Skip to main content

Full text of "Oekonomische encyklopädie"

See other formats




Google 


This ıs a digital copy of a book that was preserved for generations on library shelves before ıt was carefully scanned by Google as part of a project 
to make the world’s books discoverable online. 


It has survived long enough for the copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject 
to copyright or whose legal copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books 
are our gateways to the past, representing a wealth of history, culture and knowledge that’s often difficult to discover. 


Marks, notations and other marginalia present in the original volume will appear in this file - a reminder of this book’s long journey from the 
publisher to a library and finally to you. 


Usage guidelines 


Google ıs proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the 
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken steps to 
prevent abuse by commercial parties, including placing technical restrictions on automated querying. 


We also ask that you: 


+ Make non-commercial use of the files We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for 
personal, non-commercial purposes. 


+ Refrain from automated querying Do not send automated queries of any sort to Google’s system: If you are conducting research on machine 
translation, optical character recognition or other areas where access to a large amount of text ıs helpful, please contact us. We encourage the 
use of public domain materials for these purposes and may be able to help. 


+ Maintain attribution The Google “watermark” you see on each file is essential for informing people about this project and helping them find 
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it. 


+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are responsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just 
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users ın other 
countries. Whether a book is still in copyright varies from country to country, and we can’t offer guidance on whether any specific use of 
any specific book is allowed. Please do not assume that a book’s appearance in Google Book Search means it can be used in any manner 
anywhere in the world. Copyright infringement liability can be quite severe. 


About Google Book Search 


Google’s mission is to organıze the world’s information and to make it universally accessible and useful. Google Book Search helps readers 
discover the world’s books while helping authors and publishers reach new audiences. You can search through the full text of this book on the web 


auhttp://b060kSs, 00088le Son 





Google 


Über dieses Buch 


Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Regalen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google ım 
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfügbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde. 


Das Buch hat das Urheberrecht überdauert und kann nun Öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch, 
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann 
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles 
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist. 


Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch ın dieser Datei - eine Erin- 
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat. 


Nutzungsrichtlinien 


Google ist stolz, mit Bibliotheken in partnerschaftlicher Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse 
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nichtsdestotrotz ist diese 
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch 
kommerzielle Parteien zu verhindern. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen. 


Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien: 


+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche für Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese 
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden. 


+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen 
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen 
nützlich ıst, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials für diese Zwecke und können Ihnen 
unter Umständen helfen. 


+ Beibehaltung von Google-Markenelementen Das "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über 
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sıe das Wasserzeichen nicht. 


+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein, 
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA 
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer ın anderen Ländern Öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist 
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig 
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es ın jeder Form und überall auf der 
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben. 


Über Google Buchsuche 


Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google 
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser Welt zu entdecken, und unterstützt Autoren und Verleger dabei, neue Zielgruppen zu erreichen. 


Den gesamten Buchtext können Sie ım Internet unter|lhttp: //books.google.comldurchsuchen. 








—QVVVVV u 


u... 


—XVVVVV 


VXX 
EN 


DILSDDLIDE 











‘ e 
w” 
As 
ud u. , 
® 
\ 
J 
| 
{ 
® 
[4 
’ 
% 
% 


arm . 








- „ . 
- N 4: 
' » 
. R / 
- - n .. . .- ne ' .:. ” ı ® 
FR - B . a 19 . tr . . ’ . 
D . * + , . .. vi » net J 
x . ri J P —8 t - 
“ \ » 2.04 . B Zr Par Le . 
.” ide R .., . 42 vo Pr —* .. “ a .. 03%, 
u... , a N < . , Py — 
.y n sh - x 24 ’ * — ES . .. 
“. [2 \ won. v ⁊* — u 
. ns sa" - .. , . . ’ ' 
* ‘ X + . .x “.. Pr En “ , . . x en ... . . . 
ns. . 6 ” B . . 
.0.+* 4 4 00 nn 0. " ® 
“mr. nn 2 we .d a ' 
End Eu zu J Er Zu a . EN \ ‘ .. 
— uns 2 PP Wr ., ..r ya eur! -e, . a R _ .> 
‘ . we . 1“ Pi - er . — 
' - LOL TE Rn) “.r. .. r .. . 203. .» . . x 5 
® [u .' s -i. ot u 726 * — — — J 
. S » s .. mw‘, . 
[ J ——3 B62a. ⸗ 17 
' „" » Re er een RE * Re. SE - f} . .4 
.. . ’ vr und r . ‘a van . . ‘ 
’ ' ” 4 * 52 Nm —or7n We y> , 
. “,W Fa .. 2 
“ “4 . .. Dur Sr Er ze L 2. % a .. — R8— 
u. * — —XR 2* + * 
‘ J vB. ut rem > vis. ee . .. . 
E27 220 . e * * 4 * 
Di ® 21 ‘ { — 2 2*3 * 9— 2 F . 
uw . 4 or Be, 1 . + . # N ‘ - 
’ , > ‘ x, . - ” . - 
t TrUrgimı N he ⸗ vr. _ X * 
“et 2er rad da wu. . N 
» - .. . . 
... vw. z⸗2 F A . . 
Br: . 
P} }} oma . . ‘ I ® v ... R \ 
. o 
‘ ‘ “4 „tr = - . . . d 
g . *4 7 , . .% _ . 
3 — ea au % ‚ oo. . = 1 = 
ı. ? B -.r . ‘ . . ru . 
. - . 
nn » 4 J w» » 
“ * nem 22 * * 4 va 
. I. . 21 . ' . 2 ð ———— — 1 
‘ 'b r ' . 3 . . 2 0 ad » 9 
Ü 
2* * . .. ı Pr 2 4 “- , & 
1* a: a .% * 4 r ' 
wur ” 





. 
. . 
. 
. * J - . an. . 
k ⸗ “ 
. ” » 
.® > . 
« @: . . . 
- 
1 J - R 
‚ 
. 
- - 
’ x 
’ “. .. ‘ . 
[2 
j ⸗ 
° . . —- - .. a’. 
. . - u. .. wur - . >» me . — — v 
° ‘ » B . 37° 7 fi .,., u — 
’ s 4 ® v.d . 
- W ’ r .® 
‘ ., « . 
. . um bis u. 4 . W— — u. [7 - - Bei 2 
— 
% 
. . “ . 
. v 
\ . 
— 
- u _ y 
ı 
» 
.. ” 


ur 
* / 


au Pati TER Hast Misslt, al Hi ‘ 
LH 


a a na —— 
a — 


"an 


nam 


m 
/ 
i 


in 

AER 
4 

En 


> 


—— 


be 
# 
I: 
hi 
l 
| 
) 


= 
#s 
— ——— 
ã PT 77 3 


una) 


I 


! IN! | IM 


m 


ne Benin "ll || 


ll 
! 





IN | Hl 


— — Kata 
AHulle — Beret. 


— del. 





enchtl 


ber Ruf o 
lese vn fin. — On Seh 


2⸗ v9 I 
Be technologiſche 


Hui 


allgemeines Spftem - 


Stats: Stadt: Haus⸗ und Land⸗ nen 
und der Kunſt-Geſchich | 
| in N 


D. „gohann 1Ötorg Srhnig 


—— — 
— Beyſitzer 
—* Bir em 
bet scene en ren⸗ —* wie —— — — u 


im Schleſ. ordeutlicher ——— 





Neun und ) deenßigner Theil, 
von Rieg bis Rleib. 
Nebſt 4 Kupfertafeln auf 3 Bogen, 





— c —— — — 
Mit Koͤnigl. — . — — Lrivilczien. 


Ioagim Deut, Sugpänsıer 


N 


\ 


* 


... 


.. 


os 


44 


+ 
» 
‘ 
t >» 
. r * 
—W 
on“ «“ 
dl u 
E %, 
2.4 , 
. Fan} 
[4 
[) 
.. 
— 
I 7 
\ 
.n 
- - - 
i 2 
% “- 
w 
” ’ 


. —9 le R er 
g kr 
af ’ P} Ei 


a gr 4 gr . # 
* ee m. 7 
2* —— 1# rn 
— It» ——— 
* Bi are — 
14 — ei 





“ 
— 


D ” F 
‘ + 
D 
— et 
' D u 
u. 
0 
%:r 
[3 
. 2 


| if ein ſeht ———— Bi r unter 
! 8 wenig bekanntes Volk des ruſſiſchen Reis 
ches, deſſen freye nömadifcdye Stats⸗Verfaß⸗ 
Ey ngng amd u verfeinerte nomadiſche Lebens⸗ 
| -Hrt und Sitten einen anfehnlichen Beytrag zur 
a — Deg-alten Welt — Sie legeu ſich - 
ben Nahmen Kergis⸗ Chaſak bey, unter welchem fie 
such ihren Nachbarn, den Ruffen-und Kalmucken, ber | 
kannt ſind. Sie bewohnen die Steppen,vam Ural bie 
‚.an den Irtiſch, und. find in dreg Horden abjetheilt, 
deren jede iheeit eigenen Chan und ihre Guktane hat. 
-» Gie heißen: die kleinere, mittlere, und geoße Horde, 
. ‚In welcher Ordnung fie auch von Weſten gegen Often 
‚auf —— folgen. Die große Horde may ebemabls 
. die zahlveichfte gewefen u jetzt ift ſie die —— 
Die kleinere und mittlere, (jede von ungefähr 30000 
Familien,) haben ſich 1731 in ruſſiſchen Schuß bege⸗ 
‚ben; und beyde Ehune leifteten 1738 und 1739 zu 
Drenburg den Eid der Treue für fich und fpre Horden. 
Sie muͤſſen im Nothfalle Kriegs⸗Dienſte thun; dage⸗ 
Öeb. Enc. XXXIX Th. A gen 


Fe 





2 


— 
r 
r 
» 
. 


a Sxahen. ⸗ 
gen zahlt Rußland dem Chan boo Rubel/ und den Bor⸗ 
nebgei-von 300 bis 26. Dem Chan ibird von dem 
Ruſſen als einem regierenden Fuͤrſten begegnet. . 3 
Die Kirgifen wohnen; nach Arf anderer nomäd« 
iſchen Voͤlker Aſlens, in Filz: Gezeiten oder Filz⸗Huͤt⸗ 
gen, welche fih von den im XXl:ı Th. S. 297, f. bes 


“ fgriebenen, und Fige 1262 abgebildeten; kainuckiſchen 


Kibitken in nichts unterfcheiden, als daß fie viel ges 
raͤumiger und reinlicher zu feyn pflegen, fo, daß in 
einem foldyen Gezelte oft mehr als 20 Menfchen ganz 
gemächlicy zu figen Raum haben (*). Ueberhaupt find 
die Kirgifen in ihrem Geſchirre amd am Leibe viel rein⸗ 


_ licher, als die Kalm Weil fie durchgängig wohl 


Mannfactur⸗ Kleinigkeiten nötßig "haben, : 


habend find und viefBieh haben, fo leben fie nach 
ihrer X-t ſehr gut, und find aud) ziemlich wohl beffeis 
det. oft alles, was fie dazu an gewirktem d 

e 


n 
von der Ruſſen, oder aſtatiſchen Karavanen, nad: 





Raͤubereyen (), anſchaffen; doch’ fteßeit fie don dchr- 
tern immer mehrab, und fangen an, fich auf —34 


Handel zu Tegen. Unter ihnen werden Peine zur ‘Bes 


quemlichkeit und — erforderfiche Dinge verfer⸗ 
tigt, a Pelze, Lederrd 7’ 


eine Art grober Samelote 


- oder Armak, Filz: Decken von Schaf» Welle, weiche 
ſte mit' blinter Wolfe artig zü belegen wiffen, allerley 


+ 


ledernes Gefchirr,-- und einige ‘grobe Kleinigkeiten. 


Die Thier⸗Feile Härben fie überhaupt wie die Kalmuͤ⸗ 
cken, mit faurer Milch, und daräus befteßt größten _ 
Theils die Kleidung der Männer, Man ſieht fie aber 
im Sommer hauptſaͤchlich dreyerley ‚Arten von Eurzen 


R. 


Dber s Kleidern aus Fellen tragen. Die gemeirfte 
EL 0. Trade 
co) Wenn «8 heiß iR, nehmen die Kirgifen und Kalmuͤcken die geh 
en Deden von tem Gejelte ab, da deun Daffelbe volkommen 
eine Sommer » Taube. sorftellt. 


| g”) De Lirgifen verichenen ſelbſt das Ruſf ih —II 
SL 


win fi durch Gränzs Linien gegen Ihre © ’ 


- 


— 


— | 3 
r” 38 
Trade der, Schauen wub ger ne ans © 
. Haͤuten ber Unielopen unit de — 


7. nen geſeht; ein folder Rock 


vornehmer, und ſeht ie Be Di ** 
Daka —— — ungeborner Fuͤllen, Ib omg 
z Dener —* dergeftalt zuſammen genahet wird, * 
* tern 


—2 afpangenan ni, 
Ba auch He den Er —— weil fie weich yub 
„gleich im Regen, dauerhaft ra ‚viel. zur Kleidung 
raucht werben, . Die 1 Schneiden von. Den 
iegensSellen dag Hoaz. ab, fenchten Diefelbenmit Waſ⸗ 
ep an, und laflen fie aufgerolli an, einem warmen Orte 
ögen, big fie zu flinfen anfangen, und die Zar Ipurs 
* los gehen; Pieſe werden alsdann mit ſtumpfen 
fern ausgefzaßt,. Das gereumgie Fell etwas getrock⸗ 
net, und darauf, gatweder in Süße Milch, oder, wenn 
* dicke Bell Tod, ; in ſaure, geleget und Darin.g. Tage 
t, aber nochapie Aufgefraßt,.-um_Die 
nor af & er zu Öffnen, .. ‚(gmnlic werden diefe Selle 
hatten getrocknet, ud mie Händen und Faßen 
— S his ſie gauz meich find; alsdann wer⸗ 
J den fie ger eräucherg, wieder durchgewirket, und zufeßt 
nii einer € gn6braunen Farbe gefärbt. ; Solche verſchaf⸗ 
x fen ſich die Kirgifen,. indem te Wurjeln entmeder-non 
een oder Don der auf der ganzen ſalzigen Steppe 
‚Häufigen Starice tararıca, (Die fie. Kr uenner,) 
⸗Waſſer kochen. Einige ſollen auch Schafe - 
unter die Farbe ſieden, um dieſelbe beſtaͤndiger zu 
machen. Wenn die Farbe kalt iſt, ſoll fie wie ein Brey 
Bu womit fledie Felle auf beyden Seiten einige Mahl 
eflreichen und jedes Mahl trocknen, endlich. aber noch⸗ 
- Mahls wirken und weich machen. - Gelche Belle küns _ 
aen fehr oft gewaſchen werden, ohune ihre — 







ala, 


e Farbe Are verlieren. bra 
Augt tjein, aftı Wolle —E—— rot dee 
2" abenbedienehr ſie ſich ver —— we 
"sin Linigen * nen am Jatk Und in ber Steppe 
2 hg, und Ma ent Shfül: Bujof "genannt u 
Sie haben Einige Schmiede ine, er 
Inu ſehr —— — and‘ — 
r. ft, —5 nr ab Pe Si fu — üeh 


— = A [: fine — vie I 


—* — e lles * Bean oder — =” 
akey td 


MSN 





Ber 


un . Eini e Kirgiſen (ten for uber verſertigen. Sie Gans 
f ? Ei den Salpeter auf —— — * der Steppe, Ge . 


vo. 


Ha ſoll ſo — ſeyn, daß man ihn nur von der 

waichen, und hernach mir Schwefel und Sohlen vermi 
‚bar. Deu Schwert aber bekommen hy wie ihr meißde Ws 
a, von den Matiſchen Karavanen. Pe Rn 


wir x . 


Yoifeık | R 9 


dheeiten n — ichpenwovon Re * 
un eh ”% —— 
Werke —— aid" haben "sort und hinten’? 
* auf den — ſpitige/ nied rhaͤngenðve K * 
SHE tagen: ſonft noch auf aliriſche Art, eine ſchwarze 

Bine genaͤhete Sen auf. dem kaͤhl geſchornen Kopfe. 
Die Stiefel, welchedie Mc eher ihnen tragen, 
mwerden yon’ dei Büucharen "oe a — und Jiernlich 

*heuer — Sie find von komniger Eſeld⸗Hãut 
Pbt, ungeſchicktintðnach eitlen ſpnderbaren Mu 

"mit langen’ —— t, an den Sobl en mit Zw 
oen oder gar mie Bin —— und übergähipe 
S ſo unbequem vaß gewiß Fein Europaͤer einen Schtitt 
n damit thun koͤnnte Ohne zu ſtraucheln. Allein, die Kir: 

zegiſen tretem wenig auf ihre Beine; ſondern figen beftän: 
dig zu Pfetde; daher man nicht Einen unter ihnen ſieht, 
Köder gut zu Fuße wäre, und nicht krumme Beine Arte. 
Son find ſie gemeiniglich von mittlerer Groͤße; ind 

eidie meijte „sugend, die man fießt, iſt von Geſichte ziem⸗ 
9) angenehm," welches vielleicht Yon ihrer Vermiſch⸗ 
ing mit kalmuͤckiſchen und andern geraubten Weibern 

Rah ‚Denn unter Bejahrten findet man viele 
Msfuͤrchterliche/ juͤdiſche Geſi ter, umd, wegen der träs 
zu gen Lebens : Art,» fehr viele dicke ungeftalte Körper. 
" Sie'läffen in der Iugend nur den Knebel: Bart ſtehen; 
2Alte aber tragen Zwickel⸗ Bärte am Rinne und den 
u Mund-Winkeln ’ auf allerfen Art, oder auch völle 

— webenſ jie jedoch die Der} Sippe und das. Kan 

ters" 

rirDie ——— Beet, *. 
zug, "ki hıes.Hemd, ‚weiches dorn ju iſt / jnd 

woruber fie zu Hauſe nueiter wiche anzteben; ferner: 
— — Yinden; * Kt en 
Niwiceln⸗ — Soden, ib w ober unge baum⸗ 
Mer cher, womil fie’ den Kopf vermummen. 
r — — — b aub⸗ ae: 
\ 







”® 
r 










- ‘ s . 
M 
& 


en ie —— Kuh über —*2 une mefen 
die Haare ir jiven Flechten wickeln. Fk Zipfel des 
s kreutzen fe unter dem King, und legen fie * | 
eher er den Kopf,. wodurch der Zais vorn, fo raii 
aen von der bernbgängenden, Ecke des Tuches 
„wird. Darauf wied.n 4.8i8.5 Ellen langer, in’ 
der. Mitte faf,2 ‚Hände . 4* ‚gefaktener Streifen, 
von ehe dem enge re hat Tuch, um die Scheiteldes 
| ie a alſo gewunden, daß ‚beguahe ein chlindriſcher 
n Daraus eutſt = ne ra * ange eis 
1— eees iſt Diefeg, opt 


Bei noch eim ui m, a fo, und * 









nn er aa Basen Sur 
noch einen, meiten ri 3. 
—5 — an. mim Ben 
verved fie .ein oder ausgen 
# 1% Se —5— n Dberleib * die 
iſt * auszubre —— — on 33 
\ babe in — einen ander 
Aſchadſchhau ggnannt wird, md it em 
en —— beiteht, .. ber-an Hinerkopfe —*8* 
Bee wird. Daran iſt erſtlich eine 
—5 als.3 Ein Iange Schleype yon bunt tem Zeus 
en ein Wiemdeſ Fehruahk;auskäuft,, und der⸗ 
ih en Die üchaten ganz fertige mitbringen.: - ‚Die 
ird upper Pepe ⸗ Binde durchgefteckt. 
—58 big. in ieh Tehieteble: ein Doppel, —*8* 
Bir init Gamiger: überiagener. Zopf,, dpt am Cude 
» Syaalirp von ſbwatzer Seide verziert wird, 
‚den eibern gesheilt 4 I ee Die Schul 
5 vorn geworfen, yon au aber zufayanen 
uf. dem Ben getragen vaird,,.. An Dielen 













» 


Vor iR | 


ai alg Fi — oder an Pr der ee 
„Welcher für. bie Braut —3 — werden muß, pflegt ftch 
‚ben ihnen ziemijch Hoch Yu delaufen. Nach mubamẽed⸗ 
gniſcher Art. koſtet es Muͤbe, Weibevolt zu ſehen 
zü bekommen. Die Reichern haben gemeintglich 
„jede Frau ein, befonderes ezelt, und aud) für fid; Yin | 
‚abgefondette, "Sie findin’igiem' Glaubeneifeig 
genug, dabey aber.fehr eg Fra teß werlig 
"unhamedanifche Hei alte‘ under Do * 
⁊ ſndet ſich jezi ein Achun oder. —*— — * bey Ber 
MHorde, welcher mit dem Chan herum zu ziehen pflegt. 
In ihrer Lebens⸗Art beobachren fie das mu amed⸗ 
Naniſche Greg gemlich genautSie eſſen z.B.’ Mein 
unbenes verrecktes, biufenbes, über HH et je. 
"hier; and son wilden. Thleren nur die Angel 
uSteppen ; Pferde und, Hiefchs Arten. . Aus‘ slim 
s Sleifche aber beſteht ihre Hnupss Nahrung, ob 
„sie A a an Mel oder Grügwert Aa 
, und ſolches von den Ruſſen gern Mit, Oh 
ak ihr Gertähf or ils faure Milch⸗ Oßer 
sank are Diferdes Mio j N, m * 
amer bey der kirgi ation bie in 
rap Su dertd Jahlr — ——— ſi nl 
Ä en die Kuba —ã 
J bien.” — rt; jo ihres yeoiien 


1: "ie. m, y' ie eAitnen: Mi! m — 


* 


‚ 41 
Krallen: 





—B min Na TE 223 34 vv J er nn 

gelihich als eine Art. van Wiſfenſchaft treidt "nenne ch 
Faliſcha. Sodann gibt es eine Art Weiſſager, Jau⸗ 
runtſchi genannt,- welche ans dem Schulterblatte eiues 


Schafes Fünftige Dinge, verfündigen, und auf alle Fra⸗ 


ʒ8Wen erʒaͤhlt, es habe ein Mahi eine Parüie Kalmücken, 
welche. unter fich einen. Weiſſager diefer Art hatten, einen 


"som dir Mnbeiife ber. Lirg 
:. nd JE. mehr dieſe ſich näherten, deſto mehr ur Flu 
trieb.Da der kirgiſiſche Weiſſager metkte, Da 


— 


Erha⸗ 
ein ſolchet Boſchka ame eimne 3 
Er ne Ban 


ei eder At ftiinmen, ei 
Se die. ie — 





ER Das an nimmt et t. if — — 
von den Antdefenden ver dv ii ER Xhen fe 
- melt der Zauberer, es fe Hk he uer 
Me bunt, und wirft jie el —5 Be en; wor 
inwaͤrts er ‚auch das gefammelte Blut * | 
Ausſchuttet. Alsdann gehen ——— 






der an; ud nachdem dief eine Welle gi edaue 
En — endlich die 
eine Art NE Sn, 





pr 
3:8: 
er 
— 
— 
— 
= 
En 
=>, 
a rt 
— 
Der, 
— 
a 
rn 
Le 1 
* 
— 
cr 
„e 
Sep, 
— 
4 


— des — 
re Beſchw 


SHezeit —* fi 
Kuh an — von 2 
die J 







f Pole Zunge, und dahrit 


| 


die .ein-Exde, . Die Kaſaten am Jaik gigw 
ben Jeſt, daß, wenn. ein —*— feinen währen” 
Nahmen fagt,. diefe Zauberey —7— wirke. 
Daß. jableeiche Volk der Kirgiſen Jebt in einer hiel 


" Yrumfehränftern Freyheit, als die Kahiukdken, weldhe 
x fo viele Fleine Despoten unter ſich erkennen. Ein jeder 
Kitgiſe lebt wie ein freyet Herr, Daher find die Kirgie . 
„ Pen’ als Feinde weniger gefaͤhrlich. oc hät ein jeder 
“ Starin. sdet md Tein OberBalpr, weldpem die 
„ganze Verwandtſchaft. einen fregwiltigen Gehorſani [eis 
fet. Diejenigen, welche den ſtaͤrkſten Anhaͤng haben, 
 Nehrgen. den Titel von. Chanen und Sültgiien.an. Auch 
„nd, noch. andere Rang sDrdnungenunter ihnen; denn 
6A Hibr gewhiſſe Edle, welche Buͤ geugnuf werden, ans 
. dere geehrte Leure von alter Herkunft, "welche den Naͤb⸗ 
. men Chodfba führen, und noch andere, welche ſich Muͤr⸗ 
: fen nennen. Der ͤͤber die hier graͤnzende kleine kirgi⸗ 
fſſche Horde van ruſſiſcher Seite ernannte üñd befoldete 
Chau hat, unter dieſen freyen Leuten wenig Gewalt, 
und nur. ſo viel Anſehen td Anhang, als er ſich durch 
ſeinen Raejchthuni umd. Geſchenke zu erwerben weiß. 
Es iſt au ‚nicht "er, "welchen ‚fie Die Rechte: Händel 
"unter fich fchlichteit-Taffen; ſondern es werden jährlich 
‚been Verſammlungen HNO NR der 
. Stämme gehalten, welche die ſich eräugnenden Streits 
igkeiten entfcheiden. Wenn fie ſtark auf Parteyẽn ayes 
gehen wollen,.. oder wirklich mit Kriege dedrohet wer⸗ 
den,. halten ſte große Verſammlungen, pflegen auf des 
mokratiſch Rath, und. wählen jemand von den Aelteſten 
oder Häuptern zum Anführer. Kleine Raͤubereyen 
. begehen fie ohne ſo viel Umſtaͤnde in Heinen Rotim; 
„and, wenn fie.auf Der ruſſiſchen „Gänge eine Pferdes 
7 Zabun wegtreiben,, one” einjelne Menſchen megfchnap: 
pen, fo gefchieht piefed befonders um Die Zeit, wenn ‘ 
"fie ſich von felbiger Gegend mit ihren Heerden wegge⸗ 
iegen baden... Denit fo longe fe in, des. Nabe Bee 
| | Te 77537 fehen 


—* ax 


Siaken, i 
eben Se: mpter, ech ſ flbſt arau deh win 
kegange eg Dei ah Die Unſchu — 
mit * Viebe ſo gefjminde nicht flüchten — 
mfuͤr Die Schuldigen ‚küßen. Me, er ſehen 
I e zu ren Streifereyen Ka ſo wmoßt — die 
auber faͤſt niiemahls xrt ei fe wc Man hat 
m wahrgenommen, daß ihre Rachbarſchaft 6 ont nders in 
„denjenigen, Gegenden gefaͤhrtich fen, ms"ah der rüffe 
Ri ifchen Seite eine offene Stephe, an der firgififehen über 
„Berge oder Höhen find,” wo ſi ie fi 5 ch verbergen und auf 
‚Belegen eit 5 koͤn nen Die afiatift hen Karava⸗ 
„nen, veiche die unhere ben diefem ſchwaͤrnen⸗ 
den Befinpel beivohnte teppe nach den ruff iſchen Hans 
dels⸗ Plaͤtzan fommen; ver ichern fich der Häupter der⸗ 
(1 nigen Stämme, dir rind gewöhnlichen Aufent⸗ 
„halt ihr Weg geht, iefe‘h jennen fie Karavanı= Bas - 
2 (de XXXIV, S. 650. und geben ihtten mr 
298. „here Seleit, weiches fie Mit. „bien Anh nähe 
h i ——— n Loh 2 na 







‚nach Ahſage Der. Bude oben, alas darıma 
„befragt. Dat, yon 10. bie | 12 —* auf jedes 
; — agen kann. 

. Me 


| — die Kichiſn cn und — nichts 
„weniger als fi ütshterlich, und auch fo, wenigblutourftig, 
„daß fie viel Fieber einen Selaven machen, als einen 
Menſchen umubringen Kar Sie haften ihre Scha: 
ven anch eben * graufanf, ‚fi o lange dieſe getreu biei⸗ 
‚ben, Sn, ibrem ? ezeigen gegen Fremde ſind ſte freund: 
“lich, aber inimer fehr eigennäßig und verfihlägen, fo 
gar, daß fie auch, wenn ſte die ruffifchen Plaͤhe befu: 
„hen, ihre Wirte mit. Fieinigkeiten beſchenken, un 
das Recht zu bekommen/ ſich em wichtigeres Gegen: 
* VvV—— gusjubirten. hr Gruß ift der tatarifche, 
eh fie einander die recht en zwwifchen beyde Hände 
rücken, ., Alte Bekannte aber —28 * au das ireu⸗ 
— PO, ing, RR zu mgrnen. Ihr J e Srrae 


13 2 Kirglfe, 

— Der eotarifabet ee mweirig ‚interfßiehen, Sch 
— bohere each Haben, Anh bielee 
edlen Medenisgrten zu Bedienen — eyn. 

„De ————— Rihum ber 
‚an —J— Es ſind aber Pferde uid schafe Ihe 
ui 
Reale Pieh. Kamele befißen ſe!m weit gerin⸗ 
erg Atıpa und niit Rinm bieh find fie an ſchlechteſten 


ee aber dag S— wie die Kamele, zum 
. Tragen des Haus: Gerächeg, ft von einem Otte 
‚Joh, andern ziehen. \ CE. ‚gibt aber feine‘ ‚andere, pa 
ae — Bamele ben ihnen. Man pflegt diefels 
„dei im Winter, . und, zwar im Febt., da ſte am drin 
J ig igſten MAR, zu befegen. .. Die Stute if, gewobnt 
4, auf das More. Tſu auf die Knie niedetzülaffen ; 
Hann wird der Hen Dazu Denke: meldet die Stäte 
-hefßrinät, . und fi) auf die hinlern Anie baden: niebers 
Joöͤſet „init beit“ vordetn Aber fleht, - Siehe t NK, 
— UL. ‚Dan pflegt den den reichen’ Kirgi hr die das 
| tik auch‘ zu mielfen; ihre Mitch ſoll bla ich, — 
yon Geſchmacke angenebm ſeyn. Di 
we fett, — uͤr ſehr geſund; de Me — deſaͤuert 
unge ‚ärker, als die Pferde + Mil Bu en, Ad 
"einen, bein Bianntwein geben, über feinen Rahm 
a " fehen.. ‚u Winter müß_ für, dik Kamele te, ‚Als für 
das übrige. Vieh. geforger werden. Man edeckt ſie 
"mit Fitzen oder Schilf⸗ Decken, und ſpannt anch wohl, 
‚wenn frenge Kälte iſt, große Fitze oder ol: ⸗Maͤt⸗ 
„ten Er den Gejelfen u einem Schuß für ſie aus. 











die Pferde der. Kirslſen md wenig ao den kal⸗ 


5 ‚eure fine; doch des n. fie eiwas hößer 
zu ſeyn. ah a dheit und Fluchtigkeit 
ei ran —5 und. ebehifplis ihr Butter 
jaden g BETEN inter — Schnieg‘ hervor zu’ ſchar⸗ 
sogen, wocon zugleich deu Übrigen Viebe —* Welen 
er⸗ 
& 


ein iſt 


Fhene weil es ich if Loinret —A—— 
ie 


DV | 


SR 


„.grleichtert ir twird. Doch pflegen die Kirgifen a Mi 
"  werhrfiefer X Schnee iſt, Pre Meln — 
"mit Schaufeln weg zu raͤuiren.Ihre Pferde * 
ſie in Tabunen, ben deren jeder mır ein Hengſt 
aſſen wird, die uͤberfluͤſſigen Hengſt⸗Fuͤllen aber a 
" Phniteen ' ‘werden: Der Tabunen⸗ Hengſt ſteht den 
"Stuten. wie ein Hirt vor, ‘und haͤlt ſie beyſammen. 
— Wenn aber eine Stute entfernt und einen fremden 
*8 ẽHen zugelaſſen m er wieſelbe nicht mehr in ſei⸗ 
nem Tenppe leiden. Die Sinten werden ‚gemenigfich 
2 Er fo: selese, daß bie Juten v vom Fe Febr. ‚Dig: “ den 


in 
"Bi Wih chen Schafe’ ſib die gr kin h üriger 

* “ flaftefin von Allem Woll⸗ Viehe. ie ſind hoͤher als 
> ein neu gebornes Kalb; ae d ſtark und ſchwer, dag 

“die ausgewachſenen⸗ beh yurer — an jöch 

‘- zwiſchen 4 und 5 Pud wiegen: 

"nad; ven indianiſchen Shafen etwas HZ “Baden 
* fehr ee Kammarkh "3 get ragende Unter⸗ Lips 
„pen, groß e niederbängende Ohren, und dofters Wat, 
— fo ‚gend önnte Haar Glocken ei irn ga über doppelt 

Safe; An ſtatt des Schwanz tragen fie under 
Mc ie polfterförmige, Und non unten faft‘ ganz 
kahle Ferr-Klumpen,” mp (die bey ſtarken —2 of 

* 30 bis go Pfund wiegei ud 20 bis 3 Pfuud Talg 
geben; and rien unterſcheiden fle ach am meiften 

von der indianiſchen Schafen. Sie haben Übrigens 
° eine fitzige und ziemlich fange, - aber infonderfeit am 
—— nit Haaren ſehr vermiſchte Wolle. Ihre 

Farbe iſt am gewoͤhnlichſten braun, oder braun⸗ ge⸗ 

fieckt, und naͤchſt dieſer ft die weiße die gemeinſte. Die 

“Widder find durchgängig gehoͤrnt, und auch unter den 

‚ Hammel gibt es meht gebörnte, als ungehörnte; ja, 

“ man findet einige, welche, wie die ißländifchen, 4, 5 
bis 6 Hörner befommen. Die Widder werden mar 

M den ganzen Sommer i in der Habe gelaffen, : man bins 


wor dt 
— 


i F sta: 
14 Be 
—— 
Bine ale, , on Un sie In den Dit. een Fin 
3 — damit fie & ‚Schafe nicht, belegen innen. 
m Ori. gibt mian ihnen die Frey ER E d Plſcher Ge⸗ 
ſtalt falle Die Laͤmmer alle Am Srählinge.”. Ara re 
‚Mittels: bedient man — ben den- 
— Du bindu eu die Scha e ihr gute 
chnee fe R — auch Schnee ſtatt 
| er er wobeg die wenig abfallen, und im Fraͤh⸗ 
| fe ne 8 die I — gr erlangen. 


ame und diefe Thiere 

Fe ge FG Eroreiches, Er 
wet 

u j d vo 

N Bere un Kalkan hey mer 


— unbehn liche Fer: Polſter befons 
a * 55 eßaltheit aunmebr, .da fie einge⸗ 
| ih : rg —* ändern Gegenden erhält, wenn 
ER Diefer Art allein: haͤlt, und 
bee ver Ha art Schafe. iverfen g ger 
Seuchen find Hey ihnen 
e "nicht. de eu, —— — ieh auf der Steppe völlig 
‚der Natur uͤberlaſſ offen fe f. Die Verinebtung des Wolle 
Viebes ift daher bey den Kirgiſen ungemein groß, und 
‚ihre. Das, ſind zahlreich. Eine gervöhnliche, aber 
nicht € er Krankheit. der kirgiſiſchen Schafe if, 
‚daß fe ing ietzten Magen allerley aus Wolle oder jers 
kaͤueten Pflanzen⸗ Theilen zuſammen gewirkte Ballen 
erzeugen, welche ſich it einem ſchwarzen Lacke, ja wohl 
gar einer ſteinartigen Rinde, überziehen. Souſt pfle⸗ 
gen die Kirgiſen, wenn ein Vieh krankt, daſſelbe ohne 
weitere Umſtaͤnde zu todten. 
Unter ihren Schaf⸗ Heerden halten dieſe Nomaden 
auch nicht wenig Ziegen, welche ſie nur der a 





Kirgiſen. 188 
z: Belle wegen erziehen. Dieſe haben, wie chre Schafe, 
ein ſeltſames Anſehen, find mehrentheils ungehoͤrnt, 
an den Gliedbern'mit langen Haaren artig behangen, 
dabey gemeiniglich buntfleckig, und Gaben nieberfäns 
gende Ohren. Bun 


cc 


‚welche fie Alik nennen, halten fich im Winter meiftene . 
„ in.fehiftgen Gegenden. auf; und weil fie ſehr zart ind 
. suleiche, zu verwunden find, ſtutzen die Kirgifen in einex 
» feinen Strecke das Schilf.fo hech ab, daß die Spigen 
deſſelben, Die fpringenden Antelopen In den. Leib ner 
. wunden muͤſſen. Alsdann jagen fie Diefe Thiere ne 
„‚‚folchen Stellen, und bemächtigen fich ſolcher Cieflalt . 
ı Desfelben gar leicht — 


Die Kirgiſen gelangen — hohen Aner, 
und ſind bis IR ihre ſpaͤteſte Jahre munter und gefund. 
Ibhre gemeinfte Krankheiten ſind: kalte Fieber, Hue 
Kr ‚, Engbrüftigfeit und Herzklopfen; auch die Luſt⸗ 
. Seuche ift ben ihnen ziemlich ftarf eingeriffen, und uns 
, ter dem Nahmen Kuruſaſlan befannt. on bösare 
igen hitzigen Fiebern, Die bey den Kalmuͤcken fü gefähre 
"fich find, Hat Hr. Dallas nichts erfahren. Abr mit 
"den Pocken, welche fie Tſchitſchak nennen, werden fie 
nunmehr durch die Gemeinfchaft mit den Europdern 
"zuweilen angeftecft; fie fürchten diefe Krankheit aber 
dergeftalt, daß fie die Kranken, fo bald fich Blattern 
 Aufleen, verlaffen, und ihnen zur Noth nur Die Lebens⸗ 
Mittel und Getränke von fern binſetzen; nähert IR 
aber sin foicher Kranker ihren Wohnungen, fo ma Fr 


.., G 


‘ 
0} 


Te > * 
; ee Beni Daraus, Di DAR he 


dig ihrer Todren, werden entw * 

He. —* * en, oder auch. wohl über bie 
Pfaͤhle einge Ablagen‘. mit Reiſig aüsgeflochten, —* 
auch, nachdem der Koͤrrer in voller Kleidung hineuf ge⸗ 
.Mer worden iſt, mit Zweigen bedockt, und bie Erde 
Iettben gefchaufelt, Es wird aber daben am Adpfe 
‘ Se, welchos gegen: Mitternacdhe ſehen niuß, sein»Beis 
ner Pfahl, deſſen Sude bis in die Leichen - Kammer 
. -zellht, fd lange aufrecht gehalten, dis bet ganze Grab⸗ 
 Shgel fer geſchlagen ift, da denn der Pfahl serausäger 
ogen wird, und alſs das Grab etne Oeffnuug bepält. 
Sn Reinigen Segeuden:ttägt man einen Breins Kaufen 
Aber. dein Körper zuſammen. Man’ darf fc) daher 
nmicht vetwundern, wenn man nalen Steppen viue 
1. Menge ſolcher Grab⸗ Hügel finder, Die nach taͤglich zur 
» geßmien'mußs Ste beerdigen aber.ibre Tote um Hiebr 
Ü (den! und häufigften um Die Bräber gewiffer unzer ihnen 
gehaltener Leute, ben alten Metſcheeen, 
and überhaupt an folchen Oertern, wo ſchon viele-älte 

RE vorhanden ſind. 

—X ee en Sur are u pe Yr 
——* ein £öniglicher. Flecken in der Landſchaft 
Fife {Fifefhire) in Sid: Scopland, Er Serbien 
\ — aus einer langen Gaſſe von einet Meile ange 
der Kite, und hat etwann 1600 Eimvohner, 

ibt bier einige anfebnliche Kaufleute, welche wichtigen 
—28* treiben. Man ſieht auch viel Getreide von 
bier nad) England ımd Holland gehen, '. Andere fenr 
Den Peinwand na England, und laſſen alferleg Arti⸗ 
el, die das Land bedarf, wieder zuruck kommen. Ei⸗ 
nige von den hieſigen Kohlen⸗Gruben am weſtlichen 
Ende des Fleckens, liegen ſo nahe an der See, daß 
man glauden point, fe lieſſen ſich wegen der Fluth nicht 
| ear⸗ 


Kirkudbright. Kimpfhal, . 17° 


- bearbeiten, . An der Oſt⸗Seite ift ein bequemes Werft 
zum Bauen und Ausbeſſern ber Schiffe, und etwas 
weiter Hin eeifft man Salz: Pfannen m 

Kirrknddright, ein Eöniglicher Flecken in, Suͤd⸗ Stot⸗ 

land, bey der Mündung des Fluſſes Dee, in der Landr 
fehaft Galloway. ; Er bat die Ka Lage zu allen: 
Arten von Gewerbe, doc) ift der Hafen van Schiffen 

keer, und die Einwohner ſehen die See vor fich, ohne 
fie mit Mr zu beziehen. Man muß diefes theils ih⸗ 

- ter Armuth, theils ihrer Neigung zufchreiden, weil fie 
ungemein fromm, mäßig ind ernfthaft find, und feinen 
Begriff davon haben, fich Reichthuͤmer durch den Hans 

del zu erwerben, EEE - 
iemfe, f. Rirch: Miefle, im XXXVIII Tb. ©, 426, - 

Atemyfcba?, die tatariſche Benennung eines vierfüß: 

igen Thieres, weldyes Guͤldenſtaͤdt auf feiner Reiſe 
nach Georgien entdeckt, und zuerft befehrieben Bat (); 
Felis Chaus, Es iſt daffelbe dem Karafal überaus 
aͤhnlich; doch hat das Geficht einen verfchiedenen Aus⸗ 
druck, eine andere Phyſtognomie. Der Kopf’ über 
haupt aͤhnelt mehr dem Kopfe einer gemeinen Kaße(**), 
wiewohl er etwas länglicher iſt; denn an ſtatt ber Tanz . 
gen Ohren ded Karakals, findet man fie ben dem Kir 
myſchak mehr abgerindet, oder wie der der Kaße der 
Bilder, ” Die Farbe des Thieres ift oben gelb, mit 
Braun überlaufen, unten ganz gelb, Das feinere 
Haar hat auf dem Grunde eine graue, An den Spißen 
aber eine meißgelbliche Farbe, An den Seiten Bat’ 
das gelbe Haar unterhalb der Spiße einen braunen Fler 
en; unten iſt e6 ganz gelb, ‘Die Lippen und Die Keb⸗ 
le find weiß. Die Ohren find etwas braͤunlich mie 
| Ä | | ſchwar⸗ 


c rien Nov, Comment, betrop. Yo. xx, 8. 438, 860. 
Tab. 14 u Ä | 0 
(*) Dahn uenuen es bie Ruſſen Ditaja KRoſchka, Bd. wilde 
‚ atze. 9J | 
" De, Enc. KXXIX Th. B 


— — 
a ⁊ 
® 7 


8 .. Sum Kirre. 


ſchwarzen Buͤrſten. Die Bart s Haare und andere 
Borften aufder Warze über dem Augeund der Backen⸗ 
Warze find gelb. Der Schwanz reicht bis an die Fer: 
fen, und ift bis über die Mitte von einerley Farbe mit 
dem Rücken, unten weißlicher; weiter gegen Das Ende 
binaus‘ befinden fich drey weiße, und zwifchen dieſen 
drey ſchwarze Ringe; die Spige ift ebenfalls ſchwarz. 
Won eben dieſer Farbe ift aud) die Fable Haut auf den 
Zuß- Sohlen, und diejenige, welche die Mafenlöcher 
umgibt. Die-Klauen find weiß. . Auf der Bruſt 
kreutzen zwey Mäbte in den Haaren einander. ‘Die 
Länge des ganzen Thieres ift von 24 bis 3 Fuß und dar⸗ 
über; folglich ift es größer, als die gemeine wilde Ka⸗ 
he. Mit diefer hat es, in Anſehung der Sitten und 
des Naturelles, Die größte Webereinftimmung. 
geht nur des Machts aus, um Fifche, Mäufe, auch 
Boͤgel, die im Rohre niften, zu fangen. Bäume bes 
fleigt es felten, auch wagt es fich nicht in bewohnte Ges 
genden, und läffer fich nicht zaͤhmen. Sein gewöhnlis 
cher Aufenshalt ift in fumpfigen, mit Schilf bewachfer 
nen, oder auch in walbigen Gegenden der Steppe, 
melche das cafpifche Meer und die in daſſelbe fich ers 
gießenden Fluͤſſe umgibt. Wlan fiebt es memobıe an 
der Wolga; zuweilen, doch nur felten, auf der Nord⸗ 
Seite, des Terek⸗Fluſſes und der Zeitung Kiflar; des 
fto häufiger ift es ben der Mündımg des Kur, und in 
den perfifchen Landfchaften Gilan und Mafanderan. 

Aitner, ein Werkzeug der Kupfer- Schmiede; f. Ker⸗ 
ner, im XXXVIl Th. S. 59. | 

Rirr⸗Mewe, Sterna Naevia Z, ein Waſſer⸗Vogel; 
ſ. Mewe. f 

Kirre. 1. Eigentlich fehr zahm, von wilden Thieren, 
wenn jie gezaͤhmt worden find; Fr. prive, aprivoife, 
Kin Thier Firre machen. Die Zeifige werden bald 
kirre. Ein kirres Thier. Line Firre Taube, Sr. 


Pigeon privẽ. 
2. Figuͤr⸗ 


Kirre. Kirren. 19 

22 Figuͤrlich, biegſam, demuͤtbig, ven ſtolzen, 

übermütbigen,. oder trohigen Perſonen, int g. L. 

will ihn ſchon kirre machen. .. 

Im Niederſ. gloeichfalls kirre. Im Mlaͤnd. iſt xyrt, 

und im Schwed. quär, quat und kar, ſowohl ruhig, als 

auch bleibend, frätig, and: uͤberbleihend. Es ſcheint mit 

dem alten oberdeutſchen heuer, gebeust, Kat. eur, (ſprich 

kikur) zahm, fanftmüchig, Ißlaͤnd. hyr, zu dem veralfes 

ten Bar, ein jeder hohler uhbd bedeckter Raum, und in en⸗ 

gerer Bedeutung ein Hang, zu gehören; fo wie man von 

«Heim im oberdeutfchen auch) heimlich für zahm, und Int 

. Lat. von Domus, domefticus (bet. Da indeffen bey den 

Dagetn für kirre auch Tode üblich if, fo kann es auch zu 

. dem folgenden Eirren, locken, auloden, g und eis 
gentlich ein Thier bedeuten, welches fich locken iäfer 

BVirre, (die) im gem. Leben einiger. Gegenden, ein Rah⸗ 

| . me der Turtel- Tauben, wegen ihrer kirrenden oder 





‚ girrenden Stimme. Siebe den folg. Arte : 
1, Kirren. Dieſes Wort ahmet eine gewiſſe Aet eines 
kleinen ſcharfen zitternden Lautes oder Schalles nach, 
der ſich beſſer empfinden als beſchreiben laͤſſet. Ge t 
in doppelter Geſtalt uͤblich. —. u 
1. Als ein Neutrum, mit dem Huͤlſsworte Haben, 
dieſen Laut oder Schall machen, von ſich geben, wo es 
in verſchiedenen Faͤllen, doch am haͤufigſten in den ge⸗ 
meinen Mund⸗Arten vorkommt. 1) Von den Raͤe 
dern eines Wagens, wenn die Achſe nicht geſchmiert 
iſt; imgl. von einem beladenen Wagen ſelbſt; im Hoch? 
deutſchen knirren und knaeren; Fe. crier. din Wa⸗ 
gen voll Garben kirret, Amos 2, 13: - Bey den 
Kupfer⸗Stechern, wird der kleine ſcharfe Laut, odet 
Schall, welchen der Grabſtichel In der Arbeit auf eis 
‚nee harten und ſcharfen Kupfer = Platte nacht, Das 
. Kirren, Fr. Criquecis, genannt. 2) Don beit 
EESchalle, welcher entſteht, wenn man bie Zaͤhne auf 
einander beißt, und ſie in ſolcher Stellung auf einan⸗ 
ber reibet; im Hochd. knirſchen. Deine Zaͤhne kir⸗ 
B4 ren / 


Kirn Kicrung. 


zen, Sk. 30, 10. 3) Bon der nanirlichen Stimme 
mancher Tiere, z. B. der Tauben, der Mewen, ber 


- Hühner, wenn fie einen Raub» Vogel fehen, wenn fie 


ihre "Jungen locken, u. f. fe Die Tureel: Tauben 
kirren, wenn fie einander locken. - Won der fanftern, 
angſtlich Elingenden Stimme der Tauben und einiger 
andern Voͤgel, ift im Hochd. das weichere irren übs 
lich; obgleich Eyech. 7, 16. auch kitren in diefem Ver⸗ 
ftande vorkommt: wie die Tauben in ben Bründen, 
die alle unter einander Firren. | ZZ 

2. Als ein Activum, vermittelft einer folchen kir⸗ 
renden Stimme loden. 1. Eigentlih, So Firren . 
die Zühner ihre Jungen, wenn fie folche zu einer ges _ 
fundenen Speife locken, oder fie wegen eines gefebenen - 


Maub⸗ Vo nels zu ſich rufen. 2) Im weiterer Bedeut⸗ 


ung, durch vorgebaltene, oder hingelegte Speiſe fo: 


cken, in welchem Verſtande die Jaͤger das Wildbret 


kirren. Den Fuchs an einen beſtimmten Ort kir⸗ 


zen. Wo es aber auch aus koͤrnen entſtanden ſeyn 


kann, welches gleichfalls in dieſem Verſtande uͤb⸗ 
lich iſt. | 
* Daher die Rirrung, bey den Jaͤgern, ſowohl 


die Handlung des Kirrens, als aud) der Ort, wohin 


man wilde Thiere firret, wie auch die Lock⸗Speiſe, 
welche man dazu gebraucht. a, in weiterer Bedeut⸗ 
ung wird es zuweilen für Speife überhaupt gebraucht, 
So neben die Faſanen bey den Jaͤgern ihre Rires 
ung In ſich, wenn fie effen, ober ſich äfen; welches 
die Abftammung von Pörnen zu Deftätigen fcheint, 

3. Figuͤrlich, für reißen, locken, überhaupt, im g. 
L. und der vertraulichen Sprech - Art. B 


a, Airren, von kirre, zahm, zahm machen, img. L. 


"und der vertraulichen Sprech⸗Art; wo aber auch die 
legte Bedeutung des vorigen Zeitwortes Statt findet, 


Kirtung, f. kurz vorher, auf Diefer Seite. 


’ u Rirſche | 


’ 7 
J 


-- u — 


Ben — —— — — 


\ 
| Alrſche A 
WViirſche, eine Art des Stein’: Dftes, welche in einer 
runden, gemeiniglich ſehr ſaftigen Frucht an einem 
langen dünnen Stiele beſteht, und die Frucht des 
Kirſch⸗Baumes, ober Rirfchen» Baumes ; wel 
‚cher unter allem Stein :Dbfte am höchften waͤchſt, Mt. 
: Der Nahme biefer Frucht lautet in den moͤnſeeiſchen 
Gloſſen mit verſetztein r Thrieſi, im Oberd. Kyrſe, Kevſe, 
Kerſte, im Niederf, und Hollaͤnd. Karfe, Zaffe, Rarfes 
beer, Raſſebeer, zuſammen gezogen Kaſpor, im Dan. 
am tal, Ciregia, im Engi. Cherry, Int mittleren Lat. Cine- 
. gus, int Epirotiſchen Chierely, im Alban. Kjerifi, alle aus 
dem Lat: Cerafum, und Griech. Kıyen; indem das ganze 
: weftliche und noͤrdliche Europa diefen Baum —— 
bekonmen hat; eh ——— bat der römif 
Feldherr & Lucullus, nad) feinem Kriege. mit dent Di ie 
-Ehridätes, zuerſt im -Yahee nach Erbauung ber Stadt 
‚Mont 680, oder Int Yaften Jahre vor der chriſtl. Jeit⸗ 
.  Mechnling, bie Kirfchen von Cerafum, ober Cerafuntis, ‚eie 
ner Stadt in Pontus, in Klein>Aflen, welche jegt Chihi- 
ſonda Heißt; nach Rom gebracht; von ba find fie 126 Jahr 
be ach erft nach Brittanien gekommen; ind Die gemeine 
einung will, daß fle son dieſer Stadt den Nahmen has 
ben, « AMlein, in Griechenland war der Kirfch- Baum lans 
ge vorher befannt: beim fchon Diphilus Siphilus, 
der unter dem Lyſim achius lebte; welcher einer von der 
Nachfolgern Alexander's des Broßen war, erwaͤhnt 
. feiner (*9 ;.und da dieſe Frucht pen in Klein-Aflen, ſon⸗ 
Bern in Wärmern Ländern Aſiens einheimiſch il, der Nah⸗ 
me ſich auch fchon in andern morgenländiichen Eprachen 
- „finder, wie in dem perfifchen Keras, fo iff glaublicher, daß 
gedachte Stadt von ber Frucht ben Nahmen habe, unbbaf _ 
dieſer mit Korn, Kern, Sirſe, entiveder den Begriff dee, 
. :Münde, oder auch einer eßbaren Frucht Überhaupt aus⸗ 
druͤcke. Verwandt iſt bamif ber Nahme der Briechen, 
nn By einer 
c7) Cerafi ante victorlam Michridaricem- t. Luculli non fuere in 
—lkrtalia. Advrbis annum DCLXXX is primum vexit e Ponto, 
annisque CXX. trans Oceanum in Britehnlam vaque peruonere, 
Plin. Hiſt. L. 14, c. 25, en 


x . . . PER 
(**) Athenai Deipnofoph,. =, Pp Su : ©... 


222 


J 


a Kirfäe. 


‚runden Yet Pflaumen, Holl. Cricke- 
ee: bleitung von xugeru,, mifchen, weil man 
in mit Kirſch⸗ Safte dermiſcht, iſt endlich fiel 


gen . 
Uach braunen Rirſchen ſteigt 
,. Im * läfer —* Feine en bach 













nen bie Stängel an den Kopf. Bert etraulicher Um j 
.. mit ben Großen ber Exdr er feine befannte Before 
Slie glauben immer, a etwas vergeben zu haben, und 
raͤchen fich bey jeder Gelegenheit dafür... Dränge bich 
nicht gu ihrer Geſellſchaft! Es Fan Ausnahmen m 
aber die Kegel bleibt. Jnuſonderheit iſt es, mit ihnen zu 
ſcherzen, Ar be * kann fie nur mn a leicht beleidi⸗ 
| nd eben e eibigungen zu 
Überfehen. Daher die ea : wahre —— : 
. Mit en Herren iſt nicht gut. ſcherzen. 
— Berſchiedene, im gem. Leben un terfchiedene Baͤn⸗ 
stm,  Infonderheit Aprikofen s Kirfch : und Pflaum⸗ 
Bäume, find in Anfehung der Bluͤthe und Frucht ders 
maßen einander aͤhnlich, daß man dieſelben ſchwer, 
. oder gar nicht von einander unterſcheiden kann; daher 
«.fie Billig von den neuern Kräuser s Lehrern unter Ein -. 
Geſchlecht gebracht worden find, und, mit Ausfchließs 
ung der andern, der Dahme Prunus ( baum) 
| : allein beybehalten worden if, Da man aber im g. 2. 


eben f 
Di roße, ſchoͤne Ki if ein ur ſpruͤnglich aflatifches Br 
‚n 0 chs. — Mddae Kir a en ur ber fl And ficher 4 
. ii bey une. Denn unfer Landmann hat nicht * einen sts 
98 am für, Kaſſebteren gähmiich un iſſetbee⸗ 
ren, ſondern Dlinine traf auch ſchon eine Ri: —** Art am 
Mheine an, die die aſiatiſche Cerafım wohl noch nicht fe 
Barrate; u und man findet wildwachſend in den Wal⸗ 
fremde beffere Art baben indellen ohne Zweifel die 
unfern —A bekaunt ‚gemacht und 
—— — un die örten ben de nie —8 aus⸗ 
ende u, meil fie ine Berküt, Bad son je her nachee⸗ 





L 


Kirſche 23 
eben fo wenig die Kirſchen und Aprikoſen, Pflaumen, 
als die Aepfel und Quitten, Birnen nennen möchte; 
fo muß auch von jenen, mit dem Pflaumen» Gefchleche 


te verwandten Arten, infonderbeit Kirfehen und Apris 


koſen, wie auch dem Lorbeerkirſch⸗Baume, und den 
Zranben s Kirfchen, wie bey Aepfeln, Birnen und 
Quitten gefchieht, beſonders gehandelt werden, zus 


mahl da Kirfchen, Aprikoſen und Pflaumen, ale wirk: 
lich verfchiedene Arten oder vielmehr Linters Gefchlechs 


ter angefeben, und Durch merfliche Kennzeichen unters 


fhieden werden fürmen. . 
Der Kirſchbaum hat mit den vereinigten Geſchlech⸗ 


tern folgende Kennzeichen gemein. ‘Der einblätterige, 
glockenfoͤrmige, in 5 flumpfe, vertiefte Einfchnitte abs 


getheilte und abfallende Kelch, trägt 5 rundliche, ver⸗ 
tiefte, ausgebreitete, einander ähnliche Bfumenblätter, 
und 20 big 30. Staubfäden, und umgibf den rundli⸗ 
chen Sruchtfeim , deffen Griffel ſich mit einem tellers 
emigen Staubwege endigt. Die rundliche Steins 
Frucht oder Beere enthaͤlt eine gleichfoͤrmige Nuß. 
Die vereinigten Unter⸗Geſchlechter, inſonderheit Kir⸗ 
ſchen, Pflaumen, und Aprikoſen, laſſen ſich durch ei⸗ 
gene Kennzeichen ſchwer von einander unterſcheiden. 
Linne hat dieſe von den Blättern, ehe ſie noch Bervor 


brechen, oder von deren Lage in den Knofpen, herge⸗ 


nommen, und diefe bey den Kirfchen an der Mitte zus 
fammen gebogen, - conduplicara, bey den Pflaumen 
aber aufgerollet, conuoluta, und mehr länglich, bey 
den Aprifofen hingegen als herzfoͤrmige, befchrieben. 
Hr. v. Münchhaufen () aber nimmt das Unterfcheids 
ungszeichen von dem Bluͤthſtiele, und der Aufferlichen 


. Befchaffenbett der Früchte. Kirfchen, Pflaumen und 


Apritofen kommen zwar darin mit einander überein, 
daß die Blumen umd Srhhte an einzelnen Stielen 


Men; 


(* Gar 2 Th. dei Aamewatıne, E34; 


PR ** Te 


fißen: Die Kirfchen aber haben einen Tangen Stiel, und 
ob gleich derfelbe bey einigen Sorten kuͤrzer ift, bleibt 
er doch Jänger als die Frucht; die Pflaumen haben 
durchgehends einen furzen Stiel; und die Aprikofen, 
» gar feinen. Die Frucht ben den Kirfchen ift aͤuſſerlich 
. glatt und glänzend ohne Staub; bey.den Pflaumen mit 
. einem feinen Staube bedeckt, und gleichſam gepudert; 
bey den Aprifofen, mit einem wollichten Weſen über: 


dogen⸗ 
| Dion findet von Kirfchen, in Anfehung der Frucht 


gielerlen Sorten; und eg ift nicht Teiche zu beſtinimen, 
- „welche davon als wirkliche oder beftändige Arten, oder 
. als Abänderungen und Spiels Arten anzunehmen feyn 
möchten, inne hat verſchiedene wahre Arten beitinumt, 
: alle aber bey uns in den Gärten vorfommende, dem 
Geſchmacke, der Farbe, Geſtalt und Große nach un: 


: terfchiedene Sorten mit einander Yereinigt, und Die 


GStanım + Mutter derfelben Prunus Ceralus genannt. 
:. Die verfchiedenen Sorten und Varietäten haben insge⸗ 
, fammt folgenden Character: 

1, Der Stamm und die Zweige aller Kirfchbäume 
haben vier Rinden. Die erfte, welche die andern alle 
. „bedeckt, ift zaͤhe, ſtark und feft; die zweyte ijt auch 


zähe, aber Dinner, und nicht fo hart, als die erſte; 


die dritte iſt fehr dünn, ſchwammig, und faft ohne Con⸗ 
ſiſtenz. Die Richtung der Fibern dieſer drey Rinden 
geht über die Quere, und macht eine Zirkel⸗ oder Spi⸗ 
ral » Linie. Die vierte ift eine weiße, ſchwammige 
Subſtanz, deren Fibern nach der Länge der Zweige ges 

3. Alle Kirfchbäume haben drey Arten‘ von Rnoͤ⸗ 
pfen oder Rnofpen: Holz: Knöpfe, Laub: Knöpfe, 
und Frucht: Knöpfe, Die Holz: Knöpfe find nicht fo 
Die, und fpigiger als die andern, und fteheh gemein⸗ 
iglich am Ende der Zweige, welche nad) der Stärke 
der Baͤume derſelben mehr oder weniger haben. Sie 


“ 


| 
\ 


bies | 


> 
1] 


| Kirſche. | 25 


man ſolche nur ben den jungen Bäumen au. Die 


fommen 8 bis 10 Blätter, zwifchen deren Achfeln 2 


. & das kuͤnftige Jahr andere Laub: Knöpfe und auch 


rucht : Anöpfe bilden, die fo geordnet find, daß ein 


_ Be s Kuopf neben einem Laub = Knepfe, oder ein 


t⸗Knopf zwiſchen zwen Laub: Knöpfen, oder ein 

aub = Knopf zwifchen zwey Frucht = Knöpfen, fteßt. 
Die Frucht = Knöpfe find unter allen die dickſten und 
fiumpfiten. Diefe drey Arten Knöpfe find im Winter 


defto ſchwerer von einander zu unterfcyeiden, als es 


Sorten von Kirfchbänmen gibt, an welchen alle Knoͤ⸗ 
pfe etwas fpigig find; und andere, an welchen alle 


Knöpfe etwas ftumpf find, fo, daß man fie nicht von 
. einander unterjcheiden kann, als in Vergleichung Des 


mebrern mit Dem mindern. 


3. Die Blätter der Kirſchbaͤume find in dem Kno⸗ 
pfe einmahl über einander gelegt. An den Zweigen 


ſtehen fie eins un Das andere, oder wechſelweiſe. Sie 


‚ find laͤnglich, oder formiren .ein faft längliches Oval, 


und endigen fich hinten und vorn mit einer Spitze. 
Die untere Seite ift hellgruͤner, als die obere, und bat 
eine Dice Rippe, an welcher auf beyden Seiten 7 oder 


‚ner Aeſte verteilen. ‘Die obere Seite hat Vertiefun: 


gen, welche auf die unten ſtehenden Rippen oder Adern 
paſſen. Die Größe, die Dicke, die Auszahnung, Die 


grüne Farbe je. ift nach den Sorten verfchieden. Am 
Ende, nahe bey dem Anfange des Blattes fieht man 
füft allezeit zwo Heine Erhöhungen, welche die Geſtalt 
von Drüfen haben, und roth gefärbt find, 


- ‚bieten nur zur Vermehrung der Zweige, und alfo trifft - 


- Waub > Knöpfe find etwas größer und flumpfer, alsdie - 
- Holz: Knöpfe. Sie ftehen an den jungen Xeften, und 
hauptſaͤchlich an Fleinen, furzen, Dicken, unebenen und: 
gleichſam Höckerigen Zweigen. Aus diefen Knöpfen 


N 


. „8 Heinere ausgehen, die fich in eine Mienge fehr Eleis , 


26 Klieſche. 


4. Die Bluͤthen der Kirſchbaͤume oͤffnen ſich, in 


" Frankreich zu Ende des Märzes, oder zu Anfange des 


Aprits; m Deurfchland, etwas, und zwar bald einen 
Monath, fpäter (). Sie find Zwitter: Blumen, ſte⸗ 
hen an längern oder kuͤrzern Stielen, und eg fommen 


gemeiniglich mehrere aus Einem Knopfe. “ Sie beftes 


ben: 1) aus einem becherförmigen Kelche, melcher 
oben fünf Mahl getheilt ift, oder fünf loͤffelformig hohle 


Ausſchnitte bat, welche fich, nach‘ Eröffnung der 


ſtumpfen Narbe endigt. 


.., 


WBlume, aufden Becher, oder den Theil vom Kelche, 


welcher ganz bleibt, zurücklegen. Dieſer Kelch ift 
unten am Boden durchlöchert; und da der Stiel durch 
diefes Loch Heft, fo bleibt er bisweilen vertrocknet, bie 
zur Reife. der Frucht, an demfelben hängen. 2) Yus 


zugerundeten, duͤnnen, nach der Sorte groͤßern oder 


kleinern Blumenblaͤttern, welche mit einem ſehr duͤn⸗ 
nen Nayel 'an den Winkeln’ befeftige find, die von den 
Ausfchnitten des Kelches formirer werden. Gie find 
weiß, und Färben ſich roth, wenn fie abfallen wollen, 
3) Aus 20 bis 30 Standfäden, "welche oben oliven⸗ 
farbige Kölbchen haben, ımd an den innern Bänden 
des Kelcyes mit dünnen Stielen von verfchiedener 


Landge befeftigt find. 4) Aus einem auf dem Boden 


Us Keldyes fiebenben ruhdlichen Früchtlein, welches 
einen’ Griffel über fich ftehen hat, der ſich mit einer 


X + 


* one in ber: chmeis, bie Kirfchbdume ——— * 
mb Zeüch getragen aben, meldet Scheuhser in Fol⸗ 


fe 
gendenn: Obfervane palsim Menſe Mäjo ad menrium radices 


Kruß. 1756, :8. ©. 330. 


Kirſche. 27 
In M. F. Ledermuͤllers verſuch, bey angehender 
Fruͤhlingozeit die Vergroͤßerungsglaͤſer zum nänlichen 
und angenehmen Zeitvertreib” anzuwenden, Näenb. 
1764, f. enthält die zte Ausgabe, den Anfang ber Er⸗ 
flärung der 10 und zı Tafel, welche bie Kirfche mit ihrer 
Blüthe und Frucht, fammt der Nachricht von der Bildung 
bes Kerneg, in der folgenden Ausgabe vorſtellt. Die io 
- and ır Tafel liefert die milroffopifche Zergliebernng der 
Bliuathe der Kirfchen, und erflärt infonderheit bie Art der 
Entſtehung des Kernes unb ber Frucht. N 


5, Die Srucht des Kirfchbaumes iſt faftig, mit ei: 
ner dirinen, ebenen und glatten Haut bedeckt. In 
derfelben findet man einen harten und bolzigen Stein, 
‚ welcher einen aus zwey Lappen und einem Keime beftes 
Ä —— Kern enthaͤlt. Die Groͤße, die Geſtalt, die 

arbe, der Geſchmack ꝛc. der Frucht, ſind nach jeder 
Sorte verſchieden. 


Ich werde die wirkli verſchiedenen und völlig be 
ſtimmten Arten znerſt anführen, und hernach von den . 
veränderlichen Garten : Kirfchen handeln. ' 


I Die Mahaleb⸗Rirſche, Mayalep, wohls 
riechender Airfchbaum, Stein s Weidfel, Tins 
tenbeere, Cerafus Mahaleb Mill. Ceralus ſylueſtris 
. amara, Mahaleb purata Fo, Bauh. et du Ham. Prunus 
Mauhaleb, floribus corymbofis terminalibus, foliis 
ouatis Lins. Prunus Mahaleb, floribus corymbofis 
terminalibus, foliis fubcordatis, petiolis glandnlofie 
. Duroi; Fr. Le Mahaleb, Cerilier Mahaleb, Crenol- 
uer, Engl. The Maheleb, Rock - or perfumed Cher- 
ry. Bisher Bat man diefen Baum auſſer Deutſch⸗ 
land, in Frankreich (infonderheit im Herzogthume 
Barr bey der Stadt Saint Michel an der Maaf, in 
der Gegend eines Klofters der Diinoriten, welches den 
Nahmen St. Lucie führt, daher Die Franzofen das 

of} Bois de Sre..Lucie nennen,): und in der Schweitz, 
als wildwachſend annehmen mäflen; da er aber von 


d 


2ß on Kirſche. 
Hrnu. Rath Cranz () im Oeſtreichiſchen in der Gegend 
: son Baden, und von Hrn. v. Veitheim, im J. 1765, 
. in den Schiefer = Gebirgen an der Lahn, am Rhein . 
und an der Mofel, befonders in Feld: Hecken, in Men⸗ 
ge gefunden worden iſt, kann man ihn mit Recht unter 
die deutfchen Gewächfe zählen... Lie, Blätter find ey: 
oder mehr Herzförmig, vorn zugefpißt, hinten breit, 
dick und ſtark. Gie haben an 2 Zoll Länge, und an 
13 3. Breite. . Der Rand ift fein ausgezackt. Bey⸗ 
de Flächen find von dunfelgrüner glänzender Farbe, 
und die untere ift mit feinen Adern gezeichnet. Gemei⸗ 
* ſind ſie uͤberdies noch mit einigen kleinen Beu⸗ 

teln verſehen, ſo, daß ihre Figur im Ganzen den wil⸗ 
den Birnoͤaum⸗Blaͤttern ſehr nahe kommt. Sie ſte⸗ 
bern theils zu 4 bie 5 Stuͤck auf ı Zoll langen, dünnen, 
gruͤnen, mehrentheils mit zwey Drüfen befebten Stier 
len, tbeils in Büfcheln, theils einzeln wechfelweife an 
den Zweigen. Im Geſchmacke führen fie etwas von 
bitten Mandeln mit fih. Die Blumen find im May 
und Jun. anzutreffen; fie find auf den Spißen Wer 
Zweige traubenförmig befeſtigt. Die Blumendecfe 
t grüne, ovale, zuruͤck gebogene Einfchnitte; die 
Iumenblätter find von weißer Farbe, und haben ei- 
nen lieblichen Geruch. Die Srusche ift eine ſchwarze 
glatte Beere, von ovaler zugefpißter, den gemeinen 
Hals: Kirfchyen gleich kommender Geftalt, in der Groͤ⸗ 
fe einer Erbſe, die einen bittern und unangenehmen 
Geſchmack bat, und deren Saft purpurfarbig ift. 
Diefe fteben gerade an einem Haupt: Stiele in die Hoͤ⸗ 
der und werden zu Ende des ul, reife Der Stein 
at beynahe die Größe der Frucht, meil ihn wenig, und 
faſt unſchmackhaftes Fleifch umgibt. Der Kern ift 
von gutem Gheruche, und etwas bitter, Die Rinde 
‚der Zweige ift braun und glatt... Das Sols, welches, 
‚, grwähnter Maßen, unter dem Nahmen St. au 

| ö 

(*) Stirp, Aufl. Faß, II, co. | 


Su m u mu Ri m ——- ik "IE — — — — — — — — — — 


Striche J J 29 


Sol; verkauft wird, iſt braͤunttch, und hat im Anfange 


einen ſtarken unangenehmen Geruch, wie unſere ge⸗ 


meine Trauben⸗Kirſche; je trockner es aber wird, de⸗ 


ſto mehr verliert ſich derſelbe, ſo, daß es zuletzt wohl⸗ 
riechend wird. ‘Die von du Hamel gelieferte Abbild« 


+ ung bat den Fehler, daß die Fruͤchte nur parweiſe, und 
„ ‚nicht natuͤrlich traubenfoͤrmig, audy nicht feharf genug - 
- zugefpigt, vorgeftelle find. 


Der Baum bält bey uns in freyem Lande aus, 
wächft in jedem, auch ſchlechtem fteinigen Boden, und _ 
kaun durch eingelegte Ziveige, and) ohne Mühe durdy - 


- Die Beeren, vermehret werden. Man fann ihn auch 


auf Kirfcy : Stämme pfropfen und oeuliren. Inder 
Schweiß wirb der Stamm, wie Hr. v. Haller angibt, 

mir 6 5: hoch, und treibt die Hefte zwar gerade in die 
Höhe, aber bufchig; DU Roi aber meldet, daß derfel: 


be ein Strand) von mittlerer Größe werde, und höher 


: zu wachfen fcheine Er wird am Mheine mit unter. 


. den Schlag= Holze abgebauen. Unſere Winter ſcha⸗ 
den ihm nicht, und man kann auch nicht fagen, daß 


feine ‘Blätter oder Zweige befonders von Inſecten ans 


.. gefallen werden follten. Weil die Voͤgel den Beeren 
. nachgeben, dient er in Gehäge und Luft: Wälder, die 


u ſolcher Abſicht mit angelegt find. Hr. v. Haller 
Kuffert die Muthmaßung, Daß das Holz dieſes Baumes 


. mit dem Bregorius; Holze der Spanier, welches von 
dieſer Nation wieder die Wuth fo ſehr geruͤhmt wird,einers 
. Ieyfey. Um Rheine nimmt man das Holz zu Wein⸗Pfaͤh⸗ 
; Ien, weil es laͤnger, als anderes Holz, in der Erde dauern 


— * 


ſoll. Der vorzuͤglichſte Gebrauch beſteht aber wegen 
des Wohlgeruches in deſſen Verarbeitung zu Kaͤſtchen, 
Vertaͤfelungen der Zimmer, u. dem. Die Kerne der 


Frucht, welche unter dem Nahmen Magalep, oder 


den, ſind etwas bitter von Geſchmack, aber vom Ge⸗ 
suche angenehm; es wird von denſelben, wenn fie zer⸗ 


ftoßen 


! 


30 0. Silke, u 
ſtoßen worden ind, mit gemeinem oder Roſen⸗Waſſer 
‚ein Waller abgezogen, und dieſes vornehmlich zu Ver⸗ 





ferrigung der. wohlriechenden Seife. gebraucht; auch 


» werden bie. geffoßenen Kerne mit in den Teig zu wohl 


tiechenden Seifen s Kugeln gemiſcht. 
Il. Niedriger canadifcher Kirſchbaum, Ge- 
rafus Canadenfis, foliis lanceolstis glabris integerrimis, 


“ fubtus caefiis, ramis patulis Mid, Cerslus pumila 
Canadenſis, oblongo angulsto kölio, frukta parvo Du- 
‚ham, . Prunuspumila, foliisangufto - lanceolatis ferrıdla- 


tis Linn. Fr. Cerifier nain a feuilles de Saule ; Ra- 
gouminier, Nega, Minel Duham. Engl. Dwarf. Ca- 


.nada:Cherry, called Regouminer, Negs, or Minel 
in Canada. Es wächft dieſer niedrige Straud) in Gas 
nada, und alfo.unter einem Himmels» Stricye, mit 


dem der unfrige wohl in Vergleichung gebradyt werben 
kann. Die Blaͤtter find laͤnglich, ungefähr 3 3. lang, 


und 3 ZB breit, am Rande fein eingezackt, und auf 


kurzen Stielen befeſtigt. Beyde Flächen find glatt 
und glänzend; Die obere bat eine ſchoͤne grüne, und Die 


untere eine meergrüne mehr bläuliche Farbe. Die 
. Blumen fommen im May, mebrentheils zu 3 Stuͤck 
. neben einander hervor, und geben wegen ihrer häufigen 
Anzahl der Buͤſche ein artiges Anfeben. Die Blu⸗ 


mendecke ift geün; die Blumenblaͤtter find weiß und 


klein, und die Staubbeutel gelb. Die Srüchte füllen, 


nad) Miller, in der Form den wilden Kirfchen ähnlich 
feon, im Geſchmacke etwas Herbes haben, und im Sul, 
ihre Reife erhalten. In Harbke find fie, wie Düroi 
meldet, noch alle Jahr abgefallen, fo bald fie ſich ange⸗ 
ſetzt hatten. Die duffere Rinde ift glart, bey alten 


. Zeigen braun, bey jungen Zweigen aber braunroth. 


Die Zweige ind duͤnn und biegſam. 
Miller bat diefen Baum aus Kernen gezogen, die 
ibm Juͤſſien aus Paris zugeſchickt hatte. Mach feiner 





trei⸗ 


Angabe liegen auch die untern Zweige vollig in der Erde, 


eu TE m 


⸗ m —— — — — — ——— MD Un Br GR Ta DE SU TE. pp mn — a wu za V⏑[[ 


! 


[4 


Ä Kirſche. 3 
treiben neue Wurzeln, und laſſen ſich alg junge Pflan⸗ 


‚zen verſetzen. Dieſes hat Duroi bey dem Haupt⸗ 


tamme in Harbke nicht bemerkt; wohl aber, daß die 


Zweige tief an demfelben ſitzen, und ſich durch das Eins 
legen leicht vermehren laffen. Seine Höhe ift nicht 
beträchtlich. Miller gibt diefelbe nur 4 Fuß an; Duͤ⸗ 


roi aber hat dergleichen von 8 F. gezogen. Cr breitet 
ſich fehr in Seiten-Aefte aus. Durch die Blaͤtter, 
zotben Zweige und "Blumen, zieret er feinen Platz; und 
weil Die Vögel die Früchte auffüchen follen, pflanzt.man 


. ihn in Frankreich in Pleine Luft Wälder. Wegen der 


tief fißenden und biegfamen Zweige, koͤnnte er auch nie: 
drige lebhafte Hecken geben, wenn nur die Zweige nicht 
zu ſtark befchnitten, fondern mehr durch einander ges 
flochten und mit einander verbunden würden. Ä 
In Canada wird der aus den Früchten geprefte 

Soft body geſchaͤtzt, und Daraus ein gemürzbafter Effig 
jubereitet. m 

- Andere ausländifcye Bäume, welche man auch ger 
meiniglich Kirfchen zu nennen pflegt, werden weiter 
unten vorfommen. Sch handle jege von der inländ- 
ifchen gemeinften Are; dieſe ift — 
AI. Der Holz⸗Kirſchbaum, Vogel⸗ Kirſch⸗ 
Baum, Wald⸗ Rirfchbaum, wilde Kirſchbaum, 
Cerafus major T. Sylueftris fructu fubdulci nigro colo- 
re inficiente C. B. Cerafus fylueftris fructu rubro & 
nigro J. B. Ceraſus nigra, foliis ferratis lanceolatis 
Mill. Ceraſus major ſylueſtris, fructu cordato mini- 
mo fubdulci, aut inſulſo Duham. Prunus avium, vm- 


bellis fefilibus, foliis ouato-lanceolaris, conduplicatis - . | 


ſubtus pubescentibus Z. Fr. Merifier, Engl. The 
wild Cherry- Tree, the Mazzard. Deſſen Frucht heißt 
die Aolz s Rirfche, Holz = Weichfel, Karſebeere, 
Rasbeere, Kesbeere, Koferkirſche, Boftebeere, 
Twiefelbeere, Vogel.» Zitrfche, wilde Zlirjiche, 
ifpelbeere,. Wißbeere, Swiefelbeese, Cerala alli- 


* ana 


\ 32 wu Kirſche. 
ana Plin. Ceraſis nigra Tab. Der Baum waͤchſt in 
dem ganzen nördlichen Europa, und bey und in Den 
. Wählern. Die Blätter find an 4 3. lang, und 2 3. 
breit. Ihre Form ift oval zugefpißt, ‚und ihr Rand 
mit doppelten Zähnen beſetzt. ‘Die obere Fläche ift 
glängend>grün; auf ber untern aber fällt Die Farbe, 
wegen ber daſelbſt befindlichen feinen Wolle, weißlich 
aus. Die leßtere ift überdies nach der Fänge mit einer 
‚erhabenen Ader befeßt, welche nady den Seiten einfas 
de kleinere ausfchickt, deren Erhabenheiten auf der 
obern Fläche etwas vertieft find. Die Stiel: find 
über ı 3. lang. Die weißen Blumen erfcheinen etwas 
fpäter als die Garten s Kirfchen, nähmlich im May, 
und bangen doldenmweife herab. Die Keldy: Einfchnitte 
find rückwärts gebogen. Die Srüchte werden am 
Ende des Zul reif, find klein, mehr ey⸗ als herzförmig, 
und nach den Varietäten bald roth, bald ſchwarz. * 
Gaͤrten findet man auch halbrothe, gelbe, und wei 
Das Fleiſch iſt nicht dick, etwas trocken, von ſuͤßem 
waͤſſerichtem Geſchmacke. Der Stein iſt oval, mit 
dem Fleiſche verwachfen, und im Verhaͤltniſſe deffel: 
ben groß. Der Bern fihmece und riecht wie die 
* Blätter des Lorbeerkirſch⸗ Baumes. Die Rinde ift 
glatt, afchfarbig, ftarf und sähe. Das Sol; ift gelb⸗ 
roͤthlich, fein in den Adern, von mittelmäßiger Schwe⸗ 
re und Haͤrte. 

Diefe Art ſaͤet fich in den Waͤldern und Feld⸗ Hecken 
theils von felbft, theils durch die Voͤgel, häufig aus. 
Der Stamm treibt ſchnell in die Höhe, und erhält, wenn 

er gefund ift, einen geraden Schaft. Er wächlt für 
wohl auf Ebenen, als aud) auf hohen und rauhen Ber: 
"gen, und kommt in jedem ‘Boden fort, fo bald er nur 
nicht zu naß oder moraflig iſt. Stein⸗ und kieſiges 
‘ Erdreich, wenn 'es mit guter Erbe vermiſcht ift, bleibe 
für ihn das beſte. = . 


Er 


/ 


— un GEBT ww 
» . 
. 


—X 
⸗ 


WER" um ee m ur — — — — — — — — — — — — — — 
hu 
x -. . v 


m. nn un CE Gr Bo 3 Wo — 
Bar! , 
“ . ‘ . 


Pe 


. v. « 
« . . 
. . « > x ' 7 . 
” r . " . “ s 
N . ” " . ° 
- rt . . x ö 3 
’ [3 ’ . 
Ly 
‘ . . 3 


Et Affer fl ſche leicht aus Mernen Hafen. u 


dieſer Abſicht Iege man im Herbſte Kerne, von ganz rei⸗ 
fen Fruͤchten ſofort in leichte Erbe, ı bis 14 3. tief, 
laſſe die im folgenden Früßlinge hervor keimenden 
Pflänzchen 1 dis 2 Jahr ſtehen, -pflanze fie das mit 


. - verfürgter ls. Wurjzel⸗ eben aber unverkuͤrzt, in 


die Pflanz= Schule in 25 F. weif von einander entferns . 
te Reihen, und in den Reiben 15 F. weit, ziehe fie hier 
bochſtaͤmmig mit einem 6 3. hohen Schafte, laſſe fie 
Bann, rings umher eine Krone bilden, und pflanje. fie 


endlich in Verzierungs⸗ Plantagen von Wan. Bau⸗ | u 


min u. d. gl. 


Die jungen Staͤmme werben vor andern gewaͤhlt, 
wenn man durch Oculiren oder Pfropfen wohiſchmecken⸗ 
dere Kirfchen ziehen will, weil fie geſchwinder wachſen, 
und länger dauern. Man fer fie Deswegen in Baus 
Schulen ju diefem Endzwecke aus; und dieſes Verfah⸗ 


ren iſt beſſer, als wenn man fi ie aus den Wäldern . 


nimmt und pflanzt. Diefe Art verträgt fo wenig, wie 
die andern Kirfchbäume, das Abbredyen der Acfte und : 
ſtarke Beſchneiden der Zweige, weil ihnen durch das. 
auslaufende Bummi die Kraft benommen wird. 

dieſes Auslaufen noch nicht weit gegangen, fü kann man 
‚den Zweig retten, wenn man sie ſchadhafte Stelle and; 
ſchneidet, und mit Baum: Wachfe oder" Pech bedeckt. 
- Die in gutem Grunde ftehenden Kirſchbaͤume ſollen der . 


Krankheit mehr unterworfen ſeyn. | | 
u Einer eigenen Art Raupen, welche ch afdn _. 


Vogellirſch⸗ Bäumen. auffält, wird weiter unten bey 


den Gartenkirfch = Bäumen Erwaͤhnung gefchehen. 


Die Fruͤchte locken viele Vesel inſonderbeit Amſeln 
md Erammersvoͤgel, 3 und der Baum dient 
17% Walder die er Ber! bie Blumen und ride 
te ziert: 


>: R RS nn [IS - 


ot. Ene. Er - © E = Eon. 








34° 


en 
meinen s Ge mit. rn 
. 


RE, _ 
Wein die een Vogel⸗ Lirſhen nie Yen Kerne 
r le 









Aus den mit ben Kernen- je 


— —F 
WBier . Hefen in Gabtung gebrachten Vogels Kirfihen, 


laſſet ſich durch Die Deftillstionein vorteeff licher Bratine⸗ 


.#. 


ein bereiten. Wenn nähmlich Die reifen Kicf 


: von den Spielen abgezupfet find, werden fie ganz Pleik 


eſtampfet, und in ein anfgefchlagenes Faß gethan; 
ierauf wird fo viel lauliches Waſſer geooffen, daß es 


J Die Suchen oben bed, und, tmohl jugederft, yue 
fänters 


Gaͤhrung an einen warmen Ort geftellet. Der 
lich fpieiewöfe Gerud) ungefähr nach 14, Tagen wird zei⸗ 
gen, ob die Gaͤhrung vollfommen fey. : Wenn man 
3 oder 4 Metzen Kirfcyen bat, wird alddann um Diefe 
Zeit ı Metze Malz Schrot mit laulichem Waſſer / ein⸗ 


geruͤhrt, und, bernach werden ungefähre 7 Maß heißes 


Waſſer darauf gegoflen... Nenn diefer Meifch gehoͤrig 


verkuͤhit if, werden demſelben Die Sefen gegeben; ale⸗ 


dann wird, nach vollendeter Gaͤhrung, das Gut Juden 


Kirſchen gefchürtet, und fogleicy auf die Art und Weiſe, 


. wie der gemeine Korn⸗ Branntwein, gebrannt, 


das Reetificiren erhält man einen Spiritus, der dem 
Stanz» Branntweine faft nichts nachgibt. Durch Das 


- Alter wird er angenehmer und flärfer. Zuweilen iſt er 
verfaͤlſcht, indem man ihn aus Pflaumen deſtilliert. 
Der unverfälfchte, mit Citronen⸗Safte, Zucker und 


heißem Waſſer vermifcht, gibt ein Gerränf, weiches. 


. bem Punſche ziemlich nahe kommt. 


Aus den Kirſchen wird inſonderheit in ber ‚ein 


Brannewein beftilliert, den ſelbſt der an fine | dere e Li⸗ 


war gewoͤhnte Seanzoft zu en weiß, u 


m der Schweiger einen einträglichen 
*3 Anbreä Dergeriung, in feinen Briefen. aus der 


| Schurettz, Zuͤrich, 1776, ge. 4. G. 301, wird ber Spiri⸗ 


tus bafelb — * 8 aus d 
uch aut —* gen fe eher aus frifchen, —8 


Man nimut ſe Dich ae 


. — — — — — — — — 
* 


— — — — — — — — — — 
”» . 
’ 





N ! 


e oe Oleg, wi rüllet fe Sa ein BE io ch 1 —7* 


föge m 








—* —— 
—— werben, und — ohme Baier 


bt, Wh * das 6 mäßig warm 
Der et co D enlfen folde u auch 3 biß 4 Kochen 





während der eäpemg, mit einem nude 
lich, —— —* 


das 
J SEN: fo gut als 
Das beſte Jei Die nr 
und ſtille er 
Ä oben alles klar iſt. get man mın (09 lei 
ſo ſchadet es 


neh! ve Aigen und In ann * 


— rs folgende, welches man rand nen 
und fhme), und wird zu einer 


—— beun rectiſictrt Da ungefähre | 


um and trocknen ELirſchen akten, bes 


E a ac folche, —— cn Beg m jet worden 
iR, mit em Waſſer an, 326 —— 4 — 
nud dann —* 52 — 


geht nur zuwe —— 


gleiche aufn —— Sen, 


eine gleiche Art zu beftillieren, 
Uns den mit den Kernen 








meiſten Apoloeen den 


—SE Rirſch ʒyrupp welcher, wegen ſeines 
men & , andern unangenehm ihmels 


— —— zugeſeht wird, 


* 


J an 1 


—— — u 
unn abgeht, Hat die gehörige Guͤte, eh lange es hön fr‘ 


verfioßenen Rirfchen mp 

 Simmgefegtem Waſſer, wich das fo genaunte ſchworz 

. Aurich‘ Waffer, Agus ceralusum vigro. um, ‚Defllle 
Mon in den 


& m ob * er bar, un . 


eben laſſen. denn — . 


8 


J — —w— .. ' 
N) . 
un v €; Wan. 
. “ .4 . 
“ . 


36 Kirſche. — 
Wlan halt die ſchwarzen Kirſchen in den Krankher⸗ 
en des Hauptes, in der Epilepfie; dem Schlage und 
. Der Lähmung, beſonders für dienlid». Man gibt Die 
feifchen Fruchte zu eſſen. Bon den Kirchen wirt in 
: Der Schweiß ‚ eine große Menge gedörret, und 
Weit fodann dem Wolke des Winters zu einer angeneh⸗ 
"mn und gefunden Speiſe. Den baraus- de 
ten Branntwein, Beift, oder Spiritus, Bra — 
beym Stottern und andern Fehiern der Sprache an, 
wenn man naͤhmlich den Mund zum oͤftern damit aus⸗ 
ſpuͤbhlt. Keßler verſichert, daß ein vom Schlage Ge⸗ 
ruͤhrter, die Sprache wieder bekommen habe, na 
er dergleichen Kirſch⸗ Branntivein getrunken hat. Das 
deſtiltjerte Kirſch⸗Waſſer iſt angenehm umd erquik⸗ 
. . Send, Rajus meldet, daß daſſelbe in England bey dem 
rauenzimmer fehr beliebt, und wieder convulſtviſche 
: Bewegungen, vornehmlich der Kinder, gebräuchlich , 
ſey. Allein, ungeachtet daffelbe ehemahls ſehr haͤufi 
in Mirturen gebraucht wurde, und auch noch jetzt 
weilen gebraucht wird, fo iſt es doch yielen verdächtig; 
ja die engliſchen Apothefers Bücher haben es ganz aus 
‚der Zahl der Arzeney - Mittel ausgeflrichen, wegen ber 
Aehnlichkeit, Die es mit dem Waſſer der Lorbeerkirſthh⸗ 
- , Blätter bat, wie fein Geſchmack, Geruch, und von 
e einigen Aerzten in Worceſter bey Thieren angeſtellte 
.Merſuche, gezeigt haben. - Man hat über hierzu tin 
' fehe gefärtigees Waſſer genommen, welches noch dazu 
bloß aus den zerftoßenen Kirfcy- Kernen deflilliert war; 
denn and. 14 Pfund Kerne g man nur 2 Pinten (32 
’ Ungen) Waſſer abgezogen :*). Die wuͤrtembergiſſh 
: Marmaropde befiehlt, den Kirſchen die Doppelte Weitge . 
Waſſer zu zufeßen, und fo viel Waſſer äbyiziehen, afe 
man Kirſchen genommen hat. Die ſchwediſche Phar⸗ 
Macopoͤe iaffet nur ſo viel Waſſer Hinzu ſetzen, als 


8 


4 — 





4 


0 Dem Dilpenfmory, B.366..., 


x 
4. 


u derfichhäfl, das Anbreunen zu varhuͤten; fe beſtimmt 
hierzu gleiche Theile Kirſchen und, Waſſer. Dieſes in 
den Apotheken befindliche Waſſer iſt gemeiniglich ‚fo gers 


dunnt, daß man nicht leicht ‚befürchten datf,. Daß-es' 
arten Kindern Convulſionen errege, wiewohl 9 


man, ſtatt der Kirſchen, bittere Mandeln zu ſeiner We⸗ 
reitung nimm 0. ne, Pe 
... : Die innere Rinde diefed Baumes unter den Rauch⸗ 
Toback gemifcht,; ertheilt Deinfelben einen angenehmen 
Geruch... Eingenommen, vertreibt ſie Die Wechfel: 
Seen, yud macht oft die China» Minde en 
ie Rinde tft auch in der Färberen zu gebrauden. 
 . Der mit dee Rinde des Kirſchbaumes angeftellten ers 
| Be 7 Farben wird weiter- unten Erwaͤhmmig 
gefcheben, er. en 
. Sn einigen afatiichen Provinzen. des ruſſiſchen 
. Reiches, wo Die Einmehner fahr mit Wanzen geplagt 
ſind, raͤuchern fie die Stuben mit Vogelkirſch⸗Bluͤthen 
i Po g lches ein untriegliches Mittel dawieder 
heyn ſoll. a. En SEE 
. ... Die alten Baͤume liefern ein vortreffliches 8olz zu 
- , Tifchlee und Drecyster + Mebeiten, welches eine feine 
roͤtbliche Garbe, und vor dem gemeinen Kirſchbaum 
Holze den Vorzug hat. Kohl⸗ und Brenn s Holz. gibt 
es von: geringer Güte; und im Wetter iſt ed von fur 
„Dauer, Won jungen Bäumen macht man in Frauk⸗ 
‚..veish gute Baß-Refen - N, 
Se. Das Bummi oder. zarz ſchwitzet von felbft aus”. 
. ‚der Rinde des Baumes ans, und ſteht gelbröchlich aus. . 
‚Rinne fchreibt Daffelbe Dem rohen ſauern Kirſch⸗ Baume 
205 allein, es ſchwitzt häufiger aus diefem Waldkirſch⸗ 
Bunme aus” Weil es den Glanz und-die Farbe dee 
Goldes bat, wird es an einigen Orten in Nieder⸗ Sn Ä 
95 De venenis Opp. To. 2, P.196: \ 


v 


— — —z, mE ve vr. — — 


* 


« 


- — (ur — — — — — — — — — — — — | — — — — — — — — — — — — — 
. * 
- . * 


anderer Meinung iſt. Tadelnswerth aber iſt ed, wenn 


— 


x 


S 


D 


4 
ri . 
N} . 
. 
U , . 
. a . 
, . 
. 8 “ 6 
. 
3 ‘ ® j 
’ . 
x 
LU 





un Bold ober Ragen Blei men. Duck 
mit ſich dieſes Gummi in einen Schleim ausfs 


‚Kfen, und kommt in feinen Eigenfchaften ziemlich mit 


dem arabifchen Gummi überein; es wickelt nähen ch 


Vie Schärfe ein, erweicht, macht ſchluͤpfrig, und ift in 


* 


det Ruhr, Strangurie, Steinſchmerzen ıc. —— 
Man Brauche es auch, Die Haare bemit wegzuägen: : 
muß aber fein hellbraun und rein fey 

= IV, Barten ‚Aurfhbanm, ef  vulgeris, for. 
Jils övaro-lenceolatis ferreris Mil. Cerafus vulgaris, 


frucdu rorundo Duhem. Prunus Cerafus vmbellis fefli- 
. '2bus, foliis ovato-lanceolatis condaplıcaris slabris 
- L.. &t. le Cerißier; in der Provence Pichor. Engl. 


“he common or Kentish rty. Deſſen Fru | 
beißt die gemeine oder Barten ı —*5 Pinnd 
bt. Europa allgemein ale das Vaterland der Gartens 
an, ohne —8 einen Theil deſſelben zu beſtim⸗ 


"men. So viel wiſſen wir, daß fie von den Römern in 


Italien, und von dort aus in unfere nördliche Gegen 


ben gebracht nd, es mag fie nun uculus, (f. oben, 


©. 231,) ser ein Anderer, zuerſt bekaunt gemacht 


Haben, — dar fü fe um das ſchwarze Meer in 


ben Waldern wild 





Die Blaͤtter ur mi) efpiet, auf beyden Sei⸗ 


ten glatt, hellgruͤn, und ande ausgezackt. Der 


men haben kurze Stiele. Die Fruchte werden kugel⸗ 


Bates Stiel ift mit zwey "Dein beſetzt. Die Biu⸗ 


rund und roth. Die Auffere Haut ift dick. Das Ziel 
ift mit eines fauern Safte angefälle. Der Kern 


etwas platt gedruͤckt. Die zei „see Reife fällt von 


der Mitte des Jun., bis zu Ende des Jul. ein. Die 


Rinde des Stanımes und der ehe iſt glänzend braun. 
Das Solz kommt in feiner Guͤte und Farbe mit dem 


an Art überein. 


— Baus de Yaum wachſt zu —* in die — 


Bun — ———— — — 
* 


BT Pr. 


2 D5 dieſe Kirſche die Stamm⸗ Mutter aller übrigen - 

in den Gärten vorkommenden Sorten von Kirfchenfen, 
oder ob Diefe ſelbſt aus der. vorhergehenden dritten Are 
erzeuget, und nachher auf andere und mannichfaltige 
: Seife werändert werden, oder ob vielmehr zwey ur⸗ 
ſpruͤnglich verfehiedene Arten anzunehmen, . und bende 
* durch die Kunſt in verſchiedene Sorten ausgeartet fen, 
laͤſſet fidy nicht füglich eftimmen. Linne nimmt dus 


legte an, dein aud) v. Münchhaufen benpflichten, doch 


dieſe zwey Stanm ⸗ Arten noch mit zwey Anderen vers 
mehrt, und die Glas⸗Kirſche, und weiße ſuͤße Kirſche 
nicht file, Spiele ſondern Stamm Arten ausgibt, we⸗ 
nigſtens für ſeſche, welche nicht unter einander ausar⸗ 


ten, und z. B. aus Kernen von ſchwarzen Kirſchen nie⸗ 


mahls Bäume erzeugermwerden, welche weiße Kirſchen 


tragen. Zwiſchen den ſauern und füßen Kirfchen‘(*) 
muß auch um deswillen ein wahrer Unterfchied Statt 
finden, weil man nicht füglich ein Auge von.der einen, 


” auf'einen Stamm yon dev andern oculiren fann, Man - 
muß vielmehr faurd auf ſaure, und ſuͤße auffüße Kirſch⸗ 


Stämme oculiren, wenn die Bäume ein gutes Anfehen 


und Wachsthum haben follen.. Boch follen, nach Hrn. 


Paſt. Henne Erfabrungen, wie ich weiter unten aus 


“ führen werbe, füge Kirfchen auf ſauern Staͤmmen recht 
Di fortfemman, "5b al) das Begenihei niche @tatt 


u findet. Die füßen Kiefihen werden im Hole allezeit 


. 
% 
Ay y & 
. 


- dicker, und der Darauf gepfropfte Zweig von ciner ſau⸗ 
. »era Kirſche wird gegen den uͤbri 
‘fein Verbaͤltniß haben; und 


‘er, als ber Stamm, ausfallen. Es iſt eich merk⸗ 


Theil des Stammes . 
fd wird auf fauern 





en Mein" 





. 
. 


D 
. . RB. 
⁊ 







" .. 
. 
- 7 
‘ 
s 
[2 
⸗ 


u würdig, daß daß es Beine weiße fire ixfchen abt, da 
doch ſowohl ſchwarze, als rothe, oder braune, von 
ley Geſchmacke hat. Ich werde zuerſt Die wer Hau 
Sorten, welche Hr. u. Muͤnchhauſen als fo'viele wi 
‚liche -Abarten annimmt, . anführen, und hernach d 
weitere Abweichungen angeben | 
er «Schwarze füße Airfcheh, davon es —8 
erley Sorten gibt, als: a) weiche, ſaftige runde, mit, 
einem runden Steine; dieſe nennt map fhlechefsin“ 
ſbwarze Auſchen oder Weichfein, Aaſtebecr, 

. Kriecken, Fr. Guignes, und ſcheinen von der 
tr abguftammen. ‚ne ae , — 
am bärtere, mit einem laͤnglichen Steint, 

„de man se Setze Aitichen, ‚ober Amorpeis‘: 
Arien, Fr. Cerifes d Eipagne nöet oder Corumuıs . 
noirs, nennt 
| BEN Ricfchen, wide — ae bike den 
runde, © 
weag weiße: ee ale Fr. Cerifes erg Area heißen, 
und lange —— pm wan weige Serz: Rire 
ſchen, oder Zyer: A „Fr. Coeurets blancs, 
oder, - wenn fie bunt * —2* a ' 
>> gyeißen Sicfihen wel nichts rothes haben, 
nennt. man ang oa Biefdyen, weil fie die Farbe’ 
vom gelben Wachſe haben 





N eier rad 1 handel diefen Sorten | 
werde w Yen ders handeln. 
C.-Saure-Rirfchen. Es gibt deren zweyerley 
0 Arten: 1. recht ſaure, von Einigen Emmerling ober - 
Bloder ⸗ Rirfche.genannt: Wenn foldye groß, dis “ 
kelroth oder * und faftig — nennt man fie Mo⸗ 


vellem/ n, Amarẽellen 
oder Amorelen ke Hl. "Moerellen. 2 “a 
0 t 


J een —— weihel be * 


— A— —— — 


uw u u u Du 
2 . 


= gu Te EB Tr Sn sn m SE 
D “ 
4 


— m wm —— ⏑ WE SCHE” —— 
0} 


u Bares bemefhen 





> 
‚ . 
. v . m 


Berſchen/ Fr. 
nach jur den ang eher Auen — ‚und gleich⸗ 


R 





Glas⸗Kirſche ausma Die Holländer nennen dieſe 


‚ and alle weiche Siiben, Kei Kerffen.: Der Amarellen 


wird weiter unger wieder Erwähnung geſchehen. 
D. Glas, Rirfchen, - L. Ceralas carne tenera 


K. aqnpoſa C. B. Cerafus Juliana L Fr. Guindoliers. 


"Die Frucht iſt hellrotb, Halb klar und ſaſt durchſicht⸗ 
rund, etwas platt gedruͤckt, mit einem wei 
1 Saſfte. Ih werde weiter unten ein mehreres 
„davon ſagen. 
Die Franzoſen pflegen den verfchiebenen Kirſchen⸗ Sor⸗ 
‚ten die Haupt-Benertnung nad) der Aufferlichen Geftaltders 


felden zu gepen, nad) bem’folche herzfoͤrmig odet rund, if. _ 


6 den herzfoͤrmitgen Kieſchen rechnen fie: 1. bie cultis 
virten Sorten bed. Märilier. ober s Bauide Des 


x ind; „2. die verfchiedenen Sorten des Guignier, deren 


die verfäjiebenen Sorten des Bigareautier, oder Herzkirſch⸗ 


Baumes. Tu den vunden Rirfchen rechnen fie: x. die. 


tothen und weißen Sorten de eigentlicy fo genannten Ceri- 
‚Sier; ‘2. bie Sorten des Griottier, wohin die fauern, und 
„die med en fäuerlich Füßen Kirſchen gehören. 


£ aber iſt man in Sranfreich, felbft in ben Be⸗ 


—E der Haupt: Arten der Kirfchen, nicht allemahl 

mit einander einig. 3.9. In Poiton heißt.Guigne, was in 

Paris Ceriſe bei t; in Poitou heiß Terift, was in Parts 
in Poitou heißt Guindoux, wa? in 


.  :-Merife . heißt: | 
Snone peißt, LE Ye 


e Kirchen 


77 ee ‚gdenmen 8*8 A bat Ames _ 
—ã n einer Urtunpe . 
Amerine ſchon u5 


* (est va. 
Srenue, wird 
*43 Kirſchen —— und in einem ı 501 un 
u 


2 4 
Gebonge, weiße ben Be 


. ‚Fam das Mittel zwiſchen den ſauern Amareilen und der . 


- gen * laͤnglich, meiſt ſchwarz und von ühem Geſchma ⸗· 
chte 


ein, zartes und waͤſſeriges Fleiſch haben, und ennt⸗ 
weder roth, oder ſchwaͤ —E Ki und weiß, find; 2. . 


Brian) ver, De. 


. 
- ob. _—. 





ee f den ft — u 
uffer je ung r 
"einige, von an gewiß behaupten Tänkk, 
"dad ice On | nd r a 
Stet er —ã— 
—2*— —* Ce racemoſa hortenſis Ci B. 
eraſu⸗ —— ‚continue florens ac frugeswune 
dr, C erife a gruppes, "Cerifier de la Tode Fi 
A oder St. Martin, Ceriſier iardif. Man ler 
„ det an feinen Stämmen nur Hola und. Ylunen- z 
pen; die erſtern reiben kleitze Blätter s Knofpen, x 
che duͤnn und nicht lang. find. "- ae ale 2 
and hat thoĩ theils doppelte runde 3& 
Die a nf Deren Ace el hellgruͤner, als auf 
‘der , Die az a Im 






man die —* im Fa — —E 
im Duͤhamel () gibt einen einzelnen in Einem Jahre 
ger a Deucht iR über 6 — und mit Bio⸗ 


r 
Di Sinai BE als — 
von, —E eitet. e be He Se zt 


—SeS— nes, Kae de 
on Abe Gen, Tai ein, —E 


. . Mn v 
, » 


W rothlich; und der Saft ſauer. Gie tragen haͤ | 
den aber ae und nicht Durch Sn he 


x ” vo ‘ 
ı , . Zu . > 
u —* oo 43 
Bu j Fa " . “. 


Ag mie einer mertüichen 


Mas bejrichet; 1 * San iſt dick und hellroth; dag 


Fleiſch weiß, wo es aber mit dem Steine verwachſen 


andere eb - 
ſtehen. Di Meike, wel uͤ 
tragen haben, —— ee —2* J 


* Pe im Winter. ab. Die Frucht ft nicht von großem 
Werthe; daher man dieſe Baͤnme nur der Seltenheit 
wegen it Plamagen und Gärten zieht, und Buch Pfro⸗ 
u sder Dculiren verme 


3. Ötfüllter Sehne, u, oder Aisfhbeim 


. mit balbgefüllter Diane, Gera eralus vulgaris duplici _ 
":#ore Daham. 3x. Cerilier a 


i«double, 


+ The double - dowering Chersy, double. blaffomed 

. .* Cherry wird wegen der ſchoͤnen großen und gefältten dh, 
rg Jede Blume beſteht aus ıs _ 
on De Blumenblaͤttern, in deren Dritte fich jedoch noch 


Staubfäden mit ihren Staubbeuteln, an ſtatt des 
ampeie le be gemeiniglid) Peine 5 Blaͤttchen 


F (eich sen Diefe ſind gänzlich unfrucht⸗ 
” findet man auch einige mit —— ner | 

.. Eu und nad) diefem folgen mietelmaͤßig 
hellrothe, eben nicht Mletfchige, und wort Ge 


faure ade. Der Stein ift alsdann glatt und * 


fxbrmig. Der gemeine Kirſchbaum hat zug Zeit feiner 


Bluͤt ein gefatendes, der mu gefüllten Blumen aber 


ein bezauberndes Anfehen, ud macht mit feiner ſchwel⸗ 
geriſchen Bihepe, weiche fo gefütft als eine weiße Roſe 
iſt, und an dem ganzen Baume überall in Menge ers, 

| — auf bie Einbildungsfraft einen frappanten Ein⸗ 

. Hochſtaͤmmig, und in der Ferne gleicht er eis 


nem Daten Schnee und je mehr man ſichihm nähere, 


de 9° mehr Wergirägen gewaͤhrt fein Anblick. Am 


en pflanzt man ihn Mur das —28 und Ocu⸗ 


ur > Inen fer; wu er laͤſet ſich ſowohl hochſtaͤmmig, 4 


x . 





. . . x. 
| 44 Miſchn 
xo> 





x 


⸗ 


[4 


T« auch pwerhig/ ſlehetn, und kann nffb in le Gabeen Tunis 


- 


‚ r 


4 


‚Plantagen aufgenommen werden. 
Man unterſcheidet hierven auch ‚Die Bouquet⸗ 


KRirſche, Veralus fariva, Iructus rotundosacidos, no 


pediculo plures: ferens Dahamı, Be. Cerifier à beu- 


quet. Dieſes ift eine andere Art von gefüllten Blu⸗ 
men. Denh an ſtatt, daß ſonſt in jeder Blume nure 
Ein Staubweg if, Mind hiet verfchtebene, Derem jeder 


ein ˖ beſonderes Eychen befruchter, und von welchen zu⸗ 


weilen 2, 3 bis 5 an Einen Stiele zur Reife kommen. 

Sie wird auch Trauben - Riefche, Traubel« Rice 

fihe, Träubel » Kirfche, Zr. Cerils à grappes; 
annt. | . j J 


T. IJ.C.v. Henge, im Hameln, neunt fie Doppel: Mies 


 fehe, und eusheilt davon im 10 St. der Gannıov. gel, Ans. 
verfiche: 


u % 1752, Col 15, folgende Nachricht: .. 
unter Doppel: Kirfche nicht einen ſolchen Kirfhdaum, Wels 
cher, wie bie DoppelsBirn, zweyerley verfchiedene Kir⸗ 


. (eh, zu zwey verjchiedenen Zeiten in Einen Jahre hervor 
ngt, 


fondern einen folchen, ber ſowohl einfache, als auch 
eine Menge doppelter Kirfchen erzieft, fo, daß an einem din⸗ 
digen s Stängel, Ber. doch nicht dicker, ale ein ander 


.verifl, 2, 3, 4, 3, 6 and mehrere Kirſchen befindlich find. 


„Um aber diefen Baum wit feinen Früchten näher ken⸗ 


nen zu lernen, fo muß davon ferner bemerken, daß derftls 


be zugleich mit der fruͤhreifen Kirche in dee Blüche ſteht, 
auch niit biefer zu gleicher Zeit zur Reife gelangt. — 
Wenn man nun von- foldyen Srächten welche abbre⸗ 


. ZT i 
‚chen win, fo fieht man mit ber. größten Verwunderung, 


. 


auffer. den einfachen Kirſchen, ober denen, da ein Stängel 
nicht mehr denn Eine Kirſche trägt, auch eine Menge von 
ſolchen Hirſchen, ba an einem einzigen binnen Kirfch« 
Stängel 2, 3, 4, ja sutwellen big 9 —*2* ſich befinden, 


deren jede beynahe eben fo groß, als eine einfache 


t, und deren jede een Kirſch⸗Kern enthält, 5 


i 
daß man an eine einzigen Kirſch⸗Staͤngel gleichſam ein 
von ber. Natur formt ouquet Kirſchen eroͤlict. 


„Daß aber auf einem ſolchen Baunie nicht wenige der 


Doppel: Kirfchyen ergeuget werben, tft baraus abzunehmen, 
af Diefem Baume 


7 


weil beynahe der 6 oder 7te Cheil aller 





N v 


N BU 005 
" r 
lichen Ridihen-in: deppeisen Kieſchen j 

der Baum an und vor fih ſehr fruchtbar ift, un nie ae u 
86, faft ohne Ausnahme, voller Kiefchen Hänge, rotnn 

‚ ‚gleich auf andern Kirſchbaͤumen Feine, oder doch nur weni⸗ 

ge Kirfchen zu fehen find. Sonſt koͤmmt diefe Kirfche mie 
der Größe, Korm und Eouleut ber fo- genamten 
Kirſche vollkommen Äberein, —— * bie letztere weit, 


am Geſchmacke und an jarten © an Unen klei⸗ 
nern Kern, als bie le FR Se Verpflanjung . 
geichicht auf gewöhnliche | 
 Mumerlung von vier Kir Sr anf ehem —* ſt. im: 36 a 
or 1786, © 7 N 


- Siem. Grafßi obi. da-Ceraio plenıfloca pro ifere,, ft. in Auf. Na, . 
Ca. A, 16 gr 16 ‚obf. 
2 men ——— era bern, Ka Du ih, 
0 3, Die zwerg Ruſche Erbe Weihfel, Ce.’ 
“ rafua pumila, Kol ouatis eglandulafis Rupp. iſt eine 
U wilde Spiel:Art, und fol.nach Matthioli Kraͤnterbu⸗ 
che, in welchem fie unvollfonimen.auf der 25 Selteum 
ter dem Nahmen Chamaeterafas, 'adgezeichnet ift,- in . 
'den böheimifchen Gebiegen, und. nach Rupp bey Grey 
burg an der Unſtrut, wild wachſen. Sie iſt alſo aic 
ge deutſche wilde Abart anzunehmen, die auch Hr. v. 
Leyſer (*) um Halle, und Gleditſchan vielen Drten-in 
üringen, angetroffen bat. . Die Blaͤtter ſind Aber 
"3 3. fang,- laͤnglich oval, am Kande fein gezahnt, und 
in ihrer Structur ziemlich dick. Sie haben eme hell. 
= glänzende Farbe, welche befoubers auf der oben . ! 





laͤche merklich ift, da hingegen Die untere mit einem 
inen Ader = Gewebe durchzogen und ein. wenig blaffer - 
„ericheint, Die Blumen kommen ii Anfange des 
— VV hervor; fi ſie ſind auf dem aume zwar 
anzutreffen, aber nur —* fo groß, als fie-fonft 
‚uabreen Kirſchbaumen zu ſeyn pflegen Ungeachtet 
8* aber fo fruͤh vor den übrigen bluͤben, fo erfordern, 
' doch die Beinen runden rothen — gr are lin 
A‘ nn . vere 
C) ©. Mora Hana; pe. 2. eur 9. 






# 





er Te "u | 
2. gene deit zut Reife mb. —— Anaſt abg⸗· 
nommen werben. Sie ber vielen 
"Blumen, einzeln. Der Stein * laͤnglich rund and 
weiß. Die Zweige fd biegfam ‚ nicht über einem 


Deinuen Bindfaden Di, und hängen nad) der Erde 
Die Rinde. amt Stamme fällt aus dein Grauen 








st: 


—5. zeigt, und nuveränberfih erpäkt. In Gärten 
—— 6 bis 8 F. Hohe. Zum haha 
nlegen ſcheinen die Zweige zu, dunn zu ſeyn; und 
wollte man auf. einen andern. und ſtaͤrker treibenden 
| Stamm man pfropfen, wurde das Reis allezeit trei⸗ 
| ger hen Fi R Pr abwei⸗ 
4— y wie upp, und auin y 
* gemerkt haben. DU Roi empfiehlt die Aupflamung 
| in den in Oder und behauptet, daß dieſes niedrige 
| —88 auf Rabatter und andern Stellen, too ma 


\ 71. Bu Diefen Bemerkungen des dARot, fügt He. DR, 
Meblkus, in finden Beobachtungen vonn . 
. Bäumen und Sträuchern, die in dem churf. votan⸗ 
ifchen Garten zu Mannheim im Freyen ü ein, 
“in den Bemerk. Der churpfaͤlz phyfık. Son. rer 
v. 3.1 ee ARE a e. 


ba ih — 


hameo⸗ier, 106. ©. . 
I D a5: 
09 Pa p. ge ent. 








_ Yaben in Furger Zeit eiıren a 
\ Ken ai 6 cs Scuf: a at if daher 


“ Bf er zu einem bochflämmigen Kirſchbaum 


J —— 3. 2 ) S. 2 


® * 
, ' t , 
- ® * 
y ‚ . ” . “ 
. , ’ D a 
- j > 
t * 
x ‘ . 
” * 


‚ unb von ba 


= auf-ber Seite des Jrucheknotens geſtanden .. 
mit einen Biegung:in die ie. Narbe « 
—558* —— ur laden Den | | 
Fa fi mie eigbar u — ven A bedeckt Dr Dir * J 
* * * | 


ch. Die © nd zwar an den fru 


‚baren Yeften ſo, toie fie-bil I Fehäriiben: per 
5 Triebes 


—*2X* iſt — el ehön m e ‚ ka.bie an 
- fruchtbaren Aeſten ſtehenden — ‚eriineber Dr gan Bla blafe ' 


rothe, oder gar grüne Blattſtiele hab 


. Blätter des: jungen Triebes von ne „giel — * 


gruͤner, da die andern dichter und 
Fey Bu die B ir: 


ee. 


u twifchenraume bed W 
J Ba Im Blätter einzele Ära mit Herrn mn, Du 


e nVaume ſtud mir aus Samen aufgegangen, und 







eh, a8 ihn du Roi acht und glaube i 
erwachen 


in den Beytraͤgen zur ſchoͤnen  Gartentunft, 
ns fe ume find gegen 
unem und dies Jahr äbertsas . 


ne felb —— uine art keit — | 
EA n den y ; Da Re len Bike | 
der Länge eines Z0lled; * 7 trauben —— 20 


23. 5 hervor gedrungen. 3 der bie —I des 


16 und 15 —5 bie —— * verſtoͤrt, und tur 


7 wenige K 
. FAbR fo —— — 


dem —* 
eo ſoll auch Biefcben ohne Steine odir 


Be nantene gen; dergleichen ne Tomnefort 


Auch einige neuere Schriftſte 
Eine M Zus 
ER "Pflaumen ohne @e Seen = * von 


Ba. 7 .Kirkke, 
©. L. op. findet man im 26: &. De phn D 
luſt. (Berk; 1755, 8.) S. 1218, fg. weiche ſich voa 
. einem Geiftlichen, Camaldulenſer Ordens, herſchroibt. 
Man ſoll naͤhmlich, um Kirfchen ohne Kern zu jiehen, 
af einen Kirfehbaum- Stamm, weicher etwann 2.2, 
ia Duscchfchnitt Bat, 2: Pfropfreifer einander 38 
über pfropfen. Hier kommt es m hauptſaͤchlich dar⸗ 
an, daß dile beyde auch bekleiben. 
beyde Reiſer bekleibet And, laͤſſet man folche bis zum 
Fruͤhlinge des folgenden Jahres wachfen; ımd wenn 
‚ Die bequeme Zeit zum Pfropfen ift, fchneider man die 
. sberfien Gipfel von beyden Reifern ab, fü, daß eilres 
- fo hoch als Das andere. bleibt, fpaltet ‘das eine. Pfrapf⸗ 
Die ef yo u man dad andere keüfoͤr⸗ 
mig zu nitten hat, t man es in des erſtern 
— Scalt, vergefialt, daß Schale an Schale kommt, und 
— die Zufammenflgung, wie gemöhnlid), mie 
in: Wache. Zu Berörderung Des Zuſammen⸗ 
ſens fens it nöthig, Daß die Pfropfreifer, wo fie oben 
nitten werden, von gleicher Stärke ſeyn; denn 
Be folche Art trifft Die Schale von dem einen fein uͤber⸗ 
all auf Die Schale des andern. Wofern aber eines 
Ä dicker und das andere ſchwaͤcher iſt, ſo iſt dahin zu ſe⸗ 
w daß wenigftens auf-einer Seite die Schale von 
wohl zufammen ſtoße. In Sig. 2088 Funde _ 
sb die beyden einander gegen über. gepfropften Reis 
fer, wie fie in dem andern Jahre oben abgeſchnitten, 
und bey c, auf gedachte Weiſe in einander gefüget wor⸗ 
den find. —* Bun, va dick Iebtere Operation : 
F iſt, die beyden eifer oben bey c — 
und bekleibet ſind, ſch Ra 
unter e ungefähr bey.d, und —2* ben, ch: 
Sad es. bleibe alſo Das. übrig gelaffene, oben von chied 
ſich heruͤber beugende Reis a ſieben. . Diefer foll in 
dem folgenden Sabre Kirſchen achen, ae —8 in⸗ 


ur BE RE - 8 





a x T 
. 


