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Purchased by the
Mary Stuart
Book f \jmd
Founded A.D. 1893
Cooper Union Library
NIEDERLÄNDISCHES
KÜNSTLER-LEXIKON
DRITTER BAND,
NACHTRÄGE UND VERZEICHNIS DER MONOGRAMME.
Von diesem Werke wurde eine Luxusausgabe
in hundert Exemplaren auf holländischem Papier
gedruckt und mit Nr. 1 bis 100 numeriert.
NIEDERLÄNDISCHES
KÜNSTLER-LEXIKON
AUF GRUND ARCHIV ALI SCHER
FORSCHUNGEN BEARBEITET
VON
Dr. ALFRED VON WURZBACO
MIT MEHR ALS 3000 MONOGRAMMEN
DRITTER BAND
NACHTRÄGE UND VERZEICHNIS DER MONOGRAMME,
WIEN UND LEIPZIG.
VERLAG VON HALM und GOLDMANN
1911.
iPR
2 6 1848
305300
Aa — Adriaensz.
Ergänzungen.
A.
Aa. Hillebrand van der Aa (I. 1).
Prospektzeichner und Kupferstecher, geb.
zu Leiden um 1659, heiratete 15. Mai 1683
Maria Bodde und am 22. Juni 1684 in
zweiter Ehe Catharina Oessinger. Er
ging später nach Indien, wo er um 1722
(nicht 1728) starb.
A. L. d. b. K 1907. I. 1.
Aartman. Nicolas Matthysz Aart-
man (I. p. 1). Nach a. A. f 5. März 1793.
Abeele. Melchior van denAbeele,
Lederfutteralmacher in Gent um 1483.
A. L. d. b. K.. 1907. I. p. 16, interessante Mitteilung.
Abeloos. .Jean Fran^ois Abele os,
Bildhauer in Löwen, bis 1855 Schüler von
Ch. Geerts.
J. Weale. Bruges et ses environs. p. 165, 249.
Abeloos. Michel Abeloos (I. p. 2),
t zu Löwen 19. April 1881,
Abeloos. Victor Abeloos, Land-
schafts- und Tiermaler, geb. zu Brüssel
25. Dez, 1881. Schüler von Alf. Cluysenaer.
Abels. Jacobus Theo- /"^J
dorus Abels (I. p. 2). Bei- (Z^utiCt
stehend seine Signatur.
Abrahamsz. Anna Abrahams z,
Stillebenmalerin im Haag, geb. 16. Juni
1849 zu Middelburg. Schülerin von J.
F. Schütz.
Abrahamsz. Claes Abrahamsz,
Glasmaler in Haarlem, 1599 — 1616 tätig.
V. d. Willigen, p. 66.
Abry . Leon Eugene Auguste
Abry, Maler, geb. 6. März 1857 in Ant-
werpen, t daselbst 6. Nov. 1905. Er malte
Eeiterportraits und schrieb unter dem
Namen A. de Fallays Kunstartikel. Ge-
mälde : Brüssel.
Abry. Louis Abry (I. p. 2), Maler,
geb. zu Lüttich 28. Juli 1643, f daselbst
18. Juli 1720.
Heibig. p. 358.
Accama. Bernardus Accama (1.2).
Gemälde : Amsterdam. Verst. Juli 1908. Fianz
Lemker, Stadtseknetäx von Kamper (1706—1773). Bez.
und 1733 datiert.
Franeker. Bathaus. Zwölf Professorenportraits.
WaiEbach. Kttnetle t-Lexikon. Erg&nznngaband.
Leeuwaarden. Mus. 24 Portraita vt)n Stabs-
offizieren Wilhelms IV. 1731—1732 gemalt. Sie gingen,
nicht zu Grunde, sondern kamen vom Bathaus ins
Museum.
Accama. Simon Accama, Maler, geb.
1735, t l'^52. Sohn und Schüler von
Mathys A.
V. Eynden. II. 92.
Acker. Ernest Acker, Architekt,
geb. zu Brüssel 1852.
Acker. Florimond Marie van
Acker, Plakatzeichner und Landschafts-
maler, geb. in Brügge 6. April 1858, tätig
daselbst.
Adelardus. Adelardus IL, Abt von
St. Trond, Maler, Bildhauer und Bau-
meister, geb. zu Louvenjoul bei Löwen,
t 6. Dez. 1082.
V. Even. Louvain. 6.
Adriaensen. Alexander Adriaen-
sen (J. 3).
Gemälde : Wien. K. Mus. Tote Vögel. Bez. Alex.
Adrieanssen fe.
Adriaensz. Anthonis Adriaensz,
von K. van Mander als Maler zu Alk-
maar genannt. Er war der Sohn des 1620
verstorbenen Festungsbaumeisters und
Bürgermeisters von Alkmciar Adriaen An-
thonisz, nahm später den Namen Me-
tius an und starb im Juni 1648.
Hymans, v. Mander. II. 348.
Adriaenssen. Antoon (Anthoni)
Adriaenssen, Maler, 1605 Schüler
des Hendr. v. Baien I. in Antwerpen. 1614
Meister. Möglicherweise identisch mit
Antonio Adriani, der im März 1649 zu
B.om, 60 Jahre alt, starb.
A. L. d. b. K. I. 90.
Adriaensz. Jan Adriaensz, Maler
zu Antwerpen, 1531 Schüler bei Philip
van Utrecht, 1533 Meister, 1545 und 1549
Dekan. Schüler: 1544 Lodewig van Dale,
1545 Cornelis van Dalem, 1549 Cornelis
Priers. 1563 baute er ein- eigenes Haus,
welches 1852 noch erhalten war.
Hymans, v. Mander. II. 124; — Liggeren L
Adriaensz. Vincent Adriaensz,
Maler aus Antwerpen, tätig in Rom. Er
machte 5. Juni 1675 sein Testament und
IUI
Aegerts — Aertsen.
starb daselbst vor dem 16. Aug. 1675.
Er ist wahrsclieinlich identisch mit Vin-
cenzo Malo (II. 93) oder Fiamingo, von
dem ein Bild (Pfingstfest) in der Cliiesa
Nuova ist.
Dt. J. A. f. Orbaan in A. L. I. 90.
Aegerts. Aegerts (I. 4). Der Name
steht auf einem Bilde von Fr. van Mi e-
ris in Schwerin und Mündler hielt ihn
für den Namen , eines Malers. Er war
Klavierfabrikant in Antwerpen (siehe II.
p. 166).
Aelst. J. van A e 1 s t (I. 4) recte
Isaeck van A eist. Er wird noch 1663
in Urkunden erwähnt. Nach anderer An-
sicht identisch mit Michiel Jansenius van
Aelst (I. 748).
Aelst. Pierre Aelst van Edi ng h e n
oder d'E n g h i e n, Tapetenweber, tätig
1497 bis 1530. 1516—1519 arbeitete er
die Tapeten mit den Taten der Apostel
nach Eafael im Vatikan, angeblich unter
Leitung des Bernard van Orley (?).
Diese vielgerühmten Tapeten, von wel-
chen sieben Kartons im South- Keüsington
Mus. sind, umfaßten elf Darstellungen:
1. Der wunderbare Fischfang, 2. die Be-
rufung des Petrus, 3. die Heilung des
Lahmen, 4. der Tod des Ananias, 5. das
Opfer zu Lystra, 6. die Erblindung
des Elymas, 7. die Predigt des Pau-
lus, 8. die Bekehrung Säuls, 9. die Stei-
nigung des hl. Stephanus, 10. die Gefan-
genschaft des Paulus, 11. das Erdbeben.
Mehr oder minder vollständige Wieder-
holungen dieser Folge sind in den Museen
zu Berlin, Dresden Madrid (k.* Pa-
last), Loretto (Palazzo Apostolico),
Paris und Wien. Merkwürdig ist, daß
in der ganzen Literatur nicht zu eruieren
ist, w'o ■ er arbeitete. Die alte Nachricht,
daß diese Tapeten in Arj-as fabriziert wur-
den, ist eine Fabel, da in Arräs, • welches
Ludwig XL von Frankreich in der be-
stialischesten Weise zerstört hatte, um
diese Zeit längst keine Fabrikation von
Tapeten mehr existierte. Am 18. Juni
1526 quittierte er als ,,Tappeziere del
Papa", es ist aber nicht ersichtlich, ob
er in Rom tätig war.
Aus demselben Atelier stammen auch angeblich die
Tapeten mit Szenen aus dem Lebeil Christi im Vatikan,
die Leo X. bei^ den Schülern Bafaels bestellte, und
■ welche erst 1530 unter der Rogienuig Klemens VIL
vollendet wurden und 20.750 Golddukaten kosteten.
Auch schreibt man ihm die Tapetonfolgo mit den
Kinderspielen nach den Kartons von Giulio Romano
und Francesco Penni zu," welche 1903 im Besitze der
Prinzessin Mathilde in Paris waren. Eine anderei
Tapetenfolge von sieben Stück, .jede mit drei Dax-
stellungen aus der Leidensgeschichte Christi, seit 1818
in der , Kathedrale von Trient, kaufte 1531 der Kar-
dinal Bemardo Olesio von Trient für 1000 Dukaten
in K ö 1 n. Auf der letzten Szene steht auf der Bor-
düre eines Oewandea P e e t e r de Arsetti, welche
Bezeichnung ma? für P e t« r v an Aelst deutet.
E. M ü n t z. Les tapisseries de Baphael au Vatican.
Paris 1897; — E. Müntz. La tapisserie. Plaxis. Quan-
tin. — Lodovico Oberziner. Les Gobelins de
la Cathedrale de Trento (Rassegna d'Arte [Milano].
1901. p. 111)
Aelst. Willem van Aelst (I. 4).
Er lebte bereits 1657 und 1662 in Am-
sterdam. Bemerkenswert ist die beiste-
hende Bezeichnung eines Bildes in. Am-
aUAS ^
:^6s9-^\
sterdam ; Willem van Aelst alias de — und
daneben eine Figur wie ein Hampelmann
oder eine Vogelschrecke, deren holländi-
sche Bezeichnung ,, Vogelschrick" wohl
sein Bentname gewesen. 1669 war Isaak
de Nys sein Schüler.
Lichtdrucke nach seinen Bildern bei J. de
Bräuwere. Anvcrs. Mus, royal; — in Meisterwerke
der k. Gal. in Cassel. p. 1; — bei Lafenestre. Flo-
re n c e. p. 333.
Aenvanck. The od. Aenvanck (1.5).
Das Bild der Koll. Cutscm-Molyn ist- gegenwärtig
im Mus. zu Antwerpen.
Aerschodt. Severyn Willem van
Aerschodt, Bildhauer und Glockengie-
ßer, geb. 7. Febr. 1819 zu Löwen, f 13.
Nov. 1885.
■ Aert. Jehan Aert. Siehe Arnold
van Mas tri cht. IL p. 121.
Aerts. Aerts, Teppich weberfamilie, zu
Brüssel um 1613 — 1707 erwähnt. Sechs
Tapeten der Kathedrale in Salzburg, Sze-
nen aus der Genesis, sind bez. Jan Aerts h
W a u t e r s. Les tapisseries bruxelloises.
Aertsz. D i r c k A er t s z, Landschafts-
und Historienmaler, f 1644 in Amsterdam.
Aertsz. Hendrik Aertsz, Maler, in
älteren Urkunden erwähnt, ist angeblich
identisch mit Hendrik d'Anthonissen
(I. 24), obwohl nicht klar ist, warum er
Aertsz genannt wird, wenn er Anthonis-
sen 'hieß.
Oud Holl. 1905. p. 70.
Aerts. Jean Aerts, Bildhauer zu
Brügge, f 29. Juni 1620, Sohn des Joos
Aerts. Wahrscheinlich der Meister des
Tabernakels der Hauptkirche zu Nieuport
(1598).
A. L. d. b. K. 1907. I. 102.
Aerts. Lambert Ryck Aerts (I. 5).
Er arbeitete angeblich 1657 — 1572 in
Schweden und nannte sich daselbst: Lam-
bert Ryxius Pictor.
Aertsen. Nicolas Aertsen, Maler,
Schüler des Abraham Govaerts. 1625
Meister in Antwerpen. Er vollendete die
von Govaerts unvollendet hinterlassenen
Bilder.
Liggeren. I. 596, 610, 1617.
Aertsen. Bieter Aertsen (I. 5).
Aerts — Aldegrever.
8
^J/R^<R
Gemälde (Nachtrag) ; Amsterdam. Küchenstück,
vom ein Bauemweib,
im Hintergrunde Chri-
stus bei Maxtha und
Maria. Dat. 1569.
Antwerpen. KoU.
Maj'or i-aji den Bergh.
Banemhochzeit. P. A. 1556. 17. April.
Berlin. Kreuztragung. Bez. wie neben-
stehend:
Braun schweig. Mann und Weib mit
Wild, Geflügel und Eiern. Nicht bez.
Brüssel. Eine Magd in der Küche.
Datiert 1559. 10. Cal. Aug.; — Jesus bei
Martha und Maria. Monogr. (Dreizaick) und
datirt 15S9.
Budapest. Ein Banier, neben ihm ein
junges Mädchen. Dreizack und 1561.
Genua. Palazzo Bianco. Eine Küchenmagd. Le-
bensgroße Figur. Be2. P. A. 1559.
Lille. Eine alte Bäuerin mit ihren Waren. Halb-
figur. 1543.
Schloß Nieuwenbroek bei Beesel (in Lim-
burg). Maria mit dem Kinde und Hixten. Fragment.
Bez. A. 1554.
Stockholm. Mus. Zwei Küchenmägde, welche
Geflügel rupfen. Monogr. Dreizack. Früher dem Joach.
Buckelaer (I. 221) zugeschrieben.
TJ p s a 1 a. Universität. Ein Fleischerladen. Datiert
1651. 10. März.
(Lichtdrucke in Lafenestre. Hollajide. p. 5 [Amster-
dam]; — A. de Bi'auwere. Bruxellea.)
Dr. J. Sievers. Pieter Aertsen. Leipzig 1906;
— Monatshefte. 1908. IL 927.
Aerts. Rykert Aertsz met der
Stelten (I. 7).
Gemälde^ Wien. K. Mus. (N. 647.)
riügelaltar. Mitte: Anbetung der Könige ;
links : Maria, vor dem Kinde kniend ;
rechts : Beschneidung Christi. Bez.
RMS. (Rykert Metter Stelten). Früher
Jac. Cörnelisz (I. 339) genannt. Das
Mitfelbild ist eine Wiederholung eines
Bildes in Antwerpen, welches dem ano-
nymen Meister von Frankfurt zugeschrieben wird. (Siehe
auch Meister Jacob. I. 743.)
Agneessens. Edouard Agneessens
(I. 8), t 27. (20.) Aug. 1885.
Gemälde : Brüssel, Gent.
Aise. Gust. van Aise, Maler, geb.
in Gent 1854, f zu Brüssel 1902. Gemälde :
Gent.
Aken. Jan.v. Aken (!•• 8).
Zeichnnngen: Haar lern. Mus. Tey-
ler. 3 Bl. italienische Landschaften, ^V
eine bez. J. v. Aken. Feder und Tusche.
Aken. Leo van Aken, Genremaler,
geb. zu Antwerpen 30. Nov. 1857, f da-
selbst 11. Jan. 1904.
Akersloot. Cornelis Akersloot
(I. 9).
Zeichnnngen: Haarlem. Mus. Teyler. Landschaft.
Federzeichnung mit Tusche. Nicht bez.
Akersloot. Willem Out-
gersz Akersloot (I. 9). Er
bezeichnete mit beistehendem
Monogramm.
Akkeriuga. Jchan Akkeringa,
Genre-, Landschafts- und Blumenmaler,
geb. auf der Insel Banka 17. Jan. 1864.
Schüler von de Zwart.
Alaerts. Karel Alaerts, Maler in
Antwerpen, mit Quin t in Massys und
•R.
-NA.
Jan Büys Vormund der Töchter des 1524
verstorbenen J. Patinier.
Alanl. Jean Alaul, Bildhauer aus
Tournai, 1325 von Etienne Dersan, Probst
von Aire, später Bischof von Arras, nach
Gosnay nächst Bethune berufen, um für
• die Kartäuserkirche daselbst dessen Grab-
denkmal zu machen.
L. Cloquet. Tournai. 1884. p. 44.
Albert. Charles Albert, Maler, geb.
in Brüssel 1821, f daselbst 1889.
Albracht. Willem Albracht, Ma-
ler, geb. Antwerpen 1861.
Alcherius. Johannes Alcherius
oder Giovanni Alcherio, Baumeister
und Kompilator. 1898 lebte er in Paris
und schrieb den Traktat über Miniatur-
malerei: ,,De coloribus diversis modis
tractatur" nach dem Diktat des Malers
Jacob Coene (L 516) aus Brügge, der
damals auch in Paris lebte. Am 8. August
desselben Jahres schrieb Alcherius einen
anderen Traktat: „De diversis coloribus"
nach dem Diktat des Iluminators An-
tonio di Compendio. Im Oktober 1398
war er noch in Paris und empfahl 1399
dem Domkapitel , von Mailand den oben-
erwähnten Jacob Coene aus Brügge und
andere als Baumeister für den Dom. Im
März 1409 war er wieder in Mailand,
11. Febr. in Bologna, wo er den Kunst-
sticker Theodorus von Flandern
kennen lernte, der in Pavia für Gian
Galeazzo Visconti tätig gewesen war
und ihm Rezepte mitteilte, die er in Lon-
don erlangt hatte. Am 4. Mai 1410 war
Alcherius in Venedig, kam aber noch in
demselben Jahre nach Paris zurück und
kopierte 1411 seine Manuskripte. Zwanzig
Jahre später waren diese im Besitze des
Jehan le Begue, der sie abermals ko-
pierte. Die Traktate des 'Alcherius wur-
den von Mrs. Merrifield publiziert.
Eustlake. L 33, 45, C4, 95, 114, 116, 118, 143,
370, 425; — Merrifield. Original Treatiser. L
3—14. 258, 280; — Siehe auch L 516. Jacques Coene
und die Brüder van Eyck. Es ist ein beschämendes
Armutszeugnis, daß die Professoren-Herausgeber des
AUg. Lex. der bild. Künstler (Leipzig. Engel-
mann 1907. l. 237) nicht wissen, daß der Mailänder
Architekt Alcherio auch der Kompilator der wichtig-
sten Traktate über Maltechnik ist, die wir aus der
van Eyck-Epoche besitzen.
Aldegrever. Heinrich Aldegrever
(Aide grave), nach dem Gewerbe seines
Vaters, welcher Holzschuhmacher war,
auch Trippenmeker genannt, Maler,
Kupferstecher und
Goldschmied, geb.
zu Paderborn 1502^
t nach 1555 zu Soest.
Er war der einzige
Sohn des Heinrich
Trippenmeker, der
Aldegrever.
ein fanatischer Anhänger der Eefor-
mation war. Über den Bildungsgang
Aldegrevers ist nicht dcis geringste
bekannt. Man vermutet nur, daß er
in Nürnberg Schüler Dürers gewesen
und van Mander erzählt, daß er an einem
Bilde Dürers in einer Kirche zu Nürn-
berg die beiden Flügel gemalt habe.
Möglicherweise befand er sich unter jenen
Keformierten, welche 1524 aus Nürnberg
ausgewiesen wurden, und zog von hier
nach Soest, wo er sich dauernd nieder-
ließ. Er nennt sich mit Vorliebe Suza-
tienus, obwohl er in Paderborn geboren
wurde. 1530 war er schon längere Zeit
in Soest, denn er war damals einer der
Führer einer revolutionären Partei, wel-
che am 13. Okt. 1531 eineh öffentlichen
Aufruhr veranlaßte. Am 3. Jan. 1532 war
es Aldegrever, welcher den Superinten-'
denten Gert Durichen aus Lippstadt nach
Soest brachte, wo die Reformierten mit
den Demagogen gemeinsame Sache mach-
ten. Eine Urkunde aus demselben Jahre
sagt, daß schon die Eltern des Meisters
als Anhänger der Reformation mit hohen
Geldstrafen belegt worden waren. Alde-
grever war aber nicht nur Anhänger der
Reformpartei, er war auch Wiedertäufer,
kam als solcher mit dem Rate' in Kon-
flikt und wurde nur gegen Bürgschaft
freigelassen.
Sein Todesjahr ist nicht bekannt; van
Mander sagt, „er starb in Soest und wurde
wenig ehrenvoll begraben". Eih Maler aus
Münster, erzählt er, sein ehemaliger
' Reisegefährte, kam, um ihn wiederzu-
sehen, da • er aber inzvpischen gestorben
war, ließ er auf sein Grab einen Stein
mit seinem Namen und dem Monograrnm
setzen, welches auf seinen Kupferstichen
steht. Wie dieser Maler aus Münster hieß,
sagt van Mander nicht, da aber Münster
der Schauplatz der Wiedertäafer-Gräuel
war, können wir vermuten, daß Aldegrever
zu den Männern in Münster in Bezie-
hungen stand. Bekannt sind seine be-
rühmten Pörtraits des Jan van Leyden,
des Königs der Wiedertäufer, und des
berüchtigten Knipperdolling ; beide in
so vornehmer Weise aufgefaßt und mit
solcher Meisterschaft dargestellt, wie sol-
che ein Künstler nur Objekten widmen
kann, die ihm und auch anderen wert
und künstlerischer Erinnerung würdig
sind. Es ist nur schwer zu sagen, wann
er diese beiden porträtierte. Das König-
tum des Jan van Leyden währte nur
kurze - Zeit. Die Belagerung hatte am
1. März 1534 begonnen und dauerte bis
24. Juni 1535, an welchem Tage die Stadt
durch Verrat in die Hände des Bischofs
von Münster fiel. Am 7. Sept. 1534 hatte
sich Jan van Leyden selbst gekrönt und
am 22. Jan. 1536 wurde er hingerichtet.
Die beiden Pörtraits von Aldegrever sind
1536, datiert. Es scheint nahezu unmög-
lich, daß Aldegrever während der Bela-
gerung der Stadt in Münster gewesen
siei und wahrscheinlich porträtierte er
beide, als der Bischof von Münster sie
wie wilde Tiere nach Cleve und ander-
wärts zur Schau führen ließ, aber die
Handzeichnung Aldegrevers im Brit. Mus.
ist bestimmt nach der Natur gemacht.
Aldegrever zeichnete oder malte auch ein
Portrait der Divara von Haarlem, der
Gattin des Königs, und andere Wieder-
täufer sind- in den großen Hochzeitstänzern
porträtiert, unter ihnen der Prophet Da-
vid Jorisz (L 773), der sich während
der Belagerung Münsters offenbar auf
Missionsreisen befand.
Aldegrever lebte dauernd in Soest und
in Urkunden findet sich sein Name
wiederholt erwähnt. Der katholische Pas-
quillant G. Haverland, unter dem Na-
men Daniel van Soest bekannt, er-
zählt in- seinem Dialogon von dem mit
Aldegrever befreundeten Richter Johann
von Holte, der eine entlaufene Nonne
liebte: :
De ' em so ser am herten lag
Dat' se beide up einen lichten dag
Vor Hinrieb Trippenmec ke r dem meeter grot
Stonden utgetogen nakend unt blot
Dat he se solde conterfeten
• Wu se beide van live leten.-
Auch das klingt etwas wiedertäuferisch
und wie seine ruhmlose Bestattung be-
weist, lastete auf ihm dieser Verdacht
über das Grab hinaus. Er trieb wohl
vorwiegend das Gewerbe eines Gold-
schmiedes. Aus einem Briefe voüi 28. Juni
1552 geht hervor, daß er für den Her-
zog Wilhelm von Cleve, den er auch por-
trätierte, zwei Siegel für 35 Taler, ge-
macht, hat. In einer Urkunde aus dein
Jahre 1561 wird er als Glasmaler be-
zeichnet. Gemälde sind nur wenige er-
halten und diese werden vielfältig bestritr
ten, obwohl ein Zweifel darüber, daß er
auch Maler gewesen, kaum geltend ge-
macht werden kann.
Man muß annehmen, daß er in seiner
Jugend in Italien (und in den Nieder-
landen) war und der Reisegefährte aus
Münster, der in Soest sein Grab besuchte,
macht diese Vermutung wahrscheinlich.
Auffallend sind in seinen Werken die lan-
gen Beine, die verhältnismäßig kleinen
Köpfe seiner männlichen Figuren und die
übertriebene Dickleibigkeit und Größe
seiner Frauengestalten.
Aldegrever.
Portraits: 1. (B. 188.) Im Alter von 28 Jahren,
■ bartlos. Aldegrevers hec est praesens pictoris imago
Hinrici propriae quam genuere manus. Anno sue
Aet?ivis XXVIII. . Anno Domini MDXXX. Monogr.;
— 2..(B. 189.) Im Alter von 35 Jahren, mit Bart.
Anno MDXXXVII. Imago. Hinrici. Aldegrevers. Suza,tien.
ab. ipso, autore. ad. vivam. effigiem. delineata. Anno
Etatis sue XXXV. Monogr. ; — 3. Henricua Alde-
grever Vestphalus pictor et sculptor. Vestphalus in-
cultus non etc. (H. Hondius um. 1610) ; — 4. C h a n-
t.i 1 1 y. Selbstportrait, entsprechend einer Zeichnung in
Berlin.
Gemälde t Amsterdam. Verst. Willem Sis, 1734.
Die .Portraits von Jaji van Leiden und seiner Frau.
A r o 1 s e n. Fürst zu Waldeck-Pyrmont. Portrait
des Grafen Philipp III. zu Waldeck (1480—1539). Aet.
51. Anno MDXXXV. (?) Brustbild mit Wappen. Bez.
Monogr. (Llchtdr. in Zeitschr. f. b. K. 1900. p. 262.)
.Basel. Portrait des Malers und Wiedertäufer-
propheten David Jorisz (I. p. 773). Eine Kopie
mit Veränderungen ist im Byks-Mus. zu Amsterdam.
Besannen. Philippus d(ei) g(ratia) ep(iscopus)
Spirensis pra«positus Weisenburg(eiisis). Brustbild.
Nicht sicher. (Dürftiger Umrißstioh bei Beinach. Re-
pertoire. I. 72.)
Chantill y. Selbstportrait. Siehe oben.
Haag. Verst. Sam. van Hüls, 1737. „Een
Maanschyntje zeesr frari door Aldegraaff. Anno 1557 (?).
London. Nat. Gal. 1887 erworben. Bildnis eines
bartlosen jimgen Mannes mit einer Nelke in den
Händen. Nicht bez.; — Eat. König Karls I. (p. 145.
N. 77). By Aldegraf, brought from Grermany, and
given to the king by my Lord Arunde 1. Christ
in the garden praying upon his knees, an angel appea-
ring in glory in the clouds, and three Disciples laying
by asleep, and afar off in the gaxden Christ is taken
priaoner.
Prag. Rudolf inum. Der domengekrönte Heiland
neben den Marterwerkzeugen auf dem Grabe. Monogr.
und 1629.
Soest. Wiesenkirche. Elügelaltar, dessen Mittel-
stück drei Skulpturen: St. Agathe, Maria
und Antonius ; in der Predella ■waren
Brustbilder von Christus und sechs Aposteln
(verschollen). Innenflügel: Links
heilige Familie; rechts die Anbetung der :
Könige. Auf der Innenseite des Predelien-
flügels sind die übrigen sechs Apostel ' dargestellt.
Außenseite: Maria, Agathe und Antonius. Wahr-
scheinlich um 1525 gemalt. Nach anderer Ansicht
rührt der Altar von Gert van Lon aus Gesecke her.
Dagegen hat der Architekt Memminger (Repert. VII.
209) das Portrait Aldegrevers in dem linken- Flügel-
bilde, das Monogramm HT (Heinrich Trippenmeker)
über dem Kopfe des Apostels Paulus und dai Zeichen
einer Trippe (Holzschuh) auf einem ausgekragten Steine
des Stalles nachgewiesen. (Lichtdr. der Anbetung der
Könige. Repert. VIL 269.)
Wien. F. Liechtenstein. ' Halbfigur eines jungen
Mannes in. schweizerischer Tracht, in der Rechten
eine Nelke. Hintergrund : Landschaft mit einem See.
Monogr. und 1540. Angezweifelt, obwohl das Mono-
gramm echt zu sein scheint. (Reprod. bei Woltmann.
IL 503); — Inventar des Erzh. Leopold Wilhelm (IL
564): Ein klein Stückel von ölfarb auf Holz, worin
Christus am Kreuzi* zwischen zweien Schachern, und
auf der rechten Hand stehet unser liebe Frau und
Joes, Maria Magdalena kniet bei den Füßen und um-
fangt das Kreuz, und unten auf beiden Seiten Wäppel,
in einer schwarzen Ramen, hoch 2 spann genau und
1 spann 8 Finger breit von Altegraff original.
Zeichnungen: Amsterdam. Verst. Fr. Muller,
Juni 1908. 2 Bl. Pentheus, der König von Theben,,
widersetzt sich der Verehrung des Bacchus und wird
von den Mänadeit erschlagen. Friesform. Weiß und
schwarz • auf grauem Grunde. (Früher Koll. Lord
Famham.); — Verstg. Lantscheer 1884. Die Träg-
heit. Federzeichnung für den. Stich. B. 132. MonooT.
1552.
¥
Berlin. Brustbild eines bärtigen Mannes. Studie
zu dem Selbstportrait vom J. 1536. Farbige Kreide.
(Lichtdruck in dem Berliner Handzeichnungswerke.)
London. Brit. Mus. Jan van Leyden, der König '
der Wiedertäufer zu Münster. Naturstudie für den
Kupferstich. (Reprod. Vasaji-Society. III. 31.)
Prag. Koli. A. v. Lanna. Absalon tröstet die Tha-
mar. (Lichtdruck in Albortina. XII. 1428.)
Venedig. Akademie. Ein Hermaphrodit. (Raccolta
di 120 principali disegni etc. (Venezia. Ongania.)
IL N. 83.)
Wien. Albertina. Nackter Mann vom Rücken ge-
sehen. Feder. Monogr. . 1537.
Kupferstiche : Als Kupferstecher behauptet Alde-
grever neben A. Dürer und Lucas van Leyden einei
hervorragende Stelle. Sein Werk umfaßt 690 Blätter,
von welchen insbesondere die berühmten Portraits für
uns Interesse haben. Sein Monogramm ist dem des
Albrecht Dürer nachgebildet und kann leicht mit diesem,
noch häufiger mit jenem des Alaert Claesz (L
279) verwechselt werden. Bezeichnend ist di© Stoff-
wahl; in den Blättern fehlt der ganze HeUigenkultus,
dagegen überwiegen die Stoffe des Alten Testaments :
Die Geschichte des Sündenfalles (12 BL), 1529, 1540,
1551; die Geschichte Loths, 1555; die Geschichte Jo-
sephs, 1532; Delila und Simson, 1528; Bathseba, 1532;
die Geschichte Amnons und der Thamar, 1540; die
Geschichte der Susanna, 1555; di© Parabel vom barm-
herzigen Samariter, 1554; von dem bösen Reichen
und dem armen Laiarus, 1554; vom verlorenen Sohne,
1528; Christus am Kreuze, 1553; acht Mariendarstel-
lungen, 1527 und 1553. Zahlreiche mythologische Dar-
stellimgen: Die sieben Planeten, 1533; die Arbeiten
des Herkules, 1529 imd 1550; das Urteil des Paxis,
1538; Orpheus, 1528; Pyiamus und Thisbe, 1553;
Medea und Jason, 1529 ; Hektor an der Spitze der
Trojaner, 1532 ; Rhea Sylvia ; Tarquinius ■ und Lucretia,"
1539 und 1553; Mucius Scaevola; .Marcus Curfius,
1532; Titus Manlius läßt seinen Sohn enthaupten, 1553;
Sophonisbe, 1553; Herkenbald erdolcht seinen Neffen,
1553. Allegorien, durch Frauen dargestellt. Die drei
Folgen der Hochzeitstänzer, 1638 und 1551; der Mönch
und die- Nonne, 1530, und eine große Anzahl v<m
Vignetten, Zierleisten und Ornamenten. Von besonde-
tem Interesse sind die Portraits :
Portraits: 1. Wilhelm Herzog von Jiilich-Cleve.
Henricus Aldegrever Suzatie'n. faciebat Anno M.D.XL.
(B. 181); — 2. Johannes van Leiden etc. Haec facies
hie cultus erat, cum septra teuere etc. Haec facies
Aldegrever Suzatie. faciebat. Anno M.D.XXXVI. Gottes
Macht ist myn Cracht. (B. 182); — 3. Waerhaitich
Gekonterfet Bemt. KnipperdoUinck etc. Ignotis nullia
etc. Hinricus Aldegrever Suzatie. faci. 1636 (B. 183)';
— 4. Maitin Luther. MDXXXX. (B. 184); — 5. Phi-
. lipp Melanchthon. MDXXXX. (B. 185);' — 6. Albert
van d6r Helle, Bürgermeister von Soest, Freund Alde-
grevers. Anno sua© Aetatis XXVIII. 1538. (B. 186); .
— 7. Büste eines bärtigen Mannes, mit Weinlaub be-
kränzt. In seinen Händen eine Tafel, worauf: Wan.
dar. is. gelophen. und geronnen, so. is. da. nicht, mer.
dann de. Kost, gewonen. 1528. (B. 187.)
Formschnitte: 1. Jakob, nachdenkend über Josephs
-Traum. Monogr. und 1532. Pater vero rem tacitus'
considerabat. . (Gen. XXXVII. 11.) (Earl of Pembroke.)
(Lichtdr. in Burlington. Mag. XIII. 219); — 2. Joseph
flieht vor Putiphars Weib. Mcmogr. und 1532. (Kimst-
halle zu Bremen.) (Lichtdr. in Burlington Mag. XIII.
219) ; — 3. Die Frau des Putiphar zeigt ihrem Manne
das Gewand Josephs. Monogr. und 153 . . . (Coburg
und Oxford. Univ. Gal.); — 4. Pyramus und Thisbe..
(Pass. rv. p. 106 N. 2.); — 6. Portrait Jan's
van Leyden, des Königs der Wiedertäufer. Monogr.
Nach ihm gestochen: 1. Johan "van Leyden.
Jan Muller excud. Kopie nach dem Stiche (B. 182); —
2. Waerhaftig Ghekonterfet Bemt. Knipperdolling der
XII. hcrtogen eyn tho Munster. Müller ex. Kopie
nach dem Stiche (B. 183); — 3. Das Wiedertäuferbad.
Nach einer Zeichnimg Aldegrevers. Virgil Solis sc.
(B. 265.)
Aldewereld — Aniens.
Hymans, v. Mander. I. 249; — Bartsch. VIII.
455; — Passavant. IV. 102; — Nagler. Monogr.
1.292; — W. Schmidt ia Meyer. A. K. L. 1.253;
— Repert. VII. 267; — Dr. Max Geisberg.
Die Münsterschen. Wiedertäufer und Aldegrever. Straß-
burg 1907. Mit zalilreichon Lichtdrucken; — All gem.
Lexikon der bild. Künstler. Leipzig, Engel-
mann, 1908. I. p. 240. Den Herausgebern dieses Werkes
ist weder der Bericht van Manders, noch irgend eine
der Zeichn\mgen Aldegrevers, noch die Abhandlung Geis-
bergs bekannt, welche in der gesamten Fachpresse
hinreichend angezeigt und besprochen wurde.
Aldewereld. Herman van Alde-
wereld (I. 10), Maler, f 17. Juli 1669.
Gemälde: Prag. Koll. No\'ak.
Das geschlachtete Schwein. Bez.
aide 5 f. 1657.
Aleman. Melchior Aleman, nieder-
ländischer Maler, seit 1492 im Dienste
der Königin Isabella der Katliolischen.
Jahrb. d. k. pr, K u ns t s. VIII. 157.
Alisen. Jan Alisen. Siehe van der
Vorst. II. p. 812.
Alkock. Alkock (I. p. 10). Erfun-
dener Malername. Das Monogramm ist
das des Malers Adam Camerarius (I.'236).
Allaert. J. F. Allaert, Kunstschrei-
ner und Ornamentbildhauer, 1739 in Gent
tätig.
Allard. Hugo Allard (I. 11).
Da Hugo Allard 1684 starb, muß das Blatt mit
der Flucht König Jakobs II. vom J. 1690, welches
Hugo Allard fecit bezeichnet ist, von einem jüngeren
Zeichner dieses Namens herrühren oder das angeb-
liche Todesjahr 1684- des Hugo Allard ist einer der
zahllosen Irrtümer der holländischen Schreiber.
Allart. Claes Allart, Goldschmied
und Graveur in Amsterdam, 1528 Vor-
stand der Gilde. Er war ein Freund
Scoreels.
Allart. Philippe Allart, Laien-
bruder im Dominikanerkloster zu Brüssel,
t 18. Jan. 1715. Er soM den Palast des
(Irafen Morbeke in Lille und auch das
Kastell in der Vorstadt ausgemalt haben.
Marcheso, Memorie. Bologna. 1879. II. 435.
Alleb6. August Aliebe (L 11). Er
war seit 1870 Hauptlehrer, seit 1880 Di-
rektor der Akademie in Amsterdam und
lebte noch 1904.
C. Vosmaer. August Allebe. Amsterd. 1884.
Alleman. Albert (Albrecht) Alle-
man oder Allemans, Bildhauer in Brüs-
sel, von dem ein Beichtstuhl in der Kirche
St. Gudule vom J. 1775 herrührt.
A. L. d. b. K. 1907. I. p. 309, 311.
Alsloot. Denis van Alsloot (I. 12),
Gemälde (Nachtrag): Antwerpen. Fest im Park
zu Tervueren. Kleinere Kopie des Bildes in Brüssel.
S c h l'e i ß h 0 i m. Das Paradies mit der Erschaffung
der Eva, dem Sündenfalle und der Vertreibung aus
dem Paradiese. Bez. H. de Clorck und D. ALSLOOT.
Wien. Koll. Erzh. Friedrich. Ein Fischerstechen
mit zaJdlösan Figuren. Bez. DEONIS VA. ALSLOOT
JF. 1016.
Altmann. Hendrik Altmann, Ma-
ler und Lithograph, geb. zu Zaandam
7. Nov. 1791, >t 23. Dez. 1868 zu Rotterdam.
Altorf. Johann C. Altorf, Bild-
hauer, Holz- und Elfenbeinschnitzer, geb.
6. Jan. 1876 im Haag.
Onze Kunst. 1904. V. p. 154.
Amberes. Franciscode Amberes
(Antwerpen), Maler und Bildhauer, 1502
bis 1510 in Toledo tätig.
Caen Bermudez. Dict. I. 26.
Amberes. Miguel de Amberes,
Maler, angeblich Schüler des Rubens in
Antwerpen, des Gio. Andrea de Ferrari
und des Cornelius de. Wael in' Genua. Als
Kapitän kam er nach Spanien, ließ sich
in Malaga nieder und malte dort für Kir-
chen und Klöster.
Caen Bermudez. Dict. I.
Andr6, Andre de B rüg es, Schreiber
und Miniator der Karthause von Notre
Dame zu Scheut bei Brüssel um 1519.
Pinchart. Archives. I. 98.
Andr6. Edouard Prosiser Andre,
Architekt, geb. 10. Febr. 1827 zu Brüssel.
Andressen. Johann Andres sen,
auch Hans Petersen genannt, hollän-
discher Architekt, 1591 in Hamburg tätig.
Mitthof. Künstler Westfalens. 1883. p. 16.
Andriessen. Juriaen Andriessen
(L 14).
Sein künstlerischer Nachlaß, gezeichnete Tagebücher,
eine Chronik des Amsterdamer I^bens und Treibens
um die Wende des 19. Jahrh. (1780—1813) mit 489
Zeichnungen, wurde 17. Febr. 1903 zu Amsterdam
versteigert.
Angel. Philips Angel (I. ^
14). Er bezeichnete auch mit Vi j
beistehendem Monogramm.
Angelecht. A. Angelecht, Glas-
maler, von welchem in der Oude Kerk in
Amsterdam ein Glasfenster mit der Signa-
tur und der Jahreszahl 1648.
Lasteyrie. Les peintres verriers. Pari.s 1880. p. 28.
Angeli. Carlo Francesco Angeli,
italienischer Maler, 1()54 in Amsterdam,
1655 in Antwerpen tätig.
Gemälde: As coli. Kirche del Carmine. Mystische
Darstellung der Verwandlung der Herzen, welche Jesus
nachfolgen, und St. Maddalena de Pazzi. Bez. Guliel-
mus Cortesins Borgonicus delin. Carolus Franciscus
Angelus pingcbat.
Liggeren. IL 258, 261.
Angelis. Joseph de Angeli s, Por-
traitmaler und Seidenfabrikant zu Utrecht
um 1725. 1735 Dekan der Gilde.
Kramm, L 18; — Mull er. Utr. Arch. 132.
Angelis. M. E. de Angelis en Zoo-
n e n, Glasmalerfirma iu Brüssel, welche
1759 Glasgemälde für die reformierten
Kirchen in Amsterdam lieferte.
Gud Holl. Xin. 139.
Angelis. P. Angelis (I. 14).
Gemälde : Amsterdam. Verst. Tatarsky, 1905.
Eine Magd bei einem Fischhändler. Bez. P. An-
gclles 1725.
Anieus. A n i e u s, Medailleur, wahr-
scheinlich in Holland um 1572 tätig. Von
ihm ist eine Medaille auf Luis de Zuniga
Anker — Antonello.
y Requesens, Gouverneur der Niederlande
(1574^76) bekannt.
van Looni. Hist. met. I. 213; — f Nag 1er. Mon.
1.104; — Armand. Les med. ital. d. XV. et XVI.
sitcles. I. 261.
Anker. Hermanus Francis cus
vän Anker, Genremaler, geb. zu Rotter-
dam 14. Juli 1832, t zu Paris 9. Juli 1883.
Anraadt. Pieter v. Anraadt (I. 16).
Nach seinem Heiratsdokumente war er
in Utrecht geboren und heiratete 1663
in Deventer. Er zog 1673 nach Amster-
dam, .kehrte 1675 wieder nach DeVenter
zurück, wo er 13. April 1678. begraben
wurde.
/Gemälde: Berlin. Frauenportrait. Lebensgroß. Ge-
nannt Metzu. (N. 792 B.)
Co In. Koll. Pclzer. Ein Portrait,
Deventer. Koll. A. J. Cost Budde, 1905. Männ-
liches, luid weibliches . Portrait. Beide bez.; — .Die zwei
PortraiCs der Koll. Houck in Deventer sind gegen-
wärtig bei Dr. A. J. Kronfenberg m Rotterdam.
Dr. M. B. Houck. Mededeelingen. p. 295, 426.
Anrion. Adrian Joseph AnrioTL.
Siehe Henrion. I. 678.
Anslyn. Nicolaas Nicolaasz Ans-
lyn (I. 16), Zeichner und Lithograph.
Er ist zu Leiden 12. Mai 1777 geb. und
starb am 18. Sept. 1838 in Alkmaar. Er
war zuerst Buchhändler und lebte dann
als Lehrer in Leiden (1802), Amsterdam
(1804), Haarlem (1807) und sptäer in
Alkmaar.
A. L. d. b. K. I. 544.
Anthony. Jean B. Anthony, Maler
von Altargemälden, geb. 1854 zu Antwer-
pen, Schüler des L. Hendricx.
Anthonissen. Siehe auch Antonissen.
Anthoniszoon. A d r i a e n A n t h o-
n i s z o o n, Architekt, Ingenieur und Bür-
germeister von Alkmaar. 1597 Architekt
der Festungswerke von Deventer und 1580
von Kampen.
Ga-lland. 460, 572, 582.
Antlionisz. Aert Anthonisz, Ma-
rinemaler aus Antwerpen, heiratete 1603
in Amsterdam, 23 Jahre alt, und wurde
7. Sept. 1620 daselbst begraben.
Obreen. IL 275; IV. 34.
Anthonissen. Arnoldus van An-
thonissen, Marinemaler, Sohn des Hen-
drik van d'Antonisse, des Schwagers des
Malers Porcellis. 1662 war er Anstreicher,
(Kladschilder) in Leiden. 1669 in Middel-
burg, 1677 in Zirikzee.
Gemälde:. Leiden. Zwei Marinen. Bez. AA.
Oud Ho 11. 190G. p. 132.
Anthonissen. Hendrik. d'A n t h o n i s-
sen (I. 24). Er heiratete 30. Dez. 1630
im Haag Judith Flessiers, die Schwägerin
des Jan Porcellis, dessen Schüler er war.
Einzelne Bezeichnungen seiner Bilder
gaben offenbar die Veranlassung zur Er-
findung des Malers Aert Autum (I. 25),
der nicht existiert zu haben scheint.
Gemälde : Amsterdam. Eine holländische Elotte
kapert drei portugiesische Schiff© bei Goa, 30. Sept.
1639. Bez. H. V. ANTHONISSEN fesit. Ao. 1653.
Berlin. Marine. Datiert 1654 ; — Koll. Freund,
Verst. Amsterdam, 1906. Ankunft eines • Admirals-
schiffes. Bez, HV. ANT.
Cambridge. Fitzwilliam-Mus. Strand von Sche-
veningen. Dat. 1641.
Anthonissen. Louis Joseph' An-
thonissen, Maler, geb. 11. Febr. 1849
in Santvliet bei Antwerpen, tätig in Paris,
wo. er zumeist Landschaften aus dem
Orient malt.
Anton. Der. grüne Anton, Anto-
nio verde, Bentname des Malers An-
. thoni Sahtfoort (IL 559).
Antonello. Antonello da Mess.ina
(I. 17). Vor kurzem sind angebliche
nähere biographische Details über diesen
Künstler von Gioachino di M-arzo und
G. la Corte-Cailler veröffentlicht
worden. Der Künstler hieß nicht Anto-
nello diSalvadore d'A n t o n i o, wie
bisher angenommen wurde, sondern An-
tonello di Giovanni degli Anton i,
sein Vater hieß nicht Salvadore, son-
dern Giovanni. Antonello war dem-
nach der Sohn eines Bildhauers und Stein-
metz Giovanni und seiner Frau Ga-
rita und wurde in Messina um 1430, nicht
erst um 1444, wie nach der unklaren An-
gabe Vasaris angenommen wird, geboren.
Er hatte mehrere Brüder, von welchen
einer namens Giordano auch Maler
wurde. Dr. Marzo glaubt, daß" Antonello in
Messina gelernt habe und daß er um 1450
in Rom gewesen sei, wo er wahrschein-
lich (?) Roger van der Weyden getroffen
habe. Dann ging er nach Neapel und
hierauf nach Brügge. 1455 war er gewiß
wieder in Messina und heiratete um diese
Zeit eine Witwe namens GioVanna, deren
Sohn 1479 ebenfalls Maler wurde. 1457
machte Antonello einen Vertrag behufs
Lieferung der Prozessionsfahnen (Gonfa-
lone) für eine Brüderschaft in Reggio
(Calabrien) nach dem Muster derjenigen,
die er für die St. Michaels-Brüderschaft
in Messina gemacht hatte. In demsel-
ben Jahre 1457 nahm er für drei Jahre
einen Schüler namens Paolo di Caeo
auf. Die Zeit bis 1461 soll er mit seiner
Familie in Amantea in Calabrien ver-
bracht habert 1462 und 1464 war er
wieder in Messina, von 1465 bis 1473 sind
aber keine Nachrichten daselbst über ihn
zu finden. Dr. Marzo, der ihn. bereits vor
1455 nach Brügge gehen ließ, hat Schwie-
rigkeiten, diese Lücke auszufüllen , und
schickt ihn 1467 nach Syrakus, Palermo
und Catania und 1472 nach Caltagirone.
Nach Olivas „Annali della Cittä di
Messina" war ehedem in der Kathe-
drale dieser Stadt ein Bild mit dem hl.
8
Antonello.
Placidus, bezeichnet und 1467 datiert. Es
ging 1791 bei einem Brande zu Grunde.
Auch soll in Palermo im 17. Jahrh. ein
Ecce homo mit dem Namen des Malers
und der Zahl 1470 vorhanden gewesen
sein, aber diese beiden Nachrichten ruhen
auf zu schwanken Eüßen^ um daraus einen
Schluß auf Antonellos Aufenthalt in Mes-
sina um 1467 — 1470 zu gestatten.
Der aus den datierten Gemälden sich
voii selbst aufdrängende Gedanke, daß er
damals, um 1465 bis 1473, in Flandern
gewesen sei, liegt Dr. Marzo fern,
weil er ihn bereits um 1450 dorthin ge-
schickt hat. Im Febr. 1473 übernahm
Antonello wieder die Ausführung einer
Fahne für die Kirche della Trinitä in
Kandazzo. Im März 1473 erhielt er die
Bezahlung für ein Bild, welches er in
früherer Zeit der Kirche S. Giacomo in
Caltagirone verkauft hatte. In demsel-
ben Jahre, 1473, war er bereits Vater einer
verheirateten Tochter Catrinella und in
demselben Jahre erscheint sein Bruder
Giordano als Erbe aus dem Nachlasse
des Vaters, der also um 1473 gestor-
ben war.
Am 23. August 1474 verpflichtete er
sich, im Auftrage eines Priesters ein
Altarbild mit der Verkündigung für den
Palazzolo Acreide (in der Provinz Syra-
kus) zu malen, welches noch vorhanden
sein soll. Er konnte also erst nach diesem
Termin nach Venedig gezogen sein, wo er
sich tatsächlich im August 1475 befand.
Im März 1476 ging er auf Einladung der
Herzogin Bianca Maria, deren offizieller
Maler Zanotto Bugatto, ein Schüler
des Roger van der Weyden von Brüs-
sel, gestorben war, nach Mailand und
kehrte angeblich noch in demselben Jahre
nach Venedig zurück. Am 14. Nov. 1476
war er wieder in Messina, desgleichen am
. 20. Juni 1477 und blieb daselbst bis zu
seinem Tode. Er wäre somit höchstens
zwei Jahre in Venedig gewesen, was der
Angabe Vasaris widerspricht, der von
einem längeren Aufenthalt berichtet.
1478 arbeitete er abermals ein Banner für
die Kirche in Randazzo. Am 14. Febr.
1479 machte Antonello in seinem Hause
in Messina Testament, setzte seinen Sohn
Jacobe 11 o zum Erben ein und bestimmt,
daß er in S. Maria di Gesu im Habit der
Minoriten beigesetzt werde. Vasari sagt,
er liebte die Weiber, eine Bemerkung,
welche nicht ganz zu dieser Minoriten-
kutte stimmt. Am 25. Febr. verpflich-
tetf sich Jaco hello das Kirchenbanner
für Randozzo fertig zu machen, da An-
tonello inzwischen gestorben war. Sein
Testament wurde auf Betreiben des Soh-
nes am 11. Mai eröffnet. Dieser Anto-
nello des Dr. Marzi starb also nicht 1493,
sondern zwischen dem 14. und 25. Febr.
1479 in Messina, nicht in Venedig,
wie Vasari sagt, und muß somit nach
dem Schlüsse der neuesten Forschung im
Jahre. 1430 geboren sein, weil Vasari sagt,
daß er 49 Jahre alt starb. Aber Vasari
spricht von einem Antonello da Messinä,
der in Venedig lebte und starb, und
dieser Antonello starb in Messina I Das
Todesjahr 1493 beruht auf der Angabe
Vasaris, welcher berichtet, daß Antonello
für den herzoglichen Palast in Venedig,
der 1483 abbrannte und erst 1493 wieder
vollendet war, einige Gemälde zu malen
beauftragt wurde, welche man dem Vero-
nesen Francesco de' Monsignori
nicht überlassen wollte.
Dieser Fahnenmaler von Messina, von
dem es durchaus nicht erwiesen ist, daß
er derselbe sei, welcher im März 1476
an den mailändischen Hof ging, kann
älter gewesen sein oder jünger, denn es
ist durch nichts erwiesen, daß sich das
bestimmt angegebene Lebensalter von 49
Jahren des Vasari auf diesen Fu,hnen-
maler von Messina bezieht.
Es ist kaum möglich, diese Nachrich-
ten Vasaris mit den neuesten Entdeckun-
gen in Einklang zu bringen, auch dann
nicht, wenn man Antonellos Aufenthalt
in den" Niederlanden in die Zeit um 1465
bis 1473 annimmt, aus welcher Epoche
keine Nachrichten über den Antonello des
Dr. Marzi in Messina vorhanden sind; es
bleiben auch bei dieser Annahme meh-
rere Fragen gänzlich unbeantwortet.
Es wird aber vielfältig von Nachtretern
Lermolieffs bestritten, daß Antonello
überhaupt in Brügge war. Es sind immer
die absurdesten B.ehauptungen, welche in
der ab- und zuschreibenden Kunstge-
schichte den größten Anklang und die
größte Verbreitung finden.
Es gehört wahrlich ein geringes Ver-
ständnis dazu, um zu erkennen, daß die
zweifellos echten, echt bezeichneten
und echt datierten 'Gemälde Antonellos
in derselben Ölfarbentechnik gemalt sind,
wie die Portraits Memlings oder R o-
gers van der Weyden von Brügge.
Nun ist es aber unmöglich, einem flan-
drischen Bilde abzusehen, wie es ge-
macht ist, und aus den Schriften Ler-
molieffs geht es zur Genüge hervor,
daß speziell er keine Idee davon hatte.
Es handelt sich dabei um eine besondere
Bereitung des Malgrundes, um verschie-
dene Bindemittel der Farben für die
Untermalung und für die Lasuren, um
einen die Farbenschichten trennenden
Antonello.
9
Firnis, um die genaue Kenntnis der Natur
jener Pigmente, die nie miteinander ge-
mischt werden dürfen, und um zahl-
lose technische Details, die nicht im
Vorbeigehen, gelehrt und gelernt werden,
sondern nur bei längerem Zusaminenarbei-
ten dem Meister abgesehen werden konn-
ten. Daß man die Farbstoffe mit Leinöl
abreiben konnte, das wußte man bereits
Jahrhunderte früher, von dem Anstreichen
einer Malfläche mit solchen Ölfarben, bis
zur van Eyckschen oder Memlingschen
Maltechnik ist aber ein sehr langer Weg.
Von wem kann Antonello diese Technik
gelernt haben? Kann er sie spontan ge-
funden haben wie die van Eyck? Viel-
leicht, wenn er sich chemischen Versu-
chen widmete, aber er wäre gewiß in
Palermo, Eom, Messina oder in Venedig
zu einem anderen Eesultat gekommen, als
die van Eycks in Gent, Lille oder Brügge,
weil er andere Farbstoffe und andere
Malmittel vorgefunden hätte. Er muß
also dieses Verfahren von einem der Sache
kundigen Meister gelernt haben. Von
wem? Von einem Niederländer, der nach
"Italien kam, wie Lernaolieff uns glauben
machen will? Wer waren diese flämi-
schen Meister in Italien? Die ölmaler
waren jedenfalls um 1460 — 1470 in Ita-
lien nicht so häufig, wie etwa heute.
1468 ließ der Herzog von Ferrara den
Maler Justus von Gent (Josse van
Wassenhofen, II. p. 842) nach Ferrara
kommen, weil er in Italien keinen
Maler finden konnte, der mit der
niederländischen Weise vertraut war. 1461
schickte der Herzog von Mailand den
Maler Zanotto Bugattö nach den
Niederlanden, 1463 bedankte sich die
Herzogin bei Koger van, der Weyden in
Brüssel, daß er denselben die Geheimnisse
seiner Technik gelehrt hatte, und nach
Zanottos Tode, 1476, wünschte der Her-
zog dringend, Antonello in Mailand zu
haben. Der König Ferdinand von Neapel
schickte 1469 den Maler Johannes de
Justo (I; p. 778) nach Brügge, um dort
diese Kunst zu lernen, und es scheint
also auch in Neapel um 1469 niemand
gewesen zu sein, der etwas davon ver-
standen hätte. Diesen Tatsachen gegen-
über ist es somit absurd, zu behaupten,
daß Antonello ,, während seiner wahr-
scheinlich in Neapel genossenen künst-
lerischen Jugendausbildung unter dem
Einflüsse der niederländischen Tafel-
malerei stand". Was soll das heißen?
Von italienischen Kunstgelehrten .kann
uns derlei nicht befremden, aber in deut-
schen Büchern, welche mit einem Auf-
wand von 300 Mitarbeitern gemacht wer-
den, wie das „Allgem. Lexikon der bild.
Künstler", müßte derlei Unsinn nicht ab-
gedruckt werden. Antonello kann seine
Kunst um 1465^1475 unmöglich in Ita-
lien gelernt haben, er muß, wie Zanotto
Bugatto und Joannes de Justo selbst
nach Flandern gezogen sein. Bei Jan van
Eyck, der 1441 starb, kann er nicht ge-
lernt haben, sondern nur bei Koger van
der Weyden dem jüngeren in Brügge
oder bei dessen Schüler Hans Mem-
ling, der ebenfalls in . Brügge lebte.
Das sind keine Hypothesen, denn wenn
Portraits Antonellos mit irgend welchen
anderen verwechselt wurden und noch
verwechselt werden, so sind es immer
Arbeiten von Memling oder" von Eoger
von Brügge. Deshalb, weil sich Vasari
in dem Namen des Lehrers Antonellos
irrte und Johannes (van Eyck) als sol-
chen nennt, statt des anderen Johannes,
des Hans oder Hausse Memling, deshalb
ist sein Bericht noch nicht ohne weiteres
in das Eeich der Fabel zu verweisen.
Vasari ist kein Urkundenfälscher und
solange man die italienischen Zeuxis
und Apelles, von welchen Antonello seine
Kunst in Italien gelernt tat, nicht mit
Namen nennen kann, so lange ist es un-
möglich, in seinen längeren Aufenthalt
in Brügge auch nur den geringsten Zweifel
zu setzen.
Ganz ähnlich verhält es sich mit dem
Kaisonnement über das Alter Antonellos.
Die Datierungen seiner \\ erke fixieren
seine Tätigkeit unf 1463—1478. Nun starb
er aber plötzlich nach den Urkunden des
Dr. Marzi im Jahre 1479. Das ist sehr
wohl möglich, denn wir kennen kein Bild
nach dem Jahre 1478. Er kann damals
sehr wohl 49 Jahre alt gewesen sein und
wäre demnach 1430 geboren. Ist aber
Vasaris Bericht über Antonellos jahre-
langen Aufenthalt in Venedig nicht mehr
glaubwürdig, so ist die Angabe über sein
Alter noch weniger glaubwürdig und
alles, was er sagte, bezieht sich auf einen
ganz anderen Mann, nicht auf den
Fahnenmaler Antonello von Messina.
Ganz merkwürdig ist es aber, daß die
erst kürzlich in Venedig entdeckte ver-
meintliche Tochter Antonellos (recte An-
tonios da Messina), Paula, bereits 1480
von ihrem verstorbenen Vater spricht
(siehe I. p. 20). Ebenso merkwürdig ist
es, daß man die von Vasari mitgeteilte
Grabschrift weder in Messina noch in
Venedig auffinden kann.
Die wichtigsten Urkunden für einen
Maler sind seine Bilder und da ist es
doch sehr sonderbar, daß sie mit Venedig
gar so innig verknüpft sind, daß wir uns
10
Antnm — Antwerpen.
mit dem zweijährigen Aufenthalte da-
selbst, den ihm die Urkunden des Dr.
Marzi gestatten, nicht zufrieden geben
können. Ein Herr. L. Venturi, der die
Kunstgeschichte in dem neuen „A.l\g.
Lexikon bild. Künstler" (Leipzig 1907, IL)
richtig stellt, sagt zwar (p. 372) : ,,Anto-
nello ist also in der Tat kein eigentlicher
Verist (?). Er gelangt zur Darstellung
des Lebens nicht durch Wiedergabe der
direkt gesehenen Wirklichkeit, sondern
auf dem intellektualistischen Umwege
über aprioristische Theorien" — aber auch
aus diesem originellen Unsinn kann ich
nicht herausfinden, wie Antonello die
flandrische Öltechnik in Neapel gelernt
haben soll, w.o kein einziger Maler war,
der sie zu behandeln verstand.
Nachträge zum Verzeichnis der jGemälde;
' Antwerpen. Das Portrait eines Jtannes mit einer
Denkmünze in der Hand, ist das Portrait des Floren-
tiner Medailleurs Nicolo di Forzore Spinelli (1430,
■f: 1499) und gilt heute für ein Werk Memlings (siehe
II. p. 138). (Li chtdrucke der Ajitwerpner Bilder
bei J. de Brauwere. Anvers. Mus. royal; bei Ivife-
nestre. Belgique. p. 178; G-effroy. Bclgique. p. 121;
Klassischer Bilderschatz. VIII. 1051.)
Bergamo. St. Sebastian. (Umriß bei Reinach. IL
G51.)
Berlin. (18.) Kopf eines jungen bartlosen Mannes.
Bez. Antonellus Messaneus 1478. (Umriß- bei Reinach.
L 666); — (N. 13.) Maria mit dem Kinde. Bez.
ANTONELLVS MESSANE SIS p. Heute Antonello de
Saliba genannt; — (N. 8.) St. Sebastian. Antonellus
Messaneus P. Zweifelhaft.
Dresden. St. Sebastian. (Lichtdr. in Klass. Bilder-
schätz. I. 127.)
Florenz. Gall. Oorsini. Christus am Kreuz in
merkwürdiger Ländschaft, anscheinend die Gegend von
Messina. Angeblich datiert 4477. Auf dem Rahmen
steht : Propricta dolla prinoipessa Anna Corsini Bar-
berini provionc do Casa Colonna. (Lichtdr. in Les
Arts. 1906. N. 52. p. 17); ^ Verst. Lamponi, 1902.
Christus an der Säule, links St. Dominious und St.
Katharina, rechts ein Donator (?). Willkürliche Zu-
schreibung, höchst unsicher. (Umriß bei Reinach. IL 407.)
Glasgow. Anbetung der Könige mit dem Por-
trait Papst Sixtus IV. Angeblich um 1470 oder 1480.
Willkürliche Zuweisung.
London. Nat. Gal. (N. 1141.) Bildnis eines un-
gefähr 40 Jahre alten Mannes mit roter Mütze. An-
gebliches Portrait des Meisters. 1883 in Genua er-
worben. Das Bild war bezeichnet, wurde aber unten
abgeschnitten. (Klass. Bilderschatz. 901); — (N. 1416.)
St. Hieronymus in sci.nem Arbeitszimmer. Höchst merk-
würdiges, viel bestrittenes Gemälde. (Umriß bei Beinach.
565) ; — Legat Sir John Samuel, 1907. Portrait eines
behäbigen bartlosen Mannes mit Mütze. Links Land-
schaft. Nicht bez, Nach a. A. ein Werk des AMso
Vi-i-ai-ini. (Lichtdruck in Connoisseur. XVII. 234); —
Koll. Salting, 1906. Früher Paris, DuchäteL Brustbild
eines jungen Mannes nach links. (Umriß bei Rcinach..
I. 98) ; — Duke of Bucclcuch, Montagu House.
Männliches Portrait mit Mütze, nach rechts. Miniatur.
Nicht , bez. Nicht sicher. Wiederholung in der Gal.
F. Liechtenstein in Wien. (Lichtdruck in Connoisseur.
XVIIL 141.)
Mailand. Castello Sforzesco. Kopf eines jungen
Mannes mit entblößter Brust, langem Haar und einem
grünen Kranz; -r- Koll. Triviilzio. Brustbild eines
alten Mannes. Bez. Antonellus Messaneus piuxit. 1476.
(Zeitschr. f. b. K. 1895.' 332.) (Umriß bei Reinaoh. 142.)
Messina. Mus. civico. Maria mit dem Kinde; —
St. Gregorius und St. Benedictus in ganzen Figuren;
— Maria und der Engel der Verkündigung. (Lichtdrucke
in L'Art. 1909. Januar, p. 18, 19, 20.)
Montpellier.. Bak)n d'Albenas . Beweinung
Christi. Angeblich nach Amerika verkauft. ' Willkür-
liche Zuweisung. (Lichtdruck bei Bouchot. Exp. des
Primitifs. pL 61; — Les Arts. 1904. N. 28. p. 36.)
München. (1029 a.) Brustbild der Maria mit auf
der Brust gekreuzten Händen. Halbfigur. Nicht sicher.
Palermo. Die Maria der Verkündigung. Ähn-
liche Bilder in München und Venedig. Angeblich
1474—1475 gemalt. (E. Brunclli in L'Arte. X. 1; —
Kunstchronik. . 1907. p. 301.)
Paris. Louvre. Le Condötiere. Bez. und 1475.
(Lichtdr. in Klass. Bilderschatz. III. 289.)
Philadelphia. Coli. John G. Johnson. Brust-
bild eines jungen Mannes, nach links. Zweifelloses
Werk des Antonello, aber unten abgeschnitten. (Licht- •
druck in The Connoisseur. XXI. 9.)
R i c h m o n d, Koll. Cook. Kopf des Heilands an
der Säule. Replik in Venedig. (Umriß bei- Beinach. 399.)
Rom. Gal. Borghese. Portrait eines älteren bart-
losen Mannes mit Mütze. Portrait des Michel. Vi a-
n e 1 1 o. 1475 in Venedig gemalt. (The Connoisseur. IL
175.) (Lichtdruck bei Lafenestre. Rom. II. 8; Klass.
Bildersch. VIII. 943.)
Syrakus. Palazzolo Acreide (provincia di
Siracusa). Verkündigungsbild. Der , Vertrag über das
Bild wurde am 23. Aug. 1474 abgeschlossen. (L'Arte.
1906. p. 452.)
Venedig. Maria, an einem Pulte lesend. ANTO-
NELLVS MESANIVS PINSIT. Angebliche Kopie eines
Bildes in Palermo; — Männliches BUdnis. Nicht bez.
In der Art des Rogor van der Weyden ;'Oder Memling.
Die Bezeichnangen der datierten Gemälde:
1463. Messina. Maria mit St. Gregorius und
Benedikt. Anno Domini Mo. CCCC sectuagesimo tertio
(1463). Antonellus Messanesis me pinxit. Die abwei-
chende Art in der Datierung gegenüber den übrigen
deutet darauf hin, daß dio Zahl 1463 nicht 1473
zu lesen sei. Das Bild ist in Tempera gemalt.
1465. London. Der segnende Heiland. Millesimo
qTiadricentesimo Sextagesimo quinto (1465) VIII. Indi.
Antonellus Messaneus me pinxit. Das x in sexta-
gesimo ist derselbe Buchstabe wie das x in pinxit.
1470. Neapel. Koll. Gaetano Zier. Ecce homo (ver-
schollen). . . . ntonellus messa .... (Die Bezeichnung
soll ursprünglich gelautet haben: Antonellus da Messina
me fecit 1470.)
1474. Berlin. (18 a,) Männliches Portrait. 1474
Antonellus Messaneus ins pinxit.
1475. Antwerpen. Kreuzigung. 1475 Antonellus
Messaneus mo Ol pinxit. .
1475. Paris. Mäanliches Portrait. 1475. Anto-
nellus Messaneus me pinxit.
1476. Mailand. Casa Trivulzi. Männliches Bildnis.
ANTONELLVS MBSSANES ME PINSYT. 1476.
1477. London.' Christus am Kreuze. 1477 ANTO-
NELLVS MESSANEVS ME PINXIT.
1477. Florenz. GaJ. Oorsini. Chistus am Kreuze.
Bez. und 1477.
1478. Berlin. (18.) Männliches Portrait. 1478
ANTONELLVS MESSANEVS ME PINXIT.
Gioacchinodi Marzo. Di Antjnello da Mes-
sina e dei suoi congiunti. (Documenti per servire alla
storia di Sicilia publicati a cura della' societä, Ita-
liona per la storia patria Vol. IX. Sor, IV. Palermo
1903); — G. La. Co r te- Cai lle r. Antonello da
Messina. Aus: Archivio storico Messinese Anno IV.
Fase. 3—4. Messina 1903; — G. Ferrari. II Botti-
celli © l'Antonello da. Messina del Museo civico di
Piacenza. Milano. Allcgretto. 1904.
Antum. Aert An tum (I. 25). • Siehe
Hendrik Anthonissen. (I. 24. III. 7.)
Antwerpen. ' Jan oder Hans van
Antwerpen. Siehe Jan van der Gouw.
Apans — Arnndel.
11
\ Apans. Jacques Apans, Tapissier
zu. Brügge, fertigte 1480 nach den Patro-
nen d^es Malers Jean Fabiaen drei Ta-
peten mit einem französischen Wappen
für den Gerichtssaal.
Beffroi. IV.. 80.
Appelmans. Joes Appelmans, Ar-
chitekt, geb. 18. April 1837 zu Hai in
Südbrabant.
Appeus. Siehe Apeus. I. p. 25.
Apshoven. Thomas van
Apshoven (I. 27). Er be- T y.A-
zeichnete T. V. A.
Gemälde (Nachtrag) : Glasgow. Zwei Landschaf-
ten init kleinen Figuren in der Art des Teniers; —
Ein junger Gelehrter iu seiner Stiibe. Bez. T. vtin
Apslioven 1644.
Arbois. Jean d'A r b o i s (oder A r-
boiz, Giovanni de Arbosio), Maler,
seit 21. Juni 1373 Hofmaler des Herzogs
Philip le Hardi von Burgund, wahrschein-
lich zu Arbois (Franche-Comte) geboren.
1375 schickte ihn der Herzog nach Paria.
Er arbeitete auch in Italien.
Pinchart. Archivea. III. 185; — Bouchot. Primi-
tifs. 1904. p. 19, 145, 146, 147.
Arden. M a d. Leo A r d e n, Genre-
malerin, geb. 1859, f 1904 in Belgien.
Schülerin von Alfred Stevens.
Ards. Willem Ards. Siehe Willem
Aerts (I. 7).
Arendsen. Petrus Johannes
Arendzen, Kupferstecher und Radierer
der Gegenwart, früher zu Amsterdam, seit
1890 in London tätig (siehe IL p. 436).
Arens. Märten Arens, Baumeister
aus Delft, 1574 — 1576 Erbauer des Rat-
hauses zu Ernden.
L ü b k e, Gesch. d. Ren. in Deutschi. 1882.
Arent. M e y s t e r A r e n t oder A r n t,
bceldsnyder, 13G9 in den alten Gilden-
büchern von Utrecht erwähnt. Vielleicht
identisch mit dem Beeldsnyder Arnt, der
1389 für Wilhelm L, Herzog von Geldern,
in Arnheim arbeitete.
V. Eynden. I. 4; -^ A. K. Lex. IL 296; —
Müller. Utrechtsche Arch. I. p. 14; — Kramm. I.
20 und I. 235.
Arfe. Siehe Darfe. I. p.- 382.
Argonne. Simon Pierre d'A r g o n n e.
Siehe Dargonne. I. p. 382.
Ariaens. Siehe , Lucas Adriaenssen.
I. p. 63.
Arnold. Robert Arnold (I. 28).
Werke: Lüttich. Kirche St. Paul. Eine Marmor-
statuo der Mari.a in der dritten Kapallu des linken
Sfitenschiffes.
Arnoldo. Arnoldo Fiammingo,
Glasmaler aus Flandern, der 1566 für Ale-
xander Farnese Glasgemälde zu liefern
übernahm. Er starb zu Parma 31. Jan.
1573.
A. L. d. b. K. IT. 135.
Arntzenius. Floris Arntzenius,
Maler im Haag, geb. 9. Juni 1864 in
Soerabaia (in N.-Ind.). Er malt Straßen-
bilder u. dgl.
Arondeaux. RegnierAron-
deaux (I. 29). Er bezeich- R.AF.
nete R. A. F.
Arondeus. Erasmus Arondeus
oder Arondel, Maler, geb. 1644, f vor
1692. 1663 Schüler von Doudyns im Haag,
1666 Meister. 1675 macht er einen Ver-
trag mit dem Maler Johannes Leemans
im Haag, daß alle Kutschen und sonsti-
gen Equipagen, welche Arondeus zum Be-
malen erhält, nur von Cornelis Ver-
burgh mit Landschaften bemalt werden
dürfen, solange dieser in Leemans Dien-
sten stehe. 1673 war er bei dem Schloß-
bau in Osnabrück tätig.
Obreen. III. 266; V. 146; — A. L. IL 149.
Arondeus. Bieter Arondeus, Maler,
geb. im Haag um 1665, f in Rotterdam
10. Nov. 1712. Er war 1699 Maler der
Admiralität.
Obreen. IIL 270; — A. L. IL 150.
Arnulphe. Arnulphe de Binche,
Architekt der Kirche Notre Dame de Pa-
mele zu Audenaerde, welche 1235 be-
gonnen wurde.
P i n c h a r t in A. L.
Arsetiis. Peter de Arsettiis, Go-
belinweber in Brüssel zu Ende des
15. Jahrh. tätig, von dem sieben Gobe-
lins mit Darstellungen- aus dem • Leben
Christi im Dome zu Trient herrühren.
Bez. Peeter de Arseti Brüssel. (Siehe Aelst.
IIL p. 2.)
A. L. II. 158.
Arstenhis. Carel Augusti Arste-
n i u s, Maler, geb. in Aurich. Er kam aus
Braunschweig nach Holland, erwarb 1749
das Bürgerrecht und lebte 1750 in Am-
sterdam. C. F. Marstaller hat nacli ihm
das Portrait des Amsterdamer Kaufman-
nes Johann Christian Cuno gestochen.
A. L. IL 168.
Art. Berthe Art, Blumenmalerin,
geb. in Brüssel 26. Dez. 1857. Schülerin
von Alfred Stevens in Paris.
Artan. Louis Ar tan de Saint Mar-
tin (I. 29), t 23. Mai 1890 in Brüssel.
Gemälde : Antwerpen, Brüssel.
Artois. Jacques Artois (I. 29). ^
Zeichnung. Wien. Albortina. Ansicht • des alten
Schloßgaa-tens von Brüssel. Bez. inde Warand© tot
BrüssflL 1654.
Arum. P. van Arum und R. J. van
Ar um, Xylographen im Haag, tätig um
1850 für illustrierte Journale.
ArundeL Thomas Howard, Graf
Arundel und Surrey, Großmarschall
von England, berühmter Kunstfreund, geb.
1586 zu Finchingfield, f 4. Oktober 1646
zu Padua. Er war der einzige Sohn des
ersten Grafen Philipp von Arundel. Die
Familie war katholisch. 1606 heiratete
12
Arnndel.
Thomas Alathea, die einzige Tochter des
Grafen Gilbert Shrewsbury. Da er kränk-
lich war, ging er 1611 nach Italien, war
1612 in Venedig und Ende des Jahres
wieder in England. 1614 führte er die
Prinzessin Elisabeth, die Tochter König
Jakobs I., zu ihrem Gatten, dem Pfalz-
grafen Friedrich, ging abermals nach
Italien und kehrte erst Ende 1614 nach
England zurück. Damals begann er An-
tiken, Medaillen, Gemälde und Zeichnun-
gen zu sammeln und Lord Pembroke und
Eobert Gotton sowie König Karl I. unu
der Herzog von Buckingham folgten sei-
nem Beispiele. Er verbrachte einen gro-
ßen Teil seines Lebens mit seiner Frau
und seinen Kindern auf Keisen, hatte seine
Agenten in ganz Europa, kaufte in Rom
die teuersten Kunstwerke zu den höch-
sten Preisen und hatte die größte Mühe,
sie aus Italien wegzuführen. Der Ma-
ler Edward Norgate und der Ge-
lehrte John Evelyn kauften für ihn
in Italien, John Borough in Venedig,
W. Trumbull und. S. Noveliers in
Brüssel, Arthur Hopton in Madrid,
Leermans in Antwerpen, Daniel My-
tens im Haag, Guillaume Betty (Pet-
toeus) durchwanderte Italien, Griechen-
land und Kleinasien und brachte 1627
reiche Schätze aus Kleinasien unter gro-
ßen Gefahren nach England. Arundel war
überhaupt der erste, der antike Kunst-
werke nach England brachte. Seine Be-
ziehungen zu den Künstlern seiner Zeit,
zu P. P. Rubens, der ihn wiederholt
porträtierte, zu A. v. D y c k, den er ver-
anlaßte, nach England zu kommen, gind
bekannt. Van Somer, Daniel My-
tens, Joachim Sandrar t, Inigo
Jones, dessen Talent er zuerst würdigte
und erkannte, Nicolas Lanier e, Pe-
titot, Nicolas Stone, Hubert Le-
sueurs, Wenzel Holla r, Heinrich
van der Borcht (I. 139) u. a. erhielten
von ihm mannigfache Anregung, Unter-
stützung und Beschäftigung. Lukas
Vorsterman widmete der Gräfin Arun-
del seinen Stich nach der Amazonen-
schlacht von Rubens. Er war ein Mäzen
im großen Stil, überwachte und leitete
den Bau des Banqueting-House in White-
hall, beschäftigte den gelehrten Junius,
seinen Antiquar, der auf seine Veran-
lassung den Traktat ,,De pictura Vete-
rum" schrieb, bezahlte eine Pension an
den Mathematiker Oughtred und verlieh
seiner ganzen Umgebung den "Reiz des
höchsten intellektuellen Strebens, dessen
seine Zeit fähig war. Er war unter Ja-
kob I. und Karl I. gewiß die künstlerisch
bedeutendste Persönlichkeit in England.
1636 war er Gesandter am Wiener Hofe,
über welche Reise uns ein interessanter
Bericht erhalten ist. Bei dem Ausbruche
der Revolution 1642 verließ er England
und den König, was man ihm sehr übel
nahm. Er starb zu Padua 4. Okt. 1646.
Seine Sammlungen gelangten in den Be-
sitz seiner Söhne, des Viscount William
Staff ord, späteren Herzogs von Norfolk
(t 27. April 1719 in Paris) und des Lord
Maltravers. Die Herzogin von Norfolk
verkaufte nach ihrer Scheidung Statuen
und Antiken für 300 Pf. St. an den Grafen
von Pomfret, dessen Witwe dieselben der
Universität Oxford vermachte, wo sie sich
noch heute befinden. Die Kameen und
geschnittenen Steine, welche die Herzo-
gin von Norfolk ihrem zweiten Gatten
John Germayne geschenkt hatte, kamen
durch dessen zweite Gattin, Lady Elisa-
beth Germaine, an Lord Charles Spencer,
als er Miß Beauclerc heiratete. Diese
gab sie ihrem Bruder, dem Herzog von •
Marlborough. Die Medaillen und Münzen
kamen an Lord Thomas Winchelsea und
wurden 1696 verkauft. Der Rest, welcher
dem Herzog von Norfolk verblieben war,
wurde 1685 u. 1691 verkauft. Eine Anzahl
Portraits und Kostbarkeiten der Gräfin
Alathea gelangten an ihren vierten Sohn
Charles Howard. Arundel House wurde
1678 demoliert und die Objekte von Tart-
Hall (Stafford House) wurden 1720 und
1724 verkauft. Eine Anzahl von Gemäl-
den, aber nur die minderen, wurde am
26. Sept. 1684 zu Amsterdam versteigert.
Sie sind heute in alle Welt zerstreut und
werdeii noch 'durch die Stiche von Hollar,
H. Van der Borcht und Vorstermans als
Reliquien der Arundel-Sammlung konsta-
tiert. Einen der kostbarsten Teile bil-
dete die Sammlung der Handzeichnungen,
welche 1721 in London verkauft wurde.
130 Zeichnungen von Parmeggianino
kaufte Zanetti, der sie 1743 in Venedig
publizierte. Berühmt waren die Leonardo-
Zeichnungen, von welchen W. Hollar einen
großen Teil gestochen hat. Arundel bot
für einen Band der Ambrosiana mit Leo-
nardo-Zeichnungen die damals exorbitante
Summe von 30.000 Francs.
A true relation of all the remarkable places and
passages observed in. the travels of the right honourable
Thomas, Lord Howard, Earle of Arundell ajid
S u r r e y etc., ambassadoiir extra/ordinary to bis sacred
Majesty Ferdinando the secood emperour of G-ermanie
•anno Domini 1636, by William C r o w n e, ge-ntleman.
i-^ndon 1637.
M. J. D u m e a n i 1. Histoire des plus c61&bres Ama-
teurs fitiangeis. Paris 1860. p. 170; — Dallaway.
Anecdotes of the arts in England. (Übersetzung von
Miliin. Paris 1807); — Waagen. Treasures. L; IV.;
— Sainsbury. Bubens. p. 375; — Hoet. I. 1; —
Oud Holl. 1885. p. 72; — W. H. James Weale
in Biirlington. Mag. VI. 244. , .
Asch — Auvray.
13
Asch. Pieter Jansz van Asch
(1.30).
GcnmUde (Nachtrag): Petersburg. Eremitage.
landscfaait. Bez. PA. '
StraBbtirg. Waldweg. Bez. PA.
Asche. Glaude van Asche, 1554
Bildschnitzer zu Brüssel.
Jahrb. cLKunsts. d. a^ Fa.iserh. Begasten.
XIV. 1893. N. 9985.
Aspere. Pieter van Asper e, Bild-
hauer, welcher 1465 an den Portalen des
Hospitals zu Oudenaarden die Ornamente
gefertigt hat.
Kramm. I; 28.
- Aspois. Jean Aspois, Glasmaler zu
Lille, wahrscheinlich Sohn des Glasmalers
Jacques Aspois (1385—1397). 1424 lie-
ferte er Glasgemälde für die Kapelle im
Rathause.
Dehaisnes. Hist. de l'Art. 170; — J. Houdoy.
La Halle öchevinal« de la ville de Lille. 1870. p. 40—49.
Aspruck. Franz
Aspruck (I. 30). Er A. C -T OA
bezeichnete :
Assays. Jan Assays. Siehe Johan-
nes Ofhuys. IL p. 251.
Assche. Henri van Assche (I.
31). Beistehend seine Signatur.
Assegnies. Siehe Dassegnies. I.
p. 382.
Asselt. Jan van der Asselt. Siehe
Hasselt. I. 650.
Asselyns. Joris Asselyns, Holzbild-
hauer zu Brüssel, 1527 — 1547 tätig.
Pinchart. Arch. L; — A. K L. IL 350; — A. L.
d.. b. K. 11. 198.
Assonville. Geerit d'Assonville,
Maler (?), geb. zu Amsterdam 1627, f nach
1681. 1653 war er im Auslande und hei-
ratete in Amsterdam 29. April 1655 und
23. Febr. 1674. 1679 wurde er wegen
Unzucht mit einem 13jährigen Mädchen
eingesperrt. Er war ein Schwager des
Formschneiders Christoffel van Sichem.
Oud Holl. IL 208; IIL140;, IV. 302; — Obreen. V.
Assonville. Melchior d'Assonville
(L 33). Er war 1564 Schüler des Mark
Gheraarts in Brügge. 1600 wurde er
Bürger in Gent und trat daselbst in die
Gilde. 1601 war er als Stoffeerder in der
Antwerpner Gilde. Der Bildhauer Henri
Faydherbe war bereits 1588 in Mecheln
sein Schüler gewesen und arbeitete später,
um 1608, wieder bei ihm in Antwerpen.
A. L. IL 201.
Ast. Balt. V. d. Ast (L 33).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. "Bltunen in
einer Flasche. Bez. B. van der Ast; — Blumen und
Früchte auf einem Tische. Zweimal bez. B. van der
Ast 1620 und B. van der Ast fe. 1621.
Anb^e. Martin Aubee (I. 34), geb.
1729.
Aubert. David Aubert, Miniatu-
rist, Kalligraph, Schriftsteller vmd Bi-
bliothekar des Herzogs von Burgund
Philippe des Guten, geb. zu Hesdin
in Artois um 1435. Es existieren zahl-
reiche Manuskripte von ihm: Le Ro-
man .du Roy Charles Martel (1468),
Histoires des conquetes de Charlemagne
(1458 — 1465), Chronique de France
(1460), Chronique abregee du Roy Phi-
lippe le Bei. ; Composition de la Sainte :
Ecriture (14-62), Romuleon (1468, sämt-
lich in Brüssel), Roman des trois fils
de Roy (1463), die Chronique des Frois-
sart in Breslau etc. etc.
Bradley. A dictionary ol Miniat. I. 80 ; — G a z.
d. B. Arts, 1905. L 372; — Gröber. Grundriß der
romon. Philologie (Straßburg 1902. IL 1. p. 1144); —
Doutrepont. La litteratuxe fran5aise> ä la cour des
dues de Bourgone.
Anbry. Adrian Auory, Maler,
Zeichner und Radierer, geb. zu Brüssel
23. Juni 1834.
Audenaerd. ;6obert van Auden-
Aerd (I. 34). Seine Schüler wa-
ren J. B. van Volxsons, Fr. "\/^
Pilsen, A. Janssens und Jean
de Leyen, der 1728 Maler Louis XV.
wurde und unter dem Namen J. ^. Des-
lyen's oder Delien (I. p. 3Ö6) be-
kannt ist.
Gemälde (Nachtrag) : Gent. Mus. Versammlung
der Mönche der Abtei Baudeloo. 38 Figuren.
Zeichnung: Wien. Albertina. Maria erscheint in
der Glorie mehreren Jesuitenmärtyrem. Feder und
Tusche.
Augustini. Jacobus Luberti Augu-
stini (L 34). Er war 30. April 1748
zu Haarlem geboren und starb daselbst
4.. August 1822.
Augustynsz. Jan Augustynsz, Ma-
ler, als Meister zu Delft 1613—1649 er-
wähnt. Vielleicht ist er identisch mit
jenem Maler Augustin, welchen v. Mander
als einen -geschickten - Historienmaler,
Schüler des Blokl^ndt (Anton von Mont-
fort) und Lehrer des Michel Jansz Miere-
veld, zu Delft erwähnt.
Hymans, v. Mander. iL 171; — Obreen. I. 5.
Auwera. Egide van der Auvera,
Architekt zu Brüssel, geb. zu Niel (Pro-
vinz Antwerpen), f zu St. Josse-ten-Noode
26. April 1870.
A. W a u t e r s. Histoir© defe Environs de Bruxel-
les. III. 36.
Auvera. Jacob van der Auvera,
Bildhauer, geb. 1700 zu Mecheln, f zu
Würzburg um 1760. Er war Hofbildhauer
des Bischofs von Würzburg und fertigte
den Kolossalbrunnen im Kloster Ebrach.
* A. L. IL 264.
Auvray. Alexandre Hippolyte
Auvray, Dekorationsmaler, geb. zu Cam-
brai 15. März 1798, f zu Valenciennes
2. Juni 1880.
14
Anvray — Backer.
Auvray. Felix Auvray, Maler, Bru-
der des Alex. Hipp. A., geb. zu Cambrai
31. März 1880, f 11. Sept. 1833 daselbst.
Schüler von Gros in Paris.
Auwercx. Albert Au wer ex, Ta^is-
sier zu Brüssel, 1657— 1707 (?) tätig.
Jahrb. d€r Kuiists. des a, Kaiserh. II.
178; — Chronique dos Arts. 1888. p. 190.
Aveelen. Jan vaA den n,, ---
A V e e 1 e n (I. 35). Er bezeich- *^ *;^, /
nete auch J. V. D. A.
Averbeke. Emil van Averbeke,
Architekt, geb. zu Berchem bei Antwer-
pen, Zeitgenosse.
A. L. II. 276.
Averkamp. Hendrik Averkamp
(1.36).
Gemftlde : Edinburg. Wiatorszene. Monogr.
Schwerin. (Lichtdt. in Klas3. Bildersch. II. 1G7.)
Wien. K. Mus. Wintcrlandschaf t. (Lichtdr. in
Jahib. d. Eunsts. d. a. K. 1894. XV. 144.)
Zeir^hnnugen : Amsterdam. Schlittschuhläufer.
Monogr.; — Tisciier. Monogr. Aquarelle. (Rcprod. in
dem Amsterdamer Handzeichnungswerke. f. 1, 2.)
Berlin. Kanallandschaft mit Badenden; — Belusti-
gung auf dem Eise. (Lichtdr. in dem Berliner Hand-
zeiohnungswerk.)
Dresden. Überfall auf Reisende. Monogr. ; —
Studienblatt mit 10 Figuren bez. Henricus Aveffcajnp;
— Kolfspieler etc. (Beprod. in dem Dresdner ,Hand-
zeichnungswefk VII.)
H a a r 1 e m. Mus. Teyler. Acht Aquarelle, darunter
das Original der von Ploos van Amstel gestochenen
Zeichnung.
Avont. Peter van Avont (I. 36).
Nach ihm ges.toch c.n : Li vre de
satyree et grotesses inventß et delinii T A V C^
par Pierre van den Avont. Fran- ^
ciseus van den Wyngaerde cxoudit Antverpiac. 9 Bl.
Kl. fol. (mit dem Titel).
Avont. Rombout van Avont, Maler
und Bildhauer, 1581 in der Gilde zu Me-
cheln, 1597 heiratete er zu Mecheln Maria
van Wechter, 1606 arbeitete er als En-
lumineur daselbst und starb 4. April
1619. Er lebte eine Zeit über in Brüssel.
Als seine Schüler werden in Mecheln ge-
naaut: 1604 Michel van Opstal, 1606 Haus
Matthys (etoffeur), 1608 Jean Paridaeus,
1609 Lambert Baetmans,
Neoffs. I. 382.
Avry. Avry (I. 37), Stempelschnei-
der, wahrscheinlich identisch mit dem
französischen Medailleur Pierre Aury
(geb. 4. Dez. 1622).
Axpole. Axpole (I. 37). Die Maler
Daneel, Gerard, Jacob und Henri
van Axpoele haben niemals existiert und
sind lediglich Erfindungen der gefälsch-
ten Genter Urkunden.
"V. van der Haeghen. Mömoires sur las doou-
ments faux etc.
Ayembre. Giovanni Ayembre.
Siehe Aijembre. I. 8.
B.
Baars. Jan Hendrik Baars, Bild-
hauer und Medailleur, geb. 4. Aug. 1875
zu Amsterdam, f daselbst 15. Juni 1899.
Schüler von B. van Hove, Ludwig Jünger
und E. Leenhoff.
Baburen. Dirck van Baburen (1.38).
Gemälde (Nachtrag): Brüssel. Die Grablegung.
Kopie nach dem Bild© in St.
Pictro in Montorio in Rom. ^f ^^ I ^ T
Christiania. Christus * j ^ flJibtt * J *
als Knabe im Tempel. 1622. * ^
Ilermannstadt. David mit dem Haupte Go-
liaths und die lobsingenden Fi-auen. Halbfiguren. Früher
G. Honthorst genannt.
Bacheler. Jean Bacheler, Minia-
turmaler in Brügge, 1478 in der Gilde
der Enlumineurs daselbst.
Beffroi. IV. 297—323.
Backer. Arend Backer (Bakker)
(I. 39), f in Mantenesse bei Schiedam
10. Jan. 1843.
Backer. Catharina Bäcker (I. 39), v
Malerin, geb. 28. Sept. 1689, f in Leiden.
Gemftlde: Amsterdam. Verst. 21. Sept. 1905.
Blumenstrauß. Bez. Catharina Backer.
Bäcker. Frans oder Johann Frans
de Backer (L 39). Er war 1693 in
Antwerpen Schüler des Malers Adriaen
van Hooff, 1749 war er noch tätig. 1733
starb in Breslau seine Frau Maria Mag-
dalena, geb. Bischoff aus Antwerpen; auf
ihrem Grabsteine in der Adalbertskirche
steht: „Mein Leben war ein Wandern,
von einer Stadt zur andern."
Gemälde: Breslau. Mauritiuskirche. Himmelfahrt;
— Dom. Opferung Melchisedeka. Abendmahl ; —
Kreuzkirche. Findung des Kreuzes.
Wahlstatt. Klosterkirche. Die Auffindung des
Leichnams des Herzogs Heinrich II.
A. L.
Backer. Gilles de Backer, Medail-
leur und Stempelschneider zu Namur, 1711
bis 1715 erwähnt. Er bezeichnete seine
Medaillen mit B. ; G. D. B. ; G. D. BAC.
und D. B. A.
Pinchart. Rechcrches s. les grav, de med. I.
307; ~ N agier. Mon. I. 1591; IL 985, 2849.
Backer. Jacob de Backer der Äl-
tere (I. 39).
Gemälde (Nachtrag): Antwerpen. Mus. (1905.
p. 10.) Das Jüngste Gericht. Bez. I. de Backer 1571.
(Wenn die Bezeichnung richtig ist, muß er wohl lange
vor 1560 geboren eein.)
Gent. Flügelaltar. Der Prophet Isaias weissagt
dem Ezechiaa sein« Heilung. (Lichtdruck im Kat. von
Backer — Baerse-
15
1905.) Im rechten Flügel der Donator Jacques del
Bio aus Brügge mit seinem Patron. Im linken Flügel:
Christus am Kreuze mit Maria, Johannes und Maria
Magdalena. Auf den Außenseiten die Erweclcüng des
Lazarus. Der Altar stammt aus der Abtei von Baudeloo.
Bäcker. Jac. Adriaensz Backer
(I. 40).
Gemälde: Amsterdam. Waisenhaus. Di© Begen-
ten des Werkhauses in Amsterdam. (Lichtdruck in
Klaas. Bilderschatz. III. 345; und bei Lafenestre.
Hollande, p. 318.)
Haag. J. T. Cremer, 1903. Selbstportrait mit Pin-
seln und Palette. Monogr. und 1644; — Portrait
sedner Frau.
Petersburg. Eremitage. Bildnis eines Grei-
ses. Halbfigur. Früher G. de Crayer genannt. Eine
Wiederholung in Dresden hieß früher F. Bol, dann
G. Flinck, jetzt Backer; — Portrait eines Geist-
lichen. Dieselbe. Person wie auf dem vorigen Bilde,
Früher auch G. dö Crayer genannt.
Tilburg. KoU. Vincent van Spaendonk, 1907.
Christus und die kanaanitische Frau. 1644; — Ein Bild
desselben Gegenstandes in der Kirche zu- He^swyk ist
angeblich A. Backer 1640 bezeichnet. (Oud Hodl.
1885. p. 59.)
Andere dem Maler bald zu-, bald wieder ■ abge-
schriebene Bilder sind in Aix, Antwerpen, Bamberg,
Darmstadt, Hermannstadt, London (Wailace Mus.),
Würzburg (Universität), "Pommersfelden u. a. O.
Zeichnangen : Wien. Albertina. Einer der" Brüder
Josephs. Kreide, weiß gehöht auf grau. (Lichtdr.
in Albertina. XI. 1300.)
Backer. Job. Augustus Backer
(Bakker) (I. 41), f zu Rotterdam 7. Juni
1876.
Backer. Josse de Backer, Mes-
singgießer aus Antwerpen, Meister des
1540 in Mecheln gefertigten Taufbrunnen
für die Groote Kerk in Breda.
Gaz. d. B. Arls. 1903. II. 484.
Backer. Nicolas de Backer. Siehe
John James Backer. I. 41.
Backere. Gaspard de Backer e,
Siegelschneider in Brüssel, 1483 — 1487
Valet de chambre und Goldschmied Phi-
lipps des Schönen.
Pinchart. Becherches sur les grav. I.
Backhuysen. Gerrit Bakhuysen
(I. 42), geb. in Amsterdam (?) um 1721,
f in Rotterdam 1760, Enkel des Marine-
malers Ludolf B.
Gem&Ide : Amsterdam. Selbstportrait vor der
Staffelei.
Backhuysen. Ludolf Backhuysen
(I. 42).
Gemälde (Najfchtrag) : Amsterdam.
Ilalbfigur; — 'Anna do Hooghe (1645
Frau. Halbfigur; — Dieselbe in
späteren Jahren; — Johannes
Bakhuysen (1683—1731), Sohn
des Malers; — Jan de Hooghe
(1650—1731) als Jäger. Bez. L.
BAKH: 1706; — Familienportrait
der Bakhuysen und de Hooghe. Bez.
L. BAKH. out 72 jaar. Ao. 1702.
Schlcißheim. Ein See-
sturm bez. L. B. 1680.
Backhuysen. Ludolf Bakhuyzen
der Jüngere (I. 43).
Gemälde: Amsterdam. Angebliches Selbstportrait.
I
Selbstportrait.
—1717), sein©
6S0
mm e rs- \ ^ \
Bacre. Jean le ßacre, Maler in
Tournai, 1459 bemalte er eine Holz-
statuette der Maria von Jean Daret.
L. C 1 o q u e t. Tournai. p. 52.
Baden. Jan Juriaensz van Ba-
den (L 43).
Gemälde : Petersburg. Ere-
mitage. Tcmpelinterieur mit Chri- ^ 1/a*L^^^^
stus und der Ehebrecherin. Bez.
H. Van Baden.
Ein Bild in Pommers-
f e 1 d e n ist bez.
Baden.
Badens. Frans Badens. (I. 44),
Zeichnung : Amsterdam. Verst. .April 1908. Eine
alto Kupplerin und ein Mädchen. Brustbilder. Feder
und Tusche. Bez. F. Badens 1583. (Er scheint
demnach vor 1571 geboren zu sein.)
Baeckelmans. Fran5ois Baeckel-
mans, Architekt, geb. zu Antwerpen 1827,
t daselbst 1896.
Baeckelmans. Louis Baeckelmans,
Architekt, Bruder des Frangois, geb. zu
Antwerpen 1835, f Nov. 1871. Sein Ent-
wurf für den Justizpalast in Brüssel er-
hielt den ersten Preis, wurde aber nicht
ausgeführt.
Baellieur. Cornelis Baellieur (I. 44),
Gemälde: Paris. Louvre. (1903. N. 1902.) In-
terieur einer Gemäldegalerie, Nicht bez.
Baen. Jan de Baen (I. 44).
Gemälde : Bravinschweig. Bildnis des Prinzen
Johann Moritz von Nassau-Siegen (1604, ■)■ 1679). Knie-
stück, mit Ausljlick in einen Park.
Dordrecht. Portrait des Com. de Witt. (Licht-
druck bei Geffroy. Hollande, p. 145.)
Baerdemaker. Felix de Baerde-
maker (I. 45), Landschaf tsmalefr und
Radierer, geb. zu Löwen 1836, f in Gent
1878. Gemälde: Gent.
Baert. A 1 e x a n d er B, a e r t, Teppich-
weber aus Oudenaerde, der um 1699 nach
Amsterdam zog und daselbst bis gegen
1728 tätig war. Ein Jean Baert zog
1684 nach Lille, 1692. nach Tournai 'und
1724 nach Cambrai, wo er 1741 starb.
A. L. II. 346.
Baertsoen. Albert Baertsoen, Land-
schaftsmaler und Radierer, geb. zu Gent
9. Jan. 1866.
Gemälde : Antwerpen, Brüssel, Gent.
Baerse. Jacques de Baerse, Holz-
bildhauer aus Termonde, 1390—1392 für
Philipp den Kühnen zu Dijon tätig. 1392
vollendete er zwei Altarscheine, deren Fi-
guren und Außenflügel von Melchior Broe-
derlain polychroöaiert, 1399 in der Abtei
Champmol in Dijon aufgestellt wurden.
1841 wurden beide Altarwerke irotdürftig
restauriert und kamen in das Museum zu
Dijon. Die Skulpturen stellen dar: Die
Enthauptung Johannes des Täufers, die
Anbetung der Könige, Kreuzigung, Grab-
legung, Martyrium der hl. Katharina, die
V«rsuchung des Antonius und eine Anzahl
Heiligenstatuen.
16
Baes — Bandol.
Gaz. d. B. Arts. 1887. 1.298; — Revue de
l'Art ancien et mod. 1906. XX. 256.
Baes. Edgar Alfred Baes (1.45),
Maler, Eadierer und Schriftsteller, geb.
24. Juni 1837 in Ostende.
Baes. Emile Baes, Maler, Illustrator
und Schriftsteller, geb. 12. Nov. 1879 zu
Brüssel.
Baes. Firmin Baes, Maler, geb.
19. April 1874 zu Brüssel.
Baes. Henri Baes, Maler, geb. 11. Aug.
1850 zu Brüssel.
Baes. Jean Baes, Architekt und
Maler,, geb. 1848 zu Brüssel. Er konstru-
ierte die. Kuppelbekrönung des Palais de
Justice 2u Brüssel.
Baes. Lionel Oscar Baes, Maler,
geb. 18. Juli 1839 in Ostende.
Baes. Martin Baes oder f^ ^,
Basse (I. 45). Nebenstehend c/y^
sein Monogramm. ^LJ.
Baesten. Maria Jacoba Backten
(I. 46). Sie heiratete den Maler Hendrick
Aernoud Myn und starb angeblich 16. Dez.
1849 zu Antwerpen (siehe II. 209). Ge-
mälde : Rotterdam.
V. Eynden. III. 101; — Michiels. X. 563;
— Nagler. X. 353.
Baetes. Franyois Ignace Baetes,
Medailleur, geb. 3. Aug. 1826 in Antwer-
pen, t daselbst 15. Okt. 1890. Schüler
von Veyrat.
Baetes. Jules Baetes, Graveur,
Bildhauer und Medailleur, geb. 6. Okt.
1861 zu Antwerpen. Schüler von Th. Vin-
9otte.
Baf cop. Alexis Bafcop, Genremaler,
geb. 6. Nov. 1804 zu Cassel in Flandern,
t daselbst 1895.
Baillenl. Baudouin de Bailleul
(I. 46). Siehe Baudouin. I. 65.
Bailly. David Bailly (I. 47).
Gem&lde: Bailleul (England). KoU. J. De Couse-
maker. Vanitas. Bez.' David Bailly pinxit 1631.
K o p e n h a g e n. KoU. Konow, 1907. Prinz Ulrich
von Dänemark. 1627.
Mailand. Koll. Crcspi. Männliches Portrait. 1636.
Paris. Louvre. Portrait eines jungen Mannee. Er-
worben 1893.
Bai. Willem Bai (I. 48)
Nebenstehend seine Signatur.
Balat. Alphonse Balat, Architekt,
geb. zu Gochen6e (Namur) 1818, f Ixel-
les-les-Bruxelles 1895.
Baien. Hendrik van Baien (I. 48).
Die Angabe, daß er ein Schüler des Adam
van Noort (II. 242) gewesen, scheint
ein Irrtum zu sein, da sich die Stelle
van Manders, auf welcher diese Ansicht
beruht, auf Sebastiaen Vranx be-
zieht, nicht auf Hendrik van Baien.
van Mander (208 a). S' ghelyckx Heyndrick
van Baien en Sebastiaen Vrancks, gelehrt
hebbeude by Adam van Cordt, en. is iiu oudt omtrent
IV. £
31 Jaren, is seer aerdigh in Lantschap, Peerdekeins
en beeldekens. (van Mander. 208 a.)
Nach seinen Werken, gestochen (Nach-
trag): 1. Vermählung der Maria. Henriquez sc; —
2. Anbetung der Hirten. Bcce' jaoet Minimus etc.
H. V. Baien invent. Crispiaen van den Quebom sculp.
B. I. excud. und A. Waesber exe. Fol.; — 3. Maria
mit dem Kinde. Virgo nata parens etc. Th. Matham
exe. 40; — 4. Maria mit dem Kinde. Halbfigur,
Ecce tu pulchra etc. H. V. Baien pinxit. L. Yorster-
man exe. cum privil. 40; — 5. Ähnliche Komposition.
Hialbfigur nach links. Veniat dilectus meus in hortum
etc. Piae religiosaequ© Dominae D. Barbara© de
Jode. D. C. A. H. V. Baien pinxit. Lucas Vorster-
man cum privil. 40; — 6. Ähnliche Komposition.
L'Enfant f. 1653. 40; — 7. Desgleichen. J. V. Heide
sculps. 40; — 8. Sinite pEirvulos venire ad me,
H. V. Baien in. Hieronymus Wierx fec. et exe. 40;
— 9. Der Weg des Heiles und der Sünde. Im
Vordergrunde ein Gelage, hinten Christus am Kreuze.
Viae hie Duae etc.' H. van Bael. inv. Hieronymus
WiercK sculp. et excud. Cum gratia et privilegio Bu-
schero. 40; — 10. Aktäon und Diana. L. Garreau sc.
(Gab. le Brun); — 11. Le Repos de Diane. Aetemam.
etc. Peint pax van Baien; grave par J. V. IDurmier
Nuremberg chez Frauenholz. 1800. Braun gedruckt.
Qu. fol. ; — 12. Math, de Halan, Gouverneur von
Batavia. S. Lebedoer sc.
Baien. Jan v. Baien (I. 49).
Gemälde (Nachtrag) : Petersburg. Eremitage. Die
Findung Mosis. Nicht bez.
Wien. Die Entführung der Europa. Die Land-
schaft ist von Jan Breughel d. Alt. ; — Maria Him-
melfahrt.
Baien. Matthys van Baien (I. 49),
f zu Dordrecht 7. Jan. 1766.
Balten. Peter Balten (I. 50).
Gem&lde: Antwerpen. Das Martinsfest, mit St.
Martin, der seinen Mantel entzweischneidet. Bez.
PEETER BALTEN. Freie Kopie eines Bildes von Peter
Breughel.
Bambost. Jean Bambost, Holzbild-
hauer zu Gent, welcher 1657 die durch-
brochenen Holztüren der Einfriedung der
Notre Dame-Kapelle in St. Bavo in Gent
fertigte.
E. Marchai. La Sculpture etc. 1895. p. 386.
Ban. Gerbrand Ban (I. 51).
Gemfilde: Carton in Irland (Herzog von Leicester).
Männliche« Portrait. Bez. 1649.
Banck. Jan van der Banck oder
Bank (I. 51). Er starb 23. Dez. 1739,
angeblich 45 Jahre alt, in London. r
Gemälde: London. Portr. Grall. Simon Clarke
(1€75— 1729), Theolog und Philosoph. Ganze Figur,
sitzend; — Isaak Newton (1642—1727), Knie-
stück, sitzend; — KoU. Graf Howe, 1857. Por-
trait Händeis; — Kodl. Lord Jabley, 1857. Gräfin
Tanckerville, 1722; — Herzog von Richmond.
König Georg IL und seine Gemahlin Karoline. Ganze
Figuren; , — Koll. Herzog von Portland. Her-
zogin von Portland.
Oxford. Thoanas Tickell, Dichter und Freund Ad-
disons.
Bandol. Jean de Bandol (I. 51). Er
war um 1368^1381 als „peintre et varlet
de chambre de monseigneur le roy Char-
les V." tätig und ist einer der ältesten
flämischen Maler, deren Name in Frank-
reich erwähnt wird. Das Widmungsblatt
der Bible historiee im Haag, welches
Karl V. thronend darstellt, während ihm
Jean de Vaudetar das Buch überreicht,
Baptist — Barendsz.
17
hat die Schrift: Anno Domini millesimo
trecentesimo septuagesimo primo, istud
opus pictum fuit ad preceptum ac hono-
renoL illustri principis Karoli regis Fran-
ciae etatis sue trecesimo quinto et regni
aui octavo et Johanes de Brugis
pictor regis predicti f ecit hanc picturam
propria sua manu.
Die für den Herzog Louis von Anjou,
den Bruder des Königs 1376 begonneneii
Tapeten der Apokalypse, gegenwärtig in
der Kathedrale von Angers, bestehen
aus sieben Stücken, zirka 140 Meter lang
und 5 Meter hoch; sie enthielten ur-
sprünglich 90 Darstellungen, von wel-
chen noch 69 erhalten sind, je eine unter
einem Baldachin sitzende Figur und
14 Bilder, die Visionen des St. Johannes
darstellend. Er soll für diese Kompositio-
nen angeblich die Miniaturen eines älteren
Manuskripts benützt haben. Sie wurden
von Colin oder Nicolas Bataille ge-
webt (t um 1406), aber noch später fort-
gesetzt von Jolanthe von Arragonien und
Eene von Anjou (um 1431 bis 1453), das
letzte Stück rührt von Anna, der Toch-
ter des Königs Ludwig XL (um 1490)
her. 1379 erhielt Bandol von dem Herzog
von Anjou 120 livres für gelieferte „pour-
traictures", wahrscheinlich eine Kestzah-
lung für die erwähnten Kartons, deren
letzte Rate er am 7. März 1381 behob.
1371—1373 bemalte Bandol eine Sänfte
der Gräfin von Flandern und Artois und
erhielt 85 livres für diese Arbeit.
De Montfaucon. Les Monuments de la Mon-
archie Fran^aise. III. 65. t. XII ; — S e r o u x d'A g i n-
court. Hist. de l'Art. V. 78; — Jules Guiffrey.
Mem. d. 1. soc. des Antiquaires de France. 1877. p. 49;
— Archives de l'Art fran^ais. 1878. 221; — Dela-
borde. Ducs. I. p. XXIII; — Gaz. d. B. Arts. 1878.
XVIII. p. 859, mit einem Umrißstich des Widmungs-
blatteä der bible historiö ; — B. Prost in Gaz.
d. B. Arts. 1892. VII. 349, wo die ganze Literatur
angeführt ist; — R. J. Fry in Burlington. Mag. V.
p. 281 (mit Lichtdrucken) ; — Bouchot. Primitif s.
1904; — Les Arts. 1905. N. 37. p. 17, mit Licht-
druck ; — Jules Labarte. L'Inventaire du mobilier
de Charles V. enthält eine chromolithographische Re-
produktion der Widmungsminiatur der Bible historiee;
— Lichtdrucke nach einzelnen Prophetenfiguren in
les Arts. 1905. N. 37. p. 17 und bei Fierens Ge-
vaert. p. 41, 48, 57; — Ein Faksimile der Be-
zeichnung des Titelblattes der Haagcr Bibel siehe bei
F. de M e 1 y. Signaturea. p. 15.
Baptist. Jan Baptist, Blumenmaler,
1658 als Caemerschilder im Haag er-
wähnt. In Haager Inventaren des
17. Jahrhunderts werden „blompotgens
van Jan Baptist" erwähnt. — Ein Maler
Jan Baptist wird 1629' und 1640 in
Amsterdam genannt, ein anderer oder
derselbe 1659 in Rotterdam,
Obreen. V. 111.
Bara. Joannes Bara oder Barra
(I. 52). Der Kupferstecher Johannes Bara,
Wurzbach. Künstler-Lexikon. Ergänzungsband.
wahrscheinlich aus Middel- '^,
bürg, tätig 1598—1624, ge- 1^ (J . 6.
sterben angeblich 1634 in
London, ist, wie ich tatsächlich bereits
hervorgehoben habe, von einem Glas-
maler desselben Namens verschieden, wel-
cher 1603 geboren wurde und 1668 in
Antwerpen starb.
Siehe über beide: Alig. Lex. der bild. Künstler.
Leipzig 1908. II. p. 523 und 527.
Barbari. Jacopo de Barbari (L 52).
Gemälde (Nachtrag) :
Hamburg. KoU. We- - -^ -ft^fiflAQi
ber. Alter Mann, ein \r\tW »P^lwA^
Mädchen liebkosend, ist V < ^ < . >
bez.: rK\>'\\\'
Richmond. Koll.
Sir Frederik Cook. Chii-
stuskopf. (Les Arts.
1905. August, p. 8.)
Plakette: Eine Re-
produktion der Plakette
Orpheus und Eurydice
der KolL Gustave Dreyfuß unter denn Namen de«
Peter Visscher. (Siehe Les Arts 1908. August, p. 1.)
Barbiers. Anthony Barbiers, Ma-
ler, der ältere Bruder des Balthasar Bar-
biers (I. 58), geb. zu Rousselaere in Flan-
dern 14. Mai 1676. Er war mit Peter
van Bloemen in Rom, heiratete zu Am-
sterdam 4. April 1711 und starb daselbst
1726.
V. Eynden. IL 141, 142; — Oud HolL IIL 60.
Barbiers. Maria Gertruida Bar-
biers, Blumenmalerin, Tochter und
Schülerin des Bieter Barbiers Barthsz. Sie
heiratete 1823 den Maler Bieter de Goya
und starb 30. Jan. 1849 zu Haarlem.
Immerzeel. I. 30.
Barckhuysen. J. B. Barckhuysen,
Goldschmied und Edelsteinschneider des
18. Jahrh.
Maze-.Sencier. Li vre de ooUectioneurs. Baris
1885. p. 654.
Baren. Jan Anton van der Baren
(L 59). Er war 1615 geboren und starb
am 30. Dezember 1686 in Wien, 71 Jahre
alt, als Hofkaplan und Galerieinspektor
Kaiser Leopolds I.
A.Hajdecki in Oud HoU. 1907. p. 14, wo auch
sein Testament vom August 1679 nebst Kodizill von
1683 abgedruckt ,ist.
Barendsz. Dirk Barendsz L (Theo-
doricus Bernardi), Maler ätis Amster-
dam, der ältere dieses Namens. Er kam
angeblich 1519 oder .früher nach England
und lebte in Sussex oder Chichester, "Wo
ihn Robert Sherborne, d.er Bischof der
Diözese, beschäftigte. Er malte auch das
Chorgewölbe der Kirche, der Boxgrove-
Abtei. Wahrscheinlich rührt ein Teil
der Arbeiten von seinem Sohne Anthony
her, der in Chichester 29. Dez. 1619, 105
Jahre alt, starb.
Gem&lde Chichester. Kathedrale. König Cead-
walla verleiht Selsey an St. Wilfred; — König Hein-
rich VIT. bestätigt die Schenkung an Bischof Sher-
III 2
18
BarentBZ — Bastinö.
bome. Beid« Gemälde wurden 1747 von Tremaine
restaariert; -^ Eine Reihe von Portraits der Könige
von England und der Bischöfe von Selaey und Chi-
chester. Halbfiguren; — Biachöfl. Palast. Die
neun berühmten Frauen des Altertums: Cassandra,
Tomyris etc. (gemalt für das Königszimmer in Amber-
ley-Castle).
Immerzeel. I. 49, veröffentlichte bereits eine
Notiz über diesen Künstler, ohne anzugeben, woher
er sie entlehnte ; — K r a m m. I. 83, bezweifelte die
Existenz dieses älteren Dirk Barendsz; — erst J.
Weale gab im Allg. Lex. d. b. K II. p. 492, und in
Burlington. Mag. X. 383 und XI. 45 die obigen Mit-
teilungen, die allerdings sehr glaubwürdig klingen, aber
durch Photographien der erwähnten Gemälde viel an
Interesse gewinnen würden. •
Barentsz. Dirk B a r e n t s z II. (I. 59),
Als Graf Leicester 1587 in Am-
sterdam einzog, bemalte er die l]^
Ehrenpforten. HansdeWeerdt
aus Antwerpen, Willem Betz aus He-
cheln und Andries Jacobsz aus Delf t
waren seine Schüler.
Gemälde: Amsterdam. Schützenstück. (Licht-
druck in Lafenestr© Hollande, p. 202; Meisterwerke
des Byks-Mus. in Amsterdam, p. 51.)
Barnardus. Johannes Barnardus,
Buchdrucker und Formschneider aus Ut-
recht und Herausgeber einer synchronisti-
schen Tabelle von 18 Bogen, mit einem
Gedichte auf dem 18. Blatte zum Lobe
des Verfassers, des Chronographen Cor-
nelius, und der Schrift: Hoc opus cele-
berrimum etc. etc. Impressum in nostra
preclarissima urbe Trajectensi, apud Jo-
annem Barnardum, sub intersignio
Leonis deaurati etc. A. d. 1537.
Na gl er. Man. III. 1948.
Barnevelti Hendrik van Barne-
velt, Tapetenmaler und Zeichenlehrer,
geb. zu Utrecht um 1759, f daselbst 1833.
Er war der Lehrer von Chr. Kramm.
E r a m m.
Barnouw. Nicolas Barnouw (I. 60),
t zu Overschie 1873 oder 1874.
Baron. Theodore Baron (1.60),
Maler, geb. in Brüssel 1840, f 4- Sept. 1899
zu Saint Servan bei Namur. Gemälde :
Antwerpen, Brüssel, Mons, Lüttich, Na-
mur etc.
Bart. Wilhelm Bart, Bildhauer aus
Gent. Er fertigte 1593 den steinernen
Kamin in der Ratsstube in Danzig, der
von Vredeman de Vries bemalt wurde.
Dohme. Gesch. d. d. Bauk. 1887. 328, 364.
Bartsius. Willem Bartsius (I. 60).
Er ist zu Enkhuizen um 1612 als Sohn
des Pensionaris Paulus Bartius geboren
und war 1634 in der Gilde zu Alkmar.
1636 wohnte er in Amsterdam.
Gemälde: AI km aar. Mus. Schützenstück. 1634.
Amsterdam. Die Authentizität des Barth. S.
beaeichneten Bildes aus dein Jahre 1630 wird viel-
fältig bezweifelt.
Bary. Hendrik Bary (I. 61). Nach
a. Angabe ist er 1640 in Gouda geboren
und Sohn des Tabakshändlers Hendrick
Bary und der Heyltje Aerts. Nachdem sein
Vater sehr bald nach seiner Geburt ge-
storben war, heiratete seine Mutter am
28. Dez. 1642 den Rotterdamer Willem
Govertsz Bosboom. Sein frühester Stich
ist eine Befreiung Petri nach Gysbert van
den Kuyl aus dem Jahre 1657. Ein Por-
trait seines Schwagers Aernout Carlier
ist 1658, zwei Selbstportraits 1659 und
1660 datiert. Sein letzter datierter Stich
ist von 1675, Portrait des Pfarrers Simon
Simonides, und er scheint später nicht
mehr als Künstler tätig gewesen zu sein.
1683 ist er als Plolzhändler in Gouda
erwähnt. 1672 hat er die Illustrationen
für R. de Graafs : „De mulierum organis
generationi inservientibus L.B." gestochen.
Allg. Lex. d. b. K. II. 587.
Baseler. Richard Baseler, Ma-
rinemaler der Gegenwart zu Antwerpen.
Onze Kunst. 1905. I. 89.
Basse. Willem Basse (L 62). Er
war ein Bruder des Jan Basse des Jün-
geren. Über die von ihm herrührenden,
dem Rembrandtwerke einverleibten Radie-
rungen siehe II. p. 422.
Bässen. Bartholomaeus van Bäs-
sen (L 63).
Gemälde (Nachtrag) : Glasgow. Kircheninterieur.
B. V. BÄSSEN 1645.
Schloß Wissen. Koll. Graf von Loe. Ansicht
eines Schloßhofes mit einer Kirche. B.' VAN BÄSSEN
ANNO 1624.
Ein 1615 datiertes Kircheninterieur war angeblich
1825 in der Sammlung Rincolini in Brunn (Hormayr.
Archiv. 1825. p. 681) ; — Bei Lord H y 1 1 o n ist eine
vornehme Gesellschaft mit einem tanzenden Paare, vor
einem Pavillon von Jeronymus Janssens (1624
bis 1693) mit Architektur angeblich von Bart. v.
Bässen. (Lichtdr. ia Les Art.s. 1907. Sept. p. 32.)
Bassenburch. Jan Bassenburch,
Maler, 1623 Schüler von Jan van Rave-
steyn im Haag.
Kunstkronyk. N. F. VIIL 82.
Bast. Dominique de Bast (I. 36),
Maler, geb. zu Gent 1781, f daselbst
20. April 1842.
Bast. Martin de Bast, Maler, geb.
23. April 1633 zu Gent, f daselbst 14. No-
vember 1703. Er war 1656 in der Gilde
und wird später nur als Anstreicher er-
V7ähnt.
A. L. d. b. K. III. 18.
Bast. Biete rBast (L 64).
Von ihm gestochen (Nachtrag) (18) : Die Pa-
rabel von den beiden Blinden: Daer do eeno blinde de
andere leyt vallense beyde inde sloodt etc. Im Hinter-
gründe die Stadt Haarlom (?). Ol. Jz. Visscher cxc.
1598. Qu. 40.
Bastert. Nicolas Bastert, Land-
schaftsmaler, geb. 7. Jan. (9. Febr.) 1854
i]i Maarseveen. Schüler von Marinus Hey 1.
Bastien. Alfred Theodore Joseph
B a s t i e n, Historien- und Landschafts-
maler, geb. zu Brüssel 16. Sept. 1873.
Bastin6. J. B. J. Bast ine, Historien-
maler, geb. zu Löwen 1783 (1785?), f zu
Bastingins — Beänregaert.
19
Aachen 14. Jan. 1844. Schüler Davids
in Paris und Lehrer A. Eethels.
Bastingins. J. Bastingius (I. 64).
Er hieß Jeremias Bastingius.
Batayns. Godofredus Batavus.
Siehe Godefroy.
Bäte, Bieter Bäte (Baete), Archi-
tekt zu Gent, 1517 — 1634 urkundlich er-
wähnt. 1534 arbeitete er mit seinem
Sohne Jacob das Holzwerk an dem
Schifferhause, dessen Tassade Christoph
van den Berghe errichtet hatte.
A. L. d. b. K. III. 30.
Batist. Karel Batist (I. 64), Blu-
menmaler; er ist 1659 in Amsterdam, 1663
in Alkmaar erwähnt.
Battem. Gerard van (^ ]/ "P)
Battem (I. 64).
Zeichnungen: Amsterdam. (Lichtdruck in dem
Amsterdamer Handzeichmingswerk. f. 4.)
Haar lern. Hns. Teyler.. Drei Cfouascliezeiclmungen,
eine bez. Battem.
Bandonin. B a u d o.u i n, Miniaturist,
Mönch des Klosters Anchin im 12. Jahrh.,
von dem das Titelblatt einer Handschrift
des Traktats des hl. Augustin über, die
Trinität in Douai herrührt.'
Dehaisnes. Hist. de l'Art. 1.237.
Baudonx. rran9ois Joseph Bau-
doux, Goldschmied und Ziseleur in Lille,
t 27. Sept. 1788, 68 Jahre alt. Er er-
hielt für ein Eeliquiar der Madeleine-
kirche in Lille 3000 Pfund Bezahlung.
Daselbst ist noch ein Tabernakel mit einer
Darstellung der ehernen Schlange. Im
Museum zu Lille ist ein Kupferrelief mit
dem Kaub der Helena. Sein Sohn lernte
1779 bei Moitte in Paris.
Houdoy. Etudes artist. Parts. 1877. p. 98; —
Delille. Artistes Lillois oublies. 1899. p. 29.
Bandouyn. Jean Baudouyn, Tapis-
sier , in Brüssel, um 1547 für Ferdinand
Gonzaga, k. Gouverneur in Mailand, tätig.
Von ihm sind die acht Gobelins der Folge
Fructus belli nach Kartons von Giulio
Komano im Garde-Meuble in Paris.
H. Hymans in A. L. d. b. K. III. 62.
Baudrenghien. Joseph Baudreng-
h i e n, Bildhauer, geb. 14. Nov. 1878 zu
Monceau-sur-Sambre (Hainaut). Schüler
von Ch. van der Stappen in Brüssel.
Bandrighem. David Baudrighem
(1. 66). Er .war um 1581 geb., warum
1629 in Neapel und starb in Amsterdam
1650.
Oud Hell. VI.
Bauer. Marius Alexander Jacques
Bauer, Maler und Eadierer, geb. im Haag
25.. Jan. 1862 (1864?). Er ging 1885 nach
Konstantinopel, Ägypten, Spanien und
Hindostan und malt phantastische orien-
talische Gebäude und wüste Komposi-
tionen. Gemälde : Amsterdam.
The Studio. XIX. p. 38.
Bangniet. Charles Baugniet (L
66). Er starb zu Sevres 5. Juli 1886.
Kat. d. Expos. Brüssel. 1905. N. 67.
Banllin. Mathieu Bau Hin, Archi-
tekt und Ingenieur des Erzherzogs Al-
brecht: 1592 lieferte er einen Entwurf für
den Wiederaufbau der Fassade der Ge-
richtshalle in Lille.
Gaz. d. B. Arts. 1870. II. 84.
Bazel. K. P. C. de Bazel, Architekt
in Busum bei Amsterdam, geb. 14. Febr.
1869 in Helder, 1895—1901 Professor an
der Kunstgewerbeschule in Haarlem.
Onze Kunst. 1908. I. 220; II. 21, 77.
Beanfanx. Polydore Beaufaux
(I. 66), Maler, geb. 1829 zu Court-St.
Etienne, f 1904 zu Waver bei Njrvel. Ge-
mälde: Antwerpen.
Beanmetiel. Henri de Beaume-
t i e 1, Maler zu Tournai, welcher nach
dem Testament des Keynard de Viesrain,
1438 für die Kapelle St. Peter nach den
Kartons des Kobert Campin Gemälde
auf Leinwand mit den Darstellungen des
Lebens des hl. Petrus malte. 1375 soll
er bereits im Schlosse Salle-le-Comte in
Valencienhes tätig gewesen sein.
Dehaisnes. Hist. de l'Art. 1886. p. 447.
Beanmetz. Guillaume de Beau-
metz, Maler, 1400 — 1403 in Dijon für
den Herzog von Burgund tätig.
Beanneven. Andre Beauneveu
(I. 67). Er soll angeblich 1403 noch
tätig gewesen sein,
Dehaisnes. Histoire de l'Art dans la Flandr^
p. 242—257.
L. Courajod in Gaz. d. B. Arts. 1885. XXXI. 224.
B. P r o s t in Gaz. d. B. Arts. 1895. XIV. p. 260
und 344. Mit Lichtdrucken von vier Miniaturen
mit Prophetenfiguren.
Los Arts. 1905. N. 37. p. 24. Liohtdrucke zweiec
Minatüren jnit Prophetenügnren von A. Beauneveu.
Roger-- E. Frey in Burlington Mag. X. 31.
Mit Reproduktionen der Silberstiftzeictmungen eines
merkwürdigen .Skizzenbuobes (1380 — 1393) im Besitze
des H. J. Pierpont Morgan, welches- höchst-
wahrscheinlich von Andre Beauneveu herrührt.
S. C. Cockerell in Burlington Mag. X. 130. Mit
Reproduktion, eines Portraits König Richards II. von
England in. Westminster Abbey, welches möglicher-
weise anch von Andre Beauneveu herrührt, von dessen
Hand Froissart Werke in England envähnt.
Fierens ,Gevaert. La Renaissance Septen-
trionale. Mit Lichtdrucken nach Miniaturen (p, 57,
61, 64) und Reproduktion einer Zeichnung des Louvre:
Tod, Himmelfahrt und Krönung der Jungfrau, welche
in der Regel dem. Andrö BeaAmeveu zugeschrieben wird.
Beanneven. Pierre oder P e r r i n
Beauneveu, Bildhauer in Dijon. Er
arbeitete 1389—1391 als Gehilfe des
Claux Slüyteran dem Portal der
Kartäuserkirche zu Champmol bei Dijon
und an dem Grabmal Philipps des Kühnen.
Champeaux. Diot. des Fondeurs ; — Gaz. d.
B. Arts. 1903. p. 479.
Beänregaert. Anthony Märiausz
Beauregaert, Blumen- und Stilleben-
maler. 1646 Mitglied der. Gilde in Delft.
Kramm. I 62.
in 2*
20
Beanvois — Beeresteyn.
Beauvois. Card de Beauvois,
Maler, geb. zu Rotterdam um 1625, Bru-
der der zweiten Frau des H e r m a n
Saftleven II., 1648 in der Gilde zu
Leiden. Schüler des Comelis Saftleven.-
Obreen. V. 206.
Becart. Willaume Becart oder
Becquart, Maler zu Lille, 1515 für die
St. Sebastian-Kapelle des Hospitals Com-
tesse in Lille tätig.
H o u d o y. Etudes. 1877. p. 41.
Beck. Andre Beck, Holzbildhauer
des 17. Jahrh. zu Hasselt (Limburg). Mit
Antoine Bertrand Meister des Lettners
und Orgelgehäuses der Kirche St. Q^uentin.
Beck. David Beck (L 67).
Gemälde: Im Besitze der Königin Christine von,
Schweden war eine große Anzahl von Portraits von
seiner Hand : Prinz Adolf Johairn, Bruder König Kaxla X.
Gustav. (€restochen von Jeremios Falok) ; — Vier
Portiaits der Königin Christine; — Der Kanzler Axel
Oxenstierna. (Gestochen von Falck) ; — Königin Maria
Eleonore; — PeldmarschaU Arvid Wittenberg. (Falck
sc); — Zwei Portrait« des Hugo Grotius; — Eeld-
marschall Hans Christoph von Königsmarck ; — König
Karl X. Gustav; — Graf Magnus Gabriel de la
Gardie ; — Claude Sanmaise (Saknasius) ; — Johann II.
Kasimir, König von Polen; — Friedrich III., König
von Dänemark; — Sophie Amalia, Königin von Däne-
mark; — Karl I., König von England; — Ein Jugend-
portrait Ludwigs XIV., seiner Mutter Anna von Öster-
reich und seines Bruders, des Herzogs von Orleans; — ,
Herzog Friedrich III. von Holstein-Gottorp, Königin
Hedwig Eleonore u. a. m.
O. Granberg. La Galerie de tableanx de la
Eeine Christine de Sufede. Stockholm. 1897. p. 56.
Becker. L eo n Becker (I. 68), Ma-
ler und Radierer, geb. 1826 zu Brüssel,
t 27. Jan. 1909. Schüler von Navez, Gal-
lait und Madou.
Beckere. Frangois de Beck er e,
Maler aus Brüssel, 1606 in der Gilde da-
selbst. Ein 1614 datiertes Bild mit St.
Thomas von Aquino war 1907 im Privat-
besitz in Brüssel.
Beckere. Bieter de Beckere
(L 68).
B. Marchai. La Soulpture etc. 1895. , p. 234, 330;
— ' J. W e a 1 e. Bruges et ses environs. p. 120, 122 ;
— J. D e s t r 6 in Annales de la Soc. d'Archöol. de
Bruxelles. 1894. p. 95; — Forrer. Dict. of Medal-
liflts. London 1904.
Becx. Jeronimus Becx (I. 68),
Maler, in Middelburg, 11657. Bin jüngerer
Maler desselben Namens war 1649 in der
Gilde daselbst und ist wohl der Maler des
unter Jasper B^cx erwähnten "Wappens
vom J. 1651.
O b r e e n. VI. 172.
• Beek. Bernardus Antonie van
Beek, Maler, geb. 30. Jan. 1875 zu Am-
sterdam.
Beeck. Bieter van
Beeck (L 68). Das ein-
zige von ihm bekannte
Bild in Utrecht ist bez. :
Beek. P. van der
Stecher, wahrscheinlich
P ()ceckj
<;^_
Beek, Kupfer-
Bruder des A.
van der Beek. Schüler von L. Portman,
tätig zu Anfang des 19. Jahrh.
Kramm. L 66.
Beeckman. Baron Fernand de
Beeckman, Landschaftsmaler, geb. zu
Brüssel 1845. Gemälde: Brüssel.
Beeckmans. Beeckmans (I. 68),
Maler ; wahrscheinlich Eduard Beeck-
mans, der 1676 Schüler bei Peter van
Lint und Meister der Antwerpner
Gilde war.
L i g g e r e n. II.
Beecq. Jan Karel Dominicus
van B ee cq (I. 68).
Gemälde: Beistehend die Bezeichnung der zwei
Marinen in Kopenhagen.
a/n
di
ee
C-.
7 'V7
Beel. C. d e B e e 1. Siehe C. de Beet
(I. p. 72 und III. p. 21).
Beeldemaker. Adriaen Corne-
lisz Beeldemaker (I. 69).
Gemälde: Amsterdam. Verst. F. Müller u. Cie.,
29. April 1908. Portraits zweier Kinder in einer
Landschaft. Bez. A. Beeldemaker f. Ao. 1695; —
Desgl. Bez. 1661; — Portrait eines Edelmannes.
Bez. Aetius (sie) 44. Ao. 1644. A Beeldemaker f.
(Lichtdr. im ' Kat. der Verst.)
Beeldemaker. Fran9ois Beelde-
maker (I. 69). Nach a. A. wurde er a,m
25. Jan. 1659 zu Dordrecht geboren und
starb zu Rotterdam 27. April 1728.
Beeldemaker. Johannes Beelde-
maker (L 69). Nach a. A. eine Ver-
wechslung mit Adriaen Cornelisz Beelde-
maker.
Beelt. Cornelis Beelt (L .69).
Gemälde: Berlin. KolL G. v. Mallmann. Inneres
einer Schmiede. (Lichtdr. in Blätter f. Gem.-Kunde.
III. 49, nebst einer entsprechenden Originalzeichnimg.)
Schwerin. Ein gestrandeter WaJfisoh. Bez.
1662. 7. 11.
Beer. Aart De Beer (L 69). Er
ist nach a. A. der Meister der Vermählung
Maria in Lierre und der St. Katharina
der KolL Cock in Richmond (IL 266).
J. Weale in Burlington Mag. III. 252; XIIL 170.
Beer. Joost de Beer (L 70). Er
starb Vor dem Jahre 1593, da am 8. Juli
dieses Jahres bereits seine Witwe er-
wähnt wird.
Beerendrecht. Jan Pietersen Bee-r
rendrecht, Buchhändler und Verleger
aus Alkmaar, Er heiratete zu Haarlem
1614, ward 1616 daselbst als Drucker
Mitglied der Gilde und ist 1627 als Kunst-
händler (erwähnt. 1645 scheint et noch
tätig gewesen zu sein.
Onzö Kunst. 1906. II. 64.
Beeresteyn. C 1 a es van Beere-
steyn (I. 70). Er bezeichnete: 0. V.
oder C. V. B.
Beemaert — Belle.
21
Zeichnungen : Dresden. 2 BL n \/
Sümpf© im Walde. Feder. (Beide ^ "'
reproduziert in dem Dresdner Hand- C- K ^ ,
Zeichnungswerke VII. 18, als C o r n e-
lis Vroom [siehe II. 833].)
Beernaert. Euphrosine B e e r-
naert (I. p. 71 a).
Gemälde : Antwerpen, Brüssel, Gent,
Löwen, Namur.
Beerstraten. Abraham Beerstra-
t e n (I. 71), vielumstrittener Landschafts-
maler des 17, Jahrh., von dem eine an-
geblich vollbezeichnete Darstellung des
Rathauses zu Kampen aus dem Jahre 1665
sich bei Lord Landsdowne zu Bowood be-
finden soll. Man schreibt ihm verschie-
dene Landschaften zu, welche nach a. A.
von Anthonie oder Jan Abrahamsz
Beerstraten herrühren sollen.
Beerstraaten. Anthonie van Beer-
straaten (I. 71).
Gemälde : Das Bild in Koj>enhagen. ist von den
übrigen abweichend bezeichnet A. BEERSTRAET.
y^ B££R STRAFT'/ .
Beerstraten. J a n A b r a-
hamsz Beerstraten (I. 7). ^ 2)
Die Landschaft in Leipzig ist ^ ^^
bez. J. AB.
Beerstraten. Johannes Beerstra-
ten, Landschafts- und Marinemaler, der
urkundlich nicht festgestellt ist. Ihm
wird die Joan Beerstraten 1668
bezeichnete Ansicht des Y im Amster-
damer Stadthause zugeschrieben (siehe
I. 71), da Jan Abrahamsz Beer-
straten, den man in der Eegel für
den Maler des Bildes hält, angeblich be-
reits 1666 gestorben sein soll.
Beert. Osias Beert I. (I. 72), auch
Bert de Oude und Beet genannt,
Maler zu Antwerpen, f 1624. Er war 1596
Schüler bei Andries de Baseroo, 1602
Meister zu Antwerpen. Als seine Schüler
sind in der Liggeren erwähnt: 1605 Hans
Ykens, 1610 Frangois van der Borcht,
1611 Peter Doens, 1615 Frans Eykens,
1616 Paul Pontius (Ligg. I. 528) und
1618 Joes Willemsen.
Beervelde. Peeter van Beervelde
(I. 72). ■ Nähere Mitteilungen von ledig-
lich lokalhistorischem Interesse siehe im
A. L. d. b. K. III. 171. Von seinen Wer-
ken ist nichts auf uns gekommen.
Beest. Sybrant van Beest (1.72).
Gemälde : Stuttgart. Gemüsemarkt. S. V.
Beest 166.
Beesten. Abraham Hendrik van
B e e s t e n (I. 72). Er erlangte am
12. April 1740 das Amsterdamer Bürger-
recht.
Beet. C. de Beet (I. 72), wahrschein-
lich richtig C. de B e e 1 zu lesen, von
dem ein 1652 datiertes weibliches Por-
trait auf ^chloß Hardenbrock (Utrecht)
sich befindet.
Bega. Oornelis Pietersz Bega
(L 72)..
Lichtdrucke nach Zeichnungen : Budapest. Eine
sitzende Alte mit einer Weinflasche. (Albertina. I. 113.)
Dresden. Ein sitzendes Mädchen. Rotstift.
(Dresdener Handzeichnungswerk. IX. 7.)
Frankfurt. Stadel. Holländische Bäuerin. (Al-
bertina. IL 178.)
Haag. Kell. Stuers. Zwei Frauenfiguren. (Klein-
mann. IL 4. 11.)
Wien. Albertina. Bauernfamilie; — sitzendo
Bäuerin. (Albertina. IV. 440; VII. 744.)
Begeer. Anthonie Begeer, Me-
dailleur, geb. zu Gouda 1856, tätig zu
Utrecht.
Th© studio. XXVL 207.
Begeyn. Abraham Cornelisz
Begeyn (I. 74).
Zeichnung : Wien. Albertina. . Lamdschaft mit
Hirten. (Lichtdr. in Albertina. VIIL 927.)
Beghin. Jean Frangois Josephe
Beghin, Goldschmied, geb. 11. Sept.
1727 zu Mons, f daselbst 16. Sept. 1787.
Er war Schüler bei Gaspard Joseph Mares-
cant und 1753 Meister.
Begyn. Philippe Begyn, Kunst-
tischler, der 1780 mit Dominique Cr-uyt
die Chorstühle der Kathedrale St. Bavo
zu Gent arbeitete.
E. Marchai. La Sculpture etc. p. 625.
Beke. Josse van d e r B e k e (I. 75).
Er war im Februar 1515 Schüler bei
Paul Zoetaert, wurde 1530 Meister in
Brügge und starb 1570. Seine Patronen
für die Glasfenster der Heiligen Blut-
Kapelle in Brügge sind noch heute im
Archiv der Briiderschaft.
J. W e a 1 e in Burlington Mag. VI. 415 ; — v. d.
Casteele. Keuren. p. 413.
Beke. Luc van der Beke, Bild-
hauer zu Brügge, fertigte 1557 das Mar-
morgrabmal des Adriaen von Pollinckhove
in der Heiligen Blut-Kapelle in Brügge.
E. Marohal. La Sculpture elc. p. 337.
Bei. Jean Baptiste le Bei (I.
75), angeblich Ant. Schoonjans. IL p. 582.
Belin. Jean Belin, Stempelschnei-
der der Grafen von Flandern und Her-
zoge von Burgund, 1403 — 1414 in Gent
und Brügge erwähnt.
Pinchart. Recherches etc. p. 77.
Bellaert. Jacob B ellaer t, Form-
schneider und Buchdrucker zu Haarlem
1483—1486.
H o 1 1 r o p. p. 31, 35; — S o t h © b y. L t. XLV. ;
— Comi^ay. The woodcutfrers. p. 335.
Belle. Pierre Frangois van Belle,
Maler, geb. 1798 zu Gent.
"22
Bellechose — Benson.
Bellechose. Henri Bellecho s.e
(I. 76).
Reproduktionen: Lee Ajts. 1904. N. 28.
p. 8. Lichtdruck des Martyriums des hl. Georg.
(Ltmvre); — Fierens Gevaert. p. 75, 87; —
R 6 i n a c h. II. 605. ümrißatich des MartyTi\irns des
St. Denis (Louvre) ; — Siehe auch IL 524 (H e r m a n
vTean Bellegambe
R u s t).
Bellegambe.
(L 76).
Gemälde (Nachtrag) : B r ü s s e L Maria mit dom
Kinde. (Lichtdr. in The CJonnoisseur. IV. 178; Um-
riß bei Beinach. Repertoire. 11. 130.)
D o n a i. Die Verstoßung Joachims und ^Anna,
Almosen verteilend ; — Die Kirohenvätea: und die
Stifterfamilie Pottier. (Umriß bei Reinach. I. 505 ü. 506.)
Paris. KoU. Baron A. du Tävemost, 1908. Trip-
tychon. Thronende Maria mit musizierenden Engeln
und Stifterfiguren, von welchen die eine als Jeane
de Boubais, Äbtissin der Zisterzienserinnen zu FlLnee
bei Douai identifiziert ist. Links innen: Zvrei kniend«
Mönche mit dem hl. Bernhard von Clairvaux. Rechts
innen: Ein Bischof mit zwei Mönchen. Außen: Maria
mit dem Kinde und St. Bernhard. Bez. B. J. 1533.
Gemalt für die Abtei Fliues bei Douai.
F. d. M e 1 y. Rev. de l'Art Anc. et mod. August.
1908. p. 97.
Bellekin. Cornelis Bellekin oder
B e 1 k i n (I. p. 78). Er war angeblich
auch Maler.
Gemälde : Haag. KolL Dr. ^^
A. Bredius. Ein Dorffest. ( ' /^ ff '
Petersburg. Eremitage. w ^C 'A,ll^
Ein Dorffest. Bez. C. belkin.
Bellevois. Jakob Adriaensz Bel-
levois (I. 78). Das
Bild der Sammlung We- /j1/7\ n/? *Tc
ber in Hamburg ist bez. '^^Ot^^MOiS ^7
J. A. Bellevois F. 1665. /0 0>
Bellere. Balthasar Bellere, Kupfer-
stecher und "Verleger zu Douai, ca. 1605
bis 1622 tätig. Jean und Pierre B.
arbeiteten in Antwerpen 1625 — 1635; le
Blanc erwähnt vier Titelkupfer, datiert
1605, 1607 und 1622.
A. K. L. IIL 376; — Pinchart. Arch. IIL
322; — Le Blanc. ManueL I. 263.
Bellis. Hubert Belli s, Blumen-
maler, geb. zu Brüssel 1831, f daselbst
1902. Gemälde: Brüssel.
Bello. Nicolas Bello, Gießer zu
Dinant, von dem Kandelaber in der Notre
Dame-Kirche zu Brügge vom J. 1625 und
solche in Dinant vom J. 1629 erhalten
sind.
Bellot. Alphonse Beilot, Archi-
tekt, geb. 1818, t Sept. 1895. Er er-
baute den Palast der schönen Künste in
Brüssel und restaurierte das Schloß
Laeken.
Bemme. Johannes Adriaensz
Bemme (I. 78), geb. 5. Sept. yny
lllb, t im Haag 15. Sept. 1841. ^-^J
Bemmel. J,acob van Bemmel (I.
78). Ein anderer Maler
Jacob van Bemmel war ^ i"R,„i,X • /
1654 in der Gilde zu
Utrecht und 1665 Ob-
:i^'^^^')ht
mann daselbst. Der Kat. der Eremitage
liest die Datierung des erwähnten Bildes
für 1655 (nicht 1635).
Bemmel. Willem van Bemmel
(I. 79).
Zeichnungen: Wien. Al-
bertina. Baumstudien, italie-
nische Landschaften etc. Bez.
Bemel f. oder WB.
Na gl er (Monogr. V. 1952)
verzeichnet die beistehenden
Monogramme.
Beninc. Alexander Bening (I.
80). Die Vermutung P. Durrieus bezüg-
lich der Miniaturen des Hortulus animae.
der Erzherzogin Margarethe von Oster-
reich (Wien, Hofbibliothek) ist ein Irr-
tum, da dieses Werk von Gerard Hö-
re n h o 1 1 oder Horneband (I. 723) her-
rührt. Dagegen sind die Miniaturen des
Juveneel von J. de Bueil" in der Hof-
und Staatsbibliothek in München (Cod.
gall. 9) von Alexander Bening. Ein
Vergleich mit den Stichen des sogenann-
ten Meisters des Boccacio (Pass.
II. 272) zeigt die größte Verwandtschaft
mit diesen Münchner Miniaturen.
Beninc. Lievine Beninc (I. 80).
Sie soll angeblich um 1580 gestorben sein,
aber, einige ihr zugeschriebene Miniaturen
zeigen spätere Datierungen.
Miniatnren : London. Koll. Hawkins, 1904. Zwei
Miniaturportraits zweier Schwestern, das eine bez.
Ano. Dni. 1590. Aetatis suae 5, das andere Aetatis
suae 4 ; — Koll. J. Pierpont Mo r*g a n, 1906.
Damenportrait von außerordentlicher . Feinheit. Da-
tiert 1576 oder 1586. (Lichtdr. in The Connoisseur.
XVI. 204.)
Bißning. Simon Bening (I. 80).
Selbstportrait : Miniatur auf Pergament. Bez. SI-
MON BINNINK ALEXANDRI FILIVS SEIPSVM
PINGEBAT ANNI AETATIS 75: 1558. (Lichtdruck
bei J. Weale in Burlington Mag. VIII. 355.)
Miniatnr : Christus am Kreuze zwischen Maria und
Johiinnes. (Dixmunde Missale). (Lichtdr. ebendaselbst.)
Benson. Ambrosius Benson (I.
81). Dieser Maler wurde erst in den
letzten Jahren infolge der Ausstellung in
Brügge, 1902, weit über seine Verdienste
in den Vordergrund gerückt. Man zählt
ihn zur Schule des Gerard David. Der Um-
stand, daß Francesco da Verona, der seit
1510 in Brügge ansässig war, als nächster
Verwandter zum Vormund bestellt wurde,
macht seine Herkunft aus der Lombardei
höchst wahrscheinlich. Benson trat 1519
in die Gilde zu Brügge, heiratete in
erster Ehe Anna Ghyselin, die ihm zwei
Söhne, Guillaume und Jean, und in zwei-
ter Ehe Josine Michiels, die ihm eine
Tochter Anna gebar. Er starb am 12. Jan.
1550. Benson trieb einen schwunghaften
Handel auf den öffentlichen Märkten und
versandte Kopien über Antwerpen nach
Bilbao. Sein älterer Sohn Guillaume
war 1551 in der Gilde und starb 1585. Sein
Bent ■— Bergd.
2ä
J^
jüngerer Sohn Jean trat 1550 in die
Gilde zu Antwerpen, 1551 in die Gilde zu
Brügge und starb kurz nach seinem
Bruder.
Gemälde : Antwerpen. Mus. Deipara Virgo.
Maria, stehend, mit dem Eiade in einer Glorie von
Engeln vimgeben. Unten Propheten und Sibyllen.
Halbfiguren. Auf einer BajutroUe zwischen diesen
Figuren: Egredietur virga de radice Jesse und Jajn
nova progenies oelo dimittitur alto etc. etc. (Licht-
druck bei Lafenestre. Belgi<iue. p. 218; und bei J.
de Brauwere. Anvers. Mus. royal.) . Eine Miniatttr-
kopie dieses Bildes ist in einem Livre d'heures der
Hof- «nd Staatsbibliothek in München (Cod. Cit.
23637; — Jacqueline von Bayern (f 1436). Dasselbe
Portrait findet eich, in der Deipara Virgo. Gestochen
von Jacob Folkema. Eine Kopie war 1894 bei dem
Marquis Heredia in Spanien. (Gaz. d. B. Arts. 1894E.
XV. 160); — Frank van Borselen. Ebenfalls von
Folkema gestochen; — St. Jacques. Triptychon.
Das Mittelbild, die Deipara virgo, ist ähnlich dem
obigen Bilde des Museums. In den Flügeln ist
links die Sibylle mit Kaiser Aug^tua, rechts St.
Johannes auf Patmoa und zwei Stifter-Mönche. (Man
fabrizierte aus diesem Bilde und einer Kreuzabnahme
der Confrerie du Saint-Sang in Brügge einen beeon-
deren Meister du Saint-Sang.) (Lichtdruck bei
Ficrens Gova«rt. Des Primitifs flamands. p. 166.)
Madrid. Mus. Mittelbild: St. Anna mit Maria
und dem Kinde. Flügel: Die Begegnung an der
goldenen Pfort© xmA die G«burt der Maria; die Kreuz-
abnahme und Grablegung mit dem Portrait des Do-
nators, einem. Prior der Dominikaner in Segovia; —
KoU. Graf von Valencia. Anbetung der Könige.
St. Antonius von Pädua und St. Secundus in den Flü-
geln. Bez. A. B.
Nürnberg. Germ. Mus. Heilige
Familie. Bez. AB. 1527.
Paris. KoU. Martin Leroy. Maria
mit dem Kinde, welches eine Traube
hält, in einer Landschaft zwischen St. Katharina und
St. ■ Barbara; — Maria Magdalena, lesend.
S o g o V i a. Kirche St. Michael. Kreuzabnahm©
mit St. Antonius von Padua und St. Michael in den
Flügeln.
Caateelc. Keuren. 256; — J. Weale'in Bef-
froi. IL 250, 251 und in Annales de la Soci6t6
d'Emulation de Bruges. LVIII. 1908.
Bent. J. V. d. Bent (I. 81).
Gemälde (Nachtrag) : Braunschweig. Gebirgs-
landschaft mit Vieh. Bez. JvBent.
Bent. Bieter Bent (I. 81), wahr-
scheinlich irrtümlich für Bieter Bout
(I. 261).
Bentum. Justus v. Bentum (I. 81).
Beglaubigt ist seine Anwesenheit in
Kopenhagen im J. 1706 durch eine Ta-
miliengruppe auf dem Schlosse Boller
mit der Bezeichnung: Dieses Original ist
geschildert durch Justus van Bentum den
1. Juli Ano 1706.
. Berch. Gillis Gillisz de Bergh
(auch Berch) (I. 88).
Gemälde (Nachtrag) : Haag. Dr. Bredius. Still-
lebcn mit Früchten. 1664 datiert.
Maassluis. Eathaus. Drei Regenbenstück© aus
dem J. 1616—1665.
O b r e 0 n. I. 2L
Berchem. Claes Bieters z Ber-
chem (I. 82).
Zeichnungen (Nachtrag) : Reproduktionen
von Handzeichnungen: Berlin. Hügclland-
schaft mit ziehenden Hirten. Berchem 1658 (T). (In
dem Berliner Handzeichnungswerke. 151.)
Dresden. 2 BL in dem Dresdner Handzeich-
pungswerke (IX- 8).
H a a r 1 e m. Mus. Teyler, Figurenstudien. (Bei
Kleinman. L 28, 32, 46.)
Wien. Albertina. Weidende Tiere; — Die Furt.
Bercheni 1666. (Albertina. III. 251; VI. 652.)
Faksimile-Stiche von J. T. Prestel, Ploos
van Amstel, J. Cootwyk; J. C. Loedel u. e»
-Berchmans. Emile Berchmans
oder Berckmans, Genre-, Dekora-
tions- und Blakatmaler, geb. 8. Nov. 1867
in Lüttich.
Berkenrode. Floris Balthasarsz
van Berckenrode. Siehe Floris
Malteser van Berkenrode. I. p. 50. -
Berckheyde. Gerrit Adriaensz
Berckheyde (I. 85).
Lichtdrucke uach seinQn Gemälden in Amster-
dam bei Lafenestre. Hollande, p. 206; in Meister-
werke des Ryks-Mus.
Amsterdam, p. 47 ;
in Amsterdam, p. 47; y^ -»
und Geffroy. I* Hol- ^ efttt ^9rf/[cV^.
lande, p. 1. ^ J ^^
Fßf
P- A- . ~ ^ ^
Ein Gemälde in
Haarlem ist bez.
Gerrit Berkheyde 1692.
Zeichnangen (Nachtrag): Wien. A^bertina. Winter-
landschaft. (Lichtdr. in Albertina. VIL 758.)
Berckheyde. Job Berckheyde
(I. 85).
Lichtdrucke nach seinen Gemälden: Frank-
furt a. M. In Burlington Mag. XL
p. 364; — Rotterdam, In Gef-
froy. La Hollande, p. 137,
Ein Gemälde der KoU. Weber in
Hamburg ist bez. HB.,
eines in der Eremitage in P e- "/x? I C C Q
t e r s.b u r g B. 1659. O * /.
BerckhoTit. G. W. Berckhout (1.86).
Gemälde (Nachtrag) : A 1 k m a a r. Mus. Ansicht
der Abtei Egmond.
Berckmans. Ferdinand Berck-
mans, Architekt, geb. zu Antwerpen
3. August 1803, t daselbsf 1. Okt. 1854.
Er wurde 1841 Brofessor der Architektur
an der Akademie in Antwerpen.
Berckmans. Hendrik Berckmans
(I. 86).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. 1904.
Portrait eines Edelmannes. Bez. H. Berckman 1 1675;
— Verst. H. 0, du B o i s, 1906. Portrait einer
älteren Dame. A- (') Berckmans fecit 1661. Aet,
61. Ao. 1661.
Berkmans. Mathäus Berkmans,
Maler und Kupferstecher, um 1780 in
Amsterdam tätig.
Nach ihm gestochen: 2 Bl. Baucmszenen.
1. Le Souvenir du teuis passö. Math. Berkmans pinx.
F. Basan Exeu.; — 2. L'Anti dote des Embarras du
Menage. Gegenstück.
K r a m m. I. 87.
Beresteyn. Siehe Beerensteyn
(I. 70).
Berg. H. Berg (I. 87). Seine Radie-
rungen sind 1765, 1769 und 1781 datiert.
Berge. Bernardus Gerardus ten
Berge, Maler und Lithograph, geb. zu
Alkmaar 10. Sept. 1825, f 24, Nov. 1875.
Berg6. Jacques Berge, Bildhauer,
geb. 15. Mai 1693 zu Brüssel, \\^. Nov.
34
Berges — Berry.
1756 daselbst. Schüler von Nie. Couston
in Paris, seit 1722 in Brüssel tätig.
Werke im Mus. zu Brüssel, in der Kirche
der Abtei du Parc bei Löwen, in St. Peter
daselbst etc. .
J. W € a 1 e. Bruges et ses environs. p. 115, 158,
227 ; — E. M a r c h a 1. La Sculpture etc. 1895.
p. 504, 608, 805.
Berges. Jean Fran^ois Berges,
Ornament- und Prospektmaler zu Löwen,
t 1819.
S i r e t. Dict. d. i)eintres. 1883. I.
Berghe. (Christophe van den
B e r g h e, Architekt zu Gent, 1524 in der
Gilde, 1526 Erbauer der Fassade des
Gildenhauses (jetzt restauriert) und des^
Hauses der Schiffer in Gent.
Beproduziert bei P. J. G o e t g h e b u e r: Choix
de monuments eto. 1827; uad in dem Guide de
Gand. 1907.
Bergh. Mathyävan den Bergh
(L 88).
N a g 1 e r (Monogr. IV. 1693) ! K^ -rj ^X/- R
verzeichnet das beistehende Mo- :J \ ' £j ' *^ *
nogramm M. B. V. B.
Berghe. Jan Willem van den
Berghe. Siehe Jan van Ruysbroeck.
IL p. 526.
Berghe. Philipp van den Berghe,
Goldschmied und Stempelschneider, 1499
bis 1514 in Brügge erwähnt. 1501 war
er conseiller et maitre general des mon-
naies des Pays-Bas.
Pinchart. Kecherches etc. 1858. p. 154; —
F o r r e r. Biogr. Dict. of Medallists. 1904.
Berghe. Bieter v. d. Berghe
(L 90)..
Zeichnung : Amsterdam. Prinz Eugen bei dem
Bilderhändler Jan Pietersz Zomer. Bez. P. v. d. Berge.
Feder und Biater. (Reproduziert in dem Amsterdamer
Handzeichnungs werke. L 7^)
Berghen. Guillaume oder Wil-
lem van den Berghen (I. 90), Ma-
ler, geb. 14. Okt. 1828, tätig im Haag.
Berghen. P. van den Berghen,
Tapetenweber zu Brüssel, aus dessen Fa-
brik vier Gobelins mit Darstellungen aus
der Geschichte von Dido und Äneas im
k. Besitze in Wien sich befinden.
Jahrb. d. kunsth. Samml. des a. Kaiser-
h'au s e s. II. 194.
Bergsi. Johannes Bergs i, Maler
zu Rotterdam, geb. 12. Jan. 1834 in
Hoofdplaat in Zeeland. Schüler von J.
Spoel in Rotterdam.
Berincx. *J, Hendrik Berincx,
Portraitmaler,' von dem ein Regentenstück
aus dem J. 1695 im Waisenhause zu
Naarden ist.
Nach, ihm gestochen: 1. Portrait des Vize-
admirals Gillis Schey. Thomas vaa der Wilt sc; —
2. Derselbe. P. Schenk sc; — 3. Schlafende Venus,
von einem Satyr überrascht. R. Pelletier sc Geschabt.
iKramm. I. 82.
. BerkeL Theodor Victor ,._, . ^
van Berkel (L 90). T.V-D
Beistehend sein Monogramm.
Berken. Louis Berken, Stein-
schneider, geb. zu Brügge, tätig in der
zweiten Hälfte des 15. Jahrh. Angeb-
lich der Erfinder der Diamantschleiferei.
Biogr. nation. de Belgique. II. 247.
Berkhuys. Lodewyk Marinus
Berkhuys oder Berghuys (I. 91).
Er wurde am 25. Aug. , 1728 Bürger in
Amsterdam.
Berlage. Hendrik Petrus Ber-
1 a g e, Architekt zu Amsterdam, geb.
21. Juni 1856.
Berlant. Jacques Berlant, Land-
schaftsmaler, geb. zu Brügge 1768, f da-
selbst 1845.
Bermejo. Bartolome B.ermejo.
Siehe Bartholomeus Rubeus. IL p. 515.
Bernard. Bernard oder Bernardus.
Siehe Dirk Barentsz. I. 59; III. 18.
Bernaerdt. Pierre L. Bernaerdt,
Maler aus Brügge, von dem angeblich
eine Pierre L. Bernaerdt 1660 bezeich-
nete Dreieinigkeit in Notre Dame in
Brügge und eine fürbittende Maria, 1674,
in St. Jacques herrühren.
J. Weale. Bruges et ses environa. p. 124, 151.
Bernaerts. Jean Baptiste Ber-
n a e r t s, genannt B e r n a r d, Bildhauer,
geb. 26. Sept. 1830 zu Antwerpen,
t 25. Tebr. 1874 zu Paris.
Bernard. Michel Bernard, Tep-
pichweber aus Arras, der 1387 für den
Herzog von Burgund einen Wandteppich
mit der Darstellung der Schlacht vorv
Roosebecke (1382) herstellte, der 56 El-
len lang, 71/4 Ellen hoch war und 2600
Goldgulden kostete. Der Teppich ist
noch 15.36 im Besitze Karls V. erwähnt,
damals schon: fort vieille et trouee.
P i n c h a r t. Hist. g6n. de »la tap. flam.
Bernardo. Monsu Bernardo. Siehe
Bernhard Keihl. L 252.
Bernier. Geo Bernier, Tier- und
Landschaftsmaler zu Brüssel, geb. zu
Namur 1862. Gemälde: Brüssel.
Berrewyns. Jacob Berrewyns
oder Bare wyns, Maler, 1715 Meister
. in Antwerpen, von dem ein betender Fran-
ciscus in der Galerie des Stiftes Gött-
weih in Niederösterreich herrührt.
L i g g e r e n. II.
Berry. Jean Duo de Berry, geb.
30. Nov. 1340, t zu Paris 15. Juni 1416.
Er war der dritte Sohn des Königs Jo-
hann IL von Frankreich, Bruder des
Königs Karl V., des Herzogs Louis von
Anjou und des Herzogs von Burgund,
Philipps le Hardi und Regent von Frank-
reich während der Minderjährigkeit und
Schwachsinnigkeit Karls VI. Er ist ge-
wiß eine der merkwürdigsten Persönlich-
keiten der französischen Geschichte und
übte durch beinahe ein halbes Jahrhun-
Berry.
25
dert einen mächtigen Einfluß auf die Ge-
schicke Frankreichs. Als Mäzen und
Förderer der Künste hinterließ er einen
kaum übertroffenen Nachruhm, der aber
sein Andenken als rücksichtsloser Ge-
walthaber, Gelderpresser und Völker-
schinder nicht vergessen machen kann.
Seine besseren Eigenschaften wurden
durch niedrige Leidenschaften, durch
Mißtrauen, Habsucht, Rachsucht, Falsch-
heit und Unbesonnenheit in den Hinter-
grund gedrängt und das Gesamtbild zeigt
ihn als ein wildes Tier, in dessen Klauen
ein unglückliches Land nach Rettung
schrie; aber er hat Verdienste um Lite-
ratur und Kunst. Christine von Pisan
rühmt ihn über die Maßen und Froissart
ergötzt sich an seinen künstlerischen In-
tentionen. Seine unbezähmbare Leiden-
schaft für den Besitz von Juwelen und
Kostbarkeiten, seine unbegrenzte Bauwut
heischten ununterbrochen Geld und
die ausgebeuteten Provinzen mußten un-
aufhörlich neue Lasten auf sich nehmen,
um seine wahnwitzigen Gelüste zu be-
friedigen. Die Inventare seiner Reich-
tümör geben eine, wenn auch unvollkom-
mene Vorstellung von seinen kolossalen
Schätzen. In seinen Schlössern Mehun
sur Jevre, Bourges, Nonette Dourdan,
Bicetre, in den beiden Hotels de Nesle
in Paris stapelte er fabelhafte Kostbar-
keiten auf. Unglaublich war sein Reich-
tum an Juwelen, insbesondere an Rubi-
nen. Nicht zu gedenken der Diamanten,
Saphire, Smaragde und zahllosen ande-
ren Edelsteine, der joyaux de chapelle,
der zahllosen Goldschmiedearbeiten, der
Kleinode, seiner Garderobe etc. Daneben,
figurieren in den Inventaren auch son-
derbare Reliquien: Der Hochzeitsring der
Maria, die Reste eines der unschuldigen
Kinder, welche Herodes ermorden ließ,
der Becher der Hochzeit zu Kana, einer
der Steine, welche Christus in Brot ver-
wandelte, der wahre Kelch des Abend-
mahls, ein Stück des Rostes des hl. Lau-
rentius, ein Fragment von Mosis brennen-
dem Dornbusche u. dgl., wie zum Beweise,
daß Grausamkeit und Habsucht immer
Hand in Hand gehen mit Aberglauben,
Bigotterie und Dummheit. Die Inven-
tare geben auch Auskunft über das Tafel-
geschirr, die vaiselle d'orj et d'argent,
unter welchen Tafelaufsätze figurieren,
deren Pracht und Größe jeder Beschrei-
bung spottet. Er war der bedeutendste
Bauherr des Geschlechtes der Valois
und baute 17 Schlösser; er vollendete
die Fassade der Kathedrale in Bourges
und stiftete dort seine Grabkapelle, er
vergrößerte die Schlösser Gien d'Etam-
pes, de Montargis, de Bourdan, Boulogne
sur Mer, Grange au Mercier und an-
dere mehr. Seine Architekten waren
Guy de Dammart in (1368—1398),
dessen Bruder Dreux (1398—1413) und
Jean Guerart (1413 — 1416) ; seine
Bildhauer Jacques de Chartres
(Jacques .Collet) (1370—1380), Andr6
Beauneveu (1384 — 1402), Jean de
C a m b r a y (Jean de Rupy) (1387—1416) ;
seihe Maler Etienne Lannetier
(1369 — 1391), Guillemin Deschamps
(1374—1375), Bosc (1401), Michelet
Saumon (1401—1415), Jean d'Or-
leans (1401— 1416),^ Mi let le Cave-
1 i e r (1414 — 1416) und italienische Ma-
ler, die für das Schloß Nonette arbei-
teten, deren Namen nicht erhalten sind.
Als Glasmaler werden Henry Landen
(1384), Berthaud Tarin (1401 bis
1402) und Milet le Cavelier (1403)
erwähnt ; als Miniaturisten Jean 1 e
Noir (1372—1375), J^an Muievre
(1386), PierredeContances (1386),
Jacques Cone (1400), Andre Beau-
neveu (1384 — 1402), Jacquemart
de Hesdin (1^84—1410), Paul, Her-
rn a n und Jennequinde Limbourg
(1402 — 1416) ; von den letztgenannten
rühren die unübertroffenen Chantilly-Mi-
niaturen her. Er beschäftigte die Gold-
schmiede Jamin Beguin (1365), *Jean
de Morselles (1369—1400), Jean
0 h e n u (1400—1416), Victor Wieric
oder W y o n t (1403), Herman Ruis-
s e 1 (1413) ; die Edelsteinschneider R e n-
neqüin de Harlem, Michel de
Hast und Scapessonal; den Siegel-
stecher Jean de Nogent; den Kalli-
graphen Jean Flamel; den Mailänder
Enlumineur Pierre de Verone (1397
bis 1421) und noch eine große Anzahl
anderer, deren Namen nicht auf uns ge-
langten.
Unter den für ihn ausgeführten Wer-
ken geben uns insbesondere die Minia-
turen und Livres d'Heures eine Vorstel-
lung von der hohen Meisterschaft und
künstlerischen Bedeutung, welche der
für ihn beschäftigte Künstlerkreis bean-
sprucht. Die bedeutendsten sind die so-
genannten Turiner Miniaturen,
welche zum größten Teil 1904 in Turin
verbrannten (siehe I. p. 509) und die
Tres riches Heures du Duc de Berry in
Chantilly. Die letzteren bestehen aus
zwei verschiedenen Serien. Die erste,
für den Herzog gemalte, wurde 1416
durch den Tod des Herzogs unterbrochen
und besteht aus 40 großen Blättern. Die
zweite Serie wurde um 1485 gemalt, als
das Manuskript im Besitze des Herzogs
26
Beriet — Beyeren.
Chai-les I. von Savoyen war. Diese Blät-
ter sind von geringerem, künstlerischen
Werte.
Ein zweites Livre d'Heures sind: Les
trös grans moult belies et riches heures
trös notablement enluminees et histo-
ric^s der Bibl. nat. in Paris, ein drittes:
Les trcs belies heures tr&s richement enlu-
minees et ystoriees der k. Bibliothek in
Brüssel u. a. m.
L. D e 1 i s 1 e. Les livres d'heures .da Duc de
Berry in Gaz. d. B. Arts. 1884 XXIX. 97, 281, 401,
mit zahlreichen Lichtdrucken; — A. Darcel in Gaz.
d. B. Arts. 1887. XXXV. p. 159, 291; — Jules
Guiffrey. Inventaires de Jean Duc de Berry.
F&Tia 1894; — A. d& Champeaux et P. Gau-
ch e r y. I<es travaux d'art exßcutes poux Jean do
France Duc de Berry. Mit 42 Heliogravüren (Paris
1894) ; — Bernard Proat. Les Arts ä la cour
du Duc de Berry d'aprfes les röcentea pniblications de
M. M. Jules Guiffrey, A. de Champeaux
et F. .Gauchery in Gaz. d. B. Arts. 1895. XIV.
254, 312; — Henri Bouchot in Gaz. d. B.
Arts. 1907. II. 467; — Onze Kunst. 1907. IL
69, 107, mit zahlreichen Lichtdrucken; — F. d e Mely.
Les tr^ riches heures du. Duc de Berry in La
Revue de l'Art. XXIL -41.
Bertet. Jan Berte t, Bildhauer, um
1535 — 1544 Meister des Lettners der
Kirche St. Nicolas in Dixmude. Die
Figuren wurden 156G von den Bilder-
stürmern zerstört.
J. W e a 1 e. Les Eglises du doyenne do Dixmude.
1874. II. 138.
Bertichen. P. Gr. B e r t i c h e n, Ma-
ler in Amsterdam, geb. 1796. 1832 noch
tätig.
V. Eynden. III. 379; IV. 296.-
Besäen. Joris Ariensz Besäen,
Maler zu Rotterdam, 1638 in der Gilde
zu Delft, t vor 1669. .
O b r e e n. I. 33.
Besehe. Gillis. de Besehe, Ar-
chitekt, geb. 1579 im Luykerland (Lüt-
tich), t 1648 in Nyköping in Schweden.
Er war 1603 Baumeister am Schlosse zu
Nyköping und wahrscheinlich auch Er-
bauer des Schlosses Wibyholm in Söder-
manland.
G. U p m a r k. Die Renaissance in Schweden.
Dresden 1897—1900.
Beselaere. Jean van Beselaere,
Bildhauer, geb*. zu Ypern 1510, von dem
noch ein Marienbild im Schöffenzimmer
der Tuchhalle daselbst vorhanden ist.
Van den Peereboom. Ypriana Brügge 1879. II.
Bettignies. De Bettignies, belgi-
sche Architekten- und Goldschmiedfami-
lie zu Mons. Antoine Constant,
Sohn des Pierre Joseph, war 1763 in der
Gilde zu Mens, 1784 Goldschmied des
Kapitels von St. Waudru. Claude Jo-
seph, Architekt, Bildhauer und Gold-
schmied, wurde 23. Nov. 1675 geb.' und
starb 12. Juni 1740; er fertigte den soge-
hannten „Gar dor", einen Triumphkarren
zum Transporte des Reliquienschreines
der hl. Waltrudis. Jean Baptist e,
Sohn des vorigen, wurde 22. Aug. 1704
in Mons geboren und starb in Italien.
Pierre Frangois wurde 4. Okt. 1700
in Mons geboren; und Pierre Joseph
starb am 11. März 1778.
M a r c h a 1. La sculpfcure etc. p. 575.
Beuchold. L. Beuch old (L 94),
Gemälde : Berlin. KolL G. v. Mallmana. Eine
heilige Familie. Bez. L. Beugholt 1709. (Lichtdr. in
Blätter für GemiLldekunde. II. 161.)
Beugen. Henri van Beugen, Me-
dailleur und Siegelstecher, geb. 27. Nov.
.1778 zu Breda, tätig in Antwerpen und
seit 1848 in Gent.
Beughem. Charles Ferdinand
Joseph Vicomte de Beughem
(I. 94). Er starb 21-. Sept. 1882 auf Schloß
Steenhault (Brabant).
Beughem. Louis van Beughem
oder Bodeghem. Siehe Louis van
Boghem. I. p, 126.
Beurden. Alphons van Beurden,
Bildhauer, geb. 23. April 1854 zu Antwer-
pen. Schüler von J. Geefs.
Beurs. Willem Beurs (L 94).
Auszüge aus seinem Buche: De groote Weuereld
in 't Klecn geschildert. Siehe in der Beilage der
Blätter für Gamäldekundo. 1905. I. p. 5.
Beveren. Baudouin van Beve-
r e n, Teppichweber zu Brüssel. Er arbei-
tete nach Kartons von Jacob Jordaens
und Lodewic de Vadder und starb 7. Febr.
1651.
Beyaert. Henri Beyaert (I. 95),
Architekt, f zu Brüssel 1894.
Beyaert. Josse Beyaert, Bild-
hauer in Löwen, geb. um 1405, f 1483.
1458 fertigte er die Kolossalstatue eines
Stundenanzeigers am Turm der St. Peters-
kirche (1573 zerstört), 1463 den Lettner
der Rekollektenkirche, 1477 in der St.
Leonardskirche zu Leau die Altarwerke
in den Kapellen der hl. Katharina und
des hl. Johannes Evangelista u. a. m. ; an-
geblieh auch die Mehrzahl der Reliefdar-
stellungen aus dem Leben Christi im
Stadthause zu Löwen.
van Even. Louvain. 366.
Beyeren. Abra- a <s. »- >-« >-v
ham Hendricksz ,^ cfj^H^'^Jy
van Beyeren (I. i / rr ''^''^
95). Ein Bild in '^'^^
Berlin ist bez. A. v. Beyeren 1655.
Beyeren. JanAdriaensz v. Beye-
ren, Maler, geb. im Haag um 1590, be-
graben 1. Juni 1641 zu Rotterdam. 1625
war er Vormund der Kinder des Malers
Jan van Meldert und 1632 der Kinder
des Malers Adam de Colonia.
Oud Ho 11. 1891. 230; 1894. 147.
Bicke — Blarenberghe.
27
Bicke. Bicke (I. 96). Nach a. A.
■ Beiname des Malers Jan Miel (IL 160).
Bie. Johann Baptist de Bie,
Maler aus Antwerpen, Sohn des Erasmus
de Bie. Er heiratete in Wien 2. Okt.
1691.
A. H a. j d e c k i. Oud Holl. 1907. p. 19.
J^
Bief ve. Edou-
ard de Biefve
(I. 98). Beistehend
seine Signaturen.
Biel. Ludwig de Biel (DebieD,
Maler, geb. 1665, f 8. Juli 1742 zu WieA.
In dem Gutachten über sein Gesuch um
den Titel eines Hofmalers heißt es : „Wird
von denen Jesuiten recommandirt. mit
Vermelden, daß er durch Überkommüng
dieses Titels sein Glück machen könne."
Er erhielt den Titel am 26. März 1694,
heiratete noch am! 7. Sept. desselben,
Jahres Catharina, aus der angesehenen
Familie der Fockhy und scheint nach
der Heirat die Kunst ganz aufgegeben zu
haben.
A. Hajdecki. Oud Holl. XXV. 20,
Biervliet. Vincent van Bier-
V li e t, Bildhauer aus Tournai, 1598 Mei-
ster des Lettners der Kirche St. Julien
zu Ath.
L. C 1 o q u e t. Tournai. p. 46.
Bievre. MUe, Marie de Bievre,
Blumenmalerin, geb. zu Brüssel 1865. Ge-
mälde: Brüssel.
Biliverti. Giovanni Biliverti
(I. 99). Sein Vater war 1583 Goldschmied
des Großherzogs Ferdinand in Florenz;
demnach wäre Biliverti wahrscheinlich in
Italien geboren.
Oud Holl. 1903. p. 162.
Billoin. Siehe Biloin. I. 99.
Biltius. J a,-
c ob van der • ^^
Bilt oder Bil- r /^'(fj Pl» t
t i u s (I. 99). Kj^^dirflUS', jecit
Beistehend die >^o \(^j2\
Bezeichnung des
Bildes in Kopenhagen.
Binje. Frans Binje, Landschafts-
maler-Dilettant, geb. 1836 (?), t 10. Mai
1900 in Brüssel. Er war ursprünglich
Telegrapheninspektor. Gemälde: Antwer-
pen, Brüssel, Gent.
Biot. Gustave Biot (L 100), f 1904
zu Antwerpen.
Biset. Karel Emmanuel Biset
(I. 100).
GemSlde (Nachtrag) : Brüssel. Teil. (Lichtdr.
bei de Brauwere. Bruxelles. p. 19.)
Jan Biset
Biset
(L 101).
Gemälde: Braunschweig
Die trauernde Veniis. liez. J,
Biset F.
3.%^e
'iT r
cd/'
Bisschop. Christian
(Cornelis?) Bisschop
(L 101).
Beistebead sein Monogramm,
Bisschop. Christoph Bisschop
(L 101), Genremaler, f 6- Oktober 1904
zu Amsterdam (?).
Bisschop. Cornelis Bisschop
(L. 101).
Gemälde (Nachtrag) : Dordrecht. Die Vor-
steher des Krankenhauses. (Lichtdruck bei Geffroy.
Ilollande. p. 144.)
Bisschop. Jan de Bisschop (1.102).
Zeichnungen (Nachtrag) : Amsterdam. Abreise
Karls II. von Scheveningen nach England. Bister.
(Reproduziert in dem Amsterdamer Handzeichnungs-
wcrkc. f. 8.)
Dresden. Ein Kavalier in Eeitstief ein ; — Her-
kulesstatne; — Ein Krieger, den Säbel ziehend. (Re-
prod. in dem Dresdner Hajidzeichnungawerke. IX. 22.)
Ein Manuskript von seiner Hand: Körte aantcc-
keningen van de namen, manieren, werken en levens-
tyden der Italiaanscho meesters, mit einer 2icich-
nung von J. Stoiker nach G. Terburg war ehedem
Lm Besitze von Ploos van Amstel, 1823 in der Verst.
JDirk Versteegh zu Amsterdam xmd 1846 in der Biblio-
thek Verstolk van Soelen, Haag'.
Bisschop. Suze Bisse hop-Ro-
b e r t s o n, holländische Malerin, Zeit-
. genossin.
Onze Kunst. 1906. I. 181, mit Lichtdrucken.
Blandin. Joachimus B landin, Me-
tallgießer zu Brügge. Das Joharmeshospital
in Brügge besitzt von ihm einen Mörser
mit der Bezeichnung: M DC XXXXIV
FVDIT lOACHIMVS BLANDIN.
Blarenberghe. Henri Desire van
Blarenberghe, berühmter Land-
schafts-, Gouache- und Miniaturmaler,
geb. zu Lille- 3. März 1734, f zu Paris
im Hospital 23. Sept. 1812." Er war der
Sohn eines Malers Jacques Guillaume
und stammte aus flämischer Familie. Um
1760 ging er nach Paris und heiratete
16. März 1762 Madeleine Michelon. 1769
wurde er offizieller Schlachtenmaler des
Kriegsministeriums mit 3000 Livres Ge-
halt ; 1773 Maler der Marinedirektion und
bekam den Auftrag, die Häfen von Frank-
reich zu malen, bei welcher Aufgabe ihn
sein Sohn Louis Nicolas unter-
stützte. Er malte zumeist in Gouache
mit Hilfe von Kupferstichen und älteren
Zeichnungen Städte und Landschaften,-
dio er nie gesehen hatte und belebte sie
mit zahllosen geistreichen Figürchen.
Sehr geschätzt waren seine Dosenbilder
und Miniaturen. Obwohl er viel verdiente,
scheint er in dürftigen Verhältnissen ge-
storben zu sein.
Gemälde und Miniaturen: Die größte Anzahl seiner
Gemälde befindet sich im Museum zu. Versailles.
23 SchlachtenbUder (1779—1790), Siege und Schlachten
Ludwigs XV. in Flandern (1744—1748), nebst zwei
Bildern, die Belagerung von York Town, 1781; —
In der Bibliothek daselbst: 14 Sopraporten mit
28
Bleeck — Bles.
^if")
^3/'
46
Darstellungen, der wichtigsten Städte Europas; — Im
L o u V r e ist gegenwärtig ein ganzer Saal mit Minia-
turen und Guaachebildern von ihm und seinen Söhnen
gefüllt, darunter Tabatieren, datiert 1757 und 1767,
und eine Darstellung des Cremäldekabinetts des Her-
zogs von Choiseul, bez. v. Blaremberghe 1757 (?); —
In Amsterdam sind vier Landschaften ; — In
der KoU. Rochambeau ist eine Wiederholung
der Belagerung und Übargabe von York Town. Bez.
van Blaremberghe 1786 etc. etc.
E r a m m. I. 97 ; — J. J. G u i f f r e y in L'Art.
1875. III. 337; — J a 1. Dictionaire. p. 224.
Bleeck. K i c h. van.
Bleeck (L 103).
Gemälde (Nachtrag): Haar- C^C/*_X C<>cJC
lern. Paiulus Akersloot (1695,
tl773). Bez. R. V. Bleec. F. 1719;
— Dammaa Akexsloat (1699,
t 1739).
London. Portr. Gal. John Holt (1642—1710).
Ganze Figur, stehend; — Silvester Petyt, (f 1719).
Kniestück, sitzend.
Bleker. Dirk Bleker (I. 104).
Gemälde : C a s s e 1. Raub der Europa. (Lichtdr.
in Meisterwerke der k. G.-G. zu Cassel.)
Bleker. Gerrit Claesz Bleker
(I. 104).
Gemälde: Amsterdam. Verst. Fr. Muller u.
Cie., 1907. Die Einnahme von Jericho. Bez. G.
Bleker f. 1634.
Zeichnung: Wien. Albertina. Wagen mit Damen.
(Lichtdr. in Albertina. VIII. 875.)
Bles. David J o-
seph Bles (I. 105).
Beistehend sein Monogramm.
Bles. Hendrik Bles (I. 105). Bei
Überprüfung der unter dem Namen des
Hendrik Bles oder Herri met
de Bl-esse zusammengestellten Werke,
welche durch das nachfolgende Verzeich-
nis wesentlich vermehrt werden, zeigt es
sich ziemlich deutlich, daß der Maler
jener Landschaften, mit oder ohne Nacht-
eule, welche dem Bles oder Civetta
zugeschrieben werden, ein anderer sein
muß, als derjenige, von dessen Hand die
HENKICVS BLESIVS F. bezeichnete An-
betung der Könige in München herrührt,
an welche sich eine lange Eeihe ähn-
licher Darstellungen in An t w e r p e n,
Brüssel, Karlsruhe, Dresden,
Gotha, Madrid, Paris (Koll. Chaix
d'Est-Ange) etc. etc. anschließt. Diese
sind ihrem künstlerischen Werte nach sehr
verschieden, aber jedenfalls bedeutender
und künstlerisch weit höher stehend als
die vorgenannten Civetta-Landschaften.
Die bedeutendste der genannten Anbetun-
gen ist, nach dem Münchner Bilde, un-
bedingt die Anbetung der Koll. Chaix
d'E s t - A n g e. Diese zwei Bilder sind
von derselben Hand, während andere der
genannten Anbetungen gewiß von Kopi-
sten oder Imitatoren herrühren.
Merkwürdigerweise bietet sich, bei vol-
ler Würdigung der künstlerischen Bedeu-
tung dieser beiden Werke, ein Bindeglied
zwischen ihnen und den Gebirgsland-
schaften des Civetta in einem Salvator
mundi der Koll. G. J. Johnson in
Philadelphia. Hier steht eine höchst cha-
rakteristische Eigur des Heilands mit
einer kristallenen Weltsphäre mit einem
kostbaren Renaissancekreuze geschmückt
in einer Gebirgslandschaft in der Art
des Civetta und zum Überflusse sitzt
auf einem Bäumchen die unverkenn-
bare Eule. Sollte diese Gebirgsland-
schaft wirklich von 'derselben Hand her-
rühren, welche diesen Salvator mundi ge-
malt hat, dann ist keine Veranlassung
vorhanden, daran zu zweifeln, daß auch
jene Anbetungen der Könige, jene Köni-
ginnen von Saba, die Boten mit dem
Wasser von Bethlehem etc. Werke des-
selben Meisters sind, der diesen Salvator
mundi gemalt hat.
Auf all diesen Kompositionen fällt die
Gestalt eines bärtigen Königs in die
Augen, für den immer dasselbe Modell
gedient hat. Wir finden diesen auch in
einem dem Bernard van Orley zu-
geschriebenen Bilde: St. Katharina und
die Philosophen, bei. Fr. Cook in Rich-
mond (II. 266) und in dem Altar von
Güstrow (II. 266) zu Füßen der St. Ka-
tharina, in zwei Werken, welche man
gegenwärtig aus dem Oevre des van
Orley ausgeschieden und dem Maler
Colin de Cot er (IL 346) zugewiesen
hat. Aber die Anhaltspunkte sind doch
zu dürftig, um auch diese Anbetungen
der Könige des Blesius so ohne weiteres
als Werke Colin de Coters ( !) anzusehen.
Die alttestamentarischen und orientali-
schen Könige sehen einander in dieser
Epoche der flämischen Kunst sehr ähn-
lich. Man begnügte sich daher, diese
Gruppe der Anbetungen einstweilen einem
anonymen Meister zuzuweisen, für
den man den Namen Pseudo-Bles
erfand, obwohl das Münchner Bild ganz
deutlich Henricus Blesius bezeich-
net ist. Wie hieß aber dieser Pseudo-
Bles mit seinem bürgerlichen Namen?
Oder sollte es doch immer ein und der-
selbe Meister sein, ein und derselbe Hen-
drik Bles?
Portrait: Lichtdruck nach dem Stiche von Wierix
bei Heibig. p. 133.
Gemälde (Nachtrag): Antwerpen. Ruh© in
Ägypten; — Anbetung der Könige. Links St. Georg,
rechts St. Mai^arethe und der Donator. (Lichtdr. bei
J. de Bi-auwere. Anvers. Mus. royal., als Lukas van
Leyden); — Ähnliche Anbetungen der Könige sind
außer den hier erwähnten auch in Brüssel, Genua
(Palazzo Bianco als Q. Massys), Schleißh- im,
Innsbruck, Gotha u. a. O.
Karlsruhe. Anbetung der Könige. Datiert 1519.
Die Flügel hiezu sind im Mus. zu Basel. Hier der-
Bleyswyck — Blon.
29
selbe König, der das Barett lüftet, wie in dem. Bilde
bei Chaix d'Est-Ange, dieselbe Komposition, nur rei-
cher und mit mehr Architektur. (Umriß bei Eeinach.
Kepertoire. I. 78.) -
Chicago. KoU. Charles L. Hutchinson, 1908.
Zwei Flügelbilder. Die Königin von Saba vor Salomon
und König David, dem die Boten das Wasser aus
Bethlehem bringen. Die hiezu gehörige Anbetung der
Könige befand eich vor kurezm bei Duvten in London.
Zwei ganz ähnliche, bessere riügelbiMec sind bei Gräfin
PouTtalfes in Plaxis und im Prado-Mus. in Madrid, wo
sie die Flügelbilder zu einer Anbetung der Könige bilden.
(Lichtdr. der Bilder bei Hutchinson sowie der beiden
Flügel dex Koll. Pourtales in BTulington Ma^. XU.
387 und XIII. 105.)
Dresden. Anbetung der Könige. Links An-
betimg des Kindes, Maria mit zwei Engeln; rechts
Darstellung im Tempel. Schulbild; — Der dem Bles
zugeschriebene Tabuletkrämer mit den Affen kann un-
möglich von dem Maler der Verkündigung in Mün-
chen herrühren. Wenn daa BUd nicht von dem alten
Peter Brueghel ist, so ist es von einem diesem
naiiestehenden Maler und van Manders G-eschichte
bezieht sich .auf einen anderen Maler, nicht auf
Hendrik Bles.
Florenz, üffizien. Landschaft mit • Gewerken.
(Lichtdr. bei Heibig. p. 144.)
Hamburg. Koll. Weber. Flügelaltar. Kühe auf
der Flucht. Rechts St. Katharina, links St. Barbara.
(Genannt Pseudo-Bles.)
L ü 1 1 i c h. Koll. Heibig. Die Jünger in Emaus.
(Lichtdr. bei Heibig. p. . 134.)
München. Anbetung der Könige. (Lichtdr. bei
Heibig. p. 136); — Verkündigung Maria. (Lichtdr.
ebenda, p. 138.)
Neuwied. Fürst zu Wied. Anbetung der Könige.
Falsch bez. L. 1525. (Ehedem bei König Wilhelm II.
der Niederlande.) (Ausst. in Düsseldorf 1904. N. 185.)
New York. Metrop.-Mus. Die Legende des hl.
Nicolas von Bari. (Lichtdr. in „Cicerone". 1909. p. 293.)
Paris. Koll. Chaix d'Est-Ange, 1907. Anbetung
der Könige. (Memling genannt.) Derselbe Meister,
von dem die Anbetung in München herrührt. (Lichtdr.
in Les Arts. 1907. Juli. p. 5.)
Petersburg. Eremitage. Die Flucht nach
Ägypten. Bez. mit der Eule. Früher Koll. Friesen
in Dresden und Schubart in München, 1899.
Philadelphia. KolL J. G. Johnson, 1908.
Salvator mundi, stehend in gebirgiger Landschaft, in
der Linken eine Kristallkugel mit kostbarem Kreuze
auf derselben. Im Hintergrunde eine Eule. Haupt-
werk. (Lichtdr. in Th© Connoisseur. XXII. p. 2); —
Anbetung der Könige. (Lichtdr. in Burlington Mag.
IX. 363.)
R i o h m o n d. Sir Frederick Cook. Die Geburt
Christi. (Eine ganz ähnliche Darstellung in Wien,
k. Mus., Gerard David genannt); — Joseph und die
Freier um Maria. (Lichtdr. in Zeitschrift f. b. K.
1904. p. 188.)
Wien. Akademie. Die Sibylle von Tibur. (Re-
prod. in Zeitschrift f. b. Kunst. 1881. p. 64.)
Bleyswyck. F. oder J. F. van
Bleyswyck (I.
107). Beistehend sein ^ VT) /^
Monogramm. JJ-^.UJ. umj
Blieck. Daniel de Blick- (I. 107).
Gemälde (Nachtrag): Kopenhagen. Der Kata-
log vom J. 1904 liest die fee«. D. D. BLIECK 1661,
nicht 1651.
Zeichnungen : Amsterdam. Inneres der St.
Jakobskirche zu Antwerpen. Tusche. (Reprod. in dem
Amsterdamer Handzeichnungswerke, f. 9.)
Blieck. Paul Blieck, Landschafts-
maler, geb. zu Eoubaix 1867, f in Brüs-
sel 1901.
Bloc. Louis Bloc, Buchbinder,
lernte 1484 in Brügge bei Johannes Guile-
bert, genannt Meese, und starb um 1529.
Schöne Bände von ihm sind im British
Museum und in der k. Hof-Bibl, in Wien.
Die meisten bezeichnet : librum hunc recte
ligavi Ludovicus Bloc. Ein älterer li-
gatoj: librorum Godefroid Bloc ist
in Brüssel 1375—1383 erwähnt.
J. W e a 1 e. Briefliche Mitteilung. 1905; — P i n-
Chart. Archives. I. 56.
Blocklandt. Antonie van Block-
landt. L 108.
Nachihm gestochen (Nachtrag) : 13. Christi
Grablegung. A. Blocklandt inventor. Henricus Golt-
zius sculp. et exud. inpress. Harlemi. Ao. 1683. Qu.
fol.'; — 14. Die vier Evangelisten. P. Galle sc.
Baldinucci. VIL Für. 1770. p. 163.
Bloem. M a t- /^^ 0
tewis Bloem ^
(L 109).
Das Bild der . Ere-
mitage ist bez. M.
BLoem fe. Ao. 1653.
Bloemaert. Abraham Bio em a e r t
(I. 110).
Gemälde (Nachtrag): Berlin. Joseph, dem der
Engel im Traume erscheint. . Nach a. A. Gerard
Segers (II. 614).
Brüssel. Die Jünger zu Emaus. Bez. A. Bloe-
maert f. 1622.
Prag. Gal. Nostitz. Venus und
imd Amor. Bez. A. Bloemaert f.
(Lichtdr. im Kat. 1905); — Venus
und Amor. Bez. AB. F.
Zeichnungen (Nachtrag) : Wien. Albertina. St.
Augustin; — Maria Verkündigung; — 2 Bl. heilige
Büßerinnen; -r- 2 Bl. Venus und Adonis und Andro-
meda; — Die Evangelisten und St. Ambrosius. (Lichtdr.
in Albertina. N. 35, 76, 90,
116,
^.F
.6, 127.) ■ ^' ' ' ' -, /t) Cor
Bloemaert. Fried- fy^J^J
ich Bloemaert (L -' Y^ß^
neu üioemaert (I.
112). Beistehend sein
Monogramm.
Bloemaert. Hendrik Bloemaert
(L 112).
Gemälde (Nachtrag) : Glasgow. Johannes der
Täufer. Bez. H. B. 1635.
Utrecht. Mus. Maria van Pallaes, ihre Armen
beschenkend. (Lichtdruck bei Lafenestre. Hollande,
p. 336.)
Bloemen. Jan Frans van Bloe-
men (L 113).
Zeichnungen : Stockholm. Der Fischteich.
(Lichtdr. in Albertina, X. 1153.)
V. G o o 1. I. 121 ; — Immerzeel; — Kramm.
I. 105; — Nagler, Monogr. IL 2554; — v. d.
Branden. 1039, 1081.
Bloemen. Norbert van Bloemen
(L 114).
Gemälde (Nachtrag) : P e t e r s-
burg. Eremitage. Bauern im kaC^ N/ R
Freien, Karten spielend. Bez. [>•>.>'• • • ö •
NO. V. B.
Blon. Jacob Christoffel Le Blon
(L 114).
Literatur (Nachtra.g) : Dr. H a n s W. Singer.
Jakob Christoffel Le Blon and his three colour
prints in „The Studio" XXVIII. 261, mit zahlreichen
Lichtdrucken.
30
Blon — Bocholt.
Blon. Michel le Blon (I. 116).
Literatur (Nachtrag) : N a g 1 e r. Mon.
IV. 1616, enthält wichtige Ergänzungen ^/\
zu dem Verzeichnisse seiner Stiche; /q \
— Campbell Dodgson in Bur- / J^ V
lington Mag. VIII. 129, mit Lichtdrucken
einer bisher nnbckannten Folge von sechs r^^ , /^
Croldschmiedblättchcn mit der Be&cich- y / / JJ
nung Blondus f. et ex. und M. 1. B. 1605.
Blondeel. Lancelot Blondeel (I.
116). James Weale, der sich kürz-
lich eingehend mit dem Künstler be-
schäftigte, vermutet, daß er ein Schüler
des Jean van Battel aus Mecheln ge-
wesen sei. Der berühmte Kamin des Rat-
hauses in Brügge wurde in den Jahren
1528 — 1530 entworfen und vollendet.
Gemälde (Nachtrag).: Antwerpen. Das Ge-
mälde (Altar-Predelle) der Kell. Moons van der
Straelen wurde 1885 in Antwerpen versteigert
und vrax später in der Sammlung SomzSe in Brüs-
sel. (Umriß bei Beinach. Repertoire. II. 341.) 1907
war es in einer Verst. bei Fr. Müller in Amsterdam.
•Brügge. (Lichtdrucke: Martyrium der St.
Cosmas und Damianus, 1523 (Banner der Barbier-
und Chirurgengilde in Brügge), in der Kirche St.
Jacques; — Maria mit dem Kind© zwischen St. Lukas
und Eligius, 1544 (Banner der Maler- und Sattler-
gilde in Brügge), in der Kirche St. Sauveur. (Eine
Zeichnung hiezu in der Koll. Fairfax Murray in
London); — St. Lukas, Maria mit dem Kinde malend,
1545 (Banner der Malergüde zu Brügge im. Museum);
in: Burlington Mag. XIV. p. 96, 160.)
B 1* ü s 3 e 1. St. Petrus. Ursprünglich ein Banner,
1550 für die Koffermachergilde gemalt; - — Die Ver-
wandtschaft der Maria. (Lichtdr. bei J. de Brauwore.
Briixelles. p. 14.)
T o u rn a i. Kathedrale. Maria mit dem Kinde
auf dem Balkon eine^ Renaissancebogens, mit der
Verkündigung, der Begegnung mit Elisabeth, der Ge-
burt und Himmelfahrt in italienischer Landschaft. Ohne
Goldomamente. Nicht sicher.
Im Katalog der Sammhing van der Linden
van Slingeland (1785) ist ein bezeichnetes Bild
erwähnt, Äneos, welcher seinen Vater Anchises aus
dem brennenden Troja rettet. Möglicherweise hatte
Guicciardini dieses Gemälde im Gedächtnis.
Ein für den Altar der Genue.'^ischen Kaufleut© in
der Kirche der Minoriten in Brägge gemaltes Bild
mit der Anbetung des Namens Jesu, scheint ver-
schollen zu sein.
James Weale in Burlington Mag. VI. p. 415 ;
XIV. p. 96, 160; — und in Anna! es de la So-
ci6t6 d'Emulation etc. 1908, mit erschöpfendem Ur-
kundenmat erial .
Bloot. Bieter de Bloot
(I. 118).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam.
Bauemmahlzeit, Bez. B. ; — Verst. Werner
Dahl, 1905. Vorratskammer. Bez. P. de
Bloot 1640. (Lichtdruck im Katalog); —
Eine Scheune. Dat. 1634.
Hamburg. Koll. Weber. Das Hoch- f O ß
gericht am Dünenweg. Bez. P D B.
Rotterdam. Almosenverteilung vor einer Kirche.
P. de Bloot.
Prag. Gal. Nostitz. Flachlandschaft. Bez. PDB.
(Lichtdruck im Kat. 1905. N. 23.)
Blooteling. Abraham Blooteling
(I. 118). Beistehend sein Monögramni.
VBT
2
Blum. Adrian Blum, Maler aus
Antwerpen, heiratet 10. Juli 1668 in
Wien, • 1694 starb seine Frau.
A. Haydecki. Oud Holl. 1905. p. 121.
Boch. Anna Boch (I. 121), Land-
schaftsnialerin, geb. zu La Louviere 1848.
Gemälde : Brüssel.
Bocholt. Frans von Bocholt,
angeblicher Kupferstecher, , r -n
tätig um 1460—1480 in Bocholt r, t g,
Träger des Monogramms F. V. B. T t'^ft
Matthias Quadt (Teutscher Na-
tion Herrlichkeit, Cöln 1609) sagt, daß
er ursprünglich Schäfer in Berg und einer
der ältesten Kupierstecher gewesen; dar-
auf hin bezog man die -Bezeichnung
F. V. B. auf Frans von Bocholt und in
dem Katalog des Paul Behaim aus
Nürnberg vom Jahre 1618 (Berlin, Kupfer-
stichkabinett) werden diese Initialen tat-
sächlich mit diesem Namen gedeutet.
Im Grunde genommen ist die Sache nicht
unmöglich, nur ist der Umstand auffällig,
daß diese Monogramme in der Regel ganz
roh in die Platten gestochen, zuweilen
mit einer Stampiglie eingeschlagen er-
scheinen und durchaus nicht den Eindruck
eines Künstlerzeichens, sondern eher den
einer Verlegermarke machen. Einige dieser
Platten kamen später in den Besitz des
Israhel van Meckenen, der sie re-
tuschierte und mit seinem Monogramm
versah. Die Bemühungen, die Persönlich-
keit dieses Frans von Bocholt sicherzu-
stellen, scheiterten angeblich an dem Um-
stand, daß sämtliche Urkunden aus den
Jahren 1459 — 1480 verschwunden sind.
Die Blätter scheinen nach verschiedenen
Vorbildern gestochen zu sein und auch
die technische Behandlung macht in
vielen Fällen die Identität der Stecher-
hand zweifelhaft: Samson mit dem Lö-
wen (1) erinnert an den Meister E S 1466;
das Urteil Salomons (2) an die Erwek-
kung des Lazarus von Albert van Ou-
water in Berlin ; die Verkündigung (3)
an die ähnlichen Bilder .des Flemale-
Meisters, Memlings, Rogers van der Wey-
den und anderer; die Halbfigur der Maria
mit dem Kinde in der Fensternische (4)
an Marienbilder, welche man dem Hugo
van der Goes zuschreibt ; die beiden
Apostelfolgen, durch die kurzfingerigen
Hände an Bilder der alten Haaiiemer
Schule und an den Stecher Zwott;
der St. Michael (30) an Gerard Da-
vid; der St. Georg (33) an ähnliche
Darstellungen des Meisters E S. von
1466, nicht nur in der Komposition,
sondern noch mehr in der Technik des
Stiches, welche von den anderen Blättern
des F V B. wesentlich verschieden ist.
Jedenfalls stand dieser Stecher den alten
Bock — Bogaerts.
31
Meistern der Niederlande sehr nahe. Über
seine Lebensumstände ist nicht das ge-
ringste bekannt und die Zeit seiner Tä-
tigkeit ist mit 1460 — 1480 nur willkür-
lich bestimmt.
Von ihm gestochen (B. = Bartsch, P. = Passavant)^
B. 1. Simaon bezwingt den Löwen. Auf den Är-
meln undeutUch: VOLORAFN und IFCJfAE. Bez.
H. 146—94.
2. Das Urteil Salomons. Die Hände kurzfingerig
wie bei Albert vaa Ouwater, an dessen Enveckung
des Lazarus die Komposition erinnert. Bez. H. 206 — 216.
3. Die Verkündigung. Maria links, rechts der
Engel. Bez. H. 200—156.
4. Halbfigur der Maria mit dem Kinde in einer
Fensternische. Bez. H. 182—121.
6 — 17. Große Folge von 13 Bl. Der Heiland und
die zwölf Apostel, stehend. Jedes Blatt- bez. FVB.
H. 180—96. 6. St. Petrus; — 7. St. Andreas; —
8. Jacobus Major; — 9. Johannes Evangelista; —
10, Philippus; — 11. Bartholomäus; — 12. Matthias;
— 13. Thomas; — 14. Jacobus minor; — 15. Simon;
— 16. Judas Thaddäus; — 17. Matthias.
18 — 29. Die Folge der kleinen Apostel, etehend.
H. 88—55. 18. Petrus; — 19. Andreas; — 20. Ja-
cobus Major; — 21. Johannes; — 22. Philippus; —
23. Bartholomäus; — 24. Matthias; — 25. Thomas;
— 26. Jacobus minor ; ^ ^ 27. Simon ; . — 28. Judas
Thaddäus; — 29. Paulus.
30. St. Michael, den Drachen durchbohrend. Hier
ist das Monogramm FVB. deutlich mit einer Stam-
piglie in die Platte eingeschlagen. H. 188 — 112.
31. Johannes der Täufer. Bez. IT. 181—95.
32. St. Antonius. Bez. H. 165—97.
33. St. Georg zu Pferd tötet den Drachen. Bez.
I. Et. FVB. IL Et. IvM. H. 178—130.
34.. St. Barbara in ganzer Figur. Bez. H. 168 — 96.
35. Zwei raufende Bauern. H. 130—100.
36. Der Mönch und die Spinnerin. Bez. H. 156—118.
37. Der Türke mit Tartsche und Lanze. Bez. FVBM.
Kund, D. 85.
38. Blnmenomament. H. 94—137.
F. 39. Die Geburt Christi. Bez. H. 190— igo.
P. 40. Christus am Kreuze zwischen Majia und
Johannes. Bez. H. 182—127.
P. 41. Maria mit dem Kinde. Halbfigur. Bez.
H. 180—118. .
P. 42. St. Martin in ganzer Figur. H. 221—113.
P. 43. St. Antonius. Nicht bez. Sehr zweifelhaft.
H. 225—150.
P. 44. St. Antonius. Bez. FVEf. Kopie nach
Schongauer. H. 84—61.
P. 45. St. Antonius, von den Dämonen versucht.
Kopie nach Schongauer. Bez. FVBt- H. 290—220.
P. 46. St. Christoph. Nicht bez.
P. 47. St. Martha in ganzer Figur. H. 200—130.
Dieser und der nächst folgende, beide in der Technik
von allon übrigen wesentlich verschiedene Stiche (B. X.
p. 29, 54 und 30, 55), rühren von dem ononvmen
Stecher B. M. (B. VL 342; P. IL 124) her ' und
sind von Passavant nur irrigerweise als Werke B o-
c h o 1 1 s beschrieben worden. Eine ganz ähnliche
Zeichnimg dieses Meisters BM. ist als anonymes Blatt
(Koll. Edw. Poynter) in den Pubilkationen der Vasari
Society (V. 17) reproduziert.
P. 48. Maria Magdalena.
P. 49. St. Veronika. H. 85—55.
P. 60. St. Helena. H. 140—90.
P. 61. St. Katharina. H. 160—95.
P. 52. Ein Krieger. Gegenstück zu N. 37.
P. 63. Das Ornament mit der Nachteule. Kopie
nach Schongauer. Bez. f FVM.
P. 64. Das Ornament mit dem Papagei. Kopie
nach Schongauer.
P. 56. Blattomament.
Bartsch. Ptr. gr. VI. 77; — Passavant.
IL 186; — Blanc. Man. L 39L
Bock. Theophile Emile Achille
de Bock, Landschaftsmaler, geb. 14. Jan.
1854, t 22. Nov. 1904, 51 Jahre alt. Ge-
mälde: Amsterdam, Antwerpen.
Onze Kunst. 1905. II. p. 53.
Bodart. PieterBodart
(I. 121). Beistehend sein Mo- p a r
nogramm. (Nagler. Monogr. > a c
IV. 2826.)
Bodecker. Johannes Friedrich!
Bodecker (L 122).
Gemälde (Nachtrag) : H a a r 1 e m. Arent Meyn-
dertsz Fabricius (1609, f 1645); — Judith van
Braeckel (1608, f 1674), Gattin des vorigen. Bez.
J. F. Bodecker fecit 1707.
Bodenheim. Nelly Bödenheim,
holländische Silhouettenzeichnerin der
Gegenwart.
Onze Kunst. 1904. L p. 75.
Boeckhorst. Johan Boeckhorst
(L 122).
Gemälde (Nachtrag) : Schleißheim. Ulysses
erkennt den Achilles. Früher Eemigius Langjan ge-
nannt; Dädalus und Ikarus.
Wien. Im Kunsthandcl, 1905. Christus erscheint
der Maria Ma-gdälena als Gärtner. Bez. Mohogr. IB.
und Ao. 1660 (?). (Lichtdr. in Blätter f. Gemälde-
kunde. L 151.)
Boelema. Märten Boelema (I.
124). Das Bild in Kopenhagen ist bez.
BOELEMA 1642.
Boel. Peeter Boel (L 123).
Gemälde (Nachtrag) : B r ü s s e L Allegorie auf die
Vergänglichkeit mit drei Figuren von J. Jordaens.
Lille. Allegorie, Vanitas. Bez. Petrus Boel 1663.
Boels. Louis Boels (L 124). Die
Häuser und Grundstücke Memlings
gingen nach seinem Tode (1494) in den
Besitz seiner damals minderjährigen
Söhne über und wurden um 1509 Eigen-
tum des Malers Louis Boels, der 1513
Dekan der Gilde war und 1522 starb.
(Siehe auch IL 143.)
J. Weale. Memlinc. Pictures et Bruges. p. 9; —
Burlington Mag. IL p. 35.
Boens. B o e n s oder B o o n s. Siehe
David Vinckeboons. IL p. 790.
Boest. Caspar Jacob van Boest
(auch Baast, von Pass, von Paast),
Maler aus Antwerpen, heiratete zu "Wien
25. Jan. 1695 Maria Elisabeth Settlmayer,
1712 erlangte er das Bürgerrecht.
A. HajdeckL Oud Holl. XXV. 1907. p. 22.
Bogaerts. Felix Bogaerts
(L 126). Beistehend sein Mono-
gramm.
Bogaert. Heinrich Bogaert _ ^
(I. 125). Das Bild in Prag ist J-^
bezeichnet HB.
Bogaerts. Martin van den Bo-
gaerts (L 126).
Sein von Edelinck gestochenes Portrait siehe I.
p. 479. N. 182.
FB
Boghem — Bologne.
Boghem. Louis van Boghem (I.
126). Er wird auch Louis van To u r-
nai genannt und Jean, Lemaire spricht
in der Couronne Margueritique von ihm
in den Versen: Et de Toumay, plein
d'engin celestin — Maitre Loys dont tant
discret fut l'oeil.
Crowe u. Cavalc. D. A. p. 415.
Bois. Comte du Bois d'A i s s c h e,
Maler, geb. 1822, f 1864. Schüler von
Leys.
Bol. Ferdinand Bol (L 127).
Gemftlde (Nachtrag): Amsterdam. (Licht (Jnicke
bei Geffroy. p. 30; und Lafeaestre. Hollande, p. 208.)
Antwerpen. Portrait des Kaufmannes Jan van
der Voort (1626, f 1678) und seiner Schwester Ka-
tharina, der zweiten Frau des Schriftstellers Pe^er
de la Court (1622, f 1674). Bez. F. Bol fecit 1661.
Braunschweig. Dos männliche Portrait ist
bez. B . . 1 fecit 1658 ; — Der lydische König Kan-
daules zeigt dem Gyges seine Frau. Bez. F. Bol.
Früher Eckhout genannt und als Tobias und Eagucl
gedeutet.
Haag. Engel de Kuyter. (Lichtdr. im Kat.
1895. p. 33.)
Leipzig. Speck-Sternburg. Portrait eines jun-
gen Mannes • mit breitkrempigem Hut. Halbfigur.
(Lichtdruck in Zeitschrift f. b. K. 1905. p. 265.)
München. Portrait des Govaext Flink. (Licht-
druck in Onze Kunst. 1905. II. p.. 90.)
Neuwied. Fürst zu Wied. Die Vorsteher des
Weinamtes. (Lichtdrück im Kat. der Ausst. Düssel-
dorf, 1904.)
Rotterdam. Portrait des Dirk van der Waeyen.
(Lichtdr. bei Lafenestre. Hollande, p. 8.)
Zeichnungen : Amsterdam. Joseph stellt seinen
Vater dem Pharao vor. Zeichnung zu dem Bilde
in Dresden. Tusche, Rötel und Bister. (Reprod. in
dem Amsterdamer Zeichnungswerke, f. 12.)
Wien. Albertina. Maria Magdalena und der
Engel am. Grabe Christi. (Rembrandt genannt.) (Licht-
druck in Albertina. VIII. 924.)
Nacb ihm gestochen (Nachtrag): 20. Die Vorsteher
des Leprosenhauses in Amsterdam, welchen ein aus-
j eätziger Knabe vorgeführt wird. R. Vinkeles sc. Kl.
fol. ; — 21. A(dniiral de Ruyter (Haag). J. Elinksterklith.
(Reo. DesgueiToia) ; — 22. Engel de Ruyter. (Haag.) J.
H. Weissenbruch lith. ; — 23. Brustbild eines bärtigen
Mannes mit Globus und Vergrößerungsglas. (F. Koch sc.);
— 24. Ein Mönch an einem Tische, mit der Rechten
ein Buch haltend. (Fr. Koch so.); — 25. Ein Philo-
soph. W. French sc. (Berlin, Nie. Maes genannt);
— 26. Portrait d'un Mathematicien. Touze sc. (Louvre);
— 27. P(\rtrait eines Mathematikers. J. S. Klauber sc.
(Louvre) ; — 28. Bildnis eines vornehmen Mannes,
sitzend. W. Unger sc. (Hamburg, KoU. Weber);
— 29. Chef Maure. Halbfigur eines Orientalen. Fr.
Laguillennie sc. (Paris, 1873, KoU. W. Wilson); —
30. Dutch Lady. Halbfigur eines Mädchens mit einem
Blumenkorb. Bdw. Smith sc. (KoU. Robert Ludgate.
1834); — 31. Ein betender Eremit.. F. bol. 1642.
(Claussin sc.) (Nach einer 2Jeichnung); — 32. Portrait
eines Mannes mit Mantel und Federbarrett. F. Bol
f. 1640. (Claussin ' sc.) (Nach einer Zeichnung) ; —
33. Jakobs Traum. (Dresden.) A. H. Payne sc. ; —
34. Die hl. Familie. (Dresden.) Alexander Alboth sc;
— 35. Die Reu© des Petrus. F. Bol «pinx. G. F.
Schmidt fec. 1770. Du Cab. de Mons le Cons.
Trible. (1900 bei Ed. Andr6 in Paris als Rembrandt.)
Über die dem F. Bol zugeschriebenen Radierungen
Rembrandts siehe II. p. 422.
Bol. Hans Bol (L 129).
Gemälde : Berlin. MiniaturaquareUe auf Perga-
ment. Das Fischerstechen. Bez. H.
Bol. 1585; — Vornehme Familie beim rr> ij.
Spiel. Bez. Hans Bol 1583; — Land- ^^ ■
Schaft mit Hagat und IsmaeL Bez. <-S o L-
-K.-.
c^rtB
H. BoL 1583; — Parklandschaft mit Bau-
lichkeiten und vielen Figuren. Bez.
Hans Bol. 1589.
Zeichnungen : Amsterdam. Das
Gleichnis von dem Unkraut unter dem Weizen. Feder
und Aquarell. (Reprod. in dem Amsterdainer Zeich-
nungswerke, f. 13.)
Dresden. Der Soüuner. Landschaft mit länd-
lichen Beschäftigungen. Feder. Bez. Hans Bol. 1573;
— Der Winter. (Lichtdr. in dem Dresdner Hand-
zeichnungswerke. IV. 14.)
Wien. Albertina. Landschaft mit Christus
in der Wüste. Hans bol. 1574; — Abraham opfert
den Isaak. Hans bol. 1574; — Folge der Monate;
— Folge von 6 Bl. mit der Geschichte des ver-
lorenen Sohnes. HB. 1582 und 1584; — Hügelland-
schaft mit dem barmherzigen Samariter. HANS BOL
1572 etc.
BoUangier. ^Hans Bollangier
(L 131).
Gemälde (Nachtrag) : H a a r-
1 e m. Zwei Blumenstücke, eines
bez. H. BoUangier 1644, das an- n^ ^ f- f
dere H. B. ^^
Bologne. Jean de Bologne (Je-
han Boulongne), auch Giovanni
oder GianrBologvUa genannt, berühm-
ter florentinischer Bildhauer, geb. zu
Douai um 1528, als diese Stadt noch
niederländisch war (f 1608). Sein Vater
bestimmte ihn für das Notariat, Jean
ging aber zu dem Bildhauer und Architek-
ten Jacob de Breuck (L 182; IIL 39)
und für zwei Jahre nach Rom zu Michel
Angelo. Als er auf der beabsichtigten
Rückreise nach Elorenz kam, lernte er
den Goldschmied und Bronzegießer B e r-
nardo Vecchietto kennen, bei dem
er länger verweilte. Dieser empfahl ihn
an den Herzog -von Florenz Francesco de'
Medici, der ihn vielfältig beschäftigte.
Nach dessen Tode wurde der Nachfolger
Herzog Ferdinand sein Gönner, infolge-
dessen Jean dauernd in Florenz blieb,
wo er im Jahre 1608 starb. Seine künst-
lerische Tätigkeit gehört ausschließlich
nach Florenz, wo sich auch seine bedeu-
tendsten Werke befinden,
Portrait: 1. Joannes Bolognius, Belgius Statuarius
et architectus. A&t. Ann. LX. Jacobus King Ger-
manus amici honestissimi effigiem — fieri curavit
MDLXXXVIII Venetiis. G. V. F. (Gysbert van Vcen);
— Der Katalog König Karls I. von England ver-
zeichnet (p. 94. N. 16): The picture of Cavallero
John de BoUonia, the famous Sculptor to the Grand
Duke of Florence, done in a little ruff and in a
furred gown, given to the King by my LorJ' Ankroni,
beeing only a head to the Shoulders. 1'. lOL., l'5'''Br.
Seine Hauptwerke sind: Der schwebende Mer-
kur in' den Uffizien; — Der Raub der Sabinerinnen und
die Grupp« des Herkules, welcher den Nessus über-
wältigt, in der Loggia de' Lanzi in Florenz; — Die
Tugend, welche das Laster besiegt, im Palazzo Vecchio;
— Der Gceanus-Brunnen auf der Insel im Garten
Boboli; — Der Brunnen vor dem Palazzo publico in
Bologna (1564); — Die Erzfigur des hl. Lukas in
Cr San Michele; — Di© Arbeiten an der Hauptpfort©
des Domes zu Pisa; — Der Jupiter Pluvius in der
Villa Medicis in PratoUno; — Eine Bronzebüste
Michel Angelos im Museo Nazionale in Florenz; —
Di© Reiterstatue Cosmos I. auf der Piazza, di Gran
Duca in Florenz (1590); — Die Reiterstatue Ferdi-
nands I. auf der Piazza dell Annunziata; — Die
Bolomey — Bosboom.
33
Eeiterstatue Heinrichs IV. von Frankreich, die 1611
nach seinem Tode von seinem Schüler Pietro Tacca
vollendet wurde, von der noch einige Bruchstücke im
Louvre vorhanden sind, und sein eigenes Grabdenk-
mal in S.. Annunziata.
Abel Desjardins. La Vie et l'oeuvre de
Jean de Bologne, d'aprös les manuscrits inedits recueil-
lis par M. Foucques de Vagnonville. Mit
zahlreichen Reproduktionen. Paris 1883; — Jahrb.
der Kunst 3. d. a. Kaiserhauses. IV. 38 ;
— L'Art. 1876. VII. 197.
Bolomey. Benjamin Bolomey
(I. 131).
Gemälde: Haarlem. Albert Fabricius (1736,
t 1772). Bez. Bolomey. 1771.
Bommel. Elias van Bommel (I.
135), Marinemaler, t 2. Juni 1890 in
Wien.
Bommelaer. Beiname des Malers C o r-
nelis van der Hagen (I. 632).
Bondt. Jan de Bondt (I. 136).
Gemälde: Verst. Fr. Müller u. Cie., Juni 1905,
Amsterdam. Fische. Bez. J. Bont 1646.
Bonn. J. F. A. van Bonn, Teder-
zeichner von Andachtsblättern in Ant-
werpen, um 1758 tätig.
Onze Kunst. 1904. I. 150. Mit Lichtdruck.
Bonnecroy. Jan Bapt. Bonne-
croy (I. 136).
Gemälde: Antwerpen. Die Ansicht der Stadt
Antwerpen, früher im Eathause, ist gegenwärtig im
Museum xind ist bez. Joan. Bapta. Bonnecroy 1638.
Bonnet. Louis Bonnet, Maler,
■j- zu Namur im Juni 1894.
Bontepaart. Dirk Pietersz Beu-
te paart (I. 137). Er heiratete die
Tochter des Malers Bieter Pietersz III.
(IL 323), nicht des Bieter Pietersz I.
Boom. Charles Boom, Radierer,
Zeitgehosse, geb. 3. April 1858 zu Hoog-
straten.
Boonen. Arnold Boonen (I. 137).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Brechtje
Hooft (1640—1721), Gattin des Herman van de PoU.
Haarlem. Agatha Temminck (1679, f 1716). Bez.
A. Boonen.
Nach ihm gestochen: 3. Portrait des Ger-
brand van Leeuwen. A. Boonen pinx. Edelinck
Eques Eomanus Sculpsit.
Borch. G-, T. Bor eh. Siehe Gerard
Terborch. IL 698.
Borcht. Hendrik van der B orcht I.
(L 139).
Gemälde (Nachtrag) : Peters-
burg. Eremitage. Antike Statuen,
Bronzevasen, Kameen, Medaillen etc. Bez.
IIvBorcht.
Nagler (Mon. II. 1417, 945) bringt T^D
das beistehende Monogramm. ■*■-
Borcht. Jacques van der Borcht
(I. 14Ö), Tapetenwirker, f 13. Jan. 1794,
als letzter der großen Brüsseler "Werk-
stätteninhaber.
Tapeten : Brüssel. Herzog v, Arenberg. Ta-
pete mit dem Arenbergischen Wappen. Bez. I. V.
.D. Borcht. (Ausst. in Düsseldorf. 1904.)
BorcMt. Peter van der Borcht
Wurzbach. Künstler-Lexikon. Ergänzungsband.
Häor-f/j ^
(I. 140). Beistehend verschiedene Mono-
gramme des Peter van der Borcht IV.
PvB
Bordiau. Gedeon Bordia u, belgi-
scher Architekt, geb. zu Ecausinnes 1832,
t zu Brüssel 1904. Schüler von Poelaert.
Borman. Johannes Borman (I.
141), Blumenmaler, wahrscheinlich iden-
tisch mit Johan Bouman (I. 159).
Borreman. Jan Borreman (I. 142).
Werke: Brüssel. Mus. Martyrium des hl.
Georg. Altarwerk aus dem Jahre 1493. (Lichtdruck in
Onze Kunst. 1904. I. 173; 1906. L 55); — Die Ge-
mälde des Güstrower Altars sind nicht von Bernard
van O r 1 e y, sondern von einem unbekajinten Meister
(siehe II. p. 266).
Pinchart. Archives. I. 49.
Borremans. Siehe Nicolas de Diest.
IL 233.
Borselaer. Pieter Borselaer
(L 142).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Portrait
einer Dame ia Witwentracht. Bez. AETAT SVE. 53.
1664. P. P. Borselaer fecit.
Borssom. Anthonie van Borss o m
(L 142).
Zeichnungen : Amsterdam. Windmühle und Eoll-
brücke an einem Kanal. Feder und Aquarell. (Reprod,
in dem Amsterdamer Zeichnungswerke, f. 16.)
Dresden. Windmühlen vor der Stadt. (Reprod,
in dem Dresdner Handzeichnungswerke. IX. 18.)
Bos (Bosch). Jasper van den
Bos (L 151). Er war 1634—1655 in
Hoorn tätig.
Eine Tuschzeichnung, mehrere Schiffe, vor Anker
liegend, bez. und 1651 datiert, war in einer "V^rst.
in Amsterdam (de Vries), 14. April 1908. (Licht-
druck im Kat.)
Bos. Lodewyk Jansz van den
Bos oder Bosch (I. 161) oder v a h
Valckenborch, geboren um 1530.
Er spielte 1566 in Herzogenbusch eine
Rolle als Anhänger der Bosche-Consistorie
(Kalvinisten) und sollte Bürgermeister
werden, wenn die Kalvinisten die Ober-
hand gewonnen hätten. Am 10. Okt., dem
Tage des zweiten Bildersturmes hielt er
aufrührerische Reden, verließ aber bei An-
kunft der Spanier die Stadt.
P. Cuypers van Vclthoven: Documents pour
servir a l'histoire des troubles religieux etc. 1858; —
Obreen. V. 296; — Oud H o 1 1. 1890. 233.
Bosboom. Johannes Bos-
boom (I. 143). Beistehend Ptvttcm
seine Signatur.
Bosboom. Simon Bosboom (1. 143).
Nach a. A. starb er im J. 1662 und war
bis zu seinem Tode im Dienste der Stadt
Amsterdam. Sein Buch über, die .vyf
colonnen ist seinen Schülern: Jacob
Bosboom aus Embden, Pieter Bel-
le r t aus Nieuwegen, Willem T e s-
s i n c k aus Middelburg, Mathys Bre-
III 3
34
Bosch — Boaman.
dam aus VoUenhoven, Jan Potter aus
Amsterdam, Jacques Willems aus
Feluy und Dirk Wichman aus Nue-
telen gewidmet.
Oud Ho 11. 1907. XXV. p. 1.
Bosch. Cornelis Bos oder Bosch
(I. 144). Beistehend seine Monogramme.
eß A
(B
CB ß
Bosch. Hieronymus Bosch (I. 146).
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. Ecce homo.
Früher in der KoU. K. v. Kauffmann ia Berlin, er-
worben 1905.
Aranjuez. K. Palast. Der Heuwagen. Kopie
des Bildes im Escurial. 1907 auf der Ausst. in
Brügge. (Lichtdr. »in Onze Kunst. 1907. 11. 153.)
Brüssel. Das vielfältig dem H. Bosch zuge-
schriebene Bild, der Sturz der Engel, ist unter dem
Bahmen deutlich: BRVEGHEL MDLXII bezeichnet
(siehe I. 208). (Lichtdr. bei Geffroy. Belgique. p. 15;
und bei Lafenestre. p. 10.)
D o u a i. Melusine. Nicht sicher. (Lichtdruck in
Gaz. d. B. Arts. 1907. II. p. 211.)
Gent. Kreuztragung; (Lichtdruck im Kat. 1905.
N. 13.)
St. Germain. Kathaus, Ein Gaukler, (ümriß-
stich bei Reinach. I. 663.) Eine gröiJere Wieder-
holung ist in der KoU. Crespi in Mailand. (Chro-
niquo des Arts. 1906. N. 28.)
Madrid. Die Erschaffung des ersten Menschen-
paares. (Lichtdruck in Geffroy. Madrid, p. 150.)
Paris. Louvre. (Kat. 1903. N. 1900.) Der Sturz
der Verdammten. Ganz willkürliche Benennung eines
Fragments einer Gruppe aus dem Danziger Altar von
Roger V a.n der Weydenl. aus Brüssel (II.
140 und 868). Allem Anscheine nach ein Aus-
schnitt ans dem Original, welches längere Zeit in
Paris war. (Geschenk des Herzogs de la Tremoille.)
Philadelphia. Koll. J. G. Johnson, 1908.
Anbetung der Könige. (Lichtdruck in The Connoisseur.
XXII. 146.)
Senlia. Kell. Baron de Pontalba, 1908. Satirische
Darstellung einer musizierenden Gruppe. (Umriß bei
Eeinach. Repertoire. II. 710.)
Wien. K. Mus. Triptychon mit dem hl. Hiero-
nymus; — Triptychon mit dem Martyrium der hl.
Julia. (Lichtdr. im Kat. 1896) ; r— Akademie. Das
Jüngste Gericht. Nach a. A. angeblich eine Kopie
des großen Bildes, welches Bosch für Philipp den
Schönen gemalt hat. Auf den Flügeln sind Jakobus
major, der Patron Spaniens, und St. Bavo, der Patron
der Nied^rkuade, gemalt, welche diese Vermutxmg zu
bestätigen scheinen. Die Wappenschilde sind leer; —
Koll. F i g d o r. Der verlorene Sohn.
Bos. Jacob Bos öder B o,s- wr
sius (I. 151). Beistehend sein '■^"
Monogramm.
Bosch. Jacob van den Bosch,
Architekt und Zeichner von Möbelstücken,
geb. zu Amsterdam 19, Okt. 1868.
Onzo Kunst. 1908. II. 199, 237.
Bosch. Johannes de 3ösch (1.151).
Zeichnnugen : Amsterdam. Verst. de Vries,
1908. Arkadische Landschaften nach A. Genoels. 2 Bl.
Tusche. Bez. J. V. Bosch 1783 na Abraham Genoels
ofte Roomsche Archimedes out 78 Jaer tot Ant-
werpen 16. mert t Jaar 1719 etc.
Bosch. Minca Bosch-Reitz, ver-
ehelichte C. V'e r-s t e r. Bildhauerin, geb.
7. Okt. 1871 zu Amsterdam. Schülerin
von Bart. v. Hove.
JSf
Bosch. Bieter van den Bosch
(r. 152)!
Oemftide (Nachtrag) : Dresden. (N. 643.) Zwei
Frauen, welche Teller reinigen. Falsch
bez. N. Maes. D W.R,/
Petersburg. Eremitage. Eine • •
alte Frau, die Bibel lesend. Bez.
P. V. Bos. ^
Boskam. J. B o s k a m (I. 152). c/Q.
Beistehend sein Monogramm.
Bosman. Barend Bos-
man (I. 153). Beistehend
sein Monogramm.
Bosschaert. Ambrosius Bos-
schaert (I. 153).
Gemälde (Nachtrag) : Petersburg. Eremitage.
Blumenstück. Bez. Monograjopm.
Bosschaert. Jan Baptist Bos-
schaert (I. 153).
Gemälde: Hamburg. Koll. Weber. Blumenstück.
Das Bild ist deutlich A. Bosschaert bezeichnet, es
dürfte wohl von einem anderen Maler herrühren.
Both. Andries Dirksz Both (1.154).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Karten-
spieler. Bez. A. Both.
Zeichnung: Wien. Albertina. Figurengruppe. (Licht-
druck in Albertina. XL 1268.)
Both. Jan Both (I. 156).
Lichtdrucke der Bilder in Amsterdam (Meister-
werke des Ryks-Mus. in Amsterdam, p. 173) ; — Haag
(Meisterwerke der k. G.-G. im Haag. p. 7) ; — Lon-
don, Nat. Gal. (Meisterwerke der Nat. Gral. p. 142) ;
— München (Kat. 1904), etc. etc.
Bott. B o 1 1 (I. 157). Falsche Leseart
der Bezeichnung eines Bildes von Jan
L o o t e n (II. 67) in der Eremitage in
Petersburg.
Bouckel. Anna van ^
B o u c k e 1 (I. 158). Beiste- ^ . V. J>
hend ihr Monogramm.
Boucq. Jacques le Boucq, Por-
traitzeichner und Sammler aus Artois, He-
rold und Wappenkönig Karls V., 1559 von
Philipp II, zum Wappenkönig des Golde-
hen Vlieses ernannt. Er sammelte und
zeichnete selbst die Pgrtraits des soge-
nannten R e c u e i 1 d'A r r a s (Mus. Bibl.),
einer Sammlung .. von 147 Stift- und
128 Krayonzeichnungen, Portraits von
Päpsten, Königen, insbesondere aber von
niederländischen Persönlichkeiten.
Boudry. Alois Boudry, Genre-
maler zu Antwerpen, geb. 1851.
Bouiuaii. Johan Bouman (I. 159),
wahrscheinlich identisch mit Johannes
Bor man (I. 141).
Bouman. Johannes Bou.man (I,
159). Er starb 1776 als Oberbaudirektor
in Potsdam. Sein Sohn Georg Fried-
rich B., geb. in Potsdam 1737, war Ar-
tillerieoffizier und ebenfalls Architekt.
Botune — Bonts.
35
Bonme. B o u m e, Portraitmaler, von
dem nur ein Boume f. 1775 bezeichnetes
Portrait der Laurentia Clara <7) ^
Elisabeth vanHaeften (1747, -^OUTtve:/^
t 1819) in Haarlem be- ^//S
kannt ist.
Boiir6. Antoine Felix Boure
(I. 160), Bildhauer (nicht Maler),
geb. 1831 in Brüssel, f 1883 zu Ixclles.
Schüler von Gr. G e e f s.
Bour§. Paul Boure, Bildhauer und
auch Maler, geb. zu Brüssel 1823, f da-
selbst 17. Dez. 1898. Schüler von Geefs,
Simonis und Saintarelli.
Bourlard. Antoine Bourlard,
Genremaler, geb. zu Mons 1827, f daselbst
1899. Gemälde: Brüssel.
Boursse. Esaias Boursse (1.160).
Er war der Sohn des Jacques Boursse
aus Valenciennes und der Anna de Fore
aus Avienne bei Mons. Esaias war in
Italien. Es scheinen aber zwei Maler
namens Boursse existiert zu haben. Die
Bilder der Koll. Wallace, Wesendonck
und der Galerie in Straßburg scheinen
von einem anderen Boursse herzurühren,
dessen Vorname mit L anlautete. Der
Kunsthändler Jacques Boursse „op
de Cingel in de beurs van Antwerpen"
war ein Bruder des Esaias.
Gemälde (Nachtrag): Berlin. Koll. Wesendonck.
Ein Mädchen, neben einem Bette stehend. Falsch
bez. PD. H.
London. Wallace KolL Die Frau neben dem
Bette. (Lichtdr. in Jahrb. d- k. pr. Kunsts. 1906.
p. 206.)
Mainz. Koll. St. Michel, 1904. Nach a. A.
von J. Mienze Molenaer und die Bezeichniing 1629
gefälscht.
Straßbnrg. Eine äpfelschälende Frau. (Licht-
druck in Jahrb. der k. pr. Kunsts. 1906. p. 210.)
Ein trauriges Ma,chwerk.
Bout. Pieter Bout (I. 160).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Keiter vor
einer Grotte. Bez. P. bout.
Brannsohweig. Die Verkündigung der Ge-
burt an die Hirten. Bez. P. bout. (Siehe Pieter
Bent. L 81.)
Mailand. Galerie Crespi. Anbetung der Hirten.
Bez. P. bout Ao. 1685.
Wien. Grai Lanckoix>nski. Flandrische Kirmes.
Bez. P. bout Ao. 16.7 und die falsch© Signatur T.
Michau f. 1677.
Bonts. Albert Bouts (I. 161). In
letzter Zeit hat man diesem ziemlich un-
bedeutenden Sohne des DirckBouts auf
Grund der Himmelfahrt der Maria in
Brüssel eine größere Anzahl von Gemäl-
den zuerkannt.
Gemälde : Aachen. Koll. Dr. Bock, Flügel-
altar. Christus und Maria; in den Flügeln die Ver-
kündigung. Dürftiges Machwerk. (Lichtdr. in dem
Kat. der Ausst. in Düsseldorf. 1904. N. 145.)
Antwerpen. Anbetung der Hirten ; — Die
hl. Familie mit einem Engel; — Brustbild eines
Stiftsherm. Durchaus willkürliche Zuweisungen.
Berlin. (Kat. 1904. p. 236. N. 630.) Die. Ver-
kündigung. Gegenseitige Kopie eiq^ dem Hugo van
der Goes zugeschriebenen Bildes in der Pinakothek
in München; — (N. 540.) St. Augustinus und Jo-
hannes mit einem Donator; — (541.) Der domen-
gekrönte Heiland.
Brüssel. Flügelaltar der Himmelfahrt Maria.
Rechts ein kniender Stifter mit einem Engel und zwei
Priestern; links Stifter und Stifterin, angeblich Al-
bert Bouts \md seine Frau Elisabeth de Nausnydere,
und ein Engel. Die Engel tragen auf der Brust
gekreuzte Bänder. Ein schwebender Engel über dem
Donator hält ein Schild mit dem Wa5)pein der Maler-
gilde von Löwen mit den zwei gekreuzten Armbrust-
bolzen (bouts) und der Initiale A. (Umriß bei
Beinach. Repertoire. II. 762); — Das Abendmahl.
Kleinero Kopie nach dem berühmten Bilde des Dirk
Bouts in St. Peter zu Löwen. (Umrißstich bei Beinach.
Repertoire. II. 391; Lichtdruck bei de Brauwere. Bru-
xellea, als Schongauer) ; — Christus und Magdalena bei
dem Pharisäer Simon. Gegenseitige Kopie eines Bil-
des, angeblich von Dirk Bouts bei A. Thiem in
San Remo; statt des knienden Dominikaners hier ein
junger Mann, stehend. (Lichtdruck bei de Brauwere.
BruxeUes; Üüirißstich bei Reinach. Repertoire. II.
382); — Zwei Flügel mit Donatoren und den Pa-
tronen St. Jacobus und St. Katharina.
London. Koll. Charles T. D. Crews, 1902. Moses
vor dem brennenden Busche und Gideon. Zwei Altai^-
flügel, deren Mittelbild (wahrscheinlich eine' Madonnen-
darstellung) verschollen ist.
München. Maria Verkündigung. Bisher dem
Hugo van der Goes (I. 593), kürzlich dem
Albert Bouts zugeschrieben. Wenn dieses Bild wirk-
lich von A. Bouts herrührt, dann war er ein großer
Meister und brauchte nicht in seinen Bildern die
Hiysiognomien aus den Werken seines Vaters zu
kopieren.
Bouts. Dirck Bouts (I. 161). Als
Ausgangspunkte für eine kritische Beur-
teilung der unter dem Namen des Dirck
Bouts zusammengetragenen Gemälde
gibt es nur zwei urkundlich beglaubigte.
Das eine ist das um 1464 — 1468 bestellte
und vollendete Abendmahl in L ö w-e n mit
den hiezugehörigen Flügelbildern in Ber-
lin und München; das zweite sind
die beiden Gerechtigkeitsbilder in Brüs-
sel, welche 1468 bestellt und vor 1475
vollendet wurden. Beide Werke fallen
in das letzte Dezennium der Tätigkeit
des Meisters in Löwen, welcher am 6. Mai
1475 im Alter von angeblich 75 Jahren
starb. Über die früheren Werke seiner
längeren künstlerischen Tätigkeit ist
nicht das geringste bekannt.
Betrachten wir diese zwei beglaubig-
ten Werke, die in dem verhältnismäßig
kurzen Zeiträume von nicht einmal
10 .Jahren entstanden sind, etwas genauer,
so ergeben sich einige merkwürdige Un-
terschiede. Beide sind höchst korrekt,
mit dem feinsten Verständnis für Raum
und Tiefe gezeichnet, die Figuren wohl
proportioniert, aber in den Gerechtig-
keitsbildern erscheinen sie ungewöhnlich
schlank und mager. Dieser Umstand ist
um so auffallender, als er uns bei Be-
trachtung des Abendmals und der hiezu-
gehörigen Flügelbilder nicht auffällt.
Beide Werke sind gewiß in allen Details
von Dirck Bouts selbst vollendet und
beide sind koloristische Meisterwerke
ms*
B6
Bonts.
ersten Ranges; aber der Hang, nicht nur
die Figuren, sondern noch viel mehr die
Physiognomien in die Länge zu ziehen,
ist in den Gerechtigkeitsbildern so auf-
fällig, daß wir, wären nicht beide Werke
urkundlich beglaubigt, uns kaum jemals
überreden ließen, daß sie von dem
Meister des Abendmahls herrühren. Wir
müssen nur bei einer unbefangenen Be-
urteilung die uns überlieferte Tradition
sorgfältig von dem Eindrucke trennen,
den die Gemälde selbst auf uns heute ma-
chen. Sie erscheinen wie die Arbeiten ver-
schiedener Meister, nicht wie solche von
derselben Hand unmittelbar nacheinander
gemalt.
Seiner Vorliebe, die Physiognomie in
die Länge zu ziehen, begegnen wir wieder-
holt an anderen Werken, die gleich
den Gerechtigkeitsbildern, seiner letzten
Epoche angehören müssen. Von diesen
ist das wichtigste das Selbstportrait des
gealterten- Künstlers in der Koll. Kauff-
mann in Berlin und mehrere Marien-
bilder in Antwerpen, Frankfurt,
London (Koll. Salting) u. [ a. O. Diese
letzteren untersclieiden sich durch diesen
Umstand, wesentlich von den Madonnen-
bildern der Schule Eogers van der Wey-
den und Memlings, deren Kopfbildung
durch die breite Stirn und die kleinen
Gesichtspartien eine prinzipiell andere
ist. ^ Vielleicht war er durch das schmale
Format der . Gerechtigkeitsbilder veran-
laßt, die Figuren schlanker zu zeichnen,
als dies bei einem anderen Format der
Bildfläche geschehen wäre, aber bei den
erwähnten Madonnen kann die Bildfläche
nicht maßgebend gewesen sein.
Wir haben durch die genannten Bil-
der trotz ihrer Verschiedenheit unterein-
ander, eine bestimmte Vorstellung von
dem Charakter der Werke seiner letzten
Schaffensepoche und können nun fragen,
wie sehen jene Werke aus, die Dirck
Bouts vor dem Jahre 1464 gemalt hat?
. Mögen ihm noch so viele Bilder irrtüm-
lich zugeschrieben werden, es werden
wohl immerhin einige darunter sein, die
wirklich von ihm herrühren. Als ein
halbwegs beglaubigtes Bild kann das
Martyrium des hl. Erasmus der St. Peters-
Kirche -in Löwen angesehen werden und
wir /ühlen auch sofort den inneren Zu-
sammenhang desselben tnit den Gerech-
tigkeitsbildern. Das Werk ist ganz gewiß
von Dirck Boutß.
Weniger deutlich dagegen ist, daß
das Martyrium des von den Pferden zer-
rissenen St. Hippolyt in St. Sauveur in
Brügge von ihm herrühre ; hier sind es,
mit Ausnahme des Märtyrers, gedrungene.
beinahe karikierte Figuren, zwergartige
dürftige Pferdchen und Fehler der Zeich-
nung, die seine Urheberschaft etwas
zweifelhaft machen. Die spitzen Mützen
der Henker, die sich auch in der Manna-
lese in München und in der Osterfeier in
Berlin vorfinden, können doch nicht für
die Urheberschaft des Dirck Bouts als
maßgebend angesehen werden. Der ein-
zige Umstand, der für Bouts sprechen
könnte, wäre die Tatsache, daß dieses
Altar werk vor dem Jahre 1450 gemalt
sein muß.
Zweifellos aber ist es, daß die Anbetung
der Könige mit Johannes und Christoph
in den Flügeln, der Pinakothek in Mün-
chen, nicht von Dirck Bouts, dem Maler
der Gerechtigkeitsbiider in Brüssel sein
kann. Dieses außerordentliche Werk hat
künstlerische Qualitäten anderer Art, die
es einem f 1 a n d r i s c h e n Meister zu-
weisen, während wir in allen Bildern des
Dirck Bouts den herb realistischen Cha-
rakter der holländischen Schule finden.
Als ein höchst merkwürdiges Objekt er-
übrigt uns noch die Sibylle von Tibur in
Frankfurt a. M., die den Namen des
Dirck Bouts seit vielen Jahren trägt, aber
so fremdartig erscheint, daß diese Benen-
nung insbesondere in den letzten Jahren
mannigfache Zweifel hervorgerufen hat.
Man kann den intellektuellen Berührungs-
punkten mit den authentischen Werken
des Dirck Bouts mit noch so großer Fein-
fühligkeit zu folgen suchen, man wird sie
schwer herausfinden und trotzdem ist der
Meister in diesem Bilde gegenwärtig und
fühlbar, aber er entzieht sich jeder Analyse.
Dieses Bild ist gewiß eine beträchtliche
Anzahl von Jahren vor 1464 entstanden,
aber irgend einen Faden sollte man noch
zu finden glauben, der zu seiner späteren
Epoche hinaufführt. Keinen direkten,
wohl aber einen indirekten, auf einem
Umwege. Dieses Bild ist ganz gewiß
von demselben Meister, von dem die Ver-
mählung der Maria der Koll. J. G. John-
son in Philadelphia herrührt.
Dies kann bei einem Vergleiche der bei-
den Werke kaum bestritten werden. Auch
dieses Bild, führt den Namen Dirck
Bouts. Im Hintergrunde sind einzelne
Szenen aus dem Leben der Maria epi-
sodisch behandelt, darunter ein Tempel-
gang der Jungfrau und andere Szenen,
die an die Bilderreihe aus dem Leben
der Maria in der Pinakothek in München
erinnern. Die Szene der Sibylle in Tibur
spielt in dem Binnenhofe des Grafen-
schlosses im Haa'g und müßte, wie die
Folge der Bilder des Marienlebens in
München, lange -vor 1464 entstanden sein.
Bonts.
37
Wenn wir diese Tatsachen im Auge be-
halten, können wir ein anderes Bild in
den Kreis der Untersuohuj:ig ziehen. Es
ist ein Doppelportrait der Koll. S a c k-
ville in London, ebenfalls Dirck Bouts
genannt, welches links einen bartlosen
Mann in roter Mütze, rechts eine lieb-
liche junge Frau mit einem ganz eigen-
tümlich gewundenen weißen Tuche um
den Kopf darstellt. Es scheint uns, daß
wir dieses selbe Gesichtchen schon in
der Geburt Christi .des Meisters von
riemalle in Dijon gesehen haben und in
der jungen Frau in der Wochenstube der
Marienbilder in München, welche vorn
links kniet und die Temperatur des Was-
sers mit der Hand prüft und dasselbe
ebenso gefaltete weiße Kopftuch trägt.
Dieses Doppelportrait ist wohl ein
Jugendbild des Dirck Bouts aus der-
selben Zeit, in welcher er in Cöln oder
an welchem unbekannten Orte immer an
den Bildern des Marienlebens arbeitete.
Es wird uns auch deutlich, warum ein-
zelne andere Figuren der Marienbilder so-
fort an solche der Vermählung der Maria
der Johnson-Kollektion in Philadelphia
gemahnen und warum uns unwillkürlich
die kniende Gräfin der Gerechtigkeitsbil- '
der in Brüssel, an die knienden Frauen
der Wochenstube der Marienfolge erin-
nert. Wenn hier noch einige Glieder
in der Schlußfolge zu ergänzen sind, so
kann dies durch den großen Flügelaltar
der Koll. Fechenbach in Cöln (gegen-
wärtig im Mus. daselbst) geschehen.
Was nun speziell den (I. 165) er-
wähnten Meister der Lieversbergi-
schen Passion betrifft, so ist es
allerdings schwieriger, in diesen wüsten,
mißhandelten Darstellungen, die ich vor
den Bildern des Marienlebens, vor der
Sibylle von Tibur und vor der Vermählung
der Koll. J. G. Johnson entstanden glaube^
den Zusammenhang mit den abgeklärten
Schöpfungen der letzten Tätigkeit des
Künstlers zu finden. Vielleicht bietet er
sich durch ein ebenfalls Dirck Bouts be-
nanntes Gemälde der Pinakothek in Mün-
chen, welches die Gefangennahme Christi
darstellt, für welches ein hellsehender
Kunstforscher in einem dunklen Augen-
blick seiner Erleuchtung den Namen A 1-
b e r t V an O u w a t e r vorgeschlagen (II.
292) hat. Wenn dieses Bild und der
Fechenbach-Altar zur Klarstellung der
Sachlage nicht ausreichen sollten, so
müßten wir zur Rekonstruierung des Ge-
samtbildfes der Tätigkeit dieses außer-
ordentlichen, hochbegabten Meisters mit
den Fragmenten genügen lassen, welche
die vorstehende Untersuchung bemüht
war aneinander zu reihen oder auf neue
Entdeckungen warten, die uns eines Bes-
seren belehren können.
Die Kenntnis des Fechenbach-Altars,
des Doppelportraits der Gal. Sackville ini
London und der Vermählung der Maria
bei J. G. Johnson in Philadelphia ergänzt
das Urteil über den künstlerischen Ent-
wicklungsgang des Dirck Bouts wesent-
lich und läßt kaum mehr einen Zweifel
übrig, daß der Meister des Marienlebens
in München kein cölnischer Meister' sein
kann, der sich nach Dirck Bouts ge-
bildet hat, sondern daß es Dirck Bouts
selbst sein müsse, von dem diese Meister-
werke herrühren.
Gemälde (Nachtrag) : Berlin. Prüher Soll. Adolph
Thiem in St. Remo. Christus am Krenze zwisohea
Maria und Johannes. Im Hintergrund angeblich die
Stadt Brüssel. Früher Roger \ran der Weyden genannt.
Wahrscheinlich weder Roger noch Bouts, sondern ein
anderer Meister. (Lichtdr. in dem Taielwerke über
die Ausst. in Brügge.. 1902. t. 20); — ChristoB tind
Magdalena bei Simon dem Pharisäer. (Lichtdr. in dem
Tafelwerke über die Ausst. in Brügge. 1902. t. 18);
— Maria mit dem Kinde. Eine schwächere Wieder-
holung in Sigmn.ringen. Erworben 1896 in Arezzo.
Boston. Maria mit dem Kinde. Halbfigur. Die
Bildung des Kopfes der Maxia weist eher auf di©
Schule Rogers van der Weyden oder Memlings. (um-
riß bei Reinach. Repertoire. II. 131.)
Brügge. St. Sauveur. Martyrium des hL Hip-
polyt. IKe angtMiche Mitwirkung des Hugo van der
G o e 3 in dem Stiiterpaaxe des linken Mügelbüdes ist
nicht wahrscheinlich. Die Stifter sind allem Anscheine
nach von derselben Hand, von welcher die übrigen. Fi-
guren herrühren. Die Geschichte des Bildes ist nicht
klai, die Entstehungszeit nichts weniger als festgestellt
(siehe II. 105 bei Simon Marmion). (lichtdr.
bei Lafenestre. Belgique. p. 346; und in deaa T^el-
werke über die Ausst. in Brügge. 1902. t. 22, 23.)
Brüssel. Grerechtigkeitsbilder. (Lichtclr. mit De-
tailsaufnahmen in L'Art et les artistes. II. 1906.
p. 201; in Onze Kunst. 1904. p. 15; bei lafe-
nestre. Belgique. p. 12; und (Jeffroy. Belgique. p. 4, 5.)
Cöln. Mus. Frühsr Soll. Feohenbach. Flügeln
altar mit den Hauptbegebenheiten aus dem Leben des
hl. Petrus im Mittelbilde, mit Darstellungen ans dem
Leben der Maria und der Geschichte Jobs in den
Innenflügeln. Auf den Außenflügeln St. Petras und
Maria, Maria Magdalena und Job nebst dem angeblichen
Donator Tilman van Beringen und seiner GaJ>tüi. Das
BUd wurde angeblich um 1878 in FMrenz erworben;
— Verst. Clave-Bouchaben, 1894, Maria mit
gefalteten Händen. Brustbild; — KolL Baron Oppen-
heim, 1902. Selbstportrait. Dasselbe Gesicht wie
der rechts stehend© Mann des Abendmahls in St.
Peter zu Löwen. Die Kopfbildung auffallend s.chmaL
Unten mitten durch die Hände abgeschnitten. (Lichtdr.
in dem Tafelwerke über die Ausst. in Brügge. 1902. t. 19.)
Frankfurt a. M. Kaiser Augustus und die
tiburünische Sibylle. Die Szene spielt in dem Hofe
des Grafenschlosses im Haag, vor dem Rittersaal liegt
ein Eber (oder Bär) an der Kette, den die Utrechter
verpflichtet waren, jährlich dem Grafen zu schenken.
(Oud Holl. 1907. p. 27); — Majia mit dem Kinde.
Ehedem in der Koll. Pourtalfes Memling genannt.
(Umriß bei Reinach. Repertoire. I.. 88.)
Granada. Kathedrale, CapUla Reel. Flügelaltar-
Mittelbild: Die Kreuzabnahme in' einem Architektur-
bogen mit zahlreichen Statuetten, in der Art des
Roger van der Weyden von Brüssel. Links: Christus
am Kreuze ; rechts : Die Auferstehung. Sehr nnsicher.
Nach a. A. ein Schulbild des Roger van der Weyden
38
Bouttats — Bray.
von Brüssel. Das Mittelbild mit Christus am Kreuz
ist nacli a. A. von Albert van Ouwater. (Lichtdr.
Gaz. de B. Arts. 1908. II. 293.)
Löwen. St. Peter. Abendmahl. (1464—1468.)
(Lichtdr. in dem Tafelwerke über die Ausst. in Brügge.
1902. t. 16; und in Ouze Kunst. 1901. p. 7); —
Martyrium des hl. Erasmus. (Lic-htdr. in dem Tafel-
werke über die Ausst. in Brügg«. 1902. t. 17; bei
Lafenestre. Belgique. 160.)
London. Nat. Gal. (jST. 913.) Angebliches Selbst-
portrait. 1462 datiert. Das Bild zeigt eine von dem
Selbstportrait im Abendmahle und dem Stiche \on
Wiercx ganz verschiedene Physiognomie und ist wohl
das von dem Anonymus des Morelli 1531 bei Job.
Bam erwähnte Selbstportrait des Roger van der
W e y d e n von Brüssel (II, p. 869) ; — (N. 517.
KoU. Salting, 1906.) Maria mit dem Kinde in
einem Fensterrahmen. HßJbfigur. (Lichtdrucke bei
Newnes. Flem. School. p. VIII); — (N. 364.) Grab-
leg^ung. Tempera auf Leinwand. Wird abwechselnd
dem Roger van der Weyden oder dem Dirk Bouts
zugeschrieben, scheint aber von keinem der beiden
herzurühren (siehe II. p. 873) ; — Sackville-
G a 1., 1908. Portrait eines bartlosen Mannes mit
roter Mütze und einer Frau mit weißem, eigenartig
gewundenem Kopftuche, wie dasselbe die junge Frau
in dem Bilde der Wochenstube der Marienfolge in
München trägt. (Lichtdr. in Monatshefte. 1908. p. 712.)
Paris. Louvre. Jüngstes Gericht. Angeblich
das im J. 1472 für das Rathaus in Löwen vollendete
Bild, eine Vermutung, welche kaum aufrecht zu halten
ist. Ein Aufstieg der Seligen im Museum zu Lille
soll eines der hiezugehörigen Flügelbilder sein. (Vor-
mals KoU. Duchatel) ; — KoU. Chalandon, 1905.
Maria mit dem Kinde. Halbfigur. Höchst zweifel-
haft. (Lichtdr. in Lcs Arts. 1905. Juni. p. 24) ; —
KoU. R. Kann, 1902. Moses vor dem brennenden
Dombusche. (Reprod. in der Publikation der Ausst.
des Burlington Fine arts Club. 1892. t. 19; Umriß
bei Beinach. Repertoire. 1. 6.)
Penrhyn Castle. Lord Penrhyn, 1902. Lukas
porträtiert die Madonna. Spätere schwache Nach-
ahmung des berühmten Bildes von Roger van der
Weyden in München. Auf Leinwand übertragen und
bei dieser Gelegenheit ruiniert. Gewiß nicht von
Dirk Bouts. (Lichtdr. in dem Tafelwerke über die
Ausst. in Brügge. 1902. t. 21.)
Philadelphia. KoU. J. G. Johnson, 1908.
Die Vermählung der Maria mit Szenen aus dem Leben
der Jungfrau in den Gcebäuden des Hintergrundes.
(Lichtdr. in The Connoisseur. XXII. p. 7.)
Prag. Rudolf inum. Kreuzabnahme. Sehr zweifelhaft,
(Lichtdr. im Kat. 1889. p. 26.)
Zeiohnnng : Prag. KoU. Bar. von Lanna. Zwei
Engelstudien. Ganze Figuren. (Lichtdrucke in Alber-
tina. XIL 1417.)
G. G o f f i n. Thierry Bouts. (CoUection des grands
artistes des Pays-Bas.) BruxeUes 1907. Mit zahlreichen
Lichtdrucken.
Bouttats. Gerard Bouttats (I.
167). Er heiratete in Wien 2. Mai
1655 Frau Eva Josina Jenet, die (y. B .
Witwe des Kupferstechers Seba- '
stian Jenet, in zweiter Ehe 18. '
Mai 1665 die Witwe Caecilia Renata
Stadler.
A. Haydecki in Oud HoU. 1905. p. 18.
Bouttats. J o h. B a p t. Bout-
tats (I. 167). Beistehend sein 3s6{
Monogramm.
Bouttats. Peter Bout-
tats (I. 167). Beistehend t.Hb't:
sein Monogramm.
Bouvier. Alexandre Bouvier,
Landschaftsmaler, geb. in Brüssel 1837.
Gemälde: Brüssel.
Braekelaer. Henri de Braekelaer
(I. 169). Er war der Sohn des Ferdi-
nand de Braekelaer, geb. zu Antwerpen
1840 (nicht 1809), f daselbst 1888 und
war Schüler von Leys.
Onze Kunst. 1905. I. 195.
Brakenburg. Richard Brake n-
burg (I. 169).
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. Lustige Ge-
sellschaft. Bez. R. Brakenbnrgh.
Petersburg. Eremitage. Das ehedem im
Schlosse Peterhof befindliche Gemälde ist jetzt in der
Eremitage in Petersburg.
Bramer. Leonard Bramer (L 171).
Gemälde (Nachtrag) : Prag. Nostitz. Christus er-
weckt den Lazarus. (Lichtdruck im Kat. 1905. N. 21.)
Zeichnungen : Wien. Albertina. Christus am öl-
berg. kreide und Tusche; — Ruth bittet den Boas,
ihr zu erlauben, die Ähren zu lesen. Feder und
Bister; — Ruth bringt die auf den Äckern gesam-
melten Ähren nach Hause.
Brandon. Jan Hendrik Bran-
den (L 172).
ro/^?
idon
iOi/rvxj6c)
f.
GemSide (Nachtrag) : H a a r 1 e m. Jacobus Akers-
loot (1659, t 1727); — Judith Guidewagen, dessen
Gattin. Bez. J. H. Brandon pinx. 1695.
Brant. H. Perez Brant, Portrait-
maler zu Antwerpen um 1664; nur durch
einen Stich von Nie. Pitau (II. 331.
N. 25) nach einem Portrait des Bischofs
Ambrosius Capello bekannt.
Bray. Dirk de Bray (L 173). Bei-
stehend sein Monogramm.
P5 h
m 2 Br.y f
Bray. Jan de Bray (I. 174).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Judith und
Holofcrnes. Bez. JDBray 165.9; — Verst. Bevon, Lintz
etc. (Fr. Müller u. Cie.) Merkur und d'Aglauros
an der Tür. Bez. J. de Bray 1658; — Verst. Fr.
Müller u. Cie., Nov. 1906. Bruno van Viersen. Ao.
1641. • Acts. 30.
Dresden. (Lichtdr. in Meisterwerke der k. G.-G.
in Dresden, p. 121.)
H.aarlem. (Lichtdrucke der Regentenbilder bei
Geffroy. La Hollande, p. 75, 79; und Lpfenestife.
HoUande. p. 178.)
London. Hampton Court. Familienbild. (Anto-
nius und Kleopatra.) (Lichtdr. bei E. Law. Master-
pieces of Hampbon Court.)
Paris. Koll. Maur. Kann, 1909. Portrait einer
Frau, ein Buch in der Rechten, sitzend. Halbfigur.
(Lichtdr. in Les Arts. 1909. AprU. p. 18.)
Petersburg. Eremitage. Portrait einer Dame,
sitzend, in einem roten Lehnstuhl. Halbfigur. Bea.
Aetat. 44. Ao. 1651 (?).
Rotterdam. Die Findung des Moses. Bez.
JDBray 1661.
Bray — Bromere.
39
Zeichnangen: Amsterdam. Brustbild einer jun-
gen. Frau. Bez. JDBray 1663, Kreide und Eötel.
(Reproduziert in dem Amsterdamer Handzeichnungs-
werke, f. 18.)
Wien. Albertinav Maria mit dem Einde und
Joseph. Bez. J. de Bray 1659. (Lichtdr. in Al-
bertina. IX. 976) ; — Mädchenportrait. Bez. JDBray.
(Lichtdr. in Albertina. XII. 1378); — Halbfigur eines
jungen Mannes mit Hut. (Lichtdr, in Albertina.
XII. 1423.)
Bray. Salomon de Bray (I. 175),
Gemälde (Nachtrag)-! Dresden. (Lichtdr, in
Meisterwerke der k. G.-G. zu Dresden, p. 115.)
Zeichnnngen: Amst«rdam. 2 Bl. Ein Buch-
und Bilderhäodlerladen. (Lichtdr. in Burlington, Mag.
XI. p. 368.)
Wien. Albertina. Damenportrait. (Lichtdr. in Al-
bertina. X. 1154); — Maria, von Heiligen verehrt,
S, Biay, 1628. (Lichtdr. in Albertina. XI. 1228.)
Brebar. Eeymond Brebar, Por-
traitmaler zu Tournai, geb. 1736, i\ 1820.
Breda. Guillain van Breda II.,
Maler, um 1638 in Antwerpen tätig.
Gemälde i Hermannstadt. Die Engelsbrücke
in Rom. Bez. G. v, Breda E.; — Wochenmarkt in
einer italienischen Stadt. G. v. Breda f. Früher
Jan V. Bredael genannt.
Breda. L. van Breda,
(I. 176).
Gemälde (Nachtrag) : H a a r 1 e m.
Männliches Portrait. Bez. LvB. ft. 1695.
Bree. Mattheus Ignatius
van Bree (I. 178). Beistehend
sein Monogramm.
Breen. Claes van Breen
(I. 178). Beistehend sein Mo-
nogramm.
Breeiiberch. B. Breenberch (I. 179).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam, Verst. Ta-
tarsky, 1905. Schlafende Nymphen. Bez. B. Breen-
borgh f. A. 1633.
Antwerpen. Der Tod Abels. Bez. B. Breen-
bergh fecit 1645.
Petersburg. Eremitage. Das Opferfest ist bez.
BBreenbeerch f. A, 1631; — Die Landschaft mit Tobias:
Bartmo, Breenborch ' f, Ao. 1630 (oder 1636).
Breitner. Georg Hendrik Breit-
ner (I. 180).
Ph.W. Steenhoff und J. Veth: Georg Hen-
drik Breitner, mit 90 Lichtdrucken. Amsterdam 1906.
Brekelenkam. QuirinBrekelen-
kam (I. 180).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. (Lichtdr, in
Meisterwerke des Ryks-Mus. in Amsterdam, p. 156;
und bei Lafenestre. Hollande, p. 212.)
Berlin. Stilleben. Fische, Austern, eine Zitrone,
Kupfereimer und Schüssel. Bez. Q. B. 1661.
Brüssel. Nähende Frauen. (Lichtdr, bei Gef-
froy. Belgique, p. 61.)
Haag. Eine Frau, die einer anderen zur Ader
läßt. (Lichtdr. bei Geffroy. La Hollande, p. 101.)
Bremden. Daniel van den Brem-
d e n (I. 181). Beistehend sein Mono-
gramm.
£»$
20
Z^f
Breuhaus. Frans Breuhaus de
G r o o t (I. 182), Landschaftsmaler, geb.
zu Leiden 6. April 1796, f im Haag
25. Nov. 1875.
Gemälde: Haag. Gem. -Mus. Ansicht von Sche-
veningen, Bez, F, Br. de Groot, 1838.
Brenick. Jacob de Breuck oder
Dubroecq L (L 182). Er kam 1535
aus Rom zurück, voll des Michelangelo
und italienischer Renaissance. Mit sei-
nen Werken war kaum ein Künstler un-
glücklicher als de Breuck, denn alles, was
er geschaffen hatte, wurde vernichtet.
Zu seinen Hauptwerken gehörten der Do-
xale der Kirche St. Waudru in Bergen
(Hennegau) im Renaissancestil, an wel-
chem er 1536 — 1548 arbeitete. Er wurde
1797 von den Eranzosen zerstört. Des-
gleichen Altäre, Statuen und die Chor-
stühle, welche Jean Fourmanois aus-
führte. Die Chorstühle der Kirche St.
Germain zu Bergen (1572) wurden 1691
zerstört. Da er bereits 1584 starb,
kann das von Pontius (IL p. 341.
N. 51) nach van Dyck gestochene Por-
trait nur das seines Sohnes, des jün-
geren Jacques de Breuck IL sein.
E. H e d i o k e. Jacques Dubroeucq von Mons.
Straßburg 1904.
Breydel. Charles Breydel (L 182).
Gemälde (Nachtrag) : Hermannstadt. Zwei
Eeitergefechte. Bez. C, breydeL
Brias. Charles Ch. Brias (1. 183).
Nö,ch a. A. starb er im Dezember 1884.
Brinje. Frans Brinje, Aquarell-
und Landschaftsmaler, geb. 1836 (?),
t 11. Mai 1900 zu Brüssel.
Brise. Comelis Brise (I. 185).
Gemälde (Nachtrag) : Paris. KolL M. Wasser-
man, 1904. Portrait eines jungen Mannes in rotem
Mantel. Bez. C, Brize 1652.
Broeck. Mlle. Clemence van den
B r o e c k, Architekturmalerin, geb. zu
Molenbeck St. Jean bei Brüssel 1843.
Gemälde : Brüssel.
Broeck. Elias van den Broeck
(I. 187). Das Geburtsjahr 1650 und der
Geburtsort Amsterdam sind urkundlich
nicht sichergestellt.
Broerman. Eugene Broerman,
Maler, geb. zu Brüssel 1861. Gemälde:
Brüssel.
Bromere. Joseph de Bromere
(I. 189), Die zwei erwähnten runden Ge-
mälde mit Szenen aus der Geschichte
Josephs in Ägypten aus der Sammlung
Demidoff sind gegenwärtig im Museum
zu Berlin (Kat. 1904. p, 273. N. 539),
nebst zwei anderen, welche den Verkauf
Josephs an die Ismaeliten und die Ein-
setzung Josephs zum Verwalter darstellen.
Zwei andere zu dieser Folge gehörige Bil-
der sind im Besitze des Freiherrn von
Heyl zu Worms. Sie wurden unter dem
Namen Dirck Bouts erworben. Der
Name Joseph de Bromere ist urkundlich
nicht festgestellt. Ein E r a s m us d e
40
Bronohorpt — Braeghel.
B r o m e r e war 1474 ' Schüler des Jennyn
Fabiaen zu Brügge (I. 525).
Bronchorst. Jan Gerritsz van
Bronchorst (I. 190).
Dos von TTramm (I. 165) erwähnte Portrait, Aetatis
14, Anno 1617, von einem tmbekannten 2teichner ist
im Knpferstichkabinett zu. Amsterdam. (Reprod. in
Onzo Kunst. 1908. I. 109; nnd in dem Amsterdamer
4 ^.
Handzeichnungswerke.) Beistehend verschiedene For-
men eeines Monogramms.
Brookshaw. Richard Brookshaw
(I. 192).
Von ihm gestochen (Nachtrag) : 18. Brust-
bild einer jungen Nonne. Nach C. Dolee. OvaJ,
Geachabt. Fol.; — 19. Playing at Back Gammon.
Zechende Spieler in einem Wirtshause. Teniers p.
Geschabt, 40.
Brootsaken. Bentname eines Malers
namens Cornelis Schut (II. p. 592,
Note).
Brosterhuisen. Jan (Jan us)
van Brosterhuisen (I. 193). \y p .
Beistehend sein Monogramm.
Brouck. M. V. B r o u c k. Siehe Mo-
ses van Uytenbroeck. II. 729,
Brouwer. Abraham Brouwer
(I. 193).
Das Gemälde, der imgetreue Knecht der Koll.
H a b i c h ist gegenwärtig unter dem Namen Cor-
nelia Brouwer in der Gal. zu Cassel. (Licht-
druck in Meisterwerke der Gal. zu Cassel. p. 9.)
Brouwer. Adriaen Brouwer (I.
193). 1626 wohnte Adriaen Brouwer in
Amsterdam in dem Hause des Malers und
Kunsthändlers Bernard van Somer: „Het
Schild van Franckryck" (II. 637). (Oud
Holl. 1906. p. 7.)
Oemftlde (Nachtrag) : Amsterdam. (Licht-
drucke in Meisterwerke des Ryks-Mus. p. 10.)
Berlin. Die neueren Kataloge führen nur mehr :
die Dame an der Toilette, die Mondscheinlandschaft,
der Hirt am Wege und einen singenden Bauer, als echt
an, die übrigen sind beiseite geschoben.
Cassel. (Lichtdr. in Meisterwerke der k. G.-G.
zu (^wsel. p. 8.)
Dresden. (Lichtdr. in Meisterwerke der k. G.-G.
zu Dresden, p. 91.)
Haag. Angebliches Selbstportrait. (Lichtdr. bei F.
Schmidt-Degener. Adriaen Brouwer. Bmxellee. 1908);
— Koll. Steengracht. (Lichtdr. bei Lafenestre. Hol-
lande, p. 152.)
Haarlem. (Lichtdr. in Meisterwerke, p. 118;
bei Lafenestre. Hollande, p. 80; und Geffroy. Hol-
lande, p. 81.)
München. (Lichtdr. im Kat. von 1904.)
Paris. Koll. M. Kann, 1908. Wirtshauskeller
mit trinkenden Bauern; — Wirtshausszene. Gestochen
von P. Maleuvre „Lea Paysans du Moeidyck". (Licht-
druck in Les Arts. 1909. April, p. 22 und 25.)
Petersburg. Eremitage. Die zuletzt angeführte
Bauemgesellschaft ist eine Kopie nach dem Bilde
bei Prinz Arenberg in Brüssel.
Philadelphia. Koll. J. G. Johnson. Der Ge-
schmack. Halbfigur eines Bauern, der bittere Medizin
genommen hat. Kopie der Bilder in Frankfurt a. M.
und in Amiens. (Lichtdr. in The Oonnoisseur.
XXII. 143.)
Zeichnungen: Stockholm. 4 Bl. mit Bauem-
köpfen. (Lichtdr. in Albertina. IX. 1049; und in
Onze Kunst. 1904. I. p. 67.)
Wien. Albertina. Szene in einer Schenke. (Licht-
druck in Albertina. XL 1213.)
F. Schmidt-Degener. Adriaen Brouwer et
son Evolution artistique. Bruxelles 1908. Mit zahl-
reichen Lichtdrucken echter und angeblicher G«mälde
des Meisters.
Brouwer. Cornelis Brouwer (I.
201). Siehe oben Abraham Brouwer.
Brnckmann. Willem Leendert
Brück mann, Maler, geb. im Haag
11. März 1866.
Brueghel. Jan Brueghel (I. 203).
Zeictinnngen (Nachtrag) : Stockholm. Bleiche-
rinnen. (Lichtdr. in Albertina. X. 1174); — Der
Fischerhafen Willebroeck bei Boom. (Lichtdr. in Al-
bertina. XI. 1308.)
Wien. Albertina. Dorfstraße. (Lichtdr. in Al-
bertina. XI. 1226) ; — Fürst Liechtenstein.
Vlämisches Dorf. (Lichtdr. in Albertina. XI. 1211.)
Lichtdrncko nach seinen Gemälden siehe in: Meister-
werke des Ryks-Mus. zu Amsterdam, p. 186 ;
Meisterwerke der k. G.-G. zu 0 a s s e L p. 10 ; in
den Kat. der alten Pinakothek in
M ü h c h e n, der Eremitage in P e- O b V t" (TU E t
tersburg (1901. p. 38), der U n v t. v» nc l,
Galerie Nostitz in Prag (1905. I 0*0 ^
N. 27),. der k. Mus. in Wien
u. a. O. Er bezeichnete sowohl j^ t-itTC/»
BRVEGHEL als BRVEGEL (Am- ÜRvSOE.l.
sterdam).
Brueghel. Peter Brueghel I.
(I. 206).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. Fr.
Müller u. Cie., 1907. Brustbild eines gähnenden
Bauern. Bez. P. Ehedem in der Sammlung des P.
P. Rubens (Kat. 197). Gestochen von L. Vorster-
man (N. 130); 1775 in der Verst. Mariette.
Antwerpen. Mus. Besuch eines Edelmannes in
einer Bauemhütte. Grisaille. Wiederholung des Bu-
des im Mus. zu B e r g u e s. (Lichtdr. bei J. de
Brauwere. Anvers); — Die Bergpredigt. Kopie; —
Koll. Meyer van. den Bergh. Zwölf flämische Sprich-
wörter. Bez.- BRVEGEL 1558.
Brüssel. Die Volkszählung in Bethlehem. BRUE-
GEL 1566. Früher Koll. Huybrechts in Antwerpen.
Kopie nach dem Bilde in Wien. (Lichtdr. bei Geffroy.
Belgique. p. 24.)
Kopenhagen. Skizze dreier Köpfe zu dem
Streit der Fasten mit dem Fasching. (Lichtdruck im
Kat. 1904. p. 22.)
Darmstadt. Die Landschaft mit der Elster
auf dem Galgen ist bestimmt kein Original
des alten Brueghel, im besten Falle eine Kopie
nach einem verlorenen Original; wahrscheinlich aber
hat die Komposition mit dem alten Bmeghel über-
haupt nichts zu tun und die von van Mander er-
zählte Geschichte ist entweder eine Atelietanekdote
oder bezieht sich auf einen anderen Brueghel, nicht
auf den alten Peter. Das
Büd ist BRVEGEL 1568 be- BRVEGEL • [ j; C 9
zeichnet.
Nürnberg. Germ.-Mus. Sludienkopf eines alten
Weibes. Nicht bez.
Paris. Louvre. Die Parabel von den Blinden.
Wiederholung des Bildes in Neapel. Erworben 1893;
— Die KrüppeL (Culs-de-jatte.) 1568.
Petersburg. Eremitage. Dorfhochzeit.
Philadelphia. KoH. J. G. Johnson. Der
vor dem Wolfe fliehende Hirt.
Rotterdam. KolL van Valkenburg, 1904. Ein
tanzender Bauer. (Lichtdr. in Onze Kunst. 1904.
IL p. 85.)
Sohleißheim. Christus und die Ehebrecherin.
Grisaille. Gestochen von de Jode nnd P. Perret.
Bmeghel — Bniyn.
41
Wien. KolL G. Eoth, 1908. Die Anbetung der
Könige. ISeSC?).
Zeichnungen : Amsterdam. Die epileptischen
Pilger auf dem Wege nach Molenbeek-Saint-Jean. Bez.
Bmeghel 1569. Feder; — Bettlerfiguren. Feder; —
Simon der Magier. 1564. Feder.
Berlin. Baüemf iguren. Feder und Kreide ; —
Kostümfignren; — Die Parabel von den Blinden. Feder.
1562; — Allegorie der Hoffnung. 1559. Feder; —
Landschaften. 1552, 1554, 1560, 1561; — Die Bienen-
züchter. 1560. Feder; — Sprichwörter etc. (Lichtdr.
bei R. de Bastelaer.)
Budapest. Bauemgnippe. (Lichtdr. in Alber-
tina. X. 1135.)
Dresden. Bauernfiguren. Feder nnd Kreide ; —
Zwei Banemköpfe. Aquarell und Guasche; — Der
Gänsehirt. Feder. (Lichtdr. bei R. da Bastelaer; nnd
in dem Dresdner Handzeichnungswerke. IV. 10 — 13.)
Florenz. Uffizien. Allegorie des Zornes.
L o nd o n; Brit. Mus. Sprichwort : Jeder sucht
seinen eigenen Vorteil.
Paris. Louvre. Drei Landschaften. Feder. Eine
datiert 1552.
Rotterdam. Allegorie der Mäßigkeit. 1560.
Feder.
Stockholm. Bauern. (Lichtdr. in Albertina.
VIII. 938.)
Wien. Albertina, Portrait eines Malers. Feder.
(Albertina. III. 358); — Gespann eines Bauemwagens.
(Lichtdr. in Albertina, IX. 1029); — Allegorie der
Trägheit. 1557. (Albertina. IV. 387); — Die' epilepti-
schen Pilger auf dem Wege nach Molenbeek-Saint-Jean.
Feder; — F. Liechtenstein. Landschaft mit dem
hL Hienonymns. ^Lichtdr. in Albertina. N. 1393);
— EoU. F i g d o r, 1908. Die Hochzeit des Mopsus
und der Nisa. (Virgil. Belog. VIII.) Federzeichnung
auf dem Holzstock.
Axgl L. RomdahL Pieter Bmeghel der Ältere
und sein Kunstschaffen, in Jahrb. der Kunsts. des a.
Kaiserh. XXV. Jnli. 1905; -^ R van Bastelaer.
Peter Bruegel l'ancien, son oeuvre et son temps etc.
Bruxelles 1907 ; — R. van Bastelaer. Des
Estampes de Peter Bmeghel l'ancien. Bruxelles 1908.
Mit Lichtdrucken sämtlicher Blätter; — Ch. Bernard.
Pierre Bruegel l'Ancien. Bruxelles 1908. Mit zahl-
reichen Lichtdracken.
Brueghel. Pieter Brueghel II.
(I. 210).
Gemälde (Nachtrag) : Gent. Die Bauernhochzeit.
Kopie nach dem Bilde des alten P. Breughel in
Wien.
Graz. Der Triumph des Todes ist bez. BRVEGEL
F. 1597,
Hermannstadt. Bauetnlustbaikeit im Winter.
Bez. P. BREVGHEL 1631.
Petersburg. Eremitage. Johannes der Täufer,
predigend. Bez. P. BRVEGHEL 1604. Wiederholungen
in Dresden, München (datiert 1598), Wien (F. Liechten-
stein), Schleißheim, Gotha u. a. O. ; — Akademie.
Anbetimg der Könige.' (Lichtdruck in Zeitschrift f. b.
Kunst. 1907, p. 36.)
Philadelphia. KoU. J. G. Johnson. Bauem-
tanz. Kopie nach Peter Breughel I. (Lichtdr. in The
Connoisseur. XXII. p. 146.)
Prag. Nostitz. Dorflandschaft. Bez. P. BREVGHEL,
(Lichtdr. im Kat. 1905. N. 30.)
Die im Handel unter dem Namen Schnee-
brueghel bekannten Winterlandschaften sollen an-
geblich von dem Maler Adrian van Drever
(L 425) oder Matthäus Molanus (IL p. 175),
nach a. A. von Nicolas Cornelis Witssen
(II. 893) herrühren. Ein anderer, oft sehr trüg-
licher Brueghel-Imitator, dessen Bilder in der Regel
als Bmeghel gehandelt werden, ist der Maler Johann
Jacob Hartmann (1680—1730) (Hermannstadt,
Prag, Wien).
Bmges. Jean oder Hennequin de
B r u g e s. Siehe Jean de Bandol. I. p. 51
und III. 16.
Brügge. Levina van Brügge.
Siehe Lievine Beninc, I. 80.
Brnggen. Johann van der Brug-
gen II., Kupferstecher, nicht zu ver-
wechseln mit Jan v. d. Brügge I., der
1649 geboren wurde. Er heiratete 25. Nov.
1704 in Wien als Kupferstecher aus Brüs-
sel Anna Maria Wenini und bereits im
November 1705 als Witwer Anna Maria
Gugeritz, in dritter Ehe 22. Sept. 1729
als Universitätskupferstecher und Kunst-
händler Maria Catharina Tempresti und
starb nach 1740. Der ältere
Jan van der Bruggen yAivV.B
bezeichnete auch JAN V. B.
A. Haydecki. Oud HoU. 1905. p. 119.
Bruggen. Martin van der Brug-
gen, k. Hofkupferdrucker aus Antwerpen.
Er heiratete 18. Juli 1666 in Wien.
A. Haydecki. Oud HoU, 1905. p. 118.
Bruggen. Sebastian van der
Bruggen, Universitätskupferdrucker in
Wien,, t 1679, 38 Jahre alt, an der Pest.
,A. Haydecki. Oud Holl. 1905. p. 119.
Brugghen. H. Brugghen. Siehe
Hendrik Terbrugghen. II. 703.
Bruggink. Jacob Brug-
gink (I. 213). Das Mono-
gramm wurde I, p. 213 ver-
kehrt eingestellt.
Brune. Augustin und Henne-
quin de Brune, beide als Maler 1468
in den Haushaltungsrechnungen der Her-
zoge von Burgund erwähnt. Ein Maler
Augustin de Brune erwarb als Fremder
1488 das Meisterrecht in Brügge.
Delaborde, Ducs. IL p. 367, 368; — Kramm.
I. 178; — Casteele. Keuren. 281.
Brunin. Charles Brunin, Bild-
hauer, geb. zu Mons 1841, f zu Brüssel
1887. Werke: Brüssel.
Brunin. L6on Brunin de Meut-
ter, Maler, geb. 1861. Gemälde: Ant-
werpen. W n AZ^
Brüssel. Hermanvan '^ ^ «-*
Brüssel (I. 214). Beiste-
hend sein Monogramm.
Bruycker. FrangoisAntoine de
Bruycker (I. 214), Maler, geb. 1816,
f 3, Nov. 1882. Gemälde: Antwerpen.
Bruycker. Jules de Bruycker,
Maler, geb. zu Gent 1870.
Bruyn. Bart, de Bruyn d. Alt.
Gemälde (Nachtrag): Amsterdam. Portrait
einer jungen Frau, eine Blume in der Rechten. Ganz
ähnlich einem Bilde in Braunschweig.
Berlin. Bildnis des Bürgermeisters J. von Ryht.
(Umriß bei Reinaoh. Repertoire. I. 481); — Der un-
gläubige Thomas wurde an das Museum in Münster
abgegeben; — KoU. R. v. Kaufmann. Geburt
Christi mit dem Stifterpaare, Dr.. jur. Petrus van
Clapis und seine Frau Beda van Bonenberg. (Lichtdr.
:7rD^
42
Brnyn — Bnckingham.
in Onze Kunst. 1904. II. p. 92; und in dem Kat.
der Ausst. in Düsseldorf. 1904.) '
Braunschweig. Portrait eines jungen Man-
nes. Bez. Anno 1539. Aetatis 23; — Portrait einer
jungen Frau. Anno 1539. Aetatis 19. Gegenstück.
(Umriß bei Eeinaoh. Repertoire. I. 52; II. 117.)
Brüssel. (Früher Koll. Somzee, 1904.) Halb-
figuren eines älteren bärtigen Mannes und einer
Frau, eine Blume in der Rechten. Früher dem M.
Koffermans zugeschrieben. (Lichtdr. bei A. de Brau-
were. Bruxelles.)
C a s s e 1. Zwei Portraits. Das Frauenportrait da-
tiert 1525. (Lichtdruck in Meisterwerke der k. G.-G.
zu Cassel. p. 80, 81; Umriß bei Beinach. Repertoire.
I. 21 und 648.)
Chartres. Portrait eines jungen Mannes mit
einer Nelke. Datiert 1545 (?). (Umriß bei Reinach,
Repertoire. II. 143.) .
C ö 1 n. Arnold v. Brauweiler. (Lichtdruck im Kat.
1902. N. 249.)
Dresden. Fragment einer Beweinung Christi.
Sehr unsicher. (Umriß bei Reinach. Repertoire. L 462.)
Frankfurt a. M. Zwei männliche Portraits
und ein Frauenportrait. (Umrisse bei Reinach. Reper-
toire. L 294, 474; II. 186.)
München. Kreu2abna±ime. Sehr unsicher. (Licht-
druck im Kat. 1904. N. 75.)
Paris. Koll. Alb. Bossy, 1904. Stifterin in gan-
zer Figur, kniend. Flügel .eines Altarbildes. (Lichtdr.
in Les Arts. 1904. November, p, 14.)
Philadelphia. Koll. J. G. Jolmson. Kreuzi-
gung. KomjKDsition mit zahlreichen Figuren. Willkür-
liche Zuweisung. (Lichtdr. in Burlington. Mag. IX.
p. 363.)
Bruyn. Nicolas de Bruyn (I.
217). Nach dem unten angeführten
Stiche war er wohl auch Maler und als
Kupferstecher ein Schüler des Assuerus
van Londerseel oder des Crispin de Passe.
Nach ihm gestochen: Anbetung der Könige,
rechts unten das Monogramjn und Pinx. Nicolaos de
Bruyn fecit. Assuerus a. Londerseel excu. Links :
Crispiniano Passaeo Artis Chalcographicae cultori eximio
Aasuerus a londerseel dedicat consecratque. Gr. qu.
fol. aus 2 Bl.
Bruyninck. J. Bruyninck, Blumen-
maler des 17. Jahrh.
Gemälde: Berlin. Koll. Mallmann, 1908. Blu-
men und Früchte. Bez.
Bruyninx. Daniel Bruyninx (I.
219).
Miniatoren (Nachtrag): Sechs Portraits, drei Her-
ren und drei Itamen der Familie van Teylingen, oval,
auf Elfenbein, datiert • 1765 und 1771, waren vor
kurzem in einer Auktion bei Fr. Müller u. Cie. zu
Amsterdam.
- Bry. Jan Theodor de Bry (I.
219). Beistehend mehrere Formen seines
Monogramms.
^B-P^B
h m
Bry. Theodor de Bry (I. 220).
Beistehend sein Monogramm.
'S
Th
r.D3.
Buckingham.
George Villiers,
Herzog von Buckingham, Großsiegel-
bewahrer, Gesandter in Paris, Günstling
König Jacobs I., Karls I. vmd der Königin
Anna von Frankreich; Kunstfreund und
Sammler von Gemälden und Antiken,
geb. zu Brookesby 20. August 1592, ver-
mählt 20. Juli 1620 mit Katharina Man-
ners, Gräfin von Rutland, ermordet von
John Feiton am 23. August 1628 zu Ports-
mouth. Er war ein leidenschaftlicher
Sammler von Kunstwerken und zahlte
große Summen für Gemälde, Antiken,
Medaillen etc. Für ihn und für König
Karl I. kauften in Kleinasien Sir T h o-
mas Roe, der englische Gesandte in
Konstantinopel, Manuskripte, Medaillen
und Antiken; in Venedig der englische
Gesandte Henri Wolton Gemälde von
Tizian, Giorgione, Pordenone, Palma, Cor-
reggio etc. etc. ; für Karl I, erwarb der
Herzog die berühmte Galerie des Herzogs
von Mantua, welche aber erst 1629 nach
England gelangte, nachdem Buckingham
bereits am 28. Aug. 1628 ermordet wor-
den war. Er , lernte in Paris P. P. R u-
b e n s kennen und unterhandelte längere
Zeit mit ihm über den Ankauf seiner
Antiken- und Gemäldesammlung, welche
auch endlich mit einer großen Anzahl
(17) von Rubens eigenen Gemälden um
162ö in den Besitz des Herzogs überging.
Ein großer Teil seiner Sammlungen,
330 Gemälde, befanden sich in des Her-
zogs Residenz in York House, ein an-
derer Teil nebst ungefähr 100 Statuen
und Bildwerken in Chelsea. Ein im Jahre
1635 über die Kunstschätze in York House
angefertigtes Inventar wurde erst kürz-
lich entdeckt und van Randal Davies in
Burlington Magazine (X. 376) veröffent-
licht. Im J. 1649, 21 Jahre nach dem
Tode des Herzogs, wurde ein zweites In-
ventar über 215 Gemälde aufgenommen,
welche nach Antwerpen geschickt und
dort verkattft wurden. Dieses Inventar
wurde 1758, zusammen mit einem Kata-
log der Sammlungen des Malers Bieter
L e 1 y, einer Beschreibung des Länd-
sitz^es Easton Neston, der Kartons von
Hampton Court etc. von W. B a t h o e
herausgegeben. Bei der Versteigerung
waren Kaiser Ferdinand III., Erzherzog
Leopold Wilhelm, der Herzog von North-
umberland, Lord Montagu die vornehm-
sten und stärksten Käufer. Vermöge der
beiden erwähnten Inventare lassen sich
viele d-er kostbarsten Werke der großen
europäischen Galerien auf die Bucking-
ham-Gal. zurückführen.
Catalogue of the ourious coUection of Pictures of
George V. illiers Duke of Buckingham,
in which is included the -v-aluable CoUection of Sir
Peter Paul Rubens with the Life of George
Villiers Duke of Buckingham the celebrated Poet
(Sohn des älteren George Villiers) writfcen by Brian
Fairfax Esq. and never before published; also
a catalogue of Sir Peter Lelys capitaJ coUection
of Pictures etc., a description of Easton Neston etc.,
a description of the Cartons at Hampton-Court etc..
Buekeläer — Bagatto.
43
a letter from Mr. J. Talman to Dr. Aldrich, dean
of Christ-Church, giving aa accoant of ia, finc col-
lection of Drawings of Monsignore Marchetti, Bishop
of Arezzo, collected by the clebrated fabher Besta
etc. London, Printed for W. Bathoe ©tc. 1758.
C h. B 1 a n c. Tresor de la curiosite. I. p. XXV ;
— Walpole. Änecdotes of painting in England. II.
(1828). p. 157; — M. J. DumesniL Histoire
des plus c61öbres amateurs etrangers. p. 194;
Bandal Davies in Burlington Ma^. X. 376.
Buekelaer. Joachim Buekeläer
(I. 221).
Gemälde (Nachtrag) : Petersburg. Eremitage.
Dorffest. Bez. Monogr. und 1563. (Lichtdr. im Kat.
1901. p. -45); — Der Gegenstand des anderen Bildes
ist nicht Christus, der den Lahmen heilt, sondern
Petrus und Johannes, die Kranken heilend. Die Be-
zeichnung D. WERKD . . . XIII scheint eich auf
das Buch der Schrift: Die Werke der Apostel. Kap.
5. Vers XIII. zu beziehen, dem der Gegenstand des
Bildes entnommen ist. (Lichtdr. in. Hanfstaengl. Les
Chefs-d'oeuvre de la GaJ. de L'Eremitage.)
Wien. KoU. Ad. Komme, 1906. Heilige Fa-
milie. Maria mit dem Kinde und Joseph. Monogr.
und 1565. (Lichtdr. in Blätter für Gemäldekunde.
IL 174.)
Buesem. Jan Buesem, auch B e s e-
m e r oder B e s e m, Maler von Bauern-
gesellschaften und Kircheninterieurs.
1637 als Zeuge in Amsterdam erwähnt.
Gemälde: Amsterdam. Verst. 1888. Inneres
einer gotischen Kirche. Bez. BVESEM 1627.
Paris. KoU. Schloß, 1908. Bauemgesellschaft in
der Art des P. Quast. Bez. JAN BVESEM.
Oud Ho 11. W08. p. 91, mit Lichtdr. •
Bngatto. Zanotto (Gianetto)
B u g a 1 1 o (auch Jehannot de Mi-
lan genannt), Maler aus Mailand, Hof-
maler des Herzogs Francesco Sforza
(1401, t 8. März 1466) und seiner Gattin
Bianca Maria Visconti. Mit einem Schrei-
ben vom 26. Dez. 1460 empfahl ihn der
Herzog, als Bugatto nach den Nieder-
landen ging, um bei dem berühmten Mei-
ster Magistro Gulielmo(?) zu lernen, an
den Herzog von Burgund. Dem Namen
dieses Lehrers scheint aber ein Irrtum
zu Grunde zu liegen, denn tatsächlich
lernte Zanetto bei Koger van der
W e y d e n in Brüssel. 1463 kehrte er
nach Mailand zurück und die Herzogin
dankt dem: Nobili viro dilecto Magistro
Rugerio da Tornay pictori in Burseiles
ain 7. Mai 1463 aus Mailand für die
Güte und Sorgfalt, die er ihm erwiesen
hatte. 1468 schickte der Herzog Ga-
leazzo Maria (geb. 14. Jan. 1444),
der Sohn des Francesco, eine Gesandt-
schaft wegen seiner Vermählung mit Bonne
de Savoye, der Schwester der Königin,
nach Frankreich. Zanotto scheint mit
dieser Gesandtschaft an den französi-
schen Hof gekommen zu sein, denn Lud-
wig XL bezahlte 1468 an Jehannet de
Milan 41 Francs 4 Sous für ein Bild mit
den Portraits des verstorbenen Herzogs
"Francesco von Mailand und seines Soh-
nes, des ,,ä present duc" Galeazzo Maria.
Man glaubt dieses Bild in dem Ge-
mälde der Galerie in Brüssel zu er-
kennen, welches bisher abwechselnd dem
Roger van der Weyden oder M e m-
ling zugeschrieben wurde. Diese Ver-
mutung ist nicht unwahrscheinlich, aber
das Bild ist nicht um 1468, sondern meh-
rere Jahre früher, um 1460 — 1463 gemalt,
da Galeazzo hier kaum 16 Jahre alt er^
scheint und die Motive des Bildes aus
verschiedenen Werken des alten Roger
van der Weyden aus Brüssel zusammen-
getragen sind. Zanotto scheint zu An-
fang des Jahres 1476 gestorben zu sein,
denn am 9. März 1476 verlangt der Her-
zog, daß man ihm einen pittore ceciliano
(Antonello da Messina) an den Hof
schicke (siehe I. p. 17).
Es dürften viele der anonymen Por-
traits in' italienischen Galerien von ihm
herrühren und da er 3 Jahre bei Roger
van der Weyden in Brüssel arbeitete,
wahrscheinlich auch einige jener apo-
kryphen Gemälde der Schule des Roger
van der Weyden, für welche man keinen
bestimmten Namen in Vorschlag bringen
kann. Nach einem Briefe des Herzogs
Francesco vom 7. Aug. 1460 malte er da-
mals ein Portrait seiner Tochter für den
König von Frankreich.
Gemälde: Brüssel. Triptychon. Mittelbild: Chri-
stus am Kreuze zwischen Maria und Johannes. Unten
kniend Francesco Sforza, ihm gegenüber sein© Gattin
Bianca Maria, hinter ihr der junge Galeazzo Sforza;
zur Seite das herzogliche Wappen. Linker Flügel:
Oben Maria und Engel anbetend vor dem Kinde,
unten St. Bavo und St. Franciscus. Rechter Flügel:
Oben Johannes der Täufpr, unten St. Katharina und
St. Barbara. Außenflügcl: St. Georg zu Pferd und
St. Hieronymus, in GrisaiHen. Das Bild stammt
aus der Sammlung Zambeccari und erregte längst
wegen seines eigentümlichen flämisch-italienischen
Charakters die Aufmerksamkeit der Konner. Crowe
und CavalcasoUe dachten an eine gemeinsame Ar-
beit von Roger van der Weyden und Mcmling,
glaubten aber die Portraits nicht nach dem Leben,
sondern nach älteren Bildnissen gemalt. (Naumann.
Archiv. 1862. p. 227.) Das letztere ist bestimmt
der Fall, wenn sie nicht nacji dem Gedächtnisse
oder nach älteren Skizzen Bugattos gemalt sind. Der
Christus, die Maria und Johannes Ev. sind nach
Schablonen des alten Roger van der Weyden kopiert,
desgleichen Johannes der Täufer und die Geburt Christi.
Etwas fremd sind nur die Figur des hl. Bavo, die
beiden weiblichen Heiligen und die Figuren der Gri-
saiHen, die wir nicht sofort auf ältere Vorbilde-r
zurückführen können. Merkwürdig ist die befestigte
Stadt im Hintergrunde des Mittelbildes. (Liclitdrucke
bei de Brauwere. Bruxelles. p. 6; — Lafenestre. Bel-
gique. p. 61; Geffroy. Belgique. p. 7 und 8; und
in Oud Holland. 1908. II. 232.)
Ghantilly. Das Diptychon der Joanne de France.
Linker Flügel: Die Fürstin, kniend, vor ihr ein Engel
mit dem Lilienwappen, hinter ihr Johannes der Täufer,
oben Gott Vater und Maria mit dem Kinde auf dem
Halbmonde. (Jeonne de France, Tochter Karls VII.,
geb. 1426, 1452 mit Jean II., Herzog von Bourbon
vermählt, f 1482.) Rechter Flügel: Die Kreuzigung.
Figurenreiche Komposition. Der Johannes des linken
Flügels ist die von Roger van der Weyden, dem
Flemale-Meister u. a., auch in dem Pariser Paria-
44
Burg — Bnyst.
mentsbilde (II. 115) oft dargestellte Figur. Die Kreu-
zigung ist aus mehreren niederländisciien Motiven zu-
sammengestellt. Dieses Diptychon wurde in der Eegel
M e m 1 i n g (II. 140) zugeschrieben. Bouchot glaubte
es um 1482, nach dem Tode der Füstin, ge-
malt, nach a. A. ist ea ein Werk Bugattos, um 1468.
(Reprod. bei Bouchot. Exposition des Primitifs fran-
9ais. pl. 66.)
London. Nat. Cfal. (N. 774.) Maria mit dem
Einde, thronend, zwischen St. Petrus und Paulus.
Das Büd stammt aus der Gtal. Zambeccari und
war 1867 bei Ch. Eastlake. Ziemlich willkürlich dem
Zanotto Bugatto zugewiesen. (Lichtdr. bei N e w n e s.
Tho National Gallery London. The Flemish School.
pl. LXill.)
Girolamo Luigi Calvi. iJotizie sulla vita
e sulle opere dei principali architetti, scultori o pit-
tori che fiorirono in Milano dui-ante il governo
dei Visconti e degli Sforza. 3 Bd. Milan. 1859,
1865, 1869. II. 191 sind die von Bugatto ausge-
führten Werke aufgezählt, von denen keines . mehr
vorhanden ist; — Malaguzzi, Valori in Pit-
tori Lombardi dei Quatrocento. p. 125 ; — Paul
Durrieu in Chroniqne des Arts. 1904. p. 226,
231, 320; — W. v. S e i d 1 i t z in Chronique des
Arts. 1905. p. 27; — Onze Kunst. 1908. 11232.
Burg. A d r i a e n v. d. B u r g. (I. 223).
Gemälde (Nachtrag) : Hermannstadt. Damen-
portrait als Diana. Bez. A. v. deT Burg.
Burnier. Richard Burnier (I.
224). Er starb zu Düsseldorf 17. März
1884.
Burtin. Frangois Xavier de
Burtin, belgischer Kunstfreund, Bilder-
sammler und Arzt, geb. zu Mastricht um
1744, t zu Brüssel (?), 9. Aug. 1818.
Er ist der Verfesser des „T r a i t e thfiorique et
pratique de connaisancea qui sont nScessaires ä tout
amateur de tableaux etc." 2 Bd. Bruxelles 1808; und
des „Catalogue de tableaux vendus ä, Bruxelles
depuis rannte 1773," eines für die Nachweisung der
aus den belgischen Kirchen während der Revolution
geplünderten und verschleuderten Kunstwerke wich-
tigen Buches.
Bnsch. Hendrik Busch (I. 224).
Gemälde : Berlin. Koll. Freund. Verst. Amster-
dam, C. F. Roos und Ck)., 1906. Blumen in einem
Gefäße. Voll bezeichnet.
Businck. Ludwig Businck oder
Büsinck, Maler und Formschneider, um
1590 zu Minden geboren, seit
1630 in Paris tätig, wo er als X^ ^ f^
der erste Blätter in Hell-
dunkel von zwei und drei ^ r
Platten ausführte. Er arbei- j Q,\\U
tete nach Zeichnungen von '- '^ J
P. Lallemand oder L a 1 1 m a n. Von
ihm rühren einige der von Bartsch
dem L i e V e n s zugeschriebenen Form-
schnitte her (II. 47). Busincks Blätter
erschienen bei Melchior Tavernier in
Paris.
Na gl er. Mon. IV. 964, 976; — J a 1. Diction-
naire. p. 28.
Buys. Cornelis Buys I. (I. 225),
Bruder des Jacob Cornelis z van Oost-
sanen (I. 338). Er muß so wie dieser,
nicht Cornelis, sondern C o r n e-
11 s z o o n geheißen haben, da Cornelis
der Name des Vaters war, aber den Tauf-
namen hat van Mander nicht erwähnt.
Wahrscheinlich hieß er Jan und ist
identisch mit dem von Guicciardini er-
wähnten „G iovanni Cornelis d'Am-
sterdam, pittore eccellente" (I. 340). Er
war allem Anscheine nach einer' der
Meister, bei welchem Jan Scoreel ar-
beitete, der ihm an dem Reinholds -Altar
der Danziger Marienkirche behilflich war
(siehe II. 601). Die korrumpierte Be-
zeichnung COREANCIFEL VAN BANOS
MAL dieses Altars lautete ursprünglich
wohl: CORNELII PIL. VAN BVYS ME F.
Ob er mit jenem Cornelis Buys
identisch ist, der 1516 — 1519 in Alkmar
tätig war und angeblich daselbst vor
1524 starb, ist fraglich. Von diesem sol-
len die Deckengemälde mit einer Dar-
stellung des Jüngsten Gerichtes aus der
St. Laurentius-Kirche in Alkmaar vom
J. 1519 herrühren. Sie sind gegenwärtig
im Ryks-Museum zu Amsterdam; des-
gleichen das (I. 225) in Middelburg er-
wähnte" Bild „Salomo opfert den Götzen"
mit der angeblichen Bezeichnung 1514
BVS (Kat. Amsterdam 1904. p. 36. N. 342).
Nach a. A. sind diese Jahreszahl und die
Lettern BVS zu undeutlich, um mit Be-
stimmtheit entziffert zu werden. Unter
den auf dein Fensterscheiben gemalten
Wappen ist auch das der Stadt Ant-
werpen.
G. van Kalcken und Dr. J. S i x. Peintures
ecclesiastiques dn moyen-äge de l'epoquo de Jan van
Scoreel et C. van Oostzaanen. 1499 — 1560. Haarlem
(1906), mit zahlreichen Lichtdrucktafeln.
Buys. Cornelis Buys IL (L 225).
Ein offenbar jüngerer Maler Cor-
nelis Buys war 1538 Meister in Ant-
werpen und Christoffel Moralys
war daselbst sein Schüler (Ligg. I. 132).
Wenn das nachfolgend erwähnte Ge-
mälde von ihm herrührt, so lebte er
noch 1560.
Gemälde: Amsterdam. Verst. Fr. Müller u.
Cie., 29. April 1908. Bathseba empfängt den Brief
Davids; — Rebekka imd Eliezar. Datiert 1543; —
Ähnlich zweien Bildern im Ryks-Mns. zu Amsterdam:
Bathseba und die Königin von Saba vor Salomo,
welche dem Jan Scoreel zrugeschrieben werden.
V e n I o o. Kirche. St. Paul, ein Schwert haltend,
hinter einem Tische^ auf dem ein offenes Buch liegt. Auf
einem Pergament im Hintergründe: CORNELIVS BVYS
Ao. 1560. (W. H. James Weale in Burlington. Mag.
XIL 163.)
Buys. Jakob Buys (L 226).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. Fr.
Müller u. Cie., 1907. Portrait des Malers C. Ploos
van Amstel, sitzend, das von ihm gestochene Portrait
des Jan van Goyen in der Hand. Bez. und 1784.
Nach ihm. gestochen: 3. Samuel Barovius,
pastor Venendalensis. Pieter Tanjö sc.
Buysse. Georges Buysse, Land-
schaftsmaler, geb. zu Gent 1864. Ge-
mälde: Brüssel, Gent.
Buyst. Jan Buyst (L 226). Er war
angeblich der Sohn des Eduard van
Buyfewech — Camphuysen.
45
Buyst aus Dendermonde; seine Schwester
heiratete den Maler Joachim Pati-
nier (IL 308).
Buytewech. Willem (Pietersz)
Buytewechl. Er soll vor dem
20. Mai 1627 göstorben sein. Sein "VGS^
Sohn Willem II. wurde 4. Jan.
1625 getauft. (Oud Holl. 1905. w . d
163.) ^ ^
Gemälde : Amsterdam. Portrait eines Offiziers. .
Bez. VfB. f.
B r ü s s e L Arenberg. Portrait eines ^
Kavaliers in ganzer Figur. Bez. WP. B. f. "VA/^ Jj
(Willem Pietersz Buytewegh.)
Zeichnungen : Dresden. Gesellsehaf tsszene. Fe-
der, Bister. Bez. W. B. (Reprod. in dem Dresdner
Handzeichnungswerke. VII. 10.)
Bylert. J a n v a n B y 1 e r t (I. 229).
Oemaide (Nachtrag) : Das im Haag in der ehe-
maligen Sammlung Plooa van Amstel erwähnte Hoch-
zeitsgemäJde ist gegenwärtig im Ryks-Mus. zu Amster-
dam und gilt für ein Hauptwerk des W. O. Duyster
(L 446).
Prag. KoU. Novak. Familienbild mit vier Per-
sonen. Bez. Bylert fec.
Cabaey. Michael Cabaey oder
Cabbaey (I. 230), Miniaturmaler, 1672
in der Gilde zu Antwerpen als Schüler,
1675 Meister, f 1722.
Onze Kunst. 1904. I. p. 139, mit Reproduk-
tion eines Miniaturportraita des Bischofs Petrus Jo-
sephus Francken Sierstorff 1711.
Cabel. Siehe A r e n t A r e n t s z. I. p. 27.
Cabel. Adrian van der Cabel
(I. 230). Er starb nach a. A. 16. Jan.
1705.
R. de Cazenove. Le peintre van der Kabel et
ses contemporains. ' Ävec le catalogue de son oeuvre
pemte et grav6 1631—1705. Paris, Lyon 1888.
Kämmerer. Frederik Hendrik
Kämmerer (I. 232), geb. c. 1839,
nach a. A. 1850 in Gönt, f 4. April 1902.
Kaiser. Johan Wilhelm Kaiser
(I. 232), t 30. Nov. 1900 in Leiden oder
Amsterdam.
Caisne. Henri de Caisne (I. 233).
Gemälde : Brüssel, Antwerpen.
Calcar. Jan Stephan van Calcar
(I. 233).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam.
Stadt. Mus. Angebliches Portrait des Ve-
salius. Etwas unsichere Zuweisung. (Liohtdr.
in Onze Kunst. 1,905. II. p. 17.)
Glasgow. Männliches Portrait. Wieder-
holung des Bildes im Louvre. 2^
Auf Zeichnxujgen finden sich die neben- ^
stehenden Mon:ogramme.
Kalf. Willem Kalf (L 234).
Gemälde (Nachtrag) : Kopenhagen. Bez. W.
Kalf 1678. — Glasgow. Koll. Ooats. — H a a r-
1 e m. KolL van der Poll. Hauptwerk. — L e M a n s.
\
v^
Mufl. Drei Bilder. Eines bez. W. Kalff. 1643. —
Prag. Gal. Nostitz. Bez. W. Kalf. — Rom. Gal.
Corsini. — Straßburg u.a. O.
N a g 1 e r (Monogr. II. 2202) schreibt ihm das
obenstchende Monogramm zu.
Zeichnung: Berlin. Stilleben. Rotstift. (Re-
prod. in dem Berliner Handzeichnungswerke, f. 68.)
Call. Jan van Call (I. 235).
Zeichnungen (Nachtrag) : Das Panorama der Stadt
Amsterdam in drei Blättern ist gegenwärtig im
Brit. Mus.
Calvaert. Dionys Calvaert (1.236).
Gemälde (Nachtrag) : Wien. Koll. Frau Clara
Meyer. St. Stephanus, vor Maria und dem Kinde
kniend, Bez. DIONISIO CALVAERT FIAMINGO. 1586.
Camerariüs. Adam Camerarius
(I. 23G).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. F.
Muller u. Cie., 28. Nov. 1906. Vier Portraits der
Familie Reiniers. Monogr.
Sein Monogramm wurde früher (I. 10) irrtümlich ala
das eines unbekannten Malers A 1 k o c k reproduziert.
Camphuysen. Godefridus Camp-
huysen (I. 239), Sohn des Malers
J o c h e m Camphuyzen, wurde am 20. Aug.
1672, zwei Monate nach Govert Camp-
huysen L, zu Amsterdam begraben.
Oud Holl. 1903. 216.
Camphuysen. Govert Camp hu y-
s.en L (I. 239). Er ist nach a. A. 1624
zu Harlingen oder Ameland oder Dokkum,
nicht in Gorkum geboren. Bilder von
seiner Hand, fälschlich mit Paulus Pot-
ter bezeichnet, sind in der Dulwich-Gal.
in London, in der Eremitage in Peters-
burg und häufig im Kunsthandel.
Gemälde (Nachtrag): Berlin. Koll. Carstanjen.
Ein Bauer umarmt in einem Stalle ein Mädchen. Zur
Seite zwei Kühe. Bez. G. Camphuysen.
Brüssel. Inneres eines Bauernhofes. (Lichtdr.
bei Lafenestre. Belgique. p. 16.)
Wien. Dr. Max Strauß. Herr und Dame und
zwei Kinder, in einer Landschaft lustwandelnd. Bez.
G. Camphuysen.
Camphuysen. Joachim Camphuy-
sen (I. 240). Er bezeichnete /
mit dem beistehenden Mono- J^ ^
gramm, welches in der Eegel
dem Jacob Gerritsz Cuyp (I. 369) ^ -r
zugeschrieben wird. *-^
Gemälde (Nachtrag) : Bordeaux. Landschaft.
Bez. JO. C. (Monogr.)
D-üsseldorf. Weiper Dahl. Verst. Amsterdam,
1905. Abendlandschaft. Bez. JO. C. (Lichtdr. in Oud
Holl. XXL p. 202.)
Andere in der Koll. Nelles in 0 ö 1 n, bei Brants
in Gladbach, in der Koll. Glitza in Hamburg;
46
CamphuyBen — Caxdon.
zwei ovale Laadschaften, auch JO. G. bsz., waren
in der Sammlnng Dr. Hugo Toman in Prag.
Camphuysen. Raphael Camphuy-
s e n (I, 240). Er bezeichnete mit dem
Monogramm R, C, welches auch für
Reynier Covyn (I. 348) oder Roelof
Coets (I. 314) gedeutet wird.
Gem&lde (Nachtrag) : Braunschweig. Fluß-
landschaft. Bez. R. C. (Der Kat. nennt das Bild
Eenier Covyn.)
Düsseldorf. Koll. Werner Dah], "Verst. 1905
in Amsterdam. Flui31ajidschaft. Bez. B. Camphiiysen.
Magdeburg. Mus. Ein dem Bilde in Braun-
schweig ähnliches hier Woater Knyff genannt.
Campin. Robert Campin (1. 241).
Nach a. A. stammte er aus Valenciennes
oder Hainault; Stockhem, das Dorf, aus
welchem seine Frau abstammte, liegt
nächst Maaseyck an dem Ufer der Maas.
Campin arbeitete bereits 1406 in Tour-
hai und wurde von der Stadt vielfältig be-
schäftigt. 1423—1428 bekleidete er
mehrere Ämter in der Gilde. Am 21. März
1429 verurteilte man. ihn aber zu zwei
Geldstrafen, zu einer "Wallfahrt nach
Saint Gilles in der Provence und er-
klärte ihn für immer des Rechtes ver-
lustig, ein öffentliches Amt zu bekleiden.
1432 wurde er ,,pour la vie orduriere et
dissolue qu'il menait depuis longtemps,
lui, homme marie, avec Laurence Polette"
für ein Jahr aus der Stadt verbannt.
Jacqueline von Bayern, die Gräfin von
Hainaut, die in solchen Dingen nachsich-
tiger war, verwendete sich bei dem Magi-
strat und bewirkte die Umwandlung sei-
ner Verbannung in eine Geldstrafe von
50 Sols. In demselben Jahre verließen
seine zwei vielgenannten Schüler R o-
ger van derWeyden der Jüngere
und Jacques Daret sein Atelier.
Über Haquin de Blandain, der am
1. Mai 1426, und Willem'et, der am
13. Mai 1427 bei ihm eingetreten war,
ist nichts Näheres bekannt. Außer den
bereits (I. 241) erwähnten Gemälden inr
Madrid, welche ihm James Weale mit
feiner Begründung seines Urteils zuer-
kennt, werden ihm in jüngster Zeit auch
die nachstehend verzeichneten zugeschrie-
ben. Übrigens ist man geneigt, ihn für
den sogenannten Meister von Fle-
malle zu halten, unter welchem man
bisher Jacques Daret vermutete, der
aber nach den neuesten Forschungen
nicht mehr als der Urheber der unter
diesem Namen zusammengefaßten Ge-
mälde^ angesehen werden kann (siehe
Jacques Daret. I. 379 und III. 71).
Oemalde (Nachtrag) : Berlin. (N. 526 a.) Be-
weinung Christi. In der Regel dem Roger van der
Weyden (II. 868) zugeschrieben. Oft wiederholte Kom-
position. Nach o. A. um 1420 gemalt und ein Werk
des Robert Campin (?). Mit den oben erwähnten
Bildern in Madrid hat dieses nicht die geringste Ver-
wandtschaft. (Lichtdr. in Zeitschr. f. b. Kunst. 1907.
p. 197.)
Brüssel. Portrait des Bajthelemy k la Truye
(t 1446 im Haag) und das seiner Frau Maria Paey
(t 1452). Beide auf ältere Bilder mit den Wappen
des Jehan Barrat und der Jehajina, Cambray
und den Jahreszahlen 1425 und 1426 gemalt. Diese
älteren Wappenbilder hält der Katalog der Gal. in
Brüssel für Arbeiten von Robert Oampin, während
die beiden Portraits für Werke des Jacques Daret
angesehen werden (I. 381), der sie über die alten
Bilder malte. Nach a. A. rühren diese beiden Por-
traits von Antonio de Succa her (II. 674).
London. Nat. GaL (364.) Grablegung. Tempera.
Früher Roger van der Weyden genannt (II. 873). Will-
kürliche Zuweisung.
J. Weale in Burlington Mag. XI. 244 ; — M.
H o u t a r t. Jacques Daret. p. 1.
Campo. Johann del Campo (I.
241). Das erwähnte Portrait des P. Saen-
,redam ist gegenwärtig im British Mus.
und ist angeblich von dem Architekten
JacobvanCampen.
Candida. Jean de Candida, ita-
lienischer Medailleur und Diplomat, geb.
um 1435, t um 1503. Er soll um 1469
bis 1482 in Flandern, am Hofe Kaiser
Friedrichs III. und in Frankreich in
Diensten Ludwigs XL, Karls VIII. und
Ludwigs XII. gearbeitet haben.
Repertorium. 1892. p. 254.
Canler. Charles Canler, Erzgie-
ßer aus Tournai, von dem die vier Adler
an der Basis der Vendomesäule in Paris
und die Bronzetürme des Louvre her-
rühren. Er wurde 1812 . in Paris er-
mordet.
L. C 1 o q u e t. Tournai et Toumaisis. 1884. p. 66.
Caneel. Theodorus J.o s e p h u s
Canneel (I. 241). Er starb am 27. Mai
1892. Gemälde : Antwerpen.
Cap. Constant Aime Marie Cap,
Genremaler und Radierer, geb. 2. Juni
1842 in St. Nicolas. Gemälde : Antwerpen.
Capelle. Cornelis van der Ca-
pe 1 1 e. Siehe Cornelis de Lyon. I. 336
und IIL 67.
Capelle. Jan van der Capelle
(I. 242).
Lichtdrucke nach Gemälden : Amsterdam.
Lafcnestre. Hollande, p. 214; und Meisterwerke des
Ryks-Mus. zu Amsterdam, p. 123.
Antwerpen. Bei J. de Brauwere. Anvers.
MuB. royäl.
London in Meisterwerke der Nat. Gal. in Lon-
don, p. 155.
Stockholm. Im Kat. 1900. p. 52.
Das im Texte (I. p. 242) erwähnte ^
Album des Jacob Heyblock ist seit 1901 jJ/.C
in der k. Bibliothek im Haag. Das da-
selbst erwähnte Bild in Petersburg ist
I. y. C. bezeichnet.
Capronnier. J. B. Capronnier (\.
243), t 30. Aug. 1891.
Cardon. Lance lot Cardon, Enlu-
mineur des 15. Jahrh., von dem eine
Bible historiale der k. Bibl. in Turin mit
dem Wappen eines Marquis von Saluzzo
herrührt. Auf dem Bande ist das Zef-
Karl.
47
chen des Buchbinders Stuvaert Lievin in
Brügge.
Karl. Karl der Kühne, Herzog von
Burgund, Sohn des Herzogs Philipp des
Guten, geb. zu Dijon 10. Nov. 1433, ge-
fallen in der Schlacht von Nancy 5. Jan.
1477. Er folgte seinem Vater am 16. Juli
1467 and war seit 1439 mit der Prinzessin
Katharina von Frankreich (f 1446), in
zweiter Ehe seit 1454 mit Isabella von
Bourbon (f 1465) und in dritter Ehe seit
2. Juli 1468 mit der Prinzessin Marga-
rethe von York, vermählt. Das groBe Auf-
gebot von Künstlern anläßlich der Feier
dieser letzten Vermählung in Brügge (bei
welcher Gelegenheit weder M e m 1 i n g,
noch Roger van der Weyden der
Jüngere, welche beide in Brügge leb-
ten, erwähnt sind) rückt seine Persön-
lichkeit allerdings in den Vordergrund der
Kunstgeschichte, aber sein abenteuerli-
ches Leben gab ihm wenig Gelegenheit,
künstlerisch fördernd aiifzutreten. Seine
Devise: Je Tai emprins, bien en adviegne
führte ihn zu den tollkühnsten Unterneh-
mungen und zu frühem Tode. Er wurde
zuerst in der Kirche St. Georg zu Nancy
bestattet. Karl V. ließ 1550 die irdi-
schen Reste nach St. Donat in Brügge
überführen und unter Philipp II. wurden
sie in Notre Dame zu Brügge beigesetzt,
wo sein Grabdenkmal neben dem seiner
Tochter Maria von Bvirgund (aus der
Ehe mit Isabella von Bourbon) noch heute
zu sehen ist. Es ist ein einfacher Re-
naissancesarkophag mit Wappenschildern
an den Seiten und der Figur des Her-
zogs auf der Sarkophagdecke. Das Denk-
mal wurde um 1562 von dem Erzgießer
Jacques Jonghelinck aus Ant-
werpen (I. 763) und den Steinmetzen
Josse Aerts und Jean de Smet
nach Zeichnungen von Oornelis Flo-
r i s gefertigt. Die ornamentierten Wap-
pen sind nach Zeichnungen von Marc
Gheerards (I. 578).
Obwohl einige authentische Portraits des Herzogs
existieren und seine scharf markierten Züge nicht
leicht einen Irrtum oder eine Verwechslung gestatten,
ist doch die Feststellung seiner Physiogncwnie in meh-
reren Gemälden aus den Jahren 1460 — 1480 mit
Schwierigkeiten verknüpft, Äla beglaubigt© Portraits
wären zu erwähnen :
1. Ein Doppelportrait Karls des Kühnen und der
IsabcUa von Bourbon im Museum zu €rent, offenbar
die Kopie eines verlorenen Originals, aber ein zur
Sicherstellung des Gesichtsausdruckes immerhin ge-
eignetes Objekt.
2. EinÖ Goldstatuette mit St. Geof g von G e r a r d
L o y e t (II. 69) aus Brügge (um 1466), welche
Karl 1471 selbst der Kathedrale zu Lüttich schenkte.
(Lichtdr. in Onze Kunst. VI. I. 88.)
3. Das Portrait im Museum zu Berlin (N. 545), wel-
ches angeblich von Roger van der Weyden (II. 872)
um 1460 (?) gemalt wurde. An dieses erinnern auf-
fallend der Mann mit dem Pfeile in Brüssel (II. 872)
und ein Kopf in dem Fragment, eines Altarflügels der
Koll. Ad. Schloß in Paris (II. 873).
4. Eine Me<^lle von Nicolas Spinelli.
5. Dia Portiaits in den Statutenbüchern des Goldenen
■Vließes der k. k. Hofbibliothek in Wien und der
Bibl. M. Norris in London (Lichtdr. in Jahrb. d.
Kunsts. des o. Kaiserh. V. 1887. 266; und bei
Bar. H. Kervyn van Lettenhove. La Toison d'or. 1907.
p. 30) sowie eine Zeichming der Portraitsainmlung
le Boucq in Arxas beruhen wohl durchaus auf älteren
Vorbildern.
Für die Kunstgeschichte ist es wichtig zu wissen,
ob zwei Portraits, welche in der Regel als solche
Karls des Kühnen bezeichnet werden, in der Tat ihn
oder eine andere Persönlichkeit vorstellen. Dies sind
der zweite König der Anbetung der Könige des Flo-
reins-Altaxs von Memling im Johannes-Hospital in
Brügge (II. 139) und der dritte König der Anbetung
der Könige von Roger van der Weyden dem
Jüngeren in der Pinakothek in München (II. 872).
Beide Köpfe sind besonders ausdrucksvoll, aber un-
geachtet gewisser Ähnlichkeiten doch von den oben
erwähnten authentischen Portraits verschieden. Man
hat vordem auch in beiden Bildern, in dem greisen
König, der vor dem. Kinde kniet, den Herzog Phi-
lipp den Guten von Burgiind zu erkennen geglaubt.
Dies ist aber bestimmt ein Irrtum und es scheint,
daß es sich mit den vermeintlichen Portraits Karls
des Kühnen ebenso verhält. Der Floreins-Altar von
Memling wurde 1479 vollendet, zwei Jahre nach
Karls des Kühnen Tode. Eine genaue Datierung der
Anbetung der Könige von Boger van der Weyden d. J.
in München ist einstweilen nicht möglich, gewiß aber
ist dieses Bild vor dem Bilde Memlings entstanden.
Bei einem sorgsamen Vergleiche mit guten pboto-
graphischen Detailaufnahmen beider Bilder wird es
aber deutlich, daß der zweite König des Floreins-
Altars in Brügge allem Anscheine nach identisch
ist nicht mit dem dritten, wohl aber mit
dem z we i t e n König des Pinakothekbildes. Der
Zusammenhang dieser beiden Werke, der bereits durch
die Wiederholung der Motive in den FlügelbUdern'
beider deutlich vrird, erhält durch " diesen Umstand
noch größeres Interesse. Diese Figuren sind allem
Anscheine nach nicht nach Schablonen, sondern nach
dem Leben gezeichnet und gemalt. Wen stellen sie
vor? Der links kniende König des sogenannten Beise-
altars Karls V. in Madrid, angeblich von Memling
(II. 141), scheint dieselbe Person zu sein, ober die
Originalität dieses Gemäldes wird vielfe«h bestritten.
James Weale. Bruges et ses environs. Bmges
1884. p. 122; — Derselbe in Burlington Mag. XV.
253; — Dr. O. R u b b r e c h t. Charles le T"6me-
raire fitait il prognate? Bruges 1908.
Karl. Karl I., König von England,
Sohn König Jakobs I., geb. zu Dumfer-
line 19. Nov. 1600, hingerichtet zu Lon-
don 30. Jan." 1649. Er folgte seinem
Vater am 27. März 1625 und vermählte
sich am 1. Mai 1625 mit Henriette Maria
von Frankreich (1609, f 1669), der Toch-
ter König Heinrichs IV. Die Regierungs-
jahre Karls I. bilden eine glänzende
Epoche für die kunstgeschichtliche Ent-
wicklung des Landes. Er vereinte den
feinsten Geschmack mit der größten
Leidenschaft Kunstwerke zu besitzen,
und begann zu sammeln, bevor ef noch
den Thron bestieg. Nach dem Tode seines
Bruders, des Prinzen Heinrich, der
ebenfalls ein leidenschaftlicher Kunst-
freund war, erbte er dessen Gemälde und
Kunstobjekte. Die größte Bereicherung
48
Carlier — Caron.
erfuhr seine Sammlung durch den Ankauf
der Mantuanischen Kunstschätze der Gon-
zaga, welche der Herzog von Buckingham
für ihn um den Betrag von 80.000 Pf. St.
(zirka 2 Millionen Francs) erwarb. Karl
zog die bedeutendsten Talente an den
Hof: Rubens, van Dyck, Petitot, Bordier,
Cornelis Janssen van Ceulen, D. Mytens,
van Somer, Joachim Sandrart, Cor-
Poelenburg, G. Honthorst und viele an-
dere. Lord A r u n d e 1 und der Herzog
von Buckingham unterstützten ihn
und wetteiferten mit ihm. Nach seinem
tragischen Ende beschloß das Parlament
im Juli 1650, sämtliche Kunstwerke aus
seinem Besitze, welche auf 49.903 Pf. St.
geschätzt waren, zu verkaufen. Der Ma-
ler Jan van Beikamp (I. 76) war
einer der Trusties, welche den Verkauf
zu leiten hatten. Die Versteigerung fand
1650 und 1653 statt und ergab 118.080 Pf.
St. König Jakob II. bemühte sich, die
verschleuderten Kostbarkeiten wieder in
den Besitz der Krone zu bringen, was
ihm auch teilweise gelang. Die General-
staaten übersandten ihm diejenigen Ge-
mälde, welche sie aus der Sammlung
Eeynst erwarben, aber der größte und
kostbarste Teil war längst in die großen
Galerien von Paris, Madrid und Wien
übergegangen. Die Hauptkäufer bei der
Versteigerung waren: der spanische Ge-
sandte Don Alonso da Cardenas (für den
König von Spanien), der Bankier Jabach
aus Cöln in Paris, dessen Sammlungen
König Ludwig XIV. kaufte, der Erzher-
zog Leopold Wilhelm, der Statthalter der
Niederlande, für seine eigene Sammlung
und für den Kaiser Ferdinand III., der
holländische Kunstfreund und Sammler
. Gerard Reynst (II. 457), der Kardi-
nal Mazarin, Sir Balthasar Gerbier (I.
579), angeblich auch die Königin Chri-
stine von Schweden und viele andere. Die
sieben Kartons mit Darstellungen aus der
Apostelgeschichte von R a f a e 1 kaufte
Oliver Crom well für 300 Pf. St.
für den Staat.
Es existieren mehrere händschriftliche
Kataloge der königlichen Sammlungen,
deren einer sämtliche in den könig-
lichen Schlössern zu Wimbleton, Green-
wich, Whitehall, Oatland, Nonsuch-
House, Sommensethouse, Hampton Court,
. St. James etc. vorhandenen Gemälde —
1387 an der Zahl — und 399 Skulpturen
aufzählt.
Ein anderer Katalog, dessen Manuskript
im Ashmolean-Museum zu Oxford, wurde
zum Teil von dem Aufseher der k. Kunst-
sammlungen, dem Niederländer Abra-
ham van der Doort (I. 415) redigiert
und geschrieben. Dieser Katalog wurde
von Vertue für den Druck vorbereitet,
aber erst nach dessen Tode von Bathoe
herausgegeben. Es sind ihm noch zur
Ergänzung drei andere Kataloge beige-
geben: 1. Ein Verzeichnis der Kunst-
werke König Jakobs II. und der Königiii
Karoline (1743) ; 2. eiii Verzeichnis der
Gemälde und Bildwerke im Palast zu
Kensington und 3. ein Katalog der Samm-
lung des Herzogs von Buckingham.
A Catalogue and Descriptioa of King Char-
les the First Cia,pital Collectioa of Pictures,
LLaunings, Stataes, Broazes. Medais and others curio-
sities. Now first published from an Original Manu-
script in the Ashmolean Museum at Oxford. The
whole transcribed and prepared for the Press, and
a great parb of it printed, by the late Mr. Vertue,
and now finished from his Papors. London. Printed
per W. Bathoe. 1757.
Carlier. Johan Wilhelm Carlier
(L 244).
Gemälde (Nachtrag) : Mainz. Der hl. Joseph, von
dem Jesuskinde gekrönt. (Lichtdr. bei Heibig. p. 281.)
Carlier. Modeste Carlier, Histo-
rienmaler, geb. zu Mons 1820, f 1878.
Carolus. Ludovicus Auto- -_j
nius Carolus (L 244), Ma- "^ '
1er und Radierer, f 1865.
Caron. Antoine Caron, französi-
scher Maler, geb. zu Beauvais 1521,
t 1599. Er war Hofmaler der Königin
Witwe Cathai-ina von Medici und um
1540—1550 und 1559 in Fontainebleau
tätig. Sein Zeitgenosse Antoine L'O i s e 1
sagt über ihn: ,,Les peintres, sculpteurs
et graveurs en fönt si grand cas, et ses
desseings se recueillent et vendent si
cherement, et sa peinture est de teile
gräce, que ses traits servent de patron,
de loy ou de legon aux autres. II etait
un peu paresseux, qui a ete cause qu'il
n'a pas laisse grands moyens." Auch Lud-,
wig von Orleans hat ihn in zwei Sonetten
gerühmt. Wenn das in der Pinakothek in
München befindliche weibliche Por-
trait in der Tat von ' ihm herrührt, so
war er ein ganz vorzüglicher Maler der
Richtung Clouets, steht aber den nieder-
ländischen Meistern seiner Zeit noch weit
näher. Eine Folge von Portraitzeichnun-
gen der Bibliotheque nationale in Paris
wird ihm zugeschrieben. Seine Tochter
heiratete den Kupferstecher Thomas de
Leu.
Portrait: Antonius Caron Bellovacus, pictor exi-
mius vixit A. 78. Thomas de Leu socero suo
fecit 1599.
Gemälde : D i j o n. Mus. Portrgut einer vorneh-
men jungen Dame. Halbfigur.
München. Portrait einer vornehmen jungen Dome
mit Pederbarett in der Art des Clouet. Bez. Monogr.
AC. Ao. 1577. Früher Adriaen Crabeth (I. 353) oder
Alonzo Cano genannt. (Lichtdr. in Zeitschr. f. b. K.
1900. p. 19.)
Paris. Koll. Kraemer. Angebliches Portrait des
Herzogs von Alenfon, Franfois Hercules de Franco
Garpentier — Gaxton.
49
(t 10. Juni 1584). In der Kegel dem Peeter Pourbua
zugeschrieben (II. 361). (Lichtdr. in Onze Kunst.
1904. II. p. 72.)
Wien. Gal. Gr. Harrach. Angebliches Portrait der
Königin Isabella ^-on Spanien. (Kat. 1889. N. 307,
Saachez^ Coello genannt.)
Zeichnungen : Paria. Bibl. Nationale. Portrait
der Katharina de Medici als Witwe in einer figmalen
Umrahm\ing. Kreidezeichnung. (Lichtdr. bei Bouchot.
Les femmes de Brantdme. p. 129); — Folge von
39 Bisterzeichnungen unter dem Titel „Histoire d'Ar-
themise". Theatralische Kompositionen zu Ehren der
Königin Katharina de Medici.
Nach ihm gestochen: 1. Christus ■ am
Kreuze zwischen Maria und Johannes. Nicolas de
Bruyp sc. Nicolas de Poilly exe. (I. 218. N. 78);'
— 2. Heinrich IV. in ganiser Figur, in Rüstung zu
Pferd. Voicy le pre.ux Hetury etc. Anthonius Caron
inventor. Gisbertus Vaenius scnlpsit. Anno
1600. A. P. du R. Paulus de lä Hovue /^ T)
excud. (IL 742. N. 5): — 3. Die Messe y^ f
des hl. Gregorius. Bez. CA. P. Nicht sicher.
N a g 1 e r (Monogr. I. 2168, 2246) sagt, ein Teil
der Blätter in dem Werke: Les Images ou TaHeaux
de Platte-Peintuxe des deux hilostrates — par Blaise
de Vigenere etc. Paris 1615 und 1629, sei nach
seinen Zeichnimgen gestochen.
Anät. de Montaiglon. Antoino Caron de
. Beauvais peintre du XVI. Sifecle, Paris 1850 ; —
Na gl er. Monogr. L 2168, 2246; — Jal. Diction-
naire.
Caf pentier, Eugene Garpentier,
Architekt, geb. zu CJourtrai 1819, f zu
Beloeil 1886. Er restaurierte das Schloß
d'Elewyt, genannt Steen, welches ehedem.
Rubens gehörte.
Garpentier. Erariste Garpentier,
Historienmaler, geb. 1. Dez. 1845 in
Cuerne bei Gourtrai. Schüler von Nie.
de Keyser. , Gemälde : Antwerpen, Brüssel.
Carr6. Hendrik Garre I. (1. 245).
Gemälde (Njichtrag): Gesellschaftsstück. Bez. H.
L. Carr6e f. ' -
Carr6e. Michel Garree (I. 246).
Gemälde (Nachtrag) : Petersburg. Eremitage.
Landschaft bei herannahendem Sturme nüt beunruhigten
Herden. Bez. 'M. Oarre f.
Gassenoix. Cassenoix. Siehe Nico-
las Leyssens. II. p. 41.
Cas&iers. Henri Gassiers, Land-
schaft^- und- Postkartenmaler, geb. zu
Antwerpeü 1858. Gemälde : Antwerpen,
Brüssel.
Castels. Alexander Gastel oder
Gaste eis (I. 247).
Das Monogramm AL. C. ist nach ^,^
der Angabe Naglers (Monogr. I. »i T
844) wiedergegeben. Der Kat. der
Galerie in Schleißheim (1905.
"N. 277) führt das beistehende Mo-
nogramm. PA. C. eines Bildes daselbst an, welches aber
wahrscheinlich Paulus Casteels bedeutet.
Casteels. Hendrik Casteels, Fe-
derzeichner von Andachtsbildern und
Miniaturportraits zu Antwerpen. 1732
Meister, 1757 noch tätig.
Onze Kunst. 1904. L 141.
Casteels. Pauwels Gasteels,
Schlachtenmaler, 1656 und 1673 in Ant-
werpen in der Gilde erwähnt.
Wurzbach. Künstler-Ijesikon. Ergänzungsband.
J.-c
Gemälde : L e m b e r g. Zwei Schlachtanbilder.
Bez. PAVWELS CASSTELS. (Lichtdr. ia Blätter f.
Gemäldek. IV. 98.)
Gasteleyn. Gustave Gasteleyn
oder Kasteleyn, Bildhauer, geboren
1849 (?), t 21. April 1900 in Gent.
Werke: Gent.
Castello. Francesco de Castello
(I. 247).
Gaspar Rem:8 (IL 454) widmete ihm 1603
den Stich von Rafael Sadeler nach seinem hl. Hiero-
nymus: Domino Francisco de Castellis Belg. Pictori
egregio, Gaspar Rems amicitiae ergo D. D.
Gate. Hendrik Gerrit
ten Gate (I, 248). Beiste- HCiC
hend sein Monogramm.
Kate. JanJacob Lodewyk ten
Kat e, Maler, geb. 1850 zu Middelburg,
t Okt. 1896 im Haag(?).
Kate. Siebe ten Gate, Landschafts-
maler, geb. 1858, t 9. Dez. 1908. Er lebte
in Paris.. '
Gaty. Charles Caty, Maler und
Plakatzeichner, geb. 1868 zu Mons.
Gatz. Arhoul de Catz, Maler aus
Utrecht, der 1440 nach Avignon kam, um
daselbst im Atelier eines burgundischen
Meisters namens Dombet zu arbeiten, .
dessen Tochter er heiratete.
Bouchot. Primitifs. 1904. p. 30, 246, 248.
Katz. Franz Katz, Portraitzeich-
ner und Miniaturmaler, geb. 1782 zu Ant-
werpen, f 28. Mai 1851. Schüler von
Langer in Düsseldorf, seit 1805 in Cöln
tätig.
Catsv Jacob Cats (L 248).
Zeichnongen (Nachtrag) : Amsterdam. Amster-
damer StraiSenansicht. Feder und Bister. (Lichtdr.
in dem Amsterdamer Handzeichnungswerk. I. 23.)
Gaudrelier. Jean de Caudrelier,
Erzgießer zu Tournai, der 1463 das Kreuz
lieferte, welches noch heute auf der Turm-
spitze der Kathedrale zu Cambrai steht.
L. C 1 o q u e t. Tournai. p. 63.
Gaulier. Jean Baptiste Caulier
(L 249). Er starb 1751.
L. C 1 o q u e t. Tournai. 47.
Gauwer. Emil de Gauwer, Archi-
tekturmaler, geb. zu Gent 1828, f 30. Jan.
1873 in Berlin. Sohn und Schüler des
Joseph de C. Gemälde: Stettin (Mus.).
Gavael. Jacques Gavael (I. 250).
Er starb zu Yperni angeblich um 1406.
Dehaisnes. Hist. de l'Art etc. 159, 160, 162, 581.
Gaxton. Willem Gaxton, der erste
englische Buchdrucker, geb. um 1420,
tl491. Er war zuerst Lehrjunge bei dem
reichen Londoner Kaufmann Robert Large,
bei dem er sich nützliche Kenntnisse aller
Art erwarb und der ihm bei seinem. Tode,
1441, 20 Mark (ungefähr 150 Pf. St.)
hinterließ. Er ging nun auf Reisen und
lebte durch 30 Jahre in Brabant, Flan-
dern, Holland und Seeland. Den
größten Teil verbrachte er in Brügge,
III 4
50
Gayinox — Eegel.
dem Hauptorte der damaligen BiichindAi-
strie. 1446 soll er das Meisterrecht er-
langt haben. 1462 war er Vorstand der
englischen Handelsgesellschaft, Obmann
der englischen Kaufleute in Brügge und
bekleidete eine in wichtigen Angelegen-
heiten maßgebende Stelle. 1464 war er
Mitglied einer Kommission zur Verein-
barung eines Handelsvertrages zwischen
Eduard IV. von England und Philipp dem
Guten von Burgund. Im März 1468 be-
gann er die englische Übersetzung des
Romans über die Zerstörung von Troja, wel-
chen R a o u 1 1 e F e V r e im Auftrag des
Herzogs gedichtet hatte. Nachdem er
einen Teil geschrieben hattev ward er der
Arbeit müde und unterbrach sie. Philipp
war wenige Monate nach Erscheinen von
le Eevres Buch gestorben. Sein Nach-
folger, Karl der Kühne, heiratete im
nächsten Jahre Margarethe von York, die
Schwester des Königs von England. Öiese
hörte von der Absicht Caxtons und beauf-
tragte ihn mit der Vollendung der Über-
setzung. Im März. 1471 stand er im
Dienste der Herzogin und erhielt ein jähr-
liches Gehalt und andere Zuweisungen,
es ist aber nicht bekannt, was er eigent-
lich für sie zu tun hatte.
Damals wurde C a x t o n mit dem Buch-
drucker Colard Mansion zu Brügge
bekannt und scheint ihn mit Geld unter-
stützt zu haben, um seine Offizin zu
gründen. Angesichts der gesteigerten
Nachfrage nach seiner englischen Über-
setzung kam Caxton auf den Gedanken,
dieselbe zu drucken, und hiezu schien ihm
Colaid Mansion der richtige Mann zu sein.
Mit dessen Hilfe erschien nun das erste
in englischer Sprache gedruckte Buch:
„L e Recueil of thehistory of
T r o y e". Aller Wahrscheinlichkeit nach
war es nicht vor 1474 vollendet. Caxton
überwachte und, leitete den Druck selbst.
Am Schlüsse des zweiten Buches sagt er:
„daß es in Brügge begonnen, in Gent
fortgesetzt und in 0 ö 1 n beendet wurde.
Zur Zeit der großen Unruhen sowohl in
dem Königreich von England und Frank-
reich, als in allen anderen Städten der
Welt. Das ist im Jahre 1471." Er wid-
mete das Buch „to my sayd redoubted
lady as a f ore is sayd. And she hath
well accepted it and largely rewarded me".
In der Bibliothek des Herzogs von De-
vohshire in Chatsworth ist ein Exem-
plar dieses ,, Recueil of the historj'^ of
Troye" mit einem miteingebundenen Kup-
ferstich, welcher Willem Caxton darstellt,
wie er der Herzogin in Gegenwart ihrer
Hofdamen ein Exemplar des gedruckten
Buches überreicht. Es ist das erste Bei-
spiel eines derartigen gestochenen
Widmungsblattes, wie deren als Minia-
turen in den Handschriften der dama-
ligen Zeit häufig, ja beinahe regelmäßig
vorkommen. Es ist um so merkwürdiger,
da es um 1472. in Brügge von einem Mit-
glied der Gilde der Enlumineurs gesto-
chen sein muß und alle Kennzeichen der
Kupferstiche des Israhel vanMecke-
nen zur Schau trägt, dessen Aufent-
halt in Brügge um das Jahr 1470 — 72
vielleicht möglich, aber durchaus nicht
bewiesen ist. Die schüchtern ausgespro-
chene Ansicht, daß dieses Blatt mögli-
cherweise von dem sogenannten Meister
des Boccacio (siehe dort) herrühren
könne, welcher gewiß in Brügge tätig war,
ist bei einem Vergleich, mit den Boccacio-
Blättem ebenfalls wahrscheinlich.
Dem „Recueil" folgte sofort das zweite
Buch in englischer Sprache: ,,The Game
and Play of the Chesse", mit der Wid-
mung an den Herzog von Clarence, Earl
of Warwick, den Bruder des Königs von
England. Caxton veranlaßte Mansion für
ihn ähnliche Lettern herzustellen, wie
er in Brügge benützt hatte, und mit
diesen ging er 1475 oder anfangs 1476
nach England. Er eröffnete eine Presse
in Westminster und publizierte 1477 „The
Dictes and Sayinges of the PhilosojAers",
das erste in England gedruckte Buch, dem
eine lange Reihe anderer folgte. Caxton
starb Ende des Jahres 1491 und ward in
St. Margarethe zu Westminster begraben.
William Blades. The Life and Typography
of William Caxton. 2 Bd. London 1861, 1863; —
F. C. Bigmore and C. W. H. W y m a n. A Biblio-
graphy of Printing. London 1880; I, p. 113.
Caymox. Balthasar Cay-
mox (I. 250). Nagler (Mon.
I. 1731, 1738) bringt die beiste-.
henden Signaturen.
Keelhoff. rran9ois Keelhoff,
Landschaftsmaler, geb. 2. Mai 1820 zu
Neerhaeren, f 19. Dez. 1893 (nach a. A,
1891 zu Brüssel). Gemälde: Antwerpen,
Brüssel, Gent.
Keerincx. Alexander Keerincx
(I. 252).
Gemälde (Nachtrag) : SchleiSüeim. Waldlan4-
schaft. Bez. A. Keerincx 1635, nicht 1636.
Keerle. Christian Keerle, Maler
aus Ypern, heiratete in Wien 30. Jan.
1684 Anna Maria Frühwirth, die Tochter
des Stammvaters der Wiener Bildhauer-
familie Frühwirth, und starb im August
1693.
A. H a j d e 0 k i in Oud Holl. XXV. 1907. p. 13.
Kegel. Jules de Kegel oder K e g h e 1,
Historien- und Stillebenmaler, Sohn des
Miniaturmalers Julius de Kegel, geb. 1835
zu Gent, f 1879. — Ein Desire de
3. C.
Kellen — Genien.
51
V DK
^7^ KJ
K e g li e 1, wahrscheinlich ein Bruder des
obigen, war Blumenmaler in Gent.
Kellen. David v. d. Kellen III.
(I. 254), t 9. Sept. 1895 in \.
Amsterdam.
Kellen. David van der
Kellen (I. 254). Der äl-
tere van der Kellen be- .-^ "if f
zeichnete V. D. K., der jün- \j d np r
gere v. d. K.
Kellen. Johann Philipp van der
Kellen (I. 254). Er starb, 75 Jahre
alt, im Juni 1906 zu Baam bei Amster-
dam und war 1876—1896 und 1898—1903
Direktor des Kupferstichkabinetts in Am-
sterdam.
Keller. Johan Hendrik Keller.
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Äneaa r-ättet
seinen Vater Anchises. Bez. H. Keller 1753.
Kempener. Peter de Kempener
(I. 255).
Gemälde (Nachtrag) : Prag. Dr.
Toman. Das Bild ist bez. PETRVSS P|CY/?VSJ.
KE . PENER.
Sevilla. Capelle des Mariseal. A^E • ■ P E N£K
Von Peter de Kempener sind nur
das Mittelbild und die Portraits gemalt. Alles übrige
ist von Antonio Alfiän. (Jose Grestoso yPerez:
Ensayo de un Diccionario de los artifioes en Sevilla.)
C6riez. T h. C e r i e z, Maler, geb.
1831 (?), t Sept. 1904. Er war längere
Zeit Direktor der Akademie zu Ypern.
Kessel. Ferdinand van Kessel
(I. 257).
, Zeichnungen : Dresden. Allegorische Darstellun-
gen: Algier. Ein Bild mit Seehund, Eischen etc.
Feder, BLster. — Tunis. Vögel, Schakale imd Affen.
Feder. (Reprod. in dem Dresdener Handzeichnuags-
werke. V. 13.)
Kessel. Jeroom (Hieronymus)
van Kessel (I. 257).
Das Bild in Schleiß- 4?-
heim ist bez. An. ^^ fi~ ' "
1618. Atas. Suae 41. /CTA). SVL -fT •
HIERO. A KESSEL HiffttTAMssFL F^rr
FEOIT.
Kessel. Jan van Kessel I. (I. 258).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. Dr.
Guimbail, 1905. Maria mit Kind in Blnmenumrah-
mung. Bez. J. V. Kessdl fecit Anno 1649.
Braunschweig. Stilleben, ein Hase usw. Bez.
J. V. Kessel 1655; — Das Bacchailal wird gegenwärtig-
dem Jeroom van Kessel zugeschrieben.
Hermannstadt. Drei Blumenstücke. Bez.
Joann: v: Kessel, J. v. Kessel und J. v. Kessel fecit
Ao. 1654 (?).
Petersburg. Eremitage. Venus bestellt bei
Vulkan die Rüstung für Äneas. Bez. J. v. Kessel
fecit 1662; — Ein Jägemetz, Rebhühner, ein Vogel-
käfig etc. Bez. I, V. KESSEL FECIT ANNO 1664.
Ganz andere Signatur in Antiqualettem ; — Früchte
und Gemüse. Bez. J. v. Kessel f.
Kessel. Janv. Kessel III. aus Am-
sterdam (I. 258).
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. Landschaft
mit Bauemhütte. Bez. J. v. Kes.sel.
■ Rotterdam. Der Prinzenkanal. (Lichtdruck bei
Geffroy. Hollande, p. 141.)
J 6] 8 »
Zeichnungen : Dresden. Ansicht eines Schlos-
ses mit Zugbrücke. Jv. Kessel. (Reprod. in dem
Dresdener Handzeichntmgswerke. IX. 23.)
Kessel. Peter van Kessel (I. 259).
Gemälde (Nachtrag) : Nürnberg. Maxionna in
einer Steinnische, von Blumengirlanden umgeben. Deut-
lich bez. P. V. Kessel f. ^
Irrtümlich (I. p. 258) dem -T) /?>/'/>/' /
Jan van Kessel zu- /■ ^Jl^Jj*-*' J
geschrieben.
Kesteren. Christian Lodewyk
van Kesteren, Kupferstecher und
Radierer, geb. 9. Aug. 1832 in Am-
sterdam.
Ketel. Cornelis Ketel (I. 360).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. (Lichtdruck
der Kompagnie des Dirck Jacobsz Rosecrans in Meister-
werke des Ryks-Mus. in Amsterdam, p. 54.)
London. Portr. Gal. Edward Fiennes de CliDton,
I. Earl of Lincoln, sitzend.
Nordwykershout. Koll. C. Gevers ^-am
Kethel en Spaland, 1903. Portrait der Maria Claes
Gacf, Frau des Jacob Egbertsz van RLyn. Lebens-
große Halbfigur, sitzend. Bez. Aetatis 38. Ao. 1590.
0. K. F.
Zeichnungen : Amsterdam. Entwurf zu einem
Schützenstück vom J. 1581. (Lichtdruck in Oud Holl.
1906. p. 65.)
Ceulen. Cornelis Jansen oder
Janssens van Ceulen (I. 262).
Gemälde (Nachtrag): Amsterdam. Johan
Pietersz Reael (1625 — 1659). Bez. Cor. Jonsen Londini
fecit 1648; — Adriaen van Blyenburgh (1616—1675).
Bez. Cornelius Jonson van Ceulen fecit 1654.
Brüssel. Gal. Das weibliche Portrait ist bez.
C. J. 1646.
Haag. Gal. Portraits der Familie Auber. Vater,
Sohn und vier Töchter, jedes in einem besonderen
Medaillon. Früher Koll. O. J. W. C. Graaf vaa
Bylandt im Haag ; — G e m. - M u s. Das groß© Ge-
mälde mit den Mitgliedern des Magistrats vom Haag,
1647, ist bez. Cornelius Jonson Londini fecit 1647; —
Koll. M. C. H o o g e n d y k, 1898. Lady Water-
park, Brustbüd. Bez. C. J. fecit 1636.
London. Nat. Gal. Aglonius Voon; — Cornelia
Bciiioens ; — Portr. Galerie. Sir Edward Coke
(1552—1634). Halbfigur. 1608; — Thomas Baron Co-
ventry (1578—1640). Brustbild; — Richard Westen L,
Earl of Portland (1577—1635). Brustbild. 1627; —
Hampton Court. (Lichtdr. nach dem Portrait
Buckinghams in E. Law. Masterpieces of Hampton
Court) ; — Koll. J. Passmore Edwards. Ju-
gendportrait Miltons. Brustbild. (Reprod. von . der
Medici Society.)
Über Jan van Ceulens Shakespeare-Portraits siehe
The Connoisseur. XXVL 105. .
Paris. Koll. Mor. Kann. Portrait einer vor-
nehmen Dame, sitzend. Halbfigur. (Lichtdr. in Les
Arts. 1909. April 19) ; — Koll. Jules Porges,
1898. Portrait einer Dame, angeblich Henrietta Maria,
Gattin Karls I. (?).
Petersburg.- Eremitage. Männliches Portrait.
Gegenstück des (I. 262) angeführten Dam.enportraits.
Früher B. v. d. Helst genannt und als ein Portrait
des Malers Govaert Flink angesehen. Nicht bez.
Rotterdam. Daniel van Hogendorp (f 1673).
Brustbild; — Ida Maria Willemsdr. Hooft (1606,
t 1650). Gegenstück.
Wien. Koll. Lippmann-Lissingen. Portrait
einer jungen Dame. Brustbild.
N a g 1 e r (Mon. II. 220) bringt beistehen-
des Zeichen als sein Monogramm.
Ceulen. Cornelis Jans v. Ceu-
len IL (L 263).
Gemälde (Nachtrag): London. Portr. Gal. König
William III. (1650—1702), im Alter von 7 Jahren
gemalt. 1657. Halbfigur, stehend,
in 4*
t
52
Eeun — Champagne.
Kenn. Hendrik Keun (I. 263).
Gem&Ide (Nach-
trag) : Amsterdam. ^
Ai^icht der Her^a- %/^JCei</f^m\-
gracht zu Amstewiam. ^^^ %^ ^^ ^
Bez. H. Keim 1774.
Keiiiiing. Chrötien Keuning
(L 264).
Gemälde (Nachtrag) :' Gent. Nach a. A. ist die
kniende Heilige St. A^nes, da ein Lamm neben ihr ist,
nicht die hL Magdalena oder Genofeva. • Das Bild
ist bez. K. D. KAVNINC^ (lächtdruck im Kat,
V. 1905. N. 103,)
Keutart. G-erard Eeutart, Maler
zu Tournai^ der 1467 in der St. Nicolas-
Kirche die Kapelle dieses Heiligen mit
Wandgemälden au3S:climückte.
L. O 1 o q u e t. Toninai. 51.
Key. Adrian Thomasz Key (I.
264).
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. Gillis de
Smith imd Marie de Dekere mit ihren Kindern.
(Lichtdr. bei J. dfe Bjfttawfere. Aavers. Mus. royal;
bei Greffroy. Belgique. p. 92; bei Lafenestre. Bel-
gique. p. 205.)
Brüssel. Männliches Portrait. Halbfigur. Bez.
ATK. 15«0. Aet. 42; — Angebliches Portrait des
Künstlers. Früher Geldorp Gortzius genannt. (Er-
worben 1904.)
C a 3 s e 1. Wilhelm von Oranien. Halbfignr. in Rü-
stung mit Kommandostab (1533 — 1584). (Lichtdruck
in Meisterwerke der k. G.-G. zu Cassel. p. 76.)
•Gent. Zwei männliche und ein weibliches Por-
trait. (Lichtdrucke im Kat. 1905. N. 104^106.)
Haag. Wihelm. I. von Nassau-Oranien. (Licht-
drucke im Kat. 1895. p. 200.)
Wien. Koll. Bar. Kraus, 1907. Brustbild eines
jüngeren Mannes mit Spitzbart und Halskrause. Bez.
ATK. Aeta. 30.
Key. Willem Key (I. 265).
Gemälde (Nachtrag): Gent. Männliches Portrait;
Weibliches Portrait. (Lichtdrucke im Kat. von 1905.
N. 105.)
Madrid. Ferdinand Alvarez von Toledo, Herzog
von Alba. Brustbild in. Rüstung mit Kommandostab.
(Lichtdr. in Onze Kunst. 1907. II. 118; und bei Bar.
H. Kervyn de Lettenhove. La Toison d'or. p. 82) ;
— Marquis de Camarasa, 1907. St. Hieronymus.
Ehedem La der Gral, des Majquis de Legan6s.
Wien. Bildnis eines Malteseiritters ; - - Bildnis
eines alten Mannes in pelverbrämten Gewände. Beide
CL 264) de<m Adr. Th. Key zugeteilt.
Keyser. Albert de Keyser, Land-
apliaftsmaler zu Antwerpen, geb. 1829,
f 1890. Gemälde: Antwerpen.
Keyser. Hendrik de
Keyser (I. 266). Er be- H. D K.
zeichnete mit beistehendem
Monogramm.
Keyser. Nicaise de Keyser (I.
267).
H. Hymans. Notioe sur la vie et ^vJv
les travaux de Nicaise de Keyser. Bru- J-^^
xdlles. 1889.
Keyser. Thomas de Keyser.
€>«mfilile (Nachtrag) : Amsterdam. (Lichtdrucke
Ih' Meisterwerke des Ryks-Mus. in Amsterdam, p. 60
bis 64); — Verst. Fr. Müller u. Cie., 28. April 1908.
ikngebliches Portrait des Schauspielers Jan Bara. Ganze
üg^. Er Zeigt auf eine Vase mit Nelken und
einen ' daneben liegenden Totenkopf. Bez. -T. D.
KEYSER f, 1656. (Lichtdr. im Kat. der Verst.)
Berlin. Das Portrait des Bürgermeisters Cor-
nelis de Graef und das seiner Gattin Catarina Hooft
werden jetzt dem Nie. Elias zuerkannt; — K a b.
des Kaisers. Portrait eines jungen bartlosen Man-
nes zu Pferd, mit Jagdhunden, in einer Landschaft.
Ähnlich dem Reiterportrait des P. Schout in Amster-
dam. (Lichtdr. in The Connoisseur. XXV. 17.)
Brüssel. Die beiden Fiauenportraits sind an-
geblich: Marguerite Fredericx (f 1638) und Eva Fre-
dericx (f 1652). Das männliche Portrait ist Her-
mann Dirksz van der Kolck.
Cassel. (Lichtdrucke in Meisterwerke der k. G.-G.
zu Cassel. p. 77, 78.)
Kopenhagen. Herr und Frau in einer Land-
schaft. Nicht sicher. (Lichtdr. im Kat. '1904. N. 172.)
Gent. Portrait einer älteren Frau. Brustbild.
Haag. (Lichtdrucke bei Lafenestre. Hollande, p. 84 ;
in Meisterwerke der k. G.-G. im Haag. p. 43); —
Koll. Baron Steengracht. Eine Spitzenklöpplerin.
(Lichtdr. bei Geffroy. HoUande. 131) ; — Koll. J. van
de Kasteele, 1903. Familienbild. Vater, Mutter
und sechs Kinder in einer Landschaft, Kleine Figuren.
H a a r 1 e m. Claes Fabricius. Ao. 1629. Aet. suae
18 (1610, t 1630). Auf Kupfer; — KolL Beels van
Heemstede, 1906. Michiel Poppen an seinem
Schreibtische. Bez. AE. 48. 1619. (Nach a. A. von
Werner van der Valckert.)
Paris. Koll. R. K a n n. Portrait einer jungen
Daime in einem Gemache, sitzend, in ganzer Figur,
(Chromodr. in The Connoisseur. XXIII. 3); — Por
trait eines vornehmen Mannes, an einem Tische sitzend
— Koll C h a i X d'E s t - A n g e, 1907. Zwei Per-
traits : Hendrik Verbürg \md Elisabeth van der Aa.
Halbfiguren. Bez. T. K. 1628. (Lichtdr. in Les Arts
1907, Juli. 9); — Koll. Löop. Favre, 1905. Por-
trait eines bärtigen Mannes mit Hut, ' in ganzer Figur.
Unleserliches Monogr. und 1634. (Lichtdr. in Les
Arts. 1905. April, p. 3.)
Wien. Koll. Alfr. StraJ3er, 1909. Portrait einos
jungen Mannes in ganzer Figur, an einem Tische sit-
zend. .Bez.
Keysere. K e y s e r e. Siehe Sceppers.'
Chabeels. Floreiat Chabeels,
Landschaftsmaler und Kadierer, geb. zu
Antwerpen ifeSö, f daselbst 1896. Ge-
mälde: Antwerpen, Brüssel.
Chabotteau. Jean Baptiste Cha-
b o 1 1 e a u, Gründer einer Steinzeugfabrik
(pots ä la fayon d'Allemagne) zu Bou-
vignes bei Lüttich und einer anderen in
Namur um 1638.
D. van de Castelle. Les gres cerames de
Namur d'aprfes des documents inödits. Bruxelles 1885.
Champagne. Philippe de Cham-
pagne.
Gemälde (Nachtrag) : Brüssel. Selbstportrait.
(Lichtdruck bei Geffroy. Belgique. p. 42.)
Florenz. Uffizien. Portrait des Marquis de
Belle-Isle. Grestocheh von Toschi.
Geht. Portrait des Pierre Camus, Bischofs von
Belley und Arras. Brustbild. Gestochen von Morin.
Hacvg. (Lichtdr. in Meisterwerke' der k. G.-G. im
Haa^. p. 9.).
London. Nat. Gal. (Lichtdr. in Meisterwerke
der Nat. Gal. in London, p. 166) ; — Koll. S i r
H. .H. Cainpbell, 1894. Jean Pierre Camus, Bischof
von BeUey und Artas (1582—1662). Bez. Aet. 58. 1643.
Paris. Koll. Chaix d'Est-Ange, 1907. Kar-
dinal Richelieu, stehend, in ganzer Figur. (Lichtdr.
.in Les Arts. 1907. Juli. p. 17); — Koll. L6op.
Favre, 1905. La Visitation. (Lichtdr. in, Les Arts.
1905. April, p. 9.) ' . '
Rotterdam. Jean Bapt. de Champagne und Nie. ■
de Platte Montagne. (Lichtdr. bei Lafenestre. Hol-
lande, p. 10.)
Charenton — Christine.
63
Charenton. E n g u e r a n d C h a r e n-
ton oder Charton, französischer Ma-
ler aus Laon in der Picardie, von 1447
bis 1461 in Avignon tätig. Am 19. Aug.
1447 mietete er ein Haus daselbst, aus
welchem er 1452 in ein anderes über-
siedelte. Kurz vorher hatte er mit
Pierre Villate ein Altarbild für die
Kirche St. Pierre zu Luxembourg auf Be-
stellung des Pierre Cadard gemalt. Am
14. April. 1453 schloß er mit dem Priester
Jean de Montagnac einen Vertrag, in wel-
chem er sich verpflichtete, ein Altarbild
für die Kirche der Kartäuser in Ville-
neuve für „120 floreins de" 24. sous
en monnaie courant" zu malen. Das Ge-
mälde wurde im September 1454 voll-
endet und aufgestellt. Der äußerst merk-
würdige Vertrag bestimmt, daß das ganze
„ä fines couleurs d'uille" gemalt werde ^,et
l'azur doit estre fin azur d'acre" (das ist
Azur d'outre mer, aus St. Jean d'Acre). Das
Gemälde, welches sich heute im Museum
zu Villeneuve befindet, ist in dem trau^
rigsten Zustand und durch ungeschickte
Restaurierung verdorben. Es stellt die
Krönung der Maria durch Gott Vater und
Sohn mit zahlreichen kleineren Figuren
zu beiden Seiten und einer reich belebten
phantastischen Ansicht von Rom und Je-
rusalem dar. Charenton blieb in Avi-^
gnon bis November 1461 und versprach,
ein Banner für die Brüderschaft Notre
Dame-des-Anges zu Aix und ein Hoch-
altarbiid für die Kirche St. Ciaire zu
Avignon zu malen; es ist aber, von die-
sem Versprechen abgesehen, nichts Nähe-
res mehr über ihn bekannt.
Gemälde : Chantilly. (Ehedem in der Kirche
der Cölestiner zu Avignon.) Maria der Barmherzigkeit.
Links ■ Johannes der Täufer mit dem Donator Jean .
Üadard, dem Arzte König Karls VII. von Frank-
reich; rechts Johannes der Evangelist mit Jeanne Ca-
dard. Auf den Betpultea die Wappen der Donatoren.
Es wurde am 16. Febr. 1452 bei E. Charenton
und P. Villate bestellt. (Beprod. bei Bouchot.
L'Exp. des prim. fr. pl. 43; und in Les Arts. 1905.
N. 39. p. 19.)
Villeneuve-les- Avignon, Die Krönting
der Jungfran. (Le Triomphe de la Vierge oder la
Sainte Cit§.) Oben Maria, welche von Oott Vater
uad deon Sohna gekrönt wird, zu beiden Seiten die
Chöre der Anbebenden. Unten in der Mitte Christus
am Kreuze, zu beiden Seiten in der Landschaft (Je-
bäude, unter weihen links der Aufstieg der Seligen,
rechts der Niedergang der Verdammten in kleinen
Figürchen dargestellt ist. Vor dem Grabe Christi kniet
ein Bischof, daneben lehnt das Wappen des Bischofs
von B6zi6res, Guillaume de Montjoie. Grott Vater und
Gott Sohn haben dieselben Gesichtszüge. Die Phy-
siogno'iai© der Maria ist ausdruckslos, beinahe einfältig.
Das Gemälde war für die Kartause von Villeneuve
bestimmt, in welcher es sich auch bis zur Revolution
befand. Es wurde zweimal nach Paris gebracht, zu-
letzt zur Ausstellung dos Primitifs im Jahre 1902.
Es wurde früher deai Jan van Eyck, dann dem Jan
van der Meire, auch Fra Angelico Tind mit Vorliebe
dem König Ren6 zugeschrieben, bis der Abb6 R e q u i n
aus den Urkunden den Nachweis führte, daß es 1453
von £ngaerand Charenton auf Bestellung des
Priesters Jean, de Montagnac gemalt wurde. (Repiod.
bei Bouchot. L'Exposition des Primitifs frjA^ais.
pl. 41, 42.)
L'A bb6 Bequin. Le Tableau du Boi Ren6 au
Mus6e de Villenenve-lez- Avignon. Paris 1890; — Der-
selbe in L' Art.. 1890. II. 17; — K a t. der Aas Stel-
lung der Primitifs franQais. 1904. N. 71;
— Gaz. d. B. Arts. 1904. IL 5, 69; 1905. IL 401;
— L'Art et les Artistes. IL 1905. p. 25; —
Bouchot. Primitifs. 1904. p. 15, 22.
Charlier. Guillaume Charlie r,
Bildhauer, geb. 1854 zu Brüssel.
Chastean. Jean du Chasteau,
Maler aus Ypern. 1468 bei den Fest-
lichkeiten anläßlich der Vermählung
Karls des Kühnen mit Margarethe von
York beschäftigt.
Chattel. Fredericus Jacobus
van Rossum du Chattel. Siehe du
Chattel. I. 273.
Chauvin. Auguste Chauvin (I.
273), Maler, f angeblich 1884.
Kheil. Siehe Bernhard Keihl oder
Keil. I. 252.
Chien. Henry le Chien, Maler zu
Toumai, 1413—1429 erwähnt. Zeitge-
nosse des Robert Campin und Jacques
Daret.
Khnopff, Fernand Khnopff (I.
273), Maler, Bildhauer, Dichter und
Kunstkritiker, geb. zu Grembergen
12. Sept. 1858, Schüler Mellerys und
Jules Lefebüres zu Paris. Er lebt zu
Brüssel und ist der Fühi-er einer soge-
nannten „mystisch symbolischen Schule".
Christine. Christine, Königin von
Schweden, Tochter des Königs Gustav II.
Adolph, geb. zu Stockholm 8. Dez. 1626.
Sie sukzedierte ihrem Vater am 6. No-
vember 1632, abdizierte zu Gunsten ihrers
Vetters Karl X. Gustav am 6. Juni 1654,
trat im August desselben Jahres zur ka-
tholischen Kirche über und starb zu Rom
19. April 1689. Ihre Kunstsammlung be-
stand zum größten Teil aus Gemälden
der ehemaligen Sammlung des Kaisers
Rudolf II., welche bei der Plünderung
des Hradschin in Prag 1649 in die Hände
der Schweden fielen. Als Christine 1654
Schweden verließ, nahm sie eine große
Anzahl der bedeutendsten mit. Über ihre
Bilderschätze existieren mehrere Inven-
tare. Das erste aus dem Jahre 1648,
im Besitze des Grafen Nils de Erahe in
Skokloster, welches zumeist Gemälde aus
dem Schlosse Hradschin enthält. Es
wurde von Beda Dudik in den Mit-
teilungen der k. k. Zentralkomiösion in
Wien (XII. 1867) veröffentUcht. Das
zweite ist ein Inventar der k. Bibliothelf
in Stockholm aus den Jahren 1652 und
1653, von B. Dudik in „Forschungen in
Schweden für Mährens Geschichte"
64
Christas.
(Brunn 1852) und von M, A. G e o f f r o y
in Notices et extraits des mahuscrits con- .
cernant l'histoire ou la litterature de la
France (Paris 1855) zum Teil veröffent-
licht. Ein drittes Inventar im Palatini-
schen Archiv zu Eom aus dem Jahre 1689,
unmittelbar nach dem Tode der Königin
aufgenommen, wurde von M. G. Campori
in „Racolta di Cataloghi" (Modena 1870)
publiziert. Ein viertes Inventar, im
Jahre 1721 in Rom angelegt, ist im Brit.
Museum in London.
Im Jahre 1652 umfaßte die Galerie
780 Objekte, von welchen 670 aus Prag
herrührten. Die Königin kaufte auch
Bilder von David Beck, Henrik
Munnichhoven, von dem Schweden
Georg Waldau und S e b. Bourdon,
ihrem Hofmaler. Andere rührten von den
Plünderungen Münchens und Würzburgs
durch Gustav Adolf in den Jahren 1631
und 1632 her. Die oft wiederholte Be-
hauptung, daß Christine bei dem Verkaufe
der Gemälde König Karls I. von England,
eine bedeutende Anzahl von Gemälden er-
worben habe, scheint ein Irrtum zu sein,
da sich kein einziges der Gemälde die-
ser Sammlung in ihrem Besitze nachwei-
sen läßt. Dagegen besaß sie neun Bil-
der von Gerard Dou, welche ihr der
schwedische Geschäftsträger im Haag,
der Gönner und Mäzen Dou's, Peter
S p i e r i n g (11. 647), geschenkt hatte,
welche sie ihm aber, als sie Stockholm
verließ, zurückgab.
Der ganze Besitz ging nach ihrem Tode
an den Kardinal Decio Azzolini
über, der noch in demselben Jahre starb,
worauf die Gemälde an seinen Neffen,
den Marquis Pompeo Azz.olini ge-
langten. T)ieser verkaufte sie an den Prin-
zen Livio Odescalchi. Von diesem
erbte sie der Prinz Baldessare Odes-
calchi-Erba, der sie an den Herzog
Philipp d'O r 1 e a n s verkaufte ; dieser
vereinigte sie mit der Galerie des Palais
Royal. Von ihm erbte sie der schwach-
sinnige Louis d'Orleans und von
diesem der Herzog Philippe d'O r 1 6 a n s,
genannt Philippe Egalite. Dieser
verkaufte sie 1792, um seine Spielschul-
den zu bezahlen ; und zwar die italie-
nischen und f ran z ö s is c he n Ge-
mälde für 750.000 Livres an den Bankier
Walkuers in Brüssel, der sie für
900.000 Francs an M. L a b o r d e d e M e r e-
v i 1 1 e weiter verkaufte, denselben, an den
der Herzog so große Summen im Billard-
spiel verloren hatte. Laborde führte
seine Galerie nach England. Nach seinem
kurz darauf erfolgten Tode wurden die
Bilder in London verkauft und gelangten
für 43.000 Pf. St. in die Hände eines
Syndikats, an dessen Spitze der Herzog
von B,r i d g e w a t e r, der Graf von C a r-
1 i s 1 e und Graf G o w e r, später Marquis
Stafford standen. Diese drei Syndi-
katsmitglieder wählten aus der Samm-
lung für 39.000 Guineen, was ihnen gefiel
und der Rest wurde 1798 durch den
Kunsthändler B r y a n in London für
31.000 Guineen verkauft. Was damals
nicht verkauft wurde, gelangte 1800 durch
Peter Coxe, Burrell und F oster in Lon-
don unter den Hammer und ergab noch
10.000 Pf. St.
Seine flämischen, holländischen
und deutschen Gemälde verkaufte Phi-
lippe Egalite ebenfalls 1792 an Lord
K i n n a r d und die Herren Morland und
Hammersley für 350.000 Francs. Sie
hatten die größte Mühe, die Schätze nach
England zu bringen, da die Gläubiger
des Herzogs sorgfältig Wache hielten.
Auch diese Bilder wurden in London unter
der Hand verkauft.
W. Buchana n. Mömoirs of Painting. London
1824. 2 vols ; — Revue universelle des Arts,
1855. IL 242; — G a z. d. B. Arts. 1859. IL 237.;
— Olof Granberg. La Galerie de tableaux de la
Reine Christine de Suede, ayant appartenu aupara-
\'a.ri.t a l'Empereur Rodolphe II. plus tard avtx ducs
d'Orldans. Stockholm 1897. Mit 50 Lichtdrucken. Hier
siiid die sämtlichen Inventare abgedruckt; — Kunsl-
Chronik. 1897. p. 490.
Christus. Petrus Christus (I.
274). Die wiederholt geäußerte Vermu-
tung, daß Petrus Christus um 1452 in
Spanien gewesen sei, welche sich haupt-
sächlich auf die aus Burgos stammenden
Gemälde der Verkündigung und des
Jüngsten Gerichtes in Berlin, stützt,
scheint durch zwei aller Wahrscheinlich-
keit nach von Petrus Christus herrüh-
rende Gemälde, eine Madonna mit dem
Kinde der Koll. Simpson Carsoii in
London und eine Verkündigung der Koll.
J. G. Johnson in Philadelphia, bestä-
tigt zu werden. In beiden Bildern fin-
den -sich die nur in Spanien gebrauchten
maurischen Azulechos in den Fliesen und
anderseits weisen die kurzen Figuren der
Verkündigung bei Johnson auf die aus
Burgos herrührenden Gemälde in Berlin.
Oemalde (Nachtrag) : Berlin. (523 b.) Ein Kar-
täuser mit St. Barbara, vor Maria und dem Kinde
kniend. Genannt die Burlcigh-Madonna. Freie Wieder-
holung eines £ildes bei Baron Gustave Rothschild in
Paris. Beide in der Regel dem Hubert van
E y c k zugeschrieben (I. 507 und 509), nach a. A.
ist das Berliner Bild eine Nachahmung des Pariser Bildes
von Petrus Christus. (Lichtdr. in Klasa. Bildersohatz.
1261; und bei Kämmerer. Van Eyck. f. 72); —
Bildnis eines jungen Mädchens, angeblich aus der
Familie Talbot. Das Gesichtchen erinnert an die
Frau des Guillaume Overbeke (Sekretär des hohen
Rates zu Mecheln, verniäiilt 1478, f 1529), angeblich
von Hugo van der Goe's in Frankfurt a. M. ;
desgleichen auch an die Donatorin eines anderen Flügel-
Christus.
55
altarä im Besitze des Fürsten von Hohenzollern in
Sigmaringen. (Reprod. in dem Tafelwerke der Brüg-
ger Ausstellung, 1902. pl. 36.) Die Stifter dieses Bildes
sind nach den Wappen Jan de Witte, 1473 Bürger-
meister zu Brügge, und seine Frau Marie Hoose. Auf
dem EaUmen des Bildes in Sigmaringen steht die auf
die Stifter beüzglichc Schrift: etatis XXX annorum.
Hoc opus perfectum anno MIIIIOI/XXVII. Die Julii.
Etatis XVI annorum. 1862 war dieser Altar in der
Sammlung Weyer und wurde dem Memling zugeschrie-
ben. Das nicht beglaubigte Berliner Portrait kann sehr
wohl von dem Maler dieses Altars in Sigmaringen
herrühren, aber der Altar ist gewiß kein» Arbeit des
Petrus Christus. Zu beachten ist der spitz vorra^gende
Band der Haube, auf welcher der Heunin sitzt, den
die Dargestellte trägt. Er ist ganz ähnlich in dem
angeblichen Hugo van der Gioes in Frankfurt (1904.'
N. Hl) und deutlicher unter dem Hennin der Maria
Hoose des Altars in Sigmaringen zu sehen, (üm-
rißstich des Berliner Bildes und des angeblichen Hugo
van der Goes in Frankfurt, bei Reinach. Bepertoiro.
I. 498 und £53); — Das Jüngste Gtericht. Eine
ähnliche Darstellung zeigt eine Miniatur in ein«m
Missale des Domschatzea von Barcelona. (Reprod. in
L'Espagne artistiqu© archeologique, monumental. Bar-
celona. Taf. A. XIll.)
B r ü s s.e 1. Die £iett£3jt>aaiune. Das Gemälde stammt
aus der Abtei Toagerloo. (Beprod. in dem Tafelwerke
der Ausstellung i& Brügge 1902. pL 10; Lichtdr. bei
Geffroy. Belglque. p. 1.)
Frankfurt. Maria xnit dem Kinde, thronend.
Der Kardinal ist nicht St. Hieronymus, sondern nach
Weales Ansicht Francisco Condulmaro, der Neffe Papst
Eugens IV.
Kopenhagen. Altarflügel mit einem knienden
Donator uad St. Antonius (siehe Hubert van Eyck. I.
608). (Lichtdr. im Katalog von 1904. N. 63.)
Lille. Mus. Philipp der Gute mit schwarzem
Gh9{ieron und dem Goldenen Vließe. Willkürliche Zu-
weisung.
London. KoU. Mrs. Simpson Carson, 1908.
Maria' mit dem Kinde Ln einem Gemache, thronend,
links ein Fenster mit Ausblick in die Landschaft.
Die weißen und blauen Kachela der Fliese sind mau-
rische Azulechos, wie man derlei in Spanien liäufig
■antrifft. Die perspektiviscTie Zeichnung ist nicht
korrekt. (Lichtdr. in Burlington. Mag. XV. 49); —
Bari of Verulam. Portrait des Edward Grimston,
Gesandten Heinrichs VI. an den Hof von Burgund,
1445—1446. Bez. auf der Rückseite: PETRVS XPI ME
FECIT. A. 1446. Dabei das Wappen Grimstones. (Re-
prod. in Burlington Club. Netherlandisch Pictures. pL 6;
Umriß bei Rcinach. Repertoire. I. 602.)
Madrid. Vier zusammengehörige Darstellungen
aus dem Leben Maria: Die Verkündigung, die Begegnung
Maria mit Elisabeth, die Geburt Christi und die An-
betung der Könige. Jede Darstellung in einem Ar-
chitekturbogen, wie Roger van der Weyden von Brüssel
seine Bilder einzurahmen pflegte. Bildwerke von
außerordentlicher Farbenpracht, die aber wahrscheinlich
aus dem Atelier des Roger van der Weyden
au Brüssel (II. 870) herrühren. (Lichtdr. bei Geof-
froy. Madrid. 132; und in „The Prado" by Albert
F. Calvert and C. Gasquoine. London.)
New York. Metrop. Mus. (262.) (Jan v. Eyck
genannt.) Maria mit dem Kinde unter einem Bal-
dachin mit gotischer Säulenumrahmung. Oben: Domus
dei est el porta coeli; unten: Ipsa est quajn preparar
Vit Domus filio p(omi)ni mei. 1837 in der Samm-
lung des Königs von Holland, dann bei J. Bcresförd
Hope und Henry Y. Marquand. (Waagen. Treasures.
IV. 190; Lichtdr. in Sedeüneyer Gal. 1898. p. 44.
N. 32; Umriß bei Reinach. Report. II. 360.)
Paris. KoU. Ad. Schloß. Pieta. Maria mit dem
Leichnam Christi im Schöße, hinter ihr Johannes,
links Maria Magdalena, rechts eine heilige Frau. (Um-
riß bei Reinach. Repertoire.. II. 469.)
Philadelphia. Koil. J. G. Johnson, 1908.
Diptychon. Links der Engel der Verkündigung, rechts
Maria, sitzend und lesend. Die . Maria ist eine freie
Kopie der St. Baxbara des Werl- Altars von dem Fle-
maUe-Meister in Madrid (I. p. 381). Die Fliese des
Gemaches in beiden Bildern sind maurische Azulechos
wie in der thronenden Maria der KoU. Mrs. Simpson
Carson in London. Die Figuren sind auffallend kurz,
wie dies bei Petrus Christus häufig zu beobachten.
(Lichtdr. in The Connoisseur. XXII. 5.)
W ö r 1 i t z. Kalvaxienberg. (Lichtdr. in Burlington
Mag. 1903. I. 48; Zeitschr. f. b. Kunst. 1898. 274.)
VerschoUenß Gemälde: Peter -Summonzio
spricht in eineom Briefe an Marc Anton Michiel vom
J. 1524 von einem thronenden IleUand von Petrus Chri-
stus, einem. Bilde, welches sich damaJs bei dem Dichter
Sannazaro befand. „Have il Signor Sannazaro oggi in
potef suo un picciolo quadretto, dove ö la figura di
Christo in majestate, opera bona di mano di Un
chiamato Petrus Christi, pictor famoso in
Fiandra piü antiquo di Jeannes ©t di Bogiero." (L'Art.
18S6. II. 158) ; — Im Inventar des Lorenz» de Medici
ist erwähnt: Üna tavoletta dipintovi di una testä di
donna francese cholorita a olio opera di Piatro Crcsti
da Bruggia.
Note: I. p. 274, Kolumne a, Z. 16, von oben,
lies : Jean Hervy statt Jean Hemy.
Christus. Petrus Christus II.
(I. 276), Maler, Sohn des Sebastian Chri-
stus, geb. 1479, Meister in Brügge 1501.
Er erbte nach dem Ableben seines Va-
ters dessen Malergeräte, Patronen etc.,
scheint bald darauf Brügge verlassen zu
haben und ging nach Granada. 1507 be-
zahlte ihm die Fabrik der Kathedrale zu
Granada 1000 Maravedis (10 Fr. 41 C.)
für Altarentwürfe für Pfarrkirchen. 1516
malte er mit Alfonso di Salamanca
ein großes Seidenbanner mit dem Wappen
der Stadt, mit welchem der Magistrat
am 6. Febr. 1516 die Leiche des Königs
einholte. Sie erhielten am 15. desselben
Monats 5 Dukaten. Am 21. Juni 1528 war
Christus Taufpate der Maria, Tochter des
konvertierten Mohren Francisco Aben5a-
dara, in der Kirche St. Ildefonso. 1630
erhielt er 30 Dukaten für die Eestaurie-
rung des Grabes des ersten Erzbischofs
von Granada. Es ist nicht unmöglich,
daß alle Traditionen, welche Petrus Chri-
stus I. nach Spanien schicken, durch den
Aufenthalt seines gleichnamigen Enkels
daselbst entstanden sind. Die oben er-
wähnten Bilder, die aus Burgos stammen-
den Altarflügel in Berlin, die Maria
der Koll. Simpson Carsonin Lon-
don und die Verkündigung der Koll. J.
G. J o h n s o n in Philadelphia, sind aber zu
sehr im Charakter der van Eyck-Schule
gehalten, als daß sie von einem noch
um 1530 in Spanien ansässigen Maler
herrühren könnten.
W. H. James Weale. Peintres Brngeois. Les
Christus. Bruges 1909.
Christus. Sebastian Christus
(I. 276). Er starb am 5. Mai 1600- und
hinterließ drei Kinder. In dem anläßlich
der Vermählung . der Königin Anna de
Bretagne mit Charles VIII. von Frank-
reich 1491 aufgenommenen Inventar ist
eine Maria mit dem Kinde erwähnt, mit
56
Ciartres — Claeszoon.
der Randbemerkung: „Et le fist ung
nomme Sebastian us quondani filius
Petrus Christi (Bouchot. Primitif s.
1904. p, 31).
Ciartres. F. L. D. Ciartres (F r a n-
5ois Langlois dit Giartres), Kup-
ferstecher und Kunstverleger zu Paris,
geb. 12. Mai 1588 zu Chartres, f 14. Jan!
1647. Er reiste in Frankreich, England,
Italien und hatte den Ruf eines bedeuten-
den „Connoisseur". 1633 etablierte er
sich in Paris, war bald ein vielbeschäf-
tigter Kunsthändler und Agent König
Earls I. Er war mit Stefano della
Bella^ befreundet und van Dyck porträ-
tierte ihn 1641 in Paris als Dudelsack-
spieler. Abbe de Marolles erwähnt so-
wohl ihn als seinen Sohn unter den Kunst-
händlern und Verlegern als „Ciartres
et Langlois fils." Fran9ois war mit Made-
leine de Collemont verheiratet, welche in
zweiter Ehe 27. April 1655 Pierre Mariette
heiratete.
Portrait: I'ran9ois Langlois natif de Chartres, libraire
et marchand de taillea douces ä Rixjs, excellaifc ä
jouer de la in"jsette et de plusieurs autres ■lastruments.
Ant. van Dyck pinxit. J. Pesne sculp. Mariette exe.
(I. 4Y2. N. 339.)
In seinem Verlage erschien eine Folge von Phan-
tasieköpfen in Großquart mit der Adresse : F. L. D.
Ciartres excudit cum Privilegio, welche zum größten
Teil von Claude Vignon gezeichnet und voa H. David
giestochen sind. Sie tragen irgend einen erfundenen
Titel, wie : Py ta^ras, Gpttofriäus BuUionius.. rex Jeru-
salem, . Geoffroy a la graad dent de Lusignan. Soli-
mauus Turcarum Imperator, Saladinus Saltanus, Bar-
barossa rex Agerü insignis pirata, Atabalissa rex
Peruviae, Paracoussi rex Plattae etc. etc., tragen oben
wie Divinus Plato, Josef Justus etc., tragen • oben
links: HPadovanus Invcntor; andere, wie Mahomet,
Scandrebec Boy d'Alba.ny, Thomas Morus etc., das aus E.
und H gebildete Monogramm Bembrandts und sind
Kopien nach Eadierungen Bembrandts oder J. G. Vliets.
Die komplette Folge ist äußerst selten; die Blätter sind
nicht nur kulturhistorisch interessant, sondern inso-
fern einzelnen Eembrandt sehe Typen zu " Grunde
liegen, sind sie für die frühe Verbreitung der Ea-
dierungen des , Meisters in Frankreich wichtig, da sie
gewiß vor der Mitte des 17. Jahrh. entstanden sind.
Kick. Cornelis Kick (I. 276).
Gemälde (Kachtrag): Petersburg. Eromifage.
Blumenstück. Bez. . Cornelis Kick F.
Kick. Simon Kick (I. 276).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. Ta-
tarsky, 1905. Zwei junge Kavaliere besuchen ihre
Eltern. Durch die offene Tür sieht man die Köpfe
der draußen stehenden Pferde. Silbertönig.
Frankfurt a. M. KoÜ. S. B. Goldschmidt
(Verst. Wien, 1907). Soldaten in einer Scheune. Bez.
S. Kick. Früher dem Gerb, van den Eeckhout' zuge-
schrieben (I. 482).
Kieft. Jan Kieft (I. 277). Nach
a.- Angabe geb. 17. Juli 1798.
Gemälde : Amsterdam. Portrait des Generals
Gysbertus Martinüs Cort-Heyligers (1770—1849). Bez.
J. Kieft Jr. 1831.
, Kierdorff. K i e rd o r f f, Lithograph,
geb. 1777, t im Haag 1855. Er war ein
Freund und Schüler Senefelders und grün-
dete 1828 ein lithographisches Institut in
Gent, später eine ähnliche Anstalt im
Haag, wo .er mit seinen beiden Söhnen
tätig war.
Kiers. Pet'rus Kiers (I. 277), geb.
5. Jan. 1807 (nicht 1801).
Kinlen. K i n 1 e n, niederländischer Ra-
dierer, nur durch das folgende Blatt be-
kannt.
Der tiimkene Silen, von einem Fami und einer
Bacchantin geführt. Bachs. Dyonisis niette leg Über
Pater Kinlen fecit. 40. (Albertina. Niederl. Stecher.
LXXXI. f. 36.)
Kip. K i p (I. 278) ist kein niederländi-
scher Emailmaler, wie man dem Wort-
laute nach glauben sollte, sondern be-
deutet angeblich Jean Poilleve aus
L i m og e s.
H. P. M.itschel in Burlington Mag. XIV; 278;
— Vergl. hiezu Itag 1 e r. Monogr. III. 86 und 2703.
Claesz. C 1 a e s z oder Ciaessens (I.
279). Der Name Claesz, Ciaessens, Ciaeis,
Claeys, Claeissens usw. erscheint in der
niederländischen Kunstgeschichte unzäh-
ligemal in allen erdenklichen orthogra-
phischen Variationen und es ist un-
möglich, die einzelnen Individualitäten
sicher voneinander zu sondern. Der Name
bedeutet aber in allen Schreibarten im-
mer dasselbe : Sohn des Claes öder Sohn
des Nicolas. Von Interesse sind nur der
Allaert Claesz aus Amsterdam (I.
279), Aart Claezoon aus Leiden (I.
283) und der alte Pierre Claeys zu
Brügge (I. 285), welcher der Vater der
drei Maler Antoine, Gillis und P e e-
t e r C 1 a y s s e n s IL in Brügge war.
Die späteren Maler J a c o b u s Claes-
s e n s T r a 3 e c t e n s i s (I. 284) aus Ut-
recht uud der Stillebenmaler Bieter
Claesz III. aus ) Haarlem sind leichter
zu unterscheiden.
Claes. C o n s t a n t Claes, Genre-
maler, geb. zu Tongres 1826, f 1903.
Claeszoon. A e r t Claeszoon (L
283). In jüngster Zeit wird er von dem
Kat. der Brüsseler Gal. (1906. XVII und
36) mit dem Kupferstecher Allaert
Claesz (I. 279) für identisch erklärt
und ihm der Flügelaltar mit der Kreuz-
abnahme in Brüssel, der in der Regel
den Namen des Meisters von Oul-
t r e m o n t führt, zugeschrieben. Andere
vermuten in diesem Altar ein Werk d(3s
Jan Mostaert (IL 198) (Joannes Si-
napius) aus Haärlem, des Hofmalers der
Statthalterin Margarethe. Wenn die Ver-
mutung des Brüsseler Katalogs, respek-
tive jene voh. A. J. Wauters richtig
wärej dann müßte der Maler des Oultre-
mont-Altars identisch sein mit dem
Kupferstecher der 200 Blätter, die auf
Grund des Monogramms A c. dem A 1-
laert Claesz zugeschrieben werden.
Aber der Brüsseler Katalog ist lediglich
Claesz — Cleve.
57
das Versuschskaninchen des Herrn A. J.
W a u t e r s, der denselben jährlich, mit
neuen Infusionen seiner Forschungen zum
Platzen gefüllt, in die Welt schickt. Der-
selbe A. J. Wauters hat denselben Altar
mit derselben Sicherheit früher für ein
Werk des Jacob Cornelisz van
Oostzanen erklärt. Wir können also
die weiteren Symptome der Infusionen
an dem Brüsseler Katalog in Kühe ab-
warten.
Claesz. Cornelis Claesz. Siehe
Cqrnelis Nicolai van Swanen-
burgh. IL 681.
Claes. Isaak Claes. Siehe Isaak
Nicolai oder Isaak Claesz van
Swanenburgh. II. 682.
Ciaessen. Alart Ciaessen oder
C 1 a e y s (I. 279). Siehe auch Claes
Allart. III. 6.
Claeissens. Antoine Ciaeis oder
Claissens (I. 283). Er starb am
18. Jan. 1613 (nicht 1615).
Gemälde : Madrid. Koll. Graf Valencia de San
Juan, 1909. Flügelaltar. Mittelbild Johannes der
Täufer mit dem Lamm. Links die Greburt, rechts die
Enthauptung des Täufers. Dürftiges Machwerk. (Lichtdr.
in 1,63 Arts. 1909. März. p. 6.)
Ciaessens. Gillis Ciaeis oder
Ciaessens (I. 284). Er starb 17. Dez.
1605 (nicht 1607). .
Ciaessens. Jacobus Ciaessens
(I. 284).
GemälJe (Nachtrag) : L i e g n i t z. Koll. Minutoli.
Portrait eines jungen Mannos, der einen Brief schreibt.
Bez. lACOBVS TRAIECTENSIS 1524.
Ciaessens. Pierre Claeys oder
C 1 a e s s e n s I. (I. 285).
Gfemälde : Antwerpen. Flüg-elaltar. Mittelbild:
Kalvarienberg. Links: Auferstehung; rechts: Kreuz-
tragung. Willkürliche Zuweisung.
Ciaessens. Peter Ciaessens- oder
Clayssens und Claeys II. (I. 285).
Über seine Kopie (ier Karte von Brügge
von Peter Pourbus siehe II. 360;
vergl. auch Petrus Nicolai Mo-
raulus. II. 185.
Gemälde: Brügge. Sein allegorisches Gemälde der
Konvention von Toumai am 23. Mai 1584 (Bxp. de la
Toison d'or 1907. N. 166) ist bez. : Petrus Ciaeis fecit.
Brüssel. Somzee. Später Sedelmeyer, Paris.
Oben Christus am Kreuze zwischen Maria, Johannes
und Maria Magdalena. Unten im Vordergrunde St.
Michael, St. Andreas und St. Franciscus. Abwech-
selnd dem G. David, dem Adriaen Isen-
b r a n d t oder auch einem der vielen Ciaessens
oder C 1 a o i s zugeschrieben. (Umriß bei Reinach.
Repprtoire. IL 448; Sedelmeyer Gal. 1901. N. 7.)
Claesz. PieterClaesz III. (I. 285).
Gemälde (Nachtrag) : Brüssel.
£ez. PO. 1643. — C a s s c 1. StiU&Vn.
(Lichtdr. in Meisterwerke
zu Cassel. p. 12.)
P. C. 1645. — Pete
mitago. Monogr. PCM. 1647.
Claix. Nicolas Claix, Maler, 1485
in den Rechnungen von Audenaerde er-
wähnt.
D e 1 a b o r d e. Duos. 11. 398.
.^^A
i6s$
3 s c 1. Still&ljen. ^
■ke der k. G.-G. ■ k h^
- H a a r 1 e m. jä J ^t
r s b u r g. Ere- ti'\
Klau. Jacques de
Klau öder C 1 a e u
(I. 286).
Gemälde (Nachtrag): Haar-
1 e m. Fruchtstück. Monogr.
JDC. 1653.
Claus. Emile Claus (I. 286).
Camille Lemonnier. Emile Claus. Bruxel-
les 1909. Mit zahlreichen. Lichtdrucken; — The
Artist. 1899. XXV. 169; — The Studio. 1899.
XVIL 143; — Onze K a n s t. 1905. L 173.
Clau\yart. Jehan Clauwart, Ma-
ler aus Löwen (pictor ymaginum), 1467
in den burgundischen Rechnungen und
angeblich 1532 (?) noch in Löwen er-
wähnt, wo er sich zu seinem Sohne Gil-
les, der ebenfalls Maler war, zurückzog.
v .Even. Louvain. p. 82; — Kramm. I. 237.
Cleef . Siehe Cleve. I. • 288.
Clerc. Barthelemy de Clerc, Ma-
ler, aller Wahrscheinlichkeit nach von
flämischer Abkunft, der 1447 im Schlosse
zu Tarascon arbeitete, von König Ren6
d'Anjou vielfältig beschäftigt, wurde und
1471 noch in Angers erwähnt ist. Dur-
rieu schreibt ihm die 16 Miniaturen des
1457 gedichteten allegorischen Romans
vom „liebebefangenen Herzen" (le Livre
du coeur d'amour epris) des Königs
Rene d'A n j o u der k. k. Hof bibliothek
in Wien zu.
Auch hält man ihn für den Maler einer Auferwek-
kung des Lazarus der Koll. R. v. Kaufmann in
Berlin, welche auch dem Nie. Frötaent oder
Coppin Delf zugeschrieben wird.
Waagen. Die voi-nehmsten Kunstdenkmäler in
Wien. 1867. II.; — Sohnaase. VIIL 315; —
Weltmann. IL 76 ; — C h m e 1 a r z in Jahrb. d.
Kunsts. d. a. K. XL 116; — D u r r i e u. Bibl. de
l'ecolo des chartes. 1892. 132; — K a t. der Mi-
niaturen-Ausstellung. Wien 1901. N.' 150.
Clerck. Hendrik de
Clerck (L 287). Er bezeich-
nete HDC.
Gemälde (Nachtrag) : Graz. Das Urteil des Paris.
(Ehedem in der k. Galerie in der Stallburg in Wien
und in dem Prodromus radiert.)
Clercq. Julien Le Clerc q. Siehe
Julien Leclercq. IL 20.
Clerc. Philip le Clerc (L 288). Von
diesem Philip le Clerc oder Decler rüh-
ren wajbirscheinlich mehrere Landschaften
mit kleinen Figuren her, von welchen sich
zwei mit der Bezeichnung P. c de Cler
bei G. V. M a 1 1 m a n n in Berlin, an-
dere im Rudolf inum zu Prag, in Her-
mannstadt, im Schlosse zu D e s s a u,
in der Gal. F. Liechtenstein in Wien
u. a. O. befinden.
Cleve. C or nelius van C 1 e ve (van
C leave) of Anwarpe. K. van Mander
sagt am Schlüsse seiner Biographie des
Sotto-Cleve: es gab auch • einen
Maler Cornelis van Cleve. In dem
Inventar der Gemälde des Lord John
Lumley vom J. 1590 (Burlingt. Mag. XIV.
h£
58
Cleve.
367) ist auch tataächlich der Name eines
Malers „Cornelius van Cleave of An-
warpe" erwähnt. Dies ist möglicherweise
der 1520 geb. Cornelius, der Sohn des
Josse van Cleve L, genannt van Beke;
es ist aber nicht überliefert, daß dieser
Maler gewesen sei. In den Liggeren der
Antwerpner Gilde wird , kein Cornelis
van Cleve erwähnt.
Cleve. Cornelis (Corneille) van
Cleve, Bildhauer aus flämischer Fa-
milie, geb. zu Paris 1645, f l'^32. Er
war angeblich ein Schüler des rran9ois
Auguier, der ihn bei den Basreliefs der
Porte Saint Martin beschäftigte. Die
Gruppe ,,la Loire et le Loiret" in den Gär-
ten der Tuillerien ist bezeichnet: C. van
Cleve Parisinus f. 1707.
J a 1. Dictioiuiaire. p. 389 ; — J. Guiffrcy. L'Autel
de Saint-G-ermain l'Aiixerrois par le sculpteur Corneille
vrm Cleve. 1728: in Revue de l'Ait fr. anc. et
mod. 1893.
Cleve. Hendrick v. Cleve IV.
(I. 288).
Zeichnung . (Nachtrag) : Amsterdam. Portrait
eines älteren Mannes. Feder, Bister und Aqnarell.
Bez. Monogr. HVC. 1582. (Repröd. in dem Amster-
damer Handzeichnungswerke, f. 24.)
€leve. Henri van Cleve V,, Ma-
ler, Sohn des Henri van Cleve IV.' und
Neffe des Martin v. Cleef. Er kam im
Jahre 1597 nach Gent, war 1598 in der
Gilde und starb 22. Okt. 1646. Auf
seinem Grabstein heißt er „pictor egre-
gius". Gemälde von ihm sind nicht be-
kannt.
B u s s c h e r. 98.
Cleve. Josse van der Becke I.
der Ältere, genannt Josse van Cleve
(I. 289). Dieser Maler, von dem van
Mander nichts zu sägen wußte, als daß
er ein „Maler von Marienbildern mit
Engeln" gewesen, scheint ein e n f a n t,
terrible der „stilkritischen Kunstfor-
schung" unserer Tage zu werden. Die
Hypothese, welche diesen gänzlich unbe-
kannten Maler plötzlich a;us der wahr-
scheinlich wohlverdienten Vergessenheit
der Antwerpner Liggeren hervorzog und
ihn mit dem Meister vom Todeder
Maria identifizierte, beruht auf zwei
Bildern, welche mit einem aus I. b und
a. V. bestehenden Monogram'm (I. p. 289;
IL p. 601 und 602) bezeichnet sind. Das
eine derselben ist der sogenannte kleine
Tod der Maria in Co In (IL 605), das
andere ein großes Altarwerk der Kein*
holds-Kapelle in Danzig (I. 289 und
IL 606), welches überdies mit der ge-
heimnisvollen Bezeichnung COKRANCI-
EEL: VAN: BANOS : MAL. versehen ist.
Ich habe (IL 202) dargelegt, daß diese
korrumpierte Bezeichnung ursprünglich
wahrscheinlich CORNELII EILIVS VAN
BVYS ME r(ecit) gelautet haben müsse
und daß dieser Cornelisz van Buys,
welcher der Bruder des Jacob Cor-
nelisz van Oostsanen (I. 638)
gewesen ist, eigentlich Jan Cornelisz
van BVYS geheißen haben und mit
dem ,,G i o vann i C or n e li s d' Amster-
dam pittore excellente" des Guicciardini
(I. 340) identisch sein muß. Demnach
ist der Reinholds-Altar in Danzig ein
Werk des Bruders des Jacob Corne-
lisz van Oostsanen und wahrscheinlich
unter Mitwirkung des Jan Scoreel
entstanden, der Jacobs Schüler war .und
offenbar auch bei dessen Bruder van
Buys gearbeitet hat. Dies schien ziem-
lich einleuchtend. Was soll nun das-
selbe Monogramm : J b A V. auf dem an-
deren Bilde, dem kleinen Tode der Maria
in Cöln? Es wird dort wahrscheinlich
dasselbe bedeuten, wie auf dem Rein-
holds-Altar, den Maler Jan (Cornelisz) van'
Buys. Gewiß stehen beide gleich
bezeichnete Bilder in irgend einem Zu-
sammenhange bezüglich ihrer Entstehung
und man kann sie nicht plötzlich als zwei
von ganz verschiedenen Malern herrüh-
rende Werke betrachten, nachdem man
sie bis vor kurzem als die Grundfesten
des Oeuvre des Josse van der
B e e k e L, genannt van Cleve, ange-
sehen und daraufhin ein Ungeheuer
von Hypothese gebaut 'hat, welches selbst
in der Kunstgeschichte nicht seinesglei-
chen findet.
Was tut aber die neueste „stilkritische
Forschung"? Was tut das ,, Allgemeine
Lexikon der bildenden Künstler" (Leipzig,
Engelmann, 1909, IIL 212) mit seinen
zwei zu sächsischen Professoren abgestem-
pelten Herausgebern und seinen 300. Mit-
arbeitern? Es scheidet plötzlich den
Danziger Altar aus der Reihe der Werke
dieses Josse van der Beke I. aus, als
wenn er gar nicht existierte und entfernt
den einen Stützpfeiler der ganzen Hypo-
these I Was nun? Was soll nun mit dem
Oeuvre des Josse . van der Beke gesche-
hen? Entweder bedeutet dieses Mono-
gramm I b A V. Josse van der Beke',
dann bedeutet es diesen Namen sowohl
auf dem kleinen Tode der Maria in Cöln,
als auch auf dem Reinholds-Altar in Dan-
zig ; oder es bedeutet etwas anderes, z. B.
Jan Cornelisz van Buys, dann be-
deutet es abermals denselben Namen auf
dem Bilde in Cöln und auf dem Bilde
in Danzig; mit dem einen Bilde aber sich
zu Buys flüchten wollen, mit dem an-
deren dem Josse van der Beke das
Dasein fristen, — das heißt doch mehr
Cleve,
59
verlangen, als so ein bescheidenes Mono-
gramm leisten kami. Die Hartnäckigkeit
aber, mit welcher hier eine gänzlich ver-
lorene Sache vertreten wird, grenzt an
Beschränktheit, eine Eigenschaft, von wel-
cher das ,, Allgemeine Lexikon der bil-
denden Künstler" mit seinen 300 Mit-
arbeitern nur gar zu oft ein glänzendes
Zeugnis ablegt.
Gemälde : Zur Orientierung und zur Klärung der Sach-
lage folgt hier ein Verzeichnis der wichtigsten, diesem
Josse van Cleve I. zugeschriebenen Bilder. Die Hin-
•weitiung auf vorhandene Lichtdrucke mag dem Leser
die Vergleiche erleichtem. Man betrachtet diesen
Josse van Cleve vielfältig als einen Schüler des Jan'
Joost van Ilaarlem, von dem der große Altar
in Calcar herrührt, und glaubt, daß er bereits Meister
vyar, bevor er 1511 nach Antwerpen kam. Verblüffend
ist dabei die Behauptung, daß dieser von 1511 bis
1540 dauernd in Antwerpen seßhafte und verheiratet«
Maler (I. 289), der, wie van Mander sich ausdrückte,
„Marir^ubilder, von Engeln umgeben," gemalt hat,
wie -V.Tiiolt in dieser Zeit in Italien gewesen sei; und
vor allem längere Zeit in G-enua gelebt und do-rt
unter dem Schutze des Philipp van Cleef,
Herrn van Ravensteyn, gearbeitet habe. Aber Philip
von Cleef, Herr von Ravesteyn war 1501 — 1502 und
1506 — 1510 Gouverneur der Stadt und der kleine Tod
der Maria in Cöln, gewiß das früheste Werk des
ganzen Bilderkonglomerats, ist 1515 datiert. Was
haben somit all diese gewiß später entstandenen
Bilder und Machwerke mit Philipp Herrn von Rave-
steyn von Cleve zu tun? Es' kostet Mühe, ernst zu
bleiben, wenn man solchen dick aufgetragenen Un-
sinn liest, in Bänden, welche mit dem ganzen Auf-
wand der Reklame und unter Mitwirkung sämtlipher
Kunstforscher und Autoritäten Europas zusammen-
geleimt werden 1
Gemälde, welche dem Josse vaa der Beckc, ge-
nannt van Oleve L, zageschrieben worden:
Amsterdam. Männliches Bildnis. (Lafencstrc.
p. 13 ; Umriß bei Reinach. Repertoire. IL 6.)
Antwerpen. M^yer van den Bergh. Fraucn-
portrait; — Mus. Anbetung der Könige. . In den
Kirchenbüchern von Notre Dame in Antwerpen „Zotten
Cleef" genannt. (Lichtdr. bei de Brauwere. Anvers.)
Berlin. (N. 578.) Anbetung der ' Könige. (IL
604); — Koli. Kaufmann. Angebliches Selbst-
portrait (II. 605); wahrscheinlich Bart, de Bruyn.
(Bilderschatz. 580; Umriß bei Reinach. Rci>ertoire.
IL 663; Lichtdr. in Onze Kunst. 190T. L 59.)
Brüssel. Heilige Familie. Anna mit dem Kinde,
Maria und Joseph (IL 605). (Lichtdr. bei A. de
Bj:a,uwere. Bruxelles; Umriß bei Reinach. I. 361); —
Ruhe auf der Flucht. Landschaft von Patinier. Dürf-
tiges Wcrkstattbild. (Umriß bei Reinach. II. 271;
Lichtdr. bei A. de JBrauwerc. Bruxelles.)
C a s s e 1. Portrait eines bartlosen Mannes mit Hut,
angeblich der Bischof von Straßburg, Graf Wilhelm
von Hohenstein. Früher Holbein genannt. Eine Wieder-
holung ist iii Hannover. (Umriß bei Reinach. II.
139); T- Zwei Bildnisse eines bärtigen Mannes und
seiner Gattin. Nach a. A. B. de Bruyn.
Cöln. Der sogenannte kleine Tod der Maria
(II. 605).
D r e s d .e h. Die große Anbetung der Könige (II.
606). (Lichtdr. in Onze Kunst. 1907. L 60); —
Männliches, Bildnis. (Umriß bei Rcinach. I. 305.)
Florenz. Uffiitien. Zwei Portraits. 1520 (IL 606).
Prankfurt Beweinung Christi (IL 607). (Um-
riß bei Reinach. L 467.)
Genua. S. Donato. Anbetung der Könige ; —
Balbi Senarega. Heilige Familie. Halbfiguren.
Machwerk, Fälschung; — Anbetung der Hirten. An-
geblich 1517 datiert; — Franco Spinola. Be-
tende Maria. (Kopie in Wien, Czcrnin.)
London. Nat. Gal. (Salting.) Heilige Familie.
Halbfigurcn. Machwerk (siehe IL 609). (Umriß bei
Reinach. L 94) ; — H c y t e s b u r y H o u s e, Kreuz-
abnahme ; — Ince Hall, Charles Wel d-B 1 u a-
d e 1 1. Thronende Maria mit dem Kinde und En-
geln; — Do r ehester House, Capt. Holford.
Die heil. Familie. HaJbfiguren. Machwerk (siehe II. 609).
Lyon. BUdnis eines Jünglings.
Madrid. Bildnis eines alten Mannes.
M e i n i n g e n. Maria mit dem Kinde.
M o d e n a. St. Anna Solbdritt.
München. Der Tod der Maria (H. 607).
N e a p e 1. Anbetung der Könige.
N ü r n b e r g. Fi-aueiibildnis.
Paris. Louvro. (2212.) Adam imd Eva. Datiert
1507 (?); — (2738.) Beweinung Christi. In der Lunetto
St. Franciscus, in der Predello das Abendmahl (siehe
Bernard van Orley. IL 266). (Lichtdr. in Monatshefte
für Kunstwissenschaft. 1908. p. 257.)
Prag. Anbetung der Könige (IL 608).
Rom. Gal. Corsini. Kardinal Bernard Cles (IL 608).
Rotterdam. Portrait des Joris van den Heede
(t 1569). Halbfigur. Willkürliche Zuweisung.
San R e m o. Koll. A. Thiem. Flügelaltar mit der
Kreuzigung.
Wien. Die thronende Maria (II. 609). <Lichtdf.
in Onze Kunst.. 1907. I. 63);— F. Liechtenstein.
Zwei Bildnisse eines Mannes und einer Frau (IL 609);
— und eine beträchtliche Anzahl anderer, die einer
Erwähnung kaum wert sind und als Atclierfabrikate
irgend eines unbekannten Malers bald hierhin, bald
dorthin geschoben werden. .
Als Portrait des Künstlers glaubte man den Mann
mit der Nelke bei R. Kauffmann in Berlin
zu erkennen, da ein ähnlicher Kopf im Hintergründe
der Anbetung der Könige in Dresden und in dem
Abendmahlbildc im Louvre zu bemerken ist, aber
das Portrait des Mannes mit der Nelke der Koll. itauff-
mann in Berlin ist gewiß kein Malerportrait I Maler
haben sich niemals mit einer Nelke in der Hand por-
trätiert, eher mit einem Pinsel.
Cleve. J o s t oder Josse van Cleef
oder Cleve II., genannt Sotto Cleve
von Antwerpen (I. 290). Es ist be-
fremdend, daß van Mander, dem dio
Erwähnung des G.i os di Cleves des
Guicciardini gewiß bekannt war, in
seiner Biographie des Sötte Cleve keine
Notiz davon nimmt und nicht bemerkt,
daß dieser in Frankreich gewesen ist.
Dies veranlaßte zu glauben, daß Guicciar-
dini mit Gio di Cleves den Jean
C 1 o u e t gemeint habe, der Hofmaler
König Franz' I. gewesen, über welchen
van Mander aber keinerlei Nächrichten
besaß. Bei näherer Untersuchung schei-
nen aber der Gios di Cleves des.
C-uicciardini in Frankreich und der
Sotto Cleve des van Mander in Eng-
land dennoch eine und dieselbe Person
zu sein. Zwei unzweifelhaft von dem
Sotto Cleve herrührende Portraits,
welche offenbar in Frankreich gemalt
wurden, scheinen dies zu bestätigen. Das
eine ist das Portrait König Franz I. im
Louvre (Kat. von F. Villot. 1873. N, 110),
das andere, der sogenannte ,,Gentilhomme
aüx heiles mains" der Sammlung C a r-
d o n zu Brüssel. Der Aufenthalt des
Sotto Cleve am französischen Hofe kann
angesichts dieser beiden . Portraits nicht
bezweifelt werden. Das Gesamtbild die-
ses außerordentlichen Porträtisten, über
60
Cleve — Elopper.
dessen Existenz nicht eine einzige Ur-
liunde Aufschluß gibt, tritt „per tot dis-
crimina rerum" doch immer deutlicher in
den Vordergrund.
Als Werke, welche unzweifelhaft von
dem Sotto Cleve herrühren, sind anzu-
sehen: 1. Althorp. Lord Spencer.
Männliches Portrait ; — 2. Brüssel.
Cardon. Le Gentilhomme aux helles mains ;
• — 3. München. DerMann mit der schö-
nen Hand; — 4. Paris. Louvre. Por-
trait König Franz I.; — 5. Windsor.
Selbstportrait und das Portrait seiner an-
geblichen Frau.
Portrait: Die zwei letzten Zeilen lauten im deut-
licheren flämischen Original: Uwe Kunst en die van
uw zoon zouden u het gclück doen smaken. Zoo gy,
helaas, uwe gecstvermogens hedt bewaard.
Gemälde (Nachtrag) : Wir . verzeichnen hier alle
Objekte, mit welchen der Name J o s s ö oder Sötte
Cleve in Beziehung gebracht wurde.
Althorp. EaxI Spencer. Selbstportrait. (Um-
rLß bei Keinach. I. 646.)
A n t w e r p e n. St. Jacques. (Kapelle St. Pieter
et St. Paul.) Daa Jüngste Gericht. In der Regel
dem Bernard van Orley zugeschrieben (II; 265),
von dem es gewiß nicht herrührt. Es ist das an-
gebliche Stiftungsbild von Adriaen Bockox (f 1540)
und soll, wie J. A. W a u t e r s ermittelte, um 1535
gemalt worden sein. Das Mittelbild verrät die intime
Bekanntschaft mit dem Jüngsten Gericht des Michel
Angglo in der SixtinLschen Kapelle in Rom und kann
somit nicht um 1535 gemalt sein, da dieses Gemälde,
wie aus jedem Katechismus der Kunstgeschichte zu
ersehen ist, 1535 begonnen und erst am 25. D e-
z e m b e r 1541 enthüllt . wurde. Der Entdeckung des
Herrn J. A. Wauters muß also irgend ein Irrtum,
sowohl in bezug auf die Entstehungszeit dieses Ant-
werpner Bildes, als auch in bezug auf den Maler
desselben, der gewiß nicht „Sotto Cleve" ist, zu
Grunde liegen. Descamps hielt Jan van. Herr, es-
se a für den Maler, später sprach, man von B e r-
n a r-d van Orley; es erinnert zumeist an Mi-
chicl C o X i e. (Lichtdrucke des Mittelbildes und der
beiden Seiten der Flügel in Onze Kunst. 1907. I. 64.)
Brüssel. Zwei Altarflügel mit Donatoren. Frü-
her Martin de Vos genannt, jetzt ganz willkürlich
dem Sotto Clcva zugeschrieben; — Koll. C h. L.
Cardon, 1909. „Le Gcntilhoimne aux belies mains."
Portrait eines vornehmen Mannes in reicher französi-
scher Tracht, mit Federbarett, mit beiden Händen
einen Handschuh haltend. Brustbild, Die Hände vor-
züglich gearbeitet; der Gesichtsausdruck wie der eines
Verrückten. Auf dem Kleinod an dem Barett steht
die Devise: Qui trop embrasse en vain s'embarasse.
Die Geschmeide sind vergoldet. Auf der Rückseite ist
eine höchst merkwürdige Lukretia in Grisaille ge-
malt und die Zahl 1534. Van Mander sagt : „Er
bemalte seine Bilder auch auf der Rückseite, damit
man, wenn sie auch umgekehrt dastanden, doch etwas
daran sehen konnte." Das Büd wird dem Jan Gos-
saert Mabuse zugeschrieben, es ist zweifellos ein Werk
des Sotto Cleve und wahrscheinlich in . Frank-
reich ■ gemalt. (Lichtdruck beider Bilder in Les Arts:
1909. Okt. p. 5.)
C a s s e 1. (Kat. 1888. p. 16. N. 15.) Brustbild
eines bärtigen Mannes, der in der Rechten eiii Ge-
schmeide hält mit der Schrift: Tu mihi causa doloris.
(Lichtdruck in Meisterwerke der k. G.-G. zu Cassel.
p. 45); — Portrait eines jungen Mannes. Trotz der
charakteristischen affektierten Haltung der Hände nicht
sicher. (Lichtdruck in Meisterwerke der k. 'G.-G. zu
Cassel. p. 41.)
Florenz. Üffizien. Betende Madonna. Halbfigur.
Eine Kopie in der Gal. Oorsini in Rom. Willkürliche
Zuweisung. (Lichtdr. in Onze Kunst. 1907. I. 67.)
Frankfurt a. M. Grablegung. Unquallfizier-
bares Schulbild, welches auch dem Meister vom Tode
der Maria zugeschrieben wird (II. p. 607).
London. Portr. G.a 1. Wüliam Baron Paget
(1505 — 1563). Halbfigur; — Hampton Conrt.
(N. 563.) König Heinrich VIII. Angeblich um 1536 (?)
gemalt (sieh© I. 291). Nach a. A. von Jean Cloaiet.
(Lichtdr. bei E. Law. Masterpiecea of Hampton Court);
— Windsor Castle. Selbstportrait und das seinef
Frau. (Lichtdr. in Onze Kunst. 1907. L 62; in Klass.
Bildersch. VIL 939; und Umxiß bei ReLnach. II. 694.)
München. Der Mann mit der schönen Hand.
(Lichtdr. in Onze Kunst. 1907. 1. 69; Klass. Bilder-
schatz. VIL 1600; Umriß bei Reinach. IL 228); —
(213 a.) Portrait eines Mannes, der ein zusammen-
gefaltetes Papier mit der Schrift: AN. 1536. AETA30,,
in den Händen hält. Holbein der Jüngere genannt,
nach a. A. ein Bild von Sotto Cleve. 1899 erworben.
Paris. Louvre. (Kat. F. Villot, 1873. N. 110.)
Portrait König Franz I. Lebensgroß© Halbfigur. Eine
Wiederholung ist in der Koll. Lord Ward als Leo-
nardo da Vinci ; — Koll. Duchatel. Portrait
des Kanzlers Jean Carondolet. Jetzt willkürlich Sotto
Cleve, in der Regel Quintyn Massys genannt (II. 119).
(Lichtdr. in Klass. Bildersch. VII. 873); — KoU. E.
Richtenberge r. Portrait eines Mannes in mitt-
leren Jahren (angeblich Guillaume Gouffier Sieur de
Bomiivet, f 1525) mit der Legende : Fol desir nous
abuze. (Expos, des Prknitifs. fr. N. 145.) (Umriß bei
Reinach. IL 310.) "
W ö r 1 i t z. Henri Graf von Nassau (Freund
Karls V., Vater des Rene d© Chalons und Oheim des
Prinzen von Oranien, Wilhelm des Schweigsamen.)
Auf der Ausstellung in Brügge, 1907, N. 76, als Joost
van. Cleef.
In der Verst. St. Anneland, 6^ Nov. 1725, Haag (Hoet.
I. 311), sind Tw^ Troonien^ een Nooteboome Kasje
verbeeidende een Oud© Vrouw met haer Dienstmaegt,
gekoopiert naar de Sott© Cleef door Geertje Pie-
ter s (II. 321) erwähnt.
Zeichnung : Amsterdam. Verst. Jac. de Vos,
1883. (N. }09.) Studienblatt mit einem fünfmal va-
riierten kajakierten Kopf. Kreide und Rotstift.
Cleve. Märten van Cleve I. (I.
292").
Gemälde (Nachtrag) : Wien. Verst. Koll. Fleisch-
ner, 1905. Bauemgesellschaft in der Art des Bildes
in den k. Mus. (Lichtdr. . in Blätter für Gemälde-
kunde. IL =117.)
Clievere. Peter de Clievere (I.
293). Er starb 1546.
J. W e a 1 e in Burlington Mag. VII. 249.
Klinkenberg. Eugen Klinken berg
oder Klinckenberg, Genremaler,
geb. 1858. Schüler der Brüsseler Aka-
demie,
Klinkhamer. Hendrik Abraham
Klinkhamer (I. 293). Er war 1888
noch tätig.
Kloeting. S. Kloeting (1.294). a.
Beistehend sein Monogramm. (Nagl. jS
Mon. II. 124.)
Kloppenburg. Lucas Kloppen-
burg oder Cloppenburg, Kupfer-
stecher, von dem Nagler (nach Heinecken)
ein Titelblatt: Leven van den Grooten
Apostel Paulus etc. 1712, erwähnt.
Nagl er. in. 12; VII. 66.
Klopper. J. K 1 o p p e r, Kupferstecher
um 1700, der für das Werk von Petis-
cus: Lexicon Antiquitatum Eomanorum,
das Portrait des Verfassers gestochen hat.
Nagler. VIL 66;
Kramm. IIL 878.
Clots — Clouet.
61
Clots. Valentin Clotz (I. 294).
Zeichnung: Amsterdam. Ansicht der Stadt
Grave. 1675. Feder und Bister. (Reprod. in dem
Amsterdamer Handzeichnungswerke.. f. 25.)
CloTiet. Fran^oisClüuet (1,295),
berühmter französischer Portraitmaler,
Miniaturist und Krayonzeichner, angeb-
lich um 1520 zu Tours geboren, f zu
Paris nach dem 21. Sept. 1^^72. Er erbte
den Namen „Jan et", den. Ruhm und auch
das Amt seines Vaters und war von 1540
bis 1546 der einzige Hofmaler des Königs.
Als Franz I. 1547 starb, machte Fran-
9ois seine Totenmaske und traf alle An-
stalten für die Bestattungsfeierlichkeiten.
Auch unter Heinrich II. sowie unter, des-
sen Nachfolgern Franz II., Karl IX.
und Heinrich III. bekleidete er das Amt
eines Hofmalers. 1551 erhielt er die
Stelle eines Kommissärs des Chätelet und
1559 wurde er Controleur General des
effigies de la monnaie. Am 21. Sept.
1572 machte er Testament. Er hinter-
ließ zwei natürliche Töchter, Diana
und Lucretia. Seiner Schwester Cathe-
rina Foulon hinterließ er eine Rente von
600 Livres. Seine Portraits werden viel-
fältig mit Werken von Holbein, Sotto
Cleve, A. Caron, Lukas de Heere,
Mabuse, Bernard van Orley u. a.
verwechselt. In den wenigen authenti-
schen zeigt er sich als ein großer Mei-
ster, der sich nur dadurch von seinen
niederländischen Zeitgenossen unterschei-
det, daß er der Mode, die Bilder mehr
nach seiner Phantasie und nach seinen
Zeichnungen, als nach der Natur zu
malen, zu sehr huldigte. Als Portrait-
zeichner steht er mit Holbein in einer
Reihe und als Minaturmaler ist er nicht
weniger bedeutend als sein Vater Jehan
Clouet. Eine Serie großer Gemälde mit
Darstellungen aus der Geschichte Hein-
richs II. und der Catherina de 'Medicis, die
er für den Palast Luxembourg malte, ist
verschollen; sie sind in ein^m Inventar
aus dem J. 1709 erwähnt und waren 15'
hoch und 7 — 9' breit.
Gemälde: Aix (Provence). Mus. Arthur de Ojsse
(1512, t 1582); -- KoU. P. A r b a u d. Honorat de
Savoie, Oomte . de Tende et de Sommerivc.
S chloß d'Azay -1 e-r id e a u, 1894. Beiterportrait
Heinrichs II. JodeUe schrieb einige Verse unter d«m
Titel: Icon Henrici (II. regis) equitantis domo, sie
nnper Janetio pictor© Parisiensi excellentissimo in
majore tabula depicti (1558). Kürzlich bei M. M.
Lawrie in London. (Reprod. in dam Album de l'Bxpo-
sitioa retrospective de Tours 1890; und in L'Art.
1894. III. 246.)
Bukarest. Gal. Karl I. von Huniänien, 1907.
Portrait Karls IX. Brustbild, nach rechts, (Lichtdr.
in L'Art et les Artistes. IV. 1907. 274.)
Chantilly. Karl IX.; — Elisabeth von Öster-
reich; — Margarethe de Valois als Kind; — Jeanne
d' Albret, Königin von Navarra; — Henri d' Albret; —
Odet de Coligny; — Albert de Gondi; — Jacques
de Savoie, Duc de Nemours; — Der Herzog von
Alengon; — u. a. m., zuweilen recht unsicher.
Florenz. Uf iizien. Beiterportrait Franz I. von
Frankreich (am 1545). Gestochen von F. Livi als
Holbein. Miniaturrepetition ' im Louvre. (Lichtdr. bei
Lafenestre. Florence. p. 72; bei Gisrmain. p. 21; und
in L'Art. 1874. IIL 248; u. a O.); — Pi 1 1 i. Hein-
rich II. von Frankreich. >; Brustbild. Datiert 1559.
Gest. .von Appoloni als Schule Holbeins ; nach a. A.
ein Bild von Pourbus ; — Claude de Lorrain, Duc de
Guise. (Lichtdr. in Burlington Mag. VI. 157; Lee
Arts. 1905. N. 45. p. 24.)
Frankfurt a. M. Portrait einer Witwe. Knie-
stück, auf Pergament, unsicher. (Legs Grontard, .1892.)
(Umriß bei Pkeinach. II. 174); — Beatrice Pacheco
(1510 — 1553), COmtesse de Montbel et Entremonts,
Hofdame der Katharina von Medici. (Umriß bei
Reinach. IL 184.)
Haag. Die drei Brüder Chatillpn-Ooligny. Nicht
sicher. (Lichtdruck bfei Lafenestre. Hollande. p..l31.)
London. Nat. Gal. Männliches Portrait. 1543.
Nicht sicher; — Hampton Court. Franz I.
(Kat. Karls L p. 111. N. 21); — Franz IL; —
Maria Stuart in Witwentracht. (Kat. Karls I. p. 155.
N. 15); — Stafford House. Der Herzog von
Alencjon ; — KoU. J. Pierpont Morgan. Ka-
pitel des Hl. G^istordens. Wiederholung in Chantilly;
— Charles IX. Miniatur; — Heinrich IV. in ganzer
Figur; — Heinrich IL in ganzer Figur. (Aus der
Verst. Hamilton, 1882.) (Lichtdr. in The Connois-
seur. XVIII. 205; L'Art. 1882. III. 86.) ^
München. Claudia, Tochter Heinrichs II. von
Frankreich, Gemahlin Herzog Karls II. von Lothringen
(1545 — 1608). Nicht sicher. (Lichtdr. im Kat. von
1904.)
Paris. Louvre. Franz I. (1491, f 1547). Brust-
bild, die Rechte auf dem Degengriffe. Ehedem in
Versailles. Yielfältig angezweifelt ; — Reiterportrait
Franz I. Miniaturwiederholung des Bildes in Flo-
renz. Nicht sicher. (Chromolith. bei Shaw. Dresses
and decorations. IL); — Heinrich II. (1518, f 1559).
Ganze Figur. Vielfältig angezweifelt. (Filhol. IX.
699); — Karl IX. (1550, f 1574). Ganze Figur. An-
geblich kleinere Originalstudie für das lebensgroße
Gemälde in Wien; — Fran9oi3 de Lorraine Duc de Guise.
(1519, t 1563). Nicht sicher. (Lichtdr. bei Germain,
p. 121) ; — Louis de Saint-Gelais (1513, f 1589). Angeblich
ein Werk des sogenannten Clouet de Navarre;
— Portrait des Pariser Apothekers Petrus Quitius.
Halbfignr. Bez. Fr. lANETIL OPVS PE QVITIO.
AMICO. SINGVLARI AETATIS SVE XLIII. 1562.
1880 in der Galerie . San Donato (p. 82. N. 370), wo
es nicht die geringste Beachtung fand. Wenn das
Bild nicht bezeichnet wäre, so würde es niemand
für ein Werk Clouets halten. (Lichtdr. in Les Arts.
1909. Febr. p. 22; in Burlington Mag. XIIL 233;
Blätter für Gemäldekuade. IV. 6, 187, 211; —
Elisbetah von Österreich, Gattin Karls IX. (1554, f 1592).
Brustbild. Bedeutendes Hauptwerk. (Lichtdr. in The
Connoisseur. X. p. 42; The Studio. XXXIL 195; bei
Germain. p. 29 etc.) ; — B i b 1. nat. Heinrich II.
Miniaturportrait auf Pergament. (Lichtdr. bei Ger-
main. 33); — Henri IL unter den Aussätzigen zu
Saint Denis. Miniatur eines für den Bischof von
Auxerre, Franyois de Dintiville (f 1554), geschriebenen
livre d'heures. Nicht sicher; — KoU. Ed. Andri.
Portrait eines jungen Mannes mit Barett. Wiederholung
bei M. Huttcau in Paris ; — Verst. Chartreux de
Lyon, 1877. Gaspard de Coligny, Admiral. Hall)-
figur. Schulbild. (Reprod. in L'Art. 1877. I. 118); —
KoU. Kraenter. Angebliches Portrait des Herzogs
von Alen9on. Nach a. A. Pieter Pourbus (II. 361)
oder Ant. Caron (III. 48); — KoU. M. D o i s t e a u.
Charles de la Rochefoucauld comte de Rendan; —
Comte de Galard, 1907. König Heinrich IIL;
— Einzug Heinrichs III. von Valois in Gent. (Exp.
Brügge. 1907. N. 131 und 167); — KoU. Mme. Mau-
rice Mayer. Pierre Forgot de Fresnes, Secre-
taire du Boy.
62
Gloaet
Petersburg. Eremitage. Der Herzog von Alen-
9on (1555, t 1594).
Eichmond. Koll. T r e d. Cook. Portrait einer
Dame im Bade. Sehr unsicher. (Liohtdr. in Bur-
lington Mag. VI. 149.)
Schleißheim. Claiude de Fiaace Ihichess© de
Loriaine, Tochter Heinrichs II., G«imahlin des Her-
zogs Karl II. von Lothringen (1547, + 1575). Brustbild,
Wien. K. Mus. Karl IX. (1550, t 1574) mit
Federbaxett. Brustbild. 1561 (?). (Liohtdr. in Lee' Arts.
1905. N. 45. p. 25); — Karl IX. Ganze Figur, lebens-
groß. Charles Villi tres chr^tien roy de France, en
l^iagc de XX ans peinct au vif per Jannet. 1563
(recte 1569). Offenbar jenes Portrait, welches anläß-
lich seiner Heirat mit Elisabeth von -Österreich an
Kaiser Maximilian II. geschickt wurde. (Liohtdr. im
Kat.) ; — Schatzkammer. Karl IX. Miniatur.
Pergament; — Katharina de Medici. (1571.) Miniatur-
portrait. Pergament. (Quirin Leitner. Die hervorragend-
sten Kunstwerke der Schatzkammer Wien. pl. IX);
— Graf Lanokoronski. Henri d' Albret, König
von Navarra.
W i n d s o r. Heinrich II. ; — Maria Stuart. (1558.)
Miniatur.
Zeichnungen : Chantill y. Die berühmten Krayon-
zeichnungen des Schlosses Chantilly stammen aus der
Sammlung des Grafen Carlisle und sind, ungefähr 300
an der Zahl, von verschiedenen Künstlern gezeichnet.
Eine beträchtliche Anzahl scheint von Fr. Clouet
herzurühren. Sie wurden von Lord Ronald Gower
in zwei Bänden veröffentlicht. Wir nennen nur die
wichtigsten. Marguerite de Valois. Krayon und aqua-
relliert. (Liohtdr. in Leg Arts. 1905. N. 45. p. 29);
— AntoLne de Bourbon, roi deNavarre; — Henri d' Albret;
^ La Marquiso de Nesle; — La prinoesse de la Boche
sur Yon; — Fran5oi3e Robertet, Dame de la Bour-
dasiero; — Admiral Coligny (1555); — Isabella della
Paix, Tochter Heinrichs II. (Reprod. in Gaz. d. B.
Arts. 1879. XX. 122); — Mad. de la Rochefoucault ;
— Mons. d'Alen^on frere da roy estant petit. Nicht
sicher. (Liohtdr. in L'4rt. 1879. IV. 57; und bei
Bouohot. p. 53.)
Dresden. Heinrich II. Kreide und Aquarell.
(Reprod. in dem Dresdner Handzeichnungswerke. IV. 22.)
London. G. Salting. Madame de Thoury ; —
Margarethe, Schwester Heinrichs II. ; — Der Sohn des
Marschalls Montpesat; — Madame de Pienn'es; —
König Heinrich II.
Paris. Louvre. Anne de Beauvillier, Dame
Forget du Fresno (1570) und noch drei andere unbe-
kannte Franenportraits.
Bibliothfeque nationale. Die 57 Krayon-
zcichnungcn Fr. Clouets der Bibl. nat stammen zum
größten Teil aus dem Album des Malers Benjamin
F o u 1 o n, des Neffen Clouets. Er versaii die ein-
zelnen Portraitskizzen mit den Namen der Dargestellten
und füllte die leeren Blätter mit eigenen Zeichnungen,
allerdings nur in der Art, nicht im Geiste seines
Oheims. Von diesen 57 Albumblättern sind 35 echte
Zeichnungen Clouets aus den Jahren 1558—1571. Die
übrigen Clouet-Zeichnimgen der Bibl. nat. stammen aus
der KoU. Gaigniöres, der Bibl. Sain te- Ge-
ne v i ö v e n. a. Sammlungen.
Fran9ois de Valois, Duo d'A 1 e n g o n.
Antoine de Bourbon, König von Navarra (1547).
Louis de Berenger du Guast. (Lichtdr. in Les
Arts. 1907. Sept. p. 7; bei Germain. p. 65.)
Leonore Breton, Dame du Goguier (1569).
Fran5oise de B r e z e, Comtesse de Manlevrier, Dame
Fleurange Duchesse de Bouillon.
Jean de la B u r t e oder de Barta, Sieur d'Anjao.
Guy 0 h a b 0 t, comte de Jamac. (Lichtdr. bei
Bouchot. Les femmes de Brantöme. p. 96 ; und Ger-
main, p. 67.)
Charles IX. (1565). (Lichtdr. in Gaz. d. B.
Arts. 1892. VIII. 126; L'Art. 1892. L 191; Ger-
main, p. 113.)
Jeanne Ohastaignier de la Rocheporay, Dame
de Schomberg.
Claude II. de L'Aubespine, BaroD de öhateauneuf.
Renee de Rieux, Demoisello de Chäteauneuf.
(Lichtdr. bei Bouohot. Femmes de Brantöme. p. 5.)
Odet de Coligny, Cardinal de ChatiUon. (Licht-
druck in Les Arts. 1907.. Sept. p. 14; Grermain.
p. 89.)
Fran^ois 3© Coligny, Sieur d'Andelot. Um 1570.
(Lichtdr. in L'Art et les artistes. V. 74; Germain. 73.)
Gaspar de Coligny (1570). (Lichtdr. bei Grermain.
p. 117.)
Fran5ois6 d'Orleans-Rothelin, Prinzessin von C p n d 6.
(Lichtdr. bei Bouohot. Les femmes de Brantöme.
p. 192.)
Maria de Cleve, princesse de C o n d e.
Louis D u b o i s, Sieur des Arpentis.
Mlle. D u - V a 1 le Grand.
Elisabeth d'Autriche (1571). Zeichnung für
das Gemälde im Louvre. (Lichtdr. in Les Arts. 1907.
Sept. p. 12; . L'Art et les Artistes. V. 72.)
Franpöise Babou de la Bpurdaisiere; dame d'Estr6e8.
(Liohtdr. bei Germain. p. 49.)
Guy de F a u r, Sieur d© Pybrac. (Lichtdr. bei
Germain. 63.)
' Denis© de Neuville-Villeroy, Dame Clausse de
Fleury. (L'Art. 1892. L 187.)
F r a n 5 o i g II: Um 1560. (Lichtdr. in L'Art
et les Artistes. V. 75.)
Albert de G o n d i, Duo de Retz. (Lichtdr. in
Les Arts. 1907. Sept. p. 13.)
Fr^deric de Gonzaga. (Lichtdr. in Les Arts.
1907. Sept. 16.)
Vincent de Gonzaga, Herzog von Mantua.
Elisabeth de H a u t e v i 1 1 e, Gattin des Kardi-
nals de Chatillon. (Lichtdr. in Les Arts. 1907. Sept.
p. 16; Germain. p. 97.)
J e a n n © d' Albret.
Jean de L e a u m o n t, Sieur de Puigaillard. (Licht-
druck bei G«nnain. 81)
Marquis© de Lenonoourt. (Lichtdr. bei Ger-
main. 77.)
Mad. L i 6 h a u d.
Robert IV. de la M a r o k, Duc de BouUlon (1569),
Henri Robert de la Marck- Bouillon. (Lichtdruck
bei Germain. p. 45.) "
Marguerite de Valois, genannt la Reine Margot,
(Lichtdr. in Les Arts et les Artistes. V. p. 71; Ger-
main. 108; Gaz. d. B. Arts. 1887. XXXVI. p. 222.)
Marguerite de Valois. (Bouohot. Les femmes
de Brantöme. p. 220; Germain. p. 85.)
Phüippe E© Mcntespedon, Princesse de la
Eoche-sur-Yon.
Jacqueline oder Jacquette de Longwy-Givry, Duohesse
de Montpensier (1569). (Bouohot. Las femmes
d© Brantöme. p. 112.)
Henriette de Tournon, Comtesse de M o n t r e v e 1.
(Bouohot. Les femmes d© Brantöme. p. 152; Lea
Arts. 1907. Sept. p. 12.)
M. d © M o r V i 1 1 i e r s.
Claude Catherine de Clermont, Duohesse de Retz
(1570). (L'Art. 1892. I. 190; Bouc-hot. Les femmes de
Brantöme, 160.)
Jeanne de Laval-Lon§, Dame d© Seneterre.
Philippe S t r o z z i, sieur d'Epemay (1567^.
Maria Stuart. Um 1559. Das einzige authen-
tische Portrait. (Liohtdr. in Les Arts ^t les artistes.
V, 73; L'Art. 1892. L 189; Gaz. d. B. Arts. 1892.
VIII. 120; The Studio. XXXII. p. 193; Bauofaot.
Les femmes de Brantöme. p. 136; Germain. p. 104,)
Madeleine Leclcrc duTremblay.
Madelein© de Villeroy. (Lichtdr, in Les Arta.
1907. Sept. p. 1; und Gaz. d. B. Arts. 1887. XXXVL
p. 118; bei Germain. p. 41.)
Wien. Albertina. Gemahlin des Kanzlers Frftn-
5013 Olivier. (Lichtdr. in Albortina. III. 293); — '
Der Kardioal de Sens. (Lichtdr. in Albertina. V. 520);
— Unbekannte Portraits. (Albertina. VI. 656 u. VII. 340.)
Nach ihm gestochen : 1. Pran9ois I., Roy de France.
Janet p. Nie. de Platte-Montaigne sc. (R. D. 23);
— 2. Portrait König Heinrichs II. von Frankreich,
in ganzer Figur, stehend. Ph. Boutrois so. (Fühol.
IX. pL 599); — 3. Ren6 Choppin, Jurist. 1670. J.
Clonet.
63
Ch. Flippart so. ; — 4. Drei nackte Kinder, spielend,
deren eines eine Fedeiinütze trägt. Jenet inventor.
Le Blon exoudebat avec priyilege du Roy. Qu. fol.
Wahrscheinlich von Gfaultier gestochen ; — 5. La
Farce des Giieux etc. Ein Doktor, ein Bauer, ein
Weib und andere Figuren. (In der Art Brueghels.)
Jenet inv. Hounonwoyt exe. Gr. qu. 40.
J a 1. Dictionnaire. p. 391 ; — Waagen. Trea-
sures. I. — IV. ; — H. J o u i n in Bevue de l'Art
fr. anc. et mod. 1885. Febr. ; — Bouchot. Les
Portraits au crayon de XVI. et XVII.. siöcle, con-
serve.^ a la Bibliothfeque natitmale. Paris 1884; —
Bouchot. Les Clouet et Corneille de Lyon. Paris
1892; — A. Germain. Les Clouet. Paris. Laurens.
1908. Mit zahlreichen Lichtdrucken. (Coli, les grands
artistes) ; — Moreau Nölaton. Les Clouet,
peintres officiels des Bois de France. A propos d'une
peinture signeo de Fiangois Clouet. Paris ; —
Moreau Nßlaton. Crayons fran^ais de la col-
lection do M. Salting. (Librairie centrale des Beaux
Arts) ; — Catalogue De l'Exposition de Por-
traits du XIII au XVII siecle. Paris W07. Mit
zahlreichen Lichtdrucken.
Clouet. Gabriel Clouet oder C 1 a-
vet (I. 295). Siehe Pierre Pullaer. IL
p. 364.
Clouet. Jehan Clouet I. (I. ^QS).
Es ist nur eine Vermutung Delabordes,
daß er der Vater des Jehan Clouet II.
sei. Er malte 1475 zu Brüssel unter Lei-
tung des Jean de Hannekart 26 Wand-
füllungen in einem Pavillon. 1499 war
er für die Stadt Brüssel tätig (Pinchart).
Delaborde. Ducs. II. 208. N. 4044.
Clouet. Jehan Clouet IL (1.295).
In der Urkunde, welche nach seinem Tode
die Eestituierung seiner Liegenschaften
an seinen Sohn Frangois verfügte, ist
ausdrücklich gesagt, daß Jehan IL nicht
in Frankreich geboren war. Bei dem
Tode Ludwigs XII. war er bereits Maler
des Königs. Seine erste Quittung ist
vom 22. Dez. 1518. Zugleich mit ihm
werden als Hofmalez erwähnt : Nicolas
Belin de Moden e, Barthelemy
G u e t y, genannt Guyot, Perreal und
B o u r d i c h o n. Jean Clouet bezog jähr-
lich i60 Livre. Im Jahre 1522 folgte er
dem verstorbenen Bourdichon und wurde
„Valet de garderobe extraordinaire".
Sechis Jahre später, nach dem Tode P e r-
r e a 1 s wurde er peintre et valet de
chambrie. Er hatte um 1515 Jeanne, die
Tochter des Goldschmiedes Gatien Bou-
cault in Tours geheiratet, aus welchem
Umstand sich sein dauernder Wohnsitz
daselbst erklärt. Am 12. Nov. 1532 war
Jehan Clouet Pate der Tochter des Guil-
laume Geoffroy, am 8. Juli 1540 Pate der
Tochter des Mathurin Eegnier. Er
scheint in Paris gestorben zu sein, wo
er sich bisweilen aufhielt. Clouet
zeichnete seine Portraits nach der Na-
tur, malte sie aber zu Hause, ohne
d£is Modell vor sich zu haben. Dasselbe
Verfahren beobachtete sein Sohn F r a n-
9 o i s und wohl auch die übrigen Krayon-
zeichner und Porträtisten seiner Zeit.
Alle Clouet-Portraits sind bei außer-
ordentlicher Sorgfalt im Beiwerk, kon-
ventionell und gleichförmig glatt in den
Physiognomien und diese Art der Darstel-
lung wurde auch für die deutschen Zeit-
genossen Mode. Als sein Schüler wird
Petit Jean Champion genannt.
Ein anderer Jehan Clouet III., der
aber mit dem 1540 verstorbenen Jean
Clouet IL nicht identisch sein kann, hei-
ratete 1550 eine Jehanne de Junilhac, die
ihm 1551 einen Sohn gebar.
Überdies gab es noch einen Maler
Clouet, einen Bruder des Jean IL, des-
sen Vorname uns nicht bekannt ist, der
1529 als Hofmaler der'. Margarethe von
Navarra, der Schwester des Königs
Franz L, erwähnt und als Clouet de
N a V a r r e unterschieden wird.
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. „Franjoi
Dauphin", Sohn des Königs Franz I. und der Claude
de France (1518, f 1536). Wiederholung in Kampton
Court , (632). Gegenseitige Wiederholung mit Ver-
äüderungen in Chantilly, dort M. d'Orleans genannt.
Nach a. A. von Oornelis de Lyon('?) oder
Fran(;ois Clouet(?). (Lichtdruck bei J. de
Brauwere. Anvers. Mus. royal; Burlingt. Mag. VI. 145.)
London. Hampton Court. Eleonore von
Spanien, Schwester des Kaisers ' Karl V. und zweite
Gemahlin Franz I., einen Brief in der Hand: ,,a la
piantissima y muy poderosa sinora etc." Das Bild
wird in der Regel dem M a b u s e (II. 79) oder
Bernard van Orley (II. 266) zugeschrieben und
auch als Portrait der Diana do Poitiers, Herzogin von
ValentLnois, bezeichnet. Es existieren mehrere Wieder-
holungen : in Chantilly sind zwei Exemplare mit Ver-
änderungen, ein drittes in Tullimoro Park bei Earl of
Boden, ein viertes im Schlosse Friedersdorf bei Greifen-
berg in Schlesien, Koll. Freih. von Minutoli, 1886.
Kürzlich von den k. Museen in Wien erworben.
(Lichtdr. in Burlington Mag. XII. 304 ; in Zeitschrift
f. b. Kunst.. 1886. p. 322; und B. Law. Master-
pieces of Hampton Court); — ' Das Portrait Hein-
richs VIII. (siehe Sotto Cleve I. 291) ist, • nach der
Bildung der Hände zu schließen, eher von Jeaai Clouet,
als von Sotto Cleve, der die Hände in der Verkürzung
anders zu zeichnen liebte. Wenn Jean Clouet der
Maler des Bildes ist, dann wäre er um 1536 in Eng-
land gewesen ( ?) ; — Portrait eines bärtigen Mannes mit
den Gedichten Petrarcas. (Lichtdr. in Les Arts. 1905.
N. 45. p. 30) ; — Koll. Messr. Agnew. Charlotte
de France, Tochter Franz I. (Lichtdr. in Burlington
Mag. VL 145; Les Arts. 1905. N. -45. p. 23); —
Koll. J. Pierpont Morgan. Charles de Cosse,
Marßc-hal de Brissac. Miniatur. (Lichtdr. in The
Connoisseur. XVIII. p. 205) ; — G. Salting. Captain
Tavannes; — Galiot de Genouillac.
Lyon. GuUlaume de Montmorency (f 1531).
Wiederholung im Louvre. Eine Zeichnung hiezu in
Chantilly. ((Jaz. d. B. Arta. 1892. IL 122; 1906. II.
507; 1907. L 403.)
München. Büdnis eines jungen Mannes mit
schwarzem Baratt mit weißer Feder, Hemdkragen und
Manschetten, schwarz gestickt. Willkürliche. Zuwei-
sung, die kaum aufreoht zu halten ist.
Paris. Louvre. Franz I. HaJbfigur. Berühmtes
Meisterwerk. (Lichtdr. bei Germain. 9); — Guillaume
de Montmorency Chevalier d'honeur de Louise de
Savoie. Wiederholung in Lyon.
Miniataren: Paris. Bi b 1. n a t. Acht kleine runde
Miniaturportraits in einem für Franz I. 1519 ge-
schriebenen Manuskript: La Guerre galliquc. Die An-
sichten über den Maler dieser kostbaren Miniaturen
64
Gluysenaer — Codde.
sind sehr geteilt. Naoh a. rühren sie von G o d e-
froy de Batave her, der die übrigen Grisaille-
miniatuxen des Manuskripts malte, und sind angeb-
lich mit Benützung der in Chantilly befindlichen Zeich-
nungen von Jcah ClouCt gemalt. Sie stellen
Franz I. und seine sieben Preux (Paladine) vor:
I. Fran^ois I. ; — ,2. L'Admiral de Boisy, Seigneur
de Bonnivct; — 3. Le Marfichal de Pleuranges; —
4. Le sieur de Lautrec; — 5. Lc Grand Maitre de
Boisy; — 6. Le Siour de Toumoii; — 7. Le Mar6-
ohal da Chabannes la Palice; — 8. Anne de Mont-
morency. (Lichtdr. bei Bouchot. A. G^rmain, in Les
Arts. 1907. Sept. p. 11; Gaz. d. B. Arts. 1907. 1.503);
— KoU. Laurent Richard. Portrait einer vor-
nehmen Dame. Halbfigur. (Lichtdr. bei A. Germain.
17; und Bouchot. p. 5.)
Zeichnungen : Chantilly. Arthur Gouff icr ; —
Anne de Montmorency iin Alter von 22 Jahren;
— Guülaume Gouffier, genannt Bonnivet, AdmLral; —
Sieur de Toumon ; — Chabannes la Palice ; — Robert
de la Marck, genannt Fleuranges; — Odot de Foix,
Sieur de Lautree; — Jean Sire de Canaplea. (Licht-
druck in Les Arts. 1905. N. 45. p. 31); — Le Mare-
chal de Moutejean. (Lichtdr. in Les Arts. 1905.
N. 45. p. 27.)
Paris. Bibl. nat. Frangoise de Foix, dame de
Chateaubriant. (Lichtdr. bei Bouchot. Les femmes de
Brantome. p. 56) ; — Judith oder Marie d'Acigne,
Dame de Canaples. (Lichtdr. bei Bouchot. Les femmes
de Brantome. p. 72.)
Nach ihm gestochen: Das Portrait des Ma-
thematikers Oronce-Fin6 in „Hommes illustres" von
Thevet. (daz. d. B. Arts. 1887. II. p. 117; Licht-
druck bei Bouchot.)
Gluysenaer. Jean Andre Alfred
Gluysenaer (I. 296). Er starb im.
November 1902,
Cluysenaer. Jean Pierre Gluyse-
naer (I. 296), Architekt, f 16. Febr.
1880 in Brüssel. Er baute die Passage
St. Hubert.
Cluyt. Pieter Adriaensz Gluyt,
Maler zu Alkmaar um 1580.
Gemälde: Alkmaar. Mus. Zwei große Darstel-
lungen der Belagerung der Stadt im Jahre 1573. Bez.
Oud. Ho 11. 1909. p. 116.
Knehcs. Peter Knehcs (I. 296).
Das ist der verkehrt gelesene Name des
Kupferstechers Peter Schenk (siehe
II. p. 574).
Kneller. Gottfried K neiler (I.
296).
Gemälde (Nachtrag) : Braun schweig. Graf
Macclesfield, sitzend, f^t ganze Figur,; — Prinz Wil-
helm von Sachson-Eisenach. Brustbild. Bez. G. Kneller
fecLt. 1689. London; — Männliches Brustbild. An-
geblic-h Georg Schweiger (1630—1690).
London. Portr. G a 1. Thomas .Betterton (1635
bis 1710);' — ^ Barbara ViUiers, Duohesse of. Clevelend
(1640—1709); — Wüliam Congreve (1670—1729); —
WDliam Earl Cowper (1722); — James Craggs (1686
bis 1721); — Eaxl of Dorset (1694); — John Dryden
(1631—1700); — Samuel Garth (1661—1719); — John
Gay (1685—1732); — Georg I. (1660—1727); — Char-
les Earl . of Halifax (1661—1715) ;- ..-r- Jakob II. (1633
bis 1701). 1684 gemalt; — George Baron Jeffreys
(1648—1689) ; — Anthony Leigh (f 1692) : — John
lock© (1632—1704) ; — Thomas Parker Earl of Maccles-
field (1666—1732). Gemalt 1714; — Herzog und Her-
zogin von Marlborough (1650—1722 und 1G60— 1744);
— Arthur Onslow (1691—1768). Gemalt 1728; —
Alexander Pope (1688— 1744) ; — Hyde Earl of Rochester
(1642—1711) ; — John Smith (1652—1742) ; — John
Baron Somers (1650—1716); — James Earl Stanhope
(1673—1721)'; — Anna Churchill Comtess of Sunder-
land (1683—1716); — Isaak Watts (1G74— 1748); —
Christophorus Wren (1632—1723) ; — Hampton
Court. (Lichtdrucke nach Lady Middleton und Her-
zogin von St. Albans bei E. Law. Masterpieces of
Hanipton Court.)
Petersburg. Eremitage. Portrait des Bildhauers
Gi^inling Gibbons. (Lichtdr. in The Oonnoisseur. IX. 11.)
Knibbergen. Frangois Knibber-
gen (I. 299).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. Lem-
ker, 1908. Große Panoramalandschaft aus der Gegend
von Cleve. Bezeichnet.
Knip. Henriette Ronner-Knip
(I. 299), t I'ebr. 1909.
Knip. Josephus Augu- ^^
st US Knip (I. 299). Bei- '/. /(^
stehend sein Monogramm.
Knüpf er. Nicolaus Knupfer (I.
300).
Gemälde (Nachtrag) : C a s s e 1. Die Werke der
Bannherzigkeit. (Liohtdruck in Meisterwerke der k.
G.-G. zu C^sel. p. 79.)
Dresden. Familienbild. (Lichtdr. in Meisterwerke
der k. G.-G. zu Dresden. 105.)
Paris. KoU. Graf Mniszek. Liederliche Gesell-
schaft. Gestochen von J. L. D e 1 i g n o n. (Gal. Or-
leans.) Ein Gegenstück war in der Verst. Beuxnonville in
Paris.
Prag. Gal. Nostitz. Diana mit ihren Nymphen im
Bade. (Lichtdr. im Kat. 1905. N. 116.)
Knyff. Wouter Knyff (I. 301).
Gemälde (Nachtrag) : Düsseldorf. KoU. Wer-
ner Dahl. Verst. Amsterdam, 1905. Ruinen einer Ka-
peUe. Bez. WK 1652.
Haarlem. Stadtmauer an ^ rCtis/i^ /64?
einem Flusse. Bez. W. Knyff YV • ' /J) ^^y
1643.
Petersburg. Akademie. Landschaft in der Art
v. Goyens. Bez. Knyf, 1642. (Lichtdr. in Zeitschr. f.
"b. Kunst. 1907. p. 40.)
Kobell. HendrikKobell (1. 302).
Gemälde : Amsterdam. Ein Schiffbruch. Bpz.
Kobell fec. 1775.
Cook. G e s a; r de Cook (I. 303).
Nach a. A. 1822 oder 1823 geboren,
t 1904. Gemälde: Antwerpen, Gent.
Kok. Lukas Gornelisz Kok.
Siehe Lucas Gornelisz. I. p. 340.
Cock. M. Gock (L 305).
Zeichnung : Wien. Albertina. Landschaft. Deutlich
bez. Cock f. 1628. (Lichtdr. in Albertina. XL 1208.)
Cock. Xavier de Gock (I. 308),
Maler, geb. zu Gent 10. März 1818, f zu
Deurle 1900, nach a. A. 1896. Schüler von
F. de Brackelaer. Gemälde: Gent.
Koelombier. Jan Koelombier
oder Goelenbier (L 313).
Gemälde (Nachtrag) : Petersburg. Akademie.
Landschaft. Bez. J. C. (Zeitschr. f. b. Kunst. 1907.
p. 39.)
Codde. Pieter Jacobsz Godde
(I. 309).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. (Lichtdr. in
Meisterwerke des Byks-Mus. zu Amsterdam, p. 12.)
Braunschweig. Eine Plünderung. Wiederholung
eines Bildes der F. Liechtensteinschen Galerie in
Wien.
Haag. Der Ball. (Lichtdr. im Kat. v. 1895, p. 61;
bei lafenestre. Hollande, p. 68; in Meisterwerke der
k. G.-G. im Haag. p. 10.)
München. (Lichtdr. im Kat. 1904.)
Rotterdam. Selbstportrait (7) des Malers. Bez. PC.
Goedyk — Comeyn.
65
Wien. K. Mus. Die Heimkehr von der Jagd.
(Früher W. Dnyster genannt.)
Coedyk. Coedyk (I. 311), Glasmaler-
familie in Brügge. Victor, 1545 — 1557 ;
Caspar, 1554—1568; Wolfart, 1555
bis 1584,; Peter, 1557—1584.
Koedyk. Isaak Koedyc-k (I. 312).
Er war niemals Befehlshaber einer Flotte,
sondern ein bankrotter Kaufmann, der als
Resident und Agent der Ostindischen
Kompagnie nach Ahmadabad und Sorata
kam, aber als unfähig den Posten ver-
lassen mußte und 1659 die Retourflotte
nach Hause dirigierte. Er muß um 1668
gestorben sein.
Gemälde (Nachtrag): Brüssel. Interieur. (Licht-
druck bei Lafenestre. Eelgique. p. 52.)
Haag. Marienkirche. Der junge Tpbias, neben ihm
der Engel und der Hund. Bez. u. 1662 datiert.
Petersburg. Koll. P. Delaroff. Wohnstube ; an
einem Tisch© ein Knabe, der von einer Schüssel Back-
werk nascht. Bez. J. Koedyck. (Lihtdr. Oud Holl.
1909, p. 13.)
Koelman. J o h a n Hendrik K o e 1-
man (I. 313). Er starb angeblich 1857.
Coene. Jacques Coene, auch C o-
n a r d, Maler und Miniaturist zu Brügge,
1398 zu Paris tätig, wo Joh. Alcherius
(III. 3) nach seinem Diktat die Abhand-
lung ,,De coloribus diversis modis"
schrieb. 1399 war er in Mailand mit
Jean Mignot von Compiegne bei dem
Dombau beschäftigt (siehe Jan van Eyck.
I. 516). Er ist nicht identisch mit
Jacques oder Jacob "Cavael (I.
250), der ebenfalls an der Kathedrale von
Mailand tätig war.
Er ist der Miniaturist des Livre d'heures du ina-
r6chal Boucicaut (Koll. Andre, Paris) und arbeitete auch
an dem Livre des merveilles du monde der Bibl. Nat.
in Paris (N. 2810). (Lichtdr. bei Fierens Gevaert. La
Renaissance septentrionale. p. 93.)
Coene. Jean Coene IL, Maler zu
Brügge, 1458 Schüler bei Jean Mala-
qüin (II. 92), 1472 Meister, f 1492.
C a s t e e 1 e. Keuren. 274 ; — B e f f r o i. I. 215,
220; IV. 243.
Körnlein. Johannes Körnlein,
deutscher Kupferstecher, 1765—1767 für
Ploos van Amstel (II. p. 333) in
Amsterdam bei Ausführung seiner Hand-
zeichnungsimitationen tätig.
Dr. R. Naumann. Archiv. X. p. 15.
Koets. Roelof Koets IL (L 314).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Louis Trip
van Wartumborg (1654—1701) mit Frau und Kindern;
— Verst. Werner Da hl, 1905. Männliches Portrait.
Bez. Aet. 32. Ao. 1681. R. Koets.
Cof f ermans. Marcellus Coffer-
mans (I. 314).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. Re-
von. Die Himmelfahrt der Jungfrau. Bez. Marcellus
Koffermans fe. 1562.
Berlin. (630 a.) Kreuzabnahme.
Brüssel. Halbfigur eines bärtigen Majines und
Portrait einer Dame; auf ihrer Haube eine deutliche ^
Fliege. Gegenstück. (Siehe De Bruyn. IIL 42.) (Umriß bei
Reinach. IL 190, 192); — Der Katalog von 1906 schreibt
ihm auch mehrere Kopien zu: den Tanz der Magda-
Wurzbach. Küustler-Lexikon. Ergänzungsband- ■
lena nach dem Kupferstich des Lukas v. Leyden und
Christus wird dem Volke ausgestellt von Schongauer.
Madrid. Koll. Pablo Bosch, 1905. St. Mag-
dalena. (Früher in der KolL D. Enriquez Gomez.)
Paris. Koll. A. Schloß. Ruhe auf der Flucht nach
Ägypten mit vier Engeln. (Umriß bei Reinach. II. 371.)
Stansted Park. (Essex.) Koll. W: Füller
M a i 1 1 a n d. Maria mit Kind und zwei weiblichen Hei-
ligen. Bez. Marchus Koffennan fecit. (J, Weale in
Burlington Mag. XIV. 172.)
Cogen. Felix Cogen, Genremaler
und Radierer, geb. 28. Febr. 1838 zu St.
Nicolas bei Antwerpen, tätig in Brüssel.
Gemälde: Gent.
Coignard. Louis Coignard, Land-
schaftsmaler, geb. 1810, Todesjahr un-
bekannt. Gemälde : Antwerpen.
Kokken. Henri Kokken, Genre-
maler, . geb. 1860 zu Antwerpen.
Colantonio. Colantonio. Erfunde-
ner neapolitanischer Maler, vermeint-
licher Lehrer des Antonello da Mes-
sina, angeblich 1352 geb. und 1444 ge-
storben, Schüler des ebenso fabelhaften
Simon Napoletano, den angeblich
König Rene um 1438 ( 1) die Ölmalerei
lehrte. (Siehe Antonello da Messina. I.
17, und die dort angegebene Literatur.)
Colbaut. Jehan Colbaut oder J e-
han le Colbau, Maler zu Lille, 1397
bis 1423 tätig. 1397 malte er ein Bild
für die Schöffenhalle.
H o u d o y. Etudes. Paris. 1877. p. 20.
Kolemans. PeterKolemans, Ma-
ler aus Mecheln, heiratet zu Wien
28. April 1590 Martha Legwarole.
HaydeckL Oud Holl. 1905. p. 4.
Collaert. Michael Gherardson
Collaert, Maler aus Tournai, 1579 in
der Antwerpner Gilde und Bürger da-
selbst 27. März 1579.
Liggeren. .1. 267.
Collier. Evert Collier (L 317).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. H. C.
Du Bois, Nov. 1906. Zwei Stilleben. Bez. E. Collier
fe. 1675.
Berlin. Koll. Freund. (Verst. Amsterdam, G.
F. Roos Tl. Co.,- 1908.) Stilleben. Noten, Violine,
Flöte, ein Globus, ein Totenschädel etc. Monogr. u.
1665; — Koll. Mall mann. Stüleben. Bez. E. Collier
fec. (Lichtdr. in Blätter f. Gemäldekunde. III. p. 81.)
Colyn. Alexander Colyn (I. 319).
Werke (Nachtrag): 20. Das Relief am Grabdenkmal
Maximilians in Innsbruck stellt die Vereinigung der kai-
serlichen und englischen Armee nach Ghinegate dar.
1513; — 21. Die Schlacht bei Vicenza, 7 Okt. 1813,
nicht wie irrig angegeben wurde, bei Wien; — Zuge-
schrieben werden ihm auch die Grabmäler des Freiherm
Johaan Georg III. .von Kuefstein und das der Anna
von Kuefstein in der Kirche zu Maria Laach.
Combaz. G 1 s b e r t C o m b a z, Maler
und Plakatzeichner, geb. 23. Sept. 1869
in Antwerpen, tätig in Brüssel. Er war
zuerst Advokat.
Comeyn. Polydore Comeyn, Bild-
hauer, geb. zu Ypern 1848. Marmorgruppe
in Gent.
III 5
66
Comte — Coninzloo.
Comte. Florent le Comte, Bild-
hauer und Maler zu Paris (1655 [?], f
1712[?]). Er ist der Verfasser des „Ca-
binet de Singularit^s d'Architecture, pein-
ture, sculpture et gravure etc. ä Paris
1699" (3. Bd.), eines Buches, welches
Houbraken vielfältig benützte.
Conflang. A d r i ä nus de Conflang,
Maler, heiratete zu Wien 1570 Magda-
lena, die Wit^we des Hofsängers Heinrich
Kegner.
A. Hayaecki. Oud Holl. 1905. p. 2.
Conflans. Christianus de Con-
flans, Maler, zu Ende des 16. Jahrhr.
in Amsterdam tätig.
Gemälde: Amsterdam. Schützenstück des Kapitäns
Dirck Thynumsz Brouwer. 1595. 26 Hallifiguren (früh,er
waren ea 35).
Cöngnet. Giulio Congnet oder
Cogniet (Cognietta) (I. 321). Ein'
Maler dieses Namens unterzeichnete am
16. Juni 1568 ein Protokoll der Akademie
in Florenz.
Ond Holl. p. 163.
Koninck, Daniel de Konink (I.
322). Er scheint in London gewesen zu
sein und 1720 noch gelebt zu haben.
Gem&lde (Nachtrag): Lo'ndon. Portr. GaL Portrait
von Peter Baron Sing. Ganze Figur, stehend. Ge-
malt 1720.
Koninck. Jacob Koninck I. (I.
322).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. F. Mül-
ler u. Cie., 1906. Flachlandschaft. Hügelterrain. Bez.
I. Koninck. 1665; — Ansicht der Stadt Cranenburg bei
Cleve. (Lichtdr. im Kat.)
Biüssel, Landschaft. (Lichtdr. in Burlington Mag.
XIV. 360.)
Petersburg. Eremitage. Bez. J. coning.
Kotterdam. Landschaft. (Lichtdr. ,,
in Burlington Mag. XIV. 361.) "t CJ>n*%
Radierungen: Siehe IL p. 422. ^ ^
Koninck. Philips de Koninck
(I. 324).
Gemälde (Nachtrag): -Antwerpen. Bildnis eines
Knaben. Nicht bez.
Berlin. Die Fla>chlandschaft ist bez. P. Koning.
London. Lady Wantgge. Flachlandschaft bfei her-
anziehendem Sturme. Gestochen von de Marceney als
Kembrandt unter dem Titel „Commencement d'Orage"
(IL 445). (Lichtdr. in Burlington Mag. IL 60.)
Petersburg. Eremitage. Interieur mit einem
nähenden Mädchen an einem Fenster. Bez. PKoning.
1671.
Zeichnungen : Amsterdam. Zwei Portraitskizzen
nach dem. alten Joost van Vondel, im Lehnstuhl. (Ee-
prod. in dem Amsterdamer Handzeiohnungswerke.)
Wien. Albertina. Holländische Landschaften. (Licht-
druck in Albertina. VIL 832; X. 1152; XIL 1374
[Liechtenstein].)
Radierungen: Über die ihm zugeschriebenen Badie-
rungen R e m b r a n dt s siehe IL p. 422.
Koninck. S a 1 o m o r- K o n i n c k (I.
325).
Gemälde (Nachtrag): Amsterdam. Salomo opfert
den Götzen. SKoninck. F. Ao. 1644; — Verst. Muller
U. Cie., 1905. Die Verkündigung. S. Koninck. 1655.
Dresden. (Lichtdr. in Meisterwerke der k. G.-G.
zu Dresden, p. 142.)
Haag. -(Lichtdr. i» Meisterwerke der k. G.-G. in
-Haag. p. 44.)
Petersburg. Eremitage. Krösus zeigt dem Solou
seine Schätze. (Früher Eeckhout genannt.)
Rotterdam. Der Goldwieger. (Lichtdr. bei Lafe-
nestre. HoUande. p. 24.)
Radiernngen : Die ihm zugeschriebenen Rembiandt-
EadLenmgen siehe II.- 422.
Koningsveld. J. v. Koningsveld,
Portraitmaler, f 1866 in Amsterdam.
Schüler von Kruseman. Er wurde später
Photograph.
Coninxioo. Barthelemy van Co-
nin x 1 o o, Maler zu Mecheln, , geb. um
1550, Meister 1577, f zu Mecheln 23. Sept.
1620. 1585 war er im Palast des Gouver-
neurs tätig.
Neffs. L 297.
Coninxioo. Cornelia van Coninxioo
(I. 326). Er ist identisch mit dem Maler
Cornelis Schernier oder Scher-
m i e r (II. 577). Coninxlo ist lediglich
der Name des Ortes, aus welchem die
Familie stammte, ein Dorf nächst Vil-
voorde in der Nähe von Brüssel. Seine
Tätigkeit ist von 1529 bis 1558 urkund-
lich nachgewiesen, 1529 arbeitete er mit
dem Bildhauer Pasquier Borman an
einem Tabernakel für das Hospital St.
Pierre. 1532 — 1538 bemalte er die neue
Kapelle des Sakraments in St. Gudule
in Brüssel; 1539 lieferte er Kartons für
architektonische Skulpturen und arbeitete
1538 — 1557 immer für dieselbe Kirche,
deren bestallter Maler er gewesen zu sein
scheint. 1541 "entwarf er das Grabdenk-
mai des Herrn de Merode, 1543 und 1549
bis 1552 ist er als Proviseur der Künstler-
confrerie des St. Eloi (Eligius) erwähnt.
1558 zeichnete er zwei Kartons nach Pa-
tronen, welche Cornelis de Vriendt
Floris (I. 540) für den neuen Hoch-
altar der Kapelle des hl. Sakraments aus
Antwerpen geschickt hatte. Mit dem
Jahre 1558 hören die Nachrichten über
seine Tätigkeit auf. In der. jüngsten Zeit
wird ihm auch der berühmte Magdalenen-
altar der k. Gal. in Brüssel zuerkannt,
der bisher für ein. Werk des Jan M a-
b u s e (II. 82) angesehen wurde.-
Gemälde (Nachtrag) : Brüssel. Die Verwandt-
schaft der Jungfrau Maria. (Lichtdr, bei Lafenestre. .
Belgique. p. 22) ; — Mag d^ad enen-Altar. Der
Donator ist Jean Tongele, 1537 Abt der Abtei Dilighem
nächst Brüssel. Er war zuvor Intendant des Herrn
V. Merode und staib 1538. Das Büd wurde somit um
1538 gemalt und Sanderas erwähnt es noch 1659 in
Dilighem. 1791, nach Zerstörung des Klosters, kam es
nach Brüssel. M a b d s e war bereits 1533 gestorben.
Stuttgart. Verkündigung Maria (?). Die Ar-
chitektur entspricht dem Magdalenen- Altar in Brüssel.
Der Engel ist angeblich später dazugcmalt. Früher
vaii Orley . zugeschrieben.
Toledo. Mus. Sieben Gemälde eines großen Altars.
Coninxioo. Gillis v. Coninxioo I.
(I. 326).
Gemälde (Nachtrag^: London. Nat. Gal. (KolL
Salting). Flügelaltar. Maria mit dem Kinde. Rechts
Coninxloo — Comelis.
67
ein Bischof, links St. Ludwig. Früher Eoll. Somz£e.
(I/ichtdr. in The Connoiaseur. XXVI. 206.)
Petersburg. Eremitage. Latona und die lyki-
schen Bauern. (Ovid. Metam. VI.) Nicht bez. (1899,
Verst. Schubart in München.)
Coninxloo. Jan van Coninxloo I.
(I. 327).
Gemälde (Nachtrag) : Brüssel. (Liohtdr. b(-i
Geffroy. Belgique. p. 22, 24.)
C a s s e 1. Hausaltar mit Christus, Maria, Anna,
Maria Magdalena, Paulus und Petrus. Linker Flügel;
St. Franciscus und St. Elaia. Rechter Flügel: St.
Dympne (oder Othilia?) und St. Katharina von Bologna.
Nicht sicher. (Lichtdr. in Meisterwerke der k. G.-G.
zu Cassel. p. 14.)
London. Sackville Gal., 1908. Zwei Flügelbilder
eines größe.-en Gemäldes mit nicht erklärten Vor-
gängen in Renaiflsancearchitektar. Willkürliche Zuwei-
sung. (Lichtdr. in Monatshefte. 1908. p. 713.)
Wien. K .Mus. (N. 758.) Maria mit dem Kinde und
St. Anna vor einer Rosenhecke.
Konrad. K o n r a d (I. 228), Bildhauer
zu Mecheln. Siehe Konrad Meyt. II. p. 159.
Kool. Catharina Kool, Malerin,
geb. zu Amsterdam 1860.
Kool. Willem Gilles z x\//y
Kool oder Koolen (1.330). VV^
Gemälde (Nachtrag) : Petersburg. Eremitage.
Strandlandschaft. Bez. Koolen. (Früher Ph. Wouwennan,
Alb. Ouyp oder Barent Gael genaimt.)
Koolen. J. Koolen (I. 330).
Gemälde (Nachtrag): Koll. Werner Dahl, Verst.
Amsterdam, 1905. Halt vor einer Schenke. Bez. J. Kool.
Coolhaes. CasparCoolhaes, Theo-
log und Zeichner von Traktätchenbildem
zu Ende des 16. Jahrh.
Formschnitte nach seiner Erfindnng: 1. „Die waer-
achtige ende . valsche aenbidder Godts." Allegorisch-
mystische Komposition. Bez. Casp. Colhaes niven (sie)
et exoude. 1591. Formschnitt. Fol.; — 2. „De Mensch
die eenvoudich is en van ganser harten Godt suckt."
Bez. Casp. Colhaes inven. et exende. 1591. Form-
schnitt. Fol.
R o g g e. Caspar Coolhaes. II. p. 70, 71.
Coopse. P i e t e r _
Coopse (I. 330). — tTT^^,
Gemälde: Schleißheim. -^L—J^LZ-f/^
Zwei Marinen. Bez. P. Coopse.
Kooremans. Dietrich Leonidas
Kooremans, Maler, geb. 9. März 1859
in Leiden. Schüler von Verlat, Portaels
und Gerome in Paris. Er lebte in Cöln
und Hamburg.
Cophesen. C. Cophessen, gänzlich
unbekannter Stillebenmaler des 17. Jahrh.,
von dem ein bezeichnetes Bild bei Ga-
ston V. Mallmann in Berlin ist.
Copin. Diego Copin, Bildhauer aus
Holland, der um 1500 an der Kathedrale
von Toledo tätig war und mit seinem
Schüler Petit Juan den großartig aufge-
türmten Hochaltar daselbst ausführte.
C. J u s t i. MLsceUaneen. I. 55, 279.
Coppens. J. C o p p e n s, Architekt,
geb. zu Brüssel 1799, t zu Paris 1873.
Coques. Gonzales Coques (I. 333).
Gemälde (Nachtrag) : Berlin. FamiUenbildnis.
(Lichtdr. in Monatshefte. 1908. p. 157.)
Cassel. (Lichtdr. in Meisterwerke der k. G.-G.
zu Cassel. p. 15, 16.)
Haag. (Lixihtdr. in Meisterwerke der k. G.-G. im
Baag. p. 11.)
London. Nat. Gal. Familienbild. (Lichtdr. bei
Newnes. Flem. School. t. 51; imd in Meisterwerke
der Nat. €ral. in London, p. • 115.)
Philadelphia. Koll. Rodman Wanamaker, 1898.
Familienbild. Ein Edelmann, seine Frau und zwei
Töchter. (Smith. N. 27; 1894, Koll. Adr. Ilope, London.)
Schwerin. Maleratelier. (Lichtdr. üi Burlington
Mag. VIII. 18.)
Cordnwa. Johan Baptist Cor-
d u w a (auch Curta, Courda, Corda,
C o r d o b a), Maler, geb. zu Brüssel 1649,
t 17. Okt. 1698 zu Wien. Er lebte zu'
Wien, wo er 14, Jan. 1674 Maria Riese
heiratete. Sein Sohn Augustin Corda
starb zu Wien 12. Dez. 1720. Ein Jo-
han Carel Courda, Bruder des Jo-
han Baptist, lebte ebenfalls in Wien und
starb 23. Mai 1717 daselbst. Ein Ma-
ler Joanes de Corduwa aus Brüssel
heiratete in Wien 26. Juli 1663 und
19. Juni 1667 in zweiter Ehe und starb
1702, nicht in Wien, vielleicht in Prag.
Von einem der Genannten rühren die
nachfolgend verzeichneten Gemälde her.
Gemälde : Augsburg. Salome mit dem Haupte
des Johannes. Halbfigur.
Schloß Egg 6 n b e r g bei Graz. Eine alte Magd
bei kupfernen Geschirren. Bez. I.DE CORDÜA
Hermannstadt. Zwei Vanitasbilder. Bez. L DE
CORDVA F.
Wien. GaJ. HJaxrach. Zwei Bauern. Halbfiguren; —
Eine Bäuerin, einem, jungen Burschen die Hand reichend.
Bez. I. D. C. F.; — Eine geldzählende Alte. Bet.
JOES DE CORDVBA.
A. Haydecki in Gud. HoU. 1905. p. 25, 108.
Cornelis. AlbertCornelis(I. 336).
Das Wort ,, Chevalier" ist lediglich ein
späterer Zusatz des Schreibers des Gilden-
buches.
Lichtdr. der Krönung der Maria in St. Jacques zu
Brügge bei Fierens-Ge vaert. Les Primitifs fla«-
mands. 155.
Cornelis. Corneille de Lyon (I.
336). Sein Familienname war Cornelis
vandeCapelle. Er scheint vom Haag
nach Antwerpen gezogen zu sein und bei
Quintyn Massys (f 1530) gearbeitet zu
haben oder nach Zeeland zu Marinus
van Roftmerswalen (II. 102), der
gleich ihm der reformierten Kirche an-
gehörte. Hierauf, ging er nach Frank-
reich, wo er 1540 Hofmaler des Dauphin
wurde. 1547 erlangte er die Naturali-
sation, heiratete und ließ sich in Lyon
nieder. 1548 zeichnete er die Portraits
der Königin Katharina und der Herren
und Damen, welche sie nach Lyon be-
gleitet hatten. 1551 wurde er Maler des
Königs Heinrich II. 25. Dez. 1564 verlieh
der König in Montpellier ihm und seiner
Frau die beweglichen und unbeweglichen
Güter des verstorbenen Pierre Breysan,
genannt Bougarras, welche der Krone an-
heimgefallen waren. Am 2. Dez. 1569 trat
er wieder zur katholischen Kirche über
III 5*
68
Comelissen — Cornelisz.
und starb zu Lyon um 1574. Er hinter-
ließ einen Sohn desselben Namens und
eiiie Tochter, welche auch Malerin war.
Nach 1545 arbeitete Jan Stradanus
(II. 668) bei ihm in Lyon. Nach den Be-
zeichnungen zweier Bilder in Bonn (Koll.
Meyer) und in C ö 1 n bei Baron Oppen-
heim, rühren Kopien nach den sogenann-
ten Wechslern des Quintyn Massys
(odeir des Marinus van Eoymers-
w a 1 e n) von ihm her. Bouchot hält ihn
für den Zeichner der kleinen Portraits in
Medaillenform des, 1553 von dem Lyoner
Drucker R o u i 1 1 e oder R o v i 11 e her-
ausgegebenen Werkes : Prima pars promp-
tuarii Iconum insigniorum a seculo ho-
minum.
Gemälde: Amsterdam. Verst. De Ganay, April
1906. AngeblLches Portrait der Königin Ciaudej Gattin
Franz I. Auf der Rückseite vier Verse von Ronsard.
(Verst. L. Double, 30. Mai 1881; Lichtdr. im Kat. von
Fr. Müller u. Cie., 1906.)
Antwerpen. Portrait eines jungen Edeknannes
(angebL Comte de Brissac). Netch a. A. ein Portrait des
Herzogs vom Anjou von Clouet (?); — Bildnis eines
jungen Mannes mit schwarzem Mützchen.
Bonn. KoU. J. B. Meyer, 1863. Ein Steuereinnehmer
(Jan Obrechts) in seinem Bureau, neben ihm sein©
Frau in einem. Bucihe blätternd. Ein junger Mann
bringt einen Brief. Bez. Cornelius van der Capelle 1534.
Chantill y. Mus. Conde. Mad. de Lansac; —
Margarete de Valois; — Mad. de Canaples; — Mad.
de Martigue-Briant. (Lichtdr. in Lea Arts. 1905. N. 45.
p. 26);, — Gabriele de Rochechouart ; — Aimöe Motier
de la Fayette. Nicht sicher; — Der Dauphin Frangois,
Herzog von Augoul&ne (1536).
C ö 1 n. Baron Oppenheim. Ein Steuereinnehmer.
(Quintyn Massys genannt.) Auf einem Blatte bez. : L e
Roy doict a Maistre Corneille de la
Chapelle eon painctre sur la gabelle
du Sei lasomme de deux mille — .
London. Pierpont Morgan, 1904. „Le feu
dnc d'OrleaJis." 1545. (Charles d'Orleaus, Sohn Franzi.);
— Mrssrs. Dowdeswell. Portrait des Kardinals Odct
de Coligny de Chätilon. (Lichtdr. in Burlington Mag.
XIV. 230.)
Paris. KoU. Walter Gay, 1904, Le Maröchal
de Brissac; — Koll. A. Schloß, 1907. Clement Marot.
Jugendportrait ; — KoU. Stuart Wortley. Ma-
dame d'Aubeinhy (Aubigny).
Petersburg. Mme. la Oomtesse Chöuvaloff.
IV)rtrait einer reiahgekleideteoi jungen Dame. Bruflt-
bUd. (Lichtdr. in L'Art. et les Artistes. VIII. 253.)
Versailles. Louis (nicht Henri) Duc de Mont-
pensier, 1548; — Maiguerite de Bourbon Duchesse
de Nevers; — Jacqueline de Rohan-Gye, Marquis©
de Rothelin; — Marguerite de Valois, depuis Du-
chesse dö Savoie. 1548. (Sämtlich reprod. bei Bouchot.
p. 41 — 45); — La Comtesse d'Entremont. (Lichtdr. in
Les Arts. 1905. N. 45 p. 28) ; — Ren6e de France, Her-
zogin von Ferrara.
Wien. K. Mus. Bildnis eines Mannes, der seine
Handsohuhe in der Rechten hält; — Bildnis eines
Maanes, en face, mit rötlichblondem Bart. Bez. 1535
di marzo; — Bildnis eines jungen Mannes, vor ihm auf
dem Tische drei Bücheir. Datiert 1532.
Andere Bilder in Bergamo (Gal. LocJiis), Brüs-
sel, Cremona, Escorial (Casa del Principe),
Florenz (Torrigiani), Hannover (HausmaYm), Lis-
sabon, Mailand (Ambrosiana. Dieselbe Person wie in
dem Wiener Bilde. Bez. Di Marzo, 1535 ; Casa
Oereda-Rovelli), Moden a, Schwerin, Ve-
nedig (Akademie), W ö r 1 i t z (Goth. Haus.).
R. Stiassny in Repertorium. 1888. p. 374 ; —
Bouchot. Les Clouet. p. 39 ; — J. W e a 1 e in
Burlington Mag. VL 415; VII. 249; IX. 280; —
Revue de l'Art Chretien. X. 120; — N. Rondot.
Les Pirotestants ä Lyon au dixsepti&me sifecle. p. 13.
Comelissen. Cornelis Comelis-
sen (I. 336).
H a a r 1 e m. Schützenstück. (Lichtdr. bei G«ffroy
La Hollande. p. 75.)
Petersburg. Eremitage. Die Taufe Christi ist
bez. CH 1616.
Prag. GaL Nostitz. Venus und Adonis. Bez. CH.
Original eines Budes in Braunschweig. (Lichtdr. im
Kat. 1905. N. 36.)
Zeichnnng: Wien. Albertina. Prcanetheus. (Lichtdr,
in Albertina. X. 1102.)
Cornelisz. Jacob Cornelisz von
Amsterdam oder von Oostsanen
(I. 339).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Kah-arienberg.
(Lichtdr. bei Geffroy. La HoUande. p. 5); — Verst.
F. Müller u. Cie., 1907. Moria mit dem Kinde, thronend, ■
neben St. Katharina und St. Margaretha, jede mit einem
Livre d'heure. Nicht sicher. (Lichtdr. im' Auktions-
katalog) ; — Nieuwe-Zyds-Kapel (kürzlich de- .
moliert). Acht Fragmente eines Gemäldestüokes mit der
DarsteUung der Geschichte der wunderbaren Hostie.
Wahrscheinlich um 1518 von Jakob Cornelisz gemalt.
Ein Formschnitt mit diesem Hostienwunder wurde als
Bedcfahrtprentje an die WaUfahrer verteilt.
Antwerpen. Flügelaltar. Maria mit dem Kinde.
Mit den Donatoren in den Flügeln. Nach a. A. von
seinem Bruder Corne.liszBuys I.
Berlin. (607.) Flügelaltar. Maria mit dem Kinde,
von Engeln umgeben, in einer Landschaft sitzend. Links :
der Stifter mit St. Augustinus. Rückseite: St. Anna
Selbdritt. Rechts: Die Stifterin mit St. Barbara. Rück-
seite: St. Elisabeth v. Thüringen. Der Stifter ist
Augustin V. Teylingen, die Stifterin seine Gattin Judoca
van Egmont. In einem Bilde von demselben Meister
in Rotterdaan finden sich dieselben Portraits. (Umriß
bei Reinach. L 350, 595); — (1310.) Gruppe von
vier Stiftern, sieben Stifterinnen und einer Anzahl
Nonnen. Datiert 1500 (1506?). (Reinach. II. 96); —
Koll. Kauffmann. Anbetung der Könige. 1520 datiert.
Budapest. Lukretia. Halbfigur. Nach a. A.
Quintyn Massys. Höcihst unsicher. (Reinach. II. 744.)
C a s s 6 1. Christus erscheint der Maria Magdalena
als Gärtner; — Verehrung der Dreieinigkeit. (Lichtdr.
in Meisterwerke der k. G.-G. zu Cassel. p. 106, 107.)
Chartres. Christus am Kreuze mit Maria, Jo-
hannes und Maria Magdalena. Sehr unsicher. (Rci-
nach. II. 446.)
Kopenhagen. David und Abigail. (Lichtdr. im
Kat. 1904. N. 70.)
Haag. Salome. (Lichtdr. bei Lafencstre. HoUande.
p. 70; und in Meisterwerke der k. G.-G. im Haag.)
K e a p e 1. Mus. Die Geburt Christi. Das Kind
liegt in einer Krippe zwischen Maria und Josef, oben
und unten eine Fülle von jubilierenden Engeln. Links :
Zwei knieende Donatoren, St. Andreas und eine. Gruppe
von Klerikern und Mönchen. Rechts : Zwei schwarz-
gekleidete Stifberinnen mit einer Heiligen, die ein
kostbares Zepter mit einem Kreuze hält, und eine
Gruppe von Nonnen. Das ganze in Rciiaissancearchi-
tektur. In der Feme ist eine Stadt auf einem Hügel
sichtbar. Bez. 1512 facta . . Ein ausgcaeichnetes
Werk. In Neapel wird es dem A. Dürer zugeschrieben.
(Liohtdr. in L'Art et les Artistes. Paris. 1906. N. 21.
p. 331.)
Rotterdam. Portrait des Augustyn van Tey-
lingen (t 1533) ; — Portrait seiner Frau Judoca van
Egmont. Bez. Anno 1511. Flügel einea Altarbildes.
Dieselben Portraits finden sich angeblich in dem Ber-
liner Flügelaltar. Früher J. Mostaert genannt.
Schleißheim. Beweinung Christi; — St. Kon-
stantinua und St. Helena; — Maria mit musizierenden
Engeln. Kopie nach einem Bilde bei Miethke in Wien.
Wien. K. Mus. Anbetung der Könige. (Siehe Rykert
Aerts. I. 7.) Genannt Meister von Frankfurt (?); — Har-
ComeHsz — Constain.
69
räch. Portrait eines baxtloeen Mannes nüt charakberisti-
scihen Händen.
W ö r 1 i t z. Gotisches Ha-us. Der Abschied Christi
von Maria. Nicht sicher. Die Figuren kurz und ge-
drungen. (Lichtdr. in Gaz. d. B. Arbs 1907. I. p. 66.)
Datierte Gemälde :
Berlin. Stifterfamilie. 1500 oder 1506.
Amsterdam. Saul bei der Hexe von Endor.
1506 oder 1526 (?).
C a s s e 1. Christus und Maria Magdalena. 1508.
Wien. Hieronymus-Altar. 1511.
Neapel. Geburt Christi. 1512.
Antwerpen. Märmlicbes Portrait. 1514.
Antwerpen. Altarflügel mit Donator'en. 1515.
Neuwied. Anbetung der Könige. 1517.
Amsterdam. Nieuwe Zyds Capol. 1518.
Berlin. KolL Kauffmann. Anbetung der Könige.
1520. .
C a 8 s e 1. Dreieinigkeit. 1523.
Amsterdam. Männliches Portrait. 1523.
Haag. Salcfinek 1524.
Amsterdam. Rathaus. Regentenstüok. 1556 (?).
Bei Überprüfung dieser Beihe fällt der Hieronymus-
Altar in Wien von 1511 mit den ungewöhnlich, kleinen
Köpfen der langgestreckten Figuren besonders auf. Die
Datierung des Regentenstückes des Amsterdamer Rat-
hauses mit 1556 ist entweder ein Irrtum oder das
Bild ist von einom anderen Meister.
Zeichnungen r Berlin. Darstellung des Dogmas
der Transsubstantiation. (Lichtdr. in dem Berliner Hand-
zeichnungswerke.)
Dresden. Die Frauen unter dem Kreuze des
Heilands. (Reprod. in dem Dresdner Handzoichnungs-
werke. IV. 4.)
Formschnitte: Die Folge 98 — 113, die Grafen und
Gräfinnen von Holland zu Pferd, ist gleich der deji».
Lukas van Leyden (IL 39. N. 19—21) zuge-
schriebenen Folge der neun Helden (Neuf. Preux, negen
beste) nach Zeichnungen des Godofredus Ba-
tavus (Godefroy la Batave) gearbeitet.
Siehe auch Jan Scoreel. II. 597—603.
Cornelisz. Jan Cornelisz. Siehe
Cornelis Buys I. (I. 225 und III. 44).
Cornelisz. Lucas Cornelisz Kock
(L 340).
Gemälde (Nachtrag) : London. Koll. Gräfin Con-
stance Bomney. Portrait des Dichters Thomas Wyat
d. Alt. Bez. „SLr Thomas Wyat B. 1503, t 1541.
Lucas Comelii". Brustbild. Rund. (Lichtdr. in Bur-
lington Mag. XVI. 154.)
Zeichnung ; Wien. Akademie. Anbetung der Kö-
nige. Entwurf für ein Fenstergemälde. Bez. Luycas
Kunst f. 1531. (Lichtdr. in Albertina, XII. 1398.)
Gorryn. Louis Corryn, Bildhauer
zu Antwerpen, geb. 1818, f 1843 infolge
eines Sturzes vom Gerüste der St. Jakobs-
Kirche. Bildwerke : Antwerpen.
Cort. Cornelis Cort (L 341).
Portrait : Wien. K. Mus. Sera Portrait von Hans
Speckart (II. 645).
Das nach seinem Tode in Rom am 17. März 1578
aufgenommene Inventar ißt bei A. Bertolotti,
Ginnte agli Artisti Belgi ed Olandnsi in Roma, nel
Secula . XVL e XVII. (Borna. 1885) p. 7, abgedruckt.
Corvus. Hans Corvus (I. 343). Er
war nicht im 17., sondern in der ersten
Hälfte des 16. Jahrh. in England tätig.
London. Portr.-GaL Richard Fox, Bischof von
Winchester (1448 — 1528). Kopie des Bildes im Corpus
Christi College in Oxford; — Königin Ma-
ria I. (1516—1558). Geooalt 1544 im Alter von 28
Jahren. Halbfigur; — Henry Grey, Herzog von Suf-
folk (t 1554). Halbfigur, stehend; — Koll. H. Dent,
1908. Mario Tudor. (Lichtdr. in Burlington Mag. XV.
159); — Catharina Parr.
Oxford. Oorpua Christi College. Richard Fo:^
Bischof von Winchester (1448—1528).
Kostei*. Anton Lodewyk Kost er,
Landschaftsmaler und Radierer, geb. 1859
in Ternenze (Holland).
Coter. Colin de Coter (L 346).
1493 ist Colin de Bruxelles Meister in
der Gilde zu Antwerpen. In demselben
Jahre beauftragten ihn die Vorsteher der
Lukasgilde die Wölbung der Gilden-
kapelle in Notre Dame mit Engeln zu be-
malen. Auch die kürzlich in St. Pierre
in Löwen entdeckten Fresken werden ihm
zugeschrieben. Man will in ihm einen
Schüler und Nachahmer des Meisters von
Flemalle (Jacques Daret) erkennen und
schreibt ihm auch einzelne Werke des-
selben zu, weil sie auf Goldgrund ge-
malt sind. Auch die Kopie nach der
berühmten Kreuzabnahme von Roger van
der Weyden in Berlin aus dem Jahre 1488
wird ihm zuerkannt. Seit man bemerkte,
daß Colin de Coters Bilder schwarz mou-
chetierten Goldgrund aufweisen, ist kein
Bild mit solchem Goldgrund davor sicher,
ein Colin de Coter genannt zu werden.
Gemälde (Nachtrag) : Berlin. Mus. Kreuzabnahme.
In der Regel Hugo van der Goes zugeschrieben. (Lichtdr.
in Burlington Mag. XII. 158); — Koll. Kauffmann.
Maria Magdalena, wehklagend. (Verst. Tabourier, 1898.)
(Lichtdr. in Onze Kunst. 1906. II. 30.)
Braunschweig. (1900. N. 9 n. 10.) Brust-
bild eines älteren Mannes und Bildnis einer Frau.
Goldgrund. Wülkürliche Zuweisung.
Brüssel. Die Grablegung aus St. Gndule. Früher
dem Bernard van Orley (II. 265) zugeschrieben,
von dem sie gewiß nicht herrührt. In den Flügeln der
Stifter Philippe Haneton \md seine Frau Margarete
Numan. (Umrisse bei Beinach. I. 449; IL 133); —
(N. 592.) Die Dreieinigkeit. Ana der St. Peters-Kirche
in Löwen. Reproduktion eines ähnlichen Bildes im Mu-
seum zu Löwen; — Hospital St. Jean. (Exp.
Brügge. 1902. N. 163.) Flügelaltar. Mittelbild: Tod der
Maria und Himmelfahrt. Bez. VAN DEN KOTN. gemakt
anno XVCXX den XI dach AugustL Innenflügel:
Vier Szenen aus dem Leben *Mariä : die Darstellung im
Tempel, die Verkündigimg, die Visitation und Geburt
ChristL Außen: Messe des hl. Gregorius mit knieenden
Stiftcrinnon, St. Katharina und St. Gcrtnide. (Siehe van
den Kotn. I. 346.)
M e s s i n a. Mus. Civico. Eino Kreuzabnahme.
(Lichtdr. in Cicerone. 1909. p. 29.)
Stuttgart. Kreuzabnahme. (Lichtdr. in Cice-
rone. 1909. p. 30.)
Kotn. Kotn (I. 346). Entstellter
Name für Colin' de Coter. I. p. 346.
Court. Ol'ivier de la Court, un-
bekannter Zeichner, zu Ende des 16. Jahr-
hunderts tätig.
Nach ihm gestochen : Vier Blatt mit Kostümfigürohen
mit Versen. Bez. Olivier de la Court figuravit. Oonradt
Goltz, fe. et exoud.
A 1 b e r t i n a. Niederl. Stecher. XXIX. f. 73.
Coustain. Pierre Coustain (I.
347). 1461 polychromierte er zwei Sta-
tuen des St. Philipp und der St. Eli-
sabeth von Thüringen; 1467 malte er zwei
Gemälde, eines Christus am Kreuze mit
Maria und Johannes, das andere Maria
70
Coxie — Cu3^.
mit dem Kinde. Sie wurden bei des Her-
zogs Philipp Leichenfeier zu Häupten und
Fiißen des Katafalks aufgestellt.
Delaborde. Ducs. I. 482; — J. Weale. Bur-
lington Mag. VII. 250.
Coxie. Michael Coxie (I. 349).
Gemälde (Neuc-htjag) : Antwerpen. Martyriiim
des hl. Sebaustiaa. (Ldchtdr. bei Geffroy. Belgique. p. 89;
bei Lafenestre. Belgique. p. 186; und in J. de Brau-
were. Anvers. Mus. royal.)
Rom. Santa Maria dell'anima. Der Kar-
dinal Enckenvoort (f 1534) und St. Barbara, von Gott
Vater gesegnet. Die Fresken mit den Episoden aus dem
Leben der heiligen Barbara sind heute nicht mehr
zu sehen.
Wien. Der Sündenfall und die. Vertreibung ans dem
Paradiese. Beide sind Elopien nach Masaccios
Fresken der Brancacci-Kapelle in St. Maria del Car-
mine in Florenz. (Lichtdr. bei Lafenestre. Flo-
rence. p. 255.)
Zeichnimg: KoU. J. A. G. Weigel, 1883. Halb-
figur einer Maria mit auf der Brust gekreuzten Händen.
Kreide. Johannes van Eyck inv. Michel Coxcyn fec.
(Eeprod. in Weigels Hamdzeichnungswerk. f. 8.)
Coxie. Raphael Coxie (I. 350).
Gem&lde (Nachtrag) : Gent. Mus. Das Jüngste Ge-
richt. (Lichtdr. im Kat. 1905. N. 24.)
Crabbe. Frans Crabbe (I. 352).
N o t e. Das Monogramm p. 352 unten j ^ ^^
ist unrichtig wiedergegeben. Nebenstehend
die richtige Form. f ^'' ,
Crabbe. N. Crabbe (I. 353), Gold-
schmied zu Brügge. Sein Hauptwerk ist
der 1617 vollendete Schrein aus vergol-
detem Silber mit Statuetten und Email-
medaillons in der Kirche St. Basil zu
Brügge, in welchem die Reliquien des
hl. Blutes bei der jährlichen Prozession
herumgetragen werden.
Crabeth. Wouter Pietersz Cra-
beth IL (L 354).
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. Eine Hirtin
und ein flötenspielender Schäfer. Bez. WCrabeth.
Kraek. Jan Kraek (Kartarus)
(I. 354). Er war der Schwiegervater des
Malers Frederik Sustris (IL p. 676).
Craene. Florentin de Craene,
Portrait- und Genremaler aus Tournai,
geb. 1795, f zu Madrid als Hofmaler.
Craesbeeck. Joos van Craesbeeck
(I. 355).
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. Der Streit in
der Schenke. (Lichtdr. bei Geffroy. Belgique. 95; und
J. de Brauwere. Anvers. Mus. royal.)
Brüssel. Gal. Arenberg. Ein Maleratelier. (Lichtdr.
in Burlington Mag. X. 151.)
C a s 3 e 1. Zechende Gesellschaft vor einem Wirts-
haus. (Licthtdr. in Meisterwerke der k. G.-G. zu CasseL
p. 17.)
Hermannetadt. Ein Quacksalber. Bez. C. B.
Paris. Louvre. Das Maleratelier ist undeutlich
bezeichnet : tleven 1629, und rührt von C. Saft-
leven her (siehe II. p. 549).
Wien. KoU. Ferd. v. Sagburg, 1905. Portrait eines
Offiziers. Halbfigur. Bez. CB. (Lichtdr. in Blätter für
Gemäldek. L 165.)
Kraft. Tyman Arendsz Kraft.
Siehe Tyman Arentsz Cracht. I. p. 354.
Cralinge. Jan Cralinge, Printver-
cooper zu Amsterdam in der Calverstraet
by de Regulierstoorn um 1660.
Obreen. VIL 275.
BJramer. Maerten Kramer, Ma-
ler und Kupferstecher, geb. im Haag 1860.
Craner. J. C r a n e r, Baumeister, geb.
15, April 1802 zu Amsterdam, f 14. Juni
1880 in Haa^rlem.
Crepin. Louis Crepin, Landschafts-
maler und Bildhauer, geb. 1828 zu Fives
(Frankreich), f zu Btterbeeck-lez-Bruxel-
les 1887.
Crespin. Adolphe Crespin, Ma-
ler und Plakatzeichner, geb. zu Brüssel
1859. Schüler von Bonnat.
Croegaert. Jean Jacques Croe-
g a e r t, Landschaftsmaler, geb. 1818.
Gemälde : Antwerpen.
Croiselle. Robin de Croiselle,
Glockengießer zu Tournai, um 1392 tätig.
L. C 1 o q u e t. Tournai. 1884. p. 65.
Croon. Hendrik in deCroon.
Siehe Arrigo Flamingo.
Kühnen. Bieter Lodewyk Küh-
nen (I. 361), t zu Schaerbeck bei Brüs-
sel 1877.
Cnrte. Louis de Gurte, Architekt,
geb. zu Gent 1817, f zu Brüssel 1891. Von
ihm rührt das Denkmal König Leopolds I.
zu Laeken her.
Knssaeus. Cornelis Isbrantsz
Kussaeus (L 362).
Glasgemälde : Antwerpen. NotreDame. Das
Fenster der Erzherzoge Albrecht u. Isabella. Bez. Insigne
hoc monumentum Anno MDCX VI A Joanne B. van
der Veken delineabum a Cornelo Cussers
confec'tum. Es wurde 1866 von Heinr. Dobbelaere
restauriert (II. 746).
Kuyck. Louis Frangois van
K u y c k, Genre- und Landschaftsmaler,
geb. 9. Juni 1852 zu Antwerpen.
Le Quartier du Vieil-Anvers ä, rExposition univer-
selle de 1894 depeont par Frans van Kuyck
decrit par Max Eooses. Anvers 1903. Illustriert.
Cuylenburgh. Abr. v. Cuylenburgh.
Gremälde (Nachtrag) : Petersburg. Eremitage.
Nymphen in einer Grotte. ACuylenborch f. 1648.
Cuyp. Aelbert Cuyp (L 364).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. (Lichtdr. in
Burlington Mag. XII. 373; und in Meisterwerke des
Ryks-Mus. in Amsterdam, p. 158); — Die Flotte der Ost-
indischen Kompagnie vor Batavia. Mit den Portraits
des Barent Pietersz, gen. Grootobrouk (f 1641) und
seiner Frau. Um. 1655 gemalt. (1859 bei Lord Northwick
in Thirlestaine-House.) (Lichtdr. in Monatshefte. 1908.
p. 287); — Verst. H. C. Du B o i s, Nov. 1906. Die
IWaüie Heertje Jasosz. Bez. A. Ouyp Ä. 1671. (Lichtdr.
kn Kat. dec Verst.)
Glasgow. Christi Einzug in Jerusalem. Bez. A.
Cuyp. (Waagen. Treaaures. III. 289.)
Haag. (Lichtdr. bei Lafenestre. Hollande, p. 72; und
Meistexwerke der k. G.-G. im Haag. p. 14.)
Paris. KoU. Mor. Kann. Beiter vor einer Her-
berge; — Der Schimmel; — Eindergruppe in einer
FlacWandschaft. (Lichtdr. in. Les Arts. April, 1909.
p. 24, 26, 28); — KolL R. Kann. Reiter vor einer
Schenke an einem Flusse; — Hirten mit Rindern.
(Lichtdr. in The Connoisseux. XIX. 137; XXn. 14); —
Verst. Secretan, 1889. Flachlandschaft. Links der
Künstler, zeichnend. Neben ihm ein Majin mit zwei
Cuyp — Daret.
71
Pfexden. (Lichtdr. in Burlinol^n Mag. X. 364); — KolL
Leop. Favre. Kuheode Kühe am. "Wasser. (Lichtdr.
in Les Äxts. 1905. April., p. 8.)
Kichmond. Koll. Frederik Cook, Die Bür-
germeisteir und Batsberren von Dordrecht. Eegentenstüok
von sechs ganzen Figuren. (Lichtdr. in Lee Arts. 1905.
Aiuguat. p. 29.)
Schleißheim. Hahn und Henne. Bez. A, cujrp.
Zeichnungen : Amsterdam. Daa Schloß Loewe-
steyn. (Reprod. in dem Amsterdamer HajxdzeiohTnmgs-
werke. f. 26.)
Wien. Albertina. (Lichtdr. in Albertina. X. 1096,
1198.)
Cuyp. Benjamin Gerrit^z Cuyp
(I. 368).
Gemälde (Nachtrag) : C a s s e 1. Befreiung Petri.
(Lichtdr. in Meisterwerke der k. G.-G. au CasseL p. 19.)
Cuyper. Johannes Leonardus
C u y p e r, Bild3a,auer, geb. zu Antwerpen
1833, Sokn des Job. Bapt. C.
Kyckenburg. J. Kyckenburg,
Genremaler. Baitator des Jan Steen,
von dem ein bezeichnetes Bild in der
Sammlung Graf Eutusoff in Petersburg
ist. (Lichtdr. in Monatshefte 1910. p. 117.)
D.
Dailly. Etienne Dailly, Bildhauer
zu Tournai, der um 1650 die Skulpturen
des Seitenportals und den Marmor-Lettner
der Kirche St. Fiat fertigte.
L. C 1 o q u e t. TournaL p. 46. .
Dalen. Dirk Dalen oder D a 1 e n s I.
(L 373).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. Fr.
Müller u. Cie., 1905. Waldlandschaft. Bez. D. Dalens.
1664.
Dalmaii. Luis (Ludövicus) Dal-
mau de Viu (L 375). Er war 1428
Stadtmaler in Valencia. Am 21. Sept.
1431 erhielt er als Hausmaler des Königs
Reisegeld für eine Fahrt nach Flandern
und kam wohl kurz vor Enthüllung des
Genter Altars dorthin. Sein Altarbild in
Barcelona wurde 1443 bestellt und 1445
vollendet. 1450 Wcur er noch in Barcelona
mit einem Gemälde für die Kirche von
Mataro beschäftigt.
Gemälde (Nachtrag): Barcelona. Mus. (Früher St.
Miguel.) Maria mit dem Kinde und knienden Donatoren.
Dieses 1445 dat. Gemälde scheint das einzige bekannte
authentische Bild seiner Hand zu sein. Es verrät eine ge-
naue Kenntnis des Gunter Altars und ist mit HUfe von
Schablonenkopien, die er während seines Aufenthaltes
■in den Niederlanden zeißhnetei komponiert. Die Ma-
donna erinnert an die van Eyck-Madoima in Dresden,
der Stifter an den Jodocus Vydt des Genter Altars,
die hl. Eulalia an eine hl Barbara van Eycks. Es
ißt in Tempeia, nicht in Ölfarben gemalt, aus welchem
Umstände man schließen muß, daß er dem Atelier Jan
van Eycks selbst nicht nahe stand. C. Jueti vermutet,
daß der Stifter des Bildes, der Schiffsherr Johan
Luce, der 1436 selbst nach Flandern segelte, für den
Stil des Bildes maßgebend gewesen sei (?). (Lichtdr.
in Je^b. der Kunsts. d. a. Kaiserh. 1903. XXIV. 246;
und bei C. Justi. MisceÜaneen. L 311.)
Madrid, (N. 2188.) ' Der Brunnen des ewigen
Lebens. Aus dem Kloster del Parral (nicht Ferral)
bei Segovia. In der Regel als ein Werk des H u-
bert van Eyck (L 508) oder des Albert van
O u w a t 6 r (II. 297) angesehen, wird es in jüngster Zeit
des öfteren mit Luis Dahnau in Verbindung gebrachit.
Es steht aber so unendlich hoch über dem bescheidenen
Können Dalmaus, daß es unmöglich ist,, ihn für den^
Urheber anzusehen. (Lichtdr. bei Justi. 1. c).
Paris. Louvre. (Erworben aus der Versteigerung
Bourgeois in Cöln, 1904.) Die Intronisation des hl.
leidorus durch di« Jungfrau Maria, mit St. Antonius
Eremita, St. Odiba,. Agatha, Catharina, Margaretha etc.
Das Bild stammt angeblich aus der Kathedrale zu Val-
ladtolid, hat nichts gemein mit dem Bilde in Barcelona
und ist aJler Wahrscheinlichkeit nach das Werk eines
kastüianischen Malers^ (Lichtdr. in Les Arts. 3906.
N. 49. p. 3.)
B e r t a u X. . Revue de l'Art oncLen et m.odeme.
XXII. 107 ; — S. Sampere y Miguel. Loa
quatrocentistas catalanes. Barcelona, 1906; — C. Justi.
MisceUaneen. I. 295—308; — J. Weale in Bur-
lington Mag. XIV. 113.
Damen. Oornelis Damen (I. 375).
Nach ihm gestochen: H. Tegularius. Aet. 36; —
C. Dame. p. 1641; — Crispyn van den Queborn sc.
(IL 370. N. 41.)
Damme-. Emile Emmanuel van
Damme-Sylva, Landschaftsmaler, geb.
6. März 1853 in Brüssel, Autodidakt und
Professor an der Akademie in Brüssel.
Dankers. Johan Danckers (I.
377).
Gemälde: Haag. Koll. MarceUus Emants. Christus
läßt die Kinder zu sich kommen. Mit Portroits der
Familie Bosch. Bez. J. DANCKERS. 1646. (lichtdr. in.
Monatsheft«. 1908. p. 747.)
Dankmeyer. Charles B. Dank-
meyer, Maler, geb. zu Amsterdam
8. April 1861. Gemälde: Amsterdam.
Danse. Augurs te (Michel) Danse
(I. 379), Zeichner und Radierer, geb. 13.
Juli 1829 (nicht 1828), Professor der
Kunstakademie- zu Mons.
Dardenne. Leon Dardenne, Ma-
ler, Plakatzeichner und Illustrator, geb.
29. Okt. 1865 in Brüssel.
Daret. Daniel Daret (L 379). Er
wurde am 8. Jan. 1433 Schüler seines
Halbbruders Jacques Daret zu
Tournai.
Daret. Jacques Daret (I. 379).
Seit der Veröffentlichung der Biographie
des Jacques Daret im I. Bande dieses
Werkes hat die neueste Forschung einige
Umstände zu Tage gefördert, deren
wichtigster die- Tatsache ist, daß J a c-
ques Daret nicht der sogenannte
„Meister von Flemalle" oder des
Merode-Altars sein kann, für welchen
ihn zu halten man sich allgemein versucht
72
Daret.
fühlte. Jacques oder Jacquelottt; Daret
scheint um 1403, vielleicht etwas später,
in Tournai geboren, kam bereits 1418
in da/S Haus zu Robert C a na p i n, emp-
fing in demselben Jahre die Tonsur und
ward Kleriker, wie dies viele taten,
um sich der Laienjurisdiktion zu ent-
ziehen. Am 6. Juli 1426 ging er zur
Ausstellung der Reliquien nach Aachen.
Daret hatte schon neun Jahre mit Cam-
pin gelebt, als er .am 12. April 1427 seine
eigentliche Lehrzeit begann. Am 18. Okt.
1432 ward er Meister und Provost der
Gilde. Am 8. Jan. 1433 wurde sein Halb-
bruder Daniel sein Schüler. Bald dar-
auf ging Jacques nach A r r a s, . wo er
für den Abt von Saint Vaast, Jean
de Clercq (1376, f 1462), beschäftigt war.
Am 28. Mai 1432 kaufte der Abt für einen
Altar 14 Alabasterstatuen (zwölf Apo-
steln und zwei Figuren der Krönung der
Jungfrau). 1433 erhielt der Bildhauer
Collard de Hourdain Bezahlung
für die geschnitzten Nischen, in welchen
diese Statuen aufgestellt werden sollten,
und JacquesDaret erhielt den Auf-
trag, sie zu polychromieren und die Bil-
der zu malen, welche die äußere Be-
deckung des Schnitzwerkes bilden sollten.
Daret muß also bald nach Januar 1433
nach Arras gekommen sein und die Ar-
beit sofort begonnen haben, da der ganze
Altar im Juli 1435 bereits fertig war.
Am 8. Juli bewunderten die Gesandten
des Baseler Konzils, die zum Friedens-
schlüsse nach Arras gekommen waren, den
neuen Altar; desgleichen am 9. Juli die
Gesandten des Papstes. Aus dem von
Jean Collard im Jahre 1651 in Paris ver-
öffentlichten ,,Journal de la Paix
d'Arras" entnimmt man die Anordnung
des Altars, der zwischen, den zwölf Sta-
tuen der Apostel in Nischen, oben den
thronenden Heiland und die Maria zeigte
und von Flügeln bedeckt wurde, deren
Innenseite mit goldenen Lilien auf lasur-
blauem Grunde bemalt waren. Die Außen-
seiten • bildeten fünf Gemälde : In der
Mitte oben war eine Verkündigung, dar-
unter befanden sich vier Bilder, welche
den Besuch Mariens bei Elisabeth, die Ge-
burt Christi, die Anbetung der Könige
und die Darstellung im Tempel zeigten.
In dem ersten Bilde war das Por-
trait des knienden Abtes Jean de
Clercq,' damals ca. 60 Jahre alt, mit
dem Bischofsstabe und der Inful vor
siich, nebst seinem ,Wappen. Über den
Namen des Malers Jacques Daret
kann bei dieser Gelegenheit kein Zweifel
geltend gemacht werden, da in einem
noch vorhandenen Ausgabenbuche des
Abtes die Zahlungen für den Altar und
an wen dieselben geleistet wurden, deut-
lich verzeichnet sind. Im Jahre 1436 war
Jacques Daret wieder in Tournai, wo am
18. Mai Eleuthere du Pret sein
Schüler wurde. Daret blieb wahrschein-
lich bis 1441 in Tournai, in welchem
Jahre er wieder nach Arras ging. 1452
malte er für Jean de Clercq einen zweiten
Altar, dessen Mittelbild verschiedene Sze-
nen, welche den Heiligen Geist betreffen,
und dessen Flügel die vier Figuren jener
Propheten darstellten, welche über den
Heiligen Geist sprachen. Jacques Daret
kehrte wieder nach Tournai zurück und
arbeitete 1468 für die Festlichkeiten zur
Vermählung Karls des Kühnen mit Mar-
garethe von York, als Führer und Vor-
meister, einer größeren Anzahl von Ma-
lern : Jean Snellaert, Godefroid
dA n ver s, ' J ean Thomas, Jacques
Thonys, Henri Bastyn, Adrien
Gerop, Luc. Adrien, Jean Casyn
Vinckaert, Guillaume Cadde-
m a n u. a., die sämtlich 1453 an der
Gründung der Lukas-Gilde zu Antwerpen
teilgenommen hatten. Nach dieser Zeit
(12. Juli 1468) findet man seinen Namen
nicht mehr erwähnt.
Aus all diesen Nachrichten ließe sich
aber kein entscheidender Schluß auf
den Charakter seiner Gemälde ziehen,
wenn nicht die erwähnten Urkunden dazu
beigetragen hätten, drei Gemälde des
oben erwähnten Apostelaltars des Abtes
Jean de Clercq: den Besuch Mariens mit
dem Portrait des Abtes, die Anbetung
der Könige und die Darstellung im Tem-
pel, zu eruieren. Die beiden ersten be-
finden sich in Berlin (N. 542 und 527),
wo sie als ,, Niederländischer Meister um
1460, dem Meister von Flemalle nahe-
stehend" verzeichnet sind. Das dritte
Bild, die Darstellung im Tempel, wai^
früher in der Sammlung Hainauer in
Berlin, mit welcher es in die Hände der
Londoner Kunsthändler Duyeen brothers
gelangte, die es als ein Werk des Fle-
malle-Meisters in der Zeitschrift The Con-
noisseur dtirch einen Ghromodruck re-
produzierten. Diese drei zusammengehö-
rigen Bilder sind ganz bestimmt nicht
von dem sogenannten Meister von
Flemalle, von dem die vier -Tafeln in
Frankfurt am Main, der Werl-Altar in
Madrid, die Madonna bei Salting in Lon-
don und die Maria in der Glorie im Mus.
zu Aix herrühren, aber sie sind auf Grund
dieser Urkunden gewiß von Jacques
Daret, dem Mitschüler des Roger van
Brügge bei Robert Campin.
Jacques Daret ist demnach nicht der
Daret.
73
sogenannte Kleister von Fle-
malle, der unmöglich der Urheber dieser
drei recht interessanten, aus verschie-
denen Schablonenfiguren zusammengetra-
genen Bildern sein kann. Er ist nach
diesen drei beglaubigten Werken ein Ma-
ler dritten Kanges, während der Meister
von riemalle, gleichviel ob ein einziger
oder mehrere Individualitäten unter die-
sem Namen zu verstehen sind, immer ein
Meister ersten Ranges ist, dessen künst-
lerische Bedeutung die Mühe begreiflich
macht, welche die Forschung an die Eru-
ierung seiner Persönlichkeit verwendet.
Diese drei Bilder des Jacques Daret be-
kunden aber sehr deutlich, einen Schü-
ler des sogenannten Flemalle-Meisters,
einen Maler, der dessen Entwürfe ko-
pierte und nachzeichnete und nach Be-
darf für seine eigenen Kompositionen ver-
wertete. Es liegt demnach der Gedanke
sehr nahe, Robert Campin, den
Lehrer des Jacques Daret und
des RogervanBrügge für denjenigen
zu halten, dessen künstlerische Persön-
lichkeit sich unter dem Namen des soge-
nannten Meisters von Flemalle oder ,
Merode verbirgt. Das ist sogar wahrschein-
lich, aber was ist wahrscheinlich, wenn
soeben eine Urkunde eine Hypothese zer-
stören konnte, für deren Richtigkeit man
so lange schon einstehen zu können
glaubte ?
Man identifiziert den Meister von Fle-
malle auch mit Nabor Martins (II.
109), ja J. A. Wauters hatte erst kürzlich
im Brüsseler Katalog (1906. p. 71) sogar
die naive Idee, Hubert van Eyck für
den Flemalle- Meister zu halten und
Adam und Eva des Genter Altars für ein
Werk des Flemalle-Meisters zu erklären!
James Weale, dessen geläutertes
feines Urteil in Sachen der altniederlän-
dischen Malerei nicht hoch genug zu
schätzen ist, betonte wiederholt, daß in
den, unter dem Namen des Flemalle-
Meisters oder Meister des Merode-Altars
zusammengetragenen Werken drei Mei-
ster verquickt sein müssen; dies scheint
in der Tat der Fall zu sein. Wenn das
Diptychon in Madrid : die Vermählung der
Maria (I. 381), von R. Campin (I. 241)
herrührt, so stehen diesem das Original
der Rache der Tomyris und der Christus
am Kreuz in Berlin sehr nahe. Trotz der
zahlreichen vorhandenen Berührungs-
punkte der Madonna bei Salting mit dem
Werl -Altar ' haben sich aber viele Kenner
nie für überzeugt halten können, daß
diese beiden Werke vpn demselben Mei-
ster herrühren könnten. Ich halte es auch
für unmöglich, daß der Maler der Maria
in der Glorie im Museum zu Aix der-
selbe sein könne, der die Tafeln in Frank-
furt oder die Anbetung der Hirten in
Dijon gemalt hat, und es wird mit dem.
Ausspruche J. Weales wohl seine Rich-
tigkeit haben,
Gemälde (Nachtrag) : A i x. Maria in der Glorie.
(Reprod. bei Bouciiot. L'Expos. des Prim. fnm?. I. 25.^
Berlin. Christus am Kreuze^ am Fuße desselben
Maria, drei heilige Frauen und Johannes. Man be-
zieht auf dieses Bild die Notiz im Inventar der Statt-
haltorui Margarethe: „En l'ung est Notre Seigneur
pendant en crois et Notre dame embrassant le pied
do la croix"; — Die Rache der Tomyris. Alte Kopie,
wahrscheinlich nach einem verschollenen Original des
Robert Campin. Eine spätere Kopie mit Veränderungen
ist in der Akademie in Wien. (Lichtdx. beider Bilder
in Burlington Mag. XI. 389); — (N. 342.) Der Besuch
Mariena bei Elisabeth. Vom der kniende Stifter mit
Krummstab und Mitra. Das Wappen in dem Baume
ist nicht, wie der Katalog angibt, das der Familie
van Beckerc, sondern des Jean do Clercq (137G— 1162),
des Abtes von St. Voast in Arras. (Siehe II. p. 132
und 873.) 1434 gemalt; — (N. 527.) Anbetung der
Könige. 1434 gemalt (II. 132); — Koll. Hiainauer.
(1906 D Ol V e e n brothers in London.) Die Darstellung
im Tempel. 1484 mit den beiden vorerwähnten Bildern
für dgn Abt Jean de Cleicq der Abtei St. Vaast ge-
malt. Diese drei Bilder sind die einzigen, welche
als Werke des Jacques Daret urkundlich be-
glaubigt sind. (Lichtdr. in Burlington Mag. XV. 202;
Chromodruck in The Connoisseur. XVII. 139.)
Brüssel. Gräfin Merode. Das Bild ist bisher
nicht nach Amerika verkauft worden. Auf der Ausstel-
lung in Brügge, 1907, konnte man dasselbe mit demWerl-
Altar in Madrid vergleichen. Der Josef mit der Mäuse-
falle ist dasselbe Modell wie Josef in der Anbetung
der Hirten in Dijon. (Lichtdr. in Gaz. d. B- Arts.
1907. II. p. 205, 297; Onze Kunst. 1907. II. 148;
und Bouchot. l'Expos. des Primitifs frangais. I. 21.)
C a s s e I. Verkündigung. Kopie des Bildes der Koll.
Merode in BrüßseL (Lichtdr. in Meisterwerke der k.
G.-G. zu Cassel. p. 43); — Dijon. Mus. Die An-
betung der Hirten. (Lichtdr. in Graz. d. B. Arts. 1900.
L 247; und Bouchot. l'Expos. dos PrimL fr. t. 26.)
Frankfurt a. M. Die Identität der beiden
Männer in der Tafel des Schachers, mit den beiden
Königen in dem Flügel des Bladelin-Altars von Roger
van Brügge in Berlin (II. 871) nmcht die
Hypothese, daß Robert Campin der Lehrer des Roger
van der AVoydcn II. von Brügge, der Meister von Flemalle
sei, wahrscheinlich, rückt aber die Entstehung des
Bladelia-AItar u/m ein Beträchtliches 'herab und macht
sowohl den Bladelin als auch die Stadt Middelburg
im Hintergründe sehr fragwürdig, (ümrißstichc der
vier Frankfurter Tafeln bei Reinach. Repertoire. I. 235,
236, 436; 441, 609.)
Liverpool. Die Heiligen auf den Flügeln dea
Triptychons sind nicht die Patrone des St. Jeaa-
Hospitals, sondern dos HospitalsSt. Julian
in Brügge. (J. Weale in Burlington Mag. "VII. 250 ;
Reprod. in dem. l^fclwerkc über die Ausstellimg in -
Brügge. 1902. t. 15.)
L.o n d o n.' Nat.-Gal (N. 654.) St. Magdalena, lesend.
Kopie nach der St. Barbara des Wcrl-Altars in Madrid.
Auch dean Roger van der Wcyden zugeschrieben (II.
873). (Lichtdr. bei Newnes. Flam. School. p. 5); —
KolL Salting. Moria mit dem Kinde. Das Büd
stammt angeblich aus dem Besitze der herzoglichen
Faimilie in Parma und wurde von S o m z 6 e 1876
für 45.000 Fr. in Venedig gekauft. 1903 wurde es
mit elf anderen Bildern für 650.000 Fr. an Agaew
u. Sons in London verkauft. Aus dornt blau und weißon
Gewände der Maria schließt man, daß der Maler in
Spanien gewesen sei, da die Maria nach dem „El pintor
erudito" des Jesuiten Ajala so gemalt werden sollte.
(Reprod. in dem Tafelwerke über die Ausst. in Brügge,
1902. t. 14); — A. L, Nicholson. Maria, das Kind säu-
74
Daret — David.
gend.- Bi:ustbild, rund. Diam. o. 28. Auf der Kückseite
ein Tüchlcin der Veronika und die Initialen McB.
in einem Liebeeknoten. Alte Kopie eines verschollenen
Originals. Andere im Mus. zu Dijon, Brüssel
(N. 22), Philadelphia (Mus. Johnson), Amster-
dam (Verst. NesseliXKie), Brüssel (Mr. Cardon)
u. a. mehr. (Lichtdr. in Burlington Mag. XV. 180);
— Duveen brothers. Darstellung im Tempel (S.
oben Berlin. Koll. Hainauer.)
Madrid. Die Flügel des Werl-Altars. (Lichtdr. in
Onze Kunst. 1907. II. 150; und bei Gteffroy. Madrid.
p. 128) ; — Das Diptychon der Vermählung der Maria.
Die- Grisaille der Rückseite zeigt Statuen der Schutz-
heiligen Spaniens, Santiago und. St. Klara, die mit der
Monstranz die Sarazenen verscheucht, welche vermuten
lassen, daß dieses Bild in Spanien gemalt vmrde.
Aber die Kathedraie, in der die Szenen der Vorder-
s«itc spielen, ist die von T o u r n a i. (Lichtdr. bei
C. J u s t L Miscellaneen. I. 331.)
Paris. Louvre. Verkündigung. Alte Kopie (an-
geblich des verschollenen Mittelbildes des Werl-Altars
in Madrid). (Lichtdr. in Biirlington Mag. . XIII.
161) ; — Die sogenaimte Madonna von Sala-
m a n c tu Maria mit dem Kinde in ganzer Figur,
weiß Tind blau. Links ein die Laute, rechts ein die
. Harfe spielender Engel. Hinter der Gruppe die Apsis
der alten Kathedrale zu Salamanca^ Eine Komposi-
tion, die in zahlreichen Wiederholungen, und Kopien
mit Veränderungen (London [Salting], New York [Me-
tropol.-Mus.], Nürnberg u. a. O.) vorkommt. Diese
Bilder werden dem. Meister von Flemalle zugeschrieben
tmd aus denselben ein längerer Aufenthalt des Flemallc-
Meiaters in Spanien, speziell in Salama,nca, abgeleitet;
sie haben aber mit keinem der hier in Betracht kom-
menden Meister, auch mit Jacques Daret, etwas gemein.
(Lichtdr. in Burlington Mag. VIL 238; VIII. 351) r —
Koll. .Martin le Roy. Zwei Flügelbilder mit vier Kir-
chenvätern: St. Hieronymus, St. Augustinus, Gregorius,
Aimbrosius. Auf der Rückseite: Die Verkündigung in
Grisaille. Etwas unsicher. (Bouchot. Expos, des Pri-
mitifs franQais.' pl. 65; und bei Reinach. II. 555.)
Philadelphia. Koll. J. A. Johnson. Maria,
das Kiad säugend. Brustbild. Rund. (Lichtdr. in The
CJonnoisseur. XXII. 5.)
Richmond. Sir Frederik Cook. Madonna mit
dem Kinde in der Stube. (Lichtdr. in Les Arts. 1905.
August, p. 24.)
Zeichnang: Cambridge. Fitzwilliam-Mus. St.
Veronika» Ganze Figur, wie sie in dem Bilde in
Frankfurt a. M. dargestellt ist. Süberstiftzeichnung.
(Lichtdr. in K. Pearson. Die Fronica» Straßb. 1887.
p. 103. N. 33; und Vasari. Society. II. 21.)
E.r langen. Die Verkündigung. Skizae zu dem
Bilde bei der Gräfin Merode. (Reprod. bei AI,
Schultz. Deutsches Leben. I. Fig. 106.) .
Maurice Houtart. Jacques Daret. Pein-
tre tournaiiien. Tournai 1908 ; — J. Weale in
Burlington Mag. VII. 250; XL 244; XV. 180; —
G'eorgeH. de Loo in Burlington .Mag. XV. 202.
Daret. Jean Daret I., Bildhauer.
1459 lieferte er für die Kirche Frelinghien
(nächst Anneiitieres) ein Kruzifix mit
Maria und Johannes und einen Altar mit
den zwölf Aposteln, 1466 machte er einen
Altar für Jea-n le Harchies d'Auvaing.
L. Cloquet. Toümai. 45.
Dassegnies. Gideon Dassegnies
(I. 382). Siehe Gideon d'Assignies. I. p. 33.
David. Gerard David (I, 382).
Gemälde (Nachtrag) : Brügge. Die Taufe Christi.
(Lichtdr. bei Geffroy. Belgique. p. 136; und bei
Lafenestre. Belgique. 322) ;• ^— Das Urteil des
Cambysea. (Lichtdr. bei Lafenestre. Belgiquje. p. 322.)
Brüssel. Anbetung der Könige. Das Bild ist von
AdriaenIsenbfant (I. 776). (Umriß bei Rei-
nach. II. 111); — Maria mit dam bekleideten Kinde,
welches den Löffel in. der Rechten hält. Wieder-
holung in Straßburg u. a. O. (Lichtdr. bei Fierens
Gevaert. Les Primitifs. p. 154.)
K a r 1 s r y. h e. Maria mit dem Kinde, sitzend, in
ganzer Figur, in reicher Landschaft. (Reina«h. L 205.)
C ö 1 n. Koll. Baron O p p e n h e i m. Maria mit
dem Kinde auf einea* Rasenbank. Das Gemälde der
Koll. R i g a u X, früher in der Abtei St. Bertin in St.
Omer, scheint das Original dieser Repetitionen zu sein,
ist aber auch kein Werk Gerard Davids. (J. Weale.)
Escurial. Die erwähnten Darstellungen der Pas-
sion Christi sind nicht im EscuriaJ, sondern im"k. Ta,-
last in Madrid Zwei derselben wurden in der
Bagage des Marschalls Junot gefunden, kamen nach
England und sind jetzt in Apsley House. Sie sind
auch nicht von G. David, sondern von Juan de Flandes.
(J. Weale. Schriftliche Mitteilung.)
G e n ua. » Pa lazzo Bianco. Maria mit dem
Kinde, welches einen Löffel in der Hand hält. Halb»-
figur. Wiederholungen in Brüssel, Straßburg
u. a. O. (Umriß bei Reioach. II. 180.)
London. J. D. Gardner. Stammbaum Jesses.
Gewiß kein Werk Gerard Davids. (J. Weale); — Lady
W a n t a g e. Sechs Darstellungen mit dem Leben deä
hl. Nikolas von Myra iind des hl. Antonius von Padua.
Ausgezeichnete Details eines großen Altars, aber gewiß
nicht von Geraxd David. Früher im Besitze des
Kardinals Despuyg in Palma auf der Insel Mal-
lorca, dann bei Somzee. (Lichtdr. in Burlington Mftg.
IX. 239.)
Madrid. Mus. Santa Trinidad. Das Chri-
stuskLndj von Maria, zahlreichen Engeln und Hirten
verehrt, ist das gegenwärtig als Hugo van der
G o e s im Museum zu Berlin befindliche Gemälde
(II. 592) ; — Don Pablo Bosch. Moria mit dem
bekleideten Kind© in ganzer Figur, sitzend. Im Hinter-
grunde Flucht nach Ägypten. Eine Kopie von A d r i a e n
Isenbrant war 1903 bei Christie in London im
Handel. Eine andere, im Museum zu Antwerpen ist
dort Patinier genannt (I. 310). (Lichtdr. in Burlington
Mag. VIL p. 469.)
München. St, Georg mit einem knienden Do-
nator in großartiger Landschaft. Nach a. A. ein Bild
der Memüng-Gruppe (II. 142), (Lichtdr. im Bat. 1904.
N. 126.)
Paris. Louvre. Hochzeit zu Kana. Eine Beplik
im Privatbesitz in Moskau. (Lichtdr. in Burlington Mag.
XIIL 156); — Rud. Kann, 1905. Zwei Flügel eines
verschollenen Altarbildes. Rechts die Kreuztragung (vier
Figuren); links die Auferstehung. Außen die Verkündi-
gung. Grisaille nach demselben Modell wie jene der
Verkündigung im. Mus. zu Sigmaringen. Ehedem in der
Koll. Lord Ashbumham, dann Mr. H. Wittett in
Brigthon. (Lichtdr. in Burlingbon Mag. VIL 234); —
Koll. Carvallo. Kreuzabnahme, Komposition von.
sechs Figuren. Sehr unsichere Zuweisung. Es soll an-
geblich von Adriaen Isenbrant vollendet seio, was ebenso
unwahrscheinlich ist. Eine Wiederholung unter dem
Namen Lambert Suavios . ist in den Uffizien in Florenz
(II. 673). (Lichtdr. der Caxvalki-Bilder ia Burlington
Mag. VL 294, 410); — KoU. Marq. de Ganay.
Ein Bischof, segnend. Halbfigur. (Lichtdr. in Lea Arts.
1909. Dez. p. 4); — Baron Schickler. Gott Vater
zwischen zwei Engeln. Lunettenbild. Schularbeit. (Um-
riß bei Reinach. II. 2.)
Straßburg. Maria mit dem Kinde mit dem
Löffel, (Lichtdr. im Kat. 1903. N. 53a.)
Wien. K. ■ M u s. Die zwei erwähnten Portraits
eines jungen Mannes und seiner Frau, siebe bei
Marcus Gerards I. (I. 578).
Note. p. 385. 1. statt : orn6es des lis et pendues,
lese man: omees et sus pendues; und statt: ä la Jace
d'argent : . ä la fasce d'argent. .
Zeichnnngen : London. Im Kunsthandel. 4 Bl.
eines Skizzenbuches. Silberstiftzeichnungen. (Lichtdr.
in ' Burlington Mag. XIII. 155.)
Prag. KoU. Bar. Lanna, 1909. Wwbliche Kopfstudie.
(Lichtdr, in Albertioa. XII. 1407.)
E. Freih. v. Bodenhausen. Gerard David
und seine Schule, München 1906, Mit zahlreichen
Lichtdrucken. Es ist staunenswert, wie man eine
Decans — Deryke.
75
solche üninasse von minderwertigea Machwerken, be-
echreibea kann, wie dies in diesem Buche geschieht, tuid
dabei glauben, daß' es Meisterwerke sind; — J. W e a 1 e
in Burlington Mag. VIII. 211, und handschriftUchei
Mitteilungen J. W © a 1 e's.
Decaus. Cambien Descaus, Di-
nandier, von dem die Kathedrale von
Tournai zwei Lesepulte (lutrins) aus Erz
besaß, deren eines bezeichnet war: Cam-
bien Descaux de Saint-Martin de Leon
me fet.
L. C 1 o q Ti e t. ToumaL 61.
Decker. Cornelis Gerritz Decker
(I. 388).
Gemälde (Nachtrag) : A tn s t e r d a m. Weberwcrk-
etätte. Bez. C. Decker. 1659.
Antwerpen. Landschaft. Bez. 0. Decker.
Deckers. Jean Fran9ois Deckers,
Bildhauer, geb. 1835. Werke: Antwerpen.
Defrance. Leonard Defrance (I.
389).
Gemälde (Nachtrag): « \ P
Schleißheim. Werber ^^^^i^a/rtt& "'^itqt'
in einer Schenke. Bez. ' '
li Deframce de Liege.
T h. G o b e r t. Autobiographie d'nn peintre lifigeois.
(Leonard Defrance.) Liöge. Conmaux 1907.
Dekker. Hendrik Adriaan Chri-
stian Dekker (L 389), geb. 28. Sept.
1836 zu Amsterdam," t 11. Mai 1905 zu
Laag Soeren,
Deiaunois. Alfred Delaunois,
Maler, geb. zu Brüssel 1876.
Delbeke. Louis Delbeke, Historien-
maler, geb. zu Poperinghe 1821, f zu
Brüssel 1891.
Delbecq. Jean Baptiste Delbecq,
Schullehrer, Kalligraph, Sammler und be-
rüchtigter Urkundenfälscher, geb. zu Gent
20. Okt. 1771, t 6. Jan. 1840. Er war
Leiter ^iner Privatschule in Gent und
sammelte Manuskripte, Kupferstiche, An-
tiquitäten etc. Seine Witwe eröffnete
einen Kunsthandel, verkaufte die Bücher,
Manusknpte, Bilder etc. und endlich auch
8000 Kupferstiche für 40.000 Fr., an die
AUiance des Arts in Paris. Der von De-
lande, Thore und Paul Lacroix redigierte
Katalog erschien in drei Teilen und die
Versteigerung fand 1845 statt. Die
Sammlung soll mehr Fälschungen als
Originale enthalten haben. Delbecq
fälschte auch Urkunden über die Genter
Gilde, die van Eyck-Schule, über die Er-
findung des Schießpulvers etc. und foppte
die sämtlichen Gelehrten und Archiv-
kundigen Belgiens für lange Zeit. Seine
Lügen und Erfindungen sitzen noch heute
so fest in der Literatur, daß es kaum
möglich ist, sie gänzlich auszurotten.
V. vanderHaeghen war erst kürzlich
bemüht, die Geschichte der Delbecqschen
Fälschungen klarzustellen.
Victor van derHaeghen. Memoire sur des
documents faux relatifs aux anciens peintres, sculp-
teurs ejt giaveurs flamands. Bnixelles 1899.
^^^^ei/n.nii/£t
Delen. Dirck van Delen (L 391).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Das Innere
der Nieuwe Kerk zu Delf t mit dem Grabmale Wil-
helms I. Bez. D. V. Delen Pinxit. Anno 1645.
Augsburg. Die Ansicht der Peterskirche in Rom.
ist nicht von Dirk van Delen. Die ^ --, ^^
Bezeichnung 1623 D. D. ist falsch. /üJZJ ^C ^O
Das BUd ist von Jakob Isaaksz
V. Swanenburg (IL 682). (Lichtdr. in Blätter
für GemäJdekunde. II. 94.)
Ein Bild in A ms t e r-
d a m ist, abweichend von
den anderen, bez. DvDelen /l /n/n/i J C ^ S" •
Pinxt Anno 1645. '-^^ '
Delf f. JacobWillemszDeTff (II.
393).
Gemälde (Nachtrag) : Paris. Verst. Wilson,
1873. Zwei Portraits : Ein junger Edelmann und eine
junge Dame. Bez. Aetatis 24. Ao. 1647. J. Delff, und
Aetatifl 21. Ao. 1647. J. Delff.
Delff. Nicolas Cornelisz Delff
(I. 393). Das Geburtsjahr 1571 (Kramm
329) ist offenbar falsch (dies ist das Ge-
burtsjahr seines angeblichen Vaters Cor-
nelis Jacobsz Delff (I. 392) und das bei'
de Jonghe (v. Mander. IL 90) repro-
duzierte Portrait ist wohl das seines Va-
ters.
Delhaze. Jean Baptiste Delhaze,
Maler des 18. Jahrhunderts, gänzlich un-
bekannt.
Gemälde : Kirche zu W e 1 1 i n (Luxembourg). St.
Dominicufi empfängt von der Jungfrau Maria den Rosen-
kranz. Bez. J. B. Delhaze. 1717.
H e 1 b i g. 483.
Delp6rr6e. Emile Delperree, Hi-
storien- im'd Portraitmaler, geb. zu Huy
1850, t November 1896 zu Lüttich ; Schü-
ler von Soubre.
Delvin. Jean D e 1 v i n, Maler, geb.
zu Gent 1853. Pastellgemälde: Brüssel,
Gent.
Demannez. Joseph Demannez
(I. 397), Kupferstecher, f zu St. Joseph
ten Noode 1902.
Demonie. Siehe Louis de Moni
(IL p. 182).
Denys. Frans Denys (L 398).
Gemälde (Nachtrag): Wien. K. Mus. (seit 1906).
Portrait eines Klerikers. Bez. Frangois de ifys. f. 1640.
Denzinger. Franz Joseph von
Denzinger, Architekt, geb. 1821 zu
Lüttich, t 14. Febr. 1894 zu Nürnberg."
Er vollendete den Dom zu Kegensburg.
Derickx. Louis Derickx, . Maler,
geb. 1835 (?), t 21. März 1895 zu Ant-
werpen.
Derr6. F r a n g o i s D e r r e (I. 399),
Bildhauer, geb. zu Brügge, f 1888 zu Paris.
Deryke. Willem (nicht William) D e-
ryke oder De Kycke (L 399), Maler
und Kupferstecher, 1673 in der Gilde zu
Antwerpen, angeblich 1699 gestorben.
Radierungen: 1. St. Kathaxina und die Theologen.
Wilh. de Ryck inv. pinx. et soulp; 1648 (die Zahl
mnß wohl 1684 heißen). Fol.; — 2. Mars niid Venus.
Enaeignö et gra,v6 par Gniil. de Ryck, premier peintre.
et orfevr© apr^ roriginal qu'est en son Cabinet de
76
Besains — Doya.
Joan Bab. Bertanus etc. Anvers. Ao. 1683. Fol.; —
3. Susanna im Bade. Im Schriftrande : W I e L M V S
De rYCK A n, t W e r p I an U S. primue pictor
universalis et oreficus invenit pinxit
et incidit. tu ne cede malis sed contra
audentior ito. Die Kapitalen geben die Zahl
1869. Fol.
Nach ihm gestochen: 1. Tarquin cn Lucretia. W. de
Ryck pLox.. J. Smith fec. et ex. Grescliabt. Qu. fol.; —
2. Cloudissly Shovel. Kniestück. W. de Kyck pinx.
J. Smith fec.
Walpole. 18T2. p. 279; — Delaborde. Man.
n. 163; — K r a m m. V. 1421; — L i g g e r e n. II. 428.
Desains. Charles Porphyre Ale-
xandre Desains, Historien-, Land-
schafts- und Genremaler zu Paris, geb.
zu Lille 1789. Schüler von David und
Watelet.
N agier. III. 353.
Desenf ans. Albert ConstantDe-
s e n f a n s, Bildhauer zu Antwerpen, geb.
1845.
Desmares. Siehe Pierre de Marcs I,
(IL 101).
Desvachez. David Desv a c h e z,
Kupferstecher, geb. zu Valenciennes 1822,
•f zu Brüssel 1902. Schüler von Calamatta.
Devreese. Godefroid Devreese,
Bildhauer und Medailleur der Gegenwart.
Von ihm ist das Monument der Schlacht
der goldenen Sporen in Courtrai.
The studio. XXXIII. 265.
De Vriendt. Jean Bernard de
V r i e n d t (I. 401), Landschaftsmaler.
Er starb in Gent 1868 und war der Vater
von Albrecht und Julien de
Vriendt.
Deynam. G. (Gerard) van Deynam
oder D u y n e n, Stillebenmaler (nicht
identisch mit Isaac van Duynen. I. 446).
Ein Gerard van Duynen war 1666
in der Gilde im Haag.
Gem&Ide : Amsterdam. Verst. Tatarsky, 1905.
Frühstückstisoh. Bez. G. van Deynam. Anno 1654.
Kramm. I. 386; — O b r e e n. IV. 103. 152.
Dielaert. Ch. van Dielaert, hol-
ländischer Stillebenmaler der zweiten
Hälfte des 17, Jahrhunderts.
Gemälde: Amsterdam. Stilleben. Bez. Ch. van
Dielaert. fecit. Ao. 1666.
Dielen. Helena Margreta van
Komondt, geb. van Dielen (I. 403),
Blumenmalerin, geb. 14. März 1774 zu
Utrecht, f 23. Jan. 1841 daselbst.
Kramm. V. 1385.
Dillens. Julien Dillen s, Bildhauer,
geb. in Antwerpen 1849, f 24. Dez. 1904
in Brüssel.
Onze Kunst. 1906. I. 149.
Dionys. Dionys van Utrecht, un-
bekannter Maler, der um 1566 mit Cor-
nelis Ketel, Hieronymus Franck, Albert
Franssen, Hans van Maye u. a. in Fon-
tainebleau arbeitete.
Sandrart. I. 281; — N a g 1 e r. XIX. 270; —
Kramm. VI. 1662.
Dirickx. Adriaen Dirickx. Siehe
Rodriguez. II. p. 461.
Dierckx. Pierre Jacque Dierckx,
Genremaler, geb. zu Antwerpen 1855.
Dobbelaere. Henri Dobbelaer (I.
409). Das Monument von Ferry le Gros
ist in der Kirche S t. Jacques zu Brügge,
nicht in St, Sauveur.
Doermale. Clais van Doefmale
oder Dermale, Buchbinder, von dessen
Hand zahlreiche Einbände im Museum
Plantin, in den Gildenarchiven zu Ant-
werpen, in der Universitätsbibliothek ia
Gent und im South Kensington-Museüm
sich befinden. Er war 1532 in der Lukas-
Gilde zu Antwerpen.
J. W e a 1 e. Briefliche Mitteilung.
Donck. Gerard Donck (I, 413).
Gemälde (Nachtrag) : Rotterdam. Jagdgesell-
schaft in einer Scheune. Bez. G. Donck.
Doomer. Lambert Doomer (I. 414),
Er heiratete als Witwer am 7. Mai 1679
Geesje Es<irasdr. (Gud Holl. 1909. 117.)
Zeichnungen (Nachtrag) : Amsterdam. Bauern,
hof nächst Nantes. Bister imd Tusche. (Reprod. in
dem Amsterdamer Handzeichnungswerke, f. 27.)
Dou. Gerard Dou (L 416).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. (Lichtdr. bei
Lafenestre HoUande. p. 220; bei Geffroy und in
Meisterwerke des Ryks-Mus. in Amsterdam, p. 150.)
C a s 3 e 1. Kürzlich wurde der Versuch gemacht,
die beiden kleinen Portraäts der Casseler Galerie, welche
wohl Rembrandts Vater vmd Mutter darstellen, zu Wer-
ken Rembrandts avancieren zu lassen. Sie sind aber
G. D. bezeichnet und werden walirscheinlich auch
fernerhin für Werke Ger. Dons gelten. (Lichtdr. in
Onze Kunst. 1905. II. 135; und in Meisterwerke der
k. G.-G. zTi Caasel. p. 20, 21.)
Kopenhagen. Der Arzt. (Lichtdr. im Kat. 1904.'
N. 92.)
Genf. Koll. Leopold Favre, 1905. Ein Chirurg.
Interieur mit vier ganzen Figuren. (Lichtdr. in Leg
Arts. 1905. AprU. p. 4.)
Haag. Steengracht. (Lichtdr. bei €reff roy.
Hollande, p. 129.)
London. Koll. Walter J. Abmham, 1906. Ein
junger Mann nächst dem Fenster einer großen Halle,
lesend. (Lichtdr. in dem Kat. der Ausst. in Leiden.
1906.)
Prag. -Noetitz. Ein Gelehrter in seiner Stube.
Ganze Figur. (Lichtdr. im Kat. 1905. N. 52.)
Richmond. Koll. Fred. Cook. Rembxandt ( ?) in.
seinem Atelier. (Lichtdr. in Burlington Mag. VIII. 18.)
Rotterdam. Porträt einer älteren vornehmen
Dame. (Smith. N. 11.)
Stockholm. Im Besitze der Königin Christine
von Schweden befanden sich ehedem neun Gemälde von
G. Dou, welche ihr sämtlich Picter Spiering,
der schwedisclie Geschäftsträger im Haag und Gönner
G. Dous, geschenkt hatte. Als die Königin Schweden
verließ, gab sie Spiering diese Bilder zurück. ^ r a n-
b e r g. Galerie de tableaux de la Reine Christine,
p. 56.)
Douw. Simon johannes van Douw
(I. 423).
Gemälde (Nachtrag) : Hermannstadt. Reiter-
scharmützel in einem Hohlweg. Bez. S. V. Douw.
Doux. Le Doux oder Zu t man.
Siehe Lambert Suavius. IL p. 673.
Doya. Sebastiaan Doya, auch
van Nooye oder Duina (L 424), Ar-
chitekt und Festungsbaumeister Karls V.
Doyer — Duquesnoy.
77
und Philipps II., geb. zu Utrecht um
1493 (nicht 1523), f 5. Juni 1557 und zu
St. Gudule in Brüssel begraben. 1553
leitete .er die Festungsbauten von Phi-
lippeville, 1555 jene von Charlemont und
erbaute den Palast des Kardinals Gran-
vella in BrüsseL Sein Sohn Jacques
Doya wurde am 23. Mai 1561 nach dem
Tode seines Vaters Maistre Ingenieur des
'ouvrages et fortifications des villes fron-
tieres du payz de par-degä,. Er lebte
noch im Jahre 1600.
Seine Zeichnungen der Bäder Diokle'tiajis in Bom
erschienen unter dc<ni Titel: Thermae Diocletiajii, Im-
peratoris quales hodi© ctiam nunc extant in aes in-
cisae ab Hr. Ckxscio, samptibus et ardente erga vcno-
randam antiquitatem studio Antcmii Perenoti de Gran-
velle episcopi Atrabatensis in lucoin editae. Ant-
verpiae. 1558. 28. BL Gr. fol.
P i n c h a r t. Arch. I. 227.
Doyer. Jacobus Schoemaker-
Doyer (I. 424).
Literatur: v. E y n d e n. III. 302; IV. 271; —
Imm er zee-l. I. 194; — K r a m m. V. 1482; —
Nag 1 er. XV. 476.
Dr.eywegen. Sebastian van Drey-
wegen, Maler von Brabant, heiratete
27. April 1670 in Wien Helene Drost. 1673
zahlt er für das Privileg, die Bildnisse
des Kaisers und der Kaiserin in Augs-
burg in Kupfer stechen zu lassen, 30
Beichstaler.
A. Haydecki in Oud HoU. 1905. p. 122.
Drielst. Egbert van Drielst.
Gemälde : Amster-
dam. General Daendela
verabschiedet sich von C.
K. T. Kray eilhoff 18. Jan. /tci>A^
1795. Bez. E. vaji Drielst '' ''9^
und A. de Lelie pinx. A. 1795.
Drillenburg. Willem van Drillen-
burg (I. 426).
Gemälde (Nachtrag) : Schleichet m. Das alte
Wittevrouwen-Tor zu Utrecht. Nicht bez. Ähnliche
Darstellungen zu Utrecht und im Privatbesitz im Haag.
Droochsloot. Joost Cornelisz
Droochsloot (I. 426).
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. Die Aus-
sätzigen und Krüppel zu Bethsaida. Monogr.
Haag. (Lichtdr. in Meisterwerke der k. G.-G. im
Haag. p. 16.)
II a a r 1 e m. Dorfkirmes. Monogr.
Drost. Jacob van Drost (I. 427).
Gemälde (Nachtrag) : C a s s e L Christus erscheint
der Magdalena. (Lichtdr. in Meisterwerke der k. G.-G.
zu CasseL p. 22.)
Dubois. Guilliam Du Bois (I. 430).
Gemälde (Nachtrag): Berlin. Elufllandschaft mit
zwei Reiterfiguron. Bez. G. d. Boi.3.
Petersburg. Eremitage. Zwei Lajidschaften.
Bez. G. D. Bois. 1649. Beide von P. E. Moitte in
der Gal. Brühl gestochen.
Dubois. Paul Maurice Dubois,
Bildhauer, geb. zu Lüttich 1859, tätig in
Brüssel.
Dubordieu. P i e- r^ ' / ^ /
et Dubordieu ^ H bordtcu . j-
te
(I. 431).
Gemälde (Nachtrag) :
y^'^MjcT.
Amsterdam. Portraits eines Maancs und einer
Frau. Seide bez. P. Dubordieu. f. Ao. 1638.
Duchatel. rran9ois Duchatel
(I. 432).
Gemälde (Nachtrag) : Brüssel. Die Kavalkade
der Ritter des Goldenen Vließ-Ordens. (Lichtdr. bei
H. Kervyn de Lettenhove. La Toison d'Or.
BruxeUes. 1907. p. 96.)
Duck. JacobA...sz Duck (1. 433).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Die Ver-
teilung der Beute. Bez. JA Duck. (Lichtdr. bei Lafe-
nestre. llollande. p. 222; und in Meisterwerke des
Ryks-Mus. zu Amsterdam, p. 170.)
Die Radierung N. 1, Maria mit dem l.D-'-
Kinde, ist bez. I. D.
Dugardin. Guilliam oder Julian
Dujardin oder Du Gardin (I. 435).'
1647 war J o h. H. K o o s (II. 469) sein
Schüler.
Dujardin. Karel Dujardin (I. 435).
1650 soll er bereits nach Paris gegangen
sein. Seine Frau hieß Susanna van Royen
(nicht van Roy) und hatte eine verhei-
ratete Tochter in Antwerpen. Susanna
starb am 19. Okt. 1678 und soll nach
einem vorhandenen Inventar damals schon
Witwe gewesen sein. Karel wäre dem-
nach vor dem genannten Tage gestorben.
(Oud Holl. 1906. p. 223.)
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Die Re-
genten des Spinnhauses in Amsterdam. (Lichtdr. in
Monatshafte. 1908. 733.)
Antwerpen. Landschaft mit einem den Bach
durchwatenden Madchen. Bez. KDVJARDIN. (Erwor-
ben 1879.)
Braunscliweig. David als Sieger über Goliath.
Nicht bez.
Dullaert. Heiman Dullaert (1.438).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. Nov.
1906. C. E. Roos u. Cie. Sophie Melisdyk, die Mutter
des Künstlers, lesend, durch ein Fenster gesehen.
Bez.
Dumortier. Valere Dumortier,
Architekt, geb. zu Quaregnon, f zu Brüs-
sel 1904.
Dupont. Frangois Leonard Du-
p o n t, Maler, geb. 1756 zu Moorzeel von
französischen Eltern, f 1824. Schüler von
Louis Watteau zu Lille, dessen Tochter
er 1782 heiratete.
Gemälde : Glasgow. Weinlese.
Dupont. N. ( ?) Dupont, gen. P o i n-
tie (L 438). Er ist angeblich 1660 zu
Brüssel geboren und f 1712.
Gemälde : Gent. Terrasse eines Palastes mit auf-
brechenden Falkenjägem. Die Figuren sind von Peetcr
Bout.
In der Verst. Steenhauer, Mai 1758, zu Brüssel sind
zwei Hafenansichten von Bottt und Du Pont erwähnt.
(Terwestcn. 197.)
Dupont. Bieter Dupont, Maler
und Kupferstecher, geb. 1876 ( ?) zu Am-
sterdam, Schüler von A. Allebe.
Duquesnoy. Frangois Duquesnoy
(I. 439).
Werke (Nachtrag) : 1} o m. ' Gal. Borghese. Zwei
Ileroenfiguren und ein Bacchanal. Basrelief. (Lichtdr.
in The Connoisscur. XXIII. 51.)
78
Dürer.
Dürer. Albrecht Dürer, berühmter
deutscher Maler, geb. zu Nürnberg 21. Mai
1471, t daselbst 6. April 1528. Für uns
hat hier nur Dürers Keise nach den
Niederlanden Interesse. Er trat sie mit
Frau und Magd am 12. Juli 1520 an
und kehrte im Juli 1521 wieder nach
Nürnberg zurück. Leider ist die Original-
urschrift des Reisetagebuches, welches
Dürer führte, bisher nicht aufgefunden
worden. Man sagt, sie sei verbrannt. M.
Thausing war genötigt, für seine Ausgabe
spätere Textierungen zu benützen. D ü-
r e r ging iiber Frankfurt und Cöln
(28. Juli) zunächst nach Antwerpen
(3. August), wo er sich niederließ |Und
von wo er später verschiedene Aus-
flüge uüternahm. In Antwerpen be-
suchte €r zunächst Q|Uentin Massys'
Haus, verkehrte mit Joachim Fat i-
n i e r, dem Goldschmied, Alexander
von Bruchsaal, mit Desiderius
Erasmus, dem Bildhauer Konrad
M e y t u. a. Am 26. Aug. fuhr er nach
Mecheln und war am 27. in Brüssel. Oa
sah er in der goldenen Kammer ,,die vier
gemalten Darstellungen, die der große
Meister Roger gemacht hat." „Frau
Margareth, die hat zu Brüssel nach mir
geschickt", erzählt Dürer, „und mir zuge-
sagt, sie wolle meine Fürsprecherin bei
König Karl sein und hat sich ganz aus-
nehmend leutselig gegen mich gezeigt. Ich
schenkte ihr meine gestochene Passion,
desgleichen eine solche ihrem Säckel-
meister Jan de Marnix und porträtierte
ihn auch mit der Kohle. Als ich in des
von Nassau Haus war, da sah ich in der
Kapelle das gute Gemälde, das Meister
Hugo gemacht hat." Es ist wahr-
scheinlich, daß Dürer hier von einem Ge-
mälde des Hugo van der Goes
spricht. In Brüssel hat ihn Meister
Bernhard (van Orley), der Maler der
Frau Margarethe, geladen. Am 3. Sept.
war er wieder in Antwerpen und verkehrte
mit Marx dem Goldschmiede (Marc de
Glasere aus Brügg«), Dietrich dem
Glasmaler (Dirck Jacobsz V e 1 a e r t)
und dem Rafael-Schüler Thomas von Bo-
logna (Thomas V i n c i d o r), der ihn
kennen zu' lernen wünschte.
Am 7. Okt. fuhr er nach Aachen, wo er
am 23. der Krönung Kaiser Karls bei-
wohnte, ging am 26. Okt. nach Düren und
am 28. nach Cöln. ,,Dort, erzählt er, habe
ich zwei Weißpfennige für das Aufsperren
der Tafel gegeben, die Meister Stephan
zu Cöln gemacht hat." Von Cöln fuhr
er über Düsseldorf, Kaiserswerth, Duis-
burg, Emmerich, Nymwegen (8. Nov.) nach
Tiel und Herzogenbusch, am 21. Nov. über
Oosterwyck. und Hoogstraaten wieder nach
Antwerpen zurück.
Hierauf ging er am 3. Dez. nach Bergen
op Zoom und war am 7. Dez. in Zeeland
und Middelburg. „Da hat in der Abtei
Jan de Mabuseeine große Tafel gemacht,
nicht so gut in der Zeichnung als in
der Malerei." Von hier fuhr er nach
der Veere, am 9. Dez. nach Zierikzee
über Bergen wieder nach Antwerpen.
Hier blieb er bei den alten Freunden
bis 6, April, wo er mit Jan F 1 o o s,
einem guten Maler, von Brügge gebürtig,
nach Brügge ging. Man vermutet, daß
hiemit Jean Frovost (II. 363) ge-
meint sei, ich bin aber hievon nicht
ganz überzeugt. Dort traf er Marx, den
Goldschmied, iind sah die von Roger
gemalte Kapelle und Gemälde von einem
großen alten Meister. „Und dann führten
sie mich nach St. Jakob und ließen mich
die köstlichen Gemälde von Roger und
Hugo sehen, und nachdem ich des Jo-
hannes und der anderen "Werke alle ge-
sehen hatte, kamen wir zuletzt in die
Malerkapelle, wo gute Sachen darinnen
sind. Am 9. April fuhren wir hinweg.
Zuvor habe ich Jan Floos mit dem
Stift porträtiert und seiner Frau zehn
Stüber zum Abschied gegeben." Diese
zehn Stüber sind es, die mich nicht recht
daran glauben lassen, daß Jan Floos
identisch sei mit Jean Frovost.
Am 9. April fuhr Dürer nach Gent
und schreibt: ,, Damach sah ich des Jo-
hannes Tafeln. Das ist eine überköstliche,
hoch verständige Malerei und insbeson-
dere die Eva, Maria und Gott Vater sind
sehr gut."
Atü. 11. April war er wieder in Ant-
werpen, porträtierte Thomas de Bo-
logna und den Meister Joachim Fa-
tinier, bei dessen Hochzeit am 5. Mai
er zugegen war. Als am 17. Mai 1521
die Mär von der Gefangennahme Luthers
nach Antwerpen kam, konnte sich Dürer
nicht enthalten, ein brünstiges Stoßgebet
für die Sicherheit des Mannes niederzu-
schreiben. Er lernte hier auch „Meister
Gerhard" (Horenbolt), den Illuministeh,
kennen. ,,Der hat ein Töchterlein S u-
sänne, 18 Jahre alt, die hat ein Blätt-
chen illuminiert, einen Salvator, dafür
gab ich ihr 1 Gulden."
Am 7. Juni fuhr er nach Mecheln, wurde
von den- Malern und Bildhauern ^u Gaste
geladen und besuchte den berühmten
Büchsengießer Foppenreuter. „Ich war
auch bei Frau Margareth", schreibt Dü-
ter, „und habe sie meinen Kaiser (Maxi-
milian) sehen lassen und ihr denselben
schenken wollen. Aber da sie ein solches
Durlet — Dyck.
79
Mißfalleö <iarän hatte, so nalini ich ihn
wieder mit lort. Und am Freitag (7.
Juni) wies mir Frau Margareth alle ihre
schönen Sachen. Darunter sah ich bei
40 kleiner Bildchen in ölfg/rben, des-
gleichen ich. an Feinheit und Güte zu-
gleich nie gesehen habe. Da sah ich
auch noch andere gute Werke von J o-
hannes und Jakob Wal eh. Ich
bat die hohe Frau um Meister Jacobs
(da Barbari) Büchleinj aber sie sagte,
^ie hätte es bereits ihrem Maler (Bern-
hard van Orley) versprochen. Sodann sah
ich auch viel andere kostbare Sachen und
eine köstliche Bibliothek." „Insbeson-
dere", fügt der gekränkte Künstler hinzu,
„hat mir Frau Margareth für das, was ich
ihr geschenkt und gemacht habe, nichts
gegeben." Denn er hatte ihr ein vollstän-
diges Exemplar seiner gedruckten Werke
geschenkt und hatte ihr zwei Darstellungen
auf Pergament gezeichnet mit allem Fleiß
und großer Mühe. „Das schlag ich auf
30 Gulden an," sagt er. „Und ich mußte
ihrem Arzt, dem Doktor, ein Haus zeich-
nen, wonach er eines bauen wollte; für
diese Arbeit möchte ich auch unter 10
Gulden nicht gern nehmen."
In Antwerpen lernte er auch Meister
Lukas, der in Kupfer sticht, kennen.
„Ist ein kleines Männlein und gebürtig
von Leiden aus Holland. Der war zu
Antwerpen."
„Als ich eben von Antwerpen weg wollte
(2. Juli), schickte der König von Däne-
mark zu mir, daß ich eilends zu ihm
kommen und ihn porträtieren möchte.
Das tat ich denn mit der Kohle und ich
porträtierte auch seinen Diener Anton
und ich mußte mit dem König essen.
Er erwies sich gnädig gegen mich. Am
3. Juli fuhren wir nach Brüssel auf Be-
fehl des Königs von Dänemark. Ich habe
dem König von Dänemark die besten
Stücke aus meinem ganzen Druck ge-
schenkt, sind 5 Gulden wert. Am 7. Juli
gab der König von Dänemark dem Kai-
ser, der Frau Margareth und der Königin
von Spanien (?) ein großes Bankett und
lud /mich ein, und ich aß auch auf dem-
selben — und ich habe den König in
Ölfarben porträtiert. Der hat mir 30 Gul-
den geschenkt." Am 12. Juli verließ er
Brüssel, waj- am 13. in St. Truyen, am
14. in Aachen, am 15. in Cöln, wo das
Tagebuch endet.
Moritz Thausing. IHirers Briefe, Tagebücher
und Reime. Mit einer Beisekaxte. Wien 1872.
Durlet. Frangois Durlet (I. 441),
Architekt, geb. zu Antwerpen 18 IG, f da-
selbst 1867.
Dusart. Cornelis Dusart (I. 441).
Gemälde (Nachtrag) : H a a r 1 e m. Bauerngruppe»
Com. Du Sart fec.
Zeichnong (Nachtrag) : Amsterdam. Ein Maler,
der in seinem. Atelier nach einem kostümierten Modell
malt. Bister xmä Tusche. (Reprod. in dem Amsterdamer
Handzeichnungswerke, f. 28.) ^ - '
Dntrieux. Amable Dutrieux, Bild-
hauer, geb. zu Tournai 1816, f daselbst
1886. Schüler von C. Geefs zu Brüssel.
Werke in Brüssel und Tournai.
Diiynen. Isaac van Duynen (1. 446).
Gemälde (Nachtrag): Amsterdam. Verst. H. 0.
Du Bois, Nov. 1906. Fischbaiik. I. van Duynen fecit,
Brüssel. Fischbank. Bez. J. vaa Dujrnen.
Duyster. Willem Cornelisz Duy-
ster (L 446).
Gemälde (Nachtrag) : Dresden. Bez. "ÖvSMt
DVSTER.
Petersburg. Akademie. Wachtstnbe. Dieselbe
Komposition -wax in der Sammlung S. B. Goldschmidt in
Frankfurt und später bei Werner Dahl (Amsterdam .
1905). (Ldchtdr. in Zeitschr. f. b. Kunst. 1907. p. 37.)
Dyck. Abraham van Dyck (1. 447).
Durch ein Versehen wurde Abraham
van Dyck aus Alkmaar mit Abraham
van der Eyck für einen und denselben
Maler genommen, während dies zwei ver-
schiedene Meister sind, von welchen der
erste um 1659 arbeitete, während der
andere zu Anfang des 18. Jahrhunderts
tätig war. Abraham van Dyck
malte in breiter, brutaler Weise, in der
Art des Fabritius oder Eem-brandt. Von
ihm rührt das Portrait einer häßlichen
Frau in Brüssel her, welches ,,Eembrandt
1654 Aetatis 54" bezeichnet ist und von
dem Cölner Kunsthändler Bourgeois
1886 dem Museum als Kembrandt ver-
kauft wurde (IL p. 397). Abraham
van der Eyck dagegen malte in der
Art des Mieris und das von J. de Groot
gestochene Portrait (I. 447) ist sein Bild-
nis, nicht das des AbrahamvanDyck.
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. Nes-
selrode. Ein altes Fischweib. Bez. A. V. Dyck. 1659;
— Das Benedicite. Gegenstück. (Lichtdr. bender Bilder
in dem Kat. der Versteigerung.)
Dyck. Antoon van Dyck (I. 448).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Salvator
Mundi. Halbfigur. Von S. a. Bolswert gestochen.
Brüssel. Arenberg. Portrait des Herzogs von
Arenberg. (Lichtdr. im Kat. d. Ausstell, in Düsseldorf.
1904) ; — Koll. Ch. L. C a r d o n. Selbstportrait als
Schäfer Paria. Halbfigur. Kopie nach dem Bild© der
WaUace-KoU. ; — St. Martin teilt seinen Mantel. Skizze
zu dem Bilde in Windsor. (Lichtdr. in Les Arts. 1909.
Okt. p. 6, 14.)
C a 6 n. Mus. Christus, mit Domen gekrönt. Skizze
zu dem Berliner Bilde.
0 a s s e 1. (I. 456.) Männliches Portrait. Stehende,
lebensgroüe Figur. Gtestochen in Halbfigur von J a c. '
N e e f f s als Portrait des Josse de Hertoge
(I. 472i N. 333), der 1636 Gesandter des Kaisers bei
dem Reichstage in Regensburg war tmd 1638 starb.
Seine Frau hieß Anna von Craesbeke und das ver-
meintliche Gegenstück ist nach a. A. ihr Portrait..
C o u r t r a i. (I. p. 456.) Notre Dame. Kreuz-
erhöhung. ^ 1631 gemalt. Das BUd wurde am 6. Dei.
1906 gestohlen, dann wiedergefunden xmd zurücker-
stattet. (Lichtdr. in Burlington Mag. XII. 309; und
in Lea Arts. 1908. Febr. 3.)
80
Dyck — Eeckhout.
Edinburgh. Nat. GaL Die Familie Lomellini.
Skizze. 1830 von dem Marquis Luigi Lomellini gekauft;
— Martyrimm des St. Sebastian. Wiederholung des
Bildes in München; — Portrait eines italienischen
Nobile in ganzer FigTir. Gest. von G. P. Chalmera 1859.
Genua. Pal. Cattaneo (I. 457).' Sämtliche van
Dycks des Palazzo wurden 1907 verkauft. Drei ge-
langten in die Koll. P. A. B. W i d c n e r na«h
Philadelphia, zwei zu H. C. F r i c k nach Pitts-
burg und eines in die Nat. G a 1. in London.
(The Conoisseur. XVIII. 44, 174.)
Lille. Der Tod der Maria Magdalena. (Lichtdr.
in Gaz. d. B. Arts. 1908. II. 436.)
London. Nat. Gal. Marchese Gijovanni Battista
Cattaneo. Halbfigur, einen Brief in der Rechten. Er-
worben 1907. Nicht über jeden Zweifel erhaben.
(Lichtdrucke in Burlington Mag. XI. 335); — Por-
trait der Marchcsa Cattaneo. Gegenstück. Erworben
1907; — Portr. Gal. Sir Kcnelni Digby (1603—
1655). Halbfigur; — Lord de L'I s 1 e u. Dudley
(P e n s h u r s t Palace). Die Gräfin von Sunder-
land (Sacharissa), Tochter des Earl of Leicester, als
Schäferin. Ilalbfigur. (Lichtdr. in The Cionnoisseur.
XVI 18); — Earl Spencer (Althorp). (Lichtdr.
drucke in Les Arts. 1906. Dez. p. 5, 8, 11, 13.)
M e c h e 1 n. Kreuzigung. (Lichtdr. bei G«ffroy. Bel-
gique. p. 148.)
Palermo. Mus. Na z. PLeta. Dem Bilde in Mün-
chen verwandt, aber mit wesentlichen Veränderungen
in der Komposition. (Lichtdr. in Monatshefte. 1908.
p. 1016) ; — Kathedrale. Rosenkranzbrüderschaft.
Maria mit St. Dominikus und den fünf palcrmitanischen
Jungfrauen. Hauptwerk. Kurz nach seiner Rückkehr
von Palermo in Genua gemalt und zu Schiff nach
Palerano geschickt. (H. Hymans. Note sur le sejour de
van Dyck en Italie. Anvexs. 1905.) (Lichtdr. in Bur-
lington Mag. XIV. 239; xmd in Onze Kunst. 1907. II. 1.)
Paris. Louvre. (La Gaze.) Portrait einer Dame.
Brutale Kopie der Cusance in Windsor; — Koll. Rud.
Kann. Maria mit dem schlafenden Kinde und St.
Joseph. (Chromodruck in The Conoisseur. XXV. 1);
— Alexander Triest. (Chromodruck in The Connoisseur.
XXIII. 213); — Verst. Sedelmeyer. Maria mit dem
schlafenden Kinde. Halbfigux; — Portrait eines Edel-
mannes in reicher Kleidxmg. €ranze Figur. (Lichtdr.
In Les Arts. 1907. Mai. p. 22.)
Philadelphia. Koll. P. A. B. Widener. Elena
Grimaldi, Gattin des Niccolo Cattaneo. Ganze Figur,
auf einer Chartenterrassev hinter ihr eiin Neger mit
einem Sonnenschirm; — Filippo Cattaneo als Kind.
Ganze Figur; — Clclia Cattaneo als Kind. Ganze
Figur. Sämtlich 1907 aus dem Palazzo Cattaneo in
Genua erworben. (Lichtdr. in Burlington Mag. XIII.
251, 314.)
Pittsburg Henry C. Frick. Marquis Nie.
Cattaneo. Halbfigux. Oval; — Marquise Giovanna
Cattaneo. Halbfigur. 1907 aus dem Palazzo Cattaneo
in Genua erworben. (Lichtdr. in Burlington Mag. XIII.
p. 311 und 370.)
Richmond.. Sir Frederik Cook. Familienbild.
Vater, Mutter und zwei Kinder. Kniestück. (Lichtdr.
in Lea Arts. 1905. August, p. 26.)
Rom. Kapilol (I. 460). Durch ein Versehen wurden
hier aus einem Bilde ihrer zwei gemacht. Killegrew
und Carew und Lucas und ComelLs de Wael bedeuten
ein und dasselbe Bild. Ursprünglich hielt
man die Dargestellten für Thomas Killegrew
und Henri Car.ew und später erkannte man, daß
es die Brüder Lucas und Cornelis de Wael sind;
— Gal. C o r s i n i. St. Sebastian, dem die Engel
die Pfeile aus den Wunden ziehen. Nach a. A. ein
Werk des P. P. Rubens. (Lichtdr. in Les Arts. 1902.
VIII. p. 26.)
Windsor (I. 461). Eine Kopie des großen Fa-
mUienbildcs Karls I., 1643 von Remig ius van
Leemputten gemalt, ist im Royal-Hospital in
Chelsea. Eine zweite Kopie ist in Goodwood
H o u s 6 bei dem Herzog von Richmond und Gor-
don. Sie war früher in der Grleans-Galerie in Paris.
Nach diesem Bilde wurde die Königin mit dem Kinde
von Robert Strange in Paris gestochen. Das ganze
Bild wurde von Massard gestochen. Eine dritte Kopie
ist in der Koll. des Herzogs von Devonshire in
Chatsworth, eine vierte bei Sir Theophilus Bid-
d u 1 p h in Delamore House, Ivybridge, Devon. Diese
vier genannten sind alte Kopien aus der Zeit und
Schule van Dycks, die übrigen in England zerstreuten
sind spätere Arbeiten. (Burlington Mag. XII. 282) ; —
D Kopf Karls I. dreinml in einem Bilde, gemalt vor
163b, in welchem Jahre , die Büste Beminis vollendet
wurde. Das BUd van Dycks blieb bei Bemini und
kam erst 1796 durch einen Händler nach London. Die
Büste Beminis ging bei einem Brande in Whitchall,
1677, verloren. (L. C u s t in Burlingbon Mag. XIV. 337.)
Zeichnungen (Nachtrag) : Amsterdam. Grab-
legung Christi. Bister ujid Tusche. (Reprod. in dem.
Amsterdamer Handzeichnungswerke, p. 29.)
Stockholm. Cornelius van der Geest. (Lichtdr.
in Albertina. IX. 1028); — Ein älterer Mann, sitzend.
Ganze Figur. Kreide. (Lichtdruck in Albertina. XL
1304.)
H. Hymans. Quelques notes sur Antoine van
Dyck. Anvers. 1899; — E. Schaeffer. Van Dyck.
Des Meisters Gciinälde in 537 Abbildungen. Stuttgart
1909.
Dyck. rioris vanr-
Dyck (I. 475). \p feCll loO
Gemälde (Nachtrag) : Haar- /
1 e m. Stilleben. Bez. F.V,D. fecit
1613.
Dyck. Pieter van der Dyke oder
V a n d y k, Portraitmaler, geb. in Tlaii-
dern um 1729, f nach 1796. Er kam auf
Reynolds Veranlassung nach England und
ließ sich in Bristol nieder.
Gemälde : London. Portr. Gral. Sam. Taylor
Coleridge (1772—1834), Dichter. Gemalt 1795; —
Robert Southey (1774—1843), Dichter. Gemalt 1796.
E.
Eeckele. Jan van Eecke oder
Ee ekele (I. 481).
Gemälde (Nachtrag) : B r ü g g e. S. Sauveur. Mater
dolorosa. Bez. J. v. E. Wiederholung in München.
Früher Roger v. d. Weyden genannt (II. 873). Nach
a. A. eine Kopie nach einem, verschollenen Bilde von
Quintin Massys. Ein klägliches Machwerk I (Lichtdr.
bei Fierens-Gevaiert. Les Primitifs flamands. p. 163.)
Eeckhout. Gerbrand van den
Eeckhout (I. 481).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. (Lichtdr. in
Meisterwferke des Ryks-Mus. zu Amsterdam, p. 82.)
K a m p e n. Koll. L e m k e r. FämUienbild. 1667.
(Verst. zu Amsterdam, 1908. Lichtdr. im Katalog.)
Dresden. (Lichtdr. in Meisterwerke der k. G.-G.
zu Dresden, p. 148.)
Eeden — Elsheimer.
81
Dublin. Nat. Gral. Portrait eines jungen bärtigen
Hannes. Brustbild. (Lichtdr. in Burlington Mag. X.
p. 18.)
München. Christus unter den Schriftgelehrten.
(Lichtdr. im Kat. 1904. N. 318.)
Petersburg. Eremitage. König Jeroboams
Opfer. (Lichtdr. im Kat. 1901. p. 108.)
Rottierdam. Boas und Knth. (Lichtdr. in Lafe-
nestre. HoUande, p. 14.)
Zeichnung'cn: Amsterdam. Der Zeichner vor
der Bauemhütte. ' Original des Faksimilestiches von
C. Josi (B. Schreuder) (IL 483). (Reprod. in dem
Amsterdamer Handzeichnungswerke, f. 30.)
Wien. Albertina. Portrait eines GSelehrten.
Kreide auf Pergament. (Lichtdr. in Albertina. X. 1160.)
Radierungen siehe^ II. p. 422.
Eeden. Nicolas van den Eeden,
Maler der Gegenwart zu Gent.
Egenberger. Johannes Henderi-
cus Egenl>e rg e r (I. 484), Maler, ge-
storben zu Haarlem iS. Februar 1902.
Egmont. Justus van Egmont
(I. 4:85).
Gemälde (Nachtrag) : London. Portr. Gal. Al-
gemon^ Sydney. Gemalt 1663.
Elfen. Alfred Elfen, Radierer, geb.
16i Nov. 1850 zu Antwerpen, Schüler von
F. Lamorinier.
Elias. Nicolaes Elias Pickenoy
(I. 489).
Gremäide (Nachtrag) : Amsterdam. Die Vorsteher
des Korrektionshauses. (Lichtdr. bei Lafenestre. Hol-
lande. p. 224; und in Meisterwerke des Ryks-Mus. zu
Amsterdam, f. 57); — Portrait des Martin Rey; —
Portrait des M. J. Swartenhout. (Lichtdr. in Les Arts.
1907. N. 71. p. 29, 30); — Koll. SLx. Portrait des Nikolas
Tulp. (Lichtdr. in Monatshefte, 1908. p. 745.)
Cadix. Mus. Ein Jüngstes Grericht. Bez. N. E. P.
Jugendarbeit
London. Kunstliandel, 1909. Die Vorsteher dor
Weinhändlergilde zu Amsterdam. 1626. . (Lichtdr. in Oud
HoU. 1909. p. 229.)
München. Bildnis des Admirals M. H. Tromp
mit dem Kommandostab. Halbfigur. (Lichtdr. in Klass.
Bildexschatz. XI. 1528; und im Kat. 1904. N. 317.)
Paris. Louvre. (2467.) Portrait eines bärtigen
Mannes. Halbfigur; — (2643.). Portrait eines jungen
Mannes mit Knebelbart und HalskraTise. Aet. 36. 1627.
Brustbild; — (2466 und 2468.) Zwei Erauenportraits.
Halbfiguren. Eines datiert 1634. Früher Miereveit
genannt (IL 163). (Lichtdr. in Les Arts. 1907. N. 71.
p. 28—32.)
«Wien. Koll. Lippmann-Lissingen. Zwei
Portraits eines jungen Mannes und seiner Frau. Knie-
stücke.
Elliger. Ottmar Eiliger I. (I. 490).
Gemälde (Nachtrag) : Braunschweig. Kopie
nach Rafaels hl. Georg in Petersburg. Bez. Ano 1658.
Ottmar Elliger fccit ; — Fruchtstück. Bez. Ottmar Elliger,
fecit. Anno 1666.
Elinga. Pieter Janssens Elinga.
Siehe Pieter Janssens III. (I. 751).
Er war Musikant aus Brügge, 1657 Bür-
ger zu Amsterdam und ist unter dem
Namen Pieter Janssens bekannt.
Elinksterk. J. E 1 i n k s t e r k, Litho-
graph der ersten Hälfte des 19. Jahr-
hunderts.
Admiial de Ruyter. F. Bol. p. (Haag). J. Elink-
sterk. lith. Fol. (RecoeiL Desguerrois.)
Else. Pieter van Else alias van
der Wenckel, Buchbinder, Sohn des
Wurzbach. Künatler-Lexikcn. Ergänzungsband.
Malers Pieter van Else, J.546 in der
Gilde zu Antwerpen. Seine Devise war
ein Schild mit einem dürren Baume und
den Initialen P. E.
J. W e a 1 e. Catalogne of Böokbindings. I. LXIII. ;
IL 201.
Elsevier. Joannes Elsevier, Ma-
ler, Sohn des Louwys Elsevier, zu
Leiden geboren. Er war 1675 in der Gilde
zu Delft und starb 1687.
Obreen. I. 46, 82, 89; — Kramm. IL 426.
Elsheimer. AdamEls heimer, Ma-
ler und Radierer, Sohn des Schneiders
Anton Elsheimer aus Würstadt, der am
22. April 1577 Marie Gerharde Reuß zu
Frankfurt a. M. geheiratet hatte. Adam,
wurde am 18. März 1578 (nicht 1574)
getauft und starb angeblich im J. 1620
zu Rom. Er war ein Schüler des Philipp
Üffenbach in Frankfurt, ging aber bald
nach Italien und arbeitete nach der An-
gabe seines von W. Hollar gestocijenen
Portraits bei Johan Rottenhamer in Ve-
nedig. Auf den späteren Drucken dieses
Stichs (bei C. de Bie) ist diese Stelle-
aber durch ,,faisait son aprentisage ä
Frankfurt chez Philipp Oudenbach" er-
setzt. 1597 . soll bereits in Frankfurt
PaulJuvenel aus Nürnbei'g seii; Schü-
ler gewesen sein. Im Jahre IGOO war
er in Rom und malte mit Vorliebe bibli-
sche, und mythologische Darstellungen in
kleinen Dimensionen mit kleinen Figür-
chen, in sorgfältigster Ausführung und
größter Naturtreue, wenig- beeinflußt von.
den ihn umgebenden römischen Kunst-
werken. Aus seinen Bildern wird die rö-
mische Umgebung nicht aufdringlich
fühlbar. Baglione sagt, er hatte eine
Schottin (Scozzesa) geheiratet, während
Sandrart, der seine Witwe und seine
Söhne im Jahre 1632 in Rom aufsuchte,
von einer Römerin spricht. Er wurde für
seinen Lebensunterhalt unter Paul V.
(1605 — 1621) aus dem Palazzo Apostolico
versorgt, sagt Baglione, und man darf dar-
unter keine zu üppige Tafel aus der päpst-
lichen Auskocherei verstehen. Elsheimer
war melancholischer Gemütsart, zur Ein-,
samkeit geneigt, und starb angeblich an
eineaai Magenleiden. Seine Verhältnisse
scheinen dauernd, höchst dürftige ge-
wesen zu sein, da er nur wenig produ-
zierte und seine kleinen Meisterwerke den
römischen Kunstbegriffen nicht entspra-
chen, wie groß auch das Gerede über
„Elzheimers neuerfundene Kunst im Ma-
len", wie Sandrart erzählt, gewesen sein
mag. In Rom verkehrte er viel mit deut-
schen und niederländischen Malern und
David Teniers der Ältere war an-
geblich mehrere Jahre lang daselbst sein
Schüler. Auch Jakob Ernst T h o-
III 6
82
Engelbertsz — EsseBteyn,
mau von Hagel stein, Pieter
Lastman, Jan Pinas und J. König
aus Nürnberg gehörten zu seinem inti-
meren Freundeskreise. Desgleichen Graf
Heinrich Goudt (II. 605), der ihm
in seinen pekuniären Notlagen und wäh-
rend seiner Krankheit hilfreich zur Seite
stand.
Elsheimer selbst hat mit den Nieder-
landen nichts zu tun, aber die Stiche
von H. Goudt (II. 605) nach seinen Wer-
ken hatten in Künstlerkreisen eine große
Verbreitung und machten den Namen Els-
heimers auch in Holland berühmt. L.
Bramer, B. Breenbergh, P. Last-
man, Nicolas Moeyaert, Cornelis
Poelenburg, Jan Pynas, H. Swa-
nevelt, Moses Uytenbroek u. a.
lernten Elsheimer in Rom persönlicli
kennen. Von seinen. Gemälden scheint,
mit Ausnahme jener, welche H. Goudt
nach Utrecht gebracht hatte, wenig nach
Holland gekommen zu sein.
Die vielfältig diskutierte Beeinflussung
Rembrandts durch Elsheimers Werke
reduziert sich lediglich auf dessen Kennt-
nis der Stiche H. Goudts, aus welchen
ihm ein und das andere Motiv im Ge-
dächtnis blieb. In der Regel wird hinter
solchen künstlerischen Reminiszenzen
mehr gesucht als zu finden ist. Maler
haben ein gutes Gedächtnis und erinnern
sich lange der Motive, die ihnen einmal
gefielen. Es geht aber doch zu weit, wenn
man den Raub der Proserpina in Berlin
(II. 396) mit dem sogenannten «Contento
Elsheimers (München, Basel, Schwerin),
welches Rembrandt wahrscheinlich hie
gesehen hatte, in Verbindung bringt und
daraus die tiefe Beeinflussung Rem-
brandts durch Elsheimer kunstgeschicht-
lich ableitet und demonstriert.
Portraits : 1. Florenz. Uf f izien. Selbstportrait. '
Gestochen von J. D. Ferretti, J. Frey, B. Eredi, J;
Eisenhaidt und J. B. Meunier; — 2. J. Meyssens
pinxit et excudit. W. Hollaj fecit. (De Bie. p. 49);
— 3. S. Frisius sc. (Beprod. Hymana, v. Mander. II. 309.)
Gem&lde: Aschaffenburg, Berlin, Braun-
schweig, Cambridge (Fitz WUliam-Mus.), Karls-
ruhe, Chatswort h, Cöln, Dresden, Flo-
renz (Uff izien), Frankfurt a. M. (Mns., Städti-
sches Archiv, Cronstettschea Damenstift), Hamburg,
Innsbruck, London (Dulwich Gal., Hampton
Court, Marq. of Bute), Madrid, Montpellier,
München, Paris (Louvre), Petersburg, Pet-
w o r t h (Earl of Leconf ield), Prag, Venedig
(Akademie). Wien (K. Mus., Akademie, F. Liechten-
stein, Czemin, Harrach).
Zeicbnnngen : Berlin, Budapest, Chats-
wofth, Darm.stadt, Dresden, Frankfurt
a. lt. (Skizzenbuch mit 179 Zeichnungen), Paris
(Louvre), Stockholm, Wieh (Albertina).
Radiernngen: Siehe Nagler. Monogr. (I. 113, 466).
Nach Ihm - haben gestochen . C. A g r i c o 1 a, W.
Angns, J. A. Dal 1 in g er, H. Goudt (L 605),
J. H e a t h, "W. H o 1 1 a r, .1. M ö s s m e r, Mag-
dalena de Passe (IL 307), A, van der Poel
(IL 385), P. S out man (IL 643), W. Vaillant
(IL 733), L. Vorsterman (IL 814). ^
Literatar : H y m a n s, v. M a n de r. IL 308 ; —
Baglione. Vite de Pittori, Scultori etc. 1642; —
Sandrar t. 1677. IL 36, 294; — C. de Bie.
p. 49; — Hogstraaten. Inleyding. I. 194; —
Gewinner L; IL; — Bode. Studien, p. 233—311; —
Kuns t ehr onik. 1908. p. 118, 390; — Burling-
ton Mag. XII. 105; XIIL 38.
Engelbertsz. Cornelis Engel-
bertsz (Engelbrechts) (I. 492).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Christus im
Hause des Lazarus. (Erworben 1906.)
Antwerpen. St. Leonhard befreit Gefangene.
(Lichtdr, bei Geffroy. Belgique. p. 117; im Kat. 1905
nicht mehr als Cornelis Engel b rechts ge-
führt; wahrscheinlich ein Brabanter Maler); — Die
Vorbereitung zur Kreuzigung. Vom eine Nonne aus dem
Stifte Marienpool, hinter ihr St. Augustinus. (Ausst.
in Brügge. 1902. N. 224.)
Berlin. (1212.) Die Domenkrönung. (Umriß bei
Reinach. II. 403.)
Gent. Ejeuzabnahme. Aus dem Dominikanerkloster
in G^nt. Erworben 1904. (Lichtdr. im Kat. 1905.
N. 75.)
Leiden.. Flügelaltaj mit der Kreuzigung. (Lichtdr.
bei Lafenestre. HoUande. p. 168; und bei Geffroy.
HoUande. p. 83.)
London. Earl of Northbrook. Ein Glaubensheld
zu Pferd (angeblich Karl V.), zu seinen Füßen ein
Mohrenkönig. 1854 Koll. Miss.' Rogers. (Waagen.
Treas. II. 270.) (Lichtdr. in dem Tafelwerke über die
Ausstellung zu Brügge, 1902. t. 87.)
Nürnberg. Mystische Vermahlung der hl. Ka-
tharina. Figurenreiche Komposition. Früher bei Lemmen
von Lemmenhof in Innsbruck. Erworben 1905. (Lichtdr.
in Blätter für Gemäldekunde. IL 128.)
Zeichnungen: Sie zirkulieren in der Regel unter
anderen Namen, wie Dirk Vellaert (IL p. 747)
oder Jacob Cornelisz etc.
Frankfurt. Stadel. Der Tod der hl. Anna.
(Lichtdr. in Onze Kunst. 1908. L 171.)
H a a r 1 e m. Koll. Ch. van der PolL Pieta. Feder.
(Lichtdr. in Onze Kunst. 1908. L 177.)
Wien. Albertina. Badende. Bathseba; — Die Ver-
mählung Mariens; — Das Urteil dea Paris. (Lichtdr.
in Albertina. N, 439, 615 und 1218.)
Fr. Dülberg. Die Leidener MaJerschnle. Ber-
lin 1899.
liPasiuns. Desiderius Eras m u s
(I. 494).
Portraits : Über seine Portraits von Q u y n t i n
Massys, Holbein, Dürer, L. v. Leyden etc.
siehe Julius B. Haarhaus „Die Bildnisse des
Erasmus von Rotterdam" in Zeitschrift f. b. K. 1899.
p. 45; in Burlington Mag. XVI. 67; und bei Q.
Massys (IL p. 117).
Espine. Le Moine de l'Espine,
Kunst- und Kartenhändler zu Amsterdam
um 1684.
Obreen. VIL 152.
Es. Jan van Es. Siehe Jan van
Nes. IL p. 226.
Esselens. Jacob Esselens (I. 496).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Landschaft
mit arkadischen Jägerfiguren. Bez. J. Esselens; —
Stittndansicht. Vom ein Herr und eine Dame im Be-
griffe, Fische zu kaufen. Bez. J. Esselens.
Zeichnung (Nachtrag) : Amsterdam. Flußland-
schaft mit Fischern, die ein Boot an den Strand ziehen.
Feder und Bister. Bez. J E. (Reprod. in dem Amster-
damer Handzeichnungawerke. f. 31.)
Essesteyn. Adriaen van E s s e-
steyn (I. 497). Siehe A. Ysselsteyn.
I. p. 777.
Enverlander — Eyck.
Euverlander. Elaas Lourisz Eu-
verXander, Bildhauer und Bossierer
aus dem Dorfe Jisp; er bereiste als Künst-
ler und als Kaufmann Frankreich, Ita-
lien und andere Lande, kehrte 1658 nach
vierjähriger Eeise zurück, ging aber, 59
Jahre alt, wieder in ferne Länder, um
Handel zu treiben.
H. Soeteboom. Zaanlanda Arcadia. Amsterdazn.
1658. p. 676; — Kramm. Sup. 52.
Evenepoel. Henri Evenepoel (L
497).
Paul Lambotte. Henri Evenepoel. BruseUee 190.8.
Everdeys. G-uerard Everdeys,
Groldschmied aus Antwerpen, im Dienste
Philipps IL ; 1555 zu London tätig.
P i n c h a r t. Arch. III. 294.
Everdingen. Cesar van Everdin-
gen (L 500).
Gemälde (Nachtrag) : A 1 k m a a r. Schützenstück.
(Lichtdr. bei Geffroy. La, Hollande, p. 63.)
Dresden. (Lichtdr. in Meisterwerke der k. G.-G.
zu Dresden, p. . 170.)
Ewoutsz. Siehe Jan oder Hans E u-
w o u t s o n e. I. p. 497.
Ewoutsz. Hans (Jan) Ewoutsz
(Haunce Eworthe), Maler aus Ant-
werpen, 1540 Meister daselbst, 1552 in
London tätig, wo ihn Lord Lumley oder
dessen Schwiegervater Henry Fitzalan
Earl of Arundel beschäftigte. In einem
Inventaj der G-emälde des Lord John
Lumley (Brit. Mus.) sind mehrere Por-
traits angeführt, von welchen einige .jj-
noch heut© vorhanden und mit dem f^
Monogramm HE (oder LHE. LH F.) be-
zeichnet sind, welches man dem Lukas
de Heere (I. 663) zuschreibt. Mehrere
dieser Bilder wurden auch von Walpole
als Werke des Lukas de Heere ange-
führt. Sie sind aber um 1550 — 1568 ent-
standen, bevor Lukas das zweitemal (1568
bis 1577) nach England kam.
Ein Maler Eewout Eewoutsen
war 1561 Schüler bei Lambert Eyck
(Aerts) (I. 5) und ist 1585 und 1589
noch in Antwerpen erwähnt.
Mit Jan Euwoutzone, dem Kupfer-
stecher und Formschneider in Amster-
dam (1541—1568) (I. 497), ist er gewiß
nicht identisch.
Gemälde: Die in dem Inventar des Lord John
Lumley erwähnten Portraits von Hannce Eworthe
sind: 1. Edw. Shelley; — 2. Haward, a Dutch
JneUo (Juwelier) drawn for a Maisters prize by his
brother Hannce Eworth; — 3. Mary, Duchees
of Northfolk (offenbar identisch mit einem Bilde bei
dem Herzog von Norfolk, von W^lpole als ein Werk
von Lukas de Heere erwähnt [I. 665. N. 9]) ;
— . 4. Lord Damley, später König von Schottland, und
sein Bruder Charles Stuart in einem BUde. Ganzo
Figuren. Bez. HE. (Windsor Castle.) Von Walpole als
Lukas de Heere ervrähnt; — B. Of his Earl of Arundell
sonne Lorde Mautrevers. Bez. HE. (Jetzt Arundel Castle) ;
— 6. John Lutterei. Bez. HE. 1550. Ein Bild in
Dunster Castle, ein anderes in Badmondisf ield ; —
7. Thomas Wyndeham." Bez. HE. 1550. Bei Earl of
Eadnor in Longford Castle.
L. Oust in Burlingbon Mag. XIV. 366: ^ Lig-
geren, I. 139, 228, 231, 303, 337.
Eyck. Abraham van der Eyck
(L 502), Maler, nicht zu. verwechseln mit
Abraham van Dyck (L 447, IIL 79),
tätig zu Anfang des 18. Jahrhunderts
wahrscheinlich zu Dortrecht, in der Art
der Mieris.
Portrait: Abraham van der Eyck. Pictor. J. de
Groot sc. Oval. Geschabt um 1720. (L 447, irrtümlich
als ein Portrait des Abraham vaji Dyck angeführt.)
Gemälde : Koll. J. H. H a r r o w .i n g in Low Sta,-
kesby tu England. Gartenszene
mit Figuren. Bez. AV.DEyk A/V - /(( />/S
1718. (Man bemerke, daß -f^^J^ f
die Büdung des Monogramms "
ADEV. vollkommen dem von J. van de Velde
[II. p. 753 und 754] entspricht.) Mehrere Gemälde
sind I. 447 aus älteren Katalogen angeführt.
V. Eynden. IL 275; — B. W. H. van Riemsdyk.
Schriftliche Mitteilung.
Eyck. Artus van der Eyck, Maler
zu Aifisterdam, am 27. Mai 1647 in einem
Notariatsakt erwähnt.
Oud Ho 11. 1885. p. 143.
Eyck. Hubert van Eyck, (L 502).
Gemälde (Nachtrag): Madrid. Der Brunnen dea
ewigen Lebens (I. 608). In dem ürkundenbuch des
Klosters Paral (nicht Eerral, wie irrtümlich I. 508
gedruckt ist), in welchem der Brunnen des ewigen
Lebens eingetragen ist, heißt es: Un Retablo rico de
pincel .de Flajides. Di© lesende Maria ist hier dieselbe
Figur wie in dem Genter Altar und ähnlich der
St. Barbara in dem Werl-Altar des Flemalle-Meisters
in Madrid von 1438. Es ist kaum möglich, daß D a 1-
mau (I. 375 und III. 71), den man in jüngster Zeit
als den Urheber dieses Bildes in den Vordergrund
schieben" will, anioh nur das geringste damit zu tun
hat, sowie ich es für ausgeschloasen halte, daß dieses
ganz außerordentliche Meisterwerk — eine Kopie nach
einem älteren Bilde seil
Turin. St. Franciscus empfängt die Wimdenmale.
Nachdem man mit Hilfe von Photographien die Ent-
deckung machte, daß der Gefährte des hl. FrancLsciis,
der Bruder Leo, durch ein Versehen des Malers zwei
rechte Füße hat, ist ma.T> bei näherer Überprüfung zu
der Überzeugimg gelangt, daß das Turiner Bild ein©
größere Kopie des anderen gegenwärtig bei John G.
Johnson in Philadelphia befindlichen Exem-
plars ist. Aber auch dieses Bild kann nicht von
Hubert v. Eyck, auch nicht von Jan van Eyck für
Anselmo Adorno gemalt worden sein, da dieser erat
15 Jahre alt war, als Jan van Eyck 1441 starb.
(Burlington Mag. IX. 358; XI. 46.)
Eyck. Jan van Eyck (I. 509).
Die Notiz der Kechnungen der Kathedrale
von Cambrai von den Jahren 1421 — 22,
welche einen Maler Joannes de Jeke
erwähnt, bezieht sich nicht auf Jan van
Eyck, sondern auf einen anderen Malei;
Joannes van Jeke, der auch 1423
in Cambrai mit untergeordneten Arbeiten
beschäftigt war, während Jan van Eyck
vom 24. Okt. 1422 bis 6. Jan. 1425 im
Haag an der Dekorierung des herzoglichen
Palastes arbeitete. — Die Gesandtschaft
desSeigneurde Koubaix brach
im Oktober 1427 (nicht 1428, wie es 1. 510
heißt) auf und war durch drei Tage, vom
18. bis 20. Oktober 1427 in Tournai
Gemälde (Nachtrag): Chatsworth. Herzog von
Devonshire (I. 513). Die Intronisation des Bischofs
III 6*
84
Eyck — Eynde.
Thomas Becket von Canterbury. Der Glaube an die
Urheberschaft Jaa van Eycka Ut heute vollständig be-
seitigt. Die Bezedohnung ist nach ©iner anderen auf
dem Bild« der Nat. Gal. (N. 222) kopiert. Das Bild
hat etwas Fremdartiges und ist keinem der bekajinten
Meister zuzuschreiben. J. W © a 1 e glaubt an Dirk
Barentsz (III. p. 17) alias Theodorus Bemardi
von Amsterdam, der 1519 nach England kam. Selbst-
verständlich ist die Geschichte von dem Herzog von
Bedford (f 1435), der es angeblich Heinrich VI. (nicht
V.) schenkte, lediglich Dichtung. (Burlington Mag.
X. 383; XI. 45.)
Ince Hall. Charles Weld-Blundell (I. 515). Maria
mit dem Kinde, tlironend, genannt , The Ince Hall-Ma-
donna. Das BUd ist nicht 1432, sondern MCCOCXXXIII
datiert. (Ldchtdr. in Burlington Mag. IX. 185.)
Löwen. KoU. M. Helleputte (I. 514). Angeblich
das erste Werk, welches in den Niederlanden (mit
vollständiger Kenntnis der Gesetze der Linearperspektive
gemalt wurde, deren Jan van Eyck in dem Arnolfini-
BUde der Nat. Gkül. in London (1434) noch nicht ganz
mächtig war. (?) Es ist viel über die vorgebliche
Meisterschaft dieses Bildes geschrieben worden, ohne
rechte Überzeugungskraft. Die Innenflügel sind geradezu
jämmerlich. (Burlington Mag. IX. 185, mit Lichtdruck.)
Neapel. Königl. Palast. Anbetung der 'Könige.
Angeblich jenes Bild, welches von den Florentiner
Kaufleuten dem König Alfonso von Aragonien und
Sizilien geschickt wurde und die Veranlassung war,
daß Antonello da Messina nach Brügge ging. Alfonso
ließ es in der Kapelle des Castel Nuovo aufstellen.
Der Maler Solario Zingaro soll die Köpfe der
Könige in die Portraits Alfonsos und seiner beiden
Söhne Ferdinando und Ferdinandino umgeändert haben.
Es ist ein sehr schwaches Machwerk mit Eeminiszenzen
der verschiedensten Art, vor welchem von einem Meister
überhaupt nicht die Rede sein kann. (Dominici:
Vite dei pittori, scultori ed architetti napolitani.
p. 205 ; — Abbat e Galant i. Guida per NapoU
e suoi contorni. 1861; — H. Hymans. Bulletin des
commissions loyales. 1879. p. 25.)
Petersburg. Verkündigung. Bemerkenswert sind
die Steinfliesen, in welchen Episoden aus der Ge-
schichte Davids und Samsons dargestellt sind. Dieses
BUd ist eines der größten Meisterwerke.
Verschollene Gemälde: In einem sogenannten Ga-
leriegemälde von G. van Hae.cht (1628), im Besitze des
Lord Huntingfield, welches den Besuch des Erz-
herzogs Albrecht und Isabellens bei C. van der Geest
vorstellt, ist ein Bild, welches die Kopie eines ver-
lorenen Jan van Eyck zu sein scheint. Es stellt eine
junge Frau, badend, nebst ihrer Magd in rotem Kleide
vor. Im Fenster hängt ein Spiegel, in welchem beide
reflektieren. (Lichtdr. in The Oonnoisseur. XX. 115.)
Zeichnungen (Nachtrag) : Am.aterdam. Maria
mit dem Kinde und die drei anbetenden Könige.
Silberstiftzeichnung eines unbekannten Meisters, der
mit den van Eycks nichts gemein hat. (Bc'prod. in
dem Amsterdamer Handzeichnungs werke, f. 32.)
Wien. Albertina. Madonna mit dem Kinde vor
dem knienden Stifter, ist nicht, wie irrtümlich (I. 514)
bemerkt wurde, nach der Burleigh-Madonna, sondern
nach dem Bude im Besitze von M. G. Helleputte
(L 514 und oben Zeile 17.)
Berichtignngen : I. p. 508, col. 1, Zeile 40: statt
1520 lese 1420; — col. 2, Zeile 21: statt Perral lese
Paral; — p. 512, col. 2, Zeüe 3: statt Besque lese
Besgue (der Stotterer); — p. 516, col. 2, ZeUe 34:
statt nicht signierte Werke lese deutlich si-
gnierte Werke; — p. 518: In dem Inventar der Statt-
halterin Margarethe (N. 242) ist wohl ein Bild von
M e m 1 i n g gemeint, nicht der angebliche Hugo van
der Goes (I. 593) recte Roger Van der Weyden
von Brügge (II. 873).
Literatur : W. H. James W e a 1 e. Hubert
and John van Eyck their life and work. London.
John lane. 1906. KL-FoL mit 41 Photogravüren und
99 Illustrationen. Es ist überflüssig, auf den kunst-
historischen Wert dieses Werkes besonders hinzuweisen.
Es werden einige Dezennien vorübergehen, ehe die
Wissenschaft einen besseren Standpunkt gewonnen haben
wird, der uns die mystische Persönlichkeit Huberts
^•ielleicht deutlicher zeigen kann, aber an den von
J. Weale durch mehr als fünfzigjährige liebevolle
Arbeit gewonnenen Resultaten wird sie wenig geändert
haben; — Henri Bouchot. Les Primitifs fran5ais.
1292—1500. Paris 1904; — Derselbe in L'A r t et les
A r t i s t e s. II. 1905. p. 176. Die Ausführungen dieses
sonst ganz vernünftigen Autors erinnern hier an die
Wahnsinnsausbrüche eines schwerkranken Mannes. Seine
anläßlich der Auisstellung' der Primitifs fian^ais ge-
schriebenen Aufsätze und Bücher können nur als
pathologische, wenn auch recht interessante Symptome
eines beispiellosen Chauvinismus Beachtung finden; —
Burlington Mag. VII. 83, 1.59, 339; VIIL 60,
65; IX. 185, 358, 426; X. 325, 383; XL 45, 46, 331;
XIL 247; XIV. 43, 113, 360.
Eyck. JanKarelvanEyck(I. 521).
Er lebte 1685 noch in Rom, wie aus dem.;
nachfolgend bezeichneten Bilde hervor-
geht.
Gent. Ken. L. Maeterlink, 1907. Ein Kostümfest
auf dem Eise. Bez. J. 0. v. Eyck. 1685. Roma.
Eyeken. Alphonse van der
E y c k e n, Maler aus Brügge, Zeitgenosse.
Gemälde : Brügge.
Eyeken. Jan van der Eyeken
(Anequin de Egas), Architekt, 1459
bis 1467 am Dom zu Toledo tätig. Sein
Sohn Enrico de Egas War 1493 bis
1534 Maestro major der Kathedrale zu
Toledo. Ein Bildhauer Jan van der
Eyeken war 1448 am Rathause zu Löwen
beschäftigt.
J u s t L Miscellaneen. I. 65.
Eyeken. Jan van der Eyeken (I.
522). 1533 wurde ein Jan van der Eyeken,
ein Freund Bernard van Orleys, mit meh-
reren anderen auf Befehl der Statthal-
terin Maria von Ungarn wegen Häresie
(luteryen) verhaftet.
Eynard. Susanne Elisabeth Ey-
n a r d, geb. Chatelain, Historien-
und Landschaftsmalerin, geb. 1775 zu
Amsterdam, f zu Genf 1844. Sie war
Schülerin von Delarive (1793), heiratete
1802 und lebte lange in Genf.
Eynde. Ja. van denEynde, Stecher
von topographischen Karten, um die Mitte
des 17. Jahrhunderts in Holland tätig.
Kramm IL 470; — Le Blanc. IL p. 207.
Fabri — Flessiers.
85
F.
Fabri. Robert Jean Fabri, Bild-
hauer zu Antwerpen, geb. 1839.
Fabritius. Bernard Fabritius
(I. 525).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. C.
Du. Bois etc., 24. Nov. 1906. Der Engel erscheint der
Eselin des Balaam. Bez. B. Fabritius. 1672. (Früher
KoU. W. Bürger [Thore] in Paris.)
C a s s e L . Merkur imd Argus. (Lichtdr. in Meister-
werke der k. G.-G. zu Gassel-. p. 40.)
^ J u t f a a s. G. W. van Heukelum, 1908. Drei
Gemälde aus einer reformierten Kirche zu Leiden.
Die Parabel vom Beiclien und Armen, die Geschichte
des verlorenen Sohnes und das Gleichnis vom Pharisäer
und Zöllner.
Fabritius. Carel Fabritius (I. 525).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. (Lichtdr. in
Meistorwerke des Ryks-Mus. zu Amsterdam, p. 96.)
London. Nat. Gal. Christus läßt die Kinder
zu sich kommen. (Siehe Jurian Ovens. II. p. 294) ; —
Koll. A 1 e n. Brustbüd eines alten Mannes mit Hals-
krause. (Lichtdr. in Onze Kunst. 1908. II. 236.)
München. Halbfigur eines jungen ManiKs, in der
Rechten die Feder. (Lichtdr. im Kat. 1904. p. 85.)
Philadelphia. KoU. John G. Johnson.
Brustbild eines bärtigen Mannes mit Hut, in einem
Buche lesend. Nicht bez. (Lichtdr. in The Connoisseur
XXII. 144.)
Rotterdam. Männliches Portrait. (Lichtdr. bei
lafenestre. Hollande, p. 16; und bei Geffroy. Hol-
lande, p. 143.)
Fabrique. Nicolas La Fabrique
(I. 527).
A 1. D e s c h a m p s. J. B. Juppin et N. Lafabrique,
peintres namurois. 1873.
Facin. Nicolas Henri Joseph
F a c i n, Landschaftsmaler, geb. in Lüt-
tich 1728, t 1811. Er lebte 1769—1770
in Genf und gründete dort eine Zeichen-
schule.
Farius. Jan de Farius (de Var-
gas?), Maler, 1629 Lehrer des Antoon
Goubouw in Antwerpen (I. 604).
V. d. Branden. 1010 ; — L i g g e r e n. II. 7.
Farret. Coenraad Farret, Portrait-
maler, geb. zu Dordrecht, 1724 Bürger zu
Amsterdam.
Gemälde: Haarlem. Kindcrportarits. Aletta Hen-
rielto Meulcnaer, Hendrik und Willem Meulenaer. Bez.
C. Farret pinxit. A. 1720.
Faydherbe^ Lucas Faydherbe.
Gustav Glück. Über Entwürfe von Rubens zu
Elfenbeinarlieiten Lucas Faidherbes. (Jahrb. der Kunst-
samml. des a. Kaiserh. XXV. 1904.)
Felpacher. Felpacher, Maler, um
1639 tätig, höchstwahrscheinlich ein
Rubensschüler,
Gemälde: Prag. Nostitz. Diana und Aktäon.
Bez. Felpacher Ao. 1639. (Lichtdr. im Kat. 1905. N. 62.)
Feuille-. Daniel de la Feuille
(I. 531).
Fr. D. O. O b r e e n. Notice sur Daniel de La-
feuillc, graveur, orffevre, horloger et libraire k Am-
stcrdajn. La Haye 1894.
Fevre. Valentin le Fevre (I. 532).
Die «rste Ausgabe der „Opera selectiora" etc. ist
durch einen Druckfehler aus dojn Jahre 1640 ange-
geben, während .sie 1680 erschien.
Fiammingo. Arrigo Fiammingo
(I. 532). Siehe Henricus Malinis (IL 92)
oder Hendrik in de Crooii (III. 71).
Fiammingo. Giovanni Fiammingo
(L 532).
Gemälde eines sogenaim.ten Giovanni Fiam-
m i n g o wurden kürzlieh auf dem Dachboden der Kirche
S. Giuliajio (Saji Zulian) in Venedig entdeckt. Sie
stellen dar: Christus im Olivenhain und Christus
wäscht den Aposteln, die Füße. (Burlingtcm Mag. XV.
369.)
Fiammingo. Lambert Fiammingo
(L 533). Siehe Frederik Sustris.
IL p. 676 und 677.
Fives. Jakemon de Fives, entail-
leur d'images zu Lille, 1319—1328 ur-
kundlich erwähnt.
Jules Houdoy. Etudes Artistiques. Paris
1877. p. 3.
Flamand. Jeannot le Flamand.
Siehe Jan van der Meire. IL p. 132.
Flandes. Juan de Flandes, Maler
der Königin Isabella von Spanien, seit
8. März 1498 mit 30.000 Maravedis Ge- .
halt. Er stand bis zu ihrem Tode. (1503)
in ihren Diensten, lebte später in Pa-
lencia, hinterließ einen gleichnamigen
Sohn töid starb vor 1519.
Gemälde : Märchen a. Johanniterkirche. Acht
Haupttafeln und eine Predelle eines großen Altars:
Die Hochzeit zu Kana, ■ die Predigt des Johannes,
die Verklärung, die Beschneidimg, die Versuchung,
die Taufe, die Enthauptung des Täufers, die Flucht
nach Ägypten.
Palencia. Kathedrale. Der Hochaltar. 1506 von
dem Bischof Fray Diego de Deza bestellt und um
1520 vollendet. Er besteht aus zwölf Gemälden: De*
Besuch Mariens bei Elisabeth, die Verkündigung,
Ecce homo, die Geburt Christi, die Anbetung der
Könige, Noli me tangere, Gethsemane, Christus \v>r
Kaiphas, Kreuztragung, Grablegung, Auferstehung,
Emaus. Eine große Kreuzigung, eine Kreuzabnahme und
die Beweinung Christi, welche Ln dem Altar, wie er
gegenwärtig steht, fehlen, sind anderweitig unterge-
bracht.
J u s 1 1. MisceUaneen. I. 315, 322, 330.
Flessiers. Balthasar Flessiers
(I. 536). Er war in Flandern geboren und
ging von Antwerpen nach Middelburg, wo
er bereits 1579 Mitglied der Gilde war.
Seine erste Frau scheint 1596 gestorben
zu sein und hinterließ ihm zwei Töchter:
Judith, welche 1630 den Maler Hendrik
d'Antonissen (I. 24), den Schüler des
Jan Porcellis, und Jannetten, welche P o r-
c e 1 1 i s selbst heiratete. Seine zweite
Frau Barbara Joris van Dübel starb als
Witwe 1626. Bei dieser Gelegenheit wird
Flessiers „Meester Balten schilder" ge-
nannt. Von den Kindern wurden vier Maler :
Tobias, Willem, Joris (geb. 1616) und
Benjamin Flessiers. Die Bemer-
kung Walpoles scheint sich auf Tobias
Flessiers zu beziehen, der in London
86
Fliccius — Fouquet.
lebte und um 1652 — 1663 von dem Amster-
damer Kunsthändler Nicolas Vis-
scher auf Bezahlung von 333 Gulden für
gelieferte Waren geklagt wurde.
Ein von David Loggan gestochenes Portrait des
Thomas Saaders ist bez. Flessiers pinx.
Gud HolL 1906. 130; — Onze Kunst. 1906.
L 195.
Fliccius. Ger lach (Garlicke)
Flick oder Fliccius, Portraitmaler,
wahrscheinlich aus den Niederlanden, der
um 1547 in England arbeitete.
Gemälde : London. Portr. GaL Erzbischof Cran-
mer. Wahrscheinlich Kopie eines Bildes in Cam-
bridge. Bez. G«rlactia Elic . . . Gormanus pingebat.
I r n h a m. , Lincolnshire. Portrait des Lord Thomas
iJarey. Bez.
Newbattie Abbey. Lord Lothian. Portrait
eines bärtigen Mannes mit Schwert und Dolch. 1547;
— Portrait eines Mannes mit Federbarett und dem
St. Michaels-Orden in halber Lebensgröße.
Burlington Mag. XIV. 367; XV. 159.
Flinck. Govaert Flinck (I. 537).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. (Lichtdr. bei
Lafenostre. Hollande, p. 228; und in Meisterwerke
des Byks-Mus. p. 87); — Portrait des Grozen Centen.
Brustbild eines jungen Mannes mit großem Hut. Bez.
G. Flinck f. aet. 44. .1637. Früher in Bypenhofje zu
Amsterdam Bembrandt genaimt.
Brüssel, Der Kat. von 1906 hat die Goldschmieds-
familic dem G. Flinck • wieder abgenommen.
Paris. KoU. Max. Wassermann, 1906. Portrait
.einer älteren Dame. Bez. G. Flinck f. 1644.
Moris. Cornelis Floris II. (I.
540). Er lieferte auch die Zeichnungen
für das Grabdenkmal Karls des Kühnen
in Notre dame zu Brügge, nach welchen
Jacques Jonghelinck, Josse
A e r t s und Jean de Smet arbeiteten.
Floris. Frans de VriendtFloris I.
(I. 541).
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. Der Sturz
der Engel. Lichtdr. bei Laienestre. Bel-
gique. p. 194; xmd bei J. de Brauwere.
Anvers); — Die Anbetung der Hirten ist
bez. Jo BF, vielleicht Jan B a p t.
Floris(?).
Floris. J. B. Floris, Maler, der 1649
34 der in Münster befindlichen 37 Por-
traits der Friedensbevollmächtigten für
10 Taler das Stück malte. Die Bilder
werden dort als Werke Terburgs gezeigt.
Folkema. JacobFolkema (I. 545).
Siehe auch II. p. 422 und 428. N. 158.
Fondament. Fondamen t, Bentname
eines Schweizer Historienmalers namens
Rouw (oder Kaufft nach Nagler. IV.
397), der für den Landgrafen von Hessen-
Kassel verschiedene Plafonds malte und
später in Hamburg lebte.
H o u b r a k 6 n. IL 356.
Fontaine. Victor Fontaine, Por-
trait- und Genremaler, geb. zu Cuesmes
1837, t zu Brüssel 1884; .Schüler von Por-
taels. Gemälde : Mons.
Fonteyn. Adriaen Lucasz Fon-
teyn (I. 545).
Gem&Ide (Nachtrag) : München. Verst. Aretin,
.1887. Lustige Gesellschaft. 1641; — Verst. Helbfcig,
J/
1904. Musizierende Gesellschaft. Bez. Ad. FONTEYN.
1646.
W e w e r bei Paderborn. Freih. von Brencken. Lu-
stige Gesellschaft. Bez. AL FONTEYN. Ao. 1643.
Forst. Udalricus van Forst,
Glasmaler, aus Oldensal in den Nieder-
landen gebürtig, heiratete 12. Juli 1665
in Wien, f vor 1676.
A, Haydecki. Oud HolL 1905. p. 117.
Fouquet. Jehan Fouquet oder
Foucquet (Giovanni Fochetti),
berühmter französischer Maler und Minia-
turist, Maler König Karls VII. und
Ludwigs XI., geb. zu Tours um 1415,
t um 1480. Über seinen Bildungsgang
ist nicht das geringste bekannt. Um 1443
war er in Rom und porträtierte den Papst
Eugen IV. (1431, f 1447). Das Bild wurde
in der Sakristei der Kirche de la Minerva
aufgestellt, ist aber seit langem ver-
schollen. Ein Kupferstich in Onuphrü
Patavini Veronensis XXVII. pontificorum
elogia et imagines (Romae. Lafrerii 1568)
ist nach diesem Bilde gestochen. Na-
türlich heißt es allgemein, daß Fouquet
von Eugen IV. berufen worden sei,
ihn zu porträtieren, aber diese Berufung
scheint lediglich eine Phrase zu sein.
Was soll den Papst veranlaßt haben, einen
damals noch gänzlich unbekannten fran-
zösischen Enlumineur oder Historien des
livres zu berufen? Fouquet kam wohl
durch irgend welche Empfehlung an den
Papst. Francesco Florio, der das Bild
gesehen hatte, lobte es 1477 über die
Maßen. Damals war Fouquet bereits der
„vir Turonensis qui non solum sui tem-
poris sed omnes antiquos superavit" und
war bereits Hofmaler zweier Könige. Für
Jacques Coeur, dem Schatzmeister
Karls VII., malte er in dem Hause des
Jacques Coeur in Bourges in die Felder
der Wölbung der Kapelle schwebende
Engel.
Für Maitre Etienne Chevalier
aus Melun ,,conseilleur du roy, maitre
des comptes et tresorier de Fran9e (f 4.
Sept. 1474) malte er um 1450 für
die Kirche von L(Oches ein Diptychon,
welches in dem einen Flügelbilde Maria
mit dem Kinde, in dem anderen Cheva-
lier mit seinem Patron" St. Stephan
darstellte. Nach einer alten Tradition
soll diese Maria das Portrait der Agnes
S o r e 1, der Geliebten des Königs
Karl VII. <t 9. Febr. 1450) sejn, deren
Testamentsexekutor Etienne Chevalier ge-
wesen ist. *
Anläßlich der Feierlichkeiten bei dem
. Begräbnisse König Karls VII- (22. Juli
1461) bemalte Fouquet die Totenmaske
des Königs für den Einzug der Leiche
in Paris. Am 26. Dez. 1471 erhielt Fou-
Fonqnet.
87
quet Bezcuhlung für 40 goldene Schilde,
welphe er im Aiiftrag König Ludwigs XL
für die Kitter des St. Michael-Ordens ge-
malt hatte. Um dieselbe Zeit oder früher
malte er für den obenerwähnten Etienne
Chevalier die berühmten Miniaturen
eines Livre d'heure, welches ehedem bei
Brentano in Frankfurt am Main, gegen-
wärtig, vier Blätter ausgenommen, in
Chantilly sich befindet. Auf einem Blatte
ist noch Karl VII. dargestellt, der 1461
starb.
1472 erhielt Fouquet „peintre du Eoy"
den Auftrag, ein Livre d'heures für die
Herzogin von Orleans zu malen. 1474
erhielt er gleichzeitig mit Michel Co-
loinbe Bezahlung für den Entwurf eines
Grabdenkmals für König Ludwig XL und
1475 wurde noch „ä Jehan Eoucquet
peintre du Roy pour entretenir son
estat" eine Zahlung geleistet. Jean Fou-
quet starb um 1480 und hinterließ zwei
Söhne : Louis und Frangois, welche
beide Maler waxen; von ihnen scheinen
viele der ihrem Vater zugeschriebener^
Miniaturen herzurühren.
Es liegt ziemlich nahe, für Jehan Fou-
quets Schule nach den Niederlanden hin-
über zu sehen und man glaubt heute
allgemein, daß er in den Niederlanden
die ersten künstlerischen Eindrücke emp-
fangen habe. . Aber diese Ansicht ist
durch nichts zu erhärten. In Fouquets
Miniaturen ist kaum ein Motiv nachzu-
weisen, ..welches auf irgend ein berühmtes
niederländisches Werk zurückzuführen
wäre. Weder seine großartigen Kompo-
sitionen, noch die Typen der Figuren er-
innern an irgend einen der großen Meister.
Speziell seine hochpoetischen, in ihrer
Art einzigen Landschaften haben in der
flämischen Kunst nirgend ihresgleichen.
Die einzigen Vorbilder, an welche sie er-
imiern könnten, sind einzelne Miniaturen
der Livres d'heures des Herzogs von Berry,
welche zum größten Teil von nieder-
ländischen Meistern herrühren, aber auch
dort fehlen alle Vorbilder für die herr-
lichsten Miniaturen des Fouquet. Er ist
gewiß in hohem Maße französisch-ori-
ginell und scheint seine Lehrzeit nicht
in den Niederlanden verbracht zu haben.
Auch ist ihm die Technik der van Eyck-
schen Ölmalerei gänzlich fremd. Seine
großen Port:i;aits sind in Tempera gemalt
und mit leichten Firnislasuren vollendet.
Der Kat. der Ausstellung ,,des Primitifs"
in Paris von 1904 bemerkt zwar von der
Antwerpner Madonna und dem Berliner
Etienne Chevalier, daß dies Ölbilder
seien, dies ist aber bestimmt nicht der
Fall und kein einziges der von ihm her-
rührenden oder ihm zugeschriebenen Ge-
mälde hat mit der van Eyckschen Technik
das geringste gemein. Dagegen ist es
ziemlich deutlich, daß er mit römischen
Kunstwerken vertraut war. Er verwendet
mit Vorliebe antike architektonische Mo-
tive und solche der italienischen Re-
naissance. Er kann derlei auch in Avi^
gnon gesehen haben, aber deutliche Re-
miniszenzen an Fiesole lassen über seine
Reisen in Italien keine Zweifel auf-
kommen. Er soll übrigens mit Filarete
befreundet gewesen sein.
Gemälde : Antwerpen. Maria mit dem Kinde, von
blauen und roten Engeln umgeben. Flügel eines Dip-
tychons (dessen andere Hälfte in Berlin), für Etienne
Chevalier gemalt. Crowe und Cavalcaselle hielten das
Bild für eine flämische Kopie, da es mit den Tempera-
portraits ' des Meisters nicht übereinstimmt. Nach
a. A. ist es gänzlich übermalt. Etienne Chevalier
war der Testajnentsexekutor der Agnes Sorel und
das Diptychon vrajr ursprünglich für die Kirche von
Ix)ohes gemalt, wo Agnes Sorel begraben, wurde. In-
folge der Schwierigkeiten aber, welche Ludwig XI.
anläßlich des Grabes der Agnes Sorel erhob, ließ Che-
(1 valier die Bilder für sein eigenes Grab nach Notre
Daime de Melun übertragen, wo man übersah, daß die
Maria ein Portrait der Agnes Sorel sei. Dort befanden
sich dei Bilder von 1461 bis 1775. Nach einer anderen
Version ließ Chevalier sich und seine 1452 verstorbene
Flau, Katharina Bude, vor der Maria in einem Flügel-
altar malen, und die beiden Bilder in Antwerpen und
Berlin sollen Teile dieses Flügelaltaxs . sein, dessen
drittes BDd mit dem Portrait der Frau Fouquets
verschollen ist. Seine Gönnerin Agnes Sorel soll tat-
sächlich in der Madonna porträtiert, aber von Fouquet
nach dem Gedächtnisse gemalt worden sein. (lichtdr.
in Burlington Mag. V. 361; bei Geffroy. Belgique.
120; bei Lafenestre. Belgique. 196.)
Antwerpen. Der Mann mit dem Pfeile. Mit
der Devise : Tant que je vive autre n'auray. (Devise
der Traizegnies.) Halbfigur. Auffallend sind die kleinen
schlecht gezeichneten Hände. Gewiß nicht von dem
Fouquet, dei- das Portrait des Chevalier in Berlin
gemalt hat. Angeblich in Ölfarbe (?) gemalt. (Lichtdr.
in Klass. Bilderschatz. N. 1004.)
Berlin. Etienne Chevalier, Schatzmeister von
Frankreich, Günstling der Agnes Sorel und Gönner
Fouquets, mit dem hl. Stephaji, seinem Patron. Auf
dem Sockels treifen: (Cheval)IER ESTIEN(ne). Lebensgr.
Halbfiguren. Die linke Hälfte des oben erwähnten
Diptychons, dessen andere Hälfte, Maria mit dem
Kinde, in Antwerpen ist. 1896 von der Familie Brentano
in Frankfurt a. M. erworben.
London. KoU. G. Salting (Ausst. in Brügge, 1902.
N. 18). Portrait eines jungen Mannes in Halbfigur.
Gewöhnlich dem Petrus Christus zugeschrieben
(I. 276).
Paris. Louvre. Selbstportrait des Künstlers.- Bet
JOHES FOVQVET. Email auf Silber. Rund. (Lichtdr.
in Burlington Mag. V. 359); — Karl VII. Im
Bahmen: Le Tres Victorieux Boy de France Charles
septiesme de, ce nom. Halbfigur. Angeblich um 1445
in OHarben ( ?) gemalt. Eine Kopie ist in VersaUies,
eine zweite bei M. G. de MouthrLson; — (Früher
A'ersaillcs.) GmUaume Juvenel des Ursines ChancelJier
de Franke. (Geb. 15. März 1400, f 23. Juli 1472.)
Fast lebensgroße Halbfigtir in rotem Kleide. Die
Architektur des Grundes in Gold gemalt. Der Kat. d.
Exp. des Primitifs. 1904 sagt, daß es in Ölfarben
gemalt ist. (Lichtdr. im Kat. des Primitifs fran^ais.
1904. N. 45); — Der Mann mit dem Weinglase.
Halbfigur eines älteren bartlosen Mannes mit einer
Narbe am Hals, auf einem Tische ein Messer etc.
Angeblich in Ölfarben auf Holz gemalt. Früher im
Besitze des Grafen Wilc'zek und für 190.000 Fr. für
Franchois — Franqoart.
den Louvre gekauft. Die Urheberschaft Fouquets wiid
vielfältig bezweifelt und gewiß ist das Bild nicht von
derselben Hand, die den Etieune Chevalier in. Berlin
gemalt hat. Gest. von E. Sulpic. (Revue de l'Art ancien
et inodeme. 1897. II. 347 ; — Zeitschr. f. b. Kunst. 1902.
p. 30; — Gaz. d, B. Arts. 1904, II. 120; 1907. I. 8;
— Exp. de Primitifs fr. 1904. 43; — Les Arts. 1907.
Uärz. p. 5.)
AVien. F. Liechtenstein. Angebliches Selbstportrait.
Brusttild. Bez. 1456 (nach a. Lesart 1476). (Lichtdr.
in Burlington Mag. V. 361.)
In einem Inventar der Statthalterin der Niederlande,
Margaxethe von Osterreich (1516), ist erwähnt: Un
■petit tableau de Noetre Dame, bien vieucx, de la
main de Eouquet, ayaiit estui et couvertuxe.
Miniaturen: Chantilly. Les Heures de maisti-e
Etienne Chevalier. 40 Minia/turen, ehedem im Besitze
Brentanos in Frankfurt a. M., 1891 von dean Herzog van
Aumale für 300.000 Fr. gekauft. Von vier Miniaturen,
■welche noch zu diesem Livre d'heureß gehören, sind zwei
im Louvre, eine in der Bibl. Nat. in Paris und die
vierte im Brit. Mos. (früher ' Koll. Bogers). (Waagen.
Treas. II. 81.) (Hf^ures de maistiPe Estienne Chevalier,
texte restitue par l'abbe Delaunay. Paris 1866. Zwei
Bde. mit .60 Miniaturen in Chromolithographie.)
London. Brit. Mus. St. Paulus. Miniatur aus
dem Livre d'heures des Etienne Chevaliör.
• München. Hof- und Staats-Bibliothek. Das Buch :
De casibus Virorum Illustrium Von Boc.caoio. Es
wurde für' Maitre Laurens Gerard, Schatzmeister
Karls VII., welcher der Nachfolger des Etienne Che-
valier im Amte war, von dem Priester Pierre Faure zu
AuberviUiers bei Paris' geschrieben, im Nov. 1458 voll-
endet und von Jehaji Fouquet mit Miniaturen bemalt.
Die Titelminiatur stellt das Prozeßverfahren gegen den
Herzog von Alengon dar (1458). (Paul D u r r i e u.
L© Boccace de Münich. Mit 91 Miniaturen. München
J908; Burlington Mag. XV. 375.)
Paris. Louvre. St. Maigarethe und St. Martin.
Zwei Miniaturen, welche aus dem Livre d'heures
des Etienne Chevalier sta,miiaen; — Bib. Nat. L'Hi-
stoire des Antiquites Juives oder Les Antiquites ju-
daiques, .von Flavius Josephus. I. Teil. Das Ma-
nuskript wnirde für den Herzog von Berry, Bruder
Kaxls V., begonnen und die ersten drei Miniaturen
sind angeblich von Paul de Limbourg (?), nach
a. A. von Beauneveu, die anderen elf von ■ der
Hand des „bon paintre et enlamincur du roy Loys XI.
Jehan Fouquet natif de Tours". Der zweite Teil
mit nur mehr einer Miniatur wurde 1906 von König
Eduard VII. von England und Mr. Jates Thompson
der Nat. Bibl. geschenkt. (Curmer. Oeuvres de Jehan
Fouquet. Paris 1866; Lichtdr. in L'Art et les Ar-
tistes. III. 1906. p. 36; — P. D u r r i e u. Les An-
tiquites judaiques et 1© peintre Jean Fouquet. Paris.
Plön. Fol. iriit 27 Taföln; — Antiquites et Guerres
des Juifs du Josephe. Manusorit fran^ais N. 247
et iiöuv. aequis. N. 21013. Mit Faksimilereproduktion
von 25 Miniaturen. Paris. Berthand freres. 8"; — Kat.
d. Primi tifs. fran?. N. 128, 129) ; — Ludwig XI.
hält das Kapitel des St. Michael-Ordens. (Lichtdr. in
Les Arts. 1907. Sept. p. 8) ; — St. Anna und die
drei Marien mit ihrer Familie. Miniatur aus dem
Livre d'heures des Etienne Chevalier-; '■ — Koll. Paul
D u r r i.e u. Miniaturportrait einer Dame auf Pergament.
Angeblich Anne de. Beaujeu dame de Baudricourt (7)
Außer den hier genannten Miniaturen werden
ihm auch jene eines zweiten Manuskripts .der A n t i-
quite.e juives mit einem Text von Guillaumc
C-oquillard aus Reims, einer Übersetzung der De-
kaden des Titus Livius, eines 1475 für Mac6
oder Michel Prestesaille von Tours geschriebenen. Livre
d'hetoes, und einer Bible moralisö mit 120' Vignetten,
sämtlich in der Bibl. Nat. in PaJis, und noch andere mehr
zugeschrieben. . Diese Miniaturen scheinen aber nicht
von Jehan Fouquet selbst, sondern aus seinem Atelier
herzurühren.
Zeichnongen: London. Koll. J. Hesseltine. Brust-
bild eines älteren Prälaten. Silberstift. Bez. Un
Roumain legat de nostre St. P6re en franse. (Lichtdr.
in Burlington Mag. V. 359.)
Paris. Louvre. Portrait eines Mannes mit Haube
und Hut. Stiftzeichnung.
Petersburg. Eremitage. Portrait eines bart-
losen Mannes mit Haube und Hut. Nahezu lebensgroß.
Kreide auf grauem Papier. Laviert. Nicht sicher.
(Lichtdr. in Les Arts. 1906. N. .57. p. 3.2; N. 59. p. 27.)
Literatur : Passavant in Naumanns Archiv. 1860.
VL 168; 1861. VIL 85; — BeffroL IIL 200; —
Michiels. III. 168; — Gaz. d. B. Arts. 1866.
XX. 394; 1867. XXIIL 97, 574; 1868. XXIV. 187;
1890. II. 273, 416; 1896. XV. 89; 1897. XVII. 214;
1903. I. 215; 1904. IL 116, 140; 1905. II. 281;
1907. n. 177; — Les Arts. 1905. März. p. 20, mit
zahlreichen Lichtdrucken; - 1906. N. 57. p. 32; —
Burlington Mag. V. 356 ; — P. Dnrrieu.
Deux miniatures inedites de Jean Fouquet. (Bulletin
et memoires de la Soci6te nationale des antiquaires
de France LXL Memoires 1901.) Paris 1902. p. 105;
— Paul Leprieur. „De quelques oeuvres nouvelles
de Jean Fouquet", in Chronique des Arts. 1904. p. 145 ;
-^ Georges Lafenestre. Jehan Fouquet. Paris.
Librairie d'Arts ancieü. et moderne. 1905 ; — H. C h a-
b e u f . Jean Fouquet et la cathidrale de Nantes.
(Revue de l'Art chrötieii. 1906.)
Franchois. Lucas Franchois II.
(I. 548).
Gemälde. (Nachtrag) : Amsterdam. Portrait des
Fr. Villoin de Gand, Baron von Rosenghien, Bischof
von Toumai (1647—1666). Sitzend, Kniestück. Gri-
saille. Gestochen von P. van Schuppen.
Franck. Joseph Franck (I. 550).
H. Hymans. Joseph Franck, Artiste-graveur (1825
bis 1883). Braxelles 1887.
Francken. Ambrosius Frahcken I.
(I. 550).
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. Martyrium
der St. Crepin lind Crepinian. (Lichtdr. bei Geffroy.
Belgique. p. 91 ; und bei Lafenestre. Belgique. p. 197.)
Franchoys. Peeter Franchovs
(I. 549).
Oemäldo (Nachtrag): BrüsseL Der Trinker.
(Lichtdr. bei Do Brauwere. BroxeUes. p. 82.)
Cöltt, Bildnis eines alten Mannes. Bez. Aet. 77.
Ao. 1650. Pe. Franchois pinxit Mechline.
Petersburg. Koll. J. P. Balaschef . Halbf igur
eines jungen Mannes, eine Papierrolle in der Rechten.
Nicht sicher. (Lichtdr. in Monatshefte. 1909. p. 179); —
In jüngster Zeit hat man ihm auch das Portrait des
Alessanxiro del Borro der Berliner Gal. (angeblich von
Velasquez) zugeschrieben. (Kunstchronik. 1907.
p. 493.)
^ Francken. Johannes Franck eri
oder Franco und Franquart. Siehe
unten Franquart.
Franpois. J. Fran5ois, unbekannter
niederländischer Stecher des 17. Jahrh.
Von ihm gestochen: Alarten Harpersz Tromp.
etc. Halbfigur. Dus leeft de groote Tromp etc.
Zehn Verse von Jan Vos. J. Livius pinxit. J.
Fran^ois sculpsit. Frederick de Widt Bxcudit. Fol.
Kopie nach dem Stich vcm v. DaJen.
Franquart. Johannes Franquart,
auch F r a n c k e n, von den Italienern
Franco genannt (I. 554), Historien- und
Landschaftsmaler, angeblich zu Antwer-
pen geboren. Er ging nach Italien und
Franqueville — Froment.
89
ließ sich um 1550 in Neapel nieder, wo
Wenceslas Coeberger (I. 310) nach
1579 bei ihm arbeitete und seine Tochter
heiratete.
Gemfilde : N e a p e L Fianziskanerkirche. Anbetung
der Könige. Bez. Giov. Franco d'Anversa. P. Ao.- 1556.
In der Art des Tr. Floris.
Honbraken. I. 116 ; — Immerzeel. I. 247.
Franqueville. Pierre Franque-
ville (F r anca.v illa oder Franche-
V i 1 1 e), Bildhauer, geb. zu Cambrai 1548
(oder 1553), aus adeliger Familie von
spanischer Abkunft, f 1618 '(?). Er ging
angeblich, 16 Jahre alt, nach Paris, war
zwei Jahre in Deutschland, arbeitete län-
gere Zeit in Diensten des Erzherzogs Fer-
dinand von Tirol in Innsbruck und ging
dajin nach Rom. und Florenz, wo er bei Jan
de Bologna arbeitete. 1601 ging er nach
Paris und Heinrich IV. ernannte ihn zum
Sculpteur du roi. 1614 errichtete er auf
dem Pont neuf deis Standbild zu Ehren
Heinrichs IV. ; das Pferd war von Jean de
Bologna gegossen utid das Bild des Kö-
nigs von Dupre, Franqueville machte den
Sockel, die vier Bronzefiguren und die
Basreliefs an demselben.
Portrait: Florenz. Uffizien. Von Fr. Pourbus
d. J. Gestochen von Guadagnini (II. p. 358).
Werke : P a u. Schloß. Statue Hoinrichs IV. (L'Art.
1890, II. 145.)
Paris. Louvre. David als Sieger üb^r Goliath.
1612. Marmor; — Merkur. Marmor; — Orpheus. Mar-
mor; — Vier Figuren von Grefangenen (Bronze). Vofl
seincin Schwiegersohn Francesco Bordoni 1618 voll-
endet. (Von dem Sockel des Monuments Heinrich IV.
auf dem Pont Neuf., während der Kevolution zerstört.)
Pisa. Die Fontaine mit dem Standbild Cosmos- I. ;
— Standbild Ferdinands I.
Fr6d6ric. Leon Frederic, Maler,
geb. zu Brüssel, 26. August 1856; Schüler
von J. Portaels, Erfinder der ,,Armeleut-
malerei", später Symbolist. Gemälde:
Antwerpen, Brüssel, Gent.
Frei. Frei. Siehe V r e 1. II. p. 825.
Froment. Nicolas Froment (Fru-
menti), Maler aus Uzes nächst Avignon
(PitJtor Avinionis civitatis Ucceii), ge-
boren um 1435, da das früheste von ihm
bekannte Werk, die Erweckung des La-
zarus in Florenz vom Jahre 1461, allem
Anscheine nach eine Jugendarbeit ist.
Einige Figuren desselben (St. Petrus
sowie der erwachende Lazarus) sind einem
älteren niederländischen Werke entlehnt
(Koll. Kaufmann, Berlin), welches in der
Regel dem Froment selbst zugeschrieben
wird, aller Wahrscheinlichkeit nach aber
von einem unbekannten niederländischen
Maler in Frankreich gemalt wurde. Aus
den Beziehungen dieser beiden Bilder
glaubte man auf eine Lehrzeit Froments
in den Niederlanden schließen zu können.
Um 1475 war er für König Rene von
Anjou beschäftigt, auf dessen Bestellung
er eines der herrlichsten Werke altfran-
zösischer Kunst, den brennenden Dorn-*
busch in der Kathedrale zu Aix, malte.
1476 erhielt er noch, wie urkundlich nach-
gewiesen ist, eine Restbezahlung für
dieses Bild. Der Unterschied zwischen
diesem und der 14 Jahre früher gemalten
Erweckung des Lazarus ist ein so unge-
heurer, daß ihn, wäre Froment nicht als
Meister beider Gemälde verbürgt, nie-
mand wiedererkennen würde. Er ist nur
von 1468 bis 1472 in Avi«:non nachge-
wiesen und es ist wohl möglich, daß er
in der Zwischenzeit eine künstlerische
Läuterung in den Niederlanden, im Ate-
lier des Roger van der Weyden in Brüssel
oder in Brügge, erfuhr. Der Engel im
brennenden Dornbusch erinnert zu sehr an
Jan van Eyck und Memling, besonders an
jene Marienbilder (Wien, Florenz, Berlin,
Prinz A. Radziwil), welche immer dem
Memling zugeschrieben wurden, von der
neueren Kritik aber als Werke Memlings
entschieden in Zweifel gezogen werden.
Die enorme Wandlung, welche Froments
Stil vom JaJire 1461 auf 1475 erfuhr,
scheint eine ungewöhnliche Aufnahms-
fähigkeit des Künstlers für fremde Mo-
tive darzutun; und es ist nicht unmög-
lich, daß diese sogenannten Memling-
Madonnen (Florenz, Wien) von ihm her-
rühren. Die Figur des Engels in der Ver-
kündigung Maria bei Prinz Radziwil-
Berlin (II. 138) macht diese Vermutung
höchst glaubwürdig.
In einer, in der Erweckung des Lazarus
links stehenden Figur vermutet man \ ein
Selbstportrait des Künstlers; in dem
rechts stehenden bärtigen Manne glaubt
man das Modell Karls des Großen in dem
berühmten Pariser Justizpalast-Bild wie-
derzuerkennen (II. 117), aber ich glaube,
daß dies lediglich eine chauvinistische
Täuschung ist. Bei dem äußerst dürf-
tigen Vergleichungsmaterial, welches an-
gesichts der wenigen authentischen Werke
vorliegt, ist den Konjunkturen und Ver-
mutungen ein um so größeres Feld er-
öffnet, gewiß aber liegen die niederlän-
dischen Studien Froments zwischen den
Jahren 1461 und 1468. Erwähnenswert
ist noch die Verwandtschaft des Flügel-
bildes des brennenden Dornbusches mit
den Altarflügeln eines Bildes in Schloß
Holyrood, welches König Jakob III.
von Schottland (1453—1488) und seine
Gattin Margaretha, kniend, darstellt, und
in der Regel willkürlich dem Hugo van
der Goes (I. 592, IIL 93) zugeschrieben
wird, und eines anderen Bildes in Glas-
gow, Karl IV. von Anjou mit St. Viktor,
ebenfalls Hugo van der Goes genannt
90
Pmtet — Geest.
(I. 593). Man hat sie in jüngster Zeit
als Werke des anonymen Maitre de
Moulins bezeichnet, aber bei der nach-
gewiesenen eklatanten Stilwandlung, wel-
che Froment bereits in den Jahren 1461
bis 1475 bekundete, ist es nicht unmög-
lich, daß er selbst sich hinter diesem ano-
nymen Maitre de Moulins verbirgt.
Gemälde : A i x (Provence). Kathedrale St. Sauveur.
Flügelaltar. Dor brennende Dornbusch mit Maria und
dem Kinde. Vorn: Moses und ein Engel; links: König
Rene von Anjou, kniend, hinter ihm St. Moritz,
St. Anton und St. Magdalena; rechts: Die Königin
Jeanne de Laval mit St. Johannes Bvang., St. Nicolas .
und St. Agathe. Die Umrahmung des Mittelbildes ist
den in den Bildwerken des Boger van der Weyden I.
zu Brüssel so oft vorkommenden Basreliefomamenten
nachgebildet. Deus Bild wurde von König Ren6 bei
Froment bestellt, der 1-176 noch eine Ilostzahlung für
dasselbe erhielt. (Reprod. in dem Tafclvirerke Bouchots
über die Ausst. d. Primitifs fr. in Paris, 1904; und
in Les Arts. 1904. N. 28. p. 32, u. a. 0.); — Die
Legende des St. Mitre^ der, von dem römischen Prätor
Arvandus zu Aquae Sextiae hingerichtet, sein Haupt
mit eigenen Händen in die Kathedrale' trägt. Will-
kürlich dem Frotaent zugeschrieben, mit dem es nichts
gemein hat, als daß es sich in derselben- Kathedrale
wie der brennende Dornbusch befindet. (Lichtdr. bei
Bouchot. Exp. d. Pr. fr.; und bei Reinach. II. 634.)
A V i g n o n. Seminar. Der Bischof St. Siffrein, in
ganzer Figur atif Goldgrund. Tempera. Das Bild war
früher ein Kistendeckel und die Zuweisung an Froment
ist ganz willkürlich.
Berlin. KoU. R. v. Kaufmann. Die Auferweckung
des Lazarus. Komposition von 15 Figuren'. Der Petrus
und Lazarus erinnern an dieselben Figuren in der
Erweckung des Lazarus in Florenz, aber Froment scheint
diese beiden Figuren aus dem Bilde bei Kaufmann,
welches aller. Wahrscheinlichkeit nach älter und vor
1461 gemalt wurde, entlehnt und benützt zu haben.
Die Zuweisung dieses Bildes an Froment ist sehr un-
sicher und es rührt nsjch a. A. von einem in Frankreich
tätigen Niederländer her, vielleicht von Barths-
lemy de Clerc (III. 57) oder Coppin Delf
(I. 392), da die Technik und Auffassung flämisch ist,
die Stadt im Hintergrunde aber eine französische
zu sein scheint.
Florenz, üffizien. Flügelaltar. Erweckung des
Lazarus. Auf den Flügeln : Magdalena, die Füße Christi
salbend, u^d Martha, vor dem Heüand. Auf den Außen-
flügeln: Drei Stifter vor Maria. Bez. Nicolaus Fru-
menti Absolvit hoc opus XII Kl'. Junii Mo CCCC LXIo.
Das Bild stammt aus dem Kartäuserkloster zu Mugello.
(Lichtdr. in Les Arts. 1905. Alärz. p. 25; bei Lafenestre.
Florence. 69; und bei Bouchot. Exp. d. Pr. fr. 1904.)
.Paris. Louvre. König Renö und Jeanne de Laval,
seine Frau. Diptychon. Brustbilder. Wiederholung bei
Mme. Chabriere-Arlfes. (Lichtdr. bei Bouchot. Exp. d.
•Prim. fr. 1904.)
Repcrt. n. 225; IX. 83; — G a z. d. B. Arts.
1895. XIII. 157; — L'Art. 1877. IL 16; — Michiel.
L'Est. p. 436 ; — Bouchot. Exp. des Primitifs
fr. 1904.
Frutet. Francesco Frutet (I. 559).
Er war angeblich ein Schüler des Peter
de Kempener (I. 255).
Fruytiers. Philip Fruvtiers
(I. 559).
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. Familien-
bildnis. Fünf Figuren. Bez. PH. FRVYTIERS P. Ao.
1642. (1904 erworben.)
€r.
Gaesbeeck. Adriaen van Gaes-
beek (I. 564).
Gemälde (Nachtrag) : Leiden. Mus. Heilige Fa-
milie. In der Art Rembrandts. Voll bez. und 164T
datiert.
London. Herzog von Deyonshire. Ger. Dow in
seinem Atelier,- malend.
Gandy. Jacob (James) Gandy,
Maler; Schüler und geschickter Nach-
ahmer van Dyks, geb. 1619, f 1689. Er
arbeitete mehrere Jahre im Dienste des
Herzogs von Ormond in Irland.
Smith, m. 243.
Gaudy. Georges Gaudy, Maler und
Illustrationszeichner, geb. zu St. Josse-
ten-Noode 6. Okt. 1872, tätig zu Brüssel,
Gauw. Gerrit Gauw. Siehe Gerrit
Adriaensz G o u w. I. p. 606.
Geef s. Alexandre Georges
G e e f s (I. 569), Medailleur, geb. zu Ant-
werpen 1829, t zu Brüssel 1866.
Geertgen. Geertgen van Sint
Jans (I. 570).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Allegorische
Darstellung des Sühnopfers (recte die Familie der ,hl.
Anna). (Lichtdr. bei Lafenestre. Hollande, p. 230 ;
und in Meißterwerke des Ryks-Mua. p. 1); — Anbetung
der Könige. WUlkürliche Zuweisung. (Umriß böi Rei-
nach. Repertoire. II. 100)'; — Christi Creburt. Angeblich
ein frühes Werk des Meisters. Sehr unsicher; —
Christus am Kreuz. Im Hintergrunde der Dom von
Utrecht. Schulbüd.
Brauhschweig. Diptychon. Marici, St. Anna,
St. Barbara und ein Kartäuser. Willkürliche Zuwei-
sung. (Umriß bei Beinach. I. 358.)
Madrid. Soll. Graf Valencia de San
Juan. Diptychon. Di© Grablegung und dii, Gefangen-
nahme Christi. Zweifelhaft. (Lichtdr. in Les Arts.
1909. März. p. 4.)
Prag. Rudolfinum. Anbetung der Könige. Die
Benennung Geertgen vaa. Sint Jans ist gajiz willkürlich.
Das Bild ist wahrscheinlich von Adriaen Iseji-
brandt. ■ (Lichtdr. im Katalog.- 1889. p. 72; und
in Bilderschatz. IL 386.)
Geerts. Edouard Geerts, Medail-
leur, geb. zu Brüssel 1846, f daselbst 1887.
Schüler von van der Stappen.
Geest. Cornelis.van der Geest
(I. 571). Ein Gemälde von Willem
van Haecht.II. (1. 628, III. 96)
im Besitze des Lord Huntingfie 14
in Bijmingham stellt einen Besu«h
des Erzherzogs Albrecht und der Erzher-
zogin Isabella mit ihrem Gefolgt in der
Galerie des C. van der'Geest dar.
Das Gemälde war auf der Ausst. in Brügge
Geest — Gheia.
91
1907 (Kat.-Nr. 173). (Lichtdr. in The
Connoisseur. XX. 117.)
Geest. Wybrand de Geest (I. 572).
Ctomftlde (Nachtrag) : Amsterdam. Portrait eines
jungen MädcheiLS in ganzer Figur. Nicht bez. (Lichtdr.
bei Creffroy. p. 29; uod in The Connoisseur. XIII. 121.)
London. KoU. Mr. George E. Leon. Zwei Kinder-
portraits in ganzer Figur. Eines datiert 1631. Nicht
bez. Sie erinnern an ähnli-ohe Kinderportraits von
Jan Cornelis van Loenen (II. 59), von dem
sie wohl auch herrühren. (Lichtdr. in The Connoisseur.
XIV, 50.)
Gelder. Aaart de G-elder.
Gcmftide (Nachtrag) : Amsterdam. Die Ge-
fangennahme Christi in Gethsemane. Bez. A. de Giel-
der f.; — Jesus vor Eaiphas. Bez. A. de Gelder f.
Dzikow. Graf Tamowski (L 573, IL 399). Ein
polnischer Il:iter, von den Rembrandt-Doktjren für ein
Werk Rembrandts erklärt und als solches an-
geblich vor kurzem von dem amerikanischen Millionär
Henry Clay Fricke für eine enorme Summe
gekauft.
Prag. Rudolfinum. Vertumnus und Pomona. (Licht-
druck im Kat. 1889. p. 77.)
G6rard. TheodorGcrard(I. 577),
t zu Brüssel 1902.
Gerards. Antoine Gerard s, Ma-
ler; Schüler seines Vaters Gerard
Pieter.sz van Zyl (II. 686). Er malte
Gesellschaf ten ^n der Art seines Vaters
und war um 1686 Mitglied der Pictura
im Haag.
K r a m m. IL 563.
Gerards. Marcus Gerards oder
Gheeraerts I. (I. 578). Sein Vater
Egbert wurde 1516 Meister zu Brügge
und starb anfangs 1521. Sein Sohn Mar-
cus I., der nicht 1530, sondern zwischen
1516 und 1521 geboren wurde, kann somit
nicht der Schüler seines Vaters gewesen
sein. Noel van der Weerde und der Maler
Albert Cornelis waren seine Vormünder.
1558 war Marcus Meister in Brügge. 1562
vollendete er eine Ansicht von Brüggö
aus der Vogelperspektive, für welche er
26 1. g. Bezaii^ung erhielt. Die Kupfer-
platten sind noch im Archiv von Brügge.
Für die Vollendung des von Bernard van
Orley im Auftrag der Statthalterin Mar-
garethe begonnenen Altars mit der Passion
für Bourg-en-Bresse erhielten die Erben
van Orleys 286 1. g. und Marcus 228 1. g.
Unter den Bilderstürmen hatte das Ge-
mälde gelitten und wurde 1580 restauriert.
Frans Pourbus II. übermalte bei
dieser Gelegenheit das Mitteibild für
Pf. St. 37, 6, s. 1564 war M e 1 c h i o r d'A s-
sonneville sein Schüler. 1577 ver-
ließ er Brügge und übersiedelte nach Ant-
werpen, wo er in die Gilde trat. Er starb
nach 1586, allem Anschein nach nicht
in England, wie van Mander erzählt. Das
Originalmanuskript und die Federzeich-
nungen zu Äsops Fabeln wurden 1860
in Brügge an einen H. van der Helle
verkauft.
J. W o a 1 e in Burlington Mag. IX. 417.
Gerards. Marcus Gerards oder
Gh e e rae r t s II. (I. 579). Er war an-
geblich auch Hofmaler der Königin Eli-
sabeth (f 1603) und muß demnach lange
vor 1618 in London gelebt haben.
Die Portraits von William Camden in Oxford
(Bodleiana), bez. Marcus Gheerardts pinxit, desselben
Portrait ' in der Nat. Portr. Gal. in London aus
dem J. 1609, em Portrait des Thomas Cecil Earl of
Exeter und die Versammlung der Bevollmächtigten in
Sommersethouse vom 14. Aug. 1604, welche angeblich
von dem. alten Marcus Gerards herrühren sollen, werden
gcgonwäjtig dem Sohne zujerkannt.
J. W e a 1 e in Burlington Mag. IX. 418.
Gerards. Martin Gerards oder
Gheeraerts, Maler, Sohn des Marc
Gheeraerts I. Er erlangte 1546 das Bür-
gerrecht von Brügge. Er ist der Zeichner
der fünf „M aertinus geratu s" be-
zeichneten anatomischen Tafeln, von Pe-
ter van Harlingen gestochen, welche
irrtümlich (p. 578, N. 5) dem alten Marcus
G. zugeschrieben wurden.
J. W e a 1 e in Burlington Mas- IX. 418.
Jacques de Gerines
Gerines.
(I. 580).
Amsterdam. Jacques de Gcrines war nur der
Gießer der Figuren. Der Zeichner der Modelle ist
gänzlich unbekannt. Kürzlich nannte man C 1 a u x
van W e r V c (IL 853) als solchen (f 1439). Nach
neuester Ansicht gehören diese zehn Figuren zu
verschiedenen Gruppen. Sieben derselben stellen die
sieben Tugenden dar; die zwei Figuren Philipp der
Gute imd diir deutsche Kaiser bilden eine Gruppe
der Investitur Philipps dftji Guten als Grafen von
Holland (1433), die zehnte Figur, Jan van Clecf
genannt, gehört zu keiner der genannten Gruppen.
Schmidt Degener in Gaz. d. B. Arts. 1906.
Aug.; und in Onze Kunst. 1906. I. 18, 70; IL 78.
Gevaerts. G e v a e r t s, Maler des 17.
Jahrh.j nur durch ein Bild der Verst.
Freund (Berlin) (1906 Amsterdam) be-
kannt, welches Jesus, die Mäkler aus dem
Tempel jagend, darstellt und Gevaerts
bezeichnet ist.
Gherwen. Renier van Gherweu
(I. 582).
Gemftlde (Nachtrag) : Wien. K. Mas, Halbfigur
eines Jünglings im schwarzen Gewände, iu der Eegel
A. V. Gelder (I. 574) genannt, soll unter der
falschen Rembrandt-Signatur R. Gherw . . . bezeichnet
sein. Vergleiche auch Gerrit de Wet (IL 855).
Gheyn. Jacob de G h e y h II. (I.
582).
Gem&lde (Nachtrag) : Amsterdam. Blumenstück.
DGheyn. Fe.
Zeicbnnngen (Nachtrag) : Amsterdam. Zwei
männliche Portraita. Oval. Stif tzeichnung ; — Eine
vornehme Dame auf dem Totenbette. Bez. Jac. de
Gheyn. Feder; — Blatt mit diversen Figurenstudien
und Händen. Feder. (Reprod. in dem Amsterdamer
Handzeichmingajsrerke. f. 33 — 35.)
Ghein. Jan van den Ghein, flä-
mischer Gießer, von dem das Hospital
St. Jean in Brügge einen Mörser mit
der Bezeichnung besitzt: lAN VAN DEN
GHEIN HEFT MI GHEGOTEN INT lAER
MCCCCCLXVIII.
92
Giannizzero — Qoes.
Giannizzero. Giannizzero, Bent-
name des Schlachtenmalers Pieter Hof-
mans (I. 699).
Gilson. Abraham Gilson, Maler,
geb. zu Habay bei Arlon 1. Okt. 1741,
t 11. Jan. 1809 zu Florenville. Er war
Mönch zu Biseux, ging später nach Rom
und malte für Kirchen, Klöster etc.
zahllose Bilder von geringem künstleri-
schen Wert.
A. N a m u r. Notice sur le fröre Abraham (J. H.
Gilson) de l'abbaye d'Orval et les tableaux qui lui sont
attribufes. Lrtixemb. 1860 ; — Revue universelle
des A r t s. 1855. p. 68.
Gilbert. Albert Gilbert, Radierer,
geb. 3. Nov. 1832 in Brüssel.
Godecharle. G. L. Godecharle (I.
688). Er hieß Gilles Lambert Godecharle.
Godefroy. Godefroy (Godofredus)
B a t a V u s, holländischer Miniaturmaler
und Zeichner für den Formschnitt, um
1.520 für König Franz I. von Frankreich
in .Blois und BesanQon tätig. Er malte
die goldgehöhten Grisaillen mit kriege-
rischen Darstellungen der ,,C o m m e n-
taires des Guerres Galliques"
der Bibl. Nat. in Paris (N. -13.429), einer
für Franz I. bearbeiteten Periphrase des.
Julius Cäsar. Die Miniaturen sind be-
zeichnet G. 1519, G. 1520. Eine Minia-
tur des dritten Bandes: GODEFROY...
1520; eine andere deutlich G. R. u. 1520.
(R. bedeutet wohl den Namen seiner Ge-
burtsstadt.) Der zweite Band enthält
acht kleine. runde Miniaturportraits,
welche in der Regel dem Jean Clouet
(III. 63) zuerkannt werden. Dela-
borde u; a. schrieben auch diese Portraits
dem Godefroy zu; sie entsprechen aber
einer Folge von Zeichnungen, welche von
Jean Clouet herrühren. Desgleichen
sind 13 Miniaturen eines Manuskripts der
Trionfi des Petrarca der Bibl. des
Arsenals in Paris (N. 6480) mit G. oder
GODEFROY oder einem G und -einer klei-
nen Eidechse bezeichnet.
Nach diesen Grisaillen, welche, wie die
französischen Autoren bemerkten, an L u-
cas van Leyden erinnern, ist kaum
ein Zweifel möglich, daß Godefroy
der Zeichner einer Reihe von Form-
schnitten ist, welche sich durch eine cha-
rakteristische Behandlung der Pferde und
durch phantastische Kostüme auszeichnen.
Dies sind die Grafen und Gräfinnen von
Holland, die sogenannten neun Preux oder
fi'ommeri Helden und die zwölf jüdischen
Könige, welche in dem Atelier des J a-
cob Cornelisz van Amsterdam
(I. 338, III. 68) geschnitten und mit
dessen Zeichen versehen sind, oder von
den Ikonographen dem Holzschnittwerk
des Lukas van Leyden einverleibt
wurden.
Zeichnung : München. Verst. H«lbing, 13. Mai
1908. N. 403. Karl der Große zu Pferd mit flatternder
Helmzier, mit der Schrift CAROLUS MAGNUS, nach
links galoppierend. Federzeichnung, deren Technik die
Gewohnheit des Künstlers, für den Formschnitt zu
zeichnen, deutlich verrät. (Lichtdr. im Kat. der Verst.)
Miniaturen : London, Paris, Chan tili y.
Commentaires des Guerres Galliques.
I. Bd. (Brit. Mus.), II. Bd. (Paris, Bibl. Nat.), III. Bd.
(Chantilly). Die Miniaturen des II. Bandes wurden
1894 von der Societö des Bibliophiles fran^ais (in 29
Exemplaren) reproduziert. Auf dem ersten Blatts des
III. Bandes (Chantilly) s.telit: „Albert Pigghc les a
terminös avec la coUaboration de Godefroy le
Batave, pcintre^ sur TOrdre de Fran5oi3 Du Moulin,
au mois de novembre 1520." — „Albertus Pichius auxilio
Godofridi pictorls batavi faciebat, precipiente Fran-
cisco Molinie Jtfense novembris anno sesquimillesimo
vigesimo." Der Autor Albert Pigghe, um 1490 zu
Campen in Holland gob. (f 1542), arbeitete unter der
Leitung des Fran^ois Dumoulin, früheren Lehrers Konig
Franz I. (t 1531).
Paris. Bibl. de l'Arsenal. Les Triomphes de
Petrarca.
Formschnitte: 1. Folge von 13 Bl. Die Grafen und
Gräfinnen von Holland zu Pferd. Sie sind zu eineoi
Fries aneincunderzureihen. Einzelne Blätter tragen das
Zeichen des Jacob Cornelisz v. Oostsanen
(I. 340. N. 98—110). (Nagler. M|)nogr. IV. 29; Pass.
III. 29) ; — 2. Folge von 4 Bl. Die zwölf Könige
Israels zu Pfurd. Der Name jedes Königs in einer
Bandrolle zu Häupten. David, Salomon, Jeroboam;
Abiam, Asa, Josaphat; Joram, Ösias, Jonathan; Achaz,
Ezechias, Manasse. (In der Regel Lucas van Leyden
zugeschrieben.) (II. p. 39. N. 15—18); — 3. Folge
von 3 Bl. Die neun Helden (ncuf Preux) des Altertums
zu Pferd. Ilektor, Alexander, Julius Cäsar; Josua,
David, Judas Makkabäus; Artus, Karl d. Große, Gott-
fried von Bouillon. In der Regel dem Lucas van Leyden
zugeschrieben (II. 39. N. 19 — 21, wo irrtümlich J a-
cob Corneli.sz als Zeichner derselben ajigegebon
ist. Sie sind gewiß von Godefroy).
Delaborde. Renaissance, p. 891 ; — P. L a-
c r o i X. Revue universelle des Arts. 1855. I. 5 ; —
F. de Mely. Gaz. d. B. Arts. 1907. L 403; — F.
de Mely. Signaturos. p. 3G.
Goes. Hugo van der Goes (I. 590).
Von sämtlichen dem Hugo van der
Goes zugeschriebenen Gemälden bleiben
bei genauer Durchsicht nur die vier nach-
folgend verzeichneten Kompositionen
(teils Originale, teils alte Kopien) übrig,
um die anderen zu beurteilen: 1. Die
Anbetung der Hirten in Berlin. 2. Die
alte Kopie der Begegnung Davids mit
Abigail in Brüssel. 3. Die Geburt
Christi aus Santa Maria nuova in Flo-
renz. 4. Die Kreuzabnahme in Neapel.
Von all diesen ist nur das Bild in Flo-
renz notdürftig beglaubigt, alle übrigen
sind nur wahrscheinlich richtige Zuwei-
sungen.
Gemälde (Nachtrag): Antwerpen. Männliches
Portrait, angeblich Piiilippe de Croy, seigneur de Sempy.
Auf der Rückseite ist das Wappen des Hauses de Croy.
(Lichtdr. in Klass. Bilderschatz. VIIL 1105; bei J.
do Brauwere. Anvers; und bei Geffroy. Belgique. p. 83.)
Berlin. (N. 1622.) Gruppe aixs einer Beweinung
Christi. Fragment einer Kopie einer Kreuzabnahme.
Eher Colin de Coter. (Lichtdr. in Burlington Mag.
XII. 158.)
Goetkindt — Gow.
93
Brügge. Mus. Der Tod der Maria. Das Bild ist
wesentlich verschieden von dem ähnlichen Bilde in
London. Nat. Gal. (Lichtdr. in The Connoisseur. XII.
91) ; — St. Sauveur. Die Stif terportraits des Mar-
tyriums des S. Hippolyt, welche dem Hugo van
.der G o e s zugeschrieben werden, dürften wohl von
dem Maler der Figuren des Mittelbildf* herrühren,
Welches übrigens vor 1450 gemalt wurde, wohl . ehe
van der GSoes tätig war. (Lichtdr. in O.'iz© Kunst. 1907.
II. 199.)
BrüsseL Mus. des Arts decoratifs.
Die Geschichte der AbigaiL (Lichtdr. bei Fierens-
Gevaert. Les Primitifs. p. 94); — Maria mit dem
Kinde, sitzend, in ganzer Figur in einer Landschaft,
Hinter ihr St. Anna; links ein kniender Franziskaner-
mönch. Willkürliche Zuweisung. (Lichtdr. bei Fierens-
Gevaert. Lfes Primitifs. p. 92); — KoU. M. Gh. L.
C a r d o n. Maria mit dem Kinde. HaJbf igur. Schul-
bild. (Lichtdr. in Les Arts. 1909. Okt. p. 2); — Portrait.
Brustbild einer jungen Dame mit spitzem Hennin.
(Lichtdr. bei Fierens-Gevaert. Les Primitifs. p. 92.)
Edinburg. Schloß Holyröod. Die Flügol
des Altarbildes der hl. Dreieinigkeitskirche zu Edinburg.
Nach J. W 6 a 1 e s Ansicht stellen die Figuren der
Außenflügel Jakob III., seihe Grattin Margarethe von
Dänemark und die Heiligen Andreas und Canut vor.
Der junge Prinz ist aber nicht der nachmalige Jakob IV.
(geb. 1472), sondern des Königs Bruder Alexander,
Herzog von Albaay, der damalige präsumptive Kronerbe;
deise drei Fürstenportraits wurden, wie J. Weale ver-
mutet, in Brügge um 14fr9 — 70 nach Patronen gemalt und
vor der Geburt Jakobs IV. vollendet. Nach a. A. sind
diese Bilder ganz bestimmt nicht von Hugo van der
Goes, sondern von einem französischen Meister, von
Nicolas Froment oder dem Maltre de Mou-
1 i n s. (Burlington Mag. IX. 418.)
Florenz. Uffizien (früher Santa Maria nuova).
Die Geburt Christi. (Ljchtdr. bei Lafenestre. Florence.
p. 318; Chromodruck in den Galerien Europas.)
Frankfurt a. M. Maria mit dem Kinde. Halb-
figur. In den Flügeln: Stifter und Stifberin (Guill.
van Overbcke) mit ihren Patronen Johannes dem Täufer
ujid St. Wilhelm. Auf dem Rahmen die Devise: En
Esperance. Guill. van Overbeke war Sekretär des hohen
Bates von Mecheln, heiratete 1478 und starb 1529. Auf
die Ähnlichkeit der Frau mit der sogenannten Damo
aus dem Hause Talbot von Petrus Christus
in Berlin wurde III. p. 54 hingewiesen. (Umriß bei
Keipach. I. 352.)
London. Nat. Gal. (658.) Tod der Maria. Das
Bild ist in der Komposition jenem in Brügge ähnlich,
aber doch durchaus verschieden. (Umriß bei Reinach.
IL 505) ; — Antiquarian-Society. Marguerita
von York. Bez. MARGAR DB lORC. 3. UXOR CAROLI
DVCIS BOVRGON. . WUlkürliche Zuweisung.
München. Verkündigung. In dem Fenster das
Wappen von Löwen und das angebliche Wappen des
Albrecht Bouts, auf Grund dessen die jüngste Literatur
dieses ausgezeichnete Werk diesem Stümper zuschreibt
(III. 35).
Neapel. Grablegung resp. Kreuzabnahme. Kom-
position von sechs Halbfiguren, in der Regel dem
Boger van der Weyden (II. 870) zugeschrieben,
nach anderer A., dem Gegenstande nach, das von
K. V. M a n d e r erwähnte, für die Kirche St. Jacques
zu Brügge gemalte Bild, welches Dürer am 8. April
1521 sah und bewunderte. Van Mander spricht aller-
dings von einer Kreuzigung mit den Scha-
chern, da er aber da^s Original wahrscheinlich nicht
gesehen hatte, ist sein Zeugnis nicht maßgebend. Das
Bild in Neapel ist wahrscheinlich nur eine der vielen alten,
Kopien des Originals aas St. Jacques, wie deren andere
in Brügge (Kathedrale), Cöln, Gent, Haar-
1 e m (Bisch. Mus.), Lissabon, Löwen (St. Peter),
Oxford, Paris (Louvre), Tournai, Veurne
und a. O. vorhanden sind. Der Stich von W i e r x,
der dieselbe Komposition behandelt, scheint nach dem
Exemplar in Tournai gemacht zu sein. (J. Weale
in Burlington Mag. XI. 328; XII. 158; Lichtdr. in
Onze Kunst. 1908. II. 2.)
Oxford. Christ Church. Maria und Johannes.
Goldgrund. Fragment einer Kreuzabnahme oder Grab-
legung. Entsprechend der Daxstellung in Neapel, Tour-
nai etc. (Lichtdr. in Onze Kunst. 1908. IL 1 ; und
in Burlington Mag. XI. 328.)
Tournai. Kreuzabnahme. Wiederholung des Bildes
in Neapel mit Veränderungen. (Lichtdr. bei Fierens-
Gevaert. Les Primitifs. p. 92.)
Venedig. KoU. Layaj-d. Maria mit dem Kinde.
Ein höchst merkwürdiges Bild, abweichend von allen
anderen Madonnenbüdem. (Lichtdr. bei Lafenestre.
Venice. p. 312.)
Wien. K. Mus. Beweinung Christi; — St. Gono-
veva; — Der SündenfaU. (S. Roger van der Weyden
von Brügge. II. p. 873.)
Zeichnungen (Nachtrag) : Amsterdam. Kopf
einer Maria und Skizze eines Kindes. Silberstift.
(Reprod. in dem Amsterdarner Handzeichnungswerke
f. 36.)
Oxford. Christ Church University. Begegnung
Jakobs und Rahels. Farbe auf dunkelgrauem. Papier.
(Lichtdr. in Selected drawings from old masters in
the University; and in the library at Christ Church.
Oxford. V. 1906.)
Wien. Albertina. Grablegung Christi. Sechs Fi-
guren. Zeichnung nach der Grablegung in Neapel.
(Lichtdr. in Burlington Mag. XII. 158, nach einer in
London im Kunsthandel zirkulierenden Kopie.)
Goetkindt. Peter Goetkindt
(I. 594).
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. Mus. Die
Zerstörung der spanischen Feste in Antwerpen 1577.
Mit zahlreichen Figuren.
Goltzius. Hendrik Goltzius
(L 597). "
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Vertumnus
und Pomona. Monogr. HG. 1613.
München. Bildnis eines Fahnenträgers. (Lichtdr.
im Kat. 1904.)
Zeichanngen (Nachtrag) : Amsterdam. Portrait
des Kupferstechers Jan Sadeler. Kreide und Farbe.
Monogr. HG. 1592; — Zwei Miniaturportraits. Mann
und Frau. Halbfiguren. HG. Feder; — Kopf eines
niederblickenden Greises. Kreide und Rötel. Bez. HG.
1610. (Reprod. in dem Amsterdamer Handzeichnungs-
werke. 38—40.)
Stockholm. Landschaft mit Wasserfall. . (Lichtdr.
in Albextina. X. 1165.)
Goltzius. Hubert Goltzius (I. 602).
Portrait. Sem Portrait von A n t. Mo r o in Brüssel
siehe Moro (II. 191).
Gemälde: V e n 1 o o. Rathaus. Das Jüngste Gericht,
für den Magistrat von Venloo gemalt. Bez. HVBERTVS
HERBIPOLITANVS INVENTOR FECIT. Er erhielt
dafür 1557 404 Gulden, 8 st. (J. Weale in Bur-
lington Mag. IX. 418.)
Goor. van Goor (I. 603). Er war
mit der Malerin Cornelia de Ryck
(II. p. 527) verheiratet.
Goovaerts. Hendrik Goovaerts
(I. 607).
Gemälde (Nachti-ag) : Ansbach. Schloß. Dorf-
lustbarkeit. Bez. H. Goovaerts. (Lichtdr. in Blätter für
Gemäldekunde. IV. 231.)
Hannover. K. Gal. Ähnliche Szene. Bez. H.
Goovaerts.
Gorter. Arnold Marc Gorter,
Landschaftsmaler, geb. zu Almelo (Hol-
land) 1866, tätig in Amsterdam.
Gow. Jan van der Gow, genannt
Hans van Antwerp, Goldschmied aus
Antwerpen; Freund Holbeins. 1515 bis
94
Qoyers — Grimaai.
1550 in London tätig. 1537, erhielt er
von der Prinzessin MariaTudor, 1538, 1539
von dem König wiederholt Bezahlungen,
Thomas Cromwell, der Schatzmeister
Heinrichs VIII., beschäftigte ihn mit
Vorliebe und empfahl ihn 1541 der Gold-
schmiedsgilde in London, damit er die
Meisterschaft erlange. Er war damals
bereits 26 Jahre in London tätig und hatte
daselbst eine Engländerin geheiratet.
1543 war er Testamentszeuge seines Freun-
des H. Holbein (f Nov. 1543). 1547
arbeitete er noch für den König. Er fer-
tigte nach den Zeichnungen Holbeins
kostbare Geschmeide, Becher, Prunk-
gefäße etc.
L. C u s t in Burlington Mag. VIII. 356.
Goyers. Antonie Geyers, Maler,
geb. zu Mecheln 1826, f zu Douvres 1869 ;
Schüler von Leon Cogniet in Paris. Er
war Professor der Akademie zu Mecheln
und lebte später in Brüssel. ,
Graadt. Jan Matthys Graadt
van Eoggen, Landschaftsmaler und
Radierer, geb. 28. Mai 1866 zu Amsterdam.
Graaf . Josua de Graaf oder
Grave (L 61Ö).
Zeichnung (Nachtrag) : Amsterdam. „Binnen
den Briel", d« 3/19 1672. Feder und Bister. (Reprod.
in dem Amsterdamer Handzeichnungswerke, f. 41.)
Grandmont. B ramine Grandmont-
H u b r e c h t, Aquarellmalerin, geb. zu
Rotterdam 1855, tätig im Haag.
Grebber. Bieter de Grebber (I.
614).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Portrait eines
Mannes in orientalischer Kleidung. Monogr. PDG. 1647;
— Die Abnahme vom. Kreuz. PDG. Ao. 1633. Altarbild
einer Kirche" zu Enkhuyzen.
Prag. Gal. NostLtz. Bildnis einer jungen Frau
in schwarzer Kleidung. .
Bez. Aetatis 23. Ano _JL "«^ ^ ( i
1630. P. D. Grebber; — jJ • ü ' UXZUü^t'
Bildnis eines Mannes. V.X
Gr ebner. Willem Grebner, Maler,
geb. 7. Dez. 1784 zu Vreeland, f 28. Jan.
1866 zu Amsterdam. Gemälde: Amsterdam.
Gregoor. Gilles Smak Gregoor
(I. 616), Maler, f 4. Dez. 1843 zu Dord-
recht.
Grevenbroeck. Orazio Greven-
broeck (L 616).
Gemälde (Nachtrag) : Prag. GaJ. Nostitz. Unter-
■"gang von Sodoma und Gomorrha. Nicht bez.
Grif f on. Clement Griffen, Enlu-
rhineur, 1428 in Toumai erwähnt.
L. Clocquet. Toumai. 49.
Grimani. Domenico Grimani,
Patriarch von Venedig, Kardinal, geb.
1460, t 27. Aug. 1523, für die Kunst-
geschichte eine wichtige Persönlichkeit,
da er angeblich um 1489 (?), wahrschein-
lich erst 1520, für 500 Dukaten von einem
Antonio de Sicilio jenes Miniaturwerk
kaufte, das als Codex Grimani eine Welt-
berühmtheit erlangte. Künstlerisch aller-
dings nicht von jener Bedeutung wie die
berühmten Turiner Miniaturen oder die
Tres riches heures des Herzogs von Berry,
nimmt es unter den Miniaturhandschriften
des 16. Jahrh. eine hervorragende Stelle
ein. Der Kardinal vermachte den Kodex
am 16. Aug. 1523 testamentarisch' seinem
Neffen, dem Kardinal-Patriarchien von
Aquileja, M a r i n o Grimani. Nach
dessqn Tode, 1546, gelangte er in den
Besitz des Giovanni Grimani, der ihn am
30. Nov. 1592 dem damaligen Dogen Pas-
quäle Ciconia übergab. Dieser deponierte
ihn im Kirchenschatz zu San Marco, wo
er unbeachtet blieb, bis er in die Biblio-
theca Marciana gelangte. MarcAnton
Michel, der vielgenannte Anonyme
des Morelli, sah den Kodex im Jahre
1521 noch im Besitze des Kardinals Gri-
mani und rühmt die Miniaturen des M e m-
1 i n g, des Gerardo von Gent, des
Lievin von Antwerpen etc., die
— nach einer, mißverstandenen Bemer-
kung seines Manuskripts, welche sich auf
frühere Notizen bezieht — der Zahl nach
mit 125 und 125 angegeben wurden. In
der Tat enthält der Kodex nur 24 Ka-
lenderblätter, 18 kleinere und 19 größere
Miniaturen im Texte und überdies 49
große Miniaturen ohne Text auf verschie-
denem Pergament und wahrscheinlich erst
später eingefügt, in Summa 110 Blatt.
Irregeführt von des Anonymus unsicherer
Angabe, erschöpfte sich die spätere Kritik
in den abenteuerlichsten Mutmaßungen
über die Urheber der Miniaturen, unter
welchen man vergebens diejenigen suchte,
welche von Memling oder Gerard van Gent
oder von dem geheimnisvollen Lievin
van Antwerpen herrühren sollten. Da
die erwähnten Miniaturen von Mem-
ling nicht darin zu finden waren, korri-
gierte man die Orthographie „Memling"
in den Namen „Beninc", den eine be-
rühmte Miniatuiristenfamilie des 15. und
16. Jahrhunderts aus Brügge (I. 79, 80)
führte, ohne damit einen sichereren An-
haltspunkt für diejenigen Miniaturen ge-
wonnen zu haben, welche angeblich von
Gerard von Gent (I. 577) oder Lievin
von Antwerpen herrühren sollten. Für
diese wurden alle erdenklichen Namen in
Vorschlag gebracht: Gerard van der
Meire (IL 131), Gerard Horenbolt
(L 723), G er ard David (L 382), Lie-
vin de Lathem (IL 17), Lievin de
Witte (IL 895), Simon Marmion
(IL 104), JanMabuse (IL 78), Giulio
C 1 o V i o u. a. m. Aus dieser Un-
sicherheit allein war lediglich der Schluß
zu ziehen, daß diese Miniaturen von ver-
Grimani.
95
schiedenen Händen herrühren müssen
und nicht einmal in einem und demselben
Illuminatorenatelier, geschweige von drei
bestimmten Meistern gemalt sein konnten.
Nicht weniger unsicher waren die Ur-
teile über die Zeit der Entstehung. Einige
glauben, daß der Kodex während des
Pontifikats Sixtus' IV. vor 1484 für ihn
selbst gemalt wurde, andere, er sei für
Maria von Burgund, welche 1482 starb,
hergestellt, andere sahen sich genötigt, die
Entstehungszeit bis 1490 hinaufzurücken,
manche sogar bis 1510, und glaubten, er sei
für Frans Busleyden, den Lehrer Philipps
des Schönen, gemalt; andere rückten die
Zeit bis 1519 hinauf und brachten Kaiser
Maximilian damit in Verbindimg, und an-
dere endlich hielten ihn für den Bastard
Philipp von Burgund (f 1524) (IL
325), den Gönner des Mabuse, gemalt, aus
dessen Besitz der Kodex heimlich ent-
wendet und verkauft worden wäre. Von
all diesen Vermutungen blieb nur die
Wahrscheinlichkeit für die Tatsache zu-
rück, daß der Kardinal Grimani den Ko-
dex erst um 1520 gekauft haben könne.
In jüngster Zeit hat sich der französi-
sche Archäologe F. de M e 1 y mit den
in den Gewandsäumen und architektoni-
schen Motiven versteckt angebrachten
Zeichen und Lettern der Miniaturen des
Kodex näher beschäftigt und eine Eeihe
Bezeichnungen ermittelt, die möglicher-
weise über die Urheber der einzelnen Mi-
niaturen Licht verbreiten können. Er
sichtete zuerst das Material und unter-
suchte die Kalenderblätter und Minia-
turen des Textes gesondert von den nach
seiner Vermutung später entstandenen
und später eingefügten 49 großen Minia-
turen, und gelamgte zu dem Ergebnis, daß
die ersteren sich in Ausführung und Kom-
position am meisten den Miniaturen der
Tres riches heures des Herzogs von Berry
nähern imd wahrscheinlich französischen
Ursprungs sind, während die 49 großen
Folioblätter von ganz verschiedenen Hän-
den gemalt wurden und eher eine Minia-
turensammlung bilden, welche zur
reicheren Ausschmückung des Kodex die-
sem erst später beigegeben wurde.
Auf den letzteren fand er die Bezeich-
nungen: ACHEN oder AOCHEN
(Pfingstfest), GAND (letzte Ölung), TO-
MAS RAIBI (St. Georg), HORVIEV-
COSART oder GOSART (St. Katha-
rina), HOER-IASENO-CVORI (Pa-
radies), M O G A V (Martyrium der hl.
Katharina) und I O R V 0 EB-LO VA-
NENSON-EVOHE-SAIGOHA-
BOECV-HISPEOIL (Prozession der
Jungfrau).
Dies sind für uns allerdings zumeist
unverständliche Worte, aber irgend eine
Bedeutung müssen sie doch haben, da
nicht anzunehmen ist, daß ein Maler sinn-
lose Worte an eine Stelle hinsetzt, die
er eben ausgespart zu haben . scheint, um
daselbst irgend eine Bezeichnung anzu-
bringen.
Für uns liegt jedoch die Frage nach
den Malern des Codex Grimani doch
ein wenig klarer. Ein großer Teil der
Kalenderminiaturen ist nach älteren,
zumeist nach solchen der Tres riches
heures des Herzogs von Berry und eines
im Besitze Pierpont Morgans befindlichen
Breviars kopiert, aber nicht nach den
Originalen, denn die Tres riches heures
des Herzogs von Berry waren den Illumi-
natoren des Codex Grimani gewißnicht
zugänglich. Die Miniaturen des Co-
dex Grimani sind offenbar nach den ur-
sprünglichen Patronen oder Entwürfen der
Miniaturen des Herzogs von Berry gemalt,
oft recht schlecht gezeichnet, die Figuren
gedrvmgener, die Gruppen gedrängter, die
Landschaften und Schlösser kleinlicher
kopiert, ohne den I^eiz der Originale zu
erreichen. Das Merkwürdige ist hiebei,
daß dies um nahezu 100 Jahre später ge-
schehen sein mnß, als die Berry-Minia-
turen gemalt wurden. Sie wurden gewiß
nicht in Frankreich kopiert, sondern
wahrscheinlich in Gent oder Brügge, in
einem der großen Illuminatorenateliers,
die dort unter Gerard Horenbolts,
auch unter Gerard Davids, u. a. Lei-
tung noch arbeiteten. Man fra^t nun,
wie kommen die Modelle der Berry-Minia-
turen 100 Jahre später in den Besitz eines
Genter oder Brügger Illuminators? Durch
Erbschaft? Kauf? Man braucht nur eine
der Berry-Miniaturen mit der korrespon-
dierenden des Grimani-Kodex zu verglei-
chen, um den kolossalen Unterschied zwi-
schen beiden zu fühlen, beispielsweise das
große Titelblatt „Das Leben im Monat
Jänner" neben das ,, Bankett" des Herzogs
von Berry zu legen, dem es nachgemacht
ist, oder „La Fete de l'arbre de Mai"
neben das entsprechende Blatt. Hievon
abgesehen, sind aber eine beträchtliche
Anzahl der Miniaturen des Codex Grimani
Meisterwerke ersten Ranges. Sieben der-
selben rühren aller Wahrscheinlichkeit
nach von Gerard David her (I. p. 384).
„Die Auferstehung der Seligen", „Das
Paradies", die „Funerailles" und „Sepul-
ture" und viele andere können neben dem
besten standhalten, was die Kunst her-
vorgebracht hat, aber wir müssen ge-
stehen, daß wir kaum erraten können,
von wem sie herrühren mögen.
96
Giimer — Haecht.
F. de M 6 1 y. Le Breviaire Grimani et les in-
scriptions de ses Miniatuxes. Bevue de l'Art. XXV.
81, 225 ; — C. Soranzo. Un coap d'oeuil au Bre-
viaire du Cardinal Grimani. Venise. F. Ongania. 1881;
— M i c h i e 1 s. IV. 109, 445; — Reproduktion:
Le Breviaire Grimani. Venice. Ferd. Ongagnia. 1903.
Mit 110 Lichtdrucktafeln; — Die große Pracht-;
ausgäbe in zwölf Bänden. Herausgegeben von S.
Morpurgo, dem Direktor der Bibliothek von San
Marco, 1904—1910.
Grimer. Abel Grimer (I. 618).
Gemftlde (Nachtrag) : Antwerpen. Der Ant-
werpner Polder. Bez. ABEL GBIMER FEGIT; — An-
sicht von Antwerpen. Bez. ABEL GRIMER FEGIT. 1600;
— Vier Bilder der vier Jahreszeiten. Nach den Stichen
von P. A. • Merica (nach P. Breughel). Bez. ABEL
GRIMER A. 1607.
Budapest. Vier kleine Bilder. Die Jahreszeiten.
Der Winter ist bez. GRIMER FECIT 1575.
Groenendoelen. Jan Hendrik Troost
van Groenendoelen (I. 619), Maler
und Zeichner. Er war der Sohn des Wil-
helmus Troost I. (II. 722), zeichnete Pa-
tronen für Seidenfabriken und malte auch
Landschaften.
K r a m m. VI. 1646.
Groot. Willem de Groot, Bild-
hauer, geb. zu Brüssel 1839, tätig daselbst.
Grothe. Jean Grothe, Maler und
Lithograph, geb. zu Roermond 1865. Er
arbeitete längere Zeit in Düsseldorf.
Gryeff. Adriaen de Gryeff (L 621).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Totes- WUd.
A. Gryef f.; — Der Geflügelhändler. A. Gryf f.
Hermannstadt. ReLherjagd. A. Gryef f. ; —
Reiherbeize, A. Gryef f,
Guas. Juan Guas (Was), Architekt
aus Brüssel, zu Ende des 15. Jahrh. an
der Kathedrale zu Toledo tätig und Er-
bauer der Franziskanerkirche S. Juan de
los Reyes daselbst, deren Grundstein
1475, nach der Schlacht bei Toro, gelegt
wurde. Sein und seiner Frau, Marina Al-
varez, Portrait wurde kürzlich an der Wand
der von ihm gestifteten Kapelle S. Justo
y Pastor gefunden.
C. J u s t L Miscellaneen. I. 65.
Guicciardiiii. Ludovico Guic-
ciardini, Historiker, Neffe des Ge-
schichtschreibers Francesco G., geb. zu
Florenz um 1521, f zu Antwerpen 22. März
1589. Bereits 1550 lebte er in Antwerpen
und studierte die Verhältnisse und Ein-
richtungen der Niederlande. Er vollendete
sein unten angeführtes Buch über die Nie-
derlande 1566 und widmete es 1567 Phi-
lipp IL Dem Kapitel über Antwerpen sind
auch seine Mitteilungen über niederländi-
sche Künstler eingefügt, in welchen er sich
auf die erste Ausgabe des Vasari von
1550 stützt, während dieser in seiner
zweiten Ausgabe der „Vite" von 1568 sich
auf Guicciardini lehnt, aus welchem ge-
genseitigen Auflehnen für die Kunst-
geschichte die größten Irrtümer, zahllose
Verwirrungen und falsche Ansichten ent-
standen.
Ludovico Guicciardini. Descritione di
tutti i paesi bassi altrimcnte detti Germania inferiore.
Anversa. G. Silvio 1567. Fol. Die erste Ausgabe er-
schien in italienischer Sprache mit Widmung an König
Philipp II., mit Initialen und 15 großen PläJien. Gleich
darauf (1567) erschien eine französische Ausgabe, eben-
falls bei G. Silvius. Eine andere italienische Atisgabe
erschien 1581 bei demselben^ Sie ist. wesentlich ver-
mehrt und enthält statt der Holzschnitte der ersten
Ausgabe Kupferstiche. Dieser folgte 1582 eine fran-
zösische Übersetzung von Fran9ois de Belle Forest
(t .1583 zu Paris), eine spätere italienische erschien
1588 bei Plantin.
Guimard. G u i m a r d, Architekt, tätig
zu Brüssel um 1765—1786, f c- 1^92 in
Paris.
Immerzeel. I. 300, . der mehrere Bauten in
Brüssel anführt.
Gysels. Peter Gysels (L 623).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Stilleben.
Früchte etc. an einer Fontäne. Bez. PEETER GYSELS.
Antwerpen. Die sogenannte Doodkist. (Lichtdr.
bei A. de Brauwere. Anvers.)
H.
Haan. N.(?) de Haan, Portraitmaler
aus dem Haag, 1729 noch zu London tätig.
Weyerman. III. 359 ; — K r a m m. IL 617.
Haap. E. de Haap (L 627). In der
Galerie N o s t i t z in Prag ist ein Ge-
flügelhof (Truthahn, Enten, Hühuer) deut-
lich bez. E. d e h a a p.
t.'de-hora
Hacht.
Jan Hack.
Jean
I. p.
fz
van
627.
H a c h t. Siehe
Haecht. Willem van Haecht IL
(L 628).
G«mälde : Birmingham. KoU. Lord Huntiug-
field. Der Besuch des Erzherzogs Albrocht und Isa-
bellens bei dem Kunstfreunde Comelis van der Geest
am 15. Aug. . 1615. Fig^enreiches Galeriegemälde mit
zahlreichen Kunstwerken und Gemälden niederländischer
Meister an den Wänden, von welchen rtoch viele heu.te
zu identifizieren und nachzuweisen sind. Bez. W,
van Haecht. 1628. Unter den Anwesenden sLad der Erz-
herzog, seine Grattin, CorneUs van Geest, König Wla-
dislaw Sigismund von Polen, der Bürgermeister Rockox,
der Präsident Riohardot, Rubens, van Dyck, Ger. Seghers,
Snyders, Ant. van. Montfbrt u. a. deutlich zu erkennen.
Unter den Gfemälden sind solche von Rubens, J. Wil-
dens, Römbouts, Elsheimer, Massys, Buekelaer zu unter-
scheiden. Ein. scheinbar von Jan v. Evck herrührendes,
Haen
Hals.
97
jetzt verschollenes Bild einer badenden Frau erweckte
auf dex Äuastellung in Brügge 1907 besonderes Inter-
esse. Es scheint, daß das anonyme Galeriegemälde im
Haag ebenfalls von Willem van Haecht herrührt.
(Lichtdr. in The Connoisseur. XX. 117.)
Haen. Antony de Haen (I. 629).
Radierungen: Über die ihm zugeschriebenen Kci.a-
brandt-Eadierungen sieha II. p. 422.
Haen. Pieter de Haen, Maler aus
Rotterdam; Bruder des David de Haen
und Sohn eines Henrico den Haen,
„Pittore excellentissimo", dem der
Schreibmeister Jan van de Velde 1605
seinen ,, Spiegel der Schryfkonste" wid-
mete. Sonst unbekannt. (Ein Pieter de
Haen restaurierte 1632 Glasmalereien zu
Herzogenbusch.)
Oud. Ho 11. 1891. p. 142.
Haensbergen. Jan van Haens-
bergen (I. 630).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. H. C.
Du Bois, Nov. 1906. Portrait einer Dame. Bez.
I. V. H. 1695.
H a a r 1 e m. Jannetje Akcrsloot. Bez. .T. V. Haens-
bergen. . .
Haese. Maximilian de Haese,
Maler; Neffe upd Schüler des Jan v.
Orley, nach längerem Aufenthalt in 'Ita-
lien tätig zu Brüssel. Geburts- und To-
desjahr sind unbekannt.
Mio hi eis. X. 402.
Haeskel. H n e s k e 1. Portraitmaler,
angeblich von niederländischer Abk'inft,
in England (?) tätig. Seine Arbeiten
haben Ähnlichkeit mit jenen Dobsons.
Kramm erwähnt zwei Portraits, Herr und
Dame, bezeichnet und 1647 datiert.
Kramm. IL 628.
Haest, Henri van der Haest,
Maler, geb. 1790 zu Löwen, tätig in Paris
und Biüssel, f 1846.
Kunst chron ik 1906. p. 318.
Hagen. Frans Hagen. Siehe Fran-
ciscus Hsiage. I. p. 626.
Haincelin. Haincelin (Hänslein)
de Haguenau, Miniaturist, Enlumineur
des Herzogs von Berry, geb. im Elsaß, tätig
zu Paris seit 1401. Von ihm rühren die
Miniaturen in der Art des alten Brueghel
in dem Jahrbuche des Gaston de Foix
her (Manuskript N. 616 der Bibl. Nat.
in Pai'is).
B o u 0 h o t. Primitifs. 1904. p. 208 etc. — (Lichtdr.
bei rierens-Gevaertj, La Renaissance, p. 97, 101.)
Hals. Antonius Hals (I. 635).
Gemälde : Schloß Nieuwen brock bei Beesel
(Limburg). KoU. T. van Splinter. Halbfigur eines eitzen-
den, rauchenden Bauers. Bez. AHALS.
B. W. H. van E i e m s d y k. Briefliche Mitteilung.
Dez. 1909.
Hals. Dirk Hals (I. 635).
Gemälde (Nachtrag): Brüssel Koll. König Lieo-
pold, 1907. Zwei kleine Bilder mit je zwei spielenden
Kinderfiguren. Nicht bez. (Lichtdr. in The Connois-
seur. XXIV. 208.)
H a a r 1 e m. Portrait des Arent Meyndertsz Fabri-
tius. Aet. 17. (geb. 1609); — Eine Klavierspielerin.
Bez. DHaLs. 1630.
Wurzbach. Künstler-LexUcon. Ergänzungsband.
Hals. Frans Hals (I. 636).
Gemälde: Von den bckaimten 250 Gemälden des
Frans Hals befinden sich gegenwärtig ungefähr 50 in
Amerika. Der Schwindel mit Hals-Bildern ist, seit der
Kembrand.. -Schwindel abflaut«, soeben in der
höchsten Blüte.
Nachtrag: A m s t e r d a m. Ausstclltmg 1906. Por-
trait des MEiiers Frans Post. Hilbfigur. Ge-
stochen von* Snyderhoef.
Antwerpen. Mns. Der Fischerjunge. (Lichtdr,
bei Lafeneetre. Belgique. p. 200.)
Brüssel. Wülem van Heythuysen. (Lichtdr. bei
Göfflroy. Belg. p. 66); — Arenberg. Ein lustiger
Zecher. (Lichtdr. im Kat. der Ausst. Düsseldorf, 1904.)
S c h loß jBurgsteinfurt in Westfalen. Fürst
Bentheim. Ein lachender Fischerjunge. Halbfigur in
einer I.Andsehaft. Monogr. Nicht ganz sicher. ■
Ediuburg. Nat. Gal, Portrait eines vornehmen
Mannes. Ejiiestüok; — Portrait einer jungen Dame.
Kniestück. Hauptwerk.
Frankfurt a. , M. Baronin Kothschild. Junges
Mädchen in ganzer Figur (Emorentia van Bereateyn).
Da.s Bild wird gegenwärtig vielfältig angezweifelt.
Glasgow. Zwei runde Eildur mit Knabenköpfen.
Gestochen von T. Gaugain.
Haag. Jac. Piet. Olycan und seine Frau Alett»
Hancman. (Lichtdr. bei Geffroy. HoUande. p. 68;
und bei Lafencstre. p. 78); — .Biiistbild eines Mannes
mit Schnurrbart und Hut. Das Bild wurde am 7. Jan.
1905 gestohlen nnd in Antwerpen wieder gefunden.
(Lichtdr. in Onze Kunst. 1905. II. 55; und in Tlie
Connoisseur. XIII. 51.)
London und englische Galerien. Nal.
Gal. Familiengruppe. Zehn Figuren. 1908 für 25.000
Pf. St. (C25.000 Fr.) gekauft. Das Büd war früher
angeblich ui Malahide in Irland im Besitze eines
Lord T a 1 b o t, von dem nie jemand gehört hat,
daß er überhaupt Bilder besaß. Der Ankauf dieses
bisher vollständig unbekannten Objektes von einem
bisher gänzlich unbekannten Besitzer für eine bisher
unerhörte Summe erregte um so mehr Befremden,
als (^ das Bild nichts weniger als einwandfrei ist. Die
Na<^. Gal., deren jährliches Budget 5000 Pf. St. nicht
übersteigt, mußte sich für längere Zeit das Vergnügen
jedef Nenerwerbung versagen. Merkwürdig zu beob-
achten war das Kesseltreilx^n der Kunsljournale vor
dem Ankauf, mit welchem Geschick die Direktion in
die Mäuscfeille gedrängt wurde, " um endlich für ein
minderwertiges Bild eine unerhörte Summe zu bezahlen.
(Lichtdrucke in The Connoisseur. XXII. 12G; —
Duveen Brothers. Brustbild eines jungen Man-
nes mit langem Haar. Ehedem Koll. Rud. Kann"
in Paris. (Chromodruck in The Connoisseur. XXII. 140);
-r- Earl of Spencer (Althorp). Selbstportrait
des Künstlers mit Hut, .den rechten Arm auf die
Stuhllehne gelehnt. Brustbild. (Lichtdr. in Les Arts.
1906. Dez. p. 9); — Halbfigur eines vornehmen Mannes
mit langem Haar. (Lichtdr. in Les Arts. 1903. N. 24.
p. 17.)
Montreal. Sir William van Home. Brustbild
eines Marines,'' ein Buch in der Linken. Aet. 4 . . .
Ao. 1630. '(The Connoisseur. XII. 137.)
München. Kleines männliches Portrait. Glatt
und geleckt. Neu erworben.
New York. Koll. C b. P. T a f t (Cincinnati).
Portrait eines jungen Mannes, den Hut im Schöße
haltend; — Portrait einer jungen Frau, einen Fächer
in der Linken. Kniestück. (Lichtdr. in Burlington
Mag. XVI. 362) ; — Mrs. Collis P. Huntington.
Kooymansson van Ablasaerdam. Aet. suae 26, 1645. Halb-
fjgur. (VoiDials KöU. R. Kann); — Portrait einer Frau in
mittleren Jahren. HaJbfigur. Datiert 1644. (Vormals
KoU. R. Kann.) (Lichtdr. in The Connoisseur. XX. p. 3, 5,
und in BurHngton Mag. XII. 198; XIII. 293; XVI. 109);
— P. A. B. W i d e n e r. Halbfigur einer jungen Dame,
welche eine Rose in der Rechten hält. (Lichtdr.. in
Burlington Mag. XI. ■ 124.)
Paris. Mor. Kann, 1908. Portrait eines vornehmen
Mannes. Kniestück. 1628; — Portrait eines jungen
III 7
98
Hals — Hans.
Mannes. 1634; — Mann mit dem Hute. 1636; —
Portrait einer Frau. 1644; — Porträt eines jungen
Mannea. 1644; — Der lustige Trinker. (Lichtdr. in
Les Arta. 1909. April. 16. 17.)
E. W. M o e s. Frans Hals. La Vie et son Oeuvre.
Bruxelles 1909. Mit zahlreichen Lichtdrucken.
Hals. Frans Fianszoon Hals
(I. 641).
GemSIde (Nachtrag) : H a a r 1 e m. BaucmLaterieur.
Monogr. 1640.
Hermannstadt. Eine alte Frau, ein Mädchen
unterrichtend. Monogr.; — Ein Dorfschnllehrer, eine
Feder schneidend. Gegenstück. Monogr.
Hals. Jan Fransz Hals (I. 642).
Gem&lde (Nachtrag) :
Haar lern. Spielende Kin- n ^ I (^ f
der. Bez. Johannis Hals. ^4>Y)aA\yVu\< \\a\S
Hals. Jan Fransz 'l^f
Hals (I. 642).
Gemftlde (Nachtrag) : H a a r I e m. Ein essendes
Kind. Bez. liynier Hals.
linier HaC^.
Hamel. Willem Harne 1, Land-
schaftsmaler, geb. zu Rotterdam 1860,
tätig im Haag.
Hamen. Don Juan van der Ha-
men (I. 644).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. F.
Müller u. Cie., 1907. Frühstückstisch. Bez. Vander-
hamen f.
Hambresin. Albert Hambresin,
belgischer Bildhauer, geb. 1850.
Hans. Hans von Constanz (I.
647). Siehe Hans Witz. III. p. 178.
Hans. Hans von Straßburg (I.
647). Er wurde am 24. Aug. 1464 Meister
in Toumai.
M. H o u t a r t. Jacques Daret. p. 41.
Hans. Hans von Zürich, Maler.
1451 — 1463 als Hofmaler des Königs L a-
dislaus Posthumus in Wien er-
wähnt. Er war mit Erwin vom Stege,
dem Münzmeister des Kaisers Fried-
rich III. (III. 150), verschwägert (?) und
ist aller Wahrscheinlichkeit nach der Ma-
ler des bekannten höfischen Kartenspiels
der Ambraser Sammlung (jetzt k. Mus.) in
Wien, mit den Wappen des Deutschen
Reiches, Ungarns, Böhmens und Frank-
reichs.
Am 12. Sept. 1457 weist König Ladis-
laus Posthumus in einer Urkunde aus
Wien „in Anbetracht der willigen und
getreuen Dienste, so unser getreuer Mei-
ster Hans von Zürich, unser Maler,
getan hat, und noch willig ist zu tun"
diesem sein Leben lang einen Gehalt von
wöchentlich ein halb Pfund Pfennige
auf sein Hubamt in Österreich an. König
Ladislaus starb kurz darauf am 23. Nov.
1457, 18 Jahre alt, in Prag, angeblich aji
der Pest. Welcher Art Dienste der un-
glückliche König dem Maler so hoch an-
rechnete, ist uns nicht bekannt; sehr
wahrscheinlich wurde das oben erwähnte
Kartenspiel kurz vor dem Tode des Königs
gemalt, der' damals die Verlobung mit
der Tochter des Königs von Frankreich
feierte. 1451 hatte Hans für den Stadt-
rat von Wien einen hl. Bernhard und 1463
mehrere Banner bemalt. Gemälde seiner
Hand sind nicht bekannt, ich vermute
aber, daß ein aus der Versteigerung Bruns-
wik stammendes Bild der Koll. G. v.
Mallmann in Berlin — St. Sebastian und
St. Florian — von diesem Hans von Zü-
rich herrührt. Bemerkenswert ist die be-
trächtliche Anzahl von Zeichnungen,
welche die Universitätsbibliothek in E r-
1 an gen, nebst solchen von Erwin vom
Stege und dein Hansbuchmeister besitzt.
Ein Teil derselben wurde von A 1.
Schultz in seinem Werke „Deutsches
Leben im XIV. und XV. Jahrh." repro-
duziert. Die Blätter scheinen aus einem
oder mehreren zerschnittenen Skizzen-
büchem herzurühren und würden wohl
verdienen, sämtlich publiziert zu werden.
Zeichnungen: Budapest. Vornehme Dame mit
Aigrette, iqi Soliieppkleide, nach links schreitend;
neben ihr ein Hündchen. Bez. 1472. Von Prestel
gestochen. (Bepr<'duziert in Albertina. III. N. 122.)
Erlangen. Armbrustschütze, von vom gesehen.
Mit der Armbrust auf den Beschauer zielend. Dieselbe
Figur findet sich in dem Kupferstich Kaiser Augustas
und die Sibylle, vom Meister E. S. (B. X. p. 37.
N. 70; — I^s. IL 68. 1), und ganz ähnlich in
dem Eiirtonspiel der Ambraser Sammlung. (Reprod.
)>ei A. Schultz. N. 629); — Armbrustschütze, sitzend.
(Beprod. bei A. Schultz. N. 630); — Gruppe von drei
Kostümfiguren. (Reprod. bei A. Schultz. N. 388); —
i/inks eine nackte Frau, einen Vogel auf der Hand, rechts
rine männlicho Kostümfigui. Die Frau ist die Skizze
für die weibliche Figur des Buchstaben M. des
Figurenalphabets des Meisters E. S. (Reprod. bei
A. Schultz. N. 384); — Vornehme Frau, in ganzer
Figur, einön Rosenkranz in Häaden, nach rechts.
(Reprod. bei A. Schultz. N. 451); — Zwei Fi-auen,
stehend, in ganzer Figur, die elue vom Rücken ge-
sehen. Beide in langen Schleppen. Vorn ein Hünd-
chen. (Reprod. bei A. Schultz. N. 438); — Reiter
mit Aigretto imd Dome mit langem Schlej^kleide, wie
jene der Zeichnung in Budapest. (Reprod. bei A.
Schultz. N. 393); — Ein Turnier. (Reprod. bei A.
Schultz. N. 499.)
Prag. KoU. A. v. Lanna, 1909. Ein Ritter,
nach rechts schreitend, den Kopf nach links gewendet.
Erinnert sehr an die Ritterfiguren des H. Witz in
Basel. (Reprod. bei A. Sohiütz. N. 581); — St. Georg
mit dem Draclion und die Königstochter. (Reprod. bei
A. Schultz. N. 573; und bei Kämmerer, Meinung,
p. 106.)
T e t s c h e n. Graf T h u n sehe Fideikommißbiblio-
thek. Vier Zeiclmungen in einem Hamischbuclie, wel-
ches ursprünglich dem Obriststoillmeistciamte des Kai-
sers Maximilian, angehörte und von da in den Besitz
der Graf Thunschen FamUie gelangte, von welcher
ein Mitglied Obriststallmeister des Kaisers vra-r. (Sie
wurden in den Jahrb. der Kxmsts. d. a. Kaisorh.
Iir. p. OLII; IV. p. LXVI; V. p. CXIX; smd
VII. p. XIV. reproduziert.) 1. Zwei aufeinander los-
sprengende Reiter; das Pferd des einen galoppiorendcn
Reiters dreht den Kopf mich hinten. (III. p. CLII); —
Hardim^ — Heere.
99
2. Zwei Biager. (IV. p. LVI); — 3. Drei gerüstete
Krieger, einer du der Mitte mit einer Fahne, rechts
ein Axmbmstschüitze. (V. p. OXIX); — 4. Zwei kämp-
fende Bitter, von ■welciien der Sieger eben im Be-
griffe ist, dem Unterliegenden den GaxaTis zu maclien.
(VII. p. XIV.)
Wien. Albeitina. Sitzender Krieger, von hinten ge-
seihen. (H. Holbein d. Alt. genannt.) (Lichtdr. in
Albertina. VIII. p. 874.)
Jahrb. der Kunst s. d. n^ Kaiserhauses.
XVII. Begestcn. N. 15.260, 15.322, 15.360.
Hardim6. PieterHardime (I. 648).
Gem&lde (Nachtrag): Am-
sterdam. Blumenstrauß in (^ « ' — >.
einer Vase. Bez. P, har- j , fiClKU if^"^^
dime.
Haringh. Daniel Haringh (L 649).
Gem&lde (Nachtrag) : H a a r I e m. Zwei Portraits
von Willeän Fabricius, Bürgermeister von Haa-rlem (1642,
t 1708). Bez. D. Haringh; — Zwei Portraits von
Barbara Schas, seiner Frau (1654, f 1725). Bez.; —
Drei Portraits von Kindern der beiden. Bez.
Hart-Nibbrig. Ferdinand Hart-
N i b b r i g, Maler,^ geb. zu Amsterdam
1866.
Harz6. Leopold Harze (I. 650),
Bildhauer, geb. zu Lüttich 1831, f ^-
=selbst 1893; Schüler von G. Geefs zu
Brüssel.
Hecke. JanvandenHecke (L 653).
Gemälde (Nachtrag): Wien, K. Mus. Frucht-
gehänge, Blumenstücke, Nelken in einem Fläschchen
etc. etc. Da#« Inventar des Erzherzogs Leopold Wil-
helm verzeiÄiet 21 Bilder von ihm, darunter eine
Ansicht der Stadt Gravelingien v<Hn J. 1652 u. a.
Heemskerk. Egbert van Heems-
kerk L u. IL (L 658).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Bauemherberge.
HKerck. 1669.
H a a r 1 e m. Bauerngesellschaft. Bez. EKcrck.
Hermannstadt. Zwei Bauernstuben. Bez. HK.
Heemskerk. Märten van Heems-
k^ri: (L 660). o
Gcmftlde (Nachtrag): Brüssel Grablegung. (Licht-
druck bei de Brauwete. ^Bruxelles. p. 5; bei Lafenestre.
Belgiqpe. p. 42; und bei Geffroy. Belgique. p. 56.)
Gent. Kreuzigung. (Lichtdr. im Kat. 1905. N. 87.)
Schloß Herdringen in Westfalen. Giaf Für-
stenberg. Portrait d. Wilhelm van Lockhorst und
seiner Gattin Katharina geb. v. Assendelft. (Oud. Hell.
1905. p. 66.)
Heenck. Jabes Heenck (I, 662).
Eine Radierung nach D. - .^^ >? /"
Teniers ist bez. J. Heenck f. "^ ^^'^''^f
Heer. Guilliam de Heer (L 662).
Zeichnung (Nachtrag) : Amster-
dam. Portrait eines jungen Mannes, C eCf Aä/-
einen Stock in der Rechten, in einer
Landschaft. Feder, punktiert. (Reprod. in dem Am-
sterdamer Handzeichnungswerke, f. 42; und in Onze
Kunst. 1908. I. 110.)
Heere. Jean de Heere (Myns-
heere) (L 663). Er war Architekt der
Abteien St. Bavo und St. Jean in Gent
lind wa,r auch der Meister des Denkmals
in der St. Peters-Kirche in Gent, wel-
ches Christian IL- von Dänemark seiner
Gattin Isabella von östen-eich, der Toch-
ter Philipps des Schönen und der Jo-
hanna vo)i Kastilieu (geb. 1501, f 19. Jan.
1526 zu Gent) errichten ließ. Es wurde
1579 zerstört.
Heere. Lukas de Heere (I. 663).
Nach einem Inventar der Gemälde des
Lord John Lumley aus dem Jahre
1590 rühren mehrere jener Portraits,
welche W a 1 p o 1 e lals Werke des L u-
kas de Heere erwähnt, wie jenes der
Mary Duchess of Northfolk
(Arundel Castle) und des Lord Darnley
mit seinem Bruder Charles Stewarde, bez.
HE. (in Windsor Castle), von einem bis-
her gänzlich unbekannten Maler loamens
Jan odpr HansEwoutsz (IIL p. 83)
her, welcher im J. 1552 in London als
Maler nachgewiesen ist. Es ist sehr leicht
möglich, daß Walpol© irrte und diese
mit dem Monogreimm HE. bezeichneten
Bilder für Werke des Lukas de Heere
hielt, während sie in der Tat von Hans
Ewouts herrühren, dessen Namen er nio ge-
hört zu haben scheint. Es ist auch möglich,
daß sowohl Lukas de Heere als H n, u s
Ewouts, welche beide ziemlich zu glei-
cher Zeit (1552 — 1554) in London gewesen
sind, mit demselben Monogramm HE, si-
gnierten. Die fünf klugen und die fünf tö-
richten Jungfrauen in Kopenhagen, welche
ebenso HE. bezeichnet und 1570 datiert
sind, rühren ohne Zweifel von Lukas de
Heere und nicht von Hans Ewouts her, des-
gleichen die Elisabeth in Hampton Clourt,
ebenfalls HE. bezeichnet und 1569 datiert.
Ein Beweis dafür, daß das von Lukas
de Heere erfundene Genre der weiblichen
Halbfiguren vielfältig von anderen nach-
geahmt wurde, ist eine in Stockholm
befindliche Lautenschlägerin, ganz in der
Art und Weise de Heeres, welche deut-
lich HENDRICK VAN bezeich-
net ist. Leider ist das letzte Wort un-
leserlich, wir wüßten sonst wenigstens
den Namen eines der vielen, welche das
von de Heere erfundene Motiv breitge-
treten haben.
Schließlich muß ich zur Wahrung des
intellektuellen Eigentums bei dieser Ge-
legenheit eine- Bemerkung machen. Man ,
hat den Namen des Meisters der weib-
lichen Halbfiguren lange vergebens ge-
sucht und- kürzlich erst hat man sogar
Jean Olouet für den Meister der Halb-
figuren gehalten. Auf Lukas de Heere habe
ich zuerst in diesem Werke (I. 664) hin-
gewiesen. Es ist nun um so sonderbarer,
wenn ein Herr • L. Maeterlinck in
Gent am 20. Febr. 1907, kur^ nach Er-
scheinen des I. Bandes d^s - vorlie-
genden Werkes, Veranlassung nahm, in
einer Sitzung der „Societe d'histoire
et d'archeologie de (iand", einen Vor-
trag zu halten, in welchem er von
III 7*
100
Heerschop — Hennebicq.
seinen Forschungen (ses recherches)
übea- den Meister der Halbfiguren spricht,
den e r mit dem Genter Maler Lukas de
Heere identifizieren will (qu'il voudrait
identifier avec notre artiste gantois Lu-
cas de Heei-e). Es ist für die Wissen-
schaft ganz gleichgültig, mit wem Herr
Maeterlinck den Meister der Halbfigu-
ren oder irgend einen anderen identifiziert
oder identifizieren will, aber nicht gleich-
gültig ist es, ob er, wie er vorgibt, die
Beweisurkunden auch wirklich gefunden
und erkannt hat, oder ob er diese meinem
Werke entlehnt hat. Ich fühlte mich
zu dieser Wahrung meines Prioritäts-
rechtes genötigt, weil die literarischen
Marodeurs in der Kunstgeschichte heute
derart überhandgenommen haben, daß
man sie nicht energiscli genug abwehrren
kann.
Gemaido (Nachti-ag) : B o r 1 i u. (G56.) Die Gold-
wägeria. (Dort Hemesscu gxinarmt.) (Reinoch. • I. 20.)
Brüssel. Koll. Oh. L. C a r d o ri. Ein Mädchen,
Klavier spielend. Halbfigur. (Angeblich Eleonore (?)
von Portugal, Gattin König Franz' I. von Frankreich);
— Ein Älädchen, schreibend. Halbfigur. Wiederholung
eines Bildes der Koll. PacuUy mit Veränderungen.
.(Lichtdr. in Les Arts. 1909. Okt. p. 1.)
Hannover. Prov. Mus. Eine Laubenspielcrin.
(Lichtdr. in Gaz. d. B. Arts. 1908. II. 229.)
London, llampton Court. Portrait der Königin
Elisabeth; — Venus, Minerv-a und Juno und Königin
Elisabeth in pliantastischem Kostüm. (Lichtdr. beider
Bilder bei E. Law. Maaterpieces of Hampton Court) ; —
Soci«ty of Antiquaries. Portrait der Marie Tudor.
Bez. HE. 155i ; — Kunsthandel 1909. Gräfin von
Arundel, Datiert 1578. Kniestück ; — Uunster
Castle. Sir John Luttrcl bei einem Schiffbruch,
aus welchem er allein durch den Beistand der olym-
pischen Götter gerettet wird. Monogr. rnid zweimal
MDL (1550); — Mehrere Portraits der Familie Clinton.
1550 ('0 datiert; — Sudeley Castle. AUego-
ris-ches Portrait Heinrichs VIII. (f 1547), zu seiner
Linken Maria mit ihrem Gatten Philipp IL, hinter
ihnen Mars; zur Kochten Elisabeth mit der Göttin des
Friedens. Früher Ant, Moixj, gegenwärtig Lukas do
Heere genannt. Aus einer Inschrift geht hervor, daß
dieses Bild von der Königin Elisabeth dem Francis
Wclaingharn, einem Freunde des Lord Clinton, ge-
schenkt wurde.
Bottordam. Lautcnspielende Dame. In dem
Notenhefte steht: Si jaymc mon amy trop, plus quo
mon inary Se nest pas de morvcUcs.
Stockholm. Lantenspielurin. Bez. IIENDlilCK
VAN
Burlington Mag. XIV. 366.
Heerschop. Hendrik Heerschop
(L 666).
Gemälde (Nachtrag): H a a r 1 e m. Ein Alchimist.
I. H. HEERSCHOP 1668.
Hees. Grerrit van Hees (L 667).
Das Bild in Haarlem ist bez. G. van
Hees. 1650.
Heübrouck. S. J. Heilbrouck, Ea-
dierer, tätig um 1730, von dem nur ein
Blatt, die Vermählung der hl. Katharina,
nach Ant. v. Dyk, qu. foL, bekannt ist.
B 1 a n c. Man. II. 349.
Heins. Armand Heins, Aquarell-
maler und Radierer, geb. zu Gent 1856.
Heibig. * Jules Chretien Charles
Joseph Henri Heibig, Kunsthisto-
riker, Maler und Radierer, geb. zu Lüt-
tich 8. März 1821, f 15. Febr. 1906, 85
Jahre alt. Er war Schüler der Akademie
zu Düsseldorf und arbeitete, von Baron
Jean Bethune beeinflußt, in mittelalter-
lichem Stile für Kirchen. Als Illustrator
der Balladen Viktor Hugos wurde er auch
in weiteren Kreisen bekaxint. Seine be-
deutendsten Werke sind die hier sehr häu-
fig benützte Histoire de la Peinture au
Pays de Liege 1871 (zweite Auflage 1903)
und die Histoire de la Sculpture et des
Arts plastiques. Seit 1883 war er Re-
dakteur der Revue de l'Art Chretien.
Helst. Bar t h o 1 o mae u s van der
He Ist (L 670).
Gemfilde (Nachtrag): Glasgow. Portrait des hol-
ländischen AdmiraJs Stelldcwerff. Halbfigur. Bez. B.
Van der Hebt. 1662.
Paris. Louvre (La Caze). Das Portrait des Hcn-
drick Heuck (Huyck) und seiner Prau_ ist von Nico-
las van Helt-Stokade (siehe unten).
Zeichnnngcn : Amsterdam- Koll. Dr. J. S i x.
Skizze zu einem Festmahl. Pinsclzeichnung. (Lichtdr.
in Oud HoU. 1909. p. 140.)
Nach ihm gestochen (Nachtrag) : 11.. La
Familie de Paul Potter (Eremitage). E. Boilvin sc.
(Gaz. d. B. A. XIX. 1879. p. 350.)
Helst. Lodewyk van der Helst
(L 673).
Gemälde (Nachtrag) : Gent. Portrait einer Fiau
mit ihrem Kinde. Nicht bez. (Lichtdr. im Kat. 1905.
N. 89.)
Helt-Stockade. Nicolas van Helt-
Stockade (L 673).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. F.
Müller u. Cie., 28. April 1908. Venus und Adonis.
Bez. N. V. Helt Stocad© F. Ao. 1654.
Berlin. Koll. Hainauer. Familie in einem Garten.
Paris. Louvrc (La Caze). Portrait des Erbauers
der Geerbrug in Nimwcgen Hcndrick Heuck (Huyck) -
und seiner Frau. Nicht bez. Bisher dem Bart,
van der Holst zugeschrieben (I. 672). (Lichtdr.
in Les Arts. 1908. Febr. p. 32.)
Warschau. Mus. Zwölf große Bilder (Bredius).
Hemessen. Catharina van He mes-
sen (L 674).
Gemälde (Nachtrag) : Petersburg. Koll. A.
Somoff, 1907. Selbstportrait. 1548.
Hemessen. Jan Sanders, genannt
Hemessen (I. 675).
Gemälde (Nachtrag): Brüssel. Der verlorene
Solm. (Lichtdr. bei Geffroy. Bclgiquo. p. 23; und bei
Lafenestre. Eelgique. p. 44.)
F. Graefe. Jan Sanders van Hemessen
und seine Identifikation mit dfm Braunschweiger Mo-
nogrammisten. L(?ipzig 1908.
Hendrickx. E r n e s t H e n d r i c k x,
Architekt, geb. zu Brüssel 1844, f da-
selbst 1892.
Hennebicq. Andre Hennebicq
(I. 678), geb. zu Tournai 1836, f zii Saint
Gilles 1904.
^•rf«o
Hennekyn — Hobbema.
101
Hennekyn. Paulus Hennekyn (I.
678). Er lebte noch im Jahre 1671 zu
Amsterdam.
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Jan de
Hooghe (1608—1682), Schwiegervater des MaJers Ludolf
Backhuysen. Bez. PHennckyn fc. 1658; — Anna van
der Docs, (lattin des vorigen (1609 — 1650). Bez.
PHermekyn. fc. 1642.
Hennequart. Jean Hennequart
(I. 678).
Gemälde : London. Koll. W y n n E 1 1 i s. Maria
(der Verkündigung) in einem Gemache, knieend. Ähn-
lich den Madonnen des Petrus Christus, aber -weit lieb-
licher im Axusdnick. (J. Weale in Burlington Mag. XVII.
p. 300, mit Lichtdruck.)
Henrion. Adrian Joseph Hen-
rion oder Anrion (I. 678), Bildhauer,
geb. 1730 zu Nivelles, f 1^73 daselbst;
Schüler von Laurent Delvaux.
A. L. I. 536.
Herder. Herder van Groningen
(I. 679). Siehe Gerhard Paludanus van
Groningen. II. p. 301.
Herlin. Friedrich H e r 1 i n, deut-
scher Maler aus Ulm, wo er 1455 tätig
war. Hierauf arbeitete er in Rothenburg
gin der Tauber, bis er 1462 nach Nörd-
lingea berufen wurde, weil er mit ,, nie-
derländischer Arbeit umzugehen ver-
stand". 1467 erhielt er das Bürgerrecht
in Nördlingen, bei welcher Gelegenheit
er ,, Meister Friedrich Herlin von Rothen-
burg" genannt wird. Er starb als Stadt-
maler zu Nördlingen 12. Okt. 1491. Er
war ein Schüler des jüngeren Roger van
der Weyden zu Brügge um die Zeit, als
Roger den Altar mit der Anbetung, der
Könige in München vollendete. Dieses
Bild kannte Herlin genau, kopierte die
Figuren der Plügelbilder und benützte die
Motive.
Gemälde : Seine wichtigsten Gemälde sind : Der
Hochaltar für Jakob Fuchshart in der Georgskircho
zu Nördlingen vom J. 1462; — Der Hochaltar
der Jakobskircho in Rothenburg an der Tauber.
Bez. und 1466 datiert; — Ein Hochaltar in der Blasins-
kirche zu Bopfingen vom J. 1472; — Die Auf-
(irstchung Christi in der St. Georgs-Kirche zu Nörd-
lingen vom J. 1478 ; — und der Votivaltar des
Künstlers mit seinem, s^-iner Frau und seiner Kinder
Portraits vom J. 1488 ebendaselbst. (Lichtdr. in Klass.
BUderschatz. N. 1376.)
Herreyns. Guillaume Jacques
Herreyns (I. 682).
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. Portrait des
.Jesuiten Jakob de Bue. 1793; — Christus am Kreuze.
Bez. Pinxit G. Herreyns. Reg. Suec. Pr. ; — Portrait
des Malers A. Comelis Lens in seinem Atelier.
Hervy. John de Hervy (I. 683). Er
war aus Hei'vy nächst Valenciennes und
starb im Oktober 1509.
Burlington Mag. X. 134.
Hesdin. Jacquemart de Hesdin
(I. 683).
OH
Gaz. d. B. Arts. 1895. XIV. 264; — Les A r t s.
1905. N. 37. p. 22—25; 1907. Sept. 3.
Hesseis. J. H e s s e 1 s, Zeichner und
Kupferstecher der Mitte des 17. Jahr-
hunderts.
Immer Zeel. II. 36.
Heuwick. Caspar Heuwlck Tl.
685). Auf historischen Zeichnun- t-
gen in Bister mit Gold gehöht fin- Y\
det sich das beistehende Zeichen.
N agier. Mon. III. 517.
Heyblock. Jacobus Heyblock,
Kunstfreund, Latinist und Dichter zu Am-
sterdam, wo er seit 1646 wohnhaft war
und 1650 heiratete. Er erlangte eine ge-
wisse Berühmtheit durch sein Album,
in welchem die bekanntesten Dichter,
Schriftsteller, Maler und Kunstfreunde
seiner Zeit durch Autographe oder Zeich-
nungen vertreten sind. Man findet hier
Cats, Vondel, Constantin liuygens, Ju-
nius, Heinsius, Rembrandt, G. Flinck,
Eeckhout u. a. Dieses Album ist gegen-
wärtig in der k. Bibl. im Haag.
Hey den. Jan van der Heyden.
Gemälde (Nachtrag) : Rotterdam. Schloßruinen.
Die Figiiroa von A. v. d. Velde. Bez. J. v. d. Heyde.
Heyden. Peeter van der Heyden
(I. 687). Man hält ihn für identisch mit
dem Kupferstecher Bieter Mandere
(IL 98) und Petrus a Merica (IL
146).
Heymhoweck. Heymhoweck (I.
688). Das ist lediglich eine Verballhor-
nung des Namens Remoldus Eyn-
houdts (L 523).
Hideux. Abraham Hideux, Maler
zu Tournai, der um 1600 den Hochaltar
der Kirche St. Jacques für 3000 Livres
malte. 1601 übernahm er die Ausführung
des Lettners der Kirche St. . Gudule zu
Brüssel für 20.000 Gulden rheinisch. Er
starb vor 1627.
L. C 1 o q u e t. Tournai. 46.
Hideux. Jacques Hideux, Maler
zu Tournai, 1613 für die Kirche St. Ni-
colas daselbst tätig. 1627 malte er elf
Bilder für die Kirche St. Piat.
L. C 1 o q u 6 t. Tournai. p. 46.
Hillegaert. Paulus van Hille-
gaert L (I. 688).
Gemälde (Nachtrag): Haag. Die Prinzen von Oianien
mit ihrem Gefolge. (Lichtdr. bei Geffroy. HolL p. 87);
— Gem. Mus. Der Vyver im Haag. (Lichtdr. ebenda,
p. 126.)
Rotterdam. Die Jägerfiguren in einer Wald-
landschait von Alexander Kecrincx (I. 251).
Himpel. Aarnout Terhimpel
(I. 689).
Zeichnungen (Nachtrag) : Wien. Albortina. Markt-
szcnc. Bez. A tor Himpel. (Lichtdr. in Albertimi»
XL 1217.)
Hobbema. Meindcrt Hobbema
(I 690).
Gemälde (Nachtrag): I'.iris. Koll. Chaix d'Est-
A n g e. Wnldeingang. (Lichtdr. in Les. Arts. 1907.
102
Hodges — Horenbolt.
Juli. p. 15); — Koll. B. Kann. Der Steg. (Chromo-
druck in The Connoisseur. XXIII. p. 146.)
Hodges. Charles Howard Hodges.
Gemildo (Nachtrag) : Paris. Louvre. Portrait
einer älteren Dame. Brustbild. (Lichtdr. in Las Arts.
1907. März. p. 3.)
Hocf nagel. Jacob Hoefnagel
(I. 696). Er war kaiserlicher Kammer-
maler, heii-afcete 9. Jan. 1606 in Wien
Anna, die Tochter des Baumeisters An-
toni de Mois, und starb vor 1619.
Haydecki. Oud Holl. 1905. p. 5.
Hoefnagel. Jaris Hoefnagel (1. 694).
Miniaturen (Nachtrag): Hermannstadt. Zwei
Miniaturen. Bkunen, Früchte, Schmetterlinge, Käfer.
G. Hoef. 97.
Hoeve. Abraham van der Hoeve
oder Verhoeven, Maler in Haarlem,
1651 in der Gilde zu Leiden, f zu Haar-
lem um 1702.
Obreen. V. 214; — v. d. Willigen. Haarlem.
^. 306; — Kram.m. VI. 171t.
Hoeve. Guillaume van der Hoeve
(I. 697), Bildhauer. Er erhielt in Alk-
maar, 1657, 80 Gulden für den Eahmen
zu einem Schützenstück von C. v. Ever-
dingen.
Oud Holl. 1909. p. 119.
Hoey. Nicolas van Hoey IV.
(I. 699). Er. heiratete 10. Jan. 1657 zu
Wien Maria Anna Lehner und war
seit 16. Juni 1660 Kammermaler ohns Ge-
halt. Er starb nicht 1710, sondern 25.
Juni 1679, 48 Jahre alt, in Wien und war
somit 1631 geb., nicht 1626. Seine Gattin
starb 1697. Die ihm in Wien, k. Mus.,
und Hermannstadt zugeschriebenen
Reitergef echte scheinen von Abraham
van der Hoeff (I. 694) herzurühren.
HaydeckL Oud Holl. 190!".. p. 19.
Hof Stadt. Bieter van der Hof-
stadt (L 700).
GemSlde (Nachtrag).: Konstanz. Münster. Ecco
hcuno. Bez. HOFSTADIVS LOWANIENSIS FACIE-
BAT. 1569.
Hollander. Steven von Holland,
genannt Stcphanus Hollandus (I.
701) ' oder Etienne de Hollande.
Er war Maler und Medailleur, holländi-
discher Abkunft, tätig in. England und
für den König von Bolen. Die früheste
seiner datierten Medaillen ist aus dem
Jahre 1558. 1559 scheint er in Antwer-
pen gewese*! zu sein, 1561 in Bolen, 1562
und 1563 wieder in England, 1564 in
Utrecht, 1571 und 1572 wieder am pol-
nischen Hofe. Er scheint mit einem
Maler, der in einem alten Inventar ,,the
famous paynter Steven" genannt wird,
identisch zu sein.
6cmftlde : LordScarborough. Lumlc}' Castle.
hriTd John Lumlej (f 1605) im Alter von 30 Jahren.
Datiert 1563. In der Art Holbeins; — Jane Fitzalan,
seine Frau, 30 Jahre alt. Die Bezeichnung auf beiden
Bildern ist nicht mehr leserlich; — Andere Portraits
sind angeblich im , Besitze des Herzogs v. D e-
vonahire.
Medaillen: 1. Engelkcn Tole. 1558; — 2. Georg Graf
von Egmont, Bischof von Utrecht; — 3. Jacobus
Fabinis. Aet. 40. Ao. 1559. STE. H.; — 4. Sigismiind
August von Polen. 1561, 1562; — 5. Medaille der
Waffenschmiedgilde (Armourers). STE. H. FEC; —
6. Reverse einer Medaille mit dem Portrait des Malers
Antonio Moro. DABIT. HIS. DEVS. QVOQ. EINEM.
STE. H,; — 7. Katharina von Osterreich. Nicht bez. ; —
8. Bona Sforza. Ebenso; — 9. Johann Sigismund von
Polen. Desgl.; — 10. HUlegoent van Alenderp. Aet. 48.
STE. H. (1564); — 11. u. 12. Sigismund Augustns.
1571 u. 1572.
G. F. Hill iu Burlington Mag. XII. 355; — Pin-
chart in Bevue Beige de Niunismatique. 1860. p. 178;
— Immerzeel. III. 114; — Nagler. XVII. 310.
. Holst.- Koland Holst, Maler der
Gegenwart zu Amsterdam.
Onze Kunst. 1907. I. 139; II. 57.
Holsteyn. Bieter Holsteyn II.
(I. 702).
Zeichnangen (Nachtrag) : Wien. Albertina. Zwei
Szenen aus der Parabel vom verlorenen Sohn. Bez.
PHolsteyn f. Feder. (Lichtdr. in Albertina. XII. 1338.)
Holyk. H o 1 y. k, ujibekannter Maler,
von dem ein Bild im Amalienstif t zu
Dessau herrühren soll. Es stellt eine
Dorfgasse izur Kirmeszeit vor, ist mit
vielen Figuren staffiert und auf der Kück-
seite Holyk Ano. 1626 bezeichnet.
Zeitschr. 1879. p. 390.
D'Hondecoeter. Glllis Gl. d'Honde-
coeter (L 703).
Gem&Ido (Nachtrag) : Antwerpen. Landschaft.
Bez. GDH. A. 1613.
Hoiisiaux. Charles Honsig^ux,
Chromolithograph, geb. 15. Okt. 1857 zu
Schaerbeck bei Brüssel.
Honthorst. Gerrit van Honthor, st
(L 709).
Geinilldc (Nachtrag): London. Hampton Court.
Die Familie dos Herzogs von Buckingham; — Die
Königin von Böhmen in ganzer Figur. (Lichtdr. bei
B. Law. Masterpiecos of Hamptou Court.)
Nach ihm gestochen: Das, Eleonore Gon-
zaga genannte Portrait von L. von Siegen .(I. 712)
ist ein Portrait der Pfalzgräfin Elisabeth, der Gattin
des "Winterkönigs.
Hoocli. Horatius de Hoch (I. 715).
Geniälde (Nachtrag) : Am s t e r d a m. Verst. C. F. Eoos
u. Cic, Nov. 1906. Italienische Landschaft. Bez. 1660.
Hoogh.'Bieter de Hoogh (L 716).
Gemälde (Nachtrag) : Petersburg. Koll. Für-st
Joussoupoff. Interieur mit zwei Frauen und einem
Kinde. (Lichtdr. in L'Art et les ArtiStes. VIIL 252.)
Wien. K. Mus. Interieur mit einer jungen Mutter
und einer Magd. 1903 erworben. (Früher Koll. Bosch.)
Hoogstraeteu. Samuel vanHoog-
straeten (I. 720).
Zeichnungen (Nachtrag) : Budapest. Flucht nach
.^gj-ptcn. (Lichtdr. in Albertma. XI. 1295.)
Radierungen: Die ihm zugeschriebenen Eembrandt-
Radierungen siehe II. p? 422.
Horemans. Jan Josef Horemans I.
(L 722).
Zeichnungen (Nachtrag) : Amsterdam. Ein Mäd-
chen, ein Paar Schuhe in der Hand. Ganze Figur.
Rotstift. (Reprod. in dem Amsterdamer Handzeichnungs-
werke. f. 46.)
Horenbolt. Gerard Horenbolt
(I. 723). Er trat am 27., August 1487 in
die Gilde zu Gent und muß somit langre
Horenbolt — Hyner.
103
vor 1480 geboren sein. (J. Weale in Bur-
lington Mag. X. 134.)
Gemälde (Nachtrag) : Brüssel. Portrait des Kai-
sers Maximilian I. Willkürliche Zaweistm^. Wieder-
holung eiaes Bildes in Wiea, k. Mus.
London. Portr. Gal. Heinrich VII. Angeblich
1505 für Herman. 'Ring, Agente;a Maximilians I. am
Hofe zu London, gemalt.
Miniaturen: Der berühmte, unter dem Namen II o r-
tulus Animae bekannte Mioiaturkodex der k. Hof-
bibliothek in Wien erschien unter dem Titel Seelen-
gärtlein in einer Faksioüle-Prachtatisgabe mit 108
farbigen Tafeln imd beschreibendem Text, von D. Fr.
Dörnhöffer, 1907, ia Wien.
Miniaturen eines Breviars im Besitze von Mr. J.
Pierpont Morgan. (Lichtdr. in Burlington Mag.
X. 400.)
Horenbolt. Lukas Horenbolt (I.
725).
Gemälde : Gent. Kirche der Petit BeguLnage.
Kguxenreicher Tlügelaltax m,it der mystischen Dar-
stellung des Brunnens des ' Lebens. (Lichtdr. in Bur-
lington Mag. XVII. 99.)
London. St. Bartholomäus-Hospital. Portrait
Heinrichs VIII. 1544 gemalt. Angeblich Lukas (f 1544)
oder Gerard Horenbolt.
Horstok. Johannes Petrus van
Horstok (I. 726).
Gemälde : (Nachtrag) : Amsterdam. Eine Hoch-
zeitsgeseUscliaft. Skizze eines größeren Bildes bei Dr.
Bakhuisen van den Blink ; — Dorf-
Hovenaer. Willem Pieter Hove-
naer, Maler, geb. zu Utrecht 16. März
1808, t daselbst 31. Okt. 1863. Schüler
von C. van Geelen und P. C. Wonder.
Gemälde : Amsterdam.
Hoynck. Jan Hoynck van Papen-
d r e c h t, Maler und Illustrationszeichner,
geb. 18. Sept. 1858 zu Eotterdam. Ge-
mälde : Amsterdam.
Hncet. Hans Hucet, Maler, von dem
Walpole ein Portrait König Eduards VI.
in der Sammlung Karls I. erwähnt, über
welchen ihm aber nichts Näheres be-
kannt war.
Wal pole. 1872. p. 77.
Huchtenburgh. Jacob van Huch-
tenburgh (I. 731).
Gemälde (Nachtrag) : Hermannstadt. Der
Platz vor dem Kolosseum in Rom mit zahlreichen Fi-
guren. Bez. Jacob v. Hughtenbur . .
Huell. Qiuirin Mauritz Rudolf
Ver Huell, Entomolog, Botaniker, Zeich-
ner naturhistorischer Objekte und See-
kapitän, geb. 11. Sept. 1787, f 10. Mai
1860 in Amheim. Er malte auch Marinen
und Landschaften.
Kramm. VL 1718.
Huerta. Jehan dela Huerta oder
W e r t a, genannt D o r o c a, Bildhauer
aus Doroca in A r r a g o n i e n, tätig zu
Dijon. Am 23. März 1443 übertrugen ihm
die Mandatare des Herzogs Philipp des
Guten die Ausführung des Mausoleums
des Herzogs Jean sans Peur und
dessen Frau Margarethe von Bayern, ge-
nau nach dem Grabe Philipps des Kühnen.
Er arbeitete aber nichts, obwohl er sich
verpflichtet hatte, das Denkmal in vier
Jahren zu vollenden. 1457 verließ er
Dijon und das Denkmal wurde von dem
Bildhauer Antoine le Moiturier 1470 voll-
endet,
Gaz. d. B. A. 1890. II. p. 360; 1891. I. 167.
Hugo. Hugo d'Oignies (L 733).
Werke (Nachtrag): Brüssel. Mus. Cinquantenaire
(Ausst. Brügge 1902). Ein Reliquiensohrein. Erworben
1903 von dem Kapitel der Kirche St. Nicolas zu Ni-
' velles. Bez. Hie. Est. Junctura, Beate, Marie, De
Oigniea.
Hnguet. Jaime Huguet, Maler,
wahrscheinlich niederländ. Herkmift, um
1460—1483 in Barcelona tätig.
Burlington Mag. X. 101.
Hülst. Maerten Frans van der
Hülst (L 736) recte van der HuHt,
Maler aus Leiden, vielfältig verwechselt
mit Fransz van der Hülst (I. 735).
B. W. F. van Riemsdyk (Oud HolL
1906. 233) erwähnt einen. Reiterüberfall
bei Nacht, deutlich -, .
bez. MF HVLFT. M, ItTT , I &4 »
1641. Das Bild in ' "^"^^ *
Gotha (I. 735), die Einschiffung des
Prinzen Willem II. nach England, ist bez.
MF HVLFT. 1644.
Hnlst. Peeter van Hülst (L 736),
Maler zu Antwerpen. Er wurde 1589
Meister und die Liggeren nennen ihn
F 1 o r i s alias Peeter Verhulst.
Von 1591 bis 1598 werden wiederholt
Schüler bei ihm erwähnt: 1591 Remi van
Boven, 1592 Barth, Guyssens, 1594 Cor-
nelis Cook, 1596 Hans Wildens und Pieter
de Witte, 1598 Gilbert Gysens.
N e e f f s. I. 330.
Humbert. Jean Humbert (L 737),
Maler, geb. zu Amsterdam 7. Mai 1734,
tätig im Haa^ 1762—1792.
Huot. Huot le Borgne, Maler zu
Dijon, 1421—1430 tätig. Wahrscheinlich
identisch mit Huot le pointre, der
1430 — 1448 in Dijon erwähnt wird,
Gaz. d. B. Arts. 1891. II. p. 166.
Huys. Peeter Huys (L 739).
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. KoU. Meyer
vaa den Bergh, 1906. Versuchung des hl. Antonius.
Bez. HVIS 1577.
Brüssel. Ein Dudelsackpfeifer und ein altes
Weib. Halbfiguren. Wiederholung in Perlin. Früher
J. v. Hemessen genannt.
Hnysman. Jacob Huysman (I. 739).
Gemälde (Nachtrag): London. Nat. Gal. Portrait
des Izaak Walton. (Lichtdr. hei Newnes. Flom. SchooL
t. LVII.)
Huysmaiis. Jan Baptiste Huys-
mans (I. 740).
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. Flufllandschaft
mit Figuren. Bez. JBhuysmans f. Ao. 1700.
Hyner. Arend Hyner, Maler, geb.
1866 zu Arnhem, tätig im Haag.
104
Jacobsz — Jode.
I, J, Y.
Jacobsz. Dirk Jacobsz (I. 743).
ticmalde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. F.
MüUcr u. Cie., 29. April 1906. Ck>melis Hondrii;sz
],ocii, Bfir^rmeistcr von Amsterdam (1521 — 1529). HaJb-
figur. Nicht bez.
Jamaer. Victor J a m a e r, Architekt,
geb. zu Brüssel 1825, f daselbst 1902.
Schüler von Dumout.
Jamar. Pauli ue Ja mar, Malerin zu
Lüttich um 1850.
Jan. Jean de Bruxelles (I. 747),
genannt Jan de R o o m e (Ron). (Siehe
auch Jan M a b u s e, II. 80.) Er soll
angeblich bereits 1498 in Brüssel tätig
und damals mit seiner Frau Margarethe,
Mitglied der Confrerie du lis in der
Kirche Saint Gery gewesen sein.
Man schreibt ihm die folgenden Tapctoix 7,u: Brüs-
sel. Mus. Zwoi Stück mit der Geschichte der
Mestra. (Ovid. Met. VIII.) 1901 aus der Koll. Somzöe
in Brüs.sel erworben ; — Rathaas. Bathscba an der
Fontäne; — CJal. Aren borg. Drei Stück mit
der Legende dea Königs Modus und der Königin Eatio.
London. Victoria- und Albert-Mus. Salomon und
die Königin von Saba; — Zwei Stück mit der Ge-
schichte der Esther.
Madrid. K. Palast. Drei Stück. David und
Bathaeba; — Drei Stüclv mit der Gcschiehte des Jo-
hannes des Taufers.
München. Nat. Mus. Allegori'^che Darstellung
d«r Üppigkeit.
Paris. Louvre. Esther und Ahasvcrus ; —
Mus. C 1 u n y. Zehn Stück mit der Geschichte Da-
vids und Batihsebas ; u. a. m.
Jan. Juan de F lande s (I. 747),
Maier im Dienste der Königin Isabella
der Katholischen von Spanien (f 1504).
Er malte für sie eine Serie von 46 bibli-
schen Gemälden. 15 derselben waren auf
der Kolumbus-Ausstellung im Jahre 1892;
zwei saJi J. W e a 1 e bei der Herzogin
von Wellington . in Aspley Ilouse. Sie
stammten aus dem Gepäck des Marschalls
Junot. Zwei sind in der Sammlung des
Prinzen von Fondi in Neapel und eines
ist in deo- Nat.-Gal. in London (N. 1280).
Burlingt. Mag. XTT. 114.
Jan. Jeannot (Jan) le Flamand,
Maler, an welchen König Rene angeblich
einen Brief schrieb, in dem er ihn er-
sucht, ihm zwei gute Maler zu schicken,
an Stelle jener, die er ihm bereits ge-
schickt habe, welche nicht hinreichend
sachkundig waren und alles verdorben
hatten. Der Brief ist vom 25. Okt. da-
tiert, aber ohne Angabe des Jahres. Mög-
licherweise wäre hiemit Jan de Bandol
(L 51, III. 16) gemeint. Michiels bezog
ihn auf Jan van der Meire (II. 132).
Ich halte den Brief für das Macliwerk
eines Fälschers, .der soeben die Geschichte
der Erfindung der Ölmalerei bei Vasari
gelesen ha,tte, und vermute, daß der Brief
aus der berüchtigten Sammlung des Ge-
lehrten Michel Chasles lächerlichen
Andenkens stammen muß.
Le Ooy de la Marche. E.\trait8 des oomptcs
et mfirooriaux du roi Ueno. p. 167 ; — L o 11 o i
Hone. Sa vie, son adininistratus etc. II. 7.">.
Jan. Jan met de Kon st (I. 747)
war nicht der Beiname des Jan B a p t.
W e e n i X, sondern der seines Vaters, des
Baumeisters Jan Weenix (II. 846).
Jansen. Hendrik Willebrord
Jansen, Landschaftsmaler, geb. zu Nym-
wegen 12. Dez. 1855, tätig zu Amsterdam.
Janssens. Jeroom (Hieron ymus)
Janssen s, genannt le Danseur (I.
750).
Gemälde (Nachtrag) : London. Lord Hylton. Pa-
lastterrasse mit vornehmer Gesellschaft und tanzenden
Paaren. Diö Architektur angeblich von B. v. Bässen
(I. 63; in. 18). (Lichtdr. in Los Arts. 1907. Sept. 32.)
Janson. Claes Janson oder Jans-
s o n i u s. Siehe Claes Jansz Visscher.
IL p. 795.
Jansz. Jan oder Johannes Jansz.
Siehe Jan Jajisz van Oeulen. I. p. 263.
Jehotte. C on s t an t J e h o 1 1 e, Me-
dailleur, geb. zu Lüttich 1809, f daselbst
1882. Schüler seines Vaters Leonard Je-
hotte.
Jeke. Joannes de Jeke oder Icke,
unbedeutender Maler zu Cambrai, der mit
Jan van Eyck (I. 509, 510) verwechselt
\vurde. Er arbeitete nocli 1423 in Cambrai,
während Jan van Eyck im Haag tätig war.
.L Weale. Burlington Mag. XI. 331.
Jelgersma. Tako Hajo Jelgcrsma
(I. 754).
Zeichnnngen (Nachtrag) : II a a r 1 e m. Aibort Fa-
britius als Kind (geb. 1736). Bez. T.j. ad Vivum del.
1748. Pastell; — Hendrik Fabntius (geb. 1738) .Tj.
ad Vivum del. 1748. Pastell.
Jespers. Emile Jespers, Bildhauer
zu Antwerpen, geb. 1862.
Ijkens. Jan Ijkens (I. 755).
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. Allegorie auf
die Geburt eines Prinzen. Bez. lOAN^'ES YKENS INVE.
BT. FE. 1659.
Immenraet. Michiel Engel I m-
menraet (I. 757).
Goraftldo (Naclitrag) : Amsterdam. Verst. F.
Müller u. Cie. Portrait eines jungen Edelmannes in
ganzer Figur. Bez. Michiel Angel Immenraet. foc.
Ao. 1662.
Impens. Josse Impens (I. 757),
Genremaler, f November 1905 ; Schüler
von Portaels.
Jode. Hans de Jode (I. 759 [H.
de .Tode]), Maler aus den Niederlanden.
Er heiratete' zu Wien 8. Jan. 1662.
H o e t (II. 344) erwähnt von ihm eine Winterland-
schaft und eine Hafenansicht.
A. Haydecki in Oud Holl. 1905. p. 116.
Jong — Laquy.
105
Jong. Gerrit (Pietersz) de Jong
(I. 761), t 1'7- Mai 1642 zu Alkmaar.
d ong. Pietcr de Josselin de
Jong (I. 762), Maler, geb. 2. Aug.. 1861
zu St. Oedenrode, f 2. Juni 1906 im Haag.
Jongh. Liidol^ Leendertsz de
Jongh (I. 761).
Gemälde (Nachtrag) : Petersburg. Akade-
uii\: (Koli. Leuolitenberg). Jagdgesellschaft, vielmehr
Jäger mit Wüidininden in einer Schenke. Bez. Gresto-
clif'! von Muxel in dem von Rissavant 1840 heraus -
fi-^obenen Galeri'ewerk. 1870 noch von Waage'n in
sei ;....T. Werke über di© Eremitage (p. 385) beschrieben.
Ein f:aiiz ätalichesi Gemälde war kürzlich in Paris im
Kun.sthandel (Ch. Brunner). Sollte das Petersburger Bild
auf dem in RuÜkuid üblichen Wege nach Paris gelangt sein ?
Joost. Jan Joost (I. 763).
Kürzlich erst hat J. M. de B o n t den Versuch
gemacht, dem Jan Joost von Haarlem den sogenannten
Altar von Ouitremont Ln Brüssel (II. 198) zuzuschreiben,
der in der Regel als ein Werk des Jan Mostaert
(II. If'i) angesehen wird. (J. M. de B o n t. De
triji i.;k genaamd die van df.i Meester van d'Oultre-
mont cn Jan Joosten scylder van Haarlem. Amster-
dam, 1903.)
Charakteristisch ist die Identität der Figur des
Heilands in der Erweckung des Lazarus des Kalkarer
Altars, mit dem HeiJarui in dem Bilde : Petrus wandelt
auf dem Wasser, der Uffiaien, in der dorn Schau-
f e 1 e i n oder Hans von Kulmbach zu-
geschriebenen Folge von Darstellnngen aus der Legende
des Petrus und Paulus. (Lichtdr. bei Lafenestre. Flo-
rence. p. 67.)
Jordaens. Hans J o r d a e n s II. (I.
765). Das Bild in Dresden
ist bezeichnet : HJoerdaens.
Jordaens. Hans Jordaens III.
(I. 765).
Gemälde (Nachtrag): London. Nat. GaL (N. 140.)
Inneres einer Gemäldegalerie. Wiederholung des Bil-
des der k. Mus. in Wien mit Veränderungen. (Lichtdr.
in Burlington Mag. XIV. 236.)
Jordaens. Jacob Jordaens (I. 765).
Gemälde (Nachtrag) : Brüssel. St. Martin heilt
einen Besessenen. (Chromodruck nach der Original-
zeichnung zu diesem Bilde in The Studio. XXIX. 197.)
E d i n b u r g. Nat. , Gal. Angebliches Portrait des
Künstlers. HaJbfigur.
Haag. Bar. Steengracht. Ileüige Familie.
Ilalbfiguren. (Ger. Honthorst genannt.) (Lichtdr. in
Onze Kunst. 1908. I. 154.)
London. Herzog von Devonshire (Chatsworth).
Herr von Zurpelen und seine Frau. (Lichtdr. in Onzo
Kunst. 1906. II. 98.)
yjOerdoXr
Stralsund. Mus. Jupiter und Jo. (Lichtdr. in
Motiatshefte. 1908. p. 1175.)
Zeichnungen (Nachtrag) : Amsterdam. Verst.
Juni 1908. Der Überfluß. Aquarellskizze zu einem
Gemälde in Kopenhagen. (Lichtdr. in Mona.tshcfte. 1908.
p. 709.)
Stockholm. Studienkopf eines alten Mannes;
— Telemach führt Theoklymenos za seiner Mutter; —
Der verlorene Sohn. (Lichtr. in Albertina. IX. 1062;
X. 1080 u. 1126.)
Wien. Albertina. Trunkener Silen imd Satyr.
(Lichtdr. in Albertina. X. 1187.) •
Max Rooses. Jordaens, leven en werken met
140 afixieldingen. 1901; — Les Arts. 1906. N.' 56.
Mit zahlreichen Lichtdrucken; — Magazine of fine
Arts. 1905. I. 1. Desgl.
Jouvenel. Adolplie Christian
Jouvenel (I. 774), Medailleur, geb. zu
Lille 1798, f zu Brüssel 1867. Schüler
von Eude.
Isenbrant. Adriaen Isenbrandt
(I. 775).
Gemälde (Nachtrag) : Berlin. Kell. R. v. Kauf-
mann. Flügelaltar. Maria mit dem Kinde und musi-
zierende Engel unter Flamboyiantbaldaehin; links
St. Andreas, rechts der kniende Stifter (im Kostüm von
ungefähr 1670). Freie Kopie nach dem Bild:' von
M a b u s e in Palermo. (Lichtdr. in Onze Kunst. 1906.
IL 33.)
Brüssel. Joris \-an de Velde und seine Familie.
(Lichtdr. bei Fierena Ge^-aert. Les Primitifs. p. 157.)
Ysendyck. Jules van Ysendyck,
Architekt, geb. zu Paris 1836, f zu Brüs-
sel 1901.
Isselsteyn. Adriaen v. Issei-
st e y n (I. 777). Siehe Adriaen van Essen-
steyn. I. p. 497.
Juan. Siehe Jan de F 1 a n d e s. IIL
p. 104.
Juan. Juan de Hollande hollän-
discher (?) Maler, der um 1505 für den
Bischof von Palencia und Gesandten des
Königs Ferdinand in Brüssel, Juan
de Fonseca, ein Altarbild malte. C.
Justi glaubt, daß er identisch sei mit
Jan Mostart.
Gemälde : Palencia. Kathedraäe. Altar der
nuestra Sencre de la Compassion. Haupttafel : Ma-
donna mit Joliannes und dem Stifter, \md sieben
kleine Tafeln mit den sieben Schmerzen Maria.
C. Justi. Miscellaneen. I. 322, 329.
Lambeaux. Jos. Maria Thomas,
genannt Jef Lambeaux (II. 9), Bild-
hauer, t 6. Juni 1908, 56 Jahre alt. Sein
bedeutendstes Werk, ein großes Basrelief,
welches die menschlichen Leidenschaften
darstellen soll, befindet sich im Parc du
Cinquantenaire in Brüssel.
Tho Artist. 1900. XXVII. 409; — L'Art et
lee Artistes. VII. 191 ; — Onze Kunst. 1908.
IL 168; — Kunstchronik. 1897. 382; 1908. 509.
Lampsonins. Dominique Lampso-
nius (geb. 15.32, f 1599) (II- H, 812 und
896) hatte nichts mit der Pazifikation von
Gent zu tun, er intervenierte nur als
Sekretär des Bischofs von Lüttich, Gerard
de Groesbeke, bei den Verhandlungen des
Edikts vom Jahre 1577.
Langlois. F r a n 9 o i s L a n g 1 o i s.
Siehe Ciartres. III. p. 56.
Laquy. Willem Joseph Laquy
(II. 14). Die erwähnte Kopie der Kraam-
karaer (Wochenbettstube) von Ger. Dou
106
Lastman — Ldly.
ist gegenwärtig nebst anderen im Ryks-
Mus. zu Amsterdam.
Lastman. PieterLastman (II. 16).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Der Opfer-
streit zwisc-hen Orestes und Pylades. Bez. Ptetro Laat-
man. fecit. 1614. Das Oegenstück zu Paulus und
Bamabas in Lystra Jor KoU. Stetzky in Ro-
manow, welcbeö Bild Joost van den Vondel besungen
hat. (Lichtdr. in Monatshefte. 1908. 297.)
München. Die Taufe des Eunuchen (neu aufge-
stellt).
Petersburg. KoU. Z a. b i e 1 s k y, 1909. Bath-
seba bei der Toilette. In der Komposition der Bath-
aeba von Rembrandt "der Sammlung Bar. Steen-
gracht im Haag verwandt. (Lichtdr. in Monatshefte.
1909. p. 303.)
Kadicrungen : Die Radierung Juda und Thamar
wird, obwohl sie deutldcli mit dem Monogramm P. L.
bezeichnet ist, für eine Arbeit des Jan van
Noort IV. (II. 243) angesehen.
Later. Jakob de Later (II. 17).
Ein anderer Kupferstecher namens Jakob
de Later war angeblich 1696 — 98 für
Pieter Mortier in Amsterdam tätig. Diese
Ve.rmutimg beruht aber vielleicht auf
einer Verwechslung mit Jan de Later.
Oud Holl, 1899. 120.
Lathem. Jacob van Lathem (IL
17).
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. Zwei Ge-
mälde. Die gerechten Richter oder die von der Kreu-
zigung abziehenden Soldaten und die heiligen Frauen.
Das Mittelbild ist angeblich ein Christus am Kreuz,
bei lady L a y a r d in; Venedig. Früher dem Mabuse
(II. 82) zugeschrieben. Der letzte Katalog des Ant-
werpner Mus. schreibt beide G-emälde dem G- e r. Da-
vid zu. Sie scheinen von Jacob van Lathem her-
zurühren.
B r ü s s e L Philipp der Schöne und Johanna die
Wahnsinnige. Die Bilder wurden Tim 1498 — 1500 ge-
malt. Auf den Rückseiten sind in Grisaillen St.
Lievin, der Patron von Zierickzee, und St. Martin,
der Patron des Jacques Cats, des Deichgrafen von
Zierickzee, dargestellt.
Gent. KoU. M. R. R a n d o t. Das Jüngste Ge-
richt. Das zu den beiden oben erwähnten Flügeln
in Brüssel gehörige Mittelbild. (Lichtdr. in Revue de
l'Art. XXIV. 216.)
Tourcoing. KoU. Masure-Six. Zwei Flügel-
bUder. Christels mit dem Kreuze, kniend, hinter ihm
Philipp der Schöne und mehrere Kleriker. Rechter
Flügel: Maria, kniend, hinter ihr Johanna die W^ahn-
sinnigo und molirere Nonnen. (Lichtdr. in Gaz. d.
B. Arts. 1907. II. 302.)
La Tombe. Pieter de la Tombe
(II. 17). Der Kunsthändler und Bruder
des S a 1 o m o n und des Nie. la Tombe
hieß Pieter la Tombe.
Leboucq. Jacques Leboucq. Siehe
Boucq. III. p. 34.
Leclercq. Jean Leclercq, Maler zu
Tournai. 1395 erwähnt.
L. C 1 o q u e t. Tournai. 1881. p. 51.
Lecreu3^. N. A. J. Lecreux'(I. 20),
wohl identisch mit dem Bildhauer Nicolas
Lecreux zu Tournai, geb. 1783, f 1799.
Sein Hauptwerk ist der hl. Michael auf
dem Lettner der Kathedrale.
L. Cloquet. Tournai. 1884. p. 51.
Le Duc. Louis le Duc, Maler zu
Tournai. Meister daselbst 12. Mai 1453.
Seine Schüler waren Pierre de Los,
Philippe Truffin (1457) und Jean
D e 1 e r u e, Enlumineur. 1460—61 vergol-
dete und bemalte er die Figuren des neuen
Altars der hl. Margarethe in der Kirche
St. Marguerite in Tournai und malte auf
die Außenflügel- Johannes den Täufer und
Johaimes den Evangelisten. In der Cou-
ronne Margueritique Lemaire's heißt es:
„Et de Tournai plein d'engin celestin
Maitre Loys dont tant discret fut l'oeil."
Maurice Hou.tart. Jacques Daret. p. 39.
Leemput. Kemi van Leemput (IL
21). Er kam noch zu Lebzeiten van Dycks
nach England und arbeitete für ihn.
Noch vor van Dycks Tod (1641) malte er
die im Koyal Hospital zu C h e 1 s e a be-,
f indliche Kopie des großen Familienpor-
traits Karls I. (Windsor),
Leeuwen. Gerrit Jan van Leeu-
wen (IL 22).
Zeichnung (Nachtrag) : Wien. Albertina. Blumen-
stück. (Lichtdr. in Albertina. X. 1090.)
Leeuwen. Philipp van Leeuwen,
Maler in der Art des Egbert van der
P o e 1, 1693—1697 in der Gilde zu Rotter-
dam, begraben 15. April 1723.
Gemälde: Gotha. Nachtstück. Bez. PVL. f^
Nächtliche Feuers- I; It»
Rudolf inum.
Prag.
brunat.
N a g 1 e r. Mon. IV. 3391. Führt das Monogramm
als jenes des Egbert v. d. Poel an.
Lef ebure. CoUars Lefebure,
Goldschmied und Ziseleur aus Tournai,
Bruder des Willem oder Guillaume Lefe-
bure (IL 23). Er ziselierte einen goldenen
Becher (coupe), welchen der Herzog von
Burgund, Philipp le Bon, dem Maler Ja.n
van Eyck in Brügge schenkte.
L. Cloquet. Tournai. 64.
Legros. JeanSauveur Legros,
Zeichher und Radierer, 1787 in Brüssel für
James Hazard tätig. Später arbeitete er
in Wien.
N agier. Mon. IIL 1097; IV. 1103.
Lelie. Adriaen de Lelie (IL 23).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. General Dan-
deels verabschiedet sich von C. R. T. Krayenhoff am
18. Jänner 1795. Mit Egbert van Drielst
(I. 426 und III. 77) gemalt und bez. E. van Drielst.
A. de Lelie pinx. Ao. ^yf^ *\ ^
Haarlem. Das Por- — "^^d^C OCfCU^
trait des Wybrand Hendriks ^
ist bez.: /q/^
Lely. Pieter van der Faes, ge-
nannt Lely (IL 24).
Gemälde (Nachtrag) : A 1 1 h o r p. Earl Spencer.
Barbara, Herzogin von Oleveland, Halbfi'gur; — Maria
von Modena, Königin von England, Halbfigur; —
Louise de Keroual, Herzogin von Portsmouth. (Liclitdr.
in Las Arts. 1906. Dez. p. 10, 15, 16.)
A V i n g t o n. KoU. John Shelley. Bart. Die Herzogin
von Cleveland, sitzend; — Die Herzogin von Ports-
mouth, sitzend. (Lichtdr. in The Connoisseur. XXII.
p. 164.)
E X e t e r. GuildhaU. , General Monk, Herzog von
Albemaxle. Ganze Figur; — Prinzessin Henriette. Ganze
Figur. (Lichtdr. in Thü Connoisseur. XXII. 221.)
Lemonne — Lerch.
107
Hengrave Hall. Elisabeth Lady Monson, Ilalb-
figuT, sitzend. (Liditdr. in The Comioisseur. XVI.- 87.)
Penshurst Place. Koll. Lord de L'Isle and Dudley.
Henry Sidney, später Earl of Bomney. Ganze Figur.
(Lichtdr. in The Connoisseur. XVI. 20.)
London. Hamipton Court. Lichtdrucke nach dem
berühmten Windsor Beauties bei E. Law.
Masterpieces of Hampt-on Oourt.
Paris. EoU. Mad. A. Armen, de Caillavet. Mrs.
Loftia. Kniestück. (Lichtdr. in Les Arts. 1907. Febr.
p. 3.)
Zeichnungen (Nachtrag) : Amsterdam. Kostüm-
figur. De Oancelier der ordre van de Houseband met
een violet fluweele Mantel. P. Lely. f. Kreide, Kot-
stift, weiß gehöht; — Der Herold des Hosenbandordens.
Ebenso. (Reprod. in dem Amsterdamer Handzeichmmgs-
wcrke. Fol. 49, 51.)
London. Brit. Mus. Lucy Percy (Lady Carlisle).
Kreide; — Barbara Duehcss of Cleveland. Brustbild.
Bez. iPLely; — Damenportrait. Bez. PLely. (Lichtdr.
in Burlington Mag. X. 71, 82) ; — Koll. Mr. B i n y o n.
Portrait der NeUy Gwynn. Pastell. (Lichtdr. in
Burlimgt. Mag. X. 131.)
Wien. Graf Lanckorcioski. Zwei Portraitstudien.
(Lichtdr. in Albertina, X. 1139.)
Im Anhang zu dem Katalog der Sammlungen König
Karls I. ist auch abgedruckt: A. Catalogue of Sir
Peter Lelys capLtal coUection of Piotures and other
Rarities as Statues Bronzes etc. 133 Nummern, dar-
unter 26 Gemälde von van Dyck.
Lemonne. Jehan Lemonne, Bild-
hauer und Maler zu Toumai, der 1424 für
den Lettner der Kirche St. Piat 27 Sta-
tuen fertigte.
L. C 1 o q u e t. Toumai. 1884. p. 51.
Leopold. Leopold IL, König von
Belgien, geb. 1835, f 19ia, Kunstfreund,
dessen kostbare Gemälde alter Meister aus
<i€m Palaste zu Brüssel und dem Schlosse
zu Laeken, ungefähr 40 an der Zahl, von
dem Pariser Kunsthändler M. F. Kl'ein-
berger 1909 en bloc gekauft lind ein-
zeln weiterverkauft wurden. Die Haupt-
werke waren das Wunder des hl. Benedikt
und der Triumph Christi über Sünde und
Tod von Rubens, das Portrait des Bild-
hauers Fr. Duquesnoy von A. v. Dyck,
eine Landschaft von H o b b e m a, eine von
Ruysdal, Bilder von Jan Steen, Wouwer-
man, Hals. etc. etc. Mehrere derselben
wurden von W a 1 1 n e r radiert.
L'Art. 1879. II. 111; IV. 301; und Lichtdr. in
The Comioieseur. XXIV. 204.
Lerch. Nicolas Lerch, auch Ni-
colas de Leyen, von Lohen oder
Leyden genannt (II. 29). Laut eines
1857 von Schneegans veröffentlichten Kon-
zepts für einen Vergleich zwischen dem
„bildesnyder Nikolaus van Leyden" und
dem Domkapitel des Stiftes zu Konstanz
vom Jahre 1467 erhielt Nikolaus für ge-
lieferte Arbeiten an einer „tofeln" und
„eines gestules" 150 Gulden mehr als ur-
sprünglich bedungen war. Diese „tofel"
war ein nunmehr verschollenes Schnitz-
werk im Chor. Nikolaus war damals noch
in Straßburg, • denn das Domkapitel
schickte einen Bevollmächtigten dahin,
der auf Grund des obenerwähnten Kon-
zepts mit Nikolaus van Leyden die Un-
terhandlungen pflog. Aus einer anderen
Urkunde geht deutlich hervor, welchen
Anteil Simon Haider und Nikolaus
van Leydeif an den Chorstühlen hatten.
Meister Nikolaus war der Bildhauer und
Simon Hayder war der Tischmacher „ta-
bletier" der Chorstühle. Haider hatte das
„Ra,uhwerk" und Material geliefert, Lerch
lieferte die Schnitzarbeit und arbeitete
für Simon Haider als Geselle. Die äußerst
instruktive Urkunde erwähnt die Verhält-
nisse der beiden Künstler lediglich als
Beispiel anläßlich eines ajideren Zunft-
streites im Jahre 1490; ,,Deßgleichen so
sye Symon Haider seelig och ain
Tischmacher und Bildhower gewesen, und
habe Knecht gehept die Bild gehowen
habint, als er das gestul zu deim thum (Dom)
a<lhie zu Costenutz gemacht hab." Da-
gegen erwiderte die Zunft der Kaufleute,
daß die Tischler ,,kein Bild schneiden
durften". „Aber den Herrn -zum Thum
denen möcht das zugelassen worden sin
von bitt wegen, und die selben habint
gehept Maister Niclassen und derseb sy
der gewesen, so hie gesin sye üb bett,
und habe die Taffei gemacht; das habe
ain Eaat lassen bescheehen. Sy habint
aber hundert gülden müssen geben umb
bild, so darzu gehört haben etc." 'Schließ-
lich heißt es: „Dann hette Maister Ni-
claus nit vunsern Herren Römisch' Kaiser
kunnen howen uff Stain, so hette man
kenn ainen stain metzel funden, der das-
selb werck hett kunnen machen." Aus
dem Aktenstück geht hervor, daß Niko-
laus Lerch wirklich identisch ist mit
dem Straßburger Bildschnitzer und Stein-
metzen Nikolaus von Leyen oder Leyden
und daß er damals, im Jahre 1490, be-
reits als Bildhauer der Grabplatte des
Kaisers auch in Straßburg bekannt war,
aus welchem Werke seine große Geschick-
lichkeit so sattsam hervorging, daß kein
Zweifel darüber obwalten konnte, daß die
Schnitzereien an den Konstanzer Dom-
stühlen wirklich von ihm und
nicht von Simon Haider herrühr-
ten. Aus einem Vergleiche der Schnitz-
arbeiten der Konstanzer Domstühle mit
der Grabplatte des Kaisers Friedrich er-
gibt sich aber, daß Lerch in Konstanz
nach anderen Modellen gearbeitet
haben muß als in Wiener-Neustadt und
daß weder die Chor stuhle, noch
dasGrabdenkmal des Kaisers
nach seiner eigenen Erfindung
gemacht sind. Nach welchen Modellen
oder „Visirungen" Lerch in Konstanz ge-
arbeitet hat, kann uns hier nicht inter-
essieren: ich bemerke nur, daß die Schnit-
108
Leu — Lier.
zereien der Chorstühle durchaus auf Moti-
ven älterer irischer und niederländischer
Ornamente beruhen und trotz großer Mei-
sterschaft keine originelle Erfindung ver-
raten. Die Grabplatte der Kaiserin Eleo-
nore und des Kaisers können von ihm
nur nach „Visierungen" und Vor Zeich-
nungen eines anderen Meisters gemacht
sein, wie die Arbeit des erfindenden Bild-
hauers von der des ausführenden Stein-
metzen hier immer wohl zu unterscheiden
ist. Daß übrigens Nikolaus Lerch
gewiß auch selbst im stände war, eine
Figur, einen Grabstein oder ein Kruzifix
zu entwerfen und zu modellieren, das un-
terliegt wohl keinem Zweifel, aber zwi-
schen dem schematischen Entwerfen einer
Figur und der Idee zu dem imposanten
Mausoleum Friedrichs III. oder dem un-
übertroffenen Grabmale der Kaiserin Eleo-
nore ist doch ein gewaltiger Unterschied.
R^jie rtoriiim. 1892. p. 41; — Anzeiger für Kimde
dnr deutschen Vorzeit. 1857. p. 320; 1861. p. 10; —
Mitt. d. Zentralkommiss. XIV. 1869. 103.
Leu. Thomas de Leu (auch L e e u w),
Kupferstecher von niederländischer Ab-
kunft, in Paris tätig, geb. um 1560, f um
1612. 1576 arbeitete er bei JeanRabel.
Später heiratete er die Tochter des Ma-
lers Antoine Caron (III. 48), dessen
Portrait er 1599 gestochen hat. Er ist der
wichtigste Portraitstecher seiner Epoche.
Rob. Dumesnil beschrieb 507 Blätter.
Robert Dumesnil. X. ; — J a 1. Diction-
naire. 785.
Leupenius. Johannes Leupen ius
(II. 30).
Zeichnungen (Nacbtrag) : Wien. Albertina. Kanal-
lajidschaft. Bez. JLcupene '1665. (Lichtdr. in Alber-
tim. X. 1132.)
Radiernngen (Nachtrag) : N. 6a. Gegenstück zu N. 4.
Ansicht von Moolentye nächst Amsterdam. In der
Mitte des Fkisses : Den Amstel, oben : fMoolentyc.
Links im Vorderigrund der Zeichner. H. 14'9 — 201.
(Mitteilung von H. R. W. P. de V r i e s in Am-
sterdam.)
Leux. Frans Leux oder L u y x von
Leuxen stein (II. 30). Er war bereits
1638 unbesoldeter Hofmaler in Wien. 1643
starb seine erste Frau da,selbst. Am 26.
Dez. 1644 heiratete er in Wien in zweiter
Ehe Eleonore Clauwcns aus Antwerpen,
welche am 12. Juli 1651 starb. In dritter
Ehe heiratete er am 12. Juni 1654 Eva
Rosina Otten.
A. Haydecki iii Oud Holi. 1905. p. 9.
Levecq. Jacobus Levecq oder L a
Vec^ (IL 31).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Portrait eines
Edelmannes. Im Hintergrund Landschaft. Bez.
Haag. Koll. Gevaerts van Simcnshaven. Sechs
Familicnportraits.
Paris. Koll. Porges. Männliches Portrait. Bez.
dl/yecy 'Y. /f ^-^
Levdeu. Lukas van Levden
(IL 31).
Selbstportrait (Nachtrag): Über das (II. 31) unter
N. 9 erwähnte Portrait siehe bei Jan Mostaert. II.
p. 198. Liverpool. Royal Institution.
Gemälde (Nachtrag): Berlin. Koll. R. Kaufmann.
Maria, Halbfigur, mit dem vor ilix stehenden Kinde.
Eine Zeichnung zu dem Bilde ist im Brit. Mus.
(Lichtdr. in Ojize Kunst. 1906. ' II. 38.)
B r ü s s e L Verst. Otlet, 19. Dez. 1902. Esther
vor Ahasverus. Bez. und datiert 1513. (Tapete nach
einem verlorenen Karton des Künstlers.) Umriß bei
Beinach. II. 20.)
Zeichnungen : London. Brit. Mus. Der (II. 30)
erwähnte Sammelband mit Zeichnungen des Lukas van
Leyden scheint derselbe za sein, den am 19. März 1037
Locndert Cornelisz van Beyern für 637 Gulden
aus dem Nachlasse des Jan Baase für Rembrandt
kaufte. Er trägt die alte Bezeichnung: Lucas. Tee-
keninge. 1637.
Formschnittc (IL p. 39. N. 19—21): Folge von
drei Blatt. Die neun Helden (Neuf preus). Angeblich
nach Zeichnungen von Jacob Cornelisz (I. 340),
höchst-wahrschoinlich aber nach Zeichnungen des für
König Franz I. tätigen Miniaturisten Godefvoy le
B a t a V e (III. 92), gosclmitten. (Jacob C o r-
noliss. L p. 340. N. 98—110 und Note.)
Leye. Roger van der Leye, Ma-
ler zu Brügge, 1468 für die Festlichkeiten
zur Hochzeit Karls des Kühnen tätig. Er
war 1471 Vinder der Gilde und stxirb etwa
sieben Jahre später, zirka 1478. M. Thau-
sing vermutet in ihm den Roger van der
Weyden von Brügge des van Mander.
M. T h a u s i n g. Dürers Briefe, p. 231 ; — v. d.
Casteele. p. 377.
Lyen. Jacques Frangois de
Lyon (Delien) (IL 75).
Gemälde (Nachtrag) : Paris. Louvre. Portrait
des Malers Nicolas Bertin; — Portrait des Bildhauers
Guillaume Coustou: ^ Selbstportrait des Künstlers.
Leyniers. Antoine Leyniers, Ta-
petenweber zu Brüssel, 1552 bereits tätig.
Er war mit Josine van Orley, einer Nichte
des Malers Bernard van Orley, ver-
heiratet. Von ihm und seinem Bruder
stammt die große Familie der Brüsseler
Tapetenwirker Leyniers, die bis ins 18.
Jahrh. in Brüssel arbeiteten.
Leyster. Judith Leyster (IL 41).
Gemfilde (Nachti-ag) : Amsterdam. Ein Lauten-
spieler. Bez. Monogr. und 1629. Vordem in Acf Koll.
S i X. (Lichtdr. in Onze Kunst. 1908. I. 217.)
Paris. Koll. M. Ad. Delibos, 1908. Portrait eines
jungen Manne« mit hohem Hut. (Lichtdr. in Gaz. d.
B. Arts. 1908. I. p. 290.)
Liedet. Loyset Liedet (IL 41).
Siehe Lyedet. IL p. 75.
Liefrinck. Cornelis Liefrinck IL
(IL 42). B. W. F. van Riemsdyck
erwähnt brieflich, ' daß er eine Dorfstraße
in der Art des Droochsloot, bez. C.
Liefrinck 1619, gesehen habe.
Lier. Vol-ckard Adrian van Lier
(IL 44). Er lebte in Wien und war am
30. Juli 1651 Zeuge einer Trauung da-
selbst. Am 26. Mai 1676 lieiratete er
Lievens — Lois.
109
als Witwer die Witwe des Michael Winter-
liolzer in Wien.
A. H a y d 0 c k i in Oud Holl. XXV. p. 0.
Lievens. Jan Lievens (II. 44).
Zeichnungen (Nachtrag) : Amsterdam. Bauern-
hof. Feder. (Beprod. in dorn Amsterdamer Handze^ich-
nungswerke. f. 51.)
Radierungen: Über die ihm zugeschriebenen R e m-
b r a n d t - Eadierungen siehe II. p. 422.
Lievin. L i e v i n d'A n v e r s a. Der
Anonymus des Morelli rühmt einen
Lievin von Antwerpen, dessen Indivi-
dualität nicht sicherzustellen ist, als Mi-
niaturisten des Codex Grimani. Auch
Jean Lemaire sagt in der Couronne
Margueritique : ,,J fut Jacques Lombard
de iMons accompaigne du bon Lievin
dAnvers."
Limbourg. Paul de Limbourg
(IL 52).
Reproduktion e u der Miniaturen der Trcs
riches HouPes du Duc de Berry iu Chantilly siehe in
Ouz© Kunst. 1907. II. p. G9 .etc. ; und bei F i c r e n s
G ovaort. La Renaissance Septeutrionale. p. 108 — 120.
Linnig. Willem Linnig (IL 55).
Paul Andre. WMlem Linnig junior. 32 Licht-
drucke und ein vollständiger Katalog seiner Werke
von Ben. Linnig. Brüssel 1907.
Lint. Hendrik van Lint (IL 56).
Gemälde (Nachti-ag) : W i s o w i t z. Freih. R. v.
Stillfried. Zahlreiche Ansichten aus Neapel und l'oin
aus den Jahren 1722, 1725, 1726 und 1729. Bez.
H. F. van Lint alias Studio oder dotto Studio.
Lochner. Stephan Loch n er, Ma-
ler, geb. vor 1400 zu Mersburg am Bodeu-
see in der Nähe von Konstanz, f 24. Dez.
1152 zu Cöln. Am 27. Okt. 1442 erwarb
er daselbst in der Nähe des Domes ein
Haus, verkaufte dasselbe zwei Jahre spä-
ter und kaufte mit Zuhilfenahme eines
Dai'lehens ein größeres in der Nähe der
St. Albans -Kirche. 1448 schickte ihn
seine Zunft als SenrAor in die Stadtregie-
ruiig. Er gilt für den Meister des berühm-
ten, weit über seinen künstlerischen Wert
gepriesenen Cölner Dombildes, welches
für die zur Erinnerung an die Austrei-
bung der Juden 1426 gegründete Rat-
hauskapelle gemalt v/urde. Das Gemälde
scheint um 1440 — 1450 gemalt zu sein.
Lochner, dessen ganze Berühmtheit nur
auf einer einzigen Zeile des Beise-
tagebuches Dürers beruht, scheint seine
künstlerische Erziehung in den Nieder-
landen empfangen zu liaben. Der Mu-
schol-Metternich-Altar (Cöln. Frankfurt
a, M. und München) verrät deutlich die
Bekanntschaft mit dem D a n z i g e r Altar-
bilde des älteren Roger van der Wen-
den aus Brüssel (IL .140 mid 868). Wenn
das Todesjahr Lochners, 1450, demnacli
richtig ist, so muß der Danziger Altar
lange vor diesem Jahre entstanden sein
und die Urheberschaft oder Anteilnahme
Memlings an demselben ist v o 1 1 k o m-
men ausgeschlossen.
Gemälde: Cöln. Dom. Großer Flügelaltar mit
der Anbetung der Könige. Auf den Außenflügdln
finden aicii unter der Darstellung der Verkündigung
in GriäaiHe die Zeichen M No. X., welche AVaUiTif
für 1410 las. Auf dem Säbel des Standartenträgers
stehen die untenstehenden Zeichen. Das Bild ist
»
m Tempera gemalt. (Liohtdr. iji KUus=ischer Bil-
derschatz. 1721, 1720; — Mus. Der Muschel-
Mettcmichsche Altar. Das Jüngste Gericht (Mittcl-
bild). Der Weltenrichter thronend, zu se.inen Seiten
Maria und Johann e.s fürbittend. Links die Seligen,
ivolchc Petrus in das Paradies einläßt. Gaiiz ähnlich der
Komposition im Danziger Bilde. Rechts die Verdammten;
— Madonna im Roseahaag; — E r z b. Mus. Madonna
mit dem Kinde, stehend in ganzer Figur, in der
Linken ein Veilchen. Zu ihren Füßen die. Stifterin
Elisabeth von Reichcustein, welche 1452 Abtis:>iii des
Cäcilienkiosters in Cöln war.
Darms tadt. Darstellung im Tempel. Dalierl.
1447. (Lichtdr. in Klass^ Bilderschatz. 61.)
Frankfurt a. M. Die Innen selten der Flügel
des Muschcl-Metteruich-Altars : Die Martyrien der zwölf
Apostel in grotesken Szenen mit brutalen Ausschrei-
tungen. Zwei derselben sind von dem angeblichen
Monogrammisten Vf. (III. p. 227) gestochen.
London. Nat. öal. St. Veronika. Wiederholung
in München.
Münchn. Die Außenseiten di^r Flüg.'lbildor des
Muschel-MelLemichschcn .\ltar3, je drei HeiUge: St.
Antonius Eremita, Papst Cornelius, Magdalena, und
St. Katharina, Hubertus und Quirinus.
Nürnberg. Christus am Kreuz nnd Maria, Jo-
hannes, Magdalena, Barbara und Christoph. (Lichtdr.
in Klass. Bilderschatz. 1267.)
J. J. M e r 1 0. Nachrichter, von dem Leben und
den Werken Cöhüscher Künstler. Cöln. 1850.- p. 437.
Louis. Siehe Louis van Boghem. I.
p. 126 und IIL p. 32.
Lodovico. Lodovico da Lovano.
Guicciardini (1581, p. 143) erwähnt
einen Maler Lodovico da Lovano, dessen
Persönlichkeit gänzlich unbekannt ist.
Vielleicht ist damit Louis Boels (IL
124, IIL 31) oder Louis Leduc (IIL
106) gemeint.
Seguirono a mano a mano Lodovico de Lo-
vano, Pietro Cristo, Martino d'Holanda et Giusto
da Guanto etc. etc.
Loenen. Jan C o r u e 1 i s z van L o e-
nen (IL 59).
GcmäMc (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. Fr.
Müller u. Cie. 28. Nov. 1906. Portrait eines Kindes
der Familie Beiiiicrs. Ao. 1636. Aetat. 2.
Loesen. Siehe Rudolph van Ant-
werpen, genannt Loesen. IL p. 516.
Lois. Jacob Lois (IL 60). Er war
;uich Bildersammler. Am. 3. August 1663
besuchte ihn der französische Reisende
de Moncomys und rühmt seine Bilder
von Tizian, Lukas van Leyden, Holbein,
Rembrandt, AVouwerman, Bloemaert, G.
Dou, V. Dyck etc.
Sein NacldaBinventar vom 30. Okt. 1680 ist in
Schcffors ,,Algenieen Nederlandsch Familieblad'',
1883, publiziert.
110
Loisy — Lysard.
Loisy. Petrus de Loisy, Kupfer-
stecher, der nur durch einen Stich nach
Rubens (II. 511) bekannt ist, auf welchem
er sich Petrus de Loisy Bourgondius
nennt.
Lombard. Lambert Lombard
(IL 60).
Zeichnangen (Naclitiug) : Amsterdam. Verst.
d« Vries, 14. April 1908. ViükaJi zedgb den Göttern
des Olymps seme Frau mit Mars. Bister. Bez. und
datiert 1557. 24. April.
Lomme. Jehan le Home oder J a-
nin Lomme, Bildhauer aus Tournai, um
1416 Meister des Grabdenkmals des Kö-
nigs Karl III. von Aragonien und Na-
varra (1361, f 1*26) in der Kathedrale
zu Pampelona.
G a z. d. B. A r 1 8. 1908. II. 89.
Lon. Grert van Lon, Maler aus
Geseke in Westfalen, zu Anfang des 16..
Jahrhunderts tätig. Der Name Lon rührt
von seinem Geburtsorte Lohne unweit
Geseke und Soest her. Am 5. Okt. 1605
machte er mit den Nonnen von Wille-
badessen einen Vertrag bezüglich eines
neuen Altarbildes, welches er auch 1521
vollendete. Von dem Willebadesser Altar
ist gegenwärtig im Museum zu Münster
nur noch ein Flügel erhalten, welcher
durchgesägt wurde. Er ^ zeigt innen die
Darstellungen der Auferstehung, Himmel-
fahrt, des Pfingsfestes und Christus als
Weltenxichter, auf der Außenseite St. Vi-
tus, Benediktus, Cosmas und Damianus.
Von ihm ist auch das Triptychon mit der
Kreuzigung in der Pfarrkirche zu Horste
bei Lippstadt, das Triptychon mit dem
Jüngsten Gericht im Dome zu Pader-
born und ein Triptychon aus Corvey in
Münster (Mus.). Der ihm von Nordhoff
zugeschriebene Altar der Wiesenkirche zu
Soest ist ganz verschieden ^on den vor-
genannten Werken und gewiß ein Werk
Aldegrevers (III. 5).
J. B. Nordhoff in Zeitsch. f. b. K. 1881.
D. 297.
Loo. Jacob van Loo (II. 64).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. Fr.
Müller u. Cie., 28. Nov. 1906. ramilienportraät : Rutger
van Weert, seine Frau und Kinder. Bez. J. van Loo
f. 1644. (1903 als Th. do Keyser ausgestellt; erinnert
sehr an gewisse Familienbilder, die gegenwärtig unter
dem Namen des Frans Hals verkauft werden) ; —
Johannes Beiniers (geb. 1652) als Kind. J. v. Loo;
— Katharina Sweerts Isaacsdr. (geb. 1652) als Kind.
Glasgow. Susanna und die Alten. Bez. J. van
Loo feoit.
Loon. Theodor van Loo'n (11.66).
Gemftlde (Nachtrag): Antwerpen. Marül Himmel-
fahrt.
Loon. Willem (F. W.) van Loon,
niederländischer Landschaftsmaler des
17. Jahrh., vielleicht identisch mit dem
Maler Willem van Loon aus Leeu-
warden, der 1621 Bürger zu Amsterdam
wurde. (Oud Hell. 1890. 299.)
Gemälde : Stockholm. Verst. Hammer. 1895.
(Cöln.) Zwei Flußlandschaften. Bez. F. W. r. L. ..(?);
— KolL Wahlberg, 1886. Kanallandschaft in der
Art van Goyens. Bez. W. Loon.
Lorme. Anthonis de Lorme
(IL 67).
Gemfilie (Nachtrag) : Rotterdam. Interieur der
St: LaoirentiTis-Kirah© zu Botterdam. Beis. A. de
Lorme. 1655.
Louis. Maitre Louis. Siehe Louis
Rama,ut. IL p. 376.
Loyet. Gerard Loyet (IL 69).
Lichtdruck der Statuette Karls des Kühnen
mit dem hl. Georg (1466) in Onze Kunst. 1906. I. 88.
Lutnn. Fidele-Archange- Jos eph
L u t u n, Bildhauer aus Lille, geb. 1744,
t 1827, tätig am Hotel Merghelynck bei
Ypern.
Chronique des Arts. 1894. p. 333.
Luyken. Jan Luyken (IL 74).
Zeichniing (Nachtrag) : Amsterdam. Kreuz-
tragung. Feder und Bister. (Reprod. in dem Amster-
damer ■ HandzeLchnungswerke. f. 61.)
Lyedet. Loyset Lyedet (IL 75).
Er malte auch die Miniaturen im dritten
Bande der „Chronik von Hennegau" (Pa-
ris, Bib. Nat. N. 9244), in „Songe du
vieux pelerin" für Philippe le Bon (Paris,
Bib. Nat. 9200) ; — in „Les Faits et Gestes
d'Alexandre" für Karl den Kühnen (Paris,
Bib. Nat. N. 22.547), und des Regnault
de Montauban oder der vier Haimons Kin-
der von David Aubert (München,
k. "^of- und Staats-Bib. N. 1462).
D e 1 i s 1 e. C^binet' des manuscrits. III. 310; —
Dehaisnes. Docunieuts in6dits concemant Jean
le Tavemier et Louis Liedet, Miniaturistes des Ihics
de Bourgogne. (Bullet, des Commiss. roj'ales d'art
et d'axch. 1882.)
Lyon. Jacob Lyon (II. 76). Siehe
Fran^ois Stellaert. IL p. 661.
Lys. Jan Lys (IL 76).
Gemälde (Nachtrag) : Brüssel. Bohnenfest. Nicht
sicher.
Budapest. Hochzeit. Von Sauidrart erwähnt. Erst
kürzlich erworben. (Lichtdr. in Blätter f. Gcraälde-
k-unde. IV. 73.)
Darmstadt. Schäferszene. Bez. J O L i s.
F a n o. Kirche St. Pietro. Petrus erweckt die Tha^
bita. Gemalt um 1617. (Lichtdr. ebenda. V. 118.)
Innsbruck. Eine Hauferei. (Lichtdr. ebenda-
selbst. V. 115.)
Lysard. Nicholas Lysard, Maler,
wahrscheinlich niederländischer Abkunft,
im Dienste Heinrichs VIII. und
Eduards VI. von England. Er bezog eine
Jahrespension von 10 Pf. St. und über-
reichte der Königin Elisabeth im ersten
Jahre ihrer Regierung ein Bild mit der
Geschichte Ahasvers. Er starb in ihrem
Dienste 1570 und ward am 5. April in ^er
St. Martins-Pfarre begraben. In den Ant-
werpner Liggeren, wo der Name Lisard
oder Lysard unzähligemal vorkommt, ist
ein Nicholas nicht erwähnt.
Walpole. 1872. p. 83.
Mabase.
111
M.
Mabnse. Jan Gossaert, genannt
Jan Mabuse (II. 78). Das Urteil über
das Werk des JanMabuse hat sich
in den letzten Jahren durch das Auf-
tauchen mehrerer zweifellos echtei* Ge-
mälde des Meisters wesentlich geklärt.
Ein Portrait der Jacqueline von Burgund,
der jüngsten Tochter des Grafen Adolf,
Herrn von Beyer en und Veere,
des Sohnes des Grafen Philipp von Bur-
gund (II. 325), welches kürzlich von der
Nat. Gal. in London erworben würde,
belehrt uns, daß das Frauenportrait der
ehemaligen Sammlung Cereda in Mai-
land (jetzt Gardner in Boston) nicht
Isabella von Österreich, die Gattin des
Königs Christian II. von Dänemark, son-
dean die Mutter jener Jacqueline, Anna
de Bergues, die Gattin Adolfs von Be-
veren und Veere darstellt; dagegen ist
ein Bild der Koll. C a r d o n in Brüssel,
welches als ein Portrait derselben Isa-
bella als Magdalena betrachtet wird, ein
Bildnis der oben erwähnten Jacqueline von
Burgund.
Ein zweites Portrait des Kanzlers Jean
Carondelet, um 1520 gemalt, und gegen-
wärtig in der Sammlung E. v. G u t-
mann in Wien, rehabilitiert den hl.
Donatian in T o u r n a i als ein authen-
tisches Werk Mabuses, denn die Ver-
. wandtschaf t beider ist zu einleuchtend,
als daß man noch daran zweifeln könnte.
Wir lernen hiemit auch den Gesellschafts-
kreis, in welchem sich Mabuse in den
letzten Jahrzehnten bewegte, näher ken-
nen und gewinnen sichere Anhaltspunkte
zur Beurteilung der letzten Epoche seiner
künstlerischen Tätigkeit. Seine Jugend-
zeit liegt, wie die so vieler bedeutender
Meister, noch vollständig im Dunkeln und
wir bleiben bezüglich derselben auf die
Hypothese angewifesen, welche ihn unter
dem Namen Jan de Bruxelles oder
Jan de Korne sucht.
Bei diesem Läuterungsprozeß wird das
künstlerische Gepäck des Meisters bedeu-
tend leichter, und es sind als Werke,
welche gewiß nicht von Mabuse herrühren,
die nachstehenden auszuscheiden:
1. Die sogenannten gerechten Richter
und die von Golgatha heimkehrenden
Frauen in Antwerpen (I. 82).
2. Der große Magdalenenaltar in Brüssel.
3. Die Anbetung der Könige in Brüssel.
4. Die, Maria mit dem Kind'e in Glasgow.
5. Die Versammlung des großen Rates
im Jahre 1474.
6. Die Weihe des Bischofs Thomas
Becket in Chatsworth.
Die Authentizität der Poftraits der Kin-
der des Königs Christian II. von Däne-
mark in Hampton Court (II. 83) hat bei
diesen Untersuchungen nicht gewonnen.
Das ehemals im Besitze Walpoles be-
f indlicbe Bild der Trauung Hein-
richs VII. mit Elisabeth von York (1486),
gegenwärtig bei Dent Brockle-
hurst Esq., zeigt vier Figuren in einer
gotischen Kathedrale. Die Zuweisung
dieses Bildes an Mabuse kann nur auf
einem Irrtum Walpoles beruhen, denn
weder diese Kathedrale noch eine der Fi-
guren berechtigen zu dieser Taufe. Dieses
Bild ist nicht zu verwechseln mit einem
zweiten, welches den Akt der Trauung
vorstellt, mit elf Figuren, dessen gegen-
wärtigen Standort ich jedoch nicht kenne.
Dieses Bild, gewiß auch von einem nieder-
ländischen Meister um 1486 gemalt, unter-
scheidet sich wesentlich von dem, welches
Walpole erwähnt, und stellt den Augen-
blick dar, da der Bischof die Hände der
Brautleute mit einem Bande verbindet.
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. Die jüdischen
Richter und die römischen Soldaten uad die von Gol-
gatha heimkehrenden Frauen schreibt der letzte Brüs-
seler Katalog dem Gerard David (I) zu. Die Bilder
sind wahrscheinlich von Jacob van Lathem (II.
17; III. 106).
Berlin. Koll. R. v. Kaufmann. Maria mit dem .
Kinde. Brustbild. Der richtige Typus der Mabuse-
Madonnen. (Ljchtdr. in Onze Kunst. 1906. II. 34.)
Brüssel. Der Magdalenen-Ältar. Siehe Dorne- .
lis Coninxloo. III. p. 06; — Männliches Portrait.
Brustbild. Willkürliche Zuweisung; — Portrait eines
Ritters des Goldenen Vließes. Brustbild. (Lichtdr. bei
H. Kervyn de Lettenhove. La toison d'or. 1907. p. 66);
— Koll. C a r d o n. AngisbUches Portrait der Isabella.
von Burgund (II. 83) als Maria M'agdalena. In der
Tat ein Portrait der Jacqueline von Bur-
gund, der Tochter Adolfs von Burgund, derselben,
deren jugendliches Portrait in der Nat. Gal. in London
ist. Sie ist auch, nicht als Magdalena dargestellt, son-
dern sie hält lediglich einen Pokal in den Händen.
(Lichtdr. in Les Arts. 1909. Okt. p. 1) ; — Le Gentil-
homme a rodllet. Ein junger Edelmann, eine Nelke
in der Linken. (Lichtdr. in Les Arts. 1909. Okt. p. 10);
— „Le Gentilhomme aux belles mains", auf der Rück-
seite eine Lukretia in Grisaille. Beide irrig Mabuse
genannt, sind Werke von Sotto Oleve (sifehe
m. p. 60). (Li^chtdr. in Les Arts. 1909. Okt. p. -5 u. 7.)
Budapest. Jugendportrait Karls V. Brustbild.
Nicht sicher. Wahrscheinlich Bernard van Orley.
(Lichtdr. in Onze Kunst. 1907. II. 117.)
Glasgow. Maria mit dem Kinde, sitzend in einer
Landschaft nächst einer Fontäne, Gewiß nicht von
Mabuse. (Lichtdr. im Kat. 1906. N. 566.)
London. Nat. Gal. (kürzlich erworben). Jacque-
line von Burgund, die jüngste Tochter Adolfs von
Burgund, Herrn von Bevcren imd Vere (Sohn Phi-
lipps von Burgund). Ilalbfigur, eine Armillarsphäre
in den Händen. Im Grundo eine Umrahmung. Um 1520
gemalt. (Reprod. in The Graphic. 11. April 1908;
und in Barlington Mag. XIII. 33); — Hampton
Court. Adam und Eva. (Lichtdr. bei , E. Law.
112
Maes — Mander.
Ma^tt-rpk'ces of Hampton Couxt) ; — Iferz. v. D e-
V o n s h i r e m C h a t s w ■ü r t li (I. 513 ; II. 81).
Die Inthronisation, des Thomas Becket. Das Bild ist
weder von Jan v. Eyck, dü-'^scn falsche- Signatur es
trägt, noch von Mabuse, den es in der Kugel zugo-
mutut wird, sondern von einem unbokunabeu nieder-
ländischen Meister. (Siehe III. p. 83.) (Burlington
Mag. X. 383) ; — «H. Dent Brocklehurst Esq.
Dio Hochzeit Heinrichs VII. mit Elisabeth von York,
18. Jäimer H86 (II. 8ü). Vorhalle einer gotischen
Kirche, diircli welche man in das Innere de.s leeren,
perspckti\iso!x ganz kcjrrekt gezeichneten Domes sieht.
Links ;ui der Seite die Königin und ein Heiliger
(St. ThomaÄ?), rechts der König und der Bischof von
Imola. Dio Figur der Königin i.it von anderer Hand
hineingemalt und ist weit schwächer als die drei
männlichen. Das Bild ist ^cwiß nicht von Mabuse.
(Lichtdr. in The Artist. 1902. XXXIII. 152); — Eine
andere Daxstellung der Trauung Heinrichs VII., eine
Komposition von elf Eiguren. m welcher der Biscliof
die Hände des Brautpaa-os mit einem Bande verbindet,
isi, nach einem alten Stiche in The Connoisseur (XXI.
251) reproduziert und ist von dem vorgenannten wohl
zu unterscheiden ; — 1908 im Kunst handei. Ecce
homo. Wiederhohing des Bildes in Antwerpen. Bez.
Joannes Malbodius, 1527. H. ' 22 — 17. WaJirscheinlich
das Exemplar der Versteigei'ung Clave-Bouhabeu in
Cöhi, 1894. (Uchtdx. in Monatshefte. 1908. 714); —
Koll. Leop. Hirsch, 1910. Vordem F. Crews und
Colnaglii. Jean Carondclet in jungen Jaliren als Dom-
lierr von Anderlecht. Brustbild. (Liohtdr. in Bur-
lington Mag. XVI. 342.)
M a i 1 a n di C.isa Cereda. Das angebliche Portrait
der Isabella von Österreich ist in der Tat ein Portrait
der Anna de Bergues, der Gattin des Graten
Adolf von Burgund. Das Bild wurde inzwischen
an Mr. Gardner in Boston verkauft. Eine
Wiederholung ist bei E a r 1 B r o w n 1 o w. (Burlington
Mag. XIII. 100.)
M e c h e 1 n. Die Versammlung des Großen Eates.
Dieses Bild ist von Jean Schoof (II. p. 581).
Paris. Louvre. Carondelet, mit gefalteten Hän-
den. (I.!. itdr. in The Connoi.s-^our. XVHI. 179; und
in Burlington Mag. XVI. 313); — Koll. Schloß.
Venus und Amor. MDXXI. (Ausstellung Brügge
1907. N. 221) ; — S o d e 1 m e y e r, 1907 (vonuals
Koll. Peinbroke). Maria mit dem Kinde. Halbfigur.
(Umriß bei Roiinach. II. 166); — Mars, Venus und
Amor in ganzer Figur. (Lichtdr. in Lea Avts. 1907.
Mai. p. 26.)
S t u 1 t g a r t. (IL 85.) Brustbild eiives juiigcii
Mannes in sch-\varzer Kleidung. (Lichtdr. iTU Kat. 1907.
NT. 110.) <
Tournai. . Mus. (II. 85.) St. Donatian. In einem
Inventar des 1 ( i e r o n y m u s de W i n g h c, Dom-
herrn der Kathetlralo zu Touniai, vom Jalire 1591, ist
erwähnt: ,,Un eveque on huyle sur bois; je crois
que c'est Saint Donas; c'est de Mabcuge.'' (J.
Wealo. in Burlington Mag. XIV. 13.)
Wien. Koll. v. Gutmann. 1907. .Jean Carondelet
(geb. 1469, t 7. Febr. 1545). Halbfigur, in lieiden
Händen ein Buch. Im G-runde stehl : CARONDELET
AECHIEPI. PANORMINI PREPO. EC. S. DON. BR\G-
GEN. Ein zweifelloser Mabuse, um 1520 gemalt und wohl
das Gegenstück zu dorn St. Donatian in Tournai.
Früher in der Koll. Charles Baring-Wall. 1007 bei
Christie für 3885 Pf. St. verkauft. (Lichtdr. in The
Connoisseur. XVIIl. 179: und in Burlington Mag.
XVL 341.)
Zeichnung (Nachtrag) : VV i e n. Albertina. Adam
und E\-a. (Lichtdr. in .Vlbertina. X. 1189.)
Maes. Nicolaus Maes (II. 89).
ticmäldo (Naclitrag): Amsterdam. Verst. Fr.
Müller u. Cic., 28. Nov. 1906. Everard R.uyterborg
und seine Frau. (Zwei Portraits.) Halbfiguren. MAES.
1675; — Jonas Engelbrooht und seine Frau. (Zwei
Poi-trails.) MAES. 1680.
New York. Metropolitan Mus. Portrait einer
älteren Danic, sitzend, die Hände aufeinander gelegt.
Kniestück. (Lichtdr. in BurliiiL'ton Mag. IX. LOG.)
Eine junge Magd, in
(Lichtdr. iu The Con-
Paris. Koll. Kann, 1906.
ganzer Figur. Äpfel schälend,
noisseur. XIX. 68.)
Petorsburg. Gräfin Puschkin. Verspot-
tung Christi. Nicht bez. Rembrandtisoh und nicht
sicher. (Lichtdr. in Monatshefte. 1909. 183); — Grafi.'i
Sollshub. Angebliches Portrait des jungen Titus
van Ryn ; — Herz. Georg M. von Leucliten-
b e r g. Portrait eines Knaben als Ganymed. 1678.
Wien. Akademie. Portrait* eines Knaben mit Bo-
gen imd Pfeil. (Clironiodnick in The Connoisseur. XXVI.
150.)
Magnus. F. Magnus, Maler, nur durch
ein von Crispyn van den Queborn
(II. 369. N. 29) gestochenes Portrait des
Theologen Hibbaeus Magnus (1574
bis 1638) bekannt.
Mail". Johan Ulrich Mair (II. 157).
.Joachim van Sandrar t; Academia. Nürn-
berg. 1675. II. Teil III. Buch, XXIL Kap. p. 329.
Maldeuree. Jean M a 1 d e u r e e, Erz-
gießei-, der 1502 das Epitaph zum Ge-
dächtnisse des Bischofs Henri de Berghes
ziselierte, welche? Erasmus von Rotterdam,
komponiert hatte. 1519 machte er einen
Kandelaber aus Kupfer nach der Zeich-
nung des Bildhauers von Cambrai Felix
van P u 1 1 a e 1 (II. 364) für das Grab
des Domherr^t Yvoii Leroy.
C 1 o q u e t. Tournai. 63.
Malinis. Henricus Malinis (II. 92).
Er soll ursprünglich Hendrik in de
C r o 0 n geheißen haben, kam (nach Bag-
lione) nach Eom und arbeitete unter
Sixtus V. (1583—1590) in der Bibliothek
des Vatikans, in den Kirchen S. Maria
Maggiore, S. Maria in Campo Santo, S.
Maria degli Angeli und in St. Lorenzo in
Lucina. in llom. In Ittzgenannter Kirche
malte ei- für die Brüderschaft des Aller-
heiligsten ein Altarbild mit Maria,
St. Laurenzius, Franziskus und Hiero-
nymus. 'N: ch Bertolotti (184) war ein
Arrigo Fiammingo 1580 Mitglied der Aca-
demia di San Luca in Rom. Van Mander
sagt (foh 109 b), daß Vasari (Nov. 1572)
bei seinen Arbeiten in der Sala Regia
von H e n d r i c k in de C r o o n und
Pieter de Witte unterstützt wurde.
J. A. F. O r b a a n. Oud Holl. 1904. p. 136.
Maio.
Vincent
Man.
Gemälde
Siehe
(IL 94).
CEHAW
Vincent Malo (IL 93).
Adriaensz. TU. p. 1.
Cornelis de Man
(Nachtrag): Amsterdam.
Eine holländische Tra.nkocherei auf Jan
Mayen-Eiland (Grönland). Bez. CDMAN.
1639. Cor. de Man war damals erst
18 Jahre alt (7).
Mander. K a r e 1 van Mander I.
(IL 95).
Gemälde (Nachtrag) : E d i n b u r g. Na.t. Gal. Por-
traits zweier Knaben am Seestrande. Bez. K. M.
Haar lern. Die Verkündigung. Bez. KMander fecit
1593.
H. Floerke. l)ts Leben der niederländischen
und deutschen Maler. Abdruck des holländischen Textes
nach der Ausgabe von 1617 mit gegenuberst.ehe.nder
deutscher Übersetzung. Zwei Bände. Mit 40 Portraits.
München 190B.
Mander — Massys.
113
Mander. Carel van Mander III.
(II. 98).
Radierung (Nachtrag): Judith mit brennender Kerze,
neben ihr die Magd. Bez. En Koppenhagen le 4.
de May Lan 1631. und KM. 1631. (Hamburg, Kunst-
helle. Faksimile im Kat. Harzen.)
Maiision. Colard Mansion, Buch-
drucker zu Brügge um 1475 (bereits 1451
in der Gilde der libraires erwähnt).
J. Basile Bernard van Praet. Notice sur
Colard Mansion. Paris 1829; — Derselbe: Rechcrchcs
sur la vie, les 6crits et les editions de Colard Man-
sion. Paris 1780; — F. C. Bigmore and C. W. H.
W y m a n. A. Bibliography of Printing. L^ondon
1880; — Beffroi. IV. 260—310.
Marßchal. rran5ois Marechal,
Maler und Kadierer zu Lüttich. Zeit-
genosse.
The Studio. XX. 102; — The Artist. 1900.
XXIX. I; — Onze Kunst, 1906. II. 55; 1907.
I. 169.
Mares. Pierre des Mares I. (II.
101). Er war 1528 Meister in Antwerpen
und in demselben Jahre Mitbewerber um
die Arbeit für den Kamin des Eathauses
zu Brügge, welcher von Lancelot
Blondeel ausgeführt wurde.
J. Weale in Burlington Mag. XIV. 98.
Marinus. Marin us van Eoemers-
walen (IL 102).
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen. Die G-eld-
wechsler oder Akzisenpächter. Gruppe von zwei Fi-
guren. Früher Massys genannt (II. 116).
Florenz. Koll. Carraud. Die Geldwechsler. Bez.
MARINVS ME FBCIT MCCCCCXL. (Lichtdr. in Los
Arts. 1904. Juli. p. 5.)
Stoiirbridge. Viscount Gobham. Die Wucherer.
(Lichtdr. in Onze Kunst. 1906. II. 94.)
Maris. Mathys Maris (IL 103).
Onze Kunst. 1908. I. p. 150; — The Stu-
dio. XXX. 205; — Burlington Mag. X. 348.
Markelbach. Alexandre Markel-
bach (IL 103), Historienmaler, f Sept.
1906 (?) in Brüssel.
Marmion. Simon Marmion (IL
105).
Gemfilde (Nachtrag) : Berlin. Die (II. 105) noch
in Neuwied erwähnte Gemäldefolgo der Legende,
des St. Bertia ist inzwischen von dem Berliner Mu-
seum erworben worden.
Brügge. Koll. van de Waele. Die Predigt des hl.
Francisous. Nicht ganz sicher. (Lichtdr. bei Fierens-
Gevaext. Primitifs. p. 113.)
Brüssel. Predigt eines Bischofs. Willkürliche
Zuweisung. (Lichtdr. bei Ficrens-Gevaert. Primitifs.
p. 113.)
Neapel. S. Pietro Martire. Die Legende
des hl. Vinzenz. In der Mitte St. Vinzenz, fast
lebensgroß, zu beiden Seiten je vier Darstellungen. Oben
der Engel und die Maria der Verkündigung und sechs
Darstellimgen aus der Legende des hl. Vinzenz. Unten
eine aus drei Teilen bestehende Predella, ebenfalls
mit Darstellungen aus der , Legende des Heiligen. In
der Mitte die Königin Isabella di Chiaromonte mit
ihren zwei, Sölmen, die Statue des hl. Vinzenz an-
betend. Die Kapelle, in welcher sich das Bild be-
findet, wurde von der FamUie Pagaüo aus Nocera
gestiftet. Carlo Pagano war 1460 Cameriere maggiore
der Königin Isabella. Tommaso Pagano, sein Sohn,
starb 1480, 27 Jahre- alt. Möglicherweise ist er der
Stifter des Bildes. Bei Bädeker ist es als ein Werk
der flämisch-neapolitanischen (?) Schule bezeichnet, die
niemals existiert hat. Andere dachten an Roger van
W u r z b a 0 h. Künstler-Lexikon. Ergänzungsband.
der Weyden. Dr. A. B r e d i u s erklärt es für Simon
Marmion, der an dem Schwarz und intensiven
lEVrpurrot zu erkennen. • sei. Das Bild wurde wahr-
scheinlich zwischen 1460 imd 1480 gestiftet. (Kunst-
chronik. 1907. 305, 408.)
MaroUes. Philippe de Marolles
(IL 106). P. Durrieu schreibt ihm auch
die letzten 14 Miniaturen der „Histoire
du bon Eoi Alexandre" der Kollektion
Dutuit in Paris zu.
Marseus. Evert Marseus (IL 107).
Gemälde (Nachtrag): Wien. K. Mus. (1906. p. 186.
N. 1280.) Landschaft mit dem Martyrium des hl. Laa-
rentius. Früher Schule Bembnindts genannt. Nach
a. A. von Evert Marseus.
Martensz. Jacob Martensz (IL
108). Er heiratete am 8. April IGwS Su-
sanna van de Velde, die Schwest<;r des
Malers Esaias van de Velde. 1626 'ist ein J.
Martens im Haag erwähnt. 1633 war er
in Amsterdam Zeuge der Trauung eines
Jan Mar^sen, wahrscheinlich seines 1609
in Haarlem geborenen Sohnes (f 1G39 zu
Amsterdam).
Gemälde : Rotterdam. Männliches Portrait. Bct.
MI. (das I in dem M) Aetat. suae 54 Ao 1S30.
Martsen. Jan Martsen de Jonge
(IL 109).
Zeichnungen: Wien. Albertina. Reitergefechte.
(Lichtdr. in Albertina. X. 1093. 1191.)
Massys. Oornelis Massys (IL 110).
Gemälde (Nachtrag) : Antwerpen, >^ «i
St. HLeronymus in einer Landscliaft. Bez. (/\r\.
CMA 1547. ^*-* "^
Massys. Jan Massys (IL 112).
Gemälde (Nachtrag): Brüssel. Koll. Dannat, 1902.
Judith. (Reprod. bei Re-inach. II. 17.)
London. SuUey u. Co., 1909. Susanna und die
beiden Alten. (Lichtdr. in ,,Der Cicerone". Leipzig
1909. 250.)
Massys. Jodocus Mass 3^ s oder
M e t s y s, Baumeister zu Löwen 1468 bis
1530. Sein Standbild befindet sich unter
jenen, welche 1857 auf dem Giebel des
Kathauses daselbst aufgestellt wurden.
Kramm. IV. 1103.
Massys. Q|Uent in Massys (IL 112).
Es heißt in der Regel, daß Q|. Massys
den größten Teil seiner künstlerischen
Entwicklung den Werken des Dirk
B o u t s (f 1475) verdanke oder daß er
sich unter dem Einflüsse des Dirk Bouts
gebildet habe. Da Q,uentin von seiner
Geburt 1466 bis auf weiters in Lö'-ven
gelebt zu haben scheint, wo auch Dirk
Bouts die letzten Jahre seines Leb^^ns
(1447 — 1475) verbrachte, so wäre dies
nicht nnwalirscheinlich und es müßten
vornehmlich Werke der letzten Epoche des
Dirk Bouts sein, deren Nachwirkung in
den Gemälden des Q. Massys fühlbar wird.
Wir kennen einige solche späte Werke des
Dirk Bouts, wie den Abendmahlaltar in
Löwen und die Gerechtigkeitsbilder in
Brüssel, so daJJ w'r in der Lage wärciij
diese. Einflüsse ziemlich sicher zu verfol-
gen ; sie sind aber so unbedeutend und be-
lli f
114
Maseys.
stehen lediglich in der scheinbaren Ähn-
lichkeit der Haltung des Engels bei Elias
in dem Flügel des Abendmahlbildes
von Bouts (Berlin), mit dem niederknien-
den Joachim in dem Flügel des Brüs-
seler Altars von Q. Massys. Der Altar
des Bouts, der für die Brüderschaft
des hl. Sakraments der St. Peters-Kirche
in Löwen gemalt (1468 vollendet) wurde,
war allgemein zugänglich und Q|Uentin
Massys kann dieses Gemälde gesehen
haben, wie jeder andere, der in die Kirche
kam und für die Öffnung des Schreines
bezahlte. Auf ein Schülerverhältnis oder
auf engere Beziehungen zu dem Atelier
des Dirk Bouts kann man daraus nicht
schließen. Q|Uentin, der etwa zehn Jahre
alt war, als Dirk Bouts 1475 starb, kannte
kaum mehr vonder,HeUid des Dirk Bouts als
dieses Altarbild der Peterskirche. Die
Kunstwerke waren damals nicht so leicht
zugänglich wie heute, und nur für den
Schüler, der in dem Atelier eines Meisters
arbeitete, wai'en sie Objekte des Stu-
diums und der Nachahmung. ^Bouts hat
mit der künstlerischen Erziehung und Ent-
wicklung des QiUentin MaSsys nichts zu
tun und dieser muß seine künstlerischen
Eindrücke anderen Orts empfangen haben.
Es müssen fremde Mptive gewesen sein,
die auf ihn einwirkten, aber wo er die-
selben gesehen und wo er die Lehr-
jahre von 1476 — 1491 durchgemacht hat,
ist bisher nicht beantwortet.
Auch eine kritische Sonderung seiner
Crejnälde bietet keinen Aufschluß. Sie
scheiden sich von selbst in mehrere Grup-
pen. Zunächst in die echten, beglaubig-
te», wie die Grablegung Christi in Ant-
werpen mid der Altar der St. Annen-
Brüderschaft in Brüssel. An diese
sehließt sich unmittelbar die zweifellos
echte Magdalena in Berlin, und man
wäre geneigt, das Portrait des Carondelet
in München, den Mann mit der Brille
in Frankfurt a. M., diesen zweifellos
echten Werken anzureihen, wenn sie uns
durch irgend einen Umstand verbürgt
wären. Dasselbe ist der Fall mit dem
Sibyllenbilde in Petersburg, dessen
Authentizität aber vielfältig bestritten und
das auf Grund einer angeblichen urkund-
lichen Erwähnung dem Jean Provost
zugeschrieben wird.
Die zweite Gruppe ist eine Reihe gro-
tesker Bilder, wie das Profilportrait eines
bartlosen Greises von 1513 \der Koll. An-
dre in Paris, der Alte mit dem Mädchen
der Koll. Pourtales in Paris und eine An-
zahl von Wechslern, Wucherern, Steuer-
einnehmern etc. Zu dieser Gruppe ge-
leiten uns die brutalen Karikaturen der
Henker in dem Martyrium des Johannes
des Altars in Antwerpen, und die auffal-
lende Breite und Sorglosigkeit der Be-
handlung der Stoffe in der Grablegung
sowohl als in den Joachimfiguren des
Annenaltars in Brüssel. Diese Kennzei-
chen charakterisieren auch die Königs-
figuren des Pariser Justizbildes und die
Werke dieser Gruppe scheinen demnach
als authentische Werke des Q(. Massys
ziemlich gesichert.
Die dritte Gruppe bildet eine Reihe von
Madonnenbildern, die über Gebühr an Re-
naissancemotiven leiden, bei jeder neuen
Überprüfung an irgend ein anderes floren-
tinisches Motiv gemahnen und mit ihren
Patinierlandschaften als Hintergrand,
recht geschäftsmäßig gemalte Marktbilder
zu sein scheinen. Sie haben nichts von
der grotesken Brutalität und breiten
Technik, mit der die Gewänder in dem
Annenaltar und in der Kreuzabnahme hin-
gestrichen sind, sie sind subtil gepinselt,
wie ein guter bürgerlicher Maler um
1520 — 30 seine Madonnen gemalt haben
kann.
Die vierte Gruppe ist eine Reihe von
sogenannten Kalvarienbergen und Kreuzi-
gungen, von welchen nur diejenige der
Koll. Mayer van den Bergh in Antwer-
pen auf ernstere Berücksichtigung An-
spruch erheben kann; aber die Figuren
dieses Kalvarienberges sind so verschie-
den von allen übrigen, die wir in den
drei Gruppen gesehen haben, und erinnern
so sehr an Figuren des Roger v. d, Wey-
den, daß wir uns nur schwer entschließen
können, sie für Werke Q,uentins zu neh-
men. Die ähnlichen Darstellungen der
Galerie Liechtenstein in Wien, der Pina-
kothek in München und der Nat. Gal.
in London, immer dieselben und immer
verschieden, machen keinen Anspruch, als
Werke irgend eines Meisters zu gelten.
Es bleiiben noch einige Sonderlinge übrig;
die Flügelbilder mit St. Johannes und
Agnes der Koll. Carstanjen in Berlin,
der merkwürdige St. Hieronymus des Ber-
liner Mus., das Portrait eines Domherrn
der Gal. Liechtenstein in Wie n, die
Pieta in München und ähnliche Dar-
stellungen, für die man bis auf weiteres
eine sichere Placierung sucht.
Gemälde (Nachtrag) : Dresden. Der Handel um
das Huhn. Atelier- oder Schulbild.
Madrid. Prado. Die Versuchung des Antonius
durch drei Frauen. Das Bild ist bereits in einem
Inventar vom Jahre 1574 als ein Werk des Q u i n t i n
M a s s i s (Maestre Coyntin) vind des P a t i n i c r
(M. Joaohim) beschrieben.
München. Pieta. (Lichtdr. in L'Art et les Ar-
tistes. VII. 202, 210.)
Paris. Louvre. Ein Geldwechsler mit seiner Frau,
niij Datierung des Bildes ist 1514, nicht 1518 oder 1519;
Massys — Meokenen.
115
— Pieta. Die Leiche Christi ausgestreckt im Schöße
der Maria. Neben ihr Johannes. Im . Hintergrund
Golgatha. Ganze Figuren. Die Landschaft angeblich
von Patinier. Erworben 1896. (Gal. Sedelmeyer.
189i. N. 20; — Umriß bei Reinach. II. p. 468.)
Rom. Gal. Doria Pamphili. Der ungetreue Haus-
hälter. Gruppe von vier Halbfiguren. (Umriß bei
Reinach. II. 752.)
Valladolid. Kirche St. Salvador. Großer Altax-
schrein. Von dem Lizentiaten Gonzalo Gonzalez um
1504 gestiftet. . In der Spitzbogennische der Mitte
eine große Statue des Johannes, umgeben von sieben
Hochreliefgruppen. In der Altarstaffel drei Passions-
szeaen. Auf den Außenflügeln die Messe des hl.
Gregorius, auf den Innenflügeln die Anbetimg der
Hirten imd die Anbetung der Könige. Problematische
Zuweisung. (Dürftiger Lichtdruck bei Justi. Miscella-
neen. I. 327.)
Wien. F. Liechtenstein. Das Portrait des eng-
lischen Bischofs wurde von Gaujean als Holbein mit
dem Titel: Etienne Gardiner gestochen, aJs es
noch in der KoU. Wilson in Paris war. (L'Art. 1881.
L p. 268.).
Wiesbaden. Pieta. Christus im Schöße der
Maria. Ähnlich der bekannten Darstellung in Mün-
chen. (Reprod. bei Reinach. Repertoire. II. 473.)
Verschollene Gemälde: Item, un visag-e d'un vieillard
riant en huille sur papier attachö sur aisselle: extrg-
mement bien fait par maitre Qu entin k moi donne par
mon cousin et cousines vdn Sestich pour une me-
moire de feu leur fröre Jan. en Aoust 1616. (Inventar
des Hieronymus van W i n g h e, Domherrn der Kathe-
drale von Toomai. 1591 [Burlington Mag. XIV. p, 43].)
Massys. Quintyn Massys der
Jüngere (II. 120), Sohn des Jan Massys
und der Anna von Tuylt, geboren um 1543,
als Meistersohn 1574 in der Antwerpner
Gilde. H. Hymans (Un maitre 6nigma-
tique. Anvers 1897) identifiziert ihn mit
dem Maler Conrad Fyoll, dem Ge-
mälde in Antwerpen und Frankfurt a. M.
zugeschrieben werden.
Mastricht. Arnold van Maestricht,
auch Jehan Aert genannt (II. 121).
Edm. Marchai La Sculpture beige, p. 219; —
J. Heibig. La Sculpture au pays de Liöge. p. 147;
— King. Orfövrerie et ouvrages en metal. II. 100 ;
— A. L. L 100. Jehan Aert.
Matham. Adriaen Jacobsz Ma-
th a m (II. 121).
Zeichnangen (Nachtrag): Doktor Fa/hst in seiner
Studierstube. Vor ihm eine junge Fi-au. Hinter ihnen
der TeufeL Feder. Bez. ADRI MATHAM. FECIT.
(Reprod. in dem Amsterdamer Handzeichnungswerke,
f. 55.)
Matheussens. Mathieu Matheu-
sens (II. 125). Sein Schüler hieß nicht
Nicolas van Hog, sondern Nicolas van
Hoey IV. (I. 699).
Mathysen. Jakob Mathysenvan
W e e n e n (von Wien), Bildhauer, Meister
des Sakramentshäuschens der St. Jans-
Kathedrale zu Herzogenbusch um 1614.
G a 1 1 a n d. 613.
Mathyssone. Nicolas Mathyssone,
Glasmaler, 1518 in der Gilde zu Antwer-
pen. Er arbeitete 1522—1523, 1527, 1528
und 1529 zu Hoogstraaten.
A. W a u t e r s. B. v. Orley. p. 99.
Meckenen. Israhel van Mecke-
nen, Goldschmied, Kupferstecher und
Kupferstichhändler zu Bocholt. Er wurde
wahrscheinlich um 1450 geboren und starb
angeblich am 10. November 1503 zu Bo-
cholt. Sein Geburtsort ist nicht bekannt.
Die Angabe, daß er in dem Orte Meghe-
Mm
lern oder Mekhem nächst Nimwegen in
der Nähe von Bocholt geboren sei, be-
ruht lediglich auf Heineckens Ver-
mutung. Wahrscheinlich ist es, daß seine
Familie in Bocholt ansässig war, aber aus
M e c h e 1 n stammte, da Isra-
hel in seinen Kupferstichen
wiederholt ein Wappen mit
einem abgesetzten Pfahl an-
brachte, welcher dem Wappen
der Stadt Mecheln entlehnt zu sein
scheint. Aus seinen Stichen geht aber
nicht hervor, daß dieser abgesetzte
Pfahl auch in der Tat sein Familien-
wappen gewesen sei. Eine von O 1 1 1 e y
(An Inquiry. 1816. II.) publizierte Zeich-
nung (Brit. Mus.) stellt Israhels an-,
geblichen Grabstein mit zwei Wappen und
der umlaufenden Schrift dar: Inde jaer
unses beeren M. V. en III. up sinte mer-
tyns avent starf de erber meister Israhel
va meekene, sy siele roste in vrede. Das
Wappenschild links zeigt denselben abge-
setzten Pfahl, den wir aus Meckenens
Stichen (B. 139, 148, 258, 260) kennen.
Dies soll das Wappen von Israhels Vater
sein. Das Wappenschild rechts zeigt fünf
Muscheln um einen Stern und dieses soll
das Wappen der Mutter Israhels sein.
Beiden verlieh der unbekannte Heraldiker
auch Helm und Helmzier, dem Vater
Israhels zwei Adlerflügel, der Mutter
den beschuppten Oberleib einer Gans mit
ungewöhnlich langem Halse. Das ganze
ist eine brutale /Fälschung, und es ist
erstaunlich, daß die Kunsthistoriker derlei
ernst nehmen können.
Dr. Geisberg, der sich zuletzt ein-
gehend mit Israhel beschäftigte, konnte
nicht eruieren, welcher Familie die Mut-
ter Israhels angehörte. Dsigegen hält er
den sogenannten Stecher der Ber-
liner Passion (III. 215) für den Va-
ter Israhels und vermutet, daß auch dieser
Israhel geheißen habe. Er glaubt da-
mit der alten Legende gerecht zu werden,
welche von zwei Kupferstechern namens
Israhel spricht. In den Bocholter ür^
116
Meokenen.
künden ist aber ein älterer I s r a h e 1
nicht erwähnt, dagegen 1408 ein Johan-
nes van Methgelen und 1435 ein
Henricus van Mechgelen. Diese
dem Kupferstecher der Berliner Passion
von Geisberg angedichtete Kindschaft
ist wohl der originellste Wechselbalg, den
die Kunstgeschichte aufweisen kann, aber
möglich wäre sie immerhin. Da diese
Hypothese existiert und heutfe vielfältig
als erwiesene Sache angesehen und als
solche behandelt wird, so bin ich selbst
gezwungen, darauf Kücksicht zu nehmen.
Die Urkunden der Siebzigerjahre fehlen
in Bocholt, mit Ausnahme jener für die
Jahre 1476 und 1477, und Israhel ist
zuerst am 21. April 1480 erwähnt. Da-
mals war er bereits Besitzer eines Hauses
am Markt und ließ zwei Kühe auf der
Stadtweide grasen. Da der vermeintliche
Vater nach Geisbergs Untersuchungen
ganz unbemittelt gewesen sein soll und
v(yi der Gemeinde unterstützt wurde, so
muß der jüngere Israhel inzwischen ander-
wärts Vermögen erworben haben. 1482
war er bereits zu solchem Ansehen ge-
langt, daß er als Gast zur Eatszeche ge-
laden wurde. 1487 und 1488 bezahlte er
eine Steuer für ein Faß Wein und wurde
selbst für Arbeiten bezahlt, die er für
die Stadt geliefert hatte. Dies wiederholt
sich auch in den Jahren 1493, 1497 und
1498. Dagegen mußte er auch einmal
12 Gulden (eine sehr hohe Summe) Strafe
zahlen und hatte einem Rechtsliandel in
Münster nachzugehen. Auch I d a, die
Frau Israhels, war 1490 mit ihrem Sohne
Herbert (genannt Bort Israels), wahr-
scheinlich mit ihrem Nachbar, in einen
Eechtshandel verwickelt, infolgedessen
beide 1492 nach Münster fahren mußten.
Da dieser Sohn damals älter als 14 Jahre
gewesen sein muß, scheint Israhel um
oder bald nach 1470 geheiratet zu haben.
Da er damals gewiß 20 Jahre alt war,
wurde er wohl um 1450 oder früher ge-
boren. Er soll in der Fremde geboren
worden sein, weil der Vater angeblich erst
1457 nach Bocholt kam; das ist aber
lediglich eine Vermutung Geisbergs.
Wir entnehmen sonach aus den urkund-
lichen Nachrichten wenig mehr, als daß
Israhel von 1480 — 1498 in Bocholt als
Goldschmied lebte, mit einer Frau na-
mens Ida verheiratet war und einen Sohn
Herbert hatte. Daß Israhel in Bocholt
seine Werkstatt betrieb, wird durch die
Bezeichnung mehrerer Kupferstiche be-
stätigt, auf welchen der Name der Stadt
B o c h o i t deutlich neben seinem Namen
oder neben seinem Monogramm I. M. zu
lesen ist. So heißt es auf seinen Stichen
wiederholt: Israhel v. M. tzu bocckholt
(B. 41 und 185) oder to. bocholt. ist.
gemact. in. den. bisdom. van. Monster.
(B. 154) etc. 1498 bestand seine Haus-
haltung aus vier Personen: Israhel, Ida,
dem Sohne Bord und seiner Schwester
(Israhels suster). Die Frau Ida scheint
eine etwas temperamentvolle Dame ge-
wesen zu sein, denn sie ließ sich, wie
aus den Urkimden hervorgeht, schwere
Beleidigungen des bischöflichen Amtsrent-
meisters von Ahaus zu Schulden kommen
und wurde zu Geldstrafen verurteilt. Geis-
berg bemühte sich, den Familiennamen
dieser Frau Ida sicherzustellen, gesteht-
aber, daß er ihn nicht eruieren konnte.
Er vermutet nur, daß ein 1448 bis 1487
in äen Urkunden erwähnter Herbord Ernst
ein Schwager Israhels imd somit ihr Bru-
der gewesen sei und daß Ida eine Ange-
hörige der Bocholter Familie Ernst oder
Ernstes war. Frau Ida konnte aber kaum
vor dem Jahre 1450 geboren sein und die
ganze Vermutung hat wenig Glaubwür-
digkeit. Der Name ihres Sohnes Bord
oder Herbord kann wohl aus anderen Fa-
milienbeziehungen der Meckenen in den
Ernstes abzuleiten sein; Israhels Frau
hatte wahrscheinlich einen anderen Fa-
miliennamen.
Für das Leben Israhels vor dem Jahre
1480 sind wir lediglich auf jene dürftigen
Anhaltspunkte angewiesen, welche seine
Kupferstiche bieten. Geisberg nimmt an,
daß Israhel 1457 als etwa zehnjähriger
Knabe mit seinem Vater nach Bocholt
kam und daß dieser um oder vor 1465
starb. Dies vermutet er aus dem Um-
stände, daß 1469 überhaupt kein Gold-
schmied in Bocholt tätig war, da die
Stadt in diesem Jahre einen Goldschmied
in Xanten und 1470 einen in Cleve be-
schäftigte. ■ Es liegt hier die Frage nahe,
ob der Vater nicht weggezogen sein kann?
Nach der Angabe eines kleinen Omament-
stiches (Turnier zwischen Mann und Frau.
B. X. 64. 13.) : ,,ctw clef est ghemaact
CCCCLXV" wäre Israhel 1465 in Cleve
gewesen. Nehmen wir die Richtigkeit
dieser nichts weniger als einwandfreien
Leseart der Datierung und idie Voraus-
setzung an, daß dieses Blatt von Israhel
herrühre, so war Israhel damals wohl auf
der Wanderschaft, wenn er nicht viel-
leicht mit seinem Vater war, der nicht
gestorben, sondern Bocholt nur als ein
trauriges Nest, wo er seine Familie nicht
ernähren konnte, verlassen und mit Cleve
vertauscht hatte.
Von hier, fabuliert Geisberg des wei-
teren, ging Israhel nach Neuß. Geisberg
glaubt nämlich zu wissen, daß Israhel
Meckenen.
117
die Kopien des sogenajinten Spiel-
kartenmeisters retuschiert habe und
daß die Werkstatt des Stechers von 1462
in Neuß war. Es gibt nicht den geringsten
Anhaltspunkt für diese Annahme und
Israhel kann diese Platten zehn oder mehr
Jahre später gekauft und aufgestochen
haben, was viel glaubwürdiger wäre, als
anzunehmen, daß er nach Neuß ging, um
dort etwas zu tun, -was kein Kupferstecher
der Welt durch einen unerfahrenen, 15-
oder 16jährigen Gesellen besorgen läßt.
Um 1467. erzählt Geisberg weiter, ar-
beitete Isrähel in der Werkstatt des Mei-
sters E. S. in Straßburg. Es ist
schwer, dem Leser begreiflich zu machen,
welche groteske Entstellung erwiesener
Tatsachen in dieser Behauptung liegt.
Der Stecher E. S. war der Münzmeister
Kaiser Friedrichs III., Erwin vom Stege,
und arbeitete in Wiener.-Neustadt und in
Graz. Wenn er 1466 in Straßburg war,
was ich selbst bewiesen zu haben glaube,
dann war er nur vorübergehend dort, um
Bildhauer für des Kaisers Grab in der
Bauhütte des Straßburger Doms zu fin-
den, und in den Niederlanden taugliche
Stempelschneider und ,,Eisengraber" für
die kaiserliche Münze zu suchen, nicht
aber, um in Straßburg eine Werkstätte
für Kupferstecher zu unterhalten. Er
stand in kaiserlichen Diensten und hatte
in Wiener-Neustadt so viel zu tun, daß
er sich kaum an irgend einem Orte län-
gere Zeit als unbedingt nötig war, auf-
halten konnte. Es ist aber sehr wahrschein-
lich, daß Israhel tatsächlich den Meister
E. S. um 1466 kennen lernte; dies muß
aber auf andere Weise geschehen sein.
Die abenteuerlichen Behauptungen Geis-
bergs müssen mit großer Vorsicht aufge-
nommen werden, denn die Taktik, Hypo-
thesen aufzustellen, die durch nichts zu
beweisen sind, und auf diese Wahngebilde
hin unhaltbare Trugschlüsse auf die Le-
bensverhältnisse zu ziehen, ■ ist heute so
üblich geworden, daß " man vor solchen
Fabulisten nicht genug auf der Hut sein
kann.
1475 läßt Geisberg seinen Israhel von
der Wanderschaft nach Bocholt zurück-
kehren lund es scheint ziemlich sicher, daß
er um diese Zeit geheiratet haben muß. Als
Goldschmied wird er in Bocholt nicht zu
viel Beschäftigung gehabt haben. Er un-
ternahm daher den Handel mit Andachts-
bildem, und während er und seine Ge-
sellen in Bocholt arbeiteten, bereiste
wahrscheinlich Frau Ida die Märkte der
Umgebung imd verkaufte die Erzeugnisse
seiner Offizin, wie wir dies von den Frauen
anderer Maler, Goldschmiede und Kupfer-
stecher jener Zeit beglaubigt wissen.
Einen gewiß nicht geringen Marktartikel
bildeten die Ablaßblä.tter (Madonnen-
bilder und Gregormessen), von welchen
einzelne einen reißenden Absatz gehabt
haben müssen. Die Gewinnung dieser Ab-
lässe war durch eine hinzugefügte For-
mel, wie: „Q|Uicumque devote Septem ora-
tiones apostolicas coram Christi armis
legerit" oder „coram hac figura", an den
Erwerb des Stiches geknüpft. Der erste
und zweite Etat des Stiches N. 22 spricht
von 20.000 Jahren Ablaß, der dritte da-
gegen von 45.000. Hat vielleicht der Dom-
propst von Bocholt oder ein bischöflicher
Amtmann in dieser Tetzelei Israhels einen
Eingriff in die Befugnisse und Privilegien
der Kirche gesehen? AVir wissen, daß
Frau Ida mit dem bischöflichen Amt-
manu in Ahaus Händel hatte und daß sie
zu Geldstrafen verurteilt wurde, vielleicht
war ein solcher Ablaßhandel die Ursache.
Charakteristik der Kupferstiche. Die
Kupferstiche Israhels waren für die Ikono-
graphen seit jeher ein Gegenstand diver-
gierenden Meinungen, nur die neuesten
Forscher L e h r s und Geisberg neh-
men das Oeuvre Meckenens für das Werk
eines einzigen Mannes und vermehren und
verunreinigen dasselbe durch ganze Keihen
wertloser Werkstattkopien. Bartsch da-
gegen fand, daß sie im Hinblick auf die
Behandlung des Grabstichels nicht gleich-
artig wäLren, einige zeigen nach seiner
Ansicht den jüngeren Künstler, an-
dere den gereiften Meister. Dies
wäre nun bei jedem anderen Stecherwerk
auch der Fall, aber bei Israhel kommen
besondere Merkmale hinzu. ,, Nichtsdesto-
weniger", sagt Bartsch, „beobachtet man
in all diesen Blättern mit Hinblick auf
die Zeichnung und die Führung des Grab-
stichels ein so eigentümliches Wesen, ,un
esprit tellement particulier et une confor-
mite si frappante', daß es uns unmöglich ist,
nicht immer dieselbe Hand darin zu
sehen und zu zweifeln, daß sie von einem
und demselben Meister ausgeführt wur-
den." Diese Kritik eines mit dem Kupfer-
stich so wohl' vertrauten Mannes wie
Bartsch ist sehr zu beachten, scheint aber
nicht richtig zu sein.
Der alte Zani dagegen war der An-
sicht, daß diese Blätter von zwei ver-
schiedenen Stechern, und zwar von einem
älteren, der mit J. M., und einem jünge-
ren, der mit J. v. M. signierte, herrühren.
Bartsch bezweifelte die Kichtigkeit dieses
Unterschiedes, gesteht aber auf Grund der
zwei ganz verschiedenen Portraits Israhels
(B. 1. u. 2.), daß kein Zweifel darüber
obwalten könne, daß zwei verschiedene
118
Meokeaen.
Meister dieses Namens existiert
haben müssen, von welchen der ä 1-
t e r e Israhel der Vater des jüngeren
war, daß aber alle Blätter von einem
Stecher, und zwar von dem jüngeren
Israhel herrühren müssen. Leider über-
zeugt er uns nicht, und dieselben Zwei-
fel, die Zani hegte, die hegen wir auch
und jeder, der das Werk Israhels durch-
blättert. Passavant sagt dagegen :
„Alle seine Blätter haben in der Hand-
habung des Grabstichels etwas gleich-
artiges und wir können nicht anneh-
men, daß sie von verschiedenen Künstlern
ausgeführt sind, wie man dies behaupten
wollte."
Diesen sehr bestimmten Äuj&erungen ist
heute folgende, ebensr bestimmte gegen-
über zu stellen : Di Blätter scheinen
ar gleichartig, weil entweder die
Zeichnung auf die Platte oder die
Vollendung des Stiches von derselben
Hand ist. Sie rühren aber von mehreren
Stechern her, die miteinander arbeiteten
und von welchen zwei genau zu unter-
scheiden sind. Beide waren vorzügliche
Zeichner von höchst origineller, eigen-
artiger Erfindung. Überdies wurden in
dem Atelier beider zahllose Kopien nach
allen Kupferstichen, deren sie habhaft
werden konnten, gemacht und alles ko-
piert, wofür ein günstiger Absatz zu hof-
fen war. Die Annahme, daß diese Blätter
sämtlich von einem und demselben Stecher
herrühren, begegnet technischen und phy-
siologischen Unmöglichkeiten, welche wir
in Kürze klarstellen wollen.
Gegenwärtig kennt man ungefähr 570
Meckenenstiche, von diesen sind ungefähr
300 Kopien nach Kupferstichen anderer
Meister, nach Blättern seines vermeint-
lichen Vaters, des Meisters der Berliner
Passion, . nach Schongauer, nach dem Mei-
ster E.-S. etc. etc. Das W.erk Israhels
teilt sich demnach von selbst in folgende
Gruppen : 1. In nachweisbare Kopien nach
Stichen aaiderer Meister; 2. in solche
Blätter, in denen wir ihrem Charakter
nach Kopien nach verlorenen Blättern ver-
muten müssen, wobei der Vermutung aller-
dings ofi) ein weites Feld eingeräumt
wird; 3. in solche Blätter, welche nach
Vorlagen, Zeichnungen, Entwürfen ande-
rer Meister gestochen sind, wie die Ma-
rienfolge oder die Apostelfolge nach dem
älteren Holbein. Diese Originale sind
stets mit mehr odej- weniger Freiheit be-
nützt, oft sind mehrere .zu einem Blatte
zusammengeschoben oder jene Figur aus
diesem Original, diese aus einem anderen
entlehnt. Die 4. Partie endlich enthält
solche Blätter, welche durchaus eine
selbständige Originalität zur
Schau tragen, für deren intellektuelle Pro-
venienz wir kein Vorbild finden können.
Daß solche Blätter in bedeutender Zahl
in dem Werke des Israhel enthalten sind,
lehrt ein Blick auf die große Passions-
folge, deren Originalität der Erfindung
ganz außer Frage steht.
Natürlich ist es diese letzte Gruppe,
welche unsere Aufmerksamkeit besonders
in Anspruch nimmt und hier begegnen
wir ganz , merkwürdigen Erscheinungen.
Ein Teil der Blätter offenbart einen un-
gewöhnlichen Zynismus in der Auffas-
sung, gepaart mit einer in ihrer Art ein-
zigen Brutalität in der Bildung der
Hände. Wir heben nur die markante-
sten heraus : Samson, der den Löwen zer-
reißt (B. 3), dieKreuztragung (B. 22), Chri-
stus am Kreuz mit Maria und Johannes
(B. 27 und 29),. der Heiland (B. 141),
der Schmerzensmann (B. 218), St. Au-
gustin (B. 88), St. Kornelius (B. 89), St.
Dominicus (B. 92), St. Foist (B. 95), St.
Franciscus (B. 96), St. Lukas porträtiert
die Maria (B. 107), die Steinigung des
hl. Stephanus (B. 94 u. VI. 298, 28),
S. Agatha (B. 117) und der Tanz um den
Ring (B. 186). Es kann keinera Zweifel
unterliegen, daß diese Blätter sämtlich
zu )den frühesten des Meckenen-AVerkes ge-
hören .und vor 1470 entstanden sein müs-
sen. Die Figuren sind durchaus grotesk,
die Neigung des Zeichners und Stechers
zur Karikatur und Fratze ist ge-
radezu widerlich und ist ähnlich in kei-
nem künstlerischen Werke des 15. Jahr-
hunderts nachzuweisen. Das ist ohne
Zweifel Israhel van Meckenen pur sang,
Israhel der Zeichner und Kupferstecher,
in dem ersten Stadium seiner Entwicklung,
nicht der spätere Inhaber eines Gold-
schmiedgewerbes und eines Kupferstich-:
Verlages, welcher Heiligen- und Passions-
darstellungen, Ablaßbilder, Musterblätter
für Kunstgewerbe aller Art u. dgl. als
Marktware in Massen produzierte.
Um so merkwürdiger berührt eine an-
dere große Gruppe ebenfalls durchaus ori-
gineller Arbeiten, die allem Anschein nach
den Schluß dieses Stecherwerkes bildet.
Man kann nicht lange genug davor ver-
weilen, so fesselnd, so gewinnend sind ihr
naiver Liebreiz, ihre häusliche Familia-
rität, die bewunderungswürdige Verschlin-
gung der Ornamente und ihre große techni-
sche Geschicklichkeit. Die Querfüllung
mit dem Liebespaar ist unübertroffen und
erinnert an die herrlichsten Miniaturen
von erster Meisterhand. Die Folge der
Genreszenen aus dem Alltagsleben
hat an Naivität, Schalkhaftigkeit und in-
Meckenen.
119
timer Anschauung nicht ihresgleichen
und nur ähnliches, aber gewiß nicht bes-
seres findet sieh in niederländischen und
französischen Miniaturen. Das Majuskel-
alphabet ist einzig in seiner Art und für
die Zeit seiner Entstehung, vor 1500, eine«
geradezu phänomenale Stecherarbeit. Aber
alle diese überbietet das größte Meister-
werk des Kupferstiches des ganzen 15.
Jahrhunderts, die Q,uerfüllung mit
dem Name n' Is rah el (N. 43). Sie
ist wie ein orientalisches Gewebe, in des-
sen Windungen sich das Auge nicht mehr
zurechtfinden kann, und erinnert an die
kostbarsten . Zierleisten kirchlicher Or-
nate, an die herrlichsten Werke weiblicher
Kunststickerei und übertrifft die bewun-
derungswürdigsten irischen Miniaturen
ähnlicher Art. Sehr merkwürdig ist die
Legende des Blattes: Non ultra Jacob
nomen tuum erit sed Israhel vocaberis I
Und das soll Israhel, derselbe Kuppel ge-
stochen haben, der den Tanz um den Eing
gema<5ht hat? Das erinnert doch eher an
die Paaitoffelstickereien, mit welchen zärt-
liche Hausfrauen ilure Ehegatten oder
Liebhaber überraschen. Es ist t e e h-
n i s c h unmöglich, daß dieses Blatt von
Israhel herrühre, und physiologisch
unmöglich, weil derjenige, der solcher Bru-
talität der Anschauung fähig ist, wie die
erstgenannte Gruppe verrät, niemals,
nicht nach 20 und nicht nach 100 Jahren,
jene zarte, liebenswürdige, intime Lebens-
anschauung • äußern kann, welche diese
häuslichen Szenen und diese Querfüllungen
bekunden. Die Künstler ändern mit den
Jahren ihre Anschauungen, aber so wenig
der Wolf zum Schaf, der Geier zur Taube
werden kann, ebensowenig kann jemals
aus dem Israhel des Tanzes um den Ring
der Stecher der QuerfüllTing mit dem
Namen Israhel geworden sein.
Für diese merkwürdigen Differenzen
muß es aber eine Erklärung geben. Es
ist ganz gewiß, daß sich in das Werk
Israhels nach seiner Rückkehr von der
Wanderschaft eine andere Hand hinein-
schiebt, anfangs unmerklich, in Kürze
deutlicher, und schließlich scheint sie
allein die Darstellungen auf die Platte
zu zeichnen und Israhel dieselben ^iU ste-
chen. Mit ihr gelangt ein physiologisch
ganz fremdes Element in sein Werk, eine
flandrische Anschauung, fremdländische
Lebensgewohnheiten, fremde Formen, die
ganz verschieden von den Grotesken der
ersten Gruppe sind und ein Malertalent
verraten, von welchen in den Blättern der
ersten Gruppe nicht die geringste Spur
vorhanden ist.
Israhels Frau Ida. Daß die Genxe-
szenen aus dem Alltagsleben, das Alphabet
imd die prachtvollen QuerfüHungen des
Israhel-Werkes von derselben Hand her-
rühren, wie die QuerfüUung mit dem Na-
men Israhel, bedarf keines näheren Be-
weises, demi der innere Zusammenhang
der genannten Blätter untereinander ist
einleuchtend. Israhel hat es- in demselben
Grade verstanden, der Technik des E. S,
und Schongauers zu folgen, wie dieser neue
Eindringling es versteht, die Technik Isra-
hels nachzuahmen. Aber die ganze Ver-
anlagimg dieses Eindringlings ist eine
ändere, zartere. Er hat eine andere Schule
genossen, andere Eindrücke empfangen
und sie vermöge seiner weiblichen Natur
auch anders geschaut und empfunden. Er
ist eine Malerindividualität mit
niederländischer Heimatsberech-
tigung. Die Zuweisung dieser Mo-
tive an den anonymen Stecher P. W.
des Schwabenkrieges (siehe III. 225), der
man in den Schriften der Herren
L e h r s und G e i s b e r g, überall be-
gegnet, ist eine der vielen Hia,lluzinationen,
an welchen diese beiden Vollblutkenner
leiden. Zuerst machen sie den Stecher
P. W. zu einem Cöhier oder zu einem
Schweizer und dann schieben sie ihm alle
flandrischen Motive des Meckenen-Werkes
zu, während es jedermann klar ist, daJ3
sie das geistige Eigentum desselben
Meisters sein müssen, welcher das
Blatt mit dem Namen Israhel ge-
zeichnet hat. Sie müssen von Israhels
Frau Ida herrühren, die eine ganz vor-
zügliche Zeichnerin und Miniaturistin ge-
wesen sein muß und die mit Benützung
der verschiedenartigsten Motive diese
Blätter entworfen und gezeichnet, viel-
leicht auch selbst gestochen hat. Es
ist interessant zu beobachten, wie sich
diese fremde Individualität allmählich in
das Werk Israhels eindrängt. In der oben
behandelten Gruppe der grotesken Früh-
arbeiten ist nichts von ihr zu füh-
len, ebensowenig in der größten Pas-
sionsfolge, einer durchaus originellen, von
Israhel selbst erfundenen und selbst ge-
stochenen Folge. Aber sie, macht sich
bald in Einzelblättern bemerkbar, so-
wohl zeichnend, als mit dem Grabstichel
arbeitend! Deutlich ist sie in dem Bi-
schofsstab (N. 35) sichtbar.' Diese Fi-
gur der Maria hätte Israhel selbst niemals
zeichnen können xmd doch ist nicht an-
zunehmen, daß dieser Bischofsstab von
einem anderen entworfen wäre, als von
Israhel. Man ist noch immer gewöhnt,
Israhel lediglich als einen Kopisten anzu-
sehen, als welchen ihn T hausing klassi-
120
Meokenen.
fizierte, obwohl gerade dieser in der Lage
war, die Bände der Albertina jederzeit^
aufzuschlagen und sich zu überzeugen,
daß Israhel ein ganz respektabler, selbst-
erfindender peintre graveur gewesen sein
müsse. Um wieviel mehr Originalität und
Erfindungsgabe zeigt sich aber in dem
fremden Eindringling, der sich allmäh-
lich so energisch bemerkbar macht.
Kürzlich erst würde das Widmungsblatt
des ,,Recueyl of the Histories of
T r o y e" von William Caxton (III,
49) publiziert, eines Buches, welches die-
ser auf Wunsch der Hetzogin Margaretha
von York, der Gattin des Herzogs Karl
des Kühnen von Burgund, nach dem fran-
zösischen des Rooul Lefevre übersetzt und
gedruckt hatte. Die Ansichten der eng-
lischen Ikönographen über den Urheber
dieses Blattes sind geteilt, de^n die einen
behaupten, daß es von I s r a h e 1, die an-
deren, daß es von dem Boccaccio-
stecher (III. 197) herrühre und es ist
unleugbar, daß beide recht haben. Das
Blatt, welches die Überreichung des ,,Re-
cueyll" durch W. Gaxton a;n die Herzogin
darstellt, ist lediglich in einem Exemplar
der Bibliothek des Herzogs von Devonshire
in Chatsworth erhalten und wurde in
Burl. Mag. (VII. 1905. p. 381) reproduziert.
Es muß um 1474 in Brügge entstanden
sein; die Kostüme sind flandrisch und
es ist nahe verwandt dem Widniungs-
blatte des „Boccaccio" von Col'lard
M a n s i o n und einigen anderen Blättern
dieser Folge. Es liegt die Vermutung
sehr nahe, daß Caxton, Mansion und der
Stecher dieser beiden Widmungsblätter zu
gleicher Zeit der Gilde der Illuministen
in Brügge angehörten.
Dieses Widmungsblatt des Caxton-Re-
oueyll nift uns aber sofort ein Bild ins
Gedächtnis, welches künstlerisch ziem-
lich unbedeutend, aber in seiner Idee,
seinen Formen und der naiven Unbehol-
fenheit einzelner Details ganz merkwürdig
ist. Ich meine den sogenannten ,,Lie'bes-
zauber" des Museums in Leipzig. Hier
ist ein analoges Interieur mit demselben
iiolien Augenpunkte wie in dem Wid-
niimgsblatte des llecueyl, mit demselben
Motiv des zur Tür hereintretenden Jüng-
lings, denselben schlanken Körperverhält-
nissen, mit dem etwas großen Kopfe der
Jungfrau, die hier nackt, in der Q|Uer-
füllung mit dem Liebespaar (N. 42) a-ber
bekleidet neben ihrem Geliebten sitzt.
Das schwache Bild kaim. sehr wohl von
einem Mädchen gemalt sein, ein Maler,
dein es auch nur vermutungsweise zuge-
:chty&en werden könnte, ist bisher nicht
genannt worden, aber gewiß ist es in
Brügge entstanden.
Der langen Untersuchung kurzes Re-
sultat ist, daß Israhel ein Mädchen aus
Brügge namens I d a heiratete, welche da-
selbst als Miniaturistin oder in ähnlicher
Weise beschäftigt war, daß sie mit ihm
nach Bocholt zog, selbsttätigen Anteil an
seinem Kupferstichverlag nahm und durch
ihren läuternden Einfluß einen totalen
Wandel in den Produkten der Offizin her-
beiführte, die allmählich ihren grotesken,
zynischen, brutalen Charakter verlieren
und eine Höhe der Meisterschaft erlangen,
welche sie weltberühmt machte. Die
Notiz Wimphelings ,,Icones Israelis
Alemani per universam Europam deside-
rantur habenturque a pictoribus in summo
pretio" gibt genügend Zeugnis für ihre
Verbreitung. Als die Firma Israhels hin-
reichend bekcunnt war, um auch weitere
Kreise für die Firmainhaber zu inter-
essieren, porträtierten sich Israhel und
I d a nebeneinander und es entstand das
Doppelportrait mit der Schrift: „Figu-
ratio facierum Israhelis et Ide uxoris
ejus", der einzige Fall eines solchen
Doppelportraits in der Geschichte des
Kupferstiches. Welches Interesse hätte
die Mit- und Nachwelt an den Gesichts-
zügen einer gealterten Frau haben kön-
nen, ja welches Interesse Israhel selbst,
dieselben der Nachwelt zu überliefern,
wenn sie nicht die treue Gefährtin
seiner künstlerischen Arbei-
ten gewesen wäre ? Mit dem Jahre
1476 verschwindet auch der Stecher der
Boccaccio-Blätter aus Brügge und wir
erkennen seine Hand deutlich in einzelnen
Blättern . des Israhel-Werkes in Bocholt,
wo sie bereits Passavant wiederholt
konstatieren zu können glaubte.
Wenn diese Schlußfolgerungen richtig
sind, wenn tatsächlich Israhel eine Minia^-
turmalerin aus Brügge heiratete, von der
die Widmungsblätter des Caxton-Recueyl
von 1474 und die unter dem Namen des
Boccaccio-Stechers bekannten Blätter von
1476 herrühren, und wenn ihre Hand tat-
sächlich in Stichen Israhels der späteren
Epoche zu erkennen ist, dann rnuß man
wohl den seltenen Frauennamen I d a in
den Verzeichnissen der Buchhändler und
Illuminatoren in Brügge in den Jahren
1460 — 1480 finden, die uns vollständig er-
halten sind. Dies ist auch tatsächlich
der Fall, denn wir finden im Jahre 1467
(Beffroi. IV. p. 272) verzeichnet: Van
H y d e k i n (Ida) Joes dochtere van der
A m e y e, lerd:e met Jan de Klercx
wyf. > Es ist das einzige Mal, daß
der Name Ida in 4en Urkunden erwähnt ist.
Meckenen.
121
Ida van der Ameye war offenbar
Israhels Hausfrau. Sie scheint eine
schalkhafte, aber energische Person ge-
wesen zu sein und wird das Regiment
im Hause und im Geschäfte geführt ha-
ben. Das Blatt mit dem unterjochten
Ehemann (N. 34) ist vielleicht nicht ohne
Beziehung auf den eigenen Haushalt und
wer das Doppelportrait dieses interessan-
ten Ehepaares genau betrachtet, wird be-
merken, daß Israhel vor seiner keck und
unverzagt dreinsehenden Ehehälfte den
Blick ein wenig verlegen niederschlägt.
Schlußfolgerungen. Israhel scheint
demnach, nachdem er um 1466 Bocholt
verlassen hatte und auf die Wanderschaft
ging, vielleicht in Brügge oder irgend
wo in den Niederlanden den Münz-
meister des Kaisers Friedrich, Erwin von
Stege, den Meister E. S., getroffen zu ha-
ben, der um 1466 nach Biäigge und den
Niederlcinden kam. Er scheint mit Erwin
nach Wiener-Neustadt gegangen zu sein,
arbeitete durch mehrere Jahre als
Stempelschneider in der kaiserlichen
Münze und kopierte und retuschierte bei
dieser Gelegenheit zahlreiche Platten des
Meisters E. S. Er arbeitete aber unbe-
helligt von jeglichem Zunftzwang, da der
Meister E. S. in kaiserlichen Diensten
stand imd das Verhältnis beider ein an-
deres war, als es bei einem zünftigen Mei-
ster gewesen wäre. Erwin meig wenig
Gewicht darauf gelegt haben, ob Israhel
auch für seine eigene Rechnung Kupfer-
stiche machte oder seine, des E. S.> Blät-
ter kopierte. Erwin von Stege trieb offen-
bar keinen Handel mit Kupferstichen,
er machte sie aus Liebhaberei, seinen
hochfürstlichen Gönnern zu Gefallen und
für die religiösen Bedürfnisse und Wün-
sche der Domherren und Kleriker seiner
Bekanntschaft. Er war zunftfrei und
dies war auch sein Gehilfe Isra-
hel, so lange er bei ihm arbeitete.
Daß Israhel aber gewiß in der Münze in
Wiener-Neustadt tätig war, beweisen die
abstoßenden Typen seiner oben erwähn-
ten frühesten Originalblätter, die auffal-
lend an einige Blätter des E. S. erinnern,
obwohl es durchaus selbständige Arbeiten
sind. Neben den brutalen Händen ist
hier die Wiedergabe der Haare dieser wü-
sten Gesellen charakteristisch, die mit
fetter Pomade wie mit Leim zusammen-
geklebt scheinen, so daß man ein wirres
Durcheinander von Drahtschlingen zu
sehen vermeint. Derlei kann man noch
heute bei den Slowaken in Ungarn und
Niederösterreich beobachten, die ihre
Haare mit Schaffett schmieren. Das sind
wohl die Typen der „Eisengraber", die in
der Münze beschäftigt waren, einer Volks-
klasse, die noch heute als Drahtbinder
und Kesselflicker das Land durchwandert.
Diese grotesken Figuren waren Israhel
noch gegenwärtig, als er nach mehrjäh-
gem Aufenthalt in der Münze, mit etwas
Geld im Beutel wieder die Heimreise an-
trat. Er scheint tatsächlich zuvor nach
Brügge gegangen zu sein, denn der Tajiz
um den Ring, der noch dieselben grotesken
Figuren benützt, verrät im Arrangement
deutlich ein flandrisches Motiv, das
Interieur mit dem durch das Fenster her-
einsehenden Zuschauern und den Hennin
der Dame. Wahrscheinlich interessierte ihn
damals schon das Verlagsgeschäft und die
illustrierten Ausgaben von Caxton und
Mansion. Ganz merkwürdig ist, daß Pas-
savant die Verwandtschaft der Boccaccio-
Stiche mit Meckenen behauptete und daß
von diesem Stecher nur die neun Blätter für
Mansions Boccaccio, das eine Widmungs-
blatt des Caxton-Recueyl und ein "W7 A
paar Blätter im Werke des Stechers ^
bekannt sind. Es scheint, daß Israhel der
Ida von Ameye nicht mehr Zeit ließ, für
Caxton und Mansion zu arbeiten, sondern
sie heiratete und nach Bocholt führte.
Die Kupferstiche Israhels. Eine
Aufzählung der Stiche IsraJiels
ist nach dem Katalog von Geisberg
überflüssig. Es ist staunenswert, welche
Geduld der Verfasser aufbot, um diese
zahllosen, künstlerisch ganz wertlosen Ko-
pien auf ihre Etats und Wasserzeichen
hin zu prüfen und mit welcher Leicht-
fertigkeit er die Hauptsache, die Tren-
nung des Werkes in Originale. und in
Kopien, außer acht ließ, so daß der Wust
unnötiger und abgeschmackter Details die
wenigen Tatsachen erdrückt, die bei
Durchforschung dieser 570 Blätter zu Tage
gefördert wurden. Es ist ja recht ver-
dienstlich zu wissen, wie viele Kopien
von dem oder jenem Blatte existieren und
aus welcher Werkstatt sie möglicherweise
hervorgegangen sein können, aber darin
die Aufgabe der Kupferstichkunde er-
blicken zu wollen, daß man sie jedem,
der daran rühren will, durch Langweile
zum Horror macht — das widerspricht
doch dem gesunden Menschenverstände.
Bevor ich aber auf eine nähere Behand-
lung des Kupferstich Werkes eingehe, muß
ich hier vor allem, und im Interesse der
Sache, den von Geisberg-Lehrs mißver-
standenen Bogriff der Kopie klarstellen.
Eine Kopie ist ein Kupferstich, der
einen anderen mit größerer oder gerin-
gerer Treue nachzuahmen trachtet. Der
122
Heckenen.
Begriff Kopie setzt immer die gleich-
artige künstlerische Technik voraus.
Ein Kupferstich wird mit dem Grabstichel,
ein Ölgemälde mit Ölfarbe, eine Zeich-
nung mit denselben Materialien kopiert,
mit welchen das Original hergestellt
wurde. Die Nachahmung einer Zeich-
nung oder eines Bildes mit dem Grab-
stichel ist keine Kopie. Ich muß dieses
kunsttechnische ABC zur Belehrung der
Herren Lehrs und Geisberg hier aus-
einandersetzen, weil in ihren Verzeich-
nissen der Begriff Kopie unzähligemal ge-
braucht wird, wo von einer solchen a b-
solut nicht die Kede sein kann,
sondern nur von einem Stiche nach einer
gezeichneten Vorlage. Lehrs-Geis-
b e r g sprechen aber in zahllosen Fällen
von Kopien, als wenn Israhel schon
ältere, früher vorhanden gewesene Kupfer-
stiche kopiert hätte, wo dies bestimmt
nicht der Fall ist. Der Unterschied ist
kunsttechnisch sehr wichtig, denn ein
falscher Gebrauch solcher Worte erzeugt
eine irrige Vorstellung bei dem Leser.
Eine Kopie ist immer eine künstlerische
Tätigkeit handwerklicher, untergeord-
neter Art und die zahllosen Kopien nach
älteren Meistern sind in den meisten Fäl-
len wertloser Plunder, der nur insofern
wichtig sein kann, als er vielleicht durch
irgend einen nebensächlichen Umstand,
wie eine Jahreszahl oder derlei, in irgend
einer Weise über das Original belehren
kann. Das Werk Israhels besteht zum
großen Teile aus solchen Kopien, die von
Gesellen in seiner Werkstatt gemacht und
von dem Meister mehr oder weniger sorg-
fältig übergangen wurden; es sind zahl-
reiche Mißgeburten der jämmerlichsten
Art darunter, welche die Mühe gar nicht
lohnen, sich mit ihnen oder gar mit der
Papiersorte, auf welche sie ge-
druckt wurden, zu beschäftigen und
dies zu registrieren; das heißt, toten Hun-
den die Flöhe absuchen, eine Aufgabe,
der (Sich der Herr Geheimrat Lehrs
nahezu 30 Jahre mit seltener Aufopferung
und Geduld in allen Kupferstichkabinetten
Europas unterzog. Weil ihrer aber so
viele sind, muß man die Originalarbeiten
um so sorgfältiger ausscheiden.
Von den ungefähr 570 Blättern des
Israhel- Werkes sind zirka 267 nicht be-
zeichnet. Die übrigen tragen die Bezeich-
nungen: L, I. M., I. V. M., Isrl.,
Israhel, Israhel v. M., I. M. b o-
c h o 1 1, I. M. Israhel b o c h o 1 1,
Israhel M. b o c h o 1 1, israhel van
Meckenen etc. etc. Die Vermutung,
daß das v. in der Bezeichnung erst in
späteren -Arbeiten auftrete, ist ganz will-
kürlich imd nichtssagend, da Israhel in
den Urkunden von 1480 bereits Israhel
van Meckenen genannt wird und das von
oder van nichts weniger als einen ;Adelstitel.,
sondern lediglich die Herkunft der Familie
anzeigt. Daneben finden sich auch andere
Zeichen, zuweilen der Buchstabe A., mit
dem bereits einige Blätter der kleinsten
Passion bezeichnet sind, und es ist durch-
aus nicht erwiesen, daß der Buchstabe
I. nicht zuweilen auch I da und dieses A.
nicht Am eye zu bedeuten habe. Diese Un-
terschiede sind aber vollkommen bedeu-
tungslos, weil viele Platten wiederholt und
abermals retuschiert wurden und es nicht
deutlich ist, wann die Bezeichnung bei-
gesetzt wurde.
Datiert sind nur wenige Blätter: Die
Querfüllung mit dem Turnier zwischen
Mann, und Weib mit der höchst undeut-
lichen Zahl 1465, die thronende Madonna
mit zwei Engeln, 1469, und die Madonna, von
sechs Engeln umgeben, 1502. Die Anhalts-
punkte, die aus diesen datierten Blättern
gewonnen werden können, sind unbedeu-
tend, zuweilen hinfällig, weil die Zahlen
nicht immer sicher sind, da eine frühere
Arbeit aus irgend welchem Anlasse
mit einem späteren Datum versehen sein
kann.
Von diesen ungefähr 570 Kupferstichen
des Israhel wären mehr als 300 Kopien
im vollen Sinne des Wortes. Geis-
berg zählt angeblich 215 Kopien nach
dem Meister E. S., darunter 53 nach
verlorenen (?) Originalen ;
57 nach Martin Schon gauer;
52 nach dem MeisterderBerliner
Passion(?);
12 nach dem Meister des Haus-
buches;
5 nach dem Monogrammisten"^ $•
4 nach A. D ü r e r ;
1 nach dem sogenannten Wenzel von
O Imü t z;
1 nach dem Meister der Spiel-
karten und noch einige unsichere mehr.
Jene 27 Blätter, welche Geisberg als
Kopien nach dem älteren Holbein
bezeichnet, sind nichts weniger als Ko-
pien, sondern freie Eeproduktionen von
Zeichnungen und Entwürfen Hol-
beins, nicht selten mit sehr wesentlichen
Äiiderungen der Kompositionen.
Die 26 Blätter, welche er als Kopien
des Monogrammisten PW. anführt,
haben nichts mit diesem Stecher gemein
und sind allem Anschein nach selbstän-
dige Erfindungen der Frau I d a mit
Benützung älterer flandrischer Motive,
möglicherweise auch von Zeichnungen des
Meckenen.
123
sogenannten PW. — es existiert aber
nicht ein einziges Blatt, bei wel-
chem dies mit Sicherheit nachzuweisen
wäre!
Verzeichnis der Kupferstiche Israhels van Mecke-
nen. Das nachstehende Verzeichnis enthält reur die
wichtigsten Blätter Israhels.
Portraits: 1. (B. 1.) Die Portraits Israhels umd
seiner Frau Ida. Figuracio. Facierum. Isra-
h e 1 i s. et. I d e. ejus, u x o r i s. I- V. M. (Lichtdr
in L'Art. 1882. I. 87.) Dem Stiche Hegt allem An-
scheine nach in der Auffassimg das Doppelportrait des
Dirk Bouts und seiner Frau der Kollektion S a c k-
vill© in London (II. p. 38) zu Grunde.
2. (B. 2.) Angeblicher Phantasiekopf eines bärtigen
Orientalen mit der Bezeichnung: Israhi&l van Mecke-
nen, Goltsmit. Höchstwalirscheinlich das Portrait des
älteren I s r a h e 1. Der Stich entspricht einer Zeich-
nung, die aber nicht, wie irrtümlich behauptet wurde,
von Schongau er, sondern von dem Stecher B. M.
(siehe dort) herrührt. (Siehe auch den Meister der
Berliner Passion. III. p. 215.) '
3. (B. 3.) Stmson, den Löwen zerreißend.
4. (B. 4.) Judith mit dem Haupte des Holofemes und
der Kampf um Betulia. Bez. Israhel v. M. Gegenstück
zum Tanz der Tochter der Herodias. (Reprod. bei A.
Schultz. Deutsches Leben. 1892. p. 581.)
5. (B. 8.) Die Enthauptung Johannes des Täufers.
Originalkompoaition.
6. (B. 9.) Der Tanz der Tochter der Herodias. Ori-
ginalkomposition mit entschieden flandrischen Motiven.
Berühmtes Hauptblatt.
7. (B. 10—21.) Die größte Passionsfolge. Folge
von zwölf Blatt Originalkompositionen ohne Benützung
fremder Vorlagen, wahrscheinlich kuiz nach Israhels
Rückkehr nach Bocholt entstanden. Charakteristisch
sind die in den Hintergrund verlegten Nebenhandlungen,
wie solche in vielen Arbeiten Israhels wiederkehren. Die
ganze Folge ist in einem großen gewebten Tcppich im
Bamberger Museum vom Jahre 1480 benützt. (Kunst-
chronik. 1874. p. 76.)
8. (B. 22.) Die Kreuztragung. Bez. J. M. Selbständige
Arbeit um 1475.
9. Die kleine Passionsfolga. 55 BI. Teilweise ab-
hängig von älteren Kupferstich- oder Holzschnittfolgen.
Die Blätter sind bezeichnet: Israhel, M. A., A. S.
oder A.
10. (B. 30—41.) Das Leben Maria. Folge
von zwölf Blatt. Nach Zeichnungen H. Hol bei ns
des Älteren. Vier derselben entsprechen den vier Ge-
mälden im Dome zu Augsburg, welche zu den 1493
für die Abtei Weingarten in Schwaben gemalten Altar-
büdem gehörten. Die Hochzeit Maria und Josephs
(B. 33) ist bezeichnet: Israhel v. M. tzu boeckholt.
Die Stiche weichen in Einzelheiten von den Gemälden
oft sehr wesentlich ab und sind reicher und mannig-
faltiger komponiert. Die Frage, wie' Israhel in den
Besitz dieser Entwürfe Holbeins gelangte, ist noch nicht
beantwortet. Es ist nur eine einzige Originalzeichnung
Holbeins zu dieser Gemäldefolge bekannt und aus dieser
sind die wesentlichen Veränderungen, welche die Zeich-
nung durch Israiels Reproduktion erfuhr, deutlich
zu ersehen.
11. (B. 38.) Die thronende Madonna mit zwei
Engeln. Bez. Israhel. M. 1469. Gegenseitige Kopie nach
dem Meister E. S. (B. VI. 16, 34.)
12. (B. 42.) Ablaßblatt mit Maria und dem Kinde.
Bereits Zani brachte dieses Ablaßgebet mit einer Bulle
Sistus IV. vom 1. März (oder 27. Febr.) 1476 in
Verbindung.
13. (B. 48.) Ablaßblatt der unbefleckten Empfängnis.
Maria auf der Mondsichel, unten anbetend Papst,
Kardinal, König etc. Bez. Israhel v. M. bocholt. Mit
dem Ablaß Sixtus' IV. für die Rosenkranzbruderschaft
vom 29. Juni 1478.
14. (B. 49.) Die Madonna, von sechs En-
geln umgeben, auf der Mondsichel stehend, ein
Kruzifix in der Hand. Bez. Israhel y. M. Ao. 1502.
Der letzte datierte Stich Israhels. Ein höchst merk-
würdiges Blatt.
15. (Rep. XXII. £1899] 192; Jahrbuch d. k. pr.
Kunstsamml. XXII. 1901. 58.) Maria, im Zimmer
betend. Bezeichnet durch ein Schildchen mit der
Hausmarke Israhels, durch sein Wappen mit dem ab-
gesetzten Pfahl und ©in unbekanntes Wappen. Ge^
genaeitig© Kopie nach dem Meister E. S. um 1467
oder 1468.
16. (B. 64—78.) Christus, Maria und die zwölf
Apostel. Große Folge von 14 Blatt in ganzen Fi-
guren, in Nischen. Allem Anschein nach Origiiial-
arbeiten nach Motiven Schongauers oder des älteren
Holbein.
17. (B. 79—84.) Di© zwölf Apostel in Halbfiguren,
je zwei und zwei in einer gotischen Fensternische,
unten eine Zeile des Credo. Scheinbar Originalarbeiten.
Bemerkenswert sind die derben, kurzfingerigen
Hände, die an. den Meister Z w o 1 1 erinnern.
18. (B. 223.) St. Benedikt mit dem Wappen der
Grafen von der Marck. Nicht bezeichnet. Angeblich
eine Kopie nach einem verlorenen Blatte des E. S. (?).
19. (G. ,265.) St. Bernhard von Siena (Por-
trait). Angebliche Kopie nach einem verlorenen
Blatte des Meisters der Berliner Passion. Geis-
berg hält das Blatt für den frühesten Stich
Israhels, der uns erhalten ist, angeblich von deia
zehnjährigen Israhel um 1460 gestochen, also Arbeit
eines Kindes I
20. (B. 224.) St. Bernhard mit dem Wappen des
Herzogs von Berg. Nicht bezeichnet. Angeblich ein©
Kopie nach einem verlorenen Blatte des E. S. (? — ?).
21. (G. 267.) St. Christoph, das Kind durch
das Wasser tragend. Bezeichnet J. M. Kopie
nach einem verlorenen Blatte des E. S. Der Heilige
entspricht gegenseitig vollkommen dem St. Christoph
auf der Grabdeckelplatte des Kaisers Friedrich IV. im
St. Stephans-Dome in Wien.
22. (B. 101.) Ablaßblatt mit der Messe des hl.
Gregorius (nicht zu verwechseln mit Pass. II. 195. 228).
Bez. I. M bocholt. Verkleinerte Wiederholung
mit Veränderungen nach dem großen FoUoblatte B. 10^.
23. (B. 102.) Das große Ablaßblatt mit der Messe
des hl. Gregorius. Bez. I V M. Nach G e i s b e r g
angeblich Kopie nach IL Holbein (7).
24. (B. VI. 232. 94 und 298. 28.) Martyrium
des hl. Stephan. Charakteristische Originalarbeit der
grotesken Gruppe.
26. (G. 324.) St. Barbara. Über dem Tore das
Wappen mit dem abgesetzten Pfahl (Daxmstadt).
26. (B. 129.) St. Margaretha, zu ihren Füßen
der Drache. Bezeichnet I. M. Kopie nach einem
verlorenen Blatte oder nach einer Zeichnung von
Schongaue r. Die Heilige mit dem Ungeheuer ent-
spricht der hl. Margareta in dem Altarbilde des
Bartholomäus der Pinakothek (III. 145).
27. (B. 147.) Mario, thronend, rechts die hl. Katharina,
liiiks St. Andreas, vor ihm der Donator, in
dessen Händen ©ine Bandrolle. Das ganze f*^
in einer gotischen Kapelle nach Art des ca^S-v
E. S. Bez. J. Kopie nach einem verlorenen
Blatte des E. S. Die Katharina erinnert
an Memling und das ganze Blatt bekundet die Kenntnis
niederländischer Bildwerke.
28. (B. 149.) St. Anna, unter einem Thronhimmel
sitzend, dessen Vorhang zu jeder Seit-e von eänem
Engel aufgerafft wird. Zu ihren Füßen auf einer Thron-
stuf© Maria mit dem Kinde. Links St. Katharina,
rechts St. Barbara. Stich nach einem verschollenen
flandrischen Bilde. Auf der Thronstufe : Israhel v. M.
29. (B. 148.) Maria mit dem Kind© neben St. Anna
thronend, links Joseph, rechts drei Figuren. Bezeichnet
I. M. bocholt. Links oben das bekannte Meckenensche
Wappen, rechts ein leeres Wappenschild.
30. (B. 168.) Der Tod der Lukretia. Sie
stürzt sich in ein mächtiges Schwert. Daneben steht
der König in Rüstung. In der Nebendarstellung Tax-
quinius, der das Bett der Lukretia besteigt. An
dem Fenster lehnt eine Leiter. Bez. Israhel v. M.
124
Medina — Meiern.
Aiigeblix;]! nach einer Zeichnung des Meisters P. W.
und das einzige Blatt, bei welchem diese Annahme
gerechtfertigt erscheinen könnte.
31. (P. II. 241, 213.) Die Frau mit dem
Falken und der Eremit (die Jagd nach der
Treue). Sie spricht: Ich faren uss mit vogelen Ind
mit winden, ob ich rechte tpcwive möshto finden. Der
Eremit: Junfrou traut ind reuv, die findent ir. Kopie
nach einem angeblich verlorenen Original des P.W. (?)
32. (B. 186.) Der Tanz um den Ring. Groteske
Originalarbeit mit deutlichen flandrischen Motiven, um
1475. (Reprod. bei A. Schultz, Deutsches Leben. 1892.
N. 491).
33. (B. X; p. 48. N. 19.) Der unterjochte
Ehemann. Er sitzt rechts mit der Weife, sie
links auf dem Stuhle und schlägt mit dem Jfc
Spinnrocken nach ihm. Über beiden je eine
Bandrolle. Auf dem Rocken deutlich A. Nach Greisberg
Kopie nach einem verlorenen Blatte des E. S. (?).
34. Folge von zwölf Blatt mit Darstellungen
ans dem Alltagsleben : Sechs Blatt mit
Bandrollen: (B. 176.) Der Mönch und das
Weib; — (B. 177.) Das Mädchen und der Fal-
kenier; — (B. 182.) Der Ritter und sein© Schöne;
(B. 171.) Das ungleich© Paar; — (B. 172.) Der
Gaukler xmd seine Fr&,u; — (B. 173.) Das böse Weib;
— Sechs Blatt ohne Bandrollen: (B. 178.)
Der Lautenschläger und die Harfenspielerin; — (B. 174.)
Der Lautenschläger und die Sängerin; — (B. 175.) Der
Orgelspieler und sein Weib; — (B. 179.) Das Liebes-
paar bei verriegelter Tür; — (B. 183.) Der Besuch
bei der SpLonerin; — (B. 114.) Das kartensi^ielend©
Paar. Die Hände sind in all diesen Blättern zart
gebildet. Bemerkenswert ist die abgeschlossene bild-
ärtige Komposition.
35. (B. 138 und 139; Pass. IL 198, 261.) Der
Bischofsstab, in zwei Blättern gestoclien. 01>on das
Meckenensche Wappen mit dem abgesetzten Pfahl.
36. (B. 203.) Diei Querfüllung mit der Wurzel Jesse.
Bez. J. M.
37. (B. 204.) QuerfiUlung mit den Hasen, die den
Jäger mid die Hund© braten. Bez. .1. M.
38. (B. X. 64. 13.) Querfüllung mit dem Turnier
zwischen Mann und Weib. To bocholt ist gemact In
dem bisdom van Monster 1465. Die Zahl ist nicht
siciber.
39. (B. 154.) QuerfüUung mit Blattwerk auf
dunklem Grunde. Israhel. to. booholt. ist. gemact. In.
dem. bisdom. van. Monster. €fegens. Kopie naoh dem
Meister E. S.
40. (B. 201.) Querfüllung mit dem Tanz der
Verliebten (gen. The morris danoe). Bedeutendes
Hauptblatt mit flandrischen Motiven. Die Figuren
erinnern an die Grotesken in dem Tanz lum den
Ring. (N. 82.)
41. (B. 202.) Querfüllung mit der Wurzel Jessc.
Hauptblatt.
42. (B. 205.) QuerfüUung mit dem Liebespaar.
Hauptblatt.
43. (B. 206.) Das Nameusornament mit der Schrift:
Non ultra Jacob nomen tuum crit. sed Israhel vocaberis.
V. M. Unten: Da gloriam deo. Glänzende Original-
arbeit um 1490.
44. (B 207.) Querfüllung mit acht nackten Menschen
auf dunklem Grunde. Bedeutende Originalarbeit.
45. (B. 210.) Das Omamentalphabet. Sechs Blatt.
Je vier Buchstaben auf einem Blatte. Bedeutende Ori-
ginalarbeit, die an Meisterschaft gar nicht ihres-
gleichen hat.
46. William Caxton überreicht seine Übersetzung
des „Recueyll of the Histories of Troye" der
Herzogin Margarethe von York, Gattin Karls des Kühnen.
Komposition von zwölf Figuren. Über dem Kamin
die Initialen 0. \ind M. und ihr Motto „bien cn
aviengne". Das einzige bekannte Exemplar ist in der
Bibl. des Herzogs von Devonshire zu Chatsworth. Das
Blatt muß mn 1474 entstanden sein, da Caxton um
diese Zeit na-ch London ging (III. 49). Der Augen-
punkt ist hoch gewählt. Links tritt ein junger Mann
zur Tür herein, äJinlioh wie in dem anonymen Bild©
,,Der Liebeszauber" in Leipzig. (Lichtdr. in Burlington
Mag. VII. 1905. p. 384.)
Zoichnangcn : Nürnberg. Gem.-Mus. Entwurf zu
einem gebuckelten Doppelpokal. Bez. J. M. (Reprod.
bei Geisberg.)
Nach seinen Zeichnungen gestochen:
Folge von sechs Blatt mit zwölf Apostelfiguren. Foder.
J. T. Prestel sc.
Bartsch. VL 184; — P a s s a v a n t. IL 190: —
L'Art. 1882. I. 8G; — W. H. W i 1 1 s h i r e. Cata-
logue of Early Prints in th© Brit. Mus. London
1883. p. 445 ; — Dr. M. L e h r s in Repertorium.
1888—1894 ; — Max Geisberg. Der Meister der
Berliner Passion und Israhel van Meckenen. Stra.ß-
buTg 1903 ; — Derselbe. Verzeichnis der Kupfer-
stiche Israhels ^■an Meckenen. Ebenda. 1903.
Medina. Juan Batista de Medina
(II. 127). Der Earl of Leven forderte
ihn auf, nach Schottland zu kommen, wo
er zahlreiche Portraits malte und von dem
Herzog von Q|Ueensberry, damals Lord
High Commissioner, geadelt wurde.
Gemälde : Glasgow. Portrait eines Mannes mit
weißer Perrücke. Nicht bez.
Meer. Jan van der Meer v. Haar-
1 e m (II. 128). Die zwei im Text ge-
nannten Landschaften von dem ältesten
Jan van der Meer, der
1627 zu Haarlem heiratete \i)tj
und 1670 daselbst starb, sind (y/'VX.i
seit 1906 im Eyks-Mus. zu
Amsterdam und in der Gal. im H a a g.
Meerdervoort. Johan Diedrik
Pompe van Merdervoort oder
Meerdervoort (IL 145). Der Kat.
seiner jGemäldesammlung ist bei Iloet
(IL 268) abgedruckt.
3Ieere. J. de Meere, Kupferstecher,
von dem drei Blätter nach Rubens be-
kannt sind (IL 511). Er ist vielleicht
mit dem 1620 in Antwerpen erwähnten
Jan B. van Meeren identisch.
Liggcren. I. 560.
Meganck. Josef Meganck (IL 181).
P. van Nuffel. Jozef Meganck en zyne werken etc.
Aalst. 1907.
Megen. Pieter Willem Megen
(IL 131).
Von ihm gestochen (Nachtrag) : 4. Lud. d'Attichy,
Bischof. Nach G. Nanteuil. 1778. 40; — 5. A. H(X)g\'liet,
Dichter. 80; — 6. W. de Koning, Theolog. Nach A.
Schooiman; — 7. J. A. Zoutman, Kontreadmiral. Nach
Schoiunan. Halbfigur; — 8. Derselbe. Brustbild im
Oval.
Meire. Gerard van der Meire
(IL 132).
Gem&lde: Berlin. (527.) Siehe Jacques Daret.
III. p. 73. Umriß der Anbetung der Könige bei
Reinach. L. 74.
Meire. Jan van der Meire (IL 132).
Korrektur: p. 133, Spalte a, Zeile 8 von oben
lies : L © c o y statt M. L e e v y.
Meiern. Hans von Meiern (IL 133).
Firmenich Bichartz hat vor kur-
zem (Monatshefte 1910, p. 276) glaub-
wütdig nachgewiesen, daß der in dem
Memliuc.
125
Münchner Bilde Dargestellte kein Maler,
sondern der Frankfurter Patrizier Johan
von Meiern, entweder der ältere (geb.
1433, t 1484) oder der jüngere (f 1529)
dieses Namens ist. Die letzte Zeile der
Inschrift des Münchner Bildes bezieht sich
nicht auf dieses Gemälde, sondern auf
das von dem älteren Melem erbaute ,, stei-
nerne Haus" in Frankfurt, dessen Haus-
kapelle dieses Bild schmückte. Und so
ist die Cölner Schule wieder um
einen Maler ärmer geworden und noch
dazu durch die selbständigen Forschun-
gen eines Cölner Patriziers, der diesem
Lieblingsgockel der ,deutschen Kunst-
geschichte, der Cölner Schule, mit be-
wunderungswürdiger Seelenruhe eine der
besten Schwanzfedern ausgezogen hat.
Memlinc. Hans Memlinc (II. 134).
Es ist vor allem festzustellen, daß Mem-
ling tatsächlich der Schüler eines E o-
ger van der Weyden gewesen ist,
aber nicht des älteren Roger van der Wey-
den aus Brüssel (II. 866), wie man all-
gemein annahm, sondern des jüngeren R o-
ger van der Weyden zu Brügge (II.
870), wie ich dies des näheren erwiesen
habe. Ich habe auf die Unterschiede des
Textes der ersten und der zweiten Aus-
gabe des Vasari (II. 861) aufmerksam
gemacht und die Irrtümer der Textierung
der zweiten Ausgabe daa-gelegt, welche
sagt, daß Memling ein Schüler Rogers
van der Weyden von Brüssel gewesen sei,
was immer unwahrscheinlich und un-
glaubwürdig schien. Ganz anders lautet
der Wortlaut der ersten Ausgabe von 1550,
welche den Roger van Brügge als
den Lehrer Memlings nennt. Dies ist bei
näherer Überprüfung auch unbedingt
richtig. Memling war der Schüler des
Roger van Brügge, der die Anbetung
der Könige in München gemalt hat. Er
hat demnach mit dem Atelier des Roger
van Brüssel nichts gemein, und es ist
ihm auch in der Tat nichts nachzuweisen,
was auf einen intimeren Verkehr mit dem
Brüsseler Atelier schließen ließe. Selbst-
verständlich scheiden damit der große
Danziger Altar und die Orgelflügel von
Najera in Antwerpen gänzlich aus seinem
künstlerischen Ballast. Er kann an dem
ersten. Bilde unmöglich teilgehabt ha-
ben, da der Danziger Altar lange vor dem
Jahre 1450 vollendet gewesen sein muß,
während Memling frühestens erst um 1430
geboren wurde. Dieser Schluß beruht auf
der Tatsache, daß der Danziger Altar in
seiner Komposition und in vielen Details
von StephaiiLochner benützt wurde,
der 1450 in Cöln starb.
Die anderen als Werke Memlings nicht 1
einwandfreien Gemälde, die sogenannten
sieben Freuiden der Maria in München
(IL 141) und die sieben Schmerzen in
Turin (IL 143) wurden bereits dort und
II. p. 826 erörtert und jene Umstände
angeführt, aus welchen sich zur Ge-
nüge ergibt, daß beide Werke von der
Hand des Willem Vrelant herrüh-
ren müssen. Einen zwingenden Beweis
für diese Behauptung . erbringt eine Mi-
niatur Vrelant s, welche er für den
Reisebericht des Bertrandon de la
Brocquiere (+ 9. Mai 1459) gemalt
hat, die im Vordergrunde rechts die-
selbe Gruppe des Reiters mit dem Hand-
pferde aufweist, welche in den sieben
Freuden Maria in München zu sehen ist.
Auch in den Ritterfiguren, in der Anord-
nmig der Landschaft, der Gebäude und
der Stadt im Hintergrunde zeigt diese
Miniatur zahllose Analogien mit dem
Münchner Bilde. (Gest. von J. Jaquemart
in Gaz. d. B. Arts. 1891. I. p. 290.)
Es sind somit aus dem Werke Memlings
unbedingt zu streichen; 1. Der Danziger
Altar, 2. die Orgelflügel von Najera, 3. die
sieben Freuden Maria in München, 4. das
Passionsbild in Turin. Hiebei wird der
Ursulaschrein immer zweifelhafter. Es
ist möglich, daJ3 man die Marienbilder an
den Kopf- und Fußenden des Schreines
für Memling retten kann, aber gewiß
nicht mehr.
Damit sind wir mit der Reinigung der
Memling-Werke noch nicht zu. Ende. Die
herrliche kleine Madonna der k. Mus. in
Wien hat längst durch ihre Renaissance-
motive Verdacht erweckt, die ähnliche
Madonna in Florenz desgleichen. An die
Memling-Urheberschaft der Verkündigung
bei Prinz Radziwill in Berlin glaubt
längst xiiemand mehr. Es bleiben nur
die Bilder in Brügge, der Altar des
Jean Donne de Kidwelly, des Herzogs von
Devonshire in Chatswort h, der Flo-
reins-Altar im Louvre, die Portraits in
Antwerpen, Brüssel, Cöln (Oppen-
heim), Florenz (Corsini und Uffizien),
Haag, -London (Salting), Frank-
furt, die Madonna in Berlin, der St.
Johannes und Laurentius in London
(Nat. Gal.), Werke genug, um den unver-
gänglichen Ruhm Memlings ungetrübt auf
eine späte Nachwelt zu bringen. Über
kleinere vmsichere Zuweisungen wollen
wir hinweggehen.
Gemälde (Nachtrag) ; Brüssel. Koll. C a r d o n.
1907. Zwei Pferde sux der Tränke. Plumpe Kopie (mit
Vorändertmgen) der Gruppe aus dem Bilde der sieben
Freuden Maria üi München. (Lichtdr. in Graz. d. B.
Arts. 1907. II. 213.)
Paria. Louvre, früher Koll. Nardus (II. 143),
erworben 1908. Portrait einer alten Frau mit Hcnnin-
G-eKcnstück eines männlichen Portraits in Berlin.
126
Menton — Meyer.
(LicJitdr. in Builington Mag. XIII. 230); — KoU.
Möge, 1909 (früher Beumonville). Maria, thronend,
mit dem Kindes welches die Linke auf ein offenea
Buch legt. Links Johannes der Täufer und St. Au-
gustinus, rechts eine heilige Nonne und ein Heiliger, mit
einci LiU« in. der Iland. Bedeutendes, der Memling-
Schule nah© verwandtes Bild. (Lichtdr. ia Les Arts.
1909. Febr. p. 3) ; — KoU. L. N a, r d u s, 1907.
Portiuit der Margarete \x)n York. Brustbild mit Hennin.
(Lichtdr. bei Kervyn de Lettenhove. La. Toisou d'or.
p. 40.)
Turin. Die sieben Schmerzen Maria. J. Wealo
bemüht sich, das Turiner Bild als das von V r e 1 a n d
bei M e m 1 i n g bestellte und von diesem gemalte
Votivbild zu retten, aber wie bedeutend auch seine
Autorität ist, die für diesen Tatbestand eintritt, es
ist doch unmöglich, länger noch an Memlings Urheber-
schaft zu glauben. Das dem Turiner Bilde verwandte
der sieben Freuden Maria in München ist ganz und
in allen Teilen in Tempera gemalt und uoch heute so
silberkJar, wie es seinerzeit aus dem Atelier Vrelands
hervorgegangen sein mag. (J. Weale. Memlings
Passion. Picture in the Turin CJellery. (Burlington
Mag. XII. 309, 379; XV 315; XVil. 174.)
Siehe auch den Artikel V r e 1 a n t. II. 826, ttnd
Roger van der Weyden. II. 857. Zur Orien-
tierung die Lichtdrucke in: Memling, Des Meisters
Gemälde in 107 Abbildungen. Leipzig und Stuttgart.
1909.
Menton. Frans Menton (II. 145).
Er war aus Haarlem und wurde 1580 Bür-
ger von Alkmaar, Seine erste Frau starb
1582, seine zweite am 26. Mai 1606.
O u d H o 1 L 1903. p. 120.
Mertens. Jan Mertens (II. 147).
Er war noch 1494 tätig.
Metius. Dirk Metius (IL 149). Er
kaufte am 15. Februar 1641 das* Bürger-
recht zu Amsterdam. Zwei Eegei^ten-
stücke im Waisenhause zu Alkmaai^
sind nicht 1640, sondern 1649 und 1650
datiert. 1653 lebte er mit seiner Frau
Nicoila Nagodt in Alkmaar.
Oud HoU. 1909. p. 120.
Metsu. Gabriel M et s u (II. 149).
Sein Vater Jacques Metsu aus Belle
in Flandern war 1588 oder 1589 geboren,
denn am 31. Aug. 1626 erklärte er, 37
Jahre alt zu sein. Er heiratete Jacque-
mintje Garniers und starb am 6. März
1629 (nicht erst 1633). Die Witwe heira-
tete am 14. Sept. 1637 Cornelis Ger-
ritsz Bontecray aus Rotterdam. Das
war ihre vierte Ehe, denn in erster Ehe
war sie mit einem Abraham le Foutere,
in zweiter mit dem Maler Guillaume
Fremoult, in dritter mit Jacques
Metsu verheiratet gewesen. Am 20. Aug.
1651 machte sie Testament und starb am
8. Sept. 1651. Gabriel' Metsu war ihr
jüngster Sohn; sie hatte damals noch
drei Kinder aus der ersten Ehe mit Le
Foutere. (Oud. Holl. 1907. p. 197.)
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Die Herings-
verkänferin. Früher KoU. Six. (Lichtdr. in Onze Kunst.
1908. I. 219.)
London. KoU. Julius Wemher, 1905. Ein junger
Mann präsentiert einer am Klavier sitzenden Dam©
ein Glas Wein. (Lichtdr. in Magazine of fine Arts.
L 1905. 256.)
Paris. KolL R. Kann, 1908. Der Besuch bei
der Wöchnei-in. (Lichtdr. in The Connoisseur. XXI. 71);
— KoU, M o r. Kann, 1909. Eine Frau mit einem
Hündcben und ein neben ihr kniendes Mädchen. (Lichtdr.
in Les Arts. 1909. April. 12.)
Philadelphia. KoU. Johnson, 1908. Der
Strohschneider. Angeblich falsch bez. Metzu 1649.
Nach a. A. ein ' Bild von Esaias Boursse.
(Lichtdr. in The Connoisseur. XXII. 144.)
Zeichnang (Nachtrag) : Stockholm. Eine Frau,
sitzend und nähend. Ganze Fig^r. Kreide, vreüJ gehöht.
(Lichtdr. in Albertdna. X. 1119.)
Metter. H. de Metter, Landschafts-
maler des 17. Jahrhunderts, von dem eine
Ansicht der Maas bei Dortrecht in der
Art des A. Cuyp, bez. H. de Metter 1654,
in der Verst. v. de Linde v. Slingelant
erwähnt ist. (Ein Jan de Meter war 1686
Vorstand der Gilde zu Haarlem.)
Metzelaer. Coenraad Metzelaar,
Maler, geb. zu Amsterdam 1846, f da-
selbst 1881 ; Schüler von Kaspar Karsen.
und P. F. Greive. Er lebte in Paris.
Gemälde : Amsterdam.
Meulen. van der Meulen, Rahmen-
schnitzer. Siehe M. de Rudder. IL p. 516.
Meulen. Adam Frans van der
Meulen (IL 152).
Gemälde (Nachtrag): Edinburg. Nat. Gal. Reise-
karalkade Ludwigs XIV. Bez. V. MEVLEN F.
Meulen. Klaas Pietersz van der
Meulen (IL 154). Er starb nicht 1694,
sondern am 3. Dez. 1693.
Oud Ho IL 1909. 120.
Meuninxhoven. Jean Baptiste
van Meunincxhove (siehe auch
M ü n n i c h h o V e. IL p. 206), Maler zu
Brügge, 1638 Schüler von Jacques
van Oost I. (IL 254), Meister daselbst
1644, t 1703. Seine Schüler waren Paul
Gheerolf 1647, Charles van Eeckhout 1677,
Joseph van den Kerckhove 1682, Pierre
van Meunincxhove 1684, Guillaume. Cras-
born 1685 und Pierre Hendrickx 1690.
Gemälde : Brügge. Stadthaus. Karl II. von
England schmückt den Herzog von York im Garten
vor dem Haiis© der AmibrustgUde der St. Barbara, mit
dem goldenen Vogel, dem Preis eines Wettschießens.
Bez. lAN VAN MEVNINCXHOVE. 1671; — DarsteUung
des Banketts, welches die Stadt dem König Karl II.
zu Ehren veraas taOrtete. Bez. I. V. MEVNINCXHOVE
F.; — Mehrere Ansichten der Stadt Brügge; — Kirch©
Notre Dame des aveugles. Ein Schiffbruch.
Bez. L B. MEVNINCXHOVE F. 1677; — Kirch©
St. Anna. Jesus vor Käiphas. Bez. I. B. MEV-
NINCXHOVE 1691; — KoU. Steinmetz. Ansicht
von Brügge. Bez. I. V MEVNINCXHOVE F. 1682
(1662?); — Verst. J. A. v. Gaaeghem, 1860.
Mehrere Personen vor einer Statae- des Neptun. Bez.
u. 1674.
Gent. Verst. Jacques Bottier, 1834. Ansicht der
Kirch© St. Donatus, der alten Burg und des Stadt-
hauses zu Brügge.
Kramm. IL 1108; — Nagler. IX. 203; — Des-
camps. Voyage; — J. Weale. Briefliche Mittei-
lung. ■ 1910.
Meyer. Hendrik de Meyer I. (IL
156).
Gemälde (Nachtrag) : Rotterdam. Ansicht der
Stadt Bergen-op-Zoom. Bez. Meyer,
Meyssens — Moro.
127
Meyssens. Cornelius Meyssens
(II. 158). Er war Hofkupferstecher,
wohnte seit Juli 1673 in Wien und hei-
ratete daselbst am 28. Febr. 1677 Anna
Katharina Westhausen.
A. Hajdecki ia Oud IIoll. XXV. 1907. p. 10.
Meyt. Conrad Meyt (IL 159).
Werke : B r o u. Notre Dame. Deus Grabdenkmal
in B r o u, 1526 begonneu, besteht aus fünf großen.
Statuen, zwei Gisants (Grabfiguren) und drei Bild-
säulen, umgeben von. 16 Engelfiguren. Der Meister
verpfliohtete sich, die Gesichter, die lläude uüd die
großen Figuren (les visages, mains et les vifs) mit
eigener Hand zu fertigen, für den Rest konnte er sich
dreier Gehilfcii, darunter auch seines Bruders Tho-
mas Meyt, bedienen. Die anderen Gehilfen waren :
Onoffre Campitoglio aus Florenz und B e-
nöit de Serin s.
Brügge. Altertumsmuseum. Jugendliche Büste
Kaiser Karls V. Terrakotta, bemalt.
Middelburg. Gem. Mus. Ferdinand I. Büste.
(Lichtda-. in Onze Kunst. 1907. 11. p. 115—117;
Exp. 1907 in Brügge.)
München. Nat. Mus. Eine Judith. Bez. Conrat
Meit von Worms.
Michiel. Marc Anton Michiel
(1486-7-1552), Kunstfreund, bekannt unter
dem Namen der Anonymus des Mo-
relli, war ein venezianischer Nobile, der
um 152Ö — 1525 teils nach dem, was er
selbst gesehen, teils auch nach fremden
Angaben Notizen über Gebäude, Skulp-
turen, Wandmalereien, Gemälde, Zeich-
nungen und Kunstwerke aller Art in meh-
reren oberitalienischen Städten zusam-
mengetragen hat. Das Manuskript befin-
det sich in der Marcus-Bibl. in Venedig
und trägt den alten Titel: ,,Pittori e Pit-
ture, in diversi luoghi." Der Titel „Notizia
d'opere di disegno" rührt von dem A b-
bate Morelli her, der 1800 die erste
Ausgab© veranstaltete. Frizzo-ni machte
1884 eine neue und vermehrte sie
durch Anmerkungen. 1888 erschien eine
Übersetzung von Dr. Th. v. Frimmel
in Wien ohne Anmerkungen. Eine eng-
lische Ausgabe von Paolo Mussi und
G. C. Williamson erschien 1903 in
London. Michiel behandelt die Städte
Padua, Cremona, Mailand, Pavia,
Bergamo, Crema, Venedig. Das
Buch wird in der Regel „Anonimo Morel-
liano", zur Erinnerung an Jacopo Morelli,
den ersten Herausgeber und Entdecker,
genannt. Als Morelli die Notizie veröf-
fentlichte, war der Name des Schreibers
derselben noch unbekannt. (Über den oft
erwähnten Brief des Summonte [1463
—1526] an M. A. Michiel siehe C. v.
Fabriczyin Repert. XXX. 1907. p. 143.)
Miere velt. MichielJanszoonvan
Miereveit (IL 162). Miereveit machte
mit seiner ersten Frau Christine van der
Pes (StyntgenPietersd.) am 29. Febr. 1628
ein gemeinsames Testament. Er hatte da-
mals drei Töchter: Geertrud, Maria und
Commertgen, tmd zwei Söhne : J a n und
Peter. Geertrud heiratete den Kupfer-
stecher Willem Jacobsz Delff (L 393);
Jan starb 1633 geisteskrank, Peter starb
1623. Am 18. Sept. 1630 machte Michiel
ein zweites Testament, am 25. Jan. 1641
ein drittes. Aus diesem geht hervor, daß
ihn nur die Tochter Commertgen über-
lebte und auch diese war schwachsinnig.
(Oud. HolL 1908. p. 2, wo auch das be-
reits von Havard veröffentlichte Inventar
abgedruckt ist.)
Gemälde (Nachtrag) : London. Koll. James of
Alen Esq. Portrait einer jungen Dame mit großem
Spitzenkragen. Brustbild. (Lichtdr. in The Studio.
XXXII. 153.)
Paris. Louvre. Zwei der (II. 163) erwähnten Bilder
sind von Nicolas Elias (I. 489; III. 81.)
Wien. Koll. Lippmann-Lissingen, 1910. Portrait
einer jungen Dame mit Spitzenkragen. BrustbUd.
Micker. Laurent Jansz Micker,
Goldschmied und Kupferstecher zu Am-
sterdam, zu Anfang des 17. Jahrh. tätig.
N agier. Mon. III. 2578; IV. 911, 1146, 1150.
Mieris. Frans van Mieris I. (IL
164).
Gemälde (Nachtrag): London. Koll. H. Gatway,
1907. ■ Ein Mädchen bietet einem rauchenden Soldaten
ein Glas Wein. Kniestück. (Ohromodruck in The Con-
noiflseur. XIX. 1.)
Moiturier. Antoine le Moiturier,
französischer Bildhauer, welcher 1470 das
Grabmal des Herzogs Jean sans Peur und
seiner Gattin in Dijon vollendete. 1489
war er noch in Dijon, 1494 war er bereits
verstorben.
Molenaer. Jan Mienze Molenaer
(IL 176).
Gemälde (Nachtrag): Berlin. Malerwerkstätte.
(Lichtdr. in Burlington Mag. X. 149.)
Zeichnnng : Wien. Albertina. Kartenspieler. Aqua-
rell. (Lichtdr. in Albertina. XI. 1274.)
Momper. PieterMomper (IL 182).
Ein Pieter Momper wurde 1648 Mitglied
der Malergilde zu ' Alkmaar.
Oud H o 1 1. 1909. 120.
Moni. Louis de Moni (IL 182).
Gemälde (Nachtrag) : Paris. Verst. ~.
AVilson, 1873. Eine Fischhändlerin. Bez. p) N/l
LDM. »*^ ' •
Moor. J. d e Moor, Maler, angeblich
der Vater des Karel de Moor (IL 184).
Gemälde: Amsterdam Verst. F. MüUer u. Cie.
Landschaft mit Ruinen, vor welchen zwei Knaben
Kegel spielen. Ein dritter liegt auf der Erde. Im
Hintergründe zwei Reiter und ein Kuhhirt. Bez.
J. de Moor F. 1659.
Moreelse. Paulus Moreelse (IL
186).
Gemälde (Nachtrag): Amsterdam. Ein junges
Mädchen mit Barett, welches auf einen Spiegel zeigt.
Bez. Monogr. PM. 1632.
Moro. Antonis Moro (IL 188).
Gemälde (Nachtrag) : London. Buckingham Palast.
Portrait Philipps IL Halbfigur. (Lichtdi'. in Onze Kunst,
1907. IL 117; und in Gaz. d. B. Arts. 1907. IL 309);
— Earl Spencer in Althorp. Selbstportrait
mit dem Hunde. (Lichtdr. in Les Arts 1906. Dez. p. 5.)
Madrid. (Lichtdr. der berühmten Gemälde in Ma-
drid: Maria Tudor; — Pojeron, der Narr des Grafen
128
Mostaert — Mytens.
Benavente; — Donna Catalina, Königin von Portugal; —
Kaißcr Maximilian II. ; — Maria, dessen Gattin ; —
Donna Juana d'Auatria; — und zwei Portraits vor-
nehmer Damen, siehe in Les Arts, 1908. April, p. 16);
— Koll. LouLs de Navas (später Sedelmeyer in Paris) :
Portrait einer jungen Dame. Halbfigux. (Umriß bei
Keinach. II. 350.)
Paris. Koll. H. L. Bis chof f s he i m, 1905.
Elisabeth de Valois, Gattin Philipps II. Halbfignr.
Hauptwerk. (Lichtdr. in Magazia of fine Arts. I. 1905.
p. 259; — Radiert von J. Jaoquemart im Kat. der
Verst. Wilson, Paris 1873.)
Valerian von Loga. Antonis Mor als Hof-
maler Karls V. und Philipps IL (In Jahrb. der K. d. a.
Kaiscrh. 1908); — Les Arts. 1909. Okt. 3.
Mostaert. JanMoestaert (II. 195).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Die Anbe-
tung der Könige. Gewiß nicht von dem Maler des
Altars von Oultremont. (Lichtdr. in Gaz. d. B. Arts.
1907. p. 67.)
Berlin. Koll. Hainauer. Portrait des Joost van
Bronkhorst. Das BUd ist nnler dem Namen „Le Da-
moiseau ä la chainette" bekannt und war ehedem in
der Koll. Eothan in Paria, seit 1906 wieder im Handel.
(Beprod. in Gaz. d. B. Arts. 1899. I. 375.)
Brüssel. Der Altar von Oultremont. (Lichtdr. samt
Flügeln in Gaz. d. B. Arts. 1907. I. p. 58.)
Liverpool. Royal Inst. Portrait eines Donators.
(Reprod. in Art. Journal. 1899. p. 69.)
Paris. Louvre. Portrait eines Edelmannes mit
einer Marienmedaille und dem Goldenen Vließ (Portrait
des Jan van Wassenaer, + 1523). Auf der Ausstellung
in Brügge 1907 als authentisches Werk des Jan Mostaert
und übereinstimmend mit den Portraits in Brüssel,
Berlin (N. 591) und dem Bilde bei Hainauer
erkannt.
Mouclieron. Frederic de Mou-
che r o n.
Gemälde (Nachtrag) : E d i n b u r g. Nat. Gal. Land-
schaft mit Figuren. Bez. F. Moucheron. 1677.
Glasgow. Zwei Landschaften. Bez. Mouchrron F.
Moucheron. Isaac de Moucheron
(II. 200).
Zcicimangen (Nachtrag) : Budapest. Italienische
Landschaft. (Lichtdr. in Albertina. IX. 1035.)
C ö 1 n. Mus. Arkadische Landschaft mit nackten
Figuren unter Ruinen. Feder, Bister und Farbe.
(Beprod. in dem Cölner Handzeichnungswerke. N. 20.)
Mulier. Pieter Mulier (II. 202).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Segelnde
Fischerboote. Bez. Monogr. PM.
Müller. Jan Harmensz Müller
(IL 204), Kupferstecher. Siehe sein Te-
stament in Oud Holl. 1909. p. 131.
Myn. Francis van der Myn (II.
209).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Adrianus
Swahniua (1689—1747). Bez. F. van der Myn. 1742; —
Agatha Amelia Cocquius, Gattin des vorigen. F. van
der Myn.
Myn. George van der Myn (II.
209).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Louis Me-
tayer, Kunstfreimd zu Amsterdam. Bez. G. van der
Myn. 1759; — Antoinette Metayer, seine Schwester,
Bez. G. V. d. Myn; — Verst. Fr. Müller u. Cie.,
1907. Portrait einer Dame. Bez. G. van der Myn. 1761.
Mytens. Daniel Mytens (IL 210).
Er wurde als zweiter Sohn des Hofsattlers
Maerten Mytens und Neffe des A r-
nold Mytens, zu Delft um 1590 ge-
boren und hatte drei Brüder: David, Abra-
ham und Isaak. David und Abraham wur-
den Sattler wie der Vater. Am 11. Nov.
1612 heiratete Daniel Gratia Clet&ers.
Nach dem Tode des Malers Paul van Somer
1621 war er der gesuchteste Portraitmaler
in London. Für Whitehall kopierte er
im Auftrage Karl I. eine große Venus von
Tizian und erhielt dafür am 2. Juli 1625
120 Pf. St. Am 2. Sept; 1628 heiratete
er als Witwer in der holländischen Kirche
in London Susanna Drossaert, die Witwe
des Joost van Neve aus Brüssel, welche
ihm am 1. Juli 1629 Zwillinge, Elisabeth
und Sueanna, gebar. 1635 lebte er im
Haag, wo er Vormund der Kinder seines
Bruders David war. 1638 war er Diakon
der reformierten Kirche daselbst. Er
muß um 1647 gestorben sein, da 1648 be-
reits seine Witwe erwähnt wird. W^eyer-
man sagt, daß Adrian Hanneman
(I. 646) in London sein Schüler ge-
wesen sei.
Portrait des Künstlers. N. 4: Haag. Koll. H. Ph.
Gerritsen. Zeichnung ^'On Aart Schouman vom Jahre
1787 nach einem Selbstportrait des D. Mytens vom
Jahre 1625.
Gemälde (Nachtrag): Dessau. Amalienstift. Tor-
traitgruppe mit den Kindern des Prinzen Friedrich
Heinrich. 1638. Nicht ganz sicher.
London. BuckLngham Palacc. Lodovicus
Stuart. Bez. D. Mytens fec. Wiederholung des Bildes
in Hampton Oourt; andere in Petworth-Castlc ujid
Longford-Castle ; — Hampton Court. Lionel
Bali of Middlesox. Bez. D. M. F. 1623; — Maria
Stuart. Brustbild. Kopie von Mytens nach einetn
älteren BiOde. (Lichtdr. in The Artist. XXII. 1898.
p. 168); — KolL S. Rieh, Bart. Portrait des Bo-
bert lüch, Earl of Wai-wick. Datiert 1632; — Anna
CUfford, Gräfin Dorset ; — Weibe ck, Abbey,
Herzog von Portland. Portrait des Charles Cavcndish.
(Reprod. in C. Fairfax Murray, Catalogue of the pic-
tures belonging to the Duke of Portland. London
1894. p. 101); — Elisabeth Bassett, Gräfin Ncwcastle.
D. Mytens. fec; — Blenheim. Verst. Marlborough,
26. Jimi 1886. Portrait des Georg Villier^, Herzog von
Buckingham.
W a 1 p o 1 e erwähnt in Merewerth-Castle bei Lord
Falmouth ein Familienbild, in vpelchem Mytens sich
umd seine Frau porträtierte ; — W. H. C a r p e n t e r.
Pictorial noticos. London 1884 ; — Sainsbury.
p. 356; — öud Holl. 1907. XXV. 83; — Char-
lotte C. Stopes in Burlington Mag. XVII. 160
und 300.
Mytens. Jan Mytens (IL 211).
Gemälde (Nachtrag) : Haag. Gem. Mus. Angeb-
liches Portrait des Jan Mytens von Jan Ulis. Siehe
II. p. 252.
Paris. Verst. Wilson, 1873. Por-
trait einer alten Frau.. Bez. Monogr.
JAM. Im Kat. dem Aart oder Ar-
nold Mytens dem J. zugeschrieben.
Mytens. Izaac Mytens (IL 212).
Er war der jüngere Bruder des Daniel
Mytens I. und war 1644 Hauptmann des
ersten Schützenfähnleins. Er scheint viel-
fältig Schulden gehabt zu haben. Am
20. April 1660 wurden seine Möbel auf
sein eigenes Ansuchen verkauft. Auf der
Rückseite seines Portraits, welches er der
Confrerie schenkte, stand: Het pourtrait
van Isaac Mytens Hofschilder von de Ko-
l G^
Necker — Orleans.
129
ninginne van Portugal. Damit ist wahr-
scheinlicli Louise von Medina Sidonia, die
Frau Johaains IV., 1640 Königin, 1656
Witwe, gemeint. Er müßte demnach um
1662 in Portugal gewesen sein. 1665 war
er wieder im Haag und wurde am 22. Aug.
1666 begraben. Das Bild in Dresden stellt
seinen Bruder, den Sattler David, und
dessen. Familie aar. (Lichtdr. in Oud Holl.
1907. 211.)
N.
Necker. Jost de Necker (II. 217).
Formschnitte (Nachtrag) : 12. JMP. CAES. MAXIMIL.
AVG. H. Burckmair, 1508, zu Pferd, nach links reitend.
Linearholzschnitt mit ■teilweisem Golddruck. Früher
in der Sanmilang Ritter von Hauslab, Wien X886, jetzt
Fürst Lieobtenstein. Anders Exemplare in Gotha und
bei Captein Holford in London. Spätere Abdrücke
sind 1518 datiert. Diese sind aber nur mit einer
Strichplatte und einer Tonplatte ohne Goldhöhung
gedruckt. Er hat demnach schon 1508, nicht erst
1510 für den Kaiser gearbeitet ; — 13. St. Georg.
DIVVS GEORGIVS CHRISTIANOBVM. MILITÜM. PRO
PVGNATOK. H. BVRCKMAIR. Jost de Negker. Mit
gebrochener Lanze, der Drache zu Füßeai des Pferdes.
Formschnitt. Mit zwei Platten gedruckt. (B. VII. 23);
— 14. Kindeialphabet. Nach Zeichnungen von Hans
W e i d i t z. Augsburg 1521 (die Jahreszahl auf dem
Buchstaben Z). (Reprod. in Burlington Mag. XII. 290.)
Netscher. Caspar Netscher (II.
228).
Gemälde (Nachtrag) : Paris. KolL Adolph Schloß,
1903. Familienbild. Ganze Figuren. (Lichtdr. in Les
Arts. 1903. N. 24. p. 24.)
Neuf chatel. Nicolas Neufchatel
(II. 230).
Gemälde (Nachtrag) : F a r h a m (Dorset). King
Johns House. Ehemalige Sammlung Pitt-Rivers.
Eia Bankier und seine Frau. Halbfiguren. Unsicher.
(Umriß bei Reimaoh. II. 312.)
Petersburg. Akademie. Männliches Biildnis von
1551 ; — WeibHches von 1561. (Lichtdr. in Zeitschr.
f. b. Kunst. 1907. p. 38.)
Zeichnang: Wien. • Albertina. Portrait eines Kar-
dinals. (Liohtdr. in Albertina. XI. 1203.)
Neve. Cornelis de Neve, Maler,
geb. angeblich 1612, f zu Antwerpen 1678.
Er wird als Schüler van Dycks in Eng-
land erwähnt.
Nieuwal. Jan Eutgers van Nieu-
wal (II. 236).
Gemälde- (Nachtrag): Ani,sterdam. Verst. Fr.
Müller u. de., 29. April 1908. Der junge Tobias
heilt seinen Vater. Bez. 1635. J. Rutgers Niwael f.
Nikkelen. Isaak van Nikkelen
(II. 236). Er errichtete 1678 mit meh-
reren anderen eine Seidenweberei in Haar-
lem, die aber nicht prosperierte. 1681
suchte er eine andere in Alkmaar in Be-
trieb zu setzen, jedoch gleichfalls ohne
Erfolg.
Oud Holl. 1909. p. 241.
Nole. Jacob de Nole (IL 238). Er
ist der Sohn eines älteren beeltsnyders
Colyn de Nole oder Colyn van Came-
ryck (Courtrai), der 1553 in Utrecht er-
wähnt ist und von dem der Kamin des
Eathauses zu Campen herrühren soll, der
in der Regel dem Sohne Jaco-b zuge-
schrieben wird. Ein Lichtdr. nach dem
Grabsteine des Govert van Reede, Herrn
von Amerongen, ist in Oud Holl. 1907.
p. 52.
Nolpe. Pieter Nolpe (IL 239).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Die Belage-
rung von Herzogenbusch im Jahre 1629. (Erworben 1906.)
Noorderwiel. Hendrik Noorder-
wiel (IL 241).
Gemälde (Nachtrag) : Rotterdam. Portrait des
Maximilian Both. Halbfigur.
Noort. Adam van Noort (IL 241).
F. M. Haberditzl im Jahrb. d. Kun.stsamml.
des A. Kaiserh. XXVII. 1908.
Nymegen. Jan van Nvmegen
(IL 247). Er war 1488 Stempelschneider
der Münze von Antwerpen und Mecheln.
Jean le Maire rühmt ihn in der Couronne
Margueritique : ,,Jean de Nymeghe ouvrier
plein 'd'apparence."
Nypoort. Justus van den Ny-
poort (IL 247). Er war 1686 in Wien,
wo ihm am 26. Oktober ein vierjähriges
Kind starb.
A. Haydecki. Oud Holl. 1907. XXV. 13.
0.
Ocker. A r i e n F.
Ocker (IL 250).
Ein Bild in Olden-
burg, ist bez. AF.
Ocker.
Wttrzbach. Eünstlar-Iiexiikon. Ergänzungsbaiid
Orleans. Philippe Herzog von
Orleans, genannt Egalite. Über
die Schicksale der Orleans-Galerie siehe:
Christine. III. p. 53.
III 9
130
Orley — Oyens.
Orley. Bernard van Orley (II. ^69).
Der Flügelaltar der Beweinimg Christi
aus St. Gudule (II. 265) zu Brüssel
kann endgültig aus dem Werke des B.
V. Orley ausgeschieden werden, da er be-
stimmt nicht von Jhm, sondern höchst-
wahrscheinlich von Colin de Coter
herrührt. Desgleichen sind die Flügel des
Güstrower Altars, das hier unten ange-
führte Diptychon der Koll. Lescarts in
M o n s imd der Flügelaltar der hl. Ka-
tharina bei Fred. Cook in Richmond
aus Orleys Werk 'auszuscheiden. Auch
die Halbfigur einer Maria der -Gal.
Czemin in Wien und der sogenannte
christliche König der Sammlung Lord
Northbrook sind gewiß nicht von B.
V. Orley. Das Jüngste Gericht der Kirche
St. Jacques in Antwerpen (II. 265
und III. 60) ist wahrscheinlich von M i-
c h i e 1 C ox i e.
Portrait: S. London. Brit. Mas. Männliches
Portrait in mittleren Jahren, bartlos mit Hut. Srust-
bild, nach reohta. Kohlenzeichnung '<von Albrecht
Dürer. Die Zeichnung entspricht dem angeblichen
Portrait van Orleys von Dürer in Dresden von der
Gegenseite. (Liohtdr. in Drawings of Albrecht
Dürer. London. G.' Newnea. p. 37.)
Gemftide (Nachtrag) : Brüssel. Goillaame de Croy
Seigneur de Chiövrea. (Lichtdr. bei Kervyn de Letten-
hove. La Toieon d'or. 1907. p. 58.)
Budapest. Karl V., jugendlich, xna 1520 ( ?).
(Lichtdr. bei Kervyn de Lettenhove. ;La Toisoa d'or.
1907. p. 66.)
CasseL Portrait eines Mannes, mit einepi Blatte
E^ier in der Hand, auf welchem eine französische
Übersetzung des Ecclesiastes. VI. 14. ((Umriß bei Rei-
nach. IL 161.)
M o n s. Koll. Lescarts. Diptychon mit Maria mit
dem Kinde und dem PcHTtrait der Statthalterin Marga-
rete. Gewiß kein Werk Orleys, da die Hände aehlecht
gezeichnet sind.
Petersburg. Eremitage. Kreuzabnahme. Wohl
nicht ein Flügel eines Altargemäldes, sondern das
MittelbUd. (Lichtdr. in Hanfstängls Eremitage, f. 68.)
Os. Gotfried de Os (oder Goy. van
G h e m e n), Buchdrucker und Formschnei-
der, 1481 — 1490 zu Gouda und Leiden
(1489 — 90) tätig. (Praecepta elegantiarum,
Gouda, 1486.)
Holtrop. Monuments, pl. 72; — Con-way. 335.
Os. Peter v a n O s Buchdrucker und
Formschneider zu Zwolle, 1484 — 1500 tätig
(1497 mit Tynääa van Os). (Der Bien
Boeck, J488; — Canticum canticorum,
1494; — Zielentroost, Ars moriendi, 1488.)
Sotheby. L p. 69; 191. t. XLIIIj — Holtrop.
Monuments, pl. 90, 91; — Bigmore. IIL 42; —
Conway. 336.
Ostade. Adriaen van Ostadc (II.
273).
Gem&lde (Nachtrag) : Amsterdam. Der Schlitt-
schuhläufer. Bez. A. V. Ostade. 1650 (vordem Koll.
SiK). (Liohtdr. m Onze Kunst. 1908. I. 213.)
London. Kunsthandel, 1908. Der Alchimist. Ähn-
lich dem BUde in der Nat. Gal. (Lichtdr. in Burlington
Mag. XIV. 84.)
Zeichnungen (Nachtrag) : W i e n. Albertina. :Bauem-
schenke. (Lichtdr. in Albertina. XII. 1346.)
Radiernngen (II. p. 284. N. 51) : Die lauserin. Das
Blatt soll nach a. A. von A. Victor yns ,(II.
p. 789, III. p. 172) herrühren. Die Originalzeichnnng
hiezu ißt im Kupferstiohkabinett zu Budapest. (Lichtdr.
m Albertina. XII. 1371.)
Ouwenallen. Folpert van Ouwen-
allen. Siehe Folpert van Alen.
I. p. 10. Das (I. 10) erwähnte
Gemälde in Utrecht ist bez. />A. L t. TN
F. V. ALLEN.
Ovens. Jurian Ovens (IL 293).
Zeichnungen (Nachtrag) : Wien. Albertina. Männ-
liches Portrait. Kniestück. Kreide, weiß geiiöht auf
blau. (Lichtdr. in Albertina. XII. 1410.)
Overbeke. Adrian van Overbeke
(IL 295). Am 11. Aug. 1513 erhielt er
von der Brüderschaft St. Anna zu Kem-
pen den Auftrag, für den Hochaltar der
Kirche daselbst die Altarfiguren für 300
Goldgulden zu polychromieren. Die
Skulpturen zeigen Darstellungen aus dem
Leben Christi, die gemalten Flügel Szenen
aus dem Leben der hl. Anna; über dem
Altar ist eine bemalte Statue dieser Hei-
ligen. Auf der Rückseite des Mittel-
schreines ist eia Jüngstes Gericht von
ajiderer Hand gemalt. Am 5. März 1521
wurde er wegen Teilnahme an einer prote-
stantischen Predigt einvernommen, des-
gleichen am 19. mit drei anderen Ge-
nossen. Am 26. ward er abermals ein-
vernommen, weil er öffentlich die Schrift
gelesen und ausgelegt hatte, und wiirde
verurteilt, noch vor Sonnenuntergang die
Stadt zu verlassen und nach Wilsenaken
zu pilgern, widrigenfalls ihm die rechte
Hand abgeschlagen würde. 1529 malte
er ein Altarbild für die Josefskapelle in
der Kirche zu Kempen, welches 1662 nach
Kaiserwerth gebracht wurde. Der von
Albert Dürer porträtierte Meister
Adrian ist nicht der Maler Adrian
Overbeke, sondern der Stadtschreiber von
Antwerpen Meister Adrian „der
von Antdorff-Sceretary".
H. K e u s s e n. Der Meister des Schreines am
Hauptaltar in der Pfarrkirche zu Kempen. Bonn; —
P. Giemen. Kunstdenkmäler des Kreises Kempen.
Düsseldorf 1891. p. 62—65 ; — T h a n s i n g. Dürer-
Briefe, p. 218.
Oyens. David und Pierre Oyens
(IL 296). Siehe Ouze Kunst. 1908.
I. p. 89, mit zahlreichen Lichtdrucken.
Palamedes — Philipp.
131
P.
Palamedes. Anthonie Palame-
des (IL 297).
Zeichnmigeii (Nachtrag) : Wien. Albertina. Ein
Violinapieler. (Liohtdr. in Albertina. XII. 1363.)
Pandebns. Joh. Paadebus, Maler,
nur durch ein von C. v. Dalen gesto-
chenes Portrait des Dr. Joannes Maco-
vius bekannt. (Joh. Pandebus pinxt- C. v.
Dalen sc.)
Pander. Pier Pander, Bildhauer,
geb. zu Drachten am 20. Juni 1864; Schü-
ler von M. CoUinet und M. Jünger. Werke :
Eotterdam.
Papendrecht. Jan Hoynck van
Papendrecht. Siehe Hoynck. III.
p. 103.
Passe. Crispin de Passe (II. 304).
Zeiciliiiingen (Naciitrag) : Wien. Albertina. Selbst-
portrait. Feder. Oval. (Lichtdr. in Albertina. XI. 1381.)
Patinir. Joachim Patini r (II.
308). Die Zeichnung mit mehreren Chri-
stophfiguren, welche Dürer 1521 dem Pa-
tinier schenkte, war noch kürzlich im
Besitze von H. Henry Duval in Lüttich
und wurde 1910 in Amsterdam versteigert.
Gem&Ide (Nachtrag) : Madrid. Ruhe anf der
Flucht. (LLchtdr. bei Geffroy. Madrid, p. 133.)
Patras. Lambert Patras (IL 311).
Siehe Regnier. IL p. 382.
Pauwels. Pieter Pauwels, Kunst-
schlosser des 16. Jahrh. zu Grent, Mei-
ster eines eisernen Emporiums (solder) in
der Abteikirche St. Peter in Gent, das
er im Auftrag des Abtes Jan van der
Cauwenburch fertigte, welches aber nicht
mehr vorhanden zu sein scheint. (Mar-
cus van Vaernewyck. Historie van Bel-
gis. 1565. IV. f. CXX.)
Kramm. IV. 1261.
Pentin. Jehan Pentin (IL 316)
recte P e u t i n (IL 325) oder P u e t i n,
durch einen Irrtum in der Orthographie
zweimal erwähnt. Er lieferte die email-
lierten Ketten für die ersten 25 Ritter
des Goldenen Vließes.
Peters. Mathias Peters, Kupfer-
stecher aus Husum, nach 1650 in Däne-
mark, um 1660 in Amsterdam tätig.
Von ihm gestochen: 1. Platten für den Atlas Major
von Blaeu; — 2. 40 Karten für: Description des pays
de tlolsteiin ©t de Schleswig, von J. Meyer und Caspar
Dankwerth. 1652. gr. foL; — 3. Friedrich III. von Däne-
mark. C. V. Mandcr. p. 1653; — 4. Zwei Blatt. Fried-
rich, Herzog von Holstein-Gottorp und seine Frau.
Immerzeel. II. 301; — Nagler. XI. 167; —
Andresen. II. 284; — Blanc. Man. III. 178.
Petri. Pietro de' Petri (Pieter
P i e t e r s z), genannt Peter Maler,
geb. angeblich in Brügge um 1550. Sein
Vater war ein Italiener und wahrschein-
lich auch Maler. Pieter kam 1574 nach
Brunn, wo er Johann von Boskowitz ken-
nen lernte, der ihn beschäftigte. Spater
kam er nach Mährisch-Trübau und wurde
daselbst Bürgermeister. Nach Boskowitz'
Tode war Ladislaus Welen von Zierotin
sein Gönner.
Hormayr« Archiv. 1823. p. 502; — Nagler.
XI. 184.
"Peutin. JehanPeutin. Siehe Jan
Pentin. II. p. 316, und oben p. 131.
Philipp. Philippe le Hardi (der
KühnB), Herzog von Burgund, der vierte
Sohn des Königs Johann von Frankreich.
Er war am 15. Jan. 1342 geb., Herzog seit
6. September 1363, vermählte sich am
19. Juni 1369 mit Margarete von Flan-
dern, der Witwe Philipps von Rouvre, und
starb im Schloß Hall (Hainaut) am 27.
April 1404. Seine Witwe starb zu Arras
am 16. März 1405. Er gründete 1388
die berühmte Kartause zu Dijon als
Grabstätte des burgundischen Fürsten-
hauses und widmete sie dem hl. Stephan.
Maitre Drouhet de Dampmartin zeichnete
die Pläne. Am 4. Juli 1384 wurde der
Bau begonnen, am 14. Dez. legte Mar-
garete von Flandern den Grundstein. Er
beschäftigte Claes Sluyter (IL 626),
Hennequin de Merville (IL 148),
Claux deWerve (IL 853), JeanMa-
louel (IL 94), Melchior Broeder-
1 a m (I. 188) und viele andere. Die Skulp-
turen des Portals wurden 1393 vollendet;
die Glasgemälde wurden in Mecheln von
Henri Glusomack gemacht.
Philipp. Philippe le Bon (der Gute
oder der Gütige), Herzog von Burgund,
Sohn des Herzogs Johann des Unerschrok-
kenen und der Margarete von Bayern,
geb. zu Dijon 13. Juni 13%, f zu Brügge
16. Juli 1467. Er war in erster Ehe mit
Michelle de France (f 1422), in zweiter
seit 1423 mit Bonne D'Artois (f 1424), in
dritter Ehe seit 1429 mit Isabella von Por-
tugal vermählt. 1419, nach der Ermordung
seines Vaters, wurde er Herzog von Bur-
gund. Aus Haß gegen den Dauphin ver-
einigte er sich mit Heinrich V. von Eng-
land und kämpfte an dessen Seite gegen
Karl VII. von Frankreich. Er war der
mächtigste Fürst seiner Zeit, regierte 50
Jahre, führte ununterbrochene Kriege und
plünderte seine ganze eigene Familie.
Er hat Jacobäa von Bayern ihr Erbe
Hainaült, Holland und Seeland geraubt,
er erwarb Luxemburg auf suspekte Weise,
Brabant kam in seine Hände, indem ef
seine Vettern, die Grafen von Nevers und
d'Estampes, um ihr Erbteil betrog, klei-
nerer Gewalttaten nicht zu gedenken.
ni9*
132
Philippean — PoU.
Philipp war ein unbeschränkter Tyrann
und wie er mit seinen Angehörigen ver-
fuhr, so handelte er auch gegenüber sei-
nen Provinzen. Er beraubte die flandri-
schen Städte ihrer Rechte und Freiheiten
iond erpreßte von ihnen unter irgend wel-
chen beliebigen Vorwänden unerhörte
Summen zur Befriedigung seiner wahn-
sinnigen Prachtliebe, seiner Verschwen-
dungssucht und seiner persönlichen Eitel-
keit. Mit dem oft erwähnten Prunk-
gelage, genannt Voeu de phaisan, überbot
er alles bisher Dagewesene und. gab seinen
jerusalemitischen Phantastereien einen
prunkhaften Ausdruck. Er watete in
Blut, achtete sich in Extravaganzen und
verbrachte seine Tage in Unzucht, bis ihn
eine Krankheit als morsches Wrack bei-
seite warf. Er starb 72 Jahre alt
und bei seinem Tode war die Trauer so
allgemein, daß man, wie die Zeitgenossen
sagen, hätte glauben können, daß alles
Glück, jeglicher Ruhm, alle Ruhe und
Friede von Flandern und Burgund in sei-
nem Sarge lägen ! Er hinterließ von seinen
verschiedenen Mätressen nicht weniger
als 15 uneheliche Kinder. Seine krank-
hafte Prunkliebe und Eitelkeit machten
ihn zum Förderer der Künste und Wissen-
schaften und jedes Blatt der Kunst-
geschichte jener Tage enthält seinen Na-
men. Der Jammer, den er über seine
Provinzen brachte, Dinant, welches er
dem Erdboden gleich gemacht, sind ver-
gessen, als Mäzen des van Eyck und zahl-
loser anderer, als Urheber einer großen
Zahl der kostbarsten Kunstdenkmäler, als
Förderer der flandrischen Teppichfabri-
kation lebt er in der Erinnerung der Ge-
schichte.
Am Tage seiner Vermählung mit Isa-
bella von Portugal, am 10. Jan. 1429,
stiftete er den Orden des Goldenen Vlie-
ßes, über dessen Veranlassung und Na-
menswahl viel gefabelt wurde. Er sei
angeblich zur Erinnerung an eine blonde
Brügger Schöne gestiftet worden, wie ehe-
dem der Hosenbajidorden zu Ehren der
Tv^end der Gräfin von Salisbury. Es ist
aber nicht wohl anzunehmen, daß Phi-
lipp am Tage seiner Vermählung mit Isa-
bella von Portugal, der zu Ehren er seine
neue Devise „Aultre n'auray Dame Isabeau
tant qüe vivray" gewählt hatte, die Ver-
ewigung einer flüchtigen Neigung im
Sinne haben koimte. Der Zweck des Or-
dens war wenigstens äußerlich ein anderer..
Seine charakteristischen Züge sind uns
durch zahlreiche Portraits erhalten. Die
merkwürdigsten sind eine Silberstift-
zeichnung der ehemaligen Sammlung Ga-
liohon, die dem Simon Marmion zuge-
schrieben wird (II. 106), und das Mi-
niaturportrait von Guillaume Vre-
1 a n d t (II. 828) in dem Widmungsblatte
des Romans „Gerard von Roussillon" der
k. k. Hofbibliothek in Wien, in welchem
er in ganzer Figur mit unheimlicher Na-
turtreue dargestellt ist.
Portraits: Auf der Ausstelluag des Croldenen Vließes
im Jahre 1907 in Brügge war edne beträchtliche An-
zahl seiner Portraits zusammeagesteUt, die wir nach-
stebend verzeichnen.
Antwerpen. Brustbild mit Perücke. Ausgezeioh-
netee Portrait. Angeblich von. Eoger van der Weyden.
(Licttdr. in Kervyn de Letteajihove, La Toison d'or. p. 6.)
A t h. Hospice de la iMadeleine.
F u e r n e s. EoU. Mad. van Cuetsem. Brustbild, mit
der Schrift: PHELIPPE. DVC. DE. BOVBGOIGNE. LE.
GEA(N)T FILZ. DV. FILZ. DV. FILZ. DV. EOY
JEHA(N).
Gent. Doppelportrait Philipps und seiner Gattin
Isabella von Portugal.
G o t ih a. AViedeirholung des Bildes in Madrid.
Lilie. Zwei Portraits, eines angeblich von Petrus
Christus.
Madrid. K. Palast. BrustbUd. Angeblich von
Eoger van der Weyden. Bedeut-endes Werk. (Lichtdr.
in Onze Kunst. 1907. II. HO.)
Paris. Koll. M. Wüdenstein, 1907. Philipp der
Gute und Isabella von Portugal. IKptychon.
Stuttgart. Bronzebüste. (Lichtdr. in Onze £tinst.
1907. II. 111.) (Exp. Brügge. 1907.)
Wien. K. Hofbibliothek. MüiiaÄurportrait in dem
Staitutenbnche des Goldenen Vließes. Von S i m. B e n-
ning. (Jahrb.,d. Kunsts. d. a. Kaiserh. V. 1887. p. 264.)
Windsoru. a.0.
Philippeau. Karel Frans Philip-
pean, Maler, geb. zu Amsterdam am
31. Aug. 1825, t iJ^ Haag am 15. April
1897. Gemälde: Amsterdam.
Picart. Anna Picart, Kupf erstqche-
rin, wahrscheinlich die Gattin des B. Pi-
cart, der 1710 zu Amsterdam Aima Vin-
cent heiratete.
N agier. XL 266.
Picqnet. H. P i c q u e t, Maler zu Brüs-
sel, Schüler von F. J. Navez, tätig um 1827.
Krämm. IV. 1279; — Nag 1er. XL 284.
Plantin. Christophe Plantyn II.
Bigmore. L 157; IL 205, 271; — C h. M. Dozy
in Oud HoU. 1884. 220; — Max Booses in
öud HoU. 1886. 166.
Poel. J. P o e 1, unbekannter holländi-
scher Marienmaler des 17. Jahrhunderts.
Gemälde : Stockholm. Koll. Schagerström, 1886.
Flußlandscliaft mit Fischerbooten. I. POEL.
Granberg. p. 238.
Pola. Heinrich Pola (IL 339).
Zcichnimgon : Amsterdam. Verst. de Vries, 14.
April 1908. Historie van Gallois of Ohimon, door Joh.
Boccati. Hist. 19. Zehn Zeichnungen; — Historie van
Lepolemus, Carite en Frasilis, door Lucio Apuleus.
Zehn Zeichnungen. Entwürfe für TCapeten.
Poll. G. Jasink van de Poll,
Genre- und Landschaftsmaler zu Amster-
dam, tätig in der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts.
K r a m m. V. 1300.
Poll. Pieter van der Poll, Kunst-
freund und Radierer der ersten Hälfte
des 19. Jahrh. zu Soesdyk bei Utrecht.
H i p. u. L i n. IL 779.
Pork — Qaellinns.
133
Pork. P. Pork oder P o r c k, Zeich-
ner der ersten Hälfte des 17. Jahrh.
Zeichnungen : Amsterdam. Verst. de Vries,
14. April 1908. Drei Blatt Federzeichnungen mit arka-
disciheix Figurengmppen. Bez. P. Porck fecit, In-
ventor. K r a m m (V. 1302) besaß ein. Blatt : Eine
Nymphe, die, an einen Baum gebunden, ran einem
Satyr gepeitscht wird. Bez. P. Pork. fecit. 1647.
Portielje. Edouard Antoine Por-
tielje, Maler, geb. 1861. Gemälde: Ant-
werpen.
Portielje. Gerard Portielje, Ma-
ler, geb. 1856 in Antwerpen.
Portier. Hugues Portier, flämi-
scher Maler, der 1370 angeblich einen
hl. Amand, der den Altar des Merkur
zerstört, für die Abtei St. Bavo in Gent
malte.
B o n c h o t. Primitifs. 1904. p. 139.
Post. Pie t er Jans z Post (IL 347).
A. W. Weiß mann in Gud Holl. 1909. XXVII. p. 33.
Pot. Hendrik Gerritsz Pot (IL
348).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Der Dichter
Vondel als Schäfer. (Lichtdr. in Monatshefte 1908.
p. 741.)
Potter. Paulus Potter (IL 349).
Gemälde (Nachtrag) : Paris. KoU. R. Kann, 1907.
Der Hufschmied. (Lichtdr. dn The Connoisseur. XX. 150.)
Pourbus. Frans Pourbus IL (IL
,357).
Gemälde (Nachtrag) : Madrid. Koll. Graf Va-
lencia de San Juan. Portrait der Erzherzogin IsabeUa.
Halbfigux, ein Miniaturportrait des Erzherzogs Al-
brecht in der Rechten. Auf dem Fenstergesims sitzt
ein Rabe; — Erzherzog Albrecht von Österreich. Halb-
figur. (Lichtdr. in Les Arts. 1909. März. p. 3, 5.)
Nach ihm gestochen: Der unter N. 13 angeführte
Stich ,, Landschaft mit tanzenden Bauern" von Dunckcr
(Basan) ist nach einem Bilde von Lucas van
Valkenburgh (IL 740) in der Eremitage zu
Petersburg.
Provost. Jean Provost oder P r e-
V o s t (IL 363). Die angeblich auf das
Petersburger Sibyllenbild bezügliche
Eintragung der Ausgabenbücher der
Kirche St. Donatian in Brügge (vom
24. Juni 1524 bis 24. Juni 1525) lautet:
Solutum Joanni Provoost pictori, pro
pictura et opere ta,bule ad altare Danielis
XVI. 1. XVIII. sg; — Solutum servitoribus
eiusdem pro eorum laboribus dictam ta-
bulam portando et reportando Ulis.
VII. d. g. J. Weale veröffentlichte diese
Urkunden in Beffroi (IV. 207). Leider ist
aus denselben nicht dcis geringste über
den Gegenstand dieses Bildes zu entneh-
men, und nur der Umstand, daß es für
den Altar St. Daniel gemalt war, könnte
als ein Hinweis auf die Darstellung an-
gesehen werden. Es ist schwer zu glau-
ben, daß dieses große Meisterwerk, wel-
ches in der Regel als ein Werk des
Q. Massys (IL 119) angesehen wird, von
dem ledernen Dekadenzmaler Provost her-
rührt. Vielleicht hat er es nur geputzt
und dafür die 16 liv. 18 sg. bezogen.
Das Petersburger Bild muß um ein bedeu-
tendes vor dem Jahre 1524 gemalt sein.
Pupiler. Antonio Pupiler, flämi-
scher Maler, 1556 im Dienste Philipps IL
von Spanien mit 350 Talern jährlich. 1566
malte er im Schlosse Prado. Im Mai
1567 schickte ihn Philipp IL auf neun
Monate nach Löwen, um dort ein be-
rühmtes Altarbild, möglicherweise die
Kreuzabnahme von Roger van der
Weyden dem Älteren, zu kopieren. Bil-
der von ihm sind nicht bekannt.
Cean Bermudez. Die. IV. 137; — Kunst
blatt. 1822. p. 247; — Nagler. XH. 117; —
Kramm. V. 1323.
Putter. K. de Putter, Kupferstecher,
von dem Kramm (V. 1324) eine Ansicht
der Stadt und des Hafens von Tripolis,
bez. K. de Putter fecit 1729, erwähnt.
Puyeiibroek. P. P u y e n b r o e k, Bild-
hauer zu Brüssel, tätig um 1840.
ImmerzeeL IL 330; — Kramm. V. 1324.
Pynas. Jacob Pynas (IL 366). Er
lebte längere Zeit auch zu Leiden, wo er
in der Schenke des Aernout Elzevier
verkehrte und ohne Zweifel mit dem jun-
gen Rembrandt, mit Paulus van Some-
ren, Jan v. d. Velde u. a. bekannt war.
(Oud Holl. 1907. 57.)
Pynas. Jan Simonsz Pynas (IL
366).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Verst. Fr.
Müller u. Ciev Josef verteilt Brot in Ägypten. (Genesis
47.) Bez. Jan Pynas fecit 1618.
London. Carlton Galerie, 1909. Die Erweckong des
Lazarus. Bez. Jan Pynas. f. 1615. (Lichtdr. in Bur-
Ungton Mag. XII. 102.)
Q.
Quadt. J. Q u a d t, Malerdilettant der
zweiten Hälfte des 17. Jahrh., von dem
Kramm (V. 1327) ein Portrait eines
Theologen in der Art Wulfraats, bez.
J. Quadt f., erwähnt.
Quinan. Quinau, Zeichner und Kupfer-
stecher zu Anfang des 18. Jahrhunderts.
Titel zu: Het groot Fransch en Nederduitsch Woor-
denbook. Amsterdam by Francois Halma. 1708. Qainaa
inv. et fec.
Kramm. IL 1334.
Quellinas. Jan Erasmus Quell i-
nus (IL 372).
Zeichnungen (Nachtrag) : Budapest. Kreuz-
abnahme. (Lichtdr. in Albertina. XL 1259.)
184
Rem — Rembraadt.
E.
Rem. Hans Rem, Maler und Kupfer-
stecher aus Antwerpen, Bürger zu Amster-
«äam am 22. April 1594, 1602 noch zu
Amsterdam tätig.
Kramm. V. 1346; — Obreen. II. 274.
Kembrandt. Rembrandt Har-
mensz van Ryn (II. 383). Seit der Pariser
Kunsthändler Charles Sedelmeyer
seine Firma liquidierte, hat sich mit
Rembrandt wenig Neues ereignet; die Be-
sitzer der Sedelmeyer-Ware sehen gefaßt
der Zukunft entgegen und der raffinierte
Geschäftsbetrieb, der den Amerikanern
Bilder zweiter Güte als Meisterwerke
first rate vorgaukelt, schlüpft allmählich
in andere Hände, wie zu Kleinberger in
Paris oder Duveen Brothers in London,
welche durch ständige, seitengroße Inse-
rate in allen englischen Revuen von ihren
kördialen Beziehungen zur Kunstpresse
Zeugnis geben. Auch die Erben des
Rembrandtruhmes, die Rembrandt-
cloktoren, haben inzwischen wesent-
lich .an Bedeutung eingebüßt. Sie sind
nicht mehr so recht berühmt. Niemand
staunt mehr über diese außerordent-
liche Kennerschaft der vereinigten Bode,
B r e d i u s und Hofsted e, niemand
lauscht mehr, wenn sie ihr untrügliches
Urteil abgeben, denn seit Sedelmeyer li-
quidierte, verblaßte auch ihre Autorität.
Sie flüchten mit ihrer Lächerlichkeit in
ihre Schriften, wo sie, von der Öffent-
lichkeit unbemerkt, ein recht freudloses
Dasein führen.
Nur Hofs te de de Groot er-
hält sich durch unbedeutende Urkunden-
fälschungen hier in der Erinnerung, oder
predigt jenseit des Ozeans den Bilder
kaufenden Amerikanern das wahre Evan-
gelium der Firma Kleinberger, von der
allein die gute, echte, alte Rembrandt-
ware bezogen werden könne. Er bewegt
sich mit der Schnelligkeit eines Auto-
mobils und wo immer er vorüberkommt,
hinterläßt er einen üblen Geruch.
Der vielgenannte Generaldirektor Dr. W.
Bo-de dagegen bemerkte bald mit seinen
hellen Kennerblicken, daß der Rembrandt-
schwindel ein Ende genommen habe und
daß es gut wäre, zu bremsen. Er er-
zählte noch rasch in einigen Kunstblätt-
chen, welche enormen Dienste er der For-
schung geleistet, wie er diesen oder jenen
sogenannten Rembrandt billig an den
Mann gebracht hat, für den heute 400.000
und 500.000 Frcs. geboten seien (?), ließ
hie und da eine kleine Belehrung ein-
fließen und legte sich auf das Studium
des Leonardo da Vinci. Das Re-
sultat war die Erwerbimg der berühmten
Florabüste für die Berliner Museen.
Beide Kontinente lauschten seinen Er-
läuterungen und endlich glaubten es selbst
die Indianer, daß Leonardo nach seinem
eigenen Bilde eine Büste geformt habe!
Ja, mehr als das : es erhob sich ein Heer
von Bewunderern und Kunstkennern und
erklärte in einer schwungvollen Adresse ihre
Überzeugung von der Echtheit der Flora-
büste ; zahllose Opfer der Wissen-
schaft bekundeten ihren unerschüt-
terlichen Glauben an den Geheimrat. Hie-
mit war das Interesse für Rembrandt in
den Hintergrund gedrängt, denn aller Au-
gen wendeten sich nunmehr nach den
Leonardo schätzen der Berliner Mu-
seen und alle Welt ist einig darüber, daß
die Fälligkeiten des besagten General-
direktors mit 180.000 Mark (soviel ko-
stete diese Leonardobüste) nicht zu teuer
bezahlt seien, da ein solcher Kunstkenner
für Berlin überhaupt unbezahl-
bar ist.
In den Köpfen einiger Wenigen däm-
mert aber die Erkenntnis, daß es un-
möglich die Aufgabe staatlicher Kunst-
pflege sein könne, eine Tiara des Saita-
phemes, einen suspekten Velasquez, einen
verdächtigen Fr. Hals, eine neufabrizierte
Leonardobüste und derlei mehr für fabel-
hafte Preise zu erwerben und eine Aus-
kunftei für eine Gruppe geriebener Ge-
schäftsspekulanten abzugeben, sondern
daß es die Pflicht jeder Regierung wäre,
diesem bedenklichen Treiben ein Ende zu
machen.
In idem Verzeichnisse der Rembrandt-
Schüler (IL 387) sind Esaias
Boursse (L 160) und Karel Slab-
baert (II. 624) nachzutragen.
Gemälde (Nachtrag) : Berlin. Früher Paris, Koll.
Eud. Katm. Christus und die Samaritanerin am Brun-
nen. (Lichtdr. in Monatshefte. 1908. p. 155); —
Koll. L. Koppel, 1908. Portrait eines jungen Man-
nes mit langen blonden Haaren. Bez. 1908 aus eng-
lischem Privatbesitz auf einer Auktion in London ge-
kauft. Von Prof. Haus er restauriert.
Brüssel. Koll. Cardon. Die Vorbereitung zur
Geißelung. (Lichtdr. in Les Arts. 1909. Okt. 11.)
D z i k o w. Giaf Tamowski. Bildnis eines Reiters
(I. 573, IL 399 und IIL 91), von dem Rembrandtschüler
Aart de Gelder. Vor kurzem an den amerikaniechen
Korkproduzenten Henry Clay Pricke als Rem-
brandt für einen exorbitanten Betrag verkauft.
Haag. A. Preyer, 1908 (früher Koll. Arthur Saun-
dersen). Rembrandts Mutter. Brustbild. (Lichtdr. in
Onze Kunst. 1908. II. 194.)
Leiden (vonnals Koll. Nardus in Paris). Männ-
licher Studienkopf mit langen Haaren. (Lichtdr. in
Monatshefte. 1908. p. 289.)
Reuard — Ren^.
135
London. Messrs. Knoedlei n. Cie., 1909i
Ehedem angeblich bei Wyn Ellis. Portrait einer jnngen
Dame en £a/ce, mit reichem Spitzenkragen (dieselbe
Iteme, deren Portrait sich in der Bridgewater Gal. in
London befindet). Bez. und 1633 datiert. Oval.
(Liclitdr. in Burl. Mag. XVI. 49); — G. S a 1 1 i n g.
BuJie der Diana. Kleine Figuren in waldiger Land-
scihaft, in der Art - Elzheimi^rs. Undeutlich bezeichnet.
(Liohtdr. in Burlington Mag. XV. 307.)
München. Kunstbandel. David bringt Saul das Haupt
Goliaths. Undeutlich bez. KL. 1625! Höchst verdächtige
Fälschung mit kleinen Figuren, gekleckst und nicht
gemalt, farblos und ohne Ahnung von Helldunkel. In
einer Londoner Auktion, 1908, als Eeckhout für 9 Va
Guinecn verkauft. Kürzlich noch im Kunsthandel. Ge-
genwärtig, 1910, in der alten Pinakothek in München
ausgestellt, ein Versuch, diese berühmte und kostbare
(äalerie für gewöhnliche Beklamezwecke auszubeuten,
welcher erst dem kürzlich in Berlin unterstandslos ge-
wordenen Direktor Hugo v. Tschudi vorbehalten
blieb. (Lichtdr. in Burlington Mag. XV. 71.)
New York (Pittsburg). KoU. M. Henry C.
F r i c k, 1908. Selbstportrait. 1658. (Lichtdr. in Bur-
lington, Mag. XIIL 306); — KoU. Oh. Taft (früher
Lord Asbumham). Ein junger Kavalier, im Begriffe,
von seinem Stuhle aufzustehen. Bembrandt f. 1633.
(Lichtdr. in Burlington Mag; XVT. 367.)
Paris. Bar. Ed. Botlischild. Saskia mit braunem
Federbarett. Vordem in Altfranken bei Dresden (II.
p. 395). 1907 für 450.000 Francs verkauft.
Philadelphia. KöU. Huntington. Der Mann
mit der Büste des Homer; — Hendrikje Stoffels. 1660.
Früher KoH. B. Kann in Paris.
Wien. F. Liechtenstein. Brustbild eines Offiziers.
Die Zeichnung von J. M. Qüinkhard nach diesem
Bilde ist in Oud Holl. (1909. XXVII. 82) reproduziert.
Die Benennung Philip van Dorp scheint lediglich eine
Erfindung Quüikhards, denn der Stich von Savary
nach einem Portrait desselben Admirals (geb. 1587) zeigt
eine andere Physiognomie. Das Bild bei F. Liechten-
stein erinnert an das Selbstportrait Eembrandts mit
dem Federbuach (IL 423, N. 23) und an den Samson
in Dresden und Berlin (II. 398 und 396), aber die Be-
handlung ist eine ganz andere.
Literatur: Daa imter dem Titel: M. C. V i s s e r,
,,D i e U r k u n de n über Rembrandt" (II. 454),
angeführte und 1906 bei Martinus Nyhoff im
Haag erschienene Supplement zu den von Dr.
C. Hofstede de Groot herausgegebenen „Quellen-
studien zur HoUändischen Kunstgeschichte", ist eine
von demselben Hofstede die Groot und Dr.
W. Martin gemeinsam fabrizierte Fälschung und
demnach als vollständig wertlos aus dem Literatur-
veraeichnisse zu streichen; — Dr. J. S i x. Gersaints
lyst van Rembrandts prenten. Oud Holl. 1909. XXVII.
65; — A. B red ins. Rembrandt als Haatsnyder; und
Uit Rembrandts laatste levensjaer. Oud Holl. 1909.
XXVIL 111 und 238; — Dr. G. v. Terey. Rem-
brandts Zeichnungen im Kupferstichkabinett des Mu-
seums zu Budapest. 26 Bl. Leipzig 1909.
Kenard. Bruno Renard, Stadtarchi-
tekt z\i Toumai, geb. daselbst 30. Dez. 1781.
Immerzeel. III. 12.
Ren^i Rene, Renatas I. von A n-
i o u, genannt der Gute, Titularkönig von
Neapel und Jerusalem, Herzog von Loth-
ringen und Graf von Provence, geb. 16.
Jan. 1409 zw Angers, f 10- J^ü 1480
zu Aix. Er war der zweite Sohn des Kö-
nigs Ludwig von Neapel aus dem jüngeren
Hause Anjou und erhielt durch seine Ver-
mählung mit Isabella, der Tochter des
Herzogs Karl III. von Lothringen, die
Anwaiftschaft auf dieses Herzogtum, wurde
aber nachdem Tode seines Schwiegervaters
14S1 von dem ausgescMbssenen Agnaten,
dem Grafen Anton von, Vaudemont,
unter dem Vorwande bekämpft, daß Loth-
ringen kein Kunkellehen sei, sondern nur
auf männliche Erben übergehen könne. In
der Schlacht bei Bulgneville am 2. Juli 1431
fiel er in die Gefangenschaft des mit
Anton verbündeten Herzogs Philipp
des Guten von Burgund, 1432 ward er
aus der Haft beurlaubt, mußte sich aber
1435, da er die eingegajigenen Bedingun-
gen nicht hatte erfüllen können, wieder
in Dijon stellen. Ers-t 1437 erhielt Rene
gegen Lösegeld endlgültig seine Freiheit.
Inzwischen waj ihm 1435 durch den Tod
der Königin Johanna II. der Thron von-
Neapel zugefallen. Rene versuchte ihn
1438 in Besitz zu nehmen und landete am
9. Mai zu Neapel, mußte aber 1442 das
Königreich seinem Gegner Alf ons von Ara-
gonien überlassen. Er kehrte in die Pro-
vence zurück und übergab 1M5 Lothringen
seinem Sohne, dem Herzog Johann von
Kalabrien. Rene beförderte den Frieden
zwischen Frajikreich und England, dessen
König Heinrich VI. seine Tochter Mar-
garethe heiratete, und widmete sich den
schönen Künsten sowie der Wiederbele-
bung der altprovenzalischen Poesie, in-
dem er die Dichtungen der Troubadours
sammelte und selbst zu dichten versuchte.
In der Kunstgeschichte begegnet man
seinem fördernden Einflüsse so oft und
in so mannigfaltiger Weise, daß diese
längere Auseinandersetzung seiner Lebens-
verhältnisse notwendig war. Schon wäh-
rend seiner Gefangenschaft in Dijon hatte
er selbst zu malen begonnen. Der Turm,
in welchem er 1431 in Dijon eingesperrt
war, ist noch heute unter dem Namen
„la tour de Bar" bekannt. Er malte
dort die Wappen der Ritter des Gol-
denen Vließes, die ihn bei Bulgneville
bekämpft hatten, und. aridere ähnliche Spie-
lereien, angeblich auch Portraits, es ist
aber kein solches mit Sicherheit nach-
zuweisen. Nachdem er 1438 König von
Neapel geworden, lehrte er angeblich den
fabelhaften Colantonio del Fiore
(I. 17, III. 65) die Ölmalerei, die er selbst
kaum verstanden haben kann, und dieser
lehrte sie wieder den Antonello da
Messina (I. 17, IIL 7) und gründete
jene Epoche der neapolitanischen Öl-
malerei, von der die italienischen Autoren
dick aufgetragene Lügen zu Papier brin-
gen, welche aber in der Tat niemals exi-
stiert hat. Es ist merkwürdig, in welch
romantischer Weise Tlene von der Mythe
mit Lorbeeren überhäuft wurde. Seinen
Namen umgibt ein romantischer Zauber
136
Ren^.
und er, der weder zum König, noch zum
Maler, noch auch zum Dichter geboren
war, kam in einer Gloriole auf die Nach-
welt, als wenn er auf allen Gebieten der
Politik, der Dichtung und der Kunst
einer der ersten und größten gewesen
wäre. Wieder nach Anjou zurückgekehrt,
malte und dichtete er wie zuvor und
spielte Gitarre. 1456 soll er für die
Mönche von Laval einen kreuztragenden
Heiland gemalt haben. Eines Tages drang
Ludwig XI. unter dem Verwände, daß
Ren§ mit Karl dem Kühnen Verbindungen
unterhalte, in Angers ein und bemäch-
tigte sich des Fürstentums, während Kene
in seinem Schlosse Bauje beschäftigt war,
ein Rebhuim au malen. Die Anekdote ist
wohl erfunden, ist aber für die Persön-
lichkeit Renes chaaukteristisch. Nun
blieb ihm nur mehr die Provence, wohin
er sich auch begab. Mit seiner zweiten
Frau Jeanne de Laval, welche er 1455
geheiratet hatte, lebte er nun in Avignon,
Aix, Tarascon (1471) und ,Marseille und
starb 1480.
Lange Zeit wurden zwei der bedeutend-
sten Werke der altfranzösischen Kunst,
das Hauptwerk des Enguerand Cha-
r e n t o n (III. 53) und der noch bedeu-
tendere brennende Dornbusch von Nie.
Fromont (IIL 89) als Werke des Kö-
nigs Ren6 augesehen. JDie Urkundenfor-
schungen der letzten Jahre haben uns
eines besseren belehrt und auch die ihm
zugeschriebenen Miniaturen rühren zwei-
felsohne von bedeutenden Miniaturisten
oder Illuminatoren, nicht aber von den
dilettantischen Händen Renes her. Aber
der Glaube an seine Künstlerschaft wur-
zelte tief im Volke und ist noch heute
nicht ganz erloschen. In der Tat scheint
er sich lediglich mit dem Malen soge-
nannter Devisen, geistreicher Allegorien
und derlei im Geiste seiner Zeit erfundenen
Spielereien hervorgetan zu haben. Bran-
töme erzählt, daß er nach dem Tode seiner
ersten Frau Isabella nicht zu trösten ge-
wesen sei und daß er seinen Freunden eine
von ihm gemalte Devise gezeigt habe,
welche einen türkischen Bogen mit zer-
rissener Schnur darstellte mit den Wor-
ten: Arco per lentare piaga non sana —
Der Bogen, wenn auch at^espannt, heilt
nicht die Wimde. In Angers sah mr.n
diese Devise damals noch an vielen Or-
ten, auch in der St. Bernhards-Kapelle,
die Rene erbaut hatte. W. S c h e 1 1 i n k s
(IL 572) erwähnt in dem Tagebuche seiner
Reise in einer der Kapellen der von ihm er-
bauten Klosterkirche der Celestinen zu
Avignon ein Gemälde von der Hand
Ren6s, ein Sinnbild des Todes oder der
Vergänglichkeit. Besonders bewunderns-
wert war ein Spinnengewebe an einem
Sarge, so künstlich gemalt, daß man es
für ein wirkliches Spinnengewebe hielt.
Darunter die Verse:
Une fois fus sur toute femme belle,
Mais par la mort suis devenue teile :
Ma chair estoit tres belle, fraiche, tendre,
Or est-elle toute toumee en cendre ;
etc. etc.
Der vielzitierte Brief des Königs Rene
an einen Maler Maitre Jeannot le
Flamand (III. 104), in welchem er
diesen ersucht, ihm aji • Stelle zweier Ma-
ler, die er ihm früher geschickt hatte,
die aber ihrer Aufgabe nicht gewachsen
waren, zwei andere zu senden, ist ohne
Angabe des Jahres am 25. Okt. geschrie-
ben. Man vermutet, daß er aus dem
Jahre 1.448 herrührt und Michiels glaubt,
daß der Brief an Jean van der Maire
(IL 132) gerichtet war, dessen fabelhafte
Persönlichkeit nicht sicherzustellen ist.
Mir scheint die Authentizität des ganzen
Briefes etwas zweifelhaft, denn er macht
mir den Eindruck, als hätte ihn iemand
geschrieben, der soeben V a s a r i s Ge-
schichte von der Entdeckung der Ölmale-
rei der van Eyck gelesen hatte und das
kann unmöglich König Rene gewesen sein.
Man schrieb ihm noch vor kurzem die
Miniaturen mehrerer Handschriften zu:
ein Missale und ein Livre d'Heures der
Bibl. zu Angers, ein Livre d'Heures in
Aix, ein Psalter in der Bibl. zu Poitiers
mit 54 Miniaturen, ein Breviar in der
Bibl. des Arsenals und ein Livre d'Heures
der Bibl. Nat. in Paris, welches ehedem
dem Herzog de la Valliere gehörte. Aber
diese Miniaturen rühren wohl durchaus
von geübten Miniaturisten her. Die be-
rühmteste der ihm zugeschriebenen Dich-
tungen ist der Allegorische Roman vom
liebebefangenen Herzen : „Le livre du coeur
d'amours epris" der k. k. Hofbibliothek
in Wien. Es ist eine Traumerzählung in
allegorischer Form, 1457 gedichtet und
vom Verfasser seinem Neffen Jean, Her-
zog von Bourbon, gewidmet. Die Hand-
schrift der k. k. Hofbibliothek in Wien
ist das älteste bekannte Exemplar
und 'ausgezeichnet durch 16 Miniatu-
ren, deren Urheber man nicht mit Be-
stimmtheit bezeichnen kann, für wel-
chen aber Durrieu den Barthelemy
de Giere (III. 57) hält. Unter den
von ihm beschäftigten Künstlern sind die
bekanntesten, die Maler Nicolas Fro-
mont (III. 89), Barthelemy le Giere
(IIL 57), Coppin Delff (L 342), Jean
Changenet aus Lq,ngres, Grabusset
aus Besangon, die Bildhauer Francesco
Renesse — Rubens.
137
L a u r a n a und Pietro de Milano.
1476 erhält ein kastilianischer Maler für
Beilige, die er in Avignon gemalt hat,
5 flor. und ein katalanischer Maler
8 Grulden für i^'ünf gemalte ,,toyles" in der
Kapelle des Königs in seinem Palaste in
Avignon.
Portraits : Paris. KoU. Chabriere-Arles. König
Scjie Tind seine Frau Jeanne de LavaJ. Diptychon.
Entspreciiend einem Di^stychon im Louvre. (Lichtdr. in
I/cis Arts. 1905. Mäxz. p. 9); — König Rene tmd
Jeanne de Laval. Medaülle von Francesco da
Lanrana. (Lichtdr. in Les Arts. 1902. Mai. p. 37.)
"^''illeneTive-Bargemont. Histoire de B.
d'Anjou. Paris 1825. 3 Bd. ; — Quatrebarbes.
Oeuvres du roi K. Par. 1845—46. 4 Bd. mit zahl-
reicheu Illustrationen; — Lecoy de la Marche. Le
roi R. Paris 1875. 2 Bd.; — Jules Ren ou vier.
Les Peintres et les Enlumineurs du Roi Rene. (Me-
moires de la Soci6te Arch^ologique de Montpellier.
1855—59. t. VI. p. 350) ; — Ohennevieres de
P o i ii t € 1. RecLerches sur la vis et les ouvragies
i:i^ qi.>ilq"jes peintres provii ciau;c de ranci©ruie Franoe.
1. ISy ; — A rn a u d d'A g n e 1. Les Comptes du roi
Ben6 publies d'aprös les originaux manuscrits conserves
aux Archives des Bouclies-du-Rhone. 3 vol. 8. Paris
1910.
Renesse. Constantin a Kenesse
(II. 455).
Radierungen (Nachtrag) : Die ihm zugeschriebenen
Rembicuadt-Radierongen siehe II. p. 422.
Repelaar. Eepelaar van Spyke-
n i s s e, Kunstfreund zu Dordrecht um
1820.
V. Eynden. IIL 482.
Respin. Hues de Respin oder
Huchon de Respin g, Maler, der 1499
in Lille für das Hospital Comtesse ein
großes Bild malte, welches Eloi de Fa-
ches, den Vorstand des Hospitals, und
seinen Patron St. Eloi in Anbetung vor
Maria darstellte.
B.eydans. Henri Reydans, Tape-
tenwirker zu Brüssel um 1680.
Chronique des Arts. 1888. p. 206.
Rie. Margueritevan Rie, Minia-
turistin und Subpriorin der Soeurs de
Notre Dame dit de Sion in Brügge, 1512.
Beffroi. IIL 87, 89, 90, 323.
Rittoff. Theodor Rittoff, Maler,
geb. zu Amsterdam am 2. April 1850.
Rodrigo. Meister Rodrigo (II.
461), der unter dem Namen 1 o F i 1 de
Mestre Rodrigo bekannte Maler, war
nach den Forschungen von H. L. Tra-
moyeres Blasco (,,Cultura Espanola"
[Febr. 1908]) nicht der Sohn des Bild-
schnitzers, sondern des Malers Rodrigo
de Osona, der 1483 als ,,pictor reta-
bulorum sedis Valentie" erwähnt ist.
Dieser war angeblich der Schüler von
Jaime Baco oder Jacomart (f 1461), des
Hofmalers Alfons V. von Ai-agonien. Von
dem älteren Rodrigo sind noch Gemälde in
Valencia erhalten. Er ist bedeutender als
sein Sohn, der 1513 urkundlich erwähnt
ist.
Roelandts. Mathäus Roelants,
Tapeteawirker zu Brüssel, f 1663.
Jahrb. der Kunstsamml. d. a. Kaiserh. II. 183 ; —
Chronique des Arts. 1888. p. 190.
Roese. Cauwer de Roese, Histo-
rienmaler zu Gent um 1840.
Kramm. V. 1378; — N agier. XIIL 300.
Roleff s. Conraed Roleffs, Maler
und Architekt (1660—1664), Erbauer der
Norderkirche zu Groningen.
Galland. 233.
Rormonde. Evrard van Rormonde
(oder Remunde, Romunde), gänzlich un-
bekannter Maler, der 1617 in Brüssel mit
Paul van Somer (II. 638) die Por-
traits des Erzherzogs Albrecht und seiner
Gattin Isabella im Staatsauf trage malte.
Pinchart. Arch. II. p. 175.
Roy. Henry le Roy, Bilderrestau-
rator und Auktionator zu Brüssel, geb.
1815, f 1906 daselbst. Er war der erste,
der in Belgien die Übertragung von auf
Holz gemalten Bildern auf Leinwand ver-
suchte, wobei er einige wenige vor dein
Untergang rettete und zahllose Bilder
vollständig ruinierte.
Rubens. Peter Paul Rubens (II.
474).
Gemälde (Nachtrag) : Amsterdam. Noli me tan-
gere. Erworben 1908.
Brüssel. Galerie des Königs Leopold II. von
Belgien. Dos Bild, der hl. Benedikt verjagt den Stall-
meister des Königs Totila, sollte für 800.000 Francs
nach New York verkauft werden, wurde aber für den
Palast König Alberts in Brüssel gerettet. (Lichtdr. in
The Oonnoisseur. XXIV. 206); — Frans Franckea. Brust-
bild. (Lichtdr. in The Oonnoisseur. 1909. XXIV. 206);
— KoU. Cardon, 1909. Portrait des Grafen Olivares
in allegorischer Umrahmung. Grisaille. (Lichtdr. in
Les Arts. 1909. Okt. 9.)
London. Old Whitehall Palacc. Die
neun Gemälde der Decke des Bankettsaales wurden
vor kurzem restauriert. (The Graphic. 28. Dez. 1907);
— KoU. Frank Sabin, 1908. Die Versöhnung
Heinrichs von Navarra mit Heinrich III. nacli der Er-
mordung des Herzogs von Guise. Eine der Skizzen der
nicht ausgefülirtcn Serie von Gemälden aus dem Leben
Heinrichs IV. Andere sind im Hertford Iloase. (Lichtdr.
in BurUngton Mag. XI. 44.)
Petersburg. Akademie. Ecce Homo. Wahr-
scheinlich das mn 1627 im Inventar der Familie Gon-
zaga als von der Hand des Pier Pavlo Fiammingo
erwähnte Bild. Gest. von O. Galle. (Lichtdr. in Zeitschr.
f. b. Kunst. 1907. p. 38.)
Wien. K. Mus. Portrait eines Prinzen aus dem
Hause Gonzaga. Fragment des im Auftrage des Herzogs
Vincenzo von Mantua für die Kirche Santa Trinita zu
Mantua gemalten Altarwerkes (II. p. 498). 1909 er-
worben ; — Fürst Adolf zu Schwarzenberg. Bo-
mulus und Remus, von der Wölfin gesäugt. Wieder-
holung des Budes im Kapitol in Rom (II. 502) ; —
Ganymed, vom Adler entführt.
Rubens. Bartolomeus Rubeus
(V e r m e j o) (IL 515).
Gemftlde (Nachtrag) : Avignon. Mus. Calvet. St.
Michael in ganzer Figur. (Exp. d. Prim. fr. 1904. N. 87.)
(Lichtdr. in Les Arts. 1904. N. 28. p. 38.)
Birmingham. Die Krönung der Jungfrau mit
knienden Donatoren. Mittelstück eines FlügelbUdes.
Tempera auf Leinwand mit plastischer Göldomamen-
tierung auf Holzbrettern. WiUkürUche Zuweisung.
(Lichtdr. in Burlington Mag. XV. 50.)
138
Rue — Buprecht.
Rüe. Hendrik de la Kue. Siehe
Hendrik van der Straaten. II. p. 6G9.
Ruprecht. Prinz Ruprecht oder
Eupert von der Pfalz, Herzog von
Cumbeo-land, Großadmiral von England,
Feldherr, Kunstdilettant und angeblicher
Erfinder der Schabkunst, geb. zu Prag
27. Dez. 1619, f z^ Springarden 29. Nov.
1682. Er war der Sohn des Winterkönigs,
des Kuarfürsten Eriedrich II. von der
Pfalz, und der Elisabeth Stuart von Eng-
land. Nach der Schlacht am Weißen
Berge, 8. Sept. 1620, mußte Friedrich
flüchten und Ruprecht erhielt seine mili-
tärische Erziehung in Holland. Früh-
zeitig äußerten sich seine künstlerischen
Neigungen und seine ersten Versuche mit
der Radiernadel sind 1636 und 1637 da-
tiert. 1638 wurde er in einem Gefechte
Verwundet xmd gefangengenommen und
scheint in Linz interniert gewesen zu sein.
Nach seiner Freilassung trat er 1462 in
englische Dienste, verließ aber England
nach der Übergabe Bristols an Fairfax
am 13. April 1645 und ging nach; Frank-
reich, Nach längeren Irrfahrten und Ge-
fahren kam er über Spanien nach Paris
und ging 1654 zur Regelung seiner Privat-
angelegenheiten in die Pfalz. In dem-
selben Jahre kam Ruprecht in Brüssel
mit van Siegen zusammen, der ihm die
Technik der Schabkunst mitteilte. Ruprecht
zeigte das Verfahren in Frankfurt dem
Maler Wallerant Vaillant (11.734),
der den Prinzen mit Platten versorgte,
die er durch einen Arbeiter herrichten
ließ. Duxch diesen soll um 1658 das
Geheimnis verkauft worden sein, infolge-
dessen diese Technik in Holland und
Deutschland schnelle Verbreitung fand.
Der Domherr Fürsten berg in Mainz
war einer der ersten, der sie in Deutsch-
land ausübte. Als Ruprecht 1660 mit
Karl II. nach England zurückkehrte,
wurde er in London mit Evelyn be-
kannt, der eben an seinem Werke ,,Sculp-
tura or the history and art of chalco-
graphy and. engraving in copper" arbei-
tete, welches 1662 erschien. Der Prinz
zeigte ihm seine Blätter und lieferte für
das Buch selbst ein Blatt, das Haupt
des Henkers Johannes .des Täufers. Eve-
lyn bezeichnete Ruprecht als den Erfin-
der der neuen Kunst, was entschieden
nicht richtig war. Dasselbe hatte auch
Vaillant getan, der ihn auf seinem Por-
trait ,,Prins Robbert vinder van de Swarte
Prent Konst" nannte. Nur Sandrart wies
auf Ludwig van Siegen als den
Erfinder hin und Delaborde hat auf
Grund von Urkunden nachgewiesen, daß
die Ehre der Erfindung zweifelsohne
diesem gebührt. Prinz Ruprecht hatte
bald anderes zu tun und beschäf-
tigte sich in der Folge wenig mit der
Schabkunst. Sein letztes Blatt, wenn es
wirklich von ihm ist, dürfte der Einsied-
ler von 1664 sein. Als Gouverneur des
Schlosses Winkisor befaßte er sich mit
wissenffchaftlichen Aufgaben, mit Hydrau-
lik, Kanonengießen, Glasfabrikation u. dgl.
Er starb auf seinem Landsitze in Spring-
gardens am 29. Nov. 1682.
Portraits: 1. Brustbild mit langem Haar und Feder-
hnit. (W. Vaillant ec.) (Wess. 64); — 2. Derselbe
mit Federbarett. Prins Bobbert, vinder -van de Swarte
Prent Konst. W. VaUlaot. F. (W. 65); — 3. Derselbe in
Rüstimg. IHnstr. Seren. Princeps Kupertus D. G. Comes
P: etc, W. Vaililaat fe. (W. 66); — 4. P. Lely p. Cham-
bers,; sc. ; — 6.. G. Kneller p. B. White sc. ; —
6. A. V. Dyck p. P. de Jode sc. ; — 7. Idem p.
H. Snyers ßc. ; — 8. Bljoateling sc; — 9. W. Hollac sc;
— 10, Wien. K. Mus. Ganze Figur im Alter von, zwölf
Jahren. A. v. Dyck. p. ; — 11. Princ© Rupert.. Rem-
brandt p; (II. 400). Grestochen von Valentin- Green
(II. 442)i Phantasieportrait.
BadieFnngen :
1. Der junge Bettler, in Callots Planier.
2. Die beiden Soldaten. Bez. P (mit einer Krone)
1636.
3. Der bärtige Bettler. Bez. Rup. P. R. 1G37 (dar-
über eine Krone).
4. Der Reiter. Auf dem Exemplax der Sammlung
des Königs Fr. August von Sachsen steht von alter
Hand: Daz hat Pfalzgrai Rub. in seinem Arrest zu
Linz gravirt.
Geschabte Blätter:
5. Die büßende Magdalena. Nach Merlan. Bez. RV-
PVERTVS D. G. C. P. D. B. PRINCEPS IMPERII.
Animi gratia lusit. M. Merian pinx. Erster Versuch,
6. Der Henker mit dem 'Haupte des Johannes. Auf
dem 'Schwerte : R P (mit der Krone darüber), unten :
Sp. In. (Spagnoletto invenit). Nach a. A. bez. R. P. F.
1658. II. Auf der Balustrade steht: SP. IN. BVP. P.
FECIT. FRANCO-FVRTI. ANO 1658. Daa Original von
Spagnoletto oder Cara\'aggTio i^t in der Pinakothek in
München. (Liohtdr, in Burlingbon Mag. II. 271.)
"f- 7. Der; Kopf des Henkers. Bez. R. p. f. Für
Evelyns ,,Soulptura'V London 1662, gemacht. Kopiert
von. W. Vaillant und R. Houston (1775).
8. Der jugendliche Krieger mit Lanze und Schild.
Bez. 1658. Rup. p. F. Halbfigur mit Federbarett,
rechts oben ein Name, von dem nur die Buchstaben
Georg (Giorgione?) lesbar sind. Das Original dieses
Stiches ist ein BUd der Gal. Schönbom in Wien.
(Lichtdr. in The Ccmnoisseur. II. 245.)
9. Derselbe, nur der Kopf; etwas größer. Brustbild,
mit Federhut. Nicht sicher. t^ "D /
10. Männliches Bildnis R. P. 1657. K K | ^J 7
11. Brustbild eines kahlköpfigen ' V » ' '
Greises. Bez. R. P. mit der Krone darüber.
18. Brustbild einer jtmgen Frau, im Oval. Bez.
R. P. mü der Krone.
13. Waldlondschaft mit dem Jäger mit zwei Hunden,
Links Tinten R.
14. Brustbild eines Alten im Profil. Bez. R.
15. Das Freimaurerzeichen. Unten das Monogramm
RVR. 1661. MAY. V. 2.
Zweifelhafte Blätter: 1. Büste einer alten Frau; —
2. Der Eremit in seiner Zelle. Bez. Rupert. P. F. c
1664; — 3. Dafi Bildnis Tiziaais. 1657. Das Blatt
ist von Jan Thomas (IL 709. N. 6). (Lichtdr.
in The Connoisseur. IL 245); — 4. Der am Fuße
verwundete Faun.
John Evelyn. Sculptura or the History and
Art of Chalcography and Engraving in Copper. To
which is annexed a new Manner of Engraving or
Mezzotinto, communicated by His Higness P r i n c e
Rust — Schongauer.
139
Rupert. Erste Ausgabe, London 1662; zweite Aus-
gabe London 1755. Mit dem Portrait Evelyns Ton
Th. Worlidge, 1753, und dem Eopfe dea Henkers von
Houston nach. Buprecbt von der Pfalz ; — H o o g-
gtraaten. Inleydiing, 1678. I. 196; — Andresen.
Ptr. gr. V. 91; — Wal pole. 1872. p. 432; —
Delaborde. Man. noire. 75. 204.
Rust. Eust (IL 524). Ein Hans
Ross arbeitete 1449 — 1473 in Genf für den
Herzog Louis von Savoyen. Vielleicht war
er aus der Familie des Malers Nicolas
R u e s c h, genannt L a w e 1 i n, dessen
Nichte Conrad Witz geheiratet hatte.
Ruwel. Alexander Ruwel, Maler
zu Amsterdam, dessen Witwe Catarine
Smit am 24. Nov. 1670 den Maler P i e t e r
N y s (IL 248) zu Amsterdam heiratete.
Öud Hell. 1885. p. 238.
Rycke. Michiel van Rycke. Siehe
Miguel Manrique. IL p. 99.
Rycx. Paul Rycx, Maler zu Brügge,
Sohn des Malers Jean Rycx, Meister 1635.
Er entwarf 1643 die Patronen für die
Türen des Tabernakels auf dem Hochaltar
der Kirche St. Sauveur in Brügge. Der
Maler Nicolas Ryckx (IL 530) war
sein Bruder. Ein jüngerer Maler Paul
Rycx wurde 1672 Meister in Brügge und
starb 1690.
OemSlde: Brügge. St. Sauveur. St. Hieronymus,
der die Trompete des Jüngsten Gerichtes zu hören
glaubt. Bez. PRYCX. FE. 1641. (In der Art des
Jacques van Gost d. Ält.> Die Flügel mit dem Por-
trait des Domherrn Jean Baptiste Oroquet (f 20. Mai
1646) sind verschollen.
J. Weale. Schriftliche Mitteilung. 1910.
Rysbraek. Michael Rysbraeck
(IL 532).
Lionel Cust;. A Terracotta, Bust of Thomas
thiid Earl of Coventry hy John Michael Rysbraek.
(Burlington Mag. XIII." 362, mit Lichtdr.)
s.
Sadeler. Jan S adeler I. (IL 538).
Portrait : Amsterdam. Zeichnung von H. Goltziu.s.
1592. Siehe III. p. 93.
Saenredam. Pieter Jansz Saen-
redam (IL 547).
Sein Portrait von Jacob van Campen
im Brit, Mus. Siehe I. 241 und III. p. 46.
Sanders. MeisterSa'nders. Siehe
Alexander Beninc. I. p. 79 und III. p. 22.
Seepens. Elisabeth (Betkin) See-
pens, Miniaturistin, 1476 bei Willem
A'^relant in Brügge; sie scheint nach des-
sen Tode 1482 mit der Witwe Vrelants
das Geschäft weitergeführt zu haben.
B e f f r o i. IV. 294—318.
Sceppers. M a r g u e r i t e de K e y-
s e r e, genannt Sceppers, Miniaturistin
zu Biügge, 1478 erwähnt. 1503 illumi-
nierte sie ein von der Nonne Lievine
Moreel geschriebenes Missale für das Klo-
ster der Soeurs de Notre Dame, dit de
Sion.
Boffroi. in. 320, 322; IV. 297—329.
Schermier. Cornelis Schermier
oder Scermier (IL 577), identisch mit
Cornelis van Coninxloo. I. p. 326.
Schonganer. Martin Schongauer,
auch Martin Schön oder H ü p s c h
Martin, der Maler Preis, pictorum gloria,
auch Meister -des Bartholomäus-
oder des T h o'm asaltars genannt, be-
rühmter deutscher Maler und Kupfer-
stecher, geb. zu Colmar im Elsaß um
1450, f angeblich im Jahre 1491 zu Brei-
sach oder Colmar.
Für Schongauers Geburtsjahr schwankte
man lange Zeit zwischen den Jahren 1120
und 1450, bis ich Gelegenheit fand, klar zu
machen, daß die Jahreszahl des Bildes
der Pinakothek, auf welcher diese Diffe-
renz beruhte, nur 1483 und unmöglich
1453 heißen kajin; da das Bild einen
ungefähr 30jährigen Mann vorstellt, muß
Schongauer um 1450 geboren sein. Heute
stimmt man auch allgemein dieser An-
sicht bei.
Weit schwieriger aber ist die Klarstel-
lung des Todesjahres. Anfangs schwankte
man zwischen den Jahren 1488 und 1499.
Da man das Jahr 1499 als eine irr-
tümliche Angabe des Zettels auf dem
Münchner Bilde ansehen zu können glaubt,
handelt es sich heute noch um die
Jahre 1488 oder 1491. Das Jahr 1488 be-
ruht auf der Angabe des Colmarer Jahr-
zeitenbuches, welche Zahl angeblich aber
wieder durch einen Irrtum des Schrei-
bers oder Kopisten falsch hingeschrieben
wurde. Ein zwingender Beweis hierüber
wurde nicht erbracht. Wir können nur
das Urteil der Schriftkundigen hinneh-
men, wie es uns gegeben wird, und glauben,
daß auch die Zahl 1488 auf einem Irrtum
beruhe. D. Burckhardt ermittelte in-
zwischen, daß Schongauer am 2. Februar
1491 (jedenfalls aber vor dem 9. Juni)
zu Breisach gestorben sei. Burckhardt
ersah aus dem Baseler Gerichtsarchiv,
daß Martin Schongauer der Maler,
Bürger zu Breisach, am 15. Juni 1489
seinem Bruder Paul eine Vollmacht aus-
stellte rund daß der Meister Georg (Jörg)
Schongauer seinem Bruder Paul zu
Breisach am Donnerstag nach Corpus Do-
140
Schongauer.
mini (9. Juai) 1491 ebenfalls eine Voll-
macht gab, „sein Erbrecht daselbst imd
allenthalben seine Schulden in ze ziehen
in der besten Eorm". Was für ein Erb-
recht? müssen wir fragen. Burckhardt
vermutet, daß es sich nur um das Erb-
recht nach dem Bruder Martin handeln
könne. Wie konnte aber der Schreiber
oder Kopist des oben erwähnten Colmarer
Jahrzeitenbuches schreiben: obiit in die
purificationis Mariae (2. Februar) anno
1488, wenn er erst 1491 zu Breisach
starb? Schongauer wäre denmach gar
nicht in Colmar gestorben, nicht in der
St. Martins-Kirche daselbst begraben,
hätte überhaupt nicht mehr in Colmar,
sondern in Breisach gelebt. Da niemand
verlangen wird, daß wir diese Fragen hier
endgültig beantworten, müssen wir uns
mit der Annahme begnügen, daß Schon-
gauer aller Wahrscheinlichkeit nach um
1488 — 1491 gestorben sei, was ungefähr
der Tatsache entsprechen wird.
Martin war der Sohn des Goldschmieds
(Aurifaber) und Augsburger Bürgers
Caspar, der am 29. Mai 1445 das Bür-
gerrecht zu Colmar erwarb und daselbst
1468 starb. Er stammte somit aus einer
Künstlerfamilie. Im Jahre 1465 finden
wir in der Universitätsmatrikel zu Leip-
zig verzeichnet : Martinus Schön-
gawer de Colmar, bezahlt X. (Gro-
schen für die Immatrikulierung). Martin,
der Sohn des Goldschmieds Caspar zu
Colmar, war somit 1465 an der Leipziger
Universität als Student immatrikuliert.
Q. Wustmann vermutet, daß er
dort mit dem Maler Nikolas Eisen-
berg (Ysenberg), der, nachdem er zu-
vor Presbyter gewesen,^ 1465 ebenfalls an
der Universität immatrikuliert war, und
dessen Speziäilität das Gravieren von Kir-
chenglocken mit bildlichen Darstellungen
gewesen ißt, in Beziehung trat.
Nach der Mitteilung des Straßburger
Buchdruckers B e r n a r d J o b i n (1573)
hatte Schongauer um 1430 bei einem
Luprecht Rust '(IL 524, IIL 139)
in Kupfer stechen gelernt; aber ein Gold-
schmied oder Kupferstecher dieses Na-
mei^s ist bisher nicht ermittelt worden
und 1430 war Martin Schongauer gewiß
noch nicht geboren. Martin war da-
mals, 1465, als er in Leip2!ig immatriku-
liert wurde, ungefähr 16 Jahre alt. Wie
lange er dort blieb, ist xmbekannt. Lam-
bert Lombard berichtet nur, daß er ein
Schüler des 'Roger van der Weyden
gewesen sei. So lange man nur den einen
berühmten Roger van der Weyden, den
Stadtmaler zu Brüssel, kannte, schien
diese Annahme unhaltbar, da dieser 1464
in Brüssel starb (II. 857). Ich habe aber
(IL 870) nachgewiesen, daß ein jüngerer
Roger van der Weyden aus Tournai
um diese Zeit in Brügge tätig gewesen
sein muß, und nach Wiederbelebung dieses
gewaltigen, durch die belgischen und
deutschen Kunstgelehrten aus der Kunst-
geschichte hinausgedrängten Talentes und
Festigung seines künstlerischen Charak-
terbildes, unterliegt es keinem Zweifel,
daß Schongauer in der Tat Schüler dieses
jüngeren Roger in Brügge gewesen
sein müsse. Die Madonnen dieses Roger,
seines Schülers M e m 1 i n g und des
Meisters von Flemalle sind es, die sich
in den Kupferstichen und Zeichnungen
Schongauers wiederspiegeln. In dem
Kreise dieser Meister muß Schongauer län-
gere Zeit zugebracht haben. Zu dieser
Zeit müssen die kleinen Ölbilder in Ber-
lin, München, Wien (k. Mus.) und
eine Anzahl von Kupferstichen entstan-
den sein, welche deutlich niederländische
Motive zur Schau tragen.
Vor vielen Jahres, nach Erscheinen mei-
nes Buches über Schongauer (1881), schrieb
mir Professor Johannes Janssen,
der Verfasser der Geschichte des deut-
schen Volkes (t 24. Dez. 1891), aus Frank-
furt a. M. folgendes: ,,Icli habe vor lan-
gen Jahren in Löwen aus der Bibliothek
eines Gelehrten namens Hermanns eine
Schrift: „Von Duitscher conste"
(1527) benützt, in welcher ich die Nach-
richt fand : 1. daß M e m 1 i n g, genannt
der ,,Duytsclie Hans" uit Rynland
herstamme ; 2. daß der Duytsche
Hans und Meister Martin zuerst in
C ö 1 n. gearbeitet und dann nach Brügge
gekommen seien. Vergebens habe icli
mich in der letzten Zeit bemüht, ein
Exemplar der betreffenden Schrift zu er-
halten, auch in Brügge konnte ich keines
davon auftreiben." — 5,Für Meister
Martin wird in der Schrift das Todesjahr
ungefähr (omtrent) 1485 angegeben."
Martin war demnach zuerst in C ö 1 n und
erst später in Brügge tätig. Ich kann
aber trotzdem meine Ansicht, daß dies
umgekehrt gewesen sein müsse, nicht än-
dern, denn ich halte die Cölner Eindrücke
für die späteren vmd nachhaltigeren.
Bei wem er in Cöln gearbeitet haben kann,
ist schwer zu beantworten; bei Stephan
L o c h n e r nicht, denn dieser war 1450
bereits gestorben. Er hat nur Werke des-
selben gekannt. In dem Bartholomäus-
altar offenbaren sich starke cölnische Ein-
drücke, die er möglicherweise dem Mei-
ster von St. Severin verdankt, aber die
Persönlichkeit dieses gewiß niederländi-
schen, wenn auch für und vielleicht in
Schonganer.
141
Cöln arbeitenden Meisters ist so unklar,
so schwankend^ daß sie keine Anhalts-
punkte für ein sicheres Urteil bietet. Die
Madonna im Rosenhag in der Martins -
kirche in Colmar aus dem Jahre 1473
malte Schongauer, ungefähr 23 Jahre alt,
nach seineo" Rückkehr in Colmar. Sie
zeigt cölnische Reminiszenzen und dieser
Umstand kann uns vollkommen genügen,
weil er den Wortlaut der Schrift „Van
Duitscher conste" und eine Tatsache be-
stätigt, die ich, entgegen allen herrschen-
den Ansichten der Kathedergelehrten
durch kritische Untersuchung ermittelt
habe. Ob Schongauer in der Tat zuerst
in Cöln und dann in B rü g g e gewesen ist
oder umgekehrt, ändert wenig an den Er-
gebnissen meiner Untersuchung, welche
beweist, daß er tatsächlich an beiden Or-
ten gelernt hatte.
Wo sind nun die Bilder Schongauers,
die er nach seiner Lehrzeit in Cöln und
Brügge gemalt hat? Der Historiker Wi m-
pheling (geb. 1450, f 1528) aus Schlett-
stadt im Elsaß, ein Zeitgenosse
Schongauers, schrieb wenige Jahre
nach des Künstlers Tode (Epitome rerum
Germanicarum. 1505. cap. 68) : „Was
soll ich von Martin Schön aus Col-
mar sagen, der in dieser Kunst (der Ma-
lerei) so ausgezeichnet war, daß seine
Tafelbilder (depictae tabulae) nach Ita-
lien, Spaaien, Frankreich, England und
anderen Orten der Welt ausgeführt wur-
den. In Colmar befinden sich in der
Martinskirche und in der des hl. Fran-
ciscus und in Schlettstadt bei den Pre-
digern Bilder seiner Hand, zu welchen
die Maler aus allen Gegenden herbei-
strömen, um sie zu kopieren, und wenn
guten Künstlern und Malern Glauben zu
schenken ist, gibt es nichts Lieblicheres
und Schöneres als diese Muster." Ein
gewisser L. Scheibler, den ich schon
wiederholt zu behandeln das Vergnügen
hatte, und auch ein Dr. W. Schmidt
in München fanden zwar, daß Wimphe-
lings Ausdruck ,, Depictae tabulae" ledig-
lich auf die Kupferstiche zu beziehen sei,
aber es gehört ein ungewöhnlicher Grad
von Unwissenheit dazu, um ,, Depictae ta-
bulae" mit Kupferstichen übersetzen zu
wollen. Die ganze Stelle spricht doch
deutlich von Gemälden, zu welchen die
Maler herbeiströmten etc. etc. Man kann
eine solche absichtliche Fälschung und
Entstellung der Tatsachen, wie sie ge-
genüber dem Wortlaut Wimphelings von
den genannten Kunsthistorikern dem Le-
ser, welcher nicht in der Lage ist, den
Wortlaut der Quelle einzusehen, auf ge-
tischt wurde, nicht scharf genug zurück-
weisen. Diese Herren zitieren Quellen, die
sie entweder selbst nicht verstehen, oder
sie zitieren sie absichtlich falsch. Sie sind
nicht im stände, sich gerecht zji werden,
ob sie eine 5 oder, eine 8 vor sich haben
sie reden von einer Cölner Schule, die
nie exisliert hat, und schreiben Bücher
und Abhandlungen über Angelegenheiten,
für welche ihnen das nötige Verständnis
vollkommen fehlt.
Johann Gottlob Quandt berichtet
(Kunstblatt 1840, p. 323) nach der Aus-
sage eines Augenzeugen aus Colmar, daß
die Bürger im Jahre 1796 alle Altertümer,
deren sie habhaft werden konnten, auf
dem Platze mit Füßen traten und ver-
braimten. Dieses Schicksal sollen auch
Bilder von Schongauer erfahren haben.
Aber die „depictae tabulae" Schongauers
wurden doch, wie wir hörten, in alle Welt
ausgeführt, und wenn auch in Colmar
heute nur mehr ein einziges von seiner
Hand herrührendes Bild vorhanden ist, so
ist doch anzunehmen, daß sich solche in an-
deren Städten erhalten haben mögen. Das
ist auch tatsächlich der Fall, nur führen
sie dort den Namen des anonymen
Meisters des Bartholomäus-
oder des Thomasaltars, nach zwei
der bedeutendsten Gemälde, welche an-
geblich aus Cölner Kirchen stammen und
gegenwärtig in München und im Cölner
Museum sind. Heute abermals den Iden-
titätsbeweis, daß Schongauer in der Tat
der Meister des Bartholomäus-
und des Thomasaltars sein müsse,
erbringen zu wollen, halte ich für über-
flüssig. Man hatte 30 Jahre Zeit, irgend
ein glaubwürdiges Argument dagegen vor-
zuführen, aber bis heute ist nicht das
geringste beigebracht worden, was die an-
gebliche Cölner Heimatsangehörigkeit des
Meisters des Bartholomäus bekräftigen
könnte.
Scheibler faßte seine Argumente, daß
der Meister des Bartholomäus ein Cölner
sein müsse, in vier Thesen zusammen:
1. Dem Meister des Bartholomäus fehlen
die tellerförmigen Heiligenscheine. — Diese
fehlen auch den meisten Stichen Schon-
gauers. 2. Diese Altarwerke wurden für
Cölner Kirchen ausgeführt. — Das beweist
nicht das geringste, denn alle Gemälde
der Cölner Kirchen wurden von Malern
ausgeführt, die nur vorübergehend dort
verweilten und von anderwärts dahin
kamen, oder aa anderen Orten, von wo sie
rla.nn nach Cöln gebracht wurden. 3. Die
Bilder sind auf Eichenholz gemalt! —
Das ist der einfältigste Einwurf, denn es
gibt keinen Umstand, der erhärten könnte,
warum Schongauer nicht auf Eichenholz
142
Schonganer.
gemalt haben soll, wenn das beispiels-
weise veiiangt oder im Vertrage bedimgen
war. 4. Der Hinweis darauf, daß die
Außenseite der Cölner Bilder grau in
grau gemalt wurde, was am Niederrhein
wie in den Niederlanden loft geschah,
nicht aber in Oberdeutschland, hat gar
nichts zu bedeuten, denn wenn die
Bilder für Cölner Kirchen gemalt wurden,
so hing es lediglich von den Wünschen
des Bestellers ab, wie die Flügel gemalt
werden sollten. Der Maler malte, was
dieser verlangte. Diese vier Einwendun-
gen Scheiblers sind demnach lediglich
vier Achillesfersen dieses Gelehrten, und
die beiden Gemälde, der Bartholomäus -
und Thomasaltar, wurden wahrscheinlich
nicht in Cöln, sondern in Schongauers
Werkstätte in Colmar gemalt und die
Grisaillen der Flügelbilder von keinem,
anderen, als von Schongauers Schüler
HansBurckmaier.
Anders scheint es sich mit zwei an-
deren großen Gemälden, der großen Kreuz-
abnahme im L o u V r e und dem berühm-
ten Bilde des Justizpalastes in Paris,
zu verhalten. Sie wurden beide in Pa-
ris gemalt, allem Anschein nach um
1488, in Gemeinschaft mit zwei anderen
Malern, deren, einer der 1465 geborene
Qjuintyn Massys gewesen sein muß.
Der dritte, der an dem Justizbilde mit-
gearbeitet hat, ohne Zweifel ein französi-
scher Maler, ist mir nicht bekannt. Man
nannte Nicolas Froment (III. 89),
aber gerade jene Figur, auf welche man
diese Behauptung stützt, scheint von
QjUintyn Massys zu sein. Daß Schon-
ganer, dessen Ruhm, wie Wimpheling be-
richtet, weit über die Grenzen seines Va-
terlandes hinausging, von Colmar nach
Paris ging, ist nicht befremdend. Er
scheint zuvor in D i j o n gwesen zu sein
und sah dort Bellechoses (I. 76)
Martyrium des hl. Denis (Louvre), aus
welchem er die Bildung des Gekreuzigten
für das Justizpalastbild entnahm, die er
später auch für den Entwurf des Kreuz-
altarbildes in Cöln verwertete. Der Kreuz-
altar ist offenbar sein letztes Werk,
für welches er kaum mehr als den Ent-
wurf geliefert hat. Er wurde in seinem
Atelier zu Ende gepinselt und war viel-
leicht die Veranlassung, die seinen Bru-
der Ludwig Ende 1492 nötigte, seine
Werkstatt in Augsburg aufzugeben und
nach Colmar zu übersiedeln.
Die älteren Kataloge des Mus. zu Cöln
verlegten die Entstehungszeit des Tho-
mas- und Kreuzaltars in die Jahre 1430 —
1450; das war entschieden verfrüht. Die
gegenwärtige Redaktion drängt sie nach
1510 — 1520; dies ist entschieden zu spät,
da diese Bilder deutlich den Charakter
älterer Werke aus dem Ende des 15.
Jahrhunderts aufweisen und die über
diese beiden Gemälde vorhandenen Be-
lichte mit Bestimmtheit konstatieren,
daß sie lange vor 1500 vollendet waren.
Der Thomasaltar wurde von dem Cölner
Rechtsgelehrten und Patrizier Peter
R i n c k bei seinen Lebzeiten für die Cöl-
ner Kartause gestiftet und für den Kreuz-
altar hinterließ derselbe Petrus Rinck
1501 testamentarisch einen Geldbetrag.
Der Bartholomäusaltar stammt
angeblich aus der Kii'che St. Columba
in Cöln und seine Entstehungszeit wird
ganz willkürlich und ohne irgend welche
Begründimg in das Jahr 1505 gesetzt, ob-
wohl er unbedingt früher als der Thomas-
altar, um 1480, entstanden sein muß. Da
aber die Entstehungszeit dieser Bilder
kunstgeschichtlich von großer Wichtig-
keit ist, wollen wir versuchen, über die
Datierung des Thomas- und Kreuzaltars
soweit es möglich ist, ins klare zu kom-
men.
Zwei Chroniken kommen uns dabei zu
Hilfe. Die ältere, die Analecta ad
conscribendum Chronicon Do-
mus S. Barbarae V. et M. intra
Coloniam Agrippinam (das ist
die Cölner Kartause), ist die Kom-
pilation eines Michael Mörckens und
reicht bis 1649. Als Verfasser einer zwei-
ten Kompilation; welche bis 1728 reicht,
nennt sich ein Indignus Frater Joan-
nes Bungartz. Beide Kompilationen
berichten, daß Petrus Rinck, der hoch-
herzige Stifter, am 8. Febr. 1501 starb, und
erwähnen die für die zwei Altäre am
Lettner gestifteten Bilder, den Thomas-
und den Kreuzaltar. Der Thomasaltar
war früher vorhanden als der Kreuzaltar,
denn der ältere Kompilator sEigt : p a u 1 o
ante obitum. Kurz vor seinem Tode
hatte Rinck ein auf 250 Goldgulden g e-
schätztes Bild für den Thomasaltar ge-
schenkt oder gestiftet. Befremdend ist das
Wort geschätzt (, ,aestimatam") . War-
um wurde der Thomasaltar auf 250 Gold-
guiden geschätzt, da bei bestellten
Bildern der Preis im vorhinein festgesetzt
wurde? Vergleichen wir die bezüglichen
Stellen der jüngeren Kompilation des In-
dignus Fr. Joannes Bungartz, so geht auch
aus seiner Fassung hei^vor, daß der Tho-
masaltar ,,prius" vorhanden war und daß
er, obwohl überaus kostbar, niu- auf 250
Goldgulden geschätzt wurde. Nachdem
jedoch Petrus Rinck tatsächlich nur
die Hälfte von 200 Gulden (commu-
nes) für den Kreuzaltar hinterließ, mußte
Schongauer.
143
er von der AbschätzTing und dem
Wertunterschiede beider Bilder gewußt
haben. Der Maler der Bilder war inzwi-
schen gestorben. Der Kreuzaltar wurde
erst nach seinem Tode abgeliefert.
Die Mönche aber wollten ihn nicht be-
zahlen, denn sie sahen was wir auch sehen,
daß der Kreuzaltar keine Meister-, sondern
Werkstattarbeit ist, xuad F. Rinck be-
stimmte endlich testamentarisch, um^ den
Mißhelligkeiten ein Ende zu machen,
i^ine Summe zur Bezahlung 'des Kreuz-
altars. Rinck war übrigens auch nicht
der Stifter der Bilder, wenigstens gewiß
nicht des Kreuzaltars, denn beide Chro-
niken führen unter dem Jahre 1485 be-
reits eine Stelle an, welche in der älteren
Kompilation (Fol. 185) lautet: „F. Joes de
Argentina conversus in sua professione
deputavit 105 aureos pro picturis tabu-
larum altarium in Odaeo sive Ozali", und
der Indignus F. Bungartz sagt noch
deutlicher (Fol. 139) : „Pro picturis tabu-
larum duorum altarium." Es waren so-
mit im Jahre 1485 bereits 105 Goldgulden
für diese zwei Bilder gesammelt und es
ist sehr wahrscheinlich, daß beide schon
vor 1485 bestellt waren. Die Mönche
dürften nach Erbauung des Lettners
(1481) nicht so lange mit Bestellung der
Bilder gewartet haben und als der Tho-
masaltar fertig war, hat P. Rinck, dessen
Wappen resp. Hausmarke der Thomas -
altar zeigt, den fehlenden Betrag ergänzt.
Anläßlich des Kreuzaltars gab es aber
eine Kontroverse. Es kam zum Prozesse
zwischen den Erben des Malers und den
Mönchen ; die beiden Bilder wurden ^ ge-
geneinander abgeschätzt und Pet. Rinck
bestimmte endlich testamentarisch eine
Summe, damit sein Gedächtnis als Er-
bauer der beiden Altäre nicht durch üble
Nachreden verunglimpft werde. Der
Kreuzaltar ist demnach nicht, wie allge-
mein angenommen wird, erst nach dem
Jahre 1501 entstanden, sondern war meh-
rere Jahre vorher fertig.
Burckhardt nimmt an, daß Schon-
gauer in Breisaeh starb, wo er mit der Aus-
führung von dTei Altären, beschäftigt war.
Bei dem Bombardement im September
1793 wurde das Breisacher Archiv zer-
stört; auch das Innere <ies Münsters
war damals in Brand geraten und nur
der Hochaltar mit seinem Schnitzwerk
wurde wie durch ein Wunder erhalten,
aber keines der angeblich von Schongauer
gemalten Bilder.
Nach Martins Tode übernahm sein
älterer Bruder Ludwig die Colmarer
Werkstatte. Er Tlätte 1479 das Bürgerrecht
in Ulm erlangt und zwischen 1479 und
1486 Anna, die Tochter des Malers Stäb-
ler, geheiratet. 1486 erwarb er das
Bürgerrecht zu Augsburg, verließ aber
die Stadt und erwarb 1493 das Bürger-
recht zu Colmar.
Portraits : München. Brustbild nach links, von
Sobongauers Schüler Hans Burgkmaier (geb. 1473
zu Augsburg, f 1531 daselbst) gemalt. B«z. HIPSCH
MARTIN SCHONGAVER MALER 1183. Daneben ein
Wappen mit rotem Halbmond auf weißem Grunde.
Auf der Rückseite klebt ein beschädigter Zettel mit
der Schrift : Mayster Martin schongawer
Maler genant Hipsch Martin von wegen
seiner Kunst geboren zu Eolmar. Ab e(r)
von seinen Oltern ain Augsburger
bür(ger) des geschlechtz vo.. Her(?)
....porn(?) und ist (ges)torben zu Kol-
m.a(r) anno 1499... (den) 2te(n) Hornunge
dem Got genad...ch(?) sein(?) jünge(r)
Hans burgkmair im jar 1488. Es hat den
Gelehrten viel Sorge gemacht, ob die korrumpierte
Stelle: „des geschlechtz von herm caspam" oder „des
geschlechtz von herrn gepom" zu lesen sai, und sie
haben viel Tinte darüber vergossen, obwohl es ziemlich
gleiohgültig ist, ob es „Caspam" oder „gepom" lieiBen
soll, da niciits dadurch entschieden wird. Die andere
Differenz, statt „gemacht durch seinen etc." zu lesen:
,,icii sein jünger", hat besonders Dr. W. Schmidt
in Müncihen beunruhigt, ohne daß die Zeitgenossen
ergründen konnten, warum ?
Die Zahl auf der BUdseite las man immer für 1463,
bis ich den Unterschied -in der^ Form der 5 und der
8 im 15. JaJirh. ersichtlich machte; seitdem liest man
richtig: 1483. Die Jahreszahl 1499 scheint eine spätere
Korrektur, . denn damals war Schongauer kaum mehr
unter den Lebenden. Das Portrait wurde vom A.
Bartsch, Petra k und Goutswiller gestochen.
Eine alte Kopie des Bildes ist in Siena.
.Gemälde: Berlin. (1629.) Anbetung der Hirten.
(Lichtdr. im Katalog; und bei Heidrich. t. 48); —
Koll. Hainauer (1907 Koll. Tuok in Paris).' Die
Geburt Christi. Maria, in weißem Kleide und blauem
Mantel und großem Scheibennimbus, kniet vor dem
Kinde, links Josef und eine Frau, während eine andere
rechts mit der Laterne herbeikommt. Meister des
Bartholomäus genannt. Originelle merkwürdige Kom-
position, welche die Kenntnis des Bladelin-Altals des
jüngeren Rogers (11.871), voraussetzt. (Chromodruck
in The Connoissour. XVII. 1.) Die Ansicht, daß dieses
Bild der Sammlung HJainauer erst um 1500 entstanden
sei, ist unhaltbar; es ist viel früher gemalt, als
Schongauer noch im Atelier des jüngeren Roger in
Brügge war, oder kurz darauf.
Brüssel. Verspottung Christi. Kopie nach dem
Stiche Schongauers. (Lichtdr. bei Geffroy. Belgique.
p. 49); — Die Hochzeit au Kana. Willkürliche und
geradezu absonderliche Zuweisung an den Meister des
Bartholomäus, mit dem es nicht das geringste gemein
hat; — Der Kopf Johannes des Täufers. Wiederholungen
in Cöln und Dijon. Willkürlidie Zuweisung wo. den
Meister des Bartholomäus.
Cöln. Der Thomaä-Altar. Christas erscheint dem
hl. Thomas, der seine Finger in die Wundenmale des
Herrn legt. In den Wolken St. Helena, St. Hieronymus,
St. Ambrosius und St. Magdalena. Oben (Schongauers
charakteristischer) Gott Vater, unten zwei musizierende
Engel. Im Sockel ein Wappenschild mit dem Haus'
zeicäen des Stifters (Peter Rinck, t 1501), von ein«äi
Falken gehalten. Links: S. Hippolytus als Ritter
und St. Afra, im Hintergründe St. Ägidius ; rechts:
Maria mit dem Kinde, St. Johannes Evang. und St.
Maria Aegyptiaca; Außenseiten: Grau in grau
als Statuen in Nischen, St. Symphorosa mit ihröa
Söhnen und St. FelLcitas. Offenbar Werke von der
Hand Hans Burgkmaier s. Der Christus, der die
Fahne in der Linken hält, entspricht dem Christus
des Kupferstiches Noli me tangere (B. 26), der Apostel
144
Schonganer.
rfl
ThonLEis erinnert aa einen der knienden Apoatel im
Tode der Maria \B. 33). Infolgedessen schreibt der
Kustode Woermann (II. 488), daß die Auffassung
■und Formengebung des Bartholomäus-Meisters durch die
Stiche Schongauers bedingt seien I Das müßte ein trau-
riger Meister gewesen sein, der sein Lebenlang die Stiche
Schongauers im Sacke trug und nach Bedarf benützte
und veränderte. Der Meistter des Bartholomäus malte
seine Bilder doch nicht nach dem Muster der neuesten
Kimsthistoriker, die ihre Bücher aus Zeitungsaus-
schnitten zusammenflicken 1 Da ist nicht die ge-
ringste Erinnerung an irgend einen andeien Stecher,
den Meister E. S. oder irgend einen Maler, lediglich
an Sciiongauer, und immer ist die hl. Helene unwill-
kürlich dieselbe wie die Maria der Verkündigung, und
alle Heiligen hal>en das kleine Einn, dieselben 'ibex-
zierlichen, asketischen, knöchernen, langgefrngerten
Hände, denn es sind dieselben Modelle, nicht ab-
geborgte Motive. Lübke machte die Bemei.-
kung, daß die Kuhmäuler (vom breit ausgebauchte
Fußbekleidung, wie sie bei dem hl. Hippolytus des
Thomas-Altars und an den Figuren der Außenflügel
zu sehen sind) eist später, im 16. Jahrb., in Gebrauch
kamen. Das ist irrig und, wie alle Einwendun-
gen Tind Kontroversen auf Grund koS'tümlichefr Unter-
schiede, nicht Z'U beweisen. Zuerst fixiert man eine
Zeitepoche durch die Kostüme imd dann schließt man
aus diesen Kostümen auf die Zeitepoche. In der
Regel ist weder die eine noch die andere festge-
stellt. Kuhmäuler kommen bereits zu Ende des 15.
Jahrhunderts neben den Spitzschuhen wiederholt vor.
Die Kiihmäuler waren die Tracht des Volkes und
der Frommen, die Poiilains die der Hotleute imd
Gecken. Auf dem alten Bahnnen stehen, die Namen
der dargestellten Heiligen. Unter der Ge-
stalt des Heilands findet sich das ineben-
otehende Zeichen. Man hat es für ©in so-
genanntes Christus-Monogramm erklärt. Bei
naher Betiachtiung besteht es aus den Lettern
M S und einem Kreuze, somit aus denselben Zeichen,
aus welchen das Monogramm Schongauers besteht;
: — Der Kreuzaltar. Christus am Kreuze mit Maria,
Johannes, Magdalena. Hinter dem Kreuze ein Gerippe,
zu den Seiten Hieronymus und Thomas, oben Engel-
chöre. Bechts: St. Johannes Baptista und St. Cä-
oilia; links: St. Alexius und St. Agnes, über dem
Teppich im Hintergrunde die Landsclrä.f t ; Außen-
seite: Die Verkündigung. Das Büd ist bis auf
die Engelgruppen in den Lüften und das Skelett hinten
dem Kreuze nach alten Schablonen Schongauers zu-
sammengemalt, ohne jegliches Verständnis für die Öko-
nomie des Baumes. Der Christus erinnert an den
Heiland im Pariser JustizpaJastbilde. Scheibler
erklärt, daß sowohl er als eine Gruppe anderer Kenner
den Kreuzaltar geprüft haben und daß sie die Verdam-
mung desselben unbegreiflich finden. Das beweist aber
nur, daß man auch ein ganzes Gestüt vor den Kreuzaltar
führen kann, ohne daß dasselbe mehr tun könnte, als
davor wiehern, und ich muß mein Urteil, nachdem ich
inzwischen den Kreuzaltar wiederholt wiedergesehen habe,
vollkommen aufrecht halten. Die sämtlichen Heiligen
wurden nach vorhandenen alten Skizzen
des damals bereits verstorbenen Meisters von Schülern
gemalt. Es ist ganz unstattliaft, anzunehmen, daß
derselbe Meister, der noch wejiige Jahre vorher in
dem Thomasaltar das größte Meisterwerk mystischer
Glaubensseligkeit schuf, diese mißgeformten, windschie-
fen, schwächlichen Figuren des Kreuzaltars gemalt
habe. Man vergleiche nur die hl. Agnes des Kreuz-
altars mit derselben Heiligen im Bartholomäusaltax ;
wer hieiT die Unterschiede nicht bemerkt, dem ist es
schwer den Star zu stechen.
Ddie auf den Thomas- und Kreuzaltar Bezug
nehmenden Stellen der beiden Kompilationen des M i-
chael Mörckens und des Frater Bungartz
lauten wie folgt :
1. Die ältere Kompilation des Mich. Mörckens,
1649, sagt: 8. Febr. obüt Nob. D. Petrus Rinck
J, U, Dr. Patritius Coloniensis, maximus benefactor
noster; quondam hojus Ds. novitius propter infirmi-
tates, fe<re continuas exite (exire) persuaaus, cum
habitu minime exuit animum benevolum, et erga noa
maxime ben-efiouDi; imo pro se in perpetuum sub
stituit alium Deo serviturum, dum 1465 fundavit cellam
(capeUam) F. et praeter Capltun (capellam) Amb tum
minorem et Ozole sive Odaeum in medio templi, quae
vivens construxit, et duobus calioibus totidemque vesti-
mentis sacerdotalibus donavit, etiam moriens ex ul-
timo voluntatis suae testamento legavit 200 florenos
communes; medietatem Capellae su£Le Tabulam pro
ara S. Crucis supra Ozale; (nam paulo ante obitum
alteram similem pro ara S. Thomae Apostoli 250
aureis aestimataTi) item atipendium pro summo
altari valoris IC aureorom [obtulerat]), et altero anno
ex mente ipsius fieri curavimus duas ampullas bj-
gcuteas .iraur.-.tas ponderis 4 marcarum, minus 4 loto-
nibue valoris 35 aureorum. Sepultus est autem ante
Capitulum in introitu ostii -r- imo supra januam
vestiarii depiotus existit cum fratre in habitu sae-
culari, ipse vcro uti puto in habitu ecdesiastico —
1601.
2. Indignus F. Joannes Bungartz: Annales Car-
tusiae Coloniensis a Fundatione id
est ab anno 1334 usque ad nostra tem-
p o r a (1728), , schreibt 1481 : V. P. Prior Joes
de Bouna odaeum siio oezale in umbilico templi
ac (ex) fundamentis extnixit, erectisque in eo binis
Altaribus S. Cracis et Thomae Apostoili impensia 225
florenis; suppeditanti D. Petro Rinck, qui etiam Aras
duobus calicibus totidemque ornamentis sacerdotalibus
cohonestavit. Altari?, quaedam consecrata ipsis mauibus
II mi Prinoipis Electoris Öol. Hermann! de Hassia,
11. Aug.
3. 1501. 8. Feb. Naturae debitum solvit Clariss.
D. Petrus Rinck. J. V. Doctor, quondam nostraie
domus novitius, sed icvalesceatibus morbis habitum
exuere compulsus, praecipuus noster Maecenas a quo
(qui) (praeter beneficia ut supra in vita collata)
e testamenti sui tabulis adepte 200 floren, communes
medietatem capellae suae, tabulam nempe pro ara
S. Crucis in Odaeo (cujus similem prius obtulerat
ad aram St. Tbomae, 230 aureäs dum temporis, sed minus
aestimatam, cum sit praetibsissima) etc. (Merlo. I. 83.)
Es ist aus dem Wortlaute der Chronik des Frater
Bungarts ni-.lit ersichtlich, warum der Thomasaltar
einer Schätzung unterzogen und geringer geschätzt
wurde, als er in der Tat wert war. Ctanz unver-
ständlich aber ist es, daß der Thomasaltar noc'. am
16. März 1S37 m^i 2800 Taler geschätzt war und nur
621 Taler erreichte, während der Kreuzaltar, auf 4500
Taler geschätzt, 2510 Taler erreichte, und daß der
Thomasaltar für 2500 Gulden, der Kreuzaltar für 5000
Taler für das Museum erworben wurde. Habent sua
fata tabulae.
C o 1 m a r. Mai'tinskirche. Die Madonna im Bosen-
hag, über ihr schwebende Engel mit einer Krone.
Der rote Mantel der Maria ist mit Pelz besetzt und
gefüttert. Auf der Rückseite die Jahreszahl 1473.
1904 auf der Ausstellung in Düsseldorf. (Lichtdr. bei
Heidrich. 49.) Eine alte tleine Kopie dea Bildes
war ehedem in der KoU. Sepp in München, aus
welcher die wahrscheinlich ursprüngliche Komposition,
mit dom segnenden Gott Vater, oben (eine für Schon-
gauer typische Darstellung Gott Vaters), zu ersehen
war. Eine andere Wiederholung soll sich bei Mme.
Gardner in Boston befinden. (Umriß bei Reinach.
I. 186; Lichtdr. in Klass. Bilderschatz. 332; F. X.
Kraus. Kunst und Altertum in Elsaß-Lothringen. Straß-
burg 1883. p. 717 und pl. 16; Gaz. d. B. Arts. 1904.
li. 279) ; — Die Flügel des Isenhcimer
Altars. Maria und St. Antonius. Diese. Bilder
gelten noch heute in Oolmar als Werke Schongauers,
sind aber erst nach dem '''ode Schongauers um 1493
entstanden; — Maria und der Engel der Verkündigung.
Außenseite des Isenheimer Flügels. Brutale Werkstatt-
arbeiten. (Lichtdr. in Bilderschatz. 1232.) Von den
Oolmarer Fassion sbildern, die sich in
C o 1 m a r der größten Wertschätzung erfreuen, können
Sohongaaer.
145
nur Farbeiiblinde als von Arbeiten Sahongauers spre-
chen; — Maria und der Engel der Verkündigung.
Außenseite des Isenheimer rlügeJs. Brutale Werk-
stattarbeifcen. (Liciitdruck in Bildersohatz. 1232); —
(Ob. G o tt t z w i 1 1 e r. Le retable des Antonites
d'Issenbeim, au Musfe de Oolmar. Guido Gersi le
meine artiste. [L'Art. 1886. p. 526.])
Darmstadt. Der tote Heiland auf den Knien
der Jungfrau. Brutale, aber gute Bauernmalered, die
mit Schongauer nicht dae geringste gemein hat. (Lichtdr.
in Bildersohatz. 223.)
Frankfurt ia. M. Halbfigur der Maria mit
dem stehenden Kinde, welches die Weltkugel in der
Linken hält und mit der Rechten segnet. Falsch bez.
M. Schoen 1456. Allem Anschein nach ein echtes
Bild aus der ersten Epoche. (1878 Koll. Gontard.)
London. N a t. G a L (Kat. 1901. p. 231. N. 707.)
St. Petrua und St. Dorothea. Aus der Sammlung
Boisserie u. Wallerstein. Teil des Bartholomäusaitaxs
in München; — (N. 658.) Der Tod der Maria. In der
Kegel dem Hugo van der Goes zugeschrieben.
Mit Schongauer nicht im geringsten verwandt. Ahn-
liches Bild in' Brügge (I. 592). Früher als Holbein in
der Koll. d. Königs von Holland. Von Orowe und Ca-
val-caselle dem Martin Schön zuerkannt. 1860 gelangte es
aus der Sammlung BeaucousLn in die Nat. Gal. in
London. (Gestochen von Flameng in Gaz. d. B. Arts.
1859. III. 328) ; — KoU. EdwardWood (Temple
Newsan), 1906. Kreuzabnahme. Komposition von neun
Figuren. Aus der EjKi&he der ähnlichen Kreuzabnahme
im Louvre, mit der es auch die Omamentumrahmung
gemein hat. (Lichtdr. in Burlington Mag. IX. 258.)
Mainz. Gal. St. Andreas' und St. Columba mit
dem Bären. Teil des Bartholomäusaltars in München.
(Umriß bei Beinach. I. 533; Lichtdr. im Kat. der
Ausstellung in Düsseldorf, 1904; Giemen. Meister-
werke westdeoitaoher Meister, pl. 14.)
München. Maria mit dem Kinde, vor dem Stalle
sitzend. Im Hintergrunde Josef. (Lichtdr. im Kat. 1904.
N. 174; Bildersohatz. 1382; Reinach. IL 83); — Der
Bartholomäusaltar. Mitte: St. Bartholomäus, St.
Agnes, lesend, undSt. Cäcilia mit der Haodorgel. Rechts :
St. Christina mit dem Mühlstein und zwei Pfeilen und
Jacobus minor mit Keule und Buch. Lin ks : Johannes
Evangelista, den Kelch beschwörend, und St. Margareta
mit dem Drachen zu ihren Füßen. Zwei hiezu ge-
hörige Flügel in London, Nat. Gal., imd in Mainz.
Ursprünglich in St. Columba in Cöln. Die Form des
Wappenschildes : die roten Flügel im grauen - Felde,
entspricht genau gegenseitig dem Stiche Schvjngauers
(N. 102), der unmöglich nach dem Wappen des Altars
gestochen sein kann. Die hl. Margareta entspricht einem
verlorenen Kupferstiche Schongauers, der nur dUrch eine
Kopie des Israhel van Meckenen (B. 129) be-
kannt ist. (Lichtdr. im Kat. 1904. N. 48; Klassischer
Bilderschatz. N. 1537 und 1603; Aldenhoven. Gesch.
der Cölner MaJerschule. 269. pl. 89; Umriß bei Bei-
nach II. 570, 574.)
Paris. Louvre. Das Kreuzigungsbild des Pariser
Justizpalastes. In der Mitte: Christus am Kreuz, über
demselben Gott Vater -und die Taube. Links: Maria
und zwei heilig© Frauen, Johannes Evangeliata imd
Johannes der Täufer. Eechts: St. Denis, zur äußersten
Linken St. Ludwig und Karl der Große. Im Hinter-
grunde Paris, der Tour de Nesle und der Louvre, die
Seine, Le Petit Bourbon, Mont Martre und eine Eicht-
stätte mit zahlreichen Figuren. Von Schongauer
mit Quintyn Massys und einem unbekannten fhiu-
züsischen Maler um 1480 — 1490, möglicherweise auf ein
älteres Bild in Paris gemalt. (Siehe II. p. 117.) Von
Schongauer sind, soviel man heute vor dieser Ruine noch
beurteilen kann, der Christus und vielleicht die heiligen
Frauen gemalt. Der Christus ist ähnlich dem im Kreuz-
altar in Cöln. J. Weale erkannte bereits vor vielen
Jahren ■ (Beffroi. III. 203) den Zusammenhang mii dem
Kreuzaltar in Cöln und nahm 1480 als die Ent-
stehungszedt des Pariser Bildes an. Dies scheint aller-
dings etwas zu früh, da beide Louvrebilder und der
Kreuzaltar gewiß der letzten Epoche Schongauers an-
Wurzbach. Künstler- Lexikon. Ergänzungsband.
gehören. Auch Jean Guiffrey (Les Arts. Nov. 1904.
p. 11) erkannte in dem Bilde die deaSschea Motive,
speziell in der Maria und im Johannes Evaogelista.
Charakteristisch für Schongauer ist die Behandliing des
Terrains im Vordergründe, die «^^^^b^^iii Blümchen
und Gräser wie Ln der Colmarer Madonna und im
Bartholomäusaltar. (Lichtdr. in Onze Kunst. 1904.
II. p. 42; und in L'Art. 1904. Nov. 9): — (Kat.
1903. N. 2737.) Kreuzabnahme. Große Komposition
von nahezu lebensgroßen Figuren. Mittelbild eines
Flügelaltais, desseän Seitenflügel verschollen sind. Schon-
gauer kannte die Kreuzabnahme des älteren Boger
van der Weyden aus Brüssel. In den Ornamenten be-
merkt man das Antoniusglöcklein und das T des An-
tonius, welche den Schluß gestatten, daß das Bild
für ein Antoniterkloeter in Paris gemalt wurde. Ob-
wohl der Zusammenhang dieses Bildes mit dem Thomas-
und Kreuzaltar und dem Bilde des Justizpalastes so-
fort zu erkennen ist, so zeigt es doch so fremdartige
Motive, daß man unwillkürlich überrascht wird. Sie
führen aber sofort zu der ähnlichen Kreuzabnahme der
Koll. Edward AVood in London. Das Bild war im
17. Jahrh. in einem Kollegium der Jesuiten in der
Rue St. Antoine in Paris, gelangte 1763 in die Kirche
du Val de Gräco Tznd wurde von Napoleon I. dem
Louvre einverleibt. Früher trug es den Namen Lukas
van Leyden. Villot vindizierte es für Q u i n t y n
Massys, nicht ohne gewisse Berechtigung, da dieser
tatsächlich daran mitgearbeitet zu haben scheint. Von
H. Hymans wurde es auch irrtümlich dem Jacob Cor-
nelisz van Oostsanen zugeschrieben (siehe I. 339).
(Lichtdr. in Monatshefte 1908. 253.) Kat. Louvre von
Villot (Ecole fran^aise. 1873. p. 147. N. 280) als Quin-
tyn Massys; Kat. 1903 (p. 417, N. 2737) als
Ecole de Cologne.
Das Bild ist nicht zu verwechseln mit einer anderen,
kleineren Kreuzabnahme des Louvre (,, Ecole fran9ai8".
N. 650 [Kat. 1873]; siehe „Scipio". II. 596), welche
aus der Abtei St. Germain des Pres stammt und die
ich selbst (I. 118) durch ein Versehen im Zitat mit
dem großen Bilde von Schongauer verwechselte. Siehe
auch Waagen. Ktmstwerke und Künstler in Paris, 1837.
Sigmaringen. Fürst v. Hohenzollern. 'Anbetung
der Könige. Nach Stichen Schongauers und anderen
zusammengemalt. (Lichtdr. im Kat. der Ausat. Düssel-
dorf, 1904. N. 44.)
Ulm. Sakristei des Münsters. Interessanter kleiner
Altar mit dem- geschnitzten und bemalten Christu.s am
Kreuze, den Schachern, Maria, Magdalena und Johan-
nes. Auf den Flügeln vier Darstellungen aus der
Passion, Kopien nach den Schongauerschen Stichen.
Angeblich 1479 datiert und möglicherweise aus Schon-
gauers Werkstätte hervorgegangen.
W' i © n. K. Mus. Heilige Familie. Maria mit dem
Kinde und Josef. In der Art des Münchner Bildes.
Zeichnangea : B a s e L Maria in ganzer Figur, sit-
zend, neben ihr das Kind, im Grase spielend. Feder.
(Lichtdr. in Gaz. d. B. Arts. 1896. XV. 33; und in
L'Art. 1886. p. 75); — Die Vorbereitung zur Kreuzi-
gung (zwei Blätter aneinander ' gefügt). Christus sitzt
auf dem Kreuze und wartet, bis der Büttel die Löcher
für die Nägel in das Kreuz gebohrt hat. Vorn würfeln
die Knechte um den Mantel. Figurenreiche Komposi-
tion, ähnlich den Passionsstichem. Die Haltung des auf
dem Kreuze sitzenden Heilands ist etwas einfältig.
(Lichtdr. in Gaz. d. B. Arts. 1896. XV. 29); — St. Chri-
stoph. (Lichtdr. in Albertina. VII. 801; und in L'Art.
1886. I. 111); — St. Katharinn mit St. Barbara, Do-
rothea, Ursula, Margareta und einem Stifter. Feder.
(Lichtdr. in dem Schweizer Handzeichnungswerke. I. 31);
— 14 Federzeichnungen. Köpfe und Halbfiguren. 1. Vor-
nehme junge Dame mit bizarrem Kopfputz, nach links,
die Hände gefaltet. Halbfigur; — 2. Junge Dame
mit ähnlichem Kopfputz, nach rechts. Halbfigur.
Fremdartig. — 3. Portrait eines bartlosen Mannas
mit Turban, von vom. (Lichtdr. in L'Art. XL. 112);
— 4. Junges Mädchen mit phantastischem Kopfputz,
ein© Nelke in der Rechten. Halbfigur; — " 5. Chri-
stus, von vom gesehen, die Rechte segnend ■ erhoben.
III 10
146
Schongauer.
Halbfigur. Na«ih anderer :&.usicht von Hans Baidung
Grien. (Cäronique des Arts. 1871. 321); — 6. Kopf eines
bärtigen alten Mannes. (Lichtdr. in Repert. 1890. p. 1.)
ü. a. dgl. mehr. Dies« i^ichnuDgen werden von a.
dem Zeitblom oder dem Urse Graf zugeschrie-
ben. Sie scJueinen von dem anonymen Stecher B f M
(Pass. II. 124) herzurühren (III. 224).
Berlin. Maria mit dem Kinde, dem sie eine
Blume reicht, in ganzer .Figur in einer Landacha/ft.
Rechts der schlafende Josef. Feder. (Lichtdr. in dem
Berliner Haudzeichnungswerke. III. 9, als Albrecht
Dfiier.)
Budapest. Maria Verkündigung. (Lichtdr. in
Albertina. X. 1666.) Ähnliche Zeichntung (VIII. 928).
Dresden. 'Brustbild eines jungen Mädchens, nax;h
links. Feder. (Lichtdr. üi dem Dresdner Haudzeiahnnngs-
werke. L 8); — Bruatbild eines Mannes mit eigen-
tümlich gebildeten Ohren. Feder. Früher KoU. Mit-
chell. Wohl von Urse Graf oder dem Stecher B f M.
(Reprod. in dem Dresdner Handzeidmungswerke. t. 8.)
Erlangen. Maria mit dem Kinde und Josef.
Rückseite: ein jugendliches Portrait (Selbstportrait),
wahrBCheinlicb von späterer Hand bezeichnet: Martin
Scdion, Coijterfeit. 1465. Beide Zeichnungen zweifellos
von der Hand Schongauers. Nach a. A. (Jahrb. der
k. pr. Kansts. 1894. p. 23) sind es Werke Albreoht Dürers.
Man braucht sich nur des .Jugendjwrtraifcs Dürers in
der Albertina zu erinnern, um diese Zuschreibung für
unmöglich zu halten.
Florenz. Uffizien. Kopf einer Heiligen (oder
klugen Jungfrau). (Uchtdr. in L'Art. 1886. I. 76); —
Der segnende Heiland. Halbfigur. (Lichtdr. -in L'Art.
1886. I. 73.)
Frankfurt a. M. Maria, vor dem Kinde in
Anbetung kniend, lifiks Josef. Feder. Von späterer
Hand bezeicihnet; — Maria, auf einer Easenbank sitzend,
ein geschlossenes Buch in den Häaiden. Feder. (lüchtar.
in dem Frankfurter Haudzeichnungswerke.)
London. Brit. 3fu8. Ein junges Mädchen, welches
mit einem Vogeläij^l eine Flamme anzufachen scheint.
Bes. MfS. 14€9. Die Mädchenfigur erinnert an die
klugen und töricöten Jungfrauen. (Sidney Colvin
in Jahrb. d. k. .pr. Kunsts. 1885. p, 69, mit Lichtdr.);
— Christus, mit der Rechten segnend, in der -Linken
das Buch. Feder, Nach Harzens Ansicht (angeblich)
jvon Albrecht Dürer mit den Worten beseichnet: Dos
hat hübsch Martin gemacht im 1469 jar. (Waa-
gen. Treasures. IV. 34.)
München. Kopf des Johannes. Feder. (Lichtdr.
in dem Münchner Handseichnungswerke.)
Paris. Louvre. (KoU. Hia de la ' Salle.) Maria,
stehend. Auf der Rückseite, ähnliche Zeichnung. Feder.
Monogr.; — Drei Figuren von Heiligen: St. laurentius,
Stephäüus und Martin. Auf der Rückseite eine Mag-
dalena. Feder. Monogr. (Studien zu den Stichen
B. N. 49, 56 und 57; Lichtdr. bei Chenneviöres.)
Prag. KoU. A. v, Lanna, 1908. Kopf eines bärtigen
Mannes mit Muts«; — Weibliche Halbfigur. (Nicht
sicher.) (Lichtdr. in Albertina. XI. 1284, 1287); —
St. Dorothea. Ganze Figur. Sehr trügerisch. (Lichtdr.
in Albertina. XII. 1416.)
Wien. Albertina. Die Beschneidung. Kostbare,
zweifellos echte Zeichnung. (Lichtdr. in Albertina. VII.
737); — Kopfstudien. Nicht sicher. (Lichtdr. in Al-
bertina. X. 1175); — Martyrium der hl. Ursula und
der hl, Jungfraiien. (Lichtdr. in Albertina. VI. 671.)
Heinecken (Neue Nachrichten. I. 1786. p. 406)
schreibt: Ich besitze selbst eine Zeichnung von Mar-
tin Schön, welche eine Kapelle von gothischer
Bauart vorstellet, mit einem Thurme in dessen mitt-
lerer Öffnung oben eine Figur des Heilandes stehet.
Unten in der mittelsten Nische sitzend Gott der Vater,
welcher der neben ihm sitzenden Jungfrau Maria den
Segen ertheUt. Zur linken Seite stehet ^iie Heilige
mit- einem Thurme, in einer «schmalcu Nische, die
»echte Seite ist erst mit ein paar Strichen angefangen
uafl 'nicht fertig worden. Dieses Blatt in Großfolio ist
ungemein sauber mit Hör iFeder gezeichnet und Albrecht
Dürer hat eigenhändig darauf geschrieben: Dieß hat
der Hübsch Martin gerissen im 1470. jar, da er ein
junger Gesell was, das hab ich Albrecht Dürer erfam
und Im zuem daher geschrieben im 1517. jar.
Di« Kupferstiche Schongauers. Nach dem Ausschei-
den aller zweifelhaften Blätter, deren das Schon-
gauer-Werk eine beträchtliche Anzahl be^
sitzt, rücken die Grenzpunkte der Entste- a A- C
hungszeit der übrigen Stiche unwillkürlich A^ ^ 5
näher. Man ist nicht mehr genötigt, für ^^. ^ ^
dubiose Objekte ein Entstehungsdatum zij **
Beginn oder zu Ende der Tätigkeit zu M r4- C
suchen und die Periode dadurch auszu- *' ^V
dehnen, denn gleichartig gesellt sich so- M f^ C
fort zu gleichartig und die Lebensepoche, J ' *-^
in welcher sich Schongauer mit dem Kupferstich be-
schäftigte, wird kürzer. Die Blätter, welche das gesäu-
berte Werk des Meisters bilden, sind ganz gewiß in
einem verhältnismäßig sehr kurzem Zeiträume entstan-
den; sie weisen nur wenige tastendei, unsichere Versuche
auf und sammeln sich zu einem kostbaren Oeuvre, wel-
ches das Herrlichste umfaßt, was der Kupferstich des
15. Jahrhunderts hervorgebracht hat. In jener Zeit, da
Schongauer den Thomasaltar in Cäln und die Kreuz-
abnahme im Jjouvr© malte> hat er kaum mehr mit dem
Giahstiohel gearbeitet.
Ich habe es unterlassen, hier die Blätter in einer
chronologischen Folge Euneinanderznrelheai, wie ich dies
in meiner Monographie im Jahre 1881 getan habe, da
die Anordnung, vrelche Bartsch beobachtete, für ein
Na^hschlagebuch die einzig radjionelle ist.
Als ich 1881 meinen Katalog der Schongauer-Stiche
veröffehtliclue, den ersten, der es überhaupt
versuchte, das Werk eines Meisters auf
Grund innerf^r Kriterien chronologisch zu ordnen, be-
grüßten einige Fachgenossen diesen Versuch mit spon-
taner Anerkennung. Das erregte abor großes Miß-
fallen in Berlin und ©in gewisser 'L. Scheibler
wurde instigiert, zu erklären, daß er dies alles schon
früher gewußt habe. Der -Legatar HeLnecfcens in Dres-
den, Dr. L e h r s, äußerte sein Mißbehagen, weil ich
diesem oder jenem Blättchen seine alte Angehörigkeit
an das Schongauer-Werk -bestritten habe. Dr. W.
Schmidt nahm es mir sehr übel, daß ich ihn —
ihnl — nicht kräftiger zitiert -hatte 1 Ja, -der gewisse
Scheibler grollte mir, daß ich meine Hypothese
nicht vorher der peinlichen Prüfung durch die be-
freundeten Fachgenossen Tinterworfen hatte I Sollte
man glauben, da.ß solche Naivität existiert? Eine
Überprüfung durch die Fachgenossen I Steheibler
sagt (40): „Auf die Benützung der technischen Un-
terschiede bei der chronologischen Anordnung der Stiche
Schongauers war ich (nämlich er. Scheibler) schon
Anfang 1878, also vor Erscheinen von Wurzbachs
Schrift gekommen I" Warum hat dann dieser gewisse
Scheibler diese Entdeckung vier Jahre im Leibe
herumgetragen, ehe. er sie in einer 40 Seiten langen
Entleerung in dos Repertorium abführte?
Unbedingt aus dem Schongauer-Werk auszuscheiden
sind die folgenden Blätter: B. 28. 'Christus am Kreuz
mit Mario, Johannes und Pilatus; — 23. Christus am
Kreuz; — 31. Maria, von zwei Engeln gekrönt (im
besten Falle eine alte Kopie nach einem verschollenen
Blatte); — "50. St. Georg zu Pferd, nach rechts: —
51. St. Gieorg zu Pferd, nach links; — 52. St. Georg,
im Galopp nach links; — 53. St. Jacobus major im
Kampfe gegen die Ungläubigen; — 88. Der Auszug zum
Markt; — 89. Der Müller mit dem Esel; — 90. Die zwei
Männer auf dem' Wege; — 92. Der Elefant; — 94. Der
Hirsch und die Hindin; — 95. Das Zuchtsohwein ; —
108. Das Ornament mit der Eule; — 109, 110, 111,
112. 113, 114, 115, 116. Ornamente. Im ganzen un-
gefähr 22 Blätter, welche die Marke Schongauers nur als
Firmenbezeichnung oder Adress-e tragen
und mit Martin Schongauer ebenso wenig zu tun haben,
wie der von sechs Engeln begleitete Heiland von Ghe-
rardo (B. VL 169, und 179. 34; ^Pass. IL 113. 6;
und hier Gerard David. II. 384), die sogenannte Kupp-
Schongaaer.
147
lerin (B. VI. 174. 15, tmd 180. 60) oder die hl. Bax-
baia. (Pass. II. 138. 2) und andere Blätter mehr,
welche ebenfalls das Schongauer-Monogramm
aufweisen, von. welchen aber niemand glauben kann,
daß sie von ihm herrühren.
Auf Grund datierter Kopien ergibt sich als spätestes
Entstehungsdatum : 1481 für die Stiche N. 33, 35, 37,
38, 41, 42, 43, 44; — 1485 für N. 3 und 21;— i486
für N. 4 nnd 6; — 1487 für N. 11, 27, 34, 88; —
1488 für N. 9; — 1489 für N. 17 aad 22.
B. 1. (W. 77.) Der Engel der Verkündigung.
2. (W. 78.) Die Maria der Verkündigung. Erinnert
an die hl. Helene des Thomasaltars.
3. (W. 48.) Die Verkündigung. Eine gegenseitige
Kopie ist 1485 datiert.
4. (W. 4.) Die größere Geburt Christi. Unter nieder-
ländischen Eindrücken gestochen nnd dem Bildchen üi
Wien und München verwandt.
5. (W. 60.) Die kleine Geburt Christi.
6. (W. 5.) Die Anbetung der Könige. Die Ansichteo
darüber, ob die Drucke mit der Zahl 1482 Kopien sind
oder nur von der retuschierten Platte herrühren, sind
geteilt. Wenn man die spitze Mütze des Königs, rechts,
näher ansieht, könnte man glauben, daß es sich um
eine Kopie handelt.
7. (W. 6.) Die Flucht nach Ägypten. Das Monogramm
roh und plump. Das ganze ein wenig verdächtig.
8. (W. 51.) Die Taufe Christi.
9—20. (W. 12—23.) Di© Passion: 9. (W, 12.) Chri-
stus betet am ölberg; — 10. (W. 13.) Die Gefangen-
nahme; — 11. (W. 14.) Christus vor dem Hohenpriester.
Die Figur des Hohenpriesters wie' in der Beechneidimg
(Zeichnung) der Albertina; — 12. (W. 15.) Di© Geiße-
lung; — 13. (W. 16.) Die Dornenkrönnng; — 14.
(W. 17.) Christus vor PUatus; — 15. (W. 18.) Chri-
stus wird dem Volke gezeigt; — 16. (W. 19.) Die
Kreuztragung ; — 17. (W. 20.) Christus am Kreuze.
Rechts Johannes, links die Gruppe von fünf Fri-uen.
Gegenüber dem großen Kreuzo (N. 25) ein ungeheurer
Foxtschritt; — 18. (W. 21.) Die Grablegung. Erinnert in
der Anordnung an das dem Roger van der Weyden
zugeschriebene Bild der Nat. (Jal. in London. (N. 664.)
(II. 873); — 19. (W. 22.) Christus in der VorhöUe;
— 20. (W. 23.) Die Auferstehung.
21. (W. 24.) Die große Kreuztragung. Sidjiey Colvin
(L'Art. 1881. III. 277) bemerkt, daß sich dieselben
Schacher in dem 1477 gemalten Bilde Memlings (reep.
Vrelants) in Turin (II. 143) finden.
22. (W. 106.) Christus am Kreuze mit Maria, Jo-
hannes ujid Pilatus. Für Schongauer befremdend, aber
immerhin möglich. Der Ritter hat hier spitze Schuhe.
23. (W. 107.)* Christus am Kreuze mit Maria imd
Johannes, mit Sti'ahlennimben, die sonst bei Schon-
gauer nicht vorkommen. Recht dürftige, harte Ar-
beit, von" anderer Kfaud.
24. (W. 25.) Christus am Kreuze. .
25. (W. 10.) Das große Kreuz. Der Heiland und
die Engel entsprechen der Auffassung des alten Roger
van der Weyden. Der Johannes ist wesentlich ver-
schieden.
26. (W. 52.) Noli me tangere. Galichon erwähnt
eine 1477 datierte Kopie.
27. (W. 61.) Die kleine stehende Madonna.
28. (W. 65.) Die größere Maria mit dem Kinde.
29. (W. 1.) Madonna mit dem Papagei. Das Mono-
gramm sehr roh hineingekratzt.
30. (W. 75.) Maria auf der Rasenbank.
31. (W. 105.) Maria, von zwei Engeln gekrönt. Der
Maria im Rosenhag in Colmar verwandt, aber gewiß
nicht von Schongauer. Im besten Falle eine alte Kopie
nach einem verschollenen Blatte, da die Maria hier
das Kind im rechten Arme hält, während sie es bei
Schongauer stets im linken Arme trägt.
32. (W. 76.) Maria im Hofe. Ähnliche Zeichnung
in Basel.
33. (W. 49.) Der Tod der Maria. Der links kniende
Apostel entspricht dem Thomas im Thomasaltar. Eine
Kopie von Wenzel von Ohnütz ist bezeichnet: 1481.
Wenceslaus. de. olomucz. ibidem. Auf dem Sockel
( ist lOCVM zu lesen, ist aber quer überschraffiert.
Auf einem Abdruck in Berlin steht auf dem Kessel:
lOCVM F.
34—45. (W. 26— 37.) Die Apostelfolge: 34. (W. 26.)
St. Petrus; — 35. (W. 27.) St. Andreas; — 36. (W. 28.)
St. Jacobus major ; — 37. (AV. 29.) ■ St. Jt>hannes ; —
38. (W. 30.) St. PhiUppus; — 39. (W. 31.) St. Bartho-
lomäus; — 40. (W. 32.) St. Jacobus minor; — 41.
(W. 33.) St. Matthäus; — 42. (W. 34.) St. Judas Thad-
däus; — 43. (W. 35.) St. Simon; — 44. (W. 36.)
St. Thomaa; — 45. (W. 37.) St. Paulus.
46. (W. 58.) St. Antonius.
47. (W. 9.) St. Antonius, von neun grotesken Dä-
monen gepeinigt. Monogramm roh und plump. Das
Blatt ist nicht sicher.
48. (W. 66.) St. Christoph.
49. (W. 72.) St. Stephanus.
50. (W. 108.) St. Georg zu Pferd, nach ' rechts.
Unbedeutende Arbeit.
51. (W. 109.) St. Georg zu: Pferd, nach links. Dürf-
tige Tectmik.
62. (W. 110.) St. Georg, im Galopp, nach links.
Hat nichits mit M. Schongauer zu tun, so sehr
auch Bartsch dafür einstehen wilL Das Biatt geriet
ganz zufällig in das Schongauer-Werk mid ist auch
nicht bezeichnet. Burkhardt hält es für eine Arbeit
LudwigSchongauers.
63. (W. 7.) St. Jacobus major, der Apostfrl der
Spanier, streitet mit dem christlichen Heere gegen die
Ungläubigen. Monogr. Ein Teil ist die gpenaue Kopie
der großen Kreuztragung von der Gegenseite. Daa
Blatt ist wohl kurz nach 1492 gestochen, als Ferdinand
der Katholische die Stadt Granada einnahm, ein Er-
eignis,- welches in der ganzen christlichen Welt die
größte Sensation machte. Nach Burckhardt eine
Arbeit Ludwig Schongauer s.
54. (W. 67.) St. Johannes Bapt.
(55. (W. 111.) St. Johannes auf Platmos. Scheinbar
spätere Stechertechnik, und das Bäumchen, sieht gar
zu modern aus.
66. (W. 68.) St. Laurentius.
57. (W. 69.) St. Martin.
58. (W. 70.) St. MichaeJ.
59. (W. 71.) Der größere St. Sebastian.
60. (W. 60.) Der kleinere St. Sebastian.
61. (W. 59.) St. Augustinus.
62. (W. 73.) St. Agnes.
63. (W. 62.) St. Barbara.
64. (W. 63.) Die kleinere St. Katharina.
85. (W. 74.) Die große St. Katharina.
65 b. St. Margarete mit dem 'Drachen. Nur in einer
Kopie von Isr. v. Meckenen erhalten.
66. (W. 64.) St. Veronika..
67. (W. 56.) Der kleine' Erlöser.
68. (W. 57.) Der große Erlöser.
69. (W. 2.) Der Schmerzensmann. Bez. Erinnert
an ein Bild in Schleißheim, welches mit einem
fremdartigen Monogramm bezeichnet und 1457
datäerrt ist. (£at. 1873. N. 651; Nagler.
Mon. I. 1400.) Der kraushaarige Johannes
gleicht dem des Roger v. d. Weyden des
Alteren aus Brüssel.
70. (W. 55.) Der thronende Heiland.
71. (W. 54.) Der Heiland segnet die Jungfrau.
72. (W. 53.) Der Heiland krönt die Jungfrau.
73—76. (W. 82—85.) Die Symbole der vier Evan-
gelisten: 73. (W. 82.) Der Engel des Matthäus; r-
74. (W. 83.) Der Löwe des Markus; — 75. (W. 84.)
Der geflügelte Stier des Lukas; — 76. (W. 85.) Der
Adler des Johannes.
77—81. (W. 38—42.) Die fünf klugen Jungfrauen.
82—86. (W. 43—47.) Die fünf törichten Jungfrauen.
Scheibler will für die Entstehung dieser Folge zehn
Jahre in Anspruch nehmen! Die ganze Folge ist
wohl, wie es auch in der Natur der Sache liegt, binnen
ganz kurzer Zeit, ein Blatt bald nach dem anderen, ent-
standen.
87. (W. 3.) Halbfigur einer törichten Jungfrau. Das
Monogramm groß und scharf. Gewiß nicht von Schon-
gauer. Das Blatt erinnert an Urs Graf.
III 10*
148
SchoonjanB — Siegen.
88. (W. 11.) Der Auaziig zum Markte. Rohes Mono-
gramm. Höciat fragwürdig.
89. (W. 80.) Der Müller mit dem EseL Desgleichen.
90. (W. 8.) Die zwei Männer auf dem Wege. Des-
gleichen. Gewiß keine Arbeit M. Schonganers.
91. (W. 79.) Zwei, raufende Goldschmiedsjungen.
92. (W. 113.) Der Elefant. Vielleicht von Ludwig
Sohonganer. .
93. (W. 86.) Der Greif. Echt.
94. (W. 112.) Der Hirsch und die Hindin. Wahr-
scheinlich von Ludwig Schongauer.
96. (W. 81.) Das Zuichtschwein mit vier Jungen.
Ludwig Schongauer.
96—105. (W. 87—96.) Die Folge der Wappen.
Den einzigen Versuch, sie heraldisch festzustellen,
machte Kind^ler von Knobloch im Deutschen
Herold 1876 und 1877.. Die Ähnlichkeit in der Auf-
fsussung der SchUdhalter mit dem als solchen figurie-
renden Adler oder Falken im Thomasaltar ist charak-
teristisch. Zu bemerken ist, daß die AVappen durch-
aus gegenseitig erscheinen.
96. (W. 87.) Ein geflügelter Engel mit einem nach
rechts ausschreitenden Leoparden im Schilde. Angeblich
das Wappen Stein-Kallenfels von Hagenau, genannt
vom Steyne.
97. (W. 88.) Junge sitzende Frau mit dem nach
rechts schreitenden Einhorn. Wappen der Städte Gmüadt
(weiß in rot) und Giengen (weiß ia gelb), sowie auch
der Freiherren, späteren Grafen von Thengen.
98. (W. 89.) Eine sitzende Frau mit dem nach
links gekehrten Schwan. Angeblich Wappen von. Tetti-
kofen im Konstanzer Gebiet.
99. (W. 90.) Stehende Frau mit drei Sternen im
Wappen. Wappen des Hauses Erbach.
100. (W. 91.) Die wilde Frau mit dem Kinde, mit
dem Leopaidenkopf im linken quergeteilten Felde.
101. (W. . 92.) Kniender bärtiger Mann mit dem
Geierfuße tmd dem Hahne im Wappen. Familie Stein-
linger.
102. (W. 93.) Der Bauer mit dem Adlerflug im
Wappen. -Angeblich Wappen der Schweizer Familie
Balbegg, der Grafei von Hallweil und Wenkheim, und
der Lachner zu Basel. Dasselbe Wappen, verkehrt, rote
Flügel im grauen Felde, rechts in der Eck© oben ein
rotes Kleeblatt, im BartholomäiUsaltar. Auch bei H.
Hopfer (B. 76) in verändertem Schilde.
103. (W. 94.) Eter wUde Mann mit dem Windspiel
im Wappen. Wappen der Familie BaJdinger aus Ulm,
auch der Abtei Murbach und der Grafen von Ostheim
bei Cohnax, der Schioltheiß von Gebweiler und der
Herren von Hungerstein. Ritter Wilhelm von Hunger-
stedm, der letzte des Geschlechtes, vrurde 1487 von
seiner Gattin, Kunigunde Giel von Gielsburg, ermordet.
104. (W. 95.) Bin vrildex Mann mit dem Oberleib
eines nach links aufspringenden Hirschen im Wappen.
105. (W. 96.) Wilder Mann mit zwei Wappenschü-
den. Links ein nach, rechts aufspringender Hase,
rechts ein Mohrenkopf. Wappen der Herren von Dien-
lich und der Abte von Surburg im Unterelsaß.
106. (W. 98.) Der Bischofstab.
107. (W. 97.) Das Rauchfaß.
108. (W. 99.) Das Ornament mit der Eule. Dieses
und die anderen Omajnente rühren gewiß nicht von
-ßchongauer her. Der Stecher dieses Blattes kannte
•orientalisahe Muster.
109. (W. 100.) Ornament, aus einer Weinranke auf-
steigend.
HO. (W. 101.) Ornament, auf einem Baumzweige
aufsitzend.
111. (W. 102.) Ornament, aus dem Loche eines Baum-
zweiges.
112. (W. 103.) Ornament.
113. (W. 114.) Ornament. Spätere Stecherarbeit.
114. (W. 104.) Laubverzierung mit dem Papagei.
115. (W. 115.) Ornament mit Hopfenranken. Spä-
tere, trockene Arbeit.
116. (W. 116.) Ornament. Mit falschem Schongauer-
Monofframm.
Nach ihm gestochen : 1. Sanctus Michael Archangelus.
St. Michael in ganzer Figur, in der Rechten das
Schwert, in der Linken die Wage. MfS. pinxit.
Balth. Schwaa. sculp. E. E^ieoer excu. Harter Stich
in der Weise der Wierx; nach einem Bilde, vyelches
kaum von Schongauer herrührt.
2. Brustbild eines Mädchens mit einem Eichenlaub-
kranz im Haar. Martin Schön inv. W. Hollar fecit
1646.
3. Die Frau mit dem Turban. M. Schön inv. W.
Hollar fecit 1646.
Dr. Alfred von Wurzbach. Martin Schon-
gauer. - Eine kritische Untersuchung seines Lebens und
seiner Werke. Wien 1880; — W. L ü b k e. Schon-
gauer-Studien. (Zeitschr. f. b. Kunst. 1881. XVI. 74);
— Sidney Oolvin in L'Art. 188L IIL p. 272.
Mit- Reproduktionen; — W. H. WilLshire. Cata-
logue of Early priats in the British Museum. II.
London 1883. p. 410; -^Daniel Burkhard t.
Die Schule Martin Schongauers am Oberrhein. Basel 1888.
Mit Lichtdrucken ; — M. Schongauer und seine Brü-
der. (Jahrb. d. k. pr. Kunsts. XIV. 1893. 158); — M.
L e h r s. Zur Datierung der Kupferstiche Martin S«hon-
gauers. (Repert. 1895. XVIII. 429); — G. Wust-
mann. Die Schongauer in Leipzig. (Kunstohronik,
1907. p. 321.)
Schoonjans. Anton Schooiljans
(II. 582). Siehe auch Jean Baptiste le
Bei. (I. 75, III. 21.)
Scoreel. Jan Scoreel (II. 597).
Gemälde (Nachtrag): Philadelphia. KoU. J.
G. Johnson, 1908. Portrait einer jungen Frau, ein
Blümchen in der Linken. Von der weißen Haube
fallen zwei Bänder auf die Brust. (Lichtdr. in The
Connoisseur. XXI. 150.)
Sein. P. 1 e Sein, holländischer Maler
des 17. Jahrhunderts, dessen Lebensver-
hältnisse unbekajint sind.
Gemälde: London. Koll. Sir Cuthbert Quitter,
1909. Zwei Portraits:' Regnier Strik Johanzoon und
Alida Pietersdochter van Scharlaken. Beide bez. F.
le Sein, 1637. (Lichtdr. in The Connoisseur. XXIV. 170.)
Zele. Giovanni de Zele d'Utrecht.
Siehe Jan vaa Zyll. II. p. 687.
Selpelius. Selpelius, Maler des 17.
Jahrh., seinen Lebensverhältnissen nach
gänzlich unbekajint.
Gemälde: Amberg. Kirche St. Martin. Marty-
rium des hl. Laurentius. Bez. Selpelius 1652. In
der Art des Rubens.
Nagle r. Monogr. IV. 4060; — Waagen. Bayern
und Schvraben. p. 135.
Seraerts. Jacques T'S e r a e r t s,
Maler aus Brüssel, mit Bernard van Orley
1627 der Häresie angeklagt, damals 31
Jahre alt.
A. W auters. B. v. Orley. p. 18, 19.
Sergejs. Frederik Sergejs, Bild-
hauer zu Löwen, um 1838 tätig.
Nagler. XVL 282.
Serster. Floris Serster, Maler,
geb. zu Leiden 1861.
Sieburg. S i e b u r g, Maler, geb. zu
Haarlem, f 2. April 1842. Er ging 1837
nach Java, um archäologische Aufnahmen
für die Regierung zu machen und starb
daselbst.
Immerzeel. III. 88; — Kramm. V. 1517.
Siegen. Ludwigvon Siegen von
S e c h t e n, der Erfinder der Schabkunst.
Silvestre.
U9
Er war 1609 auf dem Lehengute Sechten
bei Keldenich im Bistum Cöln geboren
(nach a. A. in Holland, wo sein p ^ ^
Vater Johann v. S. eine Hollän- J* *J
derin, Anna van Pearez, die
Witwe eines Herman van Breil, ^
geheiratet hatte), f zu Wolfen-
büttel 1680. Siegen erhielt seine Erziehung
auf dem BJolleglum Mauritianum in Cassel,
wo sein Vater damals Hofmeister war.
1626 ging er nach Holland und Frank-
reich. Wahrscheinlich erhielt er in Hol-
land seinen ersten künstlerischen Unter-
richt. 1637 wurde er von der Landgräfin
Amalia Elisabeth von Hessen zum Pagen
des Prinzen Wilhelm und 1639 zum
Kammerjunker ernannt. Er befaßte sich
viel mit der Kunst und zeichnete Por-
traits. Gemälde von seiner Hand sind
nicht bekannt. In diese Zeit fallen seine
ersten Versuche in der Schabkunst, welche
er als, ein großes Geheimnis bewahrte.
Das erste Blatt, mit dem er an die Öffent-
lichkeit trat, war das Bildnis seiner Gön-
nerin, der Landgräfin von Hessen, Amalia
Elisabeth, welches er im Aagust 1642, an-
geblich in Amsterdam, vollendete, von wo
er die ersten Drucke dem Landgrafen Wil-
helm VI. von Hessen schickte. Nach
dem Friedensschlüsse von Münster, 1648,
nahm er in Wolfenbüttel Kriegsdienste
und avancierte bis zum Oberstwacht-
meister. 1654 war er in Cöln, um seine An-
sprüche auf das Gut Sechten geltend zu
machen. Hier entstand das Blatt mit dem
hl. Bruno. In Brüssel kam er noch in
demselben Jahre mit dem Prinzen Ru-
precht zusammen, den er mit den Ge-
heimnissen seiner Kunst vertraut machte.
1676 kehrte er nach Wolfenbüttel zurück,
wo er um 1680 starb. Die Dokumente
über die Erfindung der Schabkunst hat
Delaborde in seinem Werke „Histoire de la
gravure en maniere noire, 1839" veröffent-
licht und damit die älteren Traditionen
entkräftet, welche den Prinzen R u-
precht von der Pfalz (III. 138), der
nur öein Schüler war, zum Erfinder
machten.
Portrait: Brustbild in Husaren uniform. Sunt artibus
anna decori. R. A. Persyn delineavit ad vivum et
sc-ulp. 1644. la alt<er Handschrift bezeichnet: „L. von
Siegen. Ein hessischer Obr. Lieutenant, d. Erfinder
der sogenannten Sohwartzkunat in Kupfer zu arbeiten."
(Unikum in Jak. Hoffmeiaters Besitz.)
Geschabte Blätter: 1. Amelia Elisabetha D. G.
llassiae Landgravia etc. comitissa Hanoniae Muntzenb. :
Illustrissimo ac Oelssimo pp j^c Dno Dno Wilhelmo VI.
D. Gr. Hassiae Landgr. etc. hanc Serenissimae Matris
et Incomparabilis Heroinae effigiem. ad vivum a se
prlmum depictam novoq jam Sculpturae modo ex-
preseam dedicat consecratque L. a S. Ao. Dni MD
CXLII. Fast lebensgroßes Brustbild, oben abgerundet.
Da« erste in Schabkunst ausgeführte Blatt. In einigen
Drucken ist die Jahreszahl durch Hinzufügnng einer I
mit Tusohe aus II in III verändert. (Lichtdr. in The
Printseller. I. 634.)
, 2. Die Gemalilin des Winterkönigs, Elisabeth, Tochter
Jakobs I. von England (1596, \ 1662) (Mutter des
Prinzen Bupredht von der Pfalz), irrtümlich als Eleonora
von Gonzaga, Gemahlin Kaiser Ferdinands III., be-
zeichnet. Brustbild. G. Hbndthorst pinxit. L. k Sie'
gen jnventor fecit. anno 1643-.
3. Wilhelm von OraJiien. Guilhelmus I>. G. Princeps
Atrriactis comes Nassaviae etc. MDGXLIIII. G. Hondt-
horst pinsit. L. v. Siegen inventor fecit. 1644. Brust-
bild. Der Hintergrund mit dem Grabstichel gearbeitet,
nur das Portrait geschabt.
4. Augusta Maria Caroli M. B. Eeg. filia Guilhelmi
Princ. Aur. Sponsa (Tochter Kalls I. von England,
Gemahlin Wilhelms II. von Uranien). G. Hondthorst
pimxit. L. V. Siegen inventor fecit. Gegenstück des
vorigen. Der Hintergrund gestocihen.
6. Ferdinand III. Rom. Imperator semp. Aug. Himg.
et Boh. Bex. etc. Lud. Siegen in Sechten ex . . .
pinxit novoqe a se invento modo sculpsit. Anno Do-
mini 1654. Brustbild mit Lorbeerkranz, im Oval. II. Et.
Links das Monogranmi LVS., rechts 1654.
e. Alexander VII. Pont. Max. L. S. INV. F. Ao. 1657.
.7. S. Ignatius de Lojola, LvS.
8. Heilige Famiflie (La St. famille aux lunettes).
Annib. Caratii pinx. Ludw. a Siegen humilissime offert.
Ludovicq a S. novo suo modo lusit. I. Mit Widmung
an den Erzherzog Leopold von Österreich. II. Mit
Widmlang an Kardinal Mazarin und 1657.
9. St. Bruno in ganzer Fi^r, in einer Grotte
kniend. Unten auf eiuer zugelegtem Schriftpüatta sechs
lat. Verse und links: Dnis suis Patronis et Benefac-
toribus, offert hum"«"»« Caxtusia Ratisbonensis. Rechts:
In honorem St. Brunonis conterranei sui totiusque
Cartusianae Ordinis fecit. L. k S. jn. S. Ao. 1654.
10. St. Hieronymns. Brustbild. Die Rechte auf einem
Totenkopf. Sehr fragwürdig und zweifelhaft. (R. Wei-
gel. Lag. Kat. N. 11697.)
11. BmatbUd eines unbekannten Mannes mit langem
Haax. Auf dem Exemplar des Berliner Kabinetts steht
von alter Hand: Admodnm R °« & docctiss»s Dns
Bonnaventura. Sehr zweifelhaft.
Delaborde. Man. noire ; — N a g 1 e r. XVL
358; — Merlo. L 426; — P. Seidel im Jahrb.
d. k. pr. Kunsts. X. 1889. p. 34; — Jakob Hoff-
meisters gesammelte Nachrichten über Künstler
und Kunsthandwerker in Hessen. Herausgegeben von
G. Prior. Hannover 1886 ; — Jaro Springer
ia Chronik der Gesellsch. für vervielfältigende Kunst.
1891. p. 13.
Silvestre. Israel Silvestre, Kupfer-
stecher und Kunstdrucker aus Paris, wel-
cher am 13. Sept. 1546 zu Antwerpen ein
Privilegium erhielt, kleine Kupferstiche
zu stechen, zu drucken und zu verkaufen.
Am 27. Juli 1570 unterzog er sich dem
neu eingeführten Befähigungsnachweise
bei Christoph Plantin und erhielt auf
Grimd dessen im April 1571 ein neues
Privilegium. P i n c h a r t (Archives, II.
77) publizierte diese merkwürdige Ur-
kunde.
Formschnitte : 1. Vrouwe Maria, Coninghinne van
Hongherien, van. Bohemien etc., Dpchter© van Philippue
Coninck van Castilien. Stehend. Ghedruct tot Ant-
werpen op de caanerpoprt brügge tegen over den
pant by my Sylvester van paris Formsnyder.
2. Madame Marie Royne d'Hongrie. Nach links
reitend. Oben das Wappen. Imprime en Anvers par
moy Silvestre de Paris Taillieur de Figures.
3. Martin de Bosse, Siegneur de Peropen. Reitend,
nach links. Imprime en Anvers par moy Silvestre de
Paris Tailleur de Figures.
4. Henrious de achste, duer Crods gbenade Coninck
van Enghelant, van Vranckryck. Stehend. Gedruckt
160
Simons — Stege.
tot Antwerpe op de camerpoort brug tege over de
pant duer Sylvester van parys, Formsnyder (1536).
6. Johannes Kex Foxtugalie, Arabie, Persae, Indie.
Reitend, nach links. Imprime en Anveis ' par moy Sil-
vestre de Paria TaiUeur de Figures.
Simons. Simons, Metalltreiber uiid
Goldschmied des 16. Jahrh. zu Brüssel,
von dem ein aus Kupfer getriebenes
Standbild des Prinzen Karl von Lothrin-
gen im Giebel des Gildenhauses der Brauer
daselbst herrührte.
Descampa. Voyage. 1769. p. 91; — Kramtn.
V. 1523; — N agier. XVI. 448.
Simonsz. Albert Simons z. Siehe
Simonsz Albert. I. p. 9. Er war noch
mit van Mander persönlich bekannt und
erzählte ihm um 1604, daß er vor 60
Jahren Schüler des Jan Mostaert
(II. 195) gewesen war.
Singelaar. Cornelis Singelaar,
Maler, Schüler des Frans Verwilt in
Eotterdam, dem er in seinem Testament
vom 14. März 1689 alle seine Malergeräte
und Zeichnungen etc. vermachte.
O u d H o 11. 1894. p. 162.
Sinia. Cornelia Maria Sinia,
Landschaftsmalerin, geb. 14. Pebr. 1878
zu Hoom. Aquarelle: Haarlem, Mus.
Teyler.
Zittoz. Michael Zittoz (von S i-
thin, Saint Omer), Hofmaler^ der Kö-
nigin Isabellä von Spanien bis zu ihrem
Tode 1504. Er trat dann in Dienste der
Erzherzogin Margarete, der Statthalterin
der Niederlande. (Justi. 1. p. 335.)
Gem&lde: Madrid. Marquis de Santillamu Jo-
hanna die Wahnsinnige. (Ausst. Brügge 1907. N. 43.)
Slagzwaart. Slagzwaart recte
Slach-sweert (Espadon, Haudegen),
Bentname des Malers Karl Screta.
C. de Bie. 1662.
251; — Houbraken.
n. 144.
Slerig. Ferdinand Karl Slerig,
Maler, geb. 12. März 1839 im Haag.
Sluyter. AVilly Sluyter, Genre-
maler der Gegenwart.
Onze Kanst. 1905. I. 99.
Slyter. H. S 1 y t e r, Kupferstecher in
Amsterdam. Zeitgenosse.
B 1 a n 0. Man. III. 531.
Smeyers. AbrahamMatthysSmey-
e r s. Siehe Abraham Mathissen. II. p. 125.
Snellaert. Christiaen Snellaert,
Formschneider und Drucker zu Delft
1488—1497.
C o n w a y. 326 ; — B i g m o r e. II. 367 ; —
Holtrop. Monuments, pl. 83.
Snykens. Henri Snykens, Maler,
geb. 3. Sept. 1854 zu Brüssel, Schüler
der Düsseldorfer Akademie.
Sodar. Frans Sodar, Maler, geb.
zu Dinant 1827, f im Jänner 1900 zu
Assisi. Er bereiste Palästina und wid-
mete sich der religiösen Malerei.
Soehl. Lodewyk Willem van
S o e h 1, Landschaftsmaler, geb. 1867 auf
Java, tätig im Haag.
Soeren. Gerrit Jacobus van
S o e r e n, Genremaler, geb. 20. Juni 1859
zu Amsterdam, f daselbst 8. März 1888.
Gemälde : Amsterdam.
Soerensen. J. L. Soerensen, Maler-
radierer der ersten Hälfte des 19. Jahrh.
Blanc. Man. III. 549; — Lip. & Lin. II. 1025.
Spinelli. Nicolas de Spinel oder
Nicolo di Forzore Spinelli,
Florentiner Medailleur und Stempel-
schneider, geb. 1430, f 1499 zu Lyon,
1468 am burgundischen Hofe beschäftigt.
Sein von M e m 1 i n g (IL 138) gemaltes
Portrait in Antwerpen wurde früher
dem Antonello da Messina zuge-
schrieben.
Jahrb. d. k. pr. Kunsts. 1904. 1.
Spruyt. Johannes Spruyt (IL 650),
Maler von Vögelbildem und Hühnerhöfen,
geb. 1627 oder 1628 zu Amsterdam,
t 8. Sept. 1671 daselbst.
Gemälde (Nachtrag) : Petersburg. Koll. P. de
Semenow. Junge Frauen, welche Kränze flechten.
Bez. J. Spruyt F. 1661.
Oud Ho 11. 1909. 125, mit Lichtdr.
Stark. Julius Stark oder S t a r c k,
Historienmaler, tätig um 1840.
ImmerzeeL III. 109; — N a g 1 e r. XVII. 226.
Stappen. Pierre Charles van
der Stappen (IL 653), f Okt. 1910.
Steclin. GiUis Steclin, Gold-
schmied aus Valenciennes, den Le Maire
in seiner Couronne Margaritique rühmt.
Früher vermutete man unter diesem Na-
men den Meister E. S.
Steene. Jacques van der Steene,
Maler zu Toumai, der bei dem Einzug
der Erzherzoge Albert und Isabella den
Triumphbogen der Rue des Maux und 1600
die Figuren des Brunnens der Grand Place
bemalte.
L. C 1 o q u e t. Toumai-. 1884. p. 53.
Stege. Erwin von Stege, Münz-
meister und Stempelschneider Kaiser
Friedrichs III., als Kupferstecher „der
Meister E. S. von 1466" genannt. Er
wurde aller Wahrscheinlichkeit nach in
Steiermark, wo der Name Stege oder Ste-
ger und Steiger sehr häufig ist, um 1430
geboren und starb um 1486. Er ist einer
der bedeutendsten, vor allem aber einer
der originellsten Meister des 15. Jahrh.,
dessen Einfluß auf die Entwicklung der
Kupferstichtechnik in Deutschland ein
Stege.
161
außerordentlicher und nachhaltiger war.
Man war lange Zeit geneigt, ihn für den
Erfinder des Kupferstiches resp. für den
ältesten deutschen Stecher zu halten, da
abe^r die Veranlassung, Abdrücke von
eüier gravierten oder geätzten Metall-
platte zu machen, angesichts der Aus-
breitung und Entwicklung des Form-
schnittes in der ersten Hälfte des 15.
Jahrh. sehr nahe lag, so dürfte diese Er-
findung wohl an verschiedenen Orten zu
gleicher Zeit gemacht worden sein. Man
suchte seine Heimat in Straßburg, in Cöln,
in Schwaben, Bayern oder in den Khein-
landen, nur nicht in Steiermark oder
Niederösterreich, wo er wirklich zu Hause
war, denn die ganze Sucherei geschah,
ohne irgend einen positiven Anhaltspunkt
zu besitzen. Eine alte Tiudition sagte,
daß er Stern oder Stech, Stecher,
S t e c 1 i n etc. geheißen habe, welche
Namen sämtlich von. dem Klange seines
wirklichen Namens Stege oder S t e g e r
zurückgeblieben waren, aber man wußte
ihn nicht zu lokalisieren. Mit besonderer
Vorliebe wiederholte man die Behaup-
tung, daß er ein Goldschmied gewesen
sei, denn seit der phantastischen Phrase,
daß sich der Kupferstich aus der Gold-
schmiedtechnik entwickelt habe, mußte
jeder alte Kupferstecher ein Goldschmied
gewesen sein. Die kräftig gestochenen
Schnörkel und Rauten in den Blättern des
Meisters E. S. weisen aber darauf hin,
daß sie von einem Münzstempel- oder
Graveur stichel herrühren, jenem weit
stärkeren Stecherinstrument, dessen sich
die Medailleure, Siegelstecher und Stem-
pelschneider bedienen. Dieser letztere
Umstand war es hauptsächlich, der vor
vielen Jahren meine Aufmerksamkeit auf
die Siegel des 15. Jg-hrh. lenkte, da ich
die Überzeugung hatte, daß der Meister
E. S. seinem künstlerischen Gewerbe nach
ein Stempelschneider gewesen sein müsse.
Ein anläßlich der Gründung des Bistums
von Wiener-Neustadt 1477 gefer-
tigtes Siegel, welches eine Madonna in
dem von dem Meister E. S. geschaffenen
Marientypus, mit dem nackten Kinde
unter dem entsprechenden Baldachin,
zeigte, führte mich auf den bisher un-
bekannten Namen dieses Stempelschnei-
ders .Erwin von Stege. Es war gar
kein Zweifel darüber möglich, daß der
Urheber dieses Siegels jener Erwin von
Stege sein müsse, der bereits im Jahre
1456 urkundlich al& Mün2^meister des
Kaisers Friedrich III. in Wiener-Neustadt
erwähnt ist. Aus dieser Tatsache wurde
auch sofort die Mutation des Namens
Stege oder Steger in Stech, Ste-
cher, Steclin etc. klar und das auf-
fallend häufige Vorkommen des österrei-
chischen Wappens in den Stichen des
E. S., desgleichen die Vorliebe für heral-
dische Otgekte, da Kaiser Friedrich III.
diesen Spielereien ein besonderes Inter-
esse entgegenbrachte.
Die Urkunden. Zum Verständnis der
Sachlage empfiehlt es sich, zuerst die
Urkunden kennen zu lernen, welche sich
auf diesen Münzmeister Kaiser Fried-
richs III., Erwin von Stege, be-
ziehen, und dann die Kupferstiche des
Meisters E. S. im Hinblick auf die
Geschichte des Hofes und der Regierung
des Kaisers zu überprüfen.
Am 25. Dezember 1456 schrieb der Kai-
ser an den Stadtrat von Wiener-Neustadt,
daß er seinen Münzmeister Erwin vom
Steg und Margarethen, seiner Haus-
frau, ein Haus in der Keßlerstraße da-
selbst aus besonderen Gnaden zu
eigen gegeben habe. Erwin war demnach
im Jahre 1456 bereits verheiratet, hatte
sein Amt gewiß schon eine geraume
Zeit bekleidet und muß gewisse Ver-
dienste gehabt haben, da sich der Kaiser
veranlaßt sah, ihm ein Haus zu schenken.
Hiebei ist nicht zu übersehen, daß auch
seiner Frau das Miteigentumsrecht ver-
liehen wurde.
In einer Urkunde vom 23. Juli 1459,
einen Hauskauf durch den Münzer Hans
W a g n e r betreffend, erscheint der Münz-
meister, der „edel Erwein vom Stege",
als Zeuge. (Regesten. IV. 3162.) Er muß
demnach aus adeligem Geschlecht ge-
wesen oder inzwischen geadelt worden
sein. Schon im nächsten Jahre, 1460,
kaufte er ein zweites Haus in der vor-
nehmsten Straße Wiener-Neustadts, an
welchem seine Gattin Margarethe eben-
falls Miteigentümerin wurde.
In einem Schreiben aus Wien vom
30. November 1460 gibt der Kaiser be-
kannt: „daß die Gemahlin des Erwin vom
Stege, des früheren Münzmeisters zu
Neustadt, tinseres getreuen Hansen von
Zürich, tinseres Bürgers hier Haus-
frauen, ein lad mit etlichen Kleinoden,
Slayem und anderem zu behalten geben,
die wir dann von derselben Margarethe
haben nemen lassen", und verbietet, daß
die genannte Margarethe, ihr Gemahl oder
ihre Erben deshalb von irgend jemand
zur Verantwortung gezogen: werden dür-
fen. Hans von Zürich (III. p. 98)
war der Hofmaler des am 23. November
1457 im Alter von 18 Jahren verstorbenen
Königs von Böhmen und Ungarn, Ladis-
laus Posthumus, und seine Frau,
16S
Stege.
stand allem Anschein nach in einem ver-
wandtschaftlichen Verhältnisse zu der
Gattin Erwins oder war mit dieser ver-
schwägert. Der Umstand, daß der Kaiser
dieser ,,ein Lad" mit Kleinodien, Schlei-
ern und anderem in Verwahrung ge-
geben hatte, welche diese wieder der Frau
des Malers Hans von Zürich über-
gab, deutet unabweisbar auf Beziehungen
der intimsten Natur und erinnert unwill-
kürlich an die Vorliebe Friedrichs III,
für das weibliche Geschlecht, anläßlich
welcher ein Chronist bei dem Vordringen
der Türken nach Krain und Steiermark
dem Kaiser den Vorwurf machte : Caesar
ipse velut alter Sardanapalus in medio
foeminarum filantium sedens, herbas au-
tiimnales evellens, et plantulas ob immi-
nentem hiemem cooperiens, de factis ar-
morum belli et tuitionis patriae parum
curabat. Erwin hatte demnach vor dem
Jahre 1460 das Amt eines Münzmeisters
niedergelegt und verschwindet für meh-
rere Jahre aus den Urkunden. Dieser
Umstand ist deshalb wichtig, weil es
keinem Zweifel unterliegen kann, daß der
Meister E. S. um 1466 in den Nieder-
landen war.
Im Jahre 1469 finden wir Erwin aber-
mals als Münzmeister zu Wiener-Neustadt
erwähnt. Er wird, wenn er auch um 1466
auf Reisen und in den Niederlanden war,
nicht zu lange außer Landes gewesen sein,
denn er war Besitzer zweier Häuser in
Wiener-Neustadt und der Kaiser bedurfte
seiner unaufhörlich zu den mannig-
fachen künstlerischen Arbeiten und Pro-
jekten, mit welchen er sich ununter-
brochen beschäftigte. Am dringendsten
aber bedurfte er seiner für die Münze.
Am 3. Dezeniter 1469 (Reg. IV. 3245)
gab die Regierung dem Neustädter Stadt-
rate bekannt, daß der Kaiser sich vorge-
nommen habe, durch Erwin vom Stege
eine neue Münze schlagen zu lassen, über
welche, er den Bürgermeister und Rat zu
Aufsehern bestimmt habe. Letztere mö-
gen die nötigen Probierer und Eisengraber
bestellen und darauf sehen, daß kein
Mangel an der Münze befunden werde.
Das waren die Tage der „Schinderlinge",
in welchen niemand mehr Rat wußte, wie
der immer weiter um sich greifenden
Münzverschlechterung wirksam gesteuert
werden könnte, und es ist bezeichnend,
daß der Kaiser in seiner Not wieder auf
Erwin zurückkam. Anfangs des Jahres
1473 scheint Erwin sein Münzmeisteramt
abermals niedergelegt zu haben, denn am
24. Mai dieses Jahres stellt Hans vom
Steg von Marchburg (Marburg (?) in
Steiermark) dem Kaiser Friedrich III.
einen Revers aus, daß er als Münzmeister
zu Neuburg bis auf Widerruf die Gulden
und Pfennige nach der Vorschrift münzen
wolle etc. Es scheint dies jenes Mit-
glied der Münzerfamilie vom Stege
oder Steger zu sein, welches bereits im
Jahre 1448 als ehemaliger Münzmeister
von Wien urkundlich erwähnt ist. Hier
ist er durch den Ort seiner Herkunft, Mar-
biirg (Marchburg) in Steiermai'k, näher
bezeichnet. Das verwandtschaftliche Ver-
hältnis zwischen Hans und Erwin vom
Stege ist allerdings nicht klarzustellen,
aber es ist nicht unwahrscheinlich, daß
auch Erwin aus Marburg stammte. Der
Kaiser scheint aber mit dem neuen Münz-
meister Hans vom Stege üble Er-
fahrungen gemacht zu haben, denn noch
in demselben Jahre, 1473, schreibt er dem
Stadtrat von Wiener-Neustadt, daß Hans
vom Stege die Münze geringer mache, als
anbefohlen wurde. Die Räte haben in
ihrer Notlage „zu Ünderrichtung der
Münz, i.u Erwin vom Stege, Münz-
meister zu der Newstadt hie, der sich
krankher fürgab, geordnet und gesandt"
und dieser habe versprochen, sobald er
gesund wüpde, herüberzukommen, „den
Wert anzusehen und niet von dan zu
khomen, sondern in der Ünderrichtung
zu thun". Der Rat glaubte auch, daß
Erwin seine Zusage halten würde, er war
aber ohne ihr Wissen noch desselben
Abends — weggeritten. Erwin war dem-
nach noch immer dem Titel nach der
k. Münzmeister zu Neustadt, obwohl da-
mals Hans vom Stege die Prägung der
Münze leitete. Die Räte von Wien appel-
lierten an seine Erfahrung, wie dem Um-
sichgreifen der schlechten Münze vorzu-
beugen wäre, er scheint aber keine Lust
gehabt zu haben, sich in diese Angelegen-
heit zu mischen, und um Differenzen mit
(seinem Vetter oder Verwandten?) Hans
von Stege auszuweiclien, war er heimlich
fortgeritten. Der durch diese Urkunde
konstatierte Umstand, daß er ein Reiter
war, ist für den Meister E. S. nicht ganz
bedeutungslos. Schon am 13. Juni 1474
befiehlt der Kaiser (Reg. XIV. N. 11.438)
von Augsburg aus, wo er sich damals
befand, dem Rate von Wiener-Neustadt,
daß dieser den kaiserlichen Münzmeister
Hans vom Stege bis auf weiteren
kaiserlichen Befehl die Münzen nicht
mehr schlagen lassen solle.
Am 11. Mai 1475 machte ein Wundarzt
namens Kuuz Hortt in Wiener-Neustadt
Testament (Reg. IV. 3289). In diesem
heißt es: ..Item ich schaff all hernach
geschriebend geltschuld: Item Erwin vom
Stege, unseres allergnädigsten Herrn des
Stege.
15S
Kömisclien Kaisers etc. munsmaister, ist
mir schuldig 43 Pfund Pfennige, die ich
ihm geliehen etc. Item von erznei ist
mir derselb Erwein vom Steg schuldig
5 Pfund Pfennige, die ich wol verdient
hab ; an der obgenannten Geltschuld habe
ich empfangen 20 Pfund Pfennige." Der
Zweck dieser Testamentsklausel war offen-
bar, seinen Erben mitzuteilen, welche
Forderungen der Wundarzt an seine
Freunde und Patienten noch zu stellen
hatte. Wenn Erwin damals, 1475, schon
verstorben gewesen wäre, wie Böheim
annimmt, so würde ihn der Wund-
arzt als „selig" bezeichnet haben. Erwin
lebte damals gewiß noch, aber er war
außer Landes, im Gefolge des Kaisers im
Elsaß, in Trier, Neuß und Cöln etc., und
Hortt notierte diese Schuld, damit seine
Erben nicht vergessen mögen, den Geld-
betrag nach Erwins Eückkehr einzufor-
dern. Dies ist die letzte urkundliche Er-
wähnung des Münzmeisters Erwin von
Stege.
Die Beziehungen des Stechers E. S.
zu dem Hofe Kaiser Friedrichs III.
Prüfen wir nunmehr das Kupferstichwerk
des Meisters E. S. mit Hinblick auf seine
Tätigkeit als kaiserlicher Münzmeister in
Wiener-Neustadt, so fallen uns vor allem
in seinen Stichen die zahlreichen Wappen
und heraldischen Figuren auf, insbeson-
dere aber die häufige Wiedergabe des
österreichischen Hauswappens und der
Wappen solcher Adelsgeschlechter, welche
zu Friedrich III. in näherer Beziehung
standen. Da diese Wappen sowohl in jenen
Stichen erscheinen, welche als die frühe-
sten, als in jenen, welche als die späte-
sten anzusehen sind, so ist es offenkundig,
daß der Stecher E. -S. in einem dauern-
den dienstlichen Verhältnis zu
Friedrich IIL gestanden haben müsse.
Den österreichischen Bindenschild fin-
den wir: 1. In dem Kupferstich, der eine
Dame vorstellt, welche den gekrönten
Spangenhelm trägt. (Kat. N. 212). 2. In
einem kleinen runden Stiche nach Art
eines Siegels, der eine Dame mit Helm
und Pfauenstutz zeigt. (N. 217.) Das
Blatt ist offenbar ein Modell für ein
Siegel, eine Form, der wir in dem Werke
des E. S. wiederholt begegnen und die
allein genügen würde, seine Eigenschaft
als Siegelstecher zu bestätigen. 3. In
dem Urteil Salomos (N. 7), wo wir an
dem Thx'onhimmel drei Wappen, den öster-
reichischen Bindenschild, das Wappen mit
den Lilien Frankreichs und ein Löwen-
wappen wahrnehmen. 4. In dem Blatte,
welclies eine Dame vorstellt, die dem
Ritter den Helm reicht. (N. 212.) 5. In
einem anderen Blatte (N. 223) sehen wir
denselben Bindenschild in Begleitung des
Helmes mit dem Pfauenstutz, der den
österreichischen Helm charakterisiert.
6. Auf dem Schilde des schlafenden Sol-
daten in der Auferstehung der Passions-
folge. (N. 47.) 7. In dem Türpfosten in
dem Bankett der Verliebten oder dem
großen Liebesgaa"ten (N. 215), welches den
jungen Ladislaus Posthumus in der denk-
bar schlechtesten Gesellschaft in einem
Garten am Fuße des Grazer Schloßberges
darstellt. 8. In dem Wappen der Dame mit
dem Fähnlein (N. 222) und noch in an-
deren, in welchen es weniger deutlich ist
und auch ein anderes Geschlechtswappen
vorstellen kann.
Von besonderer Wichtigkeit sind die
drei größeren Folgen der Stiche des E. S. :
das sogenannte kleinere Kartenspiel
(N. 226 — 240), das größere Kartenspiel
(N. 241—282) und das Figurenalphabet
(N. 283—305), In den beiden Karten-
spielen kam der Stecher auf die originelle'
Idee, eine der Kartenfarben ausschließlich
durch Wappen darzustellen. Wir begeg-
nen einem ähnlichen Gedanken in dem
sogenannten höfischen Kartenspiele der
Ambraser Sammlung in Wien, welches von
dem Schwager (?) Erwins, dem Maler
Hans von Zürich (III. 98) herrührt. In
diesem sind die vier Farben nach den
vier Wappen des Deutschen Reiches, Un-
garns, Böhmens und Frankreichs geord-
net. Frankreich wurde hier aufgenommen,
da König Ladislaus 'Posthumus,
für welchen 1457 dieses Spiel gemalt
wurde, damals um Margarethe, die Tochter
König Karls VII. von Frankreich, Werben
ließ.
In den beiden gestochenen Karten-
spielen ist jeweils eine ganze Farbe
durch Wappen bezeichnet und jedes
derselben enthält einen Wappen- König,
-Dame, -Ober, -Unter, -Neun, -Acht, -Sie-
ben, -Sechs, -Fünf, -Vier, -Drei, -Zwei,
-Daus. Die anderen Farben sind in dem
großen Spiele durch Menschen, Hunde
und Vögel, in dem kleinen durch
Tiere und Helme bezeichnet (die vierte
Farbe des kleinen Spieles ist un-
sicher). Der Gedanke, in ein Karten-
spiel eine Wappenfarbe derart ein-
zuführen, wie dies hier geschieht, setzt
bei dem Künstler heraldische Kenntnisse
voraus, welche damals nur derjenige be-
saß, der speziell Veranlassung hatte, sich
mit heraldischen Angelegenheiten zu be-
scliäftigen, beispielsweise Maler, welche
Tumierschilde und Helme bemalten; aber
die systematische Aufstellung ganzer
154
Stege.
Wappenordnungen, wie sie uns hier ent-
gegentritt, erforderte doch .gründlichere
K!enntnisse. Bei keinem anderen Stecher
des 15. Jahrhunderts sind sie ähnlich
auch nur annähernd nachzuweisen, für
einen Siegelstecher aber, der berufsmäßig
mit Heraldik zu tun hatte, mögen diese
Kenntnisse selbstverständlich erscheinen,
noch weit mehr aber für den Siegelstecher
des Kaisers Friedrich, zu dessen beson-
deren Liebhabereien die Wappenknxnde
gehörte. Die noch heute erhaltene W a p-
pentafol des Kaisers in Wiener-Neu-
stadt gibt hievon ein beredtes Zeugnis.
Die noch vorhandenen zehn Karten-
blätter der Wappenfarbe des großen
Spieles enthalten zusammen 43 Wap-
penschilde, welche nicht alle genau zu
bestimmen sind. Das Wappen des „Kö-
nigs" ist das französische Lilienwappen,
die des ,, Unter" und der ,,Dame" sind
zweifelhaft, die übrigen gehören rheini-
schen und elsässischen Geschlechtem an,
mit folgenden Ausnahmen: die „Zwei" ent-
hält zwei Wappenschilde, den deutschen
Reichsadler und den österreichi-
schen Bindenschild, die ,,Drei" zeigt das
Phantasiewappen Karls des Großen, das
Kronenwappen der Stadt C ö 1 n und das
ungarische Wappen. Ich glaube, daß der
Stecher diese zwei Wappen nicht ohne
Absicht neben jenes Karls des Großen
stellte, da der Titel eines Königs von
Ungarn, den Kaiser Friedrich seit 1463
führte, ebensowenig positive Grundlage
hatte wie das ehemalige Kaiserreich Karls
des Großen. Unklar ist nur die Bedeu-
tung des Wappens der Stadt C ö 1 n neben
diesen beiden. Die „Vier" fehlt. Die
„Fünf" enthält die Wappen von: Rath-
samhausen, Strathingen, Hohenstein, Wei-
tersheim xmd Stauffenberg; die „Sechs":
Mayer von Hüningen, Hus oder Haus,
Thierstein, Olau, Gemmingen und Zorn
von Bulach. Die ,, Sieben" zeigt die
Wappen der sieben Kurfürsten: Mainz,
Bayern, Sachsen, Trier, Böhmen, Cöln und
Brandenburg. Nun ist es doch einleuch-
tend, daß die Wappen der sieben Kur-
fürsten in keiner Beziehung stehen kön-
nen zu den oben genannten elsässischen
oder rheinischen Adelsgeschlechtern, son-
dern daß sie lediglich, gleich dem Wappen
Karls des Großen, Bezug nehmen auf das
Reichsoberhaupt Kaiser Friedrich III.
Die „Acht" enthält abermals eine Reihe
von Adelsgeschlechtem : von Büßnang,
von Panzingen etc. etc. Eine endgültige
Deutung der Wappen der „Neun" ist bis-
her nicht gegeben worden, sie ist aber
auch unwesentlich für unsere Unter-
suchung, da sie wahrscheinlich solchen
oberrheinischen und elsässischen Ge-
schlechtem angehören, welche die Tur-
niergesellschaften bildeten, die im Kodex
Grüneberg näher aufgezählt sind. Ein-
leuchtend ist aber, daß auch diese Wap-
pen, gleich jenen Karls des Großen und
der sieben Kvirfürsten, in einer Beziehung
zu dem Kaiser gedacht sein müssen, und
mit dieser Tatsache gelangen wir viel-
leicht auch zur Beantwortung der Frage,
was das Wappen der Stadt Cöln und das
französische Wappen auf der Figur des
„Königs" neben diesen Adelsgeschlech-
tem zu bedeuten habe. Die Zeitgeschichte
wird wohl eine Erkläning für diese Aus-
wahl und Anordnung der Wappen bieten.
Das einzige Ereignis jener Zeit, wel-
ches das Vorkommen des C ö 1 n e r Wap-
pens in dieser Gesellschaft erklären
könnte, bietet die sogenannte Neusser
Fehde, als die Städte Cöln, Neuß
und Bonn dem Erzbischof von Cöln den
Gehorsam gekündigt hatten und 1472 zur
Wahl eines Administrators für das Bistum
schritten. Erzbischof von Cöln war zu
jener Zeit Ruprecht^ der Bruder des
,, bösen Fritz" von der Pfalz und Nach-
folger des Erzbischofs Dietrich von Moers
(1414—1463). Kaiser Friedrich III. zog
damals nach dem Elsaß und hatte in
Trier eine Zusammenkunft mit Karl dem
Kühnen von Burgund; er ging auch nach
Cöln, wo er sich des Domkapitels, der
Stände und des erwähnten Administrators
gegen den Erzbischof Ruprecht annahm.
Ruprecht unterhandelte aber heimlich
ebenfalls mit Karl dem Kühnen, der Neuß
belagerte. Inzwischen schloß die Stadt
Cöln einen Vertrag mit Heinrich von Hes-
sen, dem Bruder des gewählten Admini-
strators, und bezahlte große Summen für
den Unterhalt des Reichsheeres, dessen
Oberbefehl selbst zu übernehmen der Kai-
ser versprochen hatte. Er überlegte sich
die Sache aber, überließ den Oberbefehl
dem Kurfürsten Albrecht Achilles von
Brandenbxirg und schloß heimlich einen
Vertrag mit König Ludwig XI. von
Frankreich, der sich verpflichtete, den
Herzog von Burgund mit 30.000 Mann vor
Neuß anzugreifen. Die Belagerung von
Neuß währte vom 29. Juli 1474 bis 26. Juni
1475, in welcher Zeit der Vertrag mit
Ludwig XI. geschlossen wurde. (Hans Er-
hard. Burgundische Historie. Straßburg
1477.) Das große Kartenspiel des Mei-
sters E. S. kann also nicht vor dem Jahre
1474 gestochen sein, weil lediglich die
Zeit der Neusser Fehde das Erscheinen
des Wappens der Stadt Cöln und der
Lilien Frankreichs neben den Wappen der
elsässischen und oberrheiniscl^n Adels-
Stege.
155
geschlechter, welche dem Kaiser die Heer-
folge leisteten, erklären kann. Die Tat-
sache, daß diese Kupferstiche zu den for-
mell und. technisch am meisten durch-
gebildeten Werken des Meisters E. S. ge-
hören, kann diese A^inahme der Zeit ihrer
Entstehung nur bestätigen. Höchstwahr-
scheinlich befand sich der Meister E. S.
damals im Gefolge des Kaisers.
Ganz ähnlich verhält es sich mit dem
sogenannten kleinen Kartenspiel. Auf
dem „Daus" sehen wir den Löwen mit
dem Wappen und Banner des Markgrafen
von Baden, des Schw^ers des Kaisers
Friedrich. Die „Zwei" sind zwei nach
links geneigte Schilde mit dem Keichs-
adler und dem österreichischen Binden-
schild, genau so wie in dem großen
Kartenspiele. Die „Acht" enthält: den
piiilzischen Löwen (?), den österreichi-
schen Bindenschild, das Wappen der Frei-
herrn von Hohenclingen und ^^ der Grafen
von Thierstein; Zollern (oder Castell?),
Werdenstein, Fürstenberg und von Eap-
poltstein (?); sämtlich in Ermanglung
der Tinkturen nicht mit Sicherheit zu
bestimmen. Sicher dagegen sind: der
französische Lilienschild des ,, Königs",
der österreichische Bindenschild der
„Dame", das AVappen der Landsperg im
Schilde des „Ober" und jenes der Eath-
samhausen oder Ergersheim (beide elsäs-
sisch) in jenem des ,, Unter".
Aus diesen wenigen Wappenkarten des
kleinen Spieles, die auf uns gekommen
sind, geht hervor, daß auch dieses Spiel
zur selben Zeit, vielleicht kurz nach dem
größeren, entstanden sein muß. Die Ko-
stüme des „Königs", des „Ober" und
„Unter" zeigen eine genaue Kenntnis der
französischen Hoftracht, desgleichen
der Hennin der „Königin". In Österreich,
der engeren Heimat des Künstlers, war der
Hennin nahezu unbekannt. Erledigt wird
aber die Frage der Entstehungszeit durch
den Umstand, daß der ,, König" des klei-
nen Kartenspieles ein Portrait König
Ludwigs XL von Frankreich (1461 bis
1483) ist, den der Meister E. S. vor dem
Jahre 1474 kaum zu sehen Gelegenheit
hatte. Es scheint daher, daß dieses klei-
nere Kartenspiel erst nach dem größeren
entstand, da diesem ,, König" eine Portrait-
studie des Meisters zu Grunde liegt, wäh-
rend der ,, König" des großen Karten-
spieles, in welchem F. v. Bartsch sogar
die Jungfrau von Orleans ( I) erkennen
wollte, ein Phantasiekönig ist.
Es erübrigt noch, das wiederholte Vor-
kommen des badensis chen Wap-
pens zu erklären, dem wir in der ,,Neun"
des großen Kartenspieles und im ,,Daus"
des kleinen begegnen. Wir finden es auch
in dem Figurenalphabet (III. p. 167.
N. 283 — 305) in der Oriflamme des wilden
Mannes im Buchstaben K. In dem Fi-
gurenalphabet findet sich außer diesem
badensischen Wappen nur noch der deut-
sche Keichsadler auf dem Banner des
einen Eitters des Buchstaben Q>. Der
Markgraf Karl von Baden (f 1475)
wai" der Schwager des Kaisers und dessen
getreuer Parteigänger' in den Kämpfen mit
dem bösen Pfalzgrafen Friedrich am
Khein. Er hatte im Jahre 1446 Katha-
rina, die Schwester des Kaisers, gehei-
ratet, deren schwesterliche Teilnahme an
den Wechselfällen der Regierung ihres
Bruders sich oft betätigte. Sie ward am
21. September 1475 Witwe, überlebte ihren
Gatten noch 18 Jahre und starb am
11. Dez. 1493, vier Monate nach ihrem
Bruder Friedrich III. Mit diesen Fa-
milienbeziehungen sind die beiden Wap-
pen des Figurenalphabets, das badensische
und der Reichsadler, hinreichend erklärt,
wenn auch der Hauptanteil, das heißt, der
Entwurf der Buchstaben, von dem Maler
Hans vonZürich herrühren sollte,
wie es dem Anscheine nach offenbar der
Fall ist. Niederländische Einflüsse oder
Erinnerungen an niederländische Kunst-
denkmäler sind in dem Figurenalphabet
nicht nachzuweisen und wahrscheinlich
ist es vor dem Jahre 1466 entstanden.
Hiemit sind aber die Beziehungen der
Kupferstiche des Meisters E. S. zu dem
Hofe Friedrichs III. noch nicht erschöpft.
Der Stich Kaiser Augustus und die Ti-
burtinische Sibylle (N. 192) gilt für einen
der ältesten deutschen Kupferstiche. Der
Kaiser Augustus ist hier ein Portrait
des Kaisers Friedrich III. (damals
noch römischer König). Jenseit des Flusses
sehen wir die Stadt Graz, links den Gra-
zer Schloßberg mit der charakteristi-
schen Befestigungsmauer, die noch heute
zu sehen ist, unter demselben die Brücke
über die Mur an derselben Stelle wie
iieute. Die Figuren sind kläglich ge-
zeichnet. Das Ganze zeigt von einer
Naivität der künstlerischen Hand, die
einzig in ihrer Art ist, aber immerhin in
dem dargestellten Kaiser ein Portrait
Friedrichs deutlich erkennen läßt. We-
niger sicher ist es, wer in der Tiburtini-
schen Sibylle dargestellt sein soll, die
gewiß ebenfalls eine Portraitfigur ist.
Vielleicht ist es des Kaisers oben er-
wähnte Schwester Katharina, welche
1446 den Markgrafen von Baden heiratete.
Sie trägt den charakteristischen Turban,
den wir auch in dem Standbilde ihrer
Mutter, der Cimburgis von Massowien, in
156
Stege.
der Grabmalfigur in Innsbruck wieder-
finden; dann wäre der Stich bereits um
1446 entstanden. Oder die Sibylle stellt
die Gattin des Kaisers, Eleonore von
Portugal, dar, mit welcher sich Friedrich
in Rom am 18. März 1452 vermählte —
dann wäre dieser Kupferstich erst um 1452
entstanden, was nicht wahrscheinlich ist.
Eine Beziehung der Sibyllenfabel auf Ka-
tharina ist uns ebensowenig bekannt, wie
eine auf Eleonore, oder die Bedeutung
des in dem Tore jenseit der Mur stehen-
den Armbrustschützen, der auf den Kai-
ser zielt. Er findet sich ganz genau so
in dem sogenannten höfischen Karten-
spiele der Ambraser Sammlung und in
einer Zeichnung der Universitätsbiblio-
thek zu Erlangen, welche beide von dem
Maler Hans von Zürich (III. 98) her-
rühren. Auch die am jenseitigen Ufer
spazierende Trau erinnert an eine Zeich-
nung desselben Meisters in Budapest,
welche Prestel gestochen hat (s. III. p. 98).
Diese Tatsachen sind deshalb wichtig,
weil Erwin damals schon, wenn er be-
reits tun <ias Jahr 1446 dieses Blatt gesto-
chen hat, mit Hans von Zürich befreundet,
ja vielleicht schon verheiratet gewesen
ist und somit vor 1430 geboren sein muß.
Daß über die Identität des Kaisers
Augustus 'mit Friedrich III. kein Zweifel
obwalten kann, geht am deutlichsten
durch einen Vergleich des Stiches mit
einer Miniatur bei Shaw (Dresses and
decorations. 1843. II.) hervor, welche den
Kaiser, kniend vor einem Bilde des St.
Georg, genau in derselben Profilstellung
des Gesichtes zeigt. Trotz seines danfials
weit höheren Alters — die Miniatur muß
um 1477 — 1480 gemalt sein — , ist die
Ähnlichkeit noch immer deutlich.
Ich habe oben das österreichische Wap-
pen auf dem Blatte (N. 215) ,,das Bankett
der Verliebten" erwähnt, welches zwei
lockenhaarige Knaben in altböhmischer
Tracht mit zwei Mädchen in einer Laube
darstellt, und vorn einen Narren, dem
eine reifere Dame energisch zusetzt. Im
Hintergrunde sieht man wieder den un-
verkennbaren Grazer Schloßberg und an
dem Türpfosten ist in ganz unmerklicher
Weise der österreichische Bindenschild
angebracht. Wir finden hier . sehr vor-
nehme Gesellschaft; der eine der Kna-
ben ist der junge König von Böhmen
und Ungarn, Ladislaus Posthumus, in der
schlechten Gesellschaft, mit welcher ihn
Graf Ulrich von Cilli umgab, der seit
1452 mit dem österreichischen Kanzler
Grafen Schlick und Äneas Sylvius (dem
späteren Papst Pius II.) die Erziehung
des unglücklichen Königs leitete. In den
letzten Tagen verlobte er sieh mit Mag-
dalena, der Tochter König Karls VII. von
Frankreich, und noch vor seinem Tode
ließ er seine blonden, stets sorgfältig ge-
pflegten Locken abschneiden. Sein Por-
trait begegnet uns wiederholt in den Sti-
chen des Meisters E. S. als Samson und
in mehreren freien Blättern, wie in der
Schachpartie, im Liebespaar und anderen,
die von der Hofhaltung in Graz und
Wiener-Neustadt ein weit lebendigeres
Bild geben, als irgend ein schriftlicher
Bericht.
Das Grabdenkmal Kaiser Fried-
richs III. Ein besonderes Interesse be-
ansprucht Erwin von Stege als Schöpfer
und Zeichner der Grabplatte des
Kaiser Friedrich-Mausoleums im Stephans-
dome in Wien. Als ich ihn zuerst als
solchen bezeichnete, antwortete mir ein
unwilliges Kopfschütteln aller Fachgenos-
sen, denn diese Behauptung war unerhört
kühn und allen Traditionen wider-
sprechend. Heute hat die Aufregung
einer ruhigen Untersuchung Platz ge-
macht. Es waren gewiß viele Künstler
daran . beschäftigt, und Cuspinianus be-
zeichnet das Denkmal „ab ingeniosissimis
Architectis, statuariis ac sculptoribus"
herrührend, aber er nennt uns nicht einen
einzigen dieser Architekten und Bildhauer
mit Namen. Wir wissen, daß es von N i-
k o 1 au s L e r c h von Leiden (IL 29,
III. 107) gemeißelt wurde, es war aber
gänzlich unbekannt, von wem der Ent-
wurf dieser Grabplatte herrührt, die . mit
den bedeutendsten Kunstwerken burgun-
discher und französischer Bildhauer wett-
eifern kann. Bei dem Tode des Kaisei-s,
1493, war lediglich die Grabplatte fertig,
der übrige Teil des Denkmals ist weit
später entstanden.
Es ist bekannt, daß Nikolaus Lerch
um 1467 nach Wiener-Neustadt kam, um
dieselbe Zeit, zu welcher Erwin von Stege
in den Niederlanden gewesen sein muß
oder von dort zurückkehrte. Kaiser Fried-
rich trug sich längst nach damaliger Sitte
mit dem Gedanken, sein und seiner Gattin
Eleonore Grabmal noch zu seinen Leb-
zeiten zu errichten. Welcher Art die Bild-
hauer und Künstler waren, die dem Kaiser
hiefür zu Gebote standen, können wir un-
gefähr durch eine Musterung der Grab-
denkmäler jener Zeit ersehen. Eines der
besten ist der Grabstein der im Jahre
1453 verstorbenen Kammerfrau der Kai-
serin Eleonore, Beatrix Lopide. (Reprod.
bei Ed. Freih. von Sacken : Archäologischer
Führer durch Niederösterreich. 1866.
p. 45.) Das ist gewöhnliche, gute Stein-
Stege.
157
metzarbeii jener Zeit, aber gewiß nicht
Künstlerarbeit jener Qualität, wie Fried-
rich III. und Erwin von Stege sie im
Sinne haben mochten. Es handelte sich
also darum, andere, geschicktere Bild-
hauer nach Wiener-Neustadt zu ziehen.
Lerch war damals noch ein ganz un-
bekannter Bildschnitzer, der für Simon
Haider in Eonstanz arbeitete, und ge-
wiß keine Persönlichkeit, deren Kuf sich
weit über Konstanz oder Straßburg ver-
breitet hatte. Auf dem Friedhofe zu
Baden steht ein Christus von seiner
Hand, welcher die Bezeichnung: Nicolaus
von Leyen, 1464 (nicht 1467) trägt, und
es ist nicht unmöglich, daß der Kaiser
aus Briefen seiner Schwester, der Her-
zogin von Baden, Kunde hatte von Lerchs
Existenz, und daß er seinen künstleri-
schen Beirat Erwin nach Baden und dem
Elsaß, speziell nach Straßburg sandte,
um dort in der Bauhütte des Doms ge-
eignete Arbeiter zu suchen. Daß Erwin
anläßlich dieser Keise, welche ihn nach
den Niederlanden führte, auch nach Ba-
den kam, ist höchst wahrscheinlich, und
das badensisch© Wappen neben dem deut-
schen Keichsadler in dem vor 1466 ent-
standenen Figurenalphabet kann zu dieser
Keise in Beziehung stehen. In den kunst-
histarischen Handbüchern lesen wir von
einer „Berufung" Lerchs an den kaiser-
lichen Hof. Man vergegenwärtige sich
doch den deutschen Kaiser oder seine
Kanzlei gegenüber einem damals noch
namenlosen, unbekannten, bei Simon Hai-
der als Geselle arbeitenden Bildschnitzer 1
Wie soll die Urkunde gelautet haben,
durchv welche er nach Wiener-Neustadt
zu kommen gnädigst eingeladen wurde?
Man muß solche Phrasen in die Wirklich-
keit der Tatsachen übersetzen, um sie
vollauf zu würdigen. Erwin hatte sich
auch in Dijon aufgehalten, welches da-
mals durch die Berühmtheit der Kartause
einen für alle Welt, besonders für Künst-
ler unwiderstehlichen Anziehungspunkt
bildete. Er hat den Mosesbrunnen der
Kartaus© und das Grabdenkmal Philipps
des Kühnen gesehen. Am 1. September
1467 starb Kaiser Friedrichs Gattin Eleo-
nore. Entweder fand dieser Tag Erwin
bereits in Wiener-Neustadt, oder er erfuhr
ihr Hinscheiden auf der Reise oder bei
seiner Ankunft, und mit den noch frischen
Eindrücken der Denkmäler von Dijon ent-
warf er das Grabdenkmal der Kaiserin.
Wem der Ausdruck solcher Anmat in den
Kupferstichen des E. S. fremd erscheinen
könnte, den verweise ich auf die merk-
würdige Frauenfigur mit dem Wappen
Österreichs (N. 222), die in ihren kleinen
Umrissen dieselbe Hoheit der Erscheinung
bekundet.
Das Grabmal Kaiser Friedrichs scheint
ursprünglich ähnlich dem Grabmal Phi-
lipps des Kühnen gedacht zu sein, aber ehe
es zur Ausführung kam, waren diese Grund-
ideen vielfältig verblaßt und verschoben
und nur die Grabplatte zeigt eine dem
Ideenkreise des Meisters E. S. entnommene
Pormenwelt. Zu Häupten des Kaisers
sehen wir den Baldachin in derselben
Konstruktion, in welcher ihn die Madon-
nen des Meisters E. S. zeigen, aber durch-
gebildeter, weil die überlebensgroße ' Di-
mension des Standbildes eine eingehendere
Detailarbeit gestattete, als ein handgroßer
Kupferstich; aber die Idee der gotischen
Rippenkonstruktion ist hier dieselbe. Der
Kaiser ist von den Wappen seiner Erb-
lande umgeben; rechts im Helmbusch
finden wir denselben Vogel Greif,
den wir aus dem Figurenalphabet des
Meisters E. S. kennen, genau so, mit dem-
selben Schuppengefieder und dem offenen
Schnabel. Zu Füßen des Kaisers ein
Rankenornament mit demselben Motiv,
welches wir in dem Alphabet des Meisters
E. S. finden: die Ranke wird von den
Lurchen, die am Boden kriechen, ver-
schlungen oder ausgespien und die Ver-
bindung des Ornaments erfolgt lediglich
durch den Rachen der Tiere; und hoch
über dem Baldachin gewahren wir noch
ein Wappenschild mit der Figur eines
hl. Christoph. Dies ist, allerdings kein
Wappen irgend eines österreichischen Erb-
landes, aber es ist ein St. Christoph des
Meisters E. S., derselbe, der uns durch
eine Kopie des Israhel van Mecke-
n e n nach einem verlorenen Stiche des
Meisters E. S. erhalten ist. (III. p. 125.
N. 21.) Daß übrigens Erwin vom
Stege tatsächlich mit dem Grabdenkmal
beschäftigt war, beweist eine Urkunde
vom 26. Nov. 1470 aus Graz, eine Anwei-
sung für den Steinmetz Peter Musica
an Erwin über 150 Talente Denare „zu not-
dürften seiner gnaden paw" (Bau), mit
welchem Worte wiederholt das Grabmal
des Kaisers bezeichnet wird. (Reg. I. 134.)
Es wäre ziemlich überflüssig, wenn ich
dem erdrückenden Indizienbeweis, der
sich aus dem vorstehenden ergibt, noch
andere Anhaltspunkte für die Identität
des Münzmeisters Erwin von Stege mit
dem Stecher E. S. beifügen wollte. Hier
ist nichts mehr zu beweisen und die
chronologische Anordnung seines Kupfer-
stichwerkes ergibt sich von selbst; die
Portraits des Kaisers Friedrich, des Kö-
nigs Ladislaus und des Königs Ludwig XL
von Frankreich geben sichere Anhalts-
158
Stege.
punkte für die Datierung. Die datierten
Blätter aus den Jahren 1466 und 1467
konstatieren den Aufenthalt des Meisters
um diese Zeit in den Niederlanden. Er-
win kannte Werke von Koger van der
^V e y d e n dem Älteren zu Brüssel und
dem Jüngeren zu Brügge, von Memling,
von Albert van Ou water und dem
Flemalle-M eiste r, und es kann
kein Zweifel darüber obwalten, daß er um
1466 in Brügge war. Alle 1466 und 1467
datierten Blätter zeigen niederländische
Motive, sind wahrscheinlich in Brügge ge-
stochen und Erwin wurde offenbar aus ir-
gend welchem Grunde durch die in Brügge
bestehende Gilde der Enlumineurs ver-
anlaßt, die daselbst gefertigten Kupfer-
stiche mit einer Marke zu versehen. Die
Frage, ob die drei Madonnen von Einsie-
deln (p. 163. N. 68, 72 und 81), welche
die Jahreszahl 1466 tragen, in den
Niederlanden entstanden sind, ist leicht
zu beantworten, denn ein Blick auf die
große Madonna mit den Engeln und den
Engelchören belehrt uns, daß sie wä.hrend
seines Aufenthaltes in den Niederlanden
gestochen sein muß. Er war damals un-
gefähr 40 Jahre alt, und Schongauer,
der um dieselbe Zeit dort gewesen sein
muß, war \mgefä.hr 20. Beider Aufent-
halt traf vielleicht mit dem Zeitpunkte
zusammen, in welchem Israhel van
Meckenen seine Heimat Bocholt ver-
ließ und sich auf die Wanderschaft
begab.
Im Jahre 1469 war Erwin wieder in
der Heimat, denn der Kaiser betraute ihn
1469 abermals mit der Leitung des Münz-
geschäftes. 1473 hatte er dieses Amt
wieder zurückgelegt, sein mehrjähriger
Mitarbeiter Israhel und wohl auch an-
dere mit ihm, waren wieder in ihre Heimat
zurückgekehrt. Eine Urkunde vom 9. Fe-
bruar 1474 unterrichtet uns, daß Erwin
eine Krankheit vorgab, als sich der Ma-
gistrat von Wien bei ihm in Münzsachen
gegen seinen Namensvetter Hans von
Stege Kats erholen wollte, und daß er
inzwischen heimlich fortgeritten war. Er
war ganz bestimmt im Gefolge des Kai-
sers auf dessen Zuge nach Augsburg, dem
Elsaß, Trier und Cöln, worüber die beiden
von ihm gestochenen Kartenspiele, die um
1474 entstanden sein müssen, ein deut-
liches Zeugnis ablegen. Es ist nicht un-
wahrscheinlich, daß er bei dieser Gele-
genheit noch einmal nach den Nieder-
landen kam. 1477 fertigte er noch das
Siegel des neuen Bistums von Wiener^
Neustadt und da das Majestätssiegel des
Königs Maximilian vom Jahre 1486 von
ihm herzurüliren scheint, dürfte er damals
noch gelebt haben.
Erwin von Stege ist eine der merkwür-
digsten, schöpferischen Individualitä,ten,
welche die Kunstgeschichte kennt. Seine
zahlreichen Werke würden uns ein
viel sichereres Urteil gestatten, wenn
sie durch umfassende Reproduktionen all-
gemein zugänglich wären; da dies aber
nicht der Fall ist, bilden sie mehr Objekte
für Konjekturen, als Stützpunkte für
sichere Schlußfolgerungen.
Bei sorgfältiger Sichtung seines Kupfer-
stichwerkes fallen aber die rapiden,
sprunghaften technischen und zeichneri-
schen Fortschritte und die künstlerische
Läuterung in die Augen, welche dieses
merkwürdige Genie charakterisieren. Der
Abstand von dem Blatte Kaiser Friedrich
und die Sibylle von Tibur zu der großen
Madonna von Einsiedeln oder gar zu dem
kleinen Kaitenspiel ist ein enormer. Wir
haben ein außerci deutliches Talent vor
uns, welches von den dürftigsten auto-
didaktischen Anfängen, wahrscheinlich
unter Anleitung seines Schwagers Hans
von Zürich, periodenweise, immer
nach längeren Intervallen ununterbrochen
neue Formen für die Darstellung von Vor-
gängen seiner Umgebimg sucht, schwan-
kend zwischen den Vorstellungen einer
lebenskräftigen Phantasie und den Hallu-
zinationen einer asketischen Frömmigkeit,
getrieben von natürlicher Lust und einge-
engt von bigotter Frömmelei. Die Ge-
sellschaftssphäre, aus welcher die Arbei-
ten des E. S. hervorgingen, war eine' weit
profanere als etwa die Schongauers, trotz
seiner zahlreichen Andachtsbilder. Wenn
wir uns gegenwärtig halten, daß jedes
Kunstwerk das Resultat eines tiefgehen-
den physiologischen Prozesses in einer be-
stimmt organisierten Individualität ist,
so zwingen uns Darstellungen, wie das
„Bankett der Verliebten", einzelne Buch-
staben des Figurenalphabets etc. zu dem
Schlüsse auf Lebensverhältnisse unge-
wöhnlicher, ja absonderlicher Art. Bei
Untersuchungen der technischen Behand-
lung seiner Stiche begegnen wir der regel-
mäßigen Anwendung des Graveurstichels,
welcher in Kupferstichen anderer Meister
kaum vereinzelt nachzuweisen ist und
dessen Handhabung eine jahrelange Übung
im Stempelschnitt voraussetzt.
Die Literatur über den Meister E. S.
Der erste Hinweis auf diese Tatsachen
und auf die Identitä.t des Meisters E. S.
mit dem Münzmeister Erwin von Stegje
verursachte in den Kreisen der orthodoxen
Kunstgeschichte eine fieberhafte Aufre-
gung, und Anton Springer in Leip-
zig (t 1891) erließ sofort Rundschreiben
an die Getreuen und heischte dringende
Abhilfe solcher Ketzereien. Sie wurde
Stege.
159
ihm z\mächst von seinem Landsmann, na-
mens C h y t i 1, geboten, der sofort be-
hauptete, daß Erwin vom Stege, wenn
er wirklich Münzmeister gewesen, unmög-
lich der Urheber des Bischofssiegels von
Wiener-Neustadt und noch weniger der
mit E. S. bezeichneten Kupferstiche sein
kann. „Der Magister monetae", diktierte
Chytil, „war nie selber ein scalptor zu-
gleich." Chytil verwechselte hier den
Münzmeister mit dem Camerarius
monetae, dem speziell an den Höfen
der österreichischen Herzoge die Ober-
aufsicht (nicht die Prägung) der Münze
anvertraut war. Dieses Hofamt war aber
verschieden von dem Münzmeister, der die
technische Leitung und Überwachung der
Prägung der Münze unter sich hatte. Als
solche waren jederzeit an allen Münz-
stätten der Welt nur münzkundige Männer,
das heißt des Stempelschneidens, der Pro-
biertechnik und der Metallurgie kundige
Personen angestellt. In der Münze ist
es nicht wie in der Kunstgeschichte,
wo der nächste Ignorant deis große
Wort' führen kann. Dieses Chytils Be-
hauptung widerspricht somit den Tat-
sachen, insbesondere aber den an den Hö-
fen der österreichischen Herzoge üblichen
Gepflogenheiten. Unter der Kegierung
Kaiser Friedrichs III. erreichte die Ver-
schlechterung der Münze den Höhepunkt,
sowohl infolge des Mißbrauches, welchen
die Beamten trieben, als auch durch die
Falschmünzer der kleinen Hofe. Eine da-
mals kursierende Münze, di£ ,, Schinder-
linge" genannt, war so geringen Gehaltes,
daß sie nur in zwölf fächern Betrage gegen
die frühere echte Münze angenommen
wurde, und die münzreformatorischen Be-
strebungen Friedrichs III. waren nicht
die kleinste Sorge dieser über alles
Maß gequälten Regierung. Übrigens
führte das Aufsichtsamt jederzeit eine
andere Person oder Behörde und die Ur-
kunde vom 3. März 1469 gibt die Auf-
seherrolle, die sonst dem obersten Käm-
merer zustand, ausdrücklich dem Bürger-
meister und Rate von Wiener-Neustadt.
Als nächster Champion meldete sich der
ehrwürdige Dr. W. S c h m i d t in Mün-
chen, der sich in seinen Mußestunden
auch mit Dialektforschung beschäftigt.
Er fand eine andere Schwierigkeit in den
Worten auf der Maria von Einsiedeln
(in. 163. N. 81):
Dis ist die engelwiohi (Eagelweihe) zu unser lieben
frouwen zu den einsiedeln,
und auf dem Jesuskinde (III. 162. N. 51) :
• Wer Ihs (Jesus) in siinem hertzen tret, dem ist alle
ät die ewig froed berait.
Insbesondere wurde auf das Wort engel-
wichi (Engelweihie) als auf ein schwei-
zerisches Dialektwort Gewicht gelegt.
Der gelehrte Dr. Schmidt übersah hie-
bei, daß der Maler Hans von Zü-
rich wohl ein Schwager Erwins war,
daß beide an demselben Orte vielfältig
gemeinschaftlich arbeiteten und da^
dieser, als ein geborener Schweizer,
oder Erwins Frau für diese Inschrift
verantwortlich zu machen sind. Aber
mehrere Dialektforspher haben sich ganz
kürzlich erst dahin ausgesprochen, daß es
absolut unmöglich sei, aus diesen weni-
gen Zeilen auf den Dialekt einer bestimm-
ten Gegend zu schließen, und alle Ver-
suche, den Meister daraufhin in Straß-
burg, Konstanz oder C ö 1 n . heimat-
berechtigt zu machen, können ad acta
gelegt werden.
Der dritte Paladin, Max G e i s b e r g,
faßte aber die Sache an der Wurzel und
machte (Jahrbuch der k. pr. Kunsts. 1901.
p. 56) die merkwürdigste Entdeckung,
welche die kunsthistorische Forschung im
20. Jahrhundert aufweisen kann. Geis-
berg fand auf der Madonna von Einsie-
deln (N. 81) rechts an der Kapellen wand
ein sonderbares Objekt, welches er für
ein „Reibeisen" oder einen sogenannten
Striegel hielt. Er fand dasselbe Objekt
auch auf einem zweiten Blatte, der Maria
im Gemache (N. 61), wo es im Hinter-
grunde an der Wand hängt. Was wäre
auch natürlicher, als im Gemache der
Jungfrau einen Striegel oder ein Reibeisen
zu finden? Da sich oben in einer Ecke
ein Wappen befindet, war nichts näher
liegend, als in demselben das Wappen der
Elsässer Familie Reibeisen zu er-
kennen und den Stecher E. S. als einen
Angehörigen der Familie Reibeisen zu er-
klären. Der Leser, der zweifelsohne
glaubt, daß ich ihm einen Kalauer oder
derlei auftische, kann sich durch Ein-
sicht des oben zitierten Aufsatzes von
der Richtigkeit meiner Erzählung über-
zeugen. Die ganze Behauptung
ist so albern, daß sie nur durch a»
die Wiedergabe des fraglichen fis!^
Objekts richtig beleuchtet wer- |^.[
den kann. Es ist eine Schreib- fe^j
oder Schiefertafel, die hier
abgebildet ist, wie sich solche noch
heute bei Krämern am Lande und
in den Schulranzen der Kinder finden,
und die damals wie heute zum Aufzeich-
nen gewisser Notizen dienten. An der
Außenseite der Kapelle der Madonna von
Einsiedeln dient sie zur Notierung der
Andachtsstunden und in dem Gemache
der Jungfrau wird sie wahrscheinlich
einen ähnlichen Zweck erfüllt haben.
Hierin ein Reibeisen zu erkennen, war le-
160
Stege.
diglich den Kunsthistorikern der Gegen-
wart vorbehalten.
Die Kupferstiche des Meisters E. S.'
Ein Katalog der Kupferstiche des Mei-
sters E. S. existierte noch vor wenigen Wo-
chen, abgesehen von Passavants mangel-
haften Verzeichnissen, nicht. Der Geheim-
rat Dr. Max Lehrs in Dresden war
seit Dezennien mit einem solchen beschäf-
tigt, aber die Gelegenheit, ihn zu publi-
zieren, hatte sich bisher nicht gefunden.
Dieser Katalog war demnach, wie sich
dies für einen Geheirdrat gehört, noch
vor kurzem ein Geheimnis. Dieser ge-
lehrte Reg'istrator ist aber gewiß der
richtige Mann zur Abfassung eines sol-
chen Katalogs, denn er hatte Zeit, sich
gründlich über den Gegenstand zu be-
lehren. Im Jahre 1885 bezeichnete Lehrs
den Meister E. S. noch als einen „dunk-
len Ehrenmann, als einen obskuren
H^dwerker, der zufällig auch Kupfer-
stiche gestochen hat", er hatte aber
schon fünf Jahre später Gelegenheit
(Jahrb. d. k. pr. Kunsts. 1890. p. 84),
diese puerile Anschauung zu korrigieren
und schrieb in wahrhaft enthusiastischer
Weise: „Wenn je die Kunstgeschichte die
epochemachende Bedeutung eines wahr-
haft großen Talentes verkannt (?) und
unterschätzt (?) hat, so gilt dies von der
Erscheinung des Meisters E. S." Der
Geheimrat betrachtete sich bei dieser
Dithyrambe offenbar für die Personifika-
tion der Kunstgeschichte, denn nieman-
dem außer ihm wäre es je in den Sinn
gekommen, den Meister E. S., dessen Be-
deutung niemals verkannt worden war,
mit dem blöden Epitheton eines „dunk-
len Ehrenmannes" zu bezeichnen. Da
aber Dr. Lehrs so lange nicht in der
Lage war, sein Manuskript zu ver-
öffentlichen, übermittelte er sein kost-
bares Material seinem Freunde und
Mitforscher Dr. Max Geisberg, der
dasselbe in einem kürzlich erschienenen
Buche: „Die Anfänge des deutschen
Kupferstiches und der Meister E. S." in
diskreter Weise verarbeitete und weiteren
Kreisen zugänglich machte. Selbstver-
ständlich zerfließt Geisberg in Bewun-
derung vor seinem Mitforscher und Vor-
bilde Lehrs (der natürlich seinerseits
wieder den Geisberg bewundert), und wenn
dem Publikum auf jeder Seite zu Gemüte
geführt wird, wie „Lehrs dies trefflich
hervorgehoben hat" und wie „Lehrs jenes
richtig erkannt hat" und wie Lehrs es
gewesen, der das und jenes getan hat,
so glaubt der Leser schließlich, daß hier
von einem Propheten oder Seher, namens
Lehrs, nicht aber von einem Dresdner
Geheimrate die Eede ist. Wenn diese
beiden Gelehrten einander begegnen, so
beschauen sie sich, bewundem einander,
bewidmen sich, und man wartet nur auf
den Augenblick, daß sie einander auch
ins Gesicht lachen, wie zwei Hä-ruspices
klassischen Angedenkens.
Geisberg veröffentlichte aber keinen Ka-
talog, sondern nur ein Nummemverzieich-
nis, mit welchem sich die Forschung bis
heute behelfen mußte. Glücklicherweise
nur bis heute, denn soeben erschien der
zweite Band des Kritischen Kata-
logs von Dr. Max Lehrs, der das Ver-
zeichnis der 314 Blätter des Meisters E. S.
enthält. Wenn der erste Band durch die
Metamorphose der D e 1 b e c q sehen Fäl-
schimgen in diverse primitive Kupfer-
stecher blendete, so enthält der zweite
Bajid eine solche Fülle von Eeibeisen-
geschichten, Geisberg-Ovationen, V/asser-
zeichenbeschwerden und E. S. -Kopien in
allen Materialien, bis zur Aufzählung
alter schweiz-erischer Ofenkacheln, daß
dem Leser nur blau und grün vor Augen
wird. Was er sonst enthält, ist wenig.
Anläßlich der Lebensumstände des Mei-
sters verweist uns Lehrs auf seine frühe-
ren Schriften, wo er sich über diese Fra-
gen wiederholt ausgesprochen hatte. ,,Man
kann aus dem Umstände," schrieb Lehrs,
„daß seine technische Ausbildung um 1467
ihren Höhepunkt erreicht (?) und die
Mehrzahl seiner undatierten Stiche früher
anzusetzen ist, mit einiger Sicherheit
schließen, daß er seine Tätigkeit be-
reits um 1450 begonnen habe und
in seinen letzten Lebensjahren zu sQlchem
Ruhme gelangt sei, daß er einige Haupt-
blätter mit Monogramm und Jahreszahl
vei;sah, was vordem überhaupt nicht
Brauch war. Das Jahr 1467 wäre dann
sein Todesjahr." Es ist das alles unge-
läuterter Unsinn, denn eine große Anzahl
von Stichen kann unmöglich vor dem
Jahre 1466 entstanden sein, und ich kann
nicht verstehen, warum Lehrs solche Eile
hat, den Meister E. S. zu begraben. Wel-
chen wissenschaftlichen Wert soll dieser
,, Kritische Katalog" beanspruchen, der
durchwegs von notorisch falschen Vor-
aussetzimgen ausgeht? Der Meister E. S.
war keia Schweizer oder Schwabe, sondern
ein Steirer, er hieß nicht Reibeisen, son-
dern Erwin von Stege, er war kein Gold-
schmied, sondern Münzmeister und Stem-
pelschneider des Kaisers Friedrich III.,
er lebte nicht in Straßburg, sondern in
Wiener-Neustadt, er bezeichnete seine
Blätter nicht, weil er in seinen letzten
Lebensjahren ,,zu solchem Ruhme ge-
Stege.
161
langt war", sondern weil ihn die Gilde der
Libraires in Brügge, wo er sich im Jahre
1466 aufhielt, dazu nötigte, er starb nicht
1467, sondern viel später, denn er porträ-
tierte noch 1474 den König Ludwig XI.
von Frankreich, ging noch Jahre später
mit dem. Erzherzog Maximilian auf die
Gemsenjagd (III. p. 208 u. 210) und war
sonach damals noch gesund und rüstig.
In diesem ganzen sogenannten „Kritischen
Katalog" ist nicht ein Gedanke, an dem
sich der Leser aus dieser Pfütze von Bor-
niertheit in das Reich der. Vernunft ret-
ten könnte. (Siehe auch unter Meister
des Hausbuches III. 201.)
Plastische Werke und Modelle.
Siegel: 1. Maria, thronend unter gotischem Ka-
pellenbaldachin, mit dem in ihrem Schöße stehenden
nackten Kinde, vor welchem der hl. Creorg (Fried-
rich III.) kniet. l>ie Bandrolle zu beiden Seiten
lautet: S. Petri. Primi. Epi. nove. civitatis. (1477).
Unten, in einem Wappenschüde P. und B. (Petrus
Episcopus). Es ist das Siegel des im Jahre 1477 zum
ersten Bischof von Wierier-Neustadt gewählte>n
Petrus Engelbrecht aus Passail, der auch Lehrer
des Kaisers Maximilian 1. war und 1491 starb. Der
Drache zu Füßen Kaiser Friedrichs III. bezieht sich auf
den Georgs-Orden, dessen Ordensbistum Wiener-Neustadt
sein sollte. (Beprod. in Mitteilungen der Osterr. Zentral-
kommission 1863. p. 47 ; und in Zeitschr. f. b. Kunst.
1884. p. 124.)
2. Das Siegel des Johan Siebenhirtei, wel-
cher 1468 Küchenmeister des Kaisers Friedrich III.
und später erster Großmeister des Georgs-Ordens war.
(Zentralkomm. XIV. 1864. p. CXIX.)
3. Das Terrakottamodell einer Gürtelschnalle oder
Agraffe, welches zwei kämpfende Krieger zu Seiten
einer Baudrolle mit der Schrift : feeht&nt umb das
Krentzelin, darstellt. O'jen sieht maai eine Mädchen-
figur. Im Palazzo di Venezia in Rom gefunden. Wien
(k. k. Mus.). (Mitteil. d. österr. Zentralkommission.
XIII. 1863. p. CIL)
4. Probedruck des Majestätssiegels
des Kaisers Maximilian I. In der Kompo-
sition ähnlich der Tumba Friedrichs III. Es
ist wieder derselbe Baldachin und eine ähnliche An-
ordnung der Wappen. Der einzige bekannte Abdruck
befindet sicih in dem k. preuß. Hausajchiv in Berlin,
wohin er durch Schenkung des Registrators Voßberg
gelangte. Der anonyme Verfasser eines Aufsatzes im
Anzeiger für Kxmde der deutsciien Vorzedt (1857, p. 48)
schreibt: „Dieses Majestätssiegel war sicher für den
Kaiser Maximilian I. bestimmt, obwohl wir hier so
wenig wie bei den übrigen Kaisersiegeln wissen, wel-
chem Künstler es zuzuschreiben seim möchte. Wie es
vorliegt, scheint das Original nur ©in Probedruck zu
sein, denn es ist ja auch ohne Unterschrift. Maxi-
milian ist in der langen Reihe der Kaiser der
erste ohne Majestätssiegel. Die andere Frage,
warum ein solches unübertroffenes Mei-
sterwerk unvollendet blieb, wird wohl für immer
unbeantwortet bleiben." Das Majestätssiegel hat wohl
nur Bezug auf den römischen König Maximilian, nicht
auf den römischen Kaiser; König wurde Maximilian am
16. Febr. 1486, Kaiser erst nach dem Tode seines A^aters
Friedrich III., am 19. August 1493. Ich glaube, daß
Erwin von Stege, der Meister desselben, vor der Krö-
nimg Maximilians zum römischen König, 16. Febr. i486,
8tarb und daß es aus diesem Grunde unvollendet blieb.
Ein in den k. k. Museen in Wien befindliches Bullen-
siegel Maximilians scheint mit Benützung dieses Modells
gearbeitet zu sein, ist aber künstlerisch nicht mit
demselben zu vergleichen. Am 30, Sept. 1500 wird
ein Jan van Reutlingen, Goldschmied von Ach,
Wurzbach. Künatlar-Lexikon. Ergänzungsband.
erwähnt, ,,so der königl. Majestät das groß Maje-
stätssiegel gegraben etc.", womit wohl das oben er-
wähnte BuHensiegel gemeint sein dürfte. (Regesten. III.
2379.)
Zeichnungen : Basel. Die hl. Dreifaltigkeit. An-
geblich für die thronende Madonna mit acht Engeln
(N. 76) benützt, in der Tat aber ein höclist zweifel-
haftes Machwerk. (Reprod. in den Schweizer Zeich-
nungen. I. 1.)
Berlin. Weibliche Halbfigur, einen Ring in der
Rechten. Dasselbe ausdruckslose Gesicht, wie in vielen
anderen Stichen des E. S. Erworben aus der Koll.
H. Lempertz, wo diese Zeichnung dem Urs Graf zu-
geschrieben wurde. Sie rührt ohne Zweifel aus der
ersten Epoche des Meisters E. ' S. her. (Reprod. in dem
Berliner HandzeiolunuTigs werke); — Maria mit dem
Kinde, thronend, zu beiden Seiten musizierende Engel.
Bezeichnet mit dem falschen Dürer monogramm, unter
welcihera noch deutlich die verwischten Züge der E. S.-
Signatur waJirzunchmen sind, und der Jahreszahl 1485,
welche aus der ursprüngUchexi Zahl 1465 verändert
wurde. Das Blatt erinnert an die Madonna mit acht
Engeln (N. 76, bez. E. 1467 S.). Es ist ganz un-
möglich, diese, einen vollkommen ausgebildeten Künstler-
charakter offenbarende Zeichnung als ein Jugendwerk
des Knaben Dürer aufrecht halten zu wollen. (Re-
pertorium 1879. p. 410.) (Reprod. in Fr. Lipp-
manns Durer-Zeichntmgen. I. Berlin, 1883.)
Frankfurt a. M. Junges Mädchen, mit der Recliteu
das Kleid emporhaJtend, in der Linken eine Blume, im
Haarschmuck die Aigrette. Das Blatt wird willkürlich
dem Martin Schongauer zugeschrieben. ' Vergleiche den
Blumenzweig mit dem Muster der Pferdedecke auf
dem Blatte ,, Vorbereitung zum Turnier" des „Haus-
buches" (III. 206). (Reprod. bei A. Schultz, Deutsches
Leben. N. 466; und in Monatshefte 1910. t. 84); —
Madonna mit dem Kinde, stehend, in ganzer Figur, in
d:;r linken Hand eine Rose. Angebliclier Entwurf fi^r
den Stich N. 78. Höchst fragwürdiges Ma<ihwerk.
(Reprod. in dem Frankfurter Handzeichnungswerke und
in Albertina. VII. 817.)
Paris. Louvre. Augustus und die tiburtinische
Sibylle. Angeblich die gogenscitige Studio zu dem
Stich N. 192. Ein höchst frag^vürdiges Blatt. (Reprod.
in Jahrb. d. k. pr. Kunsts. 1890. 85); — Die Taufe
Christi im .Jordan. Benützt für die zwei Stiche N. 28 u.
29. (Reprod. in Jahrb. d. k. pr. Kunsts. 1890. p. 82.)
W o 1 f e g g. Über die in dem sogenannten Nürn-
berger Hansbuche in Wolfegg befindlichen Zeich-
nungen des Meisters E. S. und über einige andere in
Erlangen siehe unter H a u s b u c h m e i s t e r.
III. p. 306 u. 210.
Verzeichnis der Kupferstiche des Meisters E. S.
Bartsch (VI. 1) beschrieb 113 Blatt und 18 andere
unter den Anonymen. Passavant (1860. IL 33)
beschrieb 212 Blatt und eine Anzahl als Werke
des „M eisters der Si b-y 1 1 e"; Cregenwärtig zählt
man 314 Blatt, unter welchen sich aber viele brutale
Werkstattarbeiten befinden. Datiert sind 15 Blätter.
Eines, N. 164, ist undeutUch 1461 (wohl 1467) datiert,
vier Blätter, N. 68, 72, 81 u. 149, sind 1466 und
zehn, N. 51, 56, 60, 61, 76, 96, 150, 154, 158 und
190, sind 1467 datiert. »
I. Alttestamentarische Darstellungen.
1. (B. 1; WiUshire. II. 159. 13.) Der Sündenfall.
Berlin, London, München, Wien (Hofbibl.). (Reprod.
bei Ottley. A Collect, etc. 1828. f. 29; Murr. Journal.
XL p. 71; Geiaberg. t. 32.)
2. (B. 4; Pass. IL 41. 4.) Samson kämpft mit dem
Löwen. Graf York von Waxtenburg. In viele ' dieser
jug'endlichen Gestalten in slawischer Tracht, mit langem
Lockenhaare, hat der Meister den König Ladisiaus
Posthumus (t 1457) vor Augen, der nicht selten
portraitähnU<5h dargestellt ist.
3. (B. 6.) Samson kämpft mit dem Löwen. Rechts
Delila, ein Blümchen in der Hand. Wien (Hofbibl.).
4. (B. 5; WUlshire. IL 159. 14.) Samson kämpft mit
dem Löwen. Rechts DeUla mit flatterndem Schleier.
111 11
162
Stege.
London, Wien (Hofbibl.)- (Keprod. in L'Art. 1880.
I. 13; und Geiaberg. t. 43.)
6. (B. 2.) Delila aohneidet dem in ihrem Schöße
schlafenden Samson die Haare ab. Coburg, Paris.
6. (B. 3.) Derselbe G-egenstand. Vorn zwei lang-
geschwänzte Vögel. Charakterißtisch sind die Poulains
Samsons, sein flatterndes Gowand und der weheode
Schleier der Delila. Diese Blätter sind all« vor 1457
gestochen. Berlin, Wien (Alb. und Hofbibl). (Lichtdr.
in Kunst für alle; und bei Geisberg. t. 61.)
7. (B. 7; Piuss. II. 41. 7; Ottley. IL 596. 7;
WilLshiie. II. 159. 15.) Das Urteil Salomos. Der
junge König, throneind in der Mitte, hinter dem Schran-
ken die Zuschauer. Auf dem Baldachin des Thrones
der österreichische Bindenschild, der französische Lilien-
schild und rechts ©in Wappen mit einem nach rechts
schreitenden Löwen (Flandern?). Die Komposition er-
innert an eine ähnliche von F. v. B. (Bocholt) (III.
p. 31. N. 2) und in der Anordnung der Szene an. die
Erweckung des Lazarus von Ouwater in Berlin
, (II. 292). Berlin, Oxford, Wien (Hofbibl.). (Lichtdr.
in Jahrb. der Kunsts. d. a. Kaiserh. XVII; und
bei Geisberg. t. 34.)
11. Neutestaraentariäche Darstellungen.
8. (Pass. II. p. 50. N. 115.) Die Verkündigung.
Links Maria, kniend nächst einem Fenster. Rechts
in der Tür der EngeO. Stettin (Meyer-Hildburghousea).
9. (Pass. II. p. 50. N. 116.) Die Verkündigung.
Interieur mit zwei Fenstern. Coburg, London, Oxford.
10. Derselbe Gegenstand. (Jahrb. d. k. pr. Kunsts.
XI. 82.) Fürst Liechbensteiji. ,
IL (Pass. II. 50. 114, und p. 212. 3; Willshire. II.
160. 17.) Derselbe Gregenstand. Freie Wiederholung
des Blattes N. 9. Dresden, Frankfurt a. M., München.
(Reprod. in Repert. 1899. p. 461.)
12. (Pöas. II. 69. 3; Naaim. Aroh. I. 22. 2; WLlshlre.
II. 159. 16; Repert. 1889. 272.) Derselbe Geg'enstand.
Berlin, Darmstadt, Dresden, Frankfurt a. M., Gotha,
London. (Reprod. bei Alwin Schultz. Deutsches Leben.
N. 130; und bei Geiaberg L 26.)
13. (B. 9.) Derselbe Gegenstand. Berlin, Wien (Alb.).
(Lixihtdr. bei Geosberg. t. 35.)
14. (Riss. II. p. 51. N. 120.) Mariens Besuch bei Eli-
sabeth. Klein-Oels (Graf York).
15. (Pass. II. p. 50. N. 117.) Derselbe Gegenstand.
BerlLn.
16. (Päas. IL 51. N. 119.) Derselbe Gegenstand.
Rechts eine Stadt. Auf einem Hause ein Storchennest.
Berlin, Dresden. (Lichtdr. im Kat. Angiolini. 1895.
N. 1882; und bei Geisberg. t. 43.)
17. (B. 10.) Derselbe Gegenstand. Elisabeth mit
turbanartiger Kopf zier, die Hände grotesk gebildet.
Originalarbeit Israhels van Meckenen. Berlin,
München, Wien (Alb. und Hofbibl.).
18. (Pass. IL 51. N. 122.) :He Geburt ChristL Mit
einer von rechts kommenden Frau. H. 45 — 100. Dresden.
19. (Pass. 123.) Derselbe Gegenstand. Ähnlich.
H. 100—98. Dresden.
20. (B. 11.) Derselbe Giegenstand. Rechts auf der
Maxier zwischen Maria und Josef ein Blumentopf. In
der Ferne die Verkündigung an die Hirten. Dresden,
Wien (Hofbibl.).
21. (B. 12; Willshire. IL 163. 20.) Derselbe Ge-
genstand. In der Landschaft die drei Könige. Lon-
don, Wien.
22. (Ottley. Inquiry. IL 599. 13.) Derselbe Gegen-
stand mit drei singenden Engeln. Im Hintergrunde
ein Fluß mit einem aus dem Wasser ragenden Felsen.
Jenseit des Flusses eine Stadt (Graz?). Auf einer
Landzunge im Flusse ein Pavillon. Hamburg. (Lichtdr.
im Bat. der Verat. Graf Enzenberg in Wien; \uid bei
Geisberg. t. 24.)
23. (B. 13; WUlishdre. IL 163. 21.) Derselbe Gegen-
stand. Drei Engel mit Schwalbenflügeln beten vor dem
auf der Erde liegenden Kinde. Die Frauen Rachel und
Salome eilen auf don Stall zu. Berlin, London, Wien
(Alb. und Hofbibl.). (Lichtdr. bei Geisb. 31.)
24. (P. 126; Repert. 1886. p. 151.) Anbetung der
Könige. In der Landschaft zwei Burgen. , Schülerarbeit.
Dresden.
25. (B. 14.) Derselbe Gegenstand. Das Kind gredft
mit der Rechten in das Kästchen des Unks knienden
Königs. Hinten öffnet Josef eine Truhe. H. 122—80.
München.
26. (Pass. IL 52. 124 und 127; WiUshire. IL 163.
23.) Derselbe Gegenstand. Hier hält ein befiederter
Engel den Stern, zu dem eim Hirte emporsieht. H.
140—100. Dresden, Paris (Rothschild). Alt koloriert
mit dem Spruche: „Ir hailigen drey König -f Caspar f
Melchior f un Balthiisor -f Bittent got für uns f
Amen", in niederösterreichischer Mundart. (Heliogi'.
Amand Duirand.)
27. (Pass. 125; ' Willshire. IL 163. 22.) Anbetung
der Könige. ÄinUch der N. 25. H. 147—112. Ber-
lin, London, Paris.
28. (Pass. 129; Willshire. IL 165. 25; Nagler. LX.
26. 108.) Die Taufe Christi (ohne Bandrolle). H.
136 — 95. Dresden, London, München. (Reprod. in Jahrb.
der k. pr. Kuaists. 1890. p. 85; und bei Geisberg. t. 37.)
29. (Paas. 128; Willshire. IL 165. 26; Nagler LX.
25. 107.) Die Taufe Christi mit der BandroUe.
H. 188 — 130. Berlio, London, München, Paris. (Reprod.
in Jahrb. d. k. pr. Kunsts. 1890; und bei Geisberg,
t. 46.)
30. (Pass. 131 und p. 222. 83.) Die Kreuzigung.
Chriatus zwischen degi Schachern, Maria, Johannes, drei
heilige Frauen und Reiter. Schülerarbeit. Paris,
Wien (Alb. und Hofbibl.).
31. (Pass. 132; AVUlshire. II. 53. 132.) Christus am
Kreuz, mit Engeln, Maria und Johannes. Schüler-
arbeit. Berlin, Dresden. (Lichtdr. in Zeitschrift 1899.
p. 211; bei Geisberg. t. 38; und in Helbing.s Monats-
hefte. I. 2. t. 1.)
32. (Paas. 133.) Christus am Elieuz, mit Maria und
Johannes. H. 253 — 186. Dresden.
33. (Pass. 156; WUishire. IL 167. 29.) Christus, von
Maria beweint, mit Johannes und lllagdalena^ H.
111—104. London. (Reprod. bei C. v. Lützow, Ge-
sobichte des deutschen Kupferstiches, p. 23; und bei
Geiaberg. t. 27.)
34. (Paas. 135; Repert. 1886. 151. 17.) Das kleinere
Pfingstfest. Maria, sitzend in Mitte der Apostel.
Schülerarbeit, Frenzel (Naumann. Archiv. I. 27) hebt
die Ähnlichkeit mit einer angeblich von Memling
herrührenden Miniatur in einem Horabuche bei Frei-
herrn Speck-Sternburg hervor. Dresden. .
35. (B. 27.) Das größere Pfingstfest. Maria in
einer gotischen Kapelle mit den zwölf Aposteln (durch-
aus Portraitfiguren). Berlin, Wien (Alb. und Hofbibl.).
36. (B. 87; WUlshire. II. 178. 42.) Christus segnet
die vor ihm kniende Jungfrau. Schwach gezeichnet.
Rund, 84 D. London, Wien (Alb. und Hofbibl.),
Wolf egg.
37—48. (B. 15—26; Pass. IL 15—26; WUlshire. IL
168. 51; Repert. 1886. 152.) Die Passion. Folge von
zwölf Blatt. Dresden, Gotha. (Die von Bartsch
unter N. 17, 21 und 25 verzeichneten Blätter existieren
überhaupt nicht.) — 37. (B. 15.) 1. Christus betet am
Olberg; — 38. (B. 16.) 2. Die Gefangennahme; — 39.
(B. 20; WiEshire. IL 168. 31.) 3. Christus vor Pilatus;
— 40. (B. 18.) 4. Die Geißelung; — 41. (B. 19.) 5. Die
Domenkrönung; — 42. (B. 22; Repert. 1886. p. 152;
1888. p. 232.) 6. Die Kreuztragung ; — 43. (Pass. IL
p. 42. 22b.) 7. Die Entkleidung Christi; — 44. (B., 23.)
8. Christus am Kreuz zwischen Maria \md Johannes; —
45. (Pass. II. p. 42. N. 23b.) 9. Die Kreuzabnahme; —
46. (B. 24.) 10. Die Grablegung; — 47. (B. 26.) 11. Die
Auferstehung. Auf dem Schilde des vorn schlafenden
Wächters der österreichische Bindenschild. Dres-
den, Gotha, Wien (Hofbibl.). (Reprod. in Jahrb. der
Kunsts. d. a. Kaiserh. 1896); — 48. (Pass. II. p. 53.
N. 134, und p. 43. N. 26 b; Willshire IL 167. N. 30.)
12. Christus erscheint der Magdalena.
49. (Geisberg. p. 78.) Da.? .segnende Jesuskind. London.
Stege.
163
60. (Pass. II. 57. 153; WiUshire. II. 174. 38.) Das
Jesuskind niit dem Neujahrswunsche: Ein gout selig
jor. Paris, Weimar. (Liohtdr. bei Geisberg. t. 60.)
61. (Bass. IL 57. 154.) Das Jesuskind in einem
offenen Herzen, segnend: Wer ihs in sinem hertzen
tret, Dem iöt alle zit die ewig frod beraiet. Bez.
1467. E. S. Berlin, Paxis.
62. (Repert. XII. 1889. p. 272. N. 71.) Der gute
Hirt. Schüleraxbeit. Daxmstadt. (Lichtdr. bei Schmidt.
Inkunabeln. N. 18; und bei Cieisberg. t. 23.)
63. (Bep. 1889. p. 272. N. 72.) Der Schmerzensmann.
Schüleiaxbeilt. Dajmstadt.
64. (Pass. II. 86. N. 27.) Der Schmerzensmann zwi-
schen zwei Engeln. Schülerarbeit. Brüssel (Arenberg),
Nürnberg. (Keprod. bei Lehrs. Kat. d. germ. Mus.
p. 25. N. 79.)
65. (Pass. II. p. 58. N. 155, und p. 86. 30; WiUphire.
II. 173. 36.) Der SchmerBensmann zwischen vier Engeln
mit den Passionswerkzeugen. Dresden, London.
66. (B. 84.) Christus, segnend. Halbfigur. Oben:
Sonctus salffidor. E. 1467 S. Paris, Wien (Alb.
und Hofbibl.). (Reprod. in Heliogr. von A. Durajid.)
67. (Päss. 158; Nagler. IX. 25. N. 104.) Christus,
segnend. Halbfigur in gotischer Umrahmung. Bez.
E. S. Dresden, München. (Reprod. bei Dibdin. Bibl.
tour. III. 278; und bei Geisberg. t. 62.)
in. Madonnen.
58. (Piass. IL 55. N. 142.) Maria, stehend im
Strahlenkranz, einen Rosenkranz in den Händen. Klein-
Oels (Graf York).
5». (Pass. IL p. 54. N. 137.) Maria in blumiger
Wiese, ein Buch in der Hand. Dresden. '
60. (B. VL 48; Pa^s. IL 55. 145; WiUshire. IL
184. 64; Nagler. Mon. IL 558.) Maria mit gefalteten
Händen, lesend. Mit zwei leeren Wappenschilden in
den Ecken. Halbfigur. Bez. E. 1467. Gegenstück
zu dem segnenden Heiland N. 56. Berlin, Dresden,
London, München. (LLchtdr. bei Geisberg. t. 59.)
61. (Pass. IL 54. N. 139; WiUshire. IL 183. N. 53;
Nagler. Mon. IL 661. N. 8.) Maria in ganzer Figur,
im Gemache betend. In den beiden Ecken oben je ein
Wappen, rechts ein imbekanntes, links ein dem öster-
reichischen ähnliches. In der Fensternische hängt eine
eingerahmte Schreibtafel, welche Geisberg für ein Reib-
eisen hielt. Aus diesem und dem einen Wappen, wel-
ches Geißberg für das Wappen der Familie Reibeisen
erklärte, schloß er (Pr. Jahrb. 1901. p. 56), daß der
Meister E. S. selbst auch Reibeisen geheißen
habe. Dieser Stich bildet somit neben der großen
Madonna von Einsiedeln (N. 81), wo sich eine ganz
ähnliche Schi-eibtafel zur Notierung der Gebetstunden
an der Außenseite der Kapelle befindet, einen Stützpunkt
der Reibeisentheorie. Aus zahllosen Kupfer-
stichen und MLniaituren geht es deutlich hervor, daß
das fragliche Objekt nur eine Schiefertafel sein kann
und nichts- Bunderes, nnd es kann nicht oft genug wieder-
holt werden, daß es, seit Kunstgeschichte gemacht und
geschrieben wird, noch nie einem Ge'lehrten oder Kunst-
kenner einfiel, an dem Zweck© dieses Objektes auch
nur den geringsten Zweifel zu hegen. Es blieb dem
Dioskuxcnpaar Geisberg und Lehrs vorbehalten,
ein Reibeisen in das Sanktuarium der Jungfrau
einzuführen und aus demselben den Namen Reibeisen
für den Künstler zu deduzieren, der dieses Blatt
deutlich E. S. und 1467 bezeichnet hat. (Lichtdr. bei
Geisberg. t. 58.) Berlin, Dresden, Wien (Hofbibl.).
62. (B. X. p. 14. N. 10; Pass. p. 224. 100.) Maria
mit dem Rosenkranz, in ganzer Figur. Wien (Alb.).
63. (B. 33; WiUshire. II. 183. 52.) Maria, auf dem
Halbmond, in einem Buche blätternd. Berlin, London,
Stuttgart, Wien. (Lichtdr. in Kunst für alle; im
Kat. Biegeleben; und bei Geisberg. t. 45.) ^
64. (Pass. IL 55. N. 140.) Maria in gotischer Um-
rahmung mit dem Kinde, stehend, zu ihren Füßen die
Schlange. Oben eine Bandrolle. Berlin.
65. (B. VI. p. 14. N. 29.) Maria in ganzer Figuj,
stehend, ein Buch in der Rechten, dem Kinde einen
Apfel reichend. Bez. E . . . S. Dürftige Schülerarbeit.
Wien (Alb.).
66. (B. 28.) Maria, sitzend und das Kind säugend.
Wien (Alb.).
67. (Pass. IL p. 55. N. 144.) Maria, im Grünen
sitzend, mit dem Kinde, dem sie ein Buch vorhäU.
Rund, 86 D. Wien (Alb.).
68. (Pass. IL p. 57. N. 151, und p. 85. N. 19.)
Die kleinste Madonna von E i n s i e d e 1 n.
Maria in einer Kapelle zwischen St. Meinrad und einem
Engel. Über dem Mittelbogen der Kapelle die Petrus-
schlüssel \md in der Wölbung 1466. Berlin, Wien
(Alb.). (Reprod. in Zeitschir. f. b. Kunst. 1889. p. 169.)
69. (Kat. d. Germ. Mus. p. 25. Anm. 6.) Maria mit
dem Kinde auf der Rasenbank. München.
70. (Naumann. Archiv. XIII. 1867. p. 93; Repert.
XII. 1889. 273. 73.) Maria mit dem Kinde auf einer
Basenhank. In Clair-obscur, mit weißer Farbe auf
schwarzen Grund gedruckt. Basel, Darmstadt. Eine
der gelungensten Fälschungen, welche je
fabriziert wurden. (Lichtdr. bei Geisberg. t. 63.)
71. (Pass. p. 85. 22.) Maria mit dem Kinde, im
Strahlennimbus stehend. Mönchen. (Lichtdr. boi Geis-
berg, t. 36.)
72. (B. 36.) Die zweite Madonna von
Einsiedeln. Maria, thronend, mit dem auf ihrem
Schöße stehenden Kinde, dem sie eine Birne reicht.
Links St. Meinrad, rechts ©in Engel mit Leuchtei* und
Kerze. Unten: Dis is Die engelwichi zum ©nsideln,
und die Zahl 1466. Auf dem G!«mäuer verschieden©
Steinmetzzeichen. Bez. mit einem e (eingeschlagen).
Berlin, Frankfurt a. M., München, Wien (Alb.). (Reprod.
im Kat. Durazzo; und in Zeitscbr. 1889. p. 168.)
73. (Pass. IL p. 56. N. 147; Nagler. IX. p. 25.
N. 105.) Maria mit dem Kinde iin Fenster. Berlin.
(Lichtdr. bei Geiisberg. t. 63.)
74. (B. N. 32.) Maria mit dem Kinde und zwei Engeln,
in ganzer Figur stehend, hinter Maria ein Teppich.
Das Kind ist dasselbe wie in der angeblichen Dürer-
Zeichnung vom J. 1485 (siehe oben p. 161). Dresden,
Wien (Alb.).
75. (Pass. p. 66. N. 149.) Der sogenannte kleine
Hortus conclusus: Maria mit St. Barbara und
Dorothea. Berlin, München, Paris.
76. (B. VI. p. 48 u. 49; Pass. 143; WiUshire. IL
178. 43; Nagler. Monogr. IL 661. 7.) Maria mit
deüi nackten Kinde, thronend, umgeben von acht En-
geln. Oben bez. E. 1467. S. Berlin, Dresden, Ijon-
don, Paris, S. v. Rothschild und Duituit. (Reprod.
HeUogr. v. A. Darand; bei Lätzow. Geschiebte, p. 20;
und bei Geisberg. t. 57.)
77. (B. 85; Pass. IL 69. 4.) Maria, in eineiA
Gemach© lesend, während eine Magd das Kind in einer
Kufe badet. Dresden, Paris, Wien (Hofbibl.).
78. (B. VI. p. 52; Pass. IL 54. 136; WUishire.
IL 180. 49.) Maria, in gotischem Gemache stehend,
das Kind im Arm, in der Rechten eine Rose. Datiert
1467. BerUn, London. (Reprod. bei Geisberg. t. 54.) Eine
fragwürdig© Zeichnung ist in Frankfurt a, M.
79. (B. X. p. 15. N. 12; Pass. 84. 14; WiUshire
IL 180. 48.) Maria mit dem Kinde in ganzer Fi-
gur, stehend auf blmniger Wiese. Zu Füßen de«
Halbmond, der ©in Menschengesicht zeigt. Schülea--
arbeit. London, Wien (Alb.). (Lichtdr. bei Geis-
berg, t. 28.)
80. (Pbss. IL p. 54. N. 138; WiUshire. IL 182. 50.)
Maria, stehend, mit dem Kinde, dem ©in rechts stehen-
der Engel Blumen reicht. Dresden, London.
81. (B. 35; Pass. IL 43. N. 35; WiUshire. I. 179
46.) ' Di© groß© Madonna von Einsiedeln.
Maria mit dem nackten Kinde in einer Kapelle, thronend.
Links St. Meinrad. Rechts ein Engel mit einem
Leuchter. Vom Pilger Tind Pilgerin, kniend. Auf
der Empore: Gott Vater, Gott Solm. und die Taube
und Chöre singender Engel. Bezeichnet: Diss ist die
engelwichi zu unser lieben Frouwen zu den einsiedelii.
Ave gracia plena. 1466. und E. Rechts hängt an
einem Haken ©ine Schreibtafel, auf welcher Andachts-
stund©n verzeichnet wurden, welch© G©isbej2 für ein
„Reibeisen" hielt (sieh© oben N. 61). ^Aui den
Steinen der Umrahmung der ätiBeren KapeU© einzelne
in 11*
164
Stege.
StoinmotzzeicJien. Daa bedeutendste Blatt d^s Mei-
sters, von dem Exemplare üi Bamberg, Baseil, Berlin,
Dresden, HambxiTg, London, Münohen, PajLs, Wien
etc. etc. vorhondiea sind. Dia Vermutung, daJ3 dieses
Blatt zur Feier dea Jubelfestes der Engelweihc, De-
dicatio ang«lica, am 1-1. Sept. 1466 von dem damailigen
Stif takapitular Albrecht von Bonstetten be-
stellt worden sei, ist lediglioh Dicbtung. Weder diese,
noch die zwei anderen Madomnem von Einsiedeln
(N. 68 und 72) können die Bestimmung gehabt haben,
als Andachtsbilder an gläubige Glemüter an Ort und
Stelle verkauft zu werden, da sie dem Urbilde der
Madonna in Eiusiedeln. durchaus nicht entsprachen.
Es ist aber immerhin möglich, daß die Jubelfeier
die mittelbare Entstehungsursache dieser Blätter war.
Was den Meister veranlaßte, dreimal ein (Jedeiikblatt
an ein Gnadenbild zu stechen, welches er nicht ge-
sehen hat, ist schwer zu erraten. Wir können nur ver-
muten, daß es möglicherweise in der Umwandlung
eines Gelübdes geschah, den Gnadenort auf seiner
Beise nach den Niederlanden zu besuchen. Er hatte
vielleicht seiner Frau oder seinem Freunde, dem Maler
Hans von Zürich, das Versprechen gegeben und
von ihnen rührt wohl die Inschrift her, in welcher
man die schweizerische Mundart zu eriennen glaubt.
Vielleicht war auch irgend ein anderer Umstand die
Veranlassung, denn alles ist eher annehmbar, als
die BeeteEung von Seite Albrechts von Bon-
gt e 1 1 e n, der 1466, zwanzig Jahr© alt, als junger
Stiftsherr in Frei bürg an der Universität und
später in Basel weilte, und der damals kaum eine
Ahnung gehabt haben dürfte von der Existenz eiaes
Meisters, der mit dem Grabstichel Madonnenbilder und
äJinliche Darstellungen in Kupfer zeichnebe. Das Blatt
ist offenbar während der niederländischen Reise des
Künstlers entstanden, da die Empore mit den musi-
zierenden Engeln gar zu deutlich an den Danziger
Altar des Roger van der Weyden und an ähnliche
Darstellungen desselben Meisters erinnert. Gegen Ende
des 15. Jah/h. gelangte die Platte in die Hände eines
italienischen Stechers, welcher sie verkleinerte, ab-
schliff imd ein© Bittergestalt mit der Beischrift :
Guerino dit Meschi (Guerino detto Meschino) darauf
einstach. Abdrücke, in welchen ma.n noch Spuren der
. Madonna wahrnehmen kann, befinden sich in Berlin,
London und Paris. (Pass. V. 195. N. 115; Chalcogr.
Soc. 1887; N. 11 u. 12.) (i%eprod.: Heliogr. von
A. Durand; in Chalcographic Society, 1887. N. 11;
bei Geisberg. I. 49 u. a. O.)
82. (B. 34; WilLshire. II. 178. 44.) Maria, thronend,
mit dem Kinde, zu beiden Seiten ©in Engel. Der
Ausdruck des Gesichtes der Madonna ist ungewöhnlich
einßUtig. Berlin, London, Wien (Alb. und Hofbibl.).
(Lichtdr. bei Geisberg. t. 52.)
83. (Pass. IL 56. 48; WOlshire. II. 178. 45.) Der
große Hortus conclusus: Maria mit dem
spielenden Kinde und St. Margaretha tmd Katharina.
Hinter einer Gartenmauer zwei musizieremde Engel.
Darmstadt, Dresden, London, Paris. (Lichtdr. bei Geis-
berg, t. 30.)
IV. HciUge.
84—87. (B. 67—70.) Folge von vier Blatt, die
Evangelisten mit Bandrollen. Kund. 1. Mattliäus; —
2. Markus; — 3. Lukas; — 4, Johannes. Wien (Alb.
und Hofbibl.).
88— 9L (B. 63—66; WiUshire. II. 193. 75.) Folge
von vier Blatt: Die vier Evajigelisten, sitzend. Die
äußerst brutalen Hände und Füße bestätigen, daß dies©
Blätter von Israhel van Meckenen herrühren.
1. Matthäus ; — 2. Markus ; — 3. Lukas ; — 4. Jo-
haunos. London, Wien (Alb.).
92. (Pass. IL p. 59. 163.) St. Johannes der Evan-
gelist. Oben eine Bandrolle. Dresden.
93. (Pass. IL 59. 164.) Der Apostel Matthäus
(Thoraas [?]), nach rechts schreitend. Mit Bandrolle.
94—99? (Pass. IL p. 44. 72; Willshire. IL 190. 67.)
Folge der Aj)ostel, je zwei Figuren auf einem Blatte.
(94.) Petrus und Andreas. London; — (95.) Jacobus
major und Johannes Ev. Wijen (Alb. u. Hofbibl.); —
(96.) Philippus und Jacobus minor. Bez. e 1467.
Wien (.\lb. u. Hofbibl.); — (97.) Matthäus und Tho-
mas. Dresden, Wien (Hofbibl.); — (98.) (Rep. XVI.
325. 8.) Bartholomäus und Ma.tthias. Militsch (Kell.
Maltzahn); — 99.) (Pass. II. 44. 72; Repert. 1891.
385.) Simon und Judas Thaddäus. Frajilcfurt a. M.
100— lU. (B. 38—49.) Die Folge der zwölf Apostel
mit den Bandrollen, vpelche das Credo enthalten. Scharf
ausgeprägte Physiogiiomien, welche an die Apostel des
Pfingstfestes erinnern. (100.) Petrus ; — (101.) Ja-
cobus major; — (102.) Andreas; — (103.) Johannes
Evang. ; — (104.) Jacobus minor; — (105.) Simon; —
(106.) Philippus; — (107.) . Barthoiomäus; — (108.)
Matthäus; — (109.) Matthias ; — (110.) Judas; —
(111.) Judas Thaddäus. München, Wien (Alb. und
Hofbibl.). (Reprod. von der Chalcographic Society.
1888. N. 2.)
112—123. (B. X. 28—39; Pass. IL 59. 160. 90. 40;
WUlshire. IL 192. 72.) Folge von zwölf Blatt. Die
großen sitzenden Apostel. (112.) Petrus. London,
Wien (Alb. u. Hofbibl.); — (113.) Andreas. London,
Wien (Alb.); — (114.) Jacobus major. Dresden, Wien;
— (115.) Johannes Ev. Dresden, Wien; — (116.)
Philippus. London, Wien; — (117.) Bartholomäus.
London, Wien; — (118.) Matthias. Wien; — (119.)
Simon (Judas Thaddäus). Wien; — (120.) Judas Thad-
däus. London, Wien; — (121.) Jacobus minor. Lon-
don, Wien; — (122.) Paulus. London, Wien; — (123.)
Thomas. London, Wien. Die ganze Folge scheint von
Israhel v. Meckenen, nicht von dem Meister
E. S. gestochen zu sein. Bartsch vermutet, da.ß 3ie
nach Stichen des Meisters E. S. kopiert sei, und
Passavant glaubte, daß irgendwo eine OriginaLfolge
existieren müsse, das ist aber ein Irrtum. Bartsch
fand sie zufällig in den Bauden der Albertina bei dem
E. S. -Werke ©ingeklebt tmd beschrieb sie demgemäß.
124—186. (B. N. 50—62; Pass. II. 44. N. 60—62;
WUlshire. II. 192. 73; Repert. X. 265.) Folg© von
13 Bl. Christus und die großen stehenden zwölf Apostel.
(124.) Salvator Mundi; — (125.) Petrus; — (126.)
Andreas; — (127.) Jacobus major; — (128.) Johann
E\'ang.; — (129.) Philippus; — (130.) Bartholomäus;
— (131.) Matthäus (Thomas); — (132.) Simon; — (133.)
Judas Thaddäus; — (134.) Jacobus minor; — (135.)
Paulus; — (136.) Matthias. London, Wien (Alb.). Die
ganze Folge ist von Israhel van Meckenen
gestochen, wie an den plumpen Händen und Füßen
zu erkennen ist.
137. (B. 83; Pass. IL 58. N. 159; Willshire. IL
172. 35.) Der thronende Heiland (im Mittelfeld), um-
geben von den zwölf stehenden Aposteln in zwölf Fel-
dern. Dresden, Wien (Hofbibl.).
138. (Pass. 94. 57, und 231. 143.) St. Antonius, von
drei Dämonen gepeinigt. Dresden, München.
139. St. Bernhard von Siona. Paris.
140. (Pass. IL 61. 172; Willshire. IL 184. 55.)
St. Christoph, nach rechts schreitend. Links zwei
Sirenen im Wasser. Berlin, Brüssel, London, Paris.
(Lichtdr. bei GeLsberg. t. 51.)
14L (Pass. II. p. 45. N. 80 [Kopie].) St. Eligius.
Dresden, Wien.
142. (B. 80.) Derselbe Heilige. Wien (Hofbibl.).
143. (B. 79.) St. Franciscus empfängt die Wunden-
male. Wien (Hofbibl.).
144. (Pass. IL 61. 171.) St. Georg, den Drachen
tötend. Hinter ihm sein Schild mit dem Wappen der
Stadt Wien (?). Dreeden, Paris, Wien (Hofbibl.).
145. (B. 78.) St. Georg zu Pferd. Wien (Alb. und
Hofbibl.).
146. (Ottley. 78.) St. Georg zu Pferd. Dresden.
147. (P. 176.) St. Hubertus. Oxford.
148. (B. 74; WUlshire. IL 187. 58.) Johannes der
Täufer. Dresden, Wien (Alb.).
149. (B. VI. p. 47, und X. p. 21. N. 41; Pass. IL
60. 165; WiUshire. IL 187. 59.) Die Paten e
(Hostienteller). Johannes der Täufer, umgeben von
vier Medaillons mit den Symbolen der vier Evan-
gelisten und vier anderen mit den Kirchenvätern. Datiert
1466. Rund. Amsterdam, Berlin, Dresden, London.
Stege.
165
Wien (Aib. und Hofbibl.). (Beprod. : Heliogr. v. A.
Durand; bei Greisberg. t. 50; und in L'Art. 1879..
IL 218.)
150. (Pass. IL 59. 161; Wülshite. IL 188. N. 60;
Bepert. 1891. 385. 9.) St. Johannes auf Patmos.
Bez. E 1467 S. Berlin, Dresden, Frankfurt a. M.,
London. (Beprod. bei Lehrs. BandroUen-Meister. IL
4; und bei Geisberg. t. 58.)
151. (Pass. 162; Fr. v. Bartsch. 1184.) St. Johannes
auf Patmos. Höchst primitive Arbeit. Wien (Hofbibl.).
(Liohtdr. bei Geisberg. t. 47.)
152. (Pass. 168.) St. Michael in flatterndem Ge-
wände, in der Linken die Fahne. Dresden, Wien
(Alb.). (Ottley. A Collect, of oae hundred etc. f. 28.)
153. (B. X. 22. 40; Pass. p. 61. N. 169, und 91.
N. 45; Willshdre. IL p. 189. N. 66.) St. Michael,
zwei kleine Dämone niedertretend. Berlin, London,
Wien (Alb.).
154. (Pass. IL 60. N. 166.) St. Michael, in der
Linken die Fabne, in der Rechten das Schwert. Bez.
e. 1467. Dresden, • Oxford. (Reprod. bei Geisberg,
t. 56; und bei Lehrs. Bandrollen-Meister, f. 19.)
155. (B. 76; Willshire. IL 191. 69.) Martyrium des
hl. Sebastian mit dem Zitronenbäumchen. (Arbeit Isra-
hels.) London, Wien (Aflb. ujid Hofbibl.).
156. (B. 77; Pass. IL 45. 77.) Martyrium des
hl. Sebastian. Komposition von sieben Figuren. Wien
(Hofbibl.).
157. (B. 75; Willshire. IL 191. 70.) Martyrium des
hL Sebastian. Überhöht. Die Figur des Königs ist
in einem Blatte des Hausbuches (III. 204)' (die Gaukler)
kopiert. London, Wien (Hofbibl.).
158. (B. VI. p. 49; Pass. IL 61. 170; Wülshire.
IL 190. 68.) Martyrium des St. Sebastian. Bez.
1467. E. S. Dresden, London, Stuttgart.
159. (Wessely. 178.) St. Sebastian. Schülerarbeit.
Berlin.
160. (Pass. IL p. 62. N. 181.) St. Barbara Berlin.
161. (Pass. IL p. 62. N. 180; Willshire. IL 194.
78.) Martyrium der hl. Barbara. H. 156—105. Dres-
den, London, Wien (Alb.).
162. (Pass. IL 69. 5.) Martyrium der hl. Barbara.
H. 136—100. Dresden, Paris.
163. (B. 81; Wülshire. IL 194. 77.) Martyrium dnr
hl. Barbara. H. 110 — 103. London, München, Wien.
(Reprod. bei Geisberg. t. 51.)
164. (Willshire. IL 193. 76; Ottley. IL 615. Sl.j
St. Barbara. Oben bezeichnet: Sant barbare und einige
.unleserlicdie L«ttem, in der Basis des Turmes : 1461
oder 1467. London. (Lichtdr. bei Geisberg. t. 53.)
165. (P. IL 63. 184.) St. Katharina. Berlin.
166. (B. X. p. 33. N. 62; Willshire. IL 100. 121.)
St. Katharina. Berlin.
167. (B. X. 33. 62.) St. Katharina. Werkstattarbeit.
168. (Pass. IL p. 63. N. 183.) St. Katharina. Dresden.
169. (Pass. IL 62. 179; Willshire. IL 195. 80.)
Himmelfahrt der Maria Magdalena. Basel, Berlin,
Dresden, London. (Beprod. bei Geisberg. t. 33.)
170. (Pass. IL 63. 185.) St. Ursula. Berlin, Wien
(Hofbibl.).
171. (Nagler. IX. 27. N. 121.) St. Veronika. München.
172. (B. VI. p. 31. N. 32.) St. Veronika. Wien
(Albert.).
173. (Geisb. p. 81.) St. Veronika.
174. (Pass. IL 62. 178.) St. Veronika. Basel, Frank-
furt, Paris, Stuttgart. (Reprod. in Gaz. d. B. Arts.
1860. VII. 133.)
V. Mystisch-religiOse Darstellnngen.
175—185. (Pass. IL p. 95. 76.) 2—12. Folge von
elf Blatt mit Darstellungen der Ars moriendi (der Kampf
des Himmels und der Hölle um die Seele des Sterben-
den). Jedes Blatt stellt einen- Sterbenden im Bette
dar, von abenteuerlichen Gestalten umgeben. Über
die Frage, ob diese Kupferstiche oder eine Holzschnitt-
folge der ehemaligen Sammlnn 'Weigel (Brit. Mus.)
die Originalfolge sei, wurde vor mehreren .Jahren ein
längerer Streit geführt. Es ist aber nicht leicht mög-
lich, die Urheberschaft des Meisters E. S. hier in
Frage zu stellen, da. die Zeicbnung ohne Z feitel von
ilim herrührt. Man vergleiche nur die Engelüguren
der Ars moriendi mit den Engeln der Madonna \ «
Einsiedeln, den Moses mit dem Gott Vater desselben
Blattes, die Geißlerin mit der nackten Fr§,u im Bach-
staben M des Figurenalphabets etc., um alle Zweifel
zu beseitigen und die Entstehimgszeit in die Epoche
vor 1466 zu verlegen. Die Holzschnittfolge ist un-
bedingt nach den Kupferstichen des E. S. kopiert
und gewiß nicht vor dem Jahre 1450 entstanden, da
die Originale nicht früher dagewesen ge»ia können.
(Jahrb. d. k. pr. Kunsts. 1890. 161 ; L. C u s t.
The Master E. S. and the Ars Moriendi. London.
Clarendon. Press.; Repert. 1899. p. 364, 1900 n 123
262. 458 etc.) ■ f ■
_ 186. (B. VI. p. 18. 37; Pass. IL 43. 37.) Die
Dreieinigkeit. Das Blatt erinnert an die Grisaüle des
Flemalle-Meisters in Prankfurt a. M. (I 3811 Wien
(Hofbibl.). ^ >■■
187. (B. VL p. 46 u. 53; Pass. IL p. 63. N. 187;
Willshire. IL 177, 41.) Der Markuslöwe. Bez. B.
Dürftiges Machwerk. Berlin, Dresden, Ltmdon.
188. (B. VI. 34. N. 89.) Wappen mit den Passions-
werkzeugen. We- :-stattarbeit. Wien (Alb.).
189. (B. VL p. 34. N. 88; Pass. IL 45. N. 88;
Willshire. IL 174. 37.) Wappen mit den Passions-
werkzeugen. Desgleichen. London, Wien (Alb und
Hofbibl.).
190. (B. VL p. 33. N. 85; Pass. IL p. 45. N. 86;
Wülshire. IL 170. 32.) Das Schweißtuch mit Petms
und Paulus. Bez. E. 1467. S. Werkstattarbeit. Lon-
don, Wien (Alb. u. Hofbibl.).
191. (B. VL 8; Paas. IL 41. -8; Willshire. IL
196. 82.) Kaiser Augustus und die tiburtinische Sibylle
in einem GemacJie, im Hintergründe fünf Figuren.
In einer architektonischen Bogenumrahmung. Der Ste-
cher scheint den Bladelin-Altar des jüngeren Roger
van der Weyden in Brügge gekannt zu haben. Die
Unterschiede zwischen diesem Blatte und dem folgenden,
um ein bedeutendes früher entstandeaen, zeigen am
deutlichsten die Wandlung, die der Meister' in den
Niederlanden erfuhr; Berlin, London, Mfinchetf, Wien
(HofbibL).
192. (B. X. p. 37. N. 70; Pass. II. 68. 1; WiUshire
IL 112. 153; Repert. 1889. p. 274. N. 75, und 1891.
p. 386.) Kaiser Augustus und die tiburtinische S'byUa
mit der Stadt Graz und dem Grazer SchloSberge im
Hintergrunde. Augustus ist ein Portrait des Kaisers
Friedrich III., die Sibylle ist entweder des Kaisers
Schwester Katharina, welche 1446 den Markgrafen
von Baden heiratete, oder seine Gattin Eleonoi-e von
Portugal. In dem jenseits der Mur sichtbaren Stadt-
tor steht ein Armbrustschütze und zielt auf den Kaiser.
In seiner Nähe rechts geht eine Frau in langem Kleide.
Auf welches Ereignis im Leben des Kaisers dies©
Darstellung Bezug hat, ist nicht bekannt, aber sie
kann nicht ohne Bedeutung sein. Der Arinbrustschütz-i
in dem Tore entspricht genau einer Figur des
höfischen Kartenspieles der Ambraser Samm-
lung in Wien von Hans von Zürich (IIL '^8)
und einer Zeichnung der Universitätsbibl. in Erlangen.
H^inecken bezeichnete diese" Blatt als den ältesten
deutschen Kupferstich. Es verrät die Hand eines ganz
ungeschulten Zeichners und Stechers. Eine dubios»
Zeichnung zu diesem Stiche ist im Louvre. (Preuß.
Jahrb. 1890. p. 85.) Von den niederländiechen Ein-
flüssen, von welchen Lehrs fabelt, ist weder in
der Zeichnung noch in dem Stiche auch nur das
geringste zu konstatieren. Berlin, Dresden, Gfotha,
London, Paris, Wien (Alb. u. Hofbibl.). (Beprod. bei
A. Schultz. Deutsches Leben. 1892.- IL p. 450; und
bei Geisberg. t. 25.)
193—200. (Repert. 1893. p. 480. N. 1—5.) Folge von
8 Bl. mit je secihs religiösen Darstellungen in Runden.
201. (Rep. XII. 353. 1—18.) 18 religiöse Darstellun-
gen in Runden. Dubiose Werkstattarbeiten.
VI. Profane Darstellnngen.
202. (Rep. XVI. 32. 2.) Das Brautpaar. Braunschweig.
166
Stege.
203. (Pass. II. 64. N. 188.) Das musizierende Paar am
Brunnen. Berlin. (Beprod. in Jahrb. d. k. pr. Knasts.
1891. p. 128.)
204. (Pass. II. 64. 190.) Die Lautenspielerin. Ox-
ford (Koll. Douce).
205. (Geisb. p. 71.) Das Mädchen mit dem Helm.
Dresden.
206. (Geisb. 77.) Da^ Mädchen und der Narr. Paris
(S. V. Bothsohild), Wien (Hofbibl.).
207. (Paas. 98. 81 u. 86.) Der kleine Liebesgarten.
In zwei Fragmenten eines zerschnittenen Blattes er-
halten. (Lichtdr. bei Lehrs. Meister mit den Band-
rollen, t. 1.) München.
208. (Geisb. p. 93.) Der Narr und die Lautcn-
spielerin. Berlin.
209. (Pass. 189.) Der Kuß. Ein junger Mann, der
eine junge Frau umfaßt. • Wien (Hofbibl.).
210. (P^8. p. 64. N. 193.) Der Bitter und die junge
Dame. Das Wappen des Ritters ist angeblich das
der Herren von Werdenstein. Dresden.
211. (B. X. 53. 29; Pass. p. 69. 6.) Das Liebes-
paar auf der Kasenbank. Wien (Alb. u. Hofbibl.).
(Lichtdr. bei Geisb. I. 27.)
212. (B. VI. 36. 91; Pass. IL 45. 91.) Die Dame
mit der Fahne neben dem Ritter mit dem österreichi-
schen Bindenschild. Dresden, Frankfurt, Wien (Alb.).
(Lichtdr. bei G«isb. I. 61.)
213. (Pass. II. 64. N. 191.) Der Narr, welcher die
nackte Frau liebkost, die ihm einen Spiegel vorhält.
'Dresden, Paris.
214. (B. X. 54. N. 31; Pass. II. 69. 7.) Die Schach-
partie im Graxten. Komposition von sechs Figuren.
Der Ttf^i.nn mit dem kurzgesohorenen Haare rechts hat
einen typisch tschechischen Ausdruck. Ber-
lin, London, Stuttgart, Wien (Hofbibl.). (Beprod. bei
Schultz. Deutsches Leben. Fig. 183 ; bei Ottley.
A CoUection. 1828. f. 31; und bei Geisberg. t. 29.)
215. (B. VI. p. 35. N. 90; WUbhire. II. 197. 83.)
Der große LLebesgarten oder das Bankett der Verliebten.
Zwei Liebespaare, an einem Tisch© sitzend, vom eine
Trau mit einem alten Narren. An dem Pfosten der
Tür das österreichische Wappen. Der eine
Jüngling ist König Ladislaus Posthumus. In der Ferne
der Grazer Sc-hloßberg, an dessen Fuße tumierende
Ritter. Frühe Arbeit, vor 1457. Wien (Alb.). (Reprod.
bei Geisberg. I. 44; und bei Schultz. Deutsches
Leben. 1892. f. 181.)
216. (Pass. p. 262. 50.) Das kniende Mädchen mit
dem Schild. Oxford.
217. (B. 181. 68.) Das Mädchen mit dem Österreich.
Wappen, mit dem Pfauenstutz. Rund, in Siegelform.
Wien (HofbibL). (Lichtdr. L>ei Geisberg. t. 42.)
218. (B. VI. 181. N. 69; Pass. p. 65. N. 196.)
Nackte Frau neben dem Wappen der Pfalz. Rund, in
Siegelform. Nur in retuschierten Abdrücken mit dem
Schongauer-Monogramm M f S bekannt. London, Ox-
ford, Wien. (Lichtdr. bei Geisberg. t. 42.)
219. (Pass. p. 270. 62.) Ein dem österreichi-
schen Bindenschild ähnliches Wappen mit zwei Vögeln.
(Jahrb. d. k. pr. Kunsts. 1901. p. 57.) Dresden.
(Lichtdr. bei Geisberg, t, 41.)
220. (B. VL 36. 92; Pass. II. 45. 92.) Das Mäd-
chen mit dem österreichischen Wappen und
dem Helm. (Lichtdr. bei Geisberg. t. 42; und in
Zeitschr. 1890. p. 325.)
221. (Geisb. p. 95.) Mädchen mit dem österrei-
chischen Wappea imd Helm. München.
822. (B. VL p. 53. N. 1; Paas. IL 65. N. 197.) Die Frau
mit dem Fähnlein und dem österr. Biadenschild.
Nur in retuschierten Drucken mit dem Zeichen TV
bekannt. Berlin, München, Dresden, Wien. +
223. (Pass. IL p. 65. N. 194.) Junge Frau, stehend,
nach rechts, mit Hennin, mit der Rechten einen Helm
mit Pfauenfedern, mit der Linken den österreichi-
schen Bindenschild haltend. Paris.
224. (Pass. II. 65. N. 198.) Die Wappenjungfrau mit
dem Helmo der Breisachs (Tirol). Berlin, Dresden,
Ixindoni Paris, Wien (Hofbibl.). (Lichtdr. bei Geisb.
t. 62.)
225. (Pass. II. p. 66. 199.) Die junge Frau mit einem
Wappen neben einem Narren. Paris.
226—240. Das kleinere Kartenspiel.
(Lehrs. Die ältesten deutschen Spielkarben des k.
Kupferstichkabinetts zu Dresden. Dresden [1885].) Von
den 52 Blättern des kleineren Kartenspieles sind nur
15 resp. 16 Blätter bekannt.
I. Farbe: Tiere. (226.) Die Drei (zwei Hirsche
und ein Vogel); — (227.) Die Sechs (zwei Affen,
Hase, Eichhorn, Löwe und Löwin); — (228.) Der
Unter (P. p. 81. 7); — (229.) Die Dame mit dem
Einhorn. (L'Art. 1879. IL 221.) Die übrigen fehlen.
II. Farbe : Helme. (230.) Die Helm-Dame. (Cal-
cogr. Soc. 1887. N. 13); — (231.) Der Hehn-König.
(Calcogr. Soc. 1887. N. 13.) Die übrigen fohlen.
IIL Farbe : Wappen. (232.) Wa^»pen-Aß (Mark-
graf von Baden); — (233.) Die Acht (verschie-
dene Adelsgeschlechter: Habsburg, Bitsch, Leuchten-
berg, Hohenclingen, Thierstein, Zollern, Werdeustein,
Fürstenberg, Rappoltstein) ; — (233a.) Der Unter (Ka-
valier mit unsicherem Wappen). Wien (Albert.); —
(234.) Der Ober (mit dem Wappen Landsberg); —
(235.) Die Dame (mit Hennin und dem österrei-
chischen Wappen) ; — (236.) Der König (Ludwig XI.
mit dem Lilienschild).
IV. Farbe: Blumen. (237.) Ad; — (238.) Vier;
— (239.) Fünf; — (240.) Sieben. Die übrigen fehlen.
Es ist sehr fraglich, ob diese Blumen überhaupt zu
dem kleinen Kartenspiel gehören.
211— 282. Das größere KartenspieL (M.
Lehrs. Die Spielkarten des Meisters E. S. 1466.
Chalcogr. Soc. 1891.) Von diesem Spiele sind 41 Blätter
bekannt, von welchen 34 in der Pinakothek zu Bo-
logna, die übrigen in Wien (Alb.), Dresden
und München sind.
Die Menschenfarbe. (211.) Menschen-Zwei ;
— (242.) Vier; — (243.) Fünf; — (244.) Sechs; —
(245.) Sieben; — (246.) Acht; — (247.) Neun; —
(248.) Unter; — (249.) Ober; — (260.) Dame; —
(231.) König
Dio Hundefarbe. (252.) Hiinde-Zwei; — (253.)
Drei; — (254.) Vier; — (255.) Sechs; — (256.) Sieben;
— (257.) Sieben (Variante); — (258.) Acht; — 259.)
Unter; — (260.) Dame.
Die Vögelfarbe. (261.) Vogel-Zwei; — (262.)
Drei; — (263.) Vier; — (264.) Fünf; — (265.) Seohs :
— (266.) Sieben; — (267.) Acht; — (268.) Neun; —
^269.) Unter; — (270.) Ober; — (271.) Dame; —
(272.) König. ^
Die Wappenfarbe. (273.) Zwei. Reichsadler
und österreichischer Bindenschild; — (274.) Drei.
Das Wappen Karls des Großen, das ungarische Wappen
und das der Stadt Oöbi; — (275.) Fünf. Rathsam-
hausen (?), Strathingen, Hohenstein, Weitersheim, Stau-
fenberg; — (276.) Seohs. Maier von Hüningen, Hus
oder Haus, Thierstein, Olau, Gremmiogen, Zorn von
Bulach; — (277.) Sieben. Die Wappen der sieben Kur-
fürsten : Mainz, Bayern, Sachsen, Trier, Böhmen, Cöln
und Brandenburg; — (278.) Acht. Freiherr von BüS-
nang, von Panzingen, Hus, zum Wier, Gemmingea, Hoff-
warfc von Kirchheim, Zorn von Bulach, Graf von Mont-
fort; — (279.) Neun. Hattstatt, von Hus, Andlau,
Markgraf von Baden, Braun von Reichenberg, Zorn
von Bulach, Graf von Rheinegg, von Landsperg; —
(280.) Unter. Reiter, nach rechts, nebst einem, na-
bestimmbaren Wappen; — (281.) Dame. Mit Hennin,
nach links reitend, mit unsicherem Wappen; — (282.)
König. Junger Ritter mit flatternder Schärpe, nach
rechts reitend. Rechts oben der französische Lilien-
sciüld. Fr. v. Bartsch (N. 1278) hält den Reiter für
die J ungf rau von Orleans. L. Kämmerer (Jahrb.
d. k. pr. Kunsts. 1896. p. 152) bemühte sich, die
drei geistlichen Kurwappen zu bestimmen. Das Trierer
^^'appen wäre jenes des Johann von Baden, gewählt
26. Okt. 1456, t 1603; das Cöhier Wappen jenes des
Erzbischofs Ruprecht von der Pfelz, der am 30. März
1463 gewählt, am 25. Mai 1464 bestätigt wuTd\2 und
1480 starb; das Mainzer Wappen scheint dem Erzbischof
Dietrich von Isenburg zu gehören. Er wurde am 4. Jan.
Stevens — Straelen.
167
1460 gewählt, am 21. Aug. 1461 zu Gunsten des vom
Papste begünstigten Adolf von Nassau seiner Stellung
enthoben, verzichtete aber erst am 5. Oktober 1463
endgiltig auf sein Erzbistum, welches er erst später,
1475 — 1480, wieder bekleidete. Demnach wäre das grö-
ßere Kartenspiei erst 1475, nach dem Tode Adolfs von
Nassau entstanden, dessen Wappen in dem Heerlager
des Hausbuches (III. 207) noch zu erkennen ist. Die
Annahme^ die Karten, wären zwischen dem 30. .März
und 6. Oktober 1463 entstanden, ist höchst unwahr-
scheinlich, da kein historischer Vorgang zu ergründen
ist, welcher diese Zusammenstellung der Wappen ver-
anlaßt haben könnte.
Passavant (II. 72) und auch Max Lehrs
glaubtein, daß diese Kupferstiche wirkliche Spielkarten
seien und daß mit ihnen in der Tat gespielt wurde.
Die Naivität des Geheimrates lyehra ging so weit, zu
glauben, daß diese Blätter mit anderen, ganz ver-
schieden behandelten ähnlichen Kupferstichen zu einem
und demselben Spiele und im Bedarfsfalle sogajr
Originalstiche und Kopien benützt wurden I
Lehrs übersah in seiner Einfalt, daß diese Karten
verschiedene Formate haben, daß die Figuren nicht
übersichtlich genug angeordnet sind, um ihren Nenn-
wert sogleich erkennen zu lassen, und daß sie über-
haupt für einen solchen Zweck zu kostbar und zu
mühselig herzustellen sind, da sie einzeln abgezogen
werden mußten, während wirkliche Kartenspiele schon
lange vor Entstehung der Karten des E. S. von einem
Block auf zwei oder vier Bogen auf einmal gedruckt
wurden. Wir haben hier lediglich Musterbilde r-
vorlagen für Mater, Zeichner, kunstgewerbliche Hand-
werker u. dgl. vor uns, und durch zahlreiche Beispiele
läßt es sich beweisen, daß sie von dem Kunstgewerbe
jeder Art sattsajn ausgenützt wurden imd in Buch-
pressungen, Goldschmiedszierleisten, Miniaturen viel-
fältig Verwendung fanden. Die Annahme, daß mit
diesen Blättern in der Tat Karten gespielt wurde,
ist ebenso abenteuerlich, wie es die Vermutung wäre,
daß man Kinder an dem Alphabet des Meisters E. S.
buchstabieren gelehrt habe.
283—305. (Pass. p. 46. 94—109; WiUshire. II.
p. 201. N. 99.) Das Figuren-Alphabet. 23
Minuskelbuchstaben mit grotesken Tier- und Menschen-
gestalten, a. b.' c. d. e. f. g. h. i. k. 1. m.
n. o. p. q. r. s. t. n. v. x. y. z. Vollständig
(23 Bl.) in München. In dem Buchstaben k das
badensische Wappen, im q der kaiserliche Adler,
im t. der ungarische Drachenorden. Holzschnitt-
kopien finden sich in Drucken von 1472, 1481, 1483 etc.
Es ist gewiß vor 1466 entstanden, da nicht die ge-
ringste niederländische Beminiszenz zu konstatieren ist.
Dagegen erinnern die eigentümlichen grotesken Fi-
gurenyerschlingtingen an bestimmte Bildwerke in den
Säulenkapitälen romanischer Kathedralen im Elsaß,
Schwaben und in Frankreich. Bei der Zergliederung
dieser Figurengruppen fällt ein in den sonderbarsten.
Formen wiederkehrendes Motiv auf, welches die mit-
einander zur Gestalt eines bestimmten Buclistaben
verknüpften Menschen- und Tierfiguren so untereinander
verbindet," daß eine aus dem Rachen der anderen her-
vorgeht, oder da^ sie sich wenigstens mit dem Bachen
oder mit Zunge und Zähnen berühren. Wir finden
dieses Motiv dreizehnmal. Es scheint, daß der Meister
dasselbe einem bestimmten älteren Bildwerke ent-
nommen habe, welches durch diese Verblödung der
Figuren den in die Höhe strebenden Aufbau der
Komposition ermöglichen sollte. Ich erinnere mich nur
zweier Denkmäler, in welchen dieser selbe Gedanke
in so klarer Form zu Tage tritt wie hier. Das eine
ist ein Torpfedler der Domkirche zu Souillac (E. Viollet-
le-Duc Dictionnaire raisonne de l'Architecture. VIII.
199), das ander« die berühmte Säule der Krypta zu
Freising. In beiden wachsen die Tiergruppen
aus dem Rachen heraus nnd in beiden Fällen be-
nützt der Künstler das Motiv zur aufwärtsstrebenden
Konstruktion. Ein Gipsabguß der Freisinger Säule
befindet sich im Germanischen Museum in Nürnberg
u. a. O. Besonders charakteristisch ist der geschuppte
Vogel Greif, der hier an die 20mal verwertet ist
und auch in dem Grabdenkmal des Kaisers Friedrich
wiederkehrt. Der Meister muß die Säule in Freising
gekannt und das Bistum wahrscheinlich auf seiner
Fahrt nach Straßburg besucht haben. Dies ist aber
lediglich eine Vermutung, denn bei dem großen Anteil,
den der Maler Hans von Zürich ganz gewiß
an den Kompositionen vmd Zeichnungen des Figuren-
Alphabets hatte, ist es unmöglich, zu entscheiden, was
dem einen und was dem anderen gehört. Viele Mo-
tive, welche offenbar auf die romanischen Kapitale
des Straßberger Domes (die heute nicht mehr
vorhanden sind) hinweisen, sind wohl auf Rechnung
des Hans von Zürich zu setzen.
306. (Geisb. t. 87.) Monstranze. Berlin.
307. (Pass. p. 99. 94; Willshire. II. 198. H. 89.)
Querfüllung mit dem Turnier zwischen Mann und
Weib. London.
308. (Pass. p. 199. N. 265, und p. 244. N. 234.)
Querfüllung mit fünf nackten, um Männerhosen kämp-
fenden Frauen. Dresden.
309—313. (Lehrs. Meister ys/.' A P- 23.) Goti-
sche Krabben. Wien (Alb.). Y
314. (Rep. XV. 111.) Zwei Querfüllungen.
Literatur : Bartsch. VI. 1; — Passavant.
II. 33; — Nag 1er. Monogrammisten. IL 1379, 1380,
1477, 1763; — Will Hughes Willshire. Ca^
talogue of Early Prints in the British Museum. IL
1883. 156; — Direktor FrenzeL Die Blätter des
alten Meisters E. S. 1466 in der königl. Kupferstich-
sammlung in Dresden. (Naumann. Archiv. I. 1855. p. 15) ;
— MaxLehrs. Die ältesten deutschen Spielkarten
des kgl. Kupferstiohkabinetts zu Dresden. 1885; —
Derselbe. Die Spielkarten des Meisters E. S. 14^6.
(Chaloographic Society); — Derselbe im Repertorium
1888-1894 etc. ; — A. v. W u r z b a c h. Name und
Herkunft des Meisters E. S. vom Jahre 1466. In
Zeitschr. f. b. Kunst. 1884. p. 124; — Derselbe.
Wann war der Meister E. S. vom Jahre 1466 in den
Niederlanden? In Repertorium 1893. p. 214; — Derselbe.
Das österreichische Wappen in den Stichen des Meisters
E. S. vom Jahre 1466. In Jahrb. d. Kunsts. d. a.
Kaiserhauses, 1896; — Wendelin Böheim. In
Chronik für vervielfältigende Kunst. Wien 1891. p. 26;
— Max Geisberg. Die Anfange des deutschen
Kupferstiches und der Meister E. S. Leipzig (1908).
Mit zahlreichen Lichtdrucken.
Stevens. Arthur Stevens, Kunst-
händler, geb. zu Bmssel, f Sept. 1890.
Er war der Bruder der Maler Alfred und
Jos. Stevens und Experte und Konser-
vator der Gemäldesammlung des Königs
Leopold. Er schrieb unter dem Nanien
„Graham" für den „Figaro".
Chron. desArts. 1890. p. 247.
Stevens. Gustave Max S'tevens,
Maler, geb. 27. Febr. 1871 zu Brüssel,
Schüler von Portaels zu Brüssel und Cor-
mon zu Paris.
Stormins. Hernandus Stormius
(II. 668). Er ist seit 1539 in Andalusien
nachgewiesen, wo er sich mit einer Spa-
nierin verheiratete. 1539 arbeitete ,er mit
zwei anderen Künstlern am Hochaltar der
Kirche St. Pedro in Arco della Frontera,
1549 für Sanlucar und 1551 und 1554 für
zwei Hospitäler in Sevilla.
Jose Gestoso y Perez. Ensayo de un diccio-
nario de los artifices que florecieron en Sevilla. III.
Straelen, Jean Baptiste van der
Straelen, Landschaftsmaler der zwei-
ten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
168
Straten — Zwott.
Gemälde: Antwerpen. Verst. vam. der Straelen-
Jloons van Lcrius, 1885. Gebirgslandschaft. Bez. J. B.
vaji der Straelen. Ant. fecit. 1795.
Straten. Jacobus van. Straten,
Marmorierer, g£b. zu Utrecht um 1747,
t 1824 zu Amsterdam, 77 Jahre alt. Er
kopierte Bilder und auch Gegenstände der
Natur in marmorartiger Komposition.
Seine Sammlung solcher Verirrungen des
Geschmacks wurde am 25. April 1825 zu
Amsterdam verkauft.
Iramerzeel. III. 118.
Stretes. Guillim Stretes, Maler,
wahrscheinlich holländischer Abkunft,
1651 Hofmaler Eduards VI. von England.
Seine Bildnisse figurieren in der Regel
unter dem Namen Holbeins.
Gemälde : London. Hampton Court. Eail
of Surrey (1516—1548) in ganzer Figur. Ganz rot ge-
kleidet. Genannt The man in red. (Chromolith. bei
Shaw. Dresses and decorations. IL); — Heinrich VIII.
lind seine Familie. (Liciitdr. bei E. Law. Masterpieces
o£ Hampbon Oourt) ; — Lord Aldenham. Eduard VI.
von England. Brustbild, in der Art Holbeins. (Lichtdr.
in Burl. Mag. XV. 154); — Andere in den Scülössem
Arunde 1, Petworth, Windsor etc.
Sturm. Ferdinand Sturm. Siehe
Hemandus Stormius. ll. 668; III. 167.
Zwart. 'Willem de Zwart, Por-
traitmaler, geb. im Ha-ag 1862, Schüler
von Jacob Maris. Gemälde: Amsterdam.
. Zwott. Zwott oder Z w o 1 1 e, auc?i
le maitre ä la navette (der Mei-
ster mit dem Weber-
schiffchen) und J 0- I '/CT ■ AsiäSv
Hannes de Colo- TCT^Z^^^
nia oder Anker von I-iMzS**^
Z w 0 1 1 e genannt, an- i/^sj^
geblich Maler, Gold- ^^^
Schmied und einer der »A-Wc^a^A
ältesten Kupferste- fApv2i<^«=2i
eher, dessen Heimat ^iWJtt.
Lind Herkunft ebenso
unsicher sind, wie sein Namen. Er be-
zeichnete seine Kupferstiche mit dem
Worte ,, Zwott", welches man für die Ab-
kürzung von ,,Zwollensis" nimmt, mit
einem. aus den Buchstaben I. A. ( ?.) und M.
und einem nicht ganz . deutlichen Instru-
ment bestehenden Zeichen. Das letztere
hielt man lange Zeit für ein Weberschiff-
chen und nannte ihn ,, maitre' ä la na-
vette", es ist aber keine Navette, sondern
eine Art Schabeisen, Grattoir oder Bru-
nissoir. Auch der Buchstabe A hat zu-
weilen eine ganz andere, etwa einem Strie-
gel ähnliche Form. Den Buchstaben I.
erklärt man durch Johannes, den Buch-
staben A. durch Aurifaber, das M. durch
Monachus oder Maler, wobei man aber
übersah, daß der Künstler, wenn er mit
A. Aurifaber sagen wollte, er mit M. das
Wort ,,pictor" andeuten müßte, was doch
nicht möglich ist. Diese Initialen haben
wahrscheinlich eine andere Bedeutung.
Auf Grund des Wortes Zwott oder Z wolle
nahm man an, daß er in Zwolle zu Hause
war. und der entschieden niederländische
Charakter mehrerer seiner Blätter unter-
stützte diese Vermutung. Da keiner seiner
Stiche mit einer Jahreszahl bezeichnet
ist, bleibt uns ein ziemlich großer Zeit-
raum, um seine Tätigkeit zu fixieren.
In einem Buche der Brüderschaft vom
gemeinsamen Leben in Agnetenberg
nächst Zwolle heißt es : ,,Eodem tempore
(1440) aderat quidam devotissimus juvenis
dictus Johannes de Colonia, qui
dum esset in saeculo pictor fuit et auri-
faber." (Archief voor Kerkelyke geschie-
denis in zonderheit van Nederland. Lei-
den 1835. IL 296.) Man glaubt, daß unter
diesem Johannes de Colonia der
hier in Rede stehende Kupferstecher
Zwolle gemeint sei. Aber Passavant, wel-
cher diese Stelle mit besonderem Nach-
druck auf diesen Stecher I. A. M. aus
Zwolle bezogen wissen will, scheint über
einige Schwierigkeiten zu leicht hinweg-
gegangen zu sein. Dieser ,, devotissimus
juvenis Johannes de Colonia" war in
Zwolle ein Stubennachbar des Theologen
Johann Wessel, als dieser, noch ein
Jüngling, in dem Hause der Brüder vom
gemeinsamen Leben in Zwolle verweilte.
Wessel ist um 1420 geboren, mag als.,
um 1440 diesen ,,devotissimum juvenem
Johannem de Colonia" kennen gelernt
haben, der vormals, vor 1440, ,,dum esset
in saeculo", als er noch im Laienstande
war, ein „pictor et aurifaber" gewesen
ist. Dieser Johannes muß also älter ge-
wesen sein als Wessel und seine Tätigkeit
als Aurifaber und wohl auch als Kupfer-
stecher mußte vor das Jahr 1440 fallen.
Dies ist aber kaum wahrscheinlich, denn
alle von ihm herrührenden oder ilim zu-
geschriebenen Kupferstiche sind ganz ge-
wiß 20 und mehr Jahre später, wahr-
scheinlich erst nach 1470, entstanden.
Obwohl manche Umstände dafür spre-
chen, daß dieser Meister in der Tat in
Zwolle tätig gewesen, so ist trotzdem
seine Identität mit dem ,, devotissimus ju-
venis dictus Johannes de Colonia" als er-
ledigt anzusehen, und der Meister L A. M.
von Zwolle war ebensowenig aus Cöln, wie
viele andere, von welchen dies mit so
viel Nachdruck behauptet wurde.
Höchst merkwürdig dagegen sind seine
künstlerischen Beziehungen zu dem Mei-
ster E. S., der mit ihm in mehreren Blät-
tern die architektonische Umrahmung ge-
mein hat, und noch merkwürdiger seine
an österreichische Grabdenkmäler in
Lorch, Wels, Guntersdorf etc. er-
innernden Stiche (N. 17, 18), welche die
Sydervelt.
169
Venliutung nahelegen, daß er, wenn auch
nur vombergehend, in' dieser Gegend ver-
weilt haben müsse.
Er war aller Wahrscheinlichkeit nach
um 1460 bis 1480 in Zwolle tätig und
scheint, wie alle seine Zeitgenossen, zum
^Teil nach eigenen Erfindungen, zum Teil
jiach Gemälden oder Zeichnungen anderer
gearbeitet, zuweilen auch die Entwürfe
anderer mit eigenen Ornamentierungen
oder selbsterfundenen Veränderungen ver-
sehen zu haben. Die große Aichitektur
(N. 18) scheint seine eigene Erfindung
zu sein. Auch finden sich andere Mo-
tive, die, ganz originell, als seine Erfin-
dung gelten mögen. Die Anbetung der
Könige aber (N. 1) ist ganz bestimmt
von dem unter dem Namen Bocholt
(III. 30) bekannten Stecher. Die Bezeich-
nung Zwott und das Grattoir (Schabeisen)
kann- auf diesem Blatte nur die Bedeu-
tung einer Adresse liaben. Zwott hat ent-
weder di-e fertige Platte von dem Stecher
gekauft oder der Stecher hat sie als Ge-
selle in der Werkstatt des Zwott ge-
stochen. Die Blätter 2, 3, 4, 17 und 18
sind ganz verschieden von den übrigen.
Auffallend sind die kurzfingrigen, oft
recht schlecht gezeichneten Hände, wie
wir sie bei Bocholt und in Gemälden alt-
holländischer Meister finden. Ein solches,
sehr lebhaft an die Blätter von Zwott
erinnerndes Bild, ein Kalvarienberg, der
Koll. G 1 i t z a in Hamburg, war 1902 in der
Ausstellung in Brügge als holländischer
Meister um 1500 ausgestellt. (Lichtdr. im
Tafelwerk über die Brügger Ausstellung,
t. 83.) Ein ähnliches ist in Budapest
(Lichtdr. im Kat. der Ausstellung in
Düsseldorf, 1904) und ein drittes ist in den
Uffizien zu Florenz. Daraus ist aber
durchaus nicht abzuleiten, daß dieser
Stecher oder Goldschmied Zwott auch
Maler gewesen sei.
Von ihm gestochen. Die Numerierung entspricM der
bei Bartsch, und Passavant: 1. EH© Anbetung dir
Könige. Die Hände kurzfingrig. Das Ganze erinnert
an Bocholt. Bez. Zwott und Monogr. (Phot. in:
Perlen mittelalterliclier Kunst. N. 56); — 8. Das
Abendmahl in gotischer Halle mit Säulenportal. Einer
der Apoßtel rechts schnauzt sich mit der Hand. Hände
und Füße eigentümlich krüppelhaft gebilldet. Bez. ;
— 3. Christus am ölberg. In einer Portaleinfassung
mit Prophetenfigaren. Bez. (Reprod. in, Chalc. Soc.
1891. N. 35); — 4. Die Crefangennahme Christi in
einem gotischen Portal. Die Komjwsition wie in
N. 2 u. 3 gedrängt und häßlich überladen; — 5. Chri-'
stus am Kreuz zwischen den Schachern. Die Hände
der Figuren kurzfingrig, in der Art Bocholts. Bez.
Unter den 28 runden Glasgemälden aus dem An-
fang des 16. Jahrhunderts in der Vorhalle der hl.
Blutskapelle zu Brügge ist eines eine . freie Kopie
nach diesem Stiche. (Lehrs); — 6. Derselbe Gegen-
stand. Kurzfingrige Hände. Bez. (Phot. in: Perlen
mittelalterlicher Kunst. N. 1; und Heliogravüre von
Amand Duiaind); — 7. Die Beweinung Christi. Johannes,
Maria und drei heilige Frauen. Bez. ; — 8. Der Hei-
land in ganzer Figur. Bez. (Heliogr. in Chalc. Soc.
1888. N. 9) ; — 9. Maria, sitzend, in gcinzer Figur, im
Schöße das Kind, welches ein Kreuz hält. Die Hände
kurzfingrig. Die Fliese sorgfältig quadriert. Bez.
Zwotte. I. A. und das Schabeisen. Der zweite Buch-
stabe ist hier ein deutliches A; — 10. Maria mit dem
Kinde, welches in einem Buche blättert. Ganze Figur,
kurzfingrig. Quadrierte Fliese. Bez. (Heliogr. in Chalc.
Soc. 1890. N. 13); — 14. St. Augustin mit dem von
einem Pfeile durchbohrten Herzen, thronend. Charak-
teristisch ist die , Metallarbeit des Thronstuhles. Hinten
breiten zwei Engel einen Vorhang aus. Die Fliese des
Bodens quadriert. Der Stich erinnert an ein Gemälde von
M. Fächer im k. Mus. in Wien. (Heliogr. in Chalc. Soc.
1891. N. 36); — 12. St. Christoph zu Pferd, nach
rechts reitend. Bez. Erinneri aa Blätter des Israhel
van Meckenen. (Heliogr. in Chalc. Soc. 1892. N. 14);
— 13. Rt. G«org auf bäumendem Pferde, Drachen in
der Luft durchbohrend. Bez.; — 14. Die Messe des
hl. Gregoriius. Links schauen verschiedene Figuren iura.
Fenster herein. Die Hände kurzüingrig. Unten zwei
Schriftzeüen. Bez. ; — 15. St. Anna Selbdritt, thronend,
zu ihren Füßen Maria mit dem Kinde. Zu beiden
Seiten halten zwei Engel einen Teppich. Der Boden aus
quadrierten Fliesen. Das Blatt ist von anderer Hand als
N. 5, 6 u. 7; — 16. Der Jüngling und der Greis. Bez.
(Heliogr. in Chalc. Soc. 1888. N. 8); — 17. Allegorie
der Vergängliohkeit und des Todes. Oben Moses, zu
beiden Seiten P/ophetenfiguren, unten eia Skelett, in
dessen Schädel Schlangen und in den Eingeweiden
eine Kröte. Bez. und zahlreiche Sohriftrollen. Ähnlich
auf einer Grabstätte der Laurenzkirche zu Ix)rch und der
Stadtkirche zu Wels. (Albertumsverein. XI. 1870. p. 176
u. 182.) Das Blatt sieht aus wie eine Arbeit des Meisters
E. S., die von einem anderen lotusohiert wurde. (Beprod.
in Chalc. Soc. 1892. 15) ; — 18. Reich figurierter Archi-
tekturaufbau. Entwurf für einen Chorabschluß, r y— .
Hauptblatt. Bez. Erinnert an den Stecher ^A' Y
(Ahnliche Architektur siehe im Wiener Alter-
tumsverein. 27. Bd. 1891. 51, dn Guntersdorf-Mödering b^i
Hom); — Pass. 19. Maria Verkündigung. In einem Ge-
mache, in der Art des van Eyck. (Albertina); — Pass.
20. Christus wird dem Volke ausgestellt. Paris. Nicht
bez., nicht sicher; — 21 — 73. 53 kleine Blätter
mit Darstellungen der Passion, mit niederdeutschen
Schriftzeilen. 50 Blatt waren ehedem in der Samm-
lung Weigel in Leipzig, 49 sind im Brit. Mus. Die
Erweckung des Lazarus ist abweichend von allen
übrigen Signaturen bez.: JA (J. A.). Sehr unsicher
und wahrscheinlich von einem anderen Stecher. Eine
Anzahl dieser Kompositionen findet sich in einem zu
Antwerpen, später zu Zwolle gedruckten Buche über das
Lebe\i Christi. „Dat boeck van den leven ons liefe
heren ihesu cristi . . . ende merckelj'ck verbetert etc. . ."
Auf dem letzten Blatte steht: „Toe Zwoll gheprent by
my Peter Os van Breda mit die selve litt«r
endo figuren daer sy T'ontwerpe eerst mede gheprent
syn geweest etc. .Geeynt int ia«r ons beeren MCCCCCXV
den twintichsten da/:h in novembri. Deo gracias." Fol.
Eine frühere Ausgabe wurde in Antweij^n im Jahre 1488
gedruckt. (Weigel. 8549.) Aus der Ausgabe in Zwolle
kann somit durchaus nicht auf eine Entstehung der
Kupferstichoriginale in Zwolle geschlossen werden; —
74. Maria mit dem Kinde, Halbfigur, lesend, in goti-
scher Umrahmung. Bez. Zwott. Berlin, Ixxndon, Paris;
— 75. Maria mit dem Kinde, stehend auf einem Un-
geheuer. Nicht bez.; — 76. St. Bernhard vor der Ma-
donna. Bez. Amsterdam, Oxford; — 77. (B. VI. 307.
169, X. 60. 42.) Der Kampf zweier Männer mit einem
Zentaur. Wien (Hofbibl.), Paris, Basel. Dos Exem-
plar in Basel trägt unten die Chiffre FVB in ver-
blaßter Tinte.
Bartsch. VL 90; — Passavant. II. 178; —
N agier. XXIL 363; — N a g 1 e r. Monogr. IIL 1774;
— M.erlo. L 219; — K r a m m. I. 16; VI. 1904.
Sydervelt. V. E. Sydervelt, Zeich-
ner um 1674, nur bekannt durch ein von
170
Zyl — Ton-entiiis.
A. Blooteling gestochenes Portrait
des Philippus Baldaeus zu Delft.
Kramm. V. 1600!
Zyl. Jan van Zyl, Maler der ersten
Hälfte des 17. Jahrh., dessen . Lebens-
vj.mstände unbekannt sind.
Gemälde : Amsterdam. Verst. Fr. Müller u. Cie.
Lot mit seinen Töchtern. Bez. lAN V. Z7I fe.
Anno 1630.
Sypen. Leon van der Sypen,
Maler-Eadierer, tätig um 1850.
H i p. u. Li n. II. 1055.
T.
Taack. J. van Taack, Landschafts-
und Genremaler und Zeichner, geb. 2. Juli
1859 zu Amsterdam. Er ließ sich später
in Berlin nieder.
Taelemans. Jean Frangois Tae-
lemans, Maler, geb. zu Brüssel 1851.
Gemälde : Brüssel.
Tavernier. Jean le Tavernier
d'Oudenaerde (L 690).
Miiiiatnren : Brüssel. K. Bibl.- „Chroniques et
C!onqiiestes de Otiarlemaine" (MS. 9066—9068). Der
erste Band wurde von David Aubert für den Herrn
d© Creqny, der zweite für Philipp den Guten, Herzog von
Burgnnd, geschrieben und von Jean le Tavernier um
1460 mit 105 GrisaiUemLniaturen bemalt. Die Ini-
tialen sind von Pol Fruit. (J. van den Gheyn.
Croniques et Oonquestes de Chartemaine. BrüsseL s. d.)
G. Doutrepont. La Litterature Fran5ais6 a la
cour des Ducs de Bourgogne. Paris 1909.
Tempel. Abraham van den Tem-
pel (IL 691>
Gemälde (Nachtrag) : Haag. Johanes Antonides van
der Linden. (Lichtdr. in Oud Holl. 1909. p. 113.)
Di© Eadierung Bembrandts (N. 264) wurde für ein Werk
van den Lindens gestochen, entsprach aber nicht den
Anforderungea der Verleger Daniel und Abraham van
Gaesbeecq und fand daher keine Verwendung.
Tessier. Jean (J. G.) T e s s i e r odeir
T e i s s i e r, Landschaftsmaler, 1778 in
der Confrerie im Haag, 1805 noch er-
wähnt.
Obreen. IV. 143. 221; V. 164.
Theodor. Theodor von Flan-
dern. Siehe Dirk Vellaert. IL p. 746.
Theodoric. Theodoric von Flan-
dern, Temperamaler, Kunststicker (ra-
chamatore), tätig zu Bologna um 1410.
Er arbeitete in Pavia für Gian Galeazzo
Visconti. (Siehe Alcherius. III. p. 3.)
Eastlake. Materials for a history of oil Päinting.
London 1847. L p. 95. 114; — Merrifield. Ori-
ginal Treatises. 1849. L XXVI. 6, 7, 85,. 89; 1410.
Die M a r t i s XI. Februarii feei copiari in Bo-
nonia a receptis ibi mihi prestatis per Thedericum
d© Flandria rachamatorem, solitum operari in
Castro papie, in vita condam incliti dncis Mediolani
quas receptas idem Thedericus dixit habuisse in Lon-
donia in Anglia ab operariis infrascriptarum aquarum.
Tholen. Willem Bastiaen Tho-
len, Landschaftsmaler, geb. 12. Febr.
1860 zu Amsterdam, Schüler von P. J. C.
Gabriel, tätig im Haag und in Scheve-
ningen. Gemälde: Haag (Gem,-Mus.).
Onze Kunst. 1904. II. p. 44 ; 1906. II. 11.
Thomace. Colin Thomace (The-
ma s s e), Baumeister des 15. Jahrh. zu
Dinant. 1404 begann er die Kirche St.
Siffrein zu Carpentras, deren östliche
Teile er noch selbst vollendete.
Thwenhusen. HeimichvanThwen-
h US en, Maler aus Holland, der sich 1640
in Danzig niederließ und angeblich. Por-
traits in Eembrandts Manier malte.
Nach ihm gestochen: 1. Bildnis des Künstlers. Bez.
Thwenhusen. FaJk sc; — 2. Bildnis des Astronomen
Hevel. Jeremias Falk sc.
Nagle r. XVIIL 454.
Thys. S. F. T h y s, Genremalerin, tätig
zu Harlem um 1820.
Kramm. VL 1630.
Tibbermans. P. Tibbermans oder
Tibbemans, Landschaftsmaler, angeb-
lich Schüler des J. Fr. Millet (1642 bis
1679), sonst gänzlich unbekannt.
Iloet. II. 524; — Terwesten. p. 604; —
Kramm. VL 1631; — N a g 1 e r. XVIIL 460.
Titz. Louis Titz, Maler, geb. 24.
Juni 1859' zu Brügge, zuerst Dekorateur
und Theatermal^, dann Illustrator und
Plakatzeichner.
Tollenare. Gerard Tollenare,
Enlumineur zweier Choralbücher des Klo-
sters Notre Dame de Sion zu Brügge 1495.
BeffroL in. 322.
Tollns. Adrianus ToUus, Archi-
tekt im Haag, geb. daselbst 19. Jan. 1783.
Immerzeel. III. 142.
Toorop. Jan Toorop, Maler, Zeit-
genosse.
Onz© Kunst. 1904. L p. 175; 1906. L p. 176.
Toovey. Willem Toovey, Litho-
graph zu Brüssel, tätig um 1840.
Nagle r. XVIIL 562.
Torquatus. A. Torquatus, unbe-
kannter Zeichner des 17. Jahrhunderts zu
Amsterdam.
Zwei Titelblätter zu : Panegyricus Aetematjirae Gloriae
invictissimo Joanni Christophoro Königsmarchio etc. etc.
Author© Alex. Jul. Torquato. Amst. 1663. Fol. Beide
bez. : A. Torquatus inv. J. de Visscher sc. An-
der© Blätter sind von G. van Feenaem gestochen.
Wcigel. Kat. IV. N. 21168.
Torrentius. Jan Simon Torren-
t i u s (IL 71(7). Soeben erschien im Haag
ein Buch über Johannes Torrentius von
A. B r e d i u s, welches aber nichts ent-
hält, was hier nicht bereits gesagt wäre,
Tour — üytterschant.
171
und über die eigentliche Veranlassung
seines ersten Prozesses kein Licht ver-
breitet. Er hieß eigentlich Johannes
Simoonis van der Beeck.
Tour. Elisabeth de la Tour.
Siehe Maria Elisabeth Simons. II. p. 623.
Tremerie. Carolus Tremerie,
Maler, geb. zu Gent 1858.
Trensaert. J. P. T r ie n s a e r t, Städte-
maler zu Gent, tätig 1826.
Immerzeel. III. 144.
Trezo. Jacques da Trezo, Siegel-
stecher, Medailleur und Gemmenschneider
von italienischer Abkunft, der in Mailand,
in den Niederlanden und in Spanien unter
Karl V, und Philipp II. arbeitete.
Pinchart. Arch. II. p. 7.
Tromp. Outgert Tromp, Kupfer-
stecher, tätig in England, f 14. Sept. 1690
zu Amsterdam.
Von ihm gestochen : Madam Ann Windham, sitzend
bei einer Blumenvase. W. Wissing pinxit. O. Tromp
feoit. (Nach J. Becket.)
Weigel. Kat. I. 6024; — O b r e e n. III. 224.
Troyen. Jan van Troyen (IL 722).
Von ihm gestochen (Nachtrag) : 2 a. Titelblatt für
das Theatrum piotorium von D. Teniers. Büste des
Erzherzogs Leopold WUhelm in allegorischer Umrah-
mung. 1658. • David Teniers pinxit. Joamnes Troyen
soulpsit. Fol. ; — 2 b. Don Juan d'Austria. Aet. suae. 27.
Ao. 1652. D. Teniers. p. Joannes Troyen sc. Fol.
Trnyen. Jean van Sint Truyen
(Jean T r u y t s alias den Duytsc h),
Maler zu Mecheln, 1567 für den Kunst-
händler van Kessel beschäftigt, 1588 für
die Kirche St. Jean zu Mecheln tätig.
Vielleicht ist er identisch mit „Hans den
Duitsche" (Hans Singer) des van Man-
der (IL 623).
Neeffs. I. 280. 317.
T'Sas. Fr. T'Sas, Juwelier des Her-
zogs Karl von Lothringen und Bar, Kunst-
freund, dessen Gemälde, Skulpturen,
Kupferstiche, Zeichnungen, Kupferplatten,
Juwelen, Diamanten und andere Kostbar-
keiten am 16. Mai und im Juli und Oktober
1768 zu Brüssel verkauft wurden. Ein
Willem T'S a s war um 1840 in Brüssel
als Maler tätig.
Nagle r. XIX. 141.
Tuback. Guillaume Tu back,
Bildhauer zu Mecheln, lieferte 1443 für
das St. Katharinen-Tor daselbst einen
Löwen, einen Krieger und andere Arbei-
ten, 1440 für das Rathaus drei Piedestale
für drei von Jean van derE y c k e d
gegossene Löwen.
Neeffa. II. 65.
Tyck. Edward T y c k, Maler und
Radierer, geb. 26. April 1847 zu Ant^
werpen.
ü.
Ugaart. U g a a r t, Landschaftsmaler
aus Delft, tätig im 17. Jahrh, von Hou-
braken erwähnt: Ook leefde in dien tyd
een Ugaart Delvenaar, een fraai
Lantschapschilder.
Houbraken. III. 286; — N a g 1 e r. III. 333.
Ulsen. W. G. van U 1 s e n, Maler aus
ZwoUe, im Jahre 1822 tätig.
Kramm. VI. 1659.
Utenhove. Georg Utenhove, Ma-
ler in Ypern, in der zweiten Hälfte des
15. Jahrh. tätig. James Weale macht
auf ein Gemälde der Ausstellung in
Brügge 1902 (N. 346) aufmerksam, wel-
ches einen vor der Maria knienden Propst
darstellt, auf dessen Bischofsstab der
hl. Martin zu sehen ist. Das Bild ist
für einen der Bischöfe von St. Martin:
Walter Thoenin (1464—1474) oder Niko-
laus van Dixmunde (1474 — 1482), und
wahrscheinlich von Georg Utenhove ge-
malt.
Burlington Mag. VIII. p. 135, mit Liohtdr.
Uytenhoeck. A. Uytenhoek, unbe-
kannter Metallarbeiter. Im Kat. der Ver-
steigerung Hogguer (Amsterdam 1817.
p. 139) ist eine getriebene Platte erwähnt,
auf welcher der Triumph eines römischen
Feldherrn zu Pferd dargestellt war: „uit-
gehouwen zeer fraai door A. Uytenhoek".
Kram m. VI. 1664.
Utewael. Paulus van Utewael
(IL 728).
Von ihm gestochen (Nachtrag): 11. Serafinus Ca-
balli, theol. doct. et totius ord. praedicator. M. gene-
ralis. Aet. 50. Anno 1574. An einem Tische sitzend
und schre-ibend. 40.
üytterschaut. Victor Üytter-
schant, Aquarellist, tätig um 1847. Ge-
mälde und Aquarelle: Antwerpen, Brüssel.
172
Vale
Vin.
V.
Vale. Johannes de Vale. Siehe
Hans van Dale. I. p. 374.
Valkenier. Valkenier, Kupfer-
stecher, von dem Nagler (XIX. 337) ein
Bildnis des Prinzen Euprecht von der Pfalz
anführt. (Ein Maler Jan Jansz Valcke-
nyer wird 1620 in Delft erwähnt.)
O b r e e n. I. p. 5, 17, 44.
Veken. Willem Philip van der
V e k e n, Maler und Kupferstecher, geb.
23. Mai 1863 zu Antwerpen.
Velde. Adriaen Engelbrechts t
van der Velden, Glasschryver, am
30. Sept. 1632 in der Gilde zu Delft,
1655—1665 wiederholt Obmann. Er gab
Veranlassung zu der irrigen Vermutung,
daß sich der Maler Adrian van der Velde
in Delft aufgehalten habe.
Obreen. I. 47. 53; — O u d H o 1 1. 1893. p. 145.
Velde. Henri Clemens van der
Velde, Architekt, geb. 3. April 1863 zu
Antwerpen, Schüler von Verlat und Ca-
rolus Duran. Er ist hauptsächlich auf
kunstgewerblichem Gebiete tätig.
Veldheer. J. G. V e 1 d h e e r, Form-
schneider, geb. 4. Juni 1866 zu Haarlem.
Ven. Jan van der Ven, Genremaler
aus Brjssel, angeblich Schüler von J. M e-
ganck (II. 181). Er ging nach Rom,
wo er 1845 noch lebte.
Nagler. XIX. 358; — Kramm. VI. 1695.
Verbeeck. J o d o c u s oder J u s t u s
V e r b e e c k, Portraitmaler, der 1682 in
Prag in Diensten des Grafen Wenzel Popel
von Lobkowiz stand.
Kramm. VI. p. 1701; — Nagler. XX. 78; —
ÜTid Ho 11. 1895. p. 112.
Verbengen. A. V. C. V e r b e n g e n,
unbekannter Maler des 17. Jahrh., von
dem eine deutlich : A. V. C. Verbengen f.
bezeichnete Landschaft mit einer Wasser-
mühle in der Verst. Hoch, 1892, in Mün-
chen war.
Verbert. Louis Verber t, Zeichner
und Maler von Gent, tätig um 1838.
Nagler. XX. 80.
Verbürg. R. Verbürg, Landschafts-
maler des 17. Jahrhunderts, bekannt durch
eine Marktszene, bez. R. verburgh, der
Verst. H. Houck, Amsterdam 1896.
Verendael. Nicolas Verendael,
Blumenmaler, 1656 in
der Antwerpner Gilde,
wo 1683 Jeronimus
Scharenberg als sein
Schüler erscheint. Er
starb 1690.
Liggeren. II. 278, 283, 500, 551, 866;
Monogr. IV. 2717.
Vereyk. ThomasVerryk (IL 767).
Nagler.
Zeichnung (Nachtrag) : Amsterdam. Versteig.
Müller u. Cie., 1904. Ansioht des lyeidener Torea
in Ameberdam. Bez. T. Verryk del ad viv. Tusche.
Verheeven. J,o an Verheeven oder
Verheeuen, unbedeutender Kupfer-
stecher des 17. Jahrh. zu Löwen.
Kramm. VI. 153.
Verhnlst. Pierre Antoine Ver-
hülst, Landschafts- und Marinemaler,
geb. 1751, t 1809, Schüler von Herreyns.
Ne'effs. I. 464.
Vermeer. Jan Vermeer van Delft
(IL 774).
Gemälde (Nachtrag) : Boston. Koll. Mme. Gard-
ner. Das Konzert. Drei Figuren. (Liohtdr. in Ccaz. d.
B. Arts. 1908. II. 424.)
London. Sackville Grallery, 1909. Halbfigur eines
iungcn Mädchens, \velches aus einer Kanne in eine
Schale Wein gießt. Monogr. (Lichtdr. in Burlington
Mag. XV. 186, 245.)
Paris. Privatbesitz. Halbfigur eines jungen Man-
nes (Selbstportrait) an einem Tische mit Palette, Zeich-
nungen, Gipsmodellen etc. Angeblich vmi J. Meyssens
gestochen. Bez. (Lichtdr. in Burlington Mag. XV. 245.)
Philadelphia. Koll. J. G. Johnson. Die Gi-
tarrespielerin. (Lichtdr. in Burlington Mag. XVI. 245.)
Pittsburg. Koll. H. C. Frick. Bin junger Mann
und eine Dame mit '^inem Not/enblatte. Halbfiguren.
(Lichtdr. in Burlington Mag. XVL 245.)
Versluys. Josse Versluys, Maler
zu Mecheln, von dem eine Zeichnung des
Turmes von St. Rombaut vom J. 1727
im Museum zu Mecheln (N. 130) ist.
Neeffs. L 476.
Versteech. Willem Versteech,.
Stempelschneider, der 1629 eine Gedenk-
münze auf die Eroberung der spanischen
Silberflotte fertigte.
Kramm. Sup. 157, mit MitteÜTing der bezüglichen
Aktenstücke.
Verster. Floris Vers t er, Maler
aus Leiden, Zeitgenosse.
Victoryns. A. Victoryns (IL 789).
Zwei Bilder dieses Imitators des Adriaen
van Ostade sollen im Schlosse Fredensborg
bei Kopenhagen und ein zweimal be-
zeichnetes, welches eine Schule darstellt,
im Privatbesitz in Kopenhagen sein; an-
dere sind in Budapest, Madrid,
in der Akademie in Wien. Weitere
mögen unter den sogenannten Frühwerken
A. V. Ostades zu suchen sein. Von ihm
scheint auch die Radierung der soge-
nannten ,, Lauserin" (Ostade, B. N. 35)
und die entsprechende Zeichnung (Alber-
tina. XII. 1371) herzurühren.
Kurt Preise in Monatshefte, 1910. Aug. 324.
Viette. P. A. Viette, Maler-Radierer,
Generalleutnant in belgischen Diensten,
tätig zu Brüssel um 1850.
Nagler. XX. 243; — Hipp. u. L i n. 1099; —
Blanc. Man. IV. 122.
Vin. Paul van der Vin, Maler, geb.
zu Gent 1823.
Vinas — Vrelant.
173
Vinas. Antonio de las Vinas.
Siehe Anton van der Wyngaerde. II. p. 909,
III. p. 179.
Viucidor. Thomas Vincidor, ge-
nannt Bologna, Maler und Architekt
aus Bologna, Schüler Rafaels, welchen
Papst Leo X. beauftragte, die Ausführung
der Tapeten nach den Rafaelschen Kar-
tons zu überwachen. ' Er war 1520 be-
reits in den Niederlanden, wo er mit
Dürer bekannt wurde, der ihn porträtierte.
iVincidop* malte seinerseits auch ein Portrait
Dürers. 1527 lebte Vincidor in Breda und
arbeitete für den Grafen Heinrich von
Nassau. In den Briefen, welche der Graf
aus Rom an ihn richtete, wird er Seigneur
Bononia oder Seigneur Bouilloigne peintre
de l'Empereur a Breda genannt. Als
der Graf um 1531 in Breda ein neues
Schloß baute, war Vincidor dabei tätig.
Er muß vor 1536 gestorben sein.
Nach ihm gestochen: Das Portrait Dürers (Brust-
bild mit breitem Hut): Alberti Dureri Norici, Pictoris
et Sculptoris hacfcenus escellentissimi, delineata at
imaginem ejus, quam Thomas Vinoidior de Boloignia
ad vivum depLnxit Antwerpiae 1520. And. Stock sculpsit.
F. de Wit excudit 1629. (II. 664, N. 18.)
AI. P i n c h. a r t in Revue universelle des Arts.
VII. 385; — Derselbe in Bulletin de l'AcadSmie royale
de Belgique. XXI. N. 8 ; — M. T h a u s i n g. Dürers
Briefe, Tagebücher und Reime. Wien 1872.
Vinck. Cornelis Vinck, Land-
schaftsmaler, 1667 in der Confrerie im
Haag. (Obreen. IV. 152.)
Vin^otte. Thomas VinQotte, Bild-
hauer, geb. zu Antwerpen am 8. Jan. 1850.
Werke : Antwerpen, Gent.
Onee Kunst. 1905. I. p. 157.
Vingboons. Philip Vingboons
(II. 792).
A. W. Weiflmann in Oud Holl. 1909. p. 197.
Vivroux. Jacques Vivroux, Ar-
chitekt zu Verviers, um 1765 zu Lüttich
geboren. Nach seinen Plänen wurde das
Schloß von Juslenville bei Spa vergrößert.
Immerzeel. III. 200.
Vleuton. Guillaume Vleuton,
V e 1 n t o n oder V 1 u t e n, flämischer
Bildhauer, f um 1450.
Werke: Paris. Louvre. Grrabdenkmal der Anna
de Bourgogne, Herzogin von Bedford (t 1432). Im
Jahre 1442 ausgeführt. Aus der Kirche der Cölestüie-
rinnen in Paris.
Vlieger. Simon de Vlieger (II.
803).
Gemälde (Nachtrag) : Paris. Versteig. O ■ ^^ ■
Wilson, 1873. Marine. Bez.
Vliet. Hendrik van Vliet (IL 804).
Gemälde (Nachtrag) : Paris. Versteig. i i • >
Wilson, 1893, Kücheninterieur. Bez. pM/
Vliethoorn. Simon A^'liedthoorn,
Kunstfreund, Kaufmann, f 31. Aug. 1689
zu Leiden. Sein Inventar ist in Oud Holl.
(1900. p. 112) abgedruckt.
Voorde. Peter van Voorde oder
van de Voorde, unbedeutender Kupfer-
stecher, um 1671 tätig.
Von ihm gestochen: 1. Louise von Nassau, G^maiüin
des Markgrafen von Brandenburg. (Nach C. Visscher?).
Fol.; — 2. Papst Klemens X. (In HoUandsche Mer-
curius. Haarlem. 1671. XXI.)
N a g 1 e r. XX. 534 ; — Kram m. VI. 1789.
Vorspoele. Arnould van Vor-
s p o e 1 e, Maler zu Löwen, 1406 bereits
tätig, t 1453. 1429 lieferte er Arbeiten
für die medizinische Schule, für das Haus
der Familie van Rode und ein Gemälde
für den juridischen Hörsaal. 1485 ist in
Löwen ein Maler Jean van Vorspoele
erwähnt.
V. Even. Louvain. p. 24.
Vrelant. Willem (Guillaume)
Vrelant (IL 826). Der aufmerksame
Bewunderer des berühmten, dem M e m-
1 i n g zugeschriebenen Bildes der sieben
Freuden Maria wird gewiß öfter als ein-
mal gefragt haben, woher der Maler so
genau mit der arabischen Pferderasse
vertraut war, wie dies aus diesem Ge-
mälde hervorgeht. Alle hier dargestell-
ten Pfej-de sind bestes Vollblut, wie man
sie selbst in Brügge oder am Hofe Phi-
lipps des Guten nicht leicht zu sehen
Gelegenheit hatte. Eine Miniatur V r e-
lants, welche dieser für den Reisebericht
des Bertrandon de la Brocquiere
(t 9. Mai 1459) gemalt hat, gibt uns hier-
über Aufschluß. Hier stehen ganz rechts
die arabischen Pferde des Brocquiere, mit
welchen dieser über Konstantinopel, die
Donauländer, Pest, Wien etc. nach Brügge
zurückkam. Als er 1457 im Orient war,
begleitete er Benedicto da Forli, den Ge-
sandten des Herzogs Philipp Maria Vis-
conti von Mailand, von Konstantihopel
nach Adrianopel. Er durchzog mit ihm
Rumelien, Bulgarien, Serbien und Ungarn.
In Pest fand er französische Arbeiter,
welche der Kaiser Sigismund aus Frank-
reich mitgebracht hatte, und einen Haute-
lisse-Weber aus Arras, namens Clais
dA V i o n, der ihm Empfehlungsbriefe
nach Wien gab. Die von Jacquemart ra-
dierte Miniatur (Gaz. d. B. Arts. 1891.
I. 289) stellt den Reisenden vor, wie er,
vom Pferde gestiegen, dem Herzog Philipp
dem Guten von Burgund ein Buch mit
der Übersetzung des Koran und der Ge-
schichte Mohammeds, v/elche ihm der
Kaplan des venetianischen Konsuls in D a-
m a s k u s gegeben hatte, überreicht. Der
Herzog verläßt eben die Abtei von Po-
tieres, wo er sein Hauptquartier aufge-
schlagen hatte, als er die Stadt Mussi-
l'Eveque belagerte. Man könnte beinahe
glauben, daß Vrelant diese Reise selbst
mitgemacht und daß die Stadt, in welche
174
Vrenay — Weyden.
er die Szene der sieben Freuden Maria
verlegte, tatsächlich Jerusalem, wenn
nicht Damaskus darstellt.
Mlniataren: J. van den G h e y n. Le Breviadre
de Philippe le Bon. (Bibl. roy. de Belgique N. 9511
et 9026.) Bruxelles, 1909, mit 61 Lichtdrucktafeln.
(BurlLngtoa Mag. XVII. 185.) Ein Teil dieser MLaia-
turen soll angeblicih von Vrelant herrühren; aber die
Mehrzahl derselben sind ziemlich unbedeutende Afcelier-
arbeiten.
Vrenay. Jehan de Vrenay, Ma-
ler aus Tournai, der um 1396 die Wappen
für die Zelte bemalte, welche anläßlich
der Hochzeit der Isabeau von Bayern nach
St. Omer geschickt wurden. Er wird 1425
noch erwähnt.
Delaborde. Dncs. II. Intr. XCIV.; — L. C 1 o-
q u e t. ToumaL 51.
Vroilynck. Guislain Vroilynck,
Maler zu Brügge, Meister 1620, f 1625.
Gem&lde : Brügge. Notre Dame. Ereazabnabme.
Bez. G. VROILYNCK F. 1620; — Kirche Saint Sauveur.
Altarbiäd des St. Eloi. Das Mittelbild eines Triptychons,
welches 1621 für 700 Gulden bestellt wurde. Die
Flügel sind verschollen oder wurden nicht ausgeführt,
da Vroilynck bereits 1625 starb.
J. Weale. Briefliche Mitteilung, 1910.
Vucmuy. P. V u c m u y, unbekannter
Maler der zweiten Hälfte des 17. Jahrh.,
von dem Kramm (VI. 1817), ein Mädchen-
portrait in der Art des Nie. Maes er-
wähnt. Bez. P. Vucmuy, 1685.
w.
Waay. N i c o 1 a a s van der W a a y,
Maler, geb. zu Amsterdam, 1855 daselbst
tätig.
Wael. Paulus van W a e 1. Siehe
Paulus van Utewael. II. p. 728.
Wallen. Jacoba van der Wallen,
Zeichnerin zu Eotterdam um 1732.
V. E y n d e n. I. 338 ; — I m m e r z e e 1 III. 216 ;
— Nagler. XXI. 102.
Warin. Jean Warin oder V a r i n,
berühmter Medailleur, Bildhauer, Siegel-
stecher und Münzgraveur, geb. zu Lüt-
tich um 1604, t z^ Paoris 26. Aug. 1672.
(Tallemant de Reaux erzählt, daß er wegen
Münzfälschung gehängt werden sollte, daß
aber Richelieu, dem er als geschickter
Graveur bekannt war, die Strafe in Ver-
bannung umwandelte. Warin ging nach
England und Walpole erwähnt auch Me-
daillen, die um 1626 — 1635 dort gemacht
wurden. 1635 wurde er nach Frankreich
zurückgerufen und lieferte in demselben
Jahre das Siegel der Academie frangaise
mit dem Profilportrait Richelieus, Er
fand in dem Kardinal einen mächtigen
Gönner, der ihn mit der Generalaufsicht
über die Münze betraute. Varin fertigte
sämtliche Stempel für die damals neu
geprägten Gold- und Silbermünzen und
erfand wichtige Verbesseruagen in der
Technik. Er zwang seine Tochter, einen
reichen, gänzlich mißgestalteten Mann zu
heiraten, infolgedessen sie sich am 30.
Nov. 1651, wenige Tage nach der Hochzeit,
mit Sublimat vergiftete. Die Sache
machte enormes Aufsehen. 1665 ward er
Mitglied der Akademie, und erwarb, ein
großes Vermögen. Man beschuldigte ihn
auch, den ersten Gatten seiner Frau ver-
giftet zu haben, um die Witwe zu hei-
raten. Berühmt sind seine Medaillen auf
den Kardinal Richelieu, auf König Chri-
stian IV. von Dänemark und seine Mar-
mor-, Bronze- und Goldbüsten Lud-
wigs XIII., Ludwigs XIV. und Richelieus.
Er war der Stammvater einer großen
Künstlerfamilie, die bis in unsere Zeit
hervorragende Medailleurs hervorgebracht
hat. Mit der „Histoire metallique de
Louis XIV." beschäftigt, starb er 1672.
BaMchou hat sein Portrait nach einem
Gemälde Lefevres gestochen.
Tallemant de Reaux. Historiettes. IX. 218 ;
— Walpole. 1872. p. 206; — Immerzeel. III.
155; — Nagler. XIX. 445; — Michiels. X.
70, 78; — Jal. p. 1293; — V i t e t. L' Academie.
p. 337 ; — L. Courajod. -Tean Warin in L'Art.
1881. III. 289; IV. 10; — Les A r t s. 1903. Sept. p. 3.
Werta. Werta. Siehe Jean de la
Huerta.. III. p. 103.
Wessel. Isaac van Wessel, Maler
und Krayonzeichner zu Delft, 1670 tätig.
Delft. Versteig. J. van Loon, 173^. Kopf eines
a,lten Mannes, 'v,gecrioneert doer J. van Wessel. 1671";
— Kopf einer alten Frau. Ebenso.
Hoet. II. p. 391. N. 38, 39; — Obreen. I.
46, 77.
Weyden. Roger van der Weyden I.
von Brüssel (IL 857).
Gemfilde (Nachtrag) : B e a u n e. (II. 867.) Bei-
stehend die Schrift auf dem Saume des Mantels des
richtenden Heilands, nach der Kopie F. de Melys, in
Gaz. d. B. Alts. 1906. I. p. 108.
Vi).? f^t,« ö JV-PC6U?; ;ri' o^/tijv fc KT wr^rft^j;: o^ Za
KZ-^*' ^i'H K^9J^ ^Cf^ Ve
Berlin. (N. 542.) (II. 132 und 875.) Mariens Be-
such bei Elisabeth ist nicht von Rc^er, sondern an-
Weyden — Willemans.
175
geblich von Jacques Daret (III. 73), , und das
Wappen gehört nicht der Familie de Beckere, sondern
dem Abt Jeoa de Clerck von St. Vaast La Arras.
D a n z i g. Jüngstes Gericht. (II, 140 tmd 868.)
Die Geschichte dieses merkwürdigen Bildes ist höchst
unklar. Es soll für Angelo oder Jacopo Tani, den
Agenten der Medicd in Brügge gemalt worden sein,
dessen Portrait nebst dem seiaer Flau Katharina, der
Tochter des Guillielmo Tonagli, auf den Außenflügeln
gemalt ist. Aber die Devise „Pour non faillir" ist
die der Castiglione. Angelo Tani heiratete 1467 in
Florenz, mindestens 17 Jahre nach Vollendung des
. Bildes, kam hierauf mit seiner Frau wieder nach
Brügge, von wo er 1471 nach Florenz zurückkehrte.
1473 wurde das Büd angeblich von Thomas Por-
ti n a r i, dem Na<chfolger des Tani, nach Florenz ge-
schickt, bei welcher Gelegenheit das Schiff Von Paul Be-
necke gekapert wurde. Und wo war das Bild bis zum
Jahre 1473? Warum hat es Tani nicht selbst mitge-
nommen, aJs er 1471 nach Florenz ging, oder anderweitig
darüber verfügt? Flügelbilder von di<;sen Dimensionen
wurden doch nicht als zuSlliger Zimmerschmuck gemalt,
sondern nur für bestimmte Kirchen oder Altäre. Die Ge-
schichte dieses Danziger Altars, der bis 1473 herrenlos
in Brügge herumstand, ist ein wenig unwahrscheinlich.
J. Weale (Burl. Mag. XV. 314) liest die Jahreszahl auf
dem Grabsteine neben der händeringenden Frau für
1467, was aber kaum richtig sein dürfte, da das Büd
schon lange früher, vor 1460, vollendet gewesen sein
muß und der Maler Roger van der Weyden der Altere
1464 gestorben war. (Zur angeblichen Geschichte des
Danziger Bildes siehe A. Warburg in Jahrb. d. k.
pr. Kunsts. XXIII. 1902. p. 247.)
Die Vorbilder der Emjx)ren mit dem Engelohor im
Danziger Altar waren höchstwahrscheinlich die in A n-
g e r 3 befindlichen Tapeten mit den Prophetenfiguren
von Jean de Bandol (1368 — 1381), dem Maler des
Königs Karl V. von Frankreich (I. 51; III, 16). Die
Emporen des Danziger Altars hat der Meister E. S.
im Jahre 1466 für seine große Madonna von Einsiedeln
benützt (III. p. 163. N. 81).
Granada. Capilla real. Geburt Christi. In Ar-
chitektureinrahmung; — Pieta, der Leichnam Christi
im Schöße der Maria, mit Johannes-Architektureiniali-
mnng. (Lichtdr. in Gaz. d. B, Arts. 1908. II. .300, 301.)
London. Messrs. Durlacher, 1904 (früher
Koll. Pedro de Madrazo). Christus erscheint seiner
Mutter. Bedeutendes Werk des älteren Roger van der
Weyden. (Lichtdr. La Burlington Mag. XVI. 159.)
Neapel. Grablegung (II. 870), _ nicht Christus im
Grabe. Sieh© Hngovan derGoes. III. p. 93.
Richmond. Sir. Fr. Cook, 1906. Das Jüngste
Gericht. Aus der Kathedrale von Ciudad Rodrigo
in Spanien, um 1480 gemalt. Höchst merkwürdiges
Bild mit Benützung des Altars von Beaune, aber härter
in der Zeichntmg und gedrängter in der Komposition,
gewiß von einem Niederländer und Schüler des alten
Boger gemalt. Die Flügel: Magdalena, die Füße des
Herrn salbend, und die Auferstehung Christi, sind
angeblich von Fernando Gallegos. (Lichtdr.
in Burlington Mag. VII. p. 387.)
Weyden. E o g e r van der AV e y-
den II. von Brügge (II. 870).
Gemälde (Nachtrag) : Berlin. Bladelin-Altar. Zu
bemerken ist hier diie Identität der beiden Könige
in dem Flügelbilde mit den beiden Männern in dem
BUde des Schachers des Flemalle-Meisters in Frank-
furt a. M. (I. 381; III. 73.)
Florenz, üffizien. (II. 872.) Die Grablegung.
Die Figur der vom knienden Magdalena ist in einem
BUde der Galerie in Brüssel (Kat. 1906, N. 545)
(Lafenestre. Belgique. p. 124), welches für die Güde
der „D r i e S a n c t i n n e n" : St. Maria Magdalena,
Katharina und Barbara, 1489 gemalt wurde und die
mystische Vermählung des Kindes Jesu mit St. Ka-
tharina, umgeben von heiligen Frauen, darstellt, mit
Veränderungen kopiert. In dem Brüsseler Bild© kniet
die hl. Magdalena vor dem Kinde und hebt den Deckel
von einem Pokal, in der Florentiner Grablegung öffnet
sie di© Arme im Ausdruck des tiefsten Schmerzes,
aber in beiden Fällen ist es dasselbe Modell, viel-
mehr dieselbe Schablonenfigur. Ander© Figuren des
Brüsseler Bildes sind anis dem Katharinen- Altar M e m-
lings in Brügge (II. 135 und 139), 1479 vollendet,
kopiert. Der Jlaler des Brüsseler Bildes muß sonach
das Büd Memlings und auch die Grablegung Rogers II.
von Brügge gekannt haben.
München. (II. 872.) Anbetung der Könige. Nach-
stehend die Schrift auf dem Mantel des zweiten Kö-
•0?IIV0RV IIQlSXa71ÖOSPHß/lM
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TSVOT fQVGM
nigs, soweit dieselbe lesbar ist. Der Unterschied in
der Wahl der Schriftzeichen gegenüber der oben an-
geführten Schrift des Altars von B e a u m e ist we-
sentlich und bemerkenswert.
Zeichnungen : Prankfurt a. M. (II. 873.) Brust-
bild einer häßlichen Frau. Wahrscheinlich ein Portrait
der Jacobäa (f 1436), wie aus einem Vergleich mit
einem Portrait der k. Museen in Wien zu ersehen ist.
Paris. . Bibl. Nat. Entwurf zu dem Altar von
B © a ü n e. Stark beschädigt, aber allem Anschein
iiaoh eine OrigLoalskizze. (Lichtdr. bei H. B o u c h o t.
Biblioth^que Nationale. Mus6e du cabinet des estampes.
60 pl. en phototypie etc. Fol.)
Weygers. Desire Weygers, Bild-
hauer, geb. zu Brüssel 1868.
Wez. Arnould de Wez, Historien-
maler, geb. zu Oppenois bei St. Omer,
t zu Lille 1724. Er bereiste Italien.
K r a m m. VI. 1853 (nach F. Bogaerts).
Widmayr. Paul Widmayer, Ma-
ler, geb. 30. Sept. 1856 zu Brüssel, tätig
zu Stuttgart.
Wilde. Jacques de Wilde, Maler,
genannt der Holländer (de liollandere),
Meister in Brügge 1469. 1526 wurde er
beauftragt, für deij Schöffensaal der Franc
de Bruges Kartons für Tapeten zu ent-
werfen, die aber nicht ausgeführt wur-
den. Lancelot; Blondel zeichnete
1628 andere Modelle.
Casteele. Keuren. 305.
Willemans. Gregorius Wille-
mans, Bildhauer zu Antwerpen, der 1519
für den Dom zu Utrecht das Holzmodell
der bronzenen Chorumfassung lieferte
(nicht mehr vorhanden).
O b r e e n. IV. 252, wo der Vertrag abgedruckt ist.
176
Willems — Witsen.
Willems. Gilles Willems, Maler,
Schüler des Bernard van Orley um 1542.
Das Kapitel der Kirche St. Gudule in
Brüssel kaufte von ihm nach dem Tode
van Orleys die Skizze für das Glasgemälde,
welches der König von Portugal bestellt
hatte,
Willems. Peter Willems oder
Willems z, Maler und Formschneider
zu Löwen um 1524, Sohn des Malers Jan
Willems.
V. Even. Louvain. p. 260, wo eine Urkunde aus
dem Jahre 1531 über seine Tätigkeit als Formsctineider
abgedruckt ist.
Willemszone. Costin Willems-
zone, ,,Meester maetselaer" Philipps des
Guten von Burgund, für Holland, Seeland
und Friesland. 1444—1462 erwähnt. 1453
leitete er die vollständige Restaurierung
der Palastkapelle im Haag für das Kapitel
des Ordens vom Goldenen Vließ.
Pinchart. Arch. I. 82
Willman. Michael Leopold Will-
m a n oder W i 1 1 e m a n s, deutscher Ma-
ler und Radierer, geb. angeblich 1629 zu
Königsberg, f 26. August 1706 auf einem
Landgute bei Leubus in Schlesien. Er
war Schüler seines Vaters Peter, der zu
Lübeck geboren war, und bildete sich in
Holland unter J. A. 'Back er und um
1650 bei Rembrandt. Er ward Hof-
maler des großen Kurfürsten Friedrich
Wilhelm, für den er Gemälde für Char-
lottenburg und Potsdam malte, die 1760
bei der Plünderung durch die Russen zer-
stört wurden. Später, seit 1656, lebte er
in Leubus, von wo aus er alle schlesischen
Zisterzienser-Kirchen mit Gemälden ver-
sorgte. Er war nicht selbst Zisterzienser,
wie es in vielen Biographien heißt, denn
er war verheiratet und seine Frau Helena
Regina starb, 71 Jahre alt, am 1. Aug.
1711 zu Leubus. Er soll mehr als 1600
Bilder gemalt haben, wobei ihm sein
Stiefsohn Joh. Chr. Lischka, sein
natürlicher Sohn Michael Leopold,
seine beiden Töchter Anna Elisa-
beth und Benedicta und noch andere
mehr behilflich waren. Justus v. Ben-
t u m soll sein Schüler gewesen sein. Bil-
der von ihm sind in den schlesischen
Klosterkirchen zu Leubus, Grüssau,
Heinrichau, Kamenz und T r e b-
n i t z, im Dom und in den übrigen Kir-
chen zu Breslau, im Dom zu G r o ß-
Glogau, in Liegnitz, Jauer, Bunz-
lau, Schweidnitz, Reinerz, Al-
bendorf, Wartha, Schrecken-
dorf, Wilhelmsthal, Thiemen-
dorf, Ottmachau, Hedwigswalde,
Neumarkt etc. etc.
Gemälde : Breslau. Mus. Selbstportrait ; — Bild-
nis des Abtes von Leubus, Arnold Freiberger.
Dresden. Portrait eines Knaben. Brustbild.
Hermannstadt. Das Paradies. Bez. M. Will-
mann. 1668.
P r u, g. Cial. Nostitz. Christi Himmelfahrt ; — David
mit dem Haupte des Goliath. F. M. W. f.
et' *
Schwerin. Die Entführung der Europa. Bez.
M. Willmans. 1679.
Zeichnungen : Wien. Albertina. Allegorie auf den
Ruhm Sandrarts. Nebst einem Briefe an Sandrart
vom 12. Sept. 1662; — Der Ejiabe Jesus zwischen
Maria und Josef im TempeL
Radierungen: 1. Selbstportrait mit Brillen, zeich-
nend. 1675. 40 ; ■ — 2. Amoldus. Abbos Monasterii Lub.
1670. 40; — 3. Lot und seine Töcbter. Fol.; —
4. Susanna im Bade. 40; — 6. Das Abendmahl. 80; —
6. Christus auf dem ölberge. 80; — 7. Die Dornen-
krönung. 80; — 8. Christus am Kreuze. 8"; — 9. Die
Himmelfairt. 1683. Gr. fol. ; — 10. Maxia in der Glorie,
von Heiligen umgeben. 1675. Fol.; — 11. Der Stamm-
baum Jesu Christi. M. Wülman fecit 1675. Fol.; —
12. AntoniTis von Padua, vor dem Kinde kniend. 80;
— 13. St. Dominikus. 80; — 14. St. Franz von Assisi.
80 ; — 15. Enthauptung Johannes des Täufers. Fol. ; —
16. BekehiTung di&s Paulus. Fol.; — 17. Enthauptung
des hl. Paulus. 1683. Fol.; — 18. Ansicht des Klosters
Leubus; — 19. Diverse Köpfe und Studien.
Nach ihm gestochen: Historische Darstellungen ia
zehn Blättern nach dem berühmten Meister W i 1 m a n.
In Kupfer gebracht und lierg. von J. Gregory,
Kupferstecher in Prag. Qu. fol. Prag. 1805.
Füssli. IL 1820; — Houbraken. IL 233; — •
N a g 1 e r. XXI. 510 ; — Kno blich. Leben und
Werke des Malers M. L. L. Willmann. Breslau 1868 ;
— Klossowski. Michael Willmann. Inauguial-
Dissortation.. Breslau 1902.
Windt. Philip W i n d t, Genremaler,
geb. im Haag am 4. Sept. 1847. Aquarelle:
Haarlem (Mus. Teyler).
Wintgis. Melchior Wintgis,
Kunstfreund und Besitzer einer ausge-
wählten Gemäldesammlung, welche K.
v. Mander oft erwähnt. Er war 1601 — 1612
Münzmeister von Zeeland, 1615 in Brüs-
sel, Rat und maitre extraordinaire de la
chambre des comptes für das Herzogtum
Luxemburg.
Wirgman. J. Blake Wirgman,
Bildnismaler, geb. 1849 zu Löwen, tätig
in London.
Wispelaere. Philip de Wispe-
1 a e r e, Holzschnitzer zu Brügge, Zeit-
genosse.
The Artist. 1900. XXIX. p. 103, mit lUustra-
tioQen.
Witsen. Willem Witsen, Land-
schafts- und Genremaler und Radierer,
geb. zu Amsterdam 1860, Schüler von Aug.
Aliebe.
Witz.
177
Witz. Konrad Witz, deutscher Ma-
ler aus Rottweil in Ober-Schwaben, Sohn
des Malers Hans Witz (III. 178), geb.
um 1400, t 5. Aug. 1447. Er führte be-
reits 1418 in Konstanz eine eigene Haus-
haltung. Um 1410 scheint er mit seinem
Vater in Frankreich gewesen zu sein.
1412 — ^1427 war er in Konstanz, ist aber
daselbst nur einmal, 1418, mit dem
vollen Namen, 1420, 1422, 1425, 1426
nur mit dem Namen Witz erwähnt.
1427 — 1431 war er mit seinem Vater in
Rottweil, welches damals zur Diözese
Konstanz gehörte und Sitz des kaiser-
lichen Hofgerichtes war. 1431—1444,
während des Konzils, war er in Basel
und heißt daselbst Konrad Witz aus Rott-
weil. Das Konzil trat 1433 zusammen.
1434 wurde er in der Baseler Zunft zum
Himmel aufgenommen, 1435 wurde er
Bürger zu Basel. Nach einer gerichtlichen
Zeugeneintragung war er 1442 mit dem
angesehensten der älteren Baseler Maler,
Nikolaus Rüsch, genannt L a w e 1 i n
aus Tübingen, verschwägert. 1443 kaiifte
er das Haus ,,zum Pflug" an der Freien-
straße. Nach dem Konzil, 1444, ging Kon-
rad wahrscheinlich mit dem Bischof von
Genf, FraJiQois de Mies, nach Genf. 1446
war er nicht in Basel, scheint aber da-
selbst vor dem 5. Aug. 1447 gestorben
zu sein, da 1447 und 1448 seine Ehefrau
als Witwe und seine Kinder als Waisen
erwähnt werden.
Unsere Bekanntschaft mit Konrad Witz
ist kaum zehn Jahre alt, und noch im
Jähre 1900 konnte man seinen Namen in
allen Handbüchern vergebens suchen.
Dr. Burkhardts Übersetzung des Wor-
tes ,,Sapientis" in der Bezeichnung des
wunderbaren Fischzuges in Genf, in den
Namen Witz war ein geradezu sensatio-
nelles kunsthistorisches Ereignis, eine so-
genannte Revelation ! Da war plötzlich
der Name eines Meisters gefunden, dessen
Werke bisher unbeachtet, oder wenn be-
achtet, dann mit einem gewissen Un-
willen wieder beiseite geschoben wur-
den, da keine Kunstgeschichte, kein Ka-
talog eine befriedigende Auskunft bieten
konnte. Der alte Katalog der Baseler
Galerie (1879) verzeichnete seine Ge-
mälde als anonyme Werke der fran-
zösisch-burgundi s ch e n Schule um
1430, und der kunstbeflissene Jünger
dachte nach, wo er in der französisch-
burgundischen Welt ähnliches gesehen
hatte, denn übersehen haben konnte man
doch derlei Gremälde nicht ! Diese halb
orientalischen, halb abendländischen Ko-
stüme in entschiedener, brillanter Farbe,
noch mehr aber der Ausdruck dieser Phy-
Wurzbaoh. Künstler- Lexikon. Ergänzungsband.
siognomieu des Königs Ahasver und der
spitzbübischen Esther, diese kurzen, ge-
drungenen Gestalten der Helden Davids,
vor allem aber die scheinbar durch keine
älteren Vorbilder getrübte Originalität
der Auffassung, deutete auf einöh fremd-
ländischen Ursprung, der nach unseren
damaligen unzureichenden Kenntnissen
gar nicht zu erraten war. Da übersetzte
J. Burckhardt das Wort des Genfer Bil-
des ,,Sapientis" in ,,Witz", und lenkte durch
mehrere Abhandlungen die Aufmerksam-
keit auf Hans Witz und sein'fen Sohn
K o n r a d. Nun regnete es sofort Zu- und
Abschreibungen. A. Schmarsow vin-
dizierte ihm sofort die Armenbibel der
Weigeliana (Weigel und Zesterman.
II. 129. N. 268); diese ärmlichen Form-
schneidermachwerke rühren aber nicht
von Meistern von der Art des K o n-
r a d W i t z her, und diese Zuweisung kann
'heute als erledigt angesehen werden.
Leo B a e r hatte die Idee, ihn zum Er-
finder des Kupferstiches zu machen und
ihn mit dem Meister der Spielkarten zu
identifizieren, aber es ist sehr unwahr-
scheinlich, daß diese, einen südfranzösi-
schen, höfischen Charakter offenbarenden
Spielkartehfiguren von der Hand dieses
Giganten herrühren sollen, der die Helden
des Baseler Altars wie aus Granit ge-
hauen, dargestellt hat. Man betrachte
diese gewaltigen plastischen Formen, diese
merkwürdig gezeichneten starkknochigen
Köpfe, die ungewöhnliche Kenntnis der
Perspektive (anno 14341), um überzeugt
zu sein, daß der Meister Konrad Witz
doch von anderem Schrot und Korn ge-
wesen sein müsse, als der oft recht hilf-
lose Stecher der Spielkarten.
Gemälde: Ais. Kircahe St. Madelaiae. (E.^. prim.
fr. Paris 1904. N. 37.) Die Verkündigung in der
Vorhalle einer gotischen Kirche. In eineim Feinster
ist das Wappen der Familie de Maille (nicM Boche-
chonart), welche zu König Bene in Beziehung st^uad
(Jean de Maillfi III. war Kammeiäierr Renes).
Der Engel Imt Falkenflügel, wie sich dies in
den Miniaturen des Herzogs von Berry des öfteren
fiadet. Dies veranlaßte die französischen Gelehrten,
das Werk als das eines französischen Maüers
in Anspruch zu nehmen, während andere darin ein
Werk eines flämischen oder eines in Flandern gebil-
deten französischen Malers zu sehen glstuben, da die
ausnehmend sorgfältige Technik den flandrischen Cha-
rakter verrate. Die ganze Szene erinnert auoh tatsächlich
an die Verkündiguing von Jan van Eyck in Petersburg
(Eremitage), aber die Architektur des Bildes in Aix
ist keine niederländische. Anderseits erinnert es in
der Tat an Konrad Witz' Gemälde in Neapel. Es
ist 'gewiß vor 1460, vielleicht via 1440, in Tempera
gemalt und kann von einem dem Kreise des Königs
Renö angehörigen Künstler herrühren, da Körnig Rene
seit ' 1442 in Aix residierte. Vielleicht ist es ein
Werk des alten Hans Witz. Es ist ähnlich dem
Bilde in Keapel, hat aber anderseits Eigentümlichkeiten,
die "mit jenen des Konrad Witz unvereinbar scheimem,
(Kat. der Exp. d. Prim. fr. 1904. Paris. N. 3T, mit
Liohtdr. ; — G. H. de Loo. L'Expositioa des „Pri-
m 12
178
Witz.
mitifs Francs". 1901. p. 35; — C. v. Mandäcb in
Chronique des Arts. 1907. p. 280; — Lichtdr. in dem
Tafelwerke BoucLots über die Ausst. d. Prim. fr. 1904.)
B a 6 e L Aoht Flügelbilder eines gixjßen, Altaxwerkes,
tp^ches ursprünglich aus 16 Tafeln bestanden zu haben
scheint, von welchen gegenwärtig diese acht in Basel,
eines bei Graf Wilczek und zwei auf Schloß Wilden-
stein bekannt sind. 1. Ein Priester des Alten Bundes
mit dem Beschneidungsmessor. Am Pfeiler rechts ein
dem Buchstaben W älinliches Steimnetzzeichen; —
2. „Synagoga." Symboüsciie Darstellung des jüdischen Ge-
setzes ; — « 3. Abisai vor David ; — 4. Benaia und Sabothai,
DaWdfl Holdon, bringen dem König Wasser aus dem
Brunn«! von Bethlehem. Goldgrund; — 5. Ahasver neigt
hTÜdvoU sein Zepter gegen Esther. Goldgrund; — 6. Der
Feldherr Antipater entblößt vor Julius Cäsaj seine
mit Wunden bedeckte Brust, als Rechtferbigimg gegen
die verleumderischen Anklagen des Antinous ; — 7. Mel-
cliifledek, König von Salem, überreicht dem aus der
Schlacht heimkehrenden Abraham Brot und Wein. Gold-
grund; — 8. Christoph, das Christnskind durchs Wasser
tragend. Landschaftlicher Hinti-rgnuid ; — 9. Anna und
Joacbim begegnen einander aa der goldenen Pforte des
Tempels. Goldgrund. (Liohtdr. in Giaz. d. B. Arts.
1907. IL p. 383.) Die neun Bilder in Basel staiomen
aus der Sammlung des Markgrafen von Baden im
markgräflichen Hofe zu Basel, welche 1808 verstedgert
wurde. Die acht erstgenajinten gehören zu einem
großen Waadelaitar, der nach der Kekonstruktion von
Burkhard-Meier aus 16 Tafeln bestanden haben
muS. Außen (geschlossen) : Oben: Vier Tafeln :
1. Synagoge, 2. Engel der Verkündigung, 3. Maria
der Verkündigung, 4. Ecclesia; Unten: 1. (fehlt),
2. (fehlt), 3. Priester des Alten Bundes, 4. Christoph.
Innen: Oben links: 1. David und Abisai, . 2. Sa-
lomo und die Königin von Saba ; oben rechts:
3. Esther und Ahasver, 4. Cäsar und Antipater; unten
links: 1. (fehlt), 2. David und Abisai, 3. Sabothai
and Benaia, 4. (fehlt). Fünf von diesen 16 Dar-
stellungen fehlen.
Berlin. (Kürzlich erworben, früher Koll. Lewis
Gilbertson in London.) Christus am Kreuze mit Jo-
hannes, Maria, und zwei heiligen Frauen, links der
kniiende Stifter. Im Hintergründe ein Schloß an einem
See Die Landscliaft weit naturalistischer als irgend
eine altniederländische. Der See ist wohl der Genfer
See, und das Bild somit um 1444 gemalt, oder es ist
licr Bodensee, dann wäre es 1412—1427 gemait, da
Konrad Witz damals in Konstanz war. Beachtenswert
ißt, daß die Gewänder keine gebrocheinein und knittrigen
Palten zeigen. (Lichtdr. in Burlington Mag. XL 103.)
Genf. Mus. K a t h. Zwei auf beiden Seiten
bemalte Allarflügel. Außen selten : I. Der Kardinal
FRUi9oi6 de Mies mit Petrus, vor der Jungfrau kniend;
IL Anbetung der Könige. Innen Seiten : I. Die Be-
freiung des Petrus; IL Der wunderbare Fischzug.
Bez. : Hoc opus pinxit maglater Conra-
dus Sapientis de Basilca 1444. Diese vier
Bilder stammen aus der Kapelle der Makkabäei neben
der Kathedrale in Grcnf. Der Bahmcn der Befreiung
Petri trägt das aagebliche Wappen des Gründers der
Kapelle, des Kardinals Brognie (f 1426), das Bild
dagegen wurde von seinem Neffen und Nachfolger, dem
Kardinal Fr. d © Mies (1428 Bischof von Genf, Kar-
dinal 1440), bestellt, der ein ganz ähnliches Wappen
führte. (Lichtdr. in Gaz. d. B. Arts. 1907. IL 367;
in Zeitschrift f. b. Kunst. 1902. 230. 275; bei Rei-
nach, n. 275. 385. 643.)
Schloß Kreuzenstein (Niederösterreich). Graf
Wilczek. Die Königin von Saba vor Salomo. Be-
achtenswert die geknitterte Faltung im Gewände des,
Salomo gegenüber dem schlichten Faltenwurf der Kö-
nigin. Das Bild stammt aus der markgräflioh badi-
schen Sammlung, welche 1808 in Basel versteigert wurde.
Es wurde 1896 auf einer Versteigerung in Wien er-
worben und gehört zu dem Baseler Altar.
Neapel. Die W. Familie mit St. Katharina und
St. Barbara in einer Kathedrale.
Richmond. Koll. Cook, 1908. Figur eines auf
einem Sockel stehenden Mannes in grünem Gewände.
Auf der Rückseite die Magdalena eines Noli me tangere
in reicher Landschaft. Stark beschädigt. Fragment
eines großen Altarbildes. Die Magdalena erinnert sehr
an den Engel des Bildes in Aix. (Burlington Ma^-.
XV. 107, 173.)
S t r a ß b u r g. St. Katharina und St. Magdalena
mit Goldnimben, in der Vorhalle einer gotischen Kirche.
(Chromodruck in Zeitschr. f. bild. Kunst. 1902. p. 230;
— Lichtdr. in Kl. Büderschatz. 1237; im Kat. der
Düsseldorfer Ausst. 1904.)
Schloß Wiidenstein (Baden). Koll. Vi-
soher von der MühL Der Engel der Verkündigung ; —
Eine Figur der Ecclesia. Beide Bilder gehören zu
dem Baseler Altar.
Zeichnung: Berlin. Maria mit dem Kinde im
Gemache. Beprod. in den Handzeichnungen Schweize-
rischer Meister. IL 1.
Witz. Hans Witz, Maier und Gold-
schmied, Sohn eines Goldschmiedes in
Konstanz, geb. um 1375, f nach 1448. Er
war um 1402 als junger Mann in Nantes
am Hofe des Herzogs von Bretagne,
Jean V., tätig, war 1-112 wieder in Konstanz
und erwarb neuerdings das Bürgerrecht, da
er in der Fremde oftenbar inzwischen ein
anderes erlangt hatte. Während des Kon-
zils, 1414 — 1418, war er in Konstanz, ver-
ließ aber nach Schluß desselben die Stadt,
während sein Sohn K o n r a d von 1418 bis
1427 wiederholt in den Archiven von Kon-
stanz erwähnt ist. Wahrscheinlich ging
Hans im Gefolge irgend eines kunstsinni-
gen Prälaten nach Frankreich oder nach
Burgund, denn er ist 1424 — 25 als „Hance
de Constance paintre" (I. 647) in Dien-
sten des Herzogs von Burgund erwähnt.
Als Philipp der Gute sich zu dem in der
Folge unterbliebenen Zweikampfe mit dem
Herzog von Gloucester, dem Gatten der
Jacobäa von Hennegau, rüstete, waren
Colard le Voleur de Hesdin und
Hans Witz beschäftigt, die Entwürfe
für die kostbaren Gewänder zu den Fest-
lichkeiten und die Modelle für die Kunst-
sticker und Goldschmiede zu , zeichnen,
und Witz wurde in Geschäften, wahr-
scheinlich zum Einkauf der nötigen Stoffe
und Materialien, nach Paris geschickt.
Während seines Aufenthaltes in Brügge
hat er gewiß Jan van Eyck kennen ge-
lernt, der am 19. Mai 1425 ,,pointre et
varlet de Chambre" des Herzogs l'hilipp
"des Guten von Burgund wurde, und der
ganze Aufenthalt am burgundischen Hofe
kann nicht spurlos an ihm vorübergegan-
gen sein. Um 1427—1431 lebte er mit
seinem Sohne K o n r a d in Rottweil, ar-
beitete daselbst gemeinschaftlich mit ihm
und erwarb neuerdings das Bürgerrecht.
1448 wird Hans AVitz noch in Basel er-
wähnt, nach dieser Zeit verschwindet er
aus den Urkunden. Bisher ist kein Werk
bekannt, welches irgend einen Schluß auf
seine künstlerischen Q,ualitäten gestatten
würde, es ist aber nicht unmöglich, daß
die beiden, seinem Sohne Konrad sehr
Witten — Wytsman.
179
verwandten Gemälde, der Verkündi-
gung in A i X und der St. Katharina und
Barbara in Straßburg^ g^n ihm her-
liihren. ^
Deläborde. Diics. I. 202—206. N. 696; — Daa.
Burckhardt. Kourad Witz in der Festschrift
zum 400. Jahrestage des ewigen Bundes zwischen Basel
und den Eidgenossen. Basel 1901; — Derselbe.
Studien zur Geschichte der altoberrheinischen Maierei
in Juhrb. der k. pr. Kunsts. XXVII. 1906. 188; —
Aug. Schmarsow. Die oberrheinische Malerei und
ihre Nachbarn um die Mitte des XV; Jahrliimderts
(1430—1460) in Abhandl. der phiL-hißt. Klasse der
k. säohs. Geeellsch. der Wissenschaften. XXII. N. 11.
l.MXJzig 1903; — Derselbe. Konxad Witz und die
Biblia Pauperum in Repertorium. XXVIII. 1905; —
G. D e h i o. Konrad Witz La Zeitachr. f. bUd, Kunst.
1902. p. 229; — L. B a e r. Eine Zeichnimg des
"Me-jters der Spielkarten, in Studien aus Kunst und
Geschichte. Freiburg im Breisg-au 1906; — E.
.S t i a ß n y. Zu Konrat Witz, in Jährt», d. k. pr.
Kunsts. XXVII. 1-906. p. 285; — Campbell Dod-
g d o u. Die Biblia Pauperum in Eepert. 1907. p. 169 ;
— Claude Philippe. A crucifixion. by Conrad
Witz of Basel, in Burling-bon ^ag. 1907. p. 103; —
.i u g. Schmarsow. Conradi Sapientis de Basilea
Biblia Paupenim, in Zeitsohr. f. christliche Kinist.
1907. (Antwort an Campbell Dodgson); — 0. de Man-
d a G h. Conrad Witz et son Betable de Geaeve, in
Gaa. d. B. -Arts. 1907. IL p. 353; — Monatshefte
1909.. 67; 1910. p. 159.
Witten. A. Witten, Landschafts-
maler zu Antwerpen, geb. um 1824.
>fo.gler. XXII. 4.
Wolff . W o 1 f f, Maler und ausgezeich-
neter G-raveur auf Glas, zu Utrecht ge-
boren und 1787 als Maler im Haag tätig.
Von ihm rühren die unter dem Namen
,,Wolffs Gläser" bekannten geätzten Po-
kale her. Er war ein Schüler von Dirk
van der Aa, verlegte sich aber, da er
es in der Malerei nicht vorwärts brachte,
auf das Glasätzen.
Kram m. VI. 1881 ; — O u d H o 1 1. 1883. 282.
Wollebos. Jan Wollebos, Land-
schaftsmaler zu Mecheln, f 1629. 1587
war er Schüler von Michel Verschueren.
Keeffs. I. 29. 447.
Wortman. Ph. Wortman, holländi-
scher Bildhauer, f 1898, 22 Jahre alt.
Wost. H. Wo st, Maler, Nachfolger
des Gerard Dou um 1650, nur durch ein
in Berlin im Privatbesitz befindliches Bild
bekannt, welches einen Knaben darstellt,
der Seifenblasen macht, und H. Wost fec.
bezeichnet ist.
Kat. d. Ausst. in Berlin. 1890. N. 326.
Woudanus. Jan Cornelisz van
't W o u d t, genannt Woudanus (II. 899).
N o t e. Unter N. 8 ist durch ein Versehen ein im
Besitze des Generaldirektors des Ryks-Mus. in Amster-
dam, Herrn B. W. F. van B i e m s- d y k, befind-
liches Ölgemälde von J. C. Woudanus, welches
die Bekehrung des Hauptmanns über Hundert darstellt
und J. 0. Woudanus piox. 1604 bezeichnet ist, unter
den Kupferstichen angeführt worden. N. 8 ist dem-
nach zu streichen und entsprechend zu korrigieren.
Wyenhoven. Pieter van Wyen-
h o V e n, Baumeister Kaiser Karls V.,
welcher 155! in Brüssel ein kleines Haus
einrichtete, welches Karl in Zurückgezo-
genheit bewohnte.
Kramm. VI. 1891.
Wynendale. Arnould van Wynen-
d a e 1 e, Maler und Architekt zu Gent,
t daselbst 16. Nov. 1592. In den Jahren
1570 — 1580 zeichnete und malte er eine
Anzahl alter Gebäude und Denkmäler,
welche Zeichnungen 1866 in der Samm-
lung des Architekten Goetghebuer zu
Gent waren. 1585 arbeitete er auch als
Kestaurator in der Kathedrale zu Gent.
B u 3 s c h e r. p. 69.
Wyngaerde. Anton van den Wyn-
gaerde (IL 909)., Dr. J. A. F. Orban
in Eom, machte mich brieflich auf meh-
rere Artikel über Wyngaerdes Aufenthalt
in Rom und daselbst von ihm gestochene
Ansichten der Stadt aufmerksam, welche
ich leider nicht mehr einzusehen Gele-
genheit hatte. Sie sind abgedruckt iia.
Bolletino della Commissione archeo-
logica di Roma, 1895 und 1900, und in
Melanges de l'Ecole Pran9aise. 1901.
485; 1906. 179.
Wynter. Augustin Wynter, Silber-
schmied und Wappenstecher, 1530 zu
Brüssel tätig.
Kramm. VI. 1892; — Pinchart. Arch. IL 8.
Wys. D. W y s oder D. de W y s,
Stempelgraveur zu Anfang des 18. Jahrh.
Dr. W a p. Astrea. 1854. p. 196; — Kramm.
VI. 1892.
Wyse. Jan de Wyse, Bildhauer aus
Antwerpen, geb. 1708, 1734 in der Gilde
zu Harlem, f 1748 daselbst.
W i 1 1 i g 6 n. ~ Haarlem. 1870. p. 343.
Wyt, J a c o b u s W y t, Hofmaler Kai-
ser Karls V., den er 1546 während des
Krieges in Deutschland begleitete.
Kramm. VL 1893.
Wytsman. Rodolphe Wytsman,
Maler, geb. zu Termonde 1860.
m 12'
Die anonymen Meister.
Die anonymen Meister.
183
Bevoi' wir auf die anonymen nieder-
ländischen Maler und Kupferstecher näher
eingehen, müssen wir über die Fortbil-
dung künstlerischer Ideen in vergangenen
JcLhrhunderten einige erklärende Worte
sagen. Es ist unmöglich, unsere gegen-
wärtigen Lebensverhältnisse als Maßstab
zur Beurteilung älterer Gepflogenheiten
anzimehmen. Wenn wir auch die Phrase
von der „tiefen künstlerischen Durch-
drungenheit aller Phasen des bürgerlichen
und öffentlichen Lebens im Mittelalter"
oft lesen und hören, so reservierte das
bürgerlich© und öffentliche Leben jener
Zeit, bei genauer Betrachtung, den künst-
lerischen Schmuck nur für einen ganz
kleinen Kreis der auserwählten Feudalen
und Machthaber. Abgesehen von dem ein-
zelnen Individuum, welches selbst der
schöpferische und ausiiben^^ JXeil zum
Eutime und zti Verherrllchtmg.der l^sit-
^enden Klasäft und der Kirche war, hatte
das übrige Violk im großeii und ganzen
kaum eine Ahnvmg davon, daß es etwas
wie „Kunst" ZErVeifefneruäg der "Lebens-
bedürfnisse geben könne!. Von den Turnie-
ren, Aufzügen; Maskeraden, d»m fabel-
haften Aufwand von Eeichtum in Kirchen-
gewändem und Reliquienschreinen hatte
die Masse nur die unvollkommene Vor-
stellung, wie eine solche etwa der Land-
bewohner von heute erlangen kann, wenn
er dem aufdringlichen Pomp einer Kir-
chenfeierlichkeit in der Stadt beiwohnt.
Kunstwerk© zu besitzen und damit die
Kunst zu genießen, war in weit höherem
Maße ein Vorrecht der privilegierten Klas-
sen als heute, wo unzählige Revuen, illu-
strierte Journale, vorzügliche Vervielfälti-
gungsmethoden und eine große Konkurrenz
di© künstlerischen Schöpfungen in alle
Welt tragen und sie, wenigstens der Idee
nach, in einer wenn auch unvollkommenen
Wiedergabe, auch in der letzten Hütte
bekannt machen können. Derlei existierte
vor hundert und mehreren hundert Jahren
durchaus nicht und in der Nacht des
Mittelalters, od^r sprechen wir nur von
der Nacht des 15. Jahrhunderts, reich wie
kein anderes an künstlerischen Impulsen,
war vor Erfindung des Buchdrucks, zu
einer sogenannten künstlerischen
Erziehung des Volkes weder der Ge-
danke vorhanden, noch die Möglichkeit
geboten. Kunstwerke jeder Art existier-
ten nur für den Besteller und Besitzer,
für den Fürsten, Landesherrn, den ' Bi-
schof, den reichen Klerus, zuweilen auch
für den reichen Kaufmann und hochge-
stellten Beamten, mit einem Worte, für die
privilegierten Klassen. Gemälde, wenn sie
in fürstlichem Privatbesitz waren, blieben
unzugänglich für jedermann; Gemälde im
' Besitze einer Kirche waren, wenn sie sehr
kostbar, nur gegen Bezahlung oder an
hohen Festtagen zu sehen; Miniaturen,
die Schätze reicher Bibliotheken, waren
vollständig unzugänglich, und selbst die
Masse der Scholaren und Gelehrten hatte
nur in den seltensten Fällen Kenntnis von
ihrer Existenz. Auch das größte Kunst-
werk der Niederlande, der Altar der Brür
der van Eyck, konnte niemals jenen Ein-
fluß a.uf die Massen üben, deij heute irgend
eine hervorragende religiöse oder profane
Schöpfung sofort betätigt,. wetin sie durch
Photographie, Lichtdruck, Journalillustra-
tioü. jjedepa gebildeten Laietl^ bekannt ge*
maciit wird. Kunstweikfe, Welcher Art
sie sein njögen, wirken a^if " die Vor-
stellungs- und Gestaltungskraft des In-
dividuums nur durch das Aug«;^ da sie
aber nur in den seltensten Fällen und da
nur fiir kurze Zeit gesehen werden konn-
ten, so war ihr Einfluß ein äußerst be-
schränkter, öffentliche Galerien und Mu-
seen existierten nicht und der Besucher
einer Kathedrale empfing zwar einen kon-
fusen Eindruck von kirchlichem Pomp,
aber einen ganz flüchtigen und unwesent-
lichen von der künstlerischen Bedeutung
irgend eines Dombildes oder ähnlichen
Kunstwunders. Di© Domschätz© von Cöln,
Aachen und hundert anderen Kathedralen
sind auch heut© nur gegen ein gar nicht
unbedeutendes Eintrittsgeld zu sehen und
als Objekt© künstlerischer Befruchtung
kommender Generationen spielen sie absolut
keine Rolle oder nur eine unwesentlich
bessere, als jene Kunstwerke, die gar nicht
zugänglich waren. Der Zirkulation künst-
lerischer Ideen war somit kein so großer
Spielraum gewährt, als man heute, nach
dem Zeiträume von vier oder fünf Jahr-
hunderten, glauben könnte. Der Künstler
konnte fremde Eindrücke nicht aufneh-
men, weil er sie nicht empfangen konnte,
weil es weder Galerien, noch Akademien,
Museen oder illustrierte Bücher, Photo-
graphien oder Lichtdrucke und auch keine
Eisenbahnen gab, welche ihm den Orts-
wechsel ermöglicht hätten. Er war immer
184
Die anonymen Heister.
in die engsten Kreise dessen gebannt, was
er sehen konnte, und infolgedessen mußte
sich in seinen Schöpfungen anderseits
wieder fühlbar machen, was er gesehen
hatte.
Selbstverständlich war er in erster Linie
auf das Atelier' oder die Werkstatt ange-.
wiesen, in welcher er arbeitete. Das Bei-
spiel des Meisters und dessen Werke waren
das um und Auf, über welches er ver-
fügen konnte. Lehrbücher über künstle-
rische Technik (existierten zwar, waren
aber in irgend einer Klosterbibliothek be-
graben und ihm unzugänglich, da er wahr-
scheinlich nicht lesen konnte. Irgend ein
künstlerisches Handwerk mit seinen spe-
ziellen Kunstgriffen konnte er ausschließ-
lich und allein nur von dem Meister und
in der Werkstätte lernen, in der er in der
Eegel von früher Jugend an gedrillt und
voij den unbedeutendsten Verrichtungen
allmählich zu wichtigeren herangezogen
wurde, aber, wenige Gelegenheiten aus-
genommen, wurzelte seine gesamte künst-
lerische Erfahrung lediglich im Ate-
lier des Meisters.
Nun ging er auf die Wanderschaft. Man
muß Dürers Tagebuch seiner niederländi-
schen Keise lesen, um ungefähr eine Vor-
stellung zu bekommen, was des -jungen
Gesellen auf einer solchen Eeise wartete.
Er konnte ein paar Kathäuser und Kir-
chen besuchen und vielleicht einigen
Prozessionen beiwohnen, in der Haupt-
sache war er wieder nur auf die Werk-
statte des neuen Meisters beschränkt, bei
dem er nun arbeitete. Diese Umgebung
war nun allerdings eine neue, wenn er
früher in Nürnberg gewesen rund jetzt nach
Basel oder vielleicht gar nach Cöln oder
Brügge kam. Er sah neue Formen, lernte
andere Kunstgriffe kennen, aber seine
künstlerische Nährmutter war nur eine
andere Werkstatt. Er hatte viel gezeich-
net, viele Modelle oder Schablonen kopiert
und führte sie in einfem Skizzenbuche oder
in einem Konvolut mit sich, das war aber
auch alles, was er, von seiner technischen
Fertigkeit abgesehen, auf der Wander-
schaft erlernt hatte. Nun kam er in die
Heimat zurück, ebenso hilflos, wie er sie
vor Jahren verlassen hatte, und um Ar-
beit zu finden, konnte er nichts anderes
tun, als wieder zu einem Meister gehen,
bis er selbst sein Meisterrecht erwarb
und selbständig arbeiten durfte. Hatte
er Talent, dann konnte es mit der Zeit
gelingen, hatte er kein Talent, so blieb
er der armselige Handwerker, der er ge-
wesen, pinselte klägliche Madonnen, deren
Konturen er in seinen Patronen bewahrt
hatte, oder ähnliche andere Jämmerlich-
keiten, und wartete auf irgend eine Gele-
genheitheit, sich zu betätigen, die sich
endlich auch in der Gestalt irgend eines
Prälaten oder Bürgermeisters zeigte oder
an ihm vorüberging. Ich übergehe gün-
stigere Phasen seines Entwicklungsganges,
weil wir deren zur Genüge kennen gelernt
haben, und betone nur den beschränk-
ten, eng eingehegten Gesichtskreis, in
welchem sich sein' künstlerischer Ideen-
gang bewegen mußte, da er auch unter
den günstigsten Umständen nur ein be-
scheidenes Maß künstlerischer Eindrücke
empfangen haben konnte. Darum spielten
die Italienfahrten der Künstler eine so
große Rolle, weil sie, in dem Glauben, dort
in der Fülle künstlerischer Eindrücke
schwelgen zu können, massenhaft hixiunter
pilgerten und in der Regel nur mit ver-
dorbener Phantasie und mit konfusen An-
schauungen zurückkehrten.
II.
Der Schüler hatte aber in vielen Fällen
doch einiges gelernt. In der Regel wai*
er mit der Mutter aller Künste, der Zei-
chenkunst, näher bekannt geworden. Leo-
nardo da Vinci gibt in seinem allbekann-
ten Buche von der Malerei eine Anwei-
sung, wie der Schüler zeichnen lernen solle,
und weixn diese Vorschrift auch nicht
für alle Malerwerkstätten seinerzeit Gül-
tigkeit haben mochte, so macht sie doch
deutlich, was die Renaissance ungefähr
unter dem Begriffe ,, zeichnen" verstand.
„Hast du einen Gegenstand so vielmal
abgezeichnet," sagt Leonardo, „daß dir
scheint, du habest ihn im Gedächtnis, so
versuche, ihn ohne das Vorbild zu ma-
chen. Zuvor habe aber dein Vorbild auf
eine dünne und ebene Glasplatte durch-
gezeichnet und lege diese auf deine
Zeichnung, welche du ohne das Vorbild
gemacht hast. Merke dir nun wohl, wo
die Durchzeichnung nicht mit deiner
Zeichnung zusammentrifft, und wo du ge-
fehlt hast, da prägst du dir ein, daß du
keinen Fehler mehr machst, und kehrst
wieder zum Vorbild zurück, den verfehlten'
Teil so vielmal abzuzeichnen, bis du ihn
gut in der Vorstellungskraft hast." Ich
weiß nicht, ob der Leser die künstlei'ische
Ungeheuerlichkeit erfaßt, welche
in diesen scheinbar so harmlosen Zeilen des
Leonardo enthalten ist, aber eine kleine
Probe von dem, was die alten Meister
unter ,, Zeichnen" verstanden, wird sie ihm
immerhin bieten. Wenn dieses Ziel auch
nie oder nur selten erreicht wurde, so
wurde es doch angestrebt, und wir können
uns wohl denken, daß bei dieser Methode
Die anonymen Meister.
185
zu zeichnen, die Anfertigung von Patronen
oder Kopien einzelner Figuren, Madonnen
oder Heiligen in allen Größen und Varia-
tionen nach, einem bestimmten, von dem
Meister entworfenen Vorbilde, keine große
Schwierigkeit war, ja etwas ganz alltägli-
ches gewesen sein muß. Mancher Schüler
mag auf diesem oder ähnlichem Wege sein
Formengedächtnis in der Tat so geschärft
haben, daß er ein bestimmtes Vorbild,
welches er einmal gesehen hatte, aus dem
Gedächtnisse mit geringerer oder größerer
Treue nachzeichnen, je nach Bedarf in
Haltung und Größe auch verändern
konnte. Ich erinnere beispielsweise an
Memlings Figur und Typus der Madonna
welche in so vielen gleichzeitigen oder
späteren Bildwerken ebenso oder in ver-
änderter Haltung wiederkehren.
Hier mag es sich in den meisten Fällen
um Patronenmalereien der gewöhnlichsten
Art, das heißt um die Nachbildung einer
bestimmten Figur aus einem vorliegen-
den Gemälde, um eine selbstgemachte
Kopie nach einem solchen oder um eine
speziell zu diesem Zwecke angefertigte
Gedächtnisskizze handeln. Solche oder
ähnliche Patronen konnten aber auch auf
andere Weise als durch Selbststudium
und Selbstkopieren in den Besitz eines
Künstlers gelangen. Ein französischer Ma-
ler namens Jean Chatard machte am
21. Juni 1361 zu Lyon ein Testament und
hinterließ seinem Freunde und Schüler
Jean Cavet, der ihm lange Zeit in Aus-
übung seiner Kunst gedient liatte, ,,alle
seine gemalten Pergamente, genannt Pa-
tronen, damit er die notwendigen Vorbil-
der für seine malerischen Arbeiten be-
sitze". Es unterliegt demnach keinem
Zweifel, daß ein Maler auch durch Erb-
schaft, Schenkung oder Kauf in den Besitz
fremder Patronen, der Vermittler fremder
künstlerischer Ideen und Auffassungen, ge-
langen and dieselben für seine eigenen
Werke verwenden konnte, da ein geistiges
Eigentumsrecht in solchen Fällen damals
ebensowenig wie heute existierte. Er
konnte sich somit auf ganz regelrechtem
Wege fremden Ideenreichtums bemäch-
tigen, wie dies auch heute jeder deutsche
Maler tun kann, der die Photographien
des neuesten Pariser Salons kauft. Der-
lei mag aber immerhin selten und der
Vorgang, sich fremde Ideen durch das
selbstähdige Studium fremder Werke an-
zueignen^ mag der gewöhnliche gewesen
sein. So entlehnte Nicolas Froment
die von Eoger van denWeyden dem
Älteren so mannigfaltig verwendete Bogen-
einfassung mit den Grisailleskulpturen für
sein Mittelbild des brennenden Dom-
busches in Aix, nachdem er dieses Motiv
wahrscheinlich bei Roger in Brüssel selbst
kennen gelernt hatte. Für solche Ent-
lehnungen gab es so wenig wie heute eine
gesetzliche Einschränkung, denn die
Kunst war und ist in dieser Beziehung
vollständig vogelfrei. Die Miniaturisten
des Kodex Grimani kopierten noch hun-
dert Jahre später anstandslos die alten
Patronen der Livres d'heures des Herzogs
von Berry und es wäre kaum jemandem
eingefallen, ihnen daraus den Vorwurf des
Plagiats zu machen.
Die Quintessenz dieser Tatsachen läßt
sich dahin zusammenfassen, daß der-
jenige, welcher die manuelle Geschick-
lichkeit erlangt hatte, ein Kunstwerk oder
etwas dem ähnliches zu machen, auch
vollkommene Freiheit hatte, die künst-
lerische Idee für dasselbe sich dort an-
zueignen, wo er ihrer habhaft werden
konnte. Eine Madonna war eine Ma-
donna, er konnte sie malen mit Hilfe des
lebenden Modells oder mit Zuhilfenahme
eines beliebigen Entwurfes, er konnte
diesen ändern wie er wollte; es gab nur
liturgische Gesetze, die er beobachten
mußte, aber zur höheren Ehre Gottes und
zum Ruhme der Kirche konnte er alle
Schablonen und Patronen und alle älteren
Kunstwerke der Welt nach Belieben plün-
dern und kopieren. Er konnte noch viel
mehr tun. Albert Cornelis (I. 336)
malte 1517—1522 für den Altar der Tuch-
walker ein Altarbild mit der Krönx:^ng der
Maria und den neun Chören der Engel
für die Kirche St. Jacques zu Brügge.
Aus den Urkunden ergeben sich für den
Atelier- und Werkstattgebrauch der Maler
in Brügge die Bestimmungen, daß der
Maler verpflichtet war, die Komposition
selbst zu entwerfen und mit eigener Hand
die Hauptsachen und die nackten Teile
zu malen, daß er aber die Nebensachen
von anderen malen lassen konnte. Er
konnte also seinen Schülern eigene Pa-
tronen oder, wenn er um eine Erfindung
verlegen war, solche anderer Künstler
geben, die er eben besaß, und konnte
alles, was er zu unbedeutend erachtete,
um es selbst zu malen, von seinen Schü-
lern ausführen lassen. Ihre Namen sind
uns nur in den seltensten Fällen bekannt
ijnd nur aus den Tagen des Rubens sind
uns bestimmte Schülernamen überliefert,
deren Teilnahme an einzelnen Werken wir
kennen. Früher waren sie namenlos und
rechtlos. Sie waren Schüler, Individuen
ohne selbständige Persönlichkeit, Maler,
Zeichner, Goldschmiede, kunstgewerbliche
Arbeiter irgend welcher Art, von welchen
einige im Laufe der Jahre einen selb-
186
Die anonymen Meister.
ständigen Namen erlangten, deren größter
Teil aber im Wirbel der Jahrhunderte
nameiilos unterging. Sie waren damals
noch keine giidenrechtlich anerkannten
Individualitäten, sie konnten nur für ihren
Meister oder für die Werkstatt, aber nie-
mals für eigene Rechnung arbeiten oder
selbständig erwerben.
III.
Dieses Meisterrecht der Werkstätte, die
Arbeit des Gesellen als lediglich für den
Meister geleistete in Anspruch zu neh-
men, fand selbstverständlich auf den
ganzen Geschäftsbetrieb des Mittel-
alters seine Anwendung, und da der
Maler damals nicht selten auch Gold-
schmied war und überhaupt alle
manuellen Fertigkeiten ausübte, welche
unter den Begriff des . Malerhandwerks
gehörten, wie das Bemalen der Altar-
skulpturen, Statuen und Grabdenkmäler,
der Rüstungen, Wappenschilde und Helme
zu Turnieren u. dgl., so ist es selbst-
verständlich, daß auch nach strengerer
Sonderung der Zünfte und Gewerbe diese
Rechte der Malermeister den Goldschmie-
den, Bildhauern und später auch den
Miniaturmalern, Kupferstechern, Form-
schneidem und Buchgewerben gewahrt
blieben. Aus diesem Umstand wird es
deutlich, daß wir in vielen Fällen in Ge-
mälden die Arbeit des Meisters vor Augen
zu haben glauben, während es in der Tat
nur ein unbekannter Schüler ist, von dem
die betreffende Arbeit herrührt. Es
wird uns zuweilen gelingen, die Arbeit
ihrem wirklichen Urheber zuzuschreiben,
aber es ist ganz gewiß, daß infolge dieser
und ähnlicher Gildenrechte in jedem Ge-
samtwerk eines Malers oder Kupferstechers
dubiose oder solche Arbeiten inbegriffen
sind, die ganz bestimmt nicht von demjeni-
gen herrühren, für dessen Arbeit sie gelten.
Solange es sich um Kunstobjekte han-
delt, welche keinerlei Künstlerbezeich-
nung aufweisen, ist die Beurteilung der-
selben und ihres künstlerischen Wertes
lediglich dem Dafürhalten des Beschauers
überlassen. Diese Sachlage ändert sich
aber wesentlich, wenn sich auf dem Ge-
mälde oder, wie dies viel häufiger der
Fall ist, auf einem Kupferstiche, ein be-
stimmtes Zeichen oder ein sogenanntes
Monogramm findet. Schon in der
zweiten Hälfte des 15. Jahr., während des
ersten Auftretens des Stechermonogramms,
macheü sich in seiner äußeren Form we-
sentliche Unterschiede bemerkbar.
Die ältesten Stechermonogramme im
15. Jahrh. sind entweder mit einem ge-
wissen künstlerischen Geschmack einge-
stochene Zeichen, wie z. B. jene des
Meisters E. S. 1466, des Israhel van
Meckenen, des Allart du Hameel, des
lAM Zwott und anderer, oder es sind
nächlässig eingestochene, nicht sel-
ten eingeschlagene Zeichen, wie dies
bei den sogenannten Stechern : M | S.,
F. V. B., BM., Lcz., PW., PPW., W.
xmd anderen der Fall ist. Hiebei
fällt es auf, daß alle jene Mono-
gramme, mit welchen eine sogenannte
Hausmarke oder ein figürliches Zei-
chen, beispielsweise ein f, verbunden
ist, sich an Zierlichkeit entfernt nicht mit
den Zeichen der ersten Kategorie ver-
gleichen können. Sie machen in der
Regel den Eindruck, als wären sie nicht
von derselben Künstlerhand, welche mit.
so großer Sorgfalt die Platte gestochen
hat, sondern von einer anderen Hand ein-
gestochen, während die oben genannten
Monogramme des E. S., Meckenen, du
Hameel, Zwott u. a. keinen Zweifel dar-
über aufkommen lassen, daß sie in der
Tat von der Hand des Stecfeers der Platte
herrühren. Je genauer inan diese Sach-
lage überprüft, um so deutlicher wird
es, daß jedes Monogramm irgend eines
Stiches des 15. Jahrh. in eine dieser
beiden Kategorien gehört, und es
liegt die Frage nahe : -Wer hat das Mo-
nogramm in allen jenen Fällen eingesto-
chen, in welchen es nicht von dem Ste-
cher selbst geschah? Die natürliche Ant-
wort darauf ist : ein anderer. Wer aber ist
dieser andere ?
Aus den alten Zunftordnungen geht
deutlich genug hervor, daß nur der-
jenige, der das Meisterrecht zünftig aus-
üben konnte, berechtigt war, auch ein
Zeichen oder eine Marke zu
führen; dieses Recht wurde ebenso
streng geschützt, wie heute das Maxken-
recht durch das Markenschutzgesetz. Am
19. Juni 1453 gestattete beispielsweise
König Ladislaus Posthumus den Meistern
des Messerhandwerkes in Wien den
Schild Österreichs als Zeichen zu
führen, ;,,und jedem Meister sein
Zeichen hinter dem Schilde.
Auch seien sie berechtigt, ande-
ren Meisternden Gebrauch dieses
Zeichens zu wehren, und ihnen die da-
mit bezeichnete Ware wegzu-
nehme n". (Reg. I. 78.) Diese Verord-
nung zu kennen, ist wichtig, weil sie die '
Berechtigung normiert, die mit dem nach-
gemachten Zeichen versehene Ware z u
konfiszieren, eine Sanktionierung
der Selbsthilfe, welche über den Rechts-
schutz der modernen Gesetze weit hinaus-
Die anonymen Meister.
187
geht. Sie ist aber auch wichtig, weil sie ein
für die Erklärung des Monogramms oder
dtr Marke bemerkenswertes Detailmoment
— den allen gemeinsamen österrei-
chischen Schill — erwähnt, neben
welchen jeder Messerschmied sein eigenes
Zeichen setzte. Dies erinnert an die zahl-
losen, den Stfechermonogrammen gemein-
samen Kreuze fj neben welchen so mannig-
fach wechselnde Lettern, wie MS, LS,
b S, MB, WH V.. a. m. vorkommen. Für
den Kupferstich, der entfernt keine so
wichtige Rolle im Handelsverkehr bean-
spruchen konnte, wie die Messerklänge,
und erst lange nach 1470 handelsrecht-
liche Bedeutung erlangte, geht aber dar-
aus hervor, daß nicht das künstlerische
Objt kt, also nicht das geistige
oder künstlerische Eigentums-
recht geschützt war, sondern ledig-
lich die Marke. Auch ausgezeichneten
Champagner zu erzeugen, kann niemand
gehindert werden, aber man darf ihn nicht
unter einer fremden Marke verkaufen, son-
dern muß selbst eine neue registrieren
lassen. Auch Messer und Messerklingen
konnten überall im Reiche gemacht wer-
den, aber die Schutzmarke der Waije,
welche sie als Wiener Fabrikat dekla-
rierte, durfte nicht nachgeahmt werden.
Wir finden demnach zahllose Kopien nach
Schongauerschen Stichen, aber es sind
nur wenig© Fälle bekannt, in welchen wir
die Schongauersche Marke als offen-
bare alte Fälschung nachweisen
können.
Aus diesem Umstand geht aber die wei-
tere Tatsache hervor, daß auch der größte
Künstler, solange er nicht zünftiger Mei-
ster war, keinerlei Ware, also auch keinen
Kupferstich auf öffentlichem Markte ver-
kaufen konnte; Dies konnte nur dann ge-
schehen, wenn ein anderer Meister ihn mit
seinem Zeichen versah und als eigene
Ware in seiner Bude verkaufte.
Deutlicher wird dem Leser das ganze
Verhältnis durch den Hinweis auf einen
konkreten Fall, über welchen wir genau
unterrichtet sind. Der berühmte Kupfer-
stecher G. Fr. Schmidt ging als jun-
ger Geselle nach I*aris und arbeitete da-
selbst 1738 für den Verleger und Kupfer-
stecher L a r m e s s i n, zu einer Zeit, da
die alten Zunftgesetze noch ungeschmä-
lert in Kraft waren. Er stach für ihn
die zwei Blätter: ,,A femme avare galant
escroc" und „Cache, cache mitulas", aber
Larmessin gestattete ihm nur, auf zwölf
Dedikationsexemplare seinen Namen zu
setzen, auf allen übrigen Drucken steht:
Larmessin sc, obwohl dieser nichts
mit der Arbeit zu tun hatte. Ein ähn-
liches Verhältnis, wie zwischen Schmidt
und Larmessin, mag zwischen, wir wissen
nicht wie vielen Stechern und Verlegern
bestanden haben. Der Geselle hatte kei-
nen Namen und keinerlei Eigentumsrecht ;
er arbeitete für den Meister, der ihn be-
zahlte, der vielleicht in vielen Fällen tief
unter Larmessin stand, der selbst kein
schlechter Kupferstecher war. Im 15.
Jahrh. gab es aber noch keine Kupfer-
stichverleger in unserem Sinne, und es
ist möglich, daß die zünftigen Meister
— MaJer, Goldschmiede, Hamischmacher,
Plattner,' Zinngießer, Messerschmiede, Sie-
gelstecher, Formschneider, Zeug-, Brief-
und Buchdrucker — von jener Kunst, die
einer oder der andere ihrer Gesellen aus-
zuüben wußte, nicht das geringste ver-
standen, gleichwohl versahen sie
derenPlatten mit ihrer Schutz-
marke mid verkauften die damit ge-
zeichneten Blätter wie eine eigene Ar-
beit. Aus diesem Umstand erklärt
sich die Tatsache, daß wir in so manchen
monogrammierten Stichen den richtigen
Meister resp. Urheber vermuten,
aber das Monogramm nicht zu erklären
oder zu deuten wissen. So wissen wir
ganz bestimmt, daß das Blatt (B. VI. 58.
13), die ,, Genealogie der Jungfrau Ma-
ria" (III. 229), von niemand anderem her-
rühren kann, als von dem uns unter dem
Namen lAM Zwott (IIL 168) bekannten
Stecher, wir können aber nur durch dieses
Meisterrecht erklären, wie das Zeichen
.^ . auf die Platte kam. Aus dieser
^ * Tatsache wird auch klar, daß Blät-
ter eines und desselben Stechers
zwei ganz verschiedene Marken tragen
können, von welchen weder die eine noch
die andere in irgend einer genuinen Be-
ziehung zu dem Urheber des Kupfer-
stiches steht, wie dies bei-
spielsweise mit derselben Marke
und der Signatur des Israhei van
Meckenen auf. Stichen des sogenann-
ten Boccaccio-Stechers (III. p. 197) ,der
Fall ist. Diese Tatsache erklärt aber
auch, , warum das Zeichen Martin
Schongauers : M f S, nur als W e r k-
statt marke, nicht aber als Künstler-
monogramm angesehen werden kann, denn
wir haben kein Zeugnis aus jener Zeit,
welches sagep. würde : Das Zeichen M f S
bezeichnet Martin Schongauer. Wir glau-
ben dies nur und haben uns so an diesen
Glauben gewöhnt, daß er nicht mehr zu
erschüttern ist, aber wir dürfen bei
der LTntersuchxmg solcher Fragen nicht
vergessen, daß wir vieles nur deshalb
für wahr und richtig halten, weil
es nns so oft schon vorgesagt wurde. Das
W ^
188
Die anonymen Meister.
beweist aber noch nicht, daß es auch in
der Tat so ist. Lösen wir die Dinge von
allen Legenden los, die sich daran knüpfen,
so kommen wir zuweilen zu ganz anderen
Kesultaten. In dem Blatte ,, Halbfigur
einer törichten Jungfrau" (B. VI, N. 87)
bedeutet dieses Zeichen MfS gewiß nicht
Martin Schongauer den Stecher, es kann
im besten Falle nur Martin Schongauer
den Verleger, den Eigentümer der Platte,
bedeuten und ist somit dasselbe, was wir
heute die Adresse nennen oder mit dem
,,excudit" bezeichnen. Wir finden dasselbe
Zeichen M •(• S auf einem von einem nieder-
ländischen Meister herrührenden Blatte:
,, Christus mit den sechs Engeln" (B. VI.
169. 6. [I. p. 384]), und noch auf anderen
mehr, wo es in allen Fällen nur die Ver-
lagsfirma, nicht den Stecher bedeuten
kann. Es ist nicht unmöglich, daß es
in vielen Fällen auch als unbefugte
Nachahmung der Schougauer-Marke an-
zusehen ist, um einer Ware vermöge des
berühmten Zeichens einen größeren Ab-
satz zu sichern, aber in vielen Fällen kann
es nur dadurch seine Erklärung finden,
daß das Blatt in der Werkstatt Schon-
gauers gefertigt wurde oder daß die Platte
durch Kauf in den Besitz der Firma
Schongauer gelangte, welche sie nun mit
ihrem Zeichen versah. Aus dem Vor-
stehenden ergibt sich aber, daß das Mo-
nogramm jederzeit nur das „excu-
d i t" bezeichnet und somit nur die
Adresse ist. Dies schließt selbstverständ-
lich nicht aus, daß der Verleger in vielen
Fällen selbst der Künstler war, von dem
der Stich herrührt, in anderen aber be-
weist es nur, daß er der Eigentümer der
Platte war. Dieser Umstand setzt einen
geregelten gescliäftlichen Betrieb vor-
aus, wie ihn ein zünftig etablierter Gold-
schmied oder Maler ausübte. In diesem
Falle ist es aber unwahrscheinlich, daß
aus solcher Werkstätte auch Blätter her-
vorgingen, welche nicht bezeichnet
gewesen wären. Am wenigsten dürfte dies
mit den Erzeugnissen von Goldschmied-
werkstätten der Fall gewesen sein,
welche gezwungen waren, jedes Objekt,
welches sie fertigten, auch zu bezeichnen.
Daraus folgt, daß alle jeije unbezeich-
n e t e n Kupferstiche, die von den Ikono-
graphen einmal dahin, einmal dorthin ge-
schoben werden, nicht aus dem Atelier
solcher zunftmäßig berechtig-
ter Meister herrühren können,
welche, wie Goldschmiede,' Plattner und
andere, gewöhnt waren, auf die Produkte
ihrer Arbeit ein künstlerisches Zeichen
oder eine Hausmarke zu setzen. Sie
müssen anderen Handwerken oder Ge-
werben ihre Entstehung verdanken, welche
dies zu tun nicht gewöhnt oder verpflich-
tet waren, wie Maler, Medailleure, Stem-
pelschneider und Künstler irgend eines
Berufes, die im Dienste regieren-
der Landesherren xmd Prälaten
standen, oder sie rühren von Arbeitern
in kleinen Städten her, welche keiner
Zunft angehörten, und solche harmlose,
wenig einträgliche Kunstübungen neben
irgend einem anderen Gewerbe betrieben,
oder sie sind die Produkte suspekter
Kopisten und Fälscher.
IV.
Die Adresse ist denmach eine Angabe
oder Signatur, die von der Persönlichkeit
dessen, der die Platte gestochen hat, un-
abhängig sein kann und in den meisten
Fällen auch ist. Sie kann demnach auch
innerliche Veränderungen erfaiiren, gleich
irgend einer anderen Firma, die nach
dem Tode des ursprünglichen Inhabers
noch lange fortbestehen, aber von an-
deren geleitet .werden kann, wie dies bei
Schongauer der Fall gewesen sein muß.
Anderseits kann sie durch den Eintritt
eines Kompagnons Vetänderungen er-
fahrerj. Dies dürfte die wahrscheinliche
Erklärung für die Veränderimg des Mo-
nogramms PPW (Pass. IL 159) in
PW (P. II. 161) oder umgekehrt und
vielleicht auch für das Erscheinen des
Zeichens W in mannigfaltigen Kombina-
tionen sein.
Der Buchstabe W kann als einfaches
Zeichen auch mehrere Firmen bezeichnen,
eine in Basel, eine andere in Cöln oder
anderwärts, welche von ihrer beiderseiti-
gen Existenz nicht einmal Kenntnis hat-
ten. Anderseits ist es in vielen Fällen
sehr fraglich, .ob dieses Zeichen überhaupt
ein W sei oder diesen Buchstaben be-
deute. Wir finden es häufig als Stein-
metzzeichen und es scheint als solches
lediglich die Zusammenstellung zweier
Winkelrichtscheite zu sein. Ähnliche un-
aufgeklärte Haken finden sich auf dem
Cölner Dombilde, auf dem Steinportal der
kleinexen Madonna von Einsiedeln (B. VI.
36), auf der hl. Anna Selbdritt von Mair
von Lajidshut (B. VI. 366. 8) und anderen
mehr. Es muß in vielen Fällen lediglich
ein figürliches Zeichen sein, welches zu-
fällig in seiner Gestalt mit dem Buch-
staben W übereinstimmt. Nicht minder,
auffallend ist das f i^ so vielen Stecher-
Monogrammen. Schongauer führte es auf-
recht, während es bei anderen in der Re-
gel schief gestellt vorkommt, immer mit
Die anonsnnen Meister.
189
einer seitlichen Ausschweifung, welche
den ..einen Winkel der Kreuzfigür schild-
förmig abschließt. Wir finden es in den
Monogrammen S f H, WfH, bfS, LfS
und noch in anderen, merkwürdigerweise
auch einmal in dem Monogramm BfM (III.
p. 225. N. 2), wo es sich plötzlich zwi-
schen die beiden Buchstaben hinein-
drängt ; und noch sonderbarer : in ein-
zelnen Monogrammen Bocholts sehen wir
neben dem FVB (aber nur in Kopien
nach Schongauer [III. p. 31. N. 44, 45])
ein Kreuz. Man ist endlich versucht, diesem,
schief gestellten Kreuze, welches dem
Buchstaben X ähnlich sieht, eine beson-
dere Bedeutung zuzumuten und in dem-
selben das abgekürzte Zeichen für das
Wort „excudit" zu erkennen, welches sich
dergestalt erst einige Dezennien später
einfindet. Aus all dem geht abermals
hervor, daß das Monogramm nicht den
Stecher als solchen, sondern lediglich den
Verleger oder Besitzer der Platte bedeu-
tet, somit seiner Natur nach kein
Künstlerzeichen, sondern nur
die Verlagsadresse ist.
Von dieser Regel gibt es keine Aus-
nahme, aber es finden sich besondere
Fälle, deren einen wir näher berühren
müssen. Auffallend erscheint die Be-
zeichnung jener Stiche, welche neben dem
Namen B o s c h e (I. 146) auch den Namen
Allart du Hameel, also zwei Künstler-
namen, zeigen. Es scheint ziemlich sicher,
daß sie nicht von dem Maler Hieronymus
Bosche, sondern von dem Architekten und
Bildhauer Alart du Hameel (I. 642)
herrühren, obwohl die meisten Blätter
jenen burlesken Kompositionen entspre-
chen, welche Bosches Phantasie als Er-
finderin dokumentieren. Auf sieben dieser
Blätter finden wir den Namen Bosche
neben dem Najnen oder dem Monogramm
Allart du Hameels oder neben beiden.
Da es noch andere, technisch genau so
ausgeführte Blätter gibt, auf welchen das
Wort Bosche fehlt, so unterliegt es
wohl keinem Zweifel, daß in den genann-
ten Kupferstichen, Allart du Hameel und
sein Zeichen den Stecher und die Ver-
lö.gsadresse bedeuten, mit Bosche dage-
gen der Erfinder der Komposition ange-
geben ist. Wir haben somit in diesen
Kupferstichen das erste Beispiel, daß Ma-
ler (Erfinder), Kupferstecher und Ver-
leger deutlich auf einem Blatte genannt
werden. Gewiß werden auch in anderen
Kupferstichen, in welchen es nicht so
klar ersichtlich ist, wie in den erwähnten,
mehrere Bezeichnungen auch verschie-
dene Begriffe kennzeichnen, und wir ge-
langen zur Erklärung der beiden Zeichen
-rrrrr A (HI- 227) itnd anderer ähnlicher,
^ * von welchen eines den Maler oder
Zeichner, das zweite den Stecher oder Ver-
leger andeuten muß, da wir auch Blätter des
Meisters E. S. (III. p. 166. N. 222) ken- ^
uen, auf welchen lediglich das Zeichen T
steht. Es sind- somit die Zeichen
zwei voneinander trenbare Signa-
turen, deren jede eine andere Bedeutung
gehabt haben muß, genau so wie wir
heute unter einer Platte lesen : A. pinxit,
B. sculpsit, C. excudit.
•V.
Nun finden wir aber zahlreiche Kupfer-
stiche des 15. Jahrh. ohne jedes Zeichen,
vollständige Anonyme, bezüglich deren
Herkunft wir lediglich auf unsichere Ver-
mutungen angewiesen sind, weil sie keine
Anhaltspunkte bieten, um sie auch nur
.annähernd zu lokalisieren. Sie sind in
der Regel die künstlerisch dürftigsten
Produkte. Die Ikonographen betrachten
sie als die ersten Anfänge des Kupfer-
stiches und verwechseln die U n b e h o 1-
f e n h e i t und Unfähigkeit mit der
Kindheit einer Technik. Wir werden in
der Folge sehen, daß all diese Primitiven
erst nach 1460 entstanden sein können,
müssen. Auffallend erscheint die Be-
rufszweigen künstlerischer Technik diese
grotesken Machwerke angehören mögen.
Die Phrase, daß der deutsche Kupferstich
sich aus dem Goldschmiedgewerbe ent-
wickelt habe, wird vor den jämmerlichen
Gebilden eines sogenannten ,,Erasmus-
Meister", „Meister des Johannes", „Mei-
ster der Liebesgärten" oder wie immer
sie getauft werden, zur Blasphemie des
Wortes : Meister. Wir wissen, daß die
Goldschmiede des 15. Jahrh. auch die
Maler dieser Zeit waren, daß sie eine
künstlerische Erziehung genossen haben,
die sie zu zeichnerischer Tätigkeit be-
fähigte. Es ist unmöglich, derlei für Pro-
dukte eines Goldschmiedateliers einer
Epoche anzunehmen, in welcher der
künstlerische Unterricht so enorme An-
forderungen stellte, wie wir deren oben
in dem Paragraph Leonardos kennen ge-
lernt haben. Diese Zeit hat das Voll-
endetste hervorgebracht, was die Kunst-
geschichte kennt: die Werke des Claes
Sluyter, van Eyck, Roger van der Weyden,
Memling, Dirk Bouts, Simon Marmion,
Vrelandt, die zahllosen burgundischen
Miniatiiristen und ein Heer französischer
Miniatoren und Illuminatoren ersten Ran-
ges, von italienischen Meisterwerken voll-
kommen zu schweigen. Zu all diesen
großen Meistern der Vergangenheit können
190
Die anonymen Meister.
doch diese lächerlichen Kundgebungen
graphischer Versuche in keiner Bezie-
hung gestanden haben; ja selbst die
Formschneider der Biblia pauperum, des
Canticum canticorum etc. etc. können un-
möglich mit den Malern, Goldschmie-
den oder Illuminatoren Beiührung
gehabt haben, sie müssen aus anderen,
gäLnzlich verschiedenen Berufen hervorge-
gangen sein. Sie lernten wohl die Hand-
habung des Grabstichels, aber niemals die
exakte Führung des Zeichenstiftes, denn
sie waren Stümper in vollstem Sinne des
Wortes. Sie müssen aus Gewerben her-
vorgegangen sein, in welchen sie gewöhnt
waren, mit Metall zu arbeiten oder in
Holz zu schneiden, oder aus Stein Grab-
figuren, Epitaphe, Ornamente zu meißeln,
oder aus irgend einem Material Aufdruck-
stempel für Zeugdruck, im besten Falle
sogar Münzstempel zu liefern, aber diese
kaum in einer landesherrlichen Münze,
sondern in heimlichen Werkstätten, wo
sie ihre kläglichen Kenntnisse im Schnei-
den falscher Münzstempel nutzbar mach-
ten, oder in Druckeroffizinen, wo sie mit
hinlänglicher Sorgfalt Zierleisten und
Initialen schnitten und bei dieser Gel<ä-
genheit mit den primitiven Anforderun-
gen des Kunstdruckes vertraut wurden.
Es ist einfältig, diese formlosen Jämmer-
lichkeiten, welche man als Anfange des
Kupferstiches bezeichnen will, den Gold-
schmieden zuzuschieben, und der Um-
stand, daß der Meister E. S. zweimal
den hl. Eligius gestochen hat, als Beweis-
motiv geltend zu machen, daß er ein Gold-
schmied gewesen sei, weil dieser Heilige
der Patron der Goldschmiede ist. Mit
demselben, ja noch mit viel mehr Recht
müßte man den Meister E. S. seinem Be-
rufe ixach für einen Kanonier erklären,
da er fünfmal die hl. Barbara darstellte,
welche bekanntlich die Patronin der
Kanoniere ist. Der künstlerische Sprach-
gebrauch nennt diese Meister insgesamt
Peintre-graveurs, weil es ihre
zeichnerischen Fähigkeiten sind, welche
jie hiezu befähigten, nicht 0 r f e v r e-
g r a V e u r s, wie man sie nennen müßte,
wenn es ihre manuellen Fertigkeiten als
Goldschmiede und Metallarbeiter gewesen
wären, vermöge deren sie ziff zeichnenden
Technik des Kupferstiches gelangten. Für
den Beruf des ältesten dieser Primitiven,
des sogenannten Meisters von 1446 (Lehrs.
208, Geisberg 42), haben wir keinen An-
haltspunkt. Der nächst älteste, der Mei-
ster der Spielkarten (III. p. 220), war
Maler und Illuminator im Dienste des
Königs Ren6 in der Provence. Sein Kopist
und Satellit, der Meister von 14G2,
ist ganz unqualifizierbar. Der Meister
E. S., Erwin von Stege (III. 150), war
Münzmeister und Stempelschneider im
Dienste Kaiser Friedrichs III. Der Mei-
ster der Berliner Passion (III. 215), der
mutmaßliche alte I s r a h e 1 I. und Vater
des Israhel van Meckenen, war wie sein
Sohn seinem Berufe nach Goldschmied,
aber das beweist nicht das geringste für
diese unsinnige Theorie, weil in so
kleinen Städten wie Bocholt der Künst-
ler eben alles machte und besorgte, was
künstlerische Kenntnisse erforderte. Die
anderen sogenannten Meister, mit welchen
Lehrs und Geisberg die erste Hälfte
des 15. Jahrh. verzieren wollen, die Mei-
ster des Todes Maria (III. 222), des
Kalvarienberges (III. 199), des Johannes
Baptista (III. 211) etc., sind aus Fäl-
schungen und so unsicheren Machwerken
zusammengestellte Individualitäten, daß
weder über ihren Beruf, noch über die Zeit
ihrer Tätigkeit avicli nur die geringste
wahrscheinliche Vermutung geäußert wer-
den kann. Sie sind im höchsten Grade
suspekt. Der Bandrollen-Meister (III.
195) muß Formschneider und kann unmög-
lich Goldschmied gewesen sein. Der Stecher
_^^.. (III. 227) war Libraire oder
" Eniumineur zu Brügge. Allart
du H a ni e e 1 (I. 642) war Architekt, Bau-
kundiger und überhaupt ein universeller
Kopf, der das gesamte künstlerische
Schaffen in Herzogenbusch besorgt zu
haben scheint, desgleichen der Meister
Zwott (III. 168) in Zwblle. Woher kamen
aber diese Meister des Erasmus, des Jo-
hannes Baptista, des Todes der Maria etc.
etc. und so viele andere anonyme, un-
klassifizierbare Mißgeburten? Aus Gold-
schmied- oder Malerwerkstätten können
sie nicht hervorgegangen sein, lediglich
Autodidakten sind sie schwerlich gewesen
und irgendwo müssen sie doch die Füh-
rung des Grabstichels und die Skizzierung
dürftiger Figui'en gelernt haben.
Wir wissen, daß damals die Münz-
prägung keine ununterbrochen fortdau-
ernde Beschäftigung war, sondern daß zu
gewissen Zeiten, wenn die umlaufende
Münze eingezogen wei'den mußte, eine
neue Prägung veranlaßt wurde. Hiezu
wurden geeignete Kunsthandwerker ge-
mietet, die nach Vollendxmg der Prägung
wieder entlassen wurden. Sie suchten
nun anderwärts, an anderen Münzstätten,
deren es damals eine große Zahl gab, ihre
Beschäftigung. Diese Arbeiter waren zum
größten Teile sogenannte „Eisengraber",
Graveure, die wohlvertraut waren mit der
Handhabung des Grabstichels und der
Punze. Viele von ihnen, die in der Münze
Die anonymen Meister.
191
zu W i e n e r - N e u s t a d t unter Erwin
von Stege gearbeitet hatten, mögen auch
Erwins Versuche im Kupferstich und im
Drucken der so gestochenen Platten ken-
nen gelernt haben und auf diese Weise
mit einer Technik vertraut geworden sein,
zu welcher jeder von ihnen selbst eine
gewisse Befähigung haben mochte. Kam
nun ein solcher ,,Eisengraber" in eine
andere Münzstätte, so ist es sehr wahr-
scheinlich, daß er die in ihren Anfängen
noch zunftfreie Kunst weiter übte, An-
dachtsbilder oder Ähnliches zum Zwecke
des Abdrucks in Metallplatten stechen
und auch anderen den Vorgang zeigen und
lehren mochte. Nur auf diesem Wege
sind die eigentümlichen Erscheinungen,
welche das Auftreten und die Verbreitung
des deutschen Kupferstiches begleiten, zu
erklären: erstens, daß wir unter den
Stichen des 15. Jahrh. zumeist gut ge-
stochöne, aber recht kläglich gezeichnete
Blätter finden, und zweitens, daß wir
einer großen Menge von Kopien nach Sti-
chen des Meisters E. S. begegnen. Ich
glaube, daß diese Kopien viel weniger auf
eine große Verbreitung seiner Blätter als
Marktware hindeuten, als auf den Um-
stand, daß die Originaldrucke in den Hän-
den vieler solcher Eiseugraber gewesen
sijid, die derlei in der Werkstätte Er-
wins machen sahen und einzelne Abdrücke
davon erhaschten oder erhielten. Diese
Umstände erklären die merkwürdige Tat-
sache, daß wir so viele, in ihren
Formen durcbavis verschiedene Produkte
dieser Kunst finden, deren Lokalisie- ■
rung unmöglich scheint. Es müssen die
in alle Städte Deutschlands und auch
des Auslands zerstreuten Münzstecher der
Erwin sehen Offizin gewesen sein,
welche diese Kunst verbreiteten. Auf
anderem Wege wäre sie kaum von Wiener-
Neustadt aus so schnell nach dem Rhein
und den Niederlanden gewandert; daß
aber Erwin von Stege neben dem soge-
nannten Spielkartenmeister (III. 220) einer
der ersten war, welcher Kupferstiche
druckte, ist ganz zweifellos. Die Wiege
des deutschen Kupferstiches stand gewiß
in Graz oder in Wiener-Neustadt, am Hofe
Kaiser Friedrichs III., und die ganz ver-
einzelte Erscheinung des Spielkartenmei-
sters am Hofe, des Königs Rene läßt eine
Berührung der beiden vermuten, die ganz
gewiß stattgefunden haben muß.
Ebenso sicher dürfte die Annahme sein,
daß die Blätter des E. S., mit Ausnahme
jener datierten aus den Jahren 1466 und
1467, welche in Brügge, und der Karten-
spiele, welche vielleicht in Trier oder
Cöln entstanden sind, sämtlich in Wie-
ner-Neustadt oder in Graz gedruckt
sein müssen. Dies würde leicht zu bewei-
sen sein, wenn die letzten' Notbehelfe der
Ikonogi-aphen, die Wasserzeichen der
Papiere, auch als Wiener-Neustädter oder
Grazer Fabrikzeichen nachzuweisen wären.
Das ist aber angesichts der Unsicherheit,
mit welcher man der Wasserzeichenfrage
überhaupt gegenübersteht, nicht zu er-
warten. Trotz zahlreicher und recht
gründlicher Untersuchungen ist man noch ,
heute nicht in der Lage, zu sagen,
0 b und wann diese Wasserzeichen
die Fabrik oder die Qualität oder
des Format des Papiers bezeichnen,
ob sie nicht von vielen Fabriken zu-
gleich und an verschiedenen Orten ge-
braucht wurden und ob sie nicht auf Be-
stellung zu einem bestimmten Zwecke auch
eine bestimmte Form annahmen. Aber wenn
man auch all dies und noch mehr genau
wüßte, so könnten sie im besten Falle
nur beweisen, daß der Druck nicht älter
sein kann, als das Papier und nicht ein
Atom mehr, denn Papier war jederzeit
eine Ware, die an verschiedenen Orten
in verschiedener Güte und Qualität er-
zeugt und infolgedessen immer von dort
bezogen wurde, von wo man eine be-
stimmte Sorte zu erlangen hoffte. Dies
verhält sich heute noch genau so wie
damals. In der ganzen Welt wird auf
holländischem Papier gedruckt, aber der
Künstler weiß ganz genau, von wo er allein
die ihm entsprechende Qualität beziehen
kaxm. Einer der wenigen Stiche des 15.
Jahrh., von dem wir zu wissen glauben,
wo er entstand, und annehmen können,
daß er auch daselbst gedruckt wurde, ist
die Kopie des sogenannten Wenzel von
01 mutz (ilL 227) nach dem Tode der
Maria von Schongau er (III. 147). Sie
ist bezeichnet: 1481 WENCESLAVS DE
OLOMVCZ. IBIDEM. Gedruckt sind diese
Kopien auf Papier mit Ochsenkopf mit
Stange und Blume, darunter ein Dreieck
am Stiel, oder auf Papier mit dem kleinen
Ochsenkopf mit dem Antoniuskreuz; aber
ich glaube nicht, daß irgend ein L e h r s
beweisen könnte, daß diese Zeichen einer
Olmützer Papierfabrik angehörten.
VL
Es erübrigt uns noch, ein Wort über die
betrügerischen Fälschungen,
über ein Thema zu verlieren, welches in
den Tagen der vielbesprochenen Berliner
Leonardo-Büste lebhaftem Interesse
begegnen dürfte. Hier handelt es sich
ausschließlich um die Fälschungen von
Gemälden, Miniaturen, Zeich-
192
Die anonymen Meister.
n ü n g e n und Kupferstichen. Sie
wurden bereits früh im 16. Jahrh. ver-
sucht, sobald Kunstliebhaberei und Samm-
lereitelkeit einen Absatz für derlei Mach-
werke möglich machten. Einen der älte-
sten Bilderfälscher haben wir in dem so-
genannten ,,M eist er der Entwöh-
nung" (II. 609, III. 200) kennen gelernt.
Er hat alle Äußerlichkeiten eines alten
Meisters, ist aber ein armseliger, geist-
loser Kopist, der ein und dasselbe Motiv,
die Maria mit dem Kinde, mit oder ohne
Josef, mit einem Messer, einer Zitrone
und einem Glas Wermut auf einem Tische,
unzählige Male vai-ilert. Er muß in der
ersten Hälfte des IG. Jahrh. in Antwerpen
tätig gewesen sein, da er zu Joachim
P a t i n i r Beziehungen gehabt zu haben
scheint. Andere ähnliche alte Fälschun-
gen sind nicht bedeutend genug, um spe-
ziell erwähnt zu werden, und die Mehr-
zahl derselben wanderte längst in die Ma-
gazine der großen Galerien, welche sie
ehedem als gute, echte Gemälde gekauft
hatten. Die Bilderfälschungen des 19. und
unseres 20. Jahrhunderts sind dagegen so
umfassend, mit solchem Aufwand aller
Hilfsmittel ausgeführt, daß zu ihrer Er-
örterung kaum ein ganzes Buch, ge-
schweige ein Kapitel hinreichen würde.
Weit schwieriger als alte Gemälde sind
Miniaturen zu kopieren oder zu fäl-
schen. Die kostbarsten Erzeugnisse dieser
Technik, die für die französischen Könige
und Prinzen, für die Herzoge von Berry
und Burgund, für den König Kene und für
viele andere Fürsten und Kunstmäzene
von einem oder wenigen Miniatoren herge-
stellten Livres d'heures und ähnliche
Manuskripte sind so außerordentlicher
Art und in der Regel auch so schwer zu-
gänglich, daJJ sie als Objekte betrügeri-
scher Nachahmung und Fälschimg kaum
in Betracht kommen. Miniaturwerke und
Andachtsbilder geringeren Wertes, welche
im 15. Jahrh. und vorher in. Klöstern,
Bruderschaften und später in eigenen Ate-
liers massenhaft hergestellt wurden, tra-
gen durchaus den. Charakter billigerer
Fabrikware zur Schau, sind von mehreren
zugleich nach älteren Vorlagen gemalt,
haben kaum mehr als antiquarischen Wert
und würden eine immerhin kostspielige
und zeitraubende Nachahmung nur in sel-
tenen Fällen lohnen.
Handzeichnungen älterer sowie
neuerer Künstler dagegen sind ein so
dankbares Gebiet für die Fälschung, daß
die große Menge von falschen Rafael-,
Dürer-,- Rem br and t-, van Goyen-,
Ruys.dael- etc. Zeichnungen, deren jede
größere Sammlung eine beträchtliche Zahl
in ihren Mappen birgt, kaum befremden
kann. Die Geschichte der falschen
Zeichnungen ist mit einigen sehr vor-
nehmen Künstlernamen, wie Ploos van
Amstel, R. van Haanen und anderen,
so eng verknüpft, daß es ein eingehendes
Studium erfordern würde, sie auch nur
in ihren Umrissen zu Papier zu bringen.
Anders verhält es sich mit den Kupfer-
stichfälschungen. Über eine große
Zahl derKselben sind wir ziemlich im
klaren. Sie sind nicht so schwer von den
Originalen zu unterscheiden, daß man
diese räudigen Schafe nicht längst ge-
sondert hätte, aber immerhin zeigen sich
noch einzelne dunkle Punkte am Horizont
der Kupferstichkunde, welche dringend
eine Beleuchtung fordern. Den merkwür-
digsten dieser dunklen Punkte bilden die
sogenannt-en D e 1 b e c q sehen Fälschun-
gen (III. p. 74). Dieser anrüchige Gunter
Kunstfreund, Schulmeister, Botaniker,
Archäologe und Urkundenfälscher war
auch Kupferstichsammler, und wie nach
seinem Tode bekannt wurde, auch ein
nichtswürdiger Kupferstichfälscher, das
heißt, er fabrizierte Kupferstiche in Nach-
ahmung irgend eines anderen alten Sti-
ches, und verstand es wie ein geübter
Banknotenfälscher, ihm den Charakter
eines solchen durch Druck auf altem Pa-
pier mit einem alten Wasserzeichen, durch
scheinbar alte Druckfarbe und andere Fäl-
scherkünste oft recht täuschend zu ver-
leihen. Eine beträchtliche Anzahl solcher
Falsifikate muß er noch zu Lebzeiten
selbst an passionierte Sammler verkauft
haben, nicht ohne den Verdacht eines ge-
riebenen Betrügers hinter sich zu lassen.
Es war aber kein eklatanter Fall bekannt
geworden und erst viele Jahre später (er
starb 1840) erregten seine Fälschungen
der G e n t e r Gildenbücher und anderer
Urkunden gegründete Bedenken, die end-
lich V. van der Hae g'h e n in einem
besonderen Buche zum Gegenstand ern-
ster kritischer Untersuchung machte,
welche die Nichtswürdigkeit dieses Be-
trügers deutlich ans Licht stellte. J. B.
D e 1 b e c q hinterließ bei seinem Tode
eine Kupferstichsammlung von ungefähr
8000 Blatt, von welchen schon damals, als
sie 1845 versteigert wurden, mehr als die
Hälfte für Fälschungen gehalten wurden.
Trotzdem wurden sie an den Mann ge-
bracht, und es drängt sich nun die Frage
auf, wo diese massenhaften Fälschungen
(nehmen wir an, daß es nur 1000 Blätter
gewesen seien) hingerieten? Man hat nie
davon gehört, daß etwa ein Autodafe mit
ihnen gemacht wurde, sie müssen also wohl
noch existieren. Da derlei Bastarde, gleich
Die anonymen Meister.
193
den Leonardo-Büsten, in der Regel ein
glänzendes Unterkommen finden, ist wohl
anzunehmen, daß sie unbemerkt in die
gr-ßen Kabinette von Berlin, Dresden,
London, Paris, Wien etc. schlüpften, dort
von bornierten Kustoden bewundert, durch
Heliogra\'üren vervielfältigt und durch Ab-
handlungen als Kunstwerke sichergestellt
wurden, welche nunmehr die Stützpnnkte
für die Forschungen der Springer,
Lehrs, Geisberg u. s. w. bilden. Wo
sind sie aber hingeraten, diese Fäl-
schungen, die mit dem Verkaufe der
Sammlung wie vom Erdboden verschwun-
den waren? Es wird den Leser nicht
befremden, daß das Schicksal dieser
Nichtswürdigkeiten manchen Forscher
interessierte und daß nach ihren Spuren
gesucht wurde. Es findet sich auch hie
und da in öffentlichen Sammlungen ein
oder das andere verdächtige Blatt, aber
es ist kein Anhaltspunkt für seine Del-
becqsche Provenienz, die in der Eegel
nicht bekannt ist oder nicht bekannt ge-
geben wird. Es sind Fälschungen, aber
es können auch ältere Fälschungen sein.
Da erschien der I. Band des neuen
Peintre graveur des Geheimrafces Lehrs:-
Geschichte und kritischer Ka-
talog des deutschen Kupfer-
stiches im 15. Jahrh., das Resultat
vieljähriger Forschung, der Extrakt von
nahezu hundert Revueai'tikeln und Ab-
handlungen, die dieser seltene Kupfer-
stichkenner und Erbe des Bartsch und
Passavant in Zeitschriften aller Art
veröffentlicht hatte. Zugleich erschien
der erste Tafelband dieses kurio-
sen Werkes. Hier sind sie alle genau
abgemessen und beschrieben, die Werke
.des Meisters des Kalvarienberges, des
Todes Maria, des Meisters von St. Wolf-
gang, des Meisters der Nürnberger Pas-
sion etc. etc. und durch Heliogravüren
auch zum größten Teile reproduziert ! — !
Man traut anfangs seinen Augen nicht,
erst später sieht man, daß hier der ganze
Plunder, den man imner mitleidig bei
Seite geschoben hatte, als kostbare Unika
vereint und reproduziert ist. Da sind sie
alle, alle, auch das Unikum, die Bur-
gunderschlacht (III. 223. N. 6), der an-
geblich erste niederländische Stich um
1430, nur in einem einzigen Exemplar in
der Sammlung S. v. Rothschild in Paris!
Leider ist dieses Unikum mit Zuhilfe-
nahme der Judith des Israhel van Mecke-
nen (III. 123. N. 4) komponiert., und alle
diese Kalvarienberg-, Todes der Maria-
Meister etc. etc. müssen von demselben
Fälscher fabriziert sein, der mit dieser
Burgunderschlacht die Begeisterung des
G^heimrates Lehrs erregte. Lehrs sagt, daß
dieses Blatt aus der Versteigerimg D e-
lessert (1845) stamme; da ich dieser ein-
gäbe nicht traute, erkundigte ich mich bei
Passavant, welcher dieses Blatt, ohne
es selbst gesehen zu haben (II. p. 286. 12),
erwähnt und vielleicht angegeben hatte, aus
welcher Sammlung es zu S. v. Rothschild
gelangte. Es stammt aus der Sammlung
D e 1 b e c q, sagt Passavant, dem vielleicht
der verdächtige Beigeschmack dieses
Namens nicht bekannt war. Diese Nach-
richt kliiigt wie eine Offenbarung, denn
wir wissen nun, wie diese D e 1 b e c q-
Fälschungen aussehen. Daß der Ge-
he! ir j,t Lehrs dies nicht gewußt hat, ist zu
bedauern, dehn er hätte sich und seinem
Geisberg seine seitenlangen Abhandlungen
über die Rüstungen der burgundischen
Krieger, über die Meister des Kalvarien-
beiges, des Todes der Maria und noch
manch anderen Unsinn ersparen und sein
Manuskript ins Feuer werfen können.
Er hätte damit sich und der Kunst-
geschichte eine Blamage erspart, die nur
von der Leonardo-Blamage in Ber-
lin übertroffen wird. Die Hälfte dessen,
was er da in seiner ,, Geschichte und kri-
tischer Katalog des deutschen Kupfer-
stiches" beschreibt, betrachtet und unter-
sucht, ist wertloser Delbecqscher
Plunder mid sein Katalog ist das
Papier nicht wert, auf welches er gedruckt
wurde.
Ich schließe diese Abhandlung, da ich
in derselben sämtliche Fragen berührt
zu haben glaube, welche bei der Be-
liandlung der anonymen Meister in
vergangenen Jahrhunderten in Betracht
kommen.
Wurzbach. Eimstler-Lexikon. Ergänzungsband.
III 13
194
Die anonymen Meister.
Verzeichnis der anonymen Meister.
Der Meister des hl. Ägidius, Maler,
gegen Ende des 15. Jahrh. walirschein-
lich in Frankreich tätig. Seine Haupt-
werke sind zwei Gemälde mit Darstellun-
gen aus der Legende des hl. Ägidius,
des Schutzpatrons der Stadt Edinburg,
welche gewöhnlich dem höchst unsiche-
ren Gerard van der Meire (II. 131)
zugeschrieben werden. Das eine Bild,
Ägidius schützt das Rehkalb, welches sich
zu ihm geflüchtet hat, vormals bei Lord
Northbrook (IL 132), ist gegenwärtig in
der N a t. G a 1. in London. Das Ge-
genstück, die wunderbare Messe des hl.
Ägidius in der Abteikirche St. Denis, ist
in der Koll. Steinkopf in London (1893).
(Keprod. im Auktionskatalog der Dudley-
Kollektion.) Außer diesen beiden Ge-
mälden werden diesem anonymen Meister
auch eine Kreuzigung der Nat. Gal. in
London (N. 1019), und die zwei zu
diesem Bilde gehörigen Flügel der Royal
Inst, in Liverpool (N. 42 und 43),
ein Martyrium des St. Sebastian in Ber-
lin (N. 648a) und zwei Bilder der Koll.
Kauf f mann in Berlin, eine Dar-
bringung im Tempel und eine Flucht nach
Ägypten, zugeschrieben. Für die Archi-
tektur der Darbringung im Tempel diente
angeblich ein mit Bramantes Namen be-
zeichneter Kupferstich als Vorbild. Auch
ein Christus vor Pilatus im Rudolfinum
in Prag (N. 508) wird ihm zugeschrieben.
Der Meister der Abtei von Af-
flighem, Maler (um 1500) einer Reihe von
Altai'bildern der Galerie zu Brüssel,
welche f räher dem Roger van der
Weyden, später dem Peeter van
der Weyden (IL 857) oder dem G o s-
win van der Weyden (1465 — 1538)
(IL 856) zugeschrieben wurden und
welche angeblich aus der Abtei von Af-
flighem stammen. Auf einem derselben
steht die Bezeichnung: TE BRVESELE,
aber die deutlich erkennbaren cölnischen
Kirchen im Hintergründe und die in der
Brüsseler Schule nicht üblichen Gold-
nimben machen die Brüsseler Herkunft
etwas zweifelhaft. Es sollen ursprüng-
lich 13 Gemälde gewesen sein, welche zu
drei verschiedenen Altären gehörten. Vier
auf beiden Seiten bemalte Flügelbilder
wurden durchgesägt. Der Brüsseler Ka-
talog (1906. p. 215) stellt sie folgender-
maßen zusammen :
I. 1. Die BesohneiduHg. Bez. TE BRVESELE.; —
2. Die Darstellung der Jungfrau im Tempel; —
3. Die Verkündigung; — 4. Christus unter den Schrift-
gelehrten.
II. 1. Maria, die Jünger und die heiligen Frauen
verlassen das Grab. Im Hintergründe eine Stadt, in
welcher deutlich St. Severin zu Cöln zu erkennen ist;
— 2. Die Oeburt; — 3. Die Anbetung der Könige;
— 4. Die Grablegung. Die fehlenden Mittolbilder
beider Altäre sollen eine Aabci-ujig der Hirten uml eine
Darstellung im Tempel gewesen sein.
III. Christtis am Kreuz (Mittelbild). Links : Krouz-
tragung niit dem geistlichen Donator im schwarzen
Ordenskleide (nicht im weißen der Prämonstratenser
von Afflighem). Rechts : Kreuzabnahme (verschollen).
Die Landscihaft im Hintergrund© bildet dieselbe Stadt
wie in II, 1, mit der unverkennbaren Kirche St. Se-
verin und der Apostelkirche in Cöln.
Der Meister des Altars von Am-
bierle (in Roannais). Michel de
C h a u z y oder C h a n g y, ein Anhänger
Philipps des Guten und Karls des Kühnen
von Burgund, vermachte testamentarisch
1476 der Kirche von Ambierle einen
Flü,gelaltar, weil sie die Grabkirche seiner
Ahnen war. Sie war soeben von dem
Prior Antoine de Balzac d'Enti'agues neu
hergestellt worden und das Bild war für
den Hochaltar bestimmt. Es befand sich
vordem, unbestimmt wie lang, zu Beaune
im Hause des Laurens Jaquelin und sollte
auf Kosten des Testators Gliangy nach
Ambierle gebracht werden, kam aber erst
1480 daliin. Der Name des Malers ist
nicht genannt. Aus dem Umstand, daß
sich im Hospital zu Beaune ein Altar-
werk des Roger van der Weyden
aus Brüssel befindet (IL 867), war man
geneigt zu schließen, daß auch der Altar
von Ambierle von diesem herrühre.
Es ist ein gescimitzter Altar mit drei
ungleich hohen Kompartimenten. In
reich ornamentierten Nischen sind sieben
geschnitzte Darstellungen aus der Pas-
sion, umschlossen von einem Schrein aus
Eichenholz mit sechs beiderseits bemalten
Flügeln. . Geschlossen ist der Altar 2'80,
geöffnet 5'60 Meter breit. Die Skulpturen
sind ziemlich roh. Auf den vier unteren
Flügeln sind der Donator, dessen Frau
und Eltern, kniend in einer Landschaft,
dargestellt.
Die anonymen Meister.
195
£. Jeannez. Le Eetable de la Pasäion de Teglise
d'Ambierle. Plajis 1887. 2 Tafein. Im Testament
hei£t es : Item, je legue en l'eglise d'Ambierle, ou
sont enterres mes predecesseurs une table d'autel
pour mcttre sur le grand autel d'ieelle eglise du dict
Ambierle, la quelle table est ä Beamie eu l'hostel
de Laureas Jaquieliii, et veux qu'elle soit men.ee au
dict lieu d'Ambieifte ä mes depens.
Der Meister des Amsterdamer Ka-
binetts. Siehe Meister des Hausbuches.
III. p. 201.
Der Meister der Anbetung der
Könige im Bischof 1. Museum zu
Utrecht. Hymans vermutet, daß dieses
Bild von Jacob Cornelisz van
Oostsanen (I. 339) herrührt.
Gestochieii bei Taurel. L'Art chretiea (I. 52) als Eoger
van der Weyden ; — Lafenestre. Belgkiae. p. 347.
Der Meister mit den Ankern,
Kupferstecher der zweiten Hälfte
des 17. Jalirh., von dem nur Qf ^
ein Blatt in Schabkunst, die Sj^ *
Ermordung der Biüder Jan und x^O'
Comelis de Witt, 20. Aug. IGT 2,
bekannt ist. Es ist in der Ecke links
oben mit zwei gekreuzten Ankern bezeich-
net. Man hat verschiedene Meister
darin zu erkennen geglaubt, C o r n.
Danckerts (III. 376), G. Valek u.a.
De la Borde. Man. noire. 158 ; — N a g 1 e r.
IX. 43.
Der Meister mit den Bandrollen,
auch Meister vom Jahre 1464 oder Mei-
ster der Schöpfungstage ge-
nannt, Kupferstecher der zweiten Hälfte
des 15. Jahrh., wahrscheinlich in Holland
tätig. Sotzmann glaubte, daß er zu der
von Gerhard Groote gestifteten Ge-
sellschaft der Brüder des gemeinsamen
Lebens gehört habe, aber seine obszönen
Darstellungen sprechen gegen diese Ver-
mutung. Er führt seinen Namen von den
spruchlosen oder moralisierenden Band-
rollen, mit welchen seine Stiche nicht
selten geschmückt sind. Den Namen des
Meisters vom Jahre 1464 verlieh ihm
Passavant auf Grund dieser Da.tieruug
des von ihm gestochenen Figurenalpha-
bets ; da dieses aber lediglich die Kopie
eines ebenso datierten Fornischuittalpha-
bets ist, verliert diese Jahreszahl für den
Bandi'ollenmeister ihre Bedeutung. Seine
Tätigkeit fällt aber gewiß in die Zeit von
1460—1480. Der Meister der Schöp-
fungstage heißt er nach einer Folge
von Stieben, welche die sieben Schöp-
fungstage darstellen, von welchen aber
nur drei auf uns gekommen sind. Er
ist ohne Zweifel einer der interessante-
sten von den A n o n y m e n, nicht durch
die Originalität seiner Erfindung, sondern
durch die Kühnlieit, mit welcher er die
Motive nimmt, wo er sie findet, und sie
zu einer immer interessanten Komposi-
tion vereinigt. Das Parisurteil (N. 40),
zusammengetragen wie es auch sein mag,
ist doch höchst originell. Seine Blätter
haben nicht allein den Reiz des Altertüm-
lichen, sondern den eines naiven Kunst-
betriebes, von dem es schwer ist zu erraten,
aus . welchem Gewerbe er hervorging.
Goldschmied war er gewiß nicht, vielleicht
Formschneider, Karten- und Briefdrucker
oder Zeugdrucker. Dieses stückweise Auf-
nehmen und Einsetzen der divergierend-
sten Vorlagen und Modelle macht an ein
ähnliches Gewerbe denken. Er ist im
ganzen ein schlechter Zeichner und doch
von unleugbarem Formentalent und Ver-
ständnis für künstlerische Wirkung. Man
übersetze nur das Urteil des Paris oder
die Schöpfungstage im Geiste in eine
Wandtapete und man wird sogleich füh-
len, daß der Bandrollenmeister gar nicht
der Stümper ist, der er zu sein scheint.
Der Bandrollenmeister bestahl mit Vor-
liebe den Meister E. S., aber auch alte
Formschnitte, italienische und auch fran-
zösische Motive sind ihm nicht fremd.
Verzeichnis seiner Stiche:
1. (P. II. p. 12. 1; Reprod. bei teäas. t. VIL)
Der zweite Schöpf ungstag oder der Stora Luzifers : In
de tweden daghe maechte hi dat firmament etc. Mit
Benützung des Meisters E. S. Dresden.
2. (P. II. p. 13. 2.) Der fünfte Schöpfungstag oder
die Erschaffung der Vögel und Fische: la den fyfden
daghe mackde got voghele en vessche etc. Mit Be-
nützung von Stiohen des Meisters E. S. xind des Mei-
sters der Spielkajten. Berlin.
3. (P. II. 13. 3; Sotheby. Principia typographico.
III. 3.) Der siebente Sctoöpfungstag oder die Ruhe
Gottes nach der Schöpfung: In de sevende daghe rast«
got von all werck etc. Mit Benützung von Sticbein
des Meisters E. S. Würzburg.
4. (P. II. 13. 4.) Moses und Oiaeon,' Nach Holz-
schnitten der Biblia Pauperum. Faxis.
5. (WiUshire. Kat. II. 38.) Der Tod_ Absalons.
Ix)ndon (B. M.).
6. (P. II. 14. 5; WiUshire. II. 36, mit Eeproduktion.)
Siiuson im Sohoße der DaUla. Die Kostüme erinnern
an jene des Figurenalphabets. Berlin, London (Brit.
Mus.).
7. (P. II. 14. 6.) Simson zerreißt den Löwen. Paris.
8. (Löhrs. R<^pert. 1891. p. 213.) Die Vermählung
Maria. Der Boden in ahaxakteristischer Weise schwai'z
und weiß gemustert. Florenz (Riccardiana).
9. (P. II. p. 14. 7.) Die Verkündigung. Angeblicii
nach einem Schrottblatt. Dresden.'
10. (Dehxs. p. 21. N. 17.) Die Verkündigung. Flo-
renz (Riccardiana).
11. (P. II. 15. 8.) Die heilige Sippe (die Familie der
hl. Anna). Dresden.
12. (Jahrb. d. k. pr. Kunsts. VII. 79; Reprod.
bei Lützow, Oeschichte des deutschen Kupferstiches,
p. 24.) Die Gefangennahme Christi. Berlin.
13. (P. II. 15. 9.) Die Geißelung. Dresden.
14. (WiUshire. Kat. II. 144.) Die DomenkrSniing-.
London.
15. (P. II. 15. 11; Lahrs. Bepert. 1891. p. 215, und
1893. 49.) Christus am Kreuze, mit Maria und Jo-
hannes, von vier Engeln umgeben. Berb'n, Florenz
(Riccardiana).
lö. (P. II. 15. 12.) Christus am Kreuze mit vier
Engeln. Oben auf dem Kreuze ein Pelikan, der seine
Jungen mit seinem Blute füttert. Unteai Maria und
Johannes. München.
III 13*
196
Die anonymen Heister.
17. (P. II. 16. 13; Reprod. bei Lahrs, t. VI.)
Christus am Kreuz, Maria und Johannes. In einer
Ba.iidrollc : Tuam ipsius animam doloris gladius ti-ans
ibit. Luc. 2. Dr<.'sden (Samml. dea Prinzen Georg).
18. (WiUshire. II. 145. 6.) Ki-ouzabnahme. Mit Be-
nützung des berühmten Bildes von Roger vaai der
Weyden d. Alt. von Brüssel (II. 868 u. 869) und Hin-
zufügung der beiden Scihächer des Flemale-Altars in Li-
verpool u. Frankfurt a. M. (I. 381), Florenz (Biccar-
diana), Hamburg. (H y m n n s. in BuU. des Com.
d'Art. et d'archöologie [1881J, mit lleprod. ; — R e p.
1891. 215. N. 4; — A. v. Wurzbach in Kunstchronik
1882. N. 28.)
19. (P. II. 17. 19.) Der Schmerzensmann. Christus
im Sarge mit Lanze und GeißeL München.
20. (P. II. 16. 14; WiUshire. II. 147. 7.) Chrisbus
in der Vorhölle. London (Brit. Mus.).
21. (P. m. p. 497; WiUshire. Kat. II. 148.) Die
Auferstehung. London.
28. (P. II. 16. 16.) Die Dreifaltigkeit. Berlin.
23. (P. II. 17. 17.) Die Dreifaltigkeit. Berlin.
24. (P. II. 229. 132—137.) Folge von sechs Blabt.
Die Apostel unter giotischen Portalen. Kopien nach
den Aposteln des Meisters B. S. München.
26. (Lehjs. Rep. XVI. 1893. 46.) Erlösung der Welt
duxch den Kreuzestod Christi. Mystisch-allegorische
DarstellTing mit 16 Spruchbändern. 2usamm<^ngeborgte
Komposition. Braunschweig (Stadtbibl.).
26. (P. 33.) Das Jüngste Gericht. .Basel.
27. (Pass. IL 7. 1; Naumann. Arch. IV. 1, mit
Faksimile; Lehrs. Chronik f. vervielf. Kunst. 1888.
p. 3; u. Bepert. 1891. 'p. 214.) Die Madonna mit
dem schreibenden Kinde auf der Mondsichel, von zwölf
Engeln umgeben. Falsch bez. P. MCCCCLI. Mit Be-
nützung eines Holzschnittes und eines Blattes des Spiel-
kartenmeisters. Leipzig (KoU. Weigel, später KoU.
Felix), Florenz (Riccardiana).
28. (Lehrs. Bepert. 1891. p. 209; Arohivio sborico.
I. 1888. p. 444, u. II. 1889. p. 165.) Die säugende
Madonna. Ravenna (Bib. Classenae).
29. (Lehrs. Repert. 1889. p. 34x.) Die Madonna in
EaJbfigur auf der MondsioheL Darmstadt.
30. (P. II. 19. 25; LeJirs. p. 20.) St. Dominious
und Petrus Martyr. WahischeLnlich nach einem ita-
lienischen Vorbild. München.
31. (P. IL 19. 26; WiUshire. Kat. II. 149; Lehrs.
Repert. 1888. p. 235.) Die Messe des hl. Gregor.
AblaCblatt. Erlangen, London (Brit. Mus.).
32. (P. IL 18. 23; Lehrs. Rep. XVI. 1893. p. 50.)
St. Hieron^mus. Die Lajidschaft nach dem Meister
E, S. (B. 78) kopiert. Frankfurt a. M., Wien (Hofbibl.),
WolfenbütbeL
33. (P- II. 17. 20; Lehrs. p. 21.) St. Johannes
der Täufer. Basel.
34. (P- II- 18. 21 u. 22.) Zwei Blatt. Johannes
der Evangelist und Jacobus minor. Paris.
85. (Paes. II. 92. 50.) Martyrium des hl. Sebastian.
Mit Benützung von Blättern des Meisters E. S. Wien
(Hofbibl.).
36. (P. IL 19. 27; WiUshire. IL 150. 10.) St. Ka-
tharina. London (Brit. Mus.).
37. (P. IL 20. 29.) Augustus und die tiburtinische
Sibylle. Mit Benützung des Meisters E. S. Basel.
38. (1^3. IL 20. 30—32; Rep. XII. 353, u. XVL 37.)
Die drei Sibyllen. Holbfiguren. Kopien nach älteren
Holzschnitten. Braunschweig.
39. (P. II. 21. 34—42; WilUhire. II. 150. 11.)
Folg<> von drei BGatt mit je drei Helden (Ncuf Preux) :
1. Hektor von Troja, König Alexander, Julius Cäsar;
2. Josua, David, Judas MaiUabäus; 3. König Artus,
Karl der Grolk, Gottfried von Bouillon. Sämtlich Lon-
don (Brit. Mus.).
40. (B. X. 41. X. 5; P. II. 23 44.) Das Urteil
des Paris. Mit Benützung des Meisters E. S. Wien
(Hofbibl.), München.
41. (P. n. 25. 45; Lehfs. Repert. 1891. p. 16.)
Die zehn Lebensalter. (Lichtdr. bei Dehio.) Mün-
chen (Steiatsbibl.).
42. (B. X. 42. 6; Pass. IL 26. 46.) Der Jugend-
brunneu. Mit Benützung von Blättern des E. S. Wien
(Hofbibl. u. Alb.). (Reprod. bei Lehrs; und bei
A. Schultz, Deutsches Leben, 1892. p. 244.)
43. (B. X. 42. 7; Pass. II. 26. 47.) Der Feeht-
saal. Mit Benützung des E. S. Wien (Hofbibl.).
(Lichtdr. bei A. Schultz, Deutsches Leben, 1892.)
44. (P. IL 241. 214; Lehrs. 21.) AUotria jüvenlutis.
Der Jüngling, die beiden Weiber und der Narr. Wien
(Alb.). (Reprod. bei A. Schultz, Deutsches Leben.
p. 71.)
45. (P. II. 27. 48; WiUshire. IL 153; Lehrs. Rrp.
1890. XIII. p. 225.) Das Rad der Fortuna. AUegorie
auf die Wandelbarkeit des irdischen Glückes. Mit Benüt-
zung von Blättern des Meisters E. S. Sotzmann glaubte in
der Leiche im Grabe, Maria von Burgund, die (Jattin
Maximüians zu erkennen, die am 27. März 1482 starb.
Dies scheint aber eine Täuschung gewesen zu sein.
Wien (Hofbibl.), London. (Reprod. in der Ohalcogr.
Society.)
46. (F. Lippmann in Jahrb. d. k. pr. Kunsts. 1886.
73.) Der Hosenkampf. Nach einem italienischen Kupfer-
stich. (Chalcogr. Soc.)
47. (Lehrs. p. 12.) Das große Wappen Karls des
Kühnen. Kopie nach dem anonymen Blatte (III. 229.
N. 44) in Brüssel London (Malcolm).
O 48. (B. X. 68. 1—6; Pass. IL 28. 49; Lehrs. Rep.
1891. 102.) Das Figurenalphabet. 23 Lettern und ein
Ornament (auf sechs Blättern). Der Buchstabe A
mit der Zahl 1464. Kopien nach einem älteren Holz-
schnittalphabet, welches ebenfalls 1464 datiert ist.
Dresden, München (Staatsbibl.), Wien (Hofbibl.). (Re-
produziert in Chalcogr. Soc. 1890; und bei Dehio.)
49. (P. II. 31. 51.) Ornamentfries mit wilden Tieren
und Mejisch-en. Basel.
50. (P. II. 66. 201.) Ornamentfries mit wilden Men-
schen. Paris.
Passavant. II. p. 12; — Dr. G. Dehio. Kupfer-
stiche des Meisters von 1464. München 1881; — Fr.
Lippmann in Jahrb. d. k. pr. Kunsts. VII. 79 ; —
M. Lehrs. Der Meister mit den Bandrollen. Dresden
1886; - Derselbe in Repertorium. 1887—1893.
Der Meister des Bartholomäus-
Altars in München. Siehe M. Schon-
gau er. in. p. 145.
Der Meister der Bathseba i n
Stuttgart, Maler eines Gemäldes, wel-
ches früher in der Regel dem M e m 1 i n g,
gegenwärtig mit Vorliebe Roger van
der Wevden zuerkannt wird. Siehe
IL p. 873.'
Die Meister der Miniaturen des
Herzogs von Berry. Siehe Paul, Her-
mann und Jennequin Limbourg
(II. 52), Jacques Cone (I. 516 u. III.
G5), Andre B e a u n e v e u (I. 67 u. III.
19), Jacquemart de Hesdin (I.
683), Haincelin de Hayenau (III.
p. 97).
Der Meister des Bileam, un-
bedeutender Kupferstecher, nach der An-
sicht des Dr. Max Lehrs von fran-
zösischer oder burgundischer Herkunft
und um 1440—1450 tätig. (!) Die
Figuren sind kurz und großköpf ig, wie
deren weder in Frankreich noch in Bur-
gund jemals gezeichnet wurden. Wahr-
scheinlich sind die sämtlichen neun Blätter,
welche Dr. Lehrs ihm zuschreibt, ledig-
lich Abfälle irgend eines größeren St-e-
cherwerkes und sind trewiß nicht vor 1460
Die anonymen Meister.
197
entstanden. Geisberg sagt in wahr-
haft serviler Verzückung : ,,L e h r s,
dem wir alles verdanken, was wir zurzeit
über diesen Meister ersten Ranges ( ?)
wissen, setzt ihn mit Recht an das Ende
der ersten Hälfte des 15. Jahrh." Wel-
chen Ranges sind dann Schongauer und
Israhel, wenn dieser Gnom ein Stecher
ersten Ranges sein soll ? Das sind auch nicht
Anfänge der Kunst, sondern schwache
Versuche, in Kupfer zu stechen. Sie tra-
gen weder eine Bezeichnung, noch irgend
ein anderes charakteristisches Merkmal,
als ihre nichtssagende Unbedeutenheit.
Den Namen gab ihm Dr. Lehrs nach dem
Blatte mit der Eselin des Bileam.
Von ihm gestochen : 1. Bileam (Dresden) ; — 2. Maria
in Halbfigur. Rund; — 3. Maria mit dem Vogöl und
dem arbeitenden Engel. Ein jäanmerliches Machwerk.
(Albertina) ; - - 4. S. S. Petrus und Paulus in Halb-
figuren. (Karlsrulue) ; — 5. St. Johannes in der Wüste ;
— 6. Die Himmelfahrt der Maria Magdalena. Eund; —
7. St. Mario, sitzend. Rund; — 8. Das G-otteslamm.
Riuid; — 9. Der Narr mit der Handtrommel. (Die
letzteren sämtlich in Karlsruhe.)
Max Lehrs. Geschichte und kritischer Katalog.
I. 327; — Derselbe in Repert. 1894. p. 352; —
Geisberg. Meister der Graphik. II. p. 55.
Der Meister der Boccaccio Illu-
strationen, Maler und Kupferstecher der
zweiten Hälfte des 15. Jahrh., zu Brügge
tätig. Er führt seinen Namen nach den Illu-
strationen der französischen Übersetzung
des lateinischen Manuskripts von B o c-
caccio's „De casibus virorum illustrium"
und ,,De claris Mulieribus", welche 1476 in
Brügge bei Colard Mansion er-
schien. Sie hat den Titel: Le Li vre
de la Ruyne des Nobles Hommes
et Femmes perJehan Bocace de
C e r t a 1 d : Imprime a Bruges par C o-
lard Mansion. Anno M.CCCCLXXVI.
(1476). Dr. L a i n g hat vier Ausgaben
(issues or states) dieser Auflage nach-
gewiesen und allem Anschein nach hatte
Colard Mansion ursprünglich gar nicht
die Absicht, die Ausgabe zu illustrieren,
da anfangs nirgends Raum zur Ausfüllung
durch die bekannten Kupferstiche ge-
lassen war. Erst während des Druckes
scheint er die Idee gefaßt zu haben, und
ersetzte, um Raum für eine Folge von
Illustrationen zu gewinnen, die ersten
Blätter der einzelnen neun Bücher (mit
Ausnahme des ersten und sechsten) durch
neue, bei denen der Text so viel gekürzt
wurde, daß nun genügender Raum zum Ein-
schalten der Stiche frei blieb. Von jener
Ausgabe, in welche die Kupferstiche tat-
sächlich eingeklebt wurden, sind bisher
zwei Exemplare bekannt, eines in der
Bibliothek zu New Battle-Abbey bei Mar-
quis of Lothian (1877 in der Caxton-
Ausstellung in London) mit neun kolo-
rierten Kupferstichen, und ein zweites in
der Universitätsbibliothek zu Göttin-
g e n mit nicht kolorierten, beide Exem-
plare mit je einer Prologillustration und
acht Kupferstichen zu neun Büchern. Der
Stich zu dem sechsten resp. siebenten
Buche fehlt, da der in beiden Exemplaren
vor dem siebenten Buche stehende Stich
eigentlich zu dem sechsten gehört.
Bartsch kannte nur drei Blätter dieser
Illustrationen, ohne ihre Zusammengehö-
rigkeit zu vermuten. (X. p. 37. N. 72; p. 39.
N. 1 ; p. 40. N. 2.) Passavant kannte
wohl die Stiche, aber nicht die Ausgabe,
für welche sie bestimmt waren. Die
Kupferstiche des Lothian-Exemplars wur-
den 1878 von Dr. L a i n g unter dem
Titel: ,,F ajc s i m i 1 es of Designs
from Engraved Copper Plates"
in 45 Exemplaren veröffentlicht.
Diese, sowohl ihrer Technik als ihrem
Gegenstande nach äußerst merkwürdigen
Blätter haben die Chalkographen vielfältig
beschäftigt. Colard Mansion war
Mitglied der Gilde der Libraires und En-
lumineurs in Brügge, und es ist höchst-
wahrscheinlich, daß auch die Zeichner und
Stecher dieser Blätter derselben Gilde an-
gehörten. Passavant bemerkte bereits,
daß die Technik der Stiche gewisse Ähn-
lichkeiten mit jener des Israhel van
Meckenen habe, dessen Aufenthalt in
Brügge um diese Zeit nicht nach-
weisbar, aber sehr wahrscheinlich ist.
Lehrs ist der Ansicht, daß die sämtlichen
neun Stiche von einer Hand herrühren,
aber dieser Kenner ist gewöhnt, seine
voreiligen Behauptungen ununterbrochen
selbst zu korrigieren und wird auch diese
Ansicht berichtigen müssen. Das Blatt
N. 2, ,, Boccaccio schreibt die Geschichte
der ersten Menschen", ist ganz bestimmt
von anderer Hand als die übrigen
Boccaccio-Blätter. Man kann sich hier-
über auf den ersten Blick täuschen, bei
wiederholter Untersuchung ist es unmög-
lich, dies zu glauben. Das Blatt N. 2
ist ganz verschieden von den iibrigen,
welche durch die vorwiegenden unbearbei-
teten Partien deutlich verraten, daß sie
von einem Miniaturisten gezeichnet sind,
der gewohnt war, die Wirkung derselben
durch die Farbe zu erzielen. Dies ist
bei dem Blatte N. 2 durchaus nicht
der Fall. Es ist anders komponiert,
anders gedacht und anders gearbeitet.
Von diesem Vorwurf existieren merk-
würdigerweise drei verschiedene Stiche,
die im Gegenstande einander sehr ähn-
lich, in der Detailkomposition aber
sehr verschieden sind und vielfältig
voneinander abweichen. Lehrs, der sie
198
Die anonymen Meister.
(Jahrb. d. pr. Kunsts. XXIII. 130) neben-
einander reproduzierte, läßt sich damit
genügen, die eine dieser drei Parstelhin-
gen für eine Arbeit des Boccaccio-Meisters
zu halten (Pass. II. 275. 4), die andere
dem sogenannten Meister des Hausbuches
zuzuweisen (Pass. II. 274. 4. Kopie) und die
dritte, dem Format nach weit ■\\^/ A
größere, dem anonymen Meister ^^^ +
zuzuschieben (B. X. 37; 72, Albertina). Das
Vorhandensein dieser drei ähnlichen Stiche
erklä,rt er durch eine von Colard Man-
s i o n zur Illustrierung seines Buches
ausgescliriebene Konkurrenz, infolge wel-
cher diese drei verschiedenen Darstellun-
gen derselben Komposition zu stände
kamen. Aber er übersieht, daß Künstler
bei einer Konkurrenz unabhäjigig vonein-
ander arbeiten, ihre Entwürfe somit ver-
schieden sein müssen, während hier eine
Abhängigkeit dieser drei Blätter von-
einander vorhanden ist, die entweder die
Beziehxmgen der Stecher untereinander
oder die Existenz eines vierten Origi-
nals voraussetzen läßt. Die Figuren des
Adam "und der Evä sind aus dem Bilde des
Eoger van der Weyden des Älteren
in Madrid (II. p. 870) kopiert und es ist
nicht festzustellen, welches der drei Blät-
ter das Original der anderen zwei gewesen
wäre. Der Hintergrund links^ des Alber-
tinablattes ist erborgt und zusammenge-
tragen, während er bei den anderen zwei
Blättern weit origineller gehalten ist.
L e h r s behauptet zwar, daß dieses Blatt
den Illustrationen des Boccaccio-Meisters
weit überlegen sei, ich begreife aber nicht,
wie ein nachweisbai- zusammengeborgtes,
in der Technik liederliches und unsicheres
Blatt anderen durchaus originellen Ar-
beiten vorzuziehen -sein kann. Es ist ge-
genwärtig nicht möglich, den Zusammen-
hang dieser drei Blätter untereinander zu
erklären, ich habe nur die Überzeugung,
daß flie beiden Blätter P. II. 274. 4, Kopie
und P. II. 275. 4, dä-s heißt jenes des
Hausbuch-Meistei-s und jenes des Boc-
caccio-Meisters von einem und demsel-
ben Stecher herrühren, der den Stich
aus irgend einem Grunde noc]i einmal
machte. Vielleiclit wurde die erste Platte,
von der nur das Fragment der oberen
Hälfte existiert, durch irgend welchen
Umstand verdorben oder gebrauchsunfähig
gemacht, aber gewiß sind beide von dem-
selben Stecher. Wie käme auch der Haus-
buch-Meister zu dieser Konkurrenz? —
Das Verhältnis des größeren Blattes
(B. X. 37. 72) zu den zwei anderen ist
absolut nicht klarzustellen.
Die übrigen, oder zum mindesten die
meistea der übrigen Boccaccio-Blätter
lassen bei einem Vergleiche mit alten Mi-
niaturen kaum einen Zweifel darüber auf-
kommen, daß sie nach Zeichnungen von
Alexander Benninc (II. 272) her-
rühren oder daß dieser Miniaturist die
Szenen (N. 3 und N. 7) selbst auf die
Platte zeichnete und daß ein anderer
sie gestochen hat. Bei einem Vergleiche
des Widmungsblattes N. 1 (Boccaccio vor
Mainardö Cavalcanti) mit dem' gleich-
zeitig (um 1472) gestochenen Widmungs-
blatte des Recueils von William Cax-
ton (III. p. 49), ist es einleuchtend, daß
beide von jener Hand herrühren, deren
nachhaltige Mitwirkung in dem Werke
des Israhel van Meckenen (III,
p. 120) nachzuweisen ist. Diese Blätter
sind aller Wahrscheinlichkeit nach von
I d a A m e y e, der späteren Frau des
Israhel v an Meckenen, gestochen
und erklären die Bemerkung Passavants
über die Verwandtschaft der Technik des
Boccaccio-Meisters mit jener des Israhel
van Meckenen.
Außei' diesen sind noch einige .^ .
Blätter im Werke des Stechers ^^ 'f
(III. p. 227) von derselben Hand.
Von ihm gestochen: 1—9 Folge von neun Blatt lUu-
stration^'n zu. Boccaccios „De casibus virorum illustrium"
und ,,De claris Miilieribus". Brügge 1476. 1. Boccaccio
überreicht dem Mainardö Cavalcanti sein Buch. Im
Hintergrunde in der Mitte der thronende Papst, daneben
Kaiser, König, Fürst, Prälat etc. Das Blatt ist von
einem Miniaturisten gezeichnet xuid von derselben Iland
gestochen, von der das Widmungsblatt der Oaxton
Beoueil herrührt. (Reprod. in L'Art. 1878. II. 149; und
bei Edw. Hutton. Giovanni Boccaccio. London. John
Lane, 1910. p. 36.)
2. Boccaccio schreibt die Creschichte des ersten
Mensohenpaares, vor ihm Adam und Eva. Im Hinter-
gründe die Vertreibung aus dem Paradiese. (Lib. I.
Kap. 1.) Von einem aaideren Stecher und nach einem
anderen ZeicJmer als alle übrigen Blätter. (Pass. II.
275. 4.) (Reprod. in Jahrb. d. pr. Kunsts. 1902. p. 131.)
3. König Saul. (Sieg Sauls über Naas, den König
der Ammoniter?) (Lib. II.) (Reprod. in Heliogr. Amand
Durand, nach dem Exemplar der Koll. Dutuit.)
4. Der Kampf des Glückes und der Armut. Illustra-
tion einer Fabel, die Boccaccio seinem Lehrer, dem
dem Astrologen Andalone. da Negri, nacherzählt. (Lib.
III. Kap. 1.) (Pass. IL 276. N. 6.)
5. Markus Manlius Capitolinus wird in die Tiber ge-
stürzt. (Buch. IV. Kap. 2.) (Reprod. bei E. Hutbon.
p. 48.)
6. Der Tod des Regulus. (Lib. V. Kap. 3.)
7. Der Tod des Caäns Marins Arpinates. (Lib. VI.
Kap. 2.) (Reprod. in Heliogr. Amand Durand; und in
Jahrb. d. k. pr. Kunsts. 1902. p. 134.)
8. Die Demütigung des Kaisers Valerian durch den
Perserkönig Sapor. (Sapor besteigt sein Pferd über den
Rücken des auf der Erdp liegenden Valerian.) (Lib. VIII.
Kap. /3.) Bartsah (X. 39, N. 1) hielt die Darstellung
für Gregor VII. und Heinrich IV. (Lichtdr. bei B.
Hutton. p. 42.)
9. Die Hinrichtung der Frankenkönigin Brunhilde.
Sie wird von vier Pferden zerrissen. (Lib. IV. Kap. 1.)
(Reprod. bei F. Heinemann. Der Richter, p. 33. Abb. 29.)
10. Das Widmnngsblatt in Caxtons Recueil. Siehe
III. p. 49. (Lichtdr. in Burlingt. Mag. VII. 384.)
11. Die Kreuzigung. Bezeichnet mit
vvohrschejnlich von der Hand des Boccaccio-
Stechers.
"^^
Die anonymen Meister.
199
12. Die Verklärung Christi. Von anderen irrig dem
Meister E. S. zugeschrieben. Sehr unsicher. (London.)
(Reprod. in Jahrb. d. k. pr. Kunsta. 1902. p. 135.)
Bartsch. X. p. 37. N. 72; p. 39. N. 1; p. 10.
N. 2; — Passavant. I. 218j IL 272; — Dutuit
ManueL V. 154; — G. Duplessis. le maltro
des Sujets tires de Boccaccio. Paris 1879; — W. H.
Willshire. Catalogue of early prints in the British
Museum. London 1883. IL 113; — Dr. Max Lehrs
im Jahrb. d. k. pr. Kunsts. XXIII. 1902. p. 130; -
Burl. M.-xg. VIL 384.
Der Meister des Altars von Boul-
bon (ein Dorf nächst Tarascon), nieder-
ländischer oder französischer Meister aus
dem Künstlerkreise des Königs E e n e.
Gemälde: Louvre. (Erworben 1906.) Christus im
Steinsarge, aufrecht, links der kniende Stifterbischof,
hinter ihm St. Agricola und der Kopf Grott Vaters mit
der Taube. Zur Seite die Marterwerkzeuge. Unten in
den Ecken rechts und links je eine Brille, bei der rechts
liegenden ein kleiner Vogel und ein Storch oder eüi
Kranich. Das Ganze erinnert ai\ E n g u e r r a n d C h a-
r e n t o n. (Lichtdr. in L'Art et les Artistes. lOO.j.
II. p. 21.)
Der Braunschweiger Monogrammist,
Maler, angeblich identisch mit
Jan Sanders, genannt van
H e m e s s e n (I. 675, G76), nach
a. A. mit Jan van Amstel
oder Jan de Hollander
(I. 746), welche Deutung sich aus
der Auflösung des Monogramms in J. v.
AMSL ergeben würde.
Der Meister des mystischen
Brunnens des Lebens in Lille, Maler
des 16. Jahrh., der seinen Namen nach
einem Altarbilde mit der mystischen Dar-
stellung des Brunnens dös Lebens in Lille
führt. Zu einem gotischen Springbrunnen
in phantastischer Felsenlandschaft pil-
gern fünf Gruppen nackter Auserwählter,
jede von einem Engel geleitet. Oben ge-
langen andere zum Eingang des Pa-
radieses. Waagen, der das Bild noch
im Besitze des Kunsthändlers Nieuwen-
huys sah (Kunstblatt 1847. N. 47), schrieb
es dem Jus tus van Gent zu. Michiels
(ITI. 140) beschreibt es ausführlich und
verleiht es dem Jan van der Meire;
nach a. A. ist es von Jean Belle-
gambe (I. 77), am wahrscheinlichsten
aber von Lukas Horenbolt (I. 725,
III. 103), der ähnliche mystische Dar-
stellungen gemalt hat.
Sehn aase. VIIL 218; — Michiels. L'Est.
p. 448.
Der Meister der Kalvarienberge I.,
holländischer Maler zweier Darstellungen
des Kalvarienberges mit Reiterfiguren, in
Budapest und in der Koll. Glitza in
Hamburg. Ein drittes Bild ist in den
üffizien. Siehe auch Zwott. III. p. 169.
(Lichtdr. des Budapester Bildes im Kat.
der Ausst. zu Düsseldorf, 1904. N. 191;
des Bildes der Koll. Glitza im Tafelwerke
der Brügger Ausst. von 1902. t. 83.)
Der Meister des Kalvarienber-
ges IL, angeblicher Kupferstecher des
15. Jahrh., den Dr. Lehrs aus den Fäl-
schungen Delbecqs konstruiert hat und
den er und G e i s b e r g zu den niederlän-
disch-burguiidischen Stechern zählen.
Die Figuren können nicht gehen und nicht
stehen, erscheinen durchaus linkshändig,
tragen Panzer und Rüstungen, die es nie-
mals gegeben hat, und gereichen nicht
einmal dem Fälscher Delbecq zur Ehre.
Derlei ist doch zu plump.
Von ihm gestochen. Lehrs und sein Geisberg
schreiben ihm zu: 1. Die Gefangennahme Christi. Es
ist unglaublich, daß irgend jemand diese Mißgeburt
für eine Stecherarbeit halten kann. München (Univer-
sität); — 2. Die Geißelung; — 3. Der Kalvarienberg.
Die Größenverhältnisse der Figuren untereinander be-
weisen den Stümper: Die untetistehenden Figuren sind
viel zu klein gegen die drei Gekreuzigten; — 4. St.
Paulus und Petrus; — 5. St. Georg, kniend auf dem
Drachen. Das Blatt erinnert an Ailard du Hameel; —
5 b. Der Kampf St. Georgs mit dem Drachen (reprod.
bei Geisberg. t. 20), eine der nichtswürdigsten
Fälschungen, die Lehrs dem Spielkartenmeister (I.
337) zuschiebt. Es ist charakteristisch, daß diese
beiden Ikonographen selbst nicht darüber einig werden
können, von welchem ihrer Meister diese Miß-
geburten herrühren; — 6. Ähnlicher Gegejistajid ; —
7. Martyrium des hl. Stephanus; — 8. Die Christen
und die Heiden; — 9. Bin Krieger in voller Rüstung.
Das könnte nur eine Theater- oder Papprüstung sein,
in Wirklichkeit wurde derlei nicht einmal von Nacht -
wücihtern getragen.
Lehrs. L 296; —'Geisberg. 52.
Der Meister des Kartenspieles der
Ambraser Sammlung. Siehe Hans
von Zürich. IIL p. 98.
Der Meister von St. Katharina z u
Hoogstraaten. (Antwerpen, Kat. 1905.
p. 198.) Siehe Gerard van der Meire.
II. p. 132.
D e r M e i s t e r d e r St. Katharina der
Koll. Fr. Cook in Richmond, Maler,
derselbe Meister, von dem die Gemälde
des Güstrower Altars herrühren. Siehe
Meister von Güstrow. III. p. 201. (Lichtdr.
in Les Arts. 1905. August, p. 25.) Nach
a. A. Aart van Beer (I. 69), Bernard
van Orley (IL 266), Bartholomäus
Rubens (II. 516) etc.
Der Meister der mystischen Ver-
mählung der hl. Katharina in Brüs-
sel. (Kat. 1906. N. 545.) (Lichtdr. bei
Lafenestre. Belgique. p. 124.) Maria mit
dem Kinde, St. Katharina, Magdalena und
Barbara ; rechts : Ursula, Apollonia, Lucia
und Cäcilia; links: Margareta, Agnes,
Helena, Agatha. Das Bild wurde 1489
für die Bruderschaft der drei Heiligen
Katharina, Barbara und Magdalena, für
die Kirche Notre Dame in Brügge ge-
malt. Es erinnert an ein ähnliches Ge-
mälde des anonymen Meisters der hl.
Sippe in Cöln. Die Gestalt der knien-
den Magdalena ist aus äem Bilde der
Grablegung von Roger v. d. Weyden
200
Die anonymen Meister.
d. J. (Florenz, Uffizien) (II. p. 872)
entlehnt, die hl. Katharina dem berühm-
ten Johannesaltar Memlings in Brügge;
auch andere Reminiszenzen weisen dar-
auf hin, daß der Meister in dem Atelier
Rogers d. J. in Brügge oder Memlings
arbeitete oder gearbeitet hatte.
Der Meister des sterbenden Cato,
niederländischer (oder sizilianischer) Hi-
storienmaler, nach einem Bilde, der Tod
des Cato, im Museo dei Benedettini zu
C a t a n i a, genannt. Er scheint ein Cara-
vaggio-Schüler gswesen zu sein und er-
innert an Matthäus Stomer (IL 665).
Gemälde: Catania. Mus. Der Tod des Cato.
Ganze Figuren; — Tobiaa heilt den blinden Vater.
Halbfiguren.
München. Jesus unter den Schriftgelehrten. Pruhei'
Honthorst oder B a b u r e n genannt.
Ronen. Anbetung der Könige.
Worcester. (U. S. A.) Museum. Jesus unter den
Scbriftgelehrten. Äiinlich dem Bilde in München.
Hermann Voss in Monatshefte 1909. p. 109,
400, mit Lichtdrucken.
Der Meister des Kelter Altars, der
Gal. Nostiz in Prag vom. J. 1511. Mystisch-
symbolische Darstellung mit zahlreichen
Figuren, wahrscheinlich Lukas Horen-
b o 1 1 (I. 725, IIL 103). Die Engel tragen
über der Brust gekreuzte Bänder. Auf dem
Rahmen die Inschrift: Int. iar. ons. here.
M. D. en XL de. XIII; de. dach. i. julio.
öp. S. Margariete. dach, sfcerf . heer. ian
cleemenssoon. Ons. Pater was (mag) bidt
vor. zy ziel. Amen.
Lichtdr. im Kat. 1905. N. 96, als holländischer
Meister um 1511.
Meister des Danzinger Jüngsten
Gerichtes. Siehe Memling. IL p. 140, und
Roger van der Weyden I. aus Brüssel.
IL p. 868, IIL p. 174.
Der Meister mit dem Krebs, MaJer
und Kupferstecher. (Bartsch. VII. 527 ;
Pass. III. 16. 21.) Siehe Frans Crabbe.
I. p. 252.
Der Meister de r Kreuzigung z u
Lübeck. Siehe Memling. IL p. 141.
Der Meister der Deipara Virgo.
Siehe Ambro sius Benson. I. p. 81,
IIL p. 22.
Der Meister des Diptychons der
allegorischen Darstellung von Leben
und Tod in Nürnberg. Siehe Simon
Marmion IL p. 105.
Der Meister) der Entwöhnung. Siehe
Cornelis Buys oder B u y t s Lp. 225,
III. p. 44; und Jan ScoreeL IL p. 609.
Der Meister der Exhumierung des
Bischofs Hubertus in London (Nat.
Gal.). Siehe Albert vanOuwater.
IL p. 292; und Roger van der Weyden IL
aus Brügge. IL p. 872.
Der Meister von Flemale. Die
lange Zeit aufrechtgehaltene Hypothese,
daß der Meister von Flemale identisch
sei mit Jacques Daret (I. 379, III.
71), ist gegenwärtig durch die Tatsache,
daß Jacques Daret der Maler des Altars
des Abtes Jean de Clercq von Saint
Vaast gewesen ist, unhaltbar geworden.
Man ist gegenwärtig geneigt, den Lehrer
Darets, Robert Campin (I. 241, III.
46), für den Meister von Flemale zu
halten.
Der Meisten von Frankfurt, Maler,
Imitator des Quintyn Massys, so benannt
nach mehreren Gemälden im Museum zu
Frankfurt a. M., welche ihm zugeschrie-
ben worden. Er scheint um 1504 zu
Frankfurt a. M., nach 1511 in Cöln tätig
gewesen zu sein. Früher schrieb man
diese Bilder einem Maler KonradFyoll
zu, der 1466—1498 in Frankfurt tätig ge-
wesen sein soll.' H. Hymans hält den
Urheber derselben für den in Frankfurt
verstorbenen Enkel des Quintyn Mas-
sys (IL 120). Jedenfalls scheinen die
hier angeführten Bilder nicht alle von
derselben Hand herzurühren.
Gemälde : Antwerpen. Anbetung der Köaiige.
(Eine Wiederholung in Wien, k. Mus., angeblich von
Ryckert Aertsz met der Stelten [III. 3].)
In den Flügeln: Christi Geburt und die Beschneidung.
Berlin. (N. 575.) Anna Selbdritt.
Frankfurt a. M. (Städelsches Institut.) Flügel-
altar, mit der Kreuzigung in der Mitte. Links der
Donator (von Humbracht) mit drei Söhnen und einem
Bischof als Patron, rechts seine Frau (Faut von Mons-
berg) mit z^ei Töchtern und einer Heiligen. ObeQ'
die Wappen, gemalt 1504. Der Turm des Mittelbildes,
links, ist der BeffiK)i von Utrecht. Auf den Außenflügeln
eine Leiche und eine Bandrolle mit: Oogita mori etc.
etc. (Umriß bei Reinach. I. 431 a. 629); — Die Fa-
milie der Maria. Maria mit dem Kinde und St. Anna,
thronend, zur Seits Josef und JoacMm, vorn die drei
Kinder Jacobus major, Johannes der Evangelist und
Johannes der Täufer und musizierende Engel. In den
Flügeln Geburt und Tod der Maria. Aus älteren Dar-
stellungen mit Anlehn\ing an Quintyn Massys zusammen-
geborgt. Früher Konrad Fyoll genannt. (Umriß
bei Reinach. IL 260.)
München. Die Beweinang Christi, mit Jerusalem
im Hintergrunde, links der Donator und ©in Kartäuser-
Abt namens Hugo, rechts die Frau des Stifters und
die hl. Katharina.
Stuttgart. Fluclit nach Ägypten. Grau in
grau; — Der bethlehemitische Kindermord. Unter den
Figuren im Hintergrunde zwei Portraits. Ebenso.
H. Hymans in Ann. de l'Ac. Royale d'Arch. de
Belg. 1898 ; — H. Weizsäcker in Zoitsohr. lür
christliche Kunst, 1897.
-Der Meister der Geburt Christi
vom Jahre 1512 in Neapel. Siehe
Jacob Corneliszvan Amsterdam.
I. p. 338, IIL p. 68.
Der Meister der St. Georgs- oder
St. Hippolyts-Legende in Cöln, nieder-
ländischer Maler der zweiten Hälfte des
15. Jahrh., dem Dirk Bouts nahestehend.
Es rühren von ihm fünf auf beiden Seiten
bemalte Tafeln des Museums in Cöln
her, auf deren Innenseiten Darstellungen
Die anonymen Meiäter.
201
aus der Legende der hl. Qeorg und Hippo-
lyt gemalt sind.
V. Kretschmar ia Jahrb. d. k. pr. Kunsts. 1883.
93; — Reprod. in L'Art. 1882. IV. 276; und bei E.
Michel. Les Musoes d'AUemague. Paris 1886. p. 36
Der Meister von St. Ghistelles
nächst Brüg ge, Maler des 15. Jahrh.,
von dem drei Gemälde: die Legende der
hl. Godelive in drei Darstellimgen. und
zwei Flügelbilder mit vier Heiligen, in
der Koll. Jean Dollfus in Paris, be-
kannt sind. (Lichtdr. in Les Arts. 1904.
Jan. p. 6. 8.) Er scheint mit dem Zeichner
identisch zu sein, welcher die Patronen
für die gestickten Darstellungen der
sieben Sakramente in einem kostbaren
Chormantel im Mus. zu Bern lieferte :
I. Die Taufe; 2. die letzte Ölung; 3. die
Firmung; 4. die Priesterweihe; 5. die Ehe;
i). die Buße; 7. das Altarssakrament in
drei Szenen (Rückenschild). In der un-
teren Spitze des Rüekenschildes ist ein
Wappen des Grafen von Romont,
Jakob von Savoyen (geb. um 1440.
Graf von Romont seit 1465, Parteigänger
Karls des Kühnen ; nach der Schlacht bei
Murten, Generalgouverneur des Herzog-
tums und der Freigrafschaft Burgund,
t 30. Jänner 1486). Eine der Darstel-
lung der Taufe entsprechende 2^ichnung,
gegenseitig gedacht, ebenfalls sechs Fi-
guren mit Veränderungen, im Berliner
Kupferstichkabinett, ist in dem Berliner
Handzeichnungs werke (XV. F.) reprodu-
ziert. Die Komposition des Sakraments
der Ehe auf dem. Chormantel erinnert an
ein dem M a b u s e zugeschriebenes Bild
in England, welches die Trauung König
Heinrichs VII. mit Elisabeth von York
darstellt (III. 112). In all diesen Dar-
stellungen der Ehe findet sich das charak-
teristische Motiv des Umwindens der
Hände des Brautpaares mit einem Bande.
Der Meister von St. Gudule, Maler.
Siehe Colin de Coter. L p. 346, IIL
p. 69 ; B e r n a r d V a n O r 1 e y. II. p. 263,
265 ; und Valentin van Orley.
II. p. 263.
Der Meister des Güstrower Altars,
brabantischer Maler der ersten Hälfte des
16. Jahrh., dessen "Werke in der Regel
mit jenen des Bernard van Orley
verwechselt werden. Sein Hauptwerk,
nach welchem er den Namen führt, ist
der mit Jean Borreman ausgef iihrte
Altar zu Güstrow (IL 266). Der jüngste
Katalog der Brüsseler Galerie schreibt ihm
versuchsweise auch die Flügel eines Altar-
bildes mit der Legende der hl. Anna zu
(IL 265), welche in der Regel dem Ber-
nard van Orley zuerkannt werden ;
desgleichen Flügelbilder mit Episoden aus
dem Leben der hl. Katharina und des
hl. Rochus; höchstwahrscheinlich aber
ist der Flügelaltar mit St. Katharina der
Sammlung Cook in Richmond von
seiner Hand (II. 266, IIL 199).
Der Meister der weiblichen Halb-
flguren. Siehe Lucas de Heere. I. p. 663,
665, IIL p. 99.
Der Meister des Harr ach- Altars,
Maler eines Flügelbildes der ersten Hälfte
des 16. Jahrh. in der Gal. Graf H a r r a c h
in Wien. Das Bild zeigt in der Mitte
Christus am Kreuze, in den Flügeln
St. Anna Selbdritt . und St. Helena. Man
hat diesem angeblichen Meister auch so-
fort Kalvarlenberge der Gal. F. Liechten-
stein in Wien, der Nat. Gal. in London
und des Louvre zugeeignet, was um so
einfältiger ist, als der Harrach-Altar ge-
wiß kein Werk eines Meisters, sondern
ein geradezu klassisches Beispiel alter
Bilderfabrikation ist, an welcher mehrere
Gesellen nach verschiedenartigen Pa-
tronen arbeiteten.
Der Meister des Hausbuches, auch
Meister des Amsterdamer Ka-
binetts oder Meister von 1480 ge-
nannt, ist eine als Zeichner und Kupfer-
stecher (resp. Maler-Radierer) berühmte
Künstlerindividualität der zweiten Hälfte
des 15. Jahrh., über deren Persönlichkeit
nicht das geringste bekannt ist. Er führt
seinen Namen nach dem sogenannten
Hausbuche, einer Handschrift des
15. Jahrhunderts, welcher Essenwein
seinerzeit diesen Namen gab, und E. Har-
zen erkannte in ihm einen anonymen
Maler-Radierer, der seinen Namen von der
großen Zahl seiner im Amsterdamer Ka-
binett befindlichen Stiche führt. (Pass.
IL 254.) Dieser Hinweis H a i z e n s fand
allgemeinen Anklang und die Namen
Hausbuch-Meister und Meister des
Amsterdamer Kabinetts gelten
noch heute für identisch, obwohl sie
dies in der Tat nicht zu sein scheinen.
Ehe wir aber dem Leser diese Angelegen-
iieit vollkommen klar machen können,
müssen wir zuvor das sogenannte Haus-
buch genau ansehen, was merkwürdiger-
weise kein einziger von den vielen Kunst-
historikern, die über diesen Gegenstand
schrieben "und schreiben, bisher getan hat.
Das . ,,H a u s b u c h" oder das „Nürn-
berger Hausbuch", wie es auch genannt
wird, ist eine Pergamenthandschrift mit
Illustrationen im Besitze des Fürsten
Waldburg-Wolfegg auf Schloß
W o 1 f e g g und war längere Zeit hin-
durch dem germanischen Museum in
Nürnberg leihweise überlassen, von wel-
chem Umstände es den Namen des Nürn-
202
Die anonymen Heister.
b e r g e r Hausbuches erhielt. Der da-
malige Direktor A. Essenwein veran-
staltete eine ziemlich getreue Reproduk-
tion, welche er unter dem Titel ^,M i 1 1 e 1-
alterliches Hausbuch" veröffent-
lichte. Essenwein schrieb selbst eine ein-
leitende Vorrede, in welcher er den Titel
durch die Bemerkung zu rechtfertigen
suchte, daß der Inhalt ,,etwa das umfasse,
was einem gebildeten Hause (sie)
jener Zeit zu wissen nötig oder ergötzlich
sein mochte". Es enthält zwar ganz an-
dere Dinge, aber wir wollen es bei diesem
Titel, der für die Sache so gut ist wie
irgend ein anderer, bewenden lassen.
Essenwein gelangte ferner zu dem
Schlüsse, daß ,, weder Bilder noch Text
von einer Hand herrühren", womit er wohl
sagen wollte, daß sowohl der Text, als
auch die Bilder von mehreren Händen her-
rühren. ,.Die Bilder",, sagt Essenwein,
,, bestehen durchweg aus Federzeichnungen
und waren ursprünglich ohne Zwei-
fel für die Ausmalung bestimmt ( ?),
diese aber ist zum Teil erst angelegt,
zum Teil unvollendet gelassen, größten-
teils noch gar nicht begonnen. Ausge-
führt sind nur das Titelwappen und die
Landschaft mit Gauklern und Fechtern,
welche letztere im Original teilweise leider
verwischt ist. Die , Gesellschaft im
Freien' trägt zwai- auch Bemalung, doch er-
sichtlich aus späterer Zeit (?). Andere sind
in einzelnen Stücken mehr oder weniger
vollendet." 5,Die bildlichen Darstellun-
gen", fährt Essen wein fort, ,, behandeln, im
Gegensatze zu den in jener Zeit sonst noch
vorherrschenden religiösen Gegenständen,
im weitesten Umfange und in reichster
Ausstattung das wirkliche Leben: Frieden
und Krieg, den Verkehr des Landes und
der Stadt, Geselligkeit auf öffentlichem
Markte und im häuslichen Kreise, Kunst-
betrieb und Handwerk, Amt und Schule,
die geheimsten Beziehungen aller Formen
und Regungen, in welchen die damalige
Menschheit sich wohl und übel fühlte, was
alles mit solcher Naivität entfaltet, mit
solchem Humor vorgetragen ist, daß neben
der wissenschaftlichen Ausbeute selbst
die Ergötzung einen Anteil davonträgt."
Für unser nüchternes Auge enthalten
die Zeichnungen, von den ausgeführten
Miniaturen abgesehen, zunächst sieben
Blätter mit Planetendarstellungen, wel-
chen bezüglich der Idee und der Anord-
nung älter© Vorbilder zu Grunde liegen,
die aber nichtsdestoweniger durchaus ori-
ginell sind. Femer Darstellungen profanen
Charakters, wie ein Badehaus, ein Weiher-
haus, eine Vorbereitung zum Turnier, ein
Wett- und Scharf rennen, eine Hetzjagd, ein
Frauenhaus u. dgl. ; endlich ein Bergwerk,
einen Heereszug, ein Feldlager und eine
Reihe von montanistischen Objekten und
Kriegsmaschinen : einen Abtreibofen,
Schmelzofen, Stampfwerke, Doppelgebläse,
Mühleu, Geschützwagen, Schlangeu-
büchsen, Hebe-, Brech- mid Schließwerk-
zeuge. Zwinger, Büchsen, Mönchskutte und
Tarras, Streitwagen, Büchsenwagen und
Karrenbüchse, Klettergerüste, Schleuder-
gerüste etc., und eine Anzahl von Objek-
ten, für welche Essenwein die entspre-
chende Terminologie anführt. Um sie
übersichtlicher zu ordnen, kann man
sämtliche Zeichnungen in vier Gruppen
teilen :
I. Die Miniatui-en : das Titelwappen (der
Familie Goldast), das Blatt mit den
Gauklern, die Gesellschaft im Freien und
das Bergwerk ;
IL Die sieben Blätter mit den Planeten;
III. Die offenbar zusammengehörig©
Gruppe der Blätter: das Badehaüs (19),
das Weiherhaus (20), die Vorbereitung
zum Turnier (21), das Wett- und Scharf-
rennen (22), die Hetzjagd (23), das Land-
haus (24), das zweite Wappen der Gold-
a^t (34), der Heereszug (51 u. 52) und
das Feldlager (53);
IV. Die Blätter mit den oben erwähnten
Maschinen und technischen Objekten.
Es ist im' ganzen eine so merkwürdige
Mischung von Darstellungen, daß man den
Titel ,, Hausbuch" nur um so sonderbarer
finden muß, je aufmerksamer man. diese
Zeichnungen betrachtet, welche diirch-
a u s Gegenstände behandeln, die überall
eher zu Hause sind als — im Hause. Über
den Urheber dieser Zeichnungen hat sich
Essenwein nicht näher ausgesprochen.
Harzen dagegen, der in dem Zeichner
den Maler Bartholomäus Zeit-
bio o m erkennen wollte, glaubte, daß die
sämtlichen Zeichnungen des Hausbuches
der Hauptsache nach von einem Mei-
ster herrühren, nur ein Blatt des Buches
,,Die Gaukler", nahm er hievon aus und
schrieb es dem Meister E. S. zu.
In einem Sitzungsberichte der Kunst-
geschichtlichen Gesellschaft in Berlin ver-
suchte es der Direktor des Berliner
Kupferstichkabinetts, Dr. Fr. Lipp-
mann, am 26. Jan. 1894, die Ide'D.tität
des Hausbuch-Meisters resp. des sogen.
Meisters von Amsterdam mit Hans Hol-
bein dem Älteren nachzuweisen. Aber
wie geistreich diese Hypothese auch vor-
gebracht wurde, so ist sie doch bei nähe-
rer Überprüfung unhaltbar, denn wie wir
unten sehen werden, sind die spätesten
Zeichnungen des Hausbuches von ein,em
Augenzeugen im Jahre 1474 gezeichnet
Die anonymen Meister.
203
worden,, Holbeiu der Ältere wurde aber
1460 oder sogar später geboren und war
demnacb unmöglich in der Lage, als 14-
oder ISjähriger Knabe die Blätter des
Hausbuches zu zeichnen.
Hier drängt sich unwillkürlich die Frage
auf, ob es denn wirklich auch erwiesen
ist, daß der Zeichner des Haus-
buches identisch sei mit dem soge-
nannten Meister des Amsterda-
mer Kabinetts. Bei Überprüfung
des Buches wäre man nicht selten ver-
sucht, zu glauben, daß hier eine Vor-
eingenommenheit für dieses Dogma un-
seren Blick tinibt. Vielleicht fördert
eine Untersuchung des Textes des Haus-
buches einige Umstände zu Tage, welche
über den oder die geheimnisvollen Ur-
heber Licht verbreiten können.
Der Text des Hausbuches. Wir
übergehen eine mehrere Seiten umfas-
sende lateinische Abhandlung über Ge-
dächtniskunst, deren Autor uns wenig
interessiert; auch die Planetenverse,
welche daa Buch eröffnen, die wohl in
einem Zusammenhang mit der Gruppe II
der Planetenzeichnungen stehen, sich aber)
ähnlich in alten Kaiendarien finden. Sie
scheinen die ältesten Bestandteile des
Hausbuches zu bilden und sind von allen
übrigen wohl zu trennen. Möglicher-
weise rühren sie von der Hand eines
Mitgliedes der Familie Goldast her, deren
Wappen in dem Hausbuche wiederholt vor-
kommt \ind welches zu dem Zeichner der
Gruppe III in Beziehungen stand. Aber
dies ist lediglich eine Mutmaßung, die
auf dem Glauben beruht, daß dieses Buch
urspränglich einem G o 1 d a s t gehörte,
und nachdem es auf wenigen Seiten be-
malt und beschrieben war, in eine andere
Hand gelangte, die dasselbe gelegentlich
mit Notizen und Zeichnungen ausfüllte/
Bei weiterer Untersuchung des Textes
finden wir zunächst eine Anzahl von Ee-
zepten für Hausmittelchen aller Art. „für
Wont getrangk — Gebrochen Gelider —
Ein plaster zu alten schaden — Das dir
ein wond sanfft heilt ■ — Blut verstellen
— Ein stulgang — Purga sine cura —
Siruppen Dia benedictus — Mager machen
— Verstopfung — Feigwartzen — Kopff
setzen — Contra pestilenciam — Odern
lassen — Von dem geplüt — Contra la-
pidem in vesica et in reno — Kropf ver-
triben — Zen wasser — Augen wasser —
Jung frauwen seiff — Aqua pro manibus
— Glesin perlin — Contra potegram —
Ein suln zu wilprecht — Pfert leibig zu
machen — Ein confect ut mulier petat
coitum — Aqua castitatis etc. etc." Sie
machen einen recht sonderbaren Eindruck,
diese Hausmittelchen, einerseits dächte
man, daß sie von einem alten Weibe her-
liihren, anderseits ist ,,ein confect ut
mulier petat coitum" eine etwas abson-
derliche Sache. Es mag derlei in alten
Kräuterbüchern des öfteren verzeichnet
sein, aber man ist doch etwas überrascht,
derlei in dieser Handschrift zu finden.
Derjenige, der diese Rezepte niederschrieb,
war kein junger Mann, denn für einen,
solchen konnten viele derselben nicht das
geringste Interesse gehabt haben; der
Eigentümer dieser Handschrift dürfte
mehr als 50 Jahre alt gewesen sein und
scheint diese Eezepte pro memoria nieder-
geschrieben oder von einem anderen haben
niederschreiben lassen.
Nun kommen aber Mittel anderer Art:
Eysen weich machen — Eysen oder stael
herten — Ein wasser zu flecken — Rot
ferben — Braun — Bio färbe — Grün —
Wein flecken auß bringen — ■ Zum
Wantzen etc. Noch sonderbarer aber sind
die Anweisungen: Fluß zum berckwergk
Kupfer Ertz versuchen — Kupfer das
Schwefel schlüssig wer — Lutum sapien-
tiae — Ein gut gestup (Sohlenmasse im
Hüttenwesen) das nit ,äuff stett — Das
ein hert nit uff ste — Das feyr zu er-
kennen — Ein Fluß zum ertz — Revenisch
goultt — Ertz versuchen — Vitriol
vom alun ze scheiden — Salpeter ^ziehen
etc. Die Titel geben zur Genüge Zeugnis,
daß sie nur von jemandem aufgezeichnet
sein können, der für metallurgische Be-
schäftigungen und für Bergwerksarbeiten
Verständnis hatte, da sie für jeden an-
deren vollständig wertlos, ja unver-
ständlich sind. Auf Fol. 42 beginnt
ein noch weit merkwürdigerer Exkurs
,,von der müntze". Er ist von
einer auf das sorgfältigste gearbei-
teten Münztabelle begleitet: „GoH zu 12
Kara,t — Golt zu 13 Karat etc. etc.",
welche mehr als vier Folioseiten umfaßt
und eine erschöpfende tabellarische Auf-
stellung über Münzgold enthält, die nur
von einem Manne herrühren kann, der
vollkommen mit dieser Materie vertraut
war und die nur für ihn selbst oder für
jemanden niedergeschrieben wurde, der
das größte Interesse an der Münzprägung
nehmen konnte und auch das volle Ver-
ständnis dafür hatte. Es wäre nicht
unmöglich, daß uns der Text dieses
Hausbuches mit Angelegenheiten der Kai-
serlichen Münze in Wiener-Neustadt
vertraut machen und uns direkt zu dem
Münzmeister Kaiser Friedrichs IIL, dem
Meister E. S., führen könnte. Von wem
sollen diese metallurgischen Anweisungen
204
Die anonymen Meister.
und diese Münztabelle hel-rühren? Sie
betreffen Kenntnisse, die damals nur sehr
wenige Leute besaßen.
Und nun der Schluß des geschriebenen
Textes : „Item d i s hört e i m b ü c h s e n-
meister zu", eine acht Folioseifcen lange
Abhandlung über die Pflichten, Obliegen-
heiten und Kenntnisse eines Büchsen-
meisters, das beißt eines Mannes, der mit
den damaligen Feuerwaffen aller Art um-
zugehen und andere darin zu unterrichten
verstand. Ich glaube, diese Abhandlung
ist der älteste Entwurf einer Zeugmeister-
ordnung, denn sie ist gewiß vor dem
Jahre 1480 niedergeschrieben. Die
nächste, der Zeit nach, dürfte die in der
Hof Staatsordnung des Erzherzogs Sieg-
mund (Regesten. I. 166) enthaltene, vom
Jahre 1482 sein. Wenn man diese letzte
Abhandlung mit den oben erwähnten Ma-
schinenzeichnungen der Gruppe IV des
Hausbuches vergleicht, so scheint sie
einen erläuternden Text zu bilden und der
Entwurf eines Exkurses zur Belehrung
einer anderen jüngeren Person zu
sein. Das ganze Geschützwesen war damals
noch in seinen Anfängen > und erst Kaiser
Maximilian I., der Sohn Kaiser Fried-
richs III., wendete der Konstruktion der
Feuerwaffen und der Geschütze erhöhte
Aufmerksamkeit zu, wie aus der Ge-
schichte männiglich bekannt ist. Der
,,Weißkunig" enthält ein ganzes Kapitel:
,,W ie der jung weyß kunig kunst-
lick was in der mun z", und der
dieses Kapitel illustrierende Holzschnitt
stellt den Prinzen in der Münze bei E r-
win von Stege vox". Das ist höchst
merkwürdig, denn es bev()"eist, daß der
junge Prinz und Erwin von Stege
persönlich miteinander wohl bekannt
waren. Ein anderes Kapitel des Weiß-
kunig berichtet: ,,Wie der jung weyß
kunig die berkwerch lernt erkennen",
und weist gar zu deutlich auf die metal-
lurgischen Anweisungen des Hausbuches
hin. Das besondere Interesse, welches
der Textschreiber und Zeichner des Haus-
buches für das Geschützwesen verrät,
bringt diese Handschrift dem engsten
Kreise des jungen Erzherzogs noch näher,
da es damals (um 1474) gewiß nur sehr
wenige Personen gab, die kundig und ge-
schickt in der Anwendung der Feuer-
waffen waren. Es wird niemanden be-
fremden, daß ein so universeller, in allen
technischen Künsten erfahrener Meister,
wie Erwin von Stege, dieser Erfin-
dung besondere Aufmerksamkeit widmete,
um so mehr, da er damit den Neigungen
des jungen Prinzen dienen konnte. Die
Steirer sind mit Vorliebe Jäger und für
einen solchen muß die Ausbildung der
Feuerwaffe noch erhöhtes Interesse ge-
boten haben.
Es ist aber höchst auffallend, daß uns
diese Untersuchung über den Text der
Handschrift des Hausbuches unabweisbar
in die nächste Umgebung des Erzherzogs
Maximilian, zu seinen Bemühungen
um die Förderung des Geschützwesens
und schließlich in die kaiserliche Münze
zu Erwin von Stege, dem Meister E. S.,
nach Wiener-Neustadt führt.
Wichtig wäre es noch, die Mundart fest-
zustellen, in welcher der Text der Hand-
schrift abgefaßt ist. Die Schriftkundigen
haben sich bisher mit der Formel abgefun-
den, daß sie „schwäbisch" sei. Ich glaube
aber, daß ein guter Teil des Hausbuches
in steirischer oder niederösterreichischer
Mundart zu Papier gebracht wurde. Da
der Text aber zum mindesten von zwei
verschiedenen Händen herrühren muß, die
mnemotechnische Abhandlung und die
Planetensprüche von einem anderen ge-
schrieben sind als der übrige Teil, so
bleibt es den Sprachkennern noch immer
unbenommen, beliebige Mundarten iin
Hausbuche zu konstatieren.
Die Miniaturen des Hausbuches. Ein
nicht minder merkwüitiiges Resultat
ergibt die Untersuchung der Zeich-
nungen des Hausbuches. Hiebei fallen
zunächst die Miniaturen der Gruppe I in
die Augen, die als Miniaturen recht gut
gemalt, ihrer Komposition nach aber ledig-
lich aus Kupferstichen des Meisters E. S.
zusammengeborgt sind. Harzen rühmt be-
sonders eine als ,, unverkennbar von der
Hand des trefflichen Meisters, der nach
seinen Kupferstichen von 1466 genannt
ist. In derselben ist im Vordergrunde
einer Gebirgslandscliaft auf grünem Plan
ein Fürst, umgeben von seinem Hofstaate,
dargestellt, der , von einer Bande Jon-
gleurs auf verschiedenartige Weise un-
terhalten wird." ,,Es verdient angemerkt
zu werden," sagt Harzen in einer Note,
„daß mehrere Figuren in dieser Kom-
position vereinzelt als Points in einem
Kartenspiele desselben Meisters ange-
wandt sind." Harzen glaubt demnach
bestimmt, den Meister E. S. als den Ur-
heber dieses einen Blattes des Haus-
buches zu erkennen. Hierin hat er aber
unbedingt geirrt, denn auf Grund eines
reicheren • Vergleichungsmaterials, als
Harzen zu Gebote stand, erkennen wir
deutlich, daß wir- hier nur eine Benützung
der Karten und anderer Stiche des Mei-
sters E. S. durch einen Miniaturisten vor
uns haben, der trotz der „vollendeten Aus-
Die anonymen Meister.
205
führung" doch nur ein Kopist war. Der
König mit seinen Begleitern stammt aus
dem Martyrium des hl. Sebastian des
Meistens E. S. (III. p. 165, N. 157), die
übrigen Figtiren lassen sich in den Blät-
tern des Kartenspieles nachweisen und
ergeben, daß sie originalseitig aus
verschiedenen Stieben des Meisters E. S.
zusammengetragen wurden. Die in dem
Hausbuche befindliche „vollendete Minia-
tur" ist somit keine Originalarbeit des
Meisters E. S. Dasselbe Kesultat ergibt
die Untersuchung einer zweiten, unvoll-
endeten Miniatur des Hausbuches, ■■velche
Essenv-ein als ,, Gesellschaft im Freien"
bezeichnet. Die Frau in Begleitung eines
Mannes auf der rechten Seite der Kom-
position ist aus der „Geburt Christi" des
Meisters E. S. (IIL p. 162, N. 18) ge-
nommen und die ganze linke Hälfte ist
eine Nachahmung des „Banketts der Ver-
liebten" (III. p. 166. N. 215) mit verschie-
denen Veränderungen und Hinweglassung
des östen-eichischen Bindenschildes am
Tüi-pfosten. Wir haben demnach konsta-
tiert, daß zwei Blätter des Hausbuches,
welche in ihrer Behandlung als Miniaturen
wesentlich von allen übrigen abweichen,
auf Kupferstichen des Meisters E. S., und
zwar lediglich auf solchen, basierten
und daß die benützten Kupferstiche ihrer
Entstehungszeit nach weit auseinander-
liegen, denn das Bankett der Verliebten
(N. 215) ist ein frühes, um 1457 ent-
standenes Blatt, die Blätter des Karten-
spieles dagegen sind späte Arbeiten des
Meisters E. S., welche um 1474 entstan-
den sind. Diese Miniat\iren des Haus-
buches können somit nicht vor 1474 ge-
malt sein, und wir erlangen aus diesem,
und einem später zu erwähnenden Um-
stände die Gewißheit, daß das ganze Haus-
buch um 1474—1475 entstanden sein muß.
Unwillkürlich drängt sich die Frage auf,
warum sich in diesen Miniaturen aus-
schließlich Kopien nach Kupfer-
stichen des Meisters E. S. vorfinden, da
dem Kopisten gewiß auch andere Kup-
ferstiche bekannt waren und zu Ge-
bote standen, oder kannte er nur diese
allein?
Die Gruppe der Planetenzeichnun-
gen. Gehen wir nun zu der Gruppe II,
den sieben Blättern mit den Planeten,
welche sämtlich von einer von dem
vorgenannten Miniaturisten gänzlich ver-
schiedenen Hand hermhren. Es sind
höchst geistreiche Federzeichnungen,
welche ein von älteren italienischen Kup-
ferstichen und uiederländisciien Form-
scliiiitten wiederholt behandeltes Thema
mannigfaltig und höchst originell va-
riieren, sich aber im ganzen in dem alt-
hergebrachten Eahmen solcher Planeten-
zeichnungen bewegen. Sie bieten mannig-
fache Analogien mit den Blättern der
Gruppe III, dem Badehaus, dem Weiher-
haus, dem Turnier, dem Heereszug und
Feldlager, die sehr wohl zu der Annahme
verleiten könnten, daß diese Planeten-
blätter mitsamt den übrigen von einer und
derselben Hand herrühren und vielleicht
nur längere Zeit vor den übrigen entstan-
den sind. Es ist dieselbe Welt profaner
Vorstellungen, es sind dieselben Frauen
und Jünglinge, dieselben Pferde, dieselben
Hunde, in keinem Blatte ist eine di-
rekte Entlehnung aus einem Kupferstiche
des Meisters E. S. wahrzunehmen, wie dies
bei ßen vorerwähnten Miniaturen der Fall
ist, und doch sind einige gewisse unleug-
bare Verwandtschaften, unbewußte Re-
miniszenzen unqualifizierbarer Art, vor-
handen.
Trennen wir die Planetengruppe II
sorgfältig von den übrigen Zeichnungen
und untersuchen wir sie speziell
mit Hinblick auf Reminiszenzen an
Stiche des Meisters E. S., so bleibt un-
sere Ausbeute ziemlich mager. Viel
wichtiger ast aber die unleugbare Tat-
sache, daß speziell diese Planeten-
blätter mehr und deutlicher als irgend
ein anderer Teil des Hausbuches sofort
die Zusammengehörigkeit mit jenen älte-
sten Malerradierungen deutlich machen,
welche unter dem Namen der Stic^ie des
Meisters des Amsterdamer Kabi-
netts bekannt sind, Sie haben eine ge-
wisse Berühmtheit in der Geschichte des
Kupferstiches, sowohl durch die Origina-
lität ihres Ideenkreises, als durch die
technische Behandlung erlangt, da sie
nicht mit dem Grabstichel gearbeitet, son-
dern lediglich mit der kalten Nadel, wie
mit einem Zeichenstift, in weiches Metall
eingeritzt, sind. Es ist sehr wahrschein-
lich, daß der Zeichner dieser Pia-"
njtenblätter mit dem Stecher die-
ser 88 Kupferstiche des Amster-
damer Kabinetts identisch ist, daß
aber auch diese Gruppe der Planeten-
blätter s<?rgfältig zu trennen sein muß
von allen übrigen Zeichnungen des Haus-
buches. Merkwürdigerweise finden wir
aber in diesen 88 Kupferstichen des
Amsterdam-Meisters deutliche Erinnerun-
gen an den Meister E. S., wie beispielsweise
in der Maria Magdalena (N. 50), die so-
fort an ein ähnliches Blatt des Mei-
sters E. S. (N. 169)) gemahnt; ander-
seits zeigen aber die Kartenspieler
(N. 73), der Jüngling und der Tod (N. 58),
206
Die anonymen Meister.
die drei Lebenden und die drei Toten
(N. 57), Aristoteles und Phyllis (N. 54),
Salomos Götzendienst (N. 7) trotz der
Übereinstimmung Salomos mit dem alten
Pilger in der Madonna von Einsie-
deln des Meisters E. S. (N. 81) eine
so wesentlich andere Auffassung, daß
uns die Überzeugung von der Originalität
dieses Stechers resp. des Zeichners der
rianetenbliitter nicht leicht getrübt wer-
den kann. Von diesem Zeichner der Pla-
neten müssen die Berliner Silberstiftzeich-
nung des Jünglings und der Dame mit dem
Federbarett (III. p. 209) und das Wid-
mungsblatt des Johannes von Soest an den
Kurfürsten Philipp den Aufrichtigen von
der Pfalz vom Jahre 1480 in der Heidel-
berger Universitätsbibliothek (III. p. 210)
herrühren. Aber ganz gewiß ist weder von
ihm, noch von irgend einem derjenigen, die
mit dem Hausbuche irgend etwas zu tun
hatten, jene Reihe von Bildern, welche
die jüngste Kunstgeschichte als solche
des Hausbuch-Meisters behandelt. Es
war die Aufgabe der letzten Kunsthisto-
rischen Ausstellung in Düsseldorf 1904,
diese Bilderzuschreibungen dem Publikum
glaubhaft zu machen. Noch nie hat eine
Ausstellung ein größeres Fia;Sko erlebt,
als diese mit dieser Identitätshypothese.
Diese Bilder in Gotha, F r e i b u r g,
Mainz etc., die wir unten des näheren
anführen, sind in vielen Fällen mit Zu-
hilfenahme der Stiche des Amsterdamer
Meisters zu Anfang des 16. Jahrh. von
irgend einem unbekannten, ziemlich ge-
schickten Dorfmaler ohne das geringste
selbsteigene Kompositionstalent leidlich
zusammengetragen worden; aber es ver-
rät ein sehr geringes Verständnis für
künstlerische Individualitäten, wenn man
in derlei bescheidenen Werken die Hand
dieses bedeutenden Zeichners, dieses
höchst originellen Talents wiedererken-
nen will.
Die dritte Gruppe der Haiidzeichnun-
gen. Wir haben noch die III. Gruppe von
Zeichnungen des Hausbuches zu betrach-
ten, welche unsere Aufmerksamkeit in
noch weit höherem Maße in Anspruch
nimmt. Sie besteht aus den neun Blät-
tern: das Badehaus, das Weiherhaus, die
Vorbereitung zum Turnier, daö* Wett- und
Scharfrennen, die Hetzjagd, das Land-
haus, das zweite Wappen der Goldast,
der Heereszug und das Feldlager. Sie
sind gewiß sämtlich von einem und dem-
selböil Zeichner in einem sehr kurzen Zeit-
raum gezeichnet. Eigentümlich berühren
uns diese Kostüme der Jünglinge und
Mädchen, vor allem die Aigretten auf den
Mützen. Derlei trug man nur in
Gegenden, wo der Reiher zu Hause
ist. Auffallend sind auch die ge-
musterten Stoffe xmd Brokate,
welche genau dieselbe Zeichnung
aufweisen, die wir so oft in den
Stichen des Meisters E. S. gesehen
haben, in dem Erzengel Michael (N. 154),
hinter der thronenden Maria (N. 76 u. 82),
auf der Empore der Madonna von Ein-
siedeln (N. 81), in der Patene (N. 149) etc.
Wir finden sie wieder in der Gruppe III
der Hausbuchzeichnungen. Man ver-
gleiche das Muster der Fahne in dem
Heereszuge, die Gewandung des jungen
Mannes mit den zwei Frauen im Badehaus,
das Kleid der Frau auf der Brücke und
das einer anderen im Boote in dem Weiher-
haus, das Kleid der J'rau hinter dem
Reiter und die Ärmel des jungen Man-
nes unten in der Vorbereitung zum Tur-
nier, den Leibrock des einen Reiters in
der Hetzjagd, die Standarte, unter weicher
der Kaiser die Botschaft empfängt, im
Feldlager und noch anderes mehr. Es
macht uns beinahe glauben, daß der
Zeichner dieser Blätter des Hausbuches
mit dem Meister E. S. identisch sein muß,
. da die Analogie in der Darstellung un-
belebter Objekte für die Identität der Ur-
heber zweier verschiedener Kunstwerke
unter Umständen weit maßgebender ist,
als irgend eine andere, besonders wenn
sie als Ornamentmotiv ein unveränder-
liches Abbild der Form hinterläßt. Dieses
wiederkehrende Brokatmuster sieht aus
wie ein gar nicht zu beseitigendes Iden-
titätsindizium. Aber geradezu verblüf-
fend ist das Wiederkehren der
langstengeligen Blume, welche
das Mädchen in der zweifellos
von dem Meister E. S. herrüh-
renden Zeichnung in Frank-
furt (reprod. in Monatshefte.
1910. Taf. 81) in der Linken
hält, in der Pferdedecke eines
Reiters auf der Vorbereitung
zum Turnier des Hausbuches.
Desgleichen erinnern uns die zahl-
reichen Hunde des Hausbuches sofort in
auffälliger Weise an die Hunde des gro-
ßen Kartenspieles. Noch auffallender
aber ist eine cha,rakteristische Erschei-
nung an den Pferden. In dem großen
Kartenspiel des E. S. sehen wir ein Dut-
zend Reiterfiguren auf Pferden, Kamelen
und Einhörnern und begegnen viermal der
Eigentümlichkeit, daß die Tiere den Kopf
umwenden. Unter den Pferden des Haus-
buches können wir dasselbe Motiv zwölf-
mal zäiilen. Dieser Umstand ist höchst
charakteristisch. Bei späteren Künstlern
'd
Die anonymen Meister.
207
finden wir dieses Motiv höchst selten und
unter den mehr als 1000 Pferden, welche
Burgkmaier in seinem Triumphzug vor-
führt, läßt es sich kaum sechsmal, und da
nur zur Belebung der Gruppen nachweisen.
IJio Pferde des Meisters E. S. und des
Hausbuch-Meisters sehen wir aber mit zu-
rückgewendetem Kopfe galoppieren, in
einer Gangai't, die einem Gaule unserer
Tage doch ziemlich schwer werden dürfte.
Diese Auffassung, die lediglich auf indi-
vidueller Anschaumag des Zeichners be-
ruht, ist nicht minder als das Brokatmuster
und die Blume des Mädchens geeignet,
uns die Vemiutung der Identität des
Zeichnexs dieser Gruppe der Hausbuch-
blätter mit dem Meister E. S. sehr nahe-
zulegen. Nun aber häufen sich die Ana-
logien in den Kostümen der Frauen und
.Jünglinge- ununterbrochen. Abgesehen
von den Reiherfedern scheinen dies auch
die altböhmischen Leibröcke des Meisters
E. S. zu sein. Diese Analogien sind tat-
sächlich vorlianden, aber es ist eine andere
Art die Objekte zu seilen und das Ge-
sehene darzustellen, eine reifere, tiefer
durchgebildete, sicherere Formenauffas-
smig, der wir hier begegnen. Diese
Identitätsindizien mit dem Meister E. S.
ergeben sich ganz unwillkürlich aus
künstlerischen Eigentümlichkeiten, die
unmöglich in zwei verschiedenen Indi-
viduen zugleich tätig gewesen sein kön-
nen und ohne absichtlich in die Sache
liineingetragene Deutung. Aber man kann
nicht die Augen schließen, wenn man über
Dinge urteilen will, die man zu diesem
Zwecke auch genau angesehen haben muß.
Das Blatt mit den Gauklern, welches Har-
zen mit solcher Bestimmtheit dem E. S.
zuschrieb, ist gevyiß nicht von ihnij aber
die eben erörterte Gruppe III scheint doch
Merkmale aufzuweisen, welche seine Ur-
heberschaft sehr glaubwürdig und dis-
kutierbar machen.
Harzen brachte das ganze Hausbuch
mit dem sogenannten burgundisehen
Kriege oder der N e u s s e r Fehde in
Beriehung. Wir wissen bereits aus der
Untersuchung über den Meister E. S. oder
Erwin von Stege (III. p. 154), daß Kaiser
Friedrich III. damals persönlich nach
Trier und Cüln zog. ,,Eine der Zeichnun-
gen", sa^t Harzen, ,,ist so aus dem Leben
gegi-iffen, daß man annehmen kann, der
Künstler habe sich als Augen-
z enge im I.^er anwesend befunden."
Daran ist gar nicht zu zweifeln; das Blatt
mit dem ,, Heerlager" beweist dies ziemlich
deutlich. Wir sehen hier in einem Kreise
von Zelten das deutsche Reichsbanner mit
dorn Doppelaar, auf den Zelten rings-
herum andere Wappenschilde, Württem-
berg, Werdenstein, Erbach etc. sind er-
kennbar. Im Hintergrund ist auf einem
Zelte deutlich zweimal das Wappen der
Goldast sichtbar. Unter dem Reichs-
banner steht der ,,Weißlvunig" Kaiser
Friedrich III.. in seiner durch Burgk-
maier historisch wolil Ijeglaubigten
Tracht, wie er eben von einem Reiter eine
Nachricht empfängt, links steht ein jun-
ges, bartloses Bürsclichen, sein Sohn,' der
datnals erst lljährige Erzherzog Max, der
seinen Vater auf diesem Zuge nach Trier
zur Zusammenkunft mit Karl von Burgund
begleitete. Gewiß, der Knabe unter dem
Reichsbanner ist ,,das junge Blut von
OsteiTeich".
Bisz der Keysei- für iiusz kam
mit großer maxiht als zymlich ist
■ und. sein leger do gcnam
im Wagenburg mit spehem lyst,
sagt die Burgundische Historie (Straß-
burg 1477), und dieses ,, Heereslager"
stellt offenbar das Lager des Kaisers vor
musz (Neuß) vor anläßlich der Neußer
Fehde vom Juli 1474 bis Juni 1475. Eine
andere Stelle des Chronisten hebt noch
insbesondere bei dieser Gelegenheit das
hier deutlich sichtbare württembergische
Banner hervor, für dessen Gegenwart sich
in der ganzen Geschichte des
15. J a h r h. ein anderer h i s t o r i-
s G ii « r Moment nicht findet. Sie
lautet :
Vo WürtebcTg groff ebe-rhart
Auch do selbs zur linken sytea
dem Keyser noch gclegert wert
fürstlichen stodt zu allen zyten.
Wir haben hier gewiß eine Szene aus dem
kaiserlichen Lager vor Neuß vor uns, und
das Blatt wurde im Jahre 1474 oder 1475
gezeichnet. Damit aber kein Zweifel dar-
über obwalte, daß die Blätter dieser
Gruppe tatsächlicli den Heereszug Kaiser
Friedrichs III. darstellen, genügt der Hin-
weis auf die Buchstaben A. E. I. 0. U.,
die Devise des Kaisers, welche deutlich
auf einem Banner des Blattes ,,der Hee-
reszug" zu lesen ist.
Auf die persönliche Bekanntschaft des
Meisters E. S. mit dem Erzherzog Maxi-
milian liabe ich bereits oben, bei Erör-
terung des Textes des Hausbuches, hinge-
wiesen. Wir haben aber für diese Tat-^
sache noch eine andere merkwürdige
Urkunde, eine Rotstiftzeichnung der
Universitätsbibliothek zu Erlangen,
die vcu derselben Hand herrührt, wie
diese eben erörterte Gruppe III der Haus-
buchzeichnungen. Sie ist analog dem
,, Heerlager" komponiert, und stellt eine
Gemsenjagd im Salzkammergut oder in
208
Die anonymen Meister.
Steiermark vor. In der Mitte des Blattes
gewahrt man ein Jagdhaus, . in den Ber-
gen Gemsen und Jäger in den abenteuer-
lichsten Situationen. Im Vordergrunde
links ein junger Kavalier und eine
Dame zu Pferd, rechts ein Zelt, in wel-
chem ein Herr und eine Dame Karten
spielen, und vor demselben ein sitzendes
Fräulein, welches einen Hund liebkost.
Über der Eingangstür des Jagdhauses sind
deutlich drei Wappenschilde sichtbar. In
der Mitte der kaiserliche Doppelaar, links.
der österreichische Bindenschild und
rechts ein drittes Wappen. Es sind die-
selben, welche sich in Dürers Holz-
schnitt von 1504 (B. VII. p. 167. N. 158)
an der Kette des Goldenen Vließes
befinden. Es ist kaum zu bezweifeln, daß
hier der kaiserliche Prinz Maximilian,
dessen Liebhaberei für die Gemsenjagd
hinreichend bekannt ist, dem Jagdsport
frönt. Daß diese Zeichnung gleich jener
des Heereslagers nur von einem Augen-
zeugen gefertigt sein kann, ist auch deut-
lich, daß aber jemand, der mit dem kai-
serlichen Prinzen auf die Gemsenjagd aus-
zog, selbst ein Schütze und Jäger, ge-
wesen sein muß, ist höchstwahrscheinlich,
und die mannigfachen Ausführungen über
Feuerwaffen und Geschützwesen im Texte
des Hausbuches verlieren ihre Absonder-
lichkeit. Diese Gemsenjagd dürfte aber
um einige Jahre später als die Zeichnun-
gen des Hausbuches entstanden sein, da
die Jungfräuleins den Prinzen Maximilian
vor seinem 14. Jahre kaum auf die Jagd
begleitet haben mögen.
Die angeführten Tatsachen scheinen uns
die Identität des Meisters E. S. mit dem
Zeichner der letzterörterten Gruppe III
der Blätter des Hausbuches geradezu
aufzuzwingen. Ich betone ausdrück-
lich, daß es sich hier speziell um diese
letzt erörterte Gruppe III handelt, da die
hier hervorgehobenen Momente, insbeson-
dere das Brokat muster des Meisters
E. S., sich nur in dieser Gruppe III
des Hausbuches findet und in keinem
Blatte der Planetenfolge und auch nicht
in einem einzigen der 88 Stiche des Mei-
sters des Amsterdamer Kabinetts nachzu-
weisen ist.
Es ist nun allerdings die Annahme mög-
lich, daß den Kaiser auf seinem Zuge
nach Neuß zwei Künstler begleitet ha-
ben, von welchen der eine der Meister
E. S., Erwin von Stege, war, der die Kar-
tenspiele gestochen und den König Lud-
wig XL porträtiert hat, und ein zweiter,
der diese Hausbuchblätter zeichnete,
welche von seiner Anwesenheit im Lager
des Kaisers unbestrittenes Zeugnis geben.
Diese Annahme wäre möglich, aber wir
finden in den Zeichnungen dasselbe Bro-
katmusfcer, welches der Meister E. S. in
seinen Stichen verwendete, in dem Texte
des Hausbuches dagegen Exkurse über
die Münze, über Bergwerke und Geschütz-
meister, die wir nur dem Münzmeister Er-
win von Stege, einer Persönlichkeit aus der
nächsten Umgebung des Kaisers Friedrich
und seines Sohnes Maximilian zuschreiben
können. Diese beiden Künstler müssen
demnach identisch sein und diese
Gruppe III des Hausbuches muß von
Erwin von Stege, dem Meister E. S.,
herrühren.
Es wäre niu' noch eine Erklärung für
das Wappen der Goldast zu geben,
welches als eine große Miniatur das Titel-
blatt des Hausbuches bildet. Auf dem
Blatte mit dem Heereslager erscheint das-
selbe Wappen auf einem Zelte zweimal.
Es war somit ein Goldast im Gefolge
des Kaisers vor Neuß oder Trier. Dieser
muß dem Zeichner des Heereslagers wohl
bekannt gewesen sein, sonst hätte er
nicht unter den zahllosten Zeltfähn-
lein gerade das der Goldast als eines
der wenigen ausgewählt, welche er
in seiner Zeichnung deutlich kenntlich
machte. Er scheint der Besitzer dieses
,, Hausbuches" gewesen zu sein, als es
noch nicht viel mehr enthielt als die Mi-
niaturen nach den Stichen des E. S., den
Exkurs über die Mnemotechnik und die
Planetenverse. Von ihm muß es an den
Zeichner der Planetenblätter und von
diesem an Erwin von Stege ge-
kommen sein, der die damals noch
leeren Blätter weiter ausfüllte, teils
mit Notizen und später mit den Exkursen
über die Münze und Geschützordhung,
teils mit den Zeichnungen der Gruppe II L
Dies muß um das Jahr 1474 oder 1475
gewesen sein. Wann und durch welche
Umstände es in den Besitz des Fürsten
Waldburg gelangte, ist nicht bekannt. Es
ist auch unbekannt, wer mit Zuhilfenahme
der Stiche des E. S. die Miniaturen des
Hausbuches gemalt hat und wer der
Zeichner der Planetenfolge und der
sogenannte Meister des Amsterdamer Ka-
binetts gewesen ist. Es ist wohl mög-
lich, daß er ein Maler war, aber die
ihm von der jüngsten Kunstgeschichte
zugeschriebenen Bilder in Mainz, Gotha,
Freiburg etc. können nicht von ihm her-
rühren. Möglicherweise war er der Zeich-
ner der Formschnitte des bei Petrus
Drach in Speyer erschienenen „Spie-
gel der menschlichen behaltnisz" (Muther,
Bücherillustrat. IL 64— 66a) und auch
anderer Inkunabeln dieser Zeit, aber wel-
Die anonymen Meister.
209
eher Art sein Verhältnis zu dem Meister
E. S. gewesen sein mag, zu dem er gewiß
in den intimsten Beziehungen gestanden
haben muß, ist gegenwärtig nicht einmal
zu vermuten, geschweige zu beantworten.
Es wäre nicht unmöglich, daß er ein
Sohn des Malers Hans von Zürich
(III. 98) gewesen ist, des Freundes oder
Schwagers des Erwin von Stege, weil sich-
durch diese Verwandtschaft die schwei-
zerischen Beziehungen zu den Groldast,
die genaue Kenntnis der Stiche des E. S.
und die merkwürdigen Analogien in den
Zeichnungen der Planetenfolge mit jenen
der Gruppe III des Hausbuches erklären
ließen.
Gemälde des sogenannten Sleisters des Amsterda-
mer Kabinetts: Es ist schon oben bemerkt worden, daß
von den Zeicimern des Hausbuches lediglich der Zeich-
ner der Planetenfolge als derjenige in Be- .
tracht kommen kann, von dem die 89 Stiche des so-
genannten Meisters des Amsterdamer Ka-
binetts herrühren können. Auf Grund dieser Kupfer-
stiche hat ihm die neueste Kunstforschung auch eine
Anzahl von Gemälden zugeschrieben, von denen mehrere
auf der knnsthistorischen Ausstellung zu Düsseldorf
(1904) zu sehen vparen. Wenn aber irgend etwas den
Besuchern klar wurde, so war es die Tatsache, daß
diese Bilder aus Gotha, Freiburg, Mainz etc. gewiß
nicht von dem Zeichner der Planetenfolge oder dexp
Stecher des Amsterdamer Kabinetts sein können. Wenn
er überhaupt gemalt hat, so rührt von ihm ein
kleines jugendliches Portrait in Nürnberg her, welches
dort als A. Dürer figuriert und dessen Physiognomie,
Tracht und Haltung eine unleugbare Verwandtschaft
mit den Jünglingen der Kupferstiche des Meisters des
Amsterdamer Kabinetts zur Schau trägt. (Reprod. in
Klassischer Bilderschatz. X. 1358.) Die anderen hier
angeführten Bilder stehen sämtlich tief unter dem.
Niveau des Zeichners der Planetenfolge und sind im
besten Falle mit Zuhilfenahme seiner Stiche entstan-
den. In Freiburg hat man auch einen Namen, N i-
c o 1 a u s S c h i t, für diesen Meister gefunden, der
aber einstweilen nur schüchtern vorgebracht wird. Es
wäre nicht unwahrscheinlich, daß diese Bilder von dem
Kupferstecher bfS. (Pass. II. 118) herrühren, der die
Stiche des Meisters des Amsterdamer Kabinetts viel-
fältig kopiert hat und dessen Zeichnungen in Basel
u. a. O. eine große Verwandtschaft mit jenen des
Hausbuches aufweisen.
C ö 1 n. Tod der Maria. Ganz unbegründete Zu-
weisung. (Lichtdr. in Monatshefte. 1909. 538.)
Dresden. Die Beweinung Christi. Zusammen-
getragene Komposition. Erworben 1903.
Darmstadt. Verkündigung. (Lichtdr. in Zeit-
sohb-ift f. b. Kiuns*. 1897. p. 8.) Dieses Bild ist mög-
läc(be(r^veise von demselben Maler, der das Gothaer
Liebespaaj gemalt hat, aber gewiß nicht von dem
Meister des Amsterdamer Kabinetts.
Freiburg im Br. Mus. Flügelaltar. Die Kreu-
zigung, mit großen Scheibennimben der hl. Frauen.
Wüste Komposition ohne jedes Eaumgefühl. In den
Flügeln : Christus vor Kaiphas und Ecce Homo. Dr.
L e h r s empfing vor diesem Kalvarienberg, wie er sich
selbst ausdrückt (Jahrb. d. k. pr. Kunsts. 1899. 176),
„umgekehrt den vollen Eindruck eines Meister-
werkes". Ich weiß nicht, was Dr. L. e h r s unter
diesem ,, umgekehrten" Eindruck versteht; vielleicht
will er damit sagen, daß es eia zusammengetragenes
Machwerk i.st. Dann hätte er wohl recht. Derselbe
Gelehrte hebt auch in äußerst scharfsinniger Weise
hervor, daß dir Hunde in diesem Freiburger Altar die
Ohren „hörnerartig" nach rückwärts gekrümmt tiugen,
Wurzbach. Künstler-Lf^xikon. Ergänzungsband.
gleichwie die Hunde in den Stichen des Meisters des
Amsterdamer Kabinetts. Dies muß im 15. Jahrh. bei
den Hunden Mode gewesen sein, denn in französischen
Miniaturen ist dies auch zu beobachten. Zu bemerken
ist aber, daß trotz zahlreicher Eominiszenzen aus
den Stichen des Meisters des Amsterdamer Kabinetts
sich hier keine aus dem Hausbuche findet. Der Maler
des Freiburger Altars kannte offenbar nur die Stiche,
nicht aber das Hansbuch. (Lichtdr. im Kat. der Aus-
stellung in Düsseldorf, 1904. N. 226.)
Gotha. Das ,, Gothaer Liebespaar". Doppelportrait
eines jungen Mannes und einer jungen Frau mit dem
Hanauschen Wappen. Angeblich Graf Ludwig von
Hanau-Liohtenberg (geb. 1487) und seine Geliebte,
nach a. A. Graf Reinhard IV. von Hanau und Ka-
tharina von Schwarzburg (vermählt 1496). Das Bild
ist gewiß nicht von demselben Maler, von dem die
Kreuzigung in Freiburg herrührt, und gewiß nicht von
dem unter dem Namen „Mei.ster des Amsterdamer Ka-
binetts" bekannten Steoher. (Lichtdr. im Kat. d. Ausst.
in Düsseldorf, 1904. N. 231; — C. Gebhardt in
Repert. 1905. p. 462.)
Mainz. Die Anbetung der Könige. Mit Benützung
des Kupfersti<;hes des Meisters des Amsterdamer Ka-
binetts (N. 10) gemalt (angeblich 1505 datiert); —
Verkündigung; — Darbringung Jesu im Tempel. (Lichtdr.
im Kat. der Ausst. zu Düsseldorf, 1904. N. 229.)
Nürnberg. Portrait eines jungen Mannes mit
langem Haar nnd Mütze. (Lichtdr. in Klassischer Bilder-
schatz. X. 1358.)
Sigmaringen. Auferstehung Chri.sti. Gewöhn-
liches Werkstattbild. (Lichtdr. bei Heidrich, Die deut-
sche Malfroi. Jena 1909. N. 51.)
Zeichnungen jener zwei Meister, von welchen die
Blätter des Hansbnches herrfihren. In dem nachfolgen-
den Verzeichnis finden wir mehrere Blätter, welche, mit
einem faLscihen Dürer-Monogramm versehen, seit langer
Zeit auoh für Zeichnungen Dürers gelten, wie uns
Ähnliches bereits bei Erwin von Stege, dem Meister
E. S. (III. 161), begegnete. Alles was nur im entfern-
testen dajiadh anssah, hieß früher Dürer, und ziu- Be-
kräftigung fälficihte man das Monogramm oder setzte ein
A. D. zu einer vorhandenem Jahreszahl. Es ist dies
aber kein Grund, heute, da uns ein weit reicheres
VergleichungsmateriaJ. zu Gelx>te steht, noch daran fest-
zuhalten. Thansing nannte diese Blatter Jugend-
arbeiten Dürers und bezeichnete diese eigentümlichen
Monogramme als seine JngendmoDOgrajmme. Er übersah
bei dieser Gelegenheit, daß ein ähnliches Dürer-Mono-
gramm auf authentischen Jugendwerken Dürers
nicht nachzuweisen ist und daß diese Zeichnungen
sämtlich den ausgeprägten Charakter einer anderen
Künstlerindividualität zur Schau tragen, die voa der
des jugendlichen, Dürer total verschieden ist. Einzelne
Zeichnungen des Hausbuches wurden wiederholt re-
produziert, von Henne am Rh^'n (Kulturgescliichte
des deutschen Volkes. Berliii 1886) und Dr. Alwin
Schultz (Deutsches Leben im XIV. und XV. Jahr-
hundert).
Basel. Tanzende Bauern. Feder. W^ahrscheinlich
von dem Stecher b f S. (Reprod. in Gaz. d. B. Arts.
1896. p. 232; in Hajidz. schweizerischer Meister; und
bei Hefner-Alt«neck. Trachten. IV. t. 359.)
Berlin. Jmiger Kavalier mit einem Mädchen,
welches eine Aigrette auf seiner Mütze befestigt. Silber-
stift auf grundiertem Papier. Bemerkenswert die Stel-
lung des jungen Mannes mit gespreizten Beinen, die
auch für den Meister E. S. typisch ist. (Reprod. in
dem Berliner Handzeichnungswerke. N. 51); — Die
drei Landsknechte, genannt die Rütlibfindler. Bez. mit
einem falschen Dürer-Monogramm und der Zahl 1489.
(Reprod. bei F. Lippmann. Dürer-Zeichnungen. I. 1;
gestochen von Prestel); — Der Reiter mit der Dame.
Bez. mit dem falschen Dürer-Monogramm und der
Zahl 1496. (Reprod. bei Lippmann, Dürer-Zeichnimgon.
N. 3); — Reiterzug. Feder. Nicht sicher. (Reprod
in dem Berliner Handzeiohnungswerke. XXVI. A. ; und
in Monatshefte. 1909. p. 265); — Die väterUohe Ermah-
III 14
«10
Die anonymen Heister.
nang. Gruppe vxm drei Figuren, ein älterer Mann und
zwei Junglinge. Feder. (Reproduziert in ' Jahrb. d. k.
pr. !^unst8. XXVI. 68 ; und in dem Berliner Hand-
zeic%iongswerke. XIX. a) ; — Ein altes Männlein
im Pelzrook. F^er. Früher Koll. E. Bodrigues in Paris.
Eeprojjuziert in dem Berliner Hahdzeichnungswcrkc.
XIX. a. ; und in Jahrb. d. k. pr. Kunsts. 1905. p. 68) ;
— B i b 1. Historie vom Herzog Herpin von Bxirgea und
seinem Sohne Lewe. Federzeichnungen, die möglicher-
weise (?) von dem Stecher des Amsterdamör Kabinetts
herrühren.
Bremen. Kunsthalle. Ein Reiterzug. Falsch bez.
A. I>. 1484, (Eeprod. bei Lippmann, I>ürer-2<eichnuiigen.
N. 100.) Dürer müßte selbst im Alter von 14 Jahren
das Nürnberger Hausbuch gezeichnet haben, wenn diese
Zeichnung von ihm herrühren könnte.
K o b u r g. Sc'hloB. Die Anbetung der Könige.
Feder. Kund. Studie für ein Glasgemälde mit Benüt-
zung des Sticiee Schongauers N. 6 und des Stiches
10 (s. unten). (Dr. H. Kehrer in Zeitsohr. f. bild.
Kunst. 1909. 112.)
Dresden. König und P<>ge als Wappenhalter.
Feder. Rund. Entwurf für ein Glasgemälde. Bückseite:
König und Königin mit Papagei, Nicht sicher. (Beprod.
in dem Dresdner Zeichnungswerke) ; — Prinzessin Kleode-
linde mit zwei Drachen. Feder. Rund. Entwurf zu
einem Olasgemälde. Nicht sicher. (Beppod. im Kat.
der Ausstell, zu Düsseldorf. 1904. p. 199.)
Erlangen. Univ.-Bibl. Eine Gemsjagd. In der
Mitte ein Jagdhaus, an welchem die Wappen mit dma
Reichsadler und dem österreichischen Bindenschild deut-
lich sichtbar sind. Rechts ein Zelt, in welchem zwei
Personen Karben spielen; davor ©in Mädchen, welches
einen Hund liebkost. Xiinks ein Reiter und eine Rei-
terin. Im Hintergründe Jäger, welche die Gemsen niit
Stangen aus den Felsen aufschreckea. Zirkuläres Arran-
gement der Komposition wie in dem „Heereslager" des
Hausbuches. Rotstiftzeichnung. (Rsprod. bei A. Schultz,
Deutsches I«ben, 1892. II. N. 544.) Diese und die
nächstfolgende Zeichnung sind von Erwin von Stege,
dem Zeichner der III. Gruppe der Hausbuchblättcr; —
Erzhersog M^imilian, auf die- Falkenjagd reitend. In
der liuft ein Reiher von zwei Falken gebeiat. (Reprod.
bei A. Sc&ultz. N. 545); — Eine Frau mit edn'etn
Rosenkranz. Nicht sicher.
Frankfurt a. M. Liebespaar. (Reprod. bei A.
Schultz, Deutsches Leben, 1892. II. Fig. 39,4.)
Heidelberg. Uaiv.-Bibl. (Cod. Pal. gefm. N. 87.)
Johannes von Soest übergibt dem Kurfürsten Phüipp
dem Aufrichtigen von 4er Pfalz (1476—1508) die deut-
sche Übersetzung der niederländischen G^ichte der
Margareta von Limburg. Kolorierte Federzeichnung.
Datier 1480. (Bepi^od. be(j Hefnei^ Alteneck. V. 294;
und in Jahrb. der k. pr. Kunsts. 1903. 291.) Diese
Zeichnung ist bestimmt von .dem Zeichner ,der Planeten-
blätter des Hauabuobes.
Lille. Mus. Wicar. (936.) Weibliche Figur mit
Schleier. Nicht sicher. Von Braun (313) als M. Schon-
gauer photographiert.
London. Brit. Mus. Ein Reiter. Feder. (Reprod.
bei Fr. Lippmanti. Dürer-Zeichnungen. N. 209.)
Paris. Louvre. Ein Reiter nach link.s. Feder.
(Reprod. bei Fr. Lippmann. Dürer-Zeichnungen. N. .304);
— B i b. n a t. Kreuzigung. Feder. (Dürer. Society.
1906. IX. t. V.)
Wien. Albertina. Jungfrau und Ritter, zwei Schilde
haltend. Wappenzeichnung. Feder. Zweifelhaft. (Re-
produziert in Albertina. N. 680.)
Dio Kupferstiche des Meister» des Amsterdamer
Kabinetts. Die „Chaloographic Society" publizierte 1893
die sämtlichen 89 Kupferstiche des Meisters mit einem
einbegleitenden Text von Dr. M. L e h r s, dar-
unter auch den am Halse sich kratzenden Hund (N. 78),
ein Blatt, welches gewiß nicht von dem Meister her-
rührt, Später nahm Lehrs noch das Fragmont einer
Variante mit der Darstellung des Boccaccio, der die
Guachichte des eisten Menschenpaares schreibt (Paris,
Nal. Bibl.) (sielte III. p. 197), für den Meister in
Anspruch. Dieaes Blatt ist ebenfalls von einem an-
deren unbekannten Stecher imd ist nur durch die
Behajidlung mit der kalten Nadel seinen Blättern
ähnlich. Nahezu »ämtliche Stiche sind nur in einem
Exemplar bekannt und 80 derselben befLuden sich seit
1806 in dem Amsterdamer Kupferstichkabinett, von
welchem Umstand der Stecher den Namen ,,der Mei-
ster des Amsterdamer Kabinetts" führt.
Andere Beziehungen des Meisters zu Amsterdam oder
zu den Niederlanden sind bisher nicht ermittelt worden.
Der Name „Meister von 1480", den er auch führt,
ist durch kein© Angabe auf irgejid einem Kupferstiche
zu erklären. Er kann nur von dem Dedikationsblatte
des Heidelberger Kodex herrühren, welches 1480 datiert
ist, von dem Duchesne möglicherweise Kenntnis
hatte und di© Zahl 1480 zur Bezeichnung des Künst-
lers benützte. Es ist kein Zweifel, daß dieser Stecher
einen großen Teil der Blätter des Meisters E. S.,
insbesondere das kleine Kartenspiel, und auch cLie
Wappenfolge Schongauers genau kannte.
Altes Testament: 1 — ^. Vier Propheten; — 5. Simsou
zerreißt den Löw©a; — 6. Delila schert dem schlafen-
den Simson die Haare; — 7. Salomos Götz©adienst.
Neues Testament: 8. Di© Verkündigung; — 9. 'Die
Il-eimsuchung; — 10. Die Anbetung der Könige; —
11. Die •♦■ Beschneidung ; — 12. Di© Gefangennahme
Christi; — 13. Di© Kreuztragung; — 14. Christus am
Kreuz«.; — 16. Ähnliche Darsteaituig.
Verschiedene religiSse Darstellungen: 16. Die Häup-
ter Christi und der hl. Jungfrau; — 17. Das segnende
Jesuskind; — 18. Der Schmerzensmann; — 19. Der
gut© Hirt; — 20. Der Leichnam Christi, von zwei
Engeln gehalten; — 21. Die hl. Dreifaltigkeit; —
22. Das Pasaionswappen.
Madonnen nud heilige Famiiieu: 23. Die Madonna
auf der Mondsichel; — 24. Die Madonna auf der
Mondsichel mit der Sternenkrone; — 25. Die säugend©
Madonna, von sieben Engeln verehrt; — 26. Die Mar
donna mit dem Kinde, das ein© Frucht hält; —
27. Die Madonna auf der Mondsichel mit d©m Kinde,
das einen Apfel hält; — 28. Die hl. Familie beim
Rosenstock; — 29. Die hl. Familie; — 30. St. Anna
Selbdritt.
Heilige: 31. St. Christoph; — 32. St. Christoph;
— 33. St. Georg; — 34. St. Greorg; — 36. St. Jo-
hannes Bapt; — 36. Das Haupt des Johannes Bapt. ; —
37. Das Haupt, des Johannes Bapt. auf einer Schüssel;
— 38. St. Martin; — 39. St. Michael; — 40. St.
Paulus; — 41. Die Bokehrung Pauli; — 42. St. Se-
bastian; — 43. Das Martyrium des hl. Sebastian; —
44. Dos Martyrium des hl. Sebastian; — 45. St. Bar-
bara; — 46. St. Barbara; — 47. St. Katliarina; —
48. St. Dorothea; — 49. St. Maria Magdalena; —
60. St. Maria Magdalena.
Profane Darstellungen: 51. Die nackte Frau mit
ihren Kindern auf dem Hirsch; — 62. Der wilde Mann
auf dem Einhorn; — 63. Kampf zweier wilder Männer
zu Pferde; — 64. Aristoteles und Phyliis; — 55. Das
Mädchen und der Greis; — 66. Dar Jüngling und die
Alte; — 67. Die drei lebenden und die drei toten
Könige; — 68. Der Jüngling und der Tod; — 59 — 61.
Spielende Kind©r; — 62. Der Dudelsackbläser; —
63. Zvirei ringend© Bauern; — 64. Die Marktbauem;
— 66. Die Landstreicher; — 66. Der Jüngling und
die beiden Mädchen; — 67. Die Hirschjagd; — 68. Die
beiden Mönche; — 69. Di© beiden Nonnen; — 70. Der
Falkonier und sein Begleiter; — 71. Zwei Männer im
Gespräch; — 72. Der Auszug zur Jagd; — 73. Die
Kartenspieler; — 74. Der Türke zu Pferd; — 76. Das
Liebespaar; — 76. Zwei Studienköpfe; — 77. BUdnis
eines bärtigen Greises; — 78. Ein sitzender Hund
(eine sich am Halse kratzende Buldogge). Das ein-
zig© Blatt des Verzeichnisses, weiches gewiß von an-
derer Hajid herrührt.
Wappen : 79. Der Bauer mit dem leeren Wappen-
schild; — 80. Di© spinjaende Bäuerin mit dem leeren
Wappenschild; — 81. Die Bäuerin mit dem Sichel-
wappen; — 82. Die Mutter mit zwei Kindern und dem
leeren Wappenschild; — 83. Der bärtige Mann, mit den»
leeren Wappenschild; — 84. Die Dame mit dem Rettich-
Die anonymen Meister.
211
Wappen; — 8S. Der Jüngling mit dem Knoblauch-
wappen ; — 86. Die Dame mit Helm und Wappensciüld ;
— 87. Wappen mit einer Gamhasplerin ; — 88. Wappen
mit Feahtem und Gauklern; — 89. Wappen mit einem
kopfsteihenden Bauern; — 90. Das Blatt mit Boccaccio,
welcher die Geschichte des ersten Menschenpaai-es
schreibt. JFragnient. (Paris, Kat. Bibl.) Gewiß nicht
von dem Amsterdamer Meister. (Beprod. in Jahrb. d.
k. pr. Kunsts. 1902. p. 130.) Siehe III. p. 197.
E. Harzen in Naumanns Arohiv. 1860. VI. p. 1 .
„Über Bartholomäus Zeitblom etc." — A. Essen-
wein. Mittelalterliches Hausbuch.
Bilderhandschrift des 15. Jahrhunderts mit vollstän-
digem Text in fe/ksimilierten Abbildungen. Herausge-
geben vom Germanischen Museum. Leipzig 1866; —
Max Lehrs. Der Meister des Amsterdamer Kabi-
netts. Internationale Chalkographische
Gesellschaft, 1893 ; — Historicus in Kunst-
chronik, 1894. N. 20; — Friedrich Li pp mann.
Die sieben Plajieten. (Internationale Chalkographische
Gesellschaft, 1895); — Ed. Flechsig. Der Meister
des Hausbuches als Maler. (Zeitschr. f. b. Kunst. 1897.
p. 8); — Max Lehrs. Bilder und Zeichnungen vom Mei-
ster des Hausbucihes. (Jahrb. d. k. pr. Kunsts. 1899. 173.)
Der Meister der Himmelfahrt
Maria (Le maltre de rassomption de la
Vierge). Siehe Albert Bouts. I. p. 161,
III. p. 85.
Der Meister des Martyriums des
hl. Hippolyt in St. Sauveur zu Brügge.
Siehe Dirk Bouts. I. p. 164, III. p. 37 ; und
Simon Marmion. II. p. 105.
Der Meister der Jerusalemkirche
zu Brügge, unbedeutender Maler und
Nachahmer des Quintyn Massys, vielleicht
zu Brügge tätig, wo sich in der Kirche
des Heiligen Kreuzes von Jerusalem sein
angebliches Hauptwerk befindet. Mög-
licherweise ist er identisch mit dem sogen.
Meister von Frankfurt (III. 200),
dem Enkel des Quintyn Massys (II.
p. 120).
Gemälde : B r ü g g e. Hl. Kreuz-Kirche. Mitte : Maria
mit dem Kinde und zwei musizierenden Engeln. (Kopie
nach Q. Massys.) Rechts : St. Katharina. Links : St.
Barbara.
K a t. d. A u s s t. z u B r ü g g e, 1902. N. 112.
DerMeisterdes Johannes- Altars i n
Frankfurt a. M., Maler und Kopist
der Schule des Koger van der Wey-
d e n des Älteren zu Brüssel (II. 857),
der auf Grund der kleinen Wiederholung
des Berliner Johannes -Altars (II. 868) in
Frankfurt a. M. (II. 869) als besondere
Individualität aus dem Werke Rogers aus-
geschieden wird. Man schreibt ihm auch
eine Verkündigung der Antwerpner Ga-
lerie (eine veränderte Wiederholung des
linken Flügels der Münchner Anbetung
der Könige von Roger van der
W e y d e n dem Jüngeren aus Brügge)
(II. 872), die sitzende Madonna der Samm-
lung North brook in London (II. 873)
und die stehende Madonna mit dem Kinde
der k. Mus. in Wien (IL 873) zu.
Der Meister des Johannes Bap-
tista, Kupferstecher, angeblich in der
zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrh,
tätig und von Dr. Lehrs nach einem
Kupferstiche benannt, der St. Johannes
mit dem Lamme in der Wüste vor-
stellt. Di© naive Behandlung der reich
mit Tieren belebten Landschaft, die groß"
blättrigen exotischen Bäume, die Burg,
die Gänse im Wasser, alles kindisch
und unreif aus Blättern des E. S. zu-
sammengestohlen, bekunden ein beinahe
ohnmächtiges Bemühen, aus von ander-
wärts entlehnten Einzelheiten ein neues
Werk zu schaffen. Die Figur des Jo-
hannes erinnert an den St. Joachim des
um 1509 gemalten St. Annen-Altars von
Q, uintyn Massys (1466 — 1530) aus
der Peterskirche in Löwen, gegenwärtig
in Brüssel (II. 116 u. 120). Dieser Jo-
hannes muß mit Hilfe dieses Joachim ge-
stochen sein. Ich hielt dieses merkwür-
dige Blatt lange füi- ein Werk des jungen
Qi uintyn Massys, aber hierin scheine
ich mich getäuscht zu haben. Es ist
eine viel spätere Fälschung, gewiß nach
1509 entstaiiden. Die entscheidenden Um-
stände für dieses Urteil sind die Identität
der Köpfe des Johannes und des Joachim
tuid der neben dem Joachim liegende
Hund, welcher ganz, dieselbe Schafs-
physiognomie zeigt, wie das Lamm in dem
Kupferstiche. Das Blatt ist demnach
nicht die kindisch unreife Arbeit des
Qjuintyn Massys, es ist mit Benüt-
zung des 1509 gemalten Bildes von Q,uin-
tyn Massys gestochen. Die scheinbar von
demselben Fälscher gestochenen Apostel
sind vielleicht rohe Machwerke derselben
Hand oder gehören irgend einem anderen
obskuren Stecher, dessen Individualität zu
wenig Reiz bietet, um ihr nachzuspür^^n.
Von ihm gestochen (Numerierung nach Lehrs) :
1 — 9 neun Blatt aus einer Folge von zwölf Aposteln mit
Scheibennimben : 1. Petrus. Berlin, Paris ; — 2. An-
dreas. Leipzig (Weber, 1865); — 3. Thoraas. Born
(Bibl. Corsiniana); — 4. Jacobus minor. Dresden; —
5. Phüippus. Frankfurt a. M. ; — 6. Bartholomäus.
Frajikfurt a. M. ; — 7. Matthäus. Dresden, Wien; —
8. Judas Thaddäus. Dresden, London; — 9. Matthias.
Born (Bibl. Corsiniana); — 10. St. CShristoph. Lon-
don; — 11. St. Johannes BaptLsta in der Wüste.
Dresden, Paris, Wien (Alb.). (B. X. 23. 41.)
Dr. Lehrs (Kat. Germ. Mus. 58. 288) und Dr. W.
Schmidt (Inkunabeln. I. 1) haben sein Werk auch
mit einem Christus am Kreuze, mit dem Buchstaben y
des Pigurenalphabets des Meisters E. S. und derlei
Zusohreibungen mehr, bereichert, von welchen Lehrs
aber in seinem großen Katalog wieder abgegangen ist.
Bartsch. X. 23. 41; — P a s s. IL 90. 42; —
Lehrs. Geschichte und Kritischer Katalog. I. 267;
— Derselbe. Der Meister mit den Bandrollen, p. 5;
— Derselbe in Bep. XIV. 1891. p. 497, 249—250; —
G e i 3 b e r g. 47.
Der Meister der Rundbilder, mit
Darstellungen aus der Geschichte Josefs
in Ägypten. Siehe Joseph de Bro-
mere. 1. p. 189 und IIL p. 39.
Der Meister des Bildes im Jostiz-
palaste in Paris, Siehe Quintyn
III 14*
Slä
Die anonymen Meister.
Massya. II. p. 117; Nicolas Fro-
ment (Frumenti). III. p. 89; Mar-
tin Schongaue r. III. p. 145.
Siehe auch Lcs A r t s. 1904. Nov. 9; 1905. iJan.
12, ■ März. 31, Mai. 32, Juai, 41; — Onze Kunst.
1904. II. 42.
Der Meister der Liebesgäl'ten,
Kupferstecher der zweiten Hälfte des 15.
Jahrh., wahrscheinlich in den Niederlanden
tätig, den Passavant (IL 252) aus der
Masse der Anonymen zu einer besonderen
Persönlichkeit herausbildete. Dr. Lehrs
fixierte seine Tätigkeit mit den Jahren
1440 — 1450 und stützte sich hiebei auf
einige um diese Zeit entstandene Minia-
turen eines „Speculum humanae Salvatio-
nis" von Jean Mielot in Brüssel, für
deren Originale Lehrs die Passionsstiche
dieses Meisters der Liebesgärten hielt.
Der Stecher arbeitete oder kopierte je-
doch nur nach denselben Patronen, welche
den Miniaturen des Speoulom, das in meh-
teren Exemplaren vorhanden ist, zur Vor-
lage gedient hatten. Er kopierte sie
schlecht und mit Änderungen, zuweilen
verstand er die Originale gar nicht. Im
Christus vor Pilatus (N. 8) ersetzte er den
Kopf der Frau des Pilatus in der Fenster-
öffnung durch eine -Landschaft, weil er
wahrscheinlich das apokryphe Evange-
lium nicht kannte, welches diese Episode
er2iählt; in der Grablegung ließ er die
drei Zylinder auf dem Sockel des Sarges
weg, weil er offenbar ihre Bedeutung als
Salbbüchsen nicht erkannte. Lehrs aber
glaubt, daß die Miniatoren des Speculum
diese Kupferstiche gegenseitig ko-
piert hätten, während sie in der Tat nur
ihre eigenen Patronen gleichseitig nach-
malten. Die Stiche dagegen erscheinen
gegenseitig, yreil der Stecher dieselben
Patronen oder diese Miniaturen vor
sich hatte. Übrigens ist gar nicht fest-
zustellen, welche der zahlreichen Varian-
ten der Miniaturen das Original des Ste-
chers gewesen sein mögen. Drastisch ist
die Art, wie er seine Kompositionen zu-
sammenträgt^ z. B. die Benützung und Um-
wandlung des Kühlbrünnleins aus einem
Blatte des Meisters E. S. (III. p. 166,
N. 207) in den Desserttisch des großen
Liebesgartens (N. 21) und die Verände-
rung des Brünnleins in ein Bächlein, in
welches er die Weinflaschen hineinlegt.
Er hat auch ein gewisses Geschick im
Stylisieren seiner Objekte und macht
Bäume aus Hirschgeweihen und Klee-
blättern. Lehrs» dessen Ansichten über
die Zeit des Herzogs Philipp des Guten von
Burgund nicht ganz geklärt sind, hält ihn
für den typischen Kupferstecher dieser
Epoche. Er hat aber eine sonderbare An-
sicht von dieser Zeit. Wir wissen, daß
sie in künstlerischer Beziehung snur das
Vollkommenste hervorgebracht hat und daß
die Männlein" des Liebesgartens (N, 21),
die nicht stehen und nicht gehen können,
unmöglich eine künstlerische Leistung
dieser Epoche sein können. Sie wurden
offenbar später fabriziert, mit der Ab-
sicht, älter zu erscheinen, als sie in der
Tat sind. Die Kostüme dieser Figuren
der Liebesgärten sind überhaupt keine
Zeitkostüme; Der Stecher zeichnete seine
Fratzen, wie er seinen Wald oder seine
Burgen zeichnete, ohne irgend welche Na-
turstudien, und Dr. Lehrs und sein Geis-
berg halten diese in ihrer Art einzigen
Foppereien für Werke eines Künstlers der
Epoche Philipps des Guten! — I Die Ma-
ler^ Miniaturisten, Goldschmiede, Seiden-
sticker etc. jener Zeit würden sich satt-
sam gewundert haben, wie diese zwei Ka-
valiere des großen Liebesgartens sich auf
ihren Füßen erhalten, der links, der jeden
Augenblick im Begriffe ist, auf seine Sitz-
teile zu fallen, und der rechts, der wie
Münchhausens Windspiel auf den Stump-
fen seiner Beine steht. Oder will uns
Lehrs allen Ernstes glauben machen, daß
diese zwei Schlösser in dem großen Lie-
besgarten Architekturen aus der Epoche
Philipps des Guten sind? Diese Blätter
sind im besten Falle gegen Ende des
15. Jahrhunderts in irgend einer nieder-
ländischen Stadt, in welcher Drucker und
Formschneider tätig waren, entstanden,
nicht aber um 1440, aus weicher Zeit in
den Niederlanden kein Kupferstich nach-
zuweisen ist. Maßgebend für dieses Ur-
teil sind die schachbrettartig quadrierten
Fliesen, die dieser Stecher zu seinen Pas-
sionsbildem hinzufügt, obgleich die Ori-
ginalminiaturen derlei nicht aufweisen.
Sie finden sich in den Formschnittea der
holländischen Xylographen aus Gouda und
Utrecht, bei Ve Idener und van Leeu,
in der „Historie Hertoge Godevaerts van
Boloen" um 1480—1490 und in ähnlichen
Werken. Diese Blätter sind möglicherweise
von einem Goldschmiede gemacht, der
seine Mußestunden zur Anfertigung wert-
loser Andachtsbilder verwendete, darauf
deutet wenigstens der hl. Eligius, wahr-
scheinlich aber sind es lediglich die Pro-
dukte eines alten Fälschers, der auf die
antiquarischen Gelüste einiger Altertums-
freunde und auf die Ignoranz der zukünf-
tigen Ikonographen spekulierte, die in
jedem alten Plunder, wenn er nur das
Gepräge des Antiquarischen hat, Meister-
werke erkennen.
Von ihm gestochen (Numerierung nach. Lehrs) :
1. Die Heimsaichung. Rund. Berlin; — 2. Die Dar-
Die aoonymen Meister.
213
Stellung im Tempel. Lond<m (Willshire. tl. 77); —
3. Die Flucht nach Ägypten. (P. II. 213. 11.) Berlin;
— 4. Ruhie nach der Flucht nach Ägypten. Hier verwen-
dete der Stecher die Bordüre des Antonius (Pass. II. 187.
-13), der übrigeiLs offenbar auch von ihm herrührt und
die er bei seiner Kopie N. 15 weggelassen hatte. Bund,
Berlin; — 6. Die Dornenkrönung. (P. II. 219. 68.)
Unsicher. Basel; — 6 — 13. Die Passion: 6. Christus
am Ölberg. Paris; — 7. Die Gefangennahme. (P. II.
215. 36.) Nürnberg; — 8. Christus vor Pilatus. (Pass.
n. 215. 27.) Nürnberg; — 9. Die GeilSelung. (P. II.
215. 28.) Nürnberg; — 10. Die Kreuztragung. (P. II.
215. 20.) Nürnberg; — 11. Christas am Kreuze. Paris;
— 12. Die. Kreuzabnahme. Paris ; — 13. Die GraJSlegung.
Paris; — 14. St. Anna Selbdritt. Dresden; — 15. St. An-
tonius. Darmstadt. Kopie nach einem größeren Blatte
(Pass. II. 187 43. [Franz von Bocholt]) mit Hinweg-
lassung der Bordüre. Wien (Alb.). (III. p. 31. N. 43); —
16. St. Eligius in seiner Groldscämiiedwerkstätte. (P. II.
253. 2.) Amsterdam; — 17. Die Messe des hl. Gregor.
(P. II. 94. 63.) Berlin; — 18. St. Hieronymus. Darm-
stadt; — 19. St. Dorothea. (P. II. 95. 74.) BerlLa; —
20. Der kleine Liebesgarten. (P. IL 253. 4.) Brüssel
(S. Arenberg); — 21. Der große Liebesgarten. (P. IL
253. 3.) Berlin.
Passavant. IL 252; — D u t u i t. V. 130; —
M. L e h r s. Der Meister der Liebesgärten. Mit , zehn
Tafeln. Dresden 1893; — A. v. Wurzbach in
Kunstchronik, 1894. p. 65; — L e h r s. Geschichte
iTnd kritischer Katalog. I. 304; — ,M. Geisberg.
Meister der Graphik. IL 56.
Der Meister des Liebeszaubers im
Museum zu Leipzig, Maler, wahr-
scheinlich um 1472 in Brügge tätig.
Allem Anschein nach ein Miniaturist oder,
was viel wahrscheinlicher ist, eine Mi-
niaturmalerin, welche mit dem Stecher
des Widmungsblattes des C a x t o n Re-
cueii (III. 49) und dem sogenannten
Boccaccio-Meister (III. 197) iden-
tisch ist. Wahrscheinlich ist es I d a
van den Ameye, die Frau des Israhel
van Meckenen (III. 119). Das kleine, in
Ölfarbe gemalte Bildchen, 21 Zentimeter
hoch und 16 Zentimeter breit, stellt ein
Mädchen mit offenem Haar, nackt, in
Mitte eines Gemaches, in der Art der
Israhelschen Innenräume dar. Sie steht
vor einem Kamin und hält in der Rechten
Feuerstein und Schwamm, in der Linken
einen Stahl, mit dem sie Funken aus dem
Steine schlägt, die auf ein wächsernes
Herz herabsprühen, welches neben ihr in
einem offenen Kästchen liegt. Zugleich
fallen aus dem Schwämme Wassertropfen
auf das Herz. Vorn, neben der jungen
Hexe, liegt ein schlafendes Hündchen,
rechts auf dem Schranke sitzt ein Papa-
gei (Sittich) und im Hintergrunde tritt
ein ju-Uger Mann zur Tür herein. Rings-
herum flattern fünf leere Spruchbänder.
Die Figuren sind ganz gut gezeichnet.
Der Augenpunkt hoch oben, wie in dem
Widmungsblatte des Caxton Recueil, und
die Möblierung des Raumes erinnert an
ähnliche ältere Gemälde und an die
Genredarstellungen aus dem Alltagsleben
der Meckenen-Stiche (III. p. 124. N. 34).
H. Lücke, der das Bild zuerst bekannt-
machte, sagt : „Auf den Namen eines her-
vorragenden Meisters seiner Zeit hat das-
selbe keinen Anspruch; es ist eine Arbeit
etwa dritten Ranges, deren Urheber viel^
leicht zu jenen Malern gehörte, die neben
der Tafelmalerei auch die Miniaturkunst
betrieben", und hat damit ganz richtig
geurteilt.
In jüngster Zeit war man bemüht, dieses
Bild zu der Gründung des Ordens des
Goldenen Vließes in irgend welche Bezie-
hung zu bringen, da Feuerstein und Stahl
(le briquet et le caillou, die „elements
constitutif s" des Goldenen Vließes) an die
Embleme desselben erinnerten. Es fand
auch einen Platz auf der Ausstellung des
Goldenen Vließes 1907 in Brügge, aber
man hat diese Ansicht wieder aufgegeben,
da die weit spätere Entstehungszeit des
Bildes und der ganze Charakter desselben
mit dieseniL illustren Orden und seiner Ein-
setzung nicht das geringste zu schaffen
hat. Es ist wohl nur der künstlerische
Ausdruck der Liebessehnsucht eines mit
Talent und Fähigkeiten reich ausgestat-
teten weiblichen Gemütes.
H. L ü c k e in Zeitschr. f. bild. Kunst, 1882. p. 379,
mit Reprod. ; — Kat. der Ausst. in Brügge,
1907. N. 177.
Der Meister von Liesborn, Maler
der van Eyck-Schule, der unter dem Abte
Henricus de Clivis (1465—1490) für die
Kirche des Benediktinerklosters zu Lies-
born bei Münster um 1465 ein großes
Altarbild malte. In der Mitte war
Christus am Kreuze mit vier Engeln und
an den Seiten St. Johannes, St. Schola-
stika, St. Benedikt, St. Kosmas, St. Da-
mianus und Maria dargestellt, auf den
vier Flügeln die Verkündigung (Edinburg),
die Geburt, die Anbetung der Könige
(Edinburg) und die Daxstellung im Tem-
pel, auf den Außenseiten die Auferste-
hung, die Himmelfahrt, das Pfingstfest
und das Jüngste Gericht. 1807, zur Zeit
der napoleonischen Herrschaft, wurde das
Bild zersägt und stückweise verkauft;
einige Teile verblieben in Münster, an-
dere im Privatbesitz bei H. Krüger in
Minden, die Brustbilder der sechs Hei-
ligen kamen endlich in die Nat. Gal. in
London. Eine Kopie des ganzen Werkes
von Schülerhänden gelangte in die Kirche
zu Lünen und wurde kürzlich ebenfalls
zerstückt und verkauft.
Gemälde: Edinburg. Nat. Gal. Die Anbetung
der Könige; — Die Verkündigung. (Lichtdr. im Kat.
1906.) Fragment des Liesbomer Altars.
London. Nat. Gal. (N. 254—255, 257, 259—281.)
Drei Heilige in ganzer Figur: St. Ambrosius, St. Exu-
pcrius -Mart., St. Hieronymus; — Desgl.: St. Gregor,
St. IlUarius, St. Augustinus; — Die Darstellung Christi
im Tempel; — Das Haupt des gekreuzigten Heilands; —
Drei Heilige: St. Johannes Evang., St. Scho istika, St.
214
Die anonymen Meister.
Benedikt. Brustbilder. Goldgrund; — Desgl.: St. Kos-
tnas, Damianus und Maria. Brustbilder. Goldgrund.
Münster. Kunstverein. Ein schwebender Engel
(Bruchstück der Kffeuzigung); — Fünf EngeJ, das Kind
anbetend.
Passavant in Kunstblatt. 1843. N. 90; 1847.
K. 6; — Verzeichnis der Grenmldesammlung des
Geh. Bt'g. -Rates Krüger zu Minden. S«; — N o r d-
h o r f. ' EHe Chronisten des Klosters Liesbom. Mün-
ster 1866. p. 32.
Meister der Liversbergschen Pas-
sion. Siehe Dirk B o u t s. I. p. 165 ;
III. p. 35, 37.
Dr. Th. As her in Monatsheft«. 1909. p. 579.
Der Meister der Lucia-Legende
aus Brügge, Maler, wahrscheinlich um
1480—1490 in Brügge tätig. Er führt den
Namen nach einem Bilde mit drei Szenen
aus dem Leben der hl. Lucia in der Kirche
St. Jacquo.? zu Brügge, und ist angeblich
derselbe Meister, von dem die Darstellung
der Virgo inter Virgin es in Brüs-
sel (III. 224) und die dem Bartho-
lomäus Rubens (III. 516) zugeschrie-
bene St. Katharina in Pisa herrühren.
]3as dünne, strähnige Hciar seiner hage-
ren Frauen, die mageren, kurzen Arme und
der Ausdruck frommer Sittsamkeit und
Schüchternheit sind charakteristisch. Den
beiden genannten Bildern sehr ähnlich,
aber gewiß später entstanden, ist die hl.
Kathai"ina im Güstrower Altar (IL 266;
III. 201) und eine dritte bei Ferd. Cook
in Richmond (II- 266; IIL 199). Es
ist aber kaum möglich zu glauben, daß
der Meister der Lucia-Legende, der Mei-
ster der Virgo inter Virgines, der Meister
des Güstrower Altars und gar noch Bar-
tholomäus Rubens miteinander identisch
sein könnten.
Gemälde : Brügge. St. Jacques. (Ausst. in
Brügge, 1902.) Drei Szenen aus der Legende der hl.
Lucia. Mitte: Die Heilige wird wegen ihres Glau-
bens angeklagt vmd vor den Konsul geführt. Bez. :
Dit was ghedaen int jar MCCCCLXXX. Links : . Die
HeUige verteilt ihr Gut an die Armen. Rechts : Das
Martyrium der Heiligen, weleho von Rindern zu Tode
geschleift werden soll. Im Hintergrunde ist der Turm
von Notre Dame zu Brügge sichtbar. (Lichldr. in dem
Tafelwerke der Ausst. in Brügge, 1902. N. 41); —
Kapelle Saint Sang. Zwei Szenen einer unbekannten
Legende; — Museum. Das Leben des St. Georg.
Brüssel. Koll. Leon Cardon. Diptychon mit legen-
darischen Darstellungen. (Lichtdr. bei Fierens Gevaert,)
Gent. (N. 52.) Die Legende der hl. Anna.
Pisa. Mus. St. Katharina. Flügelaltar. In der
Mitte St. Katharina in ganzer Figur, rechts die Ver-
mählung der Heiligen, links St. Katharina und die
Doktoren. Im Hintergrund Notre Dame und der Beffroi
von Brügge, in einer Predella sieben Szenen aus dem
Leben der Heiligen. (Lichtdr. bei Fiercns Ge^-aert.
p. IIa.) Siehe Bartholomäus Rubeus. II. p. 516.
Tongerloo. Die Legende der hl. Dyinphna.
Der Meister der Magdalenen-
Legende, Maler der ersten Hälfte des 16.
Jahrh., der seinen Namen nach mehreren
um 1520 gemalten Darstellungen aus der
Legende der hl. Magdalena führt. Irriger-
weise wird zu dieser Gruppe nicht selten
auch das herrliche Magdalenenbild von
Cornelis Coninxloo (I. 326; IIL 66),
fräher Mabuse (IL 82) genannt, hinzuge-
zählt, welches aber mit dem Meister der
Magdalenen-Legende nichts gemein hat.
Die zusammengewürfelte Komposition und
die gedrungenen Formen sind von den
schlanken Figuren des Cornelis Coninxloo
wesentlich verschieden. Er erinnert zu-
meist an Dirck Velaert (IL 746),
aber auch an diesen nur in Einzelheiten.
Gemälde : Budapest. Christus am Tische Simons
und Magdalena.
Kopenhagen. Erweckung des Lazarus. (Lichtdr.
im Kat. 1904. N. 236.)
London. Kunsthandel. (Ausst. in Brügge 1902.
282.) Die hl. Magdalena, in GeseUschait auf die Jagd
reitend. Früher KoU. Meazza (Maikmd 1884) und
Rüsten. (Lichtdr. in dem Tafelwerke über die Ausst.
in Brügge, 1902. t. 73) ; — Maria Magdalena, predigend,
Koll. Meazza und Ruston.
Prag. Gal. Nostitz. Portrait eines Mannes mit
einem Zolistab in den Händeo. (Lichtdr. im Kat.
1905. N. 95.)
Schwerin. Zwei Altarflügel. Der Stifter mit
St. Ludwig und St. Fiacre; — Die Frau und Tochter
des Stifters mit St. Magdalena und St. Margajeta.
Der Meister der Altarflügel mit
dem Portrait der Königin Marga-
rethe von Schottland inSchloßHoly-
r o o d bei Edinburg (ehedem in
Hampton Court). Siehe Hugo van der
Goes. I. p. 592; Nicolas Froment.
IIL p. 89; und Maitre de Moulins.
III. p. 216.
Der Meister des Marienlebens.
Siehe Dirk Bouts. L p. 163, 165;
III. p. 55. Es ist wohl ganz unmöglich,
den Anteil des Dirk Bouts von dem
seiner Schüler, deren er jederzeit eine
beträchtliche Anzahl geha^bt haben muß,
in diesen und anderen verwandten Gemäl-
den, zu trennen. Da seine Schüler gewiß
nach seinen Entwürfen und Patronen mit
größerer oder geringerer Selbständigkeit
arbeiteten, entstand in all diesen Werken
ein so unentwirrbares Gemisch ton Mo-
tiven des Meisters und koloristischen
Eigenheiten der Schüler, daß ein I'ren-
nungsversuch nach so vielen hundert Jah-
ren nicht mehr möglich ist. Das Atelier
des Dirk Bouts wird wohl noch tätig
gewesen sein, nachdem Dirk Bouts Cöln
oder die Stadt, in welcher diese Bilder
entstanden sein mögen, verließ, aber der
Charakter des Ateliers verflachte und ver-
blaßte auch bald darauf, denn es fehlte der
Geist, der diese Gesellen zusammenhielt,
und es blieben ihnen nur die Schablonen
und die Behelfe, mit denen sie nicht mehr
viel anzufangen wußten. Daraus erklärt
sich wohl der rapide Niedergang der unter
dem Namen „Schule des Meisters des
Marienlebens" zusammengefaßten Ge-
mälde. Ich ergänze hier das Verzeichnis
Die anonymen Meister.
215
der im Hauptwerke (I. 165) angefüiirten
Gemälde, ohne auf ihre künstlerischen
Qualitäten näher einzugehen.
Gemftlde (Nachtrag) : Berlin. (N. 1235.) Maaia
mit dem Kinde, St. Katharina, Barbara nnd Magdalena,
der Stifter mit zwei Söhnen und die Stifterin mit vier
Töchtern auf einem umfriedeten Basenplatze. (Lichtdr.
bei Sohubring. Berlin. I. p. 399.)
Bonn. Frau Dr. Virnioh, 1904. Die Kreuzigung.
In den Flügeln Verklärung und Auferstehung. (Lichtdr.
im Kat. der Ausst. Düsseldorf, 1904.)
Brüssel. Christus am Kreuze zwischen den Scha-
chern, mit Maria Magdalena und Johannes. Vom der
Donator und sein Sohn mit einer Bandrolla „O Ii^ia,
ich bitt dich", und die Stifterin mit ihrer Tochter.
Hinter ihm der Tod. Willkürliche Zuweisung.
C ö 1 n. Clav6 von Bouhaben. Verst. 1894. (Später
I^ria, Gfeorges Crombez.) Mariens Besa<di bei Elisabeth.
Mit Benützimg eines Motivs von Roger van der Weyden;
— Madonna mit dem Kinde zwischen St. Katharina
und Oolumba; — Maria und St. Bernhard. Gegenwärtig
im Mus. SU Oöln.
Hamburg. Koll- Weber. Himmelfahrt Christi.
(Ausst. in Düsseldorf, 1904. N. 32); — Maria mit dem
Kinde.
Nürnberg. Anbetung der Könige. (Lichtdr. im Kat.
der Ausst. Düsseldorf, 1904); -^ Der Tod der Maria.
(Aldenhoven. Geschichte der Oölner Malerschule.
p. 221. pL 65; — Klassischer Bilderschatz.. N. .511.)
V e 1 e n. Grai Lands berg. Anbetung der Könige.
In einem der Könige ist der Mann mit der Nelke von
Jan van Eyck kopiert und in Josef ein König der
Anbetung von Boger van der Weyden II. aus Brügge
in München.
Dr. Th. As her. Monatshefte. Dez. 1909. 579.
Der Meister der Mater Dolorosa
oder der Maria der Sieben Schmer-
zen in NotreDame zu Brügge, auch
Pseudo Mostaert des Dr. Waagen
genannt. Siehe Adriaen Is^nbrant.
I. p. 775; III. p. 105.
Der Meister des Merodo- Altars.
Siehe Jacques Daret. I. p. 381 ;
III. p. 71:
Le Maitre de Monlins, genannt
,,L e peintre des Bourbon s",
oder wegen seiner reizenden Engel-
chöre „L e maitre aux Anges",
französischer Maler der zweiten Hälfte
des 16. Jalithunderts, der von dem Herzog
Pierre de Bourbon, Sire de Beaujeu, be-
schäftigt wurde. Er malte für ihn das
Triptychon der Kathedrale zu M o u 1 i n s,
auf dessen Flügeln der Herzog, seine Frau
Anne de France und ihre Tochter Su-
sanne porträtiert sind. Nach dem Al-
ter der Dargestellten ist das Werk um
1498 entstanden. Sein frühestes Bild ist
die Geburt Christi von A u t u n, welches
er für den Kardinal Jean Rolin, der
darin porträtiert ist (f 1483), gemalt hat.
Auf der Ausstellung der Primitifs in
Paris, 1904, war eine beträchtliche An-
zahl von, diesem Meister zugeschriebenen
Werken vereinigt. Angeblich war er iden-
tisch mit Jean Perreal, genannt Jean
de Paris (1483—1529 in Lyon erwähnt),
dieser scheint aber ein merklich jüngerer
Künstler zu sein. Man wäre geneigt, bei
einem Vergleiche mit den Bildern in Glas-
gow und Edinburg, welche in der Regel
van der Goes (L 592, 593) genannt wer-
den, in ihm deai Maler Nicolas Fro-
ment (IH. 89) tzu vermuten.
Gemälde : A u t u n. Bisoh. Pttlais. Die Geburt Christi
mit Maria, dem Kardinal Jean Rolin (Sohn des Nie;
Eolin, geb. 1408, t 1483) und zwei Engeln.
Brüssel. Gal. (Erworben 1902, Verst. Huybrechta
in Antwerpen.) Maria, umgeben von vier Engehi, das
Kind anbetend. (Exp. prün. fr. 1904. N. 109.) (ümriC
bei Reinaoh. II. 141.)
Edinburg. Schloß Holyrood. Vier Tafeln eine«
Altars mit den BUdnissen Jak,ob III. von Sobottland
(1453—1488), hebst seiaem Sohne Jakob IV. (geb. 1472),
der Königin Margareta und des Vorstehers des
Holy-Trinity-Kallegiums (1462—1496) Edward Boakle.
In der Regel Hugo van der Goes (I. 592) ge-
nannt (III. 89).
Glasgow. Karl I V. von Anjou, Comte du Maine,
Neffe des Königs Bon(!!, Schutzherr (Avou6) der Abtei
St. Victor in Marseiile, und sein Patrcm. St. Victor.
Halbfiguren. (Siehe H. van der Goes. I. p. 593.)
London. Dowdeswell &: DowdesweU. Die Ver--
kündigung. Der Engel sieht na^h rechts in den Ilaum
hinein, nicht auf die vom kniende Maria. Charakte-
rLstisch ist die Haltung der Hände mit den offenen
Handflächen. (Lichtdr. in Burl. Mag. IX. 331.)
M o u 1 i n s. Kathedrale. Triptychon. Maria mit dem
Kinde, thronend, von Engeln umgeben. Rechts die Her-
zogin Anne de France, Tochter Ludwigs XI., kniend,
mit ihrer Tochter Susanne und St. Anna. Links
Herzog Pefcer IL von Bourbon, kniend, und St. Petrus.
Auf der Dalmatika des hl. Petrus die Devise der Bour-
bons: Esperance. Auf den AußenflügeJn die Verkün-
digung in GrisaiUe. Auf dem alteii Rahmen' P u. A
verbunden (Pierre-Anne). (Burlingt. Mag. V. 328.)
Paris. Louvre. (1005.) Anne de Beaujeii, Her-
zogin von Bourbon (geb. 1461), und St. Johaäines der
Evangelist. Im Hintergrunde das Schloß Bourboo.
Gemalt 1488; — (1004.) Pierre de Bourbon (geb. 1439)
und St. Petrus; — Eine Dame mit St. Magdalena; —
KoU. Mme. de Iturbe. Portrait der Susanne de
Bourbon. Halbfigur. Im Hintergründe das Schloß La
Palisse. (Burl. Mag. 1904. V. 370; Reinach. II. 476.)
Le Maitre ä la navette. Siehe
Zwott. IIL p. 168.
Der Meister von Oultremont, nie-
derländischer Maler der ersten Hälfte des
16. Jahrh., nach einem Flügelaltar der
Gal. zu Brüssel benannt, welcher 1899
aus dem Besitze des Gicifen d'O u 1-
tremont (Schloß Warfüsee) erworben
wurde. Man liat ihn abwechselnd mit
Aertgen Claeszoon von Leiden
(L 283; IIL 56), Allaert Claeszoon
aus Amsterdam (I. 279 ; III. 56), Jacob
Cornelisz van Oostzaanen (I. 339;
IIL 68) oder Jan Joosten (L 763;
III. 105) identifiziert, obgleich das Bild
nach der herrschenden Ansicht gewiß von
Jan Mostaert (IL 195—198) herrührt.
Der Meister mit dem Papagei, an-
geblich Jean Belle gambe. I. p. 76.
Gemälde: Berlin. Koll. Kaufmann, 1906. Maria
mit dem Kinde, welches einem Papagei eine Kirsche
reiioht. Halbfigui. (Lichtdr. in Onze Kunst. 1906. IL 35.)
C ö 1 n. (428.) Maria mit dem Kinde, hinter Josef
ein Baum, auf welchem ein Papagei sitzt.
Der Meister der Berliner Passion,
ein Kupferstecher des 15. Jahrh., welchen
Dr. L e h r s aus den Anonymen ausge-
216
Die anonymen Meister.
schieden und nach der im Berliner Kabi-
nett befindlichen Passion den Meister
der Berliner Passion benannt hat.
Der Name „Meister der orientalischen Un-
geheuer" wäre zutreffender gewesen, denn
Passionsfolgen hat jeder alte Kupfer-
stecher gestochen, während dieser mit
seiner Bestiaiienfolge (N. 75 — 94) einzig
dasteht. Er scheint bereits um 1463 tätig
gewesen zu sein, da sich eine Kopie
nach der Krönung der hl. Jungfrau (N. 9)
in einem Manuskript der Bibl. Nationale
in Paris aus diesem Jahre, eingeklebt fin-
det. Das kleine Leben Christi (N. 14—23)
scheint zu seinen frühesten Arbeiten, das
Marienleben (N. 2—9) und die Passion
(N. 24 — 32) . zu den späteren, die
Apostelfolge (N. 41—83), die Tierbilder
(N. 75 — 94) und die Querfüllungen mit
grotesken Figuren (N. 95 — 105) scheinen
zu seinen spätesten Arbeiten zu gehören,
vorausgesetzt, daß diese Blätter wirklich
sämtlich von demselben Stecher' herrüh-
ren. Es ist aber schwer, den Laien auf die
künstlerischen Unterschiede von Objekten
aufmerksam zu machen, die nahezu unzu-
gänglich sind. Solche Angelegenheiten
bleiben undiskutierbar, so lange nicht
sämtliche Blätter in getreuen Reproduk-
tionen vorliegen.
Bei den Versuchen, den Meister zu lokali-
sieren, gelangt Lehrs zu der vagen For-
mel, daß er ein „niederrheinischer" Ste-
cher gewesen sein müsse. Bekanntlich
ist der Begriff ,, Niederrhein" durch die
Teilung in. viele Arme, die dieser Fluß vor
seiner Mündung vornimmt, ein so beque-
mer, daß man alle möglichen Gegenden
darunter verstehen kann. Die Neigung
für C ö 1 n, zu welcher Stadt sich Lehrs
besonders durch die in cölnischen Ma-
nuskripten eingeklebten Blätter des
Meisters angeregt fühlte, mußte er in-
folge der Legende eines Blattes (N. 65)
beiseite schieben und in mittel-
niederländisch formulieren. Wir
haben sonach einen niederländi-
schen Stecher vor uns, nur wissen wir
nicht, wohin er gehört. Aus seinen For-
men irgend einen Anhaltspunkt zu finden,
wäre nur durch die Figurenkostüme der
Querfüllungen (N. 95 — 106) möglich. Pas-
savant wies diese Folge dem Boccaccio-
Stecher zu und bewies damit ein rich-
tiges Empfinden für ihre Verwandtschaft
mit der großen Querfüllung des Israliel
van Meckenen (III. p. 124. N. 40). Die Fi-
guren sind dieselben, nur die Technik ist
feiner und härter. All diese Grotesken
scheinen ihr ursprüngliches Original in
Israhels „Tanz um den Ring" (III. p. 124.
N. 32) zu haben. Wenn diese Q,uerfüllun-
gen wirklich von demselben Meister sind,
von dem diese chimärischen Tiere
(N. 75 — 94) herrühren, dann stand dieser
Stecher ganz gewiß in intimen Beziehun-
gen zu Israhel van Meckenen.
M. Geisberg fand sich infolgedessen
veranlaßt, ihn mit dem Vater des Isra-
hel van Meckenen IL, dem alten
Israhel L, zu identifizieren, dessen Exi-
stenz durch ein von dem jüngeren Israhel
gestochenes Portrait (III. p. 123. N. 2)
beglaubigt zu sein scheint. G e i s b e r g
stützt dies© Hypothese noch mit angeb-
lichen Hausmarkenzeichen und komma-
artigen Strichen auf retu-
schierten Drucken der Tier- i ,^» ^
folge (N. 76, 79, 81, 85, 88,
94), anderen nicht retuschier- ^ ^ IJT
ten (N. 15 u. 21) und ahn- g? A A
liehen unerklärlichen Zei-
chen oder Zufälligkeiten. Aus seinen
Stichen ist aber nicht der geringste Um-
stand zu ersehen, der einen Schluß auf
seine Herkunft gestatten würde. Ist er
wirklich der Vater Israhels IL, der um
1457 nach Bocholt kam, dann muß er
auch das anfjebliche Wappen Israhels (IIL
p. 115) geführt haben und dürfte aus Me-
cheln stammen. Aus den alten Hand-
schriften, in welchen sich Stiche dieses
Mieisters eingeklebt fanden, aus den
Mundarten der Schriftzeilen seiner Stiche,
aus dem .Umstand, daß nur niederrheini-
sche Stecher, unter diesen sein vermeint-
licher Sohn Israhel IL, seine Blätter ko-
piert haben und aus der Datierung 1463
des oben erwähnten Manuskripts der Pa-
riser Bibl. nat. würde sich die Tatsache
ergeben, daß er um 1463 irgendwo in den
mittelniederländischen Gegenden gear-
beitet habe. Das Berliner Manuskript,
dem die Stiche der Passion (N. 24 — 32)
eingeklebt sind, stammt aus einem Klo-
ster der Schwestern des gemeinsamen Le-
bens in der Gegend von Amheim und trägt
die Bezeichnung: Dit boec is ghescrewen
en geyndet van mir suster gjriet vogels
in den iaren ons heren 1482 op snta peters
en pauwels avet. Der Stecher wäre so-
mit in der Gegend von Arnheim, vielleicht
sogar in Bocholt zu Hause gewesen und
wäre jener Goldschmied, der 1457 bis 1460
in Bocholt erwähnt ist. Das sind gewiß
sehr geistreiche Vermutungen, denen nur
die Erwähnung des Namens dieses ano-
nymen Goldschmiedes zur Beglaubigung
fehlt. 1457 sclmitt er den Stempel, der
als Merkzeichen für den B ?holter Zinn-
gießer dienen sollte, und reparierte
eine Botenagraffe. 1465 war kein Gold-
schmied mehr in Bocholt, denn der Rat
ließ seine Aufträge in benachbarten Städ-
Die anonymen Meister.
217
ten ausführen; der Meister der Berliner
Passion muß also — vor 1465, so schließt
G e i s b e r g, gestorben sein. Warum so-
wohl Geisberg als sein- Freund L e h r s
alle Leute sterben lassen, wenn die Kunst-
geschichte sie gerade am dringendsten
braucht, ist schwer zu begreifen, denn das
ist gewiß, wenn all diese Stiche, die Lehrs
dem Meister der Berliner Passion zu-
schreibt, wirklich von ihm herrühren,
dann kann er unmöglich schon um 1465
gestorben sein; die grotesken Q,uerfüllun-
gen mit Figuren (N. 95 — 106) sind gewiß
nicht vor Israheis Tanz um den Bing
(III. N. 32) und nicht vor der Qiuerfüllung
Israheis (III. p. 124. N. 40), somit gewiß
nicht vor 1476 entstanden. Entweder ist
er der Stecher all dieser ihm von Lehrs
zuerkannten Blätter, dann hat er 1476
noch gelebt, oder er starb um 1465, dann
ist das ganze Oeuvre eine Halluzination
und diese Blätter rühren von anderen Ste-
cherhänden her. Es ist aber kein Grund,
den Stecher der Berliner Passion resp.
den alten Israhel I. schon im Jahre 1465
aus der Welt zu scliaffen. Er kann seinen
Wohnsitz in Bocholt aufgegeben, seine
Frau mit dem interessanten Wappen (III.
p. 115) daselbst zurückgelassen haben und
in die Fremde gegangen sein, wo sich
seine Spuren verlieren. Wo hat der Ste-
cher der Berliner Passion diese Chimären
oder ähnliches gesehen ? Ich glaube nicht,
daß ein Autochtone in Bocholt oder Arn-
heim, der niemals die heimatliche Scholle
verließ, je im stände war, solche aben-
teuerliche Vögel zu konstruieren, die eine
Kenntnis orientalischer Motive vor-
pussetzen. Der Stecher dieser Blätter
muß demnach in einer Stadt des üppig-
sten Lebensgenusses und in einer Sphäre
gearbeitet haben, wo er derlei vor Augen
hatte, wo die Kostbarkeiten der ganzen
Welt zusammenströmten und die künst-
lerischen Motive in solcher Üppigkeit
wucherten, weiche einzig und allein die
in diesen Oriiamentblättern auftretenden
Extravaganzen begreiflich macht. Man
darf Kupferstiche nicht bloß der Wasser-
zeichen wegen von hinten besehen, son-
dern man muß sie dort anschauen, wo sie
gestochen sind.
Dabei geht G e i s b e r g mit zu großer
Leichtigkeit über ein merkwürdiges Blatt
hinweg, welches nicht ohne weiteres
beiseite zu schieben ist, wie seine
Hypothesen. Ich meine jenen alten
Türkenkopf des Meckenen-Werkes (p. 123.
N. 2), welcher groß und deutlich ,,Isra-
hel va,n Meckenen Goldschmidt"
bezeichnet ist und den Glauben ver-
anlassen könnte, daß Israhel ein Türke»
oder Maure gewesen sei. Es ist gewiß
ein anderes Gesicht, als das auf dem
Doppelportrait (N. 1), und es muß auch
eine Erklärung für die orientalische
Tracht und für die darunter stehende Be-
zeichnung: ,, Israhel van Meckenen Gold-
schmidt" zu finden sein. Den jüngeren
Kupfei-stecher Israhel IL zu Bocholt, den
Gatten der Frau Ida, kann dieses Blatt
nicht vorstellen, denn wir wissen, daß
dieser anders aussah. Welchen Sinn soll
es aber gehabt haben, unter einen Türken-
kopf die Firma mit solcher Aufdringlich-
keit hinzuschreiben? Dieser Stich muß
wohl ein Portrait jenes älteren Israhel I.
sein, von dem Heinecken erzählen hörte
und den Geisberg mit dem Stecher der
Berliner Passion für identisch hält. Der
alte Israhe^ • kann sehr wohl um 1480,
zu jener Zeit, da dieser Stich entstanden
ist, so alt gewesen sein und vielleicht
auch so ausgesehen Iiaben. Man be-
hauptet vielfältig, dieses Portrait sei nach
einer Zeichnung Seh o n g a u e r s in
Kopenliagen (?) gestochen. In dieser Be-
hauptung liegt aber mindestens ein Irr-
tum, denn diese Zeichnung ist nicht von
Schongauer, sondern von dem anonymen
Meister, dessen Stiche mit BfM (III. 224)
bezeichnet sind. Es ist aber im Grunde
genommen gleichgültig, von v/em diese
Zeichnung, das Vorbild des Portraits
(B. 2), herrührt, uns handelt es sich
darum, wen dieses Portrait vorstellt. Wenn
der alte Israhel I. um 1465 starb, dann
kann er kaum das Original dieses Portraits
gewesen sein, welches gewiß erst lange
nach diesem Jahre gezeichnet wurde. Sind
aber diese Tierfolgen tatsächlich von dem
alten Israhel L, dann war er mit orienta-
lischen Motiven vertraut, die er weder in
Bocholt noch in Arnheim oder sonstwo
in dieser Gegend kennen lernen konnte.
Er muß also wohl im Orient, in Palästina,
Persien oder Indien, gewesen sein, wohin
damals zahlreiche Expeditionen pilgerten,
und die orientalische Tracht des Por-
traits (N. 2) des alten ,, Israhel van Mecke-
nen Goldschmidt" wird vollkommen selbst-
verständlich. Nach seiner Rückkehr por-
trätierte ihn der anonyme Stecher BfM,
der vielleicht diese Orientreise mit ihm
gemacht hatte, denn die orientalischen
Kostüme in dessen Urteil Salomos (III.
p. 225. N. 1) hat dieser auch nicht in
Colmar oder Straßburg gesehen. Daß der
unbekannte Meister B f M zu dem Atelier
des Martin Schongauer in dolmar in Be-
ziehungen gestanden haben muß, ist gar
nicht zu bezweifeln, aber ebenso deutlich
ist es, daß das Ornamentblatt Schon-
gauers mit der Eule (IIL p. 148. N. 108)
218
Die anonymen Heister.
in unmittelbarer Nachbarschaft der Orna-
mentstiche des Meisters der Berliner Pas-
sion resp. des alten Israhel I. entstanden
sein muß oder von ihm selbst herrührt.
Es scheint demnach, daß der alte Gold-
schmied Israhel I. nicht, wie Geisberg
glaubt, um 1465 starb, sondern daß er
aus dem trostlosen Bocholt fortzog, viel-
leicht nach Colmar, und durch irgend
welchen Umstand veranlaßt, sich einer
Pilgerfahrt riach Jerusalem anschloß und
mit dieser vielleicht noch weiter nach
Damaskus ging, dort die persische Tep-
pichfabrikation kennen lernte und nach
seiner Ptückkehr seine Kenntnisse und
orientalischen Motive in burgundischen
Teppichfabriken oder anderen Gewerben
verwertete, über welche der Hypothese ein
fi'eies Feld gelassen ist. Diese Ornamente
mit den chimärischen Tieren und die
Querfüllungen mit den grotesken Figuren
sind gewiß erst in den Siebzigerjahren
entstanden. Sie stehen in einem zu in-
timen Zusammenhang mit den damals
entstandenen Querfüllungen Israhels II.
Der Meister der Berliner Passion muß
noch um diese Zeit und vielleicht noch
später gelebt haben, aber wie kurz oder
wie lange dies auch noch gewesen sein
mag, die Motive seiner Chimären hat er
nicht in Bocholt aus der Luft gegriffen.
Von ihm gestochen: 1. Der Sündenfall; — 2 — 9.
Das Ijeben Maria; — 10. Die Himmelfahrt Maria;
— 11. Die Tußwasohiung; — 12. Christus vor Haman;
— 13. Die Vorbereitung zur Kreuzigung; — 14 — 23. Das
I^ben Christi; — 24—32. Die Passion Christi; —
33. Das Passionswappen; — 34 — 37. Darstellungen der
hl. Dreifaltigkeit; — 38. Die thronende Madonna mit
vior Engeln; — 39. Die Madonna auf der Mondsichel;
— 40. Die Verlobung der M. Katharina und sieben
andere heilige Frauen; — 41—53. ChristTus und di«
zwölf Apostel; — 54. St. Petrus; — 55. St. Matthäus;
— 66 — 57. Die vier Kirchenväter mit den Evangelisten-
Symbolen; — 58—60. Verschiedene Heilige; — 61. St.
Antonius; — 62. St. Christophorus ; — 63. St. Fran-
ciscus; — 64. St. Georg; — 65. Die Messe des hl.
Gregor; — 66. St. Barbara; — 67—68. St. Katharina;
— 69. St. Kla.ra; — 70. St. Dorothea; — 71. St. E'lisa-
beth; — 72. St. Sophia; — 73—74. St. Veronika; —
75 — J(4. Ornamentfolge mit ohimärischen Tierbildern; — •
95 — 106. Querfüllungen mit grotesken Figuren; —
107—109. Querfüliungen; — 110—114. Verschiedene
Oniamentblumen; — 115. Hocihfiülung mit vielen Blumen.
P a s s a V a n t. II. 202 ; — L e h r s. Jahrb. d.
pr. Kunsts. 1900. 135; — Max Geisberg. Der
Meister der Berliner Passion und Israhel vaa Meckeaen.
Straßburg 1903; — Derselbe. Die Anfänge des deut-
schen Kupferstiches und der Meister E. S. Leipzig
p. 115.
Der Meister der Perle von Bra-
bant, Maler der zweiten Hälfte des 15.
Jahrh., der seinen Namen nach einem
Triptychon in München führt, welches
die Anbetimg der Könige darstellt und
von den Brüdern Boisseree die ,,Perle
von Brabant" genannt wurde. Es ist
wohl eines der herrlichsten Kunstwerke,
welches aus dieser Zeit auf uns gekommen
ist, und gilt in der Regel für ein Werk des
Dirk Bouts (I. 164; III. 35). Es stellt
im Mittelbilde die Anbetung der Könige
dar, links Johannes mit dem Lamm, rechts
St. Christoph und stammt angeblich aus
der Hauskapelle der Familie S n o y in
Mecheln. Man hat wiederholt daran
gezweifelt, daß es von Dirk Bouts her-
rühre, da dieser kaum in den Gerechtig-
keitsbildern oder in den kostbarsten Stük-
ken der Marienfolge eine ähnliche Meister-
schaft erreicht, aber man wird sich wohl
vergebens bemühen, einen besseren Na-
men zu finden.
Der Meister der Planetenfolge des
Hausbuches. Siehe Meister des Haus-
buches. III. p. 205.
Der Zeichner der Prozession mit
dem Altarssakrament der Koll. J. C. R o~
binson in London (1864), Maler, um
die Mitte des 15. Jahrh. in Brabajit oder
Flandern tätig, von dem nur diese eine
Zeichnung bekannt zu sein scheint. Sie
war ehedem in der Sammlung Lawrence
und J. W e a 1 e veröffentlichte eine Photo-
graphie im „Beffroi" (IL 1864. p. 175).
Er hielt den Zeichner für identisch mit
dem Maler des Bildes der sieben Sakra-
mente, welches unter dem Namen R 6-
ger van der Weyden aus Brüssel im
Mus. zu Antwerpen figuriert (IL 867), und
glaubte darin den Entwurf einer Predella
zu diesem Bilde zu sehen. Nach a. A.
rührt sie von Simon Marmion (IL
p. 106), wahrscheinlich aber von einem uns
dem .Namen nach unbekannten Maler her.
Der sogenannte PseudO'Bles. Siehe
Henrik B 1 e s. L p. 105; IIL p. 28.
Der sogenannte Psendo-Mostaert
des Direktors Waagen. Siehe Adriaen
Isenbrant. I. p. 775; III. p. 105.
Der sogenannte Psendo-Venne,
Maler des 17. Jahrh,, dem ein Bild der
k. Mus. in Wien (Kat. 1906. p. 138.
N. 1097) zugeschrieben wird. Es stellt
einen häßlichen alten Leierspieler und
einen Burschen dar, welcher den Triangel
schlägt. Früher wurde es Vincent
Laurensz van der Vinne I. (IL
794) genannt, da aber den Zuschreibern
die Haarlemer Malerfamilie van der
Vinne unbekannt war und sie nur die
Malerfamilie van der Venne kannten,
mit deren. Werken das genannte Bild
nicht in Einklang zu bringen war, so
wurde für dasselbe der Maler P s e u d o-
Venne erfunden. Dieser Vincent
Laurensz van der Vinne, von dem
dieses Bild herrührt, wird im Kunsthandel
auch ,,A 1 1 m a c k e r" genannt, da er
nach Belieben alles malte, was man von
ihm verlangen mochte. Andere Bilder,
Die anonymen Meister.
219
die ihm zuerkannt werden, sind in B e-
s a n 5 o n (drei Bilder : Crispinus und
Crispinianus, Zigeunerlager, ein alter kahl-
köpfiger Trinker), . Braunschweig
(Zigeunerlager), Gotha, Hermann-
stadt, Lille, Pommersfelden,
Wien (H a r r a c h : drei musizierende
Bauern ; Liechtenstein: Zwei Köpfe)
etc. etc.
Blätter f. G e m ä 1 d e k u n d e. II. 98, 100, 101.
Der Meister des Reisealtars i n
Straßburg, unbekannter, wahrschein-
lich in Frankreich tätiger Maler, des-
sen Werk in der Regel dem Simon
M a r m i o n (IL 105) zugeschrieben wird.
(Lichtdr, b. Kämmerer, Memling p. 128).
Nach der Ähnlichkeit der Figur der Va-
nitas des Reisealtars mit den Königinnen
des Spielkartenmieisters (IIL 220),
dem französischen Wappen und anderen
Umständen ist wohl anzunehmen, daß der
Altar von diesem Künstler herrührt.
L e M a i t r e de Ribaiicourt (I. p. 454
u. 458), flämischer Portraitmaler der
ersten Hälfte des 17. Jahrh., genannt nach
einem Familienbilde der Gal. zu Brüs-
sel, welches 1894 aus der Koll. Ribau-
court als van Dyck erworben wurde. Der
Brüssel-er Katalog liebt es, das Gedächtnis
an die adeligen Familien, welche der
Galerie ihre Bilder verkaufen, durch die
Taufe auf deren Namen frisch zu erhalten.
Es ist ein wenig befremdend, daß man
den Namen eines Malers nicht eruieren
kann, der uns verhältnismäßig noch so
nahe steht und der mit den besten seiner
Zeit, mit v. Dyck, Rubens, Frans
Hals und anderen verwechselt wird, es
ist aber nichtsdestoweniger eine Tatsache,
daß man bereits alle erdenklichen Namen
für ihn in Vorschlag gebracht hat, ohne
den richtigen getroffen zu haben. Ich
erwähne als solche Vermutungen : Hans
van Dalem (I. 372), Willem Dou-
dyns (I. 422), Philipp Fruytiers
(I. 559), Mathias Merian d. J. (IL
146), Jan Mytens (IL 211), Märten
Pepyn (IL 316), Gillis Remeeus
(IL 454), AntoineSallaert (IL 552),
Cornelis de Vos (IL 818) u. a. m.
Gemälde: Berlin. (844a.) Mäniüiolies Portrait.
Genaont P. Meert. (II. 130.)
Brüssel. Das angebliche Famüienbild des Kanzlers
Pierre Christyn (1589, f 1666) ; nach andei'eir
Ansicht die Familie des Hubert van Vilsteren.
Dieselbe Gruppe soll sich in einem, die Familie des
Balthasar Gerbier genannten Bilde bei CuUing Hanbury
EU Hatfield vorfinden, welches angeblich 1629 von.
Kubens in London gemalt wurde, und in einem zw&iten
Bilde in W i n d s o r. Das Brüsseler Bild wurde 1894
von dem Grafen Eibaucourt in Brüssel für 200.000 Frcs.
als van Dyck gekauft. (Licbtdr. bei de Brauwere. Bru-
xelles; bei Lafenestrc. Belgiqiie. 33; und in 2^tschr.
f. b. Kunst. 1905. 302.)
C a s s e 1. Knabe imd Mädchen mit Blumen, v. Dj'ck
oder ComelLs de Vos genannt.
Hamburg. Koll. Weber. 'Angeblliches Pof trait
der Frau des Rubens, Helene Fourmont. (II. 495.)
München. FamUienbiid (angeblich die Familie
van Hütten). F. Hals genannt (I. 639). Siehe auch
Cornelis de Vos (II. 819). (Liohtdr. im Kat. 1904.^
N. 359 ; Reprod. bei E. Michel., Les Musees d'Alle-
magne. Paris 1886. p. 193.) (Repertorium. 1893. 133.)
W i n d s 6 r. Das Familienbild des Balthasar G«rbier.
(Waagen. Treasures. II. 437.) Abwechselnd dem Rubens
oder van Dyck zugeschrieben. (Lichtdr. in Klass. Bilder-
schatz. III. 429.)
Lfe Maitre du Saint Sang, Maler
einer Kreuzabnahme in der Kapelle du
Saint Sang zu Brügge. Siehe Ambrosius
Benson. I. p. 81; III. p. 22; und Mei-
ster der Deipara Virgo. III. p. 200.
Korrektur: III. p. 23, Spalte a, 2ieile 20 von oben,
ist vor St. Jacques das Wort Brügge ausge-
blieben.
Der Meister der Schöpfungstage.
Siehe Meister der BandroUen. III. p. 195.
Der Meister des Kupferstiches:
Boccaccio als Schreiber der Ge-
schichte des ersten Menschen-
paares. Niederländischer Kupferstecher,
um 1476 zu Brügge tätig, von dem nur
ein, allem Anschein nach nicht zur Ver-
wendung gelangtes Titelblatt der von C o-
lard Mansion 1476 in Biiigge ge-
dnickten Ausgabe von ,,De casibus virorum-
illustrum" und „De claris Malieribus"
(IIL 197) bekannt ist. Der ^te- -^ ^
eher steht dem Monogrammisten '*
(III. 227) sehr nahe. Die Figuren des
ersten Menschenpaares sind nach dem
Altar von St. Aubert in Cambrai von
Roger, van der Weyden dem Alt.
in Brüssel (IL 870) (Madrid) kopiert,
vorausgesetzt, daß der Stich nicht selbst
eine Kopie nach einem ganz ähnlichen
kleineren Blatte ist, welches in der Regel
dem sogenannten Meister des Boc-
caccio (III. 197) zugeschrieben wird,
oder nach einem anderen verlorenen.
Von ihm gestochen: Boccaccio als Schreiber der
Geschichte des ersten Menschenpaares. Fr sitzt vor
einem Schreibpult, vor ihm stehen Adam und Eva.
Im Hintexgrunde sieht man ihre Vertreibung aus dem
Paradiese. Vom ein Affe, der einem Windspiel das
Ungeziefer absucht. (Lichtdr. in Jahrb. d. k. pr.
Kunsts. 1902. p. 132.)
Bartsch. X. 37, 72; — Passavant. II. 275.
Der Stecher des Schwabenkrieges.
Siehe Monogrammist «div/ '^■^Ä\w/
IIL p. 225. ^Vi/. FjfW*
Der Meister von St. Severin, Maler
der angeblichen Cölner Schule, bereits
1474 und nach einer unsicheren Datierung
noch 1515 tätig. Den Namen führ^ er
von zwei Gemälden in St. Severin zu
Co In. Der Urheber derselben war gewiß
ein Niederländer, der zur Schule M e m-
1 i n g s und zu Martin Schongauer
in Beziehung stand. Sie stellen je zwei
Heilige in der Art von Schongauers Bar-
tholomäusaltar in München dar: St. Ste-
phanus und St. Helena, und St. Agatha
220
Die anonymen Meister.
und Papst Klemens. Die Auffassung ist
von seltener Vornehmheit, die Frauen von
ungewöhnlichem Liebreiz und beide Ge-
mälde gehören zu dem Besten, was die
Kunst jener Zeit hervorgebracht hat.
Nicht minder interessant und bedeutend
ist das Gemälde des Museums zu Cöln:
Maria im Himmelsgarten (Kat. 1902.
N. 201), neben ihr St. Magdalena, Doro-
tliea, Katharina, AppUonia, Agnes und
Barbara. Andere Bilder, die ihm noch
in der St. Severins-Kirche, im Mus. zu
Cöln, in München, Schwerin, bei Frau
V. Virnich in Bonn (Portrait einer alten
Frau) und bei Weber in Hamburg zuge-
schrieben werden, tragen diesen Namen
nur in Ermanglung eines bessei'en.
Firmenich Richarts in Zeitsohr. f. Christi.
Kunst. 1892. V. 10.
Der Meister der Sibylle des Pas-
savant. Siehe Meister E. S. resp. Er-
win vom Stege. III. p, 161.
Der Meister der Sibylle von Tibur
in Frankfurt a. M. Siehe Dirck Bouts.
I. p. 164; III. p. 36, 37.
Die Meister der Sippe. Es sind
zwei Maler dieses Namens zu unterschei-
den, deren Hauptwerke im Mus. zu Cöln
sind. Der ältere ist aller Wahrscheinlich-
keit nach ein französischer Maler des 15.
Jahrh., dessen Originalität aber keine
sichere Lokalisierung gestattet. Sein
Hauptwerk in Cöln (Kat. 1902. N. 426)
stellt die Sippe der Jungfrau dar, mit
den Stiftern, dem Keichsfreiherrn Jo-
hann IL von Merode-Petersheim (f 1497)
und seiner Gemahlin Margarethe von Me-
lun (f 1532) mit ihren Schutzheiligen.
(Erworben 1846.) Der zweite ist ein nie-
derländischer Meister, der um 1470—1480
in dem Atelier Memlings zu Brügge ge-
arbeitet haben muß und wahrsch inlich
mit dem. Meister eines sehr ähnlichen
Bildes, einer VermLlilung der Katharina
in Brüssel (III. 199) identisch ist. Er
kannte den Katharinenaltar Memlings
in Brügge und Werke Martin Seh o«n-
gau er s.
Gemälde: Berlin. Koll. Frau v. Carstanjeu. In der
Mitte Maria, thronend, über ihr Gott Vater. In den
Chorstühlen St. Jakob d. Alt., St. Thomas, St. Georg, St.
Andreas, St. Hieronymus, St. Laurentius, und vor ihnen
die zahlreiche Familie dea G-umprecht von Neuenahr
(Erbvogt von Cöln, f 1484). Aus der Kirc£e St. Marien-
garten in Cöln. (Umriß bei Reinach. II. 355; Lichtdr.
im Kat. der Ausst. zu Düsseldorf, 1904.)
Cöln. Anna, die heilig« Sippe und Maria, thro-
nend, mit dem Kinde, welches der hl. Katharina den
King reicht. In den Flügeln: St. Kochus und Nicasius,
St; Gudula und Elisabeth. Außen: St. LeodogaJ,
Achatius, Cäcilia, Genoveva, Helena etc. Ehedem in
der Dominikancrkirohe in Cöln. Die Stifter sind an-
geblich Mitglieder der FaniDie Hackenay. (Aldenhoven.
Geschichte, p. 247. Atla.s 76; — Lichtdr. im Kat. 1902.
N. 169; Umriß bei Bcinach. I. 265.)
München. Die Beschneidnng. Links : St, Jo-
hanneö Evang., Johannes Bapt. und St. Bartholomäus.
Rechts: St. Chrietina, Magdalena, Barbara^
Nürnberg. Kreuzigung. (Lichtdr. in Klaasiscber
BUdersc&atz. IV. 499; Umriß bei Reinach. I. 403.)
DerMeisterder Spielkarten, angeb-
lich deutscher (?) Kupferstecher der
ersten Hälfte des 15. Jahrh., der seinen
Namen nach einem von ihm gestochenen
Kartenspiele führt. Passavant hielt
ihn für einen Schüler des Meisters E. S.,
er ist aber aller Wahrscheinlichkeit älter
als dieser. Die Ikonographen schoben ihn
in die oberdeutsche Schule, weil die Ko-
stüme des Kartenspieles jenen des bur-
gundischen Hofes der ersten Hälfte des
15. Jahrh. entsprechen, welche auch in
Deutschland und Bayern im Gebrauche
waren. Aber das burgundische Hofkostüm
wurde um die Mitte des 15. Jalirh. an allen
europäischen Höfen getragen, in England,
Frankreich, am kaiserlichen Hofe zu Wr.-
Neustadt und an italienischen Höfen, wie
die Kostümfiguren des Pisanello deut-
lich zeigen. Sie finden sich ebenso in
den ,,Tres riches heures" des Herzogs von
Berry und in dem höfischen Kartenspiele
der Ambraser Sammlung in Wien. Um
mit Sicherheit auf den Ort der Tätigkeit
zu schließen, sind diese Anhaltspunkte zu
dürftig. Die Mode war damals lediglich
Sache der vornehmen Gesellschaft, und
wie heute der französische Frack und
die dekolletierte Damenrobe seit nahezu
100 Jahren an der Tagesordnung sind,
so wanderte die burgundisch-französische
Tracht durch den diplomatischen Verkehr
der Höfe, durch Heiraten der Priiizessiiuien
und Prinzen von einem Hofe zum anderen,
bis sie irgend einer neuen Mode Platz
machte. Die Kostüme genügen nicht, um
den Spielkarteumeister in Oberdeutsch-
land zu lokalisieren., es bleibt immer ein
ganz fremdartiges Element zurück, wel-
ches weder im Norden noch im Süden
Deutschlands einen Platz finden will.
,,Sein Stil", bemerkte Passavant (IL 70),
,, gleicht durchaus nicht der Schule des
van Eyck und die in der Regel kurzen
Proportionen seiner Figuren stehen im
Gegensatz zu dieser." Diese. Bemerkung
trifft den Kern der Sache. Dr.' W.
Schmidt erklärte ihn für einen C ö 1-
n e r, weil der Unter (varlet) des Karten-
spieles mit gespreitzten Beinen genau so
dasteht, wie einer der Heiligen des Cölner
Dombildes. Aber me'irere Jünglinge des
Meisters E. S. stehen genau ebenso, ohne
daß irgend jemand da -aus die Cölner Ab-
hängigkeit des E. S. behaupten könnte.
Neuere Kunsthistoriker schielten nach
Hans Multsc her, Lukas M.oser
oder' Konrad Witz und glaubten, den
Die anonymen Meister.
221
Spielkartenmeister bei ihnen unterbringen
zu können, ja man versuchte es sogar,
ihn mit K o n rad W i t z zu identifizieren.
Bei einer Vergleichung ein«r der Damen
des Kartenspieles mit irgend einer belie-
bigen der Frauen des Konrad Witz sah
man sich jedoch veranlaßt, jeden der-
artigen Identitätsbeweis aufzugeben; Kon-
rad Witz kann unmöglich der Spielkarten-
meister sein. Man war aber mit dieser
Vermutung noch tiefer nach dem Süden
geiückt. Man' erinnerte sich Basels und
des Konzils, fand sogar Berührungspunkte
mit den damals noch nicht geborenen
Schongauer und Dürer und Beziehungen
zwischen den Zyklamen, den Bären und
anderen Figuren des Spielkartenmeisters
mit der Schweiz, und Dr. Max Lehrs
geriet in Entzücken über den Gedanken,
daß er die Schweizer Fauna auch mit
den Löwen des Spielkajrtenmeisters werde
bereichern können, " die damals wohl in
Basel auf der Straße herumliefen. Leider
sind die Ideen dieses tüchtigen Kupfer-
stichregistrators immer etwas hinfälliger
Natur, weil er seine Schlüsse auf ein
willkürlich aufgebautes Oeuvre grün-
det. Von all den Blättern, die Lehrs dem
Spielkartenmeister zuschreibt, ist nicht
ein einziges glaubwürdig fixiert und
die Mehrzahl derselben sind solche jäm-
merliche Mißgebilde, daß man sie
unmöglich einem Stecher zuschieben kann,
dessen graziöse Kartenfiguren und dessen
liebliche Madonna (L. 29) ihn als einen be-
deutenden, erfindenden Meister kennzeich-
nen. Zur Fixierung des Spielkartenmei-
sters sind einzig und allein die noch vor-
handenen Blätter seines Kartenspie-
les heranzuziehen, da ihm alle übrigen,
mit wenigen Ausnahmen, so willkürlich
zugeschrieben sind, daß die Herren Lehrs
und .G e i s b e r g im nüchternen Zustand,
wenn sie nicht von gegenseitiger Bewun-
derung trunken sind, selbst unmöglich an
seine Urheberschaft glauben können.
Es ist mit ziemlicher Sicherheit anzu-
nehmen, daß dieses Kartenspiel vor dem
Jahre 1450 gestochen wurde, daß der Ste-
cher einer der ersten gewesen sein muß,
die sich in dieser Art künstlerischer
Technik versuchten, daß es aber von eine,m
Künstler herrühren muß, der an einem
fürstlichen Hofe tätig wax. Es erinnert
an das sogenannte höfische Kartenspiel
der Ambraser Sammlung in Wien von
Hans von Zürich (III. 98), noch weit
mehr aber an ein anderes kostbares Kar-
tenspiel der Hof bibliothek in Stuttgart,
und bei näherem Vergleiche ist kein Zwei-
fel möglich, daß die Spielkartenstiche von
der Hand des Malers der Stuttgarter Kar-
ten herrühren, denn es ist dieselbe Art
zu zeichnen, es sind dieselben Figuren,
dieselben Kostüme, dieselben Hirsche,
Zyklamen etc. Beide Spiele rühren von
demselben Kai'tenmaler her, der ganz be-
stimmt kein Goldschmied war. Hefner-
Alteneck, der mehrere Karten des
Stuttgarter Spieles farbig reproduzierte,
glaubte sie von einem guten Meister der
van Eyck-Schule gemalt. Wir haben aber
oben aus dem Urteil Passavants ent-
nommen, daß das ■ gestochene Kartenspiel
mit der van Eyck-Schule nichts gemein
hat, und das gilt auch von dem Stutt-
garter gemalten Kartenspiele, dessen Ur-
sprung ganz gewiß französisch ist.
Wahrscheinlich kamen diese Karten als
Geschenk bei irgend einer Veranlassung
an den Württemberger Hof. Es ist nicht
ein einziges deutscJies Kunstwerk
nachzuweisen, in welchem diese Formen-
anschauung wiederklingen würde. Diese
gedrungenen Gestalten sind zu cha-
rakteristisch, um sie zu verkennen, und
diese breitkrempigen Sombreros sind zu
eigenartig, als daß man derlei für deutsche
Tracht nehmen könnte. Derlei Hüte kön-
nen nur in sehr sonnigen Gegenden Mode
gewesen sein.
Noch weit merkwürdiger als diese Hüte
ist aber der Kopfschmuck der Löwendame
des Kartenspieles, der aus aneinanderge-
reihten Tauben gebildet ist. Möglicher-
weise hatte der Stecher ein mythologi-
sches Symbol auf die Göttin der Liebe im
Sinne, aber wir suchen unwillkürlich so-
fort im Gedanken nach einer Gegend,
in welcher die Taube irgend eine Kolle
spielt, um derart als symbolisches Orna-
ment verwendet zu werden, und wir er-
innern uns unwillkürlich der Provence.
Dies drängt uns mit der Lokalisierung
immer mehr nach dem Süden und, wie es
den Anschein hat, nach dem Süden Frank-
reichs, denn an dem Stuttgarter Karten-
spiele ist alles französisch, nur die Pro-
portionen der kurzen Figuren, welche
schon Passavant auffielen, wollen nicht
recht zu dieser Annahme passen, denn die
franzÖsisch-burgundischen Miniaturen zei-
gen durchwegs schlanke Körperproportio-
nen. Aber es gibt auch französische Mi-
niaturen, die nicht der burgundischen
Gruppe angehören, auch in der ersten
Hälfte des 15. Jahrh. entstanden sind und
dieselben gedrungenen Figuren zei-
gen. Diese verdanken ihre Entstehung dem
Künstlerkreise des Königs Rene und der
Provence. Das bekajinteste Werk dieser
Art ist das von Champollion Fi-'
geac und L. J. J. Dubois veröffent-
lichte Tumierbuch : „Les Tournois
Die anonymen Meister.
du roi Rene" (Bibl. nat. 8351). Paris
1827. Es ist gewiß von anderer Hand
als die Spielkarten; hier tragen die Da-
men den Hennin iind die Kostüme der Rit-
ter sind nicht die gezaddelten der Spiel-
karten, aber die Figurenproportionen, 6^/2
bis höchstens 7 Kopflängen, sind die-
selben. Dies ist noch weit anffallender
in den Miniaturen des Manuskripts ,,Le
livre du coeur d'Amours epris" (III. 13G)
der k. k. Hof bibl. in Wien, die uns naliezu
an ein besonderes Schönheitsideal am Hofe
Renes glauben machen. Dies könnte ■ uns
beinahe genügen, aber wir brauchen eine
gewichtigere Urkunde, um uns vollends
zu überzeugen.
Im städtischen Museum zu Straßburg
ist ein vielbesprochener kleiner Reisealtar,
der aus sechs Bildchen besteht, welche
so zusammenzuklappen sind, daß sie ein
leicht transportierbares Altärchen bilden.
Es wird dem M e m 1 i n g zugeschrieben,
von anderer Seite dem Simon Marmion
(II. 105; III. 113) mit ebensowenig Be-
gründung. Es zeigt zusammengeklappt:
auf der Vorderseite das Wappen des Be-
sitzers, auf der Rückseite einen Totenkopf.
Aufgeklappt, innen: den Tod, die Hölle,
Gott Vater und eine Vanitas, eine nackte
Mädchenfigur mit langem Haar, einen
SjDiegel in der Rechten. Der G-ott Vater
ist eine kleine Kopie des überlebensgroßen
Gott Vaters der Orgelflügel von Najera
(Mus. Antwerpen) (II. 138), die man eben-
falls für ein Werk Memlings hielt, die
aber wahrscheinlich aus dem Atelier des
älteren Roger van der Weyden hervor-
gingen. Das iStraßburger Miüiaturbild. ist
gewiß nicht nach dem Antwerpner Origi-
nal, sondern nach kleineren Kopien oder
nach Schablonen gemalt. Das Wappen
zeigt einen schwai'zen Greif in silbernem,
damber drei goldene Lilien in blauem
Felde, mit der Devise: ,,Nul bien sans
pelne." Angeblich ist es das Wappen
einer aus Venedig und Dalmatien stam-
menden Familie Borelli, aber das Wap-
pen ist nach den Lilien und der höchst
chai'akteristischen Figur des Greif ein
französisches und die Devise gehört den
französischen Familien Härene de la Con-
damine, de Hault de Lassus, Montemeril
und de la • Roue-Harenc, ist somit ent-
schieden französisch, und der ganze Altar
mit dem Totenkopf, der Darstellung der
Hölle, des Todes und seine Inschriften
erinnert an ähnliche Devisenspielereien
des Königs Rene (III. 135), in welchen
dieser mit Vorliebe auf die Vergänglich-
keit des Irdischen hinwies. Wofür wir
aber dem Maler besonders dankbar sind,
ist die nackte Figur der Vanitas, denn
es ist dasselbe runde Gesicht, wie das
der Blumen- und Löwendame der Spiel-
karten. Sie hält den Spiegel, wie jene
den Ring hält, und gibt uns in ihrer
Nacktheit einen Kanon oder ein deutliches
Modell der Körperproportionen, nach wel-
chen die Miniaturmaler des Königs Rene
arbeiteten. Sie ist himmelweit verschie-
den von allen nackten Gestalten der gan-
zen sogenannten van Eyck-Schule, zeigt
aber dieselben gedrungenen Proportionen
wie die Figuren des Spielkartenmei-
sters. Ob auch dieser ganze Altar und
insbesondere diese Vanitas von ihm her-
rührt, ist müßig zu erörtern, da weiteres
Vergleichsmaterial fehlt, aber gewiß ist
es, daß der Spielkartenmeister nach 1442
in Diensten des Königs Ren6 in der Pro-
vence arbeitete. Er war kein Gold-
schmied, sondern ein zeichnender Künst-
ler, ein Maler, Miniaturist, Kartenmaler
oder Illuminator. Diese Spielkarten haben
mit dem deutschen Kupferstich nichts ge-
mein. Einige unbedeutende Anklänge in
den Stichen des E. S. werden auf dessen
Kenntnis der Spielkarten zurückzuführen
sein. Das gestochene Kartenspiel war
gewiß gleich dem Stuttgarter Spiele
bestimmt, koloriert zu werden, und
es existiert auch eine auf Karton aufge-
zogene bemalte Karte, aber die Platten
wurden mannigfaltig weiterbenützt. Eine
uns erhaltene Kopie des Rosenkönigs zeigt
unten das französische Lilienwappen
(München, Staatsbibl.). Die Blätter des
Spielkartenmeisters wurden vielfältig von.
einem anonymen deutschen Stecher, ge^
nannt der „Meister von 1462" (Lehrs.
I. 226) kopiert, durch welchen uns auch
die Daa-stellongen mehrerer seiner ver-
lorener Blätter erhalten zu sein scheinen.
Auf einigen dieser Kopien finden sich
auch deutsche Schriftzeilen, die aber nur
zur Lokalisierung der Kopien, nicht der
verlorenen Originale herangezogen wer-
den können.
R. Merlin. Origine des Cartes ä, jouer. Paria
1869. t. 60. 61; — H e f n e r - A 1 1 e n e c k. IV. 254,
256, 258, 260; —> Lehrs in Kunstfr^'uiid, 1895.
p. 148; — Derselbe ia Jahrb. der k. pr. Kunsts. 1897.
p. 46; — Derselbe, Gesohichte und kritischer Katalog.
I. 63; — M. G-eisberg. Das älteste gestochene
deutsche Kartenspiel vom Meister der Spielkarten.
Straßburg 1905; — Derselbe. Die Anfänge des deut-
. sohen Kupferstiches, p. 27.
Der Meister des Thomaa-Altars in
C ö 1 n. Siehe M. Schongauer. III. p. . . .
Der Meister des Todes der Maria
in München, Maler. Siehe Jan Scoreel.
IL p. 597, 599—603.
Der Meister des Todes Maria
oder der Stecher der „Burgunder-
s c h 1 a c h t", wie er besser naöh seinem
Hauptblatte benannt wäre, ist ein Kupfer-
Die anonymen Meister.
223
Stecher, den Dr, L e h r s in der Masse der
Anonymen entdeckt und nach einem, den
Tod der Maria darstellenden Blatte be-
nannt hat. Dieser Kupferstecher war
nach dem Dafürhalten seines Erfinders,
des Dr. Lehrs, um 1430—1440 in den
Niederlanden tätig. Er ist von so seltener
Unbeholfenheit, daß man beinahe an ein
so hohes Alter glauben könnte, wenn wir
nicht wüßten, daß alles, was in den Nie-
derlanden in der ersten Hälfte des 15.
Jahrh. hervorgebracht wurde, zu dem aus-
gezeichnetsten gehört, was die Kunst über-
haupt geschaffen hat. Angesichts dieser
Tatsache ist es schwer, diesen jämmer-
lichen Mißgeburten zu glauben, daß sie
neben Jan van Eyck, Sluyter, Eo-
ger van der Weyden u. a. entstanden
sein sollen. Dieser St. Hieronymus (N. 5),
diese Maria auf der Mondsichel (N. 3) u. a.
sind so unqualifizierbare Machwerke, daß
sie sich dem Begriffe eines Kunstwerkes
vollständig entziehen. Die Krone aller
ist die sogenannte Burgunder-
sc.h lacht (Lehrs. 6), ein Folioblatt,
welches nur in einem einzigen Exemplar
in der Sammlung S. v. Rothschild
in Paris beJarnnt ist. Passavant (II. 286.
12), der das Blatt selbst nicht gesehen
hatte, beschrieb es in dem Werke des
Alart du Hameel nach dem Katalog der
Verst. B. D. (Paris 1852, N. 275), fügt
aber in der Klammer den Namen D e 1-
b e c q hinzu. Wenn Passavant das Blatt
gesehen hätte, so würde er sich gewiß er-
innert haben, daß D e 1 b e c q (III. 75)
der berüchtigste Betrüger war, der sich
je in Belgien mit Kunstgeschichte und
Kunstgewerbe befaßte, und er würde auch
bemerkt haben, daß dieses Blatt eine ver-
blüffende Fälschung mit Benützung der
Schlacht vor Betulia des Israhel van
Meckenen (III. p. 125. N. 4) (reprod.
bei A. Schultz, Deutsches Leben. 1892.
p. 581) ist, was den Kunstzwillingen
Lehrs und Geisberg vollständig
entgangen ist. Wenn diese Kenner
aber daran zweifeln sollten, daß dieses
Blatt ein Machwerk Delbecqs ist, so mögen
sie das kleine Mauertürmchen oben näher
ansehen, und wenn ihnen das nicht ge-
nügt, die KaJionen miteinander verglei-
chen. Der Kuriosität halber führe ich
die sechs Blätter an, welche Lehrs diesem
sogenannten Meister des „Todes Maria"
auf Grund seiner profunden Kupferstich-
kenntnis zuschreibt und als seine Werke
reproduziert.
Die angeblichen Stiche dieses Meisters: 1. Die
Himmelfahrt Christi. Amsterdam. (Rcp. 1892. 134.
N. 197); — 2. Der Tod der Maria. Basel, Wien
(Hofbibl.). (P. II. 227. 117); — 3. Maria auf der Mond-
sichel, von vier Engeln umgeben. Oxford. (B. X. 14. 11 ;
P. II. 84. 13); — 4. Die Stigmatisieruug des hl. Fran-
oiscus. Nürnberg. (P. II. 62. 175, u. 94. 59); —
5. St. Hieronymus. BerUn, London, Paris. (P. II.
18. 24); — 6. Die sogenannte Burgundersohlacht (H).
Große Komposition von mehr als 80 Figuren und einer
Kanone. Auf den Fahnen Pelikan und Löwe. Paris
(Rothschild). (P. II. 286. 12.)
Geisberg. Die Anfänge des deutschen Kupfer-
stiohes. p. 49; — Lehrs. Geschichte und kritischer
Katalog. I. 283.
Der Meister der Trauung Hein-
richs Vn, von England mit Elisa-
beth von York, 18. Jan. 1486, Maler
eines Gemäldes, welches gegenwärtig bei
Dent Brocklehurst (III. 112) sich befin-
det. Das Bild, welches durch seine groß-
artige Architektur und durch die Origi-
nalität der drei männlichen Figuren inter-
essiert, wird in der Eegel dem Jan Ma-
buse (II. 85; III. 112) zugeschrieben,
von dem es gewiß nicht herrührt. Die
Figur der Königin scheint von anderer-
Hand hineingemalt. (Liehtdr. in Artist.
XXXIII, 152.)
Der Meister der Ursula-Legende
zu Brügge, Maler, um 1470 — 1490 zu
Bi-ügge tätig, der seinen Namen nach
einem Altarbilde mit Darstellungen aus
der Legende der hl. Ursula im Kloster der
Soeurs noires daselbst führt. Er scheint ein
Zeitgenosse Memlings gewesen zu sein
und mehrere seiner Madonnen sind allem
Anschein nach die Originale w r
einzelner Stiche des Meisters ^ %
(in. 228).
Gemälde: Aachen. Suermondt. Mus. (Ausstelä.
Brügge, 1902. 173.) Halbfigur der Madonna mit dem
Kinde und zwei Engeln. (Liehtdr. in dem Tafelwerke
der Ausst. in Brügge, 1902. t. 40; und in dem Kat.
der Ausst. in Düsseldorf, 1901.)
Berlin. Koll. Kaufmann. Anna Selbdritt und
Heilige.
Brügge. Soeurs noires. Beate eines Altorwerkea.
Zwei Flügel mit je vier Szenen aias der Ursula-Legende
auf den Vorderseiten, und je vier Evangelisten und
Kirchenväter auf den Rückseiten; zwei Tafeln mit
den Gestalten der Kirche und der Synagoge auf den
Vorderseiteji und der Verkündigung Maria, auf aen
Rückseiten, gehören zu demselb^i Altar. Die Bilder
scheinen älter zu sein als der Ursulaschrein in Brügge.
(II. 139, resp. Vrelant [II. 828].) (Liehtdr. bei Fieo-ens
Gevaert. Les Primi tifs. p. 142; und in deim Tafelwerke
der Brügger Ausstell. 1902. t. 37, 38, 39.)
C ö 1 n. Verst. Bourgeois, 1904. Zwei Madonnenbilder.
Sie erinnern an die in der Regel dem Hugo van der
Goes zugeschriebenen Bilder. (Umriß bei Reinach.
IL 140.)
Paris. KoU. L. Nardus. Madonna. Memling ge-
nannt. Früher Comte Palmieri in Florenz. ~f5^ a
Entspricht einem Stiche des Meisters ^ ♦
(III. 229).
Der Meister von Utrecht, Maler,
vielmehr Fabrikant von Andachtsbildern, in
der ersten Hälfte des 16. Jahrh. angeblich
zu Utrecht tätig. Er malte zumeist An-
betungen der Könige mit einer aufdring-
lichen Mohrenfigur. Man vermutet, daß
er mit dem Jacobus Olaessens
Trajectensis, genannt Jacob van
Utrecht (L 284; IIL 57), identisch
224
Die anonymen Meister.
sei. Dies dürfte aber entschieden ein
Irrtum sein. Dieser sogenannte Meister
von Utrecht, dessen Schwäche sich nicht
nur in der kläglichen Zeichnung der Hände,
sondern auch in jeder anderen Hinsicht
kundgibt, kann nur als Bezeichnung für eine
Werkstatt angesehen werden, in welcher
immer mehrere Gesellen an einem Bilde
malten. Man kennt solche Anbetungen
der Könige in Alkmaar, Antwerpen,
Brüssel, Gent, G renoble, Hanno-
ver' (Kastner-Museum), Karlsruhe,
CJ ö 1 n, L e m b e r g, München, Nürn-
berg, Pommersfelden, Turin, Ut-
recht (drei Anbetungen der Könige),
Wien (Gal. Czernin), Wörlitz u. a. O.
Dr. T h. V. F r i m m e 1 besciiäftigbe sich lait ihm
eiagehend in den Blättern für Geinäldekiande. IV. 57. 96.
Der Meister der Verkündigung in
Aix. Siehe Konrad Witz. III. p. 176.
Der Meister der Virgo inter Vir-
gines, Maler der zweiten Hälfte des 15.
Jahrh., benannt nach den von ihm mit
Vorliebe behandelten Darstellungen der
Maria im Kreise von anderen heiligen
Jungfrauen, die sich durch ihre graziöse
Körperhaltung und vornehmlich durch die
schlanken Hälse auszeichnen, auf wel-
chen die kleinen Köpfchen sitzen. Ein-
zelne seiner Werke drängen ihn in die
Kichtüng des Gertgen van Sint Jans (I.
570), anderseits wäre man versucht, ihn
für identisch mit dem Meister von S t.
S e V e r i n (III. 219) zu halten.
Gemälde : Aachen. Koll. Merzenich. Die Kreuzi-
gung-
Amsterdam. Maria mit dem Kinde, von heiligen
Frauen umgaben. (Greertgen. tot Sint Jans genannt.)
(Lichtdr. bei Geffroy. La Hollande, p. 3.)
Barnard Castle. Mus. Bowes. Großes Trip-
tychcn der Kreuzignng mit Kreuztragung und Kreuz-
abnahme in den Flügeln.
Berlin. Ko-ll. Kaufmann. Die Geburt Christi.
(Lichtdr. in Onze Kunst. 1906. II. 40.)
Liverpool. Die Grablegung.
London. (N. 1086.) Paradiesesidylie. Maria mit
dem Kinde und den heiligen Jungfrauen (I. 571.) Dean
Geertgen von Sint Jans zugesohrieben. (Lichtdr. in
Burl. Mag. VI. 6.)
Lissabon. K. Palast Necessidades. Maria mit
dem Kinde, St. Katharina und noch aaidere weibliche
Heilige mit langsträhnigen Haaren und keuschem züch-
tigen Gehaben in einem lieblichen Garten vor einem
palastartigen Gebäude. Sehr ähnlich dem Bilde in
London, Nat. Gal (N. 10S6). (Lichtdr. in Les Arts.
1910. März. p. 27.)
Salzburg. Großer Altar mit Szenen aus dem
Lehen der Maria.
Der Meister der Deckengemälde
aus der Kirche zu Warmenhuysen
im Amsterdamer Mus., unbekannter Maler
der ersten Hälfte des 16. Jahrh., in Hol-
land tätig. Siehe Scoreel. IL p. 604.
Lichtdr. in Peinbures ecclfisiastiques du moyen äge
de l'fipoque d'art de Jan ^-an Scoreel et C. van'
Oostzaanen (1490 — 1560) publikes sous les auspices de
M. G. van Kalcken et accompagndes de^ notice
de J. S i X. Haarlem. H. Kleinmann, 1904.
Der anonyme Meister der
Sammlung Charles Weld-BIundell in
Campden Hill, wahrscheinlich fran-
zösischer Maler des ersten Viertels des
16. Jahrh. Das Bild bei Weld-Blundell
stellt eine thronende Madonna mit einem
ungewöhnlich kräftigen Kinde und zwei
Engeln dar, vor welcher Ludwig XII.
(1462 — 1515) von Frankreich (nach a. A.
ein Graf von der Marck) und St. Marga-
retha knien. Das Bild erregte 1906 auf
der Ausstellung der Guildhall in London
allgemeines Aufsehen, da es auch nicht
annähernd möglich schien, einen Meister
zu nennen, von dem es herrühren könnte.
Es ist lediglich zusammengeborgt und
zeigt Erinnerungen an van Eyck (Ka-
pitale), Gerard David (Madonna) und Mar-
tin Schongauer (der Drache) u. a. W a a-
g e n beschrieb es seinerzeit (Treasures.
in. 249) als Mab US e.
Lichtdr. in Burl. Mag. IX. 239; und in Onzc Kunst.
1906. II. 93.
Der Meister von Werden, wahr-
scheinlich niederländischer Maler der
zweiten Hälfte des 16. Jahrh., von dem
nur vier Flügelbilder eines Altars aus der
Abtei von Werden nächst Düsseldorf
bekannt sind. Eines von diesen ist in der
Nat. Gal. in E d i n b u r g, die anderen
drei sind in der Nat. Gal. in London.
GemSlde: Edinburg. Nat. Gal. Die Bekehrung
des hl. Hubertus. (Lichtdr. im Kat. 1908. p. 96.)
London. Nat. Gal. (N. 250, 251 u. 253.) Die Messe
des hl. Hubertus. Außenflügel : St. Ilieronymus, St.'
Benediktus, St. Egidius und St. Romus^ldus (?); und
St. Augustinus. St. Ludgar, St. Habert und .St. Mau-
ritius. Ganze Figuren in halber Lebensgröße.
Der Monogrammist BM., angeb-
lich deutscher Kupferstecher
der zweiten Hälfte des 15.
Jahrh., welcher dem Atelier
des Martin Schongauer 'V. AA ^
(III. 139) in Colmar sehr lO ' ^
nahe steht, anderseits aber ■* ^
solche Eigentümlichkeiten auf-
weist, daß man an seine niederländische
Heimat glauben möchte. Bartsch (VI.
392) beschrieb nur vier Blätter, Passavant
ergänzte sie auf neun, und bei sorgfältiger
Durchsicht der Anonymen dürften sich
noch einige mehr finden. Er scheint der
Zeichner des Portraits des älteren Isra-
hel van Meckenen (III. 123. N. 2;
III. 217) und zahlreicher ähnlicher Stu-
dienköpfe in Basel (III. 145) u. a. O. zu
sein, aber bei dem äußerst spärlichen Ver-
gleichsmaterial und der großen Ähnlich-
keit seiner Manier mit Urse Graf, ist
es nicht möglich, über ihn endgültig zu
urteilen. Sein bekanntester Stich, da-s
Urteil Salomos (N. 1) weicht von den
übrigen Blättern wesentlich ab._
B^'^v
Die auonjnnen Meister.
225
Zeichnangen : London. Koll. Edw. Poynter, 1910.
Eine Heilige in ganzer Fi^ur. (Siehe III. p. 31. N. 47.)
(Reprod. in Vasari Society. V. 17.)
Von ihm gestochen (B. VI. 392; Piaas. II. 124):
1. Das Urteil Salomos. Erinnert aji das Blatt von
Booiiolt (III. 31. N. 2). Bez. B. M. Hauptblatt. Qu.-Fol.
Berlin, Dreaden, London (Brit. Mus.), Stuttgart, Wien
(Alb. u. HofbibL).
2. Bube auf der Elucbt nach Ägypten. In der
Tedmik wesentlich vetschiedeai von dem vorigen Blatte.
Bez. B t M. London (Brit. Mus.), Müncbem, Wien
(Alb. u. HofbiM.), Schloß Wolf egg. (Reprod. ia.Prints
ajjd Drawings in the Brit. Mus. III. 9.)
3. Die Krönung der Jungfrau. Bez. B. M. Wien
(Alb. u. HofbibL). (Reprod. bei Willshire.)
4. St. Katharina (Barbara). Bez. B. M. Bologna,
Wien (HofbibL).
5. Die Kreuzabnahme. Bez. Berlin, Wien (Alb.).
6. Johannes auf der Insel Patmos. Bez. Wien (Alb.
u. HofbibL), London (Brit. Mus.). (Reprod. im Kat.
der Verst. Enzenberg.)
7. Maria auf der Basenbank. Bez. Berlin, Frank-
furt a. M., London (Brit. Mus.), Stuttgart.
8. Maria, stehend. Unbezeioluiete Kopie Dach M.
Schon gauer. (N. 28.) Berlin.
9. Die Krönung der Jungfrau. Unvollendet und nicht
bezeichnet. London (Brit. Mus.).
10. St. Martha in ganzex Figur. (B. X. 30. 65; Pass.
IL 188. 47.) Wien (Alb. u. HofbibL). Siehe Bocholt
(III. 31. 47).
11. St. Magdalena, ebenso. (B. X. 29. 54; Päss. II.
188. 48.) Wien (HofbibL). Siehe Bocholt (III. p. 31.
N. 48).
Bartsch. VI. 392; — P a s s a v a n t. IL 124 ;
— N agier. Monogr. L 1957; IL 2552; — Lehrs.
Germanisches Museum. 1887. 32; — Repert. 1888.
67; 1889. 30; 1893. 322; 1894. 350.
Der Monogrammist BR mit dem
Anker, Kupferstecher der
zweiten Hälfte des 15. Jahr- T> 'f' li
hunderts, wahrscheinlich in "-D ^^ *^
Brügge tätig, von dem nur
wenige Blätter in ganz eigentümlicher Be-
handlung bekannt sind, welche verraten,
daß er Enlumineur oder Miniaturmaler
gewesen ist.
Von ihm gestochen: (B. VI. 394; Piaas. II. 148.)
1. Die Anbetung der Könige. Auf dem Gewaadsaume
des einen Königs: ARÖDIM. Der Kopf des Esels
hat eine menschliche Physiognomie. Bez. Berlin, Flo-
renz, Albertina; — 2. Die Ehebrecherin v«: Chrietus.
Bez.; — 3. Maria mit dean Kinde in der GartenhaMe. In
dem Hofe ein Brunnen, an welchem zwei Figuren.
Bez. Wien (Alb. u. HofbibL); — 4. Maria im Garten.
Im Hintergrunde ein Schloß an einem See. Geätzt. Bez.
Darmstadt, Wien (Alb. u. HofbibL), Wolfegg. (Rep.
1888. 59; 1889. 311); — 5. St. Maigareta in ganzer
Figur. Bez. Das Monogramm ist wie aufstampigliert
imd ein zweitesmal fein eingeätzt. Wien (HofbibL); —
6. Christus und die Samaritanerin. (B. X. 9. 16; P. IL
223. 90; Willshire. IL 57; Repert. 1888. p. 218.)
Nicht bea. Weimar; — 7. St. Hieronymus. Nicht bez.
(Repert. 1888. 218.) Weimar; — 8. Schach dem König.
Der König, der mit dem Tode Schach spielt. Ganz
abweichend von den übrigen Blättern. Das Blatt wird
auch dem Boccacoio-Meisteir zugeschrieben. Das Exem-
plar in Basel ist mit einer Stampiglie B(5 R bezeichnet.
(B. X. 55. 32; P. IL 277. 11; Repert. X. 1887. 101;
Reprod. in Chalcogr. Soc. 1886.) Berlin, Basel, Wien.
Nag 1er. Mon. L 2033.
Der Monogrammist L. Cz. 1492,
niederländischer Kupferstecher, zu Ende
des 15. Jahrh., 1486—1497, tätig. Man
vermutet unter diesem Monogramm einen
Lucas Corneliszoon, der aber mit
Wurzbach. Künstler-Lexikon. Ergänzungsband.
dem bekannten Ma-
ler dieses Namens
(I. 340 u. IIL 69)
nicht identisch sein
kann. Das Mono-
gramm ist in der
Regel roh hineingestochen und die Blät-
ter sind aus älteren Motiven zusammen-
geborgt.
Von ihm gestochen : 1. Chri&tus und der Ver-
sucher. Bez.; — 2. Der Einzug Christi in Jemisalem.
Aus Schongailers Flucht nach Ägypten und andeiren
Blättern zusammengeborgt. Schlecht gezeicbuet und
schlecht komponiert. (Reprod. in Prints and DrawLogs
in the Brit. Mus. III. 10); — 3. Die Flucht nach
Ägypten. Nachahmung Schongauers. Bez. Wieo (Alb.);
— 4. Christus am Kreuze zwischen Maria und JohanmeSi.
Rund. Bez. Berlin; — 5. Maria, von zwei Engeln ge-
krönt. Rund. Bea. Paris. (Weigel u. Z. II. 369. 432);
— 6. Haibfigur der Jungfrau, von zwei Engeln gekrönt.
Bez. Berlin, München; — 7. St. ^ Georg. Nicht bez.,
aber 1492 datiert. Berlin. (Pass. IL 290. N. 7 und
IL 232. N. 150; — 8. St. Katharina. Bez. u. 1486.
Berlin, Paris. (Reprod. in Chronik für vervieilfältigende
Kunist. I. 1888. p. 27, 65; und in Gaz. d. B. Arts.
1889. 173); — 9. Zwei spazieren gehende Frauen. Bez.
Berlin; — 10. Blattomament mit der Frau und dem
Einihom. Bez. u. 1492; — IL Petrus und Piaulus mit
dem Schweißtuche der Veronika. Bez. : L. Z. 1497.
Paris (BibL Nat.), Wien (Alb.). Fragment. (Pass. IL
45. N. 86; Nagler. Mon. IL 1763. 4, und IV. 1484.)
(Reprod. in Chronik für vervielfältigende Kunst. 1889
p. 50.)
Bartsch. VL 361; — P a s s a v a n t. IL 288;
— Nagler. Monogr. IV. 1008; — Dutuit. V. 174;
VI. 674; — Lehrs in Chronik für vervielfältigende
Kunst. I. 1888. p. 28, 65; 1889. p. 50, 53.
Der Monogrammist P W. oder
P PC W., Kupferstecher,
genannt der Stecher des [W. PV^.
Schwabenkrieges oder der
Stecher des runden Karten- p S) "VB^
Spieles. Er war zu Ende
des 15. tmd Anfang, des 16. Jahrh.
angeblich in Cöln tätig, scheint aber
seiner künstlerischen Individualität nach
ein Niederländer gewesen zu sein, der
auch im Elsaß gearbeitet hat. Seine be-.
deutendsten Werke sind: eine Darstel-
lung des von Kaiser Maximilian mit wenig
Glück geführten Krieges gegen die
Schweizer, der sogenannte Schwaben-
krieg, in sechs aneinander zu fügenden
Blättern, und ein rundes Kartenspieil,
welches mit dem Cölner Wappen und dem
Gruße „Salva felix Colonia" bezeichnet ist
und somit cöliüschen Ursprungs zu sein
scheint. Der Dialekt der Bezeichnungen
und Legenden des S.chwabenkrieges wird
aber von den einen für elsässisch, von
enderen ebenso entschieden für cölnisch
erklärt. Die Vertreter der elsässischßn
Eichtung schieben den Stecher in die
Schule Schongauers, die der cölni-
schen schielen nach Israhel van
Meckenen, der in. Bocholt tätig wai",
und versuchen es, den Stecher P. W. dort
anzugliedern. Geisberg behauptet so-
ni 15
226
Die anonymen Meister.
gar, daß von I s r a h e 1 s Stiohen die i
Judith (III. p. 123. N. 4), St. Anna Selb-
dritt mit St. Katharina und Barbara (III.
p. 123. N. 28), der Tanz der Tochter der
Herodias (III. p. 123. N. 6), die Darstel-
lungen aus dem Alltagsleben (III. p. 124.
N. 34), die herrlichen Querfüllungen (III.
p. 124. N. 36—42), die Jagd nach der
Treue (III. p. 124. N. 31) und andere
mehr, nach Zeichnungen oder gar nach ver-
lorenen Stichen (?) des Monogrammisten
P.W. kopiert wären. Für diese Behaup-
tungen ist aber nicht der geringste Be-
weis zu erbringen. Diejenigen Blätter des
Monogrammisten P. W., welche möglicher-
weise diese Vermutung unterstützen könii-
ten: Aristoteles und Phyllis (N. 4) und
St. Kathaaina (N. 10) sind beide nicht
bezeichnet, werden seinen Werken ziem-
lich willkürlich eingereiht und können
ebenso wahrscheinlich von dem Stecher
B. M. (IIL 224) heiTÜhren. Die Bezie-
hungen des Meisters P. W. zai dem Ate-
lier Israhels sind gewiß möglich und die
Lukretia des Meckenen-Werkes (III. p. 123.
N. 30) kann um 1490 nach seiner Zeich-
nung in dem Atelier Israhels vielleicht
von ihm selbst gestochen worden sein.
Er kann auch später in Cöln selbständig
oder für eine Firma gearbeitet haben, die
cölnische Lokalforschung hat aber bisher
nichts über ihn zu Tage gefördert.
iNagler (XXI. 128) versuchte ihn mit
Peter Warne rsen (II. 841), einem
Formschneider zu Kampen um 1550, zu
identifizieren, dem steht, aber die viel
frühere Tätigkeit des Monogrammisten
P. W. um 1500 entgegen. Die in das ur-
sprüngliche Monogramm P. W. eingescho-
benen Lettern P.O. deutet Lehrs mit
Pictor Coloniensis. Dieser P. W. dürfte
also, bevor er dieses P C einschob, noch
kein Pictor Coloniensis gewesen sein.
Da bei einer Durchsicht seines Werkes
die Verwandtschaft mehrerer Blätter mit
dem Urteil Salomos, dem Hauptblatto
des Meisters B.M. (III. p. 225. N. 1) auf-
fällt, wäre man versucht, zu glauben, daß
dieser hochbegabte Künstler, über d'^ssen
Persönlichkeit nicht das geringste ber
kannt ist, aus den Niederlanden stammte,
daß er zuerst l^ei Schongauer in C o 1 m a r
oder bei dem Meister B. M. daselbst oder
in Straßburg arbeitete, dann zu Isra-
hei van Meckenen nach Bocholt kam
und endlich in Cöln um 1500 für einen
Verleger PW oder PPCW arbeitete, daß
aber sein Name weder durch die Lettern
B.M., noch durch PW oder PPCW an-
gedeutet wird, da dies© Lettern sämtlich
nur auf die Verleger, für die er arbeitete,
Bezug haben können. Diese Ansicht wird
um so glaubwürdiger,- wenn man noch
die beiden mit dem Zeichen W bezeich-
neten Kopien nach Schongauer (Lehrs.
Wenzel von Olmütz. N. 76, 78) heranzieht,
über welche sich Bartsch bereits sehr ver-
sichtig ausgesprochen hat und dlö allem
Anschein nach von derselben Hand her-
rühren, wie Aristoteles und Phyllis (N. 11)
und St. Katharina (N. 10).
Zeiclmungeu : Berlin. Oesellschaf t im Frciun.
Ein alter Mann bietet einur jangen Frau, die ein.
Höndclueii im Schöße hat, ein© Böräe, w.Shr«n(i i>,in
junger, hinter ihr st<'>heiidt!r Mann sie umarmt. Links
zwei Mjinner und eine nackte Prau. Die Landschaft
scieint später hinzugefügt. fRepr-od. bei A, Schiütz.
Deutsches Loben, 1892. II. 436.)
Von ihm gestochen: 1. Lot ixnd soüie XöohtRr.
Bez. W. (der Buohstabe P ist angeblich ausiudiert).
(B. VI. 317. 1.) (Chalcogr. Soc.) Wien (Alb.). AUem
Anschein nach niederländische Malerarbeit; ob vor dem
Buchstaben W wirklich ein P gestanden hat, ial doch
recht fraglich.
2. Delüa und Sam.soji. l>z. PW. (P. II. 1G2. 4.)
Paris.
3. Maria mit dem Kinde auf der Kasenbajik. Bez.
PW. (B. VI. 309. 1.) Wien (Alb.).
4. St. Anna SelbdrLtt. Nicht bez. (Wülshire. IL 76.)
Ixaidan.
6. St. Anna Selbdritt. Nicht bez. (WiU^hüc. II. 76.)
Nürnberg. (Ileliogr. bei Lahrs. Kat. d. Germ. Muß.)
6. St. Georg. Bez. P.W. (Pass. IL 162. 5.) Pari.s.
7. St. U-corg. Bez. P. W. London. (B. VI. 309. 2.)
(Reprod. von. der Autofcype Company. N. 355.)
8. St. llieron.ymus. Bez. P. W. (P. II. 162. 6.) Dresden.
9. St. Martin. Nicht bez. (Ka^t. Durazao. I. 166.)
10. St. Katharina in ganzer Pigfur. Nicht bez.
(B. X. 32. 61; P. IL 238. 185.) Basel, Dresden, AJbertina.
11. Aristoteles und Phyllis mit dem Henmin. Nicht
bez. (B. X. 52. 27; P. IL 114 u. 240. 211.) Brüssel,
Albertiim. Eturtsch sagt: „O© morceau est tellement dans
le goüt de M. Schongauer qu'on es t tentö de Pen
croir l'auteur.
12. Daa Duett. Bez. P. W. (P. II. 162. 7.) Berlin.
(Lichtdr. im Kat. Durazzo.)
13. Zwei Soldaten (Schweizer Landsknechte) im Ge-
spräche. Bez. P. W. (B. VI. ■ 310. 3.) Oxford, Wien
(Hofbibl.).
14. Zwei Soldaten iin Gespräche. Bez. P. W. (P. IL
163. 8.) ]»ndon, Oxford.
15. Zwei Ritler im Gespräche. Nicht bez. (P. IL
2-11. 217.) Koburg.
16. Der Schwabenkrieg. Darstellung in sechs tjueä'-
bUlttcm. Bez. PPW. (P. IL 159.) (Cüialcographic So-
ciety, 1887.) Basel, Nürnberg, Wien (Hofbibl.).
17. Wappen des Walter von Bilseo, Kanonikus zu
Aachen. Nicht bez. Brüssel (in einem ain 24. Dez. 1471
beendeten Manuskript).
18. Querfüllung. Bez. PW. (B. X. 65. 16.) (Reprod.
bei Lützow. p. 30.) Wien,
19. Querfüllujig. Bez. PW.
20. Ornament mit elf Kiinderfiguren. Bez. PW.
(P. IL 163. 9.) Dresden, Plaris.
21 — 85. Das runde Kartenspiel. (Lehrs. Spielkarten,
p. 27—38.) (Chalc. Soc.) Dresden, Oxford, Wien <AIb.
u. Hofbibl.), London.
86 — 87. Wappenschild© mit einer Dame und einem
wilden Mamie. Kopien nach M. Schongauer, N. 98 u.
105. (Lahrs. Wenzel von Olmülz. N. T6 u. 78.) (IIL
p. 227. N. 5.)
Bartsch. VL 309; — P a s s a v a n t. IL 159. 161;
— Nag 1er. K. L. XXL 128; — Derselbe. Monogr.
IV. 3233. 3129; — M. Thausing. Dürer. IL Aufl.
IL 239; — Lehrs in Report. X. 1887. p. 254; —
Derselbe in Chronik d. Geeellsct. f. vervielfalt. Kunst.
1889. p. 22 ; — W. Schmidt in Repert. 1887. 130.
Die anonymen Meister.
227
Der Monogrammist W, ein angeb-
lich deutscher Kupferstecher der zweiten
Hälfte des 15. Jahrh. und aaigeblich iden-
tisch mit dem als Schonga uer- K o-
p i s t e n bekannten Wenzel von 01-
mütz. Bartsch (VI. 317) schrieb ihm
57, Passavant (IL 132) 82 Blätter zu
und Dr. Max Lehrs widmete ihm eine
Abhandlung, in welcher er die Zahl auf
91 brachte und durch das Zusammen-
stellen wertloser Kopien mit merkwürdi-
gen Originalen ein Stecherwerk von einer
Monstruosität konstruierte, die nicht
ihresgleichen hat. Von all diesen 91 Blät-
tern interessieren uns nur die wenigen
unten angeführten, an deren niederländi-
scher Herkunft kaum zu zweifeln ist und
deren Urheber hoch erstaunt wären, wenn
sie ihre Produkte nach vier Jahrhunderten
unter dem Namen eines Wenzel von
O 1 m ü t z in der Kunstgeschichte finden
würden.
Ich habe bereits oben in der Einleitung
(III. 188) bemerkt, daß es in vielen Fällen
Hehr zweifelhaft ist, ob dieses Zeichen W
überhaupt den Buchstaben W des Alpha-
bets bedeute, oder ob es nicht ein Zeichen
anderer Art ist, welches nur in der Form
mit dem Buchstaben W Ähnlichkeit hat.
Ganz willkürlich aber ist die Annahme,
daß es in allen Fällen den Stecher Wen-
zel von Olmütz bedeuten müsse, von
dem eine Kopie des Todes der Maria
(N. 22) nach M. S c h o n g a u e r mit der
Bezeichnung: 1481. WENCESLAVS DE
OLVMVCZ. IBIDEM, bekannt ist. Hinter
diesem Zeichen W sind gewiß mehrei-e
Stecher zu suchen. Dr. Lehr s gab sich
redliche Mühe, diesen Wenzel, der die
Kunsthistoriker schon wegen seines Wohn-
ortes Olmütz ungeheuer intei^essieren
mußte, urkimdlich nachzuweisen. In
einer ,, Geschichte der k. Hauptstadt Ol-
mütz" (Wien u. Olmütz 1882) fand er
auch endlich unter den Jahren 1473 und
1482 einen Wenzel Canthrifusor
als Bürgermeister von Olmütz ge-
nannt. Man begreift die Freude des Ge-
heimrates L e h r s, seinem Wenzel end-
lich auch eine anständige bürgerliche Le-
benssteilimg als Bürgermeister verleihen
zu können- und im Jubel über die Ent-
deckung, übersetzte er das „Canthrifusor"
sofort mit ,, Kelchgießer", wodurch er
seiner Vorliebe für den Goldschmiedberuf
der alten deutschen Kupferstecher leine
neue Stütze verleihen konnte. Der Kelch
iiieß aber auch im Küchenlatein des 15.
Jahrh. Calix und niemals Cantharus,
welches Wort die Henkelkanne bedeu-
fct^t. Dieser Wenzel war also im besten Falle
ein Kannen grießer oder Kandier und der
Olmützer Bürgermeister Wenzel wäre kein
Goldschmied, sondern ein Zimagießer ger
wesen, da dieses Metall zumeist für den
Cantharus verwendet wurde. Aber au&h
diese Deutung scheint nicht ganz sicher,
und es ist nicht unmöglich, daß wir in
dem Worte Canthrifusor nur eine barba-
rische Übersetzung unseres gutdeuscheai
Wortes ,,Kandelschank" vor uns halben
und daß somit der Olmützer Wenzel des
Dr. Lehrs kein Goldschmied, nicht einmal
Zinngießer, sondern Weinschenker
oder Wirt gewesen ist. Auch dieser Fall
wäre nicht vereinzelt, denn es gab Wirte,
welche auch Kupferstecher waren; aber
man glaubt nicht, wessen man sich in der
Kunstgeschichte versehen muß, wenn man
Geheimrat und Professor ist und nicht
Latein vei'steht.
Die niederländischen BlAttcr im Werke de« Mei-
sters W. 1. (Lahrs. N. 3.) Die Verkündigung. Ori-
girialarbeit eines umbekamateii niedcrläudischen Stechers
des 15. Jahrh. London (Koll. Bicliard Fischer). (Heliogn
von Ama-nd Durand. N. 18); — 2. (Pass. II. 135. 70; L. 57.)
Die heilige Ursula. Bez. W. Wien (Hotbibl.) ; — 3. Lehrs.
Gl.) Die Goldwägerin. Eine junge Frau mit hohem Hea-
nü», eine kleine Wage iji der Hand, an einem Tische in
einem GolxischTOi<.'dladen stehend. Bez. W. Paris. Das
Blatt sdbeint ein OriginaJstich \X)ii einem der Miniaturi-
sten najuens Beaine (I. 79) zu sein; — 4. (B. VI. 343;
Pass. IL 136. 75; Lehrs. 67.) Di-? Lantenspielerin in
burgundisoher Tracht mit hohem Kenniu, Ausgezeich-
netes Blatt eines anonymen niederländischen Stechers,
welches man für eine deutecbe Arbeit hielt, weil die
Legende der Bandrollen deutsch ist. Sie lautet: Och
mich vrloget (verlanget) zir du gros meia liebes üb
nach dir dos gelaub mir vor ims. Bez. W. Berlin, Paris,
Prag (Lanna), Wien (Hofhibl.). Bartsch ^and dieses
Blatt wesentlich verschieden von den anderen Stichen
des Wenzel von Olmütz, sowohl in Bezug auf die
Zeichnung, als auf die Behandlimg. Lehrs hält es
für oiac Kopie nach einem Origiaal des P. W., die
aber nicht existiert, wie überhaupt kein einziges
all der Originale des P. V/., welche Lehrs und sein
Goisberg in den Kopien des Israhcl van Mecke-
uen oder des Wenzel von Olmütz erkennen woUejji.
(Boprod. bei A. Schultz. Deutsches Leben. IL F. 443);
— 5. (B. VI. 334. N. 43, 44, 45.) Der wüdo Mann
mit deu &wei Wappenschilden. (Lehrs. 78), die Dame
mit dem Schwan im Wappen (Lehrs. 76), der Eugei.
mit dem Leopardenwappen (L. 74). Kopien nach Mar-
tin Schongauer (IIL p. 148. N. 105, 98 u. 96).
Sämtlich bez. mit einem W, dessen Form von den
anderen wesentlich verschieden ist. (Siehe oben IIL
p. 226. N. 86, 87.)
Bartsch. VL 3l7; — Passavant. IL 132; —
W. Schmidt in Chnmik für vcrvioUaltigeade Eonat,
1890. p. 21 ; — Max Lehrs. Wenzel von Olmütz.
Dresden 1889; — Derselbe iu Chronik für vervielfälti-
gende Kunst, 1890. p. 22; — A. v. Wurzbach in
Kuostchronik, 1893. p. 433.
Der Monogrammist
angeblich niederländischer
Kupferfetecher der zweiten
Hälfte des 15. Jahrh., wahr-
scheinlich aber die Verlags-
adresse eines in Brügge tätigen Verlegers
oder Kupferstechers. Das Zeichen W ist
oben in der Regel mit einem a
das Zeichen %
Striche abgeschlossen,
nii5*
228
Die anonymen Meister.
ist das metallurgische Zeichen des Kup-
fers. Man könnte glauben, daß man es
hier mit einem Architekten oder Bau-
kundigen und Metallarbeiter zu tun habe,
denn ein großer Teil, der unter diesem
Zeichen vejreinigten Blätter weist auf eine
solche Künstlertätigkeit hin, aber bald
überzeugt man sich, daß unter dieser
Marke so verschiedenartige Arbeiten ver-
eint sind, daß sie nur durch die Mit-
arbeiterschaft mehrerer oder durch den
Ankauf verschiedener Platten in einer
Hand vereinigt werden konnten. Zunächst
berührt es uns sonderbar, als erstes Blatt
dieses Stecherwerkes eine Genealc^ie der
Jungfrau zu finden, die von dem Stecher
Z w o 1 1 (III. 168) herrührt, dessen cha-
rakteristische Eigenschaften auch der
St. Johann Baptista (N. 17) und der St.
Martin (N. 18) zur Schau tragen.
Der nächste Bekannte, der \ins beim
Durchblättern des Werkes begegnet, ist
der Stecher des Widmungstlattes des
Caxton Recueil (III. 49, 120, 197) oder
der sogenannte Boccaccio -Meist er
(III. 197), von dem der Kalvariehberg
(N. 8) und der hl. Quirinus (N. 19) her-
rühren.
Von eineüc dritten Hand stammen die
Blätter mit den Kri'^szelten, den Hei-
tern und den Fußtruppen. Sie sind von
demselben Miniaturisten radiert, der mit
W. V r e 1 a n t um 1450 an den Minia-
turen der „Croniques de Jherusalem abre-
gies" (II. 828; III. 173) gearbeitet hat.
Seine Soldatenf igürchen sind nicht zu ver-
kennen und diese Blätter, wohl die älte-
sten Malerradierungen, sind allem
Anschein nach von dem Küria^tler selbst
geätzt, nicht nach seinen Zeichnungen von
einem anderen gestochen. F. de Mely
behauptet, auf einer ganz ähnlichen Mi-
niatur den Namen Ugo de Vosor
(II. 823) gelesen zu haben, welcher Name
vielleicht die Zusammensetzung des W
aus V und V (V[hugo] V[vosor]) erklären
könnte. In der Gilde der Libraires zu
Brügge ist aber dieser Name nicht nachzu-
weisen. Die acht Blätter mit Schiffen
(N. 30 — 37) können vielleicht von dem-
selben Maler herrühren; darüber können
die Ansichten geteilt sein, über die Pro-
venienz der Soldatengruppe kann aber kein
Zweifel geltend gemacht werden. Der Ur-
heber dieser Blätter ist jedenfalls eine,
von dem früher genannten Z w o 1 1 und
dem Boccaccio-Stecher ganz ver-
schiedene Individualität.
Dasselbe ist der Fall mit dem Stecher
oder Urheber aJl der Architektur- oder
Omamentblätter (N. 45 — ^77), die von ein
und derselben Hand, aber von einer an-
deren, gestochen sein müssen. Sie machen
zum Teil beioaihe den Eindruck, als wären
sie nach älteren, von einem ande-
ren Künstler entworfenen Zeich-
nungen gefertigt, denn die beiden Ka-
pellen (N. 55 und 56) entsprechen den Ka-
I)ellen in der Verkündigung und Darstel-
lung , im Tempel von Melchior Broe-
derlam (I. 188), welche dieser 1898 für
die Kartause von Dijon gemalt hat.
(Schlechter Umriß bei Crowe und Ca-
valcaselle. 1872; und in Gaz. 4- B. Arts.
1898. I. 146.) Damit keine Täuschung
obwalte, hat der Stecher auch die kleinen
quadrierten Fliesen in ganz ähnlicher Mu-
sterung wiedergegeben. Es ist nicht mehr
zu bestimmen, wie viele der hier vor-
handenen Blätter nach solchen älteren
Entwürfen gestochen sind. Auch ist nicht
festzustellen, ob der Stecher die sonder-
baren Metallornamente, mit welchen die
.Wölbungen der Totenschädelblätter (N.
38 und 39), die Kapellen der Apostel
(N. 11 — 15) und die anderen seiner Bal-
da,chine verziert sind, den Zeichnungen von
Jean Bell egambe (1467—1536) (I. 76)
entlehnt hat oder ob dieser für ,^ .
seine Architekturen die Stiche des ^^ *
benützte. Jedenfalls zeigen die Madonna
des Bellegambe in Brüssel (I. 77) und
die Dreieinigkeit in Lille (1516) (I. p. 77)
dieselben Motive. Man könnte ver-
muten, daß der Zeichner dieser Apostel,
dieser Kapellen, Wappen, Baldachine, Al-
täre etc., Metallbildner oder Erzgießer
nach Art des Peter Visscher gewesen sei,
denn all diese Architekturen sind nur in
Metallkonstruktion möglich. Jedenfalls
wird sein Werk nach Ausscheiden der
fremden Bestandteile, welche dem
Z w o 1 1, dem Böf caccio-Stecher, dem
Radierer der militärischen Szenen
etc., gehören^ etwas klarer und deutlicher.
Auch die Madonnen, welche nach Motiven
des Meisters der Ursula-Legende zu
Brügge (III. 223) gestochen sind, dürften
auszuscheiden sein. Alle diese Blätter kön-
nen aber nur durch Kauf der Platten oder
durch Schülerverhältnisse der ein- -^ j.
zelnen Künstler zu der Signatur 'w
gelangt sein, welche Marke allem An-
schein nach eine ziemlich bedeutende
Firma in Brügge um 1460 — 1480 be-
zeichnete. Daßisrahel van Mecke-
n e n zu derselben, bevor er sich in Bor
cholt niederließ, in Beziehungen gestan-
den haben müsse, ist sehr wahrscheinlich,
aber weit wichtiger ist es, daß dies auch
mit Erwin von Stege, dem Meister
E. S., der Fall gewesen sein muß, da die A
eine Hälfte dieser Marke, das Zeichen ^
Die anöÄymen Heister.
229
auf einem zweifellos von dem E. S. her-
rührenden Blatte, der Jungfrau mit der
Standajrte und dem österreichischen Wap-
pen (III. p. 166. N. 222), erscheint. Dr.
Lehrs hat einen Katalog der Stiche dieses
Meisters mit Beproduktionen sämtlicher
Blätter veröffentlicht, dabei aber gänz-
lich übersehen, daß hier die heterogensten
Elemente lunter einer Firma vereinigt sind.
Die angeblichen Stiche des Mi-nogrammisten \^A
(Reihenfolge nach Lehrs): *
1. (B. VI. 58. 13.) Der Stammbaum Maria. Das
Blatt ist von. dem Meister Zwott (III. 168) ge-
stochen und das Zeichen kann nur als Verlagsadresse
aiizuseihen sein. Berlin, London, Paris, Wien (Alb.).
Man hat dieses Blatt mit einem alten Bilde im Mus.
zu Lyon in Verbindung gebraoht, welches man dem
Hugo van der Goes (I. 593) zuscJirieb. Dieses
Büd wurde aber wohl mit Benütsning des Sticihea von
einem unbekannten Maler gemalt.
2. (P. II. 280. 33.) Die größere Maxionna mit dem
Apfel im Fenster. Bez. London, Sigmaringen. Der
Stich entspricht einer Madonna der KoU. Nardus in
Paris (1907 auf der Ausst. des Goldenen Vließes. N. 189),
welche von dem Meister der Ursula-Legende aus Brügge
herrührt (III. 223) und früher auch Hugo van der Gnoes
genannt wurde.
3. (P. U. 280. 34.) Die kleine Madonna mit dem
Apfel im Fenster. Kleinere Wiederholung des vorigen
Blattes. Bez. Cambridge, Dresden.
4. (P. II. 84. 15.) Madonna mit dem Kinde, das die
Weltkugel hält. Ganze Figur. Nicht bez. London,
München.
6. (B. X. 13. 7, und II. 84. 11.) Dieselbe Madonna,
kleiner, auf der Mondsichel. Nicht bez. Wien (Alb.).
6. Der segnende Heiland, nach liiaks. Nicht bez.
Wahrscheinlich ein Blatt des Meisters £. S. oder
Israhels van Meckenen. Nfimbei^.
7. (B. VI. 286. 219.) Der segnende HeUand, nach
rechts.
8. Der Kaivarienberg. Pig^enreiche Komposition,
Bez. Paris. Arbeit des Boccaccio-Stechers (III. 197).
9. (B. VI. 69. 14.) Das Monogramm Jesu, von zwei
Kugeln gehalten. Bez. Wien (Hofbibl.).
10. St. Petras in ganzer Figur, stehend. Nicht bez.
und nicht sicher. London.
11—15. (B. VL 56. 1—12.) Fünf Blatt aus einer
ApostelMge in gotisöhen Kapellen, als Statuen gedacht:
11. Petrus. Bez. Frankfurt a. M., London, Paris, Wien;
— 12. Andreas. Ebenso. London, München, Paris, Wien;
— 13. Johannes. Bez. London, AVien. (Hofbibl.); —
14. Jacobus minor. Bez. Berlin, Dresden, London,
München, Paris, Wien; — 15. Bartholomäus. Bez. Lon-
don, Faris, AVien.
16. (P. II. 268. 36.) Stigmatisierung des hl. Fran-
ciscus. Nicht bez. und gewiß ein späterer Stecher.
Berlin, Brüssel.
17. (P. II. 280. 35.) St. Johannes BapMsta. Bez.
Das Blatt ist von Meister Zwott (III. p. 168) gestochen,
Frankfurt a. M.
18. (B. X. 25. 45; P. II. 187. 42.) St. Martin.
Nicht bez. und von Zwott gestochen. Die von ihm ge-
stochenen Blätter simd an der Behandlung der Hände
kenntlich. Berlin, London, Paris, Wien. Passavant
beschrieb das Blatt als Arbeit des Stechers F. v. B.
(III. 31. N. 42).
19. (P. IL 234. 165.) St. Quirinus. Niolit bez. Von
derselben Hand wie der Kaivarienberg N. 8. Mün-
chen, Oxford.
20. (Willshire. Kat. II. 99.) St. Agnes. Nicht bez.
Cambridge (Fitz William-Mus.).
21. (P. II. 237. 180.) St. Maria Magdalena. Nicht
bez. München.
22—29. (B. VL 63. 24—31.) Folge von acht Blatt
Kriegs- und Lagerszenen der Armee des Herzogs PhUipp
des Guten von Burgund. (Beprod. bei A. Schultz.
Deutsches Leben. Fig. 627, 628, 644—647, 657, 658);
— 22. Das Waffenzelt mit dem Wappen von Burgund.
Bez. Paris, Wien; — 23. Das Pferdeaplt. Desgl. Cöln,
Oxford, Paris, Pavia, Wien; — 24. Eine Abteilung Reiterei
von 30 Mann. Bez. London, Paris, Wien; — 25. Eine
AbteUimg Reiterei von zehn Mann. Bez. (Lediglich
die vom reitende Partie des vorigen Blattes.) Orford,
Wien; — 26. Eine Abteilung Reiterei von 28 Maain.
Bez. Oxford, Paris, Wien; — 27. Eine Abteilung Rei-
terei von zehn Mann. Bez. Auch hier nur die vordere
Reih© des obigen Blattes. Wien (Alb.); — 28—29. Zwei
Blätter mit je einer Gruppe von 19 Mann Fußvolk.
Wien.
•30—37. (P. II. 279.) Folg© von acht Blatt. Ver-
schiedene Seeschiffe. ■ Bez. N. 30 ist bez. Kraeck
(Warenschiff), N. 31 Baerdze (Barke).
38. (P. IL 280. 36.) Zwei Totenschädel. Bez.
Dresden, Wien (Alb.).
39. (B. VL 39. 16.) Drei Schädel. Bez. Wien (Alb.).
Ähnliche Motive finden sich auch bei Zwott.
40—43. (P. IL 270. 63—66.) Vier Blatt unvollendeter
Vorlagen für Wappeoschilde. Nicht bez. Wahrschein«-
lieh von einem späteren Stecher.
44. (P. JL 271. 67.) Das große Wappen Karls des
Kühnen. Niicht bez. Brüssel. 1866 von Alvin in einem
Manuskript der Bibl. zu Brüssel gefunden. (Original
einer schwächeren Kopie von dem Bandrollen-Meister
bei Mr. Malcolm.) Das Blatt ist nach dem Wappen
um 1467 gestochen, jeden&lls vor 1472, ehe Karl der
Kühne Geldern und Zütj^en erwarb, deren Wappen hier
fehlen. Der hl. Georg hat dieselbe tänzelnd ausschrei-
tende Haltung wie der Graf von Bouillon in den Minia~
turen der „Chronique de Jheruaalem" und das Wappen
ist gewiß von derselben Hand. (A 1 v i n. Les graindes
Armoiries du Duo Charles de Boargogne. 1467. [Reviie
universelle des Arts. IX. 1859]; — H. Hymans.
La. Planche des Armoiries de Bomgogne. [L'Art. 1877.
IL 233]; — Dutuit. Man. V. 129.)
45. (P. IL 283. 55.) Distelartigea Blatt. Bez. Paris.
46. (Nagler. Mon. V. 1441.) Gotisches Blatt. Bez.
Wien (österr. Mus.).
47. (P. IL 245. 244.) Gotisches Blatt. Nicht bez.
Dresden.
48. (P. IL 283. 52.) Gotisches Blatt mt Eicheln.
Bez.. Tajcia.
49. (P. IL 283. 53.) Gotisches Blatt. Bez. Paris,
60. (P. IL 283. 54.) Desgl. Bez. Plans.
61. (Repert. XIV. 104. 8.) Desgl. Bez. Cöha.
62. Hohlkehle mit gotischem Bllattwerk. Bez. Mai-
land (BibL Triviüziaaa).
53. ' Inneres einer gotischen Kirche. Bez. Brüssel,
Oxford. *
54. (P. IL 281. ' 38.) Bandurchschnitt einer offenen
Kapelle. Bez. Dresden, London, Oxford, Wien (Hofbibl.).
65. (P. IL 281. 37.) Gotischer SaaL Bez. Berlin,
München, Paris.
66. (B. VI. 61. 18.) Inneres einer Kapelle. Bez.
London, Wien (Alb. u. österr. Mus.). Die Konstruk-
tion dieses und des vorhergehenden Blattes ist einem
Bude Broederlams (I. 189) im Museum au Di Jon,
der Darstellung im Tempel, entlehnt. Dort finden sich
auch dieselben kleinquadrierten Flieseii..
67. (P. IL 281. 40.) Entwurf zu einem gotischen
Altar. Bez. Berlin, München, Faris.
68. (Willshire. IL 298.) Desgl. Bez. Berlin, London,
Paris.
59. Desgl. Bez. Basel, Dresden.
60. (F. IL 281. 39.) Gotischer Altar mit acht
Stichen. Paris. Ein ganz ähnlich konstruierter Altar
aus der Kathedrale St. Bavo vom Jahre 1604 mit
sechs Szenen aus dem Leben des hl. Bavo ist bei
Lacroix (Le Moyen äge et l.'^ Renaissance. IV. t. 15)
reproduziert.
61. (P. II. 283. 44.) Gotischer Baldachin. Bez.
Dresden.
230
Die anonymen Heister.
68. (P. II. 282. 45.) DesgL Bez. Amsterdam,
Dreadea.
63. (P. II. 282. 43.) Gotischor Baldachin. Bez.
Dresden, Hamburg.
64. (B. VI. 59. 16.) Desgl. Bez. Dresden, Wien (Alb.).
65. (B. VI. 62. 21, und 308. 174.) Ein Brunnen. Bez.
London, Wien (Alb. u. Ilofbibl.).
66. (P. II. 282. 47.) Gobieche Fensterrose. Bi-z.
VaxiB.
«7. (P. II. 282. 48.) Gotisohe Fensterrose. Paris.
68. (P. II. 282. 16.) Pfeilerarchitektur mit einem
Strebebogen. Bez. Paris.
6». (B. VI. 61. 19.) Eia Bischofsstab. Von zwei
Platten gedruckt. Bez. Amsterdam, Wien (Alb.).
-70. (P. IL 281. 41.) Gotische Maatelschließe (Monile).
Bez. Berlin, Dresden, London, Paris.
71. (P. IL 281. 42.) Gotische Mantelschließe und
Bwei £ätwnrfe su gotischem- Blattwerk. Bez. London,
Oxford, Wien.
72. (P. II. 282. 50.) Eine Monstranz. Bez. Dresden.
73. Eine Monstranz. Bez. Dresden.
74. (P. II. 282. 49.) Gotische Monstranz. Bez.
Berlin, Cambridge, London.
75. (B. VI. 60. 17.) Gotische Monstranz, -von zwei
Platten gedruckt. Eoz. Amsterdam, Oxford, Wien.
76. (B. VI. 61. 20.) Ein Bauohfaß. Bez. Berlin,
Paris, Wien.
77. (P. IL 282. 51.) Ein DeckclpokaL Bez. Berlin.
London, Paris.
Bartsch. VI. 56; — P a s s a v a n t. II. 279;
— Du tu it. V. 127; - W i II .- h i r e.
Kat. IL 214 ; — Lehr a. Der Meister
ein Kuprerstcchor der Zeit. Karls des Kühnen. Leipzig
1895 (mit Urproduktionen sämtUcher Billtter).
Der Meister von 1464. Siehe Mei-
ster mit den Bandrollca. III. p. 194.
Der Meister von 1480. Siehe Mei-
ster des Hausbviches. III. p. 201.
Verzeichnis
der
Monogramme.
A.
1. A.
Willem Outgersz Akers-
loöt (I. 9; III. 3).
2. A.
' Allart du Hameel (I. 642)
^X
||Ä
#>
■fir
f
^ "^ A ^^
^■
-/vtv
3. A.
Israhel vaji Mecke
nen (III. p. 124. N.
33).
4. A.
Unbekannter Kiapferste-
cher um 1590^ nach «inem
Bilde, Herkules und De-
janira, von B. Spranger.
(Nagler. Mon. I. 51.)
5. A. A.
Alexander Adriaenssen
(I. 3).
6. A. A.
Amoldus van Anthonissen
(III. 7), angeblich: auch A A
Aart Antum (I. 25), der J^ ^^
aber nicht existiert zu .
haben scheint.
7. A. A.
Arent Arents, gen. Ga-
bel (I. 27).
8. A. A. AA
Anthonie de Molyn (II, ^yv\
178).
9. A. a. 1. I. S.
Anthonie Sallaert.
JA.
J^<J//
k
10. A. A. O. V.
Adam van Noort oder
van Oort (II. 241).
C
A
o»
1. A. A. W.
Anthonie Water-
loo (II. 844).
m
12. A. B.
Adriaen Bagker
(I. 39).
13. A. B.
Aart de Beer (I. 69).
14. A. B.
Andries
(I. 79).
Benedetti
15. A. B.
Ambrosius Ben-
son (I. 81; III. -j^^
23) oder Aart de H^ /K
Beer (I. 69; III. J xJ
20).
16. A. B. und A. M. V.
Antonie van Blocklandt, gen. Mont-
fort (I. 108).
AM
17. A. B. r^
Abraham Bloemaert (I. ,._^A^ IT
110; III. 29). ^.\J>,r
18. A. B.
Amoldus Bloomers (I.
114).
19. A. B.
Abraham Bioo-
teling (I. 118;
III. 30).
20. A. B.
Arnold Boonen (I
137).
234
A. B.
A. B. J. L. M. 0. R. V.
21. A. B.
Ambrosius Bosschaert (I.
153).
22. A. B.
Adriacn Brouwer (I. 193).
23. A. B.
Abraham Brueghel (I.
202).
24. A. B.
Unverständliches
Zeichenauf einem
Bilde von Pieter
de Grebber in
Schwerin (1.614).
25. A. B.
Bezeichnung eines Iremüldes
dem Grafen voii Valencia
in Madrid (188G), die An-
betung uer Könige, SL
Antcnins und St, Secun-
dus d;:t.rstellend. (Zeit-
bei
'h
Schrift f. b. Kunst. 1886. p. 140.)
26. A, S. B. O.
George Boba (T. 121).
27. A. B. C.
Abraham Come-
lisz Begeijn (I.
74).
28. A. B. C.
Abraham Casembrot (I. 246).
29. A. B. C. D. N.
Nicolas de Bruyn (I.
217).
30. A. B. C. V.
Crispin van den Broeck (Tl "jAr T>
(I. 186). KjJTi^G
31. A. B. C. W.
Christian Cou- r< /WZ? •^rn.-^
wenbergh (I. ' CyM(^j6"6:j.
347).
32. a. B. D. o
Johann Batista van ^clD
Doetechum (I. 411).
A2)
»/c
33. A. B. D. (H.)
Abraham de
Bruyn (I. 214).
34. A. B. d. F. V.
Jan Frans van
Bloemen (de Ant-
werpia (I. 113).
TXL /S68
35. A. B. D. ,T.
Jacopo da Bar-
bari (I. .56).
TA I I).B.
36.
38.
39.
40.
41.
42.
43.
44.
45.
46.
A. B. D. L. P. s.
Bezeichnung einer Kopie des Trium-
plies der Kirche über die
Synagoge, von van Eyck T^
(I. 508), welche 1863 bei .fc* ^
dem Kunsthändler Haro iTj
in Paris war und von W. jJd.*
Bürger für eine Arbeit des Lancelot
Blondeel (I, 116) gehalten wurde.
(P. Bautier. Lancelot Blondel. Bru-
xelles 1910. p. 18.)
A. B. D. N. Y.
Hendrik van der i5orclit (?) /HD
(I. 139; IIL :;:;). ^^^
A. B. D. Q.
Andreas Bemardus de
Qnartenmont (II. 368).
A. B. E.
A. F. Bargas (I. 60).
A. B. T,
Adrinon Frans Boudewyns
(I. 65) oder A. F. Bai-gas ^ R
(I. 60).
A. B. H.
Hendrik Hondius II. (Hon- - — .
dius Angelo Britanus) (I. yQ
707}
M^;t"^la;iwegh (I. J^ ^
A. B. H. O. /^^^
IJnbekani-'.ter Kupferste- /y^JJ>
eher nach Crispin van den
Broeck. (Pinchart. I. 146.)
A. B. H. V.
Adriaen Hendriks Verboom ytr]S
Jh.
48.
(IL 763).
A. B. J.
Jacob Adriaensz de
Backer (L 41).
A. B. J.
Jan Abrahamsz Beerstra- ^ rr^
ten (L 7; IIL 21). «-/ ^
A. B. J.
Job Berckheyde (I. i p n* i/A
A. B. J. L. M. O.
R. V.
Ambrosius Brue-
ghel (I. 202).
A. B. J. N. V. — A. C.
235
49. A. B. J. N. V.
Jolianii Vau der Bruggen I. 7Af\/U.3
(I. 211; III. 41).
50. A. B. K. L.
Ludolf Bakhuisen (I. ...
42). LBAK.
^^ßJ'
/sss
51. A. B. L.
Lancelot Blondeel (I.
117).
52. A. B. L.
Leonard Bramer (I. 171).
53. A. B. L.
Bartholoimieus van Lochom ^^J
(IL 58).
54. A. B. L. O.
Abraham Bloemaert (I. 109).
55. A, B. L. V.
Stechermonogramm auf einem Por-
trait des Malers Jacob
Campo Wey erman, nach yW LJB •
einer Zeichnung von C.
Troost. C. Troost inv. et delin.
A. V. L. B. fecit. (Kramm. I. p. 35.)
56. A. B. O. ___, -
Rernard von Orley W^ V^
(IL 259).
A
7o\ /öl
57. A. B. S.
Bemardus van Schen-
del (IL 573).
3i^f
58. A. B. S.
Adriaen Schoone-
beck (IL 582).
59. A. B. S.
Abraham Stcenwyck (II
659).
60. A. B. S.
Siehe oben K. 25.
A,Sl A.S.B.f.
5j4^
61. A. B. S. V.
Abraham van der Schoor ^W S"
(IL 583).
62. A. B. V.
Baltens van der Ast •*'B*V-^«
(I. 33).
63. A. B. V.
Bartholomaeus van
Asteyn (I. 33).
64. A. B. V.
van Beeke (I. 69).
65. A. B. (V.)
Jan Abra-
hamsz Beer-
straaton (L
72).
66. A. B. V.
Abraham van Beyeren (I. 95).
•^ M
67. A. B. V.
Anthony van Borssum (I. 143).
68. A. B. Y.
Anna van Bouckel (I. >^ V ^■
70. A. B. W.
Abraham de Weerdt (IL J^ ^V-
848). —
71. A. B. W. Ts.^
Abraham Willaerts (IL -^^^■
883). y^i^.W.
72. A. C. ^
C. Apens oder Apeus ^ . fcc-
(I. 25). '^^ ^
73. A. C.
Antoiue Caron (I.
353; IIL 48).
158; IIL 34)
69. A. B. V.
Albertus van der Burgh
(I. 223).
M
O A ^
':iS77»
74. A. C. •*
AbraJiam Casteleyn (I. 247.). H*
75. A. C.
Allaert Claesz oder Cläeszoon (I.
76. A. C.
Antoine oder Adriaen
Clevenbergh (I. 293).
AC.}.
236
A. C. — A. de H. L. V.
77. A. C.
Adriaen Collaert (I. 315).
AC AC
A<
«Xt
7^
Coosemans
AC.
■JC/
78. A. C.
Alexander
(I. 331).
79. A. C.
Augustin Coppens (I.
332).
80. A. C.
Alexander Cranendoncq (I. Ä Y^
81. A. C. . ^
Abraham van Guy- vT» C» ^(^Ifis
lenborch (I. 363).
82. A. C.
Albert Cuyp (I. 366).
Ad H.
AC
83. A. C. (E.) M.
Oomelis Ma.«- "VJ^/^
sys (II. 110). "^y ^
84. A. C. E. L. M. V.
Unbekannter Moaogram-
mist eines Bildes mit
St! Hieronymus in Rot- / , f\
terdam (1609). ^d^J
85. A. C. f.
Antoine Alexan- -^ ^
dre Joseph Caf- %/\, -P *-/^ ^
don I. (I. 243). "^ '
86. A. C. F. ^
Anton Cnissens (fecit) (I. Cv A^
361). -^ ^ •
87. A. C, F. 0.
Franz Aspruck (I.
30; III. 13).
88. A. C. H. V.
Cornelis Hendrik
van Amerom (I.
13).
89. A. C. H. V.
Cornelis Comelissen (T. 337).
^^5^ aGyS
90. A. C. J.
Monogramm auf Zeichnungen
aus der Mitte des 16. Jahrh.
(Bnilliot. I. 212- Nagler. Mon.
I. 325.)
91. A. C. I. V.
Jacques van
den Coom- < z. ^ 8 • JjS^C
huuse (I. 331). » ^ /^- 7^
K C -r CA
-xr-tt
k
110; (2A
92. A. C. M.
Cornelis Massys (II.
IJI. 113).
93. A. C. P. (Kp
Antoine Caron (III. 48). >ti
94. A. C. P.
Paulus Castel oder
Casteels (III. 49).
1-c.
(^ (2)
J2Fl
95. A. C. R.
Oonstantin a iRenes&e
(I. 574; II. 454, 455.)
96. A. C. V.
Abraham van Qf-f zfj
Cuylenborch (I. sJ^J kJV^
363).
97. A. C. W.
Charles Augustin Wau- (J /\ NXr
ters (II. 845).
98. A. C. W.
Comelisz Claesz van Wie- (^Ay/
ringen (II. 878). ^-^^
99. A. D. . ^
Abraham Delfos (I. ,/^ Jj ßctt
395). -^
100. A. D. /-^ ^~
Abraham Die- /&r)j V?)
praam (I. 406). LH^ C/*^
101. A. D.
Adolf Alexander Dillens J^ ^
(I. 408).
102. A. D.
Unbekannter Monogram- .
mist, angeblich Jan van '6/0/
Delft (?), auf Gemälden
in der Art des Cornelis
Comelissen von Haarlem.
(Nagler. Monogr. I. 367.)
103. A. D.
Unbekannter Malerdilet- -r-w
tant, dessen Zeichen sich /A/
auf gemalten Kupfer- "^^ 7
Stichimitationen findet, /O J I
welche Marinen dar-
stellen. (Nagler. Monogr. I. 369.)
104. A. Ö. D. J. V.
Johannes Adrianus van der 7^/5©
Drift (I. 426). JTMJ^
105. A. de H. L. V.
Hermaa van Aldewerelt (I. 10).
H
A. D. E. L. K. V.
A. E. E. T.
237
106. A. D. E. L. N. V.
Jaa vaa de Velde IL (IL \JS
753). ^^^
107. A. D. E. N. V.
Abraham van der a /y - a /y/a
Eyck (L 502; IIL -rClJ/ ^ /
83).
108. A. de Vr.
Abraham de Vries (IL 829).
A' ]^}ß
jmr
109. A. D. G.
Unbekaunter Mo-
nogrammist, an-
geblich Aart de
Gelder (I. 573).
(Nagler. Monogr. I. 429.)
110. A. D. H.
Abi"aham de Haen de X^
Jonge IL (I. 629). .•lÄ
111. A. D. H. L. .
Hendrik van Limborch (IL rlJ
52). ''*<
112. A. D. h. M.
Hendrik van Minder-
hout (IL 171).
113. A. d. J.
Jacques d'Artois (I. 29).
Mk
fJ' O'^yl '
K)i. Ä>I.
AOL
114. A. D. I.
Abraham van Die
penbeeck (I. 403)
115. A. D. I.
Adolf Jouvenel (I. 774).
116. A. D. J. V. j
Jan van den Aveelen (I. v "*
35; IIL 14). ""
117. A. d(?) J. V.
Angebl. Josse van Cleve I. TViJ
(I. 289), recte J. van Buys. ^
118. A. D. K. M.
Amia Maria Ko
ker (I. 315).
119. A. D. N. V. yV .^ ,
Aart van der Neer (IL y\AJ-W
223).
120. A. D. S.
Monogramm eines Bildes
in Antwei-pen. (Kat. 1905.
p. 186. N. 218.)
JM ^
121. A. D. V.
Johan van den Aveelen
(L 35).
122. A. D. V.
Abraham van Diepenbeeck (I. 404).
<B<.
J^ AO
F. f^s^-
<9r
123. A. D. V.
Adriaen vaji Diest
(I. 406).
124. A. D. V.
A. Doeff (I. 409).
125. A. De V.
Antonv van der )()(^ , ^ . V. P.
Does (I. 409).
126. A. D. V. 'WT^ rr y^
. Adi-iaen van jy\ xJ "^ ^"^
Drever (I. 425). "t.. \ "^ ^
127. A. D. V.
Anton van Dyck (I.
456).
5to
128. A. D. V.
Ary Huibertsz Verveer (IL .y^y
784).
129. A. D. V. TTs. /X^
Arie de Vois /jZ) yiTJ
y\ A. de Vtcs
(IL 809).
130. A. D. V.
Abraham de
Vries (IL p.
131. A. D. V. jrr
Adriaen de Vries (IL 829). yHj^
(Nagler. Mon. I. 455.)
132. A. I). W.
Antony de Waerd (IL 836).
A.Z).;>*^. r. ^M^
133. A. d. We. . .^ _
Adriaen de Weert (IL ^ u^ uuu.
849).
134. A. E. jr
Adriaen van Emont (I. 491). -'T-
135. A. Eg. S. V.
Aegidius van Sehen- ^^j.y ^,^,
del (IL 572).
136. A. E. K. T. r-T77
Adriaen Thomasz Key /fo .
(I. 264). — **•'
238
A. E. M. - A. G."
137. A. E. M.
Unbekanntes Stecliex'niono- >^
gramm, angeblich Cornelis ■'
Massys (II. 110). (Nagler. Mon. IV.
1555.)
138. A. E. M. P.
Peti-us a Mnrica (II. 98. 146).
139. A. E. N.
Gillis (Aegi- /C kP r . KI
dius) Nyts (IL ^^^. ^ '^
232).
140. A. E. S.
Gillis (Aegidius) Sadeler (II. 5,34).
141. A. E. s. V. \mirQ.
Jacob Foppens van \J/\ KO .
Es (I. 495).
142. A. E. V.
Andries van Ertvelt (I.
495).
H
143. A. E. V.
Allart van Everdingen (I. 498).
Avr A -V E -
144. a. F.
" Carel Fabritius ( /) (I. 526). ^^
145. A. F.
' Anna Folkema (I. 545). A F,
146. A. F.
Ambrosius Francken (I. P( Tn
550). ^ ^ ^-^^
147. A. F.
Abraliam Funierius (I. yö 7~»
560). ^''^
148. A. F. XX
Adriaen de Vries (II. 829). -ffl
149. A. F.
Lcindschaftsmaler in
der Art des Everdin- A f" ,-.
gen. (Eremitage.) A' ^
150. A. F. G.
Antoon Gou- 4 /^» tT^ J r* n
bau (fecit) yt ^ r ^^ Cx A
(I. G04).
151. A. F. H. N. R. S. S.
Frans Franszoon Hals II. (I. 641).
152. A. F. Ho.
Abi-aham Hoogenbergh (I /f^„F
713).
153. A. F. J. M. O.
Antony Jacob
(II. 250).
Offermans
154. A. F. K. T. AV.
Willem Key oder Kay
(I. 265).
maf
155. A. F. M.
Maria Schmidt, Tochter
des Izaak Schmidt (II.
579), geb. /u Amster-
dam 1775. (Nagler. Mon. IV. 1570.)
156. A. F. M. V.
Adam Frans van der ^ r v /vv.
Meulen (IL 153).
157. A. F. N.
Nicolas Anthonie Flinck (I. vA/*
539).
158. A. F. V.
Franyois
(I. 8).
159. A. F. V.
Folpert van Alen oder Ouwen- 7^
allen (I. 10).
160. A. G.
Heinrich Alde-
grever (IXI. 3).
van Aken
Fl
ÄÄ \^
161. A. G.
Abraham Ge-
noels IL (I.
576).
162. A. G. A ^ r
Anton Gent oder Gout J\^Oj/£cc€-
(I. 577).
163. A. G. ^ y» ^ A.
Adriaen de (irveff /t^ i/t if
(I. 621). -^ "^ ^
164. A. G. G. S.
Unbekannter holländischer Mono-
grammist des 17. Jahxh. ^
in der Art des H. van j^ ^ Ö-O
der Borcht. (Nagler. Mon.
I. 1313.)
165. A. G. H. P. R.
Unbekannter Monogrammist einer
Anbetung der Könige in Brüssel.
(Bi-üssel, 1882. N. 105.)
166. A. G.o
Anton troubau (I.
005). /1 ^ C »
A. G. H.
A. J. M.
2ä9
167. A. G. M.
Marcus Gerards J . j<a fl jdQ j^
(I. 578). -rrwj. ^njxr-
168. A. H.
H<^ndrik Abbe (I. 1).
169. A. H.
Hugo Allard (I
11).
170. A. H.
Hendrik van Averkamp
(I. 36).
171. A. H.
Adriaen
629).
172. A. H
TAT
iTi.
Haelwegh (I. jnt\ /'
Abraham Heckius (I. 651). J\\
173. A. H.
Angeblich Jean de
Heere, Miasheere od.
Myns beere (I. 663).
(Nagl. Mon. III. 600;
Immerzeel. III. 290).
174. A. H. Af Ä^
Arnold Houbraken (I. CaTI <5f ' ^
T27). cAfi'J^y^
175. A. H.
Adriaen Iluberti (Huybrechts) (I.
731).
Mu- <«4
A={ ^-
176. A. H. J. V. .-s^
Jaja Jansz van Houthuysen ,J^f
(I. 730).
177. A. H. L. S.
Härmen Fransz Hals (I. 641).
178. A. H. M. M
Herman van der Mast (II. 1 5 8 7
120). "^
179. A. H. M. V. /jV
Hermann Müller (II. - ^
203). ^ )k
IM ^
180. A. H. N. S. — E. R. V.
Hans Vredeman de Vries (II. 831).
181. A. H. N. V.
Angeblich Abraham Hondius Y^
(I. 705).
182. A. H. N. V.
Nicolas van der
Horst (I. 726).
183. A. H. T. y, '
Aamout ter Himpel 24 W /?^
(I. 689). y^^ ^*' '^^*
184. A. H. T. V.
Hendrik van Anthonis- LJ \J A T
sen (I. 24; III. 7). 1' VO J
185. A. J.
Jan vaa Almeloveen (I* , 'T ^^Q,
11). ^^'
186. A. J.
Jan Asselijn (I.
32).
187. A. J.
Abraham Janssens II. ji JJ^tit'
(I. 748). ^
188. A. J.
Augustin Jorisz Verburcht
(II. 764).
188. A. J. L.
Ary Johannes Lamme (II. «
10).
190. A. J. L.
Jan Antonie Langen- */ jL -C <t
dyk (It. 13).
J^'J
191. A. J. L.
Jan Andries Lie-
vens (II. 51).
192. A. J. (?) M.
F. A. Marienhof
(101).
193. A. J. M. /
Joliannes My- (Z .' I6S0
tens (IL 212).
1— J— — ««ta.
IG 6c/5
(II. 9HK.V
194. A. J. M.
J. A. M. Zwott
oder Z wolle (der
Meister mit dem
Weberschiffchen)
(ITL p. 168).
jlOOtt.
240
A. J. M. N.
A. L. V. V. W.
195. A. J. M. N. ,^
Jaa Martsen de Jonge (II. V^V
109).
196. A. I. M. S. V.
Der sogenannte Braun-
schweiger Monogrammist.
Siehe Jan Sanders, genannt
Hemessen (I. 676) oder Jan
van Amstel (I. 746).
197. A. I. M. S.
unbekannter kolländischer Land-
schafts- u. Marinemaler
de^ 17. Jahrh., von dem 1 A M S
Nagler (Mon. III. 1886)
ein I. A. M. S. bezeichnetfes Bild in
der Koll. J. Panenberg zu Danzig
erwähnt.
198. A. J. M. V.
Jacob Comelisz van Oostsanen (I.
338; IL 603).
199. A. J. N. R.
Jan de Eillaer I.
(IL 459).
?A1
200. A. I . P.
Philips Augustyn Immenraet
(I. 757).
201. A. J. R. ^^
Jan Albertsz Eootius röfc
oder Eoodtseus (IL 471). ^^'^
202. A. J. ß.
Abraham Johannes Euyten-
schildt (IL 527).
203. A. J. S. V.
Jan Adriaensz van Sta- A. 1 C
veren (IL 654). -^ lO
204. A. J. T.
Jacobus Theodorus
Abels (L 2).
#
dp
205. A. J. V.
Jaia van Aken (I. 8; V\. VI
IIL 3).
206. A. J. V.
Joris van der Hagen (L
633).
207. A. J. V.
Unbekajinter Ma-
ler eines Por- /
traits des Her- 'w" ^
mann Gysbert van " /
der Hemm van
Niederstein in Amsterdam (N. 1646).
A ,6.
208ii A. J. V. Z.
" Karel Foort, genannt Karel
van Ypern (I. 546).
^
209. A. J. W.
* Abraham Wuchters (IL I'A'^-F'
905). AO iC'H'
210. A. K.
Adam Camerarius (L
10; IIL 6).
211. A. K.
Alexander Keerincx
251).
>c
y
:7\ cf\o /(T^A
A:L;
212. A. K. T. ^.^,
Adriaen Thomasz Key (I. >/T^
264). -^
213. A. K. V. ^^y.
Ariaen van der Cabel l\r\
(I. 230). l/ V t/
214. A. L. ^, ^
Andries Leyerdorp (II ^^^
40).
215. A. L. L. S. V.
Louis Lieven (IL 44).
216. A. L.
Unbekannter Formschnei- .
der der Ausgabe des Guic- /\. Lj .
ciardini vom Jahre 1581.
(Pinchart. Archives. L 147.)
217. A. L. M.
Unbekannter Mono- A^ 1^3^
grammist. (Kopen- ' ^
hagen 1904. N. 232a.)
218. A. L. N. V.
Lambert van Noort 1 \a' Kf,
(IL 243). L_.-AA IM
219. A. L. S. ßh 7-
Stewen van Lamsweerde
oder Simon Anton van C f
Lamsweerde (IL 11).
220. A. L. V.
Assuerus van Londerseel (IL 63).
221..A. L. V. V. W. W.v.v. .«/
Wamard v. d. Valkert nv/v/v*
(IL 737). WVV\_
A. M.
A. R.
241
222.
223.
224.
225.
226.
227.
228.
229.
230.
231.
232.
233.
234.
235.
236.
237.
238.
239.
jf.
i6*».
A. M.
Emile van Marcke
(II. 100).
A. M.
Adam Frans van der Meulen ^
(IL 153). JY\
Antonie Mirou (II. 172). t^t TTc
A. M. .
Mattheus Molanus (II. -A^
175).
A. M. AA
Adrian Muntinck (II. 206). ^^
A. M. -1 V
Martinus Saagmolen (II. /^
534). •' ^
A. M. O.
Unbekannter Monogram-
mist des Breviars Gri-
mani (Naumann. Archiv.
A. M. R.
Unbekannter Monogram-
mist um 1616, angeblich
Martin Kycka^rt. (Flo-
renz. Uffiz. 1875. N. 704.
A. M. S.
Anna Maria van Schuur- ÄA^
man (II. 590).
A. M. T.
Bartholomaeus Ma- rs/^ ' i-k'X^
IV. 13.)
833.)
AA Aa
ton (II. 126).
A. M. V.
Antonie Molyn (IL 178).
A. N.
Adolphe Frederic Nett J^^/J^ fiji
(IL 230).
A. N. P. V. W.
Pieter van der Willigen (IL ^^^/\/
886).
A. N. T. W. ^ ^
Anton Wierx (IL 880). .r^-WT
A. N. V.
Nicolas vaji
Aelst (I.
4).
A. O.
Adriaen Oudendyck
290).
A. O.
Anton Overlaet (II. 295).
A. O. T.
Unbekanntes Monogi-amm,
auf Bildnissen der Herzoge
und Herzoginnen von Cleve.
Nagler (Mon. I. 1096) er-
Wtrzhach. Künstler- Lexikon. Ersiin7,iingsba.Dd.
yi^^js/\
(IL
9(-i<^6l
9Sl
klärt es für Tomas zoon Antverpien-
sis, der 1510 .und 1529 als Meister
in Antwerpen erwähnt ist.
240. A. O. V.
Adriaen van Osta- A^-0, -'"^
de (IL 273).
241. A. O. W.
Albert van Ouwater (?) ^.„«^
(IL 292). (Nagler. Mon. IV. °^
2720.)
242. A. P.
Pieter Aertsen (I. 5 ; III. 3).
v9i
.5>
rr^
243. A. P. <=«u
Philips Angel (I. 15; Jflf
III. 6). «^i >
244. A. P.
Abraham Pape (IL 303).
245. A. P.
Antoiue A. J. Payen (II. 313)
246. A. P.
Aert Pietersz (IL 319).
247. A. P. „ 9 > >
Adam Pynaker (IL ^
366). UZ,
248. A. P. E. S. V.
Paulus de Vries [ >, , / , ,
(IL 832). A^ '^'^
249. A. P. S. T.
Peeter Stalpart (IL 653).
250. A. P. t. J^\ '
Aart Pietersz (IL 319). ^ ^ -^
251. A. P. V.
Pieter Jansz van Asch (L
30).
252. A. P. Z.
Ame Pez (IL 325).
253. A, R.
Regnier Arondeaux (1. 29; R.A F
IIL 11).
254. A. R.
Abraham Kademaker (II. ^
■ 375). ^ '
III 1«
242
A. R. - A. T.
^ j?
V-
255. A. R. ^ ^
A. Keekers (?) (IL ^J^-
382); L^iJ^
256. A. R.
Arnold Kentinck (II
455).
257. A. R.
Jan Albertsz Rootius oder ^/f<
Roodtseus (II. 471). ^'^
258. A. R. A -c
Andreas Ruthart (II. 525). /i • ^
259. A. R.
Bezeichnung eines
Portraifcs der Ge-
mahlin Friedrichs V.
von der Pfalz in
Schleißheim. (N. 626.)
260. A. R,
Monogramm eines unbe-
kannten Malers, den man
für Hugo V. d. Goes (I.
593) oder auch für Albert
Bouts hält, da man in dem
mitten durchgehenden Strich einen
Bolzen (bout) zu erkennen glaubt.
261. A. R. S. T.
Bezeichnung eines der Bilder des
Meisters der Lieversbergscben Pas-
sion in Cöln. (Nagler. Mon. I, 1317;
L'Art. 1B82. IV. 277.)
j|l\i<r:3
•A
KM.
262. A. R. V.
Robert van Auden-
Aerd (I. 34).
263. A. R. V.
Anthonie van Ravesteyn _ /i2?
d. J, (IL 378). -e^-^VX
264. A. R. V.
Jan Anthonisz van Rave- ^ /?JP
steyn (IL 380). tyiAl.
265: A. R. V.
Adriaeu Vranx (IL 824).
266. A. S. w ^
Israhel v. Meckenen -^ f^
(IIL 115). ^p^
267. A. S.
Antoine Sallaert
(IL 552).
268. A. S.
Anton Schoonjans (IL ÄA^
582).
269. A. S.
Aert Schouman (IL 585).
M
270. A. S. A
Anna Maria Schuurman (II. y^
590). -^'T
271. A. S.
Adam Silo (IL 621).
272. A. S.
Antonius Silvius (IL 622).
AS
X.
^4~
Ä
yt j
./r ^
273. A. S.
Aemout Smit ^
(IL 629).
.s. cAj
274. A. S. y\ J
Adriaen van Stalbemt (IL
652). ^^
275. A. S.
Andries Jacobsz A. S^cu^lf. jdx^
Stock (IL 664).
276. A. S. ^
Abraliam Storck AS.AJ- ^ et
(IL 667).
277. A. S.
Abraham van Stry I. (IL f\ ' 0 -
671).
278. A. S. A^i
Abraham Susenier I. (IL «^t.'*'*/
675). '^^/
279. A. S.
Unbekannter Monogrammist eines
Bildes in Braunschweig, das
Urteil des Midas, in der Art C^
des Bnieghel oder Rotten-
hamer. (Riegel. IL p. 47.)
280. A. S.
Flämischer Meister eines Gemäldes
in Amsterdam, welches eint,
junge Frau an einem mit
Früchten bedeckten Tische
darstellt. (17. Jahrh.)
281. A. S. S. T.
Unbekanntes Monogramm atif
Handzeichnungen in der Art
des "Willem Doudyns (I. 422).
282. A. S. V.
Antoni van Stralen A Vl A \jC .
(IL 670). ^/^ ^^
283. A. T.
Abraham Teniers (IL
692).
284. A. T.
Angeblich Mathäus Ter- _^
Westen (IL 706), wohl ^ / . j^
Augustin Terwesten (IL '
704).
7:
a. T. T. — A. Y.
243
285.
286.
287.
288.
289.
290.
291.
292.
293.
294.
295.
296.
297.
298.
299.
300.
a. T. T.
Theodor van Thulden (II. TolT ju.
710).
A. T. V.
Laadscliaftsmalei' um 1620. my .
(Berliu 1904. p. 243.) / V^ .
A. T. V.
Thomas van Apshoven T V. A-
(I. 27; III. 11).
A. V.
Robert van Audenaerd (I. 34 ; '\p\.
III. 13).
A. V. Ay
Hendrik Avercamp (I. 30).
A. V. ^
Andries Vaillant (II. 733). JY
Jan van de Velde IT. (II. W
752). '^y^-
Adrian Pietersz v. d. Venne JQT
(II. 760). ''^
A. V. •
Adam vaoi Vianen II. (II. ^>Av
786). y^^.
A. V.
Unbekannter Portraitmal er um y^^.
1616, angeblich Adrian Ver-
burgh aus Leiden (?). (Nagler. Mon.
I. 1425.)
A. V.
Unbekannter Monogrammist, A/
angeblich Adriaen de Vries (?)
(II. 829). (Nagler. Mon. I. 1416.)
A. V. R. T.
Erombout van Troyen (II. fß.»
722). ^^^
A. V. V.
Adriaen van der Velde
(II. 748).
AMS/
Avv
^.
:^.Vf.
A. V. V.
Adriaen Pietersz
van de Venne
(II. 758).
A. V. W.
Aart van Waes (II
838). (Nagler. Mon. I
1473.)
A. V. W.
Abraham de Weerdt (II; 848)
301. A. V. W. ^ ^
Adriaen van der «^ 2/ M/ ^V.W
Willigen (II. 886). ^ K W
302. A. W.
Aert van Waes (II. 838).
di,-
iKf
303. A. W.
Abraham Waesberge (II. /i •W'«
838).
304. A. W.
Anthonie Water- ^yh^jf In -/il^C
loo (IL 844).
305. A. W.
Adrien (oder Anton) Water- a W-
loos (IL 845).
306. A. W.
Abraham (?) W^illaerts, Adam (?)
Willaerts (IL 883).
307. A. W.
Adam Willaerts <IL 883).
m
AV
308. A. W.
Nicolas Comelisz Witsen
(IL 893).
309. A. W.
Artus Wolfordt . , . -. _
od. Wolfart (IL A Iv F
897),
310. A. w;.
Abraham Wuchters (IL
905).
/^ %
311. A. W.
Angebliche Bezeichnung einer An-
betung der Könige, ehe-
dem bei Aders in London "^ "^^J
(Passavant. Eeise. 1833. ^
p. 95), 1866 in der Sammlung J. H.
Green. Nach Passavant von der-
selben Hand, wie die Anbetung der
Könige in München (Kat. 1890.
N. 118), welche dort Gerard David
genannt wird (I. 386). (Nagler. Mon.
I. 1498. 2584.) Eine ganz ähnliche
Darstellung, ebenfalls A.W. bezeich-
net, ist im Codex Grimani. (Passa-
vant im Kunstblatt. 1841. p. 39.)
312. A. Y.
Adriaen
776).
Isenbrant (L
Ay
m 16*
244
A. Z. — B. C. (G.?) V.
313. A. Z. -^
Zacharias Paulusz von Alk- 2L
maaa- (II. 312). ^
iii
314. A. Z.
Antony van Zylvelt ,A 2« ai
oder Sylevelt (II. 687).
B.
315. B.
Edouard de Biefve (I. 98 ;
. a.>A
III. 27).
316. B. IST 3
Antonie van Blocklandt, ' » »^
gen. Montfort (I. 108). 3
317. B. r^
Pieter de Bloot (I. 118; III. K
30). ^^
318. B.
Hieronymus Bosch'
(I. 147).
B
319. B. ^
Jan van Brosterhnison (1.193). "^
320. B. V.
Angeblich Philipp de Soye (?) •■ J ^
(II. 644).
321. B.B. j.
Barend Bosman (I. 153; ^Hj-
III. 34). " -^
322. B. B.
Bartholomaeus Breenbergh (I. 179).
323. B. B.
Stechermonogramm eines
Portraits Kaiser Ferdi- T^^3'
nands II. nach P. P. Ru- '^'"'^
bens (II. 514).
324. B. B. C.
Balthasar Cavmox (I. 250; _"f
III. 60)'. 3k:
325. B. B. H.
Jacob Bos oder Bossius (1. *^''
151; III. 34).
326. B. B. H. ^^
Unbekanntes Stechermono- rCu
gramm. (Wussin. Corn. Vis-
scher 135; Nagelr. Mon. I. N. 1704.)
327. B. B. J.
Job. Bapt. Bouttats (I. 167: Jjß/
III. 38).
328. B. B. M. V.
Mathys van den k /» -r> \ / R
Bergh (I. 88 ; III. r\ £>^-^
24).
329. B. C.
Angeblich Cornelis Bei- (T^ ,
lekin (?) (I. 78). vD *^''f
(Nagler. Mon. I. 2306.)
330. B. C. ^-^ y/
Christian (Cornelis ?) '^ /
Bisschop (I. 101; III. ^
27). C. :7},j^_
331. B. C.
Gerrit Claes Blecker (I. /^ C>
104). (Na^ler. Mon. 1.2290). S "^
332. B. C.
J. Boskam (I. 152; III. 34). c/S"
333. B. C.
Cornelis Bos oder Bosch (I. 144:
III. 34).
ea
A
CB ß
334. B. C.
Cornelis van Buys II. C*X)(VD
(I. 225; II. 603). ^^"^-O
335. B. C.
Balthasar Caymox (I. . 250 ; ^- C
III. 50).
336. B. C.
Joos van Craesbeeck (I. 355).
cB £ i^ c6
337. B. G. pr
Benjamin Cuyp (I. 368). **^
338. B. C, F.
Unbekannter Monogrammist ^ -^
auf Tier- mid Jagdstücken > ^
in der Art Snyders. (Nagler. -^
Mon. II. 30.)
339. B. C. F.
Bezeichnung einer Cari- C ^ P
taß Romana in der Gal.
zu Mannheim.
340. B. C. (G.?) V.
Unbekannter Stecher des
16. Jahrh.
Von ihm gestochen: 1. Die Begegnung Maria.
mit Elisabetli. Badiert tind Clairobscur. Rund.
FoL; — 2. Magdalena salbt die Füße des Herrn.
Ebenso; — 3. Das Abendmahl. Ebenso; —
4. Christus wäscht den Aposteln die Füße. F.
Floris jn. Radiert.
'6^ o
B. C. H. — B. D. P.
245
341.
342.
343.
344.
345.
346.
347.
348.
349.
350.
351.
352.
353.
3^4.
355.
356.
B. 0. H.
Jacob Bink (I. 568). -feÄ
B. C. H. ^ ^
Unbekannter Kupferstecher nach
F. Floris. (Nag-
1er. Mon. III. V\05 \1)7 5
782.) ^^N^
B. C. J.
Unbekannter Ko- 7 /• 25 r /^?^
pist nach J. G. */• C •^ •
Vliet. (B. 22.)
B. C. I. V.
Joos van Craesbeeck (I. i,YtC"Jj.
355).
B. C. K.
Barend Cornelis Koekkoek (I. 312).
B. C. L.
Louis Bernhard ,^(^ JiJ^ C
Coclers (I. 308).
B. C. P. V.
Bieter Cornelis Verbeeck (II, 761).
B. C. V. c V
Claes van Beeresteyn (I. r ir Q
70; III. 20). ^ 1^ t?.
B. C. V. Q^
Claes van Breen (I. 178 ;
III. 39). C^
B. C. V.
Crispin van den
Broeck (I. 186).
B. C. V. 0
Abraham Brueghel (I. 202). ^ j^
B. D.
Dirk de Bray (I. 173; Jg DB In.
III. 38).
1:18?"^'-'''' S^/^^
B. D. (g,
Abraham de Blois (I. 114). ^^
B. D.
Daniel de Bondt (I. 136)
B. D.
Abraham, vaa Diepen-
beeck (I. 403).
357. B. D.
Monogramm eines un-
bekannten holländ. 11 ^ 4 /
Malers um 1660, auf ^* *^
einem Bilde in Prag, welches eine
alte spinnende Frau darstellt.
358. B. D. D.
Daniel de Blieck (I. 107).
359. B. D. D,
Dirk de Bray (I. 173).
360. B. D. e. J.
Jan Baptiste de Jonghe y.J^ ^^
(I. 762). ff
361. B. de P. ^j.m
Bieter de Bloot (I. 118). ßMW
362. B. D. F. J.
F. oder J. F. ^ ^r^ ^ .
van Bleyswyck u J- J-^- OJ. uifvu
(I. 107; III. 29).
363. B. D. F.Ti.
Louis Fabriciüs Dubourg (L 431).
LTDÄ -c'J^^ LFD
364. B. D. G. -- f.
Guillaume du Bois (I. 430). töD
365. B. D. G.
Bai-ent Graat (Delinea- ^ ^ Q , fö
Vit) (I. 611).
366. B. D. H.
Hendrik du Bois I. (I. 430).
367. B. D. H. V.
Dirk van Hoogstraaten
(L 720).
368. B. D. J.
Jan de Beyer (I. 95).
Hva ^
H.y.DB
^^6.
369. B. D. LT.
Jan Theodor de Bry 1
(L 219). '
370. B. D. M.
Bartholomaeus de Mom
per I. (II. 180).
371. B. D. o.
Bartholomaeus Dolendo (I. 412).
372. B. D. P.
Bieter de Bloot (L 118; III. P^ß
30).
246
B. D. P.
B. F. L.
Vin^ke- ^ ^^- /
[i. 790). _y
373. B. D. P.
Paschatius de
Brauwere (I.
173).
374. B. D. P. V.
Pieter van den Ber-
ghe (I. 90).
375. B. D. P. V.
David
boons (IL
376. B.D. T. -T-,^ -^
Theodor de Bry (I. 220; j7D.X>-
III. 42).
377. B. D. V. y 7) Ä
Isaac Lambertus Cre- »'. -i^'-O
mer vaa denBerch van 1/ 7) 7? /*
Heemstede (I. 82). v • -^--^
378. B. D. V.
Dirk van Bergen (I. 87).
% /SSO D.v:^.
379. h. D. V.
136).
380. B. D. V. Bß
Hendrik van der Borcht
(I. 139; III. 33).
381. B. D. V.
Daniel van den Bremden (I. 181:
III. 39).
0)S
m
«23«"-7)
382. B. D. V.
David Vinckeboons (II. 790).
"M, lC2^
383. B. D. V.
Unbekannter Portraitmaler
des 17. Jahrb., von Nagler
(Mon. V. 1096) Jan van
der Bent genannt.
384. B. D. V.
Unbekannter Portraitmaler
des 17, Jahrh, (Kopen-
hagen. Kat. 1904. N. 95.)
(Nagler. Mon. II. 1420.)
385. B. E.
Eugenius Frans de Block
(I. 108).
386. B. E.
Egbert van Panderen (II. "U
301). ^ xL
D\3
387. B. E. F.
Unbekannter Monogram-
mist, angeblich Comelis A] ^ P
Bilzius(?). (Nagler. Mou.
II. 1522.)
388. B. E. J. T.
Johannes Baptist
Tetar vaa Elven
(II. 705).
389. B. F. FB A '^^'
Eloris Balteser van p (^
Berkenrode (I. 50). /^ of,
."^
/b/«^
390. B. F.
Friedrich Bloe- f)i ■^
maert (I. 112; IIL -^ fßr^
39i. B. F.
Felix Bogaerts (I. 126; III. p D
1
31).
392. B. f.
Barent Graat (I. 611).
393. B. F.
Unbekannter Monogrammist,
von dem ein Bild in Braun-
schweig, Tobias, der von
Eaguel zu Sarah geführt
wird (Riegel. II. 258), und ein Por-
trait einer alten Frau in Berlin
(N. 809), bekannt sind. Beide an-
geblich von Ferdinand Bol.
394. B. F.
Unbekannter Zeichner, an-
geblich Ferdinand Bol.
(Nagler. Mon. II. 1923).
395. B. F. H.
Bezeichnung einer Eadierung _
der zweiten Hälfte des 16. jf^
Jahrh. : Die Blau Huicke is ♦»-, -n
dit meest ghenaamt-maer des x ^
Weerelts abuisen he Beter
betaemp. Qu. fol. (Kramm. III. 691.)
396. B. F. J. O.
Angebl. Frans de Vriendt j ^
Floris I. (I. 541 ; III. 86), ^E
wahrscheinlich Joh. Bapt. ^
Floris (I. 544).
397. E. F. L. Tl T*
Leendert Brasser (1. 173). rjy .Xu
t
'^ ^4,
398. B. F. L.
Lukas van ValkonborgL . ,,
(IL 739). -^ '^'f
399. B. F. L. ^
Unbekannter Monogrammist w'
auf Stichen mit Darstellun- jpL
gen von Jagden nach Stra- y^
danus. (Aibertina. XIV. 42.)
B. F. M. — B. H.
247
400. B. F. M.
Monogrammist des 16.
Jahrb., auf Landschaf- jVj D P
ten, angeblich Mathys
Bril (I. 183). (Nagler. Mon. IV.
1678.)
401. B. F. V. f V B
Frans von Bocholt (III. «t-fvÖ
30). ' rv3
402. B. F. V. p,.
Bemard Vaillant (fecit) DV/- -
(II. 733).
403. B. F. V. ^
Bezeichnung eines Kirchen- ^ \ Q
interieurs in Braunschweig r VO
(N. 828). (Riegel, p. 73..) ^ ^
(Jan Juriaensz van Baden?) (I. 43;
III. 15.) (Nagler. Mon. IL 2553.)
404. B. G.
Abraham Begyn (I.
75) oder Barent
Graat (L 611).
405. B. G.
Gerard Bouttats (I
IIL 38).
406. B. G.
Gerrit van Bronchorst (I
190).
407. B. G.
Jan Gerritz van Bron-
chorst (I. 190; IIL
40).
408. B. G.
Gerbrand van den Eeckhout
(L 481).
'S?/
167;
(7
G B
)>-
409. B. G.
Barent Gael (I. 564).
^ö
410. B. G.
Barent Graat, auch Abr. Corn. Be-
gyn (I. 611).
ix
411. B. G. J.
Jan Gerritsz van
Bronchorst (I. 190;
III. 40),
412. B. G. J. \ ^ ^
Unbekannter Porträ- c/ C3 • G .
tist des 17. Jahrh.
413. B. G. J. ,^^
Zeichen eines unbe- /^) / ^^^7
kannten Radierers
einer Pferdestudie. (Kramm. IIL 810.)
414. B. G. L. M.
Bezeichnung eines männ-
lichen, um 1588 gei]|ialten
Portrait« des Eligiuäaltars
in Antwerpen. (Kat. 1905.
N. 218.)
415. B. G. M. V.
Gert van Moelingen (IL
172). (Nagler. Mon. IL CBVM/:
2793.)
416. B. G. T.
Gerard Terborch
(IL 701). /c:f^
417. B. G. V.
Gerard van Battem (I. /^ \/ A
64; IIL 19). ■ \^. / . MJ
418. B. H.
Hendrik Bary (I. 61).
fßß. M
•^■i.
J-B/
419. B. H.
Hendrik Berck-
mans (I. 86).
420. B. H.
Hendrik Bloemaert (I. 112).
421. B. H.
Heinrich Bogaert (I. 125; III. 31),
oder Bollongier (L 131).
1^2.1. B. H. ^ ^
Hans Bol (L 129 ; fß rt ri>,Z
IIL 32). ^Sot
423. B. H.
Hans Bollongier (I. 131; IIL 32),
c^riB
y
424. B. H. - „
Jan Theodor de Bry (I. 219). ro
425. B. H.
Bezeichnung eines dem Wil-
lem van Honthorst (I. 712)
zugeschriebenen Bildes in
Schwerin. (Kat. N. 620.)
426. B. H. j_^
Angeblich Gerard Öorebout \^C>
<I. 725).
248
B. H.
B. J.
427. B. H„
Jaxi van Huchtenburg (I. 732).
(Nagler. Mon. III. 687.)
J^
^4
O
Mj
15SQ
428. B. H.
Bezeichnung eines dem
Bartholomaeus de Bruyn
(I. 216) zugeschriebe-
nen Portraits in Darm-
staxit.
429. B. H.
Unbekannter Maler, zu Ende
des 16. Jahrh. in Holland iB"*
tätig (I. 475).
430. B. H.
Unbedeutender nieder- , TJ j.-. D «
ländischer Kupf erste- -"^ ^
eher der zweiten Half te t »
des 15. Jahrb., dem " M * B '
Meister I. A. von Zwolle
(III. p. 168) nahestehend.
Von ihm gestochen: 1. Der segnende Heiland.
(Berlin) ; — 2. Christus am Kreuze. (Paris) ; —
3. Die Messe des hl. Gregor. (Dresden.)
Passavant. II. 144; -^ Nagler. Mon.
III. 706; IV. 2629; — Lehrs in Kunstfreund,
1885. 262.
431. B. H.
Unbekannter, wahrschein- LLO
lieh niederländischer Kup- iXw
ferstecher, von dem nur '?o^
eine Kopie nach Aldegrever
(B. 29), Salomos Urteil, aus dem
Jahre 1505 bekannt ist. (Andresen.
IL 780.)
432. B. H. H. r^
Unbekannter Monogrammist, Fui
angeblich Jan van Bockhorst
(I. 123). (Nagler. Mon. III. 729.)
433. B. H. H.
Angeblich H. Bosschaert (?), ein
sonst- iiiibekariiiter hol-
jändischer Blumen- u. j — j-C-j
Früchtt>m.aler. (Nagler. -^ LJi/^J/.
Mon. lil. 728.)
434. B. H. H. 3
Hans Hooghenberg II. (I. TtJ
714). -"^
435. B. H. H.
Bezeichnung eines Bildes fl l^J\
von Guillaume Jacques W^
Herreyns (I. 682) in Ant- Vj)
werpen.
436. B. H. I.
Job Adriaensz Ber
Hevde (I. 85; III. 2
437. B. H, I.
Jan Boukhorst Ci
(I. 159).
',.6.22.
/6t4
438. B. H. I.
Jan Hendrik Breyer junior TR
(I. 183).
439. B. H. J. R.
Bezeichnung einer »i^ p /"^/^
Marine in Schleiß- »^ "^^ ' "^
heim. (N. 892.)
440. B. H. J. V.
Jan van Huchtenburg J V p^
(I. 731):
441. B. H. L.
Hendrik van Baien (I. 49).
442. B. H. L.
Bezeichnung eines hl. Hie-
ronymus in Schleißheim.
(Kat. 1905. N. 786.)
443. B. H. L. V.
Louiza Aletta ^ q^ ^
Hoyer vaji Brakel oC (T'^- IT Jj-
(I. 730).
444. B. H. R.
Unbekannter Kupferstecher, der zu
Ende des 16. Jah.rh. wahrscheinlich
in Holland arbeitete.
Von ilun gestochen: 1. St. Magdalena. Nach
Tizian; — 2. Landschaft. Nach H, Bol; —
3. Allegorische Darstellung; — 4. Das Christus-
kirtd, auf einem Totenkopfe schlafend.
Nagler. Mon. IV. 3559, 3567.
445. B. H. T.
Hendrik Terbrug-
gen (IL 703).
446. B. H. T. V.
Jan Theodor de Bry (I. 219;
III. 42).
FB IS
l^S-P^B
A vsh
447. B. H. V.
Herman van Brüssel
(L 214; IIL 41).
448. B. H. V.
Jan van Huchtenburg (I. vio ^
7.qn '^v-
Hf3 ^S
731)
449. B. J.
Jan Juriaensz van Baden J li
(I. 43). "
450. b. J. H- ^ /^
Joannes Bara od. Barra \ U ■ 6-
(L 52; IIL 17).
451. B. J.
Jan Abrahamsz Beerstraten
(L 72).
452. B. J.
Johann Adriaensz Bemme t^y- Ti
(I. 78; III. 22). '^''•5
B. J.
B. L.
249
453. B. J.
Jan de Bisschop oder
Biskop (I. 102).
454. B. I.
Johann Boeckhorst (I. 122). *
Bezeichnung eines 1660 datier- -h
ten Bildes (Christus erscheint ^
der Magdalena), welches 1905 in
Wien im Kunsthandel war. •
455. B. J.
Jeronimus
153).
456. B. J.
Jan Both
157).
Bosschaert (I.
(I.
i
/ÜJ^O
457. B. J.
Jasper oder Kasper
Broers (I. 189).
458. B. J.
Jacob Bruggink (I. 213
IIL 41).
459. B. J.
Joachim Buekelaer
(I. 221).
lf(f(f
460. b. J.
Jan Cornelisz Buvs (II
601).
ides
j.j
mL B. j.
Bezeichnung eines Bildes
der Rembrandt-Schule
Cassel, welches einen
chen Mann darstellt, der
an die Armen Kleider verschenkt.
462. B. J. J. W.
Jan Jansz We-
sterl)aen d. Jung,
(IL 854).
463. B. J. L.
Johannes Liugelbach
55).
464. B. J„ L.
Angeblich Bartholomäus
vaji Lochern (IL 58). Siehe
unten N. 479.
465. B. J. M.
Martin Baes oder Basse
(L 45; IIL 16).
466. B. J. M.
Jan Mabuse (IL 86).
(IL
Jm
467. B. J. M.
u. J. M. %^
Jan Baptist Mol (IL 175). xS\ ^
468. B. I. M.
Jan Barentsz Muyckens
(IL 208).
469. B. J. O. S. V. .. , ^
Bezeichnung eines Bil- "^^«-5 //vf
des in Braunschweig ' -' • '* ^ '
(Kat. Nachtrag 1900. p. 8.)
470. B. J. E,.
Johan Baptist Ruel (II. JBK-
517).
471. B. J. R.
Bemard de Ryckern
(IL 529).
472. B. J. V.
Johannes van der Beut f^ "J^
(I. 81). 7ß
473. B. J. V. ^^y
K^
Jan van der Bruggen (I. 211).
474. B. I. V. J\^i,,T.
Jan van Bunnik (I. 222).
/r /?-
475. B. J. V.
Unbekannter (^ ' (t '^ • q/g.-
Kupferstecher C-^* ^ 0 "/c
mid Gold-
schmied, um 1610 — 1620 in Amster-
dam tätig. (Nagler. Mon. IV. 556.)
476. B. J. V.
Unbekannter Blumen- in \/ C"
maier. (Kat. d. Ausst. in **^ *
Utrecht. 1894. N. 484.)
477. B. K. V.
Bieter Comelis Verbeeck Vi^/'C .
(IL 761).
478. B. L.
Ludolf Bakhuisen (I. 42).
I
L
A^
479. B. L.
Angeblich Hans Bol (?)
(I. 129. Siehe oben
•N. 464.
250
B. L. — B. P.
480. B. L.
Leonard Bramer (I. 170).
L.B
481. B. L.
Leonard Bra^ser oder Jo- f^
liannes Lingelbacli (II. 54).
482. B. L. , ^
Ludwig Bu- pf>,j,, £ g^y^
O.
smck (III. '^■- -^J
44).
483. B. L.
Jan Bapt. Lambrechts (II.
10).
484. B. L. *^ 7
BaltJiazar van Lernens (IL -äj*-"*
26).
485. B. L. x
Johannes Lingelbach (II. 54). J3l
486. B. L.
■Unbekannter Genre- ^ ^ j
maier in der Art des
Grerrit Lundens, von ,
dem ein Bild, ein Herr und &'inc
Dame am rmhstückstische, in der
Verst. H. Houck, 1895, in Amster-
dam war.
487. B. L.
Bezeichnung eines Bildes von '^'^
David Teniers dem Älteren
in den k. Mus. in Wien' (IL 693).
488. B. L. M. .^,
Michel le Blon (I. 116: '"
III. 30).
jn
{ 1%
71
489. B. L. P.
Peeter Boel (I. 123).
490. B. L. P.
Bemard Petit oder Le- P» T P
petit (IL 324). -} • ^'
491. B. L. V.
L. van Breda
IIL 39).
(I. 176; <3^^
492. B. L. V.
Angeblich Ivouis van ^ %y/> ITJ)
Boghem (I. 126). Be- I^ v^ rTh
Zeichnung eines 1585
gedruckten Ilorariums. (Nagler. IV.
1405.)
493. B. L. W.
Bezeichnung zweier Por-
traits in Schwerin. (Kat.
1882. N. 1144 u. 1145.)
494. B. M. /VA A A
Michiel le Blon (I. /a V /y V
116). '' -u »• -^
495. B. M. .
Matthaeus Ignatiiis van Bree J\^
(L 178; III. 39).
496. B. M. K/D
M. Burman (I. 224). J. jJ
497. B. 31. ^
Moses Terborch (IL 702). ■' "
498. B. M.
Unbekannter Genremaler -j,^
um 1645. ■^f'Uj-
499. B. M. Qirn
Anonymer Kupferstecher ^ /vy
des 15. Jahrh. (IIL 224). % n/
500. B. Math.
Broderus Mathisen ^- ^"^ f^- ^^*^
(IL 126).
501. B. M. B.
Bartholomäus Molenaer (IL ^ .yi^.
175).
502. B. M. R. V. W.
Moses van Uytenbrock (IL 730).
503. B. N. . r\
Xicasius Bemaert (I. 91). (A^
504. B. N. 0. V.
Norbei-t van Bloemen NjO V R
(L 114; IIL 29). J^^ ' -»•
505. B. N. P.
Bieter van Borcht oder Nicolas) de
Bruyn (I. 217).
1 6 10
m
yi9
■a"
506. B. P. ir>i -^
Peter Balten oder Bai- P U
tens (I. 50). "^ ' -^^
507. b. P.
Pieter Bast (I. 64).
508. B. P.
Paul Beninc (I. 80). Be-
zeichnung einer Minia,tur "D R
in einem Gebetbuche (1486 , "
— 1488) des Kaisers Maximilian I.
in der k. k. Hofbibliothek in Wien.
509. B. P.
Pieter Bodart (I. 121 ; III. V » r
31). ^^-^
510. B. P.
Peter Bökel, Maler und P v<^ B
Formschneider aus Ant- ^ «.
werpen, der in der zweiten ^
Hälfte des 16. Jahrh. in
Schwerin tätig war. (Nagler. Mon.
IV. 2833.)
B. P. — B. S.
251
511. B. P.
Peter van der Borcht
(I. 140; III. 33).
512. B. P. . ^.,
Peter Bouttats (I. 167 ; X Jj r
in. 38).
513.* B. P.
Bonaventura Peeters (II. 320).
>
514. B. P.
Bemai-d Picart (II. 326).
515. B. P.
Unbekannter Kupfer-
steclier, um 1625 in ^ . \^^ i
Antwerpen tätig. (Nag-
ler. Mon. I. 2011.)
516. B. P.
Bezeichnung einer Kreidezeichnung
im Louvre, welche eine in einem
Lehnstuhle sitzende Frau,, ein Buch
auf dem Schöße, dii-rstellt. (Keiset.
Desseins du Louvre. l879. p. 342,
N. 643.)
517. B. P.
Zcichnennonogramm auf
Stichen des Abraham de jP J5
Bruyn (I. 214). Siehe
N. 511.
518. B. P. B.
Bezeichnung eines Bil- rj n -,
des der Eubens-Schule \\^J\k ß.
(Ulysses erkennt den
Achilles unter den Töchtern des
Lykomedes), im Kudolfinum zu Prag.
519. B. P. re.
Jaji Peter von Bre-
dael IL (?) (L 177).
(Nagler. Mon. IV. 3373.)
520. B. P. T. V.
Paul Theodor van Brüs- ]
sei (I. 214).
521. B. P. V.
Peter van Bleeck (I. 103).
r.V-B '747 Jlyjh^nsk
522. B. P. V.
Peter van Bloemen (I. 113).
^.
^ ^
\*JOZ.
523.
524.
525.
526.
527.
528.
529.
530.
531.
532.
533.
534.
535.
536.
537.
538.
539.
PVB /•
B. P. V.
P. V. Boons (I. 138).
B. p. y.
Peter vaa der Borcht "RK» * PvB '
(L 140; IIL 33). ^^^
B. P. V.
Peeter van Bredael (I.
177).
B. P. V.
Bieter Merkelbach (II.
147).
B. P. V.
Unbekannter Maler von
Baueminterieurs. Ant-
werpen (Mus. Plantin),
Schwerin etc.
B. P. AV.
Willem Pietersz Buyte- WA' J5
wech (I. 227; III. 45).
B. Q.
Q,uirin Bre- -j-. >^x~
kelenkam (I. KJlJH */ 6 6 /
181).
B. R.
Jan de Bray (I. 175).
B. B.
Gillis Kombouts (II. 466).
Göttingen,
K. B. r
("• ÄS
B. R.
Unbekannter Kupfer-
stecher, um 1760 zu
Amsterdam tätig. (Nagler. Mon.
IV. 3571.)
Anonymer Kupferstecher des' B,diR.
15. Jahrh. (III. 225).
B. R. S.
Salomon Kombouts
466).
B. R. V.
Eichard van Bleeck
(I. 103).
B. R. V.
Eobert Eombouts, Kupfer-
stecher und Verleger zu
Amsterdam um 1600. (Nagler. Mon.
IV. 3565, 3821.)
B. S. *^ , rr tiT
Balthasar van den •» ■^ "^ "" "
Bosch (Silvius) (I: 3/\*S'^-'^*
144).
B. S.
Bemardus van •q ^
Schendel (IL p. JjjJ f )Ll>'$
573).
B. S. ^
Frans Balthasar Solvyns (IL M
637). -^
Jvö »**
252
B. S.
C. C. D.
B 5
t 6
540. B. S.
Bartbolomaeus Spranger
(II. 649).
541. B. S.
■Unbekannter niederländi- Q *j
scher Formschneider des Q ^
16. Jahrb., dessen Zeichen
sich auf einem satirischen Blatte
befindet. (Ch. Blanc. I. 542.)
542. B. T.
Dirk Barentsz TT. (I. 59; TR
III. 18).
543. B. T.
Jan Theunisz Blän-
kerhoff (I. 103).
544. B. T.
Theodor Boe3^ermans
(I. 125).
545. B. T.
Theodor de Bry (I. ^ y 3-
220; III. 42).
546. B. T.
Hendrik Terbrugghen (II. | R
703). -'
547. B. T.
Egidius (Gillis) van TiJborL'; '"TT'
(II. 713). ' -D
548. B. T. V.
Theodor Victor van Ber- "T \/ R
kel (I..90; III. 24).
549. B. V.
Valentin Bing (I. 99).
550. B. V. .^
Abraham Blooteling (I. 118; ^
III. 30). VB r
551. B. V.
Jan (Janus) van Broster- \/ "R
hülsen (I. 193 ; III. 40). V • -^ '
552. B. V.
Jan van der Bruggen (I. 212). "^
553. B. V.
Hermanus van Bmssel (I. ^^
554.
214).
B. V. W.
Willem van Bem-
mel(I. 79; III. iy^J^^^^
555. B. W.
Willem Buytewcch (I. 227).
^. JV.
av.
556.
557.
558.
559.
560.
561.
562.
W -B
W$
'\^ WB
563.
B. W.
Willem Bai (I. 48 ; III. 16).
B. W.
Willem Basse (I. 62).
B. W.
Willem van' Bemmel (I.
79).
B. W.
Willem Pietersz Buy-
teweech (1.227; III.
45).
B. W. ^ .
Willem Thibout (II. 707). W3$äo
B.W. «y
Unbekannter Landschafts- y\^
maler um 1650, angeblich
Willem van den Bündel d. J. ( ?)
(I. 222).
B. W. .
Unbekannter Monogram- \/fj\
mist der ersten Hälfte des y V^
17. Jahrh., auf Hand-
zeichnungen in der Art des Jac.
Jordaens.
B. W.
Unbekannter Maler eines Stillebens
in Cassel. (N. 418.)
oÄ.-(^.
564. B. W,
Unbekannter Kupferste-
cher des 15. Jahrh., Ko- 15 U^
pist nach Israhel van ^"^
Meckenen (B. 151), von dem nur ein
Blatt in Frankfurt a. M., die Vor-
bereitung zur Kreuzigung, bekannt
ist. (Pass. II. 166. 1; — Nagler.
Mon. I. 1537.)
565. B, Z. '75^
Bemardus Zwardecroon r\ /
(II. 680). i-/-^^w»
566. C.
Alexander Ci-anendonk (I. 356). |^
c.
567. C. C.
Christina Chalon
(I. 269).
568, C. C. ^
Comelis Cornelisz, genannt 7*
Kunst (I. 338). ^^
569, C. CD.
Cornelis Claesz'oon Duy- Q qQ}
send (I. 446). ^
C. C. D. J. — C. B. J. W.
253
(I. ^v^tt^
570. C. C. D. J.
Jan Claudius de Cock J. C D C
(I. 304).
571. C. C. f. H.
Comelis Cor-
nelissen
337).
572. C, C. O. V. W.
Claes Claesz Wou C C V/O 1/
(II. 899).
573. C. C. W.
Comelis Claesz van /^ ^ C^C/
Wieringen (II. 879). V ^^
574. C. D.
Angeblich Pieter Dirksz _.
Cluyt (I. 296). (Nagler. D C.
Mon. IL 1005.)
575. C. D.
Pieter Codde (I. 3i0).
^
576. C. D.
Dominicus de Coster
(Custos oder Custo-
dis) (I. 362).
577. C. D.
Caspar (Jasper) de Crayer (I. 357).
578. C. D. V. C^.i). fc,
Comelis van Dalen f^ Ov
L, II. (I. 372). X'X-S^
579. C. D. 'Q ^
Coenrad Decker (I. 387). _Qro *^
580. C. D.
Comelis Dekker (I. 388).
581. c. d. .
Comelis Droochsloot (I. C- H '
426).
582. CD.
Comelis Dusart (I. 442).
583. C. D. .
Unbekannter holländischer ' ^ < <
Zeichner. (Nagler. Mon. II. n c -f
1011.) '
584. C. D. e. ;rr<
Coenraad Dekker G^ ^£
(I. 387). '<^
585. C. d. F. J. \.
Hans van Dalem (I. 372).
^^ ^ ^- r
CDH^
586. C. d. G. H.
Gabriel Kenriquez de Castro (I. 248).
^j€. 9. a-
587. C. D. G. O. V. n f^ft L
Comelis Ouboter van C0)^l>3 Mr
der Grient (I. 616). '
588. C. D. H. ^
Hendrik de Clerck (1.287; LJVt*
III. 57). r^LX^
589. C. D. H. _
Charles William de C ^ -^
Hamilton (I. 644).
590. C. D. H.
Comelis' de Heem
(I. 655).
591. C. D. H.
Unbekannter holländi- Q 'O M
scher Maler und Radle- Q Ji hfQ
rer, auf Landschaften,
die um 1656 im Verlage OJ^d f
von Balthasar Moncornet
in Paris erschienen. (Nagler. Mon.
I. 2457.)
592. C. D. H. W.
Charles William de Hamilton (I.
644).
C W D W ^ /739
593. C. D. J.
Johaai Baptist Corduwa
(IIL 67).
594. C. D. J. F
J. C. Dietz oder Ditsingh
(I. 407).
595. C. D. J.
Angebl. Claude de Jongh r* iv f
(L 761). (Nagler. Mon. L.P-j'
I. 2461.)
596. C. D. J.
Jacques de Klau ^7/^
oder Claeu (I. 286; f~h ^^,
in. 57). --^^ f<^^3
597. C. D. J. S.
Joost Comelisz Droochsloot (I. 427).
IDC.
ICD.
n£^S.^G1'^
J'^f-
598. C. D. J. W.
Comelis de Wael \V/ (^ ^ / J
(IL 836). ^
254
C. D. L. P. — C. G.
l ^
599. C. D. L. P.
Lukas Comelis de
Kok, gen. Kunst (I.
341).
600. C. D. M.
Comelis de Man (II.
95).
601. C. D. 31. C^J*-
Carel de Moor (IL 184). C2)JA
CHyH
602. C. D. R. Y. ,. „
David Ryckaert 'V'/<yC 'T/Gn
IIL (IL 529). ^
603. C. D. V.
Dirck Volkertszoon Coornhert (Mär-
ten Heemskerk. invenit) (I. 330).
iHjyi
£
604. C. D. V. nr ./
Comelis de Vos (IL 819). *^ ^
605. C. D. W. ^
Willem Comelis Duy- . 2>. W* »
ster (I. 447). VVO ßT j
606. C. E.
Evert Collier (I. 317).
607. C. E. na
Comelis Elandts C -^ (yive.il L^
(L 488). J ^ ^
608. C. E.
Comelis Engelsz Verspronk (II. 782).
609. C. E. F. J. W.
Unbekannter nie- W/, Q,. j . E . ^
derländ. Kupfer-
stecher, angebl. t S 8 S
W. V. Cleef IL
(I. 292) oder W. Coeberger (L 310),
von dem nur ein Blatt bekannt ist,
Maria mit dem Jesuskinde, welches
einen Vogel an einem Fäden hält.
(B. IX. 578; Pass. IV. 240.)
610. C. e. H. T. W.
Unbekannter Portraitmaler, von dem
ein Partrait /tl?^
eines jungen - ^ O-^f .
Mannes in der \^SPt Vv '«^
Nat. Gal. in /'' ^
London (p.
171. N. 1243) sich befindet.
611. C. E. M.
Comelis Mas- (fJT ^^j^ (Ip
sys odea: Mat- ^ *- v^V^w. /iL
sys (IL 110).
612. C. E. M. V.
Everai'd Crynsz van
der Maes (IL 88).
013. C. E. K.
Unbekannter Monogrammist.
Nach Naglers Vermutung /^
(Mon. I. 2507; IL 626) UV.
Viruly (IL 795). ^^
614. C. E. V. ^ r-
Caesar van E verdingen (I. ^A
500). ^L^
615. C. F.
Comelis Coit
(L 341).
616. C. F.
Fra^s Crabbe (L 352; IIL
70).
617. C. F. T-»
Frangois Ducha-
tel (L 432).
618. C. F. G.
Comelis van Gouda
(I. 336).
619. C. F. H.
Jan Baptiste (Hans) Collaert I.
(I. 316).
^^
r c
T
M M MF
K C ?'
620. C. F. J. M.
Unbekannter Kupferstecher
des 17. Jahrh. (IL 453). Siehe
Martinus Saagmolen, IL p. 534.
621. C. F. L. or.
Comelis Floris IL, gen. de Vriendt
(I. 540).
/SS^A
622. C. F. V. ^
Karel van Falens (I. 527). ^A
623. C. F. V.
Frangois van Cuyck t^» V C
van Mierhop (I. 363). ^
624. C. G. ^
Conrad Goltzius (I. W# CQ
597). ^
625. C. G.
Unbekannter nieder- ^
ländiscber Kupfer- ^. QQ,
Stecher der ersten
C. G.
C. J.
255
Hälfte des 16. Jahrb., von dem sieben
Blätter mit einer Folge der Planeten
bekannt sind. Immerzeel (III. 276)
deutet das erste Zeich.en auf Cor-
nelis Galle d. J. (1615—1678)
(I. 566). (Bai-tsch. IX. p. 16 ; Nagler.
Mon. II. 56. 70; Pass. IV. 171.)
626. C. G.
Unbekannter Blumeumaler C^
des 17. Jabr. (Brulliot. I. '^^
909; Nagler. Mon. II. 2626.)
627. C. G.
Unbekannter Nachahmer des ^^
C. Netscher. (Brulliot. I. 0>^
1256 ; Nagler. Mon. II. 2800.) ^
628. C. G.
Niederländischer Form-
schneider einer Bibel **2j y<".?Ä
von 1529: „T geheele **-^ "^
oude en nieuwe testament gbeprint
Thantwerpen in die Cammerstrate
in den gülden eenhoren by mi Willem
Vorsterman etc. 1529." (Eepert. 1898.
p. 44.)
629. C. G. H. t.
Hendrik Gerrit ten Gate
(I. 248; III. 49). ^G\C
630. C. G. J.
Monogramm eines großen j r- ^
Blattes, den Triumphzug * • • ^ • ^
Scipios in Rom darstel-
lend. Darunter vier Verse und An-
tonius Tempesta inventor. J. C. G. f.
Claes Jansz Visscher excudit. N. 8.
(Kramm. III. 782.)
631. C. H. vJr^l
Comelis Comelissen (I.
337)- 1633
^
632. C. H.
Comelis Holsteyn (I. 701).
633. C. H.
Angebliche Bezeichnung des
Malers Gerard Horenbolt
(I. 724) auf einem Portrait
des Zisterzienserabtes Chretien de
Hondt (I. 724).
634. C. H.
Angeblich Jan Hulsv?-it (I.
736).
635. C. H.
Hieronymus Janssens (I. 750)
636. C. H.
Unbekannter Monogram-
mist der Rubens-Schule,
von dem ein Bild sich
in Rotterdam (N. 292)
befindet;
HC
637. C. H.
Unbekannter Antwerpuer 4 . ^
G^nremaler in der Art W . C/ .
des Craesbeck. (Kat. d.
Verst. Hoch. München, 1892. N. 143.)
638. C. H.
Unbekannter Marinemaler in
der Art des Bonaventura Pe- W f^
ters, von dem sich ein Bild
in der Koil. Minutolli in Liegnitz
befindet.
639. C. H.
Unbekannter Maler-
radierer. (Kramm. C* U 1
Sup. 33.) *^ ' " ■ /'
640. C. H. K.
C. H. Kuchler, Me- P H- K
dailleur (I. 361). ^*
641. C. H. P.
Pieter Claesz III. (I. 285).
H Af /
r/
642. C. H. V.
Hendrik van Cleve IV. -jC, -iCr
(I. 288). ^^ ^^
643. C. H. V. ^
Charles WiUiam de C^ V l-I
Hamilton (I. 644). ^ • V-J.^.
644. C. J. ,
Comelis Janssens van Ceulen (/^
(I. 262; III. 51). >-
645. c. j. o r^^r
Jaa Chalon (I- t/ L .
270). n^o i.
646. C. I.
Jeronimus Cock (I
303). rcic
647. C. J.
Joseph Charles Cogels (I. 315).
I60S
.648. C. J. ♦
Johannes Collaert III. (I. 316). ^X'
649. C. J. -^tj»
Nicolas de Coutre (I. 347). ^T*
650. C. I. (? l
Jean Croissant (I. \* ^
359). ^*
651. C. J. X,
Jacob Gerritsz Cuyp (I. 369). >»
652. C. J.
Caspar Jacobs Philips '/t) \ "^
^fe^
(II. 326).
256
C. J. — C. L. M.
653. C. J.
Joachim von Sandrart
557).
654. C. J.
Jan Gornelis Vermeven (II.
778).
655. C. J.
Unbekannter Portraitmaler
um 1566, von dem ein datier-
tes Portrait eines Botanikers
in Schleißheim (Kat. 1905.
N. 44) sich befindet.
656. C. J. J.
Christoph Jegher
(I. 753).
(II.
/
^
^
I.CJ
ICI.
657. C. J. O.
Jac. Gerr. Cuyp imd Joa-
chim Camphuysen (I. 369).
658. C. J. O.
Joachim Camphuysen (I.
240; III. 45).
IG
ITC
JVC
659. C. J. Q. V.
Crispyn van den Qiueborn
(II. 369).
660. C(?) J. S.
Jan Saenredam (II. 544)
661. C. J, T.
Jan ten Compe (I. 320).
662. C. J. V. .
Jan van der Capelle (I. y 'V-C
242; III. 46).
663. C. (G.) I. V.
Jacob van Croos (I. 608).
664. C. J. V. -rr^
Jaa Gornelis Vermeyen (II. \\a ^
778).
665. C. J. V.
Claes Jansz Visscher (II. '\^
795). V^
666. C. J. V.
Jan Claesz Visscher (II. 800).
667. C. J. W.
Juriaen Cootwyck (I. 332).
^Cwf
Cr/:
668. C. J. W,
JanBaptiste (?) Mar-
tine Wans (11. 841).
669. C. J. W.
Bieter Christoffel Wonder :^Ci^J
(II. 898).
670. C. K.
Gornelis Ketel (I. 261).
J8/^
a OK
671.
672.
673.
674.
675.
676.
C. K.
Unbekannter Genre- ^
maler in der Art des (\ //*■-
Palamedes um 1650. ^^^^'
(Gornelis Kick. I. 276.) (Nagler. Mou.
II. 292).
€. L.
Maria Lambertine Co- f^O f(ju
clers (r. 309). <f-^^ I
C. L.
Ludovicus Antonius Carolus iC.?
(I. 244; III. 48).
C. L.
Lambert Gornei
(I. 340).
''<£^ Jq
C. L.
Garel Chris tiaan Antony »S4' ^
Last (IL 16).
Comelis Lelienberg (IL (^ JL ^
24). ^--^
677.
678.
679.
680.
681.
%.^
C. L.
Comelis Lieffrinck IL
(IL 42).
C. L.
Caspar Luyken .f^- (?.£' ^
(IL 74). i) ^^. -x-^
C. L.
Christiaen (Karstiaen) Luyks ff^
(IL 75). "^
Gornelis Saftleven (IL
549).
C. L. M.
Claes Come-
lis z Moeyaert
(IL 174)."
I 6 r^
C. L. V. — C. (G?). P.
257
682. C. L. V.
Gillis van Coninxloo (I.
327).
683. C. L. z.
Unbekanixter Kupferstecher 'des 15.
Jahrh. Angeb-. } A* o i a,
lieh Lukas Cor- }- ^y^'LQSß
nelisz (I. 340). U (\t LCV <y
Siehe III. p. O ^
225. -^ '9%
684. C. M. f..
Martiu V. Cleve yE\ /^ ^„^
(I. 292). -^ -^ *. ^ Y-.»^
685. C. M.
Caxel Mallery, an-
geblich Philipp J^ ^^ ^
Mallery (II. 93).
686. C. M. /^M
Comelis Mattue (IL 126). ^^''
687. C. M.
Comelis Meyer (IL <.^^^^/
156). ^
688. C. M. Q.J[
Comelis Meyssens (IL 158). -^
689. C. M.
Comelis Molenaer
(IL 176).
C^L
690. C. M. O. R.
Michiel Co-
xie (I. p.
350).
yv\^
0
691. C. M. P.
Pieter Claesz III. (I. 285 ; /A^ ^V
IIL 57). ^*
692. C. 31. V.
Märten van Cieve
(I. 292).
693. C. M. V.
Karel v. Mander I.
(IL 95).
694. C. M. V.
Unbekannter Land-
Schaftsmaler in der f^ y f^,
Art des Jan Wynants.
(Karlsruhe.)
695. C. N.
Caspar Netscher (IL
227).
Wurzhach. EmLStler-Lexikoa. Ergänzungsbcmd,
696. C, K.
Oonstantin Netscher (II
229).
697. C. N. V.
Comelis van Noorde (IL 240).
698. C. O. V.
Unbekannter Marinemaler
der Mitte des 17. Jahrh.
Bezeichnete Flußlandschaf t
im Rudolfinum zu Prag (N. 389).
699. C. P.
Peter Kasteeis IL (I. ««^
247).
700. C. P.
Pieter Claesz III. (I. 285).
701. C. P.
Peter Cook van
Aelst (I. 306).
702. C. P.
Pieter Coode (I. 309).
/
703. C. P.
Pieter Coopse (I. 330)
704. C. P.
Gerhard Paluda^
nus (IL 301).
705. C. P.
Christoph Paudiss (IL 311)
706. C. P.
Gerrit Pietersz
(IL 321).
707. C. p!
Casp. Jac. Phi
lips (II, 326).
708. C. P.
Comelis Poeleuburgh (IL 337)
D
(Sweeling)
G
C^jz- a-
c:P
C' ?'t
709. C. P.
Comelis Pronk (IL 363).
710. C. (G?) P.
Monogramm einer Hand Zeichnung
des Amsterdamer Ka- 1 * 'S ^
binetts, die Tröstung i ^ JL '^
des Sterbenden dar- tTT"'
stellend, angeblich ^^4,
Pieter Comelis Kunst
(L 341).
in 17
258
C. P. — C. T.
711. C. P. ^
Unbedeutender /^ S^ C P I
Kupfers fcechervoa ^ ^
Andaxjhtsbildern und Heiligen, um
1565—1578 in dem Kloster St. Trond
zu Lüttich tätig. (Passavaat. III. 91 ;
Nagler. Mon. II. 521, 538.)
712. G. P. V.
Crispin de Passe I. (II. 304).
^
(y/)
^
713. C. P. W.
Pieter Chri
Stoffel Wonder y ^ /W^
(II. 899). J . / . '*
714. C. Q. V. ^ . r V ^0
Crispin van den K^WK h rUc
Qu!ebom(II.369). J J ^
715. C. R.
Raphael Caraphuysen (I. 7? . •*.
240). Siehe N. 721. '^^ **
716. C. R.
Jan Claes Rietschoof (II. 458).
9i.
<Z2
^
e^
u^
717. C. R.
Charles (Karel) Eoohus-
sen (II. 460).
718. CR. ^ ._
Conrad Roepel (II. 462). C l\
719. CR.
Unbekannter Maler-
radierer der ersten ./ Hs^ z6
Hälfte des 16. Jahrh.,
angeblich C. Ryn-
visch (?). (Nagler. Mon. II. 590;
Blanc. Man. III. 290; Kramm. V.
1427; F. V. Bartsch. N. 1626.)
720. C R.
Bezeichnung feiner dem /^ Jp
Caspar van Ravesteyn V ^ .
(II; 378) zugeschriebenen
Anbetung der Hirten der Gal. Moltke
in Kopenhagen.
721. C R.
Unbekannter Maler, von *1> /^
dem eine Flußla^ndschaft /\ ,. C
in der Art des van Goyen
in Braunschweig, eine andere in Ut-
recht. (Riegel. II. 354. S. N. 715.)
722. C R. V.
Angeblich Cornelis van _
Reinsburgh (II. 383). CVx-
Bezeichnung eines Eil- ^
des der k. Museen in Wien, welches
einen singenden Jüngling darstellt.
723. C R. W.
Willem Rikkers QV^ NVÖ
(II. 458). ^ VY^
724. C S.
Cornelis Sachtleven (II. 548).
C.Si^is
Jl.Uy
725. C S. V.
Carel van Savoyen (II. C-V^-^
726. C S.
Cornelis Schut I. (II. ^>p. p
.591). ^ -^^ §
727. C S.
Cornelis Johannes
Adrianus Seghers (II. CS- CS^CS.
613).
728. C S.
Cornelis van Sichern od. (O /"
Karel van Sichern (II. ^^SS,
620).
729. C S. ^
Cornelis Springer (II. 650). ^
730. CS. ^
Cornelis Susterman (II. / /> GS* /^ i
675). ^^ ■
731. CS. " -
Unbekannter Portraitmaler (II. 605).
G.5)f /-^^^
732. C S. V. >^ „7 3;^
Christoph v. Sichem II. GTj G^
(IL 620). ^^
733. CT.
Cornelis Anthoniszoon (I. 23).
734. CT. ^
Angeblich Geraird Terborch J^
(IL 700). ''
735. C T.
Cornelis Troost (IL 720).
c/p C^- -f
736. CT. "?" /"
Theodor Verkruys oder -jt -^
Vercruys (IL 773). G -^
C. V. — D. E. R. W.
259
737. G. V.
Martin van Cleve I. (I. 292).
Daa beistehende Monogramm V. C. _
trägt ein Affe in einem Medaillon \ / I
auf dem Bauche. (Nagler. Mon. V. \/ \^'
1069.)
738. C. V.
Antonie Jansz van Croos \CfOSV-
(I. 360).
739. C. V.
Carel Foort (Carel van
Ypem) (I. 545).
740. C. V.
Comelis Visscher I. IS/ _
(II. 796).
741. C. V. Z.
Comelis van Swieten od. Q.V-Z.
Zwieten (II. 686).
742. C. V. Z.
Unbekannter Land- Q \/. ^ . K^ f
Schaftsmaler des
17. Jahrh. (Leiden. Kat. 1879. N.
1382.)
743. C. W.
Wouter Pietersz Crabeth I. (L 354).
W. C iss^
N5^
744. C. W.
Comelis van der Voort (II. 813).
745. C. W.
Comelis Claesz • /T, ^y?^ r x y/
van Wieringen C_Mr
(IL 878). c. t<> .
746. C. X.
Unbekannter Stillebenmaler (^ V
der Mitte des 17. Jahrh. ^ ^
(Verst. Amsterdam. H. C. du Bois.
Nov. 1906.)
747. C. Y.
Comelis Isbrantsz Kussaeus (I. 362).
Öf ShAttße*,.
D.
Z).
w
748. D.
Simon Jos. Alex.
Clement Denis (I.
398).
749. D. D. -»^ T^
Dirk van Delen I J O fGSM
(L 390). ■*^* ^^'
750. D. D. O. S.
Unbekannter Maler
einer Portraitgruppe
der Maler Bertho-
let Flemael, Gerard
Douffet mid seiner Frau (I. 536).
751. D. D. P. TiTiV
Daniel Dupre (I. 439). •^'f^^
752. D. D. V. 'DI)
Dirk van Delen (L 390). "^^W^
753. D. D. V.
Unbekannter Land-
schaftsmaler eines Bil-
des in London. Nat. Gal. (N. 1017).
754. D. E.
Unbekannter Portraitmaler,
von dem ein Bildnis einer
alten Frau in Schwerin ist. ^_
755. d. e. J. n. <^ J^.
Jobst de Necker oder De-
necker (II. 218).
N. 1017)
ot^ h^'^^^
756. D. E. L. J[ ;f
Dirk Eversen Lons (II. 64). *^ '
757. D. E. L. CDt
Unbekannter holländischer
Genremaler um 1650. (Kunstfreund.
1885. p. 366.)
758. D. E. L.
Unbekannter Porträtist,
von dem ein bezeichne- I P* ft .
tes Bild in Leiden ist.
759. d. e. I. o.
Herman van Aide- 0
wereld (I. 10; III. 6)
760. DEN. Jon. ff. ^^^, • .. w «
Frans Francken ^M'JONnJF'P'
IL (I. 552).
761. D. E. P. ^p 7\
Peter Emanuel Diel- ^^ ^^-^
man (I. 403). JO ^ . JJ
762. D. E. R. W.
Bezeichnung eines Bil-
des der van der Wey-
den-Schule, Beweinung
Christi und Stifter und »i^ m^ ^
Stifterin mit Söhnen 1) 1? ]^
xmd Töchtern in den ^ |X
Flügeha, in der k. k.
Akademie in Wien. (Nagler. Mon.
IL 1348.)
mi7*
260
D. E. S.
D. G. V.
763. D. E. S.
Edmond
(IL 569).
764. D. E. V.
Egbert
Drielst
426).
765. D. E. W.
Emanuel de
(II. 894).
de Schamphelei' £':2)S.
van
(I.
E.V. D*- 1732
Witte
So:/:
(Nagler.
F.
T.DM-
766. D. ff. o.
Frans Francken II.
(I. 552).
767. D. F. G. J.
Unbekannter Maler- * Wp. . .
dilettant, von dem j . {■ . D . V •
ein 1659 datiertes
Bild in Schleißheim ist.
Mon. III. 2332.)
768. D. F. H.
Jacob Drossaext (I. 427).
769. D. F. H.
Hendrik de Fxomantiou
(I. 559).
770. D. F. J.
Johan Pieter de Frey (I.
557).
771. D. F. I. V.
Ang^bl. Hans (Jan) }. y
van Dale (I, 374).
772. D. F. M.
Adam Frans van der Meu-
len (II. 152),
773. D. F. M.
774. D. F. M. V.
Martin de Vos
(II. 820).
775. d. F. N. P.
Pierre Fran9ois de <% CS"^ a/^
Noter de Jonge II. / ' / (J'^V'
(II. 245).
776. D. F. P.
Pieter Jalhea Fumius
oder Dufour oder de
Four (I. 560).
777. D. F. P.
Niederländischer Oma-
mentstecher. (Kat, ^ ^ P
Ost. Mus. 1871. p. 41. 169.) ^ " **•
778. D. F. P. V.
Utrechter Maler des #i i^ *• >^,
17. Jahrh., von dem g) »^K r ^'
ein Bild mit baden-
den Nymphen in Budapest ist.
779. D. F. T.
Angeblich Jacob van ^ ^
Drost (?) (I. .428).
M-D-V-F
Ifir
TZ-
780.
781.
782.
783.
784.
D. F. V.
Floris van Dyck (I.
475; III. 80).
D. F. V.
Felix de Vigne (II.
789).
D. G.
Gerard Dan (I. 419).
D. G.
Jacob de Gheyn II. (I
G D
785.
786.
787.
788.
789.
790.
791.
792.
582).
D. G.
Unbekannter hollän-
discher Landschafts-
maler um 1641, von
dem ein bezeichnetes Bild 1895 in
einer Verst. in Cöln war.
D. G. H.
Willem (Guillau-
me) de Heusch
(I. 684).
D. G. H.
Gilils d'Hondekoeter (I. 703).
G.D. /64I
Cbi Cf{
D. G. H.
Gysbert d'Hondecoetei:
(I. 704).
D. G. H, J.
Jacob de Gheyn IL (I. 582)
M ''tfc'' las
D. G. J.
Willem Jaoobsz Delff (I.
a95).
D. G. J.
Willem de Gheyn (I. 584),
D. G. J.
Gerhard de Jode (I. 758).
D . G. P.
Pieter de Grebber (I. 614).
(b
CD. 1.
/7i 'Tx-» x -1*
PJ3G EJK/
j'fs Pm
798. D. G. V.
Wybrand Simonsz de Geest I. (L
672).
e^.
5/
D. H. — D. J.
261
H)
794. D. H.
Hendrik Dillens
(I. 408).
795. D. H.
Hermaii Meynderts Doncket
(I. 413).
796. D. H.
Dirk Hals (I. 635).
797. D. H.
Lucas de Heere (I. 665).
798. D. H.
Jan van Herdt oder Herck
(I. 679).
799. D. H.
Jan de Hoey (I. 698).
H?
H)
3
Si-
M
800. D. H. J.
Jan Davidse
de Heem (I.
657).
801. D. H. J.
', iCCs>
Jacob de Heusch (I. 684).
a;
(I-
H. D K.
c^^
802. D. H. J. V.
Hans van Da-
lem (I. 372).
803. D. H. K.
Hendrik de Keyser
266; III. 52).
804. D. H. L.
Unbekannter Still-
lebenmaler, von
dem ein Frucht-
stück in der Ga-
lerie zu Cassel
ist. (Na^ler. Mon. III. 1237.)
805. D. H. L. S.
Unbekannter Tier- r» c* w ire<t
und Stillebenmaler, ^- ^' ""
von dem Nagler
(Mon. II. 1384) ein Bild in Schwerin
erwähnt.
806. D. H. M.
Melchior de Hondekoeter (I. 704).
807. D.H. M. ^r)//
Herman de Mayer (II. 157). '
808. d. H. 31. V. y.
Herman van der Myn ^
(II. 209). H>.rf Afy.
809. d. H. N.
Nicolas V. Hoey IV. ^ ^ .
(I. 699). J^^an rf ä.
810. D. H. P.
Pieter de Hoo^
(I. 716).
,gh p.D H • m
Sil.
812.
813.
814.
de Ilooghe (I.
W
H-VD.?.
815.
816.
817.
818.
819.
820.
821.
822.
823.
824.
825.
826.
D. H. P.
ünbekanater Kopist von
Bildern des Dirk Barentzen.
(Nagler. Mon. IL 1148.)
D. H. P. V.
Hendrik Jozef Franciscus
van der Poorten (II.
844).
D. H. R.
Romeyn
718).
D. H. S.
Unbekannter Kupfer-
Stecher, 1570—1580, in \fO \SD
der Art des Peter Brue-
ghel, und Kopist des H. S. Beham.
(Bartsch. IX. 545; Weigel. Kat.
16626; Nagler. Mon. III. 1519.)
D. H. V.
Hendrik van der N Vd! X^
Borcht (I. 139).
D. H. V. v.^yt/*e
Anthony van der Ilaer
(I. 630). ^^^J^
D. H. V.
Daniel van Heil
667).
Dirk van Hoogstraaten (I. ^>y .
720).
D. H. V.
Hierooiym'us Verdusseu, Buch- ni,
händler zu Antwerpen in der Mji
ersten Hälfte des 17. Jahrh. ^J
(Nagler. Mon. III. 1632.)
D. H. V.
Unbekannter Land- y
Schaftsmaler um die ^ V ^^
Mitte des 17. Jahrb.,
von dem eine so bezeichnete Fluß-
landschaft in Amsterdam (N. 1647)
sich befindet.
D. J.
J. H. Dasvelt (I. 382).
D. J.
Jacob A. Duck (I. 43^
III. 77).
D. J.
Isaak Dujemin (I. 433).
^■n>::K
JOl.
I D»t-
D. J.
Isaac van Duynen (I
446).
D. J.
Dirk Jacobsz (L 743; P ^flßv X.
II. 603).
D. J.
Servaas de Jong (I. 763).
D
262
D; J.
D. L.
^ 4>^
^Xg>
827. D. J. ^ y
DavidJorisz (I. _^.7p i Z> ^ 4.
773). / ^ T
828. D. J.
Jobst de Necker
(Deneck-er) (II,
218).
829. D. J.
Unbekannter Genremaler •
des 17. JahA. (Louvre. \ X\
Kat. 1884. N. 618.) I • L/ •
830. D. J. J. M. 1 M n f
Jan (Jacob) Martszen de 1.1^1 U 1
Jonge (II. 109).
831. D. J. K. V. lJ2r^
Jan van der Kaa (I. 230). JC^*^
832. D. J. K. V.
Unbekannter Stilleben- l \r\ 1/
maier des 17. Jahrh. ' ^^ '^
(Stuttgart. 1907. p. 108.) _
833. D. J.L. .wlrT
Jan ie Ducq (I. 434). ^"^ ^
834. D. J, L,
Ludolf de Jongh (I.
762).
835. ». J. L. S.
Unbekannter, vielleicht
niederländischer (?) Ma-
ler, von dem eine lö61 J^
datierte Darstellimg der .
Predigt des Johannes tS6/-
Huß in der Bethlehems-
kifcbe zu Prag in der Gal. Harrach
in Wien sich befindet.
836. D. J. M.
JanMichiel — ^^
Dionisy (I. jT «^ ^ acu/fi.
408). '
837. D. I. M.
Jan (Jacob) r
Martszen de ^H •/) • ^^^ r\C^,
Jonge (II. 109). ^ ^ '
838. D. J. M.
Jan de Meyer (II. 157). «T/TSY/
839.D.J.M. V. J{P^L
Unbekannter holländischer
Landschaftsmaler in der Art
des Aart van der .Neer, von
dem fön bezeichnetes Bild
in Schwerin ist. (^^ «^
840. D. J. N. V. </CKSy
Justua van den Nypoort Z/'- f-
(II. 247). ' -/
841. D. J. ^,
Petrus de Jode I. (I. 759). p^J) ./
842. ». J. R.
Jan de Kidder (Tl. 458). k
843. D. J. S. V. ^
Jan Jacobs van der
Stoffe (II. 664).
\
<^6t
844. D, J. V.
Hieronymus (Jeronymus) i \/ r\
van Diest (I. 407). I . V. U •
846. D. J. V.
Jacob van der Does I. (I. 410)
846. D. J. V. .
Angeblich Jan J-Y-D - /i^d
Dubbels (I. 429).
847. D. I. V.
Jan de Vos, Goldschmied
(II. 820). (Nagler. Mon. / N i/
III. 2248.) ^ ^'
848. D. J. W.
\ Willem Ja-
\cobsz Delff
<I. 393).
849. de J. W.
Jacques de Weert (II. ^ ^ W-S
850. d, J. W. ff <
Jan de Wit (II. 891). C/ d 9? , C'
851. D. K. ^y^ ^
Dirk Kuypers (I. 370). md -K
852. D. K.
Unbekannter Ma- .
1er, von dem eine j^ j^ , lltSL
1656 datierte Bau-
emkirmes in der Verst. Schönlank,
1896, in Cöln (N. 99) war.
853. D. K. N.
Nicaise de Keyser (I. 267; J^lC
III. 52). -^^
854. D. K. T. '-p*. *-!-»
Thomas de Keyser J\l DT
(I. 269). "^^ -1^
855. D. K. V.
David van der Kellen I. V T) K
(I. 254; III. 51). , .
856. d. K. V. ^ '^'^
David, van deir Kellen II. ** , 'l/ J
(I. 254; III. 51).
857. D. K. V.
Karel Du-
jardin (I.
436).
858. D. L. 5
Willem van Lande (II. 12). ^L
859. D. L.
Dirk Langendyk (II. 12).
860. D. L. I TN
I^onajd Thiry (II. 708). ^^'
'9^^
D. L. — D. R.
263
861. D. L.
Unbekaomter Kupferstecher o^^
um 1741 (IL 453).
862. D. L. M.
Louis d& Moni (IL 182; K M
IIL 127). 4=^7 J
863. d. L. N.
Laaidschaftsmaler in der
Art des Poelenborgh, von|. cL t\
dem ein Bild, Cimon
und Iphigenia, im Schloß Kosenborg
zu Kopenhagen ist.
864. D. L. P.
Pierre Louis Dubourcq
(I. 432).
865. D. L. P. ^ ^
. Pieter de ?.1>.L f^.'P /> •
Laer(IL4). i^ J l^
866. d. L. P.
Angeblich Peter van „
der Paes, genannt Lely Jf^cCTi
(IL 24). «»<--v,
867. D. L. T. ^
Theodorüs Lubie- J^-fLt!?^!/
nitzki (IL 70). ^^ "^
868. D. L. V. -j
Hendrik van Limborcli (?) "Kh
(IL 52). J-^*^
869. B. L. V.
Dir-ck van der Lisse (IL 68).
V adder (IL 7 "n \ 7 *- "^ »
732). UVV-
871. D. M.
Jeaji Baptiste Madou (IL JVT)
872. D. M.
Dirck Maies oder Maas (IL "^
87). ^ J^L
873. D. 31.
Anthony Willem Hendrik
Nolthenius de Man (IL S^Mjf-
874. d. M. P.
Pieter de Mare (IL J^dMi^c
820). ^"' ^f: M'DVf
876. D. M. V.
Unbekannter Rubens- TS V /^
Stecher (IL 614). •*-' ' » "
877. D. n.
Unbekajanter Portrait- ^j.
malerder zweiten Half te Vli'-*^*
des 16. Jahrh., von dem
ein Portrait aus dem Jalire 1572 im
Mus. zu Utrecht ist.
878. D. N. V. CUjkP/
Dionys van Nymegen (IL J/rJt ft-
246). '
879. D. N. V. W.
Nicolas van der Af y 9F. W^ r /"
Worm (IL 899). '' ^ ^ ^ ^o./;»
880. D. O. V. D V O
Daniel van Osterhoud ^ >1*
(IL 289). c2). V. CX
881. D. O. V.
Otto van Veen (dedicat) r\ \/ r^
(IL p. 744. N. 26). U. v. D
882. D. O. Z.
Zachai'ias Dolendo (I. 412).
Di) ^ 2j)o
883. D. P.
Abraham Diep-
raam (I. 406).
884. D. P.
Dodo Pieterszoon (II
5^jP/4o
320).
\>J^ D^P
P.D.
»■uf
3.e
Bvt'^J
885. D. P.
Peter Dankertz de
Ry (L 378).
886. D. P. P.
Peter Doncker (I.
414).
887. D. P. R. T. V.
Pieter de Puter (IL
365).
888. ». P. V.
P«trus de Vigne-Quyo P JD V
(IL 789).
889 D. P. AV.
* Willem de Poorter (IL 344).
WD.p ,^^
890. D. R.
David Ryckaert IIL (IL 528).
D-K
891. D. R. .
David Ryckaert III. (IL 528) Vi
oder Jan de Ridder (IL 458). ""^
892. D. R.
David Roelands
(IL 461).
264
D. R. V.
E. G. M.
DS
893. D. R. V.
Dirk vaa Rys- D.V-K. '7^)/?
wyck (II. 533). ^^ ^
894. D. S.
Daniel Schellinks (II.
571).
895. D. S.
Daniel Seghers (II. 714).
896. D. S. ^j>
Dü-k Stoop (II. 666).
897. D. S. V.
Dirk Dirksz van ', (t^Z-U'Xf) ■
Santvoort (II, 559). ' J "^ *
898. D. S. V. VT) ^
Joh. Philipp van Schlich- V'-i^.O .
ten (II. 579). y_^
899. D. S. y.
Simon de Vos (II. 822). V PT
900. D. S. V. kJ iy
Unbekannter Landschafts-
maler des 17. Jalirh; (Nag-
1er. Mon. II. 1448.)
901. D. T. -Q QJ
Gilles Demarteau (I. 398). -^ *^
902. D. T. ©/
David Teniers I. y^ /*
(II. 693). ^ ß-f
903. D. T. V. W. y
Thomas van der Wilt (II.
887).
^
'J
904. D. V.
Jean Duvivier (I. -..^ _.- n\\/" r
445). -D-V. ^1^->-
905. D. V. TP '^ \/
Dirk Vellaert (II. 746). *^ "^ ^
906. D. V. V. pav
Ludwig Duvivier (I. 415).
907. D. V. V. DUVrv
Vincent Lau- "\ 7 r\ -*
rensz van der V^ Jj v^ /? 2
Vinne IL (II.
794).
908. D. W.
Willem Jacobsz Delff (I. •\^rr)
393).
909. D. W. 7v . ^
Willem Comelisz "VV- D. •'^^-^
Duysfcer (I. 447).
910. D. W. "Mf
D. Witting (II. 897).
911. D. W.
Dominicus van Wynen, genannt As-
caiiius (IL 909).
o
912. D. W.
Dirk Wyntrack (IL 910).
^i
E.
913. E. Art r
Jan van Eecke od. Eeckele (5j C
(L 481; IL 873).
914. E.
Joris Hoefnagel (I.
(595).
915. E.
Bezeichnung eines Schützen- "P«
Stückes von Dirk Jakobs ♦--•
van Oostzaanen (I. 743) \S0\
in der Eremitage zu Pe-
tersburg. Der Buchstabe bezieht sich
aber nicht auf den Maler, sondern
bedeutet nur die Reihenfolge der Bil-
der mit Bezug auf andere ähnliche
Darstellungen.
916. E. E. -p r
Edouard Eckman (I. 478). -^ ^
917. E. E. P.
Engelhard van Pee (IL ^ V^
314).
918. E. F.
Unbekannter lülaler r* j£ /Jj^,
in der Art des Dirk
Hals. (Nagler. Mon.
IL 2041.)
919. E. F. H. S. T.
Steplianus Hollandicus
oder Hollander (I. 701 ; ST£ H T.
III. 102).
920. E. G.
Gerai-d Edelinck (I.
478).
921. E. G. M.
Reniei- ( ?) Me- AT y T^
gan (IL 130). ^ -»-^ ^ -^^ ^
922. E. G. M.
Unbekannter Maler in der Art des
Fr. Floris oder des Hans van Achen,
von dem eine Erweckung des La-
zarus in Schleißheim ist.
9. /y.
E. G. M. T. — E. L. M.
JOS
923.
924,
925.
926.
927.
928.
929.
^.
E. G. M. T.
Martinus G-ers rdus
Tetar van Elven
(II. 705).
e. G. p. t. r.
Gen-it Pietersz (Sweeling)
(II. 321).
E. H.
Hans (Jan) Ewoutsz (III. 83)
^
zlr
K
r ^H
I-HVC
930.
931.
932.
933.
934.
935.
936.
937.
938.
E. H.
Lukas ^e Heere (I.
664; III. 99).
E. H.
Edooaj'cl iJ-ean Conrad
Hamman (I. 645).
E. H.
Unbekannter Kupferstecher
der zweiten Hälfte des 16. Jalirh.
(Nagler. Mon. II. 1607.)
E. H. J. Y.
Unbekannter Dürer-Ko-
pist des 16. Jahrb., ^-
geblich in den Nieder-
landen tätig. (Nagler. Mon. III.
2614; Andresen. II. 806.)
E. H. K. „ 2w /
Egbert van Heemskerk Mj -rKe/t-fC
I. u. II. (I. 658).
e. H. 1. N. t. :k4^lt
Nicolas van Helt-Stocka-
de (I. 673). rj
E. H. L. O. Z..
Hendrik Oldeland (II. 251). '*^^
E. H. L. R. S. T.
Angeblich Lambert Lom-
bardus (II. 61), wahr- 3vL
scheinlich Lambert Sua-
vius (II. 673), genannt Susterman,
E. H. n.
Unbekannter Land-
schaftszeichner des
17. Jahr. (Alber tina.)
e. H. V.
Jan van der Hey den (I. 686).
E. H. V. £y. H
Esaias van Hül-
sen oder Hulsius ev-fi-
(L 735). H'i
E. H. V.
Unbekannter Maler einer
Auferweckung des Laza-
rus der Koll. Ekman in
Finspong (Schweden).'
(Granberg [1886]. p. 84.)
E. H. V.
Unbekannter Larud-
schaftsmaler des 7* 1» »• f ^
17. Jahrb., von dem -C« 'Y ' /Y
ein Bild in der Galerie zu Budapest
(N. 394) ist.
/£
n /
jCoo
laJC
939. E. J.
Johannes Enschede, KlujriiSt-
freund ,(I. 494).
940. E. J.
Jacob Esselens (I. 496).
941. E. J.
Jan Euwoutaone (I. 497).
942. E. J.
E. Jerrigh (I. 755).
943. E. J. J.
Jacobus Joseph Eeck-
hout (I. 483).
944. E. J. (H.) K.
Elisabeth Johanna
Koning (I. 322).
945. E. J. L. V.
Jan van de Velde II.
(IL 752).
cJk:/«
946. E. J. O. S. V. W
Josse (Jodocus)
vanWinghen (IL
■ 888).
947. E. J. Q.
8
Jan Erasmus Quellinus (IT. 372).
l.E-Q
948.° E. J. V.
JaxL van Eecke
oder Eeckele
(L 481). Die
Jahreszahl ist
bestimmt falsch
und das Monogramm
?J9. E. J. V.
Jan van Velde II.
753).
950. E. J. (G.) W.
Elisabeth ' Geerfcruda
Wassenbergh oder Jan
Abel Wassenbergh (IL
842).
951. E. L.
Egidius Linnig (IL 5
952. E. L. M.
Landschaftsmaler in
der Art des Herkules
Seghers (Schleißheim).
i^^Ö
wohl auch.
(IL
5).
JE
£ y^
266
E. L. P. V. — E. W.
1£ X.
953. E. L. P. V.
Pieter Vereist (II.
766).
954. E. M.
Evert Marseus (II. 107)
955. E. M.
Emaauel Murant (II. 206).
956. E. M. N.
(Maria, Elisabeth ^^y^ (^
Liemux, verehel.
B. S. Na^ler (II. 44).
957. E. N.
Enxanuel Notennaji (II. 245).
958. E. N.
Angeblich Philippe de Mal- A^
lery (?) (II. 93). (Nagler. ^*-*-*
Man. IV. 1759.)
959. E. N. P. \ T- T>
Nicolas Elias, gen. Picke- /\f* ^
noy (I. 489). -" U-.i
960. (A.) e. N. R. V. T) A/"
Hubert v. Eavesteyn (II. j\^ /i^
379).
961. E. N. S. C- ., »
Emaauel Nys (II. 248). t-ZV-O-
962. E. N. V. . •
Nicolas van Eyck I. J\ \r p"
(I. 521). ^' ***
963. E. P.
Unbekannter i MaJer und r^ »/^
Zeichneir in Ider Art des Q /
Quintin Massys, nach Nag-
lers ,(Mon. II. 1716) Vermuten
Edwaert Portugaloys (II. 346).
964. e. P. V.
Egbert van den Poel (II. _
336). e V^J^
965. E. P. V. -^
Pietec Vereist (II. 766). f-V"
966. E. Q.
Exasmus Quellinus der IT C\
Jung. II. ,(II. 371). •*-' ^^
967. E. R.
Unbekannter Maler und
Zeichner um die Mitte
des 17. Jahrh. in der Art
A
des C. Poelenburg, für den Nagler
(Mon. II. 1638) den Namen Jakob
van Erdenborg angibt.
968. E. S.
Ernst Stuven (11. 672).
969. E. S.
Erwin von Stege (III. 150).
E.vS.
ü 65/
970. E. S. V.
Jacob Foppens van
Es (I. 495).
971. E. S. V.
Unbekannter Monogrammist, r
angeblich Jan van der Spei- 'XT'
drickt, um 1549 als Kupfer-
stecher imd Eormschneider tätig.
(Kramm. V. 1547.)
972. E. T.
Edmond Tschaggeny (II. 723). 3*
973. E. V.
Edouard Vermorcken (II. >.. c ■i,
780). ^^- ■
974. E. V.
Unbekannter Kupferste-
cher, um 1594 in 3rüssel \J^
tätig, von dem ein Pries ^^--*
in Gr.-qu.-foL, mit dem
Einzug des Erzhiei^rogs Ernst in
Brüssel, gestochen ist. (Blanc. Man.
IV. 96; Nagler, Mon. V. 1118.)
975. E. V. V. /^
Esaias van der Velde \^V V
(II. 751). -T i/.U
976. E. V. W.
Wilhelm von Ehrenberg \^ •. Je ,
(I. 486).
977. E. W.
Emanuel de Witte (II. 894).
F. — F. H. J.
267
F.
978. F. ^
William Gouw Ferguson (\
(I. 531).
>
979. F. F.
Frans de Vriendt Floris I. (I. 541).
JFl^.ET-
FA.
^ ^T W
980. F. F.
Unbekannter vSteclier bib-
lischer Darstellungen u. Tj. '
Kopist nach Peter Brue- -'■'
ghel, angeblich um 1580'
tätig. (Nagler. Man. II. 2073.)
(Albertina. II. f. 58.)
981. F. F. H. Y r^
Frans Frans- TTJT P^-J
zoon Hals II. J*~l' i|
(I. 641). * *
982. F. F. I. V.
Frans de Vriendt Floris I. (I. 542).
98.S. F. F. V. ^
Frederik van Valkenborch ^/ir
(II. 739).
984. F. G. G v.c
Hubert Goltzius (I
602).
985. F. G.
Frans Goubau (I
605).
986. F. G. G. ^^
Gortzius Geldorp (I. Clf^ Z^
575). '^^KJ'jT^
987. F. G. H. fy;^
Hans oder Jan Graf oder H»!
Grave (I. 612).
988. F. G. H.
Unbekannter Land- /* l-f" /
Schaftsmaler des 17. VJ XT /&/t
Jahrh., ,von Nag-
ler (Mon. II. 3083) .erwähnt.
989. F. G. J. /T^-r. (T/*
Jacob Gole (I. 595). MJ I,- ^•^'
990. F. G. P. ^^
aX """''' "^^ ^^•
991. F. G. S. f^ ^
Godfried Schalken (II. b^X^
568). *^*^
G'^fy^^-
992. F. G. S. öS jr,^.,xc
^1^145)^'^'''''^ COV >P;^,(^
993. F. G. V.
G. Gerrits z van
Fenaem (I. 531).
994. F. G. V. VfWfT/^
Gysbert v. Veen (fecit) ^ ^_
(II. 742). ^■^■'^
995. F. H.
Frans Hals (I. 638).
-^5^ Fi ft
996. F. H.
Angeblich Frans Hals (Knaben-
portrait in Dessau). (Zeitschr. f.
b. Kunst. 1879. p. 342.)
997. F. H.
Johannes Frans Hals (I. 1^-+
642). i i
998. F. H.
Frans Harrev?-yn (I. T* H »
999. F. H.
Friedrich van Hülsen (I. J^./l
735). •'*•
1000. F. H.
Unbekannter Portraitmaler pj
der ersten Hälfte des 17. |||
Jahrhunderts, von Nagler
(Mon. II. 2138) erwähnt. (Siehe
oben N. 995.)
1001. F. H.
Unbekannter niederländi-
scher Omamentstecher, in
der zweiten Hälfte des 17.
Jahrh. tätig. (Kat. ü. Ost.
Mus. 1871. p. 66; Nagler. Mon.
III. 912.)
1002. F. H. H.
Hieronymus Francken I. (I. 553).
1003. F. H. H. V. r.
Hubertus van Hove (I. p-J.\/[_|.
73Ö).
1004. F. H. J.
^
Joannes Frans van der
Hecke (I. 654).
A
26S
F. H. J. ^ F. M.
1005. F. H. J.
Hans oder Jan Hulsman (I. 735).
J^' ^j.'H.r. ^Kr^ J^^
1006. F. H. L.
Frederik Ladewych. Huygens (I.
738).
^cO^OC. äU,ctJc>
1007.
1008.
1009.
1010.
1011.
1012.
1013.
1014.
1015.
1016.
PF
(i^- J-P.F
1017.
1018.
F.(T?)H.M.
666).
F. H. P.
P. H. oder H. P.
Francken (I. 555).
F. H. P.
Herman Pylman
365).
F. H. V.
Friedrich van Hülsen
(I. 735).
F. H. V.
Frans van Hülst oder
Hulft (I. 735; III. 103).
F. J.
Jeremias Falk (I. 527).
F. J.
Jodocus Firens oder
Fireus (I. 534).
F. J.
Jacob Floris (I. 543).
F. J.
J. Franse (I. / f~/
55G). ^ ■^.
F. J.
Unbedeutender, angeblich
niederländischer Kupfer- T*^ ^
Stecher, von dem nur ein
Blatt, Christus am Kreuze, in einem
Missale der k. Bibl. in Brüssel be-
kannt ist. (Repert. 1892. p. 493.)
F. J.
Unbekannter hollän- i p .
discher Malerradierer 1 • ' . '■"V-
zuEnde des 17. Jahrb.,
von dem sechs zart und geistreich
radierte Blätter in der Manier des
M. Sweerts bekannt sind. (Nagler.
Mon. III. 2307 ; Frenzel. Ka't. Stern-
berg. III. 4078.)
F. J. K. ^ .^
Karel Du Jar- // / T
din (I. 435). ^^^ \. ^ U
F-v.R.
V
7ZZ<f
1019. F. J. L.
Johan Friedrich Leo-
nart (II. 27),
LR-/
1020. F. J. M. W.
Angeblich Hieronymus
Francken II. (I. 554).
1021. F. J. o.
Jan Fyt (I.
562).
1022. F. J. S.
Unbekannter Maler-
xadierer, nach D. Te-
niers II. (II. 697)
angeblich Jan Savery (II. 652. N. 9).
1023. F. J. S. W.
Angeblich Philips Wou-
werman (I. 608).
1024. F. J. W.
Josse (Jodocus) van
Winghen (II. 888).
1025. F. K.
Willem Kalf (I. 234;
III. 45).
1026. F. K.
Josephus Augustus Knip ''Y//^
(I. 299 ; III. 64). ' " '^•
1027. F. L
Lodewyk
(I. 533)
1028. F. L.
Ludovicus Finsonius
534).
1029. F. L. ^^
Angeblich Fi-ans ^ä.
de Vriendt Flo-
ris I. (I. 543).
i2. N. 9).
^k Fieling ^ f^
(I.
LE
1030. F. L.
Louis Henri de Fontenay
(I. 545).
1031. F. L. M.
Michiel van Lochern (II. hA^ V*
1032. F. L. M.
Unbekannter Maler-
radierer, von Kramm
(II. 499) erwähnt.
1033. F. L. V.
LTnbekannter Genre -
maier in der zwei-
ten Hälfte des 17.
Jahrh. tätig, von Nagler nach einem
Philosophenbilde der Koll. Graf Ko-
biano in Brüssel 1837 jerwähnt.
1034. F. M.
Frans Menton (II. 145).
FML/,
F- V. L
Fi
1035. F. M. ^
. Jean Fran^ois Millet (IL P M
170).
F. Hagn. — F. W.
269
Fl
1036. F. Magn.
Unbekannter, wakrschein- T
lieh. entstellter Maler- AI*«*
name (II. 91). ^
1037. F. M. ans. ^— *
Thomas Heeremans (I. ^.7^/W>^ö
666). VOT^'
1038. F. M. R.
Peter Eottermond oder
Kodermont (II. 472).
1039. F. M. R. V.
Frans v. Mieris I. (II.
166).
1040. F. M. S.
Fran^ois Montauban
van Swyndregt (II.
686).
1041. F. M. V.
Frans van Mieris I. ^TTl^ t/H.
(IL 164). «^* ■ •
1041a. F. (?) M. W.
Micha/el Leopold Willman (IIL 176).
F. W.
Unbekannter Zeichner in
der Art Netschers, den Vff* f
Nagler (Mon. V. 1663) </'
erwähnt.
F. N. R. V. Nvrna.
Nicolas Vlengels (fecit r7 "Li
I
I.Q.F
V r
1.7er
KP
FP
1042.
1043.
1044.
1045.
Komae) (II. 802).
F. F. O.
Frederik Otteris (IL 289).
F. P.
Pierre Firens (I. 534).
1046. F. P.
Philip Fruytiers (I. 559).
1047. F. P»
Frans Pilsen (IL 330).
1048. F. P.
Frans Pouxbus I.
(IL 357).
1049. F. P. S.
Simon de Passe (IL 307).
?£ ? Sj ^.
1050. F. P. V.
Pieter van der Werff (IL 'V/~
852).
V.
1051. F. P. W. *- D
Frans Wouters (II. 900). ,^'^'' '•
1052. F. S.
Simon Frisius (1. 558)
1053. F. S.
Jan Frans Sool-
maker (IL 640).
s 7.
1054. F. S.
Frans Stroobant (IL
671).
T^.IArV
FVj.j6^f
r.r
1055. F. S.
Frederik Süstris (IL
676).
1056. F. S. V.
Angeblich
Frans Snyders
(IL p. 633),
wahrscheinlich ein unbekannter
Stillebenmaler, von welchem Bilder
in Braunschweig, Gotha, Eriks-
berg (KoU. C. J. Bonde), in der
Verst. Alewyn in Amsterdam 1885
u. a. 0.
1057. F. T.
David Teniers I. (IL 693).
1058. F. T.
Frans Baron van Thyse-
baert (IL 712).
1059. F. V. u.P. V.
Nicolas Verenda-el
(IIL 172).
1060. F. V.
Adriaen Fran9ois 'p. V- {. iCiA
Verwilt (IL 786). ^' ^^ ^'
1061. F. V.
Angeblich Wallerant Vail- -vFfr
laut (IL 733). (Naumanns V
Archiv. XL 209.) p
1062. F. V. V. VA/
Frederik van Valkenborch
(IL 738).
1063. F. V. W.
Adriaen FrauQois Verwilt (IL 785).
1064. F. V. W.
Frans van Wvngaerde P. ^. W,
(IL 909).
1065. F. (T.?) W.
Theodorus Wilkens ^/j^, //J^
(IL 883).
1066. F. W. T^, , f
Frans Wouters (IL 900). '' ^ f'^*^'
1067. F. W. riw
Frans Wulfhagen (IL 905). -^ -V'*^*^
11^7
370
F. W.
G. J.
1068. F. W.
Unbekannter Genre-
maler in. der Art des
Dirk Hals, von dem ein
T.w:
bezeichnetes Bild in der Gal. Liech-
tenstein in Wien ist. (Bode. Stu-
dien. 166.)
G.
(J '<^4o
1069. G.
Gerbrand van den
Eeckhout (I. 483).
1070. G. r*
Godefroy Batavus (III. 92). \J
1071. G. G. J.
Jan Gottlieb ^ r* C* J^ J?/,*./»^^
Glauber (I. J-^'^J ^^^^
588).
1072. G. H. Ttf^
Hesse! Gerryts (I. 581). '^^
1073. G. H.
Hendrik Goltzius (I. 598).
Mi Mx ^
tfKJ^^' .6.3. »<?o;
1074. G. H. z^
Heinrich Goudt (I. 605). *^
1075. G. H. (3 H.
Gillis Hendrickx (I. « ^ '
677). \s.tx V.
1076. G. H. ^f* t>-»
Wilhelm (Guillaume) r&4(KJ
Hondius (I. 708). ^♦^ ^^*^
1077. G. H. v.^
Gerrit v. Honthorst (I. C\J iCc<f
711). ^^'^ ^
9*i. ^ C V
1078. G. H. rxj[
Gerhard Horst (I. 725). VX3T-
1079. G. H.
Gerard Houckgeest (I. CT-^SP^*
728). ^^
1080. G. h.
Angebliche Bezeichnung
einer Madonna mit Dona-
toren im Palazzo Puccini
zu Pistoja, welche Nagler
(Mon. III. 986) auf Hugo
van der Goes deutet.
1081.
1082.
1083.
1084.
1085.
1086.
1087.
1088.
1089.
1090.
1091.
1092.
1093.
1094.
1095.
1096.
■H'.
§C^
Horst (I. Q y ^
G. H. J.
Guillaume Jacques
Herreyns (I. 682).
. G. H. J. V.
Johann Georg
van Hamilton v ^T' n^ 0^
(1.645). •AU'-V^*/t..
G. H. J.
Joh. Georg Holtzhey (I. j G H .
703).
G. H. V.
Willem van Herp CT^ Vf TL/"
(I. 681). ^ K • ^ c .
G. H. V.
Gerhard
725).
G. H. V. ,
C. oder G. van Houten (I. %V
729).
G. J.
Joannes Galle (I. 566).
G. J.
Joannes Gelle (I. 576).
G. J.
Antonius Günther'
Gherinck (?) (I.
582).
G. J.
Josse van Gietleughen (I. ^ Q
585).
G. J.
Jacques van Ginge-
len (I. 586).
G. J.
Johannes Glauber (I. 587).
^
JG e^c.
q:5£
i^
G. J.
Joos Goeimare (I. 589).
G. J. .^
Jan Griffier I. (I. 616). ^
G. J.
Jan Griffier II. (I. 617).
Johan de Groot II. (I. >^/ *t^
620). Q 6 C
J'C,
ö. J.
g. n. 0.
271
OK.
1097. G. J. ^^
Gerhard Jansen (I. 749). i^
1098. G. J.
Omamentstecher au Anfang
des 16. Jahrh. (Nagler. Mori.
' II. 3116 ; Onze Kunst. 1906.
II. 139.)
1099. G. J. K. V.
Gysbert van der Kuil
(I. 362).
1100. G. J. L.
Marinemaler in der Art
des Porcellis. (Stuttgart.
1907. p. 138.)
1101. G. J. M.
Jacob Grimer (I. G18).
1102. G. J. P.
Petrus Jacobus
Goetgbebtier (I.
594).
1103. G. J. S.
Jan. Gabrielsz
S'onje (II. p.
640).
1104. G. J. T.
Unbekannter Maler des 16.
Jahrb., von dem ein Chri-
stus am Kreuze, zwischen
Maria und Johannes (Tusche und
weiß gehöht auf braunem Grunde),
in der Albertina ist.
1105. G. J. V.
Jacques van Gingelen (I. J V G"
586).
1106. G. J. V.
Jan Georg (Joris) v. Vliet (II. 805).
1107. G. K. V.
Gysbert van der Kuü (I. 362).
ef c^
^K-.Y.
1108. G. L.
Lukas Gassei (I. 568).
ZÄ ^9 4§.
1109. G. L.
Jean Sauveur
le Gros, Zeich-
ner u. Radie-
rer, 1787 in Biüssel für James Ha-
zard tätig. Später arbeitete er in
Wien. (Nagler. Mon. III. 1097; IV.
1103.)
1110. G. L.
Gerard de Lairesse (II. 6).
1111. G- L. C^ vs^a
Gerrit Lamberts (II, 9) .
1112. G. L.
Govaert oder Gabriel ^-^^
van der Leeuw (II. 22).
iri3. G. L.
Gerrit Lxmdens (II. 71).
1114. G. L. V.
Gillis van Coninxloo I. (I.
326).
1115. G. L. W.
Jan Wendel Gersten- -r !--r
bauer-Zimmermann (II. \/\ßi,
622). ^
1116. G. M.
578).
1117. G. M. «^^
Louis Ghemar (I. 581) u. /K]
Edouard Manche (II. 95).
1118. G. M.
Jacob Grimer (fjl 1 n V?^
(L 618). ^"-^ I / ^^«
1119. G. M.
Gillis Mostaert
(II. 194).
1120. G. M.
Unbekannter Land-
schaftsmaler in der
Art des A. van der Neer (Nagler.
Mon. III. 178.)
1121. G.(?) M. V.
Unbekannter Genre-
maler des 17. Jahrb., "V^V^
wahrscheinlich Martin V\/\_
van Cleve oder Cleef I.
(I. 292), auf Stichen von B. Silvius
(L 144).
1122. G. N.
Nicolas van Geil- ,/A/C/c iCf<{
kercken (I. 573). J
1123. G. N. -
Gaspar od. Caspar Netscher MvJ
(IL 226). ^^
1124. g. n. O. /H /
Oswald Onghers (II. ^^'»^ «'='^
253).
Gl 0\A
272
G. N. V. - H.
gvJTnso
?^G,V
1125. G. N. V.
Grerard van Nyme-
gen (II. 247).
1126. G. N. Y.
Gillis Neyts (II. 232).
1127. G. O. P. V.
Pieter Gerardus van ^ • l) /O /•
Os (II. 271). *^ ^ -^
1128. G. o. P. V.
Bezeichnung eines
Bades der Diana in
der Manier Ouylen-
borchs in der Gal. Mansi in Lucca.
Lucca.
1129. G. P.
Philip Galle (I.
567).
1130. G. P.
Petrus Jacobus Goetghebuer T^
(I. 594). ■'
1131. G. P. P
Pieter Goos (I. 604). Qr ^'^•
1132. G. P.
Willem (Guillaume) Panneeis y P
(II. 302).
1133. G. P. ^ ^
Gerrit Pietersz (Sweeling) v^ P
(IL 321). <^ "^ ■
1134. G. P.
Unbekannter Iform-
schneider der ersten
Hälfte des 16. Jahrh.,
in Antwerpen tätig.
(Nagler. Mon. III.
251.)
1135. G. R.
Gerrit Eademaker (II.
375).
1136. G. R.
Gertruydt Roghman (II. CR Q R,
463).
1137. G. R.
Gerard van Ryssen
(II. 633).
.a.\
9.9{
^}-
G.S.
1138. G. S.
Gckifried Schal-
ken (II. 567).
1139. G. S.
Gabriel Spilberg (II. 645).
1140. G. S.
Willem (Guillelmo)
Isaaksz Swanenburgh /fv f^ /?
(II. 682). , oZ> ^ J
1141. G. S. V.
George Adam Schmidt _w^ P
(II. 679). CP^-^O .
1142. G. T. V. -xr -r r^
Daniel Vertangen y. T-G-p*.
(II. 784).
1143. G. V.
Jan van Goyen (I. 609).
Vi ^^ ^3 VG. »^^ e ,
1144.
G. V.
G. Vsrmorken, Zeichner zu
Biüssel um 1860. (Nagler.
Mon. III. 427.)
1145. G. V. V.
Gillis van Valkenburg (II
739).
1146. G.V.W.
Gaspar van Wittel (II. ^V-W
897) QVr^
CK
G
cw.
1147. G. W.
Gomar Wouters (II. 900).
1148. G. W,
Unbekannter Ma-
ler, nach dem loan /'^ \y/
Barra eine Bath- v/ VV. ///.
seba im Bade gestochen hat.
1149. G. W.
Unbekannter Kupferstecher,
von dem ein Apostel Pau- XV^y
lus bekannt ist. (Kramm. ^''^^^
' VI. 1853.)
1150. G. Z.
Georges Frederic Ziesel (II. G Z
621).
H.
Haelwegh (I. ^^^
1151. H.
Albert
629).
1152. H. r
Herder vari Groningen (I. O
679). r
1153. H.
Comelis Huypman'^ (I.
739).
1154. H. ^
Caspar Heuwick (I. 685; J^\
III. 101).
H. J. S.
273
1155. H. ^
Joris Hoefnagel (I. 695). W
1156. H.
Hendrik Hondius II. (I.
707).
1157. H.
Justus vaa Huysum II.
(I. 742).
^H
^f^
M
1158. H. (J. S.)
Jaa (Hans) Sade- J^ -^-ie.
1er I. (II. 538). -^
1159. H. H.
Hendrik Heerschop (I. Xj H«
666).
1160. H. H.
Jan Sanders, genaünt Pi rl
Hemessen (I. 675). /S5V.
1161. H. H. M^ ^-^^^
Frederik Hendrik . — . (-^
Hendriksz (1. 677). C-^iP ^ W
1162. H. H.
Hendrik Hondius I. (I, \U hh.
706). . '
1163. H. H. V.
Hubertus Bartholo- •t-jr
meus Johanneszoon '^Luf ^^
(B. J. Z.) van Hove ^ '^
(I. 730).
1164. H. I.
Jan Hackaert (I. 627).
1165. H. J.
Jan van der Hecke (I.
663).
1166. H. I.
Jodocus
707).
1167. H. J.
Angeblich Märten Jacobs z
van Heemskerk van Veen
(t 1574) (I. 660), auf
einem von Herman Müller gesto-
chenen Blatte in: Thesaurus sacxa-
rum historiarum veteris testamenti.
Antverpiae. G. de Jode. 1585.
(Nagler. Mon. IIL 537.)
1168. H. J.
Unbekannter Malerradie- y -^
rer um die Mitte des 17. 1 Xi ,
Jahrb.
1169. H. J.
Unbekannter Schabkunst- _ ^
Stecher, zu Anfang des 19. ^^ r{,
Jahrh. tätig, Dilettant.
Eramm (III. 810) beschreibt meh-
rere Blätter.
Wurzbach. Kfinstler-Lexikoa. Ergänziwgsbaad
Hondius (I. jLf ]Ij
f'
1170. H. J.
Unbekannter flämischer
Landschaftsmaler der |. r|
zweiten Hälfte des 17.
Jahrh.
1171. H. J. K.
Unbekannter Zeich- .y
ner, wahrscheinlich J /tC ft»»p.
Egbert van, Heems-
kerk (I. 659), dessen Zeichen auf
zv/ei Radierungen mit Soldaten-
brustbildem in der Art der Bem-
brandt-Schule vorkommt. (Bartsch.
II. p. 105. 64. 65: Rovinskv. Atlas.
399. 400.)
1172. H. J. L.
Johannes Leemans
(IL 20). ^
1173. H. J. L. P. 1 fv * ^
Johann Philip Lembke hr-f^
(IL 26). /^-rz-
1174. H. J. L.
Unbekainnter Marine-
maler. (Amsterdam. I X, 1-
Kat. 1903. N. 1650.) ^
1175. H. I. M.
Märten Jacobs z van Heemskerk van
Veen (L 660).
S M
Af.^
1176. H. J. M.
Jan Mandyn (IL 98).
/I^
5: PH /
1177. H. J. P. 1 TJD
Johannes Huibert (Hendrik) iiif'
Prins (IL 362).
1178. H. J. P.
Unbekannter Land-
schaftsmaler der
zweiten Hälfte des
17. Jahrh., von
dem eine römische
Buinenlandschaft im Rudolfinum iqi
Prag ist.
1179. H. J. P.
Unbekannter Genremaler des 17.
Jahrh., in der Art
des David Ryckert
und Jan Molenaer,
welche er beide
imitieret und kopiert. (Stockholm,
Universität.) (Granberg, p, 70.)
1180. H. J. S.
Jonas Suyderhoef
(IL 677).
y^yi
III 18
274
H. J. S.
H. L. P. S. W.
1181. H. J. S.
Unbekannter, angeblich nie- -j^p»
derländischer Maler, um P-*!
1604 tätig, von dem Nagler
(Mon. III. 1535) zwei Bil-
der, eine Magdalena und eine Maria
mit Engeln erwähnt.
1182. H. J. T.
Tako Hajo Jelgersma (I. XJ
754). •'
1183. H. I. V.
Jan van Haelbeck (?) (I. 628).
^ ^^
•^.7/^^./
W /^^^
1184. H. I. V.
Jan van Haensbergen (I. I . V. M
630).
1185. H. J. V.
Don Juan van der
Hamen (I. 644).
1186. H. J. V. lyü
Jan van der Hecke (I. 653). ''
1187. H. J. V.
Jaa van der hL/ | V H .
Heyden (I. 686).
1188. H. J. V.
Jan van der Hoecke (in- ^^ ^/tu 7-
venit) (I. 693).
1189. h. J. V.
Jacob van Hulsdonk (I,
(Nagler. Mon. III. 1140.
[, 734). \jS
40.) y\
cJ^i^, ^
y i/j^
u
H
3 s>.yC
1190. H. J. V.
Jan van Huysum
(I. 740).
1191. H. J. V.
Justus van Huy-
sum I. (I. 741).
1192. H. J. V.
' Johannes Voorhout I. rw»
(II. 811). (Nagler. Mon. 1X1 W
III. 1730.)
1193. H. J. V,
Unbekannter Maler des 17. ,~
Jahrh., angeblich nach j^/
Burtin (Trait6 des connai- w/^t
sances etc. I. 301) Ge-
Murd (?) van Herp.
1194. H. J. W.
Hieronymtis Wierx (II. Hi \^
880).
1195. K. I. W.
Johan odeo.' Hierony-
mus (?) Wierx (II. JHW.
880).
1196. H. K.
• Angeblich Hendrik de _
Clerck (I. 287), wahr- J-/^
scheinlich aber das Zei-
chen eines anderen Malers. (Immer-
■ Zeel. III. 284.)
1197. H. K.
Egbert van Heems-
kerk (I. 659).
1198. H, K.
H{
Hendrik Ko- -'VL /
bell (I. 302).
1199. H. K.
Herman Koek-
koek (I. 312).
1200. H. K.
Jean Koenen II. (I. f— 4^
313). I rv
1201. H. K.
Unbekanntes Künstlermonogrumm
auf einem Por- t T i ^
trait des Malers 1 O T— j<tf /-j Z
Pieter Janson ' ^ 1 i >-
(I. 752) in Am- DC .
sterdam.
1202. H. K. M.
Melcliior d'Hondekoeter
(I. 704).
1203. H. L.
Herm. Saftleven II. (II. C^J , ■
550). '^
1204. H. L. / xj
Louis Haghe (I. 633). A'*
1205. H. L.
Hendrik Baron Leys (II. 40).
120G. H. L.
Hans Liefrinck I. u. II. (II. 42).
U
207. H. L. P. S. W.
Philips Wouwerman (II. 903).
9c^ Sk^^ 'Sk-^-
H. L. R. — H. Q.
276
1208. H. L. R.
Rembraudt Harmensz van Ryn oder
Rhyn (Leidensis) < (II. 396).
«43
1209. H. L. S.
Herman Saft- 'TS! _T T (ßj
leveu II. (II. ^-^?1*^ ^/'
550). '^^^
1210. H. L. V.
Lodcwyck van der Halst (I. 673)
Lv/.-
p<r<5s;
1211. H, L. V.
Hendrik van Lint (II. H V L
56).
1212. H. L. V. ^
Hans van Lochom (II. n w r
58). ^-V' ^•
1213. H. L. V. lir LJ/ I
Hans oder Jan van -»»-' *' ^
Luyck (II. 73). jKy, ^
1214.H.L.V. ^^^ ^
Unbekannter Mono-
grammist einer 1698 , \/ J4Lj
datierten Zeichnung
in München, (Angeblich Nicolas
van Hai aus Antwerpen, 1668,
t 1738.) (Nagler. Mon. V. 1217.)
1215. H. M.
Mathys Harings (I. ^/t_J
649). J 1 i
1216. h. M.
Michiel Heyl- AI k SaJp
brouck (I. 687). '^'^ '
1217. H. M.
Martin Holtzhey (I. M Lr
703). i ^ rx.
1218. H. M. V. ^ ._ ,, , n
Mattheus van /Y\ yhi J-
Helmont (I. p. ^ ' ^ •' * / •
670). vy
1219. H. N.
Herman Nauwincx oder ii »/
Naiwinx (II. 216). ^^
1220. H. N.
Hendrik Noorderwiel (II. jT^KV
241; III. 129). ^
1221. H. N. V. ^^^ ^
Nicolas van Haften SH^ ^
il. 631). ;^jf
1222. H. N. V.
Nikolas van der Horst* A/^/V
(I. 726). J VJ J..
1223. H. P. -^
Pieter Holsteyn (I. SA .PW
702). ^ )6VI ^^
1224. H. P.
Angebl. Pieter de Hoogh TtT
(I. 716). Jl
1225. H. P. ri_
1226.
1227.
1228.
1229.
(I. 739).
H. P.
Horatius Paulyn (II. 313). Jr~P
Hendrik Gerritsz Pot (II. , -^
348). ip
H. P.
Hendrik Pothoven (II. 1_P i
349). rr-J-
H. P.
Unbekannter Malerradie-
rer der zweiten Hälfte -^ Ts
des 17. Jahrh., von dem hP
Na^ler (Mon. III, 1339) 4 ^
radierte LaJidschaften mit Vieh-
staffage anführt.
H. P. R.
Philip Roetiers (II. PH R. F
463). ri-i. ty. ^
H. P. S.
Unbekannter Porm-
schneider zu Ende des «njT* "p*.
16. Jairh. (Nagler. J^ fS
Mon. IV. 3040.)
H. P. V.
Petrus Feddes van Harlingen (1.
530). ^ ^
1233. H. P. V.
Paulus van Hillegaert (I. 689).
pvh/ ^•^•''
1234. H. P. V, T^.^ßr Od
Pieter van der füWw *» v Q -
Hult (1. 737). ^
1235. H. Q. X
Hubertus Quellinus (II. 1-4 Q
372). 1 * '^
m 18*
1230.
1231.
1232.
276
H. R. — H. W.
1236. H. R.
Kemi van Haanen (I. "D M
€26). * '
1237. H. R. -nT
Eeynier Fransz Hals (I. UJ
642). iU»
1238. H. R.
Romeyn de Hooghe H ^ XJ /*
(I. 718). "* ■• -^V-
1239. H. R. t -n iD
Hubiert van Rave- rf\ /f\^
steyn (II. 379). ' ' *"
1240. H. R.
Rembrandt
(II. 396).
1241. H. R.
Hendrik Lambertsz Rogh- Jt Jl
man (II. 463).
1242. H. R.
Job. Heinr. Roos (II. H\ J+l
469).
1243. H. R. .,«
Unbekannter Stilleben- |-| \\
maier um 1664. (Kat. d.
Ausst. zu Utrecbt, 1894. 397.)
1244. H. R. V. RVH
Robert van Hoecke (I. » * ^ ^
694). ^«^^
1245. H. R. V. . . -D
Hubert van Ravesteyn H . V. K
(II. 379).
1246. H. S. ,1.0
Angeblich Jan Snel- /-f <)*
linck I. (II. 632). iSda
1247. H. S. U q O
Hans Speckart (II. 645). ^ O. f-
1248. H. S. n^ r*
Hendrik Spflmaa (II. 646). J^y
1249. H. Seh.
Hubert Scheute (II. H.SOifu.
586).
1250. H. S. Sp«» fecit. rj., ,^, .
Hendrik Spilman ^-^^ftlTJu^r
(II. 646).
1251. H. S. V.
Samuel van Hoogstraa-
ten (I. 721).
S,v.H
1262. H. S. V.
Hendrik van Steenwyk I. (II. 660).
m
1253. H. S. V.
Hendrik van Steen-
wyk II. (II. 660). ^^j
1254. H. S. V.
Herman van /*7Ä^
Swanevelt (II.
681).
1255. H. S. V.
Hendrik Verschuring (II. 782).
w
HS
1256. H. S. V.
Unbekannter Kupferste-
cher zu Anfang des 17.
Jahrb., angeblich H. van
Schuppen (?). (Nagler.
Mon. III. 1561.)
1257. H. T.
Heinrich Aldegrever (Hein-
rich Trippenmaker) (III,
p. 5).
1258. H. T-
Dirk (Theodor) Helm-
brecker (I. 669).
1259. H. T. V.
Tobias Verhacht (II.
768).
T.H
i6]5
H:
m
1260. H. V. , 'fr
Jan van d«r Heyden (I. v/
685).
1261. H.V.
Robert van Hoecke (I. \I-J
693). . 11
1262. H.V. irv#
Hendrik Vettewinkel (II. H-V
786).
1263. H. V.
Unbekannter Stecher, an-
geblich Hendrik Comelisz
Vroom (II. 833). (Nagler. >/ \
Mon. V. 1199.)
1264. H. V.
Bezeichnung eines Flügel-
aJtars in Sohlelßheim. \^^
(Kat. 1905. N. 26.) An-
geblich Jan van der Hoecke.
1265. H. V. W.
Heinrich van Wa- (^ y -, >^ ^ » i »
terschoodt (II. p. J/f Ta1>/'
845). • . »-ir
1266. H. W.
Willem Pieter Hoevenaer
(I. 698).
M
H. W. — J. L.
277
1266a. H. W. , , . ,
Hendrik van Vliet (II. 804; fW
III. 173).
1267. H. W.
Unbekannter Ma-
ler des 17. Jahrh.
in der Art des
Peter van Bloe-
men. (Nagler. Mon. V. 1702.)
126& H. W. ^ ^
Unbekannter. W/ ' /ü 4- 5*.
Landschaftsmaler ' '
^ H
um 1645. (Granbei^, Stockholm
[KoU. Sander], 1886. p. 168.)
1269. H. W.
Unbekannter Genre-
maler in der Art des . ^ . \i
A. Duck. (W. Bode. ^W ^- '«■
Studien, p. 166.)
1270. H. Z.
Hans Singer od. Zin-
ger (II. 623). (Nagler. J^ U/ y
Mon. III. 1755.) i'^
J.
1271. J.
Judith Ley-
ster (IL 41).
1272. J. ^
Israhel van Meckenen (III. caj-^
123. N. 27).
1273. J. J.
Jan Jeghers (I. 754).
1274. J. J. J.
Unbekannte!? 7 7 7 y r
Landschaftsmaler •/.«/• *^- /*'H
und Eadierer des
17. Jahrh. (Nagler. Mon. III. 2647.)
1275. J. JoR. 7j 'v;;^ r-
Jakob Jordaens (I. J 'Ü°*^'J^
769). /(T-?^
1276. J. J. O. V.
Gaspard (Jasper)
Jacob van Opstal
(IL 258).
jl'V'O
1277. J. J8,
Isacl
777).
Isack Junius (I. '/'/•?
777).
1278. J. K
Jan Stephen van Calcar (I. A<!
">'?,?.• TTT 4.'^^ r^
233; in. 45).
1279. J. K.
Johannes Ko-
bell I. (I
302).
1280. J. K. (R.?)
Unbekannter Kopist
eines Bildes von D. "7 /
Teniers IL in Braun- <=?k ^J^
schweig. (Riegel. IL
117.)
7 V/C .
1281. J. K. V.
Jan van Kessel I. (I. 258)
1282. J. K. V. ^^
Ja^Kiest(L ^J^ /^^^
1283. J. K. V., "^ ^^ ^
Jan Verkolje (IL 771). ^ "J^f^ y^
1284. J. K. W.
Johann Wilhelm Kai- YTtni^
ser (I. 232). *^"^ ^
1285. J. K. W.
Unbekannter Stilleben- , ...j.
maler. (Utrecht. Koll. \ • W N
Snickers. 1894.)
1286. J.L. irf^j>
JaaLamsveld (IL 11). •^''^ J"
1287. J. L.
Jan Willemsz Läpp (Gjo- Z./^
vanni Lap) (IL 14). ^°^
1288. J. L.
Jacobus Levecq (IL 31; III. 108),
- jS^-L .
1289. J. L. ^1^
Judith Leyster (IL 41). ^
1290. J. L.
Jan Lievens (IL 46).
1291. J. I.. j f
Johannes Lingelbach (IL ^ j l
54). 0^ *^
278
J. L. — J. M. t.
1292. J. L.
Jan Theodor Joseph *^ L^ i&s^v
Linnig (II. 55). '^
1293. J. L.
Jan Looff (II. 65).
« JJ^
1294. J. L.
Jan oder Jacob Louys (II. 1 f
68).
1295. J. L. crP
Janus Lutma II. (II. 72). c/<J
c7^
1296. J. L.
Izaak Luttichuys
(IL 73).
1297. J. L. r / -^
Jan Luyken (IL 74). 1-»- • ^-6/«
1298. J. L.
Jan Lys oder Lis (IL 76),
<J /^ fe^
J.lj^.
1299. J. L. M.
Laurent Jansz /? 7 ,/(/ tt. ^^^^
Micker (IIL <=<- ^ '^'^t.-
127).
1300. J. L. M. CT
Jan Muller (IL 204) ^X. f •
oder Jan van Londer- «^
aeel (s. N. 1308).
1301. J. L. M. P.
Paulus Moreelse (IL
187).
1302. J. L. M. P. ^^
Mathys Pool (IL 343). <vKB
1303. J. L. N. o. S. J-JVoIf . r
Joseph Frans Nolle-
kens (IL 238).
i
]ho\S
1304. J. L. O.
Jan Olis (IL 252).
1305. J. L. P. S. W. .
Philips Wouwermaii PSvXV/
(IL 902). r^qLW
1306. J. L. S. <t*
Judith Leyster (IL 41). 'y-^
1307. J. L. V.
Jan Vau Lerberghe ff^ yTnß. ic^
1308. J. L. V.
Jaa van Lon- ^ V^J^. r-f^
derseel (IL ^Y X^ "^
boj.
1309. J. L. V.
Jacob van
Loo (IL 65).
q/'V:
1310. J. M.
Jacob Matham (IL 121).
1311. J. M.
Jan Mathys (Matheus)
(IL 125).
1312. J. M. X
Antonie Mirou (IL 172). l"
1313. J. M. C,
Jan Mienze Molenaer (IL ^jV^
176). V.
1314. J. M. c^ ,^
Josef Mulder (IL 202). CS^ T
1315. J. M.
Jan Mytens (IL 211;
IIL 128).
1316. J. M.
Zwott oder ZwoUe
(IIL 168).
JKJ Jch^lf/ttc
A'/638^B
1317. J. M.
Unbekannter Ma-
ler um 1457, von
dem eine Krönung
der Maria im Mus.
zu Basel ist. (Lichtdr. bei F. de
Melv. Le Retable de Beaune, p. 35.)
1318. J. M.
Unbekannter Kupferstecher, in der
ersten Hälfte
des 17. Jahrh.
tätig. (Mey-
nert Jelissen
[?]. I. 754.) (Nagler. Mon. IV. 1923;
Kramm. IV. 1116.)
1319. J. M. M.
Antwei-pner
Portraitma-
1er der er-
sten Hälfte des 17. Jahrh. (Dresden.
N. 1051, 1052.)
1320. J. M. P. S.
Unbekannter hol- . ^ k/i-fs
ländischer Genre- / • O • l^\ • t.
maier des 17. Jahrh.
1321. J. M. R.
Jan Mieuze Molenaer (IL
177).
1322. .T. M. S.
Unbekannter Kupferstc
eher und Formschneider
der ersten Hälfte des 16.
Jahrh. (angeblich Jan
Mabuse. IL 86). (Bartscli. VII.
p. 546; Nagler. Mon. IV. 22.)
1323. J. M. t. •
Michiel Jaiiszoon Mieru- ^'/Ji*x
velt (II. 162). -"^7
-9^
J. M. V.
J. R.
279
1324.
1325.
1326.
1327.
1328.
1329.
1330,
1331.
1332.
1333.
1334.
1335.
1336.
1337.
1338.
1339.
1340.
1341.
?
j'
ip$.
J. M. V.
Jan Veruiecr van Delft (II. /yW,
776). *
I. M. V.
Isaak van der Meulen odei: J y /^
Vermeulen (II. 154). »
Jan Vermeulen (II. 778). lYpl
J. N.
Jost. de Necker (II. 218).
J. N.
Unbekannter Zeichner
der ersten Hälfte des
16. Jahrh. (Albertina.
XXXV. f. 82.)
J. N. R. V.
Unbekannter Zeichner
um die Mitte des 16.
Jahrh. (Nagler. Mon.
IV. 2535.)
J. N. V.
Joannes van
Noordt IV.
(IL 243).
J. O.
Joachim Cämphuysen (I.
240). (Nagler. Mon. IV,
2637.)
J. O.
Jan Olis (II. 252).
J. O.
Jan Ossenbeck (II. 271).
J. O. P.
Johannes Ofliuys (II.
251).
I. O. P. R.
Julius oder Jan Porcellis
(II. 346).
J. o. u. S.
Jan Soukens (II. 642).
/SS/
^^jT/t,: /A^-
?/
1 PoA
C/ou. ft
üov
I.VO.
I. O. U. V.
Jurian Ovens (II. 293).
J. O. V.
Jacob Ochtervelt (II. 249)
J. O. V.
Jacob van Oost I. d. Alt.
(II. 255).
J. O. V.
Izaak van Ostade (II.
288).
J. P.
Pieter Janson od. Jans- ^^
sen (I. 752). (Nagler. J,J.f.
Mon. ly. 3055.)
10
1342. I. P.
Jan Peeteis (II. 322).
1343. J. P.
l?i6C> ")
Angeblich Jan Frans Pee-
ters (II. 323). (Nagler.
Mon. IV. 232.)
1344. J. P.
Frangois Joseph Pfeiffer II.
(II. 325).
1345. I. P.
Julius oder Jan Por- • . .-y
cellis (II. 346). ^-^
1346. J. P.
Jacob oder Jan Pynas
(II. 366).
1347. J. P. R.
Angeblich Jan van Rvn
(II. 531). (Jahrb. d. k. pr.
Kunsts. 1883. p. 201.)
1348. J. P. S.
Jan Pietersz
(II. 042).
P
J"
Zorg
1349.
J. P. V.
Angeblich Jan van
Eeckie od. Eeckele (?)
(I. 481). Wahr-
scheinlich kein Ma-
le rzeiohen.
1350.
1351.
1352.
1363.
1354.
1355.
1356.
1357.
1358.
cTVy?
I. R.
Johannes de Ram (II. 376)
J. P. V.
Jan van Pee oder
Penne (II. 314).
J. P. Z. /""TT^
Jan Pietersz Zomer (II. {J. P.Z j
638). '«--'v— >-*
J. Q. . ^ ^
Julius Quinkhard (IT. %j . i<. . ftc
374).
LR. j^
Ignaz Raeth (II. 376). i.r\
m
JK
J. R.
Jan Claes Bictschaf „ ^ . .^
(IL 458). v7^ y^'-^
J. R»
Angeblich Jacob van
Ruisdael (IL 517).
(Darmstadt. Kat. 1872.
N. 399 u. 400.)
J. R.
Angeblich Izaak Ruisdael (IL ^
522). -
J. R. ^ (?)
Jan Ruyscher (IL 517V J^J\
9Ä
«80
J. R.
J. S.
1359. J. R.
Unbekannter Maler-
raxiierer der Rem-
bBaadt-Schitil©. Angeb-
lich Willem van Mic-
ris (?). (Nagler. Mon. IV. 326.)
1360. J. E. V.
Johannes van Ravenzwaay (II. 377).
A-rC
3nji
1361. J. R. V.
Jan Anthonisz van Ravesteyn (II.
379).
1362. I. R. V.
Ignatius Josephus van Ee-
gemorter (II. 382),
1363. J. R. V.
Jacob V. Ruis-
dael I. und J.
de Vries (II.
519).
1364. J. R. V.
Jacob Salotiaonsz Ruisdael
522).
.%
Vi
II. (II,
1365. J. R.V.
Angeblich Isak van Ruvs- 1 %/> n
dael (II. 523) oder GiÜis ' ^^ "^ '
(Julis) Rombouts (II. 4G6).
1366. J. R. V. ^^
Jaa Regnier de Vries (II. O^
519).
1367. J. R. V.
Unbekannter Stillebenmafer, (Am-
sterdam. Kat. 1903.^ N. 1645.)
it.^
1368. I. S.
Jaa Sadeler I. (II. 538).
h:$ IS
JS.,
1369. I. S. ]i3
Jan Saehredam (II. 544). ,_^
1370. LS. j,
Jaoob Savery II. (II. 561). $ i
?^
A' U3o.
1371. J. S. JS"
Jacob Savery III. (II. 562). ^^^
1372. J. S.(?)
Joris van Schoo-
ten (II. 584).
1373. J. S. (^
Isaak Sch<>ttman (II. 585). \^,
1374. J. S. IC
Jaa Siberechts (tl. 619). J'U '
1375. J.S* ... ^
J^ia Söielzing (II. "^ * /4 ^
627). . ft9S
1376.1. S. <r //
Gäspar Smitz od. Smith CD t66l
(II. 629).
1377. I. fe.
Jan. Soukens (11. /7_<«\ r(^7g.
642). V.^ *^/
1378. I. S. ^
Johaan Spilberg (II. 646). . /^
1379. J. S. V y
tfaa van Staveren (II. S T)
654). ^
1380. I. S.
Jan Steen
(II. 657).
Q^J JS-
1381. J. S.
' Jan Stoiker (II. 665).
1382. J. S.
Jan Storck (II. 668).
1383. J. S.
Jan Swart vain Gronin-
gen (II. 683). ^
1384. J. S. w/>
Jan Gerritsz Swelink (II. '^
1385. I. S.
Unbekannter Maler in der '^-^
Art des Gerard Dow, von ^S
dem ein lesender junger
Maan in der Galerie' zu Aschaffen-
burg ist.
1386. J. S.
Unbekannter Maler des 17. s;
Jahrh. Angeblich Jan Su- jjpi
sterroan (II. 675) oder Jo-
hannes Spilberg (II. 646).
Wien, (K. Mus. N. 1288, datiert
1651); Stockholm, (N. 645, 646 u.
1117, datiert 1645 u. 1658); Karls-
ruhe ; Schwerin ; Kopenhagen ;
Bi'aunschweig etc.
I. S. (P.?) Rott. — J. W.
281
1387. I. S. (P.?) Rott.
Angeblich Peter Rotter- /Ö j» 3»
mond. Rad. N. 7 (II. -^ ^
472).
M^ .^<f
1388. J. S. V.
Jacob von Sandrart
(IL 554).
1389. J. S. V.
Jacob vaa der Schley v/Kx y-
(IL 579).
1390. J. S. V. j y J
Joris vaa Schooten (IL
584). \il<f
1391. J. S. V.
Jaa van Somer (IL 637).
iV.S.
1392. J. S. V.
Joris van Son (II.
639).
1393. J. S. V.
J(an?) van Stalburch X
(IL 652). "^
1394. J. S. V.
Jaa Steen (?) (IL 658).
G^^'S.
V
i.
1395. J. S. V. npo^
Juriaan van Streck (IL 670). JVO-
1396. I. S. V.
Joannes Valdor (sc.) (IL l,V..S.
738).
1397. J. T. \_r^
Jaa Thomas (IL 709). '/ '
1398. J. T. ^
Jacob Toorenvliet (IL Ji^f^"^
717). ,^6t
1399. J. T.
Wahrscheinlich Pieter Tanje T^
(IL 688). Bezeichnung auf \)
einem Bildnisse des Malers
Abraham Rademaker (f 1735) :
ad cadav. delineavit. C v. Noorde
Fe. 1755.
1400. J. T.
Angeblichholländischer ^-— r^ ty
Stecher, von dem ein O^ «-^ •
Portrait des Papstes
Clemens IX. nach J. Ferd. Voet,
1667, bekannt ist. (Blanc. Man. IV.
38.)
1402. J. V.
Jan Olis (IL
252).
1403. J. V.
Jan Veenhuysen
(IL 745).
1404. J. V. fyj .
Jan van de Velde IL (IL .V/,
753). ^ •
1405. J. V.
Jan Ver- , , , , „ ,
kolje (IL / ^ \ / ' IOC
1406. I. V.
;: J- Üf-
1401. J. T. V. W.
Wouter Joannes van
Troostwyk (IL 722).
\M
\\f^r
Jan van Vugt oder Vucht
(IL 835). i.V«
1407. J. V.
Unbekannter Kopist ry- j>^
des A. Klomp. (Am- / A.
sterdam. Kat. 1903.
N. 1651.)
1408. I. V. V. «
Jan van de Velde IL (IL W/ '
753). ^
1409. J. V. V. W.
Willem van de C^A/fVnj^ ir
Velde IL d. Jung. \S^^^^^
(IL 757).
1410. J. V. V.
Jan van Vianen (IL D.y.y f
787).
1411. J. V. V.
Isaac Vincentsz ^
van der Vinne 0'- V V« -^V^V*/
(des Nageoires)
(IL 794).
1412. J.W. ^^^
Willem Jonckman (I^ ' -^ '
761).
1413. J. W.
Joachim Uytewael (IL xx/ .'Xr
730). ^^
1414. I. W.
Joannes Valdor (Wa,ldor) yv
(IL 738).
1415. I. W.
Jan van de Velde IL (IL r W/
762). ^-^'
1416. J. w. r>t/..-^^y^
Isaak Wal- . ^ "^ ' '
raven (IL J-*^v -^ ^
840). ^ ^
1417. J. W.
Jan Waridelaer (IL ^ «y,
840). *^' ^/^-^'
282
J. W. - K. S. V.
1418. J. W.
Isaak Willaerts (II. 884).
1419. J. W.
Jan Wouwerman (II. 901).
1420. I. W. A°
Jan Wykersloot (II.
907),
i6s
1421. J. W.
Jan Wynants (II. 908).
1422. J. W.
Bezeichnung eines Portraits
des Prinzen De Croy von
Hugo van der Goes (?) in
Antwerpen (I. 592).
K.
1423. K.
Jan Stephen vaii Calcar V
(I. 233; III. 45). ^^
1424. K. L.
Unbekannter Stillebenjnaler,
vielleiclit ein Leemans (II. 1^
20), von dem. ein Bild mit /NL«
einem Hasen und einem Vogelkäfig
etc. in Braunschweig ist. (Riegel.
II. 445.)
1425. K. L.
Unbekannter Maler in der Art des
Jacob Comelisz van Oostzaanen, von
dem ein Brustbild der Maria Mag-
dalena bei Freiherrn von Brenken
in Wewer ist. (Kat. d. Ausst. in
Düsseldorf, 1904. N. 198.) '
L.K.AWAM DA// \s\^
1426. K. M.
Karcl V. Mander I. (II. 95).
KYM /fv/y
1427. K. N. V.
Nikolas Verkolje J^'i^C4. NVK
(II. 773).
1428. ko. P.
Philips de Koninck (I. 324).
P'ko
1429. K. P .
Peter Kints (I. 278).
1430. K.P.
Philips de Koninck
325).
(i-
> K.
f/c.
(Albertina,
p. 5.)
1431. K. P.
Unbekannter Maler-
radierer der Rubens-
Schule, von dem ein
Blatt mit einem
Satyrkopfe bekannt ist.
XXV. f. 23.)
1432. K. P. R.
Unbekannter nie-
derländischeir Or-
namentstecher.
(Kat. der österr.
Mus. 1871. p. 158; 1875.
1433. K. R.
Bezeichnung eines Fa-
milienbildes in Am-
sterdam. (Kat. 1903.
N. 1641a.)
1434. K. S.
Simon Kick oder Kuck (I. (*
276). *J0
1435. K. S. rt/
S. Kloeting (I. 294; ill. 60). Jh
1436. K. S.
Salomon Koninck (l. »T* 1/
325). ^ ■ a .
1437. K. S.
Karel Slabbaert (II. 624).
1438. K. S.
Angeblich Abraham Storck
(II. 667).
1439. K. S.
Bezeichnung einer angeb-
lich von Gerbrand van den
Eeckhout herrührenden Ra-
dierung (I. 483. N. 2).
1440. K. S.
Unbekannter Nachfolger
Poelenburgs. von dem
eine Eathseba in der
Galerie zu Schleißheim
(1905. N. 842) ist.
1441. K. S. V.
Knrel vaa Sichern (II. 620).
%
K. T. V. — L. P. W.
283
1442. K. T. V.
Theodorus van Kessel (I. 259).
1443. K. y.
Unbekannter Zeich- \/ ^ . A • 07
ner des 17. Jahrh.
(Nagler. Mo... V. 1258.)
1444. K. V.
Jan Verkolje (II. 771).
VK
1445. K. W. .y^
Wouter Knyff (I. 301). Wv
1446. K. W.
Willem Gillesz Kool (I.
330: III. 67).
W^.
1447. L.
Lukas van Leyden (II.
81).
LL L
1448; L.
Unbekannter Stilleben-
maler. (Cassel.)
L.
1449. L. L.
Lambeii; Lom
baxd (II. 62).
irt '^-^
/Vi
2^/
/1450. L. L. V.
■ Lukas van Leyden
(IL 31).
145X. Lf. M.
Marcel Larocm
(IL 15).
1452. L. M. ^ ^
Lambert Joseph Ma- n/ y^^
thieu (IL 125), " '^^'^•
1453. L. M.
Jean Fran^ois Millet (IL |^
170).
1454. L. M. LM
Louis de Moni (iL 182).
1455. L. M.
Landscliaftsmaler in y-
der Art des Herkules J- /^^\
Seghers. (Schleißheim. *
1885. N. 202.)
1456. L. M. P.
Pieter Lastman (IL V ' ^ v
1457. L. M. P. V.
Pieter Mulier d. Alt.
202). (S. N. 1509.)
1458. L. P.
Pieter de Laer (IL 4).
1459. L. P.
Pieter Pietersz Last-
man (IL 16).
(11. 7^
1460.
1461.
1462.
1463.
1464.
Louis Pluyins (IL
1465.
1466.
1467.
1468.
L. P.
Paul Lauters (IL 18).
L. P.
Pieter van der Faes, Ti-
gen. Lely (IL 24).
L. P.
Pieter Lyonet (IL 7G).
L. P.
Felix
335).
L. P.
Unbekannter Malerradierer,
von dem ein mit diesem
Monogramm, der Jahres-
zahl 1655 oder 1651 und
der Unterschrift Lucas Franck be-
zeichnetes Portrait bekannt ist.
L. P. V. ^
Philipp van Leeu- 'Af* 1 fcL
wen (IIL 106). «t
L. P. V.
Pieter Jan van Liender
(IL 43).
:?
L
L. P. V.
Peter van
Lint (IL
56).
IL
IM
L. P. V.
Peter van Lisebetten (IL
57).
I 1469. L. P. V.
Peter van Leon TL (IL
66).
1470. L. P. V.
Unbekannter Maler in
der Art des David O
Vinckeboons. (Nagler. >M-, i(,t,r
Mon. V. 1284.) ^
1471. L. P. W.
Willem (l'ie-
tersz) van
der Leeuw (IL 23)
-KKB y£/.
284
L. R.
H. IC.
1472. L. R.
ünbekaamter Maleiradierer
der Rembraadt-Schule (II.
453).
1473. L. S.
Simon Luttiohhuis (II. 73).
e /6^p
1474.
1475.
1476.
L. S.
Lorenz Scherm
(II. 577).
^S cUJL atSL
cCs:d. S
L. S.
Louis Spirinx
L. S.
Lambert Sua-
vius (II. 673).
1477. L. S. V.
Ludwig van Sie-
gen (III. 119).
L. S. V.
Simon de Vlieger (II.
803).
(IL 647).
L5 EU
^iS
L5
LJ".
iS
1478.
sy,.j.
1479.
1480
1481.
L S. V.
Lieve VerschUur oder
Verschuier (II. 781).
Tlv Li-in
L. T. V.
Theodoi- van Loon
(IL 66).
L. V.
Christoffel Jacobszoon van \/[
der Lamen (IL 10). ^^
1482.
1483.
1484.
1485.
1486.
1487.
1488.
1489.
y^ ^
L. V.
Liev-e Pietersz Verschuir
oder Verschuer (IL 781).
L.V. y,
Lucas Vorstennan I. l/, V "sj
(IL 814).
L. V.
Lukas Vorster- --
man IL (IL ^
818).
L. V.
Unbekannter bollän-
discher Genremaler
zu Anfang des 17. Jahrh.
L. V. V.
Lucas van Uden ,(IL 725).
Luifeor ^
VL litt
-L-vV
il.V.V. LVV
"?i^ o<r. UD:
1490.
1491.
li. V. V.
Lukas van Valkenborch
(IL 740).
L. V. V.
Latirenz Vincentsz
van der Vinne
794).
L. V. W.
Unbekannter Zeich- IVPC-M-
ner eines von Jan
Verkolje (?) gesto-
chenen Portraits des Jösias van der
Kapelle, Pastors zu Leiden. (Naglet.
Mon. V. 1963.)
L. W. .
Willem Lin- . ^ ^^
nig d. Ältere *^ *'»"'}
(IL 55). WV/««
L. W.
Lukas van Uden (IL 7 ^*0(/
725). l_. ^'f
M.
1492. M.
Thomas Matthisen
(IL 126).
1493. M.
Abraham Mignon
169).
1494. M.
Jodocus de Momper
d. J. (IL 181).
1495. M.
Frederik Moucheron (IL
200).
yni
^.
'/-
1496. M.
Isaak de Moucheron
(IL 200).
1497. M.
Unbekannter Kupfer-
stecher des 16. Jahrh., 4.
zu Lüttich, wahr- /V\./v\ ,
scheinlich im Kloster^
St. Trond, tätig. (Passavant. IIL
88.)
1498. M.
Unbekannter Malerradierer ,A\,
um 1796 (IL 453).
1499. M. M.
Michiel Jajiszoon Mie-
reveld (IL 162).
JA-M\
M. M. P. -^ IL S.
285
1500. M. M. P.
Petrus Marius Molyn ti kA kA
(IL 180). r nr\
1501. M. N.
Micha^lNata. j^ ^. M J, /■/
(II. 215).
1502. M. O. O.
Mathys Bril (I. 183).
1503. M. O. S. V.
Otto Marseus van /Tt^vlv r*
dea Schrick (II. V- % » /*
108). "^
1504. M. P.
Angeblich Peter van «r>^
Loon (?) I. (II. 66). ArL-
1505. M. P.
Peter Maes
91).
(11.
1506. M. P.
Bezeichnung eines Bildes
von Claes Mo3'aert in
Braimschweig (II. 173).
1507. M. P.
Pieter Molyn (IL 179).
1508. M. P.
Paulus Moreelse (IL 186).
f^
".
\
Ä
JtL
1509. M. P.
Pieter Mulier (IL
102 u. 179). (S.
N. 1457.)
1510. M. P. . ^
Martin Pepyn (IL [vf I N • C*
317).
1511. M. P.
Unbekannter, angeblich
niederländischer Stecher
zu Ende des 15. Jahrh., J^/Vl
von dem ein Schmerzens-
mann zwischen zwei Engeln (B. VI.
415), eia Kindermord zu Bethlehem
(Pass. IL 81. 1 und 213. 12), ein
Kalvarienberg (Frankfurt a. M.) u.
ein Blatt mit Figurenstudien zu
einem Sündenfall bekannt sind.
(B. VL 415; Pass. IL 81; Bepert.
1887. 102, 1890. 40, 1891. 398.)
1512. M. P. S. M -p C
Mattys Pool (IL 343). '^'^"^- <*•
1513. M. P. S.
Unbekannter Genre- C ^^ i.
maier in der Art des ' // * J
A. V. der Venne. ^»
1514. M. P. T.
Unbekannter Miniaturist
eines Dinmale von Quer- *j^x
centius in der Bibl. Mer-
mann-Vestreen im Haag vom J.
1557. (J. Heibig. La Peinture au
Pays de Liege. 1903. p. 199.)
1515. M. P. V. 2^ _p
Magdalena vau "^^^""^y^' * '
de Passe (IL aa , 7> ^
307). '-'n^^'^.Y. rjt^
1516. M. Q. R.
Mathias Quad (IL
368).
1517. M. R.
Jan Mienze Molenaer (IL 177).
1518. M. ß. i . tj
Märten Ryckaert (IL 529). rA l\
1519. M. ß. Kjr-^
Unbekannter Maler. (Plo- J^l\4
renz. Uffiz. 1875. N. 704,
833.) S.N. 1518.
-R
1520. M. R. S.
Rykert Aertsz met der ,
Stelten (I. 7; III. 3). /M h
vr
1521. M. S.
Marcus Sadeler (IL 541).
1522. M. S. 4y r\
Mathias Scheits (IL /vf f '
570).
1523. M. S.
Martin Schongauer (IIL p, 139)
&[
^<K.S.
1524. M. S.
Michiel Simons (IL
623).
1525. M. S. NM
Michael Sweerts (IL 684). ^^^
1526. M. S.
Unbekannter Malerradierer um
1700. (Albertina. LL f. 3.)
286
M. S. V. — N. W.
Vriiä)' cy^w^s-v^
1527. M. S. V.
Sieuwert
Meulen
1528. M. S. V.
Mathias van Somer (II.
638).
1529. M. T.
Theodor Matham (II.
124).
1530. M. T.
Theobald Michau (II.
160).
1531. M. T.
Melchior Tavernier (II.
690).
1532. M. V.
Vincent Malo (II. 93).
1533. M. V.
Jan Vermecr van Delft (II. -^jM
774).
M.VJ".
T.M.
M-T
V V
VW-
1534. M. V.
Michiel de Vries (II.
832).
1535. M. V.
Matthäus Vroom (II.
834).
1536. M. V. V.
Martin van Valkenborch
(II. 740).
1537. M. V. W. ^
Moses van Uvten- /v]
broeck (II. 730).
1538. M. W. \^/M
Willem Mieris (II. 167). W/^ *
1639. M. W.
Margarethe Wulfraat (II. /W\f
905).
1540. M. W.
Matthias Wulfraat (II.
905). ''^ **^ •'i**
1541. M. W.
Unbekannter hol-
ländischer Kupfer- '\^/v\ r ^^
Stecher des 17. J '
, Jahrh. (Nagler. Mon. V. 367.)
N.
jff^
1542. N.
Herman Nauwincx (II
216).
1543. N. O.
Unbekannter Zeichner, aji-
geblich Adam van Noort ff^
(II. 241). (Nagler. Mon. IV. *^
2494.)
1544. N. o. W. X.
Bezeichnung des Cölner Dombildes.
(Stephan Lochner. III. 109.)
1545. N. P.
* Pieter Na^el (II. |ffl U^ jfa. .
213). ' ^
1546. N.P. T5.,
Peeter Neeffs I. (II. 219). i N
1547. N. P.
Pieter Nolpe (II. 239).
l6$^
1548. N. R.
Norbert Roettiers (II. |*^. RT-
463).
1549. N. S.
Nicolas Pieneman (II. 329).
ys-
1550. N. S.
. WS
Nicolas Spierink (II. 647). H\S
1551. N. V.
Nikolas Verkolje A/ i /
(II. 772). c/y //.
1552. N. V.
J^icolas Vleughels 1«^ y />5 0
•(IL 802). ' ' -^
1553. N. W.
Nicolas Walraven van
Haften (I. 631).
MJ/
P. s.
287
0.
o
J554. O.
Adrien Metteneye (II. 152).
1555. O. P. S. t. u.
Piet Claesz ^j^ i
So^ma. (IL JA^ ^^^f
1556. O. R. V.
Richard vaai Orley (II. <D ^ , /i
269). v'Ufcfe^-
1557. O. V.
Philippe van Meghea (11.
131).
1558. O. V.
Adam van Noort (II. "VT* ^yjß
155». O. V.
Leonaardus Henricus van
Otteren (II. 290).
V.O.
1560. O. V. -yn^
Otto van Veen (II. 744). Q^
1561. O, V. -s-Y'
O. Vorsterman (II. 818). (\^
1562. O. W.
W. Oosterdyk (II. NA/ -> C\
P.
1563. P.
Paul Bril (I. 183).
91
r
1564. P.
Jacob oder Jan Pynas (II.
366).
1565. P. P.
Pieter Pietersz Barbiers ^^ ft
(I. 58). ''^
1566. P.P
Petrus Perret (II. 318).
P V
P$P
1567. P. P.
Peeter Pom'bus
(II. 360).
1568. P. P. ß.
Peter Paul Rubens (II. 493).
156». P. Q.
Piieter Quast
(II. 368).
'•^
1670. P. R. -.^
Peeter de Ring (II. ^ ^^^
1571.
1572.
1573.
1574.
1575.
1576.
1577.
1578.
1679.
1580.
Ruprecht von der J^ P j /c>
Pfalz (III. p. 138. ^ V. \ . '" /
N. 10).
P. R. V.
Pieter Comelisz van Ryck (II.
528).
P.S. ^-?.
Simon de Passe (II, 307). c-p
P. S.
Jan Porcellis (?) (II. 346. P.^
Philipp Sadeler (II. 541). ^ ^- f'
P. S.
Peter Schenk (II. 574).
P. S.
Peter Schubruck (II. 687)
P. S.
Pieter vaa ? S J^-hui ,^ff f^
Serwiouteret 'D 1^ r
(II. 618). ro Jg. ,
P S ^
Peeter Snayers (II. 631). % ^^^f
P. S.
Philipp Lambert Jo- s> "^ <! P
seph Spruyt (II. J5 -^ ^
660).
288
P. S.
Q. V.
1581. P. S.
Peeter Stevens
(II. 662).
?.s- p^.
1582. P. S. T.
Simon Peter Tilmans (II.
714).
1583. P. S. V.
Pieter Jaasz Saenredam
(II. 547).
1584. P. S. V.
Petrus van Schendel (II.
573).
1585. P. S. V.
Pierre Louis vaa Schup-
pen (II. 588).
1586. P. S. V.
Pieter van Ser
vouters (II. p
618).
1587. P. S. V.
Pieter vaa Slingeland (II. 625)
P.o-S/.
V VouH:
P.V. s. r«.*
v^
p
zvi
-^
1588. P. S. V.
Paulus van
Somer I.
(II. 638).
1589. P. S. V.
Unbekannter flämischer
Landschaftsmaler der
ersten Hälfte des 17.
Jahrh. (Granberg, p, 85.)
1590. P. S. V.
Unbekannte frieslän-
dische Malerin, von *P \ / 0
welcher Kramm (V. f V w
1325) zwei Portraits mit der Be-
zeichnung CAROLINA P. V. S.
27. Oktob. 1754 erwähnt.
^
V
1591. P. S. W.
Philips Wouwerman (?)
(II. 903).
1592. P. T.
Pieter Mulier IL, genannt
Tempesta (II. 202).
1593. P. T.
Peter Tillemaas (IL
714).
1594. P. V.
Paulus van Vianen
(IL 787).
1595. P. V.
Flämischer Schlachten-^
maier um 1670—1680.
(Schwerin 1882. N. 1082.)
1596. P. V. V.
Peter van de Velde P F', P
(IL 754).
1597. P. V. W.
Paulus van Utewael
(IL 728).
1598. P. W.
Willem de Passe P / *$ ^
(IL 308). Ny/ ^ v^
1599. P. w. ^xn^
Waltems Pompe (IL 339). ^ ^^
1600. P. W.
Pieter Wouwermaa
?. V.
P, V. W.
(IL 904).
S'T
.^/v.
1601. P. W.
Kupferstecher des 15. Jahrh, (IIL
225).
PnV.PW.P^NV'.
1602. P. W. W.
Willem Wissing (IL WW^P
890).
Q
1603. Q. V. ^
Crispyn van den Quebom M
(IL 369).
B.
289
R.
1604. R.
Eembrandt
(IL 411).
^(f27
9
HR.
1605. R.
Raelaxid Roghman
(II. 464).
1606. R.
Joannes Michael Ruyten .
(IL 527). ^/^^
1607. R.
Bezeichnung einer Kopie der
Rembrandt-Radierung, die i-
Verstoßung der Hagar (IL R
p. 424. N. 30), welche angeblich von
Willem van Mieris berrühren soll.
(Nagler. Mon. IV. 3498.)
1608. R. S.
Salomon van Ruysdael (IL
523).
1609. R. S.
Rafael Sadeler I. (IL 541).
1610. R. S.
Unbekannter Maler-
radierer de's 17. Jahrb., ,^, f^ ,
dessen Zeichen Kramm
(V. 1555) auf einer Landschaft er-
wähnt. (Salomon Ruysdael.)
1611. R. S. V.
Servatius Raven, Raben od. J\>9
Rauen (IL 877).
1612. R. S. V.
Salomon v. Ruysdael (IL 523).
S.Fi.
/6 o" j*
T. K. T ^K
1613. R. T.
Theodor Rom-
bouts (IL 467).
1614. R. T. W.
Wilhelmus ten Rhyne yu *], J\^
(IL 457). ' ■ >/ • ^■
1615. R. V.
Ignatius Josephus van
Regemorter (IL 382). "V^
1616. R. V.
Gillis Rombouts (?) (IL ^ y.
466). (Vielleicht Regnier
Vries.)
1617. R. V.
Salomon Rombouts (IL
466). Y
1618.
1619.
1620.
1621.
1622.
:^^z
Ä' T I7^X.
y( fU\
Jahrb.
1623.
1624.
1625.
1626.
R. V.
Pieter Comelisz van
Ryck (IL 528).
R. V.
Regnier Vinkeles (II,
793).
R. V.
Roelof (Roelant) van Vries "AP
(IL 832). y
R. V.
Bezeichnung eines
Küoheninterieurs in
Haarjem, von einem
unbekannten Maler
der ersten Hälfte des 17.
R. V. Ryn.
Bezeichnung . eines
angeblich von Rem- »-p >^ /
brandt herrührenden '"l". ^VAT
Bild;es, der verlorene '^
Sohn, in der Eremitage in Peters-
burg (IL 409).
R. W. xxj«?
Willem Romeyn (IL 468). ^^
R. W.
Warner van Ryzen (IL Q)f^ Ä •
533).
R. W.
Marinemaler in \X^ /S^S"
der Art des Salo-
mon Ruysdael. (Liegnitz. Koll.
Minutoli.)
R. W.
Bezeichnung einer . .
Radierung, welche \d \0 w n.
dem J. Drost zuge-
schrieben wird (I. 428),
s
S.
1627. S.
Haarten Smelzing (IL 627).
1628. S.
Unbekannter Kupferstecher,
der um 1519 angeblich in \X
Brüssel arbeitete. Sein und
Wurzbach. Künstiler-Lexikon. Ergänzungsband-
selner Schüler Werk umfaßt mehr
als 300 Blätter. (Bartsch, VIIL 13 ;
Passavant. III. 47; Nagler. Mon.
IV, 3862; Naumann. Archiv. XIV.
1868. p. 53; Repert. IV. 145; Du-,
tuit. V. 177 ; Blanc. Man. IIL 391.)
in 19
290
S. S. - T. W.
1629.
1630.
1631.
1632.
1633.
1634.
1635.
S. S.
Salomon Savrv (II. 564).
S. S.
Unbekannter Miniaturmaler
eines Portraits des Prin-
zen Wilhelm V. von Oranien.
S. T.
Theodor van der Schuur
(II. 594).
S. T.
T. Sauts (II. p. 560).
S. T.
Bezeichnung eines Bil-
des mit dem Gleichnisse
vom reichen Manne
vom J. 1645 im Museum
zu. Leiden.
S. Th.
■^'S
SS-
Theodor Schaep- r>5 j> i-r,
kens (IL 566). Wi.J. JA-0.
(IL 566)
S. T. V.
Theodor van der
Schuur (II. 594).
1636. S. V.
Aegidius (Gillis)
van Schendel (II.
672).
1637. S. V.
Mathias van Somer (IL
638).
1638. S. V.
Simon de Vlieger (IL
803). Bezeichnung der
Radierung B. 14.
1639. S. V.
Sebastian Vrancx
(IL 824).
n.
»a.
S.y. >6^i
1640.
- A
1641.
1642.
1643.
1644.
1645.
1646.
1647.
S. V.
Unbekannter Portraitma
1er in der Art des Ant. Moro
von dem ein männliches
Portrait vom J. 1575 im
Rudolf inum in Prag ist.
S. V.
Unbekannter Portraitmaler
um 1579, von dem ein Por- W n
trait des Jacob von */• .
Bronckhorst-Batenborg und Anholt
in ganzer Figur im Besitze des
Fürsten zu Salm-Salm, Schloß An-
holt, ist.
S. V.
Unbekannter holländi- ctLj.
scher Portraitmaler um \^S'
1633. (Prag. Gal. Nostitz. V^
N. 100.)
S. V. V.
Unbekannter Landschafts- ^ \^ 1/
Zeichner des 17. Jahrh.
S. V. z.
Unbekannter Stilleben-
maler der ersten Hälfte ^Jj ]2l
des 17. Jahrh., von dem
Granberg (p. 184) ein Bild in der
Koll. von Platen in Stockholm er-
wähnt.
s. w.
Willem Schellinks (IL
572).
S. W.
Willem Isaaksz
Swanenburg (IL
862).
s. w.
Willem Swidde d.
685).
"W-S.
j. (IL w,y
1648. T. T. W.
Theodor van
(IL 710).
1649. T. V.
Theodor
773).
1650. T. W.
Augustin Terwesten I. (II.
104).
T.
Thulden """Tr -r—
Verkruys (IL 'T'V'. f^
1651. T. w.
Elias Terwesten (II. 704).
\}a.
1652. T. W.
Thomas Wyck
(IL 906).
/vV-
T.W
V. — Gekürzte Signaturen.
291
V.
r/. >
1653. V.
Jan van de Velde II.
(II. 752).
1654. V.
Adriaen van de Venne (II. -i r
758). ^^
1655. V.
Edouard Vermorcken (II. _ ^
780).
1656. V.
Robert van Voerst (II.
807).
1657. V. V. V.
Wallerant Vaillant (II.
733) und Willem Joseph WV
Vertommen (II. 784).
1658. V. V. V.
Vincent van der Vinne "VV-V-
(II. 794, 795).
1659. V. V. V. V .
Roelof van Vries (II. s j )\\
Y /63i
1660. V. V. W.
Wamar van den A'alkert (II. 737).
W-vV*^. W.V-V.
1661. V. V. W. yr >,
Willem van de Velde II. l^.\
(II. 757). ^.^..
'vv.\\
1662. V. W. VCK/
Wallerant Vaillant (II. ^
734). v^ ^
1663. V. W.
Arnold van Westerhout "VW /e
(II. 854).
1664. V.W. .. r
Victor Wolfvoet (II. 898). V W
1665. V. Y.
Antoine van Ysendvck
(I. 777).
w.
1686. W.
Wallerant Vaillant (II. VV/~"
734). ^
1667. W.
Kupferstecher und Kupferstich Ver-
leger, wahrschein- ""V V7 /^
lieh zu Brügge in ^"^ t
der zweiten Hälfte des 15. Jahrh.
tätig (II. 828; III. 227).
Gekürzte Signaturen und figüriiclie Zeichen.
1668. CLARA P.
Clara Peeters (II.
320). CL.AKA .t
1669. CEJSPIAN.
Crispin van den Broeck (I. 187).
1670. GEORGIVS.
Joris Hoefnagel fJcFO^c^^>-
1671. GÖNSALES.
Consales Cooks oder Coques (I. 334).
GoMSAj.es' r- f^^o
1672. GRI(M),
Jacob Grimer (I. 618).
1673. Harlemensis.
Comelis Cornelissen (I. 337).
1674. hörst.
Will«
713).
Willem Honthorst (I. /
1675. Jacobus M.
C/^
Bezeichnung eines Reitergefechtes
der Gal. Nostitz in Prag. (Lichtdr.
im Kat. 1905. N. 101.)
mi9*
292
FigUrliche Zeichen.
1676. Jsrahel.
Israhel van Meckeneu (II. ,115).
ii
et
JL
1677. Löot. /Ti r^ ^
Jan Looten (II. 67). //«'*' ^ *
1678. Martinns.
Martiniis Anto- ^O^tu^ ^^^. ^
nius Kuyten- ^'■'
brouwer der Sohn (I. 370).
1(579. Mdad.
Entstellte Be- ^^y/yf / f-
Zeichnung eines ^^^y^jd^tSJO^
Hieronymus von
Marinus van Roemerswaelen in Ma-
drid (II. 102).
1679a. Otto Marseus van den Schrick (II.
108).
1680. STEIN.
Hendrik van Steenwyck II. (II.
660).
H.VSTEIN. ^CA<j
1681. Hendrik Bles (I. 105).
1682. Cornelius de Bont, Gold-
schmied aus Breda, tätig zu (6()
Gent, 1471—1600. (Dela-
borde. Ducs. I.; Nagler. Mon. II.
269;) ^
1683. Hieronymus Bosch (I. 149) rj
oder J. Mandyn (II. 98). ^^
1684. Paul Bril (I. 183).
1^85. Hausmarken auf
einem Gemälde
des Bartholo-
maeus deBruyn
in München (I. 216).
1686. Hausmarke auf dem
Hieronymus -Altar des
Jacob Comelis van
Oestsanen der k. Mus.
in Wien (I. 339).
1687.. Comelis Gort (I. 342).
t*
JSm^
1688. Frans Crabbe (I. 352).
1689. FranQois Andre
Durlet (I. 441).
1690. Jan Hack, Monogramm
auf Glasgemälden (I.
627).
1691. Christian Josi (I. 773).
(Sammlermarke.)
ISÖZ
1692. Jan van Nymegen oder
Jan van Vlierden (II.
247).
1693. Pieter Pietersz III. (II ^^
323). ^^
1694. Hausmarke auf einem Ge- a
mälde des Peeter Pourbus ^XZ.
in Brügge (II. 359). \^
1695. Hausmarke auf einem Ge-
mälde des Jan Scareel
(Wien, K. Mus.; (II- 609)-
Siebe auch Coiiielis Engel-
brechtsz. I. p. 492.
1696. Hausmarke auf einer Krenzi- /h
gung des Jan Scoreel in Nea- jV
1^
pel (II. 607).
1697. Antoine de Trompere (II.
720).
1698. Zeichen auf einem Ge-
mälde der Kreuzabnahme
von Roger van der Wey-
den in Löwen (IL 869).
1699. Zeichen auf einer Anbetung _
der Könige von Roger v. Jt
d. Weyden IL von Brügge
in München (IL 872).
1700. Bezeichnung eines
Gemäldes in Rot- K
terdam, welches /S" /jh^
■ die Werke der •
Barmherzigkeit darstellt.
50
Addenda und corrigenda.
293
Addenda und corrigenda.
I. Band.
J. V. Aelst. I. p. i. Siehe Michiel Jansenius
V a n A e 1 s t. I. p. 748.
Rvkaert Aertsz. I. p. 7. Siehe auch Meister Jakob
'l. p. 743.
Antonello da Messina. I. p. 21.
Gemälde : Antwerpen. Bildnis eines Maames
mit einer Denkmünze in der Hand. Siehe M e m 1 i n g
(II. p. 138) und Nicolo di Forzore Spi-
na 11 i (in. p. 150).
Beest. Jak. Eduard van Heemskerck van Beest. I. p. 72 :
statt geb. zu Kempen lese Kampen.
Bontepaert. Dirk Pieterez Bontepaert. I. p.
137. Er heiratete die Tochter des Malers P i e t e r
Pietersz III. (II. 324), nicht des Malers Pieter
Piebersz I.
Bonman. J o h a n B o u m a n. I. p. 159. Siehe Johan-
nes B o r m a n^ I. p. 141.
Bylert. Jan van Bylert. I. p. 229.
Gemälde : Haag. Koll. Ploos v. Amstel. Das
Gemälde, die Hoohzeit, von A. Ploos van Amstel,
gegenwärtig im Ryk-s-Mus. zu Amsterdam, ■ ist naoh
a. A. ein Werk des Willem Cornelisz Duy-
s t e r (I. 446).
Castello. Erancesco de Castelio. I. p. 247. Sielie
Caspar Eem oder Berns. II, p. 454.
Keyser. Thomas de Ke)»ser. I. p. 268. Die Bildnisse
des Bürgermeisters Oornelis de Graef und sei.ier
Gattin Catarina Hoof t in Berlin sind von Nicolas
Elias. I. p. 489.
Christas. Petrus Christus. I. p. 274. Spalte a,
Zeile 16 von oben : statt Jean de Hemy lese H e r v y.
Doya. Sebastiaan Dova oder de O y a. I. p.
424. Siehe III. p. 76.
Dyck. Antoon van Dyck. I. p. 459.
Gemälde : Petersburg. Das Portrait Wil-
helms II. von Nassau-Oranien (Klass. Bilderschatz.
IL 233) ist nicht von van Dyck, sondern vÄn
Adriaen- Hanneman (I. 647).
Dyck. Antoon van Dyck. I. p. 469. Spalte b,
N. 68, Martinus Pepyn: statt geb. 1578 lese 1575.
Eeckhont. Gerbrand van den Eeckhout.
I. p. 482. Spalta a, 2teile 13 von unten: Das
Soldatenbild der Koll. S. B. Goldschmidt in Frank-
furt a. M. war S. Kick bezeichnet.
Eyck. Hubert van Eyck. I. p. 507. Die,
Spalte b, Zeile 15 von vmten, und I. p. 514,
Spalte b, Zeile 11 von unten, ea-wäiinte Silberstift-
zeiohnung der Albertina ist nicht nach der Burleigh-
Madonna in Berlin, sondern nach dem Bilde im
Besitze von M. G. Helleputte in Löwen (I. 514)
gemacht.
Eyck. Hubert van Eyck. I. p. 508.
Hermannstadt. Statt 1520 lese 1420.
Eyck. J a n v a n E y c k. Lp. 516. Spalte b, Zeile
34 von oben: statt „durch eine genügende Anzahl
nicht signierter Werke" lese „deutlich signierter
Werke".
Eyck. Jan V. Eyck. Lp. 518. Spalte a, N. 142:
Unter Meister Hans ist woM Hans Memling
(IL 143, Z&ile 29 von unten) zu verstehen, nicht
Jan van Eyck.
Fabritins. Bernard Fabritius. I. p. 525.
Spalte b ist die Zeile 31 von unten durch Versehen
zweimal im Satze stehen geblieben.
Fevre. Valentin le Fevre. I. p. 532. Statt
1. Ed. Venet. 1640 lese 1680.
Frisins. Simon Weynouts Frisius oder S i-
mon de Vries. I. p. 558. Hier ist irrtümlich
angegeben, daß das berähmte Blatt des H. Goltzius
(I. 600. N. 190) den Sohn des Simon Frisius dar-
stellt, während es das Portrait des Sohnes des Malers
Dirck de Vries (II. p. 830) ist.
Goes. Hugo v'a n d e r G o e s. Lp. 693. Spalte b,
Zeile 8 von oben: Das dem Hugo van der Goes
zugeschriebene, wahrscheinlich von Roger van der
Weyden dem Jüngeren aus Brügge (IL p. 873) her-
rührende Gemälde der k. Mus. in Wien, der Sünden-
fall mit dem Versucher in Gestalt einer Eidechse,
scheint mit dem p. 518 in dem Inventar der Erz-
herzogin Maxgarethe erwähnten BUde. N. 142 nicht
identisch zu sein.
Hanneman. Adriaen Hauneman. I. p. 647.
Spalte a, Zeile 31 von unten: statt (s. p. 429)
lese (s. p. 459),
Jelissen. Meynert Jelissen. I. p. 754. Statt
Kupferstecher des 18. Jahrh. lese des 17. Jahrh.
II, Band.
Leempnt. R e m i van L e e m p u t. IL p. 21.
Spalte a, Zeile 17 von unten: staitt Miohiele. VII. 245
lese Micihiels. VII. 345.
Mabnse.. Jan M a b u s e. IL p. 80. Spalte b, Zeile
30 von unten: statt ame maistre lese aime maistre.
Mabnse. IL p. 84. Spalte b, Zeüe 11 von oben:
Ergänze zu der Legende des Grafen von Toulouse, bei
R. C. Sutton Neithcrpe : (Lichtdr. in dem Tafelwerke
über die Ausstellung in Brügge 1902).
Mabnse. IL p. 84. Spalte b.
Gemälde: Mecheln. Mus, (N. 186) siehe Jan
S c h o o f. IL p. 581.
Maris. Willem Maris. IL p. 103. Greb. 18. Febr.
1844, t 10- OU. 1910 im Haü.g.
Massys. Q u e n t i n M a s s y s, IL p. 118, Spalte b,
Zeile 26 von oben : ist durch einen Irrtum die große
Kreuzabnahme von M, Schongauer im L o u v r e
(III. 145), welche aus dem JesuiteukoUegium stammt,
mit der IL p. 596 erwäluiten Kreuzabnahme im
Louvre aus St. Germaia de Pres verwechselt.
Meire. Jan van der M e i r e. £1. p. 133. Spilt j a,
ZeUe 8 von oben : .statt M. Leevy de la Marche
lese M. Lecoy de la Marche.
Memünc. IL p. 143. Spalte a, Zeile 9 von oben : statt
Lichtdrucke bei Lafenestre. Rom. II. p. 382 lese
Rom. IL p. 229.
Mommers. Hendrik Mommers. IL p. ISO.
Spalte a, Zeile 29 von unten, unter den Schülern
des H. Mommers : statt Jan Visser lese Dirk oder
Theodor Visscher (IL 799).
2y4
Addenda nnd corrigenda.
Moro. A a t o n i s M o ro. II. p. 188. Spalte b, Zeile
31 and 32 ist die Zeile darcah ein Versehon zweimal
im Satzp stehen geblieben.
Overheck. Bonaventura van O verbeck. II.
p. 295. Spalte b, Z<.üle ö von oben: statt Dominicus
V. W,^vi;i lese Domin iciis van Wynoa (II. 9ü8).
Pietersz.' Pioter Piotcrsz III. (II. p. 324).
Sjxiitx' a, Zt.'ile 18 von o^xiii : unxih O e m ä 1 d e ist
eiazu.schaJten H a a r 1 e m.
Philippe. Da V id Phi ! i ppc. II. p. 325. Spalte b.
Zfcilo 8 '■•■^\\ unten: statt V'lack lese Valck.
Ruet A d r i a e n de R a e t. II. p. 376. Spaifco a.
21<;iJe VI von oben: statl. William Vrolant lese Giiil-
laume Vr-^laiit.
[xvltc a, Zeile 32 von ob<in :
•; Verst. Artaria.
Das Orig-inal der Radienuig
welches einen Priester, in
Rembrandt. 11. p. 417
.slatt Verst. Astariji
Rembrandt. II. p. 416
von J. P. N o r 1) 1 i
einem Heiligtum lesend, vorstellt, ist g-cgeawäjtis^ in
der Graf Duiedusz.vckisc.hen Goinäldesaiiiiulung in
Lemberg.
Scoreel. II. p. 698. Spalte b, Zeile 14 von oben : statt
1C3C— 16.38 lese 1536—1538.
Spiring, Kunstfreund. II. p. 647. Spalte du, Zeile 15
von ober: : lese Peter Spiring.
Weyden. Roger van d <- r W e y d c n. II. p. 857.
Gemälde (Nao.liU.ag) : London. KiinstbiUKlel 1911.
(Cohiaghi.) Angebliches Pari rait dos Marqui"! I>eonello
d'Esl-e (1107, t 14.:.0). [)n.s Burliiijjoon Mag. (XVIII.
n 200) vorö1'fej).tiiij.ht eiiiv- Chronioreproduktion dieses
ri;erkivürdi^ea Portrait«!, es acheint aber von keinem
der beiden Ilo^er van der Weyden herzurühren, da
der äTten> Iloger au.s Brüt5iel um die Zeit der angub-
Hchen KiLstehanf.; die-^s-s I'ortraits nicht in Fenara
V.7U', dl-:' jÜDfvert- KoCTor aiw Brügge aber, der sioh
\vt)hi Ol:.. 1450 dort anfg^'haltt^n haben mag, niemal.s
fioi'.-'ie Hilude maife^-, wie dieses Portrait autwcist. Es
tfchiint auch kein Portrait des Leonollo d'Este-, denn
de- rkirge-strf^lit« /eigt in seiner Gewandung nicht daa
g<\riiigste Attribut seine« fürstlielien Itwifres und
häJt in den Händen einen kleineii HatrniK.-r, ww
solche heut« noch die Tapezierer zum Kiriaehla^/en
uud Herauszielicii von Nrigolm und Hlilten j^oViraiichcri,
und ilaiiials ;nöglicili<Twei.s<? die <;oldHc''iiniedt^ und
andere G«worl)aleute haii<lh.abten. Pivs rvut d"r Uiick-
seite des Bildea gemalt« Wapjion der I'isto mdUe wohl
nur das Bild als Eigoiitura eines MLlgliade.s dieser
Familie dokumcnlioreji, denn <!H ist nicjjit gewiß, daB
es speziell das WapjKsji l/eonellos sei, und om i.it
ganz unerklärlich, w;ih ilie^eT l^inzejihainmrr
in dor Kaiid des I/conello d'Este zu iHulouUvri hätte.
Auch die ajigebliche lOnlstehungMzeil, dieses HildeN,
1450, ist höchst zweifelhaft.
ITI. Band.
IJcnson. .1 m b r o s i u s B c n s o ri. lil. p. 23. S(>alte
a, Zeik 2t) von oben i.nt vor St. .fiuviiusi i\a» Wort
Brügge i'inzusc.hall.''/i.
Ei'.sheimor. Adam E 1 s h e i m e r. II 1. p. 81. Kr
heiratote zu Born, 2'2 Dez. 160G, Carla Antonia, die
Witwe des ajn 2!"j. Okt. 1C06 verstorbenen Malers
Nicolas de Breiil aus Verdun. Sie aüunrnte
aus Frankfurt. 2jeuge;i der Trauung waron die Maler
Paul B r i 1 und P i e t r o F a <• h e t t o nu.') Man-
tua, der 1591 — 1610 in Born tatig war. Blsheimer
starb im Dezember 1610 (nicht 1620) und wurde
am 11. Dewi'mber in San Ix>renzo Injfifraben. Seine
Witwe heiratete alxrmals am l. Nov. \^'t\\ den römi-
sdien Maler A s c a n i o Q u e r e i a und starb 1620.
Somit kann sii> Sandrart nicht im .1. 1632 .aufge."ueht
haben. Am 4. Okt. 1608 hatte sie Elshe-imer eineti
Sohn geboren. (Kunst-ihronik, 8. .laii 1910.)
Fliccins. Gerlach Flick oder F I i c c i u .s. 1 ri.
p. 86, stammt© nicht aus den NiederlaJidei., .sondeni
aus Osnabrück. SieJw l'.urlingt. Mag. XVII. p. 71, 147.
Schluß.
DEP». DRUCK DES NIEDERLÄNDISCHEN
KtlNSTLER LEXIKONS VON Dr. ALFRED
VON W[IRZBACH WURDE M MAI 1904
DURCH DIE K. U. K. HOFBUCHDRÜCKEREI
KARL PBOCHASKA IN TESCHEN BE-
GONNEN UND IM FEBRUAR 1911 BEENDE']'.
VERLAG VON ilALM & GOLDMANN,
WIEN UND LEIPZIG.
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SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES
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chmref N6952.W9X
V. 3 Niederl?andischesk?unstler-Iexik
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