsachen nothig ge-
gewordenen Änderungen. Jedem Geschlecht, Terebratula und Pentamerus,
ist noch ein reicher Schatz trefflicher zoologischer und geologischer Be-
nerkungen beigefügt , deren Einzel nheiten wir uns leider rersagen müssen
hier zu wiederholen : alle ihre Arten sind vortrefflich beschrieben und ab*
gebildet; die 8 andern Geschlechter können erst im zweiten Theile dieser
Arbeit abgehandelt werden, der im 2. Bande der HAiDinoER 'sehen Samm>
long erscheinen soll. Hoffen wir, dass diese trefflichen Abhandlungen
auch einzeln kfinflich werden, damit sie die allgemeine Verbreitung und
Zogingiichkeit erhalten, die sie verdienen.
PuBfnnonn: Beobachtungen von Macrorhynchus Meyer!
DuNK. (Deutseh Naturf.- Versammlung zu Kiei 184S, SpeziaKBericht 19—20).
Das genannte Thier ist in Dunssr's Wea]den*Bildung beschrieben. Aber
ein anderes Exemplar steht im Museum zu Berthe y woran jedoch sfimmt-
liche Knochen -Theite anfgeldst und ihre Formen durch hohle lUume im
Gestein abgedruckt sind. Innerhalb des die Maxillen bezeichnenden Raumes
nun liegen Reihen zylinderfBrmiger anf der Gebirgsart stehender Stein-
zapfen ganz analog den bei Phytosaorus von Jagbr als Zähnen beschrie-
beoen und sogar auch aberzogen von dem sg. Gefl^ssnetze wie diese.
Es zeigt sich hier nun ganz unwidersprechlich , dass diese angeblichen
Zihne nichts anders sind, als die Kerne der 21ahn -Alveolen, welche ausser-
halb dieser Alveolen auf der Gebirgs-Art aufstehen, go wie Pubninobr
bereits in Bezug auf Phytosaurus erklärt hatte, wie es auch bei Belodon
V. M. bereits vorgekommen war und von allen Sauriern mit Alveolen
vorkommen kann.
Fr. V. Haubr: neue Cephalopoden aus dem rothen Marmor
von Ati##ee (HAinmo. gesamm. Abhandl. /, 257—277, Tf. 7—0). Die
vom Vf. zuerst beschriebenen Arten von UalltaH und dessen Nähe haben
wir im Jahrb. 1847 ^ 631 angezeigt. Jetzt liefert er nach:
(fast wie in HoiUtaH).
Orthoceras reticnlatum n.
„ alveolare Qu.
268, r, 11—14.
268, r, 9, 10
„ convengens «.
„ dubium n.
Bantilus mesodicus Qu,
250» 7, 1, 2.
260, r, 3—8.
261.
Sanperi H. (wie von BiMer§),
Breunneri «. 262, 9, 1—3.
Barrand(e)i n. 263, T, 15rrl8.
llf
Goniatitet HuidhigAri n. 294, 9, d—tt.
Ammonites Oaytani Kur* (wie von 8i, Ck^^mw).
„ Ausseeaaas n. 2tf7, ^,6—8.
^ Jobaanis Anstriae Kl. 369 (wie von Si. CmMHtm und BMker$Y
„ Layeri n. 269, 9, 1 — 3.
^ Simonjri fi, 270, 9^ 4^-6.
„ Jarbas Mv. 4p. (wie in fitf. CmtMum nnd BIMerg}*
^ noduloao-coatatus Ku. 272 (wie xa £11. CV##mhi).
^ 8triato*faleatiift «. 273> P, 7--10.
„ Credoeri Kf.i. 265.
^ „ tornatus ? (fast wie in UalisMi).
Die Verwandtschaft von Aummbb mit Si. Ca$9um nnd Blmher§ acheint
demnach grösser als mit dem nahe g^eleg^nen H^Utmit^ indem selbst die
ftwei Arten, welche beide Orte nnr mit einander ((gemein haben, nicht gans
übe reinstimmen. Im Übrigen bestätigen auch diese Reate den lokalen nad
gemischten Charakter dortiger Bildungen : den lokalen durch den Mangel
an Arten, welche ans andern Gegenden bekannt sind; den gemischten
durch Übereinstimnuing ihres allgemeinen Habitus theils mit denen ftltrer
und tbeils mit solchen jungrer Formationen: eine neue Reihe rings ge-
sackter Ammoniten und die zwei mittein Nautilus- Arten sind nach deni
Typus der Jura- und Kreide-Arten gebildet, während die xwei andern
Nautilen nnd Ortfaoaeratiten sich an die Fossil-Aiten lltrer Zeilen an-
acblieaaen.
Max. Herz. v. Levchtenberg : Beschreibung einiger neuen
Thier-Reste der Urwelt von Zar^kqfe Selo (24 SS., 2 Tf. gr. 4^
SL PeterMhtrg 1843). Erst jetzt kommt uns diese nicht in den Buchhandel
gebrachte Schrift zu Gesicht. Wir wollen wenigstens ihren Inhalt voll-
ständig angeben, da sie so schwer zu erhalten ist. Der silurische Kalk
und Sandstein der genannten Gegend enthält:
1. Asaphns centron n. 9p. S. 6, Tf. 1, Fg. 1, 2, Kopf und Schwanz. .
2. ,y longicauda n. 9p. 7, „ „ 3, Scbwanzschild.
3. „ hyorrhinus n. 9p. 89 „ „ 4—6, vollständig.
4. „ Buchi Ergn. 9.
5. Metopias Hubneri Eichw. 10, Kopfschild.
6. „ verrucosus Eichw. 10, „ „ 9, Kopfschild-Stuckc.
7. „ coniceps n« 9p. 11, „ „ 10, 11, Kopfschild.
8. I, aries Eichw. 12, „ „ 7, 8, Vordertheil.
9. Nileus nanns n. 9p. 13, „ „ 12, 13, vollständig.
10. Ck>nolaria Buchi Eichw. 14, Tf. 2, Fg. 1, 2, Bruchstück.
11. „ 4sttlcata Miix. 16*
12. Euomphalus increscens Eichw.
13. „ Qualteriatus Schltm.
14. Natica nodosa Eichw.
15. Mytilua incrasaatua Eichw.
111
16. PHeopsis borealis Eicnw. 15, Tf. 3, F;. 3, 4.
17. Trrebratula dig^tafa Eichw. 16, „ „ 6, 6.
18. Obolns logricaa EicHw. 16, „ „ 7, 8, das einzige ExempTar
noch mit S Klappen.
19. Apiocrinitea dipentas n. 9p. 17, Tf. 2^ Fg. 9, 10 [nicht aus dieaem
Geschlecht].
30. HeliocrinitesechiiioidesEicMw.lS, ^ „ 11, 12, einzelne TäfeJcben.
31. Gonocrioitea gigantcu« n. ay. 10, „ „ 13, Stuck von Kelch a. Stiel.
32. „ fenestiatüRii.tf^. 20, „ „ 14—16, volUtändig.
33. CyatbocrinitesppnnigerEiCHW. 21.
34. Sphaeronites aurantium Hi8. 31, „ „ 17, 18, vollständig [vgl. Jb.
1847, 376].
35. Sphaeronites pomnm His. 23, „ „ 19—21, vollständig [:s
Sphaeronites Leuchtenbergi Volb. Jb. 1847, 378].
36. Scyphia rimosa His. S. 34.
37. n cylindrica Eichw. 34.
38. Sipbottia praemorsa Gr. 34, also hier zuerst bestimmt anf primltf-
ver Lagerstätte.
pLiBitmoBR: Mlcrolestea antiquns, ein Slngthiar ans der
oberen Grenzbreceie des Keopers bei DefBrloeh (Wfirttemb.
Jahreah. /94r, ilf, 164—165, Tf. 1, Fg. 8, 4). Die körperlichen Reste
der Slngethiere reichten bis jetzt nicht weiter als bis in den Stonesfielder
Jura-Schiefer zvrdek. Der Vf. bietet uns ältere, von einem kleinen Ranb"-
thiere (Xiydn^r Rlaber), das Tielleicht eben so wie jene zn den Beutel*
thieren gehört. Seine Überreste besteben bis jetzt nur in 3 Baekenaihnen,
feder mit 3 getrennten ungleichen voreinanderstehenden Warsein und
einer mehrböckerigen Krone. Der eine ist 1,5'^' hoch, 1''' lang, Oyh***
breit; die Krone leigt 6 Höcker, nicht schneidend aber auch nicht abge-
rundet, sondern kantig mit etwas konvexen Facetten ; 4 der Höcker stehen
paarig einander gegenüber, so dasa sie durch eine LAngM-Rinne in zwei
Reihea getheilt sind; die 3 andern stehen einzeln an beiden Enden der
Krone. Die 3 Höcker des nächst dem niedrigsten der einzelnen stehenden
Paares sind der eine 4-, der andere 3-mal so hoch als die des andern
Paares. Der andere Zahn ist etwas grösser, der grösste Höcker ab-
gebrochen.
PuBifnvGBR beachreibt ZAhne von Sargodon tomicns, einem neuen
Fiseh-Gesehlechte, aus derselben Knochen-Breccie bei ateinmikrinm, welche
mit denen unserer lebenden Sargus- Arten grosse Ähnlichkeit haben (wdrttb.
Jahresfa. 1847, Ulf 165—167, Tf. 1, Fg. 5-10).
L. ▼. Buch: über Ceratiten, besonders solche, die sieh in
Kreide-Bildnngeo finden (Berlin. Monats-Ber. 1847, 314— 333, Tf. 1).
112
E« sind 1) Ammonites Syriacos «• «f. S1&, f. 1 , von iBkamitm t»
LUautm, 3200' über dem Meere auf der Strasse von B^rvi nach Dmm&M-
ku9, wo er mit Exogyra flabellata Gf., E. secuada, TerebratuU biplicata
var.an^Mra vorkommt, welche auf Neoeomien deuten. Er hat 1" — 1V2"
Durchmesser, die Form des A. nodosa« , dieselben herabgediücktcn Zahne
zu beiden Seiten des Rückens, Jc^derseits* 16-20 an Zahl, unter wel-
chen flache Rippen beginnen und in ihrem Verlaufe über die flachen Seiten
höher und schmäler werden, aber nur abwechselnd bis zur Sufur-Kante
reichen und sich dort in einen hohen Knoten erheben. Der flache Rficken
setzt rechtwinkelig^ g^g:<'n die Seiten an , und diese fallen an der Sutor-
Kante rechtwinkelig^ auf vorige Windung, und so entsteht ein tiefer Nabel.
% der Windungen sind wechselseitig von einander eingohailt, und die
letzte Windung bildet die Hälfte von der Höhe des ganzen Durchmessers:
6& : 100, während die vorletzte Windung zur letzten = 57 : 100 ist. Die
Breite ist an der obern Knoten -Reihe der Höhe der Seiten fast gleich,
am Rocken jedoch nicht halb so breit , als diese hoch ist Ausser den 0
Haupt -Loben sind noch 3 kleinere Hülfs- Loben und der Anfang eines
vierten vorhanden. „Jeder dieser Leben ist eng, mehr als doppelt so lang
als breit, ganz zahnlos an den Seiten, allein am Boden mit einem Haupt-
nnd zwei Seiten - Zähnen versehen. Die Sättel werden ebenfalls von Se-
kundär-Loben z^rtheilt, wenn auch nur von sehr wenig tief herabgcbenden
von geringer Breite, wodurch die Einschneidnog dieses Sattels wemg auf-
fallt [sie haben fast nur die Grosse der Zahne im Haupt«LobuB, sind spite
und durch gerundete Sättdcben gettennt]. Indessen ist ' es doch eine
wesentliche Unterscheidung vom gewöhnlicheu Charakter der Ceratitea
des Muschelkalks, an welchen die Sättel durchaus ohne alle Einachnei-
dung erscheinen [und welche anch in den folgenden Arten nicht mehr vor*
kommt]. Diese Sättel sind sehr breit; der DorsalSattel äbertrifft an Breite
mehr als 4mal den obem Lateral. ' Der Dorsal - Lohns in 2 Arne dnr-ch
den Sipho zerthoilt, bleibt unter der Tiefe des ohern Latefab zurück^
wenn auch nur wenig.. Die Zahn-losen Seiten dieser Loben sind alle
fast imHalbkreise gebogen, mit der Konvexität nach innen,
undDiess ist ein Charakter, der sich durchaus in allen Cera*
titen und Goniatiten der Kreide wieder auffindet und fdr
sie ein gemeinschaftliches Band wird. Die Grenzen dieser 2 Abtheilnngen
von Ammoniten gehen dadurch so unmerklich in einander über, dass man
sie mit Bestimmtheit nicht mehr zu ziehen vermag*^
2)A. Senequieri (o'O. terr. cr^t. 292, t. 66, wo indessen die
Loben nicht richtig abgebildet sind), f. 2. Ans Grfinsand von Eaeürpkßl"
Im, Var,
3) A. Jacquemonti Jard. des plant., fig. 8. Auf dem AMnV
PoMMe des Himalaya^ schon auf TluhefMck^m Gebiete, in 17000' Höhe
von dem in Rambay verstorbenen Jaqqübmokt gefunden. Ziriaeben
dem tiefer liegenden Beilud am Selledge und diesem Pass war eine 1
Quadrat-Meile grosse Oberfläche ganz mit Versteinerungen bedeckt, unter
welchen Belemiiites semisulcatus , B. Aalensis, Ammonites Davoisii
113
(?), A« finbrialst, A. biplexv A. trij^Iiratut, A» polyfi^mtM nwi A* lunMtti,
nit B«atiNiBMlieit auf die Jiira*Fonnation .hiAwiMe«, wm «ehr beoierkeD»
werth iet, d« auf der gansea Indischen Halbiaeel hin au die«eni Taf«^
fauide hcraaf «ich aueb nicht eine Spur von Jura* und neuem Formalienea
findet, die Kreide von TinewBÜiß und Pandiekmjf auf der Söd>St>ttze aus-
grBolaieB> Die Jora-Versteinerun(||;en der Helbiniel von Cnich sind durch
den Ommget a. a« Fiäaae , welche den* UimtUa§^ 'quer dureharh neiden ,
▼on der andern Seite dieser Gebirge -Kette herbe f^^tfObrt worden Difc
OberiiKehe dieses Ammoniten Usst sich nicht mehr beschreiben, da er ein
blosser Kern ist. Sein Anwachsen ist sehr geringe, gans wenig invoUit^
wsd hat daher jederseits aar die gesetzlichen Loben ohne Hdlfslobeir.
Di« abgerundeten Sittel und die Seiten der Loben dttd tahnlos, letatte
wieder im Bogea aasgeachweift , am Boden mit 3 Zflhnen; sie sind etwa
*/, so breit als die SfitteL Letzte Windung zun Durchmesser =3 38 : lOO.
4> Ammoaitea Ewaldi a. sj»., S. MI, Fig. 4, aus oberem Grunsand
ven DUw^e^Vit im Preme^Dept. Mit einen» grossen zweitheiHgea Dorsol-
Sattel und einem Hülfs-Lobus. Alle Sfittel nad Lobeo sind zahn loa (Goi-
niatit), aber die Ausschweifung der Loben wie bei No. 1.
5) Ammonites Vibrayeanus (d'O. terr. cret, 322, t. d6), S. 223,
Fig. 5 nach D'OfiaiGivr, der die Loben zwar von denen aaderer Arten gani
abweichend gelbnden, aber nicht ffir Goniatiten>Loban erkannt hntte, was
aie wirklich sind. Es ergibt sich ans diesen Arten, wie onmerkUch Go<-
niatiteD nad Ceratitea in einander äbergehin und wie wenig sie geeignet
sind , «aelbstsUüMBge Genera zu bilden. Der DoYsal -Ssttel ist tief zwei«-
tbeilig, der Lateral-Lobcai sind 6«
Oft ist mad in Yerlegcnlieit j ob itian einen ersten Lobus nächst dem
Rfieken^ bd iden AaMnoniten für einen Sekundär - Labus oder für den nsiw
asaien ebcm Lateral halten soU. Der Verf. rieht aidi durch mehre Über»
giage veranlasst anzunehmea, dass der obre Laleral attfts' der grössere
und tiefere der Seitea-Loben seya mfisse, und dass ]ener erste Lobus alse
ein Sekundär* Lohns seye, wenn er dem nichstfolgenden Seilen «- Lobna
an Tiefe und Grosse nadistebt Es ist wichtig in dieser Beztehnng ein
festes Anhalten zu finden, zumal anch sehen dAcrs andere Ansiehten geK
iend gemacht wenden riad.
H. G. Baorm; Geschichte der Natur (III. Band, m Theil, S. 1^
64d; der Naturgeschichte der drei Rieche 77.— 81.,' der Geschichte der
Natur lt.— 15. Lieff., Atntfjr. 184^—1847, 8^). Diese 5 Lieferungen ent-
halten die systemafiscbe Aui^Bählung aller bis jetzt bekannt gewordenen
fossilen Thier - und Pflanzen • Spezies , soferne sie- nicht bereits durcfc
vergleichende Untersuchungen als mit andern zusammenfallend nschge*
wiesen sind, wsm allerdings von vielen denelben noch zu erwarten steht.
Was jedoch in der Literatur darüber zu finden and dem Vf. zugänglich
war, ist vollständig erschöpft. Die Zahl der Säugthiere beläuft sich darnadi
auf 700 , die der Vogel auf 150 , die Reptilien auf 890 , die Fische auf
Jahrf «na 1848. 8
111
.I2M, 4i0 MkUaskea auf 13,000, die Riag^ehrurmer attf SOO, die Knuter
•nf 900^ die Aradmiden auf 130, die Kcrbthiere auf 1670 , die Pelypariw
auf 3700 , die MeduKeu auf 40 , die lofasorien auf 670 , suMnnieo 23,46«
Tbier-Arten, wozu cc. 1700 Pflanzen kommen, über welcbe schon früher be-
richtet worden ist. Geppsar hat die Pfluixen, H. v. Mbtsu die Z hfiberee
.Wirbelthier-Klaesen bearbeitet, doch faUlf seine Arbeit noch in die lolffende
(16.) ücferuttK^, welche erst dann ausgegeben werden kann, wenn die
Resultate aus diesen Zusamniensteiluagen gezogen seyn werden. Bei jeder
Art ist ihr geologisches Vorkommen in einer fihersichtlicben Tabelle bo>
l^leich eingetragen. Es wäre also hiemit zum erstenmale eine voJIstindige
systematiMhe Übersicht der periodischen Schöpfungen geliefert, so weil
solche bekannt sind , und wenn eine Anzahl Arten auch noch mit andern
vereinigt werden muaste, so waren in diesem Augenblicke, seit Abschlies-
Aung des Manuskripts, wohl schon wieder eben so viele neue naebzutrsges.
Die Synonymie folgt nun in dem ersten Theil desselben Bandes, decsen
Druck rascher voranschreiten wird. Beide Abtheiinngen werden als Eoo-
merator und Nomendator unterschieden.
HL V. MmrBa: Homoeosanrns Blaximiliani nttd Rbampho^
rhynchns (Pterodactylus) longieaudus, zwei fossile Repti-
lien ans dem Kalk schiefer von SotmUkofßm [Frmmkf.^ Si SS^
2 Tfln. 4®]. Diese 3 Reptilien befinden sich in der Sammlung des Herzsgs
VOR LsDOHTBriBBiio %u Bicksiädi und wurden dem Yf. dnrch Vermittelaag
des Conservators FaiscHMANif zur Untersuchung mitgetheilt. Der Homseö-
sAuriis Oberrasdit dureh seine Ähnlichkeit mit den jetzt lebenden Lsaerten.
Er ist 0",I60 lang, wovon 0,Oii dem Schädel angehOren, wifarend der
Schwanz nicht vollständig ist. Das Tbier gehört mit der Lacerta neptunit
OoLDF. in ein Genus, and der Vf. tauft dieselbe desshalb in Homoeosan-
rns neptunius nm. Mit gewohnter Sorgfalt werden nun alle TheAe auf
das Genaueste verglichen und beschrieben. Zu wönsefaen wäre gewesen,
dass der Vf. daraus die Chsraktere dieses Geschlechtes eigens hervorge-
hoben und in eine Diagnose aasammmigefasst hätte.
Das andre Reptil gehört zu MßifsTBa's Pterodaetylns loagieav-
dos 1 Jahrb. 1839y 677), wovon ein erstes Exemplar durch var Brbda för
die Horlemer Sammlung aufgekauft worden und nur ein Gyps-AbgoM
aurfickgeblieben war. Wir hätten also hier wahrscheinlich den ersten Fall,
dass eine Soienhofßr Pterodactylus-Art in zwei Exemplaren gefunden worden
wäre. Er gehört zu der von Msybr schon früher angeführten Unterabtbei-
lung der langschwänsigeD Pterodactylen mit Hom«artigem Schnabel ohne
Zähne [Jahrb. 1840, 462, 1847 , 182, 4M], welche er Rhampborbyncbos
genannt hat. Die Klassifikation der Pterodactylen stellt sieh ann so:
Saurier, bei denen der 5. (äoaare) Finger zu einem Flagfiog^ ^^'
längert ist. In Lias, Oolithen und Kreide..
A. Flugfinger 2gliedrig.
1. Ornitbopterus (Pt) Lavateri Mr«.
1U
Telirarthri: Flii|tniii:er Ig^liedri^.
«. Dentirofltres: Kiefer bis zum Vorder-Ende mit Zähnen besetzt;
im Auge ein einfacher oder g^egpliederter Knochen -Ring: Sehulter-
bl«tt und Haken-Schlfis8elbein nicht mit einander verwaclisen;
Schwanz kurz und beweglich.
I. Pterodactylns longirostris Cuv.; Pt. bremoatri« Cuv. ; Pt crasai*
roalris 6p.; Pt^ Kocbi Waol.; Pt uedins M&mr. 5 Pt. Meiert MD.—
? Pttfrodaetylua dnbiua M&., Pt grandia Cuv., Pt. longipea Md., Pf.
accundarios Myr., Pt . . . Spix , Pt« Bucklandi Mtr. (von SianM-
0eii).
b. Subolirostrea. Vorderrand der Kiefer in eine zahnlose Spitzt
auslaufend, an welcher ein Hom-artiger Schnabel saas; Knochen-
Ring wahrscheinlich fehlend. S(ihnlterblatt nnd Haken-Schliisselbeiii
wenigstens bei einigen Arten verwachsen ; Schwanz lang und steif.
I. Rfaamphorhynchus (Pt.) macron3rx Mra. (in Lias); Pt. Mänsteri
Myr., Pt longicaudns Myr.^ Pt. OemmSngi Mtr.
Unobr: fiber die fossilen Palmen (v. IMUrtiu8 pmtera ei speeie^
Pmimmrmm BraHlieneiumy 0. Kap. der Einleitung ^ UmehH. gelehrt
Ana. 184S^ XXU^ 30--45). Unter Schlothbim*s 15 Paimacites- Arten
ist nur 1 äebte Palme; STBarcBSAG sAhlte 5 Geschlechter mit U Arten auf,
worunter Noeggeratbia hIs Farne L?] auszuscblieasen und einige Arten
sweifelbafi sind. Unter Attt. SrnBn6Ei.s zahlreichen Endogen ites-Arten
sind nur 2 Palmen, denen Cotta in seinen Dendrolithen npcb eine dritte
Art beigefugt hat Im Ganzen kennt man jetzt 43 foaaile Arten auf Stäm-
me, Blitter, Bluthenatftnde und Frnchte geatötst, während die ganae
Flora 1648 Arten zählt
I. Stämme: Faseieulites mit 11, Palmaoites mit 2 Arten. Ja
eraten gehören alle Stämme mit zerstreuten GefSsa-Bundela, welche weder
Holz-Schichten noch Geflechte in Absätzen bilden; die GefiUs-Bändel be-
ateben aus einem eigentlichen Holz-Körper, aus Bast und aus einem Bunde!
eigener Gefilsse. Alle bekannten Arten sind verkieselt und lassen daher
eine sehr genme mikroskopische Beobachtung zn. Man kann aie in 2
Gmppen trennen , wovon die einen zwischen den vollständigen Gef&sa-
BAadeln auch noch Baat-Bundel haben, die andern nicht. Palmacitea Baoiv»
beruht auf einfachen und zyiindriachen Stämmen, die von dem untersten
Theile der 'Blattstiele acbeidenförmig umfasst werden. Die eine Art ist
Zamites Brongniarti STBR^B., ans Grobkalk, die andere Art, von
Amti§Qmj findet aich in Cotta's Sammlung.
II. Wedel. Fiabellaria, mit fächerförmigen Blättern^ 14 Arten;
eine -aua Kofalenachiefer , eine im Pariser Grobkalk , v die andern wohl
alle Buoeän. ZeugQpbyllites mit 1 nnd Phoenicites mit 4 Arten haben
gefiederte Blätter mit parallelen Nerven der Blättchen, welche bei dem
erateo Geana stark btr^orragen, bfi dem zweiten äusserst zart sind. Jene
8*
11«
ütammen aus den Kuhien-Gruben if^rd^iitiieuSy ditvf neutens wp AfiociB-
Schichten.
lIL^BlntliPD-ScheideQ: PaUospaIhe Unc, 2 Arten aus der
Bokmiseken Steinkohlen - Formation und aoa den Kupfer • Saadatein (P.
aroidea Kutg. 9p.) des VraTs,
IV. Fruchte: 8 Arten, nämlich 4 Carpolith es-Axten vpalfiNOLsrand
HuTTON aus den untern Oalitben ICn^iand'f^ t B.urtinia -Arten aus den
LV^niten von Lieiimr bei Cdim und % Baecitei- Arten ZavKBA'a aus der
Erdkohle von AUenhurg,
Demnach enthielten die Steinkohlen-Formation 4, das Roth - Lie£;ende
jetzt 0, die Kupferschiefer-Formation i, der Bvntsandstein o, der Quader-
Sandstein (?) 1, Lies 0, die Oolithe 4, die Eocan -Schichten 4 (und mit
Einschluss von BowbrsaNk's Nipa*Arte#i, welches Genus vielleicht tu
den Pandaneen gehört, 17), die Miocftn-Schichten 25 und die plioeänischen
Schichten 4 Arten. Die Be|;leiter der PalaMU in der MiocAn - Zeit , deren
Reste mit ihnen auf tertiären Lagerstätten und besonders zu Härißg in
Tyrol, zu Radokq} in Kroatien gefunden werden , sind Laurineen (Laorus),
^/' ^( ^'. lÜyriceen, Melastomaceen , Leguminosen, Coniferen (Araucaritea Göpperti,
-y : -X^presKitidea taxiformis, Thuytides callitrina, Juniperites, Thuya nudicau-
m etc.), Amentacren, Apocyneen, Verbenaceen, Acerinen, Anacardiaceen,
'Kanthoxyleen , und zwar nicht allein solche Formen , welche den Wende-
^ kreisen angehSren , sondern auch andere , die den mildesten Gegenden
^; ausserhalb derselben entsprechen. Es scheint daher zwar nicht, als ob
^j||. die Palmen ein^t zahlreicher im Vergleich zu andern Pflanzen vörhandeo
gewesen seyen als jetzt, wo sie Vs^ ^^^ Phanerogamen betragen, aber
sie gingen weit liber ihren jetzigen Verbreitungs-Bezirk hioans g^n die
iPole hin.
d^Archjac: Aber die vertikaleund horizontale Verbreitung
der Meeres-Mollusken (Buil ^eol. 1845, b, /f, 482-488). Der Vf.
bezieht sich zuerst auf die Übereinstimmung seiner Beobachtungen fiber
Ah Verbreitung der ältesten fossilen Arten mit denen, weidie Enw.FoaBSS
bei noch lebenden gefunden hat. Wir haben solche schon im Jahrb. 1844,
1634 und 635 mitgethdit, f9gen aber aus jetziger Quelle noch Gcnaae-
res bei.
Von 70 Arten, welche 5 von den 8 <a. a. O. S. 635) Zonen des
'Agäischen Meeres zugleich angehSren, geht die Hälfte dnrch die Meerenge
von Gibrallar bis in^K Deutsehe Meer herauf ; von den Arten , welche 4
%onen gemeinsam sind, lebt noch Vs ini AHantieeken OMeon\ und von allen
jenen , welche nach der Höhe eine noch geringere Verbreitnng besitzen,
nur Vs- T>ieRe Beobachtung, welche das Verhältniss der horizontalen Ver-
breitung zur vertikalen in gleichzeitigen Meeren ausdruckt, entspricht idso
dem von d'Akchiac und Vbrnbüil aufgestellten Gber die chronologische
Verbreitung {1844, 634).
An einer andern Stelle hat Bdw. Forbrs di« anf der Osl-Kfisti^ der
11t
«rMtKchm ««tiiiMeheB Halbinfiei (zu Pmihkety ^ Vel*4iiehtUum mi^ 7W-
e&mopoifft aaf|*fiAiiiiieiien Kreide • V^nitelnerimi^efi mit den in Buropn vor«
koamie«den Ter^idic» tmd aneh lifir*dle Kreide d«8 Er^el^niss erlang:f,
da» Jeoe Arten , weldie die gH^te f^eographiBche Ausbreitanj^ besitzen,
auch fertiM darcb die mtisteii Schichteii hindurchgehen n. n. (Quart, geoL
Jomrm, i94s, i, . . .>:
I>« ferner nach Porbks versehiedene Zonen eines Meefes um eo mehr von
ciMmder vemcMedene Arten enthalten, alie sie weiter über einander sind,
•o kann eine Sehleht, die sich an zwei benachbarten Stellen in einem
um 100" verschiedenen Niveau gebildet hat, an beiden fast durchaus eben«
$o verschiedenen Arten enthalten , als wenn sie in gleicher Tiefe unter
dem Meeresspiegel in klimatisch verschiedenen Gegenden entstanden wäre.
Die auf diesen Vortrag folgenden Diskussionen ffihreu xur Berührung
eittig<ev anfllsm damit in Verbindung stehender Erscheinungen , die wl#
selbst etwas weiter ausfahren wollen. Im tiefen ÄqnatoriaIV Osean sinidt
die Temperafur von 26^ C. der Oberflieh« bis auf 2^ C. in der Tiefe herab ;
er biatet , fedoob auf eine von den Jahreszeiten unabbXngige Weise , ein«
TemperaturoSkala dar, welche alle kümatisehen Zonen der £rde reprftsen-
tili, und dadnrrh ebeh Jene Verschiedenheit der Bevölkerung in nngieiehen
Tiefen ao bedingt, dass tiefere Zonen hölieren Breiten der Erd-Obertlärba
evtaprccben, wSbrend die mit der Tiefe zunehmende Grösse des Druekei
weniger, und nur vielleicht das mit der Tiefe abnehmende Licht noch
einigen Eiitflusa darauf ftussert, während in horizontaler Richtung die Form
des Gestades, die BeschaiFenneit des See-Grundes u. s. w. als wediselnde
Momente anf die Bevölkerung wirken. In sehr hohen Bretten dagegen
findet nur eine kleine oder gar keine Temperatnr-Abnahme mf hr (^gen die
Tiefe des Meeres hin Statt; aber die Temperatur an der Oberfläche ist
je naeb der Jahreszeit verschieden und die einer Orts-Veränderung fähigen
Bewohner dar Käste sind daher nicht stets genau' dieselben. War aber
in flrfihern Erd>Epocben die Erd-Rinde selbst wärmer, so fiel jene Ungleich«
beit der Temperatur in verschiedenen Meeres-2kmea ebensowohl geringer
aus, als diese in verschiedenen Klimaten, und beide stellten sich erst all«
mäblicfa e^.
Auch iiOvkiv bat (wie ob Vbrfibuil anflibrt) zwisehen Ooiket^iurff und
Norwegen erst in 80 Toisen Tiefe dieselben Mollusken * Arten gefunden,
welche an iev* nmmih'kisehin Rüste schon in 90 Toisen vorkommen, und
andere wohnen dort im Sfideo in 15 — 20 Toisen, welche hier die Ober-
Mtlk9 erreichen.
o'AacmAC erwähnt bei dieser Gelegenheit, dass, in Berücksichtigung
der obigen Verhältnisse, die Bestimmung des Alters tertiärer Formutionen
naeb den Prozenten der lebenden Arten, die sie entbaHen, nur im Allge-
meinmi zulässig and um go weniger verlässig seye , als auch der BegriiF
Speslea zu sehr von subjektiven Ansichten abhängig seye und nie die
Summe aller Arten zur Vergleicbnng vorzuliegen pflegen.
Wir Imben |tdQch biegegen zu erinnern, dass diese letzte Schwierig,
keii nicht grösser als in den Fällen aach seye , wo man das noch unbe*
118
stimmte Glied irgend einer Formalioa nach der Quote seiaer i4eBtiefiifB
Spezie« mit den schon bekannten und als MaassUb anwendbaren Gliedera
derselben Forniation in einer andern ÖrtUcbkeit bestimmen wtU. So bahea
die mittel- tertiären Schiebten von Bardemtsc sich«r, eine gewiase AnsaU
▼on Arten mit den ober- tertiären der Apmmm^ti gemein ; aber verschiedene
Konchyliologen werden die Quote verschieden angeben , je nach der Zahl
und BeschaiFenheit der Arten , die ein jeder aar Yergleiehung besitsi ond
nach seiner /Ansicht über Ausdehnung der Spezies. In jenem wie in diesem
Falle wird die Quote der identischen Arten bedentead indem, hdonea
je nach den angedeuteten Neben- Momenten.
J. MuRRis: über die Abtheilung des Geschleehtes Terebra-
iula (Geol. Quart. Jaum. 1846, 388-389). v. Buoh's Eintbcilung der
Terebrateln in solche mit umfassendem, sektireddem und diskretem Oelli«
dium <~ welcher inzwischen die Klassifikation von Phiixips lolgte, wor-
nach die Terebrateln als Familie der Cydothyridae nach der Stellung des
Schnabel-Loches in d^e a Geschlechter Epithyris und Hfpothyris ge-
theilt wird ^ ist die Grundlage der nachfolgenden Anordnung. Obachoo
aber die beiderseitigen Unterabtheilungen einander nicht genau entsprecheo,
ao gehören doch fast alle Arten von Bvcii's erster Gruppe ^in die Gruppe
der Hypothyridae des Yfs. und besitzen keine pnoktirte Scbaale ; wahrend
seine a. und 3. Gruppe mit wenigen Ausnahmen alle Spezies der Epithy«
ridae M. in sieh einschliessen und pouktirt sind.
Schon bei seinen ersten Untersuchungen der lebenden Arten fand M,
(1841)« dass unter diesen nur Terebratula psittacea eine nieht punk-'
tirte Schaale, einen spitzen Sehnabel, darunter eine deltoide Öffnung ait
nur wenig an baden Seiten entwickeltem Deltidium und im Insiern nur
schwache Apophyseii besitze. Eine zweite lebende Art von diesem Bsq
hat sich spiter noch gefunden ; alle anderen aber haben eine fein punklirte
Scbaale , einen abgestutzten Dorsal - Schnabel und oMbr entwickelte Apo«
pbysen.
Nach Untersuchung von etwa SO verschiedenen Arten sagt CARfiiMTsa
In seinem Bericht an die ßritUeke Asuoziation „fiber die mikroskopische
Struktur der Koncbylien" (Hqiori 1844, 18) > dass »»fest ohne Ausnahaie
alle perforirten (punktirten) Arten glatt oder nur wenig gefeltct^ alle nicht
perforirten (nicht punktirten) tief gefaltet seyen'* , ohne jedoch zwischen
der Puuktirung und dem Bau drr Scbaale weitre Beziehungen nachzuwei-
sen, obwohl er sie vermdthet Wenn er indessen a. a.0. Terebratula
coarctata und T. subrotunda als nicht punktirte Arten und T. aeuta
als punktirte Art aufzählt, so ist er im Irrthum; denn jene sind punkfirt
lind diene nicht punktirt, und so stimmt diese Eigenschaft der Scbaale mit
den Verhältnissen der Öffnung n. s. w. auch bei den genannten 3 Arten
iiberein.
Untersucht man nämlich die gefalteten und die glaHen Arten weiter,
so ergibt sich , dass die Mehrzahl der glatten Arten eine« abgestutstea
110
Sefanabel und ein« pimkHHe SebMie, und nn« telir grom^ ZaM dtr g«t-
fklfeten dMo spüsen Sobnabel besitseu md nidU punktirft «ind. Ein»
Assahl Ton FigureD- der Orig:in«l - Schrill erUntera diese Verbältniese so'
weit, als sie nnseve Leser nach aas v. Bocn's Abhandlung kennen. ^
In der Gruppe der A. Epithyridae also liegt die ÖifnaUg in der
Abntntsnng des Schnabels fiber dem Felde des Deltidioni, oben ve»
der Snbstans der Dorsal • Klappe und nur unten auf Vs , V« und einem
nodi geringeren Theile seines Umfsages von jenem Felde omgeben, welehetf
▼on einem vollstSndigen und gaosen „seetirenden^ oder bis sn einem Theilo
seiner Hdhe nntten gespaltenen >(T« dornata) oder endlich vollstXtidig in t
Theile getrennten ^discreten^ Deltidinm (T. rubra, T. troncata, T. detrun-'
eaCn) aasgefHUi Ist Alle Arten haben aoeb eine pnnktirte Schaatei
die höher als breit su seyn piegt» sie mSgen nun gefaltet odar glatt
seyn, was dann nur su Unterabfheilaogen führt Mit iwei Auisnahmen
gehdre» alle lebenden Alten bieher, unter den fossilen aber nur wenige
einfach gefaltete Plicosae ▼. Buch's, während jene mit gespaltenen
Falten, seine Diehotomae, zahlreich -sind und (e nach der Entwickelung des
DeMfdinm» in 4 Ablhcalungen zerfallen: a) C»stataei (T.. eatnea La.)!
mit wenig vorstehendem Schnabel. und einfachem Loche; ß) Rostrntae
(T. Ijra) mit stark vorstehendem Schnabel, endiitAndigem Loche und voll-
ständigem Deltidinm;^) Striatae (T. striatula Makt., T. ciiput-serpentis) :
mit nur gegen die Basis hin ausgebildetem Deltidlam uud- mithin nicht
vollkommen dadurch geschlossenem Loche; d) Expansae (T. truncata
Lk.): das Deltidinm nur theilweis« entwickelt, das Loch gross, das Schloss-
feld gerade. Bei v. Buenos Loricatae (T. Menardi) ist die Sehasle
breiter als hoch, das Deltidinm gespalten oder selten vereinigt, das ScblosK-
feld gross ond gerade. Bei den Cinctae (T. quadrtflda Lk.) ist der
Schnabel wenig gebogen, das Loch- klein und^ganz, eben so das Deltidium,
welches dasselbe sur Mlfle einfasst. — Bei den Jugatae gibt es zwei
Formen: die eine (T* comea) mit kleinem Lorh und kaom siclitbarem
Deltidinm ; die andere mit groasem Loch und wohl entwickeltem Deltidium.
Die Garinatae kann man nochmals anterscheiden in Sinuatue (T. per-
ovalis) mit grossem Loch fast ganz in der Röcken- Klappe liegend und nur
an der Basis etwas vom Deltidiom begrenzt, — und in Aeutae (T. rcKU-
pinata) mit gebogenem Schnabel , kleinem und ganzem Loche , an dessen
Basis das Deltidinm breit angrenzt
Bei B. den Hypotbyridae ist der Schuabel stets spitz, das Loch
unter seiner Spitze und ganz innerhalb der Deltidial-Fiäche; das
Deltidinm selbst mag nun das Loch fast vollständig umgeben* (T. vesper-
tilio n. a. Arten mit geringem Loch) , oder sich auf die Seiten der Delli-
dial-FISche beschränken (T. psittacea u. a. Arten mit nicht geschlossenem
Loche) , so dass der Buckel der Ventral • Klappe zur Scliliessung des
Schnabel-Loches mit beitragt. Der Rand des Loches, wenn dieses gans,
ist entweder einfach oder verdickt und durch eiue Ausbreitung des Delti-
diums selbst nach aussen vorragend. Sämmtliche Arten haben eiue nicht
punktirte Scbaale, meistens tiefe Falten, sind gewöhnlich breiter
VM
al« ho eil und betitsta i^wObnlwh eiafn erb«beiie» Mklel - L^pfco, wie
er bei 4eD Spiriferen vorkoiMit. Auster nur S tebenden Arten gebörea
dahin alle Pug*naeeae uod Cottcinoae ron Bvom's, welobe unter aidi woU
unterschieden sind, indem bei den Pngnaceen der untre (Stim'-)Rflo4
der Baucbklappe erhabener als ihre Mitte, der Scbnabel dngebngcen oder
etwas an die Baucbklappe ani^epreeat, das Loeh klein und gancy das Del-
tidium nieht sehr entwickelt ist; — bei den Coneinnae iat dieBfitte der
Bauch-Klappe höber als der Stirn«Ra»d, der Schnabel «pils und vorete-
bend^ das Deltidium umfassend und sein Band bei einigen Arten (T. ves*
pertilio, T. depressa) verdickt und auswArts verUngert; bei andern Arten
dieser Abtheilung Jedoch <T. psittacca) ist das Loch nicht ^gann und das
Deltidium onr an den Seiten entwickeil. So ergibt sich folgende Klassi-
ikatiott für die bis Jetst untersuchten Arten.
Terebratula LLwtn.
Teüm tUMfictvelnie: «elun datMüt maUmke fwfmnUoi futmmm m mm^k^
tarÜHmH retmUmm,
A, Epithyridae;
RoMirum irunetthum^ MM-amen lermtnals rohrndiiii «Hl eoaUMS,
mremm deUiditiiem. ^Vtta funcUtU.
a. Piieaims.
(Diehotomae.)
a. Coatotae. T. Torenoi Vmii.
T. orbicnlaris So.»
cardium
Lk.
y. Rostratae.
oblonge So.
T. lyra So.
Adrieni Ybait.
pectita So.
ß. Striatae.
rostrata Dnu
T. substriatae.
6. Expansae,
etrifttula.
T. tmncata.
Defrancei.
detruneatn.
ebrysalis«
b. Non fi^ie€^ime.
1.
Coetalae.
Loricatae.
T. qoadriiida..
T. coarotata.
lorioata.
digona.
feiifa.
kigenaiia.
Menardi.
cornuta.
Sayi.
diphya«
CincUe.
hastata.
trignnella.
%, Laeves.
a. Jogatae.
T. elongaU.
* Repandae.
ornithooepbala.
r. earnea«
•vulgaris.
semiglobosa.
*'* ExcavttUe.
longirostris.
sufflala.
*a*
ß, Cmiuat^e.
** Amilat»
* SinuAtae.
inpreaaa.
T. Iriplieata.
resopinata.
perovalis.
carinata.
amfMilla,
Harlan].
globata.
1
B. Hyppthjrridae«
1. Piioatae.
a. Pog^accae.
ß. Concianae,
T. adiminaU So.
concinna So.
pagDO« So.
obfloleU So.
riDgeof.
decorata.
variana Schlth.
tetraedra So.
iriplicata Pwu.
acuta.
biden« Piouu
S. Dichotomae.
3. Striatae.
T. Mubaiinilia
T. riBticalaria.
spiiioaa.
(afBnia So.)
aenticoaa.
T. aapera.
Gewiaa aind unter den Atiypa- Arten noch viele Terebrateln verborgen^
die Mcb, wenn auch Schnabelloch und Oeltidium unsichtbar sind, mit Hülfe
der andern Merkmale werden eintheilen lassen. So aind T. haatati und
T. aacGulus mit punktirter^ T. pugnus, T. pleurodou und Verwandte mit
nielit punktirter Schaale versehen^ Im Allgemeinen lassen sich die oolithi*
sehen Arten Idchter als die paläoaoischen untersuchen, weil ihr mehr ab-« .
stehender Schnabel das Deltidium zu beobachten gestattet u. s. w. Dto
Hypothjriden herrschen in der palaosoiscben Zeit vor und aind nur voa
wenigen Epithyriden begleitet Diese .nehmen in der Jura- und Kreide-
Zeit an Zahl au, und überbieten endlich die andern ao sehr, daas sie in der
gegenwärtigen Periode nur von noch % Hypothyriden begleitet sind.
Wenn nun auch die Haupt-Abtbeilungen wohl begründet seyn mögen, >
ao bedürfen die untergeordneten Gruppen zu ihrer B est&tigung doch noch
der aorgi£ltigen Uoterauphnng dea inneren Gerüstes, welches bei den
fossilen Arten eben so nancbfaltig aeyn mag ab bei den lebenden. So
haben die Ifypotbyridae T. affinis und T. aapera mit umfaasendem I>elti«
diom vertikal stehende Spiral - Apopbysen, die Pngnaceen und Condneea
solche von manchfaltiger Gestalt, aber starker Entwickelung^ Bei den
Epithjrriden hat T. ferita seitwärts liegende Spiralen, wie die Spiriferen;
bei T. digona unter den Ciactae divergirea die 2 innem Arne einfach gegen
den Rand hin und biegen sich dann aach hinten, zur Wiedervereinigung^
T. camea unter den Jugaten ist onebr komplizirt and fast wie die lebende
T. vürea beschaffen« ^
In obiger Übersicht ist eine Gruppe von Arten ganz übergangen :
die T. concentrica mit Verwandten , welche nur ein kleines Deltidial>Feld
ohne Loch haben (manche Abbildungen geben ihnen swar ein rnndet
Loch, BL aber hält sich tiberzengt, dass Diesa auf TAnschudg beruhe nod'
der Schnabel nndnrchbohrt ist.) Sie wird breiter als hoch , ohne Scfaloss-
Feldy mit konzentrischen Streifen oder Blattern beded[t, nnpnnktirl, uod
mit einem seitwärts, wie bei den Spiriferen vertikalen Apophysen -Systeme
versehen. Indem J. Sowbrbt das Genus Atrypa annahm, gab er ihm 3
Unterabtheiinngen , deren eine jene ChUppe umfksst Entspricht dieselbe
non auch nidit dem Charakter, welchen Dalmaft mit dem Namen Atrypa
verbunden, so weicht jedenfalls doch diese Gruppe weit von Terebratula
ab und bildet einen Übergang zu den glatten Spiriferen. BTCor macht das
Genus Athyris daraus und stellt es mit Spirifer unter die Delthyridae.
Unter den übrigen Geschlechtem haben Pen tarn erus, Stringo>
eephalus und Magas die Öffnung ffir den Heft -Muskel innerhalb des
Deltidial-Feldes ; doch ist sie bei Pentamerns theilweise verborgen durch
die Krümmung des Schnabels ; bei Stringocephalns ist das Deltidiom
vollstfindiger entwickelt , und in einer Art (Str. dorsatos) um^'bt es
vollst&ndig das runde oder ovale Muskel -Loch ; die Struktur der Schaale
ist faserig und deren innere Schicht etwas pnnktirt; bei Pentamerns ist
sie mehr bl&tterig und bei beiden ist das Apophysen - System eigenthuin-
und verschieden gebildet Magas endlich verbindet mit der Deltidial-
Öffnung unter dem spitzigen Schnabel eine punktirt-höckerige Struktur der
Schale — die 2 bei Terebratula sich entgegengesetzten Charaktere und bat
ein zusammengesetzteres Arm - System. Das Genus mag näher nbit Orthis
verwandt seyn, da O. elegantula auch auf ähnliche W^eise ponktirt ist und
eine dcltidiale Öffnung, aber einfachere Apophysen hat.
A. DuMorrr: fiber den Werth des paläontologischen Cha-
rakters in der Geologie {Bullei, Aead. Brux^l, 1847, XIV . . .).
Wenu schon in der lebenden Schöpfung oft grosse Schwierigkeiten sich
der richtigen Erkenntniss der Thier-Arten entgegenstellen , weit verschie-
dene Arten untereinander sehr ähnlich oder weil Individuen einer Art
}e nach Alter, Geschlecht und Wohnort einander sehr nnähnlich sind, — ja
wenn es vielleicht fär jeden Naturforscher unmöglich seyn würde, Arten
gewisser WIrbelthier-Geschlechter nach dem blossen Skelette, alle Helix-
Arten nach Schaalen ohne Epidermis wiederzuerkennen , so müssen diese
Schwierigkeien noch viel grösser werden bei fossilen Thieren und
Pllanzen, von denen man oft nur einzelne kleine Reste des Skelettes, un*
vollkommene Schaalen a. s. w. zur Bestimmung vor sich bat' WHl man
aber auch von diesen Schwierigkeiten ganz absehen , so bleiben bei An-
wendung der von organischen Resten entnommenen Charaktere in der
Geologie noch andere nicht weniger bedeutende nbrig:
1. bei Bestimmung des relativen Alters aufeinander lie-
gender Schiebten in derselben Gegend. Je tiefer man tn der
Reihe der Gebirgs-Schichten unserer Gegend hinabsteigt, je älter diese
sind, desto mehr trifft mau organische Formen, welche von den In der
123
G^g^enA noch lebeuden abweichen , tich dem tropischeo Charakter
nlhern und endlich bestimmt auf eine Äquatorial «Temperatar hinweiaeoi
wie inabeüondere Dbshaybs (Coptil. foiM. de Paris ^ II, 776) wengiatens
ßir die tertifire Bildona^ aosfäbrlich er$rtert hat Auch erscheinen in der
Schichten - Folge von oben nach nnten immer mehr fremdartige Forneo.
Und endlich sieht man von unten nach oben die Wirbelthiere nach ihrer
organiacben Vollkommenheit aufeinanderfolgen (Fische > Reptilien , Singe*
thiere, Mensch) und durch ihr ErscbeineB oder wenigstens Yarberrschen
die primlren, seenndAren, tertiftren und nenen Gebirge beseicbaen. IM«
organischen Reste dienen daher recht gut, um in einer Gegend da« be-
aiehungsweise Alter spät nacheinander entstandener Schiebten zu cbarak*
terkiren, werden aber um so nngenugendery je nftber ihrer
EDtatebungszeit nach Jene Schichten beisammen sind.
II. bei Vergleichung der Bildnngs-Zeiten geographise.h
entlegener Gebirgs-Schichten. Die organisehen Wesen weichen
von einander ab je nach der Natnr des Medioms (Luft und Wasser, See'ii
mid Siiaawasser), dem Klima oder dem Drucke (der Luft oder des Wassers);
ja sogar bei gleidiem Medium , Klima und Druck, haben entlegene Weh-
gvgenden ganz verschiedene Bewohner. Jede Gegend hat ihre besondere
Flora und Fauna. Daraus geht alao hervor, dass Terschiedenheit orga*
aiscber Reste in einzelnen Gebirgs-Schichten noch keine Verschiedenheit
der Entstebrnigfl - Zeiten beweinen kann, aelbst wenn die Erde ehedem
ein etwa« gleichförmigeres Klima besessen hAtte, Die neuesten Beobach-
fangen zeigi^ ferner, dass, wenn eine fosaile Art sich aussehliessHch nur
in einer Schicht findet und diese mitbin charakterislrt, sie immer nur
eine^ kleine Verbreitung auf der Brd - Oberflicbe besessen bat nnd daher
nnr fdr mnen besehrSnkten Umkreis charakteristisch seyn kann; -^ wih»
rend «oiclie Arten, welchen ihre biegsamere Natur eine grosse geogra-
phiiccbe Verbreitung gestattet bat, eben desshafb einer grSssem geogno-
stiadien Dauer flihig waren und sich in mehren Sehiehten und selbst
Schichten-Systemen zu finden pfifgen. Unter den simmtlielien Arten, welche
eiae Schieht in einer ernten Geg«nd enthUt, werden daher geologisch
einige auch tiefer, andere ancb höher und nnr wenige allein in jener
Schicht vorkommen; unter diesen Arten aber wird wieder ein Tbeil
geo^aphisch beschränkt und ein anderer weit verbreitet seyn und nnr
dieser als eharakterietiseh beieicbnet werden kSnnen ; auf eine einzelne
Schiebt werden aber um so weniger Arten beschrlnkt bleiben, je mehr
Örtlicbkeiten man allmllkitch mit der ersten vei^gleiehl, itnd vielleicht wird
man einer Zeit anerkennen, dass ee keine fillr eine Schieht oder ein
Scfaicbten-Syetem fiber die ganze Erd • Oberflftehe beeeiehnende Art gebe,
sondern alle nur fCr ein oder einige Becken oder eine gewisse Breite
Geltong haben. Wihrend der Geologe also die charakteristiscben Arten
nur nnter den gemeinsten suchen und die übrigen unbeachtet lassen
muss , hat er auch noch zu erwägen , dass es andere Arten sind, welche
eine Scliicbt, eine Schiebten - Reihe und eine Formation bezeichnen. Ea
enthalte sr. B.
144
dl« Schleht A die foMlIen Artm tt ■ ft
B . . • .. ■ o p
C . . . _ » . o p' q
•0 Ist fflr di« Bchielit A eharakterlutttch m
B • iMlM . .
■•»•• •. C « ».»q
für die Schiehtev-Reilie AB n
BC ........ p
fdr die Formation ABC . ö '
£8 wird «ich daraus leicht ' di« Zahlen -Qiiote fornraliren lassen,
welche Terschiedeite Sdiichtea y Schiehtea-Reiheil and Formationen unter
«ich und wiader Mit andern gemain haben. E* ISsst sich nun ans den
lliti^tbeillen hereit« beweisen , dass man aus einer gewissen Zahl' ana-
to|^er Arten keineswef^ in allen Pillen a priori folf|;eru darf, wie bisher
geschehen, 4a«s die Gebirge sweier Örtliehkeiten gleichzeitig entstandea
ftind, aondern vielmebri wenn jene örtliehkeiten in entfernten Breiten ge-
legen aind , dasa sie an ▼ersehiedeneii Zeilen entstanden ' seyn vfidseo.
Man hat in den altern Tertiftr-Schichten unserer Gegend trbpbche Formen
SU. erkennen gegUabt; man würde ftlao eocine Sebicfaten der geflsAaelgfea
und Polen -Gegen den zusammenstellen mfisaen mit neuen Sdhiehten der
Tropen^ Hatte nun das Leben auf der Erd- Oberfläche schon au eiaer
2^it begonnen, als diese erst auf 9«^ C. erkaüet war, so wurde dieselbe
firacheinungi welche eben für die Tertiär-Zeit angedeutet worden ist,
sieb während der ganaea geologischen Zeit fortgesetat haben. Immer
würden gUiehaeitlg verschiedene Pannen und Floren neben einander und
analoge Pannen und Pieren in irerachtedenen Gegenden nach einander
existirt haben, weil die Besiebnngen der Orgaaismeil au den gieicheeitigen
iuasem Verhältniasen einen grfisseren Einfluss auf sie üben, als die Yer-
sflbiedenheit der Zeit. -* Eben ao verhält e« sieb mit der Bevölkerung
verschiedener Meeres- Tiefen , wenn Hebungen des Seebodens stalllindeB.
Der geneigte See-Grund L naiirt gleichzeitig in verschiedenen Tiefen (L^
L'' V) verachiiedti»e Fnunen und scblieaat eben se ihre Reete elti ; wenn
er sieh aber aUroählii:b emporhebt, so wandern, dieselben aus und in einer
Schicht M, die Jelkt mit M' etwa auf L" zu liegen kommt, ersebeineti in M'
die Arten wieder, die sieh einst in topographiech höherem Niveau in L'
abgeaetat hatten.
Wenn, die ältesten Fosail-Reate in verschiedenen Welt*Gegenden sich
gleichen, ao ist. Diese nicht, wie mau bis jetzt e pHari anj^enommen , weil
aie wi rklicb gleichseitig mit einander g^Mt haben ; sondern weil sid sieb
-^ in mehr oder weniger verchiedener Zeit ^ unter Sbnlicben Umsrinden
baiunden haben. Und wenn die ßteinkobkn-Permalion in der kaftlen wie
gemäsigten Zone überall häufig , aber in der tropiechen aelten nnil wenig
entwickelt i^t, so scheint Diese nur jene Behauptung- au bestätigen., weil
KU jener Zeit die Temperatur am Äqualer noch au hoch war, nm ein Avi*
kommen der Vegetation ixl gestatten *. Der Vf. glaubt hiermit erwiesen
* Wir gestehen, da«« wir dle«e Schlösse nicht für bindig halten. Der Vf. Iftsst da«
Leben beginnen zur Zelt,'iit« die Brde auf etwii 9^C. nbgekflblt war. Bei elfter molchea
Ader ähnliehcn H5he der eignen Tempera für des Boden« aber verniocbfe dte Diffncsa
125
tn-lMÜMS, dum 1) analofpe Wesen sa verechfedenen Zeitea gf«.
lebt beben; 3) d«ee Reiben van Orf imienen, wel^cbe vetw
flcbiedenen Breiten entsprechen, in ▼ereehiedenen Zeiten
mit enalogen Spe«ies beg^innen konnten; 3) deee Terschie«
deoartig^e Floren und Pannen immer gleicbzeitig neben
•iDlnder bestehen konnten. Er flig;t bincu, dass, wenn die Teas-
peratnr-Abnabme der Erde nicht glpicbmiaig^ gewesen, sondern am- Ende
jeder geoloi^ischen Periode eine pldttltcbe Erniedrigung der 'Tempefatnr
6la<t gefanden habe , auf welche eine Zelt lang ein m&siges Wiederan*
steigen gefolgt wire (Agassiz), die beittehenden Schöpfungen jedesmal sef^
stört worden seyn wfirden, sodann aber eine neue Entwiekelnng in einem de«
gewdbnKeben Verlauf entgegengesetsten Sinne bitte erfolgen miissen, wo^
für jedoch Beweise nicht zu finden seyen. Noch kompitsirter würden die
Eraeheinnogen sieb gestaltet haben , wenn in jeder geologischen Periode,
die Erd*Achse eine andere Lage angenommen , jede Periode einen andern
Äquator gehabt bfttte (BoocHsreiur).
in. Bei Bestimmung der Grenzen der verschiedenen
Formationen. Die besten 6 reoz-Z eichen liefert die abweichende La-
gerong und, wo diese fehlt, die Trümmer - Gebilde und eisenschüssigen
Aosfläase, welche jene gewöhnlich zu festem Gestein wieder zosammehge-
kittet haben , selbst bis In eine gewisse Entfernung von den Hebungs-
Herden, endlich die Reste der Organismen-Arten, welche. durch jene Kata-
strophen zerstört worden. Je weiter van dem Herde der Erhebung enf-
fernt, desto mehr Artcii haben die Katastrophe überleben und sieb in eld'e
folgende Periode fortpflanzen können. Was man indessen immer über*
sieht, das ist, dass immer eine gewisse Menge von Resten fossiler Thiere,
welche in der frühem Periode gelebt haben, sich unter den ersten Trümmer-
Gebilden der spätem Periode wiederfinden müssen; und Diess ist die Ur-
sache, warum die pallontolo gl sehen Begrenzungen mit dbli
geologischen nie genau zusftmmentreffen können.
Dr. S. ipHDAN: Entdeckung: fossiler Krustazeen im |ta«r«
Mdken^schen Steinkohlen-Gebirge (Terhandt. d. naturhist. Terems
der preuss. Rhein-Lande, 1S4T, 89^92, Tf. 2). Durch Rostong d^» thönigen
Spharosiderits von Lebaeh treten Kruster-Reste in demselben hervor, di^
ausserdem nicht sichtbar sind. Per Vf. nennt sie Gämpsonyx fimbriatus
des KlittS't» w4eheft"v«ii dtt «Mn» abhängig M, wth ktlaen «rheUkbrn Klnteift müT
du Verackttadnihtlt voS PIUn«eii- wi4 Thie«- Welt xa ibem AademthelU gib« tr sSV
dMi 4ie Stelakoblea -Forwatlon d«ch auch «hAtp^ehllch la der b«Iase« Zow yarlLomiDS»
mithin voTkonnen kann; wir kennen sie anf den Srntda-Imeiu und im «ndlicbe«
Inditn. Wenn sie xwtseben de« Tropen nicht in4hr bekannt tat , mag die Üraache an
lachen 'a^yn In vnaarer ünkaiminlaa dea lanam-von J/Hi»*Jtmi 1« dct B4Mchrlnktk8R
da* aiidamXeallaantt «winfbe» dtn Tieofen- • ^*'
126
md lM0t aüae witfiBlirUclicffe Bet^hreibuiit in foltender Wihm
4er freie Kopf [keio Ce|ihaiototf»x ?) bat 4 Fubler, voo denea die kmereB
mit' doppelter y die äuesereo mit eiofaeliem tebr laugen Griffel versebes
sind (und sitEende Augen?). Brust und Leib benteben aue eioander ibe-
lieben, mit feinen Prangen beaetatea Ringen, welche auf der Rncken^Seite
in 3 Sebuppen getrennt in sejn ficheinen [?] , die Geaammtsahl der Ringe
lietrfigt 13—14. Endfloaae den Scbwansea fiicherfomiig , IdofbiAttiig , ge-
wimpert. Von den Fusaen sind die vorderaten Raubfuaae l??]; die dps
Unterleiba aind Flosaen, die übrigen nocb nicht au beatimmen. Die LInge
dea ganaen Körpers beträgt 4'" -11'". Auf einer Platte von 4 Quadrat-
Zollen lagen einmal 14 grdaaere und kleinere Individuen beiaaaunen:
doch sind sie nicht immer sehr deutlich. Scheinen mit den Ampbipodea
«m meisten Analogie au haben.
Wir erlauben uns biebei folgende Bemerkungen. Die vordem Ringel
.eracheinen in der Abbildung nicht sehr deutlich und waren daher wohl
auch in der Natur nie sdiarf geschieden und vom Rucken her wnbrscheia-
lieh durch einen Kopfbrustschild bedeckt. Die anscheinende Tbeilung der
Ringel besonders der Abdominal - (Schwanz -) Gegend in 3 Schuppen iti
aweifelsohne veranlasst dadurch» dass die Sciten-Tlieile dieses Ringes wie
an den zehnfüssigen und andern Krebsen nur dünn zusammengedruckt und
fleischlos sind. An den vordersten Füssen kann das Endglied zwar recht-
winkelig eingeschlagen, aber, wie es scheint, nicht bis neben das vorletzte
Glied zurückgeachlagen und in dieses eingezähnt werden, wesshalb so
wie wegen der Schwäche dieser Fusse an ihrem Ursprung wir sie nicht
für Raubfüsse nehmen möchten. Die wohlausgebildete 5iheilige End-
flösse endlich erinnert mit jenen andern Charakteren so bestimmt an die
langschwänzigen Dekapoden, dass wir weit eher unter diesen als bei dea
Amphipoden den Typus suchen möchten, welchem das Fossil angehört
Pnter dem Abdomen sind zwar allerdinga ebenfalls Andeutungen von
Füssen vorhanden^ die aber nur unvollkommen zu aeyn scheinen, wie
sie eben bei Dekapoden auch vorkommen.
J. S. BowBRBAivR : neuePterodactylus-Art aus obr^rKreide
in feilt (GeoL puart. Joum. 1846^ 11 ^ 7—8, pl. 1). t\t Reste sind:
Fig. 1 : ein Vorderkopf bis gegen die Augenhöhlen mit dem entsprechen-
den Antheil der Unterkiefer und mehren noch festsitzeuden Zähnen ; —
Fig. 2 ein Stück des ? Rabenschnabel -Beins; — Fig. 3 ein Stück des
? kleinen Fingers; — Fg. 4 ein ähnliches; — Fg. 5 Gelenkkopf
der ?Ulna; — Fg. 6 dgl. von der hintern Seite, aber aus einer andern
Gegend , identiach mit dem von R. Owsi« in den QmoI. Trmu. .5, VI, Uh
Tf. 39, Fg. 1 beschriebenen „Vogel'' - Knochen , welche mit einem Theile
der andern dieser Fi-agmente von gleichem Fundorte kam , Jedoch in der
Grösse etwas abweicht Hat das Thier dieselben Proportionen besessen,
wie Pt. craaairoatj'ia Gf., so muaate ea von anaaerordentlicfier Grösse
gewesen seyn; denn bei diesem miast der Schädel vtm der Nasea-Spitae bif
Ban IjUftlariiide der Grandfllchtf.dVii": bei dur »«uen Art nnsste ei dauam,
weaa er faiw wftre, 9V2" MPge liaben *, uodwenn jener ven einer Flug^-
Spitze Bur Dinlern Z* breit ist , so mneete der oei|.e weqigatenM t' y und,
wenn Owbn's »yVogelknocben** dazu gehört, sogar 8—9' messen. Daher
dtr Name Pt.' gigantens B. vorgeschlagen wird. Die Fundorte sind
<Fg. 1, %f iy S) und HaUing (Fg. 3, e).
R. Owen: Entdeckung von Pa^vi an -Resten in nen-pliocaner
Susswasser-Formation Engiands (Vlnstii, 1846y XXI , 573—575).
Herr Ball hatte mit Resten vonElephas primigenius, Rhinoceros
leptorhinns und Bos zusammen ein Kiefer -Stuck mit einem Backen-
lahoe gefunden, das er einem Menschen zuschrieb. Sie stammten von Ora^s
Tkurroek in Bssex aus einem gelblichem Sande zwischen 2 Lagen von
Ziegelthon, welche einer Süsswasser*-Formation ans Lvbll's neu-pHocaner
Ablheilong angehören, und jenes letzte Stock insbesondere lag 15' unter
der Oberfläche des Bodens. Die Veränderung der Textur, die Farbe, das
Ankleben an der Zunge verhielt sich ganz wie bei anderen Knochen dieses
Afters. Der Backenzahn Ist der vorletzte oben rechts und das Kieferstäck
stellt die Basis der Backen - Asophyse (Ap; moktire) dar, welche nngeführ
4'" jllier dem fireien Rand der Alveolen entspringt. Ohne in eine nähere
Beschrvibang einzugehen, bemerkt der Vf., dass dieser Knochen und Zahn
ganz mit den entsprechenden Tbeilen bei dem Affen*Oeschlechte Maeacos
tibereinstimmen, welche in London und Paria zu vergleichen sind. -^ Die
bis jetzt bekannt gewordenen Affen-Reste sind in Europa theils eocSne, zu
JysoR und Sfufbtk, theils miocäne zu Smuan und BppeUhehn [andre sind aus
OriedienUnd bekannt]; in AHen wahrscheinlich miocäne in den 8ettatüi9
(SemnopitbecM), in A-«»iif0ii vieHeicht ebenfalls pKocäne in Knoehen-Hfiblen.
Es ist bemerkeurfrerth , dass diese Reste gerade zu Maeacus gehören,
wovon eine Art (die einzige Europäische Affen-Art) zu QikraiUtr und eine
andre in Jmpan vorkommen, während die übrigen Affen • Geschlechter mit
nach unten gerichteten Nasen-Löchern S9td-A»ien [und Afrika] angehören.
W. Stuff: Säugthier-Knochen laTexu* (fIn8tU,184€y XlVy 306).
Knochen von Rind und Tapir sind am Flusse BrofSOM bei San-Felifie
gefunden worden. Zwei abge)>rocbene*0 chsen-Hörne^ vom nämlichen
Schädel hatten noch 18" und 2* Läng;e ; das eine am Grunde 17" Umfang und
18" hoher noch 1472"- Ihr beiderseitiger Abstand am Grunde betrug 18",
die Entfernung der äusseren Winkel der Augenhöhlen 14V4". Diese
Homer sind fast drehrund, und wenn man annimmt, dass sie 4' lang waren,
so mdssen ihre Spitzen 11' weit auseinander gestanden seyn [?]. Das
Stirnbein, vom flach, erhebt sich gewölbartig 2 V3" hoch zwischen beideft
Römern. Der 2. obre Mahlzahn einzeln gefunden hat eine Krone, die im
grössten Durchmesser 1 Vs'S im kleinsten l" 2"' misst Von Tapi r haben sieb
I4t8
Sfflek« der obefDon^eriiiiteHi Kinnlade erg^eii von demet^n Art, d«rcii
SiSbne »efavo fn SxLuntAtv'n Jonm. i184Sf ÄLII, 3dO) ¥Oil Op^iawä» b««
schrieben worden sind. Der Unterkiefer iivt fast vollständig', iitdem nur
«in ThMl TOffi Hinter -Ende des aafstf^genden Astes «nd der GMAenkkopf
fehlen. Der '3. Backenzahn ist vorhanden , aber von einem Ersatz * Zabfi
«nsgetrieben; Jederseits ist ein Ecksabn; von den 6ehn«id«tlhn«tt sker
sind nnr die 4 Alveolen erhalten. Im Ganzen worden 20 Zähne mjü,
Kacb der Beschaffenheit der Zähne trat das Thier in's reife Alter. Die Mauc
dieser und einer andern dabei gefondenen Kinnlade entuprechen gänzlich desea
des Tapir Americanus. Damit sind auch noclNZähne Von Elephanten
nnd Mafitodonten g;efunden worden, zumal ein Stosszahn dieses GescbleebU
von 11' Länge und 36" Umfang an der Basis /'welcher dnrch seine
doppelte Krümmung merkwürdig ist.' Feruer 2 Krallen-fhalangea aui
der Megatherien-Familie (vielleicht von Orycterotherium) und ein unvoll*
1[ommene$ Schädel- Stück vielleicht eines Cetaceen [?}.
G. FiscHBE V. Wa^dhum: Notitz über einige fossile Saurier
des Moskauer Gpu vernem ents (Buflet. Uose, 1826, ÄtXy 90— W,
Tf. 3—6). Seit Aufstellung seines Genus Spondylosaurus io Foige einige
yon Fabars gefundenen Hals-Wirbcl hat der Vf. nach mehre Jßriistwirbel
von Faurbnkohl und ein Kiefer -Stack von Wo8ir«sKic ebenfalls aus des
Moskauer Oolithen erhalten. Sie geboren 2 verschiedenen Individuen und
Arten aus der Familie der Enaliosaurier an. Die von Faeabs gefundenen
Wirbel hat R. Owkn gesehen und seinem Plcsiosaurus brachyspondylui
[MvRC«. Russ. I, 417, Note] aus dem Kimmeridge- nnd Qzford-Tbon za-
geschrieben, welche Art. er indessen auch {Report 184S, 78) als eis
Rasenderes Subgen US der Enaliosaurier .bezeichnet hat; somit wäre de«
Tfs. Aufführung desselben als ein besonderes Enaliosaurier- Genus, unter
dem Namen Spondylosaurus Frearsi nicht weit von Qwbh's {Meinung
entfernt» und es fragt sich nur noob, ob diese Reste wirklieb ziir.nämiieheB
J^rf, (PI., bracbyspondylns) gebären. — Die Wirbel, von Hor^iyam»^
und ChelefipüAa rechnet der Vf. unter Zweifel zu Ichthyosaurus
intermedius Coifro. (S. lot, Tf. 5).
Einen andern von Fahrbtirorl daselbst gefundenen Wirbel beschreibt
F. als Sp. Fahreakohli (S. 103, Tf. 6).
Das Kiefer-Stuck mit den Zähnen bringt derselbe zu Pli osaurus 0^»
(Odonthgraphy f, 282) als nene Art, PI. Wosinskyi (S. 105, Tf. 3 n.
4). Es stammt von dem rechten Ufer der Moskwa oberhalb TVaiiMkoe,
Ein jüngerer aus den Alveolen genommener Zahn , welcher die Bestiitimung
des Geschlechts hauptsächlich bedingt, ist dreikantig mit 2 etwas abgerun-
deteren Kanten, an der Basis noch mit einigen Längs - Rippen. Ein
grosserer obwohl unvollkommener Zahn ist 3" 9'" lang; üie Alveole ist
i" V" tief.
Bruchstücke,
von
Hrii. Prof. B. Cotta.
Hieza Taf. III B.
kh könnte eben so got sagen Braohsttfeke ttber Braeh*
Stöcke. Es sind nfimlich einige einzelne Beobsehtongen und
Benerkangen aber' das Vorkoatmen von BrnobstOcken in 6e^
steinen, welche ieh hier miteutheiien gedenke. Ob ein Gestein
Braohsttfeke oder Gesehiebe eines andern entliält oder nicht,
Ton welchem andern Gesteine diese Brnehstfieke herrühren,
in welehem Zaitsnde sie sich befinden, nnd wie sie Tertbellf;
sind : diese umstände sind natttriioh von grosser Wichtigkeit
fiir die Benrtheilnng der £ntstehungs - Art nnd des relativen
Alters desselben.
1) Schon lange haken die donkeln, msnohmal etwss schie-
ferigen Flecken, Fragmente oder Schollen die Anfmerksamkelt
der Geologen anf sich gesogen, welche sieh so gewöhnlich in
Graniten nnd Syeniten vorfinden, und swar nicht bloss an
ihren Rändern, sondern durch ihre ganse Mnsse vertheilt.
Im Granit nnd Syenit des MenwaUes^ des FichielgeHrges^ der
Gegenden von CarUhad nnd JUeüsen und der Lausitz sind sie
sehr bekannt. Eine reiche Sammlung davon findet man in
d^nTrottoirs der Dresdner Brücke; filr Sammlungen in kleine-
rem Format sind sie nicht recht geeignet. Zuweilen erscbei-
130
nen sie ganz 8chnrf amgrenst, selbst scharfkiintlg , deotlieh
als Gneiss* oder Glimmerschiefer-Fragmente, sogar von lileinen
Quarz-Adern darohzogen, die mit ihnen aufhören: man moss
sie darnm für wahre Fragmente halten. Gewöhnlicher aber
sind sie abgerundet und ihre Grenzen innig mit dem Neben-
gestein verflögst; ihre Zusnmmensetzung ist undeutlich, sie
nehmen an Grösse ab bis zum Verschwinden, und da sie aus
denselben Mineralien, nur in andern Verhältnissen als das
Nebengestein bestehen, so schwankt man leicht, ob man sie
nicht für blosse Ausscheidungen halten soll. Die deutlichen
FtfUe müssen aber hier, wie überall, über die völlig analogen
undeutlichen entscheiden. Es sind wahre Bruchstücke.
Die ganze Erscheinung ist jetzt durch die Einschnitte
der Sliohsisch-Schlesischen Eisenbahn , besonders bei Lange'
brück unweit Radeberg sehr im Grossen aufgeschlossen und
deutlich gemacht. Der Granit ist hier ganz dnrchspickt von
solchen Fragmenten in allen Grössen. Grosse abgerundete Schol*
len von 10 bis 20 Fuss Durchmesser wechseln mit kleineren
und ganz kleinen; einige sind scharf begrenzt und bestehen
deutlich ans Gneiss oder Glimmerschiefer, andere sind innig
mit der Granit-Masse verflösst und bestehen zuweilen fast
nur aus dunklen Gllmmer-Anhfiufungen.
Besonders interessant war es mir hier, Bwischen den
meistentheils Geschiebe-artig abgerundeten fast kugelförmigen
Gnejss- oder Glimmerschiefer-Fragmenten auch ein ganz scharf-
kantiges im Querschnitt fast quadratisches Stück zu sehen,
nvelqhes . den Typus einer sehr quarzigen Granwacke mn
sich trügt (Fig. 1).
Sollten diese Fragmente etwa siimoitlicb von der. nördlich
an das grosse Granit • Gebiet angrenzenden Granwacke her-
rühren, welche in der Gegend von Camenz deutlich von Granit
durchsetzt ist? Sollten sie ans der Zerstörung einer grossen
GrauwAcke- Decke hervorgegangen und etwa nur je nach
ihrer ursprünglichen Verschiedenheit (Granwacke - Schiefer,
Grauwacke - Sandstein und quarzige Grauwacke) und der
örtlichen Erstarrungs- Dauer des Granites ungleich umgewan-
delte Fragmente dieser Decke seyn? — Die Seharfkantigkeit
des quarzigen Grauwacke- Stückes im Gegensatz zu den ge-
randeCen GneiM- und GltniiMrsehiefeivFrAgoienleii spricht setH*
fiftr eine tokhe Deutung*
2) Sehr sonderbar sind die sohwarseti Fleoken, H^elche
den Granit in einem Steinbruche dicht bei Bad IJeheniiein
am Tküringer Walde auüseichnen. Er ist ^ans erfüllt davon,
man sieht in jedem Stein ewei bis drei derselben , nnd sie
schwanl&en von der Grösse einer Erbse bis su der eines
Kopfes, Sie seigen fast immer scharfe, aber oft vielfach ge-
bogene fast ansgecackte Grenzen, nnd in ihnen sieht man öfters
gewisse Bestandtheile des umgebenden Porphyr -artigen Gra*
nites, namentlich grosse Urthoklas-Krystalle mit eben solchen
braunen Rinden , wie sie sich in diesem Granit nnd gans
fihnlieh in dem Syenit-Porphyr bei AUenberg in Sachsen finden«
Die Backigen Contouren der Flecken und diese Orthoklas-K rysf alle
in denselben (Fig. 2) konnten leicht veranlassen, die dunklen
Flecken trots der Schürfe ihrer Umgrenzung für Ausscheidun-
gen XU halten. Eine genauere Untersuchung an Ort undStelle,
in Begleitung der Hrn. Prof. Reich, Prof. Schebe£R und Dr. Brdn-
MKMANN unternomiDen, tiberzeugte uns Jedoch auf das Bestimm-
teste, dass es Bruchstücke sind. Wir fanden das Gestein, voa
welchem sie herrühren, einen schwarzen Aphanit (?), in deoir
selben Steinbruche neben dem Granit anstehen, von ganz dem-
selben Ansehen wie in den Bruchstücken, nur ohne Orthoklas-
Krystalle. Die schwarzen Einschlösse sind am häufigsten an
der Grenze des Granites gegen das dunkle Gestein , und sie
nehmen an Zahl wie an Grösse mit der Entfernung davon
ab; doch ist der Steinbruch noch nicht breit genug, um ihr
gänzliches Fehlen beobachten mu können. Wir schieden
sfimmtlich mit der Überzeugung, dass der Granit bei seiner
Eruption in weichem Zustande hier Fragmente von dem Aphanit
losgerissen, erweicht, unvollkommen gekantet und mit Ortho-
klas - Krystallen imprägnirt hat. Leider ist diese sehr kleine
Fels-Kuppe rings von Zechstein umlagert, welcher auf diese
Weise verhindert wettere Lagerungs- Beziehungen zwischen
diesem Granit und dem Aphanit zu erkennen. Der Granit
ist derselbe feinkörnige Porphyr*artige, welcher den oft sye-
nitisehen Gebirgs Granit des Thüringer Waldes^ der Aie des
Gebirges parallel, an dessen Südwest« Abbang gangförmig durch-
9*
na
setst. Und der Aphanit ist .d«rseihe , weJeher, gewSknIieh
«18 MelAphyr bezeichnet, in derselben Richtung mehre grosse
Spalten ewisehon Berges and Schweina aasfoUt, deren eine
bei Glücksirunn von fast horisontalen Schichten des Zeehsteina
ungestört fiberlagert wird. (Fig. 3: 6 = Granit, AssAphanit^
Gang 2 bis 3 Laohter mächtig, Z = Zeclistein). Das ans den
eingeschlossenen Fragmenten hervorgehende Alters- Verhältniss
dieser Gest.eine ist jedenfalls ein unerwartetes, so wie die
horiasontale Überlagerung des Zeohsteins ««gleich andeutet,
dass das schwarze Gestein die Spalten im Gebirgs-Granit vor
der 2^chstein-AblAgerong erfällte.
3) Der grosse Basalt-Bruch der Sloppelskuppe bei Süet^
ack »eigt in seinem gegenwärtigen Zustande eine Staunens-
werthe Zahl von Sandstein • Bruchstficken, eingeschlossen so*
wohl von der schwarzen dichten Basalt «Masse als Ton den
Wacken- und Tuff-artigen Bildungen, welche damit verbunden
sind, in dem festen Basalt sind diese Muss* bis Mauns^grossen
Fragmente e. Th. gefrittet oder etwas siinlenfiirmig abgeson-
dert , in der Wacke und in dem Tuff dagegen mürbe, zersetzt
und e. Th. ganz und gar in ein Speckstein - artiges Mineral
umgewandelt, welches Hr. Prof. Schkbrkr näher zu unter-
suchen versprochen hat. Es ist, wie gesagt, staanonerregend,
wenn man diese Menge von eingeschlossenen Fragmenten über*
Mickt. Der Steinbruch ist sehr gross und tief, einige seiner
Wände sind mindestens 100 Fuss von der Sandstein * Grenze
entfernt, und dennoch sind sie Oberali voll von Sandstein-
Brocken, so voll, dass wohl kaum eine Quadrat-Elle Basalt*
Oberfläche ohne ein Fragment zu finden ist« Wie gewaltig
niuss da die Zermalmung und wie weich und bewegt die
Basalt -Masse gewesen seyn? Dieselbe Erscheinung wieder*
holt sich sehr ähnlich In der sogenannten Kupfer « Grmie
einem Basalt-Bruch unweit Berka nn der Werra und in den
grossen Brüchen der blauen Kuppe bei Eeckwege^ nur dass in
erstem, welcher gangartig in den Bunten Sandstein eindringt,
die Fragmente meist grüsser und zum Theil sehr schön- säu*-
lenförmig abgesondert, in letzten dagegen ausserordentlloh
stark verglast sind. Einige Felswände der Ußuen Kuppe be«
stehen geradezu aus einer verglasten Sandstein - Brooeie ^ in
13S
welche nor sehr wenig Basnlt - Müsse eingedrongen ist Der
Sandstein mnss sehr erweicht worden seye, denn die Schich-
ten in der verglasten Breocie sind oft auf das Merkwürdigste
gewunden.
4) Hinter den obem Hlittsern von Friedrichsr^de am
Thüringer Wmlie ragen am rechten Gehänge einige dnnkl«
FeUwfinde empor. Der erste Blick iMsst nur ein dunkles
schlackiges Gestein in ihnen erkennen , und es bedarf einer
sehr sorgftltigen Untersuchung om sieh su fiberEeogen, das«
sie in der That aas eluMi Breccien - artigen Konglomerat j>e*
stehen und dass der quarsfreie blasige Porphyr, woraus dieses
vorherrschend susammengesetat ist, hier nirgends als Fela-
nssse ansteht. Das Konglomerat ist, wie gesagt, ganz über-
isden von Fragmenten, Geschieben oder Knollen des schlackt»
gen braunen Porphyrs , und diese seigen die verschiedensten
Grössen, ja sie treten wohl selbst in dem gleichfarbigen Bin-
demittel pulverartig zermalen auf. Aber dennoch wird die
iichte Konglomerat-Natur des Gesteins Ober allen Zweifel er-
hoben durch eine Anzahl von Granit- und Quarnporphyr-
Geschieben verschiedener Variet&ten, welche sich hie und da
swischen den dunklen Schlacken-Massen zeigen, durch braune
Scbiefertlion - Zwischeningen und durch lokal gans deutliche
Schichtung, welche überall ein konstantes Fallen gegen Ost
eeigt. Ja! mit demselben Fallen schiesst sogar der sogenannte
Waldplatten Sandstein unmittelbar darunter ein, in welchem
ich in den Steinbrüclien gegenüber am linken Gehänge siem-
Hob dentliche Fuss - Eindrücke eines vierzehigen Thieres auf-
fiind.
Die Vereinigung aller dieser Umstfinde beweist, wie mir
scheint, vollkommen, dass man es hier weder mit anstehen«
dem Schlacken -Gestein, noch auch mit einer unmittelbaren
Reibung^-Breccie zu thnn hat, sondern mit einem angeschwemm«
ten Gebilde , wenn auch vielleicht der vulkanische Herd , die
Qaelle dieser Schlacken, gar nicht weit zu suchen seyn dürfte.
Das Gestein gehört der untern Abtheil'ung des Roth -Liegen-
den an, und darin Ffthrten eines Thieres mit Zehen und einem
Bftllcn zu erkennen Ist jedenfalls eine Erweiterung der vor^
weltlichen Fauna. Die etwa 4 Zoll breiten und ebenso langen
134
Pfthrten spesieller sü beschreiben , behalte leh mir fdr ein
andermal vor; hier kam e« nur auf die Bedeatong der Ge-
schiebe and Braehatttclie oder Knollen in dem Konglomemt
der schlackigen Felsen bei Friedrichsroda an, und dass diese
dieselbe wie in andern Konglomeraten sey, getraue ich mir
Jedem bu beweisen, der sich mit mir an Ort und Stelle be-
bemühen will, wie denn auch meine ganz unbefangenen und urtheil-
fähigen Begleiter Reich und Brunvbmakn sieh bald davon ilber-
ceugten, nachdem allerdings der erste Eindruckauch bei Ihnen sc
gut als früher bei mir selbst die Meinung hervorgerufen hatte,
es sey anstehendes Sehiaoken - Gestein oder mindestens eine
Reibungs-Breccie.
5) Die dolomitisohen Fragmente und die Von ihrer Zer«
Störung herrührenden Löcher in dem sogenannten Rauchkalk
(Rauchwaeke) des Zechsteins sind oft die ersten fttr blosse
Schein - Breccien , die lotsten fttr ursprüngliche Drusen oder
Löcher gehalten worden.
Bei Neustedt an der Werra unweit Bisenaek fanden
wir (Reicb, Scheerer, Bronnemann und ich) vor einigen Wochen
grosse für den Eisenbahn- Bau losgesprengte Blassen dieses
interessanten Gesteins, in welchen sich die Genesis der gan«
sen Erscheinnng recht gut verfolgen Hess. Die dolomitische
Masse, welche nach Haioinger oft nicht mehr Dolomit ist
und wahrscheinlich auch bei der ersten Bildung nicht Dolo-
mit sondern nnr kohldfisaurer Kalk war, ist als nasser Schlamm
SU Boden gefallen, durch Austrocknen vielfach serborsten,
und die so gebildeten Fragmente sind dnroh neuen Schlamm
von nur wenig abweichender Natur £u einer Art Breccie
verkittet, in welcher die durch Beratung entstandenen frfig-
mente meist unregelmäsig durcheinander geworfen sind, in
einselnen Fällen sich Jedoch noch in der Stellung befinden,
In welcher sie durch Austrocknen entstanden, der Art, dass
sie eben nur durch unregelmftsige Spalten von einander ge«
trennt worden (Fig. 4). Solche Lagen, derenFragmente noch mit
ihrem Boden verwachsen sind, sind eben besonders beleb«
rend über die Art dieser ganzen Breccien -Bildung. In die-
sen Breccien- Gesteinen erkennt man die verschiedenartigsten
Stufen der Zerstörung der Fragmente. Zuerst werden sie
135
niftrbe; dann serFailoa sie zu Stiiub, and diesei« Staub kt an
der Oberfläehe oder in der Mfihe derselben, bei einigen theii-
weise, bei andern ganz ausgewaschen. Das Resultat ist natür-
lich ein löcheriges Gestein , Rauchkalk oder Zellen • Dolomit
genannt Das ganse PhXnomen erinnert mich sehr an die
dolomitische Brecoie, welche im Kalk-Bruch bei Tharand einst
h£ttfig vorkam, und welche ich im ersten Heft meiner geogno«
stischen Wanderungen ausflihrlieh beschrieben habe. Dort
sind jedoch aus der Zerstörung der Dolomit- Fragmente gann
mit Rautenspath bedeckte Drusenräume her?orgegangen.
6) Auch die für den Bunten Sandstein so eharakteristi-
schen Thon-Gallen sind gross tentheils Fragmente oder Geschiebe!
Ihre Genesis lässt sich in den ^^rro-Gegenden vielfach nach-
weisen. Zunächst muss ich bemerken, dass sie sich am häu-
figsten da finden, wo Scliieferthon - Lager mit dem Sandstein
abwechseln. Gerade darum sind sie wohl auch für den
Bunten Sandstein so beseichnend. ihre Gestalt ist freilich
oft so regelmäsig linsenförmig und ihre Verflössung mit dem
Sandstein so innig, dass es schwer scheint, sie als Fragmente
oder Geschiebe su betrachten. Aber unmittelbar im Hangen-
den der Schieferthon*Lagen finden sich oft auch grössere von
eckiger Gestalt, selbst solche, deren beiden Hälften noch nahe
beisammen liegen, niir durch eine mit Sandstein erfüllte Spalte
getrennt (Fig. 5). Manchmal findet man sogar die Oberfläche der
Schieferthon - Lager netsartig serspalten und die Spalten mit
Sandstein erfüllt.
Nun braucht man aber nur einen thonigen Sehlamm ans*
trocknen ku sehen, um sich die ganxe Erscheinung eu er*
klären. Er serspaltet vertikal, und die einseinen unregelmä«*
eigen Zerspaltungs-Prismen blättern sich von oben herein au^
die Blätter krümmen sich oft an den Rändern in die Höhe*
Denken wir uns» dass sie in diesem Znstande bei eintretender
FIttth durch Wellenschläge abgelöst und fortgeführt werden,
Bo haben wir damit auch das Material für die Thon-Gallen«
Wetter zertrümmert und su kleinen flachen Linsen abgewa«
sehen kommen sie mit dem Sande cur Ablagerung, mit den
sie an der Oberfläche erweicht sich innig verbinden.
über
die rothen Ammoniten-Marmore von Oberaim
und Ädnet in Hinsicht auf die rothen Mar-
more der bayerischen VoralpeUj
von
Hrn. Prof. Sghafhautu
In einer Anmerkang der Redaktion dieses Juhrbnebes
■n meinem Aufsatxe über die hajferwken Varalpen (Jahrb.
1846) wurde eine Vergieichnng der rothen Marmore alt denen
Ton Adnet and Jlaüein gewanscht. Erst im Sept. vergangenen
Jahres habe ich diesem Verlangen entsprechen and die eben
genannten Marmor»Brttche selbst nntersnchen können.
Hallein gegenüber, etwa eine halbe Viertelstunde von
Oberalm entfernt, befindet sich der sogenannte Hammer mit
einer Glashütte and einer Soda -Fabrik. Gerade hinter der
Bleikammer führt der Weg links in einen Steinbruch am Ab-
bange des näehsten Hügels mit regelmäsig geschichteten Kalk-
Blinken. Das Streichen dieser Schichten ist swischen Stunde
4 und 5, und sie fallen widersinnig gegen Süd- Westen su ein.
Ich erkannte sogleich meinen Kalk der bayerischem Fsr-
alpen mit seineu ausgeschiedenen Streifen und Knollen von
Kalk hornstein* Masse, wie ich ihn bei unsern Wetsstein-
Schichten (Jahrb. 1846^ S. M9) beschrieb, nur dass dieser Uoni-
stein etwas firmer an Kalk war, also etwas weiter eorück«
gesetzt werden musste^ gleich dem von MarquarUtein in
137
unseren bagemeheti Vm'ülfen^ ond ich yfw nun (gewiss, du««
AHch ansere rotlien Marmere nicht mehr ferne «ejii könnten.
ich folgte meinem Ftthrer wieder auf dem Wege nur
reehten Hand zu der Siraue nach heU^ wo wir naeh etwa
einer halben Stunde Weges bei einem Marmor*Brnche ange-
langten, der, wenn ich nicht Irre, dem RupUlt Gimpel gehört
Die regelmiisig brannrothen Ammeniten* Schichten strei«
cken iswischen Stande II und 12 und fallen wiederstnnig
nach Sfidost nn.
Der Marmor winuneh von Ammoniten - Überresten. Die
herrsehenden gehören sn den HeterophjUen ; davon erhielt ich
den Am. neojarensis von 2 — 5 Pariser-Zoll Durchmesser,
Auf ihn folgt der Ammonites hybrid us d*Orbigny*s.
Ich habe ein trefflich erhaltenes Exemplar von 4 Pariser*
Zoll Dorcbmesser gefunden. d'Orbiont selbst sagt: dieser
Ammonit bilde den Obergang von Am. fimbriatus sum Am.
Henleyi.
Den in swei Hauptarme getheiiten eharakteristischen
Seiten-Lobus habe ich nebst allen übrigen durch meine Methode
mittelst SXnren vollständig entwickelt, und hier wieder den
Vortheil bemerkt, der von Anwendung dieser Methode sur
Entwickelnng der Loben und überhaupt der feineren Theile
der verkalkten Organisationen entsteht.
Bei starken Loben kann man die Sfiore concentrirt an-
wenden. Miin lasse mittelst eines Giasstabes einen Tropfen
Süure auf die Stelle fallen, von welcher man einen Kalk*C her-
sag hinweghehmen will. Ohne Schaden so befürchten kann
man die schäumende Säure mittelst der Pinger-Spitae auf dem
Petrefikkte vertheilen, wie man will,' und die Säure wieder
abwaschen, wenn man den verlangten Grad von Wirkqng
erreicht hat, ehe die Säore gesättigt ist, was sehr rasch ge*
schiebt. Bei Ammoniten mit sarten Loben, s. B. dem Ammon.
Metternichi, gelangt man nach einiger Übung gleichfalls, zum
Ziele, nur muss man die Säure verdünnt anwenden und ihre
Wirkung stets sorgfältig überwachen. Das Auftröpfeln der
Sänre wird übrigens so lange wiederholt, bis die letzte Spur
von Kalk-Überzug bin weggenommen worden ist.
Der Ammonites hybridus hat 30 starke Rippen, die über
138
d«ii Rücken weglaufen. Jede trflgt cwei Knoeen^; den einen
■ngefiilir in der Mitte der Höhe der Windung, den undem
nahe dem Rficken^Lobne. Zwieeben diesen cwei Knoten geht
der charakteristisohe Seitenlobos hindurch, gerade ehe er sieh
en gabeln anfflngt. Er gehört unstreitig den mittlen Jura-
Seliicbten an, findet sieh auch bei Afühlkuuien etc.
Die Knoten entwickeln sich nicht bei allen £iemplaren;
die Kahlreichen kleineren, weicheich besltse, sind bloss gerippt.
Häufig ist auch der Ammonites Conybeari.
Er hat im Durchschnitt 55—66 Rippen auf dem
Umgange und in eben diesem Verhältnisse auch mehr Uui-
gänge. Auf allen Exemplaren habe ich die charakteristischen,
viel längern als breitem Seiten-Loben und Sättel sehr deutlich
biossiegen können.
Einen Orthoceratites alveolaris von mehr als V4
Zoll Durchmesser habe ich hier gleichfuUs gefunden.
Eine Stunde Ton diesen Stein-Bröchen entfernt liegt das
Dorf Adnet mit seinen eigenthQmlichen lange berühmten
Marmor-Brttchen.
Indessen gibt es hier Marmore von iwei verschiedenen
Charakteren und Färbungen. Der erste Marmor-Bruch gleich
hinter Adnet besteht ans massigen, geschichteten Bänken eines
hellrothen in*s Lackrothe und stellenweise in's Ockergelbe sieh
ziehenden Marmors, der als charakteristische Versteinerung
bloss eine Art von Lithodendron enthält Er ist unter den
Marmoren AdneU der dichteste und nimmt eine schöne
Politur an. Mit Säure behandelt hinterlässt er wenig gelb-
lich rothen thonigen Rückstand.
Aus diesem Marmor-Bruche wurden die Säulen sur Vor*
halle unseres Kunstausstellnngs-Gebäudes, der 6lyp,tothek ge«
rade gegenfiber, gebrochen. Sie sind an verschiedenen Stellen
von grossen Banm*artigen Gruppen dieses Lithodendron dureb^
wachsen. An manchen Stellen sieht sich die lackrothe Farbe
dieses Marmors in's Ockergelbe. Indessen ist die schöne
Farbe nicht durch die ganze Masse des Marmors verbreitet.
* QuBNSTBDT bcftchreibt einen g;erippten A. lineatus und vermutliAt
mehre Kuoten. Q. die Petrcfacten-Kunde D9ut9chUmi4 p. 263.
ISO
Nodi finden sich ein halbe« Dnteend «oloher Süolen au« dem
(iesteioe hereusgeBclirfimiiit , die man liegen liete, weil sieh
die schöne Farbe des Kalksteins verleren hatte«
Die Biinke scheinen von MO« nach SW. en fallen. Eine
Viertelstunde weiter surüek beginnen erst die bekannten
Steinbrüche mit ihrem dunkelbraunen oft siemlieh leicht ver*
witternden Ammoniten-Marmor, die von schmntsig lichtgrttnen
Partie'n nnd Streifen durchzogen sind, und sie haben im
Gänsen dasselbe Fallen und Streichen , wie die zuerst be-
schriebenen an der Strasse nach Ischl^ so dass sie wahr-
seheinlich nur eine Fortsetzung derselben sind*
Der AmmonitesConybeari findet sich hier am häufig«
8ten% dann der Aro.rarieostatns und eine elgenthümliche
Art, welche oft einen Fuss im Durchmesser erreicht. Die
fetste Windung von einem Exemplare in meinem Besitz hat
4% psr. Zoll Höhe. Der Durchmesser ist zur Höhe =
1:2; die Windungen ^^ umfassend. Es ist der Ammo-
flites stellaris Sow. mit 2S Rippen nnd gekielt. Der
Röcken steigt Jedoeh in einer fast geraden Linie zum Kiele
enpor.
Bei kleineren Exemplaren fallen die Umgänge nach dem
weiten Nabel zu plötzlich steil ab an der Stelle der unteren
Linie a in der Figur, welche die Loben abgewickelt in ihrer
natOrliehen Grösse enthält.
Die starken scharfen Falten biegen
sich von hier aus sogleich in einer
sanften Schweifung nach vorne zu,
bis sie den Rücken erreichen.
QoENSTEOT scheint diese nicht ge*
sehen zu haben, dagegen gibt er
nachfolgende Arten an: Am. Tur-
ne ri, die sich auch in den Mergeln
bei RüppoUing findet, A. V a I d a n i,
A. natrix, A. Bronnii, A. an*
gulatus, A. oxynotns, A. bete«
ropbyllns.
^.S-^<r
Ä'—
* QuBifSTBDT gibt ihn nicht an.
140
% Zwei Arten von Nautitus traf ich liier ebenfalls, doch
waren sie nicht vollständig genug, nm sich mit Gewissheit
bestimmen zu lassi^n. Der eine war mit coneentrischen oder
eigentlicher Längen - Streifen verseben and hatte gans den
Habitus des Nautilus aratas. Auf den andern hatten sich
bereits Wurzelst ffcke von Enkriniten festgesetst.
In Säuren aufgelöst hinterlasst dieser Marmor einen
braunen Rückstand , und er ist , wie ich schon in meinem
Torigeu Aufsatze S. S07 ans eben diesem Verhalten vermuthetOi
mit nnsern Marmor -Schichten von Unterau am Ktpckehce
identisch,
Orthozeratiten konnte ich bis jetzt in diesem Marmor
nicht finden, ebenso wenig in dem hüfferueken von Ruppolding^
obwohl sich in Stein-Platten, welche wahrscheinlich von daher
stammen, hie und da einer zeigt.
Das Portal des ehemaligen Universität*Gebäudes zu LaniM-
hat an der lior ist in dieser Bezlebimg beinahe einzig zu nennen.
Seine Versteinerungen bestehen aus zahllosen kegelförmigen
10, i2 — 15 Zoll langen Orthozeratiten, Orthoceras alveo«
lare, die in allen Richtungen über and doreh einander
liegen, wie sie sich wohl auf keiner Platte mehr beisammen
finden. Der Marmor gehört unseren braanen Marmoren an;
woher er aber gekommen konnte ich nicht erfahren. Das
Portal der daneben angebauten Kirche ist von demselben
Marmor, der sich etwas mehr in die Leberfarbe zieht, enthält
aber nur gross tentheils konische Encriniten- Glieder, so
wie einige Grabmäler In der St.-Martins-Kirche daselbst. Die
vielen Grabmäler im Kreutzgang der Doiukirche von Freynng
sind mit ihren Ammoniten aus demselben dunkelrothen Mar-
mor, und der älteste Grabstein dieser Art trägt die Jahres-
zahl 1330.
In PassMU in der sogenannten Herrenkapelle im Dome sind
die Grabsteine der Domherren von 1270 — 1612 aus demselben
dunkelbraunen Marmor, und vorne rechts im Chor ist das
Grabmal des Gienobr von WotrsscK zwischen zwei 4^^ l^^r.
Fuss hohen Platten von demselben Marmor, auf welchem
141
sidi gkkMallt 8—10 Zoll laage OrtboeeratKen , jedodi y^o
geripgerer Oidie, wabracheialich de«i 0. alveolar!« an*
gehörig) befinden.
Auf der Strasse von Sakburg nach Berchtesgaden ^ eine
Viertelatonde hinter dem Markte Sehollenberg , also etwas
vor der Streichmigs- Linie, die nach flallein hinüber sieht,
triflft nmn dicht links nm Wege einen Hügel mit dichtem,
etwas in's Roth liehe sich ziehendem Kalksteine, welcher von
Schichten eines rothbrauneii Mnrmors schon sattelförmig über-
lagert ist, welche gleichfalls aus lauter ungerippten Ammo-
niten zusammengesetzt sind. Die Loben sind jedoch hier
ganz verschwanden, so dass an eine nähere Bestimmung nicht
mehr zu denken ist. Dem Hnbitus nach möchten sie dem
kleinen glatten Amm. hybridus angehören.
Hinter BereUesgaden aof der Scharilzkell^Alme^ ehe man den
hohem G9U erreicht, welcher die Unterlage der Salz-Formation
BD bilden scheint, steht der dunkel - braunrothe Ammoniten«
Marmor wieder an. Oft bildet er ein bröckliches thoniges
Konglomerat , In welchem auch Überreste von kleinen Belem-
niten sich finden. Ein Ammonit mit wohl erhaltenen Loben
und Rippen aus dieser Formation ist im Besitze des Hrn.
Oberbergrathes v. Reichenbach in München. Der Ammonit
ist ein Falcifer, dem Ammonites radians angehörig.
Dieser Stelle gerade gegenüber aof der andern Seile des
Thaies befindet sich der Kälberstein. Hier steht wieder der
dankel-braunrothe Kalk an, welcher den bekannten strahligen
blfiulichen Muriazit in Neatern enthält. In einem solchen
Stücke sah ich gleichfalls einen Ammoniten nur im Qaerbroch^
der ein Globit ist und der Form seiner Kammer- Wunde
znfolge den vok HAUEa'schen Ammoniten, vielleicht dem
A. gnleatus angehört. Dieser Marmor hinterlässt vielen
thonigen, braunen, flockigen Rückstand, mehr als der von
Admet.
Im Zuge des Königsee'e und Traungehirgei an AevKammer-
hehrplalle^ angeblich von SW. nach NO., also rechtsinnig ein-
fallend and unter der Lafer^Alme nicht weit von der öelerrei*
chüchen Grenze stehen gleichfalls rathe Kalke an, denea
14a
wanAinet ähnllcb, welehe AmiiMmlteii von 8 — 10'' l>M«hfliester
^ntliflleeti, Aem Faldferen, Planolaten nnd dem A. hetero-
}ihylltt8 angehörend. Indessen habe ich weder den Kalk noch
die Animoniten nfther untersncben l&önnen.
Ich korome endlich aof Jene Wand en sprechen , fron
welcher ich im Jahrbuch 1846^ S. 819 Meldung that.
Hniter dem sogenannten Bannstein^ der mit seinen
Ewei Felsen - Zacken das Sahachthal überragt, V/^ Stunden
von Reichenhall im bayerischen Gebiete, Jedoch dicht an der
däterreichischen Grenze, stand hinter dem Anwesen des Keppel-
Banern in einer Art von Schucht ein beraseter Htigel-Abhang
quer über , von dem die Rasen • Decke und dgl. nach einem
heftigen Gewitter -Regen plötzlich herabrntschte. Mun fand
sich eine nahezu saigere Wand eines licht gellblich- rothen
Marmors anstehend, auf welcher sich Honder(e von Versteine-
rungen hauptsächlich von Gephalopoden beisammen fanden.
Ich war damals krank und konnte desshalb die Reise an
Ort und Stelle selbst nicht unternehmen** Was ich indessen
aus einem Briefe und höchst flüchtigen Feder - Umrissen ent-
nehmen konnte, habe ich auf oben genannter Seite berichtet,
* Herr von Morlot sagt in seinen Erlfluterangen zur geologischen
tibersiclits - Karte der nordöstlichen Alpen S. 120, wo er von derselben
Steile spricht, unter Anderni Folgendes :
,,Es ist merkwörig, dass Hr. Schafhadtl, der diese Stelle
später beschrieben hat, lauter solche Ammoniten anfuhrt, die das
söharfe und geübte Auge des Herrn ton Havkr nicht gesehen hat^ etc.
Wer die sitirte Stelle wirklich liest , wird sogleich einsehen, dass es mir
gar nicht in den Sinn kommen konnte, diese Wand zu beschreiben. Ich
hatte Ja die Stelle gar nicht gesehen und erklärte : „sobald es meine Ge-
sundheit erlaubt, werde ich mich dahin auf den Weg machen. Ein Frag-
ment eines Ammoniten, das man mir mit einem sehr unvollkommenen
Umrisse in einem Briefe sandte, gehörte ganz gewiss dem Ammoii. Gay
tani (A. subumbilicatos v. Haueb) an, welchen auch v. Haubr sah ; bei allen
ißbrigen Angaben setzte ich hinzu: „wenn man der Zeichnung trauen darf*.
Was Herr von Morlot mit den Ammoniten meint, ,,von deren Vorkommen
man in den Alpen iSberhanpt wenig weias**, und die ich da genannt haben
sollte, Ist mir nicht recht klar«
149
um Andere darasf anfaierkMoi so machen ; DltM war jedoch,
wie ich naebher fand, aberflttsaig. In HaUeim hatten sie
schon mehrere Bruehstttcke hinweg geschleppt und meiseln
noch gegenwärtig an den schönen Ammoniten dieser Wand.
Indessen wird Sorge getragen werden, dass, die Wand weiter
aufgedeekt und (iberbanpt fUs Gänse der Einwirkung der
AtmosphKrilien entsogen werde, die den serstörenden Ein-
flass Ihrer Kräfte schon bemerkbar sn machen beginnen.
Die Wand streicht Stunde 1 und hat ein naheeu saigeres
Einfallen gegen Süden. Auf einer rohigen Schlamm- Stelle im
Meere hatten sich hier Hunderte der sonderbarsten Thiere
ungestört neben einander gelagert. Nahezu in der Mitte
findet sich ein Theil eines Amm. Metternichii; ein etwas
mehr vollstfindig erhaltener rechts, und Inder absteigenden Dia-
gonale ein paar andere links. Dann finden sich Ammonites
Gaytani (snbumbilioatus), A. tornatns, A.galeatus,
A. neojurensis und Überreste von einigen Nautilus- Arten.
Der eine sieht mehr einem unvollkommenen Scaphites fihnlich
und ist an seinem einen Ende Trompeten - artig eingeschnürt,
eben so ein Cr thoceras al«
veolare. Ander untern linken
Seite, wo sich tfberhaupt die
meisten Versteinerungen zu*
' V ^"'•>->^^^\ / / / samroen gedrängt finden, sah
ich auch ein Stielglied eines
Enkriniten mit seiner wohl-
erhaltenen, fünflappigen
Markröhre, welcher zu Folge
das Glied wohl Theil eines
Rhodoerlnites seyn mfisste.
Diese Rhodocriniten gehören
aber nur dem Ubergängskalk an, und sie vertragen sich frei'^
lieh noch weniger mit den Belemniten als der Ammonites
Amalthens und A. hecticos ; aber sie finden sich denn doch bei«
sammen, wie die obigen Ammoniten in den Flecken -Mergeln
der haneriichen Voralpen*.
^ leb mass hier in BeEiebang auf eine AnmerlLung der RedalLtion
zQ meinem Aufsätze S. 804 bemerken : dass Hr. v. Buch beide Spezies in
144
!8t viaMelcht die Aufeinanderfolge in gkielien Zeit -Ali-
ecbniiton und das Beiiammenccyn vertoliiedener tliieriseher
Orgiiüsaiionen nielit aaf allen Theilen der Erd-Oberflüche su
allen Zeiten dieeelbe gewesen ?
Wenn wir uns an Neu '^ Holland erinnern, den fünften
Welttheil, der mit seinen sonderbaren vegetabilischen and
tbierischen Organisationen so weit hinter der Ansbildang and
EniwiciLeluHg der übrigen Weittheile surflokgeblieben , so
möchte überhaupt die Annahme eines eigentbümliehen}
yon den übrigen gleichzeitigen verschiedenen
Biidungs- und Entwickelnngs- Verhältnisses be«
dingt durch locale Einflüsse nicht so unbegründet
ersohetnen. Selbst die chemische Zusammensetzung und
Struktur der Gesteine unserer Alpen, dieses merkwürdigen
Gebirgs- Knotens, ist von der Struktur der übrigen Gebirgs-
Massen unserer Erde, die aus geognostisch gleichen Gesteina-
Arten zusammengesetzt scheinen, verschieden , und der Geo*
gnost, der seine Granit-, Gnelss-, Glimmersebiefer^Bildungen
in andern Ländern und Weittheilen studirte, findet sich bei
der Bestimmung der Gesteins« Arten unserer Alpen nicht selten
in Verlegenheit gesetzt.
In der Nähe ujiseres Rhodocrinites sah ich gleichfalls
nadeiförmige Thurmsohncoken mit 16 in der untern Hfilfte
bauchigen Windungen , die wahrscheinlich zu Turritella
gehören«
Dieser rothe Marmor unterscheidet sich übrigens sowohl
in Farbe als Dichtigkeit vom Anraioniten - Marmor in Adnety
kömmt aber nahezu mit dem lichten Lithodendron- enthalten-
den überein.
Er ist hellroth ins Gelbliche sich ziehend, dem r o t h e n
Übergangskalk von Dilleilburg im NassauiseAen an Farbe
und speoifischem Gewichte so sehr gleichend, dass er ohne
seine Petrefakten von ihm wohl nicht zu unterscheiden wfire ;
ja an manchen Stellen tritt die gelbe Ockersorte beinahe
isolirt hervor.
den H&nden gehübt. Hätte er anders bestimmt, ich wurde mit Freuden
meine Meinung geändert haben.
I4S
Niich der Anflftsnng henromgend gelblicher StOekecArbt
«ich die S&uro gelb oad der Rttcketand hat gieiebfeUe eine
aeböiie ockergelbe Fftrboiig. Die hellrothen Partien hinter*
lassen dagegen aaeh einen röthliohen Rflckstand. Nehmeit
wir desshalb alle Eigenschaften unseres so eben besehriebenen
Kalkes: seine Dich te, Farbe^ den Rttcksland, wdchen
er HMch Behandlung mit Siinren hinterläset * ^ snsaninien, se
finden wir, daas er mit denjenigen rothen Marmoren anserer
hoferiseken V^rolpen In eine Reihe su stellen sey, welche
den «weiten odei^ hintersten Zug bilden.
In diesem Zuge erscheinen von Westen .gegen Osten:
die roihe Wand am rechten Z^ci-Ufer bei Füsien\ die
rothen Kalke im vordem Zuge der Bergreihen des Groiwang*
Thaies; die am Laberberge bei JB/fol; am Rmkehtem bei Koekel^
der sich an den koken Heimgarten anlehnt; an der fVeg-^
ickeii bei Lenggriesi an der Königsalme bei Tegermee^ bei
Marquartitein und Ruppolting.
Stielrnnde Enkriniten « Oliederstflcke linden sich in den
meisten dieser rothen Maimore. Viele dieser Glieder, die
ich aus dem dichten Gesteine durch den künstlichen Verwitte-
rungs Prozesd frei zu machen vermochte» sind hoch, am Rande
mit einem Krans von 19—20 tief eingefurchten Strahlen,
mit einem sehr engen Nahrongs - Kanäle and einer freien
Stelle um diesen herum versehen, so dass sie von den Stiel«
gliedern eines Encrinites liliiforoiis nicht wohl zu unter«
scheiden sind. Ich brauche kaum anzumerken, dass der eben
genannte Enkrinit lediglich dem Muschelkalke engehört, und
sogar eine leitende Versteinerung ist. Indessen haben die
** Der Rfickutaud, welchen ein kalkiges Gestein nach seiner Anf-
lisann^ in Siuren binterUsst , ist in Beeng ouf Quantität, Zusammenhangs
ond Partie ein so sicheres Kennaeichen, dass ich allen Kalken unserer
hfrUektn Varmlpen^ die sich durch das Auge nicht mehr Ton einander
«nterseheiden Hessen, mit der volUten Sicherheit durch den Rückstand
geleitet ihren Platz in der Reihen -Folge der Schichten anweisen konnte.
Auch bei gefärbten Kalken lisst sich die fdentit&t oder Verschiedenheit
swei«r in Bezug auf dm Farben-Ton einander nahe stehender Exemplare
viel sicherer au» dem Rärkstande nach der Aufldsung, als an» der natSr.
Heben Farbe des Gesteines beortheilen.
Jahrgang ISia 10
14«
«na dem obigen rothen Minmor ausgeÜBlm GAed&nOkk^j
wo sio engloich mit dem Ammonltos CornMtns Brohh fot«
kommen, dnrchaus dieselben pliyeiseken Merkmale, so d««e
sie «roki kein Auge von den Stlei-<Hiedern der Mosobelknlk-i
Enkrlnittn wflrde unCersekeiden ktfnnen*.
An« dem rothen Kalk der Klhugsalme bei Tegerha$€ habe
seh gleiehfatU Etikrimten^Glteder aosgeUst, die aber so imiig
verwaohsen waren, dass ich ihre Verbhidongs* Plfiehen niekt
mehr deutlich machen konnte. Es sind Stalenstoeke aoe
hohen und bei andern manchmal sehr niedern Gliedern bu-
sammengesetxt. Die Flächen waren, wie man ans der Za-
* In meioer AbkamUiUBig im Jakrb. t84iy S. 6$9 kabe icb den m^itk^
würdigen« sogenannten Granit-Marnor bei S$nnin§. in Süd- Batferm
bescliriebcii , der in einem Schichten-Zuge mit dem Kre4t9enk€r$e liegend
wahrscheinlich den Kreide-Bitdnngen angehört. Unter den zahllosen Ko-
tallen von mikroskopischer Kleinheit Imb«» iek such mehre den Galamo-
^ren asgtkIHrige beschrieben , die wi» nur aus der Obergengs^Foroiatioa
kes^ien. Ich bin liäuAg desalyalb getadelt worden» Indessea habe ich
nur angegeben, waa ich fjpesehen. Gegenwärtig bin ich in den Besitz von
Marmor-Tafelchen mit blutrothen Flecken uuf braunem Grunde gekommen,
ans den Brüchen von Biankenkurg am ffars , die ohne allen Zweifel der
t)bergang8-Formation angehören. In einen jeden dieser Tifeldien
Ist eine Cslamepora von l^% Zoll Dvrdiivesaer schief in Besiefaung auf
die Achno durchschnitten snd vou weissem dnrcbscheinendeni Kalkspatk
durchdrungen. Die eine ist eine CaL spongites^ die andere eine Cal>
golhlandica. Die innere Struktur ist ausgezeichnet zart und schön erhalten.
Bringt man ein angeschliffenes kleines ihnliches Petrefakt aus dem Granit-
Blannor von Sitmkig unter das Mikroskop nnd betrachtet mit dem andern
Asge «ogleich die ebigc Btoa^CT^mysr^VsMtfineruag, die maa gleidtfaHe
auf den Objekt - Trager gelegt hat , so glaubt man bloss eine bis ina
kleinste Detail getreue Copie des Petrefakts zu sehen, wie ea das Mikroskop
vtrgrö(iaert dsratelUI £a hat den»aacb ohne alleaa Zweifel neck air Zeit,
in i^elcher schon die Nummnlina existirie» eine OrganisatiaB gelebt» . welche
But der Calano|^ora. de« Übergavgaludks gleiehs isnere med finssere
Struktur beaaaa.
Die Fortsetaung dieaer Bildung (des Granit -Marmora von
SiBMing) habe ich nuterdesaen in den Hügeln hinter TrawMtmny in welchen
die SekS»€ckerr $tci|ibruehe der Saline angelegt sind , wieder aiilgefan*
den, wo sie von AdM^lneu beruberaiebt. Der Stein wird als Bau^Matürial
benutzt , ist iedoch niclit mehr vea der ssköaen Fsrbe nad Politw^Ffibig'
keit, wie der von Summg,
147
«UMMenfiigiiiig «rsiehly fdo gevirählt, dfe Stiele nabeM nmA^
Jedoch im Allgemeinen mehr im Umrisce ein Pentagon de»-
•tolieiHl. Wflhrend ich Diesee eebreihe, lat ei mir gelangen
«in niederes Sliuleneftieit enssnliisen und seine Flftelio frei
B« snclien* Die ZetelMiniig ist gjuis got hsrvorgetreten. Der
Ooiriss ist ein deotliobes EUnfeeii nnd die ZeiolinaBg mit der
des Pmitscrinas proprnqaos M. ToUkommen flbereinlioaMBend,
eveh die übrigen Verbäknieso stimmen mit den Sdei-Gliedern
des oben goMmntan Pentscrinos von St. Cä$mn voUkomme«
iberein.
Rothe Marmore des Vorderen Zugs der hageriscken
Atpen.
Mit diesen kommen fiberein : der Ammoniten-Marmor von
Adnel, Aiuiee^ HalUladt^ von der Scharitxhellalme , vom Kälber*
stein, antcrseheiden stob Jedoch etwas durch ihre Farbe.
Der Marmor yon Auseee mit dem Ammonites GayetanI
(subumbilicatus) hat eine dunklere, in*s Violette sich eichende
Farbe und hinterlfisst einen reichlichen thooigen eben §o
lebhaft rotbbraun gefftrbten Rückstand.
Diesem am nKehsten steht der HalUtäiier Marmor mit
Lithodendron ; er hat eine violette Farbe, und eben so ist
auch der Rüekstand geftrbt.
Ebenso thonig und einen viel dankler braunrothen Rüek-
stand hinterlassend sind die Marmore von Ainet^ AuSiee^
HaUstadly vom Kälbenhin u. s. f. Ja, die Schicht, welche
die Ammoniten von Adnet Eunftchst umgibt, serfttllt in kurzer
Zeit^an der Luft zu einer leicht im Wasser aufweichbaren
donkelrothen Thon-Masse ; daher sind AmmooiCen-reiohe Lager
dieser MUrmore eben so unbeständig an der Luft, als die
von Dnteram am Koekekee.
An der nähern Beziehung der rothen Marmore in den
hageriichen Voralpen zu denjenigen von HaUein und Ainet
ist wohl nicht mehr zu zweifeln; indessen ist die Lagerung
derselben Marmore in dieser Hinsicht auffallend und verdient
schon um desshalb eine nähere Untersuchung, weil die
dichteren Marmore in den hai/eri$ek$n Voralpen den Hinter-
10*
146
räf, in Ad$tet Jedodi iiiiA AFcJMi den Vordenmg
■Hi«hen scheinen.
Ich habe bei Admt sngieich sehiefirige kieselige Oeetoioe
gefunden, welche sich sweifcbohne im die in unseren Aegre*
rücken Varalpen sich findenden und von mir beschriebenen
«ebwarisen Kalk-, Mangan- nnd Bisenozydnl - haltten Sand-
steine anreihen 9 und es dürfte sich wohl die ganse Reihen*
folge der Gesteine der iaperüeken Veralpen aneh bier auf-
finden lassen und die Besiehnng dieser MaraMire znm Sals-
gebirgo dieselbe seyn. Zu weiterer Untersuchung war Jedeeh
das Wetter viel zu ungünstig. Indessen ward ich im BercUes^
jfodner Salabergban, den jcb mit grosserer Müsse befahren
konnte, wieder lebhaft an die Gegend um den KoekeUee
erinnert mit seinen Glaubersals und Kochsala einge-
sprengt enthaltenden Gjps-Brüchen, swischen Dolomiten, Dolo-
mit-ßreccien nnd endlich zwischen swei rothen Marmor-
Schlditen eingelagert, die ich alle in Ainet^ Hallem und
Berckieigaden wieder fand , wenn auch nicht in so klarer
offen daliegender Reihenfolge, wie am KocheUee in unseren
bayerischen Höhen-Zuge.
über
die Fische im Muschelk:all£ von Efrpei^städt
▼on
iferrii: Dr. G. 6« Giebel.
Hiesa Taf. II A.
Der Reichthuin nn Fischen and Sauriern Im Muschel-
kalk Tküringens ist bei Weitem grösser, als die Literatur dar-
über angibt. Nur drei Arten kannte Agassis daher, und bei
andern Schriftstellern finden wir diese Zahl um das Doppelte
?ermehrt. Die Sammlungen der Herren Anton und Sack in
ffalle, so wie das akademische Museum enthalten zum Theile
sehr schone und w:ichtige Überreste ans der Umgegend von
Esperstädl. Durch die freundliche Mittheilung dieser Schätze
bin ich zur grdndlichen Untersuchung derselben in den Stand
gesetzt worden und theile zunächst eine Übersicht und Be-
schreibung der Fische mit.
A) Aus der Familie der Pyknodonten:
1) Placodus gig«« Ao. poiss. foss. 1I| iif 219, Tf«.
70, Flg. 14—21.
Die Oberrost« seheinen nieht aelten zu seyn; denn es
liegen zahlreiche Zfthno vor, sowohl breite und flache ans jeder
der vier Reihen im Gaumen , als zylilidrisehe und kegelför-
mige Seiuieidezlihne. Unter letzte« sind kleiiie, kurve,
150
plmap kegelftrmige nnd gr5«8ere sylindritfcbe, mtt kurs ge-
fidtetem Schneie an der Kronen* Basis, von 0,026 Höhe, wo-
von die Schmels - bedeekte abgerundete Krone 0,019 and die
aehmelslose Wurael 0,007 einnimmt, und mit eirtem Dnrcli-
messer von 0,010,
S) Plaoodns rostratnt MOnst«, Ao« poiss, II, ii,
SSI, Tf. 71, «g. «— .12.
Nnr vrenige nicht eigenthfimliche Zlihne,
S) Colobodns varias n« $p. Fig« 1-— 6,
Oyrolepis Albertii Aoass. polu. foaa, U> n., 173, pL
1% fig, 1--«.
Gyrolepis blplicatns Münst. Beitr. IV, 140, Tf. 16,
Fig. 15.
Asterodon BronnI NtyMtv. Bettri^e I?, 140, Tf. 16,
Fig. 14.
Agassis hat den Charakter der dem Mnsehelluilk eigen»
thümlichen Gattung Colobodns nur kurs angegeben, indem er
sie als anregelmfisig gedrängte Reihen keulenförmig gestal-
teter, auf der Oberfläche fein Vertikal gestreifter, auf dem
Gipfel der Krqne mit einer kleinen Warse geeierter Zfihne bo»
seichnet. Diese Angabo genflgt cur systematischen Bestim«
mnng zweier vorliegenden Qanmen-Platten, von denen die eine
'vollständigere noch am festen Kalkstein haftend hier abgebildet,
die andere sehr fragmentfti* ist. Die Form -Verhältnisse
beider stimmen bis auf die etwas überwiegende Grösse der
Zähnein der fragmentären Platte völlig mit einander überein;
es genügt daher die Beschreibung des vollständigeren Exem-
plars. Diese Vomeral-Platte, ringsum etwas beschl^digt, misst
noch 0,021 in der Länge und 0,015 in der. Breite und ent-
hält mehr denn 00 Zähne von verschiedener Grösse, in un-
regelroäsigen Ileihen dicht gedrängt beisammenstehend* Wenn
aäeh Im AUgemelnen eine OKissen-Abaalime dieser Zähne von
hinten nach vorn nicht zu verkennen ist, so fehlt dieselbe
dbck üi der strengen Folge, die wir bei andern Pyknodenten
beobachten, und auffWIiender noeh fehlt auch eine Grössen«
Verschiedenheit der einzelnen Zehn* Beiben ontei' einander.
Dte grössten Zähne mthtfit dte äosaerc Reibe; in den Sbrigen
151
<lrin|[eii sMi kleinere ' SrjMtfe - Kühiie «wisthMi die- gros«««
and geben denselben, sebiild eie sieh mehr ttud molir «rliebeii)
eine nn regelmässige und oft - dreieeilig abgerundete Form.
Auf dem vordersten Theile Werden - die Zahne f«s4 {»lötsliob
kleiner bis sur Grftsse ^ines feinen Sflnd-Kornesi wICbrend
die gr$seten einen Durohmetser ven 0,003 nnd mif dem
frngmentfiren Exemplare sogar von 0,005 hsben. Die taasere
Gestalt der Zähne ist eben ao manchfaltig als ihre Grösse;
doch Uegl allen derselbe Typns su Grnnde. Auf einctun kuraen
nylindrisehen Stiele dehnt sieh die Krone kngelförroig bald
mehr und bald weniger aus. Die regelmäslge Kugelform
Ist indess nur wenigen eigenthümlleh ^ indem sie bald depri-
mirt, bald durah die kervordrfingenden.Krsata- Zähne einge-
nwängt oval| eckig» nnregelmäsig abgerundet erscheinen. Die
kleinem Zähne sind meist gana aylindi'isch , dejm nur der
dünne Schmela « Ühertug tritt etwas über den Stiel liervor.
Die Total- Höbe der Zähne scheint kanm je mehr als 0,002
SU betragen« Nach der Beschaffenheit der Krone^ deren Ober-
fläche und Zeichnung bemerkt man vornelimlich drei Unter*
schiede, welche jedoch in den verscliiedenen Entwicklungs-
Znständen bedingt sind. Im Gipfel der Krone erhebt sich
ein kleines hellgefärbtes Wärzchen, welches von einer breiten
Einsenkung (Fig. 2) rings umgeben wird. Von dieser Ein-
^Senkung, die bald tiefer^ bald seichter, breiter oder sclimäier
ist, Inufen nnregeiroässige scharfe oder ieiclitere, nicht selten
in einander fliessende Furchen senkrecht bis aum untern
Schmela-Rande hinab, wo sie plötzlich verschwinden und mit
keiner Spar auf den Stiel fortsetzen. Die Warze selbst Ist
halbkugelig, kegelfSrmig, kreisrund oder oval Von diesen
Formen nntersclieiden sieh die Zähne, denen eine EUiisenkung
nm die selbst schon ziemlich flaclie War«e fehlt. Auch die
vertikalen Fui^hen versehwinden auf der obern Fläche und
erscheinen nur an den Seiten lioclt in schwachen Sjiuren.
Dieee Änderung scheint in der Abnutzung bedingt zu seyn^
wekriie bei weiterem Fertschreiten die Warze ganz zerstört,
die stark aufgetriebene Krone verflächt und glättet, den
glänzend schwarzen Schmelz, der in äusserst dönner Lage
die Krone abersieitt, angreift und die Oberfläche schön braun
i5i
ftrbt Die iii«ere mute HOiile der Zihii^ Ut «n den Wladeii
mit kl«ki€ii Kalkspftili-KrysfAlkn beklelfiet,
6r. MOmtrr« Asterofion Broiini von St Coiuim int nach
Beschreibang and Abbildung voilkomaien identiacb mit einaei«
nen Ztihnen unserer ExeiupUre, und deseen Gyrolepis Mpli*
eAtus, eine eincige Schuppe ebendaher, wird denrselben Fisch
angehört haben.
Die um diese Ghiumen - Platten in grosser Menge ange-
hlaften Schuppen sind diejenigen, welche Agahsiz und nach
ihm alle Schriftsteller über den Muschelkalk als Gyrolepis
Albertli anfahren. Sie sind von beträchtlicher Dicke und
Grösse, 0,004 hoch und bis 0,008 lang, rhomboidal, auf
der untern FIffche flach gekielt, auf der obern mit einer
gefalteten , nicht sehr dicken SchmelK-Lage bedeckt, am
vordem Rande schmelslos und in einer Ecke verlängert.
Flg. 0 stellt eine Schuppe aus der Nihe des Kopfes ver*
gross ert dar.
Wahrscheinlich wird auch v. Mbyer*s neue Gattung Om-
phalodns Chorzowiensis' aus dem Muschelkalk ObeneklesietCi
mit Colobodus identisch seyn ; wenigstens scheint es so nach
der kurzen im Jahrb. 1847, S. 574 mitgetheilten Notiz.
B) Ans der Familie der heterozerken Einflosser.
4) Amblypterus ornatus, Fig. 7, 8, 9.
AuAsaiz fuhrt nur die einzige Art seines Namens, welche
in einem Exemplare bei Etperslädt entdeckt worden ist, von
der Gattung Amblypterus aus dem Muschelkalk auf. Das
vor mir liegende, weit vollständigere Exemplar, der Samm*
lung des Hrn. Anton gehörig, bleutet auf eine von A. Agas*
sizi völlig verschiedene Art, die sich denen des Kohlen-Ge*
birges enger anschliesst, Ihr schlanker, gestreckter Körper
misst 0,170 in der Lunge und 0,04S in der grössten Breite
über den Bauohflossen, Der Kopf ist klein, abgerundet, nimmt*
noch nicht den vierten Theii der TotaM^änge ein, bat grosse
Augenhöhlen, überragenden Oberkiefer und eine Reihe kleiner
getrennt stehender, fast spitzer, kegel|i>rm«ger , mehr oder
weidger hakig gekrümmter Zähne von wenig verscbieiteiier
Grösse in jedem Kiefer, deren ich. auf einen. Banni vpn 0^006
IS3
awdir s«hle. Die Oberaieho der Kopf^KinMim Ist deotlieh
gestreift oder wellig gernnaeelt. Die Stellang der Flossen
bietet nieiits Eigenlhflnliebes; doeh ist die Rttekenflosse dem
Noeken nieht so sehr genSbert, als bei A« Agsssiai , während
Ihre Strahlen und Grösse und sumal der dorcb sehneile Ver«
kärsang der Strahlen ansgesohnlttene Hinterrand derselben
wieder entsprieht. Am Vorderrande der After -Flosse be«
merkte ieh Sparen sarter und eng anliegender Falcra. Die
diok gestielte Seh wans • Flosse wird von eben nieht langen,
aber vielfach ond fein serscbltffenen 6lleder<*Strahlen gespannt.
Wiewohl ihr untrer Lappen gegen den ebem geschlagen ist
ond von diesem e. Thl. überdeckt wird , siebt * man doeh
denttteh genag, das« derselbe riel kttrser nnd doroh einen
tiefen Aossehnitt vom obern getrennt war. Die Fnlora am
obern Rande sind lang nnd stark. ' Von den paarigen Flossen
sind die ventralen sehr klein, nur nnvollstfindig erhalten, die
der Brost dagegen beträehtlieh länger und breiter, ihre Strahlen
wie immer sehr dOnn nnd ihr Vorderrand mit sehr feinen
Folkris geziert. Die Schuppen sind im Allgemeinen von ge*
ringer Grösse, aber sehr dick, rhomboidal, gleichseitig nnd
grösser auf den Seiten, kleiner und länger als hoch nach dem
Rücken und Bauche hin, am kleinsten und auffallend ge«
streckt auf dem obern Schwans - Lappen. Ihre innere Seite
ist glatt, aber beständig mit einem mehr oder weniger ver^
tikalen Mittelbiel versehen , der zuweilen jederseits nocb
von einer Eitisenknng begleitet wird. Ein sehr kleines stumpfes
Gelenk - Häkchen finde ich bei nur wenigen Schuppen. Die
Oberfläche ist beständig gestreift, aber nicht den Rändern
parallel, wie bei der MONsTEa'schen Art, sondern diagonal,
indem die Falten im vorderen Winkel entspringen und dann
nach hinten verlaufen. Ausserdem bemerke ich auf den ver-
schiedenen Körper -Gegenden noch charakteristische Unter-
schiede in der Zeichnung. Auf den Seiten des Körpers
hinter dem Kopfe bis über die BaochQossen, wo die Schuppen
gleichseitig sind , theilt sich ihre Oberfläche In drei Felder
(Flg. 7). Das vordere Ist glatt ohne Sehmelz-Bedeckung nnd
wird unter der vorhergehenden Schuppe versteckt. Das
Mittelfeld ist vertikal gestreift, uAd «war bilden die Streifen
IM
käme,. onterbrdohcnB Wellenlliii«ii, in ttnatttellNirtr NsIm
deg Ko|ife8 weniger deotÜeh, iils swisohen Brust- und Biisoli*
Flossen. Das dritte gräeste Feld wird von horiBOiitaloa karsen
sehsrfes Falten bedeckt, welcUe ebenfaUs gekrttmittt, unter*
broehen» nach hinten stachlig ttber einander liegen, ohne dass
der Hinternind dadurch gesihnelt erschiene. Ober. der After»
Flosse, wo die Schuppen schon Ifinger werden, antcrsekeidet
man auf ihrer Oberfläche gleicbfalis drei FoUer (Fig. 8).
Von diesen liegt das erste in vordem spitsen Winkel nnd
Ist glalt« Die andern beiden liegen unter und fiber der
Diagonale, sind mit derselben parallel, gleieiimäsig und scharf
gestreift ; unterhalb aber theilen sich die Falten niemals, sind
seltener unterbrochen; Über der Diagonale dagegen theilen
sieh die Falten beslündig und sind nnregelaUissigor. Diese
Falten nähneln nur den Schmels • Rand , nicht den hintern
Knochen-Rand der Schuppe. Auf dem oborn Sohwanz-Lappcn
endlich laufen die Falten von der Diegonale snm obem und
untern Hinterrande und sind nnregelmlisiger (Fig. 9)b
5) A mblypterns latimanns.
Diese Art gründet sich anF einen völlig zerdrQckten,
vonGesteins-Mssse gNnz durchdrungenen Kopf, hinter welchem
sich die ungeheuer breiten BrustEossen ausdehnen« Ihre
Strahlen sind länger als bei Irgend einer andern Art , aber
wie immer dünne und geben den Flossen einen abgerun-
deten Umriss. Die erste Hälfte der Strahlen -Zahl ist ein-
fach, ungegliedert, nugetheilt , die Übrigen sind zerschlissen,
gegliedert, die Glieder an der Basis länger als breit, am Endo
kürzer als breit. Über der Basis der Flossen ragt der ge*
sähnelte Hiiiterrand einer winkligen Kiiochcn-Platte vor, die
dem Deckel - Apparat anzugehören scheint. Alte Versuche,
die völlig zerdrückten Kopf-Knochen vom Gestein zu befreien,
soheiterten , und es müssen daher neue Überreste die vorläu-
fige generelle Bestimmung unseres Fossils bestätigen.
6) Amblypterus deolpiens.
Gjrolopls tenuistriatus Aa. poiss. II, ii, S. 179^ pl. 11^,
flg. 10-^12.
6yrolf*pis mniirnui An., /. C, fig. 7—0.
IftS
Die nör mnt Belwppen begrümlate Oattang Oyrolepis
Tortheilt sieb nnAmblypterus aud Colobodos« Aoamix
•elbst beEeichnet a. a. O. 8. S8( die Zfthne vor Oyrolepi«
«Is stumpf ond in mehre Reiben geordnet, besebreibt die«
selben aber nieht sasfUhrlieher und gibt eneh keine spesi«
fische Bestimmung davon, so dass wir nur die auf Schippen
begrfindeten Arten verCheilen liöunen*
Wie wir bei C. varias Schoppen nnd Kopf-Knoeben bei«,
samnien sahen, ganz so auf vorliegender Platte 6. tennistriatnt
und 6. maximus mit Kiefer-Knochen eines Amblypterus, dea
wir nach dieser Vereinigung als A« decipiens beseichnen.
Die Gattung Gjrolepis kann daher nach meinen Beobachtun-
gen nicht langer beibehalten werden, so hä'nfig sie auch von
den Schriftstellern citirt worden ist, und ihre noch fibrig ge*
bliebene, aber nur dem Namen nach bekannte Art G. Rankinel
aus dem ^ohlen-Gebirge wird ebenfalls mit Amblypterus oder
vielleicht mit Palaeoniscus vereinigt werden können.
Die Kiefer unsrer Art sind gestreift, etwas höher als
bei A« omatus, auf der Oberfläche mit schief vertikalen^ feinen,
flachen, nicht gans regelmSsig parallelen welligen Falten be-
decke f deren Zwischenräume schmäler und feiner als sie
selbst sind. Eine Reibe sehhink- kegelförmiger, etwas nach
vorn geneigter , nach hinten an Höbe und Oicke %n^
nehuMuder Zähne in kieine» aber ungleichen Abständen ein«
ander folgend bewaffnen den Kiefer-Rand« Die Kepf«Kneohen
sind well^; gestreift, runBlieb oder pnnktirt. Die Schnppsrt
des Gyreiepis tenuistriatus gehören meist der hintern Kör^
per •Gegend, der Basis der Schwann-Flosse an, die des 6*
maxifuns der Gegend hinter den Kopfe nnd <lber den Brust*
Flossen.
Die Platte befindet sich mit voriger in Herrn Ahtom's
Sammlung.
7) Snurtehthys apioalis A«» peiss. 11, u, 85,
pl. 55a, fig, 6—11.
Die, schlanken Zähne sind sehr geoMln«
6) Saurichlhys tenuistriatus MOMt. Beltr, I,
J18, Tf. 14, Fig. 3.
taa
Bin liea L c. «bgebikleteii giina glekher Sebftdel iift aka-
demischen Museani«
C) Ans der Familie der Dorn-Haye.
9) Aorodns Gaitlardoti Ao. polss III, 146, pl. 22,
fig. 16-20.
Dnter den zahlreichen Zähnen finde leb einige grössere,
mit stürlier gewölbter Krone und nicht gans in der Mitte
hegender Lfings-Falte. Bei den Iileinem Vordersfihnen rttckt
die Längs •Palte auch etwas aus der Mitte, ist undeutlicher
und die Quer-Falten sind unregeimäsiger.
10) Acrodusfalsus.
Zähne von der Grösse der vorigen, aber mit mehr de-
primirter Oberfläche und, was sie gans besonders auszeichnety
mit netsförmigen Erhabenheiten yi der Mitte der Krone,
wodurch sie sich den Strophodonten sehr nähern. Nur an
beiden verschiff alerten Enden verschwindet diofes Nets, and
die scharfen Qoerfalten stossen in einer wenig marliirton
Längs-Lelste zusammen.
ll)Strophodu8 angnstissimns Ag* poiss, Ulf
12S, pL 18, fig. 2S— 30.
Nicht selten.
12) Strophodna ovalis.
Ein ovaler, den vorigen am mehr als das Doppelte
i|n Grösse öbertrefFender Zahn in Hrn. Antom's Sammlung,
Er ist gleichmäsig und ziemlich stark gewölbt, so jedoch,
dass der höchste Punkt mehr seitlich als in der Mitte, liegt
Der Rand steht ringsum scbarf hervor, und die ganze Ober-
fläche ist glatt, erst unter. starker Lonpe fein punktirt»
13) Hybodus pllcatilis Ao. poiss. 111, ISO, pl. 22«,
fig. 1, pl. 24, fig. 10-- 13.
Zahlreiche sehr schöne Exemplare.
14) Hybodas Mougueoti Ao. poiss. Hl, 190, pl. 24^
fig. II, 12, 14, 16.
Viel seltner als vorige Art.
15) Hy holt US major Ao. poiss. Ilf^ 58, |d. S\
fig. 7—12.
157
In sehr sehdneii Eienplaren, denen aber die Spitse und
iu Wnritel-Ende fehlt Ich glaube nieht, chiss dieser Ichthyo«
doralith der Gattung Hybodus gehört.
Änaaer den hier angefilhrten Arten liegen neeh einzelne
Cberreste samal ven Rajaeeen ?or, deren Dntersuehnng je-
doeh an keinem genttgendcn Resnltate geführt hat. Aach
dreiaaekige, in gewisser Beziehung an Thectodns erinnernde
Zshne sind in einseinen Exemplaren vorhanden; allein sie
tiiid SU weit vom festen Gestein umschlossen und nur
schwierig von demselben sn befreien , so dass die Verglei-
chong mit ähnlichen bekannten Formen nur unvoUstfindig an-
gestellt werden konnte.
Nachtrag
geognostischen Bemerkungen über den
Domiersherg
(Jahrbuch 18^, Seite 548),
▼on
Hm. Berg-Kandidaten C. W. Gümbel«
Wiederholte Unterenchnngen, welohe ioh Im Herbst 1846
nnd 1847 In der JtkeinpfaU nnd namentlich an den Por-
phyren der Kreuixnticker'Gegeni nnd an dem Ost-Rande des
Haardi'Gebirgei ansastellen Gelegenheit fand, ergaben solche
Resultate, welche einerseits meine früher ausgesprochene An-
sichten besttftigen nnd erweitern, andererseits aber einige
derselben als unhaltbar erweisen. Die Beobachtungen an den
Porphyren bei KreuMnaeh Hessen nftmlich wahrnehmen, dass
in der That hier der Porphyr das Steinkohlen-6e-
birg durchbrochen hat •— also jünger als das-
selbe sey. Dasselbe Resultat glückte mir nun auch an dem
Porphyre des Donnersberges nachsnweisen, so dass wohl auch
für die pfUxUcke Kohlen-Mulde allgemein gUtig gesagt wer-
den kann, dass der Porphyr das Steinkohlen-Gebirge
durchbrochen habe^ wie es auderweitig yielfach
159
naobg^wieten trt, »nd das« »ein Auftreten die Bll^
düng des Rotbtodtliegenden elnenleiten soheiiif«
Oeht nen onmitteibar yer dem Dorfe Altenbamberg in
Jleenx •Thnl den Bevgrtteken entletig, welcher durch ein
Thfflohen von dem höheren Berge, worauf die Rnine de»
Bmnkerger Sohlosses liegt, getrennt wird und auf einem
Vortprnng die Roine dea Itleinen Beiner SeUeeeee trügt,
•0 findet man dunlile Trapp-Felaen, welche von dem festesten
Gmtein bis. au einer lockereii, durch hügelige Absende^
rangen aosgeaelebneten Fels -Masse (Schaum, Trapp) über*
gehen, die eine Seite des Bergrückens einnehmend, wtb*
rend auf der aildern grdttlich*grAus Kohlensehiefer und weiss^
liehe dichte Sandsteine unter h. A% steil einfallen und an
den BerOhmngi-Stellen mit dem Trapp>6esteine fest nniammen^
gebacken nind, während ihre Masse sehr spröde und hart,
dsliei Jückig und blasig geworden ist. Die Kohlengebirga*
Bildang aielit weiter hin ttl»er die Rücken des Bergs, und
iadem man steil aufwUrts Über den Schichten - Köpfen dieser
Gettshie nach dem höehaten Punkte aufsteigt, befindet man
«ieh nicht sebn Sehritte ?om Gipfel des Bergs plötsUeh
aa einer Stelle, wo der Porphyr und der Kohlenschiefer
sn einander grenaen , und hier umsehliesst der Porphyr
aakirelehe Trümmer des benaehbarten Kohlenschiefers In
der Art, da» die gans ächte nomude Porphyr «Masse mit
Krystatten ron Feldspath, Qnara und braunem Glimmer
rings wn die eingescblessuhen Schiefer - Theilo ein helles
S-^1''' breites Band ?on nersetstem Porphyr bildet, wfibt
vend der eingescbloeSeuf Scbiefer gann Jenem gleichgof
blieben an Farbe und äasserem Ansehen, welcher In der
Muhe ansteht, und dabei ist er döcb^mi' dem Löthrohr leicht
•ohnielKbar, gleiebsam als seye er von einer Feldspath-artigen
MaMe durchtränkt. Die Trümmer nehmen gegen die Höho
in Porphyre immer mehr ab » und 1 Sehi-itt weiter weg Ist
der Porphyr sehen völlig frei ve«i jeder Spur eines einge*
mhlossenen Sohiefer-£tttclLohens, Dagegen begleiten den Poi«*
phjr an dem sttdliehen Gehänge des fortaiehendeii' Berg-»
Räekeiis.anqieseichnete Trfimmer- Porphyre, eabllose Per-
pbjr» und Kohlenaehieler* Stacke enthaltend, weldie dureb
cilii>Ji Teig, wie denselben der Por|ihyr am die ei«g€^ieliJoaseneii
Sehiefer-Stüeke eeigt, verbunden sind. BemerlLenswerkh utj
das« die dichte Masse der einselnen nmhfiUten Porphyr-Stficke
in das mehr cerseiste Bindemittel ohne scharfe Umgrensang
fibergeht; es möchte wohl dieses Trümmer- Gestein nn dem
Rand des aufsteigenden Porphyres ans den zerträmmerten
Tbeilen des bereits festgewordenen Gesteins und de«s Naeh-
dringen der noch weichen Porphyr-Masse gebildet werden seyn.
Ähnliche Breceien begleiten den Porphyr-StoolK Jenseits dei^
Al$€n% gegen Feühingart^ und wiederum ?on da gegen Skerft-
1nar§\ hier sieht man sugieich Porphyr - Kenglomet*ate mit
Röthelsohiefer sich an den Porphyr^StocIi anlehne«.
Vergleichen wir damit eine Beobachtung an dem DmmBT$^
berg€r Porphyr swischen Bastenkaus (nicht Bgssenkaus wie
durchgehend in der früheren Abhandlung gedraekt wnrde)
und Marisnikal In der sogenannten Seniell, wo es mir «nn
auch gelang, anter den überragenden Porphyr- Fdsmi eine
Stelle unmittelbarer Berührung cwisohen Porphyr und Koklen*
Gebirg eu entblösen. Auch hier umseUiesst der Porphyr auf
der Grense Kohlenschiefer-Trümmer mit denselben sersetsten
bellgefärbten Ringen um die eingeschlossenen TheHe, wie
bei AUenbamberg. Der Kohlen-Schiefer steht anmittelbar mit
aehr steiler Neigung .gegen den Porphyr an, und enthält hier
In sehieferigen und sandigen Schichten Lntraria trun-
eata Goldf. in Dncahl. Ich hatte früher wenig Gewicht
euf das Fallen der Kohlen-Schichten gelegt, welebe den Por«
phyr am Fasse umgürten, weil rings um den Fuss des Per*
phyr*Stocks ein breiter Zag von Trapp-^Gesteinen steht <so Ton
Sleinback über Jaesbsweihr jmeh Dannenfels^ und dann mit
geringer Unterbrechung von Bastenkaus^ Buppertsecien, MaHeor
tkalf Fuekskef, Falkenstem^ Wambaek bis Imsback)^ der gewiss
jünger als das Kohlengebir^c, das lefxte also an sahllosen
Orten durchbrach, selbst den Porphyr stellenweise hob, und
so das ursprüngliche Lagerungs-Verbäitniss awiseben Porphyr
und Kohlen-Gebirg bis cum Unkenntlichen verwischen mcsste.
Herr Bergliauptmann von Dboh^ hat kürsltch durch diese
Lagerangs- und Neigungs- Verhältnisse sowohl dus Unrichtige
dbr Annahme, das Kofalen-Gebirg habe den Porphyr Maiitdl»
161
ttraäg mdiigert, iuiebgewle«en, als aoeb dag Alter des Porphyre«
ri€bl% erbannt Hier moss ieh aach einen Irrthum berichtigen,
der In der Beseichnung auf Tab. X, Fig. 6 in meiner früheren
Abhandlung in Jahrbuch 1846 sich eingeschlichen hat, indem
hier der Buchetabe ? Vogeeen - Sandstsein bexelebnet, niclit
Dierlt-Traas wie in Fig. 5.
In der Regel beobachtet man auf der Grenze swisebeii
Kohlengebiif e und Porphyr, wenn dieselbe (wie sehr oft der
Fall ist) nicht durch Hbergestfirste lose Porphyr-Stficke oder
jfing^re Sediment^ehicbten bedeckt ist, ein blosses Abschnei*
deft des Porphyrs. Diese Uisst sich dadurch erklären, dass
der schon erstarrte Porphyr durch eine spätere Schiebung,
wofür das öfters beobachtete Cberhängen des Porphyrs über
das Steinkohlen-Gebirge spricht, erst in seine spätere Stellung
versetBt wurde, in welcher er nun ohne Einwirkung neben
den unTerffnderten Kohiengebirgs- Schichten liegt. Dieses
kalte Bertthren kann man an dem kleinen Porphyr-Stoek hei
UüUgarten unfern Obermosekel eine grosse Strecke fort beo-
bachten* Der Porphyr dieses Stockes seichnet sich noch be*
sonders durch seine i vorherrschende schieferig plattenfUrmige
Lagerung vor andern ans. An dem Lemberg findet man in dem
Thfileken, das von Oierkmuien an der JVoÄe gegen den Hanf-
f§rter Hof zieht^ links mächtige Massen sonderbar gewundener
Kohleosebiefer- Schichten gans in der Nähe des Porphyrs«
£s liegt hier der Gedanke nicht ferne, dass diese Windungen
nnd Kegnngen entstanden seyen, indem der in seiner Lage«
'vng g^g«>**0i^>g eingelilemmte Schiefer eine stellenweise Er«
wärmnng eriitt, dadurch unabweisbar sich ausdehnen musste,
und diese Ausdehnung in Folge seiner eingepressten Lage
nur durch ein scblangenftfrmiges Biegen nach der freien Tag-
Seite bewirken konnte, wie wir Eisenbahn-Schienen, welche
EU fest gespannt oder an nahe an einander liegen, durch nicht
bedeutende Temperatur-Erhöhung unwiderstehlich sich schlan-
genftrmig ausbiegen sehen. Auf der rechten Seite gegen
die Höhe des Lemb^rges geht der Schiefer noch eine Strecke
den Berghan^g hinan, ist aber In der Porphyr-Nähe — sofern
diese Oeeteine urspränglich Kohlenschiefer waren — sehr
verändert, eu einem spröden, harten Gesteine mit so au sagen
JahrgsiNfi I84& 1 1
10t
oelkliiaolier Straktur; dabei be^itsC es nttMcr «einer -Sehich«
toiig fibiiliohe Abeonflerangs-Rme, wie diese den Perphyren
eigen ftind.
Da nun das Alter dea I'orpbyro fest gestellt tst, nilfliltch
«wisclica der Bildung der Mehlen Steinkoiilen-Sohicblen der
ersten, zweiten und dritten (?) Gruppe and den Anfange des
durch Porpbyr»Konglomerate in seinen tiefsten Lagen beseich«
nete Rothtodtliegenden -r Röthelschiefers — , so ist es se
viel wiei erwiesen, dass dureh das Erscheinen der Porphyre
die Bikinng der Röthelsehiefer- Gruppe bedingt sey. Leicht
erklürlich sind hierdurch die Konglomerat- Blldnngen
des Röthelsehiefers nnd das Entstehen der Thon steine,
Bu welchen gewiss die Porphyre bei ihrem Auftreten dem
Gewässer das Material vielleicht In Form von Tnffen geliefert
haben. Viele Konglomerate verhalten sich genau so, als seyen
die Porphyr*StUcke dureh einen Teig verbunden worden, der
sich im Wasser ans sugeführten Steifen umbildete und nach
Umständen ohne Porphr - Trümmer Thon^tein gebildet hätte.
Es müssen sohin Trttmmer*Porphy re, Porphyr-Kongio-
mera te nnd Thonsteine lediglich als durch das Auftreten
der Porphyr-Massen hervorgerufen angesprochen werden ; ihnen
entsprechend treten gewisse trappartige Bildungen, durch das
Erscheinen der Trapp - Gesteine bedingt, in der Reihe der
neptunisehen Bildungen auf. Trümmer* Porphyr ist ein Konglo-
merat unmittelbar an den aufsteigenden Porphyren ohne Ver-
mitteinng des Wassers, die letsten Bildungen sind unter Ver»
mittlung des Wassers erECOgt. Diese drei Bildungen treten
unter fast gleichen Umständen auch an den Porphyren am
Heidelberg auf, hier aber wegen der beschränkten Ausdeh«-
nung '.des Rothtod tliegenden scheinbar enger dem Porphyr
verbunden.
Verfolgt man die Bildungen der Rötheischiefer*Grnppe -*
worunter ich diejenigen Glieder des RothtodtUegenden be-
seichnet wissen will, welche sich durch ihre reiche Fülle,
eisenrothen thontgen Schiefer und den Mangel der Zechstein-
Überlagerung auszeichnen, in welchen nach unten Konglo-
merate, nach oben mehr Sandstein - Bildungen erscheinen —
so kann man in der Gegend um Kreusmach dieselben Erschei-
169
oungen heobadhim^ wie ich sie «m Dofmersberge be^cbvfolb.
CigcnthüMlich aber sind die, wie e« soheiiit, mit dem Rötbel-
Schiefer verbuiftdenen, mürben, porphymrtigen fleiehroth, lila und
grilii gefärbten Geateiiie von fusrigem Geftige, welebe em Lewh
kerge in der Nähe der Quecksilber- Baue darcb einen Schaeht «a
Tagegefürdert sind und swisehen Duebrotk und Oberkmuen hin-
ter dem Porphyr- Stoclie r.n Tage anstehen. Die Porphyr^
dieses Stockes halten die Mitte swisohenThonstein-Porphyr iid4
Grünerde-fillirender Eisenwaeke und lassen sonst noeh Eigenr
thfimlicheiten wahrnelmien. Jene oben erwalinten fisserigeif
Gesteine wechseln ihre Farbe stellenweise, so dass neb^ji
grünen kugelig abgesonderten Massen lilafarbige oder flieisehr
rothe liegen, wodurch das Gestein ein äusserst buntes Anr
sehen gewinnt; die fleischro^he Farbe ist die vorherrschende,
und alle sahireich eingemengten Feldspath-Krystelle sind von
dieser Farbe, Das Gestein zerfällt sehr leicht an der Luft
in die kleinsten Theile. Wir durften es hier wieder mit
tnfiartigeu Gebilden des Porphyres so thun haben.
Die Rdtbelschiefer- Bildungen jenseits der Nuke verbreiten
sieh weithin und treten hier gans selbstständig auf, nur von
tertiären Bildungen stellenweise überdeckt« Man beobachtet
sie bei Huffeikeim^ Weinheimj Hantel und Braunweüer^ nament-
lich in den tief einschneidenden Holilwegen, welche über die
gegen die Nake hin^eiehenden Bergrücken führen. Bei üan/e/
siebt man nun den Sandstein wie er bei Kreunnack vor-
kömmt, den ich früher dem Vogesen-Sandstein gleichstellte,
nicht bloss von Räthekehlefer gleichförmig überlagert, sondern
mit Schichten dieses Gesteins wechsellagern ; es ist somit die
Ansicht der Hrn. von Dschkn und STKiNWORft die richtig?,
dieser buntgefärbte, thonreiche Sandstein von KreuMß^
bildet nur untergeordnete Lagen in der R^thel-
schiefer-Gruppe. Indess weisen andere Beobachtungen
naeb, dass den Trias -Gebilden entsprechende Flötz* Schich-
ten der Gegend von Kreuxnack gleioliwohl nicht fremd sind.
Nabe bei FHUfWgm-t siebt ein Hügel gegen den BangetleK-
kef hin, auf welchem weisse Stein-Massen sogleich das Aug0
des Geognosten anziehen. Es sind Dless die Schnit-Gesteine
eines im Hügel betriebenen Steinbruchs, und mau findet in
II *
104
itemtelbeii stark geneigte, gHinlichweiflse, sehr feste Sftn«ltte!ne,
welche mit grifailiehem Thon wechteliagern. Die Ssndsteiiie
enthalten mitten in ihrer Messe und in einer erdi|[en Zwischen*
Schicht pflanzliche Uherreste, welche nach Beschaffenheit
Und der Art ihres Vorliomniens ganx genaa mit dem Vel«
teien-Hols und den Kalamit en-Uberresten des Zvee-
ttMetBr Bundsandsteins übereinstimmen. Aber noch mehr -—
in den erwffhnten thonigen Schichten fand ich die prachtroil-
sten AdrOeke der nadelreiehen Aste fon Voltcia hetero-
pbylla und acu tifolia, so wie Calamitesarenacens
mit mehren Gliedern, Dieser Sandstein, der dem Ausseren nach
wenig Ähnlichkeit mit dem ZwMrMeker Buntsandsteine besitst,
befindet sich hier mitten swischen zweien Trapp-Stöcken, welche
das Gestein stark geneigt und serstflckelt, vielleicht auch be^
bleicht haben mögen. Ich will nun unentschieden lassen, ob
man diese Bildungen dem Bunten*Sandstein, mit dem sie gleiche
Pflanzen - Überreste besitzen und auch der Lngerung nach
gletchgesteiit werden können, da sie jedenfalls das Oberste
der in der Gegend Torkomroenden Rötheischiefer bilden, oder
dem ftöthelschiefer beizuzahlen habe mit ^der Annahme, dass
jene Pflanzen eben auch bis zu dem Rothtodtliegenden herab-
gehen; so viel steht immerhin fest, dass sie die innige Vor«
knfi'pfnng der Röthelschiefer-Gruppe und der Trias-Bildungen
erweisen, wie ich sie später aus einer andern Gegend dar-
stellen werde. Durch diese Beobachtung erst rpcht aufmerk-
sam gemacht, gelang es mir öhnliche Sandstein »Bildungen in
der Umgegend namentlich zwischen AUetibamberg und Hockr
Mitten und in der Nühe des letzten Dorfes gegen FBrfet^
ien und Haligarten zu erkennen; doch fand ich keine so
deutlichen Pflanzen - Überreste , Fncns-artige Abdrficke ab-
gerechnet, in denselben. Sie gehen nach unten in röthliche
Schiefer und endlich in deutlichen Rötheischiefer Ober, ohne
dnss ich eine gleich- oder nngletch-förmige Überlagerung lie-
obachten konnte, weil die ganze Gegend durch die Oberaus
Mhlreichen Trspp-Gesteine Über und über verworfen ist Nicht
ausser Acht darf man unter diesen Umstlnden die losen
Kalk-Sfttcke Isssen, welche sich in der Nahe des Bangerter^
Bofm etwa V4 Stunde von den beobachteten Voltzien- führen-
105
den SüiiiUteiiten an «ineiii Wald^Saune finden, welelier sa-
glaieh noch dadareh merkwürdig wird, dasa hier ganz i«olirt
der tiefato TertUlr»Sand des Jioyiis^r-Beel&ena mit Peetoneulus
{»ttinnalna., Ostrea eallifera und andern, wie im Sande von
tFeinkem bei Atzei^ eine eiemlich groese Streclie anliält unA
Mine gebleiehten, Kreide*wei«8en Musebel-TrQmmer aber die
benachbarten Äclier eu Hunderten atrent. Der erwühate
Kalic iair ibeinem im Kobien-Gebirg vorlM»mmenden iihnlieh, wohl
aber manchen lichten MnachelkalLen, wie sie bei ZweHrückeny
Neuilaii u. s. w. sich finden. Da ieh aber weder Verstei-
nerungen noch anstehendes Gestein, vielleieht wegen der
waldigen Gegend, auffinden i&onnte, so bleibt seine Stellung
Dooh ungewiß»* Würde sich dieses Gestein wirklich als
Mosehelkalk spfiter hcransstellen, so wfira das Auftreten dev.
Kreiumacker SaUqnellen aus versenkten Trias-Gebilden, wie
bei Dürkheim, wahrscheinlich. ^
Wenden wir uns su den Gebirgs- Bildungen, weiche auf
der iUeffli-Seite an dem Fusse des ^ord^ - Gebirges auftreten,
to sind die Granite von Aüer$weiler heA. Landau schon
längst bekannt; sie finden sich ferner nwischen GleUiweÜer
nnd Burweüer^ bei Wejfker^ an der LudwigshSke^ siemlich tief
iffl Gebirge endlich rings von hohen Sandstein •Bergen nm-
sehlossen bei SMertkal und Lifühnberg. Diese Granite,
gani jenen des Oiemoalieä gleich , treten mit gewissen
Schiefern auf, welche sie in GXngen .ond Adern durchsetzen
nnd wohl mit sich aus tieferer Lagerung emporgetragen haben«
Diese deutlich gcsohicliteten und geschieferten Gesteine sind
von sehr wechselndem Aussehen, hier gewissen Thonschiefern,
dort Eisenglimmerschiefern mit kleinen kugeligen Qnarz^Aus«
»cheidungen oder auch, wie die durch Trapp geholienen
Massen bei Neuiiadij eisenreichen Thonsteinen ähnlich, alle
hinfig zerknickt und verschoben; indess Ifisst sich eine Ab-
stammung gleicher Art nicht verkennen, und ich möchte sie
fOr vielfach verfinderte Gebilde der Übergangs-Formation -*
Tbonselnefer— halten. Ober diesen ältesten Fels-Massen der
PfaU ist nnn ein Flötz-Gebllde abgebigert, welches alle Ver-
tiefungen des Granites ausfüllt und zumeist aus Stücken und
Grus von Granit, dann anoh von verhärtetem Schiefer, Port
Ul6
phyr, TrApp^Mmidelstein , KieseUclifefer anil Quarz besteht;
diese Trflmaier sind theils darch ein Thoiistein-iirtiges, buntes,
roth und grUn-gefleekte«, theils thoniges Bindemittel verbunden,
and durch Überhandnehmen des thonigen Bindemittels gehen
diese Konglomerate sowohl nach Oben als auch in grSsserer
Entfernung yoin dem Granite in elsenrothe thonige Schiefer
mit grfinlichen Flecken über, wie sich Diess bei JUersweilew
rechts und Units an den Berg-Gehlingen und das Thal hinauf
gegen Ruine THfeU beobachten Usst. Keiner , welcher
die Konglomerate am Sckwarzwald ^ im Oienwali^ in dem
Schlossgraben bei Heidelberg^ hinter ffandickukikeim Icennt,
wird beim Vergleichen mit den vorerwähnten die völlige
Gleichartigkeit beider in Zweifel Eielien, und eben so gewiss
sind sie dasselbe Gebilde, welches wir im Gebiete des Kolt-
leu'-Gebirgs als Porphyr« Konglomerat und die Schiefer als
Rtfthelschiefer haben kennen gelernt. Wir haben mithin
auch an der Rhein-Seite des /fitnf/-Gebirges die
RCthelschiefer-Gruppe nachgewiesen, welche hier
den Fuss der Gebirge bildet; auf ihren Schichten tharmet
sieh erst das hohe Sandstein -Gebirge der Harit auf. Wo
die Konglomerate fehlen vertreten die Rötheischiefer mit
einigen sandigen Zwischenschichten allein die Gruppe, welche
ich von Bergzabern an bis Därikeim am Rand des Gebirges
und oft auf weite Streoken in den Seiten-ThSlern verbreitet
fand. Was nun weiter den Zusammenhang dieser Bildungen
mit dem Vogesen^^Sandsteln betrifft, so bietet sich vorerst noch
eine Zwischen bildnng dar, welche sn einem eigenthiimlichen
Aussehen des Gebirgs- Randes sehr viel beitrügt. Wer
erinnert sich nicht jener hervorstechenden weisslichen Fels»
Massen an dem Gebirgs • Rande der vorderen Pfai% , da wo
die Rebenhttgel und das dunkle Grttn der Kastanien - Pflan-
Bungen an die Wald «Region sich anschliessen , wenn man
diese Gegend aus einiger Entferung betrachtet? Unftühlig
viele Schutt-Halden der in diesem Sandsteine angelegten Stein«
brttche lassen diesen breiten weissen Gürtel noch entschiedener
hervortreten, welcher von Bergzabern^ Frankweiier^ Rkadt^
Neustadt^ Mäktheim^ Dürkkeim bis gegen den Sattenberg hin-
sieht. Bin vorBOglicb fester und dichter gelblichwelsser Sand«
MW
stein nittP«lcts|iiilli^i*tig6n TheilcliM biMet theilt grosse Sobldk-
teil -Bank«, tbeils «usgeeoiehnete, ilfinne SAiittstein - Schiefer,
welche allerorts dercli eine wellig gebogene Oberflfiehe
(Wellenschlag) «leh AbsatE aus sanft bewegtem KOsten-Ge«»
wüsser beurkundet ; der Sandstein ist mit einigen Ausnahmen
so geneigt, dass die Haupt-Streichongslinie senkrecht steht auf
der Hanptriohtnng des Rhein-Thales, und mit ihm theilen die
oben erwäluiten Konglomerate nnd Rothelsohiefor gleiehes
Streidien und Fallen, was einen nahen Zusammenhang beider
Blldongen ersehliessen lässt, nnd wirkHoh gelingt es an einigen
Stellen, wo der Fuss des Gebirges nicht duroh Jüngere Bil-
duiigen Masehelkaik, tertiJCre Sckiehten oder Ldss fiberdeckt'
ist, das gleichförmige. Überlagern nnd an der Be-
gre'naugs-Nxke abwechselnde Lagerung des gel*
ben Sandsteins über und mit deraRötheltobiefer
aof^alNden — se bei Burweil^r , an der LuiwigMke bei
Wepkety oberhalb Edenkoben etc« Dieser gelbliche Sandstein,
dermit dem Damen gelber Hnrdt^Sandstein be»eiehnetseynsoll,
gehdrt mithin entschieden 8HriU5th^Iselilefer>>Grup|ie und bildet
dessen oberste Abthetlung; ob er mit dem Weissliegenden der
Zeehstein^Pormation au vergleichen sey, weiss ich nkht. Eir
bildet an dem gansen vorderen Gebirgs-Rande eine Staffel, über
welehe man zu dem darüber gelagerten Vogesen-SandsCein auf-
steigt« Da nun der Vogesen-Sandstein durcbgehends horisontal
liegt, so mttsste man eine abweichende Lagerung desselben
mit dem gelben ^ard/- Sandsteine folgern, indess direkte
Beobachtungen hier ein sehr bemerkenswertbes Verhältniss
ersehliessen. Der gelbe Z^ard/* Sandstein geht oberhalb des
Punktes, wo er die Gebirgs-Staffel gebildet hat, allmählich wie-
der in röthliche, bunfgefleckte, thonreiche Sandsteine über,
besonders kenntlich an den schwarsen Mangan-hahigen Punkten,
weiche dicht neben einander liegen und durch ihr leichtes
Verwittern dem Gesteine, das der Atmosphäre preisgegeben
ist, ein löcheriges Aussehen geben, eine Erscheinung, welche
dnrch alle Schichten des Vogesen-Sandsteins oft wiederkehrt.
Diese bunten Sandsteine halten, wo sie dem gelben Hardt-
Sandstein sieh anschliessen, genau gleiches Fallen und Streichen
mit demselben, Je mehr sie aber sich im horizontalen Sinne
1«6
fpn der Berührnngs-Grenifie entfernen, in eben dem Mnnse
nioiait ihre Neigung gegen den Horisont ab bei gleichbleibeiH
der Streiehnngs- Linie, bie sie endiieh in gans horisental ge*
lagerten Sandstein abergehen , weicher sich als .wahrer Vo«
gesen- Sandstein erweist* Hier haben wir nun denselben
Übergang der Rötheischiefer* Bildungen in Trias-Glieder, wie
er l>ei Kreuxnack angedeutet Ist, und »war durch eine nll«
mählich abnehmende Schichten • Neigung bedingt, welche on*
sweidentig darauf hinweist, dass die Hebungen, welche
Konglomerate, Rttthelsehiefer und gelben iSbrtf/- Sandstein
aus ihrer horizontalen Lagerung gebracht haben, mit alimlüi-
lieh abnehmender Stärke auch noch die tiefsten mit den bnnt«
geftrbten Sandsteinen ttber dem gell>en iEfardf* Sandstein be-
ginnenden Vogesen- Sandstein -Ablagerungen berührten, ^foIü
einer lang anhaltenden Kästen* Hebung vergleichbar, welche
Thatsache far die Hebungs-Zeit der Vogesen- Kette von Be-
deutung ist«
Eine ausführliche Nachweisung dieser Verhältnlaae vnd
ihres ZusaaMnenhauges mit den an dem Fuase des Gebirge
abgelagerten Bildungen — bunten Sandstein, Museheikalb,
tertiären- und Diluvial -Scliicbten -^ sey einer späteren Dar-
stellung vorbehalten; hier galt es nur, dieser interesaantea
Beaiehnngen firwäbnnng su tbnn«
Kritische Anzeige
TOB
James Halles Paläontologie des Staates
(Band I) ,
vou
Hemi Dr. F£Rd. Roemer.
UnmUtellMur vor meiner AbreUe eos Amerika wurden
mir darch Hm. James Hall mehre Eieropiare des gerade vol-
lendeten, aber damals noeh nieht ausgegebenen ersten Bandes
Aer PaheanUlegf of NeuhYarky Vol 1, Alhanf 1847^ 4<^ Über-
geben« leh glaube dem Vf. meine dankbare Anerkennung für
das werthvolie Gesehenk nieht besser bevreisen nn können,
als Indem ich eine knrae Anseige von dem Inhalte des
Werkes in diese Blätter gebe und derselben einige kritisehe
eigene Bemerkungen belfllgei wie sie sieh bei einer vorläufigen
Prüfung der Arbeit dargeboten haben«
Folgende historiseh erläuternde Bemerkungen mögen hier
noeh voranstehen»
Naehdem anftnglieh dem verdienstvoilon Conuad bei dem
grossartigen und ruhmwOrdigen Unternehmen der naturhi-
storisehen Untersuebung des Staates New-Yerk der paläonto-
loglsehe Theil ttbertragen gewesen ^ dann aber von diesem
170
wegen geschwlichter Gesundheit abgelehnt worden war, er-
hielt im Jahre 1843 James Hall den Aoftrag, einen Bericht
über die organischen Reste des Staates co verfassen. Spiiter
wurde die für die Ausarbeitung dieses Berichtes Eugestandene
Zeit ausgedehnt, und jetst, nachdem dieser erste Band vollen-
det ist, hat die Legislatur des Staats einen Beschluss gefasst,
dem zu Folge noch i50 Tafeln cur Illustration der folgenden
(2 oder 3) Bfinde auf Staats*Kosten angefertigt werden sollen.
Auf diese Weise erscheint die Vollendung des Ganzen von
Hrn. Hall Obernommenen Werkes, dessen Zweck die Beschrei-
bung und Abbildung sammtlicher Versteinerungen in den Ge-
birgs-Schichten des Staates New^ York nach der chronologischen
Aufeinanderfolge der Schichten ist, auch liusserlich v(iUig
gesichert.
Der gegenwärtige erste Band onfasst nur (auf S38 Seiten
und 87 Tafeln) die Beschreibung und Abbildung der fossilen
Reste von den folgenden 7 Gliedern des New -Yorker Uber-
gangs-Gebirges, dem Potsdam sandstone, Calciferons
sandstone, Chasy limestone, ßlaek-river lime-
atone, Trenton limestone, Urica slate and Hud-
son-river-group, oder mit andern Worten die FossilioB
der untern Abtheilung des Silurischen Systemes.
In der Einfeitung gibt der Verfasser eunächit eine über-
aiehtlicbe Darstellung der fortschreitenden Entwicklung Arno
organischen Lebens innerhalb des Zeitraums, dessen Überreste
beschrieben werden, und hebt darin auch besonders hervor,
dass mit dem Ende des Hudson-river-greap ein sehr beatimot-
ter und wichtiger Abschnitt In der Entwicklung des thierisehen
Lebens bemerklich sey, so dass kaum eine einsige Art der
untern Schichten-Folge jenseits dieses Abschnittes in li<iheren
Schichten gefunden werde. Damit wttrde denn auch 4ie
Begrenzung des Restes fttr diesen ereten Band gerechtfertigt
seyn.
Es sollen Jetzt die einzelnen UnterabtheUnngen mit ihren
organischen Einsehlilssen der Reibe nach betrachtet werden.
1) Potsdam sandstone. Herr Hall beginnt mit
diesem die aufwürts-steiiiende Reihenfolge der Versteinerung-
führenden Geateine , obgleich von Prof, Emmoms- unter dem
171
Mjifiien Tnconisehes System eine Folge yon Gesteinen
in dem östlichen Thelle* des Stnntes New 'York beschrieben
\Tird, denen nftch LAgerongs-Verhültnlssen ond orgiinischen
Einschlössen ein höheres Alter zastehen soIL Hall stütst
sieh, indem er diese Gesteine nusschllesst, anf die von Ihm
selbst, wie such von den Gebrüdern Rogers (vergl. Trensiict«
of the meeting of American geologists M New-ffaven 184S)
Aasgesprochene Behauptung, dass Jene von Emmons beschrie«
tienen Schichten bekannte höhere Glieder des New 'Yorker
Systcmes seyen, welche durch metamorphische Einflüsse ein
verschiedenes Xosseres Ansehen erhalten hfitten* Das Vor*
handenseyn solcher eigenthOmliehen organischen Formen, wie
Nereites, die in keinem Falle für «ufllllige Bildungen er*
klfirt werden können , bleibt dann freilich doch Immer be*
mcrkenswertb.
Ans dem Potsdam - Sandstein werden nur 3 Arten orga*
nischer Reste, 1 Fucolde und 2 Arten Lingnia nfimiich,
beschrieben : der Fucolde gehört einer neuen Gattung Scolithug
(abgeleitet von (ryioXriZ und Xt^o^ sollte es richtiger heissen Sco-
lecolithns) nach Haldemam an« In Bezug auf das Vorkommen
der Lingulen macht E. DK Verneuil* die Bemerkung, dassj
wfihrend ganz wie in Schweden und Russlani auch in lY^t^-
York die Versteinerung- ftthrenden Schichten mit einem Sand-
stein anfangen, auch die Lingula prima Hall mit ihrer
kleinen gerundeten Form den Obolus oder Unguliten in den
Sandsteinen analogen Alters in Russland fihnlich ist und anf
gleiche Weise wie dort die Unguliten dem Sandsteine eine
Spaltbarkeit parallel der Richtung ihrer Ablagerung ver-
leihen.
2) Calciferous sandstone. Et%vas zahlreicher, aber
meistens schlecht erhalten, sind die organischen Reste dieser
« la der tehr wertfavollen Sdirifl: Nois sur U paraUeUstne des M*
fols fMümnques Ab PAwisrifue septmUrimuil €»ec esuoB de fEjurifiMf
Bulletin soe. geol, de Pranee^ IV, 1847, welche bei einer lichtToIlcn Dar-
stellung zu<irleich von der umfassenden , in liöheren\ Grade von Niemanden
besessenen übersichtlichen Kenntiss der organischen Reslc in den filteren
Formationen Zeuguiss gibt.
17-2
Sehlohton-Reihe. Za weiteren Bemerkangen geben «ie eher bei
ihrer »dileehten Erhaltang liaam Veraitlassniig«
S)Chaty limestone. Ans diesem wird «ine hin*
lüngliehe Ancahi organteeher Rette abgebildet, »o daes man
hier schon ein Material für eine bestimmtere Vergleiehang
mit andern Abtheilangen des Altern Gebirges erhält. Dia
Braehiopoden sind deutliche und ausschliesslioh silurisehe
Formen, ohne dass man besonders ansgeaeichnete Arten her-
vorheben konnte« Die abgebildeten Trilobiten, meistens an-
follkommene Fragmente, werden sn den Gattungen lUaenas,
Asaphns, Isotelus und Ceraurus gecogen, also lauter
Gattungen, die der unter- siinrisohen Abtheilong des Über-
gangs - Gebirges auch in Buropa vorcugsweise elgenthümlich
sind. Als besonders besseiohnend fSr den Chacy - Kalkstein
wird die Maclurea magna aufgeführt, die im Staate Nenh
York eine gewisse Schicht gans erfüllt und auch ausserhalb
dieses Staates an mehren Punkten nachgewiesen ist. Ich
selbst habe dasselbe Fossil in der für die älteren Formationen
des Afi>mi]ppi- Thaies überhaupt so sehr belehrenden Samm-
lung des Dr. Troost in Na$kväle aus dem sohwarsen Mar-
mor, der in T^tmessee das älteste bekannte Glied der Ver»
steinerung- führenden Gesteine ist, im^ östlichen Theil des-
selben Staates herstammend gesehen. Übrigens erkenne ich
nach den angebenen Charakteren die Berechtigung der Gattung
Maclurea nicht an; denn das Linksgewundensejn und die
dreieckige Gestalt der Mundöfifaung können wohl die Tren-
nung Foti Euomphalns nicht rechtfertigen, welche Ictcte Gat-
tung selbst wieder, während man nach scharfen Untersehei«
dungs- Charakteren von verwanden lebenden Gasteropoden-
Gattnngen fragt, auf gar schwachen Füssen steht. Derselbe
Mangel scharfer Gattnngs-Charaktere scheint mir noch fUr
mehre andere in dem Werke aufgestellte Gasteropoden-Genera,
B. B. Scalites, Raphistoma, Ophileta n. s. w. sn gelten. Das
mögen cum Theil Muscheln von recht eigenthOmlicher äusserer
Form seyn, auch sich schwer nach den äussern Gestalten in
bekannten Gattungen einreihen lassen, aber desshalb gewisser-
massen der Bequemlichkeit halber su eigenen Gattungen er-
hoben SU werden verdienen sie darum noch nicht.
173
4)BIrfl86y6 llinestone (VogelaiigM-Kalk). FOr
dleMn sind Pflansen der Fucoiiien-Fainilie die beseiohnendsten
Reste« Die ansserdem abgebildeten Gasteropoden und Cepba«
lo|>oden fietgen lieine hier besonders hervor zu bebenden
FomieD.
5) Blaclc river linestone. Hleraos werden so*
nlehst Korallen anfgeftthrt, die übrigens meistens aoeh der
Torhergehenden Abtheiinng gemeinsam seyn sollen. Als Stro-
ms Coceri am rogosnm wird eine ans lioniBentrtsehen Lagen
von nicht genaa «n erliennender innerer Struktur bestehende
Koralle aufgefflhrt, welehe sich naeh Beschreibung und Abbild
dang nicht von der Stromatopora eoncentrica Goldf. (die
Ihrer Seits — wenigstens nach den von GoLDfUSS so be-
seiehneten Eiemplaren der Eifel — nicht spesifisch von der
Stromatopora polymorpha verschieden, sondern nur ein ab-
weichender Erhaltungs-Zustand der ietsten ist) trennen IXsst«
Die bei weitem wichtigsten organischen Formen des Black-
river- limestone sind aber Cephalopoden nnd namentlich Litoiten
ond Orthoceratiten. Ein Litult wird alsLitnites eonvol-
V a n s, der auch in den antem Übergangskalken von Sckweien
vorkommt, aufgeführt. Von den Orthoceratiten wird als elgen-
thttmliche Gattung Gonioceras, ein merkwürdiges Fossil,
unterschieden, welches bei dem allgemeinen Bau der Ortho-
ceratiten von 2 Seiten so susammengedrückt ist, dass der
Querschnitt schnell elliptisch und an beiden Enden sugeschlrft
ist, ond ausserdem stark gebogene Runder der Kammerwände
hat. Dieses Fossil, welches ich selbst bei Watertmtn im
Staate Neta^Tork, woher Hall es beschreibt, erhalten hatte,
habe ich später In Dr. Troost's Sammlung ans den Kalk-
stein-Schichten der Umgebungen von NaikvUle wiedererkannt.
Die übrigen Orthoceratiten dieser Schiebt werden bu der
Gattung O r m o c e r a s, mit welcher Troost's Conotubularia nnd
Baomi'a Actinoceras synonym seyn sollen, und eu Endoce-
ras, welches die Arten mit grossem seitlichem Sipho und
mehren langen dutenRirmig in einander steckenden Röhren
Innerhalb desselben begreift, gebracht.
6) Trenton limestone. Dieses ist bei Weitem die
wichtigste Sebiehten-Folge der unter - silnrischen Abtheilung,
174
•owolil der Verbreitung nach, ale euch rilck«iclitlich des Um-
fanges seitier foseilen Fauna. Das« er das eagendiclie Hers
oder die typische Entvi^icltelung dea unteren Syatemcs ist, er-
bellt besonders neoh daraus, dass er allein auch in den
westlichen Staaten, namentlich in Okio und Teruussee mit
den ersten charakteristischen organischen Resten, %f eiche er
im New -- York »HiHfite enthalt, sioii wiederfindet, während
dort die übrigen New- Yorker Schichten sich nicht als ge-
gesonderte Glieder wiedererkennen lassen. Daher nimmt
denn auch die Boschreibung und Abbildung seiner Vorstei-
nerungen den grössten Theil des ganxea Werkes ein (Text
S. 61—250, Taf. 21--67}. Den Anfang machen hier wieder
Bwei Tafeln mit Focoiden, die überall in den paläosoisehen
Schichten Iford^ Amerikas in grösserer Ufiufigkeit und Manch-
•faltigkeit auftreten, als in den entsprechenden Europäiscken
Schichten. Dann folgen 3 Tafeln mit Zoophyten« Als Chae-
tetes lycoperdon wird unter diesen eine Art aufgeführt,
welche nach Vergleichung mitgebrachter sahlreicber Exemplare
sieh mir in keiner Weise von GoiiDrcss's Calamopora fibrosa
trennen sn lassen scheint, welch' letster Namen denn auch
anter den Synonymen als fraglich genannt wird. Die Ab-
wesenheit der die Röhre verbindenden Löcher allein als
Merkmal sur Trennung von Calamopora zu benutsen ist sehr
bedenklich, da selbst bei den grösseren Arten, s. B. Cala-
mopora polymorpha es eines besonders günstigen eigenthüm-
lichen £rhaltungs*Zustandes bedarf, um die Löcher oder Foren
erkennen jmi können; die so benannte Koralle kommt übrigens
an manchen Stellen in dem ZVen/o«- Kalke in nngelieurer
Menge vor. Ich selbst habe sie besonders so bei den Falle
angetroffen. 1 — 2 Zoll grosse halbkugelige Massen gleichen
dann denen der Calamopora fibrosa, wie sie auf den Feldern
bei Pelm nnweit GeroUlein in der Eifel so häufig sich finden.
In den neu aufgestellten Gattungen Escharopora und
Stictopora werden Celleporen • artige Formen beschrieben,
welche sieh Jedenfalls an das Genus Ptilodictynin eng an-
schliessen, wenn nicht geradezu in dasselbe gehören. Sollte
sich erweisen, dass die genannten Gattungen identisch sind, so
wäre Diess wieder ein organischer Typus, den die untere
17S
•ilariache Abtheilong in N^fi^dmerikä mit der enttpreehen*
den Europa 9 geoiein hat. Denn Ptilodictyum Innceolatan ist
in Schoeien mwl England eben so Mif die untersten Verstei-
■eroiig-ftthrenden Schichten beschränkt.
Di» Krinoiden des Trenton- Kalks sind aaf 8 Tafeln mit
liesonderer Sorgfalt abgebildet.
Die Arten wei*den an den Gattungen : Schiaoerinns (n0ÜM
failf#\PoteriocrinuS|SayphoorinusundEchino-Eneri*
ni tes gebracht« Das Auftreten der Gattung Poteriocrinus, die
bisher nnr aus den» Kohlenkalk und in einer einsigen Art auch
aue devonischen Schichten bekannt war, ist bemerkenswerth,
doch wird ervtfihnt, daas das den fiehten Poterlokrinen eigen*
tbfiailiehe lntet*seapular-Tfifelchen den beschriebenen Arte«
fehlt 9 so dass die identitiit der Gattung wohl Oberhaupt no^h
fraglich ist.
Von ganz besonderem Interesse ist das Vorhandenseyn
eines wahren Cystidee,n in dem Kalke von Trentan. Doi*eh
die Entdeckung derselben hat Herr J. Hall eine neue und
wichtige Analogie zwischen den ältesten Versteinerung-
fahrenden Gesteinen Nor d- Amerika' i mit den siluriscben Schich-
ten Buropa's nachgewiesen. Bisher waren aus Amerika blos
die nach L. v. Buch ein Bindeglied zwischen den Krinoideen
mit Armen nnd den armlosen Cystideen bildenden Caryocrt-
nen bekannt« Die einzige Art wird als Eohinocrinites (Syco*
eyscites L. v. Buch) anatiformis beschrieben und soll der von
H. V. Meykr aufgestellten Art seht* ähnlieh seyn. Leider
geht aus der Beschreibung hervor, dass dem Vf. L. v. Buch's
Monographie der Cystideen niebt selbst zu Gebot gestanden
hat. Die Bekanntschaft mit den bewnndernngswerthen Tafeln,
weiebe dieselben begleiten, würde namentlich auch auf die
Anfertigung der Zeichnung der New -Yorker Art, die Jetzt
Dicht so genau und deutlich ist, als man wünschen möchte,
einen wehlthätigen Einfloes geübt haben.
Von Wichtigkeit ist ferner auch die Aufführung einer
Aaterias(A. matntina), obgleich freilich selion früher von
LocHZ and Troost andere Asteride n ans paläozoischen
Schichten Ner d- Amerika e beschrieben sind.
Die Brachiopoden des TVm/oii* Kalks vertheilen steh
17«
unter üb Oattangen Lingnla, Orbicnlii, Leptaena, Or*
tbifl, Spirifer and Atrypii. Im Giinsen erkennt auin darin
fest nur identUche eder analoge Formen der ülteren eilnriaeben
Fanna £nrepii# wieder. Orthia tettndinaria ist liier wio
dort immer eine der bflnfigsten und beseiebnendsten Arten. Mit
ibr ersebeinen andere Arten, die sieb an die O. caUaetis
eng anscbli essen. Unter den Leptaenen Ist besonders die Lep-
taena alternata, weiehe in dem blauen dem TVsn/eit-Kalke
gleieh stebenden Kalke von Cinohmaii so ansserordentlich
bAolig ist, bervor sn beben. Dieselbe eeigt die* EigentbOm*
iiebkeit) dass die Spitse des Sebnabels der Dorsal-Sebale von
einem sebr feinen punktförmigen Loebe dorebbobrt ist, wlh-
rend die grössere Öffnung der Area auf fibnBebe Art wie bei
andern Spesies der Gattung gesehlossen ist. Man würde
diese normale Perforation fUr etwas Zufklliges hslten, wenn
sie sieb nicht bei Hunderten von Eiempiaren gans konstant
neigte. Ist ein Organ snm Anbeften'der ganeeit Moschel hier
durchgetreten, so liönnen es nur wenige baarfSrmige Fasern
gewesen seyn.
Aus der Gattung Spirifer wird nur eine einaige Art, der
Spirifer lynz, ond awar als eine VarietAt der Deltbyris
biforata Schloth. aafgefßhrt beschrieben. In den schwaraen
Kalken des Staates New^Yark erscheint diese Art wie auch
In Ruisland nur als eine kleine unscheinbare Form, und erst in
iWesten, namentlich in den kalkigen Schichten von Cmeimiati
und NasAmUe erlangt sie die ansehnliche Grosse und Ans-
bildang ihrer Merkmale, durch welche sie su einer der be-
Beiehnendsten Arten der unteren silurischen Sehlehtenreihe
wird* Nach vi^ VuNseiL aeichnet sich dieser Spirifer durch
das Fehlen des inneren Spiralen Gerfistes ans und sebliesst
sich nach demselben Autor dadurch so wie «ueh durch seine
doppelte Area und durch den Umstand dass die ventrale
Schaale dicker, als die dorsale ist, an die Gattung Ovthis an.
Als eine bemerkenswerthe negative Thatsache muss das
Fehlen der Terebratula prisca in der Fauna des TrmOwh
Kalks hervorgehoben werden.
Taf. 34, 35 und 36 enthalten Abbildungen der Acephala
dea IVen/M« Kalks, einer unerfreulichen AbtbeHnng, bei der
irr
mmi es nor mit anbestimmten ilisseren Umrissen ca thipn
hae, ohne durch die Kenntniss innerer , wesentlicher Merli-
meie der Schale in den Stand gesetst eu seyn, die Gattung
lieatiiBnit fest eu stellen ond mit den Formen spatei*er Bil-
dungen erfolgreich su vergleichen! Für einige dieser Formen
werden die neuen Gattungen Tellinomya, Modiolopsis,
Arct Onychia aufgestellt; die öbrigen werden zu Nueula,
A T i e n 1 a und E d m o n d i a gebracht. Es mag bequem seyn^
fihnliehe Formen unter einen gemeinsebaftlichen Gattungo-
Namen susammeneufassen ; man sollte aber niemals vergessen,
dass fiir die eigentliche Kenntniss dieser organischen Reste
durch solche Namen nichts gewonnen wird , und dass der-
gleichen der Bequemlichkeit des Einordnens wegen erfundene
Beseiehnungen gewisser äusserer Formen stets eine durchaus
verschiedene Bedeutung von wirklichen Gattuhgs - Namen
haben, durch welche wesentlich und seiner inneren Organi-
sation nach Zueammengehdriges umfasst wird.
Man vermisst übrigens unter den abgebildeten Zwetseha-
lern die Form der Cardiola interrnpta, weiche in EngUmi
und Schweden in der untern silurisohen Schichten • Reihe so
h««fig Ist.
Kaum mehr erfreulich sind die auf Taf. 37, S6, 39 und
49 abgebildeten Gasteropoden. Eine Ansafal Turbo -ähnlicher
Formen, welche ganz an solche des älteren SchwedUcken und
Ruseiseken silurischen Gebirges erinnern, werden su der neuen
Gattung Hoiopea gestellt, welcher eine scharfe Begründung
ebenfalls abgeht. Andere Arten gehören «u den Gattun-
gen Pleurotomaria, Murchisonia,Arinarop8i8
u. 8, w« In Subuli tes elongata erkennt man dieselbe
Form wieder, welche aus den alten silurischen Schichten von
Reval als Phasianella gigantea von Eighwald besehrie-
ben ist« Ich selbst habe die Form auch in dem Blei-führen-
den Dolomit von Galenp in Illmau zusammen mit einer dort
hättfigen Art von Receptaculites angetroffen.
Unter den Cephalepoden sind vor allen die Ortliocera-
titen ran Wichtigkeit. Sie erreichen In dieser Schiehten*Fo)ge
die Höhe ihrer Entwickelung« Arten mit grossem lateralen
Sipho und kalkigen Tuten im lünern desselben, für welo)ia
Jalirgii«K ISIS. 12
178
dlie (iattimg En4oceiniA nnfgeateltt vrird/ sind anoh hier
^*oi*lierr«clieiid. Es wltd bemerkt, 4a«8 Bbonm's Gultung
Actinoceras Aen EindooerAS nahe steht, sich aber durch die
Form der Röhre im Innern des Sjpho, welche forllaafend und
müt wtrtelstjfindigen Slirahlen oder Radien versehen ist, wfih«
jend sie bei Endoceras ti*ichterförinig uad glait ist, aoler-
scheidet« Die lialkigen Trichter isA Innern des Sipho aind
jiaeh der Ansicht des Vfs. die Embryo^Scheiden, welche ihrer-
•seits wieder gekammerte Kegel einschliessem Ungewiss
scheint deiuselb<^n jedoch, ob diese Embryonen ansgcatoasen
•wenien oder ob die alte Schide zerffillt und dadurch das
junge Thier frei wird (!). Die Obrigen Cephalopoden ge<
btti*en 2tt Cyrtoceras und «u den twei neuen Gattungen
Troeholi-tes ond Oncoceras, von denen die erste für
ain Fossil mit Lituiten*£hnlicher Schale, aber ohne gerade Vei**
jftngerang der letaten Wiiidang aufgestellt ist, die «weite
swischen Phragmoceras und Gompboceras sieht.
Zoletst kommen wir ku den Trilobiten, Diejenigen der
1b(eiden folgenden Abtheiiungen des Utiea Slate und des Httd*
aon-river-group weinten, weil dem grössern Theile nach mit
denen des Trenton-Knlks übereinstimmend, gleich xusammen
mit diesen letzteren behandelt (Tab. 60—68). Die vor-
'hergehenden Schichten enthalten nur sfwrsame Reste dieser
Familie. Ans dem Birdseye - limestone werden jedoch eine
Ogygia, ein Asaphus und eine Calymene beschrieben. Die
Arten des Trenhn^KtdkB und der beiden folgenden Schichten«
Abtheiluogen vertheilen sieh unter dio-Gattougen llinenos,
Jsotelns, Platynotus, Calymene, Acidaspis, Ge-
ra urus, Phacops, Trinueleus, Oienns, Agnostns
und Thaleops, also lauter Genera, iie auch in Europa
j^orsogsweise in den ältesten Versteinerungen - führenden
Schichten entwickelt oder gans auf dieselben bescliräukt
aind. In Bezug auf die Gattung Platynotus wird die Bemer-
kung gemacht, dass dieselbe keineswegs mit Eatok's GeaM
Unttninia synonym sey, welches letate vielmehr nach
einem noch gegenwärtig in Hrn. Hall's Besite befindJiehen
Eiemplare von Trinueleus aufgestellt sey. Die Nuttainia
•jiarsa. Eaton's ist ein Fragment des Kopfachildes vxMi
im
Dipleura Dekiiyi, welcfceä Hr^ÜALt gletehfatls noch besitzt
Die einsige beschriebene Art der Gattung Piatynotus, P«
Trentonensifl gehört Übrigen« offenbar ko Dalmah's Gat-
tung Licbas, wie dieselbe neuerlichst durch Bkyrich, in ihren
Merkmalen sdiarf festgestellt worden is't. Dass der Triar«
thr US Beckii Eaton als Galymene Beckii beschneben wird,
kann wohl in keli^er Weise gebilligt werden, denn abgesehen
fon andern Merkmalen trennt ihn schon die Form der Plen*
ren auf das Bestimmteste von Calymene.
Die als AcidaspisTrentonensis beschriebene Art
würde, so sehr das Kopfschild übereinstimmt, sich durch die
Gestalt des Schwanzschildes, wenn dieses richtig gezeichnet
ist, von anderen Arten der Gattung Actdaspis odei*
Odontopleura abweichen. Wichtig ist die Beschreibung
und Abbildung des bisher so zweifelhaften Ceranrus pleu«
rexanthemus. Es geht daraus mit Bestimmtheit hervor,
dsss Bktrich*s Gattung Cheirurns mit Ceranrus syno*
nyn Ist und in dem früheren Namen aufgehen muss. Bei
der Undeutlichkelt des GaZENschen Models war es freilich idem
deutsehen Autor unmöglich diese Übereinstimmung zu erkennen
und die Aufstellung einer neuen Gattung (deren scharfe un(l
sichere Begrenzung nun - diejenige von Ceranrus werden
noss) sehr wohl gerechtfertigt.
. Auf die Beschreibung der Trilobiten folgt zuletzt noch
diejenige der übrigen organischen Formen des Dtica^^slate
und des Hudson -river-group. Tafeln T2, 73, 74 enthalf^en
Darstellungen einer grossen Manchfaltigkeit von Grap to-
llt he n, rficksichtlicb deren zoologischer Stellung der Vrf.
der Meinung von Beck folgt nnd sie' zunlichst der lebenden
Gattung Virgttlaria vergleicht. Dass die Grnptolithen fa
Amerika in den Schichten des Hudson - river - gi*oup das Ma«!
timum Ihrer Entwickelung zeigen, ist in völligem Einklänge
mit ihrem Auftreten in Europa. In England, in Sckweden
und in BHmen erweisen sie gleichförmig ihre grösste Häufig-
keit In den obersten Schichten der älteren Abthetinng des
iilorlschen Gebirges.
Die übrigen Versteinerungen des Hudson -river-group
icbiiessen sieh in Jeder Beziehung so eng an diejenigen d^s
12
*
3Veii/M- Kalkes an, daas al^filr den gegenwfirtigm Zvredi
keines nfiheren Bexieheiis auf dieselben bedarf.
Damit wXre die flüchtige Inhalts- Cbersicbt des Werkes
yoUendet. Was die fiossere AassUttung desselben bestriffty
so stellt sich dieser 'Band in jeder Beziehang den früheren
Bünden der iiatnrhistorischen Bescbreibnng des New^York^
Staates würdig sar Seite. Nur in Betreff der Abbildungen
wtfrs hier noch Einiges an bemerken. Dieselben sind von
sehr verschiedener Güte, sowie denn auch die Art ihrer Aas-
fbhmng selbst sehr manchfach ist, indem theils Lithographie,
theils Holasohnitt und theils Kupferstich angewendet wurde«
Im Allgemeinen sind die in Kupferstich ausgeführten Tafeln
die besten, obgleich auch hier s. B. bei den Abbildungen
der Trilobiten bemerkbar ist, dass der Künstler mit der
Zeichnung naturbistorischer Gegenstände nicht vertraut war
und nicht wosste, worauf es bei der Darstellung derselben aiw
kommt. Die Tafeln 31, 32 und 33 scheinen mir die gelungen-
sten. Die in Holzschnitt ausgeführten Tafeln sind im Gänsen
gnt; nur Taf. 32 ist im Druck au dunkel gerathen. Die
Lithographie'n verrathen ebenfalls meistens die Unkunde
des Künstlers in Darstellung naturbistorischer Gegenstände,
und man vermisst namentlich die Schürfe und Enteebieden-
heit der Umrisse. — Wenn demnach die Abbildungen Manches
SU wünschen lassen, so bin ich jedoch weit entfernt, dess-
halb mit dem Verfasser rechten au wollen, glaube vielmehr
Keri^ dessen persönlieher Versicherung, dass er die grösate
Mühe angewendet, dieselben so vollkommen als möglich
Bu erhalten. Die Schwierigkeit geeignete Künstler für einen
solchen Zweck au gewinnen , muss in einem Lande^ wo der*
gleichen Werke nur selten publiairt werden, noch ungleich
grösser seyn als bei uns.
Schliesslich muss es mit Bestimmtheit ausgesprochen
werden, dass dieser erste Band des palfiontologisohen Be-
richtes des Staats New 'York als ein höchst wichtiger Bei-
trag au der bisherigen Kenntniss von dem organischen Leben
in der frühesten Erd-Periode gelten muss, durch welche na-
mentlich auch die bisher aufgestellten Gesetae über die Ver-
breitung der organischen Formen in den etnaelnen Gliedern
181
des pftlXoEoischen Gebirges eine fiel breitere und saver*
lässigere Unterlege erhslten/ Im Interesse aller Preahde
der Pelüentologie spreche ich den Wunsch sns, dsss die
folgenden Bünde, bei denen, so weit ich aas Herrn Hall's
Sammlnng ersehen habe nnd aus eigener Kenntniss der ent-
spreehenden Schichten abnehmen darf, das su verarbeitende
Material an Manehfaltigkeit und Interesse das des ersten
Bandes noch Überwiegen wird, in möglichst kurzen Zwi-
scheorlumen nachfolgen mögen«
Briefwechsel«
Mittheilungen an den Gelieimenratb v. Leonhard
gerichtet.
Wiesbaden, 19. Novbr. 1847.
Blum fuhrt in dem Nachfrage zn seinen Mpseadomorpho«en'' S. 140
eine von mir erhaltene Pseudomorpboae als Pyrolusit nach Bitterspalh
an, während ich sie im Jahrb. 29^^, S. 577 als solche von Psilomelan
beschrieb.
In der That bestehen die Krystalle auch aus letztem Mineral , wovon
man sich schon durch die Prüfung der Harte leicht überzeugen kann ; nnr
auf der Oberfläche derselben befindet sich eine noch nicht papierdicke
Haut von kleinen Pyrolusit-Kry ställchen, die man leicht ablosen kann, und
unter welcher alsdann Ecken und Kanten der Pseudomorphose so scharf
hervortreten, als sie am ursprunglichen Mineral irgend vorhanden waren.
Hiernach wurde man doch immer »^Psilomelan nach Bi tt er spat h**
setzen müssen, zumal lange nicht aUe Krystalle den Überzug zieigen.
Bei der Fcrrtsetzung meiner Studien über unsere oryktoguostischen Vor-
kommnisse sind mir neuerdings mehre ausgezeichnete Stocke zur Hand
gekommen, über die ich mir erlaube, Ihnen eine kurze Notiz mitzuf heilen.
Dos erste ist eine ausgezeichnete Pseudomorphose von Quarz nach
Kalkspath und höchst wahrscheinlich von Hoiaappel,
Es bestellt aus einem Stuck Thonschiefer , welches beiderseits von
Bleiglanz umgrenzt wird, auf welchem eine krysfalliniscbe Quarz-Kruste sitzt.
In diese erstrecken sich lange hohle Räume, deren Begrenzung wie*
der aus Quarz besteht und welche, wie man sowohl an ihrem Umriss als
an ganz erhaltenen ablösbaren Individuen sieht, unzweifelhaft dem Scale-
noeder'R' angehören. Ihre innere und äussere Oberfläche ist uneben, und
mit der Loupe erkennt man äusserst kleine Quarz-Individuen, deren Spitzen
jetzt die Flächen der Scalenoeder bilden.
Fast immer ist die Innen-, seltener auch die Ausseu-Seite mit erdigem
ist
BMioMkMttffio nid ait Wa4 Mtg;ekl«tdefy wmwf «lof Bkftg« 4«r «Ma-
sten ftpicmig^en WeiMbleim-KrystolliB steh erbeben, jedodi ehae Jede-
Ordoaoffdoreheinander, «eken grössere Quurs-KrystaHe. Der oben erwibnte'
Bleigkos ist meist sdion bedeatend in Anfl&smig^ begriffen und oberfllcb-
licb BMlnig nnd abßrbend.
Nicbstdeni halte ieb aneh das schöne Vorkemmen von Buntbleierr
^aP^*, |?J + Pb H) von Dornhach bei Moniabmur ßlr interessant
geoug, um es kurz an cbarakterisiren. Am nördliclien Abhang der AfoiMs«
hrnm-er Hohe setzt auf der Grube y^eoMis AfuHehi** in der Rheiuisolie«
Grsawache ein ea. 2%— 3' aMrfatiger Brauneisenstein-Gang auf, welcher m
SO.— MW. (S« 11) streicht und wenig gegen W. einfallt.
Er besteht vorangsweise aus diditcro, faserigem Brauoeisenstpid^
Stilpttosiderit und Quars. In der oberen Teufe ist dieser Braun eisensteii^
gaas erfüllt von schwefelgelbemi grauem und braun lieh em, theilr
weise auch vollkommen weissem Phosphorsaurero Bleioxyd von deA
obin^en Formel.
Diess bildet die abentheuerlicfasten unregelmassigen nierenfSrmigen und
basunartigen Gcstülten ; nur in sehr seltenen Fällen findet man Krystalta
von der gewöhnlichen Form des Braunbleierscs (OD D. oD.)) noch seltner
Pneodemorphoscn , deren schon Blum (Pseudomor|»ho8en S. 290) gedenkt»
ohne ihren Fundort näher anzugeben.
Häufig sind die schwefelgelben Partliie^n theilweise schon wie ange-k
fressen und gebleicht, ob in Folge der Bildung von kohlensaurem Oxyd,
koABte ich nicht ermitteln, da ich hierzu zu wenig reines Material besitze«
Dr. F. Sandberoer.
irnneAeil, U. Dezember 1817.
Seit dem Jahre 1834, wo ich von Saaten nach Mnneks» kam , habe
ich jedes Jahr einen Ausflug in die jBsyeriscAsn und TyroUr Aiften geniadil
nnd Gelegenheit gehabt, viele interessante Beobschtungen über die geo«
poetischen VerhältniMse jener Gebirge, insbesondere der nördlichen Ab'-'
daehong zn machen. Überaus merkwürdig ist da« Verhalten der alpinischen
K o h I e n - Fo r m a t i o u, die ich auf eine Längen^Erstreckung aus SSW. nadr
NNO. auf 70 Stunden nnd in einer Breite von 20 Stunden von 8 nach N.
ontersncht habe, und welche sich höclist wahrscheinlich auf der Ostseite durch
Vmpum bis zum sekm0raen Meer und westwärts bis zum Meerbusen von
Ijyim erstreckt. Sie korrespondirt der grossen Kohlen-Formation auf dem
Snd- Abhänge der Alpen, welche ich vom Oerim^See bis nach Himihen^
verfolgen konnte und welche Herr Sertubr kurzlich auch in Boeniem an«
getroffen hat, und wdrde demnach, wenn man die nördliche FinmvSeiecke^
Bel§ieeke und Nerddeuieehe als eine Linie betrachtet, dss Mitteiglied vo«
drei grossen Kohlen*Zonen abgeben, und könnte man ihren Zusammenhang
mit den Kohlen- AUagemngen am Cesflsehem ITeer, in Tlkel nnd CKtiis nach«
184
wcMD, «lw5re«aii versuch«, «vf ton alle« KoBtinept ^ei.Kohl«»-G«rlel
«MuiDelmieD, wovon der nördliche mit der Richtung von NNO. noch SSW^
der mittle von SSW. nach NNO. und der sndiicbe von NW. nach SSO. ^o^,
— Die Natur der Kohle i«t gans ejgenthumlieh. Man hat aie bisher der
Braunkohle beigezShIt wegen ihrer Ähnlichkeit mit der Pech-BimonkoUe und,
weil sie sich an mehren Punkten in der sogenannten Molasse-Fimnationy der
vielleicht später auch eine andere Stelle in den Systemen angewiesen wer-
den durfte, findet Nun aber haben Sie in ihrem Werk über die Basalt-Gebilde
nachgewiesen, nnter welchen Bedingungen in den Braunkohlen-Lagern die
Pechkohle erscheint. Uns fehlen aber nicht nur die eigentliehen Brauakoblcn;
sondern auch die- feurtg-flässigen Massen , welche sie veränderte». Wo
in den Südaipeu der Porphyr mit den Kohlen susammentritt , da haben
sie entweder den Charakter der Kohlen der alten Formation oder den des
Anthraaits angenommen. Ich wurde, um den technischen Nutzen nachweisen
xn können , versniasst eine Ancahl von Versuchen aller Art mit diesen
Kohlen an mschen, und fand, dass sie ungemein reich an Erdharz nnd
Bergöl sind, wesshalb ich den Namen Asphalt- Kohle vorschlagen mdcfate.
Bei langsamer Verkohlong in Meilern verwandeln sie sich in granlich-
•der Eisen-schwarze Kohlenblende, zuweilen mi stflngficher Absonderung,
und behalten bis auf die Zerklfiftung ihre frühere Form bei Bei
schneller Yerkohlung in Retorten oder Kesseln von Gosseisen zeigt sich
meistens, namentlich bei frisch gebrochener Kohle, ein.silberweisser Sinter-
Kohk durch einzelne geschmolzene Partie*n verbunden. Einzelne Stücke
stellen sich als vollständiger Back -Kohk von der besten Qualität dar. An
Leueht^ oder Kohlenwasserstoff- Gas sind diese Kohlen ungemein reich
(wahrschcinlicli der bedeutende Asphalt-Gehalt die Ursache), und sowohl
meine vielen eigenen als die in den Gas-Fabriken zu Frankfurt, EMchweiUry
Aachen angestellten Versuche haben Dieses bestätigt. Sie lieferten mehr
Gas sIs die reichsten EMchweiler. (Die mechanische Baumwollen-Spinnerei
in Augsbwg benfitzt die Prifenkerger auf Gas.) Das Gas ist von guter
Onalität und war in einem kleinen Gasometer 4 Wochen eingeschlossen
noch so kräftig, als ob es eben erzeugt worden wäre. ^- Auch bierin
unterscheidet sich die Asphalt-Kohle wesentlich von der Braunkohle, deren
Gas bekanntlich gering und selten brauclibar ist.
Die Kali - Ijsuge zieht zwar in der Regel (eiaigen Stucken konnte
niclits entzogen werden) eine braone Substanz aus, was auch der Braun-
kohle eigen ist und man als charakteristisclies Unterseheidungs - Zeichen
von den Schwarzkoblen aufgeführt hat; allein ich habe dieses Resultat
auch von Englischen Steinkohlen erhalten, sobald diese, wie die Bergleute
sagen, zu den Trocken-Kohlen gehorten. Auch unsere Kohle verliert die
Eigenschaft die Kali-Lauge braun zu f&rben, sobald sie den Charakter der
Fett-Kohle annimmt.
Interessant war es mir, mitten in der Asphalt-Kohlenforaiation am Kochel*
tee in der Nähe von Weil ein wirkliches Braunkohlen -Lager anzutreiben,
deiiseu ganzen Ltagerungs- Verhältnisse den Beweis lieferten, da«s es weder
zu jener Kohlen-Formation gehöre, noch mit ihr zusammenhänge. Es ist
i8i
eise bnunw serreibltdi« Kohle mh ptettcinfftrailger Abaondeniiig^iii ScbM-
tot von a-'S LiDien Dicko. Feine Glimmer-BlAttchen zeigen sich auf der
Kohle Als metalliech-glAnxevde Punkte. £e finden sich darin gndse Stfteke
nnversehrt erhaltenen Holses, was sehr morsch, porös und leicht erscheint
und dem Weidenholse ihnlieh ist, wenn es sich zu zersetzen anAngt.
Einige Stunden davon bei PMkif sind Stetnbrfiche in K a I k t n f f» dessen
fortwährende Bildnng man an verscliiedenen Punkten des Ckbirges beob-
aditen kann und mit dem grossen Gehalt doppelt kohlensanren Kalkes in
den Qneilen zusammenbftngt. Dieser Tuff schiiesst eine Menge Pflanzen-
Cberreste, Schilf , Weiden, Erlen n. s. w. ein. Nirgends liest sich dort
eine Spur von Anphalt- Kohlen entdecken. Sobald ein häufig horizontal-
lagernder Mergel -Sandstein, der ungemein viel Ähnliches von dem nord-
deutschen Brannkohlen -Sandstein besitzt, erscheint, wie bei Ifeyern, ver-
schwinden die Kohlen gänzlich.
Nach Süden folgen parallel mit den Kohlenllotzen laufend zuerst ein
braunrolher Sandsfein, von Mcrchisor u. A. als Kres9enkerger Nummu-
liten-Sandstein bekannt gemacht, welcher aber bei 2Vi0tf^eifem , Bnums-
kmrf^ Oin^ßMm, Blomkerg^ Bttgerau und anderen Orten in seiner Längen-
erstreeknng von O. nach W. beobachtet werden kann; dann ein Thon*
schiefer -Gebirge von grünen, rothen nnd schwarzen Schiefem. Es geht
an verschiedenen Punkten in ein wirkliches Kieselschreler- Gebirg mit
thonigem Rotheisenstein über, wovon man sich am Rnmftkogei über-
zeugen kann. Petrefakte habe ich nirgends darin entdecken kdnnen.
Hierauf folgen die vorderen Kalkalpen , denen man eine Stelle jetzt in
der Kreide- nnd Jura-Formation angewiesen bat. In verschiedenen Thälern
dieser Kalk-Alpen erscheinen nun aber auch wieder die Kohlen und sollten
als jüngere Formation jenen entweder eingelagert seyn oder sie über-
lagern; allein so sehr ich mich auch bemuhte j den Nachweis hiefur zu
finden, war ich es nicht im Stande, vielmehr lehrte mich die Natur- An-
schauung immer das Gegentbeil. Man sieht den Kohlen-Sandstein und die
Kohleo-Flotze unter den Kalk-Alpen hervortreten und wieder verschwinden
mit ihrem regelmäsigen Streichen von SSW. nach NNO. und oft in
Tbllem, wo die Entlernung der« zu beiden Seiten aufsteigenden Kalk-
Manevn kaum 200 Schritt beträgt I>ie östliche Fortsetzung des mächtigen
Htfrtnfer-Flötzes fand ich durch hohe^Kaik- Gebirge von dem westliehen
Theil getrennt. — So überaus beschwerlich es ist, die Kalk -Alpen ihrer
Längen-Erstrcckung nach, wo keine Haupt-Thäler sind, zu bereisen , weil
man zuweilen des Tages kaum einige Stunden vorwärts rucken kann , so
habe ich doch mehre Jahre hindurch diese Muhe nicht gescheut, um der
Sache auf den Grund* zu kommen , weil es mir nicht gleielignitig war,
den Ansichten vnserer vorzüglichsten Geognosten widersprechen zu
mössen ; allein das Resultat war und blieb dasselbe nnd , was meine An-
sicht neu bestätigte, waren die Yerbältnisse in den HffWnyer-Grubeu , wo
auf dem rothen Sandstein ein dem Bergkaik der Engländer wahrschein-
lich konformer Kalk, der von dem zu Tage anstehenden sich wesentlich
unterscheidet, -> dumi die Kohle, deren Dach ein bituminöser Kalk, uud
18f
dMii der da« JUifirrr«||feii4e lUlk- Gebirge« umltriän(mäe Kobiett*6«iia«toHi
fi»\gt, (Flurl's Ansicht einer Lok«l-Kolilenfonn*tioD in BSrinfj bedingt
durch da« inmikaly wideraprechea die Fortaetznngea dieaer ForaMtion gana
nnabhängig; vom Innihml ihr Streichen behauptend). Wenn hier fnr die
Geognoaie noch Manchea in*a Klare au bringen ist, aO bin ich der Mei«
nniigy daaa eine Reilie getreuer geogneatiaeher Monngrapbie'n von ienen
in Rede atebenden Gegenden hieran hieb eignen dnrflen. Sollte mein
Verauch einer aolchen von 9Hesk€ek (daa Mannacript liegt »un Dracke
bereit) Beifall finden , ao wurde ich mich aufgefordert fühlen , auch die
andern mir bekannten Terraina in der Art m beacbrelbea *•
R. H, ROHATZSCH.
Leipmig, 27. Decembcr 1847.
Herr Dr. RoMirroiR aucfat im neuen Jahrb. ffir Mineralogie etc. 1847 ^
S. 663 EU Ende aeinea Aufaatxes : „Beitrige tur Kenntnisa der üdniiookaii
Kreide'' die Tbataaehe in Zweifel an atellen, daaa der Quaderaandetein der
SiehHMekm Sekwei» fiber dem Planer liegt. Er aagt, daaa die dafür
angeführten Beweise nadi aeiner Ansicht „%\\w Griindlichkeit ermangeln",
dasa man s wischen dem Sandsteine dieaer Gegend unbedeutende blangraue
Tbon-Schichten , hier und da mit ein Paar aehlecht erhaltenen Muaeheln,
gefunden und »,anf aolche Erfahrungen hin die Thone für Pliner, und den
Obern Quader für jdnger als aolche erklärt habe; liege doch in der
ganaen Umgebung machtiger nnd mnachelreicher PUner ; warum aollten
denn gerade da, wo nachher Sandsteine sich darüber geaetzt, regelm&saig
keine Muscheln und auch vom gewöhnlichen abweichendes Gestein vor-
kommen?". Die Ahnliclikeit der petrographiachen und palftontologiachen
Charaktere bestimmt ihn anzunehmen, der obere Quader der 8iek$Uekem
Schweiz sey wie der untere eine dem Ptfiner vorausgegangeoe Bildung.
Warum wolle man „dem trügerischen Gestein und ein paar elenden
Muscheln den Vorrang geben vor einem halben Hundert Muacheln und
noch weit grösserer Geateins -Ähnlichkeit".
Da die hier beatrittene Thatsache der Bedeckung dea Planers
durch den oberen Quadersandstein zuerat von mir nachgewieaen , auch
auf der von mir redigirten geognostischen Karte dea Königreiches SaehMem
znr Darstellung gebracht worden ist, so finde ich mich veranlaaat, die mit
aolcher Entschiedenheit hingeworfene Behauptung» dasa die Beweise dafür
aller Grflndliohkeit ermangeln, gebührend zurnckauweiaen. Die An>
sieht, über welche Herr Dr. Romusobr so raacb abnrtheilt, iat das Ergeh*
* Es kann nnr sehr erwünscht seyn, wenn der Herr Verf. sich recht hnld'znr Mit-
Iheiinng seiner Monographie des Mietbacher Kohlen-Gebietes reranlnsst sfihe und dieser
die fibrrgen folgen Hesse, so b^d Solches immer MVgUch, D. lU
1«T
DiM einer- Btbr cpesiellen und wiederholt revidirten f^feogiiMtiscbeQ' *Auf-
aahiiie der Gi^gend, bei welcher die g^rosae MUitlr« Karte von SaehHfk
als Unterlage diente , so dass die einzelnen Beobachtongcn mit eiaer Ge^
naui^keit komhinirt werden konnten, wie solches nicht immer, vergönnt iai^
Auch war ich durch viclj Ihrige geognostische Praxis einigermassen vor-
bereifet snr Beurlheilong so einfacher Lagerongs-Terhiltnisse , wie sie in
der Gegend vorliegen. Diese Lagerungs- Verhältnisse nun aber sind
es» aus welchen sich mit handgreiflicher und augenscheinlicher Gewiss-
heit ergibt , dass die von 3IeUsen über Dresden nnd Dohnm gegen Pimm
verbreitete Pläner-Bildung bei Pirna selbst anter die Massen des oberen
Quadersandsteins einkriecht.
Wenn Herr Dr. Romin<;eii vor seiner Revision der Gegend einen
Blick auf die betreffende Sektion der geognostischen Karle von Sachsen
oder in das 5. Heft der dazu gehörigen Erläuterungen (S. 357 ff.) gethan
hätte, so konnte er diejenigen Punkte nnd Striche kennen lernen, an
welchen die Erscheinung am auffallendsten zu beobachten ist. Sollte ihn
sein Weg wieder einmal in die Gegend fuhren, so empfehle ich seiner be«:
sonderen Beachtung das GoUleubethal von Pirna bis über Rothwemsdorf^
und das linke Elb - Ufer von Pirna aufwärts bis Vogeigesan^, Wenn er
erst mit eigenen Augen gesehen haben wird, wie bei Rothwemsdorf die
von Dohna herziehende Plan er - Bildung in voller Mächtigkeit von dem
Quadersandstein-PUteau überlagert wird; wenn er sich überzeugt haben
wird, wie derselbe Pläner von dort aus über Pirna gegen Vogelgesang^
immer am Fusse der hohen Sandstein- Wände, in fast horizontalen Schichten
hervortritt, dann wird er seine Behauptung gerne zurücknehmen, dass
man einige unbedeutende Thon-Schichten mit der Pläner-Bildung verwech-
selt habe, und dass eine Ansicht aller Gründlichkeit entbehre, welche durch
die Lagerungs-Verhältuisse mit mathematischer Evidenz gerechtfertigt wird.
Dass der Pläner immer unreiner und sandiger, immer ärmer an
Muscheln wird , je weiter er in das Gebiet des obern Quadersandsteins
fortsetzt , Diess ist ebenfalls eine Thatsache , welche durch die Frage
^wamm" oder dadurch, dass Herr RonunoER sie nicht zu erklären vermagi
keineswegs weggeräumt werden kann.
Die paläontologische Identität des oberen nnd unteren Quadersand-
steines ist freilich ein misslicher Umstand für diejenigen, welche die Lage-
rungs - Verhältnisse lieber ignoriren möchten, um nur eine auf paläonto-
logische Kriterien gegründete Reihenfolge mit Conseqnenz durchzuführen.
Ohne selbst Paläontolog zu seyn, erkenne ich doch vollkommen die ganz
unentbehrlichen Dienste, welche die Petrcfakte bei Unterscheidung der
Formationen nnd Formations-Glicder gewähren; allein, den Lagerungs-
Verhältnissen gebührt immer der erste Rang, nnd wo diese so klar und
angestört vorliegen , wie in der betreffenden Gegend , da mnss sieh die
paläontologischc Interpretation den stratigraphischen Thatsaehen
unterordnen. Herr Dr. Romikgea wird für die Behauptung: „dass der obere
Quader der Sacksichfn Schwsi» einer Periode angehört, die vor d^e Ab-
lügernng des Pläners zn setzen ist'', nimmer den Beweis liefern können^
18S
Wi8 eddlidi die paUoiitologiffcbeii Charaktere des dem Satiti-
steine eing^lai^rten PISners betrifft, so muss ich es der ^sehickteren
Hand meines Freundes, des Herrn Dr. Geinitx, überlassen, den ^g^en die
„paar elenden Muscheln'' gerichteten Ausfall %n pariren.
C. F. Nauxavn.
V^eiierg, 10. Jannar 1848.
Im 6. Heft Ihres Jahrbuches von 1847 bat Herr Dr. Girard eine Ab-
handlung über den Bau des Ay#%iii#er-Gebirges geliefert, die ich dess-
halb nicht gut mit Stillschweigen übergehen kann , weil sie gar su sehr
von meiner, fast ein Jahr früher erschienenen Karte dieses Gebirges
(Section III meiner geogn ostischen Karte von Tkurin^m) abweicht Die
krystallinischen Gesteine, welche nur am Nord-Rande dieses kleinen interes-
santen Gebirges auftreten, liegen zwar ausser der Grenze meiner Karte;
erwähnen muss ich aber doch, dass von denselben Graniten (oder höchst
ahnlichen) , die Girard hier für junger als das Rothliegende hftit, genug
Geschiebe in demselben vorkommen , um eine solche Ansicht mindestens
unwahrscheinlich zu machen. Ganz unbegreiflich ist mir aber Girards
Darstellung der Flotz-Formationen auf seinem Kärtchen nebst Profil , wor-
fiber leider der Text keine weitere Auskunft gibt. Wollte ich auch, da
sich die Karte nicht für eine Special-Karte ausgibt, davon absehen, dass
bei ganz flacher Lagerung in einem von tiefsten ThSlern durchschnittenen
Terrain so gerade Grenzen an sich unmöglich sind ; so bliebe doch immer
noch die mir ganz rfttbselhafte doppelte Wiederholung der Schichten vom
Rothliegenden bis zum Zechstein übrig, die auch nicht einmal durch eine
Verwerfungs-Linie zu erklären versucht ist. Die Kupferschiefer-Bergleute
könnten freilich mit einer solchen Einrichtung sehr zufrieden seyn ; aber
wie kommen die armen Fische dazu zweimal hinter einander vergiftet und
begraben zu werden ? Ich vermuthe Ihr Lithograph hat die Verwerfongs-
Linie nur vergessen, aber in Wirklichkeit ist sie allerdings auch nicht
voi banden.
B. COTTA.
Mittbeiloogen an Professor Bronn gerichtet
Mmrtmtg^ 13. Dezember 1847.
Nur an wenigen Orten Svä-DeuUehlandt sind bis jetzt eoccneBil-
düngen mit vollkommener Sicherheit nachgewiesen. Es war mir dess-
halb doppolt interessant, sie in der Nähe meines Geburtort'es Wäckterg-
kaeh im HmuiuUchen aufzufinden.
im
Auf VeraalMtang der Herrn von Hi/ttbn worde vor linderer Zeit in
80g;eDaDiiteii yJHutlenseketi QrwUe** bei Eekwrdroih, % Stunden NO. von
WiekierH&ehf auf Brnunkoblen geschärft. Die Versuche fielen in teehni*
scher Hinsicht angünstig aus, denn niai^ fand keine Spur von Kohlen,
gaben aber das interessante Resultat, dass der Thon, in welchem die berg-
mlnnischen Arbeiten angestellt waren , eocan und identisch mit dem Lon-
don - Thon seye. — Es wurden von Biederer Bergleuten ziemlich viele
Terateinerungen gefunden und dem dortigen Berginspektor Herrn Ullrich
mitgetheilt Einige kamen auch in die Sammlung des Heim Dr. Cassebebr
in BUker, Es war mir nicht vergönnt, diese Sammlungen bei der Unter-
ancfaung der Versteinerungen dieses Thons zu benutzen ; ich mnss mich
desshalb darauf beschranken, Ihnen von dem Wenigen Nachricht zu geben
was ich auf zwei Exkursionen selbst gefunden habe.
1) Natica, ähnlich der N. epiglottina Lamk. Ein Exemplar, an dem
die ganze Spindel und fast die ganze Epidermis fehlt. Die Schale hat
sehr feine Längsstreifen, Die Hohe betrog ohngeföhr 7»», die Breite
12»". Ist vielleicht N. Achatensis Rbcluz,
2} Tornatella. Drei Bmcbstficke vom letzten Umgang, der durch-
aus punktirt qnergefnrcbt war. Änsaere Lippe hauptsächlieh in der Bütte
etwas verdickt, mit etwa 12 Fältchen auf derselben« Die Höhe des
letzten Umgangs betrug obngeföhr i^km.
3) ?Buccinnro. Imfi Brnebstueke« Schale länglich - eiförmig » ge-
rippt; an der Basis abgestutzt, aosgerandet, ohne Kanal. Bei dem einen
Exemplar ist die obere Hälfte des letzten Umganges ziemlich erhalten, so
dass sieh Rippen wahrnehmen lassen , welche in der Mitte des Umgangs
vf3*s€hwinden und in der unteren Hälfte zu fehlen scheinen. Es mögen
etwa 13 auf dem letzten Umgange gewesen seyn, von denen sich nur die
6 letzten wahrnehmen lassen.
Bei dem zweiten Bruchstuck lassen sich die Rippen ebenfalls bis zum
letzten Umgang wahrnehmen. An der nntem Hälfte, wo die Rippen fehlen,
ist deutliche Querstreifnug sichtbar.
4—5 etwas gewölbte Umgänge , rasch annehmend ; Naht vertief! ;
Höhe etwa 8"», Breite etwa ö»«.
4) Pleurotoma striatula de Koif."*. Ein Exemplar in Eisenkies.
Stimmt mit db Roi>(ikck's Beschreibung und Abbildung ziemlich gut über-
ein. (Die Figur ist nicht ganz mit der Beschreibung stimmend, viel zu
gross und breit, 45"» lang und beinahe I5n"> breit, auch theilt der Kiel
die Umgänge nicht in zwei gleiche Theile.) Der Kiel an meinem Exem-
plar ist etwas weniger scharf, als nach der Figur, und theilt ebenfalls,
wie die Beschreibung sagt, die Umgänge in zwei gleiche Theile. Die
obere Hälfte derselben mit 0—7 Streifen, die untere mit 4—5. Im Übrigen,
so weit es der Zustaud meines Exemplars wahrnehmen lässt, bis auf die
Grösse genau wie db Konincr's Besclireibung.
SS KoviVCK, dew, des coqumu /Q441U4 d€S argUu M BMCiCi Boomt SeholU^oio,
Die iffthe map 40"" betra^n liaben (Spitze and etwas vooi fUnal
aind abg^ebrochen, nnd Jetzt iat es nocb 37"" laDp)^ Breite la**.
5) Dentalinm. Ein Brachstiick eines g;latten Dentaliiims, welches
etwa 1—1, Smn Durchmesser hatte. Ich habe es leider verloren, ehe ich
es mit andern verglichen habe.
6)Nucula Deshayesana Dvchastbl. Zwei vollständige (?)^
rechte Schalen und viele Bruchstücke. Häufigste Art. Stimmt fast ganx
mit einem Original -Exemplar von JBoom, welches ds Koninck selbst be-
stimmt hat, und unterscheidet sich nur dadurch, dass das Exemplar von
ßek^rdroth etwas gewölbter und bei gleicher Lange, 24,3»", statt U«"
I5mni breit ist. — In ds Konihck's Abhandlung scheint es ein Druck-
fehler zu seyn, wenn das Verhältniss der Länge zur Hohe wie 26 : 18«"
angegeben ist. Ich besitze ein halbes Exemblar von Eckardroih^ welches
mindestens 30™™ lang war und doch nur 17,5™™ hoch ist — Übrigens
erreichte diese Art, nach Bruchstücken von Eckardroth zu scbliessen,
wohl eine Länge von 36™™.
7) Card in m. Ein Bruchstück einer rechten Scliale.
Scheint ziemlich gleichseitig gewesen zu seyn : sehr fein gerippt. War
etwa 10™™ lang und fHst eben so htvit. Mehr ist davon nicht zu sag««.
8) Lucina Braun j Gbnth. Im Falle diese schSne Lncina neu ist,
welches ich, da mir die nothige Literatur fehlt, nicht beurtheilen kann,
benenne ich sie naeh Hm. Alex. Braun in FrtHurg. Eine vollkommen
erhaltene rechte Schale.
Schale zwischen quer eif5rmig und kreisrund, gewölbt, mit ungefähr
To feinen regelmässigen Querrunzeln , in denen S5 — 30 wellenförmige
Einbiegungen sind, welchen eben so viele von den Buckeln nach Atr Peri-
pherie gehende Längsstreif en bedingen , wodurch die Oberfläche ein ge-
gittertes Ansehen erhält. Buckeln spitz. Ein Schlosszahn, der zweitheflig
ist; besonders der hintere Seilenzahn sehr deutlich. Mit 5 sehr deutlichen
Zuwachs Atreifen, wodurdi die altem Theile der Schale schindelartig fiber
den andern zu liegen kommen. Länge 10™™, Höhe 9™™. Die Buckeln
liegen genau im ersten Drittel der Länge.
Ist verwandt mit L. Bronni Mbrian des JTotiicsr-Beckens.
0) Cytherea. Drei Bruchstücke. Ähnlich der C. laevigata Lam.
und C. splendida MenrAfr, doch zu mangelhaft zur genaueren Bestirnnrang ;
war ohngefähr 15™™ lang nnd 8™™ breit.
Zttwachsstreifen z. Tbl. sehr deutsch.
10) ? Cras s a te 1 1 a. Ein so sehr verdorbenes Brudistuck, dass sogar
das Genus zweifelhaft bleibt Die Art war ungefähr lo™™ lang und
7»™ hoch.
11) Corbula ?nncleus Lamk. Zwei unvollständige Exemplare.
Da sich namentlich bei C. nucleus gerne die äussere Schicht der
* Ich habe eine Sehale Herrn Prof. Alex. Bravh In Freibmrff mltgethetlt, «lul
■icb nicht mehr geniin erhraemi ob e» efae reebte o4er linbe wmr.
101
Sehale abtSst, meine beiden Schalen aber nfcht mehr ihre wahre Ober-
fläche zu haben scheinen^ so ist es schwer zu sagen, ob sie zu dieser
Art gehören, oder nicht. Grösse, Kiel, Wdlbung und alles Übrige
spreehen dafür.
12) ?Eilf Bruchstucke einer sehr schSnen Muschel, welche Quer-
Runzeln hatte, die Treppen-formig über die ganze Schale herliefen, ganz
nnregelmSssig, manchmal geneigt gegen den Rand, manchmal parallel mit
demselben, dann oft aufhörend oder sich verlaufend in andere. Fern längs-
gestreift; Rand fein gekerbt. Schale innen stark Perlmutter-glänzend.
Da ich vom Schloss nicht eine Spur gefunden habe, habe ich keine
Idee, welchem Genus diese Bruchstucke angehören mögen.
Die beiden Arten, welche mit Sicherheit bestimmt sind, nämlich Pleu-
rotoma striatula und Nucula Deshayesana, finden sich zu Boom
und letzte Art ist fftr Lomfon- Thon bezeichnend. Desshalb trage ich
kein Bedenken den graublauen Thon von Bekardroth ffir London - Thon
zu halten«
Noch an einigen Orten der Umgegend kommen ähnliche Thone vor,
in denen aber bis jetzt noch keine Versteinerungen gefunden sind. Ich
lasse es desshalb dahin gestellt seyn , ob sie auch hierher gehören oder
nicht.
Zwischen Waehtershaeh und Eckardrotk kommen noch andere tertiäre
Schichten vor, von denen ich aber ebenfalls nicht im Stand bin zu sagen,
wohin sie zu stellen sind, nämlich Braunkohlen und ein tertiärer Sandstein.
Vor etwa 20 — 25 Jahren wurde auf Veranlassung des Grafen vorr
YsEnBüAG-WACHTBRSBACif iu der Nähe von Udenhain ^ i'/. Stunden von
WiekterHaeh auf dem Wege nach Eckardroth auf einem Berg-Racken, der
den sog. BuHemehen Grund vom Bracht -TheA trennt und aus buntem
Sandstein besteht, der am N.-Eude von Muschelkalk (iberlagert und durch
Basalt gehoben und nach dem VogeMerg hin von ihm durchbrochen ist;
Bergbau auf Braunkohlen betrieben.
Diese«« Unternehmen nahm ebenfalls keinen guten Fortgang, denn die
Kohlen sollen nicht mächtig genug gewesen seyn , der Triebsand aber
die Arbeite«. nooh so sehr erschwert haben, dass sie eingestellt werden
mnssten.
Jetzt sieht man nichts mehr von dem längst verlasaeaen Werke. —
Ob diese KeMen ebenfalls zum Londoathon gehören, kann ich, da Nichts
mehr aufgeschlossen ist, nicht entscheideB.
Auf demselben Berg-Rucken, so den Braunkohlen geherisTy Hegen pn-
gebeure Blöcke eines tertiären Sandsteine. Er ist feinkörnig, mehr oder
weniger gefritlet, weias in's Grane, seltner in's Gelbe, und läset sieb fiist
nicht zersprengen. -* Es kommen grosse Stucke, oft halbe Stämme HeJz-
atein mit diesen Sandsteine vor ; bis (etzt hnbe ich aber noch nicht ge-
hört, dass Holz- oder Blatt-Abdrucke in demselben gefunden worden sind.
Der Sandstein wird auf der Wächterskaeher Steingut-Fabrik zur Dar-
ateUn^g von Steiogut verwendet, wozu er aieh, da er nur «ehr geringe
Sparen von Eisenozyd enthält, vortreiTlicb eignet. .
IM
Nun will Ich Ihnen noch einifce Nadirichten Aber du
Beck en g^ben.
Mit grogsem Intcrefse habe ich im 5« Hefte de« Jahrbucheti ge-
lesen , daBS Herr Gutbbrlbt , bei einer Exkursion in die hiesige Gegend,
die ftstlieb von hier za Mariorf ^ AmSneturg u. s. w. TorkonmeDden
Tertiir-Schicbten besucht und die dortigen Vorkommnisse gesammelt hat
Schon vor mehren Jahren wurde ich Ihnen von }enen Schichten Nach-
richt gegeben haben, wenn ich mehr Zeit gehabt bitte, die dortigen Yer-
hftltnisse genauer su studiren und der Untersuchung derselben eine grössere
Ausdehnung zu geben. Nur das eine Resultat brachte die einzig Ex-
kursion, welche ich an diese Orte machte, dass diese TertUr-Schicbtea
Eum Maimmer Becken gehören und identisch sind mit der obem
Abtheilung desselben. Um den Zusammenhang zwischen diesen Schiebten
mit denen, welche gewohnlich zum Maimmer Becken gezahlt werden, nach-
anweisen, sey es mir erlaubt, einen Überblick über die wichtigsten Schich-
ten desselben zu geben und die Beobachtungen mitzutheilen , welche ich
schon vor einer Reihe von Jahren auf meinen Exkursionen in diesen
Gegenden angestellt habe.
Die von Fridoun Sardbergbr* angegebene Schichten - Folge halte
ich ebenfalls für die richtige, doch gehören nur die 6 ersten der eigent-
lichen Tertiär -Periode an, und nur auf sie erstrecken sich diese Mit-
theilung^n.
1) Die unterste Schicht des Üfatnver-Beckens, der Meeres-Sand, wel-
cher namentlich in der Umgegend von ALmey am ausgezeichnetsten ent-
wickelt ist, fuhrt bekanntlich eine grosse Menge schöner Meeres -Kon-
chylien. Die Zahl der aufgefundenen Arten hat sich, seitdem Sie im
Jahrbuch 1837 Nachricht davon gegeben haben , namentlich durch die Be-
mühungen der Herren ALBXAiiDfiR Bradu in Freihurg und Raht in Holm-
mppel um ein Bedeutendes vermehrt. — Da ich nicht im Stande bin,
Ihnen eine vollständige Aufzählung der gefundenen Arten zu geben , so
erlauben Sie, dass ich Ihnen nur die Genera mit Angabe, wie viele Reprä-
sentanten eines jeden ich gefunden, mittheile :
1 Diacopora
1 Eolim«
1 ? Turbo
1 ?Ceriopora
1 Rissoa
8 Cerithium
1 Caryophyilia
1 Neritina
2 Pleurotoma
1 Koralle?
2 Nerita
1 Caneellaria
1 Patella
4 Natica
1 Fasdolaria
1 EmarginuU
2 Tomatella
2 Fusus
l Capulus
2 Scalaria
1 Pyrula
1 Caljrptraaa
1 Phasianella
1 Murex
2 Dentalinm
1 Delphinnla
2 Typhi«
2 BnUa
1 Troohus
1 Tritoninm
* Obcfaleht 4vt geologischen Verkiltaleie detHersogtliaMt tfmHM von Dr. FHiMfcnt
SAsascaasa. Wktbuätn 1847. •
193
1 Chfnopu«
2 Mitra
1 Volote
1 Cypraea
5 Conus
1 Anoroia
3 Ostrea
6 Pecten
1 ?Limea
1 Perna
1 Modiola
I Chama
1 Umopsis
4 Pednneolafi
1 Area
5 Cardiom
,a Venericardia
1 Venus
2 Cytherea
1 Cyprina
3 Lucina
1 Diplodonta
2 Tellina
3 Corbula
1 Crassatella
2 Crassina
1 Panopafa
1 Balanus
Triloculina
? Nummulina
? Marginolina
Spirorbis
Serpula
Spbaerodus
Squalus
Notidanus
Halianassa.
Es ist gewiss Niemand mehr im Stande ein vollständiges Verzeieh-
niss der im Mainzer Becken vorkommenden Arten zu liefern, als Herr
Professor Ai^xandbr Braun in FrMur^^ da Niemand mehr Material zu-
sammengebracht hat. Hoffentlich läüst er auf die schon so lange ver*
sprochene Beschreibung nicht mehr zu lange warten. Es wäre sehr zu
wonseben, wenn Alle, welche die reichen Fundgruben besuchen, ihm ihre
Beobachtungen zur Benutzung mittbeiiten, damit seine Monographie so toII*
ständig wie möglich wird
2) Als zweite Schicht des Mainzer Beckens fuhrt Fnio. Sandbbroer
den blauen Braunkohlen-Letten an. Diese, an einigen Stelleu sehr mäch-
tige Schicht fuhrt eine Anzahl sie cbarakterisirender Versteinerungen,
an der sie leicht erkannt werden kann. Sie besteht nicht immer aus
grauem Letten ; häutig wird sie ersetzt durch einen kalkigen Saud oder
sandigen Mergel, so namentlich am Sommerberg bei Weinheim, bei Klein^
karhen unfern Frankfurt u. s. w. ; ausser den erwähnten Lokalitäten ge-
hören hierher: die Letten von HoeMieim und am Petersberg bei Alzey. —
Ob die Letten von Kleinkarben hierher gehören, kann ich nicht beurtheilen,
da ich nie dort gesammelt habe. Sie haben eine hellgraue, z. Thl. grün-
liche , z. Thl. braungelbe Farbe und gehören zweien Schichten an. In
der einen finden sich viele Bruchstficke von Schalen einer Cytherea^
die andere besteht fast ganz aus zerbrochenen Gehäusen einer kleineo
Litorinella. Die Arten beider Oenera sind wegen des sehr mangel*
hallen Znstsndes nicht zu bestimmen. — Mein Freund Thbobald in Hanam^
dem ich diese Handstucke und Alles, was ich von Bergen^ HoeMadt u. s. w.
besitze, verdanke, hat wohl die Gfite fiber die Lagerungs- Verhältnisse
dieses Lettens im Jahrbuche Nachricht zu geben.
Die für diesen blauen (oder besser Muntern'') Braunkohlen-Letten be-
zeichnenden Versteinerungen sind namentlich: Litorinella compres-
siuscula Al. Braüfi, Gerithium margaritaceum Brongn., Ceri-
thium plicatum Lamk. und Buccinum Cassidaria BfConn; an
rinigen Stellen ist Cyrenasubarata Ba. sehr häufig und bezeichnend«
Jnlirsiiii|{ I846L 13
IM
In diene r SrhielK fand ich Mf^tttit Geneni :
1 Melania 1 Modiola 2 Teilina
3 Litorinella 1 Mytilus 1 ?Solecorfii«
1 Natica 1 Nucula 1 Baianus
6 Ccrithiam 1 Cardium 1 ?Spirorbis
2 Buccinnm 1 Venus 1 Serpula
1 Murex 2 ? Venus 1 Tiiloculina
1 Fu^ns 2 Cytherea 1 ? Margin iilina
1 Perna 1 Cyrena 2 Korallen.
Identisch mit den Arten des Pariser Meer -Sandes sind nur wenige,
nämlich :
Cerithium plicatum Lamk.*
Cardium^ iihnlich dem Card, irreguläre Eichw.
Perna maxillata Lamk.
Serpula ? intorta Goxj>f.
In dem blauen Letten von Hoekheim finden sieh nicht selten ganze
Stacke bituminöses Holz und Braunkohle; doch fehlt «n zusammenhangendes
Lager. Das einzige, welches ich mit Sicherheit als hierher gehörend an-
geben kann, ist das zu OttMm bei HmiaUi da in dessen Letten die für
diese Schicht bezeichnendsten Arten von Versteinerungen , nAmlich Ceri-
thium plicatum undBuccinum Cassidaria gefunden werden. Ob
die Mariorffr Braukohlen hierher oder zum oberen Braunkohlen -Letten
gehören, bleibt zu erforschen späteren Untersuchungen vorbehalten : gegen-
wärtig ist die ganze Bildung noch zu wenig aufgeschlossen. Zwar finden
sich bei Mardorf ähnliche Letten, von denen ich glaube, dass sie hierher
zu zählen sind ; doch habe ich bisi jetzt keine der bezeicliaenden Versteine-
rungen in ihnen gefunden , sondern nur Bruchstucke so zertnlmmerter
Muschelschalen, dass die Art-Bestimmung unmöglich ist. Dass idi diese
Letten hierher zähle , dazu bestimmt mich die Thatsache , dass andere
Schichten, deren Analoga bei Wiesbaden u. s. w. vorkommen, und welche
junger sind als die unteren Braunkohlen-Letten, auf die Mardorfer Letten
aufgelagert sind. — Es ist mir aber sehr zweifelhaft, dass die Braun-
kohlen diesem Letten angehören.
3) Zwischen Hoehheim und Fiörtheim liegt anf diesem unteren Braun-
kohlen-Letten eine höchst interessante Susswasser -Bildung. Sie besteht
ans einem weissen bis gelblichbrauuen dichten Kalksteine, der sehr zer-
klüftet ist, und dessen Klüfte theilweise mit einem lockeren erdigen kohlen-
sauren Kalke ausgefüllt sind. Beide« der dichte Kalkstein wie der erdige,
schliessen eine grosse Menge prachtvoller Land • Konchylien ein, weiche
hauptsächlich durch die Bemühungen der Herren ALaxAnnsR Bracn in
Vreihury und E. Haut in Hot»appet bekannt und zum Theil von HeiTR
* Wenn nicht KzempUre von der WirthsmOkie bei Älxetff welche ich für junct
I«4iTidnen von Cer. pikariiai halte, eise eigene Art sind.
lOS
C. Thoma in O. Heile der Jahrbücher des Verein« füir Netorknnde im
Uerzogthum Na^mm besohriebeo und abgebildet wurden*.
Zwei Exkursionen an die Fundorte dieser Koncbylien gaben mir eine
reiche Ausbeute, wie Sie aus folgendem VerKcidinisse ersehen :
20 Arten Helix 1 Arten Carychium
4 „ Bulimus 3 „ Cyclostoma
3 „ Achatinft 1 „ Strophostoma.
^ ff Pup* 1 „ Cypris.
2 ^ Vertigo
Es ist anffaHend^ dass in dieser Siisswasser-Bildung gar keine Süss*
wanser - Konchylien vorkommen. Das Einzige , was ich von Süsswasser-
Bewohnern gefunden habe^ ist eine Cypris. Sie findet sich in Höhlungen
der Kalk-Knollen, deren Fain. Sanobbrger (/. c.) erwähnt, und die, wie
er sagt, eine einem Knochen - Gewebe ähnliche Struktur haben. Diese
Struktur rührt , wie sich an einem Handstöck, welches ich an der FiÖrs-
keimer Mühle geschlagen habe, deutlich wahrnehmen läset, daher, dass
sich kohlensaurer Kalk auf Tangen absetzte und , nachdem diese verwest
wareo, die HuUe mit der Form des Umhüllten blieb.
* Ich bin fiberzengt, dau e» nur gebilligt wird , wenn Ich In Folgendem troto-dem
nicht die Namen dea Herrn ThomI gebmache, sondern die des Herrn Alcxabder
Beav» beibehalte, well sieh letzterer durch Anfatellnng der Konchylien dea Mahntet
Bockean mit dea von ihm gegebenen Namen bei der Natarfomcher- Versammlung an Afniiic
im Jahre 1842 die Priorität auf hinreichende Weise sicherte. Ich liann es nicht uber'a
Herx bringen, Ihnen nicht noch einige Mlttheilnngen zu machen , über die Art , wie Herr ,
ThaziX bei Beknnntmachnng seiner Hoehheimer und IVlesbadner verfhhr. Er sucht in
der Vorrede zn aelner Arbeit der Welt glauben zu machen , er habe die redliche Abaicht
gehakt, aieh der BRAVii*aehen Namen an bedienen, unflbcrwiadliche Hiaderviaae bitte« es
ihm aicht möglich gemacht, aieh dieaelbcn zu verachaiTen!, aad er aey geaftthlgt geweaea,
aelbat andre zu geben. Daaa es Ihm nicht Ernst damit gewesen Ist , Brahh ala Antorltüt
anzuerkennen, trage ich kein Bedenken zu behaupten , denn ich mflaate mich aehr Irren,
wenn ich nicht zugegen geweaen bin , wie Ihm Herr Braüh Im Jahre 184'2 aelne Saehea
beatimmt hat. Aber Ich kann mich iciea nnd will kleraaf keinen Beweis meiner Behaup-
tung gründen; wie aber nun, wenn Ich erkiftre, dass er eine Arbeit von Al. BaAüir Im
Manuskript (wenu Ich nicht Irre, Ton Raht's Hand geschrieben), welche von Jenen Kon-
chylien handelte, In HAnden hatte nnd diese Arbelt bei seiner apAteren zu Oruad legte. —
Ra war bei dieaer Arbeit ela Vcxzelehnlaa aller damala bei Boekhebn nnd IViBtbadem ge*
Ansdeaen Arten (ea waren ihrer 66), in den meiaten Fftllen mit kurzer Angabe nater-
aeheideader Charaktere, ao daaa Jemaad, der die Arten In der Hand hatte, nur bei wenigen
in der Bestimmung Irren konnte. Herr ThomI lieb mir diese Arbeit auf einige Stunden
aar Beatimmnng der Ton mir In JiocAAelm geaammettea Arten. Er engte mir dabei , die
Arbeil aey tob Herrn A. BmArn TOfteaat. Ea wäre sehr zu wBnachen , wenn Herr Al.
BaAün eia TolUtiadigea Verzeichniaa aelner AHen mitlheilte , zugleich mit der Angabe,
wie aie Herr ThomI nmzutanfea fdr gnt fand. BelUulig noch die Bemerkung, daaa die
Abbildungen dea Hrn. TrowI theilweiae gar aleht zn gebrauchen , wAhrend aadere reekt
gat anagefkllea alad *.
« Dieaa iat eise bAae Sache! BkAun hat nun einmal über aeine Arten weder ein voll-
atindlgea Verzeichnis« gegeben, noch Beschreibungen, Diagnosen oder Abbildungen seiner
Arten verSlfentlicht. Die blosse Vorzeigung der von ihm benannten Arten In der Natur-
fbraehar-Veraammlung begrAndet kein PriorUAtaReckt ! Ba. • •
13*
100
4> Efiie Schifftt Ton «beDfall« nur gfrin^r ErgtteAttnfi ist der O-
ntliien-KnIk. Von ihm ist mit* nur Atr ein« Fondort swi«eheii Hoehkeim
und Flörsheim bekannt. Er überlagert den Suaawiaaer-Kalky sebcint aber
auch unmittelbar auf de-n blauen Braankoblen • Letten zu liegen , und be-
steht fhei!wci.«e aus einem dichten Kalk ^on braunlidi-g^elbrr Farbe , der
nur wenige Verseinerungen eiuscbliesst, theihveise aua einem luckeren,
ziemlich weissen Kalk-Mergel. Die Versteinerungen, welche diese Schicht
führt, sind sowohl Land- aU See-Konchylien.
Namentlidi gehören hierher mehre Arten von Hellx
2 Cerithium 1 Mytilus
1 Cytherea 1 Nerita
Fp.id. SA^DBBKGKR (/. c) hält den Ceritbien-Kalk für eine Brackwasser-
Bildung. Diess scheint er aber ganz und gar nicht zu seyn : vielmehr
halte ich ihn für eine reine Meeres - Bildung, da ich keine eigentlichen
Brackwasser - Konchylien aus demselben kenne. Die wenigen einzeln in
demselben vorkommenden Helices sind Arten , welche sich auch in dem
Susswasser-Kalke finden , und iu diese Bihinng wahrend der Ablagerung
eiugescbwemmt
Für eben so unrichtig halte ich es, dass Sardbergbr die Schiditen,
welche Cyrena (Venerites s imil lim us Schloth.) enthalten , hierher
zählt, da ich glaube , dass sie zu einer untern Lage des Litorinellen-Kalks
zu rechnen sind.
Der Ceritbien-Kalk führt ausser den erwähnten Arten von Heliz nur
die Cytherea inflata Gojudf., weichein tiefer liegenden Schichteo
vorkommt. Ich fand sie wahrscheinlich (wenn die bei Höehhmm ge*
fundenen Bruchstucke zu dieser Art geboren) im unteren Braunkohlen-
Letten und im Meeres-Saud.
6) Der Litoriuellen-Kalk , bei Weitem die machtigste und interessan-
teste Ablagerung des Mainzer Beckens, ist eine rrine Brackwasser - Bil-
dung. £r besteht fust durchgängig aus einein gelblichgrauen Kalke , der
nur zu Mardorf in den oberen Lagen durch thouigcn Sphärosiderit ver-
treten wird.
Die untern Lagen enthalten viele Cerithien, namentlidi eine Ynrie*
tat von Cerithium cinctum Lamk. , dann die oben erwähnte Cyrena^
ausserdem Mytilus Faujasi, PTeritina marmorea Al. BnAurr,
Helix subcarinata* Al. BaAUPf» Litorinella inflata, L. acuta etc.
— Auf der linken Rhein-Seite, dann in der Umgegend von Frmnkfm% bei
Bergen, Kleinkerhen etc. sind die unteren Lagen des Litorinellen-Kalkes
mächtiger entwickelt; sie enthalten weniger Litorinellen als die oberen,
* Helix »abcvlaata Al. Bbad« CThoma) wird von erstem als bexeUhaead f&r den
oberen Braankoblen -Letten augegeben. leb babe sie su WeUenau ia den Kalk - Bracken
gesammelt. Ks Ist nun möglich, dass sie und ebenso anck Nerltina marmorea Al. Beavm
(N. grrgaria Thomä) aus bQhercn Schichten ausgewaschen wnrde nnd anf diese Weise in
den Litorinellen -Kalk kam. — Wegen H. snbcarlnata noch die Bcmerkang» dass der
Name von Mcnae langst vergeben ist (Syaopgis metbodiea MnUoscomm etc. auctore C.
Tn. Munt ; edit. altera ', PyrrneMfl 1830).
107
ttRCi LiCori Bella inflata Au Bsaott verhältaisniitäsifc häuB^er als
Li tot in «IIa acuta Al. BaAtiw. Auch liier bei Marhta-g komineu die
unteren Lagen ebenfalls vor , nämlich zu Amoneburg, wo bei dem Graben
eine« Brunnens ein grosser Block herausgesebufll wurde, von dem ich
ein Sturk besitze. Er enthalt wenige Exemplare von Cerithiuro pli-
«atnm iwr.V Neritina marmorea nnd Lito rinella acuta. Der
Kalkstein hat ^anz das Ansehen solcher aus der Umgegend von Frankfurt.
Die mittlen uud oberen Lagen bestehen oft ganz aus Litorinella
acuta oder Tichogonia Brardi Rossra. ; in den oberen, welche aber
nie sehr mächtig siod, kommen ausserdem noch sehr schöne Land- und
Sfisswasser • Koncbylien vor. Der reichste Fundort für dieselben ist die
Uammermükie bei M'iesbaden, Die Versteinerungen, welche hier vor-
kommen y sind es namentlich , welche mich bestimmen , die Mardorfm'
Schichten als zum Mainzer Becken gehörend zu erklären, obgleich das
Gestein, in welchrm sich zu Bfardorf die Konchylien finden, himmelweit
von dem an der HammermüMe verschieden ist. Wie bereits erwähnt, ist
die Versteinerungs-Masse an erstem Orte ein thoniger Sphärosiderit.
Noch besser wird der Zusammenhang, in welchem diese Schichten
stehen^ in die Augen treten, wenn ich Ihnen eiue Übersicht der von mir
gefundenen Arten gebe:
Helix amplificata Braun (H. incresoens Thom.), HammermuMei obere
Logen.
Hei» Mattiaca STBiifo. , Hammermühte, obere Lagen.
„ Moguntina Desit. , WieekadeHf Hoeheiadt eic»y obere, mittle,
untere Lagen.
I» pulehella vor. eoslellata BmtJN (H. pulchella Tnoar.), Wiesbaden,
obere Lagen.
„ • sylvestrina ▼. Zibt., Wieebaden, obere Lagen.
? ? „ subcarinata Braun (Thom.) , Weieenau, ? untere Lagen.
Umnaeos , ähnlich L. palustris Drafd., Bfard&rf, obere Lagen , in
Sphärosiderit, stimmt mit Taf. IV, Fig. fi^ bei Thoma, I. c.
f, acutus Braun (L. snbpalustris Thom.), Wiesbaden, obere
Lagen, stimmt mit Taf. IV, Fig. 9« bei Thoma I. e.
PiaaorUs pseudoammonins Voltz (PI. solidus Thom.), Wiesbaden,
obere Lagen: Mardorf, in Sphärosiderit.
„ eorniculom Thom. **, Wieebaden, obere Lagen.
„ ?len8 Sow., Mm'dorf, obere Lagen in Sphärosiderit.
„ „ ^* Mardorf, obere Lagen in Sphärosiderit.
Paludina ?lenta Sow., Wiesbaden, obere Lagen.
• leb halte Ihn mit ThomI für elae beMndere Art, während Herr Al. Braos glaubt
(aaeh elaer htlefliehea Mlttheilang), dass er xn PI. pseadoannioaltte gehöre.
•* Za verdorben, um die Art bettimmen tn hdunen, doch zu keinen der drei andern
gehdrewl.
I9S
Litorinella acuta Braun, Wieshadfn u. «. w. , obere, mittle , unlere
La^en ; Amöntfhtrg, notcre Lagen -, JUardarf, obere \jhgtn
in Sphirosiderit
^ inflato Brauw (L. amplifieata Thom.) > WeUenWy notere
Lagen«
Neritina marmorea Braow (N. gregaria Tiiom.) , Amoneimrg, nntere
Lagen; WeiBmtm?, nneerc Lagen 5 WUskudm, obere Lagen.
Clansilia bulimoidcs Braun (Thom.), HanmermuhU^ obere Lagen.
Melanopais calloaa Braun, (Fritzei Tkom.) HMnmmmMUy CmM^
obere Lagen.
Cerithium plicatum Lam., rar., Weitenau^ KMnkarhen y Amonekurf
etc., untere Lagen.
Mytilu« Faujasi, WeUeMu^ untere Lagen.
^ ?80ciali8 Braun, Uammermühley obere Lagen.
TichogODia Brardi Rossm.; obere, n^iUle und untere Lagen; Wiesbrnden
etc.; fehlt zu Mardorf,
CyrenaFaujasi, Frankfurt^ WeiMenau etc., nntere Lagen.
Von allen diesen Arten kommen nur Cerithium plicatum Lam.
rar. und Mytilus aocialis Braun i« älteren Schichten vor. Letzter
findet sich zu Hoehheim im Cerithieo - Kalke ; die Exemplare sind aber
grösser, als das einzige, welches ich im Kalk an der HammermüMe ge-
funden habe; doch scheinen sie zu einer Spezies zu gehören.
Ich besitze eine Litorinella, welche ich aus Cerithium margarita-
ceum von Kleinkarben ausgewaschen habe, welche vielleicht zur L.
acuta gehört.
6) Die Jüngste Schicht dea MfdmMer Beckens wird durch die oberen
Braunkohlen . Letten gebildet. Sie bestehen aus einem grünlichgrauen,
manchmal schwarzlichen Letten und sind im sudlichen Theile des.ilftf«ii«er
Beckens von bei Weitem geringerer Mächtigkeit, als im nördlichen. —
Bei Wie9baden und Nain% liegen sie unmiltelbar auf den oberen Lagen
des Litorinellen-Kaiks. Zu dieser Schicht gehören alle Braunkohlen der
Weiierau (mit Ausnahme deren von Ostk§im\ die Braunkohlen des Wesier-
Walde* , der Letten zwischen Mardarf nnd Ro9*dorf (rechts am Weg)
und vielleicht die Mardarfet Braunkohle. Sie führt einige bezeidroende
Versteinerungen. Von Pflanzen-Resten will ich nur Carpolithus gre-
garius Bronn anführen, wovon ich eine Frucht im Letten innerhalb der
Festungswerke von Caelel am Weg nach Erbenhaim gefunden habe, und
welche Art in der WeHerauer Braunkohle so häutig ist und ebenfalls auf
dem Wesierwald vorkommt«
Von Konchylien etc. habe ich folgende Arten gefunden.
Helix nniplicata Braun, Erbenheimer Thälchen bei IViesbaden,
M pulchella, cosUUata Braun,- Erbenheimer Thälchen.
Vertigo paluntria vor, frimigenita Braun, Erbenheimer Thälchen.
Vertigo qnadriplicota Braun, Erbenheimer Thälchen.
Carychium antiqnum Bradn, Erbenheimer Thälchen.
109
UmiMcitt pamilos Biuvif <L. minor Tmm,), Brkmtheimer Tbülcheif,
PkiBorbM ? vidleicbt «in gans junger PI. pMndoamnonia« Volts, von
„ declivu Braun <P1. «pplanatau Thom.}, WeUemm^ Oi#l«f,
EkrietUtehMr Tbitdien.
Litorinella «cnta Braüiv, Brhetikeiwur Tbilch».
Noritina marmorea BRAOif, Mard&rf^ ? WM^mtm^
Mclanopsis calloaa Braun, Mardorf»
Cyrena (an Form ihn lieb «ler IVtactra triangnla Brooghi), Mmrd&tf.
Cypria wp,, Brkenkeimer Thilcben.
F. Sandbbaobr icbreibt mir neuerdings, daaa er ans den Braunkoblen«
Letten des WeSierwaldes Limnaens parvnlus, Planorbts declivls
und Cypris erbalten habe, wodurcb seine Anniefat, dass die Braunkohlen
des Wetterwaides bierber zu zählen sind, BesUtigong erbftit
Nor Litorinelta acuta, Neritina marmorea und Melanopstn
cailosa habe ich bei dem Litorinellen«Kalke schon aufgeführt; überhaupt •
ist die Grenze zwischen beiden Schichten nicht s6 scharf, da namentlich
im Brbemheimer nälehen die oberen Lagen des Litorinellen- Kalkes oft
mit den Letten wechsellagern ; namentlich sehr interessant war es nur
zu Mürdorf Aw Mel. cailosa und Ner, marmorea zu finden.
Die Cypris ist vielleicbt identisch mit der des HoekhehMr Siisswaisei^^
Kalks.
Zu OrmuM bei VUkel kommt unter dem Kalktaff ein gelbgrauer
mergeliger Letten vor, von welchem ich ebenfalls durch Thbobald ein
Handstdck erhalten habe, welches Helix und Carychium enthält. Der
Znstand der Helix lässt keine sichere Bestimmung zu ; das Carychium
kann idi nicht unterscheiden vom lebenden Carychium vulgare Brauic
(Car. minimum anof.); es ist demnach nicht unwahrscheinlich, dass er
nicht mehr der Tertiär-Periode, sondern schon der Diluvial*Zeit angebort.
Somit hätte ich Ihnen denn Bericht erstattet über das, was ich bei
meinen Exkursionen in die erwähnten Tertiär -Schichten gesehen habe;
ich hoffe, dass sich viellddit einige fieobaehtungen darunter finden, welche
för die Erforsebong dieser Schichten nicht ganz ohne Werth sind.
F. A. Gemth.
MittheiluDgen an Dr. G. Leonhard gerichtet
Gotha^ 2. Jan. 1848.
Über einen mineralogischen Fond, welchen ich im verflossenen Jahre im
Granit des Thüringer Waldes machte, erlauben Sic mir eine vorläufige
Mittheilung; sie bezieht sich auf das Vorkommen von Orthit. Ul die
Menge, in weloher derselbe bis Jelst «ufgefuiideo wurde, ««ch nnr ^enuf;^
80 ddrfte sie doch hinreichen, um da« Vorkommen eines Ceri um- halten-
den Mineral« in hiesiger Gegend darzuUiun. Ich fand den Orüait »uerst
in einer Hornblende • und Oligoklas -filhrenden, Gneis-arfigen Abänderung
des Granits «m Uegherg bei Broiderode. SpflCer zeigte es sich, das«
er auch im Syenit - Granit zwischen Suhl und Zßlim , so wie am Brmni
unterhalb Stüi^erbaek bei f/meiMti, an beiden letztgenannten Orten mit
kleinen Titanit-Kryslallen vorkommt. Er bildet kleine, hoebstens Linsen-
grosse Körner im Granit; seltener sind kleine, vielleicht von den beiden
vertikakn Flaohenpaaren gebildete rechtwinklige Prismen. Sie liegen zu-
nichst im graulichweissen Feldspath, welcher jedoch rings um die K6mer
eine licht blutrothe Fftrbung und eine dem Strabligen sich nähernde
Struktur eingenommen hat, ganz so wie man Dieses am Ortbit und den
verwandten Mineralien aus Seanünrnvien und am Bodenit vom Br»ge6irg9
gewohnlich wahrnimmt. Die Körner sind schwarz bis sohwarzbraun , im
Strich und Pulver zeigen sie schmutzig - graue Farbe. Von Glasglanz,
welcher sich dem Fettglanz nähert. Undurchsichtig. Im Bruch klein*
muschelig. Härte und spez. Gewicht konnten nicht bestimmt werden. Vor
dem Lötfarohr zeigte dos Mineral folgendes Verhalten. FOr sich auf Kohle
wird es zuerst zimmetbrann, bläht sieh dann stark auf und schmilzt unter
Aufschäumen zu einer schwarzen cokartigen Masse, und dann zu einer
dichten Perle , dere-n Pulver vom Magnet angezogen wird. — Mit Borax
löst es sich in der äusseren Flamme langsam auf und gibt in der Hitze
ein fayacinthrotfaes , dann braunlichgetbes und zuletzt beim Erkalten farb-
loses Glas, bei stärkerem Znsatz ein weisses Opal -artiges Email. In
der inneren Flamme färbte sich die Perle licht BoufeHlen - grün. — Mit
Phosphorsalz loste sich das Mineral langsam mit Hinterlassung eines
Kiesel-Skelettes auf; in der äusseren Flamme reagirte es äbrigens wie
mit Borax ; in der inneren Flamme wurde das Glas licht Smaragd-grun,
beim Erkalten graulichweiss , opalisirend. — Mit Soda Blumenkobl-artig
aufschwellend und dann zu einer Leber-farbigen Masse mit rauher Ober-
fläche schmelzend. — Vergleichende Versuche mit Allanit aus GrönUmd
und Bodenit vom Erngthttgs zeigten die nahe Verwandschafit dieser
Mineralien mit dem Orthit vom mSHnget WM. Hoffentiick werden sich
bei weiterem Nachsuchen grössere Partien desselben im hiesigen Granit
finden, zumal da kleine Körner gar nicht selten eingesprengt sind.
Bei einer näheren Untersuchung des Velbert hits von Friedriek-
rode ergab sich, dass derselbe eine basische Verbindung von Vanadin -
saurem Kupferoxyd und Kalkerde mit Wasser bildet.
Credner.
TrebUonde, 20. Octb. 1847 *.
Aus diesem Hauptorte des Pasekaliks Im Turkisehen Armenien^ welchen
ich so eben erreiche, melde ich Ihnen, dass ich meine beschwerlichen Wan-
* NRchtcäglicb XU den Mittheilungeii an den Geiieineiintli tos LsoniCAmD.
201
deroBKen fortsetse. Ich stieM mitonter auf Hiadeniflse sehr ernator Art,
freeignet auch den anadaueradaten Mnth endlich an erscbättern. Von den
Schwierigkeiten und Gefahren, womit ich seit anderthalb Jahren zu kämpfen
habe, vermag man in Europa um desto weniger sich einen BegrilF an
machen, da bis jetzt Niemand sich die Aufgabe stellte, von einer gsnzen
aoagedehnten Gegend des Morgenlandes ein zusammenhängendes geo-
goostisches Bild zu entwerfen. Was wir über Kiein^ABien , yirmefuan,
Persien n. s. w. wissen, wurde meist auf der grossen Karawanen*Stras8e
gesammelt. Wer jedoch die Absiohi hat mit- allen Bergen jener Land-
atriche vertrauter zu werden, alle Thäler zu durchspähen, der muss ge»
faast aejn auf Das, womit ich zu kämpfen hatte und fortiauernd kämpfe.
Indeasen hoffe ich , nach Verlauf eines Jahres meinen Zweck so gut er«
reicht zu haben, wie Dieses einem einzelnen Forscher möglich ist. Ich
kehre jetzt von dem ungeheuren vulkanischen Gebiete des Argaue zurück ;
während vierzehn Tagen wanderte ich von NO. nach SW. in einer geraden
Linie ununterbrochen auf Melaphyr, Trachyt und Basalt, und zwei Monate
musste ich zur Bestimmung der südlichen und östlichen Gebirgs - Grenze
verwenden. Wilde Korden plünderten mich aus auf dem Wege von Kei-
eerim nach Maradk\ glucklieber Weise wurden meine sämmtlichen Papiere,
so wie meine Instrumente und Sammlungen gerettet. Morgen breche
ich auf nach Toket^ um die dortigen Kupferhütten zu besuchen , und so-
dann über Kanim u. s, w. nach KemeUmiiuopel , wo ich den Winter zu
verbringen gedenke.
PbTEB von TcHlHiTCHBFT.
Neue Literatur.
A. Buchen
1847.
F. Becker: geognostiActie tJbersicbts- Karte von dem Grossberzogthum
Hessen^ in Farbendruck. Darmsiadi 1847^ Fol. mit Umschla«^ in 8^
[1 fl. 12 kr.]; eine Beschreibung wird demnächst dazu ge|^eben werden.
£. F. Glocker : Generum et speeierum mineratium seeundum oriines natu-
rales digeetarum synopeis, omnium quotquot adhue reperta euni mme-
ralium nomina eompleetene^ a4fectis synanymU ete, SystematU mine-
ratium naturalis prodromus. Halae Saxonum 348 pp. 8^.
E. HiTcacocK : Elementary Qeology^ eiyhi edition^ New York S^.
Ch. Lykll : Prineiples of Oeoloyy^ fth edit. entirely revised , Landam 8®.
1848.
H. Bormeister: Geschichte der SchSpfung^, eine Darstellnng: des Ent-
wicklung-Ganges der Erde und ihrer Bewohner. 3. Auflage mit 228
Holzschnitten. Leipniy 8^.
B. Zeitschriften.
1) Korrespondenz-Blatt des zoologisch • mineralogischen
Vereins in Reyenshury, Reyenshury 8^.
i847, No. I-Yly S. 1-80 [l fl. 48 kr.].
Waltl: geognostischc Verhältnisse der Umgegend von Passau und des
Baierisehen Waldes oder des Böhmer-Gebiryesx 29—32, 44—48.
Notitz über ein merkürdiges Lager fossiler Pflanzen bei Culmbachi 32.
J. MicKsCH ; das Vorkommen de« Magnet - Eisensteins im tibergangs-Ge-
birge in Böhmen: 36—41.
Fährten von Chirotherium Barthii U.A. im Bundsandstein bei CWIm*
baeh: 60.
J. AfjCKSGN: Vorkommen des Retinasphaltes und des Bleiglanzes in der
Steinkohlen-Formation von Pilsen, nebst einer geognostischen Skizze*
70-80. Tf. I.
203
2) Nyi Mngnmin for Natur^Uen^hMkerne eie.j CkrUihmisi^.
IJalirb. 184S^ S. 602.1
184$, F, I, S. 1-88, Tf. I in Pol.
k. F. Bobrrt: Versuch einer g;eog;nosti8ch-inin eralogischen Beschreibung;
der Kobalt-Gruben bei Modum^ mit Karte: S. 1—32.
O. J. Broch : Gesetze für die Fortpflanzung des Lichts in isophanen und
einachsig krystallisirten Körpern: S. 48 — ^88.
3) Oiornale detr /. il. Ittiiuto Lomhürio di Seien$s^, LbU
ters ed Arti, e Bihlioteea Italiana. BNlano ^. [Jb. 184T^
4«8].
1847, (No. 46^48) XVI, i-m, p. 1-608.
L. MAcnmi : Erwiderung auf G. Bblu's Betrachtungen der Wasser- und
Wind-Hosen 63-71.
G. Bblu: weitere Betrachtungen darüber: 72—84.
G. CuRiom: Bericht über einen neuen fossilen Saurier aus den Bergen
von Periedo stU Lario, und über die Gebirgart: 157—171 m. 1 Taf.
G. Belu: Versuch die Hosen kän«tlicb nachzuahmen: S07— 315.
L. Magrimi : Erwiderung auf beide letzten Aufs&tse Bslu's : 316—323.
4) Comfie9 rendu9 hekdomadaires des seanees de VAem^
demie de Parte, Paris, 4<» IJb. 1847, 836].
1847, Juin 21-28; XXVJ^ No. 25— 26, p. 1065— 1160*
Colcomb: über die Farbe des G letscher- Wassers : 1093—1095*
Boob^b: Beziehungen zwischen der Natur des Acker- Bodens und dem
Alter der AJluvionen in Tropen-Th&lern : 1095—1060.
Cangiano : furtgesetster Bericht ober durchbohrte Erdschichten zu Neapeh
1109—1110.
FiLRoi.: Studien über die Beziehungen zwischen Atom-Gewicht, Krystall-
Form und Dichte der Körper: 1149—1151.
184Ty Juil. 5 — Dee. 27; XXV, No. 1-^90, p. 1—978.
Marchaivd : Erdbeben zu Copiapo am 10. Juli 1847 : 84.
Dblbsss: mineralogische und chemische Zusammensetzung der VoffeeeHi
103—104.
Bcrat: Änderungen gewisser Metall-Ablagerungen in der Tiefe: 166.
— — Beziehungen der Kupfer- und Eisen-Erze zu den Trapp-Gesteinen : 167.
A. d^Orbignt : zoologische und geologische Betrachtungen über die Brachio-
poden, I. Theil: 193—195.
Guiot: Versuche über die Verschiedenheiten der Schwere der Erde:
195-198.
KivikRB : chemische Zusammensetzung der Felsarten: 201 — 204.
Durochrr: über die zufälligen Bestandtheile der Feuer-Gesteine: 208—210.
DB CHAtLAYB: artesische Bohrungen zu Venedig: 214.
204 .
A. B^imioifTt fib«r die Braehtopoden^ 1. Abhaodl.: S6ft— 470.
Pktit: fiber die Feuerkugel vom 19. Aujf. 184Ti 461^493.
Dbsdouits : über das Meteor vom 17. August : 508.
A. LAUREifT: UntersuchuDgen über die Wolfram -sauren Verbindnogcn:
538—543.
A. Delessb : mechanisches Yerfahren, um die Zusammensetzung der Fels-
arten tu erforschen: 544—545,
A. Dblbssb: Dichtigkeits-Vcrhaltniss geschmolzener Felsarten: 545—547«
A. V. NoRDMAinf: reiches Knochen-Lager bei Odessm: 553.
CARisnB: über das Meeres -Niveau am Serapis-Tempel au Poftvnolt: 554.
JoLX et Leybcbrib: Haupt-Ergebnisae über NumrauUlen: 501—501.
A. RivikRE: Betrachtungen über die Theorie der rationellen Klassifikation
der Gesteine: 6*12.
V. HuBiBOLDT : über die am 14. Juli 184f zu Bratmnu gefallenen Aero-
lithen: 627--a28.
Laiske : über das Meteor vom 18. Oktober : 620.
Dblbssb : Fortsetzung von S. 104 : 636—638.
A. DE St.-Hilairb: Wassertheiler der gi^ossen Flfi«se in Süi-Ameriluit
645-650.
Ebblmbr: neue Methode auf trockenem Wege krystalfisirte Mineral- Ver-
bindungen zu erhalten: 661—664.
Gaudin : Untersuchungen über die innersten Ursachen der Krystall-Foraseo
(Theoretisches) : 664—668.
Baudrimort : Untersuchungen über Struktur und Teratologie der Kryatall-
Körper: 668—670.
A. Damoor: Tantalit bei lAmoges: 673—674.
DB Sbnarmokt: WSrmeleitongs-Fähigkeit kryatalHsirter KSrper: 707—710.
Dbscloizbaitx : Christian! t, eine neue Mineral -Art: 710—711.
J. Jamin: Abhandlung über die F&rbung der Metalle : 714—716.
TALAviGifBs: Untersuchungen über die Nummuliten-Gesteine der AtMl6 und
Pyrenäen: 716—718.
PioaNcbt und Cn, Lory: erratitiche Phänomene in den Hochthftlern des
Jura: 718—721.
A« Rivi^rb: Schlüsse an« den Faunen und Floren verschiedener Erd-
Perioden auf deren Klima: 721—723.
A. Burat: Studien über das Kohlen -Becken der Loire: 748—750.
A. Chbvallibr und ScnAUFELF: arsenikalisches Gebilde im Wasser von
Btueang und in den Niederschlägen ^%t Fontaine i'en ba9: 750—751.
Ebelmei«: kunstlicher Hyalit und Hydrophan: 864—856.
Cm. Deviixb: verchiedene Dichte des Schwefels in verschiedenen Zu-
Stauden: 857—859.
Duhamel: Fortpflanzung der Wärme in KrystaUen: 870—875.
A. Rivi^re: Abhandlung über den Gneiss der Vendee und Umgegend:
898—901.
5) M€m0iresde imSoeißier^fmied^s •eieneßS^ i£iir0$ei9rU
de ATcfiey, AWoey, 8^.
18My 0847) 342 pp., 1 pl.
LiVAi^Low : NoiilB aber die L^tnng des SteiBMlses im MoS€i-D€^^ und
ZoaanaiucQaelzung des Mnschelkslk- Gebirges in Larrain$ : 70—06.
A. Digot: über die alten Sslinen von Moifet^MouHsr i 07—104.
Lbvallois: BemcrkaugeD derubtr; 105— 108. ,
Lbvaixois: Beobachtungen über das Feuergestein vom B^se^-im^edU im
Kreis lAmeviile : 17-24.
P. LiURBriT: Wind-Riditung im Gebirgs-Land bei Stürmen : 176 — 186.
6) The Quarterly Journal ofthe geologieal Boeiely ^ iilue-
irated eie.L&nd&n 9^ [Jb. 1847, 842].
1847, No. 19, HI, IV, p. 331-441, p. 61-76, pl. 14-24 und 00
Zwischendräcke.
I. VerbandluDgen der Sozietat.
a) Laufende vom 28. April bis 26. Mai : S. 331—410.
Vicary: geologische Struktur von Hindei 331.
Vh. Gn£T EGßRTON : über die fossilen Chimären : 350.
Vivian: Keni'HöMe bei Torquay\ 353.
PiiESTwiCH )un.: über den London-clay: 354, Tf. 14.
— — über die ^dry^Aol-Sande : 378.
b> Ruckstindige vom 30. Juni 1841 1 S. 410—438.
J. Smith: Alter der Tertiär -Schichten am Ti^/o und Veraeichnisa ihrer
Konchylien: 410, Tf. 15—20.
Biwaiiay: fossile Kohlen-Pflanzen vom CaihBreioni 423—438, Tf. 21—24.
II. Mis Zellen. Bficber-Anzeigen und Übersetzungen: S. Ol— 76*
PoMSf. : Paläontologie der Auverj^ne: 61.
V. Haobr und o'OftBiGifY: Foraminiferen des HTsnsr-Beekeiis : 60,
H. V. Mbiter: Pterodactylus (Rhampborhynchns) Gemmingi: 72.
V. TcHiHATCBBFF ! Gcologie Ktem-Asiet^ (Jahrb. ^) : 74.
J. V. Bbrzbuos : Schliff-Flachen in Sckioeden (Jahrb. ^> : 76.
7) JAMvseif's Bdinhurßk new Philosophie af Journal , BdM. 9^^
[Jb. 1847, 830].
1847, Od.; No. 8$-, XLW, n, p. 201-416, pl. 1, 2.
D. Daha: Entstehung der Kontinente: 234—242.
A« Connbll: Kupfer-Sttlphato-Chlorid, ein neue^ Mineral : 243—246»
G. Bischof: Begründung der neuern Geologie: 304—307.
Cm. Maiitins: Bewegung der Gletscher: 336—337.
E. Colloüb: Farbe des Gletscher- Wassers: 337—330.
D. Milutb: ober die Parallel-Wege (Gebt rgs- Absätze) von Lodbater , und
Höhenwechsel von Land und Meer in Seholiland : 330—364.
R* Lawson: Passatwind u. a. Luft-Strömungen auf Barhadoe und Erklärang
der Stärme in WeeHndieii (FofU.): 364-386.
200
Mi SS eilen: J. Dohoghsr : soffllige GemeBgtlieiU der Fcuer-OeiitciiDe :
3d5 ; — ▼. Buch: über Gletscher: 396; — J. Rom; eingebtnesc Wasser-
seichen aa Part Arihur, um Höhenwechsel swisehea Laad iftid Meer
so erlceanen; 397; derselbe: Aber thatig^ Vulkane im arktischen und
antarktischen Osean : 398 ; ^ derselbe : Luftdruck in verschiedenen
Breiten: 399; — derselbe: DnnstbiHie m der Athmosphflre und £inft-
Slrömnngeii darüber: 400; — milde Winter Bm^ianifz 401.
8) B. SiLUMAif I etil a. Dana ; ihe American Journal of Seienee
and Aris, b, Xew-Haoen 8® [vgl. Jahrb. 184T, 590].
184Ty Mai; b, Hl, iii, S. 313—464, ttUh plaies.
Dssoi^: Beziehungen zwischen den erratischen Blöcken in Nord-Euro^
und den Gebirgs-Hebungen in Skandinavien ^ 313—318.
Whjoht: mineralogische Notitzen über KurdUian: 347—354.
H. Rose: Pelopinm am HatsritcAen Tantalit ^ 357—365.
D. D OiVKif: Ende der paläozoischen und Anfang der mesozoischen Pe-
riode : 365 — 369.
J. D. Dah A : Ursachen der Haupt-Umrisse der Erd-Bildung : 381 — 399.
R. I. Muachison: Bemerkungen über die silurische Klassifikation : 404—407.
B. SiLLiMAif: Nickel-Hydrat, ein neues Mineral: 407—409.
Mis Zellen: G. C. Schaffer: Fluorine in Anthrazit: 422; — Lsvor. :
Magnesia- und Ammoniak -Arseaiate : 423; — Delbssb: Burntit : 429 ; —
L. SvAnsBRo: Graphit: 429; — Schbbrbr: Herschelit und Aspastoliili :
429 ; — Breithaupt und Plattnb» : Castor und Pollux : 430 : —
Haidingbr : Pleochroismus : 430 ; — Helmersen : Russisdie Geologie :
430; — D. Sharps: Schieferung in N.-Waies: 430: — H. FooaifKi.:
Salz und Salzsee'n in Afperien: 432; — Dbviub : Vulkan auf der
Foyo- Insel, Cajfverd,: 432: — G. B. Aoams; ansdieinende Drift-
Furchen von der Struktur abhängig: 433; — A. Grat: Nuhrong des
Mastodon : 436 ; — Bouvb ; Pygorbynchus Gouldi in MiUstone Grit
Oe&rgiensi 437; — Dbwbt: Höbe des Onlario*si 444—449.
1847, July, Sept ; ^, /F, i, ii, 1—304, wiih fli,
W. A. Norton: über Erd-Magnetismus : 1—13: 207—230.
R. OvrsN : geologische Verbreitung und Nahrung des Mammontt ^ 13^19.
R. Barbwbll: Strudel und Stromschnellen unter den Niagara^F&Uan : 25—37.
E. Hitchcor : zwei neue F&hrteu-Arten aus MoMSadi, und Cmmeei, t 46 — 58.
Gh. U. Shbpard : Bericht über Meteoriten : 74—87.
J. D. Dana: geologische Wirkungen der Abkühlung der glfihenden Erde:
88—93.
Mis Zellen: HAiDiNOBa: Hauerit: 108; — Kohlen und Eisen in indi&mz
109; — D. Sharps: Schieferung: 110—113; — Gr. Lyell: Kohleii-
Revier am Jametf-rtvsr, Ftrf. : 113; — BoVburt: fossile Pflanzen
von da: 114; — F. Shepbrd: Block gediegenen Kupfers am (Heran
See: 115; — Fossile Stflmme im Neuroth en - Sandstein zu BriHoiy
Omni.: 116-118 mit Abbild.; F. R. DcrrroN: Basalt - Fomatioii an
207
drr N.. Seite des O^m SmV: 118—119, mit AUild.; — Tnlkan-
Aasbnich auf den CupveriUchen Inseln: 146.
J.D.Daiu: Beschreibung der bei der WiLKEs'scben Expedition in Austrm"
liem g;esammpl(en fossilen Konehylieu (5o Arten) aus den unteren Lagen
der Kohlen«Formation von iliawarra: 150—160.
Cb. Lyell: Alter und Lagerung des sog. Nnmmuliten-Kalks von Ahkawm:
186—102.
E LooMis: über einige neuere BeitrSge zu unserer Kenntniss des Magne-
tismus in den VereimgUn Siaaien : 192—190.
E. HrrcHCOK : aber Trapp • Tuff oder vulkanischen Grit im Gmneeiicui'
Tbale: 190—207.
NoHlz über Martell's Beschreibung von Wighi : 230 — 238.
XYll. Versammlung Britischer Gelehrten : 238—258.
Mitteilen : Nordbkskiold : Diphanit: 277; — C. U. Shbpard: mineralo-
gische Notitzen: Tantolith, Arkantit, Platin: 278—280; — Boyb Ko-
balt-Oxyd mit braunem Hämatit von Che^ter- Bidge^ Par. 281 ; —
D'OABiGifT : die JVl - AmerikimisehB Orbitolina ist ein neues Genus :
282; — F. Shepbrd: Drift-Furchen, Ritzen und Schliffe auf Gesteinen
am Oberem Si^i 282—283; — Tuombt : Entdeckung eines Zeuglodon-
Sebädels: 283-285, mit Abbild. ; — C. U. Shbparo: Meteorstein-Fall
in lawai 288; — Paliontographiscbe GeseHschaft in Lamictii 200;—
Arstbd's Geologie: 300.
C. Zerstreute Abhandlungen.
GiEBsi.: über die Knoehen von Felis, Hyaena und Canis Im Beeeekimherg
bei Quedlinburg (Isis 1847^ 522-546).
allmähliche Vervollkommnung der Thiere auf der Erd -Oberfläche
(bis 1847 X 607- 604)*.
* Der Br. Vf. aeaat steb in dlcMM AnfiMtie eiaea Gegatr der »VortMhritis-Tlieorle- :
u4 deck kabe ich »ich aligeads gegen dieee Tlieerie, eondeni npr gefen seine (froiiere)
■. e. Dsntcllangen derselben enegesprociien, und es sclieint mir, das« sie in der Jetxigea
gegee die fräliere gewoane» habe, wenn aänilich fiberliaupC hier von eiaer Theorie die
Kcdc seya liaan. Ba.
Auszüge.
A. Mineralogie^ Krystallographie, Mineralchcmie.
J. DvnocuBn: aasserwesentiiche Bestandtheile der Feaer-
GesteiDe (Gmpi. rend, 1847, XXV, 208--3ie).
1) Wasser, das sich erst awischen 100^ C. und Dunkel •Rothg^fiheii
entwickelt, enthalten fast alle Feuergesteine, wie
Frischer Granit • . . . 0,001 — 0,005
Mürber Granit .... 0,03 — 0,04
Frischer i Hornstein und }
Zersezter J Quarz-Porphyr J
Frischer Diorit .... 0,008 — 0,020
Die meinten Trapp-Gesteine 0,020 — 0,060
^ugit-Porphjrr i
Basalt . . [ meist . 0,007 — 0,030
Trachyt . . )
Bimsstein 0,030 --0,070
0 vulkanische Laven . • 0,0045— 0,04S1
Frischer Feldspath } ^ .. . «
Frischer Gli«.mer (•" G«.rt: «n. Sp.r.
2) Kohlensaure Kalk- und Tulk-Erde, welche unter der
Lupe nicht sichtbar, sind in Augit- Gesteinen sehr hftufig verbreitet
0,002—0,013 kohlensaure Talkerde gaben ein i^loei^Ao/m^r Granit, ein IVo-
togyn aus dem Agly-Thh\ in den Ost-Pyrenäen, ein Homstein von fiftfla,
ein Euphotid aus Savoyen, ein Basalt von Saint-fiaur im Caniai, eine Peri-
dot- fuhrende blasige Lava der Auveryne* Eine Spur kohlensaurer Kalk-
erde lieferte ein Hypersthen-Syenit aus Norwegen, und 0,001—0,018 gaben
25 Proben Granit, Amphidot-, Trapp-, Basalt-, Augit- und Trachyt-Gesteine
und die H&Ifte aller untersuchten Laven aus verschiedenen Gegenden,
ohne dass solche mittelst der Lupe kennbar oder aus Infiltration au er-
klär en gewesen wäre.
209
Man weis« bereit«, dage die Fenergesteioe oft anch Phosphor-, Fluor-,
Schwefel- und ScbwefelaraeDik- Verbindungen enthalten.
3) Die magoetiache fiigenachafi ist banliger bei den Geateinen,
als Dian glaubt ; nur bei den Graniten ist sie selten ; aber unter 38 Muster«
slttckeu von Dioriten, Trappen, Basalten, Tracliyten und Laven haben 34
auf die Nadel gewirkt, was von einem kleinen Gebalte an £isea-
oxydul und vielleicht von Jitaueisen oder Magnetkies abzuhängen
«cheint. Aber auch die Mehrzahl der nicht magnetischen Gesteine geben
etwas Eisenoxyd an kochende Essigsaure ab und werden durch Kalzi-
niren rothÜch.
Auch 0 1 i g o k I a 8*F el d s p a t h, bis jetzt nur in Granit-Gesteinen Nord»
Ewrop^9 bekannt, hat der Vf. in einem Syenit der l'o^m und in mehren
Graniten der ÄipH^y der Pffreuiem und WeH-fi^änkreickf gefunden.
W. Kiror: Aber Krystall-Bildung (EaDM.undMAAcu. Jonm. IMf,
XLt 9 81—84). Wenn man eine heisa gesättigte Alaun-Lösung erkalten
l&sst, 9o kann man beobachten, dass die an den Gefäss - Wänden sich
ansetsenden Krystalle, die bald einige Grdsse erreichen, kleine als Stäub-
eben erscheinende Krystalle anziehen. Die angezogenen kleinen Kry-
stalle sind Oktaeder, und der anziehende Krystall bleibt gleichfalls stets
ein Oktaeder, oder wenigstens ein nur durch Abstumpfung der Ecken
und Kanten modifizirtes. Man muss hieraus folgern ,.- dass die^ Flächen
eioea Hrystalls auf andere Krystalle, sobald sie nicht schon so an Masse
zugenommen haben, dass sie zu schnell in der Lauge niedersinken oder
überhaupt durch die Schwere gehindert werden, sich in der Flüssigkeit
einige Zeit schwebend zu erhalten, eine richtende Kraft ausüben niässen,
welche, eine regelmässige Auflagerung der als feste Massen angexogenen
Kry«talle bedingt. Aus diesem Grunde ist man geuöthigt, entweder eine
besondere Kraft, welche diese Anziehungen ausübt, anzunehmen, oder die
Emcheinang auf (ereits in den Kryatallen thätig erkannte Kräfte zurück-
zuführen.
Der Vf. hat in demselben Journ. Bd. XL, S. 90 die Richtungen, in
welchen sich die Krystalle ansetzen würden, wenn man sich die elektri-
schen Azen, wie man sie bei einigen Mineralien erkannt hat, als jene
Anziehung und Richtung ausübend denkt, mit den Richtungen verglichen,
in welchen sich die Segmente, die sich auf den Flächen des Kalithonerde-
AlauRs und Chrom- Alan na ansetzten, vorzugsweise ausbildeten. Unter der
Vorauaaetzuugj dass die Polarität derjenigen elektrischen Axe, welche durch
den Mittelpunkt der aufliegenden Flärhe und der ihr parallelen geht,
durch Anziehung der Unterlage, an welche der Krystnll gewissermaasen
anwächst, aufgehoben wird, findet ein Versuch, die Anziehung und Richtung
der sich ansetzenden Krystalle der Wirkung dor Elektrizität zuzuschreiben
keinen Widerspruch. Der Vf. hat bei weiteren Versuchen zunächst die
Uotersttitzung des Krystalls abgeändert, um beobachten zu können, auf
welche Weise sich die Krystall^egmente jetzt auf dem wachsenden Krystalle
JAkrgaiif 1818. 14
310
ausbilden wurden. A*n ein Krf stall auf einer Ecke dvreh einen vertikalen
Kupfer-Draht, der in einem H»lzfui>se befestig! and glAbend in den KrystaH
eiugescitmolzen war, anterittatzt wurde , setzten sich die Sefcmente aucli
nach einem g;anz andern Systeme als bei den auf einer Fliehe ruheadeu
Krystallen an. In dieaeni Falle ac-tzten aie sieb vorzugsweise auf die in
den beiden vertikalen Ebenen liegenden 8 Kanten und zwar rechtwin-
kelig gegen dieselben an, während die 4 horizontalen Kanten in ihrem
Fort wachsen znrfickblieben. Es entstanden bei einem Krystalle an allen
vertikalen Kanten erhabene Leisten, welche nnn gegen einander fortrückten,
bis sie sii'h berührten. Zugleich erhielt der Krystall eine deutliche Ab-
stumpfung der Ecken durch Würfel- und der Kanten durch Rhombendode-
kaeder-Flachen, und beide Modificationen fanden sich nnn ancb an deo Seg-
menten. Ausserdem zeigten sich dieselben ancb an allen kleinen Kryatailco,
welche sich an dem Boden des Gefässes noch angesetzt hatten* Als
ferner ein Alaun-Krystall durch einen vertikal stehenden Kupfer-Dralit, der
in die Mitte einer Kante eingeschmolzen war, unterstützt und se grstellt
wurde, dass diese Kante horizontal zu liegen und die Ebene, welche durch
dieselbe und die gegenüberliegende Kante gebt, vertikal zu stehen kam,
setzten bich die Segmente rechtwinkelig beiderseits auf die unten^titzte
Kante und eben so auf die ihr gegenüberliegende, wodurch also vier
Flachen überdeckt worden. In den übrigen vier Flächen gingen die
Reifen und die Ha npt rieht ungen der Segmente rechtwinkelig geg^n die-
Jenigen Kanten, welche mit der unterstAtzten Kante in einer Ecke nicht
rechtwinkelig zusammentitiesjen.
Bei einigen Versuchen wurden einige FIftchen mit Blatt-Gold bei an-
deren mit Siegelluck überzogen. Anf die aberzogenen FIfichen setzten
sich dann zuerst kleine Krystalle ohne Ordnung an , bis die Ablagerung
der angrenzenden freien Flächen sich Ober die Überzüge ein wenig erfiobei»
hatte, worauf sich dann von diesen Erhebungen aus wieder regelmässige
Reihen von Segmenten, die bald zusammenflössen, über die ganze Fläche
fortsetzten und die Überzuge samnit den unregelmässig darauf abgesetzten
- Krystallen überdeckten.
Gleichfalls beachtenswerth scheint dem Vf. die Struktur der Krystalle,
wenn verchiedeue Fluchen-Kombinationen erscheinen, zu seyn. Er erhielt
eine Anzahl von Alaun-Krystallen, welche sehr ausgebildete Rhombendode-
kaSdei'-Fläcben nnd Würfel- Flächen hatten und auf der aufsitzenden und on-
ebenen Fläche drei sich im Mittelpunkte des Krystalls schneidende gerad-
linige, etwa Vi Linie breite Strahlen zeigten, welche die sechs Ecken
der Fläche, auf welcher der zur sechsseitigen Tafel verkürzte Krystall
Tuhte, zu je zwei verbunden. Diese Strahlen unterbrachen die gleich-
falls etwa V4 Linie breiten Einlagerungen zwischen denselben] und letz-
tere liefen mit den Seiten der sechseckigen aufliegenden Flächen parallel.
Die Strahlen hatten genau eine solche Lage, dass, wenn man 3 aus '/^
Linie dicken Brettchen geschnittene Quadrate so zusammensetzen würd^
dass sie die 3 durch je 4 Oktaederkanten zn legenden Ebenen aufnähmen,
ein Durchschnitt dieses Modells, parallel einer Fläche des OkUeders nnd
211
dspcii d«n Mklelponkt de» Krystalls R^enaa dieselbe Flicur bilden mfisele.
B« diese Strahlen die übrige Massen« Ablag:eranK darchsetzf en , so muss
sieb beim Rbombendodekaeder des Alauns die Masse so ablagern, dass
um den Mittelpunkt herum durch Ausbildung dreier rechtwinkelig zu ein*
ander stehenden Wände zuerst hohlQ dreiseitige Ecken gebildet wenden,
die sich nachher ausfällen.
W.GiBBs: Analyse des Mesitin^Spathes (Poogbnd, Annalen
LXXiy 666 ond 667). Vorkommen za Trwer^eiia in Piemani. Deutliche
Krystaile, begleitet Ton krystalltsirtem Dolomit und Bergkrystail. Gehalt:
Eisen-Oxydni . . . 26,61
Talkerde .... 27, la
Kalkerde .... 0,22
Kohlensaure . . . 46,05
Mangan Spur
Formel :
sAg C + *e C.
RuD. Rhodius: Zerlegung des Ehiits von BM bei Linv am
Met» (Wohl, und LmsiG Annal, LXily 372 IT.). Begleitet von Quarz
und Chalcedon. Olivengrun ins Schwäraliche. Bruch uneben. Eigen -
schwere = 4,27. Zeigt auf Roblen vor dem Löthrohr dasselbe Verhalten,
wie der Phosphorchaldt von RheinireiUaeh* Ergebniss der Analyse i
Kupferoxyd .... 63,1
Phosphorsftnre . . 28,9
Wasser .... 7,3
09,3
Formel :
4CuO, PO5 + 2 aq.
BsATaiBa's Zerlegung des krystallisirten Libethenits von LdMhm
stimme damit voUkemmen fibereinj es dorfite demnach ein und das nän«
liehe Mineral mit verschiedenen Namen bezeichnet worden seyn. Den
Ehlit von Tagilsk <I) analysirte Hbumabh und ienen von Vimekerg (II>
Bbrobhan. Sie fanden :
a) (H)
Knpferoxyd . . . 66,86 . 66,999
Phosphorsdure •• 23,14 . 24,931
Wasser 10,00 , 9,068
14
212
Havbs: Zerleg^ung^ des borBaaren Kalkes o4ev Bor o-Kal-
zits (Dana Mineralo$y ^ Z48). Dieses bei Iptipte in S6d'AmeHkti ift
aarien weishfu Nadeln aus dem Boden witternde SaU entb&it:
Kalkerde 18,80
Borsäure 46,11
Wasser 35,0»
100,00,
Formel :
Ca H« + « ft.
ScHNABBf., GiBBs und Monhbim: Analysen von Kalkspathen
(Rammblsbkrg's Handwerterb. Suppt, Jtty 61 und 62). Schnabbl zerlegte
den Doppelspath von Brüon in WesiphaleH (I), Gibbs den Kalkspath ans
den Galmfi-Gruben von Oikuen (II), MorfHEm fenen ans den Drnsen des
Galmeies.von Aiienberg bei Aachen,
(I)
(II)
(III)
(IV)
Kalkerde .
. 55,30 .
60,756 .
CuTj 89,27 ,
89,5ff
Talkerde .
. 0,13 .
4^n 4,074 .
teC 9,31 .
8,23
Kohlensfiure
. 43,52 .
Ittg 0,840 .
inC 1,64 .
1,01
Wasser
. 1,07 .
te 0,512 .
«nÖ - .
0,69
C 43,809 .
100,000
gi ~ .
100,22
0,18
100,02
Karstek : Analyse des Martins! ts ißerlin. Monats -Ber. 1845^
245). Ein mit jenem Namen belegtes Salz aus dem Steinsalz-Lager von
Slafsfurth enthält:
Chlor-Natnum 90,98
schwefelsaure l^alkerde . 9,02
100,00.
Hatbs: Analyse eines Magnesia-Alauns, des sogenaanteii
Pickeringits (Sillim. American Jomm, XLVit , 360). In SM-Perm
finden sich auf der If tn^tfe-Ebene mit borsaurem Kalk, Glaubersalz u. s. w«
Massen eines faserigen Salzes von folgender ZasamBMnsetxnng :
Schwefelsäure ...... 36,322
Tbonerde 12,130
Talkerde ........ 4,682
Eisen- und Mangan-Oxydul 0,430
Ralkerde 0,126
Salzsäure 0,604
Wasser 45,450
99,744.
213
Pormd = Äg S + Xl S« + 22 fi. — Wenn Alaon - Arten , sagt
Berzbi.iüs'*, oktaedriscbe Formen haben, so enthalten sie 24 Atome Wasser.
Da man jedoch weis^, dass dieselben unter gegebenen Umständen gewisse
Mengen Wassers verlieren können, so kann bei Magnesia- Alaun von Ifui-
fue der veränderte Wasser-Gehalt mit der faserigen Form zusammenhängen.
Ein von Stromsybr untersuchter Afrikanischer Magnesia -Alaon, der übri-
gens zu einem Drittheil aus Mangan-Oxydnl-Alaun bestand, enthält 45,74
Ptoxent Wasser.
B. SiLUMAif und A. DfiLBsm: Asalfse 4c« Haydeoits vom BiUH-
tmare in den VsreMjfim^ SimtUem (Daiu S^ßH, cf Min. b, SMS mU 617 >
lUü. 9e%mi, XXV ^ t07^ und Raiimblbbriiq's Handwörterbuch, ///. ;Sif|i|r/.
55). Eigenacbwere =s 2,125 nach Dblbbsb, 2,130 bis 2,265 nach
SiLUHAir. Gibt im Kolben Wasser. Vor dem Lothrobr schmilzt das
Mineral schwierig und ßrbt die äussere Flamme violett. Gelatinirt mit
Chlor - Wasaerstoff - Säure (Dblsssb); wird von Schwefelsäure ohne
Gallert -.Bildung partiell au%eldsl; beim Erkalten scheiden sich Alaua-
Kryslalle ab (Sji4j«aii>. Ergebnisee der Analyse nach:
SlLMMAK.
Delissm.
Kieselsäure . .
Thenerdo * • .
Eisenozydul • •
Kalkcrde . . .
Talkerde . . .
. 56,831 •
. 12,345
. 8,035 ( '
. 8,419 .
3,960 •
. 49,5
. 23,5
• %1
• """
Kali
Wasser. . . .
. 2,388 .
. 8,905 :
. 0,6
100,883 99,2
Der gaBzIiebe Mangel an Übereinstimmung in diesen Versuchen ge-
stattet keinen Scfaluss auf die diemische Natur des Hajdeirits. Die von
SiLLiMAif untersuchte Substanz, durch den grossen Gehalt von Eisen nnd
den von Talkerde als ein Zeel ith merkw Ardig, gibt, wenn man jenes beider
gelbliehen Farbe des Minerals als Oxyd annimmt, nngeOhr den Ausdruck :
(6a, Iffg, K) Sfi -f <Sl, ?e) 5i« + 3 *,
welcher in Betreff des Sättigongs-Verbältnlsses auch für einige Cbabasie'n
gilt, mit dem Unterschiede, dass diese 6 A enthalten.
Dblbssb untersuchte eine mit etwas Beaumontit (Heulandit) ge-
mengte Probe , die uberdiess theil weise zersetzt war. Das Eisen ist
seiner Angabe nach als Oxydul vorhanden. Er stellt die Vermuthung auf,
die Substanz sey vielleicht nichts, als veränderte Chabasie.
« Jaltfctbericht XXV, 394.
214
FouRifBT: DachtrSgliche BemerkuDgen gn den Aafsatzea
über die Kies elerde<Abla gerungen in den Departements Paiy.
de-Dome und Ardeche {ßxir. d. Ann, de h Soe. il. d^^grieuU, de tr^oi»).
DuFAKMor sagt^: die Analogie mit dem /Wifufi^cAen Kiesel« in ter brachte
FouRNBT'N auf die Vermutbung, das« die Kieselerde von Ranieu und Ceyesmi
als gelatinöser Absatz aus Mineral- Wasser der Auvergne zu betrachten sey.
Mikroskopische Untersuchungen haben indessen gezeigt^ dass jene Ablage-
rungen die nfimlieben Infusorien enthalten, welche durch Ehrbicbjsag im
Polirschiefer von Bitin nachgewiesen worden. Daraus ergibt sich , dass
von Quellen-Absätzen nicht die Rede seyn kann : sie gehdren vielmehr dem
oberen TertiSr-Gebiete der Auoergme an. — Diese Behauptung OcjFttBifov's
steht Jedoch im offenbarsten Widerspruche mit der Thalsaehe. Euaiav-
BERG schrieb in dieser Beziehung an Fourhbt: die eririhofe Kieselerde be-
steht aus Sttsswassei* - Infusorien ; i«ie enthalt nur eine ihr eigeoth^lBiliebe
Gattung, und diese wurde selbst seitdem in der Nthe von Beriim nacbge»
wiesen, wo sie gleich allen tibrigen lebend vorkommt.
In einem Vortrage in der Berliner Wticsensehafta • Akademie hatte
Ehrbkbkrg gesagt ! die Kieselerde^ Ablagerung von CeyvMl enthAlt ungeflhr
zwanzig Infusorien-Arten. Der KohSKions-l^stand der Masfte, ihre beinahe
weisse Farbe, der Bestand und das Vorherrselien von Synedra capi-
tata, so wie von S. n 1 n a verleihen derselben grosse Ähnlichkeit mit dem
Bergmehl von Sania-Fiora in Toeeane, 8ie macht sich uberdiess besonders
interessant durch die Anwesenheit von Gomphonema augnr, welche
Art bis Jetzt zu Heai-dei^M&nte in Mexiko nachgewiesen worden. — Der
Umstand, dass simmtliche vorhandenen Infusorien-Ckttnngen noch lebend
vorkommen, rede ohne Zweifel für Foorrbt's frühere Ansicht, nämlich
dass das Vorkommen bei Ceyeeai unserer Zeitscheide angehört. Im Gegen-
theil Hesse sich nicht leicht einsehen , wie ein kleiner Sumpf mit onzu-
sammenhSugendem Boden — denn es besteht derselbe ans sehr fein zer-
theillem Kicsel-Mefal — so viel Danerhaftigkeit gehabt hftbf n k6nne , um
in eine der unserigen so weit vorangehende Epoche hiaan&Qreiehen.
Ufitte derselbe den zerstörenden Ereignissen io der Dilnvial-ZeiC und allen
mehr und weniger gewalttbatigen Katastrophen der Vulkane, den ErscbuttOr
rangen und Emporhebongen , die solche begleiteten, sn widentchett ver-
mocht? — — Als der Vf. von den „Tripel''- Ablagerungen des Meni
Ckarrag handelte, so wie von Jenen bei Bariree und Oreyeeeiliee^ hat
derselbe bereits darauf hingewiesen, dass das Plateau des mittlen Frmmk*
reiche mehre Terti&r- Formationen besitzt, welche noch nicht zureichend
erforscht worden» Um die Behauptung des höheren Alters derselben su
begründen, .«stützte sich F. auf die Überlagerung durch Basalte, so wie
auf Zerstückelungen durch die Diluvial - Katastrophe hervorgerufen. Es
konnte mithin von keinem Irrthum hinsichtlich des Verschiedenartigen der
Lagerungs - Verhältnisse die Bede sejn. Ehrbrbbro fand die ihm mitge-
• In »einer Miuerulvifle IL 114.
na
^eHbalHm Mmitcr voa Mümi'Ckmrrmy^ vm BartrM und von Oretf99eiUe8
•dir reicb au Infusorien. Es bestehen die drei Ablagerung^«! IiauptsScUicb
•im GnJlionclla und Discople«, wie der Poliracbiefer bei Biiin vor-
SDgsweine ans G. ,d i 8 1 a n 8 zusammengesetzt ist Eine fihnliclie Masse,
von Diseoplea Graeea gebildet^ wird in OrSnlmd getroffen u. s. w«
HAiDmoBn: über den von Üjoiel he\ Skolsehau in ScMeHen ent-
deckten scbwef elsanren Strontian {Österreich, Blätter f. Lit.
1847, 186, 738). Der Kalkstein , in welebem sieh der schwefelsaure
Strontian findet, ist ein Aggregat von Korallen -Fragmenten und von mehr
ond weniger kenntlichen Broebstiicken und Resten von Ostreen, Anmo-
niten u. s. w. Er unschliesst grdssere Höhlungen, oft mehre Zoll im
Durchmesser, von Kalkspath ansgefnilt Eine derselben enthSIt eine
Masse schwefelsauren Strontians, ganz ähnlich der unter analogen Ver-
hältnissen in Korallen-Resten vorkommend^ Varietät au« dem Kalkstein der
SeUser-Alpe. Auch kohlensaurer Strontian ist als Begleiter gefun-
den worden.
W. GiBBs: Analyse eines Zirkons aus lAtehfieli imÜfaine, Nord-
Amerika (PoGGEPiD« Ann. LXXi , 559 u. s. w.). Der zerlegte Zirkon war
lichte-braun von Farbe, in kleinen Stöcken durchsichtig und seine Eigen-
acbwcre betrug =r 4,7: Durfte man annehmen, die bei der Analyse er-
haltene Kieselerde ond Zirkonerde wären rein, so wurde die Znsammeu-
aetznng seyn :
Kieselerde 46,03
Zirkonerde 56,10
102,13
(Kieselerde und Zirkonerde wurden nun einer weiteren Prüfung unter-
worfeu, deren Ergebnisse in der Urschrift nachzusehen sind.)
Derselbe: Zerlegnng eines Kobalt • haltigen Brann-
spathes (a. a. O. 361 ff.). Vorkommen mit Quarz, brauner Blende «ad
Bleiglanz auf den Gängen zu Prmibram in Böhmen, Derb , {cdoch so
grobkörnig, dass sich die etwas gebogenen rhomboedrischen Spaltungs-
Fiächen deutlich erkennen lassen. KarmoisinroUu Spec Gewicht = 2,9S1.
Ergebniss :
Kalkerde . .
. . 31,72
Talkerde . .
. . 16,63
Kobaltoxyd .
. . 6,17
Eisenoxydul .
. . 1,36
Kohlensäure .
. . 45,12
216
Die ZogammensetsaBg Ist In so ferne interessant » als im Mineral der
Kobalt als neutrales kohleusaares Ksbait - Oxyd , Co C, entliatten ist, das
i^unstlicli eben so wenig wie das neutrale kohlensaure Eisenoxydal und
Zinkoxjrd darg*e8tellt worden.
Bbruft: Zerlegung von Orthiten ans der Nftbe von Slockhohn
(dfhersijfi vf VeL Aead. Fork, , 1/, 86 >> Bbrxbuus Jahresber. XXVi^
368 IT.). Der eine Orthit (I) von Djnrgardberge hatte eine Eigenschwere
von 3,41, dos spez. Gew. des andern (II) vom KulUerge bei C7ae# be-
trug 2,88.
(l) (U)
Kieselsäure 33,05 . . 27,5i)
Thonerdo . l^O • • 16,14
Eisenoxydul 16,64 . . 16,01
Cer- und Lanthan-Oxyd . 20,55 . . 11,76
Kalkerde. .,/... 10,18 . . 2,28
Yttererde 1,18 . . 2,12
Talkerde und Manganoxyd 1,58 . • 4,04
Glfih.Verlust .... . 1,24 . . 1,65
09,71
HsRMAif: Zusammensets nn g d es Steatitsans dem Bruebe der
8ddsehim§kqfa Oara im Distrikte SUOouH (Erdm. und March. Journ.
XLy 17 ff.). Das Mineral, nesterweise im Talksehiefer vorkommend^
wnrde bisher für Talk gebalten. Es bildet Nieren - förmige Blassen,
die auf ihrer Oberfläehe mit Xanthopbyllit und Magneteisen bedeckt
sind; auch kommt die Substanz in Pseudomorphose nach Granit- und
Epidot- (?) Gestalten vor. Grünlich ins Graue; matt; an den Kanten
durchscheinend ; splitterig im Bruche. Nicht an der Zunge hängend.
Weich ; lässt sich mit dem Mefiser leicht schneiden. Eigenschwere = 2,50.
Grössere Stucke verändern sich im Kolben beim Erhitzen gar nicht und
geben aueh kein Wasser. In der Zange erhitzt werden Splitter an den
Kanten weiss, ohne zu schmelzen. Mit Kobalt -Solution gebrannt färbt
sieb der Steatit unrein violblau. Das Verhalten gegen Fldsse ist das be*
kannte des Steatits. Gehalt:
Kieselerde 25,60
Thonerde 22,21
Eisen oxyd 5,00
Tolkerde . * 30,96
Wasser 13,43
Ungeidstes und Magoeteisen 2,25
99,45
Hieraus folgt die Fonnel :
M&3 Si -f 2 Xl Si + 3 lÖg fi,.
217
V. Kobbll; Analyse des Brandisits* (Östenraehisdie BUUier
lar IM. u. 8. w.y 1847^ No. IIO, S. 440).
Kif seierde 20,00
Thonerde 43,32
Eisenoxyd 3,60
Talkerde 26,01
Kalkerde 4,00
Kali . 0,57
Wasser 3,60
JT""'^"' ^Spuren.
Knpferoxyd J "^
und in verwitterten Stücken Spuren von Chlor.
Haipinobr: über Alaun* Kryatalle iÖ^i&rreich. Blatter f. Lit.
1847^ I7ßy §95)» DiircfatDr. H. JoagPAif in. Saarkrüeken erhaltene Alaun-
Kryatalle dienten als Erläuterung* einer Abhandlung* über den Wiederer-
satz verstämmelter Krystalle als Beitrag zur näheren Kenntuiss dieser
Individuen und zu ihrer yerg;Ieichnng mit denen der organischen Natur ^,
Trefflich ausgebildete Oktaeder von weissem Kali-Alaun und rothem Cbrom-
Alaun — eigeotlicb einem Gemenge von Chrom-Alaun mit Thonerde-Alaun —
ferner Oktaeder, die halb hinweg geschnitten und sodann wieder in die Auf-
lösung gehängt waren, endlich halbe von einer Würfel - Fläche (dünne
pyramidale Schnitte) begrenzte Oktaeder, von Chrom-Alaun, durch späteren
Anwuchs von Thonerde-Alaun wieder zum vollständigen Oktaeder ergänzt.
Die Krystalle sind sehr schon gelungen , und allerdings ist es auf den
ersten Blick höchst überraschend, dass auf einem halben Krystall während
des Fortwaclisens sich wieder eine vollständige regelmässige oktacdrische
Form bildet Jordan verglich den Krystall mit organischen Körpern.
Während er von der AaisTOTBL'scfaett Definition von „Seele** ausgeht , nach
welcher sie „das erste Thätige des Natur-Körpers sey, der nadi Möglich-
keit Leben hat**, reiht sich allerdings unter einem sehr weilen Begriff das
unorganische Individuum ans organische. Indessen hat schon Liebig auf die
Unterschiede aufmerksam gemacht, welche sich auch für die Erklärung von
Ergänzung nach Jordan's Versuchen aus dem allgemein angenommenen Ge-
setze der Anziehung der kleinsten Krystall-Theilchen herleiten lassen. In
Beziehung hierauf machte Jordan neue Versuche. Namentlich wurde ein
halbes Alaun - Oktaeder so in eine Lösung gehängt , dass die Spitze zu
nnterst, der der Würfel-Fläche parallele Schnitt durch den Mittelpunkt zu
Oberst lag. Die Ergänzung durch den Fortschritt der Krystallisation gab
nichts desto weniger ein vollkommenes Oktaeder ^ dessen Mittelpunkt im
* So «annte der Entdeeker, Libbcxbr In Iitii«6nfcJlr, dts Mineral; von BaBiTnAvrr
wurde es al« DIsterrit bexeiohnet.
•• MÜLLER*« Archiv für Anatomie and Physiologie, 1842, S. 47 IT.
218
Krystall mit dem Mittelponkt der Vetvtiimmehiiig9 -Fläche ubereintfimmt
HAimi^GBR'fv 8clieii\t es sehr wunechenswerlh, ancb Jene ThatMche auf die
g^e^öhnlichen Vorstellung^en des Herpang^s bei der Krjrstallinniu^ zu-
rückzuführen. Er macht darauf aufmerksam , dass , weno die Auflösung
Oktaeder gibt, sie nothwendig ganz anders auf der sdion gebildeten
Oktaeder- Fl&rhe als auf der durch Hinwegschneiden gebildeten Würfel-
Fläche Krystall -Seblehten ablagern milsse* Auf der Oktaeder - Fläclie
legt sich die Schichte mit gewisser Dicke senkrecht auf die Flache
in der Richtung der rhomboedrischen Axe ab, auf der Hexaeder - Fliehe '
aber wächst der Krystall im Durchschnitte gezeichnet zugleich nach zwei
schiefen auf der Fläche stehenden Richtungen, die in einer mittlen
Richtung, der pyramidalen Axe entsprechend, zusanmensehlienen. Die
rhomboedrische und die pyramidale Axe verlialten sich aber wie 1 : v^3,
es muss daher auch die Ergänzung in gleichem Verhältnisse viel rascher
geschehen, als das Anwachsen auf der schon fertigen Oktaeder -Fläche,
selbst wenn die oberen Schichten der Auflösung weniger gesättiget waren,
als die unteren, wenn sie nur dberfaavpt so reidh ist, dass sie Krystall*
Theilchen absetzen kann.
Haidingbr: über Th. Sciiebrer's Aspasiolith {Ösier. Blatt, für
Lit. 1S46y 151, 117d). H. betrachtet in Übereinstimmung mit seinen eigenen
früheren Arbeiten, Beobachtungen und Ansichten den Aspasiolith als psen-
doraorph nach Cordierit gebildet, vorzüglich mit Beziehung auf die Angabe
Schbrrbr's und den gänzlich amorphen Zustand des ersten , indem doch
isomorphe Korper, die man vergleichen will, beide krystatlinisch seyn
mu8.<)en. Indessen erscheint das von Scbbbrbr aufgestellte Gesetz als
höchst wichtig, wenn es in der Geschichte des Metamorphismus der Erd-
und Gestein-Schichten als einer der bereits gewonnenen festen Punkte be-
trachtet wird. An die Stelle von 5,15 Proz. Talkerde treten 6,73 Proz.
Wasser. Chemiker gehen oft bei Beurtheilung von Analysen aus theo-
retischen Standpunkten über in ziemlich bedeutender Menge vorhan-
dene Mischungs - Theile gleichgultg hinweg, während Geologen es
nicht so leicht nehmen dürfen. Letzte benutzen nämlich die An-
wendung chemischer Kenntniss zur Erweiterung ihrer Wissen-
schaft. So geht hier auch Kalkerde verloren, und es tritt Eisenoxy-
dul neu auf*. Vorzüglich ist Diens auffallend, wenn man den rela-
* Wir erinaera an die ErgabnlMe vergleichender Analysen :
Cordierit. AspaaioHth.
KlMelerde . .
. 50,44 . 50,40
Tlaonerde . .
. 51,93 . 32,38
Talkerde . .
. I?,76 . 8,01
Kallierde . .
. 1,12 . Spur.
Elsenoxydnl .
. 0,96 . 2,34
Manganoxydul
. Spur . Spnr.
WaaMr . .
. 1,01 * 6,7i
21!»
tivcB, «bsolote Gewichte sobttiUiirt. In jedem Felle muM men fär die
Bildong* der swei Substanzen, dee Cordierite und Aspasioliths, zwei
Perioden onnehinen ; auf der Höhe der ersten , der Cordierit-Periode , war
die Vollendung^ der Curdiorit^Krysiidle am weitesten gediehen. Kanten und
Ecken am sobftrfsten ausgebildet, von denen später die Änderung zn
Aspasiolitb begann. Wahrend der ersten Periode wurden die in tieferer
Stellung befindlichen Gesteine gftnzlieh vom Wasser befreit, in der späteren
bdheren wurde wieder Wasser hineingepresst. — - Im Allgemeinen
erinnert H. an die von ihm früher aufgestellte Erklärung der Pseudumor*
pbosen durch einen Get^ine durchdringenden Strom, welcher einige Be-
atandtheile mit sich bringt, andere hinwegfuhrt, so dass die Substanz der
Psendomorphose wie auf einem Filter zurdckbleibt* Handstäcke in Samm-
lungen aufbewahrt beweisen eine lange Gknchicfate. So sind die blasigen
Basalt -artigen Gesteine ursprfinglicb durch vulkanische Thätigkeit ge-
schnolneiC. Als sie noch unter höherer Spannung waren, krystallisirten die
Aogtte* So wie die Eruption geeobieht , lässt die Spannung nadi , die
Masse wird blasig, Augit- und Leozit^Krystalle werden oft gebildet aus-
geworfen. Unter Wasser abgesetzt geht nun die Bildung verschiedener
Mineral-Spezies in den Blaseniänmen an» to von Kalkspalh, Zeoüth, Chalc^
don. Die Grundmasse ist dureJb Scbmelznng aafgesehlosaen. Lava nimmt
selbst Wasser auf und wird zu Basalt. Basalt, Phonolith, im:. Wasser
eingepresst, während andere Bestandtheile verschwinden, geben Eisenthon,
Bol, Wecke. In entgegengesetzter Richtung nimmt Phonolith die Eigen«
Schäften des Trachytes an. Ehubnberg fand im Bimssteine Infusorien^
Panzer; sie sind nur gefrittet, der Obsidian geschmolzen. In dem Wasser
krystallisiren die verschiedenen Feldspatbe mit mancherlei alkalischen
Basen, Glimmer, Aogit, Hornblende; durch Sphärulith-Ausscbeidung gehen
Perlsteine in Tracbyt - Porphyr über. Der Augit des Basaltes und Mela-
phyrs wird im Uralit - Porphyr zu Hornblende.
Bei einem kurzlich in Tffrai aufgefundenen „krystallisirten Asbest" ist
der Augit durch den Uralit hindurch zu Asbest geworden, aber die Grund«
messe besteht ans einem Gemenge von Epidot und Asbest mit Kalk«
npath. Diese Varietäten untereinander bilden einen unbezweifelbafteo
Übergang in der Zeit und lassen drei Perioden unterscheiden t Aogit-,
Dralit- und Epid ot- Periode. Hornblende reicht durch beide letzten
Perioden hindurch.
B. Geologie und Geognosie.
d*Ajichuc und ve Ybrhbck. : Durchschnitt des Pagnolis-
Berges zu CVri/ bis Tariijiny im Ot#e-Depart. (BuÜet. geol, b. ii,
334 ect.). Man trifft hier auf 15 Stunden in der Runde um Purt« die
vollständigste Reihe der Tertiär-Lagen; die sechs Gruppen sind ganz deut-
2t0
lieh entiHekelt Der CKpfel des PagMit4-Ber^eBy im nord6ttlidien Ttieil
des Hallate'WtLldea, wovon er der erhabcnnte Punkt ist, besteht ans Men-
li^re oder aas dem ober n Susswasser ^Kalic mit Ohara medica^lnuta.
Seine Miohti^cit betr2g^ ung^efahr 6 Meter, darunter foi^ der obere Sand.
Am icleinen Hiig;el, welcher den Weiler und das Schloss von SaM-Ckri-
9tophe überrajct, sieht man über dem Sand weisse, g^rane oder {^nSnfiehe
sandige Mergel voll von Muscheln und eine sehr dtone braune oolitlii-
sehe Lage. Im sandigen Mergel kommen mehre Cerithien vor, eine
Natica, ein Cyclo Stoma und eine Gjrreaa. Es durfte Diese in dem
erwähnten Theile des Beckens die einzige örtliehkeit sejm, wo eine Lage
mit Musehein onmittelbar nnter- dem obern Sand naehg^ewiesen wird.
Weiter abwftrts folgen Mergel und der den Gyps überlagernde Thon
(der Gyps selbst wird hier vermisst), sodann weisser mergeliger Kalk mit
Lymnaea longiscata, Planorbis rotnndatos und Paludina
pnsilla; beide Siisswasser - Gebilde haben eUva 40 Meter Rn«»Jitigkeit.
Mittler Sund und Sandstein setzen die Basis aller Hfigel des Waldes zu-
sammen, welche auf einem Grobkalk-Piateau ruhen. Dieses steigt attmih-
lich gegen N. an. Wo beide Gruppen sieh verbinden, findet man sandige,
graulich -blaue Glaueonie-Mergel ; sie scheinen die Mergel des Grobkalkes
theitwäse zu vertreten und diese dem hoher liegenden Sande zu verbin-
den. Im steilen Gehinge, an dem nach OeU hinabrabrenden Wegt, zeigen
sich von oben nach unten:
Kalk von sehr geringer Festigkeit 8™ ,00
Kalk in mächtigen Lagen voll von Corbis pectunculus
Lucina variabilis o, s. w 6i",00
Grobkalk (calcaire grossier subschistoide) . . . CBjTO
Gelblicher sandiger Kalk 5™ ,00
Kalkiger Mergel und Sandstein, oder sandiger Kalk . . . 4i",00
Gröbere Glauconie und graue oder gelbe kalkhaltige
Gl auconi c -Sandsteine 8™ ,00
Sand ohne Muscheln 1™,00
Eisenschüssiger Kalk - haltiger Sand , führt in grosser Menge
Turritellaimbricataria 2i",00
Eisenscliüssiger Sand mit Adern von erdigem posphorsaurem
Kalk 10« ,00
Dieser Stock setzt bis zum Flusse fort, dessen steilen Ufer das Niveau
der Braunkohlen nicht zu erreidien scheinen«
In diesem Durchschnitte weichen die Merkmale des Grobkalkes ziem-
lich ab von jenem, den man drei Stunden weiter gegen N. sieht, beim
Hinabsteigen von dem lia//«le - Walde nach Ponl - Sainte - Kaxenee. Hier
zeigen sich die Bänke sehr mächtig, Steinkerne von Cerithium gigan-
teum kommen häufig vor, während sie bei Creii selten seyn oder ganz
fehlen durften. — Der Einschnitt des Eisenbahn -Weges, Cr^ii gegenüber,
ist in den neuen Allnvionen des Thtiles eiÖffiict. Nachdem man die Strasse
von Clermont überschritten, gelaugt man zu dem vorbin erwähnten gelben
nt
Sande. Er wMiit hier bald xn einer Mfichtigkeit von 3» ,25 an. Z<*r«
broeliene Muscheln nod kleine, wenig abgerundete Fraipnente des untern
Grobkalfce« linden sieb bin und wieder darin. Ehe Manehy • Saini » Elo^
erreicht wird, erscheint anf der linken steilen Abdadbung, auf einer Strecke
von uBgeßhr 135 Metern und vier M. mächtig, «ine Ablagerung ziemlich
ibniich solchen, wie ^ie im Gründe von S&mpfen vorkommen: eine graue
oder gelbliche, braun gestreifte Masse mit Land- und Sdsswasser-Muscheltti
wie diese beufiges Tages noch in der Gegend leben, Lymnaea palu*
Stria rar. ^, L.ovata, Planorbis marginatus undPl. vortex?,
PaludinaimpnrajNeritina flnviatilis, Helix nemoraliit, U. bis-*
pi d a und H. r ot u n da ta. Unterhalb steht eine Art sandigen Tuff-ähnlichen
Kalkes an^ welcher die nämlichen fossilen Keste umschlie^st und ausser-
dem kleine Rolfstficke von Grobkalk. Es bedeckt letztes Gebilde das Di-
Invium, über welches stets der Weg fuhrt, und desseo allgemeine Neigung
bin in die Nihe von Ciermoni ungefähr die nämliche ist, wie }ene der
Eisenbahn «Strasse. Zwischen Wouehy und der Brücke von Saiiie-
Zilie wurde ein 7 Meter hohes ziemlich steiles Gehänge von älteren Al-
Invionen bloss gelegt, das in seinen mittlen Theilen kleine Lagen von
Rollütucken und von Muschel-Trümmern, sodann einige braune thonig-sandige
Streifen wahrnehmen lässt und abwärts in einen graulich -weissen Sand
mit grünen Punkten und mit Rollstücken übergehl. Die tbonig - sandige
Lage senkt sich nun, und diesseits Cauffry ruht das Diluvial- Gerolle au£
anstehendem Glauconie - Sand. — Eine bemerkenswerthe Thatsache sieht
man jenseits der Brücke von Rantignyi auf 4 Meter Höhe und 140 M.
Längen-Erstrecknng zeigen sich die Thoiie mit Austern und Cyrenen und
die Lage von Diluvial - Geschieben in auffallender Weise gestellt und f;t*
boa;en; letzte, weichein der Regel ihre Stelle über ersten einnehmen,
finden sich nun theilweise darunter. Der Grund der Erscheinung, die ihres-
gleichen im Pariser Becken nicht hat, liegt allem Vermutben nach in einem
Seitendruck, welcher stattgefunden gegen Ende der Ablagerung des Diluvial-
Gerolles und ehe die alten All uvionen abgesetzt wurden. — Zwischen der
Hanpistrasse und der Brücke von Ramecourt hat man , durch sehr bedeu-
tende Al^räumungen auf eine Höhe von 8—0 Metern, 4 M. Kreide mit
Feuersteinen entblösst, darüber wenig regclvolle tertiäre Lagen braunen
und gelben Tbones mit Austern. Das Ganze ist bedeckt mit eisenschüssigem
Tertiär-Sand. Zu Saint-JMt zeigt sich die Kreide- Oberfläche tief gefurcht
und zerrissen. Bei der Brücke von Quinquampoix erscheinen die Uneben-
heiten der Kreide erfüllt mit einem grünen Sande, der von den alten AUu-
vionen durch eine Lage kieseliger Rollsteine geschieden wird. Noch
vollständiger wird das Profil jenseits der Brücke. Von der Lage kiese-
liger Rollsteine an , welche genau den Windungen der Kreide folgt und
bis 0«,30 mächtig ist, trifft man einen Sand mit grünen Punkten und diesem
untergeordnet einen sehr quarzreichen eisenschüssigen Sandstein, weiter auf-
wärts eine kleine Lage von Diluvial- Gerollen und darüber das alte AI-
Inviom. Der Saudstein enthält als Steinkerne und Spurensteine Crassa-
tella sulcata Lam., Lucina contorta Desh., L. scalaris id..
ti2a
Cytlierea (tndet.)) Venerieardia maltlcoataU Lam., Cardtiini
obliquum Lam., C. por n I oaam id. n. 8. w. Von UBirM^ bic
Tartigny durchschneidet die Eisenbahn nor niedere 0erge wdaser Kreide
mit Feuerstein. — — Je weiter man in Thftlem aofwirts steigt, indtm
man sich vom Tertiar-Gebiele enlf^rot, wird das Dilov jum weniger sandi^p,
wenift^er michtig* und nmschltesst nicht so riete Musdieln und Trommer von
Tertiir-Gesteinen. Die alten AJIovionen zeigten sich ebenfalls weniger sao-
dig, wenig«r Kalk-haltig, das Thonige strebt voranherrschen , Ploss* nnd
Land-Mnscheln Mnd nor fiussert selten «o sehen. Endlieb auf den Kreide-
Plateaus der Pieardi» erscheint die Lage kieseliger Rollstcine oft sehr
snrfickgedrftngt. Die meist wenig abgerundeten Geschiebe werden von
einem brannen cfthen Thon nmwickelt, der nach md nach Sand anfnimmt
nnd endlich in Lehm tibergeht.
A. Paillette: Unters Uchaug einiger Gesteine ans der Sp^-
fi»#cAefi Pro vi nz iiWtirt«», nebst einer Nachricht über die in
ihnen enthaltenen Petre Fakte von Vehneüil und d*Archiac (toe, eii.
p. 439 ect.). Zwischen den Berget! von Saniander und dem Snssersten
Ende der Pyrenaen-Emporhebung gelegen zeigt Asiurien nicht gewöhn-
liche Verwickelung, weniger was die Pelsarten-Manchfaltigkeit betrilft, als
hinsichtlich der Einwirkungen, welche die verschiedenen Formationen er-
litten haben. Von grosser Höhe herab gesehen würde sich die Provinz
in S. durch die erhabenen Plateaus von CoMHlien begrenzt zeigen (in
spätem Zeiten hervorgestrecktes Tertiär-Gebiet), im N. durah dm emmU'
hriscKen Ozean ^ im 0. durch einen Theil der Coriillere von Biscrnya,
welche mit der Bewegung der Ophite in Beziehung steht, endlich im W.
durch die krytsallinisthei) Gebilde Gafieiens,
Metamorphisches Gebiet. ^ Eine Zone urogeSnderter Schie-
fer theils Chiastolilhe enthaltend und jenen in der Bretagne nnd von
Bstremadura durchaus ähnlich , auch gleich diesen mit dazwischen
auftretenden Grauwacken, konnte auf die Gegenwart des cambrischen
Systemes englischer Geologen hinweisen , wenn der Vf. nicht in den
modiiizirten Schiefern sämmtlicher genannter Länder, obwohl nicJit
häufig, fossile Reste der silurischen Epoche gefunden hätte. Es sind
Gesteine dieses Alters, welche die Unterlage neuerer Formationen aus-
machen, so vielartige Störungen dieselben auch erlitten haben.
Silurisches Gebiet. In allen Theilen der Provinz gegen O.
nnd W. hin wie in nördlicher und sfidlicher Richtung sieht man eine Art ge-
schichteten Quarzes (Quarzite stratifi^) auftreten, der in eigentlichen weissen
sehr quarzigen Sandstein fibergeht. Diese Felsart enthält keine deutlichen
Petrefakte ; mitunter aber bemerkt man röhrenförmige Partie'n darin, ähnlich
Jenen von Moriain und denen von der MantagKe de la Perai in Breiegne,
Manche dieser Partie'n erinnern an Golumnaria; andere stellen sich in
regellosen zickzack-formig gebogenen Theilen dar, den Absätzen vergleidibar,
welche bei niedrigem Wasserstande Wflrmer am sandigen Strande bei Ihiei-
S»3
heohmMettn Stmrliap((s-Ricfattt»f^en difiifr <|iuirzigeii Sandjiteine — viel-
leicht Ckredoe e&ndslone — in WMtlichen wie in östlichen Gegenden
m, 8. w., scbfvankteu stetii zwiscbeu N. 60® und N. 70^ Aach die ofH auf
dem Sandsteine ruhenden Thonschiefer mit fosidlen Resten haben häufig
dasselbe Streichen nnd Fallen.
Oberes silurisehes Oebiet — Deronisches Gebiet. —
In «inem mit Haide se bedeckten Lande wie die ProTin« Aslurien ge-
währen Bergwanns-Arbeiten ein sichereres Mittel zur Klassification der Fels«
mnsse», als die an der Oberfläche des Bodens, angestellten Untersuchungen,
Als Beispiel möge die Grube Simia Maria M Mar oder d'Amao dienen.
Wenit man sieb von Naian, d. h. von der grossen Verwerfungs-Kluft, welche
auf dieser Seite die erste, dem Meere parallele Kette quarzigen Sandsteines
•o sehr gestört hat, nach jener Grube begibt, so findet man in der Rieh*
tnng von SanHafo dal Manie mit einem Steichen N. 60^ nach N. 70** O.,
sitnrische Sandsteine nnd Schiefer des nämlichen Alters, bedeckt mit
Kalksteinen, welche Enkriniten nnd Spiriferen fähren. Gegen Sania Maria
dei Mar hin, bei der Kapelle dieses Namens, ist eine Hervorragung quar-
zigen Sandsteines , fiber dessen wahres Streichen man im Zweifel bleibt«
Unmittelbar darüber erschien Schiefer nnd eine seit langer Zeit bebant«
Kohlen- Lage, die SO. in NO. streicht und schwach gegen NO. fällt. Mit
Sicherheit lässt sich das Lagernogs-Verhältniss der Schichten am Abhänge
gegen das Meer hin nicht bestimmen. Indessen sieht man nach den quar-
zigen Sandsteinen von Sania Maria Schiefer und eine Reihe oft zerkififteter
Kalksteine, auf deren Oberfläche Enkriniten und Spiriferen im Relief her-
vortreten. Zwischen dem verlassenen Schachte de la Eeperanma — womit
die ganze Gruppe dnrchsunken wurde ^ ohne die bauwürdige Kohle zn
berubren — und dem CaniakriacKen 0»eau gehen verschiedene Kalk-Zonen
zn Tag. Es sind genau die nämlichen Lagen, welche die Schiefer- Ablage-
rung mit Kohlen bedecken, in denen die €»rube d^Aranoea betrieben wird ;
sie sind es, die nufem des Schachtes dei Area Terebratnla prisca
nnd einige andere Versteinerungen des devonischen Gebietes enthalten.
Die Schiefer sowie die fibrigen Gesteine des Kohlen - Gebildes streichen
N. 70^ O. und an einer andern Stelle N. ZO^ O. ; das Fallen ist stets
gegen N. ^ *- Eine andere Örtüchkeit, die der Grube von Ferranee in
der Gegend von AviiSey dürfte demnächst den Geologen wie den Paläon-
tologen, wenn sie eine genaue und sidiere Bestimmung des Alters der Kohlen
beabsiehtigen , nicht wenig zn schalFen machen , obwohl hier bessere
HMfsnittel geboten sind. Pelapa^a, SamPedro^ Deirae de ia Pena n. s. w.
vnfem des kleinen Dorfes F^irronet verdienen Beachtung als sehr ergiebige
Fondstätten fossiler Reste. Hier sieht man einer ziemlich merkbaren Stö-
rung der Schichten nngeaehtet auf dem Dach der Kohle in ziemlich gleidt-
mässiger Art nnd allen Biegungen folgend grosse Streifen kalkiger
Gesteine, nntermengt mit kleinen Lagen thonigen Kalkes voll von Petre>
fakten, mben. Am häufigsten treten Terebrateln, Spiriferen nnd Polypilen
•fl von nicht gewöbnKeher Grösse «uf. Die meisten dieser fossilen Über»
224
bIHbscl finden sicli ebenfalls in sftmiiitliehMl eturcs thnrigeu Kalken de«
Thaies voo Kanie Affudo und am Abhänge , ao wie in den Schlnchtca
oberhalb der Pfarr- Wohnung. Sie beweiaeo das Gleichseitige jener Gebilde
mit ähnlichen schon bekannten Formationen tn Boulogme^Mur^Mer^ Uekom
in NormandiSy Ine und Ganard bei Renn^ in SrHagme und endlich viel-
leicht mit denen der Ei fei. Demnach gehurten die Schichten von Ferromss
in den geologischen Horizont jeuer von Amaa nod von Sauia Marim dsl
Mar und konnten nicht der eigen tliclien Kohlen-Formation beigez&blt wer-
den. Da die in Betrieb stehenden Stellen zalilreiche vegetabilische Abdrücke
geliefert haben, so läset sich Aufldsung der Zweifel hoffen, weiche ober
die Gegenwart devonischer und sogleich silurisclier Muscheln im
Dach - Gestein der Kohlen bestehen* Es wird sich darans ergeben : ob
eine wahre Steinkohlen-Ablagerung swiscben dem alten rothen Sandstein,
welcher das Kohlen-Gebilde ausmacht, und den devonischen Kalken, die
sie überdecken , vorhanden ist Vielleicht hat man des grossen Rückens
wegen nin* an gänzliche Umstürzung des silorischen Systemes zu denken.
Oberhalb des Kohlen-Gebildes von FtrronM folgen in wai^recbten oder
wenig geneigten Schichten rothe Mergel- Sandsteine und Brcccien neuer
EnUtehuug. ~ Grube von Hanta Firme. Das entgegengesetzte Gehänge
des Berges von Farroniea^ Pico Oranie^ lässt eine Folge von Sandsteinen,
wechselnd mit wenigen kalkigen Bänken wahrnehmen. Sie fuhren zur Grube von
Banio Firme^ deren zahlreiche Kohlen-Schichten seit langer Zeit Beachinng
erregten. Überlagei'ungen neuereu Ursprung^ machen es unmöglich die
Fortsetzung sowohl nach Viliabona hin als in der Richtung von Poaada
zu verfolgen. Deraungeachtet und selbst bei der Entwickelung des Kreide-
Beckens von Hondeäla und AMa, lässt sich nicht im Mindesten bezweifeln,
dass die Ausgehenden von Kohlen -Schichten auf dem linken Lfer des
tUO'N&va^ Kifchspiel von Viliapere , zu derselben Gruppe gehören und
einen Theil des Kohlen-Gebietes ausmachen. ^ Gruben am Rio Nova. Hier
treten sehr Fossilien-reiche Kalk-Sdiichten auf. Sie wurden jeden Zweifel
darüber beseitigen , dass das Ganze der Steinkohlen-Formation angehört,
wenn auch die häufigen und schönen Lepidodendron - Abdrucken im Sand-
steine von äei Picon und von la Joaaphina nicht vorhanden wären. Inmitten
des Naraneo tritt dem Kiel eines Schiffes vergleichbar unter den vorer-
wähnten Gebilden alter rother Sandstein hervor; mitunter stellt sich der-
selbe als ein wahres kieseliges Eisenerz dar; an andern Orten dagegen
erscheint er als gestreifter Eisen- und Mangan-haltiger Sandstein. Diene
Felsart ruht augenfällig auf Quarziten oder silurischen quarzigen Sandsteinen«
Die Entwickelung des Kohlen - Gebiets ist übrigens nicht bedeutend; man
hat vor wenigen Jahren Versuch- Arbeiten unternommen nahe an den
Punkte, wo die Kreide - Formation des Mittels der Aalurien als Decke
sich zeigt. — Grube von Mierea Ael Camino, Südwärts von Oviedo
und jenseits detNalon entwickelt sich nach den Silurischen Schiefer- und
Sandstein - Schichten , welche unfern des Dorfes Ollonego zu sehen sind,
eine unermessliche Kohlen - Formation , die , ausgenommen einige Bewe-
gungen, hervorgebracht durch verschiedene grosse Inseln von älterem Kalk,
22S
«M OKO. ia WBW. Akt £• nt Jena FoniMtioo, die, iiidien me sich um
MttMcn ciM» Kfliki« biegt» welcher dem Mommiaim HmeH^me beigezIMt
werden ka«D, die Becken von 9§im^4f, von Lm JIIoc«, ITWcte n. e. w.
xnsamineneetst Von den Silnricchen Anthrant - Kohlen von Aiier bic s»
den Steinkohlen von Atnfnlnfjn «- woselbst in Thon - Eisenslein mehre
Prodoctns vorkommen — fiberscbreitet man die ganse Folge des Kohlen-Ge-
bietn. £s tritt hier in letsteren eine roerkwfirdige Feisart auf; eine Bieceie
ans eilipsoidiscben Quars-RollstAcken gebunden durch einen kieseligen oder
kolkig^ea Teig. Sie wechselt oft mit Sandsteinen, die Abdröcke entbollen,
bildet auch ffir sieh michtige Bftnke. Die steilen GcMlnge, welche din
CbslüinnfffaAe Hanpistrasse in derCtegend dcrBHkke von Senlnllmio jenseits
IRsr^s SD fitloresk machen, bnben ein wahres botanisches Museum von
Abdrfieken im Sandslein anfsaweisen. Besonders reich «eigen sich die
modifeirten Sandsteine des Dorfes von Im Pemut. ^ — Grube von SSsmn
« IftfMfreo. Die Schiebten folgen einander anf wunderbar regelrechte
Weine; erst nach einer Entfernung von fünf SjMmi9ehen Stunden
werden dieselben unterbroehen. Bei ParmHvm ruhen sie auf einem von
Enkrtniten ganz erfdllten Kalk; an andern Orten lehnen sich solche an
die Kalkmasse von Sokre^eopU, Auch hier tritt das KalktrÜmmer-Gestein
sttt, dessen bei fm^i^om^ gedacht worden. «^ Gruben von In VaUa de im
CHmt und von Uem. Unmöglich wAre es nicht, dass die siemlich gering«'
miclitigen Kohlen-Schichten bei'm Weiler von Im JLIonem unfern der Kanin 40
U Crwm einer etwas Alleren Epoche angehSvten, als die vorerwähnte. Sie
gehen mit einem Streichen von N. 15^ O. su Tag und neigen sich unter
70^ gegen O., so dass dieselben eine Art Fortselsung jener von €b»ir«i«l
ausmachen. Nach O. and in derRiehluug von Lleres, in den Gruben von
Ist PisomMj sind die Kohlen von sehr guter Beschaifenheit ; nun nehmen
die Schichten wieder die Richtung N. 70* O. und bestehen aus Thoa«
schiefer, Köbl enschief er und Sandstein , welche stmmtlich Pflanxen* Ab-
drucke enthalten. Der schdne natfirliche Durchschnitt am Wege von
LIsrM nach der Vtmim de Im Chm seigt deatlich , dass das KobIen*System
hier anf silnrischen Qnarsiten und Sandsteinen ruht, wAhrend dssselbe
durch' Sand, sandigen Kalk und durch andere Kalksteine des Kreide-Oe-
bilden des mittleren A^tnrien^ äberdecki ist. — Grube der Gruppe von
Pmerio Smeke. Die grossen wahrnehmbaren Störungen, wodurch das
PbTsiognomische so anffallend gestaltet worden, sind wahrscheinlich Folgen
einiger Ginge im Hornblende -Gestein, die in der Richtung von Infimrim
an Tage gehen und welche, wenn sie nicht an anderen benachbarten
Orten bis snr OberflAche empordringen konnten, dennoch uoterirdifch
ihren Eininss auf die Gruppe aussuchen vermochten. Die Schluchten
zwischen Oviedo und dem Imfmnm lassen die gegenseitigen Lagerungs*
Verbaltnisse des Bergkalkes und der silurisdien Schiefer und Sandsteine
gut erkennen. Unfern der Anirnifo • Bnicke sieht man die siemlich gleich-
mfissige UberUgerung des Kreide-Gebietes auf die stark emporgerichtelen
Schichten der Gesteine, die snm Kohlen - Gebilde geboren. — — Grube
von Bimm. Hier treten Porphyre auf; unfern des kleinen Marktfleckens
Julurimiff 184a 15
2M
C^tiOlo %f\f^ sirh nicht sa Tericesacade Sparen. Sehr ndgücii ist,
dMS ihre G^f^enwart die bedingeade Uriaelia ist, wcsahalb nuut in dieser
Geltend nor ADtlirasit findet. •» Gnibc tob CWnnfB. Zwweiiea den
Lagen von Bimw» und dem AntUrazit - Vorkommen bei CWtrflf « im Bierrm-
Tbal durften gewisse gemeinsame Beziebongen stattfinden ; demnnge-
aebtet treten in der Richtung aus O« nach W. nur Kalksteine «nf mit
Spiriferen, Enkriniten, Polypitea u. a. w. la der Grube 4$ im Tore bnbcn
.die Sandsteine ganz das Ansehen von eigentlicher Gnwwacke. ~ —
Gruben von SoiieUe and im dstUefaen Tbeiie der AMhtrim. Im £relfa-Tbnle
zeigt das steile Ufer des Flusses zur rechten Seite Sehiebtea , welclM^
dem Kohien-Gebiet angeboren a zur linken erscheinen Jene des nntemn
Tbeiles des Kreide- Gebildes. Im FInssbette stehen die ScMefier senk-
recht mit einem Streichen aas O. in W. Auf dem reshtan AaUa-Ufer sind die
Anaeigen des Kohlen - Gebildes keineswegs selten. In der Gegend um
Cmngms de Onh ist die silnrische Gruppe sehr entwickelt Sie setzt fort
ia der Richtung von CMmdangm, wo die grosse Hasse des Eme-ffihrendett
Kalkes der Agturiem anfingt; die auf Blei, Kupfer und Kobalt in friharen
and späteren Zeiten geführten Versuch -Baac lieferten keine ginatigen
Resultate. Beim Hinabsteigen nadi den Ti«f*Xbälem von Calmle« er-
scheint der Kohlen-fohrende Kalk wieder. — «- Bei AM» troten Qnnrzite
auf und andere 9 wahrscheinlich zum unteren Theil der Kohlen -Gruppe
gehörige Gesteine ; sie neigen aich, was Streichen und Fallen betrilFt, nuf-
fallend versdiieden von den darfiber gelegten Kalk - Schiehten. Inautten
der Sandsteine und der Schiefer int das 'Ausgehende einer Kohlen - Lage
zu sehen. Zwischen AiU» und Ahtmdami» ist das Kohlen - Gebiet besser
entwickelt. Man sieht Sandsteine und Schiefer mit den bezeiofanenden
ptlanzlicben Oberbleibseln : diejenigen, welche besonders reich daran aind»
streichen SO. in NW. und fallen zwischen 25 und 50* in NW. Die Er-
streckung ist nicht bedeutend ; Lagen eines allem Ansehein nach Kreide-
artigen Kalkes hindern weitere Beobachtangen. — -* In der angebingten
Notiz von V. Vurnbuil und d'Arohiac werden nadistehende Fossilien des
paläozoischen Gebietes der Astnrien aufgeführt, die mit ^ näher beschrie-
ben und durch Abbildungen erläutert:
* Orthocerafites Jovellani, nov, 9p, Terebratula rcticalaris Schloth.
Cardium (dem C. alaeformc Sow. (T. prisca Dalm.)
nahe stehend und identisch mit • „ Oliviani, n^e 9p.
jenem aus dem Kalke von Neham * „ Adrieni, id.
im JlfancAtf-Dept. „ Daleidensis Roem.
Terebratula subconcentricanov.Sf. • Spirifer Pclfico, nov. 9p.
„ Pclapayensis, id. * „ Cabedanus, id.
„ Campomanesi, id. • „ hetcroclilus Depr. (9p.).
„ Perronesensis, id. • „ Cabanillas, nov. 9p.
„ Ezquerrae, id. „ Vcrneoili, r«r. Mvrch.
„ Hispanica, id. Orthis resnpinata Mart. (9p).
„ Toreno, id. * „ orbicolaris Sow.
Orthi» crettistna Phil. <Jf «> ** P^niminites Sdmlu im». «^ •
LepUena Mnrchisoni d'Aroh. Auiopora serpens Gou>f.
und VON Ybrmbiuu Criserpia Michelini Wiuig £dw.
„ Dutertrii Muaou. Favosite» polymorpba Goldf.
Serpola omphalotea Goldf. „ fibioaa, id. var. ramosa.
Peutremitea PaiJietti voa VsaN^ Ltihodeudron cae^pitosum Goldf.
&WMA8ZR0: vorJäufige-Nachriobt ubar anstellende devoni-
sche Schichten im Guu vernement Si, Peiwskurg (Erman's Archiv
iVy 340 ff.)- EiCHWALO bemerkte die Neigang der Schichten dea alten
rotben Sandsteines nach OaUeMnm eu und aeigte ae den Weg su weiteren
Untersuchungen, Der Vf., dieser Weisung foigend9 beobachtete «aerst die
Ua^pegend von QaUchvM \ , er fand auch am Suida * Flusse Eicuwalos
Wahrnehmungen vollkommen gerechtfertigt. Am oberen Theile des Ore-
ife#c&- Flusse« bilden die Dfer einen durchaus Vegetations-freien, oft z%völf
Faden hohen steilen Abhang. Hier steht der alte rothe Sandstein un-
mittelbar unter der Dammerde an ; ebenso findet sich diese Felsart weiter
längs dem Laufe des OredeacK und bis zum Dorfe Glebowo, 12 Werst von
der Grenze des iVotc^oroi/tfr Gonvt's., und wahrtscheilich ist das devonische
System des SL Petersburger Gouvt's. eine ununterbrochene Fortsetzung
derselben Formation des Nowgoroder Gouvfs., um so mehr, da bei Baron»'
kttja-Sjewersktua der alte rothe Sandstein Schichten von zwölf Faden
Mäclitigkeit bildet, welche beinahe wagrecht liegen. Bas rechte Suida-Vier
bildet Entblössungen des lehmigen devonischen Sandsteines dar; etwas
niederiger zeigen sich Schichten rothen devonisdieu Lehmes , und weiter
siebt man Glimmer-führenden Sandstein mit geringem Lehm- Gehalt. Hier
fand S. die erste anstehende devonische Schicht mit Fisch - Resten im
Sl. Petersburger Gouv.: Schuppen des Holoptychus nobilissimua
Ag. Weiterhin werden die Suida-Vfer immer niedriger. Erst beim Dorfe
Wikta9f\}3k&wa i wo das rechte Ufer ein'eu Abbang von 14 Arschin Hdhe
auamaeht, sieht man dieselbe» Alten rotben Sandsteine wie beim 0red49ek
und ebenso iKe Glimmer «> balligen Sandsteine. Miinbar erlangen die
Schichten des devonischen Sandsteines an der Suidt» eine grössere Ent*
Wickelung, als an der JJora. Der Vf. suchte an letztem Fluss die Verhin«
dnng des devonischen Systeme« mit dem silurischen. Beim Dorfe WJMehie^
iewa fand er : Torf, mit vortrefflidi erhaltenem Planorbia mairginatns,
PI. eontortus, albus, v ort ex, Limnaens stagnalis, palustris und
anderen in der Gegend noch lebenden Muscheln; darunter graner Lehm mit
6raint>Ger6lleii und sodann Kalktuff mit ahoii<hen Arten von Susswasaer-
Muachelfi, welche um St. Petersburg leben. Endlich am St0tqiankm'F\Ü8M'
eben, jenseits des Dorfes Btarjimo erscheinen mit FiKcb - Resten angefüllte
Kalk - Schichten und zwar in einer derselben Onchus Mnrchisoni
und t e n u i s t r i a t u s , welche die Ludlew - Sebiehteu charakterisiren,
zugleich mit Fisch - Überbleibseln , die< dem- deveoiaebta Systeme eigen
sind. — Bei einer zweiten, vil EicuwiiL» gemeinachaftlich nntemeaiaicaeii
15*
2i8
Wanderunip wnrde am linken Mm^MiAw-Ufer, «twna bölMr, nis das Dmi
MtjinOf folgende Schichten -Jieilie beobachtet:
I) Lehmige Anfrcfaweminiingen mit Granift-Oeröflen.
2> Röthlicher I devonischer diinnscbieferiger Sandstein, beide eittca Fbss
3) .Grauer { mAchtig , ohne Glimmer , aber mit Fiach - Resten : mge-
sahnte lefathyodorulitben , kleinen Zfthnen dea Oateolepia inler-
medtua Eicnw., zerbrochene Schoppen dea Glyptolepia ^na-
dratua Eicuw., Oateolepia ornatua Eichw. u.a. w.
4) Sandiger, grauer und rdtblicfaer devunischer Lehm, iVi Arachna
machtig.
5) Mergel.
•) Mergeliger Kalkatein, l Arschin dick.
7) Sl^ischenacbiehten devonischen Lehms.
8> Fester Kalkstein, in dem bia jetst keiae Pefrefnkten geAmdea wmrde«.
Etwaa niedriger, auf dem rechten Ufer ungeflhr, 50 Faden vom Dorfs
Matjino:
1) Dammerdc und Sand, iV, Arschin.
2) Bother, dichter Kalkstein, \'^ Arschin, mit Fisch-Resten und Zähnen,
gleich jenen des Asterolepis ornatus Eichw.
3) Grauer, stellenweise auch röthlicher Sandstein mit vielen Petrefakten.
EicnwALD unterschied folgende grösstentbeils neue Arten : einen Theil
^er Kinnlade mit Zähnen des Osteolepis nanus; Reste der
Schilder des Megalichthys Fische ri,Glyptolepis quadratns,
Cheirolepis splendens, Sclerolepis decoratus, Chiasto-
lepis clathratus, Microlepis lepidus, Asterolepis orna-
tus, Bothriolepis priscus, Onchus Murchisoni, O.
tenuistriatus, Hybodus longiconus etc.
4) Zwischenschichten von devonischem Lehm, einen Fuss stark.
5) Mergel -artiger Kalkstein, ohne Petrefakte.
Weiter am linken StmuifmUsm-l^ftr treten silurische Gebilde auf. Unter
dem angescfawenutttea Lande eine, nur 3 :£oU dicke Schichte von Braad-
aehiefer. Sodann folgt siluriscber Kalk mit Chlorit - Körnern und von
fossilen Resten Asaphua expauaus Wahl, enthaltend, ferner 0 r th o-
ceraa dopIexWAUL, Orthis callactisDAiJi.,Orthis elegan tnla,
Dalm. (parva Pand.), Galamopora fibrosa Ciouip. (Pctropolitanm
PjkaD.) — Unfern dea Steinbruchea von Onfslotsa seigt sich die Auflage*
rnog der devonischen auf den sUurischen Schichten in folgender Weise:
1) Daaunerde.
S) Gelber I^hm, grobkörnigen Sand und Glimmer fahrend, wabraclieiB-
lieh durch Verwitterung von Granit-Geröllen entstanden ; auch Bmcb-
stflcke von Granit und von silurischem Kalk kommen darin vor; %
Arachin mächtig.
3) Graoer nnd röthlicher devonischer Lehm nnd Mergel; y^ Arschin.
4) Gelbiieher devonischer Kalkstein ; y^ Arschin.
'5> Rölhiieher und blauer devonischer Mergel; % A.
920
6) Eine Schiebt fj^bm , gestreiftem Jaspis tbnlichy roch, gelb, griin und
blaa; 3 Werscboek macbtig.
7) Blass rötbHcber, gestreifter devoitiseher Mergel - baltiger Kalkstein;
5-6 Werscboek.
e) Mergel-haltiger Kalkstein, ia Allem Nr. 5 des vorbergeheoden Durch-
sefaDitts Sbniicb.
0) Silariscber Kalk mit Cblorit-Koniern, gleich dem beim Dorfe Mmfyima.
Erentbilt: As. expansus Wahl.; Ortboceras duplex Wabj..;
Orthis elegantula Daim« ; O. pronites won Buch; Orbicnla
antiquissima BiCHvr. und einige andere Petrefacte , welche man
im Cblorit-Kalk beim Dorfe Ormfulit^ia SUu^tnUta trifft.
Den vorliegenden Beobachtungen SjrmasJero's zo Folge erstreckt sich
die Devon Formation im ^f. Petertiurger Gouvernement vom Flunse Oredeseh
aber die Bache Pisehinsinf und Sabtoäsk^ längs den Fliissen SuidaundJJof
bis snm Flusse iS/ati^iiaft«. Die Grenzen derselben überschreiten Oaisckituß und
bedecken die silurischen Kalk- Schichten bei Boi4(kq}m^ Woftcha und ilo/-
#cs^/« Kotptmo, Wenn man den Weg vom «(jfora-Flusse und von Qafsehina
gegen S. verfolgt, so zeigen sich selten aufgeschmemmte Hugel, wie bei
LueoMi ; eben so siebt man beim StfiWa-Flusse und besonders am Oredeseh
keine Kolkstficke, während etwas nordwdrts der ganze Boden mit ange •
schwemmten devonischen Hfigeln bedeckt ist, aus mergeligem Kalkstein
mit Fisch-Resten und aus Sand bestehend, der mit Granit- und siluriscben
Bmebstucken untermengt erscheint. Ahnliche Hngel werden auf dem
Wege Ton OaUekina nach Lu^ getroffen auf einer Strecke von 7 Werst,
jedoch alle unbedeutend im Vergleich der nach N. hin befindlichen. Der
Tf. scbliesst daraus, dass die Trümmer, welche die Hügel bilden, nicht
aus dem S., aus dem Nawgoraisehen Gouvernement , sondern aus andern
Gegenden angeschwemmt worden. Die devonischen Kalkstein-Stucke bei
MoHno, Seigeiew, Podan^iki u. s. w. rubren nicht von den bci'm S/ffio-
/tfiiika-Flusse anstehenden Schichten her.
A. Bukat: Jiber einige in il/^ertVfi entdecktcErz-Lagersfätten
iCompien rendui XXI, 879 etc), Sie lassen sich in 3 Kategorie*n
unterordnen : jene der Gegend um Tenit aus Eisenspath-Gängen bestehend,
wovon einige Kupferkies enthalten : sodann die Fuhlerz-fubrenden Baryt-
nnd Eisenspath- Gänge im Gebiete von Mim»mia9 auf dem sfidlicben ^/to#-
Gebänge. Die Formationen, in denen die Gänge beider erwähnten Örtlich-
keiten aufsetzen, gehören zur oberen Abtbeilung des Kreide - Systemes.
Ausserdem findet man verschiedene Erz-Lagerstätten, zumal von Eisen-
Oxyd, in den Übergangs-Gebilden des Küstenlandes, welche einen Tbeil
des Aiperi^ehen Säheti nnd der Cvegenden um Bdns nnd Phili/fffmsiiie zu*
sammensetzen. Was die übrigen , im OuarenserU südwärts CoMirnnfine
bestehenden Graben betrifft, so kennt mnn dieselben nur aus Erzählungen
der Aräktr nnd durch den Bleiglänz , welcher zum Behuf von Tdpfer-
Arbeiten den Mirklen sogefBhrt wird. - Um Tmi* find««i Moh drei
deutlich unterscheidbare Formationen ; die nnterate ist nuMdilieaslitfa kalkig
und »eist die Masse dea Vei'gebirgea TMa susammen, das über 600
Meter hoch emporsteiget. Diese dichten, weissen oder gelblichen Kalksteine
eriunerii nacli allen Eiiuelnheiten ihrer Merkmale an die Neoeomirn-
Formation der Procence. Darüber folgen wechsdnde Lagen von sandigen
Gesteinen, von Sdiiefern und von grauem sehr MuscfaeU reichen Kalke;
sie bilden die Berge des Gorges^ welche die neue Strasse von Orlemms-
viUe durchschneidet. Jene wechselnden Lagen stellen das Nnmmnlilen-
System dar, den Stellvertreter des Alberese der UtiUemer^ Die oberen
Theile endlich *- durch ihre Stellung » so wie dordi ihce mineralogischen
Merkmale dem Macigno des nördlichen Ualiens sich anschliessend —
bestehen aus grunlich-blauem festem Sandstein, und darüber treten grane
schieterige Thone auf^ deren grosse Eutivickelung einer der wesentlichen
Charaktere der Formation Algeriens ist.
Die Erz - Gänge der Gegend um Tenee finden sich in dem Sandstein
(Macigno) und in den oberen Thonen, Sie zeigen viel Regelmässiges^
eine gebänderte Struktur, eine mittle Mächtigkeit von 0»,50 bis 1°>9 30
und werden beinahe ganz von Eisenspath gebildet, indem der Kupfer-
kies nur mehr zufällig auftritt. Das Ausgehende dieser Eisenerz^Lager-
statte verdient besondere Beachtung. Die Hauptgänge durchsetzen das
geschichtete Gebiet senkrecht, der Richtung NS. folgend; allein häufig
verzweigen sich dieselben nach beiden Seiten, und solche Aste erlangen»
indem sie zwischen den Schichtungs - Ebenen eindringen , das Ansehen
kleiner untergeordneter Lager; aber es sind dieselben zogleieb durch
senkrechte Adern verbunden, welche einander schneiden und auf soldie
Art ein Netz - furmiges Gewebe darbtellen. Erscheinungen wie diese
werden zumal in den thonigen sehr zerklüfteten Theilen des Gebietes
wahrgenommen, und im Allgemeinen findet man die Gänge um desto mehr
verzwei<;t, je weniger Festigkeit das Gestein hat,* in diditeren Sandsteinen
zeigen sie sich mehr ganz und vorzuglich regelmässig. Es ist diess ein
neues Beispiel, dass allen übrigen sieh anreihet, welche darthun, in wie
ferne ^^Spalten - Gänge** (filoM-ferUee) , was ihre Gestalt- und Struktur-
Verhältnisse betrifn, der BeschaflPenheit des umschliessenden Felsbodens
nntergeordnet sind. — Beobachtet man die innere Struktur der wohl
charakterisirten Gänge, welche die festen Gesteiiio durchsetzen, so zeigen
sich, ungeachtet der Homogenität des Eisensputhes, der solche bildet, den-
noch sehr scharfe Abtheilungen in gestreifte Zonen, dem Hangenden und
Liegenden parallel. Diese Zonen werden bestimmt durch das allgemeine
System der Spalten und durch die Gemenge von Trümmern der um-
sclilieseuden Gebirgsurt oder des Kupferkieses. Die Spalten - Oberflächen
lassen niclit sellrn Streifen \on Glättung wahrnehmen und keineswegs
nur an den Wänden, sondern inmitten der Gangmasse seibat; die Streifen
stellen sich mitunter so deutlich dar, dass ihre parallelen Vertiefungen an
vielen Stellen gewissen Kulamiten-Eindrucken im Steinkohlen^Gebirge ahn-
li£h sehen. Es haben dcmnuch Boden - Bewegungen stattgefunden, später
SSI
als 4m BUdmag eines Thetleg der Gftn^. — Alle erhabenen Aa«g;elieiiden,
welche sich aof den Plateaus awisehen dem Vorgebitf^e und der Stadt
Temeif zeigen, sind arm an Kupferkies; dieses Erz erseheint nur in untern,
durch den Wassertauf entblössten Stellen, und es ist desshulb wahrseheinlich,
dass dasselbe gegen die Tiefe hin zuntaimt. ^ Die GSnge der Jfo«««iaa
kommen in einem ahn liehen Gebiete, wie jene der Gegend um Tenes vor.
Zwischen den kalkigen und den schieferigen Lagen, welche am ndrdlidien
Abhsnge des ÄUm zu Tage gehen, trifft man grosse Austern und Spon-
dylen in Menge in Trümmer- Gebilden, die viel Ahnlidies hsben mit jenen
der Corkieres, in denen namentlicli bei Bwrhan^ Austern, Spondylen nnd
Rudisten enthalten sind. Jener Gesanimttheil von Lagen wurde demnach
dem Nuwiuuliten- Systeme angehören, und auf den sudlichen Gehangen
stellten sich die Sandsteine und die grauen Thone, von denen das Becken
zwischen dem AUa9 und dem DJeM^Nador erfüllt wird, als Äquivalente -
des Sandsteins (Macigno) und des Thones der Gegend um TmtkM dar.
In diesen thonigen Gebieten treten die Erz-Gänge auf. Es besteben die-
selben aas Baryt- und aus Eisen-Spath, und sie ragen, da sie finsserlishen
zerstörenden Gewalten mehr Widerstand leisten als der Thon , in mehre
Meier hohen Mauern hervor. Der Eiseuspath dieser Gänge ist oft ganz von
Fablerz durchdrungen und scheint dagegen den Barytspath zurilekgestosseii
zn haben ; wo letzte Substanz allein vorkommt sind die Gänge fast immer
arm. Das Fahlerz findet sich sehr regellos im Eisenspath zerstreut: mit-
unter nimmt dasselbe einen beträchtlichen llieil in der Mächtigkeit der
Gänge ein , euie oder mehre Zonen bildend ; am häufigsten )edoch zeigt
sich das Erz in nicht zusammenhängenden Adern, in Knoten-fÖrmigen Partiell
und eingesprengt. - Keine andere metallische Substanz kommt darin vor,
während die Fahlerze DeuUehland» nnd Ungmtmt meist nur mehr unter-
geordnet auftreten. Das dunkle oder Antimon - Fahlerz scheint in der
mächtigsten aus drei Gängen bestehenden Gang -Gruppe, genannt det
Oiiviers vorzuherrschen, der Tennantit in der Gruppe von AumaU\ beide
Mineral -Körper zeigen sich krystalliniscb. Barytspath ist die herrscliende
Gangart. — Dureli den Bergbau wurden bereits versdiiedcne interessante
Thatsacheu nachgewiesen. So finden sich in diesen und jenen Niveaus
der Gewinnung die Erz-reichen und die Erz-armen Theile in einer ver-
tikalen Zone, man sieht die Erze in senkrechten Säulen gruppirt und ge-
schieden von einander dorch erzarmc Säulen. — — Überall war bis jetzt
die Erz-Lagerstätte als Gebilden von feueriger Abkunft verbunden ange-
geben worden, nnd dennoch kannte man keine Gesteine der Art in der
Zusammensetzung des A#/c#. Sie kommen indessen vor; am Fusse den
JlfonMta- Berges und im Bette der Chifa finden sich abgerollte Blöcke
von Diorit. Diese Diorite treten wahrscheinlich in Gängen auf. Sie sind
sehr krystallittisch nnd enthalten EisengHmmer. Allem Vermuthen nach
bewirkten solche Hornblende - Gesteine die Eiuporhebuug des AUm* uud
stehen auch mit den Erz-Gängen im Verbände.
2»
0 n o (B
238
und Planorbis rotundatus, dann Meuli^res ond Gjrps* Lager; er
ruht auf Orbital iten -Kalk unmittelbar. Nur der Asterien-K alk
(voll Yielen Asterien-TSfeleben benannt) bietet erbebliefae Sebwieri^pkeiten
der Klassifikation dar, indem er In vielen Stficken bedeutend abweicht von
€rrobkalk , obschon er die fof(^nden Arten mit ihm wie mit dem Orbitu-
liten-Katk zugleich gemein bat: Terebellum eonvolutum', Delpbi-
nnla narginata,Lucina gigantea, Corbi s pectnneuluSyTeflina
binngnlaris, Crassatella tumida, Spatangus acnroinatus,
Eehinolampas ovalis. Aber er enthält anch Cjtherea convexa
BRGif. (Glaueonomya convexa DsB.)Ly Cerithiura plicatum,
welche BaoNcifURT in den gelben Snsswaaser-Mergelny Natica patula
Dnn.y Cerithium cinctum, Cardium obliquum Lk. und Nueula
margaritacea, welche derselbe in den gelben Mergeln (Aber den
grflnen), dann Östren pseudocbanay O. canalis und O. longi-
rostris^, welche er in den Mergeln mit grossen Austern, und endlieh
O. eyathula Ln. und O. linguatnla Lk.', die er in den Mergeln mit
kleinen Austern anfuhrt, alle. mitbin in Schichten, die sämmtlicb au den
Mergeln aber dem Pariser Gypse gehören und Jetzt von den meisten
Geologen schon der Mioc&n-Abtbeilung zugerechnet werden. Der Asterien-
Kalk enthalt aber auch noch viele fossile Arten aus den Faluns, weldie
man in OuniEivor's Abhandlung aufgezAhlt findet Gleichwohl ist der Vf.
mit diesem und mit Colleono geneigt, denselben noch als eocan zu be»
trachten. Er schliesst mit der Bemerkung, dass demnach ein Charakter
des Asierien- Kalkes entweder eben in diesem Gemenge von eodnen und
mioeftnen Arten liege, oder dass spfttere Untersuchungen ergeben müssen,
dass er keine [?] eocinea Fossilien einschliesse, in welchem Falle seine
Stellung fiber den Gliedern der EocSn-Abtheilung und seine Vergleiebnng
■nt den Pmi9$r Mergeln dann nur gerechtfertigt seyn wfirde.
A. Davbrbb: Abhandlung dber die Verbreitung des
Goldes im IIA«t»- Sau de , und über dessen Gewinnung
O BuU. fe'ot. 1846y I, ///, 468-465). Diese Gewinnung dauert seit dem
7. Jahrhundert und liefert Jetzt von Baiel bis Mmmheim JShrlich für 45,000
Francs Gold. Rbaumor <1718), FaBVTLmoEn <l77fi) und Kachbl (1838)
haben sie beschrieben. Der Vf. aber bat Versuche und Beobachtungen
angestellt , um die Verbreitung des Goldes in verschiedenen Schichten und
JMcn des Sandes und die ganze Menge des im ilMn • Bette vorhandenen
Gold*Sandes zu erforschen. Das Gold kommt immer nur in Form kleiner
randlidier BIftttchen von höchstens 1 MUlimet. Durchmesser und 0,045—
• Sic werde« von Ocsuayes alle anter 4em Utaten Naweii KaMameabegrllTeii ;
DuMovuxa hftlt dIeO. lo ngirostris Ton Rordennx fHr 0. cra«sis«ina Lft., irekhe
Ikrencite ditfvil DchSayi:» von 0. loagirofttris getrennt wird.
234
0,057 Milligrammes mittler Schwere vor. Unter dem Mlkroikop erwAeiiien
sie durch eine Menge regelmässig vertheiltec erhabener Pänktchen Cbagrin-
artig. Die gewohnlich reichsten Gold «Grunde Hegen etwas tbaiwarts
von Ufern oder Inseln, die der Strom abwäscht, fast immer zwischen
gröberem Geschiebe; dann an einigen andern Stellen, wo er durch Fort-
Waschung des feinen und leichten Sandes sich als reichlicherer Rnck*
stand anhäufen konnte. Es kommt aber in geringerer Menge aneh ausser*
halb dem jetzigen JlA«tn- Bette vor in allen Anschüttungen, die sieh von
Ba^a bis Mannheim 4—5 Kilometer breit fortziehen. Die feinen
Geschiebe freien Sandes, welche der Strom bei seinem jährlichen Aus-
treten absetzt, so wie der ebenfalls nicht aus den Alpen abstammende
LÖSS enthalten nie eine Spar von Gold. Der Rückstand von der Ann-
waschung des Gold -fuhrenden Gerolles enthält immer auch Rosenquacz
und Titaneisen, und zwar dieses letzte überall im Verhältniss zur
Menge des Goldes. Die verschiedenen Geröll -Arten fahren 0,00002—
0,0008 Titaneisen, wovon die Hälfte vom Magnete ausziehbar ist. Der
ZOT Waschung verwendete Kies enthält gewohnlich > selten
Ä— 7
^, mid Bänke dieser letzten Art haben gewöhnlich nicht über
10,000,000
200—300 Quadrat^Meter Ausdehnung und 10—30 Centimeter Dieke. Die
von den Goldwäschem als steril angesehenen Grunde enthalten im Mittel
noch 8 Billion Theilchen Gold, und Diess scheint auch der mittle Gehalt
zwischen Rheinau und Phiüipehirg zu seyn. Ein Kubik*Meter „aasgeben-
teten'* [?] Kieses enthält 4,500 «- 30,000 Gold - Blättchen. Da man am
KaiterstuM und im Jura gar keinen , in den Vofaeen und dem. Sehtomr»-
waide nur an sehr wenigen Orten etwas Gold gefunden hat, so knnn das
Gold des ilAem-Sandes nur ans den Aipan abstammen, bis in deren FInas-
betten es sich in der That verfolgen lässt
Nach Rbivggbr's Beobachtungen scheint das Gold der Aar, der ReuM,
der beiden Emmen und der Luiieren zunächst aus der Molasse zu stammen
und auch das des Doubs könnte daraus herkommen ; die ursprungliche
Hiagerstättc aber könnte die Molasse in keinem Falle seyn. Bis jetzt hat
mau es jedoch noch nicht in einem festen Gesteine entdeckt. Man muss
es Sn den kristallinischen Schiefem der Alpen suchen, in den Glimmer-
führenden Quarziten , in den Hornblende - Schiefern u. dgl., wie nach
NöGOKRATH das Gold der Eder nur aus Übergangs-Schiefer, wahrschein-
lich Kieselschiefer, herrühren kann. Der Eder -Sdind ist nicht reicher alz
der AAem-Sand *, aber der mittle Gehalt des Sandes am ÜAetn, in SUirien
und in CMU verhält sich wie 1 :30:74 oder, wen^ man alle Geschiebe
von 2 Centim. Dicke aus dem ilAetii -Sande aussciicidet, wie 1:10:37.
In Sibirien sieht man schon den Sand, der nur 0,000001 Gold enthält, als
unbrauchbar an, obschon er noch t'/o mal so reich ist als der HkeiH-
Sand. Die Ursache dicsps grossen Unterschieds im Gehalte liegt haupt-
sächlich in der uugicichen Grösse der einzelnen Theilc , deren am Hhein
17^22 Bluttchen auf x ftlilligramm gehen, jene aber im Vraly in Sibirien
235
und Cküi im IMittel 200'-400* und oft lOOOmal so gross sind. — Nimmt
man wie oben an, dass der mittle Gehalt des Goldsandes 8 billionste
Theilehen seye, so rousste ein Kubik-Meter von 1800 Kilogram. Gewicht
ORToue Gold liefern inid der 4 Kilometer breite Streifen von Rhinttu bis
PkHippHtirff bei 5" Mächtigkeit im Ganten 36000 Kilogramme Gold ent-
haften and , wenn man die minder reichhaltigen Grnnde des AA^tn-Thafes
aiMserhalb diesem Streifen hinzarechnet , so würden sich 62,000 KÜlogr.
ergeben.
Ein Göldwäscher verdient tftglich iVa""^ ^^^ znfUIig einmal bis
10 oder i5 Francs und die Yerengnng des ilAeltt-Bettes in Folge der vielen
neuen Dorchsehnitte vermindert täglich die Ausdehnung der angreifbaren
Goldgrunde. Durch Anwendung von Maschinen-Thutigkeit statt der Hand-
Arbeit wurde sich aber viel mehr gewinnen lassen.
Ansgrabungen in MSkren (fiiterr. Blfitter lur Lit 1M7 , 7).
Ton PetreMlen fSanden die in den Steinbräcben der Ldf oto* Herrschaft
behttfic der Eisenbahn arbeitenden Italifoer, nebst mehren Zfihrten des
Eqnns primigenius und des Ursos spelaensy audi einige Zdbntf
des ausgestorbenen Riesenbirscbes y Elaphus megaloeertfs, deren
Maaltches Emaii besonders sehdn ist; man hoflFt 'ein ganses SiridetI
dieses Thieres aufznfinden. -» Bei LuhmSowiCy auf dem sogenannten Hmdy
traf aaan ein Sobwert von sdir interessanter Form , diessen Klinge ungemein
viele Seharten hatte, einen Sporn und einen Deich. Auf dieser Stelle
atasd einst die Barg AU-'Sweikntj wdche ihrer riittberischen Bewohner
wegen von den filfthrisch-stindisöben Truppen 1446 aerstdrt wurde.
Herbert: geologische Karte vom mittlen Himalaia (Nouü.
Ann. des voyages etc, S^'^e Ser. 184S , //, 9T3). Diese Karte stellt die
Formationen zwischen dem Sedledje und dem Ka/t-FIusse dar. Die Studien
zn ihrer Bearbeitung reichen bis zum Jahre 1826 zurück.
Fr. ▼. Haubr liat die Schichten von Quttaring und AUhofen in
KMmikm untersucht (^Buil.gM. 1846, IV, l63). Es sind Li^niten-
Mergeln auf kristallinischen Schiefern ruhend und von Nummuliten-Kalk
bedeckt. Die aufgefundenen Versteinerungen bestätigen die von Bovü
(Jlfeat. S0e, gM* <*> //^ &4) gegebene Alters -Bestimmung desselben: es
sind, ausser ilones, die einzigen EocSn • Schichten in der Österreiehischen
Monarchie; obwohl man auch Fusus scalaris aus den Lignitcn von
Gran in Ungarn erhalten hat. Die aufgeführten Fossilien sind : Myliobates
go nioplcur US Ac. ; Kruster-Reste ; Natica interm e dia Lk., Turri-
tellfl, nahestehend der T. imbricataria Lk., Fusus scalaris Dsii.^
Cerithinm combustum Bncrr., C. lamellosum Dsh., C. mutabilc
Lk. , Scrpula nummularis . . • : dann Corbula erassa.
23S
C. Petrefakten^Kuade.
PuBKiNGBR bexeichnat eioen ÜDlerkiefer von Anoplotberittm
comiottBe Cuv., der ia Uterem SusswAMer-Kalk WikrUemkerf» gefaadcB
wordtOy welcher den weissen Jnrs*Kslk an vielen Stellen der Scbwibiselien
Alp überlagert. Er ist mm Fusse des Bn9$m9 .bei MMnm§em entdeckt
worden (Württ. Jahresb. 1847 ^ lll^ 161), woher andi H. v. Mnvsn's
Palaeochelis Bnssenensis stammt («. a. O. 167, Tf. I, Fg. ll).
Durch {ene erste Art wire also das Alter Jenes Kalkes als dem des Pariser
Grobkalkes entsprechend nachgewiesen , wenn anders die Bestinunnng sn-
verlassig ist*
P. Gbavus: Abhandlnng fiber einige fossile Slngthiere
des VtnuiuM-Dpt^s. {A$m, sc. «sf. c, V, 333 und 3d5 >• Com^i. rmüL
i84$y XXii, S4S'-184t). In genanntem Dpt sind 3 örtKohkeiteB reich an
fossilen Knoehen. Die erste ist Qmr§M9 bei Af #, reich an Pa I ae o t h eri nal^
Anoplotherinmn.a. Paebfdermen, weldie JooRDAif xn Lyon nlchstcns
beschreiben wird; das Musenm in Avifnon besitzt von da 3 ßaekcnaihae
eines Ranbthiersy welche das Mittel su halten scheinen swischen Tbyla-
ci n u 8 unter den Bentelthieren und den blutdfirstigsten unter den fibrigen
Ranbthieren. Der Vf. redinet hier cum Genua Pterodon, welchen Blain-
viLLB fiir die von Cuvibr dem Dasjrums angerechneten Reste ans dem
Pariser Gjrpse aufgeteilt hat, nennt die Art Pt. Reqnieni und wird
sie ausffihrlich beschreiben. Diese LokaliUt scheint überhaupt mit den
alt • tertiSren Lagerstatten von PwrU , Wki$t und In Qrac€ bei Bardemmx
xusammensugehftren, ~ Die andre bei Cueuran im Vurmnce-Tkai ist junger
und liefert Reste von Wiederkftuern, Ebern, Hipparion, und den
obteren Hinterzahn einer Hyaena, H. Hipparionum, welcher nicht
nur viel grösser, sondern such anders gestaltet ist, als bei den andern
lebenden oder fossilen Arten, Er ist prismatisch und etwa wie bei'm
Hund in gleicher Flucht mit den andern Backens&hnen stehend, statt
dass er bei andern Hyänen mehr einwärts vom Fleisdisahn steht und theil-
weise durch ihn verdeckt wird«
P. Geavais und M. db Sberbs: Fossile Siugthier-Knochen
im Bermtli-D^. (Ann, $e. W c, V, 366-371 > FlnsiU. 184$^ ÄIV,
59). Sie stammen aus dem meerischen Fluss-Sande und entsprechen folgen-
den Arten: Ursus sp,^ — Felis von der Grosse des Serval; — Mas-
todon #|r., welche von M. angustidens verschieden scheint durch breitere
Backenzihne, durch einen Unterkiefer mit nicht verlängerter und Stoss-
sahn -tragenden S3miphyse^; — Rhinooeros sp,, swischen Rh. incisivn«
nnd Rh. tichorhinus , ein Unterkiefer mit den 2 Schueidesähueu, aber ohne
237
di# Eclmka« artigen ZftbM Atm «rtteo ; - Tapir, etwa« kiaiacr ala
die Art der üimaf^fM; Eqons; Sos, etwas veracUeden Toa Sua
priaeap; oMhrere Roaiinantea. Ob ia dieaeo Sehkbten geniachteo
UrapnmgsaaebElephas, Hipparion^LopbiodonyPalaeotberia»,
Hi ppopo tamaa Torkamaieii , die wohl Ja der Oegead aogefSbrt werdea,
iat aiebt erwieaea. -^ Dagegea findea sieb nocb aa Meeree-Saagtbierea:
Balaena, oder Rorqualy eiae Uaterfciefer-HIlfte ; Pb praeter, kleiaer ala
der Jetat lebende Kachelot; Delphiana aua eiaigea Wirbeln kenntiieh;
Metaayiberiam: SchAdel - Stficke» Zibae; die Wirbel and Rippen aind
nicht aeltan. Dieae Art gleiebt in ihrer Gröaae nad in der Fom der
Backenaibne den Arten von BUif0 «nd van IMHdby bei Aaaipat (Mann«
tna dabin s et Gaettardi Blv.)
Ch. Rovilubr: Lagernng. einee Mammoath-Skelettes bei
M9Bkmt (Jnbil&am & FiscnaR von WAUwana'a, 1841). Mammoath-Resta
sind hialigin allen Crouvernements des Reichs; die erweislich auf primitiver
Lageratilte gefnadenen aber aalten. Dasn geMrt das Skelett , wekhea
im Deaesiber i846 an TniUkoi bei Ekaroekow entdedit und nach ^€9
▼fa. Anleitung ausgegraben worden iat
Daa Tertiär-Gebirge besteht daselbst aaa drei Snaswasser» Schiebten
anasittelbar aof Eisen • schüssigeai Jura • Sandateine und ist bedeckt von
Dünvial-Saad. Die oberste Schicht ist Rost-farbig; die 2, grünlich and
reich anorganischen Realen; die natere iat scharf geschieden grünlich*
sdiwars. Daa Geatein ist eia feinblAtteriger Ugnit voll organischer Reste
and atark darchdrungen von Thon, Saad and Eisern Ea erfdllt eine
Scblnebt, welche fast rechtwinkelig gegen die MoMkwm anaaidadet und
eineai ebenwligen Zuilnsse derselben entspricht, wo die Flusse noch mehr
Waaaer hattaa, aber die FInssbetten schon ihre jetzige Form beaasaen. —
Daa Sketett atund aafrecbt, mit den Faaa» Sohlen anf der nnteraten Schicht,
vom tiefer ala hinten , mit dem Körper in der mittlen Schiebt und mit
einigen Theilen in die obere hineinreichend. Der Vordertbeil dea
Kapfea nad die Stoaaslhae fehlten; die Hochwasser der Mo9kw mftgen
sie bbU fortgerissen haben; auch die sdiwammigen Tbeile der Knochen
haben aehr gelitten, aumal die Symphysen noch nicht verwachsen waren
ein Jnngea Thier verrathend. Die OberiUehe der Kaochen war von Yivianift
aberaoffen. UageOhr die Hllfte des SkeletU ist gerettet. — Ana dieaan
Yerbiltnissen ergeben sich folgende Sdilnsse :
1) daaMammonth bat am Ende der Tertidr-Zeit diese Tbeile von Anas-
iand bewohnt; — 2) die drei Schiebten waren bereits abgesetet, sonst
hatte daa Thier daria einsinkend nicht seine aufrechte Stellang behalten
können; - a) ea lebte, ala ea versank, und war im Begriff gegen die
JVeataa Berg-ab au geben; — 4) es war nicht von Feme hergescbwenunt;
— 6) es ruht auf primitiver Lagcratitte ; - e) daa Bett der Matkwm n,
a. war bereits fertig gebildet ; — 7) die grosse Ihnlicbkat der ea be-
gleitendea Pilansen- und Thier-Reste mit den Jetsigen beweiai, dasa daa
3S8
miina Yon dem Jetng^en nicht verschieden geiresen «efn kam ; •-- 8> daher
h&tta auch der Mensch da leben kSnnen, wie er in Amerika g^leicbseitig
mit dem Mammonth war i aber er seheint die nene Welt früher als die
alte bevölkert kq haben. — Die Anwesenheit tmi Matnmont* Resteo in
ilaten vom Eismeer bis BemffüUn , in g^anz Buropa und Nari - Amerü»
ndtfaigt ansnnebmen, dass in jener Zeit das Klima an allen diesen Ortn
sieh gleich war : oder dass seine Rest« von einer Gegend nss nach allea
diesen Orten verschwemmt worden sind; oder dass das Mammonth in diesen
verschiedenen Gegenden von verschiedenen Arten war, dergleichen schon
F^sciTBR, Eichwald, Nbsti, Goldfoss angedeutet , nbschoD es schwer
bleiben wird, diese Arten ans Knochen des Skeletts naebmweisen.
J. TouLMHf Surra: über die Ventrikuliten der Kreide, mit
Beschreibung eigenthdmlicher Charaktere'in der Struktur
ihrer Gewebe (An». Jfa^. fMlM#/. tS4f^ XX^ 72— »7 , 176-191 mit
Holzschn. und Tf. YII, Till). Die Ventrikniilen , obsehon bereits von
GoBTTARD und vielen andern beadnrieben und aÜmiblich als Alcyonien-
Arten, Spongien- Arien, Ocellaria, C o« ein opo reu -Arten, Ciioa-
nites, Reteporen-Arten und Guettardia aufgesfthlt, siad gleichwohl
ihrem Wesen nach ganz unbekannt geblieben.
Sie erscheinen in der Kreide, wie in den Fenersteioen und in bridra
wieder in ganz verschieden-artigem Erfaaltnng-Zustand, so dass man, wie
der Vf. , Taasende von Exemplaren verglichen haben moss , nm sie in
allen diesen Zuständen wieder zu erkennen. Wir wollen AW9% Zustinde
nicht alle vollzChlig aufführen ; aber man wird sich die wichtigsten denken
können, wenn man erwflgt, dass die ursprünglichen Wesen in verschiedenem
Gh'ade aus vergänglicheren Tbeilen über einem danerbalteren Chmndfce*
webe bestanden ; dass sie lebend oder tod und im letalen Falle bereits
in verschiedenen Graden der Zeraetnung von Gesteinen umschlossen worden
itjn miissen ; dass, wenn nach Tcinnsa. die aus der Zersetzung der Feld-
spath- Gesteine frei Werdende Kieselerde in Wasser lösslieh ist und nadi
des Vfs. in einem neolichen Aufsatze entwickelter Ansieht (Jahrb. tS47^ 1H\
ans diesem Wasser durch die ergauisdien Bestandtheile der Ventrikniilea
und spätere Moleculär > Attraktion angezogen plfttzlicb an derselben er-
starrte, sie bald nur stellenweise dieselben bedeckte oder durcbdraig^)
bald sie ganz umschloss. Geschah diess Letzte, so konnte im Innern der
Feuerstein- oder Kreide -Masse der Ventiikulit bal4 vollsUndfg erhalten,
bald immer weiter zerstört , zuerst seine organieebe Masse anfgeldsst und
fortgeführt werden, sein dauerhaftes Grund - Gewebe allein fibrig Meikea,
And durch von Aussen her nachdringende KieseUMasse (etwa nachdem die
ana dem Organismus ausgeschiedenen und übrig gebliebenen Elemente
des Schwefelkieses dasselbe etwas inkrustirt hattien) umh«Ht, g;e9cbnttt
und so allein aufbewahrt werden ; endlich konnte im Verhältniss als die
Höhle im Innern des Feuersteins Coder der Kreide) durch diese Kiesel-
Masse sich theiiweise oder ganz ausföllte, Haar-förmige und stärkere Kiesel-
(ChalcedonO KrjrslaMisfttioDen sich an Jenes Grond-Grwebe anteteen, welefies
dann imniiT später noch, mit Hinteriasanng hohler Röhren, ebenfalls daraus
verwittern konnte. In alten diesen Erhaltnngs* Zustanden haben die Ven-
trikuliten nar sehr wenige und z. Thl. keine Ähnlichkeit miteinaader. Um
nun die Veutrikuliten - Reste in allen diesen Zaständpn beobachten zu
k5anen, bat sich der Vf. die Obang verschafft, sich dünne durchs ichtijfe
Scheibchen nach der Dicke g^anzer Feuersteine zu schneiden und zu poliren
and auch die in der Kreide eingeschlossenen Yentrikuliten in ähnlicher
Weise suznbereiten und so beiderlei Präparate in den manchfaltigsten
übergingen mit einander zu vergleichen und wechselseitig zn ergänzen.
Die Yentrikuliten bestehen aus einem Körper und aus der Wurzel.
Die Snssere Fnrm ^es Körpers gleicht einer aufrechten Tute, deren
Wand-Lamelle nach der Länge nnd Quere in Falten gelegt ist. Die Form
gebt vom flach Napfförmigen durch' s Trichterförmige bis zum gpiit
Kegel fSrmigen ; doch dringt die innere Höhle immer nur bis gegen die
Spitze des Körpers herab, fm Querschnitt erscheint er daher hohl, die
Wand dieser Höhle oft aussen und innen zugleich der Länge nach tief längs-
faltig, zuweilen «uch mit ringartigen Falten, oft mit netzartigen Lücken,
)e nachdem nämlich die senk- und wage-rechten Falten wieder an mehren
Punkten untereinander zusammenfliessen. Diese Falten sind aber an Jedem
Exemplar bleibend und keineswegs eine Folge freiwilliger Kontraktion,
wie tbeils ans Exemplaren mit ganz schmal zusammenfanfendem und
gleichwohl ungefaltetem Obertheile (Kopfe) und theils aus Ü berziigen von
Krusten -artigen Zoophyten erhellt, die der Tf. über den gefalteten Tbeilen
beobachtet hat, ohne dass sie durch diese Faltung im Mindesten aus ihrer
ebenen Lage grrathen wären. In analoger Weise gefaltete Lamellen or-
ganischen Gewebes erhält man als Ruckstand, wenn man Kalk-Korallen, wie
Maeandrien u. s. w. in Salzsäure auflösst. Gewöhnlich steht jeder
Tentrikulit einzeln (wie die Actinien). Von dem untern Kegelspitz - artigen
Theile des Ventrikuliten -Körpers , und etwa 1" aber der Spitze selbst be-
ginnend, entspringen in verschiedenen Höhen Wurzeln-Fasern, welche auf
onregelmässige Weise nach nnten an Zahl nnd Dicke zunehmen , um
den nntern Theil des Körpers eine Art Scheide bilden , unter der Spitze
als ein ddnnerer 2—3'' langer unregelmäsiger gemeinsamer Stiel (BÖndel)
fortsetzen , sich dann in viele (bis 40) Zweige auflösen und in sehr feine
Enden auslaufen. Diese Wurzel hat eine andere Textur als der Körper,
zeigt keine Faltungen, als in so ferne sie die des Körpers an der Ansatz-
Stelle nachahmt. In Folge der verschiedenen Textur ist die Wurzel in
Kreide gewöhnlich nicht so gut als der Körper erhalten nnd zerfällt In
Staub, wenn man den Stein aufschlägt, während der Körper ganz bleibt ;
in Feuerstein ist ihr Raum viel weniger oft mit solider Chaicedon-Masse
ansgefilllt Nie findet man die Ventrikuliten mittelst dieser Wnrzel an
fremde Körper angewachsen, obschon zuweilen Austern u. dgl. oben auf
denselben aufsitzend ; diese Wurzel mit ihren Zweigen scheint daher die
Orlsbewegung des Xliiers vermittelt zu haben, welche wie bei Actinla
oder Pennatula (die sich willkuhrlicb in weichem Grande fest steckt)
U9
•lattsefunden haben nag. ZuweiUD enMeht noch ein Jüainer Wunel-
Bündel höber oben am Körper, oder statt des einen gronsen aind unten
swei kleinere Torbanden ; an einem Exemplare entspringen alle Wuneleben
etwa 1" hoch über der Spitse und breiten sich, ohne in einen Stiel an-
sammensutreten, aogleiefa horisontal aus.
Die innere Textur dieser Theile ist dnreh Zartheit, Regelmis«ig«
keit und beziehungsweise Starke höchst merkwürdig und no, dass aiaa
etwas Ähnliches in der gansen lebenden Schöpfung nur in einem Körper
von den PhUipfinm wieder findet, welchen Owsif im J« 1841 (Zo^Uf,
Drmumei. //i, 203 > Aim. mmihuL Vili^ 121) unter dem Namen £n.
plectella beschrieben hat; doch ist die der Veutrikaliten viel feinerj xn-
sammengesetster und merkwürdiger. Die gefaltete Lamelle, woraus der
Yentrikoliten «Körper besteht, ist ans äusserst sarten einzelnen Fasern vh
sanuneogesetzt , die sich in drei Richtungen unter rechten Winkeln
schneiden, so dass sie lauter Quadrate und beziehungsweise Würfel,
meistens von lange nicht Vioo" Kanten - Lftnge bilden ; so dass iit La-
melle de^y. Simplex, welche nur Vis" ^^ ^*^ ^ solcher Quadrate öber-
einander zeigt Da die Lamelle oben am Körper der Venfriknliten dicker
wird, so schalten sich neue Fasern zwischen den alten ein, um überall
gleichen Abstand einhalten zu können. Nun konmit aber noch ein fernerer
Theil des Gewebes hinzu, wovon sich bei Euplectel lakeine Spur findet.
Man denke sich die in einem Knoten • Punkte rechtwinkelig gelorentsten 3
Ffiden als die 3 Achsen eines regelmfisigen Octaeders und verbinde die-
selben durch 12 andere Ffidchen an der Stelle und in der Lage der 1%
Oktaeder-Kanten so, dass die 6 Oktaeder-Scheitel in Vs der Lange jener
Quadrat -Seiten zu liegen kommen, so hat man eine vollständige Vor*
Stellung des ganzen Gewebes , welches biedurch eine ausserordentlicbe
St&rke erhält Ein mittelmässiger Ventrikulit von 3" Höhe mnss 760,00«
Quadrate und wenigstens 9 Millionen dieser Fädchen enthaltend Lingf
der äusseren und der inneren Oberfläche der Ventrikuliten ist eine
Schicht , welche der Y erf. Dermis , Cutis oder Unterbaut nennt , woris
die Quadrate nur Vsoo" gross sind, was durch Einschaltung neocr
Fasern geschiebt, so dass aus Jedem anfänglichen Quadrate wenigsten!
4 werden und die Dicke der Schicht selbst aus mehren Quadraten. besteht.
Über dieser Haut ist dann noch eine zweite PolTpen-Hant oder Epidermis
gewesen, welche sehr schwer erkennbar ist und nachher beschrieben
werden soll. Kieselige oder kalkige Spiculä sind nirgends s« entdecken.
Die Wurzel hat ein von dem des Köfk-pers etwas abweichendes Gewebe,
ihre Längs -Fasern sind stärker als die Quer-Fssern; die quadratischea
Maschen werden nnregelmäsig , länglich, oft an den Enden verscbmäleft
und von den Oktaeder-bildenden Fasern fehlt jede Spnr: und auf ähnliche
* Wir danken der Gewogenheit des Herrn Smith ein Feaentela-Prftparat, an welebea
naa die waadervolle Textur der regelm&Migen Quadrat - Maschen schon mit freiem Aag«
deutlich sehen kann ; die Oktaeder erscheinen dann nnr als Punkte, IBsen sich aber ichoB
mler einer gnten Lonpe In 13 Faiem auf. '■•
241
Weiae magestoltet ist auch die Textnr der Wurzel-Haut. Sätomtliche sicB
kreulzeade Fatero liegen nicht lose aufeinaoder^ «ondera auastomosiren
mit einander. Ihre Stärke wechselt von ViW ^^ V^ooo''* Sie sind nicht
bohl. In ihrem jetzigen Zustande besitzen sie in Kreide wie in Chaicedon
eine körnige Textur, feiner als die Thier-Fasern bei den lebenden Aclinirn»
In den so betrachteten Geweben mnss nur noch eine weiche organische
Ausfnilnugs- Masse vorbanden gewesen seyn, die ioi jetzigen Zustande
verschwunden ist. Dieser Mangel erschwert nun allerdings die Ermittelung
der Verwandtschaften dieser fossilen Wesen, weil man eben die innere
Textur der lebenden Polypen noch nicht genug studiit hat; sonst wurde
die Bestimmung der Familie und des Geschlechts aus diesen Geiveben
eben so leicht seyn^ als die Bestimmung des Mastodon z. B. aus der
Yerf^leichnog . seiner fossilen Knochen mit denen des £lepbanten ^. Bis
jeUt aber kennen wir keine Polyparien-Familic , welche in ihrer Textur
irgend aine Ähnlichkeit hätte mit diesen foj»silen Resten; keine hat so
viele organische Struktur (mehr mechanische Anordnung) , und daraus
erbellt, dass diese Fossil -Reste höher stehen als irgend ein lebend oder
fossil bekanntes lebendes Zoophyt. Namentlich ist die mikroskopische
Stroktur von Alcyouium^ das man sonst damit verwechselt hat, ganz ver-
schieden davon : es enthält Röhren , welche die Ventrikuliten nicht
besitzen und ermangeln des zierlichen Faser- Skelettes, welches diese
haben. Die schon erwähnte Epidermis hat nun nach zahllosen Ver-
suchen endlich einmal aufgefunden werden können. Gewöhnlich fehlt sie
und ist an deren Stelle nur etwa ein dünner Zwischenraum/ zwischen
der Dermis und dem Gestein aufgefunden , dessen beiden Wände eine
verschiedene Beschaffenheit haben. Von der Epidermis oder diesen
Zwischenräumen ans dringen oft feine Löcher in das Gestein ein , die
immer leer sind; sie müssen daher durch Haar -förmige Fortsätze der
Oberfl&cbe gebildet worden seyn, die nachher durch Zersetzung verschwan-
den, mithin dauerhafterer Natur waren, als die weiche organische
Materie zwischen den Maschen , aber weniger dauerhaft als die Maschen
selbst, wie das der Natur einer Epidermis entspricht. Die Vertheilung
oder Ordnung dieser Löcher ist an verschiedenen Exemplaren verschieden.
Bew^liche Fortsätze erwähnter Art hat Reid an der lebenden Membra-
nipura pilosa beschrieben, und als der Vf. ein solches Exemplar in
zartem Gyps-Brei abdruckte, bildeten sich auch ähnliche Löcher in dem
Gypse. Indessen sind nach Johrston (,,Zoophytcs" 332) jene Fortsätze
weder an allen Exemplaren der Membr'anipora, noch an allen Stellen
derselben zu finden, sondern nur auf einigen Zellen zu entdecken ; daher
* Der VI maeht bei dieser Gdegealielt Golüpvm VonrOrfe, ditst er bei •riaem Werke
dl« Immen Textur 4tt abgebildeten nad benehrlebeaeii Foesil - Reete aleht eben lo gcnaa
umimnmckt kitte; er bedenkt nicht, da» nicht in allen Qeeteinen die Textnr der Otfganle-
Ben noch gleich gut xn erkennen Ist, and dass die Aufgabe von Goldfoss eine ganx
andere war, als die seinige; h&Cte Ooldpcss an jedem Genus 7 Jabre arbeiten und rou Je-
dem einige Tausend Exemplare nntersnehen wollen , wie der Vf., so mflssten wir noch
laag» avf sein sehünes Weck tenldi«ea^ D. K
Jakegaag 1818. 16
es um M weniger eu wundem, wenn st€ auch an den Ventrikutiten oft fehlen.
Wo sie aber vorhanden sind, da xeigen sie eine f|;ewi»se Reg;ellDlssigkeit
der SCellungf, welclie sich mit derjeuig;en bei den lebenden Cellularien, wo
sie Rbid besehriebeu, g^ans gut vertrügt, indem sie nSmIicfa hier auf eiaesi
Vorsprunge an der Zellen -Man düng stehen. Nun aber sind an todeo
Exemplaren selbst unserer jetzigen Membran ipo reo, Eacharenn. s.ir.
die Polypen- Zellen gewöhnlieh schwer und oft nur mit Hülfe des Mikro-
skops an erkennen, daher es nicht befremdet haben würde, wenn maa sie
auch an den fosirileu Ventrikultten nicht gefunden bitte. An sehr got
erhaltenen Exemplaren verschiedener Ventrikuliten • Arten bemerkt maa j^
doch zahlreiche Ldcken von Je '/loo— VW Breite ia der Unterbaut, die
nicht von letzten ausgefüllt werden und mehr oder weniger regelmisn;
Vertheilt sind (etwa wie beim lebenden Alcfonidlnm diaphaoasi,
Halodactyius Farrb) und zwar mehr oder weniger in Qnincunx. Sie
sind durch ungefähr so breite Zwischenräume getrennt, als sie seibot
breit sind, drucken sich daher gegenseitig nicht, behatten eine mnd*
liehe Form und stehen auf der äusseren sowohl als der inneren Ober-
fläche. Zellen und Haare, welche also nur eine Verwandt^tchaft mit gewisses
Polypen nachweisen, fehlen (wie bei diesen an. gewissen Stellen beharr
lieh, nfimitch an der Wurzel und am Kopfe derjenigen) Ventrikuliten, derea
oberer Theil verengt, in einen Kopf zusammengezogen ist, obacbon so
diesen letzten die Unter- Haut in regelmäsiger Beschnflenheit vorhandeo
ist. JoHKSTO.^ gibt bei dem lebenden Alcyonidium liirsutnm an: ei
sey bezeichnet durch zshlrelche gelbliche kreisrunde Flecken in onrei^el-
massiger Vertheilung, welche gebildet wurden durch Haufen in die ZfHea-
Textur eingebetteter Eyer; und da man die Eyer-Zellen der Veutrikoliten
gerade mit denselben Worten beschreiben könnte , so liefern sie eines
weitereu Beweis fiir deren Verwandtschaft mit den Polypen -StSckeo and
zwar mit denjenigen Formen, welche einzelnen (nicht zosammengebänftea)
Individuen entsprechen (gleich Halodactylus selbst). Sie liegea bei
den Ventrikuliten im eigentlichen Polypen -Stock unter der Haut einge-
schlossen an Stellen, wo keine Zellen oder Fortsätze darauf stehen. Die
Ventrikuliten scheinen daher in die Abtheilung der Ascidien zu gehores,
aber Charaktere ans verschiedenen Gruppen derselben in sich zu vereini-
gen und noch andere eigenthnra liehe damit zu verbinden , wozu namest-
Kch die zierliche Textur der Fasern , die Trennung des Körpers von der
Wurzel, die freie Endigung der nicht angehefteten Wnrzelzweige u. s. ^*
gehören. •
Fraas: Ortboseratiten und Lituiten im mittlen sohwarsea
Jura (WmHi^mk. Jahrb. 1847 y Ul, 218-333). In den lias-Ibsaea
mit Terrbratula numlsmalis bei Balingen linden sich nicht sellea ver-
kieKte Stücke eines Cephalopoden , welchen Kubr früher (a. s. 0. h
233) ala Belem oiten - Alveole unter dem Namen BelemoH^'
Maerocouus beschrieben und abgebildet hat Bai nicht 1 " . Dm^« ^^
243
üest Art aber l' Lfing^ be«ite«o, T/. 1 , Pg* 12, 13, and also eine
Bdemniten-Sebeide von noch betrfichtliGberer Länge vorausietzen , von
welcher man indessen keine Spur in jenen Schichten iindet, obschon andre
Belemniten dort vorkommen. Diesis spricht für einen wirkh'cben Orthosera-
titrn, welchen indessen Kurr nicht darin erkennen wollte, weil dieses
Genus dem Lias fremd and weil der feine Sipho randlich ist Indessen
bieten Si. Cassian und HalUlmH bereits Beispiele des Vorkommens der
Orthozeratilen in jüngeren Formationen, und der randlicbe Sipho ist auch
andern Orthozeratiten- Arten- nicht fremd. Jene angebliche Alveole ist
öfters noch mit ihrer Schaale erhalten , diese stets vollkommen glatt ohne
irgend eine Andeutung der eigenthämlichen Zuwachs-Streifung, welche die
Beieinniten-Kegel auszeichnet, oder irgend einer andern. Die Art wurde
in Qubpistebt's Familie der Reguläres geboren , and der Vf. schlägt vor
diese Art O. I iasinus, wie die in ihrer Gesellschaft vorkommenden Bruch-
stücke eines Litniten U lia«inus (Tf. I, Fg. 14) zu nennen. Die ge-
sammelten Bruchstücke sind so unvollständig, dass sich die Form des Ganzen
daraus nicht herstellen • lässt. Der Sipho, in der Mitte eines 4strahligen
Sternes gelegen, ist dem Rucken etwas n&her als dem Bauche, und die
Sntnr bildet am Rücken und Bauche einen flachen Lobus.
6 FrsGHBii VON Waldhbim : Notilz über einige Saurier de^
Oolithe im Gouv. SimHrsk (Bull. Mo9c. 184T , XX, 362—370, Tf.
5—7). Diese Oolithe scheinen mit den oberen um Moskau tibereinzu*
stimmen. Jasykov hat die organischen Reste ge sammelt und dem Vf. die
Wirbelthier-Reste zur Beschreibung überlassen. Der Vf. beschreibt und
bildet ab: Wirbel u. a. Reste von Ichthyosaurus platyodon Conyb.
(I. giganteus Leach), 5 Wirbel und einen Zahn von I. thyreospon*
dylus Ow. und den kleinen Schädel eines neuen Reptils, welches der Vf.
Rhino saurus Jasykovi nennt. Der Eigenthümer hatte ihn einem
Plesiosaurus zugeschrieben, aber die Form der Augenhohlen, die Lage
nnd Form der Nasenlocher und besonders der Unterkiefer , dessen Gelenk-
bein nicht über das Schläfenbein hinausreicht , unterscheiden ihn von den
Enaliosauriern sowohl als den Krokodilen. Dieser ganz vollständige
Schädel ist so wohl erhalten, dass er sogar noch seine „Epidermis'* be*
stitzt. Er ist kegelfSrmig, stumpf, mit grossen runden NasenISchem,
hinten um ^/g breiter als lang. Die Oberfläche ist löcherig oder kSrnelig;
die KSrnchen sind regelmäitig auf Stirn und Nasenbeinen, verlängert und
fast strahlig auf Wand - und Schläfen - Beinen. Augenhöhlen rund,
gross, entfernt von einander und seitwärts geneigt Hinterhaupt breit,
kurz, hinten abgestutzt, Zwischenkiefer breit, vom abgerundet. Dnter-
Kiefer hinten abgerundet, ohne jenen Gelenk-Anhang, welcher die Enalio-
tavrier, Krokodile und einige Eidechsen charakterisirt. Symphyse düno»
Ubne fein, entfernt stehend, sehr spitz und fast in gerader Linie, jeder-
aeita im Oberkiefer 24, wovon 8 [im Ganzen?] als Schneidezähne im
Zwischonkiefer stehen ; sie nehmtB von vom iiacb hinten an Länge ab.
16*
344
Die Zfihne im Unterkiefer sind kleiner. Alle sind unter der Lupe
fein gestreift und rc keinen in Alveolen sn stecken. Die wiehligsteB
Aosmeseungen sind :
LäDi^e de» Schädels von der Hinterhaupt • Kante bis snn
Vorderende des Zwischenkiefers . .• S ll'"
Lange vom Vorsprung des Pauken-Beines an 3 5
Breite des Hinterhauptes * *
^ mitten über die Augen 1 8
„ bei den Nasenlöchern * ^
^ awischeii den Augenhöhlen !•
M zwischen den Nasenlöchern ^
^ der Augenhöhlen ^
„ der Nasenlöcher ^ 3 /»
Höhe des Schadeis mit dem Unterkiefer l'^ ^"^
Lange des Unterkiefers * *^
Hintere Höhe des Unterkiefers • * ^'
Höhe bei der Symphyse *
R. OwBif: nennt Harlanus Americanus den Bus Americanui
Hael., welcher den Tapir-artigen Pachydernen nahesteht ifroeui. Acal
PhiUid, 1846, Aug.) ^
A. D'ORBioifr: zoologische und geologische BetrachtuB-
gen über die Pallio branchiaten oder Brachiopod en, I. Theü
(Komm. Bericht > VInstit. 184T , XXV, 193 — 195). d'O. hat einige
lebende Arten von Terebratula, welches Geschlecht von Cüvier und
R. Owen untersucht worden, wie von The cid ea und Megathyrif,
worüber noch keine Untersuchung stattgefunden , in der Absicht sUiM
um zu erfahren in wie ferne die Charaktere der Organisation der Tbierc
sich in der Schale abdrucken und daher an dieser auch im fossilen Zu-
«tande wieder erkannt werden können. Entweder sind gewimperte Anne
vorhanden, und diese sind frei und aufrichtbar, oder sie sind nicht frei
und können nicht mehr aus der Schaale hervortreten, indem sie durch ein
Schaalen- Geräst unterstutzt werden^ das sie hindert sich abzuwickeln aod
auszubreiten. Sind die Arme frei, so hinterlassen sie entweder in der
• Also nicht mehr mit Naaen , welche von denen verdienter Naturforscher abgeleitet
sind« sollen NatttrkSrper belegt werden, sondern mit deren eigensten Namen selber? Ok^
nnd OoiAPoss haben schon die ersten anstOssig gefunden ; gegen diesen nenen Brau««
hano man nnn noch einwenden , dass es zweckwidrig nnd naloglsch seye , swel ^|*K^
«Ineriei Nateen zu geben , welche keine Art von Besiehung zn einander haben. Wenn
man nun In einer lateinischen Dissertation von den Zihnen , der GrabstStte, den k\^
Harlnnl Americaal lAsse, wer wtre gemeint? Bn-
24S
Scbaal« selbst flberhanpt keioe Spnr ihrer Anwesenheit, oder iie sind wie
bei Ter. psittace» durch einen Bog^ • förmigen scbalig^ Anhanf;
noterstötzt, wodurch man ihre Spur auch im fossilen Zustande noch er-
kennen kann. Sind die Arme einer Verllng^rang^ nicht flhig^, so sind
sie entweder gewunden und fleischig , wie bei Thecidea, nnd hinter-
lassen allerdings keine Spur; allein die ungewöhnliche Form der Schaate
seibat cbarakterisirt in diesem Falle das Oenns und seine fossilen Ver-
wandten genfigend; — oder die Arme sind wie bei Terebratnla Knie-
förmig gebogen und durch ein freies Schaalen-Gerüste mitten in der kleinen
Kbppe nnterstfitzt, welebes man ftueh im Fossil-Znstande auflinden kann ; —
oder die Arme sind spiralig, an besondem Anhingen befestigt nnd durch
spimle Leisten gebalten, die sieh ebenfalls in den untergegangenen Geschlech-
tern noeb erkennen lassen. Man kann also an den fossilen Geschlechtern
meistens noch unterscheiden , ob sie Arme besassen, wie diese beschaffen
waren, und ob sie mit noch bestehenden Geschlechtem übereinstimmten. —
Bei Thecidea sind die Arme ersetst durch die in der Dicke der Schaalen
ans^hohlten Buchten ;beiMegathyris sind sie ebenfalls vertreten durch
eine grosse £ntwickelung der Kleeblatt- f5rmigen und gewimperten Schna-
bel-Rinder, obschon fibrigeos die zoologischen Charaktere von denen der
äbrigen nicht abweichen; einige fossile Formen lassen sich ihnen noch
beigesellen. — Der Mantel ist als Organ der Athmung und Schaalen-
Sekrefion sehr wichtig. Alle Genera mit freien von einer Apophyse ge-
tragenen Armen und fast alle mit befestigten und durch eine Kalk-Spirale
gestutzten Armen haben eine faserige Schaale ; die mit kniefBrmigen nnd
jene gans ohne Arme haben niemals diese Textur. Wie CARPErrTüA bei
Terebratnla gefunden, so entdeckt auch er bei vielen Geschlechtern
eine fast allerwärts mit feinen Poren durchlicherte Schaale, woraus sich
das ron Oweiv beobachtete Anhingen des Mantels an sie erklirt und die
Schaale ein integrircnder Tbeil des Thieres selbst wird , analog wie es
Miufs-EowARDs bei Escbarina unter den Bryosoen beobachtet hat.
Diese darcblScherte Textor gehdrt allen Geschlechtern ohne Arme und
allen mit Knie- förmigen Armen versehenen Geschlechteru an. Die bekann-
ten Wimpern am Mantel -Rande müssen bei gewissen fossilen Geschlech-
tern sehr entwiiikelt gewesen nnd in Löcher in der Schaale eingedrnnfcen
seyn. Schliesst man vom Bekannten auf das Unbekannte , so scheint der
bei Terebratnla nur einfach gewimperte Mantel bei gewissen fossilen Ge-
scbiecbtern eine um so grössere £ntwickelung erlangt zu haben, ]e mehr
die Arme zurücktraten ; und bei den Arm-losen Genchlechtem wird er das
entwickelteste Organ. Von dem Mantel rühren eben sowohl Jene fnst nn-
stehtbaren Poren der Terebratel-Scbalen als die merkwürdigen zusammen-
gesetzten Kanile in der Scliaale von Caprina und Caprinella her, indem
die feinen Veristelungen vom Mantel -Rande der Terebrateln an Stirke
zunehmen, bei Crania und Thecidea und endlich bei den Radiollten
jene nngobenereu Verzweigungen nnd zuletzt bei den Hippuriten und
Capriniden die fleischigen Wimpern bilden, welche indie Innern Kanäle
der Schaale eindringen.
840
keiner sweitea Abbaadian;, a. a. O. <S. a6d-t6») gibt der Vf. eiae
KJasüifikatioii der Palliobraocfaiaten, welebe auf die Ofn^aaisation des
Tbieres g^egrandet ist.
I. Brachiopoden, mit Armen i sebvacb ent-
wickeltem Mantel; symmetriaeb.
Die Arme fleiachig' in ganzer Länge frei, daber
achr dehnbar, kurz gewimpert.
Arme om sieb selbst eingerollt; ebne gemeinsame
mittle Stütze in der kleinen Klappe.
Sebloas fehlt: der Fuss zwischen beiden Klappen
dnrcbgehend; Schaale hornig; Tbier fest
Klappen ; beide ansgesebnitten för den Durch«
gang des Fusses
Klappen: nur eine für den Fuss ausgeschnitten
Scbloss vorhsnden
Ausarer Foss fehlt, Schaale ohne Loch, Schaale
und Tbier frei.
I, Lingniidse.
Lingula.
Obolna.
Schaale ohne Röhren
^ II. Caiceolidae.
i Calceola«
III. Productidse.
Sehaale mit Röhren oder Ldchem . •
Röhren vorhanden
fiberall ; fast keine Area Prodnctus.
nur am Schloss ; Area deutlich • • • Chonetes.
Röhren fehlen ;
Schaale porös; Knie-formig • • . • LeptogonialtrC.
Schaale nicht porös, bogenlormig . . Leptaena.
Anssrer Fuss zur Befestigung des Thiers ; daher
Schaale mit Loch, faserig IT. Orthisidse.
Loch im Schnabel der grossen Klappe, rund Stropboneoa.
Loch in der Area
rund, mitten in einem ganzen Semideltidium Ortbisina 9*0.
dreieckig, das ganze Deltidium einnehmend Ortbis.
Arme frei, seitlich eingerollt, mit einer Stütze;
Schaale faserig.
Loch für den Muskel, dasThier aussen zu befestigen V« Rbinchonel*
das Loch im Schloss-Rand, rund ; keine Area, 1 i d a •
Buckel ganz HemitbyrisnU
das Loch getrennt vom Sriilossraud
unter dem Buckel
von einem Ring eingefasst, ohne Area Rbynebonella.
ohne Ring mit Area Strygocephalos.
im Buckel der grossen Klappe . • • . Porambonitr«.
r^ch fär den Muskel fehlt; Tbier frei ... VI. Uncitidae.
Buckel freistehend , unten ausgehölt . • • Uncites.
Buckel eingewunden
Apopbyseo frei, innen keine Leisten . . Atrypa.
Apophysen an Leisten befestij^t .... Pentameras.
'147
Die Arme flenebiK oder mit Schaalea*Gnriiiitey imiMl
befestigt, nicht delinbar, lang* gewinperi
Anne auf einem «chaaligen Geröste angewachsen,
Sehaale nit Schloas , porot oder faserig
dmelben Spiral, mit spiralem Scbaaleo-Gerdst Vll. Spiriferidae.
Loch fdr den Muakel fehlt; Thier frei . Cyrtia.
Lech dreieckig am Schlossrand ;
daeselbe in die 2 faserigen Klappen
einschneidend Spirifer.
dasselbe in eine Klappe eansebneideBd^
Schaate porös Spiriferina d*0.
Loch rund, gelrennt,
unter dem Buckel im Deltidium • . • Spirigeriua d*0.
im Buckel, ohne Deltidium Spirigera o*0.
dieselben Knie-förmig, apf einem Schaalen-
Cr^uste 9 Seh aale pords.
Lech am Schloss*Rand ohne Deltidium . Vlll. Magasida^
dasselbe l&nglich ; Buckel gans^ Sehloss-
Rand ohne Ohr . Magas.
dasseUie rund ; Buckel schief abgestutzt-,
Schlossrand mit Ohren • . . . . Tcrebratulina 0*0.
Loch im Buckel; ein Deltidium . . . IX. Terebratulidae.
Area fehlt; Loch rund, mehr im Buckel
als im Stbeiiigen Deltidia» . . . TerebratuU.
Area vorhanden
Deltidium aus 2 Stucken . • . ; . Terebratelia d'O.
Deltidium ans einem Stfiok
Lodi im Deltidiom ...... Tercbrirostra d*0.
Loch das Deltidium nicht beein-
trächtigend Fisüirostra n'O.
Arme miter einander verwachsen , fleischig,
ohne Gerüste; Scbaale konisch ohne
ScMoss und Deltidium.
Mnakel ftusserlich, aus der Unter - Klappe ;
Scbaale frei X. Orbicnlidae.
Schaale kalkig, durchbohrt,
Heft -Muskel im Buckel Sipbonotreta.
Hefkwusfcel n^en der Mitte des Bvekels Orbicella d'O.
Schaale boroiguttdorcbbohrt, Muskelgestielt Orbicula L.
Muskel ungestielt Orauia.
II. Abraehiepoda: ohne Arme; Mantel sehr
eatwiokeit, gewimpert; Sehaale selten
symmetrisch.
Schaale aus paarigen Theiien, durclildchert, ohne
Rinne» XI. Thecid.e.
frei-, ein üueserer Muskel . . Megathyi-Ss n'O.
248
angewacbten ; kein «iMtrer MosM « . . Ybeddea.
Scbaale unregelmasaig^ , mit nopaarigeii Thetlen,
oft mit Riunen.
Rioneo im Innern der Sehaale XII. Caprinidav.
dieselben nur an der Ober-Klappe, iatig • Hipporitea.
einfach . Caprina n'O.
dieselben in beiden Klappen angleich . . CapriDula d'O.
gleich, baarfSrmig Caprinella d'O.
Rinnen innerlich nicht vorbanden XIIL Radiolidae.
Klappen beide konisch mit mittlen Backel
nnd veristelten Rand Radiolites.
Klappen beide gewunden mit seitlichem Bnekel,
Rand einfach Caprotina »'0.
STBBNSTRUF:ttber Moltkiannd Cyathidinmans der Korallen-
Kreide b'ei Faxoe uuf SmUmd (Am^, Bericht über die deutoelM NaturfV.
in Kiel 1846, 148-149). Moltkia, nach dem Staatsminister ▼. Moltkb,
benannten STSBifSTRUP nnd FoacHHAMMBa in ihrer gemeiasaasen Arbeit
über die Petrefakten der Kreide -Formattoa Dämemmrk'* eis Korallen-Ge-
schlecht, das Ewischen dem ungegliederten Corallinm einerseits ood
den gegliederten Isis, Melitaea und Mopsea das Mittel bilt, wie
die 3 letzten aus abwechselnden Kalk- and Hom- Gliedern bestehet,
wie Mopsea insbesondere seine DIchotomie'n immer ans dem Hörn-
ariigen und nie aus den kalkigen Gliedern aussendet, aber im Ganzen
doch Coralliam so nahe steht, dass selbst grosse Brnohstdidce damit ver-
wechselt werden können. Die Glieder bestehea ans sehr dichtem Kalk,
sind auf der Oberfliche mit gebogenen oder welligen Furchen und er-
habenen Streifen der Länge nach versehen, welche letzten auf den jilngero
Zweigen mit Körnchen mehr oder weniger regelm&ssig besetzt sind.
Dieselben Zweige sind bald regelmassig nur auf einer, bald aaf zwei ent-
gegengesetzten Seiten, bald ganz regellos mit einzelnen oder diohtstehenden
Zellen von i"' Breite und 2'" Tiefe besetzt , welche meiste»« 6 deutlicbe
Lamellen haben. In allen diesen Stucken stimmt M o 1 1 kia mit C ora 1 1 i o a
uberein \ aber ihre Gliederung verliert sich viel früher als bei dieser, weil
die hornigen Zwischenglieder während des Wachsens immer schmäler
und zuletzt ganz mit zusammenhängenden Kalk - Schichten überdeckt wer-
den ; so dass der ganze Stamm und die Äste dann nur aas einem Stucke
zu besteben scheinen. Die Äste stoben ziemlich dicht, breiten sich gern
fächerförmig in einer Ebene aus und verwachsen auch netzartig unter-
einander. Wie Jene anderen Grenera überzieht Mo Itkia oA fscmde Korprr
und erscheint dann zuweilen hohl, was LiYbll für wesentlich gehalten hatte.
Cyuthidium gehört zu den Krinoiden , ist Eugeniacrinites
älinlich, aber ohne Stiel. Wie bei diesem besteht der Beoher aar wf^
eini*m Stück, hat eben so immer die 5 vom Mittelpunkte nach dem Rande
vrrloufendcn Furchen und auf dem Rande selbst sehr deutliohe Qekttk^
849
Fttdieo fiir 4k Arme, von denea aber weiter noch keine Spar geftwileii
worden ist. I>ednreb dass der Becher «mittelbar anf flremdea Körpern anf»
ntUy Ut seine Form sebr veFftnderlicb; er bat gewöhnÜGb Vt' I>nroh-
mesaer aod i-Smal dieselbe H6he» iat aber aacb oft bald flacher bald
hober. Am hllafigsten sitzt er auf dicken Gryphaea-Sefaalen, anf Korallen
ete. ; sehr hfinfig sitaen auch kleinere aussen oder innen anf grosseren
Esenplaren, wodarch diese wie Knospen-tssgend ansseben.
/
SfEB!f8TR0P: ein fossiler Biber-Sch2del aus einem Torf -Moore
Seeiamd* scheint mit dem noch in Norwegen lebenden Biber su einer
— Skandinavieehen —Art sosammenzngebSren, die sich durch die Faltungs-
Weise der Zähne unterscheidet (a. a. 0. S. 148).
Qjou Cmaom: Bemerkungen aber einen neuen fossilen
Saurier ans den Bergen von PeHedö am Lorio und Aber di<^
ihn einschliessende Gebirgs-Art (fiVom. Lomhardo 1S4Ty XVf^
157—170, Tf. 1). Dieses Repül ist der Beschreibung und Abbildung zu-
folge ganz vollständig und bietet die Bauchseite dar. Die Oesammt-Länge
ist nnr S^Si"™, und man glaubt bei'm ersten Anblick das Skelett einer
fädechse zu sehen; dodi fallen bald sebr erhebKche Unterschiede zumsl
in der Zahl der Halswirbel, in der Länge des Schwanzes u. s. w. in die
Angern Von Jener Länge nehmen Kopf und Hals bis zum Brustbein Vs»
die Wirbelsäule ron da bis mit dem Becken das kleinste und der Sebwan«
das grftsste Drittel ein. Die Breite am Bauch ist S7Bm , zwischen der
Sehniter und zwischen dem Becken-Gelenk 30"»>. Der Kopf ist massig
lang; Halswirbel vom Schädel bis Anfang des Brustbeins 21 ; unter und
hinter dem Brustbeine 9 ; die der Bauch- Gegend durch Bauch-Rippen ver»
deckt, doch bleiben nächst dem Becken noch 16 sichtbar [?], wovon 8 anf
die Gegend von Pubis nnd' Ischion kommen und 8 unlerhalb [?] dieser
Gegend liegen; die noch übrigen eigentlichen [?] Schwanzwirbel
sind nicht so deutlich, dass man sie zählen könnte. An den Halswirbeln
sieht man deutliche Qnerfortsätze ; die Brustwirbel sind mit mehren Rippen
verbanden, deren a aacb in der Bauch • Gegend sichtbar sind. Die zwei
Wirbel zwischen Pnbis nnd Ischion haben soldie Rippen, wie die 8
unterhalb [hinter] dem Becken gelegenen Wirbel, aber sie nehmen an
Grosse ab bia zu den eigentlichen [?] Schwanswirbeln. In der Brast-
Gegend unterscheidet man deutlich das vordere und das wahre Schtilssel-
beitt. Der Humerus ist stark bogen-formig; Cubitus und Radius ziemlich
kurz, wie avch der Unterschenkel ; ihre Knochen sind flach und nicht ge-
wälbt Der Femurist, gegen die Regel bei anderen Reptilien, viel
kürzer als der Oberarm (d. h. etwa um Vs)* ^'^^ ^ Fusse sind 5-zebig
und gleich gross: ihre Zehen sind kurz und haben 2, 3, 4, 5 und 3
Plittlangen; davon ist der vierte der längste. — Von den Echsen und
tM
Krokodilen unierscbeid«! siob das TUer dilrdi seioo tafaireidiea Half-
wirbeL Der Baach bat Baodi-Rippeii wie bei deo PlefrioaaDren ; doch sind
»ie lahlreicher nad kleiner wie bei den Icbthjoaaureo ; aber in bfiden
weichen die finlkehig^en Ffisae f^ane ab: der Sebwana tat im Oegensiti
sa Plesioaaoms, welcher aoch einen langen Halg bat, docb merklich liager
ala der Hals. — Da dieses Reptil in der Nähe des Ci0m«r-S«e*8, wo die
PUrrius ihre Landhäuser hatten, gefunden werden ist, und da die Länge
des Oberschenkels gegen den Oberarm ein anffallendes Merkmal «ir
Unterscheid ang von anderen in denselben Schichten gefundenen Reptiliea ab-
gibt, so schlägt der Vf. vor, dasselbe Macromiosaurns Pliniiu
nennen. [E5 »cheint uns übrigens, dass eine genaue Untersuchung und
insbesondere eine sorgfaltige Vergleichung mit andern Reptilien- Skeletten
manche Berichtigung in obige Beschreibung bringen wurde].
Der Vf. gibt sich sofort viele Muhe die Steile genauer au bezeichneo,
welche dieses Reptil in der Schicht • Folge des Gebirges einnimmt. Ganx
in der Nähe ist sie nicht genug aufgeschlossen, um Diese au erkennea.
An einigen etwas antfeniteren Stellen aber siebt man nach seiner Deotnojp
Trias-, Lias- und Jora - Bildungen auf einander folgen, die ersten gut voa
einander begrenat, die letzten allmählich in einander übergebeod. Das
Ftfssil selbst gehört dem Lias an, ohne dass sieb jedoch jenes allroäMidien
Übergangs wegen die einzelne Sehicht genauer bezeichnen Hasse. Es ist
ein tbonig-bituminöeer Talk-haltiger Kalkstein, der sieh zuweilen in duane
Schiefer spaltet, und worin die kohlensaure Kalk- und Talk-£rde sich fait
ganz in den Verhältnissen finden, wie im krystalliniseben Ooknn^t. Aw
denselben bituminösen Schiefem von Perledo stammen ooeh die voa
Balsamo Cajvblu [Jb. i849, S47] besdbriebencn Reptilien und Piicbe.
^n unvollständiges Reptil hatte dieser als zu der Familie der PtJaeosauii
gehörig bezeichnet; inzwischen hat FsAifCPSConi zu L^eeo eaa vottstäa-
diges aber jüngeres Exemplar derselben Art erhalten , welcbes ebenfallf
auf dem Rücken liegt und ohne Schwans ist Es misst vom Kopf- Ende
bis zum 1. Schwanz- Viertel I04*n«; der Kopf ist wenig zogaspitat; die
Wirbel haben zwei Lappen • formige Vorspränge mit quadratisober Basis;
die Ober - Arm - Knochen sind länger als die der Ober«Schenkel ; Cobitus
und Radius sind y^^^^ *o ^^^S ^^ ^^^ Ober-Arme; ausserdem sieht man
mehre Phalangen und 21 Rippchen. Da dieses Reptil von den 2 bisjetst
unter dem Namen Palaeosaurus aufgestellten Geschleobtern verschieden
ist und es aus den Monti Lwrinni stammt, so schlägt der Vf. vor es
Lariosaurus Baisami zu nennen.
Die achwarzen bituminösen Schiefer von Bf^mto wecbsellagern mit
bläulichen Dolomiten in dünnen Schichten , welche unmittelbar anf Trias*
Sandstein mit organischen Resten liegen. Der Vf« besitzt daraas [aus
den Schiefern ?] einen unvollständigen Ichthyosaurus, einige Fische
z. Tb. mit Knochen -Schuppen, von Avicnla der A. peetiniformis
ähnlich, und 2 A mm 0 n i t e n worunter der A. c os t a t n s sehr kenntlich ist.
«51
W. Mahtbu.: Moa-E f er ia NtuutlmU (Amn. wMgw, tSif^ Xi; SSS)*
Wai.tsrMaiitbli. hat ia NeMeeiand EyschaaleB-Stucke eiii|^amaich, die mit
M oa- (Dinorois-) Knoclien zasammengeschicbtet im Boden gefunden wordi^n.
Sie rühren offenhar von mehren Eyern vei'sebiedener Spesies her. Im
AUgemeioen gle icbeu «ie Straoasen • Eyern ; aber ihre änesere Fläche iat,
alatt mit kleinen runden Grübchen, mit kvrsen unterbroclienen linearen
Furchen bedeckt, welche bei verschiedenen Arten eine veraebiedene An«
Ordnung haben» Die Ejrer müssen grösser als beim Straoss gewesen seyn ;
aber ihre Schaale ist dünner. Von Knochen hat M. 700<-84N> BruebalAcke»
wobei Kieferbeine, gesammelt, die schon unterwegs nach BnglmU sind,
[Jene Kiefer werden wohl Aufschluss geben, ob der Schnabel wie bei Ap^
tcryx verlängert war?]
Wir verbinden damit die Nachricht, dass von dem nächst verwandten
lebenden Geschlechte Apteryx die bis Jetst bekannte Art, A. australis,
nach den Mittheilongen des H* Dr. DiBPFfiNBACH ebenfalls am Aussterben
ist^ doch hat Govld kurxiidi noch ein Exemplar einer sweiten Art (A.
Owen!) erhalten und Nachricht von einer dritten viel grosseren eingesogen
[a. a. O. S. 282).
Diese 3 Arten, und mithin das ganse Geschlecht, sind auf NsiVMtaMf
bescliränkt, und wenn Dinornis auch wirklieh ausgestorben ist, so be«
stätigt sich auch hier wieder , dass während der Tertiär«>2^i( in den ein*
seinen Welttheilen und Landern die Fauna schon nach ähnlichen Gesetzen
vertheilt, durch ähnliche Typen repräsentirt gewesen ist wie jetst, wenn
gleich die Genera oft von den noch lebenden verschieden gewesen sind»
PuBNOfGER: über ein neues Saurier-Genus und die Ein-
reihong der Saurier mit flachen s ohneidenden Zähneu in
eine Familie (Wortt. Jahresfaefte, i84$j 11, n, 148-154, Nachtr. 247-^
254, Tf. III). Es gibt unter den fossilen Sauriern mehre Genera mit su»
sammengedruckten Zähnen. Sie sind der Form nach sweisdineidig, kerb-
oder genft-randig , mehr oder weniger spitc ^ nach innen und rückwärts
gelurömmt, etwa wie bei vielen lebenden Varaniem. Ihrer Stellung nach
sind sie, so viel jetzt bekannt , auf die Kinnladen beschrankt , nicht sehr
dicht gedrängt, noch stets gleichweit auseinander. Ihrer Befestigung nach
sind sie bei einigen durch Anchylose mit dem Zahnbein verbunden, bei
andern mit offener Wurzel in die Lade eingesenkt, ja wie bei Krokodilen
und Plesiosaurus nur leicht eingekeilt In ihrer Substanz lassen sich
keine Falten u. dgl. unterscheiden, sondern nur eine konzentrische An*
bgemng der Dentine. Die Schmelz-Rinde, glatt oder gereift, geht mehr
oder weniger tief herunter gegen die Basis. — Die Wirbel * Körper sind
bei allen mit bikonkaven oder wenigstens niebt konvexen Oelenkfläehen ver-
seben, bei den meisten in der Mitte eingeschnürt, hohe Dornenfortsätze
tragend, der Qnerfurfsafz an dem Wirbelkörper auf einköpiige Rippen
deutend. ^ Die bei den meisten öbcrUefeilen Phalangen reihen die Thiere
entweder mit Sicherheit zu den Dactylopodrn oder scliliessen wenigstenn
3S2
die Nexipoden <Jahrt>. 1S4S^ 978) aus. Pli. schllgit vdr, dies« Gruppe
fomiler Saurier Aki do deuten [Aeidodonten], Ton dnUy WalFenspitze,
ihrer ZAbne weg^en zu Dennen.
A. mit anchylosirten Zfihnen:
I. Geosaurus. Die Zähne sitzen auf Knochen •> HSekem des Zahn-
beins, ein wenige ein- und ruck wärts - gekrOmmt , iscbneidig^, an den
Kanten leicht g^eaSbnt, die äussere Seite flfieher, die innere stärker gew5lbt
1) G, Soenmerinici Cüv» von MomMm, S) G. maximus Pl. Eine
tiemliebe Anzahl abgelöster Zähne (Tf. III , Fg:. S) ist in den weissen
Jura-Schichten zu Seknaitheim bei HeiAenMm g*eftiuden worden ^ welche
durch die bedeutende Grösse ron Jenen der ersten Art yerschieden scheinen.
II. Leiodon Ow. Von vorigem dadurch verschieden, dass die floasere
«nd die innere Zahn -Fläche gleich gewölbt sind. L. anceps Ow. ans
Kreide von NarfoUt (Odontogr. 261).
B. mit eingesenkten Zähnen.
I. Thecodontosaurus Ril. et Snrrcm. Zähne ziemlich dichtstehend,
konisch, etwas zusammengedruckt, sehr spitz, beide Kanten fein gezibnelt,
die Spitze leicht auswärts gebogen. Im doloroitischen Konglomerat des
Bvoten-Sandsteines bei BrUtM (Ow. odont. S66>.
II. Palaeosaurus cylindricodon und P. platyodon, aus gleiciiem
Gestein, die Zähne zusammengedrückt, spitz, an einer Kante gekerbt, an
der andern scharf.
III. Belodon H* v. Mer. mit einer Speciea, B. Plieningeri aus
Keuper [Jahrb. U46].
IV. Brachytaenius« Zahnkrone nicht sehr zusammengedrdckt, mit
scharfen Kanten', welche in der oberen Hälfte schwach gezähnelt sind.
Aus braunem Jura von As/en (Mdtist. Beitr. V, S2, f. 2).
V. Soccbosaurus (S. cultridens Ow.; Brit. rept. 07, ans den
Wealden). Zähne seitlich zusammengedrSckt, mit schneidenden Kanten
etwas rückwärts gekrtimmt ; ihre Seite flach gewölbt mit erhabenen, pa-
rallelen, ziemlich weit von einander abstehenden Längs-Leisten , welche
gegen die Spitzen und Kanten gerichtet sind, ohne dieselben zu erreichen.
VI. Megalosanrus B ucklandi, aus StonetfiMer Schief eni. Zftbne
mit geraden im Querschnitt elliptisdien Wurzeln und stark zusammenge-
druckten, starken, fast sichehartig rückwärts gebogenen , spitzen, an den
Kanten gezähnclten Kronen. Der äussere Rand des Zahnbeins viel hoher
als der innere; letzter mit dreieckigen Knochen -Plättchen belegt, in deren
Winkeln kleinere gerade Zähne stehen, welche BircKLARD fAr Krsats-
Zähne hält.
VIU Cladyodon Ow. Einzelne Zähne in den oberen Schichten des
bunten Sandsteines von Warttiek^ fast wie bei Megalosanrus , eben so
gekrümmt, nur etwas stärker zusammengedrückt, beide Kanten sigezabnig
(Ow. Odont. 268).
Vlll. Smilodon Pl. n. ^. Theils Skelett-Theile, theils Zabn^ Kronen
ans Letten-Kohlen von Ooiidarf, aus Lettenkohlen-Sandstein von BUer9-
ftidf aus der dolomitischen oberen Schicht des Muschelkalks bei Hoheneek,
Zilne llaoh sutamnencedHidct , Hickwtrls gekHimnit; die Kanten nicht
schneidig sende rn abgerundet , die konvex^ Kante dieker ais die hintere
konknTe; die Spitze etwas ahgemndet; der Sehmels-Überzug glatt, hie
an das nntere V^oder Vs lierabreicbend. Sm. laevts hatgan»e, Sn« ere*
tt n t o s deetlich gekerbte Kanten. Ein Sttfck der rechten Kinnlade (Fg. 32)
des Sn. laevis zeigt 4 starke, T hehe und i" weit auseinander stehende
Zähne, «wischen welchen eine Spur von kleineren Z&hnen nicht wahr*
sonehmen ist Die IVirbel- Körper (Fig. 3,4, 6) sind deutlioli bikonkav,
in der Mitte eingeschnürt, unten kantig ; mit »du hohen Dornenforts&txen,
die Haeh spatelförmig abgerundet sind* Die Rippen -Enden zugespitat
I>abei Phalangen ? (Fig. 7) und elliptische Knochen-SobiMe (Fig. 8) , die
nnl der konvexen Seite strahKg gefurcht sind. — Von Sm. crenatus
hat man blos Zahn-Kronen <Fg« 10 und 13) zu BügrffM und Hcket^eek
gefunden« SpAter (6. 347) vertauscht Pi.. den Namen Smilodon mil
Zanclodon (^ayfiKoVy Falx), weil jener Name schon von Lund ver*
geben war. Er erörtert , wie einige der obigen Genera zwar zu von
Mbtsas Dactylopoden andre (Megalo säur us, wozu dann noehHy«
laeosan rus nndMosasaurus)zu seinenPacbypoden gehdren; allein
in Ermangelung einer vollständigen Kenntniss ihrer Organisation es noch
zweifelhaft seyn müsse, welcher von beiden Eiutbeüungs - Momenten der
wichtigere, der übrigen Organisation mehr entsprechende seye, und
welchen Werth überhaupt jene Merkmale haben. Diese übrige Organisation
scheint dem Vf., so weit sie bekannt, am meisten mit der der lebenden
Varanier obereinzuslimmen , die ebenfalls zusammengedruckte Zahne haben.
Der Vf. snebt ferner nachzuweisen, dass nach den vorhandenen Beschrei-
bungen es keineswegs gewiss seye, dass die 3 Genera Geosaurus und
Lei o den anchylosirte Zähne haben, sondern es scheine vielmehr, dass
eine (wenn gleich nur seichte) Alveole, wie bei allen übrigen genannten
Geners, zur Aufnahme des Zahnes vorbanden seye und bei seinem Aus-
fallen zurückbleibe ^ doch sey dieser Unterschied zwischen d<n auf Knochen-
Höckern leicht eingelassenen und den in tiefen Alveolen steckenden
Zihneu wichtig geuog, um die Genera darnach in Acrodonten (Owbn)
und Tbecodonten zu theilen. Die systematische Gliederung der
Akidodonten wäre dann nach seinem Vorschlag folgende:
A. Pachypoden. B. Dactylopoden.
Megalosaorus. a. Akrodonten. b. Tbecodonten.
Hylaeosaorus. avertekr, etmcavo-eonvex» Thecodontosaurns.
Mososaurus. Palaeosanros.
ß vertebris nam convexU, Beludon.
Gposaums. Brachytaenius.
Leiodon. Sncchosanrus.
Kladyodon.
Zanclodon.
R. Khbr: aber die beiden Arten Cephalanpiii Llojdi «od
CLewisi Ac.and einigte diesen sanftehet steh ende8eiiaelen-
Reste (lUfDiico. e^esnomielte Abbandl. I, 150— 168, Tf. S). In derDeron^
Formation der Ihilevfer-Gegend von £«ltfM(e«ylr bis fitswoM^n kommen
fossile Reste vor, welche allen Merkmalen naeb eq Aoassib's Geschlechte
Gepbalaspis ^hören , jedoch verschiedenen Arten entsprechen. Ein
▼oilstindiges Exemplar Insbesondere entspricht dem C. Lloydi g^enav, ist
aber konkav , statt konvex, weil es sich von drr enti^e^ngesetzten Seite
darstellt, und bietet weitere Aufschlfisse. Eine genane UntersocIiaDg
nnn führte den Yf. xn folgenden Resnltaten. Die gumte imere (kon-
kave) Fliehe ist mit einer bUolichen Email-Schicht in 4— ft anfeinander*
liegenden BÜttem tiberzogen , zwischen welchen und einer letzten Email«
Schicht stellenweise noch eine dilnne brinnlicbe nicht glinxende Schicht
gefunden wird. Nirgends ist eine Spor von Nähten*. Nach dieser folgt eine
IVismeo- Schicht, i'" dick, aas meistens eseitigen Stnlehen xnsammenge-
srtzt, zwischen welchen sich etwas Email einsenkt. Darunter Kegt S) die
Epidermal-Schicht, parallel ihren RXndem gestreift, die Streifen fein ge-
kdrnelt. Ohne Abbildnng können wir die fibrigpn Details der Beschrei-
bung nicht verfolgen. Die fast gleiehbleibende Dicke dieser Schaale, der
Msngel aller NShte anch an der inneren Seite, die ganz eigentbdmiiche
Textur vertragen sich nicht gut mit der von Aoassiz freilich nur ooter
Kwrifeln nasgesprochenen Ansicht, dass diese Reste Kopf-Sdiilde von Ce-
p h a 1 a s p i 8 und überhaupt Fisch-Reste seyen, obschon die Art C. L y e 1 1 i
sicher ein Fisch ist.
Der Vf. möchte daher seine Exemplare, so wie die 2 Spezies C. Llo y dl
und C. Lewis i von diesem Geschlecht trennen, unter den Namen Pte-
raspis vereinigen und einstweilen, bis die Stellung im System mit Be-
stimmtheit ermittelt werden kann, in der Nähe von Sepia einreihen,
da Uniriss , Textur u. s. w. ihm einige Verwandtschaft anzudcuteo scheinen
[die Textur stimmt vielleicht besser mit Krabben - Schaalen ?].
B. W. BrNNEY : aufrechte Calamiten in den Schichten des
Kohlen-Gebirges bei Wigan , Lanca$hire (JLond, Edinb . phiio».
Jaum. lS27y c, XXXI, 25Ö-266). Man hat Sigillarien oft genug in auf-
rechter Stellung gefunden, und durch Beobachtungen in den Durchschnitten
des Kohlen. Gebirges zu Üix^n-FM an der ManeheMler- BoUoner Eisen-
bahn, bei SL Helena und bei Duekiii/leld weiss man bereits, dass Stigmaria
nur aus Wurzel-Stöcken derselben besteht. Calamiten, sagt der Vf., habe
man noch nicht in aufrechter Stellung mit vorigen zusammen nachgewiesen,
und ihre Wurzeln habe man noch nicht in Verbindung mit ihren aufrechten
Stimmen gefunden, obschon sie in Linpley und HuTrorcs Faaeii Flora /,
78 und 70 gut beschrieben und abgebildet wurden. Nun hat der Vf. im
Eisenbahn - Durchschnitt zwischen Liverpool und Burg im Pentierfon-
Berge, S Meilen W. von fTt^mi, nicht nur einen ganzen Wald von Sigil-
larien , sondern auch dazwischen stehende Calamiten gefunden. Sie
235
sind wie eq 8i* tteknM und Bwkiufiefd «itlialtes in eiDem helf|^raaen
«chftnnigte« TboD mit Ei«eiiatfiu*Miereay welcher im Lande Warren
geaaont wird uad im oberen Tbeile der mittlen Abtheilung dea LmA*
imMkirtr Kohlen- Reviers 8 Yards müclitig; zwischen awei a' mäcfaligett
Kohlen • Schichten liegt. Der Vf. aählte an einer Stelle 30 anfreehta
Sigillaria-Slamme nebst einigen liegenden und plattgedruckten. Ihr Innerea
tat Strucktur-Ios, ebenfalls von dem schlammigen Thone ausgefüllt, ihre
Oberiliehe ist mit einer glänzenden Kohlen-Rinde von V4' Dicke fibercegen,
wie bei Sigillarien gebildet und gerippt; sie sind 1' — 3' dick, 2' — IS' hoch,
dodi konnten nur 2 bis zu ihrem obern Ende verfolgt werden. Einige
stunden mit ihrem Stamme noch auf der untern Kohlen -Schicht; andere
hatten Ihre Wurzeln mitten zwischen beiden Schichten und noch andere
dicht unter der obern. Sechs von ihnen konnten mit Sicherheit alsSigiU
laria reniformis, S. alter nans nnd S. Organum bestimmt werden.
Alle mit aufrechten Stfimmen hatten Sigillaria zur Wurzel, deren Strick*
artigen Wdrzelchen den Thon in allen Richtungen durchsetzten. Dazwischen
standen in allen H5hen nun auch viele' Calamiten ohne innere
Struktur auf ähnliche Weise von Schlamm erfiillt, 1'^- 5'' dick, einige
4' —5' hoch , ohne dass man ihre Spitze erreichen konnte. Ein solcher
Stemm von 3' H5he war oben umgebrochen und setzte in horizontaler
Riehtnng weiter fort, war aber dann seiner Zosammendruckung wegen schwer
KD erkennen. Nach Entfernung ihrer '/«'' dicken Kohlen-Rinde zeigten sie
die gewöhnliche Streifnng und Gliederung der Kalamiten, und aus ihren un-
teren Gliederungen, wo diese noch vorhanden waren, entsprangen tiberall
ähnliche Wnrzelchen , wie von Stigma ria* In ihrer Gesellschaft kommen
noch vor: Neuropteris, Pecopteris, Sphenopteris, Cyclo-
pteris, OdoBtopteris, Aster ophyllites, Pinnularia, Lepido-
dendron, Lepi dophyl lum, Lepidostrobus , Lycopodites,
Sphenophyllnm u. s. w. Doch vier jener Calamiten waren nach
unten besonders wohl erhalten, waren 30"— 34" hoch und bis 3 Yards
uuter das obere Kohlen-Lager zn verfolgen und glichen am meisten dem
Calaniites approximatus, Sie waren oben etwa 1V2" dick, nach
unten dunner, ihr natürliches Ende war stumpf, in Form einer Keule«
Ein 11" holten Exemipar hatte 10 Abgliederongf n , welche in der Mitte
etwas mehr von einander entfernt waren. An allen Abgliederungen warei^
kreisrunde Narben, aus welchen Wurzclchen entsprangen, die 8"— U'' weit
verfolgt werden konnten, ohne ihr Ende zu erreichen, und wovon die
oberen unter einem Winkel von 15®, die untern unter 45® zum Horizont
sich abwärts senkten. Sie mögen anfänglich zylindrisch und Vs' ^'^
gewesen seyii, sind aber jetzt zusammengedruckt, mit Kohle überzogen,
darunter fein längs-gestreift und scheinen in ihrer Mitte noch eine beson-
dere Achae besessen zu haben. Sie waren von dem der Sigillarien nicht
zu unterscheiden, und durften wie bei diesen in Quincunx am Stamme ge-
ordnet gewesen seyn. Der Vf. hat später die Kalamiten zu 8U Helena
nnd auch anderwärts in Gesellschalt von aufrechten Sigillarien gefunden.
Wie aber kömmt es, dass wenigstens nach des Yfs. Kenntoiss man noch
390
keine Sifillarien von mir ff' Dicke nn4 noeb keine Kalanriten bis von 6"
Dicke gefunden bat? wie sind jung;e Sigillarien beaehaffen? atnd es
Kalamilen ? Aocb bei diesen ateben die Wnrselnarben in Qmmemmx , nnd
an dem gasten der bekannten Kalamiten, C sigas, werden die Streuen
Bcbon Rippen-artig: wie bei Sigillaria.
Lovsir: Wanderung der Moll usk en - FaouA Slunii$un»im9
(Zeitachr. fär Malakozool. 1847 ^ 24-26). Die SiumäiuavUehe Mollusken-
Fauna besteht aus 2 Elementen, dem ysmisnieeAsii und dem mrkiUehem,
Jenes erreicht in Bahmä'Lek» und 8, ^ Norwegern sein Maximnoi, dieses
in ^Vnmnorlren; im mittlen Nerwegen mengen sich beiden Während der
^yPost-Tertiärperiode** gab es in Skandinavien nur die hocbnordische Fauna,
wie der Vf. iseit 1839 aus den Resultaten der Untersuchung der gehobenen
Konchylien- Lager an der West-Küste folgert. Später bat die Fauna der
Nordsee allmählich einen mehr sudlichen Charakter angenommen, germani*
sehe sowohl als arktische Formen sind weiter nordwärts und einige hoch-
nordische sogar in Skandinavien ausgestorben, während im deutschen
Meere jetzt eine rein germanische Fauna angesiedelt ist. L. unterscheidet
daher l) solche Arten, welche im hoben Norden weniger reich an lodivi-
duen sind, als in der Nordsee, nnd im Mittelmeer ganz fehlen ; 2) Hospites,
alle mit dem Mittelmeer gemeinsame Arten; 3) Abovigines, die im hoben
Norden eigentlich entwickelten. £ine genaue Vergleichung gibt folgende
Zshlen von Konchylien (Gasteropod a cochleata, Bracbiopoda,
Acephala):
Zahl der Kon- VerhSltniw der Aeephalen, die
chylien-Arten. Giwterop. eoehl. = 1 gesetxt,
aieiiien .... 502 .... 0,tfO
England .... 413 .... 0,9i
Mond 339 .... 0,83
Seand, germ, . • . 252 .... 0,80
Seand, aroi, . . . 131 «... 0.84
Maseaekusetie . . 182 .... 0,82
GrMand .... lll .... 0,49
Im Ganzen aber kann man dasVerhältnissder Acephalen zu denSchaalen-
' Gasteropoden = 0,5 setzen, wie es in dem ganz von nordischen Strö-
mungen umgebenen Oröniand und fast auch in Siniiien gefunden wird, wäh-
rend in den mittlen Gegenden , wo sich beiderlei Faunen mischten , das
Verhältniss der zählebigen härteren Acephalen weit mehr vorherrscht , in-
dem »m nicht nur den andern südlichem Mollusken voraus eingewandert,
sondern auch länger hinter den fibrigen nordwärts auswandernden zurück-
geblieben sind.
ber
den Chrysotil der Vogesen
von
Herrn A. Delesse^
Bergwerkt-lngealenr, ProfeMor der Mineralogie zn fiejaiif«ir.
Der Serpentin unserer Vogesen findet sieh mit vieler
Sorgfult beschrieben in den verschiedenen Werlien von HooarD*
nnd von Poton**. Das Gestein wird zamal am fi^0ti;W unfern
Eloyes von sehr sahireichen Gängen durchsetzt , denen liein
bestimmtes Streichen eigen ist, und welche nach aUen Rieh-
tnngen in den Serpentin eindringen. Diese Gänge haben
häufig nur eine mikroskopische Mächtigkeit, und Im Allge-
meinen beträgt ihre Stärke nicht über 1 —2 Centimeter. Sie
s'nd mit einer Asbest- artigen Substanz erfttiit, deren Fasern
senkrecht auf den Wänden stehen und sich symmetrisch
parallel zeigen gegen die Mittel-Linie des Ganges, in welcher
dieselben zosammenstossen.
Man pflegt diese Substanz meist als' Asbest zu be-
trachten; die von mir vorgenommene Untersuchung zeigt Je-
doch, dass solche KoBELLs Chrysotil*** beigezählt werden
ranss.
** MeimmorphoaeB de* ro^es des Vo9ges,
*** lUiiMBiflBRno's Handw$rterbuch, II. Supplement^ S. 39.
258
Das Mineral besteht aus hlSehst dflnneii sarten Fasern,
welche sich siemlich leicht von einander trennen lassen. Es
iMt durchscheinend und in einseinen Fasern du i*ch sichtig;
durch Luft - Einwirkung wird dasselbe undurchsichtig und
nimmt eine weissliche Fffrbnng an, wlihrend solches ausser-
dem lichte OI*grün erscheint mit Oberg£ngen in'a Olivengrfine.
Der Glans ist Perlmutter -artig oder Seiden-ähnlich. Eigen*
schwere s 2,219.
Im geschlossenen Kolben behandelt gibt die Substsnt
Wasser auf dem Flatin-Draht, verbreitet lebhaften Glana und
schmilzt schwierig ku lichte braunem Glase; ohne Zweifel hat
«an die Scbmelebarkeit der ausserordentliehen DOnne der
Fasern zuzuschreiben. In Borax, so wie in kohlensaarem
Natron löst sich das Mineral, in Phosphorsalz bleibt ein
Kiesel -Skelett znrttck. Mit Kobalt- Nitrat selgt sich eine
wenig reine bläuliche Färbung.
Nach der Calcination erscheint die Substanz braonlich
und lässt sich leicht pulvern. In solchem Zustande wird sie
dureh Schwefel- und selbst durch Salpeter - Säure angegriflfen;
die Kieselerde behält die Faser -Gestalt bei. Schmelzt osn
das Mineral mit kohlensaurem Natron, so scheidet sich die
Kieselerde als durchscheinende Gallerte aus. Von Kohlensfinre
war keine Spur aufzufinden*
ich machte zwei Analysen: eine mit Schwefelsäure, die
andere mit kohlensaurem Natron ; bei der ersten Dntersnchang
war ich bemüht zu erforschen ^ ob nicht eine kleine Menge
Alkali vorhanden sey, allein es fand sich davon nichts.
741
I.
IL '
Mittel- ver-
haitniM.
Kie«elcrde . .
. 41,70
. 41,46 .
41,48
Thonerde . . .
—
. 0,42 .
0,42
Eiseo.Protoxyd
—
. 1,69 .
1,69
Talkerde . . .
—
. 42,93 ^.
43,61
Wasser ...
. 13,91
. 13,50 .
13,70
0,196$ **'
0,384)
16,976)21,419
12,179)
100,00 . 100,00
Diese Ergebnisse stimmen gut überein mit Jenen, welche
ich früher erhalten hatte bei Zerlegung eines Chrysotils,
der aus Deutithlani stammte« und ebenso mit Jenen > die
* Rammblsbbrg, a. a. O. S. aO.
250
KoBBLL angibt. Den ScHSERER*sohen Ansichten Qbcr poIymeren
IsomorphismoB bq Folge «ieht man, das« der Saaerstoff der
Kieaelerde gieichkommt jenem der Basen mit einem Atom,
und folglich iBsst sich der Chrysotil vom Goujot durch die
sehr einfache Formel (ft)' Si ansdrdclien.
Die chemische Zasammensetznng des Chrysotils ist iden-
tisch mit Jener des Pikroliths yon Stromeyer, mit den ver-
schiedenen neaerdings von Lychnbll untersuchten edlen Ser-
pentinen und zumal mit dem Serpentin von Snarum ; folglieh
gilt, wie Solches auch durch Haiismann und Schrereb bemerkt
worden, ffir beide Substanzen die nämliche chemische Formel«
Von anderer Seite ist nicht zn fibersehen, dass die Eigelb
schwere des Chrysotyls = 2,'i2 um 0,33 oder 12% geringer
gefunden wird, als jene des Serpentins, welche 2,55 ist. Man
sollte glauben, dass das Gegentheii stattfinden mflsse, da, wenn
ein Silikat in krystallin Ischen oder* In faaerigen Zustand über-
geht, in der Regel Zunehmen seiner Densität Statt findet,
und ausserdem zwei Substanzen, welche die ntimliche chemi-
sche Zusammensetzung haben , keine so ersichtlichen Unter-
schiede in ihrer spezifischen Schwere zu zeigen pflegen. Es
ergibt sich hieraus, dass man Chrysotil und Serpentin
nicht Als h9erige und dichte VartetBten eines und des nüm-
lichen Minerals zu betrachten habe, sondern als zwei di-
morphe Zustünde des flydro-Siiikates von Talberde, deren
Formel Ist: (k)^ §fi.
Dio Lagemngs-VerhMltnlsse von Chrysotil und Ser-
pentin geben übrigens ziemlich genügenden Aufachluss, was
die besprochene Differenz betrifft; denn der Chi*ysotil erschien
nnd füllte die Spalten, welche im Serpentin vot*handen waren;
nnd die eigen thtaiUchen UmsHinde, die mit der späteren nnd
atlmüblichen Bildung in Oiingen verbunden sind, erklären zur
Genttge) daas das erst genannte Mineral sich den Faser-Znstani
aneignen konnte^ eine krystallinisohe Beschaffenheit sehr ver-
sehleden von jener des Serpentins.
17
Über
ilie metamorphischen Schiefer imd Porphyre
der Gegend von Riibeland
Hrn. Dr. H. Girard.
Mit Taf. IV.
Zwischen den beiden grosseren Granit-Messen des Ifanei^
dem Brechen und dem Ramberge im Norden aml der beden-
tenden Gruppe von Melnphyr^Bergen auf der Sttd-Seite, breitet
sich im Innern des Gebirges* eine Hochfläche aus, die, in ufi-
geführ 1§00' Erhebung, den eigentlichen Mittelpunkt des
ganzen Haraes einnimmt*
Eine müchtige Spalte, welche in der Richtang Ton
Westen nach Osten vom Breche» bis sum Ramberg reicht,
riurchsetst diess Plateau der Lunge nach und bildet in ihrem
liefen Einschnitte die V^asser-Leitung fOr sahlreiche Zuflüsse
von Süden her. Denn nur von dieser Seite neigen sich die
Thäler ihr su; gegen Norden setst.sie scharf ab ,: so dase
nicht weit von ihrem Rande die Bfiche entspringen, deren
Wasser durch Quer-Thäler aus, der Nord-Seite des Gebirges
in die Ebene treten. Die Verbindung nach aussen bei diesem
bedeutenden Längs -Thale, das von Elend bis Triseburg sa
rechnen ist, wird nicht durch die Mündung in irgend ein
201
Qner^Thal hervorgebracht, sondern geschieht dnreh eine lieC
eingerissene Spelte, die das eteilste and emvegsninste Tknl
bildet, das in deutschen Gebirgen bekannt ist. Bei der RdsS"
trappe mflndet es mit einer Tiefe von 8M' in die Ebene.
Da dienes grosse Thal aber nicht, wie Liings-Thliler sonsfe
pflegen, im Streiehen der Schiebten liegt, sondern im Gegen^
theil dieselben fast rechtwinkelig darchsetat, so gewfibrt es
besonders wichtige Anfscblusse über die Struktur jener oben
erwähnten .Hochebene. ...
Schiefer, Grauwacke und Hyt^ersthenfels bilden die vor-
herrschenden Gesteine derselben , und nur im Nordwesten-
tritt eine iiiself&räiige Katkstein^Masse auf, deren Mittelpunkt
Bwisehen den Städtchen EibtMgeroie und Rübeland liegt.
Da mich besonders die Verhittntsse in der Nähe jener
KnlksteiU'-Insel interessirten^ so fing leb eine genauere Unter-
sttohnng derselben in der Mitte des grossen Bode- Thaies an
und setjcte sie stromaufwärts fort.
Ein Weg, der von Hültenrode kommt, geht hier oberhalb
WendefuHk^ swischen dem Rukherg und dem SeUeferberg in
einem kleinen Thale cur Bode hinab und zeigt auf seiner
linken Seite in mehren Brüchen die Lagerungs - Verhältnisse
eines ausgezeichneten schwar/.en Dachschiefers. Am Ruh^
herg^ wo dieselben durch mehre Brüche über einander selir
deailich aufgeschlossen sind, sieht man bu unterst eine sehr,
feate Granwaoke, die nur einige' Fuss entblüsiBt ist, dann einen*
Ceinschieferigen weichen duakelü Dacbaehiefar, ' 40^-^50' mäch-
tig, darauf Granwacke 10' — 12', dann wieder 20' Daehschiefer
nnd darüber wieder Granwacke, die den Rücken des Berges
an bilden scheint. Alles streicht deutlich bor« Q mit 35^
Fallen gegen Süd. Weisse Qoara-Gänge durchsehen sowohl
den Schiefer als die Granwacke. Im Schiefer bleiben sie in
einselnen grtfssern Gängen beisammen, in der Granwacke sind
sie vielfach verzweigt, so dass das ganze Gestein äusserst
fest und; kieselig wird. Das zeigt ^ wie verschieden ein nnd
derselbe Vorgang auf vei*sohiedene Gesteine eintvirken kann.
Der SeUeferberg am rechten Thai-Gehänge ist ganz mit
Schiefer-ßi-ookeu bedeckt and an seinem südlichen Vorspfnng.
gegen die Bade ist ein bedeutender Brach im Betriebe. Daa
Streieben darin Iti bor. 0 mit 30^—40^ ««dlMhem Pullen.
Dieser Bruch liegt hoch oben am Berge, so dast miin in kaan
800 Schritten über den ROoken fort die wesiliebe Seite er-
reicht Oben steht ein lichtgrauer Wetzsefaiefer an* nnd uit*
mittelbar darauf folgt Hypersthenfels. Man kann swar die
Grense nicht so erkennen, dass man die Hand aoftegen könnte;
aber aaf 4 — 6' Breite Ifisst sie sieh angeben nod verfolgen.
Die Daobschiefer liegen also unmittelbar auf dem Hyiierstken«
Fels, Ewar mit slldlichem Fallen, d. h« gegen ihn gerichtet;
aber man wird dennoch sagen müssen, dass aie das Hangende
Tom Hyperstlienfels bilden.
Das Bode - Thal macht hier einen weiten Bogen gegen
Mordwesten, und auf der gansen H'estliohen Seüe bleibt der
Hyiiersthenfels herrschend , aber mit etwas verftnderteoi
Charakter. In der Nähe des Schiefers ist er feinkörnig kry-
stalliniseh , weiter abwfirts , denn die Grense liegt oben an
Berge, wird er grobkörniger, so dass man sowohl den angi-
tischen als den feldspathigen Beatandtlieil dentlieher onte^
scheiden kann.
In seinem Liegenden treten neue Gesteine auf* Es folgen
hier grüne Schiefer. Sie sind schmutzig laudigrOn in Farbe,
mit vielen dunkleren Flecken, nicht mehr fein geschichtet,
sondern mehr flaserig wie Glimmerschiefer, hXrter und sjihei*
als der Thonschiefer. Eine deutliche Grense swiaehen ihnen
und dem Hypersthen-Fels habe leb nicht auffinden kcMnen.
An einigen Steilen werden sie bunt. Die Gmndmasie ist
dann schmutzigbrann , mit hellgrauen Flecken, welche der
Schichtung ungefKhr parallel liegen. Auf diese bunten Schie*
fer folgt Kalkstein, heilgrau, unregelmiiaig zerklüftet, wenig
mlichtig. Darauf Bliittersteki , d« h. ein grüner Schiefer, in
dem kleine Blassen von Kalk krystallinisch ausgeschieden
sind, and dann wieder grüne Schiefer in bedeutender Mfich«
tigkeit. Neuwerh steht auf den bunten Schiefem.
Zwischen Neuwerk nnd der AJarmorrnüile von Rükeland
sind die grünen Schiefer das herrschende Gestein, nur un-
mittelbar vor der AtMrmormähle fängt eine kleine Kalk-Masse
an, die bei dieser aber schon wieder anfliört. Der Kalb Ut
zuerst hellgrau, dann gelblichgrau, dann graa mit rothen
SM
Statten nndenllieh vAeitr einfaeh gmo. Aus dleteiA Kalk
allein y nioht anB den weiter wesdiith vorkominenden grosse*
ren Kelli* Museen^ wird der sogenannte BMMonder Marnior
Ijrebroehen, der dnreh seine schön hellroth gefSrbten Korallen
und Krinoidcen, die in einer dunkelgranen Griindmasse inne-
liegen, wohl bekannt ist. Die grosse Masse dieses keilför-
migen Lagers ist völlig nngeschichtet , mir eine schwAolie
Sc{iiehty welche an die darauf folgende Grauwaeke . grennt,
eraebelttt fast aehieferig, doch ohne dass man Streichen und
Fallen bestimmen könnte. An dieser Stelle, bei der Marmor-
MüUe , biegt die JBede. fast rechtwinkelig um und hült ober-
halb der -Miible die Grenae awisohen Kalk und Granwacke
ein. Diese bildet daa linke Ufer, an dem die Chnussee geht,
Jener das rechte. Über der Grauwacke^ die so fest ist, dass
9te einem krystallinisohen Gesteine ähnlich sieht, liegt Dach-
•chiefer, und' beide atreicben hör. 6 mit südliehem Fallen.
Aof den Sehiefei" folgt , wie bei Nemoeth , Hypersthcnfels in
denselben I^gernnga^VerbtiUniesen , denn auch hier liegt der
Daehscbiefer und die fast krystaüiniscbe Grauwacke im Han-
genden» — im Liegenden aber folgen wieder grüne Schiefer.
Die Grauwacke hört auf dem linken JEfede-'Ufer bald
wieder auf, und nun bleibt Kalk in dem gannen Terrain bis
jenseits ElUngerode das herrschende Geatein. Wo er siterst
auftritt, bildet die Bode auf dem linken Ufer einen grossen
Bogen, auf dem rechten einen Vorspriing und im Anfang tlieses
Bogens (siebe die Karte) bei einem einaeln stellenden Hanse
tritt in einer kleinen Schinebt, oben am Berge, Hypersthen*
Fels durch den Kalk hindurch. Beide schneiden so bestimmt
gegen einander ab, dass nur eine Linie die Grense nntfeigt;
in dem kleinen Steinbruche ist links Alles deutlicher Hy|ier*>
stben-Pels, redits nur feinkörniger hellgrauer Kalk. loli habe
nie eine an scharfe Grenae zwischen einem plnteniscKen und
einem ne|>tnnischen Gesteine gesehen« Der Hy|»ersthen* Fels
ist gans dicht, fest und unverwittert» der Kalkstein feinkörnig
und etwas serreiblicb. Doch neigt aich diess besondere Ver-
halten nur auf einige Zolle von der Grense; dann ist der
Hypersthen-Fels feinkörnig krystallinisch und der Kalk dicht
und gleiehförmig wie überall. Von liier aufwArts bis jenseits
MUeUmi bleibt der Kalk an beiden Ufern mninterbroelien.
Er ist hellaachgrau , ohne Schlehtong , dicht, aber doeh. dabei
brdelielig, so das« man niemals grosse Bldefce davon .siehr.
Wenn er Terwittert, tritt die Stroktnr d«r Korallen itervor,
aas denen er zum grdssten Tlieil besteht, die man jedoch in
der dichten Masse auf denii frischen Brache nicht bemeri&t*
Sie gehören meist au den Geschtechtem Stromatoporiiy
Meliopora, Calamopora, Astraea nnd Cyatbopfhyl-
lam. Sehichtang habe ich nirgends mit Beatiamchett beob«
aeliten bLÖnnen.
Am Ende dieses Thal-Bogens liegt RUbehni. Über der
Stadt aaf dem iinlien Ufer A\^ BawmmH$*BSU€y oberhalb auf
dem rechten Ufer die Bieli-Htthle. Jenseits Rtbeland vendet
sich die Boie abermals und geht gegen Südwesten im Kalke
fort, während ?on Nordwesten her ein kleineres Thal mftn-
det, das von Elbinger^de hei*abkoromt nnd das MMkl-TAml
genannt wird. Durch dieses Thal fahrt die Chadssee, ond in
ihm sind besonders intereisante Verhfiltnisso aafgeschlossen.
Schon bei den lotsten Htiasern vom RüBei&ni tritt dnroli
den Kalk hindurch ein eigenthUmliches destem zu Tago^ das
man bisher noch aut keinem der bekannten krystallinüschen
Gesteine in Zusammenhang hat briagen können *. Es aeigt
eine aschgraue Orandmasse, die höchst feinkörnig entweder
nur aus Quarz oder aus einem innigen Gemenge von Quarz
und Feidspath zu bestehen scheint. An vielen Stellen ist
Quarz in rauchgrauen Körnern bis zo 2^'' Grösse ausgeschie-
den. In dkser grauen Grundmasse treten hellere und dun-
klere Flecken hervor. Die helleren sind von einem bloss
grünlichgelben , weichen Minerale gebildet , ' an dem mitonter
noch Spuren voii krystallinischem Bmehe zo erkennen sind;
die dunkleren rühren von einem Gemenge dieses helleren
Minerals mit kleinen rundlichen schwarzen Körnern her, die
weder deutlichen Bruch, nodi irgend eine andere heryor-
stechende Eigensciiafl; zeigen.
Die helleren Massen könnte man wohl für verwitterten
Oljgoklas halten, der in manelien Graniten ganz ähnlich auf-*
^ Jassiib hat es HPeiilspaUi<Ge6tciu^' genannt, aber olmc allen Grand.
aes
IsitI; Ae dnnkelii Rönier kunn man ohne einen Gewaltetreich
nicht wohl beelifliineii. AuMerdem kommen hin and wieder
kleine sehwerse Glimmer-BItttteh'en, so wie kleine i*ethe KSr^
ner vor, die Granat su seyn scheinen, Kryatalle von verwit-
tertem Cordierit, die man Pinit nennen kann^ gind nicht «eiten»
und an einigen Stellen iat ein Gemenge von Thon (f) und
Graphit, manehmal in Partie'n' von mehren Zollen antge*
aobieden.
Daa Ansehen dea ganisen Gemenge« igt verschieden, Je
naohdem die Grundmasse nnd die Beimengungen in ihrem
Yethältniss au fekiander .variireji ; im AUgemeitien erseheint ea
dunkel- bis hellaschgrau.
Das VorkoÄnmen von Cordierlt eirinnert an die verwilter*
ten PQrphyre oder Granite von der uiwerjme , das von- Gra*
phlt* an Gnelss and Glimmerschiefer. Zerklüftung oder Scliie*
ferung zeigt daa Gestein nirgends, es bildet unregelmäsige
Bldeke, die sehr schwer zu zersprengen sind. Es scheint
nur gangartig aufaulreten, wie Diese besonders die beiden
Stellen dickt bei EUmger^de zeigen* Bei Rübeland hat mir
ür. ResB noch, einen Punkt im SW. des Orts angegeben, den
iek selbst nicht gesehen habe. An keiner Stelle tritt es in
grösseren Afassen auf, immer nur wenige hundert Quadrat*
Fuss bedeckend. Wahrscheinlich hat man diess Gestein zu
der grossen Gruppe Quarz-fllhrender Porphyi-e zu rechnen.
Im Anfange des MaU-Tkak steht auf beiden Seiten Kalk
an, nach eiligen hun^ect Schritten tritt aber auf der Sttd-
Seite Kieselsohiefer auf.. Der Kalk ist schon In einiger £nt^
fernnng vom Kieselsehiefer wesentlich veiuuidert. Er ist noch
mehr zerklüftet als sonst, hat jede Spur von organischen
Resten verloren und wird von zahlreichen Quarz- und Kalk-
s|iath-G&ngen durchsetzt, die bis 1^ Mlichiigkeit haben. Der
Kieselschiefer oder Hornfels hfilt bis zu der Stelle an , wo
die Chaussee, über den Bach geht. Das Gestein ist anfungs
grüulicbgrfin, weiterhin rüthlichbraun , ganz ohne Schichtung,
von vielen Klüften durchsetzt, sehr hart, mit muscheligem
Bruch, so d^ss die braune Variet&t fast wie Feuerstein aussieht.
Weiter aufwärts an demselben Gehänge findet sich, theils
in Bruchstücken den Abhang bedeckend, thoils an einigen
206
Stellen «netehendy ein aehtfoer OlygokUi0«Porpbf r^ wdoher in
«leii Gebirge arten-Samodongen unter dem Namea 4ea Porphyrs
von Eibmger^de sehr wohl bekannt ist; Mitunter gleicht er
fleoi Serpentine verde antioo aehr, der von den Alten aus
Sparta geholt wurde. Er hält nur bis cur nliohsten Biegung
des Gehänges an^ und dann folgt Kalk, der die flaehon Ab*
hänge des rechten Tbal-Ranaes bia EUmger^it bildet.
Der Porphyr hat entweder eine dunkelgrüne oder etno
dunkel rothbrauae, Tiillig diohto Orundmasse Ton ebenen
Bruch, in welcher Kryataüe ?on blassgrilne« Olygokiaa inne-
liegen, die meist swischen einer und vier Linien lang sind.
Das ganze Gestein ist dem antiken rothen Porphyre (porfido
roseo anttco) sehr verwandt, nur sind die Krystalle meist
etwas grösser und das stark färbende Eisenoxyd fehlt« Nir-
gends liegen die Grenc en dieses Gesteins sa Tage ; an * deu
Gehängen kann man sie awar nach den losen Stücken und
deren Verbreitung auf 10< — 20V ungefähr bestimmen, aber
oben auf dem Plateau gehen sie gans verloren. Lehm-Sehich-
feen , in denen geakert wird , bedecken dort die Oberfläche ;
und wo anetehendes Gestein wieder snm Torsehein kommt,
da ist es Kalkstein. Der Kalkstein Ist gans von derselben
Art wie unterhalb JUtäeland, hellgrau, dicht und ohne Schich-
tung.
Dm närdliche Gdiänge des MüU^Tkals wird xnnäcbst
hinter RlHeUmä von demselben Kalke gebildet, und dieser
hält bis jenseits eines Yorsprongs an, hinter dem ein weit
eoräckkehrender Bogen beginnt. In der Ecke desselben
kommt in einem kleinen KeÜ Porphyr von der oben beschrieb
benen Art so Tage, bald verdrängt durch einen dunkeln
Kieselsehiefer , der bis da , wo der Bach an das nöi^dliche
Gehänge herankommt, aushält« Hier tritt der Porphyr wie-
der auf und bildet die Hanpt- Masse des steil aufsteigenden
Berges, um den die Chaussee dicht herumgeht. Der Gi|ifel
ist ein nelkenbrauner Kieselschiefer ; der mittle grOsste Theil
branner Porphyr mit heilgrtinen Krystallen; der Fuss aber
thells Blatterstein, theils grüner Schiefer, thelis endlich deut-
lich schiefernder Porphyr.
Diese drei Gesteine sind jedoch keineswegs scharf von
2«7
•iarnideF getrennt, toAilern sie geben alte tn etnander llb«r
«md swar der grtfne Sehiefer und Porphyr durch so alimltb-
liehe ond deudich so rerfelgende Veränderungen , daee gar
kein Zweifel darüber bleibt, dieser Porphyr tey nichts anderes,
als ein veränderter Schiefer.
Die hör. 6 streichenden grfinen Sehiefer, die anfangs in
nichts Terschieden sind von den im Bode - Tkal anstehenden,
verlieren gegen den Porphyr ihr gleiehüämilges Ansehen,
werden fleckig, die Flecken durchscheinend und in der Hadpt-
Farbe etwas dunkler« Weiterhin sind sie brfinnlich und ;in
der dunkleren Grundmasse unterscheidet man hellere grti»-
liehe Stellen, die nnbestimait in Umriss und Begrenisung
acheinen. Sieht man indess Stttcke, die nicht frisch gesehla»
gen, Sendern an der OberflXohe glatt gespült oder poiirt sind,
so erkennt man an diesen grünlichen Flecken bestimmtere
Umrisse und mitunter eine deutliche KrystalUForm, Wenige
Sdirltle weiter ist diese Form vollständig ausgebildet, und
hellgrüne Krystiille liegen In einer dichten dunkelbraunen
GrandmASse.
Alle diese Gesteine sind aber noch schieferig, und bei
einem solchei» deutlich sehiefrigen Porphyr habe ich das Strei*
eben von bor. 0 leuverllissig bestimmen können. Weiterhin
geht allerdings diese Schieferung verloren, und die vOllig kom-
pakten dichten Porphyre eeigen keine Spur mehr davon ; aber
trots dem kann kein Zweifel obwalten, dass diese ganae
Porphyr -Müsse in unmittelbarem Zusammenhange mit den
grünen Schiefern steht.
Gegen den Kalk setzen die Porphyre mit bestimmter
Grenze ab, und dieser bleibt bis Elhingerode das herrschende
Gestein. Kurz vor der Stadt tritt fenes oben erwtfhnte graue
Gestein zweimal auf, bildet aber nur kleine gangartige Stöcke,
von denen der eine auch noch jenseits des Baches auftritt
(siehe die Karte). An einer Stelle Hess sich die Grenze
gegen den Kalk ziemlich genau bestimmen , und da war der
Kalk auf ein paar Fnss weit feinkörnig-krystailinisch. Äussere
Störungen im Terrain waren nicht wahrzunehmen.
Anders verhalten sich in dieser letzten Beziehung die
br.iunen Porphyre. Der Berg auf der Nord-Seite des Thaies,
an dem sie hei ondtrs auftreten , itt der bltahate Punkt aai
Rande des MüU^ThaUy steil nnd schroff läit er nach Sttden
wie nacii Westen ab. Ober ihm mündet das einsige- wiricr
liehe Neben-Thal> das sieh m^Mm MüU'-TJUäe verbindet, von
Norden iier nnd die auf der West-Seite ihm gegenfllierstehenda
steile Kalli-Wand seigt ein von dem Porphyr abgewendetes
Fallen..' . . . i
Es erseiieiiit datier nicht genwnngen ansonohmen, dasa
das Hervordringen dieser Porphyre nnd Scliiefer, dnreh den
Kalk Mndureh die Ursache für die Bildung deß JdüU-Thais
und seiner Nebenspalte gewesen ist, denn dass das lüetM
und unbedeutende Wasser, welehes in diesem Thale flieset,
die steilen und oft malerischen Gehfing^ von ]80«r2Q0' Bfiho
gebildet haben sollte, ist wenig glaublich. Wo Wasser nur
durch eigene Gewalt Tbtier im KaliuteiA einsohneidet, dn
sind sie flach und weit mit sanft gerundeten Abhingen. Man
gehe nur nach . Tkürmgen nnd untersuche die Thftler in
Muschelitalk. . .• >
Sieht man daher einerseits, dass man annehmen mus8|
es seyen manche Porphyre durch allmähliobe Umwandlung
aus Schiefern entstanden, andrerseits aber, dass solche Ge-
steine als eruptive auftreten können, so muss man für die
Zukunft wohl beachten» dass in der krystalUnisohen Struktur
nnd in dem eruptiven Auftreten eines Gesteines allein, noch
nicht der Beweis seines unmittelbar plutonlschen oder vulka-
nischen Ursprungs geigeben ist.
Zur
Flora des Cluader «- Sandsteins in SeMemen^
als
Nachtrag zu dec Abhandlang io N. Acta Acad. C. Leop.
Nat Gor. XlXy ii^ M841^ 99—184, m. 8 Taf.
von
Hrn. IL R. Goeppert,
Pffof. tn Brgslam,
Als ResttUat der Untersoohung der früher ven mir ia
den ganseD Gebiete des Quader-Sandsteins ScUeiiems gesam-
neheo Vegetabilien, deren Fuadert in der obigen Abhandlung
nüher gesehildert wird , ergab sieb , dass die damalige Flora
einen von der hieriindischen gane versohiedenen und, wie ins-
besondere die in derselben TOn mir beobaeh taten baumarti-
gen Farnen und Palmen lehrten, einen tropischen
Charaliter hatte oder wenigstens das Klima voraussetaiei
wie es swisehen oder in der Nühe der Wctndel^reise in der
Jeteiwelt angetroffen wird. Die nach Verhfiltniss der grossen
Ansdehnang jener Formation in StkUHen an wenigen Orten
nnd daso aaeh nur selten und in geringerer Manohfaltigl&eit
vorkommenden Pflanaen • Reste liessen ein genaueres Resultat
nicht SB, welches aber nichts destoweniger den Geologen
▼ieHeieht nicht gans unerwünscht seyn konnte, da bis dahin
noch niemals der Versuch gemacht worden war, die. fossile
Flora des Qaader - Sandsteins einer Gegend an bearbei^p«
270
Eine «weite Zasamnienetellang dieser Art lieferten die Be-
arbeiter der GaeA laxoniea 1843, insofern die Abiagerongen
bei Nieter 'ScUna Kum nntern Qaader • Sandstein gereeknet
werden können, worüber B. Cotta selbst spttter in der e wei-
ten Auflage seines Grandrisses der Geognosie ond Geologie
(184Sj I, 7) noch liicht gans entschieden sa seyn scheint, in*
dem er sie nor mit dem Frageseiohen dahin bringt. luswi-
schen widerspricht die Beschaffenheit der in Jenen Schichten
enthaltenen Flora nicht dem von mir veröffentlichten erwiihii-
ten Resultat. Das grosse Material, welches der rerdiente
Kaoaa in der Bihmiscien Fovmalloo dieses Namens gesammelt
hatte, bearbeitet Hr. Corda, unter welchem nun eu weiterer
Förderung der von mir zuerst angegebenen wissenschaftliclien
Basis die Cykadeen hinsutreten, daher Hr. Cokda auch bii
keinem andern Resultate kommt und die Beschaffenheit der
Flora nur bestimmter, was er wegen des grösseren und manch-
fahigeren Materials nun wohl kann, fiir eine wirklich aub«
tropische erklärt, es aber auf eine Welse als suerst nach*
gewiesen hinstellt, als ob der Inhalt meiner Abhandlung für
ihn gnr nicht esistirt -h&tte, wiewohl er sie mit dem Namen
berührt, also als eine ihm doch wohl bekannte bezeichnet.
Die Eikursion, welche mich in den Besitsc der nachfolgend
■u beschreibenden fossilen Reste setate, machte ich am 20.
August 1846 in Begleitung der HH. Dr. med. Gross und Kellkr,
welchen ich auch spfiter noch mancherlei interessante Beitrug«
aus Jener Gegend verdankte. Zunttchst besuchten wir die bei
Habehchwerdt in der Grafschaft Gla% am rechten Ufer der
Neissey nicht weit von der fiber diesen Fluss führetiden Brücke
gelegenen QuadersaiidsteiR-Brflche, in welchen sich keine Spur
von anderweitigen Pflanaen, geschweige Dlkotyledoneii-Blätter,
sondern nur Konchylien insbesondere Eiogyra columba und
In überaus grosser Menge die von mir unter dem Namen
Cylindrites spongloides früher beschriebene, damale
als wahres organisches Gebilde sogar noch sweifeihafte Pflans«
auffanden, die ich nun in vollständigeren Exemplaren als früher
antraf^ so dass ich sie vollständiger so beschreiben vermag.
Sie dnrchsetsen hier das Gestein in Jede r Riehtang a Is röhren«
förmige 0—8^^' dicke aylindrisehe und oft 1—51' weit in gleiebem
DordinwMer forllaofeiide Körper, die sich mut ihrer angleieh
grubigen Oberflftebe \on dem beBaebberteo sebr weissen Ge«
steine dnreb eine brilmiUcbgrane eft Aoeb sebmotsig grünlicbe
Farbe nnterseheiden. Dieser Wechsel von liieineo £rhljhun<»
gen und Vertiefungen, woflurcb die grnbige ungleiche Obei^
fluche bedingt wird, ist jedoch nicht ae unregeimiisig wie man
bei'm ersten Anblick nameiulieh weniger gut erlialtener Esem«
pinre schlii«sen müebte« Dentlieb erkennt man nfinUiob eine
^uinettncinie oder spIrale Stellung der nach allen Seiten tob
der stnmpflieben Spitze aus abgeflachten Erhöhungen, wie ich
noeb soliou bei der ersten Beschreibung und Abbildung dieser
■Mrkwfirdigen Gebilde andentete, jetst aber mit der grösstea
Bestimmtiieit wiederholen kann. In ihrem Verlauf schwellisn
sie bie und da su Ifinglichen, nach l»eiden Seiten abnehmen*
den und den Durchmesser der Röhre überhaupt etwa 2— 3ma(
tbbertreffenden Knollen an, auf deren Obei*fläehe jene in Spirale
geetelhen Erhöhungen noch deutlicher hervortreten« Zur
Seite dieser KneUen befinden stell nicht selten dreieckige
grilniiebbrafine, wie es scheint, mit jenen Erhöhungen In Ver*^
Verbindung einst befindlich gewesene Abdrücke, die fast ein
BUtt-fihn liebes Äusseres besitsen. Manchmal endigen sich jeite
röhrenförmigen Körper' in solche längliche spitzige Kolben
oder sie setsen sich hinter denselben noch eine kürzere Strecke
fort, um sich In sperrig abstehende Gabel Ȁste zu theilen,
oder sie werden allmählich schwieber durch Abgabe seitlicher
in fast rechtem Winkel abgehender Äste« Wenn ich die bis
jetzt etwa bekannten Bildungen dieser Art mit den so eben
beschriebenen vergleiche, so halte ich es wohl für mehr als
wahrscheinlich, dass der von Hrn. Gbimitz beschriebene und
abgebildete, von ihm für die obere und untere Qoadersandstein-
Formation Sathiene und des angrenzenden ß&Amens für cha-
rakteristisch erklärte SpongitesSazonicus (dessen Charak«
teristik p. 96, t S3, f. 1, S) mit unserer Pflanze übereinkommt^
wiewohl ich niemals auf der Oberfläche desselben den Kiel*
artigen Wulsr beobachtete, welchen Hr. Gbinits a* a* O. abbil«
dete. Wir haben beide fast gleichzeitig ohne von einander
zu wissen, er im Jahr 1842 und kk ein Jahr früher, diese
Gebilde beschrieben; demungeaehtet würde Ich gern bereit
«78
sejn, trots der PrioriUit meine Beseielinüng feilen bu liissea,
wenn ich moiil wie fräher dafürhielte, dnsa die ÄhnlicbkeU
mit einer Foeoidea grösser eey ab mit einer Sfiongia) indem
die besehriebene wnlstlge linotige Anscb^TeUnng eine Eigen-
thfimliehkeit ist, «velebe bei vielen Algen^ so viel mir aber bis
jetat wenigstens beliannt ist, bei keiner Spöngia ang^troflFen
wird, die euch wohl in ihrem anderweitigen Habitus aebr
abweicht. Mit Rücksicht auf die früheren und ueueren Beob*
achtangen dieses Gebildes wird also wenigstens über die
organische Natur desselben kein Zweifel mehr obwalten köa-
nen; nur möchte es aweifelhaft seyn, ob jene in spiratigen
Reihen stehenden Höcker, die ich früher nur an den keÜMMK-
förmigen Aoftreibungen wahrnahm, auch nur selbst fragweise
als Sporangen su betrachten seyen. Die beiden andern voa
mir auch an Cylindrites gerechneten Bildungen, wie C« arte-
riaeformis aus dem Quader^Sandsteln SekUiiems und C. daeda-
leus aus Saeksen, sehe ich mich Jedoch genöshigt fortdauernd
noch als ihrem organischen Ursprünge naeb noeb awelfel-
hafte Gebilde au betrachten. «
Die erweiterte Diagnose der Gattung Cylindrites wArde
also gegenw&rtig lauten:
Cylindrites m«
Frons cylindracea per intervalla indefinita inflato*tornlosa
vel apicibus in clavae formam tumescentibus terminata, diebo-
tome vel alterne ramosa nodique scrobicolato-tubereulata , tu-
l»erculis in quinounce dispjositis. Cylindrites s|iongioides ai.
Nova Acta XlXy u, tb. XI, VI, fig. 1--5 und XI, VUI, lig. 1
2 und tb. I et II, üg. 1-4). .
(JSpongites Saionicus GawiTZ.)
Sehr verbreitet in dem obern und untern Quader der
Grafschaft Glax ^ Haielichwert ^ zwischen Habelnkwert und
Xisersdorf, bei AllwaUersißrf und Melting, Nieder- und Ober-
Langenauy OberUeMÜngswalde , in Sachsen und Böhmen nach
GaiNiTz, in Qaader^Sandstein bei Regemburg (Exemplare sah ich
in der Sammlung des Grafen Münster), vielleicht auch in dem
Quader-Sandstein Colobriens nach P« v. TcamATCHEFP, und bei
PÜU nach Sa VI.
273
Die £iemlleh weite Verbreltang dieser Art kann Jeden-
fiiHs als ein Anhaltspunkt zu Tergleiehender Würdigung ent-
sprechender Formationen dienen, wie auch Hr. Gbinite schon
bemerkt; dass er mit Hälfe derselben stets den Quader-Sand«
stein von dem in genannten Gegenden leicht damit su ver*
wechselnden Braunkohlen-Sandstein unterschieden habe.
«
* *
Von ffabelsekwert erstreckte sich nun unsere Exkursion
südöstlich Thai-aufwärts su dem schon im vorigen Jahrhundert
von Leopold von Bocii (dessen mineral. Beschreib, von Landeck
1797) zuerst als reichen Fundort vorwelllicher Überreste be-
schriebenen Kiesiingswaldey offenbar einst der östlichste Rand
eines ante-creracelsohen Binnensees, dessen Wogen die alten
Grenx-Gebirge der Jetzigen Grafschaft Glaix bespühlten (Geinitz
Verst. V. Kieilingsfoalde 1843, S. 2). Zahllose Meer-Thiere
lebten hier an der unfiefen Stelle, wie der grosse Reichthum
und die Manchfaltigkeit der hier vorkommenden thierischen
Reste beweist. Das Gestein, in welchem sie vorkommen, Ist
dttrchschnittlich nur fein- und dicht- körniger grauer Mergel-
Sandstein, bei grösserem Kalk-Gehalt biliulich, bei Reichthum
an ehioritischen (glaukonitischen ?) Körnchen blassgriinlich)
durch Verwitterung braunlieh werdend und in den sandigeren
Schichten, zwischen denen jedoch auch Kalk-reiobe mit vor-
kommen, reich an feinen aber nicht zu verkennenden Glim*
mer-Blättchen. Diese unteren Schichten enthalten vorzugs-
weise dIeScheeeren und andereCberbleibsel von C alliah assa
antiqua Otto, und die vielen Blfitter dikotyledoner Pflanzen^
die orit ihnen zugleich vorkommen, sind die Zeugen der eiiist
nahgelegenen Küsten, wofür, wie ich hinzusetze, unter
andern die Bruchstück-weise Beschaffenheit dieser letzten
spridit, indem man niemals etwa noch an Ästen befind?
liehe, sondern gewöhnlich zerbrochene Blättchen antrifft»
die sich nun fiberdiess von dem hier jeder Schichtung ent-
behrenden Gestein schwer lösen lassen. Dünnere und stärker^
fast horizontal liegende Platten, f&hrt Hr. Gbinitz fort, bildea
die Berge von KieilingMwalde und werden nur durch den
grobkörnigen Quader der sogenannten Heben Hirten östr
lieh von KieiUngswalde noch ilberlagert. Dass das G^st^iii
JahriMg 18M. |g
2T4
liker sey iils oberer Onader, von ilem es bedeekt wlrd^ er-
sehien unverkennbar ; ob aber älter ab Kreide-Mergel, wie Ronfsm
Meini, onenUchieden» Mit dem nXailicben Reebte kdnne »an
in diesem Oestein wohl aaeb den mittlen Planer erkenne««
Cardium Hillana m Sow., das sich in Menge hier findet,
gehören in Sachsen nnd BökwMm sogar nur den untern Qim*
dern an, womit die Schichten Ton KietHngiwaide noch viele
Petrefakte geoMin bfttten. Wenn die Verbreitung desCylin-
drites oder Spongites Sazonieus, falls wir ibii nie
idenciseh betrachten därfen, wirklich so Tiel Werth xar Be«
Stimmung der Formation, wie mir wohl irfchtig su seyn scheint,
beigelegt werden kann, so filhre ich hier an, wesswegen ich
Oberhaupt auch nur die vorstehenden geologisch-pallontole*
gischen Bemerkungen meines Freundes anfUhrte, dasa ich ihn
In KiesUngswalde mit den Dikotyledonen * Blättern wiewohl
nur selten angetroffen habe. Dikotyledonen-Blätter sind auaeer
hier in KieilingiwtUie übrigens noob In keinem andern Theile
der Grafschaft gefunden worden. Von der Art Ihrer Erhal-
tung gilt das, was ich schon früher anfithrte, dass die Ab-
drücke selbst sich nur durch ihre braune Farbe von dem sie
Jimgebenden Gestein unterschieden und keine Spur von orga-
Aiscber Substans mehr vorhanden Ist.
Nur swei der früher beschriebenen and abgebildeten
Blätter habe ich später in der fossilen Flora SeklesienSj welche
Im Jahr 1844 In der neuesten Ausgalie der fossilen Flore
Sehlesüns durch Hrn. Wimmkr erschien, mit besdmmten Oae«
tungs-Namen bezeichnet, eines mit dem Namen Carplnitee
arenaceus Tf. XI, Xll, f. 80 und das andere fig. Idb als
Salicites Petsoldanus; für die übrigen so wie für die
neu hinzugetretenen passt. bei der Cngewissbeit , In der wir
«ns über ihre Abstammung stets befinden dürften, am besten
nur der Sammel-Name Phyllitcs. Es mnss unter solchen Um-
ständen genügen, wie ich auch früher (S. IS5 a* a. O.)
schon aussprach, wenn wir nachzuweisen vermügen, dass sie
sich von den bis Jetat in der Braunkohlen * Formation , also
Jüngern Schichten, entdeckten wesentlich untersehelden und
ein unserer gegenwärtigen Flora fremdartiges Äussere seigen^
was oicbt bloss von allen hier abgebildeten, sondern aneh von
37S
dM von Hrn. CoM^ In RMsaf* obeDgeiumnlen Werke Tf. 99
und 51 dAfgestellten BIftttern behauptet werden kano«^
Za den ausgeKeicknetaten Formen gehören nnttreitlg
Blätter Leder-artiger Stroklnr wohl von einem Bane wie bei
manchen tropischen Quercua-Formen, wenn man deh iiber
Verwasidtaehaft anasprecben soll« Ich bezeichne sie nach dem
tteaesten Forscher des gedachten Fandortes als Phyllites
Geinitcanus. Ein anderes dickes Leder-artiges and dahev
fast nerTcnlos erscheinendes Blatt mit gans besonders dickem
Stiele, wosa anter den frflher abgebildeten wohl Tf. Xl^ XII»
'^g* 1^5 fig* 18« gebort, nenne Ich Phyllites enerTls, ein
drittes wie abgeschnittenes eingebogen aasgerandetes Pbyl*
Utes emarginatus m.\
Die früher abgebildeten will ich hier noch mit Namen
▼ersehen. Tf. LI, flg. 4 ein sehr aasgezeiehnetes aaf beiden
Seiten sagespitztes Blatt wird Phyllitesaenminatas, Tf»
LIII, fig. 0 and 10 aus dem Qnader-Sandstein bei Tiefenfurt^
wegen der schaaligen Beschaffenheit der einaelnen die Abr
drücke enthaltenden Platten des sehr festen Sandsteins P.
testaceas m.
An diese non In Sehlemen beobachteten Arten sey es
erlaubt noch zwei sehr ausgezeichnete Cykadeen ans den
antern Qaadera bei Nieder^ScUmm anzureiben, welche Hr. Reich
bereits frfiher benannt hat (Gaea saion. p. 184), aber anf mein
Gesnch mir zur Abbildung und Beschreibung ttberliess, die
ich hier beide zu liefern beschloss; da ich in meiner im
Jahr 184S In den Schriften der Schtesüeken Gesellschaft ver^
Menttiehten Monographie der fossilen Cykadeen sie nor na*
mentlioh auffahren konnte.
Pierophyllum Brom.
Frondes pinnatae petiolatae; pinnis distichls angustoribos
latioribusve sublinearibus, best tota latitudine insertis et rhachi
confluentibus, apice obtusis truncatis yel acutis, nervis aequa-
libus parallelis simpllcibus (Zamitae spec. Prbsl, Asplcnio«
* Die Abbildong der liier als aea besehriebeusa Blftlter und Formen
des Cyliadrites werden im B&cbsteo Bande der Nots AcU Aead, !¥• Cef*
ersehdnea.
18*
pteris Stbrnb., Pterozamltes ß Pferopbyiiuai Bravn I. €. speo.
Braun).
Pterophyllum Saionicum Rbich Tf. IV, lig. 14. — Pt.
fronde pinnwta, pinnis subopposiliB patentissinU iato-Unea*
riboa falcatia approximatis obtosia baai snbattenaatia , nervi«
crebris tenuiaainiia , rhachl crasaiaaiaia. Im untern Qoader
Ton Nieder ' Schöna. Die 6'' lange, 3— Sy^"' breite offenbar
plattgedrückte Spindel am untern Tbeii mit faat vollatjtndig
erhaltenen einander genäherten fast horisontal abstehenden
Blättern, welche fon i^S^t'' lang, etwa l—iy^'" breit,
schwach sichelförmig gobagen, stfimpflicb, an der Basis etwas
verschmlilert sind und von 16--J8 feinen Nerven dnrchso-
gen werden.
Pterophyllum cretosum Reich, fig. 15. Pt. fronde pin-
nata, pinnis Integris alteruls opproiimatis adnatis patentibos
lato-linearibns, rhachi infra sulcato- striata, nenris erebribns
crassittsculis. Mit der vorigen Art. Das i» weissem feinkör*
nigen Sandstein erhaltene Exemplar ist weniger Tollständig
als das vorige, aeichnet sieh aber doch von dem mit ihm ver-
wandten Pt. propinquum, welches ich in der Jura-Formatien
Schlesiens auffand und an dem eben angeführten Orte beschrieb
nnd abbildete, durch die im Verbältniss der breiten Fiedern
in geringerer Zahl vorhandenen aber dicken sehr markirten
Nerven aus, deren sich bei 4—5"' Blatt-Breite nur Ü— 14
vorfinden.
Ich will nun versuchen eine Zusammenstellung sämmt-
Jicher bis jetat bekannten fossilen der Grfinsandstein-Forma^
tion angehörenden Pflanzen zu liefern , wobei ich , die de«
Wiener Sandstein-Beckens, so wie die von Jacken und Bom^
holm ausnehme, welche wohl nicht in ein und demselben Alter
mit dem Grfinsand zu stellen seyn dürften.
I. Plantae cellolares. Brandis St.
1. Apbyllae. b. Floridae.
Alg«e. Rbodomdites St.
a. Ulvaceae. strictus St.
Canlerpites St. SphaerococcHes St.
faatigiatua St. ?Maiitelli Robm.
277
Hiüymealitrt St.
Goldfugsi St.
cyliadricas St.
Muosteii« St.
Scboeiderana Gobp.
ChoDdrites St.
farcatos Prssl.
sobTerticillatus Pf«BaL.
?aejcalaris Prbsl.
furcillatus Robbc*
Cylindrites Gobp.
arteriaeforniis Gobp.
•poDgioidfs Gobp.
daedaleas Gobp.
c. Faceae.
Haliserites St.
Reicbi St.
II. Plantae yascolare«,
A. Manocohfiedones,
1. Monocotyled. Crypto-
gamae.
a. Filices.
• Tinnci.
Protopteris pRveu
Singen Prbbl. •
•* Frondes.
b. Sphenopteridea.
SpheDOptei-is Brgn.
Roemeri Gobp.
c. Pecopterides.
Polypodifes Gobp.
Scbneiderana Gobp.
Pecopteris Brcn. (1),
Schoenae Reich.
Pecopteria Bohemica Coro.
Zippei CoRB.
lobifolia Cord.
2. MoDocotyledones
Pbanerogamae.
a. Gramineae.
Colmiteii Brgn.
Goepperti Monbt.
b. Najadeae.
Zoster ites Baorr.
Orbignyanaa Brgn.
Belioviaiaous Brwv.
elong^ataa ^
lioeatna ^
c Palmae.
Palmacitea
varians Coadü.
Flabellaria St.
cbamaeropifolia GiSf.
d. Asparagcae.
?DracaeDa.
Benstedi Moriib.
e. Cannaceae.
CaDDOphyllites
HMingeri Gobp.
B. Bieottfledones.
a. Cycadeae.
Microzamia
gibba CoRo^
ZaniUs
familiaris Corda*
Zamiostrobus Endl.
macrocephalua Endl.
ovatos Gobp.
ZamiostroboB
SnaaexiaDsis Gobp.
Pterophyllom Brgr.
SaxoDicttm Rbichbivb.
cretoaum „
b. Abietineae.
Pinitea With. et Gobp.
Rosamäasleri Gobp.
Pinna Renasi Corda.
exogyra Cordi.
cretacea Corda.
Abietitea Nilss. et Gobp.
•Folia
Benstedi Gobp.
*Strobili.
oblongua Gobp.
Cunninghamites Prbsl.
elegans Corda.
planifolia Corda.
oxycedrus Prbsl.
Cryptomeria
pimaeva Coroa.
m
iotegerria« Zonu
denticolata ^^
snbtriloba „
Schaeiderana Gobp*
biloba Zbric
cnDeifolia Baoim.
Pbyllitet 8chl.
GeiDitiaana Goop.
eacrvia Goep«
cmarg^oataa GoiP«
acumiaatos h
teaUeeoa Gwr»
Araacaria
craaaifolia Cord,
Dammaritea Prssl,
aibeoa Passe«
crasaipes Gosr.
c« MynsoMt
Conptonitea
anti^uas Nils,
a. SaJicintoe,
Salidtes Nilss.
frapliformis Gov«
Wahlbcrgi Niia
Aoarites
eretacana Nils«
DicotyUdones dabiae affini*
tatis.
Cradneria Zbrk.
Wenn wir hlenBO noeh die 11 Dikotyiedenen-Blltler iin4
die S Fraoht^Rette, beebaehtet von den HB. Cokda und Rküss
(Tf. IV, hg. li) and von mir, rechnet, so belfiaft ttoh die
Gesammt-Zalil auf 81, deren Beaohaffenheit aber, wie schon
angeführt wurde, mein früheres und neuerlichat von Hrn.
CoRDA bestfttigtes Resultat fiber die Natur Jener Flom oiobt
widerapreehen, eondem mnv nooh mehr befestigen.
Die
Lias - Formation in den nordöstlichen Alpen
von Österreich^
von
Herrn Professor Uif0U
Hiei« Taf. Ya.
Ich baba schon vor eioiger Zeit* die Geologen Osler ^
reick* enf die darch gewisse Petrefaliten ausgeseichneie«
Schichten in den Gebirgs - Gegenden von Unter' und Ober"
Osterreich j welche schon lünger als kohlenführend befcaoot
ond benütEt wurden , aafmerksam gemacht. Die in jener
karsen Notits angegebenen Fossilien sprachen für das Vor-
haadenseyn einer Formation, die man bisher in diesem Theile
der Alpen Obersah, nämlich der Lias-Formation.
Meine Absicht Andere eu veranlassen , dies^ S|Hiren
weiter su verfolgen dnd in die bisher noch so dunkle Geo-
logie der nordöstlichen Alpen einiges Licht eu verbreiten;
blieb wie es scheint ohne Erfolg.
Noch immer muss der Alpen -Kalk und der Wiener«-
Sandstein die Blossen unserer Kenntnisse so gut als möglich
* Wiemr Ztttoof vom to. Jaaear 1846.
280
decken, obgleich es schon längst an der Zeit wftre diese
CoUeotiv-Begriffe in ihre Elemente anfsuiösen ond sich so der
Sprach- Weise anderer Länder ansonShern.
Es blieb mir daher nichts übrig, wollte ich über den
fraglichen Gegenstand näheren Aufschluss erhalten) als selber
das 2a ergänsen, was ich bei meinem ersten Besnche in jenen
Gegenden nur flttchtig berührte. Die im Sommer 1847 su
diesem Zwecke unternommene Reise lieferte mir trots der
kurzen Zeit, die ich darauf verwenden, und ungeachtet ich
nur einen kleinen Theil einer wahrhsft paradiesischen Gegend
durchstreifen konnte, eine so reichliche Ausbeute, gab mir
zugleich so viele neue Anhalts-Punkte, da8s ich es jetzt schon
wagen darf, mit Sicherheit über eine Formation zu sprechen
und ihr Verhältniss zu andern Formationen der Alpen anzn«
geben, die hier bisher als unbekannt galt.
Was man noch jetzt als Wiener- Sandstein von deni
FIttsschen Sleier bis zur NeusiäUer Haue ansieht, gehört
sicherlich zweien ganz verschiedenen Bildungs - Epochen an,
obgleich das Material dazu von ähnlicher Beschaffenheit war,
und daher Schichten von nahezu gleicher Beschaffenheit bildete.
Während die eine Formation als das Resultat von Nieder-
schlägen eines weiten Meeres betrachtet werden niuss, sehen
wir in der andern neben Meeres - Bildungen auch Produkte
von Land- Wassern und Bildungen, welche einem nahen Fest-
lande ihren Ursprung verdanken. Nur diese sind es, auf
welche ich hier etwas näher eingehen und die Aufmerksam-
keit der Gebirgs-Forscher lenken will.
Diese Bildungen bestehen im Allgemeinen aus einem
Wechsel von Schichten theils sandiger und theils thoniger und
mergeliger Beschaffenheit. Die sandigen Schichten sind fester
dunkel- oder licht-farbiger feinkörniger Sandstein, die thonigen
sind schwarze oder anders gefärbte Schiefer und dunkelgraoe
Mergel.
Diese Schiefer und Sandsteine sind zwischen dem Kalk,
der die Gebirge des nordöstlichen Abfalls der Alpen bildet,
stellenweise eingelagert; sie sind jedoch keineswegs auf solche
Oasen beschränkt, wie sie In der geognostischen Karte des
Beckens von Wien von P. Partsch und in der geognostischen
281
Clerdkbto- Karle der tsterrncUseken Monarchie yon W.
Haioinosb a. b. w. beseiebnet eind. Sie bilden im Gegen-
tbeile oft tcbmftiere Lager, die häofig eine bedentende
Lftngen-Ersftreckatig haben , nicht selten nnter einander in
Verbindung stehen and ein gemeinechaftlicbee Streichen von
W, nach O« befolgen. Die wenigsten Leger fallen in eine
und dieselbe Streich ungs -Linie , sondern sind, einander viel-
mehr parallel.
So weit die Sache bis jetzt erforscht ist , möchten sich
von der Thonsehiefer* and Grsowacken* Formation der Zen-
tral-Kette der Alpen bis an die Fncoiden - Sandsteine der
niederigen HOgel.Kette von öilerreieh vier einander parallele
Streifen in dem vorherrschenden Kalbe verfolgen Isssen, Diese
sind cwischen dem Flfisschen Sieier einerseits and swischen
der Trauen and der Schwamau anderseits folgende.
Der Achse der Alpen am nächsten, folglich der am sfid-
liehsten vorkommende Streifen der Art geht durch SL Gallef^
ReifUng and Wilialpen* In den dunklen Mergelschiefern und
den mit denselben in Verbindung stehenden geschichteten grau«
blauen Kalken, welche reich an Hornstein*Mageln sind, wurde
bei Reifling an der Stelle des Zusammenflusses der SaUa and
der JSnr von Herrn Pranonbr ein ziemlich vollständiges
Evemplar von Icht hyo saurus p la ty odon Harl. entdeckt;
eben so fand derselbe in der Wiliatpe einsehie Fragmente
eines anderen Sauriers, der mit Mystriosauus, noch mehr
aber mit einigen Sauriern des Muschelkalkes Ähnlichkeit
verrfitli , and wovon Hbrm. v. Meyrr bemerkt : »dass aus
dem überschickten Fragmente kaam möglich sey über das
Thier abzourtheilen , dasselbe aber jedenfalls alle Auf-
merksamkeit verdiene^^ Oberdiess stellt er die Frage, ob
der dunkle Mergel, in welchem dieses Fossil in Gesellschaft
einer kleinern derNucula inflataSow. ähnlichen Bivalve
vorkömmt, wirklich dem Lias angehöre. Bei Reiflingy wo
diese Schiditen In grosser Erstrecknng aufgedeckt sind,
bemerkt man ihr Verflachen nach Stunde 11 mit einem
Winkel von ^jZ^
Der zweite Streifen von Sandstein und Mergelschiefer
ist an dem nördlichen Abfalle des Königsberges und der
Eilmg^AlfB* o4er ilei V§nlp€nh€r§e$ nahe der GrtiiM v««
österreiek und Steiermark «in mSchtigsten «iKwiokek. Er wtmt
BwUchen 5/. Georgen rnn JtdM und OSulmg ftber die /fi«
and sieht sieh annnterbroehen über die Oebirga« flöhe von
Jkem and Olarlreit niioh Xons. Von da tat er aeeh Osten
hin niehe weiter rerfolgt, toheint aber mit den gleiobartigen
Sehichten an der IFieiier-Brttok« nasantnienBahlngen. An der
Eni nördlich vom Altenmarkt ist keine Spar davon aa be-
merken, weiter naoh Westen jedoch darehsehneidet sie das
PlUsschen Steier oder vielmehr die Tefek^ in der Nftke wn
St. Pankra% wieder, von da aber verliert sie sieh naoh W*
gana and gar. Diese Schiefer sind in der Regel Kobien-
führend and daher bereits an mehren Pnnkten bergalnniaeh
anfgeschiossen. Der wichtigste Kohlen*Bergbaa ist bei Holten-
stein am Fasse des Fertffpm-B^rges nXehst dem Bauer ScHMsmaa
and gehörte ehedem Herrn Gewerben MraniART, gegenwftrtig
aber Herrn Mibsbach. Im Rarhara-StoUen^ den ich befahr,
streichen die Lager Stande 5—6 and verflftchen mit einem
Winkel von 60<»-*ä0^ nach Süden. Das erste Kohlenflöts,
das im dankelgraoen Mergel*Schiefer angeflahren ist, ist von
geringer Mächtigkeit and sehwankt swisohen S and 1 Zoll,
achneidet sich aach enweilen gans aas, wie das eben aof
dem Vororte an bemerken war* Das Hangende ist ein etwas
reicherer Schiefer als das Liegende, welches mehr sandig
ist. Nan folgt ein Sandstein van \% Kftr. MäohUgkeit,
* Die EoHng^Alf an der Ch-eese von afiejaraiara oad Ober- and
PtOer-ÖHmreiehj wo sie Voreifte aenannt wird, ist eine der hibschssfen
and Gras -reichsten Alpen, welche einer g^oasen Menge von Vieh den
Sommer bindarch reichliche Nahmni^ spendet. Das Alpen -Leben bietet
hier so manches Eigenthumliche , dass ich eine Bemericung, die ich der
Mittheilung des Herrn Eisengewerken MsfraART verdanke , nicht unter-
drCcken kana. Zar Zeit des Yiehauflriebes finden aocli hier gans beson-
dere Festlichkeiten Statt Beini Tanse wird jedoch hier wie nirgend ander-
tvarts noch eine Art von Panpfeife, Fotsfaobel genannt, und die Seitenpfeife
(Querpfeife) gespielt. Auch herrscht hier fast aliein noch die Sitte, dass
die Sennin die andere nicht mit dem weiblichen Namen, sondern mit dem
Worte Boa (Bube) anspricht, immerhin ein seltsamer, ich m5chte glauben
im GefiiU abermütbiaen Frohsinns entstandener Assdruck.
3811
imnmt witdw etn Sobiefer, in wtlehMi fliii t, mUdillgeM
(S Pom) KohUnlMts elngdbettet itt. An dieses Lager scbliessl
sieh nach Sttden wieder Saodstoin nnd endlieb ein llehter,
barter «nd sandiger Sebiefer, Ob bier anch nech andere
Kehlenfldtoe feigen , ist neeh nicbt eraMUelt. Der Mergel«
aebiefer, weleher an der Lnft bald verwittert, ist in der
Grabe liart nnd mnss gesprengt werden. In demselben
komnien sebtoe Pflansen-Abdrtteke ver, aber, wie es scbeint,
nur im Hangenden« Vorberrschend ist Pteropbyiiam
longifolinm BiioKaK. und eine sweite mebr scbmal-blättrige
Art, die jedoch für eine nähere Bestimmung in viel sn un-
Tollständlgen Exemplaren gesammelt werden Iconnte; ferner
kommen bier noch vor: Aiethopteris Whitbyensis
Göpp., Peeopteris Stnttgardiensis Brongn. andTae-
niopteris vittata Brongn.
Aach die Banpt-Gewerlischafifc hat in dieser Gegend einen
Steinkohlen-Bergbaa eröffnet. Derselbe liegt im sogenannten
Sattel ain nördlichen Abhänge des Kffmgsbergei nächst dem
Bauer Guoqerluko und ist noch wenig anfgeschlossen, da er
erst seit KurEcm in Betrieb ist» Die Pflaneen-Petrefalcte von
daher, die ich in Weiher bei der Yerwaltang zur Einsicht er-
hielt, sind sehr ondentliche Flnger^diclie gegliederte und ge-
streifte Stengel mit eweifelhaften Scheiden: Eqoisetltes!
Ein Musehelihler von daher ähnelt dem Dnio liasinns
ScHüBL., ist aber auch «u unvollstängig erhalten ^ als dass es
mit Sicherheit bestimmt werden könnte«
Über den Bau in Sckusterech^ welcher früher Wernee,
JetEt 3. Hausknecht und Zettel in Wienemeuttait gehört,
kann ich nichts näheres angeben; dagegen befnhr ich den
Bergbau in HifelreÜ^ bei Goiiling^ welcher ein Eigenthum
des Gewerken Fürst ist. Der Stollen daselbst ist Stunde 12
in die von O. in W. streichenden Mergelschichten getrieben«
Dieselben verflachen sich ewar mit 15^ nach Süden, biegen
sich aber und fallen dann nach Norden und verhalten sich
* Aaf der Geiiera!8taT)8-Karie ist der Name trrigr MUelreU ge-
284
attf der Meinen bisher oofgedeokten Strecke faet eehwtbettd.
Der Bergbea von Ahorn em Glarlreit ist noeh weniger eaf-
gefolilossen«
Merkwfirdig Ist, dass hier aof der gansen Streeke, we
die Mergel • Schichten im Sandsteine so Tage gehen , das
Bleehnnm boreale erscheint, wiihfend es anf dem an-
stossenden Kalke sogleich verschwindet.
Zur dritten Parallele der gleichen Formation cShle ich
die Schiefer von Mölln westlich von der En$^ dann jenen
von Lindau und Gaming y endlich die in einem ununterbro-
chenen Zuge von St Anlon bis Sehwarzenbaeh und Franken-
feU reichenden Schiefer and Sandsteine, so wie Jene von
Türnilz.
Von allen diesen habe ich nur die Verhältnisse derselben
in Lindau und Gaming näher kennen gielernt.'
In Lindau wird auf die sie einschllessende Steinkohle
von der Haoptgewerkschaft seit Kuraem ein BergbAU getrieben.
Von einem 12 Klafter tiefen Schacht ist ein Hauptlauf in
einer Länge von 7% Klaftern fortgeführt , welcher die
Stunde 5 — 6 streichenden Schichten abquert. Schon durch
den Schacht sind 2 Kohlenflötse durchsunken worden. Da
man das dritte Flötz vergeblich suchte, so längte man nach
Stunde 5 aus und ging dem Plötze nach, welches mit 43^
nach Soden verflächt. Im Hangenden so wie im Liegenden
findet sich Pterophyllum longifolium Brongn.
Viel unregelmässiger als irgendwo seigen sich dieselben
Schichten in Gaming ; doch streichen sie gleichfalls von O.
in W. Stunde 5 — 7 änd verflachen sehr steil nach S. So-
wohl im Aloisi- als im Antoni- und JleinrichS'Stollen kommen
im dunklen leicht verwitterbaren Mergelschiefer Pflanzen-Ab-
drucke in Menge vor, die ich bereits in meiner ersten Notiz
namhaft machte. Auch hier ist Pterophyllum longi-
folium die vorherrschende Pflanze.
Der vierte und letzte parallele Zag derselben Formation
geht vom Pechgraben durch die Grossau, Waidkofen, Hinter^
AolZi Gresten, Kirchberg an der Pielachj Lilienfeld und setst
über die Trossen nach Rainfeld o. s. w. fort. Die Kohlen-
2«5
fltfnre sind aaf dieaem Zöge am mJtohtigtten , in der Regel
bnnwtfrdig nnd hfinfig mehre hinter einiinder. Am meisten
verworfen und sowohl im Streichen als Verflachen von dem
gewdbnliehen Verhalten abweichend sind sie im Peekgraben^
vre sie bah! naeh S. bald nach N. fallen* und einen Meigongs«
Winliel von 30<^ — 60<> sseigen. Diese Formation ist zwar
in mehren Punkten aufgeschlossen, allein nirgends so bedeo«
tend, dass man über den Zosammenhsng der Anomalie*n ins
Reine kommen könnte. Die hier verkommenden Pflanzen-
Petrefakte sind nur zum Theil Jenen der andern Localitfiten
gleich; zwei Arten sind bisher nur hier gefunden worden,
diese sind Sphaenopteris patentissima Oöpp. , eihe
Keoperpflanze ans der Gegend yon Bayreuth^ und Nilssonia
compta Gdpp., eine Lias-Pflanze ans derselben Gegend und
ans England.
Die zweite viel bedeutendere LocalitXt ist Grossay, erst
seit Kurzem durch den da in grosser Ausdehnung betriebenen
Kohlen-Bei*gbau zu einem Namen gelangt«
Die kohlenftahrenden Schiefer streichen hier wie durcli-
aus in dieser Gegend von W. in O. Die Kohlenflötze sind
2 — 3 Fnss milchtig und mit einigen Mitteln wohl noch mäch»
tiger, streichen Stunde 7 — 8 nnd verflfichen in einem Winkel
von 60---80^ nach S. Es werden hier zwei Plötze in geringer
Entfernong von einander abgebaut. Sie verhalten sich ziem-
lich regelmässig, zeigen jedoch einige merkwürdige Verwer«
fungen, die man schon auf ein Gesetz gebracht hat. Mehr
als SO kleinere Plötze im Hangenden des Vorhergehenden
werden nicht abgebaut. Auf dem sfidlichsten darunter ist der
Barbaro^Slolhn eingetrieben.
Obgleich diese MergekSchichten an Pflanzen-Peirefakten
minder reich genannt werden müssen, da ausser einigen unvoll-
kommenen Fragmenten von Alethoptcris Whitbyensis
Gdpp. nnd Zamites lanceolatus MoRRts nur noch ein
fossiles Holz vorkommt, welches sich bei mikroskopischer
Untersuchung ganz unzweifelhaft als Pence VlTürttem*
bergica Uno. zu erkennen gab, so zahlreich sind dagegen
Sebaaltbiere vorbanden. Die hier vorgefundenen Arten , die
ich theils selbst sammelte, theils der geflüllgen Mittbeihing
des Harni Berg«V«rv?alter Lbhnbr verdankey sind indeM leider
fiiM diirohatta §o «m^ollkemnien erkalten, de« Uire Beeüoi*
mang mit Sehwierigkeitett Terbmiden und hiafig mit Siober»
heit kann möglksk ist« Herr Lsopold veH Böen und Herr
Dr. Ewald haken mich bei Dorchsioht derselben In GrätM
aber mebre Irrfehäraer, in die ieb gerathen war, aofgeklllrt,
Ober Manches jedoeh selbst kein bestimaites Urtheil absn*
geben gewagt.
Was mit einiger Sicherheit darunter erksnnt worde^ ist:
Pholadomya amblgua Sow«, Inoeeramusgrjphoides
MüMST. und Ammonites Amaltheos Sghlotii.*; n^hr
oder minder Eweifelbsft erschienen Naeola Hammeri, N.
am ygdaloides Sow«) N. ovaiis Mkhl.) N.par?ula Lima
pygmaea, Belemnites nnisuieatas Blainv. nnd mehre
Myaciten, Corbnia n« s. w«
Die Terebratnla tetra^dra und Peeten ten-
tarins [f] finden sich swar in Groisau nicht, doch kommen
sie hfiufig im Peehgrabem nnd in Cremten vor. Am vorher r-
sehendsten anter allen diesen Schaalthieren ist ein Myaeit,
der Posidonomya Bronni Oolof« ähnlich, nnd darnach
möchte der Schiefer, in welchem sie vorkommt, wohl oiehe
mit Unrecht als Posidonomyen- Schiefer bezeichnet werden
können*
In HifUerhoU als Fortseteong dieses Znges walten um-
gekehrt wieder die Pflanaen - Abdrücke vor. Zn den schon
früher von mir für diese Lokalität angegebenen Pflanaen ist
noch die interessante Marsillacee Jeanpaalia dieho*
toma Umo., die Herr Nbubkr, der frühere Besitser dieses
Steinkohlenwerkes, auffand, an aählen. Anch hier streichen
die Schichten nach Stande 6 nnd verflachen mit einem
Neignngswinkel von 45^ nach S. Gehen wir die Schichten
vom Liegenden der Kohlen - Flötae sam Hangenden, also von
N« nach S. dnreh , so finden wir erstens einen kallireieben
* Sofern das Exemplar, welches ich von Herrn Berg^erwslfer LcHifBR
erhielt, wirklich von der OroBsmik stammt Denn auf der Halde, wo diess
Ammoiiiten noch vor Kursem Herr RonnROBR in grssssr Ansabl gesanmielt
bshcn soll, fand ich kein eiasiges Esemplaf »ehr.
967
Sditofor» dan^f d«8 sogenannta Llegand«Flät« ron S-«-6 Fnaa
Mächtigkeit, dano ein Salband, worin die Pflanaen-Abdrfleko
vorkonmen, 1—2 Fnsa mächtig, ferner einen von 2 bis 6— S
Klafter mächtigen Sandstein. Nun folgt das Haoptkohlen«
Fldts, 1—18 Fase mächtig, welches von Schiefer - Thon in
einer Mächtigkeit von 50 — 60 Klafter bedeckt wird» an diesen
schliesst sieh endlich ein feiner Sandstein , welcher hier daa
todte Hangende genannt wird. Leider richten in diesem
Bergbao schlagende Wetter viel Unheil an.
Was endlich die Lokalität im Rekgrahen bei Kirehhrg
an der Pielaeh betrifft, so lernte ich die da gefundenen
Pflanzen • Abdrücke nur dnreh Herrn Bergrath Altma'nn in
Steter kennen. Sie sind darom besonders interessant, weil
sie anderwärts sum Theil in Keoper gefunden wurden, wie
Diess namentlich mitCalamites arenaeeus, Equisetites
eolamnaris und Pterophyllnm Mttnsteri Göpp. der
Fall Ist.
Fassen wir nun die hier mitgetheilten , freilieh noch sehr
mangelhaften Wahmehmungon snsammen, so ergibt es sidl
sowohl aus den petrographlschen als aus den paläontologischen
Charakteren, dass die in Rede stehende Formation der
Lies- Formation angehört. Wie weit sich diese ausdehnt,
welcher Schichten-Complex diesem oder jenem Gliede der ge-
nannten Formation angehört, lässt sich ans Mangel hin-
reichender Untersuchungen und Vergieichongen noch nicht
ermitteln. Der Umstand jedoch, dass mit den Lias-PflauKen
Eugleieh mehre Keoper*Pflanzen vorkommen , läset vermuthen,
dass wir hier mehr die unteren als die oberen Schichten
dieser Formation vor nns haben, wie Diess auch bei Veiitam
der Fall ist, wo Schichten erscheinen, die nach Herrn F»
Braom weder der einen noch der andern Formation euge-
Bählt werden können.
Eine gsns besondere Aufmerksamkeit verdient jedoch
der Parallelismos , den diese Lias * Schichten in dem vor-
bemerkten Theiie von Oiterreieh seigen , der aber weder iss
fränkiseken noch im sckwäHichem Jura erscheint und nur
im aOdwestlichen Theiie des Alpen - Systemes in Daupimi
und Preeenee einigermassen bemerkbar wird« Hik
288
dmiiU die Beobachtungen evsiinimen, dass einen ähnlichen
Parall^Iismus hier auch die Jura-Sehichlen so befolgen schefnen,
wie Die88 aus mehren Lokalitäten, welche nach den Petre-
Aikten sa söhliessen dem Coral rag angehören, hervorgeht, ao
möchte der Scliluss wohl erlaubt aeyn, daas hier mit den
mächtigen Dislokationen Faltungen und Zerreiasangen der
Schichten nothwendig verknöpft aliid.
Die Folge wird es lehren, auf welche Weise dieselben
stattfanden, wenn es einmal gelungen seyn wird, einselne
Schichten durch das gansse Berg-System eu verfolgen.
Mehr, um mir ftfr weitere Untersuchungen einen An-
haltspunkt eu verschaffen, als in einem so dunklen Gegen-
stande Licht verbreiten zu wollen, habe ich es versucht, die
Erfahrungen, die ich über diesen Thell des Alpengebirges
bisher machte, in einem Profile sosammen ko steilen, dabei
iiber auch den möglichen Zusammenhang durch eine ideale
Ergänzung anschaulich sn machen. Nur auf besondere Auf-
forderung wage ich es diese vorläufige Skizse der Öffent-
lichkeit zu übergeben, indem ich zur Erklärung derselben
nur noch einiges Wenige beifüge.
Dieses Profil, welches das nördliche Gehänge der Alpen
quer, d. i. von Norden nach Süden, durchschneidet, ist in
einer Ausdehnung von oy^ Meilen vom Leopoldsleiner ''See
und den Gebirgen von Eisenerz bis über Waühofen hinaus
geführt und berührt Hiflau^ Landl^ Reifling ^ Patfau, geht
über den Königsberg nach Hollenslein und über den Prentem^
berg nach Lindau^ Orossau und verliert sich in die Hügel-
Gegend von Wmdhofen.
Das älteste Gebirge darauf ist der Thonschiefer und der
mit demselben wechselnde Grauwacke- Schiefer, welche hie
und da Lager von Kalk mit Spuren von Versteinerungen
(Krinoideen) , wie Diess namentlich am Erzberg zwischen
Eisenerz and Vordemberg der Fall ist, einschlieasen. Ausser
den genannten Gegenden , wo der Thonschiefer in grösserer
Erstreckung zu Tage geht, erscheint er nur hier und da am
Rande der Alpen an einzelnen Punkten. Einer derselben ist
in der Nähe von Grossau. Er tritt hier jedoch in der Form
einer Glimmersohiefer-Breooie auf, die in einem grobkörnigen
280
Graowaoken- artigen Saniiftteiii ttbevgeht. Auf dieses folgen
ksikige, theils samlige Schichten, worunter ein rother Sand-
stein das AuffaUoudste Gebilde darsteilc. Am südlichen Rande
des Leopoldsteiner See*$ bei Eisenern, wo er cn Tage gebt^
enthält er mehre obgleich nicht gut erhaltene Petrefakte,
unter welchen Herr L. v« Buch und Herr D. Ewald ausser
dem BweifelhaftenMyacites Fassaensis mit Bestimmtheit
Posidonomffl Clarae Emmrich's erkannten.
Es dürfte daher dieser Sandstein , wie man längst ver*
muthetel, dem bnnten Sandsteine entsprechen.
Welche Schichten dem Maschelkalke, welche dem Kenper
angehören, die ohne Zweifel auch in diesem Thelle der Al|>en
repräsentirt werden, ist vor der Hand noch unbestimmt.
Sollte der Saorier-Rest in der Wildalpe^ von dem oben die
Rede war, eher einem Muschelkalk-Saurier als dem My strio-
a a u r a s angehören, so würde das Vorhandenseyn der Muschel-
kaik^Formation erwiesen seyn,
Ausgeseichnet ist das hierauf folgende Schichten*System
des Lias, obgleich seine Greneen noch keineswegs festgestellt
sind. Die Gesteins- Arten, die hierauf folgen und in mächtigen
Massen fast durchaus die Oberfläche einnehmen, gehören dem
Jura. Die einzelnen Abtheilungen desselben lassen sich noch
nicht unterscheiden, da Petrefakte, welche als Anhalts-Punkte
dienen könnten, fast durchaus fehlen. Nur an einigen Punkten
treten jene des Coralrag auf, wie s. B.Terebratula tri! ob a,
T. vicinalis, Ammonites laevigatus Sow* u. a. Am
änssersten Nord -Rande erscheint endlich jener feinkörnige
meist graue Sandstein und ein ähnlich gefärbter Kalksckiefer,
der sich durch den Einschluss von Fucoiden (namentlich
mehren Arten von Chondrites) auszeichnet.
Die Thal- Tiefen näher der Zentral - Kette sind von den
horizontal geschichteten Geschiebe - Bänken des älteren Dilu*
vium's aasgefKlIlt. Dergleichen sind bei Lanil^ Reifling und
Palfau EU bemerken. — Schliesslich glaube ich den Freunden
der Petrefakten-Kunden einen Dienst zu erweisen, wenn ich
die bisher in diesem Thelle der Alpen beobachteten Lias-
Pflanzen mit Rücksicht auf die versohiedenen Lokalitäten in
einer Obersicht zusammenstelle.
Jalirgaac 184S. 19
300
priansen - Petrefakte ans
der Lias-Formatio
I. HintsrhoiM bei Wüid-
hofen.
Calamiteae.
: EqviaetitM Hoeflianus Stburb.
^ Aufltriacua Ukg.
„ conicas Stbrub.
Filices.
Taeniopteria Pbillipai STUitB.
^ vittata „
Odontopteris cycadaea Baomon.
Alethoptem dentata Göpp.
Nfuropteria ligata Liivo. u. Hurr.
Polypodtles heraclcifoliu G6pp«
Marsilaeaceae«
Jeanpaolia dichotoma Uno.
Cycadeae.
. Pterophyllom long;ifolio a Biioii«ii.
„ pecten „
Zamites lanceo latus Morris«
Coniferae.
Palissya Brauni EfiDL.
(Cunningbamites sphenolepis F.
Braujv).
II. 6amin§.
Calamitf ae.
Equisetües columnaris Stbrkb.
„ eonieas »»
f
Filices.
Pceopteris StuttgardieDsis Brongi«.
Taeniopteris vittata Brorgn.
sieben Lokalitäten
n in Osterreich.
Cycadeae.
Fteropfiyllumlongifoliam Brckgr.
„ HaidiDgeri Uno.
lU. amo$$au.
Filiees. *-
Alethopteris Mliitbyensis Gopt.
Cycadeae.
' Zamites lanceolatas Morris.
Pteropbyllum Haidin|^ri Urfo.^
Coniferae,
Peuce Wfirttembergica Uivg.
lY. HoU^nsiein.
Filices.
Aletbopteris Whitbycnsis Gopp.
Pecopteris Stottgardiensis Baoon.
Taeniopteris vittata Brongit.
Cycadeae.
Pteropbyllum longifoliam Baongn.
Pteropbyllum ?
T. Lindau.
Pteropbyllum longtfolium BnoTf Gif.
VI* Pßehftmksn.
Filices.
Polypodites beiacleifolins G5pv.
Spbenopteriß patentissima G5rr.
» Unstreitig nacb der konsen Bescbreibnng des Herrn Dr. Ferstl
(Bericbte aber die Mittheilungen von Fremden der NaturwiBsenaebaaea
in Wien 1847, Nro. 12, p. 33S).
201
Calamiteae.
? E<|tti8eti(et Austriacus Uno.
Cycadeae.
MiUsonia couipta Gopp,
yir. R ehgrakgn bei
Kirehherg an derPi«-
imeh.
Calamiteae«
Calamitea areuaeens Brongr.
Eqaisrtitea colamnaria STBarm.
Filices.
PecoptertsStuttgardieDftiaBAonoii.
Cfcadeae.
Ptfrophyllam longifolium Brono,
^ MÖDsleri Göpp.
,1 Brauneanam Gopf«
19 <
Über
gegliederte, aus Kalk -Stückchen znsammeii-
gesetzte Tentakeln oder Pinnulae auf den
sogenannten Ambulakral- Feldern der Pen-
tremiten
vou
Herrn Dr. F£RD. Roemer.
Hiesa Taf. Va.
Ein glücklicher Fand in den Schichten des Kohlen-
Kalks am Mount Sano^ einem Berge hei der Stadt Hunts-
viUe im Staate Alabama in Nord-- Amerika ^ setst mich in den
Stand Ea der hisherigen Kenntniss von dem Bau der merk-
wOrdigen Gattung «Pentremites einen Beitrag so lieferoi wo-
durch auch deren hisherige Stellong im System eine wesent-
liche Änderung erleidet.
Die Pentremiten seigen bekanntlich auf der Oberflfiche
ihrer kugeligen oder Birn-formigen Schaale ffinf deutlich be-
grenste Felder, welche wie die Strahlen eines Sterns von
den sentralen Ofifnnngen des Scheitels ausgehend über die
Seiten des Ktfr|)er8 sich hinabsiehen und von Längsreihen
feiner Löcher oder Poren durchbohrt sind. Diese Felder
hat man den Ambulakral-Feldern der Echiniden verglichen,
und darnach haben Sat, der Gründer der Gettang» Gou>ru88
203
«inI Alliiere, welche sieh mit dem Genas beschäftigt hsben,
ilie P e 11 1 r e m i t e n für ein Bindeglied e wischen den K r i n o i-
den ond den Eehiniden erlilftrt.
Honderte and Tnasende von Eiemplsren, die Ich theils
selbst In den westliehen Steaten der Union gessmmelt, theils
in dortigen Semmlangen gesehen habe , «eigen slle Jene Felder
yoo den Poren darchbohrt and ohne weitere Anhänge oder
Bedeckang. Anders ist es mit dem an der vorher beieich-
neten Lokalität in Alaiiima entdeckten Stacke, das in dem
Folgenden näher beschrieben werden soIL .
Das in Rede stehende Exemplar ist ein aber einen Zoll
langer Pentremit, einer Art angehörig^ die swischen dem
Pentremites florealis ond Pentremites pyri-
formis Say in der Mitte steht. Nor die eine Seite des
Körpers ist sichtbar;, das übrige ist ^ fest mit dem Gestein
(das ausserdem ein Brochstlick jener merkwürdigen and für
die untere Abthellong des Kohlenkalkes in den westlichen
Staaten nicht minder als die Pentremiten beselchnenden
Koralle der Gattung Archiraedes Lbsvbub enthält) verwach-
sen. Die freie Seite seigt deutlich «wei von den drei Basal-
oder Becken-Gliedern, darauf stehend swei von den fünf von
MiLLBR sogenannten Scapalae, welche für die Aufnahme der
vermeintlichen Ambulacral-Fclder gabelförmig aufgeschnitten
sind, ferner eines der 5 Trapes • förmigen Stücke, welche auf
den schief abgestutsten Spitsen von swei aneinander grensen-
den Scapnlae stehen und welche ausser dem um die nstur-
historische Kenntniss der westlichen Staaten hoch vertlienten
Dr. Troost "* von keinem andern Beobachter gesehen sind ;
und endlich swei von den fünf sogenannten Arobulakral-Feldern.
Diese letzten sind es, welche das eigentliche Bemer-
kenswerthe des Stückes zeigen. Sie sind nämlich mit höchst
Bierlichen aus kleinen Kalkstttckchen susammengesetsten An-
hängen oder Tentakeln bedeckt, welche in Bwei regelmässigen
Längsreihen dicht gedrängt auf Jedem Felde stehen.
Der Bau dieser Anhänge ist demjenigen der Tentakeln
* Vergl. Tratuaeiiatii of tke $€oiogieal soeieiy of Pinniyltuma, Vol.
S94
oder PInnttlne (wie Jle. iai G^goiifatBe m den hätttl^e»
Fahlern oder Tentakeln, die anseerde» vorbiioden ttiid,
▼on JoH. Müller richtiger be^e kdinet werden) an den Armea
der Krinoiden ühnllcb.
Die Baeia einer jeden deraelben bildet ein einfaehea
Kalk^Stüeiichen, welohea oben atumpfwinkelig sngesebflrft ist ;
anf diefem folgen dann in swei Reiben mit einander alevr-
nirend noeh kleinere sobnAlere Täfeloben nnd endlieh gegen
das Ende hin wieder In einer elnfaehen Reüio gröaaore
plattenfilSrmige Stfloke« Die lotsten stehen in dem kesehrie«
benen Exemplar senkreeht gegen die Flüche des Füblerfelde«,
während der übrige Theil des Anhanges mit seiner breiteren
Fläche der Ebene dee Feldes anliegt«
Die Länge der Pinnulae ist im Verhältniss sn ihrer
Dicke bedeutend, Indem sich selbst die in dem nntem Ende
des Feldes entspringenden bis über die Spitse des inter-
seapnlären trapesArmlgen Stttckes verfolgen lassen.
Die Rtchtong aller dieser Anhänge ist sehr bestimmt
nach oben gegen den Scheitel der Schale. Dadurch liegen
sie längs der Mitte des Tentakel- Feldes dicht gedrängt an
einander, nnd die halbe Drehung derselben dergestalt, dass
die platten Stückchen des oberen Endes senkrecht gegen die
Oberfläche der Schale stehen, scheint dadurch bedingt
Die Zahl der Pinnulae in einer Jeden der beiden Reihen
eines Feldes ist ungefähr 50, was der Zahl der Löcher in
einer Reihe eines unbedeckten sogenannten Ambulakral-Feldes
bei einem eben so grossen Pentremiten gleich kommt.
In der beigefligten Zeichnung, welche mein Freund Hr.
Dr. Ewald die GefälÜgkeit gehabt hat anzufertigen^ sind
alle die beschriebenen Verbältnisse des Stückes mit vorsttg*
lieber Treue und Sorgfalt wiedergegeben und eine weitere
Besehreibung wird durch dieselbe unnüthig gemacht.
Fig. a ist eiue Ansicht des Stückes in natürlicher Grösse«
Fig. b ist die Ansicht eines Tentakel - Feldes mit den
Pinnulae in sweifncher Vergrüsserung.
Fig. c st^ellt eine einzelne Pinnula in dreifacher Ver-
grüsserung vor.
Die «BgMMlotte Polgtrang, Afrelcho «ich «o« dmr Beiitmd^
tnng dieses Stttckes ßke dem Ba« 4er Pentremilen ergibt, ist
non folgende :
Die feinen Lfieher, welche in cwei rand-'
liehen Lfingsrethen die 5 sogenannten Anku-
lalcral - Felder der Pentremlten dnrehbohren,
sind nicht, wie raan bisher angenomnien) für
den Durchtritt weicher hXutiger Fttbler wie
die Locher auf den Ftthlerfeldern der Echini-
den besrinmt gewesen, sondern sie sind die
Nalirungs-Kanlile aas Kaikstttcliehen casam-
nengesetite r Anhänge, welche ähnlich den
Pinnnlae der Krinoiden-Arme gebildet sind.
Hiermit (iKlIt eiigleich die biäher allgemein angenommene
Annäherung der Pcntreniiten an die Echintden als unstatthaft
fort *• Die Pentremiten sind ächte K r i n o i d e n, welche
statt einer beschränkten Anzahl susammengesetster Arme mit
sahireichen bestimmt geordneten, einfachen, ungetheilten , aus
Kalk-ScQckchen susammengesetsten Anhängen versehen sind.
Unter den Krinoiden bilden sie eine besondere Gruppe,
fttr welche ausser den vielzähligen einfachen armartigen An-'
hängen die ftinf um die centrale Öffnung des Scheitels liegen-
den grossen Offnungen und eine eigen thiiniliche einfache
Täfelchen-ZusammensetKung des Kelches auszeichnend sind.
Den Mangel wahrer zusammengesetzter Arme haben die
Blastoiden (wie schon Say den Familien^Namen bestimmte)
mit den Cystideen L. ▼• Buch*s gemein. Die bei einigen
der letzten in der Nähe des Mundes vorhandenen Narben
mögen ähnlichen einfacheren Anhängen als Anheftungs-Punkte
gedient haben; mehr Arme können dort ihre Stelle nicht
^ Dass auch die Bildung der aog^euannteo AmbulakraUFeldcr selbst
und die Stellung^ der Löcher auf denselben von denjenigen auf den Fuhler-
fefdern der Echiniten durchaus abweicht, kann hier nur angedeutet aad-
nrass die geaaaere AuseinandersetzuDg für eine zilsammeoiiAngende Arbeit
aber die Gattupi|- Pentremites verspart werden, für welche ich in
Nord'AmsrUm ein reiches Material gesammelt habe.
gehabt habeiii wie eneh der bertthnle Monegretib iler PatBilie
mil Entschieilenheit aaigesproehen hat.
Schliesslich noch ein Wert Aber die phjeiologlsohe Be*
deotung der beeehrlebeneo Arm -artigen Anhinge bei den
Pentremiten! Die Pinnulae der Comatalen und der
Pentaerincn, mit denen sich Jene Anhänge am pasaendatea
vergleichen lassen, haben nach Jon. MOller einen doppelten
Zweck. Einmal dienen sie daau, die dem Thiere nöihige
Nahrung sn ergreifen und dem Monde suzuführen, andrerseits
liegen an der Basis der Pinnulae die mfinnlichen und weih*
liehen Fortpflansnngs- Organe»
Dass dem ersten Zwecke auch die Anhänge der Pen*
tremiten gedient haben, ist In jeder fieaiehong wahrschein-
lich, namentlich deutet darauf auch die bestimmte Richtung aller
Anhänge nach der zentralen OiFnnng des ScheitelS| welche ohne
Zweifei dem Munde entspricht. Dass dagegen die Fortpflan-
zungs - Organe bei den Pentremiten au der Basis dieser
Anhänge gelegen haben sollten, erscheint unmöglich, wenn
man, wie es nöthig scheint, die fünf Öffnungen des Scheitels,
welche um die Zentrale des Mundes liegen, als Ovarlal- Off-
nungen deutet.
Dass übrigens diese Arm • artigen Anhänge bei den
Pentremiten bisher nicht beobachtet sind , hat bei dem
äusserst zarten Bau dieser Organe nichts Auffallendes, und
man muss es vielmehr ganz besonders günstigen Umständen
bei der Versteinerung zuschreiben, dass sie auch nur einmal
erhalten wurden.
Zuletzt noch die mit dem vorhergehenden freilich nicht
in unmittelbarem Zusammenhange stehende Bemerkung , dass
die Gattung Pentremites auch in der Silurisehen Abtheilung
des älteren Gebirges vertreten ist. Eine Art, welche alz
Pentrem. Rcinwardti schon vor mehren Jahren von
Dr. Troost beschrieben ist, habe ich selbst in zahlreichen
Ei(ero|ilaren in der Nähe von Perrycille im Staate Tenne^see
zusammen mit Caryacrinus ornatus in Schichten gefun-
den, welche im Alter der Niagara group der New ^ Yorker
Geologen und folglich auch dem Wenlock • Kalke \n Emglani
völlig gleich stehen.
BriefwechseK
Mittheilungen an den Geheimenrath y. Leonhard
gerichtet.
Ltipmiffy 80. Deeember 1847.
Die Schichten der Peraiigchen Formation, welche bei OsehmiM dnrcb
bergminnisehe Arbeiten ontersncht worden, haben zu manchen interesaan*
ten firg^ebnissen (erfuhrt, und ich denke, das« OMehmtn tut die Flor«
dieser Formation ein klaasiscJier Punkt werden wird. Anaaer dem Cala-
mitea g^igaa sind noch ein paar andere Species von Calamites, 7—8
verschiedene FamenkrSuter , 2 oder 3 Species von Lycopodites vor-
gekommen. Das herrschende Gestein des, bereits fiber 700 Fnss mlchti|^
erkannten Schichten-Systemes ist grauer Schiefer-Thon, welcher im Liegen-
den mehre Flötze einer Braunschiefer - Kohle nmschliesst, von denen das
bedeutendste über 2 Lachter stark ist In diesem Brannschiefer änden
sieh Fisch-Reste (von Palaeoniscos nnd Xenacanthus Bbtricu) und
eine unzählige Menge von äusserst dfinnen Schaalen, welche nach Form
md Grösse einige Ähnlichkeit mit Posidonomy« minnta haben,
aber wohl eher einer Cypris angehören durften.
Naumann«
IwNitafHM, 14. Jannar 1848.
Von den beklagenswerthen Ereignissen in unserem Lande hatte ic"
mich zur Vereinigung der Stkno^itmeriMchm Wissenschafls - Gesellschaft
nach SekägkMUsen begeben. Ich machte die Reise mit unserem gemein-
samen Freunde Pptbr Mbrun aus Baset. Wahrend meines Aufenthaltes
in dieser Stadt wurde mir. die Freude, das dasige Naturhistorische Museum
von Neuem zu sehen. Ohne Zweifel wird es bald eines der schSnstea
298
in der Sckweiim Btyn. Aodi Sekmfkmumt bemtst , D«Dk dem seltenen
Eifer und der Thätig;keit des Herro Lafon, seit etwa drei Jahren ein
Munenin far Naturg^eschichte. Man brachte bereits yiel Interessantes za-
sammen, besonder« prachtvolle Petrefakte ans Jnra- Gebilden, die meistens
vom Randen und der Umgegend stammen. Ferner sind sehr schöne Fisch -
Abdrucke vom PlatlenUrg vorhanden. ^ Die Versammlung war xiemlicdi
sshlreich. Ausser Mbruit, den ich bereits nannte , fanden sich Aanou»
ESCHBR, DUBOIS DB MoNTPI^RBIJX , F. KbLLBR BUS ZüHck u. s w. eiB,
von Ausländem Albxandbr Braun —> der uns in ebenso fasslicher als in-
teressanter Weise über die Bildung der Alpen unterhielt — , Schimpba,
welcher ansfnhFlich über die Form sprach, welche Rollsteine vermittelst der
Reibung in stromenden Wassern sich anzueignen vermSgen ~, und KÖcnuif
von Muhihausen. — Nach der Sitzung unfeniahmen Mbruft, LAFotf, Kocnuif
und ich eine ziemlich ausgedehnte Wanderung nach dem iUmden, Vom
herrlichsten Wetter begünstigt hatte dieselbe um so mehr Reitz für mich,
als mir, seit ich in Deuisehiand und namentlich bei Stolpen gewesen, keine
Gesteine der Art wieder zu Gesicht gekommen wsren. Von MerUkausem
am Fusse des steilen Randen • Gehänges , welches hier einen Thril des
oberen und mittlen Jura - Gebildes sehen liess (mittler weisser
Jura mit Ammonites flczaosus), gelangten wir zu einem mit
Tannen bedeckten Plateau. In der N&he eines einzeln liegenden Hauses
verlicKsen wir die grosso Strasse und wendeten uns rechts einem Weg^
folgend, auf dem wir ungefähr 20 Minuten gewandert hatten, als wir zu
einem verlassenen , fast ganz mit Wasser erfüllten Steinbruche kamen.
Man hatte hier Basalt gewonnen, der von einem basaltischen Konglomerat
oder Tuflf bedeckt wird, in welchem, wie es scheint, kleine Mesotf p-Partie^n
sich finden. Ohne in regelrechte Säulen abgesondert zu sejn, wird die
Basalt-Masse von zahllosen Kluften nach jeder denkbaren Richtung durch-
setzt. Im Grunde oder vielmehr an der dem Eingang entgegenliegenden
Wand zeigt sich ein zwei bis drei Fuss mächtiger Gang, welcher in der
basaltischen Masse aufsetzt. — Von dieser Stelle führte man uns inmitten
eines Waldes zu einem Basalt -Hügel von ungefähr 30— 40 Fuss Höhe.
Das Gestein wird von zwei bis drei Linien starken Kalkspath- (oder
Arragonit-) Adern durchzogen, so dass es sich, aus einiger Ferne, unserem
schwarzen Liaskalk bei Sex sehr ähnlich zeigt. Der Basalt enthält Oliviu-
Körner und erscheint Tafel - artig , oder richtiger schaatig abgesondert
Dieser Hügel sowohl als der vorerwähnte Steinbruch liegen im Bereich
der Gemeinde RiedoiseMnffen {Rieddaehingen?). — Beim Abwärtsgeben
auf der grossen Strasse nach dem Badenaeken Zollhaus kommt man ins
Gebiet des unteren Jura- Gebildes, das sehr viele fossile Reste enthält.
Zwischen dem Zotlhaue und F&iven tritt Lias mit Gryphaea arcu-
ata auf. Oboe Zweifel wurde hier die Jura - Formation von Basalt
durchbrochen. — Es konnten mir keine besseren Führer zu Tlieil werden,
als Merian und Lafopt ; letzten beschäftigte seit längerer Zeit das Studium
der geologiKchen Verhältnisse in der Gegend von Sehafhaneen,
Mein Vorhaben, audi nach Epinal mich zu begeben, um dem Verein
der ge^logischea SocieÜi PrmUtreiekf b«ixiiwohneB > ward« dlircli die
in der Sekmeiim eiB||*etreteneii fireigni««« verhiDdert leb entschädigte
mirb dorch nehre WiinderuDgen i« die Berge des Distriktes von Aigle,
vm neiue geologische Karte sn vervollständigen, wovon Sie recht bald ein
Evemplar erhalten sollen. Mir fehlen noch einige nnentbehrliehe Nach-
wcisnogen. Gleichzeitig hoffe ich Ihneo einen Abdrnok der »-Csr/e /eWs-
ro/s, Nro. 17'* senden zu können.
Einer interessanten Entdeckung habe ieh noch zu gedenken. Wir
fiinden in unserem Lies bei Bej^ prachtvolle Exemplare vonPlagiostoma
giganteum Sow. Sie haben drei bis vier Zoll im Dnrchmesser. Gry-
phaea arcuata koasmt znglejch vor; aneh ist eine Lage ssit Amme-
nites Amaltheus sehr ausgezeichnet.
Endlich mnss ich von einem wi^rscheinlich metamorphischen Gestein
reden, welches ich am Fusse des Chamogaire fand. Es tritt hier in an-
sehnlichen Massen auf, die sich Gaeiss-artig zeigen. Eine genaue Unter-
sachung behalte ich mir vor.
Lardt.
Berlin^ 7. Februar l848.
Ich bin swar nit den geognostiseben Verhältnissen der Biarken nicht
hioläagKcb bekannt» um ans eigener Aasebanung uiiheilen an könnenf
allein die Mittheiinngen aber die Verbreitung der nordischen
Geschiebe, welche mir ein Generalstabs «Offizier mit der Karte in der
Hand gewährte, und die speziellen Ermittelungen, welche derselbe bei Ge*
legenbeit seiner topographischen Aufnahmen in Bezug auf die örtliche
Höhe ihrer Fundstellen n. s. w. machte, berechtigen volUtandig zu dem
Schlüsse : dass alle in der Mark Brandenburg befindlichen Findlinge durch
schwimmende Eis-Massen dorthin transportirt wurden zu einer Zeit»
wo daa Niveau des Meeres in dieser Gegend aoo— 300 Fuss höher war
als jeUt Die Höhe der Sandbänke, auf denen jene mit Gesehiebe-Blöeken
beladenen Eis-Flotten strandeten, und einiger unbedeutenden loseichen , auf
welche kein Gerolle gelangte, bezeugen diese Höhe des Meeres-Spiegels.
Dieses Resultat örtlicher Untersuchungen im Vereine mit den Resultaten
meiner theoretischen Forschungen drängen mich zur nachfolgenden Be<
richtigung der von M. Dfisoa veröffentlichten Ansichten hinsichts der
erratischen Phänomene des Nordens und der Alpen:
l) die Gletscher in den Alpen erreichten nicht (oder doch nur in ge-
ringem Maase) den Meeres-Spiegel. Sämmtliche erratischen Blöcke in der
Umgegend der Hochalpen wurden durch die Gletscher translocirt.
S) Die nordischen Gletscher erstreckten sich bis weit in^s Meer
hinein , ebenfalls das TrSmmer - Gestein des Hochgebirges Thal - abwärts
belordemd.- Dieselben Eis-Massen dienten dann , nach ihrem Losreissen
vom Crletseher, noch als Flösse, auf denen jene Trdmmer -Gesteine durch
Meeres -Strömungen weiter transportirt wurden.
SM
3) Zar Zeit {eaer Gletoclier*Periode war Sktmiinmfim nkki i^bobe»,
«Nideni das Niveaii seines Festlandes war noch tiefer als }etst, ond so-
g;leieli der Meeresspiegel an seinen Kdsten hdber; erst nach Beeadifpini^
der Eisseit begann die Hebung des Landes und die gleichseitige Ver-
minderung des höheren Standes des Meeres-Spiegela an seinen KAstea.
4) Auch im Mitlelmeere Anden dieselben Erscheinougen binsirbto
der Niveau - Verftnderungen zur Eisseit und nach Beendigung derselben
Statt; die grossere Nfthe der Tropen-Zone bedingte }edoch dort eine ge-
ringere Grösse der Niveau -VeränderungeB und eine raschere Beendigung
dieses Phänomens, als es in der Folar-Region der Fall ist Jene Nireau*
Veränderungen im Mittelmeere sind geschichtlich hinreichend beglaubigt
und enden im Allgemeinen mit unserer Jetsigen Zeitredinung oder bald
darauf.
6) Vulkanische und plutonische Hebungen und Senkungen der Erd-
Rinde mögen in Jenen Gegenden inzwischen viele stattgefunden haben;
es giebt jedoch Niveau - Veränderungen , welche, unabhängig von Jenen,
stetig und unmerklich eintraten, und diese sind hier gemeint.
6) Eine Höhe des Meeres • Spiegels von nur 200 Füss in der Hark
BrtmdeHhirg schliesst keineswegs ans, dass der Spiegel desselben
Meeres nicht die Höhe von 1000 Fuss erreichen konnte, wenn örtliche
Einwirkungen durch anziehende Gebirgsmassen ein Ansteigen dieses
Meeres- Spiegels bedingen. Der Umstand, dass in Oker •SehieHsm sich
^ekwedüeke Blöcke in einer Höhe von lOOO Fuss finden , kann dessbalb
keinerlei Bedenken erregen.
7) Wenn am JVtflefmsere u. s. w. horizontal gelagerte Spuren
jfingstier Meeres- Absätze am Abhänge viel früher gehobener Gebirgsmassen
aufgefunden werden in Höhen von 1000, 3000 bis 3000 Fuss [die Jedoch
immer flur in Gebirgs Thälern und Schluchten in solcher Höhe vorkommen],
80 setzt Das vielleicht nur eine Änderung im Niveau der ganzen Ge-
gend von SO Fuss voraus ; selbst bei einer noch geringeren Niveau-Ver-
änderung entfernt von allen Gebirgen muss an den Gebirgs - Abhängen
ein ähnlicher Unterschied im Niveau desselben Meeres • Spiegels bemerk-
bar werden, wenn in Folge dieser Niveau-Veränderung der Meeres-Spiegel
aus den Gebirgs - Thälern (IQforien) sich zurückzieht, oder sich derselbe
beim Ansteigen des Wassers der anziehenden Gebirgs-Masse nähert.
6) Leider hat meine Krankheit die Durchführung der angefangenen
Berechnungen aufgehalten , allein durch Näberungs - Berechnungen * habe
ich mich überzeugt: dass vom Himmel herabfallende Gebirgs-Massen eine
enorme Grösse haben mössten, wenn sie in Entfernungen von 15 geo-
graphischen Meilen das Niveau des Meeres um eine T o i s e heben
* Die Gleiebg0WieliU*Oleieteiiig EflMlger Kttrper gibt tcfar Itieht dte hier erforderMchea
Formeln, ailelB Ihre Aaweadnag »nf eines epeiiellea Fell xnr KrnitteluMg voa «beolntea
ZaUen bedingt Ungwellige nnd volamindee Berechnungen. d. V.
301
•o1Hc«9 nail 4am euie Heboai^ to» looToisen in einisr Ent^nraii^
einer halben Meiie vom Mittelpunkte der ansiehenden MiMe [die
rmgs im Kreiee nm den ui|;eBOgeDen Punkt liegen kann , um weleben
nun dann n^hre anztehende Punkte in demselben Abstände einer halben
Meüe Bu aetaen bat] keineswegs eine un|^ew6hnlich grosse Gebirgsmasse
voranssetst. Dringen Meeres - Arme , a. B. einselne der ffjariem an der
»«riMyfSdken Küste , tief in'a Gebirge ein, so muss die Wirkung seiner
Ansiebung sehr raseb sich steigern, weil die Grösse der Anaiehung dem
Quadrate der Entfernung vom Mittelpunkte der Ansiehnng umgekehrt pro*
portional ist
•) Die Anaiehung der Eis -Massen und Gebirge und die weeb»
aelnde Grösse der ersten haben daher sehr viel cur Niveau • Veränderung
betgetragen, welche seit der Periode der lotsten nördlichen Eisxeit statt»
gefunden hat ; namentlich lassen sich ohne Beachtung der örtlichen Ein*
Wirkung anaiehender Kräfte die ungleichen Höhen horisontal gelagerter
Sehichten nicht erklären, welche man an Gebirge • Abhängen vorfindet,
deren Entstebungs-Zeit oifenbar viel früher war , als die Zeit wann jene
Schiebten gebildet wurden. Die allgemeinen Niveau • Veränderungen,
welche man auch in grossen Entfernungen von vorwelUichen Gletscher-
Spuren und von Gebirgen angefunden hat, lassen sich aber den erhal-
tenen Rechnungs - Resultaten zufolge durch eine Wirkung der Anaiehung
nicht erklären*
10) Der mfissige Gedanken-Flug eines Genesenden hat mich vor defini-
tiver Anerkennung der snletst geäusserten noch aeitgerecbt eine nenn
Wirkung der Eiszeit erkennen lassen, so dass ich durch die Rechnunga«
Reaultate keineswegs gezwungen wurde : eine Hebung und Senkung der
Kontinente durch Gase oder Dämpfe oder durch Spannungen in der un-
gleich erstarrten Erd- Rinde anaunehmen und zur Erklärung der bespro-
chenen Erscheinungen KräAe in Anspruch zn nehmen, weldbe der mathe-
matischen Bearbeitung sich entziehen, und dem — anscheinend regellosen
Walten dieser Kräfte die beobachteten Niveau- Veränderungen zuzuschreiben.
Muss ich auch jetzt zugestehen, dass das Festland langsam und stetig ge-
hoben werden kann, zu einer andern Zeit sich dagegen senket , so bleibt
doch die Folgerung bestehen : dass das Daseyn >ind Verschwinden der
Eiszeit (also in letzter Instanz eine bekannte astronomische Ursache)
jene Niveau- Veränderungen bedingte.
11) Während Jener Eiszeit, die den Beobachtungen zufolge sehr
lange gedauert haben soll (nach M. Desor), die den astronomischen
Ermittelungen zufolge 10,600 Jahre dauerte undjetztanfder sud-
liehen Erdhälfte herrscht, war nämlich vom 40. Breitengrade
bin zu dem Pole, ahio an der Oberfläche eines Kugel-Sektors von mehr
als 00 Graden , ein kälteres Klima als )etst Diese grosse Ausdehnung
oner bemerkbaren Temperatur-Veränderung und die lange Dauer der nie-
drigen, resp. höheren Temperatur der äussersten Rinde bedingen aber:
daaa die Mittheilung der Wärme durch Leitung auch bis au den grössten
Tiefen des Erd-Innern analoge TeBH>ei»tnr * SchwaBknogen vor-
902
breiten mass, und es istdiehierdardi bedingte Ausdehnung^ reap. Zasammea-
Ziehung der Erdachicbten in den kalten vnd gcmaaaigten Zonen das Phä-
nomen, welches wir als Hebung und Senkung der Kontinente ohne Zer-
trümmerung und Erdbeben u. s. w. cu beobachten Gelegenheit haben.
Das ad. 3 und 4 Erwihnte ist «unachftt die Wirkung dieses Umstände«;
die Wirkung Örtlicher Ansiehungen muss jedoch mltbeaehtet werden.
12) Um 5—10 Fnss betragende Niveau- Veränderungen nachfeuweisen,
bedarf es weder so langer Zeitriume, noch so weit verbreiteter Tempera-
tur-Sehwankungen *• Eine vertnderle Richtung warmer MeeresstrSme ist
schon ausreichend, Änderungen im Niveau einzelner Küsten zu ereengen*
Derartige 5rtliche Änderungen mfissen dann aber gleichzeitige Änderungen
in der Intensitit der ui^agnetischen Kräfte und In der Richtung
der Deklinations-Nndet erzeugen.
13) Da nur In Cfrdnland und in Newföundtand (nebst nSchster Um-
gebung) ewopäUche Ansiedelungen sind, an allen andern Kfisten des
nördlichen Theiles Nord^ Amerika^ 9 aber Berichterstatter mangeln, so dürfen
wir uns nicht danlber verwundem, wenn nur aus Grönland und aus
Hewfoundiand Berichte Aber das Verhalten jener Küsten zu uns gelangt
sind. Der geringe Verkehr mit OrMand erklärt es, wenn nur ältere
Nachrichten von dort vorliegen, welche das Sinken des Landes bezeugen;
neuere Berichte sind dem Unterzeichneten wenigstens nicht bekannt ge-
worden. Auch wurde man in Netofounähnd auf das , seit 30 Jahreti
begonnene Steigen des Landes nur dadurch aufmerksam , dass die
Häfen der Insel anfingen minder brauchbar tu werden, dass einzelne,
Mhtt unschädliche Felsen sich mehr und mehr Huf eine nadithei-
tige Weise bemerkbar machen. Die vereinzelten Berichte aus Netä-
fbundiand auf allen nördlichen Rflstcü NatH-Amerikai und selbst auf Gr^il-
hinds Kästen auszudehnen und i&O behaupten: dass jetzt seit 30 Jahren
alle diese Kflsten aus dem Meere sich emporheben , widerspricht also den
vorliegenden Berichten nicht.
14) Der Grund zu einer solchen Annahme ist aber durch das Ver-
halten des Eises an Grönlands Kästen und der Deklinations-Nadel gegeben,
indem beide darauf hinweisen , dass seit 30 Jahren ein Wendepunkt in
dieser Beziehung eingetreten aey* Bis zum Jahre i8i& häufte sich an
Grönland» Küsten das Eis ; seit jenem Jahre ist die Masse der schwimmen-
den Eisberge wiederholt schon der Schiffahrt nach Nard-Amarika ge-
fährlich gewesen. Bis zum Jahre I8i9 beobachtete man in Paris eine
Zunahme der westlichen Deklination der Magnetnadel, seitjeneoa
Jahre vermindert sich diese Deklination wieder bemerkbar.
* Man vergleidie G. Bttonop't «WäcoMlehrc des Inn«ni nSlcra» Rrdkäiywa« 8. SSS,
wo anr die etwaige Temperatur - Veränderung der schon erstarrten Rinde beachtet wird.
fes bleibt sich in der Hauptsache gleich , u eiche Annahmen hinsichts der Temperatur des
Erdlnaem man nacht , der Slnäoss einer Temperatur- Verfinderung der Oberfläche mna
sieh in denelbca Art Im Inaem d«r £rde bsrntrUiar SMchtn.
30S
15) Jene Vereif«D(c ÜrMttni» seif teiner Entdeckang war eine Ano«
nalie, die nur dorch örtliche Einflüesc bedingt seyn konnte, indem jetst
die f^EisBeit** en der eädlichen Erd • HäMle herrscht und im Allgemeinen
dan Eis der nordlichen Polar - Region sich )etzt noch immer vermindern
moss. Auf Seite 106 meiner 1845 gedruckten Abhandlung „die periodisch
wiederkehrenden Eiszeiten und Sindllutheu^ habe ich aus diesem Gründe
schon das dereinstige Aufhören der dortigen Eis-Anhäufung gefolgert
16) Zur Erläuterung des weiter oben hinsichts der Existenz von
Hochwasser in der Nähe anziehender Gebirge Gesagten fehlt noch die Be-
merkung: dass Nivellirungen eigentlich keinen Höhen «Unterschied
erkennen lassen durften, da man durch dieses Verfahren ja die Gleich-
gewichts-Kurve des Meeresspiegel aufsucht und die Örtliche Ein-
wirkung der Kräfte auf das Nivellir-Instrument ganz dieselbe ist, wie auf
die Wasaei fläche in der Nähe des Instrumentes. Gleichwohl bedingt der
Umstand , dass man durch die weiten Visirlinien der Instrumente jeder-
seit gerade Linien (Tangenten an der Gleichgewichts-Kurve der gedachten
Wasserfläche) abschneidet: dass man die stetig sich krümmende
Niveaufläche gar leicht verfehlen kann , und dass man , je nachdem diese
Fläche steigt oder fallt, bald nach einem Punkte unter, bald nach einem
Punkte über der Niveaufläche visirt. Durch mündliche Mittheil uogen bat
der Unterzeichnete erfahren : dass bei den Vermessungen im ßayerisehmi
OheriandB Schwierigkeiten sich eingestellt haben, welche nur allein
dnrch diesen Umstand zu erklären sind. Vielleicht wird irgend Jemand,
falls Sie diese Zeilen veröiTentlichen , von den Baiersehen Generalstabs-
OfSzieren sich nähere Auskunft Aber diese Thatsache verschaifen und die-
selbe dann ebenfalls Ihnen mittheilen.
Bisher hat man bei allen Nivellements nur die Strahlen- Brechung und
die ellipsoidische Gestalt der Erde beachtet , und von dem örtlichen Ein-
flösse anziehender Massen, von der Existenz von „Hochwassern"
keine Notitz genommen. Ich habe im „Kosmos" nur schwache Andeu-
tungen davon gefunden , die aber in den gleich darauf folgenden Stellen
alsbald Ihre lebenskräftige Gestalt verlieren (Seite 172 und Seite 312), und
weiss bestimmt; dass man die Existenz von Hochwasser (als örtliche
Erscheinungen, die durch Änderungen in der Grösse der Örtlichen Schwere
bedingt wurden) durchaus unbeachtet gelassen hat, und nur an den Unter-
schied der Höhe Ae^ Meeres -Spiegels unter den Polen und unterem Äquator
dschte. Ich erkläre desshalb alle verwickelten Nivellements, die sich fiber
gaase Länder erstrecken und s. B. das Niveau sweier Binnenmeere mit
einander vergleichen, oder die Höhe irgend eines Ortes über den Meeres-
spiegel (I?) bestimmen sollen, als durchaus unzuverlässig, und erwähne
Bamentfick der mit Sorgfalt durchgeführten Höhen-Bestimmung von Mmmr-
hrnrn [siebe Gbhuss physikalisches Wörierbnch Band VI, Meteorologie
S. 1914] als ein Beispiel dieser Art.
18) Höhenbestiramungen mit HtUfe des Barometers unterliegen einen
g«» anderen Fehler: indem sie keineswegs die Höhe äberm Meeres^
Spiegel, sondern nur die Abnahme des Lafldmeks, nnd dadurch einni
SM
Schlags in Btnn^ aof die Hfthe de« Barometers Aber der
miltlen Höhe dee Meeresspiegel« gestetten , die 9rt-
liehe Höhe de« Meereespiegel« «her «ehr verechieden seyn nii««. Der
mittle fisrometeretand im Niveau des Meere« ut demnach «veh von sehr
verechiedener Grfi««e, was kcineewec^« dareh meteorologiaehe Kinfld—
cvklirt werden kann«
19) Weil auch die Atmosphfire an der Axendrehnng der Erde Theil
nimmt, so mos« sie im Niveau des mittlen Meeresstandes im Allg^emei-
nen denselben Druck-Verhältnissen unterworfen sef n, und nur die meteoro-
logischen Einflüsse, deren Veränderlichkeit das Barometer deutlich genag
kuod gibt, können eine Änderung darin bedingen. Das Faktum, dass in
der Nähe des Äquators dos Barometer einen tiefern Stapd hat als unter
den mittlen Breiten, ist richtig durch die Aufwärtsbewegung der erwärmten
Luft-Schichten in der Gegend der Windstillen erklärt worden ; der tiefere
mittle Barometerstand in den beiden Polar-Gegenden lässt sich dagegen
durch ähnliche Einwirkungen nicht erklären, und muss einer Existenz von
Hochwassem in diesen Gegenden zugeschrieben werden. Jenes Erdellip-
soid, dessen Gestalt einen gleichmässigen Druck der Luft Im Niveau de«
Meeres voraussetzt, ist demnach stärker abgeplattet als dasjenige, welches
durch den Polar- und den Iquatorial-Durchmesser des flussigen Theils
der Erd-Oberfläche gegeben ist.
20) Die Resultate der Pendel • Schwingungen (mit Ausschluss der
Messungen in hohen Breiten) geben übereinstimmend mit den theoretischen
Untersuchungen über das Gleichgewicht einer retirenden und durch Druck
nach Innen zu sich verdichtenden Flüssigkeit, welche Ivoav durchgeführt
hat [GsHLsa's Lexikon, Erde, S. 926] eine Abplattung der Erde gleich Vms«
Werden die Messungen in hohen Breiten beachtet, so findet si^ eine
Abplattung von Vsis'S ^^ Vsu'is ^^'^ >^<^ ^>^ Resultate der astronomi-
schen Bestimmungen mit Vsoe anschliessen. Die wirklich vorhandene Ab*
plattung der Erde ist demnach geringer, als sich mit der theoretish er*
mittelten Grösse =: %g9 verträgt; sie ist geringer, weil ein „Zuspitzen
der Pole*^ (siehe „Kosmos^ Seite 409, Band 1) stattgefunden hat, seitdem
die Erdrinde erstarrte und diese Erdrinde durch äusserliehe Anlagerungen
verstärkt wird, weil Millionen Jahre hindurch die Polar*
Gegenden es gewesen sind, wo v orzngs weise Sediment*
Schichten sich bildeten.
21) Zur Erläuterung des so eben Gesagten soll hier erwähnt werden,
da«« e« keineswegs erforderlich ist, dass die ansiehenden Ma««en, weiche
eine Erhebung des Meeres - Spiegels bedingen , höher al« dieeer Hegen
müseen, da«« sie wie die Felsen unter den Korallen - Inseln eolbtändig
vom Wa««er bedeckt seyn können und dooh die Veranlassung «ind: da««,
in ihrer Nähe und über ihnen der Meere«- Spiegel eine höhere Lage hat,
al« entfernt von ähnlichen Lokal - Einlliissen. Es kann daher keineswegs
befremden, wenn wir aus dem Berichte von J. C. Res« ersehen: das«
dar Barameter mn «o »ehr sank, ie mehr er dem «ddltchc» Polar - Lande
305
ftkh Dikerte, und dMs zuletzt rin Unterachied von mehr als einem
Zoll beobachtet wurde.
%2) Diesem siifolge sind also auch alle bisherigen barometrischen
Höhen -Bestimmangen unzuverlässig , da sie vom Barometer - Stande im
Niveau des Meeres ausgehen und dieses Niveau selbst eine sehr ver-
schiedene H5be haben mnss , da die „mathematische Figur der
Erde^y sofern man darunter die Oberfläche des nicht strömenden Wassers
versteht [Kosmos, Band i, Seite 172], keineswegs die Gestalt eines EMip«
soides bat und gar vielen Unregelmässigkeiten unterworfen ist.
38) Ich bitte Sie das bisher Gesagte mit dem Inhalte meines Buches
,^ie period. wied. Eiszeiten und Sfindfluthen** zu vergleichen , bei
dessen Abfassung ich mich von der sphäroidiscben Gestalt der Erde
durch nähere Untersuchungen noch nicht losgesagt hatte: indem dort auf
Seite 93 des horizontal gelagerten Tuffs in der Schlucht von Uanief&rie
gedacht wird [dessen Hdhe fiber dem Meeresspiegel Güssone gleich 18M^
bestimmt bat] und daraus einerseits gefolgert wurde, „dass der Spie-
gel des Meeres unter dem 41. Breiten-Grade überall 1900
Fnss höher gestanden habe^, andrerseits aber eitfe Niveau-Verän-
dernag von 30,000 Fuss in den Polar - Gegenden durch diese ,,t00<^ Fuss
unterm 41. Breiten -Grade'' als eine nothwendige Annahme ersdieint. Noch
jetzt mnss ich ganz bes^mmt gegen die Annahme mich erklären, dass
jene Gegend um 1890 Fuss gehoben worden sey, noch< jetzt erkläre ich
diese Niveau-Veränderung als eine Wirkung* der Eiszeit und deren Vert
schwinden, allein die eigentliche Veränderung im Niveau jener Gegend
betrug vielleicht keine 50 Fuss.
24) Ich habe richtig, ohne es zu wollen oder voraus zu ahnen, viet
und zwanzig Artikel zu Stande gebracht und gar Vieles bejrührt^
was sonst in einem geologischen Aufsatze vermisst wurde. Auch bin ich
von dem urspninglicben Thema anscheinend ganz abgewichen, mit matbe-
matiscben Untersuchungen, z. B. der Grösse der Aplattung der Erde mich
beschäftigend. Gleichwohl glaubte ich diese, so wie die bisherigen Fehler
bei Nivelirungen besprechen zu müssen, indem ich nur auf diesem Wege
meine Ansichten vollständig motiviren konnte. Hoffentlich habe ich jetzt
den Zusammenhang der Eis-Zeiten und Niveau-Veränderungen richtig dar-
gestellt. Die Nothwendigkeit der Katastrophen bei Entfernung der über*
massig angehäuften Eismassen (der Sindfluthen) bedarf . freilich
noch einer neuen Untersuchung. Der Beweis der Periodizität der Eis-
zeiten, ihrer Anhängigkeit von astronomischen Ursachen , wird hoffentlich
bald von einem Meteorologen näher geprüft werden. Die Formehi und
Berechnungen, deren ich im Vorstehenden gedachte, werde ich veröffent-
lichen, sobald Ich genügende Zahlen-Resultate beilegen kann.
T. Brucrhacsen.
Jnhrsimg 1848. 20
$06
Mittlieilaugen an Professor Bronn gericbtef.
Bertmy 1% Febr. 1849.
Brifolg^f nd erhaUon sie eine Arbeit^ die schon einif^e Zeit fast voUendH
in meinem Schreibtische gelegen hat » aber doch noch des AbschlosM«
wartete, weil mich der Gegenstand so lebhaft intareasirte , dass ich ihn
gerne noch weiter ansgefäbrt und auf andere Lokalitaten hingeleitet
hätte. Dazu fehlte indeas die Möglichkeit die Erscheinung an andera
Orten selbst zu untersuchen, und so gele ich denn nur die Resultate
dessen, was ich im Har»e gesehen habe-.
Mein gelehrter Frennd Herr G. Rosb bat nach mir dies« Lokaittitai
ebenfalla besucht und sich zu meiner grossen Genngthuung mit meiner
Ansiebt über die Umwandelong der Schiefer in Porphyre völlig einver-
standen erklart. Er bat seitdem in SchleHem an vielen Stellen verlnderlc
Schiefer aufgefunden und nntersueht und nun ans unseren reicbhaltigea
geographischen Suiten, so wie aus den Sammlnngen, die er selbst in dea
verschiedenen Gegenden gemadit bat, eine lange Reihe von Gesteinen su«
•MMnengelegt , Welche alle zu deo grnnen Schiefern «nd m den damit
verwandten Porphyren zu reebnen sind.
Da sind grüne Schiefer und ehemals sogenannte Angit -Porphyre ans
Mä$9im^ aus dem Vral^ aus dem VoigfUnde und Fichtd^Hrgey aus Tyroiy
von den W€$i-lndi$ehen Inseln^ aus Norwegen^ wie vom Departement des
Morkikan, und Diess nicht von je einem, sondern meist von vielen verschie-
denen Fundorten, — Porphyie aus dem Aitai und C7ral, vom Niederrheim
und aus Ungarn, aus den Vogesen und der norddeutschen Ebene, vom
TaggeiM in Sparta und von iriand.
Sie sehen: es handelt sich hier nicht mehr um ein vereinzeltes Vor-
kommen, sondern um eine Ansicht über verbreitete und häufig vorkommende
Gesteine. Es wurde mich sehr freuen, könnte ich auch Sic für meine An-
sicht gewinnen, und ich habe einige HofTuung dadurch, dass ich mir be*
wusst bin, durchaus nicht nach Theorie'n gesucht zu haben, sondern dnrch
die Beobachtung zn neuen Ansichten gefuhrt zu seyn.
Die beiliegende Karte ist nach der Terrain - Aufnahme eines meiner
Zuhörer, des Grafen Suminski , und ich glaube sie wird so ziemlich
richtig seyn.
Der vergangene Herbst war von mir eigentlich für die Ausarbeitung
vieler älteren Beobachtungen bestimmt; allein ein Auftrag des Herrn Ober-
Berghauptmaones führte mich in das WesifhälMche (Jbergangs-Gebirge in
der Gegend von Arensierg. Herr vorr Dechbh hatte die Gute, mich selbst
mit der Gegend zuerst bekannt zu machen, und ich habe mit ihm dort
einige Zeit mit Exkursionen zugebracht, die ich immer zu meinen angenehm-
sten EiinneruDgen rechnen werde.
Die Ausbeute eines zehnwöchentHcIien Aufenthaltes ist nicht gering
gewesen, und ich bin jetzt beschäftigt sie für einen Reise - Beriebt zu
807
siebten. Das tricfatigste Resnltat ist die bestimmte iitid stets gleiche
Gliedernng des Übergangs^Gebirges.
Za UDterst liegen Granwacken und Grauwacken - Schiefer mit unter-
geordneten Kalk-Lagen naoli oben hin, weIrJie die Haupte Versteinernngen
des Bifier - Kalkes enthalten ; daranf folgen mehr oder tveniger ent-
wiekelte Scliiefer fast ohne Versteinerungen, und dann die Klymenicn-
uad Ganiatiten - Kalke von Hof und von SehleHem. Diese an einigen
Stellen bedeutend entwickelten Schichten sind bisher ganz ob ersehen worden,
und vielleicht wäre es auch mir wie meinen Vorgängern gegangen, hätte
nidit Herr von DccuBif mich auf da« Vorkommen dieser so eigenthClm-
liehen und beseichuenden Formen aufmerksam gemacht. Da habe ich sie
denD konstant verbreitet gefunden, und bei meiner Ankunft hier habe idi
mich nach den £xemplaren in unserer Sammlung überzeugt, dass sie auch
im Ermgekirge und Harme nicht fehlen. So wird denn wohl in Zukunft
der Kl3rmenien-Kalk ein in DwUtehJUmd allgemein verbreitetes und einen
sehr bestimmten Horizont bezeicimendes Glied des Übergangs - Gebirges
werden. Auf den Kfymenien - Kalk folgt der Platten - Kalk mit KicMcl-
schiefer, den Murchison für einen Vertreter des Kohlenkalkcs ansieht, und
der diese Stelle wahrscheinlich vollkommen verdient ; genau habe ich mich
indess darüber noch nicht unterrichten können. Mit ihnen horten die
Schichten auf, deren Untersuchung mir zugewiesen war; aber sie haben
mir schon hinreichendes Material- zu grdndlichen Arbeiten dargeboten.
Höchst interessant ist das Vorkommen von Dolomit in den Kalken»
and darüber erlauben Sie mir wohl eine spätere ausführlichere Schilderung.
Nene Versteinerungen werde ich wohl nicht viele zu Tage bringen,
dafSr habe ich kein Genie ; aber ich denke , es ist auch ein Verdienst die
ahen desto sicherer zu pladren.
Meine geognostische Karte der Mark Brandenburg ist noch immer
nicht ganz fertig, aber vor Sommer hoffe ich sie Ihnen noch mit einem
erlSutemden Texte übersenden zu können.
Auch LBiCHHikROs vortreffliche Beobachtungen in Osi^Auatraiien sollen
bis dahin als ein kleines Heft mit dazu gehörigen Zeichnungen erscheinen.
Er gibt besonders über das dortige Kohlen-Gebirge bessere Anfschltisse»
als irgend ein anderer.
H. GlRARD.
Frankfurt am Matn^ 13. Febr. 1848.
Herr Leopold von Buch ist nach dem Brief, den Sie von ihm im Jahrb.
1848y S. 54 veröfientlichen, nicht damit einverstanden, dass die Versteine-
rung, welche mir unlängst Herr Ober-Hütten -Inspektor ManrzBL mit der Be*
zcicbaung Encrinites gracilisL. vofi Buch in mehren Exemplaren ans
20*
308
dem Muschelkalk Ober - SeUeHens mitgetheilt bot » von Encrinas ge-
trennt und in ein eigenes Genus gebracht wird , das ich mir erlaubt habe
D ad 0 er in US zu nennen.
• Herr voir Buch gibt Diess auf eine Weise cu er-
kennen, die zugleich einen Schatten auf meine Arbeiten
überhaupt wiift. Indem er sagt, dass es ihm an
Geist und Geschicklichkeit g^reche zur Auffindung
von Namen , mit denen Versteinerungen zu be-
zeichnen wären, legt er zugleich eine Probe ab, wie
er durch Namengebung persönlich so beleidigen
im Stande ist In munterer Gesellschaft , in der
Unterhaltung werden solche Ausfälle gut aufge-
nommen und wohl auch auf ähnliche Weise erwidert ;
in Werken jedoch oder Zeitschriften, welche das
ernste Cvebiet der Wissenschaft behandeln , erregen
sie Widerwillen um so mehr, wenn sie Von einem
Gelehrten ausgehen, dem es an schicklicher Waffe*
nicht fehlen kann.
Ich glaube bewitsen zu haben , dass eine leere
Namen • Fabrikation meines Thuns nicht ist. Wer
findet , dass ein Geschöpf von den bekannten ge-
nerisch oder spedfisch verschieden ist, dem steht wohl auch das
Recht zu, durch Namen^Bezeichnuag darauf anfmerksam zu machen. Wenn
ich öfter in den Fall komme, mich dieses Rechtes zu bedienen , so sehe
ich mich dazu durch das Zutrauen in den Stand gesetzt, welches meine
Freunde mir schenkten, indem sie mir die Gegenstände ihrer Sammlungen
zur Untersuchung anvertrauten, zu deren Bestimmung die literarisclien
Hulfsmittel nicht ausreichen. Ein solches Zutrauen lässt sich nicht ab-
nothigen, wohl aber erwerben durch gewissenhafte Untersuchungen; es
ist der schönste Lohn für mühevolle Arbeiten im Dienste der Wissen-
schaft, und wenn ich mir bewusst bin, dieses Zutrauen nicht missbraucbt za
haben , so fühle ich mich zugleich verpflichtet den Ausfallen zu be-
gegnen, welche dasselbe beeinträchtigen. Die Zahl der von mir aufgestell-
ten Genera und Species ist allerdings nicht gering , und ausser denen,
welche ich bereits genauer dargelegt oder angedeutet habe, enthalten
meine Mappen noch Hunderte von Spezies, welche ich noch nicht benannt
habe, weil ich noch keine Zeit fand, die Vorarbeiten vorzunehmen, welche
zn ihrer Festsetzung erfordert werden. Durch yeröffentlicbung in Beschrei-
bung und getreuer Abbildung werden Jedem die Mittel geboten werden,
sich ein Urtheil über die benannten Gegenstände zu verschaffen.
* Wie aus andern xum Abdrucke nicht bestimmt gewesenen Stdlen des Briefes h«t-
vorgeht, sclielnt dem Hm. Vf. wenigstens die Absicht persönlicher Beleidigung ganz ferne
gelegen «n seyn , wesshalb aneii an Anwendung besonderer WaffSen kaum gedacht werden
kaan. Rm.
30»
]>Se pQbKkfttioB nchraitet «orMch voran, als es eine sorg^filltiffe Be-
iiaiMilao^ des Gegenstandes snUsst. Die Versteinerungen des Muschel-
kalkes von OUrSehiuien erscheinen, mit Ausnahme der Saurier, in einer
der nSehsteo Lieferungen der Palaeontngraphica , welche seit einigen
Monntett in Arbeit ist. £s wird darin aoch der Dadoorinus gegeben«
ich bitte Ihnen gerne die Abbildung davon mitgetheilt, wenn sie nicht
in Ckstei bei dem Lithographen wAre. Ich besitee nur eine Skisse cur
Haiid, welche den Kelch des Geschöpfes vergrdssert darstellt und genügen
wird einzusehen, dasH der Encrinus gracilis dem Genus Enerinus
nicht angehört, wenn man nicht vermrngen will, was die Natur generisch
getrennt hat; ich lege Ihnen diese Skizze zu beliebigem Gebrauche bei.
IIrrm. V. Mbybr.
Praffy 15. Februar i848.
Herr Kreishauptmann Hawlb hat mich mit seinem Besuche beehrt, um
mir zu erklären, dass er seine Petrefakteii-Sammlung zur Bearbeitung eines
»yProdromus einer Monographie ßohmisehtr Trilobiten*' nur an Herrn Corda
geliehen habe, um seinerseits nach Kräften zur Beförderung der Wissenschaft
beizutragen, wie mehre Stellen in jenem Buche ergeben, dass er dagegen jede
Theilnahme an der Ausarbeitung mit Bestimmtlieit ablehne. Nach seiner
mir im Tone aufrichtigster Bescbeideuheit gemachten Versicherung hat er
und will er in den Augen des wissenschaftlichen Publikums kein weiteres
Verdienst haben, als das des Sammlers der Materialien wahrend der Erholung-
Stunden von den Beschwerden seiner hohen administrativen Stellung, die
ihm keine Zeit zu irgend welcher wissenschaftlichen Arbeit übrig lässt.
Er weiset daher jede Verantwortlichkeit über die im Prodrom us «ent-
haltenen historijichen wie geologischen und palaoutologischen Behauptungen
von sich, welche desshalb gänzlich auf Hrn. Corda als dem alleinigen
Redakteur jenes Werkes zuriickföllt^ Mit welclien Ausdrucken also auch
seine Mitwirkung an dem Prodromos augezeigt worden seyn mag, Herr
Hawlb wünscht, dass man dieselbe auf die Wahrheit, auf das „Herleihcn
seiner Sammlung*^ beschrankt erachten möge. Diese Erklärung macht
nach meinem Erachten H. Hawlb mehr Ehre, als die Beschreibung aller
Trilobiten der Welt, denn sie ist ein deutlicher Beweis von der Gerad-
heit und Redlichkeit seines Charakters. Sie wird ihm neue Acbtungs-
♦ Vgl. Jahrb. 1846, 736, 1847, 371, 75J, 8l8, 825, 1849, l ff. Die wicIiUgsteii Differenx'-
Ponkte lai Allgemeinen hebt der Brief 1847 , ^b hervor , welcher bereiU nbgeilruckt war,
al« MM 4er Hr. Vf. den Wunsch mittheilte , Ihn In der HolTnnng giKlieher Beilegung der
SnelM aoeli natenlriiekt an aekca ; de Vanneoii. und Muncoiaoa haben «ich a. a. 0. «eho«
zn BAnaABDZ'« Gunsten und gegea Cobda hinalchlliob der geologUchen Fefttstelinngcn
ausgesprochen, wie die Sorgfalt, Treue, Wnhrhclts-Licl>e bexciigt , die ihn bei seinen Ar-
beiten leiten. Beweise davon hat er auch dem grdssern Publikum In seiner Arbeil «her
dtnBraehlopode«, wleia? Abhaodlnagen In dieses Jahrbucbe vorgelegt. D. R.
310
BAseugtingen tod Seiten aller desjettigen ziitieheo, welche die Wbsrn-
Bchaft bearbeiten, welcher er seinen Eifer und «eine Ausdauer in Sannieln
ieit 1841 gewidmet hat.
Nach diesen g^ugthnenden ErkUrangen hat H. Hawi^b seine «chöne
Sainuilong zu meiner Verfügung gestellt, und ieh werde mich ihrtir be-
dienen, um mein Werk vollsaadiger lind der Gelehrten würdiger s«
machen, welchen ich den ersten Band in Kursem vorzulegen gedenke.
Da der moralische und wissenscbafUiche Werth des Prodromos
nun gilnzlich auf dem Namen Corda's beruht, so werden Sie wohl er»
messen, dass der Streit, zu welchem derselbe Veranlassnng geben kann,
nunmehr ein ganz anderes Ansehen gewinnen mnss. loh wfinsche, dass
Hr. CoROA das edle Beispiel des Herrn Hawle nachahme; und wenn er
mir eine gerechte und angemessene Genugthuung geben will, so werden
wir eine Polemik vermeiden, welche der Wissenschaft wenigstens keinen
Nutzen bringt.
J. Baerandb.
ChMihai, 12. flUrz 1848.
Hier einige Notlzeu über drei St. AitdreMiksrger Mineralien.
1. Antimon.
Das gediegene Antimon ist in letzter Zeit .
wieder häufiger vorgekommen, und es haben sich
auch einige Krystalle gefunden, deren Beschrei-
bung vielleicht Interesse gewährt; Fig. 1 stellt
den am besten erhaltenen Krystall dar, der
nur durch die Flächen h , die aber an einer
^ andern Stuffe deutlich zu beobachten sind, ver-
schönert ist; er zeigt die Gradendfläche, das
erste stumpfere (d) , das erste (o) und zweite
spitzere Rhomboeder (f), sowie das Skalanoe*
der 9r == a: y^A : ^38 : c, und beide Säulen ;
eine genaue Messung der Winkel ist leider
nicht möglich, weil die Flächen mit Ausnahme von e uud f olle stark ge-
. streift sind und zwar o' parallel der mit d und n gebildeten Kante;
d und n ebenfalls der mit o' gebildeten Kante; eine ungefähre Messung
ergiebt den Endkanten • Winkel f; — d zu 180^, den von o* zu 88^; die
{■"lachen h und d* sind raub und gekörnt. Sämmtliehe Krystalle zeigen nun
auf den Flächen o' zwei scharfe, aber sehr feine Furchen, welche sich in
der Mitte kreutzen ; auch die Fläche h und d* sind durch eine solche Furclie
oder einen kle'nen Absatz in zwei Hälften getheilt, h in eine obere und eine
untere : nimmt man dazu, dass die Fläche 0 dieselbe äussere IBeschafTen-
hcit hat , wie f , dass ferner in gleicher Beziehung die Fläche h uud d'
vollkommen übereinstimmen; so wie die Winkel, welche d bilden, wit
^
311
denen welche n anter dnander und mit 1 machen, darchaos gleich zn
«eyn scheinen, etwa 160^, ao liaat sich wohl kaum bezweifeln, dass die
Krystallform auf einer Zwillings - Bildung beruht und dass die einzelnen
verwachsenen Individuen nur aus der Quadratfifiche und aus den drei
Rhomboedern % ^> ^ ^^^ ^ ^ bestehen, wobei die Flächen des ersten
spitzem Rhomboeders von vier Individuen auf der FlAche o* einspiegeln.
Die Krystalle erreichen eine Grösse von 8 Linien.
2. R o t h g t1 1 t i g e r z.
Nicht selten kommen in Andretuherg Kry stalle mit vorherrschendem
stompfem Rhomboeder vor, unter denen sich aber zwei Arten auffallend
untersdieiden ; beide sind nämlidi auf dessen FUchen d stark gestreift,
die einen aber parallel der Langs-Diagonale, die andern parallel den Kanten;
Individuen der letzten Art sind heller gefärbt, auch weniger hart; ihre
Bruchllachen sind uneben und feinkörnig ; das Innere ist oft sehr porös ;
ein KiystaU enthielt einen nicht unbedeutenden Antheil Eisen; da sich
dieses aber in einem andern gar nicht nachweisen Hess, so wird es dort
wohl betgemengtem Arsenik^Kiese zuzurechnen seyn. Ausgezeichnet sind
diese Krystalle, wahrscheinlich aber auch die mit längsgestreifter d Fläche,
durch die Hemiediie ihrer Flächen, welche aa die des Greenokits erinnern,
Fig. % Fig. 3.
und von denen ich zwei in Fig. 2 und 3 gezeichnet habe. Die Flächen
sind meist gestreift und lassen daher keine genaue Messung zu ; nur das
Skalenoeder i ergab Entkanten von 157^ 2o' und lOT^" 5G' einigermassen
scharf; der Endkanten-Winkel von d sehwankte um 137^ herum und stimmt
daher mit dem des ersten stumpfen Rhomboeders des Rothgültigerses
wahrscheinlich genau uberein ; die eine Hälfte des Krystalls zeigt immer
nur dieses eine Rhomboeder, während die andere drei oder vier Skale-
noeder ti'ägt, von denen sich aber nur t durdi den Zonen - Zusammenhang
genauer bestimmen lässt, indem es mit 1 und d, sowie mit h. d' und d
parallele Kanten bildet ; es ist sonach = (a : % * •' ^ *: c) ; seine scharfe
Kante wird durch das Skalenoeder i zugeschärft ; welches dagegen mit li
dessen stumpfe Kante etwa 165^ erreicht, keine Kanten-Parallelität hat. Das
Skalenoeder g ist stark längsgestreift und immer sehr unregelmässig aus>
312
gebildet ; Bein Verhalten eu den übrigen Flächen nicht genauer ku ermittela.
Fig. 3 ist ein durchwachsener Zwilling. Bei beiden Figuren tritt die
erste Säule auch nur henidriscb auf. In hiesiger Bergtchul - Sammlung
ist diess Mineral als fahles Rothgultigerz bezeichnet \ die Krystalle sind
meist auf Arsenik aufgewachsen und werden bisweilen vom gewöhnliche«
dunklen Rothgültigerz begleitet.
3. Fenerblende.
Flg. 4.
Sie findet sich nur sehr sparsam und stets in so
kleinen und bdschelfSrmig verwachsenen Krystallen,
dass deren Bestimmung schwierig ist; sie haben da«
Ansehen der Fig. 4 und sind stets sehr dünn tafeinrttg ;
die seitliche Oktaeder-Kante misst ungefähr 153®, die
vordere und hintere 66^, der Winkel' zwischen n
und h etwa 116®; die vordere Endkante ist anter
etwa 68® , die hintere unter 69® gegen die Haupt- Axe
geneigt ; der Oktaeder • FSehe parallel scheint ein
Bl&tter- Durchgang zu liegen, der sieb aueb in der
^^ Feder-artigeii Streifung der Linga-Plftcbe ansspriebt;
die Feuerblende ist auf Arsenik oder Kalkspath anfj^lagert nnd wird
meist von Rothgfiltigerz begleitet.
ROSMBR.
Neue Literatur.
A. B&cher.
1847.
GiuvBg : issüi HUT la iopograpkU sioffnoatifue im DdpmiemmU de VOUe,
804 pp. 6^ ßemwaU.
W. Man^s : SiaiUHfue minerahgifue, ge'oiogique ei mdtaUvrffifi$e du Depi,
de S^thte-ei'Loirej S49, p. 8<>, Maeon.
1848.
G. SuGKOw : die Verwitteniog Im Mineral-fteicbe mit Rücksicht anf Agrt-
caltiir und Technologie (272 S.). Leipmig. 8^.
B. Zeitschriften.
1) J. PoGGBNDoRFF: All Dal CD der Physik und Chemie, L6tf«jf 8®.
[Jb. 1848, 58].
1847, Nro. 9-12; LÄXU (c, XII), i— if, S. 1-582, Tf. 1-6.
C. Rambiblsbbro: vergleicheiide Übersicht der natSrlichen Silikate nach
den Sanerstoff-Yerb<nissen ihrer Bastandtheile : 95—112.
H. Rosb: über die Zusammensetzung des schwarzen Yttrotantales von Yiierhff :
155—169.
G. Bdnbrt: Metcoreisen-Fall bei Braunau in Böhmen am 14. Juli: 170—174.
R. GöPFBRT : Kohlen-Bildung anf nassem Wege : 174.
Pi.GcinR: über die Abstossnng der optischen Axen der Krystalle dorch
die Pole der Magnete: 315—343.
H. Rosb: spezif. Gewicht des Samarskits oder Uranotantals : 469—475.
DoFLos und FfscRBii : Analyse des Brmmtmer Meteoreisens : 475—481.
Tb. Schbbiibr: Untersuchung einiger Mineralien, welche Tantalsfture-
ähnliche Metall-SAuren enthalten: 501-571.
C. Rahmbksbbro: chemische Untersuchungen der Quellen - Absätze des
Alexie-Bedee am Harae: 571—575.
N. W. Fischbr: Fortsetzung der Untersuchung des Meteoreises von
Brmmau: 575-^580.
W. HAiDnfGBB : über das Meteöreisen von Brmnuin : 580—582,
314
2) EfiDMAim und Marchamd: Joarnal fdr praktische Cheuir,
Leijmig 8® [Jb. IS-iS, 57].
1847, Nr. $-161 JL/, i-vni, S. 1-472 und Tabelle.
C. M. Netidtvich: Ungamt SteinkohleD in chemisch - technischer Bezie
hung: 8—3 1.
W. Knof: über Krystnll-Bildoug : S. 81—84.
Fr. ▼. KoBBLL : I^drargillit von ViKa rteea in BrMiiim ; Disterrit :
152—166.
H. Rosb: die Säure im Columbit von Nord- Amerika: 219.
H. Rose : dieUmensäure im Ytteroilmenit = Uranotantal ist durch Wolfram-
Säure verunreinigte Niobsäure; das Mineral wird daher Samarskit
zu nennen vorgeschlagen: 220.
Lbmonnibr: Eisen- Arseniat in Blineral-Wassern der Pyretaaen >> 351.
3) Fr. v. Gruithuisen : naturwissenschaftlich -astronomisches
Jahrbuch für physische und astronomische Himmels-
forscher und Geologen, Mwnchen 8^ [Jb. 1846, 67].
184!r, X für 1849, 193 SS., 1 TH.
Geologisches: S. 115—134. (Aussäge aus anderen Werkeo mit Bemer-
kungen ^tii Vfs.)
Geologische Nachträge und dgl : 160—166.
4) Bericht über die zur B ekanntmachung geeigneten Ver-
handlungen 4 k. Preussischen Akademie der Wissen-
schaften in Berlin. Berlin 8® [Jb. 1847],
1847, Ang.-Dec, Heft 8—12, S. 265—500.
H. Rosb: über das i^ez. Gewicht des Samarskits (Uranotantais) : 279—282«
Ehrbnbero: über den rothen Schnee -Fall mit F5hn im PiuUT'Tkmle in
Tffrol: 285-304, mit 1 Tabelle.
Ehretvbbrg: über die Zimmet- und Ziegel - farbenen zuweilen mit Feuer-
kugeln und Steinfallen b^leitet gewesenen Staub - Meteore , neue
Untersuchnngen und Nadiweis gleicher organischer Mischung dieser
Staubartea seit 44 Jahren, nebst einigen Folgerungen : 319—366.
Weiss: das bei Braunau in Böhmen am 14. Juül847 gefallene Metcor-
eiaen : 391.
Eurbkbsrg: Chinesische Blumen-KuUur-Erde mit 124 „kleinen Chinesischen
Lebens-Formen*': 476—485.
5) Berichte über die General-Versammlungen des Vereins
zu geognostisch-montanistischer Durchforschung de^
Landes Tyrol und Voralberg. Inebruck 8^.
1844, VL Versamml. xx und 64 SS., 1 Karte.
315^ .
Uuuai : über die Minenl- Qoellen als geog^osllsche mifsmKtel cur Eni*
deckung^ der Bodeii*Beschaffenhei(, xii— xiri.
Pefrographiflche Darstelluog der im Jahr 1S49 veranlasaten geognosfiscli*
montanistischen Darehforschangen : 1 — 36, mit Karte.
1840^ VIL Versamml., 46 und 96 SS. mit 1 Tfl. ^
Rdssbgobr: Über den Asphalt, sein Voriconmaen in TyrOl^ seine techniscbe
Bedeutung und seine Gewinnung: 23—46.
Petrographische DarstelJung der im Jahr 1844 veranlassten geognostisch-
montanistischen Durchforschung: 1—69.
1846, Vlll. Yersamml., 63 SS., 1 Profil-Tafel.
K. Trcckbk: Bericht über die im Sommer 1846 vergenommene geogao«
sÜMh^montaiiistisobeii Reise in SU-T^frol: S. 1-35, mit 1 Tfl.
6) Karsten undv. Dbchbn: Archiv für Mineralogie, Geognosie,
Bergbau und Hüttenkunde, Berlin 8^ [Jb. 1847^ 832]
1847, ÄXilj I, S. 1-372.
Bbyrich : Beitrag KUr KenntniM des tertiären Bodens der Mark Brmdm"
hvrffi 3—102.
F. Yf* £. Schmidt : die Basalt-Gänge im RkeMMtk-WMfkSOifd^mSiMtitt*
Gebirge oder nordwärts der Basalt-Regioa des WeiUtwmUei und in
der Umgebung de« BUhtn-QMrff^^ : 103—206.
SmoMBEGK: über das bei Sekötiingen erbohrte Steinsals und dessea Vor-
J^ommea : 316—260.
V. Buch: über Ceratiten, besonders der Kreide: 261—262.
Nöggbrath: die Kunst Onyxe 9 Caroeole, Cbalcedone u. a. verwandte
SteinaHen sa färben: 262—279.
V. Dbchbn : Znsätze zu ÄXf, 161, Hypsometrisohe VerbältriiMe dea Reg.«
Besiri» Kokienm betreffend: 270—287.
Literatw-Anseigen: 287—321.
7) L*In4tiiui^ U SeeU SeieneeM malAe'maftf «e#, fhyiquBM
et naiureUes, ParU, 4^ [Jb. 184ry 838].
JTK. aimee» i847, Sept. 8 - Dea, 17, Nro. TU-^TBO, p. 280— 4M
Chabibbrs : alte Einbrüche des Meeres: 294.
Nene Mineralien ^ 296.
Ad. Bromgnurt : Brnehstilck aber die Veränderungen des Pianzen-Reichs
in verschiedenen geologischen Epochen ^ 289 — 291.
Collomb: über die Formen der Moränen in den Yogesen >> 801.
H. Rosb: über Columbit >• 303.
Ibbbtson und Morris: Geologie von Pefer6oro»^ und Biamfori, und
Schiefer-Gebirge von CoU^eil&n >- 303—304.
Marquis Hastikcs : eocune Süsswasser- Gebirge von HoriU-dif, HanUi 304.
Bll»l,x: Piluvial-Gebirge in den Vagssem: 307—308.
. 3t0
HsiffSLOir: Detritus. des Landm^eUif^ im Cr^ sbg»lagertt 311.
Acland: Beweg^ungen der Gletscher am Orf els#*Berg^ : 312.
FoRBBs: BemerkuD^n dasa: 312.
Pbtjt: über die Bolideo vom 19. Auf^t 1847: SIS.
Popdff: Temperatur voo Nifne-TmgiUk im Winter 1847: 3 IS,
J. Muller : über den Hydrarebus : 336.
H. Rose : Zusammensetzung von Uranotsntalit und Columbit ^ 336.
A. V. NoRDMARN : Rdcbe Säugthierknochen-Lag^rstätte zu Odessa: 339.
A. Delessb : Erscheinungen beim Schmelzen der Gesteine : 339.
Bdcbner: Arsenik-, Kupfer- und Zinn -Gehalt in den Mineral -Wassern
Bayerns : 342.
Bischof : hat das Pflanzen- vor dem Thier-Leben begonnen ? 343.
V. Kobell: Hydrargilit von Ftlls Rieca in BrasUim'y aber den Disterrit:
343-344.
JoLV und LErMBRiB : Organisation der Nummniiten : 347.
V. Humboldt: Brom-haltiger Aerolith zu Braunau in Böhmen: 354.
RivikRE: Symmetrie-Gesetz der Krystalle: 354.
Dblbssb: Foyesen- Gesteine: 354.
Ebjblmbn: neue Methode , auf trockenem Wege die krystallinischeo Ver-
bindungen aus den Gebirgs- Arten zu erhalten: 361.
A. Damovr: neoes Eisenperoxyd-, Mangan- und - Sodaprotoxjrd-Phosphai
im Pegmatit von ChaniehinU bei lAmoges : 361.
A. Bavdrimont : Untersnchungen dber Stroktar und Teratologie krystaUi-
sirbarer StolFe : 361—362.
o^Omalius d'Halloy : tiber die Hjrpothese einer Zentral - WIrme der
Erde: 366.
V. Mbter : Arctomys im Diluviale von Wiesbaden : 368.
BfBLLorrt: bestehen Beziehungen zwischen dem Magnetismus der Erde
nnd dem Niveau-Wechsel des Landes ? 368.
Dbsgloikbaitx : Christianit, eine neue Mineral-Art: 369.
Tallavigiib: Nummuliten-Gebirge im Aude- und PyrsMüsii-Depl. : 371.
Geologische Verhandlungen bei der Gelehrten - Versammlung zu Venedig
im Sept 1847: 373—374.
Ehububbro: über den Aschen- und Organismen - Regen auf Barbados am
1. Mai i81» : 374.
SaBPARD: über allein N,- Amerika gesammelten Meteormassen: 379—384.
Geologische und palilontologische Revue: 390—396.
EBBLMEif : über künstlichen Hyalith und Hydrophan: 398.
J. Möller: über die Wirbelsfiule des Zeuglodon ^ 400.
Bischof: über den einstigen Kohlen-Gehalt der Atmosphäre und einen bis
Jetzt übersehenen grossen Oxydations-Prozess in der Erde ^ 401.
Dubamel: Fortpflanzung der Wärme in Krystallen : 405—406.
Buinbt: fossile Kalamiten in der Kohle von Wigan: 427«
Scortbgagra : fossile Knochen bei Verona : 428.
XVl^ annee, 1848, Jan. 5-26, Nr. rSt-^rSd, p. 1-36.
Dblafossb: Beziehung der Atomen • Zusammensetzung und der Krystall*
Form: 9—10.
317
Pastsor; Krystallisation des Schwefel«: 9.
K»d: Steinkohle anf PrammM^ekem Boden bei FarkMCh an der £hrffr-
MM#eAr^ Grenze : 9—10.
EBBUiBif : Zersetsong^ der Geeteine: S2.
HoMMAiRB DB HsLL i g^eologisch-phyaikaliache Beobaditungen am sehwarzen
Heere: 39—39.
8) Jambson'0 Edinburgh neto Pkito9ophieül Journtt^y Bdi$h
kurg 8^ LJahrb. 1848, 839].
1848, Jan.; Nrb. «7; XL/F^ i, p. l-SOS^pi. 1-9.
G. F. Mackbnzib : Versnch die Erscheinungen in den Thälern von Loeh^
aber mit denen des Diluvium, oder dem Drift an der Oberfläche der
Gegend zusammenzustellen: 1—13.
J. Davy : Eigenschwere des Seewassers der Küsten von BrttUeh-Quyanai
43-46.
U. DB Serrbs und L. Figuier: Beobachtungen über Versteinerung der
Schnecken im Mittelmeere : 60—66.
R. I. MuRcmsoN: über die Silur-Gesteine BÖhmeM und Devon- Gesteine
MShrens «Jahrb. 1848) : 66—79.
A. Broronurt : Veränderungen im Pflanzenreich während der verschie-
denen geologischen Epochen : 97—101.
Favre: Beobachtungen über die relative Lagerung der Formationen der
westlichen Sekwdlm und SMVoyer Alpen: 101—198.
R« Strachby : Beschreibung der Gletscher der Pindur- und ITttfAtnee-Fliisse
im Kumaan Himalaymi 108—123.
Versammlung der N,-AmerüuaUMthen Geologen und Naturforscher am 27.
SepL 1847 zu Boäion: 131—152.
Über den Zeuglodon, Kogh's Hydrarchos : 152—155.
Dovb: mittle Richtung der Winde in N,- Amerika in der jährlichen Periode :
205—207.
Nene Diluvial-Formation der Vogesen : 207—208.
9) The London geoiogieal Journal and Reeord of Disco-'
9erie9 in BritiMh and loreign Palaeontolo'gy , London ff^.
[Jb. 1847, 580].
1847, Mai, Nro. Z \ 1, m, 97-132, pl. 17-23.
W. CorfRiNGTorr : die fossilen Belemnoteuthen des Oxford «days: 97—99,
Tf. 15, 16.
W. A. Iawis: neue Hypanthocrinites-Art aus Wenlock - sfaale zu WaUalli
99—100, Tf. 21.
Fb. Edwards : Monographie der eoeäaen Tellina-Arten von Braekteihgah
Bag und Barion', Fortsetz. : 100—109, Tf. 22, 23.
Th. Davidson: über einige Bracfaiopoden: 109—117, Tf. 18.
818
S. V. Wood : Fossile und Plmnomene von BordweU-eligf Forts.: U7<-13S.
Herausgebers-Artikel: 122—120.
Bibliographische Notitzen : 129—130.
Miszellen: 130—132.
Literarucbe Nachricht: 130.
10) TheLoudotiy Edinkurgh o. DuHin Philoäophieal Mayamime
a Journal of Seienee, e^ London 8^
164f, Aug.-Dec. Suppl. XXXI, u-ui, Nro. »Oß-^ltil^ p. 81— SSS,
pl. 1-3 [Jb. 18471.
A. Connbll: Niederschlag durch Essig -saures Blei im Quell- und FluM-
Wasser: 124—126.
E. W. BinN£v: fossile Kalamiten in aufrechter Stellung in den Schiehteo
des Kohlen-Gebirges bei Wigan^ Laneashire: 250—266.
Ebelmetv: kunstliche Mineralien und besonders Edelsteine: 311—313.
— — Analyse des Kupfer-Nickels aus Ober-WaUiä: 314.
DoBiBYRo: Blei- und Kupfer* Vanadiat aus Chili ^319.
Büchner: Arsenik, Kupfer und Zinn in Bairisehen Mineral-Wa6sem^30S.
R. A. CouPBR : chemische Zerlegung von Töpferei Stoffen : 435—444.
D. Brbwstbr : Krystalle mit verschiedenen Primitiv-Formen und physika-
lischen Eigenschaften und über Flüssigkeiten in Höhlen von Mineralien :
497—510, Tf. 3.
A. CkiNNBLL : Kupfer-Sulphato-Chlorid ein neues Mineral : 537.
3, Brown : natürliches Nickel-Karbonat auf Amerikanüfchem Chrom-Eisen :
541.
£• J. Chapman : Untersuchung und Analyse des Nadelersea; 541 — 542.
11) The Quarterly Journal of the Geological Socieig, illU'
9traied ete,, London 8^ [Jb. 1848^ 205].
1848y Nro. /3; /F, i; S. 1-102 et p. 1—26, pll. 1-7 und viele
Zwischendrucke.
I. Verhandlungen der Sozietät«
a. Laufende vom 26. Mai bis 16. Juni: S. 1—60.
LoGAN : Entdeckung von Kohle auf einer Insel bei der MaUtyiiehen Halb-
insel: 1—2.
Bowbrbank: mikroskopische Untersuchung der Struktur der Pterodactylas-
u. a. Thier-Knochen: 2—10, Tf. l, 2.
BouB : Geologie einiger Alpen- und Mittelmeer-Regionen in SOrBuropai 10.
Lrax: relatives Alter und Lagerung des sog. Nummuliten • Kaiks von
Alakamai 10—17.
HoRNER : Saurier in Saarkrüeker St^nkohle >> 17.
319
OwBif: Vorkonunen fossiler Reste vod Palaeotberiam und swd neue
Geschlechter Paloplotheriam und Dichodon im £oc&n>Saiid sa
Hardle in Skropihire: 17—42, Tf 3, 4.
OwBif: Yorkommen fossiler Reste vod Megaceros Hibernicns nnd
Castor Eoropaens in der pleistocftnen Ziegel-Erde su Jlford und
QrmjfS-Tkurrock in E9sexi 42—46.
Brown: Lepidodendron mit Stigmaria-Wnrzeln so Cmp Brettm: 46—50.
Bbi.lot: Entdeckung von Kohle auf der Insel LokMii aaf Bomsoi 60.
Dawson: Neu-rother Sandstein in NmhSOkottkmd ; 60—60, Tf. 5.
Clarkb: Kohlen-Pflanxcn in Neu-Süd- Wales ; 60—63.
— — Vorkommen von Trilobiten in Neu-SAd- Wales : 63—66.
SvAtiVB : über Trematis : 66—70.
b. Räckstittdige» vom 6 Jnni i849z 70—98.
W. Hopkins : Hebung und Entblösnng des See-Bezirks in Cttmierhnd und
Weeimareland : 70—98, Tf. 6.
e. Geschenke: 99—101.
II. fibersetsongen mid Notitxan j 8. 1—26.
f^AüMAtm: Eruptiver Ursprung von Gneiss nnd Granit- Gnciss [^ Jahrb.]
1-9.
Brandt: Lagerung von Mammonth und Rhinoceros in SHitHen; 9—12.
Karsten : Steinsalz- Lager und Borazit von Slaeefurth: 12—14.
pR. V. Hauer : Cephalopoden des Salzkammergnts etc. : 14—19.
Ehrsnbbro : Organisches im Meteorstaub von Barbados 181 M : 19-23.
6. Bischof: Bildung Pbosphorsaurer Mineralien [«^ Jahrb.]: 24—26.
Gold-Ertrag im Ural und Siküien w&hrend 1846: 25.
Bncber-Titel : 25-26.
Auszüge.
A. Mineralogie^ Krystallographie, Mineralchemie.
Fischbr: fortgesetzte Untersucfiang übet das Br^ummuer
Meteoreisen {SMes. Gesellsch. f. vaterl. Kult. 20. Okt. 184T), F.
snchte an einem ganzen Stack von 20 Grammen Gew. zunächst ausza-
mittein, ans welchen verschiedenen Körpern dieses Meteoreisen ensammen*
gesetzt sey , da' es bei der mit Herrn Dr. Dqflos gemeinschaftlich vor-
genommenen Untersuchung , zu der ihnen nur die feineren Feilspäne zu
Gebot standen , fäglich als ein homogener Körper betrachtet werden
konnte , und fand , dass es drei verschiedene enthalte. Der bei
Weitem vorwaltende Ist eben, wie früher dargestellt worden ist, eine an«
Eisen, Nickel, Kobalt mit geringen Mengen von Kohlenstoff, Chlor,
Schwefel, Calcium u. s. w, zusammengesetzte Substanz. Ein zweiter ist
der in dem Bericht vom 14. d. (BresL Z. Nr. 240) bereits erwähnte
Körper, welcher in der Hauptmasse an vielen Stellen eingewachsen vor-
kommt und vorwaltend Schwefeleisen enthält. Und ein dritter, der überall
in der Masse verbreitet ist, stellt sich bei Einwirkung der Salzsäure auf
das Meteoreisen in der Form weisser glänzender Metall-Blättchen dar, wie
solche auch in andern Meteoreisen und namentlich von Bbrzblius in deo
von BohumiUi» gefunden worden sind. Bei der sehr geringen Menge
beider Körper, die er enthielt, ^ von den eingewachsenen 0,073 und von
den Blättchen 0,045 Gr. — musste er sich grösstentheils auf eine qualita-
tive Untersuchung beschränken ; doch hat er bei beiden das Eisen als vor-
waltenden Bestand theil auch quantitativ zu bestimmen gesucht.
Der eingewachsene Körper besteht aus Eisen , 0,789 Schwefel mit
der entsprechenden Menge Eisen zu Schwefeleisen verbunden , Nickel,
Kohlenstoff und Chrom. Die ßestandtbeile der Metall - Blättcheo sind
dieselben Bestandtheile , die Bbrzbuvs von diesem Körper aus dem
BohrnmiHtuer Meteoreisen dargestellt, und zwar in dem Yerhältniss: Eisen
65,977, Phosphor 14,023, Nickel 15,008, Kohlenstoff 1,422, Kiesel 2,007.
»21
0le8e beideo Kdiper bildeii, weno von den äbrigen Steffen abgeteben
wird y einen meik würdigen Gegensatz j iodem der erste vorwaltend
Schwefel eisen ist, enthält der zweite grSsstentheilaPhospbo reisen«
Dass der erste nar an einzelnen Stellen nnd in verhftltnissmftsig grösserer
Masse, der zweite hingegen überall verbreitet , aber in sehr zarten BUtI*
eben vorkommt, dürfte vielleicht seine Erklarnng in dem versebiedenen
SehoBek - und Erstarrungs - Pnnkte derselben finden. Das Phosphoreisen
scheidet sich schon bei einem Grade des Erkaltens des Meteorolitben aus,
bei welchem das Schwefeleisen noch flfissig ist und daher in grösserer
Menge zusammentreten kann.
Bahr uod Berlin : Analyse des Orthits (Rammblsbbrg^s Ilf.
Supplement, S. 92 und 03). Bahr zerlegte den gelben Orthit vom Brik^^
herg in Stockholm ^ Eigenschwere = 2,78 (I), Berlin jenen vom Thier'
garten bei Stockholm y Eigenschw. = 3,41 (11), und eine meist schwarze
Varietät vom Kullberge bei Stockholm, Eigenschw. = 2,88 (III).
(I)
Kieselsäure 32^93 . •
Thonerde 16,54 . .
Eisenoxydul 4,21 . •
Ceroxyd (Lanthan, Didym) 20,01 • .
Kalkerde 6,76 . .
Talkerde 2,15 i
Manganoxydul .... 0,39 )
Yttererde 0,59 . .
Glüh- Verlust (Wasser und ^
etwas Kohlensäure) .> ^
100,13 99,71 100,55
Nach SvANBBRG, In dessen Laboratorium die Zerlegungen vorgenommen
wurden, entwickelte der Orthit vom Kullkerge auch etwas Schwefel-Wasser^
stoif; er enthält ausserdem ein wenig Kupfer, Blei und Uran, aber keine
Beryllerde. Bbrlin bemerkt , er sey sehr gemengter Natur nnd habe bei
wiederholten Analysen abweichende Resultate gegeben.
OD
(lU)
33,05
• • •
. 27,59
15,29
• • •
. 16,14
16,64
• . .
. 16,01
20,55
• • •
. 11,75
10,18
• . .
. 2,28
1,58
. . .
UM
• } 1,65
1,18
• • •
. 2,12
1 ^1
Wasser
. 11,46
1,24
Kohleni
läure 6,71
Maudutt: fiber eine eigenthfimliche Quarz-Varietät nnd
Aber eine im Ftenne-Departement aufgefundene Mineral-
Substanz (Bullet. gM. iVy 168 etc.). Es handelt srch um einen zelligen
Qoarz , dessen Höhlungen mit zierlichen kleinen Quarz • Krystallen ausge-
kleidet sind. Der Fundort ist am PaM-de-la-Vierge in der zum Departe-
ment de9 DeuX'Sevreä gehörenden Gemeinde de la Chapelle Saint- Laurent.
Bfier herrschen krystallinische Gebilde, deren Erscheinen an der Ober-
Hache ohne Zweifel denselben geologischen Phänomenen zuzuschreiben ist,
welche Felsmassen derselben Natur in den Departements der Venire
Jahrgang 1848. 21
922
a. ■. w, enpoHretcn Hessen. Es nossten bei Ereigiitseen sokber Art be-
tricbtlichr St5niiig;ea und Änderangen in nngebeaden Boden stattgcAn-
den haben. Der Yerf. vcrnrathet, dass bei dieser Kstastrnplie Kieselerde-
baltig« Quellen von boher Temperatur ans dem £rd • Innern anfwflrtn ge-
drungen seyen, durch die Jene kleinen Uuars - Krystalle erseogt wordeft
wAren. — Das aufgefundene angeblich neue Mineral hat BIaudutt M oat-
morillonniste genannt nach dem Orte seines Vorkoaunens, Mmtimt&niUmy
woselbst es in den oberen Lias-Mergeln getroffen wird. Nach einer Aam-
lyae, deren genaue Angabe fehlt, soll die Subslans aas Kieselerde, ThoB-
erde , Kalk- und Talk-Erde bestehen und ihre rothe Färbung von Kobidt
berrubren. [Wir übergehen die weiter angefahrten Merkmale bis ge-
nügendere Aufschlüsse folgen.]
FoRCHHAMM BR : Untersuchung des Seew assers {ÖfterMgi Fei.
Aosd. FSrh. il , 202 etc. , und daraus in Bbrzbuus Jahres • Bericht 1847 ^
S. 3dl ff.). F. befolgte eine sehr sinnreiche Methode, um leiciit und schnell
den Salz-Gehalt mit grosser Sicherheit zu ermitteln. Ein abgemesaeuea
Volumen Seewasser wird mit Salpetersäure sauer gemacht und sodann ge-
nau bis zur Vollendung des Ausfallens mit einer Lösung von salpeter-
saurem Siberoxyd vermischt, in welcher der Silber-Gehalt für ein bestimn»-
tes Volumen genau bekannt ist. Die verbrauchte Quantität vom Fällungs-
Mittel wird nun auf gewöhnliche Art bestimmt und weiset nun die ge-
ringsten Verschiedenheiten in Salz - Gehalt des Seewassers nach. — Als
Salz-reichstes Seewasscr ergab sich das aus dem Mittelländischen Meere
in der Nähe von MaUa, Es enthält 37,177 Tausend - Theile fester
Stoffe, und danmter befinden sich 20,046 Chlor. Der nördliche Tbeil
vom AUuntisehen Meer hat einen sehr unveränderlichen Salz -Gehalt
Das in den Jahren 1844 und 184ö unter dem 60®, 61® und 62®
ndrdlicher Breite zwischen 5® und 23® westlicher Länge von Cfremwiek
gesammelte Wasser enthielt nach einer Mittelzahl, 1^,45 Tauseadtheile
Chlor (Minimum = 19,41^ »nd Maximum = 19,515) in einem Salz- Ge-
balt von 35,691 Tsussendtbeilen. Nach allen Küsten hin, selbst wenn sie
kleinen Inseln angehören, nimmt der Salz-Gehalt merkbar ab. Bei Tiborr-
äctm auf den Faröem war der Chlor- Gehalt nur = 18,885. Im Wasser
der Nordsee stieg der Chlor-Gehalt nicht auf 19 Tausend theile. Zwischen
Berten und den Oribiey-Inseln war er = 18,997 und sudwestlich von
Egereund nur 18,278. Im KaUe^at - Wasser ist er noch niedriger. Im
August 1844 war er 1 1,077, und zur Winterzeit an der Spitze von SdMum
= 0,212. Der Chlor -Gehalt im Meerwasser ist Jedoch am wenigsten
vsriirend. Der Gehalt an Schwefelsäure , welcher sich auf dieselbe ein-
fsche Weise, wie das Chlor ermitteln lässt, wenn man eine. Losung von
Chlor-Barium von bekanntem Gehalt anwendet , zeigt sich wechselnder.
Bei Prüfungen des Wassers aus dem AiianiMiem Meere — worin der
Chlor - Gehalt nur um Hunderttansendtheile variirte — schwankte der
3113
Scbwefelilare-Gehall xwiichen 2,S89 und i,136 TaosHidtheilen. D«r Oeball
an Kalkerde wechselte von 0,596 bU bu 0^698 und der an Talkerde
swidclien S,ii6 und 2,200. Im Wasser des Mittellftndisehen Meeies war
der Kalk-Qebalt etwas grösser, • als in dem des AiUmHsokem , voa 0,640
bis 0,676; daicegen war der Gehalt an Talkerde nicht vermehrt, x. B.
bei OÜrmihnr ^ 2,133, aber weiter hinein noch niedrig^er, z. B« um
Jfalte =s 2,74 nnd um GMrfu =s 1,826. — Alles Meerwasser enthält nach
dem Fiitriren kohlensauren und pbospborsauren Kalk Aufgelöst Aneb
KieaelsSore, deren grösster Gehalt aber nicht böhex stieg, als bis sn 0,03
Tb. auf 1000 Tb. von Wasser. — Unerwartet, aber konstant ist das Re-
ftiiitat, dass tieferes Meerwasser am Strande, wenn der Grund Thon-Mergd
ist und sugleich kieselsaure Thonerde und kohlensaure Kalkerde enthält,
reicher an Kalkerde und ärmer an Talkerde wird. Ein Theil von kohlen-
saurem Kslk wird gegen Talkerde aus der schwefelsauren Talkerde des
Wassers ausgewechselt, indem sich ein Doppel - Silikat von Thonerde und
Talkerde bildet. Wo der Grund nur aus Muscheln , Kreide und Quars-
aand besteht, bleibt der Talkerde -Gehalt unverändert. Dieses Verhalten
trägt dasQ bei, um im Seewasser den kohlensauren Kalk wieder zu er-
netzen, welcher von Schaalthieren daraus binweggenommen wird, und den
das Wasser nicht eher wieder aufnimmt , als bis die Schaale zerfallen
«nd ihr Pniver mit dem Thon vermischt worden ist.
Wolp: Analyse des GaMUiner Tbermal-Wassers, Haupt-
Quelle iÖHmT§iehi9eheh\itter fiirLit., iSd?, S. 867). In 10,000 Theilen
sind enthalten:
schwefelsaures Kali 0,01413
„ Natron ...... 1,07511
Chlor-Natrium 0,47646
kohlensaures Natron 0,06242
„ Kalkerde 0,47406
„ Talkerde 0,03601
„ Eisenozjrdul 0,06706
„ Manganozydul .... 0,02618
basisch phosphorsaore Thonerde • « 0,06374
Kieselsäure 0,31468
3,40036
freie Kohlensäure . 0,06688
3,66724
nberdiets Spur von Strontian, Fluor und Baregin.
R. RaoDivs: Vorkommen von metallischem Kupfer In zer-
setztem Basalt (WöHLBR und Libbio's Aimal. LXIIi , 2i2 f.). Auf
324
dem Virneherg oder d«r Si.-Joiefks-Cfruke bei RkeimhreUhmch wird eht
im 6r«uwackeii Gebirge aufseUender Gan^ abgebaut. Er beatebt in dtr
Regel BUS zwei, zuweilen auch aus drei neben eiaander liegenden Trimineo,
und man kann annehmen, daaa der Gang auf einer Ldoj^en - Auadebaung
von 170 — 200 Lachtern bekannt and im Bau gewesen ist. Es scheint,
da SS die Rom er im Vimeberg schon Bergbau getrieben haben; denn in den
alten Halden finden sich RdmUtehe Münzen von AifTomcs Pios und viele
alte Arbeiten im festesten Gang • Gestein geben nnverkennbar Zeugnisa,
dass sie vor Erfindung des Schiesspulvers betrieben worden. Die Gang-
Masse besteht ans Quarz , der theils in Homstein übergeht , theil«
viele Drusen - Räume umschliesst , die meist mit Tropfstein - artigena
Chaicedon ausgekleidet sind. Die in oberen Teufen der Gmbe viel-
fach vorkommenden Sauerstoff - Verbindungen des Kapfers — Roth-
Kupferers, Malachyt und Phosphoro - Chalcit — verwandeln sieb, Je
tiefer man in die Grube eindringt, in Schwefel-Verbindungen des Kupfers,
vorzugsweise in Bunt-Kopfererz und Kupferglanz. Gleichzeitig wird der
Gang an diesen Stellen geschlossener nod berührt und durchschneidet na
mehren Orten ein basaltisches zersetztes Gestein, welches stets, und nnr
an den Bertihrungs - Punkten von Gediegen - Kupfer durchsetzt ist '"• Da
bis jetzt über die chemischen VerbAltnisse jenes basaltischen Gesteines
keine Angaben vorliegen, die einen Zusammenhang der Zersetzung der
Kupfererze mit der des Gesteines selbst feststellen, in welchem sich das
Kupfer metallisch abgelagert, so wurde der Verf. veranlasst, das ba-
saltische Gestein nnd dessen Einschlüsse Olivin und Magneteisen za
analysiren.
Der Busalt zeigt einen sehr weit vorgeschrittenen 2>rsetzaags-Zustand.
Er ist grau ins Grünliche; der Bruch uneben, fast schaalig; häufig dnroh-
ziehen dünne Kupfer-Blättchen, oft mehre Zoll laug und breit, die Masse
nach allen Richtungen; es zerfällt unter geringem Schlage in Bohnen-
bis Nnss-grosse Stücke , deren jedes sich aus dem Metall-Blättchen wie
aus einer Hülle schält. Man sieht, dass das Kupfer in gelöster Form
einer das Gestein zersetzenden Flüssigkeit folgte, und sich erst nach und
nach mettallisch ausschied. Die Eigenschwere des zersetzten Basaltes
war = 1,87. Resultate zweier mit verschiedenen Stacken angestellter
Analysen :
Kieselerde .
. . 46,4 .
. 40,6
Thonerde . .
. . 21,7 .
. 25,9
Eisenozyd . .
. . 1,1 .
. 0,6
Eisenoxydid .
. . 20,2 .
. I3,i
Bittererde . .
. . 10,8 .
. 10,0
100,2 00,2
* Die Tlialsache wurde |9«reils von Möooekath zur Sprache gebracht. S. Jahrb.
1846, S. 4J7.
32S
I>rr g^leichfalis sehr zersetzte Olivin, dessen spezifische Schwere BMr
noch 1,98 betrog, gab als Mittel zweier Zertegnogen :
Kieselerde 51,4
Eiseooxydul S8,8
Eisenoxyd 1,0^
Bittererde 17,4
98,6.
Für die Zersetzung des Basaltes und des Olivins, so wie für die
gleiebzeitig erfolgende Ausscheidung des Kupfers in metallischer Form
gibt R. folgende Erklfirung. Die Schwefel - Verbindungen des Kupfers
und Eisens , welche als Buntkupferers das basaltische Gestein durch-
setzen, verwandeln sich in Berührung mit Luft und Feuchtigkeit in die in
Wasser Idslichen schwefelsauren Oxyde oder Oxydule beider Metalle, und
diese folgen nun dem mit verwesenden organischen Alaterien beladenen
Tagewasser, welches das basaltische (Gestein langsam durchsickert. Auf
diesem Wege muss die Reduktion des schwefelsauren Kupferoxyds , das
wahrscheinlich durch Eieenoxydul - Salz schon in Kupferoxydui - Salz ver-
%vandelt war, vollkommen vor sich gehen : der Sauerstoff des Oxyds tritt
in Verbindung mit dem Kohlenstoff und Wasserstoff der organischen Ma-
terie, und die freiwerdende Schwefelsaure entzieht nun dem Basalt die in
ihm enthaltenen Basen nach Maasstab ihrer Verwandtschaft und der
Ldsiichkeit ihrer schwefelsauren Salze. Das reduzirte Kupfer lagert
sich zwischen den Spalten des zersetzten Gesteines, analog wie bei einem
galvaoo - plastischen Prozess, in dünnen zusammenhängenden metallisch
glänzenden Blättchen. In Folge dieser zersetzenden Einwirkung der
Schwefelsäure sind dem Basalt nach uud »nach die Alkalien , so wie aller
Kalk entzogen worden, und der Olivin mnsste die Bittererde in grösserem
Verhältnisse abgeben, als das Eisenoxydul ; das Magnet eisen blieb unzersetzt.
A. v. Hobsrt: Analyse eines Minerals von OrmtU»m {Ösierr,
Blätter für Lit. 1847^ Nro. 279, S. 1108). Die Substanz ist mit Hinter-
lassung von Gold in Salpetersäure loslich. Analyse:
Schwefel 16,90
Arsen 37,20
Wismuth ....... 18,40
Eisen 4,85
Kobalt 2S,«0
Gold Spur,
102,66
Nach Abschlag des Wismuths und Berechnung auf 100 ergibt sieht
Schwefel 10,750
Arsen 44,128
Eisen : . 5,753
Kobalt 30,367
99,998
SM
y
weloh» Zaaa»naiMU«Dg mit Jener de« Kobalt *GlaD«es übereinflflüumt.
Da« Wismuth iat ala g;^edieg^nea nod zwar nnr ala beigemengt z« be-
trachten, da nach der Analyae kein Schuefel eröbrigt, um Schwefel- Wi«-
math zu bilden, und da daa Wiamuth bei aehr geringer Temperatur aaa-
•aigert, bei welchec die Oberflache des Kobalt-Glansea ganz unverändert
bleibt. Schleift man das Mineral an, so lassen sich die Kömer des ge-
diegenen Wismuths an der röthlichen Farbe erkennen. Es gebort sonach
dieser Kobaltglanz zum bestaedrischen Koballkies ; dafür sprechen sonst
noeh alle übrigen Eigenschaften in Farbe, Glanz, Strich, das Verhalten
vor dem Löthrohr; nur das apeziflsehe Gewicht ist 7,4 bis 7,5., welche
Differenz, theils von Wismuth, theils von abweichender Menge des
Gediegen-Goldes abhängt, dessen Efgenschwere 9 betrigt, w&hrend die
des Kobalt*Glanzes 6,4 ist. — A. Patbra untersacbte eine aasgeseichaet
atrablige Yarietftt des nämlichen Minerals und fand, nach Abzug des
Gediegen-Goldesy der Kteseisäure und des Wismuths :
Schwefel 19,78
Arsen 43,63
Kobalt 32,oa
Eisen ........ 4,S6
99,99
•omk gans dbereinstimmeiftd mit der obigen Analyse.
Wöhlbr: T hon erde -Gehalt des Pyrochlors(PoooBifD. Annal.
LXt^ S64). Der Tbonerde-Gehalt, welchen W. im Pyrocblor von mkmk in
HHkirUm gefunden hatte , wurde von HBEMArm geläugnet Eine durch
Stadblbr wiederholte Aaalyse und derAosspnieb von BiRSBumi bestätigen
die WdRiJta'kche Angabe.
HAUSMANTf: über die Erscheinung des Anlaufens der Hine-
ralk5rper (Nachricht von der Universität und GeseHsch. zu Gottin^em
1848, Nro. 3, S. 34 ff.). Die schöne Farben-Erscheinungen, weiche die Ober-
fläche des Stahls zeigt, wenn er in verschiedenen Graden erhitzt wird, die
man das Anlaufen nennt, wird auf manchfaltige Weise aoeb an Mi-
neralkörpern wahrgenommen und steht häufig mit gewissen Veränderungen
im Zusammenhange, welche die Oberfläche derselben erleidet, daher ver-
schiedenartige Mineralkörper sieh in dieser Hiosieht oft abweichend ver-
halten. Bekanntlich ist die Ursache des Anlaufens die Bildung eines
höehst dfinnen Überzugs, der das Licht bindorchlässt , welches dann mit
einer gewissen Farbe von der Oberfläche des Körpers zurückgeworfen
wird. Im Wesentlichen stimmt diese Erscheinung mit den NswTOiv'sehen
Farbenringen fiberetn y nur mit dem Unterschiede , dass sie sich hier bei
durchfallendem, dort bei zurückgeworfenem Lichte zeigt. Die Art der
Farbe ist von der Stärke des Überzugs oder Blätteliens, nicht von der
Gbrigen BeschaffenlH*it , namentlich nicht von der eigenthumlichen Farbe
oder von der chemischen Natur desselben abhängig ; daher sich die Er-
scheinung bei den verschiedenartigsten Körpern auf ähnliche Weise dar-
SPi7
•MIea kann. Wie «d itn NBWton'arJieii Firbw-Riai^tt «iae r«w tar
Zwiabne der Stärke des Ucbt dureblaseenden HitteU abbAogige Reibeo-
folge der Farben aieh seigt , weleben System oder welche Ordnoog voa
Farbea aieh mit gewissen Modifikationen mefarfach wiederholt , so treten
fineb bei der Erscheinung des Anlaufens, indem der sieh bildende Übersng
«llmfthlicfa stärker wird, verschiedene Farben in äbnlidier Reihenfolge
benror; und wenn die eine Reibe durchlaufen ist, so beginnt eine neue
Farben-Folge. Bei dem Anlaufen des Stahls ist dieses Verhalten längst
genan bekannt. Auch isl die Benutzung der Anlauf- Farben als eines
wichtigen Kewiseichens zur Beurtheiluag der Gluhgrade, die für das
Härten des Stahls von der grössteu Bedeutung ist , ohne Zweifel schon
«ehr alt. Äbniicbe Farben-Erscheinungen als bei dem Erhitsen von Stahl,
Einen, Kupfer sidi seigen , hat bekanntlich PRinsruBt auf Metallplatten
durch Entladung gemeiner Elektrisität, und Noniu auf galvanisdi chemi-
schem Wege bewirkt.
Die Erscheinung der angelaufenen Farben-Reihen kann sich nach zwei
Dimensienen darstellen, entweder senkrecht gegen die Fläche, auf welcher
sie hervortritt, oder in der Ebene derselben. Nach der ersten Dimension
geht an einer gewissen Stelle durch die allmähliche Zunahme der Stärke
des sich bildenden Überzugs, die eine Farbe in die andere über. Zu einer
gewissen Zeit nimmt man also an derselben Stelle immer nur eine gewisse
der {edesmaligen Stärke des Oberzuges entsprechende Farbe wahr. Da-
gegen kann sich auf einer hinreichend ausgedehnten Oberfläche die ganze
Reihen-Folge der Farben zu gleicher Zeit darstellen, vorausgesetzt, dass
die Stärke des Überzugs zu einer gewissen Zeit nicht überall gleich ist,
sondern nach gewissen Richtungen alle Abänderungen der Stärke besitzt,
welche die Farbenreihe bedingen. Findet diese Zu- oder Abnahme der
Stärke von einem Punkte aus radial nach allen Seiten auf gleiche
Weise Statt , so zeigt sich die Erscheinung der Farben • Reihen auf der
Oberfläche in konzentrischen Ringen, also in der Art der Nbwtom 'sehen
Farben-Ringe. Paibstlsy erreichte Dieses , indem er die Entladung ge-
meiner Elektrizität durch die Näherung einer Spitze gegen eine Metall-
Platte bewirkte. Nobiu erlangte Dasselbe, indem er den Strom des einen
Pols der VoLTA'schen Säule in einem Platindraht konzentrirte, der sich in
der zu zerlegenden Flüssigkeit in eine Spitze endigte ^ wogegen er den
Strom des andern Pols in einen Leiter führte , dessen eingetauchtes Ende
sich in eine Scheibe oder Platte verlief, und der senkrecht gegen die
Richtung des Stroms, sehr nahe an die Spitze des Platindrahtes gebracht
wurde. Auf ganz einfache Weise lässt sich Dasselbe bewirken, wenn
man die Flamme einer Spiritus - Lampe gegen eine darüber angebrachte
Knpferplatte senkrecht wirken lässt.
Aus dem hier Mitgetheilten erklart sicli nun leicht das verschieden-
artige Vorkommen der angelaufenen Farben an Mineral- Körpern. Ist eine
Fläche von einem dünnen Überzuge in vollkommen gleicher Starke be-
kleidet, so zeigt sich nur eine Art von angelaufener Farbe. Nimmt der
Überzug durch irgend eine Einwirkung allmählich an Stärke zu, so ver-
328
ludert' sich die anf^elatfene PaiHbe, und *e« treten die versehiedraen
Tinten in einer Shnlichen Reibenfolge hervor, als man sie bei dem Ad-
laufen des Stahls wahrnimmt. Bei vielen Minemlk^rpem , bei denen der
Übereng, von welchem die angelaufenen Farben herrfibren, dnreb eine
Umänderung der Substanz bewirkt wird, findet eine solche Verändemn^
der Farbe Statt; aber nur bei wenigen schreitet die Bildung des Über-
zuges 80 rasch fort, dass die Umänderung der Farbe in knrxer Zelt
beobachtet werden kann. Es lassen sich indessen durch känstlfehe Mittel,
welche die Entstehung eines Überzuges beMbleuirigen , in kurzer Zeit
fthnliehe Farben an Mineralkorpern hervorrufen, als sonst nnr in längeren
Zeiträumen an ihnen zum Vorschein kommen. Ist der Überzug, dnreh
welchen die angelaufenen Farben entschen , auf der FUche eines Minerals
von ungleicher Stärke, so erscheinen verschiedene Farben neben ein-
ander bald in geringerer und bald in grösserer Anzahl. Bei gleicbmässiiger
Zu- oder Abnahme der Stärke des Überzuges in einer gewissen Richtung
zeigt sich der Wechsel der Farben ganz auf ähnliche Weise, als in den
NfiwTon'schen Farbenringen. Ist aber, wie sehr oft, die Ungleichheit der
Dicke des Überzuges unregelmässig, so können natdritcher Weise die
Farben nicht in geregelter Reihenfolge erscheinen.
Wie bei dem Anlaufen des Stahls die Pblitur der Fläche von grossen
Einfluss auf die Schönheit der Farben ist, so pflegen auch an Mineral-
korpern die angelaufenen Farben um so schöner und lebhafter zu erschei-
nen, je grösser die Glätte der Flächen ist, auf welchen sie sich dffirstelien.
Mit der Erscheinung der Anlauf-Farben ist sehr gewöhnlich ein mehr
und weniger lebhafter Glanz , am häufigsten ein metallischer , zuweilen
ein Demant- oder Perlmutter-artiger verbunden. >Bei Körpern, deren Ober-
fläche im geivöhnlichen Zustande metallisch glänzend ist, pflegen auch
die angelaufenen Farben mit dieser Art des Glanzes zu erscheinen. Zo*
weilen zeigt sich aber in Verbindung mit den Anlauf - Farben ein Glans,
welcher der unveränderten Oberfläche nicht eigen ist. Es können z. B.
Körper, welche ursprunglich Glasglanz besitzen, durch das Anlaufen aaa-
gezeichneten Metallglanz annehmen. Dass auch der Glanz um so lebhafter
zu seyn pflegt , Je grösser die Glätte der Flächen ist , welche das Lieht
zurflck werfen, versteht sich von selbst
Haioingbr hat zuerst darauf aufmerksam gemacht, dass die Verthei-
lung der Anlauf - Farben sieb zuweilen nach der Krjrstallisation richtet.
Der Vf. besitzt kubo-oktaedrische Bleiglanz-Krystalle von Neudarf im An-
kalHsehen , an welchen die Oktaeder - Flächen stahlblau angelaufen , die
Würfel - Flächen dagegen unverändert sind. Die Ursache dieser Erschei-
nung möchte vielleicht darin zu Ruchen seyii, dass die Mfschungsverände-
rung, wodurch der dünne Überzug, der das Anlaufen bedingt, hervorge-
bracht wird . auf den dem Blatter -Durchgange entsprechenden Flächen
weniger leicht erfolgt , als auf solchen, welche die Ebenen der Blitter-
durchgänge schneiden, gleichwie ein schicfriges Gestein weniger leicht
an der der Schieferung parallelen Oberfläche als an einer solchen ver-
witteii, gegen welche die Schieferung gerichtet ist.
999
Die ErseheinuDg der Anlanf^Farben findet eine bestimmte Grenze tn
der SCirke des deckenden Mittels, bei welcher die Licfatstrahlen nicht mehr
bindarch{(^hen. Sobald der Überzog diese Stärke erreicht, erseheint er in
der Farbe, die ihm bei anffallendem Liebte e]g;en ist; und sehr gewöhn-
Keb verschwindet dann zugleich der Glanz, welcher mit den Anlanf-Farben
▼erbnnden zn %tyn pflegt . Man hat bisher in der Mineralogie auch diese
Yerflndernng der Farbe der Oberfläche unter dem Anlaufen mit begrilFen,
welches »dessen nicht gebilligt werden kann, da diese Farben -Erschei-
nung «ich' von derjenigen , welche dem Anlaufen des Stahls analog ist,
wesentikb unterscheidet. Da nach der verschiedenen Natur des decken-
den Mittels auch der Grad der Durehscheinheit sehr abändert, so moss die
Erscheinung der eigentlichen Anlauf-Farben bald froher bald später eine
Grenze finden. Auch ricJitet sich das frfihere oder spätere Aufhören ihre» Er-
scheinens nach der schnelleren oder langsameren Bildung des Überzugs.
Das deckende Mittel, von welchem die Anlauf-Farben herrühren, ist
seiner Natur nach bei Weitem am Gewohnlichsten von dem Körper, an
welchem die Farben -Erscheinung sieh zeigt, verschieden; es findet dabei
aber der wesentliche Unterschied Statt, dass der Überzug entweder in
Beziehung auf den Körper, an welchem er vorkommt, etwas ganz Zunilli-
ges vnty oder durch eine chemische Veränderung gebildet wird , die jener
durch irgend eiue Einwirkung an der Oberfläche erleidet. Kein Körper
lässt dadurch, dass er andere Mineralkörper in dünnen Häuten bekleidet,
häufiger die Anlauf-Farben erscheinen, als das Eisenoxydhydrat, bald
al« ochriger Gelb-, bald als Braun-Eisenstein. Das Eisenoxydhydrat gebt
bekanntlich sowohl aus der Zersetzung von Kiesen, namentlich von Schwefel-
und Wasser-Kies, als auch aus dem kohlensauren Eisenoxydul hervor. Das
auf die erste Weise entstandene wird oft von Wasser mechanisch aufge-
nommen und fortgeführt. Kohlensanres Eisenoxydul wird durch Kohlen-
säure in Wasser aufgelöst. Bei höherer Oxydation des Eisens und dem
Entweichen von Kohlensäure bildet sich Eisenoxydhydrat, welches sich
entweder niederschlägt, oder mechanisch vom Wasser fortgefnrt wird.
Schöne, durch Eisen oxydhydrat bewirkte pfauenschweifige und Stahl-Farben
zeigen sich besonders häufig auf den Absondern ngs -Flächen von Schwarz-
kohlen*, von Anthrazit, so wie auf den glänzenden Ablösungen des
Alaun Schiefers. Eben so häufig nimmt man aber auch an diesen
Körpern stärkere Überzüge wahr, welche die eigenthnmlichen gelben und
braunen Farben des Eisenoxydhydrats besitzen. Hier wurde das Material
xnr Bildung dieser Substanz oflfenbar von Kiesen dargeboten. Ein dfinner
Überzug von Eisenoxydhdrat bewirkt auch die ausgezeichnet schönen und
lebhaften Aulauf-Farben, welche nicht selten den Eisenglanz schmucken
und in grösster Pracht an den StulFen von BUa wahrgenommen wer-
den. Ein Tropfen Salzsäure raubt augenblicklich diesen Schmuck. Um
dvreh einen Versuch die Bildung eines zarten Überzugs von Eisenoxyd-
hydrat nnd dadurch die Erscheinung des Anlaufens zu bewirken, Hess
der Verf. Drihurger Eisenwasser über hineingelegten Stucken von Schwarz-
knhieund von Eisenglanz bei gewöhnlicher Temperatur allmohlich verdunsten,
830
«od Mh auf dieae Weite m den Fllchf n jener Körper, auf wrlchen das
gebildete Eisenoxydhrat sich ablagero koante, Aalauf-Farben entsteben.
N&chat dem fiisen-Oxydbydrate ist Manganoyd- H y drat diejemg«
SubataDz, durch deren duone Überzuge auf MioeraULÖrpern voo verscbir-
deoer Natur am häufigsten Anlauf-Farben bewirlit werden. Das Mangan-
oxydhydrat , welches diesen Einfluss hat , ist bald reia, bald , und zwar
besonders oft, das mit dem^amrn W a d beseichnete innige Gemenge von
Mangan und Eisenoxydhyrat. In maochen Fälleo durften die dadureb ge-
bildeten zarten Häute auf ähnliche Weise als die des reinen Eisen-
oxydbydrates durch Ausscheidung ans Wasser , i» weichem kohlenaauraa
Manganoxydul durch Koblenafture aofgelosst war, entstandeo seyn \ sehr oll
•ist aber ihre Bildung ohne Zweifel, gleidizeitig mit der Erzeugung der
Urper, die sie bekleiden, welches namentlich von den aus Wad bestehen-
den Überzügen des. Braun ei sensteins gelten durfte, dessen stalakti-
tischen und nierenförmigen Gebilde dadurch zuweilen mit dea schönsten
angelaufenen Farben prangen, dagegen oft wie mit einem schwarzen
Lack überzogen erscheinen, wenn die Hülle eine etwas grössere Dicke liaf.
Am gewöhnlichsten wird das Anlaufen der Mineralkörper dadurch ver-
anlasst, dass durch irgend -eine Einwirkung eine Mischungs- Veränderung
an der Obertläche erfolgt. Da sich solche sowohl nach der verschiedenen
chemischen Natur der Körper, als auch nach den abweichenden Ursachen
ihrer Umänderung richtet» so kommen bei dieser Art der Bildung des Über-
zugs, der die Anlauf-Farben bewirkt, die manchfaltigsten Verschiedenheitrn
vor. Wie unter allen Umänderungen , welche die chemische Constitution
der Mineralkörper in der Natur erleidet , keine gewöhnlicher ist , als die
durch Aufnahme von Sauerstoff bewirkte, so liegt hierin auch bei Weitem
am häufigsten die Ursache ihres Anlaufens. Der Sauerstoff wird entweder
von der Atmosphäre oder vom Wasser, oll ohne Zweifel von der in
Jener enthaltenen Feuchtigkeit dargeboten. Die dadurch bewirkten Mi-
acbungs- Veränderungen sind bald einfacher, bald zusammengesetzter. Es
äadet dabei der Haupt- Unterschied Statt, dass die Oxydation, die oft von
einer Aufnahme von Wasser begleitet ist, entweder ohne Ausscbndong
eines Bestandtheils vor sich gehet, oder dass eine solche erfolgt.
Unter den Mineral - Körpern, bei welchen das Anlaufen von einer
Mischungs-Verändernng der ersten Art benrühii, zeiclinet sich dasAraenik
durch die schnelle Umänderung der Farbe seiner frisch aufgeschlagenen
Flächen aus. Um die Umache seines Anlaufens genauer zu erforscbnn,
wurden schon vor längerer Zeit von dem Vf. in Verbindung mit HfinaiGi
in UttTSte einige Versuche angestellt, welche das nachher auch durch
BoifSDOAiT bestätigte Resultst ergeben haben , dass bei dem Arsenik das
Anlaufen von dem in der atmosphärischen Luft enthaltenen Wassergaae
herrührt. Im Luft- verdünnten Räume erhielt sich Arsenik über ein Jabr
lang unverändert. Dasselbe war der Fall, wenn Arsenik in vollkomaien
trockner Luft aufbewahrt wurde ; wogegen es in mit Wassergas gesättigter
Luft schon nach 24 Stunden eine merkliche Veränderung der Farbe zeigte.-
Unter den in der Natur vorkommenden Metallen, bei welchen
3St
oberilicbliolM O^ydalioD die Unacke des ADlaufenc ist, teiehoei tiek
bMooders dag Wismut b durch Schönheit und Manchfaltigkeit seiner
ünUuf-Farben aus. Der Entstehung^ von Wismutbocber ist offenbar das
ünlaufen zttsnsclireiben. Kupfer erscheint häufig gold-g*elb angelaufen;
aber nur selten treten bei ihm , wenn es in gewöhnUcher Temperatur ap
der Obei-flärbe oxydirt, andere Stahlfarben . hervor, die durch Erhitxung
aehr leicht entstehen.
Die meisten Arsen ide laufen durch oberflächliche Oxydation an, nad
ohne Zweifel wirkt dabei die grosse Anneigong des Arseniks com Saner-
stoff befördernd. Man nimmt bei ihnen sowohl einfarbiges als aodi
bnntes Anlaufen wahr, wie man es namentlich bei dem Speisko halte,
dem Hartkobalterx , dem Arsenikkiese, dem Kobaltglans,
Niekelglanzzu beobachten Gelegenheit hat. Arsenik-saare Verbindongen
geben hauptsächlich aus der Oxydation der Arsenide hervor, daher maa
Jene auch wohl besonders für die Ursache ihres Anlaufens wird halten
dfirfen.
Manche Schwefelmetalle werden durch Oxydation in Sulfate umge-
wandelt, wie Solches z.B. bei dem Blei glänze der Fall ist. Obgleich
das Schwefel -Blei nicht selten auch zur Bildung anderer Salze Veran-
lassung gibt, wobei der Schwefel ausgeschieden wird, so ist es doch wohl
niclit unwahrscheinlich, dass die angelaufenen Farben, welche an ihm za<
weilen in grosser Schönheit vorkommen , ' der Entstehung einer dünnen
Haut von Bleivitriol zuzuschreiben sind. Diese Vermuthung gewinnt da-
durch an Wahrscheinlichkeit, dass der Bleiglanz, welcher als Ofenbruch
bei verschiedenen Hüttenprozessen vorkommt, sehr gewöhnlich angelaufene
Farben und nicht selten eine weisse Rinde zeigt, die sich als Bleivitrlöl
EU erkennen gibt.
In der grossen Abtheilung der Oxygenide gibt es im Ganzen nicht
viele Mineral- Substanzen, bei welchen die Erscheinung des Anlaufens durch
Aufnahme von Sauerstoff herbeigeführt wird, ohne dass zugleich die Aus*
Scheidung eines Bestand iheils Statt findet. Der Magneteisenstein
verdankt seine angelaufenen Farben zuweilen einer oberflächlichen Um«
Wandelung des Eisenoxyd-Oxyduls in Eisenoxydhydrat, Ausgezeichnet ist
bei einigen Silikaten, welche Eisenoxydul oder Eisenoxyd -Oxydul enthalten,
die durch Aufnahme von Sauerstoff und Wasser bewirkte Zersetzung, bei
welcher sich Eisenoxydhydrat bildet, welches bei fortschreitender Ver«
Witterung durch die gelbe oder braune Farbe sich verräth , aber bei dem
ersten Beginnen der Mischungs-Veränderung Anlauf-Farben an der Ober-
fläche veranlasst. Diese Erscheinung zeigt sich bei mehren zum Peridot
gehörigen Mineralkörpern, namentlich bei dem Olivin ^ dem Hyalosi-
derit und Fayalit, so wie auch bei dem Ilvait.
Zu den MineraKSubstanzen, bei welchen die Bildung einer Verwitte-
rnngs • Rinde durch Oxydation mit der Ausscheidung eines BestandtheiU
verknüpft ist, gehören gewisse Sulforide, bei welchen der Schwefel ent-
weieht, indem die Metalle , an welche er gebunden war , in Oxyde oder
Hydrate ftieh verw«ndela. Diese Art der Zevsetswig hat besonders bei
der Umwandlung des Schwefelkieses in Einenoxydhydrst die Aof-
merkRBmkeit auf sich gezogen : aus der Beschaffenheit dci^ Zersetzung«-
Prodttkte darf man aber auch bei manchen andern Solforiden auf ein«ii
analogen Hergang suhliessen. Den Anfang der Entstehung von Eisen-
oxyd- Hydrat aus dem Schwefelkiese verkündigt das Anlaufen der Ober-
fläche, welches bald einfarbig, bald bunt, zuweilen mit schdnen und leb-
haften Farben sich darstellt. Diese verschwinden indessen durch das
Fortschreiten der Zersetzung, und weit h&ufiger erscheint die Oberfläche
in den eigenthumlichen braunen Farben des Eisenoxyd bydraWs , woatit
dann auch gewöhnlich der metallische Glanz sich vermindert oder ver-
schwindet. Der Wasserkies sclieint, ob er gleich dieselbe rbemisdie
Zusanun^nsetzung hat als der Schwefelkies , häufiger als dieser mit soge-
laufenen Farben vorzukommen, wovon der Grund vielleicht in seiner elwas
geringeren Dichtigkeit liegt Auch der Magnetkies, aus dessen Zer-
setzung ebenfalls Eisen -Oxyd -Hydrat hervorgeht, kommt zuweilen mit an-
gelaufene» Farben vor ; ungleich häufiger ersclieint er aber mit einem
braunen Beschläge.
Der Kupferglanz und die Sulfuride, in denen das Schwcfel-
kupfcr mit Schwefeleisen verbunden ist, namentlich Kupferkies und
Bunt-Kupfererz, zeichnen sich durch das Anlaufen besonders aus.
Dass eine Oxydation des Kupfers und eine Umwandelung des Schwefel-
risens in Eisenoxyd - Hydrat dabei vorgeht, lässt sich wohl nicht bezweifeln
und gibt sich bei fortschreitender Zersetzung durch die Natur der daraus
hervorgehenden Körper zu erkennen. Der Kupferglanz kommt sehr
oft, zumal stahlblau angelaufen vor. Am Ausgezeichnetsten stellt sich
aber diese Erscheinung bei dem Kupferkiese und dem B u n t-K u p f e r-
Erze dar. Bei beiden nahe verwandten Mineral-Substanzen zeigen sich
manchfaltige Nuancen von angplaufenen Farben : beide verhalten sich
aber noch hinsichtlich dieser Erscheinung sehr abweichend. Der K u p f e r-
kies, dessen ursprungliche charakteristische Farbe das Messinggelb ist,
läuft langsam an, und bei ihm kann man die ganze Reihe der Stahlfarben
verfolgen vom Goldgelben durch das Roths, Violette, in das Blaue und
Grdne. Bald sieht man diese Farben einzeln , bald neben einander. Am
Häufigsten zeigt sich der Kupferkies goldgelb, manchmal roth, sehener
violett, blau , grün angelaufen. Bei dem Bunt-Kupf crerze, das im
frischen Zustande von einer Mittelfarbe zwischen Kupferroth und Tomback-
Braun ist, erscheint bei dem Anlanfen gleich zuerst die violette Farbe,
die dann erst weit später in die blaue und zuweilen in die grüne über-
geht. Hinsichtlich der Schnelligkeit des Anlaufens übertrifft das Bunt-
kupfererz alle übrigen ia der Natur sich findenden Sulfuride und selbst
das Arsenik. In nicht besonders feuchter Luft nimmt man an einer frisch
geschlagenen Flache des Buntknpfererzes schon nach wenigen Stunden
eine Verändcning drrFaibe wuhr , und noch 14 Stunden ist bereite die
violette Farbe erscliiene n , während am Arsenik kaum eine Spur vom An-
laufen benrerict wird. Von dem Vf. in Verbindung mit Hsnajci in Umr^ie
333
aiig««fellte Veniiche habeo erg^ebm, dass anch hn dm BHotkopfererse die.
Pevchfigktit der Lnft die BediDgnag;' der oberflfichlichen 2Lerset»nng ist,
welcfae da« Anlasfen verursacht Im Luft - verdoooten Räume erlitt ein
A'iscli geschlagenes Stuek von jenem Körper keioe merkliolie Verftnd^rnng,
Ein ihn liebes Stfick erhielt sieb auch unter einer Glasglocke, uster welcher
zugleich konzentrirte Schwefelsäure angebracht war , über ein Jahr lang
nnverindert. Dagegen zeigte die Farbe eines frischen Stuckes unter einer
Glasglocke , wo die Luft sieh mit Wasser in Beriihning befand , schon
nach 3 Stunden einen Stich in das Violette und nach 6 Stunden blauliche
F&rbnng. Nach dieser Zeit schritt die Umänderung der Farbe nur sehr
langsam fort. Ein frisches in Wasser gelegtes Stuck war nach 6 Stunden
violett und nach 2 Tagen beinahe blau angelaufen.
Unter den Sulfuriden zeichnet sich besonders der Antimonglanz
durch das häufige Vorkommen mit angelaufenen Farben und durch die
Schönheit derselben aus. Hier ist offenbar die Bildung von Antimon*
och er die Ursache des Anlaufens. An Stocken, welche Anlauf-Farben
zeigen, kommt auch nicht selten ein gelber Beschlag von Antimon-Ocker vor.
Manche Scbwefelsalze, welche Schwefel -Antimon enthalten , z. B.
Zinckenit, Federerz, Kupfer-Antimonglanz, Ro thgüldi gerz^
Fa h I er z, erscheinen zuweilen mit Anlauf- Farben. Man wird wohl an-
nehmen dürfen, dass bei diesen die Oxydation des Antimons das Anlaufen
hauptsächlich veranlasst, wenn gleich auch die Zersetzung der in der Mischung
vorhandenen Schwefelmetalle, namentlich des Schwefel- Kupfers, Schwefel-
Eisens, Schwefel Bleies , mehr und weniger dabei von Einfluss ist. Bei
solchen Schwefel-Salzen, welche Schwefel- Arsenik enthalten, zu welchen
u. a. manche Fahl er ze gehören, befördert die Oxydation des Arseniks
ohne Zweifel das Anlaufen.
Eine seltenere Yersnlassnng des Anlaufens ist bei Mineral-Körperu die
Aufnahme von Sauerstoff gegen Ausscheidung von Wasser. Es kommt
Dieses bei dem Graubraunstein vor, dessen Mangan - Oxyd - Hydrat
allmählicli in Mangan - Hyperoxyd umgewandelt wird. Der erste Anfang
dieser Mischongs - Veränderung kündigt sich durch das Erscheinen von
Anlauf-Farben an, die man nicht selten an Krystall-Flächen des Graubraun-
steins wahrnimmt. Bei fortschreitender Oxydation nimmt die Oberfläche
eine samntschwarze Farbe an.
Häufiger als der Verlust von Wasser findet eine Entweichnng von
Kohlensäure bei Mischongs- Veränderungen Statt, welche ein Anlaufen
verursachen. Kohlensäure wird bei den Mineral • Körpern ansgeschieden^
welche kohlensaures Eisen- nnd kohlensaures Mangan - Oxydul enthalten,
und bei denen durch höhere Oxydadon des Eisens und Mangans eine Zer-
setzung erfolgt, doreh welche sich dann gewöhnlieh Eisen- und Mangan-
Ozydhydrat ersengen. Körper, welche jene Karbonate enthalten, pflegen
an der Oberfläche leicht diese Mischnngs - Veränderung au erleiden und
daher oft Anlauf-Farben zu zeigen. Wird die Grenze überschritten , bia
zu welcher sie erscheinen können, so nimmt die Oberfläche gelbe, braane,
334
•der aiieh sehwance Farben an, je nachdem EiRen-Oxyd^Hjrdrat' , Manga»*
Oxyd-Hfdnit, oder eine Verbindung von beiden entsteht Zu den Mine-
ral-K5rpern, welehcn diese Art der Unlnderung eigen ist, gehören Spbfl-
rosiderit, somal Eisenspatb, Rhodochrosit , Mesitin, and
gewisse Formationen von Brau nie alk, Bitterkalk und Magnesit.
Äusserst selten werden nn Mineral - Körpern Anlauf • Farben durch
Mischungs - Yerändemngen hervorgerufen, welche nicht in einer Oxydation
besteben. Es ist Dieses bei dem Anlaufen des Silbers durch EinwiHcnng
von Schwefel Wasserstoff der Fall. Man kann sich durch einen einfachen
Tersoch leicht davon uberseugen, dass das Silber, bevor es durch Schwefel-
wasserstoff geschwärzt wird, Stahlfarben annimmt, die sich vom Gelben
verfolgen lassen. Dass die Anlauf - Farben , welche das gediegene
Silber zuweilen zeigt, einer Einwirkung von Schwefelwasserstoff suizu-
achreiben sind , leidet wühl keinen Zweifel. Bei fortschreitender Bildung^
des Schwefelsiibers erlangt die OberflScbe einen schwarzen Beschlag, und
suweiien kommt sogar das gediegene Silber mit einem starken Überzug^
von Silberglanz vor.
Bei allen Mineralkörpern, bei welchen die Mischungs - Veränderung^,
von welcher das Anlaufen herrührt, in einer Oxydation besteht, lässt sieh
durch Erhitzung dieselbe beschleunigen und mithin auf ähnliche Weise
das Anlaufen bewirken, wie Solches bei dem Stahl gescliieht. Bei Löth-
rohr- Versuchen hat man ofl Gelegenheit , das Anlaufen der Mineralkörper
bei erhöhter Temperatur wahrzunehmen. Aber ungleich geeigneter zu ge*
naueren und besonders zu vergleichenden Beobachtungen ist die An-
wendung eines über einer Spirituslampe angebrachten dünnen Bleches,
welches den zu den Versuchen bestimmten Stücken zur Unterlage dient.
Die das Anlaufen veranlasisenden Mischungs • Veränderungen , welche
Mineralkörper bei erhöheter Temperatur erleiden , sind manchmal denen
gleich , welche mit ihnen bei gewöhnlicher Temperatur vorgehen ; in
vielen Fällen sind aber jene von diesen wesentlich verschieden. Am
Wismuth bildet sich in der Hitze dasselbe Oxyd, welches das. Anlaufen
dieses Metalls bei gewöhnlicher Temperatur bewirkt: Bleiglanz kann bei
gewöhnlicher Temperatur in Beivitriol umgewandelt werden , welches Sals
durch Erhitzung ebenfalls daraus hervorgeht. Dagegen ist bei dem
Schwefelkies die mit der Oxydation des Eisens verbundene Zersetzung,
welche bei erhöheter Temperatur erfolgt und sein Anlaufen bedingt, eine
ganz andere als die , welche bei gewöhnlicher Temperatur mit ihm vorgeht
und wodurch er in Eisenoxydhydrat umg'ewandelt wird. Dasselbe ist bei
mehren andern Suifuriden so wie bei einigen Arseniden der Fall. B^
einigen Mineralkörpern erscheinen die Anlauf- Farben schon bei geringer
Temperatur-Erhöhung , wogegen sie bei andern erst in stärkerer Gloth
zum Vorschein kommen. Es findet z. B. wie bei dem Anlaufen in ge*
wohnlicher Temperatur , so auch bei dem durch Erhitzung bewirkten , ein
grosser Unterschied zwischen dem Buntkupfererze und dem Kupfer-
kiese Statt. Bei einer Erhitzung, welche bei jenem die nrsprfingUche
Hittelfarbe zwischen Kupfer -Roth und Tombacfc-Braun in eine violette Fär-
335
boBg verwandelt , wird am Kapferkiese noch gar keine Farben- Veründt-
rvnK wahrgeuomnien ; imd wenn an dem ersten das Violett sieh bereits
in ein Stahlblau omgewandeit hat, ist bei dem letzten vielleicht erst die
goldgelbe Farbe erschienen. Manche Mineralkörper, welche hei gewöhn-
lieber Temperatur nur ftusserst langsam eine oberflächliche Zersetzung
erleiden und selten Anlauf* Farben zeigen, lanfen durch angemessene Er-
hitzung augenblicklich an und verrathen dadurch die rasch beginnende
Mischungs- Veränderung. Der Bleiglanz, welcher in erhöheter Temperatur
die schönsten Stahlfarben annimmt, liefert dafür ein ausgezeichnetes
Beispiel.
An einigen Mineralkörpern kann durdi Erhitzung eine oberflächliche
Verglasung bewirkt werden , die mit der Erscheinung von Aulauf-Farben
verknüpft ist. Dieses gelingt bei einigen leicht schmelzbaren Silikaten
durch vorsichtige Behandlung vor dem Löthrohre, namentlich bei dem
Lepidomelan, Ilvait, A rvfed sonit, Gadolinit DerLepido-
m e 1 a n wird bei seh wacherErhitzung si Iberweiss, bei etwas stärkerer messing-
gelb, welche mit lebhaftem Metallglanze verbundene. Farbe später in eine
Bronce-Farbe übergeht Bei noch stärkerem Blasen tritt dann die vollkom-
mene Schmelzung zur schwarzen magnetischen Masse ein. Ilvait, Arf-
vedsonit, Gadolinit bekleiden sich mit einer silberweissen, metallisch
glänzenden Haut, welche später rothe, violette, blaue Stahl- Farben zeigt
Bei stärkerem Blasen erfolgt dann vollkommene Schmelzung, bei A r f v e d s o-
n 1 1 und Ilvait zur schwarzen magnetischen Kugel. Überraschend ist bei
jenen schwarzen Fossilien die plötzliche Bildung einer silberweissen Hant^
Diese Erscheinung wird durch eine in gewissen Grenzen sich haltende
Leichtflussigkeit bedingt Bei der dem Arfvedsonite nahe verwandten,
aber schwerer schmelzbaren H o rn b 1 e n de ist der Versuch eben so wenig
gelungen, als bei dem sehr leichtflüssigen Tachylithe und bei dem
A 1 la n i t e. Nach Nobiu's Untersuchungen ist das Silberweiss die Farbe des
allerdünnsten Überzugs, welrher aber bei dem gewöhnlichen Anlaufen der
Mineratkörper nicht zum Vorschein zu kommen pflegt.
Es int bisher gezeigt worden , wie auf verschiedene Weise gebildete
dünne Überzuge, die von der Natur der Mineralkörper, an welchen sie
vorkommen, mehr oder weniger abweichen, die Erscheinung des Anlaufens
bewirken. In seltenen Fällen treten an der Oberfläche von Mineralkörpern,
welche im Ganzen undurchsichtig oder schwach durchscheiuend sind,
Anlauf- Farben dadurcli hervor, dass sich zarte Schaalen von der übrigen
Masse ablösen, welche dem Lichte den Durchgang gestatten. Es kommt
Dieses u.a. zuweilen bei dem Ilvaite, dem Thalite, bei dunklen Abän-
derungen des Glimmers und verschiedenen andern Silikaten vor. Die
Stahlfarben , welche auf solche Weise entstehen , pflegen wie gewöhnlich
mit metallischem , zuweilen mit perlmutterartigem Glänze verbunden zu
seyn. Diese Erscheinung macht bei höheren Graden der Durchsichtigkeit
den Übergang zum Irisiren , zur Entstehung der Farben der Nbwton'-
schen Ringe, welche bei durchfallendem Lichte wahrgenommen werden,
wie sie sich bei manchfaltigen Mineralkörpern, z. B. bei dem'Kalk*
336
npathe, Gypsspatlie, Flusstpathe, Berg^kryatall , Adular,
Apophyllitr, Stilbite alsdann aeigen, wenn Sprunge oder Abaoade»
rungcn im Innern aich befinden.
B. Geologie und Geogoosie.
Karstrh: über Borazit als Felsart (Karst, und Deck. Archiv
1847y XXI, 487 ff.). In dem unterhalb des Bunten Sandsteins bei SioM-
fiirth, in der VreuMttiMchen Provinz Sachsen, auftretenden Steinsalz-Ge*
birg hat der Borazit seinen Sitz. Die Mächtigkeit der durch Bohr-Arbeit
aufgeschlossenen Schicht des bunten Sandsteines betrug 520 Fuss, weiter
abwaiis folgte milder Gyps, 67 F. stark, sodann Anhydrit^ welcher in einer
Gesammt-Machtigkeit von ungefähr 148 F. durchbohrt wurde. In 797 F,
Teufe traf man ein über 28 F. mächtiges Steinsalz-haltiges Gebilde und
aus diesem rührt ohne Zweifel ein an dessen Zusammensetzung wesent-
licheu Antheil nehmendes Mineral her , das erst spater Aufmerksamkeit
erweckte und als Borazit erkannt wurde. Ist das Vorkommen dieser
Substanz als Gebirgsart in gewiss nicht beschränkter Ausdehnung an
sich schon eine interessante Thatsache, so gewinnt dasselbe dadurch noch
an Bedeutung, dass der enge Verband Borax -saurer Exhalationen in
itatien und der Borax-See*n in Tibet dadurch eine sehr erwünschte Erläute-
rung erhält. Es ist zu erwarten , dass man den derben Borazit auch auf
anderen Steinsalz-Lagerstätten finden werde, indem er, bei seiner äusseren
Ähnlichkeit mit Kalkstein, leicht verkannt oder übersehen worden seyn
mag. Die das Auftreten des Boracits in der Steinsalz - Ablagerung za
BtMsfurih begleitenden Erscheinungen geben übrigens Zeugniss von
einem grossen Umbildungs-Prozess, der nach bereits erfolgter Bildung
des Steinsalz-Gebirgs dort stattgefunden haben muss.
A. Dblbssb: Erscheinungen beim Schmelzen der Gesteine
{VlnsHt. 1847 , XI, 339). Wenn die Gesteine vom krystallinischen in
den glasigen Zustand übergehen, so verlieren sie um so mehr an Dichte,
je mehr Kieselerde und Alkali, und um so weniger, je mehr Eisenoxyd,
Kalk- und Alaun - Erde sie enthalten. Nimmt man mit von Humboldt die
starre Erdrinde 40,000>» dick und als aus Granit bestehend an, welcher
beim Übergang in den Glas -Zustand 0,10 Diclite verliert, so hätte sich
durch dessen Krystaltisation allein der Radius der Erd-Kugel um wenig-
stens I430<n vermindern und so die Geschwindigkeit und Form der Erde
ändern müssen.
»87
Bergmeiftter Lso; Erfahrnnf^en fiber das Vorkommen de«
Goldes im JüchwmrMa^Theile in Thüringern (Beriebt d. 4. Versammt. d«
Bftturw. Verein» f. TMhrimjf0m im Mai t84S, S. 7>. Die in nfoester Zeit
angestelKen WasGb-Versuche fährten snm Ergeboisa , dasa die Gald-Oe-
winnnng unter den jetzigan Verhiltuiasen die Kosten nicht trage. Um
za ermitteln, welches die nrsprilogliclie Lagerstätte des Goldes im Sehwmrm-'
kmt§i99ken aey, ancbte man die Grenze seiner Verbreitnng tbalanfwärts an
verfolgen. Eine solche bestimmte Grenze wnrde im Tbale der Ltdkla ober-
halb K9ni§9ee wahrgenommen und hierauf des Gest4>in dieaer Grenae naher
beobachtet. Durch eine gegen 15 Fnas tiefe Schürf- Arbeit oberzeugte man
sieb, dasa daa Gold in Konglomerat- srtigem Gebilde, welches von Eiseners-
Adern ganz durchzogen ist und ein verwittertes AtiHehen hat, vorkommt.
Eisenkies , spater zu Eiaenozyd -Hydrat unge wandelt, mag das ursprüng-
liche Mutler- Gestein des Goldes gewesen seyn. Ob jenes Konglomerat-
artige Gebilde den Grauwacken beizuzahlen aey, oder selbst schon eine
sekuDdlre Ablagemng ausmache j lat nicht entaehieden.
Dvaochbr: über den Ursprung granitischerGeateine iCvmpU,
rendus XX ^ 1276 ectj. Zu den rathselhaften Erscheinungen, deren die
Geologie so viele darbietet, und für deren Studium die Beihaife der
Chemie und der Physik nicht entbehrt werden kann , ist eine zu zählen,
welche seit langer Zeil Beachtung erweckte, wovon jedoch die ErklSmng
noch fehlt: diess ist die sonderbare Anordnung von Feldspath«, Glimmer-
und Quarz • Th eilen in graniliachen Geateinen. £a stallt sich die relative
Anordnung jener Tbeile als Anomalie gegen die Gesetze der Physik dar;
aie scheint nnvertrüglich mit der leichten Schmelzbarkeit von Feldapath
und Glimmer und der bekannten Eigenthumlicbkeit des Quarzes. Aller-
dings ninrait man oft Eindrucke von Feldapath-Krystallen auf Quarz wahr,
welcher dieaelben umaohlieast. So hat ein Turmalin-fuhrender Granit des
Siic-Tbales {ArrU$e) sehr deutliche gegenseitige Eindrucke der verschie-
denen Elemente aufzuweisen : von Tunnalin- oder Feldspalh-Kryatallen, die
sidi inmitten von Quarz gebildet und ihre Eindrucke zurfickliessen ; oder
es zeigen sich Kryatalle von Quarz ringsum eingeschlossen von feld-
spathiger Masse; auch einen Granal-Krystall bemerkt man, welcher in der
Mitte einer quarzigen Masse sich sehr vollkommen ausgebildet hat. Eine
aorgaame Untersuchung solcher Handstficke und der meisten granitischen
Gesteine im Allgemeinen führt unvermeidlich zur Schldssfolge, wie die
angedeutete: auch wäre ea nicht möglich, ohne dieselben eine Erklärung
für das verwickelte Beisammenseyn von Feldapath-, Quarz- und Glimmer-
Theile zu finden, nämlich dass die Erstarrung der verschiedenen, die er-
wähnten Gesteine zusammensetzenden Elemente ungefähr gleichzeitig statt-
gefunden.
Die Schwierigkeit einer gleichzeitigen Krystallisirnng von Subtsanzen
zu begreifen, deren Schmelz-Grade so verschieden sind, ist unläugbar sehr
bedeutend; auch gebärt solche %%i den Einreden, welche den Partei-
Jahrgnng 1848. 22
^Dgern der pltttoBigchea Lehre geetellt «rordea und die bis daher ohae
Antweri blieben. Neuerdings benutste ein scharfsinnifrer Geolog '^ dieselbe
«ad wurde dadurcli einer Aberaaa verwickelten Theorie ftber den Urapi-nng
der Granite und anderer Feoer-Gebilde sugefährt» einer Xbeorief die vom
Standpnniiee gegenwartiger Ansichten betrachtet als wunderlich erscheinen
anss, indem deren Vf. einen wahren Rückschritt sum nefitunischen System
macht ; an die Stelle einer Schwierigkeit treten andere nicht waniger
schwierig sn beseitigende.
Zur Erklärung der Thatsache, wovon die Rede, lieferte FotmHBT Be*
merknngen von Interesse. Sie besiehen sich im Allgemeinen auf die physi-
kalische Erfahrung: dass der Kongelations - oder Solidiiikations • Punkt
eines fldssigen Körpers oft einer merkbar niederigen Temperatur ent-
aprichty als der Punkt, wo derselbe Körper Hdssig wird, wenn er in Folge
erhöhter Temperatur aus festem in flüssigen Zustand übergeht. Diese
Beobachtung Foornbt's darf nicht übersehen werden beim Studium der
Phänomene^ weiche uns beschäftigen, nbwohl solche dem Vf. ffir eine ge-
nügende Erklärung durchaus unzureichend scheint. Nach den bis zur
neuesten Zeit vorliegenden Wahrnehmungen steigen die Temperatur-
Unterschiede zwischen Kongelation und Liquefaktion einer uud der
Almlicben Snb»tans keineswegs bis zu 100 Grad ; sie sind demnadi bei
weitem zu gering , am zu erkUren, wie Feldspath, Turmslin und Granat
vor dem Quarz, oder ira Augenblicke seines Festwerdens krystaUr-
siren konnten, indem der Uuterschied zwischen ihren Schmelz - Punkten
einige Hundert Grrade betragt. — Allein es scheinen die Umstände, unter
denen das Phinomeu sich ereignete, sehr verschieden von jenen , welche
man angenommen hat; es wurde mit dem als fihnlieh betrachtet, was sich
gegenwärtig zotragen würde wenn eine aas Feldspath, Glimmer und
Quarz bestehende Mssie, zu einem Temperatur» Zustande erhoben, der
diese Substanzen in Schmelzungs-Zustand versetzte, erkaltete ; sehr wahr-
adieiaKeh ist, dass in solchem Falle und vorausgesetzt, man könne die
Kieselerde hindern, auf die anderen Elemente zu reagiren , die qnarzigen
Theile sich vor den feldspnthigen konsolidiren würden , obwohl dieselben,
vor dem Erstarren zu einer etwas niedrigeren Temperntnr herabsinken
•könnten, als jene, welche dem Fiüssigwerden der Kieselerde entspricht.
So scheint die Krystallisining granitischer Gesteine nicht vor sich ge-
gangen zu seyn; als sie noch flüssig und im Znstande einer sehr hohen
T4anperatnr waren, befanden sich Feldspath, Glimmer und Quarz nicht iso-
lirt, wie wir solche Jetzt sehen ; sie waren verbunden mit einander und
bildeten eine homogene Masse, bestehend aus Kieselerde, Thonerde, ans alka-
liniachen und erdigen Basen, Kali, Natron, mitunter Lithion, mit etwas Kalk-
andTslk-Erde, Eisen- und Mangan-Oxyd, zuweilen auch sehr geringe.Mengen
von gewässerter Fluorsäure und oft selbst von Borsäure enthaltend« Nno
soll im nächsten Verfolg gezeigt werden, dass eine auf solche Weise za-
• BovcHKrozK. iiudtt «sr VkUtüirt d§ U tertt.
«3»
MnuneBgegef z(e Masse list Üfissig bleiben kdonen, indem sie von ibrer Wiktmt
verlor und ihre sämmtlichen mit einander verbundenen Kiemen te behielt, in
etwas tidh^rer Temperatur als Jene, weiche das Flilssigwerdeu des Feldspathes
beding:t Räumt man diese Hypothese ein , so begreift es sicli, dass vom
Angenblicke an, wo im granitischen Teig die Ausscheidung der drei
oder selbst vier bestimmten Verbindungen : Orthos , Albit , Glimmer und
Qoars stattfand , wo die Temperatur der Masse jene wenig übersteigt,
welche das Festwerden der schmeUbarsten Elemente bedingt, ^ es begreift
pich , dass diese verschiedenen Elemente nur JLurse Zeit bedürfen werden,
nm vom flussigen in den festen Zustand überzugehem Ja es Üsst sich
ein Grund anfuhren , der eine Temperatur • Verminderung der teigigen
Masse im Augenblicke bewirken musste, wo sieb dieselbe in mehre be*
stimmte Verbindungen schied, und folglich eine Beschleunigung des
Festwerdens des letzten. Vor Ausscheidung der Elemente befand sich
die Kieselerde in Verbindung mit anderen Silikaten und bildete eine
Znsammensetzung ähnlich %, B. der Schwefelsäure mit einem alkaliiiischen
Sulphat; und gleichwie letzte Verbindung unter Entwickelung von M^'ärme
vor sich geht, ist es wahrscheinlich, dass die Kieselsäure, indem sie zu
einem alkalinisdien oder erdigen Silikat tritt, Wärme erzeugen muss; und
umgekehrt, dass wenn Scheidung derselben von einer Verbindung {euer Art
stattfindet, Wärme - Absorption sieb ereignen muss: folglich steht zu er-
warten, dass im Angenblicke, wo der Quarz aus einer vielfachen grani-
tischen Verbindung ausgeschieden wurde, eine gewisse Erniedrigung der
Temperatur eintreten musste, welche, obwohl vielleicht nur gering, dennoch
zur Beschleunigung des Festwerdens beigetragen haben durfte. Der Vf.
fugt hinzu: es sey die Betrachtung der Temperatur-Abnahme im Augen-
blicke, wo die Elemente sich trennten , nur eine accessorische, und wenn
jene Abnahme zu unbedeutend wäre , um einigen Einfluss auf das Phäno-
men zu üben, so wurde Dies« der von ihm zu entwickelnden Theorie — ver-
mittelst welcher es leicht sey zu erklären, wie Feldspath etwas früher als
Quarz eine feste Gestalt annehmen und auf letztem einen Eindruck hinter-
lassen konnte — keinen Eintrag thun. Stellen wir uns vor, die Elemente des
Granites schieden sich aus einer Silikaten- Verbindung bei einer über den
Gerinnungs-Punkt des Feldspathes wenig erhöhten Temperatur, so können
verschiedene Umstände gewisse von jenen Elementen bestimmen, schneller
fest zu werden, als die übrigen; es sind Bedingungen denkbar, vermöge
deren das am leichtesten schmelzbare Element etwas weniger Zeit zum
Erstarren bedurfte als das am schwierigsten schmelzbare, ein Umstand,
welcher lediglich von den physikalischen Eigenschaften abhängt. Be-
kannt ist, dass gewisse Körper, indem sie fest werden, zuvor in einen
zähen, klebrigen Zustand übergehen , während andere fast augenblicklich
▼ollkommen erstarren; Diess ist namentlich bei der Kieselerde der Fall,
welche, wenn sie geschmolzen wird und erkaltet, bevor dieselbe in festen
Zustand Abergeht, sich so zähe zeigt, dass sie sogar zu Fäden gezogen
werden kann. In gjinz anderer Weise verhält es sich mit dem Feldspath ;
er zeigt 9tet9 krystallinische Beschaffenheit, und sein Festwerden mnsste
22
*
S40
dnrch die grosse Tendenz der Substanz, regelrechfc Gestalt anznnehnen,
beschleunigt werden: so hatte schnellerer Übergang aus dent Selimelzungs*
in den festen Zustand Statt. £k konnte sich demnach zutragen , dass der
Quarz in dem Augenblicke, wo der Feldspatb krystallisirte , im Begriffe
war fest zu werden : aber noch teigig und etwas weich ; die vom Feld-
Späth bei plötzlichem Übergange ans dem Ilassigen in den festen Zustand
entwickelte Wärme dnrfte sich dem umgebenden Quarz mitgetbeilt und
dazu beigetragen haben, ihn im weichen oder zflhen Zustand zu erhatten,
hinreichend um die Auftiahme eines Eindrud^s tou der Kristall - Gestalt
des Feldspathes möglich zu machen.
Die gegenseitigen Menge • VerhSltnisse der Elemente des Granites
unterliegen einem vielartigen Wechsel; durch Untersuchungen, welche
den Gegenstand einer besonderen Arbeit ausmachen sollen, gelangte der
Vf. dahin, solche mit einiger Genauigkeit würdigen zu können ; der Quarz
unterliegt den ain wenigsten ausgedehnten Schwankungen , selten über-
schreiten sie die Grenze von 30 bis 40 auf 100 der Gesammt Masse. Der
Feldspatb — unter dieser Benennung Orlhos und Albit begrilTen —
wechselt im umgekehrten Sinne; bald steigt die Meng;e ded Feldspathes
bis zu 50 und selbst 55 auf 100, und alsdann sinkt jene des Glimmers
bis zu 15 auf 100 (Diess ist der Fall bei vielen Graniten mit grossen
Orthos-Krystallen) ; bald stellt sich im Gegentheil der Glimmer mit 60 auf
100 im Granit ein, und der Fcldspath tritt nur im Verhältniss von 15 oder
20 in 100 auf (wie man solches an gewissen kleinkörnigen Graniten na-
mentlich in den unvollkommen schieferjgen Abänderungen wahrnimmt,
die in der Bretagne so sehr verbreitet erscheinen). Die normale Zusammen-
setzung, jene welche am häufigsten vorzukommen scheint — wenigstens in
den vom Vrf. untersuchten Graniten — besteht in folgenden VerhSItnissen:
Feldspatb: 40 auf 100; Quarz: 35: Glimmer: 25. Die meisten Granite
enthalten eine gewisse Quantität Albit gemengt mit dem Orthos; allein
diese Menge ist im Allgemeinen nicht sehr beträchtlich, und da die Zu-
sammensetzung des Albits von jener des Orthos nur darin abweicht, dass
Kali durch Nafron vertreten wird*, so kann in den darzulegenden Be«
rechnungen der Albit fuglich unbeachtet bleiben.
Setzt man bei FeldMpath und Glimmer den in nachstehender Übersicht
angegebenen Gehalt voraus — der als Mittel sehr zahlreicher Analysen
sich ergeben — , so findet man folgende Werthe in der Elementen - Zn-
sammensetzung der Granite: 1) sehr feldspathige (50 auf 100 Feldspatb
und 15 Glimmer enthaltend): 2) sehr Glimmer • reiche (50 auf 100
Glimmer und 16 Feldspatb): 3) normale (40 auf 100 Feldspatb und 25
Glimmer), wobei der Quarz als im mittlen und konstanten Verhältniss
von 35 auf 100 angenommen ist.
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sind nur charakterisirf durch ihr flusserliches Ansehen, durch den splitte-
rigen Bruch und die Schroelzbarkeit vor dem Löthrohr; es ist ihnen
keine bestimmte Mischung eigen, aber sie enthalten stets mehr Kiesel-
erde und weniger Alkalien , als der krystalliairte Fcldspath ; und wenn
man die „P^trosilex^*, welche aus geologischem Gesichtspunkte be-
trachtet einige Wicbigkeit haben, da dieselben oft Massen von ge-
wisser Erstreekung zusammensetzen, mit dem Granite im Allgemeinen ver-
gleicht, 80 ergeben sieli in ihrem Bestände auffallende an Identidät gren-
sende Analogie'u. — — Der Haupt • Unterschied zwischen „P^tro-
silea^ und Graniten scheint darin zu bestehen, dass erste hlufig
etwas weniger Alkali enthalten , als die Granite ; sind mithin die „P i-
frosilex schmelzbar, so müssen die Granite in Masse und in rudimcn-
tSrem Zustande genommen Solches in gleichem Grade seyn , wie
die „P^trosilex**, welche eine ahnliche Zusammensetzung haben; und
die gew5hnlich etwas grössere Menge Alkali im Granite muss die
refWiktfire Eigenschaft der Kieselerde kompensiren und letzte in glei-
chem Grade schmelzbar machen. Zudem kann es nicht auffallen , dass
die Granite in der That schmelzbarer sind, als man fOr den ersten Augen-
blick glauben sollte, und wenn man bedenkt, dass vielfach kombinirte
Silikate sich weit weniger refraktär zeigen, als sie Diess einzeln genommen
thun wurden, und da nun Feldspath, Glimmer und Quarz zu einem und
demselben zusammengesetzten Ganzen verbunden erscheinen, so muss
(PrMä iUment, de GioL ParU, 1843 , p. 345) sagt : .Noiii eutendon* par Eurite te
Feldsp^th A texturt compact; Cette ntbttanee forme des ßlotu , des amasj des eulots ;
eile est ordUtahrement temaee, de couleure rougeAtre, UoHchAtre^ nolr&tre^ unies ou
blgmrries, Sa texture paeee quefifHiJoU au sehistoide, au brieMforme et oit pondingi'
Jbrme (Anaginite pitrosiliceuse), Elle est friquemment melangie avee d'autres
substanees, et outre eettes de cee associations, que noas allons indiquer eömme ispiees
partieulUres, om peut elter des varlitds mleaeie , quarz{fire^ grenatique**. In elfter dem
Antdraek E uri te a. a. 0. beigefEigten Note bemerkt der Vrf. weiter: Le nom d*EHrlte
n*est ordinalremeni dofutd qn'ä des rockes rndta^gdes^ qui ont pour base des matieres,
qul se rapproehent plus ou motne du fetdspath , de ValbUe, du labradorUe ete. €$mm$
U me semble ndceseaire, de faire des dlstlnelions dana ces matUres , et que des liioms
particullete sont aesez giniralement ßffeetis ä, eeKea que Von eonsidire comme du labru'
dorke et de CalbUe, itandie que le nom de leptynite n*a iti erie et n'est ordlnairement
emptogi que pour le Fetdspath grenu, il m*a paru qu'il ilali aeantageux d'avoh» austi
•m nom particulier pour le Fetdspath compacte et d'g affecter celul d*EHritey d/Ja
appliqui ä toutes les roches t qul ont cette substance pour base et qul me _ semble prd-
firable ä eelul de Pitrosilex^ ddnomlnatlon trit defecfueuse et qul a re^u aussl des
meceptlons tres-diffirentes, — 01e Benennnngen Etirite granltolde nnd Leptynite
wurden znm Tlieil nuch iär den H ornfe U gebraucht. AVIr erinnern bei dieser Gelegen*
heit zvgleioh an einige Thateaclien, welche bei den DuRocHER'schen Untenttehungen nicht
«nbeachtet zu bleiben verdienen. Im TeplHier Porphyr erkannte Mitscrbblich die
Grundmasse al« ein Genenge aus Gllnimer; es ist derselbe fblglleh nur ein ^Porphyr -arti-
ger Granit«. In noeh andern Ffiilen ergibt steh die Hauptmasse als diehtes Gemenge ans
Quam und Feldspntb oder vielleicht ans Qnan und Albit. Die rothbraune Orundmasse des
Feldstein-Porphyrs der Gegend um Kotlmann in Tyrol sehliesst hin nnd wieder diese und
jene Gemengthelle ~ Feldspath-Kfirneriind Krystalle, Glimmer • BIAttchen. sparsame Quars*
K<^mer in solcher Häufigkeit ein, das« sie beinahe verschwindet u. s. w. 0. R«
S4S
DiMM mil eiaer SdinielziMrkeit begabt seyn, welch« die mittle 8diin«h«
barkeit der Jedes Gienieage bildenden Elemente übertrifl.
Wie bekannt, sebmelien die „Petrosilex** vor der Löthrofir-Flamme
Biemlieh leicht und weichen in dieser Hinsiebt vom Feldspath wenig ab;
demnach i&sst sich nicht zweif<Rla, dasa die granitischen Massen, welche
an die Erd - Oberfläche ans den Tiefen hervorgetreten sind, bei einer
Temperatur, die dem Flussigwerdea des Feldspatheft gleichkommt, sich in
1^'i^lC^iu Zustande erhalten konnten. Nichts widerstreitet der Ansicht,
dass sie wahrend der längsten Zeit ihrer Erstarr ungs • Periode und bis
aeom Festwerden alle ihre Elemente verbunden erhielten , eine Mineral-»
ZnsammensetKung ihnlidi der der „P^trosilex^. — — Die Granite befinden
aieh nicht allein mit den „Pe trosilex'* im Verbände, sondern auch mit
den Feldstein- oder Quarz • fuhrenden Porphyren, in denen man gewöhn-
lieh neben den Qusrz<Kuruem auch Feldspath -Th eile und oft dimmer-
Biättchen wahrnimmt; sie zeigen alle Struktur- und Natur-Grade von d«n-
dichtesten „P^trosilex*' bis zu vollkommen charakterisirten Öraniten.
Häufig zeigen sich, so u. a. in Breiagn$y diese Abstufungen in einer und
der nämlichen Gegend, ja zuweilen in derselben Masse u. s. w.
L. SohwbNdlbr: Gas-Entwickelung in Süsswasser-Que^llen'
unfern OditiMfen (Wöhlbr und Libbig Ann. LV , 363 ff.). In mehren
ans Keuper^Mergeln am Fasse von Muschelkalk-Bergen zu Tage tretenden
Süsswasser - Quellen in der Gegend bei Götüngen bemerkt mau eine be>
ständige , starke Eotwickelung von Gas , das nicht Kohlensäure - Gas
ist Die Quellen entspringen auf deu Seiten und im Grunde unregelmässiger
Vertiefungen , in denen ihr Wasser sich zu Teichen sammelt, und* sind
im höchsten Grade ergiebig; die Abildsse {euer Teiche treiben, kaum 50
Sdirhte vom Ursprung der Quelle eatfemt, Mähleu mit 4 oder 6 Gängen.
Die Gas-Entwickeinng, die auf der ganzen Fläche der Teiche stattfindet,
bietet ein sehr auffallendes Phänomen dar. Auf den ersten Blick scheint
es, als ob die Gas-Blasen in kontinnirlichen Strömen aufstiegen ; fasst man
aber eine einzelne Stelle länger ins Auge, so siebt man die Blasen nur
van & au 5 Minuten hervorkommen, aber sodann jedesmsl in grosser
Masse und mit solcher Heftigkeit, dass das Wasser, besonders an seichten
Stellen, momentan zu kochen seheint. Es hat das Ansehen, als hingen
dio Gasblasen zwischen dem Gerolle, welches den Boden der Teiche be*
deckt , fest nnd bedurften gewisser Grösse , um sich loszureisen. Der an-
gestellten Untersuchung au Folge haben die Gase dieselbe qualitative
Zusammensetzung, wie die atmosphärische Luft, enthalten aber eine ge»
ringere Menge von Sauerstoffgas, als diese. Die Temperatur der Quellen
war im Sommer 1845 konstant zwischen 7 und 8® R. - Fragt man nsch
dem Ursprünge einer so grossen Menge von Luft, die unter solchen
Verhältnissen aus Quellen zum Vorschein kommt, so ist wohl nicht zu
zweifeln , dass diese Luft aus der Atmosphäre stammt, da wir keine an*
344
der« Quelle des freien Stickgasefl in der Netar keimen. Aui- weldie
Weise aber wird die Luft vom Wasser anfg;enoninien und fortgeführt?
Cberoiscbe Lösung einer so grossen Menge von Luft konnte , da be-
trficbtliclier Druck ganz nothwendige Bedingung dabei wäre, nur -in sehr
grosser Tiefe vor sich g«hen ; die Quellen müssteu aus solchen Tiefen
kommend höbe Temperatur haben ; sie rouasten Thermen seyn, wahrend
dieselbe nur ungefähr die mittle Wärme von Göttmgm^szi^b zeigen. Die
Art , in welcher die Luft vom Wasser aufgenommen wird , muss folglieb
eine mechanische seyn : der genaue Vorgang dabei ist, so glaubt der Vf.»
der, dass die Wasser-Teilchen , indem sie von der Erd • Oberfläche durch
die Schichten der Gebirgsarten in die Tiefe fielen , überall die Poren und
die kleinsten Spalten der Gesteine mit Luft erfüllt finden, welche bei der
Enge der Poren nicht entweichen kann, vom Wasser abwärts gedruckt,
eingeschlossen und bis zu seinem Austritt aus der Erde fortgeführt wird,
wo sie wieder frei werdend die geschilderte Gas - Eotwickelung in den
Quellen hervorbirgt. — * Die Bedingungen eines Vorganges der Art scheiueu
lediglich in einer bestimmten Beschaffenheit der Gebirgsorten zu Hegen,
durch welche die Quellen hinabsinken : tbeiU müssen sie viele kleine Luft-
erfüllte Räume enthalten , theils dem Wasser beim Niedersinken eine
gewisse Schnelligkeit gestatten. Beides findet sich in der Muschelkalk-
Formation, durch deien vielfach zerklüftete und abgesonderte Schichten die
beschriebenen Quellen hinabsinken, besonders stark ausgebildet \ auch mag
hier der Wasser - Reiclithum der Quellen und der Umstand, dass sie in
Teichen entspringen, dazu beitragen, dass die Erscheinung so gut sicht-
bar und 80 auffallend ist — Schwieriger als der Grrund der Gas-£nt-
Wickelung selbst ist die Ursache davon einzusehen, warum vom Sauerstoff-
Gehalt der atmosphärischen Luft ein Theil verschwindet, und der Vf. ge*
steht, dass es ihm ungeachtet der sorgfältigsten Nachforschung nicht
gelungen ist, eine genügende Erklärung aufzufinden. Die Gase der
SpHngmuhie und der Rasenmühle enthalten ungefähr 9 Proz. Sauerstoff-
Gas» das der Papiermühle 18 Proz. Diese Verschiedenheit deutet darauf
hin , dass man die Erklärung entweder gar nicht oder nur zum kleiasten
Theil in allgemein verbreiteten Bedingungen, z. B. im Humus der
Ackerkrume, zu suchen hat ; sie weiset vielmehr auf örtliche Verhältnisse
hin, die den verschiedenen Quellen bis zu gewissen Graden gemeinschnft-
lieh sind, bei dem der Sftrinff* und Rasen- ffiühie aber in fast dmfacbem
Maase wirken. Auf dem Grunde der Teiche fand sich , bei mehre. Fuss
tiefem Graben keine Spur verwesender organischer Stoße, sondern nur.
Kalk-GerölIe und Sand und in diesem unter dem MikroHkop einzelne ßacil*
larien und Naviculen. Sobald die Llbereinstinimung bemerkt war,
welche die Gase der Spring^ und Raseti-Mühlc, am Fussc der westlidien
Bergkette gelegen , im GegeuKatze zum Gas der Papiermühle an der
östlichen ßergreihe von Göttinnen zeigen, hoffte der Vf. durch Vergleiebung
der Struktur beider Bergzuge Autklärung zu erlialten. Im Wesentlichen
beKtehen beide Bergrücken aus der Muschelkalk - Formation : der wcst*
liehe, bedeutend höhere aber ist von einer Reihe von Basalt > Kupfien ^
»49
Mb«r ff Ufa», S§hMUU u. ». w. — dmcbUrocbev, in deren Begleitang man
Braimkohlen-Fldtze trifft; von -der Quelle sind diese ung^efllir eine Meile
entfernt. Selbst abgesehen von der etwas grossen Entfernung glaubt der
Vf. nicht} dass die Luft der Quelle in jenen Braunkohlen den fehlenden
Theii ihres Sauerstoffes verliert» weil das Qu eil- Wasser keine Zersetsungs-
Produkte enthält, die bei einer organischen Oxydation doch nicht fehlen
konnten; der Gehalt des Wassers an Kohleusaure-Gas seheint viel zu ge*
ring, als dass man anaehmeii konnte, diese Kohlensaure enthielt das aus
der Luft versehwundene Sauerstoff - Gas. Eine andere geognostiscbe Ver-
schiedenheit dürfte für die Erklärung der Erscheinung von grösster Wich-
tigkeit seyn ; es ist diess die ungleich stärkere Verbreitung der Keuper-
Mergel an den westliclien als an den östlichen Bergen. Dort mnss das
Wasser der Quelle längere Strecken durch diese Gebilde fliessen. In die
Mergel - Lagen setzt der |Vf. die Ursache vom Verschwinden des Snuer-
stoff-Gsses und glaubt, dass dabei der grosse Gehalt jener Gesteine an
kohlensaurem Eisen- und Mangan-Oxydul die Hauptrolle spielt Die höhere
Ovydation dieser Salze fixirt Sauerstoff- Gas, ohne dass nothwendig lös-
liche Produkte gebildet oder ausgeschieden werden mussten.
Martins und von Coi.LBOno: über Riesentöpfe (BMÜei. $fol. h^
i/, 32 1 ect.-). Am Eingange des Cftamoiml- Thals, dem Dorfe de9 Ouehe^
gegenüber, fuhrt eine Brücke über die Arve, Etwas aufwärts, am rechten
Ufer , findet sich ein Riesentopf in grünem Talkschiefer — taikigeai Ser-
pentin — ausgehöhlt Der obere Tbeil der Weitung ist zylindrisch und
von sechs Fuss Durchmesser. Sie war bis zu drpi unterhalb der Mündung
mit Saud erffillt ; auf dem Sande lagen vier grosse Protogyn - Blöcke
abgerundet und durch Reibung polirt. Auch das Innere der Höhlung
zeigte sich vollkommen geglättet Als Martins die Thatsacben untersuchte —
23. Aug. 1844 — war die Mundung des Riesen topfes ungefähr neun Fuss
jlber dem Niveau des Giesstromes; aber da die Arve hier sehr eng ein-
geschlossen ist, so müssen ohne Zweifel bei grossem Anwuchs in der
FVählingsaeit die Wasser über das Niveau der Mündung steigen. Der
Höhlung gegenüber, auf dem rechten Ufer, nimmt man im Strom -Belle
«ne ansehnliche Oberffäche des nämlichen Gesteins wahr, welche duroh
Wirkung des Wassers überall gefurcht ist Die Furchen oder Rinnen
sind nicht geradlinig, und die Kanten, welche sie trennen, zeigen sich
theils scharf, tlieils gerundet; bin and wieder sieht man kleine Kegel-
förmige Erhöhungen. Der Fels erscheint durchaus glatt und polirt an den
ansgehöblten Stellen sowohl als an den konvexen. Von Streifung ist
nichts wahrzunehmen. Abwärts, einige Meter oberhalb dieses Riesentopfes,
lassen alle Felsen breite ebene polirte Flächen sehen, ohne Kegel-förniige
oder rundliche Vertiefungen; diese Oberffächen erscheinen gestreift und
die Streifen, geradlinig and parallell unter einander laufen, in der Richtung
der Axe den Thals. Stets aber steigen diese Streifen etwas au, als ob die
Gewalt, durch iv eiche sie erzengt worden, das Ergebniss zweier Ursachen
34«
ff fweMit w&re , wovon eiiie macbigere dem Thale parallel , die undere
bei weitem schwAchere unter rechtem Winkel aof dfe Ttial-Axe f^wirkt
hatte. Etwas abwärts linden sich drei ansehnliche Erbabeaheiten, nach
eben g^erundet, nach unten steil* Diese Erhabenheiten bestehen aus sehr
diinnem bUtterig^em weichem Tlionscbtefer. Nimmt man die Rasen-Deeke
über denselben hinweg, so werden viele polirte und gestreifte Stellen
sichtbar. Die Streifen sind geradlinig, sehr fein und der Thal-Ane
parallel ; oft zeigen sich auch wenig vertiefte Furchen oder Rinnen, eben-
falls geradlinig und den Streifen paralleH Die drei Erhabenheiten, wovon
die Rede, sind mit ubergrossen Protogyn-Blöcken bedeckt. Oft achweben
diese Blöcke an so stark geneigtem Gebinge, dass man glauben musa,
die Macht, vrelche solche herbeigeführt, habe sie sehr sanft niedergelegt
nnd keineswegs gewaltsam fortgeschaift. Ecken und Kanten derselben
sind vollkommen erhalten. Es werden die Blöcke aufwärts an den Seiten
des Berges, an dessen Fnss die Arve sich ihr Bett gegraben , bis ober-
halb des Weilers Beie getroffen, 395 Meter {über dem ilrea -Niveau an
der Brücke und 1350 M. über dem Meeres - Spiegel. Ancb die polirten
und gestreiften Felsen sind ungefilhr bis an derselben Hölie su sehen ;
sie entsprechen denen auf der andern ThaNSeite, wenn mau den ForeUm
von Sainl'Oervain überschreitet. Die nSmliche Gewalt, welche die runden
Erhabenheiten anfwftrts am rechten ilrre-Ufer, oberhalb der Brücke de4
0ueh€9 geglättet und gestreift hat, wirkte in ähnlicher Weise auf Jene
Erhöhungen , die sich xwisclien Uh Mimt4e9 und dem Dorfe Skr^^m in
der Schlqisht linden, die aus dem JScHaMcAe - Thal in das von CAanunrny
führt. Die manchf alligen Erscheinungen im Relief der verschiedenen
Beden>Theile durften von einem nnermesslichen Gletscher herrühren, der
einst aus dem dUrmonny-Thal hervortrat und sich bis ins Leman -Becken
in die Gegend von Qenf erstreckte.
CoLLBono errinnert, dass er bereits vor S Jahren auf zylindrische
Aushöhlungen aufmerksam gemacht, ähnlich denen von CtfiUMii nnd von
den BeUow-Fatis in Nord-Amerikm, welche sich in der Nähe von AUy
inden. Bei seinem Eintritt in die Ebenen von Aity bildet der Tmm einen
Wasserfall, bekannt unter dem Namen Smui»d&^SMol. Dieser Wasserfall
stfirst aus einer Höhe von 20 Metern in eine sehr enge ungefähr 300
Meter weit erstreckte Schlucht im Glimmerschiefer, welcher den Thal-Boden
gegen O. zusammensetzt. Ein grosser Theil der Wasser des Tnrm wird
durch einen Damm nach der Stahlhütte geleitet, die man seit einigen Jahren
avf dem linken Ufer dem Dorfe Srntni-Juery gegenüber errichtete; das
überfluKStge Wasser entleert sich gewöhnlich darch den Katarakt und
«nf beiden Fluss - Seiten besteht eine Art Plateau , durch die KÖple der
Glimmerschiefer-Lagen gebildet, das den Fluss einzudämmen scheint nnd
bei sehr hohem Wasserstande davon überschritten wird. — Als nun
CoLr.Er,Ko den tySani-de-sabot" besuchte, hatte derselbe eben die Pyrenäen
verlassen und sah sich überrascht durdt die Ähnlichkeit zwischen der
Obcrtläche des Glnume rsrhiefers , welche der Tarn überströmt hat , und
über die er zu^veilen noch seinen Lauf nimm! , mit jener der Glimmer-
847
«driefer ini Ly«* fluUe nofera iAid^on, Die«etb«n Stfeifro , dk»«lbctt
Furchen, die nämliche PoKtiir ; am 8MMi*de*8mM ist die .Glfittnng^ mitunter
so vollkommen, dase man tour mit eini^r Vorsicht Aber die Gestein-Ober*
flache gehen kann. Was hier jedoch lo den ei|penthdmliehen Erseheinongea
l^ört ist» dass die Oberflmehe der GUmmerschieftr • Plattform von
mehr oder weniger tiefen senkrechten Aosoagangen wie durchsiebt sieh
seigty Aasnagnngen, deren Durchmesser von einigen Deaimetern bis «i
einem Meter beträgt. •— Das Daseyn der geglätteten Fläche im £«y#-Tkale
glaubte man dadurch su erklären, das der Gletscher von OMomieit einst
bis lAuh&n «ich erstreckt habe ; C besweilelt» dass eine ähnliche Voraas*
setsnag für das Tom^Thal anzunehmen sey. Übfigens sagte asan ihm
an Ort und Stelle : die Anzahl und die Dhuensionen der Aushähhingea
wechselten von einem Anschwellen des Flusses inm andera, und dasselbe
wurde ihm von den Bewohnern von SmiHt-Ju^y berichtet. Er sah Ans*
höhlnngen von 9 bis 3 Desimetem, weiche vom leisten Anschwellen herv
röhrten, und erlangte die Überzeugung, dass die heftige Bewegung einer
grossen Wassermasse über die wagrechte Oberfläche einer Glimmer-
ächiefer-Plattform zureichend sej, um zylindrische Ausweitungen zu bilden»
welche die grössten Dimensionen erlangen können. Seitdem beobachtete
der Vf. eine analoge Tbalsaehe an einem andern Ort. Die Dardopte hat
oberhalb im Linde einen so raschen Lauf, dass man genöthigt war, eine«
seitlichen Kanal anzulegen» damit die Schiffahrt swischen Bergmrtie
and Pauillae niclit unterbrochen werde. Bei sehr niederem Wasserstau^*
nimmt der ganze Fluss seinen Lauf nach den Sehnellen von ia i9rtdv9§
uad P9$emrou in einem überaus engen Kanal, und sein gewdbnliebes
Bette bleibt frei. Nach Beobachtungen, die ein Anwesender zu wieder*
holten Malen über die Erscheinungen zu machen Gelegenheit hatte, welche
das Dinrdo^e •Bette während des Sommers darbietet, trifft man daselbst
melire zylindrische Aushählmigen, jenen von Saui^de-S^ikai durchaus äha«
lieh, nur sind sie in einem sehr festen Hippuriten-Kalk, demselben, welcher
in den nahen Steinbrüchen von Ldna [?] gewonnen wird.
A. JBscHBR VON ]>BR LiRVH : Bcmerkuttgen aber das Molasse*
Gebilde der östlichen Sekweiim (Mittheil. d. naturf. Gesellsch. in
SSürick von 1847^ 97 — 112). Beim Beginne der Ablagerung der Melasse
scheint das jetzige Flachland der Sehweii» bereits die Gestalt eines
grossen , zwischen dem Jtirc und den Mpen gelegenen Thaies gehabt
zu haben , da einerseits davon im Jura die Molasse sich nur noch anf
dem Grunde der Laiigenthäler wie auf dem Boden eines Gefässes
abgesetzt befindet, anderseits dieselbe, obscbon sie längs der jetzi-
gen Kalk-Berge mehre Tausend Fuss mächtig ist, im Innern des Alpen-
Gebn-gs ganz fehlt, ja selb! die Kalk - Grenze nirgends nberscbreitct.
Dieses p^rosse Thal nun scheint von Beginne der Molasse - Periode an
lange tbeils aus Festland bestanden zu haben, theils von süssen Gewässern
bedeckt gewesen zu seyn, duch welche abwechselnd Schichten von mei^t
348
r^hlichen und bnnf en Mergelo-Sandstcinen , Nag^Muh , bie und da auch
von Kalkftfein abgeaetzt worden, zwischen denen steh an nianehen Orten
in Steinkobien umgewandelte Pflanzen- Maas en belinden. Diese Gebilde^,
die bis nach Mmr^eUU sich zu erstrecken scheinen, sind stellenweise
800' mächtig:, da das Bohrloch von E^iiäau, das un^^fabr 60' Fuss unter
seiner oberen Grenze angesetzt wurde, bei höchst wahrscheinlich fast
wagpereehter Lage der Schiebten 750' tief hinabgetrieben wurde, bevor die
dortige Unterlage der Molasse, der Jurakalk, erreicht wurde.
Auf das Dasejm von Festland und süssen Gewässern deuten die in
den tiefsten Molasse -Schichten eingeschlossenen organischen Überreste
(am S«lere, an der Aai^ unterhalb üem, bei Baden, BfiisaUj Sekafhmms&Hf
südlich von 8L Gkdlen u. s. f.): wie Unio, Planorbis, Paludina,
Melanie, Limnaeus,Heliz, Blätter von Chamaerops-artigen Palmen,
Ceanotus n. s. w.; auch das Hin oceros-Skelett bei BwtMerg am
Metfi gefunden scheint ebenfalls aus diesen tiefsten Lagen der Molasse
herzustammen.
Über dieser untern S jisswasser - Molasse liegt dann , an manchen
Stellen nicht scharf davon geschieden , ein zweites Gebilde , in welchem
nur Überreste von Meer-Bewohnern enthalten sind , und daa sich daher
als Meeres- Erzeugnis« darstellt*^. Dieses Gebilde ist nach Stodbr's
Beobachtungen in der Gegend yon Bern über lOOO' mächtig und besitzt
wie in der südwestlichen Sehweii« eine grosse Ausdehnung. In dar
östlichen Sehweiin seigt dasselbe kaum einige loo' Dicke und ist nadi den
gegenwärtig vorhandenen Beobachfnngen zu urtheilen nur in 2 Streifen eni»
blösst. — Der nordwestliche Streifen zieht sich aus der Gegend von iSnl-
fetden längs der Lagern durch den Fuss des irchel nach dem Kohlfirsi hin.
Die Schichten liegen , ausser bei den Legem , ungefähr wagerecht und
sind daher in einer Breite von 2 —4 Stunden an den Thal - Einschnitten
sichtbar: die unteren desselben bestehen meist aus bläulichen Sand-
steinen, in denen sfMirsame Überreste von Meer -Thieren und von La^d-
Pflanzen enthalten sind; die gewöhnlich wellige Oberfläche der Sand-
stein-Platten gleicht oft ganz derjenigen des sandigen und schlammigen,
von den Wellen regelmässig gefurchten Bodens unserer See'n. Die oberen
Bänke bestehen an manchen Orten, s. B. bei Lemtkurg , OimereSnfen,
Würenioe, aus einem festen Konglomerat von ganzen und zertrümmerten
Mnschel-Sehalen, das seit alten Zeiten Muschel - Sandstein heisst und sidi
* Neckek de Saumure CEtndtt geologiques dam le» Alpes) uutenclieidet bei <^>V
und im Kanton IVaadt neben dieser unteren SÜMwauer - Molasse nocli die Molas>e
rouge, ^clch« niieli seinen Angaben die erste in angieiclifömilger Lagenmg nntertenPt.
«« BLABCnfeT (Envlrqns de Vevey} seheint nazottehnen, dass die Meeres - Gebilde an
die de« siissea Wassers aagreiueu und sicli gegen sie ▼erhalten , wie die Ablageraag«*
der Jetzigen Meere xu den Delta*8. in der östlichen Sehweitz set^t aber die untere StiM-
wasser-Molasse in sehr grosser Machtiglifit, ohne irgend welche Brimischung von Mceres-
ProduKteii, unter derMecres-MoIasse duich, wie es nach NtCKCR anch in den Kantone«
Qtnfutnd HTmadi d«r Fall ist.
840
überall «la trefflidiea Bau - Material bewährt. Zu dieaer Maerea • Molasae
gebort auch der bei WildMueh an KoM/Sr^i vorkommeDde und sur Glaa-
Bereitung^ dienliche Qnarzsand , in welchem aich, wie am Meereg-Strande,
häufig mehr oder minder darch Rollen abgeschliffene Zahne von Hai-
fi sehen, Austerschalen, Brüchstficke verldeseiten Holzes nnd KnodMNi
von Landthieren finden, welche Überreste alle Hr. Haoptmann Gimpbat
sehr eifrig^ sammelt. ^ Der zweite sädöstliche Streifen ist zwischen der
Reu9S nnd dem Rotklee bei Lumern ^ bei Walrau und Freienbaehf und
von HerUau bis nach Ror*eh4teh aufgefunden worden. Auf dieser ganzeil
Linie fallen die Schichten ungef&hr mit 80^—40^ gregen NW. ein, nnd dai
einig;e hundert Puss mächtige Gebilde ist eben wegen dieser Einsenkung
nnd weil es in NW. fast durchweg von jüngeren Gestein-Massen bedeckt
wird, gewohnlich nur in geringer Breite sichtbar. Seine unteren Schichten
bestehen ebenfalls, wenigstens bei Wolrau und Rarsehaeh, ans blanliebem
dtinnschichtigem Sandstein, der sich leicht zn trefflichen Bauplatten vtty
arbeiten ISsst , da er etwas fester ist als deijenige in der nordwestlieben
Zone. Auch hier ist die Oberfläche der Platten häufig sehr deatlidi wellig
und mit Pflanzen-Trümmern bedeckt ; bei BSch kommen auch nesterweise
zahlreiche Stetnkerne von Cardium, Pecten, Venus u. s. f. vor. Am
Raihaee bei lAmem hat Prof. Modsson in mergeligen Sclüohten ebenfalls
viele Schalen von Meer - Konchylien aufgefunden , nnd die Gegend von
St.'Oailen^ wo Sandstein*Platten wie won Woirmu auch nicht fehlen, ist
schon längst bekannt durch ihren Reichthum an ähnlichen Versteinerungen.
In etwas höherem Niveau folgt am RcrBehtuther Berge, nach Prof. DaKB*a
Beobachtungen wahrscheinlich auch bei St. OaUem, ein Mnschel-Saadsteia
mit den nämlichen mineralogischen Kennzeichen, wie bei Lenmhur^ u. a. w.
Diese zwei beschriebenen Streifen mariner Gesteine hängen sehr wahr-
scheinlich unter der £rd -Oberfläche unmittelbar zusammen ; ihre Verbindung
lässt sich aber in der östlichen Sehweiiaf nirgends naehweisen , weil der
Raum zwischen beiden von den höchsten Höhen bis unter die Sohle der
Thäler hinab mit den Gesteinen der dritten Abtheilung der Molaaae er*
füllt ist.
Diese oberste Abtheilung hat, wie die unterste, vollständig den Charak-
ter eines Susswasser-Gebildea nnd ihre Schichten liegen in dem beseich*
neten Räume, im Ganzen wagerecht. Nirgends ist in ihr auch nur die
geringste Spur einer Meer - Pflanze oder eines Meer - Thieres entdeckt
worden. Dagegen finden sich Schichten mit Resten von Land- und Silsa*
Wasser «Bewohnern; so sind an dem ungefähr 800' hohen Absturz des
Al(»# • Rfickens bei Leimiaeh (der Füleiaehe) wohl 10 -*1) ungefähr in
gleichen Abständen auf die ganze Höhe vertbeilte Schichten schwarz ge-
färbt dureb die grosse Menge der in ihnen begrabenen Schnecken^ unter
denen die Gattung Helix weit vorherrscht, — ausaerdeili 2 Lagen von
Sflsswasserkalk und 3 von Pechkohle, deren kenntlichen Reste sämmtlicb
den Typus von Land- und Sflsswasser- Pflanzen haben. An dem 1600'
hohen Abriss des Udmlt-Ruckens nach Bauma in's 7*dM-Thal hinab sind
Land- nnd Süss wasser- Sohnecken wenigstens aus 8 Lagen bekannt» von
3M
denen Ewei im obersten Thefile des Prsiils , einigte in der Blitte nnd
einige im nntersfen Drittel liegen. Am IreM finden sich über der
Meeres - Molasse swei, einige lOO' senkrechter Höhe Ton einander ab*
stehende BInke Von Sisswasserkalk , von denen der untere sich gegen
Brnkraeh erstreckt, wahrscheinlich identisch ist mit dem in der Gegend
fon fUfflsrÜtor durch B&cni nachgewiesenen und an vielen Stellen fast
nur ans Planorbis, Limnaeus und Melania-Schaalen besteht
Bei Sl. Omiim hat Prof. Dbimb, tvie in der Unterlage, so auch im
Dache der Meeres-Moiasse ebenfalls Schalen von Land - und Susswasser-
Mnsdieln gefunden, und so liessen sich noch viele Hhnliche Beispiele an*
fähren. Ausser diesen von den Petrefafcten hergenonunenen Charakteren
unterscheiden sich noch sAmmtliehe Mergel der obem Süsswasser-Molasso
von den graulichen der Meeres-Moiasse durch ihre bunte, meist gelb und
rSthliche, bald fleckige und bald fiammige Ffirbung, in welcher sie, wie
tn ihrer fibrigen Beschaffenheit, so selir den Mergein der untern Sfiss*
wasser-MoIasse girichen, dass sieh kein sicheres petrographisches Unter*
tcheiduttgsieichen angeben Usst. Die Entstehung der obrren Sfinswasser*
Molssse sum Theil aus fliessenden Oewftssern ist sehr deutlicli aosge-
prSgt in der Lag^mngs* Weise der Gesteine, von denen die Nagelflnh in
der €^egend des Hörmli in 5'— 4o' starken Bänken, mit den Mergeln und
Sandüteinen von oben bis unten wechseltagemd , wohl die Hälfte des
lOOO' hoben Pk*ofils einnimmt, t^s erinnert nämlich das häufige Verls ufen
dieser Gesteine in einander , das Abgescbnittenseyn von MergeNSchiditen
durch Nagelfloh-Bänka , oft verbanden mit ungleichförmiger Auflagerung
und sahk^eiche ähnliche Ercheinungen so auffallend an die Unregeimässig*>
kcJten, welche man bei den Geschieben und Sand-Ablagerungen der Jetzt*
gen Ströme beinerkt, dass mon nicht umhin kann^ auch die unregelmäsfiige
Ablagerungs* Weise der Molasse-Gesteine von ähnlichen Ursachen abxnieiten,
womit dbrigens der Antheil stehender Gewässer an deren Bildung durch-
aus nicht ausgeschlossen nejn soll, cumnl namentlich das Beisammenseyn
von Jungen i«d ausgewachsenen Konchylien in den Petrefakten-fBhrendeli
Schichten unwiderleglich für deren Daseyn zeugt.
Was die Molasse betrifft, die sich zwischen dem alpinen Kalk-Gebirge
und oi»er von Lmmem nach dem Khmm^ koketi JUonsn, AiH^rtNiii und
IVofs» gesogenen Linie befindet und in der Nlhe derselben senkrecht
*^^^ g^9^ ^A« Kalk -Gebirge hin aber südöstlich fällt, so ist es noch
nicht gelungen, ihr Alters -Verbal tniss zu den 3 angefahrten Abtheilnngen
mit Sicherheit zu bestimmen. In diesem ganzen Gebiete ist nämlich noch
keine Meer-Petrefakten enthaltende Schicht -Masse bekannt, die als Grenz-
Zeichen zwischen der unteren und der oberen Sasswasser -Ablagerung
dienen könnte (alle organischen Reste vom Hufiberg , AMen Rhomtk^ Ui**
MieA, Ryfi tu 0aeler, GmU, BHeMerf^ Wäggity Winket bei Lumem) gehören
Land- und Sfisswasser - Bewohnern an. Auch sind zwischen den beiden
Sfisswasser-Abtbeilungen noch keine~ paläontologischen Unterschiede be-
kannt, da im Allgemeinen die Petrefitkten der oberen wie der untern
AbtheÜnng ein und dasselbe för ein warmes Klima sprech^de Gepräge
Ml
iMben, wiediePaloi«n«Reslel>ew6igea^ die bis in. dieiioheren Sdücbtep
der obfrD Sä88wasa«r*MoUsse binanf reichen (aus letsten besitzt das
jZfiiridb#r Muaeum sogar ein Stiimaistiick einer Cycadee von Metn u»
HAam). Das geoieinsame Vorkommen von T a x o d i u m mit Bambus-arti^pen,
platt -gedruckten, 3"— 4" breiten Rohren in der Mergel • Unterlage der
Nagelflufa des Rufiiergs, ähnlich einem bedeutend grössern von MoussoN
in einer Sandstein- Platte von Bach entdeckten Rohre, lässt auch erwarten,
dass man am hohen Rhenen ausser dem von daher bekannten Taxodium,
Salix u. 8. f. in Zukunft noch Pflanzen von !südlicherem Gepräge finden
werde. Und ähnlich verlmit es sich mit den Land- nnd Sfisswasser-Kon*
chylien nach Chaafbntibr und Mousson sowie mit den Säugethieren
ÜKaM. V. Mütbr's. Cberdiess ist es bis jetzt nicht gelungen, spezifische
Unterschiede zwischen den Petrefakten der untern und der ^obeni Siiss*
Wasser- Molasse aufzufinden, welche meistens (Helix, Planorbis, Lim*
naeus, Melania) nur unvollständig erhalten und daher auch noeb nie
mit erschöpfender Genauigkeit untersucht worden sind..
Bei dem Versuche, die senkrecht stehende und südlich fallende Molass«
mit den zwei Stockwerken der Susswasser- Molasse zu parallelisiren, ent-
behrt man demnach gegenwärtig einer sichern Crrundlage ; es mag also
genägen anzugeben , da^s wahrscheinlich der grösste Theil der senkrecbt
stehenden und der an diese grenzenden steil eingesenkten Schichten,
welche die Mitte der zusammengeschobenen und vielfach zerrütteten
Molasse einnehmen, der untern Susswasser- Stufe, die zunächst an der
Grenze des alpinen Kalk-Gebirgs befindliche Nagelfluh aber vielleicht zur
obern Süsswasser-Stufe gehört.
Bekanntlich ist das Vorkommen sehr zahlreicher Geschiebe von manch-
faltigen , den Alpen fremden krystallinisdien Gesteinen in der Nagelfluh
eine der Hanptschwierigkeiteu , die sich den Versuchen zur Aufklärung
der Bildungs-Processe der Molasse -Formation entgegenstellen. Gleichen
auch viele dieser Geschiebe den krystallinischen Gesteinen des Sekwar»'
wiie»y 80 stimmen doch andere nicht mit ihnen fiberein ; auch spricht
die Verbreitnngs- Weise der Nagelfluh nicht für Abstammung der Geschiebe
ans dem Norden, indem nördlich einer von Sureee nach Frmuenfeld nnd
von da nach Rheineck geführten Linie Nagsifluh fast nur als oberste
Decke aller übrigen Molasae-Schichten auftritt nnd in den tiefern Lagen
nur in sehr unbedeutendem Maasse vorkommt (im 750' tiefen Bohrloch
von Bgiismn wurde keine einzige Nagelfluh - Schicht angetroffen; im 624'
tiefen bei Kinpf im We/mihni nur ein zwischen loo' und 125' TiefeX
Studbr hat daher die Vermuthung geäussert, dass ein Saum krystallini-
soher Gesteine während der Molasse- Periode an der Nord - Seite des da-
maligen Alpen-Gebirgs vorhanden gewesen sey , und dass die genannten
Geschiebe von, demselben stammen, eine Hjrpotbese, für welche ausser dem
Vorkommen ähnlicher Gesteine am Süd-Abhange der Jetzigen Alfen die
Beschaffenheit des grössten Theils der steil nnd senkrecht anfgeriehtetsn
Molasae-Sandsteine spricht ; indem dieselben aus durch Kalk - Zäment zu-
sammen gehaltenem Granit- und Porphyr-Gruss bestehen, dessen Fe^dspatli-
:162
Kurnrhfn, wie die der meisten fremden Geichiebe, hAufifl^ röthKch »md,
während der Feldi^afh der alpinen Gesteine gewöhnlich Weins ist Wo diese
Schichten grossere Geröll/ enthalten und durch Häufigkeit derselben su
Mugeifluh werden , sieht man beinahe immer nur solche fremde Geschiebe
ohne Beimengung von Kalksteinen {Bugertee^ Boitingm am Zürieksee).
Statt weiterer, doch xu keinem bestimmten Resultate fiihrender Er»
örterungen über die Gcfschichte der Nagctfluh mögen hier einige Angaben
über ihre Verbreitung folgen.
In der daiiiehen Sehwail« tritt die Nagelfluh in der aufgerichteten
Molasse hauptsächlich in drei Zonen auf:
a) Längs der nördlichsten Kalk -Bette als bald mehre tausend Fuas
hohe, bald zu geringer Mächtigkeit zusammensinkende, durchweg gegen
SO. eingesenkte Masse. Die dem Kalk -Gebirge zunächst liegenden
Schiebten bestehen vom Riffi bis zum Speer an den entblösstcn Stellen
überall aus Kalkstein- und Saudstein - Geschieben , von denen eine sehr
grosse Zahl mit den der Kreide und spätem Jura -Periode angehörigen
alpinen Gesteinen völlig übereinstimmt, andere aber doch so verüchicden
«ind, dass man über ihren Ursprung im Zweifel bleibt; die Sandsteine,
welche gewöhnlich nur in selir untergeordnetem Maase diese Nngelfluh
begleiten und mit ihr abwechseln, bestehen ebenfalls vorwaltend aus
(kleinen Kalkstein-Körnchen. £rst in den tiefern Schichten finden sich
dann auch Geschiebe der den Alpen fremden krystallinischen Gesteine ein.
— Beim Weissbad (Kuuton Appenzell) dagegen enthalten schon die au's
Kalk- Gebirge angrenzenden Nagelfluh- Schiebten einige Prozent Gneis,
Granit, Porphyr und rothc Kiesel-Geschiebe; es ist aber wohl möglich,
dass die Repräsentanten der Kalk- Nagelfluh des Speers u. s. f. hier in
der Tiefe des Erdbodens begraben sind.
b) In einer Entfernung von ly^ bis 3 Stunden von der Kalk-Grense
treten in der senkrecht stehenden Molasse, gewöhnlich mit starken Lagen
granilischer Sandsteine und intensiv rother Mergel (Molasse rouge von
Hborbr) abwechselnd und ofk auch in solche verlaufend, zahlreiche Nagel-
Ikih-Schicbten auf, von denen manche fast nur Geschiebe fremder kryatni-
liniscber Gesteine enthalten. Ein solcher an Nagelfluh reicher Streifen
begleitet die Kohle bei Rufi im Gaster und setzt ostwärts bis 1 Stunde
breit werdend über Cappel im Tsggenkurg und Üm&sehen nach dem
Oakeries fort Ein anderer, der bei Lumem die Breite zwisclien den
Msggenhom und dem Dieisekemberg einnimmt , erstreckt sich ostwärts an
Piagelfluh immer ärmer werdend über den Kiemen und Zugerksrg an den
Nord-Abfall des hohen Rhonen hin; östlich von Uimntteh scheint sich die
NageJfluh ganz zu verlieren, so dass im Toggenkurg zwischen Cappel nnd
Wathogl nur Mergel und Sandsteine sichtbar sind.
c) Sehr mächtige, ebenfalls mit Sandsteinen und Mergeln wechselnde
Massen von Nagelflnh finden sich femer in der gegen Nord geneigten
Molasse nördlich einer von Rappersehweil nach Rheineek gezogenen Linie ;
«ie gehören bei St» Odilen zum Theil der nnteru Susswasser-, zum Tbeil
ftft3
/
4er ]lic#feB«MotM8e an, fendeii «ieh dagfg^mi in der obeiti iSiiamrasser-
MalajHte (nördKch vom Lfirig>eiiAial , in «lern Si. O^Hen liegt) nidit mehr.
Gegen West hin aber tritt NageMob gerade in der obern Stiitavrasfter-
Mttfasae ungemein mAchtig auf, verflacht sieh mit ihr nordwfirts bis zur
wa|(ere(!hten Lagerung nnd erstreckt sich zwischen dem untern Toifffen*-
hmr§ nnd MeiUn am Z§tieh9€B bis jenseits Hl^ in der Welse, dass sie
Nord-, Ost- und West - wärts immer mehr von Sandsteinen und MergeWi
verdringt vrird. So ist a. B. die Nagelfluh, während sie mehr ais die
HAIfte des 160C^ hohen irdrufl* Absttirsea einnimmt , nahe nördlieb von
Et$§ faat ganfe verschwunden, ebenso östlich vom unlem Toygenhtt*g und
vom Ifhuythttl ; in der Gegend von Hykurg und vom PfannensHei herrscht
aie nur noch in den oberen Lagvn, und am Albls Icomint sie nur in twet
nicbt mXcMigen Schichten vor , deren' eine sif h am Pusse des Berges,
die andere auf der H5he befindet.
Zwischen dieser gewaltigen Nagetflnh-Masse des östlichen Theils des
Kantons Zürich und der fast eben so grossen , aber nicht so weit nord-
wärts vorspringenden des Nupfr im Kanton Berti (Stüder's Molasse),
besteht die Molasse dagegen fast nur aus Sandsteinen und Mergeln, nnd
swar scheinen diese trotz ihrer an Sooo' betragenden Mächtigkeit, wie die
Nagellltth, in nur wenig tiefen Oewässern abgelagert worden zu seyn, da,
wie 'schon frdher erwähnt, in den verschiedensten Hohen Schirhten voll
Sompf* und Land^Konchylien vorkommen, die sich olFenbar an ihrem ur-
sprflngHchen Wohnorte beflnden.' Hieraus scheint hervorzugehen , dass
der Boden während der BilduiigS'Zeit der obern Süsswasser» Molasse
einem stetigen Sinken unterworfen war.
In Beziehung auf die Geschiebe-Natur der Nagelfluh c ist tu bemerken,
das» in il^r fast dberall sowohl alpine Kalk- und Sand-Steine der oberen
Jura •'Gebilde als auch fremdartige fcrjrstalfinische Gesteine, die letzten
jedoch nur untergeordnet aoHreten; alpine krystallinische Felsiirten hat
E. hier so wenig als in zwei erstgenannten Zonen mit Bestimmtheit er-
kennen können, aueh keine Sernf- Konglomerate und keine der von
Stoobr so genau o!en Zwisohenbildongen. Nebst rSthliehcm Quarz-Sand-
stein von Ungewissem Stammorte (er stimmt nämlich weder mit den al-
pinen rothen Konglomeraten noch mit den dem Vf. bekannten Abänderungen
des Sehwarzwald-Sandsteins völlig nberein), finden sich in der Nagelfluh
a) tLmSfteer und weniger selten in der Nagelfluh c auch Geschiebe flach -
moseheligen gelben Sandsteins, welcher dem gelben oberen Jurakalk-
steine sehr gleicht : Stitdbr führt ähnliche bei Ougghberg und Thun an
ifisd ist sehr geneigt, sie wirklich als Herkömmlinge vom Jung zu betrachten.
Obwohl nun das Vorkommen von Echinus - Stacheln und anderen zer-
trflmmerten Petrefekten des Jura in der Meeres* Molasse bei Trütiikon am
Kokifirsi sehr zu Gunsten dieser Ansicht spricht, so möchte es doch ge-
ratben seyn, das Urtheil über die Abstammung der angeführten weit sud-
licher liegenden Gerolle aufzuschieben, da der Spcwerkalk (alpiner Reprä-
sentant der weissen Kreide) dein Jurakalk olt sehr gleicht.
Sehr viele Geschiebe der Nagelfluh o, b, c zeigen mehr oder minder
.fnbrgnnt: 1S18. 23
ft54
dentliohe Spuren der von Loatüss Rlvm «ad A. Emmhi begdbfittb«n«i
Vertieloog^en, ZerquetiicboDgeii und RulMhli&chei» (Jahrb. lS3$j 41» 4t;
V«rhaodl. d. Schweüm. fiaturf, in WkUerikur $S4^)\ dafpegeii. schciafln
diese höchst »erkwärdigeo, grosseotlicils noch etoer gcniigeiideii firU&nia^
eatbebf enden ErscheiiMiDKeii «u fehlen in einer vierten Mnsse von Ns^el*
ioh "^ , welche sich in der östlichen 8ehw€km als das jäugste Glied der
Melasse darstellt.
d) Diese Nagelfluh unterscheidet »ich von den älteren nebst dani
Mangel der genannten Yertiefongea and Rutschllacben durch sablrekbey
swischen den Oescliieben leer gebliebene ZwiacbearAunie) daher nian sie
gewöhnlich löcherige Nagelfluh nennt; neben den vorherrschendea
alpinen Sand- und Kalk-Steinen enthält sie auch einxelne Geschiebe der
fremdartigen krystallinischen Gesteine; in der Nähe des Jurm ist sie oft
reich an Gerollen, die offenbar aus diesem ßergsogc herstammen, und
steht nacb den Beobachtungen Moossum^s mit rein )urassischen Konglo-
meraten in Verbindung. Diese 40* — loo' mächtige NagelHuh bildet die
wagerechte, 1820'— 1880' über dem Meer erhabene Oberfläche der Fe8tungs*
artig aussehenden Berge södlich und nördlich vom Rhein in der Gegend
von B$iimmj ferner das Plateau von Scktuisi^em; sie bedeckt auch in
horizontaler Lage die in der Nähe der LB$em emporgehobenen Schichten
der tiefem Molasse (Moussofc, Skizze von Bmdem im ilrfsn), wodurch ihr
Jtiogeres Alter deutlich beurkundet wird. Ganz gleich ist ihr auch die
Nsgelfluh der Kuppe des ßiliberfs (2900' iL d. Meer) und die der Biuur^
kurg (migef. 2000' u. d. Meer). Ob diese Nagelfluh einst zwischen den
angeführten Punkten eine zuüammeuhängende Lege gebildet habe, und
ob die Niveau-Differenzen durch Verwerfungen , Hebungen und Senkungen
des Bodens veranlasst worden seyen, steht noch dabin. Eben so nngewisa
ist, ob ihre Gerolle alpiner und zweifelhafter Herkunft direckt vom nr-
sprüngliclien Stammorte an ihre jetzige Lagerstätte gelangt sind; doch
läsKt das selten Paustgiösse fibersteigende Volumen derselben , die Ver*
mengnng alpiner Gesdiiebe mit solchen, die bestimmt aus dem Jwrm her-
zustammen scheinen, die Abwesenheit dieser Nagelflnh im ganzen den
Alpen näher liegenden Molasae- Gebiet, so wie in vielen nördlichen Ge*
g;enden fast eher vermutlien, dess sie ein aus der Zerstörung ältrer Nagel-
floh-Massen hervorgegangenes regenerirtes Gebilde sey , durdi Wasser-
Massen abgesetzt, die zum Theil sich von N. und NW. her bewegten und
Geschiebe des Jura mit herbeiführten. Einer. solchen Annahme nicht an-
gflnstig ist die nicht abzuweisende Thatsache von der Zerstörung nngo-
heurer Massen selbst der oberen Stisswasser - Molasse , zu deren Veran-
schaulichung Folgendes genügen mag. Am SdümUrg (sudlich von Bifßh
bei SiememUrg und am Hmmti findet sich bei horizontaler Lagerung der
• In welchem Alten- VerbftllniM dieM NuKelSah zom KaUuchiefer tob &miHgem «teb»,
ist nnbe«timint ; nm so nehr aU die Nagelfluh , welche oberhalb dea Stelobräeben am
Wege RRch Schienen annleht nnd Brtichetiieke der Nageianb « ah GeHHIe amochUetat. tI«!-
Wiche ekee den FündaiHga-Ablagenuigen ala dar Maiatai angtMct.
35S
MiiHiti^n ttiifi^fllhr ti)3o' ü. d. Me^r ein Kaltmleiii-Ln^r, rTaii an diesen
3 Paukten uhnlieh beschaffen ist und also wohl orsprilng^Heb eine zn-
sammenbBnicvnde Banic (^biMeC hat und von 8§tm€nkers bis Jenseits des
M9niH sieh wirklieh mittelbar verfolge Mast. Am Hektnkerff und bei
Simmm^fTf ist daaselbe bederkt durch eine etwa 4o'~8o' holie Nageliuh.
and Bferi^el • Masse ; am Hdmii dagegen ruht ntfch 6oV hoch Mo:ass«-
Gestein auf ihm y iind das SekneiMom , dessen Schichten ebenfalls fa«rl-
aontal lieg;en , erhebt sich so|(ar Ooo' fiber sein Niveau. Sieht man «Mfll
auch, om Jeder Tinschnng^ vorsobeug^en, vom Schtmhtrg and dem SekmiM'
kam ab, so Ist doch klar, dass die Schichten, welclie die jetxt isolirt»,
aach allen Seiten steil abfallende H^mti • Knppe biMen , aar Zeit ihrar
Ablagerung eine weit grSssere Ausdehnung haben mnsalen als gege«^
winifr, and dass demnach das Plateau des KönUi im grSssten Tfaafl
•einer rheaialigen Erstrecknng doreli I>enudation eine Erniedrigmig von
wenigsteas &0^, vielleicht sogar von i>00' erlitten haben uiusa.
Eine bis l&o' mächtige Nagelfluh - Masse bildet auch die Oberflirhe
des AVMMMAeiflier.Seryf , des KoM/U'tU nnd des Iirdk^9\ wie diejenige von
d enthält sie xahlreicbe, allem Anschein nach ans dem Jurm stammendo
Geschiebe; auch sieht man an ihren GerOllen weder RutsrhflAchen noch
Eindrücke von andern Geschieben; dagegen ist sie nicht IMirig, sondeni
die Zwiscbenriame der Gerdlle sind wie bei a , b und c gans aasgefilllt
flrft fehierm Grus, der hier meist nur locker verkittet ist; petrographisiA
steht sie also in der Mute a wischen den älteren Nagelllah -Massen nod
der nenem ; ob sie auch in Besiehang auf ihr Alter zwischen c nnd d
s» stellen oder mit c von gleichzeitiger Entttehnnp aef, ist noch nicht
nosgemittelt.
voff CinifALt: geog^n OS tische Karte von den Er8-La^«r-
atätten des Muschelkalksfeins in OUr-SehUHen, mit 10 Zeieh*
nongen von Gebrägs-Profilen von Tamoiell« und Bemtkem und
speziellen Ansichten von Arbeits - Stdssen (Verbandl. der
Niederrheinisehen Gesellschaft ffir Natur« und Heil-R. in JVonfi, am 6. Mai
i647). Der Vf. legte die von ihm heran sgegebrne Karte vor und be-
gleitete solche mit einem Vortrage, welcher vorsogsweise eine Erläoternng
der Zeicbnangen som Zweck hatte. Er gab aanäcbst einige allgemeine
Bemerkungen Aber die Lage und das äussere Ansehen der Gegend , se
wie aber die dem Muschelkalkstein unterliegenden Gebargs*Massen, näm-
lich das Steinkohlen - Gebirge und eine Gruppe von bunten thonigen nnd
sandigen Schiebten, welche nach ihrer Lage für Bunten Sandstein aaan*
sprechen seyn dfirftcn. Sodann wurde die Verbreitung Mos Muschelkalk«
Steines in Oker-SMeMitm und PoUm angedeutet. Die innere Zusammen-
aetzong dieser Bildang ist in Jenen Geffcnden sehr einfach; denn sie be»
ateht im Wesentlichsten nur ans swcierlei Massen, nämlich aus dem eigent-
lichen Kalkstein, welcher in Bezug auf die Erzlagerstätten Sohlen-
kalktlein, auch kurz Sehlenalein genannt wird,* und aus Dolomit. Der
2:1 '•'
SS6
Kalkstein, eine neist in dünnen, bald rdnen , bald mit Tbon iremtttgtnr,
hori%oBlal oder sanft wellenförmig^ fortlanfendeu Schichten abgelagerte
Masse, und ist das bei weitem vorherrschende Glied, während der Dele-
mit vorzugsweise nur in der Gegend von Tmrawiim und ßeutkBm in
grdsserer Ansdehnnag «ind Mächtigkeit auftritt ; und zwar in zwei Hanpf^
engen, wovon der eine am Trockenberg südlich Tarowüm beginnt, «nd
nordwestlich im SioU' und tfaAi^aiie - Thale nnter aufgescbwemmtea
Massen verschwindet. Der zweite Dolomit-Zug liegt südlich des vorigen»
Mgt ostw&rls dem Hauptstreichen der ganzen Formatton und setzt noch
weil in das Königreich Potai hinein fort. Nach den vorgdegten ProMett
ist der Dolomit in diesen Ziigeu als eine moldenförroige Einlagerung in
die Oberfläche des Sublensteius zu betrachten, wobei es bemerkenswertli,
dass derselbe häufig an seinen Rändern , wo sich unter ihm der Sohlen*
stein hervorhebt, rasche und steile Absätze zeigt. Ausserhalb dieaea
Rändern werden aber auch noch vereinzelte Parthie*u von Dolomit ge*
tfOflen, welche das Bild einer flach Kappen - förmigen Aufsetzong oder
Schild - förmigen Anlagerung auf oder an Sohlenstein geben. Diese f);efal
bis zu blossen einzelnen Flotzen herab, welche uiclit als Geschiebe, sondern
als Reste der hier zerstörten Hauptmasse anansehen sind , wie Form, Lage
und Umgebung derselbeii unzweifelhaft andeuten.
Abweichend gegen dcu Dolomit vieler andern Länder trägt derjenige
Ober^Sehiesieu* den Charakter einer deutlichen Schicblung; wo .man diese
vermiest , scheint Solches nur eine Folge öitlicher zerstörender Einflöeee
an seyn.
EineAunösuog und AusspCilung eines Tbeils der Masse bewirkte näm*
lieh ein Zerspalten und Niedergehen des aufliegenden Gesteines, so dass
wir dieses jetzt an soli-heu Stelleu in losen Flötzen vorfinden, eine Erschei-
nung, die besonders an den Rändern des Dolomites häufig vorkommt. Auf
andern iStelieu dagegen hat die Auflösung die ganze Masse durchgriffen
uftd einen steiuartig sserreiblichen ZuHtand herbeigeführt, womit die Bank*
Abiheilung verloren ging« Am vollkommensten i»t die Schichtung den
Dolomitea zunächst seiner Auflagerungs-Fläche auf dem Soblenstein.
Nachdem der Vortragende noch angel'fihrt hatte, dass auf den Dolo«
mit des Hauptzuges, welcher dort nahe 40e' Mächtigkeit erreicht, eia
Streifen reinen dichten Kalksteins vtin 10^ 1&' Mächtigkeit in gleichföfmi-
ger Lagerung aufgesetzt ist, ging derselbe zur Betrachtung der Em-
Lageialätlea über.
Im Allgemeinen läset sich beobachten, dass diese Erz-Lsgerstätten in
einer sehr nahen Beziehung zum Dolomit stehen und nur durch dessen
Dascyn bedingt sind, während der Soblenstein für dieselben eine wahre
todte Sohle bildet; denn in ihm kommt keine Einlagerung metaU
liscber Füs^üiea vor, sondern nur Auflagerungen, wobei allerdings
Butanter der Metall*Gebalt bis zu einer gewissen,. doch immer nur flachea
Tiefe in die Masse des Sohlensteins eindrang, je nachdem deren Be«
sehaffeiihcit solche begünstigte.
' Der Metallfnhrnng nach sind dreierlei Lagerstätleu im «tttereehcideB,
nfattek die des G'almeiii, degEliensteines und des Bleig^lan ses.
Dftjf ni^i^B des Galmeis sind aber nech weifer in zwei wesentlich ver«
acMedcne AMheÜang^n aa bringea, welche man mit dem Namen: ,,Tothe
und weiiae Oalmei-Lag^c^ bezeichnet. Der Dnterachied cwiachen
ihnen beruht aber niflit allein auf ihrer Innern Beschaffenheit, sondern noch
mehr utif Lage und Form der Vorkomnmisfse.
Der rot he Galmel findet sich hanptsSehlich in einigen sehr be-
trüehtlichen Anhftafuiigen , in denen derselbe theils ganz rein und com«
pafct, theils mit einem ochrigen erdigen Braniictseniiteitt gemengt bricht
Wetm Massen liegen an gewissen Stellen der Dolomft-Rfinder ; ihre Mflcb«
llgiceit steigt auf 6 — 7 Laehfer und selbst noch dartiber, im Streichen
zuweilen plötzlich, anderwärts allmählich abnehmend. Verfolgt man eine
solebe^ nur mit Letten und Sand bedeckte Masse g^egen das Einfallende,
aho in derjenigen Richtung, wo sich der Dolomit anlegt, so sieht man
auf vielen l^unkten den Dolomit bald und plötzlich den Galmei abschnei-
den, w&brend auf andern Stellen dieser letze unter der Dolomit - Decke
Ftöta-dhnfich lortsetzt, doch immer mit beträchtlicher Verringerung seiner
Mäclitigkeit. Die Seharieyer westliche Galmei-MaNse theiit sich gegen ^nn
Kafallen in zwei FlOtze von l'/*— l'A Lachter Stärke mit zwischcnlifgeu-
dem Dolomit, und das obere dieser FiOtze setzt in eine grössere Tiefe
fort als das untere. Noch anderwärts zertrfimmert sich der Galmei in
KlAfren des Dohimites. Endlich kommen aber auch dergleichen, oft ganz
ähnliche Kluf% • Ausfüllungen filr sich allein vor, nämlich ohne mit jenen
Hauptmassen in Verbindung zu stehen.
In der Regel vermisst man zwischen der rothen Galmei* Lage und
dem Dolomit eine scharfe Grenze; denn mitten im Galmei kommt Doiomif
mit verHosseuen Umrissen vor, wahrend andrerseits in manchem Dolomit
mehr oder weniger Zink enthalten ist, und zwar nicht etwa blos als eine
sichtbare Einmengung von Galmei, sondern ebenso oft als ein das ganze
Qeslein durchgreifender Zink-Gelialt.
Alles dieses fuhrt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu der Annahme, dass
man in der rothen Galmei -Lage nichts anderes als einen umgewandelten
Dolomit ver sich haben.
Ganz verschieden hievon ist das Verhalten der weissen G&l nici-
Lage. Wo dieselbe mit iUr rothen Lage zusammen vorkommt, nimmt
sie stets die untere Stelle ein und ist ohne Ausnahme von ihr ganz scharf
getrennt. Am mächtigsten und edelsten erscheint sie am Ausgelieiidcn ;•
ärmer, wo sich der rotl»e Galmei darüber anlegt, und weiter im Einfallen-
den, namentlich aber an Jenen Stellen , wo sich schon Dolomit im Dache
einfindet, taub und verdrückt. Der rothe Galmei ruht dort unmittelbar
auf Sohlen-Stein.
Wo «He weisse Lage für sich allein vorkommt, findet man sie nur mit
Leiten, selteik mit Sand, niemals mit Dolomit bedeckt. An «inigen Stellen
liegt sie gleich unter dem Rasen ; an andern Punkten stei«;t die Stärke
der Bedeckung auf 10— 16 Lachter. Von den kleinslen Nestern, welche nur
wenige Quadrat «Lacbter einnehmen, steigen die Vorkdmmnnise bis zur ^
99»
Bedeckmip beträclitliehir Flächen lait «dir nnrcgekiftnifier £iftf«Mttn|p.
Die Mächtig^keit betragt nur auf eiaseloen Stellen fiber 10 Fofls, mcUtena
weit weniger. Dabei unterliegt diesfibe einen häufigen Wecheel und
ftwar beeoaders durch den. Umatand » dass aich die LageNÜIasae arhr oft
in Vertiefungen (Answaachungen) des unterliegenden Sohlenateinea hinein-
sieht, wobei hin und wieder ein wahres Verllaeaaen an beobachten ist
Die weisae Lage beateht niemals gana ans Galaiei, sondern vor-
waltend ans einem weissen, gelben, auch blassgraoen brdckligen Letten^
in welchem der Galmei theils in einaelnen Flötsb&nken, theils in Kngehi
und Nieren , theils auch in allerhand anderen äusseren Gestalten inne-
liegt. Die lettige Hauptmasse ist indessen gemeiniglich aneh noch
ZiokhsLtig.
Der Vortragende äuaaerte die Ansieht, dass die weiaae Galmei«
Lage nichts anderea sey, als ein umgewandeitea Sohleagcbirge, daa an
der Jetaigen Fundstelle dem Angriffe einer Auflösung unterlag, welebe
den Kalk -Gehalt hin wegnahm und an deasen Stelle den Galmei absetato»
Der Ursprung einer derartigen Mutterlauge dürfte auch im Dolomit an
auclien aeyn.
Der Brauneiaenatein '- Torwalteod von ochriger erdiger Nator
— bedeckt die gifissten Fliehen in der Gegend von Tamotrfl« mit 1--^
Lachter und selbst noch mehr Bläclitigkeit , havptaächlich auf der Grense
dea Dolomite, eiuerseits auf Sohlenkalkstein ruhend , andrerafils tiber den
Dolomit (lingreifend und dabei in deasen weite KMifte und Höhlnagea
hineinziehend. In andern Theilen der Gegend erfnllt derselbe mvlden-
f5rmige Vertiefungen in der Oberfläche dea Sohlenateinea. Bei NmM
findet man ihn an die ateilen, oft sogar überhängenden Ränder aolcher
Vertiefungen angelagert. In der Regel drängen aich awischen ^senstein
und Sohlenstein Lagen aähen Thonea ein. Wo deraelbe mit Galmei in
Berührung kommt, bedeckt er diesen.
Alle Eisenstein- Ablagerungen sind hier unverkennbar dureh Aboätae
a«a Quellen entatanden, und auch diese Quellen durften aus dem Dolomit
hervorgegangen aeyn.
Endlich den Bleiglanz anbetreffend so haben wir die Han|it-Nieder-
läge deaselben auf der landesherrlichen Friedri^t • Grube bei Ttummtitm.
Er findet aich daaaelbat in einer Flolakliift des Dolomites, welche der
Anflageruoga-Fläche auf dem Sohlenstein ganz nahe liegt und mit dieser
parallel eine flach muldenförmige Lage bat. Die Erzfubrung iat aber
häufig unterbrochen, Grösse und Form der Mittel ungemein verachieden)
noch verschiedener die Erzscliiittung, von loo Zentnern im Qttadrat-Lachtar
bia au blosen Sporen herabgeh eud. Von der gesammten durch den Berg-
bau aufgeschlossenen Feldesfläche hat sich nur etwa V,o banwflrdig ge«
aeigf. Man unterscheidet die feste und die milde Bleieralage. Die
erste, eingewachsen im festen Dolomit theils als schwache Ftötzbänke,
theils nur eingesprengt, die milde Lage aus Eisenocker bestehend mit
lose inneliegenden Klumpen, Platten, Kryatallen und feineu Körnern von
Bleigh&ny.. Letzte Beachaffenheit findet sich besonders am Anagehenden
- \
vml tiitt dort tMkmvnUm noler dtm Dolwnit firei henror» nur ▼•« Bisen*
•tflin oder aafgesdiweMileni Gebirg:e Ibedeckt. Die fe»te Erslag;e bat bis
MÜM 30 Laebter adlehtigea Dolaaiit über liob. Gegen das Einfallende
hin nimmt die ErsÜhrnnf^ allmäblieb ab und scbeint sieh gana au ver-
lierc« : wenigeteiM bat aich Dieica in einem groeaen Theile dea gaten
FeMea vrg*f ben«
An# einigen Punkten kennt man in dem hanicpnden Dolomit noeh
eine obere BleierBiag« , die jedoch nnr acbr arm and ohne Anshalten ist.
Ansserdem kommt Bieigianz in den rothen Galmei - Mamen und in
denn Nähe ein Dolomit Tor. Hin and wieder sieht man ihn aush in den
festen Parthien des Bmnneisensleines, niemals aber in der weissen Gal-
mei-Lage.
Phrnolbt: Bergwerks-Distrikte in SM-Sptmien (AmmI. d.
MhMj 184$, iX, 35 ect.). Die Ufer des miiteüändifehen MeerM swischen
Carikagmm nnd MtAa§a besteben ans Tertiär-Formationeu, hin und wieder
von Basalt oder Trachyt darchbrochen. Weiter landeiowftrts treten
Glimmer* und Talk-Sehiefer in grosser Verbreitung auf, oft von mächtigen
PMrefakteii-leeren nndeutlich gesehichteten Kalk-Mausen bedeckt. Unfern
AmafsMirroii setzen im Trachyte aahl reiche, reg'ellos streichende nnd
fallende, e,tO~l,60 Meter mächtige Bleiglans-Gänge auf. Der Bieiglauz
ist oft mit Blende und Eisenkies genienf^, erdige Gang-Fossilien fehlen
dagegen- gänzKch ; sein Silber-Gehalt wechiielt von 4o bis S60 Gramm in
100 Kilogramm Erz und von 130 bis 600 Gramm in 100 Kilogramm
Werk-Blei. Indessen srheint das Silber nicht allein dem Bleiglanz, sondern
anch der Blende eigen zu seyn. — Die Glimmer- und Talkschiefer-For-
malion ist häufig von einem grünen Hornstein-fährenden Porphyr durch-
brochen , in dessen Nähe regelmässig Erzlsgerslätteh getroffen werden«
Ein solcher Porphyr- Zug erstreckt sieh in der Sohle eines von W. nach
O. streichenden, SO Kilometer langen Thaies zu Tage ausgehend, von
Cmrthnffena bis zum Cäp P^itff. Auf dem Porphyr lagert sieh zu beiden
Seiten, die Thal-Gehänge bildend, ein Fe Idspath- reiches grünlich- weisses
geschichtes Gestein, dessen Mächtigkeit zwischen 1 und 10 Meter wechselt.
Es ist dberall mit Bleiglanz , Eisenkies nnd Blende beladen und häufig
scheiden sich diese Erze , namentlich der Bleiglanz in derben Partbie*n
oder in Lagen zwischen den Schichten ans. Das Erzlager wird von
Glimmer- und Talk- Schiefer bedeckt, aufweichen höher an den Thal-
Gehängen hinauf Petrefakten- leerer Kalkstein liegt. > ilteer und Cor-
ika^ener haben auf diesem Erzlager bedeutenden Bergbau betrieben,
nnd auch letzt wird es von vielen Gruben bebaut. Der Bleiglanz ent-
hält zwischen 70 nnd 160 Gramm nnd das Werkblei zwischen 200 und
936 Gramm Silber in 100 Kiiogram. In der Sierrm Aim&^rera in der
Provinz Granadtt, einer Bergkette ans Glimmerschiefer bestehend, von
6—9 Kilometer Länge und 4—6 Kilometer Breite, wurde im Jahre
1838 ein reicher Erzgang entdeckt, welcher erdigen, eisenschüssigen Blei-
vitriel , Bleiglans und Bleischweif führt ; die Gangarten sind Eikcuoxyd,
Eiaeiitpallt und BarytspaUi» Die raiHl« MAcbtigkeU ivt S^M-r^ Meter.
Der Silber- Gehalt der Erze ist sehr bedeutend: die bleiiechen Fossilien
enthalten zwischen 150 und 1600 Graoim und die ei«eu-ocheri|f«n OftQ|^«
Gesteine zwiMchen 100 und 260 Gramm in 100 Kilo|cramm; wirUolwB
Silbererze, alaChlorsilber, RotJignltig^crz und Gedieg;en Silber kommen nicht
vor. Nach der Tiefe zu nimmt indess der Silber-Gebalt der Erze wie ii%
ab ; der mittle Gehalt des Werkbleies ist |000 Gramm in 100 Kilogramm.
Der Gang ist auf etwa 1000 Meter Lange bekannt und wird von 6 Gruboa^
bebaut, welche bis jetzt eine Tiefe von 167 Meter erreid^t haben.
Ein anderer etwa 500 Meter entfernt von ihm aufsetzender ähnlicher.
Gang hat weniger Bedeutung, weil seine Erzfuhruag geringer, qnd der
Abbau wegen grösserer Gesteins - Festigkeit kostspieliger ist. Er wird
von 3 Gruben bis zu 100 Meter Tiefe bebaut. Der Bergbau auf diesen
Gangen liefert nach einer ungefähren Berechnug jahrlich 80,000 Mark Silber.
Die Sierra de Qador^ berähmt durch ihren Reichthum an Bleierzen^
ist eine der Sierra Novada parallel laufende Gebirgskette von 40 Kilo-
meter Lange {AUneira bis Berja) uud 10 Kilometer Breite. Sie besteht
aus dunkelgefärbtcm Petrefakten-leereni Kalkstein , welcher die Formation
des Glimmer- und Talk-Schiefers überlagert. Die sehr zahlreichen Bleiglans«
Lagerstätten , welche der Kalk einschliesst , haben das Eigen thümliche«
dass sie fast nie zu Tage ausgehen, ungeachtet die Schichten des Kaik-
sleinea unter 35 bis 40 Grad angerichtet sind. Sie scheinen einer be-
Htimmten Abtheilung des Kalksteines anzugehdren, welshe man in der
Tiefe von 50 bis 60 Meter unter Tage erreicht und mit 160 bis 170
Meter wieder verliert; höher und tiefer finden sicli keine Erze.
Manche nehmen an, d^sa zwei, etwa 80 Meter untereinander He«
gende, an ihrem Ausgehenden verdriickte ErzUger vorhanden sind. Der
sehr derb einbrechende ßleiglanz wird gewöhnlich von Kalkspalh he*
gleitet; er ist entweder ganz silberfrei oder entbült pur unbeachtongs*
werthe Spuren dieses Metailes.
Die wichtigsten Gruben finden sicli nordöstlich von Berya auf dem
höchsten Punkte der Bergkette, 2000 Meter über dem Niveau des Meeres*
Frtihcr war die Grube Baja die bedeutendste; es sollen zu Zeiten aooo
Arbeiter in ihr beschäftigt scyn. Jetzt liefert sie mit 130 Arbeitern
jährlith 700 bis 900,000 Kilogramm schmeizwurdiges Erz von durchschnitt-,
lieh 67 Proc. Blei-Gehalt.
Die Grube SatUa Su&etma ist gegenwärtig am HofTnungs - voUsteUj
sie liefert mouatlich 150|,000 Kilogramm schmeJzwürdiges Erz,
Früher arbeiteten iu den Bleibergwerken der Sierra de Qador 10,000.
Bergleute, jetzt (August 1S4S) werden nur noch 3000 beschäftigt* Diese
Abnahme ist durch allmähliche Erschöpfung der Lagerstätten veranlasst.
Die Aufsuchung neuer Lager ist seit 25 Jahren mit grossem Eifer, be-
trieben, aber der Erfolg hut den Ervvartungeu nicht cuttip rochen ; es ist
demnach sehr uuivahrschoinlich , dass Spanien wieder so viel Blei produ«
ziiCH wird, wie es vor 15 Jahren zum N«chtl|cil aller übrigen Blei-Berg«
weikc «uf den Markt brachte.
Ml
Im Jaln« 1M3, 3 Jahre oadi dem BegisDe de« Bergbaues, wunlen
33j4ao,000 KUosMiBBni Bki erscvgt; 4ie Prodvktkm etteg^ bis 18117 aaf
37^00yOee Kflegrenn» iel von de bis 188» eaf 98,oeo,OOe vnd betrog
1848 ttur noch i7,oeo,000 Kiiograni».
CBaimriBR Sohn: Beitrage cur Kenntoies Aet SckweHmeHs^em
J^anmuliten* uad FIraoh*Formation (Mittheü. d^Natarf^CtoaeUach.
in Bern Nr. /lO nad W, tB48, 0-9»). Die FlTacfa-Femation des Nord-
^Abhänge« der Alpen kommt nordwfirta nicht mehr vor ; am addliehen Ab>
hange aber erscheint sie als Macigno mit gleichen Fucoiden; in der
Brum^m swisehen Cmro nnd Leccß haben Balsamo Crivblu und die
Broder Viixa sie beschrieben« Die Lagerung tat aber
in der SehweU«, in der Btimwa.
8. Fdcoiden-Schiefer oderFlyscb. d, Schiefer mit Focoiden, wie
im FIjsch.
a. NnmmoKten • führender Kalk c. NummuK(en>Schichten mit einer
und Sandstein. im Fiysch häufigen Art.
1. Kalk mit Caprotina and Ra* b. Rodisten - Konglomerat von
diolites Blumenbachi. Birone mit grossen Hippu-
riten und Actaeouella Cristo«
forii Criv.
a. Mächtige Facoiden-Formation
mit Fuc. intricatus.
In der BckwHi% werden demnach die Formationen a und b der Ita-
liener fehlen y wenn nicht die müchtige Formation der iVte«eft - Schiefer^
welche Stcdbr ebenfalls zum Fljsch gerechnet hat, unter die Nummu,-
liten gehören nnd == a b ist.
Zwar sollen die Fofcoiden-Schiefer der BruNMNi auch noch Inoce»
ramen und Ammonites Rhotomagensis fuhren ^ was sie in ein
viel tieferes Niveau aetzen wurde (während der Fiysch nur Fukoiden ent«*
hält) 'y aber bei dem starken Gewundenseyn und Verdeckung der Schichten
in Jensen Gegenden ist aa! xweifeln erlaubt , ob die Angabe der Schicht
richtig ist: d^r Fiysch des GuHngele enthalt nun noch Facoides Brian-
teus Villa ivie in der Urtenaa» und F. Helvcticus Bron.; -^ die
Nummaliten-Formation ergab Nummulite87globulus Lbym. » wie in
der Nummuliten-Formation Süd-^ankreichs, N« ombo-r eticnlata Scmafm.
wie in Bauern ^ N. patellaris Baoii,» wie am Krenenbery (Asteriaa
pateilaris Schlth. Petrfk« II, 71» Tf. 12, Fg. 0), Opexeulina ammo-
neaLsvM., Nodosaria ep, vtdel. Dem NummoUten-Geatein eingefaigert
sind die bituminösen Mei^elschiefer am Beolsfi-Berg und an der Bergli-
kehle bei SigrtMQjfl, wo man folgende Petrefakte gefOnden hat: Cerithium
ligatum n, #|»*, Cer. = Melania co siel lata Stud. westl. Alp. lOG»
Solarium «|r.| Neritiua Fische r i ». ep. BauR., welche Aiteu uoib
keine» weiteren Ausschlag, geben. Der Vf. beschreibt sie kurz» Dieselbe
F«riMlion kommt auch in deo BimkUrM vor» wo Bmougnu«*' nnd B.
Sn/DER ihre Reste scbon verzekhnet und betehrieben haben ; neuKkh mnd
hiozugekomueB 3 Metmiia eostellata, Cerithium elegans O««.
wie im Partner Grobkalk , G. p o I jg^o n um Lsnc and C. P hll 1 i pai
Lbym. , wie in der Nummuliten-Formation 5Ad - J^nJrratdl« , nnd Cbem-
nitziae #^., wodurch also die Übereinstinimuuf^ mit dem Terrain epi-
critac^ Lonni. erwiesen ist.
PiLLA klaasificirt nmi die obigen Gesteine in BfitleMlaliaNi wo wie in
der B6kwit9 Flyieh und Nammnliten^Formathm nngleichförmig auCeinder
lagen ) noch anders, nämlich
IV. terrain cpieretaee Layi«. 1 . . , .^ . n
-„ _, . ^ J== terrain hetrunen PiLLA*
in. Maeigno (
11. Nummaliten-Formation.
I. Kreide.
Dann mösste das Gestein der Diablerets aber von dem Nuromuliten-Gestein
1 getrannt und über der Flysch - Formation 3 als Nro. 4 gesetzt werden,
was nach den geologisclien Verhältnissen der Gegend nicht zulässig ist.
R. Mallbt: aber sekuläre und tägliche Bewegungen der
Erd-Rinde (fltuHi, XiV, 337-^338). Dieser Auszug ist einem bei
der geologischen Sozietät In IhUlin gehaltenen Vortrage entnommen. Man
weiMS nicht, ob es irgend einen Theil der £rd> Rinde gibt, der in Be*
zug zu einer in fest bleibendem Abstände vom Erd-Mittelpuukte gedachten
Fläche ein unbedingt gleiches Niveau behauptet; aber Das ist gewissj
dass weite Strecken der Erde langsam, andere periodisch sich heben, dass
andere (wie die Korallen - Gegend der Südses) langsam und noch andere
plötzlich sich senken, Letztes gewöhnlich in Verbindung mit einer benach-
barten Hebung. Die I^räfle , welche diesen Niveau - Wechsel hervor-
bringen, veranlassen auch die Erdbeben. Jedes Erdbeben ist eine
Verbindung von Undnlationen in der Erdfeste und den sie überlagernden
Flüssigen in Folge einer Berstung oder Störung in irgend einem Punkte
der Erd-Rinde. Denkt man sieh eine am Meeres-Grunde stattfindende Ber*
stnng, 80 wurden drei Arten von Undnlationen gleichzeitig von diesem
Mittelpunkte ausgehen : 1) die des elastischen Druckes, welche sieh in allen
Richtungen und zwar mit einer Schnelligkeit fortpflanzen wurde, die der
Elastizität und ungleichen Dichte der Rinde proportional ist. Der Durch-
gang einer solchen Wellen* Bewegung bildet die wahre ErderschUttemng ;
2) eine hörbare Undnlation durch die festen, tropfbar- und elastiach-flässi-
gen Schichten der Erd- Rinde; 3) eine grosse Undulation der Meeres*
woge, welche vom geborstenen Seegrunde aus die Käste erst lange nach
beendeter Erschdtterong erreichen würde* Es wurde nun möglich und
wichtig sejn, diese dreierlei Undnlationen zu messen : und es gibt sogar
auf unseren magnetischen Observatorien Instrumente , welche ivtrlicli als
Seismometer wirken; obschon sie nicht dazu anfges^ellt sind. Lloyd aof
dnn ihtkÜMT Obaervatomn hat oll elae gleiehseilig« undfldtBlIrlM v«r«
liliale OMilialioD dler Instrameote btobnehlet« weldie er alt di« Wirkao|-
leidiler £rdb«b«n von entferstea Erderacbaiterani^a'MiCtolipmkt«« an« be-
tracblet» Kdanle BMin ao die 8chneltigkeiC der Wettenbewegung^ dorelt
die £rd« Rinde hin und aagleicfa mittelat qnnitlelbarer Versvche der ElaaÜai-
tit der Pelaartcn der Erd^Oberiiiöbenieaaett, ao wfirdo man an« dieaen
beiderlei ErfprbDiaaen Schläsae sieben können in Beao^ auf die geologi-
aeban Ablagemni^en nnfer dem Oaean. Und Dieaa würde alle« atiaffibitiar
aeyn nittelal der Inatmniente, weldie die n^agnetiiiehen Obaervatoiren
tbeib aehon beaitsen und theila sich noch rerachafftn mAutenf aolelie aa-
aMÜ. welche in Gegenden errichtet wdrden, wo Erdbeben binfig aind, wie
in den vnlkanischeü Strichen BAd • AmterUmg , an einigen Stellen SMoff»
Iffiide u. a» w.
Ea gibt eine andere Art ron Bewegnngen der Erd- Rinde, die der
Aalronom RoBinaoiv au ^raiafA anerat beobachtet an haben aCheint. Er
hat nindieb gefunden, daaa nein Obaervatorinm jibrlich sehr langsame und
kleine Bewegungen erleide, indem ea nicht nur Im Oanaen sich im
Sommer erbebt nnd im Winter senkt, sondern auch im Asimntb wechselt«
Diese noch unerklärte Thatsacbe HIhrt Tielleicht Ton einem Wechsel in
der Ausdehnung der Erd* Rinde durch die verschiedene Temperatur des
Sommera und dea Winters her. I>ie8er Ansicht wtirde noch zur Unter*
stntsttng gerdcben, dasa naeb Will. Hauu.ton's Mittheiinng das Fassage»«
Inatrument auf dem Observatorium des Trinity-College^s beharrlich etwas
höher im Sommer scheint als im Winter, während das auf dem Observa-
torium von jrarArs« die entgegebgeaetste Eracheinung seigt.' Vermuth^
lieb dehnt sich daher gana Irkmd im Sommer etwas aas und erhebt alcb
etwas h5ber aber daa Meer als im Winter, womit denn wohl weiter tu
Verbindung stände, dasa das astronomische Niveau des Ost «Endes der
Insel sich etwaa nach O. hebt nnd nach W. senkt.
In der Erd - Oberfläche kreutaen sieh die Undulationen der Sonnen«
Wärme , wovon ein Tbeil die Atmosphäre erwärmt , und die CentraU
Wärme der Erde, die sieb an der Oberfläche aerstreut.
In allen Klimaten gibt es eine unveränderliche Fläche der Temperatur
awikchen dieaen beiden Inlluenaen, deren Tiefe aber veränderlich ist
nndiwelche man laogeo thermal -Fläche genannt hat. Es wäre nun
wichtig für jede Örtlichkeit die ItiSge dieser Fläche in allen Jahresaeiten
an kennen. Wie die ungleiche Erwärmung in verschiedenen Jahreaaeiten,
ao muaa in geringerem Gh'ade auch die an veraebiedenen Tagesaeiten
eine Bewegong der Erd*Rinde veranlassen.
IL DU LA Bbchb: Siluriscbc nnd devonische Vulkane: Ora*
nit«Ausbrdohe; metamorphische Wirkungen; bunteFärbnng
der Sandsteine (über die Oebhrgs - Formationen in SM-Ifalet und
Sir. BmjfImHd, in MtmMt^ of fAo ffsolSfMMl Anrey of OrMi^Briimm >
L. HoMran'a Jalartags^Rede in Lond. ^eof. f uarT Jmam. I^df, lii, 8ä--tl»).
SM
Dft Ulis die Qsette Dklil sagingliob ist , iiiii«i€B wir lÜMe fattrasMante»
RcMiltiite von db ijk Bbchb's Untersaoliaogen mm der Jabres-Rede msbopfao.
MoRGHttON und SßDOWJCK haben in dem ffSHmr^Syateai^ n. a. 8ciirifle«
bereiisaaf vulkanische Aschen hinfpewiesen,, welche den Silor * Schichten
eingemeng^t oder eing^eechaltet sejren. Da i.a Bbchb aber Weiset nad»,
dass in derselben Periode als die Llandeilo-Flag^s in der ausi^edehBteB
Strecke von Mulvem bis PemkroekMhite sieb absetzten , vulkanische
Punkte bestanden haben müssen, von welchen gescbmelzene Matceie
imd eft auch Asche ausgeworfen und den AulMuifoBg;en Toa ReibungS'
Erseugnissen jener Zeit beigemengt wurden; '- dass trappbche AsehMi»
die vulkanische Asclie Jener Zeit , mit Kies und Sand au den jetaige«
Konglomeraten und Sandsteinea gemengt, oder in Schichten awiachen Sand
und Schlamm abgesetzt wurden, worin Kruster- Reste jener Zeit gefundeil
werden ; und diese Asche röhrt nicht von untermeertschen , aondeni von
Land-Vulkanen her, von welchen ans sie eine Strecke weil iurifjef^
webet wurde und oft au9gedehnte Flächen bedeckt hat und zwar an eiiter
Zeit , wo der Granit , noch vor Kurzem ftir ein Urgi*stein gehalten , bier
noch nicht hervorgebrochen war (S. 30—35 des Originals). -* Bei Tm^'
pittock beacbreibt der Vf. devonische Tbon>Scbiefer und Kalksteine, dte
mit geschmolzen em Trapp und Asche untermengt sind, — einen Bims*
stein, der mit kohlensaurem Kalke erDftllt ist, und Mollusken-Reste, die in
der Asche liegen ; ~ und in Süd^DevoMhdre sind viele Asche und blasig»
Feuer - Gesteine eingemengt den Kalksteinen- (S. 84*-90). ^ Auch in der
Steinkohlen -Formationen findet man an Brenf^Tar eine Verbindung von
Trapp* Gksteinen, Asche und Konglomeraten mit blasigen Theilen in Fener*-
gesteinen , die sich den Bimssteinen nähern , und diese Gesteine sind in
einer Weise mit einander vergesellschaftet, wie man es oft in vulkanischen
Gegenden sieht (S. 137).
Die Hervortreibung der Granite in CormwsU und Dewm hat offenbar
erst stattgeftinden nach dem Absätze der Devoniseben Steiidcohlen* Ge-
bilde und vor dem des Newred-^^ukUiane. Sie scheinen hervorgebreeheo
KU seyn durch Punkte von kleinstem Widerstände auf einer Linie von
Srnd-Ditfamikire bis zu den Sei% • Eilanden ; in der Tiefe siud alle {ene
Funkte wahrscheinlich mit einander verbunden. Beim Andringen der auf-
^nellettdeB Masse wurden die Ränder der Schichten von Reibnng8-Ma^<ien^
Trapp und Kalkstein gebrochen., der Granit in die eutstandcneti Risse
hineingetrieben und auf diese Weise die sg. Granit- Adern gebildet, welche
oft so dünn, wie ein ziemlich dünner Draht auslaufen, daber nicht nur der
Druck gross , sondern auch die Hitze und Flüssigkeit der Masse stark
gewesen seyn müssen. Offenbar hat diese Eintreibung auf eine ganz
andere Weise als bei den Trapp-G esteinen der Gegend stattgefunden ; man
siebt da l^eine Aschen- und Schlacken »Anhättfungeu, keine Linien und
Durchschnitte, wclclie aufgerichtete Lava-Ströme oder Schiebten -Reihen
von Kratereu ausgeworfeuer Stoffe andeuteten , wodurch die Reibungs»
und Kalk -Absätze der Gegend weitliin bedeckt wüi^en (S, 2*18— 232).
Dh metiiin-orpbiache Einwirkung feaerflüssiger Gesteins-
31»
Mnsmaiif die «AgrcmtiidMi tteptimtiidmi itt manchinal to weit (ir^gMi|^^
d«M auch 4m»t f^emsimiolBen und timi Tbeil den erstes einverleibt werden
eind* AbreiMiii|f*»-Ma8Mii haopteäeblich aas feidepallbi|[^r Materie zu*
aammeiifpeeetst sind lEwisehen 2 Hassen von Orfinstein, Granstein -Porpl^r
und blMagpem Trapf^ «o MDgeacbmoIcen worden, dasa sie Jetat nai
einen lUrper damit bilden, wahrend man sie naob Norden und Süden hui
ihre nrspnlngliehe Natnr nud Schiohtnnfi* in gaa» allmihliehem Überf^aage
wieder annehmen sieht Man mnss in dieser Gegend sehr vorsiehtig sejrn,
vm nieht trappiacbe Snbstanaen mit geschmabenen Gesteinen au verweeh^
sein, weil man organisehe Reste in manchen Sehichten Ikidet, welche anf
den ersten fiMeli gans den nmgeschmolseneo gleichen» Kinige nageiarblt
Tbon 'Anhäufungen- sind durch metamorphisebe Wirknag an Masaen von
«Wnafftifdkaai Bieenit umgewandelt worden, da die Grnndmasse gana die^
selbe, war , wie sie dar Topfer anr DarsteUnng des letaten gebranchf«
würde. £iwa8 gri^er entbaltea solche Gesteine anwcilen Feldspath-Kry>
stalle» so dass sie eine Art Porphyr -Schiefer bilden, und man erkannt,
dass eine Bewegung der sieh anxiehenden Theile in den angemeaaenen
Expositionen durch die weiche Masse stattgefunden haben muss, um aus*
gebildete Krystalle zu bilden , während der Überrest des Gesteins einen
groben Poraellan-Charakter behielt und die ursprüngliche Schichtung sieh
noch unterscheiden ' läset (S. 3S>*
Ein grosser Theil von Afre/'#rMtr«, £S4ro|Mäire und Md • ITafee ist
mit alt rothem Sandstein bedeckt, eine Flftohe von SiOO Quadrat - Meilen,
was nach der mittlen Mächtigkeit berechnet über 1600 Kubikmeilen vor*
zngsweise rothgefärbter Reibnnga - Masse gibt, welche nur ; nach unten
bin etwas reichlichere orgsniadie Reale enthält Aber gleich mit den
Beginn der Kohlenkalk - Formation , unmittelbar darüber, war eine grosse
physikalische Veränderung eingetreten und organische Reste sind von nun
an häufig. Dies« erklärt aioh daraus, dass das (rothe) Eiseaperosyd
mechanisch in Wasser anfgelösst den organischen Wesen nachtheilig ist ;
ans welchen älteren Gesteins - Masaen dasselbe aber gekommen seya
möge, darüber linden wir keine Andeutung. Den angestellten Analysen
snfolge enthalten die Mergel des alten rothen Sandsteines 0,06 Peroxyd,
die des neoen 0^1 n Peroxyd und 0,045 Protoxyd von Eisen. Dazwischen
finden sich aber fiberall blaniichgrune und graue Flecken und Streifeq
ein, weichen die jüngere Formation den Namen der pödlitischen (Conra.)
verdankt, derea Urspung aber noch unklar ist. Gapitän James bat wahr-
aeheinlieb gemacht, dass an diesen Stellen die rothe Farbe in blsugräne
umgewandelt werde von durchsickerndem Wasser, welches vegetabilische
Stoie anfgelösst enthielte, die unter gewissen Umständen das Peroxyd in
Protoxyd verändern , indem sie , um sich selbst in Säure zu verwandeln,
dem Peroxyd einen Theil seines Sauerstoffs entziehen. Der jetzige Mangel
an vegetabilischen Stoffen in den silurischen Gesteinen und über den
schwarzen kohligen Sdiiefem, welche so reich an Resten von Thicren
sind, die nicht Wohl ohne eine meeriscbe Vegetation gelebt haben könnenj
•bachon man nur aelteu Spuren dav^n findet, scheint anf eine stuttge^
d66
tum&ent AnMmnf; and VeiwanMuiig^ jener pflanBlIcben Materien in
Sinren hincndeuten. Einige von Lyon PiaTFAin veranstaltete Analogen
ergaben, daas Keblensfture als Protoxyd • Carbonat reiehlidier vorbanden
itt im blauen, al« im rotben Mergel (SS. 51-53, 155, 2M). — Hieran reibt
tieh die BetracbtUBg der Eiaenatein« Lagen und -Nieren in der Steinkoblen«
Formation. Sie beateben gewdbnHcb an» einem Thone, fibniieb dem der
Sdiicbten, worin aie liegen, nnd ans kohlensaurem Eisenoxydnl in meebani«
•ehern Gemenge. Hr. Hmrr bat eine Reihe von Yersneben angestellt,
woraus hervorgeht, daaa sich aersetsende Pflaneen - Materie die weitef«
Oxydation der Eisen • Dntersalae hindert und das Eaaan-Perexyd wieder
in Protoxyd snruekffihrt, indem sie ihm einen Tbeil Sauerstoff entaiebt, um
sn Sfiure an werden. Unter den Verh2ltniiisen, wo die Bildung der Stein-
kohlen in Sand nnd Schlamm begann, moss sich Kohlensaure notbwendig
ans ihnen entwickelt haben, welche jene Wirkung in den Erd-Scbiehfeii her»
vorbrachte (S< 185), die sich, weun die Koblensfinre nicht für das Game
auareicbend war , auf die Bildung einselner Nieren aus koMensnnrem
Eisenoxydnl beschränkte.
TALLAVinifBs ; Unteruchuttgen über dieNummnliten-Gebtrge
der Aude und der Ptfrenien (^Compi, rend, 1847, XXV^ 716— 7I8>.
1. Der Vf. nnterscheidet 3 Typen dieses Gebtrgs : 1) die Kalk-Pades
der ManUtjjfne noire\ 2) die Sandmergel - Facies voll Natica und Cert*
thium «Arten in den Hauten Carkihretf] 3) die Sehwansmergel-Facies mit
Terebratuta tenuisiriata in den Bm9€9 CforMres, welche alle wie«
der in verschiedene Stöcke xerfallen. Die fossilen Arten sind nicht gleich-
mXsig aber docli auf eine entsprechende Weise in allen dreien ver-
tbeil t , und alle drei kommen gewöhnlich unmittelbar auf Obergangs - Ge-
birgen ruhend vor. Diese drei Typen enthalten im Auie-Depi. entweder
tertiflre oder eigenthdmliche Petrefakten- Arien, welche theils Lbvmbr»
schon beschrieben hat, thcils xum ersten Male in der ausftihrlicfaen Arbeit
des Vfs. vorkommen sollen; er bpgreifl sie unter dem Namen „eigent-
liches Nnmmuliten -Gebirge*' susammen.
IL Mitten zwischen den Terebratel • Mergeln der Bm9m Corkier^
erstreckt sich ein rötblicher ftittkSrniger schieferiger Sandstein nnd ein
dichter Kalk vom Ansehen des Jurakalkes, deren grdsste Erhebung ss 601 »
am Al«rt<;-Berge statt6ndet, daher drr Vf. diese Bildung Terrain Ala*
ricien nennt. Es bildet kleine oft parallele Ketten, deren Golfe ^imt
eigentliche Nummuliten« Gebirge einnimmt, indem es aich entweder
in den Thälem auf die Sattei-förmig von |enen Ketten abAllendea
Schichten des Alaricien • Gebirgs auflagert , oder an deren Ausgebendes
anlagert, so dass dieses leiste Gebirge vor dem Absätze des eigentlichen
Nnmmuliten - Gebirges entweder eine bedeutende Senkung oder Hetiung
erfahren haben muss. Versteinerungen sind selten darin; LBnanain bat
keine angegeben; Nummuliten hat man im Allgemeinen darin bezeichnet;
der Tf. hat 40 Petrefakten-Arten daraus zusammengebracht, unter welHien
M7
keine nmAge dem eigentKebea Nanmelileii- , Meh dem TerHAr*6fbirfte
enUpriebt; iMbetendere smd die Nammniitett voa gmm eigealMmlielieii
Arten. Der ellgemeiiie Cbarekter der Feuae erionert m^br en die Kreide
ab eu des Tertiir • Gebirge ^ mit erster stisMiiett insbesondsre einige
eherakterietiscbe Ee k i n i d e n - Arten fiberein« Selbst an der Bsrnkrunge-
FIAebe mit dem Nummnliten Gtobirge sind die Petrefokten* Arten gans ver-
acinedea* (Die anferste Schiebt des Numsraliten Gebirges, welehe aaf
den Alaric- Kalken raht 9 Yeiiattgert sieb fiber diese binans and .Jagert
sieh anf eia freanies Gebirge , wadareh die Unabhängigkeit beider Bil-
dangen naeh klaeer wird.)
lil. Was hier über die Gebirgsarten des itnde-Dpts. gesagt ist, gilt
aaeh Ten jeaen der Aaafe-GanoMie und der gaaaen IVrMden«Kctte. Dk
Naammiiten - Ctoateiae mit Kreide - Charakter in der Mitte der Kette eot*
halten im Allgemeiaen kciae Petrelakten^Artea der tertiären oder der
eigenüiclieu Nummnlilten-Gebirge« Die Arten des AlaricNGebirges dagegen
ündea sich fast alle uad mit noch vielen andern Arten vergesellschaftet
in den Petrefakten - Lagerstitten der Pfrtmäm wieder ; doch Iftsst sich
hier das Alter der Gebirgsart aos den Lagerungs * VerbUtaissen aicht so
genan bestimmen, da in den ^Mlral-Pyrenden das eigentliche NnmnHililen<-
Gebirge glasKch fehlt; also: das Nnmmniiten - Gebirge im Innern der
Pgprsfiden^Kette aiit Kreide- Charakter und insbesondere die Ligniten^Sand-
steine der Arle^ und Henl-Mronns gebären anssdiliesslich dem Terrain
Aiaricien an, während des eigentliche Nammnliten*Gebirge mdir nsek den
Rändern der Kette bin verwiesen aa deren Nordseite swei getrennte
Becken bildet, das ästüche der Ande und das wesUilche der Bmm€9
t^r€mi€9. Die Wesl>Grenze* des ersten scheint bei Feto, der Ost*Grenae
des aweiten bei Pm^ an sey».
C. Petrefakten-Kund<3^
GoLDPOss; die Knoch eu^^Reste eines in der Papier-Kohle
des &i€hen$€hirffes aufgefundenen Moschus -Thieres, MoKchus
Mejeri (AT. AeaU Leopoid. XXII ^ 1, 343 - 352). Kopf, Hals und der
ganze Rumpf mit den oberen Theiten der Beine sind erhalten. Indessen
bleibt der Vf. zweifelhaft aber das Verhältniss von Moschus oder
wenigstens von dieser Art zu Palaeomeryx v. M., da eine Verschieden-
heit im Gebiss, nämlich eine Wulst - formige Erhabenheit an dem Palaeo-'
meryx-Zahne so wie ein Seiten -Zäh neben bei diesem Moschus viei>
leicht nicht in der Verschiedenheit des bleibenden und des Milch-Gebissea
beruhen könne.
am
Zwei neueMa8to4oD-8kelete in «lenVereinif tejiS^taateii
(Siix. Jmum. 1844^ 1» S61— S70). VollaliMige Skelette Imtte man bia
}etst 8, daa der PsALK^seheii 8aiBiiilun|r » PhUadsIpkim, das so Nmo^mrff
1909 gefundeae in B^Hmortj nad Koch'ii Missttriom im 9riH§ekm
Moaeon 1840 entdeckt Nun hat man ein viertes ebenfalls so Nmokmr§
1846 ipefunden. E« ist an Grösse, Vellsäbligkeit der Knoclieii oad ErhaÜungs-
Ibistand derselben das beste, was man )eUI kennt. Die Knoeben entbalte«
noch einen greseen Tbeil ihrer Gallerte, siad fest, hellfarbig und klingend«
Es fehlen nur einige Sehwanswirbel und wenige Zehea»GKeder , deeh sa^
dass von diesen immer auf einer Seite wenigstens jene vorhanden sind, weleha
•nf der andern fehlen. Der Kopf ist 3' lang, das Beeken 6' breit x die BioM*
ndhne waren lo' lang gewesen, sind aber nash dem-Ansgraben theilweiae
aerfallea; im Unterkiefer war anf der linken Seite a«eh ein SchnridaaalMi
vorhanden, auf der rechten wenigateas die Spur einer Alveole. Dr«
WARasiv, Prof. der Anatomie in Ba§iOH, Iiat dieses Skelett gekauft und ist
mit der Zusammensetzung beschlftigt
Ein anderes Skelett ist 1844 in Neti-^mree^ au%ffnndeo worden^
weldies schon vollstiodiger war, als alle früheren^ doch fehlten alle
FnsdLnoehen [zu aUen Füssen ?]. Dagegen sind aUe Knoeben mit Eisen-
osyd durchdrungen, dunkelfarbig und scheinen diesem UaMtaad eine nooli
bessere Erhaltung zu danken, als die übrigen. Die Stoaaeähne sind voll*
kommen , aber kurz , das 4' lo" breite Becken mit weiter Öffiinng ver-
aehen, weldi' beiden Verhftitnissc für ein weibliches ladividnom sprechen.
Der Unterkiefer ist olme Sdiiieidesahn. Damit sind noch zwei vollstän-
dige Schädel , 2 weitere Unterkiefer und noch eine Anzahl Backenzfibna
v. a. Knochen zusammengelegen, so dass sieh eine- voUladige Altersfolge
der Backenzähne wird darstellen lassen. Eine GeaeUscbaft in Boston hat
das Ganze angekauft, um es der Harvard-Universität zu Boston zu schenken ;
Warrbm hat bereits einen Bericht an die AmsrikaniseKe Akademie darüber
erstattet. Er wird nun eine votl^Bndige Beschreibung und Abbildung
beider in Boston vereinigten Skelette herausgeben, wobei die Frage
fiber das Vorkommen untrer Schneidezähne bei Mastodon weitere Auf-
klärung erhalten wird.
S. L. Dana: Analyse der von Hitchcock in der Neuroth-
Sandstein-Formation 19 evt- Englands gefundenen Koprolithen
(SiLLiM. Journ. IM5, XLVIU, 46-60). Vgl Jb. t34Sy S. 729. Die
Analyse des gepulvert fibersendeten Koprolithen ergab:
Wasser, organische Materie, harns. Salze u. fluchtige Ammoniak- Salze 10,30
Sodium-Chlorid 0,61
Schwefelsaure Kalk- und Talkerde 1,75
Phosphorsaore Kalk- und Talkerde 39,60
Kohlensaure Kalkerde • 34,77
Kiesel-Verbindungeu 13,07
100.
300
NmH anderen Vcranchen naclit die Harnsflnre nur 0,6794 Prosent im
Gaoseo ans. Die Anweaenheit dieser Sänre spricht fBr Exkremente von
Vftgtlo oder ReptiKeD. Bei den Siugthiereo wird nämlich der flfissfige
Harn täglich abgesondert aasgeleert; — bei den Reptilien erfolgt die
Entleerung einer fast reinen Harnsaure » nftmlich mit nur wenigen harn-
sauren Salzen, in Form einer ildssig-weiehen Blasse nur in Zwischenräumen
Ton 3->0 Wochen entweder allein, oder augleieh mit dem Koth, aber nie
mit ihm gemengt; — - bei den V5geln wird der an Harn -Salzen reiche
Harn täglich als Gemengfheil des Kothes ausgeleert und bei den Raubvogebi
insbesondere ist fast alle Harnsäure an Ammoniak gebunden, ber Vf. ver-
gleicht nun noch im Detail das Resultat seiner Analyse mit bereits bekannten
Zerlegungen des Harns von Eidechsen, Sehlangen, Alligatoren und Adlern,
so wie mit denen von versebiedenen Guano- Arten als zersetztem Harn-Kothe
von Vögeln , und kommt zum Schlosse , dass die Verhältnisse am meisten
ffir die Annahme sprechen , dass diese Koprolithen von einer ähnlichen
Klasse von Vögeln herrühren, wie jene, die den Guano geliefert, wo man
nämlich Raubvögel unterstellt, die aber nicht allein von Fischen lebten.
O. Hbbr: Aber die von ihm an der kchem Rhonm entdeckten
fossilenPflansen (ein populärer Vortrag). Hbbr samm elte an der köhen
RkMun viele fossile Pflansen in einem sehr feinkörnigen blaulich -grauen
Mergel, welcher die tertiären Steinkohlen der kohmt RKons deckt. Eine
fihnliche, doch mehr grobkörnige Mergel-Lage findet sich unter dem Plötze,
in welchem aueh Pflanzen-Blätter sich finden, doch viel weniger und nicht
80 schön erhalten. Sie liegt auf einem grobkörnigen Sandsteine, und ein
ähnlicher Sandstein deckt das obere Mergel-Flötz und geht zu Tage. Et
haben diese Schichten eine ziemlich stark geneigte Lage und fallen nach
SW. ein.
H. hat 58 Pflanzen-Arten zusammengebracht, meist Blätter, doch auch
Fruchte and selbst einige Blfithen. Die Blätter und Früchte zeichnen sich
snmTheil durch wunderschöne Erhaltung aus, indem nicht nur die Randlappen-
Bildungen, sondern bei manchen auch das feinste Blatt-Geäder erhalten sind.
Es verthcilen sich diese Pflanzen auf 21 Familien und 33 Gattungen. Beson-
ders hervorzuheben sind einige ausgezeichnet sdiöne Farnen (Aspidium,
Polypodium, Pleris), von denen einer der Pteris stenophylla,
weldie dem wärmern AnteHka angehört , nahe verwandt scheint, während
die andern Jetzt bei uns lebenden nahe stehen; ferner 3 Arten Cypresse,
vntnr denen eine Call! tris (Ca llitris antiquaHssa) zu den häufigsten
Bäumen Aen Waldes gehörte, und zwei Taxodien, welche mit den S
Älterer Arten (T. Oeningettse A. Biuuri und T. distichum fossile)
identisch zu seyn scheinen; 3 Arten Eichen, von denen S den
immergrfinen Eichen des sudlichen Europa* gleichen ; 1 1 W c i d e n, wovon
eine (Salix macrophylla Hber) durch ungemein grosse Blätter sich
auszeichnet: 6 Arten Ahorne und unter diesen auch Acer productum,
Jalirgaiifi 1818. 24
A7»
A. caspidatum und A. trilobatum Aju Biuvn ; ein Nussbaain,. Blatt
und Frucht; Liquidambar, Diospyros, YacciDUiii, Betula, Rbus,
Crataeg^UH u. a. w. — 24 der aufg;efun denen Sippen finden «ich noch
jetzt in unserer Flora ^ während die übrigen mehr südlichen Zonen ange-
hören, so die Cjpreaaen, der Storaxbaum, der £benholE baum^
Rh US u. a.
Eine Untersuchung des Yorkomniena der fossilen Pflanzen in den
Mergeln zeigt uns eine gewisse Regelmassigkeit in der Vertbeilnog,
woraus hervorgeht*, - dass die Pflanzen hier gewachsen und nicht berge-
schwemmt sind. An einzelnen Stellen nämlich finden wir vorherrschend
die langen Blätter einer Ty p^a ; hier war ohne Zweifel eine sumpfige Stelle,
oder ein torfiger Waldbach ; für diesen spricht auch der Umstand , dass wir
ganze Steine gefüllt finden mit Curex - Blättern , zwiscben wclciien Susa-
wasser - Schnecken (Piano r bis uud Cyclas), stellenweise auch Ahorn-
Blätter und Ahorn-Früchte liegen , die ohne Zweifel in diesen Bach oder
Sumpf-Lachen gefallen sind; an andern Stellen herrschen die Cypressen
und wieder an anderen die Laubhöizer vor. Die Taxodien , wie die
vielen Weiden dürften übrigens dafür sprechen, dass überhaupt der Wald
einen sumfigen moorigen Grund gehabt habe.
Am meisten Ähnlichkeit hat dieiie fossile Flora mit derjenigen Ofittt-
gens. An beiden Lokalitäten fanden sich eine ganze Zahl von Weiden
und Ahornen, zum Theil wie es acheint sogar dieselben Arten ; an beiden
herrschten von den Nsdclholzern die Cypressen-artigen vor, welche etoen
Hauptbe^tand der Wälder bildeten ; dagegen fehlen der koken Rokne die
Pappeln, welche in Öningen so häufig sind, und an ihrer Stelle hab.en
wir luinfig einen Linden -artigen Baum, dessen Bestimmung bis jetzt noeh
nicht gelingen wollte. Da Öningen der obern Susswasser-Molasae ange-
hört, wäre demnach keine grosse Veränderung im Charakter der Flora
während der Molasse-Zeit vor sicli gegangen, wenn die Kohle der kekem
Rkonen wiiklich der untern Süsswasser- Molasse zukommen sollte, wie
A. EscHKR VON DErt Ll^TH aus dem Einfallen der Schiclitcn sdiliesst.
Mit den Kuhlen von Käpfnaek und bei Rüfi am SekännMerg iai
leider keine Vergleichung möglich, da in diesen keine bestimmbaren
Pflanzen vorkommen. In Küpfnaek scheint ein ganz anderer Bedeckunga-
Prozess stattgefunden zu haben, als an der koken Rkonen. Hier müssen
die Pflanzen sogleich in die Mergel-Masse eingehüllt worden aeyn, indem
sonst die Blätter nicht so bis in ihre zartesten Rippen sieh erhalten hätteil.
Aus dem Umstände, dass neben reifen Callitris-Früchten, wie aie im Früh-
ling vom vorigen Jahre her an den Bäumen getroffen werden, auch jungf
neue Früchte au den Asten hangen, und ferner aus den jungen noch nic^t
ausgebildeten Ahorn - Früchten lässt sich sehliesen , dass die grosse Kali^
atrophe, welche den Wald zerstört und in die Mergel -Massen eingehüllt
hat , nm Ende Frühlings oder Anfang Sommers stattgefunden habe. In
Kapfnack dagegen scheint die Bedeckung und Einhüllung in den Mergel
erst eingetreten zu seyn', nachdem die Pflanzen schon theilweiae verfault
waren. Hier liegt nämlich auf dem grobkörnigen Sandsteine zunächst ein
371
schwaraer Merkel (.Strassberg genannt); auf diesen folgt das FIdfz»
auf welehetn stellenweiiie ein Slinkmergel liegt mit Limuaen, Pia*
norben und Melanien; auf diesen tcommt ein ganz ähnlicher blau«
lieh- grauer Mergel, wie an der hohen Rhone, und über diesem ein
Sandstein mit Melania Escheri , Anodonten etc. Da die Mer-
gel , welche das KohlenflStz einscbliessen , Sflsswasser • Schnecken in
grosser Menge enthalten, iat es wahrscheinlich, dass die Pflanseiiy
welche dasselbe bilden , längere Zeit von snssem Wasser bedeckt waren,
in welchem diese Schneeken gelebt haben, und dass in Folge dessen alles
weichere Gewebe der Pflanzen zu Grunde ging; daher wir in den blauen
Mergeln, welche über den Kohlen liegen, und die eben so feinkörnig und
daher zur Erhaltung der Pflanzen-BIfttter eben so gut geeignet sind, wie
die der hohen Rhone, keine Pflanzen-Blätter finden. Es kommen nur Reste
von Rohr-artigen Gewächsen in denselben vor. Daraus würde sich dann
auch erklären , warum wir von den Palmen- Stammen , die in der Käpf-
naeher Kohle vorkommen, nur die Gefass < Bund«l finden, während alles*
weirhere Gewebe verschwunden ist. Stellenweise sehen wir ganze
Haufen solcher Gef&ssbfindel bei einander liegen, welche von den Geo-
logen Fascicnlites, von den Arbeitern des Kohlenwerkes aber Tann-
Nadeln genannt werden.
Laizbr und Piribu haben einen tertiären Schädel vom Aliier-Uhr In
der lAmagne nnter dem Namen Mustela (subg. Martes) plesictis
beschrieben und abgebildet (Gübrir Magam. de Zool. 1889, IX . • pl. r).
FsAifz voif Havbr: über die Oepfaalopoden vom R^eefeid süd-
lich und südwestlich von Huilein (ÖMerreieh, Blatt. 1847, Dez. U).
H. erwähnt, dass er schon bei einer früheren Gelegenheit (Naturwissen-
sdittftliche Abhandlungen S. 30) des Vorkommens der Cepbalopoden an
diesem übrigens auch schon von Boo6 , Liu. u. A. gekannten Orte ge-
dacht habe. Die Bestimmung der einzelnen Arten schien 'nach den ersten
Einsendungen an das k. k. montanistische Museum mit grossen Schwierig-
keiten verbunden, da die Stücke unvollständig und in einem grauen Mergel
eingebettet sich fanden, in welchem die Schaalen vollständig zerstört und
mir Steinkerne oder Abdrücke erhalten waren, an welchen überdiess die
feineren Merkmale, Loben-Zdchnungen n. s. w. sich nicht weiter erkennen
Hessen. Doch war schon dhmais der häufigste der am Roeefeld vorkommen-
den Ammoniten als A. eryptoceras d'Orb. bestimmt worden. Im Lauf«
des verflossenen Sommers erhielt das montanistische Museum eine voll-
ständigere und reichere Suite dieser Versteinerungen kurz vor dem Be-
suche L. V. Buon's und Dr. Ewaid's aus Beriin. Der letzte erkannte
rniter den Cepbalopoden des Roeefeldee auf den ersten Blick viele der
am meisten charakteristiwiben Arten der Neocoraien - Formation. Eine
spätere Vergleichiing bestätigte beinahe vollsUndig seine aus der blossen
24 ♦
97t
Erinnerang^ ^emacliteo Bestimmimgcii. Sie fanden sich an dnr Satücben
Seite der Rossfeid-Alpe in dem Saurüekem und RoäsgrtAen^ dann im xttnU
lieJien Gehänge vom Ro$ifM in der JApmn^ Söidem, Mitterreek^ Kükns^im
und ZimfM^p'ahen,
1) Belemnites 0p,? Die Form im Allgemeinen i^eicbt der von
B. a Q b f u s i f 0 r mi 8 Rabp. , doch fehlt die doppelte Purebe. Am oberen
Theile der Scheide erkennt man eine aua aehr feinen aich abblätternden
Kalk-Lamellen beatehende Epidermia, deren einseloe Lagen aicb bei starker
VergrSMemng porös x eigen. Auf ihr erach einen von Eiaenoxydhydrat
braan gefärbte Qneratreifen , die ungefähr l'/« Linien von einander ab-
ateben und das Anaehen einer Abtheilung in Glieder hervorbringen ; in
der Ebene dieser Querstreifen bricht die Scheide leichter, als an den
Stellen swiachen ihnen, ao dasa man ea wohl wirklich mit einer darch-
gehenden Kluft au thun hat
3) Nautilus a|f.? Orthoeeren wurden in den Schichten des Am«-
fM€9 bisher nicht gefunden, und es beruht auf einem Miss Verständnisse,
wenn Booi in einer Anzeige von Haubr's Arbeit über die Gephalopoden
von Bleiherff an die geologische Gesellschaft von Frtmkrfiek {HuUei<>
ff4oh$. de Vranee 1846) anfährt, auch in den Rossfeider Schichten sey
dieses Geschlecht anzutreffen. Ea wurde nur in den beiden anderen dort
namhaft gemachten Etagen , der von HaiUUdi und der von Adneth und
Wies bei UoUein aufgefunden.
3) Ammonites cryptoceras d'Okb. In sehr verschiedenen Va-
rietäten mit feineren und gröberen Palten. Es scheint dieas die häufigste
der am Roaefeld vorkommenden Arten fcu aeyn.
4) Ammouites Astieranus d'Orb. lat ganz flbereinstimmend
mit d'Obbigmy's Abbildungen ; nur zeigen die Rippen vor den Knoten noch
eine leichte^ Biegung nach vorwärts, wie sie doi*t nicht erscheint.
5)Ammonitea Grasanns d*Orb.? Sehr unvollständig erbeten
nnd daher nicht näher bestimmbar.
6) Ammonitea infundibulnm d'Ohb. Die Porm stimmt voll-
kommen ; die Lohen-Zeichnung ist nicht zu erkennen ; die Rippen haben alle
eine ziemlich gleiche Ausdehnung und sind nicht, wie bei D'OnBieivv'a
Abbildung, abwechselnd nur bis zum dritten Theil der Windung reichend.
Auf der Hallte des letzten Umganges zählt man ihrer 35 bei einem Durch-
measer des Individuums von %% Zollen.
7) Ammonites heliacua d'Okb.? Die Falten ateben enger Uk
einander; sonst ist die Obereinstimmung ziemlich grosa.
8) Ammonites semistriatus n^Oan. Der Abdruck dea letzten
Umganges eines Ammoniten scheint zu dieser Art zu gehöien« Maa
erkennt, daas die Schaale einen sehr kleinen Nabel hatte, und daas die
Umgänge mit sehr zahlreichen feinen Radial-Streifen geziert waren, welche
vom Rucken bis zur Mitte der Windung reichen nnd sich daseJbst ver-
lieren. Die Höhe des letzten Umganges beträgt 2V3 Zolle, was snf einen
Durchmesser der Schaale von nahe 5 Zollen deutet, während das bei n'Onn«
abgebildete Individuum dieser Art kaum I '/, Zolle Durcbmeaser zeigt.
37«
•) AmiBoiiitet anbfimbriatas dH>iib. Ein eioKigeg Indiridoaiiit
an dcMen Oberfliche die feiiitii , wellenfönDig^ gcbogeDen Streifen , die
diese Art cberekterieiren , eich erkenoea laseen , befindet sieh im k. k.
nontaniJitigeben Maseum»
10) Aromonitesi!.«!». Ein aosgeseicbneter FimbriaCe, mit der vorher-
ll^ebettdett Art »ehr nahe verwandt und vielleicht nur als eine Variet&f dersei-
ben SU betrachten. Er unterscheidet sich von ihr erstlich durch die grossere
Zahl der Rippen, deren man am letzten Umgange bis zu zehn zählt;
femer durch entferntere Streifen, die gerade fortlaufend und nicht wellig
gebogen sind. Die Zwischenräume sind 3—4 mal breiter als die Streifen
selbst. Endlich zeichnet sich die übrigens nicht vollständig erhaltene
Loben-Zeichnung durch eine beträchtliche Breite des oberen Lateral Lobus,
welche bewirkt, dass der Lateralsattel noch unter die Mittte der Windung
sn stehen kommt, ans.
11) Crioceras Duvall d'Orb. Leider nur ein unvollständig
erhaltener Abdruck; doch erkennt man die einzelnen stärkeren mit Knoten
versehenen Rippen, zwischen welchen je 7 feinere ohne Knoten liegen ,
deutlich.
12) Hamites? Ein gerade gestrecktes Stack einer Cephalopoden-
Schaale mit 'starken Querfalten, ähnlich etwa H. Hampeanns Han. von
Neu^erf, doch zu unvollständig zu einer näheren Bestimmung.
Nach d'Ohbigivy's PaUmUoloffie fran^aUe sind alle hier angeführten
Arten ausschliesslich nnr in dem unteren Neocomien zu finden; die Mehr*
caM derselben wurde bisher nnr in dem Becken von Provence nnd Duuphind
im sfidlichen Frankreidk angetroffen, nnr A. eryptoceras findet sich
ausserdem noch im Pariser Becken und eben dieselbe Art und A. Astie-
ranus auch in der Neocomien-Forination des franvMe^en Jurae.
Den Untersuchungen A. Boub's und Lill von Liijbnbach's verdanken
wir die Kenntniss der geologischen Stellung der Schichten des RoeefM^e.
Sie sind deutlieh dem jungen Alpenkalke des hohen Zinken aufgelsgert.
Diese gibt den entschiedensten Beweis, dass die von QbBnsTSDT nnd
Zbosciinbii ausgesprochene Meinung, die rotben Cephalopoden-Marmore von
Heilefndij Aueeee u. s. w., die unter demijungeren Alpenkalke l]egen,^seyen
der Neocomien-Formation znznrechnen, unrichtig sey. Diese Ansicht, nach
der .Analogie und nicht nach, der Identität einzelner Arten ausgesprochen,
mnss man gänzlich aufgeben, wenn man eine Bildung mit den Formen
des unteren Neocomien in derselben Gegend auffindet, die von diesen
Marmor - Schichten durch die ungeheuren Massen des so Versteinerung-
armen Alpenkalkes nnd wahrscheinlich auch des fFlsner- Sandsteines ge«
trennt ist.
Wir erhalten durch diese Auffindung von wirklichem Neocomien aber
femer auch einen kostbaren Horizont zur Abgrenzung des jüngeren Alpen -
Kalkes der bisher unter allen Sediment-Gesteinen der nördlichen Alpen am
wenigsten Foi^silien geliefert hat. Derselbe ist zwischen den tiefsten
Kreide-Schichten und zwischen den oben genannten Marmoren , die man
mehr und mehr als obersten Museheikalk zu betrachten sich geneigt fohlt,
SM
eiDgeschlossen. Noch enger beicrrnst nach nnten wird dendlie, wenn,
wie es «ue Morlot'« Unter8uchung;en hervonugehen scheint, swiechen
ihm und dem Cephelopoden • Marmor noch der IFtener Sendsteia seinen
Platz einnimmt.
J. Hall: Beschreibung einiger mikroskopischen Kon-
chylien aus zersetztem Mergel schiefer in Cincinnmii (Silum.
Joum, XLVJilf 292 — 295). Bei Cineinnaii wechsellageru Kalkstein
und kalkiger oder mergeliger Schiefer^ welche mit den unter •silurisdien
Gesteinen in Ettgland und Wale9 wie im ßlohawk- und Hudson- Thais
NeW'Yorkg im Alter übereinkommen, wie sich durch die Schichten Folge
und die Fossil -Reste erweifccn lässt, obsclion im Westen dus Gebirge
Kalk-reidier ujd die Fossil - Arten soviel zahlreicher und grosser sind als
in \ew-Yorkf dass man identische Arten zuweilen als verschieden be-
schrieben hat. Man findet um Cmcinnftti Isotelus gigaS|I. megistos^
Calymene senaria, Trinucleus Caractaci, Triarthus Becki,
Ceranrus pleurexanthemus, 2 ~ 3 Delthy ris-Arten, Atrypa,
Strophomena altern ata, S tr. sericea u.a., Orthis testudi-
naria, 0. callactis, Cypricardia modiolaris, C. angusta,
Cyrtoltthes ornatus, Bellerophon bilobatus u. s. w.; oft ist
das Gestein von Fossil-Resten ganz angefüllt, welche herausfallen in dem
Maase, als die Mergel sich zersetzen.
Herr J. Carly zu Cineinnati hat nun die zersetzten Mergel geschlämmt
und noch eine Menge mikroskopisclier Konchylien erhalten, von welchen
er über 500 Exemplare dem Verfasser zustellte, welcher die folgenden
Formen derselben naher beschreibt, da die zu einer Art geborigen alte
von gleicher Grosse, mithin ausgewacliAen sind und auch sonst keine
nahe Verwandtschaft mit grosseren Formen zeigen.
Microceras n. g. testa convoluta dorso subcarinata, ? maltiloenlaris,
anfractibu.«« paucis (?), horizontalibus, eontignia (non tnvolutis), eeleriter
incraasatis ; apertora subrhomboidali. Nähert sieh Coifaso'a Cyr to-
ll thes. Die Art, M. inornatus, ist o",05 breit, glatt, der Rdoken-Kiel
Dor gegen die Möndung hin deutlich [ob ein Spirorbis ?J.
Cyelora n. g. testa subglobosa, tenuis, minnte ombilirata, spira brevi ;
anfractibos paucis; eolomella laevi ; opertura circolari. C. minuta,
•"03 — 0"05 breit , doppelt so häufig als alle anderen Arten zusammen,
ist glatt, mit 3 Umgängen, niederem Gewinde. Der letzte Umgang bildet
den grSsftten Theil der Schaale [ob ein Spirorbis?].
Turbo? parvulns n,sp, o"07 hoch, Gewinde hoch, mit 4 Umgängen,
glatt, der letzte Umgang gegen die Mündung hin gekielt, die Lippe nach
aussen vorstehend.
Nucula obliqua n,9p, o"05 gross, fast 4 eck ig , vorn stark abge-
stutzt, Schloss-Linie kurz, schief: Buckeln sehr vorstehend u. s. w.
Nucula fabula «. sy, o",08 gross.
39^
Orfbift eostata «. «f. e^OT gross, vielleidit )mig:.
Atrypa häufig, Ten taeuiites u. a. w.
Dami aodi andere, weit kleinere Arten, welche nur da^eb das Mtkro-
ekap nntersacht werden kdnnen.
Di*ARGHiAc: Berieht über die fossilen Organismen ans der
Tourtia, welche Lbvbicl^ der geolog. Sosietat vermacht hat
(ir«lf. fM. 184$^ k, Ui, 332-338; — Mem. äoe. f^ol. h, U, 291-351,
Tf. 13-26). Tu rtiaoeanea die Be/ftMAeii Bergleute alle Pudding-artigen
oder Nieren-haltigen Schichten, die sie über der Steinkohle antreffen, ohne
Rieksicht auf ihr Alter.« Die 2"-S« dicke Schicht, von welcher hier
die Rede ist, gehört der Kreide-Formation an und nimmt im StMd^th^t»
und einem Theile des Fttm»öH9eKeti tUiUem* eine unterirdische Fläche
ein, welche ungeAhr dem Gebiete der alten Nm^ier entspricht. Der Vf.
hat sie anderwftrts sdion ansfnhrlicher beschrieben (JT em. #oc. ffM 18B9y
«, Ut^ 280 und 184$^ ♦, li , 118) nnd ihr den Namen „Nerv is eher
Pudding'' gegeben, welchen er aber Jetxt durch die Benennung Turtia
ersetst wissen will. Sie ruht unmittelbar auf Kohlen und noch ftiteren
Formationen. Den von LBVSiLuft (vgl. M4m, §oe. ffM. «, ily 33) geschenk-
ten Arten bat Miohblih noch welche beigefügt, auch eine vollstfindige
Liste der daselbst vorkommenden Polyparien gegeben. So erhielt dss
Veneichnifts des Vfs. 185 Arten , von welchen 176 genauer bestimmt,
82 schon bekannt, 94 neu nnd bis jetzt derTonrtia eigen sind nnd ans-
f fihrlich besehrieben und abgebildet werden 5 «u den neuen kommen Je-
doch noch einige Arten ans dem Pudding von T^mmtnf. (Di© Fossil-
Reste aus der Glanconie-Sehiöht von Ckerk bei Tommajf sind davon aus-
geschlossen geblieben , da sif von verschiedenem Alter zu seyn scheinen
nnd gleich einigen Hippuriten . Resten den Kreide - Mergeln von Brütsei
angehören durften.
Von den bestimmbaren Arten kommen vor nnd zwar . • • . 178
aiuuhiesslich. in mehren Schichten Im Ganzen.
1) in weisser Kreide 9 6 . . ^ . 16
2) in Craie tufau ... 21 9 . . . . 30
3) in Grönsand oder Gault 19 18 . . • . 37
4) in Neocomie« . . . 12 9 . . * . 2»
AddiUon 61? 42 103
Snmnia der wirklichen J \
Arten (die mehrfach ( ^« ^9 f
gezfil<en zusammen- 1 /
gesogen) I \
a) Neue Arten .... — - , . . . »9 /
Diese Zahlen-Verhältnisse scheinen also auf Tuff Kreide hmzuweisen,
Betraditet man aber statt der Zahlen den Werth der einzelneu Arten, so
soll dieser den vom Vf. schon anderwärts ausgesprochenen Satz bestätigen«
996
dant Gault and Neoeonien [von Paris ans?] weiter als bis Art^is nidil
vorkommen.
Der vielen neuen Arten we^en beteachtet der Vf. die Paana als ein«
Lokal-Fanna. Unter den bestimmbaren Spexies • sind nielit wenig:«* als
48 (74) T ereb ratein, worunter wieder 34 (^4) neu, von den sablreichen
Varietäten ^anz abgesehen. Die ^ vortreffliche Erhaltung: der Scbaalen«
Textur gibt ihm Veranlassung zur genaueren Untersuchung derselben , in
deren Folge er oft bei den dicht gefalteten Arten eine faserige Be»
schaffenheit und eben so bei einer grossen Anzahl nicht nur eine reget-
masige Durchldoherung der Masse, sondern auch eine gekömelte Be*
schaffenheit der Oberfläche erkennt , welche beide unter sieh und in Be-
zug auf die Streifung unabhängig sind. Die Kornelung und Punktirnng:
sind schon früher von L. v. Buch, von DasHAvas, von Carpsntsr und
soeben auch von Moanis beobachtet und bei einer Anzahl von Arten be*
achrieben worden. Allein die zwei letzten haben Unrecht sn behaupten^
dass (CAnrsNTJBR) die Punktirung nur den glatten , nicht gefalteten Ajien
zustehe, oder dass (nach Morris) die punktirte Textur in einer be*
stimmten Beziehung zur Stellung des Srhnabpllochs , zu seiner Form und
zur Art des Deltidiums stehe. Der Vf. vermag die punktirte Textur selbst
noch keineswegs zur KlasKifikation zu benutzen, obHcbon sie gute Art*
Kennzeiclien liefert. Manche der hier vorkommenden Formen von T e r e-
bratola sind sonst der Kreide fremd« Da man dieses Geschlecht ge-
wöhnlich als Bewohner der Tiefe ^tg Meeres ansieht, so nberrascht sein
Zusammen * Vorkommen mit zahlreichen Troehoiden, zumal Pleuroto*
marien [aber die Terebratelo und Theddeen nisten ja auch sehr häufig
zwischen den Korallen» wo sich auch viele Troehoiden aufhalten!]. Di»
Beschreibung nnd Abbildung der Arten macht den wichtigsten Tbeil der
Abhandlung in den M^moirs aus.
E. W. BiNifBY: über die DukinfieUer Sigillaria (Gwd, ffuari.
Joum, $846, 390—392). Vuckinfield liegt 7 Engl. Meilen östlich von
ManchMter, Dort fand man eine Sigillaria mit Wurzeln im riülorta-
Scknekij 1100' unter der Oberfläche in Schichten, welche dem unteren
Theile der mittlen Abtheilung des Lancathirer Kohlen - Reviers ange*
bohren und 120 Yards über dem letzten dickeren Kohlen-Streifen liegen,
mithin fast in denselben Verhältnissen, in welchen 28 Meilen davon zn
SU^HeUna ebenfalls Stamme gefunden worden waren. Das Exemplar ist
jetzt in die Sammlung der geologischen Gesellschaft zu ' Mmwhetier
gekommen.
Die Schichten falten 29<> West Zu oberst liegt die Kohlen -Schicht
„Cannel or heo feet mine** von 2' 6" Dicke ; darunter die „Tender metals**
von 66' Mächtigkeit, ein dunkler Feuer - beständiger Thon mit zahlreichen
EisenHtcin Nieren , welcher den Namen enthielt. Die Wurzeln waren
wenigstens 3'— 4' tief darin eingedrungen [der Stamm muss also in die
Kohlen-Sehicht hineingereicht haben]. Obgleich dieser Then wenig ge-
*77
ei|»cl Ist, eiDipeiieMoiiseiie Pianzen-RMte miterseli«ideii zu lassen, so ergab
efaw g;eiMrae Uotersochttng^ doch^ dass er gaaz dorcbzog^eo ist von den so
bezeichnenden langen striekförmlgen Stigmaria * Fasern« So war es aach
bei den StSmmen von 8L tt€ten9y wo diese Fasern in allen Riehtnngen
in den Tbon ansstrahlfen.
Der Stamm ist mAesweifelt eine S igt Ilaria: er hat die Forchen,
Rippen nnd Narben von diesem Gescblecbte. Er ist 15" hoeb und hat
oben 4' l", nnten 4' 10* Umfang. Innen ist er mit dem Tbone ansgefdllt
nnd mitbin ohne Stniktor; aussen ist er mit einer gifinzenden Kohlen*
Rinde von l" Dicke wie bei S. pacby derma bedeckt Die Art ist
nicht bestimmt worden ; doch sind die Narben ftbnlicli theils denon von
S. reniformis nnd tbeils von S. Organum [ein anderes Exemplar im
Manehesierer Musenm lisst an einem Stamm Narben von S. catenu-
lata, S. reniformis, S. Organum nnd S. alternans unterscheiden].
Sie sdieint mit deuen von Sl. Heimu nnd von Dixon Foid ubereinzn-
stimmen. Sein unteres Ende ist mit einem Kranze von Wurzeln umgeben.
Der Vf. beschreibt nur eine der stärksten davon (A). Sie ist im Anfang
ninzelig, 3' l" breit, setzt dann [wie sie jetzt liegt] \€' weit in horizon-
taler Richtung fort, theilt sieh in 3 Äste (B und C) von je 15" Breite und
ähnlicher Beschaffenheit wie jene. Diese erstrecken sich ebenfalls 16"
weiter und gabeln sich jeder mehrmals (D, E, — F, G). Diese zwei letzten
sind la'/V' breit, und haben Anfangs eine rauhere Oberfläche; nach 4' Er*
Streckung nehmen sie aber alle Merkmale Schter Stigmarien, insbe*
sondere deren eingedräckten Narben an, ohne eine Spur weiterer Tbeüung"
zu zeigen , obscboo sie bis zu 15' Entfernung vom Stamme vorliegen und
dann noch 5" Dicke haben. D und £ sind etwas anfwArts gerichtet, P
nnd G horizontal ; erste scheinen demnach wieder ans der Tbon - Schiebt
heraus nnd in die Koblen-Sehicbt eingedrungen zn seyn. Aussen bestehen
sie aos Eisenstein, innen sind sie mit einem Sandsteine aasgeffillt, in welchem
Docb deutliche Spuren eines mittlen Wurzel • Zylinders vorbanden sind^
doch Alles ohne kennbar organische Struktur.
Der Vf. bat die Stämme von S#. lieiens noch in silu untersneht nnd
dort schon erkannt, dass Stigmaria nur die Wurzel von Sigi Ilaria
ist; die jeteige Beobachtung bestätigt Diess. Daraus erklärt sich die
Entstehung aller Kohlen-Lager, welche in ihrem Liegenden solche Wurzeln
besitzen, ohne dass man die Drift-Theorie nSthig hat
Die Sigillarien scheinen demnach Wasser-Pflanzen gewesen zn seyn;
doch ist die Verfolgung ihrer organischen Struktur bei'm Übergang in
die Stigmaria* Wurzel noch sehr zu wiinschen.
RfCH. Browr: Ober eine Gruppe aufrechter Baumstämme
im Sidne^er Kohlen-Revier auf Cape-Breton (Land, feohf. Quart. Joum.
18 f0, 393-396). Auf der Insel Cape Breton sieht man an der NW. Käste
des Havens von Sydney eine Felswand, welche reclitwiiikelig zum Strrichen
der Scbichten hinsieht und die ganze Schichten-Folge mit 8^ NO. Fallen
878
sdsrC vom Oid^red-äimdHm^ aa darcb den KoMen • San^AteM, tf ttTttoiM-
grii und die eigentliche Steinkoblen^Bildung^ welche 1843' MichtigkeM »eigt,
an jener Wand aber nicht vollständig erscheint Unmittelbar unter nnd
über dem Haupt-Kohlealager beobachtete man folgend» Schichten-Reihe :
o harter weisser Sandstein 4' o"
B blane Schiefer, voll Kohlen-Pflanzen aller Art • . S' 0
m Haapt*Kohlenlager 6^ 0
k, 1 harter und weicher Thon 8^ 0
f — i sandiger Schiefer durch einen Vs' dicken Streifen
blauen Thones in der Mitte getrennt und die Stämme
enthaltend lo' 3V3"
e weicher Thon mit Kohle durchmengt • • • . . 0' 3"
b— d erhärteter Thon und Feuer- Thon, durch V«" Kohle
getrennt, beide mit Eisenkies-Nieren und in allen
Richtungen mit Stigmaria -Würselchen durohiogen 5' 6V2"
a harter Sandstein 8' 0
44' 1"
Die Schiebten f^i enthalten unter den aufrechten Stämmen noch eine
grosse Menge plattgedriickter Stämme von Sigillaria, Calamites
und Lepidodendron in schiefer wie in paralleler 'Lage an den Schichten,
nebst vielen Famen. Auf einer 80' langen Strecke längs der Kästen-
Wand kann man noch 8 Stämme mit ihren Wurseln und Würselchen senk«
recht auf der Schichtung in dem Gestein stecken sehen, anscheinend alle
von gleicher Art, alle noch jung und von nur 2"— 16" Dicke, während an
anderen Orten solche von 3'— 4' Durchmesser nicht selten sind. Ihre
ganze Höbe lässt sich nicht angeben, da sich die oberen Tbeile der
Stämme in fiberhängenden Schichten verlieren, ihre Wurseln breiten
sieh wenigstens in 5 verschiedenen Niveaus aus, und diese müssen daher
SU eben so vielen verschiedenen Zeiten der jedesmaligen Boden-Oberfläche
entsprochen haben, obschon, etwa den dännen Tbonstreifen g ausgenommen^
sonst nichts auf eine alte Erd • Oberfläche hindeutet Der Vf. arbeitete
den unteren Tbeil eines solchen Stammes mit einem Tbeile seiner Wurzeln
heraus. Er war etwas zosammengedräckt , daher in einer Richtung 8"
und in der andern 6" dick, mit einer dünnen glänzenden Kohlen -Rinde
verseben, seine Oberflikhe mit unregelmässigen Rippen und Furchen , die
gegen die Wurzeln bin schwächer wurden, aber sich doch noch 6" — 8"
weit auf denselben verfolgen Hessen. Blatt«Narben waren nicht zu sehen.
Das Innere war mit Sandstein erfüllt, in welchem man noch Sporen einer
zentralen Röhre oder .Achse erkennen konnte , ohne sonstigen Rest einer
Organisation, Die Wurzeln waren ächte Stigmariae, am Anfang 3"
dick, mitunter sehr breitgedruckt, von der Oberfläche aus Wurzelcheo,
sonst Blätter genannt, in allen Richtungen verbreitend ; zwei dieser Wurzeln
liessen sich verfolgen bis sie nur noch y^' breit und 1'" dick waren. Sie
waren dicht mit Hörkrrchen von unvollkommen spiralcr Anordnung bedeckt
Die Wfirzelclien hatten 3"- 12" Länge, waren flachgedrückt, nächst ihi-em
Ursprung am breitesten.
t7»
Wie dieser eiae Staan, ao verbielleB sich in sUeni W^ailidwii eoeh die
übrigen. Der Vf. hilt es dsraus för erwiesen, dass Stigmarien mit ihres
sogenannten Blattern nichts als die Wurzeln mit den Wnrselsasem einer
Baiun-Art styeUi die mit Sigi Uari a verwandt scheint* Wäre Diess richtig,
so muss man dann weiter folgern, dass alle Schichten der Kohlen- For*
matioa, welche Stigmarien mit ihren Zasem «ithahen, au versehiedenen
Zeiten die Obei-fl&che des Bodens gebildet und Wftlder getragen haben,
die unter dem Wasser -.Spiegel versinkend immer wieder von anderen be-
deckt i^orden sind.
JoLY und Lbstmbrib : Untersuchungen über Nummuliten
(CompL remd, 1847, XJTF, 591). 1) Die Nummuliten waren äossere
Schiialen, vielgewindig , vielkammcrig, die Windungen einhüllend, 2)
die Sehaale ist durchlöchert, wie bei Rotalia und Nonionina. i)
durch diese Locher treten sahireiche Tentakeln oder Afterfusse (Greif-
nnd Bewegungs-Organe) hervor. 4) die Kammern konimoniziren mit ein*
ander durch dreieckige oder bogenförmige Lücken zwischen den Scheide-
wänden und den vorhergehenden Wiudnngen. 6) Alle Kammern waren
durch Lappen des vieltheiligen Thieres gleichzeitig ausgefüllt 6) Diese
Lappen wareu nämlich dureh einen Siphon verbunden, der zugleich die
Stelle eines Verdaunngs - Kanals vertrat. 7) das Wachsthum des Thieres
bestand darin , dass immer noch ein neuer Lappen an den zuletzt ent-
standenen anwuchs und sieh dann durch Kalk - Secretion (wie die ans
dem Mäntel der Mollusken ausgeschiedene) bedeckte, wodurch also wieder
eine neue Kammer der Schaale entstund. 8) das Tbier war weder Me-
duse noch A nn e 1 1 i d e noch Cephalopode, sondern ein eigentbüraliches
von der Art, welcheD'ORBioNY Foraminiferen, EHRnnsBRO Bryozoen
genannt haben [doch haben EumBrfBBao's Bryosoen einen viel weiteren
Umfang und sind also weniger eigenthiimlieb, alsD'OaBiGNK^sForaminifereu ;
sie schliessen viele andere Korallen -Thierchen mit ein]. d^Orbiony hat
die Durchlöcherung der Schaale und die ÖiFnung in den Scheidewänden
nicht gekannt.
G. Graham, J. G. Aivthony und W. P. Jambs: zwei Asterias-
Arten aus dem blauen Kalke von OneiniMH (Sillim. Jonrn. 1840^
1, 441—442). Das abgebildete grösste Exemplar, von der Mondseite fast
vollständig erhalten, mit Mund, Arm-Rinnen, Fresswerkzeugen, Stachel-
Einfassung des Mundes, grosser Rand-Täfelung scheint zum Genus Asterias
im engern Sinne nach Agassu zu gehören und besitzt die Grösse der R.
anrantiaea, nämlieh 4" Quermesser ^. Gehört Hrn. Jambs.
* So iftgt der Text; indessen wird A. aurantiaca wohl 2raal so gross; die
Zeichnung hat 3V," Kngl., und es Ist dazu bemerkt, dass sie um Vs linear verkleinert
seye. v D. R«
Eid kMnM Exemplar) von Clark entdeckt, enli|ninlil Aoamb*« Gcnns
60 n last er, bat nicht gans %" Breite, ist im Umriiae nnvoUatindig^i
aber nur von oben freigelegt.
Naebdf4n man lange Zeit die Krinoiden als einidge Repriaentmitett
der Echinodermen im filteren (hier silariaeben] Gebirge ansnaefaen
gewohnt gewesen, sind in Awierika noch Agelocrinites und nun diese
3 Asterien hinzugekommen. Sie stammen von einer örtlidikeit, 1 Engt
Meile N. von CiMeinmaHy wo srlion Hunderte von vollkommenen Krinoidea
mit Stiel und Krone, schöne Agelocriniten und viele andere Yer»
steinerungen gefunden worden sind.
J* O. NoRwooD und D. D. Owen: Beschreibung eines merk*
wärdi gen Echinodermen ausder Steinkohlen- Formati on von
SL'LmUy MU0ouri (das. 1846^ Hy 325-228 mit 2 Holsscbn.) FunC
und mehr Exemplare dieses merkwürdigen Petrefoktes sind bis }etst 60' — 7&'
tief unter dem untersten in Abbau stehenden Kohlen • Lager des grossen
Kohlen - Feldes von IVimoU gefunden worden, in Gesellschaft von Pro*
ductus, Aulopora, Gorgonia, Retepora etc. ,»Der Körper ist ei-
rund oder fast sphärisch, ? ungestielt, ?der Mund unten xeotral; der After
oben sentral; radiale Felder der Oberfläche sind 10, 6 breite und Ö
schmale dazwischen; breite Felder aus meist Oseicigen Tafeln in vielen
Vertikal -Reihen [ohne Stachel warsen] ; schmale Ambulakral- Felder ans
sweierlei Täfelchen gebildet, nämlich aus quer verlängerten sechsseitigen
in 2 Reihen längs der Kanten - artig erhabenen Mitte eines jeden dieser
Felder und aus unregelmässig rhomboidalen in mehren (je 4 ?) Reihen an
beiden Seiten der vorigen. Beiderlei Täfelcben sind von je 3 Poren
durchbohrt, welche bei den letzten fast mittelständig, bei den ersten nächst
dem äusseren Rande befindlich sind. Jedes Ambnlacmm besteht demnach
aus 8 ** Doppelreiben von Poren. Die Arbeiter nennen diese Reste »ooifa*
fooi^ (FöUen-Huf) , da sie im zusammeugedräckten Zustande oft an den
Abdruck eines Pferde -Hufes erinnern. Sie haben dann bis öV«' Höbe
auf 4",2 Breite. Von Acmcn , Stacheln un d Stielen keine Spur ; doch
sind die Beweise insbesondere für den Mangel des Stiels nur negative
oder auch induktive, insoferne man nächst der schadhaften Basis noch
keine Becken-Täfelchen erkannt, noch keine Stiele, in der Nähe gefonden
hat und die Grosse dieser Reste doch jedenfalls sehr starke Stiele er*
heischen wurde.
EivoKUiAiiif beschreibt, wie es scheint, dasselbe Thier unter dem
Namr n Melonitesmultipora weitläufig (in Billim. Joum. Id^, fff, 1 24).
• Die Zeidisiittg gibt «eres 10 an. D. R.
381
E« FoRBBS! TertiSroKonchylien auf der Insel CMdLFonBsa
tmi B. Spratt irmteU in Lyma, 11^ 199). Die Sfieswuger.Bildoiif^en auf
Cos sind von ansehnlicher Ausdehnung, und Jenen in den Tbälem de«
Xmfiihus und der Cikjfra Shnlich. Sie sind jünger als die mioelnen
Heereabildnngen LydeM und liefern die Einfassung eines jung-pliodlnen
Beckens auf Cm, dessen Sehiebteo dieselben Koncfaylien wie auf HhoduM
und SMlten enthalten, ein Gemenge von Arten der nahen Meere mit
•olehen der Hothen und litdUehen See und mit gans ausgestorbenen. Jene
aind also ftiter als diese Schichten, d. h. wenigstens alt-plioc&ne, and
enthalten Palndina, Nerifina, Helanopsis, Melanie, Valvata,
Unio, Cycias, Planorbis. Man. kann in den Schichten drei Horizonte
unterscheiden, und jeder derselben entbStt besondere Formen der drei
ersten Genera, welche in den 2 andern nicht vorkommen, und die man
auf den ersten Bick für ganz verschiedene *Species halten möchte. In der
That bleibt keine andere Annahme übrig, als entweder dass in einer ver-
häUnissmässig sehr kurzen geologischen Zeit drei Schöpfungs - Wechsel
eingetreten sind, oder dass die ursprunglichen Arten sich 2mal in gleicher
Richtung fortschreitend zu anderen Varietäten umgeändert haben, und
diese letzte Anuahme scheint sich vollkommen rechtfertigen zu lassen«
Die Paludina und die Neritina der untersten Zone (abgebildet) sind
glatt, ungefaltet; die der 2. sind höher und mit einer starken Furche
oder Falte; die der dritten sind noch höher und mit einer starken Spiral-
Furche umgeben. F. hatte nun schon früher folgende Beobachtungen ge-
macht: 1) dass Paludinen und Neritinen durch den Wechsel von
See-, Brack- und Suss-Wassem einem ähnlichen Formen - Wechsel unter-
liegen, welcher auch auf Cos stattgefunden haben muss, da in der untersten
Zone Schaalen-Reste von Lungen-Schnecken, in den obersten Schaalen des
meerischen Cardium edule sich in ihrer Gesellschaft finden; 2) keine
Art von Molinsken kann lange auf demselben Grunde leben. Da sie indessen
im Larven-Zustande nach Art der Pteropoden schwimmen, so können
sie nicht nur leicht ihren Aufenthalts- Ort wechseln, sondern auch nach einer
Veränderung des ersten Bodens leicht wieder dahin zurückkehren. Das
annehmende Ilindringen von Seewasser und die Verwaiidelung des süssen
Wassers in Brackwasser scheint also hier die Bedingung des Fortbestehens
der Art und zugleich der Variation ihrer Form gewesen zu seyn.
Desor: Notitz über die Krinoiden der Sehweil« {BuU. Soe.
Neuehii. 1846^ 12 pp.). Die bekannt gewordenen Arten sind:
un Muschelkalk.
Encrinns liliiformis bei Basel u. s. w. Wenn der Vf. bei
dieser Gelegenheit den E. Schlotheimi nur für eine Monstrosität oder
für eine Varietät des ersten erklärt, so scheint er wenigstens die im
Stiele liegenden Unterschiede zu wenig zu würdigen.
Lies.
Die im Oolith überhaupt vorkommenden Genera lassen sich in 3
schon bestehende Gruppen Pentacr iniden , Apiocriniden und
982
Engeniacrinideo einordnen, welehe dem Vf. natfirllche Familieh cn
Beyn scheinen, weil die einen im Lias, die andern im mittlen und die
driften im oberen Jura vorherrschen.
Pentacrinus subangularis i Nur Stücke der Säule. Die der
„ basaltiformis > letzten Art ist der 2. Shnlioh, je-
y, crassusDfis. S.5 l dodi dicker und stumpfer.
Unter- Oolith.
Pentacrinns Nicoleti Dss. S. 5; Sänlen-Glieder.
Isocrinus Andreae Des. n. ^. Kelch nur %'" dick, aber die Arme
aebr lang; der Stiel scheint rund.
Mittler Jura.
Pentacrinus scalaris.Gr., Säulen - Stucke , zuweilen verwechselt
mit P. basaltiformis, im terra^n ä ckailleM»
Pentacrinus toberculatus Mbrun, vorigem ähnlich (?P. sca-
laris var. a, b, c Goldf.)» aber die Oberfläche der Säule mit unregel-
mässig vertheilten feinen Wärzchen bedeckt« [0er Name ist schon von
MiLLBn verbraucht.]
Pentacrinus cylindricus D£s. S. 12; die Stiel-Glieder so hoch
als breit. Im Oxfordien.
Balanoc'rinus Agas. begreift die Pentacrin us-Arfen mit ge-
kerbtem Rande der Gelenk-Flächen^ die sich auf das Oxfordien beschränken.
Ihnen entspricht vermittelst der Gelenk - Fläche seiner Basis vollommed
ein eichelförmiger Kopf im BaseUr Museum, womach aber das Genus
zu den Apiocriniden gestellt werden rouss.
Balanocrinus subteres (Pentacrinus Munst., wozu viel-
leicht auch P. pentagonalis Golof.\
Die Apiocriniden halten theils 4 und mehr Kelch-Ringe (Apio-
crinus). oder nur 2 mit nur 5 Gclenkflächen (Mill ericrinus d^0.)|
woraus Komo schon früher zwei Arten als Typen der von B'OaBioNr
übergangenen^ Genera Cerio er in us und Pomatocrinus aufgestellt
hatte, welche beibehalten werden sollten; das erste besitzt einen breiten
glatten Kelch mit senkrechten Seiten, ^s zweite einen kugeligen. Noch
zwei andere, G uet tardicrinus und B ourgucticrinus d'O., kommen
in der Kreide-Periode vor.
Apiocrinus rotundus M. (A. Parkinson! Scml. d'O.), selten.
Ceriocrinus Milleri Kdif. (Apiocr. M. Gr.; Millericr. M.
D^O.) Schöne Kelche ohne Arme sind häufig im Terrain ä ehaiUeM. Ats
Säulen gehören — nach Vergleichung einer Reihe von entspreclienden
Gelenkflächen zu urtheilen — weder die von Goldfuss noch von d*0rb.
ihm zugeschriebenen dahin, sondern eine Form mit sehr ungleichen Glie-
dern, welche d^Orbigny als Millericrin us alternatus und M.
Richardanus aufgestellt hat. Wenn eines der abwechselnd einge-
* Instreltlgea PriorltAU - FJtllen hat KÖNie kaum welche Anrechte, da aeiae
leonea fosailiumaectllet nicht im Bochhandel ertehlentn alnd.
38»
adiaHeteD Siulen-Glieder noth an der Kelcli-Batis hingen geblieben, so »eht
ihre Zeicbnttog^, wie an df-r Sfiule seibat, etwas abweichend aus.
Pomatoerinus mespiliforniis Kdifio (Api ocrinns m. 6f.>.
Millerierinus rosacens (d'O.)* Dbsor überträgt S. 9 den Namen
insbesondere auf die Taf. 56, Fig. 3, c d unter den von Goldf. zusammen-
begriffenen Formen, aus welchen d^Orbignit schon den M. Mänsteranus
ausgeschieden hat. Da jene Art im Schweitzer Oxford- Gebiete am gemein*
stcn ist, so rechnet er zu ihr die Säulen -Stucke mit glatter Oberfläche
nnd gleichen ziemlich entfernt stehenden [?] Ringen, so wie }ene
Menge von Worzelstocken im Terrain ä chMtlies bei Pfeffinge»,
Millericrius Mänsteranus d'O. (Apiocr. rosaeeos 6p. Tt
66, Fg. 3 a b). Der Kelch ist mehr verlängert und mit einem Ringe an der
Basis.
M. Beaumonti d'O. (Apiocr. B. Volts). Die häofigste Art, mit
Giocken-formigem Kelch und fänfkantiger Säule.
M. Goldfussi d'O. (Apiocr. G. Voltx). Grosser , mit runder
Säule u. 8. w.
M. Nodotanus d'O. im ierrain ä chailles.
M. polycyphus Des. S. 10. Man kennt nur Wurzeln und Säulen,
welche sehr dick und durch sehr dicht gedrängte Glieder kenntlicli sind
(BaucKN. Merkw. Tf. 20, Fg. 36, und Knobr II , ii , Tf. G ii, Fg. 1 und.
Gm, Fg. 1, 2; Gr. Petrf. Tf. 56, Fg. 30 [?]).
M. echinatus (d'O.) Des. S. il. Sehr gemein im Oxfordien;
o'OaBiGNy's M. aculeatus, M. tuberculatus, M. Ricbardanos
und M. subechinatus scheinen nur Varietäten dieser Art, deren Kelch
noch unbekannt ist Dieselbe Wurzel trägt Walzen-formige und vierkaa-
tige Stämme durcheinander, wie an einem Exemplar Grbsslt's deutlich ist.
Die Eiigeniacriniden sind nur repräsentirt durch :
Eugeniacrinus Moussoni Des. S. 12, grösser als die anderen
Arten des Jura, der Kelch Kaputzen- förmig wie bei £. Hoferi, mit 5
Gelenkfläcben , mit sehr scharfen Winkeln, wodurch die Höhle des Kelches
tiefer als bei andern erscheint. In Oxfordien von Birmetudorf.
Obrer Jura (Portlandien).
Pentacriniden.
Penlacrinns «f.; Sänle dem P. scalaris ähnlich.
Apiocriniden.
Apiocrinus Meriani Das. S. 13, von A. rotundus sehr schwer
nnterscheidbar uud von Goldfoss (Tf. 55, Fg. B mit diesem verwech-
selt. Er ist gewöhnlich viel grösser ', die Ringe an der Basis des
Kelches zahlreich und gedrungen.
A. similis Dbs. S. 13. Ebenfalls grösser, aber jene Ringe viel weniger
zahlreich« (Nor 4—6 von der Anschwellung des Stiels an bis zu den Basal-
Gliedern des Kelcbes.) Nicht bei Goldfuss.
Eugeniacriniden.
Eugeniacrinns caryophyllatns und E. nntans am
384
£. Hoferi aod E. compretsas am Ligtm^Bergj aberdicae lefsto aa
leichtesten kenobare Art auch sugleicb im Kalke voo Si. Tripku^ dea
,,maDcbe Geologen mit Unrecht dem Muachelkalke sugeachriebea haben^
[vgl. Jb. 18B8 315y 1889^ 68, 80, 318, 096].
Neocomien.
Pentacrinua Neocomenaia Das. S. U, dem P. baaaltiformia
ähnlicbi aber kleiner ood atark kannelirt
6. A..MAifTSLL: foaaile Weichtheile van Foraminiferen in
Kreide und Feuerstein des SO. Englands (r/iMftV. 184T^ XV, 4).
Wenn man kleine Theile des Kalksteins [?] der Einwirkung verdünuter
Hydrochlor-Sfiure [„ae. ehlorhydrifue**] aussetzt, so lösen sich das Gestein
und auch die darin eingeschlossenen Koncliylicn mit Hinterlassung eines
Ruckstandes von Quarz, grünem Kieseleisen und zahlreichen weichen
Thier-Kdrperchcn hauptsichlirh von X a n t h i d i e n und R o t a I i e n. Nach
EHRUPBiiRG erfüllen diese letzten Thierchen alle Kammern einer vielföchrigen
Spiralen Schaale, die durch eine Öffnung der Zwischenwinde unter sich
snsammenh&ngcn , durch welche Öffnung der Darmkanal bis in die
hinterste Kammer fortsetzt und sich in {eder Kammer wieder zu einem
Magen erweitert, worin man zuweilen noch die Panzer kleiner Na-
viculae gewahrt, die sie als Nahrung verschlungen haben. Die Schaalen-
Wand ist überall von zahlreiciien Poren durchbohrt, durch welche das
Thier seine Tentakeln herausstreckt, und ausserdem besitzt es noch
einige grössere weiche Tentakeln oder Pseudopoden für die Ortsbewegung.
Die Weichtheile nun, welche in obigem Falle bei der Auflosung zuruck-
blieben, stimmen mit dieser Beschreibung vollkommen uberrin. Sie be-
atehen aus einer zusammenhängenden Reihe von je 14—26 Sflcken, welche
bis zum letzten an Grösse abnehmen, zum Theile mit einer braunen Sub-
stanz erfdllt und deutlich umschrieben , zum Theile leer und zusammen-
gefallen sind. Auf der Oberfläclie dieser Weichtheile unterscheidet man
zuweilen einige Wärzchen, die wahrscheinlich den zusammengezogenen
Tentakeln oder Paeudopodcn entsprechen. [Die ausfuhrliche Abhandl. er-
achien so eben in der Philosoph. Transact 184S, /F, 466—471, m. 1 TfJ.
Mittheilungen
Sber
seine Mineralien-Sammlung;,
von
Herrn Professor Sillem
KU • Braum§dUtei§.
Die Sammlang besteht aas 6374 Handstlloken und grossen
Kristallen und aas einer abgesonderten Samrolong von fast 1900
kleineren einzelnen Krystallen, welche auf Stativen befestigt
sind. Der BesitEPr wählte zu diesen Stativen eine Form, welche
Raum ersparend ist und die genaae Betrachtung der Kryatalle
gestattet. In dem runden Fusse ist der gleichfalls runde
Stiel eingelassen, wodurch man selbigen bei längeren Krystallen
durch Abschneiden beliebig verkürzen kann. Die obere
Spitze ist napfförmig vertieft. In ihr wird eine Mischung
von Wachs und Fett, letztes um die Sprödigkeit des Wachses
SU mildem , eingedrückt und auf diese Masse der Krystall
befestiget. Die Sammlung ist nach dem von Haidinoer in
seinem Handbuche der bestimmenden Mineralogie aufgestellten
System geordnet, und es ist mehr auf gute charakteristische,
als auf Pracht-Stücke gesehen, da selbige zu Lehr- Vorträgen
benutzt wird. Das gewöhnlichste Format ist 2" bis 3''. In-
JoUrgHiiK 1848. 25
386
fle«8 i«t bei seltenen Sachen and aasgeiselchneten Stfieken
keine besonitere Rücksicht Aof das Format genommen, und es
finden sich grössere und kleinere Stücke in der Sammlung.
Ich erlaube mir einiges Spezielle über die Sammlung hin-
suzufttgen vorzüglich in Rücksicht auf Vorkommen und Fund-
orte, wovon Manches neu und nicht uninteressant seyn mochte.
I. Klasse.
III. Ordnung: Säuren. Sassolin und A rs enit
sind in verschiedenen Abfinderungen vorhanden. Unter letztem
befinden sich zwei Ofenbrttche, der eine von der Säberhüile
SU Claustkal, der andere aus Bökmerij mit zierlichen Oktaedern.
IV. Ordnung: Salze. In dieser Ordnung zeichnen
sieh mehre Steinsalze vom Veiuv aus, so wie ausgezeichnet
fasriges Steinsalz von Villa RuUa in Calahnien. Ferner
mehre Stücke Salmiak, darunter eines mit KrystaJIen O. D.
, vom Vesuv, Derber Kupfer-Vitriol von daher, selten.
Kobalt- Vitriol, ein chari^kte ristisches Stück von Biter
unweit ^anau; und ein Glanberit- Krystall aus Spanien.
Zu den Interessantesten Erscheinungen dieser Ordnung ge-
hört eine Reihe Tinkal-Krystalle, von denen der eine die
FllSchen P— oo Z. ^ + ^ ^^ + ' Pr + 2, P + oo, i'r + oo
2 2 2
zeigt. Die Fläche _i!IL±Ji neu. Ein anderer ist ein Zwilling,
Xpsammensetznngs-Fläche parallel, Umdrehungs-Axe senkrecht
P P4- 1
auf P -f- oo. Die Bezeichnung ist P— oo. ~. ^ P + oo.
^ I P 4- oo)
Pr + oo { j I . Soviel mir bekannt, ist diese Zwillings-
Bildung beim Tinkal noch nicht beobachtet.
Den Schluss dieser Ordnung bildet eine Reihe Msge-
seichneter S t r u V i t-Krystalle von bedeutender Grösse und in
den manchfaltigsten Formen, z. Th. noch in der Moorerde
liegend. Weniger bekannt möchte es vielleicht seyn, dass
an demselben Fundorte erdiges Eisenblaa vorkommt.
II. Klasse.
1. Ordnung: U a I o i d e. 1157 Stficke, ^i lose
367
Krytftalle. Anageseichnele G y p s-Kryttiille, ?on vcrschtoiiener
Grösse und selbst von mehren Zellen, finden sieh In den Thoii*
Groben bu Klein- ScköppemUdl bei Brauntehweig* Hübsehe
KrystsUe kommen bei Tieie In der Mflhe von Braunsckweig
in dem dortigen Gyps-Bruche vor, in welehem Gyps und An-
hydrit brechen, und über welcli^m vor mehren Jahren das
grosse Lager fossiler Knochen aufgedeckt wurde. In dem
bunten Sandsteine, auf welchem der Gyps liegt, findet sich
derber Baryt. Schöne Krystalle enthält die Sammlung von
Ckalleg bei Baiky Ballein y Reichensiein und mehren andern
Orten« An einem derben Stücke faserigen Gypses aus Eng»
lani ragen eineeliie Krystalle hervor , welche gleichfalls
stängelig zusammengesetet sind. Die Endflfichen sind eben,
aber matt. Die stüngelige Zusammensetzung liegt der Axe
parallell, und erstreckt sich bei dem einen Krystall auf alle
vertikalen Flächen, während bei den andern viel kleineren
die Flächen Pr + oo glatt und glänsend und nur die Flächen
P + 00 stängelig zusammengesetst sind. Die Krsytalle sind
stark durchscheinefid und Glas-glänsend, während die derbe
Masse Seidenglanz zeigt und nur sehr schwach durchschei-
nend ist.
Sollten diese Krystalle vielleicht pseudomorphe Bildun-
gen seynf
Unter den Pharmakolithen befindet sich eine Druse
von Joaehimitkal in Böhmen, auf welcher Krystalle von Real«
gar in Pharmakolith umgewandelt liegen. Neu.
In der ausgezeichneten Reihe des Wavellits finden
sieh zwei krystallisirte Stöcke, das eine von Langenslriegie^
das andere von Cre$kowii% in Bökmen. Die zu Callingtan in
Cumberland neuerdings vorgekommenen Childrenite zeichnen
sich durch Grösse und Deutlichkeit der Krystalle aus. % P.
UV u
P. Fr + 1 Pr + 00. Pr -}* 1 1*^ n^n und ausserdem ist
noch eine vierseitige Säule, vielleicht (P + oo)^ dsran be-
merkbar. Die Säulen-Flächen und Pv + oo sind glatt. Die
übrigen Flächen stark horizontal gestreift. Bei weitem nicht
so schön sind die Stöcke von Tanislock in Cumberland.
25 ♦
388
Der Kakoxen von Ziirow in Böhmen ist In den yer-
schieilenen dort vorkomuiendeii Abiinderangen vorhiinden.
Auf einem Stüclie liegt er ansgeseichnet zart und Auaeiniinder-
lnafend faserig mit Beraunir. Aaf demselben Stücke finden
sich kleine nierenförmige Massen mit sternförmig auseinander-
laufend faseriger Zasammensetcung , von schmutaig grflner
Farbe , manchen Wavelliten vollkommen ähnlich. Sollte
vielleicht der Kakoxen nor ein durch Zutritt von Elsenoxyd
veränderter Waveliit seyn?
Unter einer grossen Reihe von Flussspathen, aus-
gezeichnet durch Schönheit der Ki*y8talle und Manchfaitigkeit
der Farben , findet sich eine Druse mit Krystallen von fünf-
facher Combination H. O. D. B. C. 1. Das Stück ist von Alien-
bürg in Sachsen.
Häufig sind die Flächen O drusig; aber nicht immer
lassen sich Flächen erkennen, aus welchen auf die Zusammen-
seteung su schliessen wäre. An einem Stücke von Bober-
schau bei Marienberg sind auf den Oktaeder -Flächen deut-
liche Würfel - Flächen zu erkennen. Andere Oktaeder von
Zinnwalde sind aus kleinen Dodekaedern zusammengesetzt.
Andere von demselben Fundorte zeigen die Combination
H. O. Die Flächen O. sind drusig und kleine Flächen von
C. 1. darauf erkennbar. Von dem seltenen Vorkommen dea
Flussspathes am Vesuv hat die Sammlung zwei Stücke« Unter
den Flussspathen von Andreasberg zeichnen sich Oktaeder
aus von schöner lichte Smaragd-grüner Farbe, so wie andere
Oktaeder auf Kalkspath liegend, R — 1. R -|~ oo, beide
Substanzen von Realgar durchdrungen und gefärbt.
Apatit ist in vielen Exemplaren und schönen Kry-
stallen vorhanden von den verschiedensten Fondorten, nament-
lich aus dem Erzgebirge^ der Schweitz^ Arendal^ auch im
Zirkon- Syenit bei Frederichswäm. Die Pseadomorphosen naeb
Pyromorphit von der Grube Churprin% bei Freiberg fehlen
nicht. Zu dem seltneren Vorkommen möchten wohl zarte Haar-
förmige Krystalle gehören, welche bei Albano mit Hanyn und
6iimnier im vulkanischen Gestein brechen und von HAtr schon
in seinem 7VafV^ erwähnt werden. In gleicher Gestalt kommt
999
derselbe im Basalt am Capo di Bwe bei Rom vor mit Aogit,
Nephelin und Mellilith.
Unter den Aragoniten seichnet sich eine Reihe von
26 meist verschiedenen einseinen Krystallen vom Horsckenixer
Berge aus. Der Caieit ist durch 550 Handstttcke, darunter
428 Krystall-Drusen und 213 einzelnen Krystallen repräsentirt.
Über die Bildung der Krystalle finden sich namentlich unter
den Kaikspathen manche interessante Stacke. Eine Druse ent-
hfilt ursprüngliche Krystalle von der Form R. R + oo. »iem-
ilch klar durchscheinend ; spfiter hat sich auf diese Krystalle
eine undurchsichtige unreinere Masse regelmässig nach den
FIfichen R— 1 aufgelagert, so dass die Axen-Kanten von R,
auf den Diagonalen der FlScIien R — 1 in reinerer Masse noch
sichtbar sind. Krystalle von der Form R — oo« R 4" 1.
(P + 1)^ R -|- 3. enthalten sechsseitige Säulen als undurch-
sichtigen Kern.
Auf sechsseitigea Säulen liegen mehr tafelförmige Kry-
stalle, die mit ihren Randern oft bedeutend über die Säule
hervorragen. Die Aze haben sie gemein. Gemeiniglich sind
die verschiedenen Krystalle durch Farbe verschieden , und an
dem einen Stücke lassen sich vier verschiedene Ablagerungen
WAhrnehmen, von denen die obere, die unreinste, überstehende
sechsseitige Tafeln mit drusigen Flächen bildet. An einem
anderen Stücke bieten die aufliegenden Krystalle zusammen-
gesetztere Combinätionen , R — oo. R + ^'- (P)^ ^ + ^^'
An einem dritten Stücke ist der innere Krystali R — oo. R -- 1.
R + oo. Unmittelbar unter den Flächen R— 1 tritt die Fläche
R — oo wieder hervor. Dann folgen regelmässig angelagert
R + ],R+2, R + oo und P + oo. Die letzten Flächen, unge-
tvöhnlich gross, umsohlicssen wulstartig die längere Säule.
Als Gegenstücke zu den vorhergehenden finden sich nicht
selten säulenförmige Krystalle, an denen die Fläche R — oo
vorzüglich ausgebildet ist, und in deren Mitte aich regel-
mässige Endflächen, oft Kombinationen erheben ; gemeinlglick
zeigt die verschiedene Färbung, dass das Ende der Säulen
einer andern Auflösung seine Entstehung verdankt, als der
übrige Krystali. Hier sclreint der ursprüngliche Krystali
nicht völlig ausgebildet gewesen zu seyn, da die kurzen Enil*
aoo
fluchen, wenn man die obere Anders geftfrbfe Schiebt «breeb»
net, nicht mit den Sütilen- Flächen sasiimmen treffen wffrden.
Der sogenannte Krfthenangen -Späth besteht gleichfalls aus
konzentrischen Lagen verschiedener Niederschlllge. Die Samm-
lung enthftlt ein ausgeseichnetes Stfick in niedrigen sechs-
seitigen Säulen, an "welchem fttnf verschiedene Lagen von
innen heraus su erkennen sind. 1, 3, 5 undurchsichtig, S
und 4 durchscheinend. An der Äussern Auflösung erscheinen
noch die FIffchen R— 1. R. R + 1- Die FUchen R — oo sind
konzentrisch strahlig gestreift. Welche Krftfte wirken hier,
wo zum Theil die Bildung der Krystalle vollendet erscheint,
zur regeimft's«igen Auf- und - Anlagerung anderer Nieder-
schltfgef Der gebildete Krystall muss noch Kräfte (elektrische
edi*r galvanische f ) besitzen, sich homogene Theile anzueignen.
Alle diese StAcke sind von Andreasberg.
Nicht seiton sind Zwillings -Bildungen beim Kalkspathe.
Am häufigsten kommt die Zusammensetzung nach R — oo vor.
Dann nach R — 1, R, R + oo, wohl sehr selten nach ^/j^ R + I9
wovon die Sammlung Beispiele besitzt. Die Zusammensetzung
nach R — 1 findet sich ausgezeichnet, auf den Eisenstein-
Lagern von Z^rge am Har»^ über, so viel mir bekannt, nicht
zn Amdreoüberg. Der schönste Zwilling der Sammlung ist
ein 4 Zoll hoher und fast eben so breiter R — 1. (P — 2)\
R + 1. (P + 1)\ R + oo, P + 00. (R — 00). von der Grabe
Onääe - Gotfee zu Andreasberg , wo ähnliche einfachere und
kombinirtere Krystalle nicht selten vorkommen« Unter andern
besitzt die Sammlung eine Druse mit der Kombination R — 00,
R-1. (P-2)\ %R + \. (P) "/,. R + 2. (P)\ R + 8.
(P)^ R + 00.
Unter (len einfachen Krystallen findet sich das Skalenoe-
der (P — 2)\ Mehre Exemplare des in Kalk umgewandelten
Gaylnssits von Sang ers haus en^ sowie Pseudomorphosen
nach Feldspath von Manneback im Thüringer - Walde besitzt
die Sammlung. Unter den übrigen Artendes Kalk-Haloida,
von denen schöne und ausgezeichnete Stücke sich in der
Sammlung befinden, zeichen sich Psendomorphen des Dolomits
nach Kallispath aus. In dem Basalte zu Kolosoruch in Böhmen
kommen Krystalle V^R + L mit sehr konvexen Flächen, so wie
301
liageMkrmige Gebilde vor, weiche paetiiiomorph naoh KaIeU
eiml. Zu Sckemmtz in Ungarn finden sieh xam Theil hohle
Skelenoeiler (P)'% Dolomit nueh Kaikspath.
Alnminity Hydromegnesit, Krythrin, aneh in
guten Kryalallen Vi via nie, desgleichen Beraunit, S y in-
plesit, Hetepozlt, Anhydrit krystailigirt und derb,
Kryolitjiy Gay-LuBBit krystallisirt, Peganit» Varisoit,
Karphosiderit, Alaunstein gnte Krystalle, Skoro-
dit sebön krystallisirt, Gurhofiau ond Kieselmagnesi.t
sind in der Saminlung in eiiiaelnen oder mehren zum Theii
schönen Stücken.
II. Ordnung: Baryte. 545 Handstücke, 157 lose
Krystalle; Mesitin ist in Bchönen Exemplaren von Traver^
seila vorbanden. Unter der Reihe der Siderite zeichnen sich
mehre Drusen mit grossen schönen Krystallen von Neudorf fiu»,
so wie zusammengesetztere Combinationen R — oo. R — !• R.
R + oo. aus Cumberlani^ Es kommen dort auch R + I und
R 4- 2 vor. Auf einer alten Grube bei Börnecke am HarTi
kommt derselbe derb mit ausgezeichnet stängeligen Zusammen-
setzungs-Stücken vor.
Der Diallagit in Krystallen R kommt selten bei Ite-
feld am Harz vor. Ganz ausgezeichnete Krystalle besitzt
die Sammlung von Nagyag. Ausserdem von Freiberg ^ Kag^
nick und derb von Sckebenkoh am Har%.
Unter* der bedeutenden Reihe Strontian von der
Bergwerke --Woklfakrt zu Zeller feld am ffarz zeichnet sich
eine kleine Krystall - Gruppe durch die Schönheit eines 1^/^*'
grossen Krystalles P — oo. P + 1. ^r + ä. P + oo. Fr +00
aus. Selten erscheint der Strontian an diesem Fundorte in
Schnüren zwischen Baryt. Auch aus Sckottland ist er kry-
staliisirt vorhanden.
BarytocalcitundBarytobicalcit sind in guten Exem-
plaren in der Sammlung. Letzter kommt auch auf Bergwerks-
Wektfakrt zu Zellerfeld vor. Auf einer Stuffe von dort
liegt eine ziemlich grosse sechsseitige Pyramide mit Stron-
tian und Eisenkies auf Baryt.
Eine Reihe Witherlt zeigt in den verschiedensten
Combinationen sämmtiiche bis jetzt bekannten Flüchen.
392
Der Baryt in isahireieben Hamlstüokeii and einael»«N
Krystallen von den versehiedensten Fundorten bildet eine
ziemlich vollständige Reihe und seiehnet sich sum Tfaeild«rch>
Schönheit und Grösse der Krystalle aus, enthält aueh manches
ältere Vorkommen vom HärXf welches jetat nar schwierig
SU erlangen ist.
Der ZölestSn ist in schönen Exemplaren vorhanden
aus Sizilien^ von Sinigagtia im Kirckenstaate , vom Leogang
im SaUburgUchen^ Neusohl in Ungarn^ Bristol und verschie-
denen andern Orten; derb und krystallisirt kommt er auch
bei der Wilhelmshätie und der Carlshülle im Braunsehweigi^
sehen im Mergel vor. Ein hübsches Vorkommen ist das auf
Kluft-Flächen des Feuersteins in zarten Krystallen und derb«
Das Stück ist ans Frankreich und scheint dem Kreide -Ge-
birge anzugehören, da die äussern Theile des Feuersteins von
Kreide bedeckt sind.
Galniei, Kapuit, Zinkspat h, Eulytin, Willemit
sind in zum Theil schönen Exemplaren vorhanden. Galmei
kommt am Rammeisberge bei Goslar häufig als mehr oder
weniger dicker Überzug auf Kalkspath- Krystallen vor. Die
Sammlung enthält aber auch ein Stück Galmei, pseudo-
morph nach diesen Krystallen. Für die Entstehung der
Pseudomorphosen scheinen mir diese Stücke in so ferne inter-
essant, als daraus zu schliessen ist, dass die Veränderung
der Substanz von aussen nach innen gegangen , und allmäh-
lich erfolgt ist.
Unter einer Reihe ausgezeichneter Seh wersteine
finden sich zwei neue Zwillings- Bildungen , die Zusammen-
setzung parallel, die Dmdrehungs - Axe senkrecht auf einer
Fläche von P. Die eine P. \-r\i ähnelt den bekannten
I * 1
Zwillings- Bildungen des tessuhiren Systems. Die andere ist
IP)
p ^ oo. P + 1* j . Die Pyramiden P sind in der Samm-
lung von der Grösse eines Yz* iind darüber, das eine Stück
von Calibechfells in Cumberland^ die Krystalle glatt -flächig,
das andere Stück von Zinnwalde ^ die Flächen dnisig, ans
303
kleinen Pyramiden, deren reihenweise Anelnunder- Ordnung
parallel den Kanten zn erkennen ist, zusammengesetEr. Von
linnwoXde findet sieh eine aaggeseiehnete Paendoniorphoae
nach Wolfram. Cotnnit ist in swei Exemplaren vom
Ye$UC vorhanden.
Cerossit Haio. (kohlensaures Blei) ist durch eine be-
deutende Reihe guter und ausgezeichneter Stücke von den
verschiedensten Fundorten repräsentirt. Schöne Ablinderun-
gen lieferten die Versuchs-Baue am Giepenbaeh bei Tanne am
Har%, Vor mehren Jahren unternahm der Oberbergrath
RiBBENTROP dort Tagc-SchOrfc. Nestervi^eise fand sich derber
Bl^iglanz, und mit demselben brachen Blei-Baryte,
Galmei, Ztnkglae, Malachit, Blende u. s. w. SpiiCer
wurden selbige wieder aufgegeben. Interessant und neu
möchte das Vorkommen von sehr kleinen, aber scharfen Kry
stallen auf Selenblei, von der Grube Brumriam bei Zorge am
Har% seyn. An Krystallen von Baienweiler und von Schlangen^
berg erscheinen neue kleine Flüchen einer Pyramide (P-f-n)ni
angehörig , die sich aber nicht hinlänglich bestimmen lassen.
Pyromorphit ist in schönen Exemplaren von vielen
Fundorten vorhanden. Auch am Giepenbaeh und bei Laalen"
ihal am Har% kommt derselbe in zierlichen sechsseitigen
Säulen vor, am letztem Orte auf Schwerspath.
Nussierit, Hedyphan, Polysphärit und Miesit
finden sich in der Sammlung.
Der Kampylit ist In 4 Handstüoken vorhanden. Drei
derselben zeigen die gewöhnlichen bauchigen sechsseitigen
Priämen. Zuweilen erscheinen dieselben deutlich aus sechs
kleineren bauchigen Individuen zusammengesetzt, und es
scheint Regelmässigkeit in dieser Zusammensetzung zu herr-
schen. Oft sind diese zusammengesetzten Krystalle an den
Enden hohl. An dem vierten Stocke sind deutliche Krystalle
mit scharfen Kanten zu erkennen, und nur einzeln werden
selbige mehr oder weniger abgerundet. Es erscheinen deut-
liche sechsseitige Säulen R — oo. P-f-oo., oder die Säulen sind
durch eine ziemlich flache, gleichkantige sechsseitige Pyramide
P begränzt.
304
Am aasgeceichnetsteii kommt der Mimetit eo J^kamn-
Georgenstadl vor. In der Sammlang befinden sieh mehre
Stocke mit 3 — A"' dicken Sfinlen , an denen hXofig auch die
Flächen P erscheinen. Eine kleine Druse mit Faet balbsdlligen
Krystallen, P — oo P. P + oo. eeigt die Flflehen P vor-
herrschend. P + <>o erscheint fast nor ab Kanten -Ab-
stnmpfnng der Pyramide. Auch eu CalMeeifells kommen
gut krystallisirte Varietäten vor. In der Sammlung befindet
sich ein interessanter Zwilling von dort, cwei Säulen recht-
winkelig verbunden, so dass eine Längs -Kante der Säule
die Kante des Zwillings bildet. Ist die Säule P + oo, so ist
die Zusammensetzung parallel einem R. Ist die Säule R -foo,
so ist sie parallel einem P. Zu Afulaques in Mejnco findet
er sich derb traubig.
Vauadinit: ein Stück.
Krokoit und Wulfenit sind in eahlreichen Drusen
und einselnen Krystallen vorhanden.
Von Stolzit enthält die Sammlung mehre Drusen mit
ausgezeichnet scharfen Krystallen. Neu ist die Fläche [P -f- oo].
Sie erscheint an einem Krystall: P — 1. P [P + oo]. als Ab-
stumpfung der Kanten von P — 1.
BleiglStte von Badenweiler und Blei-Horners
von Brilon in Frankreich sind in der Sammlung.
Unter den Vitriolbleien von verschiedenen Fund-
orten zeichnen sich die am Giepenbach bei Tanne am ffarz
durch Schärfe und Deutlichkeit ans. Am gewöhnlichsten er-
scheinen bei diesen die Flächen P — oo. ^r. P. (P + oo)^. i^r + oo.
Sie brechen dort mitCerussit, Leadhillit, Caledonit
und L a n a r k i t , sind in guten Exemplaren, der Caledonit
ausgezeichnet schön krystallisirt vorhanden. An einem Siflcke
ist die Form ^r. P. (P + oo)^ i^r + oo. Pr + oo. Neu sind-
die Flächen P, sehr glatt und glänzend und (1^ + oo)^ ver-
tikal gestreift.
Valentinit (A n timon-BlOthe) kommt in scharfen
Krystallen zu Bräunsiorf vor. An diesen erseheint auch die
seltnere Fläche Pr — ». An demselben 'Fundorte finden sich
Pscudomorphosen nach A n ( i m o n i t.
. S0S
Noch finden sich in der Sammlang phosphorsaare
Ytterorde,TripIit,ZwiseIit,Triph7llin,Yttroce-
rit, Flaoeerir, basisch FI oss-saiires Cerer, Fiass-
yttrocerit, Allomorphit, schwefelkohiensaurer
Baryt Tboms., Atelesit, Bleigammi und Bismatit.
Hl. Ordnung: Kereate 15 Stück.
Kereat, Bromit nnd KalomeL Daranter Karat
in Wttrfeln von Johann- Oeorgensladtj and das sogenannte
thonige Hornsilber, altes Vorkommen von der Grabe
Catkarina'-Neufang sa Jndreasberg.
IV* Ordnung: Malachite. ISO Handstücke, S5
lose Kry stalle.
Lirokonit sch(Sn krystalltsirt , Pharmakosiderlt
und Olive nit, desgleichen Holskupferers, Libethenit
und Vauqaeiinit in aosgeaeichneten Stflcken, Alluau»
dit) Dufrenit, Hypochlorit, Arsenosiderit, sind
sum Theil in mehren schönen Exemplaren in der Sammlong,
Unter den verschiedenen Fundorten des Pharmakosiderit's
möchte wohl das Vorkommen desselben zu Allenberg in Sachsen^
Würfel auf Braunelsenstein, nicht allgemein bekannt scyn.
Lasur bildet eine siemlich vollständige Reihe in Hand*
stücken und losen Krystallen. Linarit £wei Stücke mit
schönen Krystallen. K npfers am mterz ausgezeichnet. Diop-
tas in der Mutter und in einzelnen Krystallen. An einem
Krystalle findet sich eine FIfiche eines Skalenoeders, dessen
Combinations-Kanten mit R -f- 1 den Aienkanten dieser Gestalt
parallel sind , wahrscheinlich z oder z , Websky (Poogbnd.
Annal. 69, 4). An einem andern Krystalle finden sich die
Flächen R -f- oo. Auch als Zwilling kommt der Dioptas vor,
die Zusammensetznngsfläche parallel, Dmdrehnngs-Axe senk-
recht auf R + oo.'
E D c h r o i t ist in seliönen Krystallen auf mehren Hand*
stOcken vorhanden.
Unter der Reihe der Malachite zeichnen sich Krystalle
vom Glüchirade bei Sekulenherg am Har%^ von der Grube
Herrensegen in Baden und von Coliwan *ans. Mehre Stücke
ton Cheisg und von der Solalunikiichen Grube in Sibirien
zeigen die Umwandlung des Lasur iu Malachit.
Von AtacAinit besitzt die Sammlung ein ADsgeseiohnet
krystaUisirtes Stück von Loi RemoUnQi in Chili j ausserdem
mehre Exemplare vom Vetuv^ wo derselbe auf der Lava von
1779 mit Cuprit und Steinsais vorkommt.
Abichit, Chalcophyliit In ansgezeiehneten Exem-
plaren, Tlrolit, Ehlit, Aurichalsit finden sich in der
Sammlung.
Unter einer Reihe sohöner Uranite seigen mehre, so-
wohl von Johann -Georgenaiadt als aus Cenwa/Zti, Krystalle
von 3— 4''^ Chalkolith, Drangrttn, Zippe it, B roch an-
tit, Lnnit und Prasin sind repräsentirt.
Der Brochantit ist krystallisirt von Rezobanya und
von Roughfonhill in Cumberland, der Lnnit gleichfalls kry-
stallisirt von Rheinbreilenbach y Kamsdorf und üllersreilh.
V. Ordnung: Alophane, 4S Handstücke.
Pisoplian, Alumocalc it, Chrysocolla, Kupfer-
blau, Allophan, Halloysit, Nickelocher, Pittizit,
Diadochit, Pyrorthit, Sordawalit, Hepatlnerz,
Hisingerit, Polyhydrit, Condurrit.
In dieser Ordnung zeichnen sich Pseudomorphosen von
Chrysocolla nach Libethenit aus.
Das vorüglichste Stück ist aber eine in Rhomboedern
krystallisirte Stuffe A 1 1 op li a n von Moldawa im BannaL Auf
Blende und Quarz liegt der AUophan in traubigen Gestalten,
deren Oberfläche durch die Spitzen kleiner Rhomboeder
drusig wird. So viel mir bekannt ist das Vorkommen kry-
stallisirten Allophans neu.
VI. Ordnung: Graphite, 50 Handstücke.
Graphit, Wad, Asbolan, Polyhydrit, Kup-
ferschwärze.
Der Graphit ist krystallisirt vorhanden in ziemlich
grossen, scharfen sechsseitigen Tafeln von Wunsidel in Bayern,
ferner von Ersby in Finnland und von Arendahl in Norwegen^
vom letzten Orte die Kanten der Tafeln durch die Flächen
P zuweilen abgestumpft. Zu Saffragan auf Ceylon kommen
ausgezeichnet stängelig zosammengcsetzte Varietäten vor.
Wad kommt ausser am Iberge und zu Zeller feld an
897
vielen Orten des Harees so Clausihal^ Traulenstein y Zorge
und im Rübelande, hier in grossen derben Massen, vor.
VII. Ordnung: S t e a t i t e. 91 Handstttcke, 10
lose Krystalle.
Pikrosmln, PikrophylJ, Aphrodit, Dermatin,
Neraalit, Kerolith, Serpentin, Pikrolith, Mar m o-
Utb^HydrophitjAntigorit, PyrosklerityChrysotil,
Metaxit^Spadait, Pyrallolith, Re tinaiith, Cli oni-
krit, Steatit, Fahlanit, Praseolith, Pyrargillit,
Agalmatolith, Giesekit, KilÜnit, Pinit, tiigan-
toiith, Gllbertit, Gibbsit.
Ob der Serpentin unr als Pseodomorphose krystailisirt
Torkommt, scheint mir sehr sweifelhaft. Die Snarumer Krj-
stalle, von denen ich mehre besitze, halte ich allerdings fttr
pseudomorphe Bildangen and zwar in Ser|)entin amgewandelt,
nicht in S t e a t i t, vrie Hr. Prof. Haidingbr sie betrachtet. An
einer derben Masse ans Nord - Amerika treten aber Krystall-
Flüchen hervor, welche «war nicht den Krystall bestimmen
lassen, wohl aber beweisen, dass er in das System des Ortho*
typs gehört. Gehörten diese Flüchen ursprünglich einem
fremden Krystalle an, so müssen wir bei der innigen Ver*
waehsnng der gansen Masse annehmen, dass auch sie pseu-
domorph sey. Herr Haidiiiqbr gibt die Krystall • Form des
Serpentins als orthotyp an, und ieh kann nicht denen bei-
pflichten, die alle regelmässigen Formen, in welchen der Ser-
pentin erscheint, für Pseudomorphosen erklären. .
Den Steatit besitse ich pseudomorph nach Ouars,
Kalkspath, Spinell und Olivin.
Von Giesekit findet sich eine mehre Zoll lange sechs-
seitige Säule.
Unter mehren Piniten kommt einer vor, der von der
gewöhnlichen Sänien-Form, den Pseudomorphosen nach Cor«
d i e r i t, gänslich abweicht und die Form eines umgewandelten
Augit-Krystalles hat, also Pseudomorphose nach Angit. Es
ist ein loser Krystall von Mangat in der Aueergne und daher
ans dem Muttergestein nicht sn bestimmen, ob er in gleicher
Gebirgsart mit den übrigen Pseudomorphosen von diesem
Fundorte vorgekommen ist.
398
VUL Ordnung: Glinner. 168 Handttaeke^lO
lose Krystalle.
Talk, Pyrophyllit, Anaaxit, Margarodit, Para-
gonit, Nacrit, Leachtenbergit, Ripidolih, Pennin^
Chlorit, Meroven, Chromgiimmer, Robella n,
Glimmer, Glimmer YomVesuVj Zinnwaldit, Lepldo-
lith, Cronstedtit, Sideroeohiesolith, Stilpno-
melan, Bracit, Clintonit, KftmmererityMargari^
Pyroemalit, Chloroph ylli t, Chlorltold.
Bei dieser Ordnung erlaube ich mir die Bemerkung, ob
hier nicht in chemischer Rfloksicht za viel gesondert Ist*
Dasselbe möchte vielleicht von manchen neuen Arten anderer
Ordnungen gelten. Nehmen wir 'kleinere chemische Unter-
schiede als Norm der Trennung an, so werden wir bald eine
Eahllose Masse von Arten erhalten und Verwirrung in das
Gebiet der natfirlichen Mineralogie (zum Dntersehlede der
ehemischen Mineralogie) eintreten. Nach meiner Ansieht
muss vollkommene Identität der äussern Kenn&eichen und
namentlich der charakteristischen , der Krystall - Form , der
Härte und des spezifischen Gewichts, die Grandlage aller
mineralogisohen Bestimmungen seyn, und verschiedene, nament«
lieh isomorphe Bestandtheile dttrfen nicht cur Aufstellung
neuer Arten. verleiten*
In den andern Natur - Reichen werden die Gegenstände
der Natur, welche in allen wesentlichen Kenneeiöhen ttberein-
stimmen , als zu derselben Art gehörig betrachtet , und alle
Individuen, welche in eincelnen Kennseichen abweichen, ab
Varietäten der Art angenommen. Sollte etwas Ähnliches in
der Mineralogie nicht anwendbar seyn und einer Masse
Unrichtigkeiten und Verwirrnngen vorbeugen. £in Beispiel
liefert uns den Alaun, Chemisch besteht diese Art ans nwel
verschiedenen Arten, dem Kali-Alaun und dem Amme-
iiiak-Alaun. Mineralogisch sind es nwei Varietäten der^
selben Art.
Ein ausgeselchnetes Stück Ripidolith mit Granat^
Smaragd und Quars von Achmaiofäh zeigt eiemlich grosse
und oft scharfe sechsseitige Tafeln. Auf demselben Stücke
liegt ein Krystall R — oo. P, oder R--00. 2 R.
MO
Amt einer Stoffe Grammatit liegen ItOnsere ond längere
(oft ül>er Vs" lange) sechsseitige Sfiaien von Pennin und da«
swisohen ein ^aosgeseichneter KrystaU, sehwarser Merozen?
sechsseitige Sfioie mit abwechselnd breitern and scbmülern
Seitenflächen. An mehren Krystallen ersoheinon Rhoniboeder-
Flächen, die swei verschiedenen, sehr scharfen Rhomboedern
angehören, aber sich nicht genao bestimmen lassen.
Die Obersüge sohoppigen Chlorits auf Adnlar vom
St. GBtlhard bestehen sehr häufig aus regelmässigen sechs-
seitigen Tafeln, die bei gehöriger Vergrösseruug deutlich en
erkennen sind.
Zu den ansgeEetchnetsten Stücken des Glimmers gehört
eines vom Greiner in I^rol^ auf welchem Krystalle von der
Form P — oo. P* rr +1. Fr + oo. Pr + oo. liegen.
Ob die unter dem Namen Glimmer am Vesuv und iu
den vulkanisohen Gesteinen ItüUem vorkommenden Yarietäten*
alle einer Art angehören, scheint mir sehr sweifelhaft ; optische
Untersuchungen können am besten darüber Aufschluss geben.
Von Pyrosmalit besitzt die Sammlung eine sechsseitige
Säule, loser Krystall von Nordmarken in Schweden.
IX. Ordnung: S p at h e; 1059 Uandstüoke, 340 lose
Krystalle.
Ottrelith, Bastit, Bronsit, Diallage, Hyper-
sthen, Anthopbyllit, Cyanit, Bncholsit, Diaspor,
Sillimanit, Krokydolith, Spodumen, Prehnit»
Brevicit, Datholith, Botriolitli, Wagnerit, Leuzit,
Hauyn, Glaucolith, Analzim, Harmotom, Phil-
lipsit, Faujasit, Chabasit, Lewyn, Gmelinit,
Herschelit, Laumonit, Matrolith, Skolezit, Poo-^
nalith, Anjtrimolith, Okenit, Thomsonit, Stilbit,
fleulaiidit,Bre%YSterit, ApophyIlit,Dnvyn, Nephe«.
lin, Oosit, Werneri.t,Nuttalit, Barsowit, Saccha-
rit, Amphodelit, Polyargit, Rosellan, Petalit,
Adnlar, Leelit, Ryakolit, Periklin, Oligoklas,
Albit, Anorthit, Biotin, Labrador, Porzellan-
spath, Hyposklerit, Chiastolith, Tankit, Ambly-
gonit,Augit, Akmit,Jeffersonit^ Bustamit,Babing*
460
tonie, Amphibol, Ägyrin, Breislakit, Epidot,
Bucklaiidit^Thulit, Withamit, Rodonit, Tephroi t»
Troostit, Horn-Mangan, Violan, WoUaatonUy
Pektolith, Boltonit, Karpholit, Eudialitli, Laau-
litb, Türkis^ Gehlen it^Humbold tili th, Balrachit,
Erlan, Saussorit, Nephrit.
In der Sammlung befindet sich krystallisirter Hypersthen
rr. Pr + 00 Pr + 00 von Neurode in der Grafschaft Glai%.
Auf einem Stücke von Campione im Canton Teeein kommt
der Cyanit wie gewöhnlich mit Staarolith, aber mit
neuen Flächen vor.
Es finden sibh nämlich an einem schönen Krystalle die
Pr
Flächen P — 00 und ± -jr-. P — 00 ist parallel den Combi-
nations-Kanten mit-— stark gestreift, die Flächen Pr sind
glatt und von Perlmutterglanz* Der Diaspor ist ausgeseichnet
in der Sammlung von Sckemmlx in Ungarn^ anvollkommener
krystalllsirt aus dem Gouvernement Perm am Ural. Es sind
meist stark verwachsene tafelförmige Krystalle ; jedoch scheinen
an einigen beide Flächen eines Domas vorhanden sa seyn«
Unter der Reihe der Da tollt he seichnen sich die won Anireae^
herg aus. Schöne Exemplare mit den manchfaltigsten Kry-
stall- Kombinationen vom Wäeehgrund» sind vorhanden. Fast
noch ausgezeichneter ist das Vorkommen desselben im Diorit
von T^ruttetAeck am Oderkause am Harz. Die Krystalle er-
reichen an diesem Fundorte oft eine Grösse von 1 ^2'^ Auch
von dem auf der Grube Samson vorkommenden Datolith sind
einige Exemplare in der Sammlung.
Von dem seltenen Wagnerit hatte Ich das Glflck vor
einigen Jahren in Salzburg ein mittelmässig gutes Stfiek in
einer alten Sammlung zu finden.
Hauyn ist in Granatocdern krystalllsirt und derb, in den
manchfaltigsten Farben -Abänderungen und Übergängen vor-
handen und bildet eine ziemlich vollständige Reihe.
Vorzügliche Ausbeute hat dazu der Veeuv geliefert, wo
der Hauyn eben so dunkel Lasur- blau vorkommt, wie am
40i
Baikatsee und in Persien. Nicht selten sinil die Granft-
toedei* nach einer Aie Terifingert oder tafelförmig xusauimetr-
gedrUckt.
An alz im kommt auf mehren Gruben zu Andreasberg
auf Thonschiefor oder auf Kalkspath vor. Häufig sind die
Krpfalle sehr scharf und ECigeu Euweilen die Combination
des Leuziroeders mit dem Würfel. Es kommen aber auch
Krystftlle mit stark abgerundeten Kanten vor. Auch von dem
seltenen Vorkommendes Anaizims im Zirkon-Syenit zu
Fredericiswärn besitzt die Sammlung ein gutes Stück; ausser*
dem ausgezeichnete StQcke aus Böhmen^ Tyrol und lialien,
aus l\frol einen Krystall von fast 5 Zoll.
Von dem nicht häufig vorkommenden, blass-roth gefärbten
Harmotom von Andreasberg befinden sich einige Stücke in
der Sammlung. An mehren Krystallen von Andreasberg liegen
zwischen den Flächen von Pr und P die Flächen einer vier-
seitigen Pyramide, welche mit den genannten Gestalten paral-
lele Combinations - Kanten bilden^ daher (P — 1)^.
Der Phillipsit kommt auch ausgezeichnet zu Aqua'
eeiosa bei Rom^ am Rio nero in Apulien und am Alna vor.
Nicht selten finden sich Zwiilings-Bildungen. Es scheint mir
aber noch zweifelhaft, ob die am Capo di Bgve und zu
Aquacetosa unter dem Namen Gismondin vorkommende»
Krystalle alle einer Art angehören. An beiden Orten finden
sich Krystalle, die einer andern Art anzugehören scheinen.
Die Kleinheit derselben erlAubt aber keine genauere Be-
stimmung.
Der Chabasit ist neuerdings ausgezeichnet auf AeV
Grube Samson zu Andreasberg vorgekommen. Es finden sich
an denselben die Flächen R — oo. R — 1. RI9 auch
Zwillings-Bildungen nach R — 00. Merkwürdig ist das Vor-
kommen desselben, so wie des Anaizims, auf Gängen. Beide
gehören mehr älteren vulkanischen Gebtrgsarten an ; obgleich
der letzte auch im Zirkon-Syenit getroffen wird.
Dieselbe Bemerkung gilt von dem N a t.r o 1 i t h e, der gleich-
falls als Seltenheit xa Andreasberg sich findet. Eine ausgezeich-
nete Druse besitzt die Sammlung vom Ptfy de Marmont in der
JAhrgaag 18«. 26
404
kpit der CoiiibiiinH*tt*n mi»»eiohiieii. Neu mügen die Flächen
Unter den m/inclifiiltigen Varicf«tcn dei Aagites von den
verschiedensten Fundovten zeichnet sich ein Aogit-KryaUll
von Melfi in Apulien durch seine ungewöhnliche Grösse aus.
Er ist über A" l«ng, und 2 und 3'' dicl(. Interessant ist such
ein Vierlings-Krystftll vom BSkmisckefi Mittel-Gebirge. Zwei
von den gewöhnlichen Zwillingen des Angites sind nach dei*
FlXchc Pr + oo so mit einander verwachsen , dass an dem
einen Ende eine vierfläohige Zuspitzung, an dem andern l^inde
hreuts förmig sich durchschneidende einspringende WinUel ent-
stehen. Jede Flüche der Zuspitzung gehört einem ImlividuuiD
an, die' durch die in den einspringenden Winkeln hervor-
tretenden Kanten gleichfiills an dem andern Ende deutlich
hervortreten.
Eine Reihe schöner A k m i t-Krystalle zeigt die Flächen :
2 2^22 2
i^ + n)m i^r^l . Pr r . D ö ^ ö i
. '-' . ± -^. Pr + oo. Pr. Pr + n. Pr+oo.
* 2.2
Auoh kommen Zwillings * Kristalle vor, die Zusammen«
•etftungs - Fläoha parallel , ümdrehuugs - Axe senkrecht auf
Pr + oo.
Der Babingtonit ist in sehr deutliehen siemlieh grossen
Krystallen von Arenäakl vorhanden.
Unter einer bedeutenden Menge Amphibol von den
verschiedenen Varietilten zeichnet sich eine Reihe loser
Krystalle von Kostenblatt in Böhmen durch die Manchfvirig.
kett der Flächen, sowie durch Reinheit und Grösse der Kri-
stalle ans. Fast alle bis jetzt bekannten Flächen kommen
an diesen Krystallen vor; und auch Zwillings-Bildungen sinil
nicht selten. Am Vesuv , dem bekannten Fundorte schöner
Attgite und Amphlbole, kommt letzter zuweilen In sehr
dünnen, fast haarförmigen Krystallen vor.
Untfr vielen sohön krystallisirten Epidoten zeichnen sich
405
«iie VOR AremUAl in Ntrwegem durch' Grüsse , Reinheit and
Mancbfiiitigkeit der Krystulle aas. Einer der eombinirtesten
Krystiille seigt die FUtchen: P - o«. ^T. f. lL±J. Vl^tl+Ü,
' • " 2 2 2 2
tr- 1 . Pr. —S.-^.-&^. (I» + oa)». ( P + oo)«. Pr + <k».
Am Vesuv komnieii zuireileii autigeseicbiiete Krystafle
von Wollasionit vor. An £xeroplai*en der Sammlang findet
•ieli noeh eine sweite Saale nud ein rr + n*
£udialyt, Lasolily Gelilenit, und Uomboldii-
lilh sind in gut krystailisirten Exeiii|iJaren vorhanden.
X. Ordnung: Gemmen; 1059 HandatUoke, 340
loose Kryatalle«
Andalnait, Spineil, Berselln, Cli lorotpinell,
Hercinit) Sapphi rin,* Antemolit, Korund, Cliryso-
beryll, Dementi Topas, Enklaa, Plienakit, Smaragd»
Peliom , Quarz, Opal, Obaidian, Sphürulic,
Tachylit, Wiehtyn, Axinit, Chrysolith, Förster! t,
Monticellit, Hy alosiderit, Fayalit, Chondrodir,
Humit, BoraslC, Turmalin, Idocraa, Heivin,
Granat, Uwarowit, Pyrop, Stanrolith, Zirkon»
Oerstedtit, Zeagonit.
Von ausgezeichneten Andalusiten sind einige an beidttn
Enden vollkommen ausgebildet, was durch das Erscheiueu
«1er Fltfchen rr und Pr bewiesen wird. An einem Krystalle
ist eine Kante zwischen P — oo und P + oo abgestumpft.
Diese Flüche liegt mit parallelen Combinalious - Kanten
«wischen den Flächen rr und Pr, würde also der Pyramide
P — 1 angehören.
Auch erscheinen zuweilen einzelne FIfichen eines (P -f" oo)in.
Schöne Krystalle von schwarzem Spinell finden sich am
Vesuv ; auch, jedoch selten, Zwillings-Biidungen. In den vul*
kanischen Gesteinen Latiums kommt gleichfalls Spinell vor«
Durch besondere Grösse zeichnen sich Krystalle von Amilf
aus , ungefKhr 9"' lang. Unter den rothen Spinellen finden
sich Zwillinge, die über die Zusammensetzungs-Flfiche hiMaus
406
fortsetsen. Aoeb wiederholt sieh die Za8Aniiiient^tBang[ eii-
wellen an mehren Flftohen von O. Zu Gtlliwar€hLmpmark in '
Schweden kommen Oktaeder in der Grösse von y,' und von
gelblich grfiner Farbe Im Magneteisen vor.
Berselin kommt in Zwillingen vor, gleich dem Spinell.
Die Sammlung besitst aasgezeichnete Stücke mit soharfen
Krystallen aus Latittm» Auch am Capo di Bote kommt
Verzelin mit Arragon und Humboldtllith im Basalte vor.
Schone Krystalle von Corund besitzt die Sammlung aus
CUna, Thibet und Miaek am Ural, Es sind grösstentheils
durch ihre Grösse ausgezeichnete seehtseitige Sfiolen. Kleinere
Krystalle aus Ostindien von blauer und rother Farbe zeigen
verschiedene Flächen. Ausserdem besitzt die Sammlung kry«
stallisirte Stücke von Biella in Piemont^ aus der Sekweitz und
Kon iuehren Orten in Sibirien.
Von Chrysoberyll enthält die Sammlung gute Krystalle
aus Mäkren und von Haddam* so wie einen durch Grösse
.und Schönheit ausgozeiehneten Zwillings - Krystall vom Ural.
Diamanten sind 14 Krystalle in der Sammlung, durch
Deutlichkeit der Krystalle ausgezeichnet» Die Formen sind
O ; O I T 1 1 D. Zwei Individuen, wie bei manchen Schwefel-
kies-Krystallen durcheinander gewachsen; Bn; mehre In, da*
runter einer von brauner Farbe; H. O; H. D. O, zwei Stücke
beide gefärbt; O. Bn; H. O. An.
Unter einer grossen Reihe einzelner Topas-Krystalle und
Handstücke mit Topasen zeichnet sieh ein an beiden Enden
krystallisirter Topas von Schneekensiein aus , welcher auch
AU den Enden nicht ganz dieselben Flächen zeigt. Die
Formel ist P — oo. %? — 1. (Vs^— O^- ^^' ?• Pr + I-
Pr + 00. (fr + oo)«.l?r + l.P. (Vj? — 2)^ V5P-I. P — 00.
An einigen Krystallen von Sckneckenitein erscheinen nooh
die Flächen eines (fr + n)». (Vsfr — 1)^ liegt mit parallelen
Combinations- Kanten zwischen dieser Pyramide und % P + 1.
Einen ausgezeichneten Zwilling des Topases besitzt die Samm-
lung aus Brasilien, Die Zusamroensetznngs- Fläche {mrallel
r — oo
40T
der FIXobe ^r + oo ; die Umdrebnngft-Axe dermtf eenkreeht«
Die Formel Ist V»P~1, P. P + oe. C^ + oo)«. I J—
Ein Kristall von Cabo de Olindas in Brasilien ist von aus*
geseichnet Carmoisin * rother Farbe. Schöne Kryatalle hal
die Sammlung, ausser den angeführten, eine vollständige Suite
vom Sehneckenstein y ferner vom Altenberg und Pennig in
Sachsen, aus ComwalliSf von Monroe in Irland, aus Sibirien
und Neu'ffolland.
Zwei schöne E a k 1 a s-Krystalle repräsentiren diese Art«
P
Eine sckwaehe Abstumpfung der Kanten swisehen «^ und
(1^)* V
— —^ scheint dem Doma Pr ansugehören.
P b e n all i t findet sieh in guten EzempUren von Frmnmt^
und ein grösserer Krystail aus Sibirien.
Eine Reihe Smaragde vom Haubaehlkal, R — oo P -f eo»
ceigen eine siemlich vollständige Farben-Suite/ vom schmuteig
Grauen ins schön Smaragdgrttne. Ansgeseiehnete Krystalie^
sechs- and Ewölfseitige Säulen , häufig an den Enden manch-
faltig modifizirt, sind vom ifaurn^-Gebirge in Irland, von Elba^
aus Sibirien und von mehren anderen Orten; su den interessan-
testen geliört ein schön gejßirbter Smaragd aus Peru, R — oo. P*
(P_2).\ 2R. (P)^ P + oo. Au einem Meer-grünen durch-
sichtigen Smaragd vom J/otime - Gebirge, einer sechsseitigen
Säule, sind alle Ecken der Säule weiss und undurchsichtig.
Es scheint , als habe sich auf einem ausgebildeten Krystail
2 R* P -4- 00 eine unreinere Auflössung regelmäs^iig aufgelagert.
VonPeliom finden sich ausgeseichnet krystallisirte Stücke
von Budenmais in Bayern.
Die Reihe des Qua rse s ist aosgeselchnet repräsentirt in
den verschiedenen Varietäten durch eine bedeutende Ansah!
Handstüoke und loser Krystalle. Eine auffallende Erscheinung
ist beim Qnars die Bildung von Kry stallen über schon vor-
handenen Krystallen. 0er sogenannte Haubenqnarx, von dem
sieh ein schönes Stück in der Sammlung findet, liefert die.
schlagendsten Beispiele. In einem andei*en Krystail der Samm-
408
Iiiiig Uegt ei« gleicher kleinerer eiiigeaohloüMA. Zwischen
beiden hat sieh Chlorit abgelagert : ein Beweis, dase die Bildung
des finsteren, nicht in nnonterbrocheiier Folge nnt der Bildnng
des inneren stattfand« Diese Krystalle waren aufgewachsen
und eine Uberblldung möglich. Aber wie ist es zu erklären,
dass in einem grossen Krystalle ein kleiner , sehr scharfer
Krystnil, die sechsseitige Säule an beiden Ende» mit der
Pyramide, ganz frei liegend erscheint? Diess Stück ist von
SchemniU in Ungarn.
In Derbyshire erscheinen die Pyramide P mit der Fläche
R — 00. Es sind kleine, tafelförmige Krystalle, Thurmförmig
übereinander gehäuft. Die Flache R — oo deutlich, eben^
aber nicht glänzend.
Von den Fulguriten von Heerse am Regemiein besitzt
die Sammlung schöne Stücke; darunter eines, auf welchem
eine Röhre auf einer Masse fest verbundenen Sandes liegt.
Ich nenne diese Masse nicht Sandstein, weil an dem Fund-
orte der Fulgtirite kein anstehender Sandstein erscheint.
Einer der interessantesten Quarzkrystalle möchte wohl
ein riesiger Krystall seyn, der zu DeviUbriige in Walei
mitten in einem nicht unbedeutenden Wasserfalle steht, und
dessen Form noch deutlich zu erkennen ist, obgleich vielleicht
Jahrtausende die Wogen ihn umbrausten. Er allein , ein
Riese der Schöpfungs- Periode, widerstand den Elementen
und wird wahrscheinlich noch Jahrhunderte hindurch den
Stürmen trotzen.
Dnter den Opalen zeichnen sich sogenannte Feuer-Opnle
von Zimapuan in Mexico durch die Verschiedenheit ihrer
Farben, und durch die Schönheit der Stücko aus. Neuerdings
erhielt die Sammlung ^ein Stück in Opal umgewandeltes Holz
von Saiba in Ungarn^ welches in Durchscheinenheit und
Farbe den Mexikanischen Opalen an die Seite gesetzt wer-
den kann.
Eine interessante Reihe Bims st ei n stammt von' Somilö'
huacan in Mexico , wo derselbe ein 6^ mächtiges Lager im
vulkanischen Conglomerat bildet, welches die niedere B(^rg-
reihe zusammensetzt. In dem Conglomerate findet sich Ob-
sidian in Körnern. Der Bimstcin ist ausgezeiclinet stängeltg
4W
iiiui »ivhv geradsUUlgtiig «aiammengefletBt aad gehl •ikierseito
bi< Diohte, iiii4rerseiu ins Pordse ttber.
In der Nlihe des Vulkans «uf Mevalega bei Reopiana in
der Südsee kommt der Obsidian in feinen haarförmigen Ge»
bilden in Höhlungen der Lava vor«
Die Sammlung besiisk schöne Krystalle von Axinit vom
St. GoUkard, von Bourg d'OUansunA von Botallach in CornwaHUj
auch gute Krystalie von Tretseburg and von der koken Klippe
bei Womike am Harz^ welche früher dort vorgekommen sind.
Von Chrysolith sind mehre ausgezeichnete krystallisirte Stücke
vom Vesuv. Auch bei Melfi In Apuüen kommt derselbe kry-
stallisirt, derb und eingesprengt in den dortigen vulkanischen
Gesteinen vor. Ausserdem findet er sich krystallisirt von
Wohlhack in Sachsen, An deutlichen M o n t i c e 1 1 i t-Krystallen
vom Vesuv sind die Flächen P- P + oo. Pr. Pr. + 1- Pr +06.
An einem andern Stücke mit* weniger vollkommenen
Krystallen scheint ein der längeren Diagonale angehüriges
Doma, Pr 4- "? so wie die Flüche Pr + 00 zu liegen.
Auch derb kommt derselbe vor, die Zusammensctzungs*
Stücke ausgezeichnet eckig körnig, stark verwachsen; Bruch
muschlig; Glasglanz. Zuweilen mit weissem erdigem Überzüge.
Oder die derben Massen erscheinen wie geflossen, die Ober«
fläehe voller Vertiefungen; matt und von gelber Farbe.
Vom Ryalosiderit findet sich eine schöne Reihe
Krystalie theils im Muttergestein, theils lose. In manchfal-
tigen Zusammensetzungen erseheinen die FlKehen P — 00^ P.
P + 00. ^r. — l Pv. Pr Pr. + 00.
Unter einer Reihe Chondrodite von verschiedcnert
Fundorten besitze ich leider keine deutlichen Ki*ystalle , um
selbe mit ausgezeichnet krystallisirtem Ilumit vom Vesuv ver-
gleichen zu könneiK Dio Krystalie sind klein, aber sehr scharf,
und zeigen eine grosse Manchfaltigkeit der Flüchen.
Auch die derben Massen Ilumit, welche zuweilen vor-
kommen, erscheinen aus unvollkommenen Krystallen körnig zu-
sammengesetzt, so dass an fast jedem einzelnen Korne Kry-
stallflüchen zu erkennen sind. Kalkspath und RyakoÜfh sind
gewöhnliche Begleiter des Humiis, und es scheinen sieh die
41«
Krjttalle ^68 Kiilktpathea eben so sa ?erh«lleii, wie «Ke des
Humita« Sind die Krjetalle des letsten. abgerundet, ee «in4
ee auch die Kaikspath-Krystalle weielio dann ein gefloasenes
Ansehen erhalten. Sind die Kryetaile susaainiengehlluA;, so
erscheinen auf dieselbe Welse die iiteinen Kaikspath-Krystalle.
Von Boraeiten besitst die Sammlung schöne Sttteke
mit allen bisher bekannten Flächen.
Unter einer grossen Menge Turmalin von manchfaltigen
Fundorten zeichnen sich zwei lose Krystalle aus, wovon der
eine ein Zwillings-, der andere ein Drillings^Krystall ist; beide
iPr + oo )
— I ; die um-
drehungs*Axe darauf senkrecht. Der erste von Penig in Sachten
zeigt die Form R. R + 1- "^ ^^ P + oo. —^— ""*
ist nur durch die verschiedene IStreifnng der beiden Hälften
der einen R-Fläche, und durch einen sehr flachen einspringen-
den Winkel zu erkennen. Bei dem Drillinge ist die Form
iR 4- oo )
— ^ — j • P + 00 und die Zusammen-
Setzung wiederholt sich an zwei Flächen P + oe. Dieser
letzte stammt aus Brasilien, Als Curiosum mag es hier er-
wähnt werden, dass in einer von einem Berg-Beamten her-
stammenden alten Sammlung auf dem hiesigen Museum ein
Exemplar des Turmallns vom Sonnenberge bei Anäreaeberg
4inter der Benennung taube Zinngraupen lag, und dass wirk-
lich, nach Aussage alter Berg- Beamten , vor vielen Jahren
mit diesen Turmalinen Schmelzversuche zur Gewinnung von
Zinn angestellt sind.
Idokras enthält die Sammlung vorzüglich schöne Stücke
aus Böhmen C^gerJ, Tgrol, Toskana, Lazium^ vom Vesuv^
Norwegen^ Sibirien und mehren andern Gegenden. Interessant
ist ein lose in einer derben Masse liegender KrystaU von
Eg bei Christiansstmd. Er hinterlässt einen vollständigen
Abdruck seiner Gestalt. Leider ist er so gebrochen, dass
nicht zu entscheiden ist, ob der Krystnll aufgewachsen war.
Wäre Diess der Fall, so hätte sich die derbe Masse wahr-
411
«obeinlfch über d«n sckon gebildeten Kryeiall gelngert. Wäre
er gans von der derben Masse ninseblossen, so wäre die Ent*
stehting beider gleichseitig and es entstände die Ffage, welehe
Kräfte wirkten aaf diesen einselnon Pankt aaf die Krystall*
Bildung ? Von Hei y in besitzt die Sammlung gute Stttcke nnd
lose Krystalle, sowohl Tetraeder als Tetraeder mit abge-
•tiunpften Ecken.
Eine ausgezeichnete Reihe Granate in versehiedenen
Varietäten vnd ?on vielen Fundorten Ist vorhanden« Vorsflg-
lieh schöne Stücke lieferten Andreoihcrg^ doch nicht sehr
häufig, Norwegen und der Veeuv.
Ein Stück Uwarowit von Biserehe zeigt schöne Kry-
stalle. Kämmerertt und Chromit sind seine Begleiter.
Unter den Pyropen zeichnet sich ein Würfel mit kon-
vexen Flächen von Gitechin in Böhmen ans.
Staurolith, gute Krystalle und Zwillinge.
Z 1 r k 0 n, rothe Varietät. Unt^r einer Reihe guter Krystalle
sind mehre sehr scharfkantig, namentlich die Pyramide P.
An einem anderen Krystalle P — oo. P. (P)' P + oo. [P + ooj.
erscheinen die Flächen P -f oo , nur als sehr schwache Ab-
stumpfungen der Kanten. Im Basalt besitzt ihn die Samm-
lung aus dem Siebengebirge und von Teloi und Crousfet in
Franhreieh. Von den andern Varietäten sind schöne Exem-
plare von Frederichstoärn j aus Sibirien und ein Stück im
Zirkon-Syenit der /Sota/^y- Berge in den vereinigten Staaten.
örstedtit und Zeagonit sind krystallisirt vorhanden,
letzter ausgezeichnet. Es erscheint gewöhnlich die Pyramide
P ; selten P + oo. Auch Zwillings-Bildungen, die Zusammen-
setzungS'Fläche parallel, Omdrehungs-Axe senkrecht auf P. "
XI. O r d n n n g : Erze. 613 Handstttcke , 170 lose
Krystalle.
Sphen, Wöhlerit, Pyroehlor, Rotil, Brookit,
Anatas, Zinkit, Cnprit, Chaleotrichit, Kassi-
terit, (Zinnstein), Tombazit, Dranotantal, Yttre-
tantal (schwarz, gelb, dunkel), Niobit, Wolfram,
üranin, Schwer-Uranerz, Gummi-Erz, Pittin^Erz,
Cerit, Monazit, Ckrooiit, llmenit, Chriehtenit,
Iserin, Magnetit, Franklinit, Hämatit, LimoniH
41i
Gtfthit, StilphosideriC, R«senAi«enst«ih, Allmiil,
OrthU,UrAlorthit,Bofienit,T8ohefrkiiir^ Thorie,
Garfolinir, Lievrit, WehrJit, Poly mignit^ A«chi-
II i t, Cerin, Hausmann it, Braunit, Polianit, Psilo-
melan, Mangan ifc, Pyrolasit.
Sphen bildet in aasgeseicbneten Eieaiplaren eine dar
vorsiiglichaten Reihen der Sammlung. Py.ro chlor und
Rutil sind (ii guten Stficken vorhanden.
An eioer Reihe schöner Brooktt-Kryttalie finden eioh die
Flächen P _ oo. P. P + ^ (P — 1)'^. (^ + oo;'-(V5*^— ^)'-
tr -. 1. i^r. Pv + 00. % PrJPr + 1. Pr 4- oo.
Über den Anatas habe ich bereits vor mehren Jahren in
Okbn*8 Isis Einiges bekannt gemacht.
Zinkit, Cuprit, Chalkotr ichit, Zinnstein, Tan-
tal i t finden ihre Repräsentanten in der Sammlung cum Theil
ausgeseichnet.
Über die merkwürdigen Pseudomorphosen des Coprits
nach Kupferkies habe ich Einiges in meiner bereits gedruck-
ten Abhandlung über verschiedene Pseudomorphosen bekannt
gemacht. Auch am Vesuv, namentlich auf der Lava von 1779,
kommt Cnprit in schuppigen Parthie*n vor.
Uranotantal^ geschobene vierseitige Säule, 130^.30'
ungefähr. Zwei Krystalle scheinen nach einem der kursen
Diagonale angehörenden Doma regelmässig verbunden.
Von schwareem Yttrotantal besitst die Sammlung cwei
gute Stttcke: eine vierseitige Säule mit einem der kttrsern
Diagonale angehörtgen Doma, vollkommen scharf^ und die vier-
seitige Säule mit der Pyramide weniger scharf, aber doch
noch deutlich.
Gut krystallisirter Niobit findet sich von Boienmaii,
Unter dem Wolfram von vei*sohiedenen Fundorten
seichnet sich eine Reihe von Zinnwalde durch Schönheit und
tirösse der Krystalle aus.
Monazit ist in schönen Exemplaren vorhanden.
Von Chromit besitet die Samminng ausgeseiohnete Kry-
stalle. Auf einem Stiickü von Grachau in Schlesien liegt ein
Krystall H. O. In der Gegend von Baltimore Kommen Chromit
418
in Körnern und kleinen Krystallen ?or. Es finden sieh da-
runter Oktaeder xum Theil verschoben , auch als Zwilling,
die Zasammensetzungs-Fläche parallel, Umdrehnngs-Aze senk-
recht auf O. Ferner Granatoeder und ein A n.
Ausgezeichnete 1 1 m e n i t e enthält die Sammlung von GasteiH
und Twedestrand.
Von dem selten krjstalHsirten Iserin enthält die Samm-
lung ein Oktaeder.
M a g n e t e i s e n ist in ausgezeichneten Stücken von vielen
verschiedenen Fundorten vorhanden.
F r a n k I i n 1 1 ist krystallisirt in der Sammlung. Es finden
sich die Gestalten O. D. B 1. C 1.
B 1 erscheint nur in Combinattonen^ die übrigen Gestalten
auch für sich allein.
Der Hfimatit bildet eine ziemlich vollständige Reihe vom
schon krystallisirtem Eisenglanz bis zu den derben Gebilden
des Rotheisensteins. Ausser Elba und dem St, Gotlhard finden
«rieh . gut krystallisirte Varietäten von Zorge am Harz (dort
auch ausgezeichnete Pseudomorphosen nach Kaik8kalenoedern)|
Siegen j Altenberg (manchfaltige Combinationen und schöne
Zwillinge), Vesuü, Framont und Sibirien. Am VeeuVj nament-
lich an der F&ssa di Cancrone kommen in der dortigen Lava
grössere und kleinere Platten von Eisenglanz vor, die fast
Immei"^ Anlage %u regelmässiger Bildung zeigen. Einzelne
Krystall-Flächen sind auf der Oberfläche und an den Kanten
deutlich zu erkennen. Zuweilen zeigen sio auf der Ober-
fläche eine wellenförmige Streifung. Auf einigen finden sich
auch regelmässige Eindrücke. Oft erreichen diese Platten bei
sehr geringer Dicke eine bedeutende Grösse von mehren Zollen«
Limonit, Göthit und Stilpnosiderit sind gehörig in der Sammlung
repräsentirt. Vom Göthit finden sich gute Krystalle von Com-
Wallis. Zu Caeeel im Siebengebirge kommt derselbe haar-
förmig kugelig im Basalte vor, ganz dem Vorkommen zu Prssi'
Iram ähnlich.
Von Gadolinit sind mehrere in vierseitigen Säulen kry-
stallisirte Stücke vorhanden, aber nur an einem derselben ist
Pr
fcine - EndflXche — erkennbar.
414
Von Lievrit besitst die Sammlung 8c|i<ine Krystulle von
ElbOy desgleichen kryatallisirten Poiymignit you Fredrüks-
wärtL
Unter mehren Äsehyniten, vierseitige Slialen, nnr an
^inselnen £adflächen erliennhar, findet sich ein Stück» an
welchem Monaxit mit Äschynit verwachsen vorkommt, anf
gleiche Weise wie Cyanit qnd Staarolith. Hausmannit, Braa«
nit, Manganit und Pyrolnsit sind glänzend repr£sentirt, vor*
söglich durch ausgezeichnete Stücke von Ilmenau und Ilefeld.
Von Ilmenau findet sich ein Hausmannit -Krystall. y^P — 4.
P über einen Zoll gross. Bei dem Manganite setet die Zn-
sammensetBung über die Zasammensetsunga-Fläohe hinaus fort
und bildet kreuts-förmige Zwillinge.
XII. Ordnung: Metalle; 228 Handstficke, 24
lose Krystalle.
Arsenik, Arsenik-Glanz, Tellur, Hessit,
(Tellur-Silber), Antimon, Antimon-Silber, Arse-
nik-Silber, Wismuth, An^algam, Merkur, Silber,
Gold, Iridium, Osmium-Iridium, Platin, Eisen,
Kupfer,
Unter einer Reihe schön krystallisirten Antimonsilbers
von Anäreasherg findet sich ein augenscheinlich aufgewachsen
gewesener Krystall, welcher so von Arsenik uingeben ist, dass
fiv in demselben einen vollständigen Abdruck seiner GestaU
hinterlasst. Hier] ist wohl anzunehmen, dass der Arsenikf
späterer Entstehung, sich über den früher gebildeten Antimon-
silber-Krystall ag^setzt hat Ausserdem besitzt die Sammlun||
schöne Krystalle aus Mexico und derh von Wolfack.
Wismuth— — •^, ist vorzüglioh in früheren Zeiten
2 2
ZU Sckneeberg vorgekommen.
Von Amalgam besitzt die Sammlung einige gute Krystalle.
Unter einer nicht unbedeutenden Reihe Silber hat die
Sammlung auch mehre Stücke von dem nicht häufig zu
Andreoiberg vorkommenden. Krystallisirt ist es von J^ongs*
berg^ aus Sachsen und Süi^Amenka. Eine Platte von KongSr
berg zeigt am Rande Flächen von C2. Die ganze Platte
erseheint krystalliniseh zusammengesetzt, und an einzelnoq
415
stärker herfortretenden Stellen sind FlKohen 4^^ Oktaedern
nnd des oktaedrisclien Trigonal-ikositetraeders au erkennen.
Von Gold finden sich Würfel, Oktaeder und Granatoedei^
ansserdem hübsche Stttcke Haar- nnd Draht-förmig, inBlfittehen
und eingesprengt.
Eine schone Reihe von Krystallen von Osmium-Iridiuni
Ecigten deutlich die Flächen R — oo. P, P + oo. An vielen
Krystallen finden sich ausserdem Sparen mehrerer flacheif
Rhomboeder.
Unter mehreren grossen Geschieben Platins aus Sibirien
befindet sieh eines, mit einem deutlichen Würfel-Krystall,
Von £isen besitzt die Sammlung ein Stück von der
PALLAs'schen Eisen-Masse, ein Stück von der zu Bohumilttz in
BSkmen gefundenen, und ein Stück von Tenneaee In den Yer'-
einigien Staaten. Von Kupfer sind mehre gute Stücke vor-
handen ; ein Prachtstück von Bogeslawsh in Sibirien^ mit den«
dritisoh susammengehäuften Krystallen H. O. D.
XIII. Ordnung: K i e s e, 267 Handstücke, 168 lose
Krystalle.
Nickelin, Tombazit, Breithauptit, Lölingit,
Mispickel, Smaltin, Rammelsbergit, Kobaltin,
Safflorit, Kerstenit, Skutterndit, Lineit, DU-
manit, Pyrit, Markasit, Wasserkies, Millerit,
Pyrrothin, Bornit, Chalkopyrit, Kyrosit.
Nickelin ist auf den Versachsbauen am Giepenbaeh bei
Tanne vorgekommen.
A 1
Beim K o b a 1 1 i n findet sich auch -^p. An zwd Schwedin
seien Krystallen ist die Farm H. O. -^^* *^*
Sämmtliobe Arten dieser Ordnung sind gut repräsentirt|
viele durch zahlreiche Exemplare und- ausgezeichnete Stücke.
XIV Ordnung: Glänze, 370 Uandstficke, 80 lose
Krystalle.
Berthierit, Stannin, Tetraedrit, Tennantit,
Knpferblende, Selenquecksilberkupfer, Wölchit,
Kupferantimonglanz, Bqurnonit, Zinkenit, Plagio-
nit, Kupferglanz, Stromeyerit, Argentit, Nan«
416
mfinnit, Oiiofrit, S elein|uccksilbei' b!ei, Selen-
kapfer, Seleiisch vref e/k upfer, Selenk apf er blei,
Selenblei, Blei^lftii«, Johnstonit, Nagyngit,
Tetradymlt, MolybdA'tiie^ Sternbergit, Bismuthin,
Nadelers, Wismutlibleierz , Kap ferwismutherr,
Sylranit, Müllerin, Anttmonlf, Jamesonit, Freies-
lebenity Boalangerit, Plamoslt, Geokronit, Embri-
thit, Polybaaie, Stephanit.
Unter dem Stannin findet sich ein Stück mit Krystallen
von St. Agnes in Conmallü^ welche aber ins prismatische^
nicht ins tessulare System gehören. In einer Reihe schöner
Tetraedrlte sseichnen sich die ausgezeichneten Vorkommen
des Harzes vortbeilhaft aus. Merkwürdig ist der Überzug
von Kupferkies, mit welchem viele Krysralle von Clausthal
bedeckt sind. An eine beginnende Pseudomorphose ist hier
nicht zu denken, da wesentliche Bestandsheile des Tetraedrits
völlig verschwinden, und ein bedeutender Eisen-Gehalt hinzu-
treten müsste. Wahrscheinlicher ist eine spätere Bildung des
Kupferkieses über den Tetraedrit-Krystallen. Wie kommt es
aber, dass der Kupferkies sich nur auf den Tetraedrit und
nicht über die ganze Masse niedergeschlagen hat? Eine
interessante aber schwer zi| lösende Frage. Ausserdem finden
sich schöne Krystalle aus Weitphalen, Tyroly Dngarny Sieben-
bürgen^ Frankreich und Spanien. Ausgezeichnete Tennantite
besitzt die Sammlung aus Cornwallie.
Die am Har% vorkommenden Selen enthaltenden Mine-
ralien besitzt die Sammlung in ansgeseichneten Reihen und
vorzüglichen Stücken. Auf mehren Gruben zur Zorge am
Bar% kommen selbige* vor, un4 sie linden sieh dort auf der
Steinscheide des Kalkes und des eisenschüssigen Grünsteins.
Gemeiniglich ist der Kalk durch Eisenoxyd roth geförbt.
Von den zu Neudorf und Clausthal vorkommenden Bour-
noniten hat die Sammlung eine ausgesuchte Reihe, ausge-
zeichnet durch Schönheit, Manchfaltigkeit und Grösse der
Krystalle. Ausserdem besitzt die Sammlung krystallisirte
Stücke von Oberlahn in Nassau^ von Braunsdorf in Sachsen^
aus Siebenbürgen und Cornwallis.
Gute Z i n k e n i t e und ausgezeichnete P I a gi o n i t e sind
417
vftrliluMlen« tlhßt eine inlereMaiite Pceudomorpliose von Feder-
ers nach Plagionit habe ieh in meiner Abhandlong über
Peeuiloniorpboeen berichtet.
Schon ki7slaUisirtenKupfei*gIanB bebtet die Sammlang
aas Tybschau in Ungarn ^ ana SUirien ond voi*EUgltch aua
Cornwullü. Argentit wird durch eine Reihe reicher Stücke
in guten Rrystallen und zusammengesetzten Varietäten von
'rerschiedenen Fundorten, darunter auch das seltene Vor-
kommen von Andreasberff am Har%^ reprflsentirt. Dnter den
Krysallen zeichnet sich einoktaedrisches TrigonaMkositetraeder
B 1 aus. Auch an einem andern Krystalle erscheinen die
Fittehen desselben in Verbindung mit dem VTiirfel.
Der Bleiglaneist durch eine Reihe ausgezeichneter Stficke
vertreten. Unter vielen sehönen Krystallen vom Uarz finden
sich mehre von Clau'sthaly an denen die Flüchen eines
sehr flachen hexaedrischen Trlgonal-lkositetraeders erscheinen^
welche sich über die Flächen des Hexaeders kaum erheben
und nur durch Streifnng der Flächen zu erkennen sind. Bei
tieudorf kommen mehre Zolle grosse Blelglanz^Krystalle vor.
Über eine interessante Pseudomorphose des Blelglanzes
nach Weissbleierz findet sich das Nähere in meiner Abhand-
lung über Pseudomorphosen. Ausserdem besitzt die Samm-
lung psendomorphe Bildungen von Bleiglanz nach Pyromorphit
und Kalkspath, letzte von Pnsibram, und nach Bournonit von
Kaquich.
Unter den Nagyagiten ist ein Stück mit ausgezeichneten
Krystallen. Auch kommen Zwillingsbildungen vor, die Zu-
sammensetzung parallel, Umdrehungs-Axe senkrecht auf einer
Pyramide, wahrscheinlich P.
Tetradymit, Molybdänit, Sternbergit undBis-
m u t hi n sind in guten krystallisirten Abänderungen vorhanden.
Auf ausgezeichneten Stüeken Sylvanit kommen einzelne
erkennbare Krystalle vor.
Ausgezeichnete einzelne Krystalle und schöne Drusen
von Antimonit, vorzüglich von Neudorf ^ sind in der Sammlung.
An einem Krystalle finden sieh die Flächen %^r — %. Sie
liegen mit pandlekn Combinnaons* Kanten an den scherfen
Jakrgaag I8%B. t7
418
Axcn-Knn(eii Tiin % P — 2. Die FIXohen sliiil glünxeiMl iin<l
IMirallel den Combinntions-Kanteii mit YgP — 3 gestreift Ancli
kommen ausser F 4* oo noch einige Tierseitige Sfiolen voi^
fite «ich nbei* wegen der starlien Streifung der Sfiulen nicht
gut bestimmen lassen.
Am Poljbaait fiitden sieh auoh R — U (P —3)' und
(P - 1)».
Stephanit ist ausgeseiehnet reprfisentirt dnroh eine
Reihe loser Krystalle und seh((ncr Handstfieke.
XV. Ordnung: Blenden; 160 Handstiicke^ 58 iose
Ki'ystalle.
Kobell in, Manganblende, Greenookit, Blende,
Leberblende, Kermes, Py rargyrit,Prousti t, Feuer-
blende, Miargyrit, fahles Rothgültigerz, Zinnober»
Die verschiedenen Arten dieser Ordnung sind im Allge-
meinen gut und hinreichend repräscntirt» Von Mangan-
blende besitzt die Sammlung ein Stück, auf welchem ein
deutliches und ziemlich grosses Oktaeder liegt.
Von dem seltenen Green ochite finden sich ein Paar
ausgezeichnete Stücke, sowie ein loser Krystall.
Pyrargyrit ist schön kryst^llisirt, dendritisch und in
manchfachen zusammengesetzten Varietäten vom Harz^ aus
Sachsen^ Böhmen und Ungarn vorhanden. Interessant sind
einige Krysalle aus Sachsen^ die durch Verlust von Schwefel
und vielleicht einigen anderen Bestand theilen völlig umge-
wandelt sind. Die Farbe Ist dunkelbleigrau, and sie sind
vollkommen geschmeidig.
Gut ist der Proustit reprtfsentirt^ und von der Feuer-
Blende sind schöne Exemplare in der Sammlung.
Von Zinnober finden sich ein ausgeichnet und mehre
gut krystallisirte Stöcke.
XVI. Ordnung: Schwefel; 70 Handstttcke, 4 lose
Krystalle.
Auripigment, Realgar, Schwefel, Volcanit.
Von den drei ersten Arten besitzt die Sammlung gut
krystnltisirte Exemplare und derbe Stücke.
In ausgezeichneten Krystallen ist kürslleh Renigar za
^^Sy^g vorgekommen. Die Ki78talle erreiehen eiae Grösse
419
fon 5 bis 6'". Von Volciinit ist ein charakteristisches StOcIc
in der SAmmliing.
III. Klasse.
I. Ordnog: Harze; 47 Handstliclcey 8 lose Krystalle»
Meilir, HumboMtiii, Succinit, Retinit, W a I-
cbowit, Idrialit, Hatchetin, Scheererit, Osoiierit,
Bitameiii Elaterit.
Meilit ist in schönen Krytallen vorhanden.
An einem Ki*ystal!e, der noch die Flächen, P — oo P — l
Pseigt, liegen an einem Grundeck vier Flüchen , die einer
ungleichkantigen achtseitigen Pyramide angehören. Die FIfichen
Ton P liegen mit parallelen Combinations* Kanten an den
schärfen Axen- Kanten dieser Pyramide. Sie würde also
(P-2)5 seyii.
Unter den Succiniten befindet sich ein Stttck, welches
eine Flüssigkeit enthalt Nicht vrahrscheinlich scheint es mir,
im Wasser diese Flüssigkeit bildet. In einer Vertiefung
des aasströmenden HarBes müsste sich ein Regen- oder Taa-
Tropfen gesammelt haben, was mir nicht natargemäss erscheint.
Sollte vielleicht Bernsteinsfiure diese Flüssigkeit bilden!
II. Ordnong; 52 HandstUcke.
Kohle, Anthrazit.
90 Handstücke und 4 lose Krystalle enthalten noch
nicht im System aufgenommene, snm Theil noch nicht hin-
länglich bestimmte Arten.
27*
über
die Höhlen in Griechenland
Herrn Dr. Landerer,
Profesior 4er Clieaile In Atken.
Zu den ausgezeichnetsten und merkwürdigsten Höhlen in
giins Europa, deren beinnhe in keinem Werke Erwähnung ge-
schieht, gehört die auf der Insel Kythur9^ die wegen ihrer aus-
gezeichneten warmen Heilquellen mit dem Beinamen Tkermia
belegt wurde. Diese Höhle befindet sich in dem Dorfo
Silaha und liegt l'iOO Fuss ungefälir über der Meeresflliche«
Am Eingange dieser Höhle findet sich grauer krystalliniseli-
körniger Kalkstein in starken Bänken, der mit Glimmerschiefer
in gleichförmiger Lagerung bedeckt ist. Zur Seite des Eingangs
dieser Höhle ist im Gestein eine kleine Nische ansgehanen,
in der wohl einst die sehütsend* Gottheit der Höhle stand.
In dieser Höhle finden sicli drei grössere Räume, die Ton den
Thermoiten »Tansplätze , Choreutenion^ genannt werden, da
selbe die Gewohnheit haben diese Höhle während der Oster-
feiertage ku besuchen, in denselben ihre Lämmer zu braten
niid sich durch Spiele, besonders dureh Tanz und Musik zu
unterhalten. Von den grössern Räumen, die sich lang hin
nach Sofien erstrecken, gehen zu beiden Seiten eine Menge
von Schluchten, besonders auf der westlichen Seite recht-
48t
Winkelig nb, lito bnid so aehmal werden, duss man nicht weiter
kann. Alle diese Gftnge und Schlnchten münden in einen andern
grossen Raom, den mnn den »Sammlangs-Plats, Plntea^ nennt,
nndderin fHllicn Jahrhunderten wie anchwührend der Epoche
der tflrliisehen Herrschaft und bei Einfüllen von Piraten r.or
Aufbewahrung der kostbaren GerStbschafken der Thermioteh
gedient hatte. Hunderte von kleinen Güngen uud Sehluchten
finden sieh in dieser Höhle, um sieh darin der Art verstecken
EU können , dass es unmöglioh seyn durfte je gefunden . eu
wenlen. Aus diesem Grunde heisst die Höhle auf Thermia
narafvnh ^^^ jedoch xaratpvyiov^ Zufluchts-Ort, heissen soll, in»
dem die Leute sich und ihre Habseligkeiten in diese Höhle
flOehteten. Diese Höhle hat eine solche Ausdehnung, dass
man bei Packelschein S — 3 Stunden herum gehen kann, ohne
des Sehens dieser wunderbaren Höhle müde »u werden.
Ihr mangeln auch nicht die schönsten und Oberraschendsten
Stalaktiten • Formen, und es bedurfte keiner erhitsten Phan-
tasie, nm aus diesen Stalaktiten die verschiedensten Gegen-
stfinde zu bilden , welche die Thermoiten darin sehen ;
die vorcttglichsten, denen man eigene Namen beigelegt hat,
sind folgende, und Eur Erlftutemng habe ich Dmrisse dieser
Formen aufgenommen. 1) Üie Säulen und der Säulengang,
KöhiSv(oc (?]• — 3) Der Schmied mit seinem Blasebalg und dem
Ambos. 3) der Bethstuhl , ro ^aaUftov. 4) Die schwarxe
Frau, deren Leib sich von Jahr bu Jahr vergrOssert. Diese
Erscheinung hat seine Richtigkeit, indem fiber die Wöl-
bungen, welche die Bröste und den Bauch vorstellen, das aus
den obern Erdschichten durchsickernde kalkhaltige Wasser
messt, das durch die Absetzung seiner kalkhaltigen Bestand-
theile (Juxtapositio) die Vergrösserung dieser Theile bewirkt,
ft) Das Bild des heiligen Spiridon. 6) Der Löster. Dieser
ist so schön gearbeitet, dass man selben nicht durch Phantasie
en bilden braucht , sondern er sich auch dem Unbefangensten
vor Augen stellt. Auch' die Arme des Lasters „Polyelaion-
Ljehnion* genannt, vergrösser n sich von Jahr zu Jahr, und
vom Ende dieses LOsters tropft fortwährend Wasser, das sich
in einer von der Natur aus Stalaktiten gebildeten Nische
sammelt. Dieses Wasser besass bei einer Wärme von 24^
4M
R, der Athmosphäro nur 4^ R« Ausser liiesm Formell, Ala
von ilen Insel < Bewohnern genau gekannt und angegßb««
wurden, war man im Stande noch eine Menge von Foriaen
und (lestalten zu sehen, die vlelleieht den in den AieUlkeng^n
und andern Grotten angegebenen und beschriebenen «a dii)
Seite zu setzen seyn dOi'freu.
Die Stalaktiten-Grotte auf Antiparot oder OltaroB.
Diese Insjel ist durch eine schmale Meerenge \on Par34
getrennt; $ie besteht au« Olijamierschiefer^ auf welobem Cber*
gangs-Kalk aufgelagert ist. An der Südwest - S^ite eines
wüssig hohen, kahlen, felsigen Berges aus kratalliniseh kör«
nigem Kalke bestehend findet sich diese Sralaktiten - Grotte«
Der Eingai\g dieser Grotte besteht in einer breiten Spalte^
durch die man mittelst eines 20 Ellen langen Strickes hinab«
gelassen wird. Die Wände dieser Haupt-Grotte, aus der man
in eine Menge von kleinen Höhlungen kommen kann, sind theils
mit Sinter in schönen tranbigen Gestalten, tbeils mit Stalak-
titen überzogen, die man durch Fackelschein in den schöostcA
Formen zu sehen Gelegenlieit hat; und leider nur dasa
dieselbe von allen Nationen ihrer Decorationen beraubt
wurde, die man theils mittelst Steinen herabgeworfen, cheiii
mit Pistolen abgeschossen Iiat. Diese Stalaktiten von Amii*
paros sind ein Handels- Obj.ekt geworden, und in Syru iwiii
man bei Trödlern Stalaktiten • Stücke von dieser Grotte z«
kaufen bekommen.. Auch in dieser Grotte Ist die Phantaait
im Stande Bilder, Säulen, Mumien, Vorhänge zu. schaffen»
was früher sehr leicht gewesen seyn dürfte, ehe diese Gi-otta
ihres Schmuckes beraubt worden is|. Diese Stalaktiten be-
stehen aus strahligem Aragonit, der theils weiss und
theils gelblich ist, während die Stalaktiten aller euiro|iäisA;bea
Grotten aus Kalkspatb gebildet sind. Einer dieser Stalaktireii^
diente im Jalire ](>73 als Altar, indem die franzöwcke Kfi^'^
Schaft in- Conslantinopel am ersten Oater Feiertage in diesei)
Grotte Messe le^en liess; die ganze Grotte war e;f|eucbtat
und dröhnte von einer Menge Böller, als das All^rheilagste
gezeigt wurde.
423
Andere jedoch kleine Höhle» fiiiden sieh in der Maina^
die man ebenfalls KalapkMgui »ennt, weil selbe als Zufluchu*
Orte bei Kriegs-Zeitcn den Mainoten dienten.
Zu den ansgeseiehnetsten Hölileu gehört endlich die
Koxykische Höhle, deren ancli bei den Ahen hüiifig
Krwabnung geschieht; äscutlos spricht von derselben in
PvTBiA*s Prolog, und Strabo sagt: ^^der ganse Purmau ist
ein heiliger Berg, der ^viele Grotten und andere Stellen
besiut, die dem Gottesdienste geweiht und in Ehren gehalten
sind. Die bekannteste und schönste unter ihnen ist die
Njmphen- Grotte, welche KonfyoH heisst, und diese ist der
Scliaaplats fOr die wilden Orgien der Thyaden und Minadeui
eine Art religiöser Frenesie« Am Fusse des Parnasses findet
sieh diese geriiuaigo Höhle mit mehren u«<l ebenfalls sehr
uejten Kammern. Die erste ist im Umfange die grösste mit
einer herrlichen Wölbung; sie hat eine Lunge von HO und
einen Umkreis T9n 299 9cliritl(»i. Die Böiie ist ungefiühr
iOO Fnss und ähnelt einem etwas eingedrückten gothischen
Gewölbe. In der grössten Kammer sind fünf grosse Blöcke
von sehöneu StaUktiten , von dem aus der Decke trXafeln-
deo Wasser abgesftißt und die senderbareu Formen diesei^
Stalaktiten gebet» der Phantasie Gelegenheil aus selben dio
waiidervoUsten Gestalten «u bilden, welche einem Throne, einem
Candelabre, einer Mumie etc. gleichen. MU Mühe besteigt maA
die sweite und dritte Kammer, jede von eiueir eigenen und
wttiHlerbaren Gestalt; in der dritten findet sich am Eingange
eiue kolossale StaUktiteo-Figui*} einem antiken Pam vollkommeii
gleichend* Aus dieser kommt man in eine vierte und fünfte
Kandier, und überall finden sieh die wunderbarsten und
schönsten Stalaktiten, aus d^nen 4ie Phantasie Hunderte voit
Foraeo tu bilden im Stande ist.
Die
fossilen Fische aus den tertiären Süsswasser-
Gebilden in Böhmen
von
Herrn Hermann ton Meyer.
Dte ttrtiären SfisswaMer-Gebilde B9km€niy welche Fische
fkhren, sind der SOtswusserlcnlic Ton WüU9th^ der Hulb-
Opal ron Luickitx^ der Pollerschiefer von KuticUm nnd der
Sttsswaiser-Kalk von Kostenhtait loh erhielt ron Herrn Dr.
A. R&U88 in Bilin Alles Eogesehickt, was derselbe ans diesen
Gebilden habhaft werden konnte, worunter auch jene Gegen«
stftnde sich befanden, welche in den Sammlungen des Ers-
hersogs Stephan Palatinns von Ungarn und des Fürsten von
LoBKOwiTZ enthalten sind.
Der Süsswasserkalk von WalUeh war bereits durch ein
darin gefundenes Nager* Skelett bekannt, dessen die filteren
Werke von Hbbbnstreit, Mylius und Walor gedenken, und
von welchem Cdvibr vermuthet, dass es einer Arvicola-Art
angehöre* Eine wiederholte Untersuchung dieser Sfiugethier-
Versteinerung wfire an der Zeit. Ich habe mir alle Mühe
gegeben sie auszukundschaften, war aber bis Jetct nicht so
glücklich in Erfahrung zu bringen, in wessen fiesits sie sich
befindet. Die Fische, welche ich aus diesem Gebilde unter*
suchte , gehören dem Ershera^oge Stephan und bestehen in
Hrei Species, welehe sKiBnitUch neu aiad: Eine Pracbi-Ver-
8t0iiiemng ist '
Leooiscns Stephaiti Mn*
Es sinil «Uvon swei Exempliire gefonden, woren cUa eine
la rollttilndig ist, dass aor Begrfindnng der Speeies niebte
•n wflnsflrfkefi übrig bleibt. Die ¥olkt<ndige Lffnge dieses
Fisehes ist ein Periser Fast und einige Linien« Die Radien«
iHid SehwanE-Flosse des spindelfditnigen Körpers sind einendetf
Xbnlich geferait; die Rttekenflosse liegt nnmerlclieh weileir
hinten als die Rompfflosse; die Schwanaflosse ist deutiieh
gegabelt; der Körper der Wirbel besitzt nngeflihr gleiche
Höhe nnd Lunge, die Stachel*FortsSti&e sind auf die ganse
Wirbfelsfiole nngefhhr gleich lang und stark und nur gegen
das hintere Ende hin etwas länger, was auch bei den vordem
Wirbeln der Fall ist; in den letzten Wirbeln sind sie
cur Aufnahme der Schwansflosse flach fkcherförnig ausge-
breitet; die Rippen sind gross und stark, die Muskelgrfiten
cablreicli und deoüich yorhanden. Der Kopf misst ein Fflnftel
der Tota!*Länge, die Schwansflosse nur unbedeutend melin
Die RiSckenlinie besehreibt eine flach, die Bauchlinie eine
stärker liogenförniige Kramniung. Die vollständig überlieferte
Zahl der Wirbel beträgt S9, wovon 18. oder 19 auf den
Schwans kommen. Der erste Nackenwirbel ist der kürseste,
der zweite der längste. Die Zahl der Rippen «Paare wird
16 betragen haben. Die Brustflossen werden nicht grösser
gewesen seyn, als die Bauchflossen. Besser sind die unpaarigen
Flössen erbalten. Die Rfickenflosse besitzt 1. L 6 Strahlen
und 0 Träger, davor noeh einige Flossen -lose Träger« Die
Afterflosse besteht aus 2. I. 6 Strahlen, welolie nicht so lang
als in der Rückenflosse; von den Trägern lassen sich 7 genau
unterscheiden. Die Schwansflosse zählt hinter dem einfachen
grossen Strahl in der obern Hälfte 9, In der untern 8 grössere
gespaltene Strahlen und davor 8 bis 10 kleinere.
Leueisous Colel Mtr.
Die suvor bezeichnete Speeies misst öy^nial die Länge
dieser andern %iesies von Leuciseus« von welcher zwei
Esemplare vorliegen, and die auch im Halbopal won LusckUn
sich findet, wo ich die Charakteristik der Spezies geben werde.
4M
. EsoK Wfllt^chanu« Mby.
Vom Genus Esox sind nur Kwei fosciie S|ieKies bekiuuity
E. Ottoi aas dem Diluvium , dem lebenden Eeoi Lucius
sehr iiluliieh, und E. iepiderus mit dem TerftÜr-Geblldt von
örnigen. Die Errichtong der neuen Speeie« von WalU^k
beruht auf Überreeten «oiv drei Bsemplarefl versehiBdeiimp
Grösse. Der Kopf miest niebt gana ein DtlHel d^r Total-
Lange* Das Zahnbein des Unterkiefer« Ist ?om aebvaeh abn
wärto gebogen. Die 2alil der Kiemenhan t-Strahl«a betrtfgt bei
jeder Zntigenbein»lliiifte meht unter 14. Das hintere Schltlsaei^
bein besteht aus einem Paar gi*fitenförmiger Knocheii. Die
Zahl der Wirbel betrfigt 56—51, wovon 18 aof den Schwan»
lu>mmen. Die Staohel - Fortsätse und Rippen sind nteht auf»
fallend stark und die Muskelgrftten bis sum. B^inne dea
Sehwanaes erhalten. Die Baaehflosae liegt genau in der Mitte
Bwisehen Brost* und After • Flosse, lotste ein wenig weiter
sorück als die RAckenflosse. Die AfterOosse besitst 3. L II
Strahlen und 15—16 Trüger, die Riiokenflosse 3. L 13 Strablett
und 17 Trftger und die stariM Schwanzflosse hinter dem eiii^
fachen grossen Strahl in der oberen Hiülte 9 und in der
untern 8 grössere gespaltene Strahlen und daror 6-^9 kleuie..
Schon die geringe Zahl der Wirliei> in deren Folge der
Körper kiiraer erscheint, so wie der abwärts gekrümmte
Unterkiefer und das doppelte hintere Schlfteselbein sind Kenn*,
aeicl^mi wodurch dieser Heeht steh vor allen bekamiten snr
Genflge unterscheidet.
Die Fische aus dem Halbopal von LuickUB beatebmi in
folgenden drei Spesies Leuoisous,
Leu eisen 8 Colei Hyr,
Von dieser Speeies habe ich vier Eiemplare aus dem
Halbopal von LuäMl% nnd swei aus dem Süss wasserkalk voai
Waiisch untersucht. Der Kopf misst ein Fttnftel von der
TotAl- Länge. Die Rückenflosse besteht aus 1. L 8 Strahlen
mit 9 Trägern, die Afterflosse aui 1. L 9 Strahlen, mit 16
Trägern , in der Sohwansflosse liegen vor dem» grosseu ein-
fachen Strahl in der ohern Hfilfte 9, in der untern 8 grömer^
gespaltene und davon 8—16 kleine Straiilen. Die BaMhflosse
wUirda.l4 Strahlen besessen haben. Die Zalii der Wirbel«
4517
liArf t« M ntebtilbaritelgMt nnd datoa werden btfchst^iu IS
euf den Schwanz kommen. Die Muskel - Gräten sind deutlich
überliefert Diese Spesiee ward fiHr Leaelecns pnpyra-
ceus erkannt, deeeen Sehtfdel aber ein Viertel von der
Total* Länge einnimmt, der ein Paar Wirbel mehr besitseo
wird, dessen • Wfarbel bflraer sind; und der auch in der Zo«
sammensetsung der Flossen Abwelobimgen darbietot.
Leneisctis medins Rs.
Diese von Rbüss benannte Speeies ist etwas grösser als
die vorige. Die Länge des Kopfes wUrde ungefähr ein Fünftel
von der Total - Lange messen. Die Rückenflosse zählt 1. L 7
Strahlen mit 0 Trägern, die Afterflosse 2. L 9 Strahlen mit 10
Trägern, und in der weniger vollständig überlieferten Schwanz-
flosse liegen wahrscheinlich hinter dem grössern einfachen
Strahl in der obern Hälfte 10, in der untern 9 gespal«
tene Strahlen und davor kleine Strahlen, deren Zahl nicht
zu ermitteln war. An der Brustflosse lassen sich 14 Strahlen
unterscheiden. Die Träger der Afterflosse stehen mehr vei*-
tikal ; die Rückenflosse liegt unmerklich weiter hinten, und
der vor der Rückenflosse liegende Theil der obern Grenz-
Linie ist mehr gewölbt^ als in Lenciscus Colei, wo er
fa^t horizontal läuft. Die Körper-Höhe misst ein Viertel, ii\
L. Colei gewöhnlich ein Sechstel der Länge« Es waren
jedenfalls über 30 Wirbel vorhanden, von denen 17 auf den
Schwanz kommen würden.
Lenciscus aerogaster Rs. ,
Dieser Fiseh ist nieht gHteser als L. ColeL Die Höhe
abei* betrügt, nicht ganz «In Drittel dei« Länge, was to« dem
an/fallend stark gewölbten Bauch herrühift. Die Länge des
Kopfes misst ein Fünftel der Total - Länge, In der Brnet-'
flesae «thle ieh IS , in der Bauohflosse 8—9 Strahlen. Die
B^iokenfloise enthält 1. L 7 Stielen mit 9 Trägem, die
Afterflosse 2. I. 8 Strahlen mit 9 Trägern/ die Sehwanzflosse
hinter deat einfacben grösaern Strahl in der obern Hälfte
9.ii«id in der untern 8 grfiseere gespaltene fitralilen und da«
vor ungefähr. 7 kleine. Der Fisch besitzt lil Wirbel, von
denen 15 — 10 aufdeaSehwime kommen. Die Seatenliiiie liegt
428
mtdrlu^b der Wirbeltiule, und ihre Krtammtig entapiMil
der Banohlanie»
Am rttehstcn an Fteehen ist der Polier' ^ Schiefer von
KulMckUn] et rflhren damus folgende Spesiea her,
Perca lepidota Ao.f
Ein Brachttttel^ vom Sehwans mit der nnvellstäiidigen
Afterflosse seigt die meiste Ähnlichkeit mit Perca lepidota
Ao. aas dem Tertiär-Gebildo von Otängen. Es liegen jedoch
in den Wirbeln and der Afterflosse einige Abweichungen
angedeutet , wornach es nicht unmöglich würe | dass dieser
Fisch eine eigene Spesies darstellte, was der Ermittelung an
vollständigen Exemplaren vorbehalten bleibt.
Perca nraschista Rs,
Ich finde, dass Agassiz {Paisi. fos$. F, i, 4, 32, t. 48,
iig. 4) dieselbe Spezies unter der Benennung Zeus priscus
begreift, den er nach einer des Kopfs und vordem Theils des
Rumpfs beraubten Versteinerung errichtet, die ihm aus der
Sammlung in Breslau mitgetheilt worden war, und deren
Fundort er nicht kannte. Ich habe 8 Exemplare untersucht
und gefunden, dass die Bestimmung von Reuss die richtigere
ist. Ich habe auch vorgezogen, die von Reuss gewfihlte Be«
nennung beizubehalten, weil durch Einführung des Namens
Perca prisca, wie die Spezies eigentlich heissen sollte,
dieselbe nur mit einem dritten Namen belastet werden würde.
Die von mir untersuchten Exemplare besitzen 0,1 bis 0,14
Lfinge; die Höhe beträgt nicht ganz ein Drittel, der Schftdel
ungeflKhr ein Viertel der Länge. Die kreisrunden Augen*
höhlen liegen im vordem obern Viertel des Kopfes. Die
Zahl der Wirbel ergibt sich wa 27 bis 26, wovon 18 auf
den Schwanz kommen. Die Brust- und Baoch»Flossen liegen
vertikal über einander, wobei erste nur wenig welter vor-
stehen als letzte. Die Bauchflosse besteht aus % Sti*ahlen,
von denen die äussere am längsten und stacheliger Nat«r
war. Die Rfickenflosse beginnt vertikal über der Stelle, wo
die Brustflosse ihren Anfang nimmt, mitbin ein wenig weiter
vorn als die Bauehflosse, und dehnt sieh eben so weit hinter-
wärts aus, als die Afterflosse reicht. Eine Trennung in einen
vordem und hintern Theil der Rüekcnflosse %vird nicht wahr-
gmouMMn, und kli isi äelbtl hiohft dmreh eUie Tereehied^ii^
beit in der Höhe der StreUen Angedeutet. Die Rftökenflosae
beetehtaneSI Streliien, rondenendieQvordeiHi-StiMliel-Strehlen
wuren, die übrigen liilden eine welehe Flosse, deren Spittfe
fsst bis snr Mitte der Lunge der Sohwansflosse curaoiunigtew
Die ZeU der sur Rttelienfless« gehörigen TrUger Ist Stf
bis 11, und davor liegen noeh 2 oder 3 Stralilen-Iose Trüge».
Die Afterflosse slhlt 12 Strahlen, von denen die drei Tordern
slaeheiig fvaren ; die Spitse des weichem Theiis dieser Flösse
führt eben so weit sarilck, als bei der Rttekenflosse. Die
Zahl der Trüger, von denen der erste dnreh StXrke and Länge
aaßKlIt, wJXrde 10 oder 11 seyn. Die Schwanxflosse sebeint
hinten kanni ausgeschlossen gewesen sa sejn. Die obere
Hälfte derselben enthält 6 bis 7 lange gespaltene Strahlen,
davor drei einfache und vor diesen ungefiihr 8 kleine Strahlen;
die untere Hälfte sähit 7 grosse gespaltene Strahlen, davor
drei einfache und vor diesen 7 bis 9 kleine Strahlen. Die
über der Wirbeisänle liegende Seitenlinie läuft der RUcken«
Liirie parallel und filllt im hintern Ende sur Wirbelsäule ab.
Den bekannten fossilen Speeies schliesst sich vorliegende d*»
durch an, dass die erste Rückenflosse ans 9 Stachelstrahlen
besteht, dass vor der Afterflosse 3, und beiPeroa lepidota
sogar 4 Stachelstrahlen auftreten, und dass, was damit in
Zosammenbange su stehen scheint, die Säule aus einer ge-
ringern Ansahl Wirbel snsammengesetst wird, als in den im
Europa und Amerika lebenden Arten; welche 12 bis 15
Stachel-Strahlen in der Rttekenflosse und nur swei Stachel<«
straMen in der Afterflosse besitsen.
Aspins furcatns Mn«
Unter der Benennung Thanmaturns furcatns ke*
greift Rboss Fische, von denen ich finde, dass sie dem Genus
Aspios angehören und swei Speaies desselben darstellen.
Von der Speeies Asplus furcatus habe ich 6 Esemplare
untersu^t. Rlleken- und AfteivFlosse liegen vertikal ttbcrein-
atider oder es steht erele unmerklich weiter vor als letate. Die
letzten Wirbel der sehr gerade gerichteten Sänle sind ein
wenig aolwärts gekrttmmt. Der Fisch erreichte 0,1 Länge, wo-
von der Kopf etwas mehr als den fünften Theil und die Körper*
43«
■«he ein VteHtl gemessen haben wird. Die Zehl der Wirbei
betrftgt iiioht uoler 41, wovon Ül bis ät auf den Seb%van«
lioinmeH. Man aählt 17 Rippen*-Paare. Die RddienAosee be«
steht AUS 1. I. 11 Strahlen mit 14 Trllgern^ und da?or liegen
wohl eben so ?ael strahlenlese Traget. Die Afterflosse enU
hfilt 2. I. 12 Strahlen mit 14 Trägem, die Sofawandlosse in
beiden Hälften hinter dem einfaehen Strahl 8 grössere g^
spaltene and davor ungefKhr 7 kleine Strahlen. Die Muskel«
Gräten sind svrar dentlich , aber nieht sahireich* Die Baoeh«
flösse liegt in der Mitte s wischen Brnst- and After-Flosse.
Aspins elongatus Mtb.
Von dieser andern Species antersnohtc ich 3 Eiemplare ;
sie Ist kleiner und van schlankerem Körperbau, länger. Die
Länge des Kopfs geht vier und ein halb Mal in die Total*
Länge, von der die Totalhöhe ein Fünftel oder Sechstel missS.
Die Rückenflosse enthält 1. L und nicht über 10 Strahlen
mit 14 Trägern, die Afterflosse 2. 1. 12 Strahlen mit niebs
HMhr als 14 Trägern, die Schwanaflosse nicht weniger grosse
Strahlen wie in der vorigen Speaies, davon nicht über 5
oder 6 kleine Strahlen. Es sind gegen 4.1 Wirbel vorhanden,
wovon 22 auf den Schwans kommen; IG bis 18 Rippen-Paaro
lassen sich unterscheiden.
Cyclurus macrocephalus Rs.
Ich untersuchte lüevon Uben*eate von 6 Individen, wovon
des grösste 0,274 gemessen haben wird. Der Kopf betrag
nngeßChr ein Viertel von der Totai-Länge. Die Bewaffnung
hsstand in siemlioh spits kegelförmigen Zähnen. Die Zahl der
Wirbel wird 52 seyn , wovon die Hälfte auf den SehwaMi
kommt. Das Ende der Wirbelsäule ist deutlieh auf*
wärts gekrümmt. Brustflosse, Baoohflossc, Afterflosse und
Schwanaflosse folgen einander in ungefähr gleicheni Ab*
stand; die Rückenflosse beginnt in der Gegend ewischen
jBrust- und Bauch-Flosse und erstreekt sich so weit hinterwärts,
dass s wischen ihr und der Sohwansflosse nur wenig Raum
vorhanden war. Die Brustflosse besteht aus ongeAlhr 20
Strahlen, die Bauchflosse aus 8—9, die Afterflosse wie es
scheine aus 10—11 mit 8 oder 9 Trägern, die Rttoketiflosso
«US 36— S7 Strahlen nüt M Tri^ern, und vor letnter Fbsse
4SI
Ug noch eine AncabI floftsenloser Träger. Die SchwAiiBfloste
wareinhcb, d. Ii. nicht in eine obere nnd eine untere Hälfte
getlieilt, uAil ihre grössern Strahlen kommen fast sämmtlioh
»afdienntern Stacbelfortsätse der hintern Schwans- Wirbel;
iwiseheu den grossen einAichen Strahlen liegen 17 gespaltene
unil da^or oben und unten höehstens 5 kleine. Agassiz
itellt dieses erloschene Genus, wo?on er nach onVolIstftndigen
Resten swei Speeies annimmt, ans Ende In der Familie
der Cyprinoiden; es scheint mir indessen richtiger, den
Fiseh in die Familie der Halecoideen und swar in die
Nähe von Notaeus eu bringen.
Aus dem SOsswasserkalk von Koitenblatt liegt nur ein
Fiieh vsr, den ich für Aspius furcatns halte«
Simmtliche hier näher bezeichneten Fische sind solche,
die nar in sttssem Wasser gelebt haben können. Die Stel-
long, welche Bdkmen hinsichtiich dieser Fische einnimmt,
wird «A Besten durch Vergleichung mit dem Fisch -Gehalt
der bedeutenderen bis jetsi erforschten Sttsswasser - Gebilde
erkannt, die ich liier gefcen will*
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Die Speeles Aller in dieser Cbersielit anfgeflihrten SOss«
WASsei^Piacbe sind erloschen , urae nnr von drei Genera gilt,
Cyclurus, Smerdis nnd Sphenolepis« Die Spesies Jeder
dieser fünf Lokalitfiten sind verschieden, und es würde nur
Perca lepidota eine Ausnahme machen, wenn es sich
wirklich bestätigen sollte, dass die in Böhmen gefundenen
Reste dieser Spesies angehörten, was indess keineswegs er«
wiesen ist. Es darf diese gänsliche Abweichung der Spesies
um so weniger befremden^ wenn man bedenkt, dass selbst
unter den verschiedenen Tertiär-Lokalitüten Böhmens Im 6e-
hak an Süsswasser- Fischen keine vöHlge Übereinstimmung
besteht. Böhmen gleicht in Betreff des Reichthnms und der
Genera seiner Tertiär- Fische sunäohst Oningenj das immer noch
als reichste Ablagerung dasteht. Die Genera beider Gegenden
sind dieselben, und es Ut darunter selbst das erloschene
Genus Cyciurus begriffen. Leuciscusistan beiden Orten
vorwaltend» und dieses Genus vermittelt die Verwandtschaft
mit Sldnheim eben so^wiePeroa, Aspius und Cyciurus
mit MenaL Andererseits nähert sich Ais durch die Genera
Pei^ea, Cot tu s, Lebias und Anguiila der Ablagerung
von öningen^ seichnet sich aber durch den Mangel an Cy
e I n r u 8 aus, wofür es die xwei erloschenen Genera S m e r d i s
und Sphenolepis besltst, welche den übrigen damit ver-
glichenen Lokalitäten fehlen. Sämmtliche Gebilde sind sicher-
lich während einer und derselben geologischen Zeit entstan-
den, wesshalb ihre totale Verschiedenheit im Spesies - Gehalt
um so räthselhafter erscheint ; diese Verschiedenheit lässt sich
nur erklären durch die Annahme , dass die Gewässer an
diesen verschiedenen Stellen völlig von einander abgeschlossen
päd vielleicht in verschiedene Höben vertheilt waren» Die
Annahme von See'n ist auch der Natur der Fische^ von denen
es sich handelt, angemessen.
Die ausfiihrliche Beschreibung und Abbildungen der Böhmi--
sehen tertiären Siisswasser- Fische ist einer grösseren Arbeit
über die Versteinerungen der tertiären SUsswasser-Gebilde
dieses Landes vorbehalten, welche ich mit Herrn Dr. A. Riuss
bearbeite 3 und die im zweiten Bande der Palaeontographic«
erseheinen wird.
Jnlirgniig 1618. 28
Zur
Geognonie und Geologie
der
südöstlichea Alpen in Steiermarky KänUhen
und Krain^
Herrn Vranz Edlem von Rosthorn.
(£iii an den Gebcinenntth voir LsoNHAnD gcricbteU« Sdnreiben.)
Hieza Taf. VI, VH.
Mit der jreognostbeh - geologischen tJntergachang der
iÜdüstlichen Alpen in Steiermark , Kärnthen and KnAn^
welche ich , wie Ihnen bekannt , seit vielen Jahren bereise
und die in mehrfacher Beziehung, besonders aber was die
Metamorphose der Gesteine betrifft, von höchstem Interesse
sind, bin ich diesen Sommer fertig geworden. In Bfilde werde
ich eine Darsteilang dieser beinahe gann unbekannten Gegen-
den ausarbeiten. An einer ausfohrlichen geognostisch -geo-
logischen Karte, mehren Profilen, Panoramen und mahlerischen
Ansichten soll es nicht fehlen.
Im Frühjahre und Herbste habe Ich Istrien und das
sOdliehe Krain (nun cum vierten Male) bereiset, eine grosse
Suite von Gebirgsarten und Versteinerungen gesammelt, so
wie sehr viele Lagerangs - Verhältnisse und mehr als 1000
439
Sehiohten-Stellangeii genan beobiichlet* leh nehme mtr daher
die Freiheit Ihnen Einiges darüber niCnntheiien , indem ich
glaube, daes et ftr Sie niohl gans ohne Interesse soyn dilrfteu
JsirieM, das sttdliche Krain^ nebst einem Theii ron C9r%
und dem ungarischen Litorale sind sum Theil ein hilgeJiges,
anm Theil ein gebirgiges Tafeiland. Ans der £bene ven
Lnibaeh erhebt sich dasselbe in sfldsttdwestlicher Richtung in
mehren breiten Staffein bis nur Höhe des Gebirg- Rflcliens der
Juiücken Alpen f welche rem Tergleu an, der eine Hölie von
9026 Wiener Füssen Aber dem Meer hat nnd die einsige Alpe
in JErnsB ist, die einen ewigen Gletscher besitst, in der Rieh*
tung von Nordwest nach Südost, aber ohne Alpen-Charaliter,
gans ünier^Krom doi*disiehen. Von dieser Höhe verflacht
sieb das Tafellsnd sanft bis nur Südkaete von Istrieny wo es
onter dem Meere versohwindet.
Das ganze Tafelland, welches einen Flächenranm von
etwa 250 Quadrat - Meilen einnimmt, besteht snra gröeelen
Tlieil ans Kalicstein, weniger aus Sandstein. Der Sandstein
bildet swei parallele Züge, die Kurven-srtig in der Riclitvng
von Nordwest nach Südost «las ganse Taffelland dnrchsiehen*
Der südlichere dieser Sandstein- Züge, den wir den ;,SaudsteMi
von Trieet^ nennen wollen, erstreckt sich von Trieet über
Pmfuente^ Aliona nach Sta. Lueia am <vtiamerie. Der nftrd*
kehe Sandstein * Zug , den wir den x^Sandstein von Gin^
Bonnen wollen, erstreckt sieh von Görz über Wippaeh^ PrewaU^
FeietrtM und das Draga^ThfA in die ßueU von Buccari. Die
beiden Sandstein-Gebiete liegen am vieles tiefer, als das Kalk*
Tafelland; sie haben daher das Ansehen von Längenth&lern;
da sie aber in ihrer Streiehungs * Linie dnreh Qoerjoche von
einander gescbieden werden, so ergibt sich, dass sie eine
Reihe langgedehnter Kessel sind*
Durch diese beiden Sandstein-Züge wird das Kalk-Tafd*
land nnterbrochen nnd in S Theile. getheilt: einen nnteren,
einen asittlen und einen oberen TheiL Das untere Taffelland,
welches südlich von dem 7r>ei/er Sandstein-Gebiete liegt, erstreckt
sieh in die Breite vonPe/n bis Ptmne; es ist dnrchans hügelig.
Das mittle Tafelland liegt swischen dem Trieeter nnd Göner
Sandstein -Gebiet in der Breiten-Ausdehnung von OpeeUna bis
28*
4M
gegen Prettnli. Dieser Theil \%t A\m pnter dem Nimen'iles
Karstes Allgemein bekannte wüste Hochebene , -** «n ihrer
höehflten Stelle schon mehr als 1000 Fuss über dem AdriaU^
sehen Meer. Im Osten ist die Hochebene (um den Monte
maggiore) gebirgig, im Westen gi*08shiigelig. Das obere Tafel-
land liegt nördlich von dem Görzener Sandstein<Gebiet, in der
Breiren «Ausdehnung von AdeMerg bis Ober ^ Laiback* Die
niederste Einsattelung des Oberganges dieser Hochebene bei
Planina liegt hier mehr als 2000 Fuss fiber dem Meeres«
Spiegel. Es Ist durchaus gebirgig, enm Theil sogar alpinisch.
Das Triesler Sftndstein- Gebilde Ist durch ein paralleles
kleines Kalkstein*Gebilde , welches von Buje an sieh beinahe
durch gans Istrien erstreckt, in swei Gebiete getheiU. Die
Höhe dieses Kalkstein - Zugs , der £ wischen Pinquente und
Montana vom Quieto »Flu»8 durchbrochen ist, entspricht voll«
kommen dem sunächst liegenden Kalk -Tafellande von Unter»
istrien.
Ausser den fräher angegebenen Höhen •Unterschieden
des Kalkstein- und Sandstein - Gebildes unterscheiden sich die
beiden Bildungen- noch auffallender durch Ihr äusseres An«
sehen und ihre Vegetations-Verbfiltiiiss«".
Das ganve Kalkstein - Gebiet hat eine liohtgraue Farbe.
Seiir hünfig steht die Grense der Kalksteine wegen Mangels
an Erdreich kahl und nackt asu Tagt*. Überall ist der Boden
uneben, steril und voll Dolinen ; daher das gane eigentkihiH
lieh Dllsrere und Ode aller Gegenden des Kalkstein^Gebietes«
Selbst Unter- /Strien, obwohl es etwas Ackerbau und viele
waldige Gegenden hat (die Wälder in Istrien sind alle nur
Strauch-artig, aber gans dicht und undurchdringlich; sie be*
stehen meistens aus verschiedenen Eichen-Gattungen, worunter
Quercus suber sich häufig findet, auch Sumach, der
rothe Juniperns, Ginster und der höchst lästige lang-
stachelige Dukatenstrancli, Ziaiphus paliurns, kommen
häufig vor), ist im Ganzen betrachtet ein felsiges, wasserloses,
ödes und menschenleeres Tafelland.
Die wüstesten Gegenden des Kalkstein - Gebietes finden
sich aber auf der Hochebene des Karstes, so unter Anderen
iifii-dlich von Gollan in der Tsekitsekerei.
4n
In dieMr Gegend , dte noch vor karxer Zeit vielei* RHobe-»
reten wegen sehr berttohtigt wnr) gibt es Stellen, wo, so weit
iIhs Atige reicht, keine Spar eines vegetabilischen Lebens bm
sehen ist. l>er gsnse Boden ist nackter Fels oder mit losen
in^ chaotischer Wildheit sich aafeinander thürmenden Dolomit«-
Blöcken bedeckt. Hunderte von Dulinen, worunfer mehre eine
seuhreebfo Tiefe von 00 Klaftern erreichen und als offene
Gräber grässikher Unthaten beseiclinet werden y vermehren
die Wildheit dieser leblosen SteinwCfste.
Das Sandstein-Gebiet hat eine sehr dankeibraone Farbe.
Schon an der Farbe erkennt man oft das Sandstein-Gebilde aus
weiter Ferne. Da die meisten Felsarten des Sandstein - Ge-
bildes sehr leicht verwittern und durch WMBer serstörbar
sind, so ist das ganse Sandstein-Gebiet nach allen Richtungen
tief eingerissen und ausgewaschen. Alle Höhen sind abge-
i*ondet, vieljoohig, breitrückig. Die Berg-Abhünge sajift ab*
fHÜend. Die Tliüler flach, vielseitig gekrümmt, mit sehr wenig
Gefalle. An Wasser hat es Obcrfluss. In allen Thäiern
findet man Bliebe, die sehr häufig an der Grenze des Sand*
Stein-Gebietes sieh unter dem Kalkstein verlieren. Der Boden
des Sandstein - Gebietes ist der Vegetation sehr günstig, be-
sonders für den öl- und Wein-Bau. So ist die Gegend von
Visinada bis Buje ein ununterbrochener Wald von Ölbäumen,
ewiselien denen die herrlichsten Weinreben in malerischen
Gttirlaiiden-Formen von Baum ku Baum sich wellen.
Nun Et\«as über die geognoslisch -geologische Beschaffen-
heit dieser Gegenden. Von primitiven und Transitions«
Felsarten Ist gar nichts so finden. Alles ist sekundär,
und unter den Gesteinen dieser Periode ist der Kalkstein am
vorlierrschendsten. Dem änssercn Ansehen nach sind alle
Kalksteine einander sehr ähnlich und für alle Arten besteht
Vier Name Karst-Kalk. Bei näherer Untersuchung eeigen sieh
grosse Verschiedenlieiten , sowohl in mineralogischer, als in
geognostiseher und geologischer Besiehung bei dem Karst-
Kalke. Ich gebe duhcr eine kleine Darstellung aller Felsarten
nach ihrer geoJogischen Rciheiftfolge.
Oolith} grau, gewöhnlich dicht, bisweilen ansges&eichnel
oolithisek; selten ciitJiäk er organische Reste. Ich faiMl nur
4S8
eilte 0eh5n gefiirchte Terebratnie. Er ist «Mgeseichnet
ge«obichtet, die Sohicbten fulleii em hfiofigsten naeb Sttdwecl'»
west Oier-'fjaibaek in ICrm, Kamemak in UngaHscAcn Lito«
rate* leb most bemerken ^ «lass dieee FeleerC in Ober -^ KräiM
anweit des Terghu an der Alpe Cstemi Pr$t mit Änmoaiten
verl&önmt«
Nro. 1« Sebwarser Kaili. Bisweilen aoeb mir
•ehr dmiliel grau» dieht, grobtobieferig ; er ftlbrt selir oft
gm^gse linsenförmige Hornstein-Mugeln. Von PetreFakten eiit*
liült er sehr schöne Fiseh - Abdrücke , die naeb Heckil den
Fisch- Abdrücken in den SakUnhofer Schiefern am nächsten
kommen« Auch Alveolinen finden sich bisweilen in den
obersten Schichten.
Der schwarse Kalk ist ansgeseichnet geschichtet » die
Schichfen fallen snm Theil nach Sflilen, com Theil nach Norden*
Er erscheint am Kant als die zn unterst liegende Felsarl«
Vorkommen: Cotmen^ GrUcke, Scappa etc. am Kante.
Nro. 2. Dolomit, g***», sehr selten gans weiss; ge*
wölmlich feinkörnig , bis ins Dichte übergehend ; sehr selten
blasig mit Kalkspath-Krystallen, nie Bitterspath. Oft erscheint
der Dolomit Breksien- artig so, dass lichte Dolomit - Masse
dunkle Dolomit - Brocken einfiüllt, wie au JJppa am Kant in
Kram^ und l4oseU%%a in letrien. Die Sfiulen des Tempels des
August su P^la sind aus derlei Dolomit-Beeksien. Oft findet
man in dem Dolomite Aueseheidungen ?on gelbem ochrigem
Eisensteiny s. B« an der Ost » Seite des Monte maggiore. Der
Dolomit ist ohne Versteinerangen ; nur in dem dichten fand
ich, jedoch sehr selten, Bruchstücke von H i p p n ri t e n. Bisweilen
findet man ihn geschiotitet; hünfiger ist er aber ongeschicheet*
Der Dolomit ist auf der Ost-Seite dos Kanlee sehr verbreitet,
m. B« um Clana^ bei Fiumej am Monte maggiore^ nm Casielr
nouovo. Weniger findet er sich auf der West -Seite des'
KanteSy s* B. in der Gegend von Orieig^ SaUei etc. Alle
Dolomite riechen beim Zerschlagen nach Scbwefrlwasser«
8toif-6as.
Nro. 3« Hippu ri ten-Kal k (unterer), gel blich weiss^
diolit, bisweilen feinkörnig. Von Petrefakten ftihirt er:
üippuriten, Echiuiten, Poeten, Podopsis, etc*
439
Wohlerhaken« Exemplmre ?on Hippjiriten fimieii rieh In
der Gegend von Püino and Marzana in Jslrien. Um P0la in
Unter-htrien ist der Hipptiriten-Kalli welch, daher sehr leiebt
mit harten Werkceiigen kb bearbeiten. Die interessanten römi*
sehen Denliinäier ea Pola^ s« B. die majestätische Arena, dio
prachtvolle Porta aurea, der herrliche Tempel des Adoustds be*
stehen aus derlei Ilippttriten<Kali(, welcher alle aus den interes-
santen römischen Steinbrflchen von Veruda stassmt« Der Uippit-
riten-Kalk seigt sich mitunter grau, sehr dicht, hart und spaltet
sich nach der Scliichten-Lage in schöne Platten, s, B. be{
CarfttM&a^ su Galignana etc. in Islrtetu Dieser ist der ver-
meintliche Istrianer lithographische Stein* Im C^arpane-Thale
findet sich Hippuriten-Kalli, der naeh Farbe und Form gans
einem sllnrischeu Kalke gleicht. Im j^nic/o-Thale S Stunden
von Pinquenlä ist der Hippuriten-Kalk sehr schön von rother
Fürbuiig, gati'4S ähnlich manchem Tyroler Übergangs- Kalk. In
der N&lie von Sovrgnaco führt derselbe bisweilen sehr mächtige
Stöcke von Eisenkies, der bergmännisch gewonnen und eur
Vitriol- und Alaun -Fabrikation verwendet wird, ^on diesen
Kiesen scheint die rothe Filrbnng des Hippuriten-Kalkes her-
zurühren.
An der oberen Grenxe des IIippnriten*Kalkes kommen an
Bkehren Orten in Ittrien Steinkohlen vor; es sind sehr
Bitumen-reiche Schwarskohlen. Im Carp^n^ -Thale werden
dieselben abgebant. Die Gesammt- Mächtigkeit der Kohlen
und Zwischenmittel ist 60 Fnss. Die Kohlen- Flötae, deren 6
sind, haben eine Mfichtigkeit von 3' bis 6 Zoll. Die Zwischen«
mittel sind weisser Kalk, grösstentheils aber bituminöser Kalk,
Einzelne Schichten sind voll Versteinerungen von Buccinum
und Cerithiom. Das ganee Verhältniss ist sehr ähnlich dem
Vorkommen der Steinkohlen an der Wand In Österreich in
der GosRU- Formation. Auch um Pinquenie sind die Kohlen
untersucht, auch da sind 5 kleine Flötse; nur die Zwischen-
Mittel sind hier sum Theil rother Talk , cum Theil bitumi-
nöser Kalk mit Alveoliiien und Nummuliten. Vegetabillsoho
Reste kommen bei den Kohlen nie vor.
Bei SL'Slefano im Quielo'T\\o\e in blrien entspringt in
dem Hippuriten-Kalk ein warmes Schwefel-Bad. Der Hippa«»
440
Htc^n-Kfllk ist aosgezeiohnet geschichtet. Das Verfluchen iler
Schichten ist auf lange Strecken sehr konstant. Im östlichen
Isirien ist das Fallen der Schichten östlich, im Innern des
Landes nördlich. Der Hippariten-Katkstein swischen Pinquente
iind Motiiona, der das Triester Sandstein - Gebiet durchgeht,
seigt auf der Sfid-Seite ein südliches, auf der Nord-Seite ein
nördliches Fallen der Schichten. Am Karst fallen die Schichten
des Hippuriten-Kalkes' südwestlich. Der Hipporiten-Kalk ist
in Unter 'I Strien das herrschende Gestein. Das ganze Tafel-
land von Pola bis Pisino besteht aus Hippariten-Kalk. Auch
der Kalkstein - Zug von Euje, dessen wir früher ervi^fihnten,
besteht aut Hipporiten-Kalk. Am Karst hingegen findet er
sich seltener. Auf der West-Seite hat er kaum eine Mächtig-
keit von 6000 Klaftern ; in der Gegend von Materia ist er
nur angedeutet, im östlichen Karst nm Lippa gar nicht
vorhanden.
Nro. 4. Nummniite n-K alk, unterer; gelblichgraa,
dicht. Die Kalk-Masse enthftlt einzelne zerstreute Nummuliten
und Alveolinen eingeschlossen. Ausgezeichnete schöne und
grosse Alveolinen finden sieh zu Sammaria am Karst, In
den untersten Schichten des Nummuliten - Kalkes sind die
Nummuliten nur von der Grösse eines Punktes, so dass sie
mit unbewafliietem Auge gar nicht zu erkennen sind , z. B.
bei Doleine unvreit Lippa am Karst. Der Mummuliten-Kalk
Ist deutlich und regelmässig geschichtet. Die Stellung der
Schichten ist gleich mit der Schichtenstellung des unter ihm
liegenden Hippuriten - Kalkes und des auf ihm liegenden Sand«
Stein-Gebildes. Er hat keine grosse Mächtigkeit und findet
sich in Istrien im Carpano -Thnle^ ferner zu Vtsinade , am
Karst zu Doleine^ bei Castelnuovo^ Opschina^ im Litorale an
der LuisenS'Strasse im Z>ra^a-Thale.
Sandstein -Gebilde.
Nro. 5. Schiefert hon, grünlichgrau, dünnschiefertg,
weich ; er enthält keine organischen Reste. Er ist geschichtet;
die Schichten entsprechen der schiefrigen Struktur der
Felsart, ihrer Lage nach aber gnnz derjenigen d«r unter-
li<*genden Gebirgsarf. Der Schieferthon bildet meistens das
44t
Hefitiiegende des Sandstein-Gebilde«, e. B. mn Aliana tnlHrien^
Doleine in Kram* Ferner ersclieint er auch In Wechsel-»
Lngerunor sowohl mit Sandstein ^ Pinquente in Isirien, Fei-
iiri» in Krain —, als aach mit Nummaliten-Kalk e. B. in der
gansen Sadselte der Zechilsckerey in htrien , Heiiemekaft in
Krain* Endlich Itommt er als oberstes Glied des Sandstein*
Gebildes vor, s. B. West-Seite des Monte maggiore in htrien^
Grafenbrun in Kram*
Der Schieferthon ist nie von einer grossen Michtiglieit
Nro. 5. Sandstein, gran, in verwittertem Zustande
braun; gewöhnlich feinliörnig, mit beigemengten Glimmer*
BlAttchen. Selten Lömrot er Konklomerat<arttg vor, • wo dann
grössere Sandstein*6eschiebe, oft von Fanstgrösse, durch fein-
körnigen Sandstein gebunden sind : F<m/m-ThaI in Krain* —
Von vegetabilischen Resten enthält der Sandstein Abdrücke
von Wurzeln, Stämmen und Blättern. Die Abdrücke kommen
Immer nur auf den Schichten-Flächen vor und zwar auf der
einen Fläche konvex, auf der andern konkav ; also Abdrücke von
Eindrücken. Am häufigsten sind die Wurzel-Abdrucke (Vermi-
kuliten genannt, vermuthlich weil sie Ähnlichkeit mit Fährteii
von Würmern haben). Viel seltener sind Stamm- Abdrücke.
Ich fand bei Triest ein 4 Fuss langes, über V/.^ Zoll dickes,
in die Länge gestreiftes prachtvolles Stück eines baumartigen
Fucus? Wurzel- und Stamm -Abdrücke sind immer Sand-
stein- und auch von gleicher Farbe mit demselben. Die
Blätter- Abdrücke kommen immer auf andern Schichten vor
und nie mit den Wurzeln oder Stamm - Abdrücken zu-
sammen. Sie sind von dunklerer Farbe als der Sandstein,
oft ganz schwarz ; da sie aber höchst wahrscheinlich schon
bei lhi*er Ablagerung sehr zerstört wurden , so sind sie
äusserst unkenntlich ; Fnkoiden scheinen es aber nicht zu
sejn. Von animalischen Resten ist in dem Sandstein keine
Spur zu finden. — Der Sandstein ist ausgezeichnet deutlich
gescliichtet; die tiefsten so wie die höchsten Schichten des
Sandsteins, d. h. Jene Schichten, die zunächst den ihn untcr-
tenfenden älteren oder ihm aufgelagerten jüngeren Kalken
vorkommen, fallen sehr regelmässig und gleich der Schichten-
Stellung der unter teufen den oder aufgelagerten Felsnrten.
442
Bei Jenem SaitcUtein aber, der Yon den liegenden oder
hangenden Gesteinen entfernter, so sn sagen gegen oder in
der Mächtigkeit des Sandsteins liegt , erleiden die Schiebten
grosse Veränderungen*, indem sie nicht nnr nach allen
Weltgegenden» sondern auch unter den verschiedensten Nei-
gungs- Winkeln fallend getroffen werden. Häufig findet man
gewundene, gestauchte und gebogene Sandstein • Schichten,
letzte oft mit sehr gespitzten Winkeln, und dennoch sind die
Schichten auch bei der stärksten Biegung kaum angesprungen,
noch viel seltener gebrochen* Sehr interessante Biegungen
und Windungen des Sandsteines findet man bei Triebt anf
der neuen Strasse gegen 0p9china \ auch zu Socerga u. s. w*
in Isirien, und zu SL- Veit in Erain. Die Mächtigkeit des
Sandsteins in dem Sandstein • Gebiete ist sehr verschieden;
oft erscheint er nur in der Dicke einiger Schuhe^ zum Bei-
spiele am Monte maggiore zwischen Schieferthon und Numma*
lithenkalk gelagert. Oft erlangt er wieder eine sehr grosse
Mächtigkeit; so dehnt sich der Sandstein von Triest nörd-
lich bis nach Ciulel vener e in htrien^ in einer Mächtigkeit
von mehr als 14,000 Klafter aus. In dieser ganzen Mäch-«'
tigkeit finden sich wenige Schieferthon • Schichten und von
Nummuliten Schichten habe ich nnr eine, nämlich in der
Gegend von Gason getroffen. Im Allgemeinen wechselt der
Sandstein viel häufiger mit Schieferthon, als mit Nummuliten-
Kalk. In dem Triester Sandstein*Gebiet erscheint der Sand-
stein hänfig als das unterste Glied des ganzen Gebildes, s. B»
bei Opichina\ als oberstes Glied fand ich ihn da nie. In dem
Görzer Sandstein -Gebiete hingegen erscheint er häufig als
oberstes Glied des Sandstein -Gebildes z. B. ober D^rnegg
in Kram^ während er sehr selten als unterstes Glied des
Gebildes anzotrefifen ist«
Nro. 6, Nummulite n-K a 1 k, o b e r e r. Licht-brann, selten
grau. Die Nummuliten sind so häufig, dass das ganze Gestein
aus selben besteht. Es ist jedes Stück so-zu- sagen ein Konglo-
merat von Nummniiten. Einige Nummuliten-Bänke zeigen an
ihrer untern Scheidung gegen den Schieferthon Nummuliten«
Exemplare von Sy^ Zoll Durchmesser, 9. B. in der Nähe von
Pinquente in htrien* Von anderen Petrefakte» ist der Niunniu«
44t
üMn-iUlk Biemlieh leer; mm hSoigeten Ahri er nodi Refteporen^
ff, B. om Vragfie in blriem. Alveolinen finden sich in den
•beren Nommaliteii-Kalk viel eeltener, ale in dem nntem. In
der Nfthe ven Phguente in Jilrien lieninit in dem Nummnlken«
Kalk eine Schieiit von hartem kalkigem Tbon- Mergel vor.
Dieee Sobieht ist voll von Versteinerungen von Ecbinus,
Spntangtts, Cardinm, Lim«, Peeten, Tellina,
TrochuSy Vermetas etc. Eben so kommt auch weiter
naeh Osten daselbst ein Thoneisenstein mit Petrefakten vor.
Der obere Nnmmuliten4CaIk ist aasgeseiohnet gescbiefatei«
Die Schiebten desselben sind in gleicher Richtnng ond unter
denselben Neigongs- Winkeln, wie die mit ihnen in gleichförmiger
Lagerung wechselnden Sohieferthone und Sandsteine. Am
Fusse des Afofäü tnaggi^re^ Westseite, seigt sich der Mommi»*
litett-Kalk regelmftssig in der Richtung von Süd nach Mord
seiger serklüftet.
Der Nnmmuliten-Kalk erscheint in dem Grebilde des
Sandsteines nie im Liegenden. Am htfufigsten hat er den
Sehieferthon, mit dem er auch Eum öftern wechselt, au seiner
Unterlage. Auch mit Sandstein wechselt der Mummoliten-
Kalk; aber die ihm sunäohst liegenden Schichten sind immer
Schieferthon« Der Nummnliten-Kalk hat oft eine grosse Mfich«
tigkeit, ff. B. in bkien von Capich^See durch die ganze
ZscUf^eher^sf. Es gibt eincelne Mnmmuliten* Schichten von
M und mehr Füssen; oft liegen derlei Schichten ohne
ZwischenoMltel in einer Blächtigkeii von 150 Foss ond da-*
rfiber, s. B. um Vragne in btrien.
Da der Nummuliten -Kalk viel weniger als der mit ihm
wechselnde Schieferthon verwittert, so bilden die Nummniiten-
Schichten oft ganze Fels-Riffe mit senkrechten Wänden. Auf
derlei ganz freistehenden Nnmmaliten - Riffen findet man in
iHrien mehre Städte, s. B. Alb$n€ty Pinquentey Montana. Von
Ferne gesehen nehmen sich diese Städte sehr malerisch
aus, indem sie durüb ihre freie, hohe, soheinbar oft ganz unzu«
gängiiche Lage, so wie durch das schwarze tkurmreicbe Ge-
mäuer einstiger BeCastignngen mehr das Anaehen alter grosser
Ritterburgen, als bewohnter Städte haben^
Jene Gegenden des sonst so fruchlbarctfi Sandstein-
444
tiebiete«, wo der Nanmuliten-KAlk vorherrtoheiiil «afcrkt, siml
eben so kahl und niickt, wasserlos uud bAunileer, wie die
wüstesten ATor^Z-Gegenden, z. B. West-Seite des M^nie maggw€
in Utrien^ die wfiste Insel Seulia Ü St,*Märeo nitrdlich von
Veglia*
Die Verbreitangy Lage und Müehtigkeit des oberen Numoiu-
liton-Kalkes in dem Sandstein^Gebiete ist sehr verschieden.
In jenen Gegenden , wo der Sandstein sehr mfiehtig ist,
E. B« Gegend von Triette Gegend von FeiHrU% ete., ist der
Nummniiten • Kalk beinahe gans verschwunden. An andern
Orten ist er wieder ungeheuer vorherrschend, b. B. die
ganse Insel Se0lio di St.- Marco* Im Gänsen betrachtet iet
das Triester Sandstein - Gebiet reicher an Nummuliten-Kalk,
als das G/frxer. Das TVte^/er Sandstein- Gebiet hat in seinen
liegenden Schichten wenige und nie sehr mfichtige Nummu-
liten-Schichten aufcuweisen; gegen die Hongendschiohten aber
wird das Gebilde sehr mächtig und vorherrschend , s. B. in
der Ziekiiseherej^ ^ wo der Nummuliten-Kaik su "einer Höhe
von :iOOO Fuss sich erhebt , und um Prest in der ZschUsche^
rey, wo der Nummniiten-Kalk eine wüste dollinige Hochtafel-
land-Ebene bildet.
In dem Görzer Sandstein-Gebiete erscheint der Nummu-
liten-Kalk im Liegenden der Formation öfters auf dem Schiefer-
thon in einzelnen oft mehre Klafter dicken, weit aoseinan*
der stehenden Bänken; gegen das Hangende des Sandstein-
Gebretes wird er aber seltener, und in den letaten Schichten
des Hangenden der Sandstein-Formation ist derselbe gar nicht
vorhanden.
Nro. 9. Hippu riten-Kalk: oberer, grau, gelblich^
grau; dicht, oft feinsplitterig, ins Grobkörnige ; krystailinisch.
\oi\ Versteinerungen führt er Hippurlten (mitunter prachtvolle
Exemplai*e), seltener gefaltete Terebratein und kleine Rete-
poren. Er ist ansgeceichnet geschichtet, die Schichten fallen
gans nach dem unterliegenden Sandstein-Gebilde.
Als Zwischenglied erscheint bisweilen da, wo dei* Hippu-^
riten-Kaik auf dem Sandstein-Gebilde liegt, ein gan« schmaler
Streifen von rothem Sohicferthon oder ganss aufgelöster rotlier
Tkon^ K. B. «m Nnn99^ in Krain.
449
Der obere Hippvriteii-Kalk htkt eine grosse MAohtlgkeit*
Der N0n§s c. B« in Krain^ Koicher eine Höhe von 4698
Wiener Fitsten hat, besteht snr obern Hülfte ens selbem. Von
dem Orte der Scheidung erhebt sieh derselbe in senkrechten
Wänden an iOOO' empor. In diesen Wfinden finden sieh,
besonders von St. Veit hinauf, die in allen Kabineten ver*
breiteten scliönen Krainerisehen Hippuriten. Man findet sie
oft in stehender Stellung mit der Stellung der Schichten,
Auf der Höhe des Nwoi ist der Hippuriten- Kalk nach den
Schichten verwittert, die sehr viel Ähnlichkeit mit den Karren-
feldern in den Kalkalpen selgen«
Der obere Hippuriten • Kaik. der fiberali auf dem GSrxer
Sandstein-Gebilde aufgelagert ist, trügt von Gör% an bis fium
Aenes den Charakter des Hochgebirges; weiter von da nach
Osten über Aielibetg ist er gebirgiges Tafelland.
Nro. 8. Kalkstein, graner; bald lichter bald dunkler,
dicht* Der dunkle ist bisweilen mit Kalkspath-Ädern durch-
zogen und stinkt beim Zerschlagen nach Bitnmen. Er führt nie
Versteinerungen: ich wenigstens konnte ungeachtet meines fleissi-
gen Suchens in diesem und dem folgenden keine Spur einer
Versteinerung : finden. In der dunklen Varietät dieses Kalk-
steines finden sich kleine Partie'n und Adern von einem
gelben matten Thonelsensteine, genau so wie er in den Dolomiten
des Monte maggiore vorkömmt. Dieses Kalkstein-iBebilde sieht
in gleicher Richtung mit dem Nonoi von NNW. nach SSO.,
gestellt swischon dem Gör%er Sandstein-Gebiet in SSW. und
dem Kalk- Tafellande in NNO. Bei Pretn in Krain^ das in
dem Gebiet des GBrzer Sandsteins liegt, sieht man deutlich,
Wie der Sandstein den Kalkstein nntertenft. Bei Grafenbrunn
NO. von Prem kömmt der Sandstein unter dem Kalke wieder
KU Tage hervor. Man sieht an diesem Orte nicht nur die
Auflagerung des Kalksteins auf dem Sandstein, sondern auch
den allmählichen Obergang von Sandstein durch den Schiefer-
thou in den Kalkstein sehr deutlich. Wenn man aus dem
OöTMer Sandstein -Gebiet des Z^ra^a - Thaies Ober die Höhe
von St. Cosmo nach Buccari am gleichnamigen Meerbusen
hinabsteigt, so findet man eben das Verhältniss wie bei
GrafenhrunMy nur ist der Kalkstein um vieles lichter.
44M
Nro. T. Kalkstein, «»hr lioht; gelblich gmn; dicht;
miitt im Brache; aeigt an der Sonne glänseiMle Pttnk^heo.
Brach »neben ins Splitterige; fihrt keine Versteinerungen;
er hat ungemein viele Ähnlichkeit mit der harten Kreide
von Godar. Am ASonte maggiore ist er beinahe weiss, dicht,
ins höchst Feinkörnige, splitterig im Bi*uehe; ist ungemein
Khnlich grössern alpinisehen Kaiken , die zwischen der primi«*
tiven und der Transitions - Penode sieh stellen. Br ist ge^
schichtet. Dieser Kalkstein liegt auf dem Nummnliten « Kalk
des Triesier Sandstein -Gebietes, von Manie maggiore durch
den ganzen Zschitfchefi' Boden bis nach Servoto bei Trieft.
Eben so liegt er auf der Höhe des Gebirg-Zugs, der von NW.
nach SO. zwischen Vodige und Gelluz sich stellt und aus
Dolomit besteht, in dessen Nähe aber, wie oben beim Dolomit
erwähnt, Jlippuriten- Reste zu finden sind.
Ober die Lagernngs - Verhältnisse dieser bezeichneten
Felsarten lege ich Ihnen einige Profile bei«
Ich muss hierzu bemerken, dass die erste Zahl bei jeder
Schicht die Weltgegend angiebt, wohin dieselbe fällt; die
zweite Zahl bestimmt den Neigungs- Winkel ^ unter welchem
dieselbe fällt.
Die Schichten sind alle mit einem, in 24 Stunden einge«
theilten Kompasse abgenommen. Jede' Stunde enthält 15 Grade,
die Azimuthe sind nach Osten gezählt: hora 1 = 15^, h.
24=360^« Die Abweichung der Magnetnadel ist nicht be-
rechnet. Die Fallungs- Winkel sind mit einem gewöhnlichen
Gradbogen abgenommen : 0 ist söhlig, 90^ ist seiger. Ich habe
ungeachtet einer sehr grossen Fertigkeit im Schichten- Abnehmen
dieselben überall, wo es nur möglich war, mit angelegteoi
Zeug bestimmt.
Die Lagernngs • Verhältnisse des Oolilhes sind nicht an-
gegeben ; doch muss ich bemerken , dass derselbe auf einem
rothen Sandstein liegt, der aber nicht mehr in unser Gebiet
gehört, und worüber ich bei einer andern Gelegenheit Einiges
mittheilen werde.
Alle anderen Verhältnisse der Gebirgsarten ergeben sieh
ans den beiliegenden 4 Profilen auf Tafol VI und VII,
44T
ProfU A. Von Camixza darch den Aria •Cnnnl nach
Alttma in litrien^ in der Richtung ron SSW. nach NNO.
CVrmfssn, so wie der wüste gans nnbewohtite Ar$u^
Canai bis liin gegen Albona gehören sam nntern Kalk-Tafel-^
fand von btrien. Albtma liegt im Gebiete des TrieHer Sand«
Steines. Die Schichten der bezeichneten FeUarten liegen
afle sehr regelmllsslg aufeinander und geben den evidentesten
Beweis, dass der Sandstein und obere Nummnliten»Kail& auf
dem Hippuriten-Kallc anfliegen. Dass der i^r^n-Canal spfiter
entstanden ist, ergibt sich ans der Schichtenstellung an seinen
beiden Ufern.
Profil B. Von Vrarjna ff her den Monte maggiore, das
einsame Kloster Veprinax nach Volosca am Meerbusen von
Fiume in Istrien^ in der Richtung von West nach Ost.
Die Schichten des Nommoiiten - Kallies fallen hier unter
den Dolomit; an der Scheidung Ittsst sich die Lagerung nicht
genau ermitteln; gewiss aber liegt der gelbe Kalk Nr. 7 attf
dem oberen Nummuliten-Kalh.
Profil C 1, 2, 3. Von Buje in htrien Über Trieft bis
cur Höhe des Berges Nitnoi in Krain\ in der Richtung von
Sttdwest nach Nordost.
Auf dem S. 438 beseichneten Hippuritenkalk- Gebilde
von Buje eeigt sieh der Triester Sandstein regelmässig
mit abfallendem Niveau gelagert und Ewar bei Buje sOd*
lieh, bei Coitehenere nördlich fallend. Bei THest liegt der
Sandstein gans deutlich auf dem nntern Nummuliten - Kalk,
der mit dem Hippuriten-Kalk im Innigsten Verbände steht. — *
(Bei Seiiana ist Hippuritenkatk swischen Dolomit und erscheint
hier als Zwischenlager. Der kleine Maasstab muss entschul-
digen ; denn, betrachtet man die Neiguiigs- Winkel von Femetlich
und SessanCf so muss der Hippnriten-Kalk den zwischen ihm
liegenden Dolomit fiberlagern.) — Unter dem Hippuriten-Kalk
am KarH liegt der Dolomit, der bei Droshowitx auf schwarzem
Kalk liegt. Alles sehr regelmässig. Von Urabzhe nördlich
erscheint das Görzer Sandstein-Gebiet mit den oberen Nummn*
liten-Katken , und auf diesen in regelmässiger Lagerung der
obere Hippnrlten-Kalk des Nanos.
Profil D erstreckt sich von Vtmada fiber Mentom^ Pin-
448
queniei anf die B^he de« ZickUscken-Bo^htu in Islnm^ dmui aber
den Karsi bi« nach Schambje in iCrfliii in der Richtung von
Südwest nach Nordost E« ist beinahe mit dem Profil C
ganz fibereinstioimend , nur liegt es am 4 Meilen östlicher.
Vüinada liegt aaf dem antern Hippuritenkalk- Tafelland ven
Jttrieny wie Carnix&a im Profil A. Auif diesen Hipparltefi-
Kalk folgt regelmässig aufgelagert der untere Nummuliten-
Kalk ; auf diesen ebenfalls in regelmässiger Lagerang das
Sandstein-Oebiet von Trust. Bei SL Stepkano ist der Uippu-
riten-Kalk von Buje^ Profil C, S. 338. Der Hippurlten-KaHc
fällt auf der südlichen Abdachung nach Sttden, auf der uörd«
liehen Abdachung nach Norden« Der Triestiner Sandstein
Ist regelmässig mit abfallendem Niveau aof diesen Kalk ge*
lagert; er erselieint daher awisohen diesen aud den frflheren
^von Vümaia muldenförmig eingelagert. Bei Moniona führt
er Bänke von oberem Nummuliten-Kalk. Auf der PingneHte*
Seite liegt der Triester Sandstein ebenfalls anf dem Hippo*
riten-Kalk mit regelmässig abfallendem Niveau^ Im Z4chkiekenr
Beden aber fallen die Schichten des Sandsteins mit vorherr-
schenden oberen Nummuliten* Kalken widersinnisch nnd
scheinen den Dolomit bu nnterteufen, wie im Profile B ^m
Monle maggiore — (der Kopist hat die mit dem Nummuliteii-
Kalke wechselnden Schieferthon-Schichten ansgetupft, sie sollen
sowie am Manie maggiore ungetupft seyn). — Auf der Höhe des
Spevniza-Berges so wie des Schabnik seigt sich der gelbe
Kalk. Auf dem Dolomit des Karefee liegt regelmässig nuf"
gelagert der untere Nummuliten-Kalk , dann folgt ebenfalls in
regelmässiger Lagerung der Sandstein des G9r%er Gebietes,
der bei Schambje deutlich von dem graaen stinkenden Kalke
Nro» 8 überlagert wird.
Anf diesem Profil ist das Farben-Schema filr alle.
Wenn man die Lagerangs - Verhältnisse der früher be*
seichneten Felsarten ausammenstellt^ so lässt sich aus Hau-
derten von Beobachtungen mit apodiktischer Gewissheit fol-
gende Reihenordnung derselben von unten nach oben aufstellen:
Der Oolitb und Jurakalk von Oberlaiback liegt auf einem
rothen Sandstein, den wir hier nicht weiter berühren wollen.
Am Karet liegt der aebwarae Kalk zu unterst ; auf ihn folgt
449
.DoJoaik, nnterttr Hipporii^fi-Kalk ond unterer NuinmoUleii-
Kdk, beide in innigstem Verbände. Auf den ontern JNaoiuiii-
liten-KaÜL folgt dus Sandat^n-Gebilde, bestehend aus Sobiefer-
tbon, Sandstein und dem oberen Nummniiten - Kalk. Dass
die beiden Sandstein - Gebilde von Triiit und G9rM mineralo-
giseh ein gleiekartiges, geologisch ein gleichseitiges Gebilde
sind, gebt schon ans den oben beim Sandstein angeführten
Fundorten hervor ^ wo ich immer einen Fundort ans dem
THester und euien Fundort aus dem 6ör%er Gebiete anführte.
— Auf dem Sandstein • Gebilde liegt der obere Hippuriten«
Kaiky SU dem wir auch den gelben Kalk Nro. 7 und den
grauen Kalk Nro. 8 sfiblen wollen.
Zweifelhaft bleibt nur» ob das TWes/er Sandstein-Gebilde^
dessen oberste Schichten so reich an Nummuliten sind, unter, au
oder auf dem Dolomite liegt. Mach der SteUnng der Schichten
des N«mmnliteii-Sandstein*Gebildes, die vom Monte majore an
durch die ganse südliche Zgckitsckerei durchaus widersinnisch
fallen, könnte man auf ein üntertenfen des Njummuliten-Kalkes
unter dem Dolomite sehliessen; da ich aber nirgend, .unge-
achtet meines sehr fleissigen Snohens, eine wirkUehe Auf-
lagerung des Dolomites finden konnte, so wäre es viel su
gewagt, ans der blossen Schichtenstellung das Durchgehen
der Mttmmullten*Schichten unter dem Dolomite ansnnehmen.
Gans bestimmt aber gibt es einen untern und einen
oberen Hippnriten • Kalk, swisehen denen das Sandstein • Ge«
bilde als Mittelglied liegt, oder, was dasselbe ist: der Hippn-
riten^Kalk wechselt mit dem Sandstein*Gebilde.
Diese unwiderlegbare firscheinung ist In so ferne von
Interesse, als die Geologen bei der lotsten Versammlung
der Naturforscher in Yemüg (^ wenn ich recht berichtet
bin, denn Ich war, obwohl gans in der Nähe, nicht bei der
Versammlung — ) sich allgemein dahin ausgesprochen, haben,
dass alle Nummuliten - Schichten der tertiären Zeit «Periode
angebdren, und dass In den sekundären Formationen gar keine
Nummuliten su finden sind. Wie will man nun die Auflage-
rang von gewiss snr Kreide -Formetioa gehörigen Gebilden
auf Nummuliteti führenden Sandsteinen erklären, wenn man
nlehtsugibt, dass in den sekundären Formationen Nummu«
Jahfgftag IStS. 29
430
Hten vorkommen ? Alierding« wird maii dmvenden y dass
diese Erscheinung dorch EmporiielMingf Dnwerfiiag «ml
Überstiirsang des Hlppiirilen - Kalkes auf den Sandstj»!« sa
erklären ist leh muss hierauf erwidern: wer jemals ein
nnigestttrctes auf dem Kopfe stehendes Gebirge beobachtet
hat (was in unsem Hoehalpen nicht gar so selten ist) , der
mass bei Ansicht obiger Lagerungs* Verhältnisse, die aof viele
Meilen sieh rerfolgen lassen und überall höchst regelmässig
sich seigen, augenblicklich jeder Überwerfungs-Hjpothese ent-
sagen.
Noch mnss ich bemerken, dass Berr tom Morlot, Unter-
snohnngs-Commissär des St^ierm&rkUcken geognostischen Ver-
eines, in der Wiener Zeitung Nro. S9S vom 8. Des. 1847
weine knrse Darstellung der geogr. •geologischen Verkällnisae
▼on I$trien nud dem eüdlichen frain, die ich meiiwm verehrten
Freunde Bergrath W. ÜAiDiiiGBa mfttheHte, «nd die in dem
-Berichte über die Mittheilungen von Frennden der Natur-
wissenschaften i« IFieHj Jahrgang 1847y S, 77, abgedrockt ist,
dahin berichten xu müssen glaubt, dass der Sandstein vonliiriem
das unterste Glied bilde , und dass der Hlppnriten4Calk ihn
aufgelagert eey. leh kann hierüber nur bemerken, dass ich
die Begrenzung des Sandsteines und Hippuriten- Kalkes von
SU. Lueia an über AAona^ Pimne , Vi$m«iia etc. gewa« unter-
sucht und überall die vollkommenste Auftagemng des Sand-
steines auf den Uippnriten - Kalk gefunden habe. So Ist
mir daher gan« unbegreiflieh« wie Herr v. MoRLor das Ver-
kehrte sehen konnte. Eben so sage ich in jenem Berichte
nichts von einer Etnerieiheit , sondern nur von einer grossen
Ähnlichkeit des TrieHer Sandsteines mit dem Co#0if -Sand-
steine, besonders jenem von Windkeh-Oarslen in Olwr-Ost^r'
reich* Den Wiener Sandstein, als welcher der Trieeter Sand-
stein oft betrachtet wurde, dürfte es schwer haken auf der
Südseite der Centrai-Alpen au finden; denn was KaraRSTKiH
für Flysch genommen hat, ist sum grttssfen Theile Melaaee,
auch Gosau-, Lins«, selbst Griiuwacken-^ndstein.
Meine Karte von leMen und dem sttdltehen Kfmm Ist
cur Hälfte fertig, dürfte aber noch einige Zeit brauchen, bia
Ml sie herausgd»e, da ich wahracheinlkdi das Littorale^
451
wenigilenfl einen Tbeil desselben, dasn nehmen werde. Sie
wird besonders Ober die Stellang der Sobiehten grosse Aof-
lehiflsse geben.
Es dffrfte Sie interessiren, dass Herr Frkier, Castos des
stlndisehen Lmkaeker Masenms und rtthmliehst als Botaniker
Dod Zoologe bekannt , der die Güte hatte , mieh auf meinen
Reisen so begleiten, wo mir seine grttndliohen Sprach-Kennt«
niMe angemein su Statten kamen , sehr viele Foraminiferen
gefonden bat und swar an den verschiedensten Orten , s. B.
vBiPgla^ Driestf am Monte maggiore^ in dem Schlamm dcjf
wineo Quellen sa St. StefanQ n. s. w.
W*
tJber
eine Eschara aus dein Kreide -Tuif von
Mastrieht^
von
Herrn Dn C. 6« Giebel«
Nicht leicht variiren in einer andern Thier-Kiaese die
generellen and spezifischen Charaktere hfiufiger und auffallen-
der, als in der der Polypen. Wiewohl diese Thierehen ohne
Ausnahme von streng regnlärem Typus sind, so i&önnen sie
doch oft genug ihrer kalkigen Wohnseile die Regularitfit
nicht bewahren. Thiere des verschiedensten Alters bewohnen
gemeinschaftlich denselben Stock, drangen sich an einem,
vielleicht durch Aussen-Verhfiltnisse begünstigten Theil sahl-
reieh Eosammen und finden sich an einem andern nur sparsam
und cerstreut ; auch vermögen nicht alle gleichviel Kalk-Substans
SU produsiren. Daher kommt es denn, dass wir an ein und
demselben Polypen-Stocke die manchfaltigste Gestalt der Wohn*
seilen specifisch nicht verschiedener Thiere beobachten ; darin
hat es vorsttglich seinen Grund, dass die suverllissige Be-
stimmung der fossilen Polypen-St5cke so schwierig ist, und dass
liereits in diese die grössten Irrthümer sich eingeschlichen
haben. Schon seit längerer Zeit mit der Vergleichnng der
Kreide- Bryosoen besonders beschliftigt, konnte ich anf die
fehlerhaften Bestimmungen der Gattungen sowohl als der
493
Arten in RoSüBa's Kr6jkle*Gebirge, denen Rxoss in seiner an-
gieieh werthvollern Monographie über das Bthmische Kreide-
Gebirge einiges Vertrauen sehenlLte, in diesem Jahrb. 1847 ^
S. 4M anfnierlisani machen und in einem besondern Aufsatae
ober die Polypen ans dem Planer-Mergel bei Quedlinburg in
der Zeitung für Zoologie etc. von d* Alton und Burmbistbr
184S, Januar 9 Nro. U und III die schönen Polypen - Stöcke
n&ber beseichnen, an denen ich meine Beobachtungen gemacht
habe. Bei einer nenlichen Revision der MuMlricUer Versteine«
rungen in Hrn. Sack's Sammlung fand ich eine Eschara,
welche, obwohl nur in einem fttnf Linien grossen Bruchstücic
vorhanden, mir wiederum die verschiedensten Zellen-Formen
neben einander zeigte und «war in noch auffallenderem Maase,
als die vellstKndigeii Stämme von Quedlinburg. Durch Hrn.
Sacks Freundllehbeit bin ich in Stand gesetzt, Folgendes über
dieses merkwürdige Stämmchen mitzuC heilen.
Der Polypen*Stock ist blattartig, flach ausgebreitet mit
bilateralen Zellen, die dem unbewaffneten Auge als mehr und
weniger deotliche Punkte in ziemlich regelmässigen Reihen
geordnet erscheinen. Dass er einer Eschara angehört, da*
ruber waltet nicht der geringste Zweifel. Das Fragment ist
am obern erweiterten so wie nm untern schmälern unvoll-
ständigen Theile, an den verengten Seiten dagegen unversehrt.
Die grösste Breite und grösste Höhe beträgt filnf Linien.
In der Länge einer Pariser Linie zählt man durchschnitt-
lich vier bis fttnf Zellen, deren Tiefe 0,V'' ist, was für die
Dicke des Stammes 0,2'" ausmacht.
Der innere Zellen- Bau ist an dem verletzten Rande sehr
schBn zu erkennen. Die Zellen liegen mit dem Rücken in
der Mittelwaud unregelmässig zusammen, sind im Durchschnitt
kreisrund oder verschiedentlich oval und die Jeder Seite
kommuniziren mit einander. Jede Zelle ist nämlich in ihrer
obern und untern Wand von einer kreisförmigen, elliptischen,
oder rektangolären oblongen Öffnung durchbohrt, durch welche
also alle Zellen in den vertikalen Reihen unter einander in
Verbindung stehen. Bei einzelnen Zellen finde ich auch eine
oder beide Seitenwände mit einer kleinern kreisrunden Öffnung
versehen , so dass ancli die neben einander liegenden Zeilen
4M
kMinimisiren. Die Zetten- Wände rini verteiri«deiier, meist
sehr ^ringer Didie«
Die weehselnJen Masseren Gestalten lier Zellen Insten sieh
nnter Kwel Hauptformen vereinigen , ven denen die eine die
mittle Fläehe des Terliegenden Fragmentes beherrseht, die
andere ringsum an den Selten auftritt. Wir betrachten die
letste suerst.
Ein regolflr^seohsseitiges erhabenes Maschen- Werk sehllesst
die oralen Zellen ein, wie es bei Esohara sexangniarls
GoLorüSS Vlll, IS der Fall ist. Diese erhabenen Rinder
sind oben abgerondet, nie gans eben oder sohsrf, t^n den
Seiten senkrecht oder altmählich abfallend, sehr sehen gesackt
oder gecXhnelt. In der Regel sind sie geradlinig, nur aus-
nabmsurelse gekrümmt nach innen oder nach nnssen« Die
Sechsecke bewahren ihre Regularität nicht imsMr. Sie er-
scheinen auch Ifinglich gestreckt, unregelmässig, verschoben
mit schiefen Seiten, wie bei Eschara irregularis Haoe*
üow's (Jahrb. 1839, Tb. 4, iig. 2), die aber immer noch durch
kreisrunde oder ovale Mfindnngen verschieden bleibt« Die
Verschiebung i^iird am häuigsten durch solche Zellen veran-
lasst, die sich awischen die regelmässig in alternirende Reihen
geordneten einschieben und dann auf Kosten ihrer einen
Nachbarin, bald der rechten bald der linken, sich ausdehnen.
Nor eine Nachbar^Zelle wird verschoben, weil ihrem Räume in
der neben liegenden Reihe die feste Wand sweier überein-
ander liegenden Zellen entspricht und diese dem Hervordringen
der Jungen Zelle hinlänglichen Widerstand leistet. Übrigens
scheint das Uereindrängen neuer Zellen nicht gans gesetslos
SU erfolgen. Über einander sah ich dieselben awischen drei
oder vier Zellen, neben einander zwischen je nwel Zellen-Reihen
und ebenfalls alternirend, so dass sie im ganaen Stocke in
Quincnnz geordnet sind. Zur Beitätignng dieser Beobachtung
gehören indess vollständigere Exemplare, als das vorliegende.
Die Zellen, oval oder kreisrund im Uuifange, werden von
einem dünnen Häutchen geschlossen. Im Leben war dasselbe
flach gewölbt, und so ist es bei den meisten Zellen noch. Bei
einigen spannt es sich eben aus, bei andern senkt es sieh
sanft ein. in seinem oberen Theile liegt die Mündung, Die
49ft
h«IbkpeMföriBig6 fiesCalt dertelUn eraehelnt sowdlen ei^M
breiter als hoch, siiweilen etwas hi»her als breit« Ihr unterer
Rand ist ganjfi gerade oder sanft eonvex, so.dassdie Mündung Halb-
nend-förmig wird. Die Ecken Terlfingern sich aoeh. wohl im
Hftuiehen^ wie die üürMir AtM Halbmondes, jedoch selten stellt
äiek dabei noch ein spitser Einschnitt in der MitCe des Randes
ein. Diesen spitsen Einschnitt beobachtet man öfter, wenn
der Rand gerade ist, ausserdem tiefere Buchten und recht-
winkelige breitere Ausschnitte an dessen Steile« Einige der
leinten mögen gewaltsame Verletsungen seyn, andere sind
wirklich natürlich. Diesen Ausschnitten gans widersprechend
ist ein von der Mitte des Unterrandes in die Mündung hinein«
ragender Zahn, wie er bei RosMuas Margina ria denticu*
lata Kreidegb. Tf. S, Fig. 3 immer auftreten soU. Die ganse
Mündung ist übrigens wulstig umrandet, und in dem Grade,
als sich ihr Unterrand hinsbaenkt, hebt sich der obere kon*'
veie, so dass man schief von unten in die Mündung hinein*
sieht. Geschieht Letztes, so findet man auch die Perforation
der Wand, die wir oben beeeichnet haben. Die Lage der
Mündung ist nicht immer regelrecht, nfimlieh dem obern
Rand der Zelle nahe gerückt und mit dem konvexen Rande
nach oben; sie schiebt sieh enweilen an die Seiten und kehrt
sieh in seltenen Fällen gana um, so dass der gerade oder
konkave Unterrand oben liegt. Bei verschobenen Zellen ist
die Mündung stets ans ihrer Lage gerüekt. Den jongen her-
vordringenden Zellen fehlt das Deck-Häutchen, und sie sind
gann geöffnet; wo aber des Häutcben vorbanden ist, ist die
Mündung länglich elliptisch.
An den Seiten und dem untern Thelie des Polypen-Stockes
verwischen sich die hezagonalen Maschen auf der Oberfläche,
indem an den Innern Seiten so viel Kaik-Snbstana abgelagert
wird, dass die Zeile rundlieh eingesenkt erscheint und die
scharfen Winkel völlig ausgefüllt werden. Die halbkreis*
ftrmige Mündung öffnet dann mehr als den halben Raum der
Zelle.
Nach der Mitte des Polypenstockes verwandeln sich die
eben beschriebenen Zellen in die n weite Hanptform» indem
die obern und untern Seiten der Hexagone vcrschwindeif
4M
und «be sekikiben Baken sieh «bronden. Diese Umwendlung
geschieht allmühlieh. Es erheben sich soerst die seicliehen
Ecken der Hexngone ond roriingem sich in d.ornertige Fert-
Sätze, welche bis an die Mdndnng der seitlich dsneben ge-
legenen Zeilen reiehcfli und hier die Mitte des Seiten-Randes
einnehmen. In andern FfiHen wendet sieh diese domartige
Verlängerung gegen die Mündung ihrer eigenen Zelle, hoch
ober deren Seiten hervorragend. Dann l>ehalten die Nachbar«
Zellen auch ihre hexagonale Omrandang. Schiebt sich eine
Junge ZeHe swischen den alten hervor, so ist der Fortsats
nur auf einer Seite der alten Zelle entwickelt, auf der andern
fehlt er völlig. Bei dieser Veränderung bleibt die obere und
untere Seite der Sechsecke meist unberührt. Sie verschwin-
den aber, sobald sich die untern Ecken des Hexagones ver-
längern und mit einem Dorn in der Mitte der Mündung der
untern Zelle enden. Bei diesen Zellen runden sich häufig
auch die Seitenecken ab, und wenn nun die Dorn-Fortsätse
nnentwickelt auftreten, so wird die Umrandung der Zellen
birnfürmig. Jedoch nie so schön als bei Eschara piriformis
60LDF., E. hippocrepis Goldf« und Cellepora labiata
Haoenow. Eine gans besondere Zapfen-Bildung entsteht durch
auffallende Verschiebung des oberen Randes der Mündung,
welche, noch ehe sie die unteren Ecken erreicht, in Dornen
sich hoch erhebt und hier den erhabenen Zeilenrand na^h
sich sieht, so dass die Nachbar-Zellen von hier an schon
trichterförmig einsinken. Diese Form der Mündungen hat
IIaobvow*s Eschara galeata, Jahrb. 1839 ^ i04,.denn
auch die obere Rinne fehlt nicht. E. ricata ib. M5 ist nur
der Umrandung der Mündungen nach gleich, übrigens völlig
verschieden. Wenn aus diesen Zellen-Reihen kleinere Zellen
hervorstreben, so verlängern diesell>en ihre erhabenen Ränder
meist bis an die obere Ecke der seitlieh höher gelegenen
und gleichen daher einem lang herabhängenden Beutel.
Die Benennung dieser höchst oigenthümlichen , dnrcli
ihre polymorphe Zellen - Bildung ansgeseichneten Escharn
überlasse ich dem, der den vollständigen Stamm derselben
findet und daran vielleicht noch grössere Manchfaltigkeit
beobachtet.
457
Ich filge nnr noch diis TerseichnisB der Polypen von
MütiridU in Hrn. Sack's Samoilang bei, weil damnter einige
noch nieht von Masiriekt gekannte sind, ohne auf eine Kritik
denelben oinsogehen, die wir von anderer Seite her erhalten
werden*
Eschara eyeloetoma GoLDruss.
Marginaria tenera Reuss.
Diastopora eonflnena Reij88, nioht veraehleden von
Diastopora eongeata Rauss,
Diseopora eirenm vallata Rioas*
Cellepora pavonia Haoinow, anf Cerioporen aitsend.
Ceriopora elavata Goldfuss ond C. diehotoma
GOLDFÜSS.
C. madreporaeea GoLDF. und C. eryptopora Goldf.
C. tubereolata n. #/?•, der C. spiraiis Goldfoso am
nSebaten verwandt.
C. boviata Haoenow, sehr gross, unregelmässig.
Astraea textilis Golof. und Ä. geminata Goldf.
Astraoa esoharoides Goldf.
Fnngia eoronnla Goldf. ^ viel grösser als die JEfMii*-
sehen und Queilinhurger Exemplare.
Retepora disticha Goldf.
Gorgonia bacillaris Goldf. Sämmtücho Figuren
3—16, Tb. VU an einem llandstüoL
Chrysaora graeilis Girb.
Lunnlites Goldfasai Haoknow.
Briefwechsel.
Nitthcilungcn an den Gelieimenrath y. Leonhard
gerichtet.
Wiesiaden^ 18. Juni 1848.
Die 8ch5neii Untersurbangen , welche Murcbison , Ybrnboi^ uiid
Keyserling in Russiand über das soj^enannte Kupferschiefer-Gebirge ge*
nuacht, haben diesem das Recht einer eig^enthümlichen geologischen Gruppe
gesichert , deren Fauna sich von Jener der älteren palAocoiscben Gebilde
wesentlich unterscheidet.
Sie haben indessen sowohl efnige recht interessante yersteineningen
des schon lange bekannten Dolomits von Olüeksbrunn, als auch nament-
lich das lokale Vorkommen dieser Formation an den Pfändern des Spsssartes
und Oientoaldes übergangen, worüber ich daher im Folgenden eiuige
Notizen zur Ergänzung mittheilen werde, ohne damit irgend Anspruch anf
wesentliche Vervollständigung machen zu wollen.
Was zunächst die Versteinerungen von QIMtfktvnn betrifft, ao be-
sitzen wir in unserer Sammlung 3 Arten Brachiopodrn, welche bis Jetzt
von dort noch nicht aufgeführt wurden. Es ist:
1) Productusn. «|i. , junge aber unverkennbare Exemplare , von
Graf Monster, dem wir auch die zwei folgenden Arten verdanken , als
P. spinosus Lamk. bezeichnet ; s. unten.
2) Terebratula subtumida M&nst. (wohl n. «f.)^ eise ansge*
seiebnete Pugnacee, der T. reniformis Pbill. des Bergkalkes an nächsten
stehend, ungefaltet
3) Terebratula bi sinn ata Munst. (ebenfalls «. sp.) der T.
elongata var. plica nahe stehend, aber viel breiter, mit schwachem
Sinns, ausserdem noch durch die schdnen Reste ihrer Farben - Streifen
interessant, welche ähnlich wie an Fig. 9 auf Tafel V des Jahrb. 184S
gruppirt sind, und deren helles Braun sie namentlich beim Befeuchten so '
deutlich hervortreten lässt, wie man es immerhin an T. vulgaris Schoth.
aus dem Muschelkalk von Lmnevilie sehen kann.
4M
Idi weh« nicht, 9b mmn bis Jettft Farben - SlreiAm m einer so alten
Terebratel kennt
Die Terebratula ?laeiino8a von IhiM^fefon and €MM9bmtm
ist ebenfalls eine neae Art , welche eine baldi|^ Besehrtibong^ verdiente.
Was nun die Zethstein-SHricbten im OitomoaM und SpB9$art betrift,
so sind bereits von Wissmanr (Jahrb 18S9^ S. 4189 1840 ^ S. 219 ff.)
nndGanm (Jabrb. IM^, S. 707) ihre organischen Einsehifisse stemlich
vollständig anfgeföbrt nnd ihre petrographischen Oharaktere ebenfklls
besebrieben, theils ancb schon Ifinger bekannt, wie s. B. Kmhi als Fand«
ort der ,^che^, Htthufründau des ^WeissHegenden , Bieker des Kupfer-
schiefers u. s. w. , und ich kann mich daher nm so eher mit einer A«f<^
sfthlung der mir bekannten Yersteinernngen begnügen, da ich doreh diese
Notizen nur die Geognosten sur weiteren Erforschung der dortigen Schiditen
aofforden will.
Unter den vielen kleinen Zeohstein-Parthie'n am Sfetaurt unterscheidet
man leifht zwei verschiedene Schichten in der Weise, wie es Gbivth
(Jahrb. 1842, S. 707) getban hat.
Ans den Prodactns^Scbichten von ffntnfrfindati und BM^hmk^/ek sind
mir bekannt: i)Prodnotus borridus Sow. a. Theil in ausgezeieb-
neten Exemplaren; 2) P. n. S|r., sehr ähnlieh P. Leplayi MYK., indessen
die Longitodinal «Rippen im Alter sehr entwickelt, Qner* Rippen sehr
schwach, kaum bemerkbar, der Sinns der Dorsal-Schale verliert sich im
Alter fast gans. Dorsal -Schale hochgewölbt, nicht so breit als bei P.
horrldns, aber bedeutend breiter als bei P. horreseens.MVK., das ganae
Konehyl mit nnsfthligen feinen Stacheln. Ich verdanke diese schöne Art
der Liberalität des Herrn 6eh.-R. v. LsoNttAan ; 3) Spirifer nndulatua
Sow.; 4)Terebratula Schlotheimi v.Bocm; 5) Fenestella reti-
formis Schloth. 9p,% 6) Lingula; 7) Sehizodns Schlotheimi
GnntiTz 9p, ^ wesshalb, wie man sieht, diese Schichten den von Ifnm-
kMon nnd Gera bekannten für aeqnivalent gelten mUssen.
Ans den oberen Schichten von RMtiftgm etc. dagegen sind bekannt s
1) Sehisodus obscurus Sow. sj».
9) Avieula an tiqna MurrsT., welche diese Schichten au beseicbnen
scheint und bekanntlich auch in den fiisenkieseln , welche die Formation
bei HHdMerf und tbeilweise bei BitUt repräsentiren, häufiger viwkommt.
3) eine Melania oder Tur rite IIa, schlecht erhalten.
4) Dentaliam.
Wie WissMANiT angibt, wiederholen sich letste Schichten auch bei
Ammu^htnum unweit RiehsMorf,
Auf der neuen geognostiscben Karte vom Grossherzogthum Hessen
von Hauptmann Bbcrbr, Darm^adi 184fy sind diese Schichten alle ange-
geben, so wie auch die gleidifalls von Moacnisorr und db YsaifBOiL über-
gangenen in W0$iphmien und Wmideek.
Es wäre nun noch kurz einer Ansicht von IMonCHisoif zu gedenken,
wonach der deutsche Bunt-Sandstein in zwei Abtheilungcn, eine obere und
untere serfiele, wovon er letzte noch zum- Permisehen System sieht
Ob DieM Mif dio V^gum seine AnwendmK mit Reeht Mk , weiie
ich nicht ; wohl aber weiss ich gewiss, dass es fiir Deui^ekUmd falsch ist.
Schon Hbssbl hatte den Mmrkmrfer Bunt-Sandstein aof die uonatarlichste
AH in 1 Etagen getrennt nnd die obere als Qnadersandstein (!) beseichnet,
ein Fehler der «ich auch in der oben erwähnten geognostiscben Karte
wieder findet.
Nicht eine charakteristische Kreide- Verateinemag berechtigt sa einer
solchen Trennung; noch viel weniger aber machen die Lagerangs - Yer-
hiituisae dieselbe notbwendig. Dass . der honte Sandstein fast nur in
seinen obersten Schichten Versteinerungen fuhrt, ist eben so wenig ein
Wunder, als dass diese in meilenweit erstreckten Schichten des Rheinischen
SpirifereQoSandsteins ganz fehlen.
Dr. F. Sandberobr.
B»*ny 26. April 1846.
Meine in letster Zeit gewonnene Ansicht Über die Bedentang der
Sehieferang unserer Gneiss- und Glimmerschiefer- Gebirge machte es mir
in hohem Grade wunschenswerth , die Arbeiten der EngUnder über
diesen Cregenstand näher kennen sn lernen. Hr. Shaiwb in Lomlon war
so geftllig, mir durch seine Sammlung gequetschter Spirifer und Pro-
du et US die bereits im Jahrbuch angeführten Resultate zu erläutern, dass
die VenEerrung nimlich um so grösser sey, Je kleiner der Winkel, unter
dem die Schieferung die Schichtung schneide, und dass alle Quetschungen
aus einem Druck senkrecht auf die Schieferungen nnd einer Streckung im
Sinne der Fall-Riebtaug der Schieferung zu erklären seyen. Mit DARWiff
hatte ich früher schon diesen Gegenstand durch Gürrespondens behandelt,
nnd das Gespräch während eines kurzen Besuchs auf seinem Landsitze
in Kent führte uns öfters auf denselben zuräck. Beide Geologen sind ge«
neigt, die Schieferung der Gesteine ähnlich, wie Foabbs diefenige des
Gletscher- Eises, von einem senkrecht auf die Schieferung auMgeübten
Druck und einer gleichzeitig im Sinn derselben stattgefandenen Bewe-
gung herzuleiten, und das Agens des Druckes linden sie in den aus dem
Erd-Innem aufgestiegenen massigen Gesteinen. Es glaubt daher Smab^b
auch nachweisen zu können, dass die Schieferung aber den Hebungs-
Linien cylindrische Gewölbe bilde, die sich mit grosser Regelmassigkeit
weithin erstrecken und unsbhängig seyen von der häufiger g^lörten Schich-
tung, und wo zwei solche Scbieferungs - Gtewöibe zussmmenstosseo , ent-
stehe dann die in verschiedenen Gegenden beobachtete Fächer • förmige'
Struktur in Folge der vertikalen Stellung, welche die Schenkel der Ge-
wölbe annehmen. Die im westlichen Bngltmd so häufigen Regen erlaubten
mir leider nur eine sehr oberfiSchliche Ansicht dieser für unsere Alpen-Geo-
logie so wichtigen Verhältnisse; doch überzeugte ich mich vollständig von
der Wirklichkeit und grossen Verbreitung der in N^d-Wmieä »chon von
Sbdgwick nachgewiesenen Abweichung der Schieferung von der Schichtung.
4«1
ftt dHl aiiig^fidchiiteii, bei S500 Arbeiter betchtlliipenden SdiieHer^BrfiebMi
bei Bmm§9t ist die Sebieferaiig TertilcHl, wihreod die ang^efkbr «ein KleAer
miebtigeB Scbiebten beinabe borizontel liegeo. Noeh deutKeber erkennt
man die Tbatsaobe in der Unig*ebang^ Ton Cmfü-CeHy, Bei nna ist, wie
belEaBttfy in der Regel die Scbiefemng^ der Scbiebtang parallel. Es sefaien
mir audi in anderer BeEiebongf die Scbiefer - Straktnr in Wutt9 von
derjenig^en onserer Gebirge abanweicben. Es tritt nimlicb jene an Steine
oft gar nicbt hervor, und die Spaltnng wird erst durch den Schlag erbalten;
daher derselbe Stein auch an Sknlptoren nud architektonischen Versiernn-
gen, Grab-Monnmenten^ Kamin-EinAssungen u. A. verwendet wird; die
Stmktnr ist mehr dem spMigen GefBge eines Kristalls ähnlich. In onaem
Sebiefem dagegen ist aneh am Fels die blätterige Abldsong stets dent-
lich; und eine Verwendnng kq zugerondeten und massigeren Skalptnren
wäre unmöglich. Dass die Erklärung der Fächer -Struktur aus dem Zn-
sammenstossen aweier cylindriscfaen Gewölbe auf die Struktur unserer
kryslalKniscb-schieferigen Zentral-Massen keine Anwendung finden könne
bedarf wohl keiner näheren Auseinandersetzung. Der Oaükaräy die
BsmeiT'-'Aifmi der Uani^lane sind gewiss nicht die stehen gebliebenen
Pfeiler von Gewölben , die sich frfiber Über den gansen nun mit Kalk*
und Sandstein - Gebirgen bedeckten Raum ausgedehnt haben musaten.
Immerbin dürfen wir uns auch fflr die Alpen*Geologie von dem weiteren
Verfolgen dieser Verhältnisse in BngUmA Wichtiges versprechen, und da
eben fetst die grosse geologische Survej unter der Leitung von db i^
BftcHB sieh mit Ifisise beschäftigt , so werden diese Resultate aoob nldit
lange auf sich -warten lassen. Wie Über viel Anderes in den Alpen,
werden wir ober die Fächer-Bilduog der Zentral » Massen erst dann ins
Klare kommen, wenn das Phänomen in leichter zu erforschenden Gegenden
vollständig entzüFert sein wird.
In Sekeiiiand war meine Aufmerksamkeit, wie leicht so erachten,
vorzugsweise den Gang- und Contrakt- Verhältnissen der eruptiven Gesteine
zugewendet, und nnter der sachkundigen Leitung meines Freundes Forbbs
habe ich ia verhältnissmässig weniger Zeit die meisten der klassischen
Stellen gesehen, auf welchen die neuere Wisnenschaft ihre glänzendsten
Siege erfochten hat Welche Manch faltigkeit der wichtigsten Thatsacben
bietet niriit schon der Boden und die nächste Umgebung von BdMurgk
dar, und wie grdndtieh und vielseitig wird der Studirende über dieselben
belehrt durch Männer, wie Jambsoit und MaclirbnI In den Hochlanden
von PerUMJro besuchten wir Oim Bru&r nnd Giern TiU, wo zuerst
Horroif das Eindringen von Granit - Gängen in das anfliegende Gestein
beobachtete. Der tiefer abwärts am Tiii-Siram brechende weisse Marmor
nrit Serpentin- Adern , eine Umwandlung des in der Umgebung anstehen-
den dnnkelgrauett Kalksteins, erinnerte mich lebhaft an Predantmo. Beide
Stellen geben Zengniss fiSr eine metamorphische Erzeugung des Serpentins,
nnd auch in OfmMndeH , im fVal/i# nnd Piemanif wo der Serpentin in
Gneiss* nnd Glinunersebiefer-Gebirgen grössere Massen bildet, steht er io
der Regel in enger Verbindnng mit Kalkstein oder Dolomit. Grossartig«
4MSL
IrefMi Ormiite und Porphyre $ni im dem wilden Oien^Coef das ▼•■
Km9€kou9€ nach BmMmlUh fährt Hier eiad doch wirklieb Aipinische
Gebirge-Formeo^ wie sie nieht oft anter dem sebottiscfaen Heide-Boden her-
vorfreten ; man kann sieb im Tbale der AlMta oder ia Kai Vtiro am
Mnfiofi trftamen ; daa einsam auf der WaMerseheide stehende Jßnff Ainm»,
•b^eieb kaum taosend Fua« Aber dem Meere, erionert an ein SflÜrmbans
nnf einem unserer Gebirge - Pässe. Die Gegend ist der Stamm*8its der
OasiAN-Poesie und wird im Sommer von kaom unterbrochenen ^%en eng*
Uscber Touristen be wallfahrtet« Manchfaltige rothe und weisse Granite,
Syenite und Porphyre stehen hier in engster Verbindung, und mit Ausnahme
vieMcicbt vom Smm durfte nicht leicht ein Bemrk besser sich an einem
sehr belohnenden Studium der fiber diese Steinarten und ihr gc^ien-
seitiges Verhalten noch schwebenden Fragen eignen. Gewaltige GILnge
von rothem Feldstein- Porphyr steigen an beiden Thal«Wfinden vertikal bis
nnf den höchsten Kamm der Gebirge und scheinen daselbst sieh fiber
die von ihnen dnrchsetsten Chlorit-Schiefer auszubreiten. Hoher im Thalo
ist das JNeben-Gestein des rothen Porphyrs ein schwarses und braunrothea
Gestein, Kieselscbiefer oder Jaspis ähnlich, mehr aber noch den schwanen
Poiphyren des Lugmur-See*» und, wie diese, enthält es Nester und kleine
Adern von Epidot und ausgesonderte kleine Feldspatb-, wahincbeinlich
Albit- Zwillinge; die diehie Grundmasse ist schwer sn weissem GLas
«ehmelsbar. Das Gestein ist vertikal in cum Theil wenig dicke Tafeln
serspalten, neigt aber auch Spuren horizontaler Absonderung, ubcrein-
itiflMnend mit dem tiefer im Thal anstehenden Chlorit - Schiefer und dem
^egen lKn^f*oyss au vorkommenden Gneise. Wohl mag dasselbe nieht
ein eruptives, sondern ein an Ort und Stelle dnrcb die rothen Porphjrre
nmgewandeltea Sediment*Gestein seyn, wie Ja auch in 8md-Tf/rol FooMinr
ähnliche Steinarten auf diese Weise gedeutet hat. Es bietet sich von selbst
dar, mit dem schwarsen Gestein und dem rothen Porphyr des €Uen - CO0
die gleichfsrbigen Steinarien, welche die Hauptmaase des San JSmri$
bilden, snsanunensusi eilen. Der schwarze Porphyr dieaes hdchaten Gipfeln
der achottiscben Gebirge ist Feldspath - reicher als der am CTsm-Om; Epidot
habe ich nicht darin bemerkt, es fehlt die Tafel-Struktur nnd die Neigung
nn Jaspb- artigen Gesteinen; doch wären auch identische Abänderungen
von beiden Stellen leicht zu finden, nnd das Geatein des Ben Nmn* ze^
dieselbe hellgraue, faat weisse Verwittemngs - Kroate , rauh nnd win
serfreaaen, die am Porphyr von Qlen Cm ao auffallend ist; ea tritt femer
nn seiner Ansaenfläche eine Brecden-artige Struktur hervor, durch welche
ea einem sedimentären Sandstein täutchend ähnlich wird, obgleich dan
innere im frischen Bruch sich als eine homogene Masse dnrstellt.
Grässer noch ist die Ähnlichkeit der rothen Gesteine beider Gegenden«
Der Granit dea Bm N0OU geht in einen rothen Porphyr fiber, den ich
von dem des CTIsn-OM nicht zu unterscheiden wusste, und auch in diesen
Thai ist wohl kaum an dem engen Zusammenhang dea rothen Porpbjrrs»
der eich in mächtigen Dykes erhebt, mit den Graniten dea Tbal-Bodena
nnd der UmgebongeD von' Eing0hm§9s wa zweifeln. Dieae oonstantn Ver-
408
Undvng »ebwarse r, Qiian-anner Trapp*arti{*er Porphyre mit rotli«n Granften
Qod Porphyren Ist eine merkwfiriK^ Thtttsaeiie. Wir ünden diese Ver-
bindvBg nicht nnr In SeheliUmdj sie wiederholt sieb in TMkrinjfem , in der
PfalMf in der Proosnee^ wie in der langen Zone ron Porphyr- €^brrgen,
die den Sud-Rand der Alpen ans Piemoitf bis nach SHitrwua'k begleiten.
Wie lebhaft erinnert Bat Neda an IT. Mmiaifo am Ausgang des Fm$Bm^
Thaies, wo aach rother Granit die Basis, schwarzer Porphyr die obere
Masse des Berges bildet! — Gern hatte ich diese VerhAltnisse weif er
verfolgt, aber noch lagen die wichtigen Trapp-faisrln des westliehen Meeres
vor uns, und obgleich nun Dampfschiffe und Eisenbahnen mächtig fSrdeni,
— ein einsiger schöner Tag fBfarte uns von Fort WUUüm rings um die
Insel Mnii mit einigem Aufenthalt auf Staffa und Jona, nach Ote«, ein
anderer Tag von Arran nach BdMvrgh — so konnte doch nach Abzug
der Sonntage nnd Regen • Tage auch diesen Grundvesten unserer Wissen*
Schaft nicht genOgend Zeit gewidmet werden. Die flfichtige Ansicht
reichte hin , um die Cberzeugung zu bekräftigen , dass zur Entwickelnng
nnd vielseitigen Ausbildung der neueren Lehren ifiber Granit und Trapp
ein gunstigerer Boden, als SehoHUakd und seine Inseln ihn darbieten,
kaum gefunden werden möchte.
Aber auch zu Studien über eine ganz andere Seite unserer Wissen*
Schaft wird man hier durch die manchfaltigen Spuren von Veränderungen
des Bodens aus den spätesten geolo|p9chen Zeiten vorzugsweise angeregt.
Die ungewöhnlich zerrissenen Küsten - Linien, das Abschneiden der quer
durch die Insel streichenden Formationen an derselben, das isolirte Vor-
kommen beschränkter Massen anderwärts weit verbreiteter Formationen
am Kfisten-Rande beweisen grosse Niveau -Veränderungen, von welchen
auch die Terrassen Zeugniss geben, die zum Theil auffallend gut erhalten
sowohl an den Küsten als im Innern des Landes vorkommen ; die grosse
INlchtigkeit und Verbreitung des Till, der erratischen Schutt- und Trümmer-
Bildung in allen Thälern, deutet hin auf Ströme, zu welchen, wenn es
nicht Meeres-Ströme waren, der Raum zu fehlen seheint ; man hat endlich
an vielen Stellen polirte und gerundete, oder gefurchte und geritzte Felsen
nachgewiesen, gleicher Art wie im Innern und in den Umgebungen der
Alpen, und von ihnen auf einstige Gletscher in diesem Lande ge-
schlossen. Viele Fragen über diese Erscheinungen sind noch schwebend,
und es wäre Anmassung , wenn ich absprechen wollte über Dinge , die
von einheimischen Geologen nach weit gründlicherer Untersuchung un-
entsdiieden gelassen wurden. Mit der Annahme früherer Gletscher kann
ieh mich Wohl befreunden , obgleich es mir hier wie anderwärts schwer
fällt, an eine so schrankenlose Ausbreitung derselben zu glauben, wie die
ausschliessliche Zurückfuhrung des erratischen Phänomens auf dieses Agens
hin zu fordern zwingt. Viele unter den höheren Gebirgen zeigen an ihren
Abhängen den hoch liegenden, kesselfbrmig erweiterten Hintergrund
aller an ihnen aufsteigenden Seiten-Tobel, der in den Alpen vorzugsweise
zum Stammsitz der Gletscher dient; so in Olen^Nsüis^ in Oien^Coey am
Ooßtfeii auf Artam , im Ci^-GiH^-Thale in IF«fe#. In Olen-Coe ferner
4M
m&ehte foiiBBs mich anfmerkMia auf abiceschliffepe Fela-FlAdieii nnd Riiii4-
böcker des vorbin besprocbenen tafelartig aersfMilteneii schwarseo Porpfayra,
die wirklich von analogen Erscbeinnngcn in der Nibe «naerer Gletaohar
Dicbt EU uDteradieidett aind. An der Weat-Seita dea 8^i»kur^ Cra§^s bei
Bdmhurfh hat der neue Straasen-Ban awei polirte Fela-FUteben aofgedeckt,
von denen die eine offenbar eine Stein-Abloaung oder innere Rntaeb»FUcbe
ist, die andere aber von Furchen nnd Ritsen dorcbaogen ebenfalla mit
unseren Gletscberschliff- Flachen übereinstimmt Wo aber sollten wir
den Stammort der Gletscher suchen , die sich bis hieher ausgedehnt nnd
nnter dem Einfluss der Schwere bis hieher fortbewegt hätten? Die n&chsten
höheren Gebirge, die fiframptoiM, erscheinen von hier aua nur unter einem
Winkel von etwa einem halben Grad, wahrend die flachaten Gletacber doch
noch etwa ein Gefall von eti^a 3^ haben. Von Soioihmm, wo noch Find-
linge aua dem Waüi» liegen, bis au dem Kamm der Alpen des Qr. B&fM-
karäP§ erhalten wir immer noch ein Gefall von ly^^^, und wie gering er-
a«heiut das Gebiet der schottiscben Hochlande, daa sich unter veifinderten
klimatischen Einflüssen aar Gletscher-Bildung eignen mochle, im Verh<nisa
XU dem Alpen-Lande l Mit ahnlichen Schwierigkeiten, scheint mir, hat die
geistreiche Hypothese von Agassis an kämpfen, dass durch einen vom
Ben XecU herströmenden Gletscher das Wasser in Oiem-Rog aufgestaut
worden sey, dem man die berühmten PttraHel-raads als Strand-Bildungen
Buschreibt; nicht das erforderliche Gefall, aber hinreichend ausgedehatea
Hoch-Gebirge wird hier vermisst. Unter dem Einfluss solcher Einreden
mag man sich leicht erklaren, dass in OroMsMiamUeny wie in SkanÜHapien,
die Erklärung der Diluvial- und erratischen Phänomene durch das Auf-
steigen des Landes aus dem Meere, wie Daswin sie mit auageaeichnetem
Scharfsinn für Süd -Amerika und neulich Sartorios voif WAJLTBRSBAiniBif
für Uland ausgeführt hat, viele und gewichtige Anhänger zählt In diesen
vom Meer nmitpüUen Ländern ist man leicht geneigt, alle Spuren älterer
Erosion und Zerstörung dem nahen Elemente zuzuschreiben, von dessen
Kampf mit dem festen Erdboden die tägliche Erfahrung zeugt ^ in der
kontinentalen Schweiim dagegen suchen wir Hülfe bei Agentien , die nach
unserer Erfahrung am kräftigsten eingreifen. Aber freilich, den Beweis,
dass das zurückfliessende Meer oder die Reibung des Küsten-Eises, gleiche
£ro»ions - Erscheinungen erzeuge , wie das langsame Fortströmen des
Gletscher - Eises , ist man bis jetzt noch schuldig geblieben. Gerne auch
würde ich mithelfen die Auswaschung unserer grossen Molasse - Tbäler
nnd die Bedeckung ihres Bodens mit mächtigen Kies- und Trümmer -Ab-
lagerungen von Meeres -Fluthen herzuleiten, wenn ich mich mit der Ver-
sicherung Daewirs beruhigen könnte, die Erhaltung mariner organischer
Überreste sey nur ein Ausnahm-Fall und der Mangel derselben, auch in
sehr verbreiteten Formationen , nicht als ein Grnnd gegen den marinen
Ursprung di^er Formationen anzuführen. Indess lassen sich doch viel-
leicht Wege finden, beide Prinzipe , die marine Eroaion und Kies-Ablage-
rung durch Gebirg-Ströme, zur Erklärung unserer seh weisischen Verhält-
nisse in Cbereinstimmung zu bringen; denn seit längerer Zeit habe ieh
»ich filiefftM^, dAM hetrl«MliclieNive«i.ywlad«rini|;fii in onaererfiUhMto
nnd in ibrar Umfebnng, ähDÜcb denjenig«! , die jelst noeb in Sekwedm
•tell&Dden, d. b. . ErhebuBgcn ohne Störung der borisonlalen Scbiobten«
Lage, spiler nocb al« die Ablagerung unseres Kieses vorgekoaimeii sind.
B. Stcdkr.
Blittheilangen an Professor Bronn gerichtet.
Frankfurt am Main^ 21. April 1848.
Die zweite Lieferang meines Werkes : die fossilen Saurier des Muschel-
Kalkes mit Räcksicht auf die Saurier aus buntem Sandstrin etc., ist aus-
gegeben; sie enthält wieder fünf Bogen Text, sowie 10 einfache Tafeln und
eine Doppel-Tafel, auf welcher das vordere Drittel eines vier Fuss langen,
wohl des riesenmSssigen Schadeis von Mastodonsan ru«" Jllgeri aus
dem Keuper von Qaildarf in natdrlicher Ch'Ssse dargestellt ist. Im Texte
werden beschrieben der ScbSdel von Nothosaurns Andriani, Notho-
saurus giganteus , Pistosaurns longaevus, vereinzelte Z2bne
ans dem Muschelkalk von Ba^reiUk^ eine fast vollständige Wirbelsäule
von Nothosaurns mirabills, so wie vereinzelte Wirbel und Rippen
aus den verschiedenen Gegenden des Skelettes der Saurier von Bayreufk*
An der Ausffihrung der Tafeln für die dritte und vierte Lieferung dieser
Monographie wird gearbeitet.
In letzter Zeit hat Herr Prof. £. Schbiid in Jena mir seine ganze
Sammlung über die fossilen Wirbelthiere aus dem Muschelkalk seiner
Gegend cor Benutzung mitgetheilt. Der Sendung waren ferner beigeffigt
Ammoniten aus den C51estin-Schichten des untern Muschel - Kalks bei
WojfaUi welche zwei neuen Spezies angehdren, die Donkbr in einer der
nächsten Lieferungen der Palaeontogrspbica beschreiben wird. Die eine
dieser beiden Spezies nannte ich: Ammonites (Gerat it es) Wog au*
an US. Dieser schöne Ceratit liegt in di-ei Exemplaren vor; er steht dem
Ammonites (Ceratite8)enodts Qobust. am nächsten, ist aber kleiner,
bat statt des gewölbten Rückens einen scharfen, wodurch auch die Seiten»
Flächen anders gestaltet erseheinen, ist vollkommen glatt, und auch in 'be-
treff der Suturen stimmt er nicht mit der damit verglichenen Spezies
fiberein.
Die Saurier-Reste dieser Sammlung kamen meiner Monographie Aber
die Muschelkalk-Saurier sehr erwdnscht. Ich kannte bisher aus der Gegend
von Jena nur jene Reste, welche Graf v. MCkstsa dnrch Prof. Schmid
erhielt; es ist daher von grossem Gewinn für meine Arbeit Aber die
Lokalität Jema, dass ich nun noch Schmid's eigene Sammlung benntzeu
konnte. Die Saurier des Muschel-Kalkes vun Je«« waren meist von kleiuerer
Gestalt ; doch verräth eine Rippe auch einen grossen Saums. Der Ober-
Jahrgang 1848. 30
4M
•m , immer der wicbtig^tte Knodien 9 iieg;t Ton 8 meiat kleinera Spfsicv
vor, tvelehe mehr als einem Genua aDg;ehdreD ; eine neiiBte Speaiea wire
durch die groaae Rippe angedeutet. £8 war mir bislier kein Oberarm iaa
llllu8chelk«ik vorgekommen y der nidit daa für den Durchgang der Ellca*
bogen-Arterie bestimmte Loch besessen bätte. Unter den Jenaer Knocbea
befindet sich einer, dem dieses Loch fehlt) was um so weniger «i*
flUlig seyn wird, iils der Knochen auch sonst eine eigene Spesies verrith*
Uutfr den Gegenständen der M&ifsTBn'schen Sammlung deutet ein Ober-
arm - Knochen noch eine Spezies an , so dass hienadi der Muaehel-Kalk
von Jena nicht weniger als 10 Spexies Saurier umscblieast; und unter
diesen Oberarmknochen findet sich kaum einer vor, der mit denen Ober-
Sehifsiene oder einer andern Muschelkalk-Lokalität übereinstimmen wfirde.
Die Coracoidal • Knochen der ScHMio'scben Sammlung rubren wentgsteos
von 6 kleiuern Spesics her, zwei Speaies werden überdiess durch die
M'vvsTBR'sche Sammlung angedeutet, und von der grossen Spexies liegt
dieser Knochen noch nicht vor. Durch den Coracoidal • Knochen würde
daher auf 9 Spexies im Maschelkalk von Jena hiogewiraen, von denen
noch die meisten mit denen Oher^SMesiene und von andern Orten nicht
übereinstimmen. Das Schulterblatt ist nach den ScuMio'schen und Möi«sTBa'>
sehen Sammlungen von 4 kleinen Spezies gefunden und von den Knochen
in. OUr'SeMeeien und andern Orten verschieden. Der Oberschenkel liegt
von 3, der Becken - Knochen von wenigstens 4 Spexies vor, die ebenfalls
keine volle Übereinstimmung mit denen von Ober - Sehleeien zeigen, wen
aoch von den kleinen Wirbeln gilt Die Zähne sind Nothoaauruz-
artig. Labyrinthodonten fehlen bia Jetxt gänzlich. Ausser Jena sind ge-
funden: in der Knochen-Schichte des Muschelkalks von Wogau der Oberarm
von zwei Species, welche auch unter denen von Jena begriffen seyn werden ;
im Welleukalk (unteren Muschelkalk) von Lobedaburg ein Mothosaurua*
artig gebildeter Zahn einer kleinern Spexies; in der Knochenbreccie
des Muschelkalks von Keiihan bei Rudoletadt Wirbel einer sehr kleinen
Spezies} im Terebratuliten-Kalk von Zwelnen ein Beckenknocben ; in der
obersten Scliiciite des Muschelkalks bei Mertendorf drei Stunden von
Jena ein Ober -Arm, und im Keuperkalk von Vieekberg bei Apoida ein
grosser Nothosaurus- artiger Zahn.
Die Fische aus diesem Muschelkalk werde ich mit denen von 0tiar-
fnrih und aus Ober-Schiesietty woxu die Tafeln bereits lithographirt sind,
in H'iücr der nächsten Lieferungen der Palaeontographica beschreibeil.
Ausser Schuppen und einem unbedeutenden Fragment vom Kiefer eines
kleinen Fisches mit xylinderformigen Zähnen hat der eigentliche Muschel-
kalk von Jena nur Saurichtbys tenuirostris geliefert, von dem
Agassix (Pois. foss. II, b, S. 88) irrig bemerkt, dass er nur aus dem
Muschelkalk Beyeme herrühre, wo er gar nicht nachgewiesen ist. Dieser
Fisch ist auf Jena beschränkt , und kommt zeitweise auch noch bei Qner^
furi vor, von wo die Stucke herrühren werden, welche bereits B&Tmsii
(Ruilera diluvii testes, 1710) abbildet, was übersehen war. Der glauco«
tii!ij)che Muschelkalk von WaiMadi bei Apolda liefert Zähne von San«
4er
r iebthjrs Mongeoti. Widi%er wt <lerTerebratnliten-Kalk von Xweimetif
aus dem Plaoodua-ZAbae henrubren , ' die ausser PJaeodas i^igas noch
andero Spesies angeboren durften. Das interessanteste Stuck von Sweimtm
bestebl in einem Kieferstuck mit mebren Zähnen eines neuen ebenfalls
grossem Fisch-Genus , das ich wegen der Dom «> oder Kuppel - förmigei»
Beschaffenheit der Zahnkronen ThO'lodtts, in vorliegender Form Tho*
lodus Schmidi nenne, und welches am besten in die Nähe von Acrodns
gestellt wird, obacbon die Zähne davon ganz verschieden sind. Da
meine Beschreibung der Muschelkalk-Fische bald erscheinen wird, so bin
ich näherer Angabe über diese Versteinerung hier überhoben.
Wie ungegriindet die Verdächtigung meines Genus Dadocrinus
war, ergibt «ich aus einer zweiten Sendung von Muschelkalk ^ Versteine-
rungen Oker^üeMesUM, welche ich von Herrn Mbutsbl cur Untersuchung
erhielt £s befand sich unter diesen Gegenständen wieder ein sehr gut
erhaltenes Exemplar von diesem Genus, sowie ein Calatbocriaus, der
weiteren Auf^cbluss gewährt Der Krinoiden* Gehalt des Musebelkalkes
ich näherer ist überhaupt noch lange nicht erschöpft.
Präsident von Andsiai« theilte mir von Rothenburg an der Tanger einen
schonen Zahn von Ceratodus Guilielmimit aus demselben Gebilde,
worin schon früher Zähne von Fischen und Labyrinthe dontea gefunden
waren. MipNSTsa (Jahrb. 1884 , S. 627) hält diess Gebilde für Muschel-
kalk ; es wird eine Art Knochenbrecde des Muschelkalks oder Keupers seyn.
. Eakl of firiNisKiujiiff , der hier überwinterte , erhielt aus dem Lias
von Oksndem ein Exemplar von Thyellina prisca aus der Abtheilung
der Squalidcn, welches weit vollständiger ist, als die au LymS'RegU ge-
fundenen Stacke, und weitere Aufschlüsse über diesen merkwürdigen Fisch
gewährt Unter den Fischen, welche Eniiiskillbn ans dem Kupferschiefer
von AicM#i(<»/ eintauschte, befindet sich auch einPalaeoniscns, den
ich unter der Benennung P. pygmaeusfur eine eigene Spezies halten möchte*
Die Grösse kommt auf Palaeoniscus angustus heraus. Der Kopf
fehlt. Der Fisch war ohne Rnckenwölbung, gleichförmiger hoch und ver«
hältnissmässig länger als andere Spezies. Der Raum zwischen Rucken-
nnd Schwanz-Flosse ist länger und besitzt ebenfalls gleichförmigere Höbe
dadurch nämlich, dass der Körper sich vor der Schwanzflosse weniger
verschmälert Von Palaeoniscus minutus aus der Steinkohlen-
Formation von MüniUraj^pely mit dem er verglichen werden könnte, unter-
scheidet er sich durch kleinere Flossen, was namentlich auch für die
Rückenflosse gilt, so wie dsss die Schuppen weniger rhombisch, weniger
verschoben viereckig sich darstellen ; wozu noch kommt, dass in P. minu-
tus der Rucken gegen den Kopf hin auftallend höher wird und mehr den
bekannten Paläonisken gleicht Am meisten errinnert er in Form an
Palaeoniscus angustus aus dem Steinkohlen-Gebilde von Pani de Muee
bei iliUiiii, dessen Schwanzflosse aus Lappen von aulfallender Ungleichheit
besteht, wobei der untere kürzere Lappen auch mehr abwärts gerichtet
erscheint , während in dem von mir untersuchten Fisch die Lappen der
Scbwanzflosse sich fast gleicblörmig darstellen. Es liegt dabei ferner in
30*
44»
P. angnAtuB die RückenflotM g^Miaa cwiscbMi Baneh- vod Aftcr4lM«e,
ia P. pyg^maeus mehr g-egen die Baachfloase bin; in letxter Spexies
acbeinen die Räckenfloase und die Bauchfloaaen wenif^er ^reaa, nnd di«
Scboppen-Bedeekong^ der Floaaea war weoigatena nicht ao avfFallend als
in P. angnatas. leb bebe die Jugend vom P. Freie alebeni damit
verglicben, seibat in einem nocb kleinern Exemplar, und keine Oberein-
atimmung* mit P. pyg^maeua gefunden, namentiicb nad auch die Schoppen
grAaser ala in letzter Spesiea.
Herr Baumeister Ai.thaos in R0ih0mkur^ tbeilte mir eine Kupfer»
acbiefer - Platte von RiekeUdorf mit , worauf eine Reibe von RfiekeU'-
Wirbeln liegt, welche wiederholt beatftigen, dasa der Rupfersebiefer mehr
ala einen Saurus umachliesat. Dieae Wirbel röhren von einem Thier her,
daa gröaaer war ala Protoroaaurua Speneri. Der Wirbelkdrper iat
atark eingeaogen und die Beruhningp von )e awei Wirbeln wird unten
durch eine achwach halbmondförmig* gekrümmte Knochenplatte vermittelt,
die an einen ähnlichen Theil in dem sonat verschiedenen Spheneaanrns
ans dem bunten Sandatein BShmemt erinnert.
Von Herrn Prof. B. Cotta erhielt idi ein dnrdi ihn in's Mnaenm der
Berg- Akademie threiUr§ gekommenea Exemplar von Protorosanrns
Bpen eri mitgetheilt, welches im Knpferaohiefer von HgiMUrg bei Schmeimm
am Tkürimpmr WmUU gefunden wurde. Kopf und Schwaax fehlen, der
Rompf ist sonst grUsatentheila erhalten, der linke Arm liegt mit allen Finger*
Gliedern und der Handwnrxel treClich erhalten vor, und ea ist dieses Exem-
plar biefnr besonders wichtig. Ich habe ea genau gezeichnet, um en
apäter, wenn ich mit meinem gröasern Werk zur Fauna der Vorwelt an die
Saurier der Zeobatein-Formation komme, zu verdffentlichen.
Bei der Versammlung der Naturforscher verflossenen Herbst in Amektm
worden die in den Sphlrosiderit - Nieren der Steinkohlen -Formation von
L^haek aufgefundenen Überreate von Archegosnurns vorgelegt Die
Zeit war zu kurz, um eine bequeme Untersocbong damit vormnehmea;
ich habe mich indeaa iiberseugt, daaa dieae Thiere die antfbllendate Ähn-
lichkeit mit den Labyriothodonten besitzen, wie ich Diess in einer kurzen
Mittheilung in der geologischen Section nachwiess. Hiedorch wohl sab
sich GoLPpess veranlasst, die Beschreibung, welche vorgelegt wurde, um-
zuarbeiten und die Thiere mit den Labyrinthedonten zn verglefehen, wie
Diese nunmehr in den von ihm herausgegebenen BeitrXgen zur vorweit-
liehen Fauna des Steinkohlen • Gebirges geschehen ist. Herr Lehrer
ScHifiTR in Trier hat mir nnterdeaaen durch Mitthellnng einea SebXdeia von
Archegosaurus minor, der wie die in B^itm beftndliehen Reste ans
der Steinkohlen-Formation von Le^eh herrührt, Gelegenheit gegeben, mieb
genauer mit der Struktur dieses Thiers zu l»eschfifligen , und ich werdn
diesen Schädel in einer der nächsten Lieferungen der Palaeontographtcn
bekannt machen. Goldfoss besehreibt in seiner Abbandlmg auch den
Schädel einea von ihm Selerocephalua genannten Thiers aus der
Steinkohlen-Formation von HehMreken bei KaieertUmiem als einen Fisch^
von dem ich indeaa finde, daaa er noch weit mehr Äbnliebkeit mit Jlen
460
LabsrrintboAoDtni b^sitst, al« der Arche^oiauras, and daher eben «o
got wie dieser bu den Sanrieni hinsunehmen »ejn wird.
Herr Dr. Dcrkiir theilte mir mehre Schädel • Frafpnente eines Lab^r-
rkitfaodooteo ans dem banten Sandatein von äemkurg mit, den ich weg^en
«einer Verschiedenheit von den bekannten Thieren der Art unter der Be-
oennuDS LabyrinthodoB (Trematosanrvs) Ocella beg^riflT. In-
«wischen beitcfareibt Burmbistsr (Geschichte der Schöpfung* S. 468) den
Schftdel van Trematoaanrns Brauni ans demselben Gebilde. Das von
mir nntersodite Thier wfirde aufTallend kleinere, weiter auseinander »nd
weiter hinten liegende Augenhölileii besitzen, auch ist das Scheitel- Loch
nicht, wie bei T. Brauui ang^egebea wird, rund, sondern Ungsoval und
der vordere Winkel der beiden grossen Lficher in der Gaumen - Platte
weit spitxer. Es sind diess Abweichungen, weiche berechtigen würden,
beide Thiere für spezifisch verschieden zu halten , es wäre denn , dass
die BpnmisTBa'schen An|caben einer Berieh tigong bedurften.
Das Krebs*arlige Crustaceum Prosopon spinosnm, welches ich nach
Exemplaren atfs dem dichten gelben Jurakalk von AuUn errichtete, findet
sich anch in dem oberen g^elben Jura zwischen B^e^keim und fhutfiingem
in Würligmker^i van wo Herr Bergratb voif Albkrti mir ein Exemplar
mittbeilte, welches nur halb so f^ross ist als die Exemplare in der Muhstbr'-
sehen Sammlung. Von dem Krebse Eoniorphia socialis, von mir ans
dem Liegenden der Oolithgruppe in WüritemUer^ und dem Oxfordthon
der Nwrmandi€ bescbieben , habe ich ein fast vollständiges Exemplar aus
dem Unter - Oolith von Okar bei Ooslar untersucht , das mir Dutikbr
mittheilte.
Ans dem Orfinsande von Re^mubwf hatte ich schon vor längerer
Zeit Zähne eines Saums untersucht, welche mir durch MIinstbr mitge-
tbeilt worden waren. Diese Zähne gehören dem in der Kreide Rnylmnda
vorkommenden Polyptjchodon interruptns Ow. an, wie ich Diess
ans einer Abbildung ersehe, weiche ERmsKiLLBN mir von einem Werke
l^geben, das Dixon aber die Versteinerungen Bnglande herauszugeben im
Begriff steht
Unter den vom Grafen Maftdbmloh zur Untersuchong erhaltenen
Gegenständen zeichnet sich ein fiist vollständiger Kopf von Chalicomys
Eseri aus dem Tertiär- Gebilde der Gegend von I7lm ans, der etwa«
zerdräckt ist
Die letzte Sendung des Herrn Wbtzlbr enthielt wieder einige Gegen,
stände für die Molnsse von Gün%hur§^ darunter den Eckzahn eines grässem
Schwein •artigen Thiers, welcher von dem des Caiydonins verschieden
war, von einem kloinen Nager einen untern Eckzahn, ähnlich den kleinsten
Zähnen der Art, die ich von Weisenau kenne, und ein Schwein- oder Mast»-
don- artiges Pachyderm nach einem Zahn- Fragment Fdr LandMirott ist
ein Schweins - artiges Tbier neu, wtlebes nach dem vorliegenden Backen-
zahn etwas grösser war, als Hyotherium Sömmeringi.
Zn den Lokalitäten der Sehteii», wo der Diluvial-Löss blos Reste von
Elephas prImigenius liefert, kommt Uäimerwied bei BusunhMUteH
470
unweit PfSfllkok im Canton Zürich, voo wo Herr A. E^chcii ton dbr Lirvrfi
mir einige Zähne dieses Thieres von calidnirten Ansehen miftheilfe.
Wichtiger jedoch ist das Vorkommen dieses Elephanten in der dilovischen
Schiefer-Kohle von Braun koblen-arti^m Ansehen sn Dümien eine Stande
von Rapper$iüyiy wo sich ein g:ro8Sfr Backenzahn gefunden ^ biaun wie
Nassbaumbolz, was ihm grosse Ähnlichkeit mit den ZAbnen aus tertiSrer
Braunkohle verleiht. Dieses Kohlen . Gebilde stellt die ^älteste diluviale
Tbal-Aasfüllun^ in den Sekweii^er Alpen dar und umsehliesst Pflanzen,
welche Hbbr nicht im Stande war von den Spezies zu unterscheiden, die
jetzt noch an feuchten Stellen der SehwMiti wachsen. Bei Uimnack lieferte
diese Scbicfeikoble Zähne eines gössen Hirsch > arti^n Wiederkäuers.
Das Vorkommen von Elepbas erinnert an ein zu TrinUkoi bei üfotfAr««
ausg^egrabenes Mammuth - Skelett , worüber Rodilubr (Jubilaeum seroi-
soecularem doctoris Fischer etc.) Nachrieht g^bt. Die vertikale Stet>
lung^ in einem Sumpf-Gebilde, worin dieses Thier aufretrolfen wurde, be*
weisst deutlich , dsi^s das Thier einsank , als es sich zu weit in den
Sumpf wagte, um seiner Nahrung nachzugehen. Das Gebilde bei Moskau
besteht ebenfalls in einer feinblätteiigen Braunkohlen - artigen Masse mit
Fischen, Infusorien und Pflanzen, deren Spezies in der Gegend noch
leben. Ich mache ferner auf eine frühere Beobachtung^ aufmerksam
(vgl. meine Palaeontologica S. 640), wonach zu Witiijfendorf bei SproUam
in einer Torf- ortigen Diluvial - Schicht mit Resten von Ocbs , Hirsch,
Fischen , Konchylien und Pflanzen sich Elepbas vori^efunden. Alle diese
Punkte sind nichts anders als natürliche Wohnorte des vorweltliefaen
Elephanten, wo er seine Nahrung fand , die in Pflanzen-Spezies bestand,
weiche von denen nicht verschieden waren, die jetst noch in diesen Gelten-
den ihren Standort baben. Durch solche Tbatsachen werden die leeren
Hypothesen wiederlegt, wonach die Elephanten - Reste ans weiter Feme
herg^eschwemmt worden wären und die Einwirkung äus.<terer Kräfte
oder auffallende klimatische Veränderungen das Entstehen der Spezies
bedungen hätten ; sie zeugen aber auch zugleich von der Richtigkeit der
Annahme eines von mir längst erkannten innern Grundes dieser Erscbei-
nun^, durch den auch in historischer 2<eit das Erlfisehen und die geogra-
phische Verbreitung der Spezies bedingt wird und den die ausgezeich-
neteren Paläontologen anfangen nicht mehr zu verwerfen.
Die von Herrn Dr. Debbt im Löss bei Aachen gesammelten fossilen
Knochen hatte ich während der Versammlung der Naturforscher Gelegen-
heit zu untersuchen, Sie gehören nach den Kiefern zwei Spezies von
Arvicola an, von denen die eine der A. agrestis, die andere der A.
amphibia am nächsten kommt. Die meisten Knochen aber gehören
ungefähr vier Arten Fröschen an.
So wenig über die fossilen Knochen, welche in den Tertiär- Ge-
bilden der Auüerffne, namentlich des ^MiVr-Beckens vorkommen, bekannt
ist, so lässt sich doch erkennen, dass darunter Grenera und Spi»zies sich vor-
finden, welche schon längere Zeit aus den Tertiär - Gebilden DeHisek-
länds vorliegen. Es gilt diess namentlich fifir einige Angaben Pombl^s
471
{Bmli. f0ot, ky iVi p- 978). Die Krokodile, weiche er unter Diplo-
cjrnodon befipreift, sind dieeelbeo wie so Weifemm, für die ich froher
echea für deo Fall wirklieher Trenaniij';' von Croeodiluti, mit der man
«cb nicht beeilen sollte, den Nanen Plerodon in VorechUit: ft^ebraeht
halte. Der Steneofiber eaiitorinnm wird eine von den aiiler
Chalieomys beg^Tffene Formen seyn, die Mosch ide n-6enera D r e ro o-
therinm und AiBphitra(^uius werden mit Palaeomeryx oder
Dorcatherium sasammenfalten , worüber zu entscheiden den Abbil-
dungen bei PoNBL die erforderliche Genauigkeit felilt.
Im Atheneom vom 5. Juni 1847 (Nr. 1023, S. <&96) iheilt Murchisor
einen Brief von Agassis aus Amerika mit, worin er sein Erstaunen aus-
dräekt über die Analogie, welche swischen den Typen der Geschöpfe de«
gemJtosigten Nord- Amerikas und denen der Molasse von Omaren besteht.
Er glanbt hienach, dass die Ablagerung von Önuigen unter einem Klima
entstanden sey, das nicht tropisch war. In diese Ähnlichkeit wird vou
ihm auch Japan hineingezogen, und er ersucht Mdrchison einstweilen diese
Bemerkungen bekannt au machen , bis er im Stande sey, Ausführlicheres
daräber zu veröffentliclien. Die vou Agasüiz ausgesprochenen Ansichten
sind ganz dieselben, welche bereits in meinem Werke über „fossile Sfiuge-
thiere, Vfigel und Reptilien ans dem Molasse - Mergel von Önin^en** aus-
gesprochen liegen, das Aoassiz vor seiner Reise nach Amerika kannte.
Ich habe darin nicht allein die nahen Beziehungen hervorgehoben, welche
das tertiäre dnin^en, ohne seinen Europäischen Gharackter zu verläugneu,
mit dem heutigen Nord • ^aierüka und Japan darbietet , sondern bin auch
zu dem Ergebniss gelangt, dass die Tertiär • Geschöpfe von Önin^en zu
ihrer Existenz kein wärmeres Klima bedürfen als das , welches gegen-
wärtig noch in der Gegend von Chunifen herrseht , so wie dass die An-
nahme eines Tropen->Klimas, unter dem die Geschöpfe der Molasse gelebt,
nichts weniger als begründet ist. Aoassiz kann also nur eine weitere
Aosfnhmng dieser schon zuvor bekannten Ansichten bringen.
OwBif glaubt, Blainviixb habe dem Fleischfresser von Ömngen den
Spezies * Namen Oeaingensis gegeben, und es verdiene daher dieser
Name, da er alter, den Vorzog vor dem meinigen, der in „palostris"^ besteht.
Diess ist nicht der Fall. Ich habe nochmals Bi^ainvillb^b Osteographie
durchgesehen und nicht gefunden, dass der Ausdruck Ganis oder Vulpes
Oeningensis gebraucht wäre. Bei der AbbUdnng wird nur bemerkt:
„Vulpes ex Murchison. Öninge»**, Ein e ähnliche Bezeichnung wendet
Blainvillb öfter an, um zugleich auf den Fundort aufmerksam zu machen,
sie steht in gar keinem Zusammenhang mit dem Spezies - Namen , und
kann in vorliegendem Fall um so weniger in Canis oder Vulpes
Oeningensis übersetzt werden, als Blainviixb nicht wagt, dieses Thier
vom lebenden Fnchs zu trennen und es S. 761 seines Werks (Fase. 13,
Canis) als Canis vulpes aufführt. Der Name Canis Oenigensis hat
also oberhanpt nicht existirt , als ich den Fleischfresser vou Önin0en fitr
ein von den lebenden verschiedene» Thier erkannte.
im TAfLBR'schen Museum zu UoM-iem, das ich im August verflossenen
472
Jahrs bf suchte, sab ich, clast die B«li5aea so ÖtUnfem gefuttdeiieD Über-
reste von Mastodon dem Mastodon an^nstidens angehoreD« la
dieser Sammlung sind noch einige Wirbelthier-Spesies ▼orbanden , weiebe
fdr Öningen nea sind , und da« erste Stack , welches tob in der reichea
Samminng des Prof.'s van Breda erblickte, war ein neuer Nager von Önim§mi^
dem ich den Namen Sciurus Bredni beigelegt habe. Im TAYLBn'schen
Museum sah ich auch den Anguisaurus ans dem lithographischen
Schiefer von Solenhof en^ sicherlich eines der merkwfirdigsten Geschöpfe^
das eine grundliche Darlegung verlangt, die aber mehr Zeit erfordert,
als mir zu Gebot stand. Das Thier scheint dem Plenrosauriis , von
dem mir die mittle Gegend des Skeletts vorliegt, verwandt, und ich sollte
mich nicht wundern, wenn beide Genera in eins zosammen fielen.
W&hrend meines Aufenthaltes an der HoUändisek- BeUfitehen Küste der
Nordsee glaubte ich mich an die Werkstätte versetzt, wo Meeres* Molasae
und der Moschelsandstein der Molasse noch unter onsem Angeo entstehe».
Die Dunen sind eine diesen analoge Bildung; der Däneo«Sand ist Molasse-
Sand historischer 2W*it ; die Ähnlichkeit ist so überraschend, dass es nur der
Erh&rtung bedurfte, um Molassen-Sandstein mit Einscbliissen darzustellen,
welche in lebenden Spezies statt erloschener bestehen würden. Der Dunen-
Sand nimmt nur selten Konchylien in ihrem lebenden Zustand auf; es
sind meist nur Schalen verstorbener Individoen, und selbst diese Schalen
sind grosstentheils durch den unaufhörlichen Wellenschlag serbrochen,
zertrömmert und abgerieben. Der Strand , welcher beim Eintritt der
Ebbe sichtbar wird , lässt sich einer ausgedehnten Schichten - Entblos*
•ung vergleichen, auf der hie und da Oberreste von Organismen hervor*
treten. Selbst die geilamoiten Farben-Zeichnungen so wie andere Zeich-
nungen auf den Ablosungs • Flächen der Gesteine erklären sich theil-
weise aus dem Niederschlag des Schaumes der Meereswogea. Unter-^
haltend ist das Spiel, welches die Welle des während der Ebbe sich zn*
rückziehenden Meeres mit dem feinen Dünen-Sand des Strandes treibt, der
dadurch ein zart wellenförmiges verschiedenartig gefurchtes Ansehen er-
hält oder an die Schnitz werk-ähnliche Oberfläche des Krocodil-Schädels er*
innert. Ahn liehe Erscheinungen mit nicht weniger Regelmässigkeit
bieten die Schichten-Flächen Versteinerungen fahrender Gesteine dar. Auch
am Meere kann man sieb überzeugen, dass manche Erscheinungen, welche
die Versteinerungen fährenden Schiebten darbieten, ihren Grund im
Wechsel der Jahreszeiten haben , deren Alter in der Geschichte der Erde
weiter zurückführen dürfte, als unsere Theoretiker vermmheten. Wenn
man bedenkt, dass z. B. der grosse Fistch-Reiclithom der HoUindie^liei'
ffieehen Nordsee - Küste im Sommer zu einer Armath herabsinkt , da in
dieser Jahreszeit viele Fische andere Küsten-Gegenden aufsuchen, so sollte
man glauben , dass die Abweichungen , welche die Schichten einer und
derselben Formation im Versteinerungs-Gehalte darbieten, dass der Wechsel
Versteincning- reicher Schichten mit solchen, welche ärmer sind oder gar
keine Versteinerungen enthalten, dass die Unterbrechung des Auftretens voa
Spezies durch Schichten , denen sie fehlen , so wie dass die Abweichungen,
473
welche iidi im Verttdueniiiigs^Gehalt beniu«sielleD, wenn man bei aosge-
dehnler Formation dieselbe Schicht an entfernten Punkten untersncht,
wenii^eBS com Theil ihre Erklärung im Wecbaei von Jahreszeiten finden
worden. Auf dem frisch vom Meere verlassenen Strande traf ich in der
Jahreszeit, wo ich ihn besuchte, nor selten einen Fisch, meist waren es
Koncbilieo, Seesterne, worunter häufig vierstrahlige waren , Garne eleu und
TOD Gewächsen Tange, welche aurdckblieben. In einem Dunen -Hügel
find iih sach das Gehäuse eines Krabben, von feinem Dunen-Sande voll*
lülndig erfüllt, auf dem besten Weg eine Versteinerung tu werden.
Selbst das häufigere Vorkommen von Cctacecn an gewissen Stellen des
Holusen- Gebiets erklärt sich, wenn man sieht, dass auch die jetzige
Meeres-Koste ihre Stellen hat, wo vorzugsweise Cetaceen stranden. Eine
solche Stelle iat Ortende. Hier werden öfter Wal -artige Thiere ausge-
worfrn, worunter das Ungeheuer, dessen Skelett, nachdem es als Sehens-
wirdtgkeit Brnropm dorcliwandert hatte, nach Petersburg gekommen ist«
Es beschäftigen mich jetzt die Susswasser-Fische, welche Herr Finanz*
fith EsBA in einer Thon-Schicbt der Molasse von Unter-Kirehberg an der
llUr zwei Standen von Ulm entdeckte. Dieser Tbon ist sehr ri'ich
und jedenfalls eine interessante Quelle für Fisch-Versteineningen^ wie ich
los den Gegenständen ersehe, welche Herr Esbr und Graf v. MAi>fDBi,sLOH
mir niltheilten. Ich werde Ihnen später genauere Nachrieht über diese
fossüen Fische geben*
HsRIf. VON MfiYXR.
Neue Literatur.
A. B & c h e r.
1847.
L. Agahis et E. Dekor: Cktialo^us raUotme' det fmniilef ^ des gewren et
des ^speees de im eloäee des Eehinadermes lExiraii des Annaies des
seienees naturelles 1847 , . . 167 pp. ^ Paris ehe% Victor Massopt].
CosTB : Histaire generale du developpement des eorps orgomis^s , in Fol.
PariSy II liw. (nicht gesehen].
d'Archiac : HUtoire des progres de la $eologie de 1384—1845, I, Paris 8^.
C. DACBBRr : m DeseripHtm of AeHve and BxHnet Volcanos, of Earik-
fuakes and of Thermal Springs, with Ramarks on the Cases of Ihese
Pkenomena, tke Charakier of their regpeciive Produkts and theUr
Infiusnce on H^ pasi and present CondiHon of ihe Oloke'^ seeond
edition, greaUy enlarged, London.
Fr. y. Kobbll: die Mineralogie leicht fasslich dargestellt mit Rücksicht
auf das Vorkommen der Mineralien , ihre technische Benutzung, Aus-
bringen der Metalle etc. NürnUrg^, I, 211 SS.
Ch. Lybll: Blemenios degeologia [aus dem Engl, übersetzt] von J. Ezqubrra
DBL Bayo, 653 SS., 44 pl. 12<>, Madrid,
G. MicHBLOTTi: Deseriplion des Fossiles des terrains mioeenes de VUalie
sepieatrionale {Natuurkundige Verhandelingen van de Hollandsehe
MaatstkapPij der Weiensehappen ie Haarlem, k, III, ii, 1—408, pl.
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GsiiiiTf die TersfciDenrng^en des dentschen Zeeheteiii-Gebirg^, S6 SS.,
mit 8 Stfindrack-Tefielii und deren Erklfinmg^.
Chi. GnsBL : de feognoHiem 9efietarUmmH9 Htreyniw fm9H§H tmHUuiHms,
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Fr. A. QvBifSTEDT: Pelrefakten-Kande DemiS€hhnd$ mit besonderer Rfick-
sidit aof WüHtemkerf. fWinfM S«". [Jb. 184T ^ 734], IV. Heft,
S. Mft-4«6, Tf. 10^S4 [noch Ammoneen].
J. P. Sioni: Ml ihe reMiam heiwem the Seripiureg mmd 9&wie pmris of
5Ml0fir«l Mtaiee. 4. edii., 8^.
8. y. Weeo: Momofraph 9f ihe Oraf MoiiuäeBi 4*, fram tke Pmi^mmio-
fr&pkit&i Sodeiif fand daher nur für die wirklieben besahlenden Mit-
glieder dieser Sotiellt besiehbar !] Part I, Univalvea.
B. Zeitschriften.
I) Wiirttenib.NatnrwiBaenschaftlicheJahre8-Herte, Siuiifm^,
^. [Jahrb. 1847, 83Sj.
t84r, in, in, 163—430.
(Nichts).
IWS, IV, I, 1-lH, Tf. 1.
KuMi: zor Geologie der Trias-Formation in Württemherg und drs Stein-
salzes insbesondere: t — 17.
H. FsHuifG : chemische Untersuchung der Soolen des Koch • und Stein -
Salzes und die Siede -Abfalle der K. Wurttembergischen Salinen:
18-46.
QufiNsTBDT: Grenzen der Musehelkalk-Formation : 67—65.
D EansuNif und Marchatid: Journal ffir praktische Chemie,
Leipmif ^ (Jahrb. 1848, 57).
i84f, Nro. if'-Ml', XLII, i-vm, S. 1-4Ä7.
Göppbrt: kfinstliche Kohlen-Bildong auf nassem Wege: 56,
Kiefern-Zapfen in Braunkohlen Yot^TaritowiiM', 50.
Bbihert: Meteorstein-Fall zu Braunmu, am 14. Juli: 59—62.
Tu. KBR]n>T: Krystall-Form und chemische Zusammensetzung der natdr-
lichen und kunstlichen Terbindungen des Wolfram - Metalles nnd
Wolfram-sauren Bleioxyds: 81 — 116.
H. Rosb: Znsammsetzung des Yttrotantals von Yllsriy; 143.
G. F. Willb: Analysen Nickel-haltiger Hötten-Produfcte: 188—194.
Ehreivbbiig: rolher Schnee mit F5hn im Pn»UHhmU am 31. März 1847 1
217— «33.
476
H. R4mb: speufisches Gcwieht des Sanmrskite (UraadtavtaU); a&S— S55.
Nepidtvich: Ungarn» Steinkohlen io chemisch-lechoiacber Besiebttogs lY.
Braunkohle von BrennUrgi 305^379*
(Goppbrt) .das Branauer und das Seeiäsfensehe Meteoreisen: 4S8— 431.
J« Bftown: über Molybdan-saures Bleisxfd: 432—436.
Fr. KouLMAifrr: Mitwirkung des Kali^s und Natrons bei der Bildimg des
hydraulischen Kalkes, des C&mentes und im AUg^emeineii der auf
nassem Wege entstandenen Mineral-Arten : *436 — 449.
Mineral- Analysen: Damour: Tantalit von LinMye«; — Damoor:
neues Mineral aus Phosphorsiore , Eisen, Mangan and Natron; r—
A. CoNifBLL: neues Kupferen in Cormomlli — Enoeladit ein neues
Titan-Mineral aus iV^/fstertlr«; — Mobbrg: Hornblende von CiMf«; —
Damour und Salvbtat: Wasserhaltiges Thonerde • Silikat von Moni-
Mariiion ; *- Rhodius : Analysen des Phosphorochaicits , Eblits und
Bleioxyd • Chlorbleis ; — Gibb^s : Analysen von Zirkon, Braunspath,
Scolezit und Mesitinspath ; — SiixiBfAif und Hort: Meteoreisen von
Texas und Lockporti 451—459.
Analysen von Mineral- Wassern: su LieUmlein und . Mainingem
durch LiBBio; — die Eisenquelle zu Ca^s^fouia von O. Hbnrt; —
das Bitterwasser zu FriedridUhall bei HiMurghausen von J. Libbig:
— die Kochsalz-Quellen von A»lro» von Lardbrbr; — die Mutterlauge
zu Sassendorf bei Soesi von J. Moli.br; — dgl. zu Pyrmoni voa
HoGi ; — die Soole zu HalMn von Kyssfif ; — die Mineral- Quelle
zu Rieumqfouy — Herauli j von Mialiib und Figcjibr ; — die zu Mühl-
Kausen von Gragbr ; — die zu ITo^/remt/sin Sieiermark von Hkuschaobr ;
— die zu Weissenhirf in Bern von FBLrjsivBHRG ; — der Königs-
bronneu zu Baih von Mock und Galloway; — die Mofette von San
Quirieo von Onosi; — die Thermen von Yogtsburg am Kaiserstuki
von Scuiu.: 461—469.
1848y Nr. i-5; XLIH, 1-5, S. 1-320.
Th. Schbbrbr: über einige Punkte aus dem Gebiete der polymeren Iso-
morphie, welche von Naumaniv, ÜAiDirrGBR, Blum und Rammblsbbro in
Frage gestellt sind : 10 — 35.
R. Hermakn: Untersuchung Russischer Minerafien, 9. Fortsetzung, 3t» Zu-
sammensetzung der Epidote und über heteromere Mineralien im All-
gemeinen: 36 — 71, 81 — 114.
Analyse verschiedener Mineralien: 74—76.
Th. Kbrndt: Beiträge zur Mineral - Chemie : Felsit, Oligoklas mit Cer-
Fossilien, Bodenit, Muromontit (Cer-Mineral) : 207—241.
Fr. V. ScHAFFGOTSCH : Eigen schwere des Selens : 308.
Analysen von Mineralien und Legirongen: Vanadinsaures
Kupferblei-Oxyd; Eisen-Pyroxen ; Aphthonit ; Zirkon ; Kalk-Oligoklas;
Mineral von HHsingfors\ Pistomesit: Hauerit; Kalkspath von'Amfretf«-
^^9\ Agalmatolith ; Gold- Amalgam : 312^318.
4«
3) Tk0 Qumri^rif Jpnrnmi öf tks Gs0iofieai S^Hetf, iiiu-
^irmied «f»., Londam ^ [Jb* 1848^ 318].
I848y Nro. 14-, IV ^ 115 p. i— cxx, 103-lU et p. 27—34, pL 7, 8,
00 Zwiüchendrucke.
I. Verwaltung« -Berichte u. ^1. S. i— n.
II. Db LA Bbchb's Jahrtags-Rede: xxi— cxx.
III. Lanfende Verhandlungen der Gesellschaft von 1847 ^ Nov. 3—17,
S. 103—142.
R. Owen : Beschreibung» eociner Zftbne und Kiefer - Stfieke von 2
Au (hracotherinm - artigen Thieren : Hyopotamns Vectianus und H.
bovinus von Wighl und Erläuterung von Cuviim's Idee die Pacby*
dermen nach der Zehen -Zahl zu klassifiziren : 103—141, pl. 7, 8 mit
13 Zwischendrticken.
J^ Bbbtlb Jukbs : Note über die Geologie von AuMtrmlieM Kiiste : 142.
J. W. und Fr. T. Gregory: Bemerkungen su einer geologischen Karte
West-AuHrmUmMi 142.
IV. Geschenke : 143-144.
V. Bncher- Anzeigen und Auszüge: 28—34.
Fromhbrz: Struktur des Sekwarawaides (Jahrb. ^): 28—20.
L. Lbs^obrbux: Torf-Bildung in Nord-Bwropa: 20—31.
A. ScHACCHi : Leuzit-Krystalle vom Ve^uv ausgeworfen (Jahrb. ^): 31-32.
Wjbbbl: Jetzige und frfihere Aasdehnong von Ueigolttnd (tf. ^): 32.
WosKOBOiNiKow : Reisen in Nord^Pet^Un (f^*^): 32—33.
v.Dbchbn: Quecksilbererz in der iSaar^rtfeJrer-Koblen Formation (i^.^): 33.
Neue Bucher: 34.
4) Jambson^s Edinkurgh new Philo$oph%eal Journml^ Edkt-
kurf 8«. [Jahrb. 1«4Ä, 317].
1848f April.; Nro. 88 \ JTUF, n, p. 200-412, pl. 1-10.
M. A. Gotot: die verschiedenen Felsarten im erratischen Becken der
Rhone: 240—271.
Ebelmbn: Krystallisationen auf trocknem Wege: 311—316.
M. A. Gcttot: Topographie der Penninischen Alpen und Primitiv -Lager-
stStte der wichtigsten erratischen Felsarten des IIAim« - Beckens :
3t0---330.
B. Studba : über Mineral-Metamorphismus (und dessen Lehrbuch): 304—372.
Jambsor: Tabellarische Übersicht einer Anordnung der Mineralien nach
physikalischen und chemischen Charakteren: 373—378.
Miszellen: Hobimairb de Hell: Geologisches ans Tanri^i 300; —
Ebelmbn : Zersetzung der Felsarten 302 ; — R. A. C. Austbit :
Schichten mit phosphorsaurem Kalk in der Kreide-Formation: 304; ^
J. C. Nisbbth: Phosphorsiure in untergeordneten Gliedern der Kreide*
47S
FonMtKHi: 394; - W. G. MAivtiiu.! fottile Vogel-AMte «m ATm-
SeeUmd: 396 ; — Ssdgwick : oi^nisAhe Reste in den flUHrfrfgtff «Schiefem
und Klasgifikation der altera Gesteine in OMn^eriMitf und IFetfmar»-
fmiil: 395; ^. Jokbs: Korallen-Inseln: 390; — Scnrobdbr: das Shturam-'
Thal: 397; ^ Ross: allmibliche Abnahme der Laft- und Wasser-
Temperatur gegen das Land hin: 397.
5) MiLNB Edwards 9 Ad. Baoncmurt et J. Dbciishb: AmnmteM d€9
SeieHces nmiureiie^; Zooiogie\ Pmis 8® [Jh. 1847, 839).
e, IV, annee, 1847, Jain; e, Vil, vi, p. 320«- 364, pl. 7.
(Nichts).
e, IV. ann^e, 1847, Juli ^ Oct., e, Vlll, i— iV| p. 1-256, pl. 1*6.
P. Obrvais: Beobachtungen über fossile Sftugthiere in fi(M-Fr«fi4rrstdbs
203—224.
P. Gbhvais und M. de Sbrrbs: Beobachtungen Aber die fossilen Sftug-
thiere im Meeres- Sand von MonifeUier : 224—227.
A. d'Oabigny : zoologisch - geologische Betrachtungen über die Brachio-
poden, 241-270 [Jb. 1848, 244].
0) L'In^iiiui: i« Seet, Seienee^ mmik4matif00, fkp$i^u§M
fit nalureiies, ParU, 4,^ [Jb. 1848, 310].
XVI.ämue, 1848, F«vr. 2 — Avril I2, Nro. 785-744, p. 37-116-
Dblafossb : Beziehungen zwischen Atome-Zusammensetzung und Krystall •
Form: 39-40.
Dbviixb: verschiedene Zustande des Schwefels: 40—41.
DB Vbrnboil : Nunimuliten-Gesteine : 44.
HoPKUfs: geologische Theorie'n der Hebungen und Erdbeben: 44.
Rbonault : Analyse der «tmosphärisehen Luft : 45.
L. Smith: zwei neue Mineral-Substanzen: 46.
Tar Benbobii : fossile Pholadomya bei Bordeaux : 47.
M. Davr: Bildung der festen Erd-Binde: 48.
M. DB Sbrrbs : Eocäne Baum-Blätter bei Narbinme : 48.
Birt: atmosphärische Gezeiten 49—60.
Daubbbb: Tertiär- Gebirge im Sund-Qau und Umwandelung seiner Feldspatli-
Nieren im Kaolin : 62.
Cohnbix: Niederschlag im Flusswasser durch essigsaures Blei ^65.
Pbrgy : kunstliche Humboldtilith- (Mellilith)-Krystalle > 65.
Rarstbn: amorpher Borazit: 66.
Britische gelehrte Versammlung zu Oxford, 184T, Juni.
E. Forbbs : englische Cystidee, und Beiträge zur Kenntniss der fossilen
Eohinodermen : 67.
470
Sbdowiqk: foflsile Pflansea der Kohteo^FonDatiofi von SMiMy io Am-
straiien: 67.
V. Küvserling: Geologie des NO. Theiles voo ff «ro|iiifdb-itii#«iMil: 67.
NiLflson: Hebuog und Senkung Skandimaviefu : 07.
Saltbr: IllumiDation geologischer Karten : 67.
Rämsay: Ursache des physischen Reliefs des S« Theiles von Wmle^: 68«
Bookman: Cystidee im Kohlen-Letten von Weniaek: 68.
Hopkins : über die Theorie der Erdbeben : 68.
L. Pastbcr : Gruppirungs- Arten der Krvstalle von schwefelsaurem Kali : 79
d'Aacuuc : Beobachtungen über das Qnatern&r- [Quartär- !] oder Diluvial*
Gebirge: 87.
V. Boch: über Ceratiten ^: 88—90.
L. Pastbur: über Dimorphismus: 94—95.
6. ScARzi : Lignite bei Boiopia ^ : 96.
H. Rose: Zusammensetzung des Yltrotantal's von Yfler^jf^: 90 — 97.
Kino: Steinkohlen -Lager bei Farkaeh in den Voge^em 101.
Chbvallibr und Thann: Arsenik im Mineral- Wasser des Oker* und Niedm'"
Hheins: 101.
TcH7HATCHBFF : Schmirgel -Lagerung in EMi^'AHen: 106—100.
GiAAROin : blau gef&rbte Kiesel : 110.
7) Buileiin de ia Soeie'iS gdoiogique dt Pranee, k, Paris 8*
[Jb. 1847, 837].
1S4Sy ky Vy 1-128 (8. Nov. 184r — 10. Jan. 1848).
Blancbb: Geognosie des Dorfes Abeif am Libanon: 12—17, Tf. 1, Fg. 1—2.
Damoor: Dbchen^s Mendipit von Brilon = Plomb chloruri DuFasif.
(Pb» CP 0' = Pb €1 + 2 tb): 17.
Diskussionen über den Gyps von Aixi er ist miocan: 18—19.
LoRY und Pidancbt: Note über la D6U im Jurai 20—23, Fig.
DB Challatb: über Bohrbrunnen zu Venedig; 23—26, Fig.
PB CoLLEGNO : verschiedene Granite auf Elba *• 26, Fig.
y. Thiolli^rb: Jura-Gebilde im südlichen ilAons-Becken : 31—39.
BooB : Wissenschaftlicher Bericht aus Österreich i 39—46.
£. Hopkins : geologischer Bericht über den leikmue von Pamnna : 48—49.
Aymard: fossile Menschen - Knochen am vulkaniscken Berge von Denime
bei Puy; Saugthier - Knochen und Pflanzen in verschiedenen Lager-
statten der Haule-Loirey und ihr Alter: 49.
Aymard: verschiedene Mastodon-Arten in Velmg: 60.
A. Favrb: über die alten Jura-Gletscher : 63—65.
Ch. Dbvjllb: kohlensaure Talkerde in Nieren auf Lava zu la Qnadeloupe: 00.
Bovb: neueste Arbeiten der wissenschaftlichen Freunde zu Wien: 06— 74»
d'Omalios d'Hallot : über die Block-Ablagerungen: 74—80.
48«
FiuroLU : Aoashs uad Dfisoft eifcoMen aas AmsHkm nit Fomamti
o
an y daiM die Asär keine Moränen sondern BSnke sind : 85.
ÜELMERSEif : geologische Arbeiten in RuMsUmii 80—87.
D£ Vernbuil: über Hblmbrsen^s Aulosteges; steht Ortbis nahe: O. Wangen-
heimi gehört als Art dazu: 87.
V. Hauer : HalUtadier Marmor = St, CtsHaner-Kalk = Trias : 88.
Desor: aber das Drift in Ameriku: 89—98.
DB Ybriibuil: Diskassion darfiber: 98.
L. Prapolli: Einiges Aber die Xbeorie der Fnrchangen der Erd-Kruste,
iSber die Natur des Scholtlandes ond die Theorie der schwimmenden
Eisberge: 100—106.
Dahour: Tantal-fuhrender Wolfram der Hauie-Vietme: 100—109.
y. Raolin : Thatsachen und Beobachtungen zur Klassifikation der Nnmma-
lilen-Gesteine: 114—129.
8> Annale^ des Sciences fhysiques ei naiureiles d^Agri-
cuUure et d^lndustrie, fubliees far la Soeietd roymie
d'Afrieuiture de Lyon; - Lyan^ gr.tH^. [vrg^ ib. 1843, 341.]
(Ann^e 1849, V bis 1846, YIU sind uns nicht sngekommen.)
Annee 1846, IX, ji— cxxvi et 736 SS.» 00 tabl., It pH.
J. Foornet: Haupt-Ergebnisse einer geologischen Untersoehung Sud'Tyrols
und anderer subalpinen Gegenden Italiens i y— xik.
— *- Fortgesetzte Untersuchungen über die Geologie der Alpen zwischen
dem WMis und dem Oisans: 1—112.
L. Ybzu: neue chemische Untersuchungen über das eisenschfissige Wasser
von St. Clairi 306—308.
A. Perrbt: Abhandlung über die Erdbeben im l>onaii-B ecken: 333—414.
J. Fodrnet: Zusätzliche Bemerkungen über das Kieselmehi in den Departe-
menten Puy-de-Dome und Ardechei 488—495.
^ — rothes Molybdän-Blei in Chenelette, Rkane: 490.
Sturme und Erd-Regen im Herbst 1846: 593—693.
Lortbt: Bericht über die Arbeiten der Hydrometrischen Kommission im
J. 1846: 714—719 mit Tabellen.
9) Annales de Chimie et de PAysifue, e, Paris S^, [Jb. 184T, 830].
1847, Sept.— Des. XÄ1, i— iv, 612 pp., 6 pH.
A. Laorent: Untersuchungen aber die Tungstein - sauren Verbindungen;
64-67.
A. Damoor und Salvbtat: Analyse eines Alaun -Hydrosilikat es von Mont'
morUUm, Viennex 376-384.
481
Rlmol; Studien Aber die Besiebnngeä swisehen Atom-Gewielit, Kryatall*
Form und Dichte der Körper; 415—439.
Durochbr: Farbe de« GleUcher-Eise« und -Wusers: 488—492.
i848y Janv. — An*.; XXil, i— iv, 601 pp., 2 pll.
J. NicKLBs: krystallographische UntersucbuBgen : 28.
krystallisirte Zink- und Kadinium-Monohydrate : 31.
Krjstall-Form des Zink-Metalls: 37.
Ebblmbn : Abhandlung über eine neue Methode krjstallisirte Verbindungen
auf trocknem Wege zu erhalten und deren Anwendung auf Mineral*
Erzeugung: 211—244.
A. CüATiif : Kupfer und Arsenik in der Eisen-Quelle des Parks von Yer^miile»
und Aber die ebemis^che Rolle der organischen Yerbilidungen in den
Eisen-Quellen der Sediment-Gebirge: 327—332.
Ca. MAKTiifs: yerschiedene Färbung der Gletscher und Gle«sflher«WaMer ;
400—593.
Cr. GBAiMitOT: nber die Blei-Pbesphate : 605->507.
10)] Tran$aetiou$ of (he Zoologieml Botieiy of London.
London 4\ [Jb. 1847, 472].
1848, Illy V, p. 345-380, pl. 52-57.
R. Owen : über Dinornis , IlL Theil , Beschreibung von Schfideln und
Schnftbeln von Dinornis und Palapteryx^ wie von 2 andern Geschlechtern,
Notornis und Nestor , welche W. Mantbll unter vielen andern Vogel-
Knochen au Waingongoro auf der nördlichen Insel Sen-Soslßn^s
entdeckt hat : 345—378, Tf. 52—50*
C. Zerstreute Abhandlungen.
L. BucHPrER: fiber die Menge von Arsenik, Kopfer u. a. Metallen in den
Mineral - Quellen zu KUHngen und Brüekentm (Müneknor Gelehrte
Anzeig. 1848, XXV, 1025-1030).
6. Emmrich: Übersicht der geognostischen Verhftitnisse Süd^TgroU
(Zugabe zu Schub ach's die deutschen Alpen, IV, 281—310) 8^. Jenn
1346 [einzeln 5 Sgr.].
K. C. V. Lborhaüo : Steinsalz, dessen Vorkommen and Gewinnnngs-Weise
(deutsche Vierteljahrschrif^ 1848, Nro. 4lt^ S. 1—50).
Jskrgang I8W). 31
Auszöge.
A. Miaeralogie , Krystallographie, Mmeralcfaemie.
Ciff.DBnLLB: ve rsehiedeneZ astfinde de 8 Schwefel« (/'/Mfif.
1348^ 40—41). 1) Rother weicher Schwefel geschmolzen und im rascher
Krystallisalion gehradit gibt mehr oder minder rotb geürbte prismaüsohe
Nadeln von sehr behair lieber Färbung; 2) Iflsst man eine Auflösung dieser
Nadeln oder des gewöhnlichen weichen Schwefels in Schwefel- Kohlenstoff
freiwillig verdunsten, so erhall man Oktaeder, schiefe Prismen und end-
lich eine röthliche warzige Einfassung ohne geometrische Formen, weldie
blasiger Schwefel (soufre v^siculaire) zu seyn scheint , was also drei
verschiedene Zustände dieses einfachen Körpers in Verbindung mit ver-
schiedenen Mengen latenter Wärme zu geben scheint, wovon nnr die
Oktaedrische Form einen Zustand bleibenden Oleichgewichts mit der ge-
wöhnlichen Temperatur darstellt; 3) die Ablagernng der 2 unvereinbaren
Formen des Schwefels (rhombisches Oktaeder, schiefes rhomboidales
Prisma) in derselben Auflösung, welche L. Pasthor kürzlich zuerst nadi-
gewiesen hat, ist an die Anwesenheit von 2 verschiedenen Zuständen des
Schwefels in der näraliehen Aiillösung gekniipft nnd thnt folglich Mit-
schbruch's Gesetzen des Dimorphismus keinen Eintrag ; — 4) diese ver-
schiedenen Schwefel scheinen den Schwefel -Koblenstolf in gleicher Art
an sättigen, da er bei 12^ Wärme Vs soines Gewichts davon auflöst;
5) der oktaedrische (naturliche oder künstliche) Schwefel löst sich ohne
Backstand anf ; der prismatische lässt einen unbedeutenden, von dem Ober-
bäntchea herrührenden Ruckstand ; der gehärtete (tremp^), der weiche
Schwefel und die Schwefel -Bluthe aber lassen einen sehr antehnliebeB
unauflöslichen Rüekatand, welcher 0,0—0,3 ihres Gewichtes ausmacht.
BnoHNBa: Zerlegung des Magnesits aus 6frt«M«jilaiiif(Verhandl.
der SekweUm. Gesellschaft i847 in Wimlertkwr).
Talkerde 61,026
Kohlensäure 49,499
Thonerde . " . . . • ) «
Spuren.
Eisendzyd • • .
100,518.
Von Wasser zeigte sieh das Mineral gänslich frei.
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Ea hu demnach dag Qttell- ttebr ala das Flnaa- Wasaer xQaaniiiieii^*
aetot, nnd dieas mehr ala das Pump-Waaser. Dann ist der atarke Kieael*
Gehalt der Trinkwaaser bemerkeqawerth; mit StickatoflP- Verbindungen ver-
einigt iräf^ er zar Befruchtung der Wieaen bei; die letzten sind aneli
bei der Mäatung wichtig*
Sie tragen mit bei zur ErkUrung der Farben grosser Waaser-Massen.
Das blaue Wasser der Al^^ - See'n und des Jura lassen fast gar keinen
organischen Rückstand.; das grüne Wasser des Doub* und des RhekM
hinterlAsst nach der Verdunstung ziemlich viel gelbliche organische Materie ;
der Rnckataad von der Verdunstung dea gelblichen Lotre-Waasers ist schwarz.
HfiiiMAifif: Monazitoidy ein neuea Mineral (Erdm. und March.
Joum. XL, 28 ff.). Der Name deutet die gprosse Ähnlichkeit mit Monazit
' an ; es ist sogar aehr schwer bestimmte äussere Merkmale anzugeben,
durch welche aich dieses Mineral mit Sicherheit vom Monazit unteracheidrn
liesse ; und dennoch ist die quantitative Mischung beider Mineralien, aehr
verachieden. Der Monazitoid findet sich auf der Uranotantalit - Grobe
östlich vom Itmen-See bei BÜMk gemeinschAftlieh mit Yttero-Ilmenit, Urano-
Tantalit, Colombit und Granat auf einem Granit-Gange^ der Miaszit durch-
' aetat. Er ist stets krystallisirt und zwar in zwei verschiedeneu Formen.
Die eingewachsenen Krystalle, mitunter von sehr anaehnlicher Grösse^
haben die GestaH dea Monaait:», und vermittelet dea Anlege- Goniometers
konnte kein Unterachied in den Winkeln beider Mineralien bemerkt
werden. Aufgewachsene in der Regel sehr kleine Krystalle sind zwei-uad«
ein-gliederige Oktaeder , eine für den Monazitoid eharakferiatinche Form,
da sie beim Monazit bisher nicht beobachtet wurde. Die Oktaeder zeigen
aich den Seitenkanten parallel gestreift und oft verwachsen. Farbe braun ;
harzglinzend. Bruch kleinmusehelig, ins Splitterige. Stark durehnaheinend.
H£rte gleich jener dea Apatits. Eigenschwere = 5,981. Gibt, im Kolben
erhitzt,' etwaa Wasser. In der Zange gegläht leuchtet das Mineral atark,
ohne zu schmelzen. Gegen FIfisae verhält es sich wie Monazit. In Salz-
sAur« wie in SehwefelsAure nur theilweise lösbar. Gehalt:
Cerosydul 49,36
Lanthanozyd 3 1^30
Kalk 1,50
Phosphorsänre 17,04
Tantal-Ähnliche Substanz . 6,27
Wasser 1,36
Talkerde I
.... Spuren.
Eisenoxyd
^ 97,92
Formel :
Ce,J«
E. Ragbl: 'Zerlftg^gnffffB seoMtlireber Sui^niunz^tm (Jahtb.
für prakt Pharm. Xilt, i ft.)
L IL
Ki^seMnre
Thonerde .
Kalkerde
Eisenoxyd «
Natron . .
Wasser . .
Skolalt TOB
SUäerkirekem.
48,1«— 48,00
23,50-24,36
14,60—13,95
0,30- 0,35
13,50—13,60
MmoItd von
HUderkbrcken,
. 46,65
. 27,40
0,26
4,91
12,00
III.
K«ti«lith nm
dem HS§um,
48,05
25,80 .
2,10
15,75 .
0,00
IV.
Stllbit tom
KiederkirekeH.
58,33—58,40
6,66— 7,15
17,16—16,80
0,26— 0,20
1,62— 1,62
14,50—14,50
99,96
100,26 . 100,22
100,70 . 98,53—98,67
V.
VI.
Analclm vom
Osmelltb von NUäer-
NUderkirehen,
kirehem.
KieseMare . .
57,50-^56,12
58,33—59^14—68,00
Thonerde . . .
23,1 &-* 24,00
13.85— 7,10— 8,33
Kalkerde • . .
5,63— 5,83
10,42—14,85—18,30
Natron • • .
6,45— 6,45
Eisenoyd . . .
0,10— 0,15
1,15— 0,90- 0,90
Manganoxyd . .
— -^ ^
0,12
Wasaer ^ . .
8,00— 8,00
16, M— 17,40-15,00
100,83 i00,54
99,85 99,39 100,65
VII.
Pffcbalt VM
Paariger.
Dichter.
Kiesels&ure
. • . 47,75—.
17,20
47,40-47,50
Thonerde .
• • • 3141,011 ^~
25,36
. 24,75-25,15
Kalkerde '.
. . . 21,84—
22,08
. 23,30-22,00
Eisenoxyd
. . . 3,85—
3,40
3,00— 3,15
Manganoxyd .
. . Spur —
—
— — -
Wasser . ,
. . 2,00-
2,00
2,00— 2,00
00,44 t00,04
. 100,45 99,80.
KHRBTsefiATrrxM : Zerlegnng^ des Eimelits von Aiextmiß'9»9k
im Bkmikerinosloftiseken Gouverstement (Annmairg im J&mm. iet
Mittet ie Ru^Hb, t84S^ 386 < Bbrkiiuos Jahresbr. JTTV/, 363 ff.):
Kipselsänre 63,530
Thonerde 23,706
Wasser 42,420
Tu. Schkbrbr: chenuHche Konstitution der Angite, Aniphi-
hole und verwandte*» Mineralien (Pooorm». Annal. LXX, 545 AT.)«
Die Atisldit BoNsoonfr's, da« in Tlionerde-halligen Aagiteo «nd Ainpbi-
b#l«n «ia Tbeil dar KieMitrd« mSglloherw^iM dorcb Tbonenle im.Ver«
hiltnbse voD :
aS'i : 3X1
isomorph ersetzt sey, dürfte fetzt, d« sie dorch Thutsachen Ihnlicher
Natur unterstützt wird , grösserer Aufmerksamkeit würdig ersciteine n , «Is
ihr bisher zu Theil geworden .
Dqrch eine Zusammenstellung von Resultaten — der Verf. wählte
analytische Arbeiten über Angit und verwandte Mineralien (Angit , Diallag
oder Boracit und Hypersthen), sowie über Hornblende und verwandte Mine-
ralien (Hornblende, Grammatit , Pargasit, Uralit und Anthophyllit), end-
lich über einige andere Mineralien (Asbest, Schillerspatb , Pjrosklerit,
Chonikrit und Xanthophyllit) — wird man sich überzeugen , dass die
Richtigkeit jener Ansicht kaum länger in Zweifel gezogen werdon kann.
Zugleich ergibt sich , dass auch in mehren avgitischen und Hornblende»
artigen Mineralien basisches .Wasser auftritt , dass also die polyosttre Iso-
morphie in diesen Mineralkörpern eine zweifache Rolle spielt, einerseits
bei den electronegativeiij andererseits bei den elektro positiven Bestand 1 heilen
•derselben. — Ohne dem Vf. in die Einzelnheiten folgen zu können, be*
schränken wir uns darauf zu bemerken, dass^ obgleich zufolge beigebrachten
Belegen es als ausgemacht erscheint, dass :
S At §'i durch 3 AI. Xl.
isomorph ersetzt werden können, sich dennoch, wenn man diese Annahme
weiter verfolgt, ein anscheinend nicht leicht zu beseitigender Widerspruch
in den Weg stellt Als nnmtttalbare Folgerung aus dem ausgesprochenen
Satze ergibt sieh nämlich, dass die beiden Verbindungen
ft» Si« und kXl (= ft«5l«)
isomorph seyn milssen. Nun g^bt es vielleicht zwei Mineralien, deren
Formeln von dieser BeschafTenheit sind, augitischerTalk und Spinell:
Der Kftik krystallisirt aber in rhombischen Säulen von etwa
120® nnd Spinell in regelmässigen Oktaedern. Die ss scheint
nicht gunstig für die Theorie. Anders gestaltet es sich aber bei näherer
Btftraebinng. Ohne für jetzt aof den Grund dt» Faotuns weiter einzu-
g«fcen| beschränkt sieh S. auf die vorläufige Mitlbeilung, dass die vna
einander verschiedenen KrystalUFormen dea Spinell» und des augitischaa
Talkes beweislich als kein Einwurf gegen die polymere Isomorphie der
Kieselerde und Thonerde zu betrachten sind.
TH.SciiBniiBn: Bemerkungen fiber die Zeolitbe (Poo^md« Ann.
LXnU^ 309 flf.). Diese unter anderen durch ihren Wasser-Gehalt au^v^«
zeidiaete JMUneraNGruppe ist ungleich auf sehr merkwürdige Weise .i^arak«
4ar
tfHuH dai^b gtosUd^m BUl^rel m Tiakerde* uad Simvoi^jmM » '^ inr«*ieii
Basf», wekbe vorzngvweim leicht und häufig durch Wasser curseUt w,erdeii«
Eine vom Vf. vot|^oauD«ie ZMaanneostellung der Formeln verschiedener
zeolithischer Substanzen ^rgiebt, dass, wenn es auch vieUeicht Wahr-
scheinlichkeit haben dürfte, dass 6iiiig;e Zeolilhe basisches Wasser enthalten,
es dennoch eine charakteristische Eig^enschaft Jener Miaeralkörper im All-
gemeinen ztt seyn scheiiit, das« das So ihnen vorhandene Wasser wirkliches
Krystallisations-WassKr ist
RosBNTRAt: Analfse des Eisenspathes von der WÖieh im
IWiiMnif-Thale KMmihemt (Rammblsbiro's Suppl. lll «im Handwörterbuch,
Berlin^ 1847^ S. li3).
Eiseuozjrd ll,9d
Eisenoxjdul 43,83
Manganoxfdnl 7,31
Taikerde 3,44
Kohlensänre • . ) »^ ^
t<r { • • 35,13
Wasser . • • • ) [^
100,00
Ragsky : A'nalyse des Wassers aus einem artesischen
Brunnennfichstder MmriüMlfer-Unle {Ö^ierrmeh. Bl£tt. fi^ Lit. l84r,
727). Das Wasser hat sich beim Wiener Publikum den Ruf eines Mine-
ral-Wassers* erworben und wurde versuchsweise bei Kranken angewendet.
Es zeigt sich klar, hat einen erfrischenden Geschmack, eine Eigmschwen»
von 1,0015 und enthält in 16 Unzen (32 Loth), ausser 2,18 Gran oder 4,44
Kubikzoll freier KohlensXure, 0,545 Wien. Gran folgender Bestandtheile (A)
Im wasserfreien Zustande. Berechnet man aber den trockenen Ruckstand
auf 100 Theile, so sind die Salze im Verhältnisse B vorhanden.
(A) <B)
kohlensaurer Kalk .... 2,800 • 29,334
kohlensaure Talkerde . . . 0,094 • 7,270
schwefelsaurer Kalk . . . 1,979 . 20,731
Chlor-Calcium 0,099 . 1,037
Chlor- Magnesium .... 1,553 . 16,270
Salpetersäure Magnesia . . 1,155 . 12,100
salpetersaures Natron mit etwas
salpetersaurem Kali . . . 0,977 . 10,235
kohlensaures Eisenoxydul . 0,010 . 0,104
Kieselerde 0,132 . 1,382
Extracktivstoif, Spuren von
Thonerde, nebst Verlust . J^^^<i • 1,537
9,545 100,000.
486
' Moifiiisiiii : tttrltfffäwg eivtlgffT %l9tsptkt%*Ahänitrnngtn
wen AÜ^nierg hti Aüchen (Rahbiblsbrrg'« HMdwdrterb., ff/. SappL 131).
gfiM Kifatall«. ceUMdi-welMe
Kry«Uüle.
Eig^Mchirere s= . . . 4,16 •
4,04 .
4,20
Kohlens. Zinkoxyd • . ec^SS .
»5,80 .
84,92
M Eineooxfidiil ' . a2,Sl •
30,4« .
1,58
„ Manganozydul 4,02 .
3,47 .
4,80
^ Kalkerde . . 1,90 .
2,27 .
1,58
„ Talkerde . . 0,14 .
—
2,84
KieaeUZinken .... S,40 .
0,11 .
1,85
101, U .
98,50 •
00,57.
Rammblsbbrg: Analyse des ThuriDgils (a. a. 0. S. 121 nnd
122). Dieses von Bbbithauft .l>estinBiDte, bei SamlfM vorkommende dichte
Eisen - Silikst , welches von C|ilorwasser«toif - Saure unter Gally t-Bildung
«ersetzt wird, enthält: . .
Kieselsäure 22,4|
Eisenoxyd' . ......... 21,94
Eisenoxydul ...... 42,60
Talkerde 1,10
Wasser / 11,8?
100,00. *
Der Thnriiigit lässt aich durch die Formel:
<3 *e» Bfi -h Pe« S'i) + 9 H.
boBoichnen und kann al« Waaaer-haiti|;er Lievrit betrachtet werdesi der
statt Öa die gaase Mettge Fe enthält.
W. GiBBs: Zerlegung des auf ein englisches Schiff im
AdanUscken Ozean gefallenen Meteors taub es (Poogbnd. Annale
LXXly 507). Die Farbe dieses Meteorstaubes war rothbraun, wie Eisen-
oxid; von fremden Beimengungen schien derselbe^ vollkommen frei. Da
die Substanz nur mit grosser Schwierigkeit durch Salznäure angegriffen
wurde, no schloss man sie mit Fluassänre auf. Ergebniss:
Wasser und organische Materie . . 18,53 . •-
Kieselerde 37,18 . 45,575
Thonerde 16,74 . 20,547
Eisenoxyd 7,65 • 9,388
Manganoxyd ......... 3,44 . 4,222
Kohlensaure Kalkerdc 9,59 . 11,771
Talkerde 1,80 . 2,209
Kali 2,97 . 3,645
Natron 1,90 . 2,332
Kupferoxyd 0,25 . 0,306
Die zweite Spalte ^ibt die analytischen Resultate al>geselien von
Wasser und von der organischen Materie.
B. Geologie nnd Geognosie.
A. V. MoRLOT! 6ber Dolomit (Berichte Aber die BliltbeihiDgeii
von FiemdeD der NotarwiMO»««b«ftei) in HIm, bg;^. von W. Hajoinoiw»
1949y /F, 178). Emb DB BBAUMonr hut im BuUeiin g^ohgifus 1887^
174—177 eine sehr denkwürdige Notiz über die Anwendung der Rechnung
onf die Hypothese der Entstehung de« Anhydrite«, de« Gjrpees nnd Dolo-
mites durch Metamorphose veröffentlicht. Was letsten insbesondere anbe-
langt» so seigt er, dass wenn 1 Kubikmeter Kalkstein, der S760 Kilo-
grammea wiegt, dadurch in Dolomit umgewandelt wird, dass von je zwei
Atomen kohlensauren Kalkes, die 1294 wiegen, eines dnrch kohlensaure Mag^
nesi« ersetst wird , da» neue Produkt also LI 67 wiegen , daher die 2750
Kiiogrommes Kalkstein 1264: 1167 = 2750 : 26)7 Kilogrammea Dolomit
liefern worden , die noch Immer im w^ränglichen Kubikmeter vertbeiit
wftren. Da aber das spezifische Gewicht des Dolomit« 2.878 ist, also 1
Kubikmeter davon 2878 Kilogrammes wiegt, so können die 2537 Kilo-
gramm es nur einen RauDi einnehmen von 2878:2537 = 1:0,88175 Kubik-
meter, so dass aI«o ein Schwinden und Zusammenziehen der ursprung-
lichen Masse von 1—0,88175 »^ (0,12) nahebei atattgefunden
bitte % ein Resultat, welches Im Allgemeinen recht gut mit dem drüsigen
Zustand so vieler Dolomite öbereinstimmt, und welches es wünsche ns wer th
erscheinen Hess, durch Yersnch das wirkliche Yerhättniss zu bestimmen,
welches zwischen den hohlen Rfiomen des Dolomits nnd der ganzen Ge-
steins-Masse besteht.
Zu diesem Ende wurde auf folgende Weise verfahren. Ein Faust*
grosses Stack von -grauem Efolomit, mit Sorgfalt am PredU als ungefBhr
die mittle Drusigkeit des Gesteins darstellend (die beiläufig viel geringer
als die berechnete zu seyn schien) gesammelt, wurde von den hervorstehen-
den Kanten nnd Ecken durch den Hammer so viel als möglich befi eit und
abgerundet. Sein abj^olutes Gewicht in freier Luft, nachdem es gut abge«'
bArstet nnd ausgetrocknet war, betrug 245,60 Grammes. Nun wurde es
mit gelbem, dnreh die Warme der Hand erweichten und zu einem dünnen
Kuchen ausgedruckten Wachs recht genau nmhöllt, um da« Eindringe»
des Wassers in die Poren zn verhindern. Die Gewichts - Zunahme (in
freier Luft) gab da« absolute Gewicht des Wachse«, dessen spezifische«
Gewicht durch einen besondern Versuch zu 0.983 ermittelt wurde. Nun
wurde da« Ganze im Wasser gewogen nnd der Gewichis • Verlust nach
Abreeboung de« Einllo«««« de«. Wachse« ergab «ich au 08.07 Gramme«.
Da nun, wie bekannt, der Kubik-Centimeter, Wasser 1 Gramme wiegt, so
waren durch das Ge.<itein 98,07 Kubik-Centimeter Wasser verdrftngt wordeft^
also war das Gcsammt- Volum des Gesteines selbst mit allen «einen
Dmaen nnd Poren = 08,07 Kubik-Centimeier« Nun wiegt aber der Kubik-
* Bei VriedertMlaHg der Berecbnniig nber nift Anwendung der seither korriglrten Atoni-
OtwisM« belMMiwI^iaaB etwa« oMh« alt 12, ««mlkli getrau 12,1 Pfoeeat.
IM
Zentimeter von rrinem «liclifcin DoUmSly wSe eft £i.i£ »b Bbaomokt m*
nimmt, 2,878 mal mehr als ein Knbik - Zentimeter Wasser, also 2,878
Grammes, also nehmen 245,69 Grammes Dolomit eigentlich nur einen
Raum von ^^ ^ 85,368 Kubik* Zentimeter ein; aber das Panst-
grosse Stuck Dolomit von 245,09 Grammes Gewicht hat, wie g;efundeD,
ein Volum von 98,07 Knbik-Zentimeter, also sind 98,07—85,368 = 12,70
Kubik-Zentimeter oder ^^^ = ^ hohle Räume darin.
Also hat das untersuchte Gesteins - Stflck 12,9 Prozent hohle Räume,
was mit der theoretischen Berechnung Elib db Bbavmont*8 sehr iiebStt
übereinstimmt, besonders wenn man bedenkt, dass eine solche Bestimmung*
bei einem einzelnen kleinen Handstuck angewendet von vorne berein kein
absolut genaues Resultat, auf welches noch obendrein die grössere oder
geringere Reinheit des Gesteines Einfluss haben muss, versprechen kann.
Es ist daher wunschenswerth diesen Versuch noch oft zu wieder-
holen , Hber nur indem Gesteine dazu verwendet werden, die zu dem be-
sonderen Zweck an Ort und Stelle aufgesammelt sind und deren genauere
chemische Untersuchung dann auch damit zu verbinden ist, um mit voller
Einsicht zu Werke zu gehen, im vorliegenden vorläufigen Fall wurde nur
noch der Nebenversuch gemacht, das spf. Gewicht von gegen 100 etwa
1 Kubik- Millimeter grossen Stuckchen des angewendeten Faust - grossen
Dolomit - Stückes zn bestimmen. Obschon sie dem freien Auge dorebau«
keine Spur von Drusen zeigten und ganz dicht zu seyn schienen, so war
ihr spezifisches Gewicht doch nur 2,641 , was nach obigen Annahmea
noch immer auf beiläufig 8 Prozent hohle Räume schliessen lässt. Nimmt
man sie hingegen als ganz dicht an und legt statt dem. von Euk de Brau-
MONT angenommen gewöhnlichen ihr geringeres spezifisches Gewicht zun
Grunde bei der Berechnung der Drusenräume des Handstuckes, so ergeben
sich dann für dieses nur 5 1 Prozent. Setzt man aber dieselbe Zahl 2.64 in
EuB DB Bbaumonts Rechnung ein, so kommen auch nur 4 Prozent heraus.
fis kann daher einstweilen das erlangte Resnltat mit vollem Recht
als «ine physikalisch - mathematiache Bestätigung der Annahe dienen , s«
welcher der Geolog, wie Eub na Bbavmoht so richtig bemerkt, durch das
▼orkeaMiien delomitischer Korallen gezwungen wird, dass nämlich diese
Dolomite aus Kalkstein entstanden sind , in weichem von je 2 Atomen
kohlensauren Kalks das eine durah kohlensaure Magnesia oder genauer
genommen, da die Kohlensäure beiden geaeinschaftlicb ist, 1 Atom Kalkerde
durah ein Atom Bittererde ersetzt worden ist. Zugleich folgt aber mit
derselben strengen Nothwendigkeit, und Diess ist besonders wichtig,
otvaehon es bisher immer übersehen wurde, daas das ersetzte Atom
Kalkerde weggegangen und verschwunden ist.
Unter welcher Form ist nun die Magnesia hinzngefrefen und die Kalk-
erde weggegangen, was war das vermittelnde Prinzip dieser Molekular-
Wanderung , %v elcher Art war die chemixcbe Reaktion ? ~ Dfu ist . die
grosse Frage, die schon AaiNiiif geahnt, die Lsorou» vosi. Bmu aa maiBlcr*
491
IhiII mni^HMH, «He Eub i»b BsiitmoNT 90 tdiarftiiiiifg» b^indelt and di«
HjiiDirctttR ^radlidi a«f «ine ri»eniM» efnficb« als g^linxende Weige ^elSut
li«t| mdidem er vor bald »inem Tierteljahrhundert einen Wffi^seifer auf
dem »cbwierigfn Pfade der Enldeokim^ aofuc^flanEt *. Denn als er 10S9
Kalkapath . Skalenoeder aus Sehemnilm beschrieb, die tn drüsigen Bitter*
Späth orogeftndert waren , verweilte er mit Nschdruek darauf, dass di«s^
Umwandlung, die Lbopold vor Buch als Ursache der Entstehung der
Dolomite Süd^Tt^roU bexeichnete, fdr den Fall jener Krjstalle wenigstens
wirklich und unbezweifelt stattgefunden habe. Die wohlbekannte Verge«»
sellsohaftnng von Dolomit und Gyps im Srossen und die mineralo|stscho
Beubaehtuiig derselben Erscheinung im Kleinen an Handstfleken von
Dolomit mit Gypsadem fährten später Haidinobr'i« auf die Vermuthnug,
dass die Talkerde als schviiefelsaure Magnesia oder Bittersalu sugefilbrt
wurden sey, dass dieses BIttersalc in der Art auf den durchdrungenen
Kalkstein eingewirkt habe, um ihn in Dolomit umsuwandeln bn gleich«'
zeitiger Ausscheidung von schwefelsaurem Kalk oder Oyps, und dass
endlich bei gänzlicher Abwesenheit aller Spuren plutonischer Einflflsse iir
den von ihm beobachteten Fällen der Vermittler jener Molekular-Bewegungen
gans einfach das Wasser gewesen, in welchem das Bittersalz leicht und
der Gyps nur schwerer ISsKch sey. Also musste eine Bittersalz-LSsuug
den kohlensauren Kalk zu dem Doppelsalz von kohlensaurem Kalk und
kohlensaurer Magnesia bei gleichzeitiger Bildung von schwefelsaurem Katfe
umwandeln. Aber die Chemie gibt das Beliipiel von der gerade umgekebiw
ten und entgegengesetzten doppelten Zersetzung, denn eine Gyps * Ldsung,
lange genug durch pulverisirten Dolomit filtrirt, verwandelt diesen in reinen
kohlensauren Kalk^ bei gleichzeitiger Ausscheidung von Bittersalz. Hier
zeigt sich aber die ganze Tiefe des wahren Naturforscher • Geistes , der
selbst aus den scheinbaren Schwierigkeiten neue Hilfsmittel zu schaffen
weiss, und den nichts in seinem mächtigen Fortschritt aufzuhalten ver*
mag : Haidingbr beobachtete das Ausblähen von Bittersalz aus den Felsen
in der Nähe eines Gyps-Bruches, er studirte mit seiner tiefen, gegenwärtig
noch ihm (ätt allein eigenen mineralogischen Methode die Rauchwacke,
erkannte dass sie das Produkt der Umwandlung von Dolomit zu Kalk«
Späth durch eine Gyps-Lösung sey, und erklärte dass diese Reaktion des
Laboratoriums allerdings auch im Grossen, in der Natur Statt finde, aber
Dtir unter ganz eigenthämlichen und wohl zu beherzigenden Umständen.
Denn Raucbwaeke und die Bildung und Ausbifihung von Bittersalz ist
« Siehe Trmuaeä^HS of the to^td tocMp 0/ Edinburgh 1827 , Meunh, 19, and deaa
m$ AbhsBdIaiig: «Ober Dolonit nad «eine kflastflehe DaveteUoss aas Kalhatetai« !■ de»
MaturwiMeaschafUichen Abkaadloagea, hgg. voa W. Haiowser, 1847 , 1, 305 tt. ff. Hier
tat anch aclioa die Tlieorie Haidihgeb's nAlier ansciaander geeetxl ; sa möge Aber die
IVeuhHr des Oegeaatandea und der Zusammenhang mit der Bereclinnng Elie de Beadmoht^s
Ikre neoauatige sehr gedriüigte und von einen etwas verseliiedeaea Oeeiehttpunki an«
4M
vnrgiesellMlNiflet mit dem V^rkonmra des Blsens ak Os^bfdrat. wddbti
man nnr in den &uaaeren SchiebteB der Erde, wotod ea-faat aUe ober«
flachlicben jilagereo Tbelle gelblich Arbt, antriß, uod daa na» ver-
gebens in der Tiefe, mehr im Erd-Ianem sueht.
Es ist alüo klar> daat diese Chemische Reaktion, Ursadie derEntdo«
lomi tiaation, wenn man sich so ausdröcken darf, nnr bei gewöhnlicher
Temperatur und unter dem gewöhnlichen Lufl-Drnck stattfindet -* wie in
Laboratorium ; und wirklich zeigt sich die Rauchwacke ioamer Bur in den
iossercn bu Tage tretenden Tbeilen der Gebirgs-Scbichtra. — Im Dolo-
mit hingegen findet mau das Eisen nicht als Hydrat, sondern als wasser*
freies Oxyd oder als Schwefelkies ; da letxter jedoeh sich hnmcr und sehr
rasch an der Erd>Oberillche xn Brauneisenstein umwandelt, so konnten dif
nun dolomitisirten Gebirgs-Scliichten ihr Eisen bei ihrer urspriinglicliea
iiblagerung im Wasser auch nur als Oxydhydrat enthalten, und es mm»
daher die Dolomitisation unter den ganz besonderen Umstfinden vor sich
gegangen seyn, welche fiir die Reduktion und EntwAssernog nothwendig
sind und die eandiiioM d'e^nstenee des Schwefelkieses ausmachen« Die
ausgedehnten Forschungen des grossen Mineralogen ober die Lagerung
vnd das Vorkommen und Znsammenvorkommen der Mineral-Spezies xeigtea
ihm, dass diese besonderen Umst&nde in einer erhöhten Temperatur bi;i zu-
nehmender Erd-Tiefe und unter entsprechend vergrössertcm Druck bestehen
mussten, und er wurde so auf die Induktion geleitet, dass, obschon in der
Ulte und unter dem gewöhnlichen Luftdruck eine Gyps-Lösung den Dolo*
mit zu Kalkstein und Bittersalz umwandle *- bei erhöhter Temperatur
und unter einem grössern Druck die chemische Reaktion gerade die um-
gekehrte w&re, so dass aUdann das Bittersalz den Kalkspath xn Dolomit
und Gyps umwandeln wurde.
Was nun den erforderlichen Grad der Temperatur anbelangt, so
schätzte sie Hahdinobr bei so häufiger Abwesenheit aller andern äussern
Hitz - Quellen, als gerade die der bekannten Zunahme der Wärme mit der
Tiefe — nach dem Gesetx dieser Zunahme and der möglichen Mächtigkeit
der überlagernden Schichten , die selbst noch im Meeres • Grund liegea
mochten — auf höchstens 200^, was einem Druck, durch die Spannkraft
des Wasserdumpfes hervorgebracht, von 15 Atmosphären entspricht. Es
kam also nur mehr darauf an, den Versuch im Lsboratorinm aussufiobren
und zu sehen , ob unter den vorausgesetzten Verhältnissen die verlangte
Reaktion wirklich stattfinden wurde. Diess geschab denn auch, und es
zeigte sich dass ein Gemenge von krystallisirtem Bittersalz und gepulvertem
Kalkspath in den Gewichts- Verhältnissen von t zu 2 Atom in einer zuge-
scbmolzenen Glasröhre eingeschlossen, welche selbst in eine Abänderung
des berühmten Flinten -Laufs Sir Jaiwks Hii.i.'s gebradit wurde — bei
einer Temperatur von 200^ und einem Druck von 15 Atmosphären sieh
so vollständig zu dem Doppelsalze von kohlensaurem Kalk und kohlen-
saurer Magnesia und zu schwefelsaurem Kalk zersetzte ^ dass keine Spur
von Bittersalz übrig blieb, — und durch diese glänzende Bestätigung
seiner tiefen Voraussage hatte HAiDmoKn daa Itinto Giiw) der Indnklioas*
4M
Kette ifetdilossen , döreii weiche er iBe encHiche Lsimmg des grossen
heblems v«llhracht list , das die Wissensehaft dem erhabenen tind be«
wMdeniflg8wfirdig*en leiste L* volf Buenos verdankt.
J. Dblbos: g^eolog^ische Notitz fiber das Gebirge Im Aiaw*
Mken (BuU. ffML 1847 , b, IV, 712—725). Von dem itiour- Becken,
dem Flosg - Gebiete des Adour, nimmt der Vf. nur den Tbeil im N. des
Gwe de Pau in Betracht. Er klassifizirt die Gesteine, zum Theil hypo»
tbftisch, binKichtlich ihres relativen Alters anf folgende Weise :
YL ^flositene Gesteine 6 Ophite.
T. Ober Tertiir-Geb. . . .... 7 Haiden-Sand (Sa^ls#ir6«LafMls#)«
IV «*..*.,.» ^ . {0 gelbe Fainns.
lY. Mittles Tertifir-Geb • (
(4b
UI. Noumuliten-Gestein. •••••{ ^a
' 5 blaae Faluns,
Brannkohle?
Sandsteine ?
IZ^ Nummuliten-Kalke.
3^ Ecbinodermen-Kalke.
3» Terebrateln-Mcrgel.
2 Dolomite?
I. Weisse Kreide ...... i Kreide von TereiM,
Die Bemerkungen über die geographische Verbreitung der einzelnen
Gesteine müssen wir hier übergehen und nns anf das Geologische be-
lefaränken.
1) Die Kreide bildet das Tiefste und hebt sich stellenweise zn
gTMserer Hohe zu Tage, zuweilen mit aufrechten Schichten. Sie ist ent-
weder bläulich • grau , etwas thonig , mfissig hart , dicht im Bruche, mit
tefawarzen Feuersteinen, oder weiss und etwas durchscheinend, mit vielem
lüesel. Die verbreitetsten Versteinerungen nach ü'Orbignt's und Dnson's
Bestimmungen sind :
Tragus pisiformis. Lima Mantelli.
Asterias stratifera. Pecten nitidus.
AnanchTtes ovatus. ^ papyracens.
„ striatus ei var, Ostrea vesiculnris.
n gibbus. Kautilus, tp, 1.
Tnoceramus regniaris. Ammonites, spp, 3.
„ Laroarekl. Scaphites compressns.
2) Die Dolomite hat man gewöhnlich als metamorphische Kreide
betrachtet; sie enthalten aber keine Versteinerungen. Zuweilen sind sie
vom Nummuliten-Gebirge überlagert und scheinen sich enger an dieses als
ieoes anzuschliessen.
3) Die Nnmmuliten-Gesteine werden oft von den tertiären Bil-
dongen bedeckt Sie zerfallen in
3« ) die Terebrateln-Mergel : kalkige Tb one, blau, grünlich
oder gelb, reich an Fossil-Resten; zuweilen erscheinen sie auch als zarte
Bsndige Kalke und enthalten viele geodische Nieren von weissem Quarz
mit schonen Quarz • Krystallen im Innern. Bei ÜfonfonC ruhen sie anf
494
fitn Dolomiteik Vielleicht geb5ren auob die Theo« von TerMu dMa, vk(
leicht auch die rothen durch Opbite veränderten Gjpe • fuhreiulen Urrg^l
u. 8. w. Die gewöhnlichsten Vereteinerunfen und folgende (die mit 1
Bind am bezeichnendeten):
Orbitulites medius ! Oetrea gigantea «er. a (wie
„ submediQs! in der £r im).
Serpula quadricarinata. Vulaella falcata«
Teredo Tournali. Terebratula Icnuietriata l
Pinna 9p, „ sp. a.
Ostrea bippopodiom. Cancer 4loba(ue !
ly veaicularis.
3^ ) Die Echinoderm en-Kalke hat man gleich den Mergeln bisher
mit der Kreide verbunden. Es sind meist weisse fdnkornige, snweilen
blaue Kalke, wenig mächtig^ nur erst mit einzelnen Nummuliten, aber
mit vielen und schonen Echinodermen , von welchen Gratbloof eine An-
lahl in „Craie blanche" sitirt (so die mit f bezeichneten).
Schizaster rimosus. Galerites albogalerus f.
Hemiaster complanatus. Galerites excentricus f.
Brissopsis elegans. Nummulina millecaput
Macropoeustes pulvinatus. Serpula spirulaea.
Clypeaster altus f. Natica sigaretioa.
Galerites conoideus t*
Bei Bra99empouy liegen sie auf Terebrateln - Mergeln und sind an
mehren Stellen anscheinend von Nummuliten-Kalken bedeckt
3^ ) Nummuliten-Kalke: »ind zuweilen ganz aus Nummuliten zu-
sammengesetzt, zerfallen jedoch noch in mehre Schichten, wie a weisse
oder blauliche Kalke mit Nummulina gr an u I o s a , N. m a m m i 1 1 a ta,
Serpula spirulaea; ß mächtige Mergelkalke, grau oder blau voll Num*
mulina erassa n. a. , auch mit Ostrea gigantea, Serpula spiru-
laea u. s. w.; y kieselige Kalke mit einer verwundernswerthen Menge
von N. Biaritzana und Operculina ammonea Lkym.; — 6 sandige
Kalke mit Ostrea cyathula, welche auf Schichten mit N. intermedia
ruhen. Der Nummuliten - Kalk ruhet bei Oibrei auf — wie es scheint —
der Echinodermen - Schicht und bei Audignon auf Dolomit; er bildet fast
das ganze Gebirge um Bayotmey in den CorbiereM und der Uoniagne naire*
Die gemeinsten Versteinerungen ausser den schon genannten sind :
Nummulina caput-serpentis. Pecten ? opercularis.
Pygorbynchus Delbosi Dbsor. Ostrea vesicularis.
4^ ) Die Sandsteine ^ ohne zusammenhangende Erstreckung, sind
4l> ) Die Lig nite ^ von ganz rathselhaftem Alter, scheinen jedoch
dem Vf. der Periode der Molasse zu entsprechen. Die ersten sind quarzig,
grobkörnig , hart , zuweilen mit undeutlichen Pflanzen - Abdrucken. Die
leisten in einem Becken bei SaM - Lon lagernd , haben durch den Ein-
fluss der Ophite alle mineralogischen Cheraktere der Steinkohle ange-
nommen , sind nach oben reich an Eisenkies und führen zuweilen Bern-
stein. 40' tief gehende Arbeiten haben sie nicht durchsinken können.
4M
Die K«hl«ii«ScUehf en «iad «etManl darch Ugeli grlMtaiiteii Saad«UiU|
welcher mk Emenkies iniirflipiift «ttd mit verkohlten P&aasen erfüllt ist
Ein Stuck diceer Mergel aus dem Grunde der Giufoe enthielt Hytilus
eeutiroetris, M. ibnlieh dem semiradiatus d*0,, Jinomia laevi-
gata, Cardinm oblt<|ttttm und eine demC, Hillanum des Gfffinaandea
•ehr ähnliche Musehel» Alles nach d'Archiac's Bestimmungen,
&) Painns bleue: enthalten Schiebten, die man fnr sehr nagleicb
alt gehalten, vnd andere, welehe der Vf. so den {fingeren Bildungen verp
weiset Sie erscheinen in 3 Abtheilnng^n« a. Muschel-reiche Kalk«
steine, blanlich, toU Muechel*Kernen n. a. Fossil-Resten von denselben
Arten, wie im Asterien-Kalke des gimndS'.Beckens,
Asterias laevis. Turbo PnrkinsonL
Fibularia ovata. Delphinula scobina.
Nnmmnlites* Pecten BillandelL
MilioKtcs. Crasaatina tundda«
Trochus Benettiae.
Dasu gebdrt wahrsobeinlieh anch cnanMadreporen sehr reicher
Kalk.
ß Blauer feiner Mergel mit Natica maxima, wahrscbeinlidi
aneh noch ein Äquivalent des Asterien-Kalkes der Oiramde. Et entfafilt iioeb
Ampnllaria erassatina« Turbo ParkinsonL
Troehus Boscsnus, Delphinula acobina.
„ labarum.
y Blaue Falnns (sandige Mergel) mit Ecbinidan; luweileil
mit grobem Kies gemengt \ sie enthalten :
Lunulttes. Panopaen Faufasi.
Cljpeaster margtoatos (I), Cytherea islandicoidea.
Eebinolampas ceaoidea (3)* Nautilus Aturi.
^ Riehardt, Cetaceen-Rippen und WirbeL
„ oviformis. Fisch-Zibne.
„ ovalis.
Die mit 1 und S beseicbneten Arten kommen im Glreiids - Beckeii
unterhalb der Faluns vor, einige andere Arten noch im Asterien -Kalke dar
selbst.' Gehörte dieser sur mittein Tertiftr - Bildung, so wiren die blanea
Falnns als Reprftsentanten der Molasse {enes Beckens su betrachten.
e> Gelbe Faluns, verdienen am vorsuglichsten den Namen Falnns
«ttd bilden ebenfalls 3 Gruppen, a Kalke mit Cardita Je nenne ti,
liefern die ehiaigen Bausteine im Mmrentim^ führen Konchylien meist nur
in Form von Kernen, sind oft bitumiaoe, und entsprechen den Faluaa
von BäliU im IMronde-Beeken. Die gewöhnlichsten Arten siud noch :
Cytherea islandiceides. Pecten Beudanti.
PecinnculQs glydmeris. Östren Virginica.
ß Gelbe Faluns von Si.-Ptmi wie von 8mtM§m9j weiche letzten man oÜ
mit den blauen verbunden bat, weil sie einige Arten von SL-PtnU nicht ent-
halten. Sie enthalten auch alle Arten von Leogtum und Smemtf bei
ßordeaitx, — y Sand mit Potamiden n« a. Arten der Fluss*Mnn*
4M
d OD gen. Sefaie fötalen Arten kommen Im €Hr&nd€ «-Beofcen nnr na ge«
wissen eigenihfimlichen Lagerstatten (sa Mn>n«0 eta) Tor, nvie
Locina scopolorom. Melanopsis DofonrL
Cytberea undata. Neritina |Hcta.
Cbama florida. Ccrithiom plicatnm«
Mytilus antiqaoram» Pirula Lainei.
7. Haiden-Saod: bedekt überall die Oberfläche and enthält Lager
von Geschieben, welche gegen die Pyremäem hin an Grösse zoaonefamen
seheinen.
8) Die Ophite haben im iidonr-Beoken die Lagerang aller Gesteine
gestört, bilden Kugeln, deren Oberfläche oUt sehr zersetst und cor koge»
Ugen Absonderung geneigt ist. An einigen Orten sind sie begleitet von
einem feinkörnigen Talkschiefer und einem Bimsstein-artig blasigen Feld-
spath-Gestein, fähren Quarz, Bpidot, Talk, Eisen-Glimmer, Eisenoxydbydrat
und Amianth, geben Veranlassung zur Bildung von Schwefel und Arra-
gonit in den Nachbar-Gesteinen und zur Entstehung von zahlreichen warmen
Salz« und Schwefel - Quellen in ihrer Nähe. Violette Mergel zeigen sich
überall , wo Ophit mit Thon in Berührung kommt und enthalten gewöhn-
lich dönne Gyps - Schiebten« Dieser Thon fuhrt dann auch Kaolin. Wie
alle Feuer- Gesteine, so haben auch die Ophite in zweierlei Weise an£
die von ihnen durchbrochenen Gesteine gewirkt : I) mechanisch, durch Auf-
richtung u« a. Weisen von Störung, 2) metamorphosirend in Struktur und
Mischung. Was die mechanischen Wirkungen betrifft, so haben die
Ophite die Kreide-Schicfaten bis zu 90^, die blauen FaIuos bis zu 10—15^ auf-
gerichtet, die höhern Gebilde aber nidit viel gestört, obsebon sie noch junger
als diese sind. Zu den chemischen Wirkungen gehört die Verwandlung des
Kalkes in Gyps an zahllosen Stellen und vielleicht auch die Büdnng des
Dolomites. Zu den physikalischen (durch Hitze und Druck) die Umgestal-
tung des Kalksteins in Marmor. Insbesondere wichtig ist aber die
schon erwähnte Verwandlung der Braunkohle in Steinkohle und die Ent-
stehung des Bitumens, vorzuglich zu Ba9tenne9 und 43m{faey wo das Bitumen
den Sand verschiedener Formationen (der beiderlei Falnns wie derHaide)
von unten nach oben in der Weise erfüllt hat, dass das flüssige Steinöl
den Inkohärentesten Stellen des Gesteins aufwärts folgte, während in
den tieferen Lagen das Bitumen weniger fett und weniger flüssig erscheiot,
so wie es etwa bei einer kunstlichen Destillation bituminöser Stoffe in
ähnlichen Medien erfolgen würde. £s scheint daher, dass die Bildong-
lind Verbreitung des Bitumens von dem Ausbruch und den Wirknngen
der Ophite durch und nächst den Braunkohlen -Lagern herzuleiten seye,
in welchem Falle dieser Ausbruch also, wie oben schon angedeutet
worden, erst nach Ablagerung des Halde- Sandes stattgefunden hätte.
[ViRLET macht Einwendungen gegen die Möglichkeit, alle Steinol^Qaellen
überhaupt von einer solchen Wirkung der Feuer-Gesteine auf vegetabilische
Ablagerangen herzuleiten.]
4W
Naumann: über die Feine ti-S c h li.f fe der B&Murger P o rp h y r-
Berge unweit Wwrmsn (Berichte aber die Verhandlung^en der K. SSeh*
sieeben Genellscbafl der Wissenschafreo zu t^jmig XI ^ 302 §,), Die
intereisanteete Ereeheinung an dienen Bergen ist unstreitig das gar nicht
seltene Vorkommen von geschliifenen und abgegIStteten FNIeben ; und,
wahrend diese kleinen Ppotuberanzen unseres Flachlandes weder durch
ihre Form , noch dnrch ihre Höbe irgendwie an die Alpen erinnern, so
ist man erstaunt, an ihrer Oberfläche wenigstens ihnliche Phänomene der
Abschleifung sil finden, wie sie der Felsboden der Atpen-Thäler so häufig
erkennen lässt. Wenn irgend etwas die fast ironische Benennung der
Böhtmrffer Sehweiim rechtfertigen könnte, so wäre es noch am ersten
diese merkwürdige Erscheinung, welche die Pjrgmäen unserer Hügel-Gruppe
mit den Kolossen der Alpen- Welt gemein haben.
Bei näherer Betrachtung erweisen sich die Felsen • Schliffe der Boh-
kitrger Porphyr-Berge, ungeachtet einer allgemeinen Abniichkeil mit denen
der Alpen, doch hinreichend verschieden, um nicht ohne Weiteres mit
ihnen ideotifizirt oder auf dieselbe Ursache bezogen werden zu können.
Ja die abgeglätteten Flächen zeigen unter einander selbst eine so ab-
weichende Beschaffenheit, dass wir sie zuvörderst in zwei Abthetlungen
unterscheiden müssen. Die einen sind nämlich wirkliche Schliff- Flächen,
während sich die anderen nur als Erosions-Flächen beseicbnen lassen. Beide
finden sich lediglich an den Oberflächen der Felsen, oder der von
ihnen losgerissenen Blöcke : an letzten zuweilen auf zwei Seiten und so*
gar in divergenten Richtangen, auf ersten stets in übeftinstimmenden, je«
doch der Örtlichkeit überall angepassten Riclitungen.
Ans der Gesammtheit der Erscheinungen siebt zuletzt ffAUMAHN fol-
gende Schlüsse:
1) Das schleifende und benagende Material kann in der Haaptsacbe
nur feiner 6esteitt*Schutt gewesen seyn, wie er noch jetzt in dem Sande
und sandigen Lehm der Umgegend vorliegt. Dafür spricht die grosse
Gleichmässigkeit der Abschleifung, die besändige Ausarbeitung desselbM
Musters in demselben Massstabe, die geringe Länge, Breite und Tiefe der
Forchen, der gänzliche Mangel an grösseren weit^fortsetzenden Schrammen,
die Seharfkantigkeit der mehrseitig abgescbliffHien Porphyrblöcke, das
Vorhandenseyn von Schliff-Flächen auf den Wänden enger Klüfte, so wie
endlieh die Abwesenheit aller fremden Gerolle und Blöcke auf den Por«
pbyr-Hügeln. Da nun Massen von Sand nnd Lehm nieht wohl für sieh
allein fortbewegt worden sejm können, so bedürfen wir der Annahme
eines Transport- Mittels.
a) Das Schleif - Material muss unter starkem Drudce an den Felsen
fortgeführt worden seyn. Ohne Druck ist Schleifung nicht denkbar. Dieser
Drack konnte nicht von den Sand-Körnern selbst herührcn ; am wenigsten
wäre dadurch die Abschleifung vertikaler oder überhängender Fels-Wände,
wie sie hier vorhommt, zu erklären.
3) Die bewegende Kraft kann nur langsam und mnss desshaJb «ine
geraume Zeit hindurch gewirkt haben.
Jahrgnnff I84& :»2
408
4) Die bewegende Kraft inssi ihre WirkaDg regdnlssig und %üt\^
nach derselben Richtung; ausgeübt haben.
5) Das Vehikel des Schleif-Materials kana nicht Waater gewesen seyn.
Dieses kennte unmöglich durch Sand parallele Furchen ausgearbeitet haben.
Es muss überhaupt der Gedanke an sturmiseh und plötslieh bareinbrechende
Kataklysmen ausgeschlossen bleiben.
6) Das Vehikel des Schleif-Materials muss eine feste, jedoch , wenn
auch in sehr geringem Grade, plastische Masse gewesen aeyu* Daas es
keine fliissige, sondern eine feste und ziemlich starre Masse war, folgt
schon daraus, weil nur ein« aolche als Triigerin des Schleif > Materials den
gehörigen Nachdrueli ausüben konnte, und weil nvr starre Massen aucb
in schräg aufsteigenden Richtungen fortbewegt werden konnten , wie
aolche durch die stellenweise vorkommende Neigung der Furchen bis zu 2o^
angezeigt sind. Dass aber die Masse bis zu einem gewissen Grade
plastisch, d. h. nachgiebig und verschiebbar in ihren einzelnen Thrilen
gewesen sey, ergiebt sich daraus, dass die Schleifung über alle kleiueieii
Unebenheiten der Flachen fortgesetzt ist, dasü sie oft in Vertiefungen
hinabainkt, über Erhobungen hinaufsteigt, ohne dadurch besonders ge-
atdrt zu werden, ja dass sogar Spalten und tief eingreifende klufte dei
Gesteins von nicht mehr als 2 Zoll Weite ausgeaeliliffen sind.
Faasen wir nun alle diese Sätze in wenigen Worten zusammen , s«
erhalten wir das Resultat, daas in einer der neuasten geologischen Perio*
den, als die Oberfläche des Landes bereits ihre gegenwärtige Gestalt
erhalten hatte, eine allgemeine und sehr mächtige Bedeckung desselben
durch Massen Statt gefunden haben muss, welche Sand und andern feinen
Gesteins-Schutt mit sich führend allmählich und langSiam nach derselben
Richtung hin vorwärts geschoben wurden, dabei einen gewissen Grad von
Plastizität besassen , so dass sie den Contoureq der umschlossenen Berge
sich anschmiegen und während ihrer Bewegung durch ihrisn Drui^fc und
mittelst des eingeschlossenen Sandes den Fels-Grund abschleifen und be-
nagen konnlen.
Stellen wir nun endlidi die Frage, schliesat NaounK)« welchen Maasca
wohl im Bereiebo der uns bekannten Natur eine solche Be^vcgnng und
Wirkungsart angeschrieben werden kana , ao durfte sich nur die eine
Antwort ergeben, dass Gletscher-ähnliche Eis-Massen allein sännnUicbea
Bedingungen au entsprechen scheinen, welche nur üervorbringung de$
SMkmt$er Phänonens erforderlich waren.
W. J. Hbnwood: Überlagerungs-Folge einiger MfnerAliea
auf Erz-Lagerstätten in Cornwatl und Devon {toni. ßiinh, Phii
mag. XXIX ^ 359—391). Schlicsst sich an die MittheHungen von Fox
(ibid. XXVlir, 5) und Dana [Jb. 1847 ^ 221] an. Die Spalten 1-4
enthatten die von der Wand des Ganges Viwsi nach innen zu aufeinander
liegenden Mineralien. 'Mit Kursiv« Schrift sind diejenigen Mineralien ge-
druckt, welche krystallisirt sind.
400
AitoOaig'Waod
•nJd
2 i 3
weiter nijch dem Italien de« Gailgei.
Ortlldikelteii.
Qnafz.
dPAn.
kvui.
tiun.
Unare.
(JDAR
Üun
Qaaa
Qaari
imtth^t . . .
Amttbpl . , .
Fftdspath . . .
Flw
Zinnox^i . . .
ZijIDOZTd • . .
HisMtU. . . .
Erdtg Braoneicen
Erdig Braiineisen
QoaR.
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laui .
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Inan .
faian.
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i««>H? • • •
itmitmAt . . .
liian
:oan . . , , ,
uara
i^jg Br^aBdaett
rrflg BnonefMü
'■'ig Bnimaittn
rdig Braanelften
rals BniDuetien
tili BraimtiMa
aan.
lun .
nan.
■an .
BRn.
nan.
uarz .
■an.
oan .
oftn .
A. io Granit.
Quart ... .
Opal
Qumrz . . . .
Quarz . . . .
Quart . . . .
Qiinrz . . . .
Quarz . . . .
Zinnoxyd . . .
Gediegen Knpfer
Malachit . . .
Minernlpech . .
Qonrz
Amelhutt . . .
Eisenphosphat . .
Fluss . . • . .
Schwefel -Wismath
Eisenglanz . . .
Glaskupfererx . .
Rothkup/eroxyd ,
Chnlcedon , , ,
Eisenarteniat
Woffram . .
Kupfer-Arseniat .
UranU . . . .
Kalk-Tungatat
Rothkupfer-Oxyd
Q:uart
Schwarzkupferen
B. In Granstein.
StalakfU-Qaan .
Quarz ....
Quarz ....
Qfnarz . . . .
Quarx ....
Quarz . . . .
Chlorlt . . . .
thlorit . . . .
fins« . % . . .
Arsenik -Pyrit . .
Rrdig Brauaeisea
Rrdig Braunelsen
i<>dfg Brauneisen
Erdjf; BrHanaisen
K ohlensaur. Kiseii
ßiaskupfecoxyd
Chiorit . * . .
Quarz . . .
Aragonit , .
Einenoxydhydrat
Wolfram . .
Arseniks. Kupfer
Arseniks. Blei
Zinnoxyd . .
Arsenik- Hlel .
riHM* ....
Arseiiikhalt. Pyrit
Pho*pUor9»Kujtf'er
Pechblende .
Uranit . .
UlAskupferen
Spathetsen .
ÄragauU
Kupferkies .
. Mlueralpeeh
C. In Feldspath- Porphyr (EJvan).
Zinnozyd . • • | |
Krd^ firawaelaen
Rrdig Brauneisen
Knpferkiea . . .
KapfaAles . . .
Gediegen Kupfer .
IKupfier Olaaen .
Roth-Kupferozyd .
. Kupfer« 4rieniat .
ChrysoMli« . . .
Elan Kupferkarboaat
Malachit . .
Quarz
Quart
Öftarz •
Quarz .
Quart
Chiorit .
Quarz
Quarz •
Fluss . •
Eisenkies
Rhtanklea
D. Tbon schiefer.
«{Marx . . .
Kupferkies . .
Baryt-Sulphal
Kupferkies . .
Sckwefet- Antimon
Tiranoxyd . .
Blende . . .
Coelestin . .
Biei{;lanz . .
iQuan ....
Quarz
Kupferkies
Flttss
Viele
Wheaf Cairu,
Pedn-an-drea.
IVheal Gorland.
St. Michels Hera.
IVheal UnUy.
Gunni» iMke.
WhealFriendship,
Wheal Gorlahd.
Ounnis fjoke.
EastWheal Croffu,
Wheal BelloH.
Dartmoor.
Park Nowethl
Wheal Gorland,
Alle Zinngruben la
Granit.
Halles widden.
Park-Noweth.
Wheal Jewel.
Wheal Gorland»
Wheal Edward.
l^avant.
Restormal»
Poldice.
Wheal-UttUg.
Wheal-UnUy.
Wheal vor.
Wheal Unitv.
Wh. ü. Wood.
Wh. U. Wood.
Gunnis-Ijike.
Wheal Edward.
Wheal Edward.
Bolaliaok.
Botallack.
Lrifont.
North-Roskear,
Wherru.
Wheal roates.
Ttng Tang.
Tin'g Tang,
Ting Tang,
Ting Tang.
Wheat Butter,
Ting Tangi
Ting Tang.
Ting Tstng.
Ting Tang.
. . .{WhealFriendsUp.
. , , East Crlnnis.
. . . United mines,
. . . United HUls.
. . . Pengelty.
. . . Virtuous Lady.
. . . Polberrow.
. . . Hinner Bowns.
. . . Wheal Penrose.
. . .* West PMe,
. . .1 Viele.
32*
500
,Qaftn . .
Quan . .
Qnan
Quarz . .
Quan . ,
aaan . .
Cluan . .
Qnan . .
Uoan. .
Qnan . ,
Qnan. .
Qnan . .
Quan . .
Qnan . .
Quan . .
Qnan . .
Quan . .
Qnan . .
Quan . .
Qnan . .
Qnan . ,
Quan . .
Quan . .
Quan . .
Qnan . ,
Qoar«. .
Qnan . .
Qnan * .
(htarx . .
ChlorIC .
PerUpaih
FIuu . .
Risenkies . . .
Eittenkies . . .
EUenfciea . . .
Erdig BrauneiMn
Erdig Braiinelsen
Erdig Brattneiaea
Erdig Braunelaen
H&matit . . . .
Holt-Zinn . . .
Zinnoyxyd . . .
GedieKen Slllwr .
Schwefelallber . .
RothsUbtrert . .
Gediegen Kupfier .
Kupfer-Glasen
Kupfer-Glaaen
Buntkupfererz
Kupferkies . . .
Kupferkies . , .
TenttautU . . .
Kupferkies . . .
Rothkupferoxyd .
Bleiglanz . . .
Blende . . . .
Blende . . . .
Bteiglanz . . .
Blende . . . .
Mineralpeeh . .
Kohlen«. Kalk
Zinnoxyd . .
Kupferklee . .
Kupferkies . . .
Kohlens. Eisen .
Phoephore. BUen
Schwefelsilber
Roth-Kupferoxyd
Kohlens. Hlei .
Phosphors. hUi
SehwifeU. Blei
Manganoxyd .
Kupferglasert .
Rothkupferoxyd
SchwefelwUmuth'
Fiuss \ '. .' !
Bieifflanz . .
Perispath . .
Fluss ....
Maues Bleierz
Blende . . .
Spatheiseu .
Quan.
Vlrtuou» Ludy.
Wheal Falmouth.
Dolwaik.
Wheal Charlotte.
Pentire Glace.
Wheal Alfred,
Meilanear,
Heslormel.
Potberrow.
viele.
Rerland,
Wheal Rrothers,
Doleoaih.
viele.
Wheal Speed.
Provldenee^
Wheal Fatmautk.
viele.
Fowey Consols.
Fowey Consols.
Potberrow.
viele.
Wkeal Rose.
Union Mines.
West Pitde.
Weal Hope.
Union Mlnes.
South Towan.
Binner Doums.
viele.
rann Qiuirry.
WhealUnHfߥoosL
Rsoss nbergab in der Versaminluiig der Freunde der Naturwissen-
schalen in Wien am 26. November 1S47 eine Arbeit über die Cylhe*
rinen des Wiener Beckens. — Im Ganzen wurde bisher der Sand
von 37 verschiedenen Lokalitäten der österreichischen TertiSr-Becken durch-
forscht, und 21 von diesen gaben eine grössere oder geringere Ausbeute.
Manche der Lokalitaten, welche eine grosse Anzahl von grossem Fossilien
zeigen, enthalten gar keine Cytherinen, so z. B. die Sande von Pöimleins»
dorfy Niederbrfulasletten, Wiedmdorf^ der Leitha-Kalk von MoiierMdorf,
der Tegel von WeiuMleig^ Rohrhtichy die Schichten von QaunerMiorf u. s. w.
Sehr häufig dagegen sind sie im untern Tegel von Baden ^ Mäilersdorf^
Meidlingf dem artesischen Brunnen in Wien, zu Brunn^ MoMbrunn, Oienbwr$
in Ungarn, Qaya in Mahren, im Leitha-Kalke von Nuwadorf, RuH, KoMtH
in Mähren, im oberen. TeyW von Qriwting und Rudeledarf in B&unen, im
Sande von Mauer, im Salzthon von Wielie%ka und an andern Orten. Im
Ganzen fanden sich 79 verschiedene Arten, während früher in allen fibrigen
Tertiär- Becken zusammen nur etwa 36 Arten genauer bekannt geworden
waren. Von ihnen gehören 40 den oberen Schichten des IFten^-Beckens,
dem Leitha-Kalk und den ihm untergeordneten Tegel- und Sand-Schichten
an, 21 Arten fanden sich ausschliesslich im unteren Tegel, 12 sind dem
Tegel und Leytha-Kalke gemeinschaftlich. In dem Salzthon von WieUemkm
fanden sich 19 Arten, von denen 5 diesem Gebilde eigentbnnilich sind,
7 mit Arten aus dem Leytha-Kalk, 2 mit Arten ans dem Tegel und 6 mir
sei
ffolfhen , die dem Tegel und Leytha-Kalke g«meiaschaftlich zukommen,
übereinstimmen. Daraus sowie aus der Beschaffenheit der Arten über-
haupt ergabt sich 9 dass der Salsthon von Wielic%ka mehr Ähnlichkeiten
mit den oberen als mit den unteren Sebiohteil des Iftener-Beckens besitzt.
Eine Vergleicbung: der Saterreichiachen Arten mit denen anderer Lander
konnte Dr. Ravss am so leicliter anstellen, als Rokmsr und Philippi ihm
die Original-Exemplare der von ihnen besefariebenen Arten sor Untersuchung
HultlieilteB. Von den erwibnten 79 Arten fanden sich 5 fibereinstimmend
mit Arten aus den Subapenninen- Mergeln von Nard'DeuUekUnd y 4 mit
Arten ans den Plioaen-Schichten von SimiHem, % nrit soiehen ans den Sub*
apenoinen^ebiehten von Cmtiei Arfmote, Alle diese Arten mit Ausnahm«
einer einzigen gehören dem Leytha*KaIke an und bestätigen denHiaeb aber-
mals die Ähnlichkeit dieses Gebildes mit den Subapenninen« Schichten.
Eine Art findet sich im PwrUer Grobkalk und in der mittlen Kreide vou
B4kmeH, Alle Cytberinen werden von R. in % Hanptgruppen getheilt,
1. 8implices mit einfachen , nicht verdickten oder gesäumten Rändern
und meist wenig verzierter Oberfläche, 3 S Arten meist den unteren Schichten,
dem Tegel n. s. f. angehörig. IL Marginatae. Scbaalen zusammen-
gedruckt und mit einem verdickten Saume umgeben. Oberfläche sehr selten
glatt, sondern mit manchfaltigen YerzieraDgen versehen. Arten 44, meistens
in den oberen Schichten, im Lejrtha-Kalke n. s. w. -*- Nach einem die obige
Mitttheilung begleitenden Briefe ist Dr. Rauss gegenwärtig mit der Unter*
snehnng der Foraminiferen des Salzt bones von Wielicttkm besehäfügt.
Er hat bisher schon f 18 verschiedene Arten aufgefunden, darunter 3S neue.
Unter diesen neuen befinden sich: 1 Nodoaaria, t Dentalina, 1 Fla-
bellina (die erste tertiäre Art), 1 Cyelolina, 2 Rotalina, Rosa-
lina, 2 Truncatulina, I Globigerina, I Uvigerina, sCassidn*
lina (die ersten fossilen Formen), 1 Guttnlina, 4 Globigerina, 1
Polymorphin a, 1 Virgulina, 3 Teztularia, t Biloculina, 1
Spiroloculina, 4 Triloculina, 2 Quinquelocnlina, iSexlocu-
lina? und ein neues Genus.
W. Hopkins: Bericht über die geologischen Theorie'«
Aber Gebirgs-He bungen und Erdbeben (r/Mltf. tS-iS, 44>.
Davy's wie Bikchoff'm vulkanische Tbeorie^n fuhren zu sehr grossen
Schwierigkeiten in mechanischer Rücksicht Wir haben schon früher an-
gezeigt, dass der Vf. zu dem Resultate gelangt sey, dass, wenn die einst
flössige Erde von aussen erstarrt ist und einen noch flüssigen Kern im
Innern haben soll, nach den aus der Präzession des Erdpoles berechneten
Resultaten die Dicke der starren Erdrinde V5-*V4 von dem Radius der
Erde betragen muss. Könnte man aber durch Versudbe darthun, dass im
Allgemeinrn die Schmelzhitze der festen Körper, wenn auch nur wenig,
mit zunehmendem Drucke steigt, so wäre starke Ursache anzunehmen, dass
die f^anze Erde starr sey ; wenn aber ein starker Druck keinen solchen
Einfluss auf den Schmelzpunkt ausübt, so wäre die gegenwärtige Tempe-
mtur der Erde nicht von einer ursprünglichen Fläs<ngkeit abzttleiten.
5t2
C. Petrefakten-Kunde.
6. MicHBLOTTi: Besobreibun; der mtocüBen Fossil-Reste
Norä-ÜalimM (Naiwrlnmd. Verhandl. vmn dB Mta^ch, ie Hmriem 1847^ 6,
Uly II, 1 — 408, pl. 1 — 17, 4% Der Vf. hat biemit eiidlieh seine schon
seit läng^erer Zeit ang^ekändigCe sehr reiebhsHige Arbeit ober die älteren
Fossil-Reste Uaiienf {geliefert. Eine Übersiebt dieser Reste haben wir vor
einigen Jahren nach einem Briefe des Yfs. im Jabrbueh Biitg*etheiit. Jetst
ist noch Manches hittKUgekomnen und bsrichligt. Jede Art wird benannt,
mit den wichtigsten Zitaten und sichersten Synonymen verselyn, 4«reh
eine lateinische Diagnose oharakterisirt , franzosisch beschrieben und ihr
Fundort so wie die Sammlung angegeben, wo sich Orginalien finden.
Die meisten Arten sind in guten Exemplaren in der grossen paläontelogischen
SammJoog so Harlem niedergelegt, darnach auch, wie es scheint, die gons
vorzüglichen Abbildungen der Mehrzahl der neuen oder noch unsicber ge-
wesenen Arten von BsnoHAiJS nach der Natur gezeichnet und gestochen,
und in Asrfz's lithographischer Anstalt in Leyden ausgeführt; der Stieb
ist so fein, dass man ihn für Kopferstich halten rouss ; dessen ungeachtet
finden wir eine schon mehrmals gemachte Bemerfcwng aurii hier zu be»
«tätigen Veranlassung, dass nämlich , wo nicht die äosserste Schärfe der
Zeichnungen es anders nötbig maeht, bei soloheu Gegenständen die Radir»
Methode mit der Crayon • Methode zu vertauschen seye , weil man bei
jener in der That nicht immer mit Sicherheit unterscheiden kann , ob ge-
wisse Striche oder Punkte der Zeiohnung solche auch in der Natur an-
deuten, oder nur zur Schattirnng dienen sollen. Auch würden wir wun-
schenswerth finden, dass die zu einem Gegenstand gehörigen Figuren
beim Nachschlagen nicht in den vier Ecken einer Tafel zusammengesudit
werden müssen , sondern lieber, wenn auch auf Koüten der Symmetrie,
neben einander gestellt würden. Die Gebirgs>Formatioiien , worin dioite
Reste vorkommen, bestehen aus Molasse, Pudding- und Serpentin-artigem
Sandstein, welcher zuweilen mit graulichen Mergeln wechscllagert. Die
Fundstätten sind su TVirt'it, zu Torionm, zo Caiielnuovo bei il#/j, zu 8aee^
daseo im PiacAntinUehen (eine Lokalität, die wir in unserer kleinen Schrift
llber Itßiient Tertiär-Gebilde schon vor 18 Jahren als das Tiefste unter den
uns bekannten sobapenninischen bezeichnet halten). Aber diese Bildungen
sind von den eocänen (Carcare, Belfuite) und pliocänen niclit srharf ge-
schieden, indem man sie an mehren Orten ganz nllmählich bald in yenti
und bald in diese sowohl durch gleichförmige Lagerung der allmählich sich
ändernden Schichten, als durch die Arteii der fossilen Reste übergehen
sieht. Wir köun<>n daher auch nicht ersehen , welche Grenz-Zcichen der
Vf. zwischen diesen 3 Abtheiluiigen der Tertiär * Formation annimmt ~*
Am Schlüsse der Arbeit zieht der Vf. nun folgende allgümeine Resultate:
die miocäne Fauna ist verschieden von der anderer geologischer Perioden ;
in den lirfern Schichten nähert sie sich mehr der eoclnen, in den obera
den pliocäuen, u äbrend die mittlen einen allmählichen Ühei'gang^ darstellen;
sin
4» KNn« ut tm ihrer Zciit wftrmer in }eiiei» G^eüden gew««en als }eUt,
wie die grosse Ausdelminig der Fonoaiioii in Buropm and wie die
Pentakrinen, die g;rointeB Stein - Polypen , die gtemeu Gosteropoden,
die Gepbaiopoden beseagen, deren Vorlconimen nicht etwa blos aus einer
drtlieh gesebntsten Lage erklärt werden kann; ancb die Fische (Pykno-
dottten und Gy^mnodontea) vnd Paehydcrmen - Reete (Lophiodon , Antiira-
eotherium) scbeineD darauf hinzudeuten. Der Inhalt dea Werkes wird sieb
aus folgender Zusammenstellnng ergeben.
An andern Orten vorkommenjd.
KlajMe.
Sippe«.
Arte».
AbgftbUdet.
lebend.
plioc&u.
miocän.
eocän.
Khizopoden .
8
19
10
2
3
2
0
Polypen . .
33
103
80
13
15
12
8
Echinodernieu
8
23
2
3
2
2
1
Krnster . . .
1
1
0
1
0
0
0
jinneiiiden • .
1
1
0
0
0
0
0
Cirripedeu « .
' 3 •
6
3
2
2
0
0
Bracbiopoden ,
4
9
6
2
2
1
0
Lamellibranchier
38
113
29
28
33
22
«
Gasteropoden
72
459
40
43
72
112
«
Cephalepoden
3
6
6
0
0
0
0
Fische . , .
6
13
0
0
0
7
0
Säugtbiere
2
5
0
0
0
0
0
179
818
115
91
129
1 158
2t
Wir haben diese Tabelle aus einpiii rekapitalirpnden Verzcichniss der
Arten am Ende des beschreibenden Theiles zusammengezogen ; nur die
Rubrik , welche die Zahl der anderwSrfs irf MioeSn-Schichteh vorkommen-
den Arten ausdriickt, ist aus dem Text und nur soweit, als im Texte dieses
anderwärtigen Vorkommens erwähnt ist, zusammengestellt; diese Zahlen
konnten daher zweifelsohne noch gtosscr angegeben werden. Ebenso ver-
halt es sich mit den pliocaiieii Arten, unter welchen gar viele nicht aufge-
führt sind, welche sowohl unter den miocänen als zugleich den lebenden
Arten erscheinen. Die Anzahl der anderweitige miocänen Arten erscheint
in dieser Tabelle nicht viel grösser als die der zugleich pliocänen , so
dass die mögliche Abgrenzung beider Formationen auch aus diesem Grunde
iü Zweifel gezogen werden kann. Als acht bezeichnend für die miocänen
Schichten sehen wir übrigens au: Cardita Jouanneti, Ferussina
anastomaeform i s , Trochns Bucklandi Bast., Turritella
Archimedis, Proto cathedralis, Strombus Bonellii, Voluta
rarispiua, Au ci Ilaria glandiformis u. m. a. Unter den eocanen
Arten »ind Ancillaria canalifera. A. buccinoides.
A04
H. Br« Qsmnz und A. v. Gotbib«: dt« Verat*iii«ruii^<rB dem
Zecbftteiii-Gebirg^es and Ro tblie^endeo «der den PermidcheM
Systeme! 111 Soetaenf mit i9 Steindr.-Tafelii ; Dre9d0m und Leifmig in F«l.
— Heft I: Gbinitz: die Versteiner ungpen dee den Ischen Zech*
s t e i D - G e b i r ^ e s mit 8 Steiodr. - Tafeln (1848). Eine Monog^raphie der
Yersteiuerungen des deutscben Zecbsteiu- Gebirges hat «as noch fpuaxlieh
fifefehit. Die Nachforschungen und Studien der genannten swei Vf. haben
diese Foksü- Reste in weit grösserer Arten-Zahl naebgewiesen , als man
bisher kannte. Eine wesentliche Lücke unserer Literatur, unserer Kennt-
nisse wird jetzt aus(t;efällt. Das Zechstein - Gebirge zieht sich durch
Schlesien , Sachsen ^ Thürinffen^ Hüt»^ Hesssn und Weiiermw, Polen und
Russland, SpU*hergen, England und Auiun in Frankreich sind auswärtige
Gebiets - Thrile dieser Formation. Die Zechstein • Formation iiber dem
Rothliegenden besteht zunächst aus sandartigen Kupfer - fuhrenden Bil-
dungen , wie das Weissliegende und das Sanderz von Riehelsdorf sind,
die dem russischen Kupfersandsteine entsprechen mögen. Dann folgt
der Kupferschiefer oder bituminöse Mergelschiefcr selbst, der untere
Zechstein voll Productus horridus und Spirifer undulatns mit
seinen Rogensteineu, der obere Zechstein mit Schizodus Schlotheimi
und Mytil usHausmanni mit seinen Raucliwacken, welcher Immer Bitter-
erde und oft Kupfererze fuhrt, und endlich vielleicht einige sandige Gre-
steine im AlUnburgisehsn und Geraischen, wenn sie nicht der Trias naher
verbunden find. Die meisten der beschriebenen Arten besitzt der Vf.
selbst, und dankt andere den Mittheiinngen von Freunden, deren Namen
er anffuhrt.
Nach der tabellarischen Zusammenstellung am Ende des Werkes liefert
dasselbe die Beschreibungen und, ausser Fischen und Pflanzen, meistens
auch Abbildungen von 101 Petrefakten -Arten, nemlich:
2 Ssurier.
29 Fische.
2 Ringel warmer.
2 Cephalopoden.
7 Gasteropodeu.
13 Cottchiferen.
16 Brachiopoden.
38 Mollusken.
Davon gehören an den
2 Radiaten, '
8 Polyparien.
lOPflanzenthiere.
4 Koniferen.
1 Equisetaceen.
0 Farnen.
6 Algen.
21 Pflanzen.
Knpfer-
•clilefer.
Unter-Zeeh-
•tein.
Ober<Ze«h-
stein.
ZossmaieB.
im Ganzen
56
37
30
101
darunter [ *'''^''" gemeinsam
16
21
allen gemeinsam 2 . . . . (
Der Kupferschiefer enthält alle 3 Wirbelthier-Arten neben nur 7 See-
thiercn aus der Mollusken-Abtheiluiig , so wie mit Ausnahme von zweien
slle Pflanzen, nämlich 14 Land-Pflanzen und 6 Fukoiden, ist also wohl als
Süss- oder Brackwasser • Gebilde anzusehen, oder vielleicJit nur stellen*
weine meeriseb, wobei es iodeMtn weM ipettattet Mfo durfte die Fakoi*
deo theilweise oder alle ebenfalU fwr Koniferen -Reste M baltea, da sie
mit ibnen grosse Ähnliebfceit babeo ; deon allerdiBg^s bot selbst BRONOPiiAiit
eiaige derselben für Fucoideo erfclM, aber er bat Diess aoeb bei eisigen
uazipreifelbaflen Koniferen gethan; die spätem Botaniker, welche ihm in
dieser Besiehong folgten, haben öfters keine Original »Exemplsre snr £in«
siclit gehabt, und die Bestimmung einiger Unica doreb Morstbr, die aneb
hier nur nach ihm aufgeführt werden, seheint ebenfalls Zweifel sn gestalten«
Der «ntere nnd der obere Zecbstein sind gans meeriscb; sie enthalten all«
Annulaten und Radiaten, so wie fast alle Molinsken (36), während nur
drei derselben (i Octhoceratit?, 1 Solen nnd i Solemya) dem Knpfer-
sehiefer ansscliliesslich zustehen. Im unicrn Zecbstein weiten die Korallen
nnd Brachiopoden , im oberen die Grasleropoden nnd Konebiferen etwas
mehr vor« Keiner enthält eine erhebliche Eigen tbömlichkeit Diejemgen
a Arten, welche durch die drei Formations-Glieder hindurch reichen, sind :
Cardita Murchisoni und Terebratula Schlotheimi; ausser-
dem verbinden den Kupferschiefer mit dem untern Zechstein: Ortho-
thrix lamellosns, Productus. horridus nnd Caulerpites
selaginoides. Etwa 12 Arten sind, vom Tf. selbst entweder schon in
älteren SchriAen desselben oder, hier zum ersten Male neu aufgestellt.
Auch bietet er ein neues Genus Orthothrix dar, auf einige früher zu
Productus gerechnete Arten gegründet. Es ist wie dieses Genus ans
einer konvexen und konkaven Klappe mit geradem Scblossrande, geraden
äussern Rdbren und einer verwachsenen Delta-Öffnoag versehen, hat aber (Wie
Orthis) eine doppelte Area, dann statt eines einfachen einen getheiUeii
Zahn der Bauch- Klappe, weicht vielleicht aueli in der innern Bildung
etwas ab. [Die doppelte Area, der gespaltene Zahn und die Rdhretf
wfirden also Aulosteges — Jahrb. lS4Ty 330 — entsprechen, welches Genus
Jedoch 2 konvexe Klappen und ein stacheliges Deltidium besitzt; die kleinjea
Stacheln des Deltidinms könnten vielleicht nur ein spezifischer Carakter
nnd an deutschen Exemplaren nbersehea oder abgerieben neyn , und was
die Wölbung der Bauohklappe betrifft, so scheint sie auch an einigen
deutschen Exemplaren angedeutet (so bei Tf. V, Fg. a), wo jedoch die
Erklärung uns befremdet] -* Mit fremdländischen Fundorten hat der
dentsche Zecbstein manche Arten gemein; doch ausser vermatblicben
Palaeosaurus-Resten nur Konchyüen, mliBngimad nämlich etwa 3 und
mit RuM9Umd wenigstens 13 Arten. Das ganze Werk zeugt von sehr
sorgfältiger Bearbeitung. — Wann der zweite von GoTBisn zu bearbei-
tende Theil dieses- wichtigen Werkes erscheinen kann , steht dahin , da
sein militärischer Beruf den Vf. jetzt anderweitig bescbänigt.
F. Unobr: die fosaile Flora von PwrBeMu§ (Steyermärkiseba
Zeit«chr., k^ IX. Jbrg., i. Heft, 39 SS. %^y, Fmrschiu^ bat von einem
sebi: kleinen Räume bis jetzt schon 14I fossile Pflanzen - Arten geliefert«
£s liegt in dem aus NO. nach SW. 8 Meilen langen IFutTS-Thal , welches
nh^end» iber V^ Meile breit vmü ▼•tiMieli Ckbirf^n.dcr Schtcfer-For-
nmtiim eio^eüchiossea wird, deren Gipfel 4000' •>- 6000' hoeft werden, llienes
Thal üdiciDt in der Tertiär «Zeit an seinem otttem Ende gceobloeseD
geweiien an eeyn und einen Binnen -See gebildet an haben, in «irelcfacai
eich Säanwasaer • Sehichten mit Sosewasser^Mnseheln (Unio), Gyprie-
Schaal««, K & f e r - Flögeldccken und besondere PH an z e n*Theiln ^nieder-
schlagen. Die tertiäre Schichten- Reibe kt folgende:
15) Dammerde
t4) weisser gelblicher Mergelecfaiefer « , einig« KIftr.
14) harter Mergelscbiefer mit den besten Blätter-Abdrfidce and
Thoneiiienstein *< « .4 5"
12) grau er weicher Schief erlbon 7'
11) sohwarsbrauner Schief ertfaoa mit Blälter^Abdrficken . . dünne
10) Pech* und Sehiefer^Kohle 7'
0) Waifcerde d«nae
8) Sdiwarse Braunkohle 3'
7) Mergelschiefer * • . 6'
0) Fester Mergelsohiefer danne
•5) Schiefertfaon 9'
4) schwarze Braonkohle 2'
3) fester Mergelschiefer mit Muscheln . ; 8"
2) schwarze schief rign Braunkohle auf Sehieferthon und Sand O'
1) föiakömiger Quarz- Sandstein
Die Schichten siotl anter 2S^ in h. 9V2 geneigt und von borisontalea
Dünvial • Bänken bedeckt Die Piansen - Reste besteben in BUttern,
Knospen-Scbuppen, gtdügelten Saamen und FrdehteO) HtHsen und andern
Frucht-Theilen , entblätterten Zweigen, Rinden-Stilcfcen, selten Nuss- und
Stein.Frnd>len» Blntben^Kätzchen und Saamen. Es sind herbstliche Abfalle
einer Wald Vegetotion, ftist lediglich auf Bäume und Sträacber hindeuteiid^
au welchen sich 6 Pflanzen gesellt haben, die an sumpAgen Stellen der
Wälder gelebt haben können; Wasser • Pflanzen aber sind nicht darunter.
All« Merkmale deuten darauf hin , dass sie bald nach dem Abfalle durch
I die AttschwtUuttg eines Stromes von einem weit ausgedehnten Strom-Ge-
j bi«te (denn auf kleines Räumen sind so* viele Holzarten nicht betsammen)
aufgenommen^ mit sanftem Gefftll« fortgeführt und in einem See mit dem
j Sehlamme abgesetzt wordeA sind. Die Menge von immergriii>en Laiib-
j • hölzern neben solchen mit häutigen Blättern deutet auf ein Klima von
j 12^—17^ C. und, da noch keine Palmen darunter sind, welche eine Jahres-
Temperatur von I5^C. voraussetzen, so mag man das tertiäre Klima von Par^
sMu0 (welches jetzt nur 9^ C. bat) auf 12'''-15<^ C. setzen, was in Burof
= 45^—4*2® nördl. Br. oder den Küstenländern des Mittelmeeres, in Nord-
Amerika 43^—37^ nördl. Br. o^tt Süd-Virginien o. s. w. entspricht.
Ihrem speziellen Olisrakter nach stuaimt diese fossile Flora mit der der
südlichen Theile dar N.^Amerikaniaehen Freistaaten und ttoek'Mejtieoi li her-
ein. Denn unter den 67 Sippen gehören zwar jeUf itbci'40 der aMen
und neuen Welt i^tigleich. aber nur P a 1 i u r u s^ Z i z i p h u s und C e I ii s t r us
507
Autsehlieisllch dei* Alten , Zugegen Trfxodittm, Llqtifdauibar, Comp*
tonia, AchräBj Prinos, Nemo panthes, Ceanothus, Smitax,
RobiDia und Amorpha aoflsebliesslieh der neuen Welt an, und eben
80 erreicht die Anzahl der Arten, weHsbe ihre nächsten Terwandten am
Mittehneere haben, nur die Zahl 12, 'wShrend der mit Amerikanern ver-
wandten über doppelt feo viel, und in Men^e der Exemplare vorherrscbcfnd
iind. Der Vf. glaubt nicht, daas noch Jetzt lebende Speeies darunter vor-
kominen $ denn, obachon einige Reste von enlapreehenden Hielten lebender
Arten nicht unterschieden werden können, so g*lanbt er daraus, dass die
meisten wirklich verschieden sind, Dasselbe analoge auch ffir die weiligenr
ißmgtn folgern zu mfissen^.
Es gibt nun nScbst Par9ehiug\' wo in den Kohlen audh ein Zahn des ,
miocSnen Mastodon angustidens gefunden worden, noch einige
andere Fundorte tertiärer Pflanzen, wie Aflenv und 'tumau (woselbst
das miocäne Dorcatherium Naui vorgekommen ist),. Winket ^ Hauen*
siem, Judenhurg und Lecken, die jedoch nicht viele wohl erhaltene Arten
nnd darunter nur sehr wenige identisch mit Parsehlug geliefert haben,
indem dieselben nämlich mehr mit Arten anderer entfernterer Fundorte
fibereinkommen *^ (obschon, wenn wir den Vf. recht verstehen, er die For«
mation zu Winkeif Leeken u. s. w. identisch mit der zu ParedUug hält);
wie auch Parseklag selbst mehr mit entfernten Fundorten , als Öningen,
Bilin, Radokoy und Häring übereinstimmt, die zum Theil noch Insekten,
Fische , Reptilien und Saugthiere geliefert haben , ebenfalls als miocän
angesehen werden dürfen und hiniuchtlich der Pflanzen , Insekttn und
Reptilien nach Al. Braunes, Osw. Hbbr's nnd Heam. v. Mbvba's Unter-
suchungen ebenfalls eine nähere Verwandtschaft mit Nord-Amerika, Japan
nnd den mittelländischen Ländern Buripa^e, als mit der jetzigen Fauna und
Flora jener Gegenden besitzen. Es scheint demnach, daSs in der miocanen
Tertiär-Zeit selbst es vprschiedene sueoeasive Floren in jenen Landstrichen
gegeben habe. Der Vf. ist der Ansicht, dass die miocäne Fauna und
Flora über die ganze Erde einen gleichen Charaktier gehabt habe ; dass
dieser Charakter auch in solchen Gegenden bis jetzt geblieben seye,
deren Temperator und örtliche Beschaffenheiten jetzt noch dieselben
sind : wo sich aber in Fblge der Änderung des Reliefs der Erd«Oberfläche
auch die Temperatur u. s. w. geändert, da seyen die Arten nicht ausge-
wandert, sondern seyen nach und nach (als Arten) zu Grunde gegangen,
* Da M keinem Zweifel nntefllegt, daas die tertiären Schichten anch solche Konchylien,
und SXuKthler - Arten enthalte« , welche noch lebend vorkommen , so dass man die Quote
der lebenden Konchylien In versehledenen Schlcbtaa e 0,20^0*50—0^80^0,95 geftinden
hat nnd R. Owex dl« der SAnglbler« von England auf 0,50 setst, so scheint es ans , wie
wir schon mehrmaU geJlussert» richtiger nnd nnbcfangener , da« Tsrehaigt %n iossotf , was
man nickt nnterschelden kann, xnmal ein gegentheiliges Verfahren xn endlosen Konse-
qaenzen fflhrt. Warum denn durch gewaltsame Trenaong Ausniüunka vom «llgemelnaren
Natnr-Oesetten erzwingen? D. R.
** Der Unterschied scheint doch nicht erheblioh nnd eben wegen der geringf^n Antahl
der Ton da bekannten Arten vielleicht nur ein zufSlIlger zu seyn.
während ander« von abweichendem l>pu« nachfolgten: wo aber die
Temperatur dieselbe geblieben, da hätten aooh nachfolgende Arten uoeh
denselben Charaicter behalten , und ao aef die Obereiuatimmuog jenen
Stückes europäiacber Tertiär>Flora mit der jetat in N^^Amtrikm^ am MiUM-
meere und Japan bestehenden an erklären. Der Vf« gedenkt die neuen
Pflanzen*Sippen und Arten in seinen ^Genera etSpeeiea Plantamm foaaiiinm^
ausführlich zu beschreiben; hier ihre Liate (wo n. Jiinter den Namen moom
speeie* bedeutet) ; die übrigen Arten aind schon früher beschrieben worden
von Ungba (Chloria protogaea), Albx. BnAun und BaorronuRT. Ander-
weitiges Vorkommen wird durch beigetetste Zahlen aoagedrfickt, wo i =
Onmym (10 Arten), 2 =r BUi» (7 A.)» 3 = RmJMqi (6 A.), 4 =; JBmrim^
in Tyroi (1 A.)» dann 5 = Afimtm und Turna» , 6 = IFMwi bei Pmr-
seklu^'y 7 =; Htmetuteiny 8 = Judenkurg, 9 = I^eokeHy wie eiu in
Parenthese stehendes m die nahe Yerwandscbaft der fossilen Art mit
einer lebenden mittelmeerischen ^ ein a ebenso mit einer amerikanischen
andeutet.
Fnngi.
Xylomltet mwcolatns n.
, hibercnUms n.
Sphaerltes punetfformis n.
• dlscMbnilt it.
Mosel.
Mnscifes Schimp«ri n.
Eqnlsetaettae» ^
Kqnltetnm Bnmal n * I
nilees.
Adlantnra renatnoi 17 (m)
Ftorii PanchlufrUiM U (m)
laoeteae.
Isoetet Braunl n i
Gramlaeae.
Ciilnitea arnndlnaeeiu if. . . 5» 8
Cyperaceae.
Cyperltes tertfarlns n l
.Smilaeeae.
SttlladtM saglttata U (a)
Cnpresstneae.
WIMriaftoalte« Vngeri EaoL. . % 8 (ai)
JmdptrUubieeifera ü,
CallilrltM Broagalartl Bavi.. I, 2, 3, 4 (m)
Tliuites caintrima ü.
Taxodita Oeaingeasis Kam.. 1 , 2, 5, (», 9
Ttixodium Oeningemse U,
TaxodKM dabin« Stb. ... I, 2 (a)
Taxodites phutatM U,
Abletiaae.
Pinltct Oceanioc« n.
a balsamodes n. . . .
I» lence n
yt Ooediiaaaa n.
M fhreatai n.
» heptos «. . . . .
M eeatrotua (n). . . .
<a)
(•)
Myriceae.
CoDiptoala nlailfolla n.
Oealageatealsla Ba. . . 1
laelatata n.
Myriea dcpardita n 3
Betniaceae.
Betula Dryadnm Baoa 3
Cnpnliferae.
Querciu lignitum U • (a)
aapera 17 (m)
• aerra U (oi)
Hamadryadaai U <a>
« cblorophylla U (a>
• Daphaea U (a)
» ela«aa V fa>
'. Drymeia U. ..... . (a)
. Mediterraaea U (m)
, Zoroastei n (ai>
• cyclitpbylla m.
myrtllloidM n (a)
Carplttas naeroptera Baoa, . . 3
• obloaga n.
Ulmaceae.
Ulainc qnercifolla U.
, plarinerviH U.
, xeikovaefoUa U*
509
Ulmo« BraiiMl V 3
» pnieloBgii M.
parrlfoll« Ba 1
Celtidae.
Ccltls Japetl N.
Bülaaailflaae.
Llquldaabar Eoro|>aeuai Bx. ..!(«)
accrifolloin . • • ||t
, Pwrschlu$imtuM . 1
M protenftum n.
Saltcl aeae.
Popnlns giga« it.
. Aeoll M.
. latiorBx I («)
. ovallfolia Ba. . . . 1, 9 (a)
Salix aagubHMiaia Ba 1
Lanrlaeae.
Daphaogexe claaaaiomelflblla n. 1» 3
Oleaeeae.
Frazixas priailgexla m.
Sapotacea««
SMevnxyloo hepios n.
Aehrat lyoobroaia «.
Styraceae.
ByttploeM dnUvt x«
Styraz borealU m.
Bricaeaae.
RbadodMKlrox flM-Satani x.
Azaica byperborea x«
Axdromeda glaxca x.
Vaeclainia vitis - Japetl x.
kmxdopMIam n.
« aynlaltM x.
» ekaaiaedrys x«
Ledxm llmxoplillaxi x.
Corxaae.
Corxxi fcffox X.
Capparldaae n*
Cappftria Ogygla x.
Aeerlna«.
Aaer paeado-noatpMralaaxB V. • A (■>
, pradaetnai Bm. . . . . I| % (a)
. paexdocaaipatre U. . . . • («)
. trllobatan Ba. . . 1, 3, 8, 9
Sapixdaceae.
Sapladas Pythil x.
Calastrlnaa«.
Gtiastnu Bxfopaexft x.
Ceiaalnu eatsiaeibKna x.
cnxetibllns x.
EvoByaias Latoxias. x.
• • Ulelaexe.
Hex spheabphylU V (a)
. stexophylU V (a)
. Panchlnglana U (a)
, axiblgxa U.
. cyclophylla x.
Prixoc Enropaens x.
NexMipaBthM aagntHfbllat.
RhaxiBeae.
Pallarxa Fävoall U (flO
S^lzypbxc treainla x.
, protolotxs X (xO
CcaaotB« nibroraados Bx. ... I
« Exropaexa U.
Rbaaiaxa aixoon U.
. aUoidn a.
. degener x.
pygmaexs x.
Jnglandeae.
Jxglane acnmlnata Ba 1 («)
» melaexx x W
, qaereixa x.
. elenoldee x (•)
bydrophila x (•)
faleifolla Ba. 1
Anaeard iaeeae.
Rbxs eaaeolata x.
. xiUda X.
. triphyüa x.
» elaaodroidee x.
» saathosyloldea x.
. Hertbae x («)
, Kapaeamai x.
Myrtaeeae.
Ilyrtns «loeealea x S
Pottaeaa«.
Pinu Theobroma x.
Expbexiai x.
« minor x.
Crataegva OreoxU x.
Cotoneaster Andromedae x.
Roiaeeae«
Rosa Peaelopcs x.
Spiraea ZepbyrI x.
j
Amygdaleae.
Pranne paradtslaca x.
. Bvrix « . . . (X)
tbaedltfn x«
k X.
610
Auygiüün« quareuU tu
pcreger it.
PapIlioBAee
RobiniA Betperidnm n* •
GlediUchia podoca^a Bk.
Amorpha Styriaca »i.
Glyclrrhlza Blandnalaa ».
Cytlsua Dfonysi n.
Baoliinia Parschluglana n.
Phaaeolites orbicularis n.
Phittfolite«. aerrato m.
• phyaoloblum «•
* •ecuridapa n.
Caasla ambigna n
^•) . hyperborea h«
• petiolaU n.
. Memnonia n.
Mlmoseae.
Acacia Parschlagiana ».
Mimosites palaeogaea ».
Arten vod andern Fuodfit&ttea des Uüra-Thalesi
Fagiu 6a»taneae'foIia m, ... 8, 9
Feroniae n 9
Salix tenera Ba 1> 8, 9
» ovalifolla it 7
Polypodites Styriacua U. •. . . • 6
Pitys Haidinger I n. ..... 9
Pitya Hampeana U 7
PMtes H, GöF.
Taxites Rostbörni tu 9
Fagii« Dencalionls n 7
Ulmus longifolia n 7
? Nyaaa 7
Carpinna betnioide« n. ... 8, 9
Ceanothus polymorphus Br. I) 8, 9 *
Dieac Untersachang^en haben ein g^rpsses geolog^iisches IntercKsCy weit
sie vns dienen zum ersten Male eine Reihe von Örtitchkeiten in Parallele
«o setzen, für deren Alter wir bisher kein festes Anhalten g^ehabt haben.
. capreaerormi« Br. • • • I, 8
Diospyrus brachysepala Br. . 1, 9
Jnglans iatifolia Br. . • • . 1, 9
Alnna gracUls n. . • . . • 9
Dombeyopsis borealla n. ... 9.
L. V. Buch : über dieCeratiten (Berliner Monatber. iB4B^ 70-> 72).
Die Arten des Muschelkalkes sind :
- I. Ammonites nodosus Brdg. 1792; N. undat as Rbinbcrb. Die
weitere Theilung von Arten beruht aaf Tänschuiig^.
2. A. semipartittts Brgn. (A. mi-parti Mf. 1802), A. bipartitaa
«tfcfoncm, A. Heden strdmi Keis.,; kleinere Stucke = A. enodus Qc.
3. A. parcus, ohne Hnifsleben. Tn den Samoilungen ^u Soiothurm
nnd SirMburgi vop Recoaro zu Venedig,
4. A. Cassianus Qu. Petf. t. 18, f. 11, ohne HfilfsLoben, aber mit
Zahaen zn beiden Seiten des Rupkens.
5. A. Middendorfi Keis. 1846. Die Windungen ' zur Hälfte einge-
wickelt; nur 1 Hülfslobus. In OshSUirien.
6. A. Euomphalus Kbis. Ein Hälfslobas, eia seliarfer Kiel am
Racken. Mit vorigem.
7. A. Bogdoantts VeRN., sehr flach scheibenförmig, ohne Hulfs-Loboa,
mit höchst geringem Anwachsen und nur wenig eiAgewickelC Zwischen
Wolgm und Ural,
8. A. Ottonis fi. tp.^ flach, scheibenförmig, mit gespaltenen Rippen
anf der Mitte der Seite, von Knöpfen aus; auch an der Sutur erheben
sich die Rippen zu Knöpfen , am Rucken zu einer doppelten Reihe von
Zahnen. Zu SchedlU» bei Cosel in Schlesien,
511
Geologische Preis-Aufgaben.
CAda clfin uns zugewendeten „Extraii du Prop'amme de la Hoeieti
Hoilandaise des scienees de Hartem pour Vanne'e 1848.)
Über die BedingnUse und Preise für die Aufgaben vgl. Jahrb. 1843, 7.i3.
Vor dem 1. Januar 1849 einzusenden sind die Antworten auf die 8
im letzten Programm mit IX, VI, VII, VIII, IX, X, XI, XV bczeichnctert
Fragen, Jahrb. 184T^ 63d-640.
Vor dem l. Januar 1860 einzusenden sind die Antworten auf:
A. WiedcihoUe Fragen aus früheren Jahren.
VII. La Soeieid demtmde Im descripiian des animauic verUlrd^
fossiles. irsuvds dsns U roj^ume des Pays-Bas^
B« Neue Aufgaben:
i. Les pisines de VAliemagne sepienfrionale redlent^ en plusieurs
endr&ifs, des ierrains terünires, On ena decouvert dans ie Meektemb&urg
m Htemker^^ aupres de Berlin ei de Mngdebowrg et dans dCaulres lieux*^
texisienee de plvsienrs aulres, qui iCont pas eneore ete reeonnus, devieni
ireS'probakle f lorsqu'on eonsidere que eeux, qui se irouveni ä la peHte
distanee de deux Heues environ de la eapilale de la Prusse^ n*oni ete
ddeaai»erts pt'en 184T, et que la descripHon eraele , qvs nous en devons
au sacanl Professevr Beymcb , ne vient d^etre pnbliee que tsul rdeemment.
En Belffique, les farmations tertiaires stmi abondantes et dans les Payi^
Basy en Chtsldre de pareils terrahis qui, eomme eeux de VAllemagne et de
la Beigique, sant earaeterisis par un grand nombre de eoquilles^ oni M
mS es Werts»
La Societe demande que les couehes des Pays-Bas soient c&mparies
exaettment^ surtoul quant ans fossile»^ avee etiles de PAllemagne et de
ia Belgiqus, et qu'ainsi la subdiffisian des ierrains tertiaires, dani eeux
des Pays*Ba9 f&ni pariie, seil exaeiBmeni defsruiinde.
IL En plusieurs sndraits an a trouvd reunis dans les mSmes eouehes
des fossiles 9 que les Odologues eonsiderent eon^ms earaeterisHques da
farmations gdologiques bien distinetes enire eile ei d*un dges bien differeni,
Ainsi le§ Alpes orieniales pres de Hallstad ont foumi des iehanlillons^
qui eatitiennent a edte Vun de Vautre des orthoeeratites , des ammonites
et des beiemnites', ainsi dans les Alpes y pres de Chamberg, les mSmes
eouehes paraisseni rsnfermer des vdgdtaux de Vaneienne formation houH-
lere avee des belemnites et des fossiles d^une epoque plus rieente , ei
dans eeux du T\froly pres de San Cassian^ des Mollusques de difdrentes
formations geologiques.
La Societe demande 1, si celte re'union remarquable a re'ellement
lieu) et S, Jusqü'oUy dans ee cas, eile pourrait rendre douteuse la ddter»
uUnation de tdges des ierrains ^apres les fossiles,
III. Existe-t-il un perfeetiownement graduel de Vorganisation des
etrfs organisdsf Desorganismesinferieurs et plus simples des temps les
plus reeules oni-ils etd remflaees a des epoques plus reeentes par des
Sirei eanünUU i'^fris un iffe flui eampoiä et pht$ fmrfmUy ei pe^-em
mffrmer pie eeux dee epofuea intermediairee Moieni piue eotmpesee i
mesure fuiie e'approeketU de notre iffe^ Ou kien dait^am reUgmer ee
perfeeliatmemeiU, adopte par plusieure NahiralisieSy parmi lee hypoihesee
dauteueee^ qui ne resistent pas ä un exsmen rigoureux f
La soeiete demende fue eeiui^ fui rdpandra a eette fuestiamf #< iene
muß feits et s^ebstieime de raisamimnenis hypothetipies.
iV. Lm socidte deuuaUe ums descHptian geologifue des frJneipeJH
saurees ehsudes de VRurope\ eile desire imm ripanse amx fuestiems
suivatUes: Quelles en sant toriffine et la positionf quel est U eamts
fu^elles suiveni f satU-eÜes plseees dans %ne directum reUtive^ fui prewe
fu^ates oni SHtre elies un rupport queieoufuef
Lee prineipes de leurs euux fsnt-ils eannmitre U nsture du söiy £em
eltes ddeaulenty ei peut-on ju§er de leur propmdsur psr ies fumUUs de
ieurs esux , telles ^fue leur temperature^ tu foree mvee Uf ueiie eüa
uumiemti leur aionduneey ete, f Quet est le rapport entre ees Momrees et
Ies ekanpementSf muxfuets la surfaee du $loke m M soumiaa pur des
souUvemenlSy des ekeulementSf des tremUements de terre , des votcans ei
par d'autres eausesf
y. Vokssrvation feit par le Professeur W^LCmNEMiy fue las eaux
de Wiskade et la maiiere , fut #'eii preeipUe , eontieimemt da rcrjcatr ,
m,ete suivie d'un nauvel examen ehin^que des eaua df plusieura aaureet
ei de la de'eowterte d'arsenie dans plusieeurs de ees eau», to^ßOurs eepsm-
d^nt en fuantitd minime et ordinairement aeeampapne d'asogda da fer,
coamepar exemple a Drikeurgy a Wild^npen, a Liekenstain^ dans te
eaux de la saures dite Alearis-krunnen (Hart») ei taut rdeemmeni dans
Celles de Versailles.
La Soeiete desire fue ees reeherekas soinl cantimuees ei fwa aurtaat
ia, prdsenee au Vakeenee da Varsenie dans las eaux des PajßS-Bas^ priaa-
palemsni dans eelles fui conHanneni de Pexpda de fer, saU eanaimtda.
fiber die
in Griechenland vorkommenden
Petrefakte,
Herrn Dr. Landerer ^
PrafcsMir der Chemi* in Aihem*
Da fliese kleinen geologischen Notizen Ober Grieehenlani
vielleicht einige Freunde ond Kollegen , die sich mit Petre^
Fakten -Kunde beschäftigen, intcressiren , * so bitte ich selbe
in Kürze mitzutheilen. So irenige auch deren sind, so ist die
Zusammenstellung mit nicht unbedeutenden Mühen terbundeil
gewesen, indem selbe das Resultat vieler Reisen in Oriechen^
lani sind.
Attika. Vier Stunden Von Atken am Posse des PentheKkon^
In einer Schlucht durch die sich vielleicht vor Tausenden von
Jahren ein Bergstrom den Weg bahnte, und in einer Tiefe von
einigen Füssen unter dem Alluvial-Thon, finden sieh ungeheure
Massen versteinerter Knochen, die nach der Konstruktion der
Zfthne und Becken - Knochen thelis zu den Wiederkfluern^
grösstentheils Jedoch zu den Raobthieren gehört zu haben
scheinen. Aus der Grösse der Kopf- Knochen und mehren
ziemlich gut erhaltenen Schenkel »Knochen dürfte sich uniev
denselben Chaeropotamns oder Paiaeotberinm gefuA-
Jalirgang 1848. 33
514
ilen hüben. Aas der Kliisse der Raminaiilia dttrften die
meisten Sclianfe, Oebien und andere dieser Klasse angehört
haben. Allgemeine Uberraschong erregte das Auffinden von
swei ganz vollkommen erhaltenen Schfideln von Affen in der
Mitte der angeführten Knochen.
Am Hafen Pkalerui in der Nähe der Überreste der
alten Maaern, die den Hafen Pkalerui Atuniehia and Pgraeus
einschlössen y fand ich vor einigen Wochen ausgeaeichnete
Exemplare von See«Mascheln, besonders Ost rea, sowie von
Corallina ond Echiniten,
Vor sehn Jahren wurde in der Nühe von Pgraeui ein
Bohr- Versach auf einen artesischen Brunnen gemacht, und in
einer Tiefe von 20 Metern sollen ebenfalls MaBchel-Vej>
sieinerangen aufgefunden worden seyn.
Ebenfalls finden sich hinter der Ahropolis in der Nähe
des Monanientes des Philopappvs in einem Kalkfelsen Überreste,
die der Gattung Madrepora und aoch Tarbiniten .an-
gehören sollen.
Allgemeines Staunen erregte vor mehren Monaten das
Auffinden von Röhren »Knochen , die wahrscheinlich einem
Kameele angehört haben dürften, auf dem l^cobetei» Ein fflr
das Terrain von, Athen höchst charakteristisches Gebirge iat
das des Anckeemui ^ Ars sich In Form von drei sehr ansehn-
lichen Hügeln sa einer Höhe von 278 Metre erhebt Selbea
|»esteht aas grobkörnigem Kalkstein, und von demselben wur-
den beinahe alle Steine ffir die Bauten Athens gewonnen. In
einer Höhe von 250 Metres und in einer Tiefe von 16 — ,18
Fuss von der Peripherie nach dem Centrnm fanden sieh
Knochen - Versteinerungen , die man verschiedenen Wieder-
käuern soschreiben su müssen glaubt.
B^eotiem* Zwischen Lteaiiem und Theben finden sich aaf
eieer Ebene Hippuriten , und da selbe die Form von Hörnern
seigen , se nennt man sie Hörner von lAöodien ond hält sie
für die versteinerten Hörner von Ziegen. Es knüpft sich
an aie folgende Eraählung: daselbst existirte ein Hirt, der
dttreh Glücks -Umstände von den Göttern begünstigt seine
-Heerde von Tag si» Tag mehrte. Während er non von allen
SIS
seinen Freonden bewandert warde^ worde derselbe von
einer KmnkheiC befsllen, dl^ ntfsn PhsnUsia nennt. Er glaiibte
nun Alles so wissen and den Mächtigsten der Erde gleich
gestellt CO seyn; en gteieher Zeit wurde er ron Habsucht
und GeitiB beherrscht und begsnn den Armen liein Almosen
mehr bu geben. Die Götter bestraften diesen Mann und ver-
wandelten die ganse Heerde in Stein , ron denen nur - noch
die Horner eiistiren. Die auf dieser Ebene sehr häufigen
Uorn • äbnliohen Petrefakte« siml : Hipporitea • co-r D'II»
raccinum.
Ebenso finden sich in einer Gegend, die man Megido
Mulke nennt, jUngere feinkörnige Sandsteine mit Pektiniten-
und My a« Versteinerungen*
PkÜoiü. In der Nfthe ron Ltmda Zeitun finden sich
die Theiothermen ron Pairaigik und ein nicht anansehnliclvsr
Hflgel aus T r a t e r t i n o als Quellen- Absata. Im Innern desselben
findeil sieh Siisswasser-Muscheln und hie und da gut erhaltene
Pflansen-Abdrücke aus den Familien der Filicea, der &r«*
mineae, «nd der Marsileacelie.
Meuemen. In Katamaia bei ffagies KonitanHnos findef
sich Hippqriten-Kalk und in demselben einige gut erhaltene
Eiemplare von Orthoceratiten [t].
JB/i>. Bei einem kleinen Dorfe, Klemutg genannt, in der
NiShe von Braunkohlen - Plötzen liegen in der Ackererde
kalsinirte OstraolteA unmittelbar über dem Flötse.und in
der Nähe vom Alpheus eine Auaterachaalen-Bank, unter denen
sich Ostreae von ansserordentlicher Grösse finden.
Ebenso be.t Gimmerün im Thon*Mergel finden sich kalsi*
nirte Turbiniten und Pektiniten. In der Nfihe des
Dorfes Zanoukka genannt finden sich mit dem Diluvium Kon-
chylien in einem Ubergangs-Konglomerat ans Talkschiefer mit
kalkigem Bindemittel.
Cornell und zwar am Isthmus. In einem grosskörnigen
Sandstein finden sich Chamiten.
Saronischer Meerbusen.
Unter allen das Ansgeaeichnetste und von mir im ver-
gangenen Jahre anfgefunden ist eine Knochen - Breccie auf
S3*
910
^iiifr kleinen Insel, Artend genannt , um Eingänge in den
Uüfen von Poras. In einer sfbr Thon^haUigen MaMa
fiiiiiet 8ioh eine Menge von Rdhren und Knoch^en^ volllianiiiieii
erhaltene Kinnladen mit ihren Zähnen , und eine Sl^nge von
einvelnen Zfihnen, die wahreoheinlich HyXnen angeliert haben
dttrften.
Aaf Molktma und swar in der Nühe der Theetkerw^
die Rromoimmi genannt wird , liegen Italsinirte Oetreae« anil
Avioaln^Artea^ die sieh unter dem Titaver dno. finden«
Sporaden,
Euboea. Die interessantesten Petrefakte finden sieh in
ICearms ia der Njihe der sehr ausgedehnten Rraankohlen-
Lager« Die Sohle diesei^ Ligniten» Lager, besteht aus Über-
gangs-Kalk auf Glimmersebiefer und Thonschiefer gelagert, die
Decke aus Diluviai*Mergelsandstein. In diesem letsten finden
sieb und nicht leiten theila iDikotyledonen* AbdrOcke, gana
besonders jedoch F i s e h* Versteinernngeti j die so viel mir
bekannt bis aur Stunde nur von Aoassiz besehrieben sind.
Höchst interessant ist, dass vor t Jahren ein tfhnlicber
Ichthyollth aufgefunden wurde, in dessen Munde sich noch
Vberreste einer ans Metall gefertigten Angel
gefunden hatten. Dieses Exemplar wurde von einem in
Krain beim Bergbau angesteiften Steiger gefunden, einige
Jahre vom EigenthUmer aufbewahrt, kam vielen nach Krain
gekommenen Fremden su Gesicht und snletst und aum Unglück
der Museen Buropas in eines Fremden Hunde.
Auch erscheinen awischen den Mergelsohiefer* Platten
gut erhaltene BlStter- Abdrücke, und vor einigen Wochen
fand sich eine versteinerte Octopus vnlgal^is.
Limni. Auch hier finden sich ausgeeeichnete Lignite
und in dem Diluvial -Mergel, der Braunkohlen -führend ist^
Pflansen-Überreste von Dikotyledonen.
Aeiipio. Eine sehr ausgedehnte Strecke Landes, auf der
die Haiethermen entsprudeln , ist mit Quellen - Absata der
Sit
TlMriMii bedenkt; und unter dem Traverliho linden tieli
'AinmiHtilen- nnd Terebretnla-Arteiii.
Vhelidromt. Unweit der Stadt gleichen Namens bricht
Wetsschiefer, tlioniget* Sphaerosiderit aU Kisennlere im Letten
liegend, nnd in dem Mergelschiefcr. der unmittelbar das Daeh-
Gesrein der Ligntten-Lage Ist, finden sich eine Menge kleiner
Versteinerungen.
Auch auf den Tenfels-Inseln Seopelus und Scyroi sollen
sieh Petrefakte von Muscheln finden, die ich jedoch selbst
Ctt sehen nicht Gelegenheit fand.
Cjeladen«
Ujfloi* In der Nähe der Stadt gleichen Namens findet
sich ein Erheb nnga-Hfigel und in seinem Innern eine Unmasse
von gebrannten Ostraciten, Mjaciten und Soleniteui
die sich zwischen durch saure Gase umgewandelten technischen
Gesteinen gelagert finden.
Thera oder Saniorin. Auf der durch vulkanische Erup-
tionen emporgehobenen neuen verbrannten Insel Neo-Kat-
meni (iVsoxfxoy^Jvi} imoog) finden sich unter vulkanischer
Asche eine Menge von Seemuscheln, unter diesen Ostreae,
Echiniten, Korallen -Trümmer, die jedoch in der darauf
liegenden Puesolan-Erde mit Pausilipp-Tuff vollkommen petri*
ficirt sind und einer gesohmolsenen Masse gleichen.
Untersuchung des Thones aus dem Töpfer-Acker
b e i JeruMalem.
Nebst andern Gegenständen ans dem heiligen Lande erhielt
ich auch ein Stück getrockneten Thones aus dem Töpferacker,
den ich der Seltenheit halber und wegen der religiösen Erinne-
rung an die Leidens-Geschichte unsers Herrn su untersuchen
nicht unwürdig hielt. Dieser Thon findet sich auf einer Strecke
von einem Morgen ungefKhr, der Acker eeigt eine sehr
schwache Vegetation und besitst eine sehr dunkle schwärs-
licho Färbung. Durch Wasser erweicht ist derselbe sehr
»18
getehneidig, plasUscb und besiut iilfe £ig«ii«eh<fteii eises
guten fetten Thones, und die aus. «elbep» gebtldetea GefiUse
seigen nach dem Brennen eine tief dunkelgraue Farbe and
grosse Härte, älinlich dem Fayence.
Diese Thon- Sorte enthielt folgende Bestandtbeile und
cwar in wasserfreiem Zustande : Thonerde 4S Theile, Kieaei*
erde 35, Bittererde 4, Kalk 7, Eisenoxyd 1, Bittererde 3,
andere Bestandtbeile 2.
Beitrüge
sur
topographischen Mineralogie
der
Schweitzer^hsLude
VOB
Hrn, David Friedrich Wiser
in Zurieh.
(Biuchstöck eioes an Greb.-Ratb von Lbonharb gerichteten Brieflce.)
A n a t a 8 f on der A'Ua, einer sOdwettltob vom Hotpitiiim
gelegenen Pek-Spitee lies St. eettkards.
Die gans kleinen, eisenschwarEen AnaCaa-KrysCalle sind
mit LIeinen und sehr kleinen, anyoilkomnen seehsseltigen
Tiifeln von rauehgranem Glimmer verwaehsen und twar
■Bit dem Rande der Stalfeln :
Beibrechende Sabstansen sind:
Kleine, aucgeseiehnee schöne waseerheUe Apatit-Krystalle,
ganE kleine , schneeweisse LattmontU • Kryatalle und kleine
Schuppen von allberweiaaem Glimmer.
Diese sfimmtllchen Mineralien sind auf ein aus sehr
kleinen graulich weissen Adutar-Rrystallen bestehendes Aggre^
gat aufgewachsen.
Ich habe dieses Vorkommens des Anatases cwar schon
520
Im Jahrbach fllr 1846^ S. 5S0 erwfthnf, «Hein die Art
«eines Ver wachsentey n « mit dem Glimmer wer
mir bis jetzt nnbebnnnt*
Das Vorkommen von Itleinen braonen An«tas-Kry8f«llen
«uf Glimmerschiefer im Tare/^cAer - Tbale Graubündiens ist
mir hingegen schon lange beliannt.
Chabasit vom Gibelback ^ «wischen Viesck und Loä^
im Obertoallii, Er findet sich in sehr lileinen, graolichweissen,
in*s Gelbe ziehenden, darchschelnenden Rhomboedero^ welche
kleine Gruppen bilden.
Beibrechende Substanzen sind:
Wasserhelle Bergkrystaüe der vari^t^ priemte von Haut,
klein und von mittler Grösse. Kleine, kurze, graul ich weisse,
durchscheinende Kalkspath • Krystalle , an welchen einzig die
gerade End^» Fläche und die. Flüchen «ines Sealeneeder«
(R^ = r?) wahrnehmbar sind, sehr und kleine graullchweisse
durchscheinende Adular-Krystalle der variete dit^tra^dre.
Das Mutter* Gestein Ist eine aus derbem weissem Feld-
spath, graulich*weissem Quarz und weni^rem fein-schuppigem
silberweissem Glimmer bestehende Granit-artige Felsart, die
überdiess kleine Partie'n von derbem zeisiggrünem Epidot(?)
enthält*
Ich habe früher schon im Jahrbuch für 1842 und 1846
des Vorkommens von Stilbit, Heulandit und Laumontit am
ß0eibaeh erwähnt, und nun i«t auch noch der seltenste von
den in der Schweüz vorkommenden ZeoUthen, der Chabasit, an
diesem Orte «nfgefundea worden«
Diamant aas ßrosüien in ein Konglomerat eingewaohsen,
d«s «US folgenden Bestandtheilen gebildet wird :
1) Ein sehr kleines eif&rmiges Geschiebe vo^ «ehwaraem
Kieselsehiefer.
2) Drei kleine Geschiebe von dunkel haarbrannem, in«
Rüthlich«braune übergehendem, dichtem Brauneisenstein» der
ein gelblichbraunes StricUpulver gibt. — Die «ovoilkommen
wftrfelige Form eines dieser Geschiebe könnte zu der Ver-
muthung. veranlassen, .da«s dieser Bii*aijaeisensteiu dui*oli Djor
Wandlung von Eisenkies entstanden seyn dürfte*
3) £iio kleine« Gesobiebe von geJbUchhraunem Jaipis.
flSSl
4) Metir^^ans kleine Kihmer ron tisemmihü$9igem Auarse.
Dm Bindemittel i»t greuUoh schwarc und unvolllioaliDen
metallisch glänseiKl« Mit dem Meaaer, — besonder« aof der
einen Seit» des Stüekee, — siemlieh leicht ritsbar. Striohpnlyer
vmu der Farbe des niigeritntea Minerale. Darchaos nicht auf
üe Magnetnadel wirkend« Uierdnroli nnterselieidet sieh
daeaelbe. vem Magneteisen dnreh den Strieh and aneh die
gerif^ere Hfirte vom Eisenglahs«
Die meiste Ähnlichkeit scheint dieses Bindemittel, dem
finssern Ansehen nach, mit dem Anthrasit eu haben*
Meine hiesigen minerafogiflchen Freunde, die Herren A.
EscüKR VON DER LiNTH und C. Stockar Sind, nachdem wir
zusammen dieses Bindemittel mit dem Yergrösserungs- Glase
und unter dem Mikroskope genau geprüft, ebenfalls dieser
Ansicht.
Für Grnpliit ist es an hart und auch eu dunkel gefärbt.
Auch für Pyrolusit könnte dieses Bindemittel allenfalls
angesehen werden, allein die Ähnlichkeit mit demselben Ist
schon der Farbe wegen bedeutend geringer, als diejenige mit
dem Anthrazit.
Das ganze Exemplar ist leider sehr klein, nftmlich blos
ungefähr neun Millimeter lang und fünf Millimeter breit.
Es ist mir theils dieser Kleinheit wegen unmöglich die für
genügende und sichere Löthrohr* Versuche nöthige Quantität
von dem Bindemittel loszutrennen, theils hält mich aber aucb
die Furcht, dieses interessante und kostbare Stück hierdurob
vielleicht zu zerstören, davon zurück.
Der Diamant befindet sich zo »iemlieh in der Mitte des
Exemplares und dürfte nicht viel weniger als ein halbes Karait
wiegen. Er ist halb durchsichtig, sehtfn granlichweiss und
von lebhaftem Glänze. Seine Form ist die des Triakisokta-
eders. 'Die Kanten sind stark abgerundet, hnuptsächlich die
Oktaeder - Kanten. Auf drei Seiten ist derselbe von dem ke-
sdiriebenen Bindemittel eingeschlossen. Die Grenze zwischen
diesem und dem Diamant ist jedoch scharf bezeichnet, und
ISS ist durchaus kein Übergang der einen SnbstAnz in die
pindere W4ihrnehmbar.
»23
Dareh die Art des BlnilMiktols anterMhvklet skh das
erwähnte Rongloaemt von den bekaiihteii Cfteciilho, dessen
Creeehiebe dareh Braaneisenstein verkittet sind;
Ich habe, seit ich im Besttise dieses Stüei&es Imii, Vieles
über das Vorliommen der Dianaiiteii naehgelesen, aJier nii^ ends
erwähnt gefanden^ dass als Bindemittel der Konglomerate , im
welchen Diamanten vorkommen» aawellen Anthrasit «der
Pyrolnsit erseheine, obgleich nach Herrn von Escbwsob
(Phito brasiliensis S. 458) sieh vielfkltig sehwiirses Mmigaia-
ers in der Provins JUinms vorfindet«
Da es in chemisch-geologischer Besiehong and betreffend
die Entstehung des Diamanten von höchstem Interesse wäre^
wenn sich meine Vermuthung bestätigen sollte, dsss A n t h r n*
Sit wirklich als Bindemittel eines Diamanten-ftthrenden Kon-
glomerates, vorkäme, so wollte ich mir hiermit erlauben, die
Besiteer von eingewachsenen Diamanten auf diese meine
Beobachtung anfmerksam su machen, — Vielleicht findet sich
irgendwo ein grosseres Exemplar mit dem erwähnten Binde-
mittel» so dass sich dann durch sichere Versuche bestimmt
entscheiden Hesse, ob ich mich nicht getäuscht und der Kohlen-
stoff wirklich in verschiedenem allo tropischen Zustande an
einem und demselben Exemlare vorkommen k5nne*
Gold gediegenes, vom Saoi' Graif zwischen dem Saas-
and ZermaZ-Thale im Oberwallis.
Es findet sich in Form mikroskopischer Blättehen oder
Körnchen von Gold-gelber, in's Messing -Gelbe übergehender
Farbe in Gabbro eingesprengt, der ferner noch kleine Partie'n
von derbem, feinkörnigem, röthlich braunem Rutil, ganss kleine
Körner von theilwoise in Eisenoxjd - Hydrat umgewandeltem
Eisenkies und sehr kleine und feine Schuppen von Sftber-
weissem Kalk (?) enthält.
Mein Freund, Herr Prof. M, Dlrich von hier, ein elren
so eifriger als rüstiger und kühner Bergbesteiger , der nan
schon seit einigen Jahren jeden Sommer die unbekanntern
Theile unseres Hoch-Gebirges besucht, hat im August 1847
dieses Exemplar von der Höhe des jfass- Grates, nngeßihr
11,000 Fnss über dem Meer, mitgebracht. — Als ich dasselbe za
Gesiebte bekam und durch das Vergrössertings-GlaS betrachtete,
ft23
•ntdeekte ieh toglelob, sa meiner und meiiitr Freunde nicht
geringer Freude, die feinen Geld - POnlitchen , wofilr eie eoeh
Ten Herrn Escbbr von dbr Lihb gehelten werden«
Es ist mir nicht beliannt, eh bis jetst noch an irgend
einen «ndern Orte Geld-heltender Gahhro gründen worden.
•— Der Gabbre des 5aaf- Thaies ist den Mineralogen sehen
an beibannt 5 als dass ich «ieh veranlasst sehen könnte den-
selben aneh hier wieder nn beacfareiben* Herr Prefisesor.
OuttOH. hat denselben anf seinem Wege über den 800$ • Grat
überall anstehend gefnoden.
Dieses nene Vorliommen ron gediegenem Golde auf prt-
mttrMf Lagerstitte scheint mir um so interessanter, als bis
Jetat mit Gewissheit in der SekweÜM nur noch eine Lokalitäi
beiiannt Ist, wo Diess der Fall ist, nIKmIieh : die Grnbe »g§U0n€
Srnme^ ob FeMerg am Oalanda bei Gtar.
Ich erlaube mir bei diesem Anlasse au bemerken, dass
dieses Colanda-Gold die schönste reinste Gold-Farbe besitat,
wie leb sie noch nie an den Stnffen irgend eines andern
Fundortes wahrgenommen habe« — Daraus möchte ich schliessen)
dass dieses Gold auch bei der Analyse sich als das reinste
erweisen dürfte. Leider sind nun aber die Exemplare von
diesem Fundorte sehr selten geworden, weil die Grube schon
lange nicht m^r bebaut wird, und so könnte es wohl noch
geraume 2^it unentschieden bleiben, ob meine Vermntbnng
richtig ist oder nicht*
Herr Prof» Ulrich hat die beschriebene Goldstuffe der
hiesigen stidtischen Mineralien^Samasiung geschenkt.
Von dem im Jahrbuch fUr 1847 , S. 548 • beschriebenen
Titanit vom Roikenioien bei GuUwmm habe ich seither
wieder ein Exemplar erhalten.
Die kleinen und sehr kleinen Titanit*Krystalle desselben
sind Isabellgelb, durchscheinend, stark und etwas fettartig
giänaend, tafelförmig und so dfinn wie Postpapier.
Manche erhalten hierdnreh das Ansehen von feinenGlimmei^
Blättehen, die auf den Flächen der gana ?on Chlorit durch-
drungenen Bergkrystalle wie aufgeklebt erseheinen. Stellen-
welse hingegen bilden diese dttnnen Titanit-Krjstalle auch
kleine Gruppen.
584
Bis jettt «Mi4 mir niieli nienaU 1o ausStt*<HMl#ntli«k
dünne Titanit^Krystalle vorgekonmuen.
TitavHit vom St. GoUhürd^ ohne näliere BeBeuAnncig
der Lokalität.
Er wurde vorigen Sommer in Kryatallen Ton, fiir Scbveeit«'
•leehen Titanit seltener Grösse aufgefnnden« -**- Der
grlieste Krystall, weicfaen ich erhalten habe^ ist fttnAug MiUi*
meter hing, wmbXt Millimeter breit nnd nenn Millimeter dick*
Es ist ein ans JBwei Juttapositions« Zwillingen' beateheoder
Vierlinge wie ieh sie schon im Jahrb. ffir 1847 ^ S. 549 bei*a
Titnnit vom lUikenkoien beschrieben habe. Die Ki^stalle
sind beinahe gnita von Chlerk durchdrungen) und nur an den
Enden ist nu weilen noeh die eigenthamliehe geihUchgriisie
Farbe wahrzunehmen.
An den einfaoben Krystallen kämmen naohbennoiite
Flüehen vor.
Die Basis o P»P» die vordem sohiefen FUeben. VoPs^z
«nd Poo^sy» die FIfteben des vertikalen rhombischen Prj^nm's
CO P 3B I, nnd die Fliehen dea vordem schiefen Prlsma*8
<%P2)«:n.
Titanit! vom JSnde^Gletscher bei Zermalt im Nik^lai^
Thale in OierwaUis.
Er findet sieh theils in kleinen, röthlich weissen» schwaehr
dnrchseheiiienden, derben Partie*n, theils in kleinen, undent»
liehen, stark durchscheinenden, tafelförmigen Krystallen von
rtfthliehgraner Farbe.
Der Druck der derbnn Partie'n ist unvollkommen »nsche^
lig und besttst einen fettigen Glasglann. Stellenweiae haben
die Bruchstücke dieses Tltariits grosse Ähnliehkeit mit den
blassen Abänderungen des Rosenquarses vom Rabmslem,
Dem äussern Ansehen nach hat dieatr fragliche Titanit
<— der bis jetst noeh nie vorgekommen iffi, -^ viele Ab nlieh-
Jkeit mit dem Greenovit, acheint sich jedoch davon dadurch
nu unterscheiden , dass die Probe mit SodA auf Platin-Bleeh,
selbst uilter Zusatz von Salpeter, keine Mangan-Reaktion giebt.
Im Übrigen stimmt das Verhalten vor dem Lothrohr mit dem^
|emgen des Greenovits überein, wie Diese von Herrn Plawumk
beschrieben wurde«
525
Als Begleiter dletea Tiftanlts ersebeinen :
Magneteisen in derben Massen und undeutlichen Krystallen,
kleine Partie'n von nndeucliehem Bergleder und kleine gmu-
lichweisse, durchscheinende, schilfförmige Krystalle des be-
kannten Graramatit-ähnlichen Minerals, das ich schon im Jahrb«
fflr 1844^ S. 150 beschrieben habe.
Zinners, fasjeriges, im Muttergestein, aas Comwnll.
Dieses Eiemplar unterscheidet sich von demjenigen,
welches ich im Jahrb. ftlr 1846 , S. 584 beschrieben habe,
In verschiedener Besieh ung, so dass ich glaube, dasselbe nliher
bezeichnen su dörfen.
Statt in kleinen Körnern findet sich das Zinnerz auf
dem vorliegenden Eiemplare in kleinern und grössern Partie'o
von Haar-brauner Farbe, sehr deutlicher schaaliger Absonde-
rung und faseriger Teitur«
Beibrechende Substanzen sind:
Kleinere und grössere Partie^n von Berg*grOnem, erdigem
Chlorit; sehr kleine Diamant - artig glänzende Krystalle, die
ich ihren äussern und ehemischen Kennselchen zufolge ffir
Kieselzink su erklären mich berechtiget glaube, und
einselne kleine Punkte von Kupferkies.
Das Mttttergestein ist ein graulichweisser, schwach durch-
scheinender derber Quarz, der stellenweise mit dem besagten
Chlorit gemengt, oder mit ei^em dtfnnen blanllcbgratten An^
fluge bedeckt ist, den ich nicht näher prüfen konnte.
Meines Wissens ist des Vorkommens von Faser-Zinn mit
Kieselsink bis Jetzt noch nirgends erwähnt worden»
Herr Eschkr von dsr Lihth hat ganz kürzlich unter
einer Menge von kleinen schwarzen Augit-Zwillingen
aus dem vulkanischen Sande von ZaffoJIrana am Alna einige
dieser Zwillinge aufgefunden, mit deren Flächen einzelne
ganz .kleine, aber sehr hübsch und deutlich krystallisirta
Olivin-Krystalle verwachsen sind.
Durch die Güte meines Freundes bin ich ebenfalls in
Besitz eines solchen Zwillings gelangt« an dem diese inte-
ressante Art des Verwachse nseyns von Augit mit
Olivin, welche uns Beiden bis Jetzt unbekannt war, sehr
deutlich wahrnehmbar Ist.
Einige Bemerkungen
Aber die
Mineral -Ciuellen der Bucovina und deren
geognostisches Verhalten
von
Heri'ü Alois Alth,
Doktor der Rechte In Czemowitt,
Hiezu Tof. VIII.
Die Mlneral*Qbeilen der Bucovina laMen sich ihrer ehemi«
sehen Beschaffenheit nach in 3 Rubriken bringen: 1) Sooi-
Quellen, 2) eine Schwefel - Quelle, 3) Sauer -Quellen. Jede
dieser drei Gattungen von Quellen hat gatis besondere , von
denen der übrigen ganz verschiedene Verhältnisse des Vor*
lommens und der geognostischen Beziehungen.
A. Sool-Quellen.
Es ist bekannt, dass der durch ganz Galizien den nord-
liehen Fuss der Karpathen begleitende Soolen-Zng auch in die
BnCQVina fortsetzt ; ebenso bekannt ist die innige Verbindung,
in welcher bei weitem die meisten dieser Soolen mit den
am Fusse der Karpathen liegenden ungeheuren Steinsalz-
Massen stehen, deren geologisches Alter so lange Zeit Gegen-
stand des Streites unter den Gelehrten war. Finden sieb
aber scboo in Galinien mehre zerstreate Sool-Quelien, wie die
sa7
rm JwriMm^ im Wmhwiätwr und dto von Pr^lnki unwaft
iler üngtirüekm Grense im Sanaei^r Kreis«, die so weit im
Gebirge liegen, als. daee ihnen ein mit der groMen Masse Aet
Quellen gleicher Ursprong sageschrieben werden Iiönnte, so
tritt diese merliwardige Erscheinung in der Bue§pina noch
weit deotUcber und swsr in einer Weise auf, die den ¥oUen
Beweis hejrstellt, dass diese Sool-Qneiien, somit auch das den*
selben snm Grunde liegende Steinsais i^ enigstens swei gann
vereehiedenen Formationen angekOrfn. Schon ein Blick auf
das beiliegende Kärtchen genügt nm su beweisen, dass die
Sool-Qnellen der .findbpjiia in drei paralellen Zügen anftreten,
welche der Hauptrichtnng des Gebirges von MW. nach SO«
feigen. Nur der erste dieser gehört dem tertiüren Salc - Ge«
birge an, wfihrend beide andern mitten im Gebirge sich be-
finden. Es sey mir demnach vergönnt, jedem dieser drei
Quellen -Züge einige Worte an widmen» Der erste, der
üutserste Qaellen^Zng ist derjenige, der den nördlichen Fluss
der KarpMiken von Str%ps%mD im Jos/eer- Kreise angefangen
bis in die Butonaina begleitet ; er ist es , der den vielen Salf-»
Siedereien €alimmu die uöthige Sooie liefert. Auch in der
Buc0t>ina enthält er die meisten Sool- Ausbrüche, welche
theiis. als Quellen au Tage treten , theils in wenig tiefeil
Brnnnen»Schäehten -gesammelt werden« Es beginnt derselbe
in der Bueopina gleich an der Grenze Galixiens am Städtchen
WizniUj wo sich im Dorfe fFixenka ein Schacht befindet, dessen
Soole ein spezif. Gewicht von 1,036 hat (Nro* 75 der Karte >»)•
Von da zieht sich der Soolen-Zog über Berkomeiky Mikowa^
Moliauuck BaniUa, Krasna^ Vnter-WikoWy KarUberg, Kloster
Pn/ffn, ffor0dmky Aiarzina^ Solka^ Kaezyka und hört für die
* Ich habe bei BeseichnaDg der Sool-Quelieii dieselben Nammern be-
halteo, unter welchen sie amtlich bekannt sind ; sie bilden die Fortsetzung
der galizischen Soolen und bei^innen für die Bueavina mit Nro. 76. —
Ausser diesen amtlich bekannten Quellen aber gibt es höchst wahrscheinlich
noch viele, deren Soole die Bauern für sich benötKen, die aber von ihnen
sorg^fSItig geheim gehalten werden, weil das Bekanntwerden einer solchen
Quelle gleich die Verschliessung derselben von Seite der Finanz-Verwaltung
zur Folge hat.
Sueovtna nüt iler Quefle Nr. 97 in Thcle iron B^Mma «cfw
lioh ron euraium§ra aaf. Seine Fortsslaiiitg in dkv M'^ldam
ist nicht beliannt. ABe belKiinnten QsaUin dietet Zuges (54
ftn der Zahl) befinden eich in den mehr oder weniger
hohen bewaldeten Berg-Zägen, welche Tom Fnaee der Kor^
paiken an Ewischen den Flüesen der. Bueovma fortlaafen «nd
ganc ans terCilren Gebilden bestehen, oder aber, wie die
Quellen y^ii KarMerg und Kloster PiiMm in mit tertiären 6e*
bilden ausgefüllten Einbo^htangen des Gebirges. Sie koflMnen
In verschiedenen Höhen vor, bald in Thilern) bald an den
Gipfeln der Hügel -ZQge, immer fast unmittelbar am Fueae
der diese Hügel weit überragenden Karpatkm oder in den
sich unmittelbar nach aussen öffnenden Thälern dieses 6e«
blrgcs. Das speeifisehe Gewicht der mcaaten Quellen iai
bekannt; es schwankt swischen l^OM (der QueUe Nro. 75
bei WismÜM) uud 1,160 (der QueUe Nro. 90 mitten im Dorfc
89ika). Eine Temperatur-Bestimmung und chemlsebe Analyse
ist nur von der Quelle Nro. 76 nördlieh von B4rk9$mtÜi be*
kannt, welche mein Broder Wilbblii von älth, Kreis -Apo«
thecker su Czemamtxj ausgeführt hat. Es hat diese Quelle
ein sp. Gew. :=: 1,044, eine Temp. von + S^ R. bei l7,ao
Luft-Temp. und enthielt in eiiieni Wiener Pfunde s^ 16 ünj^en
Soole 468,S56 Gran feste Bestandtheile, nimlich:
Chlornntriom • • .
Chlormagnesiom . •
Brommagnesinm • •
Jod magnesium • •
Schwefels. Magnesia
» Natron .
» Kalk . .
Kohlens. Kalk • •
J9 Magnesia •
„ Eisenoxydul
Kieselerde • . . •
von Humusextract Spuren ; ferner eine geringe Menge von
Sehwefelwasserstoff-6as, das sich schon doreh den schwacbeo
Geruch der frischen Soole verrfith.
. 425,717 Gnin.
4,379
»
0,689
n
0,013
»
. 18,575
»
. 10,882
n
6,204
n
2,048
»
0,308
»
0,011
»
0,194
»
52fr
Die Verfhalbiiig der dndten in dieser Reibe Ivt sehr
wiregelfliSMlg ; am meisten gehffnft erselieinen sie en der so«
genennten Slatbm mare nördlich von Solka, wo 13 Quellen
gens nahe bei einender sich befinden, nnd in der Gegend von
MarMerg und Klosler Pmtna. Über die Wassei^Menge dieser
Qaellen sind noch lieine Versuche angestellt and wohl aoeh
schwer ansostellen, da alle Oberbaut uhd verschlossen sind
ttnd nur von Zeit so Zeit fttr den Bedarf der nScIist gelegenen
Ortschaften eröffnet werden , wo dann jeder Bewohner der-
selben eine bestimmte Quantiftft Salcwasser erhslt. Versotten
wird keine der natürlichen SNls-Quellen in der Bueatintt; da-
gegen wird in Kac%yha, wo sogleich ein Bergbau auf Stein*
aaia geföhrt wird, die dai*ch die in die Crruben dringenden
Tagewasser sich l^Meiide Soole rersotten.
Der zweite Soolen*Zag enthält nur wenige and sehr ser«
streot liegende Quellen; seine Richtung entspricht fast genau
dem grossen LSngenthale der MoUamtza. Er beginnt mit
der MW, von Frasin am Bache Sadeul gelegene Qnelle Nro.
HS» Etwas aber eine Meile davon in SO. Richtung erscheint
die Qaelle Nro. 112, welche im Niveau des Bettes des durch
die Brodina in die Sucxatoa mündenden Baches Brodiniora
hervorquillt« Weiterhin erscheint erst nach einem Zwischen*
räume von 4 deutschen Meijen die Quelle Nro. 101 an dem
in die Moldawilxa mttndenden Bache Dea westlich vom Dorfs
Formosa* Das Wasser dieser Quelle hat ein spezifisches 6e«
wicht von 1,043, schmecl&t etwas bitter ond riecht bituminös.
— Ein Zwischenraum von 2 deutschen Meilen trennt diese
Quelle von der Quellen-Gruppe, die sich westlich vom SuchO'
Bach zwischen Fraiin und Stuipikani befindet. Diese Gruppe
besteht aus 7 schwachen Salz-Quellen, welche auf der Karte
99
mit 97 j 98 , ^- . and 100 bezeichnet sind. Dieser mittl«
1. 3. 3. 4
Quellen-Zug gehört dem eigentlichen JTarpa/A^ii-Sandstein an^
der, mit schwarzen bituminösen Schiefern, mit Fisch -Resten
ond mit grauen Foltoiclen- führenden Mergelschiefern wech**
selnd, diese Theile des Gebirges zusammensetzt.
Der dritte and innerste Qoellen-Zog endlich gehört der
rflelisichtlich Ihres Alters noch immer nicht genan belianntea
JnlirsiiMC IBIS. S4
GeBietnB'Qjrnppe an, welche am $dlwiii%eni) graoem itaid rgtbeoi
Kalkitein, grauen Sandsteinen uuil Konglomeraten bestebend
» wischen dem üTurpa/A^Jt^Sandstein und dt* in Glimnieracliiefer
auftritt; diiher aoch diese Quellen nnr selten ttbcjr eine halbe
Meile vom Glimmerschiefer entfernt sind. Auch dieser Zug
hat eine ungefftbre Riehtung von NW. naeh SO^, ist aber
den beiden andern nicht gan« parallel, da aueli der Glimmer*
aohiefer und die ihn begleitenden oben erwähnten Geateine in
ihrem Streichen mit dem JuSfiM/Aeii-Sandstein nicht ganc ttber-
einstimmen. Es beginnt dieser Qoellen*Zttg ästiieb vom Dorfe
Briasa mit den Quellen 102, 103, 107, IQS, aof die Mcb
einem Zwischenräume von 1% Meilen vier gegenäber von
Kmpalung in der Nlihe des i/«/ifam« - Flusses beiiid liebe
Quellen folgen^, welche durch einen eben so weiten Raum
V^n dem onnnterbroehenen Soolen-Zuge. getrennt %verdeii. der
bei Slatiora beginnend über Jüzemini und Ostra bis an die
moUauüche Grenze fortsetxt. Die lotste dieses Zuges und
EUgleloh die sadlichste aller Bufioviner SaU-Qnellen ist die
— p beeeichnete, welche sich Im Bsohe Oitra sSdöstlieh vom
Dorfe gleichen Namens nahe an der Moldauiüchen Grenze be-
findet. Die Fortsetzung auch dieses Quellen -Zuges in der
Moldau ist mir unbekannt.
Dhs Auftreten dieser Soolen mitten im Gebirge ist
ein Grund mehr, warum das gesammte Galizische Steinsais
durch so lange Zeit als der Forination des Karpalken -Ssind'
Steines untergeordnet angesehen wurde, und wirklich l£sst
sich das Anftreten der zu den zwei innern Quellen-Zügen
gehörigen Sool- Quellen nicht anders erklären, als durch die
Annahme von mehr oder weniger mächtigen Schichten von
Steinsalz oder doch sehr salzhaltigen Gesteinen im Innern des
Gebirges, welche nirgends unmittelbar zu Tage treten, sondern
ihre Gegenwart eben nur durch diese Sool-Quellen beurkunden.
"^ Von diesen bei Kifüftohin^ befindlichen Salz-Quellen bat die Quelle
Ni'o. 103 einen bituminösen Geruch, und das Wasser der Quelle Nro. 105
erscheint stefs mit einer dünnen Schicht Berg5l bedeckt. Die Gegenwart
Aea Bitumeni an diesen Quellen käan um bo weniger befremden, da sie
SU« acbwaraem aebr hilumiDöf am Kalksteia bsrvsrtreten.
Btese innerii Sais-QiMlkii mit 4eii am Fim» Am Gdbirgtft
liervoi*f|oellencIen, mit der dort befindlichen grossen Stelnsuls»
Blldang in Verbindung bringen zu \Toiien ist UBoiöglich ; nicht
mir die Entfemong, sondern iioch alle fibrigen VerhAltnisse
spi*eclien dagegen^ da nicht aiisttuehmen iety dass Wasser
«IS dem Gebirge, Mrelches allein die nßtbige Droeli*Höbe bitte
mm diese Innern Soolen heraufaubringen, so den am Fasse des
Ävebirges befindlichen SteinsaU-Lagern- dringen. and voa dort
gesättigt wieder ins Gebirge aorfickkehren sollte, nm darin
in einer Entfernung von mehren Meilen als Quellen hervor-
aobreehetu Und so muss die durch die neuen, besondere
durch Zjfti78%NRRS paliiontologischen Untersnchungen über dos
.AU^r derKarpathischen Steinsaia-Lager gana lüedergeschlHgene
frühere Ansicht, welche die Karpatbischen Sala*€luellen dem
Karpiiike9hS»ni»i%in unterordnete, wenigstens aam Theile und
in so ferne wieder aofgenommen werden, als sogegeben weil-
den moss, dass ein Tbeil der GaUaisekem ond Buc^vinmr
Seelen allerdings den die Karpatken susammsosetsenden For-
mationen angehört«
B. Schwefel-Quellen.
Von den Schwefel-Qoellen der Ebenen, welche in GaHzien
siemlich hilufig sind und dort mit der grossen ost-galisischcn
Gyps' Bildung in Verbindung gebracht werden, ist in der
Bueovina keine Spur vorhanden, obwohl die Gyps- Bildung
auch hier zwischen Prulh und Dniester in siemlicher Ver-
breitung auftritt, und Puscu's* Angabe eines angeblich
aus grober Kreide entquellenden Schwefelwassers in Sf»
Onuphrei bei Serelk beruht, sowie alle Angaben von Kreide-
Mergel in der Bucocinay wovon auf der PcscH'schen Karte
mehre Parthie*n angedeutet sind, auf einem Irrthuroe, indem
der blaugraoe tertifire Mergel, welcher in der flachen Bueovina
fast überall das tiefste Gebilde darstellt, als Kreidemergel ange-
sehen wurde , von dem er nach seinen Versteinerungen , die
^ Geognoütiflche Beschreibung von PcUn nnd den übrigen Nord'
KMrpttthet^'Landornj II, S. 389.
34*
SM
IKb «1« Mi^ciiM BiMung ehiiraLtorisirM ^ hinoMlwelt ver-
•olil«den igt.
In der gMisaii Bucmrina Ist nur «in# nnd Bwiir «ehivaehe
Üchwefel-Quell« bekannt , die aber dnroh die geegnoetfeelieii
Verhältnisse ihres VorlioaMiens ein besonderes Interesse er»
bSii. Es befindet sieh diese Qoelle 1/4 Meile NO. von Jm^
k0henjt9 den Haoplsilse der Buemrinmer Eisen-Fsbril&stkMi bi
«leni Thele eines lileinen In die goldene BUtriMm nindende«
Baehes, gerade unter der an der Berg-Lehne herabslehendea
Kai$er4ira$9e. Es hat dieselbe das Eigenthinlldie, dass sie
aos Glimmerschiefer hervorqolUt, den in der Nähe ein müehtiges
Kalk -Lager dwehsetst Dieses Vorkommen, Terbiindeii alt
der Abwesenheit jeden Gesteins, ans dem sich die BiMmig
4er Schwefel-Qaelle mittelst ehemiseher Zersetsongen erkläre«
Hesse, lassen ffir dieselbe nur die Annahme eines vnUianlscheii
Ursprungs sa. Sie Ist, wie die welter sOdlich In der Niihe
der Trachyte herforkommenden Säaerquellen, der ietaio 2^uge
der vnlkaniBchen Kraft, welche. diese Trachyte bildete ond er-
hob; ond diese Erkifirungs-Art findet noch aach darin eine
Unterstatzung, dass die Sauerquelle von Doma Watra^ wenn
auch In geringer Menge, Schwefel- Wasserstoffgas entwickelt.
C. Sauer-Quellen.
Alle Sfioerlinge der Bucovina (mir sind bis Jetst ans
eigener Anschauung 5 bekannt, im Gänsen sollen es 12 seyiO
befinden sich in dem südlichsten Thelle dieses Landes , in
der Nähe des blos die südlichste Spitze der Bueevina ein-
nehmenden grossen Trachyt - Zuges , der aus dem östlichen
Siebenbürgen heraufkommend sich dann über Roäna^ wo dio-
ritische Porphyre seine Stelle vertreten, gegen Kapmh hin-
eicht und, durch die grossen Trachyt-Massen des nordöstlichen
und nördlichen Ungarns mit den Trachyten von Kremnitz und
Schemnilz verbunden, so einen grossen Halbkreis bildet, der
die Karpathen im Süden begrenzt, in der Bueovina selbst
den 5790 Fuss hohen Lucaes zusammensetzt, gleich hinter
der nebenbUrgUchen Grenze aber im Piatra^ Dornig KaH-
man, Pietros zu noch viel bedeutenderen Höhen emporsteigt.
Zwischen diesen hohen Trachyt-Kuppen und dem im Norden
ftsa
«nd Mordoston nafittfigenileii 6ttfMiertohiefrr>6<Mrge, dksteii
bikbgle Koppe In der Buemrina^ der Dsckwmlen^ bis w ft8M
Feas, in Siebenbürgen def egen gleißb m dc^r Bue^Hnaer Orense-
der im Sfiden von KirUbnbn befindliche und ven S. niieh N.
lenggestreekle Wurwu Omulni (Mennes-Scheleel) cu 6SO0 F.
und im N. von Reimt der Jrieu bis cu 74M F. fiber der
Meeres-FIlfehe aufsteigt, ersisheint ein verhülhiiiTsnilissig flaches
Berg-, ich möchte fast sagen HOgel-Land ans Karpalhen^
Sandstein 9 weiches diese beiden Gebirge trennt und längs
dem Glimmerschiefer von einem Streifen von Nummnliten«
Kalken und sehr Glimmer - reichen Konglomeraten, welclie
ebenfalls eincelne Nummuilten fahren, eingefasst wird« Die
Saaer-Qnellen brechen theils ans dem Sandstein, theils aus den
Kalken, die meisten aber aas dem Glimmerschiefer selbst her«
Vfr, Die stärkste dieser Quellen Ist die von Pojana niagra^
% Meile sOdlich von Dema Kandreni. Sie entspringt in dem
hier siemlich breiten und sumpfigen Thale des Negri$%ora*
Baches, der in der Sud-Spitse der Bucovina von der dreifachen
Orense zwischen der Bucovina^ JUoldeu und Siebenbürgen
herabkommt, sehr wenig llber dem Niveau des Baches im Ge^
biete des JiTarpa/Aeii-Sandsteines. Ihr starker Kohlensäure-Ge-
halt gibt sieb schon durch ein lieftiges Aufsprudeln in der
htfixernen Einfassung der Quelle cn erkennen; das Wasser
dieser Quelle wird daher auch in die gnnze Bucovina als
Sauerbrunnen versendet. Ein schwacher Absatz von rothem
Eisenoiydhydrat bedeckt die Wände der Verkleidung.
Das Wasser dieser Qnelie hat nach den Angaben des
hiesigen jetzt pensionirten Regiments- Arztes Dr. Frakz Herbich,
der als Botaniker um die Kenntniss der Flora Galiziene nnd
der Bucovina grosse Verdienste hat, in einem medizinischen Be*'
richte aber die heilsamen Wirkongen dieser Sauer * Quelle,
nach Untersuchungen Im Jahr 1839 bei 13,4® C. Luftwärme
eine Temperatur von 5,7® C. und gibt in einer Stunde 787
Pfund Wasser.
Die zweite Quelle entspringt im Dorfs Kanireni selbst.
Im Thale des Z>srita* Flusses an dem Fusse des Berges Ousxor^
in der Region der Nummuliten-Kalke, nahe an der Grenze des
Oliaunerschiefers« Sie bat weniger Kohlensäure, als die erst
S$4
getiAimte, iinil biMet gar keinen rotheii DiederMhliig. Dieses
WAsser etithlltt n^ch einer filtern ven Dr. Plvscbk niiter-
-nommenen Anfily«e in 1<l Unzen WftMer :
Kohlensaure Soda ... 5,4 Gran.
Sttknaoren Kalk . . • • 0,05 „
. Soda 0,38 «
Kohle ntaarcn Kalk . • • 0,8 ^
„ Eisen • . 0,4 „
Rieselerde 1,0 „ somit an
fixen Bestandtheilen . • 14,83;
ferner freie Kolilensänre 49,8 Kubikcoll. — Im Dorfe Waträ
Dorna^ am südlichen Ufer des Z^orna -Flosses, entspringen in
dem liier zu einer kleinen sumpfigen Ebene erweiterten Thale
mehre Sauer-Quellen nahe bei einander, welche ich hier anter
Einem betrachfo. Die Temperatur einer dieser Quellen fand
Ilr. Dr. HcRBiCH Im Jahr 1839 bei 15<^3 big 16^ Luftterofi.
constant = S^ Celsius. — Sie liefert nach ihm etwa 1575
Pfund Wasser in der Stunde. Das Wasser hat einen schwach
hepatischen Geruch und einen etwas salzigen, etwas Tinten-
artigen prickelnden Gescshmack. Es enthfilt nach Dr. PttiscHK
in 16 Unzen:
Grflii. Gran. Gran.
Sefawefels. Kalk . 0,000 . salss. Magnesia . o,tlO • kohlens. Soda . o,33o
„ Soda 0,150 . koblena. Kalk .0,430 . Magnesia • .0)4^0
Salzs. Eisen • . 0,138 . „ Eisen . 0,538 . Extrakt! v^toiF .0,070,
somit an fixen Bestandtheilen 2,^16 Gran , nebstbei an freier
Kohlensäure 6,00 Kubikzolt Diese Quelle enthält iToit weniger
Kohlensäure, als die von Pojana mügra\ der Geruch verrärh
ttbrigena auch ein^n geringen Gehalt von Schwefel wassersto£
Der rotho Niederschlag ist hier am stärksten. Es werden
diese Quellen als Bad vielfach benüt&t«
Die vierte Quelle, die ich selbst nicht sAh, deren Wasser
ich aber auch trank, liegt am Ende des Dorfes Gura Negri ia
der Schlucht eines kleinen Baches, der desshalb Pareu Bur-*
kutului genannt wird und in den Ma^ra- Bach mündet^ der
die Grenze' der Moiiau bildet und von den beim ersten
Säuerling erwähnten BAche Negrissora wohl sti unterscheiden
ist» Sie entspringt wie die frtthere im Giimmerschiefer.
Die filnfte Quelle endlich, die In ihrem Kohlensäure-GeluiU
53»
Her ersten wenig neefagibt and einen sehr unbedeutenden
Niederschlug bildet, liegt westlich vom Dorfe Doma Szara,
unweit vom Bache Szerüzora^ der hier die Grence der Moldau
bildet. Auch diese Quelle scheint im Glimmerschiefer £u ent-
springen, doch sind die Verhältnisse hier weniger deutlich.
Die eben Angeführten Sfiaeriinge bilden eine Gruppe,
deren Abhängigkeit von den grossen Trachyt- Massen schon
durch ihre Lajj^e dargethan, aber cur vollen Gewisslieit wird,
wenn man auch die übrigen so cahlreicheu Säuerlinge Gali^
sienSj Ungarns wiA Siebenbürgens betrachtet, die alle mit den
dortigen Trachyt-Massen in einem nnverliennbareji ZusammeuT
hange stehen. So sehen wir die obwohl nur in geringer
Verbreitung cu Tage tretenden Trachyte von Szezawnica im
Sanndeker Kreise von einem Kranze von Säuerlingen umgeben,
EU dem in Galizien die Quellen von Konina, Szczawa^ Kros-
nica, Kroscienho, Sxaxawniee, (harnawoda^ Obydza^ Hostoka,
Piwnicxna und Kryniea, in Ungarn dagegen die von Lublo,
Rokuszy Landoh und Sehmöks gehören. So ist auch die grosse
In einer Richtung von Sfid nach Nord streichende Trachyt-
Masso von Kaschau und Eperies auf allen Seiten von Säuer-
lingen umgeben, und die Säuerlinge von Barffeldj von Koni-
esna und Samokleski im Jasloer Kreise Caliziens bilden eine
Reihe, die genau als Fortsetzung der Längen- Axe dieser Traehyt-
Masse erscheint. So sind auch die Übrigen Trachyt-Massen des
nördlichen Ungarns von Säuerlingen umgeben, und das zaht-
reiche Auftreten von Sauer-Qnellen in der oberen Marmaross,
wie auch die Sanerquelle von Burkui am obern schwarzen
Czeremosz deuten auf das Vorhandenseyn von Trachyren in
diesem noch fast ganz unbekannten Theile der Marmarosz hin.
Eine graphische Nachweisung über die Verbreitung und
Chpu|}pirong dieser Quellen findet uMn auf Tnfel VI 11.
Mineralogische Bemerkungen
von
Herrn Professor Sillem
1) Bei den nicht seltenen Zwillings - Bildangen des
Arrfigons and bei den hliafig in attCrltern oder schvrficherii
Lagen nach P + oo susAmmengesetzten Krystallen, welclia
oft AUS Bwei grössern mit dazwischen liegenden sehr dünnen
Krystsilen bestehen, findet sich die Erscheinung häofig, das«
an der einen Hälfte Flächen erscheinen , welche^ der andern
fehlen.
interessant ist ein Vierlings-Krystall, zwei Zwillinge, Za*
sammensetzung P -f- oo, nach demselben Gesetz zwillingsartig
yerbunden, so dass drei einspringende Winkel entstehen
an den Punkten a, b, c des Querschnittes Fig. 1.
Fi|c. 1. Die an den Punkt a grenzenden Flächen sind die
Flleben Pr + oa, sowie die AbstniDpFong zwiaahen
b nnd c. Die übrigen vertikalen Flächen werden
daroh die Flächen P + oo der verschiedenen In-
dividnen gebildet. Die beiai Kalkspath nicht seltene
Erseheinnng, dass auf schon gebildeten Rrystalten sieb spätere
Niederschläge auflagern, kommt beim Arragon wohl nicht
häufig vor. Ich besitze indess einen Zwillings- Krystall , auf
welche« sieh ein anreinerer Niederschlag nach demselben
0
Q^B^U Mrfjfthgevi hai mU Im! welahtm atoht ii«r A* vef«»
•ehiedeiie rfirbaiif , sondern dentüeht Trtnnongs-Lfaiieii dte
verschiedenen NiederschlXge beselehnen»
3) Unter setonen Gyps-Krystnllen von lUmkmrAhutm Ist
ein Zwilling: an dem einen Ende eine vierflftebige Znspitsnng
p
gebildet dareh die Flfichen -^j am andern Ende findet sich
eine Znschirfang des Dorne Pr. Es bildet borlsontste Kon-
binations-Kanten mit Pr + oo und ist tief gefurcht.
Ein Gyps - Krystsll yon Jffalt in T^rol aeigt ausser den
p
FlMchen ± -. P + oo. Pr + oo. noch eine Bemi-PTrsmlde -*
Pl» K n P
■ 7 > Sie bildet mit --. nnd P + oo borisontale Kombi-
nations-Kanten nnd hat ungefähr Winliel von »0%^ Die
Flüchen sind etwas lionvez.
3) Zu Zmnwalde kommen Oktaeder von Flossspath vor,
die Oberflfiche drüsig und deutlich aos kleinen Würfeln
oder Granatoedern ensammengesetat. Sie sind schwtfralich
blaO) vollkommen undurchsichtig, aeigen aber ein lebhaftea
Farbenspiel senkrecht auf den Axenkanten des Oktaeders.
Die eine Druse, sowie ein einaelner Krystall, seigt lebhafte
violblaue ins Rothe übergehende Farben; die andere Druse
ein dunkles Indigo-BIau. An einer dritten Druse, auf welcher
Leusitoeder-Flächen auf den drusigen Flüchen des Oktaeders
hervortreten, ist diese Erscheinung nicht wahraunehmen.
Meergrüne Würfel erscheinen in gewissen Richtungen
an den Kanten violblan«
Die beim Kalkspatb so häufige Erscheinung ^ dass auf
%cbon gebildeten Krystallen sich spätere Niederschläge rs^gel*
mäsig aufgelagert haben, findet sich auch obgleich seltener
beim Flussspath. Ein siemlich grosser grüner Rrystall von
SUUkerg, ü. O. selgt aii den Flächen von O. regelmässig
aufgelagerte Rrystalle H. O von weisser Farbe. An grünen
Würfeln von ZifmwaUe sind die Ecken dunkel sohwäralieh
blau und so regeloiässig und scharf abgeschnitten, dass es
keinem Zweifel unterworfen seyn kann,, eine dunkelgettrbte
iMiits« hfllie «si^ '«uf Me früher v«rii»iNUnen FKchen von O.
AtifgetiigeK. An gvfiaeii Kryvtalltn H. O. buken <fäe PlHohen
O. einen H rosigen Oberzng von vlelliiiiaer Farbe.
4) Intereasanl Uc eine Vier6ng-BtMang Heg Kulk-Spiithee
TON Anirea$berg. Die Flftcben R --* 00. R. (P>«. R + ^-
R 4- 00. bilden einen V/.^ Zolf grossen Zwillings -Krystn 11,
die ZasRmmensetEungs - Fläche parallel R — 00. Die obere
Pfilfte Ist 1 Zoll onii die antere % ZoH diok; und beide oeigen
an beiden Enden die FUchen (P)*'', so dass selbige an der
Zasammensetzaiigs- Flache (die man überall verfolgen kann)
einspringende Winkel hervorbringen. Auf den Plliclien
R. -^ 00 beider Enden ragen die Fliehen des Skaleooedere
(P — 2)^ hervor, ond man sieht deutlich wie ein schiin ge-
bildeter Krystall von einem spAtern Niederschlage ufhgeben
ist. An dem einen Ende zeigt sich bei diesem Skalenoeder
noch eine Flüche R 4- oo. Aber auch der eingeschlossene
Krystall ist Zwilling, die Zusammensetsung parallel R — 00,
da die gleichnamigen Azenkanten susammenfallen. Die Schürfern
Axenkanten von (P — 2)^ fallen mit den Diogonalen von R
oder den stumpfen Aienkanten von (P)* cnsammen. Es sind
also die beiden Zwillinge wieder Zwillings-artig nach R — 00
mit einander verwachsen.
5) Auf einer Kalkspath - Druse von Derhyiiire sind
grössere und kleinere Krystalle (P — 2)* von andern Kry-
stallen (P)*, R + 00. umgeben , welche gegen die ersten in
verwendeter Stellung sich befinden, so dass die scharfen
Kanten beider zusammenfallen. Nur an einer Seite treten
die Skalenoeder ( P — 1 )^ deutlich hervor und scheinen
früher gebildet, da die nmschliessenden Krystalle zum Theit
nicht unmittelbar aufliegen und zwischen beiden sieh an
ioanchen Stellen eine weiste erdige Masse, vielleicht erdiger
Fluss zeigt. Flussepath ond Eisenkies bilden die Stützponkto
der Kalkspath-Krystalle.
0) Höchst interessant möchte eine Zwillings^ruppe von
Aniremiherg seyn. In der Mitte liegt ein V/^ Zoll grosser
sehr regelmässiger Zwilling, gebildet von den Flächen R — 00*
R — 1. R + 00. P -f 00.; die Znsammensefzttngs^FlXüho
parallel R --^ oo. An beiden Seiten liegen kleinere einfSaebe
Krystulle,' Ten cfonen cl»r snr i»e^M0fi Sel^ dte Luft ilti»
#berii Bttifte) der Biir linken 8«iee die Lug« der untern Htift«
Aes Zwillings haben and dieeelben Flüchen ^ie dieser ceigen»
Unter den Säulen -FlMehen sind die Fileken P + oo foiM
Iwrrseliend. Stellt Fig. S einen mittlen Aneeehnftt ' der Kry«
Flg. 2.
P*00
A
etidl-Grnppe der, bo wörde x der Kry-
steli der linlien Seite, y der Zwillinge*
Krystall, s ein Tbeil des Krystelles
der rechten • Seite seyn ^ der in de»
grosseren Krystall Eom Tbeil einge«
schoben ist. Durch etwas verschie-*
dehes Verhalten nnd abweichende Für«
bang kann man aber deutlich erkennen^
dass nur swei Krystalle nach der
Linie a, b, e, d, ein einander ge*
schoben sind.
Ähnlich ist eine andere Krystall-Gruppe von AniretuHerg.
Es ist ein Zwilling, gebildet dorcb die Flüchen R — co<
R_ I. R + 1. (p)3, (P ^ 1)«. R + oo. P + oo. Die wintere
Hälfte des Krystalles ist breiter nnd steht an beiden Seiteil
hervor, und itie hervorstehenden obern Enden liegen symmetrisch
gegen das untere Ende. Daewischen ist ein anderer Krystall
Fig. 3. Theils
Fi«:. 3.
Zwillings-artig nach R — > do. aufgelagert,
durch einzelne ah der Zusamniensetsnng
hervortretende Flächen , theils durch eine
nach a b gebende Linie sind beide Ki*y-
stalle scharf gesondert* Häufig kann man
an den Zwillings-Bildungen von Andreas^
berg die Zosammenseteungs-FIäche der beiden einseinen Kry-
stalle verfolgen, theils durch Trennangs- Linien (so wie an
der vorher beschriebenen üroppe), theils durch verschiedene
Färbung der einseinen Krystall- Hälften*
Von demselben Fundorte findet sieh noch eine gann älm«
liehe KrystalKGruppe in der Sammlung.
7) An einem Zwiilings-Krystall von Andreasberg R — I*
(P — 2)*. R 4-00. P + 00. sind die 'sehr vorherrschenden
Flächen von P + <^o parallel den Rhomboeder- Kanten von
R gestreift. Auf den Flfcheii, welche aus beiden Hälften nu^
SM
mmmmgwUti tlitil , .winl diese Stf^fiMig fUenirtIg mmÄ be-
•eiehneft denllieb, mm welcher Hälfte die gMise eder ein Tii«Ü
der FIftehe gehöre , so daes fluui dedamb die IneiiMiiidc
fiigeng der beiden HSlftea verfolgen kann«
Diese Sireifung der Flliehen P + mo findet sieh
an andern einfachen wir Zwillings* Krystallen von AnAremg*
terg und beeeichnet deatlich, %Tenn sie federartig ist, die
Zwillings-Biiilnng.
8) Ein interessanter Trillings*Krystall ist von der Omba
Gnade* Ootte$ au Anireoiierg. Am obem Ende seigt er die
FIfichen R — oo. R — 1. R + 1 R + oo. P + oo ; am untern
Ende R + i* R + ^^^ In regeimSssiger Lage gegen einander«
Zwischen beiden Enden ist ^n Rrjstall eingeschoben , der in
verwendeter Stellung gegen dieselben sieh befindet, wie die
an einzelnen Stellen hervortretenden Flächen von R — 1
beweisen. Die Znsammensetznngs- Fläche ist R — oo. Der
eingesehobene Krystalie ist durch Trennnngs-LinilDn deutlich
von den beiden Enden gesondert, und da, wohin. dieser niebt
reicht, findet sich ein leerer Ranm zwischen beiden Enden«
Der ganne Krystall ist 4%'' lai^, %'* breit, der obere Tbeil
Vi'S Flg« 4. a: der Zwillings - artig eingeschobene Tiieil
%" b und die ganze Masse sum Theil
stark durch Realgar geftrbt. Auf dem
oberen Tlieil steht wieder ein dünnerer
Krystall e in verwendeter Stellong,
bildet also mit dem obem Theile einen
Zwilling, die Zusammensetzungs« Fläche
R — oo, so dass die Gruppe als ans
vier abwechselnd gegeneinander . in
verwendeter Stellung befindlichen Kry*
stallen betrachtet werden kann« Auf
derselben Druse liegen noch viele theils regelmässig , theile
Zwillings» artig Übereinander gehäufte Krystalie. Welche
Kräfte wirkten hier nur an einzelnen Stellen anf Bildung
von Zwillingen,
9) Die Bildung der Zwillings-Gestalten scheint mir zwei«
fach zu seyn. Entweder sind die Kristalle gleich zeiliger
Bildung, wohl der gewfihnliehste Fall ; oder über oder auf schon
841
gebllileten KryttuNen h*t «leh «ine 8>«te#» flbtse «■- #dtfp
aof-gelagert. Beispiele hieso liefern die in Nro« ft be«ehrie»
benen Krystali-Grnppen aus Deriffskire. Auch die In Nro. 4
«nd 8 beschriebenen Vierlings^-Krystaile mdcbten vieUeichi
«nf diese Weise entstanden seyn. Galvanische und eiekirlsehe
Kräfte haben nnstreitig diese Bildungen hervorgerufen , in»
dem gleichnamige Pole sich absiiessen, ongleichnamige sich
jmsogen. Wenn nun aber bei schon gebildeten Krjstallen
diese Krüfte noch wirkten, wie komont es dann, dass hllulig
auch regelmttssige Überlagerungen sich finden , wovon ich in
dem Berichte aber meine Mlneralien-Sammlong Beispiele aof-
geführt habe« Sollte vielleicht die Auflösung, ans welcher
der spfitere Niederschlag erfolgte, dem schon gebildeten Kry-
stall die verlorenen iCräfte mittheilen.
10) An Krystallen der Grube Bergwummtroit su Am^
dreoiierg sind die scharfen Axenkanten der Skalenoeder (P)*
durch glatte ebene und glänseiide Flächen des Rhomboedera
R + 1* abgestumpft. Die Combinations* Kanten sind unter
sich und den geneigten Diagonalen von R + 1. parallel. Aber
auch die stumpfern Axenkanten sind durch matte etwas rauhe
und conveze Flächen abgestumpft, welche dieselbe Neigung
wie die Flächen. R + 1. eu haben scheinen. Die Skalenoe-
der sind etwas bauchig. Ich möchte dieses Rhomboeder
seinem Verhalten nach für R + !• ansprechen, ui^d R + 1«
würde dann wie R + 2. und mehre Skalenoeder in beiden
Stellungen vorkommen.
An den Kalkspath- Krystallen des Barzei sind mir bis
JetEt* von den einfachen Gestalten vorgekommen : R — oo.
fe- J. 6. R+ 1. R + 2. Ä + 3. VsR + 1. % R + 1-
'%Ä + 1. %R+1- VaR+ 1- ViR+f- R + 00. (P— «)•.
(%P-2)%. (IP-D*. (P-1)*. (y,V)\ (P)^. (V5PA
(P)». (P)*. (P)'. (P)». (P)". (P)V5. (P + ^)*- (P + !)'•
(P + 1)75. P. P + 2. »4P —2. P + 00. Ausserdem finden
sieb einige noch nicht hinlänglich bestimmte Skalenoeder.
Das eine gehört eu R — S. und ist schärfer als (P -— 2)^
Pie andern sind aus der Grund -Gestalt ableitbar« Noch
54S
lind^t «ich eine stbr seharfe MehtstUlge Pyramide, «ohKrTer
als %P + 2.
12) Ein schöner Doiomit-Krystall Tom St. Oöttkarij V
breit, %'^ rfick, der nasser den Phlehen R — oo. R. 11 + 1.
auch efnsehie FiKehen R -f oo Keigt , ist ein aasgeseichneter
Zwilling, die Zussmnueiisetzung parallel R — oo. Die untere
Zwillings -Hlilfte ist viel Itleincr als die obere, und von
Fiff. 5. R + 1 erscheint nur an Jedem Ende
eine FIliohe an derselben Seite. Unter
dem R + 1 «1er obern Hslfce, Fig. 5,
liegt R 4* 00, dann folgt unterwtfrts die
Fifiche R. Die untere Hfilfte beginnt
mit R, dann folgt R + oo. R + 1., eo
- dass die cu den verschiedenen Individnen
gehörenden R. einspringende Winkel
bilden.
13) Sollte der Kamgylit vielleicht pseudomorph seyn
nach Pjromoi-phit ? Es finden sich Krysttille, welche Kun
Theil aus Knmgylit, Eum Theil aus Grünblelerz su be-
stehen scheinen. Die grossen sehr bauchigen Krystnlle sind
durch eine sechsseitige Pyramide und die su der Pyramide
gehörige Sfiule gebildet und bestehen aus 2 — 6 regelmässig
mit einnnder verwachsenen Krystnllen ^ oft im Innern hohl.
Kleinere schärfere Rrystalle zeigen vollkommene sechsseitige
'Säulen.
14) Häufig enthalten die Quars-Krystalle Einschlage
fremder Mineralien , oder in grössern Krystallen von Qosrs
sind kleine sehr scharfe und wasserhelle Krystalle derselben
Hasse eingeschlossen , • wovon ein ausgezeichnetes Beiepiel
ein grosser Kryatall aus SchemmU in Ungarn gibt. Schwer
würde diese Erscheinung wm erklären aeyn, wenn une die
Tfatur nicht selbst den Weg seigte, den sie gegangen. Kicht
selten finden sich beim Quare Krystalle, bei denen nur dsi
äussere Skelett gebildet ist, und die im Innern hohl sind.
■Die Bildung wurde unterbrochen. In der Hdhiung lagerten
-sich fremde Substanzen, Asbest, Rutil, zu Neudorf am Barz
auch Bleiglanz n. s. w. , oder vollkommene Krystalie derselben
64S
Awt Hut, vmA eU «patei^r kfeitkiimi^F Nifldeitehbg crfflHit
,Aen i»oeh offenen Raam.
Für diese Entstehungsweile sebeint aoch eine.Drttse aus
Spanien su sprechen. Grosse Quars-Krystalle tiiid nach den
yerschiedensten Richtungen mifc Tormalin dufchwaelisen,
und die Krystalle ragen cum Theil inil ihren Enden über die
Flächen des Quarses hervor. Diese Hervorragiragen der
finden finden sieh gemeiniglich nnr an solchen Stellen, w«
•Ine Unterbrecbniig des kteselsanren Ifieder^cliiages staltgih
fnnden en haben scheint. Zuweilen . setsen sie dareh neben«
einander liegende KrystaUe fort»
Sollten vielleicht gleiche Ursachen die se häufigen Misc^
biUungen der Quars-Krystalle TCranlassen f
Ähnliche Bildungen entstehen durch Überlagerung rolb*
bommener Krystalle, wie der Hauben* Quar« deutlich selgti
Die Sammlung besitxt einen Krystall P» P -f- oo, regelmässig
über einen ähnlichen Kr^'Stall gebildet. Zwischen beiden liegt
schuppiger Chlorit. Auf mehren Flächen eines grauen Kry-
atalls aus Comwallü hat sich eine mehre Linie dicke Lage
rosenrother Quars Qbergelagert. Die sogenannten ssepter-
formigen Krystalle aus Comwallü und von der Alpe Schwarzen-
siein ^ bei denen am Ende einer sechsseitigen Säule breitere
und sehr regelmässige Krystalle sich finden , möchten gleich-
falls der Überlagerung ihre Entstehung verdanken,
15) Am Sekulenierge am ffarx kommen graue Amethyst-
Krystalle vor, die wohl alle Zwillings - Bildungen sind. Am
häufigsten erscheint nur die
Pyramide des einen Endes
ausgebildet, selten einzelne
Säulenfläehen. Die Pyramide
besteht aber ans swei ver-
schiedenen Individuen, und
swar nach Rose aus den
beiden Hanpt-Rhomboedern«
Die Gegen-Rhomboeder er-
scheinen als matte Flecken
auf den Flächen des Haupt-
Rhomboeders. Es wären
Fig. «.
«44
d^iiiimh <wet gleiche iHdifMaen In wmrukXtAinner Stellmig
durebeinander gewacb«en« Sie sind den Spitsen von Fif.
M und 27 (Ro8B> Khnllch. Die Zeichnung Fij{« 6 gibt eia
Bild, eine« der vorftaglichern.
16) An einem ttoars-Krystiilie, angeblich ven Jeriickmmj
an beiden Enden aaakrjetailisirl , finden eich an dem eine«
Ende die Flächen y^r« Rosa amgeseichnet dentlich, gfaitt
«ind eben« Sie fehlen am andern Ende. Da Herr Profeaaor
Roas bei den vielen KrysCallen yon JerUekmUj die er «nter*
anebt, keinen an lieiden Enden anskrjatalllairten gefanden,
mir auch kein solcher vorgekommen ist, so besweifle ich,
dass die Angabe des Fondortes richtig sey. Dem äussern
Habitus nach halte ich ihn vielmehr filr einen Krystall anä
der SekweÜM eher als von Qmbedily an welchem nach Rosb
diese Flächen vorkommen*
über
die Grünerde von Verona,
VOD
Berrn A. Delesse,
BerfW«rks-IagMlear, PrafisMor d«r BClMeralogle %u Betmtf&m*
Iii den meisten mineralogischen Lelirbücliern pflegt man
•Is Auliang EU den'Ghloriten eine Reibe ciemlich manch-
falitger Substanten aufgeführt eu finden, die mit dem Namen
Grflnerde bejceichnet werden. Da ich in neaesfer Zeit Gelegen«
heit hatte mehre Mineralien so nntersnehen, die Ahnlielil%eit
mit dem Chlorite zeigen , «o sah ich mich veranlasst die ehe«
mische Zusammensetzung der Orflnerde ?on Verona noch-
mals EU prüfen. Wie bekannt, legte Haut derselben den
Namen Talk sographique bei; Saussdrb bcEcichnete sie
als Baldogöe; es ist die Grünerde deutscher Mineralogen«
Vorkommen eu Bentoico im Norden des Monte Balio unfern
Verona.
Das Mineral von Bentoieo hat eine sehr seh4>ne Seladon-
grCIne Farbe, die lichter und mehr. apfelgrOn wird beim Zerrei-
ben; man wendet es in der Malerei an. Unlersnehungen mit der
Lonpe ergaben, dass die Subsians aus regellos gestalteten
Kömchen besteht, so klein und so an einander gedringt, dass
das Gänse dicht erscheint. Man kann sie leicht mit dem
Messer schneiden, und beim Anfühlen Eeigt sich dieselbe sehr
fettig. In Wasser gebracht gibt sie Jenen , dem Thon eigen-
Jahfians 18«& 35
54tt
thamliehen Geroch. Speeifisehe« Gewicht =: S,907. Im
Tiegel erhitst fürbt sieh das Mineral schwäre und wirrf mag-
netisch in dem der Luft-Einwirknng nicht ansgesetsten Tlieli;
oberflfichiich findet rothbraone Klirbung statt* Vor de« Ldth-
rohr Biemiich leicht schmelsbar su schwarsemi glänsendem,
etwas blasigem Glase« Mit Phosphor -Sals behandelt bleibt
ein Kieselerde- Gerippe Eurück;aach in liohlensaorem Natron
Ist die Auflösung unToUiiommen. Obwohl RLAPaoTH aagt:
Grflnerde werde nicht oder nur schwierig durch Schwefel-
sfiure angegriffen, so fand ich dennoch, dass man solche voll-
stäniiig vermittelst der Chlor- Wasserstoffsflore auflösen kann;
sie iiioss su dem Ende nur gepulvert und etwa 12 Stundeli
in der fortdauernd kochenden Säure gelassen werden. Auch
Bbrthibr* bemerkt, dass das Mineral sich [angreifen iasae;
kalxinirt widersteht es Jedoch sehr dem Einwirken der Sflnre.
Mit Chlor- Wasserstoffsäure behandelte Grünerde nahm Knerat
eine ins Blaue ziehende Farbe an , gieng sodann ins Gelbe
Ober und entfKrbte sich endlich gane. Die sich ausschei-
dende Kieselerde bläht sich etwas auf^ aber sie bleibt körnig
und bildet keine Gallerte.
leh untersuchte : ob die schöne gi*öne Farbe der Substans
nicht durch einigen Chrom -Gehalt bedingt werde, fand aber
keine Spur davon; dagegen ergab sich die Gegenwart von
Eisen* Protoxyd. Der Gehalt an Talkerde ist weit geringer,
als man nach dem fettigen Anflihlen und der Art des Vor-
iLommens vermuthe» sollte. Als Mittel- Verhfiltniss aus swei
Analysen ergaben sich :
Saoersto£
Kieselerde ..... 61^25 — « 26,63
Thoncrdc ..... 7,26 — . 3,39
Eisen-Protoxyd . . . 20,72—4,71 \
MaD|(^aii>Protoxyd . . Spur 1
Talkerde 6,98-2,38) . 7,68
Kali 6,21-J,05I
NatroD l,92--0,49 /
Wasser 6,67- — . 5,93
100,00.
* £SM|« pßrU voU ssckB,
547
Unter der Orflnerde, deren ZusaMmentetBiinir mit Her
analyftrlen am meisten ilbereinetimnit, tat jene von Verona ett
erwfihnen, die VAUauBLiN zerlegte % und weiehe iiberdiess vom
Monte Baldo abutammte; ferner die von Cauleyo pits bei
tFooditoum, von P. Seulfs Pits unfern Scuittown und von
Poke Uilly Burlington Co.^j endlich eine Deutsche von
Berthirr zerlegte GrOnerde. Klaproth theilte^** Bemer-
kungen mit Qber das chemische Weaen der Grünerde und
Bugieich die Analysen von drei verschiedenen Grüncrden^
die eine vom Monte Baldoj eine zweite aus Cyperny die
dritte ans Weit ^ Prenssen ^ welche nicht sehr fiberein-
atimmen, ein Umstand, der theils ohne Zweifel dem weniger
Vollkommenen filterer Zerlegungs - Methoden Bugeschrieben
werden muss.
Obwohl non die chemische ZusammensetBung aller dieser
Grfin erden keineswegs genau die nfimliche ist, so enthalten
dennoch alle die nfimlichen Elemente, und die Verschieden-
heiten, welche sie Beigen, dürften ihren Grund in deren Un-
reinheit, in ihrem „thonigen Wesen^ haben; es sind Hydro-
Silikate mit einer Brais von Ei^en und von Alkalien , welche
Thonerde und Tnlkerde enthalten. Sie unterscheiden sich
▼on Chloriten und Ripidolithen durch Gegenwart der
Alkalien, durch geringen Thonerde- und Talkerde-Gehalt, so
vrie durch die grüssere Menge Kieselerde, welche denselben
eigen ist. Beim gegenwiirtigen Znstande der Cheniie wäre es
^ nicht möglich diese drei Substanzen mit einer und der nfim-
lichen Formel bu bcBeichnen; ja es bleibt selbst schwierig
für die Grünerden eine einfache Formel bu finden. Jene
far das analysirte Mineral vom Monte BaUo Hesse sich etwa
BO geben:
8 Si ft + iSfi Xi + Aft •
Die Sauerstoff-Mengen in ft verhalten sich übrigens unter
•inander, wie die Zahlen -h 1 : 2 : 5 : 10 — (iSa, K^ MgS
* Ann, dn Mnadnm d^kht «ei., T. /JT, p. 81.
** Daita , Sysiem ^ Jttineroioyyf p. 625.
** Beitrage Bd. IV.
35
548
#e'^)» Foigt mn den bekannten Ansichten ScnxBRBK'e nnd
BomMirr's^ so Hesse sieh aneh die einfaehe Feraiel :
(Si) (ft)
annehmen.
Da Grflnerden sowohl in geschichteten Formationen yor-
kommen, als in abnormen Gebilden, so dürfte ihr Entstehen
sehr ieieht vor sich gehen, und dem nn Folge milsste liire
iDhemische Formel eine sehr einfache seyn»
Briefwechsel«
HittheiluDgen an den Geheimenrath Y. Leonhard
gerichtet
meihUm^ t^ Juni 1848.
Ebe der intereMBotctten 'geologischen Tbatsacben ist gewiss die
Verbieitang des Bimsstein«Sandes Aber einen grossen Theil
des WeiierwMUeM nnd Lmkn^Th^U in weiter Entfernung von sicherem vol-
kanischem Gebiete.
Der losserste Punkt auf dem WetterwM, die Oegend östlich EmMp^^
ist tiber SO Stunden, der iosserste im Ulm-TMy Qktikmtkgt Hofh%\ ll>yer»
wo GsüNDjSAif beobachtet iiat, noch viel weiter von den ilAeMseAeM
Vulkanen entfernt.
Und doch kann man den Ursprung dieser Massen nur hier suchen,
da sich in nnserm Lande nirgends eine enlscbiedene Krater* Bildung und
kaum ein stromartiges Auftreten des Basalles nachweisen lisst
Es bliebe freilich noch fibiig anxunebmen, eine |il6tsliclie gewaltiga
Ernption aus der Ebene, deren Spuren so leicht versdiwinden, hätte diess
Material ausgeschleudert; aber auch Das scheint unsuUssig, wenn smii
die geogttostische Znsammensetxung des gansen Landes in Betracht sieht.
Ein Pk^odukt der Zersetzung von Trachjten, die häutig genug bei
una auftreten, durch sauere Dämpfe wird der Bhnsstein wohl auch nicht
sejrn, da man doch aodi an' andern Gesteinen solche Wirkongen findeft
mdsste, was durchaus nicht der Fall ist
Ich kenne swar einen Tiacliyt, weidier vollkommen die Porosität des
Gesteines besitst nnd auch in seinen übrigen äussern Eigenschaften ihm.-
riemlieh nahe kommt, bei Helftr^kirdum, aber er ist eine grosse Selten-
heit; alle andern sind massig und gerade in seiner nächsten Nähe ist mir
■Irgendwo Bimsstein sn Gesicht gekommen , den man aus ihm hätte entsean-
den glauben dörfen. Ob dieses Räthsel wohl noch gelöst werden wiid?
SSO
Hin«ichtlieh der Braonkohli^ii -Formation deg WtHerwMu madie ich
Sie auf eine Abhandlung^ von meinem Freunde Grandjban in den Jahr-
büchern des Nassauiaclien naturforscbenden Vereins aufmerksam 9 welche
bald erscheinen wird.
Sie enthalt viele Ansichten, denen die meinigen gans aowiderlaufen ;
das geologisclie Publikum wird aber manche Tbatsachen darin finden , die
eben , w«*il sie so paradox ernchpinen , g^iosses Interresae gewibren uud
geeignet ff ind, vor der voiitchuclleu Anwendung ein er Theorie anf alle
verwandten Erscheinungen kräftig zu -warnen.
Schliesslich noch eine Bemerkung hinsichtlich meiner Ansicht fiber
die Cyrenen-Schiihten des ilfatii«er-Beckens, woran GsriTH Anstosa nnrnnt
(Jahrb. 1848^ S. 196).
Cyrena (Veneritea aimiltimua Schloyh.) findet sich mit der-
selben Perna, wie zu Fldrsheim, und Cerithium ein et um in den
Kalken der Umgebung von Frankfurt am Jfatn. unzweifelhaften Brack-
wasser «Bildungen , welche nach oben in den gewöhnlichen Litorinellen-
Kalk des Beckens übergehen, wie man namentlich am neuen K&etriek an
Meinu sehr schön sieht.
Ich hatte daher wohl ein Recht auch die Flöreheimer Schiebt als
Brackwasser-BiUnng su beaeichnen.
Dr. F. Sakdberoer.
Bamhurg, 21. August 1848.
Kaum mag ich es mitemehaien in dieser poliliscfa angeregten Zeit
Dmen über im Allgemeinen die Wissenschaft wenig fördernde Gegen-
stände zu berichten ; zumal da man , nach den' Arbeiten der Seetioo für
Mineralogie, Geognosie und G«og^rap.hie der 24. Versnmmlniig deatscber
Notiirforstilier und Ärzte in Xielv welche den Geognosten durch den Spesial-
Fericht ober die Verhandlungen in dieser Section bekannt geworden sind)»
so wie noch den in der Festgabe Inr die Mitglieder der il. Versammlung
deutscher Land- und Forst- Wirf he untgetheilten Abbandlungen des Herrn
Professor FoncHBAHUfiia and Dr. L. Mbyn, und endlir.h nach der Schrift
des Hrn. Dr. G. H. O. Volobs : t,6ber die geognostischen Verb<aisse
von Heiland , Lümeknrg , Se^erg n. s. w,*' — annehmen dorlle , dass
diesen Arbeiten kaum noch etwas Wesentliches btnsuznfugen sey> dass
damit also die Kenntniss der geognostischen Verbiltnisae Oaleieine ala ge>
schlössen betrachtet werden dürfte. So unfruchtbar indessen das sog^en.
morädeuteehe Tiefland im Allgemeinen ffir die Geognosie auch erseheinen
mag, so sind doch seit der Kieler Venuiiumlung noch ein paar nicht frana
uninteressante Entdefknnj^en - gemacht word'^n, deren Mittbeiking mir, aar
Vervollstindigung der oben angefahrten Arbeiten geeignet erscbeinl«
Schon seit einigen Jahren kannte man in Boleleim zwei erhobene
Att ater n»BAnfce bei dem DorfeTariMür and in Gate fFafemstw^tlor/; Die
SSI
enitf» liegt am DordwenUielwtftf tlaiMle der a« Mo' Aber der l>«f#M er«
babeaeta SBif^Ui^^er UMb. 8ie ist sehr aiMi^edebDt , theilweiiie über 16'
loächtig und liegt 3—8' niiter der sandi^eii OberUKche. Die aodere liefet
V4 Meile von der <l#«#ee und etwa 80'. über drm Sfiieffel derselben, in
einer Grand-Ablafrertini^. Sie ist 3—4' »Ichtifc» Zo diesen kämmt nun
noeh eine dritte Aosteri»* Bank, weiebe im vorip^en Jabre in den bfkaaiiteii
Dorfe BimUt§me90 an der Eike entdeekt wurde, und von der snerst Herr
Dr. PofiusN in AUöma Naeh riebt erbielt, welche er am 13. Januar 1847
der hiesigen naturwissensehalllichen Gesellsebaft initlh eilte. Ich eilte so«
gleich hinaus 9 tun sie so nntersneheny und hsbe sie seitdem sn wieder* •
hollen Malen besucht Der in der BUmkmsser Hngel - Gruppe bis l6e'
über den mittlen Wasserspiegel der Biie erhobene Thon , welolier snarst
in einer kleinen Sehincbt am Khmäerkerfe aufgedeckt wurde, gehdrt wahr*
acheinlich zur Braunkohlen-Formation. Er seigte swar an der Obe rfliche
eine gelblich-gnüne Farbe und war häufig durch kleine Kreide-Birockcn ver«
unreitoigt ; mehr in der Tiefe wird er aber reiner und dunkirr und suletsi
kohlschwsra, und enthfllt auf seinen Schiehtongs - FUchen eine Menge
kleinerer und grösserer Gyps-Krysialle. Die nur in der Tiefe walimehm-
bare 8ehirhtung fSllt in einem Winkel von 25^— 3o<» von NNW. gegen SSO.;
die Abdachung der Thon -Masse seigt aber nur 30*^. Auf diesem Then
liegt eine Schiebt eisenschüssigen Sandes 10** 15' mtehtig, von einer
schmalen Schicht eines feinkörnigen grauweissen Mergels dorchsetsl. Ant
diesem Sande liegt nun die Auster -Bank; Sie ist 2' michtig und sieht
sieh von der Höhe, parallel mit der Abdachung des Thons, unter einem
Fall -Winkel von 20^ durch die Schinriit bis tief in das Dorf hinab, wo sie
dicht unter der Oberflache des Bodens liegt. Die Schalen liegen fest auf
einander , sind aber so verwittert , dass es selten gelingt eine gana voll-
stflndige sn erlangen. Sie gehören der Ostrea edorlisan, sind aber
kleiner, als die kaUiehnUehs oder hoilnndiseke Auster, und mehr Ifinglich-
oval, wie die englische Varietüi, welche hier unter dem Namen Na tives
bekannt ist. Auf dieser Austem-Sehieht liegt wieder eisenschüssiger Sand
von Mergel durchsetzt, und darüber gewöhnlicher Geschiebe-Sand. - Nicht
nvr die beträrhtliche Erbebung des Thons, der nnsweifclhaft zur 'Braun*
kohien-Formatioa gehört, wie noch mehr die hohe Lage und Neigung der
Ämtern • Schiebt scheinen mir redende Beweise für eine Lokal • Erhebung
der tttmnkeneser Hfigel su seyn , welche erst nach der Ablagerung des
* Gesfhiebe-Sandes und wahrscheinlich gieiehceitig mit -der letzten Erhebung
der Insel Ueifoiattd stattgefunden haben dfirfte: eine Erhebung, die also
erst nach der Diluvial « Zeit eingetreten war. Dass iener Thon hier aber
wirklich eine Erhebung erlitten hat, geht nicht allein aus der sehr
geneigten Schicbtenstellung desselben hervor, sondern ergiebt sich auch
daraus, dass in QHUkniUi erst in 28V3 Tiefe unter dem Niveau der jMa
ein grauer Thon erbohrt ilurde , der dort nur 14' möchtig auf einer l'
machtigen Schicht Brannkohlen liegt, unter welcher sich eine Ablagerung
von Ö3' Sand findet, so dass erst in lOd' unter dem Niveau der 0/ia das
fligantliche Thon -Lager beginnt Dagegen erbebt aich swar der Tbon i»
Atimm schon bis sn •' aber dm WMserspie|;el der ffll«; fedeoftlfs aber
bleibt dieses Ansteigen desselben weit hinter der Erhebung in Btmnkeme^B
tarfiek Cbeiiiaupt tritt die kleine H^t^l-Groppe Blmmkenet^» so anffallead
tiber das sie unig^fb^nde Geest -Ijand hervor, wotehea nnr M— 70' ntk
dber den K/A ~ Spieg^el erhebt, dsas man aehon dadurch versoHit wird hier
eine Lokal- Erhebnus; an vermntben; denn die liSchaten Punkte dea Geest*
Landes sind nur 99 — 133' hoeli, wfthrend in UlanAeNaaa keine der
jlnholien niediij^r als soo' ist, der 'Fenariery aber eine Höbe vnn all'
erreidit« Icli führe Dieses desslialb liier an, weil dieae arit Geachiebe«Snn4
und Rollateinen bedeckten Hug^ei mit ilw«r erhobenen Thon-Maaae «mI
der in ihnen einj^flilossenen Auster-Bank einen redenden Beweia darbiete«,
da«s aneli noch nach der Rollatein- oder Dilnvial-Periode nicht unbetrSdif*
lidie Ilebunf^cn der Erd-Flinde statt|[^tuuden haben , die vielleicht mit der
alll^meiueu Landes Erliebung^ des norddeotschai Tieflandea in Verbindnog
stehen. — Bekanntlich kommen auch im iri/ilmooi*a, im ndrdlichen JüUmmdy
im llerxo^bum &rkUti»i§ n«id in Meckfemkwy ihnliehe erliobene Anatem-
BCnke vor. All«*rdi*igs aein^t aber auch die Ausbuchtungen an dar Sfid*
und West-8eite der BimUteneser Höhe, die Auhiufunip von fpobem Gmnd
in deusribeu, so «vie einige Dünen lltigel im Westen derselben, daaa aie
auch nach ihrer Erhebung eine Küste bildete, die von einem oA dureb
Stürme heflig bewegten Meere beapdhit wurde nnd erat, nachdem die
Harsdien abgesetat waren, von der A'ordaae getrennt ward.
Ich komme jetst an einer andern Entdeckung, nimlich mi der eiacr
Kalkstein-Masse in der Nühe von JS/maAam. Hr. Dr. Volobr hat bereün
fiber den rotlieu Tbon bei der Ziegelei Liih vnfem Bimukmm berichtet,
den er für Keaper anaieht« Icli bedaura dieae Ansieht nicht theilen s«
können. Dieaer Thon iat aehr plaatiach, von Farbe Fleisch- bis Ziegel-reth ;
niRcli der Teufe an wird er rostgelb nnd wecliaellagert hier mit |^«em
aehr plaatiaebem Thon; docli aoll die rothe AbSnderang, nach der Ter«
aicberang d^ Wei-kmeisters der Ziegelei , in der NAbe derselben mit 4a'
■och nicht dorclisnnken aejm ; derselbe versichert andi, daaa dieae 6 Prat.
Eisen enthalte. Dieae Thon- Masse entlullt anaaer benriehdidi granaen
Geschieben von Feuerstein , Kreide nnd Gneiaa andi h&ufig Neater vea
apathigem Gjpa, iat nadi Oben lockerer nnd aandig, wi»d aber in der
Tiefe leater und ao fest, daaa aich recht gut Handstdcka davon aehlaj^e«
laaaen; Jedoch int von Sduditnng keine Andeutung vorhanden. Die
Mftehligkeit dieser Thon -Masse nimmt aber nach allen Seiten raach ab, '
ao daaa de eine Mulde ansauiüllen scheint von der LAnge einer halbea
nnd von der Breiie einer Viertel - Stunde. Ea ddrf ta also dieaer Tbea
kaum ala terliürer anauaprechen seyn, vielmehu dem Geschiebe "Lehm
anfebdren« Im Westen der rothen Tlion« Masse liegt ein sehr reiner
plastischer graublauer Thon, der weder Eisen-Tlieile noch Geschiebe ent*
hält, von geringer Miditigkeit, welcher von schwarsem Braunkoblea^Tbaa
nntertenll wird.
Im FrAhling dea vorigen Jahrea erfuhren wir durch Herrn Dr. Mam «na
tOel, daaa bei der genannte« Lokalität ein Kalk -Lag er entdeckt werde«
S93
Hey. Aof die»e Nadiriclit anteraalbiii idi baM darauf mil Hrn. Dr. Rm cts«
Reine dahin. Ea waren bet«ifs veraohiedene Ckiil»en anf ienen Kalkstein
angelegt, in denen wir sogleieh weitere Grabungen anstellen liensen.
Die Graben gingen durch rothen nnd gelben Tlion, welcher hier im Osten
der Haaptmasse des rothen Thons, eine Yiertel-Stnnde von der Ziegelei
nnr nodi 8—10' mächtig ist, nnd der einen schwarx-granen , sehr biln-
mittösen, schieferigen Kalkstein bedeckt, welcher sich vortrefKcli in Platten
npalten llsst, stark serktiiftet. aber ganr. herixontal abgelagert Ist Er
mthllt hinüg schöne rhombeedrisclie Kryslalie von Katkspatb nnd ist
vidfai'h ven Kalkspath- Seil aii reu durcl»aogen. Ein in dieser Kalkstein-
Mat«e angestellter Bohr«yersneh ergab, dass dieselbe nur 8' mlchtig ist;
dann sank der Bohrer durch einen sdiwanen feinen Sand von 5' MM*
tigkeit: hierairf wtii-den wieder 1S' desselben bit»min5sen KalksC^ina
erbobrt. Leider sinil diese Boli- Versüctie diirdi eine Geschäfte • Steeknng
des Efgenthiimers jenes I.an<t-Siarkcs unterbrochen. Es scheint sich auch
•vs den bisherigen Bohr' - Versndirn rn ergeben, dass diese Ka1k*Masae
einer bestimmten Foimation ang«*hort H>id «war wahrscbeiiilieb derBrann*
kflvIiTeM- Formation: deini der Tlion derselben wird westl«el* vom rothen'
Tlion xiemtteli weit verbreitet swcretrolTei». II#*rr Dr. Hoth hat in jene»'
sehr btttMüiifoseii kohlensauren Kalkstein auch Magnexia g^fiaxlpn.
Die Thoo- nnd Kalk-ljO^er von tJi^t siiid im 0<«ten ifiid Süden von
sehr ausgedehnten und luSriitigen Torf-Mooren i'.tti!*;ebei). welclie sn den
Halde* oder Hoch Mooren geboren DVse Torf Moore Zierden dadurch inte«*-
essant, weil sie gewiKK! er mausen eiue Geschidtte der Vegetation des
Landes enthalten. Bei Tont^steh nnd BJtinffen nämlich bilden die Moore'
vier deutlich tinterm-heidbare /IMlieilungen verschiedenen Allers. %tt
vnterst findet sich eine Sf liiclit eines fenten sirhwavxen Torfs, in welehcnv
viele Stämme von Ellern, Birken rnd llaseln voikommen^ nntermiseht
Bik den FtSdifen derselben. Anf dieser liegt ein scliwanser Sdilamn«
Torf aus krautartigen PHancen gebildet. Anf diesem ein wahrer WaM*
Torf, der zum grossten TbeHe ans Fichten -Nadeln entstanden ist, und in dem
viele Sttitiime von Ficiitm »iegen. Ober dieser Schicht Hiidet sich ein
branner Hxide-Torf mit Stilmmen und Fitichten von Eichen nnd Bncben.
Die obei-e Decke bildet ein gelber Moos Torf. Au den Holx-Resten dieses
Torf-Moores findet sich xuweilen ein Erdharz, welcbes von Fiof. Fönen-
VAMwsaTekoretin benannt wurde. Gegenwirtig sieht man in iener Gegend,
so weit die Moore reichen, keinen Banm, nnd nnr Haidekrant nnd andere
Moorpflanzen bedecken die weite Flache.
Jene Eraebeinnng einer sneeesiven Entwiekelnng der Vegetation, wie
sie die BHttffer Torf-Moore darbieten, ist Abrigens keine isolirte; denn
bekanntlich konunt sie auch in den ^kimiituwiJfehe» Wald-Mooren vor, we
aieh die aUtieresehe, die Fohre, Eiche nnd Erle anf einander folgen; de
kommt auch vor in den Torf-Mooren JMmtds nnd jSMIesmif t, wo Birken
Ellern und Haseln, dartiber krantartige Pflanzen» dannFicIiten und end«
llcli Eichen nnd Bachen sich folgen ; nnd selbst in Oaf/Waa/aml, wo in
der Tiefe anaser verschiedoien BanaiaHeni Zapfen der lürclien-Tamie nnd
5S4
d»riber FHIelit« und Bl«tft • Abdrucke vm Hueln In den derti^ Hoch-
mooren vorkoBinien« Sie bietet aber sieber einen schönen Beweis dar
von der sueceseiven Veränderung des Klimas dieser Gegenden.
Bevor ich LUh verlasse, muss ich noch einer eigenthumlichen Be-
schaifenheit des dort vorkommenden Sandes erwihneo. Zwischen cKeaer
Ziegelei und Binufhom liegt nAmlich ein feiner weisser Sand, der viele
Bruebstuck« voo kleinen Korallen enth&it Anf diese Abtheilung des
Sandes bsi «lerst Kabbll aufmerksam gemacht , der sie hei OHeHo^ sdir
verbreitet fand und sie, wegen der Vei'mengnng mit vielen kleinen Koralicn-
Bruchstucken, Korallen-Sand genannt hat. Er besteht gröestentbeils ans
kleinen weissen, b&tifig eckigen Quars- Kömern, vermengt mit rothen and
Sühwarsen Quars Körnern, oft such mit kleinen Bruchstfickes von Braun-
kohlen. Die darin sahfareich vorkommenden Korallen gehörep der Kreide
oder nach .FoRCHHAMMna dem Ljimsteed an. Dieser Korallen-Sand koarait
biufig im östlichen HoUtein vor , s. B. am südlichen Ufer des MMmr
Meerbusens, bei PresU ^ bei Se^&kerff in der Gegend von Uamkurf bei
Bm'fediorf, P^ftpetMilel u. a. m. Er bildet abgesonderte Schichten ias
Geschiebe-Sande, die meistens die untere Schicht eines einenschuasigeo
Sandes oder den Petrefakten - fuhrenden Saud der Braunkohlen-Forniatioo
bedecken. Im Saehseuwaide bei SteMeek scheint dieser Sand durch eioeii
fthnliohen vertreten su werden, der statt der Korallen Schalen von
Cardium edule, Terebratula costata, Purpura haemastoma
und Cerithium lacteum enthftlt. Auch im nördlichen Jüthnd> und bei
fJemJfhurf kommen Schichten des Korallen*Sandes vor. Sie sind meistens
9— 6Fuss machtig, enthalten keine grossem GeröUe oder Gesebielie
und sind überhaupt aelten mit andern Gesteins-Brocken verunreinigt. Die
Ursache dieser so rein vom Geschiebe-Sande abgesonderten Sand-Ablsge*
rang ist schwierig su erkiftren, und diese scheint mir des^halb wohl der
Erwähnung werth, um die Aufmerksamkeit der Geognostea auch f«r
andere Gegenden darauf su lenken.
Dr. K. G. Zimmermann.
Bomi, 3. Sept. 1848.
Auf meine Abhandlung „iSber die sogenannten natürlichen
Schächte oder geologischen Orgein in varschiedenen Kalkstein-Bildungen*
(Jahrb. 1845, S. 513 If.'^ muss ich noch einmal snHickkoinmen. Ungeachtet
ich dafSr üeissiig litersrisch gesammelt hatte , so sehe ich doch jetst gans
■ttflillig, dass ich eine bedeutende einschlägige Notis, welche mir noch
dasu sehr nahe lag, übersehen habe. Sie enthält gerade eine hypothetische
Ansicht über die Grenesis jener röhrenförmigen Bildungen , welohre voll* '
kommen meinen su BmrisehMd bei Aadke» gemachten Erfahrungen ent-
spricht. Ich meine damit die Beschreibung der Röhren in der Kreide
KU ftorwieh von LtsLL, welche anszngsweiiie im Jahrb. 1843, S. S84
mifgetheilt ist, Lxvx lisst diese RdhrcB durofa Kohlenaiwe • haltige
MinmhQiiclIeii, wMm Mk von mtea Mcfa otim dnreb Aufltewi^ Aer
Kreide ihre Kaoäle sdbat gebildet babeo, entetebeo; die AveiWIiro^ dleeer
Röbreii bat epAter voo unten nach oben «tatlgefttnden.
Wenn ich zu BmrUekmd sufalJig diese Etttetehunga.Weiae der oatflr-
liehe» Schichte oder geolof^acben Orgeln auf die fibersengendate Wciae
habe nachweiaen können, ao wäre ea Unrecbl, wenn ich nicht herana«
heben wollte, daaa Ltbll die richtige Geneftia «ehon vor mir naeh
den Eraeheinungen jejier englischen Lokalität ala Hypoiheae aufgeetelll
bat. Ltsll hatte einen Gegner an Stark (Jahrb. 1843, S. «65 ), welcher
die Röhren durch anaaea Wastser von oben herab wollte eotatcdien laaaen.
Dir Unhaltbarkeit dieaer Anaiclit habe ich vollatändig genug in meineni
Aofnatze entwickelt. Ich beruhige mein Gewiaaen, indejn ich in dieaer
Sache die Priorität der LvBLL'achen Hypotheae anerkenne: einer Hypo-
fheae , welrbc awar jelxl aufgehört hat » eine aolche an aeyn , da ich
•ie in die Reihe der Thataachen eingeffihrt habe. Aber gerade tiamai
hat sie ihre beaondere Verdienatlicbkeit
Von dem Gcdiegen-Knpfer mit Gedlegen-Silber ava den
Gruben von Koimini Polnl am södlicben Ufer dea Lak^ Sup&Hor in
Nard-Aaumpü» haha ich dot ch Freundea Hand ein achönea reicfacH Sück mn
bähen. Sie haben von diesem iotereaaanten Vorkommen eine knrae Notis
lach dem CintUt. 1846 ^ XX, in dam Jahrb. t646f S. 49» mitgetheilt^
Die aoafnhrlichen Nachrichten darfiber von C. T. jAcasotv Hoden aich in
ProeeMi^M of ike $ixtk mmtuii wteeitn^ of tta o^soeimHoH of ßtneriMm
feo/ayialaa ^nd naturtilUis heid in New-Havm, Coim., April iS4S. Daa
Znaammenvorkommen der beiden gediegenen Metalle tat sehr merkwürdig.
Beide aind auf ihren Oberflächen kryatalliniacb, zackig, sahnig, drabi förmig«
Pia Stückchen Silber shid wie mit dem Kupfer zusammengelötbet Mas
könnte dabei an eine Art von nainrlichem Saiger Proseaa denken » bei
welchem daa Silber auf dem trokenen Wege ana dem Kopfer getreten
wäre, beaondera da das Silber ganz rein , daa Kupfer aber ailberhnltig
ist. Dieaea ist aber gewiaa nicht der Fall , ungeachtet die Erze in einem
Trapp-Mandelatein (Melapbyr), in desaen Mandeln und in Gingen vor»
kiNomen. Daas hier nur vom naaaen Wege, wobei die Mitwirkung
Itfiaser D&mpfe nicht auagescbloaaen bleiben mag, die Rede aeyn.kann,
beweisen achon die Begleiter jener Metalle: Prehnit, Anaicim, Laumontit,
Patolit und Kalkspath. Gem erinnerte man sich hierbei, daas auch Gedio>
gen* Kupfer, welchea znm gröaaem Theiie in Roth-Kupreren umgewan*
dell ist, mit Prehnit in. den irregul&ren Mandeln dea MeJaphyrs zu R^iekm^
kmek bei Uirkenfeid vorkömmt
LsorobD voif Buch iat aeit etwa 14 Tagen bei una in Bomi. A. voif
Humboldt hat una auch, bei Gelegenheit aeiner neuerlichen Reiae mit
dem Könige znm DombauFeate zu Min, in Bmm beimgeaucht von WALTvaa«
MAisRiv erzählt nns gestern hier viel von isimuL Seine weiter zu erwar>
landen Publikationen ober -daa voikaniache InaeHand regen daa Intereaae
lebeudig an. F. RoaMBn iat Jetzt Privat - Dozent bei unserer Uuiversitit
ood arbeitet llciaaig an der Htranagabe aeiner mordaamtikmUtdim Beob-
Et wfad Im btgi— «i<f Wkrter«
• Riduidit auf die wirbdlMW Th^tn ud GeopMM»
des ndrdlicbea UmIm^ImnC« leMS.
I^dOGKP4Til
HittbeiloDgen an Professor Bronn gerichtet
CUmMaly 3. Juni 1848.
VenpracbeiMr MMUsen theile ich Ihacn tkofce Notisea ait, die idb auf
vorjAlirigCfi Reise iue eddfniiixdsieehe Kreide -Gebiet i^enMcbt «md
welche vielleiclit Naclifolg^ni von einigem Nnttea eeyn können.
Von €femf ab be»uehte ich cunScbst den achSnen ifoHi Smlim nad
dann die unmittelbar bei Beiiegmrde Kegende Ptrie dm AAdne , wa
■an am jenseitigen Ufer in wenigen Stunden 80 Spezies des Oavit
Bammeln kann, obglcicii wenig sclione Exemplare an linden waren. Die
Reise f&n-ie uns über Aix mtjs hmims^ %vo die anscheinend ans Jura -Kalk
entspringenden 36*' warmeii Sdiivefel - Quellen .feden interesslren werden,
aadi ClUm^erjf; ich traf hier aber den t/hanoine Chamoossibt, der eiae
reiche Sammlung von Versteinennigen benttxt, uielit an Hause. In fiFrenoMs
ist wenig au sehen, da die mineralogische und paläoaoisefae Sammittng
des Museums unter aller Wiirde schlecht ist. An der nahen Perie de Firmtee
indet sicli im scliwai-zeii .fitra -Kalke Terebratula diphya: in der
Strasse des Moiel dee Irin« öanphiuB verkatift ein AutiMnar schlecdite
Mineralien, dodi Kind die schönem Vorkomniitisse von Benrf d'OU^ne gar
aichl melir aulxulieibeii. «hi df r dortige Gatig> Beigbau dn.xrhana cum Er-
liegen gekommen ist. Herilidi ist der Weg libei* den Leieret nach dem
kalten BrimifOHi et%va eine Stunde von hier findet man in dem aaeh
HertUree führenden, an den Abhängen mäcfitige Travei1in*Maasen tragaa-
dca Thsle zahlreiche Gervlle von Serpentin mit schönem Bronait; aa»
stehend konnte ich das Gestein indessen nicht linden. — In Qeff hat der
sehr geflIlUge Kauf^iann Rour eine inteiessante Sammlung von inrasfli»cbeB
and tertitlren Versteinerungen der Umgegend: die Flindstitten sind aber
sehr arm; unmittelbar südlich an der Stadt führen rolclitige dunkle LiuB-
Bcbiefer nur sparsame Petrefakte. Die mächtigen Jura-Kalke von 8iet«rem
ergaben nur Ammonites plicatilis und einige Aptychus; gmia arm
an Versteinennigftt war die nächste Umgebung des sclidn gelegaea
IMfffe; die Ssmmlung des dortigen Doktors Hokobat ist eine Raritäten-
KaoMuer der alten Zeit, enthält aber fchdne Suiten von Ammonitea
and Belemniten der älteren Kreide. Dankbarer war der Aufenthalt ia
CeeMlene\ man besneht hier mit dem Scbuhmachermeister GirnRiN daa
\% Stunden nordwärti gelegene Qumrikr CMrwm nad Oamafsatf,
557
wird nil Annoniteii , AneyU«eras, Taxoearasy Criaearaa
de» bekdan tiirfickkebreo. Weniger labornd int dia EftlBunian aaeb dtoi
aüdllrb g^Heg^enen QmmrtUr de RuHon. Aaf dar lIiMie des arttea Berg^
Raekeaa 6udea »icb iodcaacn neben der Cbamiaa taUreicba Pinna, Pbola-
damya and Spatangn« retasas: ein ödares Gebirga ab daa de?
Umgrgead i<t «kaum denkbar : ein Botaniker wage tkb niabi dabin \ etwaa
t£dlH*ber bei iSM.-/ry bestehen ganze ScbichCen ans Grypbaaa Ca*
laaiba. Der aehr mäebüge Neaconien von CmtiMme benftebt aaa
gelbhVben, l'~3' mäcbltgen Kalk- «nd Mergei-Scluchten, weiebe nns2bliga
lfa!e mit bianen ader flebirftraljchen Sebieiertfaon^cbicbten f^ecbaellagern
■nd nicht aelten Feuerstein- Knollen nnecblieaenr ate erinnern am amaten
an <Ke norddetttaebeu Piänerkalke. Die Reise ging von beer iiber ite^weni
Nm€S und AtUm uadi dem freondlieb am Bimt^ da Berre gelegenen laa
MmrUgu$9. Gebt man van bier oaiwärta am See entlang, so darebecbneidat
■Mn annaebat tertiäre Scbichteii, kommt aber bald auf die gegen Norden
einfallenden cum Tbeil gana aaa Hippuriten bcatebenden festen Kaik-BAnke;
ancb Terebrateln, Meiinäen und Corallen sind niebt selten. Steigt man
diesseits der drei im See stebenden Felsen , las frais fir4r§9, didit var
einem' mnden steinernen Tbonae sndwirts ein kleines Thal hinauf, aa
findet man jenseits der Cbanssee unter dem Hippnriten-Kalke wieder Naa-
caouen mit Spatangns retusns etc.; weiter ostwirls kommen am
See keine Petrelakte mehr vor. Dnrcbscbneidei man die Stadt and dia
aie begrensenden Wein* und Ölbanm-Piansungen in sfidlicber Riditnng^
so trifft man in der Entfernung von 46 Minaten sablreicbe Steinbruche^
die sieb dareh die weisse Farbe de» weichen Cksteins schon weithin. ba«
mejrklicb machen. Zahlreich findet man hier die schdne Caprotiaa
am man i a und C. carinata und weiterhin mehre Arten von Mo nop len r %
adhara Nacbweisnngen ertheilt der sehr gelallige Mr» Martiii; gntea
Unterkommen findet man Im Udlsi dn Comre» Die Gegend swiscben hier
und tüurseiUe bietet auch noch reiche Fundorte tertiärer Verateiaerungett*
In MmrgßUle ist am wichtigsten die reiche Sammlung des Mr. MATHsaaif.
— In wenigen Stunden fthrt man von hier über ein ödes Gebirge nach
der Uaitten Hafenstadt Csssis, von wo eine Exkursion Thal- anfwfirts
nach im BedimU fast immer auf Neoeomien hinfuhrt, der wieder leich an
Aanaoniten und Ancyloceras ist: das Gestein gleicht auch hier unserem
PUneikalke; der reichste Fundort ist wenige Schritte westwirts von der
Ökonomie Im Bedemle ; der östliche Berg -Rücken besteht aus Hippuriten*
Kalk, liefert aber wenige Versteinerungen. Ich reiste jetzt Aber Afar-
aaUfa, Aix und Jl^^sf^^nan nach Qrmtae, um von hier ab den Ganit
von BeermpioUeM su besuchen, erfuhr aber von Mr. Astibr, der eine sehr
schöne Lokal-Sammlung von Petrefakten und Koncfaylien besitzt, dass die
dortigen Fundorte fast gana erschöpft sind; desshalb begab ich mich so-
fort über Cawiat und A$UUe$ nach dem reizenden Nimmm. Interessant Ist
eine Exkursion von hier nach dem nahen ViUtfrmmcKm und am nördlichen
Dfer der dortigen Bay entlang. In der Nfibe dea kleinen Forts trift man
die festen sandigeo Kalksteine mit Exogjra columbt und etwaa
5S8
w«itrrbin iin RanKcnden mer^tU^ Saadstein^ mit Pecten 4co«tata«y
Ittoceramas Covieri nnd Spatang^us cor angoinam, so da««
nan riidi ganz heiniiMh flihlt
Die gani« Rriae h«t mir die ObencMigiiiig gegebm, da«« die «Adticbe
Kreide-ZoDe von d#r nördlichen g»r nidif «o verRchi^en i«t, al« bialifr in
den Bdcbem behauptet wird; die Vmschiedenheit bemht ha*pt«ftdilich Im
Geatein« die Faunen aivd «ehr ähnlieb. Am eigenthCimÜchaten erscheint
noch der Caprotinen-Kalk. Seit hier im Norden der Spatangtt« reta « as
gleichfalls gefaoden , ist die Identitit meines Rils - Gebirges mit d^n
Neocoroien noch deutlicher hervorgetreten und werden gewias namcnflidb
di« Amnooiten von Belffd&ni, Speeion und vom Deiner noch man«^»e
Brdder im Süden finden. Nach den Sammlungen der Universitftt und des
Hm, DB Zioifo ZQ Pedma ergab «ich die R^ibfnfolge der OebirgM Schtchten
des ViemUMsehen als denen des sridösdicben FrimkreMke gans iholieh. —
Dbb Kreide*Gebirge fiihrt.nur Orbital iten , nie wahren Nnmmuiiten. —
In Vemedif flberraschte uns, 5' hohe Wasserstrahlen ans artesischen Branoea
emporsprudeln su sehen ; ich hätte e« nicht gewagt, dort Bobr-Yersoche so
empfehlen. — Auf den geognostischen Karten wird Kimihem und ieiriem
noch mit einem viel so dicken Pinael behandelt ; schon vom Postwagen
ans bemerkt man von 7Ws#t bis Adeieksrg eine gtoBse MancJil^ltigkett
von Gebirgs^Schichten :. bei Oitekkm war das Gestein voll von Hipporiten,
also mittle Kreide. ^- Das unter des so Hebens wfirdigen Haidingbr« Ägide
aufblähende wissenseh aftlicbe Leben und die herrlichen SaaMnIungen in
Wim werden mir uiiveigesslicb «eyn. Zorn Beschluss der Reise verlebte
ich .einen sehr lehrreichen Tag in der Gesellschaft von BARRArms in Prm^ ;
seine Sammlung ist unendlich sch^n und reich, und eine Nachmittaipa-
Exknrsion gab mir eine fast klare Übersicht Aber das gaaae HdüaMtcAe
siturische Gebirge. Von Orthnseratiten angefüllte Kalksteine lagen im
OrSnstein - Konglomerate eben so unverindert , wie bei herhnth hier in
der Nähe unmittelbar unter dem festen GrouRteine; letster scheint bei
•einem Auftreten nicht sehr ecbaufftrt gewesen su seyn*
Neue Literatur.
A. B&cher*
1846.
J. A. Smth: tke HüiäHont €f iKs tSuriky or &n Oniline of tke mmre
remmrkahie phytietii Ckanifet , of whieh in ike frogre$s of Hme ihiM
emrth kms keen ths ^ukfeei aud ike IAmIt«, pp. 1—64 . . . ? 8^.
New York.
A. C. G. Jobbrt: ta pkUoMopkie da la gMofU, Fmriiy 195 pp. 18^.
1847.
AoASMs , Ä. OuYOT 0f E. Dbsor : syoUme fladere ou reeherdkoo smr Ui
gtaeioTM^ lour meeani^me, leur oneietms extention et U röU fuHU cmi
jouS danh Vhi9toire de Im ierre, ParU in 8^, wee Atlas id Fol. —
I. fmrüet noweiiee etmdeo et e»pdrienees Mur loM jfioeiers oetueUf
ieur oirueiMrey leur ftrogreeeion ei leur oeHon fhyaifue sur U ooii
598 pp., 3 earteii» 9 pH.
O. Bischof: Lehrboch der chemiscben und physikalischen Geologie, Boim
9fi fJb. t84fy 723], I, ii , S. i— zmv und 353—990 , mit Holsschn. ;
II, I, S. 1—250.
Cif. St.-Clairs Dbvillb: toifogo fdoiogipu rnux AtUiiles ei wx tlo do
Ten^rifflß ei de Fogo^ t« Folio y mvee Ailoi y ParU] p. 1 — 118,
pll. I— 6 . . . . erscheint seit $84T,
J. Hall: Paloeoniology of New York, Alhony 4,% L
A. £. Rsrss: die fossilen Polyparien des Wiener Tertiär • Beckens , ein
monographischer Versach (109 SS., 11 lithog^. Tafeln. Wien, g^. 4^
aus den »^aturwissenscbafUicbenAbhattdlun^a''II, 1—109 abgedruckt).
1848.
G. Bischof: Populäre Briefe an eine g^ebildete Dame über die gesammten
Gebiete der Naturwis8ens«*Ji«ftcn, Pformheim 8^ J. H&ndcben, 368
SS., mit 6 litbogr. Tfln. und 6 Holsschnitten (fast ganz geologischen
Inhalts].
MO
C. 6. OiBBBL : Famift der Vorwelt nil steter Berarkaichtipapg der lebcft-
den Tbirre» LHi^^ 8^ I, ui: Fische, 467 SS.
— — Gaea excaraoria GemaDiea, Dma»ekimid9 Geotagie, Gea«
gnosie und Paliontologie, ab nnentbalirlichei' Leitfoden auf Eskanioaca
QDd beim Selbatatudinm, nit 98 lithogr. Tafeln, IMfmig 8". 1. Lief.
(154 SS., 13 Tfln.)
H. R. G5prBRT : jlbhaadlang aia Antwort auf die Preufrage: man niiche
durch geftane Unteranchnngen darratbnn , ob die Steiakoblen-Lnger
ans PAansen entstanden sind, welche an den Stellen, wo jene gcfoB-
den werden, wuchsen ; oder ob diese Pflanaen an andern Orten lebte«
nnd nach den Stellen, wo sich dio Steinkohlen-Lager befinden, beiige-
fuhrt wurden {Nmtmmrkmmdi§e YerkmüWmgM «ms 4s Boilmmisekm
MsmUekMppy ie Weimuekmpißen te HuturUm^ 4, /F, p. i— xmi, 1— SOn»
pl. I— XXIII, tlmmrUm t84S, 4^.
Cb. Mahtiks : Memoire 9nr U9 iempA'aiufei da In «er glmeiaU d In murfmee^
ü ie fremdes frofimdemre ei ämu ie voirteofs de 8^$fter§, PmHs.
(ßxirmii dee Va^eges ea Seandituans ete* Geogrsfhie fAfsIftw, //,
379-351, I p!.J.
A« D^OaBiGiir : PeU'onioiofie Virrnm^mMe: Terrmime erSimeds [Jb. 184Tf
837], livr. CXWU - CXXXVI. eemi. Tome fif, 689-807 (/In.) et
Tome IV. (Brachiopodes), 1—16, pl. 493— 630«
PMamtolosie Fnmtteiee; Terreine jMreeeifme» [Jahrb. IMf, S%7\
Livr. XLVl— L, eot^. Tome I, 465-496, pl. i8l^t99.
R0090AIROL : Ie Qloke lerreeire recßtmm vivmUf 9m PhfHoiofie de In ierre*
307 pp. Parts 8<*
B. Zeitschriften.
1) W. Haidimobr: Berichte fiber dieMittheiInngen YonFrena-
den der Natnrwissenachaften in IFIen, geaammeit nnd her*
•nsgegeben, H^tsn 8^.
18dö JoU - 184r Juni, I. nnd IL IMF.
(Fehlt uns noch). ^
184Tf Juli-Dec; Eil, Nr. f— ^, S. 1—497 mit Holsschn.; ausge-
geben i8d8.
K. GoTTMANif i geognostisch-bergmftnniscbe Verhältnisse der Avaeer Land*
jicbaft: 1—13, mit Kärtchen.
F. PorPELAck: tertiftre Petrefakte von 34 Arten des Wiener-Beckens: 13—19.
A. Fl vre; Aber die geologischen Karten von Bn^iend: 39—47.
V. STRBFpLinm: Schbda's geogn. Karte der Oeierreieh^eeken Monarchie:
48—50,
361
RBTSsfiCR n. A.: Manna-Beg;en : 1(0—52-, 106; 1^6.
V. Obyfthauskn ^ Soolbad zu Neusalzwefk: 53—65.
AiCHHORN ^ 2. Generalversammlung^ des g^eofs^nostisch - montanistischeil
Vereins von Inner-Ösferreleh und Oh-der-Ennt : 65—50.
A. Patera: Analyse des Arvaer Meteoreisens: 62 — 61; 69.
Zedscmner : Nummulifen-Schichten von Oberweisa i 64—65.
Fr. V. Hauer: geo^ostische Beschaffenheit von Bömslein; 65—69.
Patbra: Schreibersit : 60—70.
Jordan ^ Wiederersatz verstümmelter Alaun -Kr y stalle : 71—73.
Haidinger: über v. Weissenbach's Struktur der Gänge: 73—77.
V. RosTHORN: geologische Exkursion in Isirien: 77—70.
V. AvGUSTin: Struktur des Eisens in älteren Gewehrlaufen : 82.
Hernes: geognostische Verhältnisse von Seeloidi»: 83—80.
L. Zbuschnbr: HmTpathen- und YFtener-Sandstein : 80—00.
Ragsky: Analyse des Wassers vom artesischen Brunnen bei Marinhilf i
00-02.
Bf. Crevaubr >> Silber- and Gold-Bergwerke der fi€««fi WßUi 03—07.
V. Morlot: geologische Beobachtungen in Steyerm&rk: 07—103«
Habbl; Zdlestin-Vorkommen zu SkoUehau in Sehlesiem: 103.
L. HoHBfiBGOBR : geologische Verhältnisse bei TeM/ben: 105.
HdBMBs: Versteinerongen von JHeslinffi 108—100.
L. Zboschrbr: fiber Terebratula diphya: 1 00— 111.
Fn. V. Haubk: geologische Untersuchungen in Mrmnt 112—114.
Haidirobr: Spodumen von Passeyer £= Zoisit: 114*115.
— — Kalk-Tropfsteine in Cassematten : 115.
Göppbrt: kunstliche Darstellung von Braun- nnd Stein-Kohlen: ll6-^It§«
V. Haobr: fossile Fische bei J?Wbifi: 118.
L. ZBimcHivBR: Alter des Kor^rafAeif - Sandsteines und seiner GHeder:
120—142.
HoRBifEGGBR: Notltzcn aas der Gegend von Teaehem 142—145.
HdRFTBs: Leistungen des Tyroler geologischen Vereins: 154—150.
— — Psephophorus polygonus Myr. zu NeudÖrfl; 150.
— — Dinotheriam zu NikoMurgi 160.
— — fossile Zähne im Sande bei^m Belvedere: 161.
J. Czjzbk: geognostische Karte der Umgegend von Wien: 163—172.
Fk. V. Haubr : mineralogische Verhandlungen der VIII. Versammlung
Ungarischer Naturforscher und Ärzte zu ödenburg 1847 1 108—206.
▼. HiifGENAU: geogn. Karte vom Znaimer Kreise Mährens; 206—208.
V. Pbttro: trachytischer Erbebungs-Krater von Schemmi»: 208.
K. Kanka: Mittheilungen aus den Verhandlungen der VII. Versammlung
Ungarischer Naturforscher zu KaUehau und Eperiee 1846 1 210—233.
Polszrt: der edle Opal bei Yöröe vqjdsi 213—222.
Fr. V. KuBUfn : Ahmtschong am Berge Havrdnek im Liptauer EamiUi
am 6. Januar d« J.: 223—324.
Jahrgang 1848. 36
se2
Glockbk: in KarpatlifB • SandsleiBe v^tknmmfmitr «bcvcr
.-. — yorkonneii voa Benwfeio ü GniiiMDd: 117.
A. V. Morlot: Gliedrnmg der aioitcfapo Abtlirilaiig des Übcrg«igs*6e-
bir^M in Mmr-Thmie: 136—143, 161-164 [vgl S. 77].
A. Y. Moiilot: fiber ein Erdbeben «n 30. Aofcmt: 119— ISO.
TL Kübr: ymteineniogen in Kreide - Mergel von Lmmktr§i SM — 256
[vgl. S. 81].
Nboabbossii : Foraniniferea von F$US Lmfmgg : 156«
F5Mb-Zahne von PörUe9d: 160*161.
Baauandb: silurisibe Cepbalopoden Mittel-I^öibneiw : 164—369.
J. V. Pbttko: geologisches Alter der AdUmiitlser- Ginge: 169—171«
Nbrdtvich: fiber Bergtheer: 171—174.
J. V. Pbttko: Tobicaolis von iUm bei Sehewmiim: 174—176.
W. Haiducgbr: Sehreibersit und Shepardit: 182—183.
— — Thierfifarten in Wiener- and üTaripalAefi-Sandstein : 184—189.
K. Karka: der rothe Sehnee in PuäUrAmU: 189—191.
J. TiuLBCs: Schwefel von den heissen Qnellen xa Wmrmtäm - TofUim ab-
gesetst : 198—199.
W. H^iDifiGBR: Mefeoreisen von Br^mumi 301—305; 378.
HSnifSs: Masfodon in Sandgmben der SL-Mmrxer Linie: 306.
MimcMisoiis Übersicfats-Karte von Bmgimndi 305.
CbersichU-KaHe Aet ÖsterreiekUchen Monarchie : 306—310.
Fr. V. Haobr: Ergebnisso der mineralogischen VerbaBdlmigeii bel'ai hm-
iiemUehem Gelehrten-Kongresse: 199; 311—319.
D. Stur : geognostische Untersochnngen nm PreMhurg vud Meiern : 330.
fiusMBRscHBUDT : fibcr Koens Hydrarcbos: 311—316.
Hbgkbl: die fossilen Fische der ÖeierreiMseke» Staaten: 3l7'^3tO«
y. Strbfflbor: Lagerung des Kalk- nnd Sand- Steines in IFtsnartoflUe:
331-334.
Bovb: Aber Mtrcbisoiv's Übersichts-Karte des EwopmUehm RmeeUmds: 334.
A. V. Morlot : die Fornationen -Reihe in den Alpen : 334—338»
A. BooB : Meteorologie von VöiUu : 338.
Sbnohbr: sendet verschiedene Fossilien: 314—345.
W. HAiDiitoBR: geologische Beobachtungen in den 5stL Alpen: 347—369.
NoRDMANN^s Entdeckung fosKiter Knochen bei Odeseü: 369—374..
HSrivbs: Tertiär- Yerstcinerungen bei RiMng: 377.
W. Haidingbr ; Angebliches Platin in Böhmen: 378.
V. HiNGBfiAu: Dinotherium gigaoteun zu KeUeekan in Mikremi 379.
A. V. Morlot: die TrMek-OrotU am Karsi: 380—381.
A. Bovb: Septaria in der Nammuntcn-Formation zu Bayanne: 381.
die Therfnal-Quelle von Vöelaui 38S— 389.
A. V. Hobbrt: Analyse des Kobalt-Glanzes von Orawilmai 389—391 [8.315].
HÖRFfBs: Tertiftr-Versteioerongen zu LoUereiorf: 393.
HoFPim: das Phlnonen der Stemschnuppen (and Meteoriten): 394; 401;
469-472, 495.
M8
Stodsa ; fiUr die geologitebe fibenichte-Karte ö^tenreieks : 395— 99«.
Riedel v. Lbcbttiitbiii« : Stenischnuppen-Beobacbtangea : 400«
A. V. Hobbrt: Analyse des Wismoth-GlaDseji von Ormwiisua 401.
BfoauiT: geologische Verhlitnitse von UtrUni 402.
A. Bov£: Mineral-Topographie 9 Lagerung und ZuMouncnvorkoanmen von
Mineralien: 403—412.
Nbmotvigh: Steinkohlen des Brennkergef bei Öiemkurgx 412.
^ — über Mouvar's Entdeckung von Gediegen • Eisen und Platin in
Sande von OUhfiim: 412, 474.
C. BaurnfBR ^ Temperatur der See'n , Dolomit -Bildung, Nummuliten*
Formation: 4l3-*>4ie.
V. Wbrohdi.lbii: Belegstfidie der 6letsdier*Theorie aus der Sekm^iim; 416.
Rbuss: Cytherinen des fftetier-B ecken s: 417—419.
J. Obllachbr : der rotbe Schnee im Pustertkale: 430—430.
A. Patbra : der Sand von OUhfUn ; Partschin : 439—442.
A. v. Morlot: aber Dbgoussbb's artesische Brunnen in Venedig : 442-^446.
A. Boub: fiber die Nummulilen-Ablagerungen : 440—467.
A. v. Morlot: das tertiäre Konglomerat von Kaieereierjfi 475.
Fr. V. Haubr: Cephalopoden von Roeefeldi 476 [vgl. S. 371].
W. HAininoBR: die Steinkohlen-Kugeln von Funflsir^eH; 485—488.
Werkst ATTBR und Rbissacubr: Meteor-Staub in Selmiurg: 489—491.
X V. Morlot: Backensahn von Dinotheriom giganteum von Ehmf^Mnumz
491-493.
FiscHBR >• Braunauer Meteoreisen: 493—494 [vgl. S. 677].
W. Haidinobr: Eisenstein • Vorkommen am EiMkogei bei Turtum in
Sieiermark : 494.
1) 1fÖHr.BR und LiBBto; Annalen der Chemie nnd Pharma alei
HeideiUrp 8^ [Jb. 1947, 828].
184r, April -Juni; LAU, iS^B. 1—384.
R. Börsen: über den inneren Zusammenhang der psendovulkanischen Er*
scheinungen Manie i 1—58.
£. Glassoft: über die Zersetzung des Spatheisensteins in höherer Tempe-
ratur: 89—95.
R. Rhodius: Untersuchung des PhosphorocalcitSy EhiitSy eines natfirlichen
Bleioxyd-Chlorbleiss 369—375 [vgl. S. 211].
1847 i Juli— Sept.; LXIU^ 1—3, S. 1-400.
J. LiBBio : Analyse des Bitterwassers in FriederidMM bei Hildknrghamiem
in Seekeem-MeMngem 127—134.
— — Analyse des Pfannensteines , erhalten bei Gewinnung des Koch-
salaes ans demselben Wasser: 135.
R« Rbodios: merkwürdiges Vorkommen von metallischem Kupfer in ser-
aetxtem Basalt: 212-220.
J. Ldbbig: Analyse des Mineralwassers an Liebenelein in Sacheen-Mei'
niMfen; 221—228 [vgl S, 570].
36*
504
Fr. ÜRUscHArBR: Unterfciiditiiig der Miber&lquelle ca K^^trehdim m
Unter'Steyermiirk: 226-339.
W. Orbgort: Kobalt- und Nickei-Gehalt des Braunsteines: 277—379.
G. Mbrck and R. Gallowat: Analyse der Thermal -Qndle von Artft,
' Kin09hatki 318—332.
R. FRBsBPriDS : Analyse des Scbwerspatbes von Nmw04 in Nassmu :
390—394.
A. Chciu : Ldslicbkeit des phosphors. Kalks in Sfiaren : 394^396.
1847j Oct.-Dex.; LiT/F, l-Ä; S. 1-439.
enthSlt vom 2. Hefte an (S. 129-420) einen Jahresberieht ober die
letzten physikalischen und cfaemisofaen Entdeckungen.
1848 Jan.— März LJTF, 1-3, S. 1-390.
R. BoifsEN: Bemerkungen über einige Einwurfe gegen LXll, 1—66; —
S, 70-86.
F. Dbivbkb : Annalyse der Brunnen-Soole,, der Matterlange und des Pfannen-
Steines von der Saline Werl in WeMt^lemi 109— ill.
Engeluarot: Analyse eines Chabasits von Aimerod bei QUumi 370:- 375.
8>Bericbt dber die snrBekanntmachung geeigneten Verhand-
lungen der kön. Preussischen Akademie der Wissen-
Schäften in Berlin. Berlin 8® [Jahrb. 1848^ 314].
1848^ Jan.— Juni, Heft I— tf, S. 1—274.
Ehrjbnbbrg i 2. neue Genera kieselschaiiger Polygastem aus dem Gnan«
und die neue Art Guano aus Patagonien: 6—8.
3 neue lufusorien-Biolithe der Braunkohle des mittlen DeuUMandg
bei Godeeberg, Oetheim und Redioii»: 8—1 7.
fiber die von Thomas aurgefündenen Polygastem in Bernstein: 17 18.
BfiraicH: über Xenacanthus Decbeni und Holacanthodes gracilis, 2 Fische
aus dem Rothliegenden in Nard-Deuieehland: 24-33.
J. Ewald: Menaspis eine neue fossile Fisch-Gattung: 33—37.
Haidinger und Ehrenbero: fiber den am 31. März 1847 gefallenen rothen
Schnee im Pueterthale und den rothen Staub-Regen im Qasieiner Thal
in Saixiurg: 65—69.
L. V. Buch; 6ber die Ceratiten : 70—72 [vgl. S. 610].
EuREifBBn«»: über organischen Passat-Stanb : 73 — 76.
G. Rosb: chemidche Zusammensetzung des Magnetkieses: 106—106.
Ehrbhberg: Meteorstaub-Fail iü Schlesien am 31. Jan. und dessen gieicfa-
zeitiges Erseheinen bei Gloffouy Hireehkerg, LiegnU», Preeetttrg, Wiem
und wohl Salmiurgi 107—120 [vgl, S. 73],
Karsten: gegenseitige Beziehungen, worin Anhydrit, Steinsalz und Dolo-
mit in ihrem natürlichen Vorkommen zu einander stehen : 129«-130.
505
G» Ro»b: du flponfiidie Gewicht der TanUl^SAure: 16t.
tf n WM Thon-, Beryll- , Talk*Erde und des
JEisenoicyde ; 166- 170.
Ehrerbsro : der Meteorstaub Tom 31. Januar 184S in SMeiim [8. 107] :
193— SOO.
— — über eigenthfimlicbe auf den Bfinmen dea Urwaldes in SM-Awierikm
sablreich lebende aÜLroskopiache und oft kieselschaläge Orcraaianicn :
«13-320.
EuuBUBBiiG: Ampo oder Taaab-Jini|M> » eine eaabare Erde von AsmarMf
auf Jmoa : 220-225.
— ^ tiber eine neue einflossreiehe jknwendung des polarisirten liebtet
filr mikroskopiocbe AofTaesung des Or|*aaiseben und dea Unorganisehen :
238-247.
4) J. PoooBifooRFF: Annalen der Physik und Chemie, Leipmi§ 8^
(Jahrb. 1848^ 313).
1848, Nr. 1-4, LXXJH, (e, xm) 1-4, S. 1-620, Tf. 1—3.
B. SiLLiMAH Jnn. : Niekeloxyd-Hydrat etn neues Mineral ^ 154.
Th. Sghbbrbr; fiber einige Punkte der polymeren Isomorphie: 155—182.
V. (ocKscHAROw: über den Bogratiooit : 182—188.
— — Notitz über einen Sechsroalacht-FIächer : 188—191,
DB Sbnarmont : Warme- Leitung krystallisirter Substanzen: 191—192,
Heteoreisen-Masse in der Mark Brandenburg: 329—332.
E. F. Glockcr; krystallinische Struktur des Eisens: 332.
Dklesse: Erscheinungen bei'm Schmelzen der Gebirgsarten : 454 [vgl. S. 336].
C. Rabcmblsbbro: Zusammensetzung des Meteorsteines von JuvenmM uud
sein Gehalt an Phosphor- und Titan -Saure: 585—590.
N. W. Fisohbr: das Brmmamer Meteoreisen, Schluss: 590—595 [S. 177].
G. A. Kbnkoott: Krystall*Form de» Rbomben-Glinunersx-OOt.
BUtterDurebgii^l^e dea Qoaraes s 602—605.
Mbisteb: rother Schnee- Fall im Ptuter-Thahi 607—609.
5) Obersicht der Arbeiten und Ver andernngen d er ^rcA/eW*
«<?Aen Gesellschaft für vaterländische Kultur^ Breslau 4^
[Jb. 1847, 843].
Jabrg. 1847 (hgg. 1848, 8<% 75 SS.
Bbini^rt: über den Meteorstein - Fall am 14, Juli 184$ zu Bravnau in
Böhmen: 12.
DuFLos und FiseHBR: Analyse des Bramnauer Meteoreisens: 14 [vgl. S. 577].
Gbbaobr : über die Meteor-Masse : 22.
W. G. Scuieuobr: Meteoriten seiner Sammlung: 23.
560
DoFLos: meteoriseheEiflen-BIane Ton Seeiiwfm bei €fr(Merfy Wnmkfmri»
Reg;.- Bez.: 26.
Kbrncott : Verbaitni« xwisehen Krystall-Fonn mid chcinisdier Zusannen-
»etziing^: S4,
Rbndjkchmitt: Vorkoinmen des Kalkspaths in 8M$9Unx 29«
ScHOLTz: Proben SMeHseken Marmors: 29.
Hammsr: Beitrag zur f^eognostiseben Kenntniss Oket-BekU9ie9^i S6.
V. Strartz: fiber Erd-Spaliungren nnd Versenkung^en bei Erdbeben: SS.
Bergstarz zn WUmamud^rf im J^iuerisehe» Kreise: S3.
Mentzbl: die Muschelkalk-Formation Oier^ehlesien^i Z$.
II. V. Mbybr: Vorllalin^e Obersieht der darin Torkonmenden Sanrier,
Fische, Kruster, Echinodermen : 37 [> Jb. 184fj 572].
GSppbrt: Untersuchung der Rheinischen Steinkohlen-Lsger : 44.
— — Versuche Kohlen auf nassem Wege zu bilden, nnd über Entsfehon;
der fossilen Harze: 46.
— — fossile Pflanzen in Schwerspath: 47.
vegetabiie Reste im Salz-Stocke von Wielie%k0: 49.
— — Benutzung der Gutta percha zum Abformen insbesondere von Petre-
Fakten: 49.
-* — Beiträge cur Flora der Brannkohlen-Foraiatiott t 50--S3.
•) Bbrzbuüs: Jiibresberioht Ober die Fortschritte derCh^
mie und Mineralogie [Mineralogie], fibers. TiUinfem 8^ [Jb.
1847, 468].
XJrr/f. Jahrgang, 184S, eingereicht d. 31. Wkn 1847, fiba. 1848. -
Erstes Ueft; unorganische Chemie (S. 1 — 225) and Iffineralogie
(226—262).
7) Butleiin de im Ct»$$e phfeieo-mMikdmuiifme deVAet-
dimie imf. des eeieneee de 8t, PeUrehmrg. PeUrek. 4*.
[Jahrb. 1847, 834J.
Nro. IBS-IU; 1847, Juni 12 - Jan. 29 ; VI^ Nro. 13-94, p.
192—384.
HsLMBRSBif: dber von MfDDSEfooRFp's geognostisehe Beobachtungen In
Sitirient 193-195 [vgl. S. 73].
MuacHisorr: Brief über DriA n. dgi.: 212—221.
Abicm : orographische Notitzen über Dophestan : 225— 236.
WosriEssBNSKr : bat weitere Reste des Skelettes der SrBixBa'tehen Seekoh
von der Beringi- Insel eingesandt: 239.
Abich: Brenngas-Quellen unter Wasser bei Baku: 383—384.
Nro. UI^^1S0\ 1848, F^vr.-Mars, Vit, l-$, p. 1-95.
(Nichts).
567
8) L'Intiitut: i* Seei.y Seienees mMikimmtifues, phpsifu§9
ei ma(ureii$s, PttrUy 4<> [Jb. 1848^ 478].
XVE^. mmü, 1848, Avril 19 — Joillet 5, Nro. 744-7ST, p. 117-204.
BHUs$ler Akademie t84Ty Dee. 4.
NrsT : Übersicht und Synonymie der Areaceen : 120«
Rtckbolt: paUontologische ErSrtemvgea : 121«
Berliiur Akademie: 1847, Aogast.
H. Ro»: Eig^enschwere des Samartkits (Uranotanlalils) : 129.
EMRJBifBBRo: rolher Schnee in l)froi, 1847, am 8. Okt.: 130. ->
— — Staub-Meteore : 138.
Fovrnbl: Mineral-Reicbtbam Al§erUm9x 133—135.
Hausmann: IrisircDde Farben der Mineralien >> 160—158 [vgl. S. 326].
Aber den eruptiven Ursprang des Gneisses : 150.
PasTBün: Bexiehangen awischen Krystallform und cfaemiacbcr Zusammen*
Setzung: 157— 158.
DB Konincr: Monographie von Prodortns und Choneles ^ 101.
Rocbb: fiber die Figur des Gleicbgewiofates der Meere: 175—170.
Qdatkbfagbs : eine Sabelle höhlt lange Gänge im Kalkstein von ISfBMoyNtf
aus: 190.
Vjolbttb: Holz-Yerkohlung durch Wasserdimpfe: 200.
V. RAiruif : Klassifikation des ApdUmUehm Gebirges: 198.
9) The Amnele mnd Mm$au%me ef Neiurmi^Hietorjf. Land&m 8*
[Jb. 1848, . . .].
1847, Nov., Dee. oad Suppl. ; Nro. 184'-19S, XX, v-vn, p. 289—448,
pl. xni— zxv.
Fr. M'Coy: fossile Pflanzen und Thiere in den mit der Steinkohle
Auetraliene verbundenen Felsarten: 298—312, 9 Tfln.
J. Sboth: die verschiedenen Schichten der weissen Kreide, ihre Rfiekea
B. s. w. : 334—341.
«
1848, Jan.— Juni, 5, Nro 1—$, I, i— vi, p. 1—474, pl. 1—20.
J.T. Smith: die Yentricnliden der Kreide; Klassifikation: 30- 48 [vgl. S. 238].
J. Morris: neues Nautilus aus Untergrfinsand von Ifighit 100.
J. Lycbtt: über die Konehylien im Gross-Oolith von MinMnkemtftOH im
Vergleich zu andern Orten: 115—121.
Tbschismacher : fossile Vegetation der Anthrazit-Kohle: 157.
J. T. Smitb: Fortsetzung von S. 48: 203—220.
J. Mullbh: dber Basilosaurus: 240.
J. T. Smith: fiber die Ventrikuliden der Kreide s Klassifikation: 279—295,
3 Tfln.-, 352—372.
H. Schombdrok: Konehylien im Polycystinen- Gebirge auf Beriedaei
347—349, f. 1-5 (= Scalaria Ehrenbergi E. Forb. f. 1, Nucula
Packeri F. L t, N. Scbomburgki F. f. 3;.
«•8
Si Bnown: unbeflchriebeiie fowile Frucht Triplo«porite» ((^opodwzeea
verwandt) : 376.
R. N. Maktbll: Beobachtangen über einige Belemniteo a. a. Cepbalopo-
den-Reste: 388—389.
J. Lbidy: Poebrotherinm Wilsoni [zwischen Dorcatherlam und Anoplo-
therium] >> 330—393.
Ehaenbbrg: Kiesel-Infusorien im PataifmUfehen Guano ^ 892-^394.
JoLT und Leymbrib: Beobachtungen ober Nummuliten ^ 396.
EuRBNBBRo: fossile Infusorien im Bernstein ^ 397.
O. A. MaNtell : Antwort auf Smitr'« Bemerkungen sn seinem Aafsatx
über Veotriculites : 435—436.
Entdeckung der Kiefer-Organe des Iguanodon: 466.
C. Zerstreute Abhandiuiigen.
BocHNBR }un. : cbemisohe Untersnebung der Soole BdilfudU von RMhmh
haii (Münehn^ gel. Anceigen iS4Sy XXn, 756«- 762).
J. Hall: Natur der Schiebten und geographische Verbreftung der or-
ganischen Reste in den älteren Formationen der Vereinigten SimmUm
{BoetoHy Joum. F, 1— so).
J. Hall: Bemerkungen sur Erklärung eines Durchschnittes von Clm>eimmd
in Ohio bis cum Bii$eieeippi in SW. Richtung, und fiber die Gleich-
heit der westlichen Formationen mit denen in New^Yark l?Bosi€m
Journal, • . « .] (8. 267— 293, Tf, 12).
V. Kobbll: Gber den Chlor-Opal (MOndäi. Gelehrte An«eig, ISM, XJVI,
543-648.
^ — fiber den Kreittonit [GrichtoUit ?] , einen neuen Spindl von Boden-
m4B>« und fiber MqieriU • Sfiesiea mit vikariranden BlischuDfttheileB
(das. 549—572).
A n s z ä g e.
A. Miaeralogie^ Krystallographie^ Mineralchemiei
Fbssbitiui: Zerlegang des körnigen Barytes von Nmirod im
Herzoglham Nrnntm (Wöhlbr und Libbio Annai, LXUl, 390 IT.).
Scbwefelsamrer Baryt • • 89,47
n Strontian • 1,85
Kieselsäinra ..•••• 8,16
Eisenoxyd • 0,29
Wasser 0,08
99,84.
£a QQtersoheidet sich das ontersncbte Mineral hanptsScblicIi dureh
Meinen betrSebtIichen Gehalt an Kieselerde von anderem schwefelsaurem
Baryte«
C. BLaioifAG: neoe Krystall-Gestalt des Tnrmalins (BUlhih,
unheri. de Oeneve 1848 ^ Nr. M, p. 299 etc.). Das Exemplar stammt
wahrscheinlich aus DauphinS] Quarz und Anatas * Krystalle sind die Be-
gleiter. Nur eines der ausgebildeten Enden ist beobachtbar, das andere
eingewachsen. Dieses Ende zeigt wenigstens drei Fllchen-Systeme, wo*
von keines den bis jetzt beschriebenen Modifikationen entspricht; sie lassen
sich jedoch durch einfkche Gesetze aus dem primitiven Rhomboeder ab-
leiten. Der Vrf. theilt, unter Beziehung auf beigefugte Abbildungen, die
beredmeten, bo wie die beobachteten Winkel mit.
V. Monmeim: Halloysit vom Aliettkerjfe bei Aaehm (Verhandl. des
ilM». naturhist Vereins 1848 ^ p. 41, 42). M. fand viele Stellen einer
Seite des Bergwerks, ungefähr in der Gegend, wo die Eisen-Zinkspathe
570
gefördert werden, mit rein weissen fibenilgen versehen. Von einer der
Stuffen, welche hauptsichlicfa ans dichtem Kiesel -Zinkers and Zinkspath
bestand , wurde ein Theil des weissen , dichten, im Braehe muscheligen
Überzugs abgenommen. Er seigte eine Eigensohwere von 2,21 und gab
bei der Analyse :
Thonerde 83,23
Kieselerde 40,31
Wasser 23,60
Zinkoxyd 1,23
08,40.
EBBLMBif: Untersoehnngen fiber die Zersetzungen der
Fels arten {C&mpi. rend. 1848 y XXVI y 38). Eine FortseUnng der
frohem Arbeiten des Yf.'s., die denselben Gegenstand zum Zwecke hatten *.
Die neusten Analysen worden mit einem „Trapp** iOrmust&nB) von Si,
AmuU in ComwaU angestellt und mit Basalt aus der Gegend von Lkm,
„Trapp*' von Hi. AuHeU. Basalt von Harn.
Umenetztes Zenetxie« Qe-
Gcsteln. steiii.
1
BnenalstM
Octteia.
ZecMtstM
A.
B.
c.
Thonerde .
• 100
. 100
•
100
•
100,0 .
100,0
Kieselerde
. 325
. 212
•
201
.
»3,0 .
338,0
Katkerde .
. 30
5
•
0
•
63,0 .
43,0
Talkerde .
. IT
14
•
12
•
30,0 .
80,0
Eisenoxyd •
Manganoxyd
Titanoxyd
Kali . .
Natron
. 100
3
4
10
. 23
• 107
2
•
•
•
i
7»
4
13
•
1
80,0
•,0 .
7,* .
88,8 .
78,0
«,0
8,6
7,4
Wasser
• 11
031
43
. 497
•
38
440
•
•
15,0 .
615,<
36,0
680,0.
Fast alle Gesteine feueriger Herkunft enthalten Thonerde und geben
folglich bei ihrer Zersetzung durch atmosphärisches Einwirken einen
thonigen Rückstand. Der Vf. führt den Bewein, dass dem Thone in ge-
schichteten Gebilden kein anderer Ursprung zugeschrieben werden darf,
als die mechanische Fortführung der Überbleibsel zersetzter vulkanischer
Gesteine.
Zum Schlüsse der Abhandlung bespricht E. die Frage fiber die Be-
siehungen, welche nothwendig zwischen der Zersetzung der Felsarten
und dem Bestände atmosphäriKcher Luft stattfinden müsse. Die verschie-
denen Basen, welche sich von der Kieselerde durch die Zersetzung feue-
• bU fiwiea «Idi ioc. tU, Voi, ZX.
571
rig«r OtBUHntf trem€B, besliamiMi in der Thal die Prid|il<«tioD , die
Mioeniliwtion dra Saneratoffs und der Koblensiare. Dieae letste Elenent
xnmal wird in grosser Menge abaorbirty und eine eisfaehe Recbnung aeigt»
daaa eine geringe MScbtigiieit seraetster pintoaiaeber Felaarten anreiofaeB
wflrde, am den ToUstäDdigen Niederschlag der in der Lnft enllialtenen
Kehlensfiore an bedingen. Non weisen nna aber die tbonigen Lagen der
geschichteten Gebiete anf die Zeraetznng nngeheorer Maaaen platoni-
scher Gesteine bin ond folglich auf Niederacbiige von Koblensftnre-BIengeB
auaaer allem Yerbiltnisae mit den gegenwärtig in der Atmoaphire vorban*
denen. In den vulkaoiacfaen Phänomenen aiebt der Vf, die Hauptnraache^
wodorch der Lofikreia seine Kobleosfinre wieder erhilt, welche die Zer*
aetsnng der Felaarten ohne Unterlaaa darana niederschlägt. Wie bekannt
entbindet sich dieses Gas sehr häufig aus dem Boden in der Nähe brennender
und selbst erloschener Feuerberge. Es gewährt Interesse die Bildnng
feuriger Gesteine von der Entwickelnitg eines Gaaea begleitet au aehen,
welches die Zersetzung der nämlichen Felsarten demnächst niederschlägt«
ToaiiB: Analyse eines krystallisirten Eisenozyd-Hydratea
von den ilaaroomel- Graben unfern LostwWUei in Bn§Umd (PhU.
Mm§. XXXilj 264). Die Krjstalle sind gerade rhombische Säulen mit
▼ierfläehiger Zuspitzung und ein* oder mehr*faehen Entaeitongen. Eigen«
schwere s= 4^37. Gehalt:
Eisenoxjd 80|O5
Wasser 10,07
Kieselsäure . ... . . 0,28
Blanganoxjd . • • . . 0,16
HaaBUNn: Znsammensetzung desGibbsits (EaDM, und March.
Joum. JTL, 32 ff.). Vorkommen zu Rieksnand In Massaehm^etU* Weisser,
blätteriger Überzug auf Braunebenstein. Gehalt :
Thonerde ••.••• 26,66
Phosphoraäure • • • • • 37,62
Wasser 36,72
100,00
Formd: Xl $ + 8 A.
Nils NordbrskiSld: Beschreibung des DIphanits, einea nenen
Minerals aus den Smaragd-Gruben dea l/raia (Pooobnd. AnnaU
LXXy 554 ff.)* Krystalliairt in regelmässigen sechsseitigen Prismen mit
einem ausgezeichnet vollkommenen Blätter - Durchgang rechtwinkelig auf
die Hauptaze und gehört mithin dem rhomboedrischen Krystall-System
an. Blaulich, Glas-glänzend, durchsiehtig ; anf die ▼ollkommeno Spaltonga-
972
Fliehe g«teh«n moh«iiit da$ Mineral treiM, PtrlmnlkW'^lkntiwA und «n-
darchsiditigy wenn man nicht sehr danoe Blätlchen nimmt HIrte 6,0 bis
bSdiBtena 5,5. Sehr spröde, fiigensohwere a= 8,04-^3,07. Ißmmt im
Kalten dunkle Farbe an, gibt einen brenaÜehen Geroch and setzt Feacfatis-
keit ab. Vor dem LSthrohr wird die Sabstans fdr sich allein behandelt
opak, schwillt an, blättert sich und schmilzt in der innem Flamme sa blasen-
freiem Email. Mit saurem schwefelsonrem Kali gibt das Mineral keine
mthe Flamme, Borax lost dasselbe leicht an wasserhellem nach dem Er-
kalten etwas ins Gelbliche spielendem Glase. Phosphersak lost es leicht
mit Hinterlassung eines Kiesel-Skelettes an klarem Glase auf. Mit wenig
Soda erhält man ein blasiges, an der Oberfläche dunkeles Glas» mit mehr
Soda ein vnschmelzbares etwas von Mangan gefärbtes Email. Gehalt aaeb
von Jbwiudicoff's Analyse:
Kieselerde 34,01
Tbonerda 43,33
Talkerde 3,11
Eisen oxyduI 3,03
Manganoxydal .... 1,05
Wasser 5,34
99,87.
Formel : 2 Ca' Sfi + 3 Sl' Sfi + 4 ft.
Der Dlphanit findet sieh im Glimmerschiefer, begleitet von Cjrmophan»
Smaragd und Phenakit
Rabimblsbbro : Zerlegung desPinIts (HI. Supplement zum Hand-
wörterbuch der chemischen Min. , S. 94 ff,). lu Bezug auf HAiDmGBK*a
Arbeilen, die Metamorphosen des Cordierits betreffend, untersuchte R. 2
Pinite, den von Pemg (I), dessen blaugraue Masse mit rothem glimmerigem
Überzuge bedeckt war, und der Pinit von An« bei Schneekerg (11), dessen
Glimmer • Überzug noch die eigenthumliche Farbe dieses Mmerals zeigte.
Ergebniss :
(D Ol)'
Kieselsäure • « • 47,00 . 46,83
Tbonerde .... 28,30 . 37,65
Eisenoxydol • . . 7,08 . 7,84
Kalkerde 0,79 . 0,49 •
Talkerde .... 2,48 « 1,02
Kali 10,74 . 6,62
Natron 1,07 . 0,40
Wasser 3,83 . 7,80
101,35 . 98,55.
[Wegen der hypothetischen Folgerungen mtissen wir «uf die Ab-
bau dloag selbst verweisen und bemerken nur, dass beide Varietäten, wenn
li : §* i = 3 : 5
bof eohiiet HFird, siemiteb nahe die Formel des CordiertCa geben.]
378
H, Rq8b: Ab«r die Slore im Colninbit von N4frd'Aw^mikM
(PoooBitD. Annale LÄX^ &7S ff.). Der Colambit aas Soti-Ammikm^ weicher
dienelbe Kryntallforni hat, wie ieoer voo Bodmmais in Bayern^ seirbnet
sich im AHi^emeinen darch ein niedrigfres spezifiaches Gewicht vor ietxtem
ans. AUf*in - ebenso , wie die verschiedenen KrystsUe des BodemmHser
Golambits unter sich grrosse Verschiedenheit in der Eif^enschwere wahr»
nehmen lassen, so findet Dieses aoeh beim Atnerikanisehen Mineral Statt
GüEwimi stellte im Ross'schen Laboratorium eine Analjse des Aturilumi»
9€km Coinmbita an nnd erhielt:
Saare 80,00
Eisenoxydul 12,(0
Manganoxydal 5,07
Zinnoxjd 0,00
Kupferoxyd mit Bleioxyd 0,44
100,02
Das spezifische Gew. war in Stucken 5,323, in Pulverform 5,3202. —
Früher schon hatte Rosa gezeigt , dass das verschiedene spezifische Ge-
wicht der Kiystalle des Bayerisehen Columbits von verschiedenem Yer-
baltniss der Niobsiure und der Pelopsaure herrühre , deren Eigenschwere
sehr verschieden ist Neuerdings aus Amerika in grosserer Menge erhalte-
ner Colambit — bei welchem die NiobsSure einen Haupt-Bestandtheil in
der SSure ausmacht — gestattete genaue Untemschung und Darstellung
der Siure.
Diese auf dieselbe Weise behandelt, wie die aus dem Bayeriiehen
Columbit, zeigt sich vorzugsweise aus Niobsflure bestehend, mit PelopsAure
verbunden. Aber die Menge der letzten war bei Weitem geringer, als
die im BodemmaUer Mineral. Da das spezifische Gewicht der Pelopsfture
bedeutend höher als das der Niobsäure ist, wenn beide auf gleiche Weise
erhitzt worden sind, so erklärt sich dadurch das höhere Gewicht des
BmiferUehen Columbits (=5,704—5,708) genügend.
A. Dblessb: Aber die mineralogische und ehemisoha Zu-
sammen setzung des BaiUmM in den Yogesen {Campi, renduM^ 1847,
XXVf 103). Orthoklas, die Hälfte, mitunter auch swei Dcittheiie der Fels-
art ausmachend, hat zur Formel :
2 (S'i Xi + S'i» k) + 3 (Sfi Xi + Sfi» NA).
Ausserdem ist noch ein Feldspath vorhanden, der, wenn er in sehr
geringem Grade zersetzt ist, sich in zwei Abänderungen darstellt, einer
gelblichweiss , und einer rothcn, wie KoraUen. Es erscheint derselbe in
Zwillings -Krystallen, gebildet nach dem natdriichen Gesetze wie Albit,
nnd bis jetzt wurde das Mineral auch allgemein als solcher beschrieben ;
die folgenden Zerlegungen beweisen jedoch, dass die Substanz dem Andesit
angehört :
974
AM&aderuBK voa deraBg von
Servanee.
CoravVttr«.
Kieselerde • • 58,92
. • 58,91
Thouerde . . . 25,06
• . 24,59
Eisen-Protoiyd . Spur
0,91
Mangan-Protoxyd • Spur
. • Spar
Kalkerde . . . 4>64
• . 4,01
Talkerde . . . 0,41
. . 0,47
Natron . • . • 7,20
. . 7,59
Kali .... 2,0»
. . 2,54
Wasser . . . 1,27'/,
. . 0,98V,
99,55
. . 100,00.
Die Hornblende , ein anderer wesentlicher Gemengtheil des Syenits,
ist eine Hornblende mit Eisen-, Kalk- und Talkerde • Basis , welche eine
betrichtliche Mengte Thonerde enthält und ausserdem etwas AlkalL Die
librig^en in der Masse der Fclsart enthaltenen Mineralien sind : Qnars,
Rutil, Titanit, Magnesia, Glimmer, Eisenkies, Epidot u. s. w.
Jackson: Zerlegung des Masonits (Öfert. mf Fef. Aemd. Fat*
hmM. 184öf 176). Fundort : MUdieiown in den eereln^lefi Slßatem.
Kifsel8&are 33,20
ThoAerde 29,00
Eisenoxydnl • • • • • 25,93
Mangan oxydul • . • • • 6,00
Talkerde 0,24
Wasser 5,00
99,97.
W. Gnus: Zerlegung des Scolezits a o s Jt/imil (Poogbrd.
Aimal. LXXly 505 bis 506). Sehr schone durcbichtige Niadeln. Ergehniss :
OeAandea. Berechnet.
Kieselerde. . , 46,72 . 46,44
Thonerde • . . 25,90 . 26,83
Kalkerde • . . 13,71 . 14,16
Wasser . . . 13,67 . 13,57
Formel: £ St + Xl S*i + 3 Ö.
Die Analyse stimmt vollkommen mit der früheren G&ucv'scheB.
Somlossbbrgbr; Bildung vonVivianit im thierischen Orga-
nismus (W6hl. und Libb. Annal. LJT/i, 382 ff.) Mehre Zoll lang«
Eisen-Nflgel gefunden in der Absonderung des Magens eines Strausses —
S79
welcher in einer Menagerie tn HimHfiH an allgemeiner Tnberiraloee an
Grunde gegangen war ^ seigten siobgrösstentlieils In einer ranaig riecbendenf
aiemlich festen, sehwarxen Pflaster -ftbalicben Subatans eiogeachlaaeen, — *
die ana geronnenem und erhärtetem Blut neben einer grossen Menge
eines schmierigen Fettes bestand. Beim Herausnehmen der Nagel aus
dem Magen-Divertiicel Uessen sich an denselben nur einige starit gerostete
Partbie'n wahrnehmen, so weit sie nicht in die erw&hnte Substaac eioge-
bfiilt waren. Als man solche aber mehre Tage an der Luft liegen liess,
hatte sich an verschiedenen Stellen des schwarzen Klumpens, vorcugs-
weise jedoch da, wo ihn die Nägel durchbohrten, theils hell-, theils indigo*
blaue Flecken von nicht geringem Umfange gebildet. Angestellte chemische
Untersuchungen ergaben, dass die blaue Materie Phosphorsäure in grosser
Menge neben Spuren von Chlor enthalte ; ein bei der Behandlung mit kau-
stischem Ksli hinterbliebener schwarzer Ruckstand bestund aus Eisen«
oxydul und Eisenozyd. Auf frischen Durchschnitten der die Nägel ein*
schliessenden organischen Substanzen zeigte sich hin und wieder, je näher
den Nägeln desto reichlicher, ein weisser Anflog, der beim längeren Ver-
weilen in feuchter Luft sidi hellblau färbte. Weitere Prüfungen Hessen
die Zusammensetzung Jenes Anfluges als mit der dea Yivianits fiberein-
stimmend erkennen.
Schnabel: Analyse des Mendipits von der Grnbe Amllarf
bei Brilon (Rammblsberg Handwörterbuch Suppl. III, 78).
Blei 85,69
Chlor • • . 9,87
Sauerstoff 4,44
100,00.
F. V. KoBBLL :fiber denDis territ (Münekn. Gelehrte Anseig.^Ean«
und March. Journ. JTL/, 154 ff.). K. erhielt ein Glimmer*ähnliches Mine-
ral, von dem man ihm sagte: BBsnuAvn habe solches als neue Spezies
erkannt und Dis territ genannt. Letzter theilte folgende Gharakteristüc
mit: Perimutterglans auf basischer, Glasglanz auf prismatischer Fläche;
Bruch schwärziichgrun , stellenweise in nicht ganz frischen Stöcken auch
T5thlichbraun; Krystallform ein Tafel-artiges hexagonales Prisma; spalt-
bar basisch, zwar vollkommen, jedoch schwieriger als bei allen andern
Glimmern zu erhalten ; Härte auf der Basis = 5, auf dem Prisma = 6V4
bis O'A; ^^^ spröde^ spez. Gew. =: 3,042—3,051 in der grönen Yarie-
tat. Vorkommen mit Zeylanit am Mani$umi im FosSM'Thale,
Nach V. K. sind dünne Blätter des frischen Minerals stark durch-
scheinend; auch wird dasselbe von grünem Aagit begleitet. HAinirroBR
soll die Substanz Brandisit genannt haben. Vor dem Löthrohr werden
friache Blätter des Disterrits trübe und graulichweiss ; sie zeigen keine
576
iStJimelziin^; nit Kobalt- AnflSsang befpndHet ttod geglAbt nehmen sie
blaae Farbe an. In PhosphorsalB in kleiner Mengte mit etwas ßransen
Yollst&ndig lösbar so einem von Eisen g^rbtmi Glase; bei mehr Znsals
sebeidet sich ein Kiesel-Skelett ans und das Glas opalisirt beim Abkdhiea.
In Borax langsam aufldsbar. Gibt im Kolben etwas Wasser. Wird Ywa
Salssinre nicht merklich ang^egriffen ; von konsentrirter Schwefelsftare aber
bei anhaltendem Kochen sersetsbar wie einaxiger Glimmer. Analyse:
Kieselerde 20,00
Thonerde 43,23
Eisenoxyd 3, SO
Talkerde 25,01
Kalkerde 4,00
Kali . 0,57
Wasser 3,60
100,00.
Formel :
ftffs Sfia + «g Xl.
Das Mineral ist als Verbindongs-Glied der Siükate und Alnaunate an«
ansehen, wie Ahnliches vom Holmit (Chrysophan, Clintonit) gilt nad von
Xanthophyllit, Seybertit u« a.
J. Liebig: Analyse des Mineralwassers zu tAebemiein (Wobl.
nnd LiBB. AfmaL LXllly 221 flf.). Die Temperatur der Quelle war am
3. August 1846 Mittags 12 Uhr 9,d<^ C, wfihreod die der Luft 2S,4<» O,
war. Das spezifische Gewicht des Wassers ist bei einer Temperatur von
%ffi C. = ' = 1,0025. Frisch aus der Quelle geschöpft ist das
1 7U,0iSD
Wasser klar, entwickelt eine, sehr bedeutende Menge Kohlensäure nnd
bat einen angenehmen prickelnden schwach salzigen Geschmack. Ein
Pfand Wasser s= ig Unzen =s 7680 Gran enthält:
Gran,
schwefelsaures Natron • • • 1,6939
„ Kali . .
Chor-Natrium • . . •
„ Mag^esinm • • •
schwefelsauren Kalk . •
kohlensaure Magnesia .
kohlensauren Kalk . .
' kohlensaures Eisenoxydal
Kieselerde
" 11,2113.
freie Kohlensäure .... 17,9860
s= 31,010 Kvbikzoll von 9,0<' C. und 0,70 M. Barometerstand.
0,2117
2,1258
0,9841
0,2035
1,0875
4,2390
0,5960
0,0698
«7T
A. DoTLds nai N. W. Fhorbr: Aaalyie de« BrummMr Htit^u
eis6BS (Pmo£M9. AnnaL LXXli, 475 ff.).
EUao ...«•«. 91,88»
Nickel • . 5,617
Kobalt ...•.•. O^S»
Kopfer
Mangan #•••••
Araenik ••••••
Calsinm •
Magneaiam ) ^»073
Silieiaai ••••••
KoUenatoff . • • • .
Chlor
Schwefel
100,000 *•
Ehrbnbbro: fiher eine nene Einflnsa-reiche Anwendung
dea polariairten Lichtea ffir mikroakopiache Aaffaaanng
dea Organiaehen und Dnorganiachen. Erata Mittheilung {Berlim,
Monatab. 1848y 238— 247).
Schon fiber 30 Jahre beaeh&ftigen aich nach AaAOo'a und BaBWSTBii'a
Vorgange Phjaiker und Phyaiologen mit Anwendung dea polariairten
Lichtea auf mikroakopiache Objekte, und achon über 10 Jahre wdaa
nmn auch, daaa Haare, Harn, Knochen- und Zahn-Gewebe doppelt licht-
brechend aind und mithin bei Anwendung dea polariairten Lichta durch
Fraaenglaa-BUttchen bunt eracheitten. Am Auffallendaten für organiacho
Verhittniase war Biot'b Entdeckung dea ao fiberraachenden Licbtbildea
▼on Amylum 1837 (Cdaijßi. remd. F, 005), daa ihn apiter veranlaaete^
die Amylum -Körnchen fär Frdchte zu erklftren. Bobck in ChrUHtmim^
CARPBiiTBa in LmUam und v. Erlacm in Berlin und Bern haben aich nen*>
lieh am meiaten um den Oegenatand verdient gemacht. Ala Reaultat dar
Unteranchungen bia in die neueate Zeit kann man anaehen: „daaa die
meisten organiaehen Subatanaen in höherem oder geringe-
remGrade doppeltbreehend, keine an aich einfach brechend
aeyen; dass die Doppeltbrechung bei Pflanzen-Theilen
atärker aey als bei Thier-Sob stanzen, unddasasieim jungern
Zuatand der Theile schwacher, im Altern stärker aeye. Dea
Vfs. lOjihrige Beschfiftjgongen mit diesem Gegenstand haben iba indessen
XU noch genaueren Ergebnissen geffihrt, die er in Folgendem darlegt
* Seit der Anstellung dieser Aa«lyse ergnb sich noch die merkwOrdige ThatandM,
dass Jenes Meteoreisen nicht durchaus homogen Ist , sondern Knollen von Elsenlüea ent-
hilt, In dem PisCH&a «neh Kohle, Phosphor aad Chrom gefnnden.
Jahrgaag iM8. S7
S76
ü. Allgemeine Verb51(Bl«se des polarisirten Liehtee bei
mikroskopischer Analyse besoDders des OrgaDischen.
1) Die Anwendung des polariHirten Licbtes ist fnr die Analfse des Orga-
nischen keineswegs das zweckmäsigste BeleuehCungsmittel ; sie gleiebt oft
nur einem Sehen dorch farbiges Glas und bat dessen Nacbtbeile f8r die
Schärfe der Untersuchung. 2> Da dickere und dfinnere, jüngere und ältere
Platten einer und derselben organischen Sobstana sieb entgegengesetzt ver-
balten, so lässt sich durch Verschiedenheit oder Gleichartigkeit der Ersehei-
nungea nie sicher auf die Übcreinstimniung oder Verschiedenartigkeit der
Subslanz und der Struktur schliessen.- 3> Auch die scheinbar ubereiii-
stimmcndsten Struktur- Vei-bältnisse des Organischen verhalten sich optisch
bei polarisirtem Licht zuweilen völlig entgegengesetzt. Vergl. C. 1. 4>
Das polarisiite Licht aualysirt chemische Misch imgs-Verhältnisse und an-
organische Aggregatiöns- Zustände uomittelbar, die Organischen Struktur^
Verbätnisse aber nur mittelbar und erläutert sichrer die Substanz als die
Struktur. 5) Die bisherige Behauptung, dass keine der organischen Sub-
stanzen an sich einfach lichtbrechend sey, aus dem Grunde, weil ältere
entwickeltere und dickere Verhältnisse Doppelbrechung zeigen, welche bei
Jungeren und dünneren nur schwächer, dessbalb nicht bemerklich sey, ist
eine nicht haltbare Meinung, welche durch die Existenz zahlreicher voU
lendet entwickelter und dennoch kein Lichtbild zeigender
organischer Substanzen wiederlegt wird. Vgl. B. 1, 5—7, 9. 6) Man
kann den doppeltbrechenden organischen Substanzen zuweilen deutlich
diese Eigenschaft nehmen ohne nachweisliche Veränderung ihrer organisehcn
Strtiktur, und man kann auch dieselbe solchen, welche sie nicht haben,
geben. Vgl. C. 1, A. 8. 7) Auch bestimmte optische Bilder in organfscheii
Substanzen lassen sich willkübrlicb methodisch ordnen oder verändern
ohne Veränderung der Struktur. Ein einfaches gestrecktes Haar zeigt die
Farben in linearer Ordnung. Dasselbe in Canada- Balsam spiralförmig
zusammengelegte Haar zeigt die Farben als Krents. 8) Organische
Häute und Zellen sind oft so lange doppelt lichtbreehend (wie Luftblasen
Im Wasser) als sie mit Lnft erfifllt sind, mit deren EntfsrnuDg aber ein-
fach ^htbrechend.
B. Wichtige spezielle Anwendung.
: So wenig organische Gewebe im Allgemeinen durch polarisirtes Licht
einer wiysenschuftlich sicheren Erläuterung zugänglich »ind , so haben
sich doch folgende im Grossen einflussreiche organische. Ver-
hältnisse neuerlich feststellen lassen.
1) Keines der bisher beobachteten lebenden polygastrischen Infusorien
erscheint, auch bei vollendeter Entwickelung seines Organismus, im ganzen
Gewebe doppelt iichtbrechend. Dadurch dass Spirogyren und Conferven
sich deutlich durch Doppellichtbrechung als Pflanzen zu erkennen geben,
wird die einfache Lichtbrechung der Galliouellen ein neuer Anschluss
dieser an die polygastrischen Thicre. Ectosperma mit seinen bewegten
570
Sftmai verh< sich d6p|»cll liditbrecheöd vrie PflaoMO , 4w telbstbewegCe
▼ielbestritteoe Closteriuoi wie eio polygastrisches Thier. Oscillatorien
iMid seiir feine Hygrocr 9 eis -Arten erscheinen einfach lichtb rechend.
£rste sind -zweifelhafter Natur, letzte nur ungünstig für die Beurlheilnng.
2) Die Seeschwämme zeigen in ihren weichen Fasern prächtige doppelte
Lichtbrechung wie Pflanzen, und ihre Kieseltheilchen verhalten sich, wie
Phytolttlwrien , einfach lichtbrechend. Ebenso die Kiesel - Nadeln der
Spongilla« 3) Die Wasser -Aleben Anguillula (Vibrio Angnillnla)
habe ich 1830 ihres Oi^ganisnus halber zuerst von den Infusorien entfernt
nnd den Rundwürmern zagesellt. Sie zeigen Farben wie Ascariden und
Naiden, nicht einfache Lichtbrechung wie die Faden -artigen Infusorien
Uroleptus filnm und Spirosto nium am biguum, sind also auch
optisch allerdings keine Infusorien. Ebenso verbalten sich die Sperma*
tozoen nicht wie Infusorien. 4) Man weiss durch Hrn. L. v. Bucn's Ab-
handung über die Silicitikation 1898 > dass der kalkartige Theil der
Mus<!beln nicht formloser kohlensaurer Kalk, sondern kleine wirklich kry-
stallinische Kalkspatb- Prismen sind und die Knochen der Thicrkörper er-
klärte derselbe damals für Apatit. Hr. Prof. Qray hat 1833 die Konehylien
in krystallinische nnd unkrystallinische systematisch geordnet. Hr. Dr«
C4RF£KTBR erklärte seit 1843 mit Hülfe des polarisirten Lichts, dass doch
idle MuscJiel-Schalcn, auch die nicht deutlich fasrigen, krystailinisch sind
(Ann. nathist, 1S4S ^ Dez.)« Dies Resultat durch polarisirtea Licht iat
das bisher am allgemeinsten interessante, £. ist es gelungen, dasselbe
Verhältniss bei den sämmtlichen Polythalamien (auch der Kreide) nachzu-
weisen, wodurch die sonst unerreichbare Struktur dieser kleinen Schalen
sich der der Muscheln so anreiht, dass sie der optischen Farben halber
ebenfalls als kry^tallisirter Kalk, als Kalkspath erscheinen. Sämmtliche
Kalktheile der Koralien und Echinodermen, welche von£. als Zooli tharia
bezeichnet worden , zeigen denselben doppeltbrechenden Charakter. 5)
Gewiss auffallend und wichtig ist die Eigenthümlichkeit der Kieselschalen
bei den Po fty gastern, dass sie weder den häutigen Pflanzen • Zeilen,
noch auch den Muschel- Schalen sieb gleich verhalten. Sie sind unkry-
stallinische Kieselerde, währeod auch die kleinsten Kalkschulen
der Polythalamien krystalli nis che Kalkerde sind. Diese Kieselschalen
der Polygastern sind also, ausser zuweilen im fossilen Zustande, opaiartig
oder glasartig. Dass sie ein eigenthömliches spezifisches Gewicht haben,
hat neuerlich Graf Schafgotscu ermittelt. 6) Auch die auf Barbados Ge-
birge-bildenden Kieselschalen der ganzen Polycystinen-KIasse sind nicht
doppeltlichtbrechend und krystalliuisch. 7) Gleifalls einfach licht-brechend
sind sämm tlich e geformten Kiesel-Absonderungen derPflan-
zen, die £. als Phy tolit haria bisher systematisch geordnet und über-
sichtlich gemacht hat, deren Einfiuss auf ganze Gebirgs-Matssen von ihm
ebenfalls als selbstständig von der Insel Ascension gemeldet worden ist.
8) Das Verhältniss der Phytholitharien gewinnt noch dadurch ein besonderes
Interrese, dass es sich von der Bildungsweise des Kieselsinters heisser
Quellen und anderer anorganischer Verhältnisse absondert. Der Kiesel-
37*
580
Sinttr bildet sich nidit nach Art des Trof^fsleiii-Kslkes ond Spradelsteiii-
Kalkes in übereinander stebenden f^srigen Schifbten, er hat ▼ieimchr
eineD dttrebaiis aDfasiigeo, im Äussera oeiitfaartigen mikroskopiiidieo ^u-
ftmgj aocb da wo er gestreift und netsartig ersebeint. Er ist einfach
lichtbrecbend wie Opal. Ebenso bilden sich die von E. angezeigtem
Kiesel-S'teinkerne der Infusorien in den Braunkohlen -Tripeln, welche auch
von ihren Anftkigea an einfacli lichtbrecbend sind, während die Schalen
auwetlen allmfthlich doppeltbrecbend geworden. Weder solche oolithiache
Antinge, noch auch konaentrisdie AbIagerung8*Sehichten und StreifuBgaa
sieht man bei Phytolilharien, welche unzweifelhaft Concretionen der
Kieselerde auf-kaltem Wege sind und sich, wie einfache Krjrstal-
li^ationen ohne Blitter- Durchginge und ohne Fliehen veriialten, d. h. wie
die Korper, welche £. (Monatsb. 1840 p. 120) Morph olithe genannt
hat Übrigens ist, dessen Beobachtungen nach, der Kieselsiater des
O^y^er's swar stellenweise doppelt lichtbrechend, allein nur da wo er fremde
Einschlösse bat, also niemals kristallinisch. 9) Auch die Geolitbtn
sind eine ganze Gruppe einfach lichtbrechender thierisch - organischer
Kiesehheile, zu denen die fasrigen Kieselkerne einiger Anthozoen (H a li-
tt ema Gaay) gehören. 10) Aus den bisherigen Mittheilungen ergibt
sich, dass sich in allen mergelartigen Gebirge - Massen
o r gan ische Kieseltheile von allem beigemischten unorganischen,
nicht vulkanischen Qoarzsand auch optisch leicht unterscheiden
lass en, wibrend chemisch Diess unerreichbar ist II) Vulkanischer Sand
und Staub (Bimsstein oder Obsidiän-Fragmente) sind von allem unorgani-
schen Quarz -Sande durch einfache Lichtbrechung, von allen organischen
Kieseltheilen durch Unregelmissigkeit der Formen zu erkennen. Opal-
Fragmente werden durch die Neben- Yerhiltnisse wohl stets hinreicbend
erliotert. 12) Diese Charakteristik findet eine wichtige Anwendung in
der mikroskopischen Analyse des atmosphirischen Passat-Staobes , dessen
vorherrseliende Mischung auf diesem Wege allein mit Sicherheit als llidit
vnlkaniiich erkannt wird, wibrend andererseits wahre vulkanische Bei-
mischungen, ausser der Form, durch den optischen Charakter noch eine
neue Stutze finden.
C. Andere merkwürdige Einzelheiten.
1) Das schönste aller einfachen optischen Bilder in oric>Bischen
mikroskopischen Verhältnissen ist bei lOOmaliger diametraler Vergrösse-
rung ein breites zweifarbiges (blaues und gelbes, im rothen Grunde violett
und goldgelbes) Strahlen- Kreuz der scliildartigen Pflanzensrhuppen, welche
die Blatter der HippophaS rhamnoides und besonders Eiaeagnus
argentea bedecken ^ Sie müssen nicht auf Glimmer sondern auf Glas
* Ähallche AbemwdMade BiMer geben die stemarmisen Uasfe 4er Jvng^ X|pken-
Triebe (He dem Hellx), vieler C is tue-, Malren- , Hieraclun und Crotoa-Arten
a. ■. w. Alle sind weniger Mhdn aU das des E la e agnu ■.
581
in Waiiter liegen. Die organiseh ipans ähnlich gebildeten Sclrappen der
Butter des Ölbaums uod des Rhododendriim ferrugineum geben
kein solches Farbenbild. Die Schnppen derTillandsia nsneoides
geben ein ihnliebes aber anderes , weniger regelmässiges Bild. Das von
Hm. BiOT entdeckte farbige ofl ungleiche Bild im Stflrkmehl ist in farbigem
Lichte Bwar prächtig; aber bei weitem prächtiger ist das breite von E.
entdeckte aweifarbige regelmässige Kreutz der PflansenMchnppen. 9) Durch
Schwefelsäure kann man diesen Hansen - Schuppen ihre optische Eigen*
•chafl ganz nehmen, ohne irgend die Struktur sichtlich cu verändern.
Ahnliches geschieht beim PiehtenhoUe u. s. w. Es scheint die Schwefel*
säure sieh mit einem Überzüge der Schuppen (Amylum ?> zu einer in
Wasser aundslichen Substanz (Zucker?, Dextrine?) zu verbinden. Jod
färbt diesen Oberzug nicht. 3) Dass die Schiess-Banmwolle im polarisirten
Lichte nicht mehr die Doppelbrechung der natärlichen Baumwolle zeige,
wird in Poocrfidortv's Annalen 1847 von Hrn. Apotheker Kirrnr in
Järemen'mitgetheilt Dass Diess nicht stets der Fall ist, geht daraus hervor,
dass Schiess-Banmwolle, welche E. besitzt, immer noch doppelt-brechend
Ist und dabei rein explodirt. Vielleicht macht die neuere Bereitungs - Art
mit einer Mischung aus Schwefel • Säure und Salpeter - Säure zuweilen
)ene Wirkung. 4) Versteinertes Holz ist in seinen Zellwänden einfach
lichtbrechend, in den oft zahlreichen scheinbaren Zellkernen der Mono-
kotylen sehr stark doppelt brechend. Diese Zellkerne sind daher keines-
wegs etwa Chlorophyll , sondern deutlich krystallinischer Art. Auch sind
dergleichen Einschloss • Formen desshalb niemals Infusorien. 6)
Die den versteinerten Pflanzen in der Struktur sehr ähnlichen Bryozoen
als Einschluss der Feuersteine sind im Steine selbst doppelt - brechend
(kalkhaltig und kryatallinisch). 6) Die Schwämme (Spongien) der Feuer-
steine sind einfkcfa lichtbrechend, obwohl die Seeschwämme doppelt-licht-
brechende Fasern haben. Die Substanz verhält sich demnach wie die
der versteinerten Pflanzen : sie ist wohl durch opalartige Kiesel -Masse er-
setzt und als Pflanzen - Substanz nicht vorhanden. 7) Moos -Achat ist tu
seinerAchat-Substanz, wie jBlIer (Stalaktit -artig krystsllinische) Achat doppelt
lichtbrechend. Das grflne scheinbar organisch erhaltene Conferven- Gebilde
oder Moos ist einfach brechend , nicht wie organisch erhsitene
Pflanzenzelle, vielmehr unorganischen eigenthfimlichen Dendriten ähnlich.
8) Die im Palagonit auf Island vorkommenden mikroskopischen Ringe
und Kugeln hat man neuerlich ebenso für Infusorien gehalten, obwohl
sie viel zu unregelmässig und unbeständig in ihrer Grosse dazu sind.
Sie sind aber auch deutlich durch ihre Doppelbrechung abweichend charak-
terisirt und krystallinischrn konzentrischen Ausscheidungen oder trauben-
fSrmigen Bildungen (den ]a oft angenanigen des Achats) ähnlicli, während
die gelbe Hauptmasse des Palugonits sich dem Opale gleich einfach licht-
brechend zeigt. 9) Die von £. als Pyxidieula prisea bezeichneten
runden sehr gleichförmigen Körper im Opal von SteinKeU u. s. w. sind
nicht doppelt lichtbrechend, verbalten sich daher allerdings auch optisch
wie Polygastern-Schalen. 10) Die im Milch- und lieber- farbenen Feuer-
382
0|mI von Zimapan fr&h^r von E. aogeceii^en seobaseitig^ , an beiden
Enden abgestutzten atabförmigen Krystalle aind auf diesem optischen
Wege in ao ferne einer neuen Krilik auglngKch, als sie in allen Lagen
einfach h'chtbrecheod erRcbeinen, wie die Opal-Masse selbst. Qoarz-Kry-
stalle sind nie sieber nieht. Sind sie daher den lokalen kiystalliniscben
Ausscheidungen im Fensterglase abnliehe Krystallisalionen der Opal-Masse?!
(Monatsber. 184öy S. 150). 11) Der Quarsaand der norddeutaeben Ebene
und der Meeres-Dunen vieler Kosten der Erde sind nie amorphe Kitael-
erdoj durch NachUss vormaliger Meereswlrme dem Kieselainler am Oeystr
gleicli entstanden, sondern es sind somit nachweislich krystaliinische
stark doppeltbrechende Quarz - Fragmente. Gerade so verhSlt sich der
wohl niemals amorphe Quarz im Gcranit. Solcher Sand ist als Beimir
schung in Kalkmergel - Gt'birgsaiten mit polarisirtem Lichte sogleich zn
erkenoeo. 12) Die Schalen der Eutomostraca sind doppelt lioht-
brechend, wie Muschel-Schalen, also krystalliuisch ; die Schalen der Rader-
thiere: Brachionus, Anoraea, Noteos n. s. w,, auch der grdssten,.
sind einfach lichtbrei hend. 13) Die zwei Zähne des früher oft bei den
Infusorien verzeichneten, von E. ausgeschiedenen , kleineu Wasserbären
(Arctiscon) sind prächtig doppeltbrecbend , die übrige Substanz ist es
ssliwach, 4ie Krallen sind es nicht. Die Zähne der Räderthiere, aueh die
viel grosseren der Notommata Myrmeleo, zeigen nie optische Farben«
Auch die Fischreusen-artigen Zähne der Polygastern bleiben farblos. Nor
die Kaumuskeln der Brachionen geben zu beiden Seiten ein auffallend
eigentliümliches Farben - Spectrum , während kein anderer Theil Farben
zeigt. 14) Die von mir früher entdeckten so regelmässigen mit 3 Wider*
haken versehenen Bim - förmigen Gift -Bläschen der Susswasser - Polypen
(Hydra) geben keine Farben, so wenig als irgend ein Theil der jungen,
oder uUen Hydra. 15) Die dicken Gallert-Hüllen desOphrydium ver-
satile, Volvox glo bator, C onochilus Volvox und anderer In*
fusorien und Rädertbiere brechen das Licht nicht doppelt, wohl aber thun
Diess öfter die Gallerten der Algen bei Nostoc und Rivularia (Solche
Gallerten sind im Alter durch fremde Stoffe, Infusorien und fasrige Vege-
tationen, welche sie durchdringen, oft sehr verunreinigt). 16) Die Kiesel-
Thcile der Steinkohle sind auch da, wo sie unregelmässig erscheinen^ meist
entschieden kein. Quarzsand, nicht eingemengte Urgebirgs - Fragmente , sie
sind fast stets nur den Phytolitharien gleiche -einfach lieht brechen de
Kiesel -Masse (!). 17) Künftig wird das polarisirte Licht in so vielen
Fällen über organische amorphe und krystallisirte sehr feine Zustände,
niaucher ruckbleibendcn Schwierij;keit ungeachtet , ganz allein direkten
Aufschluss geben , so dass der niikroskopiiBch polarisirende Appsrat den
Chemikern, Mineralogen und Geologen unentbehrlich seyn wird , wie daa
Mikroskop nun schon geworden ist. An wichtigen Resultaten wird es
nicht fehlen.
ftM
Diamoua: neu« Aiialy«'eo de« Predi^ssits und der i%i«
seiner Zersetsung bervorgp ebende n Erzeugnisse {BulUi, ffioU
k^ iFy 1050 ete.)« Das bei Predamm im südJiebeii Tjftol verkomeieode'
Mineral warde zuerst beschrieben und serle<|^ von Lbonaivdi. Petsbouiv
brachte die Aoalysen in Formeln, uod man belrachtft die Substanz als
Dolomit- Hydrat*. Später erhob Foornbt, in seiner Arbett über den Ursprung
der Dolomite, einige Zweifel hinsichtlich d^r ZusanunensetzuDg des Pre-
dazzits. Er veranlasste den Vf* su einer neuen Analyse und tbeilte ihm
auch das erforderliche Material mit, theüs sehr reine Mosterstucke »aus
den mittlen Pai tie'n der Masse entnooinien , theils von. der äussern Rinde,
sodann weisse Konkretionen, weiche in Spalten sieb linden.
Der reine Predazzit ähnelt für den ersten Anblick einem weissen
körnigen Kalk ; die Härte ist die nämliche , die Eigenschwere beträgt
^,57. Beim Untersuchen mit der Lupe zeigt sich das Mineral überall
durchdrungen von dünnen Blattchen, welche den Glanz von Gyp8spBtb
haben, oder von Talk -Hydrat. Die Resultate zweier Zerlegungen waren
A und B. Der Predazzit wäre demnach gewöhnlicher kohlensaurer Kalk,
welcher Kalk-Hydrat beigemengt enthalt.
Dfe Rinde porös, gelbliclr weiss, weniger hart als nn zersetzt er Predazaitv.
besteht, aus den Elementen C, und die in Spalten des zersetzten Predazzits
gefundene weisse Siibstanz, ergab in 2 Analysen die Resultate D und iS,
A. B. C. D. E.
Kalkerde 3542 . .3547 \
Tslkerde 2432 . .2464 . .0300 • .4194 . .4224
Hygroskopisches Wasser . . — . — • .OOöO • — . —
Gebundenes Wasser . . .1089 . .10(0 . .^140 . .2060 . .2060
Eisenoxyd 0045 . .0050 • .00&5 . .0090 . .0095
Kieselerde .0060 . ^55_ , .0150 . .0250 . .0185
.9707 .9803"" .9976 .9960 "^9931
Die Formel für letzte (D E) wäre:
3(% C + «) + ÄgÖ.
^^''^"»«"'^ ''''' • -^«^^ ' .9281 . .3366 . .3367
Th.Schbrrbr: Neolith, einMin eral jetzi gerBildun g(PoGGBi*fD.
Annal. LXXl , 285 C). Ein talkartiges Mineral, welches fortdauernd in
der Aslak'Grube, einer der fiäskilit - Gruben unfern Arendal^ sicli bildet.
Jene Grube wird, nah und ferne von tiefen, gegenwärtig mit Wasser er-
füllten alten Brunnen umgeben, deren Wassersaulen in Folge starken Druckes
durch das umgebende Gebirgs - Gestein dringen , welches reich ist an
Talkerde-haltigeii Mineralien. Das Wasser lost kleine Mengen von den
Bestandtheilcn dieser Substanzen auf, und diese setzen sich an Stellen, wo
dasselbe in den Atlak-Gruben hervorsickert, in Rissen und Spalten so wie
an den Wänden wieder ab. Auf solche Weise bildet sich eine neue, dem
* Beitrage xur Geognosie voa Tifrol ^ ItM.
S84
TMk Ilittlldie ?«rl»indaair. KrysUHinlidi, in Blltteni und kotticnfrlscIiM
BAtcbeln, «leh ttrahlif g*leMi Waveliit, am bioligttfB }cdodi derb, ertfa
io venciiiedeBeo Npao^e«; mwischea Fett* ond Sdden-Glaas« Eifensdiw«
SS 3,77« Erg^ebnitse zweier Zerleg;oiigea s
Kieeelsiore . .
ft9,M .
47,36
Thotterde • • •
7,33 .
10,»7
Talkerde . . .
3t9«4 .
14,73
Eieenoxydvl . .
3,79 .
T,t«
0,89 •
t,M
Kalkerde . . .
0,t8 •
~
Wasser • • • •
4,04 .
e,w
J. LiBBio: Analyse des Bitterwassers von FrieäriektkäU bei
BiUhwghtnuen (Wobhl. und Libb. Annal. LXIIi, 127 £). Temperatur
nach Crsdsburg 8,1® C, wihrend die der L'aft zur D&mlieben Zeit 15*
war. Eigenscbwere des klaren , farblosen , in grosserer Menge etwas
174 446
gelblieben Wassers bei einer Teanperatur von 18<* C. ss ' ' ,^ « t,0S13.
170,O3O
Der Gescbmack sUrk salzig , bitterlich. Sechszefan Unzen s 7080 Chan
oder 1 Pfand dieses Bitterwassers enthalten in Granen :
schwefelsaures Natron • • • 40,510
„ Kali .... 1,5S3
achwefelsanre Blagnesia . • 30,553
Chlor-Natrium 01,109
Chlor-Magnesinm . • . • . 30,15S
Bron-Magneslum • • . • • 0,875
schwefelsaurer Kalk • • • • 10,341
kohlensaurer Kalk • • . . 0,113
kohlensaure Magnesia • . • 3,001
104,101
freie Kohlensäure 5,331 Kubiktoll Pren-
lisch bei + lO^" C.
C. Marigivao : Glimmer-Krystalle (BUHoih, umiver$. de Oemeve
1848 y Nro. 14, p. 300 etc.). Aus dem Umntande, dass die regelrechten
Gestalten dieser Substanz so selten genaue Messungen gestatten, erktirt
sich die grosse Ungewissheit, welche hinsichtlich der Krystall -Formen des
Glimmers herrscht. Die optischen Eigenschanen der Glimmer scheinen
anzudeuten, dass man unter einem gemeinsamen; Namen eine grosse Zahl
verschiedener Gattungen zusammenfasste ; allein nur in «ehr unvollkommener
Weise sind die Formen>Unterschiede bekannt, so wie jene der Zusammen-
setzung mit dem Terfinderlichen o]>tisclier Eigenschsflen verbunden. Unter
vielen untersuchten Ezemplaren fand M. nur zwei Gattungen, die genaue
Messung znliessen ; eine ist ein einaxiger rhomboedrischer Glimmer vom
MS
r«0«9; dBe «ndire, avs de« 0Imimi* ntfl io IfMIf tfamaeBd, hat swii
Ases ond g^ehdrt mhii Systeme des tcHiefen rhoaiblBcliett Prinmi'B*.
Rhomboedrieeber Glimmer. Gelbe oder g^roBlicbgeibe Kry*
■falle 9 dereo herrachende Form eine aeefaMeiti^ Tafel iat mit veracbie*
denen Modiiikationa-FIScben. Der Winkel dea Rhomboedera R : R = 63^ aaT.
Glimmer, dem Syateme dea aehiefen rbombiadien Priamaa ange-
hörend. Scbwirslicbgrane Kryatalle, von Qnars mid Feldapatb begleitet,
die aich meiat ala aecbaaeiiige Tafeln daratellen. Unter Besiebong anf
beigeOgte Tafeln werden von M. die gefundenen Winkel- Werthe angegeben.
▼. MomiBiM: Aber die in der Nftbe dea Altmihet§€$ bei Amehem
vorkommenden grfinen Eiaenapath-Krystalle (Verhandl. dea
Rhein, naturhiat« Vereins 1848^ S. 39 IT.) Im Jahre 1846 worden einige
Probe - Arbeiten angeatellt und bei dieser Gelegenheit etwaa Zink ent-
haltender Braoo-Eiaenatein gef&rdert, auf welchem grüne Krystalle saasen,
und im Braun - Eiaenatein Eeigten aich an manchen Stellen Anhinftangen
einea weiaaen etwaa kohlenaanrea Eiaenoxydul enthaltenden Kalkapatbea.
Spemiadiea Gewicht der grünen Kryatalle = 340. Analyae :
kohlenaanrea Eisen-Oxydul . . 64,04
„ Mangan-Oxydul • lO^ftO
kohlenaanrer Kalk 2a,il
Kieaeianre MO
101,9«
Obwohl die Kryatalle hiemach ana ungefUnr:
8 Atomen kohlenaaurem Eiaen- Oxydul =: 63,58
a „ „ Mangan-Oxydul s= 15,81
3 „ „ Kalk = 20,61
100,00
bestehen und hiemach mit gleichem Rechte wie viele andere krystalliairte
Verbindungen der isomorphen kohlensauren Salsa ala beaondere Spexiea
betrachtet werden kannten; so istM. dennoch gar nicht der Anaicht, dass
aolcbe mit einem Spesiea- Namen versehen werden dürfen, weil er sich
dieselben auf ihnliche Weise gebildet denkt, wie die Zink- Eisen tpath- und
Eiaen.Zinkapalh-Krystalle, und deashalb glaubt, daaa in andern Kryalallen
des nimlacben Fandorta die obigen drei isomorphen Verbindungen in ganx
andern Verhiltnissen vorkommen können. Dem Ankerit durften aie nicht
beigezihlt werden.
D4MO0R und Sj^lvetat: über ein gewSssortes Thonerde-
Sitikat von ManimoriUam im Ftenne* Departement (Ann. 4e Chim. e,
XXi , 376 etc.). Vorkommen auf Nestern in einem bräunlich geßrbten
Thone. Die Substanz ist derb, lichte rosenroth, sehr weich , Seifen-artig
• Vm dMHlscIi« Asalywa beMer vonvBelinen fehlte dJM naihlfe Material.
SM
OMD&lileii'iiiid vor dem LBtbrohr VDneliiiiehUr. Im KMtm cffintet gibt
sie viel Waeser und fSrbt sieh |p-«ilichweiM,
▼oa vier durch
SkirttAT ange-
fttelUen Am-
lysen :
■ Im ¥on drei
dttrehOAMOPit
legungen.
Kieselerde ,
. O,4d40 .
. 0,5004
Tlionerde .
. . 0,1970 .
. 0,2010
Eisenoxyd
. 0,0080 .
. 0,006«
Kalkerde . .
. 0,0150 .
. 0,0140
Kali . . .
• 0,0150 .
. 0,0127
NatroD . . ,
. Spur .
• Spur
Talkerde «
. . 0,0027 .
. 0,0023
Manganoxyd
. . Spur •
. Spur
Wasser • .
. 0,2567 .
. 0,2600
0,9884
0,9984
Formel :
(Ca, IfTg, k) Si» + 4 (Xl, Fe) S'i« + 28 ft.
Bbrthibr: zerlegte vor längerer Zeit swei Substansen , wdelM mit
der besprochenen viele Analogie zeigen, nfimlicii ein zu Confoiems
(Charente) und ein zu Samt'Sever (Landen) vorkommendes lUinerml*.
Er fand im ersten, im sogenannten Haloysit, dessen Merkmale ubereio-
stimmen mit der Snbttanz von JHonimoriliany das Ergebniss A, im zweiten
allgemein als Lenzinit bezeichnet das Resultats wogegen Malaguti in einem
Lenzinit genannten Mineral, naclidem solches bis zu -f^ 100® getrocknet
und nach und nach mit Schwefelsänre und mit kanstisohem Kali bebandelt
worden, die Bestandtheile C nacliwies: ^
A. HallolaU.
Kieselerde . . • . 0,495
Tbonerde • • • . 0,180
Talkerde 0,021
Kalkerde . . . . 0,021
Wasser 0,280
unlösbarer Rdekstaad —
0,997
Dem zu Folge wfirde diese Substanz C nicht mit den beiden andern
CO vereinigen seyn.
t. Lemlnlt
C. LemiBft?
0,500
. 0,4039
0,220
. 0,9684
—
• 0,0^4
—
—
0,260
. 0,1298
—
. 0,0917
0,980
1,0112
Herapath: schwefelsaure Thonerde ans New- Soulk- Wmies
(Chem. Ga9. Nro. 9T, p. 422). Das Mineral kommt krystallisirt und, so
wird gesagt, in Menge vor. Es bestand wie geivöhnlich aus: Sl S* + 18 ft.
• TrtUU dei UioU pur la voU iiehe, I, 58.
ssr
MoufAiit Uatertuehoof^ des Sandes von Ofäkfßimi (Öfttereich.
Blltter fdr Literat etc. 184T, 1160). In diesem Sande, der grösslentlietlii'
ans Granat, Nigrin, Jlroenit u. s. w. besteht, ond der seines Gold-Gehaltes
wef^o aoeh Behufs der Gewiannng dieses Metalles anfbereitet wird, ent-
deckte fil gediegenes Eisen und Platin.
B. JSuxniAif Jua.: Nickeloxyd-Hf dr at, ein neues Mineral-
(Sttjjii. itmerto. Jonm. I , i//). Vorkommen als Rinde , seltener in Sta-
laktiten und in stlngeligen Massen auf der Oberfläche des Cbreraeisens von
Teofo^, Grafschaft Laneasier in Penntyivmmen» Durchsichtig, lebhaft
smaragdgrün, stark Glas-glftnsend , uneben im Bruche; fiigenschwere =.
3,0523 ; Härte = 3,0 bis 3,25 ; sehr spröde, leicht zerreiblich, Strichpulver
gelbgrän. Mit Borax sur durchsichtigen Perle von dunkelgelber oder
röthlicher Farba* in der Hitze und fast gänzlicher Farblosigkeit in der
Kälte: in der redozirenden Flamme wird das Mineral mit Borax gran
und opak. In Salzsäure vollkommrn lösbar. Formel :
fii A^
Nicht selten erscheint die Substanz mit einem Oberzuge von kohlen-
saurem Kalk oder von Talkerde bekleidet
B. Geologie und Geognosie.
Ch. Ltbll: Alter und Lagerung des sogenannten Nummu-
liten-Kalksteines in Alabama (Oeoi. Quartf, 1848, IV, 10—17).
Bei Claibome in Alabama sieht man : ^
4) Überlagernde Formation von Sand und Thon ohne Fossilien (eocän?)«
3) Orbitoiden- oder Nnmmuliten-Kalkstein .... 70*1
2) Weissen und verwitterten Kalkstein mit Zeuglodon 1
l),Sand und Mergel mit vielen Fossil -Resten (Oatreaf
sellaeformis, Cardita planicosta, Solarium canali-/ ^^ ^'
culatum, Nautilus ähnlich N. ziczag, Spondylus (Pla-1
giostoma) dumosum 100/
Die sogenannten Nummuliten des Nnmmultten - Kalkes (N. Man teil!
Morton) aind keine Nummuliten, stehen Orbitulites näher und werden
von n'ORBiGNY als eigene» Genus Orbitoides aufgestellt, wozu Orbi-
toides media, O. papyracea, O. Americana n*0. [diejie letzte ^si
Nummulites Mantelli Mort. = Orbitoides Mantelli Lyell]
gehören.
Die Orbitoiden sind in Kreide- und Tertiär-Gebirgen zu linden, die.
Nnmmniiten sind nur tertiär.
Agassis macht bekannt , dass Dsson gefunden habe , die verwitterten .
Kalke von Alabama seyen weder Kreide (Moarorr, Conrad), noch [?] Eoeän*
Bildung (Lyell) sondern = Nummuliten-Gestein von Biaritn,
588
Etn DB B«AtlM0lf T ! Note db«r clie Iltesten OebirgB^Systene
im westlichen ßmrofa (BuU. pdol. 1847 y ky iV^ 864-901). — Am
13. Joni 1829 hielt der Vf. seinen ersten Vortrag Aber M^nig^e Umwil*
sangen der £rd* Oberfläche", worin er dss Zusammenfallen der Anfricbtnng
der Schichten in gewissen Gebirgs-Systemen mit den pl6tsKehen Verinde>
Hingen nachweist , welche die Grens-Linien erseugten, die man swischen
gewissen aufeinanderfolgenden Schichten - Massen der Sediment- Gesteine
erkennt Es waren deren nur 4 in der C^s d*Or y der Pp^mämty den
West-Alpen und der Haupt-Alpenkette; bald kam das Anden*System binm,
und später wurde die Zahl dieser Systeme mehrAcb grftsser« Durch
Prilfung alter Beobachtungen und Benfltzung neuerer kann er nun deren
Zahl abermals erweitem , beschränkt sich aber vorerst auf die ilteslcn.
Es ist unmöglich einen vollständigen Aussug aus diesem höchst wichtigen
Aufsatz SU geben; wir müssen uns auf Mittheilung der Resultate be-
schränken. Der Vf. erkennt in dem älteren Theiie der paläozoischen
Periode :
Absatz der grvlnen A tlas- Schiefer yon BelU-Me,
I. Hebnngs-System der Fendee NNW -SSO.
Absatz der Cumbrischen Schiefer der Bretagne*
IL Hebnngs-System von Finietere zuBreeii W. 21<^ 4&' S. — O. 31*
46' N.
Ablagerung der grdnen Daehschiefer von Wmlee.
HI. Hebungs-System von LonjrmyiMl am Bingertoehi N. 3i^ 15' O. —
S. 31** 15' W.
Absatz der Fossilien-führenden Kalke von BaU (unter dem
Caradoc-Sandstein).
IV. Hebungs-System von MorUhen zu Vmnmee: W. 38^ 15 N. — O. 38*
15' S.
Ablagerung des eigentlichen Silur-Gebirges und Fossilien-
führenden Tilestone's.
y. Hebongs-System von Weeimore- am Bingerloch: 0. 317« S. — W.
Itmd und Hunderuek^Tewnue 31® N.
Absatz des eigentlichen Devon-Gebirges.
Plywionihy BUerereuihy Sehükelhmmner y ASeniheuer, Stremkergy
Wieeenheehy KemmeHeuy HäueUng y SieitUacke bei WeHkurg, OkereeheU
bei Diüenburgy Wipperfürth y Niederoskach y Breukaek. JUAn- Mundung,
Bm9y Coblen%y Bhrenbreiieiein, BIosel-VftTy Unkel, Siegeny Soiingeny Olpe^
Lamderekrony Lindimr, ieerlaktiy Qimbemy Siehen-Gebirtfe, AUenahry DmuMy
PruMy Limburg, MartelangBy Houffalisey WiU%y Longviiigy MomdrepuUy
Jfe'ftfferet, Bauiilon in den Ardenuem, Schirmeek u. a. 0. in den Vageeet^
Momimgne Noire im Aude-Dpt.y Gsm^Mfi-Tbal in den Hmuiee - Pgrenmem
iHger€9y Coreiea).
Hebungs-System
580
AbsetBvng des K<»hlen-Gebirg*e8 von Norik - HumherUmd y Kalk-
Sandsteine fifrAofl/«iMi« , Kohlen «Ablagerungen am Danei»^ Steinkohle
der ÄUeghmmfßS , Bergkalk der Couches antbraxif^s der Lotre tu-
f^Heur^y Swrlhej Mayenee etc.
Hebungs-System der BaUont und des Boeage am BMon W. 16^ N. — 0. 16^ S.
Absetxung des eigentlichen Steinkohlen-Gebirges.
F. VON KoBUiYi: über eine am Berge Havränek stattgefun*
dene Abrutschung {Ösierreiehisehe Biäiter 1847 ^ Nro. ^/5, 855).
Der Berg liegt beinahe in der Mitte des Lipiauer Komitates am rechten
IFs^-Ufer and besteht aus gelbem Thon , aus Sand und schwarzer Erde.
Im Jahre 1818 hatte sich zur Zeit der grossen Überschwemmung unge-
führ in der Berg-lklitte oberhalb Eis Oias»i eine Wasser - Sanle gebildet,
wodurch so bedeutende Verheerungen angerichtet wurden , dass viele
Hauser der unten liegenden Ortschaft zu Grunde gingen. Zugleich stürzte
die südliche Berg-Seite herab und bildete eine Kessel - formige Vertiefung,
aus welcher gegenwärtig noch Wasser zum Vorschein kommt In späteren
Jahren glitt die herabgestürzte Masse immer tiefer, so dass der nach und
nach aus seinem Bette verdrängte fFa^ -Fluss die in der NAhe geführte
Landstrasse wegriss. Am 6. Januar iti46 endlich stürzte in Folge der
durch Regengusse bewirkten allmählichen Auflockerung die jenseits der
erwähnten Abrutschung befindliche steilste Berg-Parthie über die Strasse,
so dass die Verbindung längere Zeit unterbrochen blieb.
J. B. JoCKSs: geologische Struktur Ati#lra/iefu(r/juf^ltiflM7,
JTK, 181 etc.). Längs der Ost-K liste tritt eine zusammenhängende Berg-Reihe
hervor, welche sich von der Meerenge von Ba9S bis zum Cap York er-
streckt, eine Weite von 2400 Meilen; jenseits der Kdste setzt die Berg*
Reihe in Felsen- Eilanden bis Neu-Ouinea fort. Die Kette hat eine grani-
tische Axe im Soden, begleitet von metamorphischen und paläozoischen
Gesteinen, wie Solches durch den Grafen Strzelbcki geschildert worden ;
bei Pari Bowen beginnen die Beobachtungen des Vfs. Überall besteht
die Koste aus Schiefem, Porphyren und Basalten. Am Otp üpstmri
erscheint Granit, der sich in überaus grossartiger Weise auf der Südwest*
Käste entwickelt und weitbin ins Innere, wo er Berge von 4000 Fuss
Höhe zusammensetzt. Nordwärts vom Cmp-Uelvüle verschwindet der Granit,
und es treten mächtige Porphyr - Massen an seine Stelle, begleitet von
quarzigen und von metamorphischen Felsarten , welche beinahe das ganze
vordere Land und die Inseln bilden. Diese Kdsten-Linie wird, so scheint
es, in schiefer Richtung geschnitten durch eine Kette , deren Axe granitisch
ist; zu ihren Seiten finden sich Porphyre und metamorpische Gesteine.
Auf der Sfidost - Käste liegt der Kamm der Hauptkette 70 - 100 Meilen
S0O
vom Ufer; der betr&chtliohe Raum wird von geflchiebleten Gebilden eilige*
nommen. Die nämlichen Felsarten treten auf dem weetliehen Crebänge
der Kette im Distrikt von Port 'Phillip auf; bei Wesiem-Poini kommen
Steinkohlen vor. Auf der Sudost -Küste seigt sich Granit im Betle de«
ttoyan, ehe dieser in den Darling fallt , so wie in den oberen Theilen
vom Glendg. Im S. vom Murray bildet er die nördlichen und südlichen
Yerzwei^^angen der Pyrenäen [?], }cne des üVomtl Byny u. t. w. Die g;ro8ae
Masse der OrampianSy deren Höhe mehr als 4000 Fuss beträgt, bestellt
ans Sandstein, ähnlich jenem von Sidney, und im Süden dieser Berge er-
scheinen sehr viele vulkanische Kegel uud gewaltige Laven - Ströme. In
sämmtlichen niederen Gegendon von Port-Phillip bis Murray herrscht eine
grosse Tertiär'Formation , reich an Muscheln , £chinodermen , Korallen
u. s. w. Am Cap Jervis in Süd- Australien finden sich Gneiss, Glimmer-
schiefer und Thonschiefer. Kupfer- und Bleierz- Gänge gehören in ge-
wissem Bergkalke zu den gewöhnlichen Erscheioung^en. Im Innern durftea
überall tertiärer Thon und Sandsteine vorkommen ; auch die Küste besteht
daraus auf einer Strecke von 600 Meilen , von Streaky - Bay in östlicher
Richtung bis Mont-Rugyed im Westen des Orand- Bight, In der Gegend
des JHont Rugged triffl mün den Granit wieder« Von König George^ Bucht
aus zieht ein erhabener Landstrich wenigstens 250 Meilen weit , welcher
aus Granit und aus metamorphischem Gestein , Gneiss u. s. w. besteht.
Zwischen diesem Distrikt und dem Meere findet sich eine niedere, 20
Meilen breite Ebene von neueren Tertiär- Gebilden eingenommen, die nord-
wärts bis zu den Inseln reichen, welche die westliche Grenze von
Bhark'e'Bay ausmachen , indem sie die ganze westliche Küste der Kolonie
von Swan-River bilden. Längs dieser Küste von Shark^e-Bay bis zum
Dampier 'Land zeigt sich eine weithin ausgedehnte Strecke kaum über
das Meeres -Niveau hervorragend und von sandigen Dünen begrenzt. —
Zwischen CoUiers-Bay. und Cambridge - Gulf ist ein grosses Vorgebirge
von geschichtetem Sandstein, ähnlich jenem von Sidney, ■ — Ein anderer
vom Verf. nach eigenen Beobachtungen beschriebener Küsten-Theil ist jener
von Port 'Eesington, Er besteht aus weissem und rothem, eisenschüssi-
gem, wagerecht geschichtetem Sandstein. Diese Formation scheint sich
auch um den Golf von Oarptntaria zu erstrecken und bis .zum Victerim-'
Flusse. — — Von allen bekannten Bergketten Auatraliene streichen die
meisten aus NNO. in SSW.
Dbscloikbaux : Lagerstätte des leländieehen ,^ oppelspathea^'
(Bullet. geoL 6, /F, 768 etc.). Die einzige Örtlichkeit, wo man bis jetzt
diesen vollkommen reinen Kalks path und in solchen Massen gefunden hat,
dass allen Bedürfnissen der Optik Genüge geleistet werden könute, ist der
Eingang der kleinen JB«Art/!oritfr-Bucht, der nördlichste Theil beider Zweige
in welchen die grosse, ungefähr in der Hälfte der Ostküste von l8lan4
befindliche Rßdefiord-huchi endigt. Auf dem linken Ufer von Eekifiordur^
ganz in der Nähe einer Helgaetad genannten Wohnung, fliesst ein Bacfa
mn.
in w«Big tiefer SeMudit de« Meere xn *, md auf der reeltten Wand d«r
kleinen Schlucht, 109 Meter üher dem See>Spiegel, ist die Lag;ers(ätte des
yyDoppelepathes''. Da wo das Mineral vorkommt, hat die Schlucht
6» ,50 Tiefe^ misst im Grunde 4», 00 und oben 4" ,85 Breite. Die ziem^
lieh regellosen WAnde neigen sich unter etnra 45^. Man nimmt die Gegen-
wart des , Goppels patbes" auf 17«, 80 Länge und 4">,20 Höhe an; dieser
Raum, nach oben durch die geneigte Oberfläche des Bodens begrenzt, in
dem die Schlucht ausgeweitet, wird ausserdem durah ein schwarae» Basalt«'
ähnliches Gestein eingeschlossen^ welches sehr kleine Labrador • Kr^alle
In Menge enthält« Es ist diess die nämliche Felsnrt, aus der an der 5st*
liehen und westlichen Küste isUmd» zwei , ^ ungefähr parallele , breite
Streifen bestehen mit vielen theils sehr tiefen Fiords. Es finden sich darin
cablreiche Lager von Wecken und von Mandelsteinen in höherem oder
geringerem Grade zersetzt und ihre Blasenräume mit verschieden - artigen
seoiitschen Substanzen ausgekleidet ,^oppeIspath'' erscheint in einem
sehr grossen Räume von Mandel -ähnlicher aber äusserst regelloser Gestatt
inmitten des Basalt-artigen Gesteines. Genaues Studium dieser ^^Mandeln^
ergab, dass der sie erfSllende „Späth'' unter zwei wesentlich verschiedenen
Formen erscheint Sitellt man sieh dem Räume gegenüber, so sieht man,
dass dessen oberer Theil, zur Rechten des Beschauers so wie der mittle
Tbeil durch einen ungeheuren „Spath^-Kry stall eingenommen werde, der
mit zweien seiner Flächen an den Wänden haftet; die Breite beträgt
aeehs Meter, die mittle H5be drei Meter. Dieser krystallisirte Block,
dessen Gestalt im Allgemeinen jene des primitiven Kalkspath-Rhomboedera
ist , erscheint getheilt in mehre andere weniger ' grosse Krystalle durch
Rinden dicht gedrängter Stilbit-Krystalle, welche übrigens der Kalkspatb-
Oberfläche sehr schwach anhängen. Unterhalb des kollossalen Krystalls zeigt
sich eine Masse braunen Thons , der wohl ausgebildete Kalkspafh - Kry*
stalle mit Flächen des primitiven Rhomboeder , des Skalenoeders- und
eines sehr stumpfen Dodekaeders, so wie Bruchstücke von Krystallen in
Menge einschliesst Auch auf diesen im Thon enthaltenen Krystallen
sieht man ziemlieh häufig Stilbit — — In Spmnien , in Ai^er nnd in
Beigim kennt nmn nicht wenige Kaikspath - Gängen , die augenfällig
eruptiven Ursprungs sind , und eine' solche Entstehung ist der Verfl
geneigt auch dem grossen krystalliatrten Block M&ndiseken Kalkspathea
feuzusehreiben , während die Bildung der vom Thon umschlossenen Kry<»
Ktalle mehr auf neptunisebem Wege vor sieb gegangen seyn därfle.
J. D. Dana: Aber die Entstehung der Kontinente (Sillim.
Jaum. 1847 y lll^ 94-100). Lbibwitz, C. Prbvost, db la Bechb, LyblL
* Die Eingeborenen bexelehnen den Bach ohne Zweifiel wegen der gllnsenden Kafk-
tpaihSMcke, welche man hin und wieder darin ändct, »it dem Antdmek SUfurMtlt
(Sllber-Baeh).
9n
o. A, haben die unglelebe Zaiammeiisiehiiftg 4tr etkaiteadeii Erde bereite
mehr oder weniger aU die Grund- Ursache der Unebenheiten der Erd-
oberfläche bezeichnet; die meiaten 6eolng;en haben einzelne Folfi^n davon
•la uraprilngliche Uraacbe angegeben ; der Vf. hat in einem nenlicben
Vortrag fiber die Vulkane den Monda einige nähere Andeutungen ffir die
Erde gegeben und will dieae nun mit Bezugnahme auf vorliegende Tbnt-
aaehen weiter verfolgen. Er hat bei genannter Veranlaasnng angedeutet
daaa diejenigen grutaen FUchen der Erde, welche den jetaigen Konti*
Beuten entaprechen, aeit der ailuriachen Periode ohne vulkaniache Thätig-
keit geweaen alnd, während dieae aich fiber die Stelle der Jetzigen Meere
verbreitet hatte, welche alao am längsten beiaa geweaen und in deaaen
Folge aich am tiefsten eingesenkt bat, wie an einer glibenden Kngel aicb
diejenige Seite am atärksten zuaammenzieht, welche am längsten gifihet
Je tiefer aber die Meeres-Becken einsanken, deato mehr Land muaate frei
werden von Waaser-Bedeckung, und daaa diess wirklich der Fall geweaen
und selbst noch bis in die Tertiär -Zeit fortgedauert habe, beweiaen
im 6iUUn Q%eam die Korallen -Inseln, welche sich mit ihrer Oberiäefae
ioMuer in der Bdhe des See-Spiegels au erhalten geatrebt haben, während
der Meeres-Grund langaam in die Tiefe aank. Im AÜmkH9ehm Ozean hat
die niedrigere Temperatur eines groasen Theils der Waaaer- Masse die
EntwickeluDg der Korallen gehindert; doch sind alle Inaein darin mit
Ananahme der FaUtlumdM-inMeln feurigen Uraprunga.
Die wichtigsten Folgen einer Zosammenziehung der Erde muaaten aejrn :
1) Einaenkungen, ungleich in verschiedenen Gegenden,
a) Anscheinende Erhebungen des Bodens zwischen den Senkungen
fiber die tiefsten Stellen der lotsten oder ober den Spiegel einer vorfaan*
denen Waaaer- Maase.
3) Spalten und Riaae.
4) Zeitweiser Austritt feuriger Massen durch die Spalten.
6) Emporhebnng der Oberfläche länga den Rändern einer Spalten-
Reibe.
6) Aufrichtung und Faltung der Gesteinsschichten durch Seiten-Druck.
7) Ein mit der Zeit in ungleichem Grade fortachreitendea Einaiaken
der Oberfläche. Zusammenziehnng veranlaast eine Spannung («träte) der
glfihenden Blasse und in dessen Folge eine Verminderung oder Aufhören
X des Einsinkens , bis in deren Folge Risse entstehen und die Senkungen
wieder zunehmen können. Auch Hebungen können durch dieselbe Spannung
neben der glühenden Fläche entstehen, — wenigstena zur Zeil, wo sich
die Risse bilden. Daraas folgt dass: a) die Senkung gegebener Flächen
während ihrer ganzen Dauer I8ngere Unterbrechungen erfahren muss;
b) dass die Oberflächen des Landes und des Wassers ihre gegenseitigen
Hohen -Unterschiede von Zeit zu Zeit ändern oder umtauschen; c) im
Gänsen kann aich der Ozean von den Küsten verschiedener Kontinente sn-
rilckziphen oder in dem einen steigen, während er in dem andern zn-
rfickgeht ; d) der Niveau - Wechsel kann bald ein alhnählacher und bald
ein pldtalicber aeyn ; Letstea sumal in der Nähe grosser Riase.
S»3
8) Bei ellipütichen ZtMamiiieini«lHin{[;8-Flftcheii nofiea nach Hots»**
Berecbnungen (Tramsac^. Cmmkr. P1alo9. Soe. VUy ti) zwei SyatcnMi
von Spalten rechtwinkelig so einander auftreten. Wenn nun eine solclie
Fläche mit einer Seite an eine Gtegend stdest, welche an der Zneammen«
Eiehmig nur ((geringen Antheil nimmt, eo muaaen die Wirkungen lange dem
Rande am entacbiedensten eeyn, und insbesondere aosgedehnte Spalten
neben demaeibcn entstehen und die Oberfläche sich erheben oder dii
Schichten durch Seiten- Smck sich in Falten biegen« * (Werden erweiehle
Schichten dnrch Seiten-Srnek emporgetriebeu , so werden sie sehon dnreh
ihr eigenes Gewicht sich in Falten niedersenken.)
W&re die Erde von homogener Natur und in gletehmisiger AbkAh*
luog von aussen herein begriffen, so wird die nnerst erstarrende nnd
sich snsammrnsiehende Rinde, wenn schon in grdsster Spannung befind*
lieh, doch im Gleichgewichte bleiben, wie ein erstarrter Glas-Tropfen*
Da sie aber zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten sich
ungleich abkühlte, so war jenes Gleichgewicht aufgehoben, und Risse,
Senkungen und Hebungen verschiedener Art mussten zu verschiedenen
Zeiten und an verschiedenen Orten entstehen, wenn gleich die hSchsten
den fortgesetzt andauernden Hebungen der Erde sich nur wie der Firniss*
Überzug suf einem Erd-Glubus verhalten.
Macht man von diesen Sätzen nun eine besondere Anwendung auf
Amerika i so sieht man auf der Atlantischen Seite die ilpfn/ccAeti- Kett6
von Main» bis Gßwrgia^ auf der Seite des atiUea 0»eaM die Roekff Maun*
iahu sich in der Nähe des Meeres steil erheben und gegen das Innere
des Kontinents allmählich abfallen. Ist diese Erhebung eine Folge vodi
der Nähe der sich zasainmenziehenden Fläche (des Omeani) — so muss man
auf der ihr zunächst befindlichen Seite allerdings die grössten chemischen
und mechanischen Wirkongen erwarten. Die chemischen Wirkungen sind auf
derselben in der Tbat so gross, dass man in Keu- England die wahren
Feuer-Gesteine schwer von den metamorphischen unterscheiden kann, und
als Beweis von der Stärke der mechanischen Wirkung^ dient die mehr*
fach wiederholte Faltung der Schichten in grossem Maasstabe , wie sie
unter Erörterung ihrer Ursache von W. B. und H. D. Rogers {Traneaet.
Amer, geolog, A»9oe, 1840-184$^ 522) nachgewiesen worden ist. Die
Ru€ky mouniaina stiegen allerdings nicht so rasch und nicht über
8000' an, doch erheben sich einzelne 5000'— OOOo' hohe Fels-Kämme noch
über dieselben; Diess scheint denn auf eine länger fortgesetzte oder
wiederholte Thätigkeit der Zusammenziehnng und damit verbundene Ver-
schiebungen hinzudeuten, zumal Versehiebungen der Schichten in den
Sandsteinen ostwärts von dem Kamm deutlich auftreten. Während in
W. der Kette vulkanische Erzeugnisse nieht bekannt sind, kenat man im
Orsfon-Gebiet mehre vulkanische Kegel und basaltiacba Ergfisae. Waiterhitt
[nach Süden?] erheben sich noch 1— 3**3-4 parallele Gebirgji-Ziig»
»wischen dem FafsyeMr^ und dem Oaean, die dritte, die Osaewlai
JTaffa, fast an hoch als das Aliyal^r^ selbst Weita Spaiten haha«
den Feoer einen Ausweg geboten» nnd aMfaxe Ynlitaae alnd Jatit sodi «I
Jskfgaag IM. S8
fl04
^hAtJgkeU. Eben fto ist es mit der Andes^Meiis in Sud- Amsrikä. Bei
Ffthuni* der Schichten in den Appmiadiem int die Kohlen - Formafioa mit
Irefaltet worden, and das Hanpt*£reigniss kann daher erst nach der Kohlen*
Seit eingetreten seyn. Die Hebung der Grbirge ist demnach im AUi{e-
aeineo nk-bt zu betrachten als eine Folge des Einbruchs feurig* flussiger
Oesteins-Massen (wie C. Pubvost will), sondern als eine Folge der Abkuh-
lang und Zusammensieh ung. Selbst die TrappJ)jrkes in fieu^BrngUni and
^«tf- Jir«sy, deren allgemeiner Verlauf mit dem der Appalachen öberein*
stimmt^ mdgen eine Folge der auch nach der Kohlen>Zeit noch forldanemdea
Zusammensiehung scyn. Das damit verbundene Einfallen des n^nen rothea
8«ndsleiBs wohl ebenfalls. Dessif^leichen die OswrA-Qebirge am ifUsiMippi,
welcbn mit den Appmlmehm paraUel laufen.
J. D. Dana: geologische Folgen, ableitbar von der Zn-
samme nziehung der Erde durch Abkühlung (a. a. 0. 176—188).
Hier verfolgt der Vf. denselben Gegenstand weiter. Er zeigt durch ge-
nauere Berechnung, wie in Folge der Abkühlung und Zusammenziehnng
des Ailantitehen See -Grundes die Schichten der emporgetriebenen Appm-
laeAeii-Kette sich an der Küste stärker, landeinwärts immer weniger und
endlich gar nicht mehr in Falten legen mussten, und zwar so, dass die
Steil-Seite der Falten landeinwärts, die allmählicher ansteigende Seite See-
wärts gekehrt war ; — • und so auch in andern Fällen, wo die Zusammen*
siehung des See-Bodens die Emporhebung der Kustcn-Gebirge bedingt hat.
Die Faltung kann ünregelmässig werden durch ungleiche Dicke und
Schwere der Schichten, ungleiche Kohasion und Biegsamkeit, ungleiche
Wirkung der Kraft auf dieselbe. Die Schwere der weich emporgedruckten
Schichten-Massen genügt für sich allein sie in Falten zu bringen. Sind die
Schichten zur Falten-artigen Biegung nicht geneigt, so bilden sie nur den
einen oder den andern Gebirgs-Rücken. Feuer-Gesteine können mitunter
sufällig in die Falten eingetrieben seyn ; sie bedingen solche aber nicht.
Die Lage der Vulkane in der Nähe steiler See-Küsten ist eine Folge der
bei der Auftreibung durch den sich zusammenziehenden Seegrund ent-
stehenden und bleibenden Spalten. Die Unterscheidung verschiedenartiger
geologischer Epochen erklärt sich leicht durch die aufgestellte Theorie etc.
Yhilbt b^Aoüst: Bemerkungen Aber die rotbe Färbungr
ipewisser Fela-Arte n iBuliet fsoi. ^846, b, iil 3sa— 382). Währemi
FooRNBT in einer neaerliehen Abhandhrag die rotfae und ockergelbe Fir-
Irang der Gesteine von einer ebemi«cben Umwandlung eiaenbaltiger Gesteine
tlarch die Atmosphärilien insbesoiidere in einer f^periuei^Hon Ayd^«tfM H
iMyd^ du fe9^ ableitet, beharrt Tinz» snf einnr Alteren Anaidit, daas ata
fe;ew5hnllch darch feurige Kräfte veranlasst uy und von späteren eisend
MtigeB'AmtrAmMigea (dMMUMisM) heirfibre, daher er sie ale cioe
608
^TuMfaeHm^ m« tolorUHim iffhee^ bez^ielinet, ohne iodeftseo in eioigea
F&Uen, wie z. B. bei kaotlnitirten (oiFeBbar seraetzten) FeMspatb-Gesleineq
jene ErklSrong^s-Arl Foorivbt's Borfickweisea sti wollen.
I > K « 1 k e. Die Jurakalke im SaotU'et*LairS'Djfi. und xnmal bei Tonmns
und Ghrtf sind oft gerothet. Die OatrSeite Givrtf'9 lii*gt auf faat borixontaie«
Schiebten vo» feinem sehr weiaaem etwas Tuff-artigem Oolith; unter der
•West-Seite riebten aicb die Schiebten immer mebr auf, erbeben sieh endlid^
sum Ber^e von CHvry mit dem Plateau von Chaumes 200« üb^r die
Sohle^ der Stadt, welches mit einem steilen Absturie endigt, von weichem
man die aqfeinanderliegeaden Formalionen des Groas-Ooliths , dea LinSy
der Bunten Mergel und der Keuper-Saudsteine beobachten kann. Ein Thal
trennt diesen Steilabfoll van dem westwfirts gelegenen ttpuimkanf der
ganz aus rosenfavbenem Granit besteht. Je inebr sich nun Jene Oolitb^
Schichten in dem Berge von Owry anfrichten, sieb erheben und sich dtf
tiefen Thal-Kluft nähern , desto mehr geht ihre oolitbiscbe in eine kom-
pakte nnd etwas znckerkörnige Struktur über, das Gestein wird trocken,
sehr hart, spröde, nimmt kleine Eisenoxyd-Gäoge auf, von welchen ans
«isenscbössige Streifen mehr oder weniger weit in das Gestein eindringen
nnd es sehr angenehm violett färben. Einige Steinbruche sind in dieser
jBeziehung sehr belehrend; man sieht dass sich die Färbung längs den
Schicbteu-Absonderungen verbreitet hat, und kann sie zuweilen bis zu ihrem
allmählichen gänslichen Verschwinden verfolgen« Die Absonderung-Flächen
4er Stflolitben sind sehr mit Eisen beladen, was beweist, dass sie
äJl^r als dessen Ausströmungen sind , während die dichten und spatbigen
Theite sich davon frei erhalten haben« Die grossen Oolithe im Kalke von
Preiff bei ToiiriitM sind ganz oder fast ganz frei geblieben von Eisen,
.wovon die einscbliessende Masse durchdrungen ist.
2) Die Pfirsicbblutb-rothen Kalke bei Bifan verdanken
ihre Färbung einer ähnlichen Ursache j die Atmosphärilien sind im Laufe
4er Zeit ohne Eiufluss auf die Farbe der mitunter sehr alten steinernen
Gebäude geblieben.
3) Der Calcareo-rosso der Italicner eben so, mag er nun der
Kreide, oder dem Jurakalk, oder beiden angehören.
d) Die Ocker- farbigen Sandsteine der Keuper-Formation in
Sttoue • und • LiOire erhielten ihre Färbung ebeuralls durch spätere Aus*
strömuiigen. Im AUier - Dpi. hat eine analoge eisenschüssige Färbung
in gewissen Örtlicbkeiten mehre Formationen gleichnulssig betroffen : so
die Kohlen- Sandsteine von Liemoiies und Conlandan und die Kenper-
Sandsteine von Bourbo» - V AfcharnkmUL In den Sandstein - Brüchen des
Hrn. BoifA zu Moniaret bei Caulaniont 7 Kilometer westlich von Mouline,
kann man zwischen ungefärbten Sandstein •Schichten eintreten und sehen,
wie sie gegen W. allmählich eine immer intensivere Weinhefe -Färbung
annehmen, indem sie sich den Quarz - Porphyren nähern, auf die sie sieb
in eii)iger Eutfornoag stutzen. Die eisenscinissigen Ausströmungen sebeiaeo
VI' der Tb^t nuent durch die Klufle des Porphyrs gedrungen zu seynj
4veleher, selbst etwas davon geröt)|et waxde^ und daoi^ die seitlieb darajir
38*
500
Btotsenden SariddCeine und Thone je nach den Graden ihrer Darchdring-
lichkeit durchdrangen zu haben , deren rofhe FArbnng in einiger Ent-
fernung mittelst einer gebrochenen Zicksalc-Linie endigt.
6> Die rothen Quarz-Porphyre von BoU'ie-Rang nn& von Ltip
bei üiMififM sind ebenfalls durch eisenschlissige Ansströmungen gefärbt,
welche einen Überzug von rothem Otyd auf alten Spalinngs - FUchen
cnrfickgelassen haben. Sie haben alle Charaktere der metamorphisehen
Arkosen des Buntsandsteins von MoriUon u. s. w.
6) Geröthete Pflanzen-Erden verdanken ihre Färbung auch
oft späteren Ausströmungen, da dieselbe oft nur Flecken- und Strich-WeiM
erscheint, so dass sie nicht von dem ursprfinglieh gleichmastg in der
£i*de vertheilten Eisen herrfihren kann. [Soll denn nicht Wasser das
Eisen nach gewissen, je nach ihrer chemischen Modifikation, das Eisett
mehr als andere anziehenden Theilen der Erd- Ablagerungen reichlicher
Busammenfflhren können ?]
Der Vf. zieht aus diesen Erscheinungen den Schluss, dass die devonischen,
permischen und triasischen Gebirge ihre roth^ Färbung „im Allgemeinen^
[?] auf feurigem Wege erhalten haben, eine nicht gans neue Ansicht, die
er oben durch die Zusammenstelinng obiger Thatsachen zu bestätigen
hofft. — (Er macht schliesslich darauf aufmerksam und fährt Beispiele an,
wie in verschiedenen Gegenden der gewöhnliche Anstrich der Häuser
sich nach der Farbe der fibKchen Bausteine richte).
Er sieht keine Schwierigkeit anzunehmen, dass das Eisen im Zustande
von Oxyd und Hydroxyd ausgeströmt seye. Die Pfirsichbiflth - rothe Farbe
der Sandsteine leitet er' von Eisen-Silikat ab und warnt davor, dass man
dem Hydrosilikate überhaupt nicht überall einen wässerigen Ursprung zn-
schreiben solle, da ja auch die Serpentine Hydrosilikate von Talkerde seyen,
deren plutonischen Ursprung Niemand bestreite. Die Erfahrungen iaa
Laboratorium scheinen zwar jener Annahme bei Eisenoxyd - Hydrat ent«*
gegen zu stehen ; in der grossen Werkstätte der Natur hätte aber oft ein
grosser Druck u. s. w. der Verflüchtigung des Wassers entgegenwirken
können. So sieht man auf dem Gipfel des Matro§idiim Bergs auf der
Jnsel Myeane GÜnge von Eisen- und Barytine-Hydra t, deren beiden Be-
standtheile einander in der Weise durchdringen, dass man ihnen unmöglich
zweierlei Ursprung zuschreiben kann ; die Gänge sind sogar an der Seite
des Berges übergeflossen. Und so findet man auf Skyro^y einer der
nördlichen Sparaden, mitten zwischen ophiolithischen Gesteinen eine Masse
von magnetischem Eisenoxyd-Hydrat, welche innerlich das oolithische Ge-
füge einiger körnigen Thoneisen-Erze und äusserlich die prismatische
Struktur der Basalte besitzt.
KARStai« ! gegenseitige Beziehungen, in welchen Anhy«
drit, Steinsalz undDolomit In ihrem natfirli eben Vorkommen
EU einanderstehen {Berlin. MonaMer, 1848 , 1 19-^130). Anhydrit
und Steinsalz sind nicht chronologisch zwisdiett andere NiedersdiliKe
se7
«ingMehiditeley tondero tu dem Erd-Iniieni tinn^rang^ne llatteo;
Gyps ab«r aus einer epfiteren UminderaDg^ des Anhydrits entstanden»
entweder noch anf der ursprfini^liehen Lag^erstifte dieses letzten, oder
nachdem er dieser schon enträckt g^ewesen. In beiden Fällen aber,
in dem letzten deutlicher, können Gyps • Schichten nnd ganze -F15tze in
ieder Periode der Schicht - Gesteine erwartet werden, falls Anhydrit-
Massen über die vom Wasser bedeckte £rd<ObeHläche ausgegossen wurden»
nnd solche Schichten oder FI6tze sind es, die man als Glieder der For-
mation betrachten kann, in der sie angetroffen werden. — Bei den Stein-
salz-Ablagerungen treten die durch den spätem EinfloRs des Wassers be-
wirkten Veränderungen der Ablagerung«- Weise noch deutlicher hervor. -«
Man hat die Lagern ngs- Verhältnisse von Anhydrit und Steinsalz oft ver*.
kennt, weil man solche der ursprüglichen Bildung mit jenen des später
durch Wasser veränderten Gypses nnd des regenerirten Steinsalzes ver-
wechselte. — Der Dolomit ist, wie schon v. Buch dargethan, „ein durch
Cämentation mit [Magnesium-] Dämpfen veränderter'* Kalkstein irgend
einer Bildungs-Periode. Jede andere Dolomit-Bildung auf nassem Wege
oder aus einem fenerflussigen Zustand der Kalkstein« Masse ist unmöglich.
DB Vernbdil: über die Nnmmuliten-Gestein e (PlnsÜt. 1848^
44). 1) Die Hippurlten-Gesteine scheinen nur einer Formation anzugehören.
Manche hatten zwar geglaubt, die Nummuliten kämen bis in die untere
Kreide vor; nach Pilla sollten sie in Gesellschaft der Hippuriten seym
GiTDLLo zitirt sie in der Kreide, doeh seyen sie dort sehr selten. VAtma
hatte sie frfiher unter der Kreide angeführt, jetzt aber erkannt, dass din
Örtliehkeit, wo Solches der Fall [im Feiieft*a»ireAeii ?], eines der schönsten
Beispiele von Überstürzung der Gesteine darbiete. Am £fM^ de Berre
bei Mmr9eiile finden sich im Hippuriten-Kalk zwar vielkammerige Körper,
welche im Querschnitte den Hippuriten ilhneln , aber sonst eine sehr ab-
weichende Form haben; ächte Nummuliten sind nicht darunter gefunden
worden, t) Die grosse Nummuliten-Forroation scheint tertiär zu seyn. Im
Vie&minUcken hat man sie seit Bnoit omART dafür genommen, nnd in der Thal
findet sie »ich nur da, wo die gewöhnliche Eacän- Formation fehlt ; sie nimmt
deren Platz über der weissen Kreide ein und enthält mehre charakteristische
Eocäa- Versteinerungen. Wo aber in iiaiien die mächtige Madgno* For-
mation die Nummuliten-Gesteine bedecket und die Schichten aufgerichtet
sind, wird die Frage zwar etwas schwieriger, scheint aber eine wesent-
lifhe Alters-Differenz von den Vi conti nischen Schichten doch nicht zu be-
stehen. [Die Masiriehter weisse Kreide enthält sehr dünne Nnmmuliten-
ähnliche Körper, die wohl auch einem besonderen Subgenus oder Genus
angehören werden?]
R. L MuRCHisopr: über die Verbreitung und den Unter-
gang desMammonts (Morch., Vbrn. a« KsTssRUife RmHßp f, 493 ss.)*
St6
Otecbon man Mamnont-Knoclieii an den Seiten des Urt^s ünittf an hat
dieaea Gabirft« doch, w&hrend daa BCanmonf noch exialirie , keine aoaebn-
liehe Höhe bcseMen: die Erhebung: dieaer Waaseracheidc magt mit dam
Untergänge Jener Thier-Art verbunden geweaen aeyn. Die Mehrzahl der
jetzt mit Gold -Sand und Mammout-Reaten erffiUteii Niederungen «raren
dtmala See*n, in deren Grund Sand und Knoclien aua der Umgebnng hinab*
gewoaehen worden sind und durch Ablaufen des Waaaera aufa Trockne
geriethen, ala das Gebirge emporstieg. Nicht nur fehlt in allen diesen
Ablagerungen am östlichen Fusae des UraPt jeglicher Überreat von Meeres«
Thieren, sondern auch die Sand-Körner siud durch ihre noch eckige und
kantige Beschaifenheit sehr von denen der See ^ Küste verschieden und
ganz mit solchen in Landsee-n übereinstimmend, so daaa man jenen Lagern
keine untermeeriscbe Entstehung nuschreibeu kann. Gleichirohl muas die
abschwemmende Gewalt des Wassers, nach dem Gewicht einiger Gold-
Sluffen zu schlieasen, sehr gross gewesen seyn. Solche Siisswaascr-Ge-
bilde sind auch die Knochen-führenden Kies- und Löas - Schichten an der
Bonau und des iKA<>tft- Thaies, wahrend in England sich überall Spuren
zeigen, dass das Meer in derselben Zeit weit ins jetzige Land einge-
drungen ist. Am Abhänge des Uraft sind die Mammout • Skelette durch
Fortwaschung zertrümmert und zerstreut worden ; gegen die Ebene hin*
aua aind aie in GesellsehaA von Resten des R hinoceros tichorhinua
und Boa urus besser erhalten; gegen die Mündung der J^ihirisehen
Flusse hin nimmt ihre Menge und Erhaltungs • Grad immer mehr zu, bin
man endlich noch die vollständigen Thiere im Eis der Kiiate findet (wenn
Pallas bei TimakuikM Mammont- und Hai- Reste beiaammcn anfuhrt,, ao
mag ihr Zusammen vorkommen mehr geographisch ala geologiaoh jricbtig
aeyn, da er nicht an Ort und Stelle gewesen ist und die Hai*Zabne vrobi
aua etwas älteren Schichten stammen möchten). M. %vJII nicht mit Cuvivn
annehmen, dass jene Thiere durch einen plötzlichen Klima - Wechsel an
Grunde gegangen , .sondern ist mit Lvsu. und v. Hvaibolot der Ansieht,
dass dieselben durch dicke Haut- nnd Haar - Bekleidung geaehölsl in der
Nähe Ihrer jetzigen Grabstätten und in deren jetzigem Klima gelebt haben %
wie einst in England Löwen, Tiger, Hyänen, Fluss-Pferd [!J, Naaborn»
Aner und Mammont beisammen etisirten zu einer Zeit , wo die Mollusken*
Arten schon die heutigen waren, daher ein grosser Klima- Wechsel seitdem
nicht stattgefunden haben kann. Die Emporhebung jener ausgedehnten
Länder-Strecken SihirienM über den WasNcr- Spiegel durfte wohl genügend
die Kälte des Klimas vermehrt haben, um die Manimonts ihrer Gesellschaft
zu zerstören« Was die Nahrung belrifit, 80 setzte die Schmelz-reichere
Znsammenaetzung der Backenzähne das Mammont mehr als den Asiati-
acbeu und Afrikanischen Elephanten in den Stand, aich von härteren
* Die Leiche des Ffinten MEXinorr , welche vor 100 Jahren in Sibiritn beerdigt
und dureh ZaAill kinlieli wieder anigegmben wotden , war noch vollkAaiaea erhalten
Vit Baut und SelMvt^art, Uom In Fdge d« Jetiigea Kllane der Gegend.
«ad trodkoerea BlftHtrn aad Zweig» su nifcfen, wie eia »SfdUdiei Linkt
mit Kiefbr-, Birken- nnd Fleohten-Vefetation sie etwa eleu IddieclieB Jmiglegi
gegenüber vor >ener Emporhebnng darbieten konnte (Owm Brit. foes«
mammal. 261 S,). Inmerbtn aber wird man annebmen miitien, data da^
KUma vor dieaer Hebung etwaa wärmer gewesen und daai eine Menge
von Resten deu Mammonta van seinem Mberen Wobnorte aus bis weit
ins beutige Eismeer (70^ N. Br.) hinab getrieben werden aey. Nimmt maia
hinan , dass diese Thiere einst in Heerden au Tausenden jedeamal im
Winter sich nach Seiden coriickzogen, im heissen Sommer aber iSngs der.
FJässe so weit nordwärts " wanderten, bis sie deren Mindung erreichten
und die See*Ktiste ihnen Grenzen setzte, dsss endlich der Ausbruch höber
gelegener See'n , die Anschwellungen der Ströme u. s. w. sie dort Übo^
rasehten und ihre Leichen in das Meer hinaustrieben oder in Sand und
Schlamm verschütteten^ so wird die Verbreitung ihrer Reste wenig Beüem^
dendes mehr haben. Oa auf weile Strecken hin die paläozoischen Gesteine
nicht von neueren Bildungen bedeckt sind , so müssen jene auch schon
von der paläozoischen Zeit %u trocken gelegen seyn und ihre FJässe von
drn Höhen des Vrafs und des Aliaft herab in derselben Richtung nordwärts,
gesendet haben wie heut zu Tage, wenn gleich diese troakene Land nicht
eben »o weit nach Norden gereicht haben kann. Die Emporbebung dea,
gaozeii damals noch unter dem Meere gelegenen Tbeiles von Sibirien in
Verbindung mit dem höheren Austetgen des ürait könnte wohl auch ge«
nugt haben « den ganzen westlichen Kontinent so weit abzukfiblen , daaa
hiedurch der Untergang deraelben Art auch in difsen Gegenden beding^
werden musste'^'^.
Die weite Verbreitung des Mammonts über Sibirim^ und EMfPpti ist
bemerkenawerth« In den weiten sumpfigen Ebenen SUirifiM , wekcbe s^
seiner Ernährung geeignet gewesen, hat es auch in grdsater Anzahl existirt>.
in Burapa nehmen seine Reste sehr an Menge ab; in Bn^hnd könnea
nur wenige FInas - Mündungen dev Bedürfnissen dea Thierea zugesagt
haben, daher dort auch seine Reste so selten und fast immer mit.See-;
tbier-Resten gemengt sind» Russland hat mit Amerika daa Mammont
und den Mastodon gemein, mit England den Elephaa primigen.iua:
(^Mammont], Rhinoceros tichorhinus, Trogontherium, Biber,t
Bären, Elenn; Merycotherium und Elasmotherinm aber sind,
ihm eigenthümlich gewesen und auch in ietziger S|}höpfung ist daa letzte
Thier nicht vertreten. Das Vorkommen von Lopfaiodon Sibiriens in.
einer „Kalk-Formation*^ Orenkurgs ist zweifelhaft, miocän oder eooän, alaa
jedenfalls älter als das der vorigen und dem des Lopbiodon-Gescblechtea
in Europa entsprechend. Die Gebirgsarten, welche die Mammont-Reste in
SiHrien enthalten, sind denen in Europa ähnlich und oft hoch über den
* Vgl. Jahrb. 184^, 71 ff. Ba.
*« Doch beftiUt Europa Jetzt nach da« mildeste Klima , welche« irgend ein grflsaertr
Landstrich In beide« Hemisphären unter gleicher Parallele hat , so das« es xwcifeUitft
werden mnss, ob ss Je wärmer gewesen seyn luinn. Ba.
]Mngen Flfltsoi gelagrert. Von seioeii Zei^genoisen ki mir der .
Vis auf miMr« Zeit am lieben geblieben , wenn anders die Art die nim»
liehe ist» was Owen demn&chst durch Vergleicbnng eines ans dem BmU--
wünkmer Forste erhaltenen Slielettes n&her nntersnchen wird« Sollte die
Art wirklieh identisch seyn , so Hesse sieh deren ausnahmsweise Erhal-
tung vielleicbt tbeils durch eine natürliche grössere Danerhaftigfceil derselben
•rklftren, theils aber auch aus der Lage des genannten Forstes in Liikfmem
am Rande der afidlichen granitischen Hochsteppe, welche keiner Über-
•ehwemmung mehr ausgesetzt gewesen ist und daher das Leben diesen
Thiers su sdbülzen vermochte^. Überhaupt wurden weite Striche Rus9immd9
and Stltrien# vor der pal&ozoisohen Zeit in gleicher Weise geeignet ge-
wesen seyn, dort vorhandene Landthier • Arten fortwahrend über den
Fluthen zu erhalten und so ihre Existenz zu sichern, sofern sie nur von
Flnthen allein bedroht gewesen wftren.
G. Fibdcbr: ein Erz-Gang, welcher Kalk-Schlotten durch-
setzt (PocannD. Aanal. 1846, LXVll, 4)8 ff.). Bei einer in jfingtter
Zeit unternommenen Bereisung der wichtigsten Gruben-Reviere des Gross*
herzogthums Tosümiic besuchte der yf# auch einen Theii der alten Lipnria
Aprnna^ das mittelalterliche Ck^mutio dt Pieirä SmUa , den ject gleichbe-
nannten Distrikt. In der südlichsten HXIfte desselben zieht sieh das Väi M
CMitiloy früher OkmU tMP Anfhim genannt, anfangs östlich der LweeAerisdbeit
6rtime hin, steigt aber sodann nördlich in^s höhere Gebirge FürmoechU auf,
wo es beginnt An den Abhingen dieses Thaies wurde zur Römer-Zeit und
spiter im Mittelalter ein damals lohnender Bergbau auf Silber, Kupfer und
Eisen betrieben. Nur der geognos tisch merkwnrdig»te Punkt ist Gegen-
itand dieser Beschreibung. Das beim Eingang etwas geöffteete Thal wird
unfern des Pfarr-Dorfs, wo eine deutsche Bergbau-Gesellsehaft auf Silber-
Mtigen Bleiglanz arbeiten ISsst, welcher in einer Erz-führenden Schicht des,
im Grossen Wellen - förmig gebogenen Glimmersdiitfers einbricht, zur
Schlucht, die bald allmAhlich bald steiler ansteigt. Den Hintergrand nimmt
asebgraneri splitteriger, schwach krystallinisch - kömiger Kalk ein; man
nennt ihn |hier Boriifti» Bestmrdo^ weil er kein Marmor, aber auch kein
Alberese (weissgrauer dichter Kalkstein) ist. In diesem Kalkstein setzen
eine Menge von N. nach S. streichender , fast senkrecliter, selten gegen W.
meist in 0. geneigter, ziemlich paralleler, von einem bis mehre Centimeter
starker Ginge Aber die hier steil aufsteigende Schlucht des Cmnmle iM
Angina, Zwischen ihnen setzt aber auch ein etwas mächtigerer Gang
Aber dieselbe. Schon die Alten hatten ihn angehauen, aber nicht iwiter
bearbeitet. Er ist Hauptgegenstand dieser MiCtfaeilung. Die jetzige
wenig bedeutende Grube heisst GugHeimo. Neben dem Bette des kleinen
Baches ist ein Stollen nadi ienem Gange getrieben und alsbald eine ge-
Bekanntllch Ist der Anerochs anch Im KtMka9U9 gefonden worden. Ba.
Ml
rinnigeKaUi-ScIiloite» die m^e Lachter htnik nod eia Paar Laahter brtH
und laiig) angefahren worden. Längs darcb diese Schlotte «treieht der
Gang bor. ll»49 £Utt fast senkreeht, schwach in 0. geneigt, und ist bis
14 Centim. mächtig. Er ist vom untern Theile dieser Schlotte ans gegen
S. einige Lacbter weit unter das Bette des Baches versetzt , wo er sich
in swei schmälere Trume theilt. Gegen Norden ist er ebenfalls in
seinem Streichen in der Stollen-Sohle verfolgt, aber in geringer Entfernung
verdruckt ; man hat daher einige Lachter weit nördlich von der ersten
grossen Schlotte über sich gebrochen v nm ihn auf* und rurk-wärts nach
derselben hin abzubauen, weil er hier, wie gesagt, mächtiger ist als
SU beiden Seiten. Man hieb ein Paar Lachter oberhalb wieder eine
grosse Schotte an, welche wenige Lachter hoher zu Tag aussetst und
von der untern, erst erwähnten nicht weit entfernt ist. Der Gang
setate, wie eine Scheidewand, längs durch sie. Die Schlotte
war au beiden Seiten mit Erde erfüllt, welche die Tage- Wasser eingeführt
hatten; es fanden sich in derselben (wie versichert wurde) ein Menschen*
Schädel und die dazu gehörigen Knochen ; sie sind aber längst über die
Halde gestürzt und vom Bache weggespült worden. Als man die Erde
aufigefüllt , wurde der frei durchsetzende Gang mit Fäusteln , wie eine
dünne Mauer, leicht hereiogetriebcn. Es setzt dieser Gang mithin durch
zwei längliche , senkrecht heraufgezogene Kalk • Schlotten ohne Unter-
brechung gleichförmig durch und hat dabei in Streichen und Fallen, in
der Mächtigkeit und Erz-Führung keine Änderung erlitten. Haupt-Gangart
ist weiser Baryt-Spath, in welchem häufig farbloser durchsichtiger und viol-
blauer Flosü-Spath eingewachsen ist ; zwischen den Theilungs- Flächen des
ersten Minerals drang oft kohlensaures Kupfer ein, was grün durch-
schimmert oder dasselbe auch] grün färbt. Zuweilen sind anch eckige
Stückchen gelblichen Kalksteins mit der Gang- Masse verwachsen (das
äussere Gestein der Schlotte, wovon sogleich die Rede seyn wird).
Selten finden sich in ihr Bergkrystalle gewöhnlicher Form. Einer, l'/,
Centimeter Inng , ist von Baryt und Flussspath, sowie von Fahlerz um-
geben-, ein Paar andere nur zwei Millimeter lang, gut ausgebildet, sind
ganz von Fahlerz umschlossen. Auch körniger Quarz kommt hin und
wieder in der Gang-Masse vor. Die Erz -Führung dieses Ganges besteht
in tetraedrischem, antimonialischem Fahlerz (Schwarzerz) in grösseren und
kleineren Parthie'n theils eingesprengt und theils krystallisirt Es unter-
scheidet sich dieses Erz von dem antimonialischen Fahlerze (Schwarzerze)
sowohl oryktogn optisch als in seinem Löthrohr- Verhalten durch nichts Erheb-
liches, nur dass es, mit Soda gemengt und in einer unten zugeschmolzenen
Glas -Röhre erhitzt unter Zivchen Quecksilber- Dämpfe entwickelt. Härte
= 3,5 ; spez. Schwere = 4,P4. Da bisher nur das früher von Kuiproth
analysirte Quecksilber • haltige Fahlerz von PttraUch in Vn$üm bekannt
war — welches das nämliche seyn dürAe, das Schbwhaubh in FreUerg von
Koiierbaeky bei Iglo in Vn§am^ durch Chlorgas zerlegte — , so unterwarf
KansTBN das TotJramVdke Fablerz einer Analyse (gleichfalls durch Chlor*
gas). Die Ergebnisse waren :
Köüerbaek AtuU
iPoraiteh? (TotkMuO,
In Ungarn'),
Antimon . 18,48 . . 27,47
Arsenik .... 3,98 . . —
Zink - 6,14
Eisen 4,90 . . 1>93
Quecksilber . . 7,52 . . 2,70
Kupfer .... 35.90 . . 35,90
Silber .... Spur . . 0,33
Blei Spur . . -
Schwefel . . . 23,34 . . 23,40
Bergart und Verlust 2,73 . . 2,13
Ausser (lieseiu Falilerz kommt, aber selten, eine Spur von Kupfer- und
Eisen-Kies im fraglichen Gange vor: Malachit und Kupferlasur sind häufig
in der Gang-Masse verbreitet, meist färbend, als Blättchen, seltener in kleinen
derben oder krystallinischen Partie'n. — Das Gebirgs- Gestein, worin der
Gang aufsetzt, ist, wie gesogt, lichtegrauer, splitteriger, etwas krystalliiii-
scher Kalk. Die Wände der in demselben befindlichen Schlotten , die wie
vom Wasser ausgewaschen erscheinen , bestehen an ihrer Aussenseite
aus bloss unrein gelbem krystallinisch - kornigem Kalk. Diese ansere
Veränderung des Gesteines setzt nicht tief in dasselbe, wo sich sodann
wieder jener graue Kalk fnidet, in dem oft kleine Eisenkies -Krystalle, zu-
weilen auch Quarz und violblauer FlusssjMtli eingewachsen sind. — —
Wie geschah es, dass dieser Qang solche nicht mit fe.ster Masse ausgefTillte
Käuntc in mehr als einigen Quadrat • Lachter Flächen • Ausdehnung längs
durchsetzte? Nach dem Verf. ist die einfachste Erklärung folgende: aus
der noch weichen Kalk-Masse sonderten sich die krystallinischen Bestand-
theile aus und bildeten den aus sehr krystrallisirbaren Substanzen be-
stehenden Gang, und dieser setzte sodann, wie eine Krystall-Platte, unge-
stört durch die damals mit Flüssigkeit erfüllten Räume ; das Gebirge wurde
gehoben, die Schlotten leerten sich, der Gang streicht einer Scheidewand
gleich durch dieselbe. Nimmt man aber an, es sey eine Spalte gewesen,
und durch unterirdische Dämpfe ausgefüllt worden , so musste sich , bei'
heftiger Dampf-Entwickelung, schnell in der durch die Spalte vorgezeichueten
Richtung, in welcher die Dämpfe aufzusteigen genöthigt waren, eine kry-
stallinische Platte durch die in der Schlotte befindliche Flüssigkeit gebildet
haben und so der Gang entstanden seyn, trota^ des ihn umgebenden, nur
mit Flüssigkeit erfüllten Raumes. Oder wirkten vielleicht die Dämpfe
vorzugsweise an einigen Stellen zur Bildung der Schlotten durch Auflösung
des kohlensauren Kalkes. — Ob 'dieser Gang, ausser den erwähnten,
noch mehr Schlotten durchsetzt? dürfte nicht weiter ermittelt werden, da
er nicht nur selbst bei seiner grossten Mächtigkeit uubauwürdig istj
ttondern es noch mehr an beiden Seiten wird.
A. PoifaLi ftinig^e geologisehft Phinattene im #fviii#*TkAi
«nfern Smmrhmig (Buil. 9&0I. k^ Ili^ 40 efc). Axi» FWmib-sM koinmtBi
8tc%t man das sieil« fVo«iterfi-6ehBii{(^e hinab und erreicht, naehdem eioin^a
Streifen von Mosch ellcailc and von Buntem Sandstein Überschriften worden^
den FflyeMM^sndstein und die Allnvionen der S4Mr, Unfern des Dorfes DiUnf
auf dem entg^efpensetzten Ufer der Brems und zwölf Kilometer aufwftrt»
ist ein sehr kleines Plateau mit alten Altavionen bedeckt. Es bestehen
letste snmal ans fanstf^ossen Roltstilcken die, was Aofmerksamkeit verdient^
beinahe alle von Felsartpn abstammen, welche heutigen Tag«8 am Ufer-
des Fiuflscbens anstehen, von Serpentin, Porphyr, Kohlen-Sandstein, von
Qnars aus Kongplomeraten des Kohlen-Oebildes, von verqnansten Hols-Theilen
a> s« w. £8 seigpen sich dieselben sehr verftchioden von den Allnvienetf
der SämVi die ans Triunmem der T^^eien - Geschiebe bestehen. Hin und
wieder sieht man über und unter den Rollsteinen einen rothen Äusserst
Lockeren Sand, welcher durch Sfrdnuing;en von der Oberfläche des Fo^M9f*«
Sandsteines hinwep^g^efubrt worden seyn durfte. Ks haben diese Alln«*
viooen nur vier bis fünf Meter Nachtigrkett. Zwischen den Dfirfern
NsUack und BMaek fänf^t der Kohlen- Sandstein sn aus den Alluvionen
der Ebene hervorzutreten und steigt jenseits des zuletzt g^enannten Orte«
weit über den Fo^sJ»»- Sandstein empor, dessen Sehichten ihm angelebni
sind. Auf der rechten Thal-Seite erhebt sich der Liedermund, eine Por-«
phyr-Masse, deren östliches Gehäuge besonders steil und mfihsam zu er*
klimmen ist und welche auf ihrem Gipfel in ein 500-000 Meter breites
Piateau ausgeht. Gegen NO. befindet sieh der Porphyr in Beröhrnng
mit dem Strinkohlen- Gebilde. Der Voye#eN-Sandstein , welcher am wei^t'»
Hoben Fusse des IJädermunde* getroffen wird, scheint durch die Porphyr*
Eruption keine Störungen erlitten zu haben. ^ Bei Aussen bin wird da«^
Thal pldtfelich bedeutend enger, jähe Höhen fassen dasselbe ein, und an^
der rechten Seite ersclieiivt ein Porphyr sehr uhnKth jenem des LieJter*'
mundet. Weiter gegen NO., in der Entfernung, eines Kitometers, bat ein.
Basalt-artiges Gestein das Kohlen -(Gebilde durchbrochen.
NoBGoisnATH sprach (in der Sitzung der Niederrbeiniscben Gesallsohaft
fiSr Natur* und Heil-Kunde zu ßenu am 6. Mai 184f) über die Braun-
kohlen auf der Hardi bei PÜtadun. Diese Braunkohle ändere, bei*
läufig zu einem Drittel der ganzen Förderung, an der Atmosphäre ihre
ursprüngliche Natur in einer sehr merkwürdigen und auffallenden Weise.
Aus gewöhnlichem bituminösem Holze wird beim Austrocknen die aller**
sdiönste Peclikohle mit vollkommen muscfaeligem Bruche und dem ganz
obarakteristischen Fett*GlanEe. Es kann diese Erscheinung nur in einer
wesentlichen chemischen Veränderung der Kohle an disr Luft ihren Grund-,
haben. Sie ist um so merkwördiger , als sie in andern entfernteren
Tbeileu deriielben Lsgerstitte früher niemals beobaehlet worden ist und
aiieb ii» andern Lokalitäten, z. B. am MUiemier in Ueessn^ wo Peobkoiilt'
l^oDotft wird» diese sehe« v8tl% aiu^eliildet i« der Erde lagert md
ihre Eigeneeheftea daher achon gleich bei der Oewiaoimg beeilst. Da«
bitaoiiiiöee Hole von der Hmrity welehea erat beim EiatreokMo s«r
Pecfaiioble «mgewaodelt wird, unteracheidet rieb im neeb feoehteii Zuataade
ia keiaer Wetae von Jedem aodem gewSholidieB bitomiaftaea Holae, welehea
dieaer Umwaadluag an der Laft nicht nnterworfea ist N. machte xagleicb
aaf die greaae tecfaniaebe WiehtigiLeit der vortrefflichen Hmrdter Pecbicohie
anfmerkaam and hielt aomit den Fond nicht bloa wiaaenacbaftlich, aondera
aoeh von der indnstrieHen Seite von Bedentang.
An die aeaVortrag reihte G. Bibchop einige Mittbeilnngen Ciber die Reanitate
aeiner cbemiaehen Unferauchungen anr Erforechung der Ursache dieaer
Umwandlung der Braankohle in Pechkohle. Stficke Jener Kohle , welche
in der Grube von dem FlÖtae abgeschlagen und sogleich in Flaschen ein*
geschlosaen wurden, unter derLuft-Pnmpe mitteUt Schwefelsäure geiroeknety
wandelten sich achon nach einigen Tagen merklich in Pechkohle um,
wihrend andere Stücke , die von Jenen abgebrochen waren , in der Lall
eben ao lange liegend auch nicht eine Spur einer aolchen Umwandlung ,
aeigten. Als Stucke Jener in der Grabe gesammelten Braunkohle in einer
verkorkten Boateille 8 Tage lang liegen blieben, aeigte aich eine bedeutende
Termindernug der darin eingeachloaaen gewesenen atmoaphftriachen Luft.
Die Kohlen hatten 11 Proaent Saneratoffgas , mithin etwaa mehr ala die
HMfle deaaelben in der atmoaphirischen Luft abaorbirt, ohne Jedoch
Kohlensiure gebildet au haben. Dieae Kohlen hatten sich, da aie in der
eingeschlossenen Luft nicht austrocknen konnten, nicht im Blindesten ver-
ftttdert. Aus diesen Versuchen ergibt sich, dasa die Umwandlung in Pech-
kohle weaentlicb von der Anatrocknong abh&ngig iat. In denjenigen Brami>
kohlen, welche aich in trockener Lofl in Pechkohle umwandeln, and wo-
bei mit der Auatroeknung eine Saneratoff- Absorption verbanden ist, mdgen
beide Wirkungen augleich die Umwandlung herbeifihren. Dafür apricht
auch, dass eluige Stiicke Braunkohle, welche in einem gebeitaten Zimmer
1 1 Tage lagen, eine viel voliatindigere Umwandlung in Pechkohle aeigte«
ala Jene unter die Luftpumpe gebrachten Stucke. Da die in der Grube in
dem FIdtze eingeschlossenen Braunkohlen wegen ihrer Bedeckung mit
einem Thon«Lager, welches den Zutritt der Luft verhindert, nicht aus-
trocknen können, so kann dort keine Umwandlung in Pechkolde Statt linden,
aendern erst dann, wenn die Braunkohlen au Tage kommen. £a scheint
daher, daaa die in manchen Braunkohlen-Flotzen vorkommenden Pechkohlen
nnter Umstünden sich befunden haben, welche ihre Austrocknnng in den
Plötzen möglich machten. Ds in Braunkohlen-Flötaen, welche von Baaallen
durchbrochen wurden, Pechkohlen gefunden werden, so ist wohl denkbar,
daaa die dadurch bewirkte Zerklüftung oder Verwerfung der Flötae den
Zotritt der Luft und mithin eine Auatroeknung veranlasst habe, woran
auch die bia zu weiter Erstreckung reichende Hitze des Basaltea Antbeit
genommen haben kann. Die Absorption dea Sauerstoffes durch die Braun-
kohlen erklürt endlich auch die sogenannten Stick wetter in Braunkohlen-
Chrnbea. Dieae Koblea können wahracbeinJich lange Zeit fort der Gruben-
Loft Sanemteff enlsteheo, and dieser Veriost wird liUbar werde«, went
e« an gutem Wetter-Znge fehlt. Unter soidien UmsÜnden kann, wie in
dem an^ffibrten Vermache, die H4lfle de« SaventoiFea der Graben*Lafik
•beerbirt werden, wodurch sie nnatbembar wird. Ave der in Re^de
stehenden Brannkohle konnte nieht der geringste Kochsais • Gebalt ausge-
laugt werden, was doch zu erwarten gewesen wäre, .wenn der Absats
ond die Bildung der Braunkohlen unter dem Meere Statt gefunden haben
sollte.
Kobbrnatsch: das £ra- und Steinkohlen-Gebirge im
(MetrHeh. Blltter ftSr lit, 1S48, 561 C). Der mäehtige Gebirgs-Zog^
welcher das Flachland ünyartu von den Niederungen der WmUwkei trennt
und in seinem Schoose so viele Mineral-Sdiltse birgt, erhebt sieb in der
Ebene der 7e««t und erreicht bei Frmmderf unweit iietchitm seine
grdsste HSbe mit 4,600 Fnss über dem Meere; er erstreckt sich sfidwIHs
bis an die J^oncv und steht mit dem Gebirgs«Stocke SerHems im engsten
Verbände. Kalk und GHuHnerschiefer oder Gneiss bilden die Han|^aMlss•.
Nach O. hat durch eine Reibe von Vorhfigeln Zusammenhang mit den
SMnMtjfitekm iUfS» Statt, während gegen W. ein schroffer Atwtnrs de«
Rfisten-Sanm eines grossen tertiären Meeres beseicfanet Zahlreiche Gebii^ai^
Bäche durehbreehen die Ketten dieses von N. nach S. streichenden Ge^
birgs-Systemes; sie bilden enge tiefe Sehlachten, worunter der Pass der
li€rm oberhalb SsmIbs, welcher das ganxe System der Quere nach durch-
bricht , der bemerkenswertheste ist Schreitet man dem Laufe der Nerm
entgegen, so gelangt man in ein weites flaches Thal , die Aimmiehy das
sich leicht als Boden eines nrweltlichen Binnenaee's erkennen läset, des«
sen Abfluss wahrseh einlich vulkanische Spaltitn*Bildttngen durch den er-
wähnten Pass bedingt haben. Der westliche Theil dieses Gebirges ist
durch seinen Steinkohlen-Reiebthnm der Schauplatz bergmännischer Tbätig-
kelt geworden, wovon Sieieriorf der Mittelpunkt ist. Die hohe Lagt
Si€ierdorf9i inmitten sumpfiger Hochwälder, erseugt ein feuchtes rauhes
Klima von beitäoiig 7^ C. mittler Jahres -Temperatur , das mit dem von
Ilre#l0ti verglichen werden konnte, ^äre nicht der Vegetations-Charaktor
ganz eigen thämiich; denn viele Formen sind rein asiatisch, wio in den
Thälem, während man auf Gipfeln und Abhängen nordische Formen findet.
— Die Quellen enthalten viele Kohlensäure , besitsen' auch eine erhöhte
Temperatur , können jedoch nicht als Thermen betrachtet werden. — > Da
die Erhebung des Bmuaer Ctebirgs-Stockes gegen das Ende der Kreide*
Periode erfolgte, so bildete derselbe in der Tertiär -Zeit ein von Vier*
ffissern bewohntes üppiges Insel-Land« wie es die vegetabilischen Reste in
der Almut$^ und die Knochen von Land-Thieren in den noch nicht näher
untersuchten zahlreichen Höhlen beweisen. Von ehemaligen Gletschern
und Wander-Blöcken keine Spur; fiberhanpt scheinen seit der erstmHebnng
wenig Änderungen stattgefunden zn haben und alle Spalten-Thäier, ausaer
dem Dorchbruche der Nwa, in jener Periode gebildet worden sa aeyn»«^
«M
S)i9 KoUe« • Formation voa Siäierdorf tritt in mehren von N. mch SL
•treiehenden zusammenicebdrii^en ParalleNZu|*en aof, deren FIdts« alle g\ti*
eben Altera und meist durch be#beigeschweiimte« Treib>lIolz orweltlieher
Koniferen -Wald er (gebildet wurden. Der Grand des Beckens, in dem die
•Ablagerung erfolgte, setst eine Rribe metamor|ihiseher Felsarteo xosam-
men, meist Glimmerschiefer mit Übergingen in Thonschiefer oder Gneias ;
bin und wieder tritt auch Granit auf. Diesem Gestein ist stellenweiae
grauer feinkörniger Sandstein mit lithologiscbem Charakter der Granwncke
aufgelagert; sodann folgt ein Glimmer-reicher, durch Eisen-Gehalt stark
rothgefilrbter Sandstein. Das Alter beider Sandsteine lasst sich bei*m
Jlaiigel fossiler Reste niäht näher bestimmen. Auf dem rotben Sandstein
Kpht das Kohlon*Gebilde , dessen ganze Attchtigkeit bei 80« F. beiragen
durfte. Es wird von einem dem untern und mittlen Oolith und deus
'ifcocomien angehörigen Kalk überlagert. Die untersten Schiebten enthalt
4en Cephalopoden und Bivalven flbereinstimmend mit jenen des braunen
Jura'a von' H'tcNiem^cr^. In den mittlen Schiebten triA man viele Korallen.
Die |«ngate Büdung ist das Tertifir-Gebirge de« Karaadb->Thalea; aeinn
Fetrefakte aetsen die IdentilSt mit der Formalion dea ÜFtan«* * Becken»
nnaser ZvrcifeL -n Weldien Altera ist nun die Kohlen^Ablngerung ? Unter
MnLiaa mütste sie demLias oder dem Rotben Sandstein od^ derKobten»
4tepi^ selbst angebdren. Wir vermiaatn hier die cratannliehen PAanxen-
Aeste der KoUen>Peri«de ; nur wenige Monokotjrledonen findet man in
^en die! Liegend »f lotse begleitenden Koblensobiefar-Schiebtcn ; dag^^n
tritt in den eigentlichen Kohlen -Flötsen eine Schicht mit Hola*Toxtur auf.
£s sind Diese Goniferen, mutlmittsalfcb dein Geschleebta Voltzia cugebftrig^
nber so sfertrtimmcrt , so verändert , dass ihre Bestimmuttg sehr schwierig
ist Wahrend die erhaüenen Fasern Schilf* und Binsen-artiger Gewächse
der liegend-FUtise auf ui weltliche Sümpfe und aufTorf-Moore hinweisen,
finden wir hier Merkmale grosser ÜberAutbungen , wobei die Koniferen*
Stämme als TreibboJs forlgeacbwenimt abgelagert wurden. Hiemit noch das
Vorkommen der Posidonia keuperiana Volts im obern schieferigen
Thon verbunden , so ergibt sich , dass die Kohlen-Formation dem Bunten
Sandstein angehört. Bri Betracbtnng der Lagerungs^VerikäJiniase kommt
man auf Beautworlnng der Frage: wann die Reihe der Erscbötlerongen
und Hebungen dieses Gebirgs-Körpers aufgebort habe, dahin, daaa dieser
Zeitpunkt in die Kreide-Periode falle; Neocomien ist noch gehoben, eine
eocäne Bildung bei Mehedika nicht mehr. Beachlenswerth ist daa Wellen^
lärmige Auftreten der Schichten, besonders in der wilden Schlucht bet'm
Dorfe Gmriuiie; nur einem gleichseitigen Drucke von swei Seiten her,
einer gleichseitigen insbesondere in lineare parallele Richtung wirkenden
Hebung kann die Erscheinung sugeschrieben werden.
ZttJneaiaR: über die Entwicklung dea Jura't und der Pia»
nor-Scbicbton in der Umgebung von ITrslBsn iHAumfO. Berichte
l^iTi HI, • . • aä. Juni). Wenige Punklü sind gegenwärtig bduuuU, wti
«ttf
g«sebicblete Gcbirf sartcn, die einen karpatbitchcn oder «Ipinen Charakter
tiaben, mit gut erkanDten Formationen zusammenkommen. Zu aolckeu
gebort die Umgebung von Krakau, wo die Jura- und Kreide-Kalke, die
den deutseben vollkommen entsprechen, nur dureh einen schmalen Zug
der lerti&ren Salz-Gebirge vom Karpatben-Sandsteine getrennt werden.
Ala Gegenstände dieser Mittbeiiung will Z. die ersten beschreiben, um
au beweisen, wie unendlich verschieden sie von den letzten sind.
Die Glieder der Jura-Formation enthalten in den feinsten Kennzeichfn
Reiche Kalksteine wie die Sck$oäbi$ehe Alp , sowohl in ihrem mioe-
jralogiscben und paliontologisehen Charakter, wie auch in der Lttge*
mngy-Folge der einzeliieu Glieder. Sie repräseotircQ in oberen und
•mittlen iibtheUungen den weissen und braunen Jura. Lias kommt nirgends
vor in Poien wie in Husskmd und wahrscheinlich im ganzen Osten von
ßurapa, — Die weissen Jura-Kalke an den Ufern der Weichsel f die bei
Mr^kau ihre südliche Grenze erreichen, sind vollkommen ahnlich gleichen
Kalksteinen der Sekwäkie^n Alp, so wie auch die andern Lagen und
4ie eingeseblosaenen Petrefakte. Kein Zweifel kann obwalten , dass daa-
selbe Meer, welches gleiche Kalksteine in Würilemberf vn jetzigen Fusae
dar J^fien absetzte^ sich kontlauiiiicb bis nach KrakttU oder bis zum nörd-
Jiaben Abhang der ÜMrpmlkem fortzog.
Der Jura-Kalk an den Ufern der Weiektel besteht aus folgenden vier
jGliedern: weisses Kalkstein oder Coral-ragi weisaer Mergel ,mit Kalk»
atrin-Lagern, brauner körniger Kalkstein und brauner Sandstein« Die
zwei ersten Glieder geboren der obern Abtbciluog, die zwei andern der
mittlen '^.
Die Physiognomie der Umgebung von Kraküu bedingt wesentlich der
weisse derbe Kalkstein, welcher mächtige Felsen bildet und viele Knollen voQ
Feuerslein enthält. ]\ur an der südlichen Grenze zeigen sich darin unter-
geordnete Lager von beilgrauem zuckerkörnigem Dolomit in dem Berge
fFinmisw bei SUcoiniki und bei Sstainkorek unfern Tynien, Wie der Kalk-
stein, eben so ist der Dolomit ganz ähnlich dem von Ureck in der rauhem
Alp und dem Fräukisehen, Beide Gesteine sind in mächtige Schichten
abgesondert und liegen horizontal oder etwas gegen SO. geneigt. Diesen
Kalkstein charakterisiren manchfaltige Schwälnme, wie auch viele Animo-
niten aus der Familie der Planulaten, die den Württemiergisehen genau
entsprechen und parallelisirt werden mit dem Englieehen Coralrag. Fol-
geode Spezies sind allgemeiner verbreitet und bezeichnend für dieses
Glied: Scyphia clatbrata, intermedia, articulata, augulosa,
cylindrica, striata; Cnemidium striato-punctatum ; Mauon
marginatoroj Cidarites corouatus, uobilis; Apiocrinitef
rotundatus: Terebratula trilobata, subsimilis, loricata,
senticoaa, pectunculoides, biplicata; Pecten aubspinosus;
Ammonites biplex, polygyratua, annularia, canaliculatufi
«Iter&an.a. In den Feuersteinen ßind Ehrbhbbag Infusorien; Sfldania
priaca.
'■' «nuämTAstUr ite MbMMligle. M. »III. . r
OOft
I) Weisser Merg:el mit Kalkstein-La^rn. Wo d{e Hebung^ea bedeütMK
der sind, erscheint unter dem Coralrag in g^IeiebfSrmigrer Lsgemng dmses
Glied; bei Sankm^ am Berg^ Panellikm bei Kemenf^wiee , in fiftfinirMM,
bei Pieskown Skäktti bei Ofkue% kann man diese Auflag^erung^ gut beob-
achten. Die Auflagerung, sowohl die weiasen, selten hellgrauen Kalk-
mergeUSchiefer, wie auch die gelblichweisscn Kalksteine enthalten weder
Feuersteine, noch Schwflmme und entitpreehen vorsfiglicb schön g^leiehen
Gliedern der 8chitHi9eken Alp^ die Graf MAiiBBrsLOM mit Oxford-Schicii-
ten parallelisirt und L. v. Bock als ein unteres Glird des Coralrag be-
trachtet. Die Planolaten sind hier vorzaglich entwickelt, Afters in unend-
licher Anzahl versammelt; Terebrateln sind ebenfalls heseidmattd, Zwei»
schaler sind ziemlich selten. Folgende Spezies charakterisiren dieses Glied:
Ammonttes biplex, polyp locus, polygyratus, flexuosus; Ter»-
bratula laconosa, tetraedra , biplicata, nucleata. Ea feblea
hier, wie in ganz Polm^y die Oxford- Thone; braune Kalksteine und Sand«»
steine , die nnmittelbar entwickelt sind , entsprechen den mittlen Glie-
dern dieser Abtfaeilong und zwar dem Great-Ooiith oder Bath*Oolitli, der
wieder in zwei Theile zerflllt.
S) Brauner Kalkstein hat gew5bttllch seine primitive Farbe verloren,
die bUulichgrao war und von Eisenoxydnl herrlHirt, das sich In Ebea-
Oxydhydrat verinderte und die gelbe oder braune Fart»e erhielt Der
Kalkstein ist feinkSmig, öfters mit vielen Drusen von weissem Kalkspath
ausgeftlllt; in den unlern Sefatcbten mengt sich Sand mehr oder weni-
ger ein und macht unmerklich einen Cbergang; in den braunen Sandstein.
Dieser Kalkstein bildet dicke Schichten, die parallel sind mit den beiden
oberen Gliedern. Ausgezeichnet reich ist diess Glied an vortrelFKdi schön
erhaltenen Versteinerungen; Brachiopoden und Acefalen herrsehen vor,
Öfters mit silizirten Schalen. Ammontten sind viel seltner, Korallen nur
vereinzelt Folgende Spezies bezeichnen dieses Glied: Ammonite«
Mnrchisonae, Herweyi, hecticos, discns mit stark getfaeiHen
Loben; Astarte modiolaris; Trigonia eostata; Pholadomya
Morcbisoni; Lima doplicata, proboscidea; Spondylus ve<^
latus; Pecten fibrosus, lens; Terebratula concinno, varians,.
inconstans, perovalis, globata.
3) Branner Sandstein erscheint stets als nnteres Glied des Jura ; seine
oberen Schichten sind zusammengesetzt aus feinkörnigem , festem Sand-
stein , die unteren sber aus losem gelben Sande , den man leicht mit
Flugsand verwechseln könnte, wenn die Lagerungs - Verhältnisse seine
bestimmte Stellung nicht anzeigten. Weder thierische noch Pflanzen*
t^berreste sind darin eingeschlossen , ausser einigen unbestimmbaren
Abdrficken in den obem Schichten.
Obgleich die 4 Glieder des Jura gleichförmig und in horizontalen
Schichten gelagert sind , so unterliegt es keinem Zweifel , dass sie ihre
firtüiere Lage verloren haben und in viele Becken getrennt sind. Was HSr
ein plutoniscbes Gestein sie beranfgetrieben hat, kann nicht bestinmrt
werden, da die onteren Gliador aal vcvichiede»Hi Focaatioaen mhen;
M9
bei Shmkm auf SdiiefeHbon der alten Koblen - Fonnatioii , bei Oikuim auf
Muscbelkalk-Dolomit, bei ZaiMS auf quarzlosen Porpbyr oder Helapbyr.
An der sfidlicben Grenze des Jora's bedeckt diese Formatioa kein
jfini^eres Glied; erst 10 Meilen nördlich bei MulogoMmw und KoryMem
erscheinen Oolithe, welche den Portland- Kalken wohl entsprechen nnd
ehamkterisirt sind dnrch Exogyra virgola nnd den Mangel an Cephm»
lopoden. Unmittelbar anf dem Coralrag mben hier die Plftner-Schlchten,
die ganz ihnlich entwickelt sind , wie in B9kmm oder SüdatM* Etwas
nördlich von Erdnaii anf der Hochebene lassen sich zwei Glieder der
Kreide-Formation nnterscheiden , nfimlich PIfinermergel nnd Plinerkalk;
das zweite serfBllt wieder in zwei Abtheiinngen nnd zwar in PlSnerkalk
mit granem Homstein nnd In eigentlichen PItoerkalk, von denen jeder elM
eigenthfimliche Fanna enthilt.
1) Plflner- Mergel bedeckt unmittelbar den Coralrag In gleichförmiger
Lagerung bei Mimo^Uy Po#yiy«f «wtce ; es ist ein hellgrauer Mergel mit
sehr nndeotlichf n Absonderungen, der weder Schiefemngs- noch Schichtnngs*
Fliehen wahrnehmen lisst, weil das Gestein viele verschiedene und sich
kreulzende Kliitte durchziehen. Mitten in den grauen Mergeln sondern sich
schmale gelbe Tbon-Schichten aus, die andeuten, dass dieser borizontat
liegt. Ausser Schwefelkies enthilt dieses Glied keine fremden beigemeng*
ten Mineralien , aber ausgezeichnet reich ist es an Petrefakten , die dem
üökmUehen Plinermergel nnd zugleich dem englischen Grey «Ihalk mar!
ganz entsprechen. Folgende Spezies sind fiir dieses Glied recht bezeich-
nend: Turbinolia centralis; Asterias qninqueloba; Cida*>
rites vesiculosus; Terebratula ornata; Ostrea Proteus ;
LimaHoperi; Inoeeramus Brongniarti; Belemnites minimns;
Robulina Comptoni; Frondioularia elliptica.
- Unmerklich geht der graue Mergel in den ihn bleckenden Pttner-
kalk über, der hier in zwei Glieder zerflllt , in Plinerkalk mit grauem
Romstein nnd in reinen Plinerkalk.
2> PIftner-Kalk mit granem Homstein Ist eigenthftmlich fHr diese
Gegend: er ist granlichweiss , etwas kieselig, gewöhnlich dfinnsehieferig)
seilen in dickere Schichten abgesondert; Nieren von grauem Homstein
sondern sieh in gewissen Schichten aus und verbinden sich gewöhnlich in
kontin airliche Lagen ; sie werden beiliufig einen Fuss dick. Ausge*
zeichnet hiufig und bezeichnend ffir diese Glieder sind Ananebyten nnd
Micrastern mit piirasitischen Polyparien bedeckt, nnd mit granem kal*
ktgem Homstein ausgefällt; auch finden aich darin schön erhaltene Zwei*
schaler, seltener Ammoniten, Bakniiten nnd einige Schwimme. Folgende
Spezies charakterisiren dieses Glied : Scyphia Decheni, Murchisoni;
Manon Peztza; Turbinolia centralis; Aulopora ramoaa;
Escbarina radiata; Ananchytes ovatus, striatus; Micraster
cor-testudinarium ; Gryphaea vesicularis; Pecten membra>
naceus; Inoeeramus Cuvieri, Brongniarti; Ammonitea per*
amplus; Hamites rotnndns; Bacnlltes aneepa, Belemnitea
mncronatns. Dieses Glied ist nur in einer kleinen StredM Landei
Jahrgnns 1M& 39
610
tekannt, zwisehen Wfßt^eUe nad dem Ufer der WMUH auf eiaea Areal,
das beiläufig 4 Quadratmeiien beträgt, und eracbeinC nur da, wo die
BebuDgeii bedeutender aind.
3) PISner-Kalksteiu ist am genauestea durch unmerkliche Übergänge
mit dem beschriebenen mittlen Gliede verbanden, und es ist unmöglich
swiscben beiden eine scharfe Grenze su ziehen ; auch den paläontologiscfae«
Charakter haben diese beiden Glieder gemeinsehafUicb. Der Pläner-
Kalkstein wird durch Beimengaag von Tbon etwas mergelig, hat ein
Kreide • artiges Ansehen , ist gewöhnlich weiss ; manche Schiebten sind
hellgrau, weiss gefleckt; gewöhnlich ist er abgetbeilt in mächtige Schiebten,
die mit schieferigea abwechseln. Ausser silberweissen Glimmer- Blatten
«ad seltenem Schwefelkies finden sich keine fremden Beimengungen; nie-
mals kommt hier Homstein oder Feuerstein vor. Obgleich dieses Glied
seht entwickelt ist, sind dennoch organische Überreste hier seltener; an
einzelnen Punkten sind sie bedeutend angehäuft; folgende charakterisiren
diese Abtheilang: Ananchjtes ovatus, Gal^rites albogalerua,
Terebratula carnea, Inoceramas planus; Hamites simples.
Rbvss parallelisirt den Plänerkalk, su dem man das mittie Glied oder deo
Pläaerkalk mit grnuem Hornstein zuziehen muss, mit dem Grej ehalk marl
«ad zum Theil mit dem Lower chalk withont Fliats.
So wie die Sehiehtea des Jara liegea auch die der Kreide« Formatioa
horizotttal ; aber beide sind zugleich gehoben und in viele parallele Ruckea
abgesondert. Auf dem südlichen Abhänge der Hochebene, die aicb entlang
der Weiekssl sieht, oberhalb JSrmkUH , sind Pläner-Schiehten sehr zerstört
nad bildea nur einzelne Inseln auf dem Jorakalke, und iemebr sie eiaa
nidliche Lage haben, desto kleiner werden sie ; sie zeigen sich aber anf dem-
selben fast bis zu seiner südlichen Grenze bei P^igorme und SkMmkL
Dieses Zerreissen^ des Pläners in kleine Inseln, ihr Grösserwerden von
Süden gegen Norden beweiset, dass dieses Sediment eine konlianirliche
Decke fiber dem Jura- Kalke bildete und durch Flothen in der tertiären
Periode fortgeschafft wurde. Als sich der LÖss absetzte, mosstcn schon
die Kreide-Trfimmer entfernt gewesen seyn, weil ihre Überreste nicht
darin vorkommen, und man sieht nur Sporen davon auf der Hochebene
bei Smlkowiee und WyMoeiee unweit Minoga, Die Hochebene ist zusammen-
gesetzt aus langen Rucken aus Nord nach West, die der spätesten Zeit
ihre Hebungen verdanken. Öfters findet man die Sohle und die Höhe der
langen Rucken mit Lehm bedeckt, die Abhänge aber aus weissem Pläner;
bei /iMttoiPiee, VelkeryMka siebt nuin dieses Phänomen sehr deutUch. Die
Hebungen mit der Richtung von Ost nach West müssen also nach dem
Absätze des Lehms geschehen seyn«
Die Karpaihen^ Sandsteine sind etwas weiter nach Süden ungemein
mächtig entwickelt. Ihre steil aufgerichteten Schichten gegen Süden ge-
neigt zeigen den Anfang der Karpaikm an. In keinem Verhältnisse
atehen aber diese karpathischen and nicht karpathischen Gebilde unter
einander, ebgleich die ersten einer von den genannten Formationen ange-
liörtBi da sie häofig Belemuiteo, seltener Ammoniten und Pectea enthaltea.
•u
Esc0BR VOR DER LiifTH : An^logitn zwigch^o d«ii jetct StatI
findenden Geröll- Ab Ug^erungen und der Nagelfluh (Verband!,
der Schweitm. Gesellschaft 1846 zu WintertkHr^ S. 41^46.) Der Verf.
sncht darzuthun, dass die Nagelfluh anf gleiche oder sehr ähnliche Weiaa
wie die GerSIl-Bftnke entstanden aey ; er geht dann unter Vorweisung zahl*
reiiher Belegstücke über zur Darstellung der Veränderungen , welche
viele Geschiebe der Nagelfluh seit ihrer Ablagerung an ihrem jetzigea
Fundorte erlitten haben müssen , Veränderungen von denen bis jetzt weder
an den Geschieben neuerer Gerdll-Bänke noch überhaupt anderer Konglo-
merate eine Spur bemerkt worden ist. Von solchen Veränderungen sind
gegenwärtig die drei folgenden Arten bekannt.
a) In wagcreoht liegender Nagelfluh, die seit ihrer I^tstehung keine
Störungen in ihrer Lage ertittipn zu haben scheint ^ finden sich z. B. bei
Oi0r'Ü4t$r und Seknei9inge» einzelne Geschiebe , welche entweder ganz
oder tbeilweise zerquetscht sind, so daas an ihnen Spalten gewöhnlich
sternförmig von einem Punkte auslaufen, an welchem die Spuren einer
Zerquetüchung noch deutlich zu erkennen sind. Diese Erscheinung ist
vielleicht erzeugt durch sehr starken Druck, welchem einzelne etwas hohl
liegende Geschiebe dadurch nusgeaeUt wurden, dasa über ihnen mächtige
Ablagerungen von kleinen und grosaen Stein-Trümmern Statt fanden.
b) In manchen 20—70^ geneigten Nagelfluh -Bänken im Kanton Si. Qallen
and Api^en»eUi aber auch in fast horizontal liegenden des Kantons Zürich
und anderer Gegenden findft man oft die Mehrzahl der Geschiebe jeder
Natur (sowohl Kalki>teine und Sandsteine als weissen Quarz, Gneiss- und
Granit- Abändern ngeu) an einer oder mehren Stellen mehr oder weniger
tief gekerbt, die Kerben gestreift, sehr hänfig Spiegel glänzend, ganz ahn-
lieh den Harnischen der Bergleute. Die Geschiebe sind oft auf manch-
fache Weise zerquetscht, zusammengedruckt und zersplittert. Eschbr wiea
auch Geschiebe vor, welche gangartige Verwerfungen zeigen, ferner einige
Geschiebe, deren zerquetschten Stellen genau auf die Oberfläche des an-
stossenden Geschiebes passten ; an einem derselben schien die aus-
gequetschte Stein-Masse nach vornhin gestossen und dort mit der Stein-
Masse des Geschiebes wieder verbunden worden zu seyn. Sämmtliche
Geschiebe haben an den nicht verletzten Stellen ihre ursprungliche mehr
nnd minder gerundete Gestalt beibehalten , ebenso an den Stellen,
wo sie in andern Geschieben Quetschungen hervorgebracht haben; sehr
häufig haben dieselben an einer Stelle in einem angrenzenden Geschiebe
eine Quetschung bewirkt, au andern deren selbst erlitten durch andere
auf sie einwirkende Geschiebe, lu Beziehung auf Festigkeit und Härte
der gequetschten und quetschenden Geschiebe ist bis jetzt keine Regel
wahrgenommen worden, da beide oft aus derselben Steinart bestehen
and Kalksteine als quetschend, fast reine Quarz -Stücke ala gequetscht
erscheinen. Dass übrigens die Stücke, welche hier Geschiebe genannt
werden, wirklich als eigentliche harte Gerolle gleich denen unserer
Strom-Betten ursprünglich abgelagert wurden, gebt aus ihrer mineralogischep
Nator hervor, indem viele derselben ganz den alpinen Gesteinen, z, B,
39*
612
dem Seewer-Kalk, andere dem Hochgebirgs-Kalk n. s. f. entsprechen, einige
Huch versteinerte Muschel-Schaalen enthalten, welche gleicbflSrmig mit der
übrigen Oberfläche des Stdcks abgerieben sind, ganz so wie alle Ver-
steinernngen- enthaltenden Geschiebe unserer Strom-Betten.
Wenn es schon schwierig ist, sich von der unter a) erwähnten Er-
scheinung genaue Rechenschaft zu geben, so ist es noch schwieriger bei
dieser zweiten, die zum Theil von Blum beschrieben worden ist. Rutscht
eine grosse Fels-Masse über eine andere hinweg, so kann man sieh aller-
dings denken, dass an den Berrührungs-Punkten derselben eine so starke
Reibung und Hitze en(steht, als zur Hervorbringung von gestreiften
Spiegel-Flächeo oder Harnischen nSthig seyn mag ; hier aber sehen wir
peben allerdings weit sich erstreckenden Spiegel - Flachen noch unzählige
andere vor uns, von denen die meisten nicht über die Grenzen je eines
Geschiebes hinaus zu reichen scheinen. Einstweilen mochte es indess
wenigstens erlaubt seyn zu muthmassen, dass zur Zeit der gewjiltsamen
Erhebungs-Prozesse, welche die Molasse gemeinsam mit dem gesammten
Alpen-Systeme erlitten hat, die Geschiebe dieser Nagelfluh-Bänke nicht fest
unter einander verbunden waren (sie sind es selbst jetzt nicht), nnd dass
beim Eintreten dieser Umwälzungen die Beweglichkeit oder Verschteb-
barkeit jedes einzelnen Geschiebes die Entstehung der beschriebenen Erschei-
nungen herbeiführte. Nach dieser Ansicht erklärt sich auch die Abwesen-
heit oder Undeutlichkeit der Quetschungen und Spiegel-Flächen an den Ge-
schieben sehr zahlreicher, steil aufgerichteter, sogar senkrecht stehender
Nagelfluh-Bänke durch die Voraussetzung, dass diese letzten zur Zeit ihrer
Aufrichtung bereits eine fest verkittete, zusammenhängende, keiner Einzel*
Bewegung der einzelnen Besfandtheile fähige Masse gebildet haben.
c) Die dritte Art von Veränderungen, welche die Nagelfluh-Geschiebe
erlitten haben, ist schon vor mehr als 20 Jahren von Hirzel-Eschbr in der
Gegend von Manneäorf beobachtet, aber erst 1886 von Dr. Lohtet
zu Lyon in diesem Jahrbuche beschrieben worden; seither hat man sie
an sehr vielen Stellen der Sehtceiiv y im Hogau und auch im südlichen
Frankreich aufgefunden. Sie besteht durin, dass Kalkstein-Geschiebe
Vertiefungen zeigen, in welche konvexe Thcile der anstossenden kalkigen
oder kieseligcn Geschiebe genau wie in ein Model hineinpassen, und
dass gewöhnlich auf den letzten, wenn. sie aus Kalkstein bestehen, an
andern Stellen ähnliche Vertiefungen vorkommen, in welchen ebenfalls Ge-
schiebe genau eiiigepasst stecken. In sehr vielen Fällen sind hier keine
Spliren mechanischer Einwirkung, weder Spalten, noch Quetschungen,
noch Spiegel-Flächen, noch Wiilste am Rande der Vertiefungen zu sehen;
die Kalkstein-Substanz (kies el ige Geschiebe zeigen nie solche Ver-
tiefungen), welche einst die Höhlungen erfüllte, scheint wie durch ein
Zaubermittel daraus entfernt und später in Gestalt von weissem Kalkspath
als Bindemittel der Gerolle wieder abgelagert worden zu seyn» Die Art,
wie diese Höhlungen entstanden sind, ist in der That noch völlig räthsel-
hafl, indem, wie bemerkt, von mechanischer Kraft Äusserung keine
Spur Bichtbar ist; denkt man aber an chemische Auflösung > t. B. durch
eis
etoe Stare, so ist anbagrdfilob, wie eine solche in einem Getchtebe eine
mehr ale eine Linie tiefe Hdhlany bewirkt haben könnte, ohne ^e Ober*
flftdie des nn^rensenden ebenfeil« ans Kalkatein beatehenden Geaebiebea^
daa in die Höhlung^ hineinpaaat, nar im Geringaten anxng^eifen. Auf die
gleiche Schwierigkeit itoaat man bei der Annabmey daaa die harten Kalk*
atein^'Geschiebe bis znr Erweichung erhitst worden und in diesem Zustande
die einen in die 'andern eingedmogen seyen. Dieses Eindringen der Ge-
schiebe in einander ist nach den bisherigen Beobachtungen in der 5st*
lieben S^weitm am stärksten ausgebildet an Zäment«armen Stellen einiger
horixontal liegenden fifinke von lockerer Nagelfluh bei Dümien (1 Stunde
N. von Rapfer9chweii)\ es zeigt sich (iberhanpt am hfiufigsten und am
schärften ausgeprägt in solcher Nagelfluh, in welcher die Geschiebe nicht
durch Sandstein-Zäment von einander getrennt sind.
Zu erwähnen ist noch, dass dergleichen Höhlungen auch in den Ge<-
schieben der unter b) beschriebenen Nagelflnh nicht fehlen , und dass io
der NageMuh , welche die in c) beschriebene Erscheinung mehr oder
minder ausgebildet zeigt , auch einzelne Geschiebe vorkommen , an denen
sich tbeils matte, theils spiegelnde gestreifte Rutsch-Flächen finden ; es isl
aber noch nicht gelungen zu bestimmen, ob beide Arten der Veränderung in
unmittelbarem Zusammenhange stehen und zu gleicher Zeit bewirkt, oder
ob sie von einander völlig unabhängig, ob die gestreiften nnd spiegelnden
Rutsch - Flächen sammt den sie begleitenden Quetschungen sp&terer Ent-
stehung sind als die Höhlungen.
Derselbe legt [a« a. O. S, 46—54] eine Anzahl Brochstucke von Granit-
Blöckeu vor, die sämmtlich ans einer Granit- Abänderung bestehen, von der
man bei dem jetzigen Stande mineralogischer Kenntniss Cfrauk&ndiens be-
haupten darf, dass sie nur im Ponteffa^-Tokelf nördlich ob Trotu (Vorder-
rhein-Thai), in der Höhe von ungefähr 6— 8000' über dem Meer ansteht.
In diesem Granite fallen zunächst häufige bis ober 1 Zoll lange und
bis 3 Linien breite Porphjrr-artig nett ausgeschiedene weisse Fcldspath-
Zwillinge auf, deren Individuen nach dem KttrMader Gesetze [!] verwachsen
sind ; nebst deutlichen nicht sehr zahlreichen, selten erbsengrossen Körnern
durchscheinenden Quarzes enthält er zahlreiche Schuppen und tafelartige
Säulchen, hie und da anch blätterige Nestchen seh warz - grfinen Glimmers;
ferner, wiewohl ziemlich selten, säulenfSrmige bis 2 Linien lange Kry-
ställchen gemeiner schwarzer Hornblende; fast in jedem Bruchstücke ent-
deckt man uberdiess eine grössere oder kleinere Zahl Honig- gelber sehr
kleiner Sphen-Kryställchen.
Charakteristisch fär diesen Granit ist ferner das stete Vorhandenseyn
einer blass grfinlichen weirhen Talk-ähnlichen Substanz, welche gewöhn-
lich in einzelnen, selten scharf begrenzten Körnern auftritt und oft in den
Zwischenräumen zwischen den weissen Feldspath Zwillingen so zu sagen
die vorherrschende Grundmasse bildet, in der die Körner von Quarz,
Glimmer und Hornblende ausgeschieden sind. Die grünliche Farbe theilt
sich aber niemals dem ganzen Gesteine mit; die Feldspath-Zwiüinge sind
immer weiss.
ei4
DieseiRi GrAiiite Ahnein v«n den tilbHgen Aipen • Oranlten einfi^ Ab«
Inderungra des Albnla- und des Jolier-Granits ; leiste aber enthalten sahl«
relebere und g^rössere Qaarz - K5raer ; die iprflnUche Talk*artif e 8iibsiaiiz,
die in ihnen ebenfalls vorkommt , ist intensiver grün und oft in solcher
Menge vorhanden, dass sie nebst dem Quarz und Glimmer ausachliess-
lieh das Gestein su bilden seheint and ihm eine im Gänsen grdnlieha
Färbang verleiht, was beim Ponteljas » Granit , wie beme)rkt, nie der Fafl
ist. Wenn im Jn/iVr - Granit sich grossere, zuweilen 1— l'/i" '«"8:* "«>^
%" breite Feldspath- Körner anageschieden haben, so bemerkt man an
Ihnen keine deutiidie Zwillings- Verwaohsnng ; aneh sind sie von der korni-
gen Grnndmasse nicht so scharf abgesondert, wie im Ponteljas-Granit, und
gleichen oft durch grünliche Farbe dem Amaxonenstein : xadem ist das
Porphyr-artige Gefüge hier immer viel weniger auffallend ansgeprlgt als
im Ponteljas - Granit. Kurx, bei einiger Aufmersamkeit sind diev Granite
des Juiier nicht mit denen von Ponieffat su verwechseln.
Blöcke des Ponteljas • Granits nebst solchen von mehr Diorit- und
Syenit-artigen ebenfalls im Pimteljmi -TöM und dessen Umgebungen an-
stehenden Gesteinen erstrecken sich nun von ihrem Stammorte an dea
Nord-GehIngen des Vorder-Hhein-TKaUM hin ober die Abhinge des Cmiandm
tond der grauen Hdruer, die Alpen von Uel9 and Fiumg hin nach dem
irallm^ee-TAtfle.
Dagegen ist trotz zahlreicher Nachforfchungen kein einziger solcher
Block weder an den südlichen Gehängen des Vorder- Rhe^-ThaU, noch
an der Ostseite des Rheine zwischen Reiehenmt und Vadut% gefunden
worden.
Nicht alle Blocke des Ponteljas - Granits sind ins WalieMee-Thmi g«*
drangen; einige derselben müssen dem jetzigen Rhein^TMe gefolgt seyu,
da solche oft von mehren Füssen Durchmesser und D>it stellenweise völlig
glatt abgeschliffener Oberfläche in der Gegend von St, Gallen vorkommen,
namentlich in dem ungefähr von SW. nach NO. streichenden Block-Walle,
den die neue Roreehacher Strasse etwa l Stunde NNO. von St. Qmüen
durchschneidet. Auch weiterhin finden sich noch derartige Blöcke (sieb«
anten).
Im fFa//eiMee-Thale finden sich häufig solche Blöcke an den sudlichen
Gehängen; an den nördlichen liegt einer auf iimmon etwa 500' hoch über
der Kirche (etwa 300o" über dem Meere). Westlich oberhalb IVeeteii
sind sie nicht seilen.
Von da kann man sie über Schännia ^ Meeeltrun^en und die Einsatt-
lung von Goldigen nach dem Jonen- Tobet unterhalb Wald verfogen. Ein
Block von etwa l ViKubikfnssen Inhalt befindet sich auch auf der Weg-Höhe
zwischen Gyrenbad und Wald^ nördlich von Wald in wohl 25oo' Meeres-
böhe; ein ähnlicher ist bereits vor etwa 30 Jahren nahe 2000' ob dem
Meere bei Wytikon (Rucken zwischen Zürich uud Greif eneee) von Conr.
EscHBu von DER LiPTTu beobachtct worden. Ein ähnlicher hat sich such
Va Stunde nördlich von Zürich an der neuen Strasse nach Schwamendinf^n
gefunden. Der vom Stamm -Orte entfernteste jetzt bekannte Block von
«15
PonteljaB-Graiiif, der den betchnebenen Weg: verfolgt hat, He^ am SMoat-
Ende des (aaa Block-Ablagerongen bestehenden?) RehhügeU von Af&Um^
Im ifififjMiMee-Tha] *^ er ist gerundet nnd hält etwa iV,' im Durdimesaer.
Diese zwischen H^a^ett und Afoliern aufgefTihrten Ponteljas -Granite
aammt ihren Begleitern liegen nberigens eigentlich im Gebiete der Wallen-
«ee'r und GUmer Block-Überschfittung, welche in Ost auf den thtmimelwaU
(ein Block von Sem/'- Konglomerat hat sich sogar nach Wattwyl hinüber
verirrt) und an den If^nt/t-Räcten hinreicht nnd in der Gegend zwischen
Turken^hal nnd Bülach^ jedoch ohne scharfe Grenze, an die Hauptmasse
der J^lfiKf/fi^T - tiberschuttung anstössf*. Letzte nämlich ist dem jetzigen
ItAtfffi - Thale gefolgt nnd ist erst nördlich vom SentU durch die fiinsatt-
Inngen zwischen dem Kamor und der PShnem über BggerMtandeni den
Sio09 und weiterhin durch das Thal des Bodensee't gegen AfpmM^l und
(St, Gallen vorgedrungen '"^ und hat zwischen der achwUiachen Alp nnd
dem untern Thcil des TöasthaU fiberall Spuren zu rfick gelassen. Blocke,
die höchst wahrseheinlich ebenfalls zum Ponteljas - Granite gehören, finden
sieh auch an folgenden Orten: bei L^tfingen ragt einer von 47»' Länge
l'/,' hoch aus dem Boden hervor; einer von 2V3' Länge und 2' Breite
Hegt am NW. Fasse der Blauen bei der ffmiraMer - Ziegelhätte ; einer
ist bekannt an der Sieiff audJich von Winterthur, und einer awiaeben
Waltanaiein nnd Seklalt, SO. von EUjf.
* Auch zwischen den Glnmer- und I7rnei* - Blöcken findet keine scharfe Grenx-Llnie
Statt; einerseits haben Goff/iard-Granite und Windgellen-Torphyrt den I7to-Rjicken über-
schritten ; sehr sahireiche Qottharäer Granit« sind ilber die Muttcheite nnd dnrch's vntere
Mäppiehf'Thalj wo ein mAebtiger Liogenwall ganx aiu JleiM«-Gettein«n an besteben sehelnl,
bin tLU 4»n Aitbfrg an der Nordost-Seile der Limmaf gelangt; anderseits finden sich Blöcke
von Sem/- Konglomeraten nicht selten Im ReppUch-Thale ; einige solche sind wahrschein-
lich von Memingen her bis Kappet unb Riffersehweil gedrangen.
** Zwischen Engen und Kohetetten, nicht hoch ob ersten, finden sieh aoek alplae
BiBeke. Auf den PUteaa von Moeeneek und Bohemtwiel so wie in der Ebene des Higam
liegen an der OberfiAche überall aerstreut, nebst zahlreichen Geschieben und seltenen Blöcken
von Jurakalkstein, kleine nnd bis 1 Kubikfuss grosse Geschiebe sehr manchfaltiger alpiner
Gesteine, unter denen man bestimmt Granite des Jufler, Oabbro des Ofterlutlbstebu und Vn-
rloUthe von Eroen Im Sehm^fik xn «rkennen ghuibi. Im Jahr 1842 noeh lag nahe unter der
obersten Terraaae der Felsknppe von Hoheniwiel ein IV2 Fns« langer Block intensiv rothea
fuanigen Konglomerats, gleich den In Bändten vorkommenden. Da Escher Im Basalt-
und Phonolith - Tuff des Bögau von allen diesen alpinen Gesteinen auch nicht ein Stfiek
gefunden hat , sondern nnr Felsarten von ganz anderem Typns , so glaubt er , daas dlt
alpinen Blöcke und Geschiebe erst nac h der Emporhebnng der genannten plntonlschea Oe-
bilde und der dadurch bedingten Gestaltung des Hogau't In diese Gegenden gelangt seyen;
In dieser Ansicht wurde er noch bestärkt durch die Grien-Lage , welche sich auf der ober*'
sten Terrasse von Tlohentwlel am Fnsse der höchsten Fels > Kuppe im dortigen Oiaeia der
alten Festung findet, und in der nebst Geschieben von Gnelss, Hornblende-Gestein, rotlien
(luarz- Konglomerat auch Kalk -Geschiebe mit geradlinigen, zum Theil sich kreutxenden
Kritzen, den Gletscher-Kritsen gleich, vorkommen. Abgesehen nSmlich davon, dass Nie-
mand glanbte, diess Grin sey durch Menschen an Ort und Stelle gebracht worden, würn
In derThat nicht abzusehen, wofür man dasselbe ans der Ebene heranf geholt hätte. — Oef
Nelgungs- Winkel zwischen Hohentwiel nnd dem Stammorte derGabbro beträgt ungefähr Vg
Grad, wenn dieser zu ilfarme/« In 5300 Meereshöhe, — und ungefähr Yj Grad, wenn er In der
Höke von 8300 Fnss, d. h. In der Höhe mehrer dortiger Pass-Einschnitte angenomnen wird*
010
Da diese BlSeke sieb im Gebiete der iU^tii - Überscbitlnng befinden
und mit andern sehr zahlreichen Bundtnmi* Gesteinen auch bestimmte Juiier^
Granite vorkommen, so geboren sie wohl zu denjenigen, die durchs RJmn-
Thal herabgewandert sind und dann NW. Richtung angenommen haben.
Vergegenwärtigt man sich nun die Yerbreitungs- Weise der Blöcke des
Ponteljas • Granits und ihre völlige Abwesenheit südlich vom Vorderrheim
und östlich vom AAetn, so scheint sich schon aus dem Letzten Umstände
mit Bestimmtheit zu ergeben , dass die Blöcke von ihrem Stammorte in
Panteffms weder durch eine Fluth noch durch eine wurfartige Bewegnn^^
weggefahrt worden sind, indem in diesem Falle nothwendiger Weise eine
grosse Zahl derselben an den Bergen östlich ob Chur abgelagert sejm
musste, was — wie gesagt ^ nicht der Fall ist. Unbegreiflicher noch wäre
bei Annahme des Transports durch irgend welches sehr schnell sich be-
wegendes Medium das Auftreten solcher Blöcke im WaUenBee - Thai , das
mit dem Vorder- Rhein'Thal einen spitzen Winkel bildet.
Ähnliche Marsch-Routen lassen sich auch für andere Arten von Blöcken
nachweisen, selten aber mit der Bestimmtheit, wie für die Ponteljas-Granite,
da wenige alpine Gesteine auf einen Stammort von so geringer Ausdeh*
nong beschränkt sind und die Gestalt des Landes den Blöcken selten
spitzwinklige Wege vorgezeichnet hat Eins der auffallendsten analogen
Beispiele bieten indess die im Kanton Waadt u. s. f. befindlichen Gabbro-
Blöcke dar, da v. Ciurpbiitibr und Prof. Studcr nachgewiesen haben,
dass diess Gestein in keinem der westlichen WaUh' Thaier vorkommt,
sondern dass es nur in der Gegend des Aiaiein -Gmis zwischen dem
Zsrmatt' und Saase Thai ansteht.
Die angegebene Verbreitnngs • Art der Blöcke deutet offenbar darauf
bin , dass sie von ihrem Stammorte sich auf eine Weise entfernten , die
ihnen erlaubte, den Krümmungen der jetzigen Thäler zu folgen. (Wollte
man nämlich annehmen, die gegenwärtige Yertheilung der Berge und Thäler
in den betreffenden Gegenden sey erst nach dem Transporte der Find-
linge erfolgt, so wurde man mit zahlreichen Erscheinungen in Widerspruch
gerathen, worauf näher einzutreten hier zu weitläufig wäre.)
Unter sämmtlichen bekannten und gegenwärtig uns denkbaren Agentien
sind es aber bloss die Gletscher, welche flhig erscheinen, Blöcke in der
angegebenen Weise fortzubewegen und sie zugleich hoch ober Thal-Tiefen
wegzuführen.
Eine zweite Analogie zwischen der Verbreitung der Pon/eO'aa- Granite
wie anderer Blöcke und den Wirkungen der jetzigen Gletscher besteht
darin, dass in beiden Fällen die Blöcke in der Nähe des Stammortes un*
vermischt in einem schmalen Streifen vorkommen, mit zunehmender Entfer«
nung vom Stammorte dagegen sich immer mehr zerstreuen und mit denen
von andern Stamroorten vermengen , im vorliegenden Falle Blöcke von
Ponteffas mit solchen vom Julier oder Aikuia u. s. f.
Auffallend ferner ist die Thatsache, dass ein Theil der Ponteljas-
Blöcke dem WaileMee^ ein anderer dem iIAet»*Thale gefolgt is^ was bei
4er AnoaliiM ihres Traiwporta durch Gletseher eine Theilong itg Bfiadtaer^
Gletschers in swei Arme hei Sargan» voranssetot ; diese fiodel indes«
ihre Analogie in der Theilong» welche s, B. der FtMeA-Gletscher etwa 7^
Stunden oh seinem nntem Ende durch den Fels-Stock des Titter erleidet
Berücksichtigt man ferner die übrigen Verhältnisse der Findlinge
(Unabh&ngigkrit ihrer Grösse und Gestalt von der Entfernung des Stamm«
ortes, Wftlle den Thälem parallel und sie quer durchziehend, Zusammen«
vorkommen ganx eckiger und gerundeter Stacke, Auftreten von Schliff*
Flächen und Gletscher-artigen Kritzen an de» Findlingen und am anstehen«
den auf ihrem Wege befindlichen Gestein u. s. f.)» so ergibt sich in den
Haupterscheinnngen die grösste bis in die geringsten Nebeuumstände sich
erstreckende Übereinstimmung zwischen den Verhältnissen der Findling«^
und den Wirkungen der jetzigen Gletscher. Der wesentlichste Unter*
schied besteht darin, dass die jetzigen Gletscher ein stärkeres Geföll haben,
als die Findlings-Ablagerungen , bei denen es für die Blocke auf HohaU"
twiel auf ungefähr '^ ® hinabsinkt. Schon mehrfach ist indess geäussert
worden, dass mit zunehmender Dicke der Gletscher auch ihre Beweglich*
keit sich steigern müsse j überdiess finden sich unzweifelhafte in vorhisto-
rischer Zeit entstandene Moränen , deren GefBIle bereits die Mitte hält
zwischen dem der jetzigen Gletscher und dem der obersten Grenzen der
Findlinge.
Schwieriger zu beantworten und noch nicht klar gelost erscheint
EscHBH^N die Frage, auf welche Weise man sich den Durchgang der
Gletscher durch die See-Becken zu denken habe. Wie Dem such seyn mag,
so wird jedenfalls nicht bestritten werden können , dass der Transport
der Findlinge, wenn er nicht von Gletschern hergeleitet werden soll, einem
gegenwärtig ganz unbekannten Agens^ zugeschrieben werden musste, von
dem man sich durchaus keine Vorstellung machen kann, dessen Wirkun-
gen aber denjenigen der Gletscher in den meisten Hinsichten völlig idcut
wären*
G- A. Martbll: Untersuchung vonKreide und Feuerstein
in SO,'Bngland und den mikroskopischen Thier-Resten in
gewissen tertiären und neuern Ablagerungen (iinn. Magam»
uatkiat. 1846^ XV ty 73-86). Die verwandten Forschungen in B»glamA
sind nur wenige: jene von Bowbabank über die Kiesel-Nieren in Kreide
und Oolithen , von J. B. Rhaob über die Feuerstein-Xanthidien i,Aan. of
tiatkiat* uro, iJ[), von H. White über dieselben iUierosaop, Jimm, /, mit
Abbild.), nochmals von Rbadb über Kreide und Feuerstein (in Mantbll's
womiert of gaotoggy 4. tdiL und Medal» of erealian)^ und endlich von iL
Lbb und Mantbll Sobn (in der letzten Schrift, Band I, Kap. 7), — mit*
hin weit weniger, als man nach der Wichtigkeil der Sache erwarten dürfte.
I. Weisse Kreide. Was Ehrbicberg an lebenden Arten darin ge-
funden, ist in den Ann. mattUat. 1841 ausgezogen. Noch hat der Verf.
nicht alle mikroskopischen Thier*Arten in der englischen Kreide finden kdn-
018
Iken, welche EüRBifüBRo daria enfdcckt hat. Aodi hat er überhaupt in gros*
•eo Kreide-Massen vergeh ens nach solchen feinen orgpanischen Resten ge*^
focht, wie denn auch die grosseren Korallen von Masfriehi n. s. w. ao
andern Orten gpänzlirh fehlen. Dageg:en gibt es Kreide-Lager, deren fei-
neren Thcile fast panz aus kalkigen Polythalamien (Rotallae, Tettilariae)
mit einer Anzahl von Kiesel - Thierchen (Pfxidicnia) und Spicnlft
nnd Detritus von beiden znsammengpesetzt sind, worin dann wieder
gröbere Korallen und Konchylien eingeschlossen liegen , wie b«i
TumMdge Weih. Der Kleinheit dieser Elemente dankt die Kreide
ihr eigenthumliches Gefiige ; wo sie fest und steinartig wird , da sind
Kalk-haltige Wasser durch sie hindurch gedrungen und haben ihr ein
Zäment hinterlassen; Kiesel-haltige Wasser haben die Feuersteine darin
gebildet ; Jenes scheint von unten nach oben geschehen zu seyn , so dass
die obersten Kreide-Schichten Englands über den See-Spiegel eniporgeho«
ben wurden, ehe sie erhärtet ^«eren ; durch den Einfluss der AtmosphS-
rilien, abrinnender Tagewasser n. s. w. wurde ihre Oberflilche durchfurcht;
Wasser-Wirbef haben die „Pfeifenrohren" in der Kreide gebildet.
II. Feuersteine. Was pARKmsorc, Towivseivd und Gvettard schon
wahrgenommen und BowEaBAKR so sorgfSItig beobachtet, dass ndmlicb
ein grosser Theil der Kreide -Feuersteine ursprunglich Spiculae-reicfae
Schwämme gewesen, in deren Zellen und Gängen sich einige grosser«
Muscheln, wie eine Menge von Polythalamien und Infusorien anfgcbalten,
nnd dass diese Schwämme die Kiesel-Materie vorzugsweise angezogen
haben, um dadurch versteinert zu werden, Diess bestätigen die Beobach-
tungen des Verf s. Nur muss man darum nicht glauben, dass alle Feuer-
steine Nieren und Platten oder Gänge solche Schwämme gewesen sind,
noch mit Ehrenberg annehmen, dass alle kompakten Feuerstein-Nieren an«
gebundenen Theilchen kieseliger Infusorien- Panzer entstanden seyen. Bald
sind die Schwamm-RÖhrchen von Aussen nnd Innen mit Kiesel-Masse in-
krustirt und selbst in Form einer braunen, zerreiblichen Erde tibergegan"
gen; bald aind die Schwämme nur von Aussen inkrustirt worden nnd
später im Innern der Kiesel Niere gänzlich verschwunden, so dass man
nur etwas weissen Staub in der Höhle findet, wenn nicht Quane- und
Chaicedon-Krystalle später darin eingeschlossen worden sind. Zuweilen
kann man Theile eines Schwamm • Individuums in beiderlei Erhaltungs-
Knständen finden, was besonders von Choanites und Ventricnlitea
gHt und deren Vielgestaltigkeit erklärt. Konchylien- nnd Echinodermen-
fi^halen, Koprolithen , Knochen und Zähne von Fischen in der Kreide,
wenn sie auch in Feuerstein eingeschlossen oder zuweilen deren grösseren
Zellen ausfällend vorkommen, behalten doch immer ihre kalkige Be*
schaiFenheit ; der kohlensaure uud phosphorsaure Kalk wird nicht durdi
Feueratein ersetzt, noch innig davon durchdrungen. Nur Holz und Schwämme
yerkiesHn vollständig unter vollkommenem Austausch der Elemente. In
DmDonakire dagegen ist Erstes auch bei Konchylien gewöhnlich. Der
Verkieselungs - Prozess mag sich nach Dana erklären durch die leichte
Auflöalichkeit von Kieselerde in hdsaem Wasser unter hohem Drnck bei
oto
AnwMeiiheit von Alkali (welehes in Holz und SeewASScr wie in teraeiziem
Feldtpalfa nicht fehlt) nnd ans der Ausscheidung; desselben, sobald das
heisse Wasser sich ajlikuhlen kann. Es «cheiot sich dann (und überhaupt)
die Kieselerde nicht leicht mit dem Kalke su Kieselkalk zu verbinden, son«
dem durch elektrischen Prozess [nnd vielleicht die zunehmende Aufl&songs-
Fähigkeit des Kalkes im kalten Wasser] Hich die Kiselerde gegen Kalk, Aton
um Atom auszutauschen, so dass die feinsten Details der Form auf« Ge*
treueste erhalten bleiben. — Fenerstein-Stficke aus den trUcktn Paramon«
dra sind oft voll Foraroiniferen ; R 0 1 a I i a , Ro talin a und Text ilaria
sind gewöhnliche, zusammengesetzte Foraminiferen seltene Erscheinungen
im FeoerKtein. Ihre Kalksehaalen scheinen darin unabfindeiiich verstei«
nert und die Kammern derselben, wenn sie beim Versteinerungs - Prozesa
schon leer gewesen, ebenfalls mit Feuerstein erfüllt zu seyn. War aber
das Tliier noch unverweset darin eingeschlossen , so scheint es auch oA
als Mollnszit erhalten geblieben zu seyn. In raiinchen Exemplaren
nimlich findet man die Kammern erfüllt von einer Bernstein-farbenen kör*
nigen Substanz^ die entweder die ursprüngliche Thier-Substanz seyn oder
wirklich in Kiesel übergegangen und dann durch jene Thier - Substanz
gefSrbt worden seyn mag. Denn Ehhenbbro hat gezeigt, dass die Schaale
von R o t a 1 i a z. B. ganz durchlöchert ist für' den Austritt der zur Be*
wegung bestimmten Pseudopodia des Thiers, und dass seine Kammern
mit zweierlei Substanzen erfüllt sind. Die eine opakere von diesen Sab«
stanzen ist der Nahrnngs-Kanal , welcher oft Infusorien enthält und sich
zusammenhängend durch alle Kammern hindurchzieht und beim Durchgang
durch die Öffnung der Zwischenwände (statt des Siphons) sieh verengt«
in den Kammern aber sich ausdehnt ; die andere ist eine Bernstfin-farbene
und körnige Masse , welche in allen Kammern vorkommt, nnd diese ist
es, womit der Inhalt jener Feuerstein-Polylhalamien eine so grosse Ähnlich-
keit hat. (Der Verf. hat auch gezeigt, dass die dunkeln Adern nnd Fleckeii
an den S&ulen ans Purbeck-Marmor in der Tempel- Kirche von den weicbeit
noch als Molluaeid erhaltenen Theilen der Sfisswasser - Konchylien her«
rühren, woraus joner Kalkstein zusammengesetzt ist.) ~ — An angeb-
lichen Kiesel-Infusorien enthalten die Feuersteine Pyxidiculä, Peri<<
dinium und Xanthidium« Die letzten kommen lebend in SflsswasM#
vor und werden von den Botanikern der FamHie der Desnridiaceen nnCep
den Pflanzen beigerechnei, während sie EnaBriBBRo wegen ihrer freiwillig»
gen Bewegung und YcrvieHäitigung durch SeJbsttlieilung für das Thier«
Reich in Anspruch nimmt. Ja er glaubt gleiche Arten in d«n Feuersteinen
und im Leben beobachtet zu haben, obschon er unterstellt, die verSteiner«
ten seyen schon ursprünglich mit einem Kiesel.Paneer versehen gewesen^
vras die lebenden nicht sind. M. aber hält beide fifir ganz verecbiedenn
Wesen. Die lebenden gehören dem ausaen Wasser an , sind weich vnd
biegsam und in manchen Formen - Beziehungen abweichend. Aneh die
fossilen waren biegsam , wie ausser mehren Argumenten sieh aus dctf
direkten Beobachtung ergeben hat, als kürzlich H. Deane von CUpkam
eine Menge derselben iai weissen Kalke von H^oer entdedite» auavruach.
620
und in canwluohem Balsam unter das Mikroskop brachte. Es ndg^eii
wohl Keimchen von Polsrpen oder Sporen von See-Pflanzen seyn« Aadi
sierliche Seheibchen, vielleieht Querschnitte von Nodosarien konmeD
in den Feuesaleinen vor.
ilL Mikroskopische Thierehen in terti&reu nndneuern
Niederschlipeu. Auch M. w^undert sich darüber, dass EBBSfCBsno
die aus solchen Resten susommeog^esetsten miocanen Merg^el Ftryifu*eii*#
snr Kreide rechnen und Kreide-Formen darin entdeckt haben will [vrf^l. Jb.
1644, 756; 1846^ 632, 768 ; 1846 104] : ihm schienen sie völlig verschieden.
Aber auch in den frag>lichen Tertiär- Scliichten hat er bis jetzt weder jene ame-
rikanischen Arten von Coscinodiscns, Actinocfclus, Dictyoeha
uebeoGailionelia, Pyxidiculau.a. Bacillarien entdecken können, da
der London-Thon z. B. wohl Polythdlamien aber keine Infusorien liefert.
Nur am Bann-Flusse in der Grafschaft Down in Irkmd kommt ein sehr
jugendliches, schon von Ehbeivbsrg ^ beschriebenes Infttsorien>Mehl mit Bacif*
larien, aber ohne Coscinodiscos u. s. w. vor, wahrscheinlich ein Susswasser-
Niedersclilag. — Dagegen ist der Inhalt des Magens lebender Pecten- und
Lepaden- Arten aus dem britischen Meere der miocSnen Infusorien • Erde
Vit0imen€ oder der neueren auf dem Bermudas zum Verwechseln ihnlicb
und enthält wie jener Coscinodiscns radiatus und Dictyoeha fi-
bttla u. 8. w. — An der Kust« von Sussex im Osten von Brighion bil-
det «ich durch Zerstörung der Ufer-Klippen eine Schicht von kalkigem
Schlamme nebst Sand mit fossilen Rotalien und Textilarien der Kreide,
der sich aus dem Meere Aotaliae, Nodosariae, Coscinodisei,
Dictyochat lebender Arten fortwährend einmengen.
£dw. Hitcncock: Beschreibung eines eigenthnmiichen
Falles von umhergestreuten Blöcken- in Berkshire und Mass.
(SiLUM. Joum. 1846, XLIXy 258—265, mit 2 Abbild.). Ein ans Blöckea
gebildeter Streifen, 30— 40 Ruthen breit, beginnt auf dem 600' hohen Berge
Csfiffan, geht in 56^ Ö. Richtung herab achief aber ein schmales Thal, dann
Aber einen 800' hohen Rucken der Tmeonie MmmitHns, welcher die
C^renze zwischen MeMesehmeMts unil NeW'York bildet, hinweg noch fiber
«in ThUcben und einen niedrigen Berg-Rocken hinunter, bricht sich dann
anf einer 4<-5 Meilen breiten Ebene beim Versammlungs-IIanae von JltcA-
mmmI in einem Winkel von 22*^ und setzt wieder ganz ger4diinig in S*
S4^ 0. abermals schief über den 600' hohen L^noop-Bergzng, dann jenseits
desselben über die breite und tiefe Ebene von SioekM4fe hinweg,
steigt den tOOO' hohen Usarfoim-Berg hinan, geht auch wahrscheinlich
noch weiter in SO. durch Xew-York fort, ist aber nicht mehr verfolgt
worden. Eine halbe Meile sfidlich von diesem Block - Streifen ist ein
anderer, ' ebenso brect , aber aus etwas weniger zahlreichen BIdoken ge*
bildet, welche ebenfalls von dem Berge Cenaa» ausgeht und ganz parallel
* Vrgl. auch Thompboh in CniaLCfwoaTii't Magaz. Hl, 1839.
621
Mun vorifpen dahincieht, sieh ao derselben Stelle und unter den nlm«»
lieben Winkel briebt 9 aber dann nur bis auf den Berg von Lem&tß ver-
folg^ worden i«t. Zwischen und neben beiden Streifen sind nur wenige
Blöcke gleicher Art umbergestreut.
Das C^stein des Oentfoii^Berges ist ein ganz eigenthumlicber Talk-
schiefer, sehr hart, grünlich, oft sehr körnig, älterer Grauwacke ähnlicbi
reich an Adern, die ans Pikrosmin an besteben scheinen und daa Hanpt-
Kennzeichen abgeben, woran sich alle Blöcke lings dem ganzen Streifen
▼on Jenem Berge aosgehend mit Sicherheit wieder erkennen lassen. östp>
lieh Jenseits Oma^n kommen Kalkschiefcr , Tbonschiefer und Granwacke
▼or ; ostwärts sind die Blöcke der Reihe nach auf Talkacbiefer » krystalli^
nischem Kalkslein, Glimmerschiefer (Lmoasi) und wieder Kalkstein, endlich
anf Qnarzfcls nnd Gneiss (aear^own-Berg) abgesetat. Diese Blöcke lie-
gen ledigKch anf der Oberfläche einer Drift- Ablagening mit abgemndetea
Geschieben, wie ein tiefer Einschnitt der Eisenbahn in diese letzte zeigt«
Sie selbst sind nirgends abgeschlüFen , ihre Kanten scharf. Aber alle
Berge, Aber welche Jene Block -Streifen hinwegsetzen, sind auf ihrer
W.-Seite geglättet nnd gefurcht. Die Zahl der Blöcke ist ungeheuer;
stellenweise bedecken sie den Boden vollkommen ; an andern Orten liegen
sie einige Ruthen weit auseinander. Gewöhnlich haben sie einige Fusa
Dnrchmesser; einer besitzt 140^ Umfang nnd 12' Dicke; wenige Schritte
weiter liegt noch ein daeon abgebrochenea Stdck, welches mit dem vori-
gen zusammen 16000^ und über 1379 Tonnen Schwere gehabt haben muss.
Der Verf. folgert aus diesen Tbatsacben : die Kraft, welche das Drift
und die Blöcke herbeigeführt, ist dieselbe, weil sie in beiden Fällen in
derselben Richtung SW.-wärts gewirkt nnd die Berge angeschliffen hat;
aber sie hat die Blöcke spater als das abgerundete Diift gebracht und
darfiber gelagert. Die auf 1—2 so regelmässige Streifen beschränkt«
und schief aber ununterbrochen über Tbäler und bis looo' hohe Berge»
also 400' höher als der Ursprungsort der Blöcke wegsetzende Ablagerung
iSsst sich nirlit erklären durch eine Wasser- oder Geschiebe-Fluth , nicht
durch schwimmende Eis-Berge, nicht durch Treibeis der Flusse, am ehe-
sten durch Annahme einer Mittel-Moräne zwischen 2 Gletschern, wenn
ein Gefalle für diese an den Ursprungs- Orten vorhanden wäre. Aber nicht
nur gehen die Streifen quer ober Berg nnd Thal hin und liegt der Oi-
lUiafi-Berg selbst um 400' niedriger, als der Bear/otrit-Berg, sondern nord-
westwärts vom ersten fällt das Land noch 40 — 50 Meilen weit bis zum
Hudson ¥\nsse, und erst 100—200 Meilen jenseits desselben erheben sich
wieder einige hohe Berge, Auch ksnn man nicht, wie Darwin auf den
Fa/Ürlanif^-Inseln, nachträgliche Erdbeben und Land-Hebungen annehmen, wo-
durch der Boden erst später sein jetziges Relief erhalten hätte.
V. Raulin: neuer Yersnch daa Tertiär- Gebirge A^uUü*
metu zu klassifiziren {CamfU rmd. 1840, XXVU^ 22—23; Kom-
roissioDs-Bericht: 138—147.) Die Arbeit des Verf. erstreckt sieb auf daa
Dreieck Kwiseben dfin französiscben Zentral-Plateaa , den PfrmUnk und
dem Ommm, die Fl u 8« - Gebiete der Qir<mde und dfs i4iloiir, worüber
aehon Boub I^^4 und DoFBBuor 19^4 gearbeitet haben und eine Nofie
von Dblbos kürzlich (Jahrb. i848, 493) niitgetheiit wurde. Nach AbaaU
^er Kreide bestund das Fl&cben- Gebiet aus 2 Becken, dem nördlichen von
Pmri$i welches mit Belgien und Comwaü Eusammeu hing und «wischen deo
firhöbungen des Landes von Aroy, BouioguB and Suswx mit dem Ozenn
in Verbindunp; stund, — und das südwestliche Becken der Qmronne^
welches im Westen dorch eine breite Mündung mit dem Meere zusamm«o<-
hing; die Höhen des Poitom^ von der AuBerftie bis nach Brti^jfM trennten
beide. Aus tiefen Meeren wurden diese Gegenden in seichte Meerbusei»
verwandelt, in welchen die Gewässer des Ozeans und der Flösse %^ea*
seitig in einander drangen und ihre Miederschlfige bald rein , bald ge-
«lengt und bald in Weehsellagern absetzten ; wiederholte Hebungen und
Senkungen des Landes von geringerer Bedeutung änderten die Auitdeh-
Buog dieser Absätze iu verschiedenen Zeiten; der Durchbruch des Manek^^
Kanals lange vor der Hebung der Alpen scheint den Abfluss mebrer
See'n der AtiMrp^ in den Ozma veranlasst zu haben, welche bis dahiv
durch das P^triMr-Becken abgefloaeen waren ; das fi^aroitne- Becken licheint
«icK wieder tiefer gesenkt und in Form einea Kanäle den Ozean mit den
Mittehneere in Verbindung gesetzt zu haben, wie wenigMtens ana der
Abniichkeit maneher Niederschläge des Oarmme' und 4e» llAon^-Thales zu
«rbellen scheint. Der Vf. gibt nnn folgende Reihen • Ordnung der For-
mationen und Parallele zwischen beiden Becken an:
AUgeaeia.
A^ttutien,
Pmris,
F.
£.
AsKchwem-
mungefl.
PliodUi.
IUI
D. Ob«r-Miocfin.
12 Allufiftl
11 DiluTial, Geschiebe ...
10 Halden • Sand ; obere Molaste
Armagnac und AlbiffoeU.
9 gelber Süsswacter-Kalk da«elbst.
8 untere Molasse daselbst . , .
Falnns de Batat
System des SancerroU ans W.
2ef» S. nach 0. 26» N.
7 grauer Süssn-asüerkalk im Aginmit.
AlluTlal.
OUuTial.
Qua rs- führende Those der
Sologne und des (Td/Inai««
FiUuns des Touraimt.
I G Falun von LiogvuM » .
' Mittle Molasse des AginaU
5 Grobkalk von 8t,-Macaire
Sfisswasser-Kalk der Beance
und Mahlen •Sandsieia ron
Montmoreneg.
Sand und Sandstein von Fon-
talnebleau,
* Z^rd^, Süsswasser-Kalk des Piri. j Mahlensand.teln der Brie.
3 Molasse des Fronaadais , Sand desl Gyps- führende Mergel.
Pirigord j Kieselkalk von «/.-Omm.
ISand und Sandsteine von
Beauchamp,
Grobkalk.
1 Glanconie-fuhreader Meerea»
. ] saad.
f Plaati scher Thon.
A^ Krelde-Oebirgt. 1 Gelblleke Kreide von Bufgan ... I Weisse Kreide.
C. Unter-Mlocffn
B. Eodln.
I Saad von Boyan
623
Die 5 Groppen Boob • und 6 Gruppe« DoFRsnoy'i eind alfo bis w(
10 vermehrt. Mächdsr«^ Meeres - Bildungen wechsellagern 7m «I mit Sä«»-
WM8er<Kalk.
Au Rooadlt: Bericht über seine Beschreibung der Eoeäa«
Fossilien von Pau (Bull, ßioi. 1848y i, F, 201— UOD). Diese Reste
stammen ans einer Nummuliten • Schicht , einem meist grauen glimmerig«
sandigen Tbone , den msn dort zu Lande „Fahlun^ oder Eocfin - Molassf
nennt, an einer Stelle bei Bm d'Arroi 2 Stunden sudlich von Pau und
S5 Standen dstlieh von Biariim^ wo auch auf der geologischen Karte
von Frankreich noch MiocAn • Schiebten angegeben sind. Es sind 100
Arten, nämlich:
Arten.
OCMTS.
Gmien.
-"•
Polypariea
Foraminiferen . , • ,
AimelideB
Maseheln
10
13
Scbnecken
2a
80
31
40
tnsanimeD
30
100
40
00
Das Verhältntss der Moschein zu den Schnecken ist wie in den Portier
Eocan- Schichten, während in den Nummuliten - Schichten von BUtrÜn und
den CarkiereM die Muscheln vorwalten ; bei Bimritm kommen auch 12
Arten Echinodermen und 24 Polyparien vor. Der Vf. zShIt alle Arten einsein
aof. Von diesen Arten sind 45 bis jetzt nnr sn Bog i^Arro$y 55 auch
noch in andern Orten bekannt geworden; von letcten reichen : Dentslinm
coarctatom, Cerithiom conjunctom, Pleurotoma dentienln»
Niso terebellatus und Murex fistuiosos in's Mioeän • Gebiet hin*
aber, und die 1 letzten kommen auch noch im Mittelmeer lebend vor,
Zu den Fossil -Resten snderer Becken verhalten sie sich, wie folgt;
sie haben
mit uuten folgenden Becken gemeinsame Arten
Eocan-Gebirge von Parts 34
LomfonThon 13
Eocän-Gebirge von Valognei 4
„ Belgiens 4
Nammuliten*Gebirge von BUriim 16
Oberes Nummuliten-Gebirge der CorMres ... 8
Nummuliten* Gebirge des Ftcefi/ifit^cAeii .... 6
Demnach schiene zwar mehr Verwsndschsft mit Pmie als mit Biariin
nad dsB CürUkr— sn bestehen \ aber «i BUrUm scbcint eiae noch wenif^
«24
BUKg^ebentete Schiebt vorcakommeii , welche eine sehr grosse Übereia-
stimtDung zeigt mit Bo* i'Arras. [Die CbereinstimmoDg^ laset sich Dach
absoluten Zahlen nie benrtheilen ; am wenigsten in obigen F&ilen, we
PmHm über 1200, Biarit» viel weniger fossile Arten geliefert hat; man
mnns die übereinstimmenden Arten nach Procenten oder in verglichenen
Zahlen ausdrucken.] '— Der Vf. glaubt, dass die obige Schicht zur Basis
des TertiJlr- Gebirges von Bordeaux gebore, und nimmt mit Thorbrt
und Tallavigfibs 2 Nummuliten-Schichten äberhaapt an, nftmlieh
1) Oberes NammulUen - Gebirge,) ^^ ^^^ ^^^ ^^ ^.^^^^
eocnes Numn,ül,ten.Geb.rge> ^^ Echiaoden-ea.Selricht vo« BUrU».
von Pmrts, J
2) Unteres Nommuliten Gebirge, terrain alaricien Talkav., welches keine
der oben besprochenen Arten enthfilt.
Fn. SiMONr: 0ber Sporen vorgeschichtlicher Gletscher-
Aitsdefannng im Salzkammer-Gnte < H^ener Zeitnng f 94^, Nr. 131>.
Aus den verschiedenen Abrundungen der Oberfläche des Daeh9ieim*y Prisi*
und aSUen^OeÜrget, die innerhalb ziemlich scharfer Grenzen des TerraiDS
bis zu einem gewissen Höhen-Niveau aufwärts und bis zu einer bestimmten
Erstrecknng abwärts verfolgt werden können, — sodann aus den Karreo*
feldern *y nämlich aus den erratischen Geschieben und deutlichen Moraiaeo»
welche zerstreut im ganzen Gebirge vorkommen, entnimmt der Vf. die
Beweise, dass die erwähnten Gebirge sämmlich von grossen Gletschern
überdeckt waren, welche sich mindestens bis in die angrenzenden Uaopt-
Thäler erstreckt hatten.
G. Bischoff: Resultate chemischer Analysen von drei-
anddreissig Mineral • Quellen in den Umgebungen des
Lati^sr-Sß^tund von ochtunddreissig süssen Quellen, welche
iheils aus den kryKtallinischen Gesteinen des Sie^en^Oe^irye»,
theils aus dem Porphyr bei Müntler mm Sleln nnd des Honiier«-
herffBif theils aus dem Granit unterhalb UmMberg bei SdurtM-
heim nnd Weinheim kommen (Verhandl. der Niederrheiniechen Gesell-
schaft fflr Natur- und Heil-Kunde zu Hoftn am 5. November 1846). Alle
jene Mineral -Quellen haben einen gemeinschaftlichen Charakter. Kohlen-
saures Natron ist das vorwaltende unter den löslichen Salzen*, Glauber-
salz und Kochsalz fehlen zwar nie, betragen aber stets weniger, als {enes
Salz. Die nur in Kohlensäure löslichen Salze sind: kohlensaurer Kalk,
kohlensaure Magnesia und kohlensaures fiisenoxydul. Aus allen diesen
*■ Dit nicht durch Re^en oder durch SchnidzwuMcr de« Wiater* Schnees, Mnidern
nur durch die mit Morainen-Schutt ai« einen «Urken Relbnngs- nnd Schleif •Materlnle
gemengten Sehmebwaiser mächtig aaljielBgerter Gletscher gebildet werdoi t«ya keintn.
625 .
Mineral - Quelleii strömt mehr oder weniger reichlich kohlensaures Gas.
Zwiscben dem am tiefsten gelegenen HeiUronn in einem Seiten -Thal
des i^roA/- Thaies und den am höchsten gelegenen zu Wehr und Rieden
findet ein Höhen - unterschied von 500'— 800' Statt. Hierbei zeigte sich
eine auffallende Beziehung zwischen der Menge der Bestandlheile und
der Höhe des Vorkommens. Der Gehalt an fixen Bestandtheilen überhaupt
und namentlich an» löslichen nimmt vom Heiikrmm bis zu den Mineral-
Quellen bei Wehr und am Laaeher-See, also mit zunehmender Höhe des
Hervorkommens» mit wenigen Ausnahmen fortwährend, ab. Im Allgemeinen
sind wohl die an Bestandtheilen reichsten Quellen und zwar diejenigesy
welche am tiefsten liegen , auch die wärmsten : aber keineswegs stehen
Gehalt und Temperatur in geradem Verhältnisse. Die reichste unter allen
ist der HeUbr9mM\ sie enthält nächst Bilin in Böhmern die grösste Menge
kohlensauren Natrons unter allen Mineral - Quellen Deuischlmule. Die in
noch tieferem Niveau liegenden MineraUQuelien am Fnsse der Lmftdekrgtu
{Heppm§m und Lohdekram) und zu Roiedorf folgen gleichfalls jener
Regele indem sie zu den an Salzen reichsten Mineral - Quellen gehören.
Auch in der Sifel^ im Na9emiU9ehem und in Auverpne zeigt sich dieses
Gesetz. Die in tief eingeschnittenen Thalem liegenden Mineral • Quellen
zu Bm9f Vaehin fem ^ Seliers, Wie^heden sind am reichsten an fixen Be-
standtheilen, während die zahllose Menge von Säuerlingen auf den Höhen
meist nur kohlensaure Erden und Kisen und nur. sehr wenige lösliche
Salze enthalten. In allen genannten in gutem Rufe stehenden Minerat
Quellen überwiegen die löslichen Salze stets die unlöslichen, d. h. die-
jenigen, welche blos in der Kohlensäure aufgelöst sind.
Die qualitative Prfifung der genannten sässen Quelles unternaboo B.
in der Absicht, die Salze kennen zu lernen, welche die Basalte, Dolerile
Trachyte, Porphyre und Granite in den bezeichneten Gegenden enthalten ;
denn es ist klar, dass eine Quelle, welche aus dem einen, oder andern
dieser krystaHinischen Gesteine kommt, während ihres Laufes durch die-
selben Alles auflöst , was vich Auflösliches findet. Als allgemeines
Rehultat ans diesen Untersuchungen hat sich ergeben , dass die Haupt be-
standtheile jener süssen Quellen Chlorcaicium, Chlormagnesium und Koch-
salz sind, und dass nur sehr selten und nur in denjenigen Quellen Gyps
auftritt, welche ihren Lauf theilweise durch sedimentäre Gebilde nehmen.
M^ährend daher in den genannten krystailitiiKchen Gesteinrn keine schwefel-
sauren Salze, sondern vorzugsweise blus Chlornre vorkommen, treten in den
Basalten in den Umgebungen des ijMaeher-See^* neben Kochsalz sehwefel-
savre Salze und hauptsächlich schwefelsaures Natron auf, und in den Ge-
steinen, aus welchen die böhmischen Mineral-Quellen {KmrUbad ^ Mmrie»"
hmdy FntimenHed etc.) kommen , Ut dieses Salz fast durchgängig das
verwaltende. Da die süssen Quellen, welche im Porphyr bei MÜMier
am Siein entspringen , dieselben Haupt - Bestandtheile , wie die dortigen
mid die XreiftMiiifAer Seol-Quellen enthalten, so ist es höchst wahrscbein-
Keh, dass aocb diese Qnellen ihren Salz- Gehalt aus dem Porphyr sieben.
Längst schon war «s als eine auffallende Ersehekiimg bekannt, data diese
Jahrgang IM. 40
036
Sool-Quellen dpr in allen iibrig^cn vorkommeniie Gyps fehlt, und Hess auf
eine anomale Entsteliuogs - Art schliesaen. Da man in jenem Porphyr
durch direkte Unfersuehnngcn keine schwefelsauren Salise {«gefunden hat,
da dieselben g^eichfulU in den süssen und in den $aIz-Quellcn, welche
aus diesem Gesteine kommen, fehlen , so wird Niemand zweifeln , diss
jener Porphyr es ist, welcher den Salinen zu KreuHtnach und MnnMter
vm Stein ihren Salz- Gehalt und den Sool-Badern ihre heilsamen Bestand*
theile liefert. Nach B. erklärt sich der Urspiung der Snlze im Meere am
einfachsten ans dem, wenn auch g^ring;en Salz^Gehalte der krystallinisehra
Gesteine. Seitdem auf unserer Erde der Kreislauf der Crewasser beg^onnen
liat , dauert dieser Auslauge - Prozess ununterbrochen fort. Alle Salze,
^welche die Quellen aus jenen Gesteinen extrahiren, kommen dureh 41«
Flosse in das Meer. Die aus demselben aufsteigenden Wasserdunste
kehren als Regen, Schnee etc. wieder auf das Land zurück und beladen
sich aVcrmals mit Salz. Wenn nun immerfort reines Wasser vom Meere
auf das Land und gesalzenes, wenn auch üo schwach gesalzenes, daas
der Geschmack das Salz nicht mehr erkennt , vom Lande in das Meer
xurdckstronit : so muss sich der Sal«- Gehalt in letztem »ach und nnch
h&ofen. D. wies in seinem Lehrbuche der chemischen und physikafiscfaen
Geologie durch Calculationen nach , dass man sich aas jertem Ausfange-
Prozess drr krystallinischen Gesteine ganz ongez%vungcn den Salz-Gebalt
des Meeres erklären ktone. Er zeigte unter Anderm , dass , wenn man
lAr die sedimentäre Periode auf Erden, d. h. für diejenige, in welcher alte
sedimentären Formationen von der Granwacke an bis zu den )ting^ten
gebildet worden sind , nur einen Zeitraum von 19 M9lionen Jahren an-
nimnut und dazu ferner, dass der mittle Sals* Gehalt der dem Meere zu-
•trimcnden Gewässer nur Viooooo betrug, diese Annahmen hinreichen,
um ein Meer von der dermaligen Ausdehnung aller Meere und von einer
mittlen Tiefe- von 6400' mit so viel Salz zu versofigen , als gegen wArtif^
in ihnen enthalten ist. Wer nur einen Augenblick an die ungelieure
Mächtigkeit der sämmtlicben sedimentären Formationen ninde«tens von 3
Meilen Dicke, und au die langsame Bildung derselben denkt, wird ein-
sehen, dass jener Zeitraum vea 10 Millionen Jahren grwiss nicht zu hoch,
sottdem eher zu niedrig angenommen Ut
TuoMÄ : über ein durch seine chemischen und minern-
logiachen Änderungen interessantes Bruchstück einer
Romiichen metallenen Tempel-Thür (a. a. O.). Die Tempel-
Thnre war bei ilfam«, 27' tief unter der Obedläcbe, aufgefunden wordea.
Ihi-e Masse bestellt aus römischer Bronze oder sogenanntem korinthische«i
ILtz dcar A Itertb ums - Forscher und ist aum Tbeil noch gst erhalten;, die
ehemisishe Analyse hat ihre Bestandtheile , aus Kupfer, Blei und Hkhx
besiebend, nachgewiesen. Das Interessante an dem votgelegtra F^i^-
»ente ist, dass sich das Kupfer fast dorobgäiigig in Roth * Kupferer«,
JUacbil und'Kupler*Las»r verwandelt bat. Die Wdeii lotsten d^rnh Um-
027
W4ia4liiiig entstaudencn Mineralien bedecken die OberilScke und inid
scbön krystallisirt. Aach kommen noch sehr kleine waaserbelle slark
g^lanzende Krystftllcben mit quadratischen Flüchen darin v^r, deren SubsteAz
noch nicht ermittelt ist.
^iSaciSRATH: neue Mineralien aus d en ilAetii-G egenden<a.A.O.)*
£s sind Ametbyst-Krystalle von ung^ewöhnliclien Form-Verhaltnissen ans
den Acbat-Kugeln von Idar und vom Wrs^eiberge bei ;$#. WenMf miter
welchen sficb merkwürdige Zwilling^ - Krystall« befinden ; ferner krysteUi-
sirtcr grüner Flussspatb, den DsuiiAifN in KreuimtMck «nf der soge-
nannten Bat'di bei dieser Stadt in gangweivcm Vorkommen im Porphyr
aufgefunden hat ; endlich Humboldtit (oxalsaure« Eisen) , aufgefunden
von Stud. Engstfblo in Thon -Gebilden., welche bei DuMurg durch die
Eisenbahn- Arbeiten aufgeschlossen worden sind. Man kannte bisher den
Humboldtit nicht als rheinuiche* Mineral.
V. Carnall: menschliche Knqchen nebst den übrigen
Gebeinen eines männlichen Gerippes in ei nein Schachte der
SeAiiWey>Gnlm ei-Grube in Ober-Sehle^en acht bis neun Lachter
tief auf gefunden (a. a. O.) Unverkennbar ist der Mann an jener
Stelle verunglückt. Seit wie lange dus Skelet dort lag, ISsst sich nicht
angeben. Der Bergbau zu Scharley hat schon iiii 13. Jahrhundert be-
gonnen , sich indessen Anfangs gewiss lange Zeit in geringeren Tiefen
bewegt, alsi die obgedachte. Nach der Fundstätte ist anzunehmen, dass
es Bergbau auf Bleiciz war, wobei sich das Unglück ereignete, und da
dieser nach geschichtlichen Überlieferungen zu SvharUy Keit beinahe 300
Jaliren auflässig wurde^ so wilide sich hieraus ein hohes Alter der frag-
lichen Knochen ergeben. Möglich bleibt jedoch, dass der alte Bau, wo
die Knochen gefunden, blos eine Versuchs - Arbeit aufGalmei war, und
dann kann er junger seyn. Beim anhiebe des Skeletes war ein Knochen
xeritplittert worden , und man fand dabei in seinem Innern Kryatalle van
V i vi anit (Blaueisenerz, Blaueisenspath). Dem zufolge ward ein zweiter
Knochen (vom Ober • Schenkel) durchgesägt. Man sieht darin drei fiei-
stehende Vivianit- Krystalle. Es sind stark geschobene Tafeln, denen des
krystaUisirten Gypses ähnlich, einem zwei und-ein glieden'gen Kryittall«
Systeme entsprechend. Die Flächen der gesdiobcnen Säule sind nur
Itaienartig sichtbar; die Tafel - Flächen , mit lebhaftem Perlmutter • Glauze
bilden an jener Sänle die Ab'ttnmpfung der scharfen Seiten - Kanten. Die
Abstampfung der stumpfen Säulen- Kanten zeigen schwachen Seiden-Glanz;
eben so die schief taufenden End- Flächen. Quer durch die Tufel- Fläche
• sind die Krystalle vollkommen durchsichtig, wogegen auf die andern
Fiärhen gesehen die Farbe dunkel, indigoblau und granlich erscheint*
Bemerkentwertb tat noch^ dass man in dem Säge • Schnitte blangraue
40*
G28
Punkte gewahrt, welche ebenfalls für kfleine Viviamt • Stfitke za hallen
sind, wonach die Bildung auch im Innern der Knochen • Siibstans Statt
fand. NdcGBRATH bemerkte , dass diese zierlichen Krystalle von Viviantt
wohl das erste bisher bekaunt gewordene Beispiel von einer so jugend-
lichen Bildung derselben waren, dass man aber die erdige Form desselben,
das erdige Eisenblau, sogar schou in den erdigen Anhäufungen in hohlen
Blumen ebenfalls als eine neue Bildung angetroffen habe. Wie sich
auch der krystallisirle Vivianit gern an das untergehende Organische an-
schliesse, beweise das Vorkommen desselben ku MuiUeM'HiU und Aiiem-
Iown in New-Jerte^, wo er als Ausffillung von Belemnlten und Oryphiten
in der^ Eisensandslein - Formation sich zeige, ferner im Innern von Bivalvea
tu äeriseh in der Krimm und in gebranntem Kohlenschiefer zu Bfetuii in
Auvergne.
WosROBomiKow : Kohle n-F o r m a t i on i u Pertien (Ekmaftn's Archiv
IV y 395 ff.). In der Provinz Atirmh^d zeigt sich die Kohlen -For-
mation auf einer Strecke von 50 Werst, welche im Osten nnd Süden von
Kalk-Bergen begrenzt ist. Nach W. reicht dieselbe bis zur Ebene von
Mäsandera, Die Schichten des Gebildes sind äberaus zertrümmert nnd
zu bcträchtiichcn Höhen emporgehoben. Unfern des Dorfes Tatcha auf
dem rechten Scha^rui-Vfer kommen unter andern darin mächtige Kohlen-
Flotze vor und ausiterdem mehre unbedeutende. Andere Ablagerungen
sind nicht weit vom Dorfe Gross-Schaehka vorhanden und in deren Nähe
ein reiches Flolz von Sphärosiderit u. s. w.
Noggerath: Vorkommen von Basalt bei MenmetUerg in der
Gemeinde Honns/' (Verhandl. d. Niederrhein. Gesellschafr, 11. Nov. 184T),
Es ist dieser Basalt nicht durch das Thonschiefer- Gebirge hindurchge-
broclien, sondern noch mit diesem bedeckt und im Profil sichtbar. Die Basalt-
MasHC bildet in diesem Profil einen nach oben gewölbten flachgedruckten
Halbkreis, welcher in der Hohe und an den Seiten unmittelbar von
Tbonsrhiefer begrenzt wird, ohne dass dieser in seinem Streichen nnd
Fallen irgend eine StSrnng erleidi»t. Nur diejenige Thonsdiiefer-Masse,
welche den Halbkreis unmittelbar bedeckt, ist etwas zerrissen und zer-
klüftet; auf der Begrenzung des Thonschiefers mit dem Ba»alte^ sieht
man bei erstem keine Veränderung der Masse. Die Fortselztufig der
nach oben halbkreisförmig begrenzten Basalt -Masse nach der Tiet^ hin
ist der Beobachtung durch die Dammerde - Bedeckung entzogen. Die Er-
scheinung ist jedenfalls interessant und verdiente in einer Zeichnung
dargestellt zu werden; ein ähnliches Verhalten des Basaltes dürfte in
Bi€bengehirg€ nnd überhaupt in der ganzen itJke^A-Gegend nicht bekannt
seyn.
L. FiuffOLLit Er^ebaissaiis dem ersten Tbeile einer Avbeil
über die Sebattfebirgfe finr^fw'«; Snbbercynia ober T.ypne
{BM. $€0L i848i 6, K, Sie-240). Die „SdiluMe'« «la den Ergebnis-
aen diMea ersten Tbeila der Arbeit aind aebon so avagedebnt, dass wir
selbst wieder nur einen Aoatug darana liefern können. Es gibt viererlei
amHan-Rande inTorkommen und Lagerunga-Folge bestftodigeSebntt^Gebirge,
1) daa untere audliebe Sebnttland; 3) daa der hyperboreiaehen Gesebiebe;
3) den Lehm mit den erratischen Blöeken, und 4) den Lose ; — ansaerdem
zwei Arten Sehnt t-Gebirge, welche keine bestimmte Lagernng^-Folge ein*
halten; 6) die Quarsit-filöcke und 6) die Knochen-Thone ; — endlich 7) die
Alluviouen und noeh fertwihrenden Bildungen. Keine dieaer Bildungen
entbült See-Konehylien und nur awei umachlieaaen Sangetbier-Reate. Seit
der Durchfurebung der Kreide - SebieJiten ist diese Gegend fast iiieht
mehr unter Meer gewesen, und man kann die apitern geologiaefaen Vor«
ginge in dieser Ordnung annehmen :
1*. Grosae Durchfurebung nach Absats der Kreide «Schiebten
xur Zeit der Hebung ver den Eocin-Bildungeo.
Ib. Gleichzeitige eder wohl nacbherige Entblöasnng der gefnreb*
tra Sekundir<Schiehten und Umberstreunng des ersten Schutt- Gebirges in
Fonn von grossen, mclit abgenindeten , einfbch niedergefallenen Qnarsit*
Blöcken. Dii» Richtung, aua weleber diese Erscheinung gewirkt, Uaat
aich nicht nachwmen, aber^ vermutblich ans W. oder WNW. annehmevw
Vielleicht post-eocfln ? Vielleicht gehören a«ch in diese Epoehe die pro^
blematiachen Knochen-Thone in den Spalten und den Höhlen des Gypses [??]
11«. „Alte meridionale Epoche'*. Bildung von SpaKen und
RAeken, welche in Verbindung mit spöteren Entblössnngen Veranlaaaung
zur Bildung grosser Quer-ThAler gegeben haben. Kein loses Schottland
bedeckte damals noch die Fels-Schichten^ welche bis cu den obersten ge-
s|Hillen wurden, wodurch so wie durch die Richtung NO. und NNO. die
Ereigniaae aich der Aufriebtung der WMi-Aipen nflhern.
]|^ „AltcmeridionalePeriode^ Unaer unteres attdIicbesSehntt*
land <l) wäre die älteste Bildung dieser Periode. Cmhergestreut im Augen-
blicke des Dnrcbbrucbes der lotsten Epoche wurde es auf veracfaiedene
Art mbdilizirt wflhrend des sehr langen Verlanfea der Ablagernngen der
darauf gefolgten Periode. Am Umrȧ ist es fiber Waaaer geblieben und
von Land-Gewässern nur durchfurcht worden: anderwärta hat ea aich in
Pluaa- und See-Niedersehllge umbilden können oder ist von den Meeres«
Wogen aufgewühlt worden. Das Klima Europa's war von dem jetzigen
wenig verKchieden. — Nach dem ilteaten aseridionalen Dnrcbbruch acheint
ein weites Meer mit wenigen Ausnal^en ganz NW. »Europa bedeckt zn
liaben; aber Erhebungen beginnen bald in dieser Richtung weithin be-
merkbar zu werden. Während der zweiten Hälfte der fHihem Meridional*
Periode beginnen Kich Inseln als Vorläufer zu erheben eines Jahrhunderte
später erfolgenden Dorchbruches — bis eodlieh ein heftiger Orts-Wechsel
des Meers in Verbindung mit einem Sinken des Bodens diesen mit den
Trfinunern der Polar- Gesteine bedeckte.
fli«. |,A.rklisciie Epoelr«^. Durdibnicli in NW: d#s idalgetf Am-
nOfNi^tf. Unbfrstrraniig der untern AMitilvng uuierrs dntten [Y] Schutt*
Inodes. Untertaachen der Bubheroyniicfaen Gegend und Bnbruch der Wnn-
ger« Ströme mit hyperboreiecben Gesehieben von (2), weldie im Norden mebr
entwidtelt, in unserem Lande nur besofaränkt vorkommen an den N.- oad
CrW.*w<rta gerichteten Abhingen , aof dem nnteru meridionalen Schutt*
land oder älteren Schichten ruhend. E» wurde der Boden entfoldsüt, der da«
dritte Schuttland tr^gt, welches seinerseits ausser in den grossen Qncr*
thilem keine Zerreisauog mehr erlitten hat. Es ist oft aufgewühlt wor-
den von den Wogen, zumal am Fusse grosser Hugel^Reihen.
ll|b. „Boreal-Periode**. Dieselbe, während welcher die ausge-
dehnten Landstrecken, welche gegen den NW. Enroput allmählich aos
dem Meere aufgetaucht waien, und worunter sich wahrscheinlich dasjetzinpn
Skmndhunnen befand, eine »o wichtige Rolle in der Umberstreuung drr
nachfolgenden Meeres-Nieder«chläge und im Zeit-wei»eM Sinken der Teai«
peratnr dieser Er d- Gegend spielten. I>er Lehm (3) ist der Vertreter der
Niederschläge dieser Zeit; er verdankt seinen Ursprung untermeeriscben
StWkmungen, ist libersll sienilich gieiehtormig verbreitet selbst tiber die
bacbsten Hackebeilen hin, w-ahrscbetiilich an den NO.-Abhangen angelagert,
eatUdst; aeine Absetsniig ist erst unterbrochen worden svr Zat des
oacfafolgCBden Durchbruchs. Höcker-artig« Erhebungen traten im sodli«
eben Tbeile ein. Gleiehaeiliir aenkten sich vielleicht die arktisch en Gegen-
dan und traten aum Tht'il unier den.Oaaan aurdck.
lya. Moderne Meridional- Epoche. Umherstrennng des vier-
ten oder neuen Seh nttgebirges <4). Das aub-heraynische Land ist
für immer aus dem Waaaer gestiegen, daher jenes Gebirge keine weitere
Umbildung erfahrt.
]Vi». Neue oder jetzige Periode. Das neue Scbuttland (4>,
das älteste Gebilde dieser Zeit, unterliegt ollen Modifikationen, die mit
seioer jetsigen Art au $ejn in Verbindung stehen ; doch ist es nur von
lliessenden Tage-, von Regen-Wassern dordifurolit worden , hat die vor-
handenen Vertiefungen des Bodens ausgefüllt und mit anderen Bildungen
nur Entstellung der Siisawaaser-Niederschläge, der Bänke, Barren, Dtinen
und Moränen beigetragen.
Selten kann man an einer Stelle beiaammen die Überlagernag dreier
von diesen Gebirgsarten (1,2 and 4 s. B.) beobachten, denn in den Tbä-
Um am Harx-Rande, wo 4 am besten diarakterisirt ist, ist der Lehm weg-
gewaschen und durch dieselben Drsachen davon geführt worden , welche
den Löse gebracht haben. In andern Fällen haben arktiache Strömimgeo
das 1. Gebirge weggcrabrf, was aber nur .selten ist.
Naimral Hislory of New- York ^ by Auihorily (N&w-York, Boston «•
ii/6«ny, 4<^.). -IV. Qeohgy of New-York i4 voll. 1848). Wir haben
a Tbeila dieses Werkes, den 1. von Mather und den 4. von J. Hau. schon
im Jbu iM4, &71I deni ISttl u«eb aB«eiei|ft, ^rt a« von fi» £>im9M <tt
IfMlMMiM. tmd. t7 0mL fii.y ond Part 4. von J.Hall (^8a|P|^, a4|Mil«M«tai*
«M. 19 0eol. pIL, AHany t84&) Ik^en durch di« Gdle der Vrff. jefsl vjr.
MH8, dirr dritte Theil iitt von Vämvxim. Schon vor deren eigener Ein*
Mcht haben wir die ((eologiech-palaotttologischeu ReftiiUate thetla ans dan
aammtlicben 4 Thailen nach einer gemeinsamen BearbeiHing in SiLumtfi'a
Jonrnal (Jb« W4äy ei7, 1846, 109 ff., 16^7,230 «nd 748), tbeils nach dk
VsRifcuiL'a Bericht und Bericlitigungen aitgetfaeilt, eine kritische Beortbei-
l»ng der Arbeiten über die fuasilen Reate aber nach J. Hall's die 4 Theile
wieder umfassender PaUioQtography (I. Tiieil) von F. Robmbr nach antOf^
tisobfu Studii^tt zu liefern auffangen (Jb« 1848, i«d). £a wurde uaa
daJier nicht möglich, aber für uaiern Zweck aufh nicht uötliig seyn, in
nodi Weitere Einseluheiten des Inhaltes dieser Werke einzugehen. Über
keinf n der Vereinifften Siaaltn ubrigeoa ist ein so Umfang- und Detatt-.
retdies Werk geliefert worden, wie ober Neui-Yifrk\ die Ausstattung iai
dem Inhalte entsprechend, der Text noch ausser den oben beaeichnetc» Ab*
btldunp^n mit einer Menge eingedruckter Holaschnitte geziert, daa
Format der geologischen Tafeln (Karten , Profile, Ansichten) oft das des
Textes weit nbersleigend, so daaa manches deutsche Land die VereM§ltm
SUmttn um ein solches Werk, wancJier deutsche Geolog die auMrikani*
sehen St-iats- Geologen um solche Gelegenheit zu arbeiten, nm solche
mittel die Forschungen zu veröffentlichen wohl beneiden därfte. -Für daa
Bedurtbiss des deutschen Lesers ist freilich die Bibliothek dieser Geoloffi'
etil HeporU zu Bände- reicli und, wo er solche nicht in öffentlichen Bi-
bliolheken benutzen kann, ihre Anschaffung in der Regel zu kostspielig,
und die Mühe sich in die ebenso verschiedenen geognostischen Nomencia-,
turen einzuarbeiten und die geologischen Äquivalente überall berauazulindeu
zu gross. Daher jene obige geologische Zusammenstellung ans den 4 für
die 4 Bezirke des Staats New^ York erstatteten Berichten in SiLLiMAif's
Journal und die palliontologische von Hall verdienstlich, bequem und für
viele Bedürfnisse schon überhaupt hinreichend ist, jedoch eine Shnlicho
Verarbeitung mit den Berichten der Geologen der übrigen Staaten noch
sehr wünschen ISsst, wozu indessen nach den uns zugekommenen brieflichen
Nachrichten wenig Hoffnung aeyn soll. Per Fleiss, -welchen diese Manner
auf die Ausführung des mfibsamen Werkes verwendet haben, verdient eben
ao viele Anerkennung, als die Weisheit der Regierung, welche die peku*
oiftren Mittel dafür bewilligt bat.
CAiiTBnoiv: über ein Silber-haltiges Schwefelblei von fiSa*
«ep, Arrond. VmhgHerekt, Distrikt VkuH-KMhe» im KmvkantM {Atm, daa
Min, dj KU, 4$9 eeU). Der Kam^ek^ einer der erhabensten Gipfel des
ITafdlrfffifa- Kammes, scheint der Hanpt-Mittelpnnfct der Emporhebung ge*
wesen zu aeyn, um den sich die ihm untergeordneten Berg-Ketten von pri-
mitiver Formation gruppirt liaben. Er beateht grossen Tbeila ans röth-
Ikbbraunem traehytiachAni Porphyr, der Glimmer -Blftttcheji entbilt und
Ki^fittell« fUupigtD P^ldcpfttlMt. Stellcow^lM wird iltr Porpbfr «rdSg, umA
•Mami fodel sm« klrioe HorBblende^Kryiitane d«riii. BmerlwMW«rtb
Vit, dkM di« Zeatrai-Gewslt , welebe diesen Tbeil der Kette erhob and
bildefCt ibren EinfloM co ungfestdai an der Greoxe rnssiiicber Step^ea,
Mf den ndrdlirJiflten Tbeil de» MwkmtUM ouiisbte: Diese erklirt noch rnit-
vnter die (^osee ScbneHe des Tm'&k und aller Strdme, die von der Kelle
berabkommen, ihren Lauf aus S. naeh N. nHiroend, eine Schnelle, welche
ebne Zweiffpl der Nähe nnd der Erhabenheit ihrer Quellen snavschrribcii
ist. Cbeidiess %t\$^ sich Jener n Ardliche Tbeil um vieles steiler, als der
sidliebe. Granit, Traebjrt und Syenit lassen auf swansif Werst vom Emm^
Mr gegen N. senkrechte naekte Winde wahrnehmen. — Von den vcncbie-
denen, den Kamkek kreisfSnutg nmg;ebenden Ketten besteben die nlcbstea
ans grobkörnigem Granit, Nodsnn folgen feinkörniger Granit, Gneias, Gttn*
mersrbiefer und srhwarse aneh grfine Porphjrre; weiterhin treten TImmh
schiefer mit mächtigen Qaarz-Gfingen anf, alter rother Sandstein und Katt^
dessen Schichten fast senkrecht emporgerichtet sind. Letste Febiart, die
suerst bei Pas^anmour auftritt, findet sieh auch auf der andorn Seite des
KmmMt, zwischen Lars und Viadi EsvAs« am Ein gange des Engpasses.
Im Bette des Tertk fand C. alte Felsarteu wieder, die er auf seinen Wnn*
dernngen wahrgenommen hatte \ nur die weichen xerreibliehett und leicht scr-
setsbaren wurden vermisst.
In der Glimmerschiefer »Zone, im Arrondissement von Vühfffwereki
unfern des Dorfes Sanep, kommt ein Gang von Silber-haltigem Bleiglanz
vor. Man triflft ihn in einer sehr engen Schlucht, gebildet von drei mSs-
sTg hohen, aber ihrer Steilheit wegen unerstetglichen Bergen, welche ans
Glimmerschiefer nnd aus Glimmer-reichem Qoars bestehen; jenes Gestein
fuhrt Kristalle von Tormalin, Epidot, Disthen und Zirkon. — Blelglanc-
Gfinge triflft man fünf bis sechs, die sich nach allen Richtungen schneiden.
Die Mfichtigkeit des bedentendflten derselben betrügt % Arschinen; allein
hflofig haben Zosammcndriickungen Statt. Als Gangart findet sich eine
rfithliche eisensrhus^ige Masse oder Quarz.
C. Petrefakten-Kunde.
G.Bischof: istdas vegetabili s che Leben fru her als das
animalische anf der Erde erwacht? (üfibicAii. gelehrt. Anseig.
Iifidf, XXiV, 907—616). Polar- Vßlker können nach v. Humboldt gana vom
Flachen und Cetaceen leben und scheinen daher für die Mglidtkett einer
Entwicklung thierischer Wesen vor den pllanzlichen zu sprechen; aber
setzen nicht Fische und Cetaeeen ihrrrseits Pflanzen wenigstens mit*
telbar voraus? Thiere können von Pflanzen leben, die sie ohne vorher--
gegfangene chemische aSers^tsnog verschlingen; Pflanzen leben von Thierta,
wtkbe BMnt in ZerattsMip flbcrgfga»g<n md hiedurcb In
VerlMiidhnigftt xtrfiillett smd. Die Maoie» Ummb dal^r mit
MiieD VeibindiinfeD all«in beitteh«B, dasTbi«r nicht, nnddieZerseteang«^
Produkte der organitcbea Stofesiod fifar sie oft starke Oifle; da« Beatebe«
ergaDiacher VerbiaduDgeo (tm Drmeere o. a. w.) aetcte aber ioMiier wiedar
argaoiaehe Weaen Torau«, die aie gebildet bttbea.
Wahracheinlicb hat die Tbier*Wcit hn Meere niit laftisarieD begönne»«
Die organiffcheo Besten dtbeile ihres Leibes kennen wir xwar nicht dnrcfa
jUiaiyse; doch ist kein Grund zu s weifein , dass sie wie die Mustern «•
a. kleine Seetbiere Protein enthalten, den Grundstoff von Albumin, Fi«
brin, FleiiKch und Kfise und zuverlässlieh ein Produkt der Vegetation, in«
dem das Pflanzen - Ei weiss grAsstentheHs daraoi besteht. Die Pflanaen
gehen daher auch sicheriieb mit diesem Nahrungsmittel in das Thierreicb
über, zumal nach den Beobaehtnngen von Duloro, DasranTz und bcaondera
hown»9AVLt (Campt, rm^iu» 1844 ^ na* 9^ p. 74) Thiere keine
Stickstoff- Verbindungen su erzeugen vermögen, indem aller ^tfckytoff,
welchen sie in ihre Maaae aufnehmen und in ihren Ezkrementeu oder dureh
Attsathmung wieder abgeben , zusammengenommen genau nur dem der Verbin*
dangen gleichkommt, die sich in ihrer Nahrung befunden hatten. (Da Infusorien
Kehlenaänre zeraetsen und eich Kohlenstoff znr Bildung organischer Ma*
terie aneignen, so kdnnten sie mittelat atmosphirisehem Stieksteff viellercfat
auch Stickstoff- Verbindungen, Protein u. s. w. bilden und diese den
Pflanzen darbieten \ diese aber nehmen nur zersetzte Vegetabilien als
Nahrung auf, in welcher kein Protein oder sonstige organische Stick*
Stoff- Verbindung mehr enthalten, sondern dieser Stoff bereits in Ammo*
niak oder Schwefelsäure übergegsngen ist.) Diese Verhältnisse Wfisen
mithin auf die Priorität des Pflanzen -Reiches hin. Doch kann ihm das
Thier- Reich und können namentlich die Infusorien unmittelbar nachgefolgt
seyn, selbst wenn die Luft für Lungenthiere noch zu Kohlensäure-reich
gewesen scyn sollte. Denn theils ist es denkbar, dass gerade die Infu«
sorien, sofern sie Kohlensäure zu zersetzen vermögen, auch in einer daran
sehr reichen Luft leben konnten : andemtheils haben Aimb\<i Versuche gezeigt^
dass auf dem Meeresboden wachsende Pflanzen , wenn Sonnenlicht zu ^
ihnen dringt, sich mit Luft-D lasen vorwaltend ans Sauerstoffgas bedecken,
die sich allmählich ablössen und durch das Wasser aufsteigen ; das Meer
wird somit von einem Theil seiner freien Kohlensäure befreit, in der
Nähe jener Pflanzen mit Sauerstoff versehen und dadurch sogar unter
einer sehr Kohlensäure -reichen Atmosphäre zur Ernährung von Thieren
geschickt gemacht, dergleichen ausserdem vielleicht weder in jenem noch
in dieser wurden leben können. Man braucht daher nicht mehr grosse
Zeiträume anzunehmen zwischen dem Erscheinen beider Natur - Reiche,
wohl aber zwischen der der niedern Pflanzen- und Meer-Thiere und der
Vögel und Säugethiere, welche nicht in einer an Kohlensäure reichen
Luft leben köuneii. Während der Bildung einer und derselben sedimen-
tären Formation können beide Natur-Reiche auf Erden erschienen seyn;
wir haben Grund genug, diese beiden wichtigen Epochen in die Bildung
4cr Gffftfiifiidc«*F«nMiioa * §d\m mm Uimm, 4u^ m WUM^fbtk aUc^M»
rignn MdiniMiMMtt BiMnag— ibrrtrilt and deMhalb den gr^uta» 2M<*
raa« an iiarer YalKeadoog erfordart halta. In dtaaar Fanaatioa fiadka
wir Wae Flora and eiaa Faaaa bcf^ben. Uie dltctlea Traaaitiaaa-Scliicii-
Irn acigen aar seil ige Laub-PflaBcea dea Bleerea. £ffat in dea devant-
achcu Schichten hat msa van Gelasa - Pflansea eieiga kryptagamiMslM
Farmen (Kalami tan and Ljrkopodtazeeo) angetroffen.
Pie aber der Granwacke rabeaden nulcbtigen Sisinfcobleu-Lagar nai-
geu aa, das« vor derea Bildaag ansgedehntes Festlaad beataadea hcba
and die Ataioapbäre reicher an Kahlenaäaro geweaen aeye» daaa aich
dieae aUmahlich aaa der Atnoaphftre uiedergeacblagan aad mit*
hia während dieaea Niederaehlogea eia laager Zeitraam veiflosaen sofe,
wahreud de«aen zwar acboa eiaige Lull - athiaeade Reptilien (Goioruaa'
Arcbegoaaurua), aber noch keiac Slagethiera leben konnten. Auch
in d^ untern Verateiueronga-Ieeren Gebirgaartea, in den blaalidi - graawu
bia acliwarzen Thonachiefem, findet aich Koblenatoff, welchar aafdaa Tor-
bande oaeyn einer PianseD-Welt (die ihn bildete) «'äbrcnd aeiuer Eatalchaag
binwfieet, da der Verf. aaa andern Gründen für erwieaen halt, daaa es
ketflou primai'en Koblenatoff auf der Erde gebe, lodeaaen können auch
Blanche Tbiere in jener Zeit gelebt haben> welche aadere als eiaiga bila*
aitndae Reale im Geatein nioht so himerlassaa vermochten«
pH. IVL DU Gr.KY Egi^rton: Beschreibung eines Hybodus-
Rachens von der Insel Wighi (Quari, geol» Jaurn, 1S4S ^ I, 197
— 199, Tf. 4). In zoologischer Hinsicht bestätigt dieses seltene Exem-
plar einer neuen Hy b o d u s-Art (H. B a s a n u s Eg.) die nahe Verwandtschaft
des fossilen Genus Hybodos mit den Haien und entscheidet die bishe-
rige Dugewi^sbeit über die Form der Zähne von beiden Kinn-
laden dahin, dass sie am Ober- und Unler*Kiefer fast ganz gleich und
anch sonst nicht sehr veränderlich in der Form, nur die vorderj^ten und
hinteren etwas geringer an Grösse als die milteln sind. Der Kopf ist
in der Art der Quere nach senkrecht durchgespalten, dass man die beiden
'Kinnladen von der rediten bis zur linken Seite erblickt. Der Oberkiefer
misst im Bogen lo" und scheint %\ Zähne in der vordem Reihe zu haben ;
der untere misst l^j^' und hat 19 Zahne, einen namentlich auf der Sym-
physe und 9 jederseits. Dahinter kann man noch zwei andere Zahn-Reihen
erblicken. Der Oberkiefer hat einen breiten Ausschnitt, um die verdickte
Symphyse des Unterkiefers aufzunehmen. Alle Zähne haben eine IMittcl-
spitze und 2 Nebenspitzen jederseits; nur die noch nicht abgenutzten Zahne
sind bis zur Spitze gefaltet. Die Basis ist breit und wie gewöhnlich runzelig.
Die Spitzen der Seiten-Zähne sind nicht merklich schiefer als die der mittein.
Die Art stammt von der Grenze zwischen Unter- Grünsand und WeaU
den ', da sie neu ist, entscheidet sie nichts für die Formation. Das Genu«
reicht von Muschelkalk bis Kreide einschliesslich, hat aber bis jetzt
** 9er Verf. spricht hiee vm LaoA-Ftimie« und LanihTMesen.
oktfMI^ 4i4Nr Wi^tMtii M«li keine 2Mm^ un4 ntr einen Sdcliel in der
waie^eir Kreide s^eiieftrt. Webrecheinüeft etMimt eie also- Mlbü uneli^
Ml« den Wmiden.
A. Gr. V. KiTSBRiitfa : Beschreibung erflig;er vonMinDEimonm^
aus dem arktinchen Sibirien mi tg ebr achten Ceratfl'en.
(BuUei. PetfTMk 184S, V, 161-174). £s sind I. C. Hedenstrdmi
p. 10«, t. 2, fig. 5—7, U 3, fig. l'-O cCeratites sp, Eicinr. i. ikM,
PMwsb. tB4»y IXy 113); S) C. Middendorfti p. 170, t. 1, t 2, fig.
l-*-4. <9 Stucke); 3) C. enompbalus [?ettoniphaltt8] p. 171, U a,.
lig. 7-10, uud 4) C. Eicbwaldi, p. 172, t. 3, fig. 11 — 14. Sie sindL
vor Jahren von einpm Beamten mitgebracht worden vom Flnsae 4Hm^%,
welcher sich westlich von der Lena in's Eismeer ergiesst, und die erste
dieser Arten, welche schon von Eithwald bezeithnet wurde , findet sich
weit von da auf den Nev- Sibirischen Initeln wieder, t)^ snietzt genannte
Art ist durch das Obüteriren drr LobenZahnchen mei-kwurdig und erin-
nert gleich C. Middendorffi au St, Kasgianer • Arien durch ihren Ha-
bitus. Die 4 Arten besitzen jedoch auch einige gemeiusame Merkmale,
namentlich ist ihr oberer Lateral-Lobus der tiefste und meistens doppelt
so tief als der Dorsal; der Sipho, über welchem bei guter Erhaltong
immer noch ein dünner Streifen von der Scheidewand liegt, besteht aus
einer zusammenhängenden Kalk-Röhre, welche nicht, wie in Nautilus,
die Scheidewände trichterförmig nach hinten, sondern nach vorne stützt * $
die ziemlich dicke Schaale trennt sich in 2 Lagen, wovon die innere sehr
dünne, die äussere mit obsoleten strahlenden Wellen und Streifen bedeekl
ist , welche auf dem Rtkken ihre Konvexität der Miindung tnkekren und
nicht, wie bei Goniatiten, gegen die %>irale einsenken. Über die Forasation
weiss man nichts Sicheres; doch int das Ausseben der Versteinerungei«
selbst, wie das harte Gestein, welches sie einsehliesst und mit ansehn-
liehen Gyps-Lagem vorkommt, von dem durch Versteinerungen charakte*.
risirten Jnrakalke der Gegend verschieden , dnher diese Umstände der An-»
nähme wenigstens nicht im Wege stehen, dass auch diese Ceratiten
gleich den früher bekannt gewordenen Arten dem iVIuschelkalke angehö-
ren. In Bezug auf die 8U Ctttsianer Formation bemerkt der Vrf., dass
er „auf dem Cei de f^nm am Lierna/on^o-Thale in grosser Höhe in-
KalkmergeM^agen zvrischen DoIomitSpitzen einen ziemlich grossen Nau-
tilus bidorsatus Sciiltii. zusammen mit vielen von Si, Cassian
her bekannten Versteinerungen gefunden und in der Berliner Universitftts-
Sammlung niedergelegt habe, woL. v. Buch selbst die Bestimmung b<*8titigi
bat** (in derselben Gegend, bei Arqjbay fand Klifsihn den Ammonitea
nadosns, OskOp. 64). ^ Vgl. hieau L. v. Buch im Jb. i84S, 8. 510.
4* et%en QrzHsmT*t Beobachtung an Oonlatitea vrgl. Jb. 1845, S. 692, Zelle t
uwi S. 7da.
. 3. T.,BmtwBi aber die Kreide-Ventrikulide«; KlaftsiCi-
katioo 4«rtelb«]i (Anm, mM9LH48^ 6, /, 3e--4», S0S.-*S21, «7»~«M,
352—372, pl. 7—8, 13 — 19). Die YeDtrikttliden geboren nach Smitii's
Ansicht in die Klasse der Mollusca Tunieata, in die Ordnung tob
Thompson's Polyzoen, £HJiBi«BBao*s Bryosoen [?), Faarb's Ciliobrachiaten,
und bUden dort eine besondere Familie ; sie xerfallen in 3 Genera mit
je 12^ 12 und 11 Arten.
I. Ventriculites. BentelfSrmig, in Grösse und Form sehr ver-
änderlich; Höhle einfach und regelmässig; Membran, welche die Höhlen-
Wand bildet, entweder einfach und ao beiden Oberflächen glatt, oder
mehr und weniger dicht und regelmässig gefaltet , d^iher von runzeligem
Ansehen ; Rand der Wand an einem Ende verdünnt oder abgerundet,
«nesen und innen Polypen* tragend.
b. Conpilcati.
V. iiianimfllarit, 213, t 13, f. 7, 14.
V. latipIlMtM 215, f. D.
CA#iMile# Jf emoMM M«sftu.
V. decorreo« 215, t. 13, f. $, 9.'
V. mdlatiu Mast. 218, t. 13, f. 10, 18.
V. bfcompllciitni 2l9, f. S.
? VmtrkuOiu alUrmm Msss.
R. Sinplicea.
V. «InplexfOA, t. 8, f. 1.
? 8p9ngm9 T^wntendl Makt.
V. ImprflMUt 20j, t. 8. f. 2, 3.
V. ^olocanelaUs 207, t. 7, f. 7, t. 13, f. II.
V. alcyonide* Mbm.
Oetltttria inetuta.
V. «arfeatiM 210, t. 13, f. I, 1^
V. testellatnt 21 1, t, 13, t, 2, 3, 4.
V. cavatiia 212, t. 13, f. 5.
?V. it^näibul^formU Maiii.
V. atriatiu 213, t. 13. f. 6, 13.
II. Cephalites: beutelfölrmig ; Höhle meist regelmäsig mit einer
Öffnung, suweiten gewunden und mit mehren Öffnungen ; die Membrane,
welche die Wand der Höhle bildet, tief gefaltet, die Ränder und zuweilen
die vorragendsten Punkte der Falten befestigt an eine einfache nicht Polypen
tragende Membrane, welche durch deren ganze Breite auagespannt ist
und den oberen Rand oder Kopf der Wand bildet; die Wand -Membran
Polypen - tragend sowohl an ihrer äussern als innem Oberfläche. (Kopf
nicht zu verkennen.)
a. Anoolatl. b. Dilatad.
C. capitatua, 287, t. 14, f. II.
C. ea«ipanaUtQ« 288, t. 14, f. 12, la
C. conatrictiia, 292, 1. 15, f. I.
ChoamUei iubrotmndiu . . MoKBia cat.
C. perforatvt 294, t. 15, f. 2.
C. longlnidlDiüU 281, t. 7, f. 1, t. 14, f. I.
C. gnttaciia 282 t. 14, f. 2.
0. paradoxut 283, t. 14, f. 4.
C. altenana 283, t. 7, f. 2» t. 14, f. 4, 5.
C. buUatoa 284, t. 7, f. 3, t. 14, f. 6, 7.
C. retrai^M 285, t. 14, f. 8.
C. eaeeoifer 286, t. l4, f. 9, 14, 15, 16.
C. eoApretaua 287, t. 14, f. 10.
111. Bracbiolites: Form uud Grösse veränderlich, doch meistens
sehr lappig und astig; innere Höhlen der Lappen und Äste mit einander
susammenhängend , ihre Enden geschlossen oder offen ; die Membran ,
welche die Wand bildet, eben oder gefaltet; die Ränder der Wand an
einer Kante verdünnt oder abgerundet; Wand -Membran Polypen-tragend
auf beiden oder nur der innern Fläche.
037
a. Opertl. b. Ap«rtl.
Br. tuberasiu 354, (. iS, f. 3. Br. follaeciu 364, t. 16, f. I.
Br. elegans 355, t. 15, f. 4. Br. raeenKWi» 364, (. 15, f. 6.
Br. eoDTolatoa 355, t. 15, f. 5. Br. difitatua 365, t. 16, i: 3.
SpongUu l«5friiilMcvf Maa«. Se^pkim, Filfoni Moaaa. (ffgm.j
Br. angDlarl« 357, f. O, P. Br. tabolaCnt 366, I. 15, f. 7, f. Q.
FenfricuKte« qvLttdraaigtamrU Mant. Br. feneatratn« 367, U 16, f. 3.
MiGBSLM Zooph. t. 30. Br. labvosm 36B, t. 16, f. 4.
Ungewisse S3nioDyme :
Ventriculites Benettiae Morris, — Mant., — Micaiv. <bu Cephalilet).
„ qaadratus (g*ehort gar nicht in die Familie).
Ocellaria grandipora Michn. pl. 30. (Abdruck einer äassern und iunem
Oberfläche etc.)
Diese höchst interessante Abhandlung ist noch mit einer Menge
Zwischendriicken geziert. Die Arten sind alle ana der [weissen] Kreide
oder deren Feuersteinen.
DsBofssr: Konehylien des Sfis swasser-Kalkes Ton Bii^
bei ilWm# {BuU, gßoL 1646, », IV, 177-178). Hier nur eine Übersicht
der Ergebnisse der Untersuchung einer Sflsswasser-Fauna, welche au dm
ältesten eocänen gehört und desshalb gleich fener von C^siehunidtHi^
ein besonderes Interesse darbietet; eine ausführliche Abhandlung mit
Abbildong der Arten soll in den Mtmohes dß U SödM f/toicgifue
liiy T, erscheinen. Die Schnecken dieser Lekal*Fauna haben ein soglHeh
auffallendes, eigenthumliches Ansehen, da ihre Schaalen alle mit sebtef^n
sehr dicht stehenden regelmässigen Streifen bedeckt sind: die von
Gyclas, wie jene von Helix, Clansilia, Bnlimus, Acbatina
Auricula und Pupa. Unter 39 Arten sind nur 2 (Cyclo ttoma
Rillyensis und Valvata Leopoldi), welche vielleicht mit lebenden
zusammenfallen; doch intDiess nicht ganz sicher. Zwei andere sind sehr
merkwürdig und für diese älteMen Binnen-Gebilde auszeichnend: Acha-
tina Billyensis, die vielleicht ein besonders Genus begründen moss,
und Megaspira Rillyensis, die an dem Geschleehte gehört , welches
Lba ffir die Pupa elatior Srix aus Br^HHen gebildet hat. Keine dieser
Arten stimmt mit jenen obere in , welche Matbbroiv aus den Ligniten der
Fratenee abbildete; nur die Varietät der Pbysa gigantea hat einige
Äbnlichkfit mit seiner Ph. Gallo pro vin Cialis. — Pupa bnlimoid-ea
und F. gibbosa hat zwar Mich aud auch noch zu Jl</Ijf -zitirt, allein erste
beruht nur auf einem Fragment, und letzte ist nur = Cyclostoma
Arnouldi, deren letzte Windung weggebrochen ist.
Die Arten sind :
C telaalMtiealaria «.*«]». ' ▲aaylatllatkfliMi «.
„ aagalfiBraiia «ov. Vitrlaa RUIyeaaU ».
y, DeaaloviUlanl ». Belli b«iiiitpliaerlca N., et rar.
„ auclea (?) n. n Dronetl si.
,9 WUyMtton. y if tm
«98
Hcliz Anionidi Mich.
• Pitmati lt.
. Geslini n,
V II p'a Rillyensis n.y et var,
cdunielUris Mich., et rar.
« Binnftta Mich., et r<tr.
^ oWforatls Mich.
« Archiaei »r.
• palangula w.
• Remientli n.
Megaapira Rillyensi« B.
Pframldelld exarmU Mich.
C I a u ■ 1 1 i a co»torta n.
■traaguUta m.
Bnlimna Michandi n.
Aehatiwa TtrttH n.
H RillyenaU n.
easpidata n.
, tlmilis N.
Auricula Bemfeoais it.
Miehellat n.
Miehandl ic.
CyeloBtoniB ArnooMI Micn.
n helidiiaelbnnla «.
• GOttoidea m.
Phyaa gigantea Micu., et rar.
. parviatlna (.') ic
Valvata L«a|»oldi n.
Paladina aapena Mich.
l^yati K.
Ny8t: Übersicht und Synonyiuie der lebendaa und
f 088 ileu Arcaceen-Arteo und ihrer geolofi^ischen Verbrei-
tung^. ~ DB KoNiprcK hebt davon in einem Komiasions -Bericht an die
BrmsssUr Akadenie folgende Thatsacben aaa (PhuUi. 184S, XVI ^ 120):
Lamauck bat 1819 nur 48 Arten beschrieben; Ntst aahll iricbt 30 Jahre
jfiter deren 449, also mitbin. Caet die xeboCacbe Aazabl ; davuD sind 3111
•Arten fossil, 158 Jebend (2:1). Ar«a JuHnnkt in allen geologisdieii
Perioden vor, und keine Art gebt aus einer. in die. andere über; 10 Arten
sollen aus einem Gebirge [? Forination] ins andere hinüber Teiclien; ond
'von den 158 lebenden Arien werden 11, die das MiUelmeer nnd den
Atlantischen Qxean bewohneo, aocb als terti&r zitirt
In derselben Sitxung erklärt Contrainb [welcher in Uaiien und im
MiUelmeere mehre Jahre lang Koncbylien gesammelt und beobaclitet bat]
in einem Kommissions -Berichte über eine Arbeit Ryckholt'is dass die 2^it
noch ferne sey, wo das »»Theorem, dass jedes Gebirge sein elge^ithum-
liebes Xbier-Leben besilze*' erwiesen werden kOnoe, und was insbesondere
RrouiOLT's Annahme betrete, dass «^ejenigen Arten, welche lebend und
pUocän sugleioh vorkommen sollen, nur analoge seyen, so nehme er ober
sich in der Natur nachsnweisen , dass diese angebliche Annloj^ie bei
den meisten Arten eine vollstftndige und unzweifelliafie Identität seye [S.
lai a. a. 0.].
Ehhenberg: fiber die von Dr. Thomas im Bernstein entdeckten
Kiesel-Infnsorien (Berlin, Monatsb. 1848, 17^18). l^wet Bern-
stein-Stocke, aus d«r NAbe von U6»ii$€berg , sind unrein n«d emhalten
neben anscheinenden 'Schwefk^fkles-KryslAllcben auch - Inf aBorien^Bebaalen,
beide in einer feinen Spalte des ' Bernsteins , wie man drou iibetrhanpt
die meisten oder vielMiM 4iUe Einschlüsse des Bernstein« iA-«ttfehen an«
6S0
«cheinenden Spalt ang;8-FIS eben liegten steht. Die Kicscl-Scbaalen sebeinen
tbeils leer und liifIbaKig, theils aber von Bernstein-Harz selbst dnrchdrnn^en
zu seyn; sie sind in beiden Stucken g;leicher Art, in beiden Jogcnd- Zu-
stande sclion bekannter Formen aus der Tcrliur-Zeit, Verliältnisse, welcbe
eine spätere Einführung dieser Körper in den Bernstein sehr unwabr-
scheinlidi niacben. Bis Jetzt kennt man 8 Arten, worunter die mit ^ be-
zeiehneten am hüafigsten sind.
^ Amphor«! gracilis. ** Navicula amphioxys.
* CocGoneis borealis. „ bacillum.
Cocconenia ?cistula. Pinnularia capitata.
Fragilaria ?rhabdosoma. » „ gastrum.
Navicula affinis.
GSfpert legte der Br«#/ati«r Gesellschaft am 28. Juli 184T Koniferen-
Holz nebst sehr wohlerhaltenen Zapfen vor, die auf der
AmoliU'Grube bei Tamoitii» in einem Braunkohl en-Flotz« ganz nahe über
der Gallmei-Lage in II Lachtern Tiefe gefunden und ihm von Kaufmann
Bloch und Ober-Huttentnspector Mentzbl mitgetheilt worden waren. Diese
Zapfen zeigen fast völlige Übereinstimmung mit den Zapfen der Zwerg*
kiefer, Pinus Pumilio. Früher schon hatte er ]eAe Art aus der Braun-
kohlen-Grube zu AUeringeniebm bei Hetmstadt und von IRßuiehen in
Preussen durch Herrn Dr. Thomas erhalten.
DucHAssAMG beschreibt die Korallen-Riffe, welche die
Weilindiseht^n Inseln umgeben. Die Rosen • farbenen Nullipora
fascicnlata und N. cervicornis überziehen die Oberfläche; Madre-
pora palmata, M. cervicornis, M. prolifera^ Poritfs
clavaria, Astraea Argus und Mäandrinen scheinen zur Bildung
der Riffe wesentlich beizutragen. Zur Ebbe -Zeit kann man, bis an den
Gürtel im Wasser, die Riffe begehen. Vor einiger Zeit Hess D. bei^m
Weiler St.-Fronfois alle Stämme von Madrepora prolifera, die er
finden konnte , wegbrechen , und nach 2 Monaten waren deren wieder
mehr vorhanden als zuvor.
Fr. V. Hauer: über Caprina Partschi aus den G^sau-
Schichten (Haid. gesammelte Abband!. I, 100-114, Tf. 3). Sie kommt
in GesellsehafI von Hippuritea in der Ga^am^F^rmaüon von Adri^nng liber
Alpen-Kohle wie in der Gogau selbst vor. Die Klappen haben einen sUrken
Schloss-Zahn, welcher dem von Chama and Diceras ähnlich ist, daher man
diess Gi^nus unbedenklich bei den Chamaceen aufstellen musste, weno
nicht» die auch vom Ref. schon nachgevriesene eigenthtimlicbe Textur wlre,
welche der Yf. gieieh dem Schloss ausföhrlicb betcbreibt. Da Ref. ia<
640
dessen in seiner Art einen Schlosszaha nicht finden konnte, so fraget
es sich) ob nicht diese neue Spezies vielleicht en einem andern der von
Matheroh aufgestellten Rndisten-Genera gehört?
Nilson: Veränderungen in der Tbier-Geographi e Sehmedenw
(> JiMBs. Journ. 1848, XLV, 400-401). Der Wolf, Canis lapas,
war zu Ol AUS Magnus Zeiten (1535) sehr häufig und in kalten Wintern
den Reisenden gefahrlich; vor Lirnb oms Jahr 1735 sehr selten; jetzt
ist er wieder häufiger. Yespertilio noctula L. , die grösste der
Sekwedisehen Fledermäuse , war zn Liihnb'h Zeiten dort unbekannt; erst
Rbtzius benachrichtigt uns [1835 ?] von ihrem Erscheinen in Süd-Schwedem
und dass sie in den Mauern der Kathedrale von Lund bereits häufig^ ge-
worden seye. Während man aber einige ausgedehnte Reparaturen in
Jener Kirche voraahmi entdeckte man verschiede ae alte Knochen und Ske-
lette von Fledermäusen, welche meistens der V. noctula angehorten nnd
von welchm einige bestimmt 700 Jahre alt waren ; diese Art ist also früher
häufig gewesen, dann verschwunden und wieder erschienen. Motacill'a
alba war vor 30 Jahren in Schweden »thr häufig, ist dann verschwunden
und auf ^s Neue zum Vorschein gekommen. Pyrrula vulgaris i»t, so
lange sich N. besinnen kann, jeden Winter in Sehoonen sehr gemein ge-
wesen , mit Ausnahme der letzten drei, wo er um Lund auch nicht einen
einzigen Vogel der Art zu Gesicht bekam.
Mineralien - Handel.
•antmlaniren TOn Mineralien, Felaarieu, Petre-
faktea und HryMall- Model fett, verschieden was Grösse und
Zahl der Stücke betrifft, mit wissenschaftlich abgefassten erklärenden Ver-
zeichnissen versehen, findet man stets bei uns vorräthig. Sic empfehlen
sich durrh suchgemässe Auswahl der Exemplare, wie durch billige
Preise. Genauere Nachweisunj^en und Kataloge unserer sehr reichhaltigen
übrigen Vorräthe sind bei uns oder auf dem Wege des Buchhandel«
durch Vermittelung der
loblichen €• W. l¥iater*s c h e n Verlags*Handlnng dahier
unentgeltlich zu haben.
Mineraiien-Comptotr cu Heiielierg.
über
4ie tertiären Kohlen-Abtag^erun^en
in Bayern^
VOO
Herrn Professor giCHAFUAUTL.
Aug eiiiDa S^reiben df» H«rrn Robatsc« vom IS Des.
vorigen Jahres im 2« Hefte dei iienen Jahrbucbe« fOr 184^
& 183. scheiiii mir h^rvorsugebeii , Herr Rohatscu ley der
Meinung: Man habe vor feiner Anlinnft tn BafCfiß
über die Natur» Lagerung«- Verhiiltniase und
Verwendbarlieit unserer südlichen, Itohligen
Ablagerungen in Ober^Ba^ern nichts Bemerkens«
iverthes gevrusst. Das wfire nun ein grosser Irrthnmy
den ich schon des geognostisohen Publikums halber nicht unbe-
ricbtigt Ussen kann. Schon vor dritthalbhundert Jahreui
nftmlich im Jahro 1594, fingen ein Bttrger von Töl%y Kaspar
HaioL und ein Hans Meikr von Augsburg mit £rlanbniss
Ueraogs Wiluklm V. am hohen Peüsenberge und in den Ge-
richten Ttl% und Sekongau einen nicht unbedeutenden Ben
auf »»Kohlens teioera^' an; am Jahre 1508 erhielt der
Safhse Gkoro Stanob vom Churfttrst Maximilian I« ein M«
jAbrigcs ausschliessliches Privilegium auf Steinkol^len an
bauen in Ober^ und Nieder - Bagern und eröffnete mit dam
oben erwähnten Mgiaa für die damalige Zeit bedeutende
Kohlen^Grubeii bei PeuUing in der Umgegend von Schfmgtw.
Sie seUlen in einem Jahre 4000 Metaen KobUn (den
Jahrbueh 18«. 41
642
Meteen ca 1,4900 boferüchen Kuhiktussen = 0,37059 Hekto-
liter für 11 Kreutzer) an die Feuer - Arbeiter in Augsburg
ab und verwendeten das Kohlen -Klein zum Kalkbrennen.
Trots Diesem geriethen die Unternehmer in Schulden , und
im Jahr 1607 übernahm die Forsetming des Baues Chrwtoph
Lengoer am Peiisenberge. Der drelssigjährige Kriege brachte
indessen diesen so wie alle übrigen bayrischen Bergbane
In'a Stocken, und erst im Jahre 1754 nahm man den Bau
auf Steinkohlen in Amberg und 1763 bei Miesback und am
Puckbergs bei ßenediktkeuem auf landeaherriiche Kosten
wieder auf. Allein der damals ungemein niedrige Preis
des Holzes brachte auch diese Unternehmung wieder in*a
Stocken. 1785 wurden wieder Bergbau- Versuche im Prantl'
Graben y Land - Gerichts Welfratkskausen auf Ärarlal-Kosten
unternommen , gertethen aber auch bald wieder in's Stocken,
bis sich endlich auf Flurl's Antrag, welcher die Kohlen-
Flötze um Benedikibeuem untersuchte, die berühmte Ober-
lllndische Steinkohlen • Gewerkschaft 1796, mit allen mög-
lichen Mitteln von der Regierung unterstützt, bildete and
am Pensberge j Hohenpeissenberge and £u Rimselrain zu bauen
anfing. Zugleich wurden in Hüncken von derselben Gewerk-
schaft grossartige Versuche gemacht, die Steinkohlen- Feue-
rung statt der Holzkohlen - Feuerung einzuführen, man baute
Ziegel- nnd Kalk-Ofen im grossten Maasstabe, und als man
endlich nach vielen Versuchen die zweckmfissigste Anwendung
der Braunkohlen zu diesem Zwecke aufgefunden hatte , fand
sieh, dass der Metzen Kalk mit Braunkohle gebrannt auf 16
Kr. 3 Hllr. zu stehen kam, während er nur einen Werth von
15 Kr. im Verkaufe hatte. Man gab also natürlich diese Ver-
suche bald wieder auf. Die Gewerkschaft Hess indessen den
Math noch nicht sinken, und die Regierung unterstütete
die Gewerkschaft mit aller möglichen JÜlfe. Der berühmte
Reicrxnbach, damals Ober- Lieutenant, leitete selbst die Ver-
suche in dem ehurfUrstlichen Zeug- und Bohr-Hause; — du«
Resultat indessen war : »dass, wenn das Holz im Preise nieht
etiorm stiege, oder die Steinkohlen nicht sehr merklieh wohl-
feiler würden, von den letzten kein ökonomischer Oebraoeh
gemacht wevden könnte^^ Die Lagerung dieser damals be-
643
kannten Steinkohlen - FltftKe hat Flurl in seiner Beschrei«
bung 4er Cebirge von Bauern etc. 1792, S. 26, 74, 86, 103
beschrieben, nfimiich die am Hohenpeisienbergej am Parsbergey
am Puchberg, bei Omund, Miesbach und die LigJiite am
Irsenberge. In seinen Nachträgen (über die Gebirgs- For-
mationen der CiurpfaU-'Bagenschen Staaten, 1805) theiit er
die Steinkohlen* Bildungen von Ober»' Bayern bereits in 2 Haop-
Abtheilungen — * die ersten ans tiefer gelegenen Bergen mit
verwaltender Mergel- Masse bestehend, wohin er die Fiötze
vom Rimedrain, P^reberg^ Mieih^th^ ffohenpeiseenberg rechnete;
«— die «weiten voi*stigliob aus Sandstein- Masse gebildet; da-
hin Kffhlt er die Flötse am Puehberge oder StMaweger, aiik
Weilerberg bei Murnau und am StaffeUee; bei Echelipaeh an
der Ampter and bei Hinckau am Leche. Die Folge der Flötce
beschreibt er um iiieiback im Birhengrahen anstehend S.
24~-26 sehr gut und führt darin 7 Kohlen -FlÖtze von %
bis 4' Mfiebtigkeit auf« Er rechnet sie nioht mehr sur Alpen*
Formation der Menge der Muscheln so Folge, welche er im
Alpenkalke nioht mehr fiind, und die er anch nach damals
üblicher Normenklatnr aufzählt.
Im Jahre 1830 bildete sich aus der Mitte unseres poly-
technischen Ve reines eine Aktien- Gesellschaft behnfs
der Aufsuchung von Stein- und Braun-Kohlen ' in dem bisher
noch nicht in Untersuchung gekommenen' Gebirgs • Terrain
zwischen dem Inn und der Salzach, und gab von dem
Resultate ihrer Untersuchungen ümstänidliche Nachrichten
in dem Kunst- nnd Gewerbe* Blatt des polytechnischen Vereins
für Ober^Bayem, 1S37, S. 83, 374 etc. Sie ist gegenwärtig
noch mit einigen 3**5' mächtigen Flötzen belehnt und wird
sie sobald als möglich in Angriff nehmen, 1837 nahm das
kgl. Berg-Ärar den in*s Freie verfallenen Bergbau am Hohen*
peiseenberge wieder auf und hält ihn noch immer in sehr
schwunghaftem Betriebe. Sie hat bis Jetzt über 17 mehr
oder weniger mächtige Kohlen-Flötze überfahren. Im Jahre
1828 beabsichtigte der Regierungs-Rath Freyherr vom Eich-
TBA£ München mit Gas zu beleuchten und trieb am Pensberge
einen Stollen von mehr als 105 Lachtern in^s Gebirge.. Er
überfuhr anfangs 5, dann 4 Fiötze von 3—4' Mächtigkeit^
41*
844
•lltln die Gas - Beleaohtong kam nicht su Stunde, und der
hohe Preis der Kohlen im Vergleich mit den niedern Hols-
Preiien verhinderte, dass sie bu andern Zweelien verwendet
wurden. Die Erben des sa irüh verstorbenen Frhr. v. Eicai-
THAL errichteten in der Gedend von Atmetiiuck eine Glno-
hfltte ond begannen den Bau aof Steinkohlen auf s Nene, am
die Glasöfen mit diesen fossilen Kohlen ku heitaen. Allein
die Verschiedenheit der Cloalitftt der Kohlen-FlötKC nnd die
Eigensehaft dieser Kohlen, keinen Koke zu geben, machen
ihre Anwendung sehr schwierig, nnd man sog fiuletnt den
Torf den fossilen Kohlen vor. Eine eodere Gowerksohaft
haute ein Kohhm-Flöts bei EckelifOcA etwa eine Stande vom
ehemaligen Kloster Rotkembuei nnd lieferte ihre Kohlen nach
Augsiurgj wo man auch Gas aus ihnen bereitete, and noch
MüMkem* Im Jahi^e 1837 wurde sugleioh der Kanfouinii
Kaelmobm in Miesiach anf ein Kohlen -^ Flötn hei Blieihoeh
im SuUgraien belehnt und hat auch mittelst einer Tages-
Strecke viele Kohlen gewonnen ; allein der hohe Preis diesea
Brenn- Materials stand seiner allgemeinen Anwendung immer
hinderlich entgegen. Besehrieben wurde das geognostiaehe
Vorkommen der damals bekahnten Kohlen - Flötee sehr aua-
filhrlich vom Ober- Bergrath ScNaiiiTB in seiner Abhandlung:
„Beiträge cur Geschichte des Bergbaues in Baf/em^ im Kanat- .
und Gewerbe-Blatt, des polytechnischen Vereins in Bayern, 1840,
S« 4 etc.*.
Über die Anwendung dieser fossilen Kohlen sor Gas-Beleuch-
tung haben die Akademiker von Yelim ond Schwbiookr-Seidel
Bcbon 1847ausfllhrliche Versuche angestellt (eonf. Schmitz S.IOT) ;
eben so Direktor BumKHAROT in der mechanischen Baumwollen-
Spinnerei KU Augsburg (Allg. Zeitung 1843, Nro. 110, S. 880).
Chemisch, technisch, durch EinMsehern, Destillation und Sehmei-
sen mtt Bleioiyd hat sie Prof. Kaisbr untersucht und seine Ar-
beiten bekannt gemacht in den Aofsätaen: „Einige Versuche über
* In meinea Beiträgeu zur näheren KenntnisA der BatßerUeksn Vor^
mipeHi Jb. 1846, S. 641, habeich unsere bis jetzt bekannten Braunkohlen-
Ls|^r in dem beJgpegebenen Kärtchen verzeichnet und ihre Beziebnng
im claaadsr besclirieben.
645
Torf unilSceHikeblenS. 71^ ~ fiber die PrafwigfoMikrBrenn-
Müteriiillni S. 279, dann mnv wiihren Kenntni«« einiger in
BatVr» vorkommenden Stein* and Breunliohlen S, 611 (Kanet»
und Gewerbe-Blatt des polytechnisohen Vereins 1836). Nach
meiner ZuHiekkonft von England hatte ich mehre der oben
benannten Kohlen analysirt durch Verbrennen im LiKBio'sehen
Apparate mittelst chromsanren Bleioxyda und die Analyse
der Eeielsbacher Kohlen bekannt gemacht in meinem Vor»
trage: ^>Über die Anivendang fossiler Brenn-Materialien^^ (K.
und 6. Bl. des polytechnischen Vereins in Bauern 1842, S.
102)« In diesem Aufsatze habe ich zuerst die »eigenthümliche
Natur dieser Steinkohlen^, wie sie Herr Rohatsch nennt, be»
kannt gemacht: dnss diese Kohlen- Ablagerung nfimlich Stücke,
aber nur S t (1 c k e in sich verschliesse , welche zusammen-
gesinterte Koke hinterlassen, also wirklich eine Art
Sinterkohle bilden (S. 101), und diese förben die Kali*Lauge
natörlich nicht. Die sämmtlichen Kohlen, welcher wir eben
gedachten, backen jedoch im Allgemeinen nicht, so wenig ala
die Häringer Kohle, wie schon Flurl 1706 von der letzten
in seiner Abhandlung: >,(iber das Vorkommen der Steinkohle
in ffäring^^ S. 175 und 177 durch einen Versuch im Grossen
dargethanhat; — sie besitzen also eine Eigenschaft, weleheihre
Anwendung im Grossen sehr erschwert und nieht so vortheiK
haft macht , als Diess bei backenden Steinkohlen der Fall seyn
würde \ denn diese nicht backendenSteinkohlen zerfallen, wenn si«
in*s Feuer geworfen werden, hilufig in Stücke. Bei backen-
den Steinkohlen sintern diese Stücke wieder zusammen und
vereinigen sich neuerdings zu grdssern Massen. Bei unseren
Kohlen iiberlegt das Kohlen-Stüekwerk den Rost, verhindert
den Zutritt der Luft und ftilt, wenn man mittelst der Breeho
Stange Luft verschaffen will, zum Theil halbverbrannt zwischen
den Rost-Stangen durch.
Der Leser sieht also aus dieser Erlfiuternng, dase uns
In Bagern unsere fossilen Brenn-Materiaiien und ihre ,>nerk-
wtirdigen Eigenschaften'* sehr gut bekannt waren, ehe
Herr Rokatsch von Sachsen nach Baifem kam«
Gehen wir nun zur ehemisohen Constitution unserer Braun-
Kohle über.
64«
•loh führe hier drei Eiementar-Analyeeii «n, in welohea
ich die Kohle uitteUl chromsauren Bleioxydea verbrannte«
Daa Verbrennen ging vollatftndig vor aioh.
Kohle von KohLe voa MhsbacA.
Kcheltbarh,
I. II.
Kohlenstoff 73,80 . 68,361 . 68,718
Wasseritoff ...... 3,91 . 4,530 . 4,632
Sauerstoff 10,16 . 19,010 . 19,760
Stickstoff 2,09 . 1,650 . 1,330
Schwefel 1,60 . 1,080 . 1,120
Asche 8,32 . 5,360 . 4,440
hyg^roskopisches Wasser . 0,12 -- . . —
100 100 100
Berechnen wir den Kohlenstoff-Gchalt dieser Kohlen auf
100 Theile der verbrennlichen Substanzen ohne Asche, so er-
halten vrir 76,3, dann 72,1 und 71,9) im Mittel 73,46 Pro-
sente KohlenstofiP, ond vergleichen wir diesen Gehalt mit dem
Gehalte der bisher bekannt gewordenen verlässigen Analysen
fossiler Brenn-Materiallen, so finden wir, dass dieser KohlenstofF-
Gehalt mit dem der fossilen Brenn-Materialien aus den tertiären
Formationen übereinkommt, die mantineigeuttichLignite, besser
Braunkohlen nennt«
Mit diesen Analysen stimmen die von andern Chemikern
erhaltenen Resultate gans gut (iberein.
So hat Prof. Kaiser die Braunkohle yon Mieshack unter-
anebt (Kunst- und 6ewert>e-Blatt des polytechnischen Vereine
1836, S, 77) und gefunden: Coke 48,4 Prosente,
Asche 6,7 „
Ferner daas ein Pfund bayerischen Handels • Gewichtes
2,408 Kubikfusa brauchbares Leueht-Gas gebe^ während die
Cannel-Kokle so Gtoigow 5 Cubikfusa gibt.
Hr. Professor Kobell verkokte im Jahre 1836 Braun-
kohlen von Miesback ond erhielt 48 bis 55,3 Prosent Kohle.
Professor Kaiser hat erst in neuester Zelt auf Veran-
lasaung der bayerischen Z^mok- Dampfschifffahrt die Miesba-
cker KohU vom Gruben-Felde des polytechnischen Vereins mit
einer böhniischen Steinkohle verglichen, welche obige Geaell-
sohaft gleichfalls In Anwendung bringt, und folgende Resul-
tate erhalten :
746
Koke. Aadle. GewtchMhelle riüdillge ^
rednilerlen Snbctensen Rdlle.
Bleis. in Kohlenstoff-
Äquivalenten.
MiMbaeber .... 44,6 . 4,0 . 23,1 26,4 67,0
Böhmische Steiukoblrn 68,0 . 4,7 . 26,1 • 13,4 . 76,6
Difi. 9,6
Man sieht also daraus: die böhmische Steinkohle enthftlt
beinahe um 10 Prozent Brennstoff mehr als unsere JfiV^iacAer
Stein- oder Braun-Kohlen«
Ich führe Diess desshalb an, weil hier in München eine
Gesellschaft, welche das Brannkohlen-Flötz in Miesbach in sehr
grossartiger Weise in Angriff nahm, die guten Münchner
zu überreden suehte, die Mieebacher Bvr unk o hie n seyen
wahre Steinkohlen, und die Formation, welche die ar«
men Geognosten für Molasse erklärt hatten, sej der wirk«
liehe Lias.
Die fossilen Kohlen in Oberbayern sammt und sonders
verlieren durch Digestioji mit Alkohol, Äther , Terpentinöl und
Schwefelalkohol keine wägbare Substanz ; sie enthalten also
nicht einmal das natürliche Steinkohlen-Harz von Lampadiüs«
Wie Herr Rohatsch auf den Gedanken kommen konatei
irgend eine fossile Kohle und noch dazu unsere Braunkohle
als Asphalt-.Kohle zu taufen, Das ist nicht leicht einzu-
sehen.
Herr Rohatsch glaubt noch überdiess, die Pechkohle
könne nur in der Nähe von vulkanischen oder basaltischen
Gesteinen vorkommen. Aber der Name Pechkohle wurde
von der Mehrzahl der Oi-yktognosten ron dem Ansehen der
Kohle hergenommen.
Schon Flurl nannte unsere Kohlen nach Lbnz und Suc-
Kov Pechkohle und Schieferkohle, nnd z* B. Knapp
in seinem Lehrbuch der chemischen Technologie 1844, S« 21
sagt: „Kompakte Mass en der gewöhnlichen (peoh*
glänzenden) Kohle heissen die Mineralogen
Pechkohle^^ Nur die Glanz- und Stangen*Kohle des
Meissners ev\A^viy. Lbonhard als Braunkohlen durch b%r
aaltische Einwirkung umgewandelt.
. Mit dem „wirklichen Braankohien-Lager'^, da^
Herr Rohatsch bei WeU angetroffen bat], ist der Wirtb voa
44S
Orontteü schon seit einigen Juhren belehnt« Es Ist ein La-
ger von Lignit odei* sogenanntem bitaminösem Hoice und
findet sieh etwa 2000 Schritte hinter Grguw^il, beinahe afif der
Höhe des HUgel-Zuges rechts von der Strasse nach Sekweigmger
und Murnau. Das 8 Fuss mächtige Lager ist Kusaiiiniengeset?.t
aus platt gedruckten Stflminen ganK leicht erl(ennbarer Eichen
und Föhren, die sich noch mittelst der Säge bearbeiten lassen, uncl
besteht aus nichts vieniger als «erreiblichen Linden • Kohlen.
MerkvrUrdig ist das geognostische Vorkommen dieses Lignits ;
denn er befindet sich auf der Höhe des Hügel-Zages nur von
1 — 2 Fuss Moor-Erde überlagert. Welche Kraft hatte die oft
mehr als 3 Fuss im Durchmesser haltenden Stfimme platt ge-
drückt! Die 1 — 2 Fuss darüber liegende Damm- und Moor-
Erde kann Das nicht gethan haben. Es muss also durch
von den Gebirgen her kommende Strömungen das früher da-
rüber abgelagerte Gestein wieder fortgeführt worden seyn.
Welcher Wechsel von eigen thümlicher Fluth und Ebbe!
Solcher Lager von Lignit besitzen wir mehre, selbst
bei Mieshack und am Irsenberge^ wie schon Flukl S. 107
beschreibt. Ich besitze Stücke von Holz aus dieser Forma-
tion, an welchen man den Übergang von Lignit zur Pech-
kohle sehr schön beobachten kann. Diese pechglUnzenden
braunen Auffinge der Braunkohlen -Masse habe ich schon
vor 8 Jahren in England dargestellt (also früher als Herr
GÖPPERT seine Versuche bekannt machte) und dort dargethan,
dass man wi rk liehe B raunkohl en-Masse, in dersel-
ben ohemisehen Znsammensetzung nfimlich, ohne
Einwirkung saurer schwefelsaurer Salze nie erhalte (s. Jahrb.
1846, 8. Cfi^).
Wir kommen nun zu einem sehr wichtigen geognostlscheit
Punkte: zur Lagerung unserer so vielfach bespi^henen
fbssllen Kohle.
Flurl hat schon die Lagerung derselben besehrteb^n und
auch die Petrefakte nach dem damaligen Zustande der Wis-
Blfttasehaft.
Beginnen wir mit dem Erseheinen des ersten Kohlen«
Flötzes am südlichen Abhänge des koken Peiesenbergee. Die
FIdtze ttreichen, wie alle des gaocen Zuges, nicht vollliomtten
640
von Wtsten nich Otleii, Mmdern mit diesem KonpuM^^Striebt
•l»en Winkel bliiienil von StidosI nach NordweBt, also etwA
cwieehen Stande • und 8. Die Berge fallen widersinnig
naeli Süden sn ein und bestellen ans Melasse -Sandsteinen
ttnd Mergel-Schichten mit Kohlen-Schivefei Wasserstoff durch*
drangen. Die Kohlen« Ftetse selbst sind stels im Liegenden
md Hangenden unmittelbar swisehen grauen Mergel-Schichten
•ingelagert, welche an der Lnft xerfallen und von den Arbel*
tem Lnnge genannt werden. . Der Besitser des Bades Sul%
am Passe des t/okenpeüsenberges j Herr Dr. Pomp) hat einen
Steinbrach in diesem Melassen -Gestein erdfFnet and dabei
folgende Petrefakte so Tage gefördert:
Pholadomya Poschi
My tilu s Bra rdi
Mytilus affinis
Ltttraria Sanna Bastkr»
Der Sandstein ist Molaseen-Sandstein, wie Ich Ihn in mei*
ner Abhandlnng ,3oit>*Ag «"'Ui* nXhern Kenntniss der bayeri-
schen Alpen'', Jahrboch 1846, S. 6IVt besehrieben. £r trügt
Mmlieh den Charakter aller Moiassen-Sandsteine.
Er ist durehaus körnig. Die Körner sind nicht gernndet,
eckig, bloss Fragmente, und in der Grand -Masse opaiartig
Milchig frühe. Zwischen ihnen liegen In vielen Schichten
Körner von thonigem firaonspath, der oft «ttm Eisenspatk
wird, wetehe allein das Bindemittel aasmaohen. Körner von
schwarsgrauem Uomstetn sind den milchig- trüben Körnern
eingemengt nnd verleihen dem Steine sein graues Aassehen,
das liditer wird, je* weniger sich schwarsgrao« Hornsteini-
Körner eingemengt finden.
Diess ist der Charakter des Melassen-Sandsteines vom
PHssmberge bis an das Gebirge selbst, und desslialb bin ich
geneigt, die ganse Formation von gleichem Alter £a Jialten.
Durch Elnfluss der Atmosphärilien wird der Eisenspatb
Mrsetst, der Molassen-SandsteSn fMrht sich gelblich vom Elsen«
oiydhydrat und nerfKllt endlich an der Loft na Sand.
IMeser Stein ist desshaib nqr dann als Ban-Materlal ra
brauchen, wenn sein Bindemittel Bttterspath mk etwas Thon*
Absse Ist. 17 Kohlen- Flotte weebsellngern mit grauen^ Elsen*
650
•path-haltigen II#rgelii| welobe bftnptBSohlioh voll. von Ceri*
thinm margarila ceam, dann wieder ?en Oaftrea
longirostri« und Unio flabellalna sind.
Der einsige üntersohied swUelien dieien Molaseen-Sand«
steinen vom Peisienierge nnd Jenen dem Gebirge nahe , iet
das grössere Quantam von lioblensanrem Kalk (Eisenspalh)
Bwischen den Kiesel*Körneru, je welter der Sandstein vom
Gebirge entfernt liegt. Der Sandstein vom Hokenpmssemiergm
serßillt desshalb naoh der Behandlang mit Säure in Sand«
während der Sandstein nahe dem Gebirge aueh als Skelett
noch fest ftusammenbfingt, d. h. nachdem die kohtensauren
Basen durch Säure entfernt sind.
Ich habe in meiner oben angeführten Abhandlung, Jhrb.
1846, schon mit Bestimmtheit erklärt, unser Molassen-Sand-
stein sey kein Konglomerat von kleinen Rollsteinen. Die
Quarz- Körner haben sieh aus der Kalk -Masse während des
Erbärtungs-Proaesses der Sandstein-Masse In ihre gegenwär-
tige Gestalt abgeschieden 9 und der ganae Sandstein, wie er
gegenwärtig erscheint, ist eine gleichaeitige Bildung»
An den Peissenberg lehnen sich Hdgel, in welchen der
graue Sandstein plötaiich lichter wird. Er ist oft ganz an-
gefüllt mit Cyreua snbarata, dann Chenopus und
Panopaeaintermedia* Der lichte Molaisen-Sandstein von
J/en/ bei Lausmnne^ welcher Zähne von Lamnacnspidata ete.
enthält, ist mit diesem sehr nahe verwandt Er serfiäUt nach
der Behandlung mit Säure rasch in Sand.
In derselben Streichungs-Linie erscheinen Kohlen-Flötae,
die sieh von Kurxenrüd ttber Raaumt nach dem Thale hin-
siehen, wo die Amper sich plötalicb nach Osten wendet» Im
Winkel selbst, beim sogenannten Lekenbaner und In der Nähe
des Kohlen-Grabens gehen zwei Flötee fossiler Kehle sn Tage
ans. V. Mafpei Hess das Flöta bei der Kohlen -Grube In
Angriff nehmen; allein man war mit dem Stollen noeh keine
10 Laohter aufgefahren, als durch eine Verwerfung das Flöts
plötalich aufhörte. Es hat dieselben Lsgerungs - Verhältnisse,
wie die am h$ken Peissenierge. und die grauen Mergel» welche
es begleiten, sind an manchen Stellen ganz umhöUt mit aahl-
iosen ganz wohlerhaltenen Sehaalen desCeritham margaritaeenm.
651
Weiter sttdiieh von der Ampfifj von Klosler AettmtecA
eine halbe Stande nordwestlich, unter dem sogenannten iScAteiidii»
herge Eiehjcn 3 Flötse der allgemeinen Streiohnngs»Linie fol«
gond hindurdi. Man findet sie einerseits östlich) wenn man
VOR dem oben genannten Hofe hinab in die Schlucht steigt,
im ^mp^r-Bette, aof der andern Seite in beiden Abhängen
des Thal-Baches zwischen Mqo$ und dem Krummengraien va^
/Jirsehau am Lecht hinuntersiehend sn Tage ausgehen. Es
befinden sich Kohlen - Schiebten darunter, welche wirklich
gleich der Cannel* Kohle , in Splittern an einem Lichte ange-
brannt von selbst mit hell-leuchtender Flamme fortbrennen)
wie ein Kersenlicht, Sie werden wieder von dunkeigrauem
Mergel begleifet. In ihm finden sich Eahllose Eiemplare von
Mytilns Brardi
,, acutirostris
von i''' bis Vs^ Länge, an welchen sich selbst die natürliche
Farbe der Schaalen erhalten hat. Unter ihnen erscheint hie
und da Cerithinm margarltaceum.
Die rechtsinnige Lagerung der ausge zeichneten Kohle
von Eckehpaeh habe ich schon in meiner oben sitirten Abhand-
lung S. 681 beschrieben.
Die Schichten-Folge ist hier im tiefen ilmmer-Thale durch
den Fluss blossgelegt. Das 1%' mächtige Kohlen-Flötz setzt
durch den Finss in das gegenüberstehende Gehänge, und man
bat auch das Gegen-Trnmm in Angriff genommen. Das Fiats
swischen schlefrigem Mergel hat sur Sohle unseren grauen
Melassen-Sandstein mit thonigem Bitterspath zum Bindemittel
und wird desshalb httofig zu vorzüglichen Schleifsteinen ver-
arbeitet ; das Dach besteht wieder aus Molassen-Sandstein, i^
welchem das Bindemittel Braonspath ist. Der Stein nimmst
hier bald ein gelbliches Ansehen an, ohne jedoch sich aufzu-
lockern. Er wird desshalb tkU Bau-Material benützt. Die Sohle
ruht auf regelmässig und sehr dünn geschieferten Mergehf,
welche man eine Stunde lang das Thal aufwärts verfolgen
kann.
In dieser Richtung, weiter gegen das Gebirge zu, ist bis jent
kein Flöiz fossiler Kohlen noch aufgefunden worden, obwohl
wenigstens noch eins zu vermuihen ist) welches ) wie dae
652
Kttrtchen lehrt, als Fortgetzang des bei limingm ersehttrften
Angesehen werden mass.
Als Fortseteung der oben besohriebenen Flötse Im Osten
sind die FItttze von Schdnrain und Aimetibuchy die vom Pmi*
berge mit Mergeln voll von Mytilus aentirostrls nnil nnten
Cerithinm margaritaceam, also dieselben Schichten wie die von
Boihenbuek an der Amper und die am SMfauerweiher ansa-
nehnien; noch weiter östlich liegen endlich wieder als Fort-
seteung in derselben Streichnngs-Llnfe die FlötKe am Irsett-
ierg (Lignit), bei Reiiockf Miesbach y am Pariberge^ im i9«b*
graben und bei Gmund^ und noch weiter gegen Osten als
Fortsetzung des Mtesbaeher das 6 Fuss mfichtige Flöts an
Kaltenback bei Au und ein nicht weniger mUchdges am Au^
Bach selbst, worauf der polytedinische Verein belehnt ist.
Die Lagerungen Im Sutxgraben hat Flurl In seinen Bei-
trägen S. 24, wie wir schon gemeldet, umständlich beschrieben.
Ich habe hier ndr xu bemerken: in den dem Gebirge
am nächsten gelegenen Kohlen-Flötzen wird der Molassen-Sanrf-
stein, den wir oben beschrieben, grobkörniger, und ein Stilck-
Mergel fiCngt hier häufiger an aufzutreten, der ursprlTnglieh
weiss, von Bitumen gelb gefiirbt Ist, das sich unter Entwickelung
eines Phosphor-artigen Geruchs bei Auflösung In Säuren ab-
scheidet.
In den grauen Mergeln, welche oft sehr schön geschieh*
tet In den Bachelssen, z. B. hinter Mumüu^ in der Schlucht
«wischen Ramue und Mühihabingy dann in der beim Abdecker
und Jenseils der Strasse gegen Osten in den Steinbrdchen
tiber MMhlhagen^ zwischen unserem Molassen • Sandstein an-
sehen, wo die Schiebten Oberall beinahe seiger einschiessefi,
treten Cjrenen als die häufigsten Versteinerungen auf.
In der erst genannten Schlucht finden wir den dOnnge*
schichteten Mergel mit der kleinen Cyrena striatula
MevST. oft ganz vollgefttitt.
Höher hinan findet sich wieder Cyrena cuneiformls.
Viele dieser Stein • Schichten zerfallen an der Luft In
einen gelben Sand. Die meisten Jedoch hinterlassen In Säuren
«In ensammenhän}[endes Skelett. Die Mofassen-Sandsteine von
den MUhlkagener SteinbrUchen bei Mumau kommen sehr nah«
6ft3
mü deai Mol«Mtii*8«ttd«toiii6 f ob SU. GMm ilbereia, der taf
Nagelfluh rabl.
Schon bei BitMelr^in 1 % Standen nördlich Ton 3FWx iet
der hliofifr Mit Erdhars übemBogene Mergel gans von Cyrena
•nbaraiR bedeokt, und bei Mietiach wecheefn dieselben
Sehiehten mit eolchen, welche
Tornatella gigantee,
» feeeiaCa,
Certthian 'nuHrgflritaoewn,
n plleetam,
Twricella tornam,
Naiica diUtela
aa einer SteUe onterelnander gemengt enlbalten*
Die dunkler gefllrbten Mergel -Schichten mrt Cjrretia,
welche bei Steinkaek auf MoIassen'^Sandateitt liegen und Ton
KaIk*Merget oder Nagelflae bedeckt werden, älnd elgehtUoh
von denselben Motaasen-Sandsteinen, jedoch viel Thon-reicher.
Mit ihnen kommen die Molaasen- Sandsteine von St Otttten
ftberein mit ihnen Turritellen, Panopäen, Lntrarlen etc.
Aus allen diesen Petrefakten geht wohl unzweideutig
hervor, dass die Sandstein-Gebilde , in welchen unsere fossilen
Kohlen vorkommen — das wirkliche Molassen -Gebilde, und
also alle unsere Tossilen Kohlen ewischen diesen Schichten
abgelagert wirklich unsweideutige Braunkohlen- Schich-
ten seyen.
Herr Rohatsch nennt diese Formation m>o genannte
Holasse^' und hofft man werde ihr einst einen andern Plata
im Systeme anweisen. Warum denn f Um die Brapnkohten
derselben zu Steinkohlen umauformenf Die Molasse 4iat
ihre Stellung im Systeme der Thierwelt gemSss erhalten,
welche sie in sich verschliesst.
Man wird eine Formation, welche Tbier- Gattungen en^
hält, weJche durch aogar noch jetzt lebende reiprüaentirt
werden, nichl zurück in eine Periode versetzen wollen, in
welcher nicht nur alle Gattungen, sondern sogar viele Ge*
schlechter ausgestorben sind!
Herr Rohataoh glaabt ferner > die Kohlen-Fl(fitiKe ia der
G54
Streiehungs-Linie des Bärm§erFl^tKeB treten nnter
dem Alpen-Kalke hervor! Das wird keiner glaoben, welcher
Je die Lagerung dieser Flötse genau unterauohi hat.
Vom ifäringer Flötse hat sehen FLURt in seiner akadeniifichen
Rede 1811^ dargechan, das« dieses FUtas in einer Mulde ab-
gelagert seye, mit einer Wahrsoheinliehkeit , die an Ge-
wissheit grenzt. Älter sind jedoch diese Kohlen-Flötse gewiss,
als die unseren. Die KoUe selbst ist kompakter; die Lage-
rangs-Verhältnisse sind anders; die Mergel haben eine gans
andere Zusammensetzung und Farbe, als die unsern. In den
Konglomeraten , welche das Hangende des Häringer Flötsee
bilden, finden sich hftnfig • Brnebstüoke , welche Nnmma-
liten enthalten, und Gesteins «'Arten, welelie unserem G^nU-
Marmor |>ex Neubeuren gleichen. Die Flötze sind also Jeden-
falls vor unserem Nnmmuliten-Zuge abgelagert worden.
Endlich ersählt uns Herr Rohatsch noch y auf den brann-
rothen Sandstein, von MuacHison Kreisenberger Nnmmuliten-
Sandstein genannt, und auf das gleiche Gestein bei Neubeuem,
Branenburg, Enzenuu etc., folge ein Thonsohiefer-Gebirg»
das an manchen Stellen in wirklichen Kiesels e hiefe r
übergehe. Das ist doch etwas stark!
Der sogenannte braune Sandstein findet sich nur am
Kressenberg und bei Neubeuern^ bei Engenau und im gansen
Zug östlich und westlich findet sich kein solcher Sandstein
mehr, wie ich in meinen Beiträgen, Jahrbuch 1846, S. 656 —
658 dargetlian ; er wird da durch Kalkstein ersetzt.
Das auf diese Flötze folgende Thonschiefer-Ge-
birge des Herrn Rohatsch ist nichts weiter als ein Sand«
Stein-Gebilde, mit grauen und schwarieen Mergel-
Lagern wechselnd.
Ich habe diese Gebilde, die sich unmittelbar an die
Molasse anreihen, in meiner schon oben Eltirten Abhandlung
S. 662 etc. beschrieben, von den Rauptgruppen die ehemische
Analyse beigefiigt und gezeigt, dass die Sandstein-Bildungen
Stets kohlensauren Kalk enthalten; der Sandstein also ein
* Über das Vorkommen der Steinkobien zu Härtng,
6M
Kalk-Sandstein nur eine fortgeietele höhere Entwikeiunguneerer
so eben beschriebenen Molasse^Snndsteine ist ; darum l^ravsen
aUe diese Bildungen und noch mehr die «wischen ihnen liegenden
Mergel, welche vortrefflichen hjdraolischen Kalk gelien, mit
Siaren auf. Wie man diese von Koble oft dunkeigefffrbten Sand-
atein-Sohiofer mit Thonsohiefer verwechseln kann, ist mir unbe-
greiflich und noch unbegreiflicher , wie man feine dichi*
kilmtge Sandsteine und Honistein-Ausscheidungen, wie ich sie
in diesem Schichtenauge im Jb. 184C, 8. «69, 670, besohriebtfH
ttnd analysirt habe, für Kieseischiefer halten könne! I«
dieaem Zuge finden sich die von mir lieschriebenea Petrefakta:
Aptyobtts iamellosns
Ammonites Amalthcns
^ heotieus
,1 fimbriatns
,y CQStatus
,» BuoUaadi etc.
vgl. Jb. 1847, S. 804.
Am Pruftkogel 1% Stunden hinter SckHer^ee namentlich
will Herr Rohatsch diese yierkwOrdige Erscheinung beob-
achtet haben!
Schon Flurl in seiner Beschreibung der Gebirge von
Bayern und der Ober'P/alz im Jahre 1792, der den Kiesel-
schiefer gar wohl kannte und beschrieb (man vergleiche
S. 116, 371, 376, 412), hatte eine richtigere Idee von dieser
Gegend. Er sagt: ^Im Grunde ist es das nämliche
Kalkstein -Gebirge, wie jenes, welches sich um
Tegemiee herumsieht, und ein schwärzlich grauer
Hornstein ist sein beständiger Begleiter^. Kben so hat
sich Herr Rohatsch durch die rothe Farbe mancher Ge-
steine täuschen lassen und sie für thonigen Roth-Eisen-
stein gehalten.
Dass sich unsere guten Vorfahren dadurch haben irre
machen lassen, welche an dem oben genannten PruftAogel
einen 100 Lachter langen Stollen in's Gebirge trieben, ohne
irgend ein brauchbares Ers sH finden, wie uns gleichfalls Herr
Flcrl S. 101 erzählt, ist diesen wohl zu verzeihen, obschon
Flurl recht gut sagt: „Manche Stufe zeigt auf ihrer vor-
«S6
wülerten Oberfläche so vielen Ei«eiieoker> d«M omn auf ei«
•ehr ergiebiges Eisener» tobtiesseii könnte; aersohiägt mnii
sie aber, se bemerkt man von innen niehtSi als einen
mit Eisenoeker dorehdrangenen Kalkstein^»
In der Thal rtthrt die FKrbuiig des Gesteins in dieser
Gegend von sersetstem Eisenspathe her, weleber das Fir-
kende der Gesteine in gansen Sehiehten*Zfigen ausmacht, wie
leb in meiner oft angefahrten Abhandiong S. #77 geseigt;
Bedenlende Buleen- Werke ans Branneisenetein entstanden niid
entstehen kum Theil noch ans steh aevsetsendem SckwefeL-
kies, wobei sieh b«nig gediegener Schwefel abseheidet^ £k §§&
Neben diesem findet steh aber ein vortrefflicher
Eisenstein, welcher bisher den Augen der Forseher ent-
gangen, in demselben Schichten - Zuge ; dieser ist aber ein
Spstheisenstein, den ich in obiger Abhandlung S. 664 be-
schrieben und der chemischen Analyse unterworfen habe,
ohne welche man Bberhaupt bei nicht krystalllsirten Mineralien
immer Im Finstern tappt.
Dem mikroskopischen und chemischen Verhalten su Folge
sind unsere obigen Sandstein - Schichten Eum grossen Theil
eher noch jünger, als die Schweitzer Molasse. Stellen wir end-
lich Kttni Schlüsse auch die Petrcfakte unserer Kohlen -For-
mation noch einmal zusammen, so haben wir:
Ostrea longirostris
PhoUdomya Puschi
Mytilus Brardi | obere Meeres-
>> affinis / Formation,
^y acutirostris 1 jüngere Gruppe.
Panopaea intermedin
Lutraria Sanna
Cyrena subarata
)> cuneiformis
„ trigona [ tertiäre Süss-
„ aequslis \ wasser-Forma-
„ striatula [ tion.
Onio flabellatus
•% Lavaterl
6S7
Cerilbiam margAritaceam \
fwt ^^ n F . I obere Meeres -Formation,
Turritella tornata f „i^ r« j a u- l^
f« ^ u jf i ^ \ ältere brappe der SehiehCeii
rornatella faseiata ) . "^"^ . . , .
i ntfher am Gebirire sa bei
„ fligantea l .^. i »
Natica '
Wir haben hier eine Reihe von Konehyilen, weiobe alle
ohno Aasnahme der jOngern and lltera Abtheilong der
oberen tertifiren Formation oder der pllocenen und miocenen
Fomation LffiLt'a angehören *•
Wer diese Formation dem Lias einreihen will, der liann
es thon ; er kann sie dann aber ans demselben Omnde
swisehen die Grauvraok^n-Bildungen einsehieben.
* Aach Jene jüngere Gruppe der oberen Meeres-Formation ist ihren
Versteinerungen snfoJge miocfin, und nicht pliodin. Ba.
JahriMiS ISIB.
it
Chemische Zerlegung eines Schiefers mit
Talkerde -Basis von ViUa Reta^
Herrn A. Delesse^
Bergwerks-Iniseiiieor , ProfeMor der Mineralogie sn Besmif»».
Der nntersachte Schiefer stammt von Villa Reia am Po.
£r Eeigt sehr zahlreiche Wasserst dOnne Blätter^ eines
dem andern parallel und Zicksack - förmig stark gewunden.
Zwischen diesen Blättern beobachtet man mitunter mikro-
skopische Adern von Magneteisen und in den hin und wieder
vorhandenen Höblangen von regelloser Gestalt sitzen Dolomit-
Krystalle.
Der Schiefer hat eine grüne etwas zum Granen sieh
neigende Farbe und erscheint stellenweise Perlmutter-glänzend
besonders auf der Oberfläche gespaltener Blätter. Letzte
sind schwach durchscheinend, wenn sie sehr dünn.
Das Gestein ist leicht mit dem Messer zn schneiden
und zu pulvern; Anfühlen fett, wie bei allen an Talkerde
reichen Hydro-Silikaten.
£igenschwere = 2,644.
Durch Kalzination wird die Farbe in braunliches Grau
umgewandelt; der Perlmutter-Glanz bleibt.
Vor dem Lüthrohr sehr schwer und nur in dünnen
Splittern schmelzbar zu graulichweissem Glase. Mit Phos-
phorsalz behandelt bleibt ein kleines Kiesel- Skelett zurück.
Kobalt - Nitrat ruft blauliche Färbung hervor. — Säuren
650
greifen die Feisart siemlich leicht nn ; die Rieselerde eeheideC
sieh in iitfrnigem Zustande ans.
Cm die Znsammensetsung sn (bestimmen, wählte ieb die
Behandlung mit kohlensaurem Natron und eine andere mit
Chlor- Wasserstoff -SXnre. Hinsichtlich der Talkerde wurde
das Verfahren von Fuchs befolgt. Eine Spur von Chrom
zeigte sich, und nach der siemlich sehdn grttnen Farbe de4
Schiefers zu nrtheilen , ist es wahrscheinlich , dass dasselbe
nicht als Chromeisen vorkommt , sondern in Verbindung mit
Kieselerde :
ClilarWaMer-
KoUensaaic«
Mittel.
S«Mr>
•t»ff-S&arf.
NatfOA.
•loff.
Kietelerde . .
41,S8
41,09
4l,S4 .
21,48
Thonerde . .
—
3,M .
3,22 .
1,50
Chromoxyd . .
—
Spar
—
-
Eisen-Protoxyd .
—
5,*4 .
5,54 .
1,20
Mangan-Protoxyd
—
Spar
—
—
Tülkerde . . .
37,Sl
—
37,01 .
14,98
Wasser . . .
11,92
12,20
12,06 .
99,57.
10,72
Nach den physikalischen Eigenthamlichkeiten der Fels«
art könnte man sich veranlasst sehen , solche mit dem Namen
Talkschiefer oder Ckloritschlefer «u beseichnen*; allein ge-
nauere Untersuchung zeigt, dass Dieses nicht richtig wäre;
denn vor oder nach der Calcination mit der Loupe betraobtet
scheint das Gestein nicht gleichartig, und daraus ergibt sich,
dass ihm eine bestimmte Znsammensetsung eigen sey. Von
sümmtliehen bekannten Mineralkörpern ist Serpentin der*
jenige , welchem sich unser Schiefer am meisten nfihert, nur
enthält er etwas mehr Thonerde, als Diess im Allgemeinen
beim Serpentin der Fall. Die Anwendung der Grnndsätne
Schebser's vom polymeren Isomorphismus thun in Wahrheit
dar, dass in obiger Analyse die Sauerstoff-Menge der Kiesel-
erde ungefthr dem Sauerstoff der Basen gleichkommt und
^ Dieses führt cur Formel des Serpentins. Da übrigens Eigen-
^ * Lbonhard's CharAkteristik der Felsarten, S. 297 und 505 '•
• OhM m flberMkea, wm lilwIcMkh dtr bcidMi cMMatea GMtofac IS 4«r acttM
^ Avflage meiae« Lehrlmeliet der GeofSMie «ad Geologie iStuttgiirt IS«S) S. 61 «ad 49»
goeiigt wordea. ^ Las.
' 4**
«69
8(rfiwere ond Verhaken vor dem i^i^throbv dte aftoilicheii
sind, so ergibt, dass der Schiefer 9 wovon die Rede, nach
Vandxkm'^ als £chiefriger Serpentin mu beeeiehnen sey;
Dosselbe gilt vom Marmolith und mehren Schiefern der
Alp^.j weiohe neaerdinga von Schwsizbr ccriegfc worden^;
aie acbeineo mir der nämlichen Serpentin- Varietät ansa-
g^ören.
* Daiva : Sffttim of SRneralofy^ S. 3l0.
^* Rammbubbrg, zweites Supplement tum Handwörterbuch der ehem.
Min. 8. 129 und 130 (Talk- SililLat von Hemm im Tp'oler Ziiierihmle).
über
den Magnetismus der Mineralkörper und
über die bedingenden Ursachen einiger
Anomalie'n im Erd-Magnetismus^
Herrn Professor Foürnet
in Lff&n,
(Vom Vf. luitgetbeiKe Vorlesung in der wissenschaftlichen Gesellschaft zu
Lffon am 14. Januar 1848 gehalten^.
Magnetismus einfacher Mineralien.
1) Das Magneteisen erweckte am frühesten allge-
meine Beachtung. Gewöhnlich zieht das Mineral , in Bruch-
atficken wie in Krystalieui stark an ; oft ist ihm die Kraft ver-
lieben ansaeiehen und abzastossen» Der grösste natürliche
Magnet ist jener im Taylor sehen Museum; er trägt eine
Last iron 230 Pfunde
2) Titan eisen zeigt sich wechselnd in seiner Zu-
sammensetzung, wie in der magnetischen Eigenthümlichkeit,
mitunter wirkt es kräftig und zuweilen selbst galvanisch.
3) Eisen-Glimmer von VoMCj vom Puf^-de- Dome und
vom Mont'Dore wurde durch Delarbre als magnetisch
^ Der beschränkte Raum des Jahrbuches machte manche Abkürzungen
der UrscbriA unerlisslich. .
662
pokrlsoh befdnilen ; ieh erkannte die Elgentehaft In sehr atts«
geseiehneter Weise an Krystnilen des Minerals in Laven
icM Puf^de-la-Vaehe eingesehlossen. Übrigens weiss man^
dass Eisenglanz nicht selten eine gewisse Menge von Magnet-
eisen in seiner Masse aerstreut enthält
4) Frank Unit ist magnetisch, Ifisst jedoch keine Po-
iaritüt wahrnehmen.
ft) Magnetkies verdankt der ihn bezeichnenden Eigen-
tbfimlichkeit seinen Namen ; auch verleiht er zahlreichen pluto-
nisehen Felsarten, in welchen derselbe eingesprengt vorkonoitt
magnetische Kraft.
6) Isopyr wirkt sehwach auf die Magnetnadel.
7) Au gewöhnlichen Granaten wies bereits Sadssure
den Magnetismus nach; Hauy erkannte ihn in den grün ge-
färbten, so wie in den Syrischen und BöhmUchen Granaten.
8) Nach Hauy zeigt sich Oliv in magnetisch.
9) Schwarze Augite von Bufauro in Tyrol und vom
Pufi^de^la- Rodde in Auvergne erweisen sich ziemlich stark
magnetisch ; dieser Umstand erlangt gewisse Wichtigkeit^
bringt man denselben in Verbindung mit ähnlichen Eigen-
sehaften der Basalte, die zum grossen Theil aus jenem Mineral
bestehen. Nach meinen Erfahrungen sind die sehr grossen,
halb geschmolzenen Augite vom Ptty-de-Corent und aas dem
Westerwalde nicht merkbar magnetisch. Nur gefrictete Augite
vom Puy^de^la'Meye scheinen dagegen wenig von Ihrer
msgnetischen EigenthOmlichkeit eingebUsst zu haben ; man er-
kennt dieselben auch an den sehr bissigen Schincken, welche
sie eingewachsen enthalten.
10) Hornblende scheint, der Analogie'n mit dem Augit
ungeachtet, an und ftfr sich nicht oder nur Äusserst schwach
magnetisch. Nach Delessk rührt die Eigenschaft von etwas
Magneteisen her, dessen Gegenwart in Hornblende-Krystallen
unter der Lupe sichtbar wird.
11) Glasiger Feldspath vom Laacker-See enthfilt
hXufig kleine Theilchen und selbst oktaedrlsche Krystalle von
Magnetelsen, und so erklären sich^Ersoheinungen, welche das
Mineral in gewissen Fällen zeigt.
12) Dasselbe gilt vom Lahrador.
609
Magsetisma« der Felaarten.
Den Gesteinen ist Magnetismas eigen, entweder weif den
Sitfknfen, die sie enthalten , jene Eigenschaft verliehen ist,
oder durch Gegenwart von Magneteisen ; letzter Fall mass
als der gewöhnlichste gelten. Schon Rou± DB l'IsL£ hatte
das Magneteisen als Bestandtheil mehrer plutonischen Fels«
massen erkannt; andei*e Forscher, so Eomal Durochsr, dehnten
onsere Kenntnisse in gedachter Hinsicht weiter aas, besonders
durch, dass sie den Einflass des Titaneisens und des Magnet*
kieses würdigten.
A. Eruptiv-Gestein.
l)6raniten stehen nur selten magnetische Eigenschaf tda
sn; ich habe sie bei den roth gefärbten Qaars-führend«il
Graniten von Andlau (Vogesen) nachgewiesen. Obrigens ent-
halten dieselben Mflgneteisen-Theile. Von anderen Graniten,
welche durch Gegenwart der letzten Substanz Anziehungs-
kraft erhalten , verdienen erwfihnt zu werden : die Korund«
fahrenden aus ChinUy die Eisen-reichen von Cintra in Portugal^
die Granite von Kinge- George- Sund j vom Cap Wilson und vom
Cap Nuyelland in Van Diemeneland^ welche mitunter das Eisen
in ansehnlichen Stocken enthalten^. Dziam wies einen
schwachen Magnetismus bei den Graniten von St. Galmier
nach, so wie bei jenen zwischen Mazaneteux und la Pacaliere^
die erwähnten Ortlichkeiten gehören dem Coixe-Beeken unfern
Sl, E Henne an.
2) Nach Dblesse sind die alten Syenite des Ballon
de Giromagng magnetisch, und es rührt diese Eigenschaft von
der im Vorhergehenden (bei 10) erwähnten Gegenwart des
Magneteisens in der Hornblende her. Ich fand die Erschei-
nung bei Syeniten ans andern Gegenden der Vogeeen. Bald
scheint der Magnetismus der ganzen Masse eigen, bald trifft
man ihn mehr zusammengedrängt in der Runde um Horn-
blende - Krystalle. Hierher auch die Beobachtungen von Gr.
** Handwörterbuch der topograpi>ischeD BCoeralogie von G. LsonvAim»
S. 376.
664
Rose aber dte Gänge grobkörniger Granite, welehe, bei
MUckiaeh und am Landskuter Kamm im Rieiem-GeUrge
gewisse Grsnite darchieteen, die sich oft telir syenitisch
neigen.
3) An Feldstein -Porphyren bemerlite ioh keinen
Magnetismus.
4) Neveren Syeniten, wie sol<4ie bei ifenssfii, Cmtt'
streft', am Mmtt^Mulatto und im 2Vm^ni»/e-Tbale rorkommon,
sind sehr ausgeeeiehnete rtiagnetlsehe KrSfte eigen«
5) Protogyn tom M^nt-Blanc seigte sich selbst in den
chloritischen Parthie*n nicht magnetisch.
6) Eaphotid aus Korsika soll, nach Rom£ de lIslr
oft stark magnetisch seyn , nnd Bbudamt gibt das hXulige Vor-
kommen von Magnetelsen In den Eu photiden j/n^anu an.
T) Za den vorzajlsweise stark magnetisehen Brvptir-Oe*
steinen gehören Serpentine. Saussurb hat die Eigen-
schaft Jcnfer vom Berge Notre •Dame- de -la- Garde bei Genua
dargethan, so wie die der Serpentine vom Moni Broglia und
vom Mönt Suc, Nach demselben Geologen eeigt sieh die
Felsart vom Breäkorn fast überall mit Magneteisen gemengt,
iind ebenso verhält es sich nach Bevdamt mit den Serpentinen
Ungami. Ich Itberaeugte mich , dass die Serpentine der
Gegend um Lyon sMmmtllch stark magnetisch sind, obwohl
« ihr Magn^teisen-Gehalt dem Auge nicht sichtbar wird. Lange
Zeit hindurch nahmen die Serpentine des Ficktet" Gebirges
die Beachtung der Mineralogen In Anspruch. Die Gesteine
zeigen mituntär bis £u den kleinsten Bruchstücken magnetische
PoiaritiCt; wir erinnern an die bekannten interessanten Er-
fahrungen von A. VON Humboldt und von Trallss. Auf Elba
fand Rt)ppEL einen Dialiag-fahrenden Ser|ientin, dem in gleicher
Weise denkwürdige Eigenthttmlichkelt^n Kustehen.
Der Magnetismus ist der Felsart in dem Grade verliehen^
dass Bruchstücke derselben einander gegenseitig ansiehen nnd
emporhelben, obwohl sie anf die feinsten Eisenfeile - Theilchen
ohne Wirkung bleiben. Hauy erklärte diese sonderbare Er-
etheinurtg dadurch^ dass er annahm : es seyeit in dem Gestein
die Kräfte i^im voraus angeordnet^, um an entgeg^ngesetsten
MS
P^kii MiMd«ben y wkhrtnd 4m fiiaporhobeii Ton Eis enMb
liie yyUmwAndlnng dettelben so eineni Miignet vorawcetse^.
8) Die Ho r n b le n d 6-6 e s t e i ne von Sle.-Fpf^fArgenHire^
von Bru$$iemxy von der Partie de Cou%on unfern Rive-de*
Cur, von Pont'la-TeM^e bei'ai Pachlhofe ie MtUgre, von h
BertkaUüre in der Gegend von CaliUuy so wie die Diorite
von Bibo$ty Vaurenard und 8te. Calherine unfern Rwerie er»
weisen aiob, naoh den Erfehrongen Drian*s in versehiedenen
Graden attrnktoriseb. Die Felsert nwisehen RivolM und
St.^Cfr'U-Chal0U — Diorit oder Hornblende -Gestein ~
ist es beinahe in gleichen Grade , wie ein StOelL Eiseni
während, das sehwaree Hornblende - GesteSu von Ite^^Buthe
iLeine Wirkung aeigt, vielleiebl in Folge der Gegenwarl
gewisser Kiese.
9) Die Traehyte Ungarni folgen dem Magnet und.
sind selbst magnetisoh * polariscb ; Beudamt ttberseugte sieh,
dass die Ersobeinungen oft von der Gegenwart bleiner Titan*
eisen-Kdrner herrühren. L. v. Buch erwähnt Traehyte von
den Canaristken Inseln , welche Magneteisen • Dodekaeder
enthalten.
10) P h 0 n o I i t h e n ist im Allgemeinen kein Magnetismus
eigen; indessen sieben jene vom Megal und von der Roche
Sanadoire lebhaft an, und swar In der Mähe einiger sebwarsen
Punkte, die Titaneisen sn seyn scheinen. Auch der Phonolith
von Ober - Widderskeim in Hessen wird schwach magnetisch
befunden.
11) Die schwarsen und rotben übsidiano der
CordillereHy vom Quincke bei Quito ^ besitzen Pole nach A.
VON Humboldt. Der schwarzen glasigen Laven des Paduani'-
sehen als iiolarisch gedenkt Fi.buriau dr Bellevvb. Obsidisn*
Stücke , welche ich bei Grantola in der Nähe des Gana^
Thaies aufnahm, zeigen sich gleichfalls magnetisch - polarisch.
Dem Obsidian von Bassano im Vicentinischen scheint die
Eigenschaft nur an gewissen Stellen eigen« Andere Obsidiane
dagegen Hessen nicht die geringste Wirkung wahrnehmen.
12) Basalte aller Länder erweisen sich magnetisch;
manche mit nicht geringer Stärke, andere sind selbst mag«
netiseh* polarisch» Diese Eigenthilmliohheitoii äebreibt man
66«
•Ugemein der Gegenwart des Megnetetfens oder des TiCan*
eisens sa. Diese Sabstansen finden sieh im Gestela als sehr
kleine Körner oder als feine Staab-Theile» die nar unter
starker Lupe vermittelst ihres metallischen Glaaaes erkamit
werden. Oft hfiufen sieh aueh die Körner, ond vor Allen
gehöret dahin die von Lkonharo erwfthnte , mit oktaedrischea
Kryslallen besetate Magneteisen • Rinde der Basalte in der
Pflasterkaute bei MarhiftU unfern Eisenuck. Übr^ens bat
man keineswegs unbeachtet ssn lassen, dass auch, wie sieh
Diess aus dem Vorhergehenden ergibt, die Augite an und
für sich magnetisch sejn können. Unter aahlreiehen Beob«
aehtungen, wie solche Altere und neuere Schriften der Mine*
ralogen enthalten, sind jene von GiaAUD de Soulavib besondere
bemerkenswerth. An mehr als a weih ändert senkrechten
Basalt-Sftulen der Gegend um Efäraigues hatte dieser Geolog
Polarität nachgewiesen , und spfiter gelangte er zur Über-
aeugnng, dass während der untere Theil derselben abstossend
wirkte, der Nordpol der Nadel vom oberen Tbeile angesogen
wurde. Ferner erkannte er, dass eine einfache Umkehrnng
der Säulen aoreichte , um auch die Lage von ihren Polen
an verkehren u. s. w.
13) Die An a mesi te von Sleinkeim unfern Hanau dürften
nach meinen Erfahrungen nur schwach magnetisch seyn, und
was die Dolerite betrifft, so thun sich auffallende Unter-
schiede dar : Jene vom Meissner wirken stark, bei Handstüeken
aus der Nähe um Edinburg hat das Gegentheil Statt.
14) Schwarze augitische Laven sind in gleicliem
Grade magnetisch, wie Basalte.
15) Grane Laven, welche man als Labrador -haltig
betrachtet, vom Mont-Dore^ von Voteic^ Come und vom Fnsse
des Puy'de-Chopine ziehen ziemlich stark an ; die nämliche
Eigenschaft erkannte ich tkw jenen des Ätna ; eben so zeigten
sich die Anaicim führenden Laven der Cyclopen^Eilande und die
leuzitischen des Vesuvs magnetisch.
16) Der v u I k a ni sc h eT u f f der kleinen Imel Ventotiene*
* Oder' VetUmdsHSj PmUaUtrim der Alten, ostwaris von Pens».
•07
wirkt «tif di« Magnetnad«], wie Salebe« schon ron DoLomsu
Wührgenotemen worden. Brbislack fund am Fasse der Alhtmer
Berge einen Tuff, dem in liohem Grede Polarilfft ansteht;
selbst die iileinsten Stttolie stessen in weiter finlfernnng die
Magnetnadel ab und aiehen >oIohe an, aber sie vermögen,
nteht das kleinste Staub- Theileben von Eisenfeile emporan«*
heben; letate Eigenthamliehkeit ist der oben beim Serpentin
erwähnten an vergleiehen. An Basalt - Konglomeraten ans der
"Sckwähueken Atpj aus dem Nafsauückeu n* v. a. O. habe ieh
gleichfalls Magnetismus gefunden,
B, Metamorphische Gesteine.
1) Gneisse «eigen sich nur selten msgnetisch und meist
sehr schwach. Driam wies die Eigensohnft am Gneisse von
Tacken f unfern SL-Romain-en-Jarrest {Lyotmaia)^ so wie an
Jenen der Gegend nm leeren nach, jedoch ,bei letzten nur
an gewissen Stellen. 0. Lbonhard erwähnt des Vorkommens
von Magneteisen im Gneisse des ff&llentkalee im Sckwarxteald*.
2) Alte Glimmerschiefer erweisen sich im All-
gemeinen nicht msgnetisch; indessen gibt es deren, welche
Elsenoxydnl in Menge enthalten, so namentlich die vom Fnsse
des Bannberges bei Ureeren; vom Eilande Sf^ra und von
Karlsbrunn In Seklesien**. ^^Dn vollkommene^ Glimmerschiefer,
jene, die Ergebnisse der Krysfallisirnng von Thonschiefern
sind, scheinen mir nicht magnetisch zu seyn.
S) Die Chiastolith-Schiefer der Montie ie Brei-
tenbaek nach dem Ckamp^äu^Feu fand ich siemlich stark an«
aiehend; wie Solches sehen von Paillbttv hinsichtlich ahn*
Hoher Gesteine aus der Bretagne behauptet worden. Die
gehärteten, grün gewordenen Schiefer der Vogesen sind
nicht magnetisch, aber sie erlangen die Eigenschaft, je mehr
dieselben in Porphyr - artigen Zustand abergehen. Der nnge*
fähr neun Stunden lange Schiefer - Streifen der Gegend von
Rimegne wimmelt nach Caucry von Magnetelsen-Punktcn und
kleinen Krystallen.
* Geogaosttscbe Skizie des GrosshenogtlmiDs Btäeny S« 93.
''^ G. LBomuAD's Haadwörterbuclr, S. 37S.
«68
4) Schiefer, welche ftn|rlelch Ollmmer» and Hernbiende*
iühreiid eiiid 5 k(kinen sich enilehend bewfthren, wie Solebes
o. a« Ten Savssure hinsichtlieh der Gesteine von Breuü ia
den ylifptfii erwähnt wird. Dem Gltanner-hettigen Diorlt^
schiefer von St. '- Marie ^ mus •* Mmes steht übrigens die
Eigensohaft nicht sa. Die H ornblen de- Schiefer, des«
gleichen die Diorit - Schiefer von Brigg in Sckl&Hen
enthalten Msgneteisen« Haut erkannte Aphanite von
verschiedenen Ortlichkeiten als magnetisch.
5) Chloritschiefer im Allgemeinen, eumal die mit
Serpentin auftretenden Varietfiten, theilen mit diesem das
Vorrecht, den magnetischen Felsarten ansagehören. Hieher
die Gesteine mit Magneteisen - Oktaedern von Swignjf im
LponnaiSj von Cogne^ vom St. Goltkardj von Andermaitj von
PftUch und Akrn in Tyrol^ von Bernitein in Ungarn^ von
Fahlun und andern Orte in Schweden^ aas dem I7ra/, aas
den vereinigten Staaten u. s. w. Auch Tropfstein, der
Magneteisen-Theiie enthält, wirkt kräftig auf die Nadel;
selbst das Pulver dieser Felsart ist ansiehbar.
6) Die >^Übergangs-Sand steinet von TkoM und
aus dem LyennaUf^ denen ein Theil ihres ursprünglichen Wesens
verblieben, seigen sich im Allgemeinen nicht mehr magnetisch,
als die »gehärteten Thonschiefer* u. s. w.; aber sie erlangen
die Eigenschsft, wenn dieselben in den Zustand von Melsphyr
übergehen. Delesss wies besonders die Wirkung der Mola-
phyre des Ballen de Giremagnif nach. Indessen seigten sie
nicht alle Spuren von Magnetismus; bei andern war die
Eigenschaft bald otebr bald weniger ausgesprochen, so nament-
lich bei Jener des Chäveetrage, Die sie begleitenden braunen
Konglomerate werden schwach ansiehbär befunden« Gleiche
Unterschiede .lassen die Melaphyre längs des erhabensten
Kammes der Lgeneser Berge wahrnehmen von Tarare bis
Ckendelte.
7) Untei* den braunen oder >»en domorphischen^^
Porphyren der Vogesen sieben Jene des Amaria - Thaies
stark an ; ebenso der braune Achate führende Porphyr von
Rimbaeh%elL Drian hat, was dits L^ennäii betrifft, den
Magnetismus der bratineif PM'lnhyre von Mensel dargethan^
80 ^ie Tdiij^fteni der JUi^-liälile uttfern V0ut0iHifdy and von
dem bei Bessen^f.
8) Der Melapbyv mit Uralit von Prei$t$%$j welcher
nicbts ist , eis ein von Syenit-GUlngen dorebeeCster isetenNNP-
libisoher Tlieil des Trias- Gebildes, neigt sieb selir slai4c
atlreliCiv.
9) Ophit — »Prosopbyr oder Porphyre wrt wrii^ue
— wird vom Magnet angeEOgen, vi^ie Dieses Palassqü, SAoaaotS
nnd Rom6 de lIslb beobaebteten. LetEter bemerlit) dass er
den Diaspro di Corsiea duro, welchen derselbe als eine
schöne Varietät dieser Gesteine betrachtet, nicht magnetisch
fand. Palassod erwähnt des Ophltes von Jtken^ in den
Pfrenäem als anatebbar, in so fern soieber Hornblende enthalte;
ansserdem Ist die Wirkung sehr gering.
10) Der Teig der Variolite, Jener die als Rollsteine
im Bette des RMne bei Aoigmm vorkommen , von der Durale
nnd der Ebene von Turins wirkt nach Sadsoceb anf die
Magnetnadel. Die Mandelsteine mit Kalkspath-K(iniem
ans der Gegend um Dilienburg besltsen oft sehr ansgeBciehneten
Magnetismus.
11) ,>Trappe^ im Al%emeinen, wie Solches Favjas de
St. Fond wahmam, seigen steh, in so ferne sie noch keine
Zersetsung erlitten , wirksam auf die Magnetnadel , jedoch
keineswegs alle in gleichem Grade.
12) Der weisse körnige Kalk von Carrura enthält,
nach Komb de LisLE, einige durch Magneteisen gefärbte
Ädern. In die nämliche Kategorie gehören die körnigen
Kalke von ZMMpon, jene ans verschiedenen Gegenden von
Sckweden nnd der von Vogsburg und SekeUngen im Kaiem^
aM/* Gebirge; letzter aeigt sich nach EiaEivLouR so reich an
Körnern nnd Krystallen \oi\ Titaneisen , dass er auf. die
Magnetnadel wirkt.
1.1) Die itabirite sind häufig magnetisch. Bei einem
ähnlichen Gestein aus dem oberen Theiie des Drmue'ThülM
fand ich die Eigenschaft nicht.
Anhang. Endlich ist noch des Sandes eu erwähnen aue
ZersetEung der vorgenannten Felsarteii hervorgehend) weieber
Magneteisen nnd Titaneisen enthält. Es gehört hierher der
«7«
Sftiid d«r /#dr«, Aer Granaten filhrenda aoa Aem Mittel- ffe^
Hrge Böhmens, |eiier von den Küsten Pemmeme, aas den
KirmbAack anfern Schaniau, der aus der Gegend von Neapel^
von Teneriffa^ ans Spanien^ au9 AterdeensUre, von Angers an
der Loire i von Xspaiilf anfern /^ IV^, von 8f. Quofy voa
Fe//ar einer der SkeÜani^lnseln ^ der Gold- und Edelsteine-
flihrende Sand der Rköne^ des Rkeinee^ Jener aus Russlamäj
BreMien a. s. w.
Geologisch« magnetische Phänomene,
Wiri^uDg des Magneteisens*
A. V. HuMBOLBT bemerkte bereits iTPt» dass er,^n Konimae
in der Hand, einen grossien Theil der Gebirge Eswopms dvrch*
wandert and sieh ttberseagt habe, dass die durch Eisen*reiohe
Maaseni Läger oder GSnge hei^orgerafenen Äbweichangen
•bei Weiteili weniger bedeutend sind, als die Matarforaeher
dolcbes anaiinebmen pflegen« Her Name magnetiache
fierge, womit einige jener Lagerstätten boKeichnet werden^
ist demnach vorläufig in mehr auasohlieaslich mineralogischen
Sinne su nehmen. Ich bin nicht der Meinung , dass man
einer alten Beobachtoug des Reisenden Gbiklin, in der Tartarei
angestellt^ noch mehr wissenschaftlichen Werth beilegen dtfrfte*
£r schilderte nämlich eiiie Höhe, deren Gipfel ans einer Art
von gelblich-weissem Jaspis bestehen soll, unter dem aich
Magneteisen befindet in Massen, mehre Centner schwer ausge*
schieden. Die dem Einwirken der Luft aasgesetaten Theila
aoUen mehr Kraft besitzen als jene, des Innern. Jeder der
Blöcke besteht aus mehren Theilen, die in verschiedenen Rieh*
tnngen wirken, so man daraus höchst mächtige Magnete nm-
«ben könnte, indem die Anordnung der Pole gewissermasaen
geregelt würde« Die Macht blieb indessen so bedeatend, dasa
eine Masse aaf eine Entfernung von einigen Centimetern an*
Ifeaogen wird. Man sieht, dass die Bemerkungen Gmelim's
keinen deutlichen Begriff der Phänomene gewähren, als die
Beobachtongen durch Bergleate angeatellt, deren Kompaae
nutclos wird^ wenn sie Züge damit iu Graben eu machen
haben ^ welche in Lägerstätten magnetischer Erse betrieben
iverden. Ich fand jedoch Gelegenheit in Ckessif sa bestäti«
en
geh, data eine geringe Mnaee jener Oiyde binreieht^ um merlc-
bare Ab^reichnngen hervorsurafen. Et handelte sich* darmn,
einen Stollen mit einem etwas über Eehn Meter entfernten
Schachte dnrchschlägig ca machen. Das Messen der Winicel
warde vermittelst eines Hftnge-Kompasses in ungefiihr O^fii
Entfernung von den Wänden vorgenommen, and obwohl mail
mit grtfsster Genanigirait eq Werlie sehritt , betrng die Ab<-
weichang dennoch nicht weniger als l^^M. loh forschte
Mich den bedingenden Ursachen, nnd es fand sich unter deA
0"»,05 mächtigen Gesteine fester harter Schiefer eine nor
4)*,0S Starice Magneteisen-Ader.
Das Schwankende der Resultate ergibt sich auch aus den
Wahrnehmungen von Yatks beim Ansteigen des Berges, auf
welchem das Schloss Magnesia in der Sipglus-KeUe erbaut ist
Während des Ansteigens offenbarte sich eine östliche Ab-
weichung am Kompass; diese nahm mit jedem Schritte zu,
so dass solche endlich auf einer Stelle ein Maiimum von 56*^
erreichte, sodann aber allmählich wieder abnahm. Eine auf-
merksame Untersuchung der örtlichen Umstände Hess gewisse
dunkel gefärbte Felsarten erkennen, welche man als Ursache
des Phänomens ansah. Die auf jene Gesteine gesetste Mag-
net-Nadel fing sofort an in sitternde Bewegung su gerathen,
und eine ihrer Spitsen senkte sich bedeutend ; ähnliche Wir-
kungen fanden indessen auch Statt, wo der Kompass in eini-
ger Entfernung vom Fusse der erwähnten Felsmassen gebracht
wurde, g^g^n welche die Nadel sich nicht einmal su richten
strebte. Aus den angestellten Versuchen ging demnach hervor,
dass die AnKiehungs-Mitte nicht in der Masse der Gesteine voi*-
handen sey, sondern irgendwo in der Tiefe des Berges; auch
seigt ein abgeschlagenes Bruchstttck der schwarsen Felsart,
in gewisser Entfernung von seiner ursprünglichen Lagerstätte,
nicht die geringste Spur von Magnetismus.
Nicht au (ibersehen ist, dass die Stelle schon den Alten
wegen des sehr häufigen Vorkommens von Magneteisen be-
kannt gewesen; Lugrez bemerkt selbst dieser Ort sey es,
wonach der Magnet (Magna) benannt worden *.
^' Eine Ableitung, welehe jeden Falls den VorEtig vor der mancher
andern Schriftsteller verdient, welche behaupten: ein ScbAfer, dessen
«73
Unter ii^n, auf mehr in'« Ekisftliie geheiwU Veraaebe siah
Btttii&encieit Erfahrungen verdieneo sunächet jene von Kun«,
4eni Vorit^ndo de« Observaloriame su Ptäg^ Erwilhnangf«
Während mehi-er Wanderangen in den östlichan jUpem i«i
Herbst lS46y welche magnetUohe Beobaehtungen von veviehte*
denen Arten und in verMhiedenen Höhen nnr Abstellt batteiiy
gelaiigto er ibu dem Ergebnis«, daes die Stärke abnimmt bat
dem Ansteigen von Bregenz bis J#o/#i and dass soleho es^^
Aimmt b^i^n Absteigen von B$rmo bis Cismo, während für dl*
hohen Stetionen vom Slüfier'Jgek und von Sla.-Marla Anom«»
lie'n eintreten. Kreil gibt übrigens sn, dass die örtliehen Sllf«^
rangen Folgen der. Näke von Eisenereen seyn Iitonon, welche
Je an jenen Hüben gewonnen werden ; man verausst aber go-
naue Angaben was die Natnr jener Erao betrifft ond Ibro
Eotfernnng von den Beobaehtnngs^Stellent
Andere Angaben betreffen die wichtigsten Doregelmäaig-
hoiten oder Aosnahaien, welche bei Beöbachtangen, der Be-
atimmang des magnetischen Sftdpoles geltend, sich neigten;
die Ursache scheint ebenfalls im Wirlien von Magneteisen na
4iegen.
Wiri^ung granitischer und syeniiischer Gesteine.
Schon im abgelaufenen Jahrhundert hatte » wie bekannt,
Trkbra an mehren vereinselten granitisehen , theils amsh
syenitischon ^ Fels-Parthie n des Harxes — lisemtein, Sckmwr-
ehety Rosilrappe u. s. w. — Magoetismiis wahrgenommen, and
seitdem wurdeh die Beobachtungen fortgesetst* Der SckiHfr*
eher stellt sich als eine Art von Tbnrm oder von abgeschnit-
tener Pyramide dar; die magnetische Wirlinng thnt sich
nur in der Richtung eines senkrechten Streifens dar, —
Was besonders bemcrkenswertb , ist der Umstand , dass
Name Magnes, liabe zuerit auf dem fierge liu das Mineral entdeckt
durch Wirkungen, die dasselbe auf seinen Stab ausübte sowie auf die
Nagel seiner Schuhe. Auch weiss man , dass es in Kiem-AHem swoi
Städte gab, welche den Namen Ma^neeia führten, und aus der Gegend
einer jeden wurden Magnete bezogen. [Dann aber hätten wahrscheinlicher
diese Stadt« ihren Namen vom Magnete. D. R.
^ Weit verbreiteter sind auf dem Harae Diorite.
073
jene Feismassön niAgned8ch*poliirisoh sind ; derSHd-PoI findet
skh «n deren östlichem Gehänge, der Nord*PeI «ni westlichen,
WirjLung der Serpentine, C hloriischiefer u. 8. w.
Von den Eigenschaften des Serpentins war bereits ia
Vorhergehenden die Rede. KasiL beobachtete unfern Bella^
ffioj an See von Como 9 wie die Magnetnadel' allen möglichen
Richtnngen folgt, Je nachdem man den Kompass an diesen
oder jenen Ort bringt. Genauere Untersuchungen führten
snr Entdeckung einer, von Magneteisen Theilen gans erfilll-
ten Serpentin«Ma98e. In den Umgebungen finden sich ausser^
dem Bruchstücke und selbst ansehnlich grosse sn Tage ge*
hende Parthie'n des Erees. Jedes dieser Stücke erweist
sich als geologischer Magnet.
Zimmermannes Beobachtungen am Fels des Frankenslemer
Schlosses unfern Darnutadty so wie jene von Goldfuss und
Bischof im Fichlel- Gebirge — wo Humboldt 1796 die Ent-
deckung machte — sind bekannt. Schon die erste Wahr«
nehmniig Eeigte dem grossen Naturforscher, dass dem ffaU"
herg Polarität austehe, wie einem gewöhnlichen Magnete. Die
Gesammtmasse des Felsen hat übrigens nicht eine magnetische
Axe, sondern sie besitst deren «ahilose, und alle Nord*Pole
derselben finden sich am südöstlichen Gehfinge, die Süd-Pole
aber am entgegenliegenden nordwestlichen.
Wirkung der Trachyte und anderer vulkanischer
Gesteine.
Bei Vaüacoy zwischen Almaguer und Pasto, fand Dom«
BOLfiT einen Trachyt-Fels , welcher die nämlichen Phänomene
darbietet, wie der Hatiberg^ obwohl iii geringerem Maasstabe^
und mit Bonpland gemeinschaftlich entdeckte er auf dem
Ost-Abhange des Chimborazo , zwischen den Grenisen ewigen
Schnee's und dem kleinen Yanacoche^^te ^ eine Gruppe tra-
chytiseher Sfiulen, welche auf l'^jO Entfernung magnetische
Polaritfit darthuih — Nach Kupffkr und Dobois ds Mont-
ptRBux ist der Elbruz ein Trachyt-Dom, der inmitten eines
Erhebungs-Kraters aus Jura- und Kreide-Gebilden aufsteigt.
Die Beobachtungen Kupffers lassen indessen einige Zweifel}
Jahrguii »IS. 43
674
WAS gewisse fte|eUoai|gkeUen betrifil im Gung der Nelganf.
Mögilchy idasa man die Ursachen in d^i FelsArttn .des JEltruM
EU suchen hat. — Der Pic von Teneriffa besteht aus Obsi-
dian, Bimsstein, Bimsstein-Tuff uud aus Trachyten, umgeben
von einem grossen basaltischen Mantel ; wie bekannt, können
alle diese Gesteine magnetisch seyn, auch erhielt Boeda:
am Krater einer ösllichen Abweichang von 10^4&^
SU Santa* Cruz «> » » 15^M'
cu Camera » ,> » 15^45'
Der starke Magnetismos, welcher den meiaten fjaven ond
den Basalten eigen, mass sich natürlich durch sehr Brilehtige
Störungen kund geben. Hierher die Beobachtungen an bn-
aaltlechcn Felsen in der Eifel ron ScHUtze und von Rsoss
in Böhmen, sowie von Anderson und Galbraith In Sckottlai^.
QvRTELBT fand auf dem Gipfel des Ve9W)S die
wagerechte Intensität J ihaä
angeffthr wie eu Lyon und München. Er schreibt die Stö-
rung dem Eisen-Gehalt der Schlacken su , und ea verdfente
untersucht au werden, ob der Vulkan nicht ein besonderes
Centrum magnetischer Wirksamkeit sey. Bououer nahm in
afldiichen Amerika, zwischen la Plata und Honda, Änderungen
im Stande der Kompass -Nadel wahr, welche er von allem
Vei^muthen nach durch nachbarliche Feuerberge ausgesehleo*
derten Blöcken herleitet, die meist eine sehr beträchtliche
Grösse haben *. Die von Busset hin und wieder im Sünäe^
Tbale, oberhalb Pont-^Gibaud in Auvergne, bemerkten Phftno-
mcne bin ich geneigt mit vulkanischen Massen in Zusammen-
hang eu bringen, welche man in dem Becken verbreitet triffir.
Die Laven der Feuerberge von Cbtne und von Louehadiere
erfüllen nicht nur den Grund von PotU-^Gibaud bis Jenseits
Piehadoire, sondern es ergoss auch der Vulkan von Pranal
einen bis gegen Chalusset erstreckten Strom, der sich sehr
magnetisch zeigt.
Eine andere Thatsache, wo ein Wirken basaltischer Pel-
■^ Es sind Dfess jene Blöclcp, die von Eingeborenen «regen der aof
ihrer Oberfläche eingegrabenen BilderscbrlAen als petras fnniadtn bezeidi-
net werden.
«TS
Mii aoMmthflieh getUitet i$t, g^hfire si| den berell« erwShn-
ten Beobachtangen KKKn.'s. in lUa ttiUioben A^fM cwUche«
Inmhuch und Ferond fand er:
Statiomp. |l«lmi la T*iMa. GtMmnei-lattMitiil.
Inmiruek .... 283,0 .... l,303l
1,3013
.I93034
1,3037
1,3057
• IjMOt
" ijmik
1,3000,
• % • 603,S •
friMMÜr«!! . . . ♦ 415,4 . .
JTer«! 155,3 . .
BQtmm 121,3 . .
rstUm 97,2 . .
ilfO« 31,8 . .
Ver^nm .... 24,0 .^ .
und leicht vermag man auf dieser Ubersichl swei Reiben ab^
nehmender Intensilüten nn verfolgen, einmal Ewischen /iin#-
truck mid dein Bremer und •o4antt swischen Verona und dem
Brenner; nun bringen aber swei Ortliehkeiten, Hiva und
Tfi^ Anomalie'n in die letzten Progressionen. Beide Orte
aber liegen in der Nfihe Jener Basalte, welche man onter
den Mamen ^Melaphyre eine so grosse Rolle bei der Dolo«
mitisatlon der Tgroler Kalke hat spielen lassen. Bei IHent
unweit Cognola und Martigno gehen die Basalte, tvovon
die Rede, nu Tage, und es ist gar wohl denkbar, dass einer der
Basalt-Gänge in einiger Tiefe unterhalb des Hqfes vom Palaste
ZdumhelU vorhanden wäre, w«> Kreil seine Beobachtungen
anstellte. Riva liegt am Pusse des Monte-BaldOy durch welchen
hindurch die nämlichen Basalte sich einen Ausweg naeh dem
Tage gebrochen haben, vom Fusse bis sum Gipfel des AUiiiimo.
Nach Fitzroy ivfire die magnetische Intensität auf 8t^
Helena etwas schwächer, als auf dem Eilande Aieenihn*
Allein diese Behauptungen wurden später dnreh Tessak wi*
derlegt, welcher beide Inseln besuchte. Bei den Versnehea
des Einen oder des Andern müssen Irrlhilmeir obgewaltet
haben, und sollte man nicht durch die vulkanisohe Beaehaffian*
heh der Gesteine Avfklärung erbalten f Aic9m$im bat aagtnt
fällige Spuren eines noch thätigen Vulkans aufau weisen ; su-
dem aeheint das Eiland , nach Basil Hall*8 Beobuchtungen
Irncbytiach »n seyn '^. .
* So Twl wir fvisMUy arrtiabttn aile gaw^^ittUUifaa Kataatfopboi
aaf Aseeneien seit zwH Mbiiiai|clerten ihr Mait, Um UCoir l>aiteM Wl
619
St. Helena Ut basnUlseh; das Oe8tein enthllkceiir kleine
Titaneisen-Kärner in anglänbliclier Menge.
Wirkungen, deren Ursachen unbekannt.
Ehe ioh diese Cbersicht abtchliesse, glaube Ich noch ge-
ivifier Pbiinoroene erwähnen tu müssen, deren bedingenden
Ursachen nicht näher bekannt geworden. Geologen bleibt
weitere Erforacbang vorbehalten ; mir seyen einige oberflfich-
liehe Änderangen vergönnt.
Hanstren nahm die störende Wirkung mehrer Berge In
Norwegen wahr ; krystallinisohe Felsarten nnd Etseners-Lager-
Stätten sind in dem Lande sehr gewöhnlich.
Zu Krememünster in Osterreich fand KttElt die Abwei-
ehang sehr viel stärker, als auf den nachbarlichen Sta<*
tionen in der Rande, und gleichwohl kelint man in der Ge>
gend nur Tertiär-Gebilde.
Lamont beobachtete, dass sn Prag die aussergewöhnlichen
Öscillationen der Nadel stärker sind als eu München^ und
sucht die bedingenden Ursachen in eigenthümlichen Verhält*
Hissen. Sollte mt^ nic^t an die so verschiedene Beschaffen-
heit des Bodens, auf welchem Jene Städte ruhen, sn denken
berechtigt seynf
Im Kanton Joeselin^ Departement Morbihan, thun sich
sehr starke magnetische Störungen in der Mähe des Oust-^
Flusses dar. Nash Baudoin de Marattes wechselt die Rieh-
long der Magnet-Nadel bald in diesem, bald in jenem Sinne.
In der Gegeud herrschen mehr oder weniger metamorphische
jyÜbergangs'^-Gebilde.
Broüohton beobachtete in der Fu^Schan^ oder Ck§san^
Bucht,' dass der auf die den Hafen beherrschende Höhe ge«
bmehte Kompass so stark nach O. abwich , dass er dnreh-
einer sehr breiten Scblacken-fibeue ; zum grossen Tbeil aber ist die In«€l
tracbytiscb. Ein vulkanischer Kegel-Berg, ein Trachyt-Dom , der später
von Laven-Strdmen» durchbrochen wurde, verdient besondere Beociiluag.
BaiaHe treten Mn und wieder auf,* (Man vcrgleiebe HovBkKBTi Vo^mge
•Meiir 411 «ianU, Fsft> , USa^, Fsf, /, fi 48$ eei.)
•17
mm m kdii«a WahfllelMMll»f^n 4h4l. «jgaete« Blaii . k^iuit
nur kryttnUittiaebe Fekarten «a diesen Stellfn*.
In der Nootkt^Bacht nahm Cook bei Gelegenheit seiner
dritten Reite walir , das« am Land« etWias vorlianden aeyn
müsse, welehes mSchtig auf den Kompats einwirlie, liier
mehr, dort weniger. Die Geatelne.d^r Kllate g^dren dem
>yDberganga^-Geblet an«
QuRTSLBT ond KafeiL beobachteten In den Ebenen dev
Lomharäei verschiedene merkwürdige Anomalie'n. Plana and
Carl 1191 schreiben die Wirkong der it//»M- Masse ea, und
EtiB DB BRACM03fT sprAch die Meinung ans, das hüoCge Vor^
komnien von Melaphyr nnd Serpentin in der Kette künne Uis
Sache seyn.
Besondere Beobachtungen über Abnahme magne-
tischer Intensität mit der Höhe.
Die Stärke der dem Planeten verliehenen Krfifte
dert sich aUmäblich» je höher man über dessen Ob^rfläeba aa-
atelgt. Mehre Phyaiker beschäftigten sich ash Versncfaen
tkeila in Lufc-Balleos, theils aof Bergspitsen. Pfrmkn waA
J(psii aeheinen, ihrer £rbal>enbeit weg^n, besandera geeignet
»ttd der feste Boden den Vornug an verdienen vor Aeroalalem«
In dett Pfrenäem aeigten sieh die Beobaebtungen der Hypo-
these einer Abnahme der horisontalen Intensität gftaslig^
aber die Übereinstimmung war keineswegs genügend , nnd
eine Vergleiehung mit den in den Jlf^m erbalteaen Reenlta-
ten führte- Eum allgeaMiaen Sehkuse, dasa die Abnahme im
eratgenanntea Gebirge weit aebneller stattfinde, ala im «wei-
ten* BaAVAi8 maebte daranf anfmerksami dass, wenn, die Ab^
nähme der Erdschwere mit der Höhe weehselo Ja nimh der
Dichtheit des unterhalb befindlichen Bodens, sie auch neth*
wendig den Einflnss der versehiedesen , die üebirga« Kette
nasammenaetnenden Gesteine empfinden müsse* Mun Müdere
nichts, Einflüsse ähnlicher Art hinsiebtiicb der magnettai^lieii
Mächt annnnebmen, und sonach aey diesea phyaikalisclie Ble-
ment bei weitem mehr ein örilicbea, ala früher abgegeben
worden. Beschränkt man sich indessen, einnig auf die In der
Vmgtbmig de« M§$t*Bbmc MigM^tllttn BeoteokttiigM , ••
«timmen selbst tef cte keineswegs unter steh Oberefai a« s. w»
Allgemeine Beirflehtungen und Schlussfolgen.
Seefahrer erkannten ^ fifiss des Elsen Ihrer Sehiffe ^teU
von Seiten des Land- Einflusses Wirkungen erbbren» rerai5g;e
•dären der Kompess Abweichungen von 1$ bis 20^ neigen
kenn«
Nach ViaifiSHBL lassen Dampf-Maschinen auf Fahrneng««
eine sehr verschiedene Wirkung wahrnehmen, je nachdem nie
in. Ruhe sind oder sich bewegen. Seemänner suchten nach
Mittein sioii gegen solche Scörungs-Ursachen sicher sn stellen;
Physiker entfernten mit grösster Vorsicht das Eisen von ihren
Beobaohtungs-Orten, Es seheint demnach, dass Reisende, die
sieh mit Untersuehuugen ttber den Erd^Magnedsmus beschäf-
tigen, vorher hätten den Einfluss dieser und jener Felsarten
auf ihre Gerilthschaften erforschen mflssen; denn in der
Regel werden die Beobachtungen nicht In grosser Hahn
über dem Boden angestellt, und xur 6enilge ist erwiesen,
dass, einige seltene Fälle ansgenomesen, aus Mangel an Kenne-
nissen anderer Art man sieh begnügte, die verschiedenen
A nomaiie'n von )^6rtliehen Einflüsse n'' abculeiten. Die-
ser schwankende Zustand überraschte mich oft; nnd im Stre-
ben i&n grosserer Bestimmtheit su gelangen dachte Ich seit Jahren
an eine V<$rblnduiig {AiHeiulim)^ welobe die Geologen eingehen
mllssten, um die fieobaehtungen su verallgemeineren, wie es bis
jetat schon vonHuMSOLDT geschehen. Mandie Umstände hinderten
miebund iHndemmtch noch an der Aosfithrung meinem Vorhabens,
to dass loh mich dahin beschränken musste, genügende Beispiele
nnfEttstelien, um das Ausführbare meiner Meinung darsuthnn.
AiM der Gesammtheit erwähnter Thatsachen ergibt sich, dass
die grässte Vorsicht nothwendig sey bei der Wahl der Berge,
wo man Versuche anstellen wMI, Über die Abnahme magno-
<tlscher Intensität nach der Höhe. So dürften tm Allgo-
m^tnen vulkanische K^gel, die Ihrer eigenthümliohen Ge-
stalt und Ihrer Hübe wegen besonders günstig in gedach-
ter Beniehong scheinen ktnnten, nicht weniger ungünstige
•79
Umstände in sieh vereinigen. Dem ranthmasslichen Rf «gnetismas
der sie sasammensetsenden Gesteine hat man das nieht
weniger Wahrsclieinliclie in der Regellosiglieit ihrer Struk-
tur beisofflgen ; denn es stellt sieh ein solcher Kegel als eine Vep*
einigung dar aus dichten und aus poröseren Theilen, aus festen
und lockeren Massen bestehend« Ungleich vertheilte Jeere
Rftnnie kSnnen sich cur Seite ^voller^^ dichter Gestein-Gänge
finden, mithin müssen die Anziehungen mit jedem Schritte
wechseln,
leb unterliess nteht von den zahlr^ielien Sparen des Mag*
netismus Rechenschaft zu geben, die sioh in plutoniscben und
metamorphischen Felsarten offenbaren ; gerathen scheint mir,
dnss man, um mit möglichst grosser Sicherheit forznsohrel*
ten, die aus krystallinischen Gesteinen bestehenden Berge
unbeachtet Hesse, um sich an Jene zu halten, an deren Zu-
sammensetzung in gewisser Art nur kalkige Gebilde Theil
haben. Die subalpiniichen Ketten des Yercors und der
Provence dürften in solcher Hinsicht ausserordentlich günstig
seyn. Der VeAimonf^ die Moucherolle^ der Moni^Ventoux er-
reichen Höhen von 2346, 22S8 und 1911 Metern. Ihre steilen
Gehänge und ihr beinahe plötzlicKes Emporsteigen aus Ebenen
dürften gewissermassen Stufen-artige Stationen anf einer und
derselben Vertiknien gewähren. Ihre Massen bestehen aus
oft sehr reinem Kalke, Gesteinen, die nach den sorgsamen Ver-
suchen Brugmank*s keine Spur von Magnetismus zeigten. Ihre
Gipfel sind geschieden durch krystallinische Gesteine, weiche
tibernll die Meocomien - und Jura- Formationen unterteufen.
In wagerechter Richtung sind die Moucherolle und derFeA^-
mofU 15 Kilometer, der Munt - Venloux aber 80 K. von den
alpintsehen Felsarten entfernt. Es liegen diese Punkte zu-
dem zwischen den Observatorien von Marseille und Genf]
80 dass nicht nur leichte Mittel geboten wären, Ober das
Gleichzeitige der durch »^magnetische Gewitter^^ hervorgeru;-
fenen Störungen Aufklärung zn erhalten, sondern auch den
Einfluss der Temperaturen und anderer Drsachen zu ergrün-
den, welche die Oscillationen einer Nadel beschleunigen oder
verzögern können.
Über
eine neue Art der Gattung Blumenbachium
(König) und mehre unzweifelhafte Spoog:ien
in obersihirischen Kallischichten der Graf-
schaft Decalw im Staate Tefmesnee in Nwd^
Amerika^
vou
Herrn Dr. Ferd. Roemer
in Bann.
Hieaa Tafel IX.
Die ausserhalb England wenig verbreiteten Icones
fossilium seetiles von KöNio enthalten anf Taf. V,
Fig. 69 die Abbildung eines halbkugeligen Körpers, welcher
auf seiner konveien Seite mit einer Menge 48trahliger kleiner
Sterne bedeckt ist. Diese Abbildung wird durch folgende
Worte des Textes S. 3 erläutert:
j^Blnmenbaehium, ne^. (Polypi corticati).
Polyparium globosum, externe undicjue obsitum Stellulis
prouimentibus subquadratis, »t^e^e eonfluentibns ^ punctato-
porosiS) interne cavernosum, substantia fibroso-cellulosa.
Blumenbachium globosum n. £x calcareo, at
videtur, transitioiüs. Exemplaria duo in Museo Britannieo
«sservAta, indigena sunt ; sed locnm natalem nondum cooipertum
habemas*.
So kur« diese Beschreibung und so skiccenhaft ^e be-
•81
gMtande AbUldang aiieh sind, so geAÜgeii sie doeh» «n es
ftwsifellosfta maohen, dasseben hierher gewisse seheibenßmiigf
Körper gehören, welche in grosser Menge in obersilorisehen
K«Ik*8ohiehten der Grafschaft D^calur im < Staate TemMS0e sich
fittden, and von denen eine nähere Besohreibung hier folgen soll
Es sind runde, seheibenftroiige 9— 3'^ isi Darelunesser
haltende Körper, deren eine Seite konTOi, die andere konkav
nnd deren Durchschnitt daher Hslborand- oder Siobel-fönnig
ist. Die konkave Flfiche ist mit vortretenden kleinen Sternen
auf höchst aierliche Weise besetzt.
Diese Sterne sind ordnangslos nnd dicht gedrängt (se
dass oft die Strahlen des einen Sterns in die Zwisehenrinme
der Strahlen der benachbarten e i n* oder über dieselben
tiber-greifen), über die ganae konkave Fläche aerstreut. Sie
sind regelmässig östrshlig , so dass je 2 benachbarte Strahlen
genau um 60 Grad von einender abstehen* Die Grösse der
Sterne vsriirt etwas; meistens messen sie ^%'*' bis 3^'' von dem
Ende des einen Strahls bis aum Ende des gegenüberstehenden.
Diese Sterne treten mehr oder weniger deutlich hervor,
auweilen werden sie gana nndentlieh und lösen sich in lauter
rundliche, unregelmäsige Tuberkeln auf.
Oft erscheinen die aylindrischen Strahlen der Länge
nach gefurcht, als ob sie ursprfinglich hohl und die innere
Höhlung durch das Abschleifen der oberen Wandung so
Tage gekommen wäre. Häufig sieht man aneb Sterne mit
dfinnen haarförmigen Strahlen ordnungslos swischen den
stärkeren liegen.
Diese Sterne, obgleich auf der konkaven Fläche regel«
massig am deutlichsten, sind doch keineswegs auf diese be-
schränkt. Vielmehr seigt sich bei genauerer Untersuchung,
dass sie durch die ganae Dicke des scheibenförmigen Körpers
serstreut sind und auch auf der Oberfläche der konvexen
Seite, wenn gleich meistens weniger deutlich, vorhanden sind.
In den Zwischenräumen der Sterne lässt lieh keinerlei
Art von organischer Textur erkennen, nnd beim Durebseklagen
der scheibenfiirmigen Körper selbst nimmt man wahr, dass
sie gans ans aaMrpber Kiesel*Masse bestehen.
Wai nan di« fikeHiHi^ dieser in dem Vomtehendeii be*
sohriebenen Körper betrifft 9 so kann liaam ein Zvi*eifei
darttl»er seyn, dusa sie In die Klaue der Zoophjten g^hQiPen*
Ton diesen sind es aber nnr die Sponglen oder Amorplioxoen,
unter denen sie einen PiaCc finden l&önnen , denh von einer
regelmltssigen Zellen-Bildang , wie sie den Koralten-Släniaien
der eigentliohen Ars* tragenden Polypen nnliommt, ist ttberail
iieine Spar ca kemerlie««
Wenn sie nnn in der Tliat an den Amorphosoen ge-
lieren, so können die aierlichen Sterne, welehe auf der Oiieiv
Aiche and durch die ganne Masse der Körper Esrsteut sind,
»«r so gedeutet werden, dass die Spieulae oder Kiesel-Nadekij
welciie in dem Gewebe der lebenden Spongien ordnungslos
und einseln umherliegen, hier ra regelaiifissigen sternförmigen
Gruppen irereinigt sind.
Eine ursprünglich biegsame, Sehwamiit-IhnlicheBeschaffien-
heit der fraglichen Körper macht auch der Umstand wahr-
scheinitcli, dass einzelne Eiemplare gefunden werden, welche
eine sehr unregelm&ssige äussere Form besitcen, die offenbar
durch tiusseren Druck während des lebenden Zustandes her*
vorgebracht wurde.
Endlieh liegt auch in dem Vorkommen vieler anderer
Sobwämme in denselben Schichten eine weitere Bestätlgong
für die Spongien-Natur dieser Körper.
Die Amerikanische Art hat mit dem von KöMio aus
Bngl0nä beschriebenen Körper die eigenthttmlichen Sterne
der Oberfläche gemein, unterscheidet sich aber durch die
platte scheibenförmige Gestalt (welche hier kugelig seyn
^1) und durah die sechsstrahligen Sterne, die dort nur
vierstrahlig sind.
Der von Kühig aufgestellte Gattungs- Begriff wttrde
richtiger in folgender Weise an fassen seyn«
Blumenbachium. Spongiarum si»n Amorphoaoorum
genus. Corpus globosnm vel diseiforme stellis minutis externe
et interne irregolarlter dispositis ornatum*
Die Diagnosen der beiden bekannten Arten sind:
1) Blumenbachium globosnm Köw«, ioones fosa«
feMÜl«») Utk. V| ig«.09t Caüp^r« gtoboM ^ttNb qvaib«^
ndiiitis undiqoe obsito.
FufiMfi: Wnblrtebdftllob In Encllsthem Cbei^nngs«
t) ftliidi^nbteJiJuai diinUelis Mra t|»o U^ IX»
ig. 1. (a. Antkhl eiMt Udnen Ritaiplars; b. lkMbMfasM{
•• »In kl»iii«r Siera fergrSsMrl.)
Corpore diMiformi conveK«*ooite«vo, steliii sesmdfaitU
htere eonenvOt praeolpoe diitfit^tift omntOc
Variat forma conreio^plaiia.
Ans obersiturlschen Kalk - Schiohfen in der Hlhe Ton
Bföwnsport ond Petryviiie (Deeatur Cöunfy) im westllch^il
Theile des Staates Tennessee \ aach in Schichten gleichen
Afters an den Ufern des Bear grase Creeh bei Leuisdttt
iKentuei^).
In eben diesei\ Schichten von Brownsport und PerrytoiUe^
welche ausserdem Caryocrinus ornatus, Spirifer
cyrtaena, Orthis clegantula u. s. w. enthalten und
welche — wie an einer andern Stelle ausführlicher nach-
gewiesen werden soll — den Schichten von Lechport im
Staate New^ York oder der iVirVi^ani-Grnppe der Netc* Torheir
Staats- Geologen und damit zugleich dem Kalke von Wenlock
u\ England völlig gleichstehen, finden sich nur noch in grosser
Menge einige Formen un«welfelhafter S p o n g i e n , deren
Vorkommen wohl eine n/ihcre Erwfihnung verdient.
Alles, was früher von Amarphozoen oder Spougien aus
paläOBoischen Gesteinen lieschrieben oder angeführt wurde^
beschränkte sich auf einige wenige Arten , und diese waren
ausserdem yion siemlich zweifelhafter Natur; namentlich statuta
sich Ihre Gattungs - Bestimmung allein auf Merkmale der
üusseren Form ohne alle Kenntniss des iuneru Baues.
Erst gans nenerlioh ist durch Herrn Apotheker Oswald
in OeU in einem Berichte über die Petrefakten von SaiewiUi
(s. Verhandinngen der Sehlesisehen Gesellsebaft fttr rater*
llindisehe Kultur im Jahre 1846, Breslau 1847, S. 56) eine
grössere Ansahl von Spougien aus den Gattungen T r a g o s^
Soypbia,Sipb.onia und einem neuen Genua AulocopittOji
UM
als mit rihirltoheii VersCdinernngea smtnmiiii vorkasaMid
avfgeflihrt worden.
Diejenigen Exemplnre, welehe doreli Herrn Oswald ia
die Bonner PetrefaliCen-Saninilang geliommen eind nnd welehe
feil seitec liebe vergieiehen liltainen, eindnieiit FidllioiBneii
genag erluiMen, um ein eielieree Urthetf sa hegrifnden. N»ek
einer wörtlichen Mitcheilang dee Hrn. 6eli.-R. (Soldidss, dem
Herr Oswald aeioe sümmllieben SlOcIie frttlMr nur Ansicht sa*
geschickt hatte, ist die Spongien^NaUn» jeuer Körper ro«
8aiewU% nnswelfelhaft.
Bei den hier sa besebreibendsn Arten aas Tenneisee ist
die Erhaltung viel Toliliommener, and namentlich liesy siob
bei mehren von ihnen die Spongien-Nstur sehr bestimmt
9nk% dem Innern Bau nachweisen« Auch ist hier l&eine [Inge-
wissheit rtfcksichtlieh der nrsprtfnglichen Lagerstätte ^ inden
sie in anstehenden Schichten mit vielen andern unaweifel-
haft silurischen Petrefnliten susammen gefunden wurden.
In jedem Falle ist damit erwiesen, dass die Ordnung
der Spongieii oder Amorphosoen bereits in der Fauns der
silurischen Periode durch mehre Gattungen und Arten ver*
treten war. Bemerkenswerth ist dabei, dass einige der beob-
achteten Formen, namentlich Siphonien, sich näher an
Arten der Kreide- Formation, als an solche der jurassischen
Korallen- Kalke anschliessen, und dasi andrer Seite in den
rttcksichrlich ihrer organischen Einschlüsse ziemlich genau
gekannten devonischen Kalken der Eifel und des südlichen
Englands bisher keine ähnliche Formen sich haben nach*
weisen lassen.
El Hessen sich unter den sahireichen mitgebrachten
Exemplaren (in Bezug auf deren Erhaltung noch su bemerken
ist, dass sie sämmtlich verkieselt sind) folgende Arten unter-
scheiden :
1) Siphoniapraemorsa Goldf. Petref. Germ. tab.
n «g. »•.
"^ Sipbonia excavata Goldf. tab. VI, fig. 8 ist nacfi einem
Exemplare, dessen' ganzer Scheitel darch Verwitteruog tiefer ansgehdhlt
Ist, aofgestellt mid ist mit Sipbonia prsemorsa so veretnigea..
Mebre Eteai|rfiif« 4na TWuMtlM •lim*M so v8U|g mit
NordileutichMi ab Gejebiebe gefiiadMien Entmphrtn flberefant
da» rttekaiehllich der Art-BettioMiBiif keia Zweifol Uoibl»
Hieniaeh halt« ioh mich ttbaraeugt^ das a«ch iHe daotaebra
Exemplare, ala deren ursprüngliche LagertlClle bisher ScbiohUn
der Kreide ForaMtieo galten , weil die Galtoiig voravgsweise
der' Kreide asigtfb^rt nad weil bünfig entsebiedeiie lüreide*
VeiPetieiheriangen mit ihnen anaammen als Geschiebe gefonden
iPterdeii, ebenCails ans nordischen silnriseben Schichten bevf
atammen. Die .Angabe dea Fnndnrtes bei üisiaoiia (Lethaeii
Snec. 8. 04, Taf. XXVI, Fig. 7) ,ad iittora marU GottlandUe
rejecta'^ scheint diese Angabe zu bestfitigen. Nach Eichwald
(Silur. Schichten -System in BtthUmdj S. 209) findet sich die
Art auch in Eilhlani als Geschiebe. Endlich fuhrt auch
Hr. Oswald sie a. a. O. Kwischen den Spongien mit auf.
2) Siphonia cra ter^, nera ip., fig» 2.
Halbkugelig, fast schalenförmig, oben tief aosgehöbit,
unten gerade abgestutst« Die obere l&onkave Seite gans mit
gösseren unregelmässig begrenaten Öifnungen bedeckt; die
Zwischenrfiome derselben, sowie auch die ganze übrige Masse
schwammig pords.
3) Siphonia imbrica to-ar ticulata, nova sp.j fig.
3 Ansicht des Schwammes; 3a Querschnitt.
Unregelinfisig aylindrisch , mit ringförmigen , etwas fibei"-
einander greifenden Absätzen der Oberfläche. Der Scheitel
eingedrückt , mit 6 — 8 grösseren Öflfnungen. Diese Öffnungen
entsprechen, wie ein Querschnitt zeigt, Röhren, welche durch
die ganze Länge des Schwammes durchgehen.
Von diesen Röhren strahlen, wie ebenfalls auf dem Quer-
schnitte wahrzunehmen, zahlreiche Röhren nach dem Um-
fange hin aus. Das Gewebe des Schwammes , wie bei den
beiden vorigen Arten, ist fein ach wammig -porös. Auf den
ersten Blick erinnert diese Art an Scyphia articulata
GoLDF* aus dem SckwäbUeken Jura. Diese letzte hat jedoch
eine sehr bestimmt verschiedene sierliche Skulptur der Ober*
fläche, auch fehlen ihr die zentralen Röhren.
Spongia inciso-lobata, novüMf^^ fig. 4 von der Seite
und fig. 4 a von oben.
«80
lSmiHBaimf#4rttekt«pllIrotfl}fch, duivb tM riiweiiiMrfiviMle,
¥oai Sehdtel Ober ilie 8#(fM hhuiblciifeiicl« miii im MUtel-
pankte der entgegangesetsleii SeiM «leb wieder vereinigetide
Fkirehen in Lappen ven angleleher Grdse« sercheile. Oanrebe
gleichmitsslg fein poWM.
Bpongia eieltiitim*sBl««te, nmm 9., ig. S.
Kngellg, ohne dnu eleb ein Oben and VwUn tui(erselwi>
den lüesl) die Oberfläehe «bemli nlt PnrebM beefeekf,
weleh« In mehre (• ble 8> unregelnäeifg vertheiita MIctal«
Punkte nnfdeaCiieh eternfürmlg msnmmenliuafea.
Des Gewebe fein porHe, wie bei der fortgen Art.
Briefwechseh
mittheilungcn an den Geheimenrath v. Leonhabd
gerichtet.
ClauHM, 1. August 1848.
Auf einer Exkursion, die ich um Pfingsten nach tlttkurtf und Namhwy
machte , habe ich im Hnian - f%aie vollkommen deutlich kr)ratalKsirten
Desmin und im Hornfels des benachbarten Atsf^f eei^ar -Thaies krysta-
Knischen Na trollt und Albit entdeckt; im letzt- erwähnten Thale haben
später einige meiner ZuhOrer auch krystallisirten Pr e h n i t geftinden , der
sehr schön auch am E^penkopfe bei OderMeus (?] mit Alblt zusammen Im
Grfinsteine vorkommt. Auf der gangartigen Kluft des Eisenstein - Lagers
der Grube Louise bei Lehrhatk kommt Jetzt neben Selen «Qnecksilberblei
auch Selen-Kupfer und krystallisirter Knpfer-Olanz vor, letzter in
denselben Formen, worin er bei Redruth getroffen wird.
Einige Sendungen von Metallen, die wir letzthin aus Adelaide In
Neu - Hoiland bekamen , enthalten nur krystalliniscbe und erdige K up f e r*
1 a s u r , dichtes blfittriges und krystallisirtes Roth*Rupfererz und
dichten und krystallisirten Malachit; auch Gerdlle von l^Uttrigem E { 8 e n-
glänz sind dabei: Schwefel-Metalle fehlen ganz darunter.
Fr» A. Romibr.
t^eUerff, 14. Oktober 1848.
Gestatten Sie mir an die Bemerkungen über Bruchstücke, die Sie die
Gute hatten im vorigen Jahrgang^ S. 129 aufzunehmen , hier noch einige
Ihnliehe anzuknüpfen.
1) In ipm körnigen Kalkstein, welcher bei Millit» unweit Bleiuen de«
Hornblende-Schiefer als Lagergang, d. h« ziemlich parallel der Schiefening
durchaelzt, sind schon längst Bruchstficke von Hornbleade - Schiefer
und von Granit bekannt (Jahrb. t8d4» S. 929), welch« letaten von Granit-
GaqgMi herruhrea, die» so weit der Kalkatein anfgeachloasen ist, mit
demselben nicl^ im B^ubiuiig komme»'» lupd 4eren Smehstud^e iolglicli
688
einen gewiMen Weg suWIck gelegt haben mfieaen, Uinlich wie die an^-
■ebnolftenen Porphyr-Fragmente im Basalte des AsckerlMeU bei Speckis-
Aflii#efi (Jahrb. 1840, S. 460).
Dieses Frühjahr, am 28. Mai» fand ich nun aber zu meiner geronnen
Verwunderung auch deutliche Porphyr-Bruchstficke in diesem Kalk-
stein, während dieses Gestein im Umkreise einer Viertel - Stunde hier gar
nicht zu Tage tritt. Es kann keinem Zweifel nnteriiegen, d&sa diese
Fragmente einem unterirdischen Kontakt-Punkte beider Gesteine entrissen
und durch den Kalkstein in das Niveau der Beobachtung empor gelahrt
sind. Das ist, wie Sie sehen , aufs Neue ein Beweis für die injektive
Natur gewisser körnigen Kalksteine, und sehr analog ist es den Granic-
Fragmenten im Basalt-Tuff des HakiehUw^des nnd in den Bomben der Eifler
Vulkane, wo überall kein Granit die Oberfliche erreicht. So belehren uns
emporgefuhrte Bruchstucke über den innern Bau der Erde, wie Meteor*
steine dber die Zusammensetzung ausserirdischer Körper.
2) Schon raehrmal (Jahrb. 1835 , S. 519) habe ich die riesigen Por-
phyr - Kngeln beschrieben., welche bei der Fiehi0tm)itkie unweit Mtisten
im Peehsteiu schwimmen« Dass sie nichts anderes seyn können, als durch
Schmelzung abgerundete Porphyr - Fragmente , liegt klar zu Tage. Der
Pechstein scheint förmlich damit Ball gespielt zu haben« Diesen analog
sind die langst bekannten kleineren Kugeln im Pechsteiue bei Plmmiim
unweit Zwickau und bei SfeehiMkmuen unweit Tkaründ, welche letaten zu-
weilen voU'Glimmerschiefer-Fragmentfn, wie die ersten von Stucken ver-
kookter Steinkohle begleitet sind. — Aber merkwürdiger noch als bei
der FiekieHmühle sind die Porphyr-Kugeln im Hechstein bei KorhUm hiater
dem Meissner Schlosse. DUit zeigen Durchmesser von V^ bis 5 Fuss
nnd in sidi aufs Neue eine kugelförmige Absonderung der Theile , die
auch an der vei-witterten OberfUiche dadurch deutlich wird, dass sie lauter
kugelsegmeutformige Erhabenheiten zeigt« Im Querbrucfa sehen diese
Kugeln ungefähr wie Taf. la , Fig. 1 aus, wobei die kleinen elliptischea
Flecken, welche «jünoitlich mit ihren kurzen Axeu radial stehen , kugelige
Konkretionen von sehr dichter, beinahe glasiger Feisit-Masse bezeichnen,
die vpn mehr erdiger Porphyr- Gruudmasse umhüllt sind. Den Grund
dieser eigenthumlichen Sekretionen wage ich Ihnen nicht zu verratben:
aber das ganze Ph&nomen der Porphyrkugel - Bildung im Pechstein mag:
leicht auf den Gedanken führen , dass alle Porphyr • Kugeln im Porphyr
(die am Thüringer Wald örtlich so überaus häufig sind) von ungleich-
zeitiger Erstarrung der Porphyr - Theile herrühren , so nämlich dass die
Kugeln als Konkretionen zuerst erstarrten oder aus zertrümmertem Porphyr
unter grösserer Bewegung zurecht geschmolzen wurdeu. Durch ihre
inneren Zerspaltungen gleichen sie mehr oder weniger den Septarien in
den Mergel- Bildangen.
3) VonBmchstdeken, die gewissermasscn erst halb losgerissen sind und
init dem einen Ende noch an der ursprduglithen Verbindungs-Stelle ruhen,
sieht mati jetzt zwei recht deutliche Beispiele in den Melaphyr-GSngen,
Welche bei der Kdnigimühle Im Plumn^sehen Grunds den Syenit dnrch*
089
selxeb. Ibr Verbalfcn Jfttsf sidi nur dorcb eine Zeräbnung deutlkii ttachen«
Hier iat sie Tf. 10, Fg^. 2.
4) Gar niebt weil von diesem viel beecbriebenen klassiscben Punkte,
bei der Krähemhüiie nnweit Pimuen^ wo die Aaflaf^rang^ der bier sebr
Aastern-reicben PlAner-Schichten boch oben auf den Syenit-Felsen dentUeb
anfgesdilossen ist , da sieht mau ein Paar sehr schöne Beispiele schein-
barer Brucbstficke, die vollkommen analog sind denen bei Zwekeilm unweit
Mei»9€m^ welche uns und Andere eine Zeit lang täuschten, indem wir sie
fds Bruckstficke hielten des Planers im Granit, bis ich den sebr berAbmt
gewordenen Fall zu berichtigen vermochte. Der Pläner ist nämlich
auch hier in unregelroässige Zerspaltungen des Syenits eingedrungen,
und gewisse Theile desselben sehen nun für den ersten Anblick wio
Bruchstücke im Syenit aus, während es doch nur Spalten • Ausfüllungen
sind. Auch dieses Verhalten lässt sich nur durch eine Skizze recht deut-
lich machen: Tf. 10^ Fg. 3.
5) Dass die mächtigen Glimmerschiefer - Parthie'n im zentralen Granit
der Alpen meist nichts Anderes sind, als riesige Schollen, habe ich schon
mehrfach behauptet. Die Sehweiimer Gletscher • Geologen pflegten sie oft
mit Unrecht Gänge zu nennen.
Vom Unier-Aar ' OUi^eker aus zeigte man mir im Herbst 1843 diese
sogenannten Gänge, welche als dunkle Streifen fast senkrecht an den
rölhlicben granitischen Felswänden herabsetzen. Dass es keine Glimmer*
schiefer-Gänge im Granit sind, liegt am Tage; denn unter den Moränen*
Blocken finden sich bier unzählige Beispiele, wo der Glimmerschiefer von
dem Granit in Gestalt schmaler Gänge durchsetzt wird. Ich halte sie
noch immer für grosse Schollen.
6) Ein sebr wichtiges Beispiel von Bruchstocken, an welches ich
hier erinnern möchte, habe ich schon 1843 (Jahrb. S. 275) beschrieben;
es sind die Grauwacken-Schiefer-Fragmenle in dem Granit- artigen Gneiss
am Goldkerf 6 bei Gotdkrotuieh im Fichiei - Oekirge. Jedenfalls sind sie
sehr wichtig als Beweis der eruptiven und verliältoissroäsnig neuen Ent-
stehung gewisser Gneisse.
7) Einmal von Bruchstücken redend , will ich auch die in unsem
Erz-Gängen nicht ganz übergehen , die von Wbissbkbacm in den Abbil-
dungen merkwdrdiger Gang - Verbältuisse so trefflich dargestellt bat. Die
merkwürdigsten unter ihnen sind oifenbar die in den . sogenannten Sphären-
Gesteinen ; ein krystallinisches Bindemittel (meist Quarz oder Kalkspäth)
hat sich zwischen allen Fugen eingedrängt und hat sie erweitert, so dass
die anfangs auf einander liegenden Fragmente jetzt einander nirgends
mehr berfibren , sondern von einem stängeligen Bindemittel radial um-
strahlt sind.
B. COTTA«
Jslurfiiig 1848. 44
690
Mittheilangeki an Profemor Bronn gerichtet.
Crmumieh^ 10. September 1848.
£ n c r i n i t e 8 bat :
5 Basalia uninittelbar auf deps Stiele,
darüber 5 Parabasalia abwedisela zu vorigen,
dann ß Scbulterblatter g;era4e darauf, dacbforinig , auf jeder der S
sdiiefen Endflächen einen Arm tragend u. s.. w.
Bei Encrinites liliiformis sind die Parabasalia so stark, aufge-
bläht, dass sie iiber die Basalia herabhlu^eq un^ sie fast, immer ganz
verdecken. Encrinites graicilis dagegen* zeigt .4ie Parabasalia
hoch aufstehend und daher die 5 Basalia frei hervortretend. Diese sind
nach meiner Meinung, nyr Unterschiede dgr Artep , welche kein Genus
begründen. — Sie haben im Jahrbuch 1887 y Tf. 2 eine schone Abbil-
dung von Chelocrinus pentactinus gegeben. „Vom FaZXfenlrrti^r«
bei Delmold**, Ich habe mit Furdiptaivd Roemer bei'oi Falkenkrufe^ ver-
gebens nach dem Muschelkalke gesucht , der ihn geliefert haben konnte ^
er wird dort von einem Chaussee - Steinhaufen genommen worden seyn
und au{ ScheperM Draiseh bei Rominghausm vorkommen. Bas von Qden-
STBDT in WiEGMAKif/s Archiv 183Sy 223, Tf. 4 beschriebene Stück (Ch.
Schlotheim ]) in der Berliner Sammlung ist eine Monstrosität^ so g'ut
als 6 oder 4 Arme bei Encrinites liliiformis^ womit wohl Niemand
eine Art machen wird ; es fehlt die Symmetrie. .
L. r. Buch.
* Vgl. data di« Figur 8. 306. O. R.
Neue . Literatur«
A;- Bück er«
1846.
Ga. Schtschurowskji : geotoffiUeheskoe pnie$eke0iwte po AUtoUf f * hlari-
s tMekeskimi t HatiMimehe^kimi iuijettffnfjam, q KofyufßnQ' Woskre**
enskich ^awodaeh [d. i. : Geologisclie Rei^e im Jßtmi mit hi^torwcheo
und statistischen Aiifscbiassen über Alt , Kolffv^an -^ WoMh^menMk^
Werke] 1« 10 und 426 SS., 8^ 17 Tfln. [aasgezogea in EomaiCu Ar-
chir tS48y VII, 19-^53],
R. Cnambeas: oneimit Sea-WMrginSy as wkemorUU of ChüB^es^ in lA^'rW«-
tive l€9ei of #«4i änd Itmd. L6ti4M I, ^ (337 pp.). " -^
K. C. V. LfiONHinP: Lehrbuch der Oeognosie n. Geologie, 3. Aufl. Siimii'
yaHy 8®; VII. Lief, mit einer Profil-Tafel in Polio. *
R. MiacHisOH, £. V. V^rKkOH; tfrid'A. T.'K'uysBRLmo: Geologie des Bu-
ropSisehen RustlandM und des Urals y bearbeitet von G. Lbonhard.
SMlgurly 8®; II. AbtheiUiogi. der Vral, mit 1 Profil-Tafel und l geo-
gnostisphen Karte S. 365— G3i. > _ .
F. H. Nysx: Descriplian des Co^illes ei des Polypiers fossiles du ter-
rain leriiaire de Belfi^ue (Memoire 'ennronnd fär CAeäddmii de Bru-
xeiiesy eomprstuMi les dmeripiisns de '654 espsem) eafbielrAnflbiga
nur die Abbildungen der neuen oder schlecht abgebildeten ArtHi, er-
scheint aber jetzt mit den Bildern aller Arten in einem Atlas von f^
Tafeln und su 50 Francs. BnsMle^^ 4^ " '
R. Richter : Beitrag zur Paläontologie des Vhüristfer Wmides. Di» Grau-
wacke des Boklens und des Pfafenksrges bei Saaifeid. Dresden nnd
Leipzig, gr. 4® ; I. Fauna, 48 SS. mit 0 Steindruck-Tafeln.
M. SoMHBRTiLLB : Pkffsioai Oeographffi 11, 8^ London.
44*0
602
1849—1852.
W. Sartomus t. Waltbrshaosbn , mit Beibfilfe von S. Cavallari, C. F.
H. Fbtbiis und C. Roos: AiUn des Äina^ 8 LieiF. mit je 7 und mehr
Knpfertafcln mit erklärendem Texte in g;ro8s Folio (jede Lieferung
sn 10 Tbir.l.
SpAter:
W. Sartorio« V. Waltershavsbn: der ÄinM und seine Umg^ebnngen, 4®.
B. Zeitschriften,
1) W. DoKKBR 0. H. V. Mbtbr: Palseöntograpbicay BeitrAg;e cor
Nstnrgescbiebte der Vorwelt, CM#e/, 4^ [Jb. 1847^ 724].
I, IV, 1848, p. 149-104, Tf. 90-97,
IL V. Mbtbr: Myliobates pressidens, Cobitis longiceps and
Pjycnodns faba, 3 Tertilr^Fisebe : 149, Tf. 20.
— -^ Apateon pedestris aus der Steinkoblen-Formation von If tf»«f«r-
ßfl^: 151, Tf. 3^
W* Dorkbr: Koncbylien- und Pflansen- Reste in der Molasse von Ommm-
bürg bei Uim: 1S5, Tf. 21—23.
C« L. Koch: neue Versteinerungen und Perna Mulleti ans Hils-Thon vom
EUif$er Brink und von HoUen$en im Braunsehtteig^^eKen: 169, Tf.24.
— - — Pleurotomarium sotariom in Belemniten-Scbicbten des Lias zu Kok^
tenfeld bei Nordheim: 174, Tf. 25.
W. Doukbr: Nacbtrag zu den Versteinerungen im Lias bei HaU^Hodt:
176, Tf. 26.
iL V. Mbyer: Jonotus reflexus, ein Trilobit in Grauwacke der Bifel:
182, Tf. 26.
C. ZiBUiBRMANn : Trocbus Struveanus bei Hamkurg: 185, Tf. 26.
W. Dunkbr: Asteraeantbus Preussi ». $p, aus Korallen • Kalk bei Ufa»*
nover: 188, Tf. 26.
F. Rosmiui: devonischer £ur3rpteru8 ?remipes aus New -York: 190, Tf. 17.
2) Karstbh u. v. Dbcbbr: Archiv ffir Mineralogie, Geognosie,
Bergbau und Hfittenkunde, BerltHy 8^ [Jb. 1848y 315].
1848^ XXII, ir, S. 373—766.
V* DicnBit: Vorkommen der Quecksilber» Erse im PfmimUek-^Sa^rirüekem*'
sehm Kohlen-Gebirge: 375—464.
P. C* Wbibtb: zur topographischen Mineralogie Nont€ge»§i 465— S44.
Karstbn: Wechselbeziehungen zwischen Anhydrit, Steinsalz und Dolomit
in ihrem natilrlichen Vorkommen: 64S--577.
* Der Vf. ersaeht nnt xn bemerken, dast es S. 153, Z. 16 helnen nfisse: »SpXter
fka4 sich eis ScUldel« statt »»SpHter fliad leb tinea SehMel". D. Red.
603
Karsten: VerhUltnisse worunter die GjiM-Hanen ea L6»ekirff B€§tker$
und iMkihBem zu Tage treten: 6t8— 617.
HAOsMAnn: Erflebeinung^ des Anlaufens der Mineralkdrper : OSi-^643.
V. Buch: aber Ceratiten >• d44— 646.
Beyrigh: swei Fische aus dem Roth - Uegfettden NarddeuUekimUi$ >
646-656.
Ewald: Henaspis, eine neue Fisch-Gattung^: 665—658.
no Ci7Ssy: Vorkoninien u. Gewinnung^ des Schwefels aufSiniUmii 7SS--736.
3) Verhandinngen der kais. Lepold.-Carolinischen Akademie
der Naturforscher, ilreilau und Berlin ^ 4^ [vgl. Jahrb. 184$^
823].
Vol. JTJTI/, far9 t {XIV, /), S. 1-365, Tf. 1—38.
A. GoukFuss: die Knochen - Reste eines in der Papier -Kohle des Siekm^
gebirfes aufgefundenen Moschus-Thieres : 343—352, Tf. 33, 34. [Jb.
1848, 367],
H. R. GdppERT: zur Flora des Quadersandsteins in SekUsim, als Nach-
trag zur früheren Abhandlung (1841^ XiXj u, 90—184): 653-365,
Tf. 35-38 [Jb. 1848, 269].
4) Bulletin de Im Soei4tä dee Naturalietee de MüieoUy Moe-
eeu, 8® [Jb. 1848, 60].
1847, ȧ XX, I, 9, 261-612, pl.5-7.
G. Fischer v. Waldhbjm: Notitz über einige Saurier des Ooliths im Gon-
vernement Simkirek: 362— 3tl, Tf. 5—7.
Ch. RooiLLiER u. Al. VossmsKY: fortschreitende Studien über die Geo-
logie der Gegend von jrosran : 371—448 [Aufzahlung aller fossilen
Reste ausser den Cephalopoden].
L. Zroscurbr: über den Jurakalk von Cieehaeinek: 588—563.
1847, 8, 4ß XX, II, 1, 9, p. 1—588, pl. 1—12.
Geinitz: Orthothrix: 84-86.
R. Harlan: Beschreibung der in den grossen Knochenhdhien in TenneM$ee
gefundenen Megalonyz - Knochen : 114—139 [Übersetzung einer flite-
ren Notitz].
Waivgbnhbim V. Qüalbm: Beiträge und Ergänzungen zu den geologischen
Verhältnissen des Orenhurger Gouvts.: 229-262; 367-390.
G. Fischer v^ Waldusim : Bemerkungen über das vom Vorigen im West"
Ural entdeckte Sch5del-Fragment: 263—267.
V. Catala: über das beziehungsweise Alter des Grfinaands im Gouverne-
ment Maeoaui 277—284.
G. Fischer von Waldrbim: über die von PLAifER gesammelten fossilen
Pflonzen des Permiscben Systems: 513—517 [gegen 18 Arten, wobei
1 — 2 neu].
694
ladS, l-«y XXI, h i-9y P- 1^W7, pl. 1-10.
G. Fischer v. Waij)hbim: flker einig:« RaMisehe Foswlie»: 237-249,
Tf. 3-* 6« [Bellerophon maorogtomut n. 230, pl. 4; Macrocheilus am-
pullacetis «. 241, pl. 3, f. 3j CnkTMia Piatigarakanais »...242; Rale-
.diiooa.cliaparjii.243^4.3,.i:4;.ciratbopliyllam petiolatHm «. 247, t. 5.]
Cm. RouiixiBR u. VoMinsKY : Erklfirung der su den „Fortscbre itendea Stu-
dien der Geologie um M—c&^' (s. d. fniUero He(te)^ gehSrigcn.. Ta-
fefai: 243-^288^.3 Tafeln, [elwn. 13a roeiat liekannC« PetrefaKteiL auf
7 Tafeln *).
A* VpssiKSKv: KrMfltazecn-Reste im Jura-Gebirge bei Moseau: 494-504,
Tf. 9. [Hriist-Panzer von ?Gryphaea Bronüi Rob. u. c. a. Bruchaffiöke.]
BonissjAK: über einige fossile Reste im Goovt drei: 692 — 597. [Rbi-
noceros tichorhinus, Elephas, Cervus aices]. '' '
5) Slemoire» eouröuueM et I» emoires de* Savanls etrangert
puhiee par V AcmdemieR, de* ^eienee*\ de* Lettre* et
des Be^ux-Art* de Bruxette*. Brux., 4f^ [Jb. J84Ty 835].
fM#-iMr, xxn., CO pH.
A. Pbrrby: Abhandlung ilber die Erdbeben der itelstalUil Halbinsel: 145 pp.
6) Nouffmux Memoire* de l' Aeademie A. de* Ssienees^ des
Lettre* et de* Beaux-Art* de Bruxeiles, Brux,, 4^ IJb.
lMr,836].
(1847), XXIy 1848.
(Nichte)._
XiB47), XXily 1848.
A. Dümont: Abhandlung über das Ardemmiteke nnd das Rkemischs Ge-
birge in den Ardetmem, sm. Rhstm^ im Brmismi und .Con^Mb 2*.Xbeit:
451 SS.
N. P. Nyst: Tabellarische Obersicht' und Sfnonymie der bebenden und
fossilen Arten der Arcaceen und ihrer Lagerstätten; 1. Theit, Area,
79 SS. • '
7) Bulletin de* l^Aeademie R, de* Seienee*, des Lettre*
et de* BeenX'Art* de Bruxelle*, Brux,, 8^ TJb. 184fy 835].
1889, Vif ii; 548 pp., 14 pll. [nachträglich].
NysT u. Wssteftdorp: neue Untersuchungen über die fossilen Kondiylien
der Provinz At^werpeti: 303—414, pL 1 — 3.
A. H. Dumont: Bericht über die Arbeit zur geologischen Karte Betpens
in Jahr 1839: 494-485, 1 Karte.
* RooiLiicB nimmt S. in die Ptiori(tt teine« NamcM- B««liia <I84^ •üKr Aocella
Key«, in Aaspraeh.
$84T, XiV, H, 53» SS., 4 Tflo,
L. j>B KoNiNCK : über den Werth geologischer Chftraktere I« der Geologie,
gegen DuMOifr: 62—72.
Dumoiit: Antwort darauf: 112—116.
Nybt: 2 neae Crasaatella-ArtenoiklTabelUriadie Übentdbt aller Iebcni«ft
und foMileq Arien mit Angab» ihret Lagemagt .l}6— 180, Tf. 1.
w Kora0ci(.:. Entgegnung: 249-251;, — 4>p|üpVT ; ,C;irwiderttng : 382.
DB VBRifBVAL: Qeogno^iisebe Verbreitung der Nummuliten: 337—338.
DB KonjorcB : Kommisiiona • Beriebt qber Niar's Arbeit über die Areaceen
<». Oben): 37d-38l.
WBaMABb: Bedeutung der Tfaier - Sp^eoiea [mit. A^4#)c1^t «»f Geologie]:
475-497,. . I • : .. V,.,» .
d'Omalius D'H4Lii0ir: über die JUmvAlzungeA der Erdkugfsl: 498«— 511.
i848, XV, I, 632' pp.,' 6 pFl.
Di'MONT u. Captrai'nb: Komihissions -Bericbt über db RTCKHorJ)T'8 ilmem-
kraliouB paleoniolog%^ue9i%—9,
J. J. p'Omauus d'Halloy: Note über die Block-Ablagerungen: 361—369.
J« BospuET: neue Hipponjx-Art (H. Dnnkerana) aus MaHriehier Kreide:
'' Wl-60f, ff. i. ' *
4ary 8<> [dfchfrbi IM«, 477], V
I648y Juli; Nro. SP; XLV, i, p. 1-204, pl. 1-3.
A. Gutot: über des ilA^'n-Beckens erratische BI5cke: 20—27.
WiGK^ : Tiefe. und. Sals-fiebalt des ^$em9*n 22T-96y . .
A. CoNffEix: Kupfer- und .Zink-Kjurbonat.voQ Mßliihki,^^
Fypb: Verglichener Leucht-Werth verschiedener Kohlen- Arten : 37—49.
J. Thomson: über die „Parallel-Wcge" von läO^Maier: 49—61.
A. Fabue: "Geologische Untersuchungen bei CA«moiMy?^9— 86, Tf. 1.
Sartoricts V. Waltbrshavsbn : allgoBMine Übersiebt der Bildung Ulani$x
102-107.
R. Edmunds: Ursachen neuer Wechsel dea ^Wasserspiegels im OMm»
rio: 107. , ...
jiiMiserordejitlicbe Bewegung der See in Cornwall und Dwam aoi
23. Mai 1847: 109.
_ — von Wirbelwinden, welche am 12'' Dezember 1840 durch 8i, Ju9i
jpngen: 111.
— — rasche Verminderung der Sandbänke in MovnU-hayi 113 — 115.
Horkirrs: Innerer Druck und sein möglicher Einfluss auf BUtter-GefSge der
Felsarten: 115-118.
DAUBBnx: die tiilkane in Miilii'Frankreieh nicht mehr in dem Znstande
der Thitigkeit, wie zur Zeit von Julius Cäsar: 110—122.
Sartobius V. WALTBRBHADSEif : Glctschcr und'KJifna TsTsfuft: 129—140.
R. £. Brown: Ursachen der Bewegungen aut der Erde: 148—155.
690
H. DK LA Bbcus: Übersicht der VfrbaiklKttn|^en der B^eUid füi^gifu
Wlhreod 1^47: 155--163.
W, B. u. R. E. RooBHt: Zerseteung uod Auflösung von Mineralien and
Feisarten durch reines kohlensaures Wasser: 163—160^
Fonnns: geologische Untersoohang derVnlkane in FivürrüW^ 170—171.
Flemino: DiittviaUSchnininieD der Gesteine bei Edinkurg'^ 171.
Missellen: E. Forbbs: besilsen Genera Verbreitnngs- Mittelpunkte, wie
Spesies?: 175. — dMrchiac^s Beobachtungen über quart2re oder
Diluvial • Formation : 176. -- C. Maktifis: Meeres • Temperatur bei
Spiimiergeu: 178. — Agassis: Analogie swiseben der miodnen Flora
Ewropa*4 und der jetzigen ilmerdlrs's : 180. — Die #tirr«Atirrs-KBpffr>
Grube von Neuhotiandi 180. — Karsten: über amorphen Borasit: 180.
— Tbschbmachbr : fossile Vegetation der Anthrasit-Koble: 181. ->
— Hamilton: Färbung der Achate au Okersigin: 183. — Kohle im
JbNfrs-Thale Indient: 183. — dr la BvcnR: Verkieselung von Pfltii-
zen und Thieren: 185; Reptilien-Reste in der Kohlen-Formation:
185^ — A. Bbauorijmont : Struktur und Teratologie krystallisirter Kör-
per: 186. ^ Ebelmbn! kunstlicher Hyalit und Hydrophan: 187.—
J. B. JucKBi: Geologie der Rüste Auslralhnä: 187. — Wiebbk:
Jetsige nnd frühere Ausdehnung der Insel Helgoimnd: 188. — V.B.
\ RooERs: Fortfuhrende Kraft der FIfisse: 180. ^ v. Dbohbn: Qoedi-
silber-Erse in der Kohlen -Formation SMarhrückenM ', i80.
Mantell: Vorkommen der Vogel-Reste auf Neu-S^eiand ^ 196—197.
9) TAs Qumrterly Journmi of the Ge^Ugicai Seeietff, t//«-
tiraied sfo., London 8« [Jb. /6M, 477].
1848^ Nro. Uj IV, iii, pl. 146«-244; 35—50 und cxxi— cxli, mth
woodenU.
1. Bericht des Museums*Committ^*s
über die Sammlungen: cxxi— cxxxiv,
über Bficber- Desiderate: cxxxv-cxu.
n. Verhandlungen der Gesellschall
a. laufende von i. Dez. 1847 bis 23. Febr. 1848: 145—241.
D. SuARrE: Paläozoische Mollusken • Reste aus den Vereinten Stonien in
Ch. Lyell^s Sammlung, verglichen mit EuropSiMckeni 145.
J. Lrcm: Mineralogischer und konchyliologischer Charakter des Ot09%-
Ooliths bei Minehinhampion: 181.
Macintosb: Wasserstand am Tempel von Pomnuoli: 101.
J. Morris: Nautilus Saxbyi n.sp. im Unter-Grunsand auf H^i^AI: 193.
C. A. Johns: Erdfall bei'm Limordi 193.
J. Nicol: Silur-Gebirge im Ttoesif-TAa/e : 195, 3 Holzschnitte.
W. J. Hamilton: Achat-Bräche zu Okeretein: 209.
607
Sbdcwick: fiber orgaoiacbe Rette im Skiddtitt • Simie mid KUssittatioa
der filtern Gesteine in C^tnkerUmd und Wesimoreimtd i 216, 4 HoUschn.
G. A. Mantbll: fiber die von Walt. Mantbll in Nem-Seeimti gesammelten
Vogel-Reste: 225.
über deren geologische Lagerung: 238, 4 Holzschn.
III. Geschenke an die Gesellschaft: 222-244.
IV. Übersetzungen und Noiitzen von geologischen Arbeiten: 35— SO«
MiLifE-EnwARDs : Bericht über M. Rouavlt's palfiontologische Untersu-
chungen: 35.
H. V. Mbteh: ^Die Saurier des Muschelkalks^': 4Q.
G. Bischof: Phosphorsfiure in Lava: 47.
Lovto: Wanderung der Mollnsken*Fauna in Slumümatiem y AS,
Hbui BRSBN : über Miodsndoiiff's geognostiscbe Leistungen in fiftlirtsn: 49.
A II s z ü g e.
A. Mineralogie, Krystallograpliie, Mineralcliemie«
A^ Patera: Nachtrigfliches zu aeiuf r Unteraachung^ de •
Meteoreiseoa von Arvü (Österreich. Blatter Tur Lit. 1847, Nro. tTS,
S. 694). Bekanntlich fand Berzbuob im Meteoreigen von BohumiiU» eine
eig^ene metAllische Verbindung^ in lichte stahlgrauen Blitlcbcn und Kdmem,
welche aus Eisen , Nickel und Phosphor bestehen. Etwas ganz Ähnliebes
hat das Meteoreisen von Ar^m aufzuweisen. Nach Pateiu zeigen sich
letzte Blätteben biegsam und üben starke Wirkung auf den Magnet \ Ihre
Harte betragt 6,5 > die Eigenschwere == 7,01 — 7,23. Gebalt:
Phosphor • . . • 7,36
Eisen 87,20
Nickel ' 4,21
08,70.
Das Mittel aus den drei Analysen ergab etwas Kohle, die jedoch
nicht naher bestimmt werden konnte. Es wird der Name Schreibcrsit
für die Substanz vorgeschlagen, um deren Selbstständigkeit im Mineral-
System festzuhalten.
Th. Schbbabr: über eine eigen th um liehe Art der lao*
morphie, welche eine ausgedeh nte Rolle im Min eralre iehe
spielt (PoGOEifD. Annal. LÄVIlt, 319 ir.)^ Die erste Veranlassung zur
Auffindung dieser Art der fsomorphie wurde durch Untersuchung zweier
Mineralien, des C o r d i e r i t s und des A s p a s i o 1 i th s, einer neuen Spezies,
gegeben.
I) Cordierit. Vorkommen unfern Krag^röe im sadlichen Norwefem,
Er ist durch keine so intensiv blaue Farbe ausgezeichnet, wie jener Ton
* Eine erite NoCits darüber tiehe in Jahrb. 1847, 848; tlalfe Folgaranien daran«
das. 1847, 734 ff.
T9€iHir9mi^ toiidera meist lieble violblaq oder farblas« Zwei Analffep
gaben im Mittel :
Kieselerde .... 5O944
Tbonerde .... 32,95
Tallcerde . . . . , 12,76
Kallcerde . . . . 1^12 ,^
. , ^iseno^dul . . . <>>P6. ....,«, ...
MAng;anoxydul . . Spur
, Mfasser . . , • , ,1,02.
*" * * öMsf.*
«ad die eiofacbe Formel dürfte aeyn:
A» Si« + 3» Si . ;
2) Aspasiolitb. An derselben Fundstalte vorko^pnef^ mit Cop-
dient, Quarz, Feldspatb^ Glimmer; siiweilen auch.mil^'jritfu^eiBen ver-
waohieii, und in den meisten mineralogischen K^i^nz^ic^fn dem Serpentin
sehr ahnlich; Lanch-, Spargel- und O^-grün,, fast, stets lichte, auch braun
oder rothbraun (durch Eiaenoxyd). Eigenschwere = 2,764. Wenig
birter wie Kalkspath. Nur selten krystallisirt. Mittel xweier Analyaen :
Kieselerde .... 50,40
Tbonerde .... 32,38
* Wkerd^ ...... 8,01
> . - . Kalkerde. .. • v . Sptir
Eisenoxydnl . . 2,34
' Mangan bxydul " ." \ Spur
Wasa^r... . ..... 0,73 ,
00,86. •
Vergteiehtman dieZnsaromtnsetKUffg des Aspasfolitbs mit der des Cordie-
rits voO Erageroe^ so findet niaii, daiss Kieselerde und Tbonerde in beiden Miue-
^ralicn ficjir nahe \n demaelb^n Verhäjtniase^stehen» und dassje«, hauptsioblieh
Bvr die in Folge des bedeutend rnW^aaer-Gebaltes verringert« Talkerde-Menge
ist, wodurch si^h die Misdiung des firsten Vonder d<'8 hndcm unterscheidet.
'Dieses Verbal tnfsjj,' an und Für .srch auftallend^erhaft dadurch grosse Bc-
deotnng, dass beide Mine ral if.n. ganz, dieselbe« iKry'alall-
Fornen besi fi4^n, rhombiaeke Säulen von 120^ mit Kombtnationen von
Q Pi X ^..00 nnd QOJ^. GO9 also die. gewöhiUieJio Gestalt dea Cordierita.
Ssn» «och inoigef o Verwandtsehaft wird aber dadwreh angedeotet, dass an
'einem Hatid.<ttfcke die vollkommensten ÜbergSnger stattfinden ,' ja dass die
Krystalle theilweise aus Aspasi oTith bestehen, tbeilweise
avs Cordierit. Besonderai der Kern. wird Kon latxtem :MiAe|'al gebildet.
An Verw4tlernng oder dergleichen -ist im Entferntesten meh^ m denken ;
Cordierit und Aspasiötith mfissen isom orp'h'seyttjtirtcf -diese Isomorphie
dsrin ihren Grund haben, dass eine' gewisse Menge Wassers
eine gewisse Menge Talkerde. z.u..ejraelz.en vermag. Durch
Reebnnng ergibt sidi, daoa jcdenfallii drei Atome* Wasser eivAton Talk«
erde ersetzen wurden; die g^eiefcen Kry stall -Fo'fta'en desCordie^
rita und Aspasioliths können mitKi;inuV,^d.n£fli^die Aa*
7(90
Vahme erklfirt werden, dass 3 Atome Wasier 1 Afom Talk-
erde isomorph zn ersetzen vermögen. £in solcbeji, durch elnst«
weilig^n Mangel alier Analogie sehr auffallendes Resultat konnte nicht
sogleich als ein vollkommen feststehendes angenommen werden ; der Yf.
bemdhte sieh, die Richtigkeit auch von anderer Seite her einer Prüfung
zn unterwerfen. Am nüchsten schien es zu liegen, eines der am hiollgsten
vorkommenden Wasser^haltigen Talkerde-Siltkate, den Serpentin in solcher
Hinsicht n£her zu betrachten. Ohne in die Einzeln holten eingehen so
können bemerken wir, dass S. zum Resultat gelangt: der Serpentin
sey als ein Wasser-Olivin zu betrachten, d. h, als ein OliviD,
i» welchem das Wasser als isomorpher Bestandtheil , eine grössere odA-
geringere Menge der einundein-atomige Base ersetzt, woraus sich die
bekannte Thatsache erkll|rt, dass der krystallisirte Serpentin (von
Smamm) dieselbe Krystall-Form besitzt, wie Olivin. Wie
sich der Aspasiolith zum Cordierit verhältj so verh<
sich der Serpentin zum Olivin^
* Dia ftatgneiehneten StrpcBtin • KrytUll« von SiMnun wnrdea v«n Blsigm als
JkfterKrysiülc" aiiek OUtIb la AMpraeh ««nooinM. Wer dl« Fiuidctltte dareh Aaloptfe
kenat, muM einer soldiea Aaeleht wldenpreehea. (DIeas kabea «nch Tamkav und Beunr
bereits getiian.) In der Ollvin-Form Jener Kryatalle liegt kein Beweia für eine Micke
Umwandlung, aondera nur eine Anfibrderang, nack einem Beweiae der Art »a aackea.
NIrgeada aber Uaat sick beim Serpeatia Toa Snarwn eine aoicke Verwittemag oder aadcr-
weltJge Zeiaetsuag dea Oestelnea bcobaebtea, wie ale alle (kier in Betrackt kommeadea) Psea-
domorpkoaea au begleitea pflegt. Die TglUg friackea, durek fiiaeaoicydnl-SiUkai grfia ge-
fXrbten Serpentin-Kryatalle aind entweder In eben ao frlacben , mit gl&nzeodea Spaltunga-
Flicken veraebenen Magneait, oder in durckau« nnzeraetztea Titanelaen eingewackaea.
Mitunter werden berm Zevacbiagfu dea letzten Serpeatia - Partkle*a ala Eiaackifiaae Ih
demaelben getroffen. Man gewakrt kier nirgendi Rläfle, Spalten oder Drnaeaiftume,
weleke an Infiltration, Gang-Bildung n. a. w. erinnern könnten, aoadera Serpentin, Magnet-
und Titaa-Eiaen, Glimmer u. a. w. alnd feat und innig mit einander verwaekaen und bilden
eine Band-Armige Zone im Gnelaae. Die bier vorkommenden mebr oder weniger ver-
wlllerten Serpentin • Kryatalle atammaa obae Auanakme von dem der Wlttemag aoage-
actstcB, der Pab-Okerflieke aaalckat gelegeaea Tbolle der Serpeatin-Maaae, oder dkaalbeB
aaaaen in den xaklcelcken kerabgeroUten Brackatiieken, welcbe anf dem flnickteB Boden
Jabre lang dem Elawlrkea der Atmoapkftrillea aaageaelzt waren. Naekdem die Tkeorlc,
veraalaaat durek die VerbAltalaae «wlaekea Cordierit nad AapaaloUtk , Im gana analogen
VerkUtalaae awiacken Ollvia und Serpeatin eine xweite Stutze erkalUa kattea , warde
ea dadurcb aoek wakrscheinlicker, daaa die Rolle, weleke dieae Art laomorpbie im Mine-
ralreicke apielt, keiae gana beaehränkte seyn könne. Dleaa kat alck dann bei fortgeaetztOfr
Vateraucbnag in mebr ala aavor geakatem Maaae kewikrt Der Vt darekgekt Im Ver-
folg aeiaer Abkaadluag die kauptaäekllckatea der ia Betraebt kommeadea Miaeraliea, and
eatwiekelt diiijenlgen Formeln füx dieaelben , welcbe eich ergeben, wenn man daa Waaaar
als baaiackea Beataadtkeil betracbtet , der im aagegebenen Verhältniaa (von 3 Atom zu I
Atom) Talkerde und folgUeb anck alle mit denselben iaomovpben Baaea , wie Kiaea- uad
Mangan • Oxydul u. a. w. au eraetzen vermag. Zakireieke Tkataacken aprecbea dalBr,
daaa daa Waaaer im Mlaeralreieke elae anagedeknte RoUo apidt nad «aek allem Aaga-
Alkrtea (im Original- Anfaata Naekznaekendem) kann ala featatofeand beUaektet werdea : d a a a
I Atom Talkerde, Kiaeaozydul ,' Mangaaoxydnl (wakrackelnliek anck
KobaltozydnO» NIckelozydal uadZiaaozyd darcb 3 Atomt Waaaer nad
701
K. H. Msran: Aaalyfe fossiler Mahlslhae von Rhiao»
ceros minutas (WdHL. aod Libb. Annal. LIV, 369):
Kalkerde 47,00^
Biltererde . • . . . o,&S
Eiseoeiyd 1,3«
Kali 0,45
Natron 0,93
Phoiphorafiure • • , • 39,22
SchwefeUiure «... 1,43
Fluor. .<..., 2,10
Chlor Spur
Koblens&ure . • • • 2,03
organische Materie . , 4,90
100^84.
SoHBBaBR: Zerlegung einer braunen Strahlen - Blende
{Npi Mtifn: /. Nalur^VideMk. /r, 848 > Bbbxbuur Jahresb. XXV, 337).
Vorkommen bei Afer^-Kirehe unfern CkrisÜmiU. Gehalt:
Schwefel 33,76 . . 32,33
Zink 46,45 . . 51,44
Eisen 16,68 . . 14,57
Kopfer Spur . . —
Feuchtigkeit .... 0,23 . . —
97,32 98,34.
Der Schwefel in beiden Analysen reicht nicht hin, um mit dem Me*
lalle R Btt bilden, es moss folglich aach Saneratoff darin enthalten seya.
Löws: Analyse des Diaspora von Ardbenuiiltf (BsaBSLiosa. a. 0.
S. 339):
Thonerde 859I31
Wasser 15,000
100,131.
A. Dblbssb: wiederholte Analyse des SIsmondins (Comirl.
renif. XTI/, S96), Sehr reine Bruclistdcke des Minerals, welches bekannt-
lich zu 8i^ Marcel in PiemoHi vorkommt, ergaben:
dats I AtoB Kopferosyd dnrcli 2 Atona Wasaer Isomorph erttftit wer-
den keanea. Hlefdoieh wird eiae aeue Art laoBMrphie begrfiadet, welelM ■•■ tai
Gegeasatxe sar frAher bekaaate« (nioii««ereii) polynerelsoniorphie ■miaea kdaato.
E« aaterllegt kaaoi ciaem Zweifel , das» der Uwfiiag denelbea eplter noch erweitert wer-
de« dürfte. S. eriaaeft aa BoireBMirp»e Benerkaag: '»* >■ Hoiableade 3 Xt alt 2 ISl
iwMBOipli za eeya eelielae« elae Meiaaag, welelie , da sie dareli aBaloge Beiapicie f4r etat
eeicke polyBcrt Enetsnai vaterstitit wird, aa Waluaehelallckkeit gewiaBt.
702
Kie«elerde. . '. .',"a4,!o
£iiieD»Protoxyd . • . il7,tO
Tbonerde ; ; . . . 41,59
Walter :;;... 7,1«
Formel : SiYe'+ AI'Aq » Sfi + dlfä.
6. Robb: Phenakit im' Ümen - Gebirge (Poggehd. Annal. LXIX,
143 ff.). Bereits vor zwei Jahren erhielt R. durch Hermann io Moäktm
mit aDdern Neuigkeiten vom Urdi einen schönen.^ weissen, glänzenden
Krystall zur Ansicht, der auf den Topas-Cfruben im Umm-Otkirfe vorge-
iLommen war, und den er sogleich ais Phenakit erkannte. Dieser n«ue
Fundort des seltenen Minerals ist — nachdem dasselbe zuerst an der Tmäo-
tr«[/a, 8& Werstc ostwärts Ettiharinenkurf im VnU aufgefunden, auch bei
IVammotif im EUm9 entdeckt worden -—der dritte, das Vorkommen je-
doch an allen dreien verschieden. An def TakinDqjm triA man den Phe-
nakit mit den grossen Smaragd- und ChrysoberylUKrystaUen in Glimmer-
schiefer eingewachsen; bei Ft^ammoni.^ auf, der MinfijawM^ in. einem Lar
ger von Braun - Eisenerz ; am Urnen - Gebirge mit Krystallen von grdnem
Feldspath (Amazonenstein) und von weissem Topas auf Granit - GÜngrn
im Miascit. — Wie die 'Lagerstätte, so \ii auch das Ansehen der Kry-
stalle an allen drei Fundorten sehr abweichend. Aa <icr Takowtja sind
sie am grossteu, in ihrer Ausbildung am einfachsten: -Combination des
ersten und zweiten sechsseitigen Prisma's mit dem Haupt- und ersten
stumpfern Rhomboeder. Den, Winkel in den End-Kanten des.HanpVRhom*
boeders gibt Nordbnskiölo zu 115^ 25' an. Eine Keuntniss von der eigen-
Ih6mlichen Ansbildang des KrystalfiAitions-Systemes des Phenakits lieferte
Betrich durch seine Beschreibung der Krystalle von V)rmmmont. Dieselben
zeigen nicht allein viel grössern Flächen-Reichthum als die Uralisehen, sondern
sie lassen auch eine eigenthumliche Hemiädrte,' Hemimorpdie und Zwillings-
Bildung wahrnehmen. Die Krystalle aus dem Hmen^Gekirge endlich sind
klein, farblos, fast vollkommen durehsictitig 'ntid stark Glas- glinsend.
Auch ihnen ist grosser Flächen-Reicbthum ei|^fen. (Die weitere Ausführung
mnss in der Urschrift nachgesehen werden, da sie ohne Beigabe der Fi-
guren unverständlich bleiben ^firdfO
Voselgbr: Zerlegung eines Feder-Erzei( (Rammelsbebg^s Hand-
worterb. Sopplem. 111, 44). Dieses derbe, auf der Antimon - Grube bei
Wdfskerg von Zinckbn' aufgefundene Mineral, dc^sefi Ejgenschwete ==
6|678S, wurde in RAMMSLaBBRC s Laboratorium zerlegt Das Ergebnis» warc
Blei 48,48
Antimon 32,08
Schwefel .... 20,32
101,78.
79S
E« in folglich Pb'Sb, 4. b. Ffder-Eri;> welcher Name a^f die«»
Varietät Dicht sonderlich pasat. . , . .
RosJWGABTEif: Analyse des Williamitf (a. a, 0. S. «6). J^s
entbilt dieser Ohertehlesische Galmei:
Kiesels&ujre^. . • . ..»7^
Zinka^^yd • ^ . . 70,82
Eisenoxydnl . , • ^ 1,81
90,97. !l
Schnabel: Zerlegung des KobaltrGIanxes von der 6rnb6
Pkiii^9'Hogkun$ bei Sfegeh (a. a. 0.).
Schwefel^ f , ,'. l9,io.
Arsenik . . i . . 44,75
Kobalt 30,77
Elsen "« . . • g,38
100,00.
Derselbe: Analyse eines Kobalt-Erzes von da (FoocriN»:
Annal. LXXI, 616). In dem als Schliech untersncbtea Ena Itilden sicbs
Schwefel . • ' . ' . S3f,93
Arsenik 37,13
Kobalt ..... 24,70
Eisen. ..... 12,36
Gebirgsart . . . : 1,20
Verlost . . . ': . 6,68
Es ist demnach ein Glanzkoball mit beigemengtem Eisenkies.
Nbkdtvich: Untersoehiing ei'hes Berg Ih'e eres von tfurn-
kdm bei C^Maruya im SmaUiier Komi täte (Ös<er. Btitter f. LH.
194r, fir.'MZSy S. 907 nnd 908). Des Mineral findet sich amgtnamilMi
Orte fest, mehr oder weniger plastisch nnd von verschiedenen organischen
nnd nicht orgaaisehen SfoiKnii dardhdrnilgeB, sodann auch lifissigr von ge-
wl^bnlieher Syrup • Konsistens. Bovssiif«AirLT — der im BecheUr&tm4r
Bergfheer Sauerstoff geftiaden au haben «ogibt — hilt jeden Bergt beer
fffr eine Auflösung des Asphaltcns (eines *8anerstdff-ba]|lgen Bestand iheilci
des Asphaltes) In Petrolen und b^auptet, dass dovch Aufnahme von Saiiet-
stoff das Petrolen sich an Asphalten umwonMe, in Folge besäen jcdMr
Bergtiieer am Ende iu wahren Asphalt fihergehe. Da der fliiaaige Ber^-
theer von Mmnütdm in allen scMoa Eiganscbaften mit dem Mgekettrmmmr
übereinstimmt, da er einer höheren Temperatur ausgesatst Petrolen van
derselben ^gensebaft and der nimlichcn cheraiscben ZosamaieiuetBatig gih^
7A4
wie Jener von BeekMrmmy so sweifelte der Vf. oieht, dass er nach Booi-
smoiüLT*« Theorie auch Sauerstoff enthalten mfisse. Um nun das qoaDti-
tative Yerhältniss seiner Bestandtheile aossumitteln — welches nach der
Natnr des Bergtheeres und naeh dem Grade der Oxydation bei verschie-
denen Bergtheeren verschieden seyn musste, unterwarf er ihn einer Ana-
lyse und war nicht wenig dberrascht, als er unter seioeo Bestandtheilfi
nicht nur keinen Sauerstoff^ sondern ihn genau so zusammengesetst fand,
wie das daraus durch Destillation gewonnene Patrolen. Es ist demnach
der Bergtheer von Muraköm nicht allein mit dem Petrolen, sondern auch
mit dem Wachholder - öl, Kopaiva- Balsam , Zitronen -Öl u. s. w. isomer.
Hieraus ergibt sich, dass die BoüssinoAVLT'sche Ansicht wenigstens aaf
den Murmk^Mer Bergtheer nicht anwendbar sey. — Der Vf. bemerkt so«
Schlüsse noch , dass nach seiner Meinung Stein - Öl und Bergtheer zwei
sehr verschiedene Spezies sind, die sich so wcsegüich von einander unter-
scheiden, wie ätherische öle von Fetten. Die vollstSndige Konstatiranir
dieser Ansicht, gegründet auf Resultate gewissenhafHer Untersocbim;,
hofft der Vf. nächstens veröffentlichen zu können.
H. Rose: Zusammensetzung des schwarzen Yttro tantalf
von Ytterkif in Sd^eden (Poggbnd. Annal. LXXII, 155 C). Nach einer
von PsRBTs im Rosa'schen Laboratorium vorgenommenen Analyse bettebt
das Mineral ans:
Tantalsäure . . . 08965
Wolfrämsaure . . . 0,60
Kalkerde .... 7,55
Talkerde 1,40
Uranoxydol .... 3,04
Eisenoxydul . • . 6,^0
Yttererde .... 21,25
Kupferoxyd , , 0,40
100,08.
Es kommt bd Yflsr^y ein Orthit vor, der eine so ausserordentliche
Ähnlichkeit mit Yttrotantal hat, dass beide im Äussern fast nicht zü unter-
«oheiden sind.
RuD. Rhodios: Analyse des Chlorbiei - Bleioxydes <Meo-
dipits) von Brii&n bei 8imdiker§§H (Wohl, und Lob. Annal. LXII,
873 ff.). Der Fundort ist erst seit einigen Jahren bekannt. In M€ndif
kommt das Mineral nicht so rein vor; es enthalt gewöhnlich noch etwas
Kieselerde, Kohlensaure und Wasser. Bei BrUm^ triffi man dasselbe mü
Kalkspath und Galmei in knolligen Stucken, welche fast immer in eise
gelblichweisse Erde eingeschlossen sind, deren wesentliche Zasammen-
satBung kohlensaures Bleioxyd, kohlensaurer Kalk und wenig Chlorblei
ist Die Substanz erseheint als krystallinische Masse, welche sich voll-
kommen spaltbar leigt, und sehr wenig spröde. Weiss j dorchsebeineiMl«
70S
Mf den Spaltungs - Fttcben Permufttcr^arilg. Eig^entchwere = 7,0. Aai
den Erf^ebDissea der Zerlegung leitete R» die Formel ab:
ClPb + aPbO.
F. V. Kobbll: über den Hydrargilit von ViÜm rieca in BrM'
Hiiem (Gel. Anteig. d. K5n. Bair. Akad. und daraus in EaDMAim und Mar-
cHANDs Journ. f. prakt. Chem. XLI, iftSf.). In mebiren Mineralien-Samm-
longen findet sich ein sogenannter Wavellit von ViUarieea (]ttaX CUada
i'Ouro fr€io)y der in uemlich bedeutenden Massen vorkommt, die aus. fa«
serigen Lagen von achaliger Absonderung besteben und eine kugelige
oder Nieren- förmige Oberflache haben. Im Kolben erhält man viel Wasser,
welches weder sauer noch alkalisch reagirt. Fein gepulvert lost sich das
Mineral ohne Rfickstand in konseatrirter SalssSure und ebenso in Scbwefel-
siore. Vor dem Ldtbrohr unscbmelsbar ; Arbt manchmal die Flamme
«ebwach grflniicb; mit Kobalt - Auflösung ein sohdnes Blau gebend. Re?
sohat der Analyse s
Thonerde mit einer Spur vo» Eisenoxyd 65,6
Wasser 34,4
Schwefelsaure ........ . * Spur
100,0.
Formel: XlA,.
TnoMsoir und Torrby nannten ein Mineral von JlMmond Gibbsit,
für welches sie die nimliche Mischung sngaben; G. Rosr taufte eino
Substanz von SekUeMmMkqfa Qoru Hydrargilit, ohne es quantitativ «m
lerlegen \ Hbrmami« fand, dass es die von Tuomson angegebene Mischung
babe^ sonach wäre dasselbe Gibbsit und nicht neu; es wird aber neo^
weil. der Gibbsit nach Hbrmann's Analyse etwas |^ns Anderes ist, als
Xl A3. Das Einfachste durfte seyn , dem obigen Thonerde>Phospbat den
Namen Gibbsit su lasnen und das in Frage stehende Thonerde • Hydrat
Hydrargilit zu nennen. Die Eigcuschwere des Hydrargilits von
Villa Heea fand K. =: 3,34-, jene der Varietät vom ürM ss 1,38. In
Begleitung des Hydrargilits von Viila rieea finden sich erdiger Py-
rolusit und rother Eisenocker.
MiDOLKTon; neuer Schwefelkobalt (C%«m. Cr«. Nr. 7Ty p, 28
^ Bbrzbl. Jahresber. XXVI, 322 und 323). Vorkommen, von Magnetkies
begleitet, bei Rqfpooianah im westlichen Tbeil von Hindosimti einem wegen
seines Reichthuros au Schwefelkupfer, Kupfervitriol und Alaun berühmten
Fundorte. Das Mineral, stahlgrau mit einem Stich ins Gelbe, wird seb^
rein getroffen, in eingewachsenen Körnern und in Gestalt von Bän«
dernl?]. Gebalt:
Kobalt . . • 04,64
Schwefel . . 35,36
Jahrgang 1848. 45
708
Marchand! ZusantuenteUtiiiir de* Gesteins toui Ai«ry bei
Jerusalem (Erom. und March. Journ. XL, 102). Es besteh« die Felsar«
ans einem gelblichweissen, porösen , sehr bröckeligen Kslkstein. Geb«lt:
hygroskopische Feuchtigkeit . 0,319
gebundenes Wssser .... 0,488
Chlor^Calciun 0,400
kieselsRure Saite 0,075
kohlensaure Kalkerde , . . 08,716
Elsen J
Taikerde[ Sporen
Thonerde}
Siixsm: pseodottiorphe Bildungen (Pooobndorit's Annal* LXX,
M5 O» Wir besehranken uns auf allg«Meine Angaben der interessanterea,
rar Sprache gebrachten Tbatsacben und bemerken, dass folgende Pse«4#-
morpbosen nachgewiesen wurden: Feder-Erz (Plumosit) nach Pia*
gionit, vom Waifehetf» bei Nemiarf Im AMhtdHeehen ; Anti monbliithe
nach Antimonif, von Breunederf in Saekeen^ Kupfergrün nach Li-
bethenit, von LUeihen in Ungarn^ Pharmolilh nach Realgar, von
Joaekimeikal in Mähnen*^ Pinit nach Augit, aus AuverptS} Speck-
stein nach P 1 e 0 n as t, vom J!fan«(mj- Berge in Tirol; Sk a p o 1 i th und
Granat nach Idokrasi von Ef bei CkrUiieneemnd in MrMMyen; Am-
phibol nach Au^tt, ans dem ErM§Mr§e SUiek9me\ Rotb-Knpfererx
Mch Kopferkies, vom SMaekenwalde in Böhrnm, von Liektmtherf in
Bmlem und vom Cup iJmard in Cb/moalf; Braun* Eisenstein aaeb
Beryll, von Zwieetl in Boioni; Markasit nach Kaikapatfa, von
9ireUerf\ Bunt-Kupferers nach Kupferglans, aus CsriMoa//; Biet-
glana nach Kalkspath, Weiss* Bl eiers und Bonrnonit, von Prmi»
U^am in HdAmeii und von RupUek [-HuitUekf] in I%«m; Grfiaerde
naeh Hornblende, vom M&nie Baldo; Kalk nach Peldspatb, von
Mmtek^ük ia Tkiri99fen\ Quara nach Quars (ohne Fundort- Angabe).
B. Geologie uud Geognosie.
Co<^UAND: Tertiar-Gebilde in Toskana (Builei. $M. h, F,
4H SS.). Die Tertifir-Gcbilde To9kana'e waren In neuester Zeit der Ge-
genstand wiederholter Untersuchungen. Savi und Collegno lieferten Ab«
handlangen Aber das Alter jener Formation, eine Frage, deren Interesse
durch Entdeckung von Braunkohlen zu Monte- JUaeei und Monte -BamkoH
nicht wenig gesteigert worden. Der Vf. nimmt in Toekana drei deutlich
verschiedene Abtheilungen des TertiSr-Gebietes an :
1) eine untere, beaeiebnet durch Gegenwart von Braunkohle und von
»•7
foisilen Restes, fibnlich Jeaen in den Oypii-OebiMen von Aisß and Gor*
yv« dofern Ajßi {Vtmeiu99)^ welche dem obern Tbeil der oDleren Abthn»
lung des Tertiir- Gebiete« angehöre«;
%) eine mittle Abtheilung in Toikimu^ in Pranemje€ aag^edentei durch
eine Meeres -Molasse, Sie nmsehliesat Fossilien mit denen von Bardetmm
fibereinstimmend und wird von der vorhergebenden duiöb abwticbendd
Lagerung scharf getrennt;
8) eine obere Abtheilongi d. h. die Snbapenninea« Mergel , mit der
Molasse gleichförmig gelagert.
Es Btätxt C. diese seine Meinung auf eine nicht geringe Zahl an den
verschiedensten ÖrtUehkeiten gemachte Beobachtungen, deren Mittheiiung
hier au weit fuhren, auch ohne Beigabe der Proile von geringem Inte«
resse seyn wurde. Wir beschränken uns Dasjenige aufsunehmeliy wtft
am Schlüsse gesagt wird über die Analogie^ der Formationen de«
südlichen FrMnkreiclu und ilaliefif. Im Are-Thale, awischen Abt vad
Jfareetlle, erlangen die unterhalb der Molasse auftretenden SAsswassor^
Gebilde eine ansehnliche Entwickelung und können in drei sehr deutliehe
Unter-Abthetlungeu geschieden Werden. Diese sind in abstagender Or^
nung: i) Mergel mit Gyps; %) rotfaer Thon mit Trümmer-Gestein (TA^-
leneOs ^) thoniger Kalk mit Braunkohlen. Eine solche Unter-Abtfaeilung
kann sehr gut für die übrige Proi9€tiee durehgefuhrt werden, beaondera
was die Mergel mit Gyps betriffl und den rothen Thon. Im Cslaoo»*'
Thal (Kenofnte) und in den Buttes -Alfti {Düuphin^ Mänoifuey Fanml^
f»fer), in der Gegend von ileyneeaiVe , CUwMan u. s. w., umscblieasen
die Oyp8*fuhrenden Mergel zahlreiche Braunkohlen -Lagen, welehe nicht
mit jenen von Gmrd&tm$ und Fuüea» verwechselt werden diifen, die ^e
tiefere Stelle einnehmen und gans unten im Tertiär-Gebiet auftreten. Bei
Dmuphm kommt etne Braunkohlen •Ablagerang vor, die alle Eigenschaften
der erwähntHi von Mtml^-Bamkoit hat u. s. w. [vgl. S» 718];
V. Osbbsry: geognostischer Umriss des nordwestlichen
S9thi9Mde9 (Yerhandl. d. Petersb. inineral. Gesellsoh. 1844^ 105 f.). Ruck*
blick auf die früheren und späteren Leistungen von Hopbl, Fhchbr, von
EifonaHARnr, Eighwalo, Ulprkcht, Strang ways, PArmna, von UniJiBRsBfri
L. V. Buch und Hensog Maximiijaii v. L6dchts!ibbrg. Im Allgemeitten
bilden die Of lese - Pr&9Ümen eine grosse flache Ebene , deren höchater
Punkt Lie^lmnd ist. Untersucht man in orograp bischer Hinsicht dieaes
Land, welches im N. und W. vom MltJoAe» Metre^ im S. durch eine Li«
nie vom Ausfluss der Dima nach dem südlichen Theile des Peiptu geiogeB,
im O. durch eine Linie vom Peifu§ bis snm Ufer etwas östlich von Narv»
begrenzt wird, so ergibt sich, das« die höchsten Stellen im südöstlieben
Tbeile dieses Viereckes liegen zwischen den Flüssen A» und JNiff«, wo
die Hügel-Kette ungefähr 700 Fuos über der Meeres-Fläobe erreieht; der
Hmeüudn steigt sa 967 Fuss empor. In der Kfthe der Stadt W4rro h^
grentt dar Ken el» in welofaeai die See'a fFo^fnla oad TamaiAs mch ihidt%
45«
7W
die vom Siideo bei Bahnhof streichende Hiig;el« Reihe, worio einseioe
Berge 847 uod 997 Fuss Höhe haben. Die nördlichen Ufer Bsikl&md€
bilden stellenweise Felsen von 150 Fnss Höbe über dem Meere.
Hinsichtlich seiner Verwaltung wird EHhiand in vier Distrikte ge-
theilt: Wieriand^ HarrUn^ Jerwm ond Wieek. Den leisten Oisirtkt on-
•tersnehte der Vf. ; seine Forschungen erstrecken sich ifings des Ufers von
Hmriem bis Revai.
Fssst man alle einxelnen, an verschiedenen Orten Bglhl&mdtt sngestelUen
Beobachtungen zusammen , so llsst sich folgendes Resultat daraus «ehe«.
Die vorhandene silurische Foimation hat zu ihrer Basis Ssndsteio, der
mehre Male mit bituminösem Thonschiefer wechselt Auf letztem raht
eine Schicht grünen Sandsteines; sodann folgt Kalkstein mit Chlorit-
Körnern; ferner wieder Sandstein , der vom untern durchaus verschiedea
ist, und zuletzt liegen oben verschiedene Kalksteine, welche vom aufge-
schwemmten Lande bedeckt werden. Nirgends sah der Vf. die Felsnrt,
auf der der filtest« Sandstein s^ine Stelle einnimmt. Dieser Sanduteia,
iron PaKdbk als Ungultten •Randstein bezeichnet, zeigt in Znsammen-
setsnng and Mächtigkeit manche Verschiedenheiten. In den tiefsten
Schichten erscheint er gewöhnlich ganz weiss; in der Nöhe des Thon«
Schiefers wird er allmftlich grau , dunkelbraun , sogar schwarz , was von
den darin vorhandenen organischen Körpern herrührt, oder gelb, rothbmon,
Siegelroth durch Einwirkung seines Eisen-Gehaltes. Die Farben sind in
Flecken, öfter Schichten^rtlg verlheilt. Das Gefiige geht vom Fein- bis
nnm Grob-körnigen über. Auf dem TH^herfsehm Abhänge finden sich
mehre Grotten , tbeils 20 Fuss tief ond von' Mannes-Höbe in dem Sand«
stein. Die weisse Abänderung dieser Felssrt enthAH gewöhnlich keine
Iremdartigen Beimengungen ; in der meisten trilll . man kleine schwarze
Bruehstficke der Schaalen von Obolus Apollinis und O. ingricns
EiCHW. hin und wieder in grosser Menge. Auf der Grenze zwischen
Sandstein und Thonschiefer findet sich Eisenkies, mitunter in Massen von
mehren Pfunden an Gewidit. Die grösste Mächtigkeit des Sandsteines be-
trögt nach des Vfs. Beobachtungen 60 Fnss. Selten führt das Gestein
Qlimmer-BUttcheo. Um BaUitehport tritt im Sandstein eine Konglomerat-
Schicht auf aus abgerundeten Bruchstdrken krystallinischer Gebirge«
arten bestehend, welche durch ein Eisen-haltiges Bindemittel verkittet er»
•eheinen> Dient interessante Erscheinung beweist, bei der grossen Ahn*
liiUeit der Rollstacke mit den Bkandin&tisehm Gesteinen, die Ezistens
einer nördlichen Fluth in den entferntesten Zeiten. -^ Der bituminöse Thon*
schiefer zeigt sich auf frischem Bruche dunkelbraun, an der OberÜAche
lichtegrau. An der Grenze mit den Sandsteinen entfallt er abgerundete
Bruchstücke derselben, so wie Nester von Eisenkies; auch ist er fiberall
■tark Ton Bitumen durchdrungen. Seine M&chtigkeit betrögt bis zu drei
Faden. Er fuhrt nur Gorgonia f Isbelliformis Eicnw. -^ Der grüne
Sandstein bst ein kalkiges Bindemittel und geht allmihlich in Kalkstein fiber.
Von foesüen Resten bietet der gnt erhaltene Terebratnla verrucosa
Bionw. vnd «cht an beatiaunende Brochstacke von Obolos. Die grten
700
Farbe «fes- Sandirteines Hihrt von der g^oaaea Mengte Chlorlt-Kflmer her^
Um BtiltUekport erreicht der Sandstein eine Mflchtigkeit von 9 Fnas,
«ttnaerdem int nie gtrinf^n. — Die Kalkutein - Gebilde zerfallen, naeb pa«
liontologinehen und litholog^scben Merkmalen in vier Gruppen in grAnlieben
oder Cblorit-haliigpen Kalkstein; Fliesen-Kalkstein; grob • krystaüiniscbev
und dichten Kalkstein. Zwischen den untern Kalkstein - Gruppen lag^
eine Sandsfein-Schicbt. Sie fährt keine Versteinerong^en und ist von an«
bedeutender Mächtig^keit. Der Vf. bezeichnet diesen Sandstein als den
oberen. Der Chlorit-halli|ce Kalkstein bildet allmähliche ()berg&ng;e ii»
g;riinen Sand und verUnft sich auoh nach und nach in Fliesen - Kalkstein.
Die Maohtig^keit wechselt von 8 bis 6 Fuss. Der Fliesen -Kalkstein eht*"
kilt hin und wieder Linsen - Armig^e Kdrner von Thon * Eisenstein , nucb
bemerkt man darin Zwischenschichten von Thon. Der grobkrfstallinischfe)
Kalkstein bildet eine durchaus selbststlndig;e Etag«; nach oben und nach
unten nimmt die Grdsse seiner Körner ab, und so geht derselbe in den'
dichten Kalkstein aber. Mehr in der Mitte der Ablagerung stellt sich diei
Masse als Haufwerk von Kalkspath • Krystallen dar. *- Asphalt wird im
Limäen*9ehen Sand - haltigen Kalkstein getroffen und verschwindet in den
tiefer liegenden Kalksteinen. In der Gegend des Nin^aUp'seken Pasto*
rates, so wie Im PnllokülVMehm Steinbruche findet man in den obem
ungeffihr horizontalen Gestein • Schichten das Mineral als AusfUlnqgs-
Masse kleiner Höhlungen oder feine Adern bildend, deren Winde mit'
Kalkspath Krystallen besetzt sind.
Aus den Schichtungs - Verhältnissen der Biihiäni'seheM Fels - Massen
kann man sehr bestimmt änf mehrfaches Einwirken unterirdischer Kräfte
schliessen: am nördlichen Strande des Bailisehen Meere* dauern die Er*
scheinongen bis auf den heutigen Tag fort. Auf der Insel Ooiikmd vmä
in Skandinavien haben jene Kräfte die plutonischen Gesteine an den Tag
herausgehoben und die Sedimentär- Gebilde mehrfach umgestaltet und ver«
ändert; im ganzen BsiMtmd dagegen finden sich keine so deutliche Sparen
solcher Veränderungen, und es ist wahrscheinlich, dass die erwähnten
Kräfte in bedeutender Tiefe wirkten oder dass ihre Intensität nicht gross
war. Als Beweise fSr Hebungen , die bin und wieder Statt fanden und
zu verschiedenen Zeiten die regelmässige Schichtung störten, ist der Um-
stand anzuführen, dass die Schichten in grossen Strecken ihre horizontale
Richtung nicht beibehielten , sondern im Allgemeinen von NO. nach SW.
fallen. Auf grosse Strecken längs des Meeres-Ufers bemerkt man Schich-
ten, die in Folge einer Wellen-fomiigen Oscillation stellenweise erhoben
oder gesunken sind.
Was die organischen Überbleibsel der silurischen Schichten ßsihländä
betrifft, so verdienen vor Allem die verzweigten Kalk - Konkretionen Ik-
achtung , welche sehr häufig in den untern Schichten des Fliesen - Kalk-
steines vorkommen. Von einem allgemeinen Punkte gehen in verschiedenen
Richtungen gerade oder Schlangen - artig gewundene, flache oder zylind-
rische Zweige aus, die sich wiederum doppelt und dreifach theilen. 'Die'
Dicke des Haupt-Stammes und der Seiten-Zweige beträgt, bei ihrem Ursprang
«0
Ttn V) ^^^ ^VV; AUwililleb aber werde» «e dfiimer sifd bilden anleiSBt
lABsett • förmige abgerundete freie Enden. Bisweilen eind diecelbeii voae
umgebenden Kalk nicht eo trennen ; In andern Eitlen aber haben ale acbarlbe*
iprettate Unriase, and ibreMaaseieiftt entweder den, dem Muttergp^tein dnrcb*
ana abnMchen, kleine Konchyllen^Bmchstiicke enthaltenden Kalkatetn, a^r
cne den Stylolilhen Ihnliehe Bildung*« oder sie beateht aua weiaeem grok-
kSrnigem Kalk; in allen dieaen Fällen aieht man, daaa jene Konkretioneo
apdter entatanden als die Matrire. In vielen bemerkt der Vf. eine Siphon-
artige Zentral-Acbfie, indem der sie umgebende in^sere Tbeil keine Spur
kanientriacher Bildung aeigt. Man könnte dieea Körper am tlglicii-
aten mit denen vergleichen, welche in dem viel beaprocbenen Sandsleia
von HUdinrfhausen vorkommen, ao wie mit den Konkretionen, die Cotta
auf Sandatein-Platten zwiachen Bamieöiirjp und IVeUsMf^U beobaehtete.
Alle vom Vf. gesammelten Petrefakte geboren au den Ifingaft von
pAiioBa und nenerdfnga von Eichwald beschriebenen Arten. Er benchrfiakt
aieh auf Beigabe einer Tabelle, wo die organiachen Beate in die sie ent-
haltende« Sohiohten veracbiedener Gesteine eingeschaltet aind. Als Havpt-
Reaultate aj-gaben sich folgende Thataachen: i> der Cblorit - Kalkatein
seieluiet aieh besonders durch Überreste aua der Khuae der Crnataeaen
und Brachiopoden aua: 2) die untern Sehichten des Flieaen-Kalkea dnrdi
Craataeeen nnd Cephalopoden, and vollkommene Abweaenheit von Strahlen*
Tbiereu nnd Polypen ; 3) die oberen Schichten durch Gasteropoden und aol-
che Cephalopoden nnd Brachiopoden, welche in den untern Schichten aieh
nicht vorfinden; 4) obgleich Korallen auch in den obem Fliesen -Kalk-
Lagen vorkommen, ao eracheint dennoch deren hanptsflchlichate Anhäufung
im grobkörnigen Kalk , für welchen sie charakteriatisch sind ; 5) der diehte
Kalk ist sehr arm an Versteinerungen, er enthfilt aelten einige Korallen
itnd solehe Gattungen Cephalopoden und Oasteropoden, wie a. B. Turbo
cirrosus, Bellerophon bilobatua, die in untern Etagen nicht häufig
auftreten. Waa den Thonachiefer und die beiden Sandatein-Gebilde be*
Infi, ao aind sie so arm an Petrefakten, dasa ea unmöglich ist, ihr rela-
tivea Alter darnach an bestimmen. — Die Versteinerungen ana Kalk-Lagtn
aeigen aieh grösstentheils treiflich erbalten. Den Abdrucken der Schaalea
von Gypidia borealia bKeb oft die natürliche Perlmutter-Farbe. Or-
tboearatiten kommen von 2' L&nge und bia au 5" Dicke vor; Pbaaia-
nella gigaa Va' lang: Steinkerne von Terebratula poramboniten
wiegen mitunter ein Pfund u. a. w.
Für die Fels-Bildung des nordwestlichen ßtlhhmdes lassen sich drei
Etagen annehmen: eine untere für untren Sandstein, Thonsehiefer nnd
grünen Sandatcin; eine mittle für Chlorit-Kalkstein , oberen Kalkatein
und Flieaen -Kalkstein , und eine obere für grob - krystalliniachen nnd
diehten Kalkstein.
Sehr intereaaaat aind die in BsikUmd sehr höufigen polirten FUchea
daa Kalkateins. Der Vf. beobachtete solche auf HafO, zwischen dem Pn-
gaU^p'sekm Paatorate und QrQi$mih»f\ und beim Untersuchen der Stein-
brücb« nnlem H^pfalg auf dem Gute Nntkef wurde er darch die Meng«
711;
onvfaerHeKettJer ptKrter Ulkstefne uWiraiebt Nach Abrftainiiiig der Alla-
vUl- Blldasf es voo einer bedenteiftdea FUcbe oberer Kalkeleioe» weleb«
bU dehio ooberiibrt ipebliebeD, seii^len sieh diese vollkemmen pelirt. Aaf
dea Inaeln Katsar — wo Eichwald die Ereebeinoofp seh •— und Dm^O'
■ind die polirUn FIdehen enlbUeet Anf Dm^o lassen sie Schrammen-
wabrnehmen, deuflicb in einer Richtung ans N. nach S.
Fast überall, wo der Flfesen^Kalkstria sn Tag^ geht, findet man» ia
eini|Tr Tiefe unter der Dammerde oder unter dem Sande oft bis tVs
Arschinen miebtige Allmrienen aas abgemndeten oder eckigen» doch immer
abipeseblifflinett Kalkatein *• Gerollen bestehend. Es wfischt nämiieh din
Brandung die untern Schichten aus» wodurch Überhinge entstehen»' welchci
nach und nach berunterstünsen» serkleinert» abgerundet und endlich wieder
in grossen Massen ans Ufer snrdok geworden werden. In Verbindung mii
dirser Zerstörung des Ufers steht die Bildung des See-Schianunes » weU
eher aus verschiedenen erdigen Theflen Eisenoxyd besteht» und auch stark
nach Sehwefel-Wassersteffgas riecht
Für das Zurücktreten dea Meeres am ndrdlichen Strande von BHk-
kmd durch VersohuttaDgen) durch AnschwesMien von Sand, Tbon» Kalk
u, dgl. sprechen geachichtUche Thatsachen verschiedenster Art; man hat
jedoch sugleieh an eine allgemeine und fortdauernde Erhebung, des Bo-
dens zu glauben.
Geschliffene und gestreifte Felsen an verschiedenen
Orten beobachtet {BuiM, ge'oL i» //» 305). MAanifs beobachtete
deren in Grindelwald; nur die vorspringenden Theile der Massen zeigen
das PhSnomen; an den Fels-Massen auf dem Si, Bernhard sieht man die
Erscheinung nicht allein auf der Aussenseite, auch die innere Oberfläche
wird geglättet gefunden. Politur und Streifung rühren ohne Zweifel von
höchst verschiedenen prsachen her. Rozet bemerkt» dass er anf dem
westlichen Theile des Moni-Dare polirte Trachyte gesehen habe. Unfern
Lempdes am Zusammenfluss des Aiagnon und Aliier gibt es senkrechte
Gneiss • Felsen , die man polirt und sehr fein wagerecht gestreift findet»
wahrscheinlich in Folge der durch Strömungen vorbeigefShrten Rollsteine
und Schlamm - Massen. Vis^uensl will die Streifen der Trschyte am
Moni 'Bore als eine Wirkung von Krystallisation (? !) betrachtet wissen.
Nach RozBT und d'Aschiac sollen Talk-haltige Gesteine suf ihrer ionem
Oberflficlie sich vorzuglich häufig polirt und gestreift zeigen, Roys er«
innert daran »-dass er bereits vor mehren Jahren von polirten und ge*
streiften Flächen an der Neocomien-Masse von Beaucairey durch ihn be-
obachtet » gesprochen hat » so wie von ähnlichen Erscheinungen aiif den
Affines^ zwischen Saini-Remy und Arles. Er achtet sich fiberzeugt» dasa
die Streifen von Rollsteinen herrühren , welche das alpinischc Diluvium
fortführten.
712
Eliitebiflis« im Basalt Aar Gagand van daaiMoik (La«, eii,
316). EuB DB Bbaomort legla der faalogiachaii GaaallaelMft Mvat0r>
Stdcke von Basalten vor, die ausaer sahlraicben OliviooTbeilen Brach-
alficke von quarsigem Sandstein enthalten, welche doreh EinlluaB der bju
aaltischen Hitae in einen Jaspis>arti|fen Znstand dbergegangen sind. Der
Feldspath der Basalte (Labrador) besteht ans Alkali, Thon- und Kieacl-
Brde, in denen das VerbAltnifS des Sauerstoffes wie 1:3:6 tat; der Feld-
apatb der Granite (Ortbos oder Albit) besteht ana Alkali, Thon* und
Kieaelerde, in denen das Verbiltniss des Sauerstoffs den Zahlen I, 3 nnd
13 entspricht. Hiernach nnd noit Rncksicht anf die Geffenwart des OKvina
im Baaalt und dea Quarzes im Granit ergibt sich, daas geschmolseiirr
Basalt bei weitem geneigter aejrn mfiaaa Kieselerde an^iunefaman, ala ff«*
achmolsener Granit. Im Basalte blieben den umwickelten eckigen Stü-
cken qnarsigen Sandateins ihre Kanten imd Ecken, deaahalb kann es nicht
befremden, wenn im Granit Q u a r s • Ge schiebe getroffen werden. Msa
darf nicht vergessen, dass, um den Gesetzen ihrer Afiinititen vollkommco
Genüge zu leisten, Substanzen, welche die Einwirkung der Wärme er-
fahren, porpbyrisirt seyn müssen; etwas groaae Brnchattcke entgdicn
dem Einflüsse fast immer leicht, und so ist es auch mit Quarz-Rollatäefceo,
die zuweilen in einen Hohofen kommen ; aia werden roeiat unvarindert
in den Schlacken gefunden.
W. Hopkins: über inneren Druck der Gesteine und dessen
Einfluss auf deren BUtter-Gef öge (Jahbb. Journ. 1848^ XLV,
115 — 118). Der Vf. gelangt mit Bezugnahme auf Suarpb's Untersuchungen
zu dem Resultate : wenn die Flachen der Blatter mit denen der Scbichlung
fast zusammenfallen und die Verdrehung der dazwischen eingeschlossenen
organischen Reste darin besieht, dass sie auf sich selbst zuriickgefaltet
sind, so muss — falls die Lage dieser BlaCter-Flachen von einem inneren
Drucke herrührt^ dem die Masse ausgesetzt gewesen -- die Wirkung
nur der tangentialen Thätigkeit, nicht dem direkten Druck zugeschrieben
werden. Haben aber die Ebenen der Blfitter fast dasselbe Streichen wie die
Schichten und sind unter 45® gegen sie geneigt, wahrend die Form der
organischen Reste nur durch einfache Zusaromendrtickung gelitten hat, so
müssen die Ebenen der BUtterung mit denen der grSssten tangentialen
Thatigkeit zusammenfallen, wie im vorigen Falle. Die Richtung der Zn-
sammendruckung der organischen Korper muss nach dieser Ansicht senk-
recht seyn auf die Durchschnitte der Blätterungs • nnd der Schichtungs-
Fl&chen. Wendet man sich nun von diesen theoretischen Resultaten zn
demjenigen, was Sharps beobachtet und vor einiger Zeit in demselben
Blatte beschrieben hat, io findet man jene bestätigt : die organischen Körper
sind von ihrer ursprunglichen Form aus meistens auf sich selbst zurück-
gefaltet, wenn die Ebene der BUtterung mit der der Schichtung nahe za-
sammentrifft; und sie sind meistens einfach zusammengedrückt ohne Fal-
tung, wmm die Blitterungs- zu den Schichtungs - Ebenen nnter 40^—50®
71S
feneigt iind. Dftraut schliesst der Tf. dami welter, dass die Bllttenini^g--
Ebenea nabexu xveamineiifollen mit denjenigen , welche frfiber die Ebene»
grOester Tangential • Kraft gewesen sind, bfilt Jedoeb daffir, dass dies«
mecbanisehe Kraft Hiebt die Haupt-, aondern nar eine Neben-Ursaehe bei
Bedingung der Lage der BIfttterungs - Ebene geweaen seye. — Hindcfat-
licb der Vorderefttse, aus welcben diese Resultate bervorgeben, milsaen
wir anf die Uraehrift verweisen.
Ergebnisse der Vcrbandlungen der mineralogiscb-ge o-
logiseben Sektion des /fa^tsiittdkai^ Gelehrten-Kongresses an
Veneüf im Herbst 184T , naeh Fr. v. Haubr's Bericht {Wiener Bericht.
1847y in, [89, 190] 312-319).
In Bezug auf die Yerblltnisse der Gesteine an der Sddseite der
BH'Alpen kam man an folgenden Ergebnissen :
1) Miocene sog. Molass e, durch Gl ypeaster grandiflorut
wie es scheint vorzugsweise charakteriairt, ist in der Gegend von Farofi«,
Reiitmon, s. w. selten.
l)Macigno, Fuco iden-Sandsei n ist tertiSr und liegt im
YieeniMeehen und Veraneeieehen ganz wie In S. - Ftankreieh u. a. O.
über dem Nnmmuliten-Kalk, oder letzter ist in ersten eingelagert,
daher Ewald beide Bildungen als verschiedene Facies eiuer FormaHou
betrachten rodchte.
[Dagegen schreibt v. Morlot (S. 300), dass auch er dieser Ansicht
gewesen ney, sich aber zuletzt (in JeiHen?) der handgreiflichen That-
saehe versichert habe, dass er auf dem Maei$no stehend den Nnmronliten«
Kalk tiber sich hatte. Fried. Kaiser von Trteet sah bei Pir^no ebenfalta
die Nummniiten-Schichten über den lüaei^o, Jedoch mit einmaligem.Wechsel.
Haidii«6br fuhrt nun hiezu an, dass nach Lbtmbrib's Beobachtungen der
Nummuliten-Kalk S&^-Buropaej des OrieHiey Ajfyptene u. s. w. Jönger als
Kreide seyn ; — wahrend nach ZBUscnifER (S. 89) der Nummuliten - Kalk
von Opieekina bei Trieei dem Numrouliten*Dolomit der Karpalhen gleich-
sostellen ist, dieser aber unter einem Ammoniten-Kalk vom Alter des Neo*
oomien liegt, — und Bbyrich wieder den Nummuliten-Kalk der Kmrfüthen
für tertiär erklärt. ~ Eine längere Abhandlung Aber die Nummuliten-
Ablagerongen tbeilt später Boub mit (S. 446—457), welche indessen eine
theiiweise hypothethicche Gnmdlage hat.] Vgl. Mori.ot*8 Schema S. TIS
des Jahrbuchs.
3) Nummuliten-Kalk. Nach Ewald gibt es 3 Nummuliten Zonen.
Die erste enthält kugelf5rmige NummuKten in Clesellschaftvon Hippuriten
lu Gmf in Sfid-FranArrefM und gehört der Kreide - Formation an. Die
zweite oder Haupt-Zone enthält linsenförmige Nummuliten mit zablreichen
andern Versteinerungen und ist entsehteden eocfin. Nach db Zigno liegt
sie im YieemiMeehmi %itiM anfSeaffiim nnd ist von Macigno bedeckt; dehnt
sieh nach von Boch, Ewald und Cä'tvu.o an der N.- und S.- Seite der
4ffen weit aua, erscheint bei Bmfmmef Coi di Tenda, Far«fM, fifflarif
n4
in 'KimAm, SmUkkafm u»d ibruimiker§. NtnUlaf lingvUtn»
¥oif Bocii und Pcataerinuf didactjrlas «lud betoadefs IwseieiMiMid
l«r »ie. Die dritte Zone hegt aber dem Macigiio nnd leheiot Briopca
cu seyn. l£iae weitere wftre die M^HriokUr Kreide, wem »«« Bicbi
Jenen Kfirper, N. Faujeai, einem andern Genna sortehnen will].
\) Der Scaglia wird doreb Inoeeramne Lamarcki u, a. A« mr
weissen Kreide gewiesen.
5) Die Biancone enibltt G rioeeras* Arten und ist Neoeomien.
6) Der rothe Ammoni ten- Kalkstein der 8HU C^mumtmi enth&It
entschieden Jura- , jedocb wie es sebe int ancb einige Liaa • Petreiycfe.
9B ZioKO hat gegen Catdixo Nro. 4 bis • aehorf geacbieden. Collbcwo
erkürt die Ammoniten • fahrenden Schichttn von Im Spemmim ab warn
gleieber Formation mit dem vorigen.
7) Muschelkalk ist in den südlichen Aii^ sehr verbreitet; nach
Bdoh in den TbAlern von FaM«, FMw^, GrSdem nnd bei hecpm^ nndi
ns ZioNO in dem Beeken der ^enln nnd der Vml 8u§muL Dau gehört
nach VON Bvcm auch Ht* CmisUn^ wo sieb Enerinus gracilis wie im
Oker-SehleHen findet; aber die Sehichten nm AuMes und HmUstmdi
wie die Mnseliel - Marmore von BiMer$ enthalten eine Anzahl gleieber
Arten, wie SU, CaMien, nnd mhen.nach Morchiso» anf den Schichten von
AdnatA, worin entschiedene Liaa -Formen auftreten. QuEifsnov trennt
awar b^i Si, Caeaie» den eigentlichen Muschelkalk mit Ceratite«
Cassianus als tiefere Abtbeilong von den Thon - Oolitben mit Ammo-
nites Aon, die aber Boon ebenfalls nicht vom Mooohelkalk trennen xn
können erklärt; daher denn auch dieser Gegenstand noch nicht im Reinen int
8) Glimme r - reiche Thonschiefer mit nndeutlichen
Muschel -Abdrficken des VicemtinUehm stimmen gani mit den €k*
steinen und Fossilien vom LeoißoUsimn§r'S€B bei BUtmerm Aberein. Einige
cigentbdmiiche angif ische Gesteine , welche mit den Sedimenlal • Gesteinen
ven BMtmo regelmässig wechsellagem, erklirte MoacnisoN fdr ein Produkt
anbmariaer Vulkane.
9) Bei JRanen kommen Kohlen vor , welche Mbneghini der Trias*'
oder gar der Steinkohlen • Formation tnschreiben mdchte. Sie liegen in
oder nnter einer mächtigen Kalkstein - Bildung , worin man den Kern der
Monotis salinaria su erkennen geglaubt hatte.
10) Daooussns hatte beobachtet, dass das ürenf« • Becken mit einer
mirhtigen und gegen das Meer an Mächtigkeit tonehmenden Alluvial For-
mation erfilllt sey , deren Schichten sich gegen Venedijf senken nnd eine
Dicke von einigen Hundert Metern erreichen. Hiernach ging er voller 2«nver»
siebt die Kontrakte ein, durch wdbhe er sich verband) artesische Bmnne«
anf eigene Kosten hersustellen, 40 Jahre lang als Eigenthnm zu behaltcm
nnd dann der Stadt an dbergeben. Vor 13 Monaten wurde an 4 Stellen
augleieh das Bohr^^Oeschift begonnen , an dfeisn mit 60» Tiefe ein reidi*
Bches sässes Wasser erbobrt (dba man bisher von MtfHte kommen laasea
•der in Zisternen aufsammeln mnast«), dami 3 neue Bnbningen begonnen
nnd rine bereite bis an iSf » Titib forlgeaetnt. Das Waaaer batta anfange.
71«
Jedoeh ohne der Gentdbeit iMirbtMlHt« Faigen sn ItUMr», dareli j
EiffD-GeliaH eioto unftOfoithnen OMcbiqack der siob »bcr vcrlierlt wfM
4m W«s»er eine ZtHlwug stebl md sich die £iii«n-S«lse sn Bodto aetsviN
A. DB ZioMO: FormftliooeB- Reihe in den Vm$Us€km «ad
lyro'^r ^<im (9^i* 9M. 1847, kf iV, 11dO-*iia3).
1) Sa n d und P n d d i n g^, von Moachmon schon lange sur Stthapenaiaen*
Formaticm gerechnet; bedeckt im TrwUmiiUekmi und FJMnfMtdUn.
2) Miocftn-Schicbtea mit mficbtigen Lignit-Lagen ; diese ihrer*
seiti ruhen nm Fieemut, Treviso und P«daui wieder auf.
3) £oc&n-Scbiebten mit den Foaaii- Arten von BiarUm ; der nach
Catoixo und oa Ziono angehiieb darin verkommende Pentaerinn^a
eaput-Medttsae oder P. basaltiformis ist P. didaeljlusi wie s«
4) ScagliSy unmittelbar unter den vorigen liegend 9 mit Focoidea
und senoniscben Versteinerungen; welche n'OaBiGNr in den vom ¥f. iln»
fibersandten Abbildungen erkannt bat ; darunter
5) dieHippuriten- und ActAonellen-Schicbten des BelliMiesI*
sehen.
•) Biancone (:= Neocomien) mit Belemnites latus, B. dila*
tatus, Animonites Astieranuii, A. consobrinus, A. Grasen os,
A. infnndibulum, A. quadrisulcatu«, Crioceras Duvali, C.
Villiersanns, Ancyloceras pulch err imus, A. Pusosanns.
7) Rother Ammoaiten-Marmor, dessen Versteinerungen »'Oas.
nach den vom Vf. an ihn übersandten Exemplaren für aolebo der Oxford*«
und der Kelloway-roeks erkannt hat: Ammonites ZignoanuS) A»
anceps, A. Hommairei, A. athleta, A. viator n'O.
8) Oolithiftcbe, dolomitische und Lias-Schicbten.
9) Trias-Bildungen sn Reeoaro, in F(S<«uyaii«, im Trenla-Becken
und Fal»Qd€i zn Afordo, im Friaui ^ in den Thilern von Fahime) F(ff#s«
und Sf. CautM.
10) Ein System von Sandsteinen.
11) Glimmerschiefer
Mqblot : die Formationen-Reibe in den Alpen (Ifl^n. Bericht.
t84Ty Ell, 334-338). Verfolgt man den Wiener Sandstein von
iHrien aus durch den Oihrmer KreU ins Innere der Atpen, so sieht man
ihn in dem schdnen natfirKeben Profite am linkeji Thal*Gehfinge von Aatll
swischen oberem und unterem Alpen-Kalk auftreten und swar mit einem Ge*
halte von Versteinerungen, die liasisch seyn sollen. Damit stimmte das'
Vorkommen von Pflansen ans dem nntem Lsas oder obern Kenper <dio
nicht scharf su trennen sind) im IVteer- Sandsteine am Nord • Rande der
Alpen öberein : er wire der Vertreter von Lias ntid Kenper , wibrenA
genauere Beebacbtnngei» im Kfiatenlaode es befriedigend erkUren^ wie die
710
melirradie Abwedisloiig von Wiet^er Sandstein nnd filtnu «der Jdagem
Kalk • Gebilden naeh Pilla u. A., nnd die ÜberlafeniBg* von Nammitliteo-
Kalk durdi den Wiener Sandstein nach Stitdbr's nnd Escmii's Annabma
nur auf einem durch viele nnd grosse Verwerfungen, Übersfnrsungen u. a.
Schichten • Störungen bedingten Scheine beruhen. Die Annahme von ver-
schiedenen fftefier-Sandstein- Formationen wird' daher .uberfldssig , der
IFtefier-Sandstein wird vielmehr ein vortrefflicher Horizont, der den nntera
Alpenkalk als Muschelkalk oder Trias-Bildung charakterisirt und an beiden
Abhängen der Alpen in Überereinstimmung bringt. Zu BMierg erscheint
der Wiener Sandstein als Decken-Schiefer, und durch Vergleichung seiner
Lageruugs-Verhältnisse mit Jenen von RmU ergibt sich, dass die Moscbel-
marmor-Schieht, welche nach vorr Haubr's Arbeiten dem ttellHMer rothen
Ammoniten-Bfarmor und den St, Caeeiimer Petrefaklen Gesteinen entspricht,
an der Grenze des Wiener Sandsteins gegen den Muschelkalk auftritt und
also auch in die Trias-Gruppe hinein gehört. Man erhielte demnach folgend«
IVr die östlichen und vlelleieht auch die Sehweiiner Alfm giltige Forma-
tionen-Reihe.
1) Neue Bildungen.
2) Erratisches Diluvial: Blöcke, Morainen, Löss, Höhlen- und Knochen*
Lehm.
3) Älteres Diluvium.
4) Jüngere tertiäre Formationen ; Plioclin', Miodln, Molasse, Leitba-
Kalk, Konglomerat, Sand, ächte Braunkohlen.
ö) Alt -tertiäre Formationen: Eocän, Nummnliten->Kalk , DMIsrete,
Samtkofen^ Kre#««iler^, AifkefeH^ K&rsi nnd ietriem^ Vieenmß, Aonc«,
Manie BoicM*^ Kohlen mit braunem Strich, aber häufig bsckend.
6) Kreide und Grfinsand : Hippnriten-Kalk, fi^Mffn-Formation, Schratten-
Kalk, Öfter unter 7 mitbegriffen.
7) Jura : Oberer Alpen-Kalk, oberer Alpen-Dolomit, oberer Lias
8) Lias und Keuper = obere Trias - Gruppe : Wiener Sandstein,
ITariin/ilen Sandstein, Högl-Sandstein, Fukoiden-Sandstein, Flysch, Guruigel-
Sandstrin , Niesen-Sandstein, Macigno, Tassello, exotische Blöcke. [Muncni-
soN jedoch — wie EwjkU) — erklärt seinen mündlichen Mittheilungen zufolge
mit Entschiedenheit den Flysch, Fucoiden -Sandstein, Macigno u. dgl. für
sandige Äquivalente des . . . Nummoliten-Kalks. Br.]
Halieiäiier Cephalopoden- oder Ammoniten -Marmor, Bleiher f er Muschel.
Marmor, St.^Caesian»
9) Untere Trias-Gruppe, Muschelkalk: unlerer Alpen Kalk, gewöhn-
lich dolomi tisch , aber alsdann massiger und ntcbt so deutlich geschichtet
wie der obere Alpen -Dolomit; enthält Blei- und Galmei-Erze un4 Isocardiar
artige Muscheln, die sog. Dachstein-BivaWen.
10) Rothliegendes : rotber Sandstein und Schiefer, paläontölogiack
noch nioht streng nachgewiesen.
11) Kohlen-Gebilde: Schiefer von FauiUff und derTarefitol#6; Sitmjf*
TIT
mipey ? die Vf rstelaerung^ • rcidien wie Grauwacke aatiehiMideii SdiiehM
TOD Bieik^rff, ^
12) Obere oder paläozoische Gruppe des Übergpangs-Gebirges : Grau»
trarken -Kalke hfioffg dolomitisch ^ und Granwacke selbst mit Schiefer,
mächtige und rcgcImSgsig in den ostKchen Alpen entwickelt. Versteine-
rungen bei Dimien (wahrscheinlich ailurisch) und am PhwuUeü Eiig-
kBPff bei Varderkkerg. Spatheisenstein- Lager.
13) Azoische Gruppe des Übergangs • Gebirges : chloritische Schiefer
und Thonschiefer mit Lagen von körnigen Kalken, mit vielen Lagertätten
von Blei, Silber, Kupfer, Eisen u. a.
14) Krjrstallinisches Schiefer Gebirge.
Hiernach wurden paläontologisch wie petrograpbisch die Alpen dieselbe
Schichten -Folge wie andere Gegenden darbieten , nur dass die Veraleine;
ruDgen seltener, die Sehichten-Störungen bedeudenter und die Metamorphoaen
(DoloioitisatioD) hfinfiger sind.
V. Dfic^N legte der Niedenrheiniadien GeaellsebaA f&t Natur- nad
Heil-Kunde au Bomi (in ihrer Sitzimg vom 4. Mira i64T) den ersten Band
fler Memeir» ofthe QtMogieal Sutve^ of Orent MrUwn Mi of ihe Jlhutmm
^f ESeoMmie Oeolofg in London vor, welcher im vorigen Jahre in Lomdcn
ersebieoen ist. Indem derselbe eine Übersicht des wichtigsten Inhal tea
der darin enthaltenen Aufstoe von Hehai db la Bbchb, A. C. IUmsay. «ad
Eow. FoRBEs gab, führte er an, wie es von hohem Interesse aey, daaa
das Englische Gouvernement« sonst gewohnt so viele Einrichtungen und
Gegenstände der Forderung durch Privatperaonen au tiberlaaaen, ein«
Staatsbehörde begrüudet habe, lediglich au dem Zwecke, |im in Verbind
düng mit der Landes- Varmcaaung und der Herstellung einer topographiscbeii
Karte auch die geognostiaehe Unteraucbung des Landea zu bewirken und
die zur Erläuterung derselben erforderlichen graphischen Daratellungta
an liefern. Das Kartenwerk selbst ist schon sehr weit gefördert, und es
ist eine bedeutende Anzahl von Seotionen der Ordnance Map (der General«
atabs-Kaite), geognostisch illuminirt, und mit Erläuterungen versehen zu ver*
kaufen. Diese Staata-Behörd^, welche mit einer öffentlichen Sammlung für
praktische Geologie in London und in DuUin verbunden ist, besteht aua
einem Ober-Director, einem Direktor, einem Paläontologen, einem Chemiker,
einem Bergwerks-Geologeu (Mining- Geologist), einem Archivar der Bergt
werks-Niichrichten (Keeper of Miuing Kecords). Zu sehr ernsten Betrach-
tungen muss es fuhren, dass die Bildung einer solchen Behörde in einem
Lande für nothwendig erkannt worden i«t, dessen geognostische Speziell
Untersuchung durch die vereinten Bemühungen der seit 1810 in London
bestehenden geologischen Gesellschaft — welche durch die hohen Bei-
träge zahlreicher Mitglieder Aber bedeutende Geldmittel gebietet — und
vieler aeit dieaer Zeit in beinahe allen groaacren Städten des Landea ge-
718
MAMcli geologiiclMli oder pbilosophisciiMi Otielbchallea «nT eiM Weit«
gefSrdert worden ist, wie in wenigen Continental-Staaten ; in dneni Lande^
welches von der grossen geognostisehcn Karte von GuBsnaoeH an
bis SU dem kleinen eleganten BUttchen von Puxupps nnd Contbbarb mehr
geognostisrhe Karten -Darstellungen in den verschiedensten MaassUbea
bereits hesass, als irgend ein anderes Land der Erde.
Diese Erscheinung kann nur aus der in dem Kreisa der böefaaten
Staatsbehörden verbreiteten Überzeugung hervorgegangen sejrn, dasa der
vollständigsten Benutsung der Hdlfs-Quellen eines Landes
die geologische und mineralogische Kenntniss desselben
vorausgehen mfisse; dass derKosten-Aufwand einer solchen
Staatsbehörde nicht in Betracht komme gegen den Nntseni
welchen das Land daraus alehe*, dass die Bemfihnngen
der Pritatpersoncn nicht ausreichen, um den Zweck voll-
fttSndig XU erreichen.
LiPiLfji: tertiäre Steinkohlen-Formation in d e r loatetlseftsn
liaremMe (Ann. d^mM, k, Xiiy aoi). MiocSne Kohle bat man in den
Ifaremmen zu Mmüb Ma§H und ihmte B^mk^H beobachtet nnd awei aber«
«fHiiliderll^gettde Schichten durch Hnen Sehacht entdeckt Sie Ist blittrig,
Im Bruch muscheltg , die Absondernagen sind nnvollkomnen prismatiscbi
dk Farbe schwarz, glänzend ; bei^m Reiben riecht sie nach Schwefel-Wasser*
stoffgns; an der Oberfläche der Blätter erkennt man zerreibllcbe mine-
ralische Holzkohle-, in der Masse sind viele nnd z* Tbl. unsichtbare
Schwefelkiese eingesprengt, und einzelne Kalkspath-Aderchen durchsieben
nie. Sie entzfindet sich schwierig an der Liohtflamme; die Eigenschwere
ist 1,85. Nach der unmittelbaren Analyse P)lla*s ergeben sich die Resul-
tate A, nach der unmittelbaren stimmt die Kohle des Afonl« BmmMi am
meisten mit der Schieferkohle von BUBfmü Aberein, deren 2Hasauinen*
uetsung nach TuoMsoti = B ist
A. B.
Coke 0,6200 . Kohle 0,5523 1
Schwefel .. . . 0,0310 . piächtige Substanzen o,35»7( i.tiwo
andere Hdchtige Theile 0,3000 . ° / '
Asche 0,0098 . Asche 0,0960 t
Von dem Schwefel sind 7s nicht im Zustande von Schwefelkies vor-
handen; der Coke ist sehr dicht, nicht blasig.
Auch bei der Anwendung zur Heitzung und in Dampfmaschinen
zeigte diese Kohle einen Erfolg, wie mittelgute engliseke Kohle. Über die
Mächtigkeit der Schichten wird nichto angegeben ; doch scheinen sie von
ansehnlicher Erstreckuog zu seyn. Das tertiäre Gebirge selbst, welohes
diese Kohle riuschliesst , bietet wie die alte Steinkohlen - Foraatioa da
91»
Genenge von See* unil Sfi98waner*Kondi)rlten (P t a in m o l> i a, Bn e oi n u m,
Mytiina, Ostrea, -» Planorbia), Koniferen-Früchten, Bannt- (Wetzen)
Buttern n. s. w. dar. Bekanntlich fehlen fibrigens auch die Mittel^
glieder nicht , da ea gnte Steinliohle auch in der Jnra^Formation nnd kn
Orunaande gibt {(HenMrthen in tfe«#0n, EnhreMtneSy Boiüngeny Oer^leti
in Öüerrtiehi Carpon^ in Uirien etc.). Was die Ursache anbelangt^
durdi weiche diese jngendiiche Pflanzen* Ablagemng in Steinkohle venran^
ieit worden ist, sd sncht sie der Vf. in einer spfttem örtlichen Einwirknng
ier Zentral-Hitse der Erde, weron im Allgemeinen nicht nur die Vulkane an det
Sidaeite der ifipoifilfieii Zeugniss geben , sondern auch au MtmU Üfnatl
•elbat nahm man bei dem Versuchs-Bane eine erstaunlich rasche Zunahme
4w Wime nach der Tiefe hin wahr [vgl. S. 706].
Amilio MiBStan: Oeognesle von {htM^nUn und von einem
The il Armf&nkMU iBmiief. fM. ky iiy €94 ect.). Das Spanische P^ntUtm^
GeMnge hat ausser den Primitiv-Gebilden tibergangs^Formationen aufkn«
weisen, durch die Granwacken-Gruppe vertreten, ferner das Steinkohlen«
Gebilde, so wie' sehr beschrftnkte Jura- und sehr entwickelte KreMe-
Forauattonen, welche sich nater tertiäre Ablagerungen senken. — Granit^
der Kern der Rette, tritt anf der SfßMisekem Seite nur selten 20 Tag.
Er seigt sich in allen bekannten Abänderungen und fährt die ihm fibei-afl
clgentbäm liehen sufftlligen Einmengnngen. Granit ist das vortugsweise
emporhebende Gestein ; er trug seinen Charakter auf die grosse Pyrenäen*
Kette äbef. Andere bin und wieder sichtbare Dislokationen wurden durch
die mit dem Steinkohlen-Gebiete gleichseitigen Porphyre hervorgerufen^
durch dieOphite der Kreide «Gebilde und durch Basalte, deren der Tertiär*
Formation gleichseitigen Ausbräche bis zu sehr neuen Zeitscheiden dauerten«
Über dem Granit erscheint in Spanien ziemlich selten Gneiss, welcher lH
Glimmerschiefer äbergeht, wie n. a. am Ckp Creun und aiu Pie de 8aU
ffi&dor» Das allgemeine Streichen der Lagen dieser Gesteine ist OSO. in
WNW«; die Neigung findet man verschieden auf beiden Gehängen. Um«
atursttogen sind nicht so häufig, wie in tirankreieh. Körniger Kalk
kommt anf untergeordneten Lagern im Gneiss und im Glimmerschiefer
vor. Dieser Felsart folgt eine unermessliche Formation von Tbonschicier
nod von Grauwacke, welche ungefähr zwei Drittbeile der gesammten
F^sndefl« Masse zusammensetzt. Die Schichten haben oft eine beinahe
senkrechte Stellung und lassen sieb in Quer-Thälern acht bis zehn Stande«
weit verfolgen. Gewöhnlich liegen sie so fibereinander : 1) Tbonscbiefisr ;
t) Kalk; 3) Kalk-Breccie und Konglomerat: 4) Quarz-Gestein; 5) schief«
rige ond gemeine Grauwacke. Letzte Gebirgsart besteht aus Granit- und
ans Quarz^Brttcbftluckcn u. s. w. gebunden durch einen Thonschiefer-artigen
Teig. Sie wechselt oft mit dem Schiefer nnd mit einigen untergeordneten
Kaik«Schichte». Hin und wieder zeigen sich Anthrazit-Spuren. An Eisen*
mt-Lagerstätten ist das Gebiet sehr reich. Die vorzüglichsten fossüen
720
ÜbcrhlcibMl siiids Naatiius (twei Aritn) ^ Terebratnla, Ortboce>
ratite« striatos, asnulatua, lateralis» tenuis, gigantetts
bia SU 1»b60 lang;, Peeten» Cardium, Avicula u. a. w. — Auf das
GebAnga findet man zwiaehen dem Übergang« - und dem Kreide- Gebiete
«ioige Kohleii*Ablagerungen; Lyell und andere Geologen wollen solche der
Braunkohle oder Kreide beisäblen ; indeaaen gibt ea auch ein wahres
Sleinkohleu^Gebilde zu Srnn-Jumn de /«# Äkaderas am Ter-Ufer* £s macbt
einen schmalen, zwei Stunden langen Streifen aua und ruht auf deaa
Übergangs-Gcbirge. Quarz - führender Porphyr rief in jener Formatios
aehr mancbfaltige Störungen des Schichten-Fallea hervor. — Ober dens
Steinkoblea^Gebiide sowie an Stellen, wo das Übergings-Gebiet nicht an
den Tag tritt, erscheint in abweichender Lagerung ein durch Biaen«
Peroxyd rothlich gefärbter quarziger Sandstein, welcher nebst dem ihn
bedeckenden Kalk zur Kreide-Gruppe geboren durfte. Von Versleinerun-
gen kommen vor: Hippurites, Cyclolites ellipticus und hemi-
aphaerieus, Pecten quinquecoatatus, Trigonia acabra, aäehre
Terebrateln u. a. w« Weiter anfw&rta folgen sodann thoniger oder mer-
geliger Kalkf und ein quarziger Sandateini beide überreicb an MummuU*
ten, und endlich als letztes Glied der Kreide* Formation eine sehr mAeh*
tiga Ablagerung eines Konglomerates , bestehend . a«a Rollstucken der
froher genannten Fclsarten zumal der kalkigen , gebunden durch einen
Teig von Ahnlicher Natur. Dieses Gebiet ateigt in den Pyranaan bis zu
den erbabenaten Gipfeln empor, uuter andern auch bis zu jenem des
Mimi^PerdHy uud senkt sich von hier an beiden Gehangen hinab, aM
FrmmmoMehm wieS^tmisehem, Alle sekundären Ketten, die sich den Pyranäe»
anaehliessen, jene welche gegen PiguUres abwärts ziehen, die von Bergm,
Pomioms ^ Prad€9 n. s. w., bestehen wenigstens zum Theile aua der
Kreide- Formation, Sie nnterteuft die marinen Tertiär - Ablagerungen
(Molasse), welche sämmiliche Ebenen des Kusten-Landra einnehmen, und
ebenso die Siisswasser-Gebilde in allen Ebenen des Landes-Innern. Erop*
tiv« Gesteine riefen manche Störungen hervor. -* Bei Girone bedecken
vulkanische Gebilde den Nummuliten - fuhrenden Kalk. — Im Süden von
der Seu d^Urfü ist eine Susswaaaer- Ablagerung verbreitet, die Pal u diu a,
I^ymnaea^ Planorbia, Helix n. s. w. fuhrt.
A. V. MoALOT : Vorkommen von Serpentin in Okersieier
iösierreich. BUtt. §847 ^ No. IM, S. 735 und 730). In der NAhe dea
Statiooa-Hofes ßrucky thalaufwärts an der Mür» , steht ein isolirter Fela
mit einer kleinen Kapelle gekrönt, die sogenannte Eüeenruke, Ea wprde
vom anstOMsenden, aua Thonschiefer bestehenden Thal-GehAnga durch eine
Ausgrabung getrennt, durch welche nun die Eisenbahn dicht an ihm vor*
Aberzieht. Dieser kleine, freistehende, schroffe Felsen ist ein anagezekb*
neter Serpentin-Stock. Seine durch Eisenbahu-Arbeitea entblösate Ober**
ftAofae ist aehr aondarbar Wcllen*formig abgerundet , gUnaend nnd glatl
in
durch eiii« Meng« von aasg;egchiedenenf Talk und Aabeat und scheint die
urspriingKfhe Begrenzung der Masse sn seyu. Der der Mihm zugekehrte
senkrechte Absturz zeigt, dass der Serpentin von diesicr Seite mechaniseh
nngcgriiren, zerstört und weggefahrt wurde. Es finden steh auch in def
That Geschiebe davon im filtern Diluvium noch unterhalb OMsieinj etwa
eine Stunde weit von Brück. Man ha^ also hier einen Serpentin-Stock
auf einer Seite senkrecht mit der unversehrten urspriinglichen Oh^rfllche,
auf der andern senkrecht bis anf die Spitze an- ilnd weggeschnitten. Über
die Kontakt-Verhfihnisse mit dem Thonschiefer wurde leider! zur Zeit der
Eisenbahn-Ausgrabung nichts erhoben. Dass dieser Serpentin nicht immelr
Serpentin war, deutet schon der ausgeschiedene Talk an, der l^ohl fruhet
zu seiner chemischen Zusammensetzung gehörte. — Mit dem Serpentin
von TrafüSB hat der von Brück wenig Ähnlichkeit. Jener scheint eine
Einlagerung in Hornbledde-Gestein.
A. V. Morlot: Beschaffenheit der Gegend zwischen- St
MKcHei und KaUerherif In Oberäicier (ÖHcrreiek, Bl<. f. Lif. 1«^,
No. 1^5, S. 73«). Am linken Thal- Gebfinge findet sich eine TOrtifir-
Formation, die gegen 400. F. hoch über der Mur am Übergangs-Gebirge
hinauficiebi Brmunkohlen und Thon scheinen zu fehlen; ma» triff nlir
ein Konglomerat, welcbea aber nicht wie hti Letten , Tr^M^ek^ FakmS'
iürf u. «. w. aus Gestehieii nfichster Umgegend besteht^ sondern in wtld^en
neben nicht einmal vorherrscbenden Geschieben von angrenzendem Thatt-
vnd Grapbil*Scbiefer, von körnigem Kalk, Qüars und Gneiss folgende
Falsartea in reicfalicher Menge vorkommen: dunkler, bitumiiiöaer Alpeii-
kalk ; rdthlicber and gelblicher geäderter Marmor « jon^m von RülhüiMm
fibniirh; rother dichter Sandstein oder Quarzit und Sandstein - Schiefey;
feinkörniger gelber Sandstein; Jurakalk; endlich Geschiebe des minder
groben tertifiren Konglomerats oder Sandsteins selbst mit sparsamen Über*
resten von Vegetabilien. Im Winkel, den das SöiMai mit dein MurthtU
bildet, oberhalb der Kirche zn WmMfurgen, ist ein für Beobacbtnngeu
sehr günstiger Steinbrndi angelegt. Mao sieht nicht nur deutlich das
Konglomerat auf den gegen daa Thal geneigten Schiebten eines Molasse-
Sandsteines liegen, sondern es finden sieb Kalkstein-Gkschiebo , in wel-
chen andere darinliegende Rollstucke mehre Linien tief eingedrfickt wor-
den (ähnlich wio bei der Schweitzer Nsgelflue), und» was noch merkwdr-
diger, das Konglomerat enthftU auch viele hohle Kalk-Geschiebe, denen
des Leilba-Kalkes bei Loreiio fihnlich. Es ist recht deatlich, dass die
Zerstörung und Umwandelung nicht an der Oberflachey sondern im Kern
des Rollsteines angefangen und sich sodann erst nach aussen fortgeaetit
bat Meist blieb der fiösserste Theil übrig, eine dickere oder dfinnere
Sehaale bildend , welche einen bei Zerstörung des Kef nes hinterkssenen,
dem Kalkstein mechanisch beigemengteui vcrnnrcinigenden Quarz«Sand eni«
lült. Man findet alla möglioben Übergand^e awtacben den Unv^csehrka
Jahrgang 1848. 46
7i%
Kalk-Getchieben und dea g^ans MrstdHcn , aUo «ammtlklf« Zivisebea-
•tvfen de« Unwaadelun^«- ProxesMs, alle Momente der Entwickelaogs-
€«a€hicbl|^. Die Mauchfaltif^keit in der Zuaainmenc«UvBg des Kooglo-
flieralK verleiht seiner Metamorphose ein erhöhtes Interesse, iodein hmb
wabroehmeu kann , wie die vcrschiedenarti^n Gesteine sich unter den-
•elben Einflüssen verhielten. Dass til»ri|^ens diese Umwandelung^ mit
Jetter von Dolomit lu Kalkstein nichts g;emein hat, als den «no^encs
Charakter 9 versteht sich wohl von selbst. Es wurde hier wahraclieia-
lieh ganz einfach der Kalk durch Kohleosüare-haliiges Wasser oafgelSit
«od aum Bindemittel des Konglomerates selbst verwendet; reine kdrnige
ICalke widerstanden dem Zerstörungs-Proaess.
G. Graf vor Sbr^nt : geognostische Verhältnisse der
Gegend um Ka§yhdn}fa (a. a. O. t8U ^ No. 149, S. liei). Zwei ab-
geaonderte Gebiigs-Zdge verdienen besondere Beachtung. Der erste, näher
der grossen Ebene Onganu, erstreckt sich amphitheatralisch von W^. nach
O. und enthält 'als vorragende Spitze den Pieirotm bei LafOM - hdmtfm^ dea
Jto«i4V bei Nofyhän^, deil Gulin bei JTaimtlr, den Vm-atyik bei OUMm-
f09känyay endlich den über 6000 F. hohen CuihUs. Das Ceotrum dieses
Zoges bestellt aus mancbfaltigen Porphyren , Trachyten und BasaJl-IhnK-
chan Gesteinen. Auf diese folgt Porphyr^Breccie, sodann Wiener (Kar-
^albeii-)Smidstcin, oft V4in niäehligen Porphyr-Zfigen, so wie von P«rpfayr-
«nd Traehyt * Kuppen darobbrocben. In der Nähe ^» Hauptangea zeigt
d«f Sandatein oft ein widersinniges Verflachen ; weiter entfernt liegt er
horizontal und bildet mit den ihn überlagernden Tertiär - Schichten das
Higelland bis an die Sfumo9 und noch weiter nach SiekmMr^em, Der
■cbiefrige Thon des Karpathen < Sandsteines erleidet in der Nahe der
Porphyr - Dorebbröcbe die vielartigsten Ändemngen. Besondere acfaäa
lassen «eh diese bei der Aosniundnng des <?rtiMiM«/«e oberhalb OimUm-
p99kdnfm beobachten. Der sonst bröckelige, regelmäsig geschichtete Thaa
ersebetnt hier vielfach gewunden., dSckbiätterig und Porzellanjaapia>artig.
£a trennt ihn hier nur ein Reibnogs- Konglomerat aas veränderten Thoa-
nnd Porphyr > Fragmenten bestehend vom Porphyr aelbst. In demselben
Thal sieht man den £rs-fubrenden Vorw0kmmf'O<fti§»»Gmf den Porphyr
sowohl, als den Karpathen^Sandsteiu durchbrechen ; ein Beweis, dase der
Gang - Porphyr dieser Gegend wohl untersdiieden werden mfiaae vom
Petphyr des Haupt* Gebirgszuges. Die Entstehung der Porphyr-G&age er-
streckt sich übrigens sehr häutig auch in die Sandsteine ihrer Nähe, welche
in fräberen Zeiten und iheils noch gegenwärtig abgebaut worden. — Zwi-
•chen den Schichten des Sandsteines liegen mitunter bedeutende Kaifcatcia-
Massen. Der Kailk ist grünlich, braun oder roth, enthält Herittteia*
Kugeln , Aptychus lamellosus und noch nicht nälier bestimaite iUn-
moniten. Er gleicht demnach vollkommen dem Hornstein-f öhrenden Kalk-
stein von Si, Vsii bei iFisn. Im Sandstein wurde oberhalb M^jMm in
4tr Nähe der Stelle, an weicher auui frfiber die ven BUaafiom betckrie-
729
htutn Sclfildkrdten - Fäbrten ge(ün4tmf Oslre« und Pectcn caldAck^
«o wie «iiderto hi» Jetait gtns ralbaejhafite organwclie Reste.
SüdUelft vdM diesen! Haupt-Gebirgssuge, ihm parallel, fiadet sich ai«
»weller, der die LMpo$ bei Jlime%k&mes§ö darcbbricht Dieses Gebjirga
besieht au» Gliimnerschierer, den hiu und wieder näcbtige Graui(>Gaaga
durebsetseo. Der Granit cntbiiU hSnfig Tamialia , der Glimnerscbiefaf
Granaten. Aosserdem kommen darin Mangan-Erze, sawie Ejaenttein-Lage«
«nd Partie'n krystall iniseben Kalksteins vor.
Oh, Lyells aber das Delta und die AUoir ial«Ablager«ng«9
dea Mi»M9ippi u. s. w. , nach Beobacbtungen im Jabr 1840^184$
(BriL AMMoe. 1S4€, Sept. 14 > Ihe Aih$naeum 184$^ SfipU 26 > Silum»
Journ. 1847 j Ul^ 34-39 nnd 118-119). Man kann alji Jlfi#W««^'*DaUa
betraebten den Tbeil der gfossen Alluvial - Ebene , welcbe unterbalb doai
obersten Arme des Stromes, dem AiehafaUya liegt. Dieses Delta iat
13,600 Engl. Quadrat - Meilen gross, einige ZoUe bis 10' bocb fiber den
See-Spiegel und ragt grSsstentheila über die Küsten -Linie hinans in dcii
€rolf von Mexiko, Die niedere Ebene, welcbe noch weiter nordwärts über
die OAto-Mdadung hinauf bis Cnpe Qirm'demu im MUsimri - Staate reiißbt,
je 30—80 Meilen breit und nach FoasiiBr 16,900 Quadrat - Meilen groaa
iat, bat eine gleiche Beschaffenheit. Beide erheben sich ao allmählieb
Tbal-aufwiirta, dass sie an der OAto-Mäadong, d. i. auf tiOO Meilen linga
dem Strome, nvr lOO' See^Hobe erreichen« Die Anacbl$nuDungcn und die
TrfibhoU-Anaammhingea an der Küste, beaondera awiaehen SethQtißtm»
und der Piloten * Station tke Bßlifsey sind von L. umständlich untersncbl
und beschrieben worden. Man hat das Anwachsen der awiaehen beiden
Orten liegenden Landsunge als ein sehr rsschea «ngenommen. Wcoo bmu
Jedoch die vor 120 Jahren von Cmauibvoix entworfene Karte vergleicht,
•so kann ihre Verlängerung kaum eine Meile im Jahrhundert betragen.
Eine weite und 18' tiefe Aosgrabang bei den Gaa- Werken au Neu^üriemne
zeigt, dass der Boden daseibat aui feinem Schlamm und zahlreichen Baum-
Stampfen besteht, welche noch in aufrechter Stellung und aut ihren Wor*
sein versehen sind und den Beweis liefern, daaa einsl hier ein bewaldetaa
Snsawatser - Moor bestanden habe, deaaeo Boden bei den Überachwem*
4Dungen des MUeUeippi allmäblieb durch sdnen Schlamm erhöht worden,
4iber in Folge solcher Belastung auch wieder tiefer eingeainken ist; denn
jene Banm-Stronke stehen ietzt 9' tief unter dem Meerea-Spiegel. Mehre
Hundert Meilen oberhalb dem Delta sieht man bei niederem Wasseratande
in den steilen Ufer -Wänden des MlUeUnpfri noch eben solch« aufrechte
Stumpfen mit ihren Wurzeln und zuweilen bia au drei Schiebten über-
einander, als Beweia, daaa auch hier der Fluas einst bewaldete Sumpfe
JittfgefaUt bsct und nach öfterem Wechael aeioea Laufes mehrmals wiedoir
auf dieselbe Stelle zurückgekommen ist Anzeigen des öftern Wecbaala
aeinea Lailfes aind auch die oft bia 15' hoch über die Niederung an-
stehendeo alten Fluis>Uler, und die hier «ad da aeritrwiten BalhBaoaA«
4«*
föiriuig^u See^n, als fibermte g^rost^r Bogen-Lioien, die er einit beiebriebeii
und verlassen hat; wie er noch fortwährend wohlhabende Handelt pUtte
«nf seinen Ufern mit Unterwasehang: bedroht. L. besuehte 1846 eioeu
Ufer -Strich demselben in den Staaten MhMOuri und i4r*«fw««, welch»
1811 — 181!! drei Monate lang* durch das Erdbeben von Nem^Mtirid sehr
heimg^esucht worden i«t und Jetzt die „ein^resunkene Geg^end^'heisst;
sie reicht 70 Meilen weit von N. nach 8. und 30 Meilen von 0. nacli W.
und ist noch grSsstentheils fiberschwemmt. Viele abg^estorbene BittHK
stehen noch aufrecht in diesem Sumpf und weit mehr liegen umgestürzt
darin ; selbst auf dem angrenzenden trocknen Boden sind alle Waldbiume,
Welche 181 1 schon vorhanden gewesen, ohne Laub, und man glaubt, das.«
tut durch Jene Erdstösse ihre Wurzeln verlören haben. Der Bodeo ist
deifdem von vielen Rissen durchzogen und von vielen „Sink-Hdhleo'' dnrrb.
IMiert worden, welche damals durch das Hervorbrechen grosser Sand-
nnd Schlamm - Massen I0->80 Yards weit nnd 90' und mehr Fun tief
entstanden sind.
Sucht man nnn die Zeit zu bestimmen, welche nSthig gewesen, am
«is Dehn zu bilden nnd Jenes höher gelegene Jiri##i#«t|Pft - Thai aoszn-
railen, so kann man die Rechnung auf folgende Thatsaehen stutzen. Nacli
den Versuchen des Dr. RromiLL zu Neu-Oriea$u ffihrt der Miniitiffi m
Mittel ttVf (^*^I* spiterm Bericht ytisa) Gewicht oder «m'Afi Volssieo
erdiger Theile mit sich ^. Die Beobachtungen von Riddbll, Dr. CAsrurnni
und FoRffHEY haben aucli die nöthigen Daten zur Bestimmung aeiaCT mit-
telu Breite, Tiefe, Schnelligkeit und Wasser-Menge geliefert T^ miH'«
Michtigkeit der Deha- Anschwemmung setzt L. auf 698' (0,1 Meile), da
der Golf von Mexik& zwischen der Sud^Spitze von Florida nnd the B^i»
100 Faden mittle Tiefe hat. Da nun das Delta ferner 13,600 Quadrat-
Meilen gross ist und ihm der Fluss Jährlich 3,709,400 Cnb.-Fuss letter
Materie zuffihrt, so hat es 07,000 Jahr [nach jenem spfltern Berichte nodi
Vs dieser Zeit weiter] zu seiner Bildung bedurft. Nimmt man die Thal-
Ansffiilung oberhalb zu 904' oder halb so hoch und ihre FUche nur ebr«
so gross an als die des Delta's , so hat dieselbe 33500 Jahre nöthig ge-
habt, so das« man 100,000 Jahre für das Ganze setzen kann. Hat b«o
auch das Treibholz diese Anschwemmungen etwas befördert, so kann nao
diesen Betrag kempensiren mit dem Verlust , welcher durch die weitre
FoHfdbrnng der feinem Erd • Theile in den Golf von Msxiko Statt g^
fanden hat. Diese Zeitdauer war aber noch nnbedentend gegen desje-
Dlgen Zeitraum, welcher vorher verfliessen mnsste, bis die posl-pHoelaeOi
meistens lehmigen und LOss-artigen Anschfittungen mit Land-, Flugs- ood
Sompf-Konchylien von lauter noch in der Gegend lebenden Arten sogleicb
mit Knochen von Mastodon, Elephant, Tapir, Mylodon, Megatberiii«}
Pferd , Ochs n. a. Wirbelthieren von meistens erloschenen Speziea ^o\\-
endet seyn konnten, welche in 60'- 950' hohen Ufer* Winden aicb dkcr
* Bf« nltttoSeblaom-Pahraag des MhtUu bei Bomt hat »Murta auf y^üos» **'*^
dit de* «MF«» aaf ^^ Votauncn «der y|g Ctowkht btrechaet.
729
das groAM M49tUMpifi^Tbttl erhoben, u»i an iathHn Orten ImniMelbt^
iber roeinm Oebirg^en mit Zea^lo^on^Resten ruben.
Der Vf. erwibnft noch der tiefer folfeadeii Gebirggarten : Kreide
Kohlen -Gebirge ond hypofene FormatioB) wie Granit, Gneiea, Gümner^
•ehiefer «. s, xw. Die Pflanse» des Kehleih - Reriere von Tmsemloa$m sind
nach BüRBuar's Bestimmungen meistens gteicbartig mit }enen ron Nm^*
küwUerimtd^ und da dieses Revier in 339 lO' N. Hr. , mithin weiter sAd«
lieh liegt, als irgrud ein anderes in Nori-Amerikm oder Europa^ so liefert
es piuen neuen Beweis von der weiten geographischen Verbreitung der
Steinkohlen - Flora und der grossen Einförmigkeit des damaligen Rliroa's,
welches nach der Ansicht erfahrener Botaniker feucht, das ganze Jdhr
hindurch fast gleichbleibend, und vielmehr frei von Frost als durch hohe
tropische Hitse ausgezeichnet gewesen seyn muss.
Lartet: geologische und pallontologische Betraehton-
gen über die Snaswasse r-Ablagerung von BtmMtm und ver«
wandte Bildungen im fifer#.Dept. (Cemff, reni, XX^ 316—320). Seit
fast 7 Jobren hatte der Vf nichts mehr dber diese merkwürdige LagerstXtte be-
kannt gemaclit. Indessen sind die unterbrochen gewesenen NachenehnngeB
seit einiger Zeit wieder aofgenommeo worden. Eine grosse allgemein^
Überschwemmung, höher hinaufreichend als die der Diluvial -Zeit, scheini
dem Vf. das den Pyrenäen entstammende Material sn der Schichten-Reihe
zifmiich regelmAsig abgesetzt zu haben. Diese Sehichten scheinen sich
manchmal mit den diluvialen zu vermengen , welche nie Fossil-Reste ein*
scbliessen; io andern Fallen sind sie scharf geschieden und zweifelsohne
verHoss ein langer Zeitraum zwischen der Entstehung von beiden. In
jener Reihe ist eine Schicht, welche L. die zoologische nennl^
weil sie ihm die Damme rde aus der Zeit zu seyn scbeints wo die Thiere
lebten, deren Reste man dort findet. Es sind nnregelmfisige Mergel-Ltagen
voll umschlies.i^cnder Landschnecken • Reste mit wenigen Pflanzen , aber
zahlreichen Knochen-Theilen höherer Thiere. Darin scheiden sich die Pfie*
derschlüge alter See'n aus und lassen sich erkennen durch ihre Ortsver*
hältnistse, ihren Gehalt an S üssw asser- Kouehjrlien und Knochen von Thieren
jeder Grösse. Zu ihnen gehört eben die mfichtige Ablagerung von Saneam.
Auf dieser zoologischen Bildung ruhet nun oft noch ein Kies aus der Zeit
der ersten Überseliwemmong (im Gegensatz des Diluvials), aus welchem
man längst die grossen Gebeine von Dinotherium, von Mastodon»
von riesigen Fauithieren nnd Fleischfressern gewonnen hat, zwi-
schen welchen aber sorgfältigere Nachsuchungen in neuester Zeit auch
Knochen von Maulwürfen, Desmans, Igeln, Eichhörnchen,
Hasen, Hirsehen und Salamandern erkennen Hessen, die kleiner
waren, als ihre jetzigen Genus- Genossen. Dabei keine einzige noch le-
bende Art, keine Menschen - Gebeine, keine Kunst • Erzeugnisse. Durch
forlgesetzte Nachsuchungen und durch methodische Auswaschungen der
Lehm- und anderen losen Schutt -Gebilde hat L* nun 8000^10,000 Stfiek
?20
kMner «imI ^0M«r Knooken «munmaifirtbrtcli*, wtYA^ tm OB Tluor-Artea
%u gehören scheinen. Dsninter sind 10 Arten, die aoch ab «ndeni Orten
der Departemente de« Gers, der HtmiB-Qarofme nud der HauU9-Pyrend€9
vorgekommen sind, and 91 »tanmicn ans dcmSusswaMer-Gebilde yonStmstm^
von welchem man hia Jelat Vw •«?**» Volomen« durchwählt hat> über
800,000 Kübtk-Metrr bleiben noch z« durchanchen. Jene Arten scbeiiiea
ekb 80 EU verthrtien:
Saugethiere. Vogel und Fische
Qnadnunaaen .... l-^^t noch nicht erforscht; wenige.
Inseeliv^ren H Reptilien.
^^r'"". \ \ \ \ \ ü Schildkröten . . , 5
_, f^, , . Saurier 5
Zabnloae *""* o li
B.«fe«hi.re •? f J'-«*° ' " ' * '
P.ckyd«r»e. ai fUm.nd.r ... 3
--,. ' . - ,, Frösche .... 6
WiederkSner II „ . , . « - . . .
— ir— unbekannte Genera a, eines nest^.
au
Der merkwürdigste Typus dabei seheint ein Faulthier bis von der
Grdaae des Elephanten. Daa Dinotberinm war sicher kein Wasserthier,
koki Cetaeeum.
H. R. GöppBar: [gekrönte] Abhandlung als Antwort auf die
Preis-Frage! Mau suche durch genaue Untersuchungen darsuthnn, ob
die Steinkohlen- Lager aus Pflanzen entstanden sind, welche an
Stellen, wo jene gefunden werden, wuchsen: oder ob diese Pflanze u
an andern Orten lebten und nach den Stellpn, wo sich die Steinkohlen
befinden, hinge ffihrt wurden (Nafurkund. Verhandel. van de Holla ad-
sehe Maatschappy der WetefMt^afpen te Hamriem^ 4®, I, IV, p. i— zvin
und 1—300, pl. I-U3; üa&rlem 184S^, Die Abhandlung zerHillt in fol-
"^ndt Theile: I. Geschichte der Entdeckung der Steinkohlen und Vor-
kommen derselben in den verschiedenen Lindern der Erde; II. geschieht-
liehe Entwicklung der verschiedenen Ansichten über die Bildung der Stein-
kohlen*, )II. welche orgsni^che Reste, pflanzliche oder thierische, hat man
bis jetzt in der Steinkohlen-Formation entdeckt?; IV. wie und anf welche
Weise wurden die Tegetabllien in Steinkohlen verwsudelt?; V. befinden
lieh die aus PJIanxen gebildeten Steinkohlen-Lager noch am ursprfinglicbea
Drt ihrer Bildung oder sind sie die Produkte von PHanzen , die von an-
dern Orten dahin geschwemmt wurden ? (Bildung der Lager ; MIchtigkett,
Ausdehnung und Art der Ablagerung; Erhaltung der Pflanzen in der-
selben; Verbreitung der Pflanzen darin); VI. wie verhalten sieh die ver-
schiedenen Kohlen -Lager überhaupt f, und Schi uss- Folgerongen ans dem
Inhalt des ganzen Werkes.
Wir kennen bereits aus andern Quellen die einzelnen Beobachtungen,
Versuche und Ansichten des Vfs. Aber diesen Gegenstand. Gleiefa-
wohl woRf A ,wif die wesentlidini Rctottat» hier fr^2>9* nebendnandcr
sielleo.
I) Die in den Kohlen - Lag-ern enthaltenen Püensen werden in den
einzelnen Fldüten nicht rufäUig dareh einander f^emineht, aondern in ge»
wiseen Verhiltniasen darin getroffen, weiche es wabracheinlicb machen, daa«
die Pflanzen dort an Ort und Stelle oder nicht weit davon gewachsen
nnd dass die Kohlen-Lager als frtltiere Torf-Lager xn betnuDbten sind, die
sich auf ähnliche M^eise wie unsere Torfmoore bildeten« 2) Fast alle Et^
Theile (vielleicht mit Ausnahme Afirikm^s) nnd Zonen sind mit Kehlen«
Lagern versehen, die in AhnKclien geognostischen Lagerunga-Bedingungea
gefunden werden , in mnMenIdrmigen Becken nad abwechselnd mit Sand*
stein nnd Sehteferthon ; von 1795' unter dem Meeres • Spiegel «» bis s«
14,700' Seehdhe. 3) Seit Aorioola hat man nicht mehr an dem vegetn^
biNschen Ursprung der Steinkohlen gezweifelt nnd ScnBocBsna gelnngto
im Anfange des 18. Jahrhunderts bereits zu der Ansiebt: dass anch die
gesammte frühere Vegetation diesen Massen beigemischt sejre. 4) Wenn
man mit den Geologen von der Ansieht ansgeht, dass nach Ablagerung
der „Transitions - Gesteiiie" ein grosser Tbeil der Erde ein nngebenreo
Meer darstellte, mit siemlirh vielen vereinselten Inseln, auf weleben aber»
all eine tropische Vegetation herrschte, wie die fossilen PlUuwen bestür
tigen, welche in beiden HemisphAren, von SUiriem bis inüeHf von Bkm^
iherinenhurg bis Mmid und Spanien , in Nard-^ und iSüi- Amerika wie in
l(Ceuholfand denselben tropischen Inselilor - Charakter tragen und wenn
nicht in denselben Arten , doch in denselben Sippen und Familien auf-
treten , so müssen diese Inseln fiberall auch ihre Berge, Thäler, Flosse,
See'u, tenchte und trockne, warme nnd kühle Stellen gehabt haben, wel^
ehe die Vegetations-Grenzen der einzelnen Pflanzen-Formen bedingten ; einn
Vegetation erhob sich über der andern schon wieder verwesenden; in
feurhten Gegendrn bildeten mcb Torf artige Lager, wozu die Stigmaria
vermöge ihrer eigenUiurolichen Organisation besonders geeignet scheint,
nnd so musste sich in den Thälern und in der Ebene, am Fuss der Ge-
birge , wie auf den Höhen, auf Plateau's und in Mulden ungeheure Mas-
sen vegetabilischen Stoffes als Msterial künftiger Kohlen - Bildung bald
mehr und bald weniger anhäofen [warum aber mehr als auf unsern jetzi-
gen tropiitchen Tnseln ?]. Jene gesammte Vegetation wurde in den Schieb«
ten, welche die grosse St einkohlen -Formation bilden, begraben und über-
srhlammt von Gewässern, die in Folge von r^liveau - Ändemngen berein-
brarhen, und nun ,,bei fehlendem Gerolle und Detritus^^ in znssmmen-
hüiigende Kohlen - Lager verwandelt oder vermischt mit Sand und Tbon
in allmählich sicli verhärtenden Schieferthon und Sandstein eingeschlossen
ei ballen. Denn zum ersten Male hatte eben der Vf. durch seine über grosse-
Koblen«T.>ager (.in Sehh^ien etc.] ausgedehnten Untersuchungen mit Ent-
schiedenheit nachgewiesen, dass die Steinkohlen selbst ähnliche Pflanzen
aitbalten, wie mehr vereinzelt die Schicfertbone und Sandsteine in ihrem
Hangenden uud Liegenden- Bei der Überschwemmung, welche die ge-
•nmmte Vegetation betraf, wurden alle die Bäume, welche innerlich nicht
TS9
ftHft koBttiitmcb«!! v«tt di«heea 6«läsif n^pe^iKM» H«te>Riagti| btttnodcB
(Kalaniten, Lykopodiazeen , SigiUaricD , Stigmarien), umgeworfen, pdt
jkoanafama weniger Stämme, welche bei 20®^ 2^^ mittler Tenperatar ratcb
i« eine Art Zersetzung übergingen, die zwar lange genug dauerte, m
^en ginzlichcn ZuHammenfcang der inneren Zellen und Geflaae zu lösen,
aber weder die Rinde ergriff, noch überhaupt mit VenBodening und ganz-
Heher Zersetzung endete, aondern zuletzt durch finlziebung dea £ie-
Husaea der Atmosphäre gehemmt wurde. Nur die ai|6 dichterem Holte
beatebenden Koniferen (Araukarien) hatten der Zersetzung mehr Wi4e^
fftand geleialei, so jlass sie sich mit den andern nidit zu einer gleich*
fBrmigea Maase vereinige» konnten, aondern nur in zahlloaen Sluckchca
geldal ■mbersehwammen «nd sich zwischen die übrige Maase einlagerteoi
um so die mineraloge Hob ^ Kohl« oder Faser • Kohle der Mineralof^rs
KU bilden. Jene Verwesung monokotyl edoniseher Pflanzen («ach die drr
Araukarien ?] konnte bis zu dem angegebenen Grade bei 26®-- 30® Tempe-
ratur in einem Sommer vollendet seyn; die ungleiche Dauer dieset Ver-
weiungs - Prozesses aber, die ungleiche Höhe der Masse -Bedecknof
«nd mithin des Luft^Zutrtttes, des Wellenschlages u. dgl. m. bedingten die
ungleichen Grade der VernMderung. Die auf Meilen hin äussert gleich-
massige Lagerung und Mächtigkeit der einzelneu, gleichwohl meisteos
nieht eben mächtigen Kehlen*Flötce und Trümmohen deutet auf eiaen iosserit
rahigen und allmählichen Ablagernng-Prozess. Da nun durch die Aaaebtte
bitter unruhigen Ziieammen schwemmung von Vegetabilien aus eioeu
weiteren Umkreise ausgeschlossen wird , nach £i.ib de Braomont's nad
des Vrs. Berechnungen aber so viele Pflanzen nicht an Ort uad Stelle
wachsen konnten, als die Bildung vieler einzelnen Flötze erheischte, so
wird man genSthigt, wenigstens sehr viele der mächtigeren Kohlen-Lagrr
als die „Torflager der Vorwelt'^ anzusehen, die sich eben so im Lsafe
einer Inngen Vegetation« - Zeit bildeten, wie die bis 40'— 50' mächtigea
Torf • Lager nnseier Zeit. Hiebei scheint denn die immer mit Kalamitei
vergesellschaftete, überall sehr häufige Stigmarta vorzüglich gewirkt «a
haben, eine feuchte Orte liebende Pflanze mit 80'— 46' langen von eioer
knolligen Zentral-Massc aasgehenden dichototoroen Ästen, sperrigen Blatten
und entschieden weicher Kraut-artiger Beschaffenheit (der Vf. kennt wohl
die Beobachtung nicht an, wornach jeneCentral*Masse der Wurzelstock vpid
diese Äste die Wurzeln, die Bl&tter die Worzelfasem sind?; vgl. S.3M,
376 und 377]. In der unveränderten Pflanzen-Faser findet ein uberwiegeo-
des Verhallniss des Sauer- uud Wasser- Stoffs zum Kohlenstoff Statt; in
der Braun- und Stein-Kohle verhält es sich umgekehrt. Wenn Luft fur
verwesenden Pflanzenfaser zutreten kann, nimmt der Kohlenstoff beatSsdiK;
zu, während Sauer- und Wasser-Stoff in verschiedenen Verbindungen eot-
weiclien ; Bedeckung der verwesenden Faser hemmt diese Art von Eni-
weichung mehr oder weniger, daher man denn auch noch Jetzt kohlen-
saures Gsff vorzugsweise aus Braunkohlen - Gruben , Kohleewatserstof-
Verbindungen ans Steinkohlen entweichen sieht, wodurch, wenn (W
Kohlen alles Wasserstoffs beraubt worden, dieselben in Anthrazit fibergeben
^lirüi«* piete Auwcbfidiugen sind iiadi ätn Uglkhen KrCilMiinfeo m4
G^rrsKTa Ver«achea Dar «uf nassem Wege erfelgt; wihrettd die «4
gebildeten Steinkohlen d«, wo «ie mit feurigen Aatbrnch • Mamcb ii|
Berührung kamen, in Koarka verwandelt worden $ind. 6) Die Ein*
Wirkung des Druckes der spater über die Pflanzen-Lager anfgeschichteten
oder ergossenen Gebirge trog «nr Vollendnng der Umwandlung in KoUe
bei, 7) Die Ablagerung8*Weise überhaupt und das Auftreten inersebied«nev
Fflanseo-Arten in verschiedenen Schichten eines m&cbtigea Kohleu-Lagers)
die ungleiche CntfaKung der Pflaiisen - Reste in den einselnen Schichte«
denten eine Ablagerung dieser Schiebten eines Lagers »1 verschiedenen
Zeiten an.
Die Abhandlung bat den Preis der BoilhüUsehef^ Geaellscbafti deren
Preis-Aufgaben wir jabrlieh in diesen Blattern bekannt machen ^ nebs|
einer ausserordentlichen Vergütung von 150 Gulden davon getragen, £si
Ist nicht SU verkenneil» wie anregend diese Gesellschaft durch die sweck*
mäsige Auswahl sahlreicher Preisfragen wirkt, die sie jahrlich aufstellt,
nnd deren Lösnngeu sie auf ihre Kosten drucken und glansend ausstatten
läset, wie denn auch die gegenwärtige Abhandlung mit 23 lithographirten
Tafeln von doppelter und dreifacher Grösse des Textes begleitet ist« 4%
wir glanben, das« in 'dieser Beziehung xn viel geschehe und dass die
Deutlichkeit und Bequemlichkeit dabei ledigUch gewonnen hätte, wenn alle
Tafeln (mit elwa 1—2 Ausnahmen) durch Reduktion des Maasstabes und
durch Wf glaasnng aasserweaentlicber Tiicile in das Quart-Format des Textes
gebracht und die gansc Zahl durch Vereinigung des Materials verschiedener
ziemlich leeren Taieln auf je eine vermindert worden wäre.
Apotheker BuiiBaT aus CktfrUUen^num berichtete an die Bretitmer
GesellsebafI über den Meteorsteinfall %Q Brtmnau in Bdkmmt wos«
er ein ihm von der Behörde au BrttUKum au wissenschaftlichen Unterv
sochungen nberlassenes Stuck des einen Meteorsteins und die von Herrn
V. HsvoBfi aufgenommenen. Situation« - Zeichnungen und Abbildungen der
gefundenen Meteor^Massen gefflgt haUe (Schles. Arbeit. 1^49^ 38 ff.)
Am 14. Juli Morgens um 3^4 VIhr, als der östliolie Horizont in
schöner reiner Morgenröthe erglühte und unbewölkt war, den westlichen
dagegen tief unten eine dunkle Wolken - Wand verhüllte, wurden die Be-
wohner der Stadt und Umgegend ven UratuMW dnrch zwei aufeinander-
folgende heftige Explosionen von Kanonenschnss - Starke, und zwar in dem
Zeiträume, der zum Abfeuern einer Doppelflinte nöthig ist, aus dem Schfcils
geweckt. Es war durch das ganze Brümiumer Läodchen , von BmUmr^
bis WmMehsikMTf und AUmUorf in der Grafschaft Olsto, also läng« de«
Quadersandstein -Zuges, der in der HeuMcKeuer endigt, ein heftige« mubr^
Minuten andauernde« Sanaen und Brausen hörbtir. Die Menschen eilten
an die Fenster und ins Freie, so auch Oberförster Pollack in Arntuniii^
dem B. die folgenden Nachrichten verdankt. „Es bildete sich bei sonst
«iemlach Wolken* freiem Hinunel, an ^^m -noch einige Sterbe gläosten» über
TM
ätm tM Brmmau ans BordwestKeh ^legtntn Dorf» B^mfhu^fmBdmrf
«ilie kleine scbwarce Wolke, die «ich wihrend ihre« Himindbertreibens
M eiofm horisonUlen, anaeheineiid Klafter-taan^cn Sfreifeii formte. Dieae
Wolke sah man mit einem Male in fenrijcea Erfrlnben venetst, nadi «HrH
Richtungen Blitze socken und g^leichseitig: zwei Peueratreifcn , sehcsRbftr
ans ihr naeh der Erde niederfahren. Gleich dorsof erblickte man an dem
Punkte der fenerigen Wolke eine aschgraue Wolke von Rosetten - arligen
Umrrss llngere Zeit stehen, die sich nach NO. und SW. tfieilend, in Streife«
auslief und endlieh verschwand , wobei es dentlieh wahrsunefamev war,
in welcher grossen Bewegung sich die Luft in Jenen Punkten befand.
Hierauf verbreitete sich alsbald die Nachricht, dass bei Nmmpimmm^detrf
der Blits in die BSschong eines Aeker*Raines, 100 Sehritte vom Dorfe ent-
fernt, eingeschlagen habe, und diese Nachricht fand man insofern beatitig<,
als auf diesem iseo Schritte NO. von Brmmtm entfermen Punkte ein 3'
tiefes Loch in der Erde vorgetVinden wurde, worin sieh eino glilieade
Masse befand, die nm 10 Uhr des Vormittags, also • Standes
nach ihremPall, noch so beiss war, dass keine mensehlicbe
Hand sie anzufassen vermochte, ohne sieh su verbrenn en**.
Ein Mann, Josbph Terpsn ans Ifan/r ftüennf da r^ , hatte sie ntoderf allen
sehen , der auch unverzuglieh von der Oberamts - Bebirde an Brmwmmm
protokollarisch vernommen wurde, die sieb wie Herr PoubAon um 4i«
nffhere Konstattruiig dieses Falls grosse Verdienste erwarb.
- Diene Meteor-Masse, deren Gewicht 41 Pfiind 6 l^th SUerr^ Gewidit
betrigt, wurde an das k. k. Oberamt in Brämm&u su Hlnden des Herrn
Oberamtmanns Slawskowokv abgeliefert, von dem sie an das k. k.
Museum in H^ien befördcrT werden wird. Die iussere Form derselben
beschreibt ein unregelmlssiges verschobenes Viereck, dessen Fliehen über
vnd über mit Konkavitäten bedeckt sind, deren EinAissnngen siemlieb
deottidi sechseckige , mehr oder weniger in's L&ngliche gesogene Zeilen
bilden. Die ganse Mas«e ist Ivsserlich eisen grau angelaufen und nur in
den tieferen Punkten einiger dieser Zellen mit einem gelbbraunen Überzng,
auf welchem kleine Gh'mmer* artige metallisch-gllnsende BUttcben sitnen,
bedeckt. Auf dem Bruche seigt sich deutlieh ein krystalUnisch - blättriges
GetÜge von einem Metall- Glänze, der zwischen Blei und Zink mittentnne
an stellen i<^t. Die Masse ergidht im Schmiedefeoer xebr rasch und UUwA
Mdi nnterm Hammer leicht strecken , auch mit der Stabifeilo bearbeiten,
wobei sie sich rasch und stark erhitst.
Nfichst dem Vorfall in Hnuptmann^dorf verbreitete sieli die Nachricht
der BlitB habe auch zu gleicher Zeit in das V4 Stande von der Sindt
gelegene Dominialitans, in dem sogenannten BiefeUMm^^ welebes
ein Mann Namens Pohl bewohnt , ohne su zdnden , eingesoblagen. In
Folge dessen verfdgte sich Poulack auch dorthin, und fand in dem Schindel«
Dache des Hauses ein Kopf- grosses Loch, aoaserdem eine E^atto, einen
Sparren, den Lehmstrich nebst dem darin li<*geaden Holse diagonal dvrch-
geschlagen , und unten in der sMdstlichen Bindewand der Scbtofkammer
V0I9 drei Kindern eine gowalttge Zertrtomerong, welebe Anfbnga den
TSt
errichmiifm Kindärii de» Ansgaag verap«rft Mie. Uaitr dmeo Triowitra
wnrile d^r Mefoeratein mit Tielein Flcisse geaacht, jedoeb «nl am li* 4%
M. von Pouji€it ge^d«D mid eb^DCallft «o oben gwiaonte Baborde abga*.
liefert. Er wiegt 30 Pfd. 16 Loth und ist blos in der fiutafrn Form» di«
mit einer kolossalen Austcrschaale etoe Äbnlicbkeit bat , von dem io
UmupimtinnMäorf niedergefallenen Stuck verschieden. Die Oeckigen Kon-
kavitäten sind bei diesem StAck weit deutlirher, tiei^r, und mit mebr
rötbiiebbraunem Oxyd belegt Das beim Durcbschhigro des Eatiieii«
eiageeehmolsene unverbrannte Strob gibt demaelben in der Ferne geaabt n
einen Goldglans**.
Diesar Mcteorsteinfnll gewährt dadurch noch ein gana beaopderca
Interesse, weil er, wenn wir nicht irren, näcbst dem su Affrwm im Jabra
1761 beobachteten za den wemgett völlig beglanbigten geboi^
Nach Herrn Joul's unter Bbirbat's Anleitung avagefofartor Unteraoebung
haben sieb als fiestandtbeile des Meteorateiaes ergeben : Nickelbaltigaa
Eiaen nebst kleinen Spuren von Mangan, Zanny Aisgneaia, Alkali, Cbloc
und Schwefel.
Im AHgmeinen konnten die Hm» Prof. Doflos und Fiscnna diese ResuU
lata nur bestätigen [vgl, S. 577]. Dos spes. Gewiebt beträgt 7,782. Eiseii
ist der vorherrschende Baalaadtheil und kann annäherungsweise wohl auf 07
Prosent, das Niekel auf höchstens 3 Proaent gescbätct werden. Die
übrigen Stoffe, ^on denen die genannten Herren aus den oben erwähnten
nur Chlor und Magnesia unsweifelliaft nachzu weisen vermochten,
atnd nur in äusserlit kleineu Quantitäten vorhanden. Ausserdem haben
aie sich noch von der Gegenwart von Kalk überzeugt
Er gebort alao zu den gediegenen Meteorsteinen, während die am
SS. Mars 16«! SU Mferskotm bei GHmUr§ bersbc;efallenen Steina. von
welchen die Br€§Um$r Sammlung ein vollständiges Exemplar durch die
Gate des Apotbefcera Wbimapin a« OrAfUerg besitzt, wegen ihren über-
wiegenden Gebaltes an Erden zu den gediegenen erdigen zu. reebnen
sind , worAber die Verhandlungen vom Jahre i84$ , Seite äS — 58 daa
Nähere enthalten.
V. Catala: über das Alter des grinen Sandes bei M^kam
(BuU. Mo9e. XX y ii, 377-284>. An einer Stelle ergibt sich deutlich
diese Schichten-Folge:
grüner Sand oder Sandstein, in Mieren mit Ammautites Talitzi-
anus RooiL. (A. dentatna Sow. ßde Qi'skst.), A. Beudanti
und mehren Bivalven«
Schwarzer Thon.
Weisser Sand oder Sandstein.
Schwarzer Tbon u. a. w.
RoinixiBH hatte den grünen Sand Inr gleicbalt oder älter gebaHen ala
die alten Jvra • Schiebten nm JfoaiM«; FnnAAa vnd AmmsAai bringen ib«
7S1
s«r Krtide , «nd ik fostüeä Rette besfStiyso »iibb deren sfiliMvr Be*
•Ummaof^ diese Aneicht; ein weiseer Sand wie der deranter lie^nde mit
seiaeD schwerscB Tben.S«reifeii ut bis jetzt svr in dem WealdeD-Gebild«
«m Mo9kmi yorgelcoaiinfii»
E. PHinups ; Geologie des Brmbergei b e i Bi&iker^ i n Mmi^Mi
(Annai. des Min. d, VIU, 339 etc.). Da« Dorf Blmkery, nacb weldbem
dieae ersreiche Gcg^end benannt worden , liegt an|[peähr 13 Rilontteter
westwirta von ViUäch, Es grenzt nacb O. an ein bei 8 Kit. langet Thai, an
dessen westliebem Ende der Markifleeken Kremik befindlieh. Geg^en N-
erhebt sich der Br»ker§^ \m S. streicht eine andere Gebirge -Kette, 4er
Bükrsü^ . Ber^ oder die Filfedber Atpm , aus Dolomit bestehend. Ein
sweitrs Thal st5sst mit dem erwähnten unter rechtem Winkel zasamaetf.
Beide Thiler sind es, deren geologische Gesammt - Verhiltniase gesdiil«
dert werden. Die ganze Kette des ßrM$€kir$s» bildet eine nicht unter«
brochene Kalk-Masse; sie macht die nördliche Grenze Jener Thiler. Der
Grand des ersten derselben ist mit Allnirionen bedeckt, die meist neuer n
Ursprinigs scheinen ; Indessen sieht man sfidlich vom Dorfe BiMerf einige
Streifen alter Anschwemmungen , welche bis cum Fnsse der Ktfleeler'
Alffen reichen. Der Boden des Qner-Thales hat ebenfolls neue Allnirionen
aufzuweisen ; im O. und N. treten zwei kleine Ketten auf, in denen vor*
Zugs weise Grauwacke-Schiefer herrscht, hin und wieder zeigen sich anch
sehr betrichtliche Massen von Dioriten und dioritischen Konglonveraten,
welche mitunter gleicfa Ellandeji inmitten der Allnvionen emporsteigen.
Endlich erscheinen an verschiedenen Stellen rundliche Berge ans rotbem
Sandstein ; diese Pelsart ruht stets auf dem Graowecko - Schiefer. Die
gegenseitigen Lagerongs - Yerhfiltiiisse der erwähnten Gesteine betrelFeml
so ergibt ein Durchschnitt in der Richtung des Erbstollens, indem die
weitere Erntreckung der Felsarten gegen SW. vorausgesetzt wird, nach-
stehende Folge in aufsteigender Ordnung: primitive Schiefer; Gras-
wacke-Schiefer ; schieferiger Diorit ; Grauwackc Iheils schieftrig und tlieils
mehr Konglomerat -artig; Diorit; Grauwncke* Schiefer ; rother Sandstein ;
bituminöser thoniger Schiefer; bituminöser Kalk; bituminöser thoniger
Schiefer weit mächtiger als der vorhergehende Bleierze -führende Kalk.
— Ein Durchschnitt des Querthaies in der Richtung aus O. nach W.
gibt; Dolomit; rolher Sandstein mit Allnvionen bedeckt'; Kalk mit Allnvionea ;
Diorit; Kalk mit Erzen; Diorit — , und ein Profil des Langenthales dureh
Kreuik gelegt : Dolomit ; Kalk mit Pentakriniten ; thonig bituminöser
Schiefer; bituminöser Kalk; thonig bituminöser Schiefer; Bleierse führen-
der Kalk. Bei einem andern, durch NSiseh gelegten Quer - Durchschnitt
erhAltman: Dolomit: thonig bituminöser Sdiiefer; bituminöser Kalk; thonig^
bituminöser Schiefer; Bleierze fahrender Kalk. Endlich gibt ein drittes
Qner-Profil durch Bimkerg gelegt die ntaliehen Resultate, wie Jenes dureh
-MltM. Die drei letzten Durehscbnilte beweisen, dass mit Ausnahme des
Ptontakrinitenr eathaltenden Kalkes nan hn Brmket$e dieselben Felgeti
933
¥0» Geiifein.L»|»eii tritt^ in der ictnceii Eratreckiini^ des TImIm iwitche«
Bleiker^ and Krevik. Oarans ddrfte su entnehmen seyn , diwt «lle jen«
Feliunrten, oder weni^ütene die den BnUerp ■uMmtnenaetsendett FeUaiteiii
von ihrer wagr^rechten Lng^rang ausgehend »nr eine aiannitlidiCtt
geaMinsame Erhebung^ erfahren haben, iroda reh indeaacn keiaeawe|;i> der
aehr wahracheinlicbe Gednnfce auageachloasen w ird, daas sie m geoiogiaeher
Beziehnngp veraeluedenen Gruppen ang^ehören» Der Gedanke einer einsigen
und gleiehseitifi^n Erhebung aller jener Lagen erlangt durch die Tbal^
saehe B^stttigung , dass man nicht die mindeste wahre Schiehleii»
Stdrong siebt, so wi« durch die EigenthtaUchkeit, dass die nnteren Blnka^
d. h. die des Bleier«e fahrenden Kalkes, und die demselben eafg#>
lagerten bitnmlndsen ScMtfer das nimKche Streieben haben, Stunde 7Vt*
Nun ist dieses Streichen sa' demlieh dasselbe, wie jenes der östliehen
Alpenkette, deren Emportreten spAter stattgefunden, als die Ablagerang
simmflicher erwShnter Gesteine. — «^ Die Miehtigkeit der yerschi^denett
Formationen zeigt sich wechselnd. I>ie Schiefer erlangen eine Stirke
von nahezu 100 Metern ; der bituminöse Kalk ist mitunter doppelt so mächtig ;
der Pentakriniten-Kalk höchstens 50 Meter. Erze föhrender Kalk und
Dolomit setzen ganze Berge zusammen. Die Schichten - Neigung wird
sehr ungleich gefunden : sie nimmt von Kreuth und Bieiker$ schnell ab,
denn es beträgt dieselbe beim ersten der genannten Dörfer ungefähr 62^,
beim zweiten nicht über 30^; das FaUen ist stets gegen S. — In den
thonig-bituminöseo Sciiiefem kommt weisser Gyps vor, rother Gyps nur
in den Schiefern, und Anhydrit ausschliesslich im Erze führenden Kalk.
Die Anhäufungen von Bleierzen erstrecken sich nicht über das Gebiet des
Kalkes ; sie werden dnrch die Schiefer scharf begrenzt. Zuweilen ist der
Raum, den sie erfüllen, sehr beträchtlich. Meist stellen sich dieselben in
überaus regellosen pluttronden Massen dar, sehr in die Länge gezogen ip
der Richtung der grössern Aze. Nor selten sind Sahlbänder vorhanden.
Betrachtet man tlbrigens den Berg als durch die ihn der ganzen Breite
nach durchsetzende „edle Erzkluft^' in zwei. Hälften geschieden, so
findet sich das Erz in der westlichen, Kreuik zugekehrten Seite, in
Stöcken, in der andern dagegen, wo BMher$ liegt, mehr gangartig. In
der oberen Region der Stöcke zunächst JEreulA wird Galmei getroffen.
Mit dem Bleiglanz erscheinen: Kohlen-, Schwefel- und Molybdän-saures
Blei, Eisenkies, Baryt-, Kalk- und Fluss- Späth. Der Vf. geht nun in mehr
oder weniger ausführliche Beschreibungen der genannten Felsarten und
eisenreichen Mineralien ein, in denen wir ihm nicht folgen können. Ton
fossilen Resten werden erwähnt in der meist schteferigen Grauwacke:
Orthocera, Clymenia, Goniatites, Torritella, Productns
hemisphaericus, latissimus , Martini (?) und vestitns (oder
Spirifer vestitns), Strophomena rngosa, Orthis, Leptaena,
Lucina colnmbella, Encrinites, Cyatho p byll um, Sigillaria
vn du lata. Der rothe Sandstein ist frei von PetreAikteo. Die Aonig
bituminösen Schiefer enthalten deren sehr wenige; ein. Iiu%efiradenar
Anmienit ähnelt denen des Uns. Aach der Bleierne ^ffifarende Kalk
9M
%e%t tleliüberttfas äria an fo^tüin fiberUeiMeln, nnd in 4le«eM Uoistande
liegt <die SeHwieri^eit einer sicheru geologitcheu KlänKilikation «leg Oe-
eleines. Man trilll indeeeen Turritell«, Terebratula vulgaris,
Cardtum, Iseca'rdivro «od Eocrioitea. Das g^anae Gebiet Imt
Mrigena groaae Sldrongeii erlitten and wird von zum Theil angehearcii
Kitiften dnrchaogen; und daduneii konnte die Lfianng Jener Ali%ohe keioei-
urega eilekfalert werden. Waa den Bleierne fiahrendeii Kalk betrifft, ff
•benracht im Lande aelbat meiat die Anaicbi, daaa denclbe der liat»
Formutien beisnsihlen aey; aHein ein an DorRsnoT geaendetna Randitick
dar Felaart enthalt Hipporiteti, änd ao wfirde mn anf dan Kreide-Gebilde
hingewieaen. Die thonig - bituminßsen Schier nnd der bitominöee Kaft
ddrften obae Zweifel anm Uaa gehören und dct Kalk mit Peatakrioitrtl
an'a Jura-Syatem. Vom »,rotben Sandatein^ wird aDgewommen, dast er
Bunter Sandstein aey, und die Grauwacke der oberen devoniachen Abtbd-
langr bdgesftbh. — IXe Ablagemng der Bleiera*St#eke adbeinl ap&ter, naeb
Art der Ginge im Kalk erfnigt «n ae/n.
A. PfiRftRY: fiber die Erdbeben Im Donäu-Becketi {MSm44re mr
iBi iremhtementi de terrs d&ns ie kas9in du Danule, Ltf&H 1847)» Als
Resultat ergibt dich, dass voni V. bis aum XIX. Jahrhundert 318 Bodea-
Erschfitterungeu stattgefunden und zwar: 19 vom V. bis au Cn<lo
des XV. Jahrhunderts: 35 wfihrend des XV(. Jahrhunderts; 8B wahrend
des XVIII. Jahrhunderts ; 14S während des XIX. Jahrhunderts (bis zum
4. November 1844). Es ereigneten sich von diesen iCataatrophen : 60 im
Frühling, 67 im Sommer, 67 im Herbst und 76 im Winter. (Ein Nach-
trag enthält noch manche Thatsachen , über welche PfinnBr erst Kunde
erhalten , nachdem er seine Arbeit bereits als geschlossen erachtet ; dabia
gehSren namentlich auch mehre Erdbeben in den Jahren 1845 und 1846.) Hit
den Boden-Erschdtterungen verglichen, die während des Verlaufes {ener Jabr-
^hunderte im Rkone^Beeken verspflrt worden und deren Gesammtzahl 191
beträgt , scheint die Menge der im Donau - Becken wahrgenommenen sehr
'beträchtlich; allein die Oberfläche des letzten ist 9 oder lOmal grosser
als jene den ersten. Übrigens läast sich nicht in Abrede stellen, dass
das Donau-Becken in gedachter Besiehung eine Ausnahme macht von deo
Ergebnissen sämmtlicher Erfahrungen, die man in verschiedenen auderii
Gegenden Buropa^s zu sammeln Gelegenheit hatte. Nicht wenige der
Katastrophen im Donau- Becken zeigten sich begleitet von einem pldtzlicheo
Temperatur - Wechsel so wie von schnell einj^etretenen Änderungen in
der hygrometrischen und elektrischen Beschailenheit des Luftkreises etc.
€h. Ltbu.: iber Miocin-Soliieblen in Matyhndt Vif^-
«tei nnd beiden CatoUmu (Qmmri. §»ai. Jourm. 1645, 4I3-4S7).
.Zwiacben der Oebirgsi^kgtlid dwr Yerainten Staaten nnd der Atlanüaefc<>
7»*
lüittr »i eia «beaer Siriobi 14N)-*160 mg Uscbe Mtilai breit mid im Mi^
lel Riebt über 100' boeb, doch, xuwmIch aucb viel bölier, welcber am
Kreide- und Tertiär- Di Ulnngen besteht« Davon nehoien die Miocaa-Gebilde
10 — 70 Meilen Breite ein. Es sind Sond-, Thon- und Mergel«'
Scbicbten; für ihr angedeutete« Alter spricht ihre Lagerung auf Embii-
Bildungen mit charakteristischen Koncbylicn, ihr Gehalt an noch an der
nahen Küste lehendeo Arten , denen einige nördlichere und südlichere bci>
gesellt sind, im Gänsen im Betrage von 0,17 (bei 147 Arten), und end^
lieb ihr Gebalt an solchen KoncbyNen-, Zoopbyten- und Fischsabn^Arteo,
welche auch in Europa in miocanen Schichten vorkommen. .Es aind Diese
dieselben Mioeän- Schichten, welche Conrad und Rogbrs schon seit 10
Jahren als solche bestimmt haben, und wolcbe die grosse Menge vmi
Kiesel-Infusorien (Gallionella, Navicula, Actinocylns) geliefert haben. Die auch
lebend vorkommenden Fossil- Arten sind: ^Purpura lapillus L.,Fosas
einereus Say, Pyrula cari%:a Sat, P. canalicuiata Sat^ Natica
duplicata 8., N. heros S., Calyptrae« costata (Dispotaea ramooa
Conr), Crepidula fornicata Lk., '^Dentalium dentale Coif«.
<D. coslatum Sow.), '^Ditrypa gadus, Solen ensis, Panopaea
Americana (P. Aldrovandi), M. lateralis S. (M. similis), ^Lucios
divaricata Lx., L. anodonta S., L. squamosaS., "^L. contracta
S. C I-k radula), Astarte lunulata Conr., Venus mercenarin
Lr., Nucula liroatula S., N. proxima S., Modiola glandnla
ToTT., Pecten Magellanicus Lr., ?An omia ep bippium L. und
7Arterois acetahulum, unter welchen die mit einem * beseicbne*
ten 4 Arten nebst Fnsus rostratos Dvj. , Tur rite IIa plebeja S
(T. Linoaea Duj.), Pernu maxillata. Astarte nndulata S. <A*
bipartila Sow.) auch in Europa in gleicher Formation vorkomsMU. Dasu
gesellt sich noch eine Anzahl reprSsentirender Arten, welche zum Thdl viel-
leicht nur Varietilen gleicher Arten sind. Unter lO Polyparien — Colnm-
naria OradiataL, Astraea hirto-la mellata Micarr., Heteropora?
tortilis Lksd., Cellepora informata, C. q nadr angularis,
C. similis, C. nmbi licata, Escharina tumidula Lnsd., Lunu-
lites denticnlata Conr«, findet sich nur Car y ophyllia linea t«
CoNR. auch in Enro^ — in den mittel-tertiftren Schichten der TotirsiM,
<- ein; unter lk Echiniden der Amphidetns Virginia uns aucb im
BfUsekm Crag, und die 5 Arten Fiscb-ZAhn« (Caroharias mega-
lodon, C. prodnctus, Lam na xipbodon , L. cusp i data, Oxy-
rhina hastalis Ac.) alle auch in den gleichen Bildungen oder in der
Molasse Europas j — unter den Siugethieren Mastodon angustideus«
Die fossilen Po lyparien stammen nach einer beigefügten Notitz von Loiis«
DALE aus Virfinim in 37^ N. Breite, welche Parallele durchs Mittelmeer
rieht. Sie enthalten keine lebenden Arten ; ihre Geschlechter sind tbeils all-
verbreitete (Escharina, Cellepora , Heteropora) , tbeils vorzugsweise den
.Mittelmeere angehorige (Lunulites), tbeils zugleich Bewohner wimerer
Meere (Ast raea, und besonders Antbophyllum, das im rothen Meere vorkommt)
vnd endlich ausgestorbene (TColnmnaria)} dAvon«iiioArt| wekho die Grdsst«
bimensioiien der Anthoso«a wärmerer Gegr^n^eü begiizf. Bte miHefnieerisdiea
Aiithoxoeii »ind wenige Arten , klein und nichl oder wenig veristelt» nieht
massig, worin aacli die andern fossilen Arten VirgkUens mit ihnen fibpr-
' einkommen. Diese Reste deaten also auf «*in mittelmeerisdies oder selbst
noch etwas wärmeres Ktima. Vergleicht man damit die Polyparien aas
den mlttel'tertiftren Schichten BurojMi9, so ündet man im Crag Knflmmd*
nnr 4 Anthozoen, S Lnnnliten, 1 Orbituliten . in der Taurains 9 Anfhozoeii
nnd 3 Lu nullten , um Dax und Bordeaux nach Michbui« 1 1 Antbozaea
tmd zwei Lunuliten, die ersten mit Formen wärmerer Gegenden (Madrc>
pora , Porites) , um Turin endlich nach demselben 73 Anthozoen, woronter
eine grSssere Anzahl auf wärmere Gegenden deutet [doch sind diese
Türinertiwden Grenz-Sehichtear zwischen den mittel^ nnd ober-fertiären.Bn.]
J. LnvALLOfs : S t e i n s a I z-G e b i 1 d e 9^ Mosel' DepL (Memoire eur ie
gUemeut du eel $emme dans ie departemeni de la Moeette ; Nane^ i84S).
Die Ergebnisse der interessanten Forschungen des Vfs. sind, dass das Sslz
' führende Gebilde von Sulf^irotm im Moiel-Departement nieht, gleich jenem
von Vie und von Dieuue, dem Gebiete bunter Mergel (Keuper-Formation)
angehfirt, sondern, wie Solches im Neekar-Thale der Fall, dem Mnschel-
kalfc-Gebiete. Letztes zerfällt in zwei Gruppen, in eine obere kalkige
nnd in eine untere mergelige. Erste Gruppe zeigt sich wiedemn in
S Abtbeilungen geschieden, nämlich in gelbe oder graue schieferige dolo-
mitische Mergel, und in darunter ihre Stelle einnehmende rotfae oder
grfine thonige Lagen; diese führen Gyps nnd Steinsalz. Beide Gruppen
entsprechen genau den von Albbrti als »,Kalk von Friedriehehaif* und
„Anhydrit" bezeichneten ; „Wellenkalk^^ kommt in LoihHn§en nicht vor.
EnRETVBfiRc: Hber den rotben organischen Passat-Stanb
(Berlin. Monats-Bericht, 1848, 73—75). Schon den Arabern von Edrisi
(1160) an waren die Erscheinungen des rothen Staubregens bekannt;' sie
bezeichneten mit Beziehung darauf [an Afrikae Westküste?] ein „Meer
der Finsternisse, mare teuekroeum" u. s. w. Der Yf. berichtet fiber 260
historisch bekannte Blut- oder rothe Staub -Regen, welche auf der nörd-
lichen Halbinsel ohne nähere Beziehung zu irgend einer Jahreszeit von
der heissen Zone an bis Sehleeien und Oet-Preueaen herauf stattgefunden
haben. Auffallend sey das Fallen des rothen organischen Staubes b^
sonst heiterem Himmel und rsein oftmaliges Zusammentreffen mit Fener-
Mcteoren und Meteorsteinen (der rothe Polar- und Gletscher-Schnee habe
eine andere Quelle). Auch in Kaeehgar und dem Nebel-Gebirge Boior-
Takh in Mittel' Asien kennt man rothe Staub-Wolken, die feine befruch-
tende Kraft haben. Fragt man nach der geographischen Grundlage dieser
rothen Staub-Massen, so kSnue man sich wohl tiuf Beludschisian in Indien
angewiesen glauben, wo nach R. Potongers Reise-Beschreibung unabseh-
bare Wolken des feinsten Ziegef-rothen Staubes von 20' Mächtigkeit fiber
787
«e Mfileii weit den Boden . bedeckeD , aber unfnielitbar seyen a»d bis sn
150' Tiefe binab das Broniieii - Wasser brackisch machen. Dieser Staub
Icottoit aber schwerlich mit dem Passat-Winde in Berähnm^, entk&iC keine
organiachen TheHe und kann keine befruchtende Kraft besitzen. So blieb
nur die Gegend von Cmntan in China und der Ocker - artige Boden Md^
AmerikM'9 übrig, welcher zum Tbcil dieselben Organismen - Arten ein-
schliesst^ wie der Passat*Staub.
Ph. Wirtgbn; ober die Grau wacke .Versteinerungen der
Gegend von CbA/etus; Nachtri^ zu Sindbbrgbr»8 Verzeichniss im Jb.
184r, 463 (Verhandl. des Rhein, naturhist. Vereins, 1847, F, 103—104).
Der Mittfaeilung des Herrn Sakdbergca fugt W. noch Einiges bei, was er
unterstutzt von den Herren Regierungsrath Zbiubr in fMlen» und Dr.
Aarjorj)! in Winningen aufgefunden hat. Es sind folgende Arten: Cya-
thocrinites pinnatus Gf, , Nucula priscaGp.; Terebratnia
prisca Schloth.; Orthis semiradiata Rokm.*, besonders bei Hatten-
port häufig-, — Homalonotus d elphiu ulo ides Gr., nach der Be-
stimmung von GoLDFuss; es hat sich aber nur ein Kopfstück mit einem
Auge und zwar an der ßrodenbaeh gefunden; — eine fein gerippte Pte-
rinaea; endlich Asterias nov, spee. bei Winningen , über welche
GoLDFcss einen grösseren Bericht erstatten wird. — Bemerkenswerth ist
es, dass die bis jetzt untersuchten einzelnen Punkte sich durch das mehr
oder mindere Vorherrschen einzelner Spezies auszeichnen. Im Oüleer Thai
ist Ctenocrinus typus besonders häufig. Im Kuhkach-Thaie zii
H^tfinm^en enthält eine bedeutende Schicht nur Nucula-Arten und Belle-
rophon biaulcatus. Im Conde-ThaU findet sich neben einem in
Menge vorhandenen vielfach dichotomcn fein ästigen Pflanzen-Roste noch
Spirifer macropterns nebst PI cu rodlet y um p robiematicum
in grösserer Menge. Am Eingange in das Bhrenkurffer Tkal an der
Brodenkach ist neben einer grossen Masse eines noch unbestimmten
Fucoides die sonst gerade auch nicht seltene Orthis dilatata Roem.'
in Millionen vorhanden, sowie Spirifer macropterns häufig. Bei
Ha t«en;9orl findet sich die Orthis semiradiata in grosserer Menge. —
Von fossilen Pflanzen - Resten in der Granwacke haben sich bis jetzt in
der bezeichneten Gegend, so wie durch Hrn. Gkrbarps im BroM'Thal0
6 schwer zu erkennende Spezies aufgefunden, welche Göpfert'n in BreeUm
zur Untersuchung vorliegen.
L. Hoakbr: über organische Grenz-Zeichen der geologi'*
sehen Zeit-Abschnitte (Jahrtags-Rede. Oeolog, Quart Jpum. 1847
Uly xxxvi — XU). Mit dem Ausdrucke ,,Recent*' bezeichnet man bald die
geschichtliche Zeit, bald die Periode seit Schöpfung des Menschen^ woffir
aber nach der Natur der Sache entsprechende Grenz - Merkmale in dea
Gestein - Schichten nicht zn erwarten sind \ bald gebt das Wort so weit
Jabriaai 1848. 47
7SS
Mräck, daiis et die Sdiidhtca mit leb«iiden Kondiylieti- md aiu^Mt^rlreiica
Wir^ltbirr* Arten oocb io sieb begreift (D^Awnt). Dieeelbe Unsicherbeit
berrtcbt aber aach bei andern Aaedriiakeiiy womit man FormatioiiM • Ab-
aabniUe ku beaetcbnen beabNicbtig^t, sobald diese Absehmtte gleiehseitii^D
ISascIiiebts-AbfebnitteD um die g^anse Brd - Oberfliche herum eatsprechca
aollen; -^ sie berrscb« am meisten in der Beseicbnwig der Uiiterabtkei-
lungen der selbst erst spiit unterschiedenen Tertür- Gebii^ 9 deren ZaU
Lyell nllmfihlich von 3 auf 6 vermehrt hat, namlteh :
Post-pliocane ... mit 1,00—0,99 Arten j
Neo-pliocäne (pleistoc.) „ 0,90—0,85 „ I (in den benachbarfen
Alt-pliocäne . . . . „ 0,70—0,60 „ ) Meeren) noch leben-
BfiocSne „ 0,30—0,20 „ \ der Konchylien.
EocXne „ 0,02—0,01 „ /
Diese Ausdrdcke nun wendet man in der Weise auch auf die Zeit an,
dass man z. B. unterstellt: „als die pliocünen Gebirge gewisser Gegenden
Buropd^i sieh bildeten, war pliodine Zeit fiber die ganze Erd-Oberflache*'.
Man untersteilt, dass dieselben mancherlei Ursachen, welche das Erloschen
^wisser Spezies und die neue Ansiedelung andrer an einer Stelle ver-
anlassten, nach Art und Grad sich aber die ganze Erde verbreiteten, wenn
auch nicht vollkommen gleichzeitig in der Dauer, doch in gleicher Aufeinander-
Folge und innerhalb gleicher etwas grösserer Zeit-Abschnitte; — dasa, wenn
auch nicht alle Arten dberall lebten und erloschen konnten, die Zer-
stSrong doch überall die einander örtlich reprftsentirenden Arten betroffen
haben, — dass somit eine Gleichförmigkeit im Charakter der Erfolge überall
stattgeAmden habe. Nun aber gibt es gewisse Ursachen, welche das
Aussterben und die Ansiedelung von Mollusken -Arten bedingen nnd doch
ihrer Natur nach sich nicht über die ganze Erd - Oberfläche zugleich er-
strecken , mithin auch keine gleichzeitige Gleichförmigkeit der Charaktere
bewirken können und bei Untersuchungen fiber Synchronismus der Erschei-
nungen und Bildungen leicht irre fuhren worden.
So ist nach E. Fonai» die Verbreitung der See - Konchf Ken von 3
Haupt- und mehren Neben-Ursachen abhängig: vom Klima, von Zusammen-
setzung und von Tiefe des Meeres, von sandiger, kiesiger oder schlam-
miger Beschaffenheit des See -Grundes, von Gezeiten und Strömungen
und van Zufluss des Susswassers. Wenn nun aber, nach der fiberein-
stimmenden Ansicht der Geologen, ausgedehnte Hebungen und Senkungen
des Bodens in verschiedenen Zeiten stattgefunden , so mussten Verände*
TBOgen im Klima und in der Temperatur und Tiefe des Meeres, in
der Natur des See-Grundes, io der Richtung der Ströme und dem Znfloas
der Susswasser und zwar zu verschiedenen Zeiten auf verschiedenen
Tbeilen unserer Erd-Oberflflche davon die Folgen seyn ; die ganze Erd-
oberfläche kann sich nicht fiberall gleichzeitig gehoben oder gesenkt haben ;
die Hebung an einer Stelle bedingt die Senkung einer andern n. s. vr.
Ein Beispiel mag Diess erlAutern. Man denke sich zwei von einander
entlegene Gegenden des Ozeans, aber beide einander gleich in Temperatur,
Hefe mxd AH des See > Grundes, so dass sie auch gheiche oder dodb
re|^r8ii#iitireftde Konehylieii-Arten zn nfilieili vermfigen n&d vWat nolche,
welche afi nnd nächst der Kfiste m taiajisig^r und grösserer Tiefe wohtten^
derert Reste altmafaHch in den Niederschlägen des See-OiNnides begrs%en
ond einer spätem Zeit überliefert würden ; — man denke sich , das« nnft
durch eintretende Erhebung des See*Grnndes seichtes Wasaer entstehe,
die Bewohner dos tiefen Meeres hindurch tu Grnnde gehen, die in mittlen
und oberen Tiefen beziehungsweise überhand nehmen, andere Arten dilrcb
neu entstandene Strömungen herbeigeffllirt werden und das« sich jctat
Niedfrschlage bilden, in welchen die KoncbTiien* Reste auf d,t9 anage«'
storbene Arten hinweisen ; — man denke sich endlich , dass in der Nifaef
der seicht-gewordenen Meeres-Oegend eine so ansgedehnte Hebung des
Lasdea eintrete, dass hohe Gebirge mit ewigem Schnee mud Em ateli
bilden, die Temperatur herabdrncken, die bisherigen Bewohner gemisatg«
ter Meere tu Grunde gehen «wehen und ihre Rcata anfer dem reichlichei^
aum Meere hinabgeschwemmften Sand nnd Schlamm begraben, während
neue Arten kälterer KKmate einwandern, nnd dass hiebei abermals 0,16
aller Arten ansaterben. Wenn nun nach einiger Zeit endlieb diese Nieder*
schlSge ganz über den Meeres - Spiegel emporgehoben wurden nnd ein
Geologe untersucht sie, so wirde er su unterst eine Abtbeihing mit 0,68^
darüber eine mit 0,84 und zn Oberst eine mit lauter noch lebenden Arten
entdecken und folgern, daas hier alt - pliocine , neu-pliocane und post«
plioeäoe Schiebten übereinander liegen, obschon er nicht weissi ob nicht
die hier ausgestorbenen Arten vielleieht in ändern Gegenden des Oseatm
»och leben. Wenn nun in dieser Zwiscbenzeit in der zweiten der oben
angenommenen Gegenden des Ozeans keine andere Veriindenmig eni»
tr&tti als dass sich der Boden mit Konchylien-bergeoden NiederscMSgen
auffüllte und endlich eine Strecke davon in 's Trockene empor gehoben
wurde, deren organische Reste jetzt ein Geologe untersuchte und gans
ubereiustimmeod fände mit den Arten der verschiedenen Tiefen dea
benachbarten Meei'es, so würde er j^se Bildungen für post - pliocSne er^
klaren, obecbon sie gleidi^itig mit den obigen entstanden sind. Es folgt
daraus , dass' man mittelst der Quoten noch lebender Konchylien • Artea|
deren Refite in Gebirgs - Schichten eingeecblossen sind» allerdiuge Zeit*
Wechsel unterscheiden kann, wenn sie von Wechseln topographischer und
physikalischer Lebens - Bedingungen begleitet sind , und nur für ein be-
schränktes #eld der Erd' Oberfläche, nicht aber für deren ganze Ausdeh-
nung gelten sollen; daher Darwin {Oeohg^ of Souih - Amerieay S. 105)
bereits mit Recht davor gewarnt hat, einen Wechsel in den organischen
Formen und in der Zeit für unbedingt aneinander geknüpft zu ererachten.
— Eben so kann ein Klima- Wechsel Organismen -Arten veranlassen, aus
einer Gegend in die andere auszuwandern , welche demnach erst in jener
und nun in dieser ihre Reste den Erd - Schichten überliefern, ohne dass
diese Übereinstimmung in den organischen Resten einer Gleichzeitigkeit der
Bildungen entfernterer Gegenden entspräche.
47»
740
W. B. and R. E. Rogbbs : aber Zersetzung and AaflösaDg
von Mineralien undFel«arten durch reines nnd kohlen-
saures Wasser (SiLLiM. Journ. 1949, h, Vy 401 > Jambs. Journ. 184Sj
XLVy 163—168). Das Folgende ist nur die Skixze einer beabsichtisfen
ausfahrlichen Jirbeit. Man hat bis Jetst, auffallend g^enug, die auflösrade
Kraft des Wassers auf Mineralien fast nicht durch unmittelbare Versucbe
zu.erforscben.geslrebt. Die wenigen Versuche vouStrovs, Forchhaiumbr
und Wjsgmaktn sind fast Alles , was wir darüber haben. Die ?f. haben
daher selbst Versudie über dieses Verhallen angestellt, haupts&chlicii nadb
swoerlei Methoden.
1) Der schnelle Versuch mit den Flecken, wobei 6 — 10 Gran des feia
gepulverten Minerals einige Augenblicke lang auf einem Filter von gereinig-
tem Papier ausgebreitet und befeuchtet, und kts4onn ein einzelner klarer
Tropfen der Flüssigkeit mittelst eines Plalina-Stabchens aufgefangen und
vor, wie der zurückbleibende Flecken nach dem Glühen durch Rea|rentieo
untersucht wird. 2) Bei'm Versuch durch langsame Digestion in gewöhn-
lieher Temperatur werden etwa 40 Gran des fein gepulverten Minerals mit
etwa 10 Kubikzoll Wasser in eine grüne Fhische gebrariit und wahrend
einer festgesetzten Dauer von Zeit zu Zeil umgeschöttelt , nachher die
Flüssigkeit abfiltrirt nnd bis zur Trockenheit in einem Piatina - Gefasse
abgedampft. Nach beiden Methoden werden zwei parallele Versuche ange-
stellt in destillirtem und in Wasser, das bei 60^ mit Kohlensaure ges<igt
wurden ist. Um aber zu erfahren, was das Wasser aus der Flasche selbst
aufgelöst haben könne , werden auch darüber genaue Parallel - Versuche
gemacht.
Folgende Mineralien sind der Untersuchung bereits ausgesetzt worden :
Kali-, Natron- Lithon- nnd Glasiger Feldttpath, Glimmer, Leozit, Analzim,
Mesotyp, Skolezit, Schorl, Grnnstein, Cbaicedon, Obsidian, Lava, Goeiss,
Hornblende- Schiefer, Akerboden, Chlorit, Talk, Serpentin, Steatit, Olivin,
Hypersthen, Hornblende, Actinolith , Tremolif, Augit, Asbest, Kokkolitb,
derber und krystallisirter Epidot, Azinit, Prehnit, brauner Granat, Dolomit,
Feuerstein, grünes Bntetllen-Glas, grünes deutsches Glas, weisses böhmisches
Glas, Wedgew ood- Kitt, Chinesisehss Porzellan, Anthrazit, bituminöse Kohle,
Lignit, Holzkohle, Asche von Kohle und Holz, Hölzer.
1) Beim Flecken-Versuch wurden alle Mineralien und Glaser durch
kohlengesäuertcs Wasser theil weise zersetzt und aufgelösst ; Hie meisten
auch durch reines Wasser. War das Pulver recht fein zerrieben gewesen,
so löst schon der erste Tropfen kohlensauren Wassers, welclier durch
das Filter dringt, etwas von dessen Gehalt an Alkalien und Alkalischen
Erden auf, und es ist somit möglich die Probe binnen 10 Minuten zu
liefern ; giesst man aber das abgeträufelte Wasser wiederholt auf das
Filter zurück, so sättigt es sich in höherem Grade. Reines Wasser wirkt
schwächer und langsamer, doch zuweilen sogar auffallend stark.
H) Die Anwesenheit von Alkali, Kalk- und Talk-Erde in einem einzelnen
Tropfeo Ifisst sich mit Bestimmtbeit erkenoen. .Letzte vorräthen sich dnrdi
741
die milebi^ Beschaffenheit und das Reagiren des Trop^nw im TerUil«
Bisse, als er durch Verdaostung^ an dem PlaHna-StIbchen verkleinert wird,
so wie dureh den Umfong; und die Weisse des siiruckbleibenden Fleckens
nach vollendeter Verdunstung. Die Flüchtigkeit der 3 fixen Alkalien und
ihrer Karbonate ist Jedoch viel grosser, als man sich gewöhnlich einbildet
Will man sie in dieser Hinsicht unter sich so wie mit Kalk- und Talk-Erde
verglfichetty so leistet das K5throhr und Reagentien- Papier bei Unter-'
Buchung des Fleckens vortreffliche Dienste. Der Flecken - Versuch ist
das ftchnellsie und leichteste Mittel die Anwesenheit von Alkalien nnd
aikalisehen Erden in einem Minerale su erkennen und därfle, wohl köofÜg
seine Stelle neben den Ldtfarohr- Versuchen behaupten.
3) Bei der langsamen Methode reichte eine Behandlung mit kohlen-
saurem Wasser wahrend 48 Stunden und mit destillirtem Wasser wahrend
einer Woche oft schon hin, so viel Material su gewinnen, als nöthig war,
um eine quantitative Analyse cn veranstalten. Hornblende, Actindith, Epidot,
Chlorit, Serpentin, Feldiipath, Mesotyp u. s. w. gaben 0,4—0,1 ihrer ange-
wendeten Masse als Auflösung ab, bestehend in Kalk- und Talk -Erde,
Eiseiioxyd , Alaunerde , Kieselerde und Alkali : dieses und die 2 ersten
in Form von Karbonaten , — das Eisen der Hornblende , des ' Epidots
u. s. w. aus dem Zustand ies Karbonats wAbrend der Abdunstung in
Peroxyd (ibergehend , das sich in braunen Flocken mit Kiesel- und Alaun*
Erde nni Boden ansammelte. So lieferten 40 Gran Hornblende wfthrend
48 Stunden bei 60® [F. ?] mit kohlensaurem Wusser digerirt und wieder-
holt geschüttelt 0,08 Kiese^lerde, 0,05 Eisen, 0,13 Kalkerde, 0,o95 Talkerde
und eine Spur von Mangan.
4) Die meisten der oben genannten Mineralien, wenn sie in einem
Achat- Mörser fein serrieben und in einem Platin-Tiegel mit reinem Wasser
befenchtei worden sind, geben mit sorgfältig zubereitetem Reagenz-Papier
eine bestimmte Alkali • Reaetion , besonders deutlich: Serpentin, Chlorit,
Tremolit, Asbest, Glimmer, Hornblende, Feldspath, iind vorzüglich Gas;
doch ist diese Reaktion unmittelbarer und stärker bei Talk- und Kalktalk-
Silikaten als bei Feldspathen u. a. Alkali - Mineralien ! Es ist aber auch
nöthig, sehr reine Tbeilc zum Versuch anszuwfihlen und insbesondere
Wedgewood- und Glas^Mörser nicht zu gebrauchen.
5) Die Leichtigkeit, womit die Talk- und Kalktalk - Silikate von
kohlensaurem und selbst von reinem Wasser angegriffen werden, erkHürt
die rasche Zersetzung von Hornblende-, Epidot-, Chlorit n. a. Gesteinen
ohne Zotritt irgend eines Alkalis, — welche durch meteorisdie EinflCIsse
in der Thot oft schneller von Statten gebt, als bei Feldspath - Gesteinen
selbst. Sie erklärt uns sehr einfach die Leichtigkeit, womit Pflanzen
Jene Erden aus einem Boden zu ziehen im Stande sind, der Kalk- und
Talk-Silikate enthalt
6) Anthrazit -Kohle, bituminöse Kohle und Lignit auf die Flecken-
Probe behandelt, geben ungemein deutliche Beweise von anwesendem
Alkali , wahrend ihre Aschen keine ^geben ; daher die Abwesenheit der
Alkalien in diesen Aschen nur aus der hohen Temperatur erklärt werden
T4«
i, bei wMkw 4leM Aadm «irfi bUdtD, iiioht nbtfr ^tü wiKUicb«
Hbtirel dbr Koble «o jenen Stoffen beweist
7) BiB jetEi scheint die Meinnng; vof §^ewaltet so haben, daas Alkaiie«
«nd deren Karbonate in den Pflansen sich n«r durch Einiacbent der-
selben nachweisen lassen -, die Vf. habe« aber gefunden , das« es leicht
ist, kohlensaotes Kali ans Ahorn-, Eichen- und Wallnass-Hols sn erhalt«^»»
wenn man dieses Hofs mit kohlensaurem Wasser so feinem Pnhf er x«r-
#eibt. Dag^pgen ist die Ph'ichtig^keit von Kali, Natron und ihren Kart»o«
Mfen, hauptsfichlif h Jedoch von Kali and Kalikarbonat bei starker Rotbg^lnb-
Hltse so g^oss, dass man auf dem Wege der EittSscherou|r oft wobi kaan
die Hälfte des wirkliehen Bestandes derselben erbalten ddifte.
A. Buhat: über FeIs*Gebilde und Erz-Lagerstfttten in
TAtArstia und in Deut$€hü$md {CompieH rsndus XX^ 1330 etc.). Was oach
dem Yf. vor Allem Beachtunip verdient, das ist die innige Verbindang
«wischen gewissen £ruptiy - Gebilden und den Sedimentir • Formstioneo ;
saf jedem Schritte offenbart sich der Metamorphismus, welcher beim Ent-
stehen unserer £rd- Feste eine so grosse Rolle spieke. Weit früher als
diese sinnreiche Tbf»orie von vielen Geologen angenommen wurde > be-
saieboeten lialieiUscke Gebirgs - Forscher mit dem Namen Verrucaro die
matamorphischen Felsarte»; sie fühlten nämlich die Schwierigkeit solche
den plutonischen oder den Sedimentär > Gesteinen mit Sicherheit beizn*
sablen, zwischen denen es oft unmöglich ist, eine Grenz-Linic zu ziehen.
Unter sammttichen Feuer - Gebilden durfte der Serpentin vorzüglich -dazu
baigetragen haben, dem Boden im mittlen italien sein gegenwärtiges Relief
an verleihen. -* Die Erz - Lagerstatten in To^eana nehmen einen Streifen
ein zwisclien den Thälern des Atiio und der Alhegna^ welcher sich ans
W. nacii O. erstreckt vom Meeres-Üfcr bis zu den Afetminen* Ziemlich
allgemein bezeichnet man jenen Streifen mit dem Namen Erz-führenden
)£ alk, jedoch keineswegs richtig; denn die vorhandenen Berge bilden meist
vereinzelte Gruppen, wahre £ilande inmitten von den Ebenen der Jf aremmsii ;
Diess ist der Füll bei den Bergen von Vi4ü und bei den Gruppen van
MomU-dUm^ Monte- VasOf Sass^-Forte und Mofiie-Amiuta. Die Halbinsel
des Manu Arymitari», welche im Meere ein prachtvolles Vorgebirge zu-
sammensetzt, 80 wip die Gruppe von Campana und von Sania-^Caiarinm^
obwohl beide auf Elia gelegen sind , gehören gleichfalls nach der Natur
der Gesteine, nach dem Streichen der Schicliten u. s. w, der sogenannten
Kette an. Die Vereinzelung jener kleinen Gruppen ist nicht die einzige Tbat*
saebe, welche dagegen streitet, solche unter dem Namen Kette zusammen-
zufassen; denn genauere Forschungen thun dar, dass jede derselben be-
sondere Charaktere von Gestalt und Bestand besitzt, und dass sie ebeo-
soviele Erhebungs - Centra bilden. Die Formationen, aus welchen die
Gruppen bestehen, sind tbeils nepluuitkche und theils plutonische; erste ge*
boren au den Jurakalk-, Kreide- oder Tertiär-Ablagerungen, letzte sind vor*
?tt3
ut^anilB^ Berfnikh ^er PeUbpatli^Ottleiiie. EKö StrpentM infd
empsr, id$ J«ra«>K«lk a»fl Kreide bereite verbaedea waren wid geng
T#«fl«lMi bedeofcten^ die Tertiär » Gebilde erfällteo Dar liiiiK;feosle Becken
ianerbaJb de« -von deo SevpenHoen geaCdrtea Bodens; erat nach ibrer Ab«
kiiperang traten die feldapatblyett Gesteine empor. Der Unterschied awwchen
den beiden baupisichliehen £rtlptiv- FeJsarten in Toduma wird noci
anfallender, wenn man ihre Besiebdogen aiit den metalliaehen Substanaed
beftracbtet Die Erz-Lageratalteu sieben in merj[ würdigem Verhaltnisse an
den Serpentinen; auf Eiku a. B. erscheinen sie alle in dei* östtiehen
Qnifipe sttsammeiigediiinf (, waJirend die granitiscbe Masse des Ckai|raiid
sieb gaax frei davon xeigt« Diess ffibrt zur Meiaang, dass aaf dem Pest«»
lande, wie aaf der Insel 0/te, der Cinfluss gewisser Gesteine den Ers*
Reicbtbnm beding! e. Alle Erz - Vorkommnisse in Tatkamm und auf Eik€
gebaren in die Klasse der KontUbt-Lagerstfitten ; sie sind regellos in ibreai
Fortsetzen und binNicbtlieh ihres Bestandes; auch Weichen dieselben wesent^
lieb ab von den Gingen in Cornwiiy im Hara und im Ernifttir^e Sodksens,
Die Erze koannen in Menge und von gewisser Manchfaltigkeit auf diesen
Lagerstüten vor ; der grosste Reichthum besteht in Eisen und Kupfer. Dik
Kupfer^mben tinden sich aamal in den Provinzen VoiterrmOy Mmeteitmo
und CWMfP^tets. Schon früher, wahrscheinlich aur Zeit des RImer«
Reiches, mAsseu dieselben grosse Bedeutung gehabt haben; dafür aenge*
gar manche Thatsachen. Die ergiebigste Kupfer-Grabe ist jene von Monis»'
CWCM. Mau baut hier einen mehre Meter machtigen Gang ab , der sich
einer Serpenlio -Masse anscbliesst und dieser in ihren Umrissen folgte
Dieser Gang dorehsetzt ein durch Einfluss des Serpentins umgOwandeltee
Sandalein^artfigea Gebilde, im Lande als Qabbro-rosso bekannt. Die
(vaogart ist grüner Tbon, welcher alle Merkmale zersetzten SerpeUtina
bat «ad in der Teufe auch als fester Serpentin sich zeigt, in soldber
Gangart finden sich, vorzfiglich in der Nahe des Gabbro-rosao, Mieren
von Kupferkies und Bunt*Kupfererz. Lagerstätten von Erzen, wie die be^
sprochene, und ähuliche entstanden durch das nämliche Phänomen, welches
den Sefpentbi an den Tag führte; die Scheidongs - Ebene zwischen nep-
tUHischen und plutonlscben Gesteinen diente den metallischen Emanationen
gleScbaam als Raucbfang. — Ausserdem unterscheidet Burat in TeeArann
drei andere Arten metallischer Lagerstätten (welche übrigens alle mit den
beadwiebenen gewisse Analogie'n haben), nämlich
]> Eruptive Dykes, bestehend aus Hornblende, Braun-Eisenatein und
Lievrit. Diese Dykes, welche den Boden des Campigiiese emporgehoben
haben, sind Erz-führend; sie enthalten Kupfer- und Eisen-Kies, Bleiglaua
und Blende, »ämmtlicb in solcher Weise vertheilt, dass man augenfällig
sieiit, Gangarten und Erze seyen gleichzeitigen Ursprungs. Von den
Serpentin - Ausbrüchen tsoliren sich jene Dykes durch ein besonderes
Streichen.
2) Stßoke und Eroptiv-Dykes beinahe ganz aus Eisen auf allen Oay-
dations-Stofen bestellend; dabin die Elhaer Eibon^Erze.
|> XHiaraige Lagen. Im untern Kreide-Gebilde enthalten, beladen mit
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Erft.Ata^n und .Theileheo. Ihf« Eätwkkeluiff ««imnt steti ubcraia ant
dem 10 «llev Schiebten des Gebietes ausgespreche nen Metanorplusna«.
Was die En-Lagersatten BmU9Mmnd9 betrifft, so betraditet der Ff.
selche in 3 AbschoitteD: Hör«, Erm^CMirfe, 8i9fen und IAmher§.
Auf dem tf«r« werden die GAnge unterschieden : l> in solche, weMie
Eisen-Oxyde und Ei^en-Oxyd-Hydrste fuhren; a> in andere» auf deoeo
Schwefel - Verbittdung^en von Blei, Kupfer und Silber vorkommen med
wo Salber-haltiger Bleiglanz den bezeichnenden Typus ausmaelit Die
Trennung beider Klassen von Metallen ist allerdings keineswegs eine wm-
bedingte ; oft bot Bleiglanz Eisenspath zur Gaugart ; Kupferkies encbeinl
bäufig untermengt mit Eisenkies; indessen zeigen sioh beide Lagcmtitfen
im Allgemeinen sehr verschieden in mineralogischer Beziehung, und nicht
selten wird diese Klassifikation der Harmer Mineralien in zwei Grvppcs
interessant durrh die Gesammtheit von Phinomenen , welche sieh dann
knüpfen. Eisen-Erze gehören den Kootakt-Lsgerstattcn an.
Schwefel-Verbiudongen , in zwei Haupt-Regionen zusammengedrani^,
machen wahre Gänge aus, merkwürdig durch ihre Mächtigkeil, durch ihre
Erstreckung und durch die denselben eigenen allgemeinen Gharaktere^
Eisen-Erze stehen in unverkennbarem Verband mk Hornblende-ffihren*
de» Gesteinen ; interessante Tbatsacben sprechen filr den g^eichseitigea
Ursprung derselben mit den Dioriten; »ie Ihun dar, dass im Barm^eUrfS
wie auf dem Eilande EHa jene Erze eruptiver Eotstehung sind.
Durch Diorite war das Schiefer - Gebiet bereits vor der ßildong
der Schwefel - Erze führenden Gänge emporgehoben worden ; nament*
lieh im Distrikt von Andreaeker§ lässt sich Diess beobachten. Ein
weiterer bemerk enswerther Unterschied besteht darin , dass die umsdilies-
senden Gesteine keinen Einfluss irgend einer Art auf den Reichthnm der
Jfcr«er Gänge gehabt zu haben scheinen. Der Erz-Reiehthum ist hiebst
wechselnd, und nur sehr selten findet auf Gangkreutzen Veredelong Statt
Die vorzüglichsten Erz- Anhäufungen wurden stets an der Stelle beeb-
aehtet, wo Gänge sich zergabeln und verzweigen.
Das Brm-QMrge weicht wesentlich vom lf«r» ab. Hier herrscht
Chietss von manchfaltigen Porphyren durchbrochen. Man findet hauptsieh-
lieh Silber-haltige Bleierze, Schwefel-, Silber- und Zinn-Erze; }ene macben
wahre Gänge aus, unabhängig vom Grebiet, in welchem sie vorhan-
den sind; das Zinnerz hingegen scheint an die Gegenwart des fWdppa-
thigen Gesteines geknüpft, in dem es sich findet. Die Porphyre spielen
in Suchten die Rolle der Diorite auf dem HarM und jene der Serpentine
in Toskana u. s. w.
Dn Verneüil: über die Grenzen der Devon-Formation in
N^ri'Amerika {Butt, ffeol. 1848, I, V, 149-151). Yahdbll und Shvnabd
haben CanlHiutioM io the Oeoloffy yyOf Kentucky** geschrieben, worin sie
DB Tbmvbfil's Ansicht annehmen und bestätigen. Nach unten nämlich war
nach VBANEinL der >,C7f/f limeetone** zu theilen und seine tiefere Abtbei-
luDg mit Pentamerus oblongas, CatenipiH'a escbuToidas «od
m
Citryofriniis orsatut snm sttnrfsckMiy di« obere mit l^erebratnlä
eoDcentrica, T. aspera, Spirif er enltrijugatnS) Lueinai prtra-
via, Cbenfinftlaia vexilin und Pbacops niaeropbtbalmug zmn
DevcrifSyMeiii su bringen. ]>ie Vf; haben nun in der oberen Abtbeilsng,
im Lande ala „aAeM hed^ bekannt, 20 Arten gefunden, welobe in ßHr&f0
im DeTonrSyiiteme vorkommen, fO olmiich im Silur- und Devon*Syatem
cnKleleh (Phacopa maerophthaimna, Terebratula retieularia,
?Spirifer oatiolatus, Fayoattea polymorpbua, F. baaalticua,
F. Gothlandicua, F. apongites, F. fibrosua, Aolopora aer-
pena und A. tobiforraia) und 10, welche aich aol'a Devon-SyatOm
beachrdoken (ßystiphyllum veaicoloaum, Retepora priaca, Spi-
rifer cultrijugatua, Prodoctua aubaculeatna, Ghonetea nana,
Pleororhyncbua alaeforniia, Lucina proavia, Veauaitea con*
oentrieua, Pileopaia tubifer; Loxonoma Hcnabiana). —- Nach
oben an liegen niehtigc Paamniite awiaehe» den achwarsen Geneasee-
Schiefern in dem Koblen-Kalke , welche noch zur Steinkohlen Formatiba
gehören, daher deren Grenze an die Baata Jener Paammite verlegt werden
muaa. Denn dieae Psammite enthalten hie und da Kalk-Gieren, worin
jene Yff. charakteriatische Kohlen- Versteinerungen gefunden haben: Gya-
thaxonia eorou, Orthia crentatria, 0. Michelini, Spirifer
onapidatua, Sp. alriatua, 'Terebratula Roiaayi, Prodaotai.
punctatua, Pr. aemireticulatus, Phillipa ia Ouraliea. — INe
▼ff. geben noch 3 Liaten, wonach 31 Arten der Gegend von LomwUU
mit solchen dea Staatea von Neu-York fibereinatimmen , und 50 Arten da*
aelbat auch aoa Burofw bekannt aind, unter welchen Jedoch PileopiFia
tobifer für Buropa, Spirifer trapeaoidalia und Sp. oatiolatna
wahracheiniich ffir Amerika geatrichrn werden möaaen.
ubChallatb: arteaiache Bobrongen au Venedig (Compt rendtui
184T, XXV, 214). Der Bohrer drang durch 4 Torf-Sehichten von S»»
48, 85 und 136 Meter Tiefe, welche beweisen, dasa der Boden während
allmXblicher Senkung 4mal von nicht hohem Sdaswasaer bedeckt worden
ist. In 5, 40, 53 und 60 M* Tiefe hat man Waaaer angetroffen, wovon daa
letate 3m über daa Niveau der Lagune» atleg und ana den ach wach ge*
neigten Schlamm*Ebenen herznatamroen acheint, welche die Lagunen um*
geben, dd es Stiekatoff-haltfge organiarhe Materie enthielt und Kohlen«
und Schwefel-Wasaeratoff-Gaa aich mit ihm entwickelte. Dieae Znaam-
meoaetzung acheint zu Venedig einige Abneigung erweckt zu haben ; doch
veraicheni Bologneeer Chemiker, daas man in manchen Gegenden ohne
Nachtheil Waaaer trinkt, welchea niaht 8rmer iat an Stickatof-holtigen
Materien.
Glockbr: über Vorkommen dea Bernateina im Grünaande,
und 3 Arten von Honigatein {Wien. Berichte iS4T^ Ul\ SIT).
Bemattiii findet siish in den dem Sandsteine [der Grönaand-Fonnation --
740
iöüt w«hl nicht 4«r icfatea , iM^kra mut 4«r tur tbertn KraMe gt IM«
geH P] «aterge^r^aeteB Stelnkoliie«-L«gertt c« U$Ufi0ff tia4 Laüfw/nlirii
M Trü4a« in Mikrem^ %u Wtiichcm uttd Otei^ M B^mm^Um waA »q ITf-
vInM bei i^iawüm i« JlrtffNi«r«Kr«iie» Dftiier dtr Bcm«leiA*B«un mM
vor dff Tertilr-a^it e&ialirC IwbeB mnin [swaiMsobiM ili>ch ein« aaden
Art 9 wie wnbricbeinlicb auch di« Misofaiung d«r sivei«rl*i BctüsImm ver-
pcbi<^d^n ist]. Unter den VUt§$d9rf9r Bfmsteinen KommI ati^h trichrf-
»•tißch^ vor, welcher in versebifdenfn Ricbtun^n verscbkdetid FWrbei
xeigt, eine bei rellrkiirteni und zwei bei durchfelaaseneni Liebte: eine der
lettlen ist hyazintbrotb.
Die Stfiiikohlea-Lagvr des ip-flnen Sandataina von W^l^kom entballe«
ausser vielfm Rhnmbrn* und Sebwefd-Kita ancb gelben und weiw«!
Honic^ttf in I der sieb von dem gewölinliehen dnrob einen i^rdssem Tbon-
Gehalt y eine fceringera Mengpe van Wasser, HonigaieiB-Stofe and KieaeU
erde untirseheidel, wlbrrnd tr in den atiaaan E^eliacbalien gans über«
einstisArot. Hienacb wfiren xwei Arten Honifatein an unierMAeiden)
der gewöhnliche und der MährUchs.
-' Glogkbr: Verbfiltnisse dea im Karpathen -^Sandstein vor*
fcemaiendeu Obern Jurakalkes(irt«it.Mitlh.ja47,llf,aft6-SHXM«a
indft den Kalk im Sandstein nur vereincelt, atellen weise in AenM^rftUhmü^
g^rwt^ Häkren* f Gnikuens und Teseheiu £r ist in einigen Gegenden sehr reich
an Versteinerungen, wovon Ammonites bi|>lexy TerebratnU lacn«
nosa, T. subatmilia» T. btplicata, T. pero vaIis [acbwerlieb Aebt!])
T. insigniss Aalraaa erialata, Lilhodendron und andere Ke«
ralfen insbesondere beseiehnend aind. Genauere Beobachtungen ergebeOf
dass der Kalk grosse Kugel-ähnliche Massen, Spbäroide und Ellipsoidf,
iomitten von Mergel- oder Mergelschiefer-Schichten der Karpalhensaodstein-
Fermalion biklf t : insbesondere deutlich am JHekmter Merjf0 unweit fV*«sA-
#lffifl bei SHp in Mähren ^ bei FreUtedi im Tlcktmer Kreise. Wo aber
die Mergel-Decke durch Atmosphirilien oder andere KrftAe zerstört ist,
da ragen dio Kalkstein-Felsen oft steil> zerrissen und in Fomi von Darcfc*
brödien aus dem Mergel empor. Aber auch Mergel- und aelbat Sandvtein-
Kugeln sind in dieser Formation nicht ungewtfinlieh ; Glocrbr bat nameat-
lieh eine koloaaale Sandstein-Kugel «wiacfaen Mei^hiebleier*Schlchtcn aof
dem Mähri^h' üngerUcken Grent- Berge über CvaMna entdeckt dcd
V, KuBiNvi mehre in SiekeiMrjfen beobaohtet.
A. Sicmonda: Liaa bei PeHi'0»$ur in IVrenfafM (BmU.fe0L tS48^
*, K, 410-412, pl. 6). S. ist von BrUn^am über Seini-SerÜH otfd 8i-*
Miehei aber den Col iee Eneomke« nach der Ttireni&ise hinabgestiegen.
Sr bestätigt die Genauigkeit der Beacbreibong, weldie Eun nn BBAtmow
(in den Annel. sciene. nmt. tS»9) von dieser letzten Örtlicbkdt gegebea
bat, entdeckte «ber b«tm Hinfibateigea in dem ncbwarzdn acbiefcriv^B 1^'^^
aHüüa wekher von ihm Cmie^ir^ d4 fiUfie nacli dem Namen einer dortif,
gen Örtlicbkeit fpeuaunt wird«, uaterhAU» dem jneUm^rpbiscben Sand:
steiu «od dwat über den Sdiiefern von Petit-Coeur eine Menge Ver;
«teinervttgen, uelche man nachher su Paris bestimmt und auf angeMhloo»
sener Tafel 6 abgebildet bat. Es sind Xiias-VersteinernnKeii, dem nieryeJigen
Lias-Kalk mit Belemniteu entsprechend. Mit diesen Belemnitcn-Schiefern
nun wecbsellag;ern die Schiebten mit Farn«n, welche nach Ad. BnoNGRiAKr
Arten aus der SIeinkohlen - Formation ang;fh5rrn. Die VersteineruDgen
sind: Animo nitcs f imbriatns So. fg. 1.; A. Amaltheus Scrltu. fg. 2;
A. planicostatus So.; A. radians Schlth. fg. 3 ; Fholadomjra
liasina So.; Avicnia inaequival vis So. fg. 4 ; A. eostata So;
Lima derorata MC; Cardinia concinna Ag. fg. 12; Terebra*
(ula inaeqaivalvis So. [?]; T. vartabilis So.; Area #f. fg. 6;
Pecten; zahlreiche Belemniten.
Daubrbk: Sehatsuag einiger Ansflüase natürlicher «ad
künstlicher Wftrma {BuU. ffeol. 184S, A, IV, 1056-10&9). Das Maaa
der Wirine n*ird im Folgenden bestimmt durdi die Dicka der Schnee*
Sehirhta auf O^j welche die. Warme im Laufe des Jalirca aui schmeUen
im Stande wäre 9 falle die Warme überall in der 'Menge erschiene, wif
an den bia Jetat der Beobachtung auganglicben Orten :
J) die durch Bestrahlung von der Sonne niitgetheilte
Wärme schmelzt nach Pouu.i.«t 31>"00OOO009
2) die von der Erd-Kogel au sstrs blende Wärme (für
die Gegend von Paris) nach Elib db Bbaümont « . • OmOOOSOOOO
3) die 45 Therm al-Qu eilen Frankreteks, welche man
genauer kennt, liefern 253534 Litres Wasser in jeder
Minn'e, von um 1^ höherer Temperatur, als der Gegend im
Mittel (= n® C.) eigen iat Om00000324
4) Mineral- Kohle* Frankreiek verbrannte im J. 1844 über
53,387,000 Ccntuer Stein- und 1,480,800 Ctn. Brann-Kohle.
Bngiand, Beigisn und Prsmsse» im Verbältniaa ihrer
Flächen im Gänsen ungefähr eben so viel 0"00 170037
6) das Menschen • Geschlecht (800 Millionen, welche jähr^
lieh 40012200 Tonnen Kobleastnff vercehreo) entwickelt
Wärme für 0,000008304
Aber dieae, wie die von drn Tbiereo entwickelte Wärme wird wohl
führ andere Lebene-Prozesse wieder verzehrt.
V. AceusTUf zeigte mehre Flinten- Läufe vor, welche durch längere 11
Qebreneh aof dem Brudie eine ganz kryetBlliniaebe Bescbafoiheii angenom«
men halten und insbesondere an einer Stelle achün hervorragende Eexaeder«
Flächen unterscheiden Hessen. Ob die Erschölferung, oder die Erwär-
mung beim Schiessen, oder Beides diesen Übergang des Melalles ava
T48
dem defben in den krystaIHniadien 2astand b^iHg^) habe, ist noch ang^
wiss. Dieselbe Beobachtung^ hat man an Dampfirag^-Ach»en , an berg-
inännischen Instrnmenten u. s. w. g^emacht (H^teii. Bericht« IM 9)/JI, 82).
Die Brobachtunfffn scheinen einiges Licht zu geben ober die Enistehan^
krystalliiiischer Gesteine auf kaltem — oder wenigstens trockenem Wege.
J. Tkalbcz hat Drusen natürlichen Schwefels ge^ammeH, die
|ii(h in den Leitungen des Schwefel- Wassers von Wara^din-TÖpUtu io
Kroatien abgesetzt haben. Das Wasser selbst quillt mit beständigem
Blascnwerfen auf, besitzt 46 '/«^ R.9 Geruch und Geschmack von Schweffl-
Wasserstotf und ein »pezitiscbes Gewicht von 1,0015 {Wien. Berichte
i847, lli, 227).
V. RAVLiif : goologische Stelle des S&sawaaser-Kalkes mit
I>hysa zu MonUHieu^ Aude (BmiM. fe'oi. V, 4, 1848, 438—433). Lei-
MEniB ist in seiner Abhandhing über das Nnrnmulitett- Gebirge der Cork»'
rB4 und der Mimitt^e noire {M4m. soe. §M* I, /, 3611 und 37t) unsicher
geblieben, ob gewisse Susswasser^Kalke an der Sidseite der M^niäfte
naire unter den Nuromuliten •Schichten Kege oder mm SiiMiwasser*Kaike
von Con^usM [über ienen Schichten?) gehöre. Bei Mtmioiieu hat Mch mm
der Vf. Aufächlnss über die Stelle jener Schichten geholt, da solche dort
dentlleh ist. Man findet dort gegen Mcniißtrttu
Metm.
a*i.i- I- iL /T J Nummuliten.Kalk 15 ]
eine röthlich gelbe Zone { _. j ^. . d j *. » ■ ^^1
i Tbon und thoniger Sand mit Molasse 30 i o^
eine weisse Zone : Weisser Siisswasser-Kalk 25 l
eine grauliche Zone: Grtina Thone mit einigen Kalk-Schichten 25 J
Talkschicfer und Gneiss . 3&
Im SW. wie im N* Fromkrmeko liegt im untereo Theil der Nommu-
liten-Schichten ein durch eigenthumliche Fossilien charaklerisirter Süss*
wasser-Kalk. Im nördlichen Becken unter den Schichten des Hmuouuui
mit Nummnlites, Alveolina, Östren mnlticostata, Neritina
eonoidca der Susswasser -Kalk mit Physa giganlea von RiUp40r
moni€gne bei AAotoM, dessea Reste Mioiiauo und neniiob i« Boissy be-
acbrieben haben. Im SW. Becken folgt unter den meerischen Scl|iob(es
mit den vorhin genannten Versteinerungen der Snsswasaer-Kalk mit Fhju
von Manlotieu u. a. Punkten in der Nähe, deren Beschreibung RollaIvd
DB RoQDAif versprochen hat, und welche mit der obigen eine grosse An«-
logie besitzen , so dass die Pal&ontologen und mit ihnen der Vf. beide
Sfisswasser-Kalkt fär gleichzeitige Gebilde unter dem eooinen Nommaliteo-
Qebirge der MmUogue'-nairB anaehon, während ein Theil der Goologeo
ffio für UDgleadieii Alters erklirt
U9
C. Peirefakten^Kunde;
GoLDFuat: iiber die Entdeckungen von fossilen Thieren»
w eiche Falcoker und CaOltjst vor zwei Jahren in den tertiären
Schiebten der Si walik-Kette in Indien gemacht haben (Nieder-
rbein. Gcsellschart für Natur- und Heil-Kunde su Bann, 4. Decbr. 1846).
Sie gehören vier Arten von Mastodon und Klephas , mehren Rbinoccras
nnd Hippopotamus , dem Sivatherium, den Gattungen Anoplolherium, Sua,
Dinolberiom, Hirteben, Hindern, Kameelcn, Giraffen und 4 bis 5 Affen
an. Unter ihnen fand aich auch der Panaer einer Landacbildkröte <Co-
loasoebelya Atta«), 12 Fo«a 5 Zoll lang, 8 Fuas breit und 6 Fuss
bocb , mit einem 2 Fuas langen Kopf, so dass die ganze Länge des Thie-
res zu 18 Fuss 7 2oll und seine Höbe zu 7 Fuss berechnet wurde. Jenes
Knochen-Lager erstreckt sich auf eine L&nge von 1700 englischen Meilen
bis Aliin Qoif von Camkay, wo es besoiidera auf der Insel Ptrim reich
an Knochen ist. Die sitrkwOrdigste Erscheinung bei diesem Vorkommen
ist die Gegenwart Von Knochen des noch lebenden ImiUehUi Krobedüs
(Crocodilus longirostris) und einer Land-Sebtldkrdte (Testvdo
tectum), alsa Andeutung des Überganges der tertiären Epoehe in die
Jetzige Schüpfung. Facgohsr und CAUTLsr haben neoerlicbst nähere Kacb*
richten über einige dieser auf der Insel P$rim gefundenen Thiere, al»
Vori&oler eines grossem Werke» hierüber, gegeben. Das Anoplotherinm
erhih den Species-Namen Slvalense. Es bat ^ Grösse vom Aao*
ploiherinm commune, grenat aber im Zahn'-Ban ao nahe an Calieo*
therium Ootdfussi, dass diese Gattnng wabrsebeinlteb eingeben »nd
mit jener zu vereinigen seyn wird. Die Aneplotberien linden sicii hi
Europa nur in der ftltem nnd mittlen Periode der TeHifir^Bildungen ; in
Indien reichen sie bis zur jüngsten. Neuerdings fanden sich auch Kno*
eben einer zweiten Giraffen-Art. Die zuerst aufgefundene erhielt den
Namen Camelopardalis Sivalensis, die zweite ist Camelopar-
dalis affini» genannt. Beide sind von der Grfisse der noch lebends».
Die zu UgouiuH in Fy*ffnlrreteA gefundene Giraffe (Camelopardalis
Biturigum) ist etwas kleiner. Ebenfalls merkwürdig sind die Zfihne
von Dinotherium , welche auf der Insel Periim eben so gross vorkommen,
wie zu ßppeUheim in RheinKessen» Die neue' Species bat den Namen
Dinotherium Indicum erhalten. Eine neue Gattung von Wieder-
käuern vop daher ist Bramatheriam genannt worden; sie ist mit Si«
vatherium durch die Zahn-Form verwandt, aber verschieden in dieser Hin«
sieht durch den Mangel feiner und zahlreicher Email - Platten innerhalb
der Zahn-Fläche, zugleich verschieden von allen übrigen Wiederkäuern
durch die grossere Breite der vordersten Backenzähne im Verhältnlss zu
ihrer Länge und durch die Rauhigkeit ihres Schmelzes. Jene asiaiitehe
Lagerstätte enthält also Thier-Slppen aus allen tertiären Formationen bis
zur jetzigen Schöpfung, da Anoplotberlom in der ältesten, Dinotberinm in
der mittlen und Elepbas in der obcrn in Buropa vorkommt.
7i(ö
GSppbrt: Pflanxen-Ihnli^ibe l&in tch Ibisse in Chalcedon
(Schien. GesMIsch. 1847, Sept. 7 > Flora 1848, 29 SS., Tf. 1). DerTf.
fetclft das Geschirhfticlie zusammen, prüft cf!« von RBNfcENKAMPi'F^ M&ller,
BowERBANK (Spon^icn) u. A. bezeiebneten FStle theiU nach Aatopaie ond
theila nach deren eigenen Beschreibungen mittelst botaniacber und chemi-
scher Kriterien and gelangt zu dem selir verlässig scheinenden Ergebnisse,
dhss wirkliche Pflanzen -Einschlüsse in Chaicedonen dabei überall nicht
vorhanden sind. Nur die von BaEWSTsa angegebenen FSfle, obschoa
Sic ebenfalls eine Kritik kaum auszuhalten scheinen , verlangen wenig'-
stens noch eine unmittelbare Prüfung, ehe man dieselben ganz aicheif
beurthcileu kann.
Cifr. Oftsn.; Fauna derVarweJt, I,ih, Fiffcfae (4»7 S6^ to'f»
i$4a, 99}. Vgl. Jb. 1848, 103. AoASMs h«t dk OtftanymlMht der ihm
MiMiiitan isaaiUii.Fiadie ämi 1700 aageg^oa^ 4bar nur etwa liiOO Artet
lioacbnclben aad tOO MoaieaB Kanen nadi aargafibii. J)tr Vf. hateiaifc
waitere hiami^effigt und diose Arten aadi Job. IBLLBfr'« Syalem geordaet
fiHr besthraibt ■oersft dia. Biliar bekaaalan Arfaa ^ wiwft dann ateen Ratfk*
äUck auf die allganiaiaeB firgebaiaae aller , mil IiAegriff niaaücb, jeoer
MO Artai|> und. gibt 4mn eine la^eilttiacba AuCsiUBBg der Attea mA
4 Rabiikea : VorinraaBiaabe , Joraeaiacbe, Kreide« and tcrtiire Artea , $•
dftsa dann in jeder daeeer R^bvikra nidd. nehr die genanera Fonliatia%
aoBdern blaas die FuBdoeta <Qaagraphif) 4et eiazelaeQ Arten jeiAge Iragti
wenden ; lam Sdilad« e«n Register. Das 2iablen - firgebaiaa hiMichtliidi
der Bocli lebenden nad .antergegangeaea Genera ist folgeadas :
Uateifeyuigeiie Sippen
haben Arten.
Koch lebende
Sipiien
haben fowile
Teleosti
Acanlhopteri
Anocaotbiai
Pharyngognatbi
Physostomi . .
PlectognaAf
Lophobranchii •
• Oanoidei
Holostei . « «
Chondrostei
Selachii .
PJag^'ostolni .• .
65
3
1
16
3
1
77
22
73
7
89
99
80
127
3
1
26
5
I
509
72
380
28
198
581
804
40
1
1
18
2
1
0
1
ao^
0
03
20
87
1
2
62
4
1
0
1
137
0,
157
137
3wivaa (3«9 S. : 1403 X.) 268
1108
84
295
Nach den efnzelnen geognosti sehen Formationen vertheilen
•ich die Fische, wie in folgender TabeUe sich erg^Sbt, tvorin A die bloss
fossilen Sippen mit allen ihren. Acten^b die eigenthömlicben, d. h, mit aUeo
Wl
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Still
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fliidie; wettf^er nnd ans den Kiior|»el-R>tliea, Bor eine mm» den GeDoidA.
Die Anzahl der fossilen Sippen ist in jeder Gruppe grösser , als die drr
fossil und lebend vorkommenden. Die Fisch •Fauna der Vorwelt verbllt
sich zur lebenden wie t : 4.
ilber die g-e o g ra p h is cb e Vertheilung zieht der Vf. folgende Ergeb-
nisse. Die Familien nnd die Mehrzahl der noch lebenden Sippen hatten
«n früheren Perioden eine wesentlicli andere Verbreitung als jetzt. Sippen
lebten einst in denselben Gewässern beisammen, die jetzt in verscbiedfoen
Zonen vertheilt sind. Die Arten der noch lebenden Knochenfisch • Sippen
hatten einst beschränktere, die der Knorpelfisch - Sippen unf^efahr gleidie
Verbreitttngs-Bezirke urie letzt. Die untergegang^enen Familien hatten ein
grösseres Vaterland, als die noch bestehenden einst. Die ansgeatorbeaci
Sippen verbreiteten sich mit ihren Arten, in einem weiteren Umfang , als
die noch bestehenden. Die Sippen der Knochen-Fische lebten in eogeren
Grenzen, als die der Ganoiden nnd Selachier. Je liogere Zeit hiadordi
•Ine Sippe bestund, deato weiter verbreiteten aich ihre Arten* Das Vtter-
fand vieler Sippen änderte sich in verschiedenen Zeiten ; manche traten in
Em§lani auf, wanderten nach ll^iil«eA/«nd aus und erstarbeji hier: aadere
umgekehrt , noch andere anders. Das Alter der Formationen scheint auf
die Verbreitung der Sippen und Arten von geringem Einfiusa an sef>;
doch haben die Ganoiden in den älteren, die Selachier in den jnogerfD
Ablagerungen ihre weiteste Verbreitung. Die meisten Arten lebtea geo-
graphisch beschränkt und zwar zu jeder Zeit ihrer Existenz: nur wenige
scheinen sich Aber S Weitheile oder Erd-Hälften verbreitet su haben. Die
Arten- reichen Galtongan der Knochen - Fische haben ein kleineres Vater-
land, als die Arten-reicheren der Ganoiden und Selachier. Za jeder Zeit
gab es eigentbdmlicbe Lokal -Faunen, deren Gattungen zum Theil, deren
Arten aber grosstentheils , seltener alle , auf die bestimmte Lokalifit be-
•ebränkt waren. [Viele dieser Satze beruhen nur auf dem unsurdcbendeo
Grunde negativer Beobachtung.]
Da der V£. hiemit zum Schlüsse der Wirbelthiere gekonuneu ist|
•0 stellt er auch alle allgemeinen , auf diese ganze Abtheilung anwendbaren
Sätze zusammen. Zuerst in geognostischer Hinsieht \ die Klassen der
Wirbelthiere erscheinen nach den Graden ihrer Vollkommenheit auf der
£rd*Oberfläche nach einander. Die wichtigsten Epochen in der Entwick^
Inngs • Geschichte der Wirbelthiere fällt in die Ablagerung des Jura-Ge-
birges. Die der Vorwelt eigenthdmlichen Formen nehmen je nach der
Dauer der Existenz eines jeden Typus, den sie. vertreten, bis zur Gegen-
wart an Zahl ab. Die meisten der eigen tbumlichen Formen gebären den
vermittelnden oder Durchgangs-Typen: den Amphibien unter den Wirbel*
tbieren, den Ganoiden unter den Fischen, den Pachydermen unter den
Sängtineren. Die Sippen dieser Typen sind fiberall reicher an Arten, als
die reinen Begnffs-mässigen Typen. Die grässte Zahl eigenthfimlicber Sippen
lebte während den Durchgangs - Perioden (Triaa bis Kreide tiiel.). Keine
•inzige Sippe kommt in mehr als 3 Formations^Systemen vor; keinTypoi
(Famile?) durohlebte 3 geologische Perioden: in der dritten ist er doreh
ander« Sippen ä\g in der ersten vertreten. Je volHtommener die einxefneti
Typen nnd, desto «piter ond besehrftnkter treten sie auf. Der WIrbelthier-
Typus vollendet seine Erscheinoni^ schon vor Beginn der Jetufi^en Sehopfongs-
Periode. Die gesammte Faona der Wirbellhiere der Vorwelt verhilt sich
zor Jftzig;en = 1:6. In f^eoj^aphischer Hins'cht: zu jeder Zelt
ihrer Existent lebten die Wirbelthiere in geof^rapbisch bestimmt umgrenzten
Verbreitungs-Beztrken. Diese waren wesentlich andere als jetzt. Lokal-
Faunen hat es jederzeit gegeben. Nur wenige' Familien haben -während
der ganzen Zeit ihres Bestehens ihr Vaterland unverändert behalten. Die
Arten-reieheren Sippen haben ein nmPassenderes Vaterland als die ärmeren.
Je längere Zeit eine Gattung extstirte, desto ausgedehnter war auch ihr
Vaterland. In den verschiedenen Wirbelthier-Klassen galten verschiedene
Gesetze für die Verbreitung der Arten.
Fa. ATCov: einige neue Fische der KobIen*Periode (Afffk
fMlAt#/. 1B48y I, lif l-to und 1 16-- 193). Aoamis. zählt im 3. Band«
seiner Pait^oms fo^aiUt 30 Arten Rohlen-FiMcbe aof, ohne sie zn definireo
oder abzubilden^ mitbin ohne seine Prioril&t der Benennung zu sidiern.
Der Vf. hat bei Capt. Joubs 28 dieser Arten gesehen und von den nach-
her zu beschreibenden verschieden gefunden, bezeiehoet sie aber ebenffilU
nicht, näher. Nur Cladacanthus paradoxus und Cricacanthvs
Jonesi Afi. kennt er nicht Das Material zn folgenden Besebreibnngea
hat er grossentheilf in den Sammlungen des Capt Jonss und GaiFFiTu's
zu DuUinj bei W. Stockes zu CkmMdjfe^ Hof kirs , den Proff. Clark nnd
AifTHOprr zn Cmwikridff0 gefunden. Die Zahl der Koblea-Fisebo wird dadurch
ansehnlich vergrossert. Die Re$te sind alle BriÜMck «nd bealdien in
Stacheln, Zälmen nnd Schuppen etc. Es sind:
1. CoelacSBfhl.
ttoloptydiiiM üopklasf.
*Im4im leplogaaftl»««.
^Ceatrodiu sfrlatalDa.
^ColoBodns longldens.
11. Placoderml.
*Osteoplaz erosns.
Psammostens granuUtiu.
. ▼ermlcnlarl«.
Cbelyophorns Oriffithi.
Atterolepia verrneoM.
lil. Fl acol des- Stacheln.
Homaeanthiu macrodus.
• nlcrodiu
Cleaaeaathaa dentlealatiu.
Gyracanthua obllqanc.
PliyaaBcfliiaa aresatM-
Aateroptvchlus y^raatns.
^ErUmacantbua Jonesi.
CöimacRiithu« earliöiiarinf.
Platyacmithii« ImmccIm.
Memaeanthus |iri«eiit.
*Dlpriaeanthiu fiilcatna.
„ Stockest
Leptacantbiu junceiu.
IV. Ceitraclontea-
Zahae.
Ptaamiodiia eaaalicalalas.
Halodiu appendicalatus. .
. ruflis.
Chomatodus obllquns.
, deutfcolatv«.
Pataloäiu rhoabas.
*PolyrhizodiM magnna.
Petmlo4u9 rmltoatwAa. im#.
. piwUlns.
^Glocfloda« llnsna-bOTla.
), margittatna.
•Climaxodtt« ioibrieatiu.
PoaeUlMliia aHfonits.
^ fovaolata«.
^Cbirodtu pes-raaae.
Orodufl porotoa.
, compressna.
•Petaalaa patolliitowla.
V. HybodonCaa. .
Ctadodna laerU.
Die mit * bexelebaetea
Genera alnd neu , die Arten
alle TOtt M*CoY benannt.
Ohne Abbttdongen.
Unter dem Namen Placodermen will der Vf. die Cephalaspiden
von Agassiz mit Ausnahme des Geschlechts Cephalaspis selbst und die ge-
JAhrgnng IMSL 48
9H
panxerten Coelacanttieo^Sipp«!! y Botbriolepis, A«ter«lepts nnd P««Diiioste«t
vereini(;eo (derrn mebrfillig verwandttchafllicben Bezu^hnn||^o nbrigeiu
Agasbiz in dem Wtrke aber die fossilen Fische des Devon -Systenes, Cio-
leitung S. 31, schon angedeutet hatte, wie Gaby Eomtoh in einer qpftlerea
Notits bemerkt, a. a. O. S, 189).
£. FoRBBs: fossile Asteriaden in Britisebeii SchichCe«
O Jambs. Jamm.y 1848 ^ XLV, 379—383). In älteren Schichtea keimt
»an deren wenige; der Vf. hofft aber, dass ihrer mehr bekannt werden
dürften, sobald man diese Sohicbfen auch in andern Gegenden als Bmro^
und Nord'Amsriku, welche ehedem xu einer Region der Thier-Weit ge-
bort zu haben seheinen , genauer kennen gelernt haben wird. In OroMS-
Britannien sind die Bala-Gesteine die ältesten, welche Petrefakten fuhren ;
wie sie Brachiopoden aus einem noch lebenden Grsrblerhte iLingala) dar-
bieten, so auch Asteriaden ans dem noch in Britiäeken Meeren lebenden
Gesehtechte Draster = Asteracanthion Mull. o. Tr. Dazu sdieinen
auch Reste zu gehören, die sieh in den Untersilur-Schicbtcn der Ferelnleii
Siüaten finden, und die Art, welche TnoaBivr in jüngeren Schichten,
namlieh In den Terrains anthraxififeres des Aisn^'Dpts. entdeckt hat Der
Muschelkalk bietet die zweiA^lhafie Form Asterias obtusa Gf. dar;
der WÜrttem^ergiselke IAü0 ebenfalls nach Ck>LDFOss ehie Sehte Asterias-
oder Asteropecten-Art. Der Yark$hirer Ooütb hat gleich faHs A s C e r o-
p e c t e n und L u i d t a (im Mmrüione . . .) der Deui^ehe Aatropeeten und U ra-
st er las sowie einen Goniaster geliefert. Das Kreide -Gebirge hat
viele Goniaster, dann Oreaster, Astropeeten, Asterina und
Arthraster n. f. dargeboten. Die wenigett alt-tertiftren Arten, weldie
wir kennen, gehören zu Astropeeten, und doch können, nach der Analogie
der übrigen Erscheinungen so scbliessen, Asteriaden in den Meeren
Jener Zeit nicht selten gewesen seyn. In den jungen Tertiir • Schichten
kennt man nur einige Ur asterias-Tifelchen. Wenn man mit Scfaüpf-
Werkzeugen den jetzigen Meeres-Grund erforscht, so erhält man ebeafalls
nur sehr selten einige Fragmente iodter Asteriaden sogar an Orten , wo
lebende Individuen die Netze füllen. Die ausführliche Beschreibung der
Briiixehen Arten liefeit der Vf. in den Mmmir4 of ikt GeohgietU Surveg,
Vei. MI, p. 461 ff.
E. FoRBBs; hat Jedes Genus, so wie jede Spesies ein Ver-
breit ungs-Centr uro? (i4fA€fi<rtMi 1^49, Mars 4, p. 247 ^ Jambs. Joiim.
1848^ XLV, 175). Soferne alle Individuen einer Spezies von einerlei Altem
abstammen, müssen sie von einem Mittelpunkte des Raumes ausgegang-en
seyn, und wi^ sehen sie eine gewisse Verbreitungs-FJäche ^ area — ein-
nehmen. Überall wo eine Art auf mehre Verbreitungs-FMehen aufzutreten
scheint, sind es nur Theile einer Fläche. Eben so verhält es sieh mit
den Genera, obschon ihre Spezies nich| von eiuerlei Urstamm entspmngea
988
sind. Aseh die natfrliehett 0«iktoa nehneö nnv eine rüailidie wie'eine
Bettliche Area ria, und wo sie mehr eioxiinefaineD scbeinen^ eiod diees imt
Theile f ioer g^enieioaainen Area. Nun entsteht aber noch dit Frage, ob diese
Arcae der Genera aueh Mittelpunkte haben ? Wenn liiatt aUe Arten eineg
iintnrlSchen Genua in ihren Verbreitunps-Beairfcen auf eine Karte ein*
aeiiretbl, so findet man, dass sie sich irg^endvro im Maximum anhäufen und
veo diesem Punkte der ridrolichen Area aus ringsum as Zahl abnehmen«
Agassis h«t bekanntKch eirie Tafel entworfen, auf welche er die fessileft
Fisdie nach der Zeit ihres Vorkommens eingetragen hat, und eben&lli
gefunden, dass die Genera, die Familien o. s. w. jedesmal nur einer Zeit«
Avea angehören , worin sie mit wenigen Arten beginnen , an Zahl sn<i
nehmen und wieder mit wenigen aufboren. Dasselbe Ergebnisa hat F.
bei den Kerbthieren erhalten« Anders scheint es sich aber mit de»
fossilen Thieren [Wirbelthieren] in Süd - Indien zu verhsHen, wo nach
aller Wahrscheinlichkeit der zeitliche Entatehung-Punkt eines Genus mit
dem Maximums • Punkt und mSgUcher Wdse mit dessen endlichem Ver^
srJiwinden [?] cusammenfBIlt Obscbon also wenig Analogie zwischen
den Begriffen Spezies und Genus herrscht, so stimmen doch beide hin«
sichtlich der Gesetze ihrer Verbreitung sehr fiberein. Doch bleibt hier
noch ein sehr weites Feld für Untersuchungen gefiflfnet
Nene Cetaceen-Reste in der Subapenninen-Bildung tob
PUeenma (fimiUui X/l , S48). Der Entdecker ist Giovamvi Vod&va
[oder der Pedestk Gioyaüki •?]. Sie ruheten auf einer Schicht Tnff voll
zum Theile spallüsirter Koncbylien und waren bedeckt durch eine Schicht
blauen Mergels , die mit rothlichem qoarzig-knikigem Sande gemengt war.
Ein Theil der Knochen von einem Wale abstammend wurde zu ManiB
faUone im Süden des Puignasco - Berges gefiruden , woher bereits die
Wal -Reste des UaUinder Museums rOhren. Es sind ein Schädel in
4 Stucken von 0m80 Länge mit den Gelenk • Köpfen , 2 ganz gleiche
Schlflssel - Beine von on>&3 Lunge und 0«09 grosster Breite , t% Wirbel
und 6 Wirbel-Knorpel, 3 Vorder-Extremitäten, jede aus einem Schulterblatt,
Humerus, Vorderarm, drei Theilen der Handwurzel und der Mittelhand
bestehend, dann 24 Rippen, welehe 1™«$^— l^^ss Länge und on04— Obo7
Breite haben. Alles diess lag in grosster Unordnung durcheinander. Die
zweite Tbi er -Art, ein Delphin, wurde zu Uamegiogo 4 Stunden von
Mfmtef^leOHe in Mitte vieler Koochylien gefunden ; sie bot 40 Wirbel voa
dem ersten Hals- bis zum ersten Schwanz -Wirbd dar, welehe im Länge
einnehmen. - Die Brust und Lenden - Wirbel befassen noch ihre Gelenk*
Fortsätze und einige noch ihre Zwischen -Knorpel. Die Lenden • Wirbel
haben 0»03 Höhe auf 0«05 Länge; ihre Querfortsätze sind O^Od , die
Domen - Fortsätze vom Rückenmark • Kanäle aus 0">io lang« Unter 32
Rippen hat die längste 0n39. Zwei Halbiuond-Iormige und ein vierseitiger
Knochen gehören wahrscheinlich . dem Schulterblatt und wenige kleinere
den Flossen an. Endlich hat man 12 Zähne.
48*
TSff
Rmjm! Cytberinen des Wien er «Beck eDit (HVm. Bmcble IM7,
Ili, 417-^419). Von 37 durehforscJiten Lokalititeii drjs Beckens habca
nor 16 (Sand, Tegel ond Leitha-Kalk) keine dieser Thtere geliefert, ob-
schon sie sonst mitonter reich an fossilen Resten sind ^ die damit tct-
sehenen Örtlicbkeiten gebdren ohne Unterschied den Sand, Tegel db4
Leitba-Kalke an, und ihnen gesellt sich noch der Si>ls*Tboii von WMietAt
bei. Die Ansbeule beträgt 79 Arien , während bis }etjEt nur etwa 36 ter-
tiäre Arten bekannt gewesen ; 40 derselben gehören den oberen Scbiehten,
dem Leitha-Kalk und den ihm untergeordneten Tegel- und Sand-Sehirhlai
an; 21 dem untern Tegel, 12 dem Tegel und Leitha-Kaik gemeiasasi.
Der erwähnte 8alx-Thon bat 10 Arten geliefert, wovon 5 ihm eigen siod,
7 auch im Leitha-Kalk , 9 auch im Tegel und 6 in den zwei letzten so-
gleich vorkommen. Der Salz-Thon hätte demnach mehr pAlAoHtologitciie
Ähnlichkeit mit den obern als den untern Schichten des Wiener Beckes«.
«- — Von jenen 79 Arien kommen ferner 6 in den Snbapeilniaen-MergflB
Narddeuteekiemde y 4 in den Pliocän-Schiehten Sieüieme, 9 in den voa
Ceäieli*erfuei0 vor. Alle diese mit einer Ausnahme sind aus dem Leüha-
Kalk, welcher also den Sobapenninen-Schichten au entsprechen s4Aetot
Eine Art findet sich im Orobkalk und eine in der mittlen Kreide BSkmeu»
— > — Die Arten lassen- sidi in 9 Gruppen unterbringen: I. Simplices; mit
einfachen Schaalen-Rändern und meist nicht oder wenig versierter Ober-
Häehe; 36 Arten, meistens aus dem' Tegel. II. Bfarginatae: die Schaalfo
susammengedruekt und mit einem verdickten Saume umgeben; Obei^iche
sehr selten glatt, meistens mit manchfachen Verzierungen umgeben: 44
Arten meistens aus obern Schichten, Leitba^Kalk u. s. w.
Edw. FoRBBs: Beschreibung der von Ev^if Hopkins der geo«
logischen Sozietät fiberreichten Konchylien- Versteinerarn
gen von Se. Fd-de-Bogeim (ffumri, ftoi, Jemrm, 184Ö, I, 1 74-- 179, m. viel.
Holzsclin.). H. hat 1 7 Arten mitgebracht , wovon 9 schon von Bvcn anttf
den HuMBoLDT'schen und DEOSNBAnDT'schen Versteinerungen, voa Isac Lsa
(in Drgneaei. Pkiied. See., .184t) und von n'OiiBieNr unter den Boussiiv-
OAVLT'sehen Arten aufgefunden und beschrieben worden waren ; die so-
deren' sind neu. v. Buch hatte sie der Kreide , n'ORBiGlir ebefifalli <l^
Kreide und insbesondere dem Neoronien, Lba den Oolitben zugeschrieben;
der Vf. mochte sie am liebsten zum Gault stellen, mitbin etwas hoher ab
D'OnBiGNY gethan hat. Es sind folgende Arten:
1. Ancyloceras Humboldtiana (Ortliocera H. Lha 953, t. 8. f. 1); 174, fig. ^ b*
9. ?Hamites Degenbardti v. B. <f. 93—95); 175*
3. Hamites d^Orbignyana fi. ep.f 175, fig.
4. Ammonites Dumasanus, d'O. (69, t. 9, f. 1, 9); 175.
5. „ galeatns v. B. (t. 9, f. 90); 175.
6. „ Alexandrinns ? d^O. (75, t 17, f. 8—11): 176.
7. „ Vanuxemensis Lba ? (t 8, f. 5); 175.
8. I, Rhotomagensis Sow., v. Buch; — 175.
75^
9. Ammonites Hopkinsi «. jf. 179, Bg, a, b. Zu den L%ati.
10, „ Inca N. «I». 176, fi^. a, b. Eben so.
11. M Buchana «i. #;». 177, fig. a, b. Abnormer Heteropbyll«
11. „ Leai m. #^., 178, ^g a, b. Ein Dentale.
13. „ Bogoteneia, n. #pL 178, lig. a^ b.
14. Roatellaria aogolosa n'O. (t. 18, f. 4); 179.
15. Lneina plicato costata d'O. (83, t. 18, f. b, 4); 179.
16. Venus chia d'O. (82, t. 18, f. 9, 10); 179.
17. Inoceramus lunatua n. äp, 179, fig.
F. J. Pictet: ÜeterifHcn des ßlotlusques fo99Üe$^ fvt #a froMMiil
Ahm fa#fr«4r^<^# 4fff emnroiM de Getteve. K iivr. Cephrniopodet^ p. f — 1S6,
pL 1 — 15 iGeneve 4^ 1847). D<>r Vf. bietet nna hier eine mit Fleisii und
Liebe gearbeitete Monographie der verateinren Konebylien des Unter-
Grunsaodtfs oder Guulte« (lerr/iiti Aikien) der Umgegend von Genf^ d, h.
Sarefetis und der Perte^du^ Rhone ^ oder mehr im Besonderen: Savotfene
und der Örtlichkeit von SUixcnet oberhalb ßatmevitlej von Sammier' im
Repeeoir-^Thmle y von fV« oberhalb Samt-Mariinf von fiComMN« und Süv(,
welche auf einer etwa 20 Stunden langen Linie zerstreut sind nnd hinsieht-
lieh ihrer Arten und deren yertheilung ganz mit einander öbereinstimmen.
Nur einige Schiebten von Pin und im Sixi-ThMie machen eine Ausnahme,
insofern sie ein merkwürdiges Gemenge von Arten des Gault mit sol-
chen enthalten, welche meist in der chloritisohen Kreide vorzukommen
pflegen, die sich auch in der Beschreibung nicht sondern lassen, obscbon
die Örtlichkeiten wenigstens iSberall genau angegeben werden. Beschrie^
ben werden alle, abgebildet nur die neuen oder noch nicht genügend ab-
gebildeten Arten und Varietäten, welchen letzten der Vf. ein besonderes
Stadium widniet ; berichtigt wird die Synonym ie einiger Arten, deren Ori-
ginalien mit Baoifcif iart's Etiquetten sich noch bei Dbluc gefunden baten.
Die meisten der beschriebenen Arten befinden sich im Museum zaGinf,
Von Belemniten ist nur eine Art (B. uiinirous), von Nautilus sind 3, von
Ammonitea 48, von Crioceras 1, von Scapbitea 1, von Hamitea 15, von
Turrilites 12 Arten besehrieben, woraus sich die Reichhaltigkeit des Wer
kes ergibt Allgemeinere Resultate mitsutheilen mfissen wir uns bis zum
Schlosse des Werkes ver«agrn, wo der Vf. selbst solche zusammenstellen
will. In der Beschreibung ist D'ORBl«^y^s Plan hauptsfiehlich befolgt. Daa
Ganze soll in 3 Lieferni^en gefasst werden, deren Preis von ihrem Um-
fang abhängt.
A. E. Reuss: die fossilen Polyparien des Vfiener Tertiär-
Beckens, ein monographischer Versuch (109 SS., 11 Tfln. in gr. 4^, ab-
gedruckt aus den von Haidii«ger ausgegebenen Na! urwissenscliaft liehen Ab-
handlungen, n, 1 ff.; Wien 1847). Die Wiener Schichten werden immer
wichtiger, theils als Normal-Punkt für die verschiedenen Glieder der mittel-
UDd ober-tertlftren BUdunir^n, thcila durch den Reifihtbitn imd die Mandi-
faltif^keit ihrer organiscbeo Einacblüase. Um sie indcaa als solchen Nor-
mul-Punkt dir Yerf^leicbanf^ anwendbar su macbeii» ist es nothip , dass die
aufgefondenen Reale i^epau nach den einselnen Sdiiehteb geschieden er-
balten werden y in welchen aie TorkommeD, wie der Vf. mit der grosstci
Sorgfalt thut. Er Ipfct deashalb die von Partscb aofgestelltc Sehichtea-
Ordnung su Grunde, deren wir »choo im Jahrb. 18SI^ 46^ gedacht haben,
die wir aber hier etwas ausföhrliober roiltheUen mösseo.
8 ( 1. Geschiebe vom fVteiier- Sandstein.
> j 9. Lobs mit Geschieb-Banken und Elephas primigen/us. -
g j 3. Quarz- Schotter mit Dinotherium | SfisswasscrKafk mit einign
. f und Mastodou aueustidcns i Lignit-Lagern.
4. Leitha-Kalk und Konglomerat; erster mit Dmotheritim, M. to*
gustidens und Aeerotherium jncisivum.
5. Tegel, mit untern Leitlia- Schichten wechselnd; Foraminifereo-
Schichten von Nuttdorf,
e. Sand mit Fisch-Resten zu Xeudorf', ?Sand mit Korallen zu Bitoh
9tait\ ?Sand von Sievering, PöMehasdorf und Niederkreiaih
tliiten mit einigen eigenthumlichen Konehyüen.
7. Tegel von Baden und Mdllertdorf,
I I 8. Sand mit Schotter-, Mergel- und Grobkalk-BInken, cbarakteritirt
durch Cerithium pictnm, C. inconslans, Cardium Vindoboaense,
% I Venus gregaria, die jedoch im Kalk nur als Kerne erscheinen.
^ / 9. Tegel von Wien und Brunn, über j y .^^ ^„j Braunkohlen.
IS \ 100 Klftr. michtig, mit Sand- und I Ablagerungen in Conge-
• Schotier-Schichten, oben mit MHa. V „en-Sand, an anderen
nopsis Martinlaua, Congeria subglo- i p^^^^^^ ^^^ g^^^^^,
bosa und AcerotbeHum incisivum ]
10. Die Wasser > führende Schiebt; darmiter?, doch ebne uomittd*
baren Zusammenhang? der
U. Kalkstein vom Wattehkerye bei Stockeruu mit vielen Korallen and
Kernen von Konrhylien, wobei eine den Nautilus lingulatus ahn-
liehe Art, an einer Stelle auch mit Nummuliten ; es ist Book's tep
tiilrer Korallen-Kalk (Jahrb. 1830,76), )edenfalls das fitote
Glied der dortigen Terti&r- Formation, und ruhet auf
12. Molasse und damit wechsrllagetnden Merg(*l- Banken des St. PöH^
ner und O^erßjfietreirhitchen Berkeus und im südlirlien Mikren,
Wir bemerken zu dieser Klassifikations- Weise, dass die bei Nr. 3 ^'
nannten Säugcthieie bei Mayn9 st hon in dem Saiule liegen, welcher zi"»
obern Thcil der mittlen Tertiär • Bildung gerechnet wiid, und in ^^'^
Si-hwei(% in den Lignit- und Susswasscr-Seliichten vorkommpn, «üe skh
unten in der Molasse einfiuden, welche selbjit die Konchylien (Irr ober»
TertiHr- oder Subapenniuen -Formation enthalt; dass daher Nr. 3 (»venu
die Knochen auf primitiver Lagerstätte lirgen) noch zu Nr. 4 uulcr B gehö''*
wörde, welches von 3—10 lauter mittel-terliäre^ in Nr. 11 alt-tertiäw Bildungen
1
TM
dl enthfili) und diits dSp an^liebe Molass« Nr. 11 entweder i^ne Molaese
^^ i»tf oder in der Reihe höher hinauf gehört.
,^ Die KoraUen nun, weiche der Vf. hier bf'echreibt, rfibren von 27 ver>
;^ achiedeneo, zom Theüe von der Hauptütadt ziemlich weit entlegenen Fond«
^^ orten des fflener - Beckens in ÖHerreiehy Ungarn, MShren^ Böhmen^
'^ O&UMen und Sieiermark her ; und die Ausdehnung der Formation in dem
^j fast noch ganz unbekannten Ungarn iSsst noch viele l^achtrige erwarten.
Wegen der Zerstreuung der Fondorte ist es dem Yf. denu auch nicht roog*
lieh gewesen, die Schicht des Vorkommens überall genan im Vergleich
mit der für Wim selbst aufgestellten Scala 4— 11 anzugeben, mid er
mnss sich selbst 5fter auf die blosse Bezeichnung der Fondorte beischrftn*
^* ken. Sie haben ihm 207 Arten geliefert, 175 Bryozoen und 32 (Ve^ An-^
thozoen, welche meistens aus den Schichten 5 und 6, dann auch 7 stam«
, I men, während 8 und d noch gar nichts geliefert haben und Nr. 4 zwar viele
und insbesondere grosse, aber durch Überkrustung unkenntlich gewordene
^ Arten enthalt. In den miocanen und pliocänen Schichten DeuUchUtndt^
Haliena ond bei Bordeaux waren bis jetzt nur wenige Arten, doch mehr
I Anthozoen bekannt; sie ferhalten sich zu den bekannten Moluskcn -Arten
,^ des H^itf/ter-Beckens = 10 : 25, in Norddeutschland = 10 : 65. Von den
207 Wifner Arten sind 37 auch aus Tertiär-Schichten anderer Gegenden
bekannt, nämlich 15 in Oberitalien, wovon 5 (2 aus Nr. II, 3 aus Nr. 4)
^ in der miocanen Schicht der Superga u. s. w., und 7 (aus Nr. 4 und 5) in
den pliocanen Subapenninen-Schichten, — 5 Arten zu Bordeaux und Dax^
— I in Molasse Südfrankreicha, — 10 in den pliocanen Bildungen Nord»
deuUehlandSy — 4—6 im Panzer Grobkalk , 8 sogar in der obcrn Kreide
^ MastrichU und l im Oolithe des Calvados vorkommen, dnher die Korallen
zur Feststellung der anderweitigen Äquivalente dieser Wiener Formation
^ keineswegs sehr geeignet zu seyn scheinen. Von den jüngeren tertiären
a Arten entsprechen 13 miocanen 17 pliocanen Gebilden anderer Gegenden.
, Der Vf. drdckt die Frage ans, ob nicht der Leitha^^Kalk noch zu den plio-
dinen Bildungen zu rechnen sey; was nach den oben angeführten Kno-
chen-Reaten nicht der Fall ist; sind seine Konchylien aber wirklich plio-
e&ne, so wfirde er die Mola^se der Sehweiim und den Braunkohlen-Sandstein
DeuteeMande vertreten. Wenn der Vf. mit den Wiener Geognosten, deren
freundliche Unterstützung mit Naturalien und Büchern er dankbar rühmt,
in der begonnenen Weise fortschreitet, so werden diese Fragen bald
gelöst und die berührten Verhältnisse aufgeklärt seyn. Im Ganzen kennt
man jetzt 600 Arten Konchylien, welche Partsch bearbeiten wird (ea
acheint, dass HÖRitsa noch eine weit grössere Zahl bat); 228 Foramini-
feren haben v. Haubr und n^OhBroKY beschrieben, 50 Arten Fische hat.
bereits MuNavER angedeutet; H. v. Mbybr wird 20—80 Arten Säugethiera
und Reptilien beschreiben, und 79 Cytherinen meldet der Vf. Das
sind schöne Fortschritte seit 1837, wo wir nach den uns milgetheilten
Exemplaren ciue Liste von nur 267 Mollusken und 10 Polypen aufstellen
konnten. Die Arten sind mit dem gewohnten Flcisse des Vfs. beschrie-
ben 5 in vortreffliohea Lithographie'n abgebildet und mit denen aodeier.
7«r
Werk« vergucken.' Was die Arten der SttbA|»eiiDlaen ftetrült, '«owil« em
vielleicht von Interesse gewesen , wenn ausser der Fundstelle aucli norli
die Schichten naber bezeichnet worden wfiren, worin sie gefunden und in
„itaiiens Tertiar*6ebilden'^ genauer aufgeführt worden sind. — Ausser
dem MjCHKLin^«chen wird man kunAig das gegenwärtige Werk den Unter-
suckungen über mittel- und ober-tertiire Polyparien zu Grunde legen müs-
sen. Die Grenz-Liuie zwischen mittel- und ober- tertiären Schichten aber,
welche ohnediess bisher nur nach deu Örtlicbkeiten, nicht nach der
Schichten-Reihe gezogen worden war y ersclieint mehr und mehr willknhr-
lieh Und veriliessend, wenn man nicht lediglich die unter Nr. 3 gennun.
ten Säugethiere al« Charakter der untern Ablheilnng ansuseben sieh be-
quemen will.
Coquakd: aber einen fossilen Frosch und ScbmetterliB§f
in den Gyps-Bruchen von Aix iBuü^i. gM. 1846^ 6, 11, a88-386X
Der F/oscb hinteriiess einen wohl- erhaltenen sogenannten Abdruck, woran
in Millimetern gemessen
die Gesammtlänge von Kopf und Länge des Humerus 6
Rumpf 32 Cubitus und Radius unvollständig
grosster Durchmesser des Kopfes 13 Femur 12
Qucermesser desselben. ... 8 Tibia 12
,, „ des Brustbeins am Tarsos 7
Ursprung der Yorderfusse • 9 ein Hinterzehen 5
Der Vf. nennt diese kleine Art Rana Aquensis; der Korper ist
"weniger gedrungen als an der gemeinen L?] Art; der Kopf eben so flach,
aber länger; die Schnautze vorn von einer fast vollkommenen Ovale um-
schrieben. Die Knochen der Hinterfusse sind vergleichungsweise länger
und schwächer. Die Gesammt-Form ist schlanker , als die der andern
schwanzlosen Batranhier Ehtroya^s und könnte ebensowohl einem eigent-
lichen Frosch als einem Laubfrösche entsprechen. Die Haut ist zwar theil-
weise erhalten , aber nicht an den Füssen , und somit lässt sich zwischen
beiden Gruppen nicht entscheiden. Der Vf. hofft auf Gelegenheit, das
Fossil mit exotischen Arten vergleichen zu können.
In demselben Gypse ist auch der Rumpf und die rechte Hälfte eines
Schmetterlings gefunden worden, deren Abdruck so wohl erbalten
ist , dass BoisnuvAL , der es anfangs nicht hatte glauben wollen , als
er ihn der entomologiscben Sozietät vorlegte, nicht nur das Genus, son-
dern such die Zeichnung und Färbung des Flugeis wiederzuerkennen ver-
mochte. Es ist ein Cyllo, C. sepnita, deren Geschlechts- Verwandte
im indischen Archipel einheimisch sind. Der Oberflögel ist grossenthei's
durch den unteren verdeckt, so dsss man von seiner Zeichnung nur ein
Auge sn der Spitze sieht, Aber welchem ein weisser Punkt steht. Der
Unterflngel ist bräunlich-grau, wie bei den lebenden Arten (C. Rohri«^
C« Cannns) mit einem weissen Costal-Fleck , einer weissen bognigen'
m
Queerbiaile iil der Mitte, auf weltlie 3 weiss eiii|^efsiste sebwirce Aöf^-
lleekr« folgen, aasverhalb deren twei weisse Punkte stehen. Das Ende
dieiies Flugeis ist etwas blasser, fast weisslieb und wie bei den meisten
lebenden Arten von brnonen parallelen Rand-Linien getheilt.
Die Entdeckung dieses Schmetterlings ist nicht nur interessant, well
Schmetterlinge im Fossil-Zostsnde fiberbanpt selten gefunden werden, sun-
dern auch weil er Aufschluss aber das frähere Klima von Aix gibt, als
sich die Gyps^Schichten niederschlugen, die über dem mittein Stock der
Meeres- Molasse liegen, deren Genera meistens nur noch in Tropen-Gegen-
den wohnen , während der Gyps Psimen-Blitter einschliesst. Gleichwohl
hatte M. db Sbriibs bei Bestimmung der fossilen Insekten-Reste von AUt
behauptet« dass alte Gienera derselben noch lebend in der Gegend vorkom-
men und sogar einige -Arten sich noch in SMlien und CalaMen finden;
während nach Cortis alle Insekten von Aisß su Formen geboren sollen,
die noch jetzt lebend existiren, und nach Bou^ (fi^uttfe, /l, 286) die dor-
tigen PflAnsen voä Fis«h« nch sehr den Pflansen und Seefischen der Pro-
vence nähern (doch kommt kein Seefisch in den Gjps-Brucben vor]. Nachf
Boisddval's Untersuchungen dagegen wären die gemeinsten Insekten in
den Gyps -Schichten : eine Art B i b i o oder Cecidomyia, einige T i p n-
lariae, grosse Cure ulionen mit Otiorhynchus verwandt, Larven
oder Nympfen von Libellen, Blatten, Ichneumonen, Ameisen
«nd Spinnen; aber allo gebötfen untergegangenen Arten an, deren noeJi
bestehende Genera Europe fremd sind [das ist wenigstens in Bezug auf
Bibio und Ceeidomyia ein Irrtbum, da diese in Buropa sehr häufig jsind].
Barramdb: Cephalopoden aus den silurischen Schichten
Miiielbähmene (Öeierreieh, BI. 1S4r, 901 und Wien. Mittheil. 1847, Ui,
364—269). Keiner der paläozoischen Distrikte von Europa hat bisher einen
Reichthum von Cephalopoden geliefert, der sirh mit dem vergleichen Hesse,
was B. in Böhmen entdeckt hat; denn seine Sammlung besitzt 180—200
verschiedene Arten. In Nord- Amerika enthalten die siluiischen Schichten
ebenfalls eine sehr grosse Anzahl von fossilen Resten aus dieser Familie,
doch lässt sich die Zahl der Arten noch nicht genau bestimmen. In der
von J. Hall herausgegebenen Paläontolo<(ie von New-York, von welcher
B. eine Abtheilung bereits vergleichen konnte, sind 62 Arten aus dem
unteren silnrischen Systeme aufgeführt, die 9 verschiedenen Geschlechtern
angehören. Es scheint, dass in dieser Gegend die Cephalopoden am häu-
figsten in dem unteren silurintehen Systeme atiftreten, und ein Gleit^hes hat
man in Hueeland und Schweden beobarKtet, wogegen B. in Böhmen die-
selben an der Basis des oberen silurischen Systemes weitaus am zahl-
reichsten fsnd. Derselbe glaubt die Ursache der Seltenheit derselben in
den unteren silurischen Schichten in dem Mangel au Kolk, welchen diese
Schichten in Böhmen nicht darbieten, suchen zu mfissen.
Von 10 Geschlechtern, welehe B. in seinem Terrain autfand, sind 3
auch in Nord-Amerika beobaobtet worden , nämlich Orthoceras, Cyrtoeeras
Q«d Lihihet. Ditse 3 uifd ndoli weitere 1», nlmlieh Chmfätfieiiy Näöriha«,
Gyroceras, Gomphocer««, PhragmocerM , wurden schon in anderen palao-
xoifichen Distrikten von Eyrppa beobachtet, 3 sind völlige nea und wurdea
von B. Ascoceras und Trocboceras beaaottt. Hier die vollstfindiga Über-
siebt der idhmUchen Arten :
Animouitidae i. Gonistites db Haah • • 2 Arten
Nautilidae 3. Nautilus BnBrt* • • • • 5 „
d. Lttuites Brbtn • • • • 6 „
* 4. Gyroceras H. v. Mbvbr • 3 ^
(. Trochoceras Barrandb • 9 ,»
6« Cyrtoceras Goldfiiss • . 45 ,,
3, Orthoceras Bsbyn . • . • 69 ^
8. Gonpboceras Sqwbrby .18 ^
9« Phragmooeras BAoOBiur • 0 „
10. Asoceras BAiiaAr0>B . • 5 >»
l.-Goniatites. Die Arteu sind sehr srUen. Der Röcken »Lobus , ob-
wohl an allen Exemplaren deutlich sichtbar, doi4i im Vergleich mit «len
meisten Goniatiten aas den devonischen und Kohlen-Schichten nur wenig
entwickelt. Sic finden sich in ü^men in den obersten Schichten der mill-
lea Abtheilnng des oberen silurischen Systcmcs, d. i. in dem tiersteu f^ea^
logischen Morisont, woyin man bisher dieses Genchleeht beobachtet hat,
und sind dabei die einzigen Reprftsentanten der Familie der AmmonitideD
in den stiurischen Schichten von ßÖkmetL
3. Nautilus. Von diesem Geschlechte entdeckte B. einige Arten an
der Basis des oberen silurischen Systemes, in einer geologischen Tiefe, in
welcher dasselbe nach dem AuRspiuche der HII. db Vbrnbuil, Morchisoii
and Keyserliug zum ersten Mal beobachtet wurde. Andere Arten finden
sich in der mittlen und oberen Etage des oberen silurischen Systemes. —
Alle Arten sind mehr oder weniger diskoid; doch sind die Arten aus den
tiefsten Schichten sehr wenig umfassend.
3. Lituites. . Die Arten aus Böhmen riiid alle durch die Kurze des
letzten gerade gestreckten Umganges ausgezeichnet. Doch ist dieser Theil
der Srhaale bei allem deutlich zu erkennen. Beinahe alle Arten gehören
der unteren Etage des oberen silurischen Systemes an.
4. Gyroceras. Mit db Komnck begreift B. unter diesem Namen spi-
ralförmig eingerollte Schaaleu, deren Windungen sich nicht berühren, und
deren Sipho sich am Rucken befindet, durch welch letztes Merkmal sie
sich von Spirula, deren Sipho sich am Bauche befindet, unterscheidet.
— Das Geschlecht Gyroceras aus der Familie der Nautilidae entspricht
demnach dem Geschlechte Ciioceras aus der Familie der Ammonitidae. In
Böhmen fand B. nur zwei Aiten, deren eine der mittlen, die andere der
oberen Etage des oberen siluiischen Systemes angehört.
6. Trochoceras B. Durch die Ai*t der Einrollung der Srhaale charak-
terisirt. Die Umgänge sind nämlich in einer Schraubenlinie aneinander-
gelegt, 80 dass die Schaale selbst nicht syaraietrisch bleibt j wie bei Tur-
rss
lirte« «na der FaniKe der Anmonitida«. Alle Arte*» die B. aqÜIiii^ g«*
Loren der unUrfn Abtbeilong des oberen silurieeben Syatemes an»
6. Cyrioceraa Wie db KoiimcK begreift B« unter die«em Namen jene
gekrümmten Scbaalen, die nie einen vollaUndigen Uoigang bilden. .Ihr
Sipho ist bald randlicb am Rucken oder am Bauche, bald auch in der
Mitle. Das Geschlecht entspricht dem Geschlecht Toxoceras unter den
Aiumonitiden. . Alle drei Etagen des oberen siiurischen Systenics haben
Arten dieses Geschlechtes geliefert. Die Mehrzahl derselben gehört jedoch
der unteren Etage an. Die Arten aind sehr zahlreich und unterscheiden
sich durch ihre Dimensionen» sowie auch durch die Verzierungen der
Oberfläche von einander.
7. Orthoceras. Dieses Geschlecht zeigt in seinen anscheinend mono-
tonen Formen bei genauerer Betrachtung doch die meisten Verscliiedm-
heiten ; die wichtigsten Merkmale zur Unterscheidung der Spezies bieten
dar : der Winkel an der Spi(ze, welcher an den böhmischrn Ortbocercn von 2°
bin 70^ wechiielt, die Stellung des Sipho, die Form des Queerdurchschnittesy
die Entfernung der Kammern und die Verzierungen der Oberfläche. Die
Arten, welche den grossten Winkel an der Spitze haben, besitzen ge-
wöhnlich einen kleinen randliehen Sipho , ähnlich wie die Brlemniten-
Alveuleo. Diese Merkmale bilden gerade den Gegensatz von dem, was
man in dem untern silurischen Systeme von Skandinavien , Rustland und
Amimika beobacbtet. Dort ist der Sipho der Orthoceren « wenn er am
Rande steht, sehr gross, die Gestalt der Schaale nähert sich einem Cy-
linder. — Bekanntlich entspridit das Genus Orlhoeeras dem Baculites unter
den Ammouitiden ; durch eine Mittheiiung von Hrn. E. dd VKnrsEuit er-
fahr aber B., dass von Bucn nnter den Fossilien der Eif9t ein Fragment
einer geradlinigen Cephalopoden-Schaale auffand , die Goniatiten-Loben
Eeigt. Orthoceras tritt in bShmen in den obersten Schichten des unteren
ftiluriechea Systemes zum ersten Male auf. Es ist am häufigsten in den
unteren Schichten des oberen silurischen Systemes, wurde aber auch in
den jüngsten Schichten desselben noch beobachtet.
8. Gomphoceras Sow. und das folgende Geschlecht unterscheiden sich
von allen andern Nautiliden durch die sehr verengte Öffnung der Wohnkammer.
Ton der Schaale selbst treten nämlich zwei Lippen hervor, welche sich
nach einwärts krummen und so nahe zusammentreten, dass nur eine engto
Spalte oder Rinne zwischen ihnen offen bleibt. An jedem Ende dieser
Rinne befindet sieb eine etwas, grossere mehr oder weniger kreisförmige
Anaweitung, deren kleinere gegen den Rand der Schaale gelegene Bar^
lUKDn die Röhre nennt, während er die grössere, die gegen die Mitte zn
steht , mit dem Namen Hauptuffnung bezeichnet. Die ganze MundofFiiung
besteht also aus drei Thoilen : der Rohre, der Rinne und der Haupt-
Öffnung, deren Formen und Grössen- Verhältnisse bei den einzelnen Arten
viele Verschiedenheiten zeigen. Alle Gomphoceras sind gerndiinig, aber
sie sind nicht immer vollkommen symmetrisch gegen einen LangSüchnitt,
welcher der Länge der Mund-Öffnung nach geführt wird. Alle Arten ge«
hören der unteren Etage des oberen silurischen Systemes an.
704
i. -PhragfinoeeraKr hat ebeftfallt eine rerengfte Öffiittng, wie Gimipko-
ceras; 4iie Schaale ist Jedoch ^ekHfmniC, ohne äbrigpens einen gansen Om*
gang 7.Ü bilden. In di^aer Hinsteht sind sie demnach den Cyrtoeeras aoa-
log. Sic kommen in denselben Schiehten wie Gomphoceras vor.
10. Ascoceras. Dieses neae Geschlecht ist durch die eigentbämliche
Stellung seiner Kammeiti charakterisirt. Diese stehen nicht senkrecht auf
die Axe der Schasle, sondern ihr beinahe parallel ^ nnd der gekammerte
Theil der Schaale umfosst Iheilweise den nicht gekammerten Theil. Ana-
log diesem Geschlechte ist Ptychoceras aus der Abtbeilung der Amnioni-
tidae, doch umfasst dort der grkammerte Theil nicht den un gekammerten.
Auch die Arten dieses Geschlechtes gehören der unteren Etage des oberen
silurischen Systemes an. In seiner früheren Mittheilung (iVoltce yreiimi'
naire) hatte B. dieses Geschlecht unter dem INamen Crypioceras auf|^
fuhrt, glaubt jedoch den Namen andern zu sollen wegen au grosser Ahn*
lichkeit mit dem Insekten-Geschlechte Cryptocerus.
Von den hier aufgezählten Geschlechtern hat B. Gomphoceras and
Fhragmocerss, die in dem von ihm zu veröffentlichenden Werke 9 Tafela
geben werden, nach IFten eingesendet. Die höchst merkwürdigen, pracht-
voll erhalteneu Exemplare geben Zeugnias von dem rastlosen Fleiase
dieses eifrigen Forschers. Hier ein Verzeichnlss der Arten dieser 2 Genera:
Gomphoceras. 1. G. imperiale Barr. ; % G. Halii B. ; 3. G. nsoBia
B.; 4. G. Bohemicnm B.; 5. G. cylindricum B.; 6. G. Conrad! B.; 7. G.
Agaasisi B. ; 8. G. extenoatum B.; 9. G. porrectum B.$ 10. G. rigiduns B.;
11. G. aulcatum B. : 12. G. ovum B.; 13. G. amphora B.; 14. G. amyg^
dala B.; 15. G. clava B. ; 16. G. velus B.) 17. G. gratnm B.; 16. &. in-
faustnm B.
Phragmoceras. 1. Ph. longum B-; 2. Ph. Broderipi B. ; 3. Pb, Pao*
deri B.; 4. Ph. Forbesi B. ; 5. Ph. laeve B.^ 6. Ph. pusillum B.; 7. Ph.
imbricatum B.; 8. Ph. labiosum B. ; 9. Ph. callistoma B.
d'Orbignt : ä b e r d 1 e AmeriktoMMehen N n m m u I i t e n {Butt. $M, 1848^
i, F, 147). Bekanntlich machten die Nummulilen in den mit der LagerNtittc
des Basilosaurna verbnndenen Schichten Nord^Ameriko'f grosse Schwie-
rigkeit ffir deren Klassifikation. Forbbs hat sie nun fnr eine Orbito-
lites'Art erklärt, dem O. complanatua nahe verwandt, und D'OaBtCNy
macht ein neues Genus Orbitoides daraus, wozu devn auch Nnoimu-
lites papyraceas Boubäb gehören würde.
710
B. P. CoTtoK; Aas gcologriscbe Alter 4er KnocIieD.IIohleff
(Amm. Mmg. nmikU$. IM9, JJTJTI/, tl9— 192).
i« Mdlmentiren
SdnwiiMer-Bi|.
dangen nlleiii
In Höhlen allein
In beiden
zugleieh
ansge-
«torbea.
lebead.
aasge-
storben.
levead.
aosge-
storben.
labend.
Macacua pliocenua • • •
Tefipertilto nortula . . .
Rhtiioliiphtts Ferrum cquihtiin
Meles Taxus . • • . .
Urans apelaeus • • • •
D priscus
«
Machairodus latidens • •
, *
Putorius vulgaris • • •
^ Erminens • • •
•
Canis lopus • • • • •
„ vulp^s • • • • ,
Hyaena »pelaea . . • •
Felis spriaea • . . . •
H calns . . . • .
Palaeospalax roa^^nus . •
Trogontherinm Cuvieri •
Castor Europaeus • • .
Arvicola ngrcstis • • .
«
• • •
„ pratensis • . •
ty amphibia • • •
Mus muscuius • • • •
Lepus timidus • • • •
„ coniculus ....
Lagomys spelaeus . • •
Elephas primifcenins • •
Rbiuoceros leptorhinus .
M tichorhinos
Hippopotamus major • •
Sus scrofa
•
• • '
Eqous plicidens • . • •
•
n fossilis . . . .
Asinus fossilis . . . «
StroDgyloeerus spelaeus •
'.• • •
•
Mp^aceros Hibernicus . •
Corvus Bueklandi ...
» Capreolus . • .
„ Elaphns ....
^ Tarandus • • •
' • '
Capra Hircus . . . • •
Bos primigenhis . • « •
n fottgifroas ....
Bison priscus. • . « •
•Aves •.•.••••
#
Summen 4S
4
i
1
6
1
12
7
14
6
»
Von 42 Säugthier- Arten gebdren also, wenn man sie auch nnr is
BrngUmd aliein vergleicbt, fast die Hillte (2o) den pleistoclnen Sfisswasser
TM
Bil^ang;fii und den 'Hdbleii , 17 diese« Dod B Jeaen «Hein an. lo dn
Hohlen allein vorkommend sind fast alle RatiMbiere, in frciliegendps
SchiekteR sind die Reste derselben Arten jedenlals nnr selten ; etgesüii»
lieb sind ihnen keine.
Unter den Höhlen -Raobthieren trilR man oft aneb innge Indindaen.
Ausserdem kommen rorzu^sweise viele kleinere Tbier- Arten in dei
Hohlen allein vor, wahrend die grossen Pachydermen • Reste i« Höbleo
wie in freien Schichten gefunden werden , in ersten aber nicht leicht ii
einiger Voll «tan digkeit. Diese Erscheinungen rdhren davon her, dass die
RaubthierS die Hohlen bewohnt haben, ihre Jnngen dort bargen, ihre
Nahrung dahin eintrugen, kleinere Beute ganz, i^rdssere nnr Glieder-
weise.' Einige kleinere omnivore Nagethiere haben sich parasitisch in dei
Höhlen eingesicdelt. Oiess alles ist aber auch Ursache, warom die
Übereinstimmung der Arten in freien Pleistociin ^ Schiebten und ia
Knochen-Höhlen nicht noch grösser ist , als sie wirklich beobachtet wiid,
xunial kleine Thier- Arten im Freien leicht ganz zerstört werden. Jene
Arten, welche bis jetzt nur in freien Schichten vorkodimen, sind seltpner.
Die Vogel • Knochen bestehen vorzugsweise in Ulnae, an welchen die
grossen Schwungfedern sitzen und wenig Fleisch befindlich ist, daher die
Radbthiere sie oft liegen lassen.
FisHBR VOR Waldheim : aber eine von WAiTOsniiBiM voif Qoaleiv io
HVtl-C/rn; gefo nden es ScKfidel-Fragment (Hn/I. Mose, XX, n^
263 — 267, Tf. 7). Dieses ans dem CTraZ-Sandstein stammende Fmi^meDt
stimmt mit dem als Rbopal odon Murchisoni früher {Bull, IS4Si
XViU y 462, 646, Tf. 8) beschriebenen der Art nach fibereio, aou aber
von Rhopalodon getrennt werden und erhfill den Namen Dinosanrai
Murcbisoni.' Das Fragment bietet das Vorderende des Oberkiefert)
einen mittten Theile'des Unterkiefers und eine Anzahl Zahnie dar; u ist
für die Sammlung^ des Herzogs Max v. LBOCHTEnBSRQ bestimmt. Di<
Rho palodon-Zähne stehen etwas von einander entfernt, da sieKealeo-
förmig sind mit engerer YfvLVteX und sich zusammengedrückt 'Keoleo-
artig verdickender ani Vorderrand gezähnelter Krone. Die Zähne dei
Dinosaurus dsgegen sind keilförmig, d.. h. zosammengedrorkt-
kegelförmig mit breiter Basis dicht an einander stehend , mit srbarfer
Spitze und zugeschSrften Seiten- Kanten. Aus dem Oberkiefer tritt ein
ungeheurer Fangzahn weit' hervor lind reicht bis über den Unterkiefer
herab. Ausserdem zeichnet sich die Sippe aus durch eioen besonden
nach hinten erhöhten Schädel , weit und hoch gewölbte Oaumenbeine,
und durch grosse Fangzähne, welche aussen glatt und mit einer scharfen
Seiten-Kante versehen, innen hohl sind. Ob dieselbe zur Familie der Laby-
rinthodonten gehöre, mnss erst die anatomische Untersuchung des Innern
der Zähne lehren. Das Unterkiefer-Stück, welches der Länge nach sanft
gekrfiiyimC ist und der grössten Länge des Brocbstuckes entspricht-^ i<<
7«7
A" S'*' Unff9 Qocl auf dieser Llof^e sieh^imni im Gamfen efwa 19 oWre
irad Diitere Baekensfilmr«
Höbe dee Schädels von der Worcel des Fangzabne bia Bom
Unterrand des Unterkiefers 4^' 2"' -
H5be des Oberkiefers 2 —
FapgsskDy Lftnge in gerader Riebtang •••••••• 4 6
^ Dicke seiner Wurxel • • • • • i .. •
LAnge der Backensabn- Reibe •»«.•S4
Abstand der Kiefer von einander •••••••••• — 0
Lange des Unterkiefers • . • . 4 1
Hintere Höbe desselben 16
Vordere Höbe 12
CouTHOuf ; Einfloss der Temperatar auf die Verbrefinvg
der Korallen (S/llim. Journ. «, XLVti, 123—126). In Folge eines nun
geschlichteten Prioritilts • Streites mit Dana sucht C. hier auseinander sa
setzen , was in genannter Beziehung sein , nnd was Dan a's £igentbum
sey. Seine Beobachtungen bat er auf eiuer Reise in die Südsee 1839 ge*
sammelt und im IV. Bande des Boetoner Journal'« publizirt. Er hat sie in
folgendeSätze susammengefasst: 1) die Temperatur bat im Allgemeinen mehr
Einfluss auf die Verbreitung der Korallen, als die Tiefe. Sie gedeihen
am Besten in 10—13 Faden Tiefe, wenn nemlich hier die Temperatur 26®
C. und allenfalls bis 28® C. ist; wird sie geringer , so verschwinden sie,
daher man sie dann schon um V2 Jener Tiefe weiter hinab nicht mehr
ßudct. In der That sah der Vf. auf einigen der PatcmoliM- Inseln Astige
Korallen auch auf der Obeifläche des Riffs, wo das uur 18'' tiefe Wasser
30® C. hatte, sie besassen aber nicht mehr das kräftige Aussehen wie ander-
wärts. Diess deutet also auf eine obere Temperatur-Grenze. Wenn aber
Qi'or und Gaimard angeben, dass die Asträen in 25— 3o' Tiefe zu wachsen
aufliören, so irren sie; denn das oben angegebene Maas ist 2— 3mal so
gross. Es würde sich hiemit aber erklären, warum die Korallen - Inseln
an der West-Kihte S^-Amerikat fehlen; die vom Sud -Pol kommenden
kalten Ströme verdrangen sie dort von der Küste bis weit nach Norden.
Dana scheint nun später, aber unabhängig vom Vf. znm nämlichen
Resultate gekommen zu seyn, war aber in der gificklichen Lage , zu
diesen Beobachtungen genaue Messungen (iber die Temperatur - Abnahm6
des Ozeans nach der Tiefe anstellen nnd das Gesetz in bestimmterer Form
ausdrucken zu können.
Charlesworth : Mosasanrus in der Kreide von Eaem O
Pinstii, Ällly 434). R. Owen hat in seiner Odontography Z&line eines
neuen Gesebleebtes Leiodon aus dieser Kreide beschrieben. Zähne
gleicher Art nod ein Kiefer-Stuck von da fuhren Ch'xi. zar Annabmei dwiß
7$6
km» Grund vorkanien a«r, diMelbeo iptMrffcb t^b den Sfftstrickter Tliirie
XU trennen: doch die Art schlagt ftr TOr zu unterscbeiden nnd M. m tenodoj
Ch. [w«ram nkbtM. Leiodon?] lu iMnneo.
Actita Miin^teraoa nennt FisciiBii von WjkLDMBm eine Gapoliu-
•rtige Schnecjce . at\s deqi Q^rgkalk. und bemerkt, das« MönsTBa.nocb 2
Arten dies^ Gescble^htcs fiu« d^m, Glj menien-Kulke von SeäMMk^mmer
beschrieben hßiiBulfei, 9fo4fi. ,18.44, 802, t 19, f. 3). Allerdiogi
mog^en diese jSc(inecken ein besonderes Genus bilden; dafür haben wir
aber bereits denNfimen Acrocu.Iia (Acrocjlia) Pmix., tväiirend eia
Vogel- Geschlecht s«ho|i Actites.beisst« . .
DB QuATRBFACBs: fossile Ncmcrtes (r/nafi/, 1846 ^ XIV , 154).
Lithographische Kalk - Platten von Sotenhofen in den Museen so ^«rti
nnd zu StrMnhurg zeigen Abdrucke eines Thieres, das auf verscbiedfoe
Weise verschlungen und geknfiuelt ist und in ungleichen Abständen Eio-
schaurungen zeigt [ Kololithen ? ], ganz so wie die lebenden Nemert es*
Arten [Weisswurmer, von Cuvibr bei den Eingeweide - Würmern aufj^f-
zählt] sich gestalten , wenn man sie in Weingeist wirft. Sie ziehen «ch
dann stark zusammen , verkürzen sich, werden zylin<lrisch statt platt und
Schnuren sich stellenweise sehr stark ab, dass sie zuweilen selbst entzwei
reissen. Die Stra99hurffer Exemplare stimmen in der Grösse zunächst mit
Nemertes Borlasei Cov. (Borlasia Ok.) uberein und müssen lebend
wenigstens 10 Meter Länge gehabt haben, wenn sie wie jene sidi
auf Yi, ihrer Länge zusammenzuziehen vermochten. Die Pariser Exem-
plare scheinen 2 Arten anzugehören , wovon die kleinere durch die
Weise sich zusammenzuwickeln mit einer neuen, vom Vf. an den Kosteo
der Manche entdeckten Art übereinstimmen wärde. Eine andere Form ge-
hört vielleicht einem dem vorigen nahestehenden Genus an, das aber tiot
zu kurze Form besitzt, um sich in derselben Weise zusammenknäoeln sa
können.
Endlich scheint sich unter den Abdrficken des Ptirieer Museums aacli
der eines Sipuncnliden zu finden, dessen eines Ende Spuren von Riogfela
zeigte, während der übrige Körper glatt ist, wie bei Echioris, welchei
Genus aber dicker und weniger lang ist.
ther
den 8yenit des Ballon d^Alsace^
Herrn A. Delesse,
•ergwttka-InxeaUiir, Proftaaör der MlAcralocIe m Bu«»fo»*,
Syenit Ut sehr verbreitet ian giinsen sttdlioben TheÜe der
Vogeien-Ketle. AbSnderangen der Felsurt findet man siett-
lieh häufig; sie beruhen theilt auf dem Wechsel in der Farbe,
theila im Vorherrschen eines oder des andern Minerals in
der Zusammensetzung des Gesteines« Ich werde von jenea
Abänderungen reden, so wie von den Ortlichkeiten , wo man.
solche trifft, indem ich die erwähnten Mineralien nach ihrer
Wichtiglieit zur Spraehe bringe. Es lassen sich im Syenit
der Ballons zwei wohlbeeeichnete Feidspathe unterscheiden.
Einer derselben pflegt voreuherrschen, indem er oft den drit-
ten Theil der Felsart ausmacht. Seine Farbe ist meist r5tfa-
lich-gelb, mehr oder weniger biass; auch erscheint violblaa
oder roth in*s Braune sich siebend. Eigenschwere = S,55t.
Das KrystaUisations^System ist jenes der bekannten Karlibaiet
Zwillinge. Schmilzt vor dem LSthrohre schwierig eu blasigem,
** Ein Aossug dieser Abbsndlung stand bereits in der BHiiolhepie
unher$ah] es halten sich jedoch in eine der Analysen verschiedene Irr-
tfcämer eingeschlichen tind manche 2nsitse dem Herrn TerCisser aetlr*
geschleneB.
Jshrfaas IMS. 49
770
weivslichem Glase ; in Borai vollkommen , aber liingsiim 168-
bar, schwache Färbung durch Eisen ; in Phosphor-Sals un-
vollkommen lösbar; die in der Wurme gelbe Perle wird nach
dem Erkalten farblos; mit kohlensaurem Natron isur Perle^
welche aufgeblKhte Skelette enthält; auf. Platin-Blech eeigt
sieh die Gegenwart einer sehr schwachen Mangan-Spur.
Ich habe die Analysen dieses Feldspathes mit kohlensau-
rem Natron (t. und It.) und mit Wasser-haltiger Flnorsfinre
(III.) angestellt. Das serlegte Exemplar, von röthllchgelber
Farbe I stammte vom Ballon de Seroance. Es ergaben sich:
9,152 . 3
J. it. m. Mittel. SaaenMT. VerhiSUiiK.
Kieselerde .... 64,16 . 64,36 . — . 64,26 . - . 33,383 . 1!
Tbonerde .... 18,95 . 19,59 . — . 19,27 . 8,999
Eisen-Peroxyd . . . 0,50 . — « — . 0,50 . 0,163
Maogan-Protoxyd . , Spur .—.—.—.—
Kalkerde ..... - . 0,65 . 0,75 . 0,70 » 0,197
TallLerde — . - . 0,77 . 0,77 , 0,298
Natron — . — . 2,88 . 2,88 . 0,737 } 3,030 . 1
Kali — . — . 10,58 . 10,58 . 1,708
Verlust in Feuer , . — . 0^4 . 0,46 . 0,40 . —
99,36
Die Sauerstoff-Verhältnisse in diesem Feldspath sind an-
gefähr wie 1 : 3 : 12; daraus ergibt sich, dass er ein Ortho-
klas sey, worauf auch die Krystallisation hinwies. Es enthalt
^ das Mineral etwas Wasser, welches nur hygrometriicbes
seyn dürfte.
Ein zweiter Feldspath, in einigen Syeniten mehr sofälli;
vorhanden, tritt in dem der Ballons mitunter in grösserer
Menge auf. Er Eeigt sich sehr verschieden gefärbt, so i^a
;man beim ersten Anblick nn drei Abänderungen zu glaukn
geneigt seyn könnte« Frei von jeder atmosphärischen £iO'
Wirkung ist derselbe oft durchscheinend, weiss ins Gelbt ,
and Grünliche Eichend, und etwas Fett-gläiisend* Allein nur i
selten trifft man ihn so selbst in dichten frisch Eerscbk- ,
genen Blöcken; meist hat er sein Durchscheinendes einge*
büsst, ist milchweiss oder Korallen-roth , und bei v^oiter
Torgesfihrittener ZersetEong hat Übergang in Kaolin Statt.
Eigenschwere beim milehweissen vom Ballm do SerP^
7T1
= 2,6S3, and bei der Kornllen-rothen AbKnderong von Coro»
tiUers = 2,651. Diese Zahlen etitspreehen ungefähr jenen
dee (Migoklas ; aas der Analyse ergibt sieb indessen , dass der
erwähnte Peldspath nicht dsEu gezählt werden darf. Nach der
Calcination wiegt die zuerst erwähnte Abänderung nur 2,621«
Die Härte ist etwas geringer, als 6. Die Krystalle dieses Feld-
spathes stehen in Grösse und vollendeter Ausbildung jenen des
Orthoklases bei weitem nach. Auffallend ist, dass die weissd
so wie die rothe Abänderung, obwohl in ihrer chemischen
Zasammenseteung sehr wenig verschieden, in der Deutlichkeit
ihrer Blätter-Durchgänge sienilich auffallend von einander ab-
weichen. — — Versuche vor dem Löthrohr ergaben, dass
beide Feldspath- Abänderungen bei Weitem leichter schmelzen,
als Orthoklas, und ein milchweisses wenig blasiges Glas geben.
Im geschlossenen Kolben erhält man Wasser, in Borax leicht
lösbar zur weissen durchscheinenden Kugel ; mit Phosphorsalz
schwieriger, jedoch vollkommen lösbar; mit kohlensaurem Na-
tron behandelt bleiben aufgeblähte Skelette in der Perle,
iwelche sich krystallinisch zeigt, undurchsichtig und gelblich-
weiss; auf Platin-Blech iässt die rothe Abänderung eine äusserst
schwache Mangan-Spur erkennen.
Die Analysen 1. und II. beim weissen Fddspatb von jSler-
vance (A), wie beim rothen von CoramUers (B) wurden mit
kohlensaurem Natron und die Analyse III. mit Wasser-haltiger
Fluor-Säure angestellt. Die Ergebnisse waren:
I.
Kieselerde .... 58,75
Tiionerde nnd Spur | ^
von Eisenoxyd . i
Mangan-Protoxyd , . —
Kalkerdc —
Talkerde —
Natron —
Kali -
Wasser —
A.
11.
ni.
Mittel.
Snuerstoff. „1,,^^
. 59,08 .
—
. 58,92
. . . 30,614 . 8.
. 25,09 .
26,00
. 25,05
. . 11,708 . 3
. Spur .
—
Spur
. 4,64 .
—
6,64
. 1,294
. 0,30 .
0,46
. 0,41
. 0,163
k — " •
7,20
7,20
. 1,842 > 4,044 . 1 '
. *- .
2,06
. 2,06
. 0,349 i
. 1,29 .
1,26
I,27J
. 1,129 /
S»,S5.
4»*
a
Hl.
68,67 .
. - • 68,^1
24,59 .
. - . 24,59
0,99 .
— . 0,99
— .
. — . Spur
4,04,
> 3,98 . 4,01
- .
. 0,3t . 0^30
'" .
. 7,5t . 7,59
—
. 2,54 . 2>54
1,01
. 0,95 . 0,98}
MtM*L
tri
Sauer- VetUll
•(•ff. ^ Mine.
lÜMoiord« . • . 59,10 . 58,07 . - • 58,^1 . — 30,009 . 8
Tbonerde . . • - • 24,59 . - . 24,59 . n^494 J n 797 . 3
EiKeii-Peroxyd . . •* . 0,99 • — . 0,99 . 0,303 ) '
Mangan-Protoxyd . Spar . —
Kalkerde
TaHcivde
Matroa — . ^ . 7,5t • 7,59 , l,94t } . 3,943
KM. .
Waaaer,
100,00
Aas der Gesainmtheit physikalischer und chemischer Eigen-
thUmltchkeiten dieses Feldspathes ergibt sich, dass derselbe
der Ton Abich als AndesiC [Andesin] bezeichneten Yarietüt*
angehört, weicher in einem Porphyr sich findet, den man sa-
erst als dioritisch betrachtete , der in den CordiUeren sehr
entwickelt ist, wo Humboldt ihn beobachtete; nur enthält der
serlegte Feldspath weniger Kalkerde und mehr Alkali, «b
diese Substanz..
Bis jetzt war die Gegenwart des Andesits in keioen
anderen Gesteinen nachgewiesen worden, und was in Syenit
wie in granitisohen Felsarten davon vorhanden, galt für Albit
oder für Oligoklas.
Bemerkenswerth ist, dass der Andestt im Syenit eine g^
wisse Menge Wassers enthält Es rührt dieses übrigens nicht
von einer Zersetsnng her ; denn nach dem Austrocknen einei
frischen gräulichgelb gefärbten Andesits untersuchte ich du-
selbe auf seinen Wasser-Gehalt und fand 1,30yo. Diese Menge
wäre aelbst etwas grösser als jene in den analysirten Varie*
täten I welche bereits einen Anfang von Zersetsung erlitten
hatten; mithin muss das Wasser als gebundenes betrachtet
werden.
Wie ich bereits Gelegenheit hatte in Betreff des U
hradors im Porphyr von Belfakf auEudenten, so hangen die
Farben - Versehiedenheiten des Andesits von seiner cheoi^
iohen Mischung und vom Zustande der ZersetEung ab, welche
mehrere Perioden erkennen lässt. Wie derselbe ursprünglich
* PoooBNDoaPF, Ann. d« Phys. LI, S23.
g#M14«l worden, war ihn eine um se mehr iot GrQnliohe
stehende Farbe eigen, aU er reieher an Eisen: dnreb Zar-
aelaung werliert das Mineral eine kleine Wasser-Menge, und
wenn es noeh eine merkbare Qnantitjit enthalt, so neigt sich
dasselbe su einem lebhaften Roth; bald wird das Elsenoxyd
fortgeführt und aufgelöst, so dass der Ändesit nach und nach
mit diesem Verluste sich entftrbt; sodann wird er Pulver*
artig und geht in sehr weissen Kaolin über, welchen fortdauernde
SSersetsung endlich vollkommen sersttfrt, so dass man nur
noch die von Krystallen eingenommenen RXome wahrnimmt«
Es könnte scheinen, als entspreche die Farben-Änderung
des Andesits einem Wechsel in der Oxydation des Eisens, das,
als Protoxyd in der Verbindung vorhanden, sich davon ausson-
derte, um in den Zustand von Peroxyd übersugehen; indes*
son dürfte die Einfachheit der Formel im GegentheU fordern,
dass das Eisen als Peroxyd vorhanden sey. Man kann die
grünlichen Farben des Feldspathes nicht als Hinderniss an-
sehen; denn es gibt in der Natur Hydrate mit einer Basis von
Eisen-Peroxyd-Silikat, welche eine grüne Farbe haben.
Das dritte Mineral, in die Zusammensetcung der Masse
des Syenits eingehend, ist Hornblende. Sie erscheint stets
schön dunkelgrün geftrbt; lichte grüne oder graue Nüsncen
deuten auf mehr oder weniger weit vorgeschrittene Zer-
setzung hin, welcher die Hornblende nach dem Andesit am
leichtesten unterliegt. Eigenschwere == 3,kl4. Man findet
sie stets krystallisirt und die Krystalle mitunter Stern-förmig
gruppirt. Vor dem Löthrohr fUrbt sich die Substan« licht*
grau, schmilat sodann. Jedoch schwierig und nur wenn man
kleine Bruchstücke angewendet hat, eu dunkel Bouteillen-
grünem Güise. Mit Borax erfolgt leicht Lösung und Färbung
durch Eisen. Phosphorsaures Natron bewirkt die Lösung
schwierig, aber vollkommen; Ffirbung wie suvor. Mit koh*
lensaurem Natron bleiben Skelette in der Perle surüek ; diese
erscheint nach dem Erkalten krystallinisch^ undurchsichtig und
gelblich-weiss. Auf Platin«Blech neigt sich die Gegenwart von
etwas Mangan*
Zur chemischen Zerlegung dieser Hornblende wählte ich
die Behandlung mit kohlensanrem Natron und sodann auch
t74
Ale mit gewfisserter Ploorsäure , ietxte besonders in der Ab
sieht die Alkalien aufEasachen; Tallierde , Thonerde so wi«
das Eisen wurden iiaeh der Verfahrungsart von Fochs aos*
geschieden. Ich erhielt von Krysthllen aus demselben Bund-
stücke des Ballon de Servance^ welches auch den weissen An-
desit ear Analyse geliefert hatte:
Kieselerde 47,40
Thonerde 7,3S
Eisen-Protexyd .... 1S,40
Maagan-Protoxyd .... Spur
Kalkerde 10,83
Talkerde ....... 15,27
Kali und etwas Natron . . 2,05
Verlust im Feuer .... 1,00
100,00.
Bei der Unreinheit der Substanz und bei der Ungewissbeit
hber die Art und Weise, wie die verschiedenen Basen einander
vertreten, desgleichen über die Rolle, welche die Thonerde
Spielt, dürfte es nicht leicht seyn, eine sehr genaue chemische
Formel aufzustellen ; es war nur von Wichtigkeit darzuthon,
dnss die Hornblende im Syenit eine Hornblende mit Eisen-;
Kalk- und Talkerde-Basis ist, die eine ansehnliehe Menge
Thonerde und zugleich etwas Kali enthält.
Die drei erwtthnten Mineralien sind es, welche durch
den Gegensatz ihrer Färbung dem Syenit der Ballant A»^
Aussehen in petrographischer Hinsicht verleihen ; es hSngt
noch von andern ab, die thells mehr öder weniger konstant
oder zufällig, mitunter auch mikroskopisch seyn können. Se
hat man die Felsart als wahren syenitischen Granit za be-
trachten, wenn dieselbe eine beträchtliche Menge Quarz ent-
hält, welche zuweilen so gross wird, wie in vielen Graniten.
Ferner finden sich im Gestein Titanit in denselben Krystallen
wie zu Arendalj Tomback -brauner Glimmer, Magneteisen,
auch, wie Solches längst von andern Syeniten nachgewiesen
worden, Chlorit und Epidot*, jedoch nur in Nestern und sof
Gängen.
Aus dem über die Masse des Gesteins, wenn solche wohl
** L " oif HARD , Cliarakteristik #er Felsarten. S. 9t.
n»
ebaraktertsiri and in mehr novgMkm ZnslMde Ist 5 ii^.dMi
Poiv«r angestelhen Versuche ergab sieh 3)60 bis 2,71 als
Eigenschwere für den Syenit vom BaUan ven Gir^tmagnff ond
¥on Servaneej in welchem Orthoklas, weisser Andesit, Hom«
blende nnd Qaarz vorhanden, and 2,64 bis 2,68 für den von der
Höhe des Them und von CoravillerSy aus Orthohlas , rothem An-
desit, Hornblende und Qnars bestehend. Da$ spezifische Gewicht
xeigt sich um desto grösser, je mehr Hornblende gegenwärtig
ist, und um desto geringer. Je mehr Quars und Orthoklas vor-
walten. Der Verlust im Feuer beträgt im mittlen VerhältnisS
70%; die Felsart verbleicht alsdann sehr, wird äusserst ser-
reiblich und schmiiiBt in der Temperatur der Glasöfen su einem
durch Eisen stark gefärbten Glase.
Die- chemischen Stoffe in der Znsammensetsung der drei
Haupt-Mineralien, welche man als den Syenit bildend an«
sehen kann, sind ungefähr die nämlichen; denn sie ent-
halten alle drei Kieselerde, Thonerde, Eisenoxyd, Kalkerde,
Talkerde nnd selbst Alkalien; iodessen darf nicht übersehen
werden, dass diese Stoffe in den erwähnten Mineralien keines-
wegs gleich vertheilt sind. So findet sich im Orthoklas
Kumal Kieselerde und Kali, im Andesit Thonerde und
Natron, in der Hornblende Kalkerde, Talkerde und Elsen*
oxyd. Was die Menge eines Stoffes in der Gewichts-Einheit
des Syenits betrifft , so Ist dieses eine ensammengesetfite
Funktion, abhängig von den Quantitäten a, a', a'', a"' des
nämlichen Stoffes , welcher in die Znsammensetaung eines
jeden der den Syenit bildenden Mineral - Körper eingeht,
ihrer Volumen-Verhältnisse in der Volumen-Einheit des Ge-
steines m, m', m'', m'", so wie der respektiven Dichtheiten
d, d', d'', d"^ dieser nämlichen Mineralien. Sie lässt sich so
ausdrücken :
^ _ mda + mM^a^ + m^^d^^a'^ + m^^^d^^V^^ .j..
wobei m + m^ + m'' 4- m"' =s K
D s md + m'd^ + ni"d" + m'^'d'" (L)
D als Dichtheit des Gesteins angenommen.
Die Mengen m m'm"m'" lassen sich bestimmen ditreh das
77«
WM inir besebpibbtM VerfiihM«^; wmA bti fericbiadtMH V«r*
«ucheo nil den um aMisten b«in«rk«ii»wertktli VnvUtAt«« de«
Syenite« vom Bmlion d\4Umo0 «f4H«IC teh Mehst«li«n4o Er>
gebnbss :
Volume D*Verhal|qiii«e.
Falber (0 oder bräuu-
Jicher (b) Ortho*
klaff
Weisier (r) oder ro-
tber (r) Ande^il •
Sehwin^lichg^rune
Honiblrode . • ,
, Grauer Quarz . . .
(r)
so(0
(2)
(S)
20 (f)
(4)
C5>
Sa (r) . 20 (r) . 34(w) , 30 (w) . 30 . 34(w)
10
28
100
21
26
100
. 1^
. 30
100
16 I
34 )
49,40
•n
100 100 100
Weiid<>t man die frtther gegebenen Foi-meln (L) und (T)
oo IfUit flieh die pbysisohe and ekeroleehe BeeobaflCenheiC
der erwffbnten Syenite voiletftndlg beetimmen. Dieses hnt hin«
stoktlieh der Syenite (t), (Ü), (3) stiittgefanden , md m er-
gab sieh naeli den ei*haltenen Zahlen für die Dicbtheit and
die ekemisehe Zusammenseteon^ der versehiedenen Minera-
lien , welche jene Felsarten bilden t
AftgaW det
MlnerRl«.
Verhfi
naah
¥•10-
nien.
inlwe
dem
Qe.
wicht
Dlelillielt.
D
0. <f. w)
30
29
(I)
h.
32
10
31
12
2,07
q-
28
27
i 0. (w)
24
23
(«)
1 0. (r)
|h.
30
21
2»
24
2,72
%.
25
24
0.(0
20
10
(3)
a.(w)
34
10
33
10
2,72
q-
30
20
Ohemiacbe Znaa
aetsang.
mmen-
(1)
Kieselerde 7o»74
Thoaerde. 14,24
Eisen oxyd
Kallcerde .
TallLerde .
Kali. . . .
Nafraa . .
Waaaer und
Reate . 1,14
2j21
2,74
1,07
3,87
1,07
(2)
07,49
U>28
3,98
3,95
3,74
3,05
1,71
(3)
7O,03
13,21
2.85
3,82
2,03
3,00
2,90
1,28 . 1,17
100,00 100,00 10O,00
sten
Der Qaars-G ehalt
wechselt, wie
ist es, !|iFeloher bei Weite« a
Solches bei mineriilogiseber
m mei-
Unter-
* Bulletin ife h Societe ^eolapfu^ m Im reunian extrwriimmrm
777
snebung des Gesteines geradesu erkennen kann« Was die
übrigen Substanaen betrifft , so aeigt sich deren Gehalt nnge-
fkhr konstant) und sehr bemerkenswerth bleibt, dass derselbe
fttr die Syenite (1), (2), (3) nicht am ein Hunderttheil sehwankl,
obwohl sie anfänglich grosse Verschiedenheiten hinsiehtlich
ihrer mineralogischen and chemischen Zusammensetsnng su
seigen scheinen* Ferner hat man an beachten, dass der Ge-
halt an Eisenozyd und Talkerde, welcher angefthr der näm-
liohe ist und swisehen 2 and 4Vo schwankt, nicht so bedeu-
tend gefunden wird, als man geneigt seyn könnte so glaa*
ben. Der Syenit (3) Ist die am meisten verbreitete ÄbXnde«
rung, gewissermassen der Normal-Syenil ; sonach Ifisst sich
annehmen, dass diese Felsart dnrchsehnittlioh enthält: Kiesel-
erde 70; Thonerde 13; Eisenoxyd 3; Kalkerde 3; Talkerde
3; Kall 4; Natron 3; Wasser u. s. w. 1.
Der Syenit, dessen mineralogische oud chemische Besohaf«
fenheit untersucht worden, ist jener, welcher die Hauptmasse
der Ballons de Servance und de Giramagny bildet. Wie be«
reits von Elie de Bkaümont bemerkt worden *, so nimmt das
Gebilde gegen seine Grenae hin stets an Grösse des Kor*
nea ab, und, wie ich wahrgenommen zu haben glaube, aeigt
sieb dasselbe mitunter weniger reich au Qnar») auweilen selbst
gänslieh frei davon, so u. a. in den drei Tbälera FtoicAer*-
/a#-ifiiie#, At^MUvaus und Maselle.
Ausser den beschriebenen Abänderungen kommen, wif
bereits gesagt worden, poch sehr viele andere vor, deren Uii^
terschiede durch grössere oder geringere Mengen der einaet
peo in die Zusammenaetaung eingehenden Substanaen bediugl
werden.
B^pliealim ife la Carle fdoloßfipte de France, P. 335.
über
Obern Quader,
von
Herrn H. Brdno Gervitz.
Hiezu Tafel X, Fg;. 4, 6.
Wem die verführerischen Qandersiinilitelii-PArtie'n der
SMehiiscken Sehweit% Zeit Hessen, auch nur einige der von
Naumann und mir beseichneten Stellen aufzusuchen , nn
Vielehen graue plattenfdrraige Mergel oder glauconltisdie
iialUige Büniie im Quader - Sandstein eingelagert sind, der
wird ISngst schon die Exist-ene eines untern und
oberii Quaders erkannt haben; wer aber den Plüner von
Dresden bis in die Gegend von Pirna selbst verfolgt hlltte,
der würde sich mit leichter Mtthe auch überzeugt haben
können, dass das den Quader trennende Gestein
der Planer spy ; und wer nun sehen könnte und wollte,
wUrde ganz ähnliche Verhältnisse in der Sächsüehen Ober^
Lausüjüi in Böhmen und in der ScklesUeken Grafschaft Glai%
nach mir auch erkannt haben und nicht mehr sweifeln, dass
die Felsen der Heuecheuer und die sieben Hirten bei Kislings-
waida eben so gut dem oberen Quader angehören, wie der
Königstein und die Baslei in dei^ sächsischen Schweit». Wem
aber iltess Alles noch nicht genttgt, der gehe in den Ha»'%\
wo eelbat Herrn Romimger's letste Zweifel darüber schwinden
mttssen.
Hier wird er iindeni welche bedeutende Rolle
der obere Quader aoch in dem Harze spielt, wie die
beiden Gegemieine bei Ballensiädt^ ein grosser Theil der Sand«
steine zwischen BMerstadi, Quedlinburg und Thale, der Rogen^
item bei Blankenburg und die ganze Teufelsmauer y vielleicht
nur mit Ausnahmen der Crednerien-Sandsteine bei Blanken"
burg^ gleichfalls dem oberen Quader angehören, welcher
von dem untern Quadersandstein theils durch
wirklichen Plfinerkalk, theils durch untern
Planer (Pläiiermergel oder Flammen-Mergel) und glaneo-
nitische Sand- un d MergeUSchich ten getrennt wird.
Herrn Dr. Giebel in Halle gehört das Verdienst zuerst
diese interessanten Verhältnisse erkannt zu haben. Zur Eriftute-
rung derselben theiie ich hier eine flüchtige Skizze mit,
welche Herr Giebel auf einer gemeinsam mit mir unter-
nommenen Exkursion in diesen Gegenden entworfen hat (Tf.
X, Fg. 4, 5).
Besonders wichtig und nicht genug zu schätzen ist es,
dass es Pläner kalk, dieses unverkennbare Äqui-
valent der untern weissen Kreide, ist, welcher die
Trennung des Quadersandsteines hier mitbewirkt, ein Ver-
hältniss, was weder in Sachsen noch Böhmen und Schlesien
aufgefunden werden konnte. Dort sind es immer nur die
Schichten des unteren Pläners (Plänermergels oder Pläner-
Sandsteins) oder glauconitische Mergel , welche dazwischen
lagern. Plänerkalk aber mit seinen zahlreichen charakteristi*
sehen Versteinerungen, deren der Kalk-Bruch von Strehlen bei
Dresden allein über 200 genau bestimmte Arten geliefert hat,
ist als geognostischer Horizont für die Würdigung der über
und unter ihnen liegenden Schichten trefflich zu gebrauchen,
und einer richtigen Deutung unseres deutschen Quader- oder
Kreide-Gebirges stehen nun keine Hindernisse mehr in dem
Wege.
Das de u t sehe Quade rsandste in • Gebirge be-
steht ausfolgenden Abtheilungen:
780
I* Ok«t«r Q«iiil«r8A»4ltl«tn.
f /(Grinsand und oberer
Kreid«- Mergel dcf
1. Oberer Onader^^ Aotoren b. Tb.) =
Mergel. J tobereweieeeKretilt;
I t Mas triobcer Schidi*
\ ton.
!(0bererPl8ner,Kreide-
weisse Kreide.
(Grünsand and oberer
Kreide - Mergel der
li I1m#«»«» a».J«i^1 Autoren b« Tbl.);
1 3« Untere r Ulla der*/ „ _,
M^ ^ I / üntr. PIfiner, PlÄner-
ergel. \ „ _ /^,
' Mergel und rlJlnc^
Sandstein^ Flammen-
Mergel.
III. Unterer Quadersands tein.
leb bebalte mir vor, in der kürseslen Zeit die Reavltate
Meiner spesieUeren Vergleichongen der versebiedenen Sebicbte»
des ienticken Quader- Gebirges jsusainnienfiastellen und der
ÖflFentlichkeit mu übergeben.
Die
fossilen Fische ans «dem TertiSr-Thone von
voo
Herrn Hebmann von Meyer.
Gegen Ende des Jahre« 1847 entdeekte ao deü Ufer
der lüer bu ünler-^KirckUrg^ swei Ständen von 17/« , Herr
Fineosrath Esbr in einem Thon der Melaaae ein Fieeh-Lager»
dai alle ÄufaierkMiakeU verdient. Herr Essa nnd Graf
MAauLSLOH katten die GefiÜligkeil, die darin gefundenen
Fieeh*Reste mir snr Ilnteranehnng ansnvertranen« leh kann
jelat achon daraber Folgende« miulieilen.
Da« nabireiobate Genq«, welche« dieser Thon darbietel»
tat Clnpea» einGenn«, da« am frfibeaten im C/amer «eh warnen
Kreide^Sehiefer nachgewieaen i«t, nahlreicher in den Gebilden
de« Ußnie B^ka^ de« Libanon und einiger LekalitMten ßalieni^
nnd wovon AnAasiz eine nnbeaehriebene fo««ile Spesiea»
Glnpea Goldf«««i, von Bit^/en anfahrt. Die HUringe von
unter ' Kirchberg «ind von den bekannten veraebieden« Sie
finden aieh von OnOSO bi« aber Oail Gro««e. Ihre weniger
anf Grd««e at« auf der Form der einielnen Tbeile nnd der
Zahl der Fioaaen- Strahlen bombenden Äbweichnngen veran-
laasten mieh nnr Annahme von 3 Spenie«, welche ich CInpea
graelli«, €• lanceolata nnd €!• ventrieoaa nannte.
Ihre Beeohreibnng nnd Abbildung werde ich apiter in der
»naülhartteben Abhandinng ftber 4ie8# Fiache geben. An im
782
Sehfideln sinil nicht selten die Kiemen- und dae Zongen-
bein Oberiiefert.
Ein Anderes Genus, das Unter ^ Kirckberg merli würdig
macht, ist das lebende Scom beroideen-Genos Rh ombus.
Von diesem war zuvor nur eine fossile Spezies, Rliombus
roinimus vom Monte Bolca bekannt. Der Rhombus von
Kirchberg ist von derselben Länge, der Röcken aber ist weniger
stark gewölbt und die Rüoken» und After-Flossen bestehen ans
einer geringeren Anzahl Strahlen und Träger, die in der
Rückenflosse gegen 50, in der Afterflosse kaum mehr als 30
betragen , während In Rhombus minimus diese Zahlen
zu 62 und 45 angegeben werden. Die Säule wird in beiden
Spezies aus 30 Wirbeln zusammengesetzt, von denen im
Rhombus von Kirekberg 22 oder 23, im Rhombus minimus
20 auf den Schwanz kommen. Hiernach wird nicht zu be-
streiten seyn, dass der von mir untersuchte Rhombus eine
neue Spezies darstellt, die ich Rh. Kirchberganus nenne.
Wie Rh. minimus, so ist auch diese noch etwas kleiner,
'als die kleinste lebende Art.
So zahlreich die Fische aus der Familie der Cypri-
no Ideen in Tertiär • Gebilden vorkommen, so ist doch das
«igentiiche Genus Cyprinus noch nicht fossil gekannt,
fm Thon von Unfer-Kirchberg fanden sich stachelige Flossen-
Strahlen mit gezahntem Hinter- Rand, sowie ein 13 Wirbel
umfassendes Fragment ans der hintern Hälfte eines Fisches
mit der gut erhaltenen Afterflosse und einem Theil der Rücken-
flosse , woraus die Gegenwart eines wirklichen Cyprinus
«ich ergibt, der von mir C. priscus benannt wurde.
Diese . Spezies ist besonders dadurch ausgezeichnet, dass die
Afterflosse erst in der Gegend beginnt, wo die Rückenflosse
aufliört.
Von dem Gobioideen^Genus Gobius sind mir zwei
fossile Spezies bekannt, welche der Monte Bolca geliefert hat.
Von Unter'Kxrchberg untersuchte ich einen Fisch, welcher einer
dieser beiden Spezies, Gobius microcephalus Ao. aal
ähnlichsten ist, von dem er aber nicht bloss durch Gr^se,
sondern aneh durch eine grössere Anzahl Strahlen in der
ftficken- und der After-Flosse sieh auszeichnet, t^obei dieso
T8S
FtoaMii aicli über «läeh grövsern RaniA aoadohn«!! , vTeslhiiUi
ieb der S|iesie8 deif NAinen 0. maitipinnatos beigekgl
habe. Agassi« ist ungowiss^ ob 6. mioroeephalus wifklieh
dem Gefiu$ angehörri in das er ihn verlegt hat ; Dasselbe gilt
anoh von dem dureh mieh untersuehten Fisch.
Öfter findet sich eu UtUer-KircUerg 8 mer Hb minatus
JkQ.y eine Spesiet , welche bisher nur aus dem Mergel dei
Gypses von Ai^ in der Provence bekannt war. Unter diesen
Fischen lassen sich sii Kirekherg auffallend karnere and
höhere Formen erkennen, die indess keine wiehern Anhalts«»
Punkte bieten^ um sie von Smerdis minutus sa trenneiH
In diesen Fischen sind gewöhnlich die Gehör - Knochen sehr
gut überliefert. Mit dieser kommt eine offenliar neue, von
mir Smerdis formosus benannte Spesies vor, weieh«
sich, was bei*m Genus Smerdis nicht auffallen darf, weniger
in der Zahl der einzelnen Theile, als durch geringere Grösse,
schlankere Gestalt ond durch zartere und schlankere Wirbel
«nd Bogen von S. minutas unterscheidet, was durch mehre
Ezemlare sich darthun Ifisst«
Hlemit ist der Fisch-Reichthum des Molasse - Thons von
Unter '' Kirchberg noch keineswegs geschlossen; vereinzelte
Schuppen und Zähne berechtigen vielmehr zur Vermnthung^
dass n0ch mehre Genera sich darin wefden erkennen lassen«
Auch liegt bereits ein Insekt ans dieser Ablagerung vor.
Die in diesem Thon nunmehr ermittelten Fische sind :
Clopea gracilis Mey. Cyprinns priscus Mey.
„ lanceolata Mey. Gobius multlpinnatus Mey.
„ ventricosa Mey. Smerdis formosus Mey.
Rhombns Kirchberganas Mey. „ minutus Ao.
Fünf Genera mit acht Spezies, worunter nur eine sich
vorfindet, welche zuvor bekannt war: Smerdis minutus
des Tertilir*Gebildes von Ais. Slimmtliche Genera mit Aus-
nahme des bisher noch glicht fossil gefundenen Cyprinns
liefert Aev Monte Bolca^ und Rhombus so wie Gobius sind
nur vom Monle Bolca und Unter^Kirekherg bekannt. Bei der
Ähnlichkeit, welche zwischen beiden Ablagerangen in Be-
treif der Genera besteht , fiKlIt es am so mehr 4iof , dass zu
Unter- Kirekberg keine Spezies mit denen des M^nte B^kß^
784
mM iiber «tiio »it <Imi T«rlilr - 6«btM« vm Ah ObeMni-
•tinat. Bf frugt sich non, ob «of Jie Identitllt dieser einen
Spesles oder «»f die der Oenern grdMores Terwandeehnft-
tieliea Gewicht liei der Deutaiig des Allers der Lokaiitftten
so legen ist, was so schwer sa beantworten tiioht sejn wird,
wenn man bedenkt, dass In anfeinander folgenden Formationen
identisehe Speaies sich vorfinden können, eine Ansieht, nn
der Ich mloh ans voller Übersengnng bekenne.
Clopea, Rhombus, Oobins sind Genera, wtdehe
heutigen Tages im Meere leben. Es liegen cwar Beispiele
vor, dass Httriege in den Plllsven wie der iSMne hinanfstelgen;
Binnenwftssem aber stehen wirkliehe Hitringe nicht so. Die
Cyprinoideen sind nnr Slisswasser • Fische. Wenn enge*
nommen wird, dass es Fische dieser Familie gebe, wetehe ihre
Heisaath in Salswasser haben, so beruht Diess darauf, dass
einige derselben sieh sur IHündong der FlSsse hinabbegeben
nnd alsdann in Brackwasser leben. Nach der Verwandschaft
des erloschenen Genus Smerdissu nrtheUen, sollte man eher
vermuthen, dass es wenigstens nicht aosschliesslich im Meere
gelebt habe. Hieraus lässt sich der Charakter des Gebildes
ton Oktet-KireUerg entnehmen. Ob die in diesem Gebilde
vorkoinmenden Konchyllen damit übereinstimmen, bin ich nicht
im Stande ansugeben, da ich diese Konchyllen nicht kenne.
Briefwechsei.
\h
tUtÜiftklungen «n <leA Gebeimenrath v, l4;oifiiA|M>
geiritfatet.
Chmsikmi, 16. Deiember 1848.
Auf einigten Abiiooderungs-Klüneii der Grauwacke, welche daa Nebeo-
l^esteiD des Siliemaater Gaog^-Zuges bildet, findet sich jettt tu Zeiteo als
Überzig ein Mioeral^ welches bisher als Steinuiark bezeichnet worden, sich
hievoo aber schon dadurch unterscheidet^ dass es stark durchscheinend ist«
Es \M gelbliohweisa ; die Harte beträgt etwa 1^5, und nach der Unter-
isqchuns eines meiner besten Schüler^ des Hru. K41SBR von hier, ist
das spezi^^che Gewicht 2,552 j äit ^asamknensetznug :
.; , S"i ..... .,5.7,7, .. ..,•....
'jk\ , .. ... . 27,1 . ♦
.Ca 0,8
*«•.••' !•«
ft . .... . > 14,00, ,
101,01
Der Kalk- tind Biftererde-Qehalt st^ireibt sieh vieüeiebt von oft \»i»t^-
wachsenen Bifferspatbe ker. Das Mineral ist vor dem Utlwlihre "««•
schmelzbar, dm^h keltleiisftaree Natfon4Cali schwer tmfvuMktwtm^ der
Bmch ist nneb^u; zlnrieben ertcbelnt die Mass«' bfi seoftulier Vergrdft-
seniDg nicht kr^staninisch. ' \
D» der Dnleiviebt ia der KrystiUletvaiihie mieh' d^eo ubccseiicli wje
aehwer es meisteas Anüngern wird, en jl^hbildoiiges den Zasanaenbang
▼erwwkolter Kembniatiaveii klw «nfeHfaesea ; so Imbe ich dvr^b den Me-
tleH-TSsehler der incefgiNi Berg*>Scbttle, Hta« Ckmiiliy bereiti fiae ^m«^
redrt taater Kiystalle'aM HoIb anfertigf» laasrn Mid dadureh beim Vn-
terriebte eine «ehr WetratlMe £tleichlenHig erMreft; andere Lehrer
wCnecheB sieb vielleidit ei»« gMli|# H«lt»( •§ bal eich dAber Gfopn
•bereit erkiM 5 solehe Modelle das Stnek m «cht 6iitegr«H^9 Wuf-
lieb abmriasMWi weatt Ich Meb bMi|«lbO| Htm Wf MkM Ombi^ftiiNi^
Jshrgaag 1818. 50
786
gewählt sind, an denen sich — kaum mit einer Ausnahme — ans eineB
Oktaeder oder Rhomboeder simmfUcbe FUeben deduzirrn lassen, dan
die Winkel der Fliehen mit einem Goniometer gemessen sind, und diu
die Modeile eine Grosse von 2—4 Zollen haben. Modelle folgender Kri-
stalle, neben denen die Zahl der Flächen angegeben ist, sind bfreiti
angefertigt, und es können auf Anforderung auch beliebige andere geif^
fert werden.
Flossspath 114, Rothknpferers 146, Boracit 38, Fahlers 89, Kupferiücs
36, 34, Yesuvian 130, Kalkspatb 8$, 48, Antimon 60, Eisenglans 54,
Berytt 44, Apatit 86, »Irsagonlt 42,^ SMiwerspiath 38, Datolith 26, 58, Feld.
spath 32, 32, 36, Aogit 20, 30, Hornblende 28, 40, Azinit 14, Epidot 44
Die bestellten Modelle , die sich dnrch mdglichst scharfe Kanten aus-
zeichnen, werde ich vor der Absendung gern revidiren, bitte aber die
Anforderung an- den Modell-Tlscbler Gsier seTbst zn Hebten , der deo Ka-
sten-Betrag durch Post-Vorschuss entnehmen wird.
Fr. A. RotMBR.
Mittheilangen an Professor Bronn gerichtet.
Bonn, Milte Novembers 1848.
In den Monaten August und September dieses Jahres habe ich micii
wieder wie früher in den Jahren 1842—1845 mit Untersuchungen für die
geognostische Karte von Preßten beschliUgt, und zwar führten mich die-
selben dieses Mal nach dem TenMiirfsr Waide. Ausser dem speziellefl
Ergebnisse für die Karte wurden dabei auch einige neue Thatsacheo voi
allgemeinerem geognostischen Interesse ermittelt, über welche Sie mir
erlauben müssen, Ihnen kurz zu berichten.
Zunichst hat sich rucksichtlich der Sandstein-Kette des T^giUokuy^
'Wtide9 das nnerwarlate £rgebniss heraosgestellt, dass nur ein Tbeii der-
solben dem Quader, eän anderer Theil aber de« Hi i s-£ildungen oder den
Mtersten Oliede der Kieide-Formation in DmOscMmd angehört, wihrend
•Friedrich HopmANN a«f seiner Karte den ganzen Sandatein*Zog von
Dieaui'Tkale an bis Bielefeld und darüber hinaas mit der Farbe des Qo«-
ders bezeichnet hat und spatere Beobachter ihm darin gefolgt sind. Der
Mangel organischer Reste war fttr die Allers^Bestimmnng des Saadsteios
im sfidtidieren Theile des Teuhkur^er Wüdtm immer ein Haopthinden^M.
Es ist mir nicht bekannt, dass Versteinerungen von irgend einem frabercii
Beobachter darin nachgewiesen waren, leb selbst ha^ frfiber vergebÜdi
darnach gesucht. Die grossartigen Arbeiten, welche für die Dnrcblift*
rung der Bisenbahn von Caeeed nach Pmder^em a» der sogenannten Jarif-
SMlmnme zwischen Kleimmhet$ mid WWeUdeeeem nencrliehst in Angrif g«-
nonim^tt worden vktd, haben neben dem Anfiiehlnsse, den sie tiker die foisbc'
gleicIiAitls defllieh zweifoHiaften (iSgcnings-Verhiltirinse dnn finnditdsi
787
so dm witerliecreiideo ScbieMeii g^wlliri b«ben, «oeh iden Vortbcn ge-
habt, iam% dadurch deatliohe Verateinerangcn de« Sendefeine m Tege ge-
fordert sind. Es licMen sich mit Beetimmtheit ein groeeer laoceramve
«Bd eine Pinna erkennen, beides Arten, welche, wenn sie nicht geradesa
mit Spesies des Quaders ideniiseh« sind, }edfnfalls unter den Arten des
letsten ihre nichsten Verwandten haben, in keinem Falle aber als Fennen
der fiSIs-Bildnngen, denen grössere Inoceramas-Arten überhaupt fremd sind,
geMen können.
Rficksiehtlieh des Lagernngs-VerhUtnisses des Sandsteins an den um-
terilegenden Schichten (welches desshalb in der gansen Kette des Tenfe-
kmrftr W0ld§s mehr oder minder aweifelhafl ist , weil auf dem ostlichen
AbfiiUe der Kette, wo die Scbiebten-Kdpfe sn Tage gehen, das Ani*
gebende der den Sandstein uotertenfenden Schichten regelmässig dordi ein
Haufwerk herabgefallener Sandstein-BIficke verdeckt hi) haben die Aof-
schlfisse an der CMrU-Sehanme mit Sicherheit kennen gelehrt, dass dernnr
undeutlich geschichtete und mit geringer Neigung gegen Westen einfallende
Sandstein gleichförmig auf eben so geneigten mergeligen und sandigen
Schiebten von Keuper ruht. Lias oder mittle Jura-Schichten, die an an-
deren Stellen noch zwischen dem Keuper und dem Quader entwickelt sind,
fehlen hier entsehiedrn. Noch weniger ist irgend eine Spur des Wälder»
thon-Gel»rges , welches weiter nördlich, fast sugleich mit den Gesteinen
der Hils-Bildnngen auftritt und ein regehnäsm'ges Glied in der die Kette
des TeHiokwjfer Waldes zasammensetsenden Scbiohten-Reihe wird, hier
vorhanden.
Ausser den genannten in der Caris^SekmMe gefundenen Versleine-
mngen ist mir aus dem eigentlichen Quader des TeuMurger l¥Me§ nnr noch
ein Exemplar eines greeaen Inocemmns bekannt, welches in der Samm-
lung den naturhiatorischen Vereins in Deimofd aufbewahrt wird und in
de« grossen für den Bau des Hermanns-Denkmals auf der Hohe des Gre-
iemkerfs erdfneten Stein-Bruche gefunden wurde. Dieser stark gewUbte,
fast gldchsehaalige Inoceramus ist jedenfalls , obgleich eine nähere spe-
zifische Vergleichung mir nicht möglich war, eine Form des Quaders, da-
gegen den Hils-Bildnngen durchaus fremd.
Folgt man von Detmold ans dem Gebirgs-Zuge noch weiter nach Nor-
den, so findet man hieseits des cigenthümlichen Einschnitts in dem Ge-
birge, der sogenannten Hdrefweä/flidl^, die Natur des Sandsteins wesentlich
verändert. An dem Tönsker^e bei Öriin^hausen findet man ihn suerst
deutlich aufgeschloasen. Es ist hier ein bellbraun gefärbter wenig fester
Sandstein, der in deutliehe Schichten gesondert ist, welche in jDberein-
stinnnung mit der iu Jenem ganzen Theile des Gebirges benrschenden Über-
stfirzung steil gegen Nordosten einfallen. Wenn schon diese petrographischen
Merkmale den Sandsirin von dem viel festern regelmässig weiss gefärbten
und fast niemals deufltcb geschichteten Quader in dem von der Udmi-
sdUmohi sddlich liegenden Theile des Gebirges unterscheidet, so tritt
noch viel mehr die Verschiedenheit in den organischen Einschlfiaeen ent-
gegen'', einmal fiberfaanpt in- se> fem ala dieselben taet in «Ikn ^ScMfbiea
50*
968
4«a<S«lt4steiji« in groeter BfafigUil aagetf»tfw ir«rdäi, mid
avcli ia ihren eimielnni Fornen. ich habe folgende Arte« in de« Sand-
aleiiie dee Tdnrterjw» mit Sieberheil untenchiede«.
I) Ammoniles Deiheai A. BeiMB«. DtB Fundoet dieier Art
war biaher. aiclit genauer bekaniH : ea wird von meinau Broder aar guu
«UgMiein ^er QiAidfcr dee Tß^ahH^get WäUtt*'' als mMhm geMnat.
t) Beieaaliilea aabqnndrattta- A. Rqubbr» »etat mw im Abdruck
erhalten. Die Art ist bekanntlich in den Hila-Bildnngen NardämOtüUmäi
«eil «erbrettfit»
9) Oardittia jjpr.? aua der Gmppa den CardiBmütilaii«ni.
4) Trigonia «|v. ? aiia der VerwandiBohaft ^trTrigviiift clavel-
lata Und auch aoa den Ili|a>ThoaiB des BeUiers and OiferteaUM
gekannt.
6) Thraeia Phillipai A. EoBMaa. Eine häufige Art in den Hib*
Thanen dca JMHerg nad e^tarwM^.
e>.Panapaea-' ahnliche Zweiachaaler, waiche eich ganc dbereia-
•tinunaiid nach ia dem Hila^hone des 0€ietwMe9 fiaden.
}) Avieula macroptera A« ReEKan. Ia den Than-, wie in dfii
Koagleaieral^Biidaagen dea Hilaea im aardliohen DmiUthlmid weit verbreittt
8> Pacten cinetna Sowaanr bei A. RoettBR. (Der icbte P. einet»
rfiowsnBf's soll oaeb Fonass eine anaachÜeaalicli jaraasiache Art aeia.) Fait
'tiberail, wa bialier thoniga oder Kenglemerat-artiga Bildaiigen dea Hik
gefunden wurden, naobgewieaen.
9) Exogyra ciiicta Soweaar. In den Hila-Bilduugen /ViondAmüM^
iaadt io gleicher Weiae, wie im Lofwer greenaand EmfUatä^ aad den
Haoeamieo JPraalE»^iU# und der 8ek»§itm verbreitet
10) Terebratula multtfarmia A. RaaMaa (van PoM^aa, fiaef'
ieri^ J&mrml of tke §§ol, SoeSeiy ISM^ pag. 846 Bv ayaonjnn mitTer^
bratula aulcata PARKiiraoif gehalleo). Nor ala Steinkera., aber deut-
lich erkennbar. Dieae ala SpesMs kaam acfaarf ▼oa aaderea Verwanto
8fr ta*ennende Art iat doch ala eiiia gefaUate TerebraAelmFanla, welebe
fiberall in den Hila^Bildungen wiederkebrty bemerkenawaHh.
II) Terebratula longa A. Roansa. Auch aaa dem Hila-Tboa ^
MUijf^er ArMa« und aaa dea Hila-Koiiglomerataa dea BrammekmifUek»
bekaoat
19) Lingula sp. tndaf. Hier und dort in vielen Exemplare* aaian*
BMngehauft.
Die Mebraabl dieser Varateiaeruagcn aind l>ekaaBta.Fonaea der IKin^
jimffdiaa Hila-Bädungen, und ea Jcann darüber kain Zweifel bleiben, dtis
dar braane Saadatein^ aoa welchem der Tda«dary bcatelft, jeotm aalcr-
aten Gliede der Kreida^Formation angafaöri. Ea Iftaat aioh derselbe Sand-
stein aber aacfa weiterhin verfolgen , ond bis aber BMa/M hioaaa bicikt
aawofal nein iuaaeres Ansehen gaaa daaaalbe , ab sich aaah aa vidcn
Punkten twiaehan örUn§kmw»e» und BkiUftM Vasatalpeningeii daiin M^
iMKhwaiaea lasaen. Ea araeheint also ia dieaam Tbaila dealba^
laryar lfaideadas{enige unterateQUad dar&reid9*FarBi«tfef}
78»
w«Uh.«s «n anderen Punkten NarddmUsekhnds in der Fer»
von Rcbwarxcn j^lastiechen Tbonen und kalltigen: Kon g lern e^
rat- Ablagerungen bekannt iat, als eine mScbtige eisen*
acbfiaaige Sandstein-Bildung,
Es ist aber nicht etwa über dem Hils-Sandstein auch noch- der Qnade^
ia divHem Theifte des Twickur^er WaUä^ vorhanden; Der Hils-Sandstein
reicht viefanebr von den WMMerthon-Bildnngea (welche zuerst am nord«
östlichen Abhänge des TänüfrgßM in geringer Entfernung von örlinghmm*
#011 auftreten und sich dann fast znsanunenbingend bis BisUfeid verfolge^
lassen« einer Seils bis au den kalkig*kieseligen Flammen-Mergeln anderer
Seitfl» Schon früher (vergl. Jahrb. 1848^ S. 289 ff.) war mir bekannt
gewesen ) das« eine dem Hils zogebdrige Bildung mit den bezeichnende^
organischen Resten in dieser Gegend vorhanden $tyy aber ich glaubte da*
mala, dieselbe bestehe nur aus einer dünnen Schicht und werde von dßi^
Matse des eigentlichen Quaders überlagert.
Während es nun erwiesen ist» dass jn dieser Gegend der Ifils-j^and«
atein an die Stelle des Quaders in den südlicheren Theilen des Gebirgen
getreten ist» so verdient der Umstand noch besondere Beachtung, dasf
dadnrch in dem Verhalten d.er Jdngeren die Gebirgs*Kette zasammeii>
aetaenden lOfsteins-Olieder nichts geändert wird. Auf den Hils-Sandstein
folgt gerade so der Flami|[ien-MA*gel' und auf di^en der Fl«iner-Kalk|
wie siidlieb von der DörsfuMucki der Quader von diesen Gesteinen ober?
lagert wird. Es findet hier die sonderbare und doch unl'ftng-
bare Thatsache Statt, dass in dem Fortstreichen einen Ge*«
birgs-Zuges ein einzelnes der denselben zusammen«*
setzenden Gesleins - Glieder versehwindet und dagegen
ein älteres Glied des FIdtz-Ge bi rges an die Stelle, def
ausgeschiedenen tritt, während das Verhalten der ubrif
gen daa Qebirge zusammensetzenden Schichten wesent-
lich dasselbe bleibt.
Auch rüqksichtlich.der Jura-Bildnngeni welche als ein fast zusammen-
hängender Streifen längs der Ost- Seite der Hanpterhebung des Gebirgen
^wischen Kreide-Sandstein und dem Keuper (oder, wo dieser letzte fehlt,
dem Muschelkalk) sich hinzieht, haben sich einige bisher nicht bekannte
Tbatsacben ergeben.
Fa. HoFFMAifv bezeichnete auf seiner Karte alle diese Gesteine mi|
der Farbe des Lias. In der That gehören aber nur diejenigen in dem
stidlieberen Tb eile des Gebirges diesem an. Dahin gebort namentlich die
grössere Partie bei Wiiiek^eMm und die Partie bei dem Dorf^ Lange*
h»d ndrdjiicb von 'Driherg. Es sind kalkig-thonige graubraune, Mergel»
Schiebten und schwarze bituminöse Schiefer-Tbone .mit einzelnen Bänken
eioes dunkele blaugrauen sehr festen Kalksteins, . der an versehiedenea
Punkten als Material zum Wege-Bau benutzt wird. Überalt, ist, In ihnen
die Gryphaea arcuata in grosser Menge verbreitet . Dane)ben . auob
9» naehren Pnnkten Ammonites Bronni, bekanntlich apch In den
790
mitereii Lim-Mergeln der Gegend von Herfm^ eine kkiifig;« Art. Von »•
deren orgMischen Resten kommt nnr selten etwas Devtlidieft vor.
Dieser entschiedene Lias-Charakter verschwindet gerade da, wo lidi
die anfanglich nördliche Richtung des gansen Gehirges in eine nord*wfst*
liehe mnBnderf.
Bei der Lippe^Bchen Stadt Hcm ist in dem etwa 18 PUss tief einge-
ichnittenen Bette eines Baches, der zunächst sfidlich von der bekanntai
Fels-Gruppe der Exter*Steiiie die Sandstein -Kette des Teuioku^r Wälda
durchbricht, ein Profil steil aufgerichteter schwarter Schiefer-Thone mit tabl-
reichen Nieren von thonigem Sphirosiderit aufgeschlossen. Dem Süsseren
Ansehen nach könnte man die Schiefer leicht för identisch mit den Lias-
Schiefem, die weiter sMIich vorkommen, halten. Allein die Versteise-
rungen , welche in ziemlicher Häufigkeit durch den Bach aus den Schiefers
ausgewaschen werden, stellen sich entschieden einer solchen Annsbme
entgegen. Die häufigsten Arten sind: Ammonites Parkin so ni, 6e-
lemnites giganteus vor., Belemnites canaliculatu a, Trigo-
nia costata und Nncola Harameri. Nach diesen organischen Restes
kann es nicht zweifelhaft seyn, dass diese Schiefer von Hom der mittles
Abtbelinng der Jura -Formation (brauner Jura L. v. BircB's), und nicbt
dem Lias angehören. Der letzte ist an dieser Stelle fiberalt nicht vor*
banden, denn jene schwarzen SchteM* mit Sphlirosiderit* Nieren reicbes
vom Quader einerseits bis zu den Bunten Reu per- Mergeln anderer Seits*
Überhaupt gehören nur alle jurassischen Gesteine, welche nördlich
von Ham bis Bieiefeld hin in der Kette des Teuiohtrffer Wmide» zwisches
den Quader* oder Hils-Sandstein und dem Keuper oder Muschelkalk vor-
kommen, der mittlen Abtheilung der Jura -Formation an. Mit einem gani
verschiedenen äusseren Ansehen habe ich dieselben nordwestlich von den
borfe Holtihtiusen (nordwestlich von Nom) angetroffen. Auf ehiem klei-
nen an drei Seilen von Wald umschlussenen Acker liegen hier loie
Platten-fÖrmigc Bruchstücke eines hellgrauen festen Kalksteins umher,
welche Fragmente von Trigonia clavellata und in grosser Heage
Korallen-Stämme, namentlich der Gattung Astraea angebörig, einschlies-
feen. Ähnlicbe Korallen-reiche kalkige Schichten ^ts mittlen Jura finden
sich bei Därsheif unweit AI/eM i^ni Leim-Tkaie.
Weiter nordwestlich, namentlich bei Örlinghausen und in dem Stollen
der Grube ^Jßintraekt^* bei OrlMn^ka^en^ erscheinen die mittlen Jori-
besteine wieder ganz in der Form, wie bei Ifom, als schwarze bitami-
nöse Schiefer-Thone mit SphärosidiTit-Nieren und Brochstficken des Be-
lemnites giganteus. Irilhnmlich waren in dem frfiher von mir mit-
getheilten Profile der Grube .ßintraehi'' (vergl. Jahrb. 1944 , S. 97S)
diese schwarzen Schiefer als Lias-Schlefer bezeichnet. Dunkbr {iMi^
d«»/«!^« Wealden -Bildung, S.sxv), weicherden AmmonitesParkinsoni
und Belemnites gigan teus daraus anfuhrt, bringt dieselben mit
Recht zur mittlen Abfheilung der Jura-Formation.
Noch weniger als Lias- Schichten sind in diesem Tfaeile des T&iUo*
hurgm^ Wßii99 Gesteine aus der obem Abtheilong der Jura-Fonuatiofli
dem Coral-rag und Portlaad-Xalk« aiiapreehend , irorbaiideii. Wt Mlief
als ftolche gedeuteten Bfinke von granem Sandstein «nrd Kalkstein mit
Mergel-Nestern, welche in dem erwShnten durch den Stollen der Grube
y^niradkt* aufgeschlossenem Profile auf die sehwansen Sebiefer-^Tbone
folgen , gehören , wie ich mich bei einem erneuten Besuche des Stolleni
fiberseugt habe, schon dem WXIderthon- Gebirge an, was ebenfalls be^
reits früher von Dvnkbr richtig angegeben worden ist. Das Fehlen aller
oberen Jura-Bildungen ist desshalb bemerkenswertb, weil sie in der so
wenig entfernten Kette des Wiehen- oder Weier-Qeklrytn so >nftcbtig ettt*
wickelt sind.
Bei einem gleichfalls iu diesem Herbste ausgeführten kurxen Besuche
in Uamhtr^ war es für mich von Interesse, in der Sammlung des Hm*
Dr. ZiMMfiRBiAjvN unter verschiedenen in der Umgegend gefbndenen Oo*
schiebe-Stücken tertiärer Gesteine auch ein jurassisches Geschiebe zu er-
kennen. Dasselbe stimmte in petrographischer Beschaffenheit und in den
organischen Einschlüssen vollkommen mit den bei Berlin vorkommenden
Geschieben mitiol-jurassischer Schichten überein. Die Verbreitung dieser
Geschiebe, welchen icli fVfiher gemeinsdiaftlich mit BBraicH eine nShere
Anflnerksamkeit gewidmet habe , bis in die Nähe von Hamkwrg war meines
Wissens bisher nicht bekannt geworden. Die EU» scheinen dieselben nicht sä
nbersehreiien, während doch die silorischen Geschiebe des Nordens sich bis
OUenkwr^ und Holiünd (u. A. bei Jever und Cfroninffm) erstrecken. Es
scheint dieser Umstand für den Ursprung dieser jurassischen Geschiebe,
der auch durch andere Thatsachen wahrscheinlich gemacht vrird, su spre-
chen, im Gegensafxe «u der mehr in einer rein nördlichen Gegend so
suchenden ursprünglichen Liagerslätte der silnnschsn Geschiebe.
Vor einigen Tagen bekam ich zuerst den zweiten Band der Memoirs
üf the 0eaiogitat surosy 0f Qreai Briimin efe., Lcnim lS4&y zu Gesldbf,
und In demselben {Pmri /#, p. 483) die durch eine Anzahl vortrefliober
Abbildungen erläuterte Arbeit von E. Fonnaa Aber Cystideen in siloristhen
Schichten Qra»$iriimmien9. Durch dieselbe wird die vor Kurzem noch
so unvollkommene Kenntniss dieser Abtheilung der Krinoideen , nachdem
kaum L. v. Bucii's scharfsinnige und umfassende Untersuchungen ein ^Sber*
raschendes Licht Aber ihren Bau verbreitet haben, schon wieder in bftcbst
bedeutender Weise erweitert und vervollständigt.
Speziell interessirte mich in dieser Arbeit der Umstand, dass die hier
zuerst deutlich beschriebenen und abgebildeten Arm-aHigeli Anhänge bei
mehren Cystideen - Gattungen , namtotKch bei Pseudeerinites und
Prunocyatites mit den erst kurzfich in dem Jabrbnehe {1849^
392 ff.) von mir beschriebenen Arm-artigen Anhängen bei den Pentre»
miten auffallend übereinstimmen. Sie sind ntolich wie diese ans einer
Doppel reibe altemirender, kleiner, kalkiger Täfeiehen ohne weitere Thei-
luttg zusammengesetzt. Übrigens scheint aus Andeutungen in seiner Schrill
7«
^•lv0>£«gf hen^ dMi «fch Fmwm* 4U Arp-af^iftn ^hiafe bei dca Po-
IrenikMr sidit «B^kaoat n^tblietMB sind.
Schiitiwlith möchte ich QO«b erwähnen, daiw in JVor^l-^aurifc« die
Gjfslideeo aueh i|Hi^eer,dein ,Yfto J< Ha^. )i>e«chrieheneii Ecbinoescri-
i|i.(«,f ; aa<#tJ.fiirinU; dc^.TjP'eaton^Kalk«. npc^ dvi/rch aft^era Formei
y^ft^eten. aiad, (n der Saipmlaog mef#(;s,sebr .vcr/ehrtea Fr^uifdes, Ah
Or. TaoasT in NaMhvilU^ habe ich mehre aiu^ den Krinoidean - reicbei
oheriSilarMclieri Kalk-Seh^chtca der ,Gegeiid voa Brßwaiport am TmmiuH^
Flfuise, at^fUBieodc £)xeaiftlare ,e^er €y stidee gesehen, welche am ^eUteo
mit der Gattung Pseudocrinites liherein za kommen scheii^t^ dagfgeo
der Art nach neu seyn möchten. Im Besonderen waren an diesen Exem-
ftivr^ aa^ dio sp rSlhselhaftea iiamm-%mtg gefii^chten. rli<)mbiscb(i
FaMer) welche Foaaitf „peeiinmied rhojmJki** nennt, sehr deutlich
wajiraui^ebpieB.
FeRD« ItÖRMER. ,
IVieHaden, 22. November 1848.
.':•'•• '1 . . . -1 ,• . : i
(•: Meiiia oiid «lainas >Brnd0ra H^y^tanntlscha. Baaebrci*
hviüff •ad.AbbjIdif nic.en der Vers teiner nagen des Rbei-
nischan SchichtenrSysteros 4n Ara«M«,:mit. ei,ner karzan Gf<ogaoac
flifesea ficbiBlai tmd Mit aletei • Berucksicbtigunn: analoger Sohicbl^ es-
defrar Läidar.'soU in sfshs Liel^rangen su » Tafeln Abbildungen und
a bis 6 Bogen Text in 4^ (Preis der Lteferoag 2.Tblr;.a0|.3gr* oder
4 iL 30 kr. rheia.) bei C. W. KacinsL in Wi^^baden nun endlich cf-
scheinen , wenn anders die dVm Buchhandel m unguasligcu Zeit-Verbait-
nisse es gestalten. Die beiliegende Probe Tafel wird Sie uberzeogeo,
dass die Lithographie'u von einem vorzuglicheii Kunstler * ansgefubrt
av'erAellj aticli die ubng«> AuMlM^ung wird etegaot w^r^en,. 2(u,swei
üefcrangen Ihrgt da^s Msnuskript fertig, und dje At^fubrung dar ubrigu
Ubl« wird beginnen,, sobald eine die Kpstaii einigerpia^cB dackandc An-
aall4'.li»a ßnbsjtriibtrilea a^mmmengekopiinen i^. In ; die cfstp Lifferaag
#dvdea SlAvteii Kaustt^prrTluere, meistens Trilobiten, 8 Arten H5(ireB-
Witiaar und *in TlWilii^n uoscren 8g Arten K,o|»f.Vreichthiere JLomveu,
ia den lolganAtH'4 Ankm. Flossen-Filsser, etwa 115 Arten B^uch-Fusfief}
ftl Aftail Betl-Ffissi^r, ^5 Arten Arin-Fus8er,.a4 Arten Krinoiden, 41 Po*
l3rpen und etwa lo Arten Pflanzen, im Ganzen ,4AQ Artefi erach^iaea»
wbtimler aiah sehr ,viel^ peue befinden. Fär die riclitiga Bestim^aag der
adioa htla^ntfo Arten sind wir in der Lage^ geniesea, ia unaarar S^mm-
taag ein; a«aa^r«HrdenlKch ^rphkeM Material von jDriginal^Bxemplaiva aas
dan veraehied^iteii I^änderv au benutafn. Auf 4lt aysteinatisehe B^
a^hraltuag dtv Arten . soll d^ g^ogri^phiseh-geogaoatipche TMI (^fS^
• Sit rfadln 4er>Tlpt.iia9ffteidMM(! fla.
79»
welcher sicher viele wicbtife Resoltate bieten wird. Gern inCereisant
war es aos, in der neuen Schrift von Rbinh. Richtbr paUozoische Sehieh-
tea in Thüringen nachgewiesen zu sehen, welche uns mit Gliedern un-
seres RhiiniMeken Systems v&Uig gleichzeitig zu seyn scheinen. Wir
hoffen zu Feststellung dieser Ansicht noch Original-Exemplare vom Hrn.
Verfasser zu erhalten, während wir wenigstens über das Vorkommen un-
seres WeHhtrger Cypridinen-Schiefcrs, in welchem wir bereits
eine sehr weit greifende Bildung erkannt haben, in Thüringern am BMem
schon jetzt Sicherheit besitzen. Er fuhrt daselbst Cypridina? serra*
toatriata n. undPhacops eryptophthalmus Emmb. (Richtbr Tf. 9,
Fig. 5—7, l8 ff.)* Ähnliclie Beziehungen h^b^n sieh auch zwiaeben iin-
serer Fauna und der des Wkhlelie^tifet und Weiifhalen^ ergeben.
6. Samdberger«
Neue Literatur.
A. B & c b e r.
1847.
p&mr äennr m U Iki^ri» d€ U tX^trtfcMi&m rmHwktiU des lerrf t»}
301 pp. 8^ Pmrii.
1848.
C. Fr. Nauhanr: Lebrbacb der Geognorie, Laif if 8^, mit 150 HolMehuitt«
und Karten ; I. Band, l. Ablbeiluog , Bog^co 1—20. [3 II. 3« kr.].
Soll 4 LiefeniDgen geben und bis Herbst 1849 vollendet seyn.
A. QvmfuTBDT: Petrefakten-Kunde JlMltcftlmit, TOMfM 8^, mit KUi in
Fol. <Jb. 1S4S, 475), V. Heu, Belemniten.
1849 II. ff.
G. und F. SAiVDBEiitfUR : «ytteaMtiscbe Beacbreibang und Abbildung der
Versteinerungen das Rheimiäekm Sehichten^Systems , niil einer konea
Geognosie dieses Gebietes etc.; mit 30 litbogr. Tafeln , bei Kaaiwi
in WiMkmdenj 4^. — VI quartalweise erscheinende Lief« mit j« S
Tafeln, jede Lieferung zu 4 11. 30 kr. [vgl. S. 702].
B. Zeitschriften.
G. PoooBifoORFP:^ Annale n der Physik und Chemie» Leif»f
8* (Jb. 184Sj 565).
1848i Nr. 5; LÄXtV, 1 ; 8. 1-160, Tf. 1.
E. Volcbr; PseudoBiorphosen des Fahlerzes: 25—57.
W. G. ScHifBioBR: Meteoreisen von SeeiMigm bei Sekmhku» 57-61.
795
A. OuHLO«: cfaemiscbe Zerlcgang^ d«8Mlb«ii: 61--6£r.
C. RAMMfiLasBRO : KnpfwtlsM^Cyaiifir ^nil ]UliMilu^fereit«i«Cy«a<lr ;
L. PiisTmi: Krysta^iiatieii def Schwefel»: 04-96.
C. Rammbubbiig: sur Kenntniis der Eisenbohofen^SchUekett: 96 — 116.
Zylindrische Sehnee-Masseit auf den <lrAii^Iiisehi : 160.
3) Eadmann und Marcband: Jonrn«! für praktische Cbeniei
Leipmiff ^ (Jb i848, 476).
1849, Nr. ^-«5 XLiily 6t6', S. 321-612.
F. J. r. Kbrckhoff : Analyse des Mineral - Wassers von Mimiorf bei
iMxemknrg: 360—368.
R. Kanb: natörliches kohlensaures Manganoxydul in Irlwnd: 300—401.
G. SocKow: Bedeutsamkeit einzelner Begrenzungs - Theile einer Krystall-
Form für die Verwitterung der Wasser-haltigen Hydrolyte: 401—417.
A. Dblbsbb : mineralogische und chemische Beschaifenheit der Fönten-
Gesteine: 417-410. -
Ebblmbn : neue Art, künstliche Mineral-Krystalle auf trockenem Wege zu
erhalten: 472-499.
1848, Nr. 5-1*; XUV, 1-4, S. 1-266.
y. Rbgraoi.t: Zufammensetzung der atmosphfirischen Lnft: 40.
V. KoBBCx: über den Chloropal: 06—00.
— — Kreitonit, ein neuer Spinell von Bodmmm9\ Bemerkungen aber
Mineral- Spezies mit vicarirenden Miacbnnga-Theilen: OO'-'llO.*
H. Rosb: chemische Znsammensetzung des Magnetkieses: 1 16-- 117.
E. Glasson: Zersetzung des Spatheisen - Steins in höherer Temperatur:
110-120.
L. Pastbur: Krystallisalion des Schwefels: 12o.
Wbrtubr: künstlicher Chalkolith: 127«- 128.
R, HfiAMiiriN: Untersnchung RutHaeher Mineralien ^ X. vier Veauviane:
103 — 203.
Nachtrag zu Epidot und Orthit: 204—207.
— — Unterauehungen über die zur Tantal-Gruppe gebdrigen Mineralieoi
Fortsetzung: 207 <- 220.
R. A. CouPER : chemische Zusammensetzung der in der Töpferei angewen-
deten Substanzen : 232—242.
J. L. Lassaignb: LSsliohkeit der kohlensanren Salze von Erden und
Metalloxyden in kohlensaurem Wasser: 247—240.
3) Berichte fiber die zur Bekanntmachung geeigneten Ver-
handlungen der k. Preuat. Akademie der Wisaenscbaften
in Berlin. Berlin, ^ [Jb. 1848, 664].
799
iS48f JuU—Aug., Heft 7— 8t & 39S— »4«.
Haasr : über die ▼erawintHche Abnähme d« Wuierataiides w d«a Ueopt.
Strömen DeultMmid* and über die mittlen jahrlichen WasaeratiDde
de« ilAetW: [sie sasd su KoUem mnd DSt^Maef vpo tSia — 1847
•ehr unbedeutend- in Zunahnie} : 3 16.
H. Rose: Vorkommeo dca Qaeduilbers in Tgrtii 816-*^ SI7.
Ehrbivberg: neue Beobichtun^n über das g^ewöbnlich in der Atmosphäre
unsichtbar g^etragene Formen-reiche Leben : 325—34.1».
. . « 1
4) Ab handlungen d. k. Akademie dec Wiss.enacbaften tu
Berlin. A. Physikalische Abhand lavf^en; Berlin 4P [vf/i.
' Jb; fMf, «««.
1840 iXVUt), hgg. 1848^ S. 1-323, 7 Tfln.
Karsten: über die Karbonate des Eisena: 61^ ^4. .
Lb V. Buch: über Spirifer Keilbavii, dessen Fundort nnd Verbaltniss u
fihnVichen Formen : 6S— 8l.
Dovb: tigliche Veriinderungen in der Temperatur der Atmosphäre:
,^ ,81—136, 26^—272.
— — Bewegungen der Wärme in verschiedenen Erd-Sctiichten - 137—151.
-* — Tafeln der mittlen Temperaturen verschiedener Orte: 153—368*
5) Übersieht der Arbeiten und Verftndernngen derScbUsi-
sehen Gesellschaft fdr vaterlindische Kultur. BralM
A'^ {Jb. 1847, B43, 1848y 565).
Jhvß. 1847 (hgg, 184S)i 410 und 44 SS., 2 Tfln.
Die S'. 565 des Jakrbncht gegebene Analyse Ist ans einem besondert pnginirfceii Ab-
drueke des Berichtes der allgemeinen tnatarwIssenschafUIcheYi Sektion entnomnei,
welcher 8. 26— 103 der gesammten .Übersichr entspricht, die wir desshaÜ» hier n\At
wiederholen. Ausserdem aber findet sieh darin notb
GO>tBRT: fiber Pflanzen •Xhnliehe Biiischkisse in den Ghalcedonen, besonders
über die Dendriten : J35— 147.
V. Strank: über Erderschfitterongs- und Auswiirfs-Keg^l: 194—105.
BsmcRT : geognosttseh • geologische Aphorismen ilbtft die Entstehung der
Kohlcnsäure-haltigen Mineral- Wasser, insbesondere' der Eisen •baftipeii
Slverlinge von Churhtlekhrunn : 246-'25r.
6) Abhandlungen der K5n. Böhmischen Gesellschaft der
Wissenschaften. Pra^y 4^ Mathematik und Naturwtsaenscfaafleo.
184T, 412 SS., 23 Tun., hge* 1848.
■ ' ': i II • ■ ' ) . ; . r .1 . :
ßäyiLB und^.C^f : Pr^driMO finer Monograplii« dar^filMianisoben TriMiteo:
117—202, Tf. 1-7.
W7
X. fi H«tn: IdMii s«r BMoHrorhiDg ier Vfg^i war aWMI'liI dkt
Urzeit ein See ? : 357—368.
*« •* Beitragr su Brastwortong der Frage: Kdnnen wir vos uiiaeni
Forschungen aber den Bau der Erde jemalf ein gans iM^friedlgendes
Resultat erwarten: 360-*387.
7) Abhandlungen der k. GeselUch^afta« GSitingen. *<- Phy-
sikalische Klasse. 09Ui»9^4 4^*
tu, 1846-47, 166 SS«, mit 4 Tfln.
J. Flu L. Haushaiii«: Benserkungen über Gfps und Karstcnit: 55—96.
8) finAun's Archiv für die w.iss^nsahaftlicha Knaide.von
Russland^ Berlin 9f^ [Jh. t84f, 834].
t847y VI, III— IV, S. 360-738, Tf. 3 und 1 Karle.
W. V. QuirjBN: Z&hne eines Riesen «Sauriers im I/ral-tfCi/^ Berg -Kalk:
489—403.
Steiokohlen-Foruistioii an beiden Abhäugien des Kßuk^iuii 652-*J»54
Aus Eichwald's Russischem Lahrbuch der Geognosie>: 556— 613*
ErfOELAurrn : Unterirdischer Wald in Kurland: 701 — 702. i
1848^ Yil, i-u, S. 1-358, Tf. 1.
Ga.'SciiTsciHipiowsiUi's: ,Ruaaiaches Buch aber die Gealagie des AlUiis
(Moskau i84ß) ausgezogen : 19—53.
Hblmbrsbn: Nachrichten über die 1847 von der ge^grapb. GescJlschaft
ansgesandte Expedition zu Erforschung des nördlichen UraPa : 258—274.
Fm Wiubobl; das 4«ff<bsialise^a Eisiaeer und dia Errekhaiig da« Brd«
Poles auf dem Atlantiseben; 275—286.
9) Qi0P9ka40 delV |. D« i4tiiui0 Lomkardo di Seianme,
Leiiere ed, Arii, a BiHioiaea iiatiana, UUanOy 8® [Jb.
1848, 203]. Nuova Herta.
t947 <Nro. t-**^5 I, 1-^-^, ^ 1-276.
^48 (Äro. 4)5 r, 4, p. 277-384.
i^. BmoscRi: Bewegung der Wlrmo in der ErdJIvgal« 998— 394.
II) Memoria datla R. Aeeadamia daiia neiennte di Totina\
Claaae fiaiea eie. 4, Torino A^ [Jahrb. 1847, 339]. • •
1848--i847, 4, iX, uazi, 794 pp., c tav.
F. If Aanooei :*ilber den FaM malirer Aetoütben la MmUa Müema t>ei Mätarala
am 8« Mai 1846: uoui— unvi«
798
A. SiBMoivBA : Bamericnngen ober die Za$mnMimtlmng im PimmtmUsiickm
Aipm: 1-124, Tf. l-*3.
L. Bbllardi: MoDog^pbie der foseileo Pleoroto«» MHemmUt: sai^-eso»
Tf. 1-4.
II) Memoire^ de rAemdemie imf. dtM äeienees deSi.-PelerM'
hourgß F/« 9€riBi H* ^mriie: SeieneeM nrntureiiew ;
Psierakmrf 4^ [Jb. ISdT, 69.].
Vij I— II, p. 1--216, 17 pll., t94S,
(EnChUl nichts hierher geUlrig^s.)
1%) Ann€i0S d$9 8eiBne09 pkpMi^uet ei nßiureUB» d^A^ri-
euliure ei d^lnduMirie^ puhli^eM par im Soei^id repmie
d'Agrieuiiure de Lyon', - Lyon, g r. 8®. [Jb. 1848, 480].
Anmee 1847^ X, pp. i— cxxiir, 1—624, avec beeucoup de Ubleftos
et 7 pll.
J. PouAfrET: Geschichte des Dolomits: 1—135.
SiurinAU : Analyse des Mineral* Wassers de Im Omrdimiere : 255, 256.
^Damour : ober einen explosiven Obsidian i$^ienti 455—460.
A. Pbrrbt : die Erdbeben anf der IherieeheH Halbinsel; 461 — 510.
Fourrbt: Znsätse: 511—514.
Damour: ein Magnesia- und- Eisenprotoxyd-Bisilieat : 528— SSO.
J* FbuRifBT : Haupt-Ergebnisse einer Untersaebnng der Fsysiwi iw Jahre
i848i 541-584.
13) Annaiee deChimie et dePhyei^me^ejPmrie^ [Jb. f 84^, 481].
i848y Mai-AoAt; XXIll, i-iv; p. 1—512, pl. 1—4-
H. Saints-Clairb DsriLLB: Zusammensetzung des Trink- Wassers : 32—48.
L. Pastbvr : Untersuchungen über den Dimorphismus: 267.
-* -^ Laorent's Arbeit aber Isomorphismus und Krystall-Typen : 294— 29S.
14) MiLifB Edwards, Ad. BnerfGiriART et J. DeCAtsui: Annalee de»
Seiemeee naiurelieei Zoologie^ ParU S9 [Jb. ISiS, 478].
r, ir. aoR^e^ I84T9 Nov.— Dec.; 0, Villi ▼—vi» P* 257—384, pL 7— il.
L. Agassis: besprechender Katalog der Familien, Sippen und Arten der
Echinodermen, nebst einer Einleitung über die Organisation, Klasaifi-
kati«n und allmaUicbe Entwickelung der Typen in der Sebiehtea-
Folge, Schluss: 355-380.
e, F.annee, 1848, Janv.— Avril; c, /AT, i^iv^ p. l**256t H« 1-lS.
.MiMfir Edwards et .J. Haimb: Monographie der lebenden raid fofsilcn
TnrbinoHden: 211—256 . . . , pl. 7r*10.
?0»
ei naiureiU^, Parit 4!^ [Jb. i848, 667].
Arn« annie, 1848^ Jaulet 12 — Odober 4; Nro. 758—770^
p. 205—308.
C Prbvokt: Anwendung der Theorie der Zuflösse «uf die Bildung der
Tertiar-Gebirge im SW. Becken Framkreiehsx 205.
Ddrochbr : Erz-Lagerstatten in Schweden: 223—224.
RouAOLT : über Trilobiten : 224.
Bertiner Akademie im Januar 1848.
£hrenbbro: über Magentfaiere; über Biolithe : 225.
BnYRicu: Xenftcantlius Decheni und Hohcanthodes gracilis aus Roth-
liegendem; 226.
Ewald : Menaspis, ein neues Fisch -Geschlecht: 226.
V. Buch : über Ceratiten : 226^227.
Darielo: paläozoische Fossil-Reste im MarUhan : 246.
Marcel de Sbrrbs: 2 merkwärdige Berge bei ManifelHer: 249-250.
Brüsseler Akademie: 1848^ April.
d'Omalius d'Halloy über die Bl ock- Ablagerungen : 251—252.
NicKLhs) Ursache der Veränderlichkeit der Krystall -Winkel: 270.
Elie de Bbaümont: geologische Beobachtungen in CAt7i anzustellen:
277-278.
J. BosqoBT : Hipponyx Dunkeriana '«. ep, aus Maetriehier Kreide ; auch
Gajjotti's tertiäre Pileopsis variabilis (Mem. Breh. 40 y 140^ pl. 3,
r. 8) ist ein Hipponyx: 280.
P. Gervais : fossile Knochen von Palaeotheriuni und Anoplotherium
(? Dichobun« cervinum) aus den Ligniten von SU-Qely bei Manipeiiier
beweisen, dass diese o. a. Lignit- Lager im Uerault-Dpt, eocänisch
sind: 280. «
G. Roberts: merkwürdige Gezeiten im Kanal am 7. Juli 1848: 283.
Delbsse: über den Protogyn der Alpen: 287.
A. Burat: Veränderungen in den Steinkohlen-Schichten: 287.
Plugker: neue Beziehungen der diamagnetischen Kraft an Krystallen : 260.
Mar^ll: ober Belemniten u. a. Cephalopoden im Oscford-elay von WK-
ehire: 307—308.
16) Compiee rendue hebdomadairee dee ee'aneee de VAeu*
d ernte de Parle, Paris. 4« [Jb. 1848, 203].
1848, Janv. 3 - Juio lO, XXVI, Nro. I-M*, p. 1-688.
Bbodant : Berkbt «her Ebblmbr's nN«oe Methode KrystaliisatioiiMi auf
trockenem Wege zu erhalten^: 12—16.
Ebblhbn: Dntersucbnngen «ber die Zersetzung der Felaarten: 38—41.
• Nra. 96 von 36. Jnal ist steht enchlenea.
Km» t ▼CTlftufs^Mig äit Smukmdbit StefftkoblMKPtniiatf«« tvf t PM[tfc
des fr&nmÖ9Uchen G«biet«i ? 4V.
L* Pastüor: übrr da« KrystalUsirea dct Schw#MA: 48.
F. Gbrviu: eocane Sfiof^biere on AUn9: 49.
Ch. Dbviixe: aber einigte Eigenschaften dea Schwefels: 117— i 19.
HoMMAiHB DK tTfiLL: Nivellement des Ba^paruMi T43— 147,
L. Frapolli: Stadien über das Schutt- Gebirge Nor^D^uiHhtmiäx 200-143.
Sc Gras : die alted Betten der Alpen - Ströme und ihre Terbindang nul
der erratischen Erscheinnng: 215—215.
DfiLEBSB : Abhandlung aber die mineralogisrben Charaktere der Arkose m
den Vog§9eH : 200.
Scuimfbr: zur Meteorologie von AniUeho in AhpMsinien: 226—229.
Daubrbb: Obere Terti&r - Ablagerungea im Smm^u und Tcrwandliuif
dortiger Feldspath-Brocken in Kaolin: 251—252.
PArs: Feuer-Kugel am 12. Febr. 184S beobachtet: 2äl.
A. DB Morlot: ober die Entstehung des Dolomits: 311—315.
Ch. Martins : über die Temperatur des Eismeeres an der OberiUche nnd
iu grosser Tiefe nächst den Gletschern Sfn^mBergens : 333—335.
Pastbvr: Untersuchungen über den Dimorphismus: 353—355.
TcHjHATCHHFF: Lagerung des Schmirgels in Kteinoiien: 363 — 306.
A. Chevalmbr und Schautfele: Arsenik in Wassern und Mineralwasser-
Niederschlägen des Ober- und Nieder-Rheif^s : 411—413.
Boub^b : geologisch-landwirthschaftliche Untersuchung eines grossen Land*
'' " gutes: 415.
EuB OB Bbauiviont: Bericht über „H. Fovrnbl Richesse min^rale de
rAlgirie«: 473—481.
A. BuRAT : Nachträgliches fiber das Kohlen-Becken der hoirei 541—542.
A, Pombl: Charaktere und Beciehnngen der lebenden und fossilen Hofe-
thier- Sippen : 086 — 688.
1848, Juii. 3 - Nov. 20; JTJTFI/, Nro. t-ttl, p. 1-536.
V. RoüUFi : K.la89ifikation der Tertiär-Gebirge Aputttn%en9i 22—23.
|||4B PB Bbavmoivt: Anweisung zur geologisch-geographischen Üntersacb-
ung von Texß$'. 42—43.
M. Rouault: Abhandlung aber die Organisation der Trilobiten: 81 — 83.
J. Dvrocbbr: die Erz-Lagerstätten in Sekweden, Norwegen und Fimtümid:
83-85.
.C. Prbvost: Bericht ober Rodault's Abhandlung: 138—147.
MiLNB Edwards: Bericht aber Kouaui^t's Abhandlung (S. 81): nS—ITS.
DrcHASSAinG: Erdbeben auf Guadeloupe ain 8. IPebr. 1848: 190.
J. Lbfort: Abbandlong tiber die Metall-Karbonate: 208—270^
i. ifiCRklia: Draachra dta Andorns der Widkai kunilfiobor Ktf^ltMn:
260—272.
DstiLLBs Nota über DDQuuAAUfo't BetifcadiHigfn «bor da« ErdMipiii avf
im Guadeloupe, 1848, Febr. 8 : 291.
A. Borat : Abhandlung Ober Störungen im Vcriaof der Steinkohlen-
Schichten: 304—306.
801
Dblbmb; über den Protog^n der Atpeo : 306.
DüRBAO DB La Mallb : Verg^leich des früheren und jetzigen Klimas lUdi$M :
333; 34d— 356 [es ist sich g^Ieich g^eblieben].
Fjorry: eine Lag^ersUtte fossilen Uolces : 338.
Graugb: Analyse der Wasser im. Talk-» Kohlen- und Kreide-Gebirge des
lMr«-ThaIes; über die Erscheinung des Kropfs und Rachitismas im
Talk-Gebirge: 368-361.
BfOT : Kommissions - Bericht zu Pastbür's Untersuchungen fiber die ra6g«
liehen Besiebungen zwischen Krystall - Form , chemischer Zusammen-
setzung und Richtung des Rotalions-Vermdgens : 401*411,
A. Dblbssb: aber den corsischen Kngel-Diorit : 411— '413.
St.*PrbO¥b: dber. Vergleichung der Spiegel -Höbe des MittelmeoreS) und
aber die Nivellirung der Landenge von Sue«: 436,527.
E. Roche: Untersuchungen über die Form der Erde : 443—444.
£. Collobib: sekuläre Ansdehnung der Alpen-GIetscber ; 448-<>451.
D'HoMBRBS-FiRMis .* ubcr die artesischen Brunnen und insbesondere Quellen
des Ganl-Dept's. : 501—500.
J. Dorociibr: Beziehungen zwischen Mineral-Natur und Pflanzen • Erseug-
nissen des Bodens: 506—510.
17) Bulieiin de la Soeieie geologique de Frane&y i; Pmia 8^
fJb. 1847, 837].
1848, ♦, IV, 833-1240, pl. 7-10 (Mai 17 — Juillet 5).
Frapolu : Thatsachen zur Bildungs - Geschichte von Gyps , Dolomit und
Steinsalz, Fortsetzung: 833 ff.
Elib DB Bbaumont: über die ältesten Gebii'gs-Systeme Euroffsi 864—001.
Favre : relative Stellang der Gebirge in den westlichen Sehweit»er - und
den Savaper-Aipeni 006—1001, 2 Holzschnitte.
d'Archiac: Nummuliten-Gestcine um Bmyanne undShat 1006; Diskosionen :
1011-1015.
Rivikas: das Wasser als isomorpherMineral- Bestandtheil; Diskussionen:
1015-1017.
D^HoMBRB FiHMAs: 2 ucuc Terebratcln .* 1018.
J. Durocbbr: Untersuchungen über die KrystaUisaiion der granitiseheii
Gesteine: 1018-1043 [Jb. 1848, 208].
Dbsor: über die. schwimmenden Eisberge: 1041—1046.
L. Frapolu: Bemerkungen dazu: 1046.
E. CoixoMB : über den Schnee der Vogese» : 1047.
Damour: fiber Predazzit und seine Zersetzungs-Produkte: 1050—1056.
A. Daubrbb: SchAtzuttg einiger Ausflüsse naturlicher und kiinstliche^
Wirme: 1056—1050.
G. Rosb: Gabbro bei Zokten in SchieHm; 1061.
L. Pilla: Ober den rothen Ammoniten-Kalk.//«/isiM: 1062- 1070,. Tf. 6.
Jahrgang 1848. 51
S02
Db' Veccbi : g;eolog^'8che NoHts über das Gcbirfpe to« CUmtm : l071l-ltS3.
A. PoMBL! Elotlierioiii rnng^noin, ein neoM Paehyderm des OirmiiB Beckcm:
1083-1085.
J. Carat: aber d«8 Sässwasser-Gabirge d«r Bre9—i 108S*1«H.
P. DooHABftAme: geolo|CiS«He Koastitaiion dea nieder« Tbeils vaa b
OmmMm^i t093--lloo.
A. DE ZiGPro: Scliichten-Gebirge der VmelUthm Aipmi liOO^ttOl-
dUbcmuc: FaltnuK dea TertiXr-Ocbirgta ioi IVawia-Tbal: lt03— 110«.
Cm. MuiTirfa : Veractsav|r erratisdier Bldcka in akmMmmfink ond Vorl
Ameriküi IIU ; Diakoaaionen 1123.
EacHBK TON DER LiNT«: Gebirpa-Kaado dca KaaCoua OUnu: 1195— lllt.
Tu.L4VM»fBa: NamnaKten • Gebirge im Auäs- und Unier^Pffrmäem Bpi^ '
1197-1144, Tf.
Ch. Desmouum: eine 6ilcx-Ar( im afidücben PeHfßrd: 1f4(— 1160.
Ed. Coulomb t neue BoobaoMm^a Ober dea alte« Wu9§Hmg* Qletaclier.
1130-- 1|SK
L. Fajüpolli : Antwort an Martirs und Dbsor vbor sebwiaiaieBde Eiaberge:
1104-^1104.
P. Wbibte: aber Theorie derWogen; aber Felssobliffe: 1100— 1177, Tf. 8» 9.
Forchbammbr: neue Beobachtongen über gestreifte und polirte Feltea:
1177—1184.
Martims: Erwiderung auf dessen Theorie der scbwimmenden Eisberg«:
1186-1188.
Co^üand: geologische Beschreibung des nordlichen Theils von Mmroce«:
1188—1249, Tf. 10,
(Der Scbluss ist uns noch nicht zugekommen.)]
18) Bulletin de la Sociele feolofique de France^ 6, jPortfS^
[Jb. 1848^ 479].
1848j 6, F, 1M9^4»B (10 Janv. - Juki 19), pK 1--0.
CoQUAFiD Über den MacJgno und Alberese in Central - Ilaiien und Jinri-
Aftikni tat ->138.
Davidson und Boochard-Chantersaux: über Magas pnmilus: 139—
149, pl. 2.
tfB TsRifBoiL : Anatyse einer Notitz von YAitDEix und Shumard fiber die
Geologie von Kentucky: 149—151.
Angblot: Etnsenkungen des Bodens N&rd'AfHka9 unter den See-Spiegel:
151—157.
Damovr: Kiesel -Inkrustation der Geiter und verschiedene nsMrliche
KieseMfjdrate: 157-105.
DAOBRiB : Obere Terttiir-NiedersdiMge des Sundgum: 100—174.
P. Bbitoist: Bergwerke um Banm und PkilifpeviUe : 180-^902.
d'Arciiao: Wichtigste Ergebnisse der Beobachtungen uber.das Quartär^ odrr
Dilavial-Gobilde: 909—204.
808
A. RoVAirLT: Büthrtibaiig der eeelocn Foii«il-Arl*a mn Wau: IM— SlV.
L. Frapolli: Ergebnis« des ersten Theils einer Arbeit fiber iie €ehiiU-
OeUlde in Buropm: St0^24«.
E. CoLLOBiB : Grauwaeke «on MüUhmMen tind ihre F4isnl4Uete : ^Ht- 843)
Fig.
A. r. Morlot: MeUmorphose des Dolomits, Betrag der Poren darin:
243-248.
A. Boub: geologische Thätigkeit in Öslerreieh: 248—261.
Parisbt: Geologie des Beckens de ia ComU io Ca^ewMi 251»
PoMBL: Klassifikation der Hufe*Thiere: 256—257.
Ober Mastodon: 257—258.
A. FAvas: Geologie von Chtmanix in SaüOffeni 260—275, Figg.
Acosta; geographische Karte von Neu-Cfrantidaz 275—276.
A. Bonn: Isothermen der Kreide-Bildung: 276—278; 366.
E. Collomb: fiber >tnen teitweise erscheinenden Gletscher der Va^eien:
278-292.
D. OwBiv: geologisdie Untersnchnng des WUeontin: 294-296.
F. RoEMBR and YAtfDBLr. : fiber Pentremites florealls: 296—297.
SB TsfiifBmL: Bericht fiber Gbinitb^s Werk Aber die Zechstein • Fossilien :
299-361.
Naumann: Zechstein bei Osehaifs: 301 — 303 ; Fig.
DB Vbriibuii.: Bemerkimgen dazn: 393—304.
DB LA Hatb: fiber die Fisch-Schiefer von *Anitin: 304—308; 369.
Th. Davidson: die obersihirischen Brachiopodcn Btiglanää: 309—338, TT.
3; 370-374.
DB Vbrnbuil: eroige Brachiopodcn der Insel OoUland: 339—353, Tf. 4.
N. BooBB : Abhandlung fiber landwirthschaftÜche Geologie : 353—366.
A. BvKAT : Kohlen-Formation im Loire-Bpt, Reclamation : 368.
Dt: Ybrnboii.: fiber James Hall's PalAontelogie Nem-Y^Hks^ Bd. 1 : 374—380.
d'Hombbb FiRMAs: fosaUe Kooehen bei Aimit: 381—383»
DB Ybrnboil: derMdme. Mottet fossile Konchflien %m üsiMi§n: 383.
Volborth: Brocbfirc fiber Zefhus; 384 (Zethus Fand, es Cryptooyniiifl
EiCHW. = Cybele Lov. = Atraelopyge et Dindymeae Coada; uvter«
siluriaGh).
G. Gautzin : Gebirge d4>r Domäne OftHilitMo^ bei Feim'Hmr§ |i»d deren
fossile Reste: 384— 386. Fig. ; db Ybrnbvic. Bemerkungen iüwfkt 387.
£. Hbbbrt: Schiebten im ParUer Becken Bwiacbe» Kreide und Grebkaik*:
388—408, Tf. 5.
DB Roys: Bemerkungen dazu: 408—409: db Rots Erwiderung: 410.
Sismonda: Lias-Fossilien am Cot d^Eneambreä : 411-412, Tf. 6 [1848^ 746].
TAt-LikviGKse : } fiber das letzte „älteste Erbebungs-Sjrstem io Europa**;
EuB DB Bbaumont: $412—415.
J. Dblbos: fiber die Fabians in Sädwe9i^'rrmnkr§iekt 417—428.
y. Ravun: geologische Steile dea Pbysa- Kalkes c« XhmioUeUf .Äudai
428-43S [Jb. 1848^ 748].
— '- Berichtigungen zu seinen ^^Nummuliten-Geateinen'' (S. 114): 438«*437«
51 ♦
804
V. RkVtmi Klasdfikalioii der Tffrtilr- Gebirge AftdimimM: 4S7-445
[Jb. 184Ty 621].
Lb Blanc: Analyse einiger Abhandlangen SBicitn's in QnwirBmLBs
Revue iadostrielle (ir, 234, 20d; F; 280): 446-447--448.
19) The London, Edinburgh a, Dublin Philotofhieal Ma$a%%%e
a« Journal of Seienee, Cy London 8^.
1848, Jan. — Juni et Suppl. ; Nr. tU-918\ e, XXXil, i-vii,
p. 1-552, pl. 1-5.
R, Rakb: Lager von erdigem Mangan-Karbonat in IrUmdx 37—38.
A. Dahour : Eisen-, Mangan- und Soda-Phosphat ^ 74.
— > — Columbit von Limoges ^ 74.
H. Ross: Uranotantalit und Columbit ^ 74.
Tbso HBM ACHER : fossüe Flora der Anthracit-Koble ^ 78 — 79.
R.P.C0TT01«: das geologische Alter d.Knocben-Höhlen: 110— 123[/5i^,765].
H.E. Strickland: Sfand der geologischen Kunde YOXkKleimatiini 137—139.
W. HoPKms: über den innern Druck, welchen Gebirgs- Gesteine erleiden,
und dessen möglichen Einfluss auf die bififirige Struktur: 141 — 144.
Damodr und Salvbtat: Analyse von gewassertem Alaunerde-Silikat ^ 149.
Dbscloisbaux : Christianit ein neues yineral ^ 155.
Ch. Daubbnt: a Deseription of nelive mU exlind Voleanos^i 2d«— 300.
E« J. Chapmati: Eisen-Protoxyd von Perozyd durchs Lötbrohr sa anter*
scheiden: 309.
Ebblmbn: künstliche Bildung von Mineral-Krystallea ^ 312.
NiCKLäs : Krystall-Form von metallischem Zink: 314.
Marignac: Liebenerit, neues Mineral au« dem Faesa-Thal ^ 544.
1848^ Juli-Oct, Nro. 9i9-MMM ; c, XXXHt, i-iv, p. 1-328, pl. M
G. A. Mantbll : Beobachtungen aber einige Belemniten u. a. Cepbalopoden
de« Oxford'Thons: 60—62.
I>blB8«b: tiber den Chrysotil der Vögten: 76—77.
L. Smith: Medjidit und Liebigit, 2 neue Mineralien: 79.
A. Mafttbu.: Bildung der Rinnladen und Z&bne von Iguanodoo : 156—156,
H. Llotd! Bericht vFber eine Methode die Gesammt • Intensitit de« Erd-
Magnetismu« in absolutem Maa« su bestimmen : 212—217.
M'Coy: fossile Fische der Steinkohlen-Periode: 311—313.
20) Jambson's Edinburgh neu» Philoeophieal Journal^ Edin-
bürg 8« [Jahrb. 1848, 477].
i848, Oct.;Nro. 90^ XLV9 ii, p. 206-412, pl. 4-5.
Cir. T. Bborb: die M/-Qaelle in den Mond-Bergen: 221-^252, Tf. 4.
W. Sartorivs v. WALTBRsHAUSBrf: Gletscher und Klima lelande, Forts.:
281—302,
R. £. Biiown: Quellen der Beweynigen anf der Erde, FortseteiiB^ s
803-^311.
H. DB LA Bbchb: Verbandlanifen der geologischen Oeselleeliafl so PnrU,
194r, Per«».: 311-^332.
Erz-Lager auf der Malaifinhen Halb-Insel >> 332-335.
A. Burat: ZaMmmenhang der Ers > Lagerstätten in der Tiefe: 346-^361.
Hoocker: Vegetation der Kohlen - Periode mit der ]etEigen ▼ergliehen:
362—369.
L. Pilla: die Kohlen - Formation' in den Maremmen To9ka»a9x 869—374.
E. FoRBBs: die fossilen Asteriaden BriianniMi: 379-- 383.
R. E. and W. B. Rogbrs: Oxydation des Diamants auf nassem Wege ^ 388.
Mi s zelten: Doyäre: Zusammensetsung der Atmosphäre: 302; — S. 0.
Hombrsham: Regen-Menge in verschiedenen Hdhen 392; — J. Abbott:
Überschwemmungen des Indui i84Z : 393 : — Tb. Mitcbill : eine
Floth im Maequarie^ Australien : 395 ; — Agassis : hält an der Glacial-
Theorie fest: 396; — Höhe des Kasyisehen und iodien Meeres: 398;
— Seesniz - Menge : 398 ; — Leblanc : Stärke der Gebirgs - Abfllle :
398; — W, C. Rbdfibld: Schaalen lebender See-Molusken- Arten tief
in hohen Drift- und Block-Hugeln bei New-Yark: 398; ^Nilsson:
Veränderungen in Schweden : 400 ; — Hancock : Bohren der Muscheln
in Felsen: 401.
21) Pkilosophieml Transaetions of the royal Soeieiy of
Loniony London 4® [Jb. 7Mf, 839].
Year 1847^ Part ii, p. 119—266, pl. 19—18,
J. Glaisiibr : Betrag der nächtlichen Wärme-Strahlung der Erde und ver-
schiedener darauf stehender Körper: 119—216.
G. W. Hbakiv: Ursache der von Baily erhaltenen Abweichungen bei Unter-
snchnng der mittlen Dichte der Erde mitCAVBivoiSH's Apparat: 217—231«
Year 1848^ Part i, p. 1—170, pl. 1-12.
(Nichts).
22) The AnnäU a. Magazine of Natural Hietory^ London 8®,
[Jb. 1848, 567].
1848, Juli -Nov. h, Nro. 7-^11) U, i-v, p. 1-296, pl. 1—8.
Fr. M'Cov: neue Fische der Steinkohlen - Periode : 1—10 116—133 [Jb.
1848, 753].
T. Smith: gegen Mantbll's Erwiderung aber die VentricnlideB : 48—51.
Mantbli.: Struktur an Kiefern und Zähnen des Iguanodon: 51 — 63.
R. OwEit: Reste ungeflogelter Vogel-Genera in Neu-Seeland: 51*61.
G. Dickib: über ein Lager fossiler Diatomaceen in ABerdeonekirei 93—95.
Maivtbll: Antwort an T. Smith (S. 48): 133—155.
J. D. Dana : fossile Fische ans Auetralien ; Belemnit von Terra dei
Fuegoi 149.
einige AuetralUche Fossilien: 150.
Pm. GiiBV*BotiiT«»: »u BTCm's Abb«i41«ig (S. i ft): Ii9-1M.
W. B. C&ARKB : über IdentitAt der Epoche der Kohlen • Schichico imd der
M&ezMsehen GetUine iu Ntw^Süd-WmiMi M6— 910.
A. Hancock: über da« Bohren von Molluske« in Stanen wid dk% Ent-
fernung: von Tbeilen ihrer Sebnaki UB^USf Tf.
J. Lvcbtt: Verbreitang der KoiichyUtn in der Oolitk^ForiMdon mm Mw*
Fr. M'Cor: Antwort auf S. 189: 277—280.
W. Km«: «bev da« Gtnva Alldrisma : 29 J.
Fa. M'Coy: einig« nctt« lcbtby«litb€B aus dem Sek&üiHAm Old-red-sand-
stane: 297— ilS.
Mantbi^l : kolossal« Ignanodon-Knochen : 369.
C. Zerstreute Abhandluogen.
A. PaaiiBY : Ookanente über die Erdbeben in MBxieo nnd Zentral- Amerika
(37 SS. &^ €Xir. des Annähe de la SociM d'emnUiion dee Voegee,
1S47, VI . . .).
— — Do*kaniente über die Erdbeben und vulkaniachen Aoabrucbe im
Becken des AtUmtiechen Omeane (67 SS. 8® extr. . . . « J^üan)
Note über die Erdbeben im Jahre IS-k? (48 SS. ^ extr. . . .
k Daan\
V. TniouakRE : AmmoDites Robini n. ep* aus Ober - Grünsand des Drome-
Dpte.(Annal. d^agrie. de Lyon i848y 7 SS.; 1 pl.)
— — neue Lagerst&tte fossiler Fische im Jura des Ain-Dfte, (das. 24 SS.)*
Auszüge.
A. Mineralogie, Krystallographie, Aflineralchemie.
MiALHB und Figoier: Analyse der Mineral-Qaclle von lltMi*
imi/mf unfern Saive'tat im Hernuli-DpL (Joum. de ChUn, e$ Ab Pharm,
Xly 338). Temperatur = 14-16» C. In lOOOCb. C. waren enthalfen:
freie Kohlensäure 11^739 Litre
kohlensaurer Kalk 9)770 Gramme
kohlensaures Natron v ..... . 0,214 »,
kohlensaure Talkerde 0,060 „
Kieselsaure ^ w 0,071 ,>
Eisenoxydul mit wenig Thonerde . . , 0,031 „
schwefelsaures Natron 0,029 «
Chlor-Natrium 0,007 „
organische Substanz |
Verlust .... i ' ^'^^^ /^
1,230 0rm.
Seines grossen Reiebthums an Kohlensaure wegen nähert sich dieses
Wasser jenem von ^/nm, PjprwMnt n. s. w.
MoBEBG und Pifping: neues Mineral aus der Gegend von
UeUing9for9 (Bbrssuus Jahresbericht« XXVll^ 262). Graulichgrün , dem
Malakolilh sehr fibnlleh. Krystalliniscbe Massen, deren deutliche Blüttar-
Durchgänge sich unter Winkeln von 90®, 80», 70^ und 75» si^eidon;
Bruch splitterig. HSrte gleich der des Feldspathes. Stricbpulver weiss.
Undurchsichtig; wenig glänzend. Eigenaehwere = 3,166. Vor dem
Löthrohr langsamer und schwieriger sehraelzbar, als Augit oder Horn-
blende, Von Borax wird die Substanz schwierig und mit Eisenfarbe auf-
gelöst; desgleichen von Pfaosphorsalz, und in diesem Falle bleibt «in
Kiesel-Skelett zurück; mit Natron zur grüngelben Schlacke* Gehalt:
808
Ki«fiel6&ar« 57,tO
KaUerde 21,30
Talkerde 0,4S
Eisenoxydal 11,75
Manganozydul 1,15
Thonerde 0,ao
100,95.
SchlieMt mao das Manf^anoxydul und die Thoaerde aus, so enUteht
die Formel der Hornblende.
Lbwy: Zerlegung; des sauren Min cral - Wa ssers vom
Parmno de Ruim in Seu-Granada (Anm. de Chim. e, XX, lOO). Es
kommt dieses Wasser am genannten Vulkane in einer Höhe von 3800
Metern reichlich aus einer Quelle. Temperatur = 69<^4 C. In 1000
Tfaeilen waren enthalten:
Schwefelsaure . . . 5,181 ) ^ ^^„
' 6,002
I
Salzsäure 0,881
Thonerde 0,500
Kalk 0,M0
Natron 0,360
Kieselerde .... 0,183
Talkerdc 0,320
Eisenoxyd 0,365
7,930.
Es hat das Wasser Ähnlichkeit mit jenem des Rio vinagre oder Pu-
efniic , welches vom Feuerberg Puraee herabkommt, nur enthält es drei-
mal mehr SSure.
HAiDiifOBii: Comptonitaus Unfüm (Öeterreiekii^ BlSitier für Lit.
1848^ Nr. 79, S. 312). Vorkommen in der Nfihe des Siephäni- Seheekus
zu SehemnUm, da wo Laumontit in Mandelstein gefunden wird. Begleiter
Chabasie und Laumontit Die Krystalle sind bis 3"' lang und gegen 1"'
breit und auf gewöhnliche Weise Fächer - förmig groppirt. Comptcoit
und Chabasie zeigen sich augenfUlig von gleichzeitiger Bildung, so sehr
sind sie in und mit einander vrrwachüen und grnppirt. Unter denselben
folgt eine Lage kleiner Laumontit • Krystalle , sodann eine ungefähr B'"
dicke Quarz-Lage. Von unten zeigen sich Eindrucke von Kalkspath-Kry*
stallen in der Quarz-Rinde.
A. DcJFLOs: Analyse des Meteoreisens von Seelae f/en h ci
Sehmehie (Poggbrd. Ann. d. Phys. LXXJV, 6t ff.). E^enschwere =
7,63-^7,71. Geholt :
Kiicn . . 90,0M^
Niokel $,308
Kobalt ....... 0,434
MiDgan 0,912
Kopfer 0,104
Kiesel 1,157
Rückstand 0,834
98,749
Der iu dieaem Meteoreisen in grosser Menge eingewachsene Körper
besteht meist aus Schwefeleisen , hinterlässt aber, mit Clor - Wasserstoff-
Siure behandelt, ausser einigen Grapbit-Theilehen einen Ruckstand, dessen
Verhalten auf Silidum (Kiesel), so wie auf Chrom hindeutet.
WHiTNBy: Analyse des Roth-Zinkerzes aus SierÜHgiu New-
Jersey (Poogbno. Annal. LXXi, 169 ff.). Es worden Ewei Abänderungen
des Mioerala untersacht; die erste aas der Nähe der Franklin-Hülte war
derb, in kleinen grobkörnigen Aggregaten in Frauklinit eingesprengt; die
zweite von Sterling kommt in grossblittrigen Aggregaten vor und wird
von Magneteisen begleitet , das sieh auch in dünnen Blättern zwischen
das Rothzinkerz lagert. Ergebniss der Zerlegung :
Zinkoxyd nebst einer Spur Mangan . . 94,45
Unzersetzter Rfickstand (Frauklinit) . . 4,49
Glnh-Terlust . . 1,09
100,03
Einen ziemlich genauen Begriff von der Znsammensetxnng des Erze«
geben folgende Zahlen :
Zinkoxyd .... 96^19
Manganoxyd . « . 3^70 (enthält noch etwas Zink)
Unzersetzt . . . 0,10
99,99T
Dbscloisbavx: Krystall-Gestalten des Greenovits (Aim, de
Chim. c, XX^ 84 etc.). Im Fat Aotia neuerdings aufgefundene vollkommen
ausgebildete Krystalle lieferten den Beweis, dass der „Greenovit^ dem
Sphen angehört
C. Marignao: Epidot vom Vesuv {BiH, vmhefi 184T, /F, 148 etc.).
Die beobachteten KryttaHe sind sehr verwickelte ZwHliogc '^.
Derselbe: Zerlegung des Pinits von verschiedenen Fund*
orten {ioe. eit 8. 157 etc.). Die Eigenscbwere wurde bei den analy*
^ Du VorkoBuen dft HpidoU tob Vumv war fibrls^ns tehoa fräher bekannt. D. R.
8M
sirten PidU • Krystaliett beitiMml, und m erg«b«D tMi folgende Retoltale:
(I) aas Au90rpM = 1,74: (II) «im a^ek^m s 9,7^; dU) vom Mmü Mrd-
9emi bei Chrnmommf ss s,84. AU Zmammensetsang Iknd man bei :
1. II. HI.
Kieselerde . ... 47,50 '. 46,10 . 44,70
Tbooerde .... 31,80 . 3S,46 . 31,04
Eisenoxyd .... 9,0S . 4,27' . 0,S7
Talkerde .... 1,78 . 2,90 . S,80
Kali 9,05 . 9,00 . T,8t
Natron 0^02 • 0,40 . 0,95
Wasser 5,o3 . 5,45 • 5,80
womit folgende Formel am besten Obereinstimmt:
3 A Si + 4 Xl Sfi + 4 iflE.
Derselbe: Humit vom V$9uv gehört dem Cbondrodit an (/«e.
eil, /r, 152 etc.)* Die untersuchten sehr ansgezeichneteu Krjstalle hatfco
eine Eigenschwcre von 3,150. Eine vorgenommene neue Analyse gab:
Kieselerde 30,8g
Taikerde ....... 56,72
Eisenoxyd . , ^ . . . 2,19
Verlust . . . ^ . . . 10,21
100,00.
Kichtbr: Analyse eines Schwefel- Wasserstoff-hal tigen
Kalkspathes (Oslerreiehisehe hmter für Lit. 184Ty Nro. 159, S. 629).
Das Mineral findet sich bei AUenmmrkl in der sogenannten Piat% und
. bildet Adern in einem schwarzen Kalkstein. Ergebnfss :
Kalkerde 56,10
Kohlensäure ... * 43,80
Schwefel- Wasserstoff und Wasser • . __0,_[0
100,00.
Schrabel: Zerlegung des Spharosiderits ans dem Basalt
der Grube Alte Birke bei Eitern unweit Si^^en (lUMMBLaBBRü's
DandworterU S^f^. Ui, t64r}'
Eisanoaydnl . . * • • 43,59
Manganozydul 17,87
Kalkerde 0,08
Talkerde o,2«
KoblenMwe j ^
Wasser . .1 ' ' ' ' JZ-_
100,0ft.
Sil
L. Pastevr: UaleraMebuiiseii Ahtr d^a DiaiorpliiiMvt
(Afm. ä4 an». 1848, e, XXiU, 367-266). Hh%x VUMit bereite em«
Fall von DimorpbisKas in kohkasauren KftJlu Scb^a im Jahre IBiM
(av rarragaaite) aagle er in Besug daniitf : es sey unbegreifUeb » data
ftwei Sttbstanaeo von gleicbar MiacboAg und gleicher Molekfilar-AnordaQOg
der EleBeDlar-Atome dieselbe Kryttell-Ferm habe» aellleo ; er aetate ala«
eine andere Molekular - Anordnung der Elementar-Theile voraua, md dia
Idee dea Oiaior|»biani08 lag ihm damit aebon gaaa nahe, waa man blaher
ttberaeben hatte.
Der Tf. halt die dimorphen für eine Klaiiae der isomeren Snbalanaen \
wenn aber ihra Molekular-Anordnaag in beiden Form • Yarietatea nicht dia
aimlicbe ist» ao besteht swisehen ihnen doeh eine enge Beaiebung^
Die Versckiedenbeit ist awar gross genug, iim beide Krystali-Sjrateme ua«
vertrüglich mit einander eracheinen zu lassen ; sie saderi die phyaikaliacbeos
aber aar aehr wenig die ehemischen EigenacbaCten. Der Vf. hat mit
Hülfe DsLAFossa's folgende dimorphe Subetanxen aufgefunden.
Schwefel. Kupfer-Oxydai.
Kohlensteff (Diamant, Gruphit) *. kohlensaurer Kalk.
Palladium **, Barytocaicit.
Iridium*. Kali-Nitrat.
Zink*. Natron-Nitrat.
Zinn. KaH-Salfat.
Titansfiure. Kali^BisvIfst *.
Arseniga Saure. Mesotype.
Antimonige SSurc. Zweiaebstga GKanaer.
Pyrit. Nickel-SBlfat.
Schwefel-Kopfer. Zink-Seleuiat.
Schwefel-Silber. Blei-Sulfatricarbonat.
Blei-Protoxyd *' Granat; Idokraa.
Jod-Quecksilber. . . Chlor-J^apthalia«
Eisen-Sesquioxyd. Cblor-Meaocklor-Napbtfaaline.
Darunter sind die 6 mit * . bexeiehnetea Arten hinsichtlich ihrer
Krystall-Formen noch Dicht hinreichend genau untersucht, so dass der Vf. sie
hätte mit in den Kreis seiner Betrachtungen xiehen können. Diese fähren
ihn, wenigstens für die andern, untersuchten Falle au dem Schlüsse, dass
bei danotphea Suhstaascn eine der t Formen eine Greaa-Fonn, eine
Form an der Grenae aweier Kryatall^Sjrteme ist, defea einem die Substaas
eigealhomlich angehört , wihrcnd daa aadere dann in einer gewissen
Verwandtschaft steht. So ist bet'm Sdnrelel a. B. daa acMefe Prisma
dem rechtwinkeligen Prisma sehr nahe stehend, denn der Winkel der
Seitenllfichen ist 00^ 3a' und der der GruodlUcbe an den Seitenllidien
= 94® 6'. Aber die Besichungen swisehen den 2 unvertriglichen Formen
der dimorphen Substansen gehen gewöhnlich noch weiter ; denn wenn man
von einer dieser Formen und den Dimensionen des ihr entsprechenden
Prismas ausgeht , ao kann man immerhin nach den Gesetzen der einfachen
Ableitungen sekundäre Fliehen erbalten, welche auf der aadem Form
81S
Dfo WtndntimhrU wnnhw Im triiimitiftM Winkda
gtr« Die Bentbvag«« aifigcliea 4« JMefagilw DiMMrieBM «derj
«ribmcliM mckC , 4«m auis aaf Gkidbbdt der i
si^e« Aeheea n betdea Fe
bUteite dieeer Die
Dmdi-Zebl eey.
Der ?f. dercbiceht iMni die oltea «BgefiltfteB SebeluuieB einsels, na
die eben aot^eeprocbeoea Sitze derea aecbsoweieeB. Ger geroe wMbH
er dicee leUlea geaereliairea oad ihre Aawcadbarkeit eaf «He eadern
aech eo eatdcdceadeB DimerpUemea rereaseegca. Je auui kaan ee vor-
benehea, ia welcbea Fillea cta DiiierpbiAiiae wird stettfiadea kSaace:
aiaiKeh da, we eine Grens-Fem iat. £e gibt viele Miaereiiea ait Greei-
Fenaen, obechon sie bie jetzt aech aicbt eis diaMrpiiieeh bekaaal sind.
Unter den kanntliehen Büdaagea, die aiaa leiebt wird geaaoer «ntersnelMB
können, sind Baryt - Hypoeoiphet und beeoaders Kali-Prussiat in diesen
Falle. Die Form dieser letzten Substanz steht der geraden quadratisciieB
Sfinle sehr nahe , und sie wird in deren System krystallisire» , wann sie
sich dimorph erweist.
loBLSTRdM: Zerlegang des Wa'd's von Mo99€ko ^ MoUtori^
Kirchspiel in Weslfotkimid (Öfm-sigi ef K. K. AeU, FÖrkmmdi. 1844,
S. 231 y and daraus in BaasBues Jahresbr. XX?, 343). Die nater L.
Svaubbacs Leitaag auegefabrte Analyse ergab:
Manganoxyd . • • . . 82,514
Eisenoxyd 0,773
Thonerde 6,301
Wasser 5,583
Kiesels&ure 1,430
Kalkerde 1,911
Talkerde 6,604
00,227.
A. DBtBssB: Analyse eines Talkes (OoaifPl. read. IMtf, ÄXii,
•06)« Das von Rködt-Mtmd in Ji^erd-AmeriAta stammende Exemplar schien
dea vorgenemmenen Winkel • Messnngea «a Folge eiaem geradea rhom-
biaeben Prisma voa l|3^ 3o' ansugehdren. GehaH:
Kieselerde .... 61,75
Wasser 4,83
Talkerde . . . . 31,68
Eifien-Protoxyd . . r,70
Formel : 5i* Äg» + 2 ft = 3 Si Mg + Si» Äg» + 2*.
81S
CL AiisLims Anftlyse de« Schvrefel wavsers tn Weük&ek
(WoBWLBR and Libbio AanaL der CSieni. LF, 246 f.). Beim Oerfe WeU^
iäck am sfidlicben Fasse des Taaaus qaillt ein hepatisdwa Wasser, weiches
stork naeh Schwefel -Wasserstoff riecht und schmeelit, sich an der Lvft
trfibt vnd neutral reagirt. Spes. Gewicht bei 19<> C. s= i, 00098 bis
1,001. In 10,000 Gnu. stod im Mittel enthalten:
Schwefel-Wasserstoff . . 0,030
freie Kohlensiure. • . 5,360
Chlor-Natriam 2,688
Chlor-KaKom 0,433
schwefelsaures Natron 0,516
kbhlensaores Natron 3,111
kohlensaure Magnesia •••..• 0,584
kohlensaurer Kalk . • 2,430
Riesflslore 0,162
T,924.
C. Kbssvbti: chemische Untersuchung itB Andalnsl'ts
von WeUsehin im 7VteMcift-n«ls (EamrAifif und HARCRAifD's Jonm. fiSr
prakt. Chemie XXXfU^ 162 ff.)
KieselsSure .
. . 37,51
Thonerde • .
. . 60,01
Eisenoxyd . .
. . 1,49
Kalkerde . .
. . 0,48
Talkerde . .
. . 0,46
Manganoxyd .
. . Spur.
99,95.
Derselbe: Analyse des Mangan-Spatbes von der Grube «Ms
Hofmmg bei Vai§Uk€r$ (a. a. 0. 163 ff.). Auf Gingen vorkommend.
Sitst auf Quars-Krystallen und ist mit einer fast Vs" hohen Speckstein?
Rinde bedeckt. Eigenschwere ^ 3,553. Resultat der Zerlegung;
kohlensaures Manganoxydul 81,42
kohlensaure Kalkerde • • 10,31
n Taikerde • . 4,28
kohlensaures Eisenoxydul . 8,10
Wasser 6,38
99,44«
G. Firdlbr: Stalaktiten mit Krystallen als Axen (Poe<»KD.
Ann. d. Phys. LXVill, 567 ff.). Die Tropfsteine der Grotte auf AmHpmro9
bestehen aiu gelblichem, selten weissem, exBentrisch strahligem Aragonit,
während mit Ausnahme einiger N^ri - AmerilumUckm Hdhlen. — . wislobo
814
ifs WM AnÜpm'&t ganz Ihnlidi« Stalaktiten «otlialtea -« die Tropfiitein-
GeVid« aUer übrigen bis jetst bekannlen Orotten Kalk-Swter fiod^
Bei näberer Betrachtang einiger Tropfsteine nne dieser Orette ergabea
sieh falgende eigentbüadiehe Verbiltnisse , welcfan iber der«n Bildan|(^
Weise eine von der bisher angenommenen ganz versehiedene Ansicht
begründen.
An Stellen, wo sicli wenige und kleine Slnlaktitnn aeigen , findet man
Zylinder-fbrmige nur Vs Zoil dicke und einig« Zoll lange Gebilde, die
insserlich gerundet sind ; sie bestehen mei^t aus Kalktpatb , nnr obertUeb-
lieh umgibt dieselben eine dünne Lage faserigen Aragonits. Die snd-
liehe kleine Neben -Seh leite ist. meist mit Trauben -fthniieben oder wie so-
genannte EisenbKIthe [gehdrt ebenfalls su Aragonit] »anefafaltig ge-
stalteten bis zu Va" dicken Gebilden, die einen Kalknpath - Kern habe»,
ausgekleidet; swisehen ihnen finden sich hin nnd wieder Bdsehel vor,
neben und über einander kryetallisirte, bis zu. einigen ZoUea lange spitsigt
Pyramiden aus gelblichem Aragonit, «wischen nnd auf denen oft S
bis 6 Milimeter grosse gebogene dache Kalkspath - Rhomboeder sitzen.
In der erwähnten Neben - Schlotte schlug der Vf. eine mehre Zoll vor-
stehende nnd ebenso breite Hervorragnng ab. Sie hat einen i'/d ^U
dicken, nach unten stumpf konisch sclunAler nuhuifenden Kern von bUa-
rothem gross-bUtlerigem Kalkspath der mit ninigen, deitUrh von einandfr
getrennten Lagen gelblich-weissen zart-faserigen Aragonits umgeben ist
Vom Decken • Gewölbe der Haupt -Grottn bec^itzt F. den Überrest eiaes
Stalaktiten, 4 Zoll im grossten Durchmesser und 6 Zoll lang. In seinen
Kern teigt sich als Axe überall Kalkspath mit einer Rhomboeder - Flichf)
die gegen Vü Zoll >(» Langen -Durchschnitt hat. Ihn umgibt eine Kreis-
förmige, nach aussen immer stärkere Lage gelblichen strahligen ArragoniK
Die nach dem Grotten - Innern gerichtet gewesene Seite ist von jenrr
Axe an gerechnet nur ^/^ Zoll stark und besteht aus blassgelbem strabÜgeni
Aragonit. Die Aussenseite ist aus dicht neben einander befindlicheo
Miomboeder- Ecken und -Kanten gebildet, die bo wenig hervorragen, dass
sie in einigen Ellen Entfernung wie gleichförmig gerundet erscheiot.
Die nach dem Eingange der Grotte zugewendet gewesene Seite hingegen
ist 2 '/^ Zoll von der Axe entfernt; die Aragonit -Lagen sind bret<er, dick-
strahliger und dunkler gelb gefiirbt, als jene der Hintarseite. Die Vorder-
seite besteht äusserlich ebenfalls ans Rbombonder^Ecken und -Kauten, die
ieduch hier stark hervorragen; auf diesen sind aber noch eine Menge
meist V,Zoll grosser Sattel -fonnig gebogener flacher Kälkspath-Rhomboeder
krystallisirt, viele nur mit einer Ecke und die iiMialen kaum zur Hälfte mit
der Ausenfläcbe vertvacbseu.
Wie sich um Eisenbluthe mit ihren wunderbaren Krümmungen in
Eisenstein- Gruben , in Höhlungen, selbst an lange Zeit verlaasenen Stellen
* Leidet Ut dJe laterensante Grotte auf Antlparo* ihrer Zierde tetC mehr als eti
Paar * abranaSei lea nttwakreM vfiaant wueneu«
81«
<Örter ii. a.) durch Si«(eni, VerdaMlrn, Mapfe wtd lemfltnsofahg«lvi«if
sehe W]rknng;ea in leeren, nicht unter Wasser aleheudeB Raooiea zmMw8tt$
bildet und krystalKnt^che Struktur hat, so könnte man auch annehmen,
dass aieh jene Stalaktiten, welche vom Innersten an starke Krystallistttions-
Kraft sei(>»en, colttst ivsserlidi aaf }eue Weiss mit Kiysteilsn bedeekten«
Ss besteben ferner viele Tropfsteine anderer Grotten inmier ans e^ross^
bMtteH(^ro Kalkspath , wie durch eine bis zu vollkommener AusbHdm^
fortf^oscbriHene KrystalKsälion , und sind oft am Endo mit eiacr Rhön»*
booder - Spitse verseben. Aber nacbfolf^de Beobaebfnngen deuten a«f
eine andere Ent«tefaun|;8-Wo}so bin. Znvor ist Jedodi niebt nnerwlbnl s«
lassen , dnss saeb O. IRo8«*s Versocben Ara^nif viel bdberer iTemperalvr
fttf sebifr BHdmip bedarf, als Kalkspath : Bildong^a , weMie nodb tig;iieb
in der llatur stattihiden. So in hdheren Temperatoren die «interiscboii
kalkigen Absilc« beisser QneHen, welche alle faseriger Aragonit sind
(Insel Thermiti bei 44*V3 R.; Sprudel m MmriHtti bei 59»; auf Kul^eii
s» AedspMf in den A'erd^fet-ndem, an der sogenannten grossen <i«elle
bei ^#* V2 R., an der ersten Quelle, bei «T« R., u. s. w.); wihrend bei
einer niedem Temperatur von nur 1«^ R. in den entferntesten Tbeiten
der AieUUfj^r Gvotle in dem sieh 4ort sammelnden Tropfwasser «cbSne,
vollkommen ausgebildete Kalkspath -Rbmnboeder, bis au 4 Millimeter
Grösse in mehr und weniger betriebtiiehen Gruppen noch fsrtwibrend
entstehen.
Es bestehen aber die Kerne vieler Stalaktiten der Grotte von ilnit-
|Miros ans Kalkspath und sind, wie schon erwähnt, mit stirfceren Aragonit-
Lagen umgeben. Ausser den bisher beschriebenen finden sieffi im süd-
lichsten Theile der Höhle und an der Decke des Haupt - GewÖlbea
Stalaktiten, welche gams aus Aragonit bestehen ; ihr Mitlelpunkt ist diebt',
radial, von ihnen gehen siemlich dicke Strahlen aas, welche sieh ausse*
als freie, oR als V4 ^^1 lange Pyramiden • Spitsen cfidigen » und diesett
Stakiktften daher eine sehr stacheCige Oberfllche verleihea. Eine derwrfhcti
trennte der Vf. längs seiner Axe und fand darin eine ausgebildete äussers4
spitzige sehr lange Pyramide mit niessbaren Kanten-Winkeln, welche dto
Axe des Stalaktiten aosmadit. Dergleichen messbaren Krystalle können
sieh aber nicht <— wie die Sntsehnng der Stalaktiten altgemein erklärt
wird — durch Tropfen, lierab#te«sen , Verdampfen sinleriseben Wassen
in freiem mir mk Luft erfülltem Raum bilden, sondern derselbe musste mit
Flüssigkeit erfSUt seyn , aus welcher sieh an der Decfce der^ Chatte wie
in einem Kr)pstnilMations-Geftsse jene lange« KryntaHe, um diese der
fiMerige Aragomt, und bei eiaigs« culelst die auf der- Oberiiehe fast
frei vorhandenen Rhomboeder ansetzten. Als nun die Gebirge gdiobea
wurden , entleerten sich die Grotten dnreb die in Jedem Gebirge befind-
lichen Spalten und Risse; diese Stalaktiten Ovaren alse sebon «orbanden ^
dann traten in fenerZett, wo die eibirts«« £rd4ttqde «osb stärkeren Ein-
wirkungen von Seiten ihres Inaera nnsgcnelBt war, ala beoHgM Tagee^
Kncb-Büdnagen ein: es entslaidko Staiaktilcn, wid die an dea Winden
816
hinrabg:ellosBenen Sinter , die zwar Jeftt aaeh noeli sich bild» , aber in
bei Weitem schwächerem Maase.
R. HsaMAlfff: über die Zuaammensetzuug der Epidof e, ae
wie über heteromere Mioeralien im AUgemeineo (G»m. und
Margu. Journ. XLIII, a& ff. und 81 ff.). Uauptaweck der UnlersacbwigcB
der Epidote war der, nachaaweiaeD, das« audi diese in acbarf ansgepriglea
iMid mit Sicberbeit m^sabaren Formen vorfcpmmendatt Mineralien veracbie-
dene Zaa«mmea«eUoog besitzen; apch wunacbte der V«rt die in so man-
cher Hioaicbl interreaanten f/rcTtotoi Epidoie bekannter sa.maebeo.
Im Verlaufe seiner Arbeiten fand «r> da#a der Bogenannte BuckUndit
von Ww^oiurie Orthit aey. Alle von H. nntersnchlen Zoiaite,
Pia t a s i t e and Buckiandite enthielten gegen S^e KoUensiurcw Ge-
nnge Mengen von . Borsäure, fanden sich in manchen Epidotcn. la
allen Epidoten, Piataxiten und Orthiteu fand sieh Eisenozyd uad
EiaeiioxyduL Die Zoisite-sind wegen Anstanscbes isomorpher Bestand-
theile und wegen ihres sehr wechselnden Gehaltes an Eisenoxyd und
Eisenovydul sehr verschieden gcfürbt. Man k«nn sie nach ihrer verschie-
denen Farbe in folgende Variet&ten theilen:
a>. graoer oder gemeiner Z.oi.ait;
b) rother Zoisit (dahin Thulit und Withamit);
c) brauaer Zoisit;
d) schwarser Zoiait o4cr Mangan*Epidot;
e) grüner Zoisit.
Bncklandite aeigen sich theils grün, theils scbwars. Erste sind
aehwieriger au erkennen. Von grünen Zoisiten lassen sie sich xwx durch
Behandeln ihres stark geglühten Pulvera mit SaUs&ure unterscheiden, wo*
hei letzte leicht und vollständig gelöst werden, von grünen Bncklan-
4iten aber ein grosser Theil des Pulvers ungelöst bleibt. Dieses Ver-
halten haben aber die gränen Buckiandite auch mit andern aqs
Bucklandit und Zoisit gemischten grünen Epidoten gemein. Der
Verf. weiss sonach kein anderes Mittel, die stöchiometriscfae Kon-
s-iitotioa der in Salzsäure unvollkommen lösliehen grünen Epi*
dote «n erkennen, als die Analyse, und da man nicht erst jeden grünen
Spjdot zerlegen kann , so bleibt , um seine Natur zu bestimmen , nichts
ifihcig» als die gemischten grünen Epidote und die grünen Bück*
landite in eine gemeinschaftliehe Rubrik zusommenaofkasen , für welche
H. die alte Bezeichnung Pistazit gebraucht Zum Pistesit wurden zu
rechnen seyn:
1) Der grüne Epidot von ArmML (er besteht aus 2 Atomen Zoi-
mt nnd 1 At Bneklandit);
2) die grnnen Bpidote von ITercAflietiejiielr und Biireme (sie be<
stehen ans 2 At. Zoisit und 3 At. Bncklaadit);
3) die gränen Epidote von Bmttg d'OiSMie ud Achmatm»^ (sie sind
gnine Buckiandite).
817
All»]»ite md Ortbite anferseheiden sldi nor durch ihren Ckhidt
an Yltercrde. -Dag Yttererde-freie Mineral nennt man Allanit'; tritt nur
1% Yttererde in die Misehuni^ des Minerals , so wird der Allanit kä
Ortbit Yttererdeohaltii^ Mineralien schwanken aber ansserordenüicih in
Betreff den Gehaltes dieser Erde. Sehr hinfi; wird solche dareh Geroxf*
dnl , Lantfaanerde , Eisenexydnl , Mag^ncsia n. s. w. vertreten. Dieselbe
wird also aneh g^anx durch diese Basen verdrftng^t werden ktanen, da sie
mit ihnen isomorph ist Yttererde-haltig^ und Yttererde-freie Ortbite dürfen
fül^lich höchstens als verschiedene Varietiten g^ten. Aus denselben
Grilttden ist der Unterschied nicht au rechtfertigen , den man swischen
Allanift und Ccrin maeht Dagegen Wieb der so sehr wechselnde^ md xnr
Mischung der Ortbite in bestimmten Proportionen stehende Wassiw*
Gebalt dieser Mineralien bisher gani nnberlicksichtigt« Es gibt Orthite»
die gar kein Wasser enthalten, andere enthielten S, aVs) 5, 8,7,' Ja sogar
lt,4 Präsente. Der Vf. schiigt daher vor, die Waisser* freien OvthHe
Allanit, die mit 2% Wasser Ural-Orthit, die mit SV3% WasMff
gemeinen Orthit, die mit 5% Wasser Fahl un^Orthit, die mit 6^/o
Wasser Pinbo*Orthit, die mit 11,4% Wasser wegen ihrer geHiMi
Farbe Xantbortbit und die bituminösen Orthlte wie bisher Pyror»
th-ite lu nennen.
Die in der Epidot*Form fcrystallisirenden IMBneralien wftren mitbin
nach folgendem Schema einxutheilen :
Familie: Epidot.
A. Cer*freie Epidote oder eigenHicbe Epidote.
Art 1. Zoisit (3ft, ^+ S, Si.).
Varietäten: a. Graner Zoisit
b. rotber Zoisit.
aa. ThuKt
bb. Witbamit
c Bramer Zoisit
d. Schwarzer Zoisit oder Mangan^Epidot»
e. Grüner Zoisit
Anbang: Pistasit
Art 3. Bocklandil (2 ft, g + Ha Si^)*
B, Cer-baltige Epidote oder Ortbite.
Art 1. Allanit
Varietiten: a* Cerin.
b. Gemeiner Allanit
Art 1. Ural-Ortbit (3 A, iSfi + ü, Si,) A.
„ 3. Gemeiner Orthit
„ 4. FaUun-Ortbit.
' 0 5. Finbo-Orthit
„ e. Xantborlit
„ 7. Pyrortbit i .: .
Jahrg sag 18ia. 51
818
nie k vDf<leheiid#m Sohwa Mf#el«Uirt«tt MinMtilieii halieD $ho bei glei-
«fctr Form eipe selur v«rtclu«deii# ^osavivieMttevo^i IHb WctBeivfreien
Yerbiadongea sM n^ drfi vfr«chi«deiien Grdndfonncln siuaaMieiige-
HU'ii i«d die Waaeer-heitiges enthaile» wfBigatenB vier iwracfaifldeiM
Prop^rlionen van Wasser. Die Et>Hlote bildea fo^icb eine aebr aatwickelte
Grnppe heleromertr Miaeraliea, welebe im maseber Beaiebuitg an die
Cordierit-Gr^i^e erinnert. Um dieae ao abweiebende Miaohong der £pi-
deta tu veralieha»» eraabifte H. för n&tbif , einen BUek aitf beteroncre
Hiaeralitn im Allf «meinen an werfen.
Ea iat Wübl gef euwftrti|r kei»om Zweilei mebr uatorworfen, daas, aacb
mMlib&ngffP von laomorphia, MioeMlien bei gleicber Fem venchitdenc
Miaebnigr beaitaen biinnen, EInea der am frubeaten bekannten Beispiele
der Art iat das Titaaeisen. Eine andere ThatMiche, weicbe die Ghenukef
vielfiUtig beaebJiAigte» iat der Uamtand» dasa Hmnablende und Ai4^t baofig
Vbenarde anfaebmen, phüt daaa dadaroh ibre Form veriadert wii4. Meiat
nimmt man ao, daas dabei Kieselerde dnreb Thoaerde vertretea werde,
Qbgl^ieli atocbienietrif&cbe Konatitatioii und Formen beider Siibslanaen p»t
vernehieden aind. Die neoea^n Untrrsucbnng^ ntier einige ku Qebiet der
Heteromerie gehörenden Gegeastlada hat StfüBanan bei Gelegenbeit aeiaer
Arbeit über den Aspasiolith aDgestelH. — Der Verf. laast aioh in keioe
Klaub der verscUedenen Ansicblfm ein; er bemerkt n«r, dasa aie, selbst
wenn man ihre Richtigkeit zugeben wollte^ dennoch »or einaelne FUle vt i
Heteromerie erklären würden. Heteromerie ist aber eiae aebr hiulig vor-
kommende Erscheinung und besehefiakt sieb baineawega a»f beetiniaite
Verbindungen. Um die Frage zu beantworten: welche Mineral -Gruppen
zeigen Heteromerie? stellt H. ein Verzeicbniss der bekannteren hetero-
meren Mineralien auf. Diese sind: KupfergbUiZi^fiiaengilatta» libefbenit,
Monazit , Angit , Hornblende, Olivin, Zirkon , StMireiilb> Skapolithy Ksli-
Feldspath, Albit, Natrolilh, Tormalin, Epidol, Condiaflt, Aragonit, Kalkspath
u. s. w. Es ergibt sich aus diesem Verzeicbniaae» dkisa Heteromerie weder
an die Qualitit der Eiemenfe, noch an die et&cheonsetriscben Proportionen
ihrer Verbindungen, noob an bestimmte Kryatall^erme» gebunden sey.
In Betreir der Theorie scliliesst sich der Verf. den Aneicbten Hauy^s über
Struktur und Bildung der Krystalle an. Er bcaebtet die Ananahme von
der HAUT'schen Regel , auf welche besonders MiTacHBRucH aufmerksam
machte, durch dessen Untersuchungen wir isomerphe Molektile kennen lemteo.
Nun kommt H. zu einer dritten Art von Meleiknien, au de« beteromereo,
deren Charakter ist: gleiche Form bei verachiedener aticbiometrischer
Konstitution, und stellt nun als Grundlelire der Heteromerie ajif, daaaK6rper
von gleicher Form sich zu Krystallen von entapreebender Form vereinigen
können , wenn sie Attraktion au einander haben wid «war «ubebindert
verschiedener stochiometrischer Konstitution. Wir kdooea dem Verf. in
den weitem Entwicklungen nicht folgen und bemerken amr» dnss er u. a.
ancfa in n&here Betrachtungen eingeht über die lUerometie der Titan-
Eiaenerze, der Libethenite , der Silikate , der TbotteidOy dker Hornblende
nnd der Angite ^«.um nachaoweisen , dass die ao veauhittleiie .Znnammea*
,(
9t«
getsuBg^ welche bei Epideteo beverki wird j diMer IMKatrad^Galliuiv nkb|
alleio eigfBtbomlicIi gey , «oudeni bei sehr vielen «adera galreffe«
werde.
Der Vf. wendet sieb am Schlosse zur Betrachtoag der einzeloen zur
Epidot-G nippe gebörenden Arten und Varietäten. Wir mossen ans daran f
beschränken, einzelne Bemerkungen hervorzuheben und der neuen Ana-
lysen Hbrmanii's zu gedenken.
Grauer Zoisit von Failltfei Tu Tifroi,
Eingewachsen in Granit. HArte = 6^0, £igenschwere = 3,28«
Gehalt:
Wasser . • . . . 0,56
Kohlensaure . • . 1,13
Kieselsaure . • • 40,95
Thonerde , . . , 30,34
Ei&enoxydul . • . 4^06
Kalk 21,S6
90,50.
Grüner Zoisit von Aehtnaiowsk.
Der berühmte Mineral-Bruch liegt am Abbange der Nasimskafa Üora.
Dieser Berg bildet einen Theil der Höhen-Zuge , welche im W. vom Ural '
und parallel mit diesem Gebirge, im Distrikte ton SkUoust hinziehen.
Im O. lehnt sich die IifaHnukaia'Gora an denr grossen Ta$muü, Aekma-
towsk kann nur vom tfiHtenwerke MuMta ans besireht werden. Der grän-
lichgrane Chloritscbiefer , aus welchem di^ VaHmtkt^a Qara besteht,
wird im Bruche von Aehmgiatesk von köi'nfgem Kalk durchsetzt , der NS.
streicht und fast saiger fallt Auf den BeriThrimgs-Flächen des Kalkes
nnd des Chloritschiefers , nicbt selten auch In beiden Gesteinen selbst,
linden sich folgende, durch Grösse und Schönheit der Krystalle, so wie
durch Reinheit ihrer Mischung ausgezeichnete MineraUen:
CtiimI;
schwarzer, brauner, rother und grüner Granat;
Epidot (grüner Zoisit, Pistastt und BuckUmdit)-,
Bagva^oail;
weisser und gi^AAer Sfffahlsteiii; •
Idokras;
weisser und grüner Diopsid;
weisser Apatit ;
Magneteisen; ....
weisser und gelber Titanil $
weisser und schwarzer Perow^kit; ,
Rutil;
Chondrodit.
Der gräne Zoisit bildet Tafel-förmige KrystaUe, die gewöhnlich
in Dffvsenr.auf Chlpritschieler aufgewachaen sind. PieKrystalie erreichen
qA bedeutende Grösse; nuinehe sind mehre Zoll lang und breite Hart«
SS 6^0. Der YeiC zeclej^le zwei Yariatatonj eiqe graugrüne ^ 'an diMp
52*
82«
Kiiiitea flchwteb dnrcligdieiiieBd; Big^ntefiwere =: S,3S (I), — tnid eme
«tirk dorchsdietiiende 5l(^rtine, deren Eigentdiwere = S,3<t (II).
a) ai.)
Wasser . . . 0,«9 . 0,77
1,64 . 2,73
37,32 • 36,45
22,85 . 24,92
11,56 . 9,54
1,86 . 3,25
22,03 . 22,45
0,77 . -
Kohlensäure
KieselsSorc
Thonerde •
Eisenoiyd
Eisenozydul
Kalk. . .
Magnesia •
99^32. . 101,11.
Gräner Zoisit von der fM^mmnaia.
Fundort: in der Nahe des I/irato, acht Werst von der Eisenstein-
Qtnht Aehlentkoiy im Thale der Sekumn^fa, zwischen der Jwsis und den
grossen Tafsiisf . Das Mineral ist eingewachsen in MilehqaarK , der
nesterweise in Ckanit vorkommt. Grosse prismatische Krsrstalle , deres
Ende stets verbrochen; grau-, auch oliven-grvln ; Hflrte =s 6,0; Eigen-
schwere ^ 3,43. Gehalt:
Wasser 0,34
Kohlensaure . • , 1,90
Kieselsaure . • . 37,47
Thonerde . • . . 24,09
Eisenoxyd .... 10,60
Eisenoxydul ... 2,81
Kalk ..... . 22,19
99,40.
Anhang: Pistaxit.
Mit diesem Namen werden grüne Epidote bexeichnet, deren ZasMnnen-
setsang der Formel
3 &, 5i + R) S'h
nicht entspricht; ihre Zusammensetsung ist übrigens sehr ahweicbesd.
Pistjixitvon Armtdmi. Eigenschwere == a,49. Gebalt :
Wasser 0,55
Kohlensfture ... 2,31
Kieselsaure . . . 36,79
Thonerde .... 21,24
Eisenoxyd . . « . 12,99
Eisenoxydnl • • • 5,20
Kalk 21,27
100,32.
Pia tax tt von Bwrcmu*
Kommt zwantig Werst südlich von Miaik in der Nihe des Dorfes
Bntawm eingewachsen in Qnarx vor und bildet schfinc Drusen In dessen
tldhlungen. Die schwIrsKehgrdnen , stark durchscheinenden Krysfnile
fiU
ßUfA tMi$i^Ttmpftnr(inmg croppiit.
ZoaamiDcnsetsaiig :
Wasser . ,
Kdhlensflure
Kiiselaiare
TlioAerde .
' Eisen exyd •
Eisenoxydul
Kalk . . .
Ma^esia .
Natron '• .
Borsinre .
Wrte ssa 6,0; EigeMchsret» ^ M'-
0,89
. dd,87
. 18,13
. 14,'iO
4,«0
. 21,46
0,40
0,08
» geringe Menge
»7,«0.
Pistazit von Wetehneiwintk (Puschkinif).
Findet sich auf der West-Seite des üraUf, in der Gegend von Wetek-
neiwin^^ nördlich von Kat^ariHen^t»tg. Die Krystalle haben einen pris-
matischen Habitus und sind ausgezeichnet durch Dichroismus ; gegen das
Licht gehalten und um ihre Axe gedreht erscheinen sie bald roth, bald
grün gefärbt. Harte ^ 6,0 ; Eigenschwere = 3,43. Gehalt :
Wasser 0,05
Kohlensaure .
Kiesels&ure
Thonerde • .
Eisenoxyd . ,
Eisenoxydul •
Kalk ....
Natron mit einer gerin- i
gen Menge Lithion (
Borsaure . . . . geringe Menge.
08,60.
Es ist Diess dieselbe stöcbiometrische Konstitutisn , welche der Pi-
stasit von Burowa besitat. Der LitfaioB-eehalt war scboa in dqer frtilwr
reo Zerleging durch WäQVBK nacl^wiesm worden«
Pistisit von Bawg d'diMM io BmphiM^
aiiveogrflne Krystalle. Härte ss 6,0$ EigeiiMhwere = 3>3a
Gehalt:
Wasser . . .
Kohlensäure .
Kieselsäure •
Thonerde • •
Eisenoxyd . .
Eisenoxydul
Kalk ....
Magnesia . .
0,70
37,47
18,64
14,15
2,56
22,06
2,28
0,45
1,22
37,60
19,57
18,37
5,55
21,10
1,40
08,36.
Mi— ZoMMiHMMCtmDg , wileb« «Ich {«ner its f«fciM BockhoMi seh«
sehr nihert
Pistacit von AehmMiihD^k, . .
Ein sehr 'schönes Miooral,. aqsg^neiebMl 4Mr^ Glans, MandifaltiglLeit
und scharfe Auspriping der Flächen, ho^n Grad von Dnrchsicfatigkett
und g;ra8fi;rune Farbe. Pie Kry^tallf, sehr oH Zvillinic«, «eigen sich gc-
w5hnlich aufgewachsen auf Chiorilsehiefer , hdnßg Jedoch auch ein^
wachsen in Kalkspaffa. Härte == 9,0; spea« Gew. = 3,39. Der Verf.
führte zwei Analsrsen .mit eiiier. smvoj geipisehten Probe dieses FisU-
sits aus. LH.
Wasser o,$9 , 0,59
koMoNSlore . . . 1,01 , 1,61
Kieselsaure .... 36,87 . 37,38
Thonerde « . , • 18,73 . 18,S5
Eisenoxyd , . . . 1*2,34 » 13,31
Eisepoxydul .... 2,30 . 3,20
Kalk 24,79 . 24,72
Magnesia .... 0,39 , 0,39
Natron 0,91 . 0,91
Borsäure geringe geringe Menge.
Menge^
T8,42 . 98,36.
Pistazit von Oeier im ErM§€Hrg€,
Nach Kühk's Analyse hAtte das Mineral die nimliche Zusammfo-
Setzung wie Allanit und Cerin, nur Mit dem Unterschiede, dnss es keia
Cer-Oxydul und keine Lanthan-Erde enthält. Die Zusammensetzung des
Pistazits von Geier entspricht aber auch jener des Granats, und dieser kano
folglich auch die Form des Epidots annehmen. Da nun auch viele Orlbite
die Zusammensetzung des Granats haben , so wärden auch Orthite is
Granat-Form, mithin Cer-haitige GrAnate vorkommen kiSnnen.
Bucklandit von Aehmaiowsk,
Bncklandife finden sieh ausserdem auch tu Arendui irad am L^echer
0se. Der Bucklaadit von Aekm&0amek kommt sehr seifen vor, in cinzeteet
Krystalien eingewachsen in Kalkspath und begleitet von Granat inrf
Diopsid. Die Form seiner Krystalle Isl )en« de« Spidols mit fast voll*
komme» verdrlngtein Prisma. Sehwarz; Glaa-glinzend ; sebwttcb an den
Kanten durchscheinend; Härte = 6,0: Eigenschwere = 3,S1. Gibt tn
graues Pulver. Gehalt:
Wasser 0,68
Kohlensäure . . • • ^BM
Kienelsaurje .... 36,07
Thonerde .... «1,84
Kiaenoxyd .... |6i,t9
Kiscaoxydul .... 9,1$
KaUc . . . . * 3i,l4
100,33.
MS
Cer-haltis^e Epidolfe ♦der 0#tMft6.
Sie sind schnrarz, kommen gewöhnlich in eckigen, aieb in abgernn»
deten fitncktn und in strabJigen Maaten vor, aebr selten kryatalliairt in
rbombisehM Prismen mit abgestumpften scharfen Seitenkanten, deren Winkel
aebr genkn itiit denen fihnlicher Flächen der Epidote äbereinafimnan. In
Betreif der chemischen Zusammenset Eung seigen Ortbite der entlegenste«
Fundorte oft eine überraschende Einerleibeit. Nur in einzelnen FSÜra
werden Ceroxyda! und Lanthanerde, aueb wohl Kali durch Vttererde und
umgekehrt , in andern Fallen aber Thonerde ddrch Eisenoxyd vertreten.
Aber im Wasser-Gehalte lassen Orthite bedeutende Unterschiede wahr-
nehmen , und darauf gründete der Yerf. die fWih^r erwähnte Abtbeilung
derselben in sieben Spezies.
Alianit oder wasserfreier Ortbit.
Cerin. Findet sieb in krystalliniscben Massen, mitunter auch in von Q,
RosB beschriebenen Krystallen, auf der Battnas Orube zu Riddarhyiian mit
Cerit, Hornblende und Kupferkies. Blanlicbscbwarz ; Strich und Pulver
graubraun; matter Fettglanz; Bruch uneben ins Körnige und Muschelige ;
Härte = 6,0; Eigenschwere = ä,77 bis 3,80 (nach HismcBa). Schmilzt
vor dem Löthrohre unter Kochen zu schwarzem Glase; gibt mit Flüssen
Reaktion von Eisen und Kieselerde. Zerlegungen lieferten Schebrbr und
HisiifORa.
Gemeiner Alianit.
Dazu gehört ausser den Orthiten von Jottm^FjeH ond Snamm auch
der Orthrt von FUle-FjM^ deren Beschreibung und Analyse ScHSBAllit
lieferte.
Ural-Ortbit.
Von Hkrmarn bereits früher beschrieben, welcher das Mineral als
Tscbewkfnit von Mivsk erhielt Settdem ist dasselbe immer unter
diesem Namen von Ulbx und CHotiBurs oAtefBuebt und also Ural-Ortbit
mit Tscb«wklnit verwechselt werden. Diess bestimmt den ▼«rf.
wiederholt auf den Unterschied beider Mineralien aufmerksam zu machen.
Bei Zerlegung zweier Ural* Orthite, wovon einet iil der Eigenschwere zwi-
schen 3,41 und 3,60 schwankte, der andere ein spezifisches Gewicht von
3*55 hatte, fand HBnmAim:
L 11.
Kieselsiinre . . . 35,49 . 34,473
Tbomerde .... 18^21 . 14,361
Eisenoxyd . . . • K3 qj • 7,665
Eisenoxydul . . . i ' . 8,236
Ceroxydul . . . • 10,85 . 14,7dl
Lantbanerde • . * 6,54 . 7,662
Kalkerde .... 0,SS . 10,S01
Magnesia .... M^ • ls67d
Manganoxydul . . 3,37 • —
Wasser 9,60 . 1,560
99,80. . 100,028.
824
Formel : (3 A, S*i + %) SI9) + Ü.
Gemeiner Ortbit.
Dai Miaeral iel dedorcb aoageaeiehDeti dam eelebea bei einer Zutanh
UMlueteaei^» die l}ra)4>rtbit sebr nabe kommt, doppelt ao viel Wnaaer eot-
bilt.. Der Verf. analyairte einen früher von G. Robb beaebriebcnen ge-
meinen Ortbit von WerekoimHe in Sikirienj wo er in Granit vorkomnl^
«nd fand:
Kieselainre
Thonerde •
Eiaenoxyd j
£iaenos|rdiü \
Ceroxydnl •
Lanthanerde
Yttererde •
Kalk . . .
Magneaia •
Maoganoxydnl )
Kupferoxyd
Waaser • •
Ferner geachieht der durch andere Chemiker serleglen gemeinen Ortbitc
von Jylorsoii in GrotUand^ von Hiitetöeu und Ytlerkif Erwähnung.
Zum Sebkwae iat von Fahlun-Orthit, Finbo-Ortbit, Xao-
tbortit.und Pyrorthit nach 4ea Analyaen von Banzsuna «ad Baiui
die Rede.
. Si»40
18,00
13,84
6,77
. 0,7«
1,60
13,18
1,03
Spuren
. .
. 3,40
C. Marionac: metamorpbosirter Fleonaat von Monatom in
FmsuirTkMi (AtWtof*. mmi9. de Gmtwe 1848, No. 94, p. aOM eoe.>- I>i«
bekani^ten mitunter xiemJlob groaaen oktaedriacben Kryatalle ergaben:
Kieaelerde . • • . 31,10
Thonerde . •
. • 17,30
£i«enoxy<l • •
. • 2,76
Talkerde . .
. . 30,60
Kalkerde . . .
. 6,56
Waaser . . .
. . 13,67,
eine Zuaammenaetaung, die sieb nicht auf eine einfache Formel xuruckfoh-
ren lasst ^
* Na«b beendigter Analyse erhielt der Vf. erst Keniitiilst Ton der dnreh Stadleb ■><
der Subetan rorgenonmenen Zerlegung. Die abweiebenden Resnitate ergaben , dav ^
den erwähnten KrystaMM von einer lumetanteii cbemiscben Ziianmineaeeteang nieht die Red«
•eyn kann.
B25
X' NsoMAiiif: krytlaliiniseli« Strvktar d«i MdtetreifteB«
von BrmttmtH iöstmrvieh, Btätt. f. Lit. , Konat u. s. w. 1848, Na. 26»
S. 100). Unter den Krystali-Fl&chen, die durch TfaeiJbarkeit dea Meteor-
eiaena entatehen, triill man nur aolche, die Hexaedern an^bdren, und
awav ao gpeatelUy daaa die ansgezeiclinetateu Tbeilnnga-Ricbtnngen einem
Hexaodera die andern minder, vollkommenen Flächen aolcben Hexaedern
angeboren , welche gegon daa erste in einer von den vier möglichen
Zwillings-Stellnngen aicb befinden« Um die durch Ätaung hervortretenden
Linien au bestimmen, wurden zwei Schnittflächen angebracht, welche, in
Beaiehnng auf die durch Tbeiibarkeit entstandenen Hexaeder, einer He«
xaeder- und einer Oktaeder-Fläche entsprechend liegen. Die bexaedriache
Schnitt'Flficbe zeigt Linien in aechs Richtungen, die oktaedriache Schnitt-
fläche in neun Richtungen, die jedoch nicht gleichmäaig auf allen Theilen
der Flächen verbreitet aind* Diese Linien entsprechen vollkommen den
Dnrehacbnitta • Linien der hexaedrischen Schnitt-Flächen mit den Flädhen
der vier Hexaeder, welche mit dem der Schnitt - Fläche entaprechenden
Hexaeder in Zwillinga - Stellungen verbunden seyn können, und diesen
Durchachnitta - Linien entsprechend ist eine leichter auflöaliche Eiaen-
Verbindung, wahrscheinlich Schreibersit , abgelagert, durch deren Weg-
schaffen mittelat Ätzung die Linien - Zeichnung auf dem Meteoreiaen ent-
steht. Die Flächen des Hexaeders , nach welchen die Tbeiibarkeit am
anageseichnetaten stattfindet , werden durch Ätznnga - Linien nicht an-
gezeigt.
Naeh diesen Untersuchungen können noch drei andere Hexaeder vor-
kommen, welche sich in den SfoRungen befinden, dasa aie die Zwillings-
Hexaeder jenes Hexaeders bilden , welches mit dem Hexaeder der anage-
zeiehnetsten Tbeiibarkeit Jenen Zwilling bildet, von dem die vorwal-
tende Streifung herrflhrt.
Die krystalllniscbe Struktur des Meteoreisens von Brtntium ist der
Art, dass die ganze Masse ans dünnen Schichten besteht, welche den
Flächen eines Hexaeder - Zwillings parallel liegen , und dass die leichter
und schwerer auflöalicben Schichten sich in Jenen Riebtungen durchschnei-
den , die den Flächen von aechs andern Hexaedern entsprechen , welcbe
je drei mit einem der Hexaeder dea ersten Zwillings tu einem Zwil-
linge verbunden seyn können. — Aach durch Verschiedenheiten dea
Glanzea auf den geätzten Flächen ist die Verschiedenheit der Schichten
erkennbar.
NiCKLks; Ursache der Veränderlichkeit der Winkel an
künstlichen Krystallen (PttuHi. lS49y XVty 270). Man weiss, wie
wenig fremder Beimischungen zu einer Lösung es bedarf, um ihre Dichte,
spesifisehe Wärme, Lichtbrechung und dgl. zu andern ; Diese scheint aber
nach den Versuchen des Vfa. mit einigen könatlichen KryatalliaationeB
(Ammoniak-Bimalat, Zink-Monohydrat) acbon zu genügen, am die Grösse
ihrer Winkel um Bruchtbeile eines Grades, ja um einen ganaen Grad und .
8M
darubifr abliidttm sn naohea , »hlM 6u$ di« iialyit eis* Verin-
iJeTunf in der MMcbnnc deraelben t% eüiMkitn varnftdiisb
▼. MoNHBriif t Zusammen Setzung des Dotomifs vom AUm-
Ury€ bei i4a^AeM (Verhandl. d. nafnrhist. Vereins der Premiütdk. Rheis-
lande, 1448, 8. 4 t). Es findet sich dieser diehfe Doloitiit genau an dn
Grenze i^en das Atienker^er Galmei-Lager. Gehalt!
Kohlensaure Kalkerde . • . . . 54,31
„ Talkerde 43,'id
Kohlensaures Zinkoxyd 1,^8
„ Eisenoxydiil .... 0,99
„ Mangan-Oxydul . • 0,56
Kieselsaure . • 0,48
IOO9O8.
B. Geologie und GeognoBje«
Kuu obBbauhoict; Kommiasions-Beriebt aber MafiU>T'a Bohr-
Versuche «1 CaimU {VlmMiiK t84T , XV ^ 79-74X Die Bobrung batlc
3d0ni86 Tiefe erreicht und damit bis au 31S" vMracbi#4flie Glieder, wie
e» acheini ^ der Kreide-Bildung und namenUich denr Uatargrunaaod. (Keo-
tisli-Rag) durehsHuken und war sodann (26™ tieO in einen brannlicbgraocs
ILalkatein von etwas kuiteliger Textur und mk glaaze&den Kalkspath-
Partie^tt eingedrungen 9 der nucb alie« Anscheine den paliosoischcn Go-
lȟden ai^ehdrty die um Bfnlftkt berrscben, wo ebenfalls die Kreide*
Bildung auf Kohlen -> gder Devon - Kalk vubt« Die greaaen .Zerslöruogeo
und Zerkluftangen I welche die filtern Gebirge anderwarla eritlteA> sind
awar kein gutes Vorzeichen für den Erfolg einer Bohrung nach, überquel-
lendem Wasiter. Doeh hat gerade in Nord-Prm^ßich Dboovsbb au LiUt
unter ebnen» weniger nächtigen Kreide - Gcdbiide uad in %%^ Tiefe unter
dem Meeres - Spiegel im Kohlen -Kalke solches Wasser erbohrt und zwar
auf der Esplanade 22", am Militär-Hospital 31i» , am Civil-Hospital noch
tiefer im Kohlen-Kalk ran beiden letzten Orten 1201« tief im Boden). Da
nun der Keblen-Kalk von C&hif leicht mit jenem zu Lm0 zusanunenhao-
f^en kann, wdgiicher Weise auch vou^ }enea» za Brisloi herüber g^espeiast
wird| so durfte man die Hoffnufig auf Krfolg zu iMi4 nocb nicht auf-
geben»
837
^, PmMZKTi 6ber <3^m edlen üpfti von fMs wyä9 <lLiiDnniBii*s
fieWeble iif^ tld ff.>. Dags^ie Atteo den edlea Opal fcABiHeii und scbatsten^
ergibt mdi ans Ptmies. Dieser seiireibt Ibm zwar ein ganz anderes
VaterlMkl Ml , als die Aesliufer der JKerfe/Asn, denen die ilAner-Legionen
sich «er ven Weitem näherten ^ die wertbYoilen ans Bronee gsferligtefl
MmUchen Altertbdnier Jedeeh, die man bin nnd wieder im Satöset
Kemitate gefunden , roaehen C8 wahrscbeinlicb , dass diese Gegenstinde
auf dem W^e des Handels and des Tausches dahin gelangt sind. Es
Ist kaum anzunehmen , dass schon in ]enen Zeiten wirklicher Bergbau
daselbst betrieben worden, indem nur das^ was zufällig unter der Erd«
OberÜXcbe geftmden oder dnrch Wasser aosgewasehen worden , in den
Handel kam : denn im ganzen Gebiete findet man keine so alten Gruben, wie
B. B. jene von Aknulktkifa in SliehetMrym keine Merkmale der bekannten
JIAner-Arbeit trugen. Die ältesten Opal • Gruben sind wahrseheinlieh die
sogenannten fänfzig Grfiber, zahllose alte, bis jetzt nicht gereinigte
Scbaclite in einem Thale von OerwenitSM^ wo gegenwartig der edle
Opal nicht mehr gebucht wird. Im Mittel- Alter war das Gebiet der Opal-
Brucbe im Besitz von Priimten ; sp&ter wurde es vom Fisens eingezogen
nnd die Gewinnttg der Edelsteine verpachtet. Erst in neuester Zeit fing
man an, den Betrieb der Grobe nadi wissenschaftlichen Grundsätzen m
leiten; ein geregelter Firsten - vnd Sohlen •Abbaa wurde eingelQhrt und
dadurch die Eiforschnng' der geognostisehen Verhältnisse des edien Opale
möglich gemacht.
Die Berg-Kette, in weicher die Opal-Graben sich finden , bestellt aus
Trachyt- Gebilde. Von «Mesen wird das grosse Steinvaiz-Lager bei fiEsver
dnrchbroeben. Im sogenannten „finstern Wald'* setzen Bist-, Silber«^ und
Oold-haltige Gänge im Trach^rt^Gebicte auf. In der Nähe des Cttertornktuur
DiMtriktes kenimei) Qneeksilber • Spuren vor* An der Grenze des Bdr^imr
Komitates, diehi am Püsse des höchsten Berges dieser Gegend, des
MnenAn, ist die Lagerstätte des edlen Opals. Man hatte auf mehren
Berg-Spitzen nnd Erhöhungen nach dem Mineral gesueht, Jedoch vergebens ;
nur 2 Stellen zeigten aich ergiebig, die Berge Simonka und MäHmnkm,
Dass derOpaUfdbrende Tracbyt die Gesetze des Streichens und Fallens
wahrnehmen lasse, folglich den Charakter einer Gang- artigen nnd nicht
einer wagerecbten Ablagerung an sicli trage, ist ausser Zweifel nnd
eben so gewiss, dass die Opal-Masse, f owobi jene des edlen, als die des
gemeinen, ursprunglich im flüssigen Zustande die Höhinngen der Tracbyt*
Ader ausföilte. Daffir sprechen die im Opal selbst vorhandenen horizon.
taten Linien und Scbiehtong»<Fiäclien , die Zeichen allmäiichen Absatzes.
Noch mehr bestät^ wird die Ansicht dnrch eine allerdings seltene Er«
«ohehHmg, welche sich alsdnnn darbietet, wenn die Tracbyt <• Hdbie se
gross war, dass sie von der Opal-Masse nieht ganm etftllt werden konnte)
hier findet man die Oberfläche stets horizontal. Edler Opal ist zerbeedv*
lieber als gemeiner, mit dem er in^Verbindong vorkommt ; sein spezifisches
Gewicht ist dasselbe j daher wird er bald über, bald unter dem ,^MiIch-
Op«!*^ getroAs», meist dercb eine wagei^ecbte iLioie davea gescbiedeOf
8S8
Hyalidi kommt hävSg So BegleiUng det .edM Ojpftlf yor, hM an der
Grenze deaO|Md-Ge«leiQe«| bald dMaelbeia kleinen Sialtn l?] diijrdibraebeBd.
Mit dem Trachjrt zeigt eicli der Opal in der Regel fest vacbnnden ; zo-
weilen aiebt man ihn auch lose in den Traebyt • Hdbl^n, and, aodaam wirf
er weniger serbrecblioh befunden. Sehen bei der Gewiammg ist der
Opal oft mit Sprängen verseben » oder erhftlt solche naoh einigen Tages,
vorzüglich wenn dessen Grundfarbe nicht AGlob-weiss» sondern Glas-artig
durchscheinend ist. In der J0§ephi-Qruk§ findet man Antimongians • Kry-
stalle sternförmig inmitten des Opals, und in der ApitiUmim^Oruke kommea
die bekannten Hydrophane vor. Der grösste Opal , welchen Vm§mm bis
jetzt geliefert, wird im Hof*Mineralien*Kabinet au Wiem aufbewahrt Er
wiegt 1 Pfund % Loth und bat wunderschönes Feuer*. Es sobeint, dass
derselbe nahe unter der fird-Oberfl&ehe und nicht im Innern des Gestemet
gefunden worden; denn er zeigt sidi ubeiall mit einer gelben Rinde um-
geben.
H. v.DnouBi«: das Vorkommen der Qnecksilber-Erse ia
FßlmUch-aköeikHuktmökm Kohlen-Gebirge (lURsvmi und PftcuBS
Archiv XXily 376—494). Der Vf. gelangte sn folgenden Ergebnissen :
1) Die genannten Erze finden sich auf Gingen, welche in den n o r-
malen Schichten des Steinkohlen- Gebirges so wie in den darin vor-
kommenden massigen Gesteinen aufsetzen.
3) Diese Ginge erscheinen im Koblen*Sandstein und Kohlen-Schiefer,
so u. a. am PoMetj^ regelmissig und weit aushaltend.
3) Sie kommen im Melaphyr- nnd im Tbonstein-KongbHnerat, des-
gleichen im Thonstein regelmassig nnd weif anshaltend vor, wie si
Jfer#/efd; im Melaphyr und Mandelstein unregelmissig und sieh neitrvsK
mernd, so zwischen RmthtweUer nnd ErmoHUr bei BmmtMder,
4) Sie durehsetsen den Feldstein-Porphyr regelmissig, wie am KMH'
Urg bei Woifstemj und bilden Trämmer und Klfifte im Feldslein-Porphyr
dt» Lemkerges,
5) Diese Ginge werden vorzugsweise von eigentfaimliehen , sonfll
im KaUen - Ckbirge dieser Gegend nicbt vorkommenden Crebilden, Then-
nnd Hecn-Sleinen begleitet nnd halten auch in diesen regdmassig ansi <•
am glailisr^, Ro§$wtUd, LamdäUrf, vielleicht audi am BMerkmy nnd sa
Kir^iMm^Boi&nden, inv
6) Jene Thon- und Horn-Stetne zeigen volistindige Überginge is
Kohlensehiefer nnd Kohlen-Sandstein ; ihre Entwiekelnng liest eine gewisse
fsrtsehreitende Reihenfolge wahrnehmen ; auf der Grube EHnAeth sa
Pamkerg stehen sie der Masse des ' gewöhnlichen Kohlen - Gebirges asi
nichsten, am LtmitUrg entfernen sie sich mehr davon und am metstea
auf dem SMUerg.
* 9> wird demselben, in so fern dergleichen unbeiahlbare und als Schmnck nicht la
verwendesdea Kdelateine geaehieit weiden kOmiea , der Werlb von 2 miliOBen iMigelest
829
t) Bte y^TfaSHuirae ihr«r Manen zn den gewöhnlichen Kohlen-Sand-
steinen and •Schiefern sind sehr nnreic^lniassig; in ihnen finden sich, durch
scharfe AbscfaniHe begnrcnzt, Parthie'n und Keile des grewöhnlichen Sand-
steins und Schfefers, wie am HtMkerg und Landskerg. Sie bilden im
Allgemeinen Zuge oder breite Streifen , welche theils der Lagerung des
Koblen-Oebirges folgen, tlieils sich nicht über gewisse Grenzen von den
Erz-fBbrenden Gängen entfernen; aber als Gfinge selbst können sie nicht
angesehen werden, da sie an den Lagern ngs - Verhiltnissen des Kohlen-
Gebirges theilnehmen.
8) In der Nahe dieser Gang« Parthie'n kommen Melaphyre vor, aber
nirgends findet zwischen denselben und den Thon- und Hom-Steinen oder
zwischen ihnen und den Erzgingen ein nachweisbarer Zusammenbang
Statt. Am Landsh&rg zeigt sich Melaphyr am West - Gehiinge nach dem
Motehel-Thalei die Quecksilber -Gfinge hören an demselben auf. Östlich
von MaiMenkaeh, vom Siahtkerg und Rosswafd liegt eiue grosse Melaphyr-
Mass« zwischen MtnmweUer und der KoUenmühie auf der rechten AUenM^
Seite; westwärts von Kaiaemhaeh liegen die Melaphyr - Parthie'n bei IfSf-
tdMiet und Sek9m$amj westlich vom tcriem StMkerg diejenige bei Hoiw-
Mdk. Dem Keliefherg ist der Melaphyr des WeischUr§e9 ganz nahe.
Die Gruben von Mdt'tfM liegen im Melaphyr- und Thonstein-Konglomerat
so wie in Thonstetn ganz in der Nfihe ausgedehnter Melaphyr -Parthie'n.
In der Gegend der Grube von Kmck ist Melaphyr vom Armkerg und bei
Nieäsr^Wiesen sehr verbreitet; die Kuppe des SfiimmtUrge^ besteht daraus.
Die Gruben von Kirekkeim - Boianden liegen zwischen dem bei der Stadt
und den nördlich von OrMt auftretenden Melaphyr.
9) Die Erz -Führung der Gange, welche in jenen Thon* und Hörn-
Steinen aufsetzen, ist auf diese Gebirgsart beschrfinkt; die Gang-Stdcte
im benachbarten gewöhnlichen Kohlen - Sandstein und -Schiefer führen
kifeine Erze r wie der Schiefer-Stock zwischen dem frischen Muih und JSr«-
rnffBi am SiMiergy wie der GoHBtgaker- Qang am LunMerg in seiner
sädÖstichen Fortsetzung.
10) Die Ers - Fdhrung der Gfinge im gewöhnlichen Kohlen - Gebirge
ist auf die Sandstein- und Konglomerat-Lager beschränkt; es ffihren diese
Gfinge, wo sie den damit wechselnden Kohlen schiefer durchsetzen, keine
Erze : so im ostlichen Felde des Dreikömigs-ZupeM am PoMerg.
11) Die Gfinge werden grösstentheils von sehr vielen Erz -führenden
Neben • Trümmern , die theils davon ablaufen, theils damit parallel gehen,
begleitet sowohl im gewöhnlichen Kohlen -Gebirge, als hauptsfichlich in
den Thon- und Rom-Steinen, auf dem DreikSnig^-Zug am PoHAerg ^ am
SiM$erg, am Landi6erg, im GoUesgaker-Oang n. s. w*
12) Das Nebengestein der Gfinge und Neben - Trfimmer so wie die
damit in Verbindung stehenden Klüfte und Schluchten enthfilt QuCcksilber-
Erze, so dass die Klüfte damit fiberzogen sind oder Schaalen derselben
einschliessen, und dass das Gestein der Kluft-Wfinde in feinen Adern und
eingesprengten Thellen bis zu gewisser Entfernung sich damit durchdrängen
ieigt.
880
13) Crewöhnlieher Kohleasehiefer eniMi mgenda (tte«e mgefprengtei
Quecksilber - Erze } sondern nur der KoUco • Sandstein , der Tbaa- nod
Horn-Stein. Die einzige bekannte Ananabme nacht der Zftnaober «Anflog
anf den Fi8ch*Abdrüeken (Amblypterns Duvernoyi ondA. ninntoa
A«.) im Kobloastliiefer bei MmuieraypeL
14) Diese Durcbdringuug der £rze ae^t sich im Hangenden and
Liegenden der Gänge , bald mehr auf einer, bald mehr auf der anders
Seite, richtet sich nsch den Klüften, entfernt sich mehre Laahter weit von
den Gängen. Die £rze im Nebengestein sind zwar ärmer, als anf des
Gangen, aber ihre Masse ist sehr viel grosse«* ; nnr W^lfsimn und lfo^^
fM dürften Ausnahmen machen.
15) So wie in der Nähe der Gänge Quecbsilber-^ze aul den Kluftes
In Sandstein - Lagern und in Kluft- Wänden eingesprengt vorkomasen, ssf
den Gruben Carolina und Verirmu^m- mtf-Q^ii am LmUsb0r§y ebenso
finden sich solche Erze führende Sandstein - Lagen ohne jede bekannte
Verbindung mit Gängen » wie am Forsikerg bei Mmisitnqn^ bei HW-
ftthweUer u« s. w.
|6) Auch im Porphyr kommen Qi|ecksilber-£raa auf de« Absaaderangs-
Flacben ohne Zussmmenbang mit reigdmässig «usltahenden Gäagen vor,
wenig in das die Abamderungs-Flächen begf^cnaeoda Genteia eindriagead:
a<r anf dem Sckmi^len^ug imd auf der Trm^n Zmp^ririehi am I ßmktrg,
17) Die Quecksilbeiers- Gänge htldan kleine j aehr beatimm^ und m
Allgemciuea eng begrenzte Gruppen, in denen gewöhnlich mehre eiaandsr
nalie parallele Gänge verkommen ^ die griiaele bekanale Länge n-Auadabanng,
460 Lachter, hat der GoiM^tHk&r'Gung am UauMu^i ihm folgt der Gaaf
des ^Uu Werk€0 yon der Grube äMr^-Thmtior zu Mör§fM von etwa
26a Lachter l^l^t , alle übrige Gänge sind unr in viel geringerer £r-
Streckung von nicht 100 L. bekannt. Mehre dieser Gruppen reihaa sieb
in Zügen in einer Uanpt-Erstrecknag susammen; die Grnbeu voji Kotasa-
Hck , SiahUerg , RotavoaUy Qkemdarf^ LandUergt LvaUrg^ MeiUHvi
liegen vou S. gegen N. in einer drei Meilen langen Linie, Die Grabes
von Eirekheim'Molanden , Spitaenkerg , Nück, MorsfeUL befinden aich voo
SO. gegen NW. m einer Richtung, l'/t Meileu voa einander; in der
Fortsetzung dieser Linie gegen NW. tritt das Quecksilber - Yorkommea
am Käuimenberg bei Kreui&n^eh , 1 Vs Meilen von Mör^fM entfernt auf.
18) Die Haupt -Gänge in allen diesen Gruben haben ei|ia ziemlich
parallele Riclitung, nahe mit der Haupt-Erstreckung der Gruppen uberci»'
stimmend« So streicheu die meisten Gänge ven S^einlrreti/» bis suna MiiUr*
äer^ zwischen Stuuda 10 und 11^ Ananahmen machen nur die Gange auf
RoMSwald und einig;e Klüfte in der Nabe des schcarmBn Otmgm a»
Jt0$nd$kerg. Dieselbe RiclUnng haben die Haupt Gäiige vea JHönfM und
Mir€hhmnhJ9oi4mdeH. Die Hanpk-Gänge am Konigtkerg «areichen zwisches
St, 11 und 12, obgleich diese Parthie sich nicht mft andere in solcher
Richtung anschliesat, sondern iaolirt steht.
IIK) Von den Gängen am PoMerg tbeilen nur die der Grube EUiü'
Mh jene Richtung, indem die St 10—11 streichen^ während andere St 8
tsi
ülfieichei^ «nd fltthf« TrfiMiKf in iw 6lfei«lifniie8 • Linie v»n St. 4 hier
aitfCceleii.
!•) Die lUclitMii^ 4<« EiDheHeiis der dt. lO— If streichenden Ginf^o
irt tom'ollend gef^e» W. } aber es kommen cin!f|*e und g;erade sehr ans*
haltende GI»|^ mit Miichem Einfallen ver, so der H&m^njf am KM^w-
Ui^§ , der UemiftOer^Uaiff am Lmiiaketf a. s. w.
21) Die meisten Erze finden sich auf den Gftngen and fm Nebeni^-
stein in oberer IfVnfe ; viele an der OberiUche sehr reiche Hessen rasche
Abnahme der Erz-Menge g^egen die Teufe bemerken. Die grSssten Teufen,
welche man bisher am Potmkerp j Siahlberjfi Landtkerf und zu Mdr$fM
erreichte, dbersteigen nicht 100 Lachter noter Tag.
2)) Das häufigste Quecksilber -Erz ist Zinnober, foin cingespreng^t in
zarten Schnüren, inTrummchen, iu kleinen Drusen krystaJIisirt, selten in
derben Schaalcn und Streifen. Ausserdem finden sich g^ediegcu- Queck-
silber, Amalgam uud Quecksilber- Ho rnecz. Quecksilber - Fahlexz ist nur
auf dem Mchwarxen Gang am LandMherg vorgekommen.
23) Die meisten Gange sind hauptaacblich mit Letten angefüllt, in
welchem der Zinober bisweilen in Grauyeo und eiugespreng^t vorkommt:
so auf dem PreikMgi - Zug am Pofßbersß* ^'^ Neben^eMeio wird oft
als Gaiigart ao^geben; viollslcbt mag daeadhe aber nur durch Letten«
Klüfte abgesouderte Schaalcn bilden und daher mit Unrecht den Gange«
beigezahlt werden.
24) Anastrdei« kommen nu£ 4«ii GMge« vo«; Barjrtspalk^ i(k>«[r«»
Rovnalewi» ^oUiev wd «elbev l^iaenkanseA, ChaIcedAB «md Erdnah; aMt
4ie Ideoge dU^ff GMH|«r(eii «4 ilberaU mic sehr gering ; am haufiga^on
mag ikt Av^ireU« a« Blir^fM gawcsea sajn. Im der Regel bilde« sie
nur ganz dünne Trümmchap , oder die Bekleidung voa Drusen • W&ndei
u«d kfTataliioiselie Überaüge aml Kiiilt-Fia^ke».
•«&> An metalKsohen Begleilcnrn iberwiegl Eisenkies, beaoackers Strahl*
kies bei weitem alle ander». Mitanter ist der Eiaenkica SUber - haltig.
Aaasenlem finden eich 9 Eieenglaua, Roth- und Braun - Eisenalein , f^üe-
melaa snmal am iUtrtgsUrg, Eiseaepatb, Bleiglanz, Fablerz, Ku^pferkira,
BMaehit, Kopforiaamv Anüssonglami und PfrolMit. Gediegen-Süber steht
mÜ dem TorkeuMiien des Amalgamea in naher Beziebmig.
29) Im Bereiche der Verbreitung der Qttecksi 1 her - Erze erscheinen
nur sehr wenige andere Erz-G8nge ; Knpfer-Ginge nSrdlüefa vom Brnnm^
kotier bei BettdkweiiiBr , Heiekenbaeh y FVeiieiiisry , fhunimersiein mit
Kupferkies, Malachft, Kupferglanz, nSrdItch vom Lem$erg am HeMertkerg
bei f^iederhmum; sSmmtlich im Melaphyr nnd Handehtetn.
27) Das Verkommen von Fablerz, l(.opferkies und Bleiglanz am ^eef-
her§ steht in naher Verbindung zu den Quecksilber-Erzen des La9id*berpes,
Über die Beschaffenheit des HüUenkerger Oßngeß am Fordern fehlt es an
Nachrichten.
Ch. MARTiNa: Temperfttar-VersebäAdelihtitcn 4«0 Eis-
meeres {Memoire mtr Im iemyeraturet de la mer ffitidaie k ia ntrftee,
m ds grandes profondrurs ei dan» le voitinm^ dmt fflaoUiUf dm SfmUr§.
Parte 1848), Der Vf. gelangte bei eiuer ZnuemnmmMlmkg der Ergeb-
nisse seiner Beobacblung^eo über die MeertB-Temperatar in der Nibe der
Gletscher, welche die beiden Buchten voa SpU^kergen, begrenea, so naeh-
stehenden Schluss-Satzen :
1) In den Monaten Juli und Angast ist die Temperatur der Ober-
fläche, obwohl dem Gefrier-Punkte sehr nahe, stets über Null.
3) Von der Oberfläche bis su einer Tiefe von 70 Metern nimmt die
Temperatur bald zu. bald ab.
3) Von 70 Metern an bis zum Grunde sinkt dieselbe stets.
4) Die Temperatur - Abnahme zwischen der Oberfläche und den
Grunde zeigt sich nicht gleichmässig^ ; mit der Tiefe hat Bescblennigung
Statt.
5) Zwischen der Oberfläche und 70 Metern Tiefe findet man die
Temperatur nie iinter dem Null-Punkt.
6) Von 70 Metern an ist die Temperatur der Schicht, welche dm
Meeres-Boden bedeckt, unter Null.
7) Im Durchschnitte findet msn die Temperatur jener Scbiclit zu -
1<*,75, und folglich h5her, als die des Densität-Maximums und des Gefrier-
punktes von Salzwasser.
8) Diese Thatsachen erklären sich leicht, wenn man bedenkt, dass
das DensHät - Maximum und der Gefrier - Punkt des Meerwassers einige
Grade unter Null liegen, und man die verwickelten unterbrochenen und in
ihrer Stärke wechselnden Einflfisse in Erwägung zieht , welche das Fest-
werden der Oberfläche zur Winters-Zett, Gletscher, schwimmende Kls>MasseD,
Ebbe und FInth, sowie Strömungen hervorrufen.
Es sind Dieses in ihrer Anwendung auf die Physik der Erde sehr be-
aehtnngswertbe Resultate. Die im April und Mai mit der Tiefe sunebmea*
den Temperaturen zeigen uns, dass im Winter die Oberfläche mehr erkaltet,
als der Grund: folglich gefriert das Meer zuerst an der Oberflflehe -ua4
nicht auf dem Boden. Die Bildung von Grnndeia ist demnach hier eben-
so ünmoglicb , wie in Susswasfeei* - See'n. Scobbsby schilderte die Er-
scheinungen umständüeh, welche das Gefrieren des Meeres an seiner
Oberfläche begleiten. Er so wenig als John Ross beobachtele je Grao^-
eis, und letzter hatte eine eigene Vorrichtung ersonnen , womit, er den
Schlamm vom Boden der Befin-See heraufholte in der besondern Absicht,
sich über jenen Umstand Aufklärung zu verschaffen. Es war dieser
Schlamm nicht nur nicht gefroren, sondern er umschloss in der Re^l
auch lebende Thiere.
Da die Meeres-Temperatur an der Oberfläche im Juli und August, selbst
nahe bei den Gletschern von Sfritvbergen, hoher als der Nullpunkt ist, so
vermag man sich leicht Rechenschaft zu geben über die unaufhörliche
Zerstörung jener Gletscher, sowie über das Entstehen schwimmenden
Eises, Es ist den Gletschern, wovon die Rede, gleich allen andern eine
833
fortochreitende Beweg^nni* eignen , deren Gesdiwindigkehs • Maximott mit
dem Zeitraum des Aoftiianenfl zusammenfllUt Am Meere ang^etangC
schreitet der Gletscher weiter fort; aber er schmilst auf dem Grande hei'm
Zosammentreflen mit Wasser , dessen Temperatur fiber dem Nnll « Ponkte
ist Er erscheint mithin überhängend tiber dem Meere and bewegt sich
aaf demselben. Bei hoher Fhrtb rnht derselbe auf dem Wasser; bei
niedrigem Wasser nimmt man sehr dentiicb den Zwischenraum, der beide
trennt, wahr; altera nun zerstört er sich and sturst casammen. Diese
TrimaMr, weitbin fortgeführt, sind das «schwimmende Eis. Es war ihnen
keine hohe Lage eigen in den von MARnifs untersachten Buchten; denn
ihre hervorragenden Partte'n befragen kaum ein Acbttheil von der Ge-
sammt-Hdhe des steilen Gehinges der Gletscher.
In der Baf/ka - Bai steigen die Gletscher in*s Heer hinab, ohne
durch dasselbe geschmolzen zu werden; John Rosa fand einen nord-
wärts vom Cap Dudiey Difffe§, der 1800 Meter weit vom Ufer vorge*
schritten war. In dieser Gegend dberragen schwimmende Eistbeite nicht
selten die Schiffs - Mäste , daher der ihnen verliehene Name „Eisberge*.
Die H6be schwimmenden Eisens ist Folge der Mächtigkeit der Gletscher
in Verbindung mit Temperatur und Tiefe des Meeres in der Ufer»Nähe.
An den K Osten von SpiMerffen^ die von den lauen Wassern des Ooif-
sirames benpält werden , haben sehwimmende Eis - Massen nur geringe
Höhe; denn es schmelzen die Gletscher an ihrer Basis, so wie sie das
Ufer überschreiten. In der BafßM - B«i^ wohin der QoifHram nicht vor-
dringt, ist die Temperator der Wasser-Oberfläche beinahe stets unter dem
Noll-Punkt; hier gleiten Gletscher bis zum Meeres -Grund hinunter, ohne
eine Abnahme an ihrer Basis zu erleiden. Man könnte versucht werden
zu glauben, alles Pflanzen- nnd Thier- Leben müsse erloschen seyn in so
kalten Wassern, wie Jene, welche die Gletscher von SpiimkerfM be-
spfllen. Aber diese Ansicht ist eine sehr irrige: weisse Bären, Delphine^
Robben und Tansende von See-Togeln bewegen sich auf ihrer Oberfläche t
Millionen von Beroiden nnd von Pteropoden schweben im Schoose der
Walser ; Crustaceen und Mollusken leben inmitten der Algen , welche
das Ufer begrenzen. Einige Fische weilen in der Tiefe, wo Seeigel und
Terebrateln hausen.
Hebbrt: über die Ablagerangen im Pari ser-Beeken
zwischen weisser Kreide und Grobkalk {Bmli, §M, 1848^ f, F,
388— 4 !0, Tfl. 5). Es gilt hauptsächlich dem Pisolithischen Kalke, welchen
der Vf. unter Beibiingnng vieler Beobachtungen und in Vertheidigong
einer bereits 1847 von ihm ausgesprochenen und schon viel frflber — 1834
— von Elib DB Bbaumont aus stratographischen Granden behaupteten An-
sicht mit der Kreide zu verbinden strebt. Er gelangtzu folgenden Resnltaten:
1) dass zu Maniereau und am Moni-aime i Marne) der Pisolith aii-
mittelbar auf anerkannter Kreide nnd unter dem Sand und Sandstein des
plastischen Thones (auf wekbem bei Ckiitau Thierry der plastische Thoo
Jahfgug 1848. 5S
S34
iidbBt, and Aber we1cli«ii 6c«tttiieo allen der Grebktlk M|tt) liege; &)dMt
Doeh nie und nirg^fadii eine terti&re Petrefaklea^Spenes aue den Pitolüh
att%«wieseii worden seye , und dast namentliefa Alles , was naa ßir C e-
ritbinia i^ig^anteniQ, Tarritellainbricataria, Lucina eont^rta.
L. grata, Corbula galliea, Area biangnla, Cardiam obliqunai
iaUftgegeben , unrichtig beatiaiMt gewenai. Stall des erste« «««benOBdere
fiegen swei davon ganz verschiedene Arten vor. Die fossilen Reste be>
•stoben neist nur in Kernen und Abdrücken und si«d daher sebwer mm er>
.kennen. Die Arten sind neo und erwarten noefa ihre BeneBMuigra.
• [Bestimmte Arten ans der Kreide sehen wir jedoch ebenfitlls Hiebt vos
ihn angegeben.] 8) Dass er in den geolngischen Eki wanden insbesonderf
von DbRoys u. A. gegen die von ihm beobaehteten Tbatsarben keines
C^enbeweis erkenne.
Noambaath: der Bergschlnpf vom M. Dosember 184((«b des
UnMer Steinbrficheo bei Okmrwimttr {Bmm, 1847). Über die t/mttier
Bossit-Gebilde wnrde im Verlaufe der lotsten 7 Jahrsebnlen von Goluki
und OK Luc an Vieles gesehrieben. Von A. v. Humboldt als noine der
grossten mineralogisehen Merkwürdigkeiten dos Dentsohen Vaterlandes^
beseiobnet spielten jene Gestein-Massen oder, wie man so sagen pflegt
,,die Unk€Ur Basalt-Steinbrucbe", im Streite swisoben Neptonisten und
Volkanisten eine keineswegs unwichtige Rolle. Unmittelbar am AActn-
Vhr gelegen, in ihrer Fortsetuing sicli selbst bis über die Strom-Mitte
verbreitend und in Klippen dessen Spiegel überragend anisste die ge-
waltige Basalt-Partie, welche durch eine, in sehr frähe Zeiten himalrci-
cfaende Gewinnung besonders zuganglieb geworden, Uk forschende Natur-
freunde einen willkommenen Dnlersucbiuigs-Gegenstand abgeben, und so
kam es, dass drr Unkeier Basalt-Berg wesentlich dasu beitrug, des
Meinnngs - Streit über die Geuese eines der merkwürdigsten Gesteine
anzuregen und lange Zeit hindurch lebendig su erhalten. Die Verhält-
nisse, welohe hier dem Auge dargeboten waren, schieuen gerade wenig
geeignet, dem vulkanischen Ursprung des Basaltes das W4>rt zu reden,
und so hat der Vnkeler Bruch durch scheinbare Widerspruche, welche er
dieser Lehre entgegenstellte, wesentlich dahin gewirkt, dass andere Stel-
len erforscht wurden , die jene Widcrsprüclte zu lösen vcrmocliten. Was
die Katastrophe betrifft, deren Schilderung Absicht der NooGfiAATH^cben
$cbrtft ist, und welelie, wie beriehtet wird, nicht die einzige nnd erste
£#sebeinnng solcher Art sm Unkeier Berg gewesen , so wird Folgendes
darüber gemeldet :
Das Gemeinsame für alle Bergscblupfe liegt — wie Dieses aus der
Gescbicbte zaMreidMr Ereignisse, mit dem besprochenen wehr oder weni-
ger fibereiDstimmend , zur Genüge bekannt ist -^ in dem Verhältnisse,
dMs irgend ein Lager von einem Schichten-Wechsel mit geneigten Abfalle
gegen eine nicht unterstützte Seite naeh und nach erweicht wird und eni Ab-
.gintlett der tiber jenen erweicht«» Scbiehten befindlioben Ckbirgs-Mnase
SM
SUit bat. Das UnkeUr BaMlt-GebUde rulu auf Ws^m tfim xut^Hngen
Konglomerat uad wird durch dieses Soblen - Geate in vom tiefar auftrete«-
den TboDscbieCer geschieden. An der Grenze sind Konglomerai nipd
Tbonachiefer in ao hebern Crrade verwittert, daas beide tu einer Topfor*
tbon-arligen Masse umgewandeJt erscheinen. Die an und für sich weieke
Tbon^Scbicbte , welche sich unter dem Basalt-Konglomerat^ mit nicht m-
bctraobtlieber Neigung über das Berg-Gehfinge verbreitet, ist im Zeit-
Verlaufe durch Eiosickemng atmospb&jischvn Wassers mehr und mehr
erweicht und schlüpfrig geworden, die aufgelagerten Massen babea mit
ihrer Schwere abwärts gezogen, und sa entstand die Rutscbnng. Zu den
wichtigsten Phftnomenen des ÜBkeUr Bjsrg- Schlupfs geboren ohne Wider-
red« die dabei entsiandenen Hebungen. Im Januar-Monat 184^9 nftm^ii^
— Dieaes «rgeben glaubwürdige NacKrichten — erhob sich, inmilteji der
Strecke , welche vor den Baaalt - Brüchen liegt , das Banqnett an der
Beig«Seite der Land-Strasse an verschiedenen Stellen um einige Zolle und
musste au verschiedene« Bfalen abgetragen werden. Mk grosseiw dd4
kleinem Unterbrechungen bieltfn die Hebungen an bis zum Dezember.
Früher schon hatte die Fatter>Mauer an der ilA«tn-Seite Risse bekommen
und flHisMe durch eine neue ersetzt werden. Am 19. Dezember sah man
sich «nr Abspriessung der ietzten gejiothigt, allein während des Geschäftes
stieg die Land» Strasse an der Berg-Seite an mehren Stellen bis auf ein
Drittheil ihrer Breite so sehr , dass ein Umwerfen der Fuhrwerke na(^
der Tbal*Seite hin zu furchten war. Die Erhebungen wurden zwar ohA^
Verzug abgetragen , allein nun entafand in der Mitte der Strasse eine
Spalte nach deren Länge ziehend. Am 20. Dezember Morgeq« 3 Ul^
bemerkte die ausgestellte Wache ein scbwaclirs Geräusch und um 5 Uhr
niUimen Hebung und Zerreiasung in dem Grade zu, dass ein Frachtwagen
(die Pferde waren noch abgeschirrt), von dem an der Berg- Seite sich
hebenden Steinbruch -Schutt ubeidei-kt wurde. Die Bewegung nahm stets
an Heftigkeit zu und war mit Getöse verbunden; der Boden in den
Stciribrücben erhob sich Mauer -artig, grosse Basalt- und Konglomerat-
Massen traten hervor und änderten das ganze Strassen - Gebiet in der
Weisr, wie Solches unser Verf. ausführlich beschreibt , eine Schilderung,
in weicher wir ihm nicht folgen können , da die Hinweisung Sitnationa-
Karten und Profile uöthig machen würde. Aus Allem ergibt sich, daaa
selbst die Haupt- Katastrophe nicht plötzlich, sondern ununterbrochen und
ruckweise staltgefunden hat. Unter vielen Berg - Schlupfen früherer und
späterer Zeiten kennt oiau mehre, welche mit dam besprochenen Das
gemein haben , dass sie an Basalt - Bergen vorkamen und mit Boden-
Erhebungen verbunden waren. Letzte Thatsachen dürften überhaupt
nicht so ganz selten und eine nothweudige Folge der Schwere fester
Gebirgs-Massen seyn, die mit ihrem Druck auf milde oder weiche Schieb*
ten wirken.
53
83«
H. Rink: die Nikohariseken Inseln (Kopenhafm, 184f). Im Jonias
1845 lief die Danitche Corvette ^^Galafhea" von Kopenhagen auf eine Welt-
umseef^eluDg^g - Expedition aus. Für jeden Zweig naturwissenschaftlicher
Untersuchungen hatte Seine Majestät der Konig, was die nothigen Hiilfs-
mittel anging, Sorge tragen lassen. Unser Verf. folgte der Expedition als
Geolog, verliess dieseihe in Pulo Penang, nm vorliufig auf den Xikokttri-
9chen Inseln zu bleiben und diese genauer zu nntersudien. Es war ihm
jedoch nicht gestattet, sein Vorhaben in dem Grade auszufahren , wie er
gewünscht hatte. Anstrengungen in der heissen Jahreszeit, vielleicht avcli
schädliche Einflüsse der Luft in Wäldern, zogen ihm am Ende jenes bSs-
artige Fieber zu, welches schon manchen Fremdling auf den EilandeSj
wovon wir reden, hinwegraffte. Er sah sich genSthigt, nach Burofe
sarfidczukehren und erreichte nach längerem Aufenthalte in Ägypie» and
Italien, gegen Ende des Jahres 1846 wieder die Heimath.
Lage und Ansdehnuug der Nt'Jro^rffVeAen Insel - Gruppe bezei^oen
sie als ein Glied der Kette, die sich durch die Inseln Java und Sumatra
hindurchzieht und später wieder in der iln<lainan - Gruppe und dem Cap
Negraie an der Arragan-Küate zum Vorschein kommt. Diese ganze Berg-
Kette zeichnet sich bekanntlich durch sehr verbreitete vulkanische Tliäfig-
keit aus. Auf den Nikobarisehen Inseln warrn indessen keine Spuren
eigentlich vulkanischer Gebirgsartcn ; auch wussfen die Eingrbornen nichts
von stattgefundenen Erdbeben. Allein es fehlt nicht an Merkmalen be-
deutender Hebungs-Phäoomene in der jnng.sten Periode, welche hier durch
das eintretende Leben der Korallen - Thicrchen so auffallend bezeichnet
ist; und der Zusammenhang der Insel - Gruppe mit der erwähnten Haupt-
Kette gibt sich ferner in Streichen der ältesten geschichteten Massen zu
erkennen, welches mit der Verbindongs - Linie zwischen der Nord - Spitze
von Sumatra und Klein- Andamar zusammenfallt. Die bergigen Inseln be«
stehen theils aus diesen geschichteten Massen, die den ebenen Meeres-
Boden vor dem Erscheinen der Insel-Gruppen bedeckten, theils aus plato-
nischen Gebirgsarten , welche jene durchbrachen und bei ihrer Erhebung
zum Vorschein kamen. Das Alter dieser geschichteten Massen wurde
mithin überhaupt auch das Alter der Insel - Gruppe angeben ; der Verf.
bezeichnet solche als „Braunkohlen-Bildung^', weil sie häufig Braunkohlen-
Partie'n einschliesst. Noch fehlt es au hinreichenden [Daten, um ihr
geologisches Alter zu bestimmen ; die wenigen hin und wieder vor-
kommenden organischen Reste weisen auf einen nicht sehr entfernten,
vielleicht tertiären Ursprung hin. Zu dieser Bildung gesellt sich eine
dritte, ein Produkt aus plutonischen Gebirgsarten vermittelst chemischer
und mechanischer Zersetzung; diese dritte Bildung besteht aus Thon,
sowie aus RoUstiickon der unterliegenden Massen, und trägt einen lokalen
Charakter. Die Thon > und Geschiebe - Bildung hat die ausserdem ziem-
lich hohen und steilen Umrisse plutonischer Berge auf einigen der Inseln
geebnet und zu wellenförmig hügeligem Boden umgewandelt. Ohne
ihr geologisches Alter näher zu bezeichnen , wurde derselben vom Verf.
der Name ,,älteres Alluvium'* beigelegt. Sie ist vom Jungern Alluvium",
897
das den Korftlien - RIfen seinen Ursprang veirdankt , und melir odet
wmg» ven jenen berg^igen nnd bfigeligett Inseln scharf getrennt Als
piutonisebe GebiTgsarCen — die auf B&mMta und TiUnn$9^iion§ am ent«
scbiedensten auftreten und steile , ancb im Verhiltniss sur Grosse dieser
Inseln siemlicb bobe Berge bilden — werden genannt: Gabbro, Hyper*
stbenfels, Diorit, Syenit u. s. w. An mehren Stellen zeigen sie sifeh von
RttbangB'Kottglomeraten begleitet.
In einem besonderen Abschnitte werden die Eilande in ihrem fort-
dauernden Bildungs-Zttstande betrachtet; auch ist vom Jüngsten Alluvium
und von den Hebungs •Erscheinungen die Rede. Daran reiben sich Be«
trachtungen über klimatische Verhältnisse. Die Inseln besitzen eine der
höchsten existirenden Mittel-Temperaturen : die Wcchsel^Zustände zwischen
Tag und Nacht sind äusserst gering. Man unterscheidet eine trockene
und eine Regen - Zeit u. s. w. Die gfinstigsten Bedingungen der Frucht-
barkeit gewftbren jene Etlaadei wo die erwfihnte »^Braunkohlen-Formation''
herrscht. Sandsteine und Schiefer ^ welche dieselbe ausmachen, sind bei
ihrem Kalk-Gehalte leicht der Verwitterung ausgesetzt und erzeugen eine
mächtige lockere Erd-Schichte. Oro9%- und Klein-Nikokar, KatUehaU und
sammtliche kleine zu diesem System gehörende Inseln sind, mit Aus*
nähme einiger sehr steilen Abhänge, überall mit Wald bewachsen. Ficus-
Arlen können unter den hoben Laub-Baumen, welche den NikokariBehen
Urwald bilden, als die fiberwiegendsten betrachtet werden.
K. W. M. Wirbel: die Insel ffe/^otoml (Untersuchungen ^ber deren
Grösse in Vorzeit und Gegenwart n. s. w. Hamhtrg, 1948). Diese Schrift
liber ein Eiland, das man, nnd mit gutem Grunde, in mancher Hinsiebt
als besonders merkwürdig zu erachten hat, zerfallt in 3 Abtheilungen:
Geschichtliches, Geognostisches und Geologisches, sowie Messungen und
Schlnss-Folgerungen. Ohne bei dem verweilen zu können, was über Lage
über Formen- und Grössen-VerhSItnisse von HelffOland gesagt wird, wen-
den wir uns sogleich zu den Angaben Über die verschiedenen Fels-Gebilde,
über deren Lagerongs-VerhaitniMe und ihre Stellung zu bestimmten For-
mationen. Die Schichten der Insel und deren nachbarlichen Analogen
sind in aufsteigender Ordnung: Bnnter Sandstein <namentlich Schiefer-
Letten, das oberste Glied), Muschelkalk, Lias, Oolitb, Kreide. Der Bunte
Sandstein , welcher von Nord-Sehottland durch England sich verfolgen
lässt und in Deutschland eine so grosse Verbreitung und Mächtigkeit
zeigt, erhebt sich hier noch einmal, um sodann erst in Polen und
im innem Rnesland wieder zu Tag zu treten. Muschelkalk zeigt auf der
besprochenen Insel die letzten Spuren seiner nördlichen Verbreitung.
Di« Gruppe oolithiscber Gebilde verräth, selbst in den wenigen Spuren
ihres Daseyns, einige Eigen thnmiichkeit, besonders was re organischen
Reste betrifft, und vorzüglich bedeatend erscheint die vermittelnde Rolfe,
welche Helgoland zwischen der Englischen und Norddeutschen Kreiide-
Formation spielt. Es wird nun ausführlicher gehandelt vom Entstehen
8SS
da« Eihiides durch Selifebtfii-Brhakmig md vo« äem rthtftrcB Aller, m
wie vöB den EerstSrenden Krftflni «id von ihrem EiaHnse ««f die 6«-
alalt und die fertuchreitrndra VerlDdernogen §Ui§H»md§» Ueeer Verf.
geklagt BQ fotgendeii SchluiB-Siteen:
Die loeel lit ehie vereiinelte Erhebung Im norddentachen Tieflande:
aie bat zu keiner Zeit , ira Sinne der Sagen , nrit dem Fealtande svaaah
roengehangen und ist nicht durch Fluthen und Ströme von letatem getreaal
i* ihre )etaige Lage gelcommen.
Seit der örtlichen Erhebnng der Schichten , welche nach Ricbtanj^
und relativem Alter »ich mit jener der Seiten • Ketten Sekw$d€m0 in Ver-
btftdung aetxen läget , wurde HM$^an4 wiederholt in die allgemeiaea
Hebungen und Senkungen des Nordaee - Beckens gelogen und erlitt aiit
diesem mebrfiiche Niveau-Änderungen.
Höchst wahr<(cheinltch hat die Insel f<chon einmal existirt, war aber
rmt Zeit der Roilstcin-Fonnation vom Meere so weit abgespfilt, dass sie
■ur Rodi ein Felsriff bildele.
Dnrch die weit verbreitete Erhebung des Landes nach der GerÖlle-
Ablagerung trat Jenes Riff wieder als Insel tiber die Meeres - Ftdcke wtA
bildete wahracbeiulicb »päter sogar einen Theil des Festfandes.
Als umliegende Linder sebon von Menschen bewohnt wäre«) hatte
die )nagate ikllgemeine Senkung im iVordxee-Becken begonnen , welcher
Helgoland seine gegenwirtige Lage verdankt. Dieses Ereignias fand io
vorgeschichtliiher Zeit Statt, welche wir jetzt nur annähernd, in der Folge
mit grösserer Gewissheit, zu bcftiromen vermögen. Die Elemente dieser
Zeit'RecInuag sind einerseits in dem Maase der reit der letaten Senkuag
durah AbapAtung des Felsens entatandenen Riffe gegeben ^ andreraeita isi
Vtrhiltoiss dieser fortschreitenden Zerstörung während einer bestimmtes
Periode. Nimmt man die Entfernung der westlichsten Scliiahtcn im
Riffci welche bei gewöhnlicher Ebbe Aber die Meeres-Fiache treten , vom
Abhänge des Seiiimger iUme^ s 580', den Destrtdctions-Coefficienten lär
hundert Jahre gleich zehn Fnsa , so fiel jenes Ereigniss &800 Jahre vor
«die Oegeawart. — Yen beiden beigegebenea Karten stellt die erste ffsf-
folmid mit seinen Klippen dar; auf der aweiten aind die Knaten sa
aehen, eine wie die andere nach Wibubls Anfcabme in den Jahren 1844
und 164Ö-, auf einer Tafel findet man mehre Felficn • Partisan »nd einige
geogaoatmche Durchschnitte [vgl. Jb. 1848y 61],
Coamick; geologische Notitzen über randtemeMfand , TaeaM-
nimt A>«-S«dm«fae u. a. w. (J. €. Rosa tf^jfape «/ diteaverg eie. m ihi
sauihwrn «nd mntweHe r^ioM, London ^ lMd7). Auf VandiomonMUnd
wurde die Aufmerksamkeit des Bericliterstatters und der übrigen Natur-
foracher, welche die Expedition begieiteteu, ganz besonders durch seit-
saoie Verbältnisse im Dertoml-Thalo gefesselt Dort finden sich nämlich
in einem porösen, verschlackten Basalt grosse Mengen au OpaKMnsse
imifewandolten HnUea. Die urepriingliche Struktur der Stamms und
2weig« ist Mcii ganz git erhaltea. Die AnaieoMire wä^ sScb aber glaait/
Binsalne Stücke wagco in«lire PAaiie. Hoorbr, Natiirtorscber der Eipe*
dition^ beobaehtete eine Maaar^ die etaen Fiebten^Staauii Abniicb, wtlikom-»
meii versteinert war, ven niigelihr 6 Foaa Höhe and gegen %% Fufe an
der Basia. Sie «tand aufrecht in einer Klippe liarten zelligen Baaallca,
der Bie nrsprniigKcb vmacbloee, später aber dureh Steinbrach-Ban entfenl
wurde. Der Oeaainnt • Charakter v«a Tasm^men ist bergig; ei» Hanpt^
Gebirge durchsiebt in Zickzack-artiger Richtung die Insel , zo einer Höbe
ven MS« Fuss iber das Meer emporsteigend. Fiinf oder sechs See'«
finde» sMi ttoob in den höheren Regieaen, ungefähr 3000 bis 4000' uhei
der See. Die herrschenden Gesteine sind Basalt und G'runstein, häufig
Mandelstein-artig. Anch neptunische Gebilde erscheinen^ Sandstein^ Kalk*
stein, Thon; sie lassen die hefligslc» und verschiedenartigsten Storungea
Wfthrnebmen, welche die in mehren Epochen heraof gestiegenen pluto-
niscben Gesteine hervorriefen* Basalt und Grnnstein spielen bei Znsam-
mensetzong des Gehirgs-Zuges eine bedeutende RoUe und zeigen sich nicht,
selten — wie am Cape PiHar, am Cb//e Raoul — anfs Schönste siulen-
fdrmig abgesondert. Granit findet sich bei Ben Louumd. Eine groasa
Verbreitung steht der Kohlen-Formation zu, die mitunter eine Mächtigkeil
von 150 Fuss erreicht. Auch metallische Substanzen werden gewonnen,
so namentlich Eisenerz bei Riehinond , ferner Blei , Kupfer , Zink und
Mangan. Am 17. August 1841 erblickten die Seefahrer die nördlich vo»
Neuseeland gelegenen 3 KÖniffs-tneein und das hohe Cap Maria van Die-
men und liefen im Kawa-Kawa-Fluee ein. — Trotz des ganzlichen Man*
^els an Wegen auf der Nord-Insel versuchte Cormick dennoch auf einigen
Ausflügen sich iiber die geologische Beschaffenheit derselben zu unter«
richten. Basalte und Griiusteine scheinen auch hier eine bedeutende Rolle
zu spielen und den grussern Theil des Eilandes eusammcnznsetzen. Im
Bette des Waikangvi Flusses gehen beträchtliche Felsen von körnigem
Kalk zu Tflge, die vielleicht Einlagerungen oder Gänge in dem Grdnstein
bilden. Letzter zeigt in der Nähe der Missions - Station Waimate eine
eigenthümliche kugelige Absonderung; die Grunstein-Kugeln sind weithin
zerstreut Zehn Meilen von Waimate liegt ein vulkanischer Kegel-Berg
mit einem ausgezeichneten Krater. Die Gehänge des ehemaligen Vulkans
werden von Schlacken - und Basalt > Massen bedeckt. In der Nähe des
B<'rges entspringen heisse Quellen, deren Abfluss sich auf dem ausgehöhl-
ten LHva-Boden sammelt; unaufliörlich steigt aus diesen Pfützen Schwe-
felwasserstoffgas auf; ihre Umgebungen sind mit Schwefel überzogen.
Der Äeri-Iieri-Fluss bildet einen herrlichen Wasser-Fall ober eine gegen
90 Fuss hohe Basalt-Wand ; unterhalb derselben ist eine geraumige Höhle,
deren Boden mit einem ockerigen Thon von verschiedener Farbe bedeckt
ist. Die Eingebornen bemalen mit demselben ihre Haut. In dem Waio-
nitO'Thal erheben sich aus dem Grunstein bis zu einer Hohe von 40 Fuss
höchst pittoreske Fels-Massen von körnigem Kalk , die aus der Ferne ge-
sehen tauschend alten Burgen gleichen. Die Ufer der Waingaroa-Bai
bestehen aus Sandstein und Kalkstein; letzter umschliesst fossile Reste,
wie Ostrea» Pecten, Terebratil«, T«rritelU. Der SimdaUam wird
sehr hftaAg voo Grfiaateiii-Gängen dorebbrochea. Dae nordwettUcbe Esde
4er iDsel, Ckp Mwrim vmn Diewumy ist aiie eiacM vttlkankcbeii K^s^love-
r«t Eusammengfeeetst. im AUuvkiin bat »an foaaile KDechen des aiiagc-
storbenen Vogels Dinornis gigaateus gefandea, der bei Einir^bonieB
den Namen Moa fahrt und g^gtu 16 Fnss groas gewesen seyn selL
Berge von bedentender H5be erbeben sich im Innern des Landes, der
Hmmpnkm 9096 Foss, der Terenalrt oder Efmomi-Ber^ 680» Fuss, der 7'os«
fflrtrt 6000 Fuss ober das Mem*. Der iliMpwA« ist selbst in Sommer mii
ewigem I^se bedeckt , und der TmrmuUti kann als der eigentlicbe Mittrl*
pnnkt vvlkaniseher Thfttigkett auf der Insei angesehen werden , der nicht
allein Rauch, sondern auch bisweilen Laven-Ströme entsendet. In des
Umgebungen dieser Berge trifft man Bimsstein und Obsidian in grosser
Menge, und heisse Quellen treten allenthalben zu Tage. Zablreiclie Sce'a
finden sieh gleichfalls; der grösste derselben, TaupOj ist 36 Meilen Issg
und 25 Meilen breit und liegt 1300 Fuss über dem Meere. <*- Die mittle
Temperator auf Neu-'Seelwnd beträgt 60^ Fahr. : wie es bei swei schmalen
Inseln von 800 Meilen Llnge zu erwarten , die von allen Seiten von
weiten Ozean umgeben und mit dichten Wildern bcdecat sind, herrscht
grosse Feuchtigkeit. (Auf Neuneitmd ist bekanntlich ein auagexetcbneter
Nephrit SU Hause, der von den Eingebornen zu Beilen, Messern ood
dergleichen verwendet wird ; er findet sieh aber nur auf der sfidlichen Insel
Tatest' Poenam« und steht auf der nördlichen in grossem Wertfae. Bis
jetzt bat man nichts über die Art des Vorkommens dieses Minerals er*
Mren.)
Eichwald: aufgeschwemmtes Land in Rmssland (ans dessen
,»Geognosie'' in Erman's Archiv VI, 587 ff.). Die Geschiebe-FormatioD ist
sehr weit verbreitet. Rollstdcke liegen uicbt nur onf weiten Ebenen des
nördlichen Rui$land9 umher, sondern erstrecken sich auch durch die Ott-
aee-Provinzen , durchs }Voiogoi*9che , Kosirom^iche ^ RJttBan'tche , Tum-
how^iehe und Nifnei - Nowgorotfiehs Gouvernement und von da durcb's
Tula'seke , OreFiche, Tsehemigaw^seke , MoMletc^sehe und Wolyn'^che bis
nach Polen ; sie scheinen alle aus Finlund und Skandinavien zu stammen.
Der Verf. nimmt ihre Zerstreuung durch grosse, im vorweltlichen Meere
schwimmende Eis-Massen an, die sich meist von Gletschern frühester Zeit
losrissen. Diese verursachten auch hier im nördlicheu Finnland und Ruu-
lend durch ihre Fortbewegung das Glätten unterliegender Felsen, wie
Solches auf der Insel DagÖ im Grauwacken-Kolk zu sehen. Auch im nord-
lichen Ural nimmt E. bei Bogoslowikj so wie auf den CMerlin'echen
Bergen die Rundhocker - Bildung an. — Heutiges Tages noch lebende
Seemuschel' Arten werden oft in bedeutender Entfernung vom heutigen Meere
und auf ansehnlichen Hohen , wie in Schweden und Norwegen , so in
RuS4land am Zusammenfluss der Waga und Dwina gefunden und bezeu-
gen die noch fortdauernden Boden-Hebungen.
841
G. ScanciHoaowftKJi: die Syrjmtmtmri T^iiiwer und NiMmiewtr
GrnbeBf (Aus dessen y,geologisclian Werk über den Aiiai** in £iimaii's
JUofaiv VlI^ 47 ff.) Die iMblen Berge bei JSifrfanawsk bestehen aus Then*
schiefer, der in Chloritschiefer übergebt Der nächste Porphyr-Berg, die
04kru^»9 üegt 3 Werst und Or&i, der nichste Grenit-Berg, 8 M. ent-
fernt ^ ^ Die TaUncer Gruben liegen 30 W. vom Zusammenfluss der
ükm und des Irijß^eh^s und zwischen ietztem Strome und dem Bergwerk
iittdet sich nur Tbonschiefer, der beim Dorfe Oluhokoi von Syenit und bei
Krm9nqiar9koe Meto von Granit durchsetzt wird. Bei Talowa wird anf
einem in Thonschiefer stehenden Stock gebaut. Das Nebengestein gebt
in der Nähe desselben theils in Kieselschiefer, theils in ^/rbonsteio*' über : Auch
hat man dsrin aufsetzende Diorit - Massen bemerkt. Die Erz-fuhrende
Masse besteht an ihrem mächtigen untern Ende meist aus Quarz, und es
findet sich in demselben Kupferkies , dessen Menge vom Liegenden bis
zur Mitte um das Doppelte zunimmt, gegen das Hangende hin aber mit
Blende und Barytspatb gemengt und weit weniger ergiebig ist. Ferner
kommen Eisenkies, Bleiglanz, Roth-Kupfei*erz und Gediegen- Kupfer vor.
— Nenn Werst gegen NW. von den Talower liegen die Nikoi^fewer
Gruben. Sie sind verlassen , und nur die grossartigen Halden gebCM
einige Vorstellung von der merkwürdigen Beschaffenheit der Lagerstätte
und von ihrem Streichen. Zunächst um die Lagerstätte findet sich nur
Quarz-führender Porphyr, sodann folgt Schiefer mit untergeordneten Kalk-
Lagern. Der Porphyr umschliesst Quarz, welcher in seiner Mitte derb
ist und arm an Erzen, dagegen in der Nähe des Porphyrs Silber-baltige
Eisenocker fuhrt, bis er, wie gesagt wird, in eine Quarz-Brecoie mit
Stücken von Barytspalh, Chalzedon und Halbepal übergebt Auch dieaes
sonderbare Trümmer -Gestein soll einst für sehr bauwürdig gegolten und
namentlich an Silber bis zu y^^ seines Gewichtes geliefert haben. Man
bemerkt viel Schwefel, im porösen Quarz sowohl, als in der Breccie.
Das Hangende des Stockes soll vorzugsweise reich an jener Substanz ge<
wesen seyn. Der Besteg der Gang-Masse besteht aus einem bröckeligen
Halbopal von mancbfaltiger Färbung; es bildet dieser zwei WändCj welche
den Porphyr von jeder Seite des Erz - führenden Quarzes trennen. Zu-
nächst diesen Wänden soll der Porphyr einen gesinterten, nicht selten
verglasten Zustand zeigen. (Das Vorkommen hat grosse Ähnlichkeit mit
jenem des Halbopals zu Sehemniim und an andern Orfen in Um§am^ des-
gleichen- mit Nord-AsiatUehfn Erscheinungen, namentlich mit den Umwan-
deiungen von Grauwacke • Gesteinen zu Pechstein und Halbopal und in
Marekanit - Fels und von der andern Seite mit den prachtvollen Mandel-
steinen und den Schwefel-Abla gerungen , welche die NeriMchintker Erz-
Gänge begleiten *^
* Über das Metall - Vorkommen bei Syrjanowik •. RosE*a Reise nach dem UrtUt
I, 5Ö2 ff.
** EatAAB't Reise u. s. w. AbtheU. I, Bd. 3, S. 80 ff. uad destca ArohlT n. s. w«
Ul, 156.
842
Coc^oanb: greolofftseht 8efcilderuii|; dei ii9rd(lleft«ttTlreilet
rom MarokkeniäeheH Reiehe (BtdM. fM. I, IV^ IfMref.)- W« Er-
giebnfsäe, %n welchen üe Untertncbaaffii des ¥err». fülirteii, «iotf fol-
gende ;
Das Reich von Marokko hat ffinf grosse geologische Forai«tieiieii
anfeirireisen :
t) ,,0berg;an{^8''- Gebilde, bestehend aus vier Abtheilnngen , wo-
von die beidrn ersten , durch krystalllnische Schiefer and Orauwacke be-
zeichnet, dem nntern sil arischen System entsprechen 5 die dritte
Abtbeilnnj^ gehört zn den Orthoceratiten- nnd Trilobiten-fdhrenden
KaFken and ist dem oberen siln fischen Syteme beitnzihlen; die Werte
endlich , charakterisirt dnrch Konglomerate and rothe Sandsteine , vertritt
das devonische System. Granit-, Serpentin* nnd Sandstein>(SpStft-)
Ginge dnrchsetsrn die Formation , letzten dfirfte die Erz - Pfihrang znzo-
schreiben seyn , welche man in ihrer NIhe wahrnimmt. Die Erliebang
reihet sich jener von Nord-ßfi^tand an; sie ist durch das Streichen ans
N. in S. angedeutet.
3) JaraFormatiou. Kalke nnd Dolomite. Die Erhebung fällt mit
der der C6ts i^Ör zusammen.
3) Kreide-Formation, zerflllt in drei Abtheilungen, wovon zwei
dem Kalk mit Charoa ammonia und dem Nummulite n - Kalk angehören,
die dritte dem Sandstein mit Fukoiden. Die erste stellt das Neocomien-
Gebiet dar, die zweite jenes des Griinsandes nnd die dritte das der
oberen Kreide. Die erste Erhebung, wovon die beiden nnteren Abthei'
langen betroffen worden , bezieht sich auf das System des Monte» Vin,
i!it zweite, weiche auf den Fnkoiden- Sandstein gewirkt, auf das Pyrenäen-
System.
4) Tertia r<F 0 r m a t i 0 n. Sie wird durch ein Susswnsser- und durch
ein Meeres - Gebilde , die beide miocän sind , nnd durch ein wagerechtes
thoniges Gebiet vertreten. Zwei Erhebungen gehören hierher: jene der
WMtfiehen Alpen und die der Haupt ' Atpenkette i letzte war besonders
wichtig fär die Gestaltung des Bodens Im Reiche von Marokko.
5) Neuere Ablagerungen : Kalktuff, Knochen-Brcecien , Rasen-
Eisenstein und Dunen.
Streffleux: EiiiWirkong der Plieh-Krilfte auf Ebbe und
Fluth (Oeterreieh, Blatter f. Lit. 184T, No. 7, S. 2S). Der Vf. bezeich-
net die Punkte, ha welchen die Attraktions-Theorie mit den nenesten Beob-
achtungen nicht fibereinstimmt, wShrend die Wirkungen der Flieh-KrSftr,
welche man seit den Untersucbnngen Galilabi über Ebbe und Fluth ganz
ausser Berücksichtigung gelassen , grössere Übereinstimmung zeigen.
Gaulaei hatte die Fluthen nur aus einer Zusammen Wirkung der taglicben
Rotation mit &ef fortaoh reitende» Bewegung der Erde um die Sonne her-
zuleiten gesucht; da diese Wirkung jedoch nur einen vierundzwanzigKtöu-
digen Wechsel der Fluthen und keineswegs die tbatsfichlich bestehende
«49
ÜbereiuftthnmuDK^ dentlben nft dem llloiMf«6ang^ erlltrt^ so fanden sieb
die Nahirfbracfaer gez wanden, von dieser Ansieht ab- und snr AttrakÜons*
Theorie iber-zn|rehen. Strrffi.bor hing^egcn saeht festzustellen, dass die
Flieh-Kffifte nieht nur in lä^^lieben, sondern auch in halbmonatlichen
nvd halb)2H»rig;>en Perioden, ha vollen Ehiklang mit den Bewegungen
des Mondes, auf den Wasser-Stand der Meeres-Oberlllehe einwirken. Er
Weiset nach, dass auch die zu beobachtenden Änderungen in den Fluth-
Hdhen und in den Flulb - Zeiten, Je nach dem Wechsel der Mond*
Phasen, der Abweichung und der Entfernung der Sonne und des Mondes,
sieh in^esammt allein aus der Einwirkung der Flieh - KrSfle ableiten
lassen. Er gibt die Erkifining sftmmtKcher Haupt-Erscheinungen der Ebbe
und Fluth durch Zeichnungen erHIntert und stellt folgende, seine Grund-
Idee'n enthaltende Punkte auf:
1) Die Erde rotirt tfl glich um ihre eigene, durch den Schwerpunkt
gehende Achse. Sie rotirt monatlich um den ihr mit dem Monde gemein*
schaftlich zustehenden Schwerpunkt, und sie rotirt jährlich um die Sonne.
9) Tn jodem dieser drei FSUe ist die Flieh-Kraft thatig.
3) Nachdem es nun im ersten Falle, nämlich bei der täglichen Rota-
tion, durch dre Grad-Messungen bewiesen ist, dass die Ausbauchung des
Meeres am Äquator zur sphlroidalen Form durch die Flieh-Kraft
hervorgebracht wml, so muttn diese Kraft auch in den beiden andern
Ffillen irgend eine Wirkung auf das Meer bussern.
4) Ansj^ern sich nun , durch den Einfluss der Flieh-Kraft bemerkbare
Wirkungen im Meere auch in den beiden letzten Fillen, so mfissen diese
Wirkungen bei den Untersuchungen über Ebbe und Fluth mit in Rech-
nung gebogen werden , und Theorie'o oder Berechnungen, bei welchen
Diess nicht geschehen, können unnöglicb richtig sejrn,
5) In welchem Masse diese Einwirkungen der Flieh*Kraf%e u bo«
ruckaicbligen seyen, kan» erst durch genauere UnteTSUchongen festge-
stellt werden* Vor Allem muss »an nbor die Elemente im Klaren
seyn , welche in Rechnung zu siehe» sind; man moss das Maas ihrer
Eiawirkang an erfarsehen auelien: sodann erst kann man auf Rechnun-
gen gestützte Theorie^n geltand machen.
Bergsturz in SMmien (SchltHsek^ Arbeiten 184T, hgg. 1848, S. 5 7
ff.). Von einem mftsigen, aber hoch gelegenen Abhänge in der NShe des
WilimauMdorfet Berpes awiscbe» GoHl und WtUmminfdorf unfern OM-
ker$ im Jatfer#oAen Kreise , trennte sich in der Nacht vom 1* zum 3. Okt.
1847 in der Breite von etwa 180 Schritten und mit abwatts wachsender
Dicke die Oborfl^lehe und wurde mit der darauf befindlichen Wiese, mit
dem Kalkstein-Bruche, dem Kalk-Ofen und Schoppen, mit dem Wächter-
Hause u. a* w. zwanzig, dreiasig und mehr Sehritte abwärts geschoben,
Pie Oberfläche riss überall in Spalten aaf , der Stainbrocli wurde v«r<*
schottet , jedoch so , dass die in der Tiefe desselben gelegenen Gerälha
siph oben befanden; der fast gebaute K^lk^Ofen war nach ejnw Seiio
844
bedeuleed eiai^esimkcn and stand tehief und ubarblBfead ; aocb «eigte
«ich das starke Mauerwerk voll von Rissen und Sfurüngen, der höbenie Aof-
Uttf aber war noch daran befindlich^ das Wüchter-Haos wurde gmz ver-
schoben and im Innern der Stubenofen aertraminert ; ans der Fenster«
Brüstung^ fielen die Steine tbeiiweise heraus, auch der Kalk • Scboppea
l^alte Risse; auf der unten befindlichen, früher flachen Wiese wurde ia
der Mitte ein Hu^l von etwa sehn Ellen Höhe heraufgetriebeui der über-
all zerspalten erschien , so dass die Rohren einer Wasser - Leitung blos
lagen. Eine Erschütterung wurde nicht bemerkt. Der einxige Zeuge
des Herganges, der Mann im Wachter-Hause , wurde durch das fürchter-
liche Getöse aus dem Schlafe geweckt; das Haus krachte, platxle und schob
sich fort j der Wächter versuchte zu fliehen, fand aber die Thur verscbuttrl,
so dass er durch^s Fenster steigen musste , aber voll Grausen über die
Verwüstung nach allen Seiten wieder zurückkehrte.
V. RAULin: neue Klassifikation der Tertiar-Gebirge A^ui-
fafiJsM (BulL fBoi. 1S48y ^, Vy 437 -4<U). Wir haben diese Abhandlung
schon im Jahrbuch 1848, 621 aus einer andern Quelle ausgezogen und
finden nur aus der jetzigen , wo der Aufsatz etwas erweitert erscheint,
nachzutragen , dass zwischen die 6 Gebirge- Abtheilungen A, B, C, D, £,
F, zu welchen der Vf. gelangt, die 5 Hebungs-Systeme der Haupt-Alpen,
der West- Alpen, des SancerroU (schon angedeutet), der Pyrenäen und des
Manu Viio zu liegen kommen.
J. Dblbos: Notitz Aber die Fahluns in ^vkimeH - Ftmnkreif^
(BuU.feoi. 1848, k, F, 417-428). Man hat sieb in der letzten Zeit viel
mit diesem Gebirge beschäftigt (Jb. 1848, 021 u. s. w.), aber sieb ver-
leiten lassen , nach der äusseren Gesteins - Ähnlichkeit Bildungen so
trennen und zn vereinigen, wie es Lagerungen und Versteinerungen nicht
rechtfertigen. Der Vf. schlägt nach seinen Uniersuehnngen folgende Ein-
thetlnng derselben als Bestandtbeile des Mioeän > Qebh*ges in den Becken
der Qironde (Bordeaux) und des Adour (Dmx) vor*
I I 7) Sösswasserkalk von Batuie,
I . ^ 16) Fahlun von SMes?
obere Gruppe l ^^ ^,^^^^^
Uberes 111. f^ f ^^ Sfisswasserkalk von SmtemU.
(3) Fahlun von SanetCs als Typns und
[untere Gruppe | von L4öfnon.
f 2) Molasse mit Knochen und Echiniden.
ri ^ wt { i 1) Blaue Falons von Dnx und Asteriea*
Untere. M.| „ | K.lk der «ro*l*.
1) Der Vf. bat sich mit dem ftitern Miocän-Gebirge des Girmule^Dpie*
schon anderwärts (Uem, geoi, I, tl) beschäftigt, daher er sich hier auf
das Aifotir-Becken beschränkt und |enes nur der Vergleichnng wegen be-
rflcksicbtigt. Unähnliche Gesteine rafisses als gleichalt hier zusammen-
845
g^fasst werden, ohne eine genauere .AKersfolg^e derselben anzugeben. Ah
Typus kann man a) die blauen ihonig - sandigen Pahluns von Taritü und
Larrat bei Oaas betrachten, wo die fossilen Arten so herrlich erhalten
sind: Natica maxima, N. crassati na, N. p on derosa, Trocbna
labarum, Tr. Boscanus , Turbo Parkinson i, Cerithium gib*
her OS um, C. lern nisca tum und Conus deperditus sind vorsug*«-
weise hiufig und bezeichnend. Zwischen Dax und Pe^eharade liegen
sie unmittelbar auf dem Nummultten-Gebirge, finden sich aber in etwas rer-
finderter Beschaffenheit noch an mehren Orten. Nicht weit von Larrat,
KU IjeHarritm, erseheinen sie in Form eines schmutzig weissen, sehr Kalk-
reichen 8andes voll kleiner fistiger Polyparien in üf^echsellagerung mit
blaulichen Mergel-Schichten ; Oratbloup hfilt sie ffir ein Äquivalent de'a
Pmi^er Orobkalkes; sie enthalten aber gleich den vorigen Natica
maxima und N. ponderosa, Conus deperditus, in , Gesellschaft
von Nummulina fintermedia, Turritella strangulata, Strom-
bus latissimus, Cypraea splendens etc. b) Davon hatte man die
grauen harten Schnecken - Kalke zu Girran«, wenige Hundert Schritte
von Tarla^t getrennt , welche viele der vorigen Arten , aber nur in Ab-
drücken enthalten, wie Natica maxima, Strombns latissimus
und Nummulina intermedia. An mehren andern Stellen haben sie
eine blauliche oder gelbliche Farbe und zuweilen nehmen die Nummultnen
darin sehr fiberhand. Im Gironde-DpL haben die meisten Geologen
bereits den Asterien- Kalk oder Grobkalk von Entre-deux-wert von dem
eocSncn Orbitoliten - Kalke von Blaye unterschieden , welche durch die
machtige Molasse des Frittuadaii wie durch die Molasse und den Sdsswasser-
Kalk des AfenaU von einander getrennt werden. Nach des VPa. Unter-
suchungen sind aber der Asterien-Kalk von Bordeaux ^ der Grobkalfc von
Entre-deux-mergy sowie der Kalk von Bour^ und 8t,-Blacaire miocfin und
ist erster der Repräsentant der Austern -Mergel des Montmartre und des
Sandsteines von Pontainehleau^ also des unteren Theils des nord-/Vtfft«M-
aehen MiocSn-Gebirges , was wieder darin eine BestStigung findet, dass
er mit den miocanen blauen Fahluus von Dax folgende Arten gemein hat :
Nnmmnlina? intermedia d'A. Ecbinocyamus piriformis Ag.
Asterias laevis DsMovl. Crassatella tomida Lr.
Venus corbis? Lr. Delphinuia marginata Lk.
Venericardia intermedia Bast. „ scobina Bast.
Pecten Billaudeli DsModl. Turbo Parkinsoni Bast.
Natica maxima Grat. Turritella strangulata Giat.
Alle übrigen Bildungen gehören zum oberen Miocfin -Gebirge ; doch
will sich D. hier nur mit den Fahluns beschäftigen.
2) Die Molassen mit Knochen und Echiniden sind
a. im Otronde-Btcktm b. im il^^r-Becken :
sandig, gelblich oder bläulich, zart, sandige Mergel oft mit groben Ge-
reich ap Operculina compla- schieben , mit Knochen und Zfihnen
nata, enthalten Knochen und Zähne von Cetaceen und grossen Fischen,
von Cetaceen und Fischen, Scntella reich an Echinideo, alt Clypeaster
840
s«brot«iid« and seUener Echino- marginAtiis f Ecbi ool«mp«8
Uiupas Lanrillardi mit Cly- ILleini, Ecb. semiglobaa, Cono-
.paaster marg'iBataa, Aualern clypiis Bor da«. Zo JV«rrMfc,
uod einige Mascbel - Abdrucke. SL 8w§Me, JUimkuUf CffMirafi, 89rt,
Mddardy Mmrtignae^ Leo^tun y Qra- Gurreiy CUrmo^^ CM^MnmUj ÜTonl-
JifffUM. ßri etc.
3) Die F a b I a n 8 vpn Leofmam uod Saue^U in fiMrm4#-B««k«a achaiaeii
im itioiir- Becken keinen odrr doch nar io dcaAblageriMgen von iSeii-
krigue$ und Si^-Jem-de-IlUrs^ef einen ReprütfeutaDten au finden. 2^
hdopußM liegen uoiniltelbar auf der Schiebt (2a) fc«ibe lese Gebilde vell
wohl-erbalteaer Konchjclien , zwisabeo welchen |eB« Scutella nur necb
»alten, die anderen Echiniden, die Knochen und ZAbne gar nicht metr
.vorkommen. So auch so CtstMSy HUrHUmo u. a. w« Zu ^niwf iat die
Schicht (3) nirgend« aicbtbar, aondtrn man erblickt am naterat tiaea
dunkel- blauen Sand voll der beaciehn enden Fnaaiüen der gelben EahlaAs
von Laoffian, worauf ein gelblich blauer feiner Sand folgt, worin man
die laocardia cor, Pecteu B urdigalenais, Trochus Benet-
tAe, Murex lingua-bovie von vorhiu nicht mclu' findet, wogegen
die dort nur aeiten beobachteten Arten Mactr.« atiatella, B.aceinaai
baccatnm, Oliva plicaria jet4t in eraCaunlicher Menge aunreten und
beweiaen , daas der blaue nnd der gelblich wriase Saud nur 2 Scbicbteo
einer Bildung aind, welche %uMaiUau und 9i,'MoriU9U wieder eracheiot.
4) Bei'm Weiler iMrrUs in der Gemeinde .SaiiMl# werden die
gelblichen Fahhin« durch einen Sü^swaaaer-Kalk bedeckt^ welchen Goillako
(in den ilnnal. i^tnnu de Bord, I, 23d> und DaFABnov (Jtfcm« 06oL de Frmiee
lUy 141) beschrieben haben.
5) Darüber zu SaucuU ein auch zu Bteriguee autgefuudener meeriacber
Kalkatein, welcher überall, wo er auf« Neue von mächtigem Muschel-Saod
bedeckt wird, von zahlreichen üölilcn diu* Bolirrnuacheln durchlöchert i»(>
Brack wasaer- und Stiaawaa$er • Bewohner aua den Geachlcchtern Drei-
aenia, Cyrena, Melanopsis nud Noriti na ftadeu sich ein^ der abge-
rollte Zustand der meisten Muschel- Schaalen deutet eine Küsten » Bildaag
an ; Folyparien mengen sich sehr häutig in den grobkörnigen Sand, und
viele ganz neue See-KoncliyUen -Arten treten auf, worunter an den 2 ge-
nannten Orten insbesondere L u c i n a s c o p u 1 o r u m, Ve n us re t icu lata,
Yenericardia pinnula, Area cardiiformis, Cbama florida,
Dre i sa e na B rar di, PirulaLainei sehr häufig sind. Auch zu Jlf onr««
bei la- Brede finden sich die^c Arten iibcr einem Siisswaaserkalk mit
Plnnorben und Limneen. Diese Fahluns von Mtrigmae eraclieinen
noch an vielen andern Orten im ^Tiromfe-B ecken (Peeeae, MarütieCg Nme^h
Bamae)^ im Dpt von Loi - et - Garoime iCaeleüßiouXf Sof , Oabßrrei), im
Adofir*Becken (zu Ainl-Avii bei Münt-de-Marean, zu Cahemiee^ JUundiUot,
Meeee und ATainol bei l^aa; und bei SL-Paul wie bei Si.-iSemr). — Ver-
gleicht man miteinander die fosailen Xechylien der Fahluna in der untern
nnd Obern Gruppe (3 nud 6), so aind von 115 Arten 65 der onterni 72
4ar 4>beran cigeotbumlich nnd 48 beiden gemein ; doch aeigen diese letztei
oA yer«diiedeiili«itcn Ss iMideii Grnppea, die miliiiiler T«rietftltii btigfiis-
dni köiMten. Dagegen t«ut2t 4i€ obere Gruppe n^cfa viele P«lyp»rieR»
eigeDtbumlioh , welche in der untero uberbiiupt nur «elteu eiml. -^ An
beseififaaendflte» eiml für (3): Mactra deltoideF, Venus- ca eine ide«»
Jsocardia cor, Avicula phalaeuaceai Yagine.lia depreaa«,
Trocbu« Benettae, Cancellaria aculanguia, Typhis tubifoT,
Murex pomuin, fiuccinum Veneria; — für (5): Lycopbrys
lenticularis, Lucina scopuloruM « Oonax eloni^ata, Cyrena
Brong^niarti, Venus retieulata?, Area cardiiformisy Cbamn
florida?, Dreissenia Brardi, Iferitina pioU» Ceritbiu«
margariUce'un, Piruia Laiuei
6) Anaaerdefli wird ein Gebilde« welches zu Salks Im i^4mSe - ll||Pf.
als ein /einer Mu8obel*San4» »« Ba^Hsfarl nnd Mimi-d^Mmrum in disfecw
Binben gelben Kalkes mit Muschel- Kernen) su Bmmmnes und 0m^im
sAs .loses bituminöses Cvebirge , zu S»iU9iriMe und Oriäem als ein bUuor
Mnsobel - reicher Sand orscheiHt, überall durch Gardita Jonajineli
ebnrafclerisirt, ohne dass irgendwo seine Lagerungs -Folge deutlich m
sehen wäre. Zu S^int-Sever jedoch liegt der Fahlun von Mmipuae (fiü)
in viel tieferem Niveau ^% dieses Gebilde , und su Sotfe« bietet er eine
jüngere Faana als dte Schichten von (3) und (Ji) dar^ worin die sttbapennini-
soben Arten nämlich melir vorwalten, wte Panopaea Fauja s i, Teilt na
tnmida, Venus plicata, Cardium hians, Area mytiloidei^
A. antiquata, Fusus clavatus. Doch enthält es auch einige ältene
Art^n, wie die bei Som in (5) seltene Östren Vif ginicn su MmU^dM*
Mtar^M» uemlicli gemein ist und dem Vf. Veranlassung bietet, auch die
Lager, welche diese Austern-Art su Emtme u. a. a. O. im Qer9-Dpt, ge-
bildet hat, den Cardita-Schichlen beisuzählen.
7) D(*n Susswasser-Kalk von Mamas voll kleiner Palludinen
hat man bis jelst immer mit dem vonSaueois (4) verbunden; erliegt aber
deutlich auf den Fahluns von Ueriffnae (6) und ist daher iünger alf
dieser und jener; nur bleibt noch zu untersuchen, in welchem Alters- Ver-
hältnisse er zu (6) steht.
A. EscKfiR VOM DER LiNTH : „Übersicht der geologischen Ver-
hältnisscder Sckweiim iZürieh 1S4 7)''. Nach Folgerongen, welche £. an
den gegenwärtigen £r£shrungen über Beschaffenheit und Struktur der Alpw
sieben zn dürfen glaubt, stellt sicli das Daseyn dieses Gebirgs - Zuges
als Ergebniss von Vorgängen im £rd- Innern dar, welche das £nt«leheu
der Zentral -Massen und damit die Gestaltung der Kalk- und Sandstein-
Formationen bedingten. Bemerkenswertb bleibt , dass in den SchtceiMer
Mpm keine neptuoischen Ablagerangen bekannt sind, -deren Alter be-
stimmt unter die Jura-Gebilde hinabretcht. Es ist indessen nicht unwahr-
scbeinlicii, dass in früheren Perioden hier wie anderwärts Niederschläge
ans Wasser sich absetzten , welche jedoch (huldigt man der Umwände*
längs Theorie) in der Fo^^t za Goeiss, Glimmertcbiefeff o. s. w. ver*
848
ändert worden seyn Bi5(ifpn. Der Umstand, dasi die Vertreter der votern
Jfam- and der antern Kreide-Gebilde hin and wieder, so x. B. am €Hmmi9ek,
sieh deotlieh als Strand * Ablagerang^en bearknnden und dennoeh riete
Hunderte, ja Taasende von Fassen hoch mit neueren Formationen bedeckt
eind, deutet auf lang anhaltende Senkungen des Meeres- Bodens in jenea
Gegenden während der Jura- und während des Anfangs der Kreide-
Periode ; diese Boden - Bewegungen waren vielleicht denen ibalirb , ilie
iMnt noch auf fast unmerkbare Weise in SfiMdimatim stattfinden. Die
Kalk-Brjieke, welche sich durch MilM'BiUidtm gegen Säden siebt, ocheint
aaf ein xnsammenh&ngendes Meer während der Jnra- Periode qner über
den Ranm der Jetzigen Aipen^ wenigstens in diesem Streiten, fainsaweisea.
Die Abwesenheit der untern Kreide - Abtheflnng im /Stotmenfänl- Gebirge
«nd in einem grossen Tbeile der TMi-TtHU-Ketit iässt veraatheo,
dass hier während des Anfangs der Kreide -Periode Festland bettandes
habe, das aber später in letzter Gegend wieder anter's Meer versank,
-was daraas hervorgeht, dass zwischen dem PünixBr*Pä99 and dem OmHum-
PlOäefi die £rd-Oberfläche aus den jüngsten Kreide-Schidkten bestebl, die
stellenweise ganz erfüllt sind mit Korallen nnd Überresten anderer
Meeres-Thiere. Heftige Boden-Bewegnngen scheinen dagegen im #eA«mt0-
fiHkem Alpet^QeHeit zwischen der Ablagerang des Lies und ^r ot^rstea
Kreide sich nicht ereignet za haben, da hier sämmtlicbe Schichten der
•Jura- und Kreide-Periode in gleicher Lage einander partHel zu sehen sind.
Eine gewaltige Umwälzung aber mnss zwischen der Abiagemng dei
Ftysehes (Ende des Kreide-Zeitraums) und jener der Molarae eingetreten
und dadurch der ganze Raum des eigentlichen Aip^n - Qtkir$e9 Festlaad
geworden seyn ; die gänzliche Abwesenheit der an der Kalk-Grenze mehre
tausend Fuss mächtigen Molasse im Alpen-Innern wäre sonst nicht zu be-
greifen. — Wie gross der Antheil dieser Ereignisse an der jetzi|;^en Be-
schaifenheit und Gestalt des Alpen-Gebirges gewesen, ist nicht besttminf:
ausser Zweifel aber scheint, dass dabei sehr bedeutende chemische Prozesse
vor sich gingen , und dass wenigstens ein Theil der kristallinischen Ge-
birge erst damals seine gegenwärtige Natur erhielt. — Einige Erschfi-
nnugen in PUmoni machen glaubhaft*, dass das Auftreten des Serpentin
in GrmukuftdieH und Wallis und die Umwandlung dortiger Gesteine in
grtinen Schiefer , wie auch die in den Alpen sonst fremdartige Meridiao-
Richtung der Schichten und Berg-Ketten zwischen Ootthardiy Val MagfU
nnd dem Ober-Engadin Ergebnisse dieses stürmischen Zeitranms sind.
Tfach solch' gewaltiger Umwälzung lagerte sich in der jetzigen flachen
Sekweim Mt untere Molasse aus, süssen Wassern ab, die später, wohl in
Folge von Boden-Senkungen, theilweise durch salzige Meeres- Wasser ver-
drängt wurden, in denen zahllose Muschel-Tfaierc , Fische und Wallfisch-
artige Geschöpfe lebten, bis süsse Wasser neuerdings die Oberhand ge-
wannen. In dieser ganzen Periode gediehen Palmen -Arten, Cycadeeo
und andere den jetzigen Gewächsen Sud-IMiens verwandte Pflanzen;
gleichzeitig haasten neben Hirsch«, Biber- und Tapir -artigen Thleren
auch Rbinocerosse und Mastodonten. Ein solcher Zustand scheint sodana
SM
geliideH «ordeii sd 9fn dsrcb cbe Ireitere grosM UoiwIUmbi^» ^inkhe nark
d«M AbMls der Mobmse vad v«r Jener de« Dilavium» eiDlrat, wie am
den Stoningcn ia Molaate • SckicbIeD nad aua der wag*erecbUn aoch ur-
a|M^n|(lidieo La((eniii|^ der DiluYial- Gebilde deailich hervorgeht. Dumala
warden offenbar nicht nur die ulkdlicben Kalk>Masaen aerröttet, ihre ania
Tbeil gebrochenen Schichten t« Berg* Ketten emporgerichtet und aut die
Molaaae hingetehoben , aondem dte Molaaae selbst warde durch den an«
Südosten wirkenden Druck- anf aiehre Standen Bretto aasaflAaMogedrAngt»
giebelförmig anigertebtet nnd braeh in mehren L&ngen -Ketten anf. Dtt*
mala catatanden aneb dnrefa gowaltige Riaae die grossen Qner^TbAlar
der AmTf üanaa, LinlA v. a. w.» welche ana dem Kern At» Mpm^Qehit^M
bis in's Molasse «Gebiet fortsetxen. In diese nlmlicbe Zeit fllllt wohl
aneb die Bildung der meisten grossen Alpen«8ee*n. Wihrend der sodann
folgenden Diluvial - Periode füllten sich durch Wirkungen der Strdme die
Thal-Tiefen sonl^ Thcil auf, und es herrschte damals ein dem Jetngen anaefSbr
ähnliches Klima^ wenn man aus dem Charakter der in den Schiefer- Kohlen
begrabenen Pflanzen einen Schluss ziehen darf. .Spiler erst fand die
Zerstreuung grosser Blöcke aus Alfm-ThMerm in die ebene SekweitM bin-
ana nnd ihre Anhäufung in einander paraHelen^ die Thäler oft querdurch-
niehenden Wälle Statt. Schreibt man, mit YsKvn nnd CHABMnTiSBy diesa
Zerstreuung der Alpen -Btocke einer ibrer Verbreitung enlsprccbendeft
Aundehnung der Gletscher zu, so erklärt sich nicht nur die Erhaltung de«
See -Becken — welche während des Fortschsffens der Blocke mit Eis er-
füllt gewesen wären — sondern auch die jetzige Gestalt eines grossen
Theiles der flachen Sotooif«, indem das später folgende Gletseher-Schmrizen
gmsse und anhaltende Waaser-Slromo bewirken musste« Deutlich wird
Jedenfalls durch die Terrassen- Form der Strom -Thäler bewiesen, dass»
vielleicht in Folge von Boden-Bewegungen im AMn-Täal unterhalb ihsd
die Flüsse ihre Betten mehrfiscb verschmälert und vertieft haben, bis sie
endlich ihr }etsiges Niveau erreichten und dadurch das gegenwärtige
Auasehen des Landes bedingten. Erst diese »eue Zeit scheint aur Anf«
■ahme dea Meaacbea-Gescblaebtes bestimmt gewesen zu seyn; wenigstens
fehlen sichere Zeugnisse, dass Menseben früher gelebt haben«
HooRBa nnd Coriuck: Beobachtungen in der Nähe der Ferner*
kmi^'imsein <J. C. Boss va^ge of dUcooerp sie. Lmdon 1847). Daa
nngefibr sehn Meilen nordwesilicb vom Cm^ Herrn gelegene Hermiier
BUtmd erweckte in hohem Grade bei HooKsa die Erinnerung an gewiss«
Gegenden de» westlichen Seheiliands*^ — nur aus den abweichenden Thier-
nnd Pflsnsen-Arten läset sich suf eine südliche Hemisphäre schliessen. Die
von hoben Gebirgen begrenzten See-Arme , die schroffen nnzugäuglichen
Felsen, welche aus den Buchten emporsteigen, die brausenden Wald-BächOf
welche aieb in allen Thälem von Fels zu Fels herabstürzen , erinnern
an ArfyissMre: aar ist die ganze Scenerie noch grossartiger und wilder«
— Über die feologiscbe Beachaffenbeit bemerkt Coamick: die Insel bat
Jakrgsag |M6. 54
«Hm «aregfelaiaiisii^ FWra, isl tMk a» H«f i»'a Land telmaMeBto
Bu«:btMi. Schroff nod kibu «teigea dfo KAsten e»p#r» von eiMrlaeB
Keflfch Beriten ilbernigt, dtfm Mkhslor, MmniI Ibl«*, sich bis m« 1749
Fuss Aber das Meer crhsbt Dm Silasid hirt eme Ltoipe iroo 19 Heile»
PlntoDisehe Gesteine berrscben sl4e«tbslbeo ; ayeahisebcv tMmsIciB aSoHit
seine Stelle über Granit c«n ; aaeserdem seigen »eh eiaigo feldsfalhige
•ad i|ttsraig;e Gesteine. Fast alle die KageUBesge besiehe« aas syeatliscbcai
GrüiMteia ; aar Fm'Sier^ Pmik wird von feiabdraigeni daakefan GrAisteis
Basamiiteaf^setst. Den GrAasteia «acht seiaa Polsritit aad scfn starker
Magiietiemas aierkwardig. JUi rfadlicbstea Tbefl der lose!» aaaiaallieli
ahi Cmp Upemeer^ treten Graaete saf. Wild und regelloa aiad Grasit*
Blöcke hier fiber eiaaader gethfirat, manohe nicht selten vaa GrAasteia«
Giaaen dttrehBogen. Der Gipfel des Chf H^me^r besteht aus syenitisebeB
Grunsteia. Ven hier ans siebt raun die Sdioee » bedecktes Hiapt«r der
Berge von Feuerttmd — die schwachao Daarisse der iWsfo* Haniiras
Felsea seigen sich, kleinen HAgela glaish, Aber de« Horisoal.
Meteorsteia Fall am as. Febraar I84f ia der GranachafI
Min, Staat Iowa (Silumjiv's Ammie. Jmm. k, IK, 28a). Unmittelbar aach
dem Fall wurdea aiehre Stucke aufganeniaien ; eines derselben hatte 10
Ffand Gaii4cht, das andere wog 45 Pfnnd«
G. ScHTscHvaowsRii s Gegend an die LtitffmMir HAtte, so wie
am die Soiatuseka^r and Grrkkom»r Ornben (dessen „aeologiasbef
Werk über den Alimt > Erman's Archiv Vil, S« ff ). Bei der Loktfi'Wtr
Hfttte fand S. am rechten AM- Ufer naskte HAget aas »»schwarzem Por-
phyr mit qoartiger Hauptmaiise and selir vielen Hornblende • Krystallea*
[?1, nnd dieses Cksteiti begrensend ein grobkrystallinisehes Gemenge ase
Fetdspath, Quars, Glimmer und Hornblende* Kry stauen'*. Die aWoiaadboer
Graben gelioren sa einem van den drei AUmsekm Beairfcen, ia denen
Kupfer gefordert wird. Naeh den Halden sa artheilea alehen dieselbes
ia Thonecbiefer. Sie sind besondere reich an Kupferlasur und Kupfer-
grün. Die Oerichower Gruben an der Soioiuseha sind langst verlassen;
sie lieferten ehedem Silber. Aa das Erz - ffihrsttda Gebirge greaat von
^er Seite Thonediiefe^ nnd Feldstein-Porphyr , von der sadera ein aehr
Vcreteinerungs • reicher rothbraoaer Kalk, welcher von Vaansi«. dem
dievoniechen System beigeclhlt wird, was der Vf* bestreitet.
Derselbe: die Je$ofjewtr GoldwAschea (a. a. O.. S. 34). Aa der
SUer0fi herrschen, nach Maasagabe des nächst gelegeaea Aaaleheadea,
unter dem Oold^ffibrenden Schutt batd Kalk und bald Dfsrit, hier Talk-, dort
Chfori! . oder Thon • Schiefer. Man will aasserdem bemerkt habaa , dass
im ersten Fslle die meisten Gold-K5rner, auch die Abrigea weit kleiner
ifnd. Das iTorkomineD von OoM-ha1t?g^n Efseniics In Kalk ttnd Tielrf
aertrffimnerteii Quarz -Ginge, dfe einst in dem Masse-Gestein nnd in den
Schiefern auFgesetct haben, scheint einige AufkfSrnng jenes Üntersrliieds'
tn f|;ewflhren. -^ In diesen Seifen des Nordwest-Gehnng^ps Aor Salat f sker-
Kalke findet man, wiewohl seilen, lusserst kleine Platin-KÖrner , so wie'
kleine SMckchen Zinnober. Knochen von Elephas primigenius sind in
demselben Sehntt rorgekommen. Das Jeyofjewer Seifen • Werk liegt ein-
hnndertsechjCTg Werst Ton ßarmmti.
Sxio DB Ybccri ; d e r B e r g Cüona oder Sarteano (Bullet ffdot. h. JV,
1079 etc.). Ein vereinzelter Pie iotnitten des niedern, Wellen-fonnigen'
Sttkiffenninen^LoMdm. Sein Gebinge fliesst im S. und N. mit den Hiii^eln
von 9» Ca$eiano und CMancUno zusammen, die sich bei Monle * Puleiann
mit den Sukafirnrntnen verbinden; im 0. und W. füllt der Celona^Pic
steil ab und ist, wie es scheint, von dem ihn umgebenden Gebiet geschie-
den. — Es besteht der Pie aus Schichten von Kalk und von Scbiofer
und aus Kieselschiefer- (Phtanit-) Lagen, welche man, nach einigen darin
vorkommenden Arten von Ammoniten, als der Jura- Lias- Periode zugehorend
betrachten dürften; allein es ist schwierig die Jura-Formation genauer zu
cnontleln, dem die zablreicben Sebiebten beizuzählen sind. Man findet einen
mergeligeo Kalk mit Hornstein* (Silex*) Streifen, der sich oft rSthlich
zeigt. Cs ist diess derselbe rotbe Aurnoni te n * Kalb, walcher bei
Qomo vorkommt und an verschiedenen andern Orten in Totkaiut^ Bocai'
zählt ihn dem obern Jura bei, Cot^ujiND dem untern Lias, Püxa dem «nt^rut
Jura-Gebiet Ferner tritt der nämliche dichte oder zellige Kalk
mit nicht genauer bestimmbaren fossilen Resten auf 5 welcher aicb zu
Vecehiano und Spelonea zeigt und, da er im untern Theile der Pitaner
Berge gefunden wird', auch in den Marmor von Carrara und Serrare^»^
übergebt. Coquano ist der .\leinong, dieser Kalk nehme unterhalb des
Lias seine Stellen ein; nach Savi und Pilla gehurt er der Formafiou an.
PiLLA bewies selbst neuerdings seinen Parollelismus mit dem Kalke des
Berges Oodeno in der Nähe des Cvmo- See's, wo derselbe in Verbindung
mit braunem Lias und mit Dolomiten auftritt und die nämliche Stellung
einnimmt, wie in Tojtkana , nämlich oberhalb des rothen Ammoniten-
Kalkes und auf dem „Ferrueano**. Dieser letzte Kalk ist weit erstreckt
in den Landstrichen , womit sich der Vf. beschäftigt ; seine Mächtigkeit
ist sehr bedeutend ; denn er setzt den grOssteu Theil der Masse des Berges,
gewissermassen dessen Kern zusammen ; man siebt ihn den ungefähr
senkrechten Abhang gegen W. , äelle Ripe genannt ^ bilden, welcher sieb
in (gerader Linie aus N. nuch S. etwa eine Stunde weit hinzieht*, endlich
findet sich derselbe in den Hügeln von Spineto und Sarteano und bis in
die Gegepd von Celona. Er ist lichte^rau, sehr linufig dicht und um-
schliesst hin und wieder einige Lagen Eisen - seh üssigon Thones. Auch
zierliclie Quarz- Krystalle kommen darin vor; man kennt sie unter dem.
Kamen der Krystalle vob Chianciano, Mehre Theile des Kalkes besteben
54*
MB wdctfm Dvlomit, der «kth gewMmliili aicli« ukr CmI Migt, MMcn
leicbt zerbrdckcll; mitonter aber triff mia 4m G««teüi Mcfc so dicU«
il«s8 es «Is M«rmor beauixt werden bonote. GeeebiebteC uMfgt sieb diceer
Kalk nicbl, vielmehr iet tbin da« Raioen^artige iUiMebcB ci^a, wadarcb
die Tyra^ar-Oolooiite ao beiaerbenawerth fcewordeo. Bei im Mip$ lebaea
aicb mlcbtiipe Travertin-Majiaeo gegea den lUlky and aofeni GilWM wiri
er darcb wageracbl feachicbteCe Li^ea von Molaaae and von #id>
•fMmlNen- Mergeln bedeckt , welcba im Wecbael mit einander anllretca.
Von CbrMMv ao« dem Weg naeb CWfo nacbfolgend geben alle erwibatca
PeUarten nach einander an Tag. An der erbaben«ten Stelle der StraMt
traten die Utealen Gebilde benror. Vom Barg*Fn«ae an kann man u bei-
-den Seiten nacbatebende Folge beobaebten:
1) Snbapenninen-Mergel, Cbfen«, ^cbtbof Marron«.
1) Grauer mergeliger Kalk, besondere deatiirh geschichtet, nil
ekligen «cbmalen thooigen nnd acbieferlgen Lagen, Cmäeekio.
S> BnnteScbiefer, rotb, graa , nach grünlich, allro&hlich in das
voibergebende, «o wie Su das folgende Geateio sich verlaufend.
4} Graner Kalk mit Hornatein, mitunter lentlicb geecbicbtet
.6) Schiefer, «ebr micbtig; wecb«clt mit kieseligen Streifen«
e) Rfitblicber Kalk, aehr dentlicb geaebicbtet, mit sablrcMbca
kieoeligen Lagen und einer nntergeordneten Kleaelaehieinr-Maaaa.
Der Kalk fBbrt mehre Ammoniten, n. a. Ammanite« tatricat
(den rotben Ammoniten-Kalk l»eaeiebnend and die Jura-Epocbe), A. bete-
ropbyllns, A. Conybeart nnd A. Braanianos.
Vfriasst maft die Strasse von CbIU und folgt der Schlacht, genaasl
BMr9 ii monie taniOy im W. von Cmseirnno, so erscheint ein graeer
meigeliger Kalk, in welchem Ammonites serpeatinus vorkomait.
Die Entdeefcang dieser Veisteinernng in Lagen , welche dem rothea
Amniooiten-Kalk verbanden sind, ist von hoher Wichtigkeit für die Klasii-
ttation der Jura-Reibe in TWtoi«, wie Pjlla dargetban.
Üammba: Bettrag aar geognostisehen Kenntniss von Okr*
6Mesiem (Arbeiten d. Scbles. Gesell, i. J. 184ff 64 ff.)- Auf der Höhe
swiscben Ormamiowiim und UuktnMkg zeigt sich rother Letten und Sand am
Tage. Der Vf. glaubte darin eine Analogie mit den, dem bunten Sandatein ia
Oker^ekisHem reprlsentirenden Gebirg«>Gliedem an finden und wurde da-
durch zu weiteren Untemuchungm veranlaaat Bekanntlich tritt vom
Hauptzage des Oiersektesisekrn Steinkohlen -Gebirges zwischen iSelms
nnd BmunskotDilm, unter mächtiger aufgeschwemmter Masse, bei Nikoki
In»el - artig eine Steinkohlen-Parthie hervor, die eine Seehöhe von mehr als
1100' erreichend, nach % Meilea langer Erstreckung gegen SW. bei
Ckerwiomkau unter Diluvial-Gebilden wieder verschwindet« Dieses Koblea-
Gebirge steht Jedenfalls mit dem nordöstlichen Hauptange in der Teufe im
Aber nicht ganc rereinxelt rt|;t das erwiliiite 0«birg«
Maden DHavinn ^hervor« Abi Nard- Rande dea II5heii > Zng^ea eracheM
bei JMtmi eioa niebC «nbadeuteDda Parfhie Mutchelkalk, deren Miahtig^
keit aMO bia )etst meht kennt. Sie ruht jeddrh nieht, wie aeitber an||;e*
■nmmen worde, nnnrfttelbar anf de«i Steinkohlen- GcMri^e 9 aondern wird
daroa dareh rottie Letten geachieden, wie der Vi, am KUferUr§€ bei
Mekrmt fand. Dieaer LetteO) eia Glied dea Dttnten*6aDdatein*GebHdei4
liaat aicb aai ganaen Nord -Rande dea Htigel - Zngea bia CSanMa« ver*
feigen ) waaelbat wieder etne «nbedentende Parthie mergeligen Mnaehel«
kalkea iaoKrt anftritt and daa Kahlen -Gebi nee mit dea Jüngern Bifdongen
nnter miehligen Antarhwemraangen veraehwindet. Muschelkalk, wie Bunter
Sandatein oder der ilm vertretende rothe Letten nnd Sand haben aehwaeh^
Sehluhtan-Neiguag gegen N., während die Schiebten Ihrer tloterlage, dea
Rohlea-Gebirgea, achroflT getrennt gegen S. einfallen. Beide, Sandatein
nnd Mnaehelkalk, acheinen manchfachen Zerstörungen auageaetxt und einat
an gar manchen Stellen vorhanden gewesen au atjUy wo man aoleha
heatigea Tagea nieht mehr findet.
Dänislo: Geologie t on MorMtm (Cmnpi. rendui, XXVU^ i86 IT.).
Daa Gebiet ft^tmi^^tw Geateine^, ana welchem jenea Departement faal
anaachlieaalich bealebt, iat aehr reich an mandifaltigen MineraKen. Sehr
hftufig findet man Braun-Eiaenatein. Bleiglanx kommen au Same««, Pfo-
«MÜn nnd Bmd vor. Bei S^imi-Servmn unfern Jo99iim wurden neuerlich
mehre Zinnera-Gftnge entdeckt, die weithin fortaetaen. In den kryatallini«
aehan und metamorphiachen Gebilden kommen vor: Hornblende, Turmaltn,
Granat, Idokraa^ Andalnait, Prehnit, Diiithen, Chiaatofith, Staurolith,
Beryll, Graphit, Araenilikiea u. a. w. Der ¥f. find ala eine im JHhrMum
bia )etat unbekannle Thataache In der Gemeinde Jfonfane«^, an der
Grenae von Schiefer und Quarsit, eine foaalle Reate fuhrende Schicht,
Sie enthllt u. a. 3 oder 4 Arten TrilobitaiT, femer Ortboceraa, Car*
dinm aliforme nnd Ortbia. Die Trllobiten 15aen aicb leicht ana
dem unMichlieaaettdenGeateül*nnd aind vallkommen erhalten; meiat lieaae«
aia aber nur Eindrikke surfiek. Die Falaart Iat ein „grober^ thoniger
Schiefer von nngefibr S— 3 Metern Mftchtigkeit nnd trägt nnverkennbare
Spuren erlittener Emparriehtong. Daa Streichen der Schiebten ist aua O.
in W., wie die allgemeine Eratrecknng naehbarlicber Vela * Gebilde. An
varachiedenen andern Stellen, au Ctro , ü^mtnlae, an der Aanla B&iMÜrs
triA nuin Sparen der nämlichen Ve rateinemagen ; keine dieser Lager«
aültcn Iat jedoch ao reich ala MmUm^mf. Die Sdiiefer, welche dat
Becken oder den Golf begrenaen muasten, in welebem «ich Jene Meeren«
Formation ablagerte, aind frei von Jeder Spur orgsaniscber Überbleibsel.
Die Qnarait-Maaaen oberhalb JlamMaa verdienen Beachtung wegen ihrar
eigentbdmiichen Schichtung« - Verhältnisae und um dea verachiedenartigen
Farben- Wechaela willen, den sie wahrnehmen laaaen*
«, 'AjBKWJOftt iibejr £iiiieiikniig«B 4et Bod*«t Im Sw^Afrüm
umter deo Meeret-Spiegei (Bwii, $ß9i. ISdt^m, XlVt 359— 291; l«4i,
k, U^ 416-439; 1848^ i, K, Ul-U?). VgK 4b. ISU ^ III. Per Vf.
hatte schon vor mebren Jobren. den Sots on ftseslf lü , daoo aoaii mit oiam
gewissen Grade von WahracJioinlichkeii ocshon o priori MBcbmea Uooi
^«a dii% Spiegel groaaer Behälter mit Wasser» wirleheo oolsiger all
]|Ioer-Waaser uMd ohne Abflvaa iat, unter dem Meerea-Spiogel oder aronif'
stena unter der Flutb-Höhe der henachborton Meere lie^an**. Er gab
Aimala aU allein bekannte Ananabwen den l^aM* nnd den UrmUmhSe^ aai
put dem Bemerken jedoch ^ daaa der Grad der Salsigkeit dea eraton nidil
mit Sicherheit bekannt aeye. CNAMcocinToia hat «eitde» den Spiegel »war
um liOO» lieter ala den dra Mecrea, aber die SaUigkeit nnr halb ao groM
ala die dea Ozeane gef enden» ao daaa dieser See van 8M9 .Qaadral*
miometer Ausdehnung nifht einmal eine Auanahroe bildet. Beatfiligt sick
aomit obiger Sa(s, ao wird man auch mit dem Vf. behaupten dürfen; da«
eine Karte Äfrika*s , auf welch<*r man alle See'n ohne Abflnaa nnd alle
mit Sals bedeckten Boden- Flachen von Unlsr-Ä^ifpiem und SyrUm an darck
AhyMMinien hin bis zum Kmp der gute» Hoffnung eintrüge , die unter den
See-Spiegel liegenden Theile diesea Kouiineutea' darstellen worde. Der
Vf« Iriigt jelst ans mehren Schriften noch verachiedene B^l«ge apiaer
Ausichi suaammon , inabeaondere in Beeng auf Ailfaer und die Naehba^
Gegenden, die St&kMrm n. a, w« Doch gibt es auch Falle 5 wo aeleke
atark aalsige See'n höher liegen, nie der See-Spiegel ; ao erwähnt General
ÜansY des Sp9I*s von Zttrh» im Innern von Algerlm^ auf nnd um welebri
aich %• viel Salz abgelagert habe, als ein 200"> bohca Meer von :I6 Quadrat-
Iffeilen. Ausdehnung aufnehmen wCIrdc^ und der nach aeiner Seb&lnung in
7#0' See-Uöhe liege; ein andrer Sala-See, ,^<lpcfi** genannt, soll aif
einer Hochebene Sid^Afrika'^'tiatliwtu (Leomh, Taaebb. iB46i 168); -^
nnd im Lande S^iHm auf der Hochebene von Iran fuhrt Gonollt ebea*
falla einen Sala-See an (a« a. O. 398); doch heroben dteae Angeben nickt
auf Hohen- Measungen. Dagegen aeheint daa objge Gesetz, Jedenfallü ia
•einer Allgemeinheit fiir die alle Wek giltig, aieh sieht auf AmarvJMt M
oaatreeken, woaeibat bmo bia jetzt überhaopt keine antcr dem See-Spie^
Wagende Land-Strecken mit Sicberiieit kennt, obachon ea an nnagedebiitca
Sala^ Ablagerungen nicht fehlt. Der grosse Sals-See in den Jloo*y mw»-
lafiw, der über Vs vom Volumen oder etwa V, vom Gewichte dea W«a-
aera ao salzige^ Theilen enihallen soll, liegt l&to« über dem 11 Grade
entfernten Oaean (FiuiMOifT report , Waabinat t84S f 166 fim,\ Der 14
Quadret - Stunden groase See von Tejcnwo, woran 9J9a$ep Uegf, der
unterste der 6 See'n im Thale von Jlfaxteo, ans welchen Sala gewonaea
wird, und der keinen Abflnae hat, beaitzt XS77« S(*e-H6he^ Ebeo ao i^
die auagf dehnte Me^ieanigehe Hochebene auf weite Strecken hin mit Soda
und mit Kalk • Muriat und aalioiscben Avabiiihnngen bedeckt. In P^f*
heben die Saline von Cokifa im 6® N. Br. nach Darwin 60«'-^9««^ See-
Höbe. In Boiifnm ist^er 4 Stunden lange und 2 Stunden breüe FttrUh
See gesalzen , am Rande mit Salz-Auablöhungm versehen und ohne Ak-
8M
§mut «I^Mh«!! er ^ WMier dts Tffl0«MN;8M'9 ««fidinmt; ft li«i|i ^Ig«
TaiiMtid Meter Aber de« Meere. Chiil hat hoehf ele^ese Salz - Gewtneee
awi#cli«n aa^' 3«' uad 34^ 30' S. Br* In den nnernieeiilieben Ebene» dni
OrmthChaeo «wiechen Pmrmg$mjß and H^ek-Pwu wird eine Men^e Knr*
•UU-$eic geMminelt uir Zeit, we die Sumphs avttrncicnen» Necli D^On«
ninnr nnd Dj^Rwin bietet Fn/efenli» unermeefUrhe Elienen mit SnI».
nenebwingerlefli Boden der, «nd eile See'n den nördlichen TheiU rfni
ffßßMhMn «nd s. Tb. mit Suis - Kmeten bed^kt ; dieee g^ense Land ist
iberall irenigi4eaa un» einige Fumie h5ber, aU das Meer. Diese Ersehei-i
nuni^en werden erklart werden können aus einer langsamen neueren
(aber der Hebung der ilndre vorangegangenen) Hebong des Lande%
welche Dmwii« fnr Pmlmg^nkm wirklich annimmt«
Sbwnbv: aber die Warme-Znnahme der Erd^Rinde naali
inne» <Q9ESifnviULBilepifetJiia»lrltfll«IF, 234, %99n F, 260 ;> lb Bi.Afie
i. Buii. fM. t84Si ky Vf 445—447). 1. Nacli Cord»r sollte die Wlrme«
ZnnahsM 10<> C. auf 2S> , nach spttern Bestimmungen l^ anf 20*40 be-
tragen, noch sp&ler hat man 1^ auf 30« angenommen; aber die Zunahme
seheint nach der Tiefe hin geringer au werden und nicht aller Orten
gieidi au seyn. II. Die £rd*Rinde ist auch keine diciite, aondem eine
poröse Masse, worin Wasser und Luft sich nnaufliOrlich bewegen; daher
Iftan die Zooabme aus allgemeinereu Erfahruiigs-SÖfBen an berechnen
angefangen hat. Erhitst man eine mit Flüssigkeit erfüllte Rohre vott
Miten, ao kann l) diese Erbilzong so schwach seyn, dass der Druck noeh
überwiegt, die Dichte noch nach unten sunehmend bleibt und keine Be^
wegung erfolgt; oder sie kann 2) M stark werden, dass die Dichte von
oben nach unten abnehmend wird nnd die genae Flüssigkeit in-Bewegong
kommt; oder 3) Dsuck und Hiite halten sich genau das Gleiebgewichl;
die Dichte ist überall gleich gross; Alles bleibt in Ruhe. 4) Die Betraeh*
tong der eintretenden Bewegungen wird am leichtesten seyn, wenn
man annimmt, dass die Hitze nur ganz wenig grosser Ist, als in diesem
3. Falle. Ul, Da man die Ausdehnung des. Wassers wie der Lnfl bei
gegebenen Wörnie- und Druck- Graden kennt, ao iat es leicht, die Bedin«
gnngen des Gleichgew iclits und der Bewegung beider Flüssigkeiten an
^berechnen. IV. Soll eine Luft-Sfiule durch ihren Dmck ihrer Ansdebnnng
durch die Wftrme das Gleichgewicht halten , so muss sie Jiir )e l^ G.
WAnne 28*80 Höhe haben. Diese Menge ist unabhängig von der uAn**
fl&nglichen WSrme und Druck der Erde. Y. Soll eine Wasser -Sflule
Dasselbe thun , so muss sie für ]e 1® C. WSrme eine verschiedene Hohe
balyen her verecbiedenen Temperatur • Höhen. Die nöthige Drark - Hohe
nwisehen 1I<>— 26« C. WÄrme Ist 22»1 bis 69"2 ffir Jfden WarmeGrad
vnd Inr 14<* Wirme insbesondere =z '28»9 Druck-Höhe ffir Je 1*. Itt
diesem leisten Falle ist shro die erforderliche Drack-Höhe bei LuH und
bei Wasser sich ungefähr gleich VI. Darnaeh (8a<c II, 4> ist es wahr*
scheinKch, dass die Zunahiiie der Temperatur in der Erd- Rinde Yitflrker
8M
ab t* «of t8*8 ff t «114 dam man bei d«r Mebrsalil d»r MeiMHigm vm
Tmnppratar - Ziiiiafimen Ergebnisse eraielt bat , «relcbe vidmebr Beisi;
kabfB aof die Oesetee des Glefichfewiehtes vo« Laft «nd Wasser la eiaer
Rdhre, als aof die wirkliebe Temperatwr - Zunahme der Erde nach «atea;
wenigstens sind diese Ergebnisse Mittel-Terhlltnisse swiscben dieaen aad
Jenen Zanahnen , da hnfl vnd Wasser mehr sder weniger gat in allea
Bffd-Sebiehlen airkuliren. Man wird sich in dieaen Anaicbten nacb melir
befestigt finden, wenn man berfieksichtigt , dass die Beobaehtnn^n tob
CoRDiBR 1* auf 20», die von WALFsarnzf im Brnnne« von OrmeUe \* a«(
M«"« in i48 Meters Tiefe und 1® anf Um in 60$ Meters Tiefe geben vnd dasi
in MHteln , worin Lnft nnd Wasser nur schwer «mlanfen , wie Eis oad
Thon, man nur Zunahmen von 1^ auf ti» bis II* gefanden bat; nimlich
1* auf II« im Eis in Rms9ltmd und 1* auf 13« im Thon in T&Hunm. -
Es wAre daher mOglicb» bemerkt LsBLAac, der diese Notits mittheiit, den
die stsrre Erd-Rinde noch dflnner wire, als man allgemein amiinnit, wie
dem Berichterstatter schon frfiher ans der Betrachtung der Falten oder
Gebirge in diever Rinde hervorzugehen geschienen hst.
CoffSTANt Pa^vosT bi(il diese Bemerkungen fOr solche Fllle gtat
richtig, wo man die Wlrme-Zunahme in offenen Brunnen nnd Scbidbteo
voll Luft oder Wasser misst, sieht aber nicht ein , warum man die meh^
mala und so namentlich von Fos in Englischen Werken beobachtete That-
sacbe einer nach der Tiefe hin langsamer werdenden Temperatur-Znuahaw
für gans nnvertrlglich mit der Theorie einer ursprOnglichen PIAssigkeü
des Erd - Sphlroids halten will. Mag Me Erde Ihre WArme ran einesi
«rspränglich HOssigen Znstande her besitxen oder nach Paissoif von etaea
Aufenthalte in einer heisseren Gegend des Welt-Ranmes mitgebracht hahea,
f msMr miaaen, wie an einer ans dem Scfameis*Ofen geholten glfibenden Kugel,
aMe Punkte deaaeiben ainaMil eine gleiche Temperatnr gehabt nad nacb-
ber von aussen nach innen an erkalten begonnen haben , nnd swar aiit
einer von aussen nach innen abnehmenden Schnelligkeit | ao 4aaa ik
GberflAche ^it der Umgebung schon im Oleichgewichte geweaen se^a
kann, als van %o Tiefe des Erd-Badiua an bis snm Zentrum ooeb eine
gleiche Hitae atattfand, in der yoranssetsung jedoch, dasa diese Vio "**^
ffassig waren und ihre Theile sich nicht durcheinander bewegen konnlea,
weil aieb aonat immer die kältesten Theile ala die schwersten nach dfsi
Gentram geaenkt haben würden. Die Geologen begehen den Fehler,
immer die ausstrahlende WIrme statt die eindringende Kälte an be*
rechnen.
J. CRoaat Ela-Berge nnd Berg-Gru|^en Jenseita dar Oia^
Utt-im^0l (Ross vogmge «/* di90999ry mmd reamrtk im fJba «onlfoni md
mimreüe r^fi^mM, i^Um , 1S4T). Die Eis-Berge Jener Gegend nater*
»beiden sich von denen den mrkiüdkm ifaersa dnreb geringe Forama*
Bfanchfaltigkett; sie sind indeas von beträchtlicher GrOaae, bähen alleat«
leiben aeakrecht omporstageBde Seiten, und. ihre Tafelnirfig^n Gipfel er-
8fr
Mmii mdi bu M IS* und 180 Ftaa«; der Vnhaig dtfraalbc« betraf wey
iber swd Mctlcn« Ferlwibrnid »tfirsteB Bf aMen von ihren Hdhen nieder,
ein Bewei», wie selbst in diesen hoben Breite -Graden eine stete Zersift-
rnng^ ihren rereiebtenden Eintlnss auf Jene fite-lLoloese öbt. Abi i. Jan.
1841 befanden sich Kapilio Rosa und seine Gel&brten ianerhalb des Mf*
«rMieeAen iUeisrs naeh aUen Seiten ven Eis - Massen omgeben* Wenign
Tage später glaubte man Land sn seiiea> sablreiclie Scbnee^bedcekte Hagel
aeigtcn sieb in weiter Ferne; es war aber Tinsebnng: anf den Eis-Feldern
rnhende Wolken nnd Nebel hatten den Irrlhnm veranlasat. Endlieb am
II. eficfaien Land <— eine Reihe pittoresker Berg^Formen» die Gipfel mit
ewigem Eise gekrönt ; sahlreiehe Gletseher erffillen die Tbaler nnd «eben
sieh von den Berg-Spitsen einige Meilen weil ins Meer hinab , wo sie in
hoben senkrechten Klappen endigen« Die gaase Berg*6rtfppe ist -^ nach
Gesteinen, die sich die See-Fahrer verschafften — volkanischen Ursprungs ;
sie steigt xu 7000' bis 10,000 Fuss empor. Sämmtliche Berge erhielten ihre
Mamen; einer der bedeutendsten wurde Jfonnf SmHtM genannt, si^ Ehren
^tu Briiheken See - Ofiisiers Sabirs , dessen Verwendung bauptsächlicli
viel cur Ausführung der Eutdecfcnngs- Reise beigetragen hatte. (Auf S. 188
sind die Namen der entdeckten Berge nod Vorgebirge angegeben.) Die
ersten Vrrsncbe su landen scheiterten; sahireiche Massen ven Treib*£ia
legten anfiberwindliehe Hindernisse in den Weg. Zuletst nahm man deft
Vortheil wahr , den eine schmale Öfbong swischen dem Eise gewlhrte^
nnd durch dieselbe bahnten sich nun die Boote den Weg und landete«
anf der grdssten der Inseln. Die Insel erhielt den Nasiea Pateosfieii
isimmd. Sie liegt In 71^ 60' Br. und 171® 7' östl. Lange. Sie besteht gins*
lieh aus vulkanischen Gesteinea und ist nur auf der westlichen Seite an«
gJUigiich.
EienWAi«: die Graowaeke-Formatien JltMftaMle (ans dessen.
MGeognoste'' in Eniuii's Archiv VI, 668 C). Um PawUwsk nnd Arer
Ir^Ssio, so wie in B^tkltmd ist das Liegeode äberall ein bleuer sehr reiner
Lehm sdtFncns antiqonsund F. tenellus; anf ihm ruht *der Obolen»
Sandstein mit Obolus-Arten in einer grossen Menge ven Brachstäcfce%
sa denen sieb hMist selten nnd nur bin npd wieder Orbicnlen geselie9$
darauf liegt Thonsehief er mit Gorgonia flabelliformis ; sodann folgt
Kalkslein, der snfangs viele CUoril-Kdrner enthalt, sandig wkd und endlich
in einen Mei^UKalk fibergeht, wie in der Bißi. Zu den eigenthAmlieheii
ihn charakterisirenden Versteinerangen gebdren nun Arten von Masto*
pora, Tettragonis, Reeeptaculites, Bolboporites, Protocri-
nites, Crjrpiocrinites, Hemicosmites, Gonocrinites (Echino«
enerinites), Sipbonotreta, Disteira, Pileopsis, Metoptoma,
Conolaria, Belleropbon, Cljrmenia, Orthoceratitea,H)rolitheS|
Gomphoeeras und Trilobiten in grosser Msncbfsitigkeit der Gattungen
und Arten» vorsfiglicb Calymene Fissheri, Aaaphns espansus und
Illaenus crassicauda. — Gans davon verschieden ist die Korallen*
S58
ttf-Bildiwg« der fMehi OimI nttd IKv|ö; beide geMrea eiwr glcidneüff:«
EntsfHhiinii» •- Periode an «od siod Mktr auf der Kerle «•■ MimcRieoH
BNt Unrecht alt ob^e and aattre Chrauwaeke - Bildoa^ vea etaaader ge-
eehied(>ii; er tvar aiclit eetbt anf |ene« loitehi, daber enlfptaf ihm dieser
Boa.. Auch die an^blidie ^QraowaelLe • BilduN|('* von KmwMmem^p^UUk
iat ein Ahniichee Korallea-RiflF; deofn aaaeer den oben erwihaten Korallea
der Bifei nnd OailUndM kommen aneh dfeeelbea Gotiiämdi^ekem Tcrebri*
lein vor, der Pentamerne tumidue (galeatas Dalm.)» Spirifer
dtmidiatas (oetoplicatan Him.), Chonetes aareinolalBe<(>rtbif
itriatella Dalm.), Murcbieoaia ciag;alat« Hia. , Cylberia«
pbaseolaa uad C. baltica Hts. n. s« w. — Eine gana IhnKcbe Graa*
iradie- Bildung ist im Urat entwickelt, vorafigiicb im Norden dea Gebir-
g^es, in H^ffneAnelarta^, am Flosse ümt^km bei B9fotiaw9k^ wo überall
Tbier- Reste der Korallen -Riffe der Orauwacke«Bildaag aoftreiea, so die
Stromatopora eoncentrica, Cyatbopbyllam ceratjtaa uad
C. caespitosum, Hetiopora interstineta , Calamopora polf«
morpha, Amplexns tortnosns , Terebratnia prisea , Penta«
meros tnmiduk (galealas), Morchisonia cingniata, Bronteat
flabellifer, Calymene Blomeabacbi, aebst vielen neneii den
Vrtl eigeutbümliehen Arien, wie Terebratala oamelina, Ortbtf
arimaspus nnd eqnestris, Pe ntameras vogniicus nnd P, baseh«
kirieus, Strigocepbalos Burtini, eiaige Spiriferen, Clymeaien, Cy^
taeeraliten nnd Orthooei'atitea , so dass sich di« Bildung offenbar deai
Bifeier Kalkstein nähert nnd daber ancb von MoRcnjsoir als devoniseb
gedeutet wird , obgleich bisher nirgends Fisch-Reste In ihr entdeckt war«
den. Ebenso verfaAlt sich der Grauwaake • Kalk der Tmimiedfca» Berg*
Kette. Im sudlichen Ural ist Grauwacke seltner j sie findet sich s. B, an
der BJelafay im 0. von Slet'liiamuk ^ wo Calamopora gottlandica,
Stromatopora concentrica, Terebratula plicatella und Pea-
tarn er US vognliotts in ihr vorkommen* Weiter südwfirfa dtvHen de
nur am Fusse dea $roMm BMlehtm^s , an der Ost-Käate des Bm^ißi^ckm
Meeret nnd im O. von Attrak^d ansuaehmen aeyn. — » Orauwacke-Tbaa-
schiefer ist im AUm überaH sehr weit verbreitet: ao in der Kette der
B^mUiffemMtktk nnd VkimehBU Höhen , im Berg^Zoge, der die AiraMeU
Steppe umgibt , in den Akuküntfkm Bergen and in jenen nm den fWea-
H$ekem See ; er ist meist sehr reich an Eisen* ßrsen. TcamAi«miFr
mehnet den ilitat-Tbonscbiefer anm devonischen Syslen»e ; aber die vieles
Galamoporco, Cyatbophyllen, Stromatopora ooneentrica, Iscba-
dites sitaicusy Aulopora serpens, Bront^as flabellifer,
Assphos expanaus, Orthoceratites regularia und.viele Grso-
wacke-Terebrsteln weisen offeubar auf eine InseUBildang, anf ein grosses
Korallen-Riff des vorweltlichen Oseans hin, das sieli xonachat an €MU
Imnd und BMfo anseht iesst Eadlich findet sieb die Grauwacke nack
Ehman a ach- an der obem TunywHta , an den Ufern des JenUei und der
IiOna, besonders aber im hoben AUUnUf^tem Gebirge ^ worauf wenigstens
859
PJiaeop« 8eUr«|»«^.A|rii«slii9 lu bore« Iota •, fMge.Owih^unAUkm
wmd Ortlu« binweiMa.
BdDB: über die fraber^n leolhermea (ITiill. f^ol. tSdS^ k^ F,
ft76— *i76>» Isothemca Mheine« wenigstens seit der Jura-Zeit eiislirt stt
baben. i) Die erratiacben Blöcke in Xord^Ammikm geben weiter als in
^mrop^i ntelicb bis cur Breite von Harn hemnter, was nach dem hevii*
gen KJiflM älmmrika^s einer nnob aüdlicbereii als der RSraischen Isotbernie
enlsfieeben würde. S) Lybix und die AmiHkamUckm Staats- Greolegea
baben die fossilen Ariea der alluTialen und tertiären Bildungen Nvnd^
Amerik^^ immer nor in sfidlieberen Breiten als in Siurojm wiedergefn»*
den, dem bentigen Verlawf der Isotbermen in beiden Welt-Gegeliden en^
afNTtebend. So fcowmcn die fossilen Arten iVeie-Jereey's identisch oder
aaalog in Bm^mid, vm Perte vnd in Ncrd- Diui^hiand wieder vor; dib
Arien der sndwArts von den Vereimten Simmie» gelegenen Länder nar
im Umkreise des MiHeimmrety nordwfirts niebt über Parte beransh
a) Fseo. RoKMsa bat geftinden , dass die Arten des Kreide*Sf Siemes ia
ffVoea« und Miuouti ihre . identischen nnd analogen in Bmr^ym nur itti
Umkreise des Miiißlmeeres^ die der Kreide in den nördlichen Verikum
Simtatn wie iVeio «/ereeyV die ihrigen erst in firmmkreiek aad Enfßümd
wiederfinden; so ist such der Mineral-Charakter der Tewas^scken Kreide*
Gesteine dem der MiUelmeerUekem, der der Neu-Jerssi/er dem der Sord-
Bmropäi$ek€n entsprechend. — Ferner bat Kapitfin VioKAnv ibaiicbe Ana-
logie'n zwischen den Gesteinen und insbesondere den fossilen Arten den
Mummnliten- Gebirges in Äffifplen und den Simi-lAndem in imäosien gefon*
den, welche zwar nicht unter gleicher Breite liegen, zwischen wetefaeo
aber die Isotbermen docb eine entspreeheode Biegung machen , wie- aook
zwischen den lebenden Faunen und Floren beider Lfinder einige auffal-
lende Analogie'n sind. — Die nördliche Grenze des Nummttliten*Systemes
bildet von IBarepn ostwärts bis aum Himudmpm und CMma eine Knrve,
weich« 'der der jetisig«n Isothermen entspricht '-* Wenn daher auch M
£rde einst wärmer gewesen wäre , als jetzt , so hätten ihre beiden (die
•stitclie und westliche) Hemisphären doch angefibr dieselben klimati-
schen Beziehungen gegen etnander gebabt , wie fetzt , wenigstens bii
aam Anfang der Kreide * Periode znriick. Aber anch aar Zeit der Stein*
boMen-Bildong existiren schon Versebiedenbeken der Flora , die auf ver«
sebiedene Klimate hindeuten.
Pombl: fiber die Verschiedenheit der Mastodonten kl
verechiedenen Gebirgen (ibid. a6t-»t<8). Da Blair vrrxB vei^indet
M. Jengirofftris, M. angastidens und M. Arvernensis in eine einzige dmrah
gHremite Zahn-Hocker bezeichnet« Art. LAiiRiLLAim hat gezeigt, dass es
wenigstens 2 Arten geben mfifse , deren eine am 3. , 4U und 6. Backen*
aahn nar 3, die andere 4 Paar Zacken besitat; indem er aber nar dtf
m9lm AH tiae MUtMAiwie« U»li»fUrftr4^llM BftNhridiy h^Iib^I« er
SU einem nagenaaen ErfebBisM. In der Th«t bMitsen eewelil 4cr
Mastodon von Bjffehkeim mit 4 Qaer-Joehen an den vordem MahlsilMMa
al« der anit dreien ron Oers eine lange Unterkiefer-Spitse mit oder ohne
Sebneideaabn , wogeiten der Italieniaehe Maatadon mit der Zahn • BiMoag
Janer eraten wegen Erroangeiung dieaea Scbnabela eine dritte Art bildea
Btüta, die ancb den M. Arvemenaia in aich aeblieaal, Dieaa letate AH iai
fiUaeitt ; die t eraten aind »ioein , aber die KffaMataMr liegt in ciatai
Gebilde «ber der Meeraa-Molaaaa. ram Aller der ffWiralMr FahhnM , dit
iai IStera unter dieaen nftalieben Fahinna« — Cmma'a NaaM M. angvati-
dena paast aaf die t Arten; da aber die katieMcbe dnrch Nam aebaa
ani genaoeataa bekannt geweaan» ao aall aia den Naaaen beballaa; die
Klßp^iskeiwur beiaal AL longiroatria; die van Oen nnd OtidmmM M.
Ca vier! Pombl. Sie iat voa einer andern Art mit Tapir-artigen Zibae%
M. tapiroidea, faat iamer begleitet $ wlbrend in iimNtm «nd Amferpn
wAt N. angnatidena nacb andre viel breitere and kfirseray im Gaazea
diekere 2Uihtta rorkomaiea, die anf eine fernere Art» M. Bnffonia P.,
binaadenten aebeinen , au welcher aaeb die aibiriacben ^ dem graia«a
Maatodon angfaebriebenen Zifane geboren würden. — > In Atwarfna la
¥0rrier liegen M. angnatidena und M. Bafania in pUacinen Alle
in der Limm§ms kämmen M« Covieri nnd M. tapiroidaa in
Sdaa waaaer* Bildungen vari weleba geologiaaben BeatiaNnangan ancb dea
Attaiabtea Eua na BaAOJiairv'a entapreeban«
Wihrend in Enr^pm die Maatodoaten den mitteln nnd obem Tartiir-
Bildnngen angebdreo, finden aieb die Elepbantan-Reate im Dünviale. la
AwurUtm dagegen kamaMn ancb die Maatodonten im Diluvial • Lande var»
anaammea mit einem Elephantan, den man fürE. primigeniua faftlt^ aber
die Maatodan-Arten aind von den Eurapäiacban veraehiedan.
EuB DB BBAOMarfr: Unleracbaidung der swai Nunrmalitaa*
Gebirge (JTvtf. fM. 1848, k, ¥, 4ia---4ia). Daa JVvnJteaka Nnmma*
Ulaa-Oebirge beatebt aacb TALLAVioma' Uttterauebnngaa aua einem aaaaer
deaaen Aao bei BimtUm » in der MmUmgme m§ir€ und einem Tbeile d«
CttüerM gelegenen, welchea er Sjat&ma Iberieu nennt, und aas
einem in den JSanfr«l»IVanJan und am MmU-AUtrie baindlic'hen, daa vaa
ibm den Namea Sjrateme Alarieien erbaltea bat, uud awiaabca 4erea
Entatebong die Erbebong der PgrmUUm fillt Ob aia In die aakvndira
ader in die tertiire Zeit geboren, darüber bat er aicb nicbt anageaproebea ;
doeb bilt er daa Iberiaebe 8j»ttm fär daa Jfingere und glaubt , daaa maa
^ aia eocin betrachten kdnne.
Barch eine Frage in dieaer Hinaiebt vevaalaaat, erkllrt aicb ds Bam*
■aHT auf folgende Wciae: 1) Daa Terrain nnmmutitique Mediter-
raueen iat der Altre nnd kann nut dem Terrain nammniitiqoe
Soiaaoonaia nicht vereinigt werden. Daa letale liegt auf den Ligat*
lan dea plaatitcben Thonea , der die Baaia dea Pmi§0r Grobkalka bildet
Ml
S> Von «CD MnllMkett dk« MmOm^etUekm VurnrnmlHnt^^Mr^ea iit «I»
Tbeil thM eigvo » eio TMI ihm niid dfm Jöngero geneui, und eia ^rittet
aoi w€Dig«teiM U-*iO Arteo bestebMid koiMDt «iieh noch in den eige«!^
lieben Kreide Gebilden vor« a> Von Ecbisodemen gfibt Aoiessi im Grob*
kalk nnd JTilleteieertedben Nunnnliten* Gebirge »3, in de« 4tB SeUsmt^
MM« 40 Arten an, ven weleben naeb ihm nur Ecbinopeie cleif«ne(ilMk
eotee. Ml. c, VMUy 369) beiden gemein wdre. 4) Die Fieebe der Glerieef
Schiefer nnd des Grobkelke dee Momie Bpipm sind alle vertebieden v«n
denen des Lendon-Tbone , der Intel j«le|i|i<y nnd des PmrUmr Grobkalba*
ft) Von nrarmbiaiifl;«!! Wirbeltbieren entbilt das MtüMms^rittk^ Nnmmn*
liten*Gebirge anseer dem Vogel in den Glariser Schiefern nieble, obsehon
im FAieenftnieeAen x. B. doch aarte Pflansen-Biatter enthalten sind; will»
rend im Pmristr Gebilde Siugtbiere bereits sehr bAu6g sind« 4) Das
eine dieser Nnmmniiten-Gesteine ist also das leiste ante-pyren4isebe| das
andre das erste past-pjrrenftisebe Sediment-Gestein. Ob beide eoein an
nennen , darfiber Termeidet er sieh bestimmt ansansprSchen , da dieser
Mamen auf den Beginn der Existens }elaiger Tbier • Arten Besng habei
dergleichen aber ja auch in der eigentlichen Kreide vorbmnmen sollen
(Fonuniniferen> Terebratala capnt-aerpenlis n* s. w.)«
DsLAnsYs: Alter der Fisch- Schief er von AiilMi(a«ir«|«0i.l^d9)
kt V, 344— 348 nnd 344). Bovbbb nnd Rinfann halten die bituminösen
Fiscfa-Scfaiefer von Amhm nnd dem illNsr-Dept. für Zechsteine« hätanamr
sagt: sie bilden den Übergang von der Kohlen-Formation sum Zecbstein»
BonRAan und viele Andre, sich hanptsAehlich auf Aju BaeifonuaT's Zfeng*
niss bemfendy dass einige Pilansen in den Fiseh«8chiefem von Mms0 stf
gleichen Arten mit bekannten Steinkohlen • Pilansen gehören» wollen sie
als Anbang sor Kohlen - Formation betrechten* DaLAUAirn endlich erkiflrt
die Schiefer von ünfs nnd Bmxiir^im»€hru0 als eine neue Unterabthei»
lang dee Permischen Sjrstemes. Man kennt daraus (Farnen) 1 CyclopteriSf
3 Neuropteris, II Pecopteris, 1 Odontopteris , 1 Taeniopteris , (Marsilea*
eeen) Spbepophyllom <|uadrifidum» (Lycopodiaceen) Cardiooarpnm majns»
(monokotyledoniscbe Phanerogamen) fNoeggeratbia, (?Koniieren) ?Wal«
diia, Voltaia brevifolia; der Verf. hält Jedoch alle Arten für verschieden
voa denen der Steinkohlen-Formation. Unter den Fisch-Schoppen glaubt
AoAsats die der Palaeoniscus-Art JKmmfM erkannt an haben, welche
V« DacaBN in den dem Rotben Sandstein untergeordneten Kalkstein*
Schichten Bikmens entdeckt hat; der Vf. aber sehreibt sid'dem P. magnua
ans dem Mmnsfeid'sekm Zeebsteine su» Femer enthalten der Schiefer
von Anlwi in ihren obem Schichten eine sehr grosse Menge von Psaro*
litben ganz identisch mit denen des Rotben Sandsteins« Zu Y$wmmfj Cksm^
Me n« a. O. ruhet unmittelbar auf den Schiefern ein grauer Talk-baltiger
Kalkatein, wirklicher Zechsteio. Die ansüSbrlicbe Darlegung des Gegen-
Standes bch< sich der Vf. fär eine besondere Arbeit v4»r.
ViftLSf erklärt diese Formation' von Aul$m ebenfalls ßbr imabhangif
861
TM ikr K^lillpn^Foniiftfioa (m, : ai S. S«9>; BmiB win sie MMtnt mt
dein Zedutcia vereiai^ habe«, Elis db Bbaummvt vertbeMi|^ Hire Ver*
IhoiIuiik^ mit der Koblea - FornMtioa noob fortvräbreBd. Dean ftiMlof»
bituminöse 8cbiefer ezittiHen an vielen andern Punkten fVnnxfts-iscber
Kolilen-Beefcen : zn D«0f«e, sä Comniffirry, zu Memiiwffm mil deaeelbet
Piethen wie zu iitOtm^ zu LMry^ ßmint - 0erff&i9 und in den kleinen
Becken der Vo^9em weebsellagem die bituminösen Schiefer in Hirein
•fberen Theile mit Kalk -Banken. -* Bei MwehrHer enilet das Kehlen-
Beeken nach eben mit bituminösen Schiefern und kleinen Kelk-Binkea.
Aber nirgends sind diese bituminösen Schiefer mit dam Zechatein vei^
gleiehbar, und auch in der Kohlen-Formation können sie kernen beaondeni
Abschnitt bilden.
EiciiWALD! die Kupferschiefer - Formation HntHtmdB (aus
dessen ^^Geog^nosie'^ in EniUAff's Archiv VI, 574 f.). Rothes L teeren-
des, Kupferschiefer und Zech stein bilden die vorzfi mißlichsten Glie-
der, und letzte Felsart ist im Orenkmryhehen und Perm'Mckiu Gouverne-
ment sehr entwickelt; hier befand sieh In dieser Ri^-Periode das eriile
grossere Festland , dessen Grenzen sich von da westwärts «her das
Kttsan^fehs , WfaikM^tche und WologodMgeke Gouvernement erstreckten;
ein ilinliches, wiewohl vie( kleineres Festland zeiiste sich im K5nigpreiche
P9i9m in der Gefi^nd um Stmdömir^ in der NShc des Hmrnew und in
Tk&rin$mi vielleicht aaeh in den l^e^eseif) dort lebten fiberall die ersfetf
grossen Saurier , und es wuchsen schon Palmen und" Oycadeen. — lin
Ptrm'Mekem Geuvernement zeichnet sich diese Formation vorzog ich durch
Wrchsellageruni^ von iHerget* , Kalk - und Sandstein • und von Kon^lo-
iperat-Scbiihten aus ; sie enthalten ^sKtenthetls Kupfererze , Gfps,
Schwefel , Steinsalz und eHii$*ße unbedeutende Kohlen - Flötze. Schon im
Jahre 1811 hatte ScirrsciffuiiewsKi diese Formation sehr richtige in zwei
Glieder g^etheilt, in ein nute res aus Erz-freiem, rothbrannem Sandstein
(Both-Lie^eode») bestehend, und in ein ob er es, sehr K upf er- reiche 'g^fsae
Kalksteine mk vielen PAanaen- und Thier-Aesten (Zechstetn). Die rothen,
{^nen und %rauoen Sandstenie wechseNaf eni oft mit Thon , Merg'el usd
Kalkstein und enfbaMen stellenweise Gfps und Steinsalz; sie bestehen
aus Quarz- Körnern und Glimmer -Schuppen und g;ehen nicht selteu in
grobkörnig^es Konglomerat ober, das ein kalKfges oder thooiges Bind^
ntttel hat Der graue Sandstein enthält vorzflglich die Kupfererze, Kupfer-
glanz, Kupferkies, Kupfergrdn , Malachit, Rupferlasor, bfn und wie<!er,
auch Gediegen - Kupfer. Nach den organischen EinNchiössen geht die
Formation nicht nur in die Steinkohlen -Bildung, sondern auch in dieTnas
fiber; Einige Neu ropteris- und Odontopterts-Arlen.Noeggeraf bis
dttd'Calamites Suckowi verbinden sie mit der • Kohlen - FormntioD.
^*S^lfr«n sind die Pthmzen der Trias viel höoflger, so Calamites are-
naceus, Pecopteris alternans, Protopterls- und Spallopteris-
ArteD^'Tenselarien^tftmme, Aethophyllnm strictun u. a. w. Zu
den Pflanzen des Zech«teins isehSreo v^nuisliGfa: Walchia lycopo*
dioidea, Steirophyllum lauceolatuni, viele Pceopteria*, Neu*
ropteris-, Sphenopterts- und Odontopleria-Arteii, ein Paar nent
Hur Lepidodendr.on gehaltene Gattungen, Diplodendron^ Scliizo«
dcindron und Anomorhoea, endlieb sahlreicbe von Kupferoxyd durclir
drangen« Bauai^Stanime, Von Tliier - {Lesten koniiuea vor: Stenopora
apinig^era, Gorgonia infvadibuliformi« , Calamopora apon^
gitea, Terebratulaelongal^, T. coneen trica, T. aupersteau. a.)
S|»iriCer itodulatua^ Sp« hyat«rieun, Sp. curvirostris, Ortbia
Wangenheimi, Cbonetea aar ein u latus, LiogulamytiloidesyPo^
aidonony.ft exigua, Axinua puailias, Modiola Pallasi, Area
ILingana u.e. a.; vofS Krebsen: ^^idothea oculata; von Fischen:
PaJaeoniacns-i Tetragonolepis- und Platysonius-Arten, so wie
mwei Sanrier, die offenbar Protoroaauru« nnd Lnbyrin thodon
crattxen. — Auch in Landa der Detucken Ko9ßkm bat der Verf, den
2eebatein na«hgeiirieflea»
GsAifOB: mateorologiaehe und orograpbisebe Ursacben,
welche die verackiedenar (ige Ausdehnung der GletscbeT
in g«schiob(licben und geologiacben Zeitscbeiden beding*
ten, nnd vcrgl^icbendeBeCracblung der erratischen Gebilde
im Norden Eure^e und in Sud-Amerikm {Compt rendue 1848, XXYUy
984), Der Vf. suchte mit Genauigkeit die Grosse ktimatiseben Einflusses
Bäf Entwicfcelung und Ausd^bnung der Gletscher darxuthun nnd hob be«
sottdtra den bedeutenden Unterschied hervor, welcher in solcher Hinaicbl
xwischen meeriscben nnd koBtiaentalca Klimaten genuisigter Zonen be«
steht. Aus attgcsttllten Beobachtungen und aus . den zuverlässigsten
mtteorologiscben Gesetten leitet Gr. den ScMuss ab : dasa alle wichtigen
Änderungen in der Aasdabnong des Kontinentes, imdeniugen, welche daher
rtibrten, dasa Land-Theile unter VTaaaer sanken oder emporgehoben wur-
den , eine verbiltnissasiBige Änderung in der £ralreckung und in der
IHehtigkeit der Oietacher bedingen mnssten. — Die Kennzeichen erra-
ttaober Ablagerungen im stMIMen Amerikm sind identisch mit denen im
üordem Bmrepa'e^ in ienem Welttbeii ist es nnmdglich nicht einzusehen,
dasa daa erraliaehe Gebilde im Meeres • Schonse zu einer Zeit enlatanden
aey, wo anf den grossen Insfdn oder HalbioaeLo, welche die Süd-Ameri*
kenieehe Gebirgs-Kette zusammenaatzten , Gletaeber von grosser Mfichtig-
kei^ vorhanden waren, in 8md* Amerika bildet sich heutiges Tages noch
eine anaefcnHcbe erratiacbe Ablagening nnd durch die nlUnlichen Agentien,
wie in der früheren Epoche«, nur haben Grosse nnd Kraft jener Agentien
abgenommen.
M4
C. Petrefakten-Kunde.
D^AncHiAc: Beschreibnn; der rou Tbobsht in des NaaiBv-
liten-Schiehten der Oofornur Geg^end i^etanmeltei Fossil-
Reste (Mdm, fe'ol. de Frmnety h, II, fS9--SI7, Tf. S-*9). IXerVeff. ImI
106 Arteo nntersacht, wovon 19 Arten nur iinvollsfind% bestinnitar
iraren ; S7 Arten sind neu ; % Arten (3 Exemplare) können vorerst res
Ostrea lateralis und 0. vesicnlaris der Kreide niebt nnlersebiedca
Werden ; aber die andern «He sind tertiir, entweder dem plastischen Tbsae
oder dem Grobkalk . nor weni|^ noeb |(in|*eren Sofafobten enteprecbfni
Nur 7 Arten hat Bi&ritm mit den C&HürM i^emeiny während 13 sieh is.
den Nmnmaliten-Scfaichten der Krhi^ der Ost* nnd West-Alpen nnd 7 dsns
äncb noch in den Hodi- nnd Nieder -Alpen wiederi^efunden habe«. Vos
den Jän^eren tertiJren Arten kommen 3 in den mittel-tertiiren Fabians vss
Anßcm nnd 4 im ober-tertliren Mnsehel - Sand von BÜnMmrf «ad QttM^
hrüek vor. Von den gesammt'en 96 bestimmbaren Arten gehören also %
der Kreide , 66 dem ei§^entlichen Nnmmulifen - Gebir§^e anssebtionalich «ad
98 den untertertiiren nnd darauf folgenden Schiebten an. — Piutt bal
sn Bmtfmme ebenfalls viele Arten geaammelt und bestimmt, wodurch di«
Zahl der bestimmbaren Arten auf 198 steift Daranter ist noch eine Art
ans der Kreide, Pectea orenatus So., 19 «ind aaierwlcrtiir , TriU'
■tum Apenninnm und DItrjrpa snbniata sind noch Jfinfev«
Flbmino: 6ber lebende SekoltUtke Madreporea nnd den kli-
matischen Charakter der fossilen daselbst .<JFaiu». Joum. t84$t
XU, 903—904). Die Stem-sellifen Polypen gehören in der Re^ wir-
' meren Meeres-Strichen an; in der SeAolf<MÖeii See kennt man nur Carjo-
phyllia cyathus, Turbinolia borealis, dann die Poe iJiopora
fnterstineta nach einer Zeichnung des Mrs* HtananT, nnd erat seil
letztem Sommer ein 6 Pfd« schweres Exemplar der Madrepora proli-
fera MIill., welche Art auch bfi den B4Mim nnd an ^^ N€rw0§U€km
Küste vorkommt Fossil kennt man Turbinolia aepnlta im Crag aad
sahlreicbe Stern - Korallen im Bergkalk. Bor Tf. liugnet aber die Mög-
lichkeit aus dem Klima der lebenden auf daa der fossilen an sehliassea,
da die Arten selbst verschieden seyen. [Wo sahireiche fossile Arten nidbi
in einzelnen Exemplaren , sondern in ganzen BInken vorkomme« , da hat
ifian dodi ein festeres Anhalten und darf ofenbar andre kümatiocbo Ver«
hiltntsse voraussetsen , als wo nach jahrelangem Suchen nur 4 Spezies
und 9 davon in einzigen Exemplaren aufgefunden werden können.]
L. Bbllaadi : Monographie der fossilen Pleurotonea
Pjamonto (Memar. i, Aeead. di TaHno^ 184$, ö, IJT, 531—650, t 1-4).
Der Tf. theilt diese fossilen Arten in folgende Abthealongen ein:
L Pleurotoma (Thier s. bei Quor und Gatmaao): Tbiym- oder
6«6
Spindel-förmig ^ Kanal mehr oder weniger' verengert ; 'Spindel verfSogert ;
Liippe eiofaeh i hinten mit einem Spalt , welcher durch einen mehr oder
weniger vorstehenden Rand von der Naht getrennt wird ; Spindel einfach.
A. Paeudoitomatae: angoftGliwoIiea spindelförmig; ohne be-
stimmten Kanal; Lippe einfach, bognig.
B. Megatomatae (Tomella Sw.): fipindel-förmig; Kanal nicht
bestimmt; Lippe Flugel-artig, mit breiter Ausbuchtiing. .
C. Macrotomatae (Chivatula Lk% fars^ PI., et Defrancia DaM«
ptfrM): Tliurm- oder Spindel-fBrmig; Gewinde lang und spitz; Katml von
derselben Länge; Einscfinitt der Lippe tief.
1) Oeltoideae: Kanal wenig verlängert; i)imfehoitt edugi in einer
Yertiefung der Oberfläche gelegen.
3) Pteroidcae: Kanal' verlängert; Lippe PlugeU artig, weit vor^
Ntehend^ Einschnitt in einer Yertiefung gelegen, sehr tief j fast paral-
lelepipcdisch.
3) Cariniferae: Kanal von der Länge der Spindel; Einachnitt
auf dem Kiele.
4)£xcavatae: Kanal von der'Längfe der Spindel; Einschnitt
E wischen Kiel und Naht.
6) Hemicfcioideaift Kanal undentlich ; Einschnitt Halhkreia-ldrflNjty
in einer Vertiefung.
II. Borsonia Bbllardi : spindelförmig; Lippe einfach; Einschnitt
tief und von der Naht getrennt ; Spindel mit einer Falte.
III. Raphitoma Bbll. (Defrancia Millbt et Jrlangelia Risso p&rs^
Thier bei pHinrn abgebildet): klein, meist bauchig Spindel- und zuweilen
Thurni-fdrroig ; Einschnitt sehr schwach , an der Naht anlicjgend ; Kanal
undeutlich. . . i .
A. Horootomatae: spindelförmig; Kanal' nn4^tUeh; Eioacbnitt
in jedem Alter von gleicher Gestalt; Lippe einfach, scharf.
6. Heterotomatae: Spindel- oder Thurm-förmig ; Kanal oft deut-
lich; Kinschnitt in der Jujcend wie vorhin., bei der Reife von einem
Rande der Lippe unterbrochen , welcher dessen Richtung ändert und ihn
unter Mitwti-kaug einer kleinen Vorrngnng der Spindel fast raitd macM;
Die genaue Aufzählung der 102 Arten nach den Schichten, worin sie
in Piemoni vorkommen , erleichtert das Vergleichen dieser letzten mit
denen anderer Gegenden nnd dient .vielleicht auch mitunter dir^e fremd-
ländischen genauer zu beurtheilen; indem mir- sie hiar mittheäen.). geben
wir zugleich die beste Übersicht von dem Teichen Inhalt des sorgföltl^
und mit beträchtlichen HiÜfmitteln bearbeiteten Werkes;
In der Rubrike unter- miocän atammt AHea von TVcria ; in 2, ober-
miocän, bedeutet a ^= AlUngm^ c s= CasUhuoeo^ t = Torlonm^ v s:
Ve%%a\ in 3 sind die Fundorte il#fj, Mateerano^ VUMeem] in 4
Antwerpen, Bordeaux y ToHraine^ Wien, Podolien, England (Siena) , in
5 Ptaeenaa, Calahrien, Rom, Morea, England (Siena); in 6 AUandiseher
Omean, Mitulmeer , Südsiop welche Namen wir durch ihre Anfangs^Buch-
Stäben ausdrucken.
Jahrgang 1848. 55
FT
■iocäa
3.
♦. f 5.
miocft». Jpliocia,
I. Plearotom«.
it. Ps€m49Siomatae,
Iftevis . . •
AtfiM frofUU Bon.
Oenci •
Orbi^Byi
* iotorU Bors
Uurex (PL) intorUi Bach*
PI. FarinemHs Sbriu
PL Harreni Kon.
hirtoU • •
PL flieaiula Boif.
bracfeafa Er
Murex kraeteahu Broco.
PL BonsUU Bb€li».
f PL squamtüaia (Brocg.) DfBL
brevit .
PL ahkretiata Boif.
B, Mefütomatae.
CRtophraeta Bor«. ..•.«.
a Murex emiaphräUus Brcc.
PL fedom <Sow.> Nfgr.
PL eamma ( So w.) Korr.
PL erenata Nyst.
ß Murex tmrkiiu9 BRA?n>;
PL turUda Lix.
. PL Deluci Dfr.
PL muricaU Sbrr.
ramosa •
ß Mmrex reHeuMu9 Bncc
PL finiorta «er. Br.
PL reiicuiaim Puaca.
PL ramosa DsM. pars,
C, Maeroiomatae^
l^imna Bast. , •
PL Heatena Grat.
a PL omaim Der.
PL DumonH Ntit.
rttstiea Br
Murem mtfteiw Broc.
«iRTifaritiferR Jar ••••..
gpradata Dfr
Af^Mici Brlld
Vjuii BixD. ...,...•
interrapla Borr
Mure» ifUerrupitis Brcc.
PL lurrU Lk.
asperulata Lk
PL iutereuioeu Bitr.
PL fPrev09H»m DrtL.
PL spiuosa Gat.
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1.
2.
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4.
5.
6.
PL turrieulm Gbt., tum Brcg.
PL suiuraiU Anonz.
fPL smispikaia Hon.
coucateDatM Gat • • •
PL iurkidm Eocycl. m^tb.
▼alffütissima Gat . •
calcarata Grt. •
carinifera Grt. *.......
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Jouauneti D%M. . • '. '• • •' • ,'
■emimargioafa Lk. ...••••
Pu^u* tornatuM Bona. ,
PL Bontont Bast.
y PL Mubemuiiieuiata Mo., Gf. • •
pretioaa
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striatolata Lk
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PL /unu Grtl.» nan H5n.
a PL longiroftrU Grtl.
Cbinenais Boif
Sianoodae • • • .
PL grmi,nlo9a Bon,
Gaataldii . . . .*.'.'.*. . ,
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alpw«.
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PL inermis PAATacH^
turricula Dfr '••••'
Mwrtx iurtieulß Bncc.
PL conHgua vmr.t Boai«
a Mmrex eonliguus Brcc»
PL eoniiffut^ Bors. ' ,
PL Siofeisii NysT. '
ß PL oktoieim Boit
f PL fstrigUaia Jan. t. lUi.
cirrata
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coronata • • •
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fPL commk So.
a PL bieittcia htu
ß PL Scolaris Bell.
monili* Dfr
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PL eoronata Mu., Gp.
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Mmrex rotaius Brcc
PL suMeniola Mo., Gr.
a PL rotata vor. Bor«.
PL moniiis Dfr.
cubterebralia
apiraiia Sbrr
PL ineeria Bsixd.
drcalata Bon. .
sinuala ••«••••• •••
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iotermcdiA Br. . • •
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PL fusoidea Boif.
Reevei
f PL tarrugatm Grat
tPL ienuis Rbbvb
— 4 —
dimidialii Bons. ....••••
Mm'ex ümidiahu Baco.
nodoMa . • • . .
Coqnandi . .*
PL Baimriii Sssw.
Lamarcki • •
PL semUtriata PAiincii .' . .
Jani ^ • •
recticoata • • •
Calliope Bork • • •
Murex CalHofB Brgc.
coDiroverKa Jan
rotulat« Bon. ...•••••.
Michelottii .•••••••••
obtusanguia Br • •
Murex oklusanguhu Brgc.
Putus ohtusanfuiut RA.
' spiniff ra . • • •
PL spinulosa Boiv., NO» Rii. • •
•pinearens pARTacH . . '
nodiola
Fusus modhtus Jan*
PL earinaia Biv.
PL acuim Bblld.
Rocchettae . . . •
crinpa^a Jan .
Murex turrieufa vmr, Brgc«
PL turreita 1.x.
PL Henierii Scacc.
PL iurrUella Bblld.
PL BanteroH DaM.
tarritelloiitea Brild
PL Renierii Scacc.
Yeiuala • . • • .
— 5 —
«oblaevia • • •
pnatulata Br
Murex puelulatue Brcc.
' Pteuroioma OesHui DtM.
Brorchii Bon
Murex okiongus(^E«,)BRCc.fn Rbr.
PL Mtmga Jan
a PL muUinoda Grat.
PL okeliecue DaM.
terebr« Baut
Pi, ohfonaa Dfr. pmrs
Bellardii DsM.
brevirofttruDi So. . . " . ' . . . •
Murex Mongus Br., nan Rsif.
t . cty ,
.viato.
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Pi. duHm jAif
PL Mongm Sisv.
crebfficoiit«
raricoiita Boif ••.•••
Dafoiiri DsM. . . .. .. • • •
PI. Urebrm Gbt.
II. Borsoni« Blld.
prinft Bblld. • •
III. Rapbitomi^ Blld,
— A. (Maugelia) —
hwtri« , % . .
PI. hiHrix Jan
reliculata Br .
f Biurex murieatuä Mto.
f Mwrem Unearin Mto.
Murex reUeulatu* Rnif.
Murex eehimatuM .B|icq.
PI. Cordieri Patr.
PI. eeftiiiafa Chiajb.
M«af# eehinmiug Moiitp.
PI. reiieuUtum DaM.
I i
(!•*.).
purpurea «, •
Mmrex ftufwetu, IWt^
Manpeiim furpnrea Ria.
PI. fwrpwrea Bart.
Filfiiia Ma99ena Ria.
PI. Cordieri Ort., im» Pahu
PI. nufa ScAOO.
PI. eof-M PM.
Seacchii .••.••••••
Philberti
PI. Phinerti Mfcw,
P/. versieoior Soagc.
P/. variegaium Phil.
Leafroyi
PI. Leufropi Michd.
Cj^n7/i CoaTA
atonatU Chiajb
inflata (Jan) Phil.
• • •
Pi,
Pi,
Pi,
inflata
Pi, infl$ia Jan.
atria
Pi. semijfliemia Bon.
. Pi. Miria Calcara
DBsMouliiisi
biapidiila
Pi. hhfidttia Jan
plicatella
Pi, piieaieiia Jan
TuIpecuU •.
Murex tnüpeeuius Rbn.
t . a
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• • P
p . p
S70
FuMUS tuipeeitlus Br.
PL vuipeeula Pukch.
PL PhiUpftti Galcaiia
cemlcostata
PL nmui ScüCCHi
8ubmarginata ....••••
PL 9ukuuir$inata Bon.
aulratula -.....'»,
PL suUmtuiä Boif.
canoellina
PL emnesiiinm Bon.
eoaCata * • •
Murex eatialus Pnt.
ßueeinum eoaMum CasvA •
MamgeUa eoatuiaim Ria.
PL eosimiata Blf.
PL elavula Doj.
Payreaodeaui
MuTBx vtUfeculuM fMr. Baoeo.
PL vuipeeuia Grat.
Fu0ug pentägomns Bh.
PL Payreaudeaui Dsii.
PI. 9laMla fioN.
aeptemasf^ulata
ifureip sepieuutn$nlmiu9 Don
PI. sspiemamgularU Blv.
Colamnae
Pleurotoma Colwmnme Sc.
FiwiM eosiaiuM Phil.
FiMM jftriarelius Biv.
harpula • • .^ « •
Mmrtx harpula Baocc.
Fnjim karfftUa Bona.
PI. karjmia Sbrr.
PI. PhUippü l^MLL.
PL BwoHae Bell.
- B. (Defrancia Miix.) —
aepteman^ularia
Murex aeptemaaptiarU Mtg«
PL hept9§4ma Sc
PI. tepUmangutaris PtiL*
ooenilana
PI. miireola Bok<
PI. eoaruiatu Phil.
angttiita .
PI. anguii» Jan
quadrillam « « •
PI. rmdß Phil.
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PI. ^amiiH Phil.
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PI. rm^eiM» Bello.
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Mutest graeUh Mto.
Murex emar$inaitis Doir
Murex oUonguM Rew.
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P/. eafHUoHs Bn. r. Coli. Heidelb«
PI. CbiiiffrMMi4« MitOHD.
PL suiurmiU Br.
P/. tmipeeuia (Brcc.) Dih.
P/. oktongm (Brcc.) vur, Scacc.
PI. frofnnqum Biv.
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PI. inerassaia Doj.
PI. etmtUuM Bon.; moh Dsh.
PI. CarenüB Siim.
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PI. 9igm&idem Br.
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Murex karpnia ear. Brocc.
PI. e&vrir«« Bon., DsM.
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bypothetica Bblld • . .
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Man Hiidet also aueh hier die Beatitig^ong , dam dae grosse Anaabl
von Arten durch einen f^5aaeren oder kleineren Theil der milteln utid
abern TerttSr-^Schiditen selbst bis in unsre Meere hindnrehreicht, so das«
bald dieselbe Form nberali wiederkebrt, bald sie durch andre Varietäten
vertreten ivird. Ton den 07 Plearofomen sind Jedoch 58 den Miocan-,
1 den Plioeätt-ScMchten eig^nth6niHch, 8 beiden gemein; — die t Borsonla-
Ar( i»l miocinisch; *-> von den 34 Raphilomen sind 9 den Miocän-, Id
den Plioeän*Sebichten eigen nnd 0 beiden gemeinsam. Von den Pleoro-
tomen kommen feraer 1 In der Südeee nnd 1 andere, so wie 14 Raphi-
tomen in Bwrofaieeken Meeren noch lebend vor. Auch die lebenden flehten
Pienrotoroen gehören fast ganz den wärmeren Meeren an und wfirden bei
genauer Vergleicbnngnatirltcher ExempWesirb viellercht zahlreicher unter
den fossiten Art4*D wieder erkennen lassen. — Die Pleiirotomen (im wei-
teren Sinne) scheinen übrigens erst mit der Tertiär- Zeit r.n brgmnen.
Denn Mi)riSTBn's und WisuMANrt's Arten von AI. Cs^etoiiXPl. Blumi W.,
PI. aab^lineata M., PI. snbgranulata Kl.) sind Murchisonien;
die Art aus der Kreide bcf Ganfm (PI. remote^lineata) PI. iaduta^
8fa
P». ««nlplieftt«, PI. Mtoraltt mi^ PI. «em«Hir«-t« M O«»-
F088 gehören tn Fiisnn; die von db KoiiiifOK iu der Kreide von Moh-
Hgniet fur-Koe itlirfe Art f«( rwar ffch», aber terttilr und mif durch Ver-
wecbRehing: unter die Kreide-Vcrsteinerangen gebracht. Doch gibt es ficht«
Arten acbou im Nummuliten-Gebirge von Siz'^ü.
J. G. NonwooD and D. D. Owen: Beicbreibnng^ einet neoen
paliozoigcheii Finchefl au b Itidiana (BIlum. Jontn. J 8 4Sy ^, J, 367—
37J, mit a Hol7.?chn.). D«^r Fundort ist. 15 Engl. Mcil. NW. von MalUtn,
Jefferson Co,y Inihua^ oiu Lewi» erceh. Von obm gesehen Mheint der
flache Finch ans riiier geringen Anzahl groAKCr strahlig-foseriger Knocheo-
Pliittcn zufiammengCDetzt ; der hintere Kchniale Theil Gelenk-arlig mit den
vordem verbuudrn und der Kopf rechts und Jiulifl mit ie einem langen
iloin versehen, i'ibrigens ist er sehr verstiimMelt «ird die Beschreibung
ohne die Abbildungen ungenügend. Sollte das Genus neu seyn, so
schlagen die zwei Autoren den Namen Macropetalichthys rapheido-
labis für ihn vor. In Chief nnafi glaubte m.in eioeo Pterichthys
darin zu erkennen und empfahl die Spezies P. Norwood-ensis xa nennen,
weil NoRwooD [aho Pt. Norwoodi oder Pt. Norwo od anu^l das
Exemplar von weiterer Zerstörung gerettet. Er findet sich in einem siluri-
schen grauen Kalke unmi.telbur unter dem ,, Wasserkalk** in GeseUschaft
von Strophomene euglypha, Atrypa prisca, Tentacttlites
scalariN, Favosites spongites n. s. w., and ist mit AoKnahme von
1—3 Flossen - Stacheln der Älteste Wirbeltbier- Rest , den man bis jetzt
in den vereinten Stadien entdeckt hat.
J W. Daiuy: Entdeckung von spiral gednpfelten oder
treppeiifurmigen Gefässen n. a. vegetabiiischenGeweben in
Anthrazit-Kohle (das. S. 407-410, mit 4 Holzschnitte n). Der Vf. war
im liegiiff die kiescligeu Bestvindiheile der argaaischeo £lemeiit«r-Formea
der Pflanzen nach Schoub's Methode darzaslellen, als er anf «toem Feuer-
Roste eine halb verbrannte und halb in Asche nbergagangene Paansilvauische
Anthrazit - Kuble fand, woran sieb die Entkohlaug in allen Ab.stafnngea
aeigte, und nun ferner sah, dass öbcrhaopt viele halb -verbrannte Kohlen-
Massen sich in zahlreiche Blatter trennen lassen» von wcleben die meisten
bei Vergrusserung noch organische Textur xeigen. Die iater«sa.iotes(e
organische Elementar^rFarm, welche B. oft be« «nf* wie bei durch -fallendem
Lichte (in Cttuada -Baisam) erkeunen konnte, bestund in sehr woU eibultruen
gedupfelten oder Treppen - förmigen GeHlRsen , welche recbteckig« Platt' o
bilden» oft I Zoll bis aifhre Zoll lang; dann kommen aoch vor. kleioe
Massen von Holz-Fassctn, Schichten viin Epidermis -Zellen und Resrc an-
scheinend mit Spuren von Stomaten. Daraus leitet or uutcr anderen fol-
gende Schlüsse ab, indem er sich die genauer« Erforschung und Bestiji-
mung der organischen Eleinente oocl| vorbfbqlt.
1) Fast jedes Kohlen - Lager [lafer] scheint snsftnmicnfi^etBt 4xm
veg:«(abiiiscbem StoiP, oft mit deutlichen Resten ehemaliger organiseher
Srtraktur.
2) Die Pflanspo, welche die Kohlen banptfi2chlich bilden, sind weder
Koniferen^ noch geYvöhnliche Diketyledonen oder Monokotyledonen ; durch
ihre GefSssbiuidel schei$en sie den Famen nnd Lykopodiaceen am nächsten
v^n^andt.
3) Die Blattutiele äaom-artiger Farnen scheinen , ungeachtet der noth«
wendigen Kompression j solche ^latfeii Treppen - formiger Gef^sse auch
nicht haben liefern xn lunnen, bhne Vermischung mit andern Geweben,
wie sie in der Kohle gefunden werden , und worin sehr selten zugleich
j^nren von Farn-Blättern vorkommen.
4) Vielleicht komnAen jene Geßsse - Massen von S<igmarien nnd
Sigillarien Iier (die BRopiGmART kürzlich auch zu den Gymnospermen Diko-
tyledoiren reclinet). Die Kohle besteht aus zersireulen und verwitterten
Massen zerfallener pflanzlicher Gewebe; Baum-Stämme, grosse Ast-Stucke
haben mit ihrer Bildung nichts zu thun.
5) Der Anthrazit ist nur bituminöse Steinkohle, welche ihren Bitumen*
Gehalt vei'loren hat, wodurch er b^^Pm Verbrennen nicht dem theilweisea
Schmelzen und Aufblähen unterworfen ist, wie gemeine Steinkohle, da*
her dann anch die organischen Gewebe sieh leichter daraus darstellea
lassen auf die oben genannte Weise.
(Folgt die Erklärung der Zeichnung der vom Vf. erhaltenen Eiemea*
tir-Tbeile).
Marobl ob Scrrcs nnd L. FicorEh: Beobachtungen über die
Versteinerung der Koncbjrlien im Millelmeer (Compi. rcndut
1846 y XXII y 1050 — 1053). pie genannten übergaben der Akademie
eine Abhandlung über bezeichneten Gegenstand und eine Übersicht ihres
Inhaltes. Sie finden, dass noch jetzt im JUiUffmeere Versteioerungcn
sich eben »o vollkommen bilden, als 7.ur Tertiär -Zeit, und dass zur
Bildung derselben zwei Bedingdisse gehören : 1) dass die orgaiiischcB
Reste in grossen [?] Wasser - Massen liegen und dass diese Masi*ea
Kalk- oder Kiesel -Veränderungrn aufgelöst enthalten. Die neuen Ver-
ateinerungen Iiab^ im Allgemeinen eine mehr krystaltinische Beschaffen*
beit als die alten , und müssen^ um dahin zu gelungen , mehre Stadien
durchlaufen. Zuerst entfärben sie sich; dann verschwinden die Uneben*
beiten , Rnuigkeiten und Aut^breitungen ihrer Oberfläche , nnd dkse wi^d
ganz glatt: die Krystalllsntion durchdringt das Innere. Die mehr blalterigea
Bivalven, bej<onders aus der Verwandtschaft der Austern, versleincrn leichter
fils die dichten Univalven. Die neuen Versteinerungen siud oft Kchwarz,
welche Färbung indessen von der Einwirkung des aus den Schlamm-
Niederschlägen entweichenden Schwefel- Wassersloflfgases auf das Eisen»
oxyd herrührt «nd mit der Versteinerung nioht wesentlich zosammeobängt \
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f^eib^itt oder wenigstens fbre Knochen ombergestrent liabe , nachdem die
Flosse schon vorher viele derselben dem Meere zugeführt und in den hier er-
wähnten losen Meerischen Schiebten abgelagert haben , wo sie oft von
Balanen bedeckt gefunden werden; während andere in H5hlen gelebt und
gestorben und oft auch die Gebeine der ihnen zur Nahrung dienenden
Thiere dort zusammen getragen haben. Einige dieser Arten haben die
Sundffnth bis auf unsere Zeit äberlebt. Jene Schirht ist viel Jtlnger, als der
Calcaire moSllon« Beroerkenswerlh ist die grosse Zahl dieser Arten, welche
sich in Höhlen und diesem obersten meerischen Tertiar-Sande und Lehm zu-
gleich linden: wir haben sie mit f bezeichnet; so wie derjenigen, welche
noch jetzt lebend vorkommen : sie sind mit * bezeichnet worden. Der Vf.
nennt zwar die vorkommenden Skelett - Tbeile, aber ohne Beschreibungen
irgend einer Art zn geben.
Säugtbicre,
t Crsns spelaeu« Cirv.
* Canis lupns? L.
* „ faniiliaris? L.
t Hyaeda spelaea Cuv.
t Felis Serval L.
t* Castor Danubii.
t* Lepns timidos L.
t* n soniculns L.
Elephas meridionalis Nbsti
Maslodon angustidens.
t Hippopotamns major Cmr.
t Sus priscns Sbrr. 408.
Taptms minor Cuv.
f Palaeotheriom Aurelianense Cov.
Lophiodon Monspeliense Cüv.
Anthracotberium #/r.
Rhiiioceros ticborhinns Cvv.
t >» incisivns Cuv.
t^ Eqnus caballns L.
,. 4y. indei,
Cervns sp.
* „ ?elaphu8 L.
Capreolus anstralis Sbra. 411.
n *^
* „ muntjac (L.)
Cervulus Cusanns Sehr.
Cervns C. Croizbt
Cervnitts coronatns Sbar. 411.
Antilope reticomis Sbar. 4U*
Bos taurus ?L.
Capra sp, indei.
Manatus «p,
Delphinos -mit langer Symphyse.
„ delphis? L.
Halicore media.
(Hippopotamns m. Cuv.)
Physeter sp,
Balaena «f.
Rorqnal «f.
TögeL
Ardea spp,
Anas (olor, der Grosse nach).
Reptilien.
Trionyx ? Aegyptiacus.
Chelonia sp,
Emys Jfp>
Testudo 9pp.
Crocodilos spp.
Sqüalns
Fische.
comubicos L.
vnipes.
glauctts L.
carcharias L,
gigantcus.
Raia.
Oslracion n. Sp.
Sparus? etc.
Rhombus 9p,
ß70
KoDchflieo.
Ostrea i
Braa&issioiA.
Helix Sf.
Aoomia
fpbippinjn.
Auricuü dentata.
Mytiliia arcuatua Ssaiu
9 bucciuea.
Teilina
sonana.
^ ovat«.
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comprfsaa.
n myosotif.
Lutrai-ia
i aoleooidea.
Bulimna sinistronmi Snt. 410.
Paoopaea raujaai.
Cyclosloma ferrugiaeuiu*
Kraster.
„. elegaos.
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Paludipa striatiüa Dch.
Balanun tintinnabuluni.
^ globulua Dan.
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miser.
„ mnA PsH.
n
seuiiplicalaa*
„ macrostoma.
n
perforalua. •
M acuta Dapd.
n
sulcatna.
PhasianclIaPrevostina Bast.
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pustularia.
Turritella vermicularis.
n
patellaria.
Cerithiuiti Basteroti.
»
crispatusi
„ cinctum. ,
Rincrelw firmer.
PectfD laticostatus.
ff benedidoa.
Septaria arenaria.
,1 aolarium.
Ciavagella Brocchii (?].
„ terebrafulaeformia.
Serpula
qnadraiigolaria«
Ostrea undulata.
•
Pflanzentbiere.
„ YirgiDica.
„ «dolina.
Millepora infonuls #. polymorph!
„ flabeüitl«.
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R. HotfT} Versuche darfiber, ob die Kohlens&are das
Wachathum der Steinko bleu -Pflanzen befördere (0r»f. A^ioe»
1848 y Aug. 9). Diese Versuche waren von der Brilifehea Asaeiiatioo
aufgegeben, sind aber noch sehr ferne vom Ziele. Man hat % Reihen voa
Farnen unter übrigens ganz gleichen Verhältniesen, die eine in geirdiis-
lieber, die andere in mit abgemessenen Mengen Kohlensäure gemeogter
Luft wachsen lassen. Mao hat bis jetzt nur das Resultat ei halten 9 ^^^
die Pflanzen sich allmählich an einen grossi'ren Kohlensäure - Gebalt der
Lnft gewöhnen, als sie anfangs vertragen konnten.
Carter: eine Guano-Art ist aus Matarca angekomrtien, voo
geringeiein Werth als die Amerikanische und Afrikanische, aber merk-
würdiger Weise ganz aus Beinen u. a. unverdaulichen Tbeilen von Käf<pr°
zusammengesetzt [plnstit, 1845 ^ 300].
877
J. W. SiLTBii: fiber die Sfruktnr von Trio a eleu« mit Be-
merkuDg^eo über die Spezies (Land, Quart, geol Journ, 1848^ llf,
SSl—SSif, m. Tiei.), Diesfff Genus kiinn Mcb nicht xnsammenkngeln, son-
dern nur zusammenfallen , was eine andere BescTiaffenlieit der Gelenke
TOraussetzt. Der Vf. macht dann darauf aufmerksam, dass man hinsicht-
lich des punkfirlen Randes des Kopf-Srhildes die Trilobilen-Formen in 4
Stufen theilen könne: 1) Rand glaft, wie fcewobnlich; *i) Hand gefaltet»'
mit Poren in den schmalen Zwischenräumen (Trinucleus finibriatos) ;
3) mit Poren in radialen Reihen ohne Falten (Tr. oinatus); 4) die Falten
oder Zwischenräume zwischen den Reihen am Rande in Form von Dornen
vorstehend (Ceranrns = Acidaspis). £r gTaubt damit die Bedeutung der
Poren als AnfÜnge einer Trennung in Dofnen zu erklaren? Cbrigens
rednzirt er die Zahl der Arten bedeutend und nimmt deren nur 5 an ; die
meisten erscheinen ihm als blosse Varietäten der Tr. oioafos, die un^er
•ich abweichen in der relativen Lange der Fortsätze an den hintern Seiten*
Ecken des Kopf-Schildes und in der Grösse und Stellung der 4 — 5 Poren-
Reihen, aber übereinstimmen durch den einförmig ebenen nicht getheilten
Kopf-Rand, den dreieckigen, nur 3~4rippigen Schwanz - Schild und die
Richtung der Körper-langen Dornen-Fortsatze des Kopfes, welche etwas
divergiren, aber sich mit ihren Enden wieder einwArts krummen,
1> Tr. ornatns Salt.
Tr. Bigsbyi Grbbi« [!d32l.
Tr. latus PoRtL.
a, Tr. Sternbergi Silt.: Punkte dicht, vorn 4reihig; Glabella breit
wölbig«
Tr. ornatus Sternb. (1833), Barr.
/^.'Tr.'Caracfacl Mdrch. (1849), Bdrh.: Punkte entfernter, oft in Qnia-
cunx, vorn 3— 4reihig; GlabeUa breit, höckerig
Tr. tessellatus Green [1833].
Tr. GoldAissi Barr. 1846.
y. Tr. elongatut PoRTf..: Punkt^e vorn in vertieften Strahlen - Linien
stehend; Glabella und ganze Axe veriflngert und schmal.
6. T. favus Salt.: Kopf quer rechteckig; Punkte der äussern Reihe
wie zu Bienen-Zellen erweitert; Rand schmal; Glabella scbmiler
und lang,
i) Tr. seticornis His.
3) Tr. granulatns Wahlb. (Tr. Lloydi Morch.).
4) Tr. fimbriatus MtiRcu.
5) Tr. radiatns MüRen.
S. M. Saxbt: Entdeckung von Thier-Fihrten im Grünsande
der Insel Wi$kt {Lond. Edink. phUoi. MafäM. 184$, XXIX, 310-312
m. Fig.). Fast alle fossile Fährten sind bis jetzt in und unter dem Neuen
rotben Sandstein vorgekommen; im Grunsand waren sie unbekannt. An
der Käste von VoitMr sind Blöcke herabgefallen, welche xur Flutb-Zeit
878
uDfer WaMer sind, und. dieses hat allmllUicfa die FftMen entbloaal» Unter
diesen Blöcken sind nämlich auch solche, welche oben aus i^Freestone**
unten ans »»Rag;'' bestehen, die 90 fest mit einander verwachsen sind, dass
der geschickteste Steinmetz die naturliche Grenz - Flflche zwischen beiden
nicht rein darstellen kann; das Wasser aber zerstört allmählich den Free-
atone und lässt den Rag mit seiner natürlichen alten OberÜäche zurucki
und aaf dieser sind die Fährten, welche nicht nur in der Form anderen
fahrten ähnlich, sondern auch, zum Thelle wenigstens, von aufgeworfe-
nen Rändern umgeben sind, welche sicii um den die Fährten eindrucken-
den Fuss im weichen Boden einst gebildet haben. Dass Fährten -Reihen
hier noch nicht entdeckt worden aind, darf unter obigen Verhältnissen
nicht wundern; doch bemerkt man zuweilen mehre gleichartige Fahrten
auf einem Block. Der Vf. zjrhlt folgende Formen auf:
1) Eine dreizehige von 7*' Lange, dem Ornithichnites giganteus ähn-
lich; die Zehen aber unter 50® (statt 33®> auseinanderstebend ; in kleiner
Entfernung hinter der Ferse ist noch der Eindruck einer aufstehenden
Hinter*Zehe.
2) Eine andre dreizehige Fährte, oAers auf einem Blocke. Dabei
3) eine dreieckige Fährte von 2" Breite«
4) Fährte eines Schwimm-Fusses mit drei etwas schief-stehenden Zehen,
alle mit Klauen versehen ; ein äussrer ist kurzer und dicker als die 3 an-
dern ; dieser macht mit dem Mittel-Zehen einen Winkel von 35® und dieser
mit dem andern äussern Zehen einen von 20®. Die Länge }}i$ ait's Ende
der schmal zulaufenden Ferse =^ 2 '//'.
5) Eine Fährte ähnlich der eines grossen Hundes, 2%'' lang und 2 W
breit
0) Eine dreizehige Fährte, die Zehen kurz und breit unter je 50® ans-
einanderstchend ; Ferse spitz.
• J.. CuNifirrGHAM: VogeKFährten im New-red-Sandstoae von
Siortan bei Liverpool (QeoL (fuart Joum. 1646^ 4t0). Im Januar sandte
C. eine Sandstern-Platte an die geologische Sozietat ein, worauf sich eine
Vertiefung befand, die er für eine Vogel -Fährte hielt: die einzige unter
so vielen eben daselbst bis jetzt entdeckten Reptilien - Fährten. Im März
meldete derselbe, dass er nun auf eiaem Platten-Stuck 3 deutliche Fahrten
entdeckt habe , die ihm von einem 3zehigen Vogel aus der Ordnang der
Grallae herzurühren scheinen. Eine Fährte ist 2'//', lang ; ihr ^Abstand
von der nächsten ist 10", und die Fährten scheinen von einem rechten
und einem linken Fusse za seyn. Zwischen den Zehen ist keine Spur
einer Spannhant.
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