.& 


j . 
. vo 


/ 


Se 79 


wenbig einen Heinen weißen Kern, dech nfne harte 


Schale, haben, ns 


In den Memoires de TAcad. de Paris, 0.%. 1704, 


78,41, finder fich ein ähnlicher Verſuch. Es erzähle 


_ ı . ——- un pen m we zn OA ww we — — — — — —, — - — — 
— - - — . 
' =» ’ e 


— — — — — — — — — - 
. 
“ 


daſelbſt Lemery, wie ein gewiffer Liebhaber der Gaͤrt⸗ 


nereh ein Pfropfreis von einen Pflaumbanme auf euieln 
Auittenbaum gepfropfer, und als folches gejcheben, 


eben dieſes Pfropfreis gebogen, und deſſen Spige an 


“ einem andern Orte eben dieſes Quittenbaumes einge. 


pfropfet, und an beyden Enden mit Tone vermaßret 


und verbimden hat, worauf dag Reis an beyden Enden 


befleibet iſt, und Zweige getiieber Bat, weiche Pflau⸗ 


men getragen haben, die am Geſchmacke denjenigen 


gleich) waren, wovon das Pfropfreis var genommen 


“ worden, mit dem Unterſchiede, Daß Diejenigen, welche 
aus der eingepfeopften Spiße des Reiſes gekommen wa⸗ 


ven, feinen ordentlichen, fondern einen ganz Bleinen, 


aber fehr harten Kern hatten, dergleichen man in dem 


- Meinbeeren findet, da yuganı die andern Pflaumen, 


welche aus dem flärkerh Ende des Reiſes gewachſen 


bi 


‚ waren, ihren gewöhnkidyen Kern führten. 


dieſen Mcmoires, v J. 173 S. 373, wird 


235 dem — | 
ang fuͤhrt, daß Hr. Marhand der kön. Gefeliſch. d. 


Wiſſ. eine Art Pflaumen gezeigt Habe,“ die keinen harten 
Kern ohne 


- Ceralus hortentis fradu Ame -fliculis, fände. So findet 


. man auch in den zn Paris im Druc heraus gegebenen 


Besseichtiffen von allerley Obſtbaͤumen, ale: in dem Ta 


: $q der Kartbäufer, welche ftarten Handel mit Obſt⸗ 


5 A 


noyau.. | 


Oet.enc. xxxx + ne » ne 1.7 Be 


— 


.“ 





so RKirrſche. 
Nach dem Berichte im Journ. oecon. v. Apr. 
1761, ©, 171, f. wollte ein Liebhaber der Gärtnereg ' 
und Naturkunde verfuchen, ob das Marf in den Baͤu⸗ 
mien zu Ihrer Fortpflanzing einiger Maßen etwas | 
trüge, und nahm zu Auftellung feines Verſuches einen 
"jungen Kirfpbbaum, der aus Dem Kerne hervor gewach⸗ 
fen war, noch in der Baumfchule ftand, und nur erſt 
. einen einzigen Speößling getrieben hatte, In bem 
Fruͤhlinge des folgenden Jahres, ehe noc) der Saft in | 
. . febe ſtarker Bewegung war, zu der Zeit, wenn man 
zu pfropfen pflegt, fpaltete er Diefen jungen Baum von 
- dem oberfien Ende feines Stammes, bis unten, we 
‚ die Wurzeln. aus einander gehen, ar dem Orte, wo 
. das Mark fichebar zu werden anfängt, mitten von eins 
. ander. Aus diefen beyden ganz biegfamen Theilen des 
‚ Baumes nahm er alles Marf init einem zugefpigren 
Stuckchen Holz, welches bergeftalt zugefchnitten war, 
Daß es in Deu Eleinften Canal, worin das markige We⸗ 
, fe eingebüllt fich Befindet, genau paßte, heraus, wo⸗ 
bey er die Vorſicht gebrauchte, daß dadurch Die Waͤn⸗ 
de der Mark: Röhre und die Raͤnder des Staͤmmchens 
‚ nicht fü ſehr befrager, folglich diefe zarte Theile nicht 
,, befchädiget wurden, auch eine Defto genauere Wieder⸗ 
- Bereinigung erfolgen konnte, und der Lauf der Säfte 
nicht gehindert wurde. - Nachdem das Mark beraus 
- genommen war, brachte er die beyden Theile wieder 
an einander, und befeftigte Nie vermittelſt eines wollenen 
- Bandes, welches er von unten an, um den Stamm _ 
herum führee, Indem er diefe beyde Hälften zuſam⸗ 
‚ men bradyte, um ein Ganzes darzuftellen, verfleibte er 
» die Zugen mit weichem Wachfe, dergleichen die For⸗ 
mer zur Verfertigung ihrer Modelle gebrauchen, und 
zuleßt fuhr er mit Umwickelung des Bandes bis oben 
:  Binauffort. Als der Kitt eine volllommene Feftigkeit 
zu haben fchien, wurde das Band abgefchnitten. Die 
Kirſchſtaͤmme, welche diefe gefährliche Operation uns | 
W ten 





⸗ 


halten komten, und zu wochſen —*5* ‚ trugen, 
| ‚da. fie zu ihrer. natürlichen Größe und Stärke gelang: 
ı en, Kirſchen ohne Keen, oder vielmehr fie, 
ı :bie, anſtatt bed Kernes, nur etwas Weißes, .abue die | 
‚:  , geringfte Dichte, hatten, von eben Der Groͤße und dem . | 
; KBefchmace, wie Kirfchen von derſelben Art. Weil J 

aber ſolcher Baum feinen Keim in feinen. Fruͤchten 

hervor bringt, fo kann er auch nicht wieder fortgepflags | 
‚.get werben; Daher denn folgt, daß das Mark in den u 
- Bäumen zur Fortpflanzung unentbehrlich fu. Che | 
Pommen zwar die Zweige Diefes neuen Baumes ihr | 
muarkiges Weſen, wie bie andern; nur iſt daſſelbe weit | 
Dichter, und breitet fich niche fo häufig in die Knoſpen | 
ber. Angen, wo Die Frucht füch ernährt, aus, weil die 
iain dem jarteſten Alter vorgenommene Operation die 


Joh. er, ‚erzähle in feiner Pomona Francunıca,, 2 | 
vB. (Mürnd, 1779.) daß er ſich die Mühe genommen ' 


| meb 
. Varietaͤten von Kirſchen, inſonderheit in Anſehung 
der Groͤße, Geſtalt, —X — 


‚nanein füße Grüchee cägt, gehört Dach ya dem Gefchleche 
5* fauern, theile, * ——— Diner den | 
2 Kbbäumen nlich And, theils, weil man 
—S Sub pfeopfen Fann, worauf er 
—M 2 ein 





% 
x 
ns‘ 
j .. 
. 
, 





54 Kirſche. 
2.Velfer, ein vermuthlich von der — 
—E eines Franzoſen entſiandener Nahme, wel⸗ 
der fo viel heißen fol, als: Pfälzer, weil vielleicht 
der Baum ans der Pfalz feinen Urſprung gt Er 
von mittelmaͤßiger Groͤße, mit wenigen, aber ſehr Sans 
gen und geraden Zweigen bekleidet, die vom Stamme 


an, bis an die Spitze der Zweige voll Früchte ſitzen. 
Er gebört zu der Elaffe Der ſauern, weil man ibn eben 


." fogut auf fauee, al auf füße, Stimme pfeopfen fann; 





ja, es fcheint, al6 wenn er auf fauern Stämmen ng 
ein befferes Wachsthum hätte, als auf fügen. 
ſchickt ich gut an das Spalier, ob er gleich einen 8* 
nen und anſehnlichen bochſtaͤmmigen Baum gibt. Sei⸗ 
ne Jahrsſchuſſe find ſtark, aber kaum 3 bis 4 3, lang, 
von aſchgrauer dar ar oft finder man an alsen 
£ wenige, oder gar feine. Die Augen find 
Kingädy, rund und ah mie, mit gut hetvorſtehenden 
enftüßen. Blaͤtter find denen von ber prag⸗ 
ſſchen ——ã— febr aͤbnlich, wie eine Säge ausge⸗ 
dackt, woran bisweilen ein Zahn ſtaͤrker —— Rebe Rept 
ails Die Übrigen; und haben eine Länge von,? 3., und 
eine Breite von 34 3. (die ſchmahle Spitze des Blat⸗ 
tes, welche ı 3. lang ift, mit eingerechnet.) Die Fur⸗ 
chen auf der glatten Seite find fehr tief, und Die Adern 
auf der gegen über lebenden Seite ſtark hervor ragend. 
- Das Blatt ift alfo ungemein runzelid. ‘Die erfi ges 
‚- wüchfenen Blätter an den Spitzen der Zweige baben 
eine Förde Farbe, und — ehe nieder gebogen, oder 
auswaͤrts gefrünnnt. Blattſtiel ift etwas über & 
3. lang. Die Sldıpe par bat über 1 3. im Durchmeſſer. 
Die Birmenblätter find $ 3. lang, gegen das Ende f 
"+8. Breit, und wie eine Mäner- Kelle geftaltet. Die 
SGSrucht gehört zu den Kirſchen der zwenten Größe, iſt 
nicht vellfommen rund, und auch nicht recht wie eine 
Her: Kirfche geflaltet, fondern etwas breit und hoͤcker⸗ 
ig, auch mit einer Naht verſehen, faſt wie —* 


,® 


— — — — — 
‘ 


— ⸗ — — — 


in WW m ——⏑ TR — — — v— — m en Wr WR SEE (en „GE TUE WERT — — — — —— 
” 


Kirſche. 55 
gehende Muskateller; ſie iſt aber groͤßer umd haͤrter. Der 
Stiel iſt 2 3. lang. Die Haut oder Schafe iſt dm: € 
kelroth und glänzend. Einige Stuͤcke, die etwas ver | 
borgen figen, bleiben auf der E chatten = Seite weiß 
und roth marmorirt, da doch die erfte Seite fchön roth 
ift. Das Fleiſch iſt weißlich, roth oder fleiſchfarben. 
Der Saft iſt uͤberaus ſuͤß und angenehm. Die Stei⸗ 
ne find ziemlich groß, faſt wie die von den ſchwarzen 
ſpaniſchen, haben eine weiße Farbe, und fißen fefter 
am Stiele als die vorhergehenden. Die Zeit der Keife 
ift zu Ende des Jun., und im Anfange des Jul. Sie 
gehört alfo zu den Früh Kirfchen, weil fie gleich auf 
Die vorhörgehende fplgt, ja mit ihr faſt zugleich Pommt. 
Wegen ihrer Härte und Feſtigkeit ſchickt fie ſich wohl 
zum Verſenden. | ' nn 
3. Rothe Dranien: Rirfche, Dieſer Baum 
hat ein fehr irreguläres Wachsthum, indem feine Ziveir 
...ge faft immer eine horizontale Richtung haben, und 
lieber in die Breite,‘ ald in die Hohe, gehen wollen, 
Sein Aufferliches Anfehen iſt alſo ſchlecht. Er gehoͤrt, 
wie die beyden vorhergehenden, zu den mittelmaͤßigen 
Baͤumen. Er hat unter allen Kirſchbaͤumen das muͤr⸗ 
. befte Holz. Man’ datf feinen Zweig beuren, ſonſt 
fpfittert er ab. , Ob man ihn gleich Affäre und ſuͤße 
". Stämme pfropfen fann, fo gehört: eu Boch eigentlich 
zur Elaffe der fauern. Er ſchickt ſich auch gut an das 
Spalier. Seine Jahrstriebe find von ungemeiner 
Länge und Dicke, daß man aus einem Syahrefchuffe 
wohl 3 und mehr Pfropfteifer machen kann. "Die 
Farbe ift aſchgran, mir braunen Streifen, wie die von 
der großen Glas⸗Kirſche. Die Augen ſind rund und - 
ſppitzig, und ſtehen etwas von dem Meife ad. Die Au⸗ 
‚ genhalter find gut zu ſehen. Die Blaͤtter ſind vom 
Srtiele bis zur Spitze 6 3. ang, {die ſcharfe Spitze, 
die allein 13. ausmacht, mitgerechnet,) und 3 3, breit. 
„Die Farbe iſt dunkler gruͤn, als an andern ihres glei⸗ 


u - 


_ 


* 





56 Kirfhe, 1. 
. dien. Unter alten Kirfch : Blättern find diefe am ttefs 
ſten ausgezackt; auch ftehen einige Zähne weiter ber 
..»0r, ‚als andere. Sie find ungemein runjelig, weil 
‚auf der oberiten oder glatten Seite tiefe Furchen, und 
auf der. unserften ſtark erhöhere Adern mit ſtarken Sei: 
ten = dern anzutreffen find. Der Blattſtiel iſt an den 
Tragebuͤſcheln ı, an den neuen Schuͤſſen aber 3- 3. 
sang. Die Bluͤthe öffnet ſich gut, und haͤlt 12 3. im 
Diameter. Die Blumenblätter find fall ı 2. ang, 
miten ſehr ſchmabl, und ein jedes Blatt ſcheint, als 
» wenn es von dem andern ausgefchnitten wäre, am En⸗ 
de aber ſtoßen fie doch zufammen, und ein Blatt iſt 
 dafelbft z 3. breit. Die Frucht iſt gemeiniglich voll⸗ 
kommen rund. Einige Stücke find plattruud, von Der 
Groͤße der großen Glas⸗Kirſche. Die Frucht Tigt 
nicht feft am. Stiele: . denn wenn man ſie am Baume 
angreift, fällt fie in die Hand, und der Stiel bleibt am 
Zweige fißen.. Der Früchte find gemeiniglich nicht 
viel, ob gleich der Baum flarf geblüher Bat. Die 
Haut oder Schale ift blaßroth, mit dunkelrothen Mars 
morirten Flecken, welche verurfachen, daß ınan fie bey 
ihrer größten Reife noch nicht für reif anfepen ſollte. 
In ne Sommer ift. die Haut über und über 
roth. Das Fleiſch ift weißroth oder Reifchfarben, mit 
wenigem- Marke, fo, Daß es ganz im Munde zergeht. 
Der Saft ift in auflerordentlicher Menge vorbanden. 

% Er ifi von einem delicaten fäuerlich fügen Geſchmacke. 
Die Steine find von der erften Größe, völlig wie die 
von der ſchwarzen fpanifcyen oder großen Herz: Kirs 

ſche, "Gen aber nicht feft am Stiele. Ibhre Farbe ift 

. febr weiß. Die Zeit der Keife ift zu Ende des Jul., 

Fr des Aug.; folglich gehört fe zu den Spaͤt⸗ 

ir en, ⸗ , 

Die ſchwarze Öraniens Rirfche, hat eben for 
ches runzeliges Laub, welches noch feiner ausgezackt 
iſt. Das Holz iſt noch weit muͤrber. Die “hr 

| u i 


Kite . 57 
if pechſchwarz, groß, und von uͤberaus delicatem aro: 
matiſchen Scihnade. 00 

4 BrcHe Gias-Kirſche. Dieſer ſehr blaͤtter⸗ 
reiche Baum hat ein ſehr lebbaftes Anfeben, md 
waͤchſt zu einer ziemlichen Höhe, bat aver fehr muͤrbes 
Holz, welches beym Beugen leicht fplittert. Er ift 
zwar nicht ſehr tragbar, und tzt ſelten recht voll, iſt 
aber doch werth angepflanzt zu werden. Seine Jahrs⸗ 
Triebe find lang und ſtark, von aſchgrauer Farbe, mit 
danfelbraunen Streifen vermiſcht. Die Rnoſpen 
fird lang, und wie eine Rundſpitze geſtaltet. Die 
Träger derfelben ſind gut hervor ftehend. Die Blaͤt⸗ 


. 


ter fnd 5 3. lang, 54 3. breit, Von der Mitte bie 


zur Spitze werden ſie viel breiter, als tie von ber Mitte 
bis zum Stiele find, - Auf der- obern Seite find fle 
fehr dunkelgruͤn umd glänzend; auf der untern aber hell: 
gruͤn. Ihre Auszackung am Rande ˖iſt ziemlich regu⸗ 
laͤr. Der Blattſtiel iſt bis r4 3. layg. Die Alt: 


ge ift von 1 3.im Durchſchnitt. Dieſe Länge bat 


uch eıt jeder der 5 Blumenblaͤtter, und am Ende eine 


Breite von 23. Die Bluͤthe erfcheint nicht aufein. - - 
Mahl; ſondern nach und nah. Die Sruche ift völlig 
kugelrund; einige Stuͤcke aber fcheinen einer etmas ger - 
drüͤckten oder platten Kugel aͤhnlich zu fenn, melche am 


äufferften Ende ein Gruͤbchen Haben, worin bisweilen 
noch ein übrig gebliebenes Stuͤck vom Stämpel figt, 
welches beym Anruͤhren abfällt. Noch andere fcheinen 
laͤnger, als breit, zu ſeyn. Sie gehoͤrt zu der Kiufche 
jmenter Größe. Der Stiel hat ſeinen Sitz in einer 
glatten und von allen Runzeln befregeten, nicht gar 


- tiefen Höhle, er ift hellgruͤn, ſtark und’ dick, ſehr ger 
rade, aber kurz, ungefähr ı 3. lang, Daher auch Heſe 


in Sranfreicy ben Nahmen: Ceriſe a caurıe 
quetie, befonmmen hat. Unter allen Kirſchen haͤlt ſich 
dieſe am-Tängften am Baume. Wenn fie fchon uͤber⸗ 


reif iſt, faule fie doch u. fündern wird immer delis 


0 





58 Rufe: 


cater. Faͤllt in ber Meife ein Megen ein, wovon ambe 
re Kirfchen faulen,‘ fo bleibe doc) dieſe geſund. Die 
Haut iſt roth und glänzend. Einige Stüde, Die ver 
. bergen und im Schatten gefeffen haben, haben blaßre 
the Flecken. Das Fleiſch ft weißgelblich und. zergeht 
im Munde, ohne daß ein zähes Mark zurück bleibt. 
Der Saft hat zwar einen fäuerlicyen Geſchmack, wel: 
cher aber, wenn die Kirfche nur vecht reif geworden iſt, 
niche nur ganz erträglich ift, fondern auch von Liebha⸗ 
bern des Sauern, den füßen vorgezogen wird. . Der 
Saft ift, wie bey Der vorbergehenden rothen Oranien⸗ 
Kirfche, in Menge vorhanden. Die Steine find von. 
.  mitteimäßiger Größe, weiß, und fißen feft am Stiele, 
dergeftalt, Daß man beym Effen gemeiniglic) das Fleiſch 
ift, und der Stein am Stiele figen bleibt. Iſt 
aber die Kirfche überreif, fo fälle ſe bey dem Anruͤhren 
vom Stiele, und der Stein bleibt in der Kirfche. Die 
Zeit der Reife ift in Anfange des Jul., und währt 
« ben ganzen Monarch dur, Sie folgt gleich auf die 
Belſer. Uebrigens fann man diefen Baum nach Be⸗ 
lieben ‚auf ſaure öder füße Etämme pfeorfen; doch 
ſcheint er, auf füße gepfropft, dauerhafter und tragbar 
ger 


rs fm. | 

5. Rothe oder frühe Herz⸗ Kirſche. Diefer 

zur Claſſe der fühen gehörende Kirfchbaum. ift einer. der 
anſehnlichſten von Gefiat. Er währt febr bach, mit 
ſtarken zäben Zweigen. Er iſt nur auf füße Stämme 

zu pfropfen. Seine Jahreſchuͤſſe find ſehr ſtark und 

„ dick, von brauner Farbe, mit einigen aſchgrauen Strei⸗ 
ſen. Die Augen oder Knoſpen find lang und rund, 
von mittehnäßiger Dicke, und endigen fih mit einer 
Kegelſpitze. Die Augenhalter ſteben wohl hervor. 

- Die Bluͤthe oͤffnet ſich nicht vollleinmen. Die dns 
nen und zarten Blumenblaͤtter find 5 3. lang, und 33. 
breit, ein wenig einwaͤrts gekrümmt, und. übrigend wie 
eine Mäupeg: Kelle geſtaltet. Das Ende ber Pläne | 





% * 


I. ee 
eniger bertförmig, wie an der yeogifihen Must 
a Die Blaͤtter find tt groß, und vor Rand * 
Eingekerbte noch 


Hark’ eingekerdt, auch das 


ausgezackt. Unweit der Spitze, welche wohl ı 3. lang 
ut, find fie in dee Mitte viel breiter, als unweit dem 
- Stile. Ihre Länge beträgt über 6, und Die Breite 3 

Zoell. Die obere Seite der ‘Blätter iſt dunkelgruͤn, 


mit etwas tiefen Furchen verfeben; bie unsere aber 


Ugruün. Die mistelfte Aber, weiche das Blatt in 


J dien gleiche Theile theilt, Rebe auf Diefer unten Seite  _ 


ſtark hervor, wie ein halber Stab, Die Seitens 
Adern, ungefähr 10 bis 12 an jeder Seite der Mitte 
Ader, für auch gut erhaben. Der Stiel iſt über ı 


« 9 
Ahnlich, d. i. fie iſt beym Stiele dicker, als an dem ges 


gFenaber —— Ende over der Spike, umd hat zwey 


breite Seiten.: Der Länge nach wird fie durch eine 
Heine Vertiefung, oder eine eben nicht mesfliche Nahe 
in zwey Döften 9 gerbeik, Sie iftfaıa 3. fang, und 

le auch fo breit. . Die Haut it fehe 


. "unweit dem Stie on 
: fein, doch hin und wieder is einigen Erboͤbungen und 


Ungleichheiten verfeben. ABenn 6 fie recht reif ». fo 
iſt ihre Farbe fehr —— ja faſt ſchwarz. Das 


Fieiſch iſt blutrotb. Der Saft iſt vom eben ber Farbe. 
Der Geſchmack iſt, wenn man fie recht reif und 
"fang hat werben faffen, ungemein ſaß, dem aber 


das Piqunmee fehlt. Die Steine find dich, und fihen 

feft am Atelfche; von Farbe weiß, ober weißgelb 
Ihre Laͤnge betraͤgt beynabe 7, und bie Breite 330 
Die Zeit der Reife iſt am Ende des Jun., obes im 
Arnfange Des: Jul., und Dauert Bis in die Mitte dieſes 

Monathes, wer. wohl, wenn es nicht zu heiß iſt, den 


ac durch. Der Baum iſt ungemein 


ſerchtreich und ·ſchlage nicht hf 
6. Schwarze 





U Ru — 
enter, Faͤllt in ber Reife ein Degen ein, wovon aude⸗ 
re Kirſchen faulen,’ fo Bleibt doch dDiefe gefiund. Die 
Haut iſt roth ımd glänzend. Einige Stücke, die vers 
borgen und im Schatten gefeffen haben, haben blaßro: 
. the Flecken. ‘Das Fleiſch ift weißgelblich und zergeht 
im Munde, ohne daß ein zaͤhes Mark zurück bleibt. 
Der Saft bat zwar einen fäuerlichen Geſchmack, wels 
cher aber, wen die Kirfche nur vecht ‚reif geworden iſt, 
-  niche nur ganz erträglich ift, fonderu auch von Liebha⸗ 
beru des Sauern; den füßen vorgezogen wird. . Der 
. Saft if, wie bey der vorhergehenden rothen Dxanien- 
Kirfche, in Dienge vorhanden. Die Steine. find von 
mitteimäßiger Größe, weiß, und figen feft am Stiele, 
dergeſtalt, daß man. beym Effen gemeiniglich das Fleiſch 
abſtreift, und der Stein am Gtiele fißen bleibt. Iſt 
aber die Kirfehe überreif, fo fällt ſe bey dem Anruͤhren 
vom Stiele, und der Stein bleibt in der Kirſche. Die 
Zeit der Reife ift im Anfange des Jul., und währt . 
den ganzen Monath durch. Sie folgt gleid) auf Die 
Belſer. Uebrigend kann man diefen Baum nad) Bes . 
‚Heben ‚auf faure Mer füße Stämme pfeorfen; doch 
ſcheint er, auf füße gepftopft, dauerhafter und tragbas 

zer zu ſeyn. SEE — 
5. Rothe ober fruͤhe Herz⸗ Kirſche. Dieſer 
zur Claſſe der ſuͤßen gehörende Kirſchbaum iſt einer der 
anſehnlichſten von k. Er waͤchſt ſehr hoch, mit 
ſtarken zaͤhen Zweigen. Gr iſt nur auf ſuͤße Staͤmme 
u pfropfen. Seine Jahrsſchuͤſſe find fehr ſtark und 
dick, von brauner Farbe, mit einigen aſchgrauen Strei⸗ 
fen. Die Augen oder Rnoſpen find lang und rund, 
von mittelmaͤßiger Dicke, und endigen ſich mit einer 
| Kackiee. Die Augenhalter ſtehen wohl hervor. 
- Die Bluͤthe oͤffnet ſich nicht vollfainmen.. Die duͤn⸗ 
nen und zarten Blumenblaͤtter find 3 3. lang, und 23. 
breit, ein wenig einwaͤrts gekruͤmmt, und. übrigen wie 
Ang Diäuser: Kelle geſtaltet. Das Gude der Pläne 


* 


\ 


_ — — CE Ti — — 


— — — — — — — — — — — —— — — 


Arſche. GL 


, 
rech reif hat werden laſſen, pechſchwarz, ann md 
glaͤnzend; an vielen Orten aber finden —5* Uunglen chhei⸗ 

 zenamd Erhoͤhungen, wodurch Die. Frucht etwas r⸗ 
8 Burke and de Seife) — und ſeſt, Babe Diele 

Ru Kirſche a wird, n 

. Blutworher Farbe. . & ſtht feſt am Kerne, wenn nicht 

' die Frucht überreif iſt. Der Saft it im Ueberflaſſe 
vworhanden, und verurfacht. anf der Zunge einen ange⸗ 
*Cnehmen und erhabenen Geſchmack. Die Steine fd 

: etwas toth gefärbt, werden aber, wehn ſi e trocken wer⸗ 
den, weiß. Sie ſind faſt. 3. lung, 5 > 3 Drei, +B. 

"Dich, Ihre Reife iſt um die Mitte des Jul., oder 
"etwas fruͤher. Sie halten ſich wohl 3 * 4 Wochen, 
: nach dem der Sommer heiß eder temperirt iſt. In 

deinem naßen Sommer berſten: ſie auf, werden m: 
ſthinackhaft, und ſaulen auf dem Baume. Der Baum 
WE ungemein ergiebig, und ſitzt alle Jahr ſehr weil, wenn 
mur in den erſten Tagen Des Jun, Peine Fracht x Zröfte 
:temmen. Denn ju der Zeit find Die junsen Kirſchen 
nicht groͤßer als kleine Kirſch⸗Steine, und werden vom 

Froſte ganz ſchwarz. Wegen ihrer Haͤrte, vovon fie 

::den Nahmen Knopper⸗ oder Rnupper⸗Kirſche be⸗ 
kommen bat, laͤſſet fie ſich gar verſchicken. Man kann 

diefe Art Baͤume nur auf ‚fühen Scaumen ziehen. 


Wenn man aus den Steinen der Her; Kirfihe Birne 


=. aufwachfen laͤſſet, werben nur Beine Bogel⸗ oder wilde 
Mirſchen Darand. Man erwarte alſo davon feine. ueue 
' Barieräten, fondern pfropfe die Sraͤinme. Weit an⸗ 


Dad. iſt es mit der folgehben. : 


7. Werße Tpanifche Airfche, de weiß: und 
not marmorirte Kirſche, Bigurfeau.blenc. .. Wer 
: Bram iſt erwas Fleiner, als die beyden porbergehens 

Ye, Er teider bad Meſſer nicht gern. Bisweilen 

"ter aben-fo tragbar, als die vorhergehenden Herz⸗ 
' Kiekken, zuweilen aber bat er, weil die Bluͤthewem 
> eher Schaden leidet, als die Mmanan vr 





62 Rilke, 


Kiefer, faınn den dritten Theu ſo diel. Wa dacf 
ihu nur allein auf füße Stämme 5* Die Jabes: 
Schuͤſſe fe find ı bis 13 an febe ui, aſchgraut, am 
der Spitze g Augen find rund ud 
fpißig, wie ein’ Regel. Fr Angesräger eben gut 
bevor. Die Blärter, welche ſehr runzelig, usb am 
Nande wie eine Säge tief eingekerbt find, haben au der 
auswendigen ober obern Seite eine etwas dunkle, au 
Der inwendigen oder unten Seite aber eine blaßgesne 
Farbe, ſind 6 3. lang, und 33 3. breit, Die Furchen 
Darauf find fehr tief, und die gegenüber fiependen Adern 
ſehr erbaben. Die Bläche hält ı 3. im Diameter, 
iſt herzfoͤrmig, Pr niche wohl geöffnet. Die Blu⸗ 
menblätter find J 3. fang, und , 2. breit. Die Srucht 
iſt zwar fo groß als die vorhergehende ſchwarze fpanäfche, 
aber nicht recht wie ein Ser; geflalter, fondern mehe 
. zund als lang, aber doch nicht kugelrund, wie eime 
. Glas» oder rothe Dranien» Kirfche, fondern mit eini⸗ 
mi Erhöhungen und Hervorragungen verfeben, die gie 
emmns eckig und hoͤckerig machen. Der duͤnne Stiel 
“ t gemdönich 14 3. lang, und figt in einer glatten, 
eben nicht tiefen Höhle. . Die Haut ober aͤuſſere 
Shaie zeigt an ber Sonnen Seite zweyerley Roth go 
 täpfelt; anf ber Schatten» Seite iſt fie weißgelb, wie 
weißes ‚Wache. Das Fleiſch ift weiß, faitig, zmb 
nicht fo hart und feſt wie die vorhergehende. Maun 
muß fie, nachdem fie vom — enonunen iſt, für 
gleich eſſen; den andern Tag iſt fie unſchmackhaft und 
Pedig; are * in Fr ſo a ee | 
ben, die ergebende ſchwarze ſpaniſche, 
: .fpäte Herz⸗Kirſche. Der Saft führe eine große Sußſ⸗ 
igkeit bey ſich, von einem feinen, erhabenen und anger 
u. nehmen Geſchmacke. "Der Stein sft weiß, vorne 
Jever. Größe, und nicht ſo groß, als der von Der ſchwar⸗ 
Ä * Herz⸗ Kirſche. Die Zeit der Reife iſt gewoͤhnli 
ber Mitte Dee Yalı; doch kommt r e gemetigl 
8 age 





ft Kirſche. 63 
Tage fruͤher, als die ſchwarze ſpaniſche. ft der 
Sommer naß und dabey kalt, fo berſtet fie auf, und 
hmeckt wäflerict Wenn man die Steine zum Saͤen 
ı die Samen: Baumfchule legt, und davon ungepfropft 
ufwachfen läffet, bekommt mah'neue gute Varietäten. 
Jergleichen Stämme wachfen gefehwinde, teagenbald, 
nd find weit dauerhafter, als die gepfropften. Ibre 
jrüchte find zwar gemeiniglicy etwas Fleiner, als die 
on Fa Haupt: Sorten, aber eben fo ſchmackhaft, und 
Aufiger. ' Sn 2 
8. Rothe fpantfche Rirfche, Bigarreau e, 
der Baum hat ein ımvergleichliches Anſehen. Cr 
at ein eben fo zaͤhes Holz, als der ſchwarze Herzkirſch⸗ 
Baum, und wächft zu einer aufferordentlichen Größe, 
Ft wird nur auf füße Stämme gepfropft. Geine 
Jahrstriebe find ſehr lang und ſtark, wie die vorher 
ehenden. Ihre Farbe iſt bellbram, und fälle am 
Ende in das Grüne. Die Rnofpen find groß, rund 
nd ſpitzig. Die Knoſpenhalter find fehr breit, und 
ut hervor ftebend. Die Blätter find ungemein groß, 
ın 6 3, lang, und 3 3. breit. Gegen die Spige ſind 
ie breiter, Als gegen den Stiel, am breiteften aber in 
ver Mitte. Gie haben einen feinen, und fehr ordent⸗ 
ich eingeferbten Rand. ‘Die grüne Farbe der Blätter 
ft etwas dunkler und ſchoͤner, als an den vorhergehen⸗ 
ven. Die Adern figen auch viel enger an einander, 
ils bey jenen. Die meiften (infonderbeit DIE Mittels 
Ader,) find da, wo fie am dichten find, roth, fo wie 
wc) der duͤnne Stiel, welcher 13 3. lang iſt, eine rothe 
Batbe hat. Der Rand des Blartes ift rund me 
ꝛtwas eingebogen, und verurſachet Daher in der | 
ine Rinne. Die Bluͤthe oͤffnet ſich nur halb, und 
hat im Durchmeſſer über ı 3. Die Blumenblättee 
Rd % 3. fang, und} 3. breit, am (Ende faft sund, 
Der Biumenftiel — Oeffnung der Blume kaam 
1 3: lang, wird aber nachher wohl 3 3. 

1 ß 








% 


64 Cußto. 


Faͤdchen, welche um den Schmp herum ſtehen, find 
, von ungleiche — Kelch und Stiel ſind 
. Aus einer BlüchzKuofpe kommen wohl 6 bis 8 Bw 
- men hervor. Die Srucht ift wie em Herz —32 — 

dieſem viel ähnliches als die ſchwarze Heri⸗Ki 
indem ſie am Ende, oder dem Stiele gegen uͤber, ieh 
zulaͤuft. Auf einer Seite ift fie erhaben rumd, auf der 
. andern etwas platter. Auf Diefer platten Eeite iſt fe 
mit einer ſichtbaren Naht verfehen, die, der Länge 
"nad, von Gtiele an bis zur Spige reicher, Die 
Frucht ifl bennape 1 3. lang, und da, wo fie am brer 
. teflen if, 33, dick. Der dünne Stiel ift bey einigen 
‚ bey. andern 2 big 25 3. fang, und fi figt in einer 

iten, eben nicht runzeligen Vertiefung. Tiefe 


u = bey einfallendein Regen⸗Wettet, zu der Zeit, van 


reif werden follte, Der Faͤulniß mehr unterworfen, ats 
„aegend € eine andere, ob fie gfeich unter allen die härtefte 
iſt. Die Haut ift fein, glatt und glänzend, am der 
“ Soumen s Seite dunkelroth, an der Schatten Seite 
„helvorh, über amd über aber mit dunfeln und heilen 
lecken beworfen, welches jie bunt, ſchecktg and mars 
worirt macht. Andy finden ſich wohl weiße Tüpfel 

 aranf In ſonderheit ift die Mahr bisweilen weißli 
eiſch iſt unter allen Arten Kirſchen das feſteſte, 
Be doch ungemein. faftreich, weiplich, und mit noch 
weißern Adern und Fibern durchwebet. Um den Stein 
.:äft 88 Da, mo die Sonne bingetroffen hat, unter der 
aut roͤthlich. Der Saft it in Menge vorhanden, 
bat eine biaßrache Farbe, und ift von fehr erbabe⸗ 
nem und angenehn: en Geſchmacke. Der Stein iſt laͤng⸗ 
lich rund, von Farbe gelblich, weiche zugleich in das 
Fleiſchfarbige fälle. Cr iſt über J Z. lang. 3 3. oder 


* 2*2 


aætwas mehr, breit und dick. Die Zeit der Reife iſt 


„ entweder in der Mitte oder zu Ende des Jul, wenn 
. Die porbengehruden mehrentbeile vorbey find. Man 
—J auch wohl, daß man heit eher ngeeif, au 
is 


E Bus ai af ef wefern ein 


· Be Fe 


Than, Ind ae sum de —* die —* 


9Vahre apa Rirſche, Fr. Cerile eoern 


Unter allen —— ift dieſer der kleinſte und un⸗ 


v' — ei M. id größer.aje eine mittels 
ige St / wache dunne 0m 
hoͤchſtens 4 Fuß —8 Er jſt — 


Alten —** pumila Macedonica. Er ge⸗ 


t.der von den 


hört zur Elaffe der fauern, ‚ges, weil feine Rinde weit 
ſchwarzer and brauner iſt, als die Rinde der Br Kirfchs 
Stämme, die eine aſchgraue Rinde baben, tbeils, weil 


: feine, Fruͤchte fugelrund And, Man kann ihn, anf faure 


oder füße Stämme pficpfen, ‚Die Pfropfreiſer beklei⸗ 


ben recht gut; man haͤlt a ber doch * daß er auf 
ſauern Staͤmmen ein beferee Wachsthum babe. Seine 


Jahrsſchuͤſſe find kurz, und ſehr duͤnn wie ein Bindfas 
den, auf der Sonnen : Seite hellbraun, auf der - 


. ‚über ſtehenden Seite geaubfaum. . Die Anofpr 

- zwar Plein, etnes laͤnglich, fpißig, und yon a 
abſtehend; nach Proportion der dünnen .Reifer aber 
Tann man-fie wohl yet nennen. Die Nugenträger And 


kaum ſichtbav. Die Blaͤtter ſind oberwaͤrts und auf 
der glatten Seite dunkelgruͤn, auf der andern Se 


aber —— dabey ſehr Mein, indem bie groͤßten mur 


Si ur e von 3 Z., und eine Breite von feinem vollen 
baben. . Am breiteften find fle in der Mitte, 


| . Sire Yuszadtung ift fehr fein» Unten haben fie Adern, 
die nicht Rarf auifliegen, ‚und oben find die Furchen 


eben wicht tief. Der Stiel ift etwa 3 3. lang. Die 
Bluͤthe hält im Durchfchnitte etwann ı 3., ‚oder etwas 
weniger. Die Blumen s Blätter find ſehr ſchmahl, 
—— und wie ein Löffel ausgehoͤhlt, mit runzel⸗ 


igem Rande. Aus einer Kuoſpe eaiminen 2 bi 3 Bw 
. ©, En, xxxix Th. 


\ 





4  Rüfhe 


Faͤdchen, ‚nelche um den Stängel herum ſtehen, find 
‚ von ungleicher Laͤnge. Keldy und Steel find hellgruͤn. 
>, Aus einer Bluͤth⸗Knoſpe kommen wohl 6 bis 8 Blu⸗ 
. men hervor. Die Frucht ift wie em Herz geftaltet, ja, 
‚ biefem viel "ähnlichen, als die ſchwarze Herz⸗Kirſche, 
indem fie am Ende, oder dem Stiele gegen über, ſpitzig 
zulaͤuft. Auf einer Seite ift fie erhaben rund, auf der 
‚ andern etwas platter. Auf diefer platten Seite ift fie 
mit einer fichtbaren Naht verfeben, Die, der Länge 
nah, von Stiele an bis zur Epige reicher, ‘Me 
Frucht iſt beynahe ı 3. lang, und ba, wo fie am drei 
. teften ifl, 3 3. did, Der dünne EStiel ift bey einigen 
24, bey.andern 2 bis 23 3. lang, und figt in einen 
. weiten, eben nicht runzeligen Vertiefung. ——— 
iſt bey einfallendem Regen⸗ Better, zu der Zeit, da ſie 
..zeif werden ſollte, der. Faͤulniß mehr unterworfen, als 
iegend eine andere, ob ſie gleich unter allen die haͤrteſte 
iſt. Die. Haut iſt fein, glatt und glänzend, ander 
Sonnen⸗ Seite dunkelroth, an der Schatten Seite 
en über und über aber mit Dunfeln und heilen 
Flecken beworfen, weldyes jie bunt, ſcheckig nnd mars 
morirt macht. Auch finden fid) wohl weiße Tüpfel 
. St Inſonderheit ift die Naht bisweilen weißlich. 
. Das Fleiſch iſt unter allen Arten Kirfchen das feftefte, 
7 amd doch ungemein. faftreich,. weißlich, und mit noch 
weißern Adern und Fibern durchwebet. Um den Stein 
‚.äft es da, mo die Sonne hingeteoffen hat, unter dee 
Haut roͤthlich. Der Saft ift in Menge vorhanden, 
Er hat eine blaßrothe Farbe, und ift von febr erhaber 
„nem und angenehmen Geſchmacke. Der Stein iſt laͤng⸗ 
.,lich rund, von Farbe gelblich, welche zügleich in das 
Fleiſchfarbige fällt. Er iſt über 4 3. lang,. 3 3. oder 
etwas mehr, breit und dick. Die. Zeit der Reife ift 
entweder in Der Miikte oder ju Ende des Zul, wenn 
. Die vorbergeheuden mehrentheils norbey find. "Man 
‚ur auch wohl, daß man ſie nicht eher angeeift, aus 


4 ” 


um 0 


u 


«> 12 


> \ 


\ \ . .—_. 


is die enden ‚nicht. mehr yerfonen And, wofern ein 


imfallendes. Meogen =. Retter ſolches ˖ nicht ‚verbietet. 


Dieſo Kirſche verdient mit t den Nahmen Knup⸗ 
er⸗ —— Denk fie iſt —ã— als die ſchwarze 
baniſche⸗ und daher zum: Be n die befte 


9. Wahre Map⸗Rirſche, Fr. Cerile hreboee. 


inter allen Kirſchbaͤumen iſt dieſer der kleinſte und uns 
nſehnlichſte. Er iſt ˖ nicht viel — eine mittel⸗ 
räßige Stande, hat ſchwache blume Zineige,- und wird 
ochſtans 4 Fuß . Er iſt vielleicht ‚Der. von den 


fiten genannte -Ceralus pumila Ma — Er ge⸗ 


ber zur Claffe der fauern, ‚ches, weil feine Rinde weit 
hwarzer und brauner iſt/ als die Rinde der ne Kirfchs 
Stämme, die eine afchgrame Rinde haben, theils, weil 
ine. Fruͤchte fugelrund find, Man kaun ihn auf jaure 
der füße Stämme pfropfen. Die Pfropfreiſer beklei⸗ 


en recht gut; man hält aber doch * daß er auf 


mern Stäinmen ein beſſeres Wachathum habe.. Seine 


Jahrsſchuͤſſe find kurz, und ſehr duͤnn wie ein Vunfe⸗ | 


en, auf der Sonnen: Seite hellbraun, auf der gegens 
ber ſtehenden Seite graubfaun. . Die Anofpen find 


war Hein, etwas Länglich, fpigig, und von dem Keife 
bſtehend; nach Proportion der duͤnnen Reiſer aber 


\ 


amn may. fe wohl u nennen. Die > Augen And 
aum ſichtbar. Die Blaͤtter find series u | 


er glatten: Seite dunkelgrün, auf der. andern 
ber —— 79 ſehr klein, indem die groͤßten nur 
“x vom 3 Z., und eine ‘Breite von feinem vollen 
en. Im breiteften find fle in der Mitte. 


—* Auszactung iſt ſehr ſein. Unten haben ſie Adern, 


te nicht ſtark auf liegen, und oben find die Surden 


ben nicht tief. Der Stiel iftetwa 3 3. lang. Die 


Larpe bel g —8 im Durchfähnitee etwann ı 3., oder etwas 
* 
chwach, Br wie ein Löffel —— mit vunzele 


gem. Rande. . Aus einer Kuoſpe EUREN, 2 biez Di | 


Oet. Enc. XXXIX Th 


% 


Blumen » Blätter find fehr fchmahl, - 


geil. er Riten wi ar iR hart 
et, 
gie m imd-tumfefcorp, 1 Wied eier nit Eile m 0 Sm 
n ſchwarz. Fleiſch ⸗ 
— Er ‚gar vielen Saft. Henn man die Kirfchen 
FE —* A fo Bat bar Seen —* 
» Kiöfibe, e 
en m Kr * iſt —58 ſauer, wenn man 
| im May genießen will; wartet man 
en in - en Kafken Sun,, und (äffet fie reche reif 
Er fo dt der Saft eine angenehme Schärfe bey 
fi. iR rei, und nach der Proportion 
der Kirfäpe ehe große. (E6 gibt aber auch eine Sorte, 
footin ein Fleinee Stein iſt. Der einen ihr Kern A, 
viel größer, als eine mittelmaͤßige Linfe. 
u Zeie der reife joe zwar gegen Das Einde des —** 
ſeyn ſelten kommt ſie fruͤher als die prag⸗ 
iſche Vinet ateer weil die ———— im — nicht 
allemahl die erforderliche Waͤrme 
- 10. Große ungarifche Kirſche.  iefe Baum 
hat faft einen folchen Wuchs, als die Velſer. Er hat 
wenige, aber lange ımb gerade Zweige, die mit vielen 
Blaͤttern dicht befegt und fehe bufchig ſind. Ueber⸗ 
aupt gehört er nur zu den mittelmäßigen Bäumen, 
aber doch ein fehr iebhaftes Anfehen. Manpfropft 
ihn allein auffüße Stämme, . Seine Japrstriebe find 
lang und dic, wie die Keifer der Herz⸗Firſche, von 
 Barbeafdygraumit grüngelblichen Streifen. Die Augen 
find groß, rund und fpißig, etwas vom Reife abſtebend 








aqh. | „67 


pie die Augen an den meiften Birnbaum Keiſern zu 

eyn pflegen. Die Augentraͤger ſtebhen gut hervor. 

Die Blaͤtter ‘haben ‚eine Geſtalt, DIE denen von der 

Aare ſpani fen ebniie abe j2 “und eiue Länge von 

mit einer" & hat inter allen . 

2; s Bäume rn m — Dieſe ſinð ſehr 
unze 


: am ckt und das: Ausge⸗ 
ER noch —* — einen 


ne Rand. Die Furchen eften'oder 
unfelgeänen ‚Seite ſind angemein tief’ und die Adern 
uf der gegenuͤber ſtebenben oder blaßgrüren Seit ſind 
ehr erhaden. Em * ro A nf ‘Die 
lůche iſt —5 — t t 3. im itt. 
Die Blumenblaͤtter And fehr rein am Ranbe, arte alle 
Rerbeir,' arr Ende ader find fie wwiejertifieh: pre 
Ange Beiräge 1 3., bie Breie —— . Sie fh 
vohl geoͤffnet/ und wie ein. Löffel ausg ehopR, ‚Die 
rucht F zu den sure * indem fie - 


ein, ' und) ei eier v glatten on = an 


Renge en md; he 
Iatifchen Geſchmack, weicher di ae er dee 
ften und angenehinften macht. Der Stein iſt zwar 
1 der Groͤße und Laͤige,Wwie der von det ſchwaͤrzen 
fen, aber m t ſo weiß, und-viel glatter und duͤn⸗ 

Er iſt fa 4; . fang, * 3 breit, und 4 3. dick. 
e Zee der ee an Ende des Yul., 'und 
ert AR in den Auguſt. Der Bann färigt ſpaͤt an 
ai und bringt nme wenig Frue te, br Die | 











es nirſche. 
Bluͤthe von den geringſten Macht = Froͤſten verdorben zu 
werden pflegt; in einen mäßig warmen Früßliuge aber - 
fit er fo voll, wie andere Bäume. Wegen des liebli⸗ 
chen Geſchmackes feier Früchte verdient er. vor andern, 
zu Su . 

m Froße Amarelle. Dieſer zur Claſſe der 
ſauern gehörende Kirfchbaum hat unter allen das ftärfs 
ſte Wachsthum, und ſehr gufeßnliches- Hol; und Laub. 
Er fängt. zwar erſt im 4 ober sten Jahre nach dem 
Pfropfen tragbar zu werden an, auch bringt er übers . 
Haupt uicht.gar viele Fruͤchte; indeffen verdient er Doch 

» eben fo wohl, wie andere Arten, wegen der Guͤte und 

des ‚mannicgfaltigen Nutzens feiner Fruͤchte, daß ee 
: fleißig angepflanzet werde. Beine Jahrstriebe find 
duͤnn, ebennicht,fang, von dunfelbrauner mit Aſchgrau 
. „wermifchter Farbe. Die Knoſpen find kurz, rund und 
x fhigig,.. und haben gut hervor ſtehende Augentraͤger. 
- Wie Blätter, find an jungen, in flartem Wachsrhume 
ſtohenden "Bäumen 3 3. lang, und 35 3. breit; am 
alten Bäumen 5 3. lang, und 23 3. breit. Der fen 
3. ausgezacdkte Rand windet ſich aus⸗ und einwaͤrts. Die 
Farhe ift oberwärte fehr dunkelgruͤn, und. unterwaͤrts 
beltzruͤn. Auf der. untern Seite iſt bie Mittel- Aber 
ſehr ſtark und erhaben, von welcher an jeder Seite 
7 bis 9 flarte Meben= Adern abgeben, . Der Stiel iſt 
29. lang» Die Bluͤthe if von ı 3. im Durchmeſſe. 
Eben ſo lang ift auch ein jedes der 5 Blumenblätter, | 
- : welche die Geftaft eined Herzens haben. Die Frucht 
geboͤrt zu. den Kirfchen.erfter Größe. . pre Geftalt ift 
kugelrund, wie die ‚große Glas: Kirfche, - Der Stiel, 
- welcher bald: braum und Halb grün iſt, und nicht feft an 

der Fe 


efigt, hat eine Länge yon 15 Z.,. und iſt ſehr 
duͤnn. figt in einer völlig glatten Höhle, - Huf der 


gegenüber ſtehenden Seite, d. i. am Ende der Frucht, 
finder fich ein Gräbcpen, Die Hasit if glängend a 
von pechſchwarzet Farbe, wenn man fie recht reif hat 
| wer⸗ 


‘ 








werben laffen. Das Blech iR Stu hy un mit dem 


von eben der Farbe durchwebt. Der 
“Menge vorhanden, wie re einer recht 


ſeyn Bann, und verurfachet, "weni bie Base 


. recht reif geworden ind, auf der einen weinfäuers 


lichen, nicht unangenehmen Geſe . Der Stein 
iſt von mittelmäßiger Groͤße, umd hat, wie das Fleiſch, 


. eine blutrothe Farbe, Die Zeit der Reife iſt am Ende 


— des Jun., und im Anfange des Jul. Sie gehoͤrt alſo 


- zu den fruͤheſten Kirſchen. TS Jun. ift fie zwar noch 
: etwas zu. fauer. zum roh effen; aber zu Suppen, wenn 
: Fein Zucker. gefpaser wird, ift fie koͤſtlich. 


[0 


12. Airfche von Der Natte. Der Urſprung 


dieſes —— ber ſauern gehörenden Kirſch⸗ Baumes, 


feyn, wo er in dem Garten eines Gra⸗ 


fen vom Des Matte zuerft getwachfen ift; wie denn bie 


- Holländer den Rubm haben, daß man ber tenen Die 


meiften und rareften Gerten von Sie a 


. Oingegen In in —— wenig 


Baum erlangt eitte Bee Größe und = 


St, m mit gebe auf Bahenden Zweigen. 


„.E 


alle Jahr. Man kann 


. al nach Belieben, Ar faure oder füße Stänme _ 


opfen. Er bat zwar die Unart an fh, vop ale 
Sapr einige Spißen de der Beige vertrocknen, wei 
übel ſteht, und Die Muͤhe verurfachet, abzufchneis 


- ven; indeffen bleibt er doch ein anfe 
: der Baum. * 


hulicher zweigrei⸗ 
de eben nicht era —— 
den Jahreſchuͤſſen 


kelbraun; und man kann ſolche von 

der ſauern Back⸗Ki weiche Unter No: 15 bes 
ſchrieben werden,. u — Knoſpen 
- And rund und ſehr ſpitig; die X ugentndger fiehen gut 
hervor. Die Kae find 53. ng, ae. 
breit, mie ſcharf gegacftem. Rande. Gie Dum> 
lelgrun und glatt, ur Hehe Die 


fr >> 


/ er * 


m 


Haupt %rer in der Mitte auf der aneechten Geite iſt 


- fehe fiarf,; von weicher Auf jeder Seite Meben- Adern 


abgehen. Der Stel iſt } 3. lang. Die Blaͤthe oͤff⸗ 


net ſich wohl, umd ift einens ausgehöhlten Löffel gleich. 

‚ > m Durchfchnite bält-fiex.3. : Die Blumenblaͤtter 
x find 1 3. lang, und am Ende 4 3. breit. Aus einer 
Knunoſpe kommen etwa 6 bis 8 Blumen hervor. - Die 
+ Seuche iſt von mittelmaͤßiger Größe; ja einige Stuͤcke, 
inſonderheit, wenn der Baum eben nicht gar: zu ‚voll 
: gt, kann man wohl zu den Kisfchen erfier Größe rech⸗ 


nen. Gieift nicht völlig. kugelrund, wie die vorherge⸗ 


. hende große Amarelle, ſondern etwas laͤnglich. Am 


Ende finder ſich eine kleine Grube, wo der Stämpelger . 
ſeſſen Bat. Der 22. lange Stiel ift dünn, fügt niche 


: {oft an ber 3 t, und bat feinen Platz in einer glatten - 


ertiefung. Die Haut ift glänzend und pechſchwarz. 


.Das Fleiſch ift blutroth, und färber auffernrdentlich 
ſtark. Der Saft iſt in großer Menge vorhenden, und 
bat eine angenehme Säure bey. ſich. Der Stein iſt 
. von mittlerer Größe. Die Zeit der Reife iſt zu Ende 
des Jul., und dauert bis in Die Mitte des Auguſtes. 
Dieſe Kirſche iſt infonderheit. zum Backen im, Doͤrr⸗ 
Ofen F lich ſchoͤn. | 


+13, warse Sorellen ⸗Kirſche. Der Baum 


hat. ein vortreffliches Anfehen, mit fcjönen wohl geord⸗ 
neten Zweigen und Laube. Er gehoͤrt zu der Claſſe der 
ſauern, wie ſolches auch die fi raue Rinde an⸗ 


e 2— 0 


geist. Man hat davon zwey Sorten, die dem Wach⸗⸗ 


Ahume und Laube nach einander völlig Ahnlicd, find, Die 


Art ift die fo genannte Korb s Zitfche, die zwar 


ſehr große, aber wenige Früchte trägt, ſpaͤt 
tragen anfaͤungt. Die zweyte Art hingegen eo alle Sabre 
voll, und der Baum fange fehon im zwenten Sabre . 


‚ 
— 


nach dem Pfropfen zu tragen an, ob gleich die Fruͤchte 
nur etwas kleiner, als die von der Loth⸗Kirche ausfal⸗ 
Ben. ieſe zwente Art iſt den Obſt ⸗Liebhabern vr 


\ 


Aieſche. 71- 
‚ih yu:empfehlen. -. Die Yaprscrieher ab fahr e lang 
und dick, ‚von a und dunkelhrauner Farhe. 
Die Anofpen Rind rımd, fpißig, und Rächer ald an an⸗ 
: dern Kiefehbaum » Meifern. Sie fließen auch weiter 
con. un reife ab, als andere, Die Augenhalter find - 
ee Die Blaͤtter ind 5 3. lang; unweit 
piße ah, md. umwelt dem Gitiele 1} 9. Breit, 
& find dunkelgruͤn, und g glatt. Die 
. hen auf der obern Seite find eben nicht ticf, an der 





1 ausgepackt, - Der RR * —* vd 
. die Blaͤtter com Winde leichter, 4. andere Kickhe 
: Blätter, bewegen. - Die Biatbe halt aͤber 1 2. im 
Diameter. Die Seuche bat in der Groͤße ‚Reng 
. vor Allen andern Kirſchen. Sie iſt 
lang, und bite 4 3, im ber Die. Sie ift daher nicht 
recht Eu , fotbern etwas laͤnglich. “Der. Sa. 
iſt — * und figt fo fett an den Zweigen, - 
Dep Ian immer etwas Rinde mit 
abreißt. De, "sro er in der Ruf geſeſſen hat, er 
teriäffer er eine :glatte Grube. Die Haut iſt dunkel 
ſchwarzbraun und glänzend, oder, wenn: man fie recht 
reif har werden laſſen, pechſchwarz, zuweilen mit eini⸗ 
gen Er —5 — Das Greif IR, en mit eben 
er er Saft it in Meuge 
Süben eben, eine am ie harte Eile, Da fingen 
es e gar zu ure, da bingegen 
Den Piebhabern ſaurer Sachen ſolche gar augenehm ift, 
indem der Saft eine Tiebliche bey f führt. 
Der Stein if, wie Bas. Fleiſch, blutrath, 4 . Jang, 
umD nach. Propertion Dh. - Die, Zeic der Reife iſt im 
Anfange des Anguftes, und danert bis nach der Acrude; 
fie iſt alſo eine der fpäteften Kirſchen. Uebrigens ift 
ver Baum ſebr tragbar, 2 min kann ihn auf. (are 
E 4 | 


72 ver Ä 
ober federn fee pin. Zum Besten mad Eis 
" gen ger ar —* re genen 

u Schwefel» Airfche, * eeſeweere. 
Sr gehört jur Elfe dee (if en Stämme. Der Baum 
wi ſehr bad, mit‘ fangen geraden Zweigen, - und 
Hat ein ſehr zaͤhes Holz, "weiches ſich gut beugen laſſet. 
ie ——— von Laͤnge und Staͤr⸗ 
| * Fade, * en an ber Spike aber gelb⸗ 
e Fa ngen find rund, lang, Pugelförmig, 

umd fichen weit von dem ab. Sie ruhen 





33. Kr * am Hande —— mit cf 


Ä Sn sn ‚ wu ſtarken Ader ‚Die 

° Slüche * mMol et, im —8 — breit. 
Die Blumenblaͤtter find + 3. lang, a Ehe 3. 
breit. Die Frucht iſt (die wahre ag Ri e aus⸗ 
' genommen) eine der Heinfeen Kirſchen, hat die 
Form einer Herz⸗Kirſche. Der Etiel iſt 2 2 lang, 
and hat feinen Sitz in einer n Grube. ‚Die Haut 
iſt auf der einen Seite blaßgelb, und auf der andern 
roth marmorirt; daher koͤnnte man ſie die Bleine Bi⸗ 
garreau nennen. Einige Stuͤcke find ſe durch * 

daß man die Steine Darin wahrnehmen kann. 

: andere Art der Schwefel » Kiefdye iſt über ab über 
6. Das Fleiſch iſt an derjenigen Seite, wo die 
icht gelb iſt, inwendig weiß; und an ber gegenüber 
ſtehenden Seite, wo die raucht von auffen marmorirt 
fl, inwendig — oder fleiſchfarben. Der Saft iſt 
in großer Menge vorhanden, und verurſachet einen an⸗ 
genehmen —* Geſchmack. Die Steine ſind klein, 
mb fo weiß wie die Steine der Bigarremu, Die Zeit 
der Reife ift amt — Heimſuchung, oder im Anfan⸗ 
ge des Jul. Es reifen aber, weil der Baum: —* 
kſet⸗ 


denen von der Bigarreau —* — 2 j 


Pr 73 


Unfißen pflegt, — * fo, daßımam . 


Ft * 3 Bogen über genieße Von einigen 
wird ſie die 5 anut; fie hat aber 
Leine —— E:genfchaft an 
* Saure inmachs fh —— — 
Aeitʒ kauer Kirſchen. ‘Die erſte Benennung iſt von 
ihrem mannichfaltigen nuͤtzlichen Gebrauche hergenom⸗ 
men; und die zweyte von dem adeligen Flecken und 
Kofler Leitzlau im Magdeburgiſchen, wo! diefe Kir⸗ 
ſchen in großer Menge anzutreffen ſind. r Baum 
bat einen ſtarken Wuchs, und kann ein hobes Alter er: 
‚ zeichen. Geine äuffere Rinde ift weit dunkler grau, 
als anderer Kirfchbäume ihre. Die Zweige find,. (die 
Daupts Zweige, die den ‘Baum formiren, ausgenoms 


men,) überaus ſchwach, und haben ſiets eine inieders . 


. wärts hangende —* 4, fo, daß fie endlich, wenn 
man fie nicht abfehnitte, Dis auf die Erde bangen wuͤr⸗ 


den. Kat mar nur erfi ein Dar foldye Bäume, fo 


kann man fie leicht von den Wurzel⸗Ausſchuͤſſen, wels 
- de häufig umber ausfproffen, vermebren. Denn man 
bat nicht noͤthig, fol e yu.pfropfen, ‚fondern man fedt 
. folche Ansfchößlinge, da fie noch Flein find, mit einem 
Spasen aus, und pflanzt fie in Die große Baumſchule 


d 


ordentlich in Reiben, fo werden‘ bald, wenn manfle " 


nur alle Winter ben offenem Wetter fein ausfchneitelt,. 


anſehuliche Bäume daraus werden. Wenn biefer 
"Baum eine Höhe von 6 bie 7 3. befommien, und als⸗ 
dann eine Krone hat, fängt er fogleich an zu tragen, 
und führt alle Jahr damit fort. Die Jahrsfhäffe 
Dr dünn und * ſo, daß man ſelten mehr als ein 

fropfrels machen kann; von Farbe dunkelaſchgrau 
yon braun. Die Augen haben eine Pyramidal⸗Fi⸗ 
gur, —— gut vom Reife a ab, und haben ſtark hervor 
-  ftebende Augenſtuͤtzen. Die Blaͤtter find von auffers 


ordentlicher Dicke und Härte, von Farbe fehr dunkel⸗ 


| sn, glänzend. glatt, und am. Rande tegulär ausge⸗ 
Es de 


74 0. Ken Ä 
„nnackt. Sie find 3 bis 3% 3. lang, und 24 3. breit. * 

"Die Mittel > {ft wie ein runder darauf geleimter 

hellgruͤner Faden anzufehen, von welchem 7 bis 8 der⸗ 
gleichen Neben: Adern abgehen. : Der Stiel iff nur 

u —* 13. lang. Die Bluͤthe iſt von ı 3. im Durchs 
ſthnitt; und eben fo lang iſt auch ein jedes der 5Blu⸗ 
‚ menblätter, welche am Ende $ 3. Breit find, Aus 
Einer Trage⸗Knoſte fommen wohl 10 Bluͤthen bers, 
vor, daher der Baum zur Bluͤh⸗Zeit über und über 
weiß if. Die Frucht tft von mittelmäßiger Groͤße. 
Ihre Geftalt ift voͤllig kugelrund. Einige ſind platt, , 
und mehr breit als hoch. Der Stiel iſt 24 3. lang, 
amd ſitzt in einer glatten Hoͤhle. An dem gegen über 
ſtehenden Ende der glatten Vertiefung, wo der 23: 
lange Stiel gefeffen hat, trifft man oft eine Fleine tus 
be an, wo der Stämpel zur Bluͤh⸗ Zeit feinen Sig ges 
babt hat. Die Haut ift ſchwarzbraun, oder, wenn ſie 
recht reif geworden ift, ſchwarz und glänzend, an 
. allen Orten gleich, ohne Hervorragungen eder Hügel. 
. Das Fleifch it blutroth, mit Adern von eben folcher 
Farbe durgwett Der Saft iſt zwar in Menge vor: 
handen, ſehr ſauer, auch wenn die Frucht recht 
reif iſt; daher dient fie nicht zum roh eſſen. 

Steine find klein, und haben eine blutrothe Farbe. 
Wenn foldye nebft der Frucht in einem Moͤrſer zerquet⸗ 
ſchet werden, dienen fie zum Kirſch⸗Branntwein, 
und haben auch ihren Nußen in der Wirthfihaft; aber 
zum Pflanzen oder Legen in die Samen⸗Baumſchule 
Mind fie nicht fo. gut als andere Kirfiy - Steine, denn fie 
"  wachfen ſehr Iangfam, ‚und die Daher gejogenen Staͤm⸗ 
mæe find dünn. Daher ift es am beften, foldye durch 

Wurzel⸗ Ausſchuͤſſe zu vermehren, oder feauf wilde _ 
27. Stämme zu pfeopfen. Die Zeit der Reife ift im Aus 
guſt. st die Hiße alsdann nicht zu Fark, ſo kann man 
ſolche wohl 3 Wochen genießen, und zu allerley Ge⸗ 
‚ brauche anwenden. = 


| 16. Bröß 





* 


N 


Kihhe 75 


16. Braͤſſelſche Bruyn. Öiefe Srke nie⸗ 

| u, Dede Druyn. Der Far iſt Mr 

Kirſchbaͤumen hier zu oc der —ã — | 
Wenn er diefe Höhe * 


wird ſelten über 12 F. hoch. 


‚ reicht bat, beugen fich feine biinne ſchtdarzgraue Zwei⸗ 
ge von allen Seiten het niederwärte, daß er oben rıma 


wie eine Kugel wird. Sein Wachsrhum iſt wie Das 


Wachsthum des Korftorfer s Apfelbaumes; nie in 
ber Dauer if er ihm nicht gleich, denn er wird nicht 


ſehr alt, ſondern nach 26 “Jahren fänge ein Btveig nach 


. dem andern an abzufterben. Dem ungeachtet v 


® mr 


0x, wegen feiner. Tragbarfeit, und wegen bes beficaten 


mackes ſei te, gezogen zu werden. 
— a ae do Chr ba, Fund ben fo 


. als die von der fauern Back⸗Kirſche. Ihre Be 


. dunkelgrau. Die Augen fteben jiemlich von den Dteife 
‚ab, find kurz, aber fehr ſpitzig, und 8* ſtark Dr Die 


ftehende Augenbalter, worauf fie 


ter wachfen einzeln, und mächen den fein —* 


| Anſehen, weil fie nicht einmahl die Zweige 


Ä Ba fo wenig find ihrer. Ihre Farbe tft auf bet dee 


ern Seite dunfelgrän, und auf der untern hellgruͤn. 


Sie werden F oft von dem —— einiger 
| Er befallen, — Bun find 3 


⸗ 


Adele wide daran Kırdet verübt er 
9 Te, Da 1 ic ie Art en { 4 And nur eh 
Kieſchen baben, 


geleund , vie Amarelie. N 
et * * spe 





bekannt, Die eine feye wertiice Rabe hin⸗ 
bh: Die pragiſche Mucdkateller, die Velſer, und bie * 


N 4 


) 


Sclel iſt 23. long, und fee dilnm. . Die Haut ifl 
‚ bunfelbraun, faft ſchwarz, und fehr glänzend, We 
der Baum von Sjufecten befallen ift, find die Früchte 
wie mie ſchwarzem Staube beftreuet, bleiben Elein und 
unſchmackhaft. Das Fleiſch ift dunkelroth, wie an 
der großen Amarelle. Der Saft iſt in großer Menge 
vorhanden, und verurſachet auf det Zunge einen wein, 
. fäuerlihen, hoch feinen und koͤſtlichen Geſchmack. 
- , . Die Steine find von mittlerer Größe, und blutroth. 
Die Zeit der Reife ift im Auguft, und fe gehört alſo 
ni den Spaͤt⸗Kirſchen. — 
17. October⸗ Kirſche, wird an ſich nicht gar 
roß, und iſt von keinem beſondern Geſchmacke. Der 
j Saum bluͤhet von det Zeit, da die Kirfcyen uͤberhaupt 
. zu blühen anfangen, bis zum Sept. fort, da man ins 
deſſen den Sommer durch immerfort reife Kirfchen bis 
.. An den Det. auf dem Baume antrifft, der Baum möge 
auch an einem Orte des Gartens ſtehen, wo er weile. 
Duͤhamel, in feiner Abb. von den Obſtbaͤumen, 
3 86. en. Delhafen v. Schoͤllen bach Ueberſetz 1 Th. 
end. 1775, gr. 4. ©. 115, fgg. theilt bie Kirſchbaͤume 
in zwo Elafen. Die erfte begreift die Kirſchbaͤume mit 
>. Aaifrmiger, und die zweyte bie mit runder Frucht unter 


L Die Haupfs Sorten. ber erften Elaffe, find die Me- 
rilſiers, bite Guigniers, und die Bigarreauriers, 
on 1. Meritiers, u 
‚ 0) Cerafus maior fylueftris, fructu cordato minime, fub- 
" dolci aut iufalfo. Merifier & petit fruit. Wilder 
Rirſchbaum mit Pleiner füßlicher oder auch ums 
ſchmackhafter Seucht. nn 
b) Cerafus maior fyluefteis, flore pleno; Ceraſus meior 
. sc (yluefteis, nultiplici flore, H. R. P. Merifier & 
- fieur 
: Wanifte. Ob es eine von bau erſten beyden —ã 
weil Ar. v Mi. viel gu Fury iR, uud keine einzige 
Beſchteibung eines gewiſſen Obſtes getieiers bat. . 


..8. 


| Kirſche. 77 
nn Lur double "wilder Rirſchbaum, mit e gefülter 
Bluthe. 
eE) Ceraſus maior (yinchris, fructu cordsto, zigro, ſubddul. 

ci; Cerefus msier ac fylueftris, fructu übdulei, ni 
colore inficiente C.B. Merifier à gros fruit noir. 


Wilder Rirfchbaum, mit groer ſchwarzer 
Irucht. 


. ; Gaigmiete: 4 
Pr Cerafis maior bestens, fnzäka cordate, Pigricante, carne 


tenere & defruit nois. «Gerzkirf 
„Baum wie (pmener Seuche... Bee 


nu ‚h). Gerafus maior kourtenßs,' feudte coeilefo minore, ‚nign- 


it 
®. 


. “ 


cante, earno aquoſs & Spbdulci; Ciuignier & perit fruit 

Paar, Geistirfchbaum . mit Peine . ſchwarzer J 
FE ne Fin um, perim,abe, | 

partie) ruhne,-osrwe tcners & aquofi;. uigei 

— ‚blane, »: Berʒeirſchbaium ‚mit großer weißer 


rucht. 

* N mir: hörenfis, ‚Krußuicogduno sulıne, (erötine, 
carnc tenera & aquofe; Auignier a fruir rouge tardif; 
Guigoe de fer, ow-de St, Giliep; : Swrʒicſche e wit fpds 
te: Sehe Frucht. Eiſerne oder un Egidien⸗ 

iriche·/ 
8* Cerafus moior hastenfi, frußtwcordare age Qi — 3* 
‚eine teners, aquoſa & fapidilkma ; 


Im rail. nair- leifam; - — 9 L 
| Seuche, 


ſabwarzer⸗ glänzender | 
3. Bigarreautieia. 

⸗ Cerafüs maior | hortenfis, fructu a maipre, Irure. 

.. Zubro, carnę durs fapidilima; :Bigerreaumier à gros 

fruit roige; 3 Bigarreauuier mit großer ae 


| ee, 
* füs meior” "hortenis, fudu prä — Une al- 
‚bo, inde —5* — FAEDE. arreau- 
"erh, * Fruit blanc; — er wer 


alle ‚maigr — frußpjcordarg. ‚minggi, Tine al. 

ee I per RO hEST, ——— —X ver frühe 

uer a perit frui Igarreauger m ner 
deitiger arucht. 


d) Ce 


64 Kirſche. 
Faͤdchen, ‚melde um den Stämpel herum ee find 
‚ von ungleicher Laͤnge. Keldy und Stiel find hellgruͤu. 
Aus einer Bluͤth⸗Knoſpe kommen wobl 6 bis 8 Blu⸗ 
- men hervor. Die Sruche ift wie em Herz geflaltet, ja, 
‚ diefem viel "ähnliches als die fchwarze Herz Kirfche, 
-" indem fie am Ende, oder dem Stiele gegen über, ſpitzig 
zulaͤuft. Auf einer Seite ift fie erhaben rund, auf der 
‚ sudern etwas plarter. Auf diefer platten Seite ift fie 
—mit einer fihebaren Naht verfeben, die, der Länge 
nach, von Stiele an bis zur Epige reiche, fe 
.Frucht it beynahe ı 3. lang, und da, wo fie am breis 
. teften ifl, 3 3, did, Der dünne Etiel ift bey einigen 
. 14, bey.andern 2 bie 2z 3. fang, und fißt in einer 
. weiten,.eben nicht runzeligen Vertiefung. —— 
iſt bey einfallendem Regen⸗Wetter, zu der Zeit, da ſie 
reif werben ſollte, der Faͤulniß mehr unterworfen, ats 
irgend eine andere, ob fie gleich unter allen die haͤrteſte 
„a, Die. Haut iſt fein, glatt und glänzend, an der 
‚. Sonnen » Seite duufelroth, an der Schatten EGeite 
dellroth, über und über aber mit dunfeln und heilen 
lecken beworfen, welches fie bunt, ſchecktg und mars 
‚ morirt macht. Auch finden fid) wohl weiße Tüpfel 
, darauf, Inſonderheit ift vie Naht bisweilen weißlich. 
: Das Fleifch iſt unter allen Arten Kirfchen das feftefte, 
;. and doch ungemein. faftreich, weiglich, und mit noch 
weißern Wdern und Zibern durchweber. Um den Stein 
‚ft ed da, mo die Sonne hingerroffen hat, umter der 
Haut rörhlih. Der Saft if in Menge vorhanden, 
Er hat eine blaßrothe Farbe, und ift von fehr erhaber 
„nem und angeneßimen Geſchmacke. ‘Der Stein iſt iaͤng⸗ 
. Jh rund, von Farbe gelblich, welche zugleich in das 
Fleiſchfarbige fälle, Cr ift über J 3. lang, 3 3. oder 
etwas mehr, breit und dick. Die. Zeit der Reife iſt 
- entweder in Der Mitte vder zu Ende des Jul, wenn 
die vorbergeheuden mehrentheils vorbey find. "Man 
‚ ut auch wohl, Daß man fie nicht eher angseift, is 


\ 
I) 


— 


Ktnge. 65 
u. 2) enden ‚nicht mehr yorkanden And, wofern ein 





einfallendes Regen » Better folches- nicht .verbiethet. . 


| Dieſe Kirſche eh mit Recht bey Nehmen Knup⸗ 
per⸗RKirſche; fie ift weit — als die ſchwarze 
—* — — um Verſenden die beſte. 


Bu. Fr. Ceriſe preeoee. | 


. p⸗ 

Une Ale Kiefchbäumen ift Ye der kleinſte und uns 
anſehnlichſte. Er ifi-nicht viel größer ı als eine mittel: 
maͤßige Stande, hat ſchwache dunne en und wird 
hoͤchſtens 4 Fuß es Er jſt v t.ber von den 


; Alten a Ceralug pumila Macedonica, Er ge 


höre zur Elaffe der fauern, heilt, weil feine Rinde weit 
ſchwarzer nnd brauner iſt, als die Rinde der fügen Kirſch⸗ 
Stämme, die eine aſchgraue Rinde haben, theils, ‚weil 
feine. Fruͤchte fugelrund ind. Man Fan ihn auf faure 
oder füße Stämme pfropfen. . Die Pfropfreiſer beklei⸗ 


ben recht gut; man hält a ber doch Ba DaB erauf 


ſauern Stämmen ein beferes Wachsthum habe. Seine 
Jahrsſchuͤſſe find kurz, und ſehr duͤnn wie ein Bindfa⸗ 
Bet, auf der Sonnen :. Seite hellbraun, auf der gegen, 


über ſtehenden Seite geaublaun. .. Die Knoſpen find 


‚ zwar klein, etwas länglich, fpigig, und yon dem Reife 
abſtehend; nach Proportign der binnen Reiſer aber 
Bann anan-fie wohl dick nennen. Die Nugenträger find 
kaum firheban. . Die Blätter find oberwaͤrts 
der glatten Seite dunkelgrün, auf der anbern - 

. aber —— dabey ſehr klein, indem Die —— 
eine $ 5 von 3 Z3. und eine Breite von ‚feinem vollen 
U, baden. . Am breiteften find fle in der Mitte, 


J Bon: Yuszacung ift fehr fein, Unten haben fie Adern, 


‚ de nicht flarf aufliegen, . und oben ſind die Furchen 


eben mit tiefe Der Stiel iftetwa 3 3. lang. Die 


haͤlt im Durchfchnitte etwann ı 3., oder etwas 
2 Die Blumen⸗ Blätter find ſehr ſchmabl, 
ſchwach, und wie ein Löffel ausgehoͤhlt, mit runjel⸗ 


igem Rande. Aus einer Knoſpe nmen 2 bis 3 Din 


Ort. Em, XXXIX Tu 


\ 


5 . Sie 
> yuii’benr. Wie Grace Hin, ri wi ei gr 
Kugel, ——— in nen weten ub 





t, welches, wenn man es anrähre, ſogleich abfällt. 
on da’ geht eine er wid. melde um die ber 


— ui Ede hs Sun 


iſt weiß ‚ 
a en se Ref ro, u 


r he werben laͤſſet, fo t dat Fleiſch eine dunkel⸗ 
* di —e Kieſche, iſt aber 





e Kat e die 
viel m % Der ift ziemlich fauer, wenn man 
ee fraͤh und im — gen enießen will; were: man 


u Se die erde, wi Birne ſchen 
- 10, Große ungarifche Rick F  Diefe Daum 
hat faſt "einen ſolchen Wuchs, als die Velſer. Er hat 
wenige, aber lange und gerade * eige, die mit vielen 
Biken bicht befeßt und ſehr bufchig ſind. Webers 
gehört er nur zu den muͤtelmaͤßigen Bäumen, 
at an über doch ein fehr Febhaftes Anſehen. Manpfropft 
ihn allein auf füge Stämme. . Seine Jahrgtriebe find 
lang und Dich, wie Die Reiſer der Herz⸗Kirſche, von 
Barbe afchgranmit grüngelblichen Streifen, Die Augen 
find groß, rund und fpißig, etwas vom Reife abſtebend 


wre“ J 
x 


= giinzelig,. am et, und Bas Ausge⸗ 
djackte * ne —* —5* — Wick haben einen 
defe en Rand. Die den af de oberſten oder 

dunk (genen | Seite ſend ein tief, und die Adern 


4 


we 


am. | „67 


wie bie Augen an den meiften Birnbaum + Reiſern u 


ſeyn pflegen. Die Augentraͤger ſtehen gut hervor. 
Die Blaͤtter haben eine Geſtalt, die denen von der 
‚sorgen franifen aͤhnlich iſt, “und eine Länge: von 


mit einer 


auf der gegenuͤber febenben * — 28 — Seite find 
gr erhaben. Wer VBlattſtiel iſt I3. lang. - Die 
Iäche iſt groß und Hält über 1 3. ihr Durchſchnitt. 


"Die Blumenblätter And fehr rein am Bande, ohne alle 


Kerbeit;' am Ende aber find dp wie —— Ei 


. einge Beträge 1 3., Die veite über g 


geöffiret, und wie m Loffel —— 


“wohl 
Srucht gehört zu den Kirfchent "Größe, indenn fie 
en Eee u ben Shi Rs 


warzen fpanifihen, © dder = hd — —— 


ahnlich, "aber n 
- auf fderfefben eben ste gie — "Ser Fa iſi 


grün," und’ fügt in ent glatten Grube, deren and 
etwas hoͤckerig iſt. Stucke h haben hie ſichtbare 


n Fi Die. Haut * End glatt; —— — 


e, die zuletzt fi wird. "Dad Frei iſt to 
mit Ar —S —— 
Menge vorhanden, und verurfacht.eiite —** 


iſt in 


matiſchen Geſchmack, weicher di Ren einet der 


füßeften und angenehmften macht, Der Sten iſt zwar 


von der Groͤße und Laͤnge,Wwie der von det ſchwarzen 
n, aber nicht ſo weiß, und:viel glätier und bins 


Hana "ei foft 4 8. fang, 323. breit, und 4 3. dich, 


Die Zeit der Keife n erft am (Ende des Sul, :umd 
‚Dauert bi in den Auguſt. Der Baum⸗ fängt ſpat m’. 


tra und rin tinsgermein went uͤchte, weildie 
zu N — ge, Vene 


reite von’ 33 3: Er Hat smter allen ’ 
Kirſch⸗ Bäumen die —5 — —— Dieſe Ind ſehr 
an 


[2 


7 


* 


Dioch · ven den geringſten Nacht: Froͤſten verdorben zu 


_ - gerben pflegt; in einem mäßig warmen Fruͤhliuge aber - 
. »fige en fo vol, wie andere Bäume. Wegen des liebli⸗ 


* 
® 
. 


aM.” «. 


chen Befchunctes feier Fruͤchte verdient er vor andern, 
unterhalten zu. werden. I 
Ik oße Amarelle. Dieſer zur Claſſe der 


22 


ſauem Ärende-Kirfchbanm hat unter allen Das ſtaͤrk⸗ 


Re Wacherpum,, und.fehe gnfehnliches Holz und Laube 


Er fängt: zwar erſt im 4 ober sten Jahre nach, dem 
Pfropfen tragbar zu werden-an, auch bringt er übers . 


haupt wicht:gar viele Fruchte; inbeffen verdiene er doch 


>. eben ſo wohl, wie andere [tten, wegen der Guͤte und 


[2 
- yo m . De 29 . PL) 
‘ 


pi 


"ges. mannicpfaltigen Nutzens feiner ‚Früchte, daß er 


werde. Seine Jahrstriebe find 


eißig ang / 
Kr eben nicht, iang, von bumkelbrauner mit Afchgram 
vermiſchter Farbe. Die Knoſpen ſind kurz, rund und 


ihig und haben gut hervor ftebende Augentraͤger. 

ie Bldgter, find an jungen, in ſtarkem Wachsthume 
fiegenden Bäumen 3 3. lang, und 3% 3. breit; am 
alten Bäumen 5 3. lang,..und 25 3, breit. Der fein 
ansgezachte Rand weindet ſich aus⸗ und einwaͤrts. Die 


Facce ift aberwärte fehr dunkelgrün, und. untermärt® 


rün, .. Huf der untern Seite iſt bie Mittel Aber 


." » fehe. ftart, und erhaßen, von welcher an jeder Geite 
bis 9 ſtarke Meben= Adern abgehen. Der Stiel iſt 
. 13. iang⸗Die Bluͤthe iſt von I 3. im Durchmeſſer. 
. Ehen. fa Jang, iſt auch ein. jedes ber 5 Blumenblaͤtter, 
: welche die Geſtalt eined Herzens haben, Die Stube 


gehört zu ben Kirſchen erſter Größe. - "ihre Geftat iſt 


welcher halb braun und halb grün af und iche feft an 
re hat eine Länge von 4 Fahr iſt ſehr 


Ende der Frucht, 


— 


finder ſich ein Gruͤbchen. Die Haut iſt —5 glatt, 
reht reif bat 
ware⸗ 


@ 


Fan e vorhanden, ph he bes in ehe 


‚ werden laffen. Das Ber ift fh iR Biene, und mit Adern 


von eben ber Farbe d 


iſt in folcher 
recht faftigen 
feım kann, und verurfachet, wenn die te 


Bei recht veifgeworden And, auf der Zunge einen weinfäuers 


" Pi nicht unangenehmen 


&e . | 
iſt von mittelmäßiger Größe, an at, wie das Fleiſch, 


eine blutrothe Farbe. Die Zeit der Reife iſt am Ende 


| de und im An des Jul. S oͤrt alſo 
van früßefen Mike Se un. MR Beamer an 


etwas zu. fauer. zum roh effen; aber zu Suppen, wenn 


: Bein Zucker g er moltd ih fe Fit. 


‘ >. 


12. Rirfche von der Natte. Der Urſprung 


dieſes zus Claſſe der ſauern gehörenden Kirſch⸗ Baumes, 


ſoll aus Holland ſeyn, wo er in dem Garten eines Gra⸗ 
fen von der Natte zuerſt gewachſen iſt; wie denn bie 


Hollander den Ruhm haben, daß man bey ihnen die 


meiften und rareften Sorten von Sirfhen autrifit, da 


„ Hingegen im Frankreich wenig aus Kirfchen gemacht 


wird. Der Baum erlangt eine anfehnliche Größe und 
Stärke, mit gerade auf Iebenben 


Er möge ba, te, ud alle Jah, . * Corn 


: den; indeſſen bleibt er doch ein anfe 


fepn! zweigrei⸗ 
Seine Jahrseſchůͤſſe And —* lang, 


= Baum, 
aber eben nicht die. Farbe i rau und dun⸗ 
| _telbeaun: ge man Fa von ——— 


Dr u und — ge runde Brote 
bervor Di We te a bis 243. 


breit, mit — Sande, 
"Fig u gar, me —* 


get ſich wohl, umd ift einem a Löffel gi 
on * Durchſchnitt halt fie 3. | 


Br ER FE nei 


70 Kcrſche . 2 
Haunpe · Ober ide Bine uf —— 
: fehe ſiart von weiche auf jeder 


Seite7 Meben⸗ Adern 
abgehen. Der Stiel ift +3. lang. —— Bluͤche oͤff⸗ 


d 3. lang, und am Cube 4 2. — Ds einer 


Knoſpe kommen’ etwa G-biß 8 Blumen hervor. Die 
Frucht ift von mittelmaͤßiger Beöfe: ; jeeinige Stuͤcke, 
inſonderheit, wenn der 
: gt, kann man wohl zu den Kirfchen erſter Größe rech⸗ 


Baum eben nicht gar: zu voll 
nen. Gie ift nicht voͤllig Eugeleund, | wie die ee 


. bende große Amarelle, ſondern etwas 
Ende findet ſich eine kleine Grube, 8 5* | 


ſeſſen dat. Der 2 3. lange Stiel ift dann 


u feſt an der F t, und bat feinen Platz 





Vertiefung. Die Haut ift —* Ar * * 


| ‚Das Yleifch ift blutroth, und färber auſſerordentlich 


: Karl. Der Saft ift in großer Menge vor n, und 
Ä — eine en —8 fe. Der rein iſt 


% “a « 


De a hie Sorellen=Rirfche. Dir Baum 


von mittlerer Größe. Die Zeit der. Reife it. zu Ende 


‚bes Jul, ‚und dauert bis in die Mitte des Auguſtes. 


Diefe 3 iſt rderben zum Backen im Doͤrr⸗ 


hat ein vortreffliches Anſehen, mit ſchoͤnen wohl geord⸗ 
neten Zweigen und Laube. Er gehoͤrt zu der Claſſe der 


2 .® . 


fauern, wie ſolches die ſchwarzgraue Rinde an⸗ 
zeigt. \ Man hat — Sorten, dis dem Wachs⸗ 


thame und Laube nach einander völlig ähnlich find. Die | 


> erfle Art if die ie fo genannte Korb s Zitfche, bie zwar 
“fehe große, aber wenige Fruͤchte trägt, auch ſpaͤt 


tragen anfaͤugt. 
voil, und der Daum fängt fhon Im zweyten J 7 


ehr Art bingegen figt alle Ya 


= dem Pfropfen zu tragen an, ob gleich die Früchte 
a8 kleiner, als bie von der Roth - Kirche ausfals 


| Diefe zweyte Art iſt den Obſt⸗ Eiebpabern vr 





\ 


N. 


»e 


ee N ‚von. afıhgeaner und —— are | 


Die Bnofpen find.rund, fpigig, und Rärker als anans 


: dern Siefhbaum ⸗Reiſern. . Sie fieben such weiter. 


von dem Reife ab, als andere, 1 Die Augenhalter find 
..feßr . Die Blätter. find 5 3. lang; umwelt 
der Gpige 23, amd. unweit dem Etiele 14 3. ‚breit. 


Sie find dunkelgruͤn, und gi glast.. Die Fur⸗ 


.. chen auf der obern Seite find nicht tief, anf Der 
* umern Seite aber — die Adern dick auf. Von der 

<. Gittel » ner de jeder Seite 7. Harfe Neben, 

‘- dern ans, Da Raub 35 Armen und — 
ausgezackt. Der Stiel it über 4 3. fang 

. die Blaͤtter vom Wbinhe lei 138 andere 


den Rang 
Allen ‚andern Siet nlich. 
— — 


rech ſondern etwas laͤnglich. Der Stiel 
21 bis 1 d 
ee 33 ung, rd fie fo fe an un ben Buen, 


man bey Dem 
abreißt. Da, oo er br Miete gefeffen hat, fin 
: terläffet er eine ;glatte Grube: Die Haut iſt dunkel 
ſchwarzbraun und glänzend, oder, wenn man fie echt: 
J hat werden laſſen, re —— mit eini⸗ 


| | —— — Mrd Cr Baft ee 


t vorhanden, und verurſachet nur ——— 
J ———— Ph gar nr Saͤure, da ee f 
den Li olche gar angenehm tft, 
: indem ber Saſt eine liebliche Eich bey hc fiber 
Der Stein iſt, wie Bas. ‚ blumerh, 3 9. Jang, 
und nach- Propertion dick. Die Zeicder Keife ift im 
Anfange des Anguftes, und Dauert bis nach der Aernde; 

fe iſt alfo eine der fpäteften Kirſchen. Uebrigens ift 


der Baum ſehr tragbar, und man kann ‚in auf. faure 


E 4 


x 


— 


72 sure 
| ober fäßel@htkme | Baden und Einma⸗ 
den bat diefe Kir ae Bir nicht. 

14. Schw irſche, ae —— — 
er ſſißen —* 


Be um an der Spitze 
F Garde, Die Ang find can, lang, ung, 
und ftehen weit von dem Reife ab. Sie ruhen auf 
thaltern. Yu Einen Nuge 


ſehen 
denen von der Bigarreau ſehr ahnlich; —— ‚ang, 
33, breit, - ‚art on am Hande-eingeberbt, mit tiefen Fure 
obenher, und ſtarken Adern unterwaͤrts. Die 
Bluthe ft et, im Durchſchn. ı 3. breit, 
- 7 Die Blumen! tter ind d 3. lang, nad am Ende 2. 
beeit. Die Feucht iſt (die wahre Day + Rirfüge e aus⸗ 


genommen) eine der kleinſten Kirſchen, ‚hat bie 
: Form einer Herz⸗Kirſche. — lang, 
und hat feinen Sig in einer glatten Grube. Die Haut 


ift auf der einen Seite blaßgelb, und auf der andern 
roth marmorirt; baber Lönnte man fie die Feine Bi⸗ 
garreau nennen. ge Stuͤcke find fo an. Sie 
daß man bie Sieine da darin wahrnehmen kann, - 
ee in der Schwefel » Kizfhe iſt über und Aber 
gelb. Das Fleiſch ift an derjenigen Seite, wo die 
Frucht gelb ift, inwendig weiß; und.an ber gegenüber 
 flebenden Seite, wo die Frucht von auffen marmorirt 
ift, inwendig rötlich oder fleifchfarben. Mer Saft ift 
in großer Menge ae handen, und verurfachet einen ans 
genebmen füßen Geſchmack. Die Steine find Klein, 


und fo weiß. wie bie Steine der Bigarreau, Die eilt . 


der Reife it um Mariaͤ Heimfuchung, oder im Anfans 
ge des Jul. Es r reifen aber, weil der Baum ei: ! 
et⸗ 


* 


Kirſche 73. 


Lertenvoll u ‚ immer ei fo, daß mun 
fie wohl 3 — er genießen Fin Bon einigen 


wird, fie Die Da m ; fie bat aber 


keine — €: enfchaft an 
. 35, Saure ! mache ⸗ he Bad: Rirfchen, 
Seinbauer Rirfdyen. Die erfte Benennung ift von 


Fr mannichfaltigen nüglicdyen Gebrauche bergenoms 
mon; und Die zweyte von dem adeligen Flecken und 


Kloſter Leitzkau im Magdeburgiſchen, wo dieſe Kir⸗ 
in großer Menge anzutreffen ſind. Der Baum 


bat einen ftarfen Wuchs, und fann ein hobes Alter er: 


+ Seine äuffere Rinde: ift weit Dunkler grau, 


- als anderer Kirfchbäume ihre. Die Zweige find,. (die 


Haupt: ‚Bweige ‚ die den Baum formiren, ausgenoms 


waͤrts bangende Richtung, fo, daß fie endlich, wenn 
man fie nicht abfchnitte, is auf die Erde hangen wuͤr⸗ 


den. Hat man nur erft ein Par ſolche Bäume, „pn 


kann man fie leicht von den Wurjel⸗ usfhäflen, web w 
che haͤufig umher ausſproſſen, vermehren. Denn man 


| bat nicht nöthig, ſolche zu.pfeopfen, fondern man bebt 


ſolche Ausſchoͤßlinge, da ſie noch klein ſind, mit einem 
— Mi und ar fie —* große Baumſchule 


anſobuliche Bäume daraus werden. Wenn dieſer 
"Baum eine Höhe von 6 bis 7 F. bekommen, und als⸗ 


dann eine ‚Krone bat, fängt er ſogleich an zu tragen, 


und führe alle Jahr damit fort. Die Jahrsſchuͤſſe 


nd dunn und kur, fo, daß man felten mehr ale ein 
fropfreis machen fenn; von Farbe dunkelaſchgrau 
und braun. Die Augen haben eine Pyramidal⸗Ki⸗ 


gur, ſtehen gut vom Reiſe ab, und haben ftarf hervor 


. chende —— Die Biãuer find von auſſer ⸗ 
ordentlicher Dicke und Haͤrte, von Farbe ſehr dunkel⸗ 


sn, glänzend. glast, und am Rande regulär ausge⸗ 
€s nd. 


4 


.men,) überaus ſchwach, und haben flets eine inieders . 


. ‚erdentlicy in Reiben, fo werden‘ bald, wenn man ſſe 
nur alle Winter bey offenem Wetter fein ausfchneitelt,. 


94 Kieſche. 
pad Sie nd 3 bis 3% 3. lang, und. 3. beit. ; 
Die Mittel > {ft wie ein runder darauf geleimter 
hellgruͤner Faden anzufeben, von welchem 7 bis 8 der: 
| joe eben: Adern abgehen. : Der Stiel iſt nur 
#9 


dee 33. lang. - Die Bluͤthe ift von ı 3. im Durchs 
ist; und eben fo lang tft audy ein jedes der 5Blu⸗ 


. menblätter, weiche am Ende $ 3. breit find, Aus 


" Einer Trage⸗Knoͤſte kommen wohl 10 Blaͤthen her⸗ 


. vor, daher dee Baum zur Bluͤh⸗Zeit über und über 


if. Die Seuche iſt von mittelmäßiger Groͤße. 


Ihre Geſtali ift völlig Fugelrund. Einige find platt, 
und mehr breit ale hoch. Der Stiel ift 25 3. fang, 
“amd fißt in einer glatten Hoͤhle. An dem gegen über 
ſtehenden Ende der glatten Vertiefung, wo der 23. 


. 
mn - 


- ⸗ 


lange Stiel geſeſſen hat, trifft man oft eine kleine Sins 


be an, two der Staͤmpel zur Bluͤh⸗ Zeit feinen Sitz ges 


Babe hat. Die Haut ift ſchwarzoraun, oder, wenn ſie 


recht reif getworden ift, pechſchwarz und glänzend, an 


allen Orten gleich, ohne Hervorragungen ober Hügel. 


Fleiſch iſt blutroth, mit Adern von eben ſolcher 


Farbe durchwebt. Der Saft iſt zwar in Menge vor⸗ 


den, aber ſehr ſauer, auch wenn die Frucht ar 


> veif iſt; daher dient fie nicht zum roh eflen. 
: Sein And Pie, und —*— eine blutrothe Farbe. 


ro 


Wenn foldye nebft der Frucht in einem Mörfer zerquet⸗ 
ſchet werden, dienen fie zum Kirſch-Branntwein, 


“ und haben auch ihren Nutzen in der Wirthſchaft; aber 
‚zum rau Gegen in die Samen ? San ſchule 
I St 

‚ ma ehr langſam, und die gejogenen Stäms 
, me find Dünn. ’ Daher ift es am beften, ſolche durch 


Wurzel s Ansfchüffe zu vermehren, oder ſie auf wilde 


7. Stämme zu pfropfen. Die Zeit der Reife ift im Aus 
guſt. Iſt die Hitze alsdann nicht zu ſtark, ſo kann man 
ſolche wohl 3 Wochen genießen, und zu allerley Ge⸗ 

brauche anwenden. Zr 


e 


16. Bröß 


® - 


Cy Uneln, Ba Ri Biefe wicht, Daran Aifdet, fe 


ter wachfen einzeln,’ und machen eßen fein ſonderli 
a 8 Geraden 





Dadurch eine ganz audere Are Kieichen. : Bir 
Kieſchen bekaunt, di ſede werti ‚ naͤhm⸗ 
lich: die pragiſche Muokateller, die Velſer, und bie Dix 


a v 


% 





Lo) Se 
. Die Lalut⸗ Damen An von 7 bis 10 Fi: und noch 
8 unten 5 Fe weit; Die Ben a 3 F. talut. 
iſt ein Wetter⸗Dach, 2 bie 3 F. breit, mit Zie⸗ 
guln ober getheerten Bretern bedeckt. Der Canal kann 
* a, auch 3 Mahl au der Mauer —e 

lang, alsſie if, —— zu 40 bis 50 

: fang; Basor entlang geben. Er tft von Bas Steinen - 








F 8 | 8 

.: nefihüren, mit Blech angebracht werden; Denn wenn 
.. man oben oder binten Luft geben wolle, würde man zu 
viel Waͤrme verfliegen laffen,: md unndt Hplz 
: re ln ſtehen vorn an den — 

werden wie Spalier⸗ Baͤume gezegen, gehen mit 
“ Wurzeln miter der Schwelle durch, welche man ine 
Winter mit aufgelegtem Pferde⸗Miſte vor der Kälte 
. fihert, und zum Treiben behuͤlf lich iſt. Hierin kann 
° man Pfirfichen, die (ich gut treiben aſſen, und Apekos 
. fen beyfammen, hernach —— prager Mus⸗ 
kateller Monimorench und frühe warze ſpaniſche, 
gebrauchen; legtere wird beynahe mit der prager — 
" Die Montmorench aber etwas ſpaͤter. Die Kirſch⸗ 
Sarten vertragen in den ben Talut⸗ Mauern einexien Wart⸗ 
I SE ung, 


| Ueberhuupt muß das. 
Baum ·c erfordert. 


’ - ° 
» ‘ ” ° 
. 
. ‘ /\ 


ung, beſonders diejenigen, welche ſpaͤt geheitzet werden. 
Sollten die Bäume bey truͤbem Wetter aufgebluͤhet 
‚ fenn, fo ift es ebenfalls noͤthig, daß man den ſtarkem 
Sonnenſcheine die Strahlen durch Reisholz oder Mat⸗ 
“ ten breche, und fie nur allmaͤhlich wieder an die Gone 
gewoͤhne. Hat man aber das Gluͤck, daß die Some 
“ gut fiheint,. wenn die Fruͤchte am Steine arbeiten, fo 
kann man ſich viele Fruͤchte verfprechen, nur muß man 
mit dent Heitzen am Tage etwas nachlaſſen, damit die 
Mori an den Bäumen nicht verfchrummpfen, ſonſt fallen 
" die Früchte ab. In dieſem Treibe Behaͤltniſſe Pak 
man zugleich Die fehönften Erbbeeren wit: treiben, wenn 
folch@aur.vor dem Schimmel veriveßret werden. - 
. Im Rirſchen auf die vierte Att, naͤhmlich ie 
—* Bande durch das Ueberbauen, zu treiben, 
ſucht man einen im Garten ſtehenden Baum aus, von 
: der. boppeiten May⸗ ober der Musfateller, auch der 
‚„ füpteargen weichen fpantfchen Gerz» Rirfche, weiber ger 
. ind und von ziemlicher Groͤße, dabey auch mit genugs 
ſamen Trage - Kuoſpen verſehen iſt. Diefer Baum 
wird Hinten, naͤhmlich gegen Mitternacht zu, ganzj, 
"gegen Morgen ımd Mbend-aber nun halb, bebauet, und 
gegen -Diietag 5 F. hoch von der Erde, ‚alles mit dep⸗ 
pelten Bretern verwahret, ‚gut mit Lehm verſchmiert, 
"amd müs Mos verſtopft, das uͤbrige wird mit Feuſtern 
vermacht, da die gegen Mittag gerade und fehräge uͤber 
den Baum zn liegen fonmien, fü, daß bie halbe Decke 
aus Fenſtern, und die andere Hälfte ans Bretern bes 
ſteht. Die Zweige, welchein Die Höße fieben, Können 
unter bie Fenſter weg gebogen werben; dürfen aber 
nicht, wenn fie etwa hinderlich wuͤren, eabgeſchnitten 
. werden, : Diefe werden zuerft bluͤhen, und bey ſtarker 
" Kälte, zumahl wenn fie un Steine arbeiten, leicht abr 
. füllen, zuweilen aber geben fie auch Die beften Fruͤchte. 
Haus nicht ge feyn, als der 
Ein ſolches Behaͤltniß kaun m " 
m 


Bi 


V Be 


« 


92 _ Kitſche. 
im Jan. zu beißen anfangen, wenn man zu Ende des 
Maͤrz, der im Anfange des Apr., reife Fruͤchte haben 
will. Der Ofen wird an der Hinter⸗Wand angelegt, 
im Haufe freyſtehend, von Ziegel: Steinen, mit einer 
den Rauch ausführenden eifernen Roͤhre; oder manlegt 
den oben flarf. gewölbten Dfen drauſſen an, und laͤſſet den 
Rauch darch über einander laufende Candle au der Hin⸗ 
ter⸗Mand im Haufe zwey auch drey Mahl über eiman 
dar weg laufen, ehe der Rauch hinaus faͤhrt. Die * 
were Art iſt beſſer und ſicherer beym Heitzen, aber a 
keſtharer. Das Heitzen wird auf vorheſchtiebene Art 
vderrichtet, uns die Grade Der Wärme, nach verfcdyie: 
denen Seiten, auf eben die Weiſe erhalten. f dieſe 
Art kann man: von einem ſelchen Baume Frůuchte in 
Menge erhalten; und weil nun ſchen Der: April ommt, 
r mo ei mit dem Luftgeben nicht mehr fü gefaͤhelich iſt, ſo 
kann man an den nachwachſeuben, oder zuletzt durchge⸗ 
fetzzten, fd lange Kirſchen haben, big die in den kalten 
a. Zalut » Mauern oder Dielen⸗Waͤnden reif werben, 
umnd ſie Abmechſeln. Gino dieſe Fruͤchte alle-ab, Ta 
werden die Fenſter abgenommen, und her Baum bleibt, 
"gen Sommer hindurch, der freyen Luft ausgeſeht, er 
wird. alsdann fein Laub. verlieren, und vom Mah big 
Jul. ohne daſſelbe eben. Hat er gutes Band, vielen 
"Saft und’ Trage Kuofpen, füfingt er im Auguſt zum 
zweyten Mahl an zu bluͤhen, alsdann fan hıatreine 
Probe machen, und die Fenſter wieder: Darauf legen, 
aber nicht mit Mofe verfiopfen, fondern Die Luft noch 
: Qberall durchlaffen, bis im Sept. wo alsdann alled vers 
ftopft wird ;. und mit Ausgang des Sept. fängt man 
an, des Nachts langſam zu. heißen, damit es nur eine 
Waͤrme von 24: Gr. werde, und fa fährt man fort, 
bis die Früchte wieder au dem Steine zu atbeiten ans. 
fangen. Dieſe Arbeit nimmt mit Ausgange des Det. 
ein Ende; dann muß man aber, weil es alle Naͤchte 
älter. wird, -fläster heißen, und ben Sehen Doom 
0 u e tein⸗ 


\ e oo - 9 
Steiuſezen eine Warme von 30 Guỹ mit der Genie, 
. „verfhaffen. Auf dieſe Art kann man zwey Mahl von 
; einem Baume aͤrnden, und zwar Die zwente Lieferung 
‚ im Der. reif haben; nur ift Die zweyte nicht in folcher. 
: . Menge, als die erſte. Ein folcher Baum hält es aber 
‚  micht länger, als 2 Jahr, aus, Wird er aber des 
Jahrs nur ein Mahl getrieben, fo kann er wieder zu 
.. Kräften kommen, und man kann ihn woßl 10 bis 12 Mahl 
üuberbauen, und die ſchönſten Kirſchen erhalten, werm 
man ihn allezeit 1 oder 2 Jahr vorher ruhen Iäffer, 
$ * 9 \ 2 ‚man ns bolländifche Fruͤhtreiberey, Werl. 1784, 8. 





j Wie überhaupt alle jungen Bäumen vom Unger’ 
ziefer nachgeftelet wird, fo ift auch ber Kirſchbaum von 
. ‚biefer Seite her, mandyen Anfällen ausgeſetzt. Aus 
. fonderpeit pflege fich ein Fleines Infect auf die Knoſpen 
der Pfropfreifer zu feßen, . und ſolche anzufreſſen. 
Will man nun feine Arbeit nicht vergeblich angewandt 
haben, fo muß man die Reiſer oftmaple, genau durch 
ſehen, das Thierchen init einer Nadel forgfältig abneh⸗ 
men, etwas gauz duͤnn aus einander gejogenes Bam— 
Date um bie Knofpen Fleben, und fie alfo in Sicher: 
. heit feßen. Bu 0 — 
W Yun die Ameifen feßen den Kirſchbaͤumen ſehr zu. 
Sie pflegen die Blaͤtter der jungen Schoͤßlinge mit 
. ihren Samen oder Eyern zu beſchmeißen, und Die Blaͤt 
. ter zufammen zu ziehen. Sie legen an dir untern 
X a bes Blattes an, überziehen dieſes und Die benach: 
Härten des Gipfels mit einer Pleberigen Feuchtigkeit, 
daß das Wachsthum des Schößlinges auf hoͤrt. Ger 
ſchieht dieſes an allen Schoͤßlingen eines fungen und 
„nicht lange gefehten Kiefchbaumes, fo ommt er nicht 
v Mur ſehr zurück, fondern muß auch, zumahl ben heißer 
wꝛ. Witterung, wohl gar ausgeben. Um den Schaden, 
den die Ameiſen anrichten koͤnnen ZA verhuͤteg, windet 
man 


N 


— — —J—— 


4 Kicſcht. 


main um den Seumm etwas Hede (Werg), daruͤber fie 
nicht kommen. Einige pflegen im Früblinge Kerbel 
unm den Baum zu ſaͤen, in der Meinung, daß 8. Amei⸗ 

ſe den Geruch deſſelben nicht vertragen koͤnne. 
Es pflegen ſich auch beſonders Wanzen auf den 


au⸗ wie auf den Pfirſich⸗ Daumen, aufjubalten. 


ph. Jac. Trew obſ. de cinsicıbus mali pertigae er carsü, f. im 
—— litt. Nor. 1734, hebd. 46, a. 2, ©. 361 — 463. 


3 

Auf den Vogelfir Baͤumen findet man eine be⸗ 
ſondere Raupe, welche Degeer die rauche, ſchwarze, 
geſellige Vogelkirſchen⸗Raupe mit kurzen weißen Haa⸗ 
ren, welche letztere anf beyden Seiten einen gelben 
Streif formiren, nennt (). Nach Zoͤnens Bemerk⸗ 
ungen () le * das Weibchen der aus dieſen Raupen 
kommenden chmetterlinge ſchon im Jul. feine Eyer, 
die noch im Anfange des Auguſtes von des Sonne aus⸗ 

gebruͤtet werden. Go bald Die Räupchen on 
chen find, machen fie um Das Blatt, Derauf fie 

- ein weißes flaches Geſpinnſt, worunter fie fo I de 

ben, bis das Blatt verzehrt iſt; alsdann begeben 
ſch ſammt dem Geſpinnſte nach einem andern, * 

machen es eben ſo. Dieſes treiben ſie ſo lange, bis die 
falten Mächte einbrechen, und die Blätter fallen weis 
: Jen. Alsdann bereiten fie ſich ihr Winter - Quartier, 
: da fie naͤhmlich ihr bisheriges Wohnhaus, ſowohl von 
innen als auch auffen, überziehen, und Die Blätter der: 
eftalt anhängen, daß fie fammt den übrigen nicht ab⸗ 
1. (”) Hierin bleiben fie den ganzen ee R 


—R ur eich. der Inſecten, nad) Dee 
n —— F — v. 2 1. —BD 1776, « u 
. B (4 

18. Tre Be 
KH) Ein 





Fein, we — BEE 





Kirſht. 090 
m, —— a be 


geriugften Geha; 
Wind und Degen, ‚bie der 
grerfchein, und die erfien Blätter hervor kom⸗ 





. —— fie denn fofort auch bey der Hand find, und 


ihre. verige Lebensart zum größten Nachtheil der aus; 


ſtchlagenden und blühenden ſibaͤume, aufs neue mie @® 


der an 


Dir der Shlutung dieſer fer Raupen bat es eben die 


J ik, als mit andern; fie laffen aber allezeit Die 
alte abgeworfene Haut in ihrem Gefbinnfte liegen. 


Bey Tage n fie, wie alle Tagvoͤgel⸗Raupen, 


: ihrem Futter n ‚ des aber fegen fie fich mei⸗ 


ſtens alle ‚ufammen. Wenn fie 


nächzieben, pflegt eine * ie a Dahn 


.: Geſpinnſt zu machen, auf weichen Die andern Indges 
J 5 nachfolgen, nicht anders, als wie eine Heerde 


[N 
[27 


dh Leit s Hammel oder Anführer anf Dem 
Fuße nachgebt. Sind fie nun an Ort und Stelle ger 


kommen, fo. gebt es über den geünen Zweig ber. 


Waͤhrend diefer Arbeit machen fie bin und wieber ein 


Gefpinnft, woran fie eh ju erkennen, und zu verttei⸗ 


:" den find. Folglich freflen fie immer in Gefellf 


d fo lange, bis fie mi Mabhl 
—X — en j4 mebe en 


ſich auf dem ganzen Daume, den folche Heere in 


kahl machen können. 
9 m 38. ne Hift, er Commentation, Academise 


" gle£t, feient. & elegant. lirterar, Theodoro - Palstinae, 


“ Manhem. 177 5, 4 ©. 106, zu beten I D 


Slad die Dates Kirſch· Wurmes und 


den Fliege, m. Abbild. Es iſt 


17 Wurm doch eigentlich wiche des Binn& Mufca Ce- 


ſchreibt ihe 2. ſaͤlſchlich den Aufenthalt in 
den Kirſch⸗Kernen zu, da fie ſich nur allein in dem 


Fleiſche der Kirſchen auf denn der Wurm in den 
Kirſch⸗ 


⸗Hernen verwan delt Sch nicht eine liege, Ds 





96 Aäüucſche. 
Bern hir einen. Naffel⸗Kaͤſer; beſſer komme bed: And 
: Mufca folttiualis mit Hin. F. Siege: aͤberein. Der 
Wurm findet fi) nur in den füßen Kirſchen; felten in 
ben ſchwarzen ſauern Kirfchen, wenn fie überreif find; 
sie aber in Den hellrothen ſauern, auch nicht ur den fruͤ⸗ 
\ @. ben, noch in den Wald⸗Kirſchen. Das En wird nahe 
0 ey dem Stiele hinein geleget, ſo, daß man keine Oeff⸗ 
nung ſehen kann. Wenn der Wurm feine Bollkom⸗ 
menheit erreicht bat, begibt er ſich nahe ben dem Stiele 
aus der Kirſche heraus, verbirgt fich in Die. Erde, und 
verwandelt fich daſelbſt in eine Puppe von fehwefelgels 
ber Farbe, woraus nad) 10 Monashen, naͤhmlich im 
Manhy des folgenhen Jahres bie fchöne liege hervor 
fommt. Die ‚sliege hat über den Fluͤgeln 3 ſchmarze 

 Quers Streifen, umd das oberfte Ende .der Flügef i 

em äuffern Rande auch ſchwarz. Oben auf dem Bra 

‚ Schilde ift eingelber Fleck. Red und Reaumur haben 

dieſe Zliege.fehlechaft befchrreben und abgebildet. . 


Daß Birfhbäume auch an. den Wurzeln von 
“Würmern beſqhaͤdiget werden Pönnen, beweifet fol: 
gende Bemerkung, im 22 ©t. des Wittenb, Wochenbl. 
9.5. 1772, ©. 182. „Em Freund in der Nähe fahe 
vor ein Par Jahren, daß auf feinem Weinberge eier der 
s beiten großen Herzkirſchbaͤume, von der Dicke einer halbben 
‚ Elle, einsmahls im Sommer, da er voll Kirſchen hing, 
ſehr trauerte. Die Blätter verwelften, und die bereite ges 
feröten Kirfchen kamen nicht. zu ihrer Größe und re 
eife, Er ließ den Baum unterſuchen, und fonute feinen 
..  ehler, weder an dem Stamme noch an der Wurzel, ns 
en. Im folgenden Seäbjabre fchlug er zwar noch aus, 
uing aber endlich ein. Er tieß alfo den Baum heraus brin⸗ 
. gen, und ba fanden die Arbeitdleute unten bey ber Stamins 
Wurjel eine große weiße Erd⸗Made, eines ſtarken Deus 
wmiens dick und lang, mit einem rothen Kopfe, bie —85 
igen gleich, welche PAIR, (Beſchr. von Infecten, 5 Ib. 
‚ Veh, 1, Fig. 1.) vorſtellt, und die eigentlich die große Hölz⸗ 
' ode iſt, woraus der große ſchwarze Horn- Käfer witd. 
Dieſer Wurm Haste nun Die untere Staminmurgel bed 3* 
te ° m 


MAG ur | Oy.i: 
mes ruicdum Benaget; Ni ße de 
vagang beſſelben — 2* 


Die Zeit der Reife von allen Kieſchen, faͤllt bey 
und von der Mitte des Jun., bis Ende des Inllus. 
Die frühe Man > Kirfihe iſt die erſte; umd wenn ſie an 


einer Mauer gezogen werd, kann man fie ſchon ˖ ju Arte - 


fange des Jun. eſſen. Die ſchwarze Herz ⸗ Kirſche, 
And die groore Princes, find Die ietzten. Um Kirſchen 
lange zu haben, muß man einige Baͤume ſchattig uͤnd 


gegen Morden ſetzen; man muß aber dazu wobltragen⸗ 
de Lieten nehmen. 


Auf manchen Baumen gelanden die Nieſchen; "je Ps 


* Hänger, je ungleicher, zur Reife. Vielleicht — 


u | 


% 


möglich,- die gleichzeitige Reifung der Kirſchen zu 
befördern, wenn man ſich bey dem Abnehmen eb 

ben verhalten wollte, wie'ben der Einfanmlung a 
ver Bat: Früchte, wo man naͤhzmlich alles rein ablie 


° et, imd Peine Frucht zurück laͤſſet. Wollte man⸗es 


mit den Kirſchen eben fo machen, (und diejes lieſſe ih 


"an einem oder ein Par Bäumen merft verfuchen,) ſo 
wirden vielleicht die Frucht⸗ Knoſpen für das ruͤnftige 


£ . 


Jahr gleichmäßiger gebilder, und alle gleichzeitig Weir 


ben, da fe ſonſt zun Theil von dem noch. hreifjtegen 
gebliebenen an ibrer Entwickelung und I m a a J— 


5 thume verkuͤrzet und verbindert werden. * 


- 
We 


Unter allen Garten s Früchten üben Da hen 
die meiften Viacfiellungen, - heile: von "Dögeln, 
theils don Menſchen. Wer nahe bey. einim‘ oe J 
wohnt, Bat von den Kirſch⸗Finken fem® Fan, weſche 
um der ‚Kerne willen aus den Kirfch = Steinen vs 


. J 4 der Biken auf auf be une a ea, und auf 


el faͤngt 

ee Die — 8 "ah * wenig faͤrben. 

Em einiger ip: a ut An 1 Spiem, je mehr 
Of, sent. AXXIX Tp. Schar 












 werm fie fich fort gefrefien haben, 


Nicht zu gedenken, daß zu Der Zu of Ale Me | 


u und kein Wind wehet. 
, ron che 





ne werden \ und, 













' ——3 — mm ber Wächter * 
Aida er an dem von baber Ir inem Geruͤſta 


wide; dadurch kommt ba mit feinen 


— 
in Bewegung, und macht ein ſolches — 


* davon werden 
en Din — dunen —* Ken et die ... 
ern Arheit 
—— —3* 
ae —— 


ndern 
en oe — um — 





ertragen m 
ne 


0; 


vDat ſqheiſte Wiitet teißt alſb das· Sehaehen. 


und erſt lange, weit und breit umſehen, ehe fie aͤnzu⸗ 


beißen ſich unierſtehen. . 


Wer jedoch junge tragbare Bäume in feiner Baum⸗ 
. Schule, - oder in feinem Garten nur ı oder 2 Kirfche: 


Bäume hat, Bann diefe Diebe dadurch abhalten, wenn : 
er rund umber ein Par Dügend Dohnen mit Haar⸗ 


Schleifen, ‚worin die Krammersvögel gefangen werben, 


enbängt, auch in der Spige des "Baumes, wo die mei 
ſten Kirſcher fihen, einige Schleifen von meißen und 


mir einem Foͤrſter oder Jaͤger befantır iſt, kanu derglei⸗ 

chen Dohnen leicht auf etliche Wochen geliehen be⸗ 
kommen. Be . . Zr * 
Mach Hrn. Paſt. Germersh auſen Verſtcherung 
laͤſſet * PA KA he dann een 
wenn fie von aufien herum mit blauen Sdden umzogen 

werden: Ein Ring ober Umzug mwirb in der Spige des. 
Banmes, der zweyte in der. Tritte, und der dritte um die 


unterſten Zweige des Baumes herum gefchlimgen und bes. 


v 


ber blaue 


feſtiget. Sind. bie Kieſchbaͤume zu hoͤch, I\ pimme man 
na 


& oder 4 Hopfen: Stangen, in welchen, nur beſagtem 


-  Whftande, querdurch Pfidcke in ausgebohrten Fächern ges" 
. fühlageli find, und fſetzt folche Stangen, auf deren Pfoͤcken 
mr angejögen tft, um den Baum fü herum, 


⁊ 


daß fle nach der Spitze ſchraͤg zulaufen. An ber erſten 
Stange wird. der, Faden, ehe ſie in die Erbe eingeſtoßen 
— feſt angebunden, worauf er. vermittelſt einer eigenen 
leichten Stamge, an deren Spitze eis Debr. von Bindfaden 
befeftigt, und wodurch der blaue Faden vom Anfange . 

.. durch⸗ 


⸗ N 


ſchwarzen Pferde ⸗ Haaren anzubringen ſucht. Wer 


| 


* 


‚burdagesogen werten if um die übrigen Stangen, und gu 
gen fortgeführet, und —5 — — ſfaſ T ondesögen 


‚ verbunden wird. Der argliflig ei Det; von der 
—2 bla 


tete— die 


— 


nen Farbe der Blätter ftarf a ne Haben ehr 

; in die Augen rel, fiebt folchen für eine Schlinge an, en | 
ı ‘ee daher in ben Baum nicht. binein ge 

Weiäeder boͤſe Buben und Diebe, wird wohl feingns 

deres Mittel dienlich fenn, als dag man, wie bey anderm 


| „Döpe u geſcheben pflegt, des Dachte einen treuen Waͤch⸗ 
r etwaalle zwey Stunden einen Schuß ea SE 


und damit ſeine Gegenwart zu erkennen gebe. 
du folgendem Verwahruugs⸗Mittel, ſaſhes uch | 
; Hrn. Pa Henne —* hlung, jemand im Brauu fh g⸗ 
iſchen gebrauchte, wird man nicht leicht Belieben . 
“gen Diefer hatte nur 2 Kirſchbaͤume, die dar recht‘ 
“ faßen, aber doch micht fo viel merth waren, ::folche: 8 
NMachts zu bewa Da tim nun dor Dem einen Bamne 
in einer. Died et Seren — nd erbefürche 
wür olgestden Nacht wieberfun: _ 
g men,. er feine Übrige. Kir hen zum boraug vrcocn, 
nabın en’ Eimer, that eine-gufe Portion Theer hinein, 
SEsß viel Waffer darüber, rührte es ſtark um, und befprilfite, 
*<permittelft einer Hand» Sprüse, alle Blätter, Zweige und 
we 3% chte damit, daß der Baum über und über naßnıpe. 
derfelben Nacht gegen den Morgen fieigen 2 Diebe guf 


= Biefe u Kirſchbaum, ihm feine Früchte zu räuben.. Behm 


J—— und Einſaͤmmeln in den offenen Buſen und Hemd, 

kommt den einen Dieb ein Appetit an, ein Par Kirſtchen zu 

en und er fagt zu feinem Coinpagnon: Wanne !’wens 

! ‚mott.d e Krachp en ßlim Daıze fallen fien 1: Aber, 

BERNIE 

u au )£t u e! 
Elmar wieder· — F 


F —— der von Beoffeog — chemiſchen 
7 baben 5 Pfund ſpaniſche Kirſchen, 
0 


n den Kernen geichieden, und aus einer Re⸗ 
org Veftiliiget worden, 3 Ungen, 7 Drachm. und 42 


; ten nf bafte und nicht riechende, kaum merk⸗ 
, u rem kaum’ — alkaliſche Feuchtigkeit; 


— la 3 vnd 4: of — faſt a ſchmeckende 











24 


und 


& . . 
* ’ u . 
> 
’ ® 
" * 
4 


. denke, kum ‚wierfl 
aunde, Tas mel —* ae Ben 


md necheade, kaum merklich ir Ati 
— Bl, ae und 12 A are, * 





en, ’ eal 
* 2 5 — babe, 








u; ferne fe 
Feuchtigkeit; — en at 
etwas herbe, 


de enchtiofeit, nebſt 2 * Gr; dickes Oehl, 


"wie ein Syrupp, übergegangen. Die in ber etorme 
übrig. gebliebene * Maſſe hat 4 U. 36 Ge. 


en, nachdem fie — es 
42 Gr. A e Dre geiafien haben, woraus D das 
Auslaugen 1 56 Gr. ſixes, bloß al 
gezogen wurden. Der Verluſt deu Theile ar in der 





12 € 





a : dieſes 
deutli 





1B. 5 1785, S. 46, —* findliche 
u 


und 


eben wi in | füß Aa » Säften ‚Re 
en wir an allen en 
befonderg Venen, Cie 


re. Ich 





— eh babe in den * u re 








— — Teilen . * — * —— be 
NER Fe , Äh von * — arten Bude er gefhirbes 
1 Or ken ie 
” peinen fi —* 


& 
⸗ 


— 


Du (." cher 

2:5 ImOfenbeifenn: "Pfäne gedugiflte®; bal ars aner 
fokhen Berbinbung bie Harze in der Paur zıugkahen ; 
. es ift Daher auch ſehr wahrfcheinlich, daß ben den Kits 
. chen. die verſchiedenen noch dabey befindlichen Salz⸗ 
Theilchen unter Mittoirfung deg Lichtes und der Son⸗ 
„506, einen folchen rorhen Saft zu bewirken fm Stände 
"1. fenn. Es fheint daher Hr. Reez (9) nicht unrecht 
. ju urtheilen, wenn et Die Harze als bie Urfadiber 

| : + Berföhiebenen Farben der Giwaͤchte betrachtet. 
92 Um den Saft aus ben Sauer⸗Kirſchen, tweldgeh ich 
J zu folgenden Verſuchen angewendet habe, ſo⸗viel wie 


⏑ 


000 efrenet: zu erhalten, wurten e ſo gerdrckt SUB die 


re Kerne gam biteben, teil ich: feine öhlige Eheileimden 


"nn Saft bringen wolle. - Die zerdruckten Kirſchen Wurs 
: den foßleig:andgepreßt, und der Saft in wohl ver⸗ 
wahrten glaͤſcrnen Flaſchen aufbehalten. : . 


Varhaltey dos sahen Kirſch⸗Saftes gegen verſchie⸗ 
. dene Auflöfungen, ur 
Erſter Virſuch. 3. Che ich zur wirklichen Derleg⸗ 
—7 —— Saftes uͤberging, achte ich erſt einige 
+ Merfüche mit demſelben in rohem Zuftande, deren Er⸗ 
“7 folge ich bier-anführe, weil ich die mehreſten in ber 
Abficht anftelfete, um bad Verhalten diefer rothen Far⸗ 


22 
” 


a 
2 
aà 
1 


6" Be gegen verſchiedene Körper kennen zu lernen. "Die 
7 Benierfungen waren folgende. 1) Mit Kalt Wafler 
72, geiniſcht, wurde die rothe Farbe deſſelben in-Line duns 
kel⸗ vioiette verwandelt, wobey ſich etwas niederzu⸗ 
ſchlagen fihlen. ) Mit einer Bley ⸗Auf loͤſung im 
Eſſig⸗Saͤnre, erfolgte ſogleich ein ſchoͤner hellblauer 


TE Riebeeſchlag. Troͤpfelte ich etwas Salpeter⸗ Saͤure 


© m Hinten, fo wurde nicht allein alles wieder aufgeloͤſet, 
5,7” fondern es erhielt auch die rothe Farbe wieder, welche 
em: —8 etwas heller ward, 3) Eine Silber⸗ Auf loͤſung 


2, tr Ealpeters Säure wurde anfangs nicht davon vers 
7.2 ee nach einigen Minuten aber wurde die Mifche 


"u" Ang braun, und es erfokgte ein-folcher Niederſchla 
welcher auch —E— ⸗Saͤure nicht —* auf⸗ 
gelbfet wurde, 4) Queckſilber ⸗ Auf loͤſang in —— 
geldvſ had u 2 * 


Ey G. Zeslegoniena: in Pharmaos legian ve vegerablis. 


— 


4, 


\ 


— ter war nichts zu entdecken, auſſer daß ſie die Guajaca 

. "6; Tinctur 

Ric *8* de zuteil die ‚ den von 

rer 3 te — — * = 

2 D u 8 

CAR A ’ — dann eine —— 

— J ühn N it dert be Br m ie ! 
‚ - We gei 

TI EST 


m ya ev nt 
a , — 


— J F 


P — : BERN ’ — , 
02:0 a w⸗ Vourbe‘Siektnnt Atsbhdgefihiugen, u 
F — . ee : mehrive + Balpeter -- Eure: wieder aufgeloͤſet. 


2 Ein — — — ward braunroth, und 
Se mehrere S 








alpeter⸗ Säure etwas heller, 6) Die 
Baer le bes. — GSublimates weite bleich⸗ 
t 
— He Aus dieſen v Nieipefchlägen fieht man 
nr 2, Fee dentlich, Pak nichkt allein die Eñure ed Kirfi 
i Saftes, ſondern auch das F mngsleich wirft, 
dmndem eraulegt und 
— nn 
®.. faͤ Materie in den 
N nen Shellen des Rufchz Saftee pi ade 
wi “A Wal: hier aber ·auch zugleich die Wirkung yingr Kine 
es © Sfüre:mit in Beirachtung Iserime, 
n : " wige:besolefen' pe toruden, —— u efelbe i 
ie ER — — werde. — 
wur. x 
— Zerlegung den Bird Safıen. E | 
Zweyter Verſuch. <. Gleich nad) Zerreibung der Kir⸗ 
ſchen miſchte ich 2 Unzen derſelben in einer Retorte 
mit eben ſo viel ſchwacher Salpeter- Säure, und ließ 
bieſe einige Tage wohl verwahrt ſtehen (. Als ich 


Me fie, hierauf bey gelindem Lampen: Feuer zur Deftillas 


⸗ 


25 Kom einlegte, ſchaͤumte die Mifchung etwas, und es 


2, . 7. erhoben fich rothe Daͤmpfe, welche in die Vorlage übers 
gingen. Nachdem. bie Miſchung zum K ochen Fam, 


laͤche ſchwammen einige harzige Theile. Ich unter; 
rach hierauf die Oeſtillation, und ließ alles erfalten. 


| e „6. Das, was in der Rorlage über egangen tar, tar 


nichr8 als phlogtfäfirte Salperer : Saure; von verfüfs 









.. .bvurden Die Dämpfe häufiger; die Fuͤffigkeit hatte ihre 
| — Sc verloren, mar gänzlich heil, und auf der Ober: 





FH 


Shure ( 


"3 
27* 


+ 
ir 
i 


wei —— mis Dielen air auf 
theils blieb Re aufgeloͤſet theils fiel fie aber als ein 
Boden, fonute dieſes ald einen 


$ 
5 


En 4 
* 





t 


Richt busch Mitriol- Cduse gefieben toerdemy. 
Vierter V : 8. Ma ha 
—8 





— Wi ME Zu We ET — — — — — 
- . 
a 


ar, —— ch, Daß 


Serge en war batte nichts Griktze ben f ſich, und 
warf — ein deutlicher Beweis, daß mein Saft 
a wicht die geringfte Gaͤhrung erlitten hatte.‘ 
n% "Din erhaltenen Ruͤckſtand u ich in derſel⸗ 
ben Retorte mit 8 Unzen ſchw ber ſehr reiner 
Salpeter⸗Saͤure, und —F e offen in warmen Sand; 


10, 
. ” Bitte wider ns — * en am 
I di be — * ne 
oo. er * ea un haben. 
n Wo einige © ten Drie geſtau⸗ 








laͤnglichen 
die daruͤb de 
Bf ma + — 


J . MWBarme, ivo ich bein, dem Erfalten, noch 
vorn ſolchen ne c *5* 
— % oft, | | 
mehr daraus Troftafli 








Im SekhCeh | "Theil neit allal 


‚, wefär ich 
anfen ertanfte;. dieſes 
—e— — entſchieden 





„heit —5 za. Um mich van der 
— 


28 ice 
=: Id einige davon. Unter ein Stifroffop, wo ich aber die 
Den 77. e Bildung bes Salpeters nicht erfannte; auch 
' “entdeckte dies der Geſchmack nicht, ob man ſchon Dies 
2: fen micht ſehr in Anfchlag bringen konute, weil biefe 
Kryſtaljen aͤuſſerſt bitter‘ ſchmecktei. Als ich d 
„en: n Vorrath meines Salzes, mit deſtilliertem Bat 
fer ffen, in bie Wärme ſtellte, Idfeten fidy bie 
— — auf, und es ſchied fi ein ziemlicher 
Theil einer wei een Erbe ab... - 
*9J „ Secheter Ver 3. Nachdem dieſe Erde von der 
U "med Fluͤſſ igfeit abgefchisden, auögefibr ‚und ges 
u net worden war, war e8 eine weiße lockere. Geber 
J 4 allen Geſchmack. In Gälpeter s Säure, löfdte fie 
Pre icht auf, noch weniger bemerkte man einiges 
FR —2 or dem Blafes Rohre fing ſie ruhig an 
—— lühen, ‚ohne Dämpfe ausgnfloßen; und wurde 
Hr a af ſt nicht Be veraͤndert. 
9 2. m AS dieſen, nebſt mehrern Verſuchen, welche ich 
mit dieſer Erde augeſtellt habe, kann ich mir noch kei⸗ 
a. nen Begriff von ihrer wirklichen Natur machen. Ob 
fe al. ein wahrer, oder zufaͤlliger Delandipeil des 
Eu Kirfh > Saftes anzufe Ehen. iſt, dies Id def fo leicht 
ne .. nicht anficheiden, fo leicht es auch im — theil —5 
2: >» Würde, wenn es eine mit Meinflein- Saure, v 
3... bene Ralfs Erde geweſen wäre. Eine Erde, ehe 
ji, Beaume(* bey Unterſuchuijg —— fand, 
F und welche berſelbe für eine glasachtige Erde hält, 
‚ walche weiter unterſucht werden derdiene, ſcheint 
‚mit dieſer ſehr viel Aehnliches zu haben. Mehrere 
— damit anzuftellen, war mir nicht moͤglich 
da der ganze Vorrath nur 20 Gran betrug. Daß 
:. 7 Diefe. Erde, wem fie fich, in dem Kirſch⸗Safte alg 
— befunden, etivas Vitriol⸗ Säure, alı der 
-  Salpeters Säure hätte annehmen, und fich air in 
hen Selenit verwandeln koͤnnen, lann ach nicht 
lauben, weil ich von der Reinigkeit Zein er gebrauch 
* Salpeter⸗ Eaͤure zu be überzeugt: bin, .- 
‚ „Olebennes Verſuch. 14. Es war mir nun noch die 
G⸗ 12), übrig.behaltene ſalzige Släftigfeit zu —* 


22. 2. —— de Phasnich ee ir: R — 3770) 
7 .Ddi | X 
—* 


⸗ 


[ 
“ ‘= 


4 20 24 
u. 
4 


er „. 


H 7 


‘ 
Re 


2% . 


7 a Ra IA Fam Sechfndireelonspuncte 
* gabgedunſtet und In die Kaͤlte geſetzt harte, waren ver⸗ 
ſchiedene Kryſtallen von unregelmaͤßiger Bildung dar⸗ 
AIn angeſchoſſen, theils waren es kleine Ppramiden, 
theils Säulen. r Geſchmack war der don einem 
fanern weſentlichen Mittel⸗Salze. Im Feuer floſſen 
fe, ſtießen häufige ſtechende Dämpfe aus, und lieffen, 
wenn fie nn verbrannt wurden, etwaͤs alkal⸗ 
iſches Salz zuruͤck. Sie wogen zuſammen 8 Drachs 
men. Dieſes Salz war alſo wirklich ein unvaufoms . 
menes Nittel-Salz, welches mit der Säure überfät- 
tige war, und hatte alſo bie größte Aehnlichkeit mit 
Zdem Weinſtein⸗Rahm und andern ähnlichen Salzen. % 
p»Achter Derfuch, is. Ich koinme jegt zur Unterſuch⸗ 
ung ber (8. 10.) übrig behaltenen Bühfigte, weide 
durch ferneres Abdunften nichtd mehr von ermwäßnten 
. &alge lieferte. -Diefe war braun, Purchfichtig,- non 
der Dicke eined Syrups, und hatte ‚nachdem fe hun 
2 Monathe an einem Falten’Orte geſtanden, nichts 
i mehr von Kryſtallen abgeſetzt. Der Geſchmack war 
‚.* 2 bitterlich, und fehr fauer, fo, daß man fchon die Zus _ 
cker ⸗Gaͤure darin erfennen konnte; fie war aber noch 
2. mit bielen unzeinen Theilen verbunden, und betrug 
u jent am Gewichte 2· Unzen.  °, 
n16. Yin bie, nach meiner Vermuthung in dieſer Miſch⸗ 
ung befindliche, Incker⸗Saͤure in ihrer gehoͤrigen 
Reinigkeit darzüſtellen, vermifthte ich fie mit eben fo 
viel rauchender Salpeter s Säure, welche ich vorher , 
mit einem Theile deſtillierten Waſſer verduͤnnet hatte, 
und ließ Die Miſchung in einer Retorte gelinde kochen. 
Es entband ſich hierbey eine große Menge Salpeter⸗ 
32Wuft, und der vorher braune Saft ward waſſerhell. 
.7, ꝛ Nachdem ohngefähr 2 Drittheile Salpeter- Säure 


nun 5 






J Meinen nabelfoͤrmigen Kryſtallen ange⸗ 
J em Ach: vie nod übrige: Säiffigfelt"oun den » 
’ allen —EE wurde fie weiter ver⸗ 
danſter; fie ‚Aeferke aber: keine Kryſtallen mehr; ſon⸗ 
a. > "200077 Ä 


Be Dar ich etidas Sa eis 


N 


ur 5 


. 


ni). 





0 | ich 
J & ‚ ald ein Sdllungs s Mittel gegen verſchiedene 
4 "lfungen , und dadurch ihre Gleichheit 





| dad A ende als ein weißes Pulver 
er und gibt aufgeiöfet wieber 
reyſtalliniſche Zucker⸗ Saͤure. Die Kall⸗ Erbe wird 
aus ihren Auf loͤſungen davon niedergeſch und 
ber Niederſchlag ließ ſich durch Vitriol⸗ nicht 
damit wird 


Arche un Ki —X m gefället, ſondern Sleibt 

ae u ee air Ehe, 

meine Frobalifier Zuchere —— 

Ba DS Ein 
ige Gran hinzu fegen, welche wa 


38 verleren 8 ind, 





Ä einige 
ibt es ber 
| Hnſt ergibt es ſich a ea 3 


on altenen 
chen Yeriten * —* 
uf 


u — 
” 


-. on . = 


* ende. SE iM Su 






— 
u koͤnnen; 
am ſeyn wuͤrde, ſich bi di 
derfertigen. war indeſſen auch nicht meine J— 
Br denn diefe ging bloß dahin, m eine Meinung 
Natur der Pflanzen» Säure zu befkigen > 





— 
ſeine Wirkſamleit eini — 
0 


— *2 Derſuch einer Ertiarung über de Noatir und € 
en Geiftt, aus ber achung Der Ä 
—— * | 


u der 
Auch wird aus den ſauern der Sir 
* Brannswein, m ein boezogenes 








J 








iie RN. 

"’ ten er Sn oe, Vanut ein Jeder MNoeen ſei⸗ 

ner Lieblings: Art;alfein nehmen koͤnne. * 

Von jeder Art Kirſchen werden die größten Fruͤch⸗ 

» se für die beften gehalten. Von der Ghüte der Arten 

aber, : wenn’ fie alle in ‘einem Johe athen find, iſt 

das Urtheil nicht einerley. Die —* einen aber 
den weinſaͤuetlichen ſuͤßen Kirſchen, "als: Der prager 

Muskateller, der bruͤſſelſchen Bruyn ic. den Vorzug 

geben zu wollen. N, 

Je kühler die Kirfchen find, befto fe ſchmecken 
ſie. Feinere Zungen finden ſie daher auch beſſer, wenn 
x fie vormittags, ehe die Fruͤchte won der Sonnen: Hike 

erwaͤrmt find, folche von den Baͤumen pflücken laſſen. 

Daher muß man fie, nach dem Abnehmen vom Bau⸗ 
me, im Keller, der an einem andern Fühlen Orte im 





An 


irfe, aufbewahren, da fie ohnehin von der Wärme, 


achten fie abgepfluͤckt ſind, bald anlaufen. Ein 
gleiches geſchieht auch, wenn han fie des kuͤhlen Otted 


ungeachtet, dick aufeinander liegen laͤſſet. Es iſt da⸗ 


ber hauptſaͤchlich noͤtbig, daß die Kirſchen in geraͤnm ⸗ 





> 


die Kirſchen, vom Banme gepflückt, geniehen-Fähn, 
deſts angenehmer werben fie immer ſchmecken. Man⸗ 
che wollen daher die Kirfchen noch ‘am beften fingen, 
wenn fie. ſolche gleich unter dem Baume, wie fe 
abgenommen find, eſſen koͤnnen. Die knorpellchten 


Er 






oder "harten Kieſchen aber verlieren nichte anf den La⸗ 


er, und behalten am laͤngſten unter allen’ en ih— 

BETEN, dung mat 
Die Kirſeche iſt ein Obſt, welches d la⸗ 
bende ſuͤße Säure unſern Durſt ſullet) —XE 
des Blutes in: beißen "Tagen daͤmpfet, und unſere 
0 Safte vor der Faulniß, zu welchet fle in den vi 
Jabrszeiten mus allju geneigt find,: bewahret. * 
2.00. rise 


4 


igen Körben, Sieben, ' oder andern won Ruthen koferger 
chtenen Gefäßen, duͤnn aus einander gebealret, und - 
der Luft ˖ frey geftellet werden: - Je früher man über“ 


⸗ 4 
en 


— 


Kirſche. 113 


efte. geſchieht, indem die angenehme Saͤure des Kirſch⸗ 
Saftes die Speichel⸗Druͤſen zum Zuſammenziehen 
eißt, wovon ſie ihren Saft in die Hoͤhle des Mundes 
*rgießen, und dadurch die lechzende Zunge erquicken, 
und den trocknen Gaumen benetzen. Dieſe Stillung 
des Durſtes hat etwas ſehr vorzuͤgliches bey der Hike, 
weil dadurch der Körper nicht mit zu viel lüffigen Sa⸗ 
chen überhäuft, und folcher Geſtalt entweder noch mehr 
in Schweiß, oder in trocknere Kit gebrarhe wirds 
Hierzu kommen aber noch die andern Wortheile, welche 
die Kirfchen zu guide: Zeit gewähren, Indem fie auf 
die angenehmfte Weife den Durft löfchen. Sie daͤm⸗ 
pfen Durch eine ganz. befondere Fühleiide Empfindung die 
MWallung des erbißten Geblütes, und befänftigen die 
unruhigen Lebens: Geifter, welche auf das Herz und 


die Adern losſtuͤrmen, und in diefem wilden Aufruhre 


weder die. Neigungen n:hren, noch die Nerven, bie 
unferer. Sreybeit zu Gebothe ſtehen follen, ftärken, 


e 


J % 


Der wohlthätigfte Nutzen des Kirfch = Saftes iſt in⸗ 


deſſen die zuſammenziehende Kraft, welche feine Säure 

. in unfern Saͤften dufjert, und wodurch fie, gleichſam 
als ein erfältendes Weſen, die durch die Hitze allzu fehr 
aufgeloͤſeten fläffigen Theile des menſchlichen Körpers 


> 


, verdichtet, und in einer folchen Mifchung erhält, daB 


‚fie der Faͤulniß nicht Preis ſteben, welche fonft augen 
blicklich bereit ift, fie zu zerſtoͤren. 
Die ſuͤßen Kirfchen haben vor den fanern große 
Vorzuͤge, weil fie angenehmer ſchmecken, ulcht zu ftarf 
‚ abkühlen, und ver Bruſt und dem Magen zuträglicher 
find, Da ihr Saft mehr waͤſſerig, ald ſchleimig, ift, 


ſo blähen fie wenig, und find ein leichtes Obſt, wovon 


. man jiemlich-viel ohne große Beſchwerde effen Fann. 
Man gibt fie den meiften Kranken mit Vortheil, und 
ſie haben in ihrer vorzuͤglichen auflöfenden und verbünr 
nenden Kraft,. beynahe den erfien Rang unter den für 

. fen Früchten. Ja, darin’fann man die fügen Kirfehen 
Oek. Enc. XXXXKCH - -© 9 und 





114 Kirſche. — 


und die guten Weintrauben, den Erdbeeren, und an⸗ 
dern, wegen ihrer auf loͤſenden Kräfte fo berühmten, . 
weinfäuerlichen Srüchten, völlig gleicy ſchaͤtzen. Sie 
lariren leicht, wenn man fie in Menge genießt. Ue⸗ 
brigens muß es, wenn man diefes Obſt genießen will, 
Ä nich im Uebermaße gefchehen, weil es nichts in fich 
‚enthält, was den Magen ftärfen koͤnnte, auffer den 
Kernen, welche wir gemeiniglich nicht mit genießen. 
Zuweilen find Kirfchen von ziemlich großen Wuͤrmern 
. verdorben, bie fidy in ihrer Subftanz ſehr wohl befins 
„den; und ob gleich der Genuß diefer Thiere, unter fo 
vielen andern Wuͤrmern, die wir faft täglich fpeifen, 
wenig Schaden thun würde: fo ift es doch efelhaft, 
es zu wiffen, oder von ungefähr zu entdecken. | 
„Perſonen, die ſehr geichwinde eſſen, zumahl Kin⸗ 
der, verſchlucken gern Kirſchen und andere Fruͤchte 
mit den Steinen. Das iſt bekannt. Aber wie be⸗ 
kannt es gen! ift, fo geſchieht es doch noch alle Tage. 
Alſo iſt es nicht überfläffig, Aeltern daran zu erinnern, 
daß fie bey folchen Gelegenheiten auf die Meinen Kirs 
ſchen⸗Freſſer Acht haben, wenigſtens zu einer Zeit, da 
foiche Früchte viel genoffen werden, fic) vergemwifiern 
, laſſen, daß ihnen die Natur alle Tage ihre gemöpnfiche 
Woblthat wiederfahren laͤſſet. Denn die hartnaͤckig⸗ 
fen Leibes.: Berftoffungen, zuweilen mit beftigem 
auchgrimmen verfnäpft, find nur gar zu oft die Fol⸗ 
gen jener Unvorfichtigfeit. ‘Der Kranke ift noch im⸗ 
- mer gluͤcklich, ‘wenn folche fremde Täftige Körper nicht 
gar in dem Blind  Darme ftecfen bleiben, fondern 
— noch weiter vorruͤcken. Man rühmt mit Recht in fol: 
chen Fällen das Caſtor⸗Oehl (Ol. Ricini), zumahl mrit 
Manna verfeßt. Doch kann man ſich im Nothfalle 
mit friſchem Lein⸗Oehle behelfen. in Kluftier von | 
dieſem Oehle mit Zucker ift auch fehr dienlicy, den Mb: 
gang diefer harten Gaͤſte zu erleichtern. Ä 


Zu⸗ 





Kirſche. 115 

Zuweilen hat dieſer Abgang große Schwierigkei⸗ 
ten, In dem Journal de Medecine findet msn die 
Geſchichte einer alten Stau, die eine Legion Kirſch⸗ 
Steine bey fich hatte. Es mußte eine befondere Batı _ 


“ terie angeleget werden, dieſes Corps zum Gapikuliren 


zu bringen, da ed denn unter Anführung von ſechs 
flaum⸗ Steinen außmarfchierte, Aber, wir baben 
gar Beobachtungen von Kirfchy> Steinen, die ſo lan⸗ 
ge in den erften Wegen liegen geblieben find, daß fie 


- zu feimen angefangen haben. Gin Leib» Wundarzt 


des Fürften von Galın » Salm erzählt eine folche Ger 
ſchichte in jenen Jontnal | nn 
Wahrnehmung von der betrübten- Wirfung ber and Unvorſichtig⸗ 
keit verſchlungenen Pilaumens und MWogellirfchen s Steine, von 
. Martean de Brandvilliers, fh in der ans dem 
“a Äberf, Sammlung auserhef Wahrnehu ec. 78. 1 
rayD. 3,8 ©. 19 u 28. W 
Rad, —* —2— obf. de inteſtino colo. à capioſis eeraſorum: Hu⸗ 
eleis, poſt herniae incarceratae repoſitionem deglutitis, in ferond 
perforato, felichrergue ir:rum confol‘daro, fi. y* Ned, A. ph f. 
med, Asad, Cæſ. N. C. To il, Norimb, 4757,.4. obf. 14, & 
4 — 5Fi. 

ı Car, Stalpartii van der Miel obſ. de eerafsrum nucleis In inteftind 
colo per fex circiter menfes lareneibus, fi. in Deſſen Obſſ regiot, 
Cenr. I. Leide, 1727, 8. obſ. #4, &.373 sat, , 

Conr Ludw. Walchers Obf. von einer Derkopfung vom 
isfchternen, in Dee fonderbären Bemerkungen, Sıt. und 

. 1701, 8. » IR 43,1: _ 
Carivohite Beobachtung von Lirſchkernen, Die in den Geddes 
men zaruͤck vieblieben, aus Deffen Cales in Surgery with remarks, 


=  .Lond, 1970, 8. ©. 23, fi. im 4 St. der Samml ünserlef. Abs 


bandl. 3 Gebr. prakt. Aerzte, Lop 1974 gr. 5 ©. 17 . 
7 
Schwarze ſaure Kirſchen, laſſen ſich wie die 
ſchwarzen Heidelbeeren (ſ. Th. XX, ©, 743, 13 friſch 
auf behalten. V ur " 
Die friſchen, Infonderheit ſauern, Kirſchen Pannen 
als ein auf loͤſendes Mittel Denjenigen empfaßien wor, 
den, welche mit langwierigen Krankheiten befchwert _ 
‚find, die von einer Verſtopfung der Eingeweide ihren 
Urfprung haben, v. mieten ruͤhmt ſolche wieder die - 
. Melancholie und andere Frgleichen Krankheiten, Und 
. 2 0 & 





> . . y 
» 


16 Kiirſche. 
befiehlt, ſolche ſo haͤuſig zu genießen, bis ein Durchfall 
dadurch erreget wird, welcher auch nicht zu verſtopfen 
aM Ben hitzigen Fiebern geben ſolche auch abgekocht 
: eine Kühlung, und ein nuͤtzliches Getraͤnßt. 
Die Stängel oder Frucht⸗Stiele, geben. einen 
nicht unangenehm ſchmeckenden Aufguß, welcher wies 
der eingewmmrzelten Catarrh dienlich ift. nn 
Dean Rirfch, Rernen fehreidt man eine urinttei« 
: bende Kraft zu; daher man diefelben .bey Dem Nieren: 
Weh und bey ımterdrücktem Urin, die Nieren won den 
Grieſe und Schleime zu. befrenen, für dienlich hält. 
Man bereitet aus denfelben Emulſitonen. Eswird 
auch das aus diefen Kernen ausgepreßte Oehl wieder 
eben diefe Zufälle angepriefen. — 
— pie Schola Salernitana preifet die Kirſchen folgens 
bee. Maßen: .- Do 
Si ceraſum comedas, tibi confert grandia done: 
- + »Expurgat ftomachum, nuclets ‚lapidem tibi tollit; 
Hinc melior toto corpore fanguis ine. 
SArnoldus Villanovanus ſetzt aus der Erfahrung hinzu, 
daß die Leber der Sperlinge um die Zeit der reifen Kirſchen 
viel größer, als zu andern Zeiten bed Jahres, befunden 
‚ werde; daher fehließt er, weil die Sperlinge alddann die 
Kirſchen haufig freffen, daß ber Saft derfelben bie Leber - 
ſtaͤrken, und gut Gebluͤt machen koͤnne. 


"Da die Kirfchen im frifchen Zuftande Fein Dauer: 
Obſt find, fo bat man verfchiedene Methoden, diefes 
angenehme Obſt zu naſſen und trocknen Confituͤren 
‚au gebrauchen, erfunden. Da aber in folchen Con: 
fitären die eigentlid) fo genannten fauern Kirfchen, die 
‚gemeinen ſowohl, ald auch die Amarellen, den beften 
Geſchmack hervor. bringen, fo werben Diefe, nebft den 
Glas-⸗Kirſchen, faſt nur allein, die füßen aber wenig 

oder gar nicht, eingemacht. , . | 
8. Ä Unter 





nu = Kirſche. 17. 


inter den verſchiedenen Arten, ſaure Birſchen 


| einzumachen, find folgende Die gebraͤuchlichſten. Es 


werden die anfehnlichften Kirſchen, die recht fleifchreich 


“ And, genommen. Von dieſen werden die Stiele der⸗ 


geſtalt abgefchnitten, Daß etwa der dritte Theil davon 


0. din ein Zucker⸗ Glas eingelegt worden ſind, läffer man 
die Suppe noch zu einem dicken Surupp einfochen. 


ar 


an den Kirfchen figen bleibe. Zu dieſen Kirſchen wird 


“ "weißer Zucker geftoßen, ‚und fodann Durdhgefiebet, daß 
die groͤbern Stuͤckchen zurück bleiben, welche ſodann 
noch nachgeftoßen und au Höurchgefiebet werden, - Die 
Proportion des. Zuckers zu den ‚Kirfchen, muß ein Drei .. | 
tel des Gewichtes der Kivfchen ſeygy. Wenn z. B. 2 

+ Pfund Kirfchen eimgeniacher werden follen, wird dazu 
1 Pfund feiner durchgefiebter Zucker eyfordert, Nach 
ſolcher Zubereitung wird eine: Handvou Kirſchen in gine 

- Pfanne über Koblfeuer gethan. Die Pfanne wird;bes 
ſtaͤndig vermittelft des Pfannen⸗Stieles umgeſqhuͤttelt, 


damit die Kirſchen nicht anbrennen. Gobald die Kir: 
in der Pfanne zu kuirſchen anfangen, wird ein 


Loͤffel voll von dem durchgeſiebten Zucker nebſt einer 
Damen Kirfchen hinzu gethan, und unter öfterm Um⸗ 
ſchuͤtteln "hiermit fo lange fortgeſahren, bis alle Kir⸗ 
ſchen und Zucker hinein ſind, worauf die Pfanne fo 
lange geſchuͤttelt wird, bis eine Bruͤhe oder Quppe her⸗ 
vor gekommen iſt. Wenn man bierauf die Kirſchen 


noch ein wenig fo Junge. hat kochen laſſen, bis ſie gar 
find, werden fie mit:einer Scyanm - Kelle au 
di 


heraus geſchoͤpfet, daß die Suppe wieder zu den uͤbri⸗ 


gen in der Pfanne ablaufen koͤnne. Menndie Kirfchen 


Diefer wird. hernach laulich uͤber die Kirſchen gegoſſen. 


Wenn alles ganz kalt geworden iſt, wird Das Glas mit 


Wachs «Papiere, und daruͤber noch mit weißem, Pa⸗ 
piere feſt zugebunden. Sollte der Shrurp nachher 


7 (weshalb zum oͤftern nachzufehen iſt,) ſich entlaſſen und 
tere... Pimm | 


—_—_ 4 


duͤnn werden, muß er em ober einige Mahl umgekocht 
' werden, big er auf beftändig gefteht, ; 
MR man Kirfchen, wie die meiften andern Fruͤch⸗ 
‚26, einmachen, fo wird zuvoͤrderſt ‚der Zucker nachzge⸗ 
: mwößnlichen Art gekocht und gekäutert, bis er yallig 
ſpinnt. Bey diefer Verfabrungs- Art nimmt man 
Kirſchen und Zucker in völlig gleichem Gewichte. Die 
.. an dem Stiele verfürzten Kirſchen werden zu dem. Zus 


- der gethan, umd fo lange gefotten, bis fie ganz kraus 


“ werden. Alsdann nimmt man fie mit dem Schaums 


Löffel Heraus, fo, daß das Flüffige zu dem Zucker abs. 


kaufe. Wenn die Kirfchen heraus find, muf der Zus 
cker fo lange kochen, bio er völlig wie eine Gallerte ges 


ſtehe. — Wenn man ihn hierauf hat laulich werden lafr 


fen, wird er zu den Kirſchen geſchuͤttet. Sollte fich 
dieſer Syrupp einft entlaffen, muß er ‚wieder umgeko⸗ 

Ketwerden. | 000 
’ Eine andere Art, die Kirſchen mit Zucker ein⸗ 
° zumaden. - Zu 1 Pfund ſchwarze Kirſchen nimmt 
" man ı Pfund ’geriebenen feinen Zucker; zu vorbenaber 
etwas weniger, Die Kirfchen werben mit dem Zucker 
* —— in eine Pfanne gethan, ſo, daß unten und 
dben eine Schicht Zucker iſt. Alsdann preſſet man ans 


dere Kirſchen durch, und gießt von dem Safte ſo viel 


über die Kirſchen in der Pfanne, daß fie von dem aufs 
gegoſſenen Safte bedeckt ſeyy. Wenn man die Kir⸗ 
chen hierauf ein Mahl hat ſieden laſſen, deckt man ein 
uch daruͤber, laͤſſet fie zo oder 12 Stunden ſtehen, 
und bernach wieder ſieden, bis fie klar find. Sollte 
der Saft noch zu duͤnn ſeyn, muß derſelbe, nach dem 
Herausnebmen der Kirfchen; noch fü lange gefochet 
werben, bis ex Die gehörige Dicke erlange hat. Wenn 
er bemaR falt geworden iſt, wird er zu den Kirfchen 
gethan. | 
Noch eirie andere Arc. Es werden, nach Guss 
duͤnken, Kirſchen in einem großen Mörfer geſtoßen; 
- . als⸗ 


io. 
Kirſche. | 119 
alsdann wird der Saft ausgepreffet, welchen man fo 
lange ftehen läffet, bis er fich gefeßt hat, worauf er 
abgeflärer, und mit fo viel Zucer zum Feuer gefeßt 
wird, Daß die Damit einzumachenden Kirfchen füß genug 
Davon werden fönnen. Diefer mit Zucker vereinigte 
Kirfchy » Saft muß wohl geſchaͤumet, und fo lange ges 
kochet werben, bis er wie eine Gallerte geſteht. Auch 
kann man, wenn es gefällt, Melden und Zimmer mit 
hinein thun. Wenn diekr Saft ftarf genug gekocht _ 
iſt, laͤſſet man ihn tuhl werden. Die einzumachenden 
Kirſchen werden mit dem abgekuͤhlten Safte quf Feuer 
geſetzt, und ganz langſam geſotten, bis ſie ſchrmpſe 
werden. Alsdann nimmt man fie heraus, und laͤſſet 
das Naſſe aus der Schaum⸗Kelle zu dem übrigen 
Safte ablaufen. Nach völlig heraus genommenen 
Kirfchen wird der Saft bis zur gehörigen Dicke einge: - 
tocht, und, nachdem er laulich geworden ift, über die 
Kirfchen in dem Aufbewahrungs - Gefäße gegoflen, 
Sollte der Syrupp in der Folge ſich entlaffen, oder 
waͤſſerig werden, muß er, wie gewoͤbhnlich, umgekochet 
werden. 

Eine gute Art, die fo genannten Faß⸗KRirſchen 
einzumachen, ift folgende. Man fehütter in ein Elei® 
nes, recht Dicht gemachtes Faͤßchen yon den beften Dog, 

- zellen, mit furz —ãA Stielen, ſchichtweiſe, 
und allemahl dazwiſchen fein zerſtoßenen und auͤsge⸗ 
ſiebten Zucker. Bey dem Einfuͤllen muß das Faß oͤf⸗ 
ters geruͤttelt werden, damit die Zwiſchenraͤume darin 
angefuͤllet werden. Auf ein Faß von 6 bis 7 Quart, 
rechnet man 4 Pfund Zucker, auch in kleine Stuͤcke 
ebrochenen Zimmer und Nelken, von jedem ı Quent. 
em das Faß voll iſt, nachdem die unterfte und ober: 





ſte Schicht von Zucker gemacht worden iſt, laͤſſet man 
es 14 Tage lang offen liegen. Nach ein Par Tagen 

gerathen Die Kirſchen in heftige Gaͤhrung. Das * 

muß aledann täglich einige Mahl geruͤhret werden. 

| 34 0 Mach 


x 


4 
Li 


. . 22 
10. Kitſcht. J 
MNach 14 Tagen wird das Faß geſpuͤndet. Da die ſol⸗ 

chher Geſtalt eingelegten it en nicht nad) Jederman⸗ 

nes Geſchmack find, indem fie faft fchmecfen, als. wenn 
fie mit Branutwein eingemächt wären; fo ift es beffer, 
wenn man den Zucker vorher läutert, und. ſo übergibt; 
da man denn das Faß fogleich ſpuͤnden und feft verpi⸗ 
en muß Damit es Feine Luft erhalte. Man kehtt ee. 
dann alle Tage einmal das unterfte zu oberſt, und 
fülfet, wenn ein Faß angebroche worden ift, Die Kitz 
fchen lieber in mehrere Släfer. - DE 
Naͤchſt dem, dag man die Kirfchen mit bloßem Zur 
fer einmacht, pflege man fie auch in Zucker uud Eſ— 
füg-zugleich einlegen. 00. 
Die eine Kr iſt dieſe: Man nimmt. fehwarze reife 
Kirſchen, und druͤckt ſie durch ein Haartuch, nachdens 
fie von Stielen und Steinen entledigt worden find. 

Der ausgedruͤckte Saft muß eine Wache im Keller in. 

. giner Bouteille aufgehoben werden, Am. folgenden . 

Tage nimmt man ſchoͤne reife ſchwarze Kirfchen, ſchnei⸗ 

det Die Stiele fp kurz ab, daß man fie nuͤr anfaſſen 
Bann; waͤget zu 1 Pfund Kirſchen 2 Pf. Zucker ab, 
laͤſſet diefen mit einem Drittel von jeneni Safte und 5 
Eſſig gelinde, unter beftändigem Abfchäumen, Fochen, 
und Darauf”in einem irdenen Gefäße erfalten. . Die 
"Kirfhen werden inzwifchen in Glaͤſer, mit etwas das 
zoifchen geſtreueten Nelken, gefuͤllet, der kalte Zucker 
wird uͤberher gegoſſen, und ſodam werden die Glaͤſer 
mit Blafen feſt zugebunden. .33 
Eine andere Art, Eſſig⸗Kirſchen einzumachen, 
iſt ſolgende. Es werden in ein Glas ſchichtweiſe, erſt 
eriebener Zucker, und alsdann ſchwarze ſaure reife Kir⸗ 
fhen ohne Stiele, Bis das Glas voll ift, geleget. 
Hierauf wird ſtark abgekochter und wieder kalt geworde: 
ner Wein⸗-Eſſig überher gegoffen, das Glas mit Pas 
‚pier zugeßuinden, mit einer Nadel hin und wieder Loͤ⸗ 
cher durchgeſtochen, und das. Glas eine Zeit lang an 


— 


die 





die Sonne geftellet, bernach aber an einem trocknen 


Orte verwahrer. | 
Odetr, ed werden ay TB. Kirfihen, von: denen die Exiele 
etwas üter bie Hälfte mit einer Schere abgefchnitten wor⸗ 


den find, in ein Zuckerglas geleget, und I Loch Zimmet 


. Mahl wiederhohlt. Huf: die Kirſchen ir 


nnd 4, Loth Nelken, gröblich zerſchnitten, dazwiſchen geles 


get, und ſobann ein Quart Wein⸗Eſſig mis } 1b, Zucker 
einmahl in einem irdenen Gefäße aufgekocht, und erkaltet 
‚Darüber gegoſſen. Nach 8 Tagen wird die Effig- Brühe 
fvieder abgegoffen, ein Mahl aufgefocht, und, wenn ſie kalt 
geworden ift, wieder aufgegoffen ; dies wird nach 8 Tagen 
eben fo zum dritten, und wenn es nöthig iſt, zum vierten 

im Glafe kann ein 


. Dinner bölgerner Boden von. Fichten> ober Tannıens Holz 


geleget, dag Glas gut zugebunden, und fie Daun im Keller 


| aufgehoben werden, fo muͤſſen fie-fich mehrere, Jahre 
en. 


ha 


. Die Eſſig⸗-Kirſchen ſowohl, als auch die Faß⸗Kir⸗ 


ſchen, werden nur zum Braten gegeſſen. Die Zucker⸗ 


Kirſchen werden. zu Frucht-Torten oder anderm Ges 


bacfenen gebraucht, . Inſonderheit find die EſſigaKir⸗ | 


hen nicht nur für Gefimde angenehm, fondern guch 


für Kranke, vornehmlich in hitzigen und Faul⸗ Fiebern 
erquickend und heilfam. Sie müflen aber, wenn fie 
.. für Kranke dienen follen,. ohne Gewürz eingemacht 
“ .fenn. 4 | urz eing 


.Himbeeren⸗Saft zum Feuer, damit ex wohl gekocht 


nm 


wozu aber nicht die. weichfleifchigen, ſondern die harten, 
genommen werben müflen Auf ı Pf. Kirfchen 
nimmt man 5 Pf. Zucker; dieſen feßt man init etwas 


und geläutert werde, Wenn er die gehörige Conſiſten; 


erlangt bat, nimmt man ihn ab, und. läffer ihn abkuͤb⸗ 


len. lsdann werden die Kirſchen mit abgekuͤrzten 


Stielen zu dein Zucker gethan, und langſam geſatten. 
Wenn der Zucker dick geworden iſt, daß die, Probe da; 


von nach, dem Erkalten auf einem zinnerwen zei gr 
er 


ſteht, werden die side eirigeleget, und der 3 
5 | 


4 


Kirſchee. mr 


. Zumeilen werden auch füße Kirſchen eingemächt, . 


wird, 


122 Kurſche. 


.. ‚wird, nachdem er zuvor verſchlagen iſt, uͤberher ge⸗ 
goͤſſen. Der oben ſtehende Schaum inuß abgenom⸗ 
men werden. 

. Um füße Faß⸗RKirſchen zu haben, nimmt man 
barte fpanifche, Kirſchen, ehe fie völlig reif geworden 
 : find, und dreber ihnen die GStiele fo behend aus, daß 
fein Saft ausfließe, Die Kirfchen werden in ein über 
und über bebundenes Fäßchen getban, ımd, wenn man 
will, etwas Nelken, Zimmet und Muskatenblumen, 
alles gröblich zerfioßen, dazwiſchen geſtreuet. Man 
nimmt hierauf Zucker, nach Proportion des Faͤßchens, 
laͤutert ihn, und ſchaͤumet ibn fleißig beym Kochen, 
, - daß er wie ein ordinärer fließender Syrupp werde. 
Diefee Syrupp wird, nachdem man ihn hat abfühlen 
laffen, über die in das Fäßchen gelegten Kirfdyen gegofs 
fen, daß fie Davon eben bedecket werden. Hieraufſtellt 
man die Kirſchen an einen Fühlen Ort, und fiebt nady 
reinigen Tagen darnach, fo iverden fie einen lieblichen 
Saſft befommen haben. Sollte aber der Saft gar zu 
„duͤnn werden, und daher zu befürchten ſeyn, daß er zu 
fäuern anfangen möchte, ‘fo muß man fein geftoßenen 
ucker hinzu ſtreuen. Dieſer Saft kann theile Fiebers 
atienten loͤffelweiſe gegeben, oder es kann auch in der 
„Geſchwindigkelt ein Kirfch - Wein daraus bereitet wers 
den, wenn davon. unter Wein oder Wafler gemifchet 
| Wird. Dieſe Kirfthen muͤſſen bejtändig unter dem 
- 2 Safte gehalten werden. Wenn daher Saft, zur abs 
"ung, oder zum Kirfch: Wein, davon genommen wird, 
"muß man fo viel Kirſchen heraus nehmen, als der Ah⸗ 
‚gang des Davon genommenen Saftes erfordert, Damit 
Feine Kirfehen von Safte entblößt liegen. Diefe Kir⸗ 

chen werden zum Eonfect auf die Tafel gegeben. 
Ben den jeßt erwähnten Arten, Kinfchen einzuma⸗ 
chen, werden die Steine oder Kerhe in den Kirſthen 
gelaffen. Man pflegt aber auch Kirſchen ohne Stei⸗ 
‚me oder Kerne einzumachen, welche man eingemach⸗ 
0 | | Ä tes 





Hiſche. 123 


tes Kirſch⸗Hletſch nennt. Menn von den Kirſchen 
die Steine heraus gemacht worden, nimmt man zu 1 
Pf. Kirſchen, 3 Pf. Zucker, welcher vorher ein wenig 
gekocht worden muß. In dieſen Zucker hut man Die 
Kirſchen, und laͤſſet ſie darin gar ſieden. enn die⸗ 
ſelben hernach mit der Schaum = Kelle heraus genons 
men werden, muß man das Flüffige Davon zu. dem Zus - 
der rein ablaufen, und den Zucker, wenn alle Kirſchen 
heraus find, zur gehörigen Confiftenz einſieden laſſen. 
Sodann werden die Kirfchen in ein Glas gethan, und 
der abgefühlte Zucker wird überher gegoffen. Sollte 
der Zucker in der Folge mäffericht werden, fo muß man 
ihn wieder umkochen. Einige pflegen auch Die Steine ö 
der Kirfchen aufzuflopfen, Die Kerne heraus zu nehmen, 
foiche zufeßt in den einfledenden Zucker zu werfen, und 
ein Par Mahl mit auffieven zu laffen. Dieſe gar ges 


kochte Kerne werden mit den Kirfchen vermenget und 


.  Jem 


Ä anaeleaet woraus ein angenehmer Geſchmack ent⸗ 


Bine anders Art, das Kirſch⸗Hleiſch einzumachen, - 
ift folgende, Es werden aus reifen ſchwarzen Kirfchen Die 
Stiele zugleich mit den Steinen behend heraus gezogen, 
daß bie Kirfchen nicht zergmetfchet werden, ſondern ganz 

bleiben. Aus andern Kirfchen gleicher Art wird ber 
ausgepreflet, und mit fo vielem Zucker gefocht, als mau 
glaubt, daß es FÜR genug fepn koͤnne. Wenn diefer Saft 
abgenommen und verfühlt ift, werben die zen hinein 

geban und allmählich damit gefotten, bis fig gar find, 
on den mit der Schaums Kelle heraus genommenen Kite 
fchen läffet man das Fluͤſſige zu ber Suppe laufen, worauf 
dieſe gur gehörigen Dre erafeden muß. en anfec 
rupp genug v agen iſt, wird er über bie Ri . 
Glofe —* Wofern er fich entlaſſen und noch 
waͤſſern ſollte, muß ex wieder ungekochet werden. 


Das eingemachte Kirſch⸗FKleiſch wird ſowobl an . 
ſich ſelbſt als Confect angefepen und gegeflen, als auch 
zur. Fuͤlle in Frucht⸗ Torten gebraucht. | 


⸗ 


2. Re. | 
Auſſer ben naß eingemadhten Kirſchen, hat man - 
auch trocken eingemachte. Zu Pf. Kirſchen, (wel⸗ 


ches Glas⸗Kirſchen oder Amarellen ſeyn koͤnnen) laͤu⸗ 


‚tert man ungefähr ı Pf. Zucker. Wenn er zu ſieden 


anfaͤngt, ſchuͤttet man die Kirfchen hinein, laͤſſet ſie ein 
Par Mahl aufkochen, gießt den Zuder ab, laͤſſet ihn 


auf die Hälfte einkochen, fchüttet Die Kirfcyen- wieder 


hinein, und laͤſſet ſie bid den andern Morgen, Bey eis 


nem warmen Ofen, darin fteben. Am folgenden Tage 
ſetzt man Die Kirfchen wieder auf das Feuer. Wenn 


der Zurker kochen will, nimmt man-fie ab, gießt Den 


Zucker durch einen Durchfchlag davon, und läffet fie 
J pl Papiere, welches mit Zucker beſtreuet ift, bey dem 


fen trocknen. Der abgegoffene Zucker kann jun 


. + Eitmachertanderer Kirfchen, oder zu Säften von Kirs 
*.ſchen und’ andern Fruͤchten, gebraucht werden. 


Will man den trocken eingemachten Kirfchen‘ ein 


° Hefferes Anfehen geben, fo täffer man eine ganze Kirs 


\ 


yo 
} 


Fa 


Be ' fieire aufſetzen. 


ſche an dem Stiele, und ſteckt an dieſen noch 4 oder 5 


An geoͤffnete und von den Steinen gereinigte Kirs 
ſe en. J * .‘ 

"Die franzöfifche Cerife de Mortmoreney fannman 
guch ghne Zucker am Ofen trocknen, und als eine Con⸗ 


Die trocken eingemachten Kirſchen halten ſich laͤn⸗ 


r 


PaL 


‘ 


‚ger, als die naß eingemachten. Auſſerdem, daß fie 


als eine trockne Confituͤre befonders gegeflen werben, 


.‘ Tann man ſie in duͤnnem Kirſch⸗Safte aufquellen, und 
ſodbann als naß eingemachte Kirſchen auf bie Tafel 


bringen. nn = 
..Nächft Dem, daß Kirfchen naß und trocken einges 


macht werden, bereitet man auch Aicfch- Saft, da 


naͤhmlich der in den Kirfchen befindliche Saft ausge: 
preßf und eingefocht wird, und zwar mit Zuder-allein, 
oder mit Zucker und zerftoßenen Kernen, oder auch ganz 
ſimpel, ohne Zucder und Kerne. © 0 000" ° 

J Will 





! 
t 


| Küfde, 125 
WO man Rirſch⸗ Saft mit Zucker bereiten, ſo 


fegt man reife ſaure Kirſchen, nachdem die Stiele ab⸗ 
gerupfet worden ſind, in einem Keſſel auf das Feuer, 


damit ſie zerkochen. Damit ſie nicht anbrennen, ruͤhrt 
man ſie mit einem Holze fleißig um, bis ſie alle zerplatzt 


ſind, und von den Steinen los gehen. Man reibet die 


alſo zubereiteten Kirſchen durch einen url lag, daß 
qQ 


die Steine zuruͤck bleiben, und focht den 
- ftetem Umrübren, ohne zugethanes Wafler, Zucker 


t, unter 


: wird nur nach. Proportion ſo viel Hinzu getban, ale 
man den Saft mehr oder weniger füß haben will, 
Man laͤſſet den Saft fo lange kochen, big er zu einem 


dicken Brey wird, und wenn er erkaltet iſt, fteif ſteht 
und fidy ſchneiden laͤſſet. Darauf füllee man ihn in 


einen fteinernen Topf, und verwahrt ihn an einem trock⸗ 


nen Orte, fo hält er fich einige Jahre. Sollte er ſich 


verduͤnnen, ſo muß er wieder umgefochet werden. 


Sollte er aber fchimmelig werden wollen, fo fegt man 


den Topf ein wenig in einen Backofen, hachdem das 


Brod heraus genommen worden ift, fo wird er wies 


der gut. 
Will man Rirſch⸗Saft mit zerftoßenen Rirſch⸗ 


- Kernen ohne Zucker haben, fo verfähre man folgender - 


Maßen. Die Kirfchen werden, wi voriger Vor⸗ 
fhrift in einem Keifel gekocht, und der Saft wird dur: 


“einen Durchſchlag getrieben. Die zuriick gebliebenen 
. Steine werden Hein geftoßen, in einem befondern Ge: 
- fäße, mit ein wenig angegoffenem Kirſch⸗Safte, dir 
- Par Mahl aufgekocht, fodann durch ein leinenes Tuch 


- gezwungen und Durchgefläret, hierauf mit dem übrigen 


Kirſch⸗Safte zuſammen gethan, und Dick eingefocht. . 
- Diefer eingekochte Saft, (deſſen Probe iR, daß er nach 
: dem Erfalcen geftebe, und fich ſchneiden laſſe,) wird in 


. ;fleinernen Töpfen aufbepalten. +: 9 


Man 


126 Kirſche. 

Man Bann dieſen Saft zu Soßen und in Torten 
gebrauchen. Gemeiniglich aber wird, wie ich bald 
zeigen werde, Kirfch : Wein Davon gemacht. 

. Will man Rirſch-⸗Saft ohne Zucker ud Berne 
haben, fo preffet man den Kirſch⸗ Saft aus, und laͤſſet chn 
ein Par Stunden fteben, da er denn abermahl durch 
ein Tuch, gegoffen oder durchgeffäret wird. Dieſer 
durchgeklaͤrte Saft wird gekocht, und wohl gefchäumet, 
Bis er nach dem Erkalten wie eine Gallerte ſteht. 
rendem Kochen muß der Soft fleißig umgerüßret, und 
hierdurch deſſen Anbreiinen verhindert werden. Wenn 
der Saft etwas abgekühlt ift, wird er in fteinerne Töpfe 
gethan. Diefer Saft kann zu vielen Soßen und Spei⸗ 
“ fen gebraucht werden, theils ihnen eine fchöne Farbe, 
theils auch einen angenehmen Geſchmack zu geben, 
Eine Haupt Kegel bey diefen und andern Srucht» Säfs 
ten, bey benen uns hanptfächlich an Benbehaltung ihrer 
guten Farbe gelegen ift, ift diefe, daß fie nicht in kupfernen 
oder eifernen Gefchirren gefotten werben, ald wouon eine 
ſchmutzige oder ganz ſchwarze Farbe entfliehen würde. Man 
muß alfo entweder meffingene Einmach- Keflelchen, oder 
verzinnte Cafferolen, oder irdene Schmor> Töpfe und Tie⸗ 
el, dazu nehmen; es wäre denn, daß man eiſernes Koch⸗ 
Geſchirr Hätte, welches fo wenig ſchwarz färbt, als ben 
Speifen einen übeln Geſchmack zuwege bringt, vergleichen - 
in manchen Gegenden jegt gegoffen wird. Da auch bie 
Säfte, damit fie nicht anbrennen, flarf umgerühret werden 
müflen, muß man fith dazu Feiner folchen eifernen Schaum⸗ 
Kellen, welche nicht überzinnt, fondern von ſchwarzem Ei⸗ 
. fen find, bedienen, tweil die rothe Farbe ber Säfte auch hiervon 
ärzlich werden fan; daher es beffer ift, ftatt letzterex, 
hoͤlzerne Spateln zum Umruͤhren gu gebrauchen, 

Auſſer den jetzt Befchriebenen Kirſch⸗Saͤften, hat 
man auch ein fo genanntes Kirſch⸗Extract, woraus 
man allemapl einen Kirſch⸗ Wein machen kann. Mar 
laͤſſet naͤhmlich die ſchwarzen fauern Kirfchen fanıme 
den Kernen recht Plein flogen, preſſet fie duch, und 
fäffet den Saft, damit er recht Flar werde, u 


| einem Dicken Teige geworden iſt. 


ken, Gm — — — ——— — — 
. 


aieſhe. 77 


Mahl durch ein Haartuch laufen; thut ſodann ungefäße 
zu i Quart Saft, ı Pfund fein geſtoßenen weißen 


Zucer, rührt ihn fo lange, bis er völlig ergangen ift, 
und füllet den Saft in recht reine und ausgetrocknete 
Bonteillen. Man sbut in jede ein Par Nelken, und 


ein Stuͤckchen Zimmer, pfropfet fie recht zu, verpicht 
fie, und fegt fie in den Keller in Sand, 


Oder, man nimmt aufı Quart ausgepreßten Kirſch⸗ 


‚Saft, 13 Pf. Zucker; Zimmer und Cardamomen, yon 


jedem & Lorh; Nelken, 4 Lorh, und bittere Mandeln, 
2 Loth. Die Mandeln.werden mit dem Kirfchz Safte 


gut zerftoßen, durch ein wollenes Tuch-gedrückt, ſo⸗ 


dann in Diefem der Zucker aufgelöfer, der Zimmer, die 
Eardamomen und Nelken binzu geſchuͤttet, und alles 
gelinde ein Mahl aufgefocht, hernach durch ein wolles 
nes Tuch gegoffen, und wenn es erkaltet ift, in reine 


trockne Bouteillen gefüllt, gut verftopft, und im Keller 
aufgehoben. - Bon diefem Ertracte, welches ſich Jah⸗ 
re lang hält, kann man'nach Belieben zu aller Zeit 


mehr oder weniger unter Franz = IBein mifchen,. wenn 
man Kirſch⸗Wein haben will. 
‚Da die Kirfchen unter allen Obft- Früchten im ein⸗ 
gemachten Zuftande faft durchgängig gar fehr beliebt 
find, fo ftehen auch die davon bereiteten Paften gleiche 
falls in’ vorzäglichem Werthe. Man nennt aber Paſten 
allerley Säfte von Früchten, welche in der Abſicht fo 


ſtark eingefotten werden, daß man Küchlein daraus: fors 


miren, oder alleriey Figuren darein drucken“ koͤnne. 
Um Rirfch:Daften zu verfertigen, drüct man die - 
reifen Kirſchen Durch ein Haarfieb oder Haartuch, und 


jerſtoͤßt die Häute in einem Mörfer. Dieſes Zerfioßes 


ne läffet man wieder durch ein Tuch oder Haarſieb geben, 


. feßt e8 zum Feuer, laͤſſet es bis zur Hälfte einſeden, 


und „put 4 Pf. Zucker zu jedem Pfunde diefes Saftes, 
worauf er fü lange gefotten wird, bis er gleichfam zu 


Moch 


BE 7 Kirſchen 


6 


Noch Beffke verfäßet man, wenn man'die Kirſchen ein 


‚wenig drüct und mit den Händen gerfnirfcht, und darauf 
wasjenige, was nicht Durch dag Sieb laufen till, burch 
. x einen Beutel. von fefter Leinwand preffet. Die Häute der 


Kirfchen, und was übrig bleibt, werden in einem Mörfer 


zerſtoßen, und ſodann auch Duceggedrüdt. Zu ı 15 Kies 
ſchen wird Z 15 Zucker gethan, und die Mafle wird bis zu 
ihrer döfligen Dice eingeſotten. | 


. 


Hierauf macht man Tängliche Walzen, oder Nudeln 


davon,’ legt fie auf Schieferfteine, und trocfnet-fie in 
‚einer warmen Stube. Will man den Gefchmad vers 
. ädern, fo kann man Himbeer: Saft ju dem Kirſch⸗ 
. Safte hinzu thun, wodurch mar einen fo genannten 
‚ Parfumirten Geſchmack hervor bringen kann. Es pafs 
ſen aber die Säfte von fauren Kirfcyen und von Him⸗ 


beeren weit beffer, als von Johannisbeeren, welche le: 


. tern unter dem Kirfch : Safte Feine fp angenehme Wirk: 
. ung thun. tur bey fügen Kirfchen ann man Johan⸗ 
.. nisbeer- Saft untermengen. Denn da die füßen Kirs 
. chen an und vor ſich matt find, e wird der Geſchmack 
‚ dus). den, jugefeßten Joham:isbeer⸗ Saft reigender. 


Die Kerne werden zu den Paſten nicht mit genommen, 


.. wie. bey einigen Kirfch - Gärten geſchieht. Da die 
- „Steine aus den Kirfchen zuvor heraus gezogen werden, 
ehe das Fleiſch gepreffet wird, Hat mar ven rechten 
. Handgriff davon fich zu imerfen, welcher diefer ifl: Die 
Kirſchen werden mit den Spißen zweyer Finger gedrückt, 
; mit der andern Hand aber faffer man ben Stängel an, 
‚und zieht ihn nach fi, wodurch ſich die Steine, oßne 
Zerquetſchung des Fleiſches Teicht heraus ziehen laſſen. 


Um Rirſch⸗Wein zu bereiten, werden recht reife 


.. faure Kirfchen von ihren Stielen entlediget, die herqus 


genommenen Steine aber in einem Mörfer für ſich al⸗ 
lein zerſtoßen; worauf Kirfchen und Steine nebft etwas 


Nelken und Zimmer in ein reines Saͤckchen gethan, 
und durch das Spund⸗Loch in, ein Faß gehänget wers 


ben. Das Faß wird hierauf mit Wein gefuͤllet. 
16 Auf 


Re 129 
Huf eine andere Art verfährt man. alſo: Man 
ebt ein Dar Kannen aus dem Faſſe, hängt hernach 
a6 Sackchen leer darein, und ſchuͤttet die Kirfchen mig 
em Gewuͤrze facht hinein, bindet es alsdann oden zn, 
uͤllet Darauf das Faß mit Wein wieder vall, und laͤſſet 
8 eine Weile darin hängen. Dach dieſer Verfahr⸗ 
ng6 = Ara kann man Die Kirfchen, wenn das Spunds 
Boch) ſehr Flein ift, anz bequeimften hinein bringen, 


Wenn bey Verfertigung dieſes Kirch + Weines die Stei⸗ 


ne: von dem Fleiſche nicht getrennet werden, fo [prügt der 
Saft zu fehr umher, und es gebt davon zu viel verloren. 
Den Zimmer muß man niemahls weglaſſen. Diefes 

Seroirs macht es hauptſaͤchlich, daß der Kirfch » Wein 
auert. Ze ' 

Schlechter Wein tangt nicht zum Kirfch s Weines er 

—— ſtark ſeyn. Auch muß man nicht allzu große 
e 






VWejne dazu genommen worden find. 


. 
. 


- Wenn von Anfange ber Bereitung bes Kirſch⸗ Weines 


Zucker dazu genommen worden iſt, hat der Wein deſto we⸗ 
niger Dauer. Will man daher dieſen Wein ſuͤß haben, fo 
thut man am beſten, daß der Zucker erſt in die Portion des 

abgejapften Kirſch⸗Weines, welche an demſelben Tage ge⸗ 
q werden ſoll, hinein gethan werde. Man kann auch 
fein geſtoßenen Zucker neben dem Weine aufſetzen, und da⸗ 

| pe sa Belieben, dem In die Gläfer eingeſchenkten Wein 
| * 
- in auf folgende Art bereiterer Kirſch⸗Wein haͤlt 

„Beh über ein Jabr lang: gut. an nimmt auf einen 

Anker Franz: Wein so berl. Maß, oder, welchesieis 


nerley iſt, zwey Drittel fo.viel, one. Stiele, mit den 


Gteinen zerquetſchte oder zerſtoßene ſaure Kirſchen, 
ſchuͤttet beydes zuſammen in ein Faß, Aus dem man es 
bequem wieder heraus ſchoͤpfen kann. Nachdem dieſes 

34 Stunden zuſammen geſtanden bat, zerſtoͤßt man 


22 Dfmp bissere Mandeln mit 2 bis 3 Maß Kirſhe⸗ 


Waſſer, drückt Diefe Mandel⸗Milch Ducch ein wollenes 
OR xxxx TH, 3 


“ 


e zum Kirfch s Wein nehmen, indem er nicht allzu 
ge Dauer hat, ‚befonderd wenn nur geringe ſchwache 


I 


. 
MA 


— ort 3* 
2 Tuch, und loͤſet kalt 6 bis 8 Pf, weißen Mittel⸗Zucker 
‚ " in detfelben anf. Wehn’er aufgelöfer if, . thut man 
- 1 Lorh Zimmer, eben fo viel Sardamomen, und $ Erb 
- + Melten hinzu, und läffer es zufammen in einem wohl 
bodeckten Gefäße ein Mahl mit einander auflochen, 
: ri Ar und fehüttet ed fo zum Weine. Als⸗ 
:. dann ſchuͤttelt man dit ganze Mifchung einige —* 


werden, fü wird er, auf neue trockne Bouteillen gefüͤllt, 
»wieder lange Zeit daurn....— 


a Dieſe Methode hat vor ber gewöhnlichen, ‚me dci pin 
In den Kirfihen und dem Zucker flebeß, und 


| K ⸗ ck behaͤlt, als jener, wel⸗ 
Amer ken —2— ae Mr: (ehr * * 


⸗ N N 
’ . » S ® | GE | 


Cd 


zn Gi we za wu m 7 
5 


— — — — — 


1 oben beſe 


— 


- 


er 1ar 
"die fun. Der Bei bekdemmt hiervon ſowohl einen 
x angenehmen Geſchmack, als auch eine diuretiſche (urin 
Axreibende) Keaft. Man kann dieſe junge Schoͤßlinge, 
ſo lange ſie noch grün und weich, und noch nicht holzig 
End, im Zrüblinge ſammeln und auftrocknen, hierauf 
‚naber fie zu aller Zeit fein gerfchneiden, und ben vorges 
dachten Wein⸗Aufguß nach Belieben machen. 
Man kann auch, bereite erwäßnter Maßen, vom, 
Kirſch⸗ Ertracte mit Weine 
eine Vermiſchung machen. Dieſer Kirſch⸗ Wein 
Ä wird noch kraͤftiger, wenn man den ſo eben beſcheiebe⸗ 
nen Wein⸗Aufguß mit Dazu nimmt, 
3In Rußland, wird ein Kirſch⸗Meth bereitet, 
wie Anbe Meth; ſ. Th. XXI, ©. 543. 
Kirſch⸗ Branntwein, oder Kirſch⸗Ra⸗ 
u m machen, ſtoͤßt man ſchwarze ſaure Kirſchen 
mit den Keenen, ahnt fie in ein Gias gießt Fraup 
Brauntwein überer, und laͤſſet es einige Tage ftehen, 
—* es aber fleißig um. Wenn der Branntwrin 
‚ alle Kraft aus den Kirſchen gezogen hat, wird er Abs 
Be und die Kirfchen werden ausgedrückt. Als⸗ 
‚dann gießt man den Brand über frifch geftoßene 
Kirſ hen, und verfähre wie vorher... Endlich nimmt 


% 
4 


man friſch abgepfluͤ te Kirſchen, ſchneidet die Stiele 


c kurz ab, thut fie in eine Bouteille, gießt jenen Brannt⸗ 
Wein daruͤber, ſchuͤttet nach Belieben gelaͤuterten Zu⸗ 
cker hing, und verwahrt es zum Gebrauch. 

Auf eine kuͤrzere Are, thut man die gei oßenen Kies 


t, gießt Franz⸗ Branntwein daruͤber, laͤſſet es 
age an einem fühlen Orte ſtehen, reibt alsdann alles 
ein Hartuch und verwahrt das Durchgelaufene 


* in einen ſteinernen Topf, mit Zucker und ein wenig 
: 8 


| ‚a won — Bonteillen. 


any andere Dirt Kirfch - Veßhnwein "erhält. 
u wen anntwein über die Kieſchen abgezogen 
—J Da in Ehe gewoͤhnliche he 


h 
” 






‚192 Ä auſtcha 


- r 


x 


. 3 


.; dabe ich ‚oben, ©. 34, f. Beföjeebn. Doſet OO, 


Hrn. v. Haller XRX eine ſchaͤdli * 


—* befigen, und mit dem Waſſer Ir 


Wirfung haben. 
Es laͤſſet fich auch aus Rirſch⸗ (tie ans Okechs 


oder fe s) Kernen ein weißer Aarafid bereiten. | 


Auf ı Maß Brarintwein zimmt man 5 Loth jerfioßöne 
Kirſch⸗ (Bfirfich- oder Apricoſen⸗) Kerne, oder ſtatt 
derſelben füge Mandeln und Pflautns Kerne, mit ecwas 
: Zimmet, Velten und Coriander, laͤſſet es eine Zeittang 
v alfo Neben, ſeihet es endlich Durch ein Tuch, und ‚gebt 
es auf. 

In Dalmatien wird von einer beſondern Art air⸗ 
ſchem Ceriſier maraſque, welcher Baum eine Varie⸗ 
für des Weichſel⸗Baumes, Prunus Leralus aufteru Z. 


za ſeyn feheint,) eine Act Liqueur bereitet, \ “ehe 


| in drey Gegenden, bie unter daB Gebleth der Republlk Ve⸗ 
F uebig gehören. - Die erfie dieſer Gegenden iſt um Brescia, 


"me, aus welcher bie Früchte theils na 


.Maraſquin (Amarafcone) genannt wird. 
Dieſer Maraſquin⸗Kirſchbaum waͤchſt 54 


n da bie Früchte nad) Venedig gebracht und. defliiet 
werben. Die zweyte iftin Iſtrien, n u weit von Piras 
Nenedig, em 

in 


neh Trieſte, gebracht werden. Die dritte Gegend 

" Dalmatien, an einer mit Weinbergen bepflan;ten 

„ micht weit von. bem Berge Eliffa, zwiſchen Spalato 
Almiſſa, in einer Weite von 18. ital. Meilen. Hier R 


dte beträchtlichfte Pflanzung diefer Baͤume, und beren 


„ge am meifien geachtet merben, welches wabrfhein 


„ber Güte des Erdbodens herkommt; wie denn wi ei. die 


MBeinberge, worin die Maraſquin⸗Kirſchbaͤume gtpflanget 


- werben, vortreff lichen rothen und weißen Wein e 





Probus gepflaugg worden ſeyn, welchtt bit Neben: 
and Griechenland Hatte bringen laſſen. Day 


Auf ter Inſel Eorfica: wird: Der: — alſo 


—X Man nimmt 2 Maß von dem beſten Aquu⸗ 


ei und 3 Pf. une Auſchen welche ebin gran 


j 


nd; 


[7 
— 1. — — — — — — 


bringen. Dieſe Weinberge ſollen zuerft unter dem Katſer 


F N 
t 


Andz ‚machdem man- die Stiche nano abgeriſſen hat, 
ehsıt. in die Stiele jn einen Mörfer, und ftößt ſie mit 
den inen zugleich recht durch. Nachher gießt man 
dei, Aquiavit darauf; laͤſſet es 24 Stunden ſtehen, ruͤt⸗ 
teit es alle 3 Stunden um, und thut es in einen Helm, 
am 1 Maß Spiritus daraus zu ziehen. :. Ferner Hut 





inzu, Damit ben Darafquin. u ‚durchfchtiger 


en 
Bon frifden- ſauem Kirſchen, wird ein waſſer 
N Getraͤnke auegepreffer. Man verführt dabey, 
‚wie mis den Johanniabeeren; ſ. Tir.XX&;: ©..390. 





dem deRilliesten Risfdy s Waffer/ ſ. oben, - 


S. 38, 
— den Apotheten hat man das Rieſch⸗ Wies, 
Rob «sraforum nigrorum, welches der mit. Zucker jur 
gehörigen Dicke gekochte Kirfch = Saft ift, m. 
man ſowohl des angenehmen Geſchmackes, fs 
der oͤben — Kraͤfte wegen, gemeiniglich * 
„Nuten, bie aus Mittel: Salzen beſtehen, zuſetzt. Zuͤ 
deyden Abſichten iſt daſſelbe mit Ptifanen — 
n der Haushaltung m... die friſchen Kirf 
"ale 8 zur Speife gekocht... Man nimmt ng 
ſaure Kirfchen, hefreyet fie von ‚ibren-Stielen, bringe 
ſie in dem Keſſel Über Das Geier, ynb-sübre fie, — 
ihr Aubrennen zu verhüten, beſonders * 
‚des Keſſels mit einer larger hoͤlzernen Kette um. Bern 
A ie durch und entzwey gekocht ſind, werden fie durch Fir 
neu Durchſchlag oder durch ein Draht⸗Sieb uͤber ein 
Gefaͤß durchgedruͤckt oder durchgerieben, damit Saft 
„amd Fleiſch durchgehe, Die Steine aber zuruͤck bleiben. 


Das ſolcher Geſtalt Durchgetriebene muß man unter 


ftetem Umruͤhren in Dem Keffel wieder ‚auf kochen, bis 
es die Steife eines Dauer⸗ Muſes erlangt hat. Die 
Landleute, welche das Kirſch⸗ Mus zum Verkauf in 
di Soht beiagen, pflegen eg aan Wrhrien, : Per 
J3 Mittel⸗ 


ar ezwas Syrupp vor, feinem ımd:geläuterten Zugfer 


. 


‚132 aiſchee | 
: Gabe th oben, S. 34, f. beſchrieben. Viefer ſoll, 
5 bebe v. Hader Anınerfung, eine fehädliche Eige.s 


- fehaft befigen, und mit den Waſſer des orbvers 
! —— Wirkung haben. 


Es laͤſſet ich) auch aus Rirſch⸗ (wie aus Pfitrſch. 
: ober Apricofens) Kernen ein weißer Ratafia bereiten. 
Auf 1 Maß Branntwein nimmt man 5 Loth zerſtoßene 
KKirſch⸗ Pfirſich⸗ oder Aprieofen>). Kerne, ober flart 
derſelben füße Mandeln und Pflautn- Kerne, mit ecwas 
: Zimmet, Velten und Coriander, laͤſſet es eine Zeittung . 
v auf Reben, feihet es endlich durch ein Tuch, Ind hebt 
es auf. . J 3 
2. In Dalmatien wird von einer beſondern Art Kir⸗ 
ſchen, (Eerifier:marafque, welcher Baum elite Varie⸗ 
»- für des Neichfels Baumes, Prunus’Leralus aufter« Z, 
ya fern feheint,) eine Are Liqueur bereitet, .' wielähe 
.Maraſquin (Amarelcone) genannt wird. '' er 
Dieſer Maraſquin⸗Kirſchbaum waͤchſt hauptſachlich 
in drey Gegenden, bie Sehe Gebierh der Republik Ve⸗ 
nedig gehören. Die erfie diefer Gegenden tft um Brescia, 
. bon da bie Brüchte nad) Venedig gebracht und. defliliert 
-, werben. Die zweyte iſt in Iſtrien, nicht weit von Pira⸗ 
"mo, aus welcher bie Srüchte theils nad) Venedig, theils 
nach Triefle, gebracht werden. Die dritte Gegend iſt in 
' Dalmatien, an einer mit Weinbergen bepflan;ten Küfte, | 
„sticht weit von. dem Berge Eliffa, zwiſchen Spalato mb . 
Almiſſa, in einer Weite von 18 ital, Meilen. Hier it 
die beträchtlichfte Pflanzung biefer Bäume, und bern Frͤch 
‚se am meiften geachtet merben, welches wahrfcheinlich von 
der Güte des Erdbodens hetkommt; wie benn wirklich bie 
“ Weinberge, worin die Marafquin- Kirfchbäume se 
‚ werben, vortreff lichen rothen und weißen Wein herdor 
bringen. Dieſe Weinberge ſollen zuerſt unter dem Kaifer 
Vr o bu s gepflaugs worben ſeyn⸗ welchtr bie Reben dazu 
aus Griechenland hatte bringen laſſen.. 
Auf dar Inſel Corſica wird: der · Mataſqqunn alſo 
ugemacht: Man nimmt 2 Maß von dem beſten Aquu⸗ 
ouit, und 3 Pf. ſaure Kirſchen weiche eben Beben 
. | u n s 


@‘ 4 





Euſce. 3 


And ‚nachdem man die Stiele daben abgertiſſen hat, 
thꝛit man die Stiele in einen Mörfer, und ſtoßt ſie mit 
Den inen jugleich recht durch. Nachher gießr man 
den Aquiavit Darauf; laͤſſet es 24 Stunden ſteben, ruͤt⸗ 
teit es.alle 3 Sninden um, und thut es in einen Helm, 
am 1 Maß Spiritus Daraus zu ziehen. :. Fernet Hut 
‚man etwas Syrupp von feinem umd:geläuterten Zucker 

er 


4 


"Sinyu, damit ben Marafquin. beit . 


waerde. ST SEE ee ee " Se : , 
Von ee en Waſſer 
Anm Getraͤnke ausgepreffer. Man. verführt dabey, 
‚yore. mis den Johanniabeeren; ſ. hr. XN%;: S. 3990. 
— — dem deſtillierten Kirſch 3 Waſſer, f. oben, - - 
F 3 —8 — — 5* — 
SE: Sn: den Apothefen Bat man dad Kirſch⸗Mas, 
- Rob gersſorum nigrorum, welches der mit Zucker jur 
gehörigen Dicke gekochte Kirſch⸗Saft ift, und welches 
man ſowohl des angenehmen Geſchmackes, als auch 
der oͤben angeführten Kräfte wegen, gemeiniglich Mir: 
nkuren, die aus Mittel Gatjen beſtehen, zufetzt. 
„‚peHden Abfichten iſt daſſelbe mit Peifagen zu verbinden. 
= cc Su. der Haushaltung werden die friſchen Kigſchen 
‚ala us. zur Speife gedacht. Man nimmt gute reife, 
ſaure Kirſchen, befreyer fie von ihren Stielen, bringt 
‚Se in dem Keſſel über Das Feuer, ynd-zühre fie, ymı 
‚br Anhrennen ju verhuͤten, beſonders * ‚dent Boben 
ydes Keffels mit einer aſggen hölzernen Kefte un. Wexn 
. fie durd) und —— ſind, werden fie durch ei⸗ 
neun Durchſchlag oder durch ein Draht ⸗Sieb uͤber ein 
Geſaß durchgedruͤckt ober durchgerieben, "Damit Saft 
amd Fleiſch durchgehe, Die Steine aber zurück bleiben. 
Das folher Geſtalt Durchgetriebene muß nun ımfer . 
ftetem Umrübren in Dem Keffel wieder, auf kochen, bis 
es die Steife eines Dauer⸗Muſes erlangt hat. Die 
Landlente, welche. das Kirfch - Mus zum Verkauf in 
die Stadt bringen, pflegen es nicht zu opegene ;.. Mer 
ee er 3 Mittels 


” j Kucſche. 
Mittel⸗Mann auf dem Lande’ Aber pflegt * Km 


ı eigenen Tifcy «Gebrauche, ‘unter folches Mus, beym 


Dickkochen deffelben, Zinimet, Nelken, Zucker (ober 


: Honig) ıc. zu thun. Oder, es wird audy erft Bey jer 


desmabligem Tiſch⸗ oder Speiſe⸗Gebrauche nach Be⸗ 
- 1 -fieben gewuͤrzet. Wenn das Kirfch- s Mus fleif genug 
Fodyt ift, kann es, zue Dauer, in Gläfern oder “ 
Ken von. Stets: Gut aufbewahret werden. Es w 
‚aber, mit Zucker verfüßt, wie das Pflaum : Mus, kuf 
Brod oder Semmel geftrichen, und gegeſſen; oder zu 
Tunken, Soßen an Speiſen, und zur Fuͤllung der Sor⸗ 
‚ten und mancherley andern Gebackenen, angewendet. 


Der in den. Apotheken befindliche ſaure Kirſch⸗ 


Ä Eprupp ‚ Syrapus ceralorum acidorum, -imte 
. det fich von dem. Muſe (Rob) bloß Durch femme mehrere 
. Blüffigfeit, und bat übrigens dieſetbe Minehmticheeit 
und Kraͤfte. 
Zu einem Auſch⸗ Zi en / werden Z Pf. 
——— dann abgeklaͤrte, ierauf aber fo a 
güprte Butter; bis fie kalt und wie ein Breh gemot 
At, ferner 3 Pf. klein geriebene füge Mandeln, 2 dis 


3 in Mid) gewelchte Milchbrode, Zucker nos, Put 


.bnfen, ein wenig Salg, Zimmet, Muskatendlauͤthe, 


In 16 vorher‘ gef fagene Ener, durch einander 


1. gerährt, und dann nach Gutduͤnken fo viel a Beh ‚ 
als dazu noͤchig ſeyn koͤnnen, ‚von den Staͤn 


La 


ſeeyet. Wenn die Kirfchen — u gethan find, I | 


das Umruͤbren auf, damit Bei vermufen. : 
“ Kuchen kann in eingefchmierten Form; ober. in 


einem blechernen Si €, ober in einer Tortens Pfanhe 
—* werden. ¶Bey dem Herausnehmen aus der 


Vorm oder der anne, muß man ihn nit einem d 
‚nen Meffer, wo man hinkommen fan, fo i viel A ar 
loſen, bamit er-Defto beffer herand gehe. 

Milch» oder Semmel: Brode wähle man zu — — und 
vilen enden Sebraunche, w te ii man bie te Kruche wohl zu⸗ 


E Be 75 


in Milch ober —2 * de 
Die Ninde Bi abe daR 20 1) hr 
Stüde —E un die: Krume get ik 
wird fie mit den Hin nden wohl au le nd 


lauter bernd ra in en mid? vöde 
/ Ins» 





en Der w- vorbefchriehener Weiſe —* | 


‚eine Saft; Speie vom Äue en Range. 

ie — ER — 
2 

Dotter en und, —* F Amer in En chi ein —* 






©“ 


. von feifem Dapiers eine n Es, er, Fe — * — 
. wohl mit Butter, und beſtreuet ip mit. ‚Ranbeln N 
, nem, ‚Meile , ben Boden —8 aber zienlich dick mit 

met. Sie dazu beſtimmten Kirſchen wäfcht man ſauber, 


kehet He in Zuder-um, und überlegt. deu gangen Boden Bas 


a „Pr daß eine dicht an der andern zu liegen fonme. 
* je Kirſchen mac man Beieben. einm. nn von * 
a e, beſtreuet ihn immet und klei nitte⸗ 
ner belegt ihn ieh nit gr „ande a 
dieſe Weife fort, biß man feinen‘ Fon Theh 
eich worauf man ben Kuchen fe ee zeit Die 
‚und mit Wege Mehler dab: dag ge 
—5*— wuͤrfelicht geſchnittenen Mandeln, beſtreuet 
den. Wenn cht iR, I 


der Kuchen ausgema man ihn in 
. ber Wärme gehen, bis er reif genug: en Pr ihm in ine 









‚- Kortens Diane ober in Backofen fchen * und heſtrau 
et ihn mletzt unit Duden. MWill ihn mohlfeant haben, 
ſo nimmt man weiter und Kirſchen, oder 
vn Ba vol Ro , bat. Ä 
emeinen —&*— kluktiman Brod⸗ 





ae * ſte ein (ve mit Rofen- Lafer und Wein an, 
Bat eiwas inmer⸗ — 


auch isn och et 
u ĩ. st 
BOT, ** ar ae; — — bie 






Da 2) — — 


Zager darant Bil: Mi I gibt To m or en der Mappe, Mrgpet * 
Mon macht auch Kieſch + Kuchen von gebackenen 
—8 m) Kiefihen, woron ich weiter unten fprechen 





einer Rixſch⸗ Torte, nimmt man st Pf. 
PR welche von den Steinen entledigt find, 3 ges 
. Roßene Zwiebocke, 4 Pf. Zuder, : 1 Loth gefioßenen 
Zimmet, vermengt es, thut es in ben Teig, und ein . 
Stuͤckchen Butter. oben darauf, und baͤckt es. 
Bine andere Art. ent man den Teig angeferts 
bat, ſtreuet man auf den Boden Zuder, legt eine 
1 Airſchen darauf, dann wieder eine Lage Zur 
der, und eine Bage Kirſchen, bie es voll:ift, und backt 


„de Torte in be Ofen. 


Oder: Man laͤſſet die auſchea nach abgeſonder— 


ten Steinen, mit einem guten heile Zucker, in einer 


Caſſerole oder Pfanne ein wenig kochen, daß der Saft 
. heraus ae ‚Die Kirchen werden ſodann mit einem 
Schaum » Löffel heraus genonsmen, ‚Die Suppe oder 
der Saft aber. mit.ein wenig geſtoßenem Zwir back, ge⸗ 
ſtoßenem Zimmet, und klein gehackter Citronſchale, et⸗ 
was kurz und dick eingefoht, alsdann die Kirfcyen wie⸗ 
der Paz gethan,. und hin gejeßt, daß ſie abkuͤhlen, und 
bernady in einem feinen. e 2 einer Torte ver⸗ | 
ertigt. 

— a tn Ba a 

n, weiche aber recht. rei groß um reich ſey 

mafſen. Mau Hit. b  M-kh>@orten fontohl warn, ais 
"auch talt· —2 ‚findet bie meiſten Lichhaber, 


Eine Torte von eingeinachten Rirfchen, wid 


abe von Jahannisbeesen, (ſ. Th. XX. S. iso 


‚Bu —— chut man Kiefer 
ie ee —— unsos Wein daran, mürzt 
„eg mie der, ken ah Eitronfchait, ruͤhrt dieſes 


ums 


— 


> 
⸗ 


In) 


meer einander, fillit es in einen muͤrben ober Blaͤtter⸗ 
Zeig,. macht die Torte fertig, und yerfährt damit, wie 
gewöhnlich. 

‚Zu einer Kirſch⸗Suppe werden recht reife, fur 
ce Kirfchen genommen, mit Waſſer und Elein geſtoße⸗ 
nem Zimmer gekocht, und über. geröftetes Brod, oder 
auch) Sernmel, in Die Schüffel gegoffen. 


ın Gegenden, two die Kirfchen felten find, iſt dieſes 


eine Saft: Suppe Einige thun auch noch Zucker barein. 
"Am ee zu ge felsen -Suppe ift die brüffelfche 
- Braun, w — An hei Ben Sommer» Tage 
‚oe man fie licher alt als warm. 
Auch von trodinen oder gebadenen Kirſchen 
wird Suppe bereitet. Man theilt die Kirfcyen in 
wen Theile, davon der eine trafen; mit den Steinen 
ktem geflogen, und mit etwas braunem Mehle vers 
t, zu dem andern Theile der in Waſſer kochenden 
Rufen ethan wird. Dieſes det gefchiebt fo, daß 
die; Seſchen in einen Durchſchlag geſchuͤt⸗ 
“ter, kochendes Safer darauf gegoſſen/ übgefeiber und 
die Steine zuruͤck gelaffen werden muͤſſen. Sodann 
* man noch etwas Wein, fein geſchnittene Citron⸗ 
ate Zucker, Zimmet und Cardamomen, daran 
; die Suppe! uber geroͤſtetes Brod oder geroͤſtete 
melftjeiben gießen, und von der Suppe durchzie⸗ 
“ben laffen, ehe fie zu Zifche gebrache wird. Wieeſe 





" ‚Sof: Sup e kann ebenfalls kale gegefſen werben, und | 


Immer ——* 
** Hal * 





* ſehr er ſame Kirſchen pa ou, —8 
"pi" * fe vom —— zu kochen, iu 
— — wenn 


iſche. u 137: 


— 


8 


nn 
"wenn geräftetes Brod nebſt Sprupp oder Honig bilyu 
gethan worden, foldye in warnen Tagen, des Abends, 
ſtatt einer Kaltenſchale zueflen.- .. ui 
WMan pflege ferner friſche Kirfchen als ein gebämpfr 


tes oder gefehmortes Eſſen zu zurichten, weiches eine 


BRirſch⸗Compote genannt wird. Man vermifcht, ets 


was Waſſer mit 12 Loch Zucker, und läffet es fieden, 
‚bis bald Syrupp daraus werben will. Sodann 
nimmt man 1 Pf. Kirſchen, ſchneidet die Stiele halb 
: ab, und laͤſſet fie bey ſtarkem Feuer wenigſtens 10 Suͤ⸗ 

de im Zucker thun; nimmt fie hernach vom Feuer, 
faͤhet mit weißem Papiere daruͤber weg, daß der Schaum 
davon komme, und richter fie an. . 
‚Um einen‘ Kirſch⸗Eſſig anzufegen, nimms man 
. gute Kicfehen,. reißt die Stängel ab, thut fie in Fin 


.. weites Glas, ſecreuet klein gefchnittenen Zimmer und 


y Melfen, etwas langen Pfeffer, nebft einem guten Theile 
grob geftoßenen: Buder,. dazwiſchen. Wenn das Has 


„x voll ift, wied von dem beften Effige daran gegoffen, bis 


r er ber die Kirfchen geht; das Glas wird, wohl ver: 
‚bunden, einen Tag lang an einen fühlen Ort, zund ber: 
„ nad) 3 Wochen lang an Die Sonne geſetzt. Dieſer Eſ⸗ 
- .g wird gu verſchiedenen Bruͤhen und Soßen gebraucht; 
‚ die ‚Kisfen er koͤmmeen zu Braten mit aufgefeße 
eı MEErDen.. 207 a 
1:, Yin Kirſch⸗Geloe zu machen, zerdruͤckt main 
einer irdenen Schüffel 6 Pf. wife Kirfchen, dafuer 
Saft heraus komme, welchen man Durch eis Sieb lau⸗ 
* fen; En und Plar werden laͤſſet. Hernach hr  . 
>: feentan 5 Pf. Zucker nach Art des gebrochenen ſieben, 
= (md thut den Kirſch⸗ Saft hinein, daß ex mit dem Zu⸗ 


der koche. Man ſchaͤumet ihn von Zeit zu Zeit * 


inf — ift, mit bem Meſſer ga aufheben laſ⸗ 
en‘, oder breit von dem Schaum Löffel abfallen. 
Sodann hebt man fie vom Feuer, umd thus fie, wenn 
fie etwas erkaltet ift, ‚in Gefäße: Zuletzt (übe: ram 
* weißem Papiere darüber hin, damit der durch das 
—— — — re — und 
t ſie zu, aber nicht eher, als bis ſie ganz kalt 
Um 1 Kanne —— Rirſch⸗ Gefto 
der Kirſco⸗Glace, machen, werden 15 Pf. 
* ohne Stiele und Steine in einer irdenen Schü 
erquetſcht, 13 Kannen Waſſer Dazu ge offen, 2 ie 
An recht wohl datunter "vermifcht. rnach 
treibt man fie durch ein Sieb, und hut I Pf. Auder 
rein. Sobald der Zuder zerſchmolzen iſt, bri 
an ſie, nach der im XVI Tb. ©. 616, ertbeif 
ar in eine Eis: Büchfe, daf der Syrupp gef 
' dem Eiſe gerinne: | 
Kirſch⸗Matrzipan. Dean ftößty Pf. abgebı 
hete füße Mandeln, und thut 4 Pf. - RER en 
— welche vorher zerquetſcht und durch An Sieb 
"trieben find. Die Kirſchen werden noch ein Mahl * 
dhen Mandeln geſtoßen, damit fie fi ich völlig mit einan⸗ 
der vermengen. Ferner laſſet iman 7 Pf. Zucker nach 
"großer Feder ⸗Art ſieden, ſchuͤttet ihn unter die Mähr 
> dein und Kirchen,’ und fegt alles zufammen auf ein ges 
* Türdes Feuer, bis. der Teig fo trocken wird, daß er nicht 
mehr am Gefäße ankleht. Hernach nimmt man ihr 
heralis anf einen Bogen Papier und (äffer ibh Fakt wer: 
ben; er En fodann noch ein Mahl, nebjt dem Wei⸗ 
— — ern, in einen Moͤrſer, ſtoͤßt ihn 
* ertelftunde, “und ſchuttet unter biefer Ars _ 
* noch etwas fein geſtoßenen Zicker dazu. M 
drnn ſchneidet man den Marzipan’in der Groͤße ii 
Sa wie m — ih und laſſet ihn in 
nem mäßig — Ofen back | 








rt nn ,. R 3 


149 E02 _ 
Endlich pflegt man auch Kirſchen m doen je 

trocknen, odev zu baden, welches entweder an e 
° Sonne, oder in Backoͤfen gefchieht, Bey dein 
en müffen die Kirſchen mit ihren Gtielen in den he 





" gebracht werden, weil die umderfi loſſene Oeffnuug 
en. vielen Saft vergeblid) würde weg! 
Tagen. 
Bon den reifen fauern Kirſchen, gilt bie Metze 
gemeiniglich 4 Ggr. Wenn man fie an der Soune 
‚ trocfitet, twetden aus 3 Meßen abgeſtielter Kiffen _ 
nur 2 Meßen; jede derfelben aber wird gern mit x 
Gr. bezahlt; folglich hat nian bey den 55* 
auf jede Metze 6 Gr. Profit. 
Die gebackenen Kirſchen, ‘werden, wie —— 
„Me Pflaumen, gekocht, und zum Braten gege 
m des beſſern Geſchmackes willen, kocht man ie gie 
"ei gefchnittener oder gehackter Titronſchale, und Aderr 
euet ſſe, bey dem Anrichten, mit Zucker. Zuweilen 
Beftreuet man fle auch duͤnn mit änglichen fehr fein v 
Anka Steeifchen von frifcher Citronſchale. 
Don’ gedörrten Kirfchen macht man auch J 
umd Suppe. Von letzterer, ſ. oben, ©. 137. . 
KZRKirſch⸗Kuchen zu machen, ſiedet man die — 
. Kirfähen ih Zucker und Wein; ‚nimmt etwas. M h | 
„macht es mit, Pan Eyern, Zucker und Zimmer, 
, rüprt es wahl, thut die Kirſchen Darein, und bäckt es 
„entweder ‚in. g alge, ober gießt es in eine Forin, 
und. backt es in fen dem Baden greuer man 
der . RE 
Mit der Binde des Weit Kaulnis hat.Sr. 
St verfchiedene Verſuche zum Särben.angefte et, 
„um zu erfähren, in. wie weit ſolche zum Färben nüglich 
9 ebraucher Mg könne; Be, hub Polgenbe, die wre 
nebmften. ® J — J X 


22 1. Die 











D 


. „ev. 
... 


m 


- i Rn 
Ir 
s .. 


bu tige Farbe. 


. \ 
N 


Die vbn dieſem Baur jejogene Rinde nimmt auf 


ber innern Selte, die 8 ze liegt, bald darauf ei⸗ 
nie gelbe Farbe an, bey dem völligen Abtrocknen aber 


Rinde gegoffen, gab ohne weitere Wärme eine. ſehr 
bitter ſchmeckende, nicht ganz helle, röthlichgelbe 


Bruͤhe. ide Vermifchung derjelben mit Laugen⸗ 
Introthe 


Salzen verwandelte Li in eine dunkel 6 
e 
hen fe blaffer und truͤber. Denn die mit d 


| oͤſen nicht genau. bereinigten, und befonderg hier trüs 


be machenben harzigen Theile werben von deu Laugens 


| Salzen genau gufgelöfet, und bag Beugkl wird ganz 


durchfichtig, von den fauern Körpern aber nie. Dies 


"eine’ziemlich braune, Das bloße falte Waller an die _ 


fauern Körper hingegen mas | 


2 Bruͤhe färbte.ohne Zufag fehr ſchwach, fie gährte 


on nach 24 Stunden, und ward truͤbe. Lin gels 


*bes Pulver zeigte Mich alsbald auf dem Boden, und 


| —— 
ER 


nn 


24 


J— — —— ‚ und mit kochend 


“; ansieheride Brühe von 6 
ee 


EER 
21 


des darin eingeweichte mollene Zeug rd. dunfelgelb,. 


.2 * 
R 


* 


4 
“, 
”. . 


\. „ ; Bräunfich ge 


oben eine gelbe erdige Haut, neben bem verloren 


J jttern Geſchmacke und vorigen Geruche, al⸗ 
auch noch ſchwaͤcher faͤrbte. Die nen von. 


- eben biefem Baume gefammelte Wurzel fihien beſſer 


zu färben, weil’fie nicht nur düfferlich, fonbeen auch, 
en dem Abtrocknen, auf der innern Seite am Holze 
‚bunfelbraun ausfahe. Die von ber abgefpühlten, 


getrockneten, klein .gefchnittenen han— kaltem Waſftr 


Waſſer aus dir 
sel ausgezogene Bruͤhe gährte a bald, * 


I vom Etaume mit falten Waſſer. tvep Pfund 


... 


° 
2 


... 
6 


* 


ide gäbe Eine kaunzathe, burchfichtige, bittere, 


von nur fehr blaßgelb gefärbt. Der 2 Stunden lang 


‚ober vielmehr etwas braͤunlich, und trocken ſ 
gelb, wobey ‚dad Waflee. noch viel mei 


BE bare, uns det Zeug ſchwach und ſchlecht gefär@tzus 


Ein She Tauftifche Arſenit Laugse faͤrbte on 8 
heile Bruͤhe beſſer braun, ohne allen Niederſchlag 


der gleich troͤcken ſchivach ſchien. 
Nach 


„auch a6 Panies tb, ben Zeug viel ftärfer, und beffer 
' 


I ! - * . - ° 
- f 


Theil Bode: Lange n@hte 8 Theile Bräge dunks 
Ver, als fie vorher war; duch Bas Papier wurbe das 


/ 
\ 


Nach dem zweymahligen Durchziehen murbe-ber Zeug 
genug gefärbt; er behielt auch die Farbe nach dem 
aſchen, doch ohne Glaͤnz. Ein Theil kauſtiſche Ar⸗ 
ſenik⸗Lauge färbte 4 Theile Brühe nicht ſtaͤrker, als 
das erfte und zweyte Mahl. 
+ Ein Theil würfelichter Nlaun, mit 4 Th, Brühe ges 
mifcht, gab ein citrongelbeg, etwas truͤbes Mengtel, 
welches den wollenen Zeug hell Ichwefelgelb färbte, 
crreocken aber etwas fchwächer, toben das Wachen ı\ | 
auch) noch etwas wegnahm. Mit 8 Th. Brühezur - 
. Th, obiger AlaunsLauge, gab nicht viel, und Noch we⸗ | 
iger die Lauge von gemeinem Alsun mit dieſer | 


: e. 

. Ein Theil weinſteinige Gruͤnſpan⸗Lauge, und 4Th. 
Bruͤhe, gab ein truͤbes grasgruͤnes Mengſel, nebſt eis 
‚nem niederfallenden gruͤnlichen Pulver, weiches den 

Zernug eben fo faͤrbte, aber trocken, unangenehm gelb⸗ 

. ch grün, und noch ſchlechter. ! 
' & En *— Lauge von gemeinem Vitriol, mit 5 Th. 
Brühe, gab ein dunkel ſchwarzblaues Mengfel, we ‘ 
"ches ben wollenen Zeug unangenehm färbte, weder 
ſchwarxrz noch grau, auch durch die veränderten Zus 
fäge von Viürriol: Lauge nicht beffer. 

Y Ein Theil weinfteinige Lifen:Lauge, und 4 Th. 

: Brühe, machte eine bem vorigen ähnliche Sarbe, aber 
truͤber und ſchlackig. Der wollene Zeug Sieb auch 


142 


°% 


F} .® &* - .' 


. 
.» 
4 
cõ —— 


— u. » F} . 
4 


ee 


.) 


Pr Ly ur 


nach dem Wafchen afchgran, doch fü, daß 
im das Nöthliche ſchieite. u 
6. Ein Theil weinfteinige Arfenif « Lauge, unb 4 Th. 
Brühe, färbte den woilenen Zeug fehr blaßgelb; nach 
den Wafchen aber ward er ſchwaͤcher und matter ges 
ffaͤrbt. 8 SH Broͤhe zu 1 Ih. der Arſenik⸗ 
| faͤrbt lärfer; dad Waſchen nahm aber viel weg. ı- 
9, Ein Theil weinfteinige Blut:Lauge, und 4 Th. Bru⸗ 
be, gab ein bräunlich gelbes Mengfel, nebff einem 
+. gelben Präctpitate, we den Zeug flärfer färbte, 
"rad vorigen, db gleich die gelbe Farbe nach be 
Waſchen weber glänzender noch'ahfehulicher wurde  _ 
29, Als zu bes Niedergeſchlagenen ee —— P 
vviel kauſtiſche Lauge hinein geſchuttet wurde, 
| bas —— ſelbſt rudinroth, welches den wollenen 
— ——— 


Pe Sr Tr Vs 
. 


BE ren N 
* 


Suchee. 7 E 
blieb auch nach dem Waſche⸗ ſebt dauerhaft und 


laͤnzend. 

ZI, 1. Ein heil Lauge · von Arſenik vitriol, und 8 Th. 
Bruͤhe, gab ein fchwefelgelbes Halb: trübes Mengfel 
ohne Niederfchlag, weiches den Zeug fehr ſchwach 
gelb !färbte, auch nach zweymahligem Eintauchen, 
mwoben dad Wafchen auch etwas wegnahm. 


10. Bier Theile Brühe, zu ı Th. weißen Vitriol, farbte 


J den Zeug ſtark * dunke mäufefabl, wovon das 
Waſſer etwas gefaͤrbet wurde. 
13. Ein Theil weinſteinige Ocher-Kauge, in 4 Th. 


Bruͤhe, färbte den Zeug finrf gelblich bramm, wovon 


| das Waſchen etwas teggenommen hatte, und ber 
2Zreug nicht unangenehm lederfardtg wurde. 

14. Da Mengſel No. 5 und 6, wit einauber vermifcht, 

. färbte ben tmollenen Zeug. grünlich ſchwarz, wowon 

das Waſchen dem enge * vie gene genommen batte, ' 


| ber 
ı.3 — Das Metigel: N —5* ——* 
" mifcht, daß es bunkel Ser, teurde, —5 
zen, draunroth, nach d em Waſchen aber aſchgrau 


16, — Eifen ⸗ Lauge mit gemeinem Vitriol A 
2. Theilen gemiſcht, und: 1 TH. davon FR: 
4. ‚ gab ein ſchwarzes, in das Grüne fa enbe 
Ä ——2 — welches Deu Zeug anders, als No. 6 und7, 
- farbte, auch nach bem Wachen ehr dunkelgrau. 

. 27, Gieft man auf bie mit fiedendent Waffer nach No. 1. ° 
ausgezogene Wurzel, jun voligen en ſd wiel 
Pottaſchen⸗Lauge, unb laͤſſet es in der warmer 
Luft ſtehen, fo zieht‘ Die Lauge noch viel Faͤrbendes 

heraus, und wird Damit fehwarsbraun, Gießt man 

28 daß vsrige Mengfel No. 16, von Biefer Brühe eben 
‘ ſo viel, als vorher Eiſen⸗Lauge, hinrin, fo entſteht 

J ein bre es —— nebſt vtelem braun⸗ 
rothen itate, weil bie De ⸗Lauge das 
Eiſen von ſeinen Säuten trennt. swolene Zeug 

u pe — —— gefaͤcbt os Slanz, aub 


Fe — BEE 


en RER —* fedt'om a ae 






nn 
144 , Kirſche. 
18. als das Mengfel No. 8. auf aleiche Art mit ber 
Pottaſchen / Langen, Brube. geinifcht wurde, ward 
. es dunfelbraun, und dee mit dein Mengſel No 8 ges 
az. färbte Zeug urde” er zimmetfarben gefärbt, als 
i No. 10; e8 blieb auch nach der Wäfche die Farbe noch 
ftarf genug, und auch glänzend. 
19. Weinfteinige Eifen : Lange, mit gleichen Theilen 
ı. weinfbeiniger, Die auge gemischt, und davon ı 
Theil zu 4 T Selbe, X ein blutrothes Drenufel, 
welches deu eug roͤthlich färbt, und Das nach dem 
Maschen noch bleibt, nebſt einen. beffeen Glane als 
do. 7. Man muß aber dieſes Mengfel friſch gebrau⸗ 
chen; denn vom langen Stehen fällt etwas Elſen nie⸗ 
der, ba. es denn nicht mehr fo gue färbt. - _ 
20 Die aufgelöfeten Wlittel: Salze, vitrislifirte® Weine 
Bein, Salz, Calpeter, —— und Salmiak, auf 
f - vVerfchiedene Art mit dee Brühe von Kirfchbaummurs 
(s Rinde gemifcht, gaben Feine merklich befiere 
arden. 
„...81. Die Lauge von ber auf ber. Wurzel⸗Rinde geſtande-⸗· 
nen Brühe fängt endlich an ns gäbren, wirft Blaſen, 
sie pr und: Ahern ‚anders, und bekommt eine gelbe 
man aber —— ı Loth en der zufe 
jet um; un 1 * 6 bis 8 Sander ru⸗ 
ben, fo wird ver eug eben wie No. 18 geſaͤrbt, und 


PN Als dieſe Farben von der Wurzel Rinde 14 Enge m im⸗ 
Sonnenfchein gehangen hassen, Beige fih Na. 2 
. merklich anders. No. 3, war mehr bräunfich geiwors. 
den, und fabe beher and als vorher, No. 4 und 6, 
‚waren auch Dunkler geworden; wie auch No. g, bie 
Pa aus No. 7, war ſchmutzig, und ſich 
aͤhnli "No, 8, war bunfler, und ber Zeug 
: er ya aber mit beſſerra nfehen, als —*8 
- . No. 9 ner febx handel, —— 
No, to hinge iegee we⸗ ee note ich 
Fu mehr Farbe zuvor, und ee befier aus, Per Cha- 
.. zn mies. No. ı2, War viel Dunkler geworben; als No. _ 
23, welches doch Hoch gut he «No. RE blafler 
mb. —* als vorher, ‚bo 
. Nuſſer dein Glanze hatte No. 15 von —* Sarbe * 
N} 


v 





 Ritkhe, 145 
- 7" gig verloren; es ſahe viel beſſer aus, als No.). Bey 
- No. 16 hatte ſich das Dunkelgraue in dad Schwarze 
verloren. No. 17, war kaum blafler geworden, No. 
18, tar weber Geller noch dunkler geigorden, aber 
nicht mehr glänzend. No. 19, war faum.merflich 
blaſſer geworden. No. ar, dar an ber Farbe und 
am Glanze etwas verloren, ſahe aber beffer aus als 
J No, 18 und o.. .. 
Dieſe Rinde hielt in Anſehung der Barbe, welche der ges 
meine Vitriol mit ihr ma gleichſam das Mittel zwi⸗ 
ſchen der Bruchweiden ⸗ und der Duittenbaum- Rinde, 
, Denn gleiche Theile Vitriol zu gleich rker Barbe- Brühe . 
‚von der Kirfhbaummurgels Rinde, färhte ben Zeug mehr 
ſchwarz als grärfich; mehr grün aber als ſchwaͤrz, die 
Brauͤhe von der Duittenbalm s Rinde. Und fo kam die 
Farbe von der Brachweiden⸗ Rinde ber braunen Barbends 
als die von ber Quittenbaums Rinde, Fu 


Wie Rirſchen nach der Natur zı"mablen feon, 
: Ießet He. M. Prange, in feiner Schule der Mahle⸗ 
4 sy (Halle, 1782, g 8.) S. 


F a 


Die Benennung Hecken» Zirfche, fühsen: 
- 1 Eine Art Gartens Kirfchen, weiche in Italien 
wild wachfen, ‚in. Deutſchland aber in Hecken gejogen 
. werden, ımd Beine, unſchmackhafte, rothe Kirfchen 
tragen, deren allemahl zwey an Einem Stiete beyſam⸗ 


men ſtehen. W 

| 11. Zwey von Tonmefort unterſchiedene s 

ter, 3 Ghamaecceraſus, —— ef | 
che.aber billig, wie Hr. v. Haller und Ludwig gethan 

.. haben, mit dem beiten, dem Capeifolium, verbimden, 
oder, nach Line, alle drey zu der Lonicera gebracht 
werden koͤnnen. Der Umſtand, daß bey der Herken⸗ 
Kirſche allemal zwey Blumen, ımd nachher zwey 

: Beeren auf einem gemeinfchaftlichen Stiele ftehen, 

. gibt zwar nicht ein eigentliches Gattungs⸗jedoch ein 

Ort Enc. XAXXIX TU, & 


— 


& N ’ ! 


146 Kirſche. 


ſolches Zeichen ab, woraus man die dahin yehörigen 
Arten merklich unterſcheiden kaun. Der kleine Kelch 


ſteht auf dem Fruchtkeime, und iſt fuͤnffach eingeker⸗ 


. bet. Des Blumenblattes kurze Roͤhre verbreiter ſich 
"in ruͤckwaͤrts geſchlagene, zuweilen ungleiche Eins 
...fehnitte, wovon Öfterdeiner tiefer, als die Übrigen, zer⸗ 


fchnitten if. Fünf Staubfäden umgeben ven Griffel 
mit einem fopfigen Staubwege. Die Beere ift mir 
en Kelche beſeht, und zwenfächerig. Die Arten ind 
olgende: Ä u "ia 

2. Die gemeine ober-wollichte Hecken: Rirs 


ſche, Ahlbaum, AblEiriehe, Zeinholz, Brechwei⸗ 
de, Fiddelruͤmpchen, Sluh 
HBundsbaum, (im gem. L. Sundebaum,) Hundo⸗ 


kirſche, Fospiepey, 


Kirſche, Aaͤuſebaum, Purgier⸗Kirſche, Roͤhr⸗ 
Zolz, falſche Schießbeere, Sellenholz, Soͤlenholz, 
Sproͤtzern, Stretzern, Teufelskirſche, Teufels⸗ 


.Marıerhoi, Tobaderoͤhrchenhoiz Vegeirrae 
rothe Vogelkirſche, Waldrinde, Waipurgismaye, 


Walpurgisſtrauch, Welpermay, Wolbermei, Wol⸗ 
bertmay, Wolpermay, Wolpertsmay, Zaunkirs 
ſche, Zaͤunling, Zweckholz, Chamäcteraliis dume- 


torum fruttu gemiwo rubro C. Bi; du Ham. Xyloſte- 
um Dod. Caprifalium foliis ovatis, scuminstis, ſub- 
nirſutis, baccis gemellis Hell, Lonicera Xyloflenm, 


-pedunculis .bifloris, baccis diftmälis, foliis integerri- 
mis pubescentibus Linz. Fr. Chamaecerifter des:hates, 


Engi. Dwarf Cherry, the Fly Honeyfuckle, waͤchſt in 
dem fältern Theite von Europa, und in ganz Deusfch- 


land, von felbft Häufig in einem fühlen, . gemäßigt 
feuchten und guten Grunde, unter ben hoben Klippen 


- and Bergen, in boben Gebuͤſchen, auch fonft: m 


Schlag⸗ Höhen, auf. den Hügeln, und wird fanft 


- auch weit und breit verſchleppt, durch Die Frucht, daß 
. fle in Hecken, an ‚den Landſtraßen, Zaͤunen, auf alten 
2 Mauern, Ruinen, ung anderh offenen Piägen, Die 

| Pr 9 


Kin... dem 


Er 5 1% 
ea 1 Mfinge ei ven, Euturgict, unerworfen find, 


acht ſeitendzu inden iſt. Es iſt ein ſechs⸗ his acht⸗ 
fußiger —— oͤfters aber nur nledtiger Straud, 


m Bi (che * aufrecht wapfenden Schuf⸗ 


Vermischung: 
5 in Faserboften — * Hecken vegplmäßig ang, 
ci er * ſeinen Wurzeln er: feines Brut nicht 
ausl keine Luͤcken macht. ‚Die Wurzekift 


eiht ihre Erden fe chuet, gergde und 
Di Anffeee Rinde des Warn — Jin 
‚ga — —Se jene ‚sn wi esag ha ar: 
a g. ie Blätter. Reben in einzelen 
"> gegenhben, find 3:3 kon wıd.ta Se per 
oder. mehr oval, mit ainer feinen Ener 0 laufen, 


u: hol, be Keks haft und dauerbaft,, wird; Ei | 


luig ganz, oberwaͤrts, hellgruͤn, unterwaͤrts mebr 


1 weißlich gruͤn, an-beyben Flaͤchen aben wollicht anzu. 
‚fühlen... . Die Blınmen:find.nicht vieb. ang, 
von fchrangig weiße: Farke; —— im May, 
und auf 3. Jangen duͤnnen Stelen ft ehen allezeit zwen 
derſelben neben einander. , Die Fruͤchte Ind Fleine cor 
+ the. Beeren, weiche Are Kirſchen etwatzu aͤhnlich find, 
. und im Aug. oder Sept, tejfswerben, wovon zwey mit 
» ihren. ungern und gegen. einander gekehrteg Enden zu⸗ 
ſammen gewachſen find, die eine aber etwas kleiner als 
die andere iſt. Jede mibaͤu 3 bie 6 platte yagefoigte 
Samenkorner. Die Voͤgel ſtreuen die Beeren in den 
mit Holzungen bewachſenen Gegenden theils in genug: 
ſamer Menge aus, tbeils beſamen alte Staͤmme ihre 
teilen von ſelbſt, fo, daß Man-fie ohne befondere Kyle 
tur im erforderlichen Falle aushehen laſſen kann. Man 
‚Ben dieſe und Die folgenden Arten durch Samen, oder 
"auch Ableger vermehren, welche ſehr leicht Wurzeln 
ſchlagen. Der. Strauch vertraͤgt Das Beſchneiden 
ugern. Weil er im F — bluͤhet, nimmt er ſeinen 
pie in —* ein. an ſebt ihn auch Gr Ans 
fung 


⸗ 


7 u "Vs 
lockang der die: den Weerem. chgehen, 
in die Gekdge Pi bat, Met daraus ne niedrige 


en ziehen. 

Die auf dieſem — beſonders abwechſelnden 
” N ch beſtehen in folgenden ben und. befannten ' 
x Gattungen. 1. Die ler Motte mit dem 
‚: zorhbtaunen Zreugftreife, Phalsena tortrix; Xylo- 
Y.ftelle: Zinn, Sylt. Nat. ed: X, p. 531, n, 209; bat 
x üben Stand auf diefem Strauche in der Worbätzern 
kind Hecken. 2. Die aſchgraue 5eckenkirſchen⸗Mot⸗ 
tl mit einem weißen zackigen Flecke, Flialaena Ti- 
"nen; 'Xyloftells Lix, 1.c. p 538, ü.265} auf die⸗ 
ſem "Strand um die Hügel. 3. Die weißlide 
Wald⸗Motte mit gekrämmten Slögeln, wovon die 
obern am imern Rande einen ſchwarzen Punet ha⸗ 
ben, Phalaena Tinea; Nemorella Eien. I.c, p. 536, 
* 2. 2475 auf allerley wermifchten Gefträuche, an den 
Wr, Hedin in Berböhen: 3 befonders aud) auf dieſem 
Strauche. 4. Die braune Selder: oder ‚Singers 
» Motte, mie Aftigen sweys und dreycheiligen Fluͤ⸗ 
geln, Phelsena Alucita; didactyla Lies, I; c. p. 542, 
m 3075 ; mit'der folgenden Art in Vorhoͤlzern, auf der 
Kirfche, an den Huͤgeln. 5. Die weiße Se: 
der: Mistte y mit fänftbeiligen Fluͤgeln, Phalsene 
Ajſucita; pentadactyla Linn, I. c. p. 542, n. 304; 

> Hält 1 in allerley Hecken und Gefteäuche um Die Won 
' Hölzer, aufden wilden Stachel: und Johannis⸗Bee - 
ren, Hecken⸗Kirſchen ze: auf. 6. Der walzenfoͤrm⸗ 
ige blaue Blattſauger, Chryfomela tridentata Linn, 
.Le. p. 374, 0.49; baͤlt ich mit den rl letztern 

Motten⸗Arten in gedachtem Geſtraͤuche auf, 

Das olz iſt weiß und feft. Aus den Aeſten iver⸗ 
ben Tobacks⸗ Röhren und Schuh⸗Zwecke gemacht. 
Auch dienen dieſelben zu Lade⸗Stocken für die Jäger 
ro. Es iſt auch als Beena⸗ Hol ſebe gut, auch wo⸗ 
gen der Aſche. © 

ie 





En, 


X 


— 
Die Beeren purgieren, und erregen, häufig ges 


noſſen, Erbrechen, werden aber in Der Arzenen nicht 


u LZamtſchatka ſollen die Beeren ſchwarz, 


_ Fogrob wie Kirfäen, and füß und. rar un fat = 


+ ne 


4 


ſeyn. Die Einwohner gebrauchen folche, um den Bär 


renklau zum Branntweinbrennen in Gaͤhrung zu bein 


gen.. Ueber. bie Rinde des Strauches ziehen fie auch 
diefen *Branntwein 7a um demfelben einen angeneh⸗ 


men Oekgmad 
berfbemige, ober tatariſche Secken⸗ 
Zeghe Chamasecerafus fructu gemino rubro, fo- 
118 


glabris cordaris Baub. Aminas. Lonicera tartar ion 


. pedunculis biloris, baccis diſtinctis, foliis co 


: Hbrulis Linn. Ir. Charnaecerifier de Tartarie Sigt. 


“ The tartarian Honeyfuckle. Die Blatter Diefer in 


. der Tatarey wacfenben Hecken» Kirfche y 
. fdenig, u jabnt , glatt, neb — ſte end, 
ob * meergt der untern heller von Far⸗ 


und mit e Tem ebe von Adern verfehen. Die 
Fänge der größten Blätter beträgt.an 3 3. fo ipie,die 
vreite 147 gemeinigfic; find fie aber nur i. 3, lang, 


5 and x 3% breit. Ihre Stiele ſind kaum 3. lang. 


Aus dem Blaͤtter⸗Winkel kommen im Jun. die unges 
fäbr 13. langen Blumen hervor, welc auf x. 3m 

dünnen. Stiefen zu 2 Stuͤck neben einan | 
i⸗ ſind, und unter FR 2 ſchmable Ber | 


te, grüne Ne 


ben, die nicht abfallen. Diefe —* jmd — — 


.: farbig; das gbere late par das mer 


— ñ 


aber keine. Nach dem Verbluͤhen bleiben zwey ge⸗ 


. kroͤnte Beeren zurüc, die im An ange. grün find, und 
jur Zeit ihrer Reife im. Aug. roth, umd von der * 


einer Erbſe weiber. 3. —— Zweige a: , 


* 


Fr Zr 


zweifach gethellt. : Die Buffer Rinbe an den Altern, 
iſt Fr! und glatt, 0 
7 Dee rau wird auf 7 Bid g ——— laͤſſet 
ſich Durch eingeſenkte Zweige leicht vermehren / welche 
„ man zuweilen ſchon in dem zweyten Jahre mit genugſa⸗ 
“ men Wurzeln auspeben und verpflanzen kann. Man 
C Fann fie auch durch Samen fortpflangen. Durch die 
‚ Menge der Blumen, und durch die gute Farbe three 
Blaͤtter, nimmt ſich diefe Hecken: Kirfche wohl aus; 
. 7 fle treibt einen dicken Büſch, und verträgt unſere haͤrte⸗ 
ſten Winter.Solcher guten Eigenfihaften wegen, iſt 
‚fie zu feften, „niedrigen Hecken zu empfehlen, zumahl 
da fie. das Be neiden feidet. - . — 
Nach Gmelin's Berficherung, deftillieren die Ruf: 
fen aus dem Holze der Hecken⸗Kirſchen, ein dichtes, 
" Schwarzes, ben Falten Geſchwülſten ſehr wirkſames 
Dehl zum ‚Aufferlichen Gebrauch. In eben: dieſem 
Lxande bedient man & deſſelben auch innerlich, im der 
Luſt⸗Seuche, im Seorbut; in der Kräße, und in al⸗ 
len Krankheiten, die von unteinem Blute hereuͤhten. 
23, Die ſchwarze Hecken⸗Kirſche/ Chamaece- 
* safus alpina, fructu nigrö gemino Bauhn Tonteera'ni- 
gra pedunculis biſloris baccis diſtinctis, föliis ellip- 
‘" gicis integerrimis Link. Mat finder ſie in der Schweitz 
* und ir Frankreich) wild. Ihr Stamm'wird ſelten 
"Aber 5 F. hech, und treibt fehr zärte, glatte umd vur⸗ 
" purrsthe Hefte, deren. Gelenfe yon einander entfernt 
"sind, Ihre Blaͤtter ſtehen oͤft zu zwey einander gegen 
uͤhber, wenn fie noch jung find; fie ſinð zottig, haben 
"einen ganz glatten Rand, und eilie Spur von alten; 
‘€ Hafer es oft ſcheint, als wenn fie fägenartig gezahnt 
waͤren. Ihre Blatt⸗Auſuͤhe find- ovalslanzenförniig. 
Die Blatt⸗Decken, beſtehen aus zwey vertrockneten 
Schuppen, und drey andern iu Die Quere geſtellten 
Blaͤttchen. ‚bee Blumen zeigen fich im Man, und 
Gaben olien zit lich Bretfen Sekly,- und eine röhrige 
A € Krone. 


1 


Kirſche. a 15 1 
Arene. Die Beere ift ſchwarz, wird im Aug, reif, 
und hat gemeiniglich 5 Samen, Sie liebt, wie die 
gemeine Art, einen naflen ‘Boden, ‚und fann entweder 
ans abgefchnittenen Zweigen, oder aus dem Samen, 
geiogen werben; diefer liegt gemeiniglich ein Jabrlang 
,. in der Erde, ehe er aufgeht, und muß im Herbſte ges 

fäet werden. Die Aefte ſchneidet man im Herbfte ab, 

und feßt fie fogleich in eine fehattige Mabatte; von Dies : 
fer im folgenden Herbſte in eine Pflanzſchule; und von 
diefer nach 2 Jahren dahin, wo fie bleiben. füllen. 
4. Die iatzbldreerige SukensAirfche, Lo- 
. zicera pedunculis bifloris, ccis diftipktis, foliis.ob- 
longis glabris Liun. wächft auf den. pnrendifhen Ge⸗ 
birgen; auch hat man fie in Canada gefunden. - Ihr 
. Stamm wird.an 4 3. hoch, und theilt ſich ohne be⸗ 
ſtimmte Ordnung in viele aus einander geſperrte Aeſte. 

Ihre laͤngliche, glatte Blaͤtter fteben einander gegen 
. über. Ihre weiße Blumen zeigen fich im Apr. auf 
. zarten Stielen, . Man kann fie, wie Die vorbergehens 
de, fortpflangen, und muß fie eben fo behandeln. 

... 5. Die verwachfene rothe Hecken: Rirfche, 
: Alpes » Geckentirfche, Chamaeceralus alpina, fru- 
&u;rubro gemino, duobus punctis notato C, B. du 
; Ham. ‚Xylofteum cerafifolium Rivig. Lonicera baccis 
bifloris concretis, florihus hilabiatis Royes. Lonicera 
pedunculis bifloris, foliis ovatis acutis-integris Sauuag.. 
. Lonicera alpigena, pedunculis biforis, baocis coadu- 
natis didymis, Foliis ovato lanceolaris Lauu. Fr. Cha- 

. maeserilier des Alpes à fruit rouge & jumeau, Engl. 

me red - berrjed ugsight.Honeyfuckle. Sie waͤchſt 
auf den fehmeißerifchen und pyrenäifchen Gebirgen 
wild. Die Blaͤtter kommen im Fruͤhlinge ſehr zeitig 
- Bervar,; und ſind groͤßer als bey den übrigen Arten. 
In einem guten Boden werden fit ans 3. lang, und 

2 Zebreit. Sie find. mal, an. beyden Enden zuge⸗ 

fpigt,. und an dem. eone ausgeſchweiften Rande ‚mit 





\ 


152.. .* 7° 


' 


einjelen, feinen, Burefen Haaren beſetzt. Ihre obere 


Flaͤche iſt mit der untern gleich dunkelgrun; doch beſitzt 


die letztere eine beſondere Glaͤtte und einen vorzuͤglichen 


Blattſtiel, als eine dicke mit kleineren Seiten » Neften 
verſehene Ader erhaben hin, und formiret auf der obern 


Flaͤche Vertiefungen. Die Blumen werden im May 
allezeit aus den einander gegen über ftehenden Blaͤt⸗ 
gen, zu 2 Stuͤck, auf einem gemeinfchaftlichen, eewas 


über ı 3. fange, genen Stiele mit zufammeniges 
wachſenen Blumen: Decken angetroffen. Diefe Blus 


- men haben'r 3. Länge, und eine braunrothe Farbe, 


Die beyden Beeren find ebenfalls mit einander vers 


burnden, und nur oberwaͤrts abgeſondert . fie werden 


“ zeit eine niedrige 


bey ihrer Keife roth, find mit zwey ſchwarzen Puncten . 


- gezeichnet, und erhalten die Größe einer guten Erbſe. 


ie Anzahl der in ihnen befiridlichen Samenförner 


» würde fi) auf 12 Stuͤck belaufen, wenn fiereif wär 
’ den, es erlangen aber kaum deren drey ihre gehörige 
Vollkommenbeit. —— 


Die Wartung und Vermehrung geſchiebt, wie bey 

der erſten Art. F einem qüten Boden bleibe fie alles 
Staude, welche nicht über 3%: boch 

wird, und einen dicken holzigen Stamm bar, deſſen 
äuffere Rinde ſich von allen Zweigen gern losblaͤttert. 
Wegen Diefes niedrigen Wuchſes, und weil fie ftuͤh 


" Blätter ımd "Blumen treibt, dient fie in Pflanzungen 


zur Abwechſelung. 
Die Beeren erregen, zu 3 Gran genommen, Er: 


Besten, und geben für arıne See ein mobifeies Mi 


> 6, Die verwachfene blaue Hecken⸗ Kirſche, 
Chamaecerzfus montana, : füAu ſingulari coeruleo 


"€. B. du Ham. Lonicera oberules, peduaculis biflo- 
ris, baccis cosdunsto-globofis, fiylis indivifis Lim. 


St. Chamaeterifier & früie bleu, Engl, The fngle 


ſ 


Keeſche. 153 





Bine. Bitried uprighe Hioneylacne. Se wäh in 


Oeſtreich und in der Schweiß, Die Bläcter find ey⸗ 


| —— Ende Hug und 8 dem Ausbre⸗ 


Site find fehe Arrz; Die Ylsmen erfcheinen aus 


den Blätter s:Büfheln im ‚ullegeit 3 Stuͤck auf 


- einem kurzen gemeinfchaftl = und weichen 


Darin von den vo egehenden ab, daß beyde nur Einen 
Knopf oder Fru eim. haben ‚ aus welchem eine 


| | mablen Meben⸗ 
Blättern unterſtuͤtzt iſt. Dieſe Shen find nicht viel 


über ı 3. lang, von Farbe blaßgelb, und in ihren Ein: 


ſchnitten ——— als die Äbrigen Die Sorte. | 
Das Mark der reifen blauen Beeren iſt | 
und die Anzahl der darin enaltenen 6 * — 


J druͤckten Samen J bis auf 12 Stuͤck. 


ungen 
- gen iſt bis jeßt Bits bei befannt, 





"md Ölrten 


Ihr. Forſtrath v. —— —— 
leitung zur ſichern Erziehung und zweckmaͤßigen 


Anpflanzung des einheimiſchen und fremden Holss 
Arten, welche in Deutſchland und unter aͤhnlichem 


Blima im Freyen fortkommen 2 Th. (Berl. 1787, 


gre. 8) 138, :noch folgende Arten an: 


Die belearifche Hecken » Rirfche, Lonicera 
Dalcarica, Br: ey de Minorcs, Sal. Th 
5 


7 Er © 3 
! MinoreaHoneyfckle. DIMp-Mreiüt 000 Barden 
-, und Dormer in ihren Pflanzenverzeichniffen bekannt 


ra coecinea, Ir. Chamaecerifier & fruit Ecarl 


—* 


gemacht, aber .noc) nicht beſchrieben worden. Sie, 
verlangt einen befchäßten Stand,. und in der Jugend 
Bedeckun 


Die‘ harlachrothe Hecken Beghe I7 
The fcarlet- berried.Honsyfucke. Dieſe Some 


von Loddiges befannt gemacht, aber auch noch nicht 


befchrieben worden, 


Die weiß lühende ameriBanifche Sedens . 


Rieſche, Lonicera glauca, Se, Chameecerifier A fen- 
: "illes bleußtres, Engl. The: Honeyluckle wich bluifh 


. 


—* - 


den Hill dabey citiret. 


"2 igreentesner, Gr.d. DB. führt dieſe ipm.unbefannte 


Sorte unter Auterität des Prof, Ludwig auf, welcher 


% “u * 
.. 


Die Lorbeer⸗Kirſche/ ober Rirfch: Lorbee⸗ 


ve, iſt die Frucht des Kirfch s Lorbeerbaumes, deſſen 
„Seuche einer Kirſche gleicht, Die Blaͤtter aber mit den 


Lorbeer⸗ Blättern- einiger Moßen überein: fommen. 


" Die Elaffe der Lorbeer » Kirſchbaͤume begreift 


« "zwey- fehöne immergruͤne Bäume fuͤr Verzierungs⸗ 


1. Semeiner Rirſch LEorbeerbaum⸗ Cerafüs 


folio laurino,, ‚Leubus maiori:folio ſplendente, (meil 


beffen Blätter die übrigen Arten des Lorbeerbauges 


an Größe und Glanz übertreffen,) Lauro- Gerafus dx 


Ham. Padus Laurocerafus Mil). Prunus (Lauro-Ce- 


- raus) floribus recemofis, foliis fempervirentibus dor- 
ſo biglandulofis Linn. Fr. Laurier-Cerife, Engl. The 


‚ ‚common Laurel-tree. , Diefee Baum wmaͤchſt am 


ſchwarzen Meere wild, und ift im J. 1576 zuerft aus 


Klein: Afien nad) Europa gebrasht worden. Ex wächft 


is 


20 und mehr F. hoch, faft ganz von unten Le 
| ig, 


tn Kirſche 12385 
” aftig, mit ſtark gruͤnen Schäffen. Die immergruͤnen 
Blaͤtter find oval oder laͤngiich, an 5 bis 6 J. lang, 

und 2 bis 323. breit. Ihr Bau iſt die, wie bey den 
Pomeranzen > Blättern, und fie haben an dem nach 
"unten umgebogenen Rande weit aus einander ftehende 
Zaͤhne. Ihre obere Flaͤche ift glänzend und dunkel⸗ 
gruͤn, "die untere in der Farbe etwas matter; nach 
Yinme gegen den Stiel bin mit 2 braunen Drüfen be: 
„set, die aber von Hrn. v. Muͤnchhauſen zu 4 Stud 

vbemerkt worden ſind. Düroi bat fie gar zu 3 Darauf . 
ihnen angetroffen. Die Stiele find di und von grüs 
ner Farbe. Die jungen Blätter pflegen fich etwa den 
“ 10 März zu öffnen, und dor der Mitte des Apr. gang 
' ausgebrochen zu ſeyn. Die Blumen find weiß, klein, 
kommen im Apr. in laͤnglichen Buͤſcheln hervor, und 
hinterlaffen faſt runde, fleiſchige, ſehr ſchwarze Beeren, 
son ungefähr +3. im Durchmeſſer, welche im Sept. 
oder im Anfange des Det, reif werden, aber nicht. gut 
zu effen find; fie enthalten einen zerbrechlichen, ovalen, 
etwas zugeſpitzten und gefurchten Stein. Die Rinde 
der Jungen Aefte iſt grünfich, und häufig mit erhabenen 
' Warzen befeßt,' bey den Altern aber braun. . 
7 Man findet"in den Gärten zwey Varietäten: mit 
gelb⸗ und mit weiß⸗ geſtreiften Blättern, welche ein 
. "feines’Anfehen haben, aber Jeicht wieder in die grüne 
* Sarbe einarten. 


Dieſe Art, nebft ihren beyden Abarten, gebört zu ' 
-- den fehönften immergrünen Baͤumen in der ganzen Ma⸗ 
“ne. Sie ift von ſchoͤnem imgezwungenen Wuchſe, 
gleichwie auch ihre das ganze Jahr über bleibende Biaͤt⸗ 
ter fonderbar groß und zterfich finds; iſt auch fehr dau⸗ 
eehaft, ‚und kommt in England in einer jeder Lage 
fort oo nn 
19, Portugieſiſcher ARirfch = Lorbeerbaum, 
. »"katito‘- Cerafus luſitanica minor du Han. Padus kıfi- 
Ä ’ neh Mil. Prunus’kifitanica, floribus recamolis, “ fo: 
— iis 


6, Feäcche. 
. liis fempervirentibus eglandolofis Lie. - Engl. Portu- 
gal-Laure, Kommt aus Portugal und Penfplvanis 
. ea; waͤchſt 12 bis 15 F. hoch, mit einer fehr Aftigen 
‚and vollen Krone, und töthlichen jungen Zweigen. 
‚ Die Blaͤtter find länglidy owal, did, bunfelgrün, obs 
ye Drüfen, immergruͤn. Die Blumen, tn lockern 
Zrauben, Elein, weiß, kommen im Jun. bervor, und 
binterlafjen rundliche ſchwarze Beeren, welche im 
Herbſte reif werden.  _ — 
Diieſe beyde Arten find edle immergruͤnende Pflan⸗ 
zen, die zwar gewoͤhnlich als Straͤuche angeſehen wer⸗ 
den, eigentlich aber Bäume ſind, beſonders die genrei⸗ 
ne Art, welche in ihrem Vaterlande Trapezunt, und 
‚in den ſuͤdlichen Ländern von Europa, zu einem großen 
. Baume erwaͤchſt, und von welcher man z. B. in Ita⸗ 
‚lien ganye Waͤlder antrifft. Sie fonimen aber auch 
beyde in England gut fort, erlangen in manchen Ges 
‚ genden eine beträchtliche. Größe, und find, weil fie Das 
‚ganze. Jahr durch, ein vortrefflich grünes und ſchoͤnes 
Anſehen baben, eine große Zierde unferer Luft = Gebils 
Sehe und auderer Plantagen. Gie find beyde fo Dauer: 
‚haft, daß fie nur felten von der Witterung Schal 
‚leiden, und daß höchftens ihre junge Schüffe und ihre 
Auſſere Blätter in ſehr ſtrengen Wintern erſrieren. 
Sie fommen in jedem Boden und in jeder Lage fort, 
beſonders aber die gemeine Urt, welche faft allenthal⸗ 
ben, und.fo gar. unter dem Schatten der Bäume, und 
‚gegen Wände gepflanzt, gut gedeihet. Sie find beyde 
» fehe —— Gegenſtaͤnde fuͤr alle Verzierungs⸗ 
Plantagen und Wildniſſe, vornehmlich zwiſchen andern 
immergruͤnen Baͤumen oder Sträuchen; machen jedoch 
auch vor der. Fronte folcher Plantagen, welche im Win⸗ 
ter unbelaubt find, einen ſehr fchönen Effecet. Geups 
‚yen und. Pflanzungen von dem gemeinen. Kirſch⸗Lor⸗ 
beerbaume auf Raſenſtuͤcken, in Parks, ober im Auſ⸗ 
ſeagrunde, ‚kehmen ſich gleichfalls gar vortreff lch we 


W Kitſche. 137 
und ia derſelbe faft in jeder Lage gut fort kommt, und 
ren fehr fehnellen Wuchs bat, fo kann man. mit ihm 
auch eine fehe unangenehme Garten - Befriedigung, - 
HB: alte nackte Mauern, oder.enen andern unanfehns 
: fichen Gesenftand, verbergen; er nimmt fich, in allen , . 
dieſen Faͤllen, mit feinen edein, großen, Immergränen 
”. Blättern zu allen. Jahrszeiten ſehr ſchoͤn us — - . 

Man pflanzt ihn auch bisweilen zu Verzierungs⸗ 
3* muß man ſolche nicht mic der Schere be⸗ 
“fpneiben, weil fonft feirte ſchoͤne große Blaͤtter verſtuͤm⸗ 
mel, und ihrer Schönheit beraubt werden würden; 
man muß vielmehr alles an ihm nöthige Beſchneiden 
mit dem Meſſer verrichten, um die Blätter ganz. zus 
laſſen; und dann macht eine foldye Hecke ein ſehr vortreff⸗ 
Fe Anfehen.— 
Weil diefer Baum, wenn er gehörig dejogen wied, 
eine beträchtliche Stärke erlangt, fo ſchickt er fich auch - 
Tfege gut zu Alleen ꝛc. und in Nutzhotß⸗ Pflanzungen, 
und verdient demnach fowohl zum Vergnügen, als auch 
"zum Nutzen, gepflanzer zu werden. - In Immergrünen 
Wildniß⸗Quartieren muß er alſo einer der vornehm⸗ 
ſten Baͤume ſeyn; auch koͤnnen große Wege mit ihm 
verzieret werden, wie auch einige beſondere Allren, 
3,3, ſolche, die auf einen Tempel, oder auf ein Ge⸗ 
waͤchs⸗ Haus, oder auf ein Gebäude in großen Saͤr⸗ 
ten, führen; denn zu folchen Alleen, die zu der Fronte 
eines Land = Sitzes eines Güter : Befikers führen, 
möchte er fich eben nicht ſchicken. Und gleichwie er 
auch in foldye Pflanzungen, die zu Nutz⸗Holze bes 
ſtimmt find, in Menge gepflanzt werden mag, fo ſchickt 
er fich auch fehr gut zu Unter⸗Holze, weil er ſehr gut 
"unter der Traufe anderer Baͤume fort kommt. . Und 
ob ſich gleich manche andere Holz: Arten zu Unter: 
ze weit befler ſchicken, fo kann man body, um Die 
Der zu verzieren, auch ihn ih einer geringen Anzahl das 
zu aufnehmen, zumabl- an der Auſſen «Seite wunder, 


I Heſche. 

und laͤngſt den Seiten der Reit ⸗ Wege, weil en im 
Sommer, vermittelſt der ihm eigenthuͤmlichen grünen 
Farbe feiner Blätter, die Manmchfaltigkeit des Lauhes 
vermehrt, und im Winter, werm die uͤbrigen Bäume 
. von ihrem Laube entkleidet find, mit feinen immergruͤ⸗ 
.‚ nen Blättern einen herzlichen Sffect macht. Selven 
Deeren geben die Amſeln, Die Krammets⸗ und- andere 
Geſang⸗ Vögel fo ſtark mach, daß ſie fich da, wo dies 

ſer Baum in Menge gepflanzt. it, baͤufig. 
. ten, und den Luſtwandler mit ihrem Ghefange -uns 
. ten. Sein Sols ift zwar nicht fp hart, wie Dad Holz 
mancher anderer Bäume; dem ungeachtes aber iſt es 
‚zu ben meiften Drechsler⸗Arbeiten von großem Wer⸗ 
the, und wird auch von den Tiſchlern und Kaſtene Ma⸗ 






chern ſehr geſucht. In 
.-:, Die Pflanzungs⸗Zeit der beyden Kirfchlerbeers 
Arten, find die Monathe Het. bis zum Anfange;des 
Ä ne wiewobl der Det. und Drop. die befte Zett pa⸗ 

zu ſindd. en 
: +. Die Fortpflanzung. Bann ſehr leicht durch Samen, 
and durch abgeſchnittene Zweige geſcheben; letztere 
* iſt die bequemſte, und daher auch Die allgemeinſte 


ethode... .— 
Was bie Fortpflanzung aus Samen betrifftez fo 
pfegen um den Anfang des. Det, die Beeven geiz 
ſchwarz, und alſo völlig reif zu ſeyn. Man fdeibn 
alsdann ſogleich in leichte Erde, Joder hoͤchſtens bey⸗ 
; mahe 1 3. tief; gebe ihnen gegen ſehr heftigen Winter⸗ 
rFroſt mit. Tonnen⸗Reifen und Warten eine Badeckung; 
3... und. umſtecke das Beet auch, uns: bie Gewalt Fafter 
Winde zu brechen, und ſowohl Samen als queh ˖Mat⸗ 
«zen zu ſchuͤtzen, mit einer Hecke. von GScorpienfraut: 
rBuͤſchen, wobey man viel ficheres- geht, als bey einer 
Bedeckung mit langem Streu⸗ Stabe, weil Diefes, 
wenn es nad) geendigtem Froſte fagort wieder abzutzeb⸗ 

. men verſaͤumt wird, Dis alsdann gewöhnlich erflande 
DEE | egen⸗ 


v 


le 
⸗ — 


’‚» 


son 389 


" Wegen -Dräffe,an ſich haͤlt, wodunch dab Sans Beet 


oft ſo naß wird, daß die ganze Ausſaat verloren geht. 
Wenn das Beer nach-diefer Vorſchrift gegen flarfen 
GFroſt gefchüßet, und bie Bedeckung ben gelinder Wits 
exung jedes Mabl fofort wieder abgenommen wird, fo 
pfiegen die Pflanzen im Seäblinge bervor zu keimen. 


Diaſe halte man dann beſtaͤndig rein, hegieße fie. bey 
Roaner Witterung.gehörig, up im folgenden Herbfte 


>. oder Fruͤhlinge, wenn Die Witterung fid) geiest bat(), 


3 


pflace mau ſie auf 2 bie 3 Jahr, oder, bis man ifrer 
‚bedarf, in dis Pflange Schule, in 2 5. von Anander 
entfernte Reihen, und in den Reihen ſelbſt ı 5 EB: ‚weit 
von einander. Solche ans Samen gezogene Stänue 
nehmen gewoͤpnlich einen, auftechtern · Wuchs an, und 


auch ‚felten fo viele Seiten: Zweisc, als die aus | 


abgeſchnittenen Zweigen. . 


Weil indeffen die e Ersießung aus. Sam, edler ans. 


| gewandren Sorgfalt ungeachtet, oft feht fchlägt, ‚uch 


die Anfchaffung der Beeren, und die Verwahrung der: 


ſelben gegen Die Wögel, viele Muͤhe macht, fo pflegt 


mon fie lieber. aus abgefchuittenen diesjährigen jungen 
Schuͤſſen zu erziehen. Dieſe ſchlagen (abe Dach Me 

. Jen, md werden bald. gute. Pflanzen, zumahl men fie 
: am Fuße 1 3. lang altes Holz, haben, wiewohl Diefes 
nicht ganz unumgaͤnglich nothwendig iſt. Man ſtycke 


im Aug. oder Sept. ſolche abgeſchmetene junge Schuͤſſe, 


ju 10514 bis 18 Z. lang, nachdem man, fo weit fie 


in die Erde fommen, ihre untere Blätter — 


ſtreift bat, in63. weit von einander entfernte Reiben, 
e vu 


AI Na anbar nber nicht ſch un im Aſe, wei 
(a fa son vum Froſte gröl. * ne 8 aus der ER eb 
werden, nud ohnedies, weil fie in ihrem erſten Te 
Me fehr a, leicht erfrierem, wofern fie 
„ yermittelß unber ‚geftsckter —— Bde * * * 
*, wetben, [enden met im arte, m wenn bie übl üble m 


= — 


en Mauer, oder doch den groͤßten T 1 des Tages 
% ‚großen ——— baden —— Det die 


gefteckten Die tichten würde, weten | 
Baer us 


trockner Witerung gehörig begoſſen werden, pflegen 
ſich die im Aug. —* meiſtens noch vor den Win⸗ 
: ger, bie uͤbrigen aber doch im folgenden Sommer, zu 
bewurzeln, und muͤſſen dann in ſolchem Sommer bey 
trockner Witterung fleißig begoſſen, und in dem dann 
folgenden ae da fie Schäffe von ı $. 0 und 
| a n pflegen, ober auch erſt in dem 
—8 ein Ollnge, ſowohl jene als diefe bes 
hutſam en ——8— in weit von 
einander entfernte Reihen —— n, um erſt 
die zur förmlichen Verpflanzung noͤthige Stärte zu ges 
rinnen; der Pflanzfchule kann man bie jungen 
Stamme nad) Belieben entweder buſchig, oder ſtrauch⸗ 
ig, Wer bochſtaͤmmig, ziehen. - 

Zur Aniegung einer Plantage des gemeinen 
Rirſch⸗ Korbeerbaumes, muß ber Boden mit dem 
Pfluge zubereitet, und die jungen Stämme. in 3 5. : 
wveit von einander entfernte Gruben gepflanzet werden. 

Man muß fie aber nicht ſchon fogleich, als fie ſich zu 
beruͤhren anfangen; verduͤnnen, ſondern fie dann et 
ueoch 2 big 3 Jahr unverbünner fort wachſen laffen, das 
| er in ie fich einander zu regulären Stämmen in die Hoͤ⸗ 

Wenn man nachher mit bem Verduͤnnen 
den —X macht, muß fen anfange nur erſt —* 


Ki — 16 


—— und voterſt mir hier wild da ein etwa 
cher Stamm weggenommen werden, um den an⸗ 


een ftärker ſchießenden Staͤmmen mehr Raum pı ges 


en, weil fonft die Kälte auf ein Mahl zu flarf eindrin⸗ 


Mantage endlich abaetrieben werden kann, mit dem 
Zerduͤnnen mit Ueberlegung fortgefahren werden. 
Rach Hanbury’s Bemerkungen, ift ver gemeine Kirſch⸗ 
orbeerbanm nur dann in Gefahr zu erfrieren, wenn 


ine dichte Plantage anf ein Mahl dermaßen verduͤnnet 


pird, daß Die Kälte piökfich In Diefelbe eindringen kann; 
nf kalten und frenen Plaͤtzen aber einzeln ſtehend, pflegt 
elten ein Baum zu erfrieren. u 


In Engländ ift diefer Baum ſchon fo einheimifch, 
aß er dafeldft faſt in jedem Boden md in jeder’ Lage 
nit fort kommt, und daß man mit Sicherheit auf jes 
‚en beliebigen Plaße eine Plantage Davon anlegen 
ann. Unter ımferm Himmelsſtriche aber Hält derſelt 
we nicht fo gut aus, als in England, und leider in jes 
em Winter, wenn er gleich noch To befchügt ſteht. 
In den Falten intern von 1766 und 1767, find in 
harbfe, alle Stämme bis auf die Wurzel abgeflorben; 
md ob fie gleich, wie Düroi meldet, aus den Wur⸗ 
ein von neuem treiben, werden fie doch zärtlicher, und 
Heiben zulegt ganz zuräd, Aus Samen gejogene, 


md einige Jahre in Töpfen gehaltene Pflanzen, dauern 


mfere Winter, troß aller Witterung, aus. Auch der 


ortugieſiſche Dauert unfere Winter gut. aus; er vers 


angt nur eine Bedeckung und einen befihügten Ort. 


Nexuere Verſuche von dem guten Erfolge mit dem Kirſch⸗ 
Ierbeerbaume, meldet Hr. R. R. Mebifus, in feinen 
Jeytr⸗ zur ſchönen Bartenfunit, Mannh. 1782, 8.) 
8.93, fgg. Der Kirſchlorbeerbaum ift ein Strauch, au 
„beiien —e ich nicht mehr zweifle. Dieſe durch 
M Ort. En. AXXIX TH L * ſeine 





„0% 


‚168 


| — Ra An 





feime herrliche und 
e 





| . fänglich gar nicht zus 
(djlagen wollen, da ich fie, ohne auf ihren, Anbau 


„weiter Mühe zu vertoenden, in das Freye verſetzte. 
aſahe alfo, J yo ae 


fie mehrere Sorgfalt erheifche, und habe 


„im J. 1779 zur nämlichen Zeit und auf das naͤmliche Gars 


„tenbeit, wo bie 13 Granatbaͤume hingepflanget. tuorben, 
„auch 4 ‚Kirfehlorbeerbäume hingefegt, and:bie nämliche 


3 Aufmerkſamkeit auf ſie, wie auf die Granatbaͤume, ver⸗ 


„ten Wuchs gehabt, Den ſchoͤnſten dadon habe ich len 
en 


„weridbet, Unter biefer Pflege haben fig einen unerwarte⸗ 


Winter uneingebunden ſtehen laſſen. Bey der firen 
„Kälte waren ſeine Blätter ganz dunkelgruͤn, und er hat 
yſich bis in die Aufferfien Spitzen ganz aufferorbentlich ers 


„balten, und dies Fruͤhjahr fehon eine Menge Schub lan⸗ 


„ger Sommerlatten getrieben. . Die andern mit & 
„ganz eingebundenen Kirfchlorbeerbäumg find zwar 


‚ „Waren gelblich 

 „bigijegt noch sicht den kraftvollen 

. „Kern. Ich babe.hieraus, wie auch aus mehrern erfaher 
en Das ⸗ 


. — 


, „ung fehlt alsdann dieſen in dem engen Gteohhaufe (denn 


„ big in die Spigen meift friſch geweſen, aber ihre Blaͤtter 
& —— — ſelbſt die Staͤmme haben 
mächtigen Trieb Desiers 


„ungen, .gefehen, daß das Umwinden mit Stroß b 

„men mehr Ichädlich, als näglich, fen. Denn diefe Arbeit 
„wird gewoͤhnlich zu einer Zeit vorgenommen, wenn der 
„Saft noch nicht sl zurück getreten il. Die Beweg⸗ 


„ich laffe gewoͤhnlich dag Seroh nicht um dem 


„bern um Reife, bie.an eingeſteckte Stangen befefligt 


„unlegen,) "befindlichen Stauden; wodurch wahrſcheinli 


„das — des Saftes gehindert wird, der hern 


„ in den Aeſten ſtorket, Schimmel erzeugt, und bag Erkrau⸗ 
„ten oder -gar Bas Abftenbeni der Aeſte befoͤrbert. D 


weſentlicher iſt, vorzüglich in ben erſtetn Jahren, ber Ir 


„fag mit Dung, weil der Stamm feleen Noch 
„die Wurzel von ber eindringenben Kuͤlte nicht beleidiget 
„wird; eine Erdugniß, ſo bey den jungen und fi 


zichten Wurzeln ber erſtern Jahre gar leicht möglich iſt, 


» „hingegen bey dem Erfiarfen berfeiben, und bey ihren 
: „tiefen Dringen alle Jahr weniger nothivendig.wirb, SiS 


„fie endlich ‚bier We ‚wicht : 


* 21 


ddien 


N 


eidet wenn _ 


ind — —— —— 


N ’ 


J ‚Kirk u 153 


Die danken des Hrn, R. R. Medikus, haben 
feine Erfahrungen im Winter 3744 noch mehr erweitert 
und derichtigt. G. eb. daſ. S. 221, und 351. 

Gemeiniglich wird der Kirch : Lorbeerbaum unter 
der Orangerie zur Abwechſelung aufgeftellet. 

Sowohl die Blumen, als auch die Blaͤtter, 
ſchmecken wie bittere Mandeln oder Pfirſich⸗Kerne. 
Die Blaͤtter ſind ſaftig, und auch ſehr bitter. Mit 
den Fingern zerrieben, riechen fie wie gedachte Kerne, 
Gepülvert erregen fie, wiervoßl langſam, ein fo ſtarkes 
tiefen, daß felbft Diejenigen, die wegen des ftetd waͤh⸗ 
senden Gebrauches vom Bhnupfs Tobadke nicht mebe . 
niefen, doc Durch Diefelben zum Nieſen gebracht wers 
den. Man pflegt diefe Blätter, nachdem fie etliche 
Mabl entzwey hen worden find, in Milch zu for 
chen, oder in beiße ich zu werfen, um ihr Den ges 
mürzpaften Geſchmack derfelben mitzutheilen; auch dem 
Thee, Kaffe, und andern Speifen, denen man Milch 
vder Sahne hinzu zu feßen pflegt, fucht man dur 
dieſe Blätter einen angenehmen Kern» oder Mandel⸗ 
Geſchmack zu geben, daher folche insgemein Mandel⸗ 
Blätter genannt werden. Hin und wieder in Deutfche 
land, j. B. in Franken, berrfcht diefe Gewohnheit 
noch. Ja, felbit das von ihnen abgejogene Waſſer, 
iſt in England von Hausmüttern und Köchen verfcbies 
denen Speifen zugefegt worden. . Auch iſt es daſeibſt 
häufig gefcheben, daß Trinker den Branntwein mit 
dem vierten Theile des beftillierten Lorbeerkirſchbaum⸗ 
Waſſers vermifche haben ('. Einige haben diefes 
Waſſer ftatt des Kirſch⸗Waſſers verfauft (2). Eini⸗ 
ge haben mit den Beeren diefes Baumes Weingeiſt ims 
praͤgnirt, um Dadurch ein Art Ratafia zu rn 

Ä 2 


. (1) Madden ig Philof, Tranſaa. Vol. 37, p. 85. | 
(2) Baylies, der Werf. der Pra&, Eſſays on medical fubjells, p. 33. 
(3) Mertimer, in Philof, Tranad, I. c, p. 293. 


8 


N... 


% 


164 Aleſche. 


Doch gitt dieſes von dem Kerne der Frucht, welcher 
den Geſchmack der Blaͤtter har; denn der fleifchige 


Theil der Frucht iſt unfchAdfich, und wird von Voͤgeln 


a 


gern gefreffen. Was die Wermifchung mit der Milch 
betrifft,‘ fo wird man bald aus der ‚Folge fehen, daß die 


Milch, mit der ı oder 2 Blätter diefes Baumes ges 


tocht worden, beträchtliche Unordnungen angerichtet 
haͤt (6). Der Weingeift aber beißt das Vermoͤgen, 
dieſes Gift zu enefräften, nicht; und ob gleidy ein und 


der andere Schluck Branntwein, welcher durch dieſes 


Giſt angemacht iſt, nicht ſofort den Tod bringt, fo iſt 
es doch) ausgemacht, daßffein fortgeſetzter Gebrauch bie 


" 


vr 


Geſundheit ſchwaͤcht und den Tod beſchleunigt. Ein 
Mann und feine Frau, die einige Jahre hindurch alle 


Morgen ein öder einige Quentchen Branntwein, der 
“ mit den Beeren dieſes Baumes angemacht war, ges 
7 teunfen hatten, ftarben beyde an der Lähmung, nach 


vn fie einige Zeit vorher die Sprache verloren hats 
en) . 3.61 | 
. Man hatte in voller Sicherheit die Blaͤtter und 


Fruͤchte diefes Baumes, des angenehmen Geſchmackes 


wegen genoſſen, bis von ungefaͤhr Erfahrungen bey den 


Menſchen, und mit Fleiß angeftellee Verſuche bey 


. Xhieren, zeigten, Daß dieſe Blätter ein Gift beſitzen, 


" welches wenig andern Giften.in Anfehuhg feiner Heft 


igfeit. weicht. Zu Dublin fing man im J. 1738 an, 


“giftige Eigenfchaften in ihnen zu vermuthen, weil da: . 
 Jelbft wen Frauen kurz nachher ftarben, als fie das von 


dieſen Blättern äbgezogene 


4 


aſſer getrunken, welches 
ihnen die Magd als ein herzſtaͤrkendes Mittel gebracht 


hatte. Die eine von dieſen hatte innerhalb einer Stun⸗ 
"Be ungefähr 10 Quent und 2 Scrupel von demſelben 
- genommen; nad) vorhergegangenen. Magen - Befchtvers 

ur den 


C() Iugen honca Experiences fur les Vegetsux, P 233. aat. 


(5) Mortimer, 4.aug.O. 


un Ä 
\ | m 
| ' Rufe, 165 
Den - und DBerluft der Sprache, ſtarb fie, ohne vorher 
Erbrechen, oder ch und Conqyulſionen zir leiden. 
Die andere, um durch ihr eigenes Beyſpiel die Un⸗ 
ſchaͤdlichkeit diefes Waſſers zu zeigen, nahm zuerſt 2 
Löffel volldavon; allein, kaum hatte fie ſich nieder ge⸗ 
feßt, als fie ohne Klagen und Convulſtonen ſtarb. Ei⸗ 
‚ne andere Frau hatte etwas mehr, als einen Löffel voll, 
von bemfelben genommen, ohne den gerinäften Scha- 
Den,. weil fie id) eines Wredy Mittels bedient harte,’ Die 
Gefahr abzuwenden. ‚Ein Yüngling, der aus Verſe⸗ 
ben, ſtatt einer Prifane, aus’ einer Flaſche, darin 
Kirfihjlorbeer = affer war, getrunken „haste, .defien 
Quantitaͤt ſich aber nicht beftimmen laͤſſet, befam gleich _ 
daranf die heftigſten Wagens Schnrerjew, und ſtarb (9. 
. Eine die Menfchheit entehrende That war ed, daß der 
. engländifche Hauptmann Donellan einen feiner Be 
- wandten, einer anfebnlichen Erbſchaft wegen, Dur 
dieſes Waſſer toͤdtete. Er batte, in Diefer ſchaͤndlichen 
Abſicht, einer Mirtur Diefes Waſſer heimlich zugegof: 
fen; der Erfolg Davon war, daß der Juͤngling gleich * 
Stunde nachher, nachdem Eonyulfionen, ftare —*8* 


In feinen Laboratorio, aus: ‚ feine, Kunß ver⸗ 
hridhet zu fich ſelbſt · um· dus Leben, indem er 

Pinte roncentrieter Waſſers ausgetrunken 
atte. | . 


Pr ya Ge aa ® . . . . 
N en e3..”., 
ſOmadden/a. aus Dr > 
- (7) Linden Ehroniele; 178#, n. 3797. 





I. 
7 


. 


166 Rilke... . 
Nach dem Inhalte eines Schreibens aus kondon, #. 
30 Sept. 1783, an Hm. Prof. Lichtenberg in Goitin⸗ 
gen, hielt fi) D. Price vom Nov. 1782 an, bis zu Ende 
ed Jan. 1783, in London auf, und fland, ſeines Verſu⸗ 
ches wegen, mit Sir Jof. Banks und Andern in Unter 
Banblung. Man ſetzte ihm ſtark zu, fo, daß er endlich ver⸗ 
ſprach, den Verſuch zu twieberhoblen, ‘zugleich aber uchte 
er bon ben bortigen Ehemiflen Rachrichten von hermetiſchen 
Vroceſſen zu erhalten, 5. B. von den Verſuchen Con ſt a u⸗ 
tini's, den N bie beutfchen Alchemiften recht aut fennen, von 
Marggraf's Verſuch, Silber aus Queckfilber vermittelſt 
Der Phosphor s Säure gu ziehen, von We njele 3 Belegung 
ber Metalle, n. ſ. w. Am Ian. ging er nach Gullford w 
er zu Hauſe war, wahrſcheinlicher Weiſe um zu laberiren; 
denn einen: feiner Geennbe, der re nach fine Sache Ind, 
um einige Zeit bey ihm zu sub eß er wi Med 
Lönne nicht, weil er auf 6 en * wichtige ie 
babe, Diefe ganze Zeit nun über bemerften bie Le 
um ihn waren, oͤfters Zorn und Gemuͤths⸗Unruhe an u 
Er drückte fein Erſtaunen darüber aus, daß das Yubliann 
füch mit ber Ausſage ber Perſonen, die feinen erſten Ber 
hen beygewohnt bitten, nicht wolle gufricden Reli laſſen, 
‚und an bee Wahrheit der Entdeckung zweifle. Gegen eini⸗ 
ge feiner Leite ließ er fich verlauten, ee glaube nicht, ba 
je — Mann auf der Welt fey, als er, und lieh 
berhaupt Öfterd mit Heftigkeit gegen fie auf. 
da bie 6 Wochen bereits eine ziemliche Zeit- verfiri- 


Er wären, und er vermuthlich n den Handel auf⸗ 
' geb, — er — Sohle Defilane ee ’ 
a8 er 


Bel en und ber ten eben en era 
* machte er fein Seflament, welches fo anhebt: Da i 
vermuthlich bald an einem beffern Orte ſeyn werde %. 
(wohl zu merken, er war als ein Atheift befannt,) und ver⸗ 
machte verfchiebene feiner Sachen an Leute, die viel älter 
waren, als er.. Mach biefent lebte er einige Monathe Ms 
‚bemerkt für. ſich hin, aͤuſſerte aber immerfort noch ſeint 
Be Perwunderung über bie Unglaͤubigkeit ber Welt. 
ng Auguſts Ind er eine — auf einen gewi 
200 su fih, allein alle ſch ed and. An demſelben 
Tage frühftüdte er, und ſpeifere zu Mittag wie Auf au, 


⸗ 
/ 


m — nn 


0 Accha 197 | 
meded o⸗Ziit CH farderte er er ber ααα 6 Lerbeer⸗ 
 Maffer a un ein Trinkglas; fie brachte. beydes, aber 
“ ane.ein kleines Glas; er fosberte hierauf ein oe einen 


> Simmier. Dieſes gefchah oben im Haufe. Bald hierauf 
"Alte die Treppe herunter, und brachte bie Bouteille und 
bs Bid. leer und zein.ausgefpählt, gab fir. dem Maͤbd⸗ 
ng wieder hinauf. Dieſe folgte ihn, und bes 
ed we er taumelte. Sie lief nach Hülfe;: allein, ehe 
„ biefe noch ankominen fonnte, fand man ihn. ſchan todt auf 
ette. 
en en Magazin dee Voiff und Aittevar. z Jedrs “er... 
1783, 8. €, 886, {8% . 
Dicſes ſo ſchnell wirkende Sf. und die Art, 
wie es diefe Wirkung Auffert, war der genaueften Un⸗ 
" terfirchumg der Natetorfher bachft wuͤrdig. Man 
hat auch zu dieſer Abſicht Verfudye, baupefãchlich mit 
—— Thieren angeſtet. Die iervon 
‚join wir dem beruͤhmien Madden (*), 9 nee 0), 
angriſh ('°), Vater (ef), du Hamel (12), Mäts 
tray (3), und nody neuerlich dem arfiimigen Fon: 
tana * zu danken · Br meifen biefer 3 


| © Boten —E aewihulic 


a. ann. .5* 
69) Bea Mead. 2 Biber ne — 


na per ko ae of ze g the one in u in che —ãæe ze 


Mans To whith is added a ceurfe of experiments wich 


Par Te "Ceralıs, ‚In order to Invefliguse ic efefts on 'animel 
Bodies when ghiven in ſuch.· fiadl dofes 2 not to A &e. 1 
‚Beowus Lengrifh, „Lönd, 1746 %. 
ei ») DIE. de Leuroceraff indole venchats; — hominuen &t 
brutodam eius squr eriechtorum nie: Viremb. „12370 . 


“a 2 —— — & j 
. Phobiam, Pine Laurocerafi, mo . ie ” 
Ce2)- Trhieh des Arbres & Arbuftes, To.ı, p. 7. 
G37 Im London Chronicle, «a. ad DO. ©. 316. 
(14) TEE Trans. VO, RK PP eo, faq. "Ferner ie 
; far Te rät Ge I ur Ken Deifobe amerte 
cams, 


A 








iss "Wo 


/ 








ſind mit dem Son den Blatern — Waſſer au⸗ 
geitellet. worden, weiches, je gefä es ift, deſto 
mehr Kräfte hat; wozu wiederboblte —* oder 
- "Cobobation, über. jedes Diahl neue und gehörig trockne 


‚ und klein geſchnitiene Blätter, befonders gefchickt iſt. 
Ein foldges Waſſer ift anfänglich milchtruͤbez wen 
man von ihm das Oehl, welches zugleich Durch ven 
Helm gehe, 0 getrennt Bat 7 es fo klar/ wie 
anderes enthalten unges 
faͤhr ı Quent Irre Sera — Banm⸗Oehl 

gefärbt iſt, und in dem Waſſer zu Boden fällt, aber 
Durch das Schütteln fi mit Waſſer vereinigt. 
Dieſes Waſſer wird weit ſchaͤdlichet, und bringt te 
gewiſſer den Tod, wenn es auf: einem Dampf⸗ Ba 
deſtilliert wird. Es if eine finnreiche Vermuthung 
des Fontana, daß dieſes Waſſer vielleicht durch wie⸗ 

Dechoblte Cohobation die Geſtalt eines coucentrirten 

Oehles annaͤbme, in der es alle andere Gifte an Kraͤft 
uͤbertreſſen wuͤrde. Ein großes Gewicht erhält diefe 

Meinung durch den Verfuch des Nichols, welcher 
pburch 10 Tropfen dieſes roͤlhlichen Oehles, einen Hund 

binnen eur halben Sıunde toͤdtete. ‘Der Aufguß der 
Blätter iſt zwar auch giftig, aber bey weitem nicht fo 
febr,, fo daß von demfelben eine weit größere Quanti⸗ 
tät erforberlich war, ebe die Zufälle, Die ic nachher 

. noch befchreiben werde, emtfianden, und das Thier 
noch nachher fich wieder erbohlte. Auch der aus ve 
Blättern gepreßie Saft ift khwäder; ; doch toͤdten wies 

derhohlte Doſes von 

DDas aus den Blattern deftiierte Waſſer eBbeet 
"nicht allein Thiere, Die ein es Blut führen, als: 
Hunde, ——— —— ker und Beſchaffenheit, 
mit denen man bie meiſten Verſuche atıg rund | 


4 


eeinn, Air fe Lanrer = Cerife, :& für queignes. es pojfons 
. Yegetaun Se. 3 Jierenge 1783, 4- To, 8, WEN —X u 


| ſhe 169 
fee; Warten vare Tauben, wadeen auch dieſeni⸗ 
yon Thiere, die ein kaltes Hut baben, die es ſo gar, 
‚wieder Die Wirfungs> Art der uͤbrigen Gifte, fehneller 

* 4ö0tet,: als Die erſtern; inſonderheie: hat man hierin mit 

= Yalen Verſuche gemacht. . eller und wirkſamer 
. duffert es zwar ſeine ſchaͤdliche kungen, wenn es 
durch den Mund genommen, als wenn es Durch ande: 
re Wege in den thieriſchen Körper gebracht wird. 
MNMitht viel geringet aber ſind doch die Zufaͤlle, wenn es 

dur den After eingefpeüge wird. Meiſtens aͤuſſert es 
feine Wirkungen in den Muskoln; die zuerſt krampf⸗ 

„hatte "Bewegungen erleiden, uud darauf paralytifch er: 

affee werden. "Daß die mehrere oder wenigere 

enge des Waſſers, feine Stärke, und die Groͤße Des 






* wird man um ſo leichter einſehen, ba dieſes der 
*Fall faft ‘ben allen Giften If; die durch den Mund ges 
nommen werden. Wird Diefes IBaffer nur. in. geringer 
Quantikaͤt gegeben, ſo verurſacht «6 bald ſta kere, bald 
ſchwaͤchere Convniſtonen, Die zuweilen felbft den Köpf 

nach dein Fasz zuruͤck zehen; Die nal 


— —X x eb kaum in den Mn: 
sen 





Yu ſen ſcheut, wenn das Thier ſich 
€5 ſchon 








. . 
— — — —— 





iewes, in den Wirkungen Veranderungen verurſa⸗ 





270 P Rich . | 
befiuber. : Ein‘ ven mittlerer Giehfie 
, ee einer halber Da man ibm a Unzen 
- „Diefed Waſſers eingab. Kaninchen, auch von mittlerer 


Groͤße, erlitten nach 30 Secunden Sonyulfionen, und 
2 einer Minute, ald man ihnen nu 2 


Maſſers nieder, und fie crepirte binnen 15 Deinuten on 
Convulſtonen, nachdem fie vorber verſchieden 

verfuct batte, auf die Füße zu fommen, weiches 
dach aber nur mit den Vorderfuͤßen gelingen, wollte, 
weil die hinterm gelaͤhnt waren. Etwas länger Ä 
. ein anderes Pferd, weiches faft dieſelbe Quantitot bier 

: fe6 Waſſers erha 








—— 
man das Biut fo flüffig ne funben, win es ſ 
"Boa In en Geſacee geTdahe Da... Die gi * 


keit des Blutes kann daher nicht als eine beſtandige 


Wirkung dieſes Giftes, wie Bater glaubt, asgenom⸗ 
: men werden. 


Wenn biefes Waffer verwittelſt einer Wunde dem 


tpieriſchen Körper applicirt wird, verneſacht es gleuh⸗ 
falls Convulſionen und den Tod, wie man dieſes aus 
dem. Benfpiele eines Kaninchens weiß, dem man bie 
Bauch» Decken und dieunter bemfelben liegenden Mus⸗ 
keln· an verſchiedenen Stellen durdjfchnitten, und cin 
diefe Verwundungen 2 oder 3 Theelöffel voll von die⸗ 
ſem Waſſer eintroͤpfelte; venfeiben Erfolg hatten auch 
die Verſuche, die men bey andern Thieren, Die tin 
warmes Blut haben, anſtellete. Benundernswilzdig 


iſt es, daß diefes Waſſer, wenn es durch Die Auffere 


Deoſſel⸗Ader der Blut⸗ Maſſe beygenifthet wird, we⸗ 
nige oder ‚gar feine Wirkungen hervor bringt. Eine 
Huͤndinn, Der man durch dieſe Blut⸗ Mer 1 Qunt 
dieſes Waſſers einſpruͤtzte, bekam zwar heftige Convul⸗ 
ſionen, die 5 Minuten waͤhrten; fie erhoblte ſich aber 
allmaͤhlich wieder, und blieb geſund. —— de⸗ 
nen man, durch eben tiefe Bints Aber, das 


von 5 Tropfen bis zum Tpeetöffel wohl. eiaſpruͤtzte, em: 


pfanben gar feine * ee cn —— 








2 


m Kirkhe 
wegung des Herzens 'in einem eben getöbteten Thikre 
an fängt ſchwach zu werden.: ‚Dim fen wie ihm wolle, 
fo Läflet e6 fich doch nicht erflären, warum es haupt⸗ 
 fächlicy fehädlich wird, wenn es durch ben Mund in 
‘ Betr thierifchen Körper gebracht wird, da doch eine be⸗ 
trächtliche Wunde ihm weit mehrere Einfauge Gefaͤße 
biethet, aß der Mund oder Magen. ' Diegiftigen Eis 
. genfchaften dieſes Baumes verbindern —— nicht, 
aba feine den Sonnen s Strablen ausgefegte: Blaͤuer 
zeige eine ei Luft ausdunften follten. - 
Ich muß auch derjenigen Mittel —*R die ein 
n Berindgen befißen, dieſes Gift zu entkraͤften. Ich 
bereits oben angeführt, daß viele Meuſchen dieſe 
lätter, in Verbindung mit der Mich, ohne Scha⸗ 
———— baben. Ohne Zweifel haben die meiſten 
von ihnen fo wenig von biefem Gifte bekommen, daß 


zu de feine öde Eiern ide has ange in 


Es haben and) Einige mit demfelben angemach⸗ 

en een Weanntwein ohne Schaden getrunken. Man traue 
aber der Vermiſchung niit Milch nicht, ee fen num, 
daß dieſes Gift durch feine Menge ſchaͤdlich wird, oder 
daß eine beſonders Dispoſition des Körpersmigleic, mit 
"Sad har, Ein Arzt und. fein Stuben s Gensf tea 
fen ein Maß Mich, varin 3 oder 4 Blätter dieſes 


Baume euugeweicht waren, mit Thee aus; bie Folge 


"war, daß der Freund des Aeites, der von etnem — 
babten Fieber noch ſchwach war, ohmnachtig 

und gu Boden fiel;'ver Arzt eibf obentie heftige La 

und Schwindel. - So ward unch-ein Hund, n Ä 


Une Rirfihtorbeens Waller, raumelnd, befam- Kräm 


dfe und fo ga= den Opiſthoronus; durch die Mich wur: 


beer jivar erleiheet,: ex. crepiete aber: backe näch · vor⸗ 


| Be zu vor —— une en Di — 
"een Begeii Eifien das vorziglichke it: "En SUR, 
dem man biefes Waſſer gegeben hatte, wurde — 


39 


den Gebrauch der Milch völlig wieder hergeftellee (15), 
Der ausgepreßte Saft dieſer Blätter konnte, wegen 
der Bermifchung mit Milch, ungeachtet er ſchon Con⸗ 
vuljionen und befchwerliches. Athemhohlen verurfacht 
batte,. dennoch einen Hund nicht toͤdten. Auch ein ans 
derer Hund, dem man dieſes eoncentrirte Waſſer, mit 


Mitch vermifcht, gegeben hatte, erepirte nicht; viel⸗ 


‚ leicht aber rettete ihn das erfolgte Erbrechen, Ein an⸗ 


Gæx. Maxim. Oneyf obi. de foliorum laurscerafi fine noxa euidenti 
hausto infulo, f. im Commerce. liter. Nor. A. 1733, hebd.26, p. 


a0r. 
Exttact of a Letter from Joku Rutty ta Dr. Mortimer, dated ar - 
Dublin, May ı7. 1732, cuneerning the poifon of Laurel- Water, 
6. in den Philef. Tranfa®, Vol. XLI. -P, ı, 1N0s452, for Jan, R. 
. & March 1739, ©. 63, f.. . 
Bon der Schählichteit der Laurus - oder fo genannten Wandels 
Sitte, R. im 4 ©t. der Stuttg Select, phyl. oecon. 1751, 8, 


’ . 349 353. 2. - - 
Erfahrungen von der Echädlichkeit Per Blätter des Kirſchlorbeer⸗ 
Baums, aut dem Journ, vecon Nov. ı7'2, G. gr, ſag über! 


Ri s Et. des ı Th Des gemeinnäg, Hat. und Zunft; Tin 
\ 0) 


‚ (a5) Rusty, in.thileſ. Tranſact. Vol. 37, p. .. 


\ 


— — — on —— 


Be Ze 


gaz. Berl, 1763, 9: ©. 597 00; und in 2 Bi dc Th. 
FE neuen . ze. Fef. und ann. 1767, 8. ©. 374 — 


379 
dem Kirichiorbeerbaum aus Mead’s accaım: of poifons, 
ws 275 ſ. Kr ſt. im 12 ke der öcon. phyfical. Abbandk 


. 1757, 8. ©. . , 
nr Bon det Wiriuug des Kirfchlorbeerwaffers. f. Hru. Haft. Dal 


& 
Ei 
g 
* 
? 
* 


ä 
& 
* 
& 
* 
5 
4 
A 


ve , er aus feiner Materis me- 
dıca (27). Fe —— — von der es fo 


wu. an 


— 


verſchiedene Arten gibt, oft mit der Hektik verwechſele, 


iſt bekannt. Baplies (18) glaubt, Daß dieſes Waſſer 


in der Hektik von großer Wirkſamkeit fen, weil es das 


zu dicke Blut⸗Waſſer verduͤnne, und ein zu dickes 


Blut gewoͤhnlich mie der Hektik verbunden ſey. Wir 
wiſſen aber, daß dieſes Waſſer, ohne Hiße zu verur⸗ 
füchen, das Blut verduͤnnet. Das ‘Blut war. ben eis 


nem Menfchen von melancholifchem Termperamente, _ 


umd welcher verſchiedene Zufälle hatte, fo dick, —2* 
u 


(16) Amoerit, acad. To. 4 P. 4% 
Cı7) Ed. ı. n. aa8. 
(13) Praftica) ellays on medical Sahjelie; P. I7- 


- 


— 


mb 


Kuſche. 175 


es and der Mder gelaffen wer, And auf dem 





wahoem 
Teller die gehörige Zeit yeftanden hatte, kaum dem vier⸗ 


ven Theil Blut⸗ Waſſer enthielt, nach dreywochigem 
Gebrandye diefes deftillierten Waſſers aber hatten alle 
ufͤlle aufgehört, und das Blut hatte ſeine geboͤrige 
rbe und Fluͤſſigkeit wieder erhalten. Ein aͤhmich 


fehlerhaftes Blut in einem ae und aſthmat⸗ | 


M , wurde gleichfalls du 
weefer. Man beine fi aber es fe ae 


| ten Waſſers; a zu 1 Pinte (16 Ungen) gemeinen 


Waſſers, batte man ı Pfund Blätter genommen, und 


von dieſem ließ man täglich 3, 4 oder mehr Mahl 60 


Tropfen nehmen. Sehr oft hat es dem ber. Cameton 


Ze gegluͤckt, durch einen Aufsuß Diefer ‘Blätter, die barts 


.. Hädigfien Verftopfungen der Leber zu zeribeilen; und - 


vermittelft eines Brey⸗ Limfchlages aus Hirſen⸗ Mehl 
und dem gefättigten Aufguſſe der Kirſchlorbeer⸗Blaͤt⸗ 


ger, oder dem deſtillierten Waſſer derfelben, nicht allein 


: fewrhöfe Gefchwülfte, die ſehr hart und frebsartig wa⸗ 


N ei ringern, jondern 
zu yrtpeien, "@omoßber Intefihe Gebrauch Dre 


3 zu zertheilen. 
—2 — taͤglich vier Mahl zu 60 bis Bo, ja 100 Tro⸗ 


FG 


pfen gereicht, als auch die Aufferliche Anwendamg def 


‚ felben auf. Carpie, ſchaffte einer Frau einigen Nutzen, 


der nach abgenommener Bruſt eine Geſchwulſt von der 
‚&röße einer Wallnuß, mit einem ſtechenden Schmerze 


begleitet, unter der Achſel entſtanden war, indem die 


Br Geſchwulſt und der Schmerz fich verminderten, uud 


ſelbſt das Geſchwuͤr heilte; allein, die Geſchwulſt und 
der Schmerz vermehrten fid) wieber, und es erfolgte 
endlich der Tod (19). Mit dem Aufguſſe der Blaͤtter 


bar. or ein vabiset Pferd weit, umd baffelde ane 


fange 


lay) vos | Oirung. Webrnsie. ı Cam. ‚er | 


b 


176 u . Rente. . W 
fung 3 Queut, und am a7ſten Tage 9 Umen ſaufen 


Wii bet Benennung Purgiers Kirſche belegt 


. Eine Are Garten⸗Rirſchen, welche ſchmabhle 
Bluͤter wie die Rain⸗ Weiden haben, von keinem au⸗ 
genehmen Geſchmacke find, aber den Leib mehr, als 
undere Kirfchen, oͤffnen. Wit Unrecht wird auch Die 
. 95,5. 72, befchriebene Schwefel: Kirſche alfo genannt. 
2. Die Secken⸗RKirſche, Lonicera Xylofteum L. 
‚ ſ. oben, S. 146. W 
2.03 Eine Art Kreutz⸗ Dornes, welche auf den ho⸗ 
hen Gebirgen des mittaͤgigen Europa waͤchſt, Rham- 
nus alpinus L.; ſ. Areutz Dorn. 


> BE we 


. in 
Unter Teufelo⸗Kirſche, verſteht man: 1. die 
Beeren des Wald⸗ Nachtſchattens, Atropa Bella- 
"denne E. weldje auch Toll » Airfchen genannt wer⸗ 
‚den. Siehe im Art, Nachtſchatten. 
2 Die Beeren der in XXXxI Ip. S. 621, fgg. be⸗ 
2 "fihriebenen Juden: Kirſchen, Phyfalıs Alkelcen gi L. 
3. Die Beeren ber oben bejchrieberien Secken⸗ 
Birfeye,. Lonicera Xylofteum L.. \ 
4 Die Breren der weißen Zaun⸗Ruͤbe, Bryo- 
"nia alba L, welche auch Hundo⸗Kirſche, und Kuͤr⸗ 
biß⸗ Rirfche, genatme wid, . 
.. . .. * 


Den Nabmen Trauben⸗Kirſche führe: 
1. Eine Art Kirſchen, wo ihrer mehrere an einem 
Haupt⸗ Stängel figen; f» oben, S.4. 


(20) &. Deffen Brieft, Ed. 2, ©: 386. 


a Lv 


| Ram 
+... I Adie Frucht bed; Prrunns Padus, welcher fich von 
. dem Airſch⸗Lorbeerbaume gar sticht unterſcheiden läffer, 
auch ſo gar in Anſehung der Are zu blühen Damit Aber 
. or kommt. Es find davon verſchiedeue Arten be⸗ 
ft.. [. — a en 
1. Die Ahl⸗Kirſche, Alp: Alvfche; Axe, 
Zuͤſchel⸗ KRirſche, Elſebeere, Elſenbeere, Gicht⸗ 
Deere, Zaubeere, Hohl⸗Kirſche/ 5ůhneraugen⸗ 
Beere, Kaulbeere, Kintſchelbeere, moſcovitiſche 
: -Korbeer:s Ritfche, Oit⸗Aurſche, Töbpelhen, 
Trieſelbbeere, ſchwarze Dogels Ainfche, Wald⸗ 
.Zirſche. Der Baum, ber fie trägt, heißt: Alt⸗ 
Daum, Dirleinsbaum, bdeitfches Drachenbaum, 
Ehlen, Kier, Elpel, Elzbeerbaum, Eixen, söpen, 
Eſlen, Faulbaum, Gaarholz, Sepenbaum, Hunds⸗ 
Baum, Randelwiede, Kitſchbaum, Mayenbieſch⸗ 
Oehlbeerbaum, Olantbaum, Papſtweide, Put⸗ 
ſherpen, Potſcheryen, Scherpchen, Scherpben/ 
Steinbaum, Stinkbaum, Toͤlpelchensbaum, 
ſchwaxze Weide, Waſſerſchlinge, Wiedebaum, Ce- 
nſus racemofa ſylueſtris, fructu nen eduli C. Bi. du 
Ham: . Badus aviım, glagdulis. duabus bafi folterum 
ſubiectis Mill, Prunus Padus, floribus racemofis;; fo- 
liis deciduis bafı fabtus bigkandulofis Linn. Fr. Ceri. 
; fier à gräppes, dont. le fruit n'eſt pag marigesble; le 
. Putier in Lothringen; Engl, The common Bird - Cher- 
sy. Syft.in ganz Eusopa zu Haufe, we fie in. Waͤldern 
umd an Gehägen wild: waͤchſt. Sie-fbebt: befonvard 
gern in niedrigen und feuchten Gegenden, wie 9, in 
Bruͤchen zwiſchen Dim Ellern, Denen fie auch, went 
ddie Blätter abgefallen find, dem Auffern Anſeben nach 
“ fehe ahnlich ift, : und mit denen Be:dabkt von vielen 
: Zorlenten varwechſelt wird. Die Maͤtter find oval 
uglich,uber 3. J. lang, und 2 Aubrein. Der Aufiere 
va ii ſaͤgefoͤrmig eingeſchnitten Hab ani. Ende oues 
jeden:Blottes laſſen ſch aufeder unten Flaͤcht am dem 
VGOek. En. XXXix Th. M Stiel⸗ 


rt $ 


- 


178 Kiiſche. 

‚ : @&tiele zwey Feine Druͤfen bemerken, die im der Bes 
ſchreibung des Linn ein Haupt⸗ Kennzeichen.biefer Art 
abgeben. Biswellen fürber man fie auf einigen Blaͤt⸗ 
cern am. Ende Des Blattes nach der entgegen geſehzten 
Seite hin. Die obere Fläche iſt bellgruͤn, glaͤnend; 
Se Ale sehen Ber Durcogen, melde nadjden 

ißli enen durchzogen, e | 

Seiten Heinere Neben Aefte abſchickt. Sie blüget ins 
May und Jun. - Die Blumen haben runde weiße 
Blätter, welche am Rande gezahnt find, der Länge 
nach an einem gemeinfchaftlichen Stiefe aͤhrenweiſe 
figen, umd ven. Baum in geoßer Menge beffeiden. 
Die Blimendecke ift in ihren Einſchnitten nicht zuruͤck 
und won unangenehmen Geruche, obgleich der 
BGBeßhmack etwas Pfirfichenartiges hat. Die Seuche 
. -üft eine Feine zunde Beere, in der Größe enter Erbſe 

: won eh Größe, Pr iſt a w. 


Es gibt auch Aine Abart mit reifen rothen Beeren. 

. weiche in England unter ben Rahmen Cormifh Clufter- 
ober Bird - Cherry (Coruwalliss Trauben s Rirfche) be⸗ 
Count iſt Padus rubre, foliis lamceolato - ovatie deadpis, 
‚petiolis biglendulofis Mil, Diefe Abart, deren Vaterland 
rmenien ift, hat gewoͤhnlich einen hoͤhern aufrechten 
Stamm, eime dichtere tegelmäkigere Krone, breitere, und 
wie die der Hanpt s Yrt an der Ruͤckſeite ber Baſis mit 
zwey Drüfen verjehene Blätter, und ale: bichtere Vlu⸗ 
* Trauben, welche guößere und Beeren hieter⸗ 









‚und diefe 
Wehr 


(ao her, um 


pjflanuꝛt ſich Diefer Baum 


4 
°.. . D 


nu} 


Kine, 179 


werden · van den Boͤgeln * auggeſtreuet. Man 
ſetzt denſelben auch in die Plantagen und Luft Wälder, 
denen er durch die häufigen Bkumen⸗Buͤſchel im Fruͤh⸗ 
linge ein ſchoͤnes Anſehen gibt. Der Stamm treibt in 
lockern Boden eine Menge junge Brut hervor, und er⸗ 
baͤlt eine mittelmaͤßige Höhe und Dicke. Man em⸗ 
nwfiehlt den Anbau dieſes Baumes in niedrigen, moraſt⸗ 
igen Gegenden, welche der Ueberſchwemmung ausge⸗ 
ſetzt ſind; er wird daſelbſt durch die haͤufigen Neben⸗ 
Habe en bald zu einem Strauche. Cr dient auch, 
. bie Ufer an reitfenden Stroͤhmen zu befeftigen, indem 
. er diefe-flark durchwurzelt. Einige empfehlen foldyen 
‚zu Hedenz er flirbt in feften 85* leicht ab, und 
‚das: Erdreich ſehr aus, nige bedienen fi 
tänynıe, um Die beften Kirfcyr Sorten darauf zu 
p . . &emeiniglich wird das Holz unter anderm 
Schlag⸗ Holze mit adgetrieben, Da es denn, went es 
ſtark genug ift, zu verfchiedenen Drechsler » Arbeiten, 
und andern Beinen‘ Hausgeraͤthe, infonderheit zu den 
Buͤchſen⸗ Schäften, gebräucht werten kann. Es ers 
: bält zuweilen den Nahmen St. Lucien = Holz, und 
wird mit dem oben befchriebenen Mahaleb⸗Kirſchbau⸗ 
me verwerhfe, Aus den Heften macht man Tobacks⸗ 
Söbre, Mit der innern Minde des Holzes wird gruͤn, 
und vorzüglich, vielleicht aus einem Aberglauben, bie 
‚ Bogels: Mege damit gefärbet. . ‘ 
Die Beeren find von einem füßen, aber unanger 
nehmen Geſchmacke. Ben uns werben folche nichtger 
geſſen; Die Kamtſchadalen und Schweden effen dieſel⸗ 
m mit al; beſtreut, und die Lapplaͤnder mir Wein 
. oder Yranntwein getränft. Sie verftoßfen den Leib, 
und werden von Einigen wieder den Ducchfall und die: 
rothe Huhr gebraucht. - Den Beeren gehen Die (her 
| —ã ſo ſtarkenach, daß man fie darum Vogels 
enannt hat, und daß manche Garten⸗Freun⸗ 
de Den Wenn a die gefieberten Sänger 


En Sn 
. . 2 . au: dei ya 22 94 


— 


9 


⸗⸗ 


⸗ 





> | 
in recht großer An hl einzuladen, in mehr als gewohn⸗ 
nNcher Menge in ihre Plantagen aufnehmen.” Als der 
"Aberglaube noch Mode war, pflegte man die Breten 
"den Kindern anzuhängen, um Ddiefelben von ber ſällen⸗ 
“ den Suche zu befreyen; und die Bauern ſammelten am 
Walpurgis⸗ Tage Zweige von diefem Baume, um Fb 
und ihre Vieh gegen die Zaubereyen ſicher zu ſtellen, 
. weshalb er auch Seren : Saum genannt wurde. 

.Rach des Pin. fchwed. Provincial- Arztes Benge 
Bjoͤrnlund Berierfung, Bat das Decoct'der Rinde 


‚ "in gelinden venerifchen Zufällen feine Wirkfämfeit ge⸗ 


— und in ſchwerern zur gluͤcklichen Beendigung der 
ut das ſeifiige beygetragen. - 
Aus den von ihin, im s B. ber überſ. Lenen Abs 
— nie ſchwed. an d. a für das Jahre 
: 1784, '(8£di 1786, gr. 8) S. a12, angefuͤhrten 11 
Vorfaͤllen han man abnehmen/ daß das: Decoct ber Winde 
„bed Elzbeerbautzes in. venprifchen Krankheiten Fräftig iſt, 
und in gelinden Aufällen zu helfen ſcheint. In Anleitung 
eſſen, kann ed. 1. mit beim Gebräuche des Queckſilbers zu⸗ 
gleich mit Nutzen angewendet werden; beſonders ba es ein 
zu leicht {u habendes und wohlfeiles Mittel iſt, kann es fuͤr 
⸗Arme angewendet werden, um bie Koſten bey. ber Qurr zu 

— ftatt der andern thenern Simplicien aus dem Bes 
wächs⸗ Reiche, als: Guajacum, Saſſafrgs, Safaparäle, 
de q. welche man oft entbehren fan 2. Dient es als 
magenſtaͤrkendes Mittel, welches ſo oft ben der Cur Auges 

‚jeigt wird, und da es von weit milderer Natur iſt/ als 
manche andere bhitreinigende Mittel, ſo kann ed um fo ſi⸗ 
cherer bepgefüger werden. " In bem Falle, baf eine ſcor⸗ 


‘ 

- 
ur 
‚" 


butiſchẽ Schd etch ‚mit der veneriſchen " 
tfe zugleich m ram —E 


: berhanhes ſeyn ſollte, wohey die Queckſilber⸗ 
vor jene nicht verbeſſert wird, (ehaben Täunen, dient biejes 
\ ale ein. auied Vorbereitungs Mittel. 3. Da dafelbe in 
VAgelinden Zufaͤllen hilft, fo Können die Armeit hiermit den 
Fort ang dir Kranfheit hemmen, bis fit Auf oͤffentliche 
KHoſten, entweder in einem Hofßitdle, ober unse. ber Asf⸗ 
- ficht und Dorge eines Arzztes Gelegenheit zur / voͤlligen Cur 


. bekommar .14. AIRE Yap ern [2 ; 
neriſchen en f Pr endes bi * 
| tabs 





m a He _ 


f 
. 


u) 


»v 
.. 


- 

v 

2 
21 


—— — — — 


ꝛ 





Stgtten. Lmmen, und die kleinen Ueberreſte ausführen 


[ . 


an on 
Pie Doſis des Decoctes, welche täglich gebraucht tird, 


ift emnurt, welches Maß nicht überfchritten twerben muß, - 


weil es ſonſt —* ober ſpaͤter dem Magen zur Laſt third, 
Ben dem. Gebrauche iſt die Doſis jedes af! 4 Nößel, taͤg⸗ 
lich 4. MahlL Tobackrauchen muß gleich darauf vermieden 


. Weiden, um, den Ekel su vermindern, In dieſer Quantitaͤt faͤllt 
as Decoct, ‚ob es gleich etwas unangenehm iſt, nicht zur 


Laſt; doch kann es geſchehen, daß die Patienten die erſten 
Taze gleich daranf erwas uͤbel werden, und einige Magens 
—— haben7 welches ſich aber bald datauf 
verliert.· J | 


hai . u ..o .. u En ' 
Die Bereitung. des Decoctes ift folgende, Auf die fris 


ſche, ober trockne, klein gehackte Rinde zu 12 oder 16 Loth, 
Wwird eine Kanne See⸗Waſſer genommen, oder, wo dieſes 


fehlt, Quell⸗Waſſer, welches in einem kupfernen Keſſel 
elinbe bis auf die Hafte eingekocht wird, ober bis auf 4 


yfund, worauf es vom Fener genommen, zum. Kaltwerden 


Hingeftellet, und zum Gebrauch auf. Blafchen, gefüllet wird. 


a die Unterfuchung bes. Decoctes mit Eifen - Vitripl, 


4° 


bat Hr. 3. beym Tripper, ober in andern aͤhnli 


en Faͤl⸗ 
len, nicht die geringſte uͤble Wirkung davon derfpärt. 
Auſſer dee angeführten Wirkung ded Decoctes In vener⸗ 


ndee man, daß es etwas adfleingirender Natur Ä ; doch 


‚üfchett ankheiten, als Vorbereitungg » Mittel, und be 
der Eur als magenflärfenbes, ſcheint es aush in oͤdema 


fi zufälen, in Cacherie und Ausſchlaͤgen, von Nutzen zu 


» Wenn man Zweige mit der Bluͤthe anf den Korn⸗ 


‚ Böden und in den Scheunen unter das Korn legt, fols 


len Baducch die Mäufe abgehalten werden. Eben da⸗ 
. it, wenn man fie in Die Krippe legt, foll man die 


Pferde. von dem Freſſen abhalten Können. - .  - 
Vebrigens wird der Baum von Vielen mit dem im 


xI1 Th. ©: 294, fag. befchriebenen Faulbaume ver 
- wechfelt, von welchem aber derſelbe ganz unterfchier 


2. Die virginiſche Trauben. Rirſche, der 
vlegaſſche wide Aiffehbaung, Gerafas Iyinele, 
A 


frultu, .. 


4 


bez 


x 


=. 
s — 
J 
⸗ e * % 


fru&kı nigricante, in racemis longis pendulis Phy 
keccee inflar congelftis du Ham. Gi quoo. Padus —* 
niens, folũs oblongo- ovatis ferraris acuminasıs deci- 


‚duis, bafı antice glandulofis Mil, Prumus Virginiene, 
* floribus racemofis, feliis deciduis, bafı antice glan- 


dulofis Lins, Ir. Cerlfier de Virginie, Engl. Virginis 


, Bird-Cherry- Tree. Diefer. Baum wächlt, nad) des 


berüßmten Hrn. v. Wangenheim (deffen Bildniß ges 


genwaͤrtigen Theil ziert) Beſchreibung (*), unter bene 


gemäßigten Himmelsſtriche in Mord ⸗Amerika in feis 
ner größten Wolllommenpeit. In Neu: York Pros 
vinz unter dem 4ıften Grade nördlicher Breite, erhält 
derfelbe eine Höhe von 30 biß 40 F., und eine Stärfe 
von 2 F. im Durchſchnitt. Der Wuchs ift dabey 


- ziemlich ſchnell, weil aus gojährigen Bäumen ſchon 


Breter gefchnitten werden koͤnnen. Er ſteht am haͤuf⸗ 
igften an den Sommer: Bänden und am Fuße der 
Berge, an Ebenen und auf Hügeln, auf einem trock⸗ 
nen, -beißen, aus Lehm, Sand und guter Erbe ges 
mifchten lockern "Boden; fo gar wächft er auf einem 


“mit ein wenig Lehm gemifcyten, bürren Sande, nur 
- mit dem Unterfchiede, daß dee Wuchs nicht fo ſchuell, 


auch die Höhe und Stärke der Bäume nicht fo anfehns 
lich ift; im Gegentheil ift das auf duͤrren Flecken ges 
wachfene Holz zum Verarbeiten das ſchaͤtzbarſte. 

Die Blaͤtter find lang, oval, zugefbißt; der Rand 
iſt gezahnt. Auf der obern Seite ber Blätter Stiele 
figen zwey Pleine Drüfen. Beyde Flaͤchen find glatt 
und von dunkelgruͤner Farbe. Das Rindvieh rühre 
die Blätter nur bey dem größten Hunger, im Fruͤhlin⸗ 
ge, wenn fie eben hervor brechen, au; fie rawelen" 


€) Beyteag zur veuef gerechten Sorfiwiffenfchaft, die 

. e — 2 wit Auwend⸗ 

REEL 
—8 1907, 6) © 3 f i 


⸗ 


nf 


* 


MM 


" aber davon auf, umd erkrauken. -MBenn die Blatter 


- von angenehmen Geruche, und ige au 3 bie 4 langen 
Traͤubchen, deren Haupt⸗ Fruchtſtiel aufferdem 2 bis 3 
3. laͤng iſt. Wo die Bluͤthen ſich endigen, ſihen ges 
melniglich noch 2 Blaͤttchen an Dem Frucht⸗Stiele. 


vollig hervor gekommen find, bricht die Bluͤche gegen 
Ende des Mayes hervor; "fe iſt weiß, zwitterartig, 


Die Frucht, weiche eine kleine, zumde, fleifcyichee, 
“x glänzende, ſchwarze Kirfche ift, und einen einzigen ova⸗ 
en, faſt runden, feinartigen Samen enthält, veifet 
- von der Mitte bis zu Ende des Auguſtes, welches von 


der Lage und dem Boden, worauf Die Bäume wach⸗ 


: fen, abhängt; fie iſt von einem bitter - füßlichen, etwas 


herben und zufammenziebenden, dabey doch wicht un⸗ 


: angenehmen. Geſchmacke. Sie dient vielen Arten der 
WBoͤgel, die darnach begierig find, zur. Speife, und fins 
- det audy unter den Dienfchen ihre Liebhaber, weil man 
: fie für ſehr gefimd hält. Der ihnere Kern iſt von eis 
- nem bitterlichen, aber ſehr Fräftigen Geſchmacke. 


Man zieht von den Kirfchen einen guten Kirſch⸗Geiſt 


- ad, welcher in der Güte wenige feines gleichen bat. 


Auch geben die frifehen Kirfchen, in Wein oder Rum 


eingelegt, und deftilliert, ‚ein Fräftiges, und, wenn es 
mäßig gebraucht wird, gefundes Getraͤnk. 
Die Rinde iſt rothbraun. Das Solz iſt feſt, bey 


ſtarken Staͤmmen gelbhraun, ſehr fein, häufig gema⸗ 
ſert, und nimmt eine gute Politur an. Es wird von 
den Wuͤrmern nicht angegriffen; es gibt daher auch 


nigra) wenig nach, und dient zu einem He 


dem Holze des ſchwarzen Wallnuß⸗ Baumes (Juglans 


Muß und Werk⸗Holze, deſſen Werth ſich noch 


r⸗ 


dem erhoͤhet, weis die ans dieſer Holz⸗Art geſchnitte⸗ 


Ian} 2 


nen Breter weder reiſſen, noch ſich werfen, und zu 


Ar⸗ 
beiten, die aus ganzen Stuͤrcken beſtehen und nicht ein⸗ 
geleget werden ſollen, unverbeſſerlich ſind. Auſſerdem 
gibt dieſer Baum ein Su Breuns und Kohl: 

. " 4 | , 


n. 


De 1. 


“ 
« t f2 


18 Zr .’} 


TE Amſticnumg des / virginiſchen sohlden- Mach: 


"Baumes in Deutſchland, iſt in mancherley Abſecht gu 


Leinpfehlen. Der Nutzen davon wird ſich nicht allein 


aiiuf die Foͤrſte, fondern auch auf Privatperfonen und 
ben Landmann, erſtrecken. Denn er liefert zu vieler: 
fen Gebrauch ein Mutz⸗ und Werk⸗Holz von Werthe, 


und ed kommen ihm hierin nur wenige Hölzer, Die 


Faͤrbe-Hoͤlzer und das Mabagony⸗ Holz ansgengms 


“men, bey. Auch erhaͤlt derſelbe eine fülche Staͤrke, 


daß anſehnliche Arbeiten daraus verfertiget werden 
Ponnen. Ferner iſt er feines ſchnellen Wuchſes halber, 

auch 'goſchickt, dem Holz⸗Mangel abzuhelfen; und im 
goſten Jahre wuͤrden bie Etagen ſchan eine ſalche 
Staͤrke haben, daß fie vieles und zugleich gutes Brenn: 
: und Köhl : Holz liefern, So ift auch ein ſehr mittels 
mäßiger trockner Boden, ja ein fi er fandiger, 

' Kr gefchickt, diefe Baum⸗Art darauf anzubauen. 
Ddaß unfere Winter und unfer Klima diefer Holz; s Art 
angemeſſen ſeyn, fie ihren ſchnellen Wuchs auch behal⸗ 
ti, weiß man ſchon aus der Erfahrung. un 
2. Damit eine Anpflamung in Deutſchland wohl ges 
''räthe, wird erfordert, den Samen, menn'nech fein 
- einheimifcher zu haben ift, aus Neu= York, oder von 
ſolchen Dertern, die unter dem 41 und 42ſten Grad 

. Tndedl, Breite in Amerika liegen, kommen zu laffen. 
Die Steine werden von bem Fleiſche gefäubert, etwas 
an die Luft geleget, mit tenefenem Sande gemifche in 
ı ‚Yaffer eingefchlagen, und ſo verſendet. Hr. v. . 
genheim verſichert aus Erfahrung, daß der Same auf 
dieſe Art ſich ein ganzes Jabr gut erhaͤlt. Es hängt 


daher von einem Jeden ab, ob er im Herbſte, oder im 


Fruͤhlinge, ſaͤen will, Soll die Ausſaat im Fruͤhlinge 
geſchehen, fo wird der Boden dazu im Herbſte zuvor 
gewandt, ‘vor ber Saat geebnet, locker gewiarhe, und 
> yon allem Unkraute gereiniget. Soll es aber im Herb: 
hu zeſchehen, ſo wendet munm'ven Boden exft im Fruͤb⸗ 


Li 


Bei. ‚285 
Umnge.  NYene Ausſaat geſchiebt zur Ende des- Marz, 
oder im April; und letztere, im October. Die Stei⸗ 
ne koͤnnen in ı 3. tiefe Rinnen, oder gehackte Löcher, 
6 3. von einander geleget und gedecfet werden. : Bey⸗ 
‚ de Samen werden faft zu gleicher Zeit aufgehen, wor 
feen der Same gut gewefen ift; und es ift ſchwer zu 
beſtimmen, ‚weicher Ausfaat man den Vorzug geben 
Ale Wo Huten und Triften, die einen fandigen, _ 
fehlechten, dürren Boden haben, fich finden, oder Pre 
Vvatßperſonen dergleichen leere Plaͤtze befigen, ift. eine An⸗ 
pflanzung darauf von fechs= oder achtjährigen Staͤm⸗ 
men nuͤtzlich, zu deren Behuf man die Pflänzlinge in 
Schulen zieht, die nicht allein nach 30 oder 40 Jahren 
gutes Mutz⸗ und Werk⸗-Holz liefern werben, ſondern 
wo die Frucht noch auſſerdem zu Kirſch⸗ Geiſt zu nutzen 
iſt. Bey Anſaͤung der Foͤrſte haͤngt es aber von der 
Lage der Gegenden, wo ſie unternommen werden, ab, 
ob es nuͤtzlicher ſey, bloß Werk⸗ Hol; zu ziehen, Pi 
Pe. begen das zofte Jahr zu Brenn⸗ und Kohl» Holz 
u nitrei en. . " .- 
. 3 Die norbamerilanifche niedrige oder 
Zwerg Eraubenfirfche, Prunus nana, floribus ra- 
- gemofis, Eoliis oblongo - ouatis scuminetis, argüte fer- 
. yatis.deciduis, bafı.antice glandulofis, du Roi.. Engl. ' 
-- Dwarf Cangda.- Clufter-or Bird-Cherry, wäcdft. in 
« Ymerifa vom 4ten Gr. der Breite weiter nöcblich, nur 
zu einem niedrigen Buſch von 4 bis 6 5. Höhe, und 
einer unbeträchtlichen Stärke: Sie fteht gemeiniglich . 
me auf einem bürven fandigen Boden, Die ſchwa⸗ 
cchen biegſamen Zweige breiten fich mehr auf der Erde 
aus, als daß fie aufgerichter ſtehen. Die Rinde ift 
braͤunlich, und das Holz weiß und zaͤh. Die Bluͤthe 
‚ bricht zu Ende des Mayes hervor. Gie fige in äftigen 
‚cequbchen. Die Früchte werde zu. Anfange 
- Sept, reif; fie beſtehen qus kleinen fehwärilichen Kir: 
ſchen/ die bloß Rogein zus Speiſt dienen Die Blat⸗ 
N So ger 


' 





iss Kirſche. rn 
“ ger finb Mngiich oval, glatt, an den Seiten fein. ares⸗ 
gezahnt; die öbere Fläche ift hellgruͤn, die untere weißs - 
lich; auf der obern Flaͤche des Blatt Stieles befinden 
. ſich gemößnlich ziwen Drüfen. Bluͤthe, Frucht und 
"Blätter haben eine große Aehnlichkeit mit unferer ges 
- meinen Trauben: Kirfche; nur find fie in allem um y 
': Peiner, und die Druͤſen bey der amerifanifchen Art 
d fißen auf der obern Flaͤche des Blatt⸗ Stieles, an ſtatt 
- Daß fie bey jener auf der untern ßen. _ 
7° Unter der Benennung: Die aufredye ſtehende 
canadiſche Trauben > Rirfche, Engl. upright Ca- 
' nada - Clufter. or Bird. Cherry , verfauft man in den 
engliſchen Pflanzſchulen eine mit der vorhergehenden 
ſehr nahe vertwandte Art der Trauben -Kirfche, weiche 
mehr baum als ſtrauchartig waͤchſt, und vollkommen 
das Anſehen nnferer gemeinen Trauben⸗Kirſche hat, 
aiſſer daß die Druͤſen auf ber obern Flaͤche des Blatt⸗ 
®_ Stieles befinduch find. 1 
"Die nordamerikaniſche immergruͤne Trau⸗ 
ben⸗Kirſche, Vogel⸗Kirſchbaum aus Caroli⸗ 
na, Falſcher Mahagony⸗Baum, Prunus Padus Ca- 
rolina, foliis lanccolaris acute dentichlatis ſemper vi- 
rentibus Mill: (Engl, The baftard Mahagony. er 
"Sat den Samen aus Carolina erhalten, gibt alſo den 
" Baum als einen dort einheimifchen, und, den Beeren 
: and der ihm zugeſchickten Beſchreibung nah, als eine 
Trauben⸗Kirſche an, ungeachtet er in England noch 
» nicht gebfüher hat. Die Blaͤtter flehen wechſelweiſe 
“ auf z 3. langen, purpurfarbigen Stielen:an den Zwer 
gen, find immergrünend, länglich zugefpißt, 3-3. lang, 
und etwas über ı 3. breit. Ihr Rand ift weitfäuftig ' 
mit fpigigen Zähnen verfehen; beyde Flächen find gfart, 
die obere ift ſchoͤn hellgruͤn und glängend, Die untere 
matter in der ‚Farbe und ınehr weißgrünlich, auch der . 
Laͤnge nad) mit einer erhabenen Ader mie feinem Neben⸗ 
F und einem feinen Ader⸗ Gewebe saeihun 


— — - 


7 We. CAT) Me. Bang) 187 


Sie find dick und ſtark. Die Rinde an alten Zweigei 


braun, an jürigern aber grün. Bo wenig an den 
laͤttern, als an ihren Stielen, finden ſich Druͤſen. 
Die Vermehrung gefchieht durch Samen, und 
durch eingelegte Zweige. Mit Schnittlingen hat es 
Millern nicht ’glücken wollen. Diefer Schriftfteller 
faubt, daß der Stamm in feinen Wuchſe niebrig 
leibt, weil die Zweige mehr in Seiten» Xefte, ale in 
die Höhe, ſchießen. So lange er noch jumg ift, fol 
man bey Kälte und Böfem Wetter behutſam mit ihnen 
verfahren; ben mehreem Alter halten fie indeflen in. 
England in einem freyen offenen Boden und nicht zu 
Falten Stande, Die Winter aus. . a 


Das Holz gleicht an Feſtigkeit und Farbe dem Mas 


bagony⸗ Holge,' und’ wird ‚öfters dafuͤr ausgegeben. 
. Würden.die Stämme bey uns Dauerhaft fenn, fo wärs 
den fie durch ihr fehönes grünes Laub, Gärten und 


Plantagen eine wahre Zierde geben. 
' * 

Den Nahmen Vogel⸗KRirſche führen: _ 

2. Die oben, S. 31, beſchriebene wilde Kirfcher . 


Pronus avrum L. j 


83 Die Frucht des Prunus Padus L.; f. oben, | 
I 


77. 
3: Die Secken⸗ oder Zaun = Airfdye, Lonicera 


‚Xyloiteam L.; ſ. oben 


. 145. 
Die afrikaniſche Vogels Kirſche, iſt eine Art 
ECiſen⸗Solʒes,/ Sideroxylon melanophleus L. 


Rirſche, (Ahl⸗) ſtehe oben, ©. 146, und 177, 


(Alps) ſ. oben, ©. 177. 
— (Bad) ſ. oben, S.73. 
— . (Blafen:) ſ. Juden Kirſche. 
— Bloder⸗) ſ. oben, S. 40. | 
—. GBouquet⸗) ſ. oben, ©. 44. | 

x Zirfche, 


m «s 


En 


Harn d 


13111 


111111414 


111141111414144 


| ⸗ 


— 


IT TR. 


Pa FE FE Be En er 


. 


arſche, Sruſſeiſche Bruyn.) £, oben, G. 5. «,, 


el) fieße oben, S. 177. . 
(cansbifche) f. oben, S©..186. 
(Canel-) f. Kornelle. Ä 
Doppel.) f. oben, S. 44 

Einmach⸗) ff oben, ©:73. 

(Erd⸗) ſ. "Juden: Kirſche. 

(Eyer-) ſ. oben, S. 40. | 

a f.oben, ©. 146. 

Sorelen.) ſhwarze f. oben, &. 70. .. 
arten: Ahom' 

(gemeine) j Feen, S. 38. 

(Glas⸗) f. oben, ©. 41, und 57. 
8 oben, SB fg - J 
Zerz⸗) rotbe, oder frühe, f. oben, S. 51, 

| und 585. on Ä 
(— Iſchwarze, oder ſpaͤte, ſ. oben, ©. 
400, und 60. | ** 
( — ) weiße, ſ. oben, &. 40, und 60. 
(Hohl f. oben ©. 177. 0 
(Solz⸗) f. oben, & 31. 

. (Asen:) fr Rornelle. - u 

(Sunds:) ſ. oben, ©. 146. Iſt auch eine 

Benennung der weißen Zaun: Aübe,. Bryo- 
nie alba £. 0 
em ſ. Th XXXI. S. 621, f99.. J 
Knopper⸗) f. oben, ©. 61. ze 
—5 oben, S. 20. 

nupper⸗) ſ. oben, S. 61. 
(Rornels) ſ. Kornelle 

RKuͤrbiß⸗) ſ. Kirſche. Teufels⸗) 
(Leder⸗) f. oben, S. 61. SL n 
(Leiskaner) f. oben, ©. 73. on 
(Lorbeer) f. oben, Ss 154 ua 


Bu | Airſche⸗ 


Srifehe. Coldeer/ inbsrod. “Reihe. CTranben«) 9 J 
Kir, (Lorbeer) moocovitiſche/ fobe ode, RF 


PRSAITERTTEI KG 


LE en Bau a 


HEBEEREREENERENZ: 
5 1111111 et urn F 


(Asch: ) f. oben, S. 70. en 
(Mahaleb.) f. oben, ©. 27. 


(Maxas quin) f. oben, S. 132, — 
(May:) ſ. oben, &, 65. ' . -_ 
(Monchs⸗) f. Juden⸗ Kirſche. 


(Muskateller⸗) pragiſche/ f. oben, ©: sr 


‘(von der Natte) ſ. oben, ©. 69. 


(©Betober:) f. oben, S. 7 6, — — 


(Olt⸗) f: oben, G. 177. 


(Oranien) votbe, f. oben, S. 55.” 
chwarze, ſ. oben? S. 56. 


( ) | 
‘(pr uifche Müskatellet⸗) ſ. oben, &. sr. 
ae —3* fr ob Ben S. 3 und 176; 


Gerpe sent en, ©. 51, und 55. 
—8 Vo ©. 63. wo 

(faure) f. oBen, ©. j 

Hure Einmach⸗ uno Dada) ß 06m, © 


(warse gen). ſ. eben, 8,7" 
(Ihmurse © erz:) 1 f. oben, &.’z0, W 
ſchwarze fpaniiche)j - 6 
(ſchwarze füße) f. oben, .S. 40, - 


(Schwefel:) ſ. oben, ©. 72. 


Faniſche rothe, f. oben, S. 63. . 
—  Yfehwarse, ſ. oben, &.6o - 
—  ) weiße, f. oben, S. 61, ' z 


Er ſ. Juden» Zube 


| Succeſſi ons) ſ. oben, ©. 53. 
ße) ſchwarze, f. oben, S 40. 
Ceufels.) |. oben ©. 246, und 176. 


(Eo U⸗) f. oben, S .176, 


: (Trauben) ſ. aben, ©. 4 und 176. 


Ziefche, 











— ö— ——— — — — — — 
+ ‘ 
‘ 
‘ 
. . D 
. l . 
. [2 * 


411141111141414114 


299 Kicche. Chauben⸗) Riff Baum, (Molp-) 


(Trauben: nordamerikaniſche mmer⸗ 
Ale, —* ſ. oben, ©. 186. 


u ( — nordamerikaniſche niedrige 


oder zZwerg⸗ſ. oben, ©. 185. 

(. ) virginifche, d oben, ©. 181._. 
——— ſ. oben, S. d. * 
er⸗ 
(virginiſche Trauben). oben, S. 181. _ 

COogel:) f. oben, S. 31, 146, und 187. | 


„e 


11111111416111 
3 
2% BE 
J 
O 
⁊* 
3 
°, 


En t ne ©. 6 

‚Saum, * Barbadoo, febe Malpigbie. 
— (brafilianifcher) ſ. Plinie. | 
— enadiſcher) niedriger, ſ.oben, ©. 


(Cayennifcher) f Tambofen-Baum, 
No, 4, im XXVIII Tb. ©. 804. | 
CGatten⸗) f. oben, S. 38. . Ä 
(gefüllter) j oben, ©. 43. 
Bel f f. oben, ©. 1 
dorb eer Sy: oben, ©. 
Mara gein) f Fa * I we 
—* bluͤhender) ſ. * Ft 
(Trauben⸗) ſ. oben, ©. * —* 
— wilder) ſ. oben, ©. 181. 


Hl 
u 


. 
[2 
s 


Fi yrııl 5 


411411111 
REITER 


Ritſch⸗ 


Kurſch · Daum. (iälifer) - Riufhegint. 194 
BRirſch⸗Baumu, — oer) fe fieße Berneik. 


= (milder) f 


— — — — > Bieginfer, on, & 


— — — —— r oben, e. a7... 
Aurfchbaums Raupe, f. oben | 
Zirſch⸗Beißer, f. KisfchSint. | 
—— er ein, Beiß, —— oder pi: | 
tue, um 13 I, + . . 
—— ſ. an v1 j . ©. 536, ss | 
gompott, | oben, eben, ©. 138 


nella, PR Miefhs Vogel. 


Kirſch⸗Eis, f. oben, S. 139, . 

Kirſch⸗Eſſig, ſ. oben, S. 138. 

RKRirſch⸗Exrtract, ſ. oben, ©, 126, f. u 
‚Biefchı Sarbe, —E gr. Couleur de cerife, 
iſt eine rothe Farbe, welche der Frucht gleicht ‚ die ihr 
den Nahmen gegeben bat. 

Rirſch⸗ Sin, eine Art brauner Finken, mit einen: gro: 
Ben feften Schnabel, welcher die Kirfdy Steine, wie 
‚andere Boͤgel Die Hanf: Körner, aufbeißt, und den 
Kern feißt, daher er auch Kerns Weißer, Kirſch⸗ 
Delßer, Birfch- Sacker, Rirfch » Anepper, (weil 

an ige beym Auf beißen der Kirfch : Steine knacken 
Kören fanı,) Kirſch⸗Leeke, Kirfchs Schneller, 
brauner Stein Deißer, Dickſchnabel, genannt wird, 

. aber niche mit dem Rirfch = Vogel, einer Art Droſſeln, 

welche nicht nad dem Kerne, ſoudern nach dem lets 
fihe der Kirfchen, Lüftern ift, und weiche ich weiter uns 
ten befchreiben werde, wie auch nicht mit.dem Kreujßs 

| Wr ober he ⸗ * Loxia curviroſtra da» 

J eine deutſche Provinziab 

——ã— Pr —E Bollenbeißer, Kyßludar, 
Nußpicker; in der weitz Rlepper; Fringilla ge- 


morim, FE ringille roſtrata; Coccorhrauites Ge. .* 


» Aldr, 
7 
- 1} “ . 


‚ 


IR »- > 0 Kirſch⸗Fink. - 


Aldr; Perf. Charles. Frick: Ole, Ruf ib.) Edie 
Brilon, Enuclestor & Molliceps Geſu. Paller ex ei 


nerẽd fpadiceus, roftro robufto Barrire. - Lorie Coe- . 


7 


. eöthrauftes Scop. Loxia Goccothrauftes, linea alarum 


alba, remigibus mediis apise rhombeis, "reltricibue 
lstere tenuiore bafeos nigris Liem. Le Gros - bec Be- 


Ion. & Brifon. Gros - bec ordinaire: Albin, - Coche. 
‚pierre, Vom Belon wird diefer Vogel auch Pituzon 
‚royal, nnd von Andern Geai de baraille genannt. 


Engl, The grols beak, or Hawfink; Hell. dickbeck ; 


"Seal, Frifone, -Frofone, Frafane, Franguel del ze, 


Franguel montsgno; Schwed. fwenfk. Papego; 


Talbit. Parisfogel; uff. Kielt; Gardin. Eicu.groflu 


(d. i. Großfehnabel, Bichſchnabel). - Die Saflarefen 
geben ihm, in Ruͤckſicht der Aehnlichkeit der Farbe, | 


welche zwifchen ihn und dem Buch⸗ Finken Start ſin⸗ 


det, und wegen feiner vorzügliehen Größe, den Nah⸗ 
“ men Re d'alipinti (d. i. Fiuken⸗ König). Er haͤlt ſich 


im füdlichen Europa auf, und überwintert in England. 
Er ift in Deutſchland und Italien ſehr gemein. Er 


gibt, ‘dem Leibe nach, einer Roth: Droffel nicht viel 
nach, nur daß diefe Dicker an Federn if, und wegen " 


ihres Imgen Schwarzes und der hoben Beine ‚aller: 
dings größer ausſſeht. Bein Schnabel if, im Wer: 
| —* e feines Leibes, ziemlich dick, breit und kurz, 
feſt und ſtark. Er iſt am halben Theile des Kopfes 


dunkelbraun, und am andern Theile Bellbram, 'wiebie 
Repphuͤhner. “Der übrige Rücken, bis an bie Haͤtfte 
des Schwanzes aber, iſt ſchwaͤrzlich. "Auf den Fluͤ⸗ 


“ser dem Schnabel an der Kehle bat er einen großen 


gen hat er weißſcheckige Federn, wie auch weiße Fle⸗ 


.: en, ımten ati den Schwung⸗ und Schwanz Jebern, 


daß man ihm im Fliegen gar wohl erkennen Jane Un⸗ 


ſchwarzen Flecken; wenn et aber Alter wird, veraͤndert 
. ex die Farbe. .. on on sn! 24 
— . . “ee Ä # . . n u j p sp 5 425 


Das 


Si 13 


und M find von einerley 





fu 





Das Weibchen und Männchen 
| * und fich feßr äßnlich. Der: WBogel pätı Rh 


Jahr am liebften in Buchwaͤldern auf, wo 

5 ar rütet, welches im April und Diay zu gefchee 
ben pfegt, da er denn gemeiniglich 4 bis 5 Junge auss 
Ä So bald die Kirſchen konnnen, theilt ex fich 

in alle le Gin aus. Im Auguſt Sn ſte ſchon wie⸗ 

der in den Wald. Doch reiten e in Diefem und 
dem folgenden Monathe. In Sardinien befinden ſie 
fich, nach des Hrn. Abe Cetti Berichte (*), in jeder 
Jabrsjeit. Zu Anfange des Aprils aber verſammeln 


fe fich in großer Menge auf ben Ulmbäumen ‚ beren 


Bluͤthen fie abfreffen. 

„Vor einigen Jahren,“ fchreibt Sr. Eetti: „ tief 
„mir viele von bien Vögeln fchießen, und bringen. 
„fand hierbep nicht ohne Verwunderung, daß die 
‚„weiblihen Geſchlechts waren, und. baf N geringe Ans 

„zahl der Männchen in ſehr .ungleichem Verhältniffe mie 
„jenen fland. Um deſto ficherer zu geben, verließ ich mich 
„nicht bloß auf die Auffere Ge alt, fi fondern 43% lm den 


„Vogel. Das nähmliche beobacht cheete e felgeuben 
wey —5*— baranf, und im vierten bemuͤ ch, das 
„genaue erbälmiß ber Zahl ber — in —8 Weib⸗ 


zu entdecken, und fand dieſelben wie ı zu 2. Man 

„€ nnte nun fragen, ob in Sarbinien von. Diefer Art Voͤ⸗ 
„gel mehr Weibchen zur Welt fommen, ald Männchen? 
„oder gehen die Weibchen ben Umbaumblättern mehe 
„nach, als bie Männchen? Oder find bie überzäbligen 


inen mag, 


„Weibchen Sarbiniend Ing 83 el? Diefg I —**— . 
14 


„muthung, fo feltfam fie immer 
- „ungefähr die Eichtig 
” Arten ber Vögel bloß die Weibchen freichen, wie) 
„die Neißfreffer (Emberiza avi L), beten mei en 
„im Herbſte von Euba 32 arolina en. 


zʒʒzer auͤſ es, daß das n bey- dem up Finten * 


vſchteht, beren garen Beh —2* aus Holland nach Ita⸗ 


„lien 


dem Naturgeſch 
J SET EEE 179, f08- TB 


Geb, Enc. XXXIX Tp, RM. —", 


Ar. Es if kannt, baß bon ei einigen | 


IM - Kt Bil - 


lien wenden, wieberſpre⸗ 
„chend, fonbern — Beten bed Buch⸗ 
nahe bes Kernbeißere, in an⸗ 

. „dere enden ſtreichen, welches aus dieſem Grunde 


—* n —— ziemlich viel Wahr⸗ 


. ” .. . . 
. 


in 
* —52* — den — 


- 
— — 
. 


. „unternommenen V 


» um veebläße ‚ bie Wlähezeit 
5 — — —* Be, ra 
— die —5 — — 

ume — 


* und feit 
us —— 3* 


358 insgemein —2 


„derwaͤrts w 
eit ber on aufamen von den Ga nenſern 
— 5* — Su Berbeerung aller — Kötigs 


„reiches (9), hat man bisher an eine folche Verbeſſerun 


oder Wiederberfiellung noch wenig gedacht. Selbil na 
„ber Haupt; Stadt werben die Kirfihen aus einer Entferns 


. „ne von 7 Meilen, wie ed nicht anders möglich ift, gar 


„ſehr zerd und zerquetſcht, gebracht.“ 


Der Kirſch⸗Fink hat unter unſern Land⸗Voͤgein, 


N feiner Größe A den dickſten und ſtaͤrkſten Schna⸗ 


bel; er frißt aber bloß Körner, und zwar nicht nur 


von alierley Geſaͤme, inſonderheit Hanf⸗ Rettig⸗ und 
Ruͤbe⸗ Samen, | fondern auch Kirfchr Kerne, 5 — 


hen, Eichen, Buch⸗Samen, und Wachbolderbee⸗ 
ren. (Er beſihzt das Verm en Diefe Kerne, wie auch 


ben Samen von den Hain , den ein Menfch, 


Der gun Zähne fat, Faum u jerbeßen vermag, ga 


leicht, gehende, und lange nach einander, zu zer⸗ 


“ knirfchen. Dieſes thut er nicht nur zur Noth, oder 


wenn er vom Hunger ee wird, wieder Verf. 


der angenehmen Landluſt, S. 200, fchreibt, ſon⸗ 
" „ bern 


b Belt Di rt 
Omi ? —** Bi & en nahe anf festen Ts 


o bis 12 A hoch, auf ei 





aicſch⸗ Jink. 195 


dern aus if; denn er laͤſſet alles andere kleine Geſaͤ⸗ 
me liegen, fo lange er Kirſch⸗ Kerne hghen kann. De⸗⸗ 


her ˖fuͤhrt er feine Jungen häufig in unſere Gärten, wo 
Kirſchbaͤume find, und iſt, wenn er nicht verjaget wird, 
die meifte Tagesgeit damit befchäftigt, daß er die reifen 

Kirfchen abfchäter, die Steine heraus nimmer, felbige 
aufbeißt, und das Inwendige feinen Jungen in Das 
Maul ſteckt. Dazu iR fein Schnabel auch von innen 

befonders eingerichtet, an deſſen untern Theite ein Ans 
.. fag befindfich ift, daß der Stein beym Drucke nicht 
. weichen kann; ber obere Theil aber ift mie rauhen Er⸗ 
hgdhungen und Vertiefungen verfeßen, vermirtelft wels 


cher der Stein, ben feinem, auf feften Beinen ımd - 


ſiarken Muskeln beftehenden Kinne, leicht zerdruͤckt 
. werden ann. Won dem Schaden, den .biefer Vogel 

. au. den Kirfchen thut, f. oben, S. 97, f. : Wenn er 

‚ Beine Kirfchen mehr findet, greift er Die Stabel: Erb: 
ſen an, deren Scyoten er aufhauet, und ſolcher Geſtalt 
ganje Beete verwuͤſtet. Eingeſperrt kann man ihn bey 
Hieſe⸗Kleyen mit Milch, wozu er ſich leicht gewöhnen 


laͤſſet, lange erhalten. . 


| Diefe Vögel fegen ſich, bey ihrer Ankunft, in die 
.: Beinen Gehaue, .niften aufden Bäumen, und bauen 
das Neſt gewöhnlich 10 bie 12 3. hoch an dem Stam⸗ 
me, da wo die großen Aeſte heraus fommen. Gie 
bauen daffelbe wie die. Tursel- Tauben ans trocknen 
Baum = Reifen, und weben kleine Wurzeln dazwi⸗ 


ſchen. Sie legen gemeiniglich 3 braungefleckte Eyer. 


Das Leſt eines Kernbeißers, welches man am 24 Apr., 
| nem Pflaumbaume fand, faß zwi⸗ 
.  fihen den Gabeln eines Aſtes. Es war halb fugelfärntigs 
and auswärts von feinen eln und Baum⸗Flechten, 
imwenbig aber von gartern und feinern Wurzeln gemacht, 
: worin 4 etwas iugerbi te Eyer lagen, deren größter Dias 
- meter 9 bis ro, ber Hleinfte 6 Pin., betrug. Auf ihrem hell⸗ 
. blauen Grunde waren slifinfarbig Braune Fiecken, und 
ſchwaͤriliche Strithe = 


Ma \ Be Hr. 








— 


196 Kieſch⸗Fink. | u 


- Hr. Graf v. Büffon haͤlt es für glaublich, 

bie Sarg Braten Im Sakee nur sin Map beiten 
weil ihre Art fo wenig zahlreich if, oem hingegen 
fagt, daß fie zwey Mahl beiten. - Sie ernähren ihre 


Jungen mit Pleinen Inſecten, Raupen, u. d. gl.; und 


wenn man dieſelhen aus dem Mefte nehmen wilk; ver: 


theidigen ſie dieſelben muthig, und beißen ſtark. 


Gs iſt ein ſtiller Vogel, deſſen Stimme man ſelten 
hoͤrt, und der weder einen Geſang, noch ein beſtimm⸗ 
te6 Geſchrey bat. Bey dem Männchen iſt die Stim⸗ 
me ſiarker und häufiger, als bey dem Weibchen, ivels 
ches nur einen einfachen, etwas ſchleppenden und hei⸗ 
fern Ton Hören käffet, den es von Zeit zu Zeit wieder, 

ohlt. — | 
b Ben man. in der Kirſch⸗ Zeit einen Loch» Vogel 


- . auf eine hohe Stange.feßt, nnd eine Fleine Staude das 


gu hinauf bindet, weiche mit Leim Spindeln verfehen 


. it, kann man viele Diefer Vögel fangen. Sie laſſen 


fich aber. auch um Jacobi in den Gärten, wie die jun⸗ 
en. Finken, ankoͤrnen, und mit einer Vogel: Wand 
auf erbafchen. Will man fie im Aug., da fie firei- 
en, fangen, fo verfehe man fich mit einer Locke, und 
fchlage einen ordentlichen Herd auf, auf welchem der 
Hang den Sept. und Det. hindurch, auch, wenn ein 
fchöner Herbſt if, noch im Nov. fortbauert; denn es 
bleiben viele zur Winterszeit hier zu Lande, in welcher 
Zeit fie. fi) mit Steinbichen: Samen zu nähren pfle⸗ 
gen. Um den Herb herum iſt nicht eben ein Zaun noͤ⸗ 
tbig, wie auch Beine Aufteitt-Refe. 
Nenn man diefen Vogel einftellt, iſt, wie bey als 
len Voͤgeln, die Vorſicht nörhig, Daß man ihm anfangs 


das Futter, als: Hanffärner und Nübefamen, alfo 


vorſtreue, daß er darauf treten muß. Wenn er aber 
einmahl gemoͤhnt iſt, iſt er ſehr Dauerhaft, und wird 
au h, inſonderheit wenn Man ihn jung aus dem Ne 
ninimt, ſehr zaum. Man muß ſie aber in einem 
—X Ze on? 


x 


ken Bike See 


ſondeen Käftche halten, denn fie toͤdten die ern, 
bey ihnen fe Daten 5 Voͤgel in aller * 
neh zu a feinen, und ftoßeu nicht mit der Spike 
6 nach Fl fondern Pheifen die Haut, 
an relſſen Stuͤcke davon ab. -- - 
Das Flieiſch dieſes Vogels iſt ſett, und gibt dene - 
Dienfchen eine gefunbe und ſchmackhafte Drabrung. 
“ et dieſer Vogel vie tiges hf 
“diene wieder das boͤſe Weſe 5 und treibt.den Ur 2 
wenn er gegeflen, . oder abgefoch t und als ein Trank pn | 
braucht wird, * Yu diefer Abficht wird fie nun wohl 
Bein Arzt porzuͤglich empfehlen; indeffen werden fie van 
Einigen —* als die Frammets Vogei, gegeflen. - : 
gibt. verſchiedene —— Voͤgel, welche 
init dem Kernbeißer — haben. Man finder 
diefelben in Hrn. v. Büffon Nacurgeſch. der Vögel, 
nach dex mit Aumerk. und Zufägen. vermehrten Uebere 
ſetz. Den Prof. Otto, 108. Berl, 1784, 3) \ 
99. beſchrieben, und abgehilde 
AA uͤber einige Bigel som Bear je auten gi se 
nung, zut Buttung Der Kern xia) gehörig, von C. P- 
Tbunberg, ſt. im 5 B. der dverf. Yaeıları Abhaudl. der 
ae ad. d. will. für das Jahr 1784, (Epy 17864) Sr 
Rirſch⸗ Flecken, wie ſolche aus leinenen, wollenen u 
feidenen Zeugen zu bringen, ſ. im XIV Th. S. 10, f. 
Kirſch⸗Feiſch, Eingemachteo)ſ. oben, S. 122, f. 
Kirſch⸗Ge gone, oder Blace; ſ. sben, ©. 139. 
—— [. & —S Ba 
irfch = Gelee, |. aben, | 
ſch⸗ Sam, "Rirfch- Fra . —* 83, 


ER R ae ſßXRirſch⸗ Sint. on 9 * 
Birſch⸗Harz, ſ. Kirſch⸗ Gumm 
Zirſch der, Aitſchholdt: iz Kiih: dein 


198 Wehr Mopp: Euſch ⸗ Vogen. 
— Joro, Ciſtu⸗ Helisschenum L:s f Tÿh. xx, 


Birke Kal ale, f. oben, ©. ı 
Burn Bates a S. F re mediciuttche 
Kraft, S. 116; Natefia davon, S. 132. 
Riefcy: Anepper, Kirſch Fint. 
Aitfch Auchen, f. oben, ©. 13% füg: und 140: , 
— * ſ. Kirſch⸗FSink. 
Ai: FE Airſch⸗ Lorbeere; ſ. wen, 


. 153, fg. 

Kirch Wiaralban, f ‚oben, S. 139. 
—— Wierh, ſ. oben, ©. 131. | 

Pr ſ. oben, ©. 133,f. 
Kuh, * ‚f. oben, ©. * ze DA 

s stume, e. Cerifette; ſ. unter Pflaume, 

Airfch : Ratafia, f. ; Kirſch⸗ Dranntwein.. 
Kirſch⸗Saft, f. oben, ©. 124 

— ‚Saure, deren chemifihe —E ſoben, 


3, f99. 
3536 —— Kirſch⸗Fink. 
Zirſch⸗Spiritus, — u: Branntwein. 
Birf »Suppe, f. oben, ©. 137. 
Airfeh: Syrupp, f. oben, ©. 3 und 134. 
u route, f. oben, ©, ı 
Vogel, eine Art Deoken, welche nad, dem 
Gaiden der lefhen ſehr luͤſtern And, ihr Neſt an die 
hängen, und wegen ihrer Beſchaffenheit, fons 
derbaren Stimme ıc. verfchiedene zum Theil ſeltſame 
Nahmen bekommen Haben: Zi * J— 
Be DER ray eibe Kirſch⸗Droſſel, Kirſchholder, 
t, Biereſel, Bierhohler, Bierholdt, 
Diese Biel Bruder reg Bruder * 


vol, 
“ Beil fi feine Stimme dieſen N 
e n Eile — —28 en alten n * 


| . role, Gelbling, Belbvogel,. ——* ifchen), 
Gerolft, Boldamfel (*), — — | 

Guselfahraus, Bugelfiraug, Aumenle, Rerſen⸗ 

rife, Rirſenrife (um Coin). ſtraus, Ölimer: | 

| le, Pfeifbolder, Pfingpvoge‘ —2 weil er 
im Fruͤhlinge am ſpaͤteſten ankommt, indem er erſt um 
Pfingften, wenn die Bäume mit volfem Eaube beklei⸗ 
« det find, in unſern Ländern eintrifft), Pirol, Pirolt, 

i Pyrsie, Pyrol, Pyrold, Pyrolf, Schulze von 
Milow (in: der Mittelmark), Sommerdroffel, Tr: 
zolf, Tyroit, Didwal, Vogelſpoͤtter (weil er die 
Stimme anderer Vögel gern nachäffer), Dogelfirauß 
(in Steyermark und Deftteich), Weidiwall, Weih⸗ 
.santh, Weihrauchvogel, Widdewal, Widewall 
(in der Schweiß), Wichewall, Wittewalch, Witte: 

. wald, Wirwol, Wyrof;. Eat. Alcs luridus, ‚Avis 

Jtterus, Chloreos, Chloreus 4rifos. Chlorion, Chlo- 

: mis, Coraeiss Oriolus, Gaibule didroo. Galbulus, Gel- 
. gulus, Itterus Plin. Lutea, Luteolus, Luteus, Me- 
rula aures, Oriolus Albert Oriolus (Galbula) ige 

-. wa, loris arrubusque: nigris, rectricibus exterioribus 
- poftice flayis Leu, Picus nidem (uspendens Aldrep, 

— Turdoe anreue £. long ‚ Turdus fayus, due 5 
extrenn enuda nigris, popil is rubris. Barvors Vi. 

. neo, Vireo; Griech. Augen, YArupeg, das Weib⸗ 
hen, nach dem Yelian, * y. Kordog, Kork, 
* "Kopeog; Meugriech. rare; ; Yeanız. Bechighe, 








— ⸗ 


Bilorot 


— —— arten 
| 8 7 * * Sees Bert —8 
on n ia. er wediſche 5* artholde 
0 Rn Seettio har 
" dei wi j OL * ‚Deine einen Er date unfern 
o w herren von 
*5 o w haben 


euch in ımep Ehin 
ı(*) Die Beldamfel iſt — im FR e 74, 1, wilde 


beun Luracias Ortohıs 







t 


- 








200 Aiſch⸗Vodel. 
Bilorot, Cortpendu, Grivedoree Ede.‘ Loriot, Com- 
pere Loriot (*),. Löufot, Merle dor, Merle-jaune, 
Örimerle, Orior, Prloriot; . Altfeatz. Lorion, Lou- 
rion, Aurion, Lauriol, Orio, Oriol; Ital. Beequa- 
ſga, .Becquafigo, Brufole, Gelbero, Garbella, Gual- 
bedro, Melziozallo, Regalbulo, Regeyo, Reigalbero; 
Spaniſch: Oropsndola, Oroyendols; Engl. The 
‚ golden Thrufh Edw, Wirwal, Wiwol; Böhm. 
Brhel; Poln. Wilge,) Wywielge; Rufſ. Iwolsa; 
Lettiſch Wahlod. : Diefer Vogel ift ungefähr ſo groß 
‚ als eine Amfel, 9 bis 10 3. fang, 16 3. in der Flügels 
° Breite. Der Schwan ift ungefähr 35 3., und der 
- " Schnabel 14 Lin. fing. Das Männchen ift über den 
"" ganzen Körper, den Hals und Kopf, fehön geld, aus⸗ 
“ gemonimien bis auf einen ſchwarzen Steich, welcher von 
Dem Auge Bis zum Winkel des Schnabels geht. Die 
Fluͤgel find, ſchwarz bis auf einge gelbe Flecken; welche 
“ ‚gm Ende der meiften Schwung - Federn und. einiger 
Deck⸗Federn liegen. Der Schwan ıft gleichfalls halb gelb 
. und halb ſchwarz, fo, Daß dad Schwarze auf den ſicht⸗ 
" baren Theilen der beyden mittelften Schwanz: Federn 
"die herrſchende Farbe ift, und daß das Gelbe inner 
’- ftärfer und flärfer an den Seiten: Federn des Schwan⸗ 
zes wird, da naͤhmlich daſſelbe an den: Enden derjeni⸗ 
J £ anfängt,. welche Den mittelften am nächften find. 
Ss ift oben zu bemerken, Daß das Gefieder bey dem 
. + Männchen und. Weibchen. nicht einerley Farbe hat. 
Faſt alles, was bey dem Männchen völlig ſchwarz iſt, 
ift bey dem Weibchen nur braun mit einem grünlichen 
Anſtriche; und faſt alle Theile, weiche ben dem Maͤnn⸗ 
chen fo ſchoͤn gelb find, find ben dem Weibchen oliven⸗ 
: farbig, biaßgelb oder weiß; naͤhmlich oliveufarbig uf 
ve Ba | em 


. ) Einige leiten ben Nahmen Loriot aus bem Griech. Chlorion, 
2 — aus ben te Aufeolus, und wach Andere nen Dem Ger 


ſchreye des Vogels, ber. 





SEE Or 


dan Ropfe und oben auf dein Leibe; ſchmuhig weiß 


mit braunen Streiſen gemifcht unten auf dem Leibe, 


mweiß an den Enden der meiften Schwung s Federn, ımd 


blaßgelb an den Enden ihrer Ded > Zedern.. 


* Gelb tft: ben dem bloß an den Enden 


und ipren untern. Deck Federn. 


5F 
De bemerkt —* bey dem Weibchen einen 


kleinen Raum hinter dem Auge, wehcher ohne Zedem 


and Ge fhicererbig 


« 
ee - 


sm 


u 
4 


': ‚Die jungen Männchen gisichen d en Beben i E 

—2* Geſteders um fo mehr, je jünger fie 

am — res ar Pe 
‚obeen: Theilen Bed Kürpers, 


uſt⸗Monathe 
„gen aber ng G Geld ſchon zum un A Eiche 
"ben: auch ein anberes Gehen, nie die alten; dieſe 


* io, ‚io, io⸗ weiches fie einige Mahl bören laſſen, 


und weiches E it dem Mauen der K ei 
: an. Bits Bid Fam man Lehe u [hr gu mie 


bdem Mande nachahmen; ımd da es der Ruf des Gat⸗ 
“ sen zur Liebe ift, fo kann man Diefe Vögel aus der Zers 


s du 


—R® 


ne we Dad einem Baume locken, umter welchem man ets 
was verſteckt ſteht; und auf Diefe Art kann man bies 


* aweilen einen Kiefeh + Wogel (dyiefen, welchem manfonft - 


J —— kann. Das ai ni be 
” mt, erwaͤhnter Maßen, auch mit 
: Zlöten ziemlich überein. Mit dem Katzen⸗ Gefchnen 


— 


aber ſcheint es von allen angegebenen Toͤnen die wen j 







Be nlichkeit zu babe. Bock fagt, man lege 


reußen dem ne diefes Vogels die Deutung bey: 
du dei o besähle auch) und daher ent 
Rauden vermu ich feine Nabmen vom Biere: Bier⸗ 





i Eſel, Bierhohler, Dierbholdt, Bierholf, Bierole. 


Auſſer bieſem See, were jeber Menſch _ 


x X 


— 


aber ber obere Rand des Neſtes, wo die Deffnung befinds . 
Uch iſt, iff um den Zwiefel geflochten. dudem iſt dirſes 


* etwas rinwaͤrts beuget. 
Sein Neſt beſchreibt 


‘ , . 
‘ 5 ⁊ ” 
a \ 
' . 2 
’ “ er [4 A 
ao Kid Fe 


“ es an „und gleich einem Sue, * ge stöeg 
Er bt süftagen d; :DB gleich ein fo eit oh⸗ 
offen #. —— es opt mit 


.. ne Verdeck und gan⸗ 
—18 — Zwegen behangen if,- fo. kann ec wenn fchon 
der A— Vinde hin und ber getrieben wird, Fein. 


ur 237 es Heraus fallen, auch wenn die Alte —— aus | 


t. —— dient die Einfaffung des Neſtes 7: 


auch Plinius; x. 1, c. 33. 
aliquig füspendir in fü:culo (nidum).primis ityra- 
"mis gyathi modo. Gesner fand es giemlich ieh. 

"Seife, welcher boch ein fehr großer Vogel» Kenner 
“war hat einen nicht geringen Irrthum begangen, „und bad 
Net einer © wanz⸗Meife für das Neft eines Kirſch⸗ 


8 an ‚ und unter biefem Rahmen um nblich 


RL * ‚Denn das von. ihm beſchriebene und ab⸗ 
e: ge übere Tefk ift fein genrbeitet, una hat won:einlen.Ufe, 
An dem es geflochten war, gehangen. Der Kirſch⸗ — 


"aber dä gebachter, Maßen, und wie.auc He. Prof. 


zT tive ) richtig angemerft hat, dag —* nieniahls von 
“Seinem Aſte, ſondern ſetzt es zwiſchen einen Zwieſel ⸗ Aſt, 
r. daß zwar der Boden des Neſtes vazwiſchen herab hängt; 


alle find. Das von Friſch abgebildete Neſt aber, iſt, wie 
bdes Remis feine, oben zu, und. nur jur Seite mit eillem 
55 verſeh 

uni Bat, im ra Th. —— bhandl. der tonigl. 

a d. Si. a. 8. J. 10, (Damb. u: 8. 1754 

9). RS 180, 7 bag NR richtiger abzeechnen laſſen, als 

ihin der Vogel, ſammt dem Neſte, aus Livland zugeſendet 

RN Beocben und er ſelbſt nicht getauft Hat, ivag et aus dem 

— machen ſollte daher er ee unter die je Seibenfanehnge 
ger _ 


| Ei oben jederzeit nn tie Die Vogel⸗Nſter gewoͤhnlich 


1 


J | | Fa, gen 


PR e. "Mikcell, Beröfin, To. VIT p. ‚358, Tab, .. 


C*) Iu feiner — der kleinſten Meiſe, oder des el 
® 


im Saub. Vagaı. 18.8. 3 St. 


, 


taui en Bemi 
Eu svogel 


w % 


® 


Kirſch⸗ Vogel. 205 


Henn Bas Neſt auf die An gemacht iſt, lege has 


Weibchen darin 4 bis 5 Eyer. Dieſe uͤbertreffen an 
Größe bennahe die Eyer der Weiß-Droffel. Gie find 


. am Grunde fehneeweiß, nicht flumpf, fondern etwas 


fe 


fbigig zugebend, und recht wohl geformte. Auf dem 
Weißen haben fie ziemlidy ftarfe kohlſchwarze Flecken 
und Tüpfel, deren einige nur wie Puncte von Tinte 


8 ; doch bi ichen nicht Fr 
— Drac Bhffon —— uk weißem 


Grund haben, und die fchwarzen Flecken in das Brau⸗ 
ne fallen. Bock hingegen beſchreibt dieſe Eyer liches 


grau, etwas weniges roͤthlich, und ſchwaͤrzlich fein ges 
Ä fledt. ‚Vielleicht finder hier auch eine Pleine Abaͤnder⸗ 


-" ang in der Farbe Statt, 


Dad Weibchen bruͤtet ungefähr 3 Wochen fehe an⸗ 
Baltend,; und wenn die Jungen ausgekommen ſind 


\ _ feßt.e& die NVorforge für Diefelben nicht nur lange Zeit 


fort, fondern vertheidigt Diefelben auch gegen ihre Fein⸗ 


. „de, ja fo gar gegen den Menfchen,: mit mehrerer Uner- _ 


RK 


ſchrockenbeit, als man von folchem kleinen Vogel er: 


“warten follte. Man bat gefehen, daß die Alten diejes 


nigen, die ihnen die Brut genommen haben, angefals 


len haben: ja, was noch feltener iſt, die Mutter ift 


mit dem Mefte weggenonmen worden, bat im dauer 


H brüten. fortgefahren, und ift auf ihren Eyern ges 
Eu 10T n.- ' " ' , 


Wenn.die Yungen erwachſen find ‚ begibt ſich die 


. ganze Familie auf den Abzug. Dieſes geſchieht ge⸗ 


woͤhnlich gegen. das Ende des Auguſtes, oder zu. Ans 


.. .funge bed Sept. Nie verſammein fie fi) in großen 
. Scharen, ja es bleibt die Familie nicht einmahl Heys 


fanımen; denn man teifft kaum mehr ale 2 bie 3, bey - 


. einander .an. - Ob fie gleich. nicht ſehr Teiche fliegen, - 


und mit den Flügeln fehlagen wie Die Amſel, fo iſt es 


doch wahrfcheinlich, daß fie den Winter in Afrika zus 


d 
Bringen. Denn eines Theils bat der Ritter des May 
Ms 


26 Ki · Vogel. 


18 


r 
D 


..0 


Commandeur des Malteſer⸗ Ordens, den Hen. Graf 
v. Baffon verſichert, daß fie I Sept. nach Malta 
kämen, und im Früblinge wieder zuruͤck gegen; andern 
Theits fagt Thevenot, daß fie im May nach Aegypten 
fämen, und in Sept. wieder zurück yögen. Cr feßt. 


noch hinzu, daß ſie im May fehe fert wären, und ihr 
Fleiſch alsdann gut gu eſſen ſey. Forskahl meldet, 
d 


fie im Imn. nach Conſtantinopel kaͤmen, und das 


. BR bis zum Sept. blieben, fid) von Feigen, Wein⸗ 


6 .- 


Trauben und Maulbeeren näbrten, und alsdann in 


wärmere Länder zögen; in Alerandrien kaͤmen fie kurz 


vor Ueberfi mung des Miles, und flögen im Nov., 


behy bevorfte Froſte, wieder weg. 


ren fie füch von Inſecten, Häfen, Raupen, Wir . - 


Kenn dieſe Voͤgel im Fruͤhlinge ankommen ‚ nah⸗ 


mern; kurz, von demjenigen, was fie bekommen koͤn⸗ 


; allein i lichſte N , l 
———— 





d, 
- ber man fie auch. in einigen Ländern. Zunozdiyos, 


(Zeigen » Sreffer) genannt bat; und biefe Nahrung 


 madye vielleicht ihr Fleiſch fo gut zu effen; Re freffen 


auch Vogelbeeren, Erbſen, u. d. gl. Zwey diefer Voͤ⸗ 


gel ſind im Stande, an Einem Tage einen reichlich tra: 
. ‚genden Kirſchbaum zu berauben, weil fie immer eine Kir⸗ 


Sche nach. der andern, und zwar. nur den veifften Theil 


| | derfelben, anhacken. Doch ift der Schade, den dieſe 


wenige Vögel thun, felten fo groß, als der von den 


Sperlingen, Stahren, Kirſch⸗Finken, ımd andern. 
Der Kirſch⸗Fink beißt, gedachter Maßen, die Kirſch⸗ 
Steine mit feinem dicfen Schnabel auf, den er in die 


© Quge des Steines bringt, und ihn fo theilt; der Ptrol 


x 
«at 


€, 


oder Ki Bogel hi laͤſſet die Steine fallen, 
and: Ph en r ern Schnabel —8 
auch nicht oͤffnen. J 


r 
‘ . F 2 
® . - 
B 


Kirfch Waffr. Kirſey. *27 


Diee tele Vogri And nicht leicht aufzunehon und 
jzahm zumachen; fie ſollen aber alsdann gut floͤten und 
. forschen lernen, tote Hrn. Prof. Otto ein Jaͤger aus 

Erfabrung verfichert hat. Ein altes Maͤnnchen aber, 

welches am Fluͤgel lahm nefchoffen war, ernährte man 

An dem Zimmer mit Kirfchen, und es flarb, da dieſel⸗ 
: ‚hen nicht mehr zu haben waren. . Zorn fagt auch, die⸗ 
- fer Vogel fen in der Gefangenſchaft nicht Febendig zu 
erhalten. Sie werden mit Loden, an der Tränfe, 
und mie verfehiedenen Urten von Netzzen, gefangen; 
: ma kann diefelben auch, wie ich bereits erwähnt habe, 
: zufich lacken. Zorn bat.einige in Schlingen, wohen 
Kirſchen aufgeſteckt waren, gefangen. 
.. Dieſe Vögel haben ſich bisweilen Bis an das Ende 
der alten Welt verbreitet, ohne eine Veränderung in 

: ihrer äuffern Geſtalt oder in ihrem Gefieder erlitten zu 

haben. Denn man hat, wie Hr. v. Büffon meldet, 

Pirole von Bengalen, und felbft aus China, gefeben, 
. welche.den unfrigen voͤllig gleich geweſen find. ‘Doch 

‚war, wie Edwards fchreibt, der Vogel, welchen Al⸗ 
bin aus Bengalen erhalten hatte, vielleicht gar nicht 
unſer Pirol; menigftens hat ihn Albin alsdann fehr uns 

kenntlich gemahlt. n a 

Werſchiedene Abarten des Pirols, findet man in 
. Bülfon’s Naturgeſch. der Vögel,- nady Hrn. Prof. 

Dtto Ueberſetz. SB. GBerl. 1782, 8.) ©. 184, fgg. 
. befchrieben und abgebildet. 

Rirſch⸗Waſſer, ausgepreßtes; f. oben, ©. 133; de 
ſtilliertes. ©. 35, f. Be 

Rirfchs Dein, ſ. obm, ©. 128, ſfag 

Kitſch⸗Wurm, f. oben, S. 95, f. 

Rirfe, ſ. Kein. Dotter. 

Birfenrife, ſ. Rirſch⸗ Vogel. J 

Kirſey, (der oder das) eine Art eines gewirkten wolle⸗ 

nen Zeuges, deſſen Nahme bey dem Horneck ſchon im 
gten Jaßeh.. Churſu lautet. Gr wird bald. Hùi⸗ 


6 


ſay, 


x 


\ 


— — — — — — — — — — 
- 
- 
. . 
, 
. 
r 


208 Kirfen, 


ſay, bald Cheriſay, bald Kefey, Aisfat, Befb 


‚ auch Kirſchey, geſchrieben und geſprochen. Im 


Engl. heißt er Kerley, im Holl. Karley, tm Schwed. 


- Kerling ; alle aus dem tal, Carifea, oder Stanz. Cari- 
‚Ste, Carifel, Carifet, Caxize, Carfeye, und Crefeau, 


x 


- oder Crezeiu, | 


Der: Kirfen ift ein wollener gefreußter ober .gefös 
petter Zeug, und eine Art von grober Sarfche, die 
auf beyden Seiten recht und mit Haaren bedeckt, ſturk 
gewalkt, ‚aber defto leichter gefchoren if. Er. np fu 


wohl von ordinärer, als auch von Kerns Wolle. ges 
macht, und werden zu einem 13 Elle breiten, und 32 
E. langen, Stüdes Steine oder 44 Pfund Wolle ges 
nommen, Diefe Wolle wird, wenn fie mit Fett wohl 


zugerichtet ift, zu einem feinen und gleichen Garne ger 
fponnen. Zur Werft müffen 17, und zum Einfchlage 
27 DE genommen werden. Die Werft muß fenn 29 
Schrenk von 13 E. gefchoren, und der Einſchlag mit. 


4 Schämeln, doc. daß der Köper nach der rechten 


Ecke zu gehe, und recht gefcheuert, auch der orbindre 
ſowohl, als der feine, mit 2 ſtarken Schlägen wohl ges 


wirket werde. Vom Wirk⸗Stuhle kommt er 64 Vier⸗ 


tel breit, und 44 E. lang, welchen dann der Walker 


"über die Hand, bie zu vorgedachter Länge und Breite, -' 


mit guter Fuller⸗Erde oder grüner Seife wohl walten 


muß, bie alles Fett heraud iſt. Wenn aber der Kirs 


fen nicht gefärbet werden, fondern weiß bleiben foll, 
muß ihn der Tuch⸗Bereiter, nachdem er rein ımd von 
dem Tuch - Scherer ausgefchoren ift, in Taulichem Waſ⸗ 
fer mit 2 Pf. weißer Seife rein twafchen, aldbann ans‘ 
fehlagen , aber nicht recken, fondern nur vergleichen, . 


und mit nicht allgu heißen Eifen preffen. 


Man verfertigt den Kirſey in verfchiedenen Läns 


"dern und Staͤdten von Europa,’ als in England, 


Scotland, Frankreich, Holland, infenderbeit in Ley: 


Duiac, Die mailen und Beften.aber Lommenraumd (ige 
\ . . ⸗ 


n " I, 


⸗⸗ 


| Kirſeh.* 209 
fand; wo fle vornehmlich in Kent fabriciret werden, 


‚und ans Scotland. Man hat von benfelben verfchies 


dene Arten, als: grobe und feine; ingl. weiße, und 
mit allerlen Karben gefärbte. Von letztern find einige 
vor dem Weben in der Wolle gefärbt, andere aber find 


"weiß von dem Stuhle gefommen, und nachher erft zu 


BêF 


Soldaten, und zwar nicht allein in 


gerichtet und gefaͤrbet worden. Die Kirſeye, inſonder⸗ 
heit die englaͤndiſchen und ſcotlaͤndiſchen, liegen gemein: 
‚Niglich & par. Ellen breit; die Laͤnge der Stücke aber iſt 
verſchieden, indem einige 15, andere 15, 17, 18, 22, 
24, 30, 32 bis 34 Ellen par. Maß halten; die 


feotländifchen Kirſeye aber find 12 E. doppeltgemefien 
lang. Diefe Art Zeuge finder Durch die ganze Welt . 


ſiatken Abgang; Infonderheit gebrauchen die Holländer 


viel Davon, vornehmlich Blauen, zur Moutur ihrer 
olland fabricirten, 


ſondern and) in England»gemachten. " Doc) dürfen Die 
engliſchen Kirſeye nicht andere, als weiß, ober in der 


Wolle, vor dem eben, gefärbt, nach Holland ges 


bracht werden; da bingegen Diejenigen, tDelche erft, 


nachdem fie vom Neber - Stuble gefoinmen, ‚zugeriche 


‚tet und gefaͤrbt ſind, daſelbſt unter‘ die contrabanden 


Waaren gehören. 


Im Preußifchen tragen die Officier von der, Ca⸗ 
vallerie, feinen und ans fpanifcher Wolle fabricipten 
Kirſey zu ihren Colleten. Der grobe, welcher von et⸗ 
was befferer Fand» Wolle, als das ordinäre Tuch, ges 
macht ift, und nur ı E. Breit liegt, wird von den ger 
"meinen Eavalleriften getragen. — 
Nach dem Fön. preuß. revidirten und renovirten 
Tuch : und Zeug: Reglement für die ChurmarP und fel- 
biger incorporirten reife, d d. Berl. d. 22 LIov. 1773, 
werden zu bem, 3> E. langen, und 2 €, breiten Kirſey, 
48 Pfund aus feiner, zweyſchuͤriger, weißer, wohl fortiers 
ter halb Sommer: halb Winter: Wolle gefponnenes Garn 


erfordert, wovon zur Kette rechtd 19 We, und zum Eins 


ſchlag links 29 W., überhaupt alfo +8 W. Garn kommen, 
Oek. Enc.XXXIX Th. DD. welche 


\ 
> 


, $ 
y Killen. 





Queſano, Queſſins, oder Quelroma, eine Jnſel 
in dem perfifchen Meerbufen, an der Küfte' von gluͤck⸗ 
feligen. Arabien, nicht weit von der Inſel Drums, 
welche 12 Meilen im Umkreiſe hat. Sie ift fehr 
fruchtbar, und hat inſonderheit fchöne Gärten, in weis 
hen Eitronen, Pomeranzen, Melonen und herrliche 
Weintrauben, wachfen, die in großer Menge nad) - 
Gamron und Banders Abaſſi geführer werden. Lim 
dieſe Juſel iſt die größte Perlen = Sifcherey von orients 
alifchyen Perlen. Man nennt diefelben Baharen, 
weil die Stade dieſes Nahmens auf derjenigen Küfte 
von Arabien liege, weiche diefer Inſel gegenüber iſt, 
und weil man daſelbſt auch fehr fehöne Perlen fiſcht, 
weiche die Einwohner Murwarid oder Marwarid 


NERNEN: s 
Rielaragafi, ift das Oberhaupt den fehwarzen Vers _ 
ſchnittenen am türkifchen Hofe, und der Ober + Aufjes 

über das —— des Sultans. (Harem), 
" zu deren Gemächern er bie Schluͤſſel hat, und worein 

‚feine andere Manneperfon, ale der Groß = Sultan, 

kommen darf. Er bat auch die Aufficht über die Pd 

nigl, Moskeen, welches ihm beträchtliche Einkünfte 

| en hs weil er die Stellen in dieſen Moskeen zu bes 

en bat. 

2 Kis, heißt ein Verfchnittener, ar, ober ler iſt das Zei⸗ 

chen des Genitiv in der mehren Zahl. Age, heißt Vor⸗ 

ſteher; und bag angehaͤngte fi zeigt an, vaf das vorherge⸗ 
hende Wort im Genitiv ſtehen muß. 

Aielev, oder Cielen, der dritte Monath im Juden⸗ 

Kalender, welcher in unſerm Nov. feinen Anfang 

nimmt, und im Dec. ſich endigt. Am a5ften deſſelben 

| 2 wird 


Riſch, —— oe Oi Ris, Rioemich, 


’ 


> 


Sek iſſingen. 211 


wird Chanucha, d. i. das Feſt der Kirchweihe, o 
Kirchmefle, ————— a 
Bifferi, Kiſſery, Ketſeri, eine Art kleiner und ſehr 
wohlſchmeckender, zu dem Gefchlechte des Geiß⸗Klees 
geböriger, Hülfen ⸗ Früchte, wie Erbſen, womit in 
Oſt⸗ Indien geoßer Handel getrieben wird. Es kom⸗ 
mien deren viele aus verfehiedenen Fleinen malabarifchen 
‚Königreichen, infonderheit aus Eochin, Poren, Call⸗ 
coulan und Coulang, von wannen die Engländer und . 
. Holländer, welche dafelbft ihre Niederlagen haben, alle 
Jahre viele Schiff » Ladungen davon abhohlen, um 
.  Diefelben alsdann in andere indianifche Derter, wo die 
- fe Frucht wegen des dortigen Erdreiches nicht recht ' 
"fort will, zu verführen, und mit anfebnlichem Vorthei⸗ 
le wieder zu verfaufen. Einige nennen dieſe Frucht 
auch, wiewohl unrecht, Eayang, oder Catiang, ins 
- dem diejenige Frucht, weiche eigentlich Cayang heißt, _ 
bey weitem nicht fo gut iſ. Siehe Cayang, im 
Vli Th. ©. 752. — | 

Riſſina, ſ. Paradies Kol. | 
Kiſſingen, eine Fleine Stadt, Obers und Cent- Amt, 
. + Im Yischume Wuͤrzburg an der fränfifchen Saale, 3 
Meilen von der Reichs⸗Stadt Schweinfurt, wo ein Ges 
- fund ⸗Brunnen, Wildbad, und gute Salz⸗Quellen 
nd. Es iſt auch ein neues Gradier⸗ Haus dafelbft 
errichtet worden. Die umliegende Gegend ift fehr ans 
genehm. Die Berge find von mittelmäßig Höhe, 
an ihrem Fuße mit Früchten befdet, aufder Mitte mit 
.. fruchtbaren Weinbergen bepflanzt, und auf der Spitze 
- mit ſchoͤnen grünen Waldungen befegt. Zwifchen dies 
ſen Bergen, infonderheit um Kiffingen, ift ein ziem⸗ 
lich_breites ebenes Thal mit einem Wiefen » Grunde 
: und dem Saal⸗Fluſſe. Etwa 60: Schritt von der 
- Stadt, ſuͤdwaͤrts, entfpringe der erfte Gefunds Bruns ' 
‚nen, welcher fonft dee Trinf = Brummen genannt wird, 
Derſelbe tweibt, in vier Quellen getheilt, au een 
.. a 2 ⸗ 


‘_ ® 


⸗ 


| 


212 . :. .. Klingen. | 
— "parsen Felfeg. Alle vier. Quellen find mit einem Aber 
8 Schuh en Fuße, und ehrem datauf gerichteten 
ſteinernen Aufjäße, beſchraͤnkt. Vier Schuh. davon 
iſt eine Ringe Mauer zur Abhaltung der wilden Waſſer 
:  geführt,: Das Waſſer diefed Brunnens tft ſehr fpiris 
: 188, Elar, und von einen recht angenehmen Geſchma⸗ 
de. 370 Schuh unterhalb gegen Mittag, ift der 
zivente ‘Brunnen, welcher fonft der Rade⸗-Orunnen 
« heiße, weil er. in vorigen Zeiten mehr zum "Baden, als 
. Zeinfen, angewendet worden if. Er ftebt in Hol; 
1 »eingefaßt,. ift von einem flarfen Triebe, und ſchmeckt 
ſaljartia, bitterfich, viel ftärfer und nicht fü lieblich, 
- als der Trinfs Brunnen. Die Faffıng ſowohl, als der 
Ablauf deſſelben, find ringsum mit vieler gelber Erde“ 
. belegt, 11 bis 12 Schuh von demfelben entfpringt 
: der dritte Brunnen. Man fand ihn bey dem Abgra⸗ 
. ben des Saal-Fluffes, und er wird der neue Brun⸗ 
nen genannt. Er iſt ebenfalls in Holz gefaßt, von 
beynahe noch ftärferın Geſchmacke als der. vorige, ubrir 
gens aber mit dem Bades Brunnen von gleicher Kraft. 
und Wirkung. Die Faffung ſowohl, als der Ablauf, 
wird ebenfalls mit einer häufigen gelben Erde uͤberzo⸗ 
‚gen. Damit leßtgedachte zwey Brunnen rein gehal- 
ten, und von dem anwachſenden Saal⸗Fluſſe nicht 
uͤberſchwemmet würden, bat der Kürft Biſchof m 
Wuͤrzburg und Bamberg den Saal» Fluß ſeitwaͤrts 
abl:-.n, und die Gegend der Brunnen in der Länge 
. und Breite 7 Schub erböben und einebenen laſſen. 
Dabeyn iſt ein breiter, grüner, mit Klee. bewachfener, 
mit Raftanien befeßter, und noch fonft mit verſchiede⸗ 
nen Alleen gezierter lab angelegt. - Endlich ift aud) 
ein bequemes Cur- Haus erbauet worden. | 
Die Kiffinger Brunnen find fehon feit zwey 
‚Jahrhunderten bekannt geweſen; zu welcher Zeit aber 
ibro eigentliche Entdeckung gefehehen fen, iſt ungewiß. 
" Mit den Reagentibus haben fie alle die Verbälenife, 
0 ie 


- 


«> 


⸗ 


—— LT Sl 213 


die: man bey alkaliſchen Stahlwaſſern finder. " Der or⸗ 
dinaͤre Trink⸗Brunnen ſetzt feinen Ocher ab.‘ Yen 
Den Galläpfeln wird er wenig indie. Nach der voll, 
gen Verdunftung befam Overkamp auseinem Mediei⸗ 
.. :nals Pfunde 314 Gran Salz, und 95 Gr. gelbe Erde. 
MDenus aber erbiele 46 Er. Mittel - Salz, und 18 Gr. 
alfaliiche Erde. Der Bades Brunnen Imd der nene 
Eur: Brunnen ıwerden bende von den Galläpfeln dun⸗ 
kelroth gefärbt. Ein Pfund von leßternt, liefert, nach 
der Evaporation, nach Overkamp's Angabe, 75 Ex. 
Salz und 6 Gr. Erde; nad) Dekus Verſuchen go ' 
Gr. Sediment, worunter 12 Gr, alfalifche Erde find; 
das übrige ift ein Mittels Salz, woran noch einige uns 
gefättigte laugenſalzige -Theilchen hängen. Der hs 
de» Brimnen hat Biefelden Beſtand⸗ Theile, nur um 
einige Grcnme 
ob. Wiertiche Nachricht vom Kiffinger Wafler. 1589. > 
Gothofr. echi deſcriptio fontia, medicai Kiflingenfis. Wiregb. 
1995, 8 - a 257 
Sehro Zeſchreirung des Kiffinger Brunnen. 1676. » ] 
a re Gachii Befteitung des Kibingsr Sayerbronden. \ 
.. 39, Barıbo h As: Breingens Beſchreibung des Kißinbee 
oo. er. 1738. : a vr 
‚ Stanz Joſeph de Overtamp Nachricht von dem. Kiffins 
ser Örunnen- 1745: . \ » 
Geinr Sr. Delius finterfuchunden nud Nachrichten von deu 
Srfandbrunnen und’ Bädern zu Kiffingen kind Bollet int Fürs 
ffienthum Mürtburg. Erlen. 1770, 8 su. 0.5.8. u. 2 ÆXT. 


Kiſte, Diminut. das Riftchen. Oberdeutſch Kiſtlein, 
zuſammengez. Kiftel, ein Wort, welches mit Kaſten 
uberhaupt genommen, gleich bedeutend iſt, und auch 
‚in Nieder⸗Sachſen, in allen Ben wo das Wort 
Raſten gebraucht wird,. flatt. deſſelben gangbat iſt. 
Seibſt in einigen, oberdeutſchen · Gegenden ind Geld⸗ 
Riſte fur einen Geld⸗ Kaſten, Kleider⸗-Kiſte für 
Kleider⸗ Kaſten, Todten⸗ Riſte für-einen ſchweren 
Sarg mit einem erhabenen Deckel, Niederſ. Ruͤſtkiſte, 
von Raſt, Rube, uͤblich. Kiſten und Kaſten voll 
haben, im g. L. Sptow. Bey einer offenen a 
-, 3 e 


/ 


% 


of Anti ah we ein , Gefhenen, Gaegenben 
wo t Diebe 


m hönfigften be de man es im Hochdeutſchen, 
* einem ar länglicy vieredigen aus Bre⸗ 
tern vo ann Behaͤltniſſe mit einem De⸗ 
de, welcher. einen Befchlag, auch eine Krampe und 
einen Lieberwurf bat, um mit einem Dorlege- Cchloffe 
gerfchloffen werden zu Binnen. Manchmahl ift es 
nur ein Behaͤltniß, worin Maren oder Sachen 
eingepadt oder verfchicdt werben, wo ber Dedel mt 
Drägeln aufgefchlegen und befeftiget wird. Zumeilen 
hat die Kifte andy einen Schieber, d. i. einen Deckel, 
. der in eine ‚Suge eingefchoben werden fatın, vornehm⸗ 
lich bey Kleinen Kiften. Diefe Behaͤltniſſe werden | 
auch haͤufig Kaſten und Käftchen genannt. 
In engerer Bedeutung ift in der er Glas» Handlung - 
‚eine Kiſte Senfter : Bias, eine Kifte von beftinmter 
Groͤße, welche 20 Bund, jedes von 6 Tafeln, enthält; 
f, Th. XVII &, 672. 
Niederſ. Kifte, im Engl. het, „im Angel Ceh, 
im anf, Im ber engen een hochdeutſchen Bedeutung Caille, 
Im Daͤn. Rifte, im Schwed. Kills, im Islaͤnd. Kiſta, im 
NPerſ. Caftr, alle in ber weitäin Bedeutung eines Kaſtens, 
pie bad kat, —3 Griech. Kıra, und Hebr. D2). Es 


offenen Kaum, wovon ned häufige Beweiſe vor⸗ 
er nd. Das Niederſ. Kiſte bebeutet noch ein eu⸗ 
Gefängniß, beſonders In ben Zufaumenfegungen Dos 
Sen» Bißee ein Narren s Häuschen, Doll Ri * Toll⸗ 
ned ai 
gl. ein du a abgethe sach zur 
eines Erd⸗Dammes. Innan thines herzen Kun. 


den Ditfrieb, B.1, €. 18, can 
' Zeiten des Im Nel. 
. ia Korb. —— Bau wet wet. >. 





Riſten⸗ 


Riten Dh, .. Meile 25 


Rimn⸗ &ols,"Gülenes Set, Prfem u Ai (ak 


ten läffe, um kleine Kiften Daraus zu verferzigen 
et,. welche — Gerz Kr 
re 
' —— —— Arten von Mar 
eo: @ Bi | 
1 e * 
Kiſter, auf H 





be re een 


eſtſcher | 
efchaftder großen Bun | 

Mauer wohnen, mie re die Karavanen, die von 
Moskan nach Peking | geben, und fat ganz Sibirien 


durchreiſen muͤſſen, den Dftinfen ntitbeirigen „been © 


Weiber folche zu Schleyern, womit fie Das Geſicht 
bedecken, br 
2. Eine Art chinefifcher Leinwan bie mie Baum⸗ 


\ mwen vermnifcht, und ifß —— 
Eat" 


nen andern 


wweyerley Art, deren die eine Odiazovaia, und die 


andere Tiumovaia (Tänewaia) genanm wird. Die . 


Ä er, als die feinſte, iſt 335 Viertel breit, und bie 2b 
n lang, und jedes Stuͤck beſonders zuſammen 





— 


> 1 1 RU Reifen. 0 


din ein um gehunden. &. mriſtens. J— 
a —— br Io 


Der baumwollene Zeug, wagen bie * —* 
“Sie Chineſer aber. Bu, nennen, iſt auf. ber Gruͤnze zu 
Kjaͤchta (f Th, XXXi, ©. 2182 ya Grunde, he 
ung gelegt, wornad) bie Preife per. Nbrigen Waren eh 
net werden, meifderfelbe die am iten —8— e Mave- 
tif. Doch wird. auch viel Baht egen nie‘ Silber⸗ 
Mrʒe gehandelt, ſo gar, daß die reiten Maren, wen® 
- man fie gegen bates Weld- Fauft,: noch um einige- Mübel 
weohlfeiler, als nech vxm Werthe bes Bitdtkn,. wie ſoknher 
von den Chineſern gegen au iche Waren Bere Rh 
zu haben ſind. a * rg u 


Bitalkg tanewaia wovon Io ent ufanuen reiegt 
„ein Duͤn ausmachen, koſtete in den Jahren 1733, bis 
1735 das A durch die Banf. ag bares Geld 3 Kurs 

. 1737 Ai K er dis auf 5 Rubel, Er iſt durch⸗ 
chin len, ‚aber bald heller, bald dunkler, Der dun⸗ 
(te. wirb am meiſten geachtet; denn bie hellblaue Farbe 
verbleicht leicht, und verliert viel Durch die Waͤſche, dage⸗ 
dio dunkle Fr Man erlaubt aber im Kaus 
‚fin Aunfuchen wern es werden von.allen Urn 
artungen. von E helleſten, von ben mirtlern,, und von 
LH x. duukelſten u "rer einander gemiſchet; und beſte 
de as gfalt eines ruffifchen. Kaufmannes nur darln, ba 
ehr von dunkler und Mitcleret, als hellblauer, Farbe 
3 b en ſucht. Er gibt vabey auf ben Faden Acht, 
veil ein Ritailafeiner, als der andert iſt. Er macht hin 
und wieder ein Tjuͤn guf, zur Probe... gb ber Kitaika nicht 
verlegen, oder in ber be verbranit tft ,.und baber leicht. 
Ä Im ‚oder ‘ob er auch Köcher hat. —— kauft er 
ine große Pade, ohne biefelben aufſumachen. Denn da 
hat mander,. ber fo —— geweſen If, nachgeheunbs in 
ben wichea dem Küatka nußgefchuittene Hoͤtzer von 
der‘ ehe: umb — des Ritaifa, wie er tzuͤnweiſe m 
fammen-gelegt 
- Andere — * — find: der von den Chineſern 
p genannfe Wadfchye, und. Schenchaihn, von mand)eirs 
en Farben. ie werben ſtuͤckweiſe Aufammen geleget, 
aber A. zu zo Stil in einem Tjuͤn verkauft. Diefe hal; 
| der erſten Ast einerley PR Der: Shandun 


Kid, Kitſee. 21 | 


: bus den ieh Semiilennaje) und Jendhua⸗bu, (xuſſ. 
Ganızomaia) find davon nur in der Seina des Fadens un⸗ 
terſchieden, und koſten deswegen das Tjun zu 6 Rubel, 
" Der Rahme Semilannaja rührt Daher, meil im erflen An⸗ 
‚ fange der Handlung mit China ein Tfiin von den ruffifchen 
Karavanen in Peling gegen 7 Laan Silber gefanft wurde, 
Den Rahmen Samsowaia hat man von den Mungalen an⸗ 
genommen, welche dieſe Urt Kitaifa Zochor⸗Samtza 
neunen. 

Eine andere Art Sitaifa, welche gleichfalls bon mans 
cherlen Farben, “aber etwas breiter, und faft noch einmapl 
fo Tag, als ber gemeine, iſt, wird ſtuͤckweiſe verkauft, ud 

’ Tot das Stuͤck 1 Rubel: 15 bis ao Kopecken. . Alle ditie 
Yrten von. X-taifa find geglaͤnzt. 
Eine einzige Arc iſt ungeglänit. Diefe ſieht unſerm 
Kamelote nicht ungleich. Man ge infpuberpeit von fuuf⸗ 
erley Farben, als: ſchwarz, roth, grün, orungegeld, und 
Sand⸗Farbe. Eri aud etwas breiter, als der gemeine, 
ſonſt aber mit demſelben von einerley Länge. 10 Sid 
werden von jeder Farbe zuſammen gelogen; ; biefe koſteten 
„seh wohlfeden — nachher 7 Rubel. Will man bie 
lan, fo wird die gruͤne für bie beſte gehaken, 
— —— ‚4 Rubel mehr bezahlt, 
mliers Samml! rufiiher Beibichte, 3 ©. ‚9 und 6 ‚6 
«ER Peterob. 1260, 8.) S. 974, fg 


Kite, Aitz, oder Rigr. 1. Eine Art eines in den 

Miederlanden iche Saberenges. Fr. Chat, Chaue 

Lim xxxvi TG. © 

2. Ein Fleines Shih weichen mit, Waren beladen 

wird, mar Ein Verde: hat, und einen Gabel: Maft ' 
führt, wiedie Jacht oder Heu; Fr. Caiche, Quaiche, 
oder. Qtieche: Die Engländer bedienen ſich haͤuftg Die: 
. fer Are Schiffe; man barf ſich aber damu nicht weit 
auf die See wagen. 

KRitſch⸗Baum, Prunus Pädus L; £ Bänden. Air 
fdie, oben, &. 177, We 

Autfoer, ſ. Aeſſer. 
itſee, Ungar. Foͤptſeny, ei dei Yr. —* 
ein Flecken in ‘der wiefelb Uns 
garn, von welchem die Sulden, un deren —2* 


ag: Kut. 


Matthias Corvinus von Ungarn war, den’ Mahmmen 

fuͤhren. Von dem alten Schloſſe ſieht man noch Ue⸗ 

berreſte, Er gehört gegenwaͤrtig dem Fuͤrſten 

baſp, der ein Luſt⸗ Schloß daſelbſt hat. 
Bike, oder Kuͤtt i*), (der) Ciment, 8 Br. Ciment (*), 

Maflic, eine Art eines zaͤhen Werbindimge + Mittels 
- harter und feftee Körper, 7.58. der Steine, der Dies 

Glaſes, des Porzellanes, u. ſ. w. welches 

auf dee Dberfiäe ber Körper, zwiſchen welche es. aufs 
tragen wird, erhärtet, oßne In in die Körper ſelbſt 
ein zu ziehen, und ohne nach feiner Er durch 
— ſich wieder auf loͤſen —F laſſen. 
Daher Bieten, (kuůtten), St. eimenier, maſtiquer, 
mit Kitt — ** verbinden. Zerbrochenes Por⸗ 
zellan kitten. Ein Glas kitten. So auch die Bir 
feramenfegungen ankitten / auflisten, eineitten/ 


ns Kitte werden entweder feucht, ober teoden, 


Yan — aufẽ steigen. Feuchte Kitte find, 
‚auf ah XX, ©. 439), bet Maner⸗ 

Sri "be dem etef , ingl. einem * Tho⸗ 
Fe 


———— nee 

Beet er ** 238 — 555 ed wit Be er | 
gun Grgcaben Befäicen, —— 

mga sit wird bes Meet Cimene wit Cimene (1 8 


* rt einer Rt 5 —5 eh 


—ã— 27 Be 
den Workea A alle Fr zu Epcentionen und 
abgefchnitsen hat: Cette aflire "(cette 
a ciment, Di 







⸗ 


in, tm Din. 






| Ki m 
, die Ribes Müerfe, ¶ Doene Mitte, die 








a ee A 3 


- fh mslenen moljenen Alan, die harzigen oder „erbbarnigen 
| flanzen, denen man zuweilen, fe 


* — der Feſiigken wegen, ——* J 
— wegen, nach etnas Defi oder 


*3 ange 








Ä len des —8 zu en 
—*— der Worernis⸗ me: —e 





DB u . on 
1: den: Faͤhrejeit, fenn kami.WMeſt Gaſchwinchth· 


keit, mie welcher man bey Aufführung der Waſſer⸗ 
1 Grhdude zu Werke zu gehen bat, erfordert Die 


*zweyte Eigenſchaft ˖ des Kittes, naͤhmlich: daß der⸗ 


::felbe fchne tue, oder, nach der Bau⸗Leute ihrer 
Oprache, ſchnell auztehe.“ Die Kälte des Winters 

überzieht das Gewaͤſſer in unferm Deutiſchlande mit 
Eis, welches ſich an den Einfaſſuligs⸗ Mauern derſel⸗ 
uben ſtark anſehzt, an die Steine md den Ciment Fe⸗ 
friert, und, wenn ſolcher nicht-befonbers ſtatk ſich mit 
"dent Eteinwerke verbunden Hit, in deſſen Fugen er iſt, 
ꝛſexner los macht. - Ben dem Eis⸗Gange ſtoßen oͤfters⸗ 
‚die ſtaͤrkſten Eis⸗Schollen auf ˖ dergleichen Mauerwerk, 


mit heftiger Erſchutterung deſſelben; und ein Kitt von 


geringer Feſtigkeit wird Die hierdureh nothwendig er⸗ 
n Plgonde Trennung der Steinendes Mauerwerkes nicht 
zwerhindern foͤnnen. Ueberbies wird ein loͤckeroe Kitt 
Bach Waſſer an ſch ziehen; Das fiicher Geſtalt eingeſo⸗ 
gent Waſſor wiſd von dem Kroſte in demſelben gefrie⸗ 
: Yan, durch das Gefrieren aber fidy ausdehnen, uͤnd bey 
erfolgter· gelnderet Witterung/ wenn dad gefrorne 
MWaſſer wieder aufthauet, warde ein ſolcher Kitt aus 
. einander fallen. Hieraus forgt ie Dritte Eigenſchaft 
beſſelben, daß: er dicht in ſeinen Theilen und feſi ſey. 
VDieſe Eigenſchaften des Kittes geben alſo ſolche Mate⸗ 


zrriatien u Beſiand⸗ Theilen deffefben an, welche, nach 


hrree Vorbindung mit einander, Line Miaffe-geben, Sie : 


rim Wuaſſer niche mur-unaufluich und ˖ feſt iſt, ſondern 


rauch dieſe Beſchaffenheit durch eine: ſchnelle Weebind: 
ang erhalten a Diefe And: Bitter⸗ und Stein⸗ 


Kaik, Sand, Puzzolane, Tkaß, Ziegel⸗Mehl, Glas⸗ 


Mebhlt, Stein ⸗Mehl, Hammer ⸗Schlacken, Dehl'uhd 
3. Waſſer, wovon immer eines hierzu vorzuͤglicher, "die 
das andere, iſt. = ae Zu 
‚Ye geroiffer ed alfo ift, daß es bey Errichtung dau⸗ 
erhafter und jeder Witterung wiederſtehender Beine 
I: au 


4 


auf die Sefchaffenheit dee Baus Materialien‘, und auf 
das dabey wohl in Obacht genommene Verhaͤltniß der 
Lage des Ortes mit jenen fehr viel ankommt: deſto nös‘ 
thiger iſt augenfdyeinfich eine ſorgfaͤltige Wahl dieſer 
Bau = Materialien ˖zu den verſchiedenen Endzwecken, 
und um fo nöthiger Eine genaue Kenntniß aller Foſſi⸗ 
lien, welche mehr oder weniger nichtig ſind, Bau⸗ 
Materialien abzugeben, Man hat ſich befonders viele 
Muͤhe gegeben, einen viele Jahre lang ausdauernden 
Kitt ausfündig zu machen, und an vielen Orten Bez: 
fuche mit verfehiedenen Erd⸗ und Stein: Arten, dur 
Vermiſchung derſelben eınen feften Mörtel hervor“ zu 
bringen, angeftellt, die von mancherley Erfolge gewe⸗ 
fen find, dody aber ſelten den Wunſch des Grund s Be⸗ 
figers befriedigt haben. Beſonders find an vielen Or⸗ 
ten noch vergebliche Verſuche angeftellt worden, einen 
ſolchen Kite zu verfertigen, welcher der allmaͤhlichen 
Wirkung der Ströhme, und dem Eindringen detfeiden v 
in das trockne Land, in Mauern, u. ſ. w. wiederſtaͤn⸗ 
de, bis man endiich von den an der See gelegenen, und 
den Ueberſchwemmungen am meiften ausgeſetzten Laͤn⸗ 
dern Nachrichten einzog, und nach jener Art waſſerfeſte 
Mauern zu errichten fi) bemuͤhete. Italien und Hol⸗ 
land find Diejenigen Laͤnder, deren Erführungen genus 
Bet und nachgeahmet worden find. Man bemerkte, 
daß die dortigen Einwohner zu einem feſten Mörtel, 
Kalk, Sand, und noch eine gewiffe Erde, oder ſtatt 
berfelben eine etmas feftere Stein Art zermalmt, ge⸗ 
brauchten. Die gedachte Erde bat von dem Drie iu 
Italien Puzzuolo, oder Puzzudli, wo fie am häufig 
flen gefunden wurde, den Nahmen Terra di Puzzuolı, 
uzzulan⸗Erde oder Puszolane erhalten; und bie 
—— Stein⸗Art iſt Tarras oder Tras genannt wor⸗ 
den. Der aus der Puzzolane oder dem Tras mit Kalk 
und Saud bereitete Mörtel war von der größten Feſt⸗ 
igfeit, ſowohl im denjenigen Mauern, Be g 
; it 


222 ‚Kitt. 


igfeit und dem Wetter fehs ansgefegt waren, als auch 
in Kellern und Ciſternen, wo er das Eins und Aus“ - 
_deingen des Waſſers verhuͤtete. Dieſer Erd⸗ und 
Stein⸗Arten Vorzuͤge wurden fo hoch geſchaͤtzt. daß 
man dieſelben nach Deutſchland, und andern weit 
entlegenen Orten, aus Italien und Holland kommen 
ließ. Die Puzzolane wird noch aus Mom auf der Ti⸗ 
ber nach Civita Vecchia gefuͤhrt, und aus dieſem Orte 
nach verſchi enropäifchen Laͤndern v 
Meochwendig mußte dieſes ſehr koſtbar ausfallen; und 
man bemuͤhete ſich nun, dieſe Erd» und Stein⸗Aeten in 
andern Ländern auch aufjufinden, und ſetzte Prämien 
auf die Findung derfelben. Aber da es hier und da an 
ſolchen Nrachfuchern fehlte, weldye Kenntniß genug bes 
‚faßen, die wahre Natur der Erd: und Stein: Arten 

‚ Anzeigen, fo waren Die außgefeßten Belohnungen zum . 
Theil fruchtios, zum Theil wurden verfchiedene jerreibs 


liche Erden, die nur einige entferute Nebnlichkeit mie 


De Pujzolane und dem Tras hasten, Dafür ausger 
geben. | 0 | 
In den ſaͤchſiſchen Provinzen bat Hr. Prof. Leske, 
elegenheit feiner im I. 1782 angefangenen Reis 
fe durch die Ober »Laufiß, dieſe fo nutzbare Erde und 
Stein: Urten fehr Häufig angetroffen. Hr. v. Gers⸗ 
Dorf hatte zwar ſchon vor Hen. 2, Ankunft, gedachte 
Erd⸗ und Gteins Arten von einem Orte in der Obers 
: Laufig gefaminele, und and) bereits folche Verſuche 
damit angeflelle (7), welche, wenn mau auch in bie 
äuffere Uebereinſtimmung einen Zweifel feßen wollte, 
‚eben fogleidy von der wahren Beſchaffenheit derſelben 
überzeugen Sonnten; er war aber doch ſelbſt nach zwei⸗ 
felhaft, ob diefelbe wirklich wahre Yuyzolane und Frae 
en. 
a 
u zu;ial s Blätter der oberlaufig. Gefelih. @:r Tolffenidh 


= 


‘ 
. = 


— 


Kitt. 223 


waren. Davon aber Übergengten und a e, ze 
die fernere Kennzeichen Fi — 


Stein⸗ Arten, und andere angeſtellte Verſuche. Mach 


der Zeit hat Letzterer dieſe Erd⸗ und Stein⸗Arten an 
mwehrerk Orten ſehr haͤufig gefunden; vornehmlich: au 
dem ſuͤdlichen Abhange der Landeskrone bey Goͤrlitz; 
an dem weſtlichen Fuße des Steinberges bey Lauban; 


an dem Spitzberge bey Heidersdorf und Linde; in dem 


Bin angelegten Steinbruche auf: dem ſchoͤnen 
. Berge bey 


Schönberg; auf mehrern Bergen bey Nie⸗ 
da, wie aud) an dem Knorrberge bey Dittersbach, am 
Zuße des Bernhardsberges bey Schöna; auf meßrern 
Hügeln und Eleinern Bergen bey Herrnhut und Hens 


nersdorf; ferner bey Witgendorf und Heinerwalde, u, 
Lew. Die befondern Umftände, unter weichen diefels 
* ben gefunden werden, bat Hr. 2. in feiner Reife durch 


Sachſen in Ruͤckſicht der Vrarurgefdfichte und Oeko⸗ 


. nomie, £pj. 1785, gt. 4. augezeigt. (Er fand diefe 


Foſſilien allegeit neben dem Baſalte, wie fie denn auch 


.- mit Diefem eine große Verwandtſchaft, wo nicht eben. 
dieſelbe Mifchung, haben. _ Ä 


hr. Leske Hält die Puzzolane für nichts anders, als 
für aufgelöfeten und verwitterten Tras; ber Tras aber ifl, 


nach feiner Meinung, zum Theil ein aufgelöfeter und vers 


witterter Bafalt, zum Theil aber eine etwas von dem Ba⸗ 
falte verfihiedene Stein : Art, bie dem Binfleine ähnlich 
it, und eine durch die Länge der Zeit aufgelöftte Lava⸗ 

chlade. Beyde, fowohl der Tras, als die Puzzolane, 


© 
find in ihrer Farbe feh: verſchieden. Hr. L. hat gelblichs 
. weiße, ochergelbe, o 


ivengruͤne ‚gerblichgrane, blaͤulich⸗ 
e 


graue, roͤthlich⸗ und auch dunkelbraune Puzzolan⸗Erde 


gefunden; ber Tras aber iſt in feiner Haupt⸗ Maffe allezeit , 


mehr oder weniger hell ober dunk⸗l blaͤulichgrau und 


. weiße, gelblie, grüne, auch. ſchwarze hörlz Körner, 


die vermuthlich alle vormahls kryſtalliſirt waren, mit eins 


pefprenge, die mehr ober tveniger aufgelöfet ind. Auch 
"> Hi der Seas nah 


dem Berbältniffe. diefer —— Sa 


2... mh, bald weniger, gerreiblich. Die Vaue 


..4 


— —— — 


224 er 7 N 


theils ſtaubartige, theils Ichuppichte Theilchen, und ſchim⸗ 
mert daher auch ein wenig; fie ift leicht, und fühlt fich, 


wenn fle ganz rein iſt, ea 3 fettig un; fie wird Daher auch 


an verfchiebenen Drten von den Steinbrechern Steinmarko 


enannt. Oft find darin einige feſtere Theilchen, die dem 
emniſtchen Bolus volfommen gleich find; auch,. wenn man 
e in das Maffer thut, mit einem Kniftern zerfallen, fo wie 
bethaupt die ganze Erbe,. wenn fie. in etwas aller ges 


han wird, in einen flocddigen Staub zerfällt. Der Tras 


bingegen iſt auf dem Bruche erdig, und von einem gan 
porden und ſchwammichten Gewebe. Die runden, auch 
anglihen Pori und Blaſen find bald fo Flein, daß fie nicht 


anders, als mit einem Hand⸗Mikrofkope, bemerket wer⸗ 
bden können, oft aber auch von ziemlich betraͤchtlicher Groͤ⸗ 


ße. Der Tras iſt inwendig ſchinmernd, undurchſichtig, 
weich, man kann ihn mit den Nägeln ſchaben, zuweilen iſt 
er gar gerreiblich, oft aber auch halbhart, fo daß man ihm 
mit dem Mefler fchaben fann. Auch finder fich in Anſeh⸗ 
ang feiner Schwere eine ziemlich heträcdhtliche Verſchieden⸗ 
heit, je nach dein er mehr oder Weniger poroͤs iſt. as 


Waſſer sieht ber Tras ſehr kart an ſich. Vergleicht man 


mir dieſer, nach den natuͤrlichen Körpern felbit entworfe⸗ 


. nen Befchreibung, bie von audern Schriftſtellern gegebene, 


fo wird man ſehr bald beurtheilen können , welcher von ih⸗ 
nen den wahren Tras vor Augen gehabt habe, und weiche 
vielleicht ganz andere Zoffilien unter diefem Rahmen bes 


- fihrieben haben. 


Was die Vorbereitung berfelben, ehe fie zum Kitt ge 
braucht werden können, betrifft: fo darf die Puzzolan⸗ 
Erde, bie an fih fihon fein und zerreiblich iſt, eniweder 
nur von den gröbern Theilen durch dad Steben abgefons 
dert, oder dieſe auf irgend eine Art zerrieben, und zum Ges 
brauch aufgehoden tverden. Der Tras hingegen muß ents 
weder ınit Stänipeln geitampfer, oder, welches noch beffer 
wäre, auf Mühl = Ereinen zerrieben werden, ehe er mit 
den Kalfe vermifchet werden kann. So hat man ſchon in 
Holland Wind Mühlen angelegt, worin der Tras zerries 


ben mird, damit er ſich defto bequemer mit dem Kalte vers 


mijche. 
Daß nım die Puz;zolane und der Tras einen fehr 
dauerhaften Kitt, befonders im Waſſer, :abgehen, 
Ä werde 


\ 


werte ah ar feinem Orre enefpcher pe gen. ah 
. Kun. Beste Berficherung "hat der in der —E 

befindliche Tras und Puzzolane mit dem italiaͤniſchen, 
When und franzoͤſiſchen, gleiche Kraft und 


ung. Da derſelbe aber feine eigene Verſuche 


- Darüber angeftellt hat, fo will idy Bier einen kurzen Aus⸗ 
zug and den mit vieler Sorgfalt und Bebutſamkeit ans 
gen Berfuchen des Hrn. v. Gersdorf herſetzen. 
| Hen. d. G. Verſuche geben noch weiter; er hat 
gezeigt, daß zu eben der Abfiche, flatt des Traſſes, 
auch der fefte Bafalt, obwohl mit mebrerer Mühe, 
al die Berflche mit dem eyome Bafalte | 
we mit dem . + von 
Be 6sct nahm: ı Maß friſch gebrannten Au 
Rat; 2 Maß fein gepälverten Dafalt; A Ra reinen mn 
GSand, mb 2 Maß klein zerſch 
wurde in eine runde, etwa 3 hate Sgese m in a 
. Ralf» KRaftın —— dicht herum eine Einfaſſung von 
| Bafalte gemacht, darauf der Kalf init Dehutz 
eit geldicht, ſodann mit Baſalt⸗ Staube —— 
und ch Sand inaner ganz bünn — 
durch einander gerührt, bis ſich Fein — 
Its noch we Kalte Sled mehr zeigte, fondern alies 
eine recht gleiche blaͤul ue Maffe- getworben war. 
auf wurden, unter ber ndigem Durdyarbeiten, die 
teine nach und nach hinein geſchuͤttet, und fodann in?ei⸗ 
nen hoͤlzernen Kaſten bein gebrüct, ſeſt zugebunden, und 
in das Waſſer verfentt. er ließ Hr. v. G., um 


einen gew 


Borg gedachten * —— der ig be zu der | 


+ 
‘ 


und wit —— —* dem 3 kleine Same 


und darauf, wie obgemeldete Mafte, in Waſſer 
derfenfen. Dende mit den verslebenen Meörtelti angen 
te Käftchen ließ ®. Aber Monathe rubig im 
affer leben, und a —8* — ffnen. Das Kaͤſt⸗ 
mit dem gewöhnlichen Mörtel mar bey dem Heraus⸗ 
nehmen weit leichter, und durch verfchiedene Seiten⸗ und 
„ Boden » 28 er, auch Seiten - Augen, drang viel weißes 
milchichtes alt ↄWaſſer durch, bey dem andern Käftchen 
aber gar nichts. Die gewöhnliche Kalk⸗ Maſſe Ich ſich 
Od. en. XXX U, ' P ſehr 


Pd 


* 





d 


« 
x 
' +‘ 
226 R .. SE 
oo. 


“ 
* 


TE leicht ia Seide erfogen, war ſehe 
Den Ach Hei mit ben Fingern gerbröckeln. . dem. ans 
dern mit Bafalt» Staube gemachten Mörtel, theilten ſich 


benen Zras aus Herrenhuth mit Kall. 
fa 


in folgender Proportion: 


2 gang siegelbart. | | 
® Ipieraus folgt, daß der Mörtel, worunter Tras gekom⸗ 


war hart, und auch ſchwer. 
Auf ähnliche Art vermifchte Dr. von ©. nachher serries 
Kalk. Das Gemenge ars 
beitete ſich viel ſchwerer zuſammen, als ber Bafalts Staub, 
und wurde ſchmutzig dun elgranı Die ganze Mafle war 
n Kalke, 3 Mäßel; an Sraße, 
6 M.; an Sande, 14 M.; an Stein, 6 W. Als biefe 


Maſſe RK re in Be elegen hatte, war fle gan 


feft, auf allen O ‚ und wenigſtens fo fe 
als ein Mauer Ziegel, inwendig war bie Mafle grau, und 


j ma Dei, fege dat und im Waſſer unveränderlich, der 
5 


mit Baſa 
: +feft, dach weit feſter, als der gewöhnliche 


gemachte Mörtel aber zwar nicht. fo 
wer 


Snbeffen glaubt Hr. d. ©, daß der Bafalt noch nicht Bar 


weich, und 


an den Eden etliche Stuͤckchen ab; die innere Maſſe aber 


° t 


= 


» 


wo a 


 &£ „weber feine Naſzbarkeit und den Gebrauch beffelben 

läffet ſich kaum noch etwas fagen, deſto mehr in über 
‘ feine Natur und richtige Erfenntniß beffelben. Er ift ganz 
juverläffig allemahl eine vulcanifche Ausgeburt, und der in 
der Gegend um Andernach eine sulcanifche Afche, die nur 


4 RW 


Broͤckchen von Bimftein, Lava und Thon s Schiefer, if, 
, „Die mit ihm zugleich ausgetworfen wurden. | 
- ._ »Diefer Traß wird vorzüglich gefchägt, und. von ben 
Hokändern in unglaublicher Menge weggefahren. Nun 
. ‚fragt fi, warum man juft biefen fo hoch fchägt, ob es in 
‘ feinen Beſtand⸗Theilen, oder in andern Umftänden, liegt? 
Der Augenfchein überzeugte mich dort, daß. ed allein feine 
-  eichtigfeit und ber geringe Zufammenhang feiner Theile 
. War, weswegen er beffer transportiret, und geſchwinder 
- . $jermalmeg werben fonnte. en | 
. „Bey dem Dorfe Conz befinden fich Afchens Schichten, 
. bie nur etiwag härter find, als die Übrigen, unb besiegen 


ı 'gr 


. erfennt man fie gar nicht file Traß, nennt fie auch zum Uns 


terſchied von jenen Brietz. 


y Nahe beh Bockenheim, ohnweit Sranffurch am Mayn, 
bricht eine etwas poroͤſe ſchwarzgraue Lava, die ſehr ſchick⸗ 
lich gu Quadern, Thuͤr⸗ und Fenſter⸗Pfoſten, ingl. zu Abs 
weiſern an die Straßen ꝛc. verarbeitet wird. Die klaren 
Abgaͤnge davon ſammeln die Steinmetzen ſorgfaͤltig, und 
verkaufen fie, als den feinſten Traß theurer, als jenen, 

der vulcaniſche Aſche iſt, weil man dort weiß, daß er mehr 
innere Güte hat. Man ſieht Hieraus, daß es nicht eben 


Aſche feyn muß, ſondern baf jede Art Lava, folglich auch 


der Baſalt, hierzu ſehr brauchbar de wie dieſes auch die 
. x mgeftellten Verfuche des Hrn, v. Gersdorf beftätigen. 
- Man hat alfo nicht mehr Urſache, ſich ben Waſſerbauen fo 
« ängftlich nach Traß umzufehen, ba vulcanifche Berge nicht 
« eben fparfanı unfere Erde befegen. Geſetzt aber, fie 
gen zu weit entlegen, fo koͤnnte man mit eben ben Vers 
trauen feine Zuflucht zu Schlacken nehmen, bie gewiß mans 
> cher Gegend eines der größten Bebärfniffe in diefem Falle 
erſetzen woͤrden. Zu ihrer Zermalmung braucht man nicht 
mehr Anftalten und Koften, als zu Zermalmung des Traf 
ſes; und wie leicht wäre es nicht, an irgend. eine benadh 
W DE EEE NaA. . G Bere, barte 


in einem ſehr geringen Grade verhaͤrtet, und voll kleiner 


ul a R 


a 


’ Ka Daäpie in dieſer Abſicht ein trecken Pocher? anzu 
{ en . ⁊ — 


—* wow der leipz SEon. Gocier. in der mich Meſſe 1783, 
. ©. 20, fag- u en 
Wenn man den gewöhnlichen Leber » Kalk mis 


u Gnps und zerklopften Ziegels Steinen verrhifcht, fo 
er zu Waſſerwerken dienlih,. Cups, Eifenfeilftaub, 


“ oder ben gräßern Arbeiten Hammerfchlag, mit Ziegel 
Mehl gemmengt, ‚und mit Eſſig angefeuchtet, gehört 


ſchon unter den feinern Kitt. 


TED Wachs, 1 Pf. Pech, und 2 Loth Taig, 


- untereinander zerlaffen, gibt einen Kitt zu Waſſer⸗ 
Teoͤgen. B 
Auszug eines Schreibens, von Toafler s Bx- 


4 


aͤltniſſen und Cement, des in bolländifdyen Dien⸗ 
en ftehenden Benerals von Ereuienad, „Ich 
geile nicht, man werde auch ben Urfprung ber Duelle, 


> vder-ben Einlauf in die Röhren bey ber Quelle, ingl bie 


Nöhren über den-Stabt> Graben auf foldye Art vermahrt . 
den; damit Durch einen ſtarken Froſt dad Waller nicht zu 
is gefrieren kann. . Denn dieſe Vorſorge iſt fo noͤthig, 


als alles andere, was bisher gethan worden iſt. Denn 


wenn man das Ungluͤck haben ſollte, daß das Waſſer in 
einer Roͤhre gefroͤre, fo wuͤrde es erie ſchwere Koften 


. verurfachen, um daB Waffer wieder fließend zu machen; 
: ferner würden viele Röhren en und berften, und 


die Bürgerfchaft würde in der nöthigften, und in Anſehung 


der Feuersgefahr gefährlichen, Zeit im Jahre feinen Tros 


. pfen Waſſers haben, Vornehmlich wäre nöthig, daß bey 


dem Einlaufe des Wafferd in die Möhren, ein Brunnen 


: Häuschen über die Quelle gebauet würbe, damit dad Waſ⸗ 
- fer an dem Einlaufe vor allen Dingen nicht gefrieren möge. 


Was das zu bauende Baffin oder Waſſer⸗Behaͤltniß bey 


dem Brunnen in der-Stadt betrifft, fo wäre meine Mein⸗ 
ung, daß man bufelbft ein beträchtliches Baflin Hätte ans 
legen müffen, woraus man in Feuersgefahr einen hinlängs 
lichen Borrath von Waſſer zum Löfchen nie. 
Wenn dad Waſſer 4 Schub.über die Erde Reigen kann, fo 
koͤnnte das Baff in uͤber die Erde gebauet merben; fleigt es 


aber nicht fo Loch, fo müßte z8 in bie Erbe gemacht nee 


J 7 


Kite, | 9 


den. ueber der Erde kann es wenn man fone gute Qua⸗ 
ber» Steine haben fann, auch von dicken eichenen. Bäumen 
verfertiget werden. In der Erde aber müßte cd gemauert 
. werden, welches, in Erman elung ber Duabders Steine, 
ur mit Back⸗ oder ‚Ziegel » Steinen gefchehen darf; wo 
- man gu unterft erft ein Bette von n fetten Leimen 
ı} Sc. bi, in ganz bünnen Lagen, fo datt als Stein, 
. uf einauber feit fegt, und hernach darauf bauet. An ſtatt 
des Moͤrtels zu den Mauern milßte man fehr wenig, oder 
gar Keinen, End unter ben Kalk mengen, fonbern bje 
fte, asläfchten, und ‚die andere Haͤlfte unge Ibfhren, ju 
ehl een uud fein durchgefiebten Kalt einaps 
bder gebrauchen,. umd in bie Fugen jwifchen den Gteineh, 
„fa bünu al urdgtich, ,. „Hinter diefe Mayern muͤß⸗ 
te, wenn man Die Kranz s aufführt,, wieder 1. ch. 
‚bi trockner und fetter Leimen, herum geſtampfet werden. 
Bon ‚innen * werden die Fugen zwiſchen ben Steinen 
nach der Breile eines Fuigers tief gleich waͤhrendem Auf⸗ 
mauern ausgrkratzet. Hernach, wenn die Mauer gasz 
gers gift, macht: taanı .eimen frifchen Ralf, auf vorgebadyfe 
von halb geläfchtem und halb ungelöfchteın Kalk, mb 
. Bann nur fo viel, ald der apr Theil gt,. non Hein geſto⸗ 
enem und fein durchgefiedtem ungebrannten Kalt-Steinr. 
en zerfchlä & naht th und fla Ranafı dergleichen Steit, 
woraus ber Kalt gebrannt wird, fo flein als 
treibt ed durch ein ——* ; menget alsdann von de 
fem Stein⸗Mehle, ſo viel Pr der Ste Theil vom Kalke be⸗ 
trägt, weter den gelöfchen unb ungelöfcsen „Kalt, richtet 
Kieke, ae ar er, wie orbinäsen Mörtel, zu, und 
macht hiervon einen Anwurf von innen in dem in an 
"die Mauer, einen halben Finger dich, toben der Mäurer 
dieſe Maffe mit der Kelle ausgekratzten Fugen zwi⸗ 
Be Mei 
» er Auwu in Di ein F 
Bar X —— * —8 
armor⸗ en er after (7 r 
dad Baflin, ald ob ed aus einem einzigen Stüde von hars 
sen Kr s Steinen gegoflen wäre, und ein ewig dauerndes 
erf darſtellen. Wenn aber ber Kr. Bur emeifer —— 
einer felchen Arbeit —— ſolite, mͤ 
| ung der obbemeldeten, aus zweyerlen Saite hehe 
yofltion ober. Dei darch einen Maͤurer nur 









230Niitt. 


iö bis ao Ziegel⸗Steinen eine Probe niachen Iaffen; dm 
zu ſehen, ob die aufgegebene Proportion mit dem dortigen 


Ralke gut und brauchbar ſey; ober ob mar von dem einen 


‚mehr, ald von dem andern, unter einander nehmen müffe. 
"Denn ber Kalk ift an dem einen Orte ftärker oder ſchwaͤ⸗ 


cher, als an bem andern. Mir haben hier den Stein⸗ 
Kalk von Tornan, unk von Lättih. Der erfte ift wel ſtaͤr⸗ 


+ Ser, und zu Waffers Gebäuden beffer, ald der tegte; doch 


bende werben in verfchiedener Vermiſchung mit fehr Atem 


Effecte gebraucht. Nach meiner Meinung’ müßte bag . 


Baffin inwenbig wenigſtens 24 Schuh weit, 30 Sch. lang, 
und 3 Sch. tief, gemacht werde.“ — * 


“ No. a7 des leipz. Int. Blow; J. [m ©: 56 


Die von Lehm oder Töpfer-Prde gebtannten 


"Röhren zufammen zu Pitten, bedient man fich, nach 


de Serres Vorſchrift, entiveder eines warmen, oder 
eines Falten Kitted, Zu einem warmen Ritt, nimmt 
man Bolus; Hammerſchlag, Glas, und Bach⸗Sand, 


von einem fo viel, als von dem andern, und fo olel . 
Ziegel⸗Mehl von alten Ziegen, als die vorgedachten 


4 Städe zuſammen betragen, fehlägt das Ziegel» Mehl 


durch ein Die, und vermifcht ed mit den andern Mar 
terien wohl; 


hernach nimmt man zwey Mabl fo viel 
Mech, als obgedachten Pulvers mit einander‘ gewefen 


iſt, zerlaͤſſet ſolches in einem eifernen Topfe über Kohl 


Feuer; thut ein wenig Nuß⸗ oder auch nur Fein-Dehl, 


‚und etwas Fett oder Schmeer, es fen von was fir eis 
‚nem Thiere es wolle, darunter. Wenn diefes nun 
. mit dem Peche zergangen ift, und zu kochen anfängt, 


muß man obgedachtes Pulver nach uud nady einmifchen, 


und ohne Lnterlaß wohl einrühren, bis man ſieht, daß 


«“ 


es ſich an dem Ruͤhr⸗Hotze fadenweiſe, wie Terpen⸗ 
thin, aufzieht, und, wenn ed zur Probe in das Waſ⸗ 
. fer geworfen wird, gleich erhaͤrtet; hernach wird es in 


ein irdenes glaſurtes Geſchirr, an deſſen Boden ein 


wenig Waſſer iſt, ‚gegoflen, und, wenn es hart gewor⸗ 


den ift, zum Gebrauch aufgehoben. Nenn man dies 


ſen Kite brauchen will, muß man ihn erſtlich mit einem 


ſtarken 


& 


\ 


Penllr 
euer 
Kenn 


. Art an fid) 309. Bey jeder Probe wird zuerſt ihre 
et P4 Mi 


X GE 1; 


Henmer yerfihtaigen, hernach Aber einem Kohl⸗ 
zergehen laſſen, und alſo warm verarbeiten. 
man dieſen Kitt brauchen. will, muß man die 
Roͤhren ebenfalls warm machen, und beydes:heiß zu⸗ 
ſammen ſetzen. Es koͤnnen alſo allezeit 4 bis 6 Stuͤck 
auſſer den: Graben über dem Feuer jufanimen gekittet, 
und ˖hernach mit dem Falten. Kitte an-die andern gefeßet 
werden. on 








der Abh. der Fön, fhwed. Akad. d. Wil.a,d.%. 
1769, (nad) der Ueberſetz. des ge a Käftue, 


waren in Geſtalt länglicher Fleiner Würfel, ı Zoll . j 


Die, und 43. lang. Der größte Theil diefer Zuſam⸗ 
menfegungen wurde im Anfonge deg —— 
bereitet. Weil andere Geſchaͤfte Gen: ‚hinder: 
- sen, fo ließ er fie nachher in eines Kammer zum Trock⸗ 
nen ftehen bis d. so Jul. 3767, ba ihre Härte und 
ihr Verhaͤlmiß im Waſſer unterſucht wurde. Alle 
Proben lagen 10 Min. lang im Waſſer, worauf ange⸗ 
muster wurde, ‚ob: ſie auſgeweicht, ober gar aufgelbſet 
waren, auch) wie viel Waſſer in Diefer Zeit jede Eiment⸗ 


iſch⸗ 





232 i u "\ 


Diifehung mit Bufemtichfopeeig: uch Ihe Men; 
Re, —— ihre Härte mb Aefligfeit, ehe fie.in has 
Weetum, Im ee Dein I Mar 


WR 








2. 4 Thelle eur 3, Eiſen⸗Vitriol, und Öehl; wog 
2 — * ziemlich hart und se; weichte im — 
nicht auf. 
DB: Ys Kupfer -Beilfpäne gegen ben Ball; 2 E., ſehr hart; 
sog 4 Loth Waſſer ein. 
3 · Rubſen⸗Oehl gegen ben Kal; 22., Abe Hart, zog 
wenig Waſſer an. 
4 groben Sanb graan ben Roll, 22, härter als Kalt 
*38 und Waſſer; zog 2 £&. Waſſer ein. 
5. Ralf mit Kupfervitriol⸗Waffer; 12, lacher; uns wehr 
433—  £&. Waſſer ein. 
Acen ⸗Mehl mie Kal und Bürisl- Wafır; 1 e, 
er; jog — Waſſer. 
1 Th. Kalf il mit wenig Oe l 
Safe —— A ei; kaum unverändert N 
der ang 


4 rang dB 2%. Salt; 13 8., ziem⸗ 
u ba; ee m ee Kalt FR ans 
. ah ——— A — 
————— Kalt; 2 u, fefter.und Därttr; vers 
hielt aber Im Bafer wie vorhergehendes. 
m. et ——— tan noch 
18: vs —ã⏑ ——— 5* al 2, nicht - 
—7 —— —— — 
33. 1 N] * 8 — 
ziemlich hart — 


————— 348, Idee ih 





| 25. Halb 


> 


7 "an. 


Nm Dub Sion, Halb Sal Eher men 


Waſſer aufgelöfet. 
1: Th. Kall, 2 Eifens Bitrigl, mit ‚en wenig, Debls 
ı3 £., guter Mörtel; wenig aufgeläfet. 


17. 130, Rat 35 Sean»; 1 &, Hier Mk 
er wenig ged nbert. 


M.1 Too. ui u Eifen-Feil in Vitriol Waſſer; 1 8. 
Ichte auf Bi 


lockerer; wei 


6222 „Kl 3 Speer mie feenbem:ABafkr: br. 


weiß; wenig aufgelöfet: 


20. er * —* Zinkvierioi⸗ Waſſer; 18., bleichgelb 


J ar. Kalt mit kochendem ˖Alaun⸗ Waſfer; 18., ueriu 
| 22. er Kalk: und groblörniger SE: wit hochendem 


und ziemlich hart; zogeL. Waſfer an. 
hart; zog 14 Teller an: v0 


er; ı 8. Deerletztere gab — Wedrtch „als 
ber erſte; aber benbe zogen ! ”. Waller an 


23 1 Th. Kalk, ‚v5 Rn dar licht Base, 1} 


E., ein: tefter brauner Moͤrtelz a Waller gicht auf⸗ 
geloͤſet. 


un Eh Sal, Eh Than; 1.0, De 1084. &:Wop | \ 


.. LI 3 


.. yo Kalk mit Koch» Salz und Vitriohs Ah 


Zu —* galt, ca grober Gaut, 1%: Toon; & 
— — — —— 


locker; wurde im Wa 


—0—— Electra 
87.125. Kalk, E Sand, mit kochenbem Manns KBeffer) 


15€, etwas $ weicher aber nach und nach· 


— —— ı 2 


Kell nut: kochendan Salpiiee: uk: Zochſalz⸗ 
*5 12, fe Mic; —— Fi 
gefocht; 13 L., bleichrorher harter M 


zuſammen 
* weichte 
aber, und zog i 2. Waſſer an. 


Ru wit fein ⸗ d ; 
a za vb Ba ir 


er an Rail 









z34 SUR 
"ge. Kalte Koch⸗ Eulz uns Mind Waſer 1 E., hart; 3 


weichte auch. 
33. Ra wit Pochſatz⸗ Solution allein: I 5: "verhielt 
fich wie die beyden vorigen. 


34. Kalt.imit Alaun und Safpeter- Solution; 1 8 harter. _ 


+ spörtel; zog doch 3 Loth Waſſer an. mei 
: ie faurer Butter» Meilch vermengt; ı L.,w 
rt, sog fein Waſſer an. * 
36. Kalk mit fanrer Milch und ber Hälfte Waſſer; 48 
ſah eben fo aus; zog aber ein wenig Waſſer an, und 
wurde weich. 
‚9 Kalk, ſaure Milch und- Mann «Waffe; 1 83: serie 
fich in allem wie voriges. 
2 Th. Kalk —— 1 dee 
. ich have; wm Maffer aber Iöfete eB ich auf. 
€ ag Kalt; Thoet + Baffer und Aſche; 1 8., baut; Iöfete 
ſich aber auf. Kot — 
TR, ‚Au N) mit er; 
— — 
ce * 


< 41.135 Ralf, Quell⸗Roſt, ati Butter» Milch; 07 
guter Mörtel; weichte wenig: 
qa. Kalk, —— rund Vicriol; 1 2. Z ——— 
Moͤrtel, 2 . F ven 
t% g% verwaͤhnte 3 m 
” Same: 12 L., tt, wurde 9 
Waffer aufgelöfet. 


Bu Kalt Naldtrter Virici mit Beinsebi:; x 
Er 8 ri barter Re; wurde * auf⸗ 


ge 
0. 1 Th. Kall· Dr and m. abapofenen 
Dinner» af; nz 7 bleichoelb⸗ bariet & Mörtel; 


2 
. 






a | 
' | En -. ar | 

En SE . . 27 H.- Thon: 
, \ — “ırtn,01, ve 

P) Dielleicht der roſtaͤhnliche Boden der ich ineifenhaltigen 

ee Den gotäbntide "oben, Eat, da Bin fehl 

. in 


L y 


+ . 


. 1 Th. Thon 4 Eifen»geil mit 3 Ihrans Dept; IE Pe 
weht harter: | 


ı 


[> Thon, Eifens Keil mit eer s Wafler ; ık 
1 bon a —— aufge. Mei ed 


. 1 hi Thon, 3 Aſche,  Bribfen» Dil; 1 29 harter, 


Mörtel; nicht 


’ ( Ei Bit — Rab en O £. 
a a Laternen 


er Mörtel; nicht aufgelöfet, 


on ne 238 
ECHT O E Vhonartige Einen, >: 


. Thon mit Thewr sah ihen Bang; 18, etwas hart; 
Weichte nach und 
6. Son mit Die und Waſſer x 8. „ etwas best; war⸗ 


de aufgeloͤ 


> on z mit Biel af ı& TR locer; a 
d· 1 *. —— & Yen; RT feſter 


"1 Er Shan. 3 Sub, it Shen safe 1 2, eiwas 
hart; aber leicht auf loͤslich 


T mit 
— See nimm 


Br 2 ZA, mie BieinlahBafir; 1 84 I 


de; 


oe F * 3 fein Bohlen» Behöte; st, ws 


-, 
« 


nn * 


5. 1 Thon unb — eben are : Ä 
6 [ und ⸗Wa 3 oder; ei 
‚3 ——ã — Theer fer; 18, iw 4 


"77 Thon, Ziegel und Vuriol⸗Solution, eben ſo. 


zu 


[N £ | | . = 15. Shen, | 


„18, 8. Shen, ziegel, Staub Aſche und Sheet, mit Waffer; 
758, hänge dicht (ehe gufammen; wird d aufgeldfe 


236 Kitk \ 


—* nnd 18 
» —— ziemlich; (id vom Mer. ni Abe anf 4 


on mit Quell Noſt; re, t ni t weihe | 
Er je m von Baffer Ba er 
pe Son, —E mb Three s fange; 1 [3 Ida; | 
Öfen. - 
2 Ai MAR und DeftsSenge) 142, wi 
\ 5*5 —5 1 aufge Be ie 
23 30 n, RR ef und 3. N gleicht dem gw . 
iſt ade an seallee wicht: Unbend, 
wenn es auch —B mit Threr zubere itet 
"Wurde, . u \ u ... .. %) 
| —E Sen, Alaun⸗ Waffer pr Santı; +; ‚fügen bins 
2. DB pffegır;- tuandesaher bach’ Witht aufarlöffe. 53 
Yi PrY ‚Soon Maunseghffer;; Aſche und Sand; 13 2, 
t im · Trocknen; wutde aber nach und ah 
er —— face We oben 
26. ı Ih on, 3 A in faurer itet; x 
ee arten rl, malen ber Doc 
inm Waſſer wei t 
47. a und: Mine Wild; 46 etwas feſt; 
er aufgeloͤſet. 
oh KIRT YET 1 & weht hi 
voriges. 


u u — de, ct nacer; weicht licht 
2:92. 16. 2908 3 Ger enib) — * rt wen 








lich; leicht aufguiöfen. "." :.. : 9 
38 x 26. Thom; 3 elfenmofbiger Send, u ar 
ar verhaͤrtet; aufge 
+ su De 1 —æ zum — 2— 


N. en —* — „ ae 
I on, % eifenrofliger San 
* ee —E RN, ua 
» Be: En, made 66 ee Bi 
Ul. Gypo⸗ 


BEER. 22 
| BI. Gypsartige Cimene, 
x. Gebrannter abgefühlter Gpps zu Mörtel in einem Ver⸗ 
he, und heißer Gyps in einem gubern; jedes ı 2, 
leßtere gab feitern Mörtel, uld der.erfte; beyde 
aber wurden im Waffer durchweicht und aufgelöfet. 
8. Heißer Gyps, mit der Hälfte Waffer und der Halfte 
utters Milch; 1 2.; woch feſter, und nicht fo leicht 
aufjuldfen. - a 
3. Halb 5 und halb Kalk; ı2,, lockerer, bey weni⸗ 
—7 feſter; doch wurde es nach und. nach auf⸗ 
ge d ’. 


4. Halb Thon und halb gebrannter Gyps; i L., | 
* Ge Pr im Wufler weichte auf. 


Sqlaͤge. 


7. Nach den angeführten Verſuchen, entſtehen die feſta⸗ 
ſten Cimente und Mörtel, aus Kal, Eiſen ober eb 
fenhaltiger Erde, mit bepgeutifchter Kettigfeit, bie 
doch in einer gewiſſen Proportion, und nicht üben’ | 
ig, 3 et werden maß, wenn fie Die e& 
nfchte Wirkung thun fol. oo. 
Beymiſchung von Theer, feifenartigem Wefen, v 
* tabilifcher abet mineraltfiher" Säure ‚ —X vr 
Cimentes Stärke EEE 


3. Aus Thon, ein wenig Afihe und Dehl, wird ein gutes 
VUment. Läffet man die Afche weg, und milch Eier 
fen» Erbe.mit bäufigem zugefeßten Deble unter den 
Mörtel, fo wird er andy im Wafler hart. Ä 
. 4. Eiſen⸗Erde verfihlackt, oder in Kalk⸗Geſtalt, bindet 
nicht fg gut, als wenn das Eifen in feiner metall⸗ 
ifchen Geſtalt vorhanden ff. Wil man das erſte 
branchen, fo muß man etwas Brennbares hinzu 
ke, wodurch das Eiſen im Cimente . metallifirt 
wird... . W 
Jerſtoßene gebrannte Ziegel laſſen ſich, in Ermangel- 
Be der Puszolans Erde, mit Kalt brauchen, wenn . 
nur genug Breunbares zugeſetzt wird. oo. 


2 


J 


6. Eiſen⸗ 


1 —tt. 


"6. Eiſen⸗Vitriol fürter den Mall zu Mörtel zu mengen, 
bringt mehr Schaben als Nutzen, wofern nicht eine 


Fettigkeit dazu fommt. 
7. Eiſen⸗Ocher, Eiſen⸗Schlacken, und eifenhaltige Erd⸗ 
— ., Jeten, binden nicht ohne Brembares. 

. 8. Wenn man eifenhaltigen Steintohlen + Staub, wel⸗ 
’ ‚cher nicht thonig ift, mit Waffer und eiwas De liche 
* ten anfeıschtet, und ein Par Wochen darnach mit 


„Kalte zu Mörtel vermenet, fo gibt er ein fo feſtes 


Ciment, ald Puzzolan⸗Erbe. 
9. Wie unſere Kuͤnſtler durchgängig bey ihren Kitten, 
. Bley mit Zuſatze von Oehl brauchen, auch die ches 
miſche Theorie und die Erfahrung betätigen, daß 
‚Bien in Kalk⸗Geſtalt, mit Zufage eines Brennba⸗ 
ren allemahl fleinhart wird: fo möchte ed ber Mühe 
werth -fenn zu verfuchen, od fich nicht aus armen 
Bley sErzenn, welche ſonſt die Koften nicht einbrins 
gen, eine gute Puzzolane machen lief. Man 
- brauchte gu Diefer —58 — nur dieſe arme Bley⸗Erze 
zu roͤſten und zu pochen. | 


m Nach Hrn. Sad, ‚bat audy der Bergm. und Di⸗ 


rect. bey dem. Eiſenmanufacturwerke in Stockholm, 
Hr. Bengt Quiſt, folgende Verſuche mit der Puzzo⸗ 
lane, und zugleich, um der Vergleichung willen, mit 

mehrern Erd» und Steins Arten angeſtellt. 


6.1. Unter. der Puzzolane, wie fie aus Italien 


und von Eivita Wecchia unbereitet eder nngemahlen kommt, 


- 


bat man folgende Abänberungen ausgeſucht, die man ges 


- . meiniglich in Klumpen von ungleicher Größe, von einem 


Eye bis zu einer Haſelnuß und barımter, findet. 
No. 1. Rothbraun, durchaus röhrig, wie Bimſtein 


oder Schwamm, mit eingemengten weißen Druſen, 


geöher ober Fleiner, in allen Sticken bunfelm Quarze 

... „ Abnlidh, aber ohne glängende Fläche und manchmahl 

Mit fichtbaren Theilen von weißen Glimmern und klei⸗ 
nen Drufen, von grauer Farbe. Diefe Art findet man 


ı 


oft mit Hleinen Drufen» Höhlen, meifkteer. a) fifehr_ _ 


ſproͤde, und fühle fich zwiſchen ben Kingern fcharf an. 


b) Etwas fihmer, von gröberer Textur, fo daß Die 
Fa > Zu 3 — 


SM, 239 
5; eührichte ober drufichte Zuſarumenſetzung siemlich 

.c) Schäumt wicht mit faueru Geiſtern. d) Ko 
wird es gtemlich vom Magnete gezogen, und die Calci⸗ 
2. "nation ſcheint dieß nicht zu verflärfen. c) Gebraunt, 
x: verliert 28 etwas von der rothbraunen Farbe, und 
2 wieb dunkler. N)Es ſchmilzt leicht genug für ſich zu 
. einer ſchwarzen Schlade; mit Borax ſchmilzt es ſehr 
leicht einem, matten gelbgrünen Glaſe, gemeiniglich 
aber bleibt ein Theilchen ungeſchmelzt. Mit Sal fuhr 
bile microcosm, wird es nicht ſogleich aufgeloͤſet, geht 
gleihtooßl damit in flarfer Hige, in eine undurchſicht⸗ 
- ige Glas⸗Maſſe. g) Vorerwähnte. weiße Drufen, bie 
durchaus überall in bie Puzzolane eingemengt find, 
* find wie feine Sand »KRörner, die durch bag, Feuer ges 
angen find, von unterfchiebener Größe, von den fein, 
en Sand » Theilhen, bis zur Größe gewöhnlichen 
—— fühlen ſich ſcharf an, ſind aber auch ſehr 
zerbrechlich, ſchaͤumen nicht mit Säuren, ſchmelzen we⸗ 
der allein, noch mit Borax, uͤberlaufen aber bey heft⸗ 

igem Feuer auf ber Oberflaͤche leicht mit Glaſe. | 


Drufen im Feuer zu verhärten jacinen, welches 
a hwohl nur eine Zufammenfchmelzung ber feins 
n Theile ift, bie an einander ruͤhren; nachgehends 
laſſen fie fich nicht in Borax auf loͤſen/ wenn fie 
nicht sum feinften Pulver gemahlen worden, ba 
benn bag Glas weiß, ungefärbt wird, 
No. 0, Härter und ein wenig ſchwerer, aber von eben 
„' der Farbe und röprichten aue; im Bruche und in 
den Drufen» Höhlen fleine ſchwarze Schlacken⸗Haͤu⸗ 
te, wie eine befannte Art Blutſtein, hat fehr wenig 
vorerwaͤhnte Drüfen (No. 1. g.), übrigens in allem. 
Bufländen von eben dem’ Vedhalten. 
.. No. 3. Violet, noch härter und fchiverer, ganz dich - 
söhriche, ziemlich wie Die Pierre d’Agde, welche weis 
.. “er. . . .. “ Pi « . tee . 


240" Kitt. a 
ter weten beſchtieben werden ſoll, auch bie 
Deuſen, wie No. ı, und in allen Umſtaͤnden Yo. 

No. 4. Braun, siegelfarben, etwas lockerer ;‘alg 
vorhergehenden, von eben bem Baue, wenig mei 
Drufen. 4) Roh wirb es fall ganz und gar vom. " 
Magnete gezogen. 1) Wird im Feuer Dunkler. _ 
e) Schmitt ohne Fufah fehr leicht zu ſthwarzer 

Schlache, die and) vom Magnete gezogen wird, und 

mit Borar leichter aufzuldfen ift, als vorhefgebende, 
aber Ri nr —*— andere —— — Mr 
e n. eint ein wenig im euer zu ver 
een. e) Schäumt nicht mit Säuren. 

No. 5. Grau, loderere Zufammenfügung, als alle vor⸗ 

Derachende, eben fo undichfer fehmummichter Bau mit. 

rufen s Höhlen, und wenig graugelbe Druſen. 

s) Schäumt niht mit Säure. b. Wird roh ziemlich 

Bart vom Magnete gejogen. <) Wird im Feuer roth⸗ 

raun, und ſcheint ein wenig zu verhaͤrten. d, Schmilgt 

fuͤr ſich zu ſchwarzer harter Schlacke, die nicht vol⸗ 

kommen mit Borax ſchmilzt, aber das Glas matt 
gelbgruͤn faͤrbt. | 

No,& Bleich, rothbraun mie lichtern Flecken, roͤhricht, 
nicht fehr bar. u) Schaͤumt nicht mit Säuren. 
b) Wird uncalcinirt vom Magnete gezogen. c) Vers 
pärtet merklich im Feuer, und befommt eitie dunklere 

taune Farbe. qh Schmilzt für ſich zu ſchwarzer 
Schlade, die vom Magnete gezogen wird, Uebri⸗ 
gens mit vorigen einerlen. 

No, 7. Dunfelgrau, ein wenig in das Braune fallenb, 
bart und von gröberer Zuſammenſetzung, als vorige, 
einer roͤhrichten Schlacke aͤhnlich, zerfällt in concave 
und convere Stüde, wenn mau ed mit dem Hammer 
— wird roh vom Maguete gezogen, bekommt 

der Calcinations⸗Hitze eine ſtaͤrkere braune Farbe, 
ſchmilzt für ſich zu ſchwarzer Schlacke, und mit Bo⸗ 
rax zu gelbgruͤnen Glaſe. 

No. 8. Meiſt ſchwarz, lockerer als naͤchſt vor en⸗ 
des, von etwas Feinerm Gewebe, gegen bie aͤuſſere 
Flaͤche graulich, inwendig ſchwarz; gerieben gibt es 
ein graues Pulver; roh wird es am ſtaͤrkſten unter 

allen vom Magnete gejogei, verliert aber hierin ur 


he 
ĩ 


’ f 


| Men 248 
‚fhm. erwäs durch das Feuer, brenm ſich rothbrau 

File feicht zu 5 & th n, 

zu gelgruͤnen Glaſe. 


. 9. Schwarz, haͤrter und ſchwerer, von dichterer 


chlacke, und mit Borap i 


Structur, alß vorhergehende, gegen die Dberfläche . 


— in das Braune fallend, inwendig ſchwarz, 
at einige wenige, oben befihriebene Drufen. a) Ges 
rieben, gibt es ein granes Pulver, b) Wird roh vom 


Magnete gezogen. c) Wie vorige, 
No. 10. Dunkel, ein wenig in das Braune fallend, fehe 


hart, obenhin wie ein. Blutſteinerz anzufehen, wie ale 
Dorige, von undichter ſchwammichter Zufansınenfüge 
- ung, bräunlich und rauh auf der Oberfläche, inwend 
Bunfel, riecht mierflich wie rober Thom, a) Gepuͤ 
- Bert, wird ed graulich. b) Vom Magnete gezogen. 
e) Fmikt für fid) gu einer ſchwarzen harten Schlas 
de. d) Faͤrht dad Borax⸗Glas gelbgruͤn. 


.. No. 11. Rothbraun, dem Jaſpiß ſehr aͤhnlich, yon eben 


ber Farbe, von etwas dichter Zuſammenſetzung nit 
Druiene Höhlen. a) Riecht wie roher Thon. )) Wird 
vom Magnete gezogen, c) Schmilzt fuͤr ſich zu ſchwar⸗ 
4 darter Schlade, und mit Boray. zu gelbgrünen 
alt. . - 


No, ız. Schwarz mit rothbrauner Fläche rings herum, 


inwendig aber ſchwarz, dicht, am härteiten unter als 
len, und ziemlich ſchwer. Im Bruche, einem dun⸗ 
keln Agate nicht unaͤhnlich, Hin und wieder mit ſchupp⸗ 
igen —* — und feinen eingeſprengten Druſen⸗ 
Hoͤhlen. a) Laͤſſet ſich nicht wohl mit Stahle ſchnei⸗ 
den, ſondern ſchneidet ſelbſt Glas, gibt bach gegen 
Stahl fein Feuer. b) Gepuͤbvert, wird es graulich. 
e) Vom Magnete gezogen. d) Seine eigene Schwere 
zum Waſſer — 2, 570: 1. 60) SEchmiqʒt ohne Zuſatz 
zur Schlacke, brigens wie vorige. 


” No. 13, Cchmarz, hart und ziemlich ſchwer, aber nicht 


ſo dicht, als vorhergehende, fonbern mehr drafig over 
roͤhrig, wiewohl nicht fo gleichrährig, als die.meiften 


= vorigen; unter dem Hammer zerfällt es in concade ' 
und convere Städte, xiecht mie roher Thon, ſonſt wie 


übrigen. 


» oo. DL .. 2 
Oet. En. XXKIX TG © Q No. 14, 


4 


142 | Kitt. 
No, '24. Lichtgrau, von mehrern Abaͤnderungen, mit 
lichter, grauer, in das Braune fallender Oberflaͤche. 
ze Bruche ſchuppig, mit eingemengten, meiſt Flaren 
rufen, größern und Kleinern, wie Quarz⸗Koͤrner. 
a) Niecht wie rober Thon. b) Schdumt nicht mit 
Säuren. c) Verhärtet nicht im Feuer, und wird ſproͤ⸗ 
der, d) Wird roh vom Magnete geisgen: e) Schmilst 
für fi) gu ſchwarzer Schlacke. f) Wird im Borax zu 


einen Glafe aufgelöfet. g) Die weißen Drufen | 


| iR lafe a 

im Feuer voͤllig, wie No. 1. g. 

No. 15. Von dichtern und feinern Korne, viel Härter, 
ſonſt aber eben fo, ulb mit eben dergleichen Flaͤche. 
Eigene Schwere sum Wafler = 2,785 : I. 


No. 16. Sandichtes Korn, in das Braune fallend, ges 


fäne fchalig in concave und convere Stücke, mit braͤun⸗ 
icher lichterer Flaͤche; eingefprengte weiße Deufen, 


undurchfichtig art. a) Nicht beſonders hart. 


bb) Wird ziemlich ſtark vom Magnete gezogen, un 
brannt. c) Riecht wie roher Thon. d) Schmilzt 
gu ſchwarzer Schlacke, und mit Borar zu gelb⸗ 
gränen Glaſe. e) Eigene Schwere = 2,689: 1. 
No. 17. Dergleichen ſandichtes Korn, ein wenig lichter, 
fällt ſchalig wie vorige; übrigens wie No. 14. 


No. 18. Braͤunlich, feinfsenig, hart und dicht, faͤllt 


fchalig, wie mehrere vorhergehende, mit eingefpreng- 
ten weißen Körnern (No. 14;); riecht wie roher Thon, 


be 


wird faſt ganz und gar vom Magnete gezogen; Übris 


gens wie vorige. 


No. 19. Lockerer grau, mit matt braͤunlicher Rinde, und 


wit einer Menge eingeſtreueter Koͤrner von oft ers 
waͤhnter Art. Dieſe aber find locker und undurchſich⸗ 
tig, wiewohl nicht ſo locker, als in No. 1, g.; boch 
viel lockerer, als No. 4, weun fie klar und meiſt uns 
zerſtoͤrt ſind. Riecht wie roher Thon, wird vom Mas 
gnete gegogen, und verhält ſich übrigens wie vorige. 


No: 20, Noch lockerer, ſchwarzgrau, mit vielen —— 


Druſen, die lockerer, als bey vorigen, ſind. Ri 
wie roher Thon; ſonſt wie die uͤbrigen. 


Ne. 21. Noch lockerer, geangelß ſehr gerbrechlich, mit 


- vielen eingemengten Orufen von mart weißer Farbe, 
DE un⸗ 


Kitt. 2243 


Wrdſee mad Tcfrer. Bünde mie eeher Som 
Souñſt voͤllig wie Die andern. \ 

No, 22. Graugelb, von fanbigem Korn, etwas hart, 
faͤllt ſchalig in concabe und convere Stucke, einge⸗ 
(prengt vorerwähnte weiße Körner, riecht wie ober 
bon, wird vom Magnete gezogen; meift das Gewe⸗ 

be, wie No. 18. &onft wie alle vorige. 
No.23. Mehr gran, gelblich, am lockerſten unter allen, 
rapte ſich nicht fo Saat bat eine Menge vorer 

bnter weißer Körner, und mehr Sand⸗Theilchen; 


7 AR ziemlich Teiche. a) Wird roh faſt ganz und gar 
on vom Magriete gezogen. b) Riecht wie Thon. c) Vers 
. härtet ftark im Feuer, wird vor dem Gebläfe auffen 


raublan, im Kerne dunkelbraun. d) Schmilzt für 


Kch zu einer ſchwarzen Schlacke, und gibt dem PBorays 
Sk eine gelbgrüne Sarbe, wie alle vorbergeßenbe. 


a : &.4 Im Schlämmen bat fi) bie Puzzolane 
- + folgender Maßen verhalten. Be | 
" A. Gewählte Städte vorbefchriebener Ybäns 
derungen, von No. x bis 6, wurden gerauetfht,  - 
und mit fiebend heißem Waſſer gefchlämmel. Da 
—5 denn gleich An Anfange folgendes abge⸗ 
goſſen. | 
No. 1. Ein fehr feiner Schlamm, welcher s) wie ges 
brannter Thon oder Ziegelftein =» Mebl roch; b) ges 
. trocknet, bie Farbe behielt, ohme zu gerfallen; c) ges 
.. drannt, etwas verhärteter, und fich fchärfer keller 
ben Fingern anfühlte, auch geneigt war in Würfe de 
jerfpringen; d) vom Magnete gezogen wurde; ec) 
ſich zu ſchwarzer Schlacke ſchmoiz, und mit Borax 
ein matt geloͤgruͤnes Glas gab, wiewohl ſchwerer, 
als ungefchlämmte Puzzolane. Die Zarbe ließ fich 
durch größere Einmengungnichtconcentriren. f) Mit - 
Sal fühb, fehmilgt er femuch leicht zu einem undurch⸗ 
ſtchtigen weißen Glaſe. | 
.." No, 2. Ein gröberer Schlamm, «) Einerled Geruch 
mit vorigem. 1b) Nach deu Trocknen verlor er bie 
Form, und zerfiel in Mehl. c) Dunfelbrauner, als 
voriger. d) Wurde hörte vom Magnete seiogen 
2 un 


> 


244 Ä Kit, | 
und ſchmolz etwas leichter. Webrigens verhielter fich, 
wie der feinere, 

No, 3. Das Ueberbleibfel, welches aus gräßern und klei⸗ 
ner Sheilen beftand, darumter fich feine andere ers 
kenmen lieffen, als von den $. 1. befchriebenen Abäns 
derungen, von No. ı bis 6. Die Größe richtete fich 
allezeit nach der Härte der unterfchiedenen Arten. 
Glimmer⸗Theile bemerkte man häufiger, als in gans 

sen Klumpen. 0 
B. Im Ganzen genommien, wie die Erbe aus 
Italien fam, gepulvert und gefchlämmt, gab fle eis 
nerley Schlamm mit vorhergehenden, aber dag Lies 
berbleibfel von mehr Abänderungen, als harte unb 


a 4 —* Stuͤcke, die der Zerntalmung lange wieder⸗ 
anden. 
. in. Gepülverteumd geſiebte Puzzolane wurde 


1 Stunde in reinem Waſſer gekocht, und verlor dabey am Ge⸗ 
wichte 1123 pro Cent; ſonſt hatte fie keine Veraͤnderung ers 
lien. Das Waſſer wurde ein wenig verduͤnnet, und 


N wep Mahl filtriet, hatte aber noch eine Milch = Farbe 


und ſtand fo zwey Sagen geht man merfen konnte, daß fi 
etwas ir Hoden fegte, WEIhEeE doch endlich gefchahe. Der 
. Bodenſatz beftand aus fehr feiner Erbe, die fich fa, wie 
Puzzoͤlane insgemein, verhielt. Diefes Wafler hatte kei⸗ 
ten Geſchmack, wurde von der Auflöfung bes Bley - Zus 
ckers nicht flockicht, änderte bie Farbe vom Succo’heliotrop, 
oder Coccionell. nicht, auch nicht vom Syr. violarum. 
‚$& IV Mit Ol, vitriol. unterfüchte mar 7) ges 
puͤlperte und gefiebte Puzzolane, die Damit z Stunde 
. gelacht wurde, und a) babey vom Gewichte, ungefähe 
2 p. €. verlor; b) auch nun ganz und gar nich 
vom Magnete gezogen wurde, c) Abgerwafchen, 
ſchmalz fie für ich nicht vollkonmen, ſondern finterte 
nur in eine lichte Rinde zuſammen; mit Borar ſchmolz 
fie leicht zu einem Elaren Glafe, von matter, in dag 
Grüne fallender Farbe. d) Die rothbraune Farbe 
ivar ganz und gar vergangen, und in Fichtgelb vers 
dert. | | 


. 2) Der Schlamm ($. IT. A. No. 1.) wurde 4 Stunde 
mis Ol. vätrioli gefocht. a) DVerlordie rochteenn 
ar e, 


s 


is: . 


men; ihr Raum war vi 


vo 
U 


Kitutt. 22445 


— 


, Farbe, Die in Weißgelb veraͤndert wurde. b) Verlor 


ST, am Gewichte, ©) und wurde gar nicht mehr vom 
agnete — d) ſchwolz nicht fuͤr ſich, aber mit 


Borax fehr leicht, zueinem farbenlofen Slate. e) Mit 


Sal fuſib. mierocorm. wurde er.nicht fo leicht im Feu⸗ 


u. „er aufgelöfet, es war dazu ziemlich ſtarke Hitze nöthig. 
8). Das Ueberbleibfel ($. 11. A. No. 3.) wurde mit OL 


vier. etwas über J Stunde gekocht, und verlor im Ges 
wichte 30 2% p. €. ; bie Farbe wurde bleichroth, mit 
Theilen daruntem, mweldye meiſt weiß waren. Caleis 
nirt, wurde es etwas vom Magnete gejogen. Man 
fochte es wieder mit von neuen hinzu gegoſſenen Vi⸗ 
triol⸗Oehle, welches mit reinem Waſſer verduͤnnt war; 
da verlor ed nur 6 p. €. am Gewichte, ward lichter 
von Farbe, und verlor mehr Anziehung des Magnes 
tee. Es wurde noch weiter gefocht, und verlor am 
Gewichte s 2% p. C., auch immer mehr und mehr 
von der rothbraunen Farbe: wurde vom Magnete 
noch fo weit angesugen, daß fich einige Teilchen, wei⸗ 
Ge und lichtgraue, fanden, welche mit befonderer Hefts 
—* gezogen wurden. Sie glichen pylyedriſchem Eis 

n⸗Erze, wenn man fie mit dem Mikcoffope betrach⸗ 
tete. Die weißen Körner waren nur eines Theils mit 
Der gewoͤhnlichen Puzzolan⸗ Erbe uͤberkleidet, und 
durch Kochen mit dem Vitriol⸗Oehle weiß geworden; 
die größern Theilchen zogen die kleinern an; fie ſchmol⸗ 


zen niche für fich, aber mit Borar wurden fie leicht zu 
einer ſchwarzen Schlade, Der erwaͤhnten Eifens 


Körner waren ſehr wenige, Mach mehreren wieder⸗ 


.  bohlsen Kodyen mit Nitriok- Deble, welches ‚allemal 


mit Waffer verbiinnet war, wurde dieſes Meberbleibfel 
ang weiß. Die größern ſchwarzen Theile, toelche die 
Bärteften waren, hatten u eine weiße Sarbe bekom⸗ 
el Pleiner geworden, Am 

Gerichte hatte fie in allem 42 27%, verloren; wobey 


zu merken iſt, daß diefer Verluft heym erften Kochen 


allemahl am größten tvar, ba auch bie Solution am 
ſtaͤrkſten ſchmeckte. Ermwähnte größere heile waren 
durchaus weiß, und lieffen fich leicht germalmen; dar⸗ 


unter lieſſen ſich, aufer den befchriebenen Eiſen⸗Theil⸗ 


chen, Teine weitere Abaͤnderungen bemerfen, als we⸗ 


N nige 


nige weiße und-gelbe Glimmer⸗ Sheiichen, ‚Sie: mit 
Borax ſchmolzen. Erwaͤhnten Ueberbleibfels Ders 
halten im Feuer, war auſſerdem, wie bey vorerwaͤhn⸗ 
ten Schlaͤmmen No. 1. und 2. ($. 11) nachdem fie in 
Vitriol⸗Oehle auf eben die Art gekocht waren. 


. S. V. Vorerwaͤhnter Maßen ($.T11.) enthielt bdas 


Waſſer, welches mit. Puzzolane gekocht war, und ſich flo⸗ 


e 
verhielt. 


eig und milchicht zeigte, auch nach zwey wiederhohlten 
g tungen, eine fehr feine Erbe, welche wie Puzzolane 

erhaupt befchaffen war. Nachdem zu diefem Mafler 
Ol..vitr. war gegoffen worden, warb es davon fogleich Elar, 
Hernach twurbe es etwas über ı Stunde gefocht, und fos 
Bann in gelinder Wärme zum Abdunften hingeſetzt. Es 


—— auf ber Zunge einen ſuͤßlich adſtringirenden Ger 


; und nachdem es an einem Falten Drte geftanden 
tte, fand fich nach gehöriger Zeit auf dem Boden bes 
efäßes eine weiße Salz⸗Maſſe, welche nicht in orbentlis 

Kryſtallen anfchießen wollte, aber fich völlig wie Alaun 


„VI. Die Aufloͤſungen von Puzzolane mit Bis 


led l Gent 3.) ſchmeckten aut der Zunge wie 


laun, und Decocte ber Puzzolane allemahl am 
Sie wurden ferner mit reinem Waffer verdinnt, 


flltrirt und eingekocht, darauf zum Anfchießen in bad Kal 


ge gefegt, und nach oft wiederhohlten Arbeiten befam man 
Hlaun und felenitifched Salg, völlig von eben der Geftalt 
and eben den Fig ften, wie daßfenige Salz, welches 
aus Tras und Bitriol s Geifte erhalten wird. 


Anmerk. Wenn man, in Vergleichung mit 

\ vorerwaͤhnten hier gebrauchten Auflöfungs ⸗Mit⸗ 

teln, eine zulänglihe Menge Puzzolane nahm, 

| —ã ſich nicht nur im Kolben, ſondern ſelbſt im 

Filtro, ehe die Solution recht erkaltet war, eine 

Menge größerer und Fleinerer Theile, von einer 

lichtgrauen Salss Maffe und vielen Selenit⸗Kry⸗ 

fallen. Vorerwaͤhnte Salz: Maffe gab, nach neuer 

Auf loͤſung in reinem Waſſer, Einkochen, Kiltriren, . 
Abdunften und Anfchießen, große Alaun⸗Kryſtal⸗ 

len, die man ben ber Unterfuchung noch ein wenig 

eiſenhaltig fand. . == oo 

J 8. VI. 


\ 


Kit, 247 


&, VIE. Aus den im.H. I. beſchriebenen Varietaͤten 
der FAR A tmäßlte man, als gu einer allgemeinen Pros 
be, zwey Sortierungen; die eine, No. ı bis 6; bieandere, 
No. 7 bis 23. Beyde Sortierungen wurden, jebe beſon⸗ 

ders, klein geſtoßen und geſiebet, ‘auch beſonders mit Sal⸗ 
peter verſucht, der in einem Tiegel über Feuer aufgeloͤſet 
war, Beyde verhielten fich auf einerley Art, detonirten 
‚nicht mit dem Salpeter, und gaben Feine merkliche unten; 
pie gemeiniglich zu gefheben pflegt, wenn das Mengfel 
dbare Theile Hat. Statt deſſen entftand eine Art 
von Schaͤumen ober Sieben, dergleichen Gyps oder. Kalt, 

euch Tras, mit Salpeter verurfachet. 


Anmerkungen. 1. Aus vorſtehenden Be⸗ 
ſchreibungen ud Verſuchen zeigt fich dentlich, daß 
der Grundftoff ber Puzzolane ein eifenhaltiger ver⸗ 
fleinerter Thon ift, ber von andern fremden Bey⸗ 
miſchungen ziemlich u feyn fcheint; einige wer 
nige, bie man als zufällige anfehen muß, ausge⸗ 
nommen, bie aufferdem fo wenig befragen, daß fie 
nur gewiſſe kleine Aenderungen im Erfolge der Bers 
fuche machen, bie man auch als zufällig anfehen 
muß. alfa daB Verhalten in Feuer, ber im.$. 
1 und an mehren Bu erwähnten e weißen Drufen 

annt, die man in Puzzolane findet, 
‚ber har he ner G. J. No. 1. g Send — 

daß Puzzolane mit Borar 

—— of Thelipen ungefhnueht 

ck laͤſſet. (No, —8 . eben des $.) 

en man alle Ab Umftände, die fich bey dem 

Verſache gezeigt * en, zuſammen nimmt, als: 

die Verhaͤrtung im Feuer, (F. I. No.4.d. No.%, e. 

No. 6.c. u. ſ. 18.) er Geruch, ($.LNo. 10, No, - 

31.0 $D,Ne. ra) baß wit Vitriol > 

. Alaun entfteht, ($. V. VI.) ſo wird man ben Grund⸗ 


| biefer Erde zulaͤnglich kennen. 
2. pe near bes Eiſens, aus in Pussolante aufs 
jeigt fich durchgaͤngig —8 daß bass 


an en nich ie ju zweifeln if. Mir ein giemlich.unertvars 
teter und ſeltener Umſtand, dient doch die Bemerk⸗ 

... "ung, welche ber Verſuch 6. IV. 30. gibt, daß ma⸗ 
, guetiſiztes Eifen- Erz nrasht Aus dem Derpalen 


v | 8 | 
7. Br acht Abanberungen ($; 1. No. 8) folkte man 
fhließen, die magnetiſche Kraft giige mit dem Eis . 


obachtungen, w 


V 
Ri, 


fen in diefer Zuſammenſetzung fort. - Dieſes, fo uns 
vermuthet ed auch vorkoinmen möchte, in Betracht⸗ 
ung beffen, daß Puzzolane nichts anders, als ein 
Eifen- Stein it, reitet doch fo fehr gegen die Bes 

diche die magnetifche Kraft betreffen, 
als auch daß, daß erwaͤhnte Kraft bey den Zerſtoͤr⸗ 


ungen, welche bie Puzzolane allem Anfehen nach ins ' 


Feuer erlitten hat, nicht gänzlich verſchwunden iſt. 


Daß Kalk: Erbe sum Theil bey der Puzzolane ift, 


beweifer dag felenitifche Salz (d. Vi), wie auch bas 


Sieden ($. Vi. Uber Daß ſich diefe Kalfs Erbe 


fonft nicht durch) Aufwallen mit fauern Geiſtern ents 


: deckt, lieſſe fich leicht erflären ‚ wenn darauf ein 


Haupt⸗ umftand beruhete. 
Das allgemein gleiche Verhalten, welches alle dieſe 


Aenderungen ber Pazjofane jeigen, und das Anfes 
hen einiger wenigen, welche am menigften zerſtoͤrt 


worden find, (Ne. 14. 1c. $. 1) eg dieſe Erbe 
fen von ber Art, die bey einigen Schrififtelleen 


Baſalt heißt, in Schweden aber Trapp Swart, 


oder Tegelſktoͤl. 


8 


Die Pugolane iſt, in ihrer natürlichen Beſchaffen⸗ 
heit betrachtet, ein’ verſteinerter eiſenhaltiger Thon, 


welcher von unterirdiſchen Feuer verſchiedene Ver⸗ 


ſcchlackungen und Calcinationen erlitten hat, wie 
mehrere Ueberbleibſel von, feuerſpeyenden Bergen. 
‚Die roͤhrichte und bimſteinartige Zuſammenſetßung 


bey einigen Abaͤnderungen, iſt voͤllig getoifen Schlas 


ne vorher gegangene Falcinatton den Magneten 


den aͤhnlich. Die weißen Drufen bey deu meiften 


Abãanderungen, und bey einigen fo, wie fie nur burch 


geroiffe Seiwaltthätigfeiten von Keuer und Waller 
oe su werden pflegen; auch der Umſtand, daß 


Ni allefamınt, ‘fo wie fie aus ber Erbe Fommen, 
vom Magneten gesngen werben, ba man boch w 


daß keine Erd⸗ oder Steins Art diefer Gattung o 


folgt: das alles bezeugt vollkommen, daß hiefe Er⸗ 
be Veränderungen von unterirdiſchem Feuer erlit⸗ 
sen dat. Die meiften unserichiebenen, und —* 

> 


⸗ 


Kitt 249 

Anſehen ach etwas unähnlichen MWanberungen ber 

\ Puzzolane, rühren von ungleichen Grade ber Cal⸗ 
cination und des Schmelzens, vielleicht auch von 
nachfolgender ungleichen Verwitterung, oder der 


nngleichen Wirkung, Weiche das Wafler ‚nachher 
ausgeůbt hat, her. 


$. vi, Nachher ſtellte man unterfihiebene 
.  Eiment>DBerfuche nicht nur mit Puzzolane, fondern auch 
uni der Vergleichung willen, mit mehrern Erd⸗ und Steins 
Arten, an, Che diefelben-aber angeführt werben, wird noͤ⸗ 
“"thig ſeyn, daß man alle diefe Mifchungs- Materien zuvor 
“ wohl fenne. Es find diefelben in der Ordnung, wie bie 
Verſuche angeſtellet wurden, folgende. 


N Pusjolane, gepälvert, wie fie aus alien 
omm 


No. a. Dergleichen ‚aus den Ahänderungen No. ı. bis 
G6. (G. 3.) gewählt, fein gepülvert und geflebt. 
"No. 3. . Dergleichen, geſchlaͤmmt q. IL A. No. 1.), 

Schlamm, No, Pi .. 
No. 4 a tokeichen, geſchlaͤmmt (4. 1. A, No. 2.), ders 
glei y 
No, Se gleichen, sefcldsumt 6. n. Xo. 32, Us 
De berble ibſel N No, 3 
No. 6. —* — Stamm No. 1. m Bieiel + Oebl 
0 t. 2. 


U No. Fr Dergteichen No, 2. in Viriol⸗ODehi gelocht. 


No. 8. Pussolane; ; Ueberbieibpet nach bem | 
- No * n. A. No. 3.), in Vitriol⸗Oeh gelockt, 
3» 

No. 94 Pısszolane, No. 7 biß 23. gewaͤhlt. Ä Ä 
Ne. 10, lcberbleibfel nach dem Schlaͤmmen in unans⸗ 
geleſener Puzzolane, fo wie fie ans Folien fommt. 

No. Ile Trab. 

. No, 12. Schlacken vom Aetna , Nebegelö, weiß weißlich, hin 
und wieder mit dunkeln Glen, (ehe loͤcherig und 
‚Böbriche, wie ein Schwamm. s) Ein —— — 

der ſich nicht beſchreiben laͤſſet. b) M ‚sieht 
1 ni 0) Im Feuer Be fie bie arbe Ay 
5 


, 


ı 


2 Te .;, * 


ı 


i 


Sie ſchmelzen nicht volffonnmen mit Borax, und 
geben dem Glaſe Feine Farbe. e) Werben auch von 
Sat fuſib. nicht aufgeloͤſet. 

No. 13. Lava vom Aetna, mit. weißen dunkeln Druſen, 
der Boden gleich vallig einer ſchwarzen Schlacke; ge⸗ 
puͤlvert warb es ſchwarzgrau. a) Der Magnet zog 
die ſchwarzen Theile. b) Es ſchmol;z nicht mit Sal fu- 
- kb; 0) auch nicht vollkommen mit Boraz, aber die 
Farbe ward im Feuer in Lichtgrau verändert. 

Ne, 14. Glich gebranntemn — von Ziegelſtein⸗Farbe, 
obgleich ide fehr bart gebtannt. Dom ra 
a) Wurde vom Magnete nk ge ogen, bis es calciuirt 
war, da man einen ſchwa I merkte. b) Siw 
terteichegufammen, und wird ſchwaͤrzlich. e) Schmilzt 

mit Borar, und färbt dag Glas mit einer ganz maß 
ten in das Grüne fallenden Sarbe. d) Schwilʒt nicht 
mit Sal fuſibile. 

No. 15. Pierre d’Agde, ein Ueberbleibſel von Vulcanen, 
verſchlackt, wie ein ae Schladen von Afcenfion, 

und rheinl. Muͤhlſtein. Durchaus röhricht, von geos 
ber Zufammenfegung, gimengranı von Agben in 
Sangueboc in Fran reich a) Gepilvert wird er 

Ä —— Een er ie und. 48 vom 
agn gezogen. c milzt u ſchwarzer 
Schlacke. d) Schmilst leicht. mit Borak, und gibt 
dem Blafe eine matte grünliche Farbe. _e) Geht mit 
Sal fufib. nicht vecht leicht zu einer dunke unreinen 
Salz⸗Maſſe. 


No. 16. Leibfarben, mit weißen feinen eing 
ur him: 


Kömern, dunkel und bruͤchig, nebft Klein 
. mernden Theilen. Bon Heſſen⸗Darmſtadt. e) Eals 
cinirt befommt es eine lichtere bleichrothe Farbe, und 
—— — 
9 m nicht . e)- m 
— —X fulib. ane es ein weile milch⸗ 
farbiges Glas 
No, 17. —* Bimſtein. 
No. 18. Gelber Tripel. a) Roh wird er ein wenig vom 
Magnete gezogen. b) Im Reuer befomme er eine 


— bleic rot braune Farbe. Bi bey Rärtenm Sea 


x - 


| Kitt, J 8XJ. 

J 

ne des 46 einen ſchwachen phoßphöredtirenben 
Schein. d) Schmilzt leicht mit Boraz, und gibt deni 

Slaſe eine matte grünliche Farbe. e) Mit Sa tufii, 

> = ſchmilzt er leicht zu einem weißen inilchfarbigen Olaſe. 
EN 19. Eine Art eifenhaltiger Thon- Schiefer, dunkel⸗ 
jean im Bruche feinkoͤrnig, meift dem Trapp aͤhn⸗ 

ich, Doms Dunmeberg, a) Start gebrannt, öffnete er 
.. euer queräder, und war voll &ifenroftsHäute ; 
:  verdärtete fo ſtark, daß er gegen Stahl euer ſchlug. 
Inwendig zu Schladen gebrannt. b9 ert, 
warb er grau. c) Ealcinirt, zog ihn der Magnet, 

4) Schmelz für ch, und e) mit Borax, zu einem 

Ihgrünen Glaſe. f) Dit Sal fufib. ſchmolz er etwas - 

20 au einem bunfelgrünen Glafe. 

No. 20, Go genannter Alauns Schiefer vom Hunneberg, 
ſchwarz, fehr locker, ungeneigt fich in paraliele dͤnne 
Scheiben zu fchiefeen, =) Unter ber Galcination war 

er meiſt mit Glafe überlaufen. b) Der Magnet sbg 
ihn. c) Schmilse für fich zu deren laden; 
(Oeint anfangs ei wenig Dura a Pedumen.. ) DR 
eint anfangs ein weni u m. € | 
‚Sal fufib,, gu ungefärbtem Slaf. — 

No. 21. Dergleichen Schiefer, nicht fo hart gehrannt, 
nur calcinirt, fo, daß er ganz burch bleich rothbraun 
war, ſonſt im Feuer, von eben dem Verhalten, wie 

voriger. 

No. 22. Dunfelgrauer Trapp, im Bruche fe 
nicht ungleih; Haͤlleflinta; riecht roie coher Thon, 
vom Hunneberg. =) Gebrannt, ‚verhärtet er ſehr, 

and wird ganz fell, fchlägt an ben duffern ſcha 
Kanten Feuer gegen Stahl. b) Gepuͤlvert, wird er 

lichter gran. c) Ealcinief, vom Magnete gezogen. 
4) Schmilzt für fih zu einer ſchwarzen Schlacke. 
e) Geht mie Borax zu einem gelbgrünen Glaſe, 08, 
wohl etwas ſchwer. FI) Mit Sal fufib, ſchwer zu eis 
ner grauen Glass Maffe. 

No.93. Dergleichen Stein, flärfer calciniet, beaunte 
ed rotbraun, und mar eben fo hart, als vorherge⸗ 
hender. =) Gepülvert, ward er violet. b) Wurde 

. gang und gar vom Magnete gezogen, c) Schmilzt 
für ſich zu einer ſchwarzen Schlade, und mit Boraz 
vo . gu 








BE RÜ 


1 mes. gu eimem dankein gelbgruͤnen Giafe, boche liz r einige 
t. — Theile zuruͤck. d) "Mit ‚Sel Ah 
.. weißes, grauliches, undurchſichtiges Glas. | 

ne Meg Rothbraun roflig dergleichen von einer. dichten 
| Art; vom Hunneberge. =) Cakcisirt) verhäntet ed, 
| ‚befommt. auffen eine rorhbraune in das Violet fallens 
| Be Farbe; nwendig iſt der Kern —* fein koͤrnig. 
oo Wird ganz unb gar pm... Mag gezogen. 

c) Sintere im Feuer zufammen, 2 * ohne 

Zuſatz nicht vollkommen. d) Wird mit Borax leicht 









zu einen reinen gelbgruͤnen Glafeaufgelöfet. «) Geht, 


nit gel fa‘ib, leicht zu. einem grauen undurchſichtigen 
No. 25: ben Die Yet, nur ſchieferig, ſonſt in allem ei⸗ 
nerien. | en 


nerley. 
No. 46. Pujjolane, einerley mit No. 1. 
No. 27. Schiefer vom Hunneberg, einerley mit No, 21. 
No. 28. Trapp daher, eben bie Art wie No. 22. 
No. 29. Weißer graulicher Stein, im Bruche grob⸗ 
chalig, ziemlich hart, riecht einiger Maßen wie roher 
bon, ſchlaͤgt Feuer gegen Stahl, gleicht meiſt einer. 
Art von Werfteine. 5) Gebrannt, wird er fehr hart; 
;aber brüchig, und zeigt eine fadichte Textur, ſchlaͤgt 
da beffer Feuer gegen den Stahl. b) Wird nicht vom 
Magnete gezogen. HJ Schmilze nicht in gewöhnlicher 
Ditze, und init den gemöhnlichen Anftalten weder für 
— ‚nochmitZufage. | | 
NMo. 30. Grauer, knehr lockerer, von eben ber. Stelle 
w leicht meift des Moͤrtkaͤrbergs Ställften von Norrberk, 
echt feiger in parallele Schiefern, vertical gegen den 
Wuchs des Steine, läffet fich mit dem Meſſer ſchnei⸗ 
... den, a) Gebrannt, befam er eine duͤnne klare Farbe, 
"nnd geigte einige wenige Glimmer-Theile. 1) Vers 
x Paſtte anſehnuch im Feuer, fo, daß er faſt einerley 
arte mit dem Quarje befam, ward aber fehr 


bruͤchig. 
grau: hält 12 p. €. feinen 


"No, 31. Gemeiner Thon, —F 
‚Sand, und ein wenig groͤbern Graus, von Vrinke⸗ 


bergefulle. a) In offenem Feuer calcinirt, verhaͤrtete 
er iemlich, und bekam eine lichte beduntiche Sarke. 
Ä IT * ur 


* 


5) Wurde ziemlich flarf vom ' Magnete geso 
e) Schaͤumt nicht mit Säuren. d), Schmi en 
ſelbſt, und e) mis Borax zu einem Flaren Glaſe, von 
“matter, ein wenig in da® Grüne fallender Farbe, 
£) Mit Sal fufih. ſchmilzt es ſchwer zu einer weißen 
Be undurchfichtigen Salz Maffe. | | 
„No. 32. Hunnebergs Kalk, von ſchwarzen Drften, mit 
..r der Hälfte kenna-Kalt, gebrannt und geläfcht. | 
st Na. 33; Schiefer: ums Dunnebeng, "No: 2r. : 
7: N0 34. Dergleichen eben daher, einerley mit No. 21. 
un Anmerkungen. 1. Von vorhergehenden Exbe 
&r 1. oder Steinz Arten, wovon ein großer Theil, allem 
Anſehen nach, mehr oder weniger Hitze von unters 
irdiſchem Feuer ausgeſtanden hatte, und anbdere, 
RK die man in ihrer natuͤrlichen Beſchaffenheit ganz 
73. unzerſtoͤrt fand, und bie mit Fleiß gebrannt wur⸗ 
5. den machte man Mifchungen zů Eiment, dergeflolt, 
| daf bie Hälfte jeder von oben beſchriebenen Arten, 
—W dem Gewichte nach gerechnet, gegen —— 
geloͤſchten Kalk genommen wurde. Die Bekeitun 
un —5 — uf die gewoͤhnliche Art, mit Waſſer nad 
* —e— damit die Miſchung deſto gleiche 
foͤrmiger wuͤrde, hat man fie mehrnmple mit einem 
kiſernen Meffer, ober einer Stunge, durchgearbei⸗ 
tet, und Re in einen hohlen eiſernnen Chlinder, von 
3 3. im Durchmeſſer, gethau wobey alle Proben 
er ee numerirt, ‘und 1e Tage zum Trocknen ges 


| 


. en wurden. en 
“2 Bon.No. ı Bid 25,. wurden fie alleſämmt zur Hälfte 
„7. mit Hunnebergs s Kalfe bereitet; No. 20, 27, 28, 
0; ebenfalls zur Hälfte, "mit Eenna = Kalfe; N. -q, 
F 9, 31, wieder mit Hunneberas + Kalte, von jedent 
bie Hälfter "No. 33, von 3 age gegend2 Th. 
Hunnebergs⸗Kurlk; und enblih No. 34, 2 Theile 
ges — Hunnebergs⸗Kalk, und 186. gebrann⸗ 

tem Bu : | 

3, Nachdem alle Proben 42: Tage getrodnet hatten, 
öderſuchte man ihre Stärfe,, Gewichte zu tragen, 
bis fie gu abbrachen; dazu brauhte man ·˖ krine 
andere Vorrichtungen, altß eimen Debel, welsier 
' er⸗ 


— 


” 
. 
.. 
bu - 


hd L_ 
. 
Kt, u 
® 


‚hergefalt an das Ciment⸗ Stäf angebracht war, 
. wie sum Abbrechen nöthig war. Fa ar 
dvoard es an einem befeftigten' Arme mit einer Höhls 


ung darin gefetst, welche völlig den Durchineffer der 


..., Höblung bes eifernen Cylinders hatte, darin bie 


Vroben waren gegoffen worben, daß ber Abſtand 
stoifchen ber Unterlage, und bem Brechungss ober 


Druͤckungs⸗Puncte, ch zum Abftanbe zwiſchen ers 


mwähnten Yuncten, und beit SchwersPuncte, wo⸗ 
von eine Wagefchale herab hing, wie 1 zu 12, vers 
hielt. Diefed Gewicht, we in der % ) 

nöthig war, jede Probe ab; recent ift in folgende 
Vergleichungs sTafel gebracht, ohne Abficht auf bie 


0 
u Dorn vorerwwähnten Debeld. : Denn weil es 


ier nur auf eine getviffe Vergleichung der unters 
fchiedenen Proben mit eitander ankommt, war es 
nicht nöthig, das wahre Gewicht anzugeben, wel⸗ 


ches jede Probe getragen hat, ehe fie abbrach, da 
\ ' bie Proportion zwiſchen ihnen immer biefelbe 
“or: bleibe 

, R 4. Keine erwähnte Ciment⸗VProbe iſt waͤhrendem Trock⸗ 


nen eingegangen, ſondern der ganze Cylinder 
feinen 


"fo geman, als ſich beobachten’ Te 
Raum behalten. . 
Alle zuſammen haben mehr Stärke und Härte bes 


kommen, nachbem fie im Waffer gelegen hatten, 
‚und wieber.trocken getoorden find; ber meifte Theil 


hat auch alles eingefügene Waffer wieder von fich 


gelaffen, fo, baß er meift wieder zu eben dem voris 
gen Gewichte gekommen iſt, welches er hatte, ehe 


" man ihn in daB Waffer that; ein einziges Ausges 


nommen, melches am Gewichte verloren hat, wie 


die Tabelle zeigt. . 
6 ” nachftehender Tabelle, geige bie I Col. bie Feins 
e 


t ber Theilchen von jeder Zuſammenf n 
einer gewiſſen ng I u iit, Hi Silke m 


per Dberfläche, und inwendig im Kerne, au 
. ser Drbnung, baß bie Heinften, Zahlen bie ri 


| Bte 

rte, und umgefehrt, anzeigen, . IV, bie Stärke, 
ewichte zu tragen, in Lothen, nach zwoͤlftaͤgigem 
Trocknen. V, eben bie Staͤrke, nachdem bie Probe 
un. wi \ Pose 2 j ’ f im 


nz 


ir 5 


im Wafſfer gelagen hattk. VI, tie viel peo Cent . 


Zuwachs am Gewichte die Probe bekommen harte, 


als fie aus dem Waſſer genommen wurde. VII, 


chen folder Zuwachs, als fie.halb .troden war, 


* —ꝰ ‘ur 
x 


⸗ 


—& 


J 


ul, Verluſt im Gewichte ben der halb getrockne⸗ 
ten Probe. Die beyben letzten Columnen zeigen, 
wie viel pro Cent die voͤllig getrocngte Drobe am 


Getvichte gewonnen, oder verlouen bat. 
[7 . [3 ‘ 
1 
) 
- , 
j 
- \ 
⁊ 
* 
—9 
u % ‘ 
e 
l 2 ⸗ \ 
[1 Ä 1 L 
. r 
.” 1 ‘ “ 
R > 
wm! ) 
e “-.\ 
wo. * 
2 8 
\. . 
' 
. . F 
—9*8 
C. 
=. - * 
& .ı “ 3 
e 
s 
J a4 \ & 








Berhadt en 



























































ofen folgenden ee 

* a Ser JETG TEN TV MER. 
E43 414 93-17 Er Ai 
2|2|.12.| 2:28.64 24 14j0 220 
3.1318 F [20 5E-R718 ‚0.13 0 
44|8|23 30.68 32 17:0 13 0 
54211 2:3 4 22 1ı6 0|2:0 
OlEleee 
\salı]jlı 3:3 324 o32 0 
85 314 14 42 3020 0 2lo 
913|3,4 ı1 40 4 ı8|o 2 o 
1n)5|2 2 19 42 21 ‚6 |o 14 0J. 
I1141 2 20 48 19 15 j0 23.0 
12/3!4|4 2343 29 230 ı!o 
13/3|1|6,8 :8 a: |ı8jo 13 o 
14 !313 5 |16 33 23 ;2:j0 1% 0 
15 P3 | 3'5 14 30 37 31 |o 11.0 
ı6|I2|2'98 4 37 :5 |o Iı jo 
ızial2|aJlı8|37 25 18:0 oo 
18 |3|2|3 [22 [go 30 24 !o 23.0 
19/4|3|j8|6|14,4,0| 28: 014 
2013'41|.7 Jıı 20 23 18 o(2|o 
ı|z| ı [| 1129 164 21 17|0|15 © 
22|3|2| 1112 |496 ı7 12 |o } 13:0 
3314112 44 3 |17 10 | 4,0 
3121214 ſ20 Jıß |Jıı Jo | 15] o 
3 3213112 40 23 4J 3211 0 
20 |4|2|3 24 '44 20 !ıı 'ol 33 o 
431213 34 172 17:1 840 | 430 
28 314 1'332 70 are: 19 10 13 | o 
31215171413 13 | 6 ‘0.130 
3>13|5 7|4 10 'ı7 | 8 0.0;,0 
3113| 212 [|14 43 19 93.0 | dj o 
32 |3!14|4 |14 49 '23 ie 1460 
33 ie, 8 63 o 2o| 
34 | 3 |» | a 20 43 '30 [io | o |, 3 

ze B. der — der Fön. ſchwed. Akad. der Wiſſ. a. d. 
8772, Ip. 1726, 8. ©. 27, fü6 uud 217, {96 


Kierher 


Er. : Aue: 259 
_ Sierber gehörer auch Hmm. S. Rinmann Unter: 
ſfrchung vom Lament, im 35 B. ger Mobandlung, 


- der. tön, ſchwed. Ak. 8. W. a. d. J. 1773, ©. 95, 
fgg. und der Bericht non des Sen, Direct, UfReIMmE 


Cament zum Waſſerbaue, von Ft. Mallet, eb. daß 


S. 27 3/ fgg. 


Ein Kin pechtochenen Marmor und andere Stein 

: Bamit an einander zu Eirten, dder zu verbinden, Stein 
- Ritt, Stein: Leim, Gr. und Lat. Lithocolla, wird 
- auf mancherley Art verfertigt. Mach Nils Brelin 
VWorſchrift, yerfchneider manreinen, friſchen Süßemildyr 
Bir in duͤnne Scheiben, nachdem man vorher. die aͤuß 
Rinde abgenommen hat, und ruͤhrt denſelben in 

di heißem Waſſer jo lange mit einem Koch: Eöffel 

um, bis er zn einem zaͤben Schleim gewotden ift, Dee 


Be mit dem em Ballen nicht vetmiſcht. Wenn nun Siehe | 


len in heißem Waſſer, wel 


3 — aufgesorfen werden muß, genug des 
beiten worden iſt, ſchoͤpft man folchen mit einem Löfe 


fel auf einen warm gemachten fReibe: Stein, oder in 


" einen warm gemachten jteinernen Moͤrſer, und arbeitet _ 


‚denfelben mit oͤſchtem Kalfe zuſammen, bis er zu 
einem recht zuten Kite wird, welches ſich am beſten ge⸗ 


laͤſet, wenn er warm gemacht werden iſt. 


brauchen 

Doch muſſen bie zuſammen geleimten Stuͤcke, nach 
VWerhaͤltniß ihrer Größe, 2 bis 3 Mahl 24 Stunden 
lang trodinen. Wit eben dieſer Maſſe Eönnen audyzere 


brochene holzerne Gefaͤße und Starten wieder vereinie. - 


get werden. ¶ Dieſer Kitt kann and) ſogar. mit Scheu 
—8 nicht aufgeloͤſet werden. 

— en „tw „Atad d. wirt a. d. J. 139 und 

2 Oder: man nimmt frifchen Quark, oder Mol⸗ 
Ben, fein geriebenen Sandſtein, und ſein geſiebten un⸗ 

geloͤſchten Kalk, und mache ſolches mit Eyweiß Ai 


Ge. XXXIX Tg, ie 


oo m — — 0 — — 
* 
4 


.. 


28. Kit, 


Diefer. Kitt wird in einer halben Stunde eifenfeft, und 


u diont auch zu eiſernen und irdenen Sachen. Er wird 


weder von Feuer verzehret, noch vom Waſſer uf - 


Nach des Hm. Bau ⸗ Inſpeet. Manger (*) Ans 


"gabe, wiegt ein Kubik⸗Fuß Dehl: Kite zu Verdicht⸗ 


‚ang der Fugen zwiſchen Kupfer. oder Sand: Steinen, 


216 Pfund, und alfo der Kubif : Zeilinsgemeinq Loth. 


* Deffen Zufammenfegung ſoll eigentlich gus 7 Theilen 


Mennige, 3 Th.-Silbergläte, 3 Ib. Bolus, 1 Th. 


geſtoßenem Glafe, und 2 Th. gusen Firniß, beftehen. 


‚— Yu Fate dee x Zheile Mennige, nimmt man auch Kur 


halb ſo viel, und die-andere. Hälfte-gutod Blepweiß. Denn‘ 


anan hat gefunden, daß zu. viel Mennige bey Zupfer «und 
Blech Verkittungen nicht gut thut. Sie vergehrt-fich.iu 


“ etlichen Jahren gleihfam von ſelbſt, und macht-den Kite 


wandelbar, ſproͤde und abfpringend, da hingegen das 


Sleyweiß ſich laͤnger haͤlt. 


R8 
* 
⸗ 


Bey Sandſtein⸗Verkittungen darf man gar nicht dar⸗ 


IJ . anf:rechnen, baß die angeführten Ingreblengten wiciuch 


zum. Kitt genommen toorden find. Gemeiniglich.verferfis 
en jhn die Merfmeifter von lauter Bolus und az jers 
Moßenem Glaſe, welches fie mis Firniß und weißen Ihram. 
uſammen arbeiten. Und im Grunde, wenn die Sands 


1Dtein⸗Fugen vorher zwey Mahl mit heißem Firniffe geträns 
fe der auf 


en And, 


gedachte ſimmple Art:gema 


ket: und au de 
AIKitt Dagteifchen gebracht worden if, ſolcher auch nach 


„noch zwey Mahl mit guter Debls Farbe überftrichen- wird, 


"ann ihm weder Froſt noch Dige leicht einigen Schaden 


. zufuͤgen. 


Ein feſter Stein Kitt, um die Fugen zwiſchen 


Werkſtuͤcken oder Quader⸗Steinen, es ſey unter 


oder über dem Waſſer, fo zu verbinden, daß ße 


kein Waſſer durchlaſſen, auch die eiſernen Baͤnder 


und Anker, ſtatt des Bleyes damit zu vergießen und 
| Ä fen 


* 


) &. Dein Dachriche von dem nenen Grundbaue etc. Ot. 


(Potsd. 3786, gt. 8.) ©, 284 


Bu J 20 


l 


(eh zu machen, (0,28 fie gegen Waſſer, Lnfen 
Bitze deſtehen, und wicht wieder von einander.lo 


Jen. Man nimme 13 Pf. gut gefiebtes Ziegel: Me 
. von ſtark gebranntem und noch nicht feucht geworden 


. -Biegels Stein, 15 Dr w vom Seien Gppfe, 1 Pf.“ 


ſen⸗Spaͤne, 1 Pf. 6. Loch Galläpfel, frifch 


Rinde Blut und mh von jedem fo viel genug i 


F 


a eo Vi an reaſ 1 Pf. Bolus, 19 


Pottaſche, und 1 Handvoll Salz; mengetalle di 
Materien gut Durch einander, ſchlaͤgt und arbeitet.fie 


x -Jange durch, bis Das ganze Mengfel weich wird, 4 
. ſchmiert es alddann in die Stein: Kugen. 


Einen Steins Ritt von Roſt zu machen, nim 
man guten Feilſtaub, fo wie er auf den Werkſtaͤtt 
der Schloͤſſet Häufig beyſammen liegt, und läfet 
in einer‘ Pfanne Aber Dem Feuer glübend werben, i 
mit. der Darin vermiſchte Staub wegbrenne. Uel 


den noch heißen Feilſtaub gießt man Wein⸗ Eſſig, big d 
aus eine Art von Mörtel wird, den man in die Fug 
.. fleeichen kann. An der Oberfläche deſſelben, ma 


% 
- 


mar ihn mit einer Mauers Kelle glatt, die man 
Zeit zu Zeit in Wein-Effig taucht. 

"din Meitelii afgierifchen Berkhreibung, findet n 
einen Ritt, Bogens und Waſſer-Behaͤltniſſe 


u \ benmpren, welcher. aus Thon, Afche, Sarıd, Bau 


Oehl und Waſſer zufammen beftebt, befchrieben. . 
ſtatt des theuern Baum⸗Oehles, hat Hr. Balberg 
Schwerin Leis Depl, and) Dünnen Theerverfucht, ı 


befunden; daß ſolches einen guten, feften und ſich 


‚Ritt. gibt, deſſen Zubereitung folgender Maßen 


fhieht. In gewoͤhnliche Mauerſpeiſe thut ma 


Theile feinen Thon, 6 Th. geſiebte Aſche, 3 Theile 


4 


re 


‚nen Sarıd, und. 9 Th. Theer (oder LeinsDehT) und fo: 
Waſſer, als erfordert wird, Daß der Mörtel Dick ge 
wird; diefes muß fehr wohl umgeruͤhret, durcharbe 
—*8* amd seflopfer Fe pain woble wen | 


” 


nn 


sen Tag fleißige Aebeit gehört; und je mehr Arbeit dar⸗ 


auf gewandt wird, deſto ficherer ift mar vor-Miffen, 


Der Theer (oder das Lein⸗Oehl) wird nicht zuſammen auf 


ein Mahl hinein gethan, ſondern nach und nach, und ja 
allezeit mehr Waſſer, damit die Durcharbeitung deſto 
vollkommener geſchehe. Mit dieſem Kitte wird das 


Gewölbe uͤberall beſtrichen, fowohl an den Steinen, 


als aud) in den Fugen, worauf er in erliähen Tagen 


trocknen muß, und hart wird, Machher bedeckt man 
alles zufanimen mit feinem Sande, und juleßt legt man 


das obere Stein⸗Gewoͤlbe darauf; welches auch, um meh⸗ 


rerer Sicherheit willen, mit dieſem Kitte in den Fugen 


“" verbunden werden Bann. - In Kelten ift dieſer Kits 
auch zum Legen der Boden zu gebrauchen, aber dba 
muß man gein s Ohl nehmen, weilder Theer » Geruchfehr 
ſtark, und lange anhaltend ifl, Bey Schluß: Gerwöls 
beſn iſt diefer Kite mie gutem Vortheile zu nutzen, wor⸗ 


über Hr. S. verfchiedene Werfuche angeftellt Bat. 
Machdem die Probe über z Sale after gelegen 


batte, war ihr Oerwiehtvolkfommen wie zjuror, woraus 
erbellet, daß fie Fein Waſſer in fich gezogen han " 


4 € ser Fa der Pins ſchwid. ARad, ver Wiſſ a. d. J 374 
Das Verkitten eines fteinernen Ruppel⸗Ge⸗ 


woͤlbes einer Kirche, babe ich im KAXVılI Th. ©. 


163, f. beſchrieben. re 
Auf die in No. 57 des leipy. Int. Bl. v. J. 1768 ber 
findliche Frage: Was fuͤr ein Kitt haͤlt das Waſſer von 


den Fugen der Steine auf Altanen zuruͤck, baß es nicht 

eindringen kann? ertheilt J. G. Schubert, in Noffen, 
in No. 11 deſſ. d. J. 1769, folgende Beantwortung. 
Zuvoͤrderſt mache man dieſen Firniß: Silberglaͤtte, 
und rothe Mennige, von jedem $ Pfund, Maftir And 


Sandarach, von jedem ı — weißen Bitriof,; LER; 
Lein⸗Oehl, 13 Kanne, Dieſe Species bringe man unter 
einander, .laffe fie bey gelindem Feuer ungefaͤhr Suin⸗ 
— — de 


au. 261 


de lang unter beſtaͤndigem Umruͤhren gelinde ſieden, bis 
Silberglaͤtte und Mennige ſich aufgeloͤſet haben; als⸗ 
dann laͤſſet man es erkalten, und hebt es zum Gebrauch 
auf. Wenn man nachher Gebrauch davon machen 
will, nimmt man geſchlaͤmmten Lehm und Mennige, 
von jedem ı Pf., Silberglaͤtte 4 Pf., und macht dor⸗ 
aus ein Pulver, zu welchem man eben fo viel Firuiß 
nimmt, jufammen. alfo 23 Pf., und es mit einander 
unter ftetem Umrühren zu einer Maſſe kochen laͤſſt. 
Diefe Mafle fann man nad) Belieben dick oder dünn . 
machen; und fie wird. das Durchdringen des Wafferd . 
gewiß verhindern, wenn man fie in Die Fugen druͤckt, 
bie Fon überdies von auffen noch gut überftrichen fenn 
m 1. * 
In Frankreich Bat im J. 1782, Hr. d'Etienne, 
Ritter vom kön: St. Ludwigs⸗Orden, einen Kitt an: 
gegeben, deſſen vornehmſte Eigenſchaften ſeine Haͤrte 
und Dauer ſind, und mit welchem er eine Terraſſe uͤber 
ſeinem Hauſe in Paris, welche er, ſtatt des Daches, 
zu einem kleinen Garten braucht, hat belegen laſſen, 
und welcher, bis zur Bekanntmachung, 2 Jahr lang 
Wind und Wetter ausgeſtanden hat, ohne den minde⸗ 
ſten Schaden zu nehmen. Auch in einem hoͤlzernen 
Waſſer⸗Behaͤltniſſe, welches inwendig mit Ziegeln ge: 
fuͤttert, und mit einen Lage Kitt nur Linie dick uͤher⸗ 
zogen iſt, konnte das Waſſer nicht durchdringen, oh es 
gleich bis auf den Boden fror; uud wenn ed ausgeléert 
‚wird, fo trocknet der Ueberzug in ı Stunde. Wenn 
man dieſen Kite mit Eifen oder Stahl beftreicht; nimmt 
er, wie ein Wetzſtein, Die —8 — Theilchen dees 
Metalles an. Waſſer und Feuchtigkeit koͤnnen ihn nie 
erreichen; und ſo wiederſteht er dem Regen, Eiſe, Ne⸗ 
bel und Schnee. Er hat den Vortheil, daß er ſehr 
dünn aufgetragen werden kann, und wenig koſtet, 
. , näßulid) 30 Sous (ungefaͤhr 9 Ggr.) die franzöfifche 
‚ Teile, Ob Den Erfinder Diefer wichtigen Entdeckung, 
DE 3... (Welche: 


t 


— 


— -o.n 


(welche man in ber Schrift: Me&moire fur la decou- | 


.. verte d’un Ciment ımpenetrable à Feau, & fur l’appli- 


cation de ce Ciment & une terrafle de fa maifon de 


!’Avteur, pa: Mr.d’E:ienne. à Par 1782, 4.24%. 


- befchrieben findet,) für die Baufımfl, an der ſchon 


mehrere gefcheitert haben, glücklicher gewefen fey, muß 


erft die Zeit lehren. Denn, wenn gleic, die Probe 
einer Terraffe, welche der Hr. Erfinder an feinem 


Haufe, ſtatt eines aches angebracht, und darauf einen 


-  ©atten und ein betraͤchtliches Waſſer⸗Behaͤltniß ange⸗ 


legt bat, bisher Stich gebaften hat,‘ und an einer Dars 


unter befindlichen Gyps⸗Decke nicht die geringfte Spur 


‚ von Feuchtigkeit zu bemerken war: fo wird doch von 


:Andern, die Zuverläffigkeit diefer. Angabe bezweifelt. 


Das gedachte Waſſer-Behaͤltniß ift beftändig anges 
‚ füllt, und ob es gleich oft ganz zugefroren war, "fo 


konnte doch das Waſſer niemahls durch eine halblinien⸗ 


dicke Lage dieſes Kittes durchdringen. Die Verfertig⸗ 


> 


ung deſſelben ift fehr einfach, und wenigfoftbar. Man 


miſcht 1 Maß gelöfchten Kalk mit 13 Maß Waffer, 


und zermalmet tin mit einer Kelle fo lange, bis er ganz 
vertheift, und einer weißen dünnen Milch ähnlich wird. 
‚Alsdann wirft man 53 Maß von geſtoßenem Kiefel- 
oder Ziegels Stein fober bende Materien vermifcht) 


binein. Wenn diefe Materien mit dem aufgelöfeten 
Kalke wohl verbumden find, thut man ı Maß wohl ge⸗ 


pülverten Tebendigen Sao u; md fo bald man mit 
der Kelte dieſe Materie Wohl bearbeitet hat, Fann man 
den Kitt brauchen. "Das Haupt: Geheimniß ſcheint 


alſo in der Mifchung gelöfchten und ungelöfchten Kal 


Les, und dem Verhaͤltniſſe der Kalk: Theile zum Kieſel 


uu beftehen ;_ und fo ift die obenerwäßnte Puzzolane von 
Meapel ver befte Kitt, weil diefe Theile in dem gehoͤr⸗ 


igen Verhaͤltniſſe darin herrfchen, und nicht fo leichte. 
. entweder von der Wärme auffpringen, oder fid) von 


dem Waſſer durchdringen laſſen. Was Die At, biefen, 
. — — ve 


nn 
G 


N 


KB, 263 


Mörtel aufzutragen, betrifft, fo:fa der Boden mit 
viereckigen Steinen beleget, und dieſe mit. gutem Ohpſe 
. (ohne Staub, und, wo moͤglich, mit etwas Kienruß 
vermiſcht,) eingekittet werden. Auf dieſen Bodenlegt 
man alsdann den Moͤrtel kuͤbelwriſe, nurLinie, und 
- in fo gleicher: Dicke als möglich, Wind und Sonne 
muß, bis derſtihe trocken iſt, Davon entfernet werben. 
Um das Trocknen, welches bey ſchoͤnem Wetter in » 
dis 4 Stunden bewirket werden kann, zu befoͤrdern, 
überſtreicht man. die Zeuraffe mit einer Eage von Oehl. 
Der Hr. Verf. endigt die Schrift mit einem bichter 
iſchen Blicke in die Zufunftz er hebt vure feine Ent: 
deckung allen Haͤuſern die Dächer ab, faft wie der 

Disble boiteux, und will, daß Gärtner, “Bifahauer 
und. Mahler ihre Kunft nereinigen, um unfere Huͤuſer 
auf eine würdigere Art zu kroͤnen. Jede Wohnung 
* würde eine SternWarte für den Liebhaber.  TDie 
- Brände würden weniger gefährlich und fuͤrchterlich; 
die Einwohner der Seite würden eine reinere Luft 
athmen; jeder Eigenthumer wuͤrde einen Garten auf 
ſeinem Hauſe und eine praͤchtige Ausſicht haben, und 
ſeine Nachbarn daſelbſt beſprechen koͤnnen. Rur 
fuͤrchte ich, der Rauch dee Schorſteine moͤchte dieſe 
Spatziergaͤnge oft unangenehm machen. Gewiß iſt es 
allezeit, auch ohne die Einbildungskraft zu Body zu 
ſpannen, daß, wenn dieſe Entdeckung bewaͤhrt iſt, und 
das Siegel einer unwiedetſprochenen Erfahrung auf 


wvdieſelbe wird gedruͤckt worden ſeyn, Die Baukunſt un⸗ 


gemein viel Vorthell daraus ziehen wurde, und anfere 
Haͤnſer, deren Gipfel gemeiniglich ſo geſchmarktos fich 
endigen, wie in Italien, angenehmere Beſtimmurrgen 
auch in dieſem fo koſtharen als mndchigen Theile bekom⸗ 
mens koͤnnten. (Einige wollen die Entdeckung des Hrn. 


Eltienne dem Hrn. Loriot zuſchreiben, und behanpren, 


ber einzige Unterſchied beſtehe in der Dicke des Auf⸗ 
trages. en 
J R n Ze Dt 


| | 
[1 
ba - Ri. 
I 
‚ . 


‘ 


Bee Bereitung eines Attte, Alabaſter, Mar⸗ 
mor, Porphyr und andere Steine zu verbinden, 
nehme man 2 Pfund Bienen Wachs und x Pf. Harz, 
ſchmelze dieſes, und thue 24 Df von der Materie, 
woraus der Körper, welcher zuſammen gefittet werden 
folt, befteßt, - ſtreue dieſes Pulver in das gefchmolgene 
- Mengfel, und rühre ed wohl unser einander; hernach 
knete man die Mefle in —25 damit dad Pulver 
durch und durch dem Wachſe und Harze einverleibet 


werde. Die Quantitaͤt der pulveriſrten Materie kann, 


wenn es erforderlich iſt, veraͤndert werden, um den 
- Kite dem Körper, bey dem er gebraucht werden folk, 


an farbe —5 zu machen. Dieſer Kitt muß, 


t 


wenn man ihn brauchen will, warm gemacht werden, 
ſo wie auch die Theile des Koͤrpers, Den man kitten 
‘will, auch muͤſſen dieſelben ganz trocken ſeyn. Dieſer 
Kitt iſt dermaßen feſt, daß er auch herab haͤngende 
Körper von hetraͤchtlicher Schwere hält, weun erdurch 
vnd durch getrocknet und ſteif iſt. 

Zur Bereitung eines Eiſen⸗ Ritto, nimmt man 
peq und —— thut es in eine Pfanne, 
‚Bit enes Ziege: Mebl, klein geſchnittenes 

ley und 23 lan — 2 dem Feuer binein, 
and ruͤhrt es mit einen Hohe un Hiermit wird. bae 
über Kobfen warm gemachte Eiſen gelistet. 

Oder: mannimmt Blut von sie ei geſchtach⸗ 


= teten Kalbe, menget fern geßebten iungelöfchten Kalk 


darunter, —— — deß es wie ein dicket Brey 


wird. Algsdaun ſtreicht man es auf das Gefäß, wel: 


ve — 


chas geleimet werdes foll, —— 
‚unge worden üb, und laͤſſet 

Mit dieſer RAR e —— 

— Pannen Eisen, B16 auch Die Noden ie gegofenen eifer- 
ee) wie and ander metalfenen 
. Pfannen wenn fie a ty WR Bi men, 
ehe doß ber Kite — 


oo: a“ 






\ 
\ 


Rt, 26 


Ze einer Maſſe, eiſerne Rnmmeen, Thorangel⸗ 
Haken, u. d. gl. einzukitten, nehme man 2 Theile Gyps, 


und ı Th. Eiſenfeil⸗Spaͤne, oder fo genannten Ham⸗ 


werſchlag, ruͤhre foldyes mie Effig ganz 'flüffig ein, 


md laſſe es Binden. Es iſt nur. Schade, daß diefe 
Sompofition Die Naffe undj den Regen nicht gut ver 


traͤgt, ſondern Teiche zu voften pflegt. Kann ſie aber 


mit Oehl⸗Farben uͤberſtrichen, und alſo gegen bie 
Feuchtigkeit verwahret, oder ſoll fie opnedieg an einem 


verdeckten Orte angebracht werden: fo kann man ders 


gleichen ſicher und mit Vortheile gebrauchen. 


Der Eifen:Kitt in Wein, weicher in la Rochelle 


. und dertiger Gegend, ftatt des Bleyes gebraucht, und 


wadurch an den Koften viel erfparet wird, ift geichmeis 
zener Schwefel, den man in die Oeffnung gießt, mb 
alsdann mit Sand, Erde und Aſche bedeckt, damit er 


erloͤſche und erkalte. Er ſoll das Eiſen fo feſt halten, 


daß man nach Verlauf einiger Minuten den Stein zer⸗ 


ſchlagen müffe, um es los zu ſchlagen. Bey dem da⸗ 


mir angeftellten Verſuche, nahın man ganzen Schwe⸗ 


fel, fo viel Davon nöthig war, in eine Pfanne ever in 


“einen Gießloͤffel, ließ denſelben uber einem Kohlfeuer 
zergehen, wid goß ibn fo fließend, we man ibn bin ha⸗ 


ber wollte, um, flatt Bleyes, Klammern over Thuͤr⸗ 


Hafen in Stein zu befeftigen, weldyer Dam, fobald er 
- erfaftet, gut und feſt halt. Weil man aber fich huͤten 
muß, theils, Daß er nicht zum Brennen fornme,. und 


wenn es geſchieht, etwas Sand Darauf wirft, um de 
Flamme zu erſticken, theils, daß man ben Echmefel- 


: Dampf nicht in den Mund umd in die Naſe Hehe, wel⸗ 


Gel:Späue, in ein Gefaien, gieße fo viel Waſſer 
| : | 


ches üble Folgen haben wuͤrde: fo if folgender. eben 
ſo baltbarer, Kitt vorziehen. Wenn naͤhmlich Des 

in den Stein gehauen, und-die Klanuner oder der 
Thuͤr⸗ Hafen eingepaßt if, nimmt man 2 Theile ge 
braunten und recht fein geftoßenen Syps, und ı Th. 


unter 


J 


nuncer beſtͤndigem Rüßven finpi, Bis ed zum? Deep 


. wird, ſchmiert damit Das Lorch voll, ‚treibt das Effens 


— — 


Werk hinein, und, ehe der Gyps noch bindet oder feſt 
wird, 32 bis 3 hoͤlzerne oder auch eiſerne Keile dazu: 
ſo haͤlt es viel beſſer, als wenn es mit Bley eingegoſ⸗ 

fen waͤre. | — 


Vorſchrift, wie man allerley Loͤcher in eiſernen 


Platten, Roͤhren, Buͤchſen, oder andern zerbro⸗ 


chenen Eiſenwerke, wieder feſt zuſammen fügen 


bnne, dergeſtait, daß gedachtes Kifen viel eher 


an einem andern als ausgebefjerten Örte zer⸗ 


ſpringen muß, indem dks Mengſel dazu dem Feuer, 


der Luft, der Sige und dem Froſte wiederſteht; 


aus dem Holland. des Sen. Beneralv. Creuʒznatth. 


s Man muf zu dieſer Abficht zuvoͤrderſt folgenden Firniß 


bereiten. Man nimmt 6 Maß Lein⸗Oehl, ı Pf. Silber⸗ 


' Glaͤtte, 1 Pf. rothe Mennige, ı Stück weißen Vitriol 


in der Größe eines Enes, und ı Theil Arſenik, fo viel 


7 a8 eine wälfche Nuß groß. Man thut Diefes zuſam⸗ 


men in einen eifernen Topf, laͤſſet es kochen, und rührt 


es ſtets um, damit ſich Fein Theil des Mengfels zu Bo⸗ 
ben feße, als wodurch alles leicht in Brand gerarpen - 


koͤnnte. Man bat auch ein Faß Wafler jue Hand, 


| damit, wenn die Materien etwa zu ſtark, oder garübers 


kochen follten, man den Boden des Topfes in Das 


affer halten koͤnne; wobey man aber große Sorg⸗ 


Tas haben muß, daß ja fein Tropfen Waſſer in das 


‚Mengfel komme. Hat die Maſſe auf diefe Weiſe drey 
Mabi — und ſich wieder geſetzt, ſo wirft man 


3 große Feigen hinein, und hebt ſie zum Gebrauche 
anf. Um nun ferner die Eompofition zu verfertigen, 


| womit die Löcher, Ritzen und Riffe verfleiber und ges 


- ftopfet werden können, nimmt man 75 Pfund fein 


durchgeſiebtes Ziegel Mehl, vom beften flarf gebrann: 
ten Ziegel. Steine, der noch fein Waſſer eingefogen 


bat; 7° Pf. dergleichen Mengſel von gutem Kalk- 


Stein, 


— 


7 


“ Stein ; oder ‚auch von Riefel: Stein, ale: . weißen 


. Marmor; 6 Pf. fein geftoßenes Glas; 6 Pf. Schmie⸗ 


de’; Schladen; 63 Pf. rothen Bolus; 3 Pf. Ham⸗ 
merfchlag, 37 Pf. Eifen:Späne, 19 Pf. ungelöfchten 
Stein : Kalt, 3 Pf. rothe Mennige, 2 Pf. Silbers 
Stätte, und ı Pf. Neb: oder kurze Kubs Haare. 


"Wenn nun alfe diefe Materien, auffer dem Hammer—⸗ 


“ fchlag, den Eifen: S;pänen ımd den Haaren, wobl un⸗ 
'- ter einander gemenget, und durch ein feines Sieb ges 
fichtet find,. mengt man hernach auch den Hammerſchla 


J 


nebſt der Silberglaͤtte darunter. Sodann werden a 


dieſes Mengſel 5 bis 6 Maß Lein⸗Oehl gegoſſen, und das 


geſammte wird durch drey Perſonen mit dazu verfertig⸗ 


ten dreyeckigen Schlaͤgeln, deren eine Schaͤrfe ſtets 
unterwaͤrts gehalten wird, einen halben Tag gut durch 
einander gearbeitet, ſo lange, bis das darin vertheilte 


und in die Maſſe eingezogene Oehl durch das anhalten⸗ 
de Schlagen wieder zum Vorſchein kommt, und die 


ganze Maſſe ſich in einen oder mehrere Klumpen brin⸗ 


gen loͤſſet, und an einander kleben bleibt. Sodann 


wird Maß von dem oben beſchriebenen Firniſſe dar⸗ 


auf gegoffen, und die Maſſe mit dem Eiſen aufs neue 


geßfchiagen, bis fie zuletzt etwas flüffig wird, und zu 
banthieren if. Will man diefen' Kite nımmehr ges - 


brauchen, fo müffen die fehadhaften Stellen, welche 


“ ’ 


18 


eiſernen Blaͤttern eines Ofens verſtreicht, muß 1. 


man verkleiben und kitten will, zuvor uͤberall mir ges 
dachtem Firniſſe beſtrichen werden. Alsdann thut man 


dieſe Kitt = Materie darauf, beſtreicht dieſelbe aufs 


nene mit dem erſten Firniſſe, und Fäffer alles znfammen _ 


trocken werden. | | 
Auch dient gepülverter Eifenftein, mit Haͤrings⸗ 


; Mit; woßt Ducchneret, durdylöcherteober geriffene eis 


ferne Gefäße wieder zu ergaͤnzen. 

” Ein Ofen: Ritt, womit man die Sugen anden 

an bie eifernen Ofen: Platten feft angreifen; 2. nicht fo 
- N ein⸗ 


En 


1 

' 

V ’ j 
aan ____L.. - 


Tr Se 
eintrocknen, daß er bey der geringfien Erſchuͤtterung 
des Ofens wieder abfällt; und 3. auch feinen Rauch 
durchlaſſen. Einen foldyen Kite verfertigt man auf 
folgende Weife.. we 
on 1, Man nimmt durchgefiebte und durchgebeutelte 
Feilſpaͤne; fein geftoßenee und pulverifirtes Glas, und 
klein geftoßenen und Durchgebeutelten ungeloͤſchten Kalk. 
‚ Diefe Materien werden nach Proportion mir einänder 
0 peemifcht, und mit Minde: Blut und Eyweiß anges 
- macht. Man kann aud) etwag fein geriebenen Alaun 
- * Darunter nehmen. Will man nun biefen Kit zum 
Verſtreichen des Dfens gebrauchen, fo muß man ihn, 
fo bald er fertig iſt, mit.der größten Geſchwindigkeit 
- in die Fugen ſtreichen, weil er fonft zu ſtark bindet, daß 
man ihn nicht mehr regieren.faun. 
20. Man nimmt guten Lehm, ſucht die Steinchen 
heraus, gießt Waſſer darauf, ruͤhrt ihn ſcharf um, und 
gießt ihn, indem er in Bewegung iſt, in ein anderes 
Gefaͤß. Wenn ſich dieſer alſo geſchlaͤmmte Lehm zu 
Boden geſetzt hat, gießt man Das Waſſer ab, und Life - 
ſeet den Pehn trocknen. Wenn er trocken geworden tft, 
macht man ihn mit Salz: Waffer wieder weich, thut 
. nad) Proportion Roß⸗Aepfel und etwas ungelöfchten 
Kall dazu, und arbeitet ihn mit den Händen durd), 
. daß er wie ein Teig werde, Alsdann nimmt ınan Zie⸗ 
‚gelı Mehl, Glas: Mehl und Hammerfchlag, weiches 
alles Elein geſtoßen und durch ein feines Sieb gefchlar 
- gen werden muß, ‚und mifcht ed zufanımen unter den 
Lehms Teig, dab er fteif werde. Man kann auch 
Feilſpaͤne dazu tbun. Iſt der Teig zu fteif, fo kann 
man ihn mit Saly Waffer verduͤnnen, und Reh⸗ oder 
Kuh⸗Ghaare, die ſehr fein aus einander gezupft ſeyn 
muͤſſen, darunter arbeiten. Soll nun Dieter Lehm ges 
t werben, fo nimmt man ungefähr ı Quart 
Rinde: Blut, und einen dicken Borften: Pinfel, übers 
fſtreicht damit inwendig den Ofen, druͤckt den Lehm 


- 


| 77" 


"an, und mache folchen mit der Band chen ımd glatt, 


wozu man Salz⸗Waſſer ben der Hand haben muß, 
Man uͤ icht aber den Dfen mie dem Blute nicht 
auf ein Mahl, fondern nad) und nach, fo wie man au 


: den Lehm nach und nach anbringt. Iſt der Öfen ine 


wendig .mit Lehm ganz überzogen, glatt und eben ges 


* macht, fo-Aberfährt man ihn mit dem in Rinds⸗Blut 


getunkten Borften: Pinfel allenthalben. Diefesifl 


von einen Kacyel: Dfen zu verſteben. An einem eifert . 


nen Dfen werden nur die inwendigen Ingen verſtrichen. 
: Sin den answendigen Fugen, ſowohl an Kachel⸗ alsei⸗ 


fernen Defen, mu der Lehm etwas fteifer ſeyn. Wlan 
pinfele zuerſt die Fugen mir Rinds⸗Blute, druͤckt den 
fteifen Lehm ftark in dieſelden, und überfährt fie mit 
dem Blut⸗Pinſel. Wenn alles trocken if, uͤber⸗ 


ſchwaͤrzt man ihn nach der gewöhnlichen Art. Blaubt 


von dem Lehme etwas Abrig, ſo kann man-esunfheben; 
und weil er ſteinhart wird, fo muß man ibn juni aber 


madhligen Gebrauche entzwen fchlagen, mit Salz 


Waſſer wieder erweichen. 


Ein anderer Ritt zu eifernen Orten; iſt folgen: \ 


. ber. Man nimmt ungelöfchten Kalk, friſchen Quatk, 


erwas Seifenfieder » Lauge, und Hammerſchlag. Dee 


.Aa pP’) 


J 


Kalt und Hammerfthlag wird durch einen Durchſchiag 
geſiebet, in eine hölzerne Mulde oder in ein Faß ge: 
fchärter,. md ſo viel Quark: und Lange dazu gethan, 
bis man fießt, daß der Kalf genäffet wird, und mit-tis 


.’ ner Mauer: Kelle Stunde lang tüchtig dur gearbei⸗ 
ger. Sollte er durch die Fänge der Arbelf zu duͤnn 
- werden, fo wird er mit einer hinlaͤnglichen Quantität 
der trocknen Materie verſetzt. Die * 

vor mir friſchem Rinds⸗Blute ausgebuͤrſtet; auch wird, 


gen' werden ſin 


wenn der Ofen geſetzt iſt, der Kitt wieder mit Rinds⸗ 


Blute uͤberſtrichen. Iſt bey einem. Seifenſieder halb 
geſottener Fluß zu bekommen, ſo iſt dorſelbt beſſer, 
| BE oo die 








270 
‘, Die Lauge. in a u dem Gebrunde innen 
darein gearbeitet. 

Dan fteeicht auch die Ritzen der eiſernen Oefen dicht 
voll weichen Apfel, und laͤſſet durch die HigedenAipfehan 
das Eiſen anbacken, worauf bernach bie nothige Bucbe ger 
ſtrichen werben kann. 

: Bon Aupfer- und BiechwVrskitungen, ſebe 
. oben, ©. 258. 
N Eine Beſchreibung verſchiedener Arten von 
Kitt womit man in den. Indigoterien in Amerika 
die gemauerten Kuͤpen zum Indigmachen auszu⸗ 
- beffern pflegt, ſ. im ON Tb. SH — 
In der Chemie braucht man verſchiedene Kitte, 
welche entweder die glaͤſernen und irdenen Gefaͤße 
Aberziehen (), um fie ſolcher Geſtalt vor der allzu gro⸗ 
ben Wirkung des Feuers, vor dem Zerſpringen oder 
vor dem Schmelzen zu verwahren, oder welche Die 
 Bugen Der Gefäße genau verſchließen, um die Sudſtan⸗ 
„gen, ‚welche fie enthalten, wenn fie flüchtig‘ und. in . 
Dämpfe verwandelt worden — zuruͤck zu halten; 
oder endlich auch, welche ne Gefäße wieder 
vereinigen. Zu Diefer A ee wendet man verfehiedene 
- Materienan, weiche man überhaupt Klebewerk oder - 
Kieiberderk, L. Luto, Gr, Luts und die Arbeitoder Bers- _ 
richtung felbft,das Verlutieren nennt, von Lutum. Lehm, 
weil man gemeiniglich Lehm, oder eine Mifchung von 
Lehm und andern Dingen dazu anwendet. 
Die Kitt, womit man die gläfernen und indenen 
Bolbin eder Retorcen befchlägt oder uͤberzieht, muß | 
unge“ aus gleichen Theilen Sand und unfchmelzbas | 
Thone befiehen. Man verduͤnnt diefe Materien 
mit Waſſer, miſcht fie sm burch einander, -und Pr 
etwas gezupfte Reh⸗ oder Kälber: Haare hinzu, « Die 
man ebenfalls gut Darunter ** Aus dieſen Ma⸗ 
tetien macht⸗ won einen etwas Rafi igen Teig, womit 
man 


0) Das Webersieben der glaͤſernen und itdenen Retorten und Kol⸗ 
ben mit Kitte, wird das DBeichlagen oder Coriciren LLorice« 
eio) deiſelben genanut. | 





wis 2271 
| man die Gefäße ſchichtweiſe 8 zw einer ſolchen Dicke, 
als man. für noͤthig en überzießt. Der größe 
Sand, den man mit den Thone vermiſcht, iſt in diefem 
Kleibewerke noͤthig, um die Spalten und Rigen zuvere 
hindern, welche die geoße Umfangs: Verminderung 
verurfacht, Die der Thon, wenn er rein ift, bey feinen 
Eintrocknen altezeit leidet. Die Haare dienen gleiche 
falls zur Verbindung der Theile dieſes Kleibewerkes, 
und zur Feftbaltung deffelden an den Gefäßen. Denn 
ungeachtet man den Sand mit hinzu fegt, entſtehen 
doch allezeit einige Riſſe, welche die Urſa e fi, daß 
das Kleibewerk fich zuweilen ſtuͤckweiſe los 
„Rothe bat, in feiner Anti: zur —— Fr Pi: 1750 


8 39. zur aͤuſſerlichen Ueberziehung der 
oder Retorten folgenden brauchbaren Beichlag angede> 


den. Man nimmt gute ZiegelrErde, mifcht etwas Spren 


oder gegupfte Kuh⸗ Haare darunter, macht mit Waſſer einen 
Tieg daraus, und beichlägt damit die Sefaͤße. Wenn das Klei⸗ 
bewerk trocken geworden iſt, und die Riſſe gehörig verſtrichen 
ſind, beſtreicht man es hin und wieber mit etwas Lein⸗Dehl. 
Auf dieſe Weiſe man ein recht feſtes Kleibewerk. Eben 
daſſelbe iſt zur ütterung ber Oefen dienlich, nur mit 
dem ſchiede, daß man die Ziegel⸗Erde mit Salp 
Waſſer einmacht, Wenn das in dem Dfen angebrachte 
Kleibewerk trocken zu werden anfängt, muß man, um zu 
Berhiken, daß .daffelbe im Feuer feine Riffe befomme, Fr 
alle —— Riffe mit den Fingern, hi — erauf aber das 
ewerk wit. ber flachen Hand fo, Hart a! möglich | 
. formen drücken, und dieſes $o lange iederhoßten 
N noch Riſſe zeigen, und dag Kleibewerk feucht iſt. —* 
jedem Andruͤcken aber muß man das Kloibewerk wit ed 
naß gemachten Hand wieder gleich und glatt 
Baumẽè (Bel. Erperimentalchymie, Th. J, ©. 36, 
fgg.) empfiehlt 2 B ‚ofen stehn, ebenfo Biel weißen Sand, 
und ı TB blauen, etwas fchmeljbaren Thon, mit ein: Par 





Loth gegupften Rebs Haaren und Wafler, zu einem ſo wei⸗ 


Ä Teige en gu vermengen, und. sufanıımen zu Ensten, 
daß —* dt: mehr an den —* haͤr ige Sie , 
Bey dem Befdlagen han man di ciorte am 4 de, ms 


/ 


272 Aitt. 
/ 
7* entweder das Kleibererk auf bie Metarte, 6 Nie. 
dich, fo gleichförmig.als moͤglich, trocknet ed an der Euft, 
. nnd fchabt alsdann fo viel wieder mit dem Meſſer davon 
herunter, daß es nur 3 oder 4 Fin. dick darauf figen bieibt, 
er, man taucht bie Metorte in das mit Waffer zu eines 
„ , : ifigen Maſſe verbünnte Kleibewerk zu wiederhohlten 
: Mahlen, und fo ein, daß man allemahl die angeſetzte 
Schicht über emem Kohlen: Zener, "Über welchen mar das 
Gefaͤß herum drehet, vor dem folgenden Eintauchen tro⸗ 
tien werden laͤſſet. Bey ſtarkem Feuer iſt dieſes Kleibes 
"Wert etwas ſchmelzbar, welches gut iſt, unb dag Abſprin⸗ 
gen verhindert. Um es noch ſchmelzbarer, und folglich 
zur Aushaltung eines noch flärkern Feuers gefthickt gu ma⸗ 
chen, kann man;mobder a Unzen Bley: Kalk dem Mengſel 
pieten, oder auf ben trocknen Berchlag mit einem Pinfel 
Weennige oder Glaͤtte, mit Lein⸗Oehl oder Waſſer eingeruͤhet, 
auftragen. en ’ 
Die Kite, mit welchen man bie Fugen der Gefäße 
verſtreicht, find von verfcdjiedener Art, und werben 
nach der Defchaffenheie der Acheiten, welche man gu 
- fehle, und der Subſtanzen, welche man deftilliert, ‚eis 
. gerichtet, Wenn man bloß die Duͤnſte wäfleriger und 
. durchaus nicht beißender Fenchtigkeiten zuruͤck halten 
muß, darf man nur die Fugen der Vorlage nebft dem 
Schnabel des Helmes oder der Retorte, mir Papiers 
oder Leinwand: Streifen, - die mit Mehl- Kleifter x”) 
üuͤberſtrichen worben find, belegen. In diefem Falle 
verkleibt man and) ziemlich bequem mit Streifen son 
eingeweichter Schwein⸗Biaſe (). Hat man es mit 
"Burchdringenden und auflöfenden Dämpfen zu hun, fo 
* bedient man fich elnes Kittes, welcher aus Kalte bes 
lebt, der an der Luft zerfallen ift, und den man mit 
So oo Eyweiß 


.. R 


⸗ 


Wit Kleiſter aus Gtaͤrk/ fehl, weicher ohne, aber wit | 
X —X et —X uber mit etrat 


— Eidmuß fe lange {m Waſſer einzewc ich . . , 
let in, . Toon, bis Re 
BT a —— 


+.“ 


> der Spiritus niche duschgehe, mit einer aus 


I 293 
| (*) Schlägt, und. zu einem Dännen Teige macht. 
‚Dan eeicht dieſen —* auf Can von an 


— 2— 


legt. Dieſer Kitt, welchen bie Chemiſten Lutum fa- 
pientie nennen, iſt ſehr bequem; gr trocknet leicht, 
und wird zu einem ſehr feften Körper. Mit ebendems 

ſelben ann man auch die Riffe in gläfernen und porzels 


‚wieder verfitten, und fie zum Gebrauche und zur Aufs 
hewahrung trockner Subftanzen wieder gefchickt mas 
chen. Er muß aber allegeit frifeh gemacht und fogleich 
4 verbraucht werden, weil er gar zu bald frümelig und 
‚ trocken wird, Beh dem Brermen des Scheide: af 
ſers, verkleibt man die Röhre des Recipienten, ni 
*P 
"Kalk und Bier beſtehenden Maſſe; dieſe ſchmiert man 
auf Leinwand, und belegt damit die Fugen. 


. Mu man endlich ſalzartige, ſaure und ſcharfe 


* Dämpfe zuruͤck halten, fo bedient man ſich eines fo ger 
7 nannten. fetten Kittes. Man nimmt in dieſer Abſicht 


ſehr trocknen Thon, welcher Feine Kalfs Erde enthals 


:: ven muß, fein gepuͤlvert und durch ein Haarſieb gefchlas 
“: gen. worden iſt, befenchter ihn mit gefochterti, d. i. nit 


‚ :: einem Lein⸗Oehle, weiches durch etwas waͤhrendem Kor . 


+’. hen darin aufgelöfete Bleyglatte trocknender gemacht 


‚worden ift, und folglich mit eben dem Dehle, deffen 


1. man ich: als eines trocknenden Oebies in ber Mahler 
Ä | EEE un 


[ erfährt werben, bis es ger if. € 
ee a en en in. Den Salt 6 





on Buße: —RRRRa d d 
5 * von 35 ‚a En ee 
Ball Beänmeis (p.aedanaken La: dine 4 
Or. XXX ° © ’ 


‚welche man genau um die Fugen der Gefäße beram 


lanenen Gefäßen, ingl. heraus gefprungene Stüde, 


J (7, Qu Eywetß muuf vorher mit eher gleichen Quantität Woffer 


. 
A _-_- —_ — 





PT tRa. 


Kunſt bedient Mahler⸗ ⸗Firniß) undmahi Ane 
Art von feſtem Teige daraus, indem man daB Mengqſel 
in einem Mötfer wohl durchreidt. Dieſer Kite nimmt 

jede Geſtalt, die man ihm geben will, leitht an, und 

bebäft fie au) (”). Man rollt ihn in walhenfoͤrmige 

Sliangen von gehoͤriger Dicke, und legt diefelbeit, ins 

dem man fie, breit macht, um die Fugen Der Gefäße, 

> welche völlig trocken feyn Mmüffen, weil die geringfte 
Feu —** das Anhaͤngen dieſes Kittes verhin 
wuͤrde. Wenn die Fugen mit dieſem fetten Kitte 

zenau verſtrichen ſind, bedeckt man alles wieder —* 

inwan- Streifen, welche mit dem Kitte aus Kal 

imd Eyweiß beftrichen werden,. und befeſtigt e6 * 

noch init Bindfaden. Dieſer zweyte Kite iſt ur 

feſtigung des erſten oder des fetten Kittes nor 

der letztere weich bleibt, und Beine folche fefte Cohen 
ennknmt, daß er fich allein erhalten Bönnte, 

"Mom bat einen fehr guten Ritt: bekannt gemacht, 

welcher die Stelle bes fetken vertreten Tann, und fo 

: : garden Vorzug dur Daß. er fich fahr leicht mie. Waſſer 

- 408 machen laͤſfet. Diefer Kitt wird: aus einem Teige 


— ” 
.. * 


= 


un) . 
. 


a m 


. von dem Ruͤckbleibſel dee Mandeln, aus denen man - 


—** Oehl gepreſſet hat, mit ſtarkem in Kedendem Waſ⸗ 
:« fer aufgelöfeten Leime verfertigt, von welchem letztern 
man fo sel Gin fe, 6 nötig iR, daß eine fee. 


“ c6 win Pot en ichir · Stniß aus 4 Vfu eainihi, und 
6 kungen 1 fein gefiebter Glaͤtte, in einem ‚ed fu 
opfe, unter beſtaͤnbigem Umruͤbren, Sl 
igen Auf 78 der Blätte. Statt bes b Diebe "gie wre 
or. men Andere zum fetten Kitte mon a 
Fe a Cheilen vorber —— — "uud . ge inder ae 
—5 Pfanue fi weenden eraheiht, und 3 


laͤnger er int, Deo wider. Mun Br 
Bi I ae Area mr et res * re * 
min nun wein er au aicht in am meh⸗ 
Rn zn . a ART ot 2 2 


on 





nn Kic. 275 
und doch ſehe dige Maſſe daraus autſtehe. \ Ei: 
‚ze andere große Bequemlichkeit von dieſem Kitte iſt 
dieſe; daß die Gefaͤße, welche man Damit. verfieibt, 
:nicht ſo, wie bey Dem fetten Kitte, trocken ſeyn duͤrſen. 
Auch der Glasſchleifer⸗Kitt, ‚weicher aus fein 
geſiebter Kreide und Mahler⸗ Firniffe befteht, kaun zur 
: erkleibung der Fugen gebraucht werden; nur erkars 
set er au den Gefaͤßen in flarfem Feuer gar zu fehr. 
. Zur Einfittung der lag + Röhren in Die Gefäße, in 
. welchen man Gas - Yeten entbindet, iſt er, feiner 
Dichte wegen, fehr dienlich. Wenn in Vorlagen, in 
welchen man faure oder flüchtig alfalifche Geifter ſam⸗ 
mehr will, Loͤcherchen find, ‚Bann man Diefelben mit, 
dem aus 1 Th. Terpenthin, und 8 Th. gelben W 
fe durch Zuſammenſchmelzen bereiteten weichen Wa 
ft verſtopſen. 0 un N 


. SEinen ‚dauerhaften Kitt für Rachel : Defen zu 
verfertigen, nehme man Kreide, die aber an feinem 
feuchten Orte gelegen haben muß, pulverifice fie,. und 
neße fie Daun: mis flarkem Biere dergeftalt, Daß es ein 
. SBrey werde, der fich in Fugen und Rigen bequem eins 
- pinfeln.läffet. Unter dieſen Brey mifche man die Wolle 
„son einem Bärens elle, die man zuvor in längere und 
kuͤrzere Enden zerftücten muß, doch fo, daß der Brey 
—* pinfeln laſſe. Mit dieſem werden an dem 
Qfen die Fugen, wenn fie. zuvor von dem kruͤmeligen 
Unrathe ‚Des vorigen Einſchmierens durch Ausbuͤrſten 
wohl: gereiniget worden find, quss amd voll geſtrichen, 


dech ‚nicht auf ein Mahl, fondern nach und nady,.fo . | 


wmie der erfie Einſtrich wohl eingetrocknet iſt: da fich 
denn bie in ihm eutſtandenen Riſſe durch den Nachſtrich, 
dem man noch immer wiederhohlen und nun etwas fluͤß⸗ 
iger machen kann, zuießt ganz zuſetzen. Bey porzella⸗ 
„nenenDefen iſt dieſer Kitt, ſeiner wegen, gut. 
Bey ſchwarzen nimmt en auch Die Schwärze gern an. 
| | 2. Pui⸗ 


— 


270 Kitt. 


Ghyys iſt andy hierzu dienlich; nur muß man ben dem 


mid mit Pergament⸗ Maſſer / dilnieter 





Gebrauche des Gypfes eilen, weil der Teig Bald erhar⸗ 


ches eine neue Zubereitung noͤtbig 


4 


5 
7 


& 
# 


T 


[4 
> 


‘ 
° 


Defen auf eine bauer Art zu verfchmieten, j 
dient auch folgende Maſſe. a * in Mehl, Eis 


fenfeil: Spaͤne und Eyweiß, und ſchmiert das. Meng⸗ 


fel in die Fugen, nachdem der alte Lehm vorher heraus 


gebracht worden iſt. die Fügen kann man 
ne Drabt Arien , R —2 mit — 


ren, fo haͤlt es beſſer. . 
“ Ci wobei — — man dem Rauchen eis 


fen fann, ift folgender. Man nimme Lehm, feuchter 
ihn mie Waſſer und etwas Blut an, und vermifcht Dies 
fen Teig mit ungelöfchtem Kalke. Wenn diefer Teig 


nes Ofens iin einem Augenblicke auf lange Zeit * 


Zeit brauchbar, und laͤſſet ſich verarbeiten. : ' t 
man ihn aber in die Fugen eines heißen Ofens, fo Bin: 
det er fogleich, der Rauch verliert ſich, und es iſt 
fehwer, diefen Kite nachher wieder heraus zu bringen. 
Das Blut, weldyes untermenget wird, verurſachet 
zwar anfangs einigen Geruch, weicher ſich aber ‚in ein 
Dar Stunden verliert. Wenn man bie Mafle, iin 
Form einer Kugel, in eine Glubt wirft, findet. man 


dieſelbe nach der Abkühlung fo hart als einen Stein. 


Im go St. des Hannover. Magaz. v. J. 1793, 
wird die Vorſchrift zu einen dauerhaften Ofen⸗ Kitte 
folgender: Geſtalt mitgetheilt. an nimmt reine, 
wohl dutchgefiebte Afche, vermiſcht ſolche mis Edi, 


maiacht es mit Waffer zu einem Teig, und ſchmiert 


mit die Ofen: Rigen. Yen neu zu ſetzenden, beſon⸗ 
"ders den runden Defen, ift foldyer Kitt unverbrechlich. 
‚Ban kann auch, wenn man will, etwas Lehm barıms 


- 
= ' x 
[2 


4 


-" get, daher allemahi bey der Wiederhohnmg bes Nrfiri: 


\ 


an einem Fühlen Orte auf behalten wird, : iſt er lange _ 


am 37 
ver Wehen? ba der * rim * w 
— | 





| Ritte fdr gebrochenen: gayane⸗⸗ Döczellape 
- auch anderes isdenes Geſchirr, und Glaͤſer. 

ı 2. Dan nimmt alten (dymierigen Ri, oder auch nur 
Käfe von einer bey: Dans Feuer. jufammen- gelaufenen 
mMüc, und vermüfchecdame ſo viel ungelöfchten Kalt, 
daß ein zäher Brey damms wird. - Mis:diefer 

beftreicht man die Ränder der Taſſen, Teller, edar 
Zuſen faget fie gennu au einander / mb laͤſſet es trock⸗ 
‚Die alſo ergänzten Sachen werden viel Teichege 

—8* —** Stellen wieder zerbrechen, als da, mo Fe 
geklttet find. Auch das Bin allein iſi geſchickt, Don 
ſellan? Zeug damit zuſammen zu leimen. 

2% Oder: man ninime das Weiße vereinen Ce, 
* (hit darein, einer Haſelnuß geoß, ungelfichten. und 
recht klein zerſtoßenen oder zerriebenen Kalt, rührt al⸗ 

‚ "Ie& wohl unter einander, und boſtreicht damit Die St⸗ 

cke des ferbeochenen Cefäßes.. Hierauf Tegt man kit: 

I feiben bieder zuſammen, and biudet Ke, mo möglich, 

ER ufammmen" und fer e6 einen Zug lang enden. 

zufammen, und laͤſſet es einen 

OH ian ein. etwas großes Gefäß bisfer rt wieder 
'zufainnieti:fügen, ſo muß man die Maferie.dazu nicht 
fo flüffig machen, fonbern eine groͤßers Menge Kalt 
dareint um. 

3 = 3 er: man nimmt Eywelß, ſchlagt es fire 

Aender tralsdann Kaſe ———3 — 

4 8* man laͤſſet Auſter ⸗Schalen ealciniren, 
und ma ‚9 feinem Pulver, welches Aurch ein ſei⸗ 
denes getrieben, oder auf Marmor ſo lange de? 
“pieben'teird, SiB & recht. fein di; mimme fodanm * 
weiß, macht davon mit dem ‚ein: 
keim, ſchmiert die beyden entgegen 9 gefeßten 



















* 


278 Ru 
"mit, die mein bohr yufinrumdBaßeorreißfe iR: nr 
dem man die Stüde des jerbrochenen Dorpelanreswier " 
der gehörig an einander gefeßt bat, balt fie einige Mis 

nuten ung feſt an einander gedruͤckt. 
8, Oder: man votößt Rneblaud. in einem ſteinar⸗ 
nen Moͤrſer, und beſtreicht mit dem Safte Die. Seiten, 
die man wieder zuſammen ſetzen will. Es iſt der ſtaͤrk⸗ 
ſte Kitt zu dieſem Eadzwecke, und laͤſſet wenig ober gar 
deine Spuren‘ mei ‚ wem +6. ſorgfaͤltig gemacht 
wir . ” 
6 ‚Oder: men me Heufenblaſe, Loth; Mur 
fir, 4 Loth; TifchlersLeim, 15 Gran; Kuoblauh: 
Boft, einen: SpeifesLöflel vol, und Spiritus vini ſo 
vtel, ale ein kleines Bierglas faſſet. Man ‚bringe als - 
les diefes in einem hierzu bequemen Cefäße gur geboͤr⸗ 
igen Conſiſtenz, fo bat man einen Kitt, der ach feiner 






voͤlligen Erkartung auch in fiedendem Waſſer ˖ nicht pr ' 
weicht wird. Dieſer Maſſe koͤmen auch, nach Ber 


iedenheit Der Farbe Der zetbrachenen Gefaͤ 
ur verſchtedener Art beygemiſchet wer * * * 
erbrochenes Glas kann man auch nit eakiäceen 
—* ober m; dor — in Weingeift nufgeläjet, 
‚pfaamen” fügen. 

Gummi: Traganth in af aufgelöfet, und mit 
gebranmem Borar vermiſcht; damit eönnen Rigen in 
Glaͤſern verfleichen werden 
Sehr zart und ſubtil gepülvertes weifiet: oder vene ⸗ 

4 Slab, mb und Mennige, unter einander mit einem -. 





* . 
Auch "Kreide, Rocken⸗ mehi , und veneb 
Glas, —— —* viel, —— © 
weiß wohl durch einander von, irbpndgene 


| Von 


— — — — — 


BE * 2. 


— Iber unb Bley ober Zinn 
aü reitenden 3 ite, er usdampfung der geiftz 
‚ igen Feuchtigkeiten in großen‘ Flaſchen und Ge 
ſern, im welden Naturalien von mancherley 
„erhalten werden Yollen zu verhindert ,_ werde ih 
"in Art. Yiaturalien: Cabinet Nachricht ertheilen. 


5 ' Vom Ritte zů Befeñt ung der Glas⸗ Tafeln in 
—5 Fenſtern Galle An), rim xif “ 
591,.199: 


. Ein zu golz und vaſchiebenet a andern frac ie 


“ 
v. 


“ in ‚ler Witterung. wobl Dauernder Ritt, wird Tols 


* gender Maßen zubereitet. Man nimmt ein Stück yns 


‚ge ‚Ralf, gießt in einem Gefchirre ein wenig 


after daran, damit der: Kalk brauſe und zerfalle, 
en wird daB Waſfer abgeoofet, Damit der Kalk 
„ ju-einem trocknen Meble wer 


‚ forgfältig mit 4 Loth ſchoͤnen weißen Kosten Meptes 
unter einander gemenget. Alsdann gießt man 4 Lot 
Lein⸗Oehl dazu, und ruͤhrt es ebenfalls mit den na 


“und nach hinein zu ſtreuenden, noch uͤbrigen 6 Loth 


Kalk⸗ Mehl fo lange unter einander. bis dieſe Maſſe 


zu einem Teige gemacht iſt. Wenn &8 nun auf dieſe 


„Mut abgefnetet iſt, muß 1Quent reine Baummwolie 
nach und nach hinein gefnetet werden. Hernach eur 


. „biefer Teig mit einem Stabe, unter Zuſtreuung 


. Ahrigen. Kalk⸗Mehles fo lange.ge ——— 
mon um Ende, noch an des den 3 en, weht * 


Ein an derer Holz⸗ Aitt,. zu ßaern, Rannen 
und Beeren ift folgender. Man laſſe Pech, Rinds⸗ 


Blut — Terpenthin in geſto ened 
get l, unter — A eiſernen Pe 


. tn on Ti RR beym 


Bon dieſem Kalte. 
„„Mehle werden hernach 12 Loth in ein Gefchier, 6 ans 
bere Loth über in ein afideres Gefäß gerban, und ® biefet 


I 





beym Feier: kehutſam ſchmelzen, und die Syalten, 
welche man verkitten will, mit Kohlen fein ra sei 
‚ Ken; alsdann wird die Maffe darein gegoffen, ober 
“ damit gefchmiert, auch daneben, wenn es ſich thun 
laͤſſet, die Fugen mit Werg ausgeſtopfet: To. batn es 
dbas Waſſer ſo neh un nn 

welche vom Kaͤ⸗ 


en, 
— —e * * damit’ 3 
ee Kalt ein; t weichem fie fehr * 
durch einander gearbeitet werden muͤſſen, und w —* — 
Sand zugeſetzt werden muß, als zur Verdickung noͤtbig iſt. 
Es muß auch dieſer Kitt baid verarbeitet werden m er, 
wie Gyps / bald bindet. Dieſe Compoſttion h 
daß man bey dem Gebrauche derſelben ge un t, 
‚bie Breter an den Decken der Zimmet erſt 
. zu belegen; fie hält an den Seiten der Fenfter,1oo oe 
. ber Kal von der Witterung leicht abfpringt,. ei 
art, und geht niemahls von dem Hohe 108. 
& tuͤcke glatt gehobelte annen⸗ Holz, die mit vn m 
alfs Kitte waren gefegt, getrocknet, umnd 
„Darauf in das Waffe t worden, Daß fle aufquol⸗ 
‚ Ien, find gleichwohi nrdjt aus einander gegangen... 
Es gibt auch, einen, Kitt aus Sage⸗Spanen ımd 
& ⸗Leime, womit die Fenſter, und allerley Ri⸗ 
en, Spalten uͤnd kleine Loͤcher in Holzwerke —— 
Det und zigeſchmieret werden; Ft. Futee. 
Ferner dient: roche Meimige mit Oehl bis je 
gig gekocht Waſſer⸗ Fiſer zu verkitten. 
Wenn man Stein⸗Troͤge, oder en SH, ver⸗ 
"fitten laͤſſet, hat man Urfache bafür zu forgen, — 
von bem Kitte, Wwarunter rothe Mennige fs, ar 
fen ober in den Slllen ve verzestelt — 
le,  bafl das: Federvleh davou geſtorben 


U 






waͤre auch aut, daſſelbe unterbeffen auf einen and h 
Lder in einen, andern Sta zu dringen, damit das Feder⸗ 
Vieh nicht ben frifchen Kitt von den’ Gefaͤßen a 
» , Die Chineſer machen aus dem’ Oehle des oa 
"er chineſiſchen Rettiges (Raphanus chinenſis ole 
rus 
‚ \ 


En 


rs Din), Vurcharbeienng mit ungeföfäh- 
ae Ra den Ride, Den fie Ehkta neimen, wo en 
fie alle Sugen ihrer Fahrzeuge bedecken "el 













wenn er der Mt; auf e Zeit die Wur⸗ 
mer abhäft. vun nt ange Zeu 


Bond i Mine der 
Ber —— a) M r ser 


{ H ben 2 Eu 
* Bere 5 * 


Su bi⸗⸗ 






eer * 8*— dus 
ken —— und 33 
inf benennt: „Hiefen Art mit ei ei 


Be a 
lei eine kupferne 
an einen Draht eingefittet,- Seehe im 


S. 269. 
De Kir — S——— beſicht NE 
Ya —* en‘ ) ee, 
——— inte fe & feine Steine auf'ßer 
0. he eines Hölzernen abgekuͤrzten Kegeis, weis 
O — itt⸗ genanm reird, 1, in Schne 
aa ESqhteaſſen befeſtigten Sble ir Xb. S. 197. | 


bi, md. 


m 





m 


Vor dem —* 
u He Risk, der Bas: 8 


308. 
- Die Metall: Arbeiter, le G Bold: und &ilöke- 
Arbeiter Geibgießer, und — r, ‚paben.einen 
















Kit, guf welchen Alerley verſchiede⸗ 
ner Metalle, getrieben, 2 ne mit — 
guren gezieret wird, daher man ibn auch Treibe⸗ 














sFr eite 

inner Folophonium, and 4;Df. Ziegel, M 
zufanmen —5 Ba ird ein Ringen 
5 A e. baibdurchgefägte Kugel von 











ae können. . noch zu Dart, und will 
(WER lägen, die mit den B — — aut Lab 
eh fi ya ie m man gb 
27 une "Es muß derſelbe zwar den 
“ fen, ns er zu ein Bleche erleidet, . wenn 


$ Bumen darauf ie etivag * 

q Doch aber auch nicht zu weich ſeyn. Siehe Gatriebe⸗ 

ne Arbeit; im XVIII Th. 5,24 Gold⸗ 
und Silber⸗ Arbeiter, im XI ER je f99. 
3, Der Kitt der Mahler,de man Aus⸗ 
Feſſerung dee Grundes ber Gemaͤblde, wo N ben 
auf Die Leinwand abgegangen. Ken bedient, iſt eine 

ofition aus zuſam geſch Aalen gelben 
achſe, Lein⸗ oder Ruß — mit Braunroth. 

Der Mechanicus braucht — 7 Aa und Ter⸗ 
Ar >Dehl,. die Glas= RI Elekiriſir⸗Ma⸗ 
fen e ir I —* ge zu  befeftigen,, und zu 

ern derglei erkittungen. 
Der Kitt des Meſſer⸗Schmiedes — 
„ Sophontm und Kreide. Hiermit füͤllet er das 
„er Ahle de Ele ig, machte Ange Ber, 


13%: 9 






——— 


Far Es Peſtebt der ans 1 Pfund Pech 


ih dieau ‚einem, De 
„ uud nin hjm 
Fi — Ein: nad pe: ſchiedenen S a 


a lſtocker a. impen Kit, und „treibt fe fe weir 
hinein, bie Die ee ber Klinge. genau an bad and 
Der Bat anfchließt. 

Henn die Mühl » Steine gar jn große oder tiefe 
Grhläge ober öcer haben, in welche ſich gar zu, pt 

. Körner. ungermaßlen hinein legen koͤnnen, füllen, 

Muͤller in Sranfigi en’n. — diefer Löcher mit eb 
„mem, Kitte wi er aus. Rocken⸗Mehle und. ‚de 


es Waſſer dick aufgeföfeten Kalfe-befteht, | 
tein ie 


te dann die Körner in den Schlägen der 
zermalmen follen, nicht entwifchen koͤnnen. . Müfere 









e anhaͤlt, dag ſie den fchneidenden Ecken, B 


Muͤler machen dergleichen Kitt von weißem Quarke, 9 


wenn Rocen : Mepl Damit. vermenget wird, 
Bei art wich... An einigen Diten, mo feine ganje 

⸗ Steine x. hekommen find, macht man eine 
Ina yon Holz, ker fie voll Steine, gießt einen Kitt, 
adenedae · Steine zufammen: bäckt, ‚Darüber; nimmt, 
wann ei. hart if, ‚Die Form weg, und’ hauet ben Stein 
weht. - Allein,.Diefer Kitt zu einem Mühl: Sr 
fommt fo hoch zu fließen, de man bey und 3 bie, 
—— dafuͤr Saufen kann. 
Det. Schwert: Feger befeſtigt Die Theile ber. 
ga Oele F Rad IX, — —3 dem Verſchn 
beſendern Kitt⸗Stoͤcken. Auf d 
een —7— Kitt⸗Stocke, Sig. 2090 0) Tiegt. due 
Gehäufe oder das Kreutz des Gefaͤßes, d. i. der mafs 
fioe Theil zwifchen dem Stich⸗Blatte und Griffe, 
nebſt der Parier: Stange und dem Bügel; der Kies 
Stock muß. Daher nach der Geſtalt des Bügele‘ 
- Srömmt ſeyn. Auf dem einen Ende liegt das ma 
Stuͤck bes Gehäufes, welches man die Bruft nen, 
und an.diefem Ende wird auch das Gehäufe auf dein - 

Stocke befeftige.. Dieferhalb ift ein eiferner A 

abc: wzebracht/ bdeſſen ſenkrechte Theile e und a 
Dan Seiten des Kiss: Stoces Degefals eingefaht Br 





B \ 
d 

er Fade 

284 KH, 


. 


"aß “der ‘ganze Mein ſich hinauf ri’ Gina ſchaeben My: 
ie —ãe— a * vermistelfb ei⸗ 


ner Schraube d, welche den horizentalen Theil bides 


‚.eifernen Arnies, und zugleich den Kitt⸗Stock durch⸗ 
bohrt. Die beyden ſenkrechten Theile a und c, ragen 
etlhas uͤbet dem Kitt ⸗Stocke hervor, und in die hervor 
ſtehenden Stuͤcke kann ein“ Eh e eingeſchraubet 
inwerden. Ben dem Gebrauche bewegt man, vermit⸗ 

„Felt der Sthräuße d, den eiſernen Arma be in tie 
"BE und nunmehr kann man die Bruſt des. Krentes 
‚unter den Stift ac ſtecken, und bee Buͤgel Fommt von 


Tebtsfzuliegen. Die Spige der Schraußed har ein 


‘Loch, und durch dieſes, zugleich aber auch durch eine 


. "Deffnung in der Bruſt wird ein eiferner Stift gefteckt. 


Wenn man alfo die Sthraͤube wieder angieht, bemögt 


*fich der Arm abe finab; umd das Gebanfe Des Degen: 





WBefaͤßes wird hierdurch auf dem Kitt⸗Stocke feſt ge⸗ 
“haften, ‚die Spitze des Buͤgels gber in fmit einem 


Bande angebmden. Den ganzen Kitt ⸗Sioek ſpauet 


—* Zroleffloniſt bey dem Verſchneiden in den Schtunt⸗ 
ock. A nn Da 

nn Auf? —* Kitt⸗ Stocke, Sig. 2090 by. 
Siräge Sen dem Verfäpneiben das Gtich- Bien. Er il 
p 
man es auf die Spitze b der Schraube ab —5 





12 


Kit. Ginbauer  Gity Mfen⸗) 285 


brauche wieder erwaͤrmet. Gel er aber geſch 
ſeyn, ſo muß dem Peche und Biegel: Meple ne e 
was Talg beygemiſchet werden. 
Die Stein: Schneider, haben einen fe genannten 
Kaafı Bitt, Binde» Ritt, und Glanz » Ritt, und 
ein Ritt» Eifen, wovon ich bey Beſchreibung hjefek 
Profeffion Nachricht erzbeilen werde. 





Der Uhrgehäufe - Wacher,. befeftigt geriet | 


eines Kittes das Untereheil und alte ändere Theile 


Uhr + Gehäufes an feinem Dreh > Stuhle an eine 


2 nach einer Kugel ausgehoͤblte Scheibe, die Kitts 
Scheibe genannt, wovon bey Beſchreibung biefer 
Kunft,ein mebreres vorkommen wird. .. 
Kit, (Bildbause-) f. oben, ©. 281. 
m (Binde). oben, auf Kr Seite, , 
= = (Aötrchers) | 
= = (Diament- Schleifer) ; f oben, ©. En 
em (Edelftein Schneider ))- . Ä 
— — :(£ifen>) ſ. oben,: S 264. 
— — Genſter⸗) f. oben, S. 279. 
m m. (Gelbgießer⸗) ſ. oben, ©. 282. 
— — (Slanzs) f. oben, auf diefer Seite. 
iu (Blas: Schleifer-) [. oben, ©. 279. 


. 


* 


—⸗.*Gauͤrtler/ 
Ba (boßändifcher) L Tess. 
—Gol 3) f oben, S. 279. 
— —— ſ. — . 
——Rupfer⸗ und Biech) f. oben, S. 258. 
27* (Lauf) f. oben, F dieſer Seite. 
hen" — ice miete)! ſ. oben, S. 282. 
= = (Midllers) f. oben, ©. 283. 
m = (Ofen) zu eifernen Defen, ę oben ‚©. :67; 
Iu Kachel⸗ Defen, ſ. oben, © .275. | 


ad 8 F u nr . en % u (4 


— 


—Gold⸗ und Silber: Arbeiter⸗ſ. ‚oben, S. 
282. 


286 EC un: 


Ritt, (Schiffe)f. Spam en 
a un (Schmelz ) f. oben, ©: 219. ° e 
— — (Schwert Seger-) ſ. oben, S. a83. 
„ba ein:) f. oben, S. 257. 
EEtein neben) auf vorbergeh, Seite. 
Gi ie (Treibe) f. oben, &. 282.- 
— ( 268 — Macher) ſ. auf-vorberg. Ste, 
| re er) f.oben, S. 219, fgg. - - - 
* EEE, au — —W 
Ritt⸗ Stock, der Edelſtein⸗ Schneider, ſ. oben, © 
. 7,2815 der Schwert= Zeger, f. oben, S. 283. 
Kitte, bey den Juͤgern; ſ. im XXXxvii Th. S. 101. 
Aitcel (*), [der) ein Wort, welches ehedem 1. übers 
haupt ein langes, beſonders leinenes Kleid vorrinerr 
ley ‘Weite, „formoßt m;nnlicher als weiblicher Perſonen 
bedeutete, in welcher veralteten Bedeutung ed nur noch 
zuweilen in dem Worte Sterbe» Kittel vorkommt. 
In der deutfchen Bibel, Sir. 40, 4 Ef. 3,23. Off 
fenb. t, 13. wo Luther Das Wort Kittel braucht, ift 
gleichfalls ein langes, leichtes Sommer; Gewand. zu 
verſtehen. 
2. Im engerer und gewoͤbnlicherer Bedeutung; iſt 
es ein, wie. ein ziemlich weites und geraͤumiges Hemd, 
von etwas grober, weißer oder blaͤuer, Leinwand ger 
machtes Ober» Kleid, welches gemeine Leute beyderley 
Befchlechtes tragen, und worin fie arbeiten, oder weis 
ches fie auch wohl, (wie qu vielen Orten die Füprteute 
und Vauern über Tuch⸗ Kleider zieben; ð. Bieude, 


Japon; 


⸗ Si 5 in. 6 iktel im K. 
* —** Ta Se —X orig Ber. ie u. 
ee “on weich em €6- I 
Age, babe willen eat aicht das Diminut. fen kahn, Ao 
“aut, Aus, dem Griech. gran, uud Hebt. A Ei 
. qu einem und eben demſel en Stännme Die Ends 
Erle = ei füeint bier ein Werfanug an Kalkan 


Kittel Heuw.“ Re - 467 
nt 2.1 L. s 
3 — Bayer: tee Fohrmanno Kittek, 


U engken und Sefonterften Verſtande iſt es dae 
* BherziKleid, "welcyes die Bergleute, ben ihrer Arbeit 
“VRR Grube, von Barchent, Zwillich oder —* J 
Leinwand, gr gereimgtich ſchwarz ift; und 

7 Fun Hemde gl eicht, 'a uch. jum State aus ſchwa —* 

'verferfigt iſt; Gtuben⸗Kittel. 

erh hierzu 5 möcht Zeng, iſt in den churf. cain 
—— 

* "Kittel enge meißen, heißt auf Bergwerken, ihr 

u „das Geſtein ſehr feft wird, daß der Haͤuer nicht dar⸗ 

auf fort kommen kann. ” 

Akttels Hemd [im xxin Xp. ©. 3 lm 

itren, f. oben, ©. 218. er 

Kitts, Sanct) (engl. Kit, ober Kitsy, für Chriffopher) 

eine von ben Fleinern antillifchen Inſeln, in al Im 

dien; ; fin den Supplementen Chriſtoph. (Sanct) 

KRitze, Diminut. das Kitzchen, Oberd. Kttzleſn. 

72. Das, weibliche Geſchlecht der zahmen und milden 
", Kagen, im g. 2. Kiese, Kietzinn, Ir. Chate, Chir- 
"ws; —— Tb. je Biege, ae . 3 

ne Ziege, beſonders eine junge ege, ii 

“din junges Boͤckchen, gleichfalls im g. 2. en 
. Dän. Rid, Wendifchen iſt Koza.eine Ziede, 
ER ein ed x ——— F 
ciaa Hebr. .. 

VDbeiBenennung verſchicdener Gehege; ſ 
Rd öben, S. 217. 

“ 4. Inder Türken, heißt Rige ein Särken, son 
‘15006 Ducatey, womit der Größs Herr feine Sal⸗ 
taninnen und andere Favoriten zu beſchenken pflegt 
da hingegen Die andern Beutel Silders Münze ing 
„nein nur 500° eowen » Thaler, oder 1000 hol. Bulk 

MER. “ 


en * —264 ee + 
19:2 tt m 4 v Ban Zn BEE EEE Zn 


"7 7 


x 











28 a Mi? 
. Kiel; 2. Tiallatio, Ix. Chatouiliem Tai 
I. igentich be der höchfte Grad des u 
. unädaft an dem. Schenerzen gränzt, gemeintalic F 
en erreget, ‚und durch eine zitternde Bew 
Ber Merven verurfacht wid. Linen Ritzel im uf 
empfinden, . Ingl die Faͤhigkeit, diefe Empfindung 
Sa duffere Berührung. Au efommen.. Den Rigel 
‚verlieren. vertreiben, 
a. In weiterer Beben, ein ober Grad der 
" untichen angenehmen Empfin ung, gemeiniglich im 
‚ .Hachtheiligen und veraͤchtlichen Verſtande. mes if 
. der flächtige Kigel, womit alle gefänftelte G 
te die Zunge veigen? Ein verzärtelter Keib, 
ſtets an den Rigel angenehmer Empfindungen gr 
- wöhnt if. Gell. 
: 3 Figuͤrlich, eine aus dieſer de . Wanlichen: Empfinbe 
ung herruͤhrende ungeordnete Begierde, das unruhige 
Verlangen, ſich ein ungeordnetes ſinnliches Ver 
gen zu verſchaffen; gleichfalls im len 
Bande, Der Biel der Schwatzhaftigkeit reißt ibn 
dahin. Den Bigel der Schreibfucht fühlen. Der 
Ritzel ſticht ihn, img. L., er fühle ein ſolches unrub⸗ 
iges ungeordnetes Werlangen. Der Kitzel iſt' ihm 
Dergangen. Der Autor: Kitzel, Dichter⸗Risel, 


„ zuſaumengezogen kitzlig, Fr. 
 Dife Ha igentlich, *— Kige Au * 

J — in der ichften. Bedeutung des Haupt⸗ 
Woriee fähig leicht gekißelt zu werden; am häufigfien 

‚a8 ein Neben: Wort. Kitzelig —* An einer 

— Stelle des Leibes kitzelig fern , Nieberf. Eiddelst, 
‚eame. kısslig. 

2, Figüelich bedeutet Bigelig, ‚fo viel als empfinds 
lich, im g. L. und der vertraulichen Sprech + Xrt, bach 
nur im’ engen Verſtande, fähig leicht Unwillen per 
mod in epfuben, fähig tip für ee 








\ ⁊ 


„s 
. 


EEEIE 
oper beleidigen fann; ceſt une perſoune bien charauil- 
exclẽe dies iſt eine VPerſon, mit / der man behutſam ums 
gehen muß; man kann es gar leicht bey ihr verſehen; 
man kann ſie mie einem Bagatell vor don Kopf fioßen. 
In der Vhre # er ſebr Fizelig, Nirdee⸗. Bades 
daarig· 

, Man Age im niebrigen Si: ie iſt um den Sale 

| herum kitzelig, Fr. i eſt chatouilleux de la gorge, . 
d, i. er hätte den Galgemverdient. 


Wenn von Sachen die Dede if, al: von Alfaks 
2 an, Unterneburungen, Projecten ıx.. fo bedeutet ins 
ice Same Fieclin 9 fo viel als bedenklich, ‚ges 
—ã u. d. gl. Wer oͤffentuche Gelder 
unter —E (eder unter feiner Berwaltung) bar 
bekleidet einen Figeligem (b, 1. gefährlichen. Po 
Fr. le manimentdesdegiers puhſicq eſt un empicı | 
heronilleux,. Dieß if} ein Figlige.(mißli N iniers 
‚mehreuug; fie, erfordert audırehizend viel. —* 
keit, Br. cetie entrepriſe eſt chatouilleuſe. Dieß iſt 
‚ein tzliges (bedenkliches) Project; dieſer Entwurf 
18* oder gefährlich) auszuführen; er iſt tauſend 
chwierigkeiten und Anſtoͤßen unserwhrfen; der Fr 
- Bann gar leiche dabey verfefft werben 1c, Fr. voila 

projet bien: ehatouilleux. — 

Huf Der Reit ⸗Schule nennt man un; * kigel⸗ 
ig, Fr. cheval  Sähe a wel ht Sporpen 
ya empfindlich. iſt; welches gleich ein wenig. 

. Bäumer, wenn man ihm mit den Spornen zu nahe 
: Sommt. . Aber ein wiederfpännftiges Pferd, welches 
- dem Sporne gar nicht gehorchen will, und, bey der 
geringſten Beruhrung damit, wild zurdeh weicht, und 
gewaltſam hinten ausſchlaͤgt, wird Ramıngue genannt, 
Bon Dielen wird dieſes Wort kitzelich, kitzlich, gefchries 

. Mein, wennes das Suffirumlich bekommen ſoll, 
oe. En. XXXIX Th. T muß 








J . 
' 
I nn — — 


. — her 


u: 


‘ 
s 


/ 


auNie j > \ - 
8 
| BO | Ma. 


F= rasen —* di im 
.. i 
der oe Bedeutung bes — * | 
m u ewiſſer empfindli⸗ 

—5— Leibes di in 
on bringen, weiche der bien — ve 
‚Rigeln nicht leiden Finnen. Sich Eigeln, damic 








„. man laden Fönne, ober damic man was zu lachen 


“Habe, Fr. fe chatouiller, pour fe faire rire, "fügt man 


fi ürlich und feichworismeife von jemanden, welcher 


im . 
v 


nn — — 


ohne begreifliche uͤrſache lacht, oder ſich zum Lachen 


* ſich eibſt zum Lachen aufſordert / mit Oewalt 
gl.intpetſonaliter, doch nur im 
et E 2% — mid), ic) fuͤhle dieſe Empfindumg. | 


luſtig ſeyn will. 
Einen hohen Grab der finnlichen angenehmen 


Supfindung erwedfen, gemeiniglich im nachtheifigen 


Verſtande. Was die Einbildungskraft auf eine 
feine Art reitzet und kitzelt. einen Geſchmack Bi: 
zeln. Einem die Ohren kitzeln, EAinon wirfeinem 
Aobe kitzeln, Sr. cherouiller ——— — —— — 


any 


‚hen, ihm Dinge erzäßlen, welche er gerue hoͤret. In 


engerer Bedeutung, ſich kitzeln, fich innerlich und 


hecrzlich über etwas freuen. Sich Aber etwas fiseln, 
"fich berylichund innerlich daruͤber freuen. 


Daher Die Aigelung, weldyes zuweilen Air Kir 


. tzel gebrauch wird. Keine angenehme Blselung. | 


u} 


‚empfinden. -" 
j Oberb. kutzeln, baher ve ini beirtfche 
eheen fprechen. mb. ff " Mr ai enige Sehen 


- kichizolon, im — Biddelr! in einigen Gegenden 


" "Englands kirtie, in andern tickla, im Din. Pille und Fils 
dee, im Angelſ, sirelap, im Schwed. kitla, im rang, gha- 


wwuiller, im Lat. tiüligre, im Lettifchen kutteht, im Fiuns 


laͤnd. cutitus. Es fcheint das Diminut, von gegen, it-ers 


7 gegen gu Feyn, wenn es nicht vie lmehr dad entati⸗ 


| vum oder Dim; nutivum von einem dera eten Bat . 


sn, 


vw . 





un 


SO... 291 


8 


ten, leicht fichen, beruühren, iſt, weil doch bie Empfindung 


des Kitzels eine Art eines angenehmen Stechens iſt. Das 
Engl, rickie, kitzeln, iſt gleichfalls das Diminut. von tick, 
leicht beruͤhren, Niederſ. Sicken, woher vermittelfi dei vor» 
geſetzten Ziſch⸗Lautes unfer ſtechen ſtammet. "An ® 


Sn Bop 
“ born’s @loffen wird kizigufte Dur) angebar "Überfegt 
: welches gleichfalls eine Art des Stechens ik Ä 


Der Rigd wird von Einigen bioß fär einen hör 
‚bern Grad des Juckens gehalten, aber mit Unrecht, 


Das Gefühl, welches wir den Kißel nennen, Bat 


Pre GE Gr u ur 7 ze 


L. 


naͤhmlich das Eigenthuͤmliche, daß wir dadurch zum 
Lachen gereitzet werden. Ungeachtet nun freylich ein 


ſehr geringer Grad des Kitzels allerdings mit dem Ju⸗ 
»cken die groͤßte Aebnlichkeit hat, und von demſelben 


kaum zu unterſcheiden iſt, ſo lehrt doch die Erfahrung, 


daß nicht jedes Jucken, bey zunehmender Heftigkeit, in 


einen Kihel ausartet. Es kann eine feine, dabey aber 
ſehr ſcharſe Materie, odet ein vielfacher Stich von In⸗ 
ſecten, die Nerven unter unſerer Haut dergeſtalt rei⸗ 


ben, Daß das Jucken endlich in die heſtigſten Schmer⸗ 
zen uͤbergeht; und doch werden wir bey keinem einztgen 


Grade dieſes zunehmenden. Gefuͤhles zum. Laden 

gereitzt. re nn BE 
Hierzu kommt, daß wir und das Jucken ſelbſt erres 

gen,. uns aber nicht felbft kitzeln kͤnnen. Wenn man 


un Eh z. B. mit einer Feder oder Korn⸗Aehre leife in 
dem Junern des Ohres oder der Nafe reitzt, fo kann 


man fich ſelbſt ein umerträgfiches Jucken verurſachen. 


Man kann dagegen an allen Theilen unſers Leibes, wo 
wir und, ohne zu lachen, von Andern nicht beruͤhren laſ⸗ 
ſen koͤnnen, z. B. im Innern der Sand, an der Fuß⸗ 


Sohle, am Halſe, und in den Seiren, ſich ſeibſt zu 


kitzeln verſuchen, und man wird nicht lachen. Es er⸗ 


" Sun, atfd aud, Hieraus, daß das Juͤcken und der 
m 


Ä 4 et, ihrer Natur wach verfihiedene Gefühle ſeyn 
\ ei; PP “ “ . . . .. 


| a . , Die 


‘ 
. 


—X 


⸗ 


fig fo arg iſt, wie der Mißgriff eines Mannes, der *2 


D 


.. Die. Natud des lehtern wölig zu erfkkrem, A den 


| | aufmerffamften Beobachtern des Menfchen nody bis 


jeßt nicht, gelungen; auch: dürfte Diefes Raͤthſel wohl 


ſchwerlich durch Die: forgfäftigften Unterſuchungen aufs 


gelöfet werden. ‘ Wir muͤſſen ung daher begnügen, die: 


- fer Auf Kung mir fo nahe, als möglich, zu fommen; 


und zu dein Ende wird es nöthig feyn, eine kurze Ver⸗ 


gleichung derer SAlle anzuftellen, in weichen wir ung 
 Kberhaupt zum Lachen gereigc fühlen. \ 


Es ergibt fich gli. daß die Urfache des La⸗ 


...hens nicht bloß in dem Gefühle, welches durch eine 


befonbere Art der Berührung erreget wird, zu fuchen 
fenn koͤnne; denn wir auch, wenn wir gar nicht 


beruͤhrt werden, fendern nur. etwas Lächerliches feben, 


‚hören‘, oder denken. And wie nahe verwandt das 
hen, welches der Kiel verurfacht, mit dem ‚Lachen 
über einen drolligen Einfall fen, willen manche gemeine 


Eeute ſehr gut, weswegen fie ihres Gleichen, Denen fie 
etwãas Lächerliches erzählen, bnlich, wenn fie fich 
ercſt ſelbſt in Lachen gefegt mit einem Finger in 


der Seite zu prickeln pflegen, um: ihnen den Beyfall zu 
erleichtern. F . 
Wir lachen, wenn wir den Don Quirotte, ode 
Siegfried von Lindenberg, oder Deregrine Pickle, 
Jefen, vor uns im Stillen; wir lachen Aber die muͤnd⸗ 
liche komiſche Erzaͤhlung eines Andern ; wir lachen, 


"wenn uns unſer guter Freund eine Zeit lang fauer ans 


Beht, oder das Gefiche auf eine ungewoͤhnliche Art vers - 
geht, wir fachen, wenn wir einen erufibaften Mann, 

Abrigens in vollem State, aber mit der Schlaf: Muͤtze 
auf dem Kopfe, eben, oder auch nur einen 


.  fenenfallen ſehen. pchtige Mädchen lacht, wenn 


ihr Bräutigam fie zum erften Mahl in Gegenwart Ans 
derer kuͤßt. Wir lachen, wenn wir etwas Unſchickli⸗ 
ches in der Zerſtreuung thun, weun Es gleich nicht völs 





) 


— 


dem Bret⸗Spflele ſaß, und die Warfel, Die er im 
| See ‚mit der einen Hand hielt," verſchluckte, ein 
Glas Waſſer aber, das er haͤtie trinken wollen, mit 


—. ‚der andern Hand in das Bret goß. Wir lachen, 


wenn jemand ſehr unvermuthet zu uns in das Zimmer 
tritt. In allen dieſen Fällen kann es nicht das förper: - 
liche Gefühl fen, wodurch wir zum Ladygg gereiger 
. werden, fondern die Beranlaffung dazu muß in den da⸗ 
mit verbundenen Borftelungen 'unferer Seele liegen. 
Sobald daher. die ganze Tächerliche Sache dieſelbe 
-. bleibt, nur unfere Vorftellungen dabey von einer an⸗ 
Pa Art find, findet auch das Lachen nicht ‚mehr 
. Statt, EEE | 
j Nach dem bie bey ben angeführten Fällen in der Seele 
herrſchende Vorſtellung if, finden wir bie Sache lächerlich, 
ober nicht. Traͤte ein Freund, der non etlichen Zagen uf , - 
- „einen Monath von mir Abfchied nahm, jetzt in mein gims 
‚mer, fo wuͤrde ich vieleicht lachen, roeıng ich mir das Wie⸗ 
berfprechenbe zwiſchen ſeinem Abſchiebe auf einen Monath, 
und ſeiner Wiedererſcheinung nach vier Tagen, lebhaft 
‚vbächte. Ich wuͤrde aber nicht lachen, wenn etwa 52 
: bie Vorſtellung erwachte, daß ein Ungluͤck ihn gen: 
; haben koͤnnte, fo fchnell zuruͤck zu fehren. jemand 
‚ in Bedanfen auf den einen Fuß einen ſchwarzen, und auf 
den andern einen weißen‘ Strumpf gegogen, fo fünnte er 
"Darüber lachen, wenn. er ed tab; wuͤrde er edaber in eiwer 
Geſellſchaft von Perfonen, fuͤr bie ——— hätte, 


. , fo wuͤrd bas Gefuͤhl ts 
dei ein er fc) bet — sm Sachen. bey 


. 


Abm erflichen. Die güchtige Braut lache mr ben dem Küfs 
. en des Bräutigamg, Ga fie ſich noch durch ein Ge⸗ 


"fühl von geheimer Schambaftigkeitgereigt fuͤhlt, gen _ 

vb Kuf * ſtraͤnben, ber ihr Kerigenangenegni iſt. ir 

en, wenn wir einen Erwachſenen fallen ſehen, weil und 

Wit be oder der Contraſt swifchen dem feften, on 

ſthaften Gange und dem Fallen, zwiſchen der BET, 

Haltung des Körpers im Schen, und ber unbehuͤlf⸗ 

" Bewegung im Ballen, lebhaft auffällt. Wenn da⸗ 

. gegen ein Kind fällt, Tachen. wir nicht, weil wir den un⸗ 
Kern Gang des Kindes kennen, und bafer anch nicht die 

Bu | 3.0... geringfte 


x 


u. 


— 


ſenen fallen ſehen. 


Die Natud het. lehtern völlig zu erffkten, id den 


"aufmerffamften Beobachtern des Menſchen noch bis 


jetzt nicht, gelungen; auch duͤrfte dieſes Raͤtbſel wohl 


ſchwwerich durch die forgfältigflen Unterfuchungen aufs 


geloͤſet werden. MWir mäflen uns daher begnügen, die: 


fer Auflöfung nür fe nahe, als möglich, zu kommen; 


und zu dem 
gleichung derer SAlle anzuftellen, in weichen wir ung 


ıde wird es nötbig feyn, eine kurze Ders 


 Sberbaupt zum Laden gereitzt fühlen. 


\ 
Es ergibt ſich fogleich, daß die Urfache des La⸗ 


. hens nicht bloß in dem Gefuͤhle, welches durch eine 


beſondere Art der Beruͤhrung erreget wird, zu ſuchen 
ſeyn koͤnne; denn wir n auch, wenn wir gar nicht 


„berührt werben, fendern nur etwas Lächerliches fehen, 


hören, oder denken. Und wie nahe verwandt das Las 


chen, welches der Kiel verurfacht, mit dem Lachen 


fiber einen drolligen Einfall fen, wiſſen manche gemeine 


“Leute ſehr gut, weswegen fie ihres Gleichen, denen fie 
etwas Pächerliches erzählen, gewöhnlich, wenn fie fi 
erſt ſelbſt in Fachen gefeßt Haben, mit.einem Finger in 


der Seite zu prickeln pflegen, um ihnen den Beyfall zu 
erleichtern. | 


Wir lachen, wenn wir den Don Quixotte, oder: 
Siegfried von Lindenberg, oder Peregrine Pille, 


Jefen, vor und im Stillen; wir lachen über die muͤnd⸗ 
liche komiſche Erzählung eines Andern; . wir lachen, 
"wenn und unſer guter Freund eine Zeig lang fauer ans 


Behr, oder Das Gefiche auf eine ungewöhnliche Are vers 


Abrigeng in vollem State, aber mit der Schlaf: 

auf dem Kopfe, ausgeben, ober auch nur einen Erw 
jichtige Mädchen lacht, wenn 

ihr Bräutigam fie zum erften Dahl in Gegenwart Ans 

derer kuͤßt. Wir lachen, wenn wir etwas Unſchickll⸗ 

ches in der Zerſtreuung thun, weunn Es gleich nicht yoͤl⸗ 


ig fo arg iſt, wie det Mißgriff eines Mannes, der de 


— 


zieht; wir lachen, wenn wir einen eruhaften Maun, 


— 


den Berts@pete fi; und bie Warfel, Die er im 


Fe mit der einen Hand hielt, verſchluckte, ein 
Waſſer aber, das er harte trinken wollen, mit 


| be ‚andern Hand in das Bret gof. .. Wir lachen, 


wenn jemand fehr unvermmushet zu und in das Zimmer 
tritt. In allen dieſen Fällen kann es nicht das koͤrpar⸗ 
liche Gefuͤhl ſeyn, — wir zum Ladıga gereitzet 
werden, ſondern bie Veranlaſſung dazu muß in den da⸗ 
mit verbundenen Vorſtellungen unſerer Serte liegen. 
Sobald daher. die ganze laͤcherliche Sache diejelbe 
. bleibt, nur. unfere Vorſtellungen dabey von einer an⸗ 
an Art find, findet auch Das Lachen niche mehr 
- Gtatt, 
Nach dem bie sen ben angefährten Faten i in der * 
herrſchende Vorſtellung iſt, finden wir die Sache laͤcherlich 
‚oder ni Träte ein Freund, der vor etlichen Tagen * 
einen Monath von mir Abſchied nahm, jetzt in mein gins 
mer, fo wuͤrde ich vielleicht lachen, wen tch mir Das M 
berfprechende zwiſchen fernen Abſchiebe auf einen Mon 
und - feiner. BBiebereeftheinung nach vier Tagen, lebpaft 
—X Ich cht lachen, wenn 3 leich 
: bie Borflelung —e— ein Ungluͤck ihn igt 
. haben fönnter fo fehnell zus u kehren. jemand 
‚ in Bedanfen auf den einen Bis einen ſchwarzen, und auf 
den anbern einen meißen' —— geugen R fo koͤnnte er 
barüber lachen, wenn. er es ſe de er edaber in einer 


3— — Gerufhaft von be he ® biam ee hätte, 
ber Verlegon⸗ 


gewahr, ſo wuͤrd 


u "bei Worin er Sr: been —* 55 jum Sachen in 


. ge Braut lahemur bey ben K 
hr des —S fo lange fie ſich noch durch ein ar 
. —9— von geheimer Schamhafti —— uͤhlt, 37 
"Ben Kuß gu fir —— der ihr uͤbrigens angenehm fe 
en, wenn wi Erwachſenen fallen fehen, weil 
—— ve ober ber Conksaf swifchen Sm ee 
haften Gange und dem Fallen, —** der abgemeſ⸗ 
fe — bes Körpers i im Sehen, und der undehälf- 
" nServegung im Fallen, lebhaft auffällt. Wenn da⸗ 
en en ein End din, lachen. wir nicht, weil wir ben uns 
een Bang des Kindes fe ennen, and boher auch nicht 9 ie 
T3 eringſte 


x 


\ 
DS einkehe ac mir 26 folen Rene €6 


ſehen, daß er Sefahr d aber Läuft, ober leide. Wäre ber 





und Faneranfı 
ß —* wir kur, J lange wir den —* —— * * 


es SR and abe aber nicht —8 lich, *. ſetzen [Wr 
| n er n wir vor 
er wohl wirklich auf und boͤ ‚Bruni 
Aus der Entwickelung aller diefer Yenfbiete ergibt 
fh, daß das Lacheneine Borftellung wiederfprechens 
der ‘oder contraflirender Ideen iſt, -Die man fch vers 
worren oder lebhaft, enge mit einander. verbunden, eber 


gleihfam als Eins, denkt, - Wenn wir z. B. jemanz 


den einen Vorwurf darüber muchen, daß er ſich ſchon 
—R morgens betrunken habe, under antwortete: „ach! 
bitte um Vergebung; mein Raͤuſchchen, das Sie 


N 


zu bemerken beliebew, ift nur noch ein Meftthen von ges... 


ſtern Abend“: fo denken wir uns ben Contraſt zwiſchen 


einer Anklage, die de ſich ſelbſt macht, und zwifchenfeis .. 


ner Mbficht, fich zu entſchuldigen, völlig lebhaft, und 
lachen. Gs ift aber er daß die contraſtiren⸗ 


den oder ehren Ideen gleichſam in Eins zu⸗ 


ſammien fließen, wer fie Lachen erregen ſollen. Stellt 
man einen ehrwuͤrdigen Mann, und einen 


* neben einander, und denkt ſich gar keine Be⸗ 


zießung des einen auf den andern, fo wird man auch 


nichts Täcperlichet in diefen beyden contraſtirenden Vor . 


Rellungen — Par bil a aber den Barlein die 


0 ] 


N ' $ l 


Geberden, ben, Außand, die Wiienen des ebrwuͤrdigen 
Mannes nachaͤffen; und es wird laͤcherlich ſeyn, weil 
nun die contraftitenden Ideen in einander fließen, und, 
da fie zufammen als Eins vorgefteflt werden, einen wir 
J Ar Wiederſpruch mit einander machen. Endlich 
. müflen auch wiederfprechende Ideen, wenn fie lächers - 
lich werben follen, nicht deutlich, ſondern finnlich, wie 
man ed zu nennen pflegt, vorgeſtellt werden; d. h. man 
‚muß fie nicht genau und weitläuftig jeegliedern, nicht 
genau angeben, worin eigentlic) das Wiederfprechens 
de liege, fondern alle Die Vorſtellungen, Dieden Wie 
derſpruch mit einander machen, müfjen in Eins jufams 
men gefaffet und gleichfam im Ganzen gedacht. werden. 
Hierdurch getwinnen die Ideen nicht nur an, Febhaftig= 
feit, fondern e6 werden aud) mehrere Contrafte zuglei 
_ empfunden, und ber Wiederſpruch fällt beito mehr auf. 
Agenn ein. Mabler den Pallaſt des Koͤniges Salomo 
mahlte, urid eine preußiſche Schildwache davor ſtellte, 
fo würde uns fein Bild aͤuſſerſt laͤcherlich vorkommen. 
Inmn Augenblicke, da wir es anfähen, wuͤrden wir uns, 





gleichſam auf ein Mahl, den ganzen Abſtand der Jeit 


und der Sitten zwiſchen dem jübifchen und nordiſchen 
Salomo vorſtellen ipir würden fühlen, wie unmoͤglich 
. 06 fey,. fo etwas Verſchiedenes als Eins zu denken, 
und uns doch genoͤthigt ſehen, es zu thun, teil es uf 
dem Bilde Find wäre.. Hierin wiirde das Laͤcherliche 
liegen... Hätte aber ein Mahler eine Scene aus dem: 
alten Aegypten gemalt, und dazu das altedmifche Co⸗ 
fume gebraucht, fo würde diefes für giemand lächerlich . - 
ſeyn, als mer mit den alten Äguprifchen und roͤmiſchen 
Sitten und Gebraͤuchen bekannt genug wäre, um das 
Wiederſprechende auf ein Mahl zu enthecken. Einem 
Andern koͤnnte man nach und nach je 
fäße, Die Säulen, die Geftalt der Thiere auf dem 
7 Bilde nicht nach Aegnpten, fondern nad) Mom geboͤr⸗ 
ten; und er würde ‚nicht her Tachen, als bis u 
| Be Sy Mi 


f 


„ daß die Be 


v Kikel. 
ſtatt alle diefe Ideen zu zergliedern, und einzeln zu ver⸗ 
| gleichen, mn auf ein Mahl feine Kenntniſſe von dem 
gyptiſchen Coſtume mit dem Verſtoße des Mahlere 
‚ dageyen zufammen hie. 
Nach eben denen Gründen, nach welchen wir bas 
‚ Lächerlidye überhaupt zu beurtheilen Kaben, wird fic) 
nun aud) das Gefühl des Kitzels erflären laffen, Zus ' 
voͤrderſt iſt die Frage: Finden fid) bey dem Kißel wire: 
Lich. wiederfpeechende cder confraf:irende Vorftellungen 
in der Seele? Ich denke allerdings. Wir Dürfennur, 
. um uns Davon zu überzeugen, die Derrer unſers Koͤr⸗ 
pers betrachten, an welchen wir fißelig find. Es ift 
bie innere Fläche her Hand, die Fuß⸗Sohle, Der Hals, 
‚ Die Gegend unter dem Arme, und das Leiche der Spis 
ten. le diefe Theile find für eine ſchmerzhafte Em⸗ 
+ Pfindumg mehr oder weniger empfindlich, weil fie mit 
_ einer großen Menge von Nerven verſehen find, welche 
"fo liegen, daß fie Durch eine Auffere Beruͤhrung fehe 
leicht ſtark gereißet werden können. Die Fuß: So 
len und die innere Flaͤche der Hände find ed am wenige 
‚fen; mehr ift es der Hals, und noch mehr die weiche 
‚ Stelle jeder Seite. Am meiften find wir Daher auch 
an dieſen leßtern Pißelig; in der innern Hand Dagegen 
- find wie es nur in einem geringen Grabe. ‘Werden 
wir an diefen Stellen berührt fo hat die Seele ſoglelch 
‚die Borftellung vom Schmerze. Bey dem Kigelaber 
“werden wir nur leife beruͤhrt, fo, daß nicht nur kein 
Schmerz, ˖ fondern fo gar eih an und für ſich angeneh⸗ 
mes Gefühl erfolgt. finder alfo allerdings bie con; 
teaftirende Vorftellung von. Schmerz ımd von Vergnuͤ⸗ 
‚gen Statt. Wirk Die Beruͤhrung wirklich ſchmerz⸗ 
- Aafı, ſo verſchwindet die Vorftellung des angenehmen 
Reihtzes da Nerven, es fälle aber auch Damit affe Neig⸗ 
ung zum.Lachen hinweg. Zwar ift bier die eine Idee, 
bmilich die wirkliche Empfindumg des Meiges, ein 
Gegenſtand bes Gefuͤhles, Die andere dagegen, die 


“ u. 


“ 


Bi; 0,297 


| Budt dor dein Sahmerze, aus d m (Bebiehe der 


Phbantaſie geſchoͤpft; aber beyde * doch ſehr genau 


"in Eins zuſammen, wie dieſes bey mehrern laͤcherlichen 
Vorſtellungen der Fall iſt, der Seele durch ver 
ſchiedene Vermögen, die fie befigt, an die Hand ** 


ben werden. So ⸗wird man z. B. auch lachen, arm 
! man ung eine elende Kleck⸗ Mobiere⸗ zeigt, und * 
ſagt: fie ſey ein wahres. Original von — rbino 
oder ſey beſtimmt, das Vatican zu zieren. 
"Endlich Bedarf es faum: eins Beweiſes daß ber 


ch, nn —— mehrere er Erfahrungen 


.: nachputweifen,. daß in der That ben Dem E 


357 even yerſehen find, oßer wo die Dervam mıit 


eifche und Fette bedeckt Kind, fo unane vom 

— wen? Bey den übrigen, bie zwar 
empfindliche Nerven genug haben, und an denen wir 
och aichs kitzelig * Fon diefes wohl offenbar das 
her, weil fie einer. oͤ 
"woben fich alfo die Fine nad) und-nach davon ver 


Achert, daß eine Gefabr vorpanben fe wenn. eine 
J ten benfeibe 


⸗ 


Beruͤhrung gewohnt find, 


: fitzelig, "weit fe: die Gefape nech wicht aachen ehem, 


‚die nah eine härtere Beruͤbrung zuziehen Lünnte, 
n Theil werben fie auch mit ber a 





| "GE wtker Sch bierand von feSöß, warum warum man man fh 

mit feiner eigenen Hand nicht kihzeln Pönne, Dennes 
— daß mean die Meinung weiß, in Pag 

a beruͤhrt. Man befürchtet nich 

Ä ſelbſt einen Schmerz zufügen werde; man 
fühle a, wenn man ſich felbft fißeln will, nichep wer .. 
ter, als * einfache — — Gefuͤhl, weiches dem 

er Em: 





alge Gem, Die man Gdpamafıt, Ba bafin Bingen, J 
man gegen das‘ Kigrin von einer Unbern gleich ⸗ 


ur alla wit Sobald man fich nur Jet und .. 


ſeſt vorſtellt, daß uns ber Andere feinen Schmerz zufüs 

gen werde, fo empfinden. wir auch —* andere, als 
wenn wie uns felbft beruͤhren. Da jedoͤch wenige 

- Menfchen eine —* — über —** rege ge⸗ 
wordene Dınıfle Nor — haben, "fd gehört einige 
Uebung days, es in pe je der Selbſtbe⸗ | 








Kittel⸗ Dußin.  Wisingen. - 297 
Mt ac * fen eingebibere Verſtelang von. 
zer ein fehe I Im KKVU BE © 


Bigelig, fiebe oben ©. 288. . 
‘ Rigeln, lebe oben, S. 209, 


Bisingen, eine kleine, aber nabrbafte md wohl ges | | 


bauete Handels: Stadt, in einer anmuthi D. 
. an dem, Bier fchon völlig ſchiff baren —— 


thume Wuͤrzburg. Sie liegt 4 Stunden von der 


Stadt Wuͤrburg, und & Stunde von Bernheim, mit⸗ 
bin auf dem Woege ge moin Nürnberg und Frunkfupth 

am Mayn. Sie ſſi der Sig eines, Ober = und Ceſt⸗ 
— —ãa— Keen ei — A 
zwey tte ein Wangen, 
tan aber Bf a at and .24 —— Pe 


Einwohner, 
ind untermiſcht, katholi —— a: 
be Deine KT der Anzahl einander J— 


Tiirere gehörte dieſet Ort den Grafen von Ho⸗ 


... 
om e 


la 


henlohe, von weichen fowohl das Biathum Würzburg, .; ; 
2 auch die Markgrafen zu Brandenburg, 5 a 






Ä % 1746 
ner —eã— von Schoͤnborn, die Exakt me eiwer. öffemelle | 
chen fregen Handels Gtabt, und ver auch 
wegen den Pre och mehrere 
ESeinen Wohlſtand hat Kigingen hauptſaͤchlich der 
under gdeichlirhen en u. Mayn⸗ 
und den wichtigen ‚ Derbiuhungsen, weiceuer - 
mittelſt dieſes Strohmes, zwifchen den Diiederlanden 


. mb 


A 


" ⁊ 
1 
. “ 
* 
ä * _ U 
75 ⸗ 
8 





und ben Weobipen o an Mein, uwiſchen 
a und den oͤſtreichiſchen, —8 un A: 
 Ländern-unterhalten werden: Das feit.roo J 
hier befindliche Lager: Saus, ein —8 von Ahorn 
‚ damahligen Handels; Gefthäften, wurde vorn vonges 


dachtem Biſchofe Friedrich Karl, tn den Jahren von 


% 
Q 
2 
‘ 
‘ 


‚3783 bis 1740, dergeſtalt von neuem, und-mafliv, 


. 2 wieder erbauet ımd erweitert, Daß es an Ränmlichkeit 


“ und guter Bauart am. Mayn⸗Strohme nicht feines 
- Gleichen bat, Eben dieſer Fuͤrſt ließ zu gleicher. Zeit 
auch einen ſchoͤnen maſſiven Krabn, zum Mb: und Eins | 
Aaden der Güter, bauen. : Dem un —SE wird 


ꝛ Aitzingen weder Lager⸗ noch Krahn⸗ 


Pondern der Fuhrmannn bezahlt bloß für das he ⸗ * 
NAuf laden, und der Schiffer für das Aus⸗ und Einla⸗ 
den ſeiner Guͤter. Hier find zugleich die meiſten und 
beſten Schiffer am. Mayn⸗Strohme, 12 an der Zahl, 
amutreffen, welche mit den beſten Geſchitren und Fahr⸗ 
zeugen verſehen, und von der Regierung in dee Ordn⸗ 
6 angefte fiad, daß Längftens:binnen: 14: Tagen ein 
nach Frankfurth und Maynz unfehlber mit den 
u: Sn Möpche Der Dläpe ar, Dir großen Deer 
. mu. t der ‚ Vie gro eer⸗ 
3 en berzeffe ! nd, aa e 2 le 
t bequemer ſeyn, ‚als fie i wum 
uͤberdieß, auſer enden? pheiten und — 
: Oertheilen, vermoge t. dem: —— — | 
> —*ã* au dad Recht erhals 
daß alle Frankfrecher Guͤter, in deu achtwoͤ⸗ 
chentlichen &eleitö> Zeit, zwiſchen den begden Frank⸗ 
‚Meffen, durchaus hierher —5 *3 


"nd fö hierdurch die Geleits⸗ Strafe nach N 


E-- möffen: ſo ift nicht zu laͤugnen, daß — 
vor dem nahrhaften Sieden Marffteft wefentliche . 
Re voraus vn. pm Dune: 


[4 


78 aß. * nu Spielen, —*X ol — 
MWas den Hropre· Handel der Kißinger betrift ß 


E w —— — —— in der hieſigen Begenb in pers 
mn Gate gewonnen ‚wird, ‚und 

. —* jaͤbrlich 5* ar einbringt, 

nug der e — 


davon nach 
der grolte 





unfireis 
Iben,, inſaader ben vird 
Bayern 1. 





* Ir⸗ ah 
‚Won: —32 za Fabriken, Befinden Fr 






find hier an⸗ 


LT: 
Fi hlihe Sirumpfemb Sur Wannfacisren, Schöne 


Faebereyen, auch Roth⸗ und Weiß⸗Gaͤrbereyen. 
"In Anſehumg der legteen iſt zu beuuesten, daß die Ki 


, mger Roth⸗Gaͤrber auch noch beſonders mit nieder⸗ 


: Iänbifcen Leder hamein. 
BGrbeboig⸗ und Sandels ma wie auch seiige 


Ä er Metzen 
im Members .ı Sina, 1 Mehe 1 z Dat Roc; is 
- Safer... Die Dafige Elle ift Der ulmer Eile gleich, 





rd bier auch eine 
- Bub und Rechuung wird Gier, "wie in andern 


t ihre eigene Meze, deren 
acht 1 Malter machen; 16 kitzing 






gegen geben 18 kitzinger Metzen 1 Simra, 4 
Die umliegende Gegend, 3 bis 4 Sctunden vom 





— find die den, ter Zwerfchen oder Pflau⸗ 
men. ein. wichtiger 2* —E 





| alle —— 55 | 
de⸗Maße ‚hat dieſe Stab 


viele gefeh — 
Im. eberdieß iſt den —XE ae 


4 
u 


.. 


S 
. 


0 I 
m Ki Maas. 


ÄRA agree mb Wieſewochs, ſd, daß 
es auch an den erſten und nothwendigſten Beæurf 


8 niſſen, welche Ackerdau und Biefpuätt liefern, nicht 


>. fehlen fans 'Y 
k Endlich Bat die Stäbe Au vier anfebrifiche Jahr⸗ 
WMarkee/ welche von den Einwohnern der umliegenden 


00 Derter häufig beſucht werden, imd W vLetbaftigteit des 


.: Mieflgeis Gewerbes ebenfalls vbehragen. 









| Won Kiingen aus geßk-ehte fisöneflehterne Beucke 
Ki " Tübee der — son 12 Vogen, welche der 


Adam Friedrich, aus dem graͤft. Hauſe von 6 
che, m J. 1770, reparirt, und der — nen 
* ae Bar Mit der erfen Aulage berfefben ER 

Din fh 32 Jahr betpäftige haben.  "Tiee 

Bruͤcke führt aus der Stadt, in die bemnäefirfiche Do 
:. Bade Bcwashauſen, - oder Epohaufen weile * 
IJ. 1324 angeleget wurde. Hier befindet ſich eirie im 


* IJ. 1926 erbauete evangeliſch⸗ dutheriſche Kirche, wel⸗ 


che. mit einem Ober Pfarrer und eier: Daconus ver⸗ 


ſehen iſt. Es befinden ſich i dege dt i 
Tr —* —8 —e— —* Haller 


€: ner, wecche geößtentheils der 8* gehen rin 


wu. 'gerban find, und ſich auf 600 Sehen deinufen, — 


‚rue Shemeren zu ihrem Haupt⸗ Serkäfte. Sie 


9 * ihre meiſten Garten⸗Wewaͤchſe, Gemuͤfe und u 
in Menge nach Wuͤrzburg jum- Verfauf, 


Fr u jeben guten Gewinn darand. 


- 


83 für Kauf lente, ſte Sortfeg. 2. 1786, se. S. 


88 ein Peined ruſſithes Fahrzeug auf den Fiſſen 


beſonders bey Moskau. Es hat 14 Ruben iſt oben 


mit Matten bedect, und wird auch von Eferden ge⸗ 


len ſRlaffer. 


ee i. Ein Bun pe; f.Doble, mıE % 


. ©. 358, 


Be 


_— u. 


Fietetſchte. Hydde. -. 903 


2. Bey der Grglands⸗ Fahrern, ein. King eder - 
Block mit drey eifernen Federn, worauf men den 
Hyeck von dem Wallfiſche, ein Stück nach dens ündern 
legtet, damit man ihn daſelbſt voͤllig von der Schwarte 
veinige, und mit dem Strand⸗Meſſer abſchneide. 
Alabaxſchke, ein in Schleſien gewöhnlicher Malte: 

ed von —F wleoperſon— die eine Wh 
:__fid) gelaͤufige epat. Ze EL 
Rlack/ nennen bie Tucys Scherer, denjenigen Fahler, 
‚ „wenn das Haar nur zwifchen den Blättern der 
„ gebpäskt, mi tabgefinicgen it. . 
Rlack, Alade, ‚ein im g. L. uͤbliches Wort, denjeni⸗ 
gen Schall nachzuahmen, welchen ein breiter ober weis 
er Körper bie Fallen macht. Rtacks, da ag es. 
Im Oberd. iſt der Klack, plur. die Klaͤcke, Fine 
Kluft, eing- Schrunde, ein Spalt, ſowohl in dem 
Holze, als auch in dem Erdboden; und klacken, klaͤ⸗ 
‚ «ten, berſten, img! für klappen. Siehe Klecken, 
‚ Kechzen, Kech, Loch. . 0 
. ren 1. Im Magdebirgifchen, ‚eine Benennung 
.. de: [9 . J 

3. In Gchleflen, ein abgeſchabter. ſchlechter 


Rock. * I > 
Akicden, Aläde; ſ. Klecken, u. ſf. 
Blade, f. Klack. 2 
Weadde, Kladde⸗Buch, Kladder⸗Buch. ein vor⸗ 
nmehmligh. im Niederſ. uͤbliches Wort, ſowohl ben erſten 
.. Auffag einer Schrift, als auch dasjenige Buch der 
Kauf⸗ und Handelsleute zu bezeichnen, worein die taͤg⸗ 
uchen Geſchaͤfte nur flüchtig und ohne Zierlichkeit vers 
nichnet werden; das Schmutz⸗ Buch, in einigen ober⸗ 
deuiſchen Gegenden das Klaͤtt⸗Buch, Kies Sud) 
RZRutter⸗ Bud, Budelr Bud, Von dem in g, 2. 
üblichen Bieien, klittern, ſchlecht ſchreiben. Sm 
— un Galdad. ML AJeDDE, Grm, Uni 
igteit. Siebe Menweriale ; - ...:. 2° 


Ce 2} 


zn \ 3 


\ 


90% 4 nn, 

Rlaes, — n Dohle. Zu 
MMaff⸗Muſchel,  f, umter Muſchel. 
Mlaffen, mit dem Huͤlfsworte haben, druͤckt eigemtfich 
3 eine gewiffe Art-des Schalles aus; und wird befonders 


in fölgenden Fällen gebraucht, in weichen es abet i 
S * Ober» md Nie derbeutſchen uͤblicher iſt als im oe 


‚1. Einen gewiſſen Schall vermfſachen, welchen 
= man im Hochdeutſthen durch klappen ausdrückt, is 
welchem Verſtande es nur im Oberdeusfchen vorkommt, 
“mo der Zlaff, Crepitus, die Klaffe, ober Der 
Alaffen, eine Klapper, und klaffen auch fiape 


—— iſt Chiaffor dirre Were me 


En 2. Mit diefem Schälle berften, auffpringen, und 
I tg weiterer und fatrticher Bedeutung — nım- für 
ON berften, ——— ee — A * 
en, abſtehen, nicht gehoͤrig ſchließen, 

"You Dingen, weine fich fchließen follten; gleichfalls im 
—— .Die Thür klaffet, wenn fie abſteht, 
tiſchließt. Der Deckel klaffet, wenn er nicht feſt 

* ine Die Erde klaffet überall vor Zige, ſpringt 

| Riſſe. Eine Haffende Wunde, web 
de mei von ei vn en ge Biaffendes Holz, web 
“- dieſer Bedeutung iſt 66 das 


der. reg Fra Siehe Alafter, Kloben, 
RKluft, Lefze, Kippe. 
3. Reden, —— —5* ſowohl im Ober⸗ 
Derrſchen, als im Site ſtſcden. Sie weiß artig 
“gr NHaffen, zu fhwaßen. Wir wollen von erwas 
I anberm Flaffen. Das Blaffen der Stahren, Dapas 
geyen. In engerer. Bedeutung, iſt klaffen Picfs 
— klappeien, aus der Schule ſchwatzen, etwas durch 
FR verraten, um Luͤbeck Kaffen, trotzig en, 
es dın m 








Kioffen- ⸗Kaut. Klafter. 305 


. {m Din; Naffe, und in Schwed. kieffe, verleumden. 
Im Hochdeusfches ift es in allen diefen Vedentuägen 
. ungewoͤhnlich. Das Schwed. gläppa bedeutet unbebgchte 
s ie reden. Siebe Aläffen, Klatſchen/ And 
DD 
Bleffen: Araut, eine Wenennung des kleinen weißen | 
Scueinuben ‚ Sedum album Lies. ſ. im XXU.Zh. 


Ban, mit dem Häıfs; orte Haben, iß für 806,008 
1 tige Klaffen auch im Hochdeutſchen üblicg, wird aber 

wur von dem hellen Bellen kleiner junger Hunde, aüch 
vnn jungen Fuͤchſen gebraucht; Fr. upper. Alaine 
Zuͤndchen, die den ganzen Tag klaͤffen, und bey al⸗ 
lem jhrem ee niemand eben a 


Schwed. iſt ” uns elabauder 
— Gaben unh Pi von ven A reye dee 
ani 


rn Alaffer, (der) Faͤmin. die Klafferinn, im ber⸗ 
Deutſchen, eine ſchwatzhafte, plauderbafte Perſon ein 
——— Ber, in der deutſcheu Bibel, Si, sh 7 
h | 
2’ Blafier, im 9 L. eine Benennuͤng des Thlafpi.ar- 
. venfe; fe 1 Rlafter, unten auf —— 
Rider, Fe. Clabaud, ein Hund, welcher viel beflet, 
, beftändig bellet, auch im Hachdeütſchenbeſonders 
von Fleinen Hunden biefer Art, : Siehe Klaͤffen. 
| 3. Zlaftet, (der) eine Benennung: 1. des im XXI TG, 
2 &. 195, f99. befchriebenen ſahnen⸗Kammes, 
nauhus Criſta Galli L.; 2. des Bauer: Ben 
„ Thlafpi aruenfe; ſ. unter Benfı: m 9 2 — * 
Rlaffen, oder Klaffer. 
F Klafter, (die) Gr. und Lat. Orgyia, er Toie, | 
. Brafe, ift ein Maß, nach weichen ſywohl die.£ängen, 
als Ki die Flächen und Die ' Körper. ausgemejlen 
wer en. "3 


: u yı vder Eric. XXXIK TO. Dr “. P * 





WWWenn es 1. zu Ausmeſſung ber Längen bilnt, 
bbv iſt es diejenige Länge, die ein Mann, wenn er beyde 


beyden Händen erreichen kann. Weil aber Die Lnge 
| der Mienfchen, und alfo nach Proportion auch diefe 
772 Fee und Diſtam Fehr verſchieden if, ſo hat man Dies 
202 466 Maß auf einen gemiffen Fuß gefapt, und nibe.ger 
meiniglich 3 Eilen, oder 6 parifer Schub, mwiewohl 

auch hierin einiger Unterſchied vorkommt. Diefesäft 

7.7 98 Maß, weiches die Franjofen eigentlich Brafle, oder 
u Toif- courante, nennen. Faſt alle Märionen bedies 
nen fich dies Maßes: a) zu Ausmeſſung der' Tiefe 

: des leeres, der Släffe und der Brunnen, wo Man 

Jedoch folches aller Orten im Deutſchen nicht leicht eine 

‚ "Klafter, fonbern lieber, und infonderheit: auf ben 
Schiffen, einen Saden, Hol, Verm, oder Vadem, 








und im Franz. nicht leicht Toife, fondern Bralfe nem, 
- 5) Zu Ausmeſſung der Tiefe eines Bergwerkes, ek 


I, nes Bchachres, oder eines Stein⸗Bruches, wo es 


inm Deutſchen gewoͤbalich eine Lachter, und iM Fram. 


ebenfalls Keaſſe. und nicht Toiſe, heißt, wiewohl ein 
deutſches Lachter an 1 meiſten Orten etwas meh, 


als eine Klafter, naͤhmlich 33 Elle lang if. c) zu 





Ausmeſſung der Selle und Taue, Infonderheit der 
u Kabel: Tane, melde dazu dient, die Schiffe - Anker 
daran zu gen; in welchem Falle die Franzoſen die 
Woͤrter Toile und Braſſe ohne Unterſchied, das 
letzte gemößnlicher, als das erfte, gebrauchen. Voch 
iſt hierbey noch dieſes anzumerken, Daß bey Auemeß⸗ 
‚ng der Kabel: Taue eines Schiffes, die Länge der 
Klafter nicht aflemapi gleich. ift, fondern, daß man 
bierzu dreyerley Arten von Klaftern hat, ' nähmlich? 
— H die große von 6 Fuß, deren man ſich ben den Krieges 
Schiffen bedient; ) die mittlere, von 5} F., nach 


| weicher man auf den Kauffabeden : Schiffen mißt, wie⸗ 


", opt die Holländer bey Ausräftung berjenigen Bhf, 
77 . D | w 


A 1} 


CCC ” - “ . 


a ee: 
und, DR Yen 


Sub Pe 
—— 


,. gsomestifchen Dermerfongen aber,.. wird 
- mr allein.von den Fran;ofen.als — 
— gebrauche, und in Bien Zul ic bi Tai Tel, u 


genannt, 2 De pie Deuts 

fe ums —ã— —— Kuche ded ienen. 
‚Wenn 3. die Klafter zu Ausmeflung der Släcen 
grande wird, zog Jafonbergei t ben dan — 

in ihren geo eſſuugen 
beißt blhe e eine —— Alert. 

— ‚earree, und haut alsdann 3 Ellen oder 6 Zar im 
ei Länge, und eben ſo wel in. dor Breite oder 


Bene endlich. 3 die Kiafter ; 38 Auemeſſuug der 
3õo braucht wird, t eine Rubik⸗ 
—ã— Br. Yorfe —X De ever 6 5. 








. 224 Inienen Ach ebenfalls nme die Sranzoien, 

I kenn er ni al ber ven u Ohr 
ten geſch —— ais in. Hofe 
sen geſetzt (dr. mouler du 8), und —* ver⸗ 

—— pflege (dr. Membrure.de bois), 

ann i 


Peperuich⸗ Mich welches di 
* iu finge Fi un —* aber 
—ã Ein pic der. Dinge, . * eben ſo viel 
ee, einer | 
— 





Mas man al —* Knoͤttel⸗ 


‚And oder une und — 


VVEG9 4 


N)". 


2, | 





, - 
DL .. 
“ » 
- tı 5 
. 
„ * 
⸗ “ 2 . 


J 


X “ 


m 
> 


bee Stamm· 2er, verſtehe, und was * Sm 
Betzen oder Eegen den Zotzer in Rlaftern zu bedb- 
er fr fe in XIiv Ra ©: 632 - 631." m. 


— uk zeigt, tie Erbsen —** 





„Weber dieſe Klafter⸗Rechntng 


Ken man auth eine ihres Verfaſſers, des Sri. Taf 


finer, wirbige Abß. im 50 St. des Zannov. Ma⸗ 


993. v. 3. 1772, Col. 797, 
—— lang, 
| um.5 3. och smd”breit.: 
1 Ya-tıtlgen ehe 









a 8 
* ae | 





es la⸗ 
m siten 6 — * Ben he 

ewor n Gedichte 
—* —X — | —** J AB Von ð Fuß.Go nie 
.. ya en 





Stfrröel,. = Allem. =; 


ſo re 33 Zt ter er —8* * eten k affen, —— 


©. Rlaffen . und Blaue. — 

| ungerseffee Gefchlechtes, das I iafter Yale 

- ‚gern bleibt es, wie andere Worier vieſer di, im Plaral 
‚wutndabert. . Sechs. Mafter, widıt Moftern. 


Klafter- Sols, Holz, welches in oder nach Klaftern 


verkauft wird zum Unterſchiede vor dem Bau⸗Hol⸗ 
ze/ Yun = Golge, Reis: Zolze, Schock⸗ Holse; u. 


Ef Siehe i im XXTV TB. S. 595, 7a 


Klafter: Maß. 1. Die Länge ‚einer. Kfafter, alß, ein 
Maß betrachtet, . Das Sol; nach dem Klafter⸗· ma⸗ 
ße N: Daß, dee oki 
2. koͤrperli , wolches Die. Länge 'eineg 
Klafter hat; ein ne Sted,. [0 hoch und breit die 
. Kloftern jedes, Ortes jind, mwömit nad gene en werden 
. Fan, ob die Klafter ihre richtige Höge steite. ber 
be; ein Rlafter⸗ Stockrk. 
—— Schlag, im ‚Gorfiwefen, ein Scha Di 
An Platß im Walde, — Hotz ge 
oder —— N | 





ie — Alaſter⸗ Mae... 
qui Ahr eine Klafter halteud, ig. —F und, nur nit 
Woͤrtern. Win zugyPl afseniger B , weis 
in 2 , Klafter Braun= Holz giht. 
Imgleichen, obgleich feitener, eine Klafter im Um⸗ 





en oder in der — eg en Wr 


..v, 0. dd 


_ 


! 


310 Alaghar. Klage. 


me, die von drey Mann Hit umBlaftert werben 
koͤnnen. 


i⸗g⸗t. 1. So beſchaffen, daß darüber gerichtli 
. gellaget werden kenn; in welchem Verſtande es 


u nur felten gebraucht wird. Die Sache IM noch nicht 


klasbar. 

2. Wirklich vor Geri tthagend; in der gerichtli⸗ 
chen Schreib⸗Art, und * Neben Wert xi lag: 
Ir werden, vor Gericht klagen. 

3. Vor Gericht als eine Klage angebrad; 
mit in der rechtlichen Schreib» Art. Ale bare Saẽ 
chen ade als Klagen bey einem Ge te auge⸗ 





Rlage (*), das Abſtraetum bes fofgenen Zeit» Wortes 


Plagen, die Handinng des Klagens, und die Worte 

und Töne, wodurch foldyes gefchieht; der Ausdtuck 
nnangenehmer em ndımgen Durch Törle, und —* 
ders Worte; 7 Lamentano, Querela ; Fe. Ge 

-“ säiflement, Lemeitation, Plaihte, 

1. Ueberhaupt, wo es befonders in ber edlern 
88* am uͤblichſten iſt, und am häuftgften im 
ral gebraucht wird. In Thraͤnen und laute 
agen ausbrechen. . ein Klagen vor jemianden 
susfchftten. Verſchone mic mie deinen Rlagen, 
am 9. 2. a dafür auch der Infmisiv Das Klagen 
Die bibliſchen Ausdrücke, eine Klage hal⸗ 
: gen, eine Zlage Biigen, feine Klage bey fidy geben 

laſſen, u. ſ. w. find im ne uigewöhnlich. ’ 

2. In engerer Bedeutun 

J — ——— Verſtorbenen; 

eine Bedeutung, weiche mic — 
x 

FREE im 

es, Een 













1 


Kage. 311 
hen veraltet iR, in welcher aber biefi Wort noch in 
' Der deutſchen Bibel vorfonıme - Mine’ — 
bittere Klage halten, 1 Moſ. so, 10. Sn einigen 
Gegeuden iſt noch ein Ueberbleibſel davon vorhanden, 
indem Alage daſelbſt das feyerliche Beyleid bezeich⸗ 
net, tvelches man ben Hinterbliebenen eines Verſtorbe⸗ 
"nen begeiget. Die Klage einnehmen. : Im Ofen 
Deutſchen wird es auch noch von der Trauer gebraucht. 
"Die Alage anlegen, die Trauer. Nicht aus’ der 
.. .  Blsge kommen, mus der Trauer, In der Klage 
PDS —— Erf 
3 usdruck unangen dungen 
‚Über eine Perfon oder ‚Side ‚gegen einen Andern. 
" Beine Ringe bey einem-vorbringen. Alage Mes 
etwas erheben. Ich habe Feine Klage darüber, 
’ ‘Habe nicht Urſache darüber zu Magen. Man höre 
“ viele und große Klagen Aber dich. Mache nid, 
daß Alagen Über did) kommen. a laufen viele 
Rlagen ein, \ oo. ur 
+3) In noch engerer Bedeutung, Die Klage Aber eis 
’ ne Perfon oder Sache ver Gericyt, vor einem * 
"ter; L.Adio, Br. attion, Demande; imgleichen 
Schrift, worin folche enthalten iſt. Die Rlage über 
Beihimpfung, über Diebſtahl. Eine ſchriftliche 
Klage. Seine Klage eingeben, zurück nehmen, 
liegen laffen. Auf die Rlage antworten. Ane 
' Blage abweiſen, annehmen. Din wir mic der 
” lage niche fortkommen. oo 
Die Kiage, ne Bedeuung, iſt en 
entweder eine perfönlidye, oder eine dingliche . 
Eine perfönliche Rlage, L. ABio peiſonalis, ar. 
‚Attion perfonelle, iſt eine Klage, die ſich bloß auf das 
—— gruͤndet, oder, die nur auf Die Per⸗ 
fon gerichter iſt. Sie entſteht entweder aus bes Ver⸗ 
bindlichkeit, mit der jemand uns, entweder wegen eis 
ned mit und aegloffenen.SDeriageh (Eomtraeteh), * 
.. 4 


l „ u + 





.. 


ar. > 


312 


\ eine ——— —* 2, A * 4 R 4 | 





‚ sivile; dieſe⸗ ging peinliche lage, 
‚ eglis, Zr, Aktion grimigelle, (Eine-Aing, a⸗ 
ger E Adlip ceche oder in.rem, ge \ 
* ur eine Klage, „welche ſich auf. ein Dingliches Recht 
„geünbet, und: gegen jeden Beſitzer der Sache, anfıpie 
uns ein folches Recht zufommt, angeftellet werben: 
2. kannz 3. B. die Klage, wodurch ein Chläubiger ver - 
„ Jangt, daß Ihm Die an ihn verpfaͤndeten Ss: des 
Schuldners big id jum Erfolge D her Bedlun ei eingerdunn 
a, een; £, Atlio h ypothe- 
‚Eine gemiſchte Flaute, "Adlon mist, Fr. 
er on mizte,. wird I, diejenige Klage gmannt, Die 
fie. auf ein Binglicheg und perfänfiches Recht zuglejch 
2. en und wodurch wir nicht nur unfese Sachen in 
Anſpruch nehmen, fondern auch Das ausklagen, mas 
der Beklagte und wegen biefer Sachen: n- zu. Jeiften ver⸗ 
bunden if, z. B. die davon gehobenen Rutzungen, u, 
. ınd.9h- 2, Diejenige Klage, durch welche wir zieht nur 
2 safere Sachen, fondern zugleich auch eine. Strafe von 
dem Beflaaten erlangen, Eine uunuge ‚oder ver⸗ 
* gebliche Klage, 2, ABtio inanis, heißt, wenn yon 
: feine Klage, wieder jemand anſtellt, der nichts bat, und 
. ‚einem faire Satiefastion geben fann. babet fonımt das 
s.Bprichwert: Wo nichto if, da hat auch der Kai⸗ 
: fer fein Recht verloren. (&. auch unten, im Art. 
Alagen, die Erflärung des Spricwwortes; wer 
j Flagen will, der Elage fit.) 
* —— welcher eine Klahe fuͤhrt, wird der 
* Klager, ?. Altor, Fr. Demaudeur, und derjenige, 
a in torte. bamit belgnget vi, | der Beklagte genannt, 
, Klade vor demjenigen. Dichter angeftellet 
—— dem die Perſon, ee verflaget wird, oder 
7 Re GSache, en mer geklaget. wird, unterworfen iſt, 
ao der —— Kart pen Die 


binge ; 








a 


2.7 Denychen langſt abg 


J re . ziz 
ee Sa Bist, in wenigen. heſordern 
c Die Klage wird erhoben, entweder muͤnd⸗ 
| u ‚ ober aber ſchriftlich, durch eine eingegebene 
„Blege: Schrift, oder ein Klage · Libell, Fr. Plai- 
„..doif, worin der Kläger, der Beklagie, die Urſache ber 
fage;: die Art, ver (rund derfelben, und dad Bes 
hren, deutlich und ausdrücklich vorgeftellet werden 
ie Damit, ber —* ſowohl, als der Beklagte ſich 
Zur Geimge daraus vernehmen koͤnnen; und es iſt ber 
Kicher befugt, eine ungeſchickie Klage⸗Schrift' zu 
*5 und abzuweiſen. Siehe auch Klagen, 
und Rlaͤger. 
Eine Klage,” ‚ weiche ber Beklagte gegen den Kids - 
Ier vor eben demſelben Gerichte, und wegen eben ders | 
| —T agten Sache all eneht, wird die 
Kat, Wie Be Alan, a — * 
AKe, genannt, ehedem auch bie  Alatte; 
r —— von * Vor⸗Rlage, oder Tonven⸗ 
»vione: Klage. Diejenige Prefon,. were eine. Ge⸗ 
get = Klage anſtellt, heißt der Sram: A ger, oder 
az Be ide ehede Si Beenge 
tau, Irauen, welche e u ge: 
—5 wurden, Den Werflorbenen zu beflagen, und 
el je: noch an elttigen Orten/ —— dem Wahr 
Men nach, perhawden Fan, da vie Bäche ſelbſt im 
. tfommen Ar werden auch 
T. Klatge⸗Weiber, Zuges Yilützer, und n’ailders 
: Den Eeichen = Weiber, Trauer ‚Weiber, Keid: 
Grau; Leid⸗ Schweſtern/ genanut 27] 
22. Die Klage⸗Weiber, L. Mulieres Iamensetrices, 
Plantirices, Praeficae, ge eten untee andern zum Leis 



































8 praͤnge der alten Roͤmet nid. Griechen. Es 
iaren Frauenaperſonen, Die für Geld ben ben Leichen 
. enleten, und Teaser -Bieder Mir elaͤgluüher Stimme 


53 


fangen, Die or Di rauhen und traurig.n Tone der 
Teonpeen: ‚mußten. Diefe 
- u * Trauer⸗ 





“> Sm der erſte: gie he waren | 


kan, and unſre 


ya’. 


R |’ Acete⸗ *— 
r rauer⸗ aber Kia: 2 Je lägen Netter, * | 


. wurden von den Klage⸗ Weibern angeftimmt, Pa 


"man die Leiche ats dem Hauſe weg trug, und’fortger - 


 febet; bis man zum Scheiterhau gekomuien war, 
wo der Todte verbrannt werden follte; "ja, fie ſtimm⸗ 
ge fie oft von nieuem noch bey dein Scheirer * 

6 det Körper verbrannt, die übrigen Kno 
u Urne geſammelt, und das ganze Leichen⸗ m. 
vdllig geeuͤdigt war. Bieweilen rifjen fe fk 
Haare aus, darin ihnen die übrigen 
an des. Verſtorbenen nadyfolgren?' 

In wie fern Rue Den Griechen zugeſt 

ben koͤnnen, zeigt, Pfeiffer Pi ae iv, e. 7— 

{37 "Siehe an h,Artp Young$ Unterfuchung 
.sbgörtifcher | erg in * feige J » 
nin ix | 













 Wnge: Weiber ie unter andern. wi 
‚genden Worten: det ven omus A 


— — um p 


ben vs i — Fa — un 


ir 


1 
Hoft. unb viof Lrhfe n, in Einen, Macht in einer 


" BR TAE: von 1785, darin er bie Trauer : Bebräuche 

"Ber Spebräer, nach Anleitung der b. Schrift, beſchreibt, aus 

der @telle er. 9, ı7. 20 mwabricbeinlich, dab, bie Klage⸗ 

- Meiber Gäugerinuen geweſen fenm, melde in melodifchen 

; Frawers Liedern geübt maren, wenn fie nleich die Melodien 
ber feprrlichem raus Befänge von Andern nme durch bas 


EEE. hör erlernt harten, 


.n 


I Meeei 1 

übe e, nach Geler's Meinuñg Yin Lraet. de 

Inu, 38 Der Tob⸗ iſt zu ͤn⸗ 
fern gefallen und ih unfre Pauaſte 
| Ken * —— en u De mir 

e Juͤnglinge e 

nert Carpjoo in feinen 'Anmotet. ad Goodwini Moſen 

G Auron, pP. 652) gam wohl, daß nian nicht einerien 
Klage⸗Lieder ben jeder der Reiche ger 5 fondern Diefels 






ben nach Beichaffenpeit der Peefon, und Ver⸗ 
dient , tet ‚Indefien 
78 Gen. Errobtman €) dar bafär,, tl \ 





* des Jeremias bie *8 —— die 

ruchcae geſchrien haben. vermit aus 
Vergleichung mit ehem anbern.$lage« Liede, welches 

ich weiter unten anführen. werde. 

| Yen andern Wölferm findet man. hin und wieder | 
„ won Gebrauche ber Kigges Frauen Spuren. Daß im: 

Ä Ealabrien eine ähnliche Mode beobachtet worden ſey, 

— gr 44 a fe J 

nning in ſeiner Bibl 

x derſelben kommt audl die Leiden Klage ‚ bereit sch 

„ eben gebacht habe, vor. 

. „, Running's eigene Worte find folgenbe, Funeru co@- 

fierudinem inficetam fatis, fi non ,‚ ktiamnum ho 
die preficis in Calabriw ufteram refert kiserarin fao MÖC, 

Ä r T —— nd a: 3616, P. 297; 

quamı operz pretium ce uia haflenus ineditum bi« 

bliothecam pie pain hoc co donare. IBber 
eirca funerälia conſuetudinem babens miräbilem & faue —*8* 
cam, Quam primum enim paterfamiſim, vel inssrons moriter, 
maritus ,, vd mulier, — —— eonſanguinit æte 

fentoros voce defimlienn 4 A pi A 

vitotibas autem — ne confervens con ıfüerudinem, u . 

An samen ‚bac' in perie vidauur; 3 enim mASTOnan —* | 





DR ' 


nd Inh 3 ln Ze 


a ar 


boc modo: 3* 


‚dam cæœd,, „qnae per vyehmes cauaude euren Sa 


” wo ’ 
ER deep am a — 4 
ee , Bi,vieune del altre mare, ur. . 
1 dere fifa! © a. 
2.0 nn ne nie u 7 7. 
1 ner α mei be Special, un a Be 
rn Mafia fr et ai Ä Fe 
* '".. Io fprchlah era wire me od 
wi 3, BR la Ice del mia ruf. . IR up BEER E Ze 
s. | 4 "Mare fie ik for 2 "177777 Dee Por EEge 
Be Tine fie 
En Winde Frafco 2 nein Be 
en 
W Cosi l amera feiine, re BE 
Im. ν AU 000 Ascuesion "la. En Zu 


wo ben finder fich zugleich eine Neberfegung die dee 
Verſtand ziemlich richte no Se —— ketz⸗ 


seen Zeilen, deren Werfland wohl biefer :: „So berrübt 


wen ie eben behauen, und ihrer 


ene 
. — „Deht nö me: ‘eben: fo betruͤbt if eine van, 


4 wenn fle bon neuer, ober zum zwehten Mahle verfchlim 
„7 mert if}. Chielleicht wieder Pittwe worden ifl,)“ Troͤm⸗ 
ling, hafdiefe Verſe in folgende deutſche, obgleich aus. 

6 — — Reime gebracht: ne, 


Pr Fu | 


Dr 2; T 6 Fam der fine Erebel dert * — 


r.Der da beram that leihen? 

“ u u ser kam wol aus dem hohen meer, ei 

“ mein «uns that er erreichen. N 

ae rer Bhieich iu mein. Gchlafsininen ger, Der 
tn 5 Mein ungläc muß ih klagen, u 

” j ‚Und. verbrad) mie mein Spiegel Fler, ° 


Vor Leid mußt ich verzagen. er 
5. Der Spiegel war ‚mein lieber ur 
” in Trof in meinem Leben, 2 - 
— Deß ich wibsmer _ wergeffen rann ARE 2 
Br \ Groß 


8 


un : 


/ 


NN Ber en 
NEN, Din gleich wie ein Wiidenbaum, 

“ = name ibm fein. Aeſt ſeynd abgebaut, 

pr . Aanger Fir muß im Tranıge Bahn, 

- 7. Zeimer'ift der hn auſchaut: | in 

|. Mir Ad} Berihben veriohrän 200; 0 


Allem Üngläc diefer Wete 
=, Din ich, ige gar ergeben. 


: ad bie ‚Haliänifhen Reime bemwifft, fo ſcheines 
ach Pod platten ge ſchen Dialecte gemacht, bie üh 
ter aber nach der alten Rechtſchreibung richtig u N nr 
U Noch ein anderer Zeuge von beſagter cala 
a" Be,'ift Angeles Roccha, weicher verfichert, daß Diebe 

dem ia Strlien nad Apulien Statt gefunden habe. 

: Feftis eit smrimıs Angelns Roche, (ſchreibe Dillher T.1. 

J 66. aead. p. — —— nr te 
maerecneiac ci u eon· 
ſpetadinom etiemnum Ne ii Apulie & Celabria code. 
. von, in Bibl Vqtic. p. 344 


Auch unfere Deutſche haben bie Rlage- Weiber ge⸗ 


ve de keine Spuren’ davon finden‘, Doch in den. mittlern 
„. und ſpaͤtern Zeiten. en Turonenfs berichtet, 
vi 5, 34. dafs die, Klage- Weiber die Leiche des Elodo: 


N bert in ſchwarzer Tracht begleitet haben, und daß der 


Gebrauch folcher Weiber bis in das Ste Jabrhundert 
“gen babe. 


Als etwas befonderes verdient Klone: Wie zu Mh 


*- den,. daß die Deurfihen ice au Alpe 
ſondern auch Schrey e⸗ Adnet er 
ban vgcuchmen —— — wiunnin 


"ae a REN. 
EEE wi, ehe * —— Orkan, die Bed eciaen 


a 
"Msrı.“ 1 








ande untericheiden, 
vinen Unfläger bedeutet, 


7 Merkel, u zix 


Bein Troft kan ich eebe. 







tann peyn gleich nicht in den aͤlteſten Zeiten, weil 


ih warn, miß man Die am en I“ a 









98 Ä | 
Nuan iug ſchreiſt Haven, ig folnem Gepmlarıeo 

phalieo - Mimigardico gentili, * Nolumus quidem vire- 
rum gravisstcm feminarum in lacryanes leriteti Comparare 3 
notifimum tämen ef, moris huiusce vefligis in — 5 * 

g  enque vicins ad Rhenum mMetropuli adhuc hödiedum d 
hendi, gun psiseipi in funene.ad - laerymabile hoc 
um non info. dierhreie viri 1 Schuey Gerren inde Po 
pellati) deftinantur (* 





—— Eike haben unfere Deu, fo wie. 
Üchers 


in mehrern Stücken, mit den’ Hebraͤern etwas 

. enftinmi es. Auch bey den Sebräcen finden toie 

3B nner, Amos 5, 16. Es wird in allem 
© -Beflen "Wehklagen feyn, und auf allen Srraßen 

„wird man fagen ! Wehe! , Wehe! und man 

„wird. den Adermann sum „Erausen rufen, 

nd: sum. Wehklagen de weinen kann. 














A | Ratmeeiben Hile. a0 cap. 1 cap. 18, 9. 1. mache bie Elche | 
Verfion herieyen: 


deutlich. ch will nur bie 
Sue ver in-honorem defundi, idee tenentur —2* mer 


Ivere ꝓleuctoribi &. plan&ricihus, at: sum. plen- 
7* Sin autem praceperit (defunftus) ne planganı un, ° 


id intermirtunt, 
ae "Gerpaalı Annstane sd Gondwiki Molkn & Au p. 658. 


Zernil Bibliosher, an 
5 Er. en in Hägiegssphos, V. Tet. wi | 


' Bey den Hochlaͤndern in Scotland, 

den Derg- Schotten, fommen, fo bald jemand ni 
die Freunde und Verwandten des Verſtorbenen zu 

men, un leiſten her dederagenden die erſte Hude Ges 


J 


Rx Ar —— * —* von den Ban 


— 8* —— — einen Andario Cangies) ne 
(genden, Worten Ka : 

| rum: vicen fünus Atchiprefulie 

Agtippinenfis ab —— dempo eibas .. viri onemisaban- 

en en, plorarum FR rn iete 





We 


—— 


‚Bam. fo über Hi Er: den Tanz a ; iſt ed eine 
von hoͤhern Stande find, nd, mieshen Sch 


f 2 





J RF .* 
; . .. 
0 “ 
N . vr 
N J 
En *2 FREE 
' . 











ft ver nen ein * 


Diejenigen, die 
Klage⸗ ei t. 


pe en kr € — ah De Ve Zoe 


Ehefrau, fo — 





einen traurigen Ton : ren laſſen. Eben dieſe Gewohn⸗ 


it ſindet man gli 
Feland nd. 


fals in reinigen ? Gegenden Ye 





re 
. En 


© vs vr PN plonine i in onore, dicune u 
Es einir prope phara dolentibus ex anime, Damp. 


28 0. Km 


VRR 





Running.flriit Mason, ie felnmn-Sepnlaro Weit- 
phalico · "Mimigardien gentit a gentili, alfe: Nolumus quidem riro 
rum gravirstcm feminarum in lacryımas leviteti. comparare ; 
notiſſiimum tamen eft, moris huiusce vefligis in celeberrima, 
eaque vicina ad Abenum mMetropoli adhuc hödiedum d 
bendi, quando priseipi in.funese.ad Iscrymabile hoc 





um non infime dignisstis viri 1 Schuey s gern inde ap 


pellati) deſtinantur (*), 

In dieſem Stücke haben unſere Deutſche, ſo wie 
in mehrern Stuͤcken, mit den. Hebraͤern etwas Ueber⸗ 
e Hamm es. Auch bey den Sebräern finden wie 
nner, Amos 5,16. Es wird in allem 
Ga —*2— ſeyn, und auf allen Soßen 
BR man fagen! Wehe! , Wehe! und mas 
Aird den Afermann zum Transen nen, 

und zum. WebElagen, wer da weine kann. 
! Maimonides Hilc, cap. 18, $. 1. made bie Cache 
ganz beutlich. Ich will nur bie verſten Gerfepen: 










vn , Yerputati — ed Goadwii Mofen & Aaron, p. 650. 


Zernii Bibliorhep, en 
* Vberiores Annotat. —x in —X V. Tæt. ibro⸗ ad 
Wocleaft; X —X 


Bey den ochlandern in Scotland, uber 
den Berg- Schotten, kommen, fo bald jemand mr 
"die Freunde und Verwandten ded Verſtorbenen zuſam⸗ 
men, und fin Yen Ereragenten die erſte er 
per. 

d 9 munning ige Ai Bude von: gun. ba —— 

—** en u: 





7 









—W 1 ve duo viri 
* qui —— edtrent, nt ma sb oenlis 
—5 fo urn Seht hieraus 





J ver Eni — — nm 


us vergit| in honorem defundti, idee ne araden Io. | 


Preficarım- vieem fünus — 
comiseban- 





Fer m 


rs eben 1 Den tl. ET f der ee ein ee Ä 
Mann, fo.führs die Winlve den Tanz auf; iſt es 

Ehefrau, fo thut es der Wittiver. Diejenigen, 
„von böpern Granbe find, —A wi Klage Wei 





» 






k 





u"? I dr Beniom Grehenlane, * 
* —— Ar in feiner Reife 
"warte, 





5 Gh an an eg ufe Zuuf Die — Bach — 

0 hörten wir ein rdeutli 

und — —— 55 —** — wc I. 
n⸗ 


Don fagte und, daß; ber alten Sewohnheit Se 
* ——— —* te Schul "derhiber ' 
ı —5** Ar: * ihr 
u 
. Geunde, Bf. fich biefe TH fchen ae enahe it 
maſſe, als andere Leute, die natlrlicher Weile 
Diefe gedungene Klages Weiber flag ihre, ar ve 
zerſtoßen ihre Selten, und unterdeffen fingen: *8 
ger Geſellſchaft Loblieder auf deu Todten, e& 
undawlichen oder weiblichen Geichlechte in ham rer 
Gattung Yon Liedern paſſen ſchlechter, gud 
Be * —— * 
ſeyn moͤgen. ieſem erbaͤrmlichen Geſchrey 
miſter bene Da 


an. 
{ “ 2 









© vn wi: —X plorant i in unere, dicune 
Bi asinir prope pluta dolentibus ex anime. Bes pk. 


en we nn — 
. 
‘ 
. ” 


», 


a u, a jegt —— 


rathen, und dieſer r— —8 ilter Freund, der, wie 

"die böfe Welt * dee Dame ehenrahls wicht gleichgultig 
eweſen war. Wir empfehlen dir imſere Aeltern, - fa 

& Andere; Eäffe meinem Grevatter die Sand, ſetzte eine 

£ —*2* Sing, und noch tauſent ——— ne Qiers 

urn tag: das Heulen a nk vorge Reit ganze 

ze : Brei e von Thrönen, un —*8 fern bes 

J bie .aud.dem runde det eriens. iu Fonjugeni ſchie⸗ 

en. Sie jerſchlugen ihre Brufl,r und raufteh ſich die 

Er aus, fie wollten mit dem Tobten fferben. — — — 

x Ss fich er nf aut — Ange die Kla⸗ 






a — einen. und b bes äbrige wirb unter bie Ars 
«. —— Wenn das Opfer mund. dem Haufe getra⸗ 


Bir side Sprinen pit m 

X v ei 

| ei nicht mehr; ala s einen 0 nen Me 
alten. Räle, ein Schafe» Bieetel, und 15 Sols an 










wo. 8 
* 6a Er se zu 
“oe 


Aleiba werben ebenfalls Mfegelente 8 

GBrũe Erzaͤhlumg (*), gebrauchen die Portudie⸗ 
ir und Schwarzen faſt einerley Ceremonien dep dem 
—98 der —— Perſon in einer Familie. So 
2 Do das er Familie ſtixbt, verfammeln ſich alle 







— — aa; und mem Dr Da 
, e exe. es 
Ber Bann a 8 der Wittwe und den Kindern des 


7 Verſtorbenen * und fangen ihre Klagen auf das er⸗ 
birnlihſe au, fo oft ein Fremder kommt. ‚St wei⸗ 
“nen 


ine m Biken vor zu und a zu Lat en > den weh: 
ee . 468. 





\ 


J 


' 3 


. . * 2 
+ on vach dein Tacke, und ſiellen ſich gegen die, weiche 
nicht wiſſen, daß alles nur eine Berſtellung ift, als uns 
- wilder an. Am Ende jeder Klage: Steite werden fie 


mir Branntweine und Palni⸗ Secte bedient, den fie fo 
Inftig teinfen, als ob fie den ganzen Tag gelacht hätten. 


- &o vertreiben fie ſich die Zeit bis neue Geſellſchaft 
kommt, nud da gebt das Trauern wieder an. = 


Aud) die Wilden in Amerika beweinen ihre Todte, 


Nachdem der Leichham bekleidet und ausgeſtellt ift, neh⸗ 
“men die Thränen und Klagen, die man Bid auf dieſen 


‘ 


Augenblick zuruͤck zu beiten gezwungen wird, in der 


Drdnung und Cadenz ihren Anfang. ine Matrone, 


die ben dieſer Gelegenheit ſtatt dee Perfon dient, wei 


she Die Kömer Prefica nannten, flimmet den Tremufans 


. ten: yaerft an, der alle Die übrigen Weiber nachfolgen 
‚die * eben denfelben Tacı beobachten, aber andere 


Ed 


= 


ter hoͤrt. 


Korte gebrauchen, fo wie es ſich für jede Perſon am 
beften ehr, und mit der Beſchaffenheit, die jede mit 
der Vertvandefchaft oder Freundſchaft des Verſtorbe⸗ 
nen gebabt Bat, überein kommt. Dieſe Wiufit dauert. 

eit; nachber aber fegt ihnen einer der Aelteſten 

ſchweigen auf, worauf augenbliclich eine allges 
meine Stille erfolgt, fo daß niemand Beine Klage wei⸗ 


Neuere Benfpiele von mufifalifchenumd nach. dem Tatte 
Inges Liedern, bie in einigen franzöfifchen 


eeichteten 
‘ haften lich find, finder man im x Ih. der aligen 
meinen Befchichte der Länder und VölEer von Amerika, 


Dale, 3758, 98.4 & 459, f. 
MR 


R J 
Figaelich führt and) eine Art der Nacht⸗ Eulen, 


Sirix funeren Linn, deren klaͤgliches Geſchreh der Aber⸗ 


glaube für den Vorbothen eines Todesfalles haͤlt, den 
Nahmen der Klage-Ftau, oder Todıeens Eule . 
Eiche im XI Th. S. 586, | 


Ofen. XXxIx th. 2 KRlage⸗ 





W ea 





7 


322 Kage ⸗Geſchwr · Mose ri 


Alage⸗Geſchrey, beſteht in einem Barden, wait lauter 
‚Stimme deutlich —* en Yedyen, Bisapeilen 
erhält fich ein folches Gefahren Ducchgängig in.eineglen - 

* Tone, befonders, wenn es mit einem heben berchbein: 

gm enden Laute ertoͤnet. Wenn es in einem niedejgen 

. "Tone fich endigt, ift es gemeimiglich indem Falke, wenn 

die Kräfte durch das befüigers Gelcheeh Denelis.ge pi: 
chet worden find. 

Klage⸗ Haube, heißt, bw dem. vegensbyegifihen Wei⸗ 
bern, eine von weißem Zeuge verfertigte und auf.ge: 
wiſſe Art überfchlagene Haube und Ko fiel deſ⸗ 
ſen ſie ſich in der Trauer zu bedienen pflegen. | 

lage» Saue, $r.Maifon de deuil, ein Haus, in wel⸗ 
hen über einen Verſtorbenen geflaget wird; ein auſſer 
‚der deutfchen Bibel ungewoͤhnlich gewordenes Woͤrt, 
wofuͤr im Hochdeutſchen Trauer⸗ dc und im 9.8. 
Keid⸗Saus, uͤblicher find. 


—2 — obrigkeitliche Perſonen in Coine am Rhein, 
welche uͤber geringe rengeun zu erkennen haben. 
Alage:Kibell, fieheöben, S. 313. | 
Alage: Lied, ein trauriges gied: und in weiterer Ber 
deutung, ein Gedicht, in welchem traurige Empfimd: 
gen herrſchen; am haͤufigſten im der dichteriſchen 

Schreib⸗Art. Die Rlage⸗Lieder "jereinid find 
unter dieſem Nahmen bekannt. 
Den Blages Lieben bey Zeichen, fiehe oben, 


©. 3 

Alage- inne, bey. den alten Hebraͤern und By 
(hen; f. oben, S. 317, f. 

Ziege: Mutter, fi ebe oben, S. 313. 

Alane:Schau, eine Benennung der Gerihus: Ge⸗ 
böhren; ſ. Th. XVII, ©. 386. 

Alpe weh} > fiebe oben, ©. 313. 


3 . 


> 
. „Alagen 


agenm. 223 


Rlago· )r unsangentfine Empfindungen tur Töne « 


©. 


. und Monte merblich machen. dreyfacher 

Geſtalt uͤblich. 

IL. Als ein Neutrum/ mit dem Hatfewortehaben. 
1. Ueberhaupt. Die Sürften teauerten, Mann 


und Weib klagten, i Macc. 1, 27. Dieſe murmeln 
und klagen mmerdar, Br. Judd V. 16. Yon “ 


Hört. ihn das ganze Jahr klagen. Jmmerewas  — —, 


. 38 Magen haben. ine Blagende Stimme, . 


Der Gegenſtand der Klage bekommt das Borwert 


über, Ueber cheute Selten, über Mangel ‚der - 


Nahrung, über andrer Stolz, über jmandes Be⸗ 


drückung klagen. Veber Schmerzen im Ropfe, 
'Sder ſchlaf loſe Naͤchte, uͤber Mattigkeit, Aber 


Sroſt klagen. "Ich babe nicht über Schmerzen zu 


klagen. Im Oberdeutfchen auch wohl mit der vierten 


Endung. Schmerzen klagen, d..i. über Schmerzen. 


Der perfönliche Begenftand, an meldyen,die Klage ges 


richtet HR, wird in dieſem Falle vermittelſt des des 


worees bey ausgebrintft. Ziey jemanden über enone — ' 
klagen. IN 
E23 Daß 
*, Rlagen, nm dem Bero cl bem 00: ied N 
9 ae Wieder m 555 in — ** 
iſt eine mung des fi —* —5* Du ac —33 
Die unangene 
bar) agen, 2 Sinn, 2 ** * Donate u 
t werben. Es gehört daher Griech. ur 


meinen, bey demliiphilee klahai, * ed Fiesta Heiner 
Kinder, im Niederſ. Plänen, — ‚ und andern Zeit; 
tern dieſer Bir: Go fern bloß auf den lauten Ausdruck 
den wird, bebeuert Flönen im Viiedert, auch, mit einer 
Mingenden Grimme reden, umb:kingn —— re 


an raüfle, Dat nien bie Ableitung gat., wo — 
richttich Tiagen, und Tiamor, Clameusd? eur gerlätikthe: 
ER —— 
ſalec des. deatien Flames: . 


- 


394. - Klagen, 
.Daß das aeufbotuche Klagen über feine Umſtan⸗ 
*de unrecht, und. mebrentheife ganz ungegründet und 
uni Dr werde ich weiter.unten darthum. “ 
„2 2» Afn.engeren Bedeutung/⸗ bey einem Hoͤhern, bey 
einem ı Richter Plagen. Sowohl abſolute. Er will 
"Magen. 8 and) mit dem Ausdrucke des Gegenftans 
des der Verfon und Sache. Ueber jemand Elsgem 
Noch mehr mit dem Vorworte wieder. Wieder je: 
mand Klagen. . Der Endzweek, die Abſicht der Klage, 
erhält das Vorwort auf. Auf die Eheſcheidung, 
* auf eine Eyrenerklaͤrung, auf eine Schabloshalt⸗ 
2 Faden. Bey der Obsigtett, vor Gericht 
lagen. - 
PERL irre Wer Eopen- will, der Klage feſt. Die al⸗ 
n Deutſchen folgten, bey Anbringung einer gerichtlichen 
mn nur allein dem Rechte der Natur, und der gefunden. 
‚ Dernunft. Der Kläger bradıte bey dem Gerichte feine De 
Some dig auf eine ganz natürliche und fimple Weife, mb 
ängftliche Sorgfalt, an. Alle kuͤnſtlich ausgeſonnene 
und Verſtellungen wurden für unnschig and 
ig gehalten; und Die vielen —— ‚ber Fla⸗ 
in. gerpiffe Ordnungen und Arten, welche im — 
te vorkommen, find lange unbekannt geweſen. 
aſſer des Richtſteiges, welcher die Art und in 
"ggie die alten Aalen ihre Klage vor Bericht angebracht 
„hatten, fo forgfälti Y beſchrieben hat,  genfenne ber Haupt⸗ 
in ebeilung 6 der K wen, in bürgefliche, peirtliche, und ges 
— ſ. oben, —ã alten after —* 
ten eine ungemeine und en ihre 
Richter, weiche fie vor —— der Klage um Erlaufs 
Fi baten, So Bald diefe gt San, nude 6 die ange in 
en Redensarten vorgetragen, welche der Berichtes 
& reiber aufzeichnete. Man et zuin Beweis, unb 
nach biefem olgte das Ends Urt 5 
Da es alfo, wenn man Hagen will rauf anfommt, 
daß man die rechte Klage wähle, den efla ten bey feinen 
Gerichten belange, und Übrigens andere Bebräuche and 
- ‚Gewohnheiten genau beobachte, wenn die Klage augenoms 
men, und der Kläger nicht vor bem Gerichte abgewieſen 
werden fol: e bat man Dusch dieſes Sprichwert bamfelben: 





4 
u" 





4 


er mit 


tn 


die ihre eben wollen, daß er usoͤrderſt bie rechte Klage | 
anftölien. —* alles ‚st zig fol, was nath der 


Eenchts «Brbnung beobachtet werben. muß, weun mar 


vergeblich‘ Flüge n will. 

Arch heut zu Gage dient biefed "Sprichwort einem jes 
den Kläger zur ‚Lehre, daß er nach demfelben ermege, ob 
ortheil Hagen könne, und ob es nicht beſſer fen, der 
Klage fich zu begeben, ald wit einen Gegenparte, von wels 
chem am Ente doch richte gu erhalten iſt, lange mit vergeblie - 
hen — zu proceffieren; daß er ferner bie Art des Pro⸗ 
EN e, bie rechte Klage unftelle, auf bie Beweis⸗ 

ttel other bedacht fey, und was dergleichen mehr iſt. 
‚Il. Als ein Reciprochm, ſich klagen, in wel 
der Geſtalt e8 doch nur im Dberdeurfihen und einigen 
‚ gemeinen, Wind - Arten Ablich if, für fich beflagen. 
Sowobhl abſolute, als huch mit der zweyten Endung 
der Sache. Sich ſeines Kopfes klagen, über ſeinen 
Kopfklagen. Imgl. mit einem Vorworte, als: ob ꝛc. 
In engerer Bedeutung iſt es im g. 2. der Meißner 


im der abſoluten Geſtalt ſehr uͤblich, über Förpertiche 
. umangenehme Empfindungen klagen. So bald ſich 
. eins im Saufe Plage, Gell. —* Unpaͤßlichkeit klagt. 


Er bat geſtern angefangen, ſich zu klagen. Anderen, 
beſonders niederfä fifchen —X iſt diefe Art 
des Ausdruckes ein A 

JH: As ein Actiyum, feine unangenehine Om 
pfindungen durch Wortẽ entdecken, mirder vierten End⸗ 


- ung ber Sache. 


1. Ueberhaupt, mit der dritten Endung der Per⸗ | 
. fon... Einem etwas Flagen. Kaſſen Ste ſich meine 
‚„vrorh, mein Elend, mein Anliegen, meinen Jam⸗ 
mer Flagen. . Das fey dem Zimmel geftage! Mit 
— ug Dei vierten Endung Der Sache, wir haben 
logh und ihr wollret nicht weinen, Matth. 

Ba 12 ei eg ini Hocheisfchen ewößnlid, 
Su ‚engerer Bedeutung, deflagen, mit 
Auelafing der Pritteß Eundung d her Yerſon; eine nur 
im Oberbeurfihen übliche omg." 'v: Wer feinem 
&3 | Binde 


8F 


4. 


6Aäqqen. 


Binde su weich iſt, der klaget feine Striemen, Sir. 
30, 7. In noch engerer Bedentung, "einen Verſtor⸗ 


benen beklagen. Chart ehlagte ſinen toten, Otrycker. 
Man wird ihn nicht klagen, ach Bruder! Jer. 22, 
18. Wenn einer ſtirbt, fo klage ihn, Sir. 38, 16. 
Da Fam Abraham, daß er fie klagte und beweinte, 
1. Moſ. 23, 2. . In welcher Bedeutung es auch in 


der hoͤhern Schreib Art der Hochbeutichen zuweilen 


gebraucht wird. 


Das Haupt: Wort die ‚Alagung Pa in den - 
4 


ufammen gefeßten Zeit: Wörtern üb weit Die 
Klage und das lagen dafür geraucht werden. 


Das unaufbörliche Klagen über feine Lim 


Rande ift unrecht, und mebrentheile ganz unge⸗ 


gruͤndet, und unndg. Es ift gewiß ein höchft vers. 
drießlicher Gemürbss Character, wenn Leute mit ih⸗ 


Umftände, andere Leute gar zu ſehr belaͤſtigen. 

in der Meinung, daß der Character eines rech 

fenen Menſchen es unentbehrlich erfordere, daß man 
ücht alle feine eigene verdrießlicye Vorſtellungen an: 


ren Klagen und Vorſtellungen der ihnen —— 
fi * 


ern Menſchen mitiheile, und ihnen dadurch beſchwer⸗ 


ich falle. behaupte aber gar nicht, daß ein Ehe⸗ 
zatte dem andern, ein Freund dem andern, ein Menſch 
em andern, niemahls feine Noth klagen muͤſſe. Nichts 
veniger als das. Einer der groͤßten Vortheile des 
Eheſtandes, der Freundſchaft und aller menſchlichen 


Sefellfchaften, beſteht darin, daß einer des Andern 
aft trage, daß einer gegen der Andern fein Herz ass. 


hätte, und fich Dadurch nicht nur felbft feine Betruͤb⸗ 
ig ‚vermindere, ſondern auch Andern Öetegenbeit e⸗ 
e, eine der menfcplichftei Tugenden aud;uüben, und 
en Traurigen nnd Bedraͤngten mit Kath wid Thar 
eyzuſtehen. & tede nur von Dehjenigent verdriegfi- 


e % 
u * _ ‘ 


ben und hoͤchſt beigptwerlichkn Beuten, die alle Ipre le 
- Te : re he - 


“ Me mit den menfchlichen 


Warn. 32% 


"ne Ungemaͤchlichkeiten und Beſchwerden gar zu lebhaft 
empfinden, und beftändig was zu lagen haben; wel: 


che durch ihre verdrießliche Gefichter ımd Klagen ihre 
. wirkliche Noth hundert Mahl größer vorftellen, als fie 


in der That iſt; deren Klagen mebrentheile gar) unge 


“ gründet find, und welche durch ihre Klagen feinen 


ſondern Vortheil erlangen, fondern ſich und Andere 


dadurch höchft muͤrriſch und inißmuͤthig machen. 


— E86 wird mir fehr leicht zu beweiſen fenn, daß ein- 


ſolches Betragen mit einer wahrhaftig menfchlichen 


0 D 


Geſinnung unmoͤglich beſtehen konne; denn es ruͤhrt 
unſtreitig aus einer gar zu weichlichen Gemuͤths⸗Be⸗ 


| ſchaffenheit her. Ein rechrfchaffener Menſch weiß aus 


Gründen der Vernunft und Erfahrung, daß wir in 


dieſem Leben nicht lauter erwünfchte und angenehme - 
Umſtaͤnde zu ertsauten haben. . & ſucht ſich demnach 


·10 


auszuhaͤrten, umd Die kleinern Ungemaͤchlichkeiten dies 


ſes kebens entweder gar nicht zu empfinden, oder hoch 
micht gar zu ſtark. Einen folchen Menfchen betreffen 


hundert Uebel," und er würdigt fie Feiner Aufmerkfams - 


keit; und Inden er weiß, daß er wichtigere Dinge zu 


» 
E R } 


denfen "und zu thun hat, fo bat er feine Zeit, auf bie 


kleinern Uebel des menfehl. Lebens Achtung zu geben, 


und er ſchaͤtzt es demnach auch nicht der Mühe wetrp 


N‘ 


*8 


u ſeyn, in weitlaͤuftige Klagen über dieſelben auszu 
rechen. Man kann alfo ſagen, daß ein Menſch, der 


umaufhoͤrlich klagt, fein ſigrkes Gemuͤth befike, wel⸗ 


"ches den gzuhen des menſchl. Lebens genug gewachſen 


waͤre, daß er zu weibiſch —— und daß er ſh nicht ge: 


chten beſchaͤftige, weil er 
ge Augenblicke genug bat, um auf die Quellen fer 


„ ner unauf hoͤrlichen Klagen zu ſehr Achtung zu geben. 


‘ 


a 
Ya 


Er iſt alfo einem Menſchen aͤhnlich, welcher gar zu 
zärtlich erzogen ift, und welcher daher bey jeder voupen 
Luft vor Kroft zittert; ‚mer ſich aber fehr oft dem Wet⸗ 
tee: Ausfeht, der fann dem Stuͤrme und Ungewitter 

3 4 tro⸗ 


3 


28 Kam. | 


trogen. . Aus biefer Urſache ſcheint es berzurkren., 
daß die Schwachheit, von welcher ich hier handle, mar 


. ter dem Frauenzimmer und unter vornehmen Leuten fo 


® 


gemein iſt. en 
Bey. manchen Perfonen kann auch eben hiefe 


. Schwachheit aus einem finftern und zur Melancholie 


.. 


geneigten Gemuͤthe herrüßren. In dem--Gemüthe 
mancher Perfonen herrfchen gemeiniglid) Mißvergude \ 
gen und Verdruß. Sie find daher ärgerlich, und die 
geringite Kleinigkeit erregt in ihnen beunruhigende Leis 
denſchaften. Weil nun das Mißvergnügen in ihrem 


Gemuͤthe unaufhörlich fo ſtark ift, daß ed alle Augen⸗ 


u . 


blide zum Ausbruche bereit fteßt, fo darf nur eine 


_ Kieinigteit pinzn foınmen, um Diefen Yusbruch volende 


ue Wirklichkeit zu bringen. Kaum kann feichen Per⸗ 
nen alfe eine Fleine Ungemächlichkeiz au ihrem Körs 
per,. oder in ihren duflerlidyen Umſtaͤnden, aufitoßen, 
fo fihaffen fle ihrer Leidenschaft durch ihre Klagen die 

eroünfchte Befriedigung, 
Derfonen der menſchlichen Natur gemäß! . Ein rechts 
fchaffener Menſch ſucht allemahl das Uebergewicht des 


Veranuͤgens zu erhalten! Er weiß, daß ihn die goͤitl. 


Vorſehung in eine Melt geftt bat, welche.mit Gügern 


augefuͤllt üt, aus deren Empfindung er das Gefühl der 


. Güte und Menfchenliebe feines Gottes herleiten foll. 
. Er gewöhnt, ed fi demnach an, ‚vornehmlich feine 
- Yufmerkfamfeit auf das Gute in diefer Welt zu rich⸗ 
„ten, und er finder alfo in biefer Welt mehr Urſachen 
ſich zu freuen, ald durch unaufßörliche Klagen über alle 
. Kleinigkeiten, ſich unter. die mißvergnügten Untertha⸗ 
‚ nen Öottes, die wieder feine Regierung ‚murren, zu 


mengen. 5 j | 
. Der Menſch verfündigt fich demnach an ſich feibft 


durch fein. ewiges. Klagen über alle Kleinigfeiten, und 
verlegt eine feiner höchften Pflichten gegen ſich ſelbſt, 


indem er ſich in dem Genuſſe feiner Gluͤckſeeligkeit ſed⸗ 


‘ 
l 


Wie wenig handeln diefe . 


\ 


A 


was ift ein 


DI 


ret. Was helfen mir alle Guͤter und Mollommenpeis 
ten, wenn ich über dieſelben fein Bergnügen empfinde ? 
Dieſes Vergnügen. ift der Genuß diefer Güter; und 
Bet ohne Genuß? Bey allem Ueberfluſſe 
Det Güter genießt ein ſolcher Kläger Fein Vergnuͤgen, 
meil ein Mleineg Kopfweh vermögend ift, fein —* 
ſo hart anzugreifen, und ihn uͤberwiegend mißvergnuͤgt 
zu machen. Ein rechtſchaffener Menſch muß alſo, aus 
Liebe. zu feiner eigenen Gluͤckſeligkeit und Gemuͤths⸗ 
Mube, ſolche ausſchweifende Klagen vermeiden, und | 
fidy das menfchliche Leben, welches ohnedies mit genug | 
betrübten gufällen untermengt und durchflochten iſt, 
a oßne Noth befchwerlicher und ſchmerzhafter 
en 


Man kann noch anf eine andere Art zeigen, daß un: 
auf börliche Klugen einem rechtſchaffenen Menfchen un: 
‚anftändig fen. Gleichwie es. die wahre menſchli 

Geſinnung, die zaͤrtliche Menſchen⸗ Liebe, mit fi 

Bringt, Daß ein Menfch anderer Menfchen Noth fühle, _ 

. daß er berrübt ift mir den Berrübten, und dag er art 

den Weinenden meint; alſo erfordert ed eben die Men⸗ 
ſchen⸗ Liebe, daß ein Menſch den andern nicht ohne 
Noth betruͤbt und mißvergnuͤgt mache. Die wahre 
Liebe ſucht allemahl die Gluͤckſeligkeit der geliebten 
Perſon, und alſo auch das Vergnuͤgen derſelben, aufs 
mist zu befördern. Sie yerfchont demnach auf® 
en: 





moͤglichſte Die geliebte Perfon mit allem Mißvergnuͤgen; 
fie verbeißt alfo manchen Schmerz und manchen Ver⸗ 
druß, damit die geliebte Perfon denfelben nicht merke, 
‚ und dadurch beunruhiget werde. Mithin hürer fie füch, 
‚in Gegenwart der geliebten Perſon gar zu ſehr zu Has 
gen, und dadurch den. Verbruß von ſich ſelbſt auf die 
geliebte Perſon fortzupflarzen. . 
Wie Peine alfo ein mu ; —* ge einen 
ewigen Klagen jedermann beſchwe aͤlt, ſagen, 
daß grt feine Nedenmenſchen gehocis lebe & feine 


J 


—2 


ein grauſames Vergnuͤgen an der Qual anderer Leute 


zu empfinden. Er ſcheint ihnen ihre Gluͤckſeligkeit 


“ sicht zu gönnen, "indem er fie mit feinen Klagen unaufs 
boͤrlich unterbricht. "Und Banner alfo wohl fagen, daß 


cher Stolz, kann ebenfalls diefe unvernuͤn 


"er die Menſchen wahrhaftig liebe? 


Eine gar zu große Eigenliebe, imd ein unertraͤgli⸗ 
ge Kiogen 
er 


ig ‚Gin folder Menfch fi — 
| nrrinhen Einhifuig "Dep on wicheige Derfon 


in der Welt fen, daß jedermann viel daran gelegen fen, 


zu wiſſen, daß. ihm ein Zahn wehe thut. Er feheine 


demnach, indem er ſeine Pleine Noth Plage, feine Pfliche 
zu beobachten, und Andere zur Beobachtung ihrer 
Schufdigkeit zu bringen, nAhmiich über feine Zufälle 


"fi zu beriüben. Was für ein lächerlicher Stolz! 
"Ein rechtſchaffener Menſch ſucht geliebt zu werden; 
allein, er erzwingt die Liebe anderer Menſchen vor⸗ 
nehmlich dadurch, daß er ſich Hochachtung erwirbt. 


Wer aber gar zu viel klagt, der ſucht durch den Weg 


des Mitleidens die Liebe zu erwecken. Ein Weg, den 


man nur in dringenden Umſtaͤnden aus Noth erwaͤhlen 


muß. Das Mitleiden muß billig aus der Liebe entftes . 
hen; es ift alfo nicht das befte, wenn die’ Liebe von dem 


'der find. Dieſe Klagen geben niemahls auf die 
- den edeiften Theil: des Ei 


Mitleiden den Anfang nimmt. 


Es gibt aber noch andere Gruͤnde, warum die Kla⸗ 
‚gen vieler Menſchen über ihre Umſtaͤnde, und ihre Un: 
zufriedenheit mit der Schickung thöricht und ungegrüns 

eele, 


enſchen. Die Eigenflebe 


verblendet einen Jeden, daß er mit fich feldft wohl zu: 


.. . 


friedenift. Ein hirnloſer Menſch, der nicht besteis 
fen farm, und fr feiner Unwiffenhett aufgewachfen ift, 
bernhigt fich dadurch, daß er alle Wiſſenſchaften ver: 


achtet, und fidy für ſehr verftändig haͤlt; und der Las 
"fterhafte a die Tugend. Jeder duͤnkt fich, fei: 


“ 4 


ner Seele nach, in den beften Umſtaͤnden hufem. 
Fe. ü 









u Be ee 


(u 
— fie ber ihre — 5— * * BE | 


enn. wenn es wahr ift, daß fie mit 1er Dre Perſon zu⸗ 
Frieden ſeyn können, und daß iore Seele ihre Kraͤfte 
br en kann, fo koͤnnen fie gar leicht über-alle Auffers 
liche inge Herren werden; iſt es aber mit ihrer Der: 
fon felbft ſchlecht befchaffen, fo verdienen, ja, fie vers 
urſachen fidy felbft alles. das, worüber fie zu klagen Ur; 
Br zu haben glauben, - 
‚Die Umſtaͤnde, Die und druͤcken, ſtehen entwader 
"in unferer Gewalt, oder nicht, wir haben fie ung faibft - 
zugejzogen, oder wir fönnen nichts Davor; Sind die 
9*p inde, uͤber welche wir klagen, in unſerer Gewalt, 
ſo haben wir nicht nörhig zu klagen; wir koͤnnen ſie an⸗ 
dern. ine ſolche Klage würde eben ſo thoͤricht ſeyn, 
ale die Vefchwerde jenes jungen Herrn, der, als es 
regnete, mit offenem Munde gen Himmel fahe, und 
‚ feinens Hofmeifter zurief: Herr Zofmeiſter! es regnet 
‚ mir ins Maul! er befam die billige Antwort: -Yıawr ! 
chue es zu! Wer in.fchlechten Ümſtaͤnden if, die er 
‚ leicyt ändern kann, aber fo viel Verſtand nicht Bas, ſich 
ſelbſt zu helfen, if}, meines Erachtens, auch zu unenu 
pfindlich, als daß er Durch feine Umſtaͤnde follte ** | 
‚ werben koͤnnen. Andere ſehen nur, * es 5 
ſchlecht geht, da er es beſſer haben koͤnute, und 
ihn nicht, weil er fein Elend nicht fühlt, und ende Das 
Beſſere fuͤbllos befigen würde, Ein an Den ea ift 


No 


- ein Kloß, dem es einerley ift, ob er im N 
Trocknen liegt. 
1: ‚uteben die Umſtaͤnde nicht in unſerer Gewakt, ‚fe 
„ 8 Andern,. > haben wir,. wenn wir unfere Seele 
Ä enitiviet Ber „., Kräfte genug, dieſelben ertr 
ki ja, ſo angenehm zu machen, Zwar Kern | 
DR ein dert ( Sat, eine le Denlungse⸗ Ueg; und 
„sin Gemath, welches ich übte Shen . 
uch e 





3. Br Magen. 
eile Binde wingen kann; ailein, wit hade 
9 I ji 8 och zu erhebem ot ßen 
nicht ergreift, iſt micht daß man ihn hört, oͤder 
| * - Mitleiden mit ihm bat. Es gibt eine Art von ie j 





ten Menfchen in der Welt, die Aber Das geringfte 
. drige, das ihnen aufftoͤßt, gleich ganz auſſer ſich 
- amd in das aͤuſſerſte Schrecken geſetzet werden. E 
Derfenen empfinden nicht nurmehr Elend, als ſie wirk⸗ 
lich haben, fondern fie find auch auffer aller Faſſung, 
auf Mittel zu ihrer Rettung zu denken. Es iſt eine 
alte Erfahrung im Kriege, daß allemahl mehr bleiben 
: won derjenigen Armee, bie ihr Heil in der Flucht ſucht, 
als von der, die fi) muthig wehret, und feften Fuß 
2 Pl. Im geſchloſſene Glieder dringt der Zeind fo leicht 
nicht ein, als in die gertrennten. Wenn mir nun bie 
Koäfte unferer Seele fammeln, und den Anfällen der 
wiedrigen Limftände gieichſam mit gefchloffenen Glie⸗ 
been begegnen, . fo werden wir ſehr wenig Uebel leiden: 
' Ich nicht, was diejenigen denken, welche die 
Zebuld nicht als die erhabenſte Tigend verehren. Gie 
iſt die ſtaͤrkſte unter den Tugenden, weil fie alles Ue⸗ 
bel ertragen kann. Ss iſt fein — daß Men⸗ 


. er Es if wahr, daf die Gen ei Rugend iſt, 
die im genaueſten Zuſammenhange mit dem Elende bes 
wienſchl. Lebens ſteht; allein, fie ſtebt zugleich in Dem 

. Seften Zufammenbange mit demfelben, indem fie Das. 
Elend niche $ berbey fabrt und —A macht, Pndern 
erleichtere ana endigt. Wer nicht t gerußigHft; dar 


age, 33 
Ane ehe Sb, und: eine Pie —8 werih ir 


| wu md — wo ſich ni ein 
die rauhe Luft ud uf 

Da wir aber in. pen 8 
find, wo wir allerley Unbequem | 
erfahren men, fe -fi 
feyn; man muß Ach 
Mittels feinem: 















| were BEE —— 
daß ein Menſch ihm die Ohren ˖ vol winſcie, Der ſich 
mit Reiß geſchntuen Hat? —— run 


u die Matur ber: Dingeumd alle 353 
amkehren. Man kaum fie als den ſchoͤndllchſten Theil 
des manfchl. Geſchlechtes anfehen. : So viel ap ihrem‘ 
Ya verbannen fie alle Vernunft, Ueberlegung und Ge⸗ 
echtigkeit. Wenn der e nicht arbeiten will, und 
Bahr — Weilfe ee muß, fo klagt er Abt . 
" Wlechte 3 Wanſchen ſich folche Leute nicht n 
- der That ein in Schtaraffen Land, wo der Marzipan auf 
den Baͤumen waͤchſt, imd man für jede Stunde, Be 
man ſchlaͤft, einen harten Thalet verdient? - | 
| Da es nun ausgemachriſt, daß ein ger BEER 
ee 
Unrecht Hast, elend macht, 
‘ —— Bergen zu haben, daß das 5 
gen unleldlich If: Es kommt aber hrerbeyn hit 
Wichtiges in Betrachtung. "Die meiften Klägen ſtn 
ganz und gar griibet; das Elend, 83 
7 uns fo Befihineren gefuͤheer wirben 





— 


ft wirft De Bir gu derein Daran 

Er ſagft: 

Qui fie; cken m bed ah ar 

vduu sic daderie, ferr fors.ubiecerig, His 

* ‚ "Chattnane: viva? lander ‚diverse ſequenes? 

— O Grianen nercatuses ! grauis annis tn 

in. Miles «it, molto iam fra&us membra lebörd. : : J 

i. 22...3 Contta metcator; nauim isftantibus auftris, 

TE Wißia-efl police? quidenlm,' concurritur? hören. ” 
„Momente aue cite mord venũ. at viäorlaIaenn. un 


Anger iMkdoc, —* 0} — —E——— 

: Was ihm bald Das, Goſchock, ——— 
lobi aBein nur Das, was eran Audern ſleht. 

I MBegtackter Baufsaun! ruft, vas wileriichen — 

2: Der Briegomann aus, gebzucdks ut sb vor Jahren, 

- Un Srirbern elf gemache vu. wundu und. Befahsen, : 
a „Dom Raufmann gegembälls wird Dann bei Aieg erhöht, 

Wenn auf ſcin ſuvaches Schiff der Meſtiriad Arhenbäfkh; weht 
Dann ſoricht er was iſts mehr, mant ampftei inwenigSiunen 
"Stiche ei ſchnell, ber bat des Sieges Luft empfinden. : 


Vu. Dieſe Art von Mißvergnůgen enıpfinden Mail 
once» Seelen, die. feine Blicke auf dad Ganze tpyn 
"ännen; ſolche unfelige Gemücher, die, einem Verwun⸗ 
‚beten Blech nur dad ſchmerzhafte Glied, nicht aber die 
„gefunden,. fühlen. Sie fehen num ihr Wiedriges ein, 
und niemabls ihr Gutes; fie ſehen au. Andern ur Das 
Sute, und nie das Damit verbundene Ungemach· Sie 
„Hund den Schmetterlingen gleich, Die von einer "Blue 
„auf die andere fliegen,’ und nicht Das Honig koſten wel: 
‚den. : &8 ift ihnen wehe, wenn fie Audere vergnuͤgt ſe⸗ 
shen, die doch nur deswegen vergnügt find, weil fie ein 
rößeres Uebel mit mehrerer Staͤrke ertragen koͤnnen. 
a, fie empfinden eigentlich kein nreruach/ Dede 
Auen Wobb als J tn F ß 
mv? 


BE: Augen. 


Rlaͤger. 333 


Sauh Das . Aiayen au ee J 


gen thoͤricht, weil es keinen Nutzen, ſondern vielmehr 

— Schaden fuͤr die klagende Perfon verurſacht. Anbere 

Leute merken gar zu bald, daß dergleichen Klagen nichts 

"bedeuten; fie haͤrten ſich aiſo nach und nach ab, und 

‚. nehmen mit der Zeit gar Fein Antbeil an folchen Kla⸗ 

gen. Wenn ‚es hoch kommt, fo bedienen ſich andere 

Leute ‚eines Complimentes, welches man eine Combos . 

ienj nennt; und das iſt eine Rede, - ben welcher Gas 

3 Sen nichts fühle, Was hilfe es alfo einem folchen 

— wenn ih mit feinen — —— 
HOhbren fuͤllt, die nicht bis zum Herzen bringen 

macht ſich dadurch laͤcherlich und veraͤchtlich Man 

—— gt Ber feinen bemüht rem: 


* 


Befegieh .. 

Aldo (den) ginu. Pie. Magerinn, eine Derfon, | 
weiche flagt. Die Rlägergebenumper, Pred, 1225. 
2 Gochdeutſchen braucht man es nur in der engern 
gerichtlichen Bedeutung des Zeit⸗Wortes, eine Perfon, 

welche bey dem Richter, oder vor Gerichte Flaget, im 
BGegenſahe des Beklagten. Biläger feyn. Als Rlaͤ⸗ 

ger erſcheinen. 

ESprichw.Wo Fein Rlaͤger iſt, da iſt auch kein Rich⸗ 
ter. Dieſes Sprichwort, ve aus dem ſachaſchen Dreh 
€ - 





36 Möglich. Mamm. 


“ Mecee (*) hergenommen iR, iſt auch in dem romiſchen 


tder nicht ſchuldig ſey, jemand zum Klagen zu zwingen, oder 
ohne vorher —2— te Klage, fein richterliches Artıt In eis 


°. Ta) 


- Kläger ſich gemeldet hat. 
"dep Ai Derbeechen den Obrigkeiten ſolches aufer⸗ 


ich auch, in derſelben gegruͤndet. Ein klaglicher 
CTon. Eine klaͤgliche Stimme: sin Mägliches Ge⸗ 


x ſchrey. Sehr tlaͤglich um etwas thun. Rlaͤglich 


weinen. U J 
9 Wertbh beklaget zu werden, andere zum Klagen 
. bewegend. Sin eläglicher Zuſtand. Das ift —* 
lich. Er fiehe ſehr Iläglich aus, Rlaͤgliche Zeiten 
Alaglos; dieſes Wort iſt nur in der gerichtlichen Bes 
bdeutung des Wortes Klage uͤblich. Jemanden tlag⸗ 
: os ſtellen oder.machen, ibn befriedigen, und ihm da⸗ 
durch alle Urſache zur Klage Benehmen, 
Alanım, ein Wort, weiches nur in den gemeinen Mund⸗ 
AUArten, Sefonders Nieder⸗Sachfeus, Ablich iſt. Es 


= 1. Bige; 


.. 0 UR,b.i. Art. 68. 


.. (9 L. 4 5: 8. Dide dampo infelko. ‚L6..8. 2. de munesibı & 
honorib, on 


NL. 3. * 4. D, de ſuped tuto r L. » 5. }. D, de oliicie 
proof; ° — 6 
gen, Dide oft, pre © > 


beige 
a felbft Bas eönf echt bag 


Klaͤglich. 1 Einer MageAbnfic, gemäß, und figuͤr⸗ | 


| 


Klamm.337 
1. Enge; im g . ber Hochdentſchen auch kapp. 


Die Shube find mir zu klamm. Klamme Schuhe. 
Noch mehr 


2. Figuͤrlich. G) Beängfigt, enge um die Bruſt | 


‚und um das Herz. Klammherzig iſt eben daſelbſt 


enge um dag Herz, beängftigt: (2) Hahe an einander 


gedrängt, den innen Theilen nach. Der Schnee iſt 
 Hanım, wenn er ſich Ballet; Schwed. kram, Islaͤnd. 


Imgleichen fuͤr kleberig, einen gewiſſen Mit⸗ 


Gen ziwifchen trocfen und feucht zu bezeichnen, 
KRiamme Haͤnde haben, welche yon Schweiß Fleberig 


ſind; Engl. clammy.. (3) ). Detb, feſt, gediegeii 


' Blamines Bold „gediegenes Gold, auch 
Rlamnmigaͤllig. Im DHiederf. auch klammer. 
.(4) Schwer zu haben und zu bekommen, Enappı Das 
"Bel iſt hier fehr Flamm. Es find Flamme 3 Zeiten / 
wo die Beduͤrfniſſe ſchwer zu erwerben find. Das 
Waſſer wird Hamm, fängt an zu fehlen, Sm Berg: 
Baue ift klamm, genau gewogen. Alammiögbig, 
en Ku ı Loth hält: . 


. & der Hochdeutſchen iſt Bafıle auch Plone Ay 


r diefes Wort, fo wie krlemmen, welches gleichfalls 
| en a er gehört. Es gehört zu Leim, weil Der 
‚gebe des Bindens der hetrfchende in dieſem Worte und 

deffen ſaͤmmtlichen Verwandten iſt. Die Hauchs und 

Ganmen⸗Laute ch, g. h und k, vor bet fluͤff igen Buchſta⸗ 


Ben l,,m, n, t, gehören-felten hm Shan fordert ind 


has Präfiga, oft aber auch nur e Vorſchlage 


hauchender Munb⸗ Arten. Im Ar uk Clam,. sit 
&; die ß olgenden. Sur Same biefeg Wortes ges 
hoͤren noch das Niederſ. der Alanım, ein Kiiinden, web 
«ches Höchbentiche Wort — daraus entſtanben iſt, die 
‚Nieberf.. verklamen, Vor Kaͤlte erſtarren, Monseeig, vor 
Kälte erſtarret, Klaͤmbe, eine träge, uncnthehloͤſſene, 
* lejchſam erſtarrete —2 — bie: hochbeutſchen bes 
lommen, Blimmen, und wenn man das eben gedachte 
eiiweg, kram un hau krom, pi in Betrachtuñg 
One. XXX ‚ sieht, 


— 


14 


3 38 5 Kamm. Klammer, 
ieht, an I krume, vorkr 
u. —E aufs mehr, . * 
Rlamm, (der) auch nur im g. L., eine Art des 
BKrlrampfes in der Luftroͤhre gu bezeichuen, Angna. 
Den Klamm haben, 
Der im XXXVIIT Th. ©. 14, fog. angeführte 
* Rinnbaden: Krampf, Trilmus. wird von Einigen 
der Alanım: Stuß genannt. Siehe das vorige, und 
, Klemme, 
Alamnie, 2. Rerinscufum, St, Crampon, heißt, bey 
den Zimmetlenten, Mäurern, Schiöffern ꝛtc. ein 
Stuͤck Eifen, welches an beyden Enden gebogen if, 
und entweder Spigen daran hat, um in das Holz eins 
geſchlagen zu werden, oder Haken an begden Schen⸗ 
keln, um in eme dicke Mauer feſt gemacht oder auch 
mit Bley vergoſſen zu werden, und große Steine mit 
einander zu ver 
« Bey den a ⸗ und Waffen Odmieben, — 
Klammer ein eiſernes Werkzeug, wodurch ſowohl 
zwey Balken, oder andere Städe Holz, als and;wey . 
große Marmor⸗ oder andere Stein⸗Bloͤcke, mit ein 
‚ander verbunden werden. Es iſt ein längeres ober fürs 
yeres Stuͤck Eiſen, oder eine Eifens Stange, Die, nady 
—* Abſicht ihrer Anwendung, bald ſtaͤrker, bald 
ſchwaͤcher F Beyde Enden haben eine ſenkrechte 
umgebogene S ; dieſe beyde Spitzen werden jede 
in eins der zu v denden Stuͤcke geſchlagen; und da 
von Werte u Weite deren mehrere angebracht werden, 
fo werden dadurch zwey Balken oder Steine zuſammen 
verbimden. Wenn aber. zwey Steine Damit verbun⸗ 
den werden, fo werden zu den Spigen die Eicher vor⸗ 
gehauen, bie Klammern eingeſteckt, und bie Spin 
‚und Böcher mit Bley vergoffen. 
Der Schmid hauet zu einer giammer, mit dem 
Schrot⸗Meißel, ein Stuͤck im etforderlicher Länge 
von einer Stange Eiſen * mache bende an 


‘ 2 





de hiht Be zu, ſchilg dieſe Spihen an der Ecke 

Amboſſes um, und ſchmiedet deu Hopf über der 

ee breiter, Damit die Klammer fich gut ein- 
a e. en 

Der den Buchdruckern, find Die Klammern 

am Preßkarren, Fr. Cornittes, (ſo genannte Ban⸗ 

- Ser) vier plante Eiſen, welche an den vier Ecken des 

Karrens anliegen, und vermimeift weicher man eine 

gem auf die Preſſe befeftige, indem man zwifchen bas 

e einer jeden folchen Eck⸗ Klammer und den Forms ' 





Im B3ergbaue bat man Fahrt⸗Klammern, 
“welche in das Geviette Aber einen Schacht gefchlagen 
werden, damit fich die Bergleute bey dem Eins und 
Ausfahren daran halten koͤnnen. 


Ya | = | Bon 


3° Klammer⸗Eiſen. Mmnier« Strand. 


Von den Ranmern der Sauf , Zimmerleute, 

im Yet. Aluppe. 
In weisse Bedeutung, wird in einigen oberdent⸗ 
ſchen Gegenden, das bewegliche Eiſen an einer Thuͤr, 
welches auf der Kloben paſſet, und vor welches das 


Vorlege⸗ Schloß -geleget wird, eine Klammer ges 


nannt. Syn Dbers und Nieders Sachen heißt es mit 
einem nahe verwandten Worte eine Krampe, im Oeſt⸗ 
keich, die Nard, in Regensburg die Anlege. 

‚Um die Waͤſche auf der Waͤſch⸗Leine wieder den 
Wind zu befeftigen, bedient man fich. hoͤlzerner 
. Aiammeen, welche die Waͤſche auf der Leine feft hal⸗ 
..ten. Gie werden nur von leichtem Holze, dergleichen 
Eleern oder Weiden find, gefchnitten. Ihre Geſlalt 


ft befannt genug. 
: Man nennt auch, im Schreiben und ar der den 
Buchdruckern, Klammern (Saken), Fr. Crochets, 


die Zeichen, womit eine- Paremehefis — 
‚wird, Imgl. Linien, die unten und oben einen 
ken haben,‘ oder andere Figuren, wounis egliche Selten, 
rvder: etliche Artilel, in Eins geyogm werden wie u B. 
in den Tabellen. 
Is Dit. Blanner, im Schwed. Klaeımm nel, Kreem- 
er im Poln. Klainra. Die End⸗Sylbe — er bedeutet ein 
Werkzeug. Die erſte Hähfte iſt Das. veraltete Elanımen, 
feſt halten, verbinden. Siehe Rlamm, Blimmen, 
‚Rlampe, Rlaue, Arampe, uff. Große mit 
Rlauen verfehene Raub > Vögel werben von eben biefem 
: Zeit Worse- im Niederſ. Klamvoͤgel genannt; im Sadıs 
Nuſpiegel Elemmende und Erimmende Vögel. Im Hol⸗ 
ip. iſt Klamme, Klamps, ein Hafen. 
ae ⸗ „ten ‚ eine Art Suf:sBifen;. [2 um xx 


— Token, ſ. auf der vorbergeh. Seite, 
lammer⸗ Sparzen, f. une Spatrn. 

“ Alanıner : Strauch, nennen die Deurfchen eine. Pflans 

zen⸗ Gattung, welche Browne und nachher Jacquin 

unter 


v w 


RKlammern. 4 


unter det Mahmen Dehires beſtimmt haben. Linnẽ 
Bat dieſelbe, in der XI. Auflage Des Matur⸗ Syſtenies, 
mis:der Tahernaemontana vereinigt, nachher aber wie: 
der Davon getrennt, und unter obige Nahmen befon ⸗ 
vers angenommen. Der kleine, fuͤnffach getbeilie 
Kelch träge ein trichterfoͤrmiges Blumenblatt, deſſen 
Rand in fünf ausgebreitete Einfchnttte abgetheilt iſt. 
Die fuͤnf kurzen Staubfaden tragen Ppitzige, gegen din: 
ander gerichtete Staubbeutel. AmWoden ſteht man 
zwey Fruchtkeime, um welche fünf Druͤſen ſteben, und 
aus welchem nur ein Griffel treibt, deſſen Gtaubweg aber 
"Mn zwey Lappen getheilt iſt, welche gleichſam durch ein. 
beſoweres leinuges Weſen mit deun Staubbenteln ver⸗ 
emigt find. Es folgen zwey lange, einfäherige, ein⸗ 
‚tappige Schoten, worin viele mir einer Haarkrone bes 
ſetzte Samen Regen. Es zeige dieft Sactung viel 
ühaiches: mir! Dem. ODitander; Vurch den offenen 
Schlund des Blumenblattes, und die fuͤnf Druͤſen, 
wird man ſolche Teiche davon ˖ umerſcheiden koͤnnen. 
* Band hat In der Murragifchen Ausgabe 71 Arten: . 
..„gefühel, davon die meiften Jacquin in Amerika gefan: 
. der umd befchrieben hat, von weichen: allen aber-nian 
dis jetzt in den hieſtgen Gaͤrten feine ante.’ - * 
Alaintem. 1. Mit den Händen Worrl Klauen feſt hal⸗ 
‚ten, als das Intenſtsum oder Frequentatismm des oer⸗ 
alteken Rammen/-BEoder auch von dent vorigen Rlam⸗ 
mer;am haͤufigſten in der Zuſammenſetzungen: "ans 
Eammern, mit Klammern an drwas befeſtigen; Kh 
an die feindlichen Schiffe anklammern, d. 4. ande: . 
Sen, entern; inigl. in weiterer Bedeutung, ſich aun 
etwas auklammern, it 9. & ſich mit Haͤnden und 
"üben daran feſt halien, um wicht ſfortgtriſſen zu wer ⸗ 
den, Fr. fe cramponner; beklammern, figielich für 
umfaſſen, begreifen, umklammern, mit feſt eingek 
ſchlagenen Alauen oder feſt angeſchlagenen Haͤcden mund 


faſſen. 
v X E „9 3 . 3: Als 








13 2 Mommedlis . ander, 

3. Als das Sreguentarioum oder SYntenfiumm: vom 
klemmen, wo es im 9. 2. zuweilen finır diefes Wortes 

gebraucht wird... Einem Pferde die Hoden sufam: 

men Flammers;: sine Art ded Wallachens. 


Alammgällig, im Bergbaue, febe feft und hart.‘ 
. Alammgälliges Geſtein. Blemmgällige * 





5), bart 
— eine U e Härte. iu begeichnen fiheinen. 
Ba, ze oben S. 337. 
Blampe, ein nur in einigen Faͤllen Abliches et, ein 
Merkreug aber Häkfemitil de Feſthaliene. der Ver⸗ | 
. Bindung, zu bezeichnen. 
In der Iimmermanne- Kun, Mm die Zam- 
Den Daun Besten in. dem Roſte zum Crunde eines 
Steh Mah⸗ die RoſtVlbi⸗ wait einander ver⸗ 














an einander befefliget werben. 
| * Haken verſehene Loͤcher an den Berden ed Schi 
* — * 8 307.) baran Id 
i Alamıner, 


und 
Der Böttcher, nenn Klampe, Sig.- 2098, dir 
——— 2 Holz, werte ber 














a 
ld ‚ld Al ener u. ff. 
A mpener R ——— 





Kung 343 


1. long g, Sonin, Sonus, Ir. Son, ein flingender, 
d. 1. angenehmer und hell kautender Schall oder Laut 
von einiger Dauer; eine Onomatopeiefis dieſes Schal⸗ 
tes felbſi, weiche Ab, fo mie alle Wörter diefer Kerr, 
beffer empfinden ale befchreiben laͤſſt. Einen Schall 
oder Laut geben gewiſſe Dinge, infonderheit aber Glas 

. und Metalle, wie auch alle Darans verfertigte Sachen, 

veon fiih, wenn daran gefehlagen ober gefisfien wird, 

- welches man ſodann Flingen, oder erklingen, under 

tönen, nenne Dieſer lang ner Sal plc alte: 
jeit ſtaͤrker und heller, oder. fchwärher und 





| — | hab Der Ring’ 
der Saufen, Ei 2 F1, es zuletzt für Töne 
rn Ans der Festung = mehrerer Klänge ent: 
. lebt der Begriff eines | 
In enges. Bedautung bezeichnet es zumellen ben 
Rang der Glocken. Ohne Klang und Befang be: 
' geahen werben, eine Eine 9 ber Glocken und one 
Geſang. 


— as fie klingen gut 
bem —— 
dentung für Schall, wir ra 


344 . Klang... „Süapit. J 
Ania ‚einige Benfpigle anfüßgt, und wovon auch bie Zu⸗ 
ü 


am nfeüngen Wohlklang/ Yrigrlang, Uebelkland, 
—— uf. une zeugen. an altern oberden 


| Er und S chattierungen aujubruden, w Ken man 
e gicht ohne Roth mit einander. — — 


ſen Knoten: in —* Sonne — — daß 
Bor: Bein» Sanie heraus fällt, wenn er geſtebet wird. 
Man nennt ihn auch Klaͤnge⸗ over RlängelsKein, 
' zum: Unterfepiede des Brofch > uber ee 
deſſen Same ausgedrofchen wird. | 
- men, als derjenige, den; mal —8 er hr 
auch laͤuger wachſen, und eine zuͤrtere Haͤtle (ein feiner 
res Haͤrchen), wie auch bänmeres. Hetz a am” Haltne, 
— Ein ehreiee davon @ird im u ven! bu 
ommen. © 


Alan Meſſer, Sonometer N fee, | 

Zlapf, ein nur im Oberdeutfchen fies € et A ie 
Art iee Echaues auszudruͤcken/ weicher in ber S 
ke eigentlich pas Mittel zwiſchen dem en Eh 
und ftärfern Rlapp iſt. Es fprang ein S 
er einen :Rlapf gleich. einem. Donner gab, 

„ Bluntichli; ein ſchweitzer. Schriftſteller. Ein Dans 
— ein Donner⸗Schla ag: Daber das ober: 

. deutſche Plapfen / einen ſolchen Schall‘ veruirfachen. - 

af, Klappen, Alappe, Klop en, 
und Rlapp. . 

Alapitr, Alepitt, eine Benennung dee belnniüdeer | 
Dieres; ß dW. v, ©. — 


262 
* ⸗ ...3 . f [ ) 
“ , . ’ .?! ey . ‘ PP} .. u — yı n tl p, 
ı " - ‘ ® ‘ . 
: ..,.3 “ ‘ 4. » R “ s > 
‚ . 


ein, wel: ⸗ 





Sm, ** 24 





ſchlagen zweyer breiter hatter, oder —* rten und 
eines weichen Koͤrpers —5 wird. 
kam eins hinter die Ohren, das ſagte klapp. 

Das im Niederſ. übliche Haupt⸗Wort det 
RBRlapp, — dieſer Schall, als auch deſſen wirken 
de Urſoche, ein Schlag, wofuͤr im Oberdeutſchen das 
xoride Rapf und ins Hochdeutſchen Rlappe üblich.ift. 


"Siehe das letztere. Im Niederſ. iſt Achterklapp, 


der Nachtlang. Ein feinerer, kleinexer Schall dieſer 
Art. wird durch klipp anegebeudt, ſo wie in. klopfen 
ein — zum Grunde 


—8d 
— 


cie, No. 2. im 
Klapp· Handſchub, ſ ER ©. 46% . ve | 
lapp⸗Heu, f. im XI 36. ©,.335. “ 
appsKols, im Forftiefen und Holzbandel, ‚eine 
JStuͤcke gefpaltenen Eichen⸗ Holjes,. fo wir es zu den 
| ar » Dauben gebraucht wird; Jum Unterſchlede non 


’ F lapp«3 lee e hg Lin; ” An. | 


en gelern Pipene Erben, 5 XV, S. 


** 


derf. 5 unb Din, gteichfand Rlapphoit. 


nd ae Ga von Flappen, als wielmehr- von Burke, 
derſ. Plöben, geſpaltenes Holz, wovon im 
—* lave, ein. Nahme verſchiedener geſpa ltenen 


; Die ‚a Schweb. iſt klepe, hauen, abhauen, = 


1 ging Klapp: Holz hat 12 Schock und 48 St. A 
* BB s A, lang, — 6 3. breit, und gilt 37 ro 


Ä —5 preuß. Tour, 
. Blapps Wann, f. lapper⸗Mann. | a 
Aue A “ 


‚Eben diefe. enenusing führt auch eine Art meer⸗ 
RZaiwer oder Ser: Funde, Fhaca eriftarä; ſ. See 
. > u R 


43. 12. lee 
.. u Be 


unabänderfiches und nur im 9. L. der Hoch⸗ 
— * Deuiſchen ee we y denjenigen 
Sal nacpuafmen, welcher Manch des Zufammee 





36 Mitt. Siam 
| Bsp Fa zum „ofen: sans; f — 


388 seht, Gihl. 
lapp —— — FL per s Stdn. 
Rlapp:-Ei lt 
Alappe, * * F ein 5. hinten mit einem Gedine 
‚befeftigter Deckel, welcher mit einem Schalle,; wel⸗ 
, hen das Wort Klapp ausdrückt, zufaͤllt; im een 
“, eine Pleine horisontale oder ſenkrechte Thuͤr dis 
* welche auf ähnliche Art, durch ihr eigenes Gewicht * | 
bben niederfält, eine Fall⸗Thuͤr · Die Klappe auf 
, oder an einer Kanne, der Deckel; auch die Kanne 
ſelbſt; "oder dasjenige, ‚was ale ein Zeichen des 
‚ausbängt.- Die Klappe, an einem Taybens 
ge, die'Heine Fall⸗Thuͤr, der Schlag, 2. Ofi- 
olum traftile.. ‚Die Blappe an eihem Blafe: Balge, 
Er. Ssupape. 

In Dumpen und Drudwerken, eine Art tleiner 
Wendie, die in einem runden ledernen Dea eichen 86 . 
ge. welches vermittelſt eines Gewindes dergeſlalt 

ber einer Veffuung beweglich iſt, daß es, wenn dach 
der Oeffniuig Waſſer oder Lu epreſſet wird/ ſich in 
die Hoͤhe hebt, um dieſe gugenen durchzulaſſen, 
Be Ka wenn Die Preffung aufgehört hat, von ſelbſt 
r zufaͤllt, und —F bie Oeffnung 3 das der 

Clap 






„ya 


ai verfchließt; et. Es gibt Au bergieir 

den Dee exe und meffingene Klappen, die ſich um 
gen, und nur mit Leder unterlegt find. 

” en a Benni init einer Klappe berfeaen, Pre fo nein * 

ein Klappen⸗Ventil; nie z. B. dag V 

ner Feuer⸗ Spruͤhe welche⸗ vonder Röhre hegt * 

en dieſe mit einem Gewinde veretigt i weiches 

dem Keſſel einer Spraͤte und fein — —* | 

Dieſe Klappe ruhet auf der Deffnung der Röhre, und 

dieſe wird an der gedachten Deffnung tief er 

damit bie Kum⸗ ſichet darauf ruhe. — 


Klappe. (Falle): Msppendremt, 347 . 


er kommt das Waſſer aus dem ESctlefel in den. 
Keſſol. 
Die Orgel⸗Bauer nennen diejenigen Thärlein, 
womit die Kanzellen verfchloffen werben, und weiche 
ne und mit Leder befegt find, ZAlappen; 
% r 
Ser den Born: Wirfern, beißt Bleppe ci ein 
. SBret, weiches auf einer Walzen Betwegläch Bängt, und. 
ſo lang, ald.die game Meibe von Wellen an einem 
Bertenwirker⸗Stuhle iſt. | 
. Much aͤhnliche Theile an gersiffen Meidungd« Eh: 
den: Die Klappe an der ehemahligen Art von Bein⸗ 
. Kleidern, L. die Hoſen-Alappe; ſ. im XXV 
"©. os Die Klappe an gerufen Handſchahen 
der Frouergiimmet, Alapp Sandfeub, ſ. im XXI 
Th. S. 462. In andern Zählen heißt ein fohdher 
LTheil an Kleidungeftücken, der Auffchlag, ‚die Bröens 


ed. k f 
‚Degen den obern Theil des hotzer⸗ 
nen efuene an gemeinen Pantoffeln, welcher. mir ei: 
‚aem- Stucke Kalb Feder: bedeckt wird, gemeiniglich 
Aleune zu nennen. a 
- "m Niederſ. wird uni eine Bug Veid⸗ eine 
: Klappe genannt. 
Alsppe, (Sal) f. Th. NIT, ©: 155. | 
— — (Sljegen:)f. Te. XIV, Zu. 
u (Sofen) f. oben, auf diefer Seite 
RZRlappen⸗ Arsut, Sumpf.» Drasbenvung, Schlau⸗ 
genwurz, Waſſer⸗ Aron, Waſſer⸗Schlangenkrant, 
Woaſſer⸗Dragun, Deacunculus aquatilis Hod. Dre- 
cunculus paluftris, f. tadice arundinaces C. B. Pro- 
venzala paluftris Pet. waͤchfſt an feuchten, funpf‘, 
igen und woraſtigen Orten, in vielen un Gegenden bes 
nörklirken Europa, me, auffer Ellern⸗ Hole und 
ſchlechtem ſauern 8.8  Sennabe nichts heilſames zu 
wochen ſcheint, und wohin, wegen des tiefen Moders 


x .. 


- 
> 
. 





' 


: meer Pen noch Biab: kommen, wein ed nüht . 
bie Noshwendigkeit erfordert. Diefe Sumpf: Pflanı 
.. 3 bat eine friechende, faferige Wurzel, welche fi) uns 
- gemein: weit ausbreitet, häufig vernießrt, und einen 
. überaus jcharfen Geſchmack hat. Diefe treibt 5 bis 
6, oder auch wohl mehrere, aus einander gewarhfene 
ı. Stängel, deren jeder feitwärtd ein Finger-fanges und - 
healb ſo breites, herzfoͤrmiges, fettes Blatt but, Bivi- 
ſchen den ſtaͤrkſten Staͤngeln formirt ſich, an einem 
miedrigen Stängel, im Jul., eine Art von Kappe, die 
die eigentliche Kolbe (den obern Theil bes Staͤngels, 
—8 enthaͤlt, an welcher viele Dem Leine gleichende 
V Moͤtchen feſt auffigen; dadurch ſtellt die Kolbe fat 
„me cplindenfärmige Traube vor. Die beyden Blaͤt⸗ 
1. ter, welche die Traube formirten, breiten ſich alsdann 
nach Art der Übrigen aus, umd haben eine weiße Ober⸗ 
.KFlaͤche, fa wie Die Kolbe ſeibſt endlich bey. ihrer Rei⸗ 
fe weiß wird, DI8 die Knötchen daran endlich aufplagen, - 
"a deu Samen ausfallen lafen. Die Weeren find 
roth. 
Matt findet diefe Manje im gedermällers Ari 
“ Brofkop. Ergoͤtz. Tab. 18, 19, &. 37, fag. unter dem 
: Kourmefortifchen Nahtwen Arum aegyptiacuns, beſchrie⸗ 
ben und mit lebendigen Karben abgezeichnet, - Ob fe-mın 
gleich billig für eine auslaͤndiſche Pflanze angegeben wird; 
ſo kommt doch das Klappen s Kraut, Welches vormahls eben: 
falls unter dad Krum gezählet, und erſt vom kinne und 
Andern zu einer beſondern Art Ealla gema ‚worden iff; - 
ı cıhte fe dem von Linn, CAlle pal 
„Halt, plans, fpadice vndige bermhaphrodico genannt toi.) “ 
„in den geringſten Umſtaͤnden mit ee —* 
‚ci, weiche Feb ermüller a. a —2 — | 
Kolbe an der feinigen koͤnnte —8 > vbloß die e Stanöge Ai 
über ben Eyerſtoͤ In ober Aber ven Sendtchen Aigen, etwas 
"länger feyn. Der Samenflaub fiebt auch in der unfrigen, 
° wie in der Leb leriſen Be, run.aub, © md 
L ‚ ſelt gleichſam Renchen ver . 


[RE a er 


. _ . ra" ri Bu 
*.2. | "an | 


oltis cordatis, - 


Mappin⸗Kraut. 349 
In einigen Gegenden, wie y» B. im Chur⸗Kreiſe, 
fuͤttert, nad) dem Berichte des Wittenb. Wochenbl. 
v. J. 1768, ©, 249, fgg. der Landmann, mit. Bey: 
huͤlfe dieſet Pflanze, feine Aernde⸗ und andere Schwen 
ne mit aͤuſſerſter Sparſamkeit fo brauchbar auf, daß 
fie manchmahl aus der Eichels Maft nicht beffer nach - 
Haufe kommen. Die rohrartige Wurzel, welche aus 
- verfchledenen an einander gefeßten Stücken, wie Ani: 
‚en, befteht, und öfters ı Elle lang ift, ſcheint beynahe 
* gar feinen feiten Grund zu brauchen, befonders wenn 
viele fehr dicht beyſammen ftehen, welches fehr ge: 
‚ wöhnlich iſt. Denn, wenn eine ſich durch den Moraſt 
durchgearbeitet hat, haͤngt fich die nächft vaben-ftebens 
de an jene, daß man öfters, bey Ausziehung einer ein: 
- zelnen, einen ganzen Klumpen bekommt. Auſſer die . 
ſer Haupt» Wurzel aber hängt noch unten an dern Mr 
: fange der Pflanze, eine Mienge zarter, und einem 
Barte gleichender Fafern, wodurch fie die nöthige 
Nahrung vorʒuͤglich einſauget. Der Vermehrungs⸗ 
Trieb dieſer Pflanze iſt auſſerordentlich ſtark. Dem, 
"da im Belzigſchen, in der Zeit von Pfingſten bie zur 
Aernde, täglid) viele taufend derſelben ſammt der Wur⸗ 
. gel ausgeriffen werden, ımd ihre Ausrottung unver: 
meidlich fcheint, fo weiß ſich doch fein Menſch auf in : 
Mißwachs⸗Jahr, in Anfehung derfelben, zu erinnern. 
Die Urfache beſteht darin, weil die Pflanze niche nur 
eine gewaltige Menge Samen- trägt, fondeen auch das 
geringfte Stückchen der zurück gebliebenen Winzel in 
kurzer Zeit an allen Orten von friſchem treibt,. fo, daß, 
wenn heute ein Plag leer gemacht worden ift, er in 12 
‚ bis 14 Tagen aanz wieder beroachfen ift. Uebrigens tft 
es ſehr baushälterifch won der Vorſehung eingerichtet, 
daß diefem Gemwächfe.in unwegfamen Gegenden ſein 
" Stand= Ort angewiefen worden ift. - Da es mipfam 
"zu hohlen äft, und das Gefinde bey beffen Einfamkrein 
‚oft bis ar den halben Leiv im Sumpf: wader, fo muß, 
. . nu , Der 


⸗ 


Sn -- 


. Net Landmann gleichem mit Gewalt pfleglich damit 


 smugebhen; und man würde nicht fo weit.damit reichen, ' 


. wenn die Huͤtung des Viehes mie eben ber Bequem⸗ 
lichfeit darüber hinweg ginge, mit welcher die trocknen 
Gegenden übertrieben werben. " 

- Der Gebrand) diefer Klappen befteht darin. Sie 
werden geftampft, gebrübet, und zu Anfange der Maͤſt⸗ 
ang mit etwas Kleye, zuletzt aber mit Schrote, ange: 
wmenget. Schwerlich ift ein grünes Futter zu finden, 


Welches bie Schweine, wegen feiner ausnebmenden 


Fettigkeit, begieriger freffen, als diefes. Du nun die 
ſaͤchſiſchen Wirthe, mie Huͤlfe des Klappen⸗Krautes, 
zu Unterhaltung zweyer Schlacht » Schweine, nicht 
mehr als 2 Scheffel Kleye, und ı Scheffel Schret, 


Brauchen, hingegen ohne dieſe Beybuͤlfe ver Pflanze. 
drey Mahl ſo viel haben müßten: fo wird wohl nie⸗ 


mand zweifeln, daß diefelbe den Landleuten, der Be⸗ 
fihwerlichfeit des Einſammelns ungeachtet, ein ſehr ins 
sereffantes Gewaͤchs ſey. Dre armen Leute meng 
oftmahls zu dieſem Krause gar nissan.» . 
In einigen Gegenden von Schweden, in Finnland 


and Lappland, bedient man fich bee Wurzel zum Brods 


Baden, indem fie ſolche von den Faͤſerchen und Blaͤt⸗ 
stern abfondern, trocknen, und Plein ſtoßen, oder maß: 
len. Auf dieſes Mehl gießen fe heißes Waſſer oder 
Branntwein⸗ Hefen, wovon das Brod ſchmackhafter 
werden foll, Eneten den Teig mit vieler Beſchwerde, 
Bis er ganz zäbe wird, miſchen Darunter den. Dritten 
heil Korn: Mehl, und baden Brod daraus, welches 
freylich ſchlecht fegn muß. Damit diefes Brod defto 
leichter im Ofen backe, und fich deſto länger erhalten 
und beffer kaͤuen laffe, wird es duͤnn aufgetrieben, und 
auf eifernen Platten gebacken. Dieſe Art von Brod 
wird auch fehr wenig gefäuert; Denn wenn man es fü 
lange, wie anderes, gaͤhren lieſſe, würde es, wegen der 
wenigen Klebrigkeic, Die ed an fich bat, Heicht aus eins 


m 


I, 





mapren- or ‚Klopp 358. 
. Heben und zerfallen; ja; es konate nicht einmahi 
m; werden, 
ach Hrn. C. R. Pallas Berichte, wächft diefe 
| ein der Gen —8 Jam, 58 Werſte 
— t. Petersburg, ſehr haͤufig; und er raͤth an, 
die. Wurzeln bey dem Mißwachſe vom Korne, wie in 
. Eappland.gefüleht,.. ter das. Mebl zum Brode zu 
ma 
Da das Klappen + Kraut zur Gattung des ron - 
gehört, und man in Frankreich aus der Wurzel des ger 
. meinen Aron eine Art EA zu verfertigen angefangen 
. bat, wie — im Art. Staͤrke zeigen werde: ſo koͤnnte 
man dergleichen auch wahr —— — —— und in 
fee Menge, aus dem s Kraute erhalten, 
Blappens Schnecke, £e win — 
Alappen⸗Ventil, ſ. 
Blappen, Biegen Klappen, eine: 2 Benenmang des Sim 
4 Xlees,' Teifolium fibrinum; ſ. im XIU TE. 
333. 
Blappen, Blappen: Rraut; f. oben, &.347. 
Blappen C), ift in doppelter Geftalt üblich. 
ls ein Neutrum, mit dem Huͤlfsworte ha⸗ 
ven, "einen folchen —— von ſich geben, als das 
Wort Rlapp ausdruckt. Schlagen, daß eu klappt. 
Die, Er Elappe nieder, fälle mit einem ſolchen 
Schale nieder. Die Teller Plappen fhon, im Ober⸗ 
Deutſchen, wſin im Hochdeutſchen das gu uenta⸗ 
tivum klappern aͤblich iſt ſo wie in der F 
den Zähnen klappen, Fr. des dents, we 
in den nr gefegten Zaͤhnklappen einige Dh 
in hez deutſchen Bibel vorfomntt. Man 


1 


wird üben 





| 35 a * ab Kerr 





32 050 Kopp 
"Ahn mic den Zänden Mappen, Hiob 37, 25; wofar 
nxwan im Hochdeutſchen klatſchen braucht, obgleich 
Elappen in eben dieſer Verbindung auch Ef. 55, 12. 
Klagel. 2, ı5. Rahum 3, 19. und Zeph. 2, 15. vors 
x fommt. De wird man hören die Beißeln Elappen, 
Nahum 3, 2. wofür man im Hochdeutfchen gleichfalls 
Elachben, ungl. —* im Dberd, aber 8 
ſagt. Rlingt es nicht, jo klappt es Doch, Sprichw. 
Fr. cela e paſſablement bien dir — 


Klappen kommt, figuͤrlich, im g. L., wenn es zur 


Sache ſelbſt kommt, wenn es Ernſt wird, wenn es 
zum Treffen kommt. Imgl. figuͤrlich, fuͤr Ringen, 
Img. Die Verſe klappen nicht, haben keinen 


Wohlklang. Das klappt nicht, ſchickt ſich nicht zur 


Sache. Siehe Klappſen. | 
3. Als ein Activum, diefen Schall hervor brin⸗ 
gen, oder vielmehr mit Hervorbringung diefes Schaf: 
- 166 niederlaſſen, aufmachen, u. f. f. befondere in d 
Zufammenfegungen auftlappen, in bie Hoͤbe klap⸗ 
den, den Tifch aufPlappen; niederklappen, bie 


Klappe nieberlafien, einen Tiſch niederflappen, u. 
7. f. wo es von jebem Dinge gebraucht wird, welches 
unter dem Nahmen der Kiappe bekannt ift, 'ode Fi 

n 


doch gleicht, auch wenn Mit diefer Handlung glei 


* merlliher Schall verbunden iſt. Die Sandfhuße _ 


"aufklappen. Den’ Sut niederklappen, die Krämpe 
“andem Hute. In weiterer Bedentung auch im g. L. 
Paͤr ſchlagen, doch nur von derjenigen Art des Schla⸗ 
"gens, welche dieſen Schalt hervor bringe... Mit dein 
ineale auf den Tiſch Flappen. ’ 
ı;Blapper, Rhinanthus Criſta Galli; f. 1. Alaftet, 
"toben, ©. 305. Zu 


2. Rlapper, ein Werkzeug zum klappern, vder bansit 


‘zu klappern. Dergleichen find? on 
Die Blapper aus zwey Knochen oder Hoͤlzern, 


die man zwiſchen die Jünger nimmt, und gegen einsns . 
on . Der - 


-n 


\ 


— 


— 


J * 


Kipper. 33 


der ſchlagt B; Orepitacnlum, -Crotelum, Fr. Ciquet. 
te, Sonnerte. Ehemahls mußten in Frankteich die ſus ⸗ 


ſatzigen, wenn ſie auf der Straße gingen, dergleichen 
Kiappern ragen, und damit klappetn, um dadurch ein 


Zeichen zu geben; daß man ihnen aus dem Wege geben 


koͤnne; Klapper⸗ Holz, X. Crepitaculum lepro- 

forum . . 0 
Die Alapper Fieiner Binder, Rinder» Alaps 
per, %$e. Hocher, ein von Elfenbein, ‘von Silber⸗ 


nn», 


Blech oder andern Blech, vder von Holz verfertigtes, 


oder von Draht mit bunten Korallen zufammen gefioch⸗ 
tenes Inſtrument, weiches einen hohl getriebenen Knopf 
mit inem Stiele, an deffen Ende fich gemeiniglich ein . 


ſo genannter Wolfe » Zap, Achat re. befinder, vor⸗ 
" ellt, und woran entweder Pleine Schelfen hängen, 


oder md inwendig Pleine Schellen hinein yerban wer⸗ 


. den, um nicht mie mit dem Klange, wenn man daſſelbe 


bewegt, die Fleinen fehreyenden Kinder zu befänftigen, 
oder fonft zu amdfiten, fondern auch die zabnenden. 


Kinder das Zahn⸗ Fleiſch daran reiben zu laſſen. Ders 


gleichen Klapper hängt insgemein an einem Bande, 


Dieſes Inſtrument ſoll vom Archytas, einem pythagor⸗ 
iſchen Philoſophen zu Tarent, zum Zeitvertreib fuͤr ſeine 
Kunder erfunden worden ſeyn. Nach Anderer Erzähl: 
ung, ſoll Archimedes, da ihm feine junge Familie im⸗ 


mer übte feine mathematiſche Werkzeuge kam, und 


dieſelben yerbrach, Für feine Kinder die Klappern, wo 
, nicht zuerſt erbacht, doch aber in die heutige Form ges 


bracht haben. | 
Bey Erb⸗Theilungen, gehoͤren bie Kiader⸗Klappern 


zur Gerade. Carpzov P. 2, Conft, 14, Def, 44, n. 6. 


Die Alapper, ein bölzernes Inſtrument, derglets 
man ſich an-einigen Deren am grünen Donners⸗ 


u Tage und Ehar > Freytage fiatt der Glöcfen bedient; 
Fr. Crecelle, Crefielle. Ä | 


ONE 53 Die - 


“..o a 


‘ 
2 -. .. 


. 8 


4 


334 iien.. 


Die Klapher, ein ſchnarrendes Inſtrument, wel⸗ 
ches an einigen Orten Die Nacht⸗Waͤchter tragen; in 
: einigen Gegenden Schnarre, Rarfche, im Miederf. 
| Ratel, Fr. Crecelle,. Creſſelie Creflerelle. 
Die RKlapper in ber Muͤhle, die ſtets an den 
Rumpf anſchlaͤgt, Muͤhlen⸗Klapper, Zr. Claquet, 
Cliquet, Cliquette. | Ä u a 
..Auch bey den Jaͤgern braucht man Alappern, 
das Wild, infonderheit Schnepfen und: Hafen in das 
Gaarn zu treiben, welche aus Dännen Bretchen mit.eis 
' sem hoͤlzernen Hammer, .oder.mit Riemen angemach: 
ten hölhjernen- Kugeln beſteben; Klapper⸗Jagd, f- 
im XXVIII Th. ©, 60, fund. ı8o. .. Bon diefem ift 
bas Alappen: Jagen, eine Art des Fanges der In⸗ 
. fecten, infonderheit der Nachtvoͤgel (ſ. TH. XXX, S. 
. 4772, fe) zu unterfcheiden. 
Eine Alapper, oder ein Klapperwerk, zum Ber: 
ſcheuchen der. Vögel von den Obfibäumen, z. B. der 
, Sperlinge von den Kirfh = Bäumen, ſ. oben, ©. 98, 
ſ. und die dazu gebsrige Fig. 208%... > 
Daher klappern, ein Neutrum, welches das 
Huͤlfs⸗ Wort heben erfordert, und Das Frequentati⸗ 
. vum. und Intenſivum von klappen ift, ein zitterndes 
und anhaltendes Klappen zu bezeichnen. Es bedeutet: 
ı. Einen ſolchen Schall von fich geben, aus fich 
felbft hervor Bringen, welches ‚gefchieht, wenn harte 
Körper burtig hinter einander aufeinander flogen, L. 
_ erepi,sre, Fr. elaquer, cliqueter. . Die Zähne Flaps 
pern mir vor Sroft; die Zaͤhne klappern ibm, wenn 
er den Sroft bat, Sr, les dents lui claquent dans fon, . 
‚friffon, wenn fie vor Kälte hurtig auf einander ſchla⸗ 
‚gen; Niederſ. Flappen und ſnaͤtern, in der alten lomz - 
bardifchen Hiſt. bey dem Schilter chloffelun, im Ta⸗ 
 tian itridan. Kin Beutel voll Steine Plappert, 
-wenn manibn ſchuͤttelt. Im Niederſ. klaͤtern, wel⸗ 
ches manche Arten des Kiapperns beſtimmter und ge⸗ 
. — pauer 


\ 


4 . 
' N 
% 


4* 


⸗ 


(4 


Klappen... Klapper ⸗Mann. 355 
nauer ausdruckt, als das Hochdentſche. Die möble 


EIlappert, u. ſ. f. 


2. Ein Geklaͤpper hervor bringen, machen. Mit 


den Zaͤhnen, mit den Tellern klappern. Der Storch 


klappert; L. erepitare roſtro, gloltorares ſiehe Rlap⸗ 
per⸗Storch. 

Alappe, (Kindes) oben, ©. 353. I 
an GE ef unter Lein. BE 

— — (Krachtiw ten)? f. oben, S. 354. 

Rlopper⸗ Daum, Cocos: Bann, ſ. 2%. vm, ©, 


Klappen. Geſchirr, bey den Seilern, ein zwiſchen 
wen indie Erde gegrabenen ftarfen Pfählen befeftigkes 
vet mit eifernen Hafen, an welchem und dem el 

. ten die einzelnen Fäden zu Ligen gedrehet werden, um 
hernach daraus die Taue zu Drehen; wovon an feinem 

Orte ein Mehreres vorkommen wird. 

Alsppet s ER fe Th. XXI, ©, 383, fl 

ZAlapper » 

. weldyed aus 17 Stäbchen. befteßbt, deren jedes, wenn 
es angefchlagen wird, einen mit feiner Dicke und Länge 
im Berbälmiß flehenden Ton hervor bringt. Das 
. legte Stäbchen ift fünf Mahl Fleiner als das erftel, die 
mittfern aber find nach Proportion eingerichtet, Zwi⸗ 
ſchen jedem liegt auf beyden Seiten eine Kugel, durch 
welche fomohl, als durch Die Stäbe, ein Faden geht, 
woran alles in frener Luft gehalten, und mit einem Stes 
«chen gefchlagen wird. 

Alapper- Jagd, Alspper: Jagen; ſiehe oben, 

0. 354.» 

Blopper Born, Riapper- Kraut, Rhinanthus Crifte 
galli Z.; f. TH. XXL, ©. 195, f 

Rlapper· Mann. x. Im 9 L. ein Mar mit einer 
. Klapper, dergleichen an manchen Drten die Nachts 


olʒ, Zr. Claquebois, ein hölernes kann, Ä 


Bäche, die Amofen Sammler u, u. fe ſ. And, wen De 


356 iapper ⸗ Maul. Klopper⸗ Schote. 


ſich einer Klapper bedienen, Andern ihre Gegenwart 
hoͤrbar zu machen. Zu Gardelegen in der Alma, . 
. heißt. derjenige: Mann, der mit der Klapper für die 
‚ Spital-Keute betitelt, Klapp⸗Mann,. Ds 
: .,%» Inder komiſchen Schreib: Art wird zuweilen 
der Tod der Klapper⸗Mann genannt, weil man , 
ihhn gemeiniglich unter dem Bilde eines duͤrren klap⸗ 
pernden Gerippes vorftellt, | —“ 
Klapper⸗Maui, img. L. eine ſchwahzbafte Perſon, des 
ven Mund in ſteter Bewegung wie eine Klapper iſt; 
das Diapperz Maul Siehe uud) das Folgende, . 
RKlapper· Muͤhile, eine flappernde Müple,. fo fern fie 
. ich durch ihr Plapperndes Geräufch vo andern Muͤh⸗ 
‚ Ien unterfcheidet; L. Mola erepax. 
:  Zmgl. ſiguͤrlich und im 3.8, , wie Klapper⸗Maul; 
.  Rlapper: Tafche, Plauder : Maul, Plauder-Tar 
‚.febe, ‚2. Blarero, Garrulus, Nugstor, Os concrepa- 
rium; Fr. Caqueteur, Caqueteuſe. Dr 
Alappers wWzH üche Pimper⸗ Nuß. 
Klapper⸗Pfennig, eine beamfchrseigfie Scheide 
. Münze, deren 12 auf einen. Marien: Gröfchen gehen. 
‚ Sie find in den Rechnungen bey dem Bergwerke hoch 
„gebräuchlich, gelten aber zum Ausgeben nirgends ald- 
. in Goslar, wo fie noch gepräget, und Struwe Pfenn⸗ 
‚ age gemannt werden. Ä | 
Alapper:Rofe, eine Art des wilden Mohnes; fiebe 
‚mtr Mohn. Zr | 
- Rlapper» Schlange, ‚Crotelus L;; |. Schlange. 
Blepperföhlangen sBraut, |. Rlapperſchlangen⸗ 
BR urzel. 
. Blapper:Schöte, Crotalaria, von Kovranov, eine 
Klapper, weil der Game in den Schoten, wenn erreif 
geworden ift, ein Geraͤuſch macht, wie eine Klappen, 
: wern man fie ſchuͤttelt; oder, weil die Kinder der nr 
dianer, Die mit Schoten verfehenen Zweige Diefes Ger 


wachſes ſtatt einer Klapper brauchen. int un der 
. ’ 4 » j U⸗ 


oryer Scho 37 


: Seuberhel nahe verwandte ‚Pflanzen ⸗ Garkıng mit 
chmerterlingsförmigen Blumen. Der Keldy ‚der 
Blume ift in 3 große Abfchnitte getheilt; Die beyden 

‚obern zuben auj der Fahne; der untere iſt concan, drey⸗ 

ſpaltig, und ſteht unter dem Schiffchen. Die. Fahne 
iſt groß, herzfoͤrmig und fpißig, die Flügel find eyrund, 
und halb fo lang als. die Fahne. Das Schiffchen ift 
hieig und fo lang als die flüge, „Die Blume har 

. 20 Staubfäben, welche mit einauder vereinigt find, 

‚ und fi mit einfachen Koͤlbchen, wid einem länglichen 
ruͤckwaͤrts gebogenen Eyerſtocke, welcher einzu einzels 
nen, zit einer zugeftumpften Narbe gefrönten Griffel 

. . Anterſtuͤtzt, endigen. Aus dem Ehyerſtocke wird.uach 
gehends eine kurze, aber aufgeblaſene Schote, mit ei⸗ 

ner Zalle, welche zwey Klappen hat, und wenige, nie⸗ 
renfoͤrmige Samen enthaͤlt. inne hat dieſe Pflan⸗ 
zen⸗Gattungg in die are Abtheil. feiner 17ten Caſſe 
9L 84 die er Diadelphia Decandria nennt, weil die 
umen in Diefer Abtheilung und Claſſe 10 Staubfä- 

... ben, welche 2 Körper. ausmadyen, haben. Er beſtimmt 

0. 17 Arten, deren die 11 erſten einfache, die übrigen 

- aber zufammen gefebte Blätter haben. Ihe Auſeben 
ift fein, und fie Diegen zur Zierde in den Gärten. - - 

..:7...4 Durchbohrte Klapper ⸗Schote, mit Durchs 
- .fiocgenen, eprunden, und am Rande rauben Blättern; ' 

, Cyotalaria perforats, foliis perfoliatis, ovatis, mar- 
gme fcabris Live. Sie. kommt von dem Vorgebirge 
Der guten Hoffuung. Ä | 

_ : 26 Durdhfiochene Klapper⸗ Schote, mit eyrun⸗ 
„ ı: dene berjförmigen Blaͤttern, durch welche die Stiele - 

laufen; Crotalaria perfoliatae falio Dillen. Crorala- 

ria perfoliata, foliis perfoliaris cordato · ovatia. Sie 
iſt in Carolina zu Hauſe. Ihre Staͤngel ind rund 
unnd ſtaudenartig, werden 4 Bid Schub hoch, und ha: 

x... ben eine hellbraune Rinde. ie-glatten, eyrunden, 

berztörmigen Blaͤtter, find zugetibe 4 3 lang, ea 

Ä i 3 | a 


8 


358 AMapper⸗Schote. 
faſt 3 Z. breit; fie umgeben den Stängel anfıeine ſol⸗ 
che Art, als ob er mitten durch fie hindurch liefe. Die 
Blumen. wachfen einzeln, fißen dicht an dem) Grunde 
eines jeden Blattes, gegen den obern Theil der Zweige 
An baben eine blaßgelbe Farbe, und erfcheinen im 
wu, | 
3. Yerhiopifhe Klapper⸗Schote, deren Stamm: 
Blätter den Stamm umfaflen, berzförmig find, :und 
wechſelweiſe, Die zunächft an den Blumen befinpfichen 
aber einander gerade gegen über fteben, und nierens 
foͤrmig find; Crotalaria amplexicaulis, foliis.caulinis _ 
; amplexicaulibus cordatis alternis, floralibus oppofitis 
zeniformibus L. Ihr Stamm ift bolzig, und ihr Va⸗ 
terland Aethiopien. Br \ = 
. 4 Pfeilförmige Klapper⸗Schote, mit: einfa- 
n und lanzenförmigen Blättern, deren Stiele andem 
tamme herunter laufen, einzelmfind, und zwey Zähne 
haben; Crotalaria fagitralis glabra, longieribus foliis, 
americana Plakes, Crotalaria fagittalis, foliss fimpli- 
eibus lanceolatis, petiolis deeurrentibus folrtarüs bi- 
dentatis Lies, Man findetfie in Brafilien, Jamaika, 
Carolina und Virginien, wild, Die Wurjel iſt jaͤhrig. 
Site treibt einen 13 Sch. hohen, zarten Stängel, wel 
Bi fi) in 3 bis 4 ausgebrettete Hefte theikt, die mit 
glihen, eyrunden, dicht anfißenden Blättern befeßt 
And. Die Blumenftiele kommen neben an dem Staͤn⸗ 
gel. heraus. Die an- dem untern Theile der Zweige 
find über ı Sch., die obern aber ungefäßr-6 3.- fang. 
Sie ſind zart, und haben oben eine, oder zwey blaß⸗ 
gelbe Blumen. Auf diefelbe folgen kurze, aufgebla⸗ 
fene Scyoten, in welchen 3 bis 4 glatte nierenförmige 
Samen eingefshleffen find. J 
5. Sineſiſche Klapper⸗Schote, mit einfachen, 
eyrunden und ganz frz geftielten Blättern, und ſehr 
Fleinen Blatt⸗ Anfägen; Crotalaria chinenfis, foliis 
&emplicibus, ovatis fubpetiplatis‘, flipulis minutifhimis ° 
— 


Liun. 


deſn ſind, und fehr-wohl ne baben; Doch Pradsten 
| no . 4 


re 38 


* Line; Be vommt aus Eina, Ihre Stängel und Hefe 


find. rundlich und etwas haarig; ihre Blätter ziemlich 
ftummpf, mit einem glatten Rande, und. auf beyden Sei⸗ 
ten etmas haarig. Ihre Blumentrauben beſtehen aus 
wenigen Blumen, find raub, und haben lanzenfoͤrmige 
Blattdecken, welche fo laug ſind als die Blumenſtiele. 
Ibhre Blumenkelche ſind mit weis abſtehenden Haaren 


beſetzt, und fo lang ale die gelbe Blumenkrone, deren 
Fabnchen geſtreift if. _ Ihre Blatt⸗Anſaͤtze find pfriem⸗ 


förmig.. . on nn 
6. Binfenartige Klapper⸗Schote, mit geftreifs 
tem Stamme, und einfachen, lanzenförmigen, und ge⸗ 
ftielten ober feft auffigenden "Blättern; Croralarıa ben- 
galenfis, folus geniſtae hirfutis Pluxken. Crotalaria 
iuncea, foliis ſimplicibus lanceolatis, petiolaio ſeſſili- 
bus, caule ftriato Linn. Sie waͤchſt in Oſt⸗ Indien 
wild. Gie made einen faſt 4 Sch. hohen, eigen 
Stamm, welcher nad) oben zu in 3 bis 4 Zweige gez : 


theilt iſt, die mie hmahlen, Ianzenförmigen, ſel⸗ 


weiſe ſtehenden Blattern auf ſehr kurzen Stielen, bes 
fegt find. Sie find ſehr dicht mit weichen ſilbernen 
Haaren beſetzt. Die Blumen erſcheinen am Ende der 


. Zweige in lockern Aebten; ſie find groß und dunkelgelb, 
- and der Griffel ſteht über das Schiffchen hinaus. 
Auf die Blumen folgen große aufgeblafene Schoten, 
die eine Reibe großer-nierenförmiger Samen in: fie). 


ließen. Dieſe Pflanze ift in England jährlich; weil 
er der untere Theil holzig ift, fo feheint fie in dem 
Lande, wo fie wild wächft; von einer längern Dauer 
zu fenn, ungeachtet fie bey uns den Winter nicht aus: 
haͤlt. Denn wenn die Pflanzen in das Glas: Haus 


geſetzt werden, ſo iſt daſelbſt Die Hitze für fle zu groß, 
und in bem Gemäche- Kaufe verfchimmeln fie bey dumpf⸗ 
igem Wetter. Miller bat Samen davon in das freye 


Feld gefäet, wo dis Pflanzen faft 3 Sch. hoch gewor: - 
fie 


Lo. 


- = 


. . 
[2 \ t 1* 
- [4 
* J 
J 
360 AMlapper· Shore vd 
j . 


" “ 


e keine Schoten. Sind ſte Aeclich behaudelt werden, 
fo find die Pflanzen weje groͤßer geworden, und heben 


viele Blumen gebracht; aber dieſe tragen keinen Sa⸗ 
men. Das einzige Mittel, Samen zu ziehen, beſtand 


- darin, : daß er Pflanzen in Töpfen in einem Miſtbeete 


zog, fle zu Aufange Des Jul. aus den Töpfen nahm, 


- und in das frene Feld, . anf. eine warme Rabaͤtte, 


unter eine Mauer feßte, in meicher Lage fie fehr wohl 
blüßeren; . auch wurden eitige-Schoten reif, 


‚-.7. Rauhe Klepper : core, deren Blumen 


 giemlich feft auffigen, und deren Blätter einfach, eye 


* 


rund, ſpitzig und rauh find, und feſt aufßgtn; Crota- 


laria imbricata, foliis ſimplieibus ovatis acutis villo- 


is ſeſſilibug, floribus ſubſeſſilibus. Sie ift auf dem 


Vorgebirge der guten Hoffnung zu Hauſe, und hat ei⸗ 
nen holzigen Stamm. 
8. Zugeftumpfte Klappen » Schote, - mis einfas 


. den, ‚länglichen, keilfoͤrmigen Blättern, die oben ruͤck⸗ 
.. wärts gebogen find; Crotalaria maior Rumph. Cro- 


talaria aliatıca, floribus luteis, folio fingulari cordi- 


‚formi Herm. Crotalarie rerufa, foliis fimplieibos, 


oblongis, cuneiformibus,  rerufis Line, &is macht 


| ‚einen er Stängel,.. weldyer faſt 3 Sch. hoch 


wird, ſich nad) oben in verfchiedene Aefte zertheilt, Die 
mit länglicyen Blättern beſetzt find, welche au ihrer 
Baſis ſchmahl, gegen den Gipfel au aber fufenweife 
ſich erweitern, wo fie zugerundet und in, der. Mitte wie 
ein Herz geſtaltet ſind. Gie haben eine blaßgrüne 


Farbe, und ſind glatt. Die Blumen kommen in Aeh⸗ 
ren am Ende der Zweige heraus, find ſehr go und 
‚gelb; fie konimen im ul, zum Vorſchein. 


er Sa⸗ 
me wird im Herbſte reif, wofern das Wachsthum im. 
Srüblinge befördert worden ift. Sie waͤchſt auf der 


. mel Ceylon wild, ift eine jährliche Pflanze, und geht 


dald nach dem Reifwerden des. Samens iu Orune- 
n 


Miaapper Echothe. 1761 
In Ambotna genießt man Ihre Blumen als ein Zu 
gewmuͤſe F oo. u 
9. Bl 2 Schote mit feſt auffinender Blu⸗ 
me, deren Stamm gleich, deren Blätter einfach und 
enfoͤrmig find, amd ziemlich feſt, und dereu Blur 
wien zur Seite feft auffigen ;- Crotalaria fefhliflore, fo- 
Jits fimplicibus lanceolarıs fubleflttibus, flaribus fefhli. 
bus’ lareralibus, caule aequeli L. Gie ift jährlich, 
und fomm aus Sina. Ihr Stamm ift aufrecht und 
tumdiich, wächft kaum ı. Sch. bed, und treibt nicht 
viele Hefte. Ihre Blaͤtter find lanzenförmig, auf der 
obern Kläche glatt, : auf der untern haarig, und ben 
bennahe N auf. Ihre Blgtt- Anfäge find kaum fichts _ 
bar, hre blaue Blumen figen feft in den Winkeln 
| ae auf, .und haben zwey Längliche Deck: 
tter, oo .. ur 
10. Dreyblumige Klapper⸗Dchote, deren Blaͤt⸗ 
ter feſt aufſitzen, und einfach, eyrund und glatt, Deren 
Aeſie eckig find, und:deren Blumenſtiele zu dreg jur 
Seite ftehen, und nur Eine Blume tragen; Crurala- 


ria tiflora, Faliis fimplieibus ovaris felhlibur glebric 


ramis angulatis, peduncwlis ternis leteralibus unifloris 
L. Sieift ganz glatt; und das Vorgebirge der gute 
Hoffnung ihr Vaterlaud. BE 
It, Warzige Rlapper: Shore, - reit einfachen, 
eyrunden Blättern, mondförmigen, abwärts haugen: 
den BlattaAnfägen, und vierecfigen Aeſten; Crotale- 
ria aſiatiea, folıa ſingulari verrucofo, floribus caeru- 
leis Herm. Crotalarıa fl&ribus foliteriis ovatis ecuris, 


. eaule fulcato Zurmans, Crotalaria verrucofa, foliis 


fimplicibus ovatis, ſtipulis lunatis deelinatis, zamis 

verragonis Laux. Gie wärchft in Indien wild, Sie 

iR eine jährliche Pflanze, die einen grasartigen viereck⸗ 

igen Stängel hat, welcher ungefähr 2 Sch. hoch wird, 

und ich in 3 bis 4 Zweige theilt. Dieſelben haben 

ebenfalls 4 fhigige Ecken, * find mit eyrunden/ mit 
| 5 | 


War⸗ 


* 


32: Manptrs@chole, - 
2.. Warzen verfehenen,. blaßgruͤnen Blaͤetern beſeht) die 
auf ſehr kurzen Stielen ſtehen. Die Blumen kommen 
in Aehren am Ende der Zweige zum Vorſchein, und 
And bellblau; auf biefeiben folgen kurze, aufgeblafene 
Schoten, in denen eine Reihe nierenfürmiger Summen 
eingeſchloſſen tft.‘ Sie bluͤhet im Jul. und Aug. , der 
- Game aber wird im Herbie reife Man kann diefe 
Pflanze aus dem: Samen ziehen, der im Fruͤhlluge auf 
An Miftbeergefüer werden nnıß.: Wenn die Pflanzen 
FL Be 3. lang find, müffenfieineinandered Miſtbert geſetzet 
werden, um ihr Wachsthum zu befördern, Dabeyanan fie 
- im Schatten erhalten muß, bie fie aufs neue, eingewur⸗ 
zelt find. Hernach muß mar ihnen, nach Befchaffens 
Belt der. Witterung, alle Tape —5 — Luft geben, da⸗ 
mit ſie nicht zus ſchwach werden. Wenn die Pſtauzen 
in dieſem Beete erſtarket ſind, muß man fie forgfältig 
-  ausheben, und mit Ballen: Erde an: ihren Wurzeln, 
: "einzeln in beſondere, mit leichter Kücyengastens&rde Ä 
angefuͤllte Töpfe einfeßen, und diefelben. in ein temper 
rirtes Miftbeer von Gaͤrber⸗Lohe eingraben, und fie 
im Schatten erhalten, bis fie wieder eingewurzelt find; 
' alsvann kann man fie wie andere ausländifche zarte 
- Pflanzen behandeln, amd ihnen bey warnen Wetter 
Luft und Wafler geben. . Wenn die Pflanzen fo hoch 
J —— ſind, daß ſie behnabe die Fenfter des Miſt⸗ 
' eted erreichen, muͤſſen die Töpfe in eine luftige Glas⸗ 
Caſſe oder in ein Glas: Haus’ geſetzet werden, wo ſie 
vor der uͤbeln Witterung ficher find, und bey warmen 
Wetter Luft Haben. . ‘Ben diefer Wartung werden Die 
Pflanzen im Jul. bluͤhen, und bis ; e des Auguftes 
immer neue Blumen-Aehren bri Auf Diejenigen 
Blumen aber, welche zeitig zum Vorſchein kommen, 
werden im Sept. reife Samen folgen, da ben bald 
Darauf die Pflanzen verweifen. 


\ 


12. Breitblaͤtterige, Klapper > ach, teen. 


Blätter dreyfach und umgekehrt End) md deren Si 


‘ 
4 
“or. [2] x PY 


\ 


nluiper⸗Schete. 363 


oo. men jr: Seiee beynabe Taubenkamm⸗ formiren; Cro- 


viridi, minore Sloase. Crotelasia lori folio, flore 


telarıa ‚wrifolie frurieoſa, foliis glabris, flore e luteo 


parro variegato Dillem. Groialaris latifolia, foläis ter- 
natis obovatis, floribus lateralibus fabracemofis Linn. 


Eie kommt aus Jamaika, und iſt jaͤhrlich, Sie iſt 
.’ ganz glatt. Ihre Blumen find gran und gelb, Tore 


Schote fit feft In dem Blumenkelche auf. 
13 Wondförmige Kispper Schon, . mit hrey⸗ 


fachen, ehrunden und ſpitzigen Blaͤttern, und halbherz⸗ 

oder mondfoͤrmigen Blatt⸗ Artfägen; Crotalarie ins. . 
wis, foliis. cernasis ovatis acutis, ſtipuli⸗ Semicordaris | 
lunatis L. Ihr Vaterland iſt difeite. 





14. Rlapper⸗Schote mit Bopnenbaumı Blac⸗ 
tern, mit eyrunden, dreylappi en, feitigen Blaͤrtern 
ohne Anſaͤtze, und geſtielten ; Crotalaris ufia- 


tica, frutestens, foliis luteis amıplis, wifoliara Herm. 
Crotalaria arborescens trifoliata glahra vixidis Dilles. 
Crotalaria laburnifolia, foliis ternatis ovatis acumina⸗ 


‘. ts; fipulis. nollis, legaminibus pedicellatis Zum. 
.. Sie wääft in Yopi wi. ie Sie wich einen Rande 


 » 


artigen, 4 bis 5 Sich. boßen — weid welcger fh in 


viele Zweige —* die mit dreyfachen runden: 
beſetzt find; die ſich mit Spitzen endigen. > Pa 

men find groß, gelb, und wachfei neben an ben Zwei - : 
gen in Igeoßen Buͤſcheln. Sie kommen im Jul: Aug. - 
und Sept. zum Vorſchein. Man kaunm fie leicht aus. 

— * abgeſchnittenen Zweiglein ziehen, bie man in einem 

bir : Sonnner« Monate in * ſeht, mit dieſen in 


an dere. fh, im Bee in en 


Ole: Haus. 


15, —*5 iapper Sqote, mit deehfochen | 
Mi Shen, Danfehar 
igen 


X 


| r 








Maopper· Echete. J 
Agen Siatt- Wefken, und zottigen Haͤfſen; Croselaria 
J —* fruticola, faliis rotundis ——— ſpi⸗ 


wu. 





- «atise.viridi lutcis, ſructu pubescente Sloene. KCro- 

ealaris foliis-terneris, petioliem audisRoyen, - 

incana, folils teraatis ovatis acuminaris, ftipulis ſeta- 

. eis, leguminihus hirſutis Lies. Sie wird in bee 

— Onosmatologia botanica (3 B. Frf. und L. 1773, 8. 
Col. 310) ganz ’unredyt beftäusber Blapper-Schote, 


ne genmit;; da ſie in allen Theilen mit. aapteg,. weichen 
Vaaren befegt it. Sie waͤchſt in-Afien ud Sa 


amd ift bey uns eine jährliche Plane, Deren gel 


* aungefaͤhr ı F. Höhe erreicht, und einige ans dem Blaͤt⸗ 


u + Winkel aufrecht ſtehende Zweige trribt. Die 


laͤtter halten Leine beſtimmte Ordnung. ‚Die langen 


Sciele derſtlben find bey dem Uefprunge gleichfam mit 


- einem Gelenke verſeben, mit wey ſchmablen, abergeitig 
en, Blatt» Anfägen —5 — und mit 3 ey⸗ 


9 das mittelſte 
haarige Beſetzung erfeheint auf ber untern fläche deut⸗ 
cher, als auf her obern. Die Zweige endigen fich mit 


* 


foͤrmigen, ſtumpfen — geendigt, von weichen 
—* als die beyden uͤbrigen, iſt. Die 


einer Blumen⸗Aehre; Die * Fr tiele. Davon, um⸗ 
gibt ein gan; ſchmahles Defhlärtchen, weiches. auch 


. zeitig.abfälle.  : Die: Blumen find unterwärts; : alle 
Blaͤtter geib; das Schiffchen iſt unterwaͤrtz in wey 


u nola, —— arginibus i antegris, floribua in ihyrſo 


| ; . Möge gefpalten, und. die Huͤlſe nicht geftielt, fogdern 
fit platt auf dem Reiche; fie hänge uͤnterwoͤrts, ‚nid iſt 


ganz rauch. ' Die Pflanze wird ben und jährlich auf dem 
— 2 — etzogen, erfordert keine Ihe Wartung, 


| Säle Be vom Jul, bis in den Sept. umd grägt 


w uhr Blepper: Schote/ mit eneunden, lan⸗ 
en, dreyſachen Blaͤttern, und glatten gras⸗ 


eigen Stängeln, die ſich mit lockern Blauen -Mebs 


ren. endigen; Anonis Cargliniena perenpis, ınon · ſpi- 


can- 


"> eindidis Merzye.: Crotelärinedbe, Folidterniä lanceo- 


lero-ovatis, caule laevi herbaceo, racemo termigali 
: Lian. Sie währt in Birginien und Cardlina wild 
Man Yat von diefer Art zwey Warietäten; eine mit wei⸗ 
- Sen, die andere mit blauen Blumen; beyde aber kann 
. man aus einerfen Samen ziehen. Die Wurzel iſt bler 
bend, und treibt im Fruͤhlmge ſehr viele Blaͤtter, nach 
- dem naͤhmlich die Waurzel größ oder kiein iſt. Die 
Blaͤtterſtiele find glatt, werden ziwen Schuß Koch, und 
theilen fidy oben in 3 bis 5 Aeſte, die mit dreyfachen 
glatten Blättern befege And, deren Lappen eyrund, lane 
zenfoͤrmig und ganz ſind. Die Blamenfliele: kom. 
men unmittelbar aus der Wurzel, werben etwas höher 
als die Blätter, md endigeh ſich mit einem Errange 
groͤßer Blumen, die faſt ı Sch. lang find. In einer 
" WBarietät end e ei, ei ee een 
Auf dieſe olgen große aufgeblaſene ten, die, 
wenn fie reif find, eine ſchwarze Farbe haben, und eine 
Reihe nierenförmiger Samen in fich ſchließen. Gie 
blüher im Jun., det Same aber wird im Herbſte reif 
Man kann fie aus dem Samen ziehen, den man im 
Srüßlinge auf ein gemäßigtes Miſtbeet fe. Wenn 
die Pflanzen aufgegangen find, muß man ihnen täglich 
friſche Luft geben, damit fie nicht ſchwach werben. 
Wenn fle zum Verſetzen taugen, muß man fie einzeln 
in fleine Töpfe feßen, Die man wieder in ein-teniperirs 
tes Miftbeer gräbt, bis fie frifche Wurzeln haben, ins 
Sehatten erhält, allmaͤhlich andie freye Luft gewoͤhnet, 
im Herbſte unter einen gemeinen Glas⸗Trog ſetzt, oder 
im Winter mit Matten bedeuft, im Fruͤhlinge aber aus 
- den Töpfen auf das freye Geld ſetzt, wo fie, wenn ber 
Boden trocen ift, und fieineiner bedecken Lage ftehen, 
viele Jahre dauern, und jährlich Blumen md Samen 
bringen ey Ä er oo. inf 
17, Fuͤnf blaͤtterige Alapper score, mit fuͤn 
fachen Blaͤttern; Crotaleris quinguefolia, Foliis qui- 
J nutis 


“nes E :Gie iſt in Oſt⸗ Indien zu Haͤuſe. Ihre 
Blaͤtechen find ſchmahl, lanzenformig, ſtunmf, oft zu⸗ 
geſtumpft, ziemlich nacket/ und die aͤnſſerſten kuͤrzer. 
Ihre Blumenkeilche find glockenfoͤrmig; ihre Blumen 
.. glatt, mechfelweife, und. formiren Trauben⸗ 
Kaͤmme. 
Da die meiſten von dieſen Pflanzen jaͤhrlich find, 
ſo muͤſſen fie im Fruͤhlinge gezogen werden, weil die 
c Sommer ſonſt zu kurz ſeyn, und fie verhindern wuͤrden 
„reifen Samen zu bringen. Wenn fie demnach nicht 
+ gehörig behandelt werben, blühen fie nicht gern:bey uns. 
= Sn Fe ih Sonmer bey uns diefen A 
ten Pflanzen nicht günflig, Um nun biefe zarte jaͤhrli 
„sche Pflanzen in der —2 zu erhalten, muß 
man eine niedrige, 5 bis 6 Sc). hohe Glas⸗Caſſe er⸗ 
richten, die mie Glaͤſern gemacht iſt, welche man auf 
allen Seiten öffnen oder hinab laſſen Farm; welche au 
oben auf beyden Seiten fd eingerichtet ſeyn muß, da 
nman den Pflanzen auf ailen Seiten Luft und Sonne 
‚geben koͤnne. In diefer Glass Eaffe muß eine Grube ' 
zur Gaͤrber⸗Lohe ſehn, woraus ein Mifibeet gemacht 
‚werden kann. Dieſes Miſt⸗Beet kann mit allen fels 
tenen jährlichen zarten Pflanzen beſetzet werden, wo 
die Some dieſelben fo lange beſcheinen kann, als ſie an 
dem Horizonte bleibt. Daſelbſt kann man ihnen auch 
>. allen Zeiten friſche Luft geben, wenn die Witterung 
, &. landet: Soldier Geſtalt Eönnen fie. zu eben der 
Vollkommenheit gebracht werden, die fie in Denen Läns 
: . been. haben, wo jie wild wachfen. - Denn die Waͤrme 
des Loh⸗Beetes an den Wurzeln, und die Sonnens 
i. Hitze bucch Das Glas, werden im Sommer der Hiße 
‚ ber meiften Länder gleich Eonımen. 
1. : Diefe Pflanzen wachen urfprünglid auf einem 
fandigen —8 Boden; daher muß man fie allemohl 
< in einen ſolchen ſetzen. Auch muͤſſen die Töpfe, wor⸗ 
‚ein man fie ſetzt, nicht zu groß ſeyn, indem fie i Din; 
eben 


* 


= 


— 


Klapper⸗ Etab.“ Klappe Stein. 367 
ſelben nicht fortkommien. Wenn fie die kleinen Töpfe 
mit ihren Wurzeln angefuͤllt haben, muͤſſen ſie heraus 
genommen, und in etwas groͤßere geſetzet werden. Dies’ 
enigen, welche von einer laͤngern Dauer find, muͤſſen 
im Fruͤhlinge etwas größere Töpfe haben. Dieſe 
Pfflanjen muͤſſen mit Vorſicht begoſſen werden; denn 
wenn man fie zu feucht haͤlt, fo verfaulen die Faſern an 
den Wurzeln. Es iſt daher genug, wenn man ſie im 
Sommer bey heißem Wetter, die Woche über, drey 
bis vier Mahl begieftt. 
Alspper»Stab, fiehe das Folgende, Ä = 


4 ! . ® 


Klapper⸗Stecken, Alapper : Stab, Klapper⸗ 

Srod, im g. L. einiger Gegenden, dicke Stecken, 
“ welche die Zußrleute, infonderheit in'gebirgigen Ges 
genden, wenn fie bergab fahren, an die hintere Achfe 


an o. .n 


kornmen, deffen Bewegung vermindern und erſchwe⸗ 
ten, aber zugleich ein geitae Geklapper verurfachen; ®: 
‚imgR. Alapp>Steden, Rlipp:Steden, Alips 
per⸗Stecken. Diefe Steden find 7 Fuß lang, und 
23 ſtark. Man ſteckt fie durch die Räder querdurch, 
und es ift alfo in ihnen Federkraft nöthig, vermöge 
„. welcher fie mit den Enden in die Rad- Speichen ein⸗ 
“ fihnappen, woben fie ein ſtarkes Getäfe erregen. - Sie 
‚werden aus ſchwanken büchenen Schlag Holje verab⸗ 
folget, unter der Hand aber aus den Samen⸗Dickich⸗ 
ten geraubet, W | 
Nach derherzogl. gothaifchen Zolz » Tape, 9.3.1765, 
S. 23, foftet am thiringer Walde in den Sorften des Am⸗ 
tes Reinhardsbrunn, ein Schock buͤchene Klappers Stäbe, 
8 Groſchen. | | 
Alspper- Stein, ein Stein, welcher zuweilen ausver: 
* witterten Kies⸗Nieren entfteht, oft aber auch ein blo⸗ 
‘ fer Sand» Stein ift, welcher inwendig hohl ift, einey 
* feften Kern in der Höhle Hat, und daher Plappert, wein 
iR ®.- . toi _ Nee we. . ‘ . mon u 


Pa 


an 


Dr . 
! 


befeftigen, fo, daß die Stecken in das Rab zu liegen " 


⸗ 


— 


J 
\ 


0 - Rapp Stock. Kioe, 


miamthu ſchutteli. Siebe Höler.Btein, im 1X. 
©, 421, welchen Nahmen er gleichfalls fuͤhet. 
Rlapper ⸗Stoch |. Klapper⸗Stecken. 


Rlapper⸗Storch, im g. L., der Storch, wegen des 


Geklappers, welches er durch daß Zuſammenſchlagen 
ſeines Schnabels verurſacht, daher er in einigen Gegen⸗ 
* 3* Aläppner, Kneppner heißt. Siehe 

Storch. | | j 

Klaͤpper, |. Klepper 

Alappern, ſ. oben, & 332 Ä 

Aiäppner, 1. Rlapper»-Stordn - 

Alappe, ein Wort, welches den Schall nachahmet, 
welchen man im Oberd. durch Rlapf, und im Niederſ. 

“durch Klapp ausdruͤckt. Daher das Haupt: Wort 
der Alspps, ſowohl diefer" Sıhall als wich ein 
Schlag, welcher denfelben hervor bringt, beydes im 

g. L. Jemanden einen Klapps geben, einen Schlag 

mit der flachen Hand, mit einem Lineale vder andern 


? reiten Werkzeuge. Fr. Claque, 


Daher Eisppfen, einen Klappd machen, ober ers 
vor bringen, eine Mer des Schalles, welche in Anfebs _ 


“ung. der Weiche des Schalles zwiſchen klappen und 


klatſchen das Mittel hält. | . 
lat, ein Wort, welches eine doppelte Eigenſchaft der 


Dinge bezeichnet. 


1. Eine Eigenfcjäft der Dinge, wie fie in das Ger 
hör fallen; ‚eine Eigenfchaftder Stimme und des Schal: 
jes, nach melcher er vernehmlich if, fich ſowohl im 

* Ganzen, als auch nach allen feinen Theilen, von andern 
unterſcheiden laͤſſet. 

(1) Eigentlich. Mine klare Stimme, eine deut⸗ 
liche, vernehmliche Stimme, doch nur in einigen Ge⸗ 
‚genden, Syn einem andern Verſtaͤnde tft im g. L. eine 

Flare Stimme, eine zwar annehmliche aber dabey feine, 

hohe Stimme. Allzu Elar reden; Fr. parler clair, 

eine Flare Stimme haben, wie ein Frauenzimmer. 
" | | (2) Figur⸗ 


Ki - 269 
(2) gFiguriich dem Inhalte nach, verſtaͤndlich, 

— lich, keinen — Snbate mal, Bis ihnen 
‚Hlare Antwort würde durch den Mund des Ferm, 
3 Mof. 24, 13. Es war nicht Mar ausgedruckt, 
was man ihm thun follre, 4 Moſ. ı5, 34. . Der. 

* Tag wirds Plar machen, 1 Cor, 3, 13. Die Sache 
iſt klar, leider feinen Zweifel. Die Urſache liegt 

ı „Blaram Tage. Beſonders in Geſellſchaft der Woͤr⸗ 

ter deutlich, offenbar, uff. Das iſt klar und 

deutlich. Deutlihe, Flare Worte. Ich babe es 

"mir klar und deutlid) ausbedungen. In engerm 

—E iſt in der Logik ein klaret Begriff, wenn 

X binreicht, die Sache von allen andern n unter⸗ 
eiden. 

(3) Fertig, von allen: Hinderniſſen befreyet, 

doch nur im Niederſachſ. wo man Par iſt/ wenn man 

"jur Reife bereit und fertig iſt. | 

Daß diefe Bedeutung die erſte uhb eigenflichfte if, er⸗ 

"Helfer auß der Analogie der Woͤrter heil, u. a. weiche vom 

de a nn bed Gehoͤres auf die. Empfindung bed Ge⸗ 

getragen worben ud, inben es —— nen bie 

— als die legte. auszubrucken, 

Blar, —8*— * Bedeutung p no ;— * 

niser © en üblichen loͤren, laren, A m regen, 

heulen, | von welchem es —— des vorgeſetzten Gau⸗ 
men⸗Lautes, der alle fülfige Mit auter ſo gern be ei, 

N abgeleiset iſt. ©, Lehren, we Ichet Gere gleichfa 

hin gehoͤrt. 

9. Eine Eigenſchaft der Körper in Unſehung der 
. Licht» Straßen, wie fie durch das Geſicht empfunden 
„werben, wo es ebedem hell, glänzend, durchſichtig, u. 

f. f. uͤberhaupt bedeutete, aber jetzt nur noch in einigen 
eten diefer Eigenfihaft gebraucht wird. 

*(r) Eigentlich. u) Vieles Licht habend und 

. von ſich gebend, in’ welcher — es aber veral⸗ 

tet iſt, weil_deil dafiir Ablicher geworden iſt. Daß'es 

‚uber Diefe Bedennmg gehabt haben eräfft ‚ erhellet ans 

Oerk. Enc. XXXX TG, Ya tee 


Li 


; 


370 BR. Be 

ter andern auch ans dem Worte Alacheit, weiches 
"noch in der deutſchen Bibel in diefem Verſtande vor . 
‚ Sommt. b) Viele Lichts Strahlen von feiner Oberflä 
che zuruͤck werfend, für hell, glänzend, eine gleich. 
‚ falle veraltete Bedeutung, in welcher man noch zuwei⸗ 
. ien im 9. 2. fagt, klare Augen haben, glänzende, 
„ein Elares Spiegel, Car als ein Spiegel glafs, 
. Sy. RKlar wie ein: Kryftall, Offenb. 32, 1. 
wo aber audy der folgende Begriff der Durchſichtigkeit 
, Statt finden kann. In Hamburg wird das Geſchirr 
geklaͤret. wenn es blank gefcheuert wird,  c) Biele 
Licht⸗Strahlen durchlaſſend, einen hohen Grad der 
.Dirchſichtigkeit habend, im Gegenfaße des trübe; 
in welchem Berftande es im Hochdeutfchen am übliche 
ſten iſt. Beſonders von der Luft und Hüffigen Koͤr⸗ 
dern. Es ift Plares Wettet, wenn der Dumft: Kreis 
durch feine, wenigftens durch feine grobe fremde Koͤr⸗ 
per getrüber wird. Wie die Befialt des Simmels, 
. wenns Far ijt, 2 Mof. 24, 10. Rlar ſcheint als⸗ 
. dann einen geringeren Grad auszudrucken, als heiter. 
Es war.ftete klaren, ja die meifte Zeit auch heitener 
- Simmel. Rlares Bier, klarer Wein,- im Gegen 

ſatze des truͤben. Einen Rüffigen Koͤrper Mar wers 
“ den laſſen. d) Weiß; in welchen Verſtande es doch 
"nur noch) in dem Worte Kyertlar oder Das Alare 
von einem Eye üblich.ift, das Eyweiß zu bezeichnen, 

im Gegenfage des Dotters. | 

() Figuͤrlich. a) Dünne, von flüffigen Körpern; 
‚. wo es im g. L. von einer fehlerhaften huͤnnen Eigen 
fchaft gebraucht wird. Das Bier Mi fo klar ale 

. Waller, wenn es ihm an den nöthigen nahrhaft 
Theilen mangelt. . b) Kein, zart; auch nur im g. L. 
nund im Gegenfaße des grob. Klarer Zwirn. Kla⸗ 
. se Leinwand. Blare Spigen.. Sehr Far fpins 
nen. BilsresMehl. Rlar ſchreiben. Die Schrife, 
iſt mir zu kjar. Die Figur ift hier von der ar 


® a \. 











[1 


* 





Sin: wall; re’ 388 


ce) Sapter, ehr, 

a een nme im m n Karem. . ‚es 
—— Wein, ar Denken, ah. ‚Die ‚reine 
* rheit ſagen. Es iſt die qhehęit, die 
reine, unverfaͤ rfaͤlſchte Wahrheit. Ihre U wa⸗ 
x zen ‚reiner denn der Schnee, und klaͤrer Dann 
Milch, Klagel..4, 7. : A) Dem Gefichte demijch, 
ud wian yermirtelft des Geſichtes von. allen augen 
en unterfcheiden -Fann.- Ich ſohr es klar und 
beutlich. Auch, foilt du auf die &teing. ‚site Worte 
** —— ſᷣreiren klar und beusficp „5 of. 


27, De Siege 
upt⸗ Bebentung i im Stiche Din, 
en: nie — er im Engl. clear, im F cla 


fit Kranz elair im Griech. Yauuges,; 2 | 
—2XU ſes Wortes in 438 — —8 








sa . he las 
m; / 28* Pe bat Bene, —— ee 
gluren, lauern beqhdeutſche Wort —* 
“ unh. vielen. andern nicht. m * 






Alar machen, bey der Schifffahrt, alles iA Orr 
und a aft legen, R unter Segel Pr 
, Ein Elatitteg Segel, ein aus einander ge⸗ 
8 und zum Aufziehen fertiges Segel, - 7 
Bları machen, ‚in der Chemie; ſ. — De 2 Be 
Mar, (der) ein lockeres und leichtes bee 
a, 2 s — Sartne, durch —* man ſchen 
ann; 
Alk; Keil, in en —2 — Siedereyen ei Keller, 
}- morhn der. —— — ud des uczes vg abgefiäret 
uchen. 


47 rad, fe das Folgende, 31 

| 1, In den: Schmeip Hütten, ‚bey den. Silber⸗ 
** — und in ber Probler⸗Kunſt, eine zarte us 
Apche, woraus die Tapellen far Die 
"& melzer gemacht werden; von klar, fo fern es gart, 
fein; ; der Alde. Staub, Fr. Clire.. Gig 
am Maa feines 





’ 13 
. ee . 8 .. . " 
3m 42 u u... 
%° 


e8- Bilder, - weiches ur dei ST ee Be, 
ei. hr die! ce des Mon in Die Capelle 
dinein getriebene Vertiefuhg‘, auf das Siiber⸗ 
> Kom gu — fomımt,) eingeftampfer 
: färe beſtehi gemeiniglich aus —— — ef — 
bdder aus Ich ansgefaugter Knochen ; —5 
annten Schaf⸗ und ie ⸗ 
Seien, u. d, gi. Sie diene, theils Die ——— 
Bleu fu seiten, Daß feine ar 
und hierd ver en, da e 
2 —— oder Schlacke Ah an den Boden d ve 
ber Kornes anlege; s aber, um auf djefer Ober: 
Bi tie ein | * zu ſormren Ka 
25 und die Glaͤtte er burdflichen, * 
daß das Gold oder S bes Reben, Pleih un 
* uad alſsbuns Tr werhmapis * 
merden Die Kälber: Faochen (ober bie le von 
“einem Kalbe; Kopfe) und Fiſch⸗ aekigen, . ** 


den faugen ar. ale bazu, weil. ſie eine gewiſſe Fettigkeit 
en we Er der Arbeit, nähmlich Ne is hachs | 
Wenn a Fapelen aus der w 


"ie ehoͤrig verfe find, % & de von bem 
lee ak en fein gerieben Aids 


Ra 7 tie — van — *— 
Bf wicht * die Be pc, toelche fih rt 
„fagrmen Eapellen er befindest, und Game 

tt einem hölzernen Hadkmer bazauf, ba best 

3.08: fefl umb glait: angebrück wech ej bern Drdcht man 

u peik. aus ber em, LT vu —— 





















t xinent 
Penn I 


4 


1 072, Dae Adtraciam bes vorig en Bey· Wortig, 

& voch nur fo fern es fein, zart, "bedeutet: tm 9.2. 

Die Klaͤre ves Swirnes, dei ELeinwand; dee a meh⸗ 
bee/⸗ fh en 

gi _ .. tn —E— 2 mern. ni 


Fe — | Blars; 


ubereiteten. - 


ne, ie rs Mehl, Eyern, Milch ıc. ne 
von * fern es duͤnn, fluͤſſig, bedeutet. Den 


Ober⸗ eine 








aAnd gut gewuͤrgge Soße zu einer —— vermuth 


nimmt zu derſelben allezeit die ſchiechteſte Milch, weil 


* 


3 


—8 lic 


v 


der Rahm und nu ute Milch ‘einige ettigfeit 

m die Klare. PA ; nebit der fü 

Mildy nimmt man ae, KBepsier und Wein, und 
- zübret alles wohl unter ginander. 

Man hat auch Alare zu alleriey Backwerk | 
morunter man einen duͤnnen Teig verfteht, momit 
Fleiſch, Früchte und Kräuter überzogen und .abgebas 
den werben. Es wird, in diefer Abſicht, feines 
4 in einer tiefen Schuͤſſel, und ungefähr zu J 

fund Mehl 3 he: eines. nach dem andern, 


nebft etwas Roſen⸗Waſſer und beliebigem Gewürze, 


auch einem Löffel voll frifcher Hefen, zuſammen ge 
mn od wie 


aüßet. Wäre der Teig Er den ( 
unn genug reden, gießt man etwas Bi 
u doc uf ber 2% damit er heruach — ** | 
ehr ablaufe, wertn etwas darin abgebaden wird, nicht 
zu duͤnn ſeyn. Man ſethzt hierauf die Klare an einem 
warmen Orte fin, Damit ſie — etwas aufgehe, 
Ehe man. damit etwas -ausbaden will; Doc muß ” 
auch nicht an’ einen allzu heißen Ort leder werben, 
Be A e fich nicht Davon anjehe. 

man nimme zu 2 Handvoll Mehl, en? 
.£ieine Handvoll fein .geriebenen Zucker, und rührt e 
Fa dem zuvor ob klein geſchlagenen vo 3 

Na ar Dafi es etwas dick bleibe, wor⸗ 
en etivas Lands Wein —** wird ben, es | 
e bee 






Ä —— —*— da ſi 


er ann ſofort ge⸗ 

a et bedient hg — — vu | 

ten nun TR "die, weil ſie ſuͤß * 
23 az Fee 


—*— N 





ne 


— — —- 
% 


‚® 


374 Ken Marheit. 
cken föllen, nach dem Ausbacken nıtt Zucker iüberflleuier - 
werden. rn .. 
| 3. Die Alare eben, bey den Richt’ Zichern, 
Fr. donner Ile filet, ober mettre le a 
zu dem geſchmolzenen und wohl abgeſchaͤumten Talge 
eine kleine Quantität Waſſer (un hier d’eau) in die 
* Pfanne hinzu thun, damit es die Unreinigfeit des Tal⸗ 
ges vollends nieberfchlage: ' | 
BRlaͤren, 2, clarıficare, Fr. clarifier, Mar machen, vom 
‘ flüffigen Körpern, doch: nur als ein Reciprocum. 
Der Wein, das Bier-Plärer fich, wenn die frembarts 
igen Theile zu Boden finfen. In den zufonmen es 
ſetzten abPlären, aufflären, ausklaͤren, erklaͤ⸗ 
‚zen, und verklaͤren, iſt es zum Theil in figuͤrlichen 
Bedeutungen üblich. Niederſ. klaren, weiches 
auch fertig machen bedeutet. | 
In der Ehemie und Pharmacie, geſchleht das 
BRlaͤren, die Abklaͤrung oder Laͤuterung eines 
Saftes, (die Clarification), entweder Bi See 
Feuer, oder Durch mei, duch) Weingeiſt, 
ſtein⸗Rahm und allerley Säuren aus dem Pflanzen⸗ 
“und Mineral⸗ Reiche, oder auch bloß durch bie 


Klaret, ſ. Claret, im VIII Th. &. 1915 und Sippe» - 
kraß, im XXxlll Th. S. 582, fgg. 
Rlarfaͤdig, einen klaren, d. i. feinen, zarten Faden has 
Ibend; im Gegenſatze des grobfaͤdig. | 
larbeit a Die Eigenſchaft eines Dinges, nach welcher 
er iſt. | 
“2. In Abſicht des Gehoͤres. Die Rlarheit ber 
' Stimme, eines Schalles, die Eigenfihaft, nad) weis 
cher man ihn von allen andern unterſcheiden kann. 
Imgl. in’einem andern Verſtande, die; feine Beſchaf⸗ 
fenheit dee Grimme. Wie audy figuͤrſich, Die Eigen⸗ 
ſchaft einer Sache, da fie beftimmt, beutlich, und febe- 
"en Zweifeln unterworfen iſt. Die Klarheit eines 





Gatzes, einer. Aniwort, eines Ausfpehigzs, uf. f.. 





Die Klarheit eines Begriffes, in der —* die Ei⸗ 
gr ſchaft / nach weicher er hinteicht, die Sache von 
+ de 


% 


n andern zu unterſcheiden. 

‚2. Im Abficht des Geſichtes. ?) Eigemttih, im 
der erften umd zweyten Bedeutung des Bey > Wortes, 
für Licht, heller Glanz; eine in der deutſchen "Bibel 


ſehr uͤbliche Bedentung,/ weiche auch auſſer derſelben 


noch nicht ganz veraltet iſt. Eine andere Klarheit 


> bar die Sonne, eine andere Rlarheit bar DR 


"Mond, eine andere Zlarheis haben die Sterne, 


denn ein Stern übertriffe den andern nach bee 


Akırheis, ı Cor. ı5, 41. Moſes und Elias er⸗ 
fibieneh in Klätbeit/ Pur. 9, Ir. Die Klarheit 


des Stern —* um fie, eur, 2,9. Num aber 





Die Blarhei emes afüs, des Waffers,,, des Weis 


nes. 2) Figkeibi- wo es’ befonders für Feinbeit, 


‚jarte — der Faͤden, des Gewebes, einer 


im g. 2. gebraucht wird. 


Au ‚häufig 
Alärjel wird,. in den Zucker⸗ Siedereyen, ber and dem 


Ar s Keffel nun voͤllig gereinigte nnd wieder in bie 
Pen geleitete Zucker⸗ Sud genannt; ſ im Mi. 
uder. 


Klao, ein Wald⸗ „Vogel; f. Dohle. 
Aldter: 3 


Sufb, ‚ AldtersTiöte, —— 
nennumgen der Safel s Graude, der Safels 


«Ri, em ein mabaͤnderliches, — 


denjeni Se 
de entftebt, —— —— aryen dem eben 


j fo werde, ber gegen ba, beweget werden, vB. 





7 wenige weit der sine Wand ıc. 
Daher der ki Buy at Ku relongns, 
‚Sonus ex ittu, Zr. Claque, ſowohl diefer Schall, als 
auch ber Schlag, welcher denfelben hervor bringt. . 

Jemanden einen Rlatſch geben, einen ſolchen Schlag 
mit der flachen. Haud. Lauter ein ſolcher Schlag. feis 
ner oe ah ſo a au in L: ei 

nann m claih, im Ho ets. 

— A — m 


+ Klap He und in der niedris 
5 F kla — d. i. 
* ann us Tr en 


fi 

Bleche Sarm, in den Payler ; und Wachstu ⸗Ta⸗ 
peten⸗ Manufacturen, diejenige Form, mit we erauf 
: dem Tapeten # Papiere oder. d ‚Tapeten » Seinmwant, 
- die Stellen, wo Blumen ju ftehen Lommen follen, mit 

weißer Barbe bedruck de oder bedecket werden, Supe 

m xv Er ©. 48 

Blarfch ⸗Keſſel, der —* Keſſel bey dem — 
‚en, worin der Syrupp, wenn er uͤberlaufen will, mit 
großen Löffeln in die Höhe gefchöpft wird, um ihn abs 

„yafübte rag nen welches denn einen lauten Schall verurfachty 

en Aha it; fe im Arc Buden 
Bleibe‘ au ji Klaͤtſcher. | j 
Blarfch: Roſe, eine Art bes wilden Miopnes; ‚f unter 


Mohn. | 
Blartde 1 Sin Werkjeng zum Shum, p fo fern, ei 
| nn Cor ze klatſchet; in weichem ie 
ei Eid da 5 an einem Stiele, —xx 
| man 


die ‚Stiegen t, ‚diefen Dahmen fährt; 
Be Die Sliegen« —A xiv, ©. 238. aa 
Einer Klatſche zwey Sliegen ſchlagen Sprichw. 
. wen Abſichten mit Einem Mittel erreichen. 

R 2. Figuͤrlich, im gem. Leben, eine ſchwatzbofte, 
. “ Hlanberpafte Perſon/ — — Seh Gefchleche 
tes, und im verächtlichen Verſtande. Ä 
Alatſchen, ift in doppelter Geftale üb | 
babe. | 

| (1) Denjenigen Schall von ſich geben, welcher 
durch das Woͤrtchen klatſch ausgedruckt wird. Es 


regnet, daß es klatſcht. Am die Wand ſchlagen, 
daß es klatſcht. 


(2) Einen ſolchen Schall beryor Bringen. a) Ei-· 


gentlich. Mit dem Munde klatſchen. Mit den 


zaͤnden klatſchen. In bie 64ude Flatfchen ‚ oder 
nur fhrechpin Elasichen, fowohl zum Zeichen des _ 


Benfülles, als. auch des verachtenden Mißfallens; 


zuklatſchen, austlatfcben. Mit der Peitſche 


klatſchen, im Niederſ. klappen, im Oberd. ſchnal⸗ 
In Drecden iſt, nad) dem erneuerten Warht⸗ 
glement, v. J. 1777, S. 55, das ungeziemende 
RKRlatſchen ink Deitfchen,, befonders von Reiten⸗ 
den, nicht erlaubt, und ‚haben die. Wachten auf beffen 


n u 
a ” Subriente hören gern Harfeheni. 


i —** veruͤbt und erhan hat, hört er im Alter nad | 


gern reden. Die bloße Erinnerung an Leideuſchaften, tbe⸗ 


nen er fonft nachhing unb noch n ugen würde, wenn . | 
er nicht das Vermögen bazu verloren hätte, erfuͤllt dt ihn mit Ä 


einer Art von Wolluft, die den n Möcen Rach⸗ Geſchmack 


des vormahligen Geuuſſes aus 


b) Figuͤrlich und im —ã — Verſtande, be⸗ 
ſonders von dem weiblichen Geſchiechte, ſowohi ur 
und unnüß reden, ale un Dinge, weiche verfchwies 

_ gen 


‘ x 
_ . s 
0 Mahn 5 © 1377 


1. Als ein Yrestrum ; mie dem Hürfeinone 





£ 


378 Aicatſcher. guthcherey. 


gen bleiben ſollen ausplaudern; deblaterate, verrire; 


waſchen, mit einem gelindern und anſtaͤndigern Aus⸗ 


drucke ſchwatzen. Sie klatſcht den ganzen Tag. 


Mit einander klatſchen. Rlatſchen geben. Traue 


ihr nicht, fie klatſcht Alles wieder. erſonen zu⸗ 


ſammen klatſchen, durch ein ſolches Geklatſche wie⸗ 
der einander aufbringen. Go auch in den Zuſammen⸗ 


‚ fügungen austlarfchen, ausplaudern, ausſchwatzen, 
" 2. garrulitete divulgare, effurire, ein Geheimniß 


ausklatſchen; beklatſchen; nacyklarfchen; ders 
Plasfchen, «) etwas verklatſchen, eine Sache durch 
unzeitige Bekanntmachung, voreilige Schwaßhaftigs 


keit verderben. Die Sache iſt ſchon verklatſcht. 


| n, Iemanden verklatſchen, ihn Durch Klärfchereh im 


Übeln Ruf Bringen; L. garrulitate odium alicui 


coneciliare. 


2. Als ein Activum, doch nur im g. L. und in 
der letzten —8 Bedeutung, fuͤr ausplaudern. 
Line Sache klaiſchen, eine Sache die verſchwiegen 
bleiben foll, ausſchwatzen. Es wird alles wieder 


geklatſchet. Wofar doch ausklatſchen uͤblicher iſt. 


Es iſt eine Nachahmung des Schalles; ſiehe Klatſch. 


Verwandt find damit, ſowohl das Gtiech, manLur, 
ſchreyen, als auch das Poln. Klaskanie, bad Frohloch 


‘ 


. 


das Kranz. Eclar, eclater, u. ſ. f. 


laͤtſcher, (der) Faͤmin. Die Klaͤtſcherinn, in der fi 
ürlichen Bedeutung des Zeits Wortes, und im ner 
chtlidyen Verſtande, eine Perſon, welche viel und 
unnuͤtz plaudert. In engerer Bedeutung, | 
e, die verfchtwiegen bleiben follten, ausplaudert. 


Ding 
Eine foldye Perfon pflegt man img. L. (ed 
— a a Allee 


Triene, u. f. fe zu nennen; L. Delator, Nugaror; 
Mulier garrula, loquaculs. , 


Blarfcherey, oder Klaͤtſcherey, im veraͤchtlichen Ver⸗ 


flande, ein Geſchwaͤtz, doch nur in engerer Bedeut⸗ 
ung, 


Alatſchhoſt. Kaihen * 


ung, ein Andern nachtheiliges Eefihirä „ 
— Uneinigkeit und Zant ‚geftifier wird. eine 
Rlatſcherey anrichten. 
a geneigt zu. klatſchen, d. i. viel und umög 
p ſchwatzen, imgl. Dinge, welche verfchwiegen blei⸗ 
n follen, ausluplaudern, im verächtlicen Verſtande, 
wofür im g. hi "Date Di Al 8 —S 
us, loquaculus. er die Ala a it. 
Rlaͤtt⸗ Sud), ſ. Aladde. 3— 
Rlatte, ein nur in Den gemeinen Sprech» Arten, beſon⸗ 
ders Nieder ⸗ Sadıf ens, übliches Wort, verworzene: _ 
Faͤden, imgl. einen feften Buͤſchel verworrener Haare, 
in bahnen, Bigielid) bedeniet es auch einen Streit, 


Daher die- Niederſ. —— verwirret, zer⸗ 
lumpt; klattern, ſich verwirren, u. ſ. f. Siehe . 
Rlette, zu welchem Worte es gehoͤrt. 


Alan im a ehe, ein offenes Pochwerk one Dech | 


nn. ſcheint eine harte 2** ans 
hama Er — * Denk Erd gu 
eyn; 
Klaͤubein, ſ. das Folg ende. 
Alauben (). 1. Eigentlich, mit den zwey vordern ins 
gern wegnehmen; &£. carptim legere, digitis carptre, 
FIr. Eplucher, monder. Das Unreine aus den Erb⸗ 
13— aus den Sementdenern, uf. fe Flauben Öder 
 Heraustlauben. 
2 Figuͤrlich. 
% Auf folche Art reinigen, das Surev von Dem’ 
chten und Untauglichen auf ſolche Art abfondern, 


1 39 ir * KH aber au auch raten und ud valen, u 


* 
* ä 
58* ein? Zune nah ein In alten Dig a Er 


. 
. - 


N 


* 


in eiauben. OT 


im 9. —* Beſduders Ober⸗ 


Deutſchlandes; im 
Deutſchen iefem. Den Salat klauben, ie te 


 Manhen, die Wolle Flauben, . 

Inſonderheit auch im Bergbaue, das ‚Er klau⸗ 
ben, 8. feligere meliores particulas, Fr. a ſſortir, eine | 
Arbeit der Berg = Jungen, die erft zum Bergwerke 
kommen, da ihnen das kleine Erz auf eine, wie ein 
Tiſch gemachte, Buͤhne geſchuͤttet wird, und ſie das 
Gute vom Schlechten und von tauben Bergen, jedes in 
befondere Roͤtbe ausleſen und abſondern muͤſſen. Das 
ber: Klaube⸗Buͤhne, eine Art Tifche, über ch 
che die Jungen und Anfänger die Erze auslefen, um 


- Die Arten fennen,. und Das Gute vom, Tauben abfons 


dern zu lernen. Alaube- Junger ein Berg⸗ Junge, 
welther die Erze auf der "Mlaube = Bühne ſortiret. 
»Das Alauberig, oder Alaubericht, das gute 

(Stufs. Ex, weiches die Berg⸗Jungen von den klei⸗ 


nin Gängen ausgeklaubet haben; Br. Triage. = 


! 


‚r 


‚ (2) Mit Beinen Biffen nagen oder eflen, die 
Bpeiſe bloß verſuchen, daran zwicken, beſonders im 
DPberdeutſchen, woͤ man auch die Diminutiva Bat, 
 Tidubeln, klaͤbeln, Eldbern, im Oeſtreich. Flemenz 
‚ geln, von menzeln, eſſen, Elebeiffein, von beiflen, 
8. ambedere, decerpere, dentibus abradere, carpere 
hine inde aliquas particulss eſeae; Ir. ronger, piho- 
“eher; fie iſſet nicht, fie kiaubt nur, Fe. elle ne man. 


" ge pss, elle ne fait que pinocher; - An einem Beine 


Blauben, weil man fatt tft, oder aus Na ſchhaftigkeit 
nagen, L. carpere paoriiculas carnis in o e.adhei pen- | 
deuten; ; Fr. ronger un os. | 


(3, Gräben, im g. L. Lame über etwas. 


klauben. sEine Sache heraus klauben Niederſ. 


riaſecn⸗ 2. ſerutando perveſtigare. 
w. Er wird an dem Sandel, an der 
Ankheit, zu klauben haben, 1 il auca de la peine 
‚Lie tirer d’alaire. Er 


Klaube:-Bihud. Kam 30 
207: MDüher der Akaubek, Zamm bie Akanberinn, 
ande Berfen, weiche klanbet, d. i. das Gute von dem 


,y a a rn. Bingen abfanner, 
m = im Verobe 








Fre 1. Due Gpate en, Bd sine Opus; , als auch 
: Hin gefpaltenes Ding zu bi . Ion. Dliederf, ifl 
Alsve and Alove, eine Öpalte (im Obere. Auf), 
tab Blave, ointgefpältenes Ding,’ 5. B. in | 
».Syo, eine Art Gemmelnin Geftalt eines halben V 

* e mit einem Eiuſchnitte verſehen ſend. * 
u Hechd iſt ie Rlaue au dem Purpen, Min, 
1. ** ee dalb —— * 












— 3 ; Fr me Pi 
2% *6 — et den Klauen, witdie Giha⸗ 
eb, oft abe ee ie Alone Kıgrrennt. re 
— 55* —A—— 








—*8 Unſeꝛ Dich Aurich she, 
—— ei Diane dahinten n, 2Moſ. 10, 


en ν aͤlen 
mr 
Be 





- 


J 


) 






mw * > | u 


zZ ? ar 





" ,Met,.. amd’ im — — — —— 
——8 in ſeine Klauen bekommen. ‚Diebe: Bla 
en haben, maufen, ftehlen; Zr. jouer vs grife 
. C No Tpieten iR es befönbers yon: nen Prugurken; bar; 
‚Figen , xxrn norn fpißigen Yuswüchfen "as Ben Jehen Ver 
Mon: Bögel, und gemwifler ‚vierfüßigen Thiere, wel⸗ 
‚de dariz Peageny | ihren nnd. pacden, feft halten und 
ucreiſſen, Fr. FHarpęe ‘oder Parte (*), und in 





* —— —53 Bey rien. Vegein * I 
| 14 dafar im gi 8. auch das Wort Koalle üAb ⸗ 
F .. Sm weiteter ebeuca id and wahl dr 


PYferbes 
eKlaue ** * ‚m? — *x 
* den glei an 
— 
" Chlauno,, *5* alten 8 
\ Can Im Din; Dion Bo, im. ar Ke Fr 
ARIlaͤnd. Kid, , Clawe, ee.‘ 
Dane. 1 ai auch eine ‚Danduell — 
es’ — —S Sorade 8 * VWort Serres, 


| QAdtere, le 8 2. an de teigle, 
a Br I ie 3 Sand Ban Brad ih 


4 












a. 383 
EN x ber Haut, orboet acch det alt Lat, bi 


Bon verfchiedenen Zufällen, deñen die Klauin 
bes Rind: Viehes unterworfen find, folgt unten ein 
" Befonderer Artikel. . 

Das aus den Klauen des Rind: Biehes ausgel 

: te Set, (Blauen: Set, Blauens chmal3,) 
„Pinguedo ex vngulis bouinis‘exco&la, wird ſowohl 
"zum Brennen in der Lampe, als auch wieder den Roſt 


„bed Eifens, Schloͤſſer an Thuͤren und Schieß⸗ Ge 


wehre damit einzufchmieren, gebraucht, 
. Bon dem Bebrgusche des Klauen zur Düngung, 
‚im XXV Xp, ©. 261, fg. 
Wenn man, bey dem ae dr Brehnen, wenn der 
, Brand vorbey iſt, und die — ugemauert 
werden ſollen, Hörner und Klauen nebft Ellern⸗Wur⸗ 
ein in die Schaͤr⸗ Loͤcher wirft, bekommen Die Be | 
vom Rauche eine fehwarzgraue Farde. ' 
Bey der Zoiz⸗ - Slöße auf der ide, werden 
„drey an einander gebundene und in’ die Rundung zus 
ſaninen geflöchtene Wieden, Blauen genannt. * 
ey den. Jumelieren und Xdelftein s Saffern, 
Sohn "Alauen, Sr, Griffes, an der Faſſun (ferriff-. 
ed Steines, die bier und da weiter —* .. j 
„. enden conifchen Häfchen, welche, indem fle Fri: 
“und andere Faßetten deſſelben ungehogen fi find, ſich fü 
zen Stein anfchliegen, daß er nicht aus der F 
Eier ann, An einem Ringe find gemeiniglich & ſe u 
lauen. 
- Bey den Schloͤſſern, führe den Mahmen Alınay 
gr Griffe, en umgebogener ' fen), Det Ei 
man fich bedient, andere Eifen in der gegebener Si 
‚ung zu erhalten, oder auch, fie wieder in die worte 


" Stellung ju brin u , wenn fie daraus Sen .. 


ge Bi en, nach ihret verſchiedenen 






384 iaue. 


ſchiebene Nahen, al: Spreng⸗ Babel, d.1..cn 

„Bad Eiſen, auf weiches zwey eiferne Nägel ſenkrecht 
Aneſchweißt ſind, ide N zwey Zaͤhne vorſtel⸗ 
"Ten, und womit man das € in" ſchneckenfoͤrmig oder 
AH andere Art beuger Eh Vill, S. 554; 
ehre, d. i. ein —* taͤbchen, welches an beye 
: den Enden eine winfelrecht umgebogene Spitze hat, 
FH: deſſen man fich als eines Stangene Zirtele bedient. 
at man ein Inſtrument, welches die Geftaft dis 

ul 5 pat, und womit die Kaͤmme ber Schluͤſſel ge⸗ 
eichnet werden. 
In Bergwerken, heißen Aläuen, die zwey krum⸗ 
„ge Halten. an dee Pfote des Fall⸗Hammers,mit 
„welcyen Die Klapper s Mühle an'dem Damm⸗Loche 
“des ylinders einer Feuer s Mafchine zu rechter Zeit 
‚aufs und zugemacht wird. Diefe Klauen bewegen 
den “Bügel des danmers im Hin⸗ und Serfallen 


— Ba se auch 

Benennung ve t man ein 
an Tnefthes vor einem fänfen: pe Pegeiförmigen 
"Körper dergeftalt gefchnitten wird, daß der Schnitt 
duch die Grimdfläche geht. Man har ders 

chen cylindrifche und parabolifige Klauen. . . 
Yuch die Gaͤrtner bedienen ſich dieſes Wortes, 
und nennen’ die Ranunfels Zwiebeln, oder vielmehe die 
Genker von den jiwiebelartigen Wurzeln der Ramm⸗ 
keln, Ranunkels Alauen, Fr. Griffes de renonch- 
” Auch die Wurzeln ber Anemone, Geier 00 oͤder 

—— 


tes danéẽmone. 


Figuͤrlich braucht man das Wort Ataue von ber 
acht, die ‚jemand über einen Andern ausuͤbt, 

"poie au⸗ Fi dee Raubſucht derer, die von der Ehicas 
ne ion machen. Er hat ihn in feine Alauen 
"beformmen, b. i, et hat ihn unter feiner Gewalt, Zr. 
A le deir ſous ſa griffe. "Diefer Prosnsator w. 


> Blaue. Gauen⸗ Zufaͤle ꝛ. - 385 


‚thn nicht eher aus feinen Klauen laſſen, als nachdem er 

ihn um Habe-und Gut wird gebracht haben, (als bis 
er ihn voͤllig zum armen Mann gemacht hat,) Fr. il 
ſera ruin€ avant de pouvoir fortir des griffes de ce 

Procureur, 


ı Alaue, (Afters)f. Beäfter, im XVI Th. S. 505, 


— 


Klauen⸗Fett, ſiehe oben, ©. 383. 
Klauen⸗Geld, ſiAlauen⸗Steuer. 
Klauen⸗Schmiaalz, f. oben, ©. 383. 
Riauens Seuche, ſ. Biswen:3ufälle, 
BlauensStreuer, ‚in einigen Gegenden, eine Steuer 

oder. Abgabe, welche von dem zahmen vierfüßigen 
WViehe, befonders aber von dem Horn Viehe, gege⸗ 
. benwird; da Alauens Geld, der Rlauen: Thaler, 
ſo fern fie in einem Thaler von: jedem Stuͤcke Horn 

Mich befteht, (mo Klaue figürlich, ein mir Klauen 

verfebenes Tier beveutet;) der Vieh c Schag, die 
vVieh⸗Steuer. Siehe Dich, Steuer. | 
‚Alauen Winde, fiehe unter Winde. 


BRllauen⸗Wuͤrmer, ſ. Rlauen⸗Zufaͤlle. | 


Aiaueh:3ehent, an einigen Orten der. Zehent, welcher 
von dem mit Klauen verſehenen zahmen Viehe gege⸗ 


ben wird. 


Alauen » Sufälle, bey dem Rind⸗ und Schafe 


Viehe. Die Klauen werden entweder durch älfferlis 
che Gewalt verleget, oder fie fpalten und fchiefern füch 


von ſelbſt, und das Vieh wird krumm, In beyden 


Fällen laͤſſet man 2 Loch frijches Tannens Pech, und 
‚eben fo viel Schaf Talg, nebft 1 Loth gelben Wachs, 


bey gelindem Feuer ſchmelzen, ftreicht davon ziemlich 


diieck auf ſtarke Leinwand, in Geftalt eines. Pflafters, 


legt es über die Klauen, und bindet e8 oberhalb zuſam⸗ 
men, Diefes Mittel erneuert ntan jeden dritten Tag, 
und fährt damit bie zur Befferung fort. Während Dies 
fer. Zeit muß dad Vieh im Stalle bleiben, und dee Bo⸗ 
DE. En XXX Ch, Bb den 


386. Rlayen-Zufältebep dem Dind»w. Schaf Viche. 


den des Stalles Durch vieles Ueberſtreuen trocken und 


rein gehalten werben. 


Wenn ein Stüf Vieh Schaden an ten Klauen 


.. bekommt, darf man es nur zwifchen den Klauen mit 


warmen Oebl und Pech, welches vorher durch eincnz 
der wohl zerlaffen ift, fehmieren. Schiefert und fpals 


tet ſich das Hornan den Klauen, fo muß man ihm dieſe 


‚zuvor mit Salz und Weineſſig, unter einander vers 


miſcht, baͤhen, darnach alte ausgeſchmolzene Butter 


mit neuen Pech oder Harz zerlaſſen, und daruͤber ſchla⸗ 
gen. Oder, mian ſchmiert ihnen das Gelenk unten an 


dem Fuße, 5 oder mehr Tage nad) einander damit, fo 
“ ermweicht und mildert e8 das Horn, und nimme die . 


Schrunden weg. 


, Wenn das Hornvieh Schaden und Schmerzen 


izwiſchen den Klauen bat, foll man Schaf: Talgfchmels 


* zen, daſſelbe fo warın darauf gießen, als es ſolches lei⸗ 
den fann, und einen Lappen darüber nähen, auch full 


, 


man es 1 oder 2 Mahl des Tages wafchen, und mit 
Thran befchmieren. - Ä 

Das Weider Vieh beſchaͤdigt fich öfters Die Klaren 
durch das Antreten Derfelben, auch Eintreten fpißiger 
ſcharfer Sachen, als: Steine, Dormen, Nägel, u. 


ſ. f. Es gefchießt aber auch zuweilen von Stall⸗ Kuͤ⸗ 


ben, daß fie nur daran hinfen, fondern auch) fo fehr 
Schmerzen leiden, Daß fie darüber die Freß- Begierde 
verlieren, an Kräften abnehmen, und daher mit Milch⸗ 
geben ſehr rachlafien. So bald man das Hinken eis 
nes Thieres wahmimmt, muß man den Fuß unterfus 
hen, reinigen, und die freinden Körper heraus brin: 
gen. ft aber nur das Horn eingeriffen oder angefpals 
ten, muß man es fo weit ab⸗ und gerade ſchneiden, ale 
der Riß gebt. Zuweilen ift der Schade an der einen 
Spiße der Klauen, wo eine Oeffnung entſtanden iſt, 
weldye Sand und Steinchen bis auf das Leben kommen 


laͤßſſet, wovon die Tiere am meiſten leiden. Kat won 
| nn. das 


l 


N 


Das Eingetretene au auegefemitten oder heraus gezogen, 
und die beſchaͤdigte Stelle gerade gefchnitten, nimmt 
man ein heißes Eifen, wogegen ein Stuͤck Rinde - oder 
‚ Hammel : Talg gehalten wird, daß das Abträufelnde 
"des Talges auf die befchädigte Stelle fomme, Man 
‚nimmt auch von dem fteifen, von den KBagen = Achfen 
‚abgemachten, Theer, überdeckt damit den Schaden, 
umwickelt fodann den Fuß mit einem Lappen, und laͤſſet 


das Thier fo. lange im Stalle ruhig fteben, bis es nicht, 


mehr hinkt. Sollte der Schade ſchon zu Eiter gegan⸗ 


das Leben zurück getrieben wird, als welches in 
Pen Falle gern hervor dringt. 

Wenn bey Dchfen oder Kühen die Klauen von. eins 
ander. reiffen und auffpalten, welches man eine Sorn⸗ 
Kluft nennt, kann man entweder oben befchriebene 
Mittel, oder folgende Horn - Salbe, gebrauchen. 
Man nimmegelbes Wachs, gelbes Ded, Harz, Hirſch⸗ 
Talg, von jedem J16.; ungeſalzene Butter, Bb., 
und eben ſo viel Terpenthin, laͤſſet es in einem neuen Tie⸗ 
"gel über einem Kohlfeuer wahl zergehen, Bis es die 


“ rechte Dicke einer Ealbe hat. Dder: man nimmt 


8 


q v 
“ 


ESchaf⸗Talg und weißes Tannen » Pech, von jebem 
1 tb; Wachs und Wagenfehmier, von jedem 14 fb., 


laͤſſet alles wohl unter einander jergeben, und drruͤbet es 


um, bis es gefteht. 
Bb 2 Das 


9 Sam Waffe, iſt dasienige blane Waſſer, welches zu uͤd Bleibt, 
Silber in Scheide Wafler aufgeloͤſet, ſodanu mit 8 bis 

13 * fo viel oder mehr Brunnen⸗Waſſer vermiſcht, und 
alsdaun eine Kupfer⸗Platte hinein —5 worden, bil das 
ilber Ach wieder me Boden gef —& hat, —V dae Waſſer 

dem Silber von dem u wird. Kann man bies 


auen· Zuf ale bes dem Rind / n. Schaf Viche 387 


gen ſeyn, fo wird Faͤll⸗Waſſer (*) hinein gegoſſen, w⸗⸗ 


ſes Waſſer, welches — son den Kofi Herten fehr aetucht NS 


mit 12 Mabi fo viel, oder mehr, Frumnen: Waſſer 
» und Kupfer hincin legen, bis dad Mafler blau wird, 
—— Waſſer, weiches auch upon dern Zufäls 


. . 


mi 
fo ba 


— aus den Münzen baten, fo darf man nur Edeide⸗ 


\ 16 nt | 
388 Klauen⸗Zufaͤlle bey dem Rind u. Schaf⸗Viehe. 
Das Rerbweh, (oder, wie es die Landleute im 
Braunſchweigiſchen neunen, Karfeihen, oder Karf⸗ 
weih,) ift ein Zufall, den das Rindvieh an den Füßen 
in der Spalte zwiſchen ven Klauen bekommt, und der 
ithm Hinken verurſacht. Es wird ihm alsdann die Kerbe 
imnwendig zwiſchen den Klauen entzündet, geſchwollen, 
und zuweilen gar wund, ſo, daß die Thiere nicht auf 
den Fuß treten koͤnnen. Das Uebel entſteht, wenn 
das Vieh lange im Naſſen geben muß, und äuffert ſich 
inſonderheit in naffen Jahren und auf fiimpfigen Wei⸗ 
, dem Das befte Mittel Dagegen iſt, wenn man große 
ſchwarze Schnecken, die bey naffen Jahren Häufig zu 
ſenyn pflegen, in Sal; umwendet, und folche Dem frans 
fern Viehe, theils zwiſchen die Klaue in die Spalte, 
theils umdie äuffern Theile des beſchaͤdigten Fußes legt, 
und mit einem leinenen Lappen fo feſt umwindet, Daß 
der Umſchlag nicht abfallen kann; und auf diefe Weiſe 
das Vieh 24 Stunden ftehen laͤſſet. In Ermangels 
ung der Schneden, nimm man in Sch; umgewand⸗ 
ren Speck. | . u 
Von einer befondern Art einer mit. Hinken begfeites 
zen Alauen:Seudyr, f. im XXI Th. S..561, fgg. 
. Bon dem Fiek an der Spige der Klauen, ſ. im 
AIII Tb. ©. 338, f. | nn 
Wenn Ochſen zum Mäften lange in Staͤllen ftehen, 
Dann weit auf heißen Boden geben, und wieder in 
feuchte Gegenden kommen, fo entfteht eine Entzünde 
amg in der Oberflädye des gereiften: Zleifches an den 
Klauen, und das Horn fällt von dent legten Fingers 
Knochen ab. Wenn man bemerkt, daß ein Ochs zu 
hinken anfängt, muß man ihn in einen trocknen Stall 
ſttellen, eine Salbe aus ı Th, Honig, und 2 Th, Wein 
.Hefen, um den Zuß fdylagen, und dieſen Umfchlag alle 
. 22 Stunden erneuern, bis das Thier nicht mehr hinkt. 
.. Iſt die Klaue weggefallen, fo fchlage man feines Leinen 
‚oder Werg mit einer Salbe von Honig and Ofen» Ruß, 
Ä au 


⸗ 


. Riauen-Zufällebepten Hind-n. Sthaf Viche 389 


zu- gleichen Theilen vermifcht, etwas dick beſtrichen, 
um, und beſprenge dieſen Verband täglich mit Brannt⸗ 


| 2 : \ 


Wein. Den erften Verband muß man big zum sten 
Tage liegen laſſen. Wenn ſich neues Horn zeigt, bat 
man nur, mit gegupften Werg zu verbinden, und das 


Vertrocknen deffelben ju hindern. Alle Oeble, Feste, 


andere Salben und zufammenziehende Mittel, find hier 


Hrn. Direr’s unterricht in der vieharzeneykunſt aus dem 


FSranz. überf. von.D. Jennemann, a ICh. 38. Lemgo, 


2785, 8. ©. 537, f. 
Es gibt auch Alauen, Würmer. Es entſteht 
naͤhmlich zwifchen den Klauen der Schafe zuweilen ein 


kleines Loch, woraus bey dem Aneinanderreiben der 


Klauen, Eiter, und eine Art von langen Haaten, Die 


aber Wahre Pleine Wuͤrmer find, hervor kommen. 


Mach Hrn. Vitet Erzaͤhlung, wurde ein fünfjhriger 


: che, im J. 1765, bey der großen Sommer: Hiie 


von einer Entzuͤndungs⸗ Gefchwulft befallen, welche 


die ganze innere und vordere Seite des rechten Schen⸗ 
kels einnahm; nad) 8 Tagen bemerfte man eine 
Deffnung an der innern Seite Der Aufferfien Klaus, 
und am folgenden Morgen wurde man noch mehr in 


Verwunderung gefeßt; als durch ſtarkes Zuſammen⸗ 


druͤcken der benachbarten Theile ein Wurm aus dem 
Loche heraus gedraͤnget wurde. Manempfiehlt wieder 


dieſe in oder zwiſchen den Klauen befindlichen Wuͤrmer, 
die Klauen rings nm tie Deffnntg bis auf das Blut 
2. —A— — oder abzuſchneiden, und ſodann Oehl, oder 


einen Tobacks⸗Aufguß mit Koch: Satz einzugießen; 
Ditet aber hält es für beffer, eine Oeffnung mit einem 
guten Biftouri zu machen, die Höhle mit einer Salbe 


von Ofen: Ruß und Honig auszufüllen, und die Wunde 


mit Terpenthins Tinctur bis zur völligen Vernarbung 
zu verbiden. Dieſe Wierbode ift bey. dem Rindviehe, 


.* Dep Ziegen und Schafen, mie Augen zu gebrauchen. 


Viren am. ©. ©3385 f- 


Sb 3 ° " . Alufe —- — 


\ 


390 . Mianfe, Rfaufener 


j) 


 Rlaufe - r. Ebedem überhaupt ein enger einge: 
Bioffene Maum;’ in welcher veralteten "Bedeutung 
aither von der Vogelweide den Leib der Jungfrau 
Maria eine Klus nennet. 

In dem Bergbaue,, ift die Klaufe eine Grube, 
in welcher die Fluth, d. i. das fließende Waſſer, dep 
den Zwitter⸗Waͤſchen aufgefangen wird. 

Am aͤblichſten if} es noch von der Zelle in einem 
Kloſter, oder von dem Otte, wo die Ordens: ⸗Geiſtli⸗ 
chen in einer Gemeinſchaft leben muͤſſen, und in / den, 
wenn ed ein Manns⸗Mloſter iſt, kein Frauenzimmer, 
die vornehmſten Fuͤrſtinnen und Prinzeſſi innen angges 
nommen, geben darf; iſt es aber ein Frauen = Klofier 
‚son firengerer Obſervanz, fo darf auf fein Fremder, 
und nur im Morhfalle, und in Gegenwart mehrerer 
- Klofter » Jungfrauen, der. Beicht = Bater und der 
‚ fkeibs Arzt, hinein; in andern Kiöftern yon minderer 
Strenge werden mit Erlaubniß der Obern auch zuwei⸗ 
len Fremde eingelafjen. . Die. einzelnen Wohnungen 
der Einfiedler nannte man andy) Blaufen oder 
Kluſen. 
2. Ein enger Paß in einem Gebirge, in welchem 
Verſtande es noch im Oberdeutfchen häufig iſt. 
. 3 Blaufen, beißen au fefie Sch äller auffoßen: 
fteilen Felſen; ſ. im Art. loß. 
gif ungewiß, ob biefes Wort zunaͤchſt aus bemmitts 
lern Lat. Claufa und Clula, oder dieſes von jenem, abs 
ſtamme. Das Zeit⸗Wort klaufen, welches dus Stamm⸗ 
Wort von ſchließen und Schleuſe iſt, war ehedem nicht 
ſelten, und iſt allem Anſehen nach mehr ein Seiten⸗Ver⸗ 
wandter, als ein Abkoͤmmling von bem Bat. claudetrs. G, 
eo rt ei a — Im 
nd. uyie ein 
Engl. iſt Cloder, ein engen, geheimes Zim : — 
Rlaufener, (der) zufammen gezogen Blowener, Famin. 
die Klausnerinn, im g. L., beſonders Ober: Deuſch⸗ 
landees, ein Einſi ri, ein Woͤnch/ ber auo baſend⸗⸗ 


« 


4‘. 


Klaufener Ganers Brunnen. : Matsrapp. 391 
eer Liebe sum einfamen und beſchaulichen Leben, fich 
allen Umgang mit Menfchen, auch fo gar mit feinen 
eigenen Mitbrüdern. unterfagte, und in einen mehren: 
theils unteriedifchen Behälter einfchliegen ließ. * 
Bar Sauer -Brannen. In dem Dorfe Klau⸗ 
fen, oder Glaufen, unweit Gleichenberg in Steber: 
mark, befindet fich ein vortreff licher Stahl- Brunnen, 
welcher ſehr fpirituds ift, einen angenehm’ ſauerlichen 
Gefämat ur und fi) verführen laͤſet. 
Hen. D. v. Gleisner —25 hat dieſes 
— aſſer einen ſalzigen, etwas zuſammenziehen⸗ 
bden Geſchmack. Wenmm es in einer Flafche wohl wer⸗ 
wahrt unter einander geſchuͤttelt wird, brauſet es ſehr 
beftig, mit Gefabr die Flaſche zu zerſpreugen. Als⸗ 
dann verliert es von dem fluͤſſigen Weinſtein⸗GSalze 
ſeine Helle und Klarheit nicht; auch macht es Peine 
Aufwallung; auch wird es von den Veilchen⸗Safte 
Aiccht veraͤndert; auch von eingetroͤpfelter Vitxiol⸗ 
Saͤure entſteht nicht die mindefte Bewegung; auch die 
Miſch wird durch dieſes Waſſer nicht verändert; von 
dem hinein geſtecueten Gyalläpfels Pulver aber entfteht 
fogleich eine purpurfarbige Tinctur; md wein man es 
.⸗Atit dem Gullaͤpfel⸗ Wecorte vermiſche, kommt eine 
.. flpwärzliche Farbe zum Vorſchein. Aiſo ſcheint dieſer 
Wrunnen von einer vittioliſchen und flüchtigen Art zu 
HOr. Bi: Kran ſchaͤtze dieſes Taler in manhen 
Felln’dem Spa: Waſſer gleich. 
* % 5: — Irkemar. Beſchreib alte ———— 
ticciando/ Könicob. 1776.08 8. ©. 592, f.. 3 
4 V. * —— darweic. — 
art me sr. ©. a a ver . 
Blayebenf, im 98. einiger Gegenden, B. im baden⸗ 
n, eine Met Aale mit einem dicken Kepfe,von 
Boa ſ dieſe Woͤrter. 
—— Corvus remita; ſiehs Wald⸗ enc m 
e. 


nn 54 Alam 


‘ 


392... „Blaufem Rem - 


Alauftern, in Schlefien, ſchlechte Kleidungoͤſtuͤcke. 
‚Alaufur, fiebe Claufür, im VII TH. S. 192, | 
Rlave, fiehe Klaue. | nn 
lavier, fiehe Elavier, im VIII Th. S. 193. 
Kleback, wird, in den ZudersGiederenen, die Thon- 
. Erde ‚genannt, bie zur Reinigung.der Zucker⸗Huͤte in 
„Dean Formen gebraucht wird, amd mit welcher dieſelben 
bedecket werden. Siehe im Art. 3uder. , 
Aiebe, Cos:pin; ſ. Slache - Seide. im XIV Th. ©. 5. 
Aleben, itin.dappelter Geftaft üblich. FE 
0 I Als ein Neutrum, welches im Hochd n 
ſowohl als auch im Oberdentſchen, die Heft} Worter 
haben und ſeyn bekommt. Im Hochdeutſchen ge: 
z. meiniglich das Huͤlfs⸗Wort haben. Es hat nicht lange 
.geklebet, fondern iſt bald abgefallen. Aber anch das 
Hülfs = Wort feyn, wenn det Ort, mo etwas klebt, 
dabey genahnt. wird; 7. B. das Pech iſt ihm a den 
. Fingern geklebet. Die Zunge iſt mir an den Quemen 
s::gelleher. Die Kletten find an dem Kleide geflüper. 
2. 2. Eigentlich, hangen bleiben, am eigentlichſten von 
7’ Dingen, welche vermittelſt einer zaͤhen Feuchtigkeit an 
: , andern "bangen bleiben, .:- An etwas. Elebah.biegpen. 
iDie Zunge Flebee mis vor Durſt an des Gaumen. 
. Das Pech VNebt an den Handen, der Aoth anſden 
23* Bileidern. Br klebt von Korbe, img. C., Henn 
war: ihn angreift, . bieibrn dier Hand an ibm kleben. 
Imgl. vermittelſt. eines oder: mehrerer Haken hängen 
e uWleiben,.. .&6 bleibt in der Feuerverka⸗ Kunft eine Ans 
ker:- Kugel kleben, wenn fie ſich mit ihren Hafen ans 
tgnge; „lebe: Kugel, f; unser Zeugal,, Dis Blers 


. m. 


" Hängen, - Die.Lerchen bletben Indem BiebeBärke 
kleven, wenn fie ſich mit den FRiuͤgeln in deſſen weiten 
‚ Wafchyen verwirren, mb datin haͤugen bleiben; ſ. 
lebe: Basın ee Bar EEE 7E Se 77 


. „. 
eo Fre las. 


2. 8% 


. “ 4 
4» + .. 


ten Fleben, wenn. fie fich vermittelſt Fleiner Hafen ans . 


le 333 
2. Zoorlich ° (1) An einem Orte leben blei⸗ 


"pen, im g. L., fich länger ale noͤthig Dafelbft aufhals 
en. (2) Die HZaͤnde Fleben Iaffen, gern heinlic, etz 
was entwenden; gem erwas.an den Singern leben 


laſſen, kleberige Hände oder Singer haben. (3) Es 


bleibe nichts bey ihm Fleben, er behält nichts, faſſet 


ntcht& in dem Gedaͤchtniſſe; auch nur im 9.2, (4) An 
etwas Fleben, fein Herz Daran hängen, demfelben.auf 


eine dauerhafte Art ergeben seyn; gemeiniglic) im ver⸗ 
» ‚Achtlichen Berftande. An alten Sitten und Gewohn⸗ 


beiten kleben. (5) Auf eine dauerhafte Art mit et 


was verbunden ſeyn, dach nur nody am bäufigften i in 


den zufammen gefegten anfleben, und bekleben. 
„Eleben., ‚1. Vermittelſt eines Klebers, * 


J Liner daͤhen Feuchtigkeit am etwas befeſtigt ſeyn. 


apier klebet an der Wand an. "2. Imgl. in weiterer 
Peutung, für anhangen. Die Rletten kleben gern 
die Kleider an. Wie auch 3. in figuͤrl. Bedeut⸗ 
‚auf fierliche Art mit etwas Verbunden fenn. Diefe 
'Flebet ihm noch von feiner Jugend an. 


Ay Diele Schwachteit klebet mir nicht an. Einem ans 


ñeven⸗ im g. L. ihm anhangen, feine Partey nehmen. 
Bekleben klebenbleiben, ſowohl in eigentlicher Bes 
deutung als figurlich, für anwachſen, fortdauern, u. ſ. f. 


J u Vedeuiungen if biefed Wort von bekleiben 
” 55 tzerdraͤnget worden. —— gs hach 


4, — * 55 Ueberſeßun ft etwas in 


, echaeliß 
— —— RT ——— 


15 Als ein Actwum, kleben machen, nmigen 
. ir einer dien Feuchtigkeit befefligen ; in weichem Ver⸗ 
es im Hochdeurſchen ſehr häufig für das richt⸗ 
, Are ee ticiben gebrauchtwird; fiehe Dale. - 

VBekleben, vermittelſt einer Fiebenden Sade mit 









A ewo⸗ überyieben, welche Bedeutung aber nur dem 


Eorte bekleiben zutonmen fü, Mit Papier, 
Bb5 mit 


U | N 


394 Klebe · Bufter. Klebe⸗ Garn. 


mit Leinwand befleben. "Daher die Sefebung, 
in dieſer thätigen Bedeutung. æ a 
Als ein Neutrum bey dem Ottfrie d klivan and.:kieban, 
bey dem Notker ehlehen, im Nieberf. kliven und Fleven, 
« im Angelſ. cleofan, im Din. tläge, im Schweh. khbba, 
4 imPoln. kleie, ichklebe. Ottfrie dbraucht eß auch theils 
für ankleben, theils für anhangen, - mit der dritten Endung 
- ber Perfon, theilg für liegen. Am Griech. ift vr« Leiin, 
"Lat. Glus, Gluten, $ranz. Gin. Bemerkt man, baf der 
Sanmen « Buchftab fich in manchen Dunds Arten fo gern 
- an die fluͤſſigen Mit-Lauter hängt, fo wird man den Staum 
dieſes Wortes in Lab, liefern, geliefern, finden. S. dieſe 
Woͤrter. Im Wendifchen ift lenig, lepenze, fleben, ohne _ 
Saumen⸗Laut. Giehe auch Klemm, Bleiben, Zleifter, 
‚Alette, Bley, Keim, u. ſ. 0 
Klebe⸗Auſter. Dieſe Baſtard ⸗æ Muſchel, Anomia 
„.. Ephippium Linn it einiger Maßen rund, runzelig ges 
falten, am glatten Deckel mit einer Deffnung verfeßen, 
"gebogen, gefräufelt, inwendig filber = auswendig gofds 
farbig, auch perfenfarbig, . gen, bernfteinartig, Purs 
purroth. Man findet.einige, welche eine flache Hand 
breit; andere, welche nur L.oder 13 Zoll groß find.. 
Das Loch in der platten Schale ift ein großer, bogen⸗ 
förmiger Ausfchnitt gleich am Schloſſe. Man erpält 
. felten beyde Schalen, gemeiniglic nur die vertiefte; 
und diefe wird in den Cabineten gemeiniglich die Zwie⸗ 
bel⸗Schale, Fr. Pelure W’Oignon,“ Kenonnt, Ss 
.. werden, dergleichen beſonders an der Küfte von Dalma⸗ 
 »tien, gefuhben. 2 Sl 


ebe s Seen, . in der Feuermerks⸗Kunſt, ein Zuͤnd⸗ 
„, euer, —** wenn es angezuͤndet und an Gegen⸗ 
ſtaͤnde geworfen wird, an denſelben bleibt, und fie ans 
zündet, Das griechiſche Seuer (f. Tp. X, &,17, 
f.) iſt eine Art deſſelben. LT, 
Klebe⸗Garn, Klebe: Fleg,. un Jagdipefen, eine Art 
feiner Lerdgen= Barne mit. ſehr weiten Mafchen, tn 
welchen die Lerchen, wenn fie auffliegen wollen, Pleben 
oder hängen bleiben. Siehe Rerhe ein 


Kleber Kraul: Kleber . 396 

Ein hohes Klebe⸗Garn, womit die Feld-Khöner 
gefangen werden, ‚wird das ſoch⸗ Garn genannt; ſ. 

unter-Rrppbubhn. | - 

RKlebe⸗Kraut, ein Nahme verſchiedener Pflanen, de⸗ 
ren Theile ſich gern an die Kleider anbaͤngen. 

1. Einer Art des Lab⸗-Krautes, mit rauhen 
Biärtern und rauben Knoten und Früchten, welche 
mit fteifen Borſten befege find; Kleber, Alebers 
Rraut, Rlebericy, Galtum Aparine L. f. im 11 Tb . 

. ©. 279/ f99: 

2. Einer Art des Dreh: Rrautes, weiches auf: 
den Ruinen ih den Feldern waͤchſt, Tordylium Am 
thr iſens L. 

3. Einer Artdes Rietten Kerbels, Valantia Apa- 

rine L.; ſ. unter Klette. 
4. Auch bie Fleine Rlerte, Xanthium ſtrumarium 
L. iſi unter dem Nahmen dee Alebes Arautes bes. 

-_ Panne; fiehe Rlette. 

‚ Rlebes Läppchen, ein nur im J 8, in der R. A. Kölle 
es Wort, jemand cin Klebe⸗Laͤppchen anhängen, 
ſowobl. ihm erwas nachtheiliges nachfagen, ale au ihn 
verſpotten. Im Oberd. ein Rlamperle. 

Klehbe⸗Laus, Filz⸗Laus; ſiehe Kaus. 

Klebe⸗CLychnis, ſ. Kychnis. = _ 

Bllebe⸗ Vetz, f. BlebesBarn. . on 

. Riebesrotrb, f. Ries: rorh. 

Blebe⸗Spindel, ſ. Spindel, 

Klebe⸗Werk, ſ. Kleibe-Werk. 

Klebe⸗Wurzel, Faͤrber⸗Roͤthe; f. Roͤthe. 

Kleber. t. Img. L. einiger See das Gummi, 
wegen Feiner Plebrigen Eigenfchaft. 

J Ben den Tuchmachern werden’ die Hafen an 
den ähm; woran das: Tüch ausgefbannet wird, 

leber genannt, weil das Tuch daran gebängetwird; 
er Bedentung es nindehſt iu Blape zu gehören 


Blebenr 


- 


395 güeder / alec. Sieh 


BZRleber⸗Klee, (tuͤrkiſchet) ſ. Reparſette. 
KRleber⸗Kraut, Kleberich; ſ. Rlebe-Braut. . 
Alebericht, dem Kleber, oder einer zaͤhen Feuchtigkeit 

Fau Im Oberd. klebicht. 
Bleberig, Kleber, d. i. eine zaͤhe, bindende Feuchtigkeit 

enthaltend; L. vilcoſus, Fr. visqueux, gluant, glueux, 
glutineux. Pech, Leim, Gummi zc. find kleberige 

Materien.  Xleberige Zaͤnde haben, von einem. zaͤ⸗ 
. ben Schweiße, Niederſ. klamm. Im Oberd. Elebig, 
im Niederſ. klevisk, Flefst, n 

Blech, (der) ein Flecken, welcher von einem Tropfen ei⸗ 
‚nes fluͤſſigen Körpers herruͤbrt, im 9. L. auch ein 

Blede. Linen Rleck mit Tinze auf das Papier 
machen. 
Es ahmet, wie fo viele andere, ben Laut nach, welcher 
bdadurch, wenigſtens in einigen Faͤllen, entſteht. Siehe 
BRlack, welches einen groͤbern Schall dieſer Art ausdru 


Bey den Tuch⸗ Bereitern, heißt Kleck, Fr. Ma- 
chure, wenn die Schere das Haar bey dem Scheren 
nur zwiſchen die beyden Blätter drückt, ohne ſolches 
"u fchneiden, “ 

Figuͤtlich, jemanden: einen Kleck, einen Kiedis, 
oder im Diminut, ein Hledschen anhängen, ihm ets 

was nachtheiliges nachfagen, oder ihn verfpotten. S. 

Rlebe⸗Laͤppchen und Klette. — 
Am Nieberſ. Kiack, Klacks, in Dan. RR, Klak. 
Im Schwed. iſt Klikka, ein Flecken, und Klaek, Schande, 
‚im Jẽland. aber Hhlak, und im Schweb. Lack, ein Febler. 
. Daher ı. Flecken, einen Kleck oder Kledie na: 
chen, ‚Zt. barboutiller. Die Geber kleckt, wenn fie 
: ganze Tropfen Tinte auf das Papier fallen Iäffe Im 
Schreiben klecken, Klecke machen. Beklecken, Nies 
derſ. beklacken, mit Klecken bewerfen, und in weiterer 

Bedeutung, beflecken. Das Kleid mit Roche, ‚das 

Papier mir Tinte beklecken. 

Kiguͤrlich und im 9. L. ſchlecht fchreiben, fuͤr das 
niedrige ſchmieren. Das Papier beklecken, Br. bar 

oo .. ouiller 


Kleck. 397 


boulller ‚da papier. Diefer Ausdruck kann bedeuten, 


a) eine elende ober unleferliche Hand ſchreiben; b) ohne 


" "Weradht feine noch robe Gedanken auf das Papier ent⸗ 


werfen; vulgo nur fo was hinſchmieren. ., 
In der Mahler: Sprache, und faft allemahl aus 
Berachtung, etwas mit Farbe oder mit Firniß nur 
grob überftreichen oder anftreichen; übertinchen, z. B. 
eitte Dauer, oder einen Fußboden. Weberhaupt: für 


dein, Sudeley machen, fchlecht und tänchermäßiginaße 


len. Die Sarbe iſt nur aufgekleckt. Das ift nicht 


gemahlt, fondern gekleckt. BR J 
Daher der Klecker, Fr Barbooullleur, einer der 
fchlecht fchreibe, (es fey der Hand nach, oder der 


he nach,) oder ſchlecht mablt, im g. 2. und mit Ber 


achtung, befonders in den JZufammenfeßungen Tinten 


j Rlecker, ben ‚Ble et, ein Bl 5 Macher, 


Rleck⸗Mahler, Gurten - Mahler, Gudler 
Schmierer, GSchmiermärten, im Niederſ. ein Klack⸗ 


„” Shi er (*). 


‘ 
T 


en 
Sailer ale 


In eben diefem Verſtande heißt Aleckerey, eine | 
ſchlechte Art zu fehreiben, oder zu mählen; Sudeley, 


Schmiererey, Geſchmiere; Gemählde, in weichen 


man wie von ungefähr, ohne irgend. einen beftimmten 


Inhalt, und ohne alle Kunft, etwas bingefchmiert (ges 
fehmadert) hat. ‘Die Sranzofen nennen dergleichen 


elende Nebeit Croßire, Barboulllage (eine tüncermäßige - 


Arbeit), Enfeigne à biere, (ein’Bters Zeichen): Cine 


eichnung von diefer Art nennen fie verachtungsmeife 
Charbo Wis nennen fe vente 


ande, 


Sog Niederf. klacken, Eliten. . Bey dem Feftus iſt 


eloscare, beſudeln. So fern Flecken bloß ein Ausdrud ei⸗ 


8 


ler | had, il 
@ . 


* 


BE Ne 


des Schalles if, bedeutet ziklekan bey bei Ott frie dzer⸗ 
brechen, plagen. Siehe Klack, Alaffen, Rlicken 
2. Rlecken, welches im Oberdeutſchen und Vier 
- derfächfifchen befannter ift, ale im Hochdeutſchen. 
‚ % Die Abficdhe merklich befördern. Das kleckt nicht 
“ viel, hilft nicht viel. Das kleckt, dag bringt viel.ein. 
2. Hinteihen, zureichen. Das kleckt nod nicht. 
Die Einkuͤnfte wollen dazu nicht klecken. Der zeug 
hat nicht gekleckt, nicht zugelanget. Es waren ihrer 
hundert, wenn es nur kleckt, es waren ihrer auf das 
wenigſte hundert. 


Beſy dem Ottfried in der zweyten Bebentung kleken, 
im Niederſ. klicken, im Schwed. kleecka, im Island. 
kleka. Wachter leiter es auf eine aͤuſſerſt gezwungene 
Art von dem alten kenuachan, genug fenn, ab; Friſch 
eben fo fonberbar von Loch, Luͤcke, bie Löcher bed Man⸗ 
get füllen. Es fcheint dag Stamm» Wort von ſchlagen, 
den sufammen gefeßten anfchlagen, verichlagen, u _ 
- ey. Niederf, fagt man es verPlickt nicht viel, wo 
der Hochdeutfche fagt, es verfchlägt nicht viel. Es kann 
alsdann eine Figur des Zeit⸗Wortes klecken jenn, fo fern 
es die Nachahmung eines geroifien Schalles iſt. Im Nie⸗ 
derſ. iſt Klick eine jede kleine Maſſe, ein Bißchen. RKli⸗ 
dien und klecken wuͤrde alſo eigentlich ſeyn, durch kleine 
Maſſen vermehren. Sagt man doch im g. £. mehrmahls, 
das Plimpert nicht, das Fläppert nicht, das fchäppert 
ent, d. i. das bringe kein bares Gelb ein, ifl nicht eine 


— 


| Erklecken. 1. Nügen, Nrußenbringen, eineim 
Hochdeutſchen unbefannte Bedeutung. 2. Kinreichen, 
:- zulangen, im Oberdeutſchen, und zumeilen auch, ob: 
gleich ſelten, im Hochdeutfchen. Die Einkuͤnfte wollen 
au den Abgaben nicht erklecken. Es will nicht er⸗ 
klecken. — u — 
Erklecklich. 1. Zureichend, hinlaͤnglich, auch 
nur am haͤufigſten im Oberdeutſchen. - ſollte dies 
fer Vorgang allein erklecklich ſeyn, dieſelben zu Äbers 
zeugen, uff 2. Anſehnlich, viel, der Zahl und 
.7 Summe 


Sul Duhe Re 299 


Summe nd, ach nur im Oberdeutſchen. Er bar 
ein Erkleckliches dazu beygerragen. Einen erkled: 
lichen Beytrag thun. el 
Kleck⸗Buch, ein "Bud, worin die täglichen Vorfal⸗ 
lenheiten ohne Kunft und Zierlichkeiteingetragen,. und 
gleichfam nur eingeklecket werden; bey den Kaufleuten 
mit einem ital. Kunft: Norte. eine Strazze. Siehe 
 Bladde ' Ze 

Bled:Nacher,, Rleck⸗Mahler; (oben, ©. 397. 

Blecken, ſ. oben, S. 396. 

Klecker, ſ. oben, S. 397. | 
— — (£eim:) [, Bleiber. 

Bleckerey, f. oben, ©. 397. 

lee, ein Nahme, weichen im Deutfchen fehr viele . 
Pflanzen führen, welche ſich Durch ihre drey Mabl ger 
fpaltene Blätter von andern unterfcheiden; daher 
die Benennungen im. Trifolium,im Stat, Trifoglio,im 
Sr. Trefle, Treffle, und im Engl. Tretost, entftanden find. 

| Dee hoch⸗ und oberdeutfche Nahme ift fehr zuſammen 
gezogen. Im Nieberſ. lautet ex vollſtaͤndiger Klever, im 
Angelſ. Claefer-wyrt, im Engl. Claver, Cuvers, im Holl. 

Klaver, im Schwed. Kiöfver. Woraus zugleich erhellet, 

- baß er feinen Rahmen nicht, wie Feriſch glaubt, von Kley, 
fettes Band, bat, weil er gern im fetten Lande wächlt, ſon⸗ 
bern von Klaue, ober unmittelbar von Plieben, Niederſ. 

kloͤven, fpalten, teil die drey Mahl geſpaltene Bigur feiner 
Blätter zu merflich in Die Augen fallt, als daß fie nicht. den 
Grund ber Benennung hätte abgeben ſollen. . 

Sowohl mit dem deutfchen Mahmen ler, als 

auch dem lat. Trifolium, haben die äftern Schriftſtel⸗ 
ler viele, und unter fich verfchiedene Pflanzen beleget, ° 
indem. fie gemeiniglich alle Diejenigen alfo zu neuen 
pflegen, welche dren Blätter auf.einem gemeinfchafte 
lichen Stiele tragen. Und ob man. gleich nachber.bie 
Unzahl.der Klee⸗ Pflanzen, weil ben verſchiedenen die 
Blumen ganz anders befchaffen find, ‚einiger Maßen 
vermindert, oder durch angebrachte VBeynahmen ho 


® 


NS 


40 ——— glee. 


* 


den uͤbrigen unterſchieden, wie z. B. der Sauer⸗Klee, 
Fieber⸗Klee ꝛc. iſt, und deswegen zu einer Klee⸗ 


. Pflanze nicht nur drey, auf einem gemeinfchäftlichen 


terlingfoͤrmige Blume und bülfenartige 
‚dert hat, find doc) noch einige uͤbrig geblieben, bey 


Stiele befeftigte, Blätichen, fondern auch eine ſchmet⸗ 
Brucht erfors 


-" welchen die Neuern hinkänglicye Merkmahle eines we⸗ 


. fentlichen Unterfchiedes angetroffen, folche deswegen 


von denfelben abgefondert, und einige befondere Gate: 
ungen, als: den Klee, Schnecen: Alee 2c. dar: 


aus gemacht, und das eigentliche Klee» Gefchlecht das 
durd) zwar vermindert, Doc) auch mieder durch andere, 


ehedem mit befondern und andern Nahmen "belegte, 


, Pflanzen vermehrt haben. Aller diefer Bemühungen 


. 


 ungeschter, ift und bleibe das Klee⸗Geſchlecht, in Ans ı 
febung der mwefentfichen Kennzeichen.eines Der ſchwer⸗ 


ften. und deswegen. ftimmen die neueften Kräutersfehs . 


rer nicht durchgehends mit einander überein, wie denn 
: Kr. v. Haller einige Arten, welche tie zu dem Klee 
. zechnete; wieder davon abgefondekt hat, auch Derfeibe 


" und Andere die nahe verwandten Gattungen anders 


i beſtimmt haben. Es gibt audy wahre Klee- Arten, 
- welche nicht, wie das Wort Irıtoliumtandeutet, drey, 


ſondern fünf Blättchen .auf der Spitze eines genieins 


ſchaftlichen Stieles yeigen; daher das deutſche Wort 


*. beffer, als das Iateinifche, iſt, und.man vielleicht dae 


letzte, wie bey vielen andern unfchicklichen Naben, 
‚ ale: dem Pene»phylium, goſchehen iſt, Tieber ganz aus⸗ 


rotten, ‘und ein anderes dafür erwaͤhlen follte. So 
‚fihwer aber die Gattungs- Kennzeichen des Klees an: 
zugeben find, eben fo viele Schwierigkeiten finden fich 


auch bey Beſtimmung der Arten, infonderheit heut zu 
Tage, da in den Schriften vom Anbau der Wiefen und 
der Futter⸗Kraͤuter fü viele Klees Sorten mit verfchie: 
denen Beynabnen. angeführt worden find, von wel⸗ 


chen man nicht füglich fagen kann, ob es wahre Arten, 


oder 


worden find. | 
VLinnẽ fegt diefe Pflanzen s Gattung in die zte 
Abtheilung feiner 17ten Elaffe, welche diejenigen Pflan⸗ 


jen in fish. ſchließt, deren Blumen ro Staubfaͤden has 


bie zwey Körper ausmachen. Zu diefer Gatt⸗ 


ung bat ee auch Des. Micheli Foliaftrum, einige 
Sorten won Tournefort's Melilorus, und von Bups 


baum's Lupinafter, geſeht. Die Gattungs⸗Fenn⸗ 


zeichen des Klees, Trifolium, find folgende, Die 


Blumen fiehen niemapls einzeln, fonderm mehrere ders 
feiben bey einander, und ftellen bey einigen ein Koͤpf⸗ 


| ‚hen, bey andern eine Aehre odet einen Strauß, auch 


J 


eine Dolde, vor. Det roͤbrenformige, einblätterige 


Kelch endige fih mit 5 Zähnen, und bleibe bey ven 


meiften Arten ſtehen. Die Blumenblaͤtter ind ſchmet⸗ 


serlingförmig geftelle, und fallen ben vielen nicht ab, 
fondern figen nod) verwelft an der Frucht. Bey eini⸗ 
gen find fie unter einander verwachſen. Das Faͤpn⸗ 


| hen if ruͤckwaͤrts geſchlagen; die beyden Flügel find 
kuͤrzer, ‘und das Schiffchen tft noch kuͤrzer. Neun 
| Staubfäden find mit einander verbunden, und machen 
eine Scheide aus; der zebente ſteht beſonders. Der 
aufwaͤrts fleigende Griffel trägt einen einfachen Staub: 

- Meg. Die Hülfe ift kurz, bey einigen länger, bey ans 
dern kuͤrzer als der Kelch, oͤffnet fich gar nicht, und 
‚ enthält menige rundliche Samen. - . 


Einige Sorten der Klee Gattung wachſen in 
verfchiedenen Gegenden von Europa wild ; andere wer⸗ 
den. entweder des Nutzens wegen, auf den Feldern, 
oder um der Schönheit willen, in den Gärten- gezogen. 


Linnẽe bat 46 Arten; bey den 7 erften ift die Hılfe nar 
end, oder kaum merklich von dem Kelche umgeben. ' 
- Die 7 folgenden haben bedecfte Hülfen mit vielen Sa: 


‚men; Die 18 folgenden, nebſt den-2 lehten, haben 
2 Ob. Enc. xxxix Th. € 


00: 0b 06 Spiel⸗ dertan (Warierigen) Ad, aber weis 
che obne allen Grund für andere und neue andgegeben 


sans 





402 we; 
ur imb die Abeiger banchige, aufgeblafene 
1. Wohlriechender Alee, blauer Meliloten⸗ 
| De, wilder Stein: lee, Pferde⸗Klee, Tri- 

folsam caballinum Gefn. Trifolium Diofcoridis Trs- 

‘gi. Trifoxum odoratum Fuchſ. Turser. & Louicer. 
.  Trifolium odoramm alterum Dod, & Dalech. Lotus 

: Sativa, ſ. odorata caerulea, Lotus hortenlis odorata 
. CB. Melilotus odorara violaces Tours, Teifoli- 
. om fpicis oblongis, leguminibus feminudis mucrone-' 
tis, caule erecto Royrs. Trifolium Melilons caeru- 
lea, raoemis ovatis, leguminibus femisudis mucrona- 
rtis, emule.erefto, Ipicis oblongis Lie, Sie wärhft 
urſpruͤnglich in Boͤheim und Deftreich, und ift (chen 
laͤngſtens in’ den englifchen und deutſchen Gärten, ale 
Eine zur Arzeney gebräuchliche Sorte gezogen worden, 

‚ungeächtet fie jetzt felten mehr verordner wird. Sie 

iſt jaͤhrig, und treibt 2 bie 3 Schub hohe, aufrecht ſte⸗ 
bende, von. den anfigenden Blaͤtterſtielen einiger Mas 
en eckige, oberwaͤrts in viele Zweige abgetheilte 

Staͤngel. Bey dem Blattſtiele ſtehen zwey platt und 
breit anſitzende, lanzenfoͤrmige, eingekerbte Blatt⸗ 

Anfäße, und der Stiel ſeibſt zeigt ſowohl an dem Orte, 
wo diefe, als auch die 3 eigentlichen Blaͤttchen anfigen, 
eine Art von Gelenke, wodurch es dem gefchieht, daß 
dieſe letztern ſich ausbreiten und zuſammen ziehen, oder 
- gegen einander sichten Finnen. Die ſtehen 
wechſelweiſe, und die drey Blaͤttchen ſind blaͤulich an⸗ 
gelaufen, Breit, oval, ſtumpf und zart eingekerbet, 
die obern mehr länglicy, und ihre Blatt⸗ Anfäge völlig 

. ganz Die Blumen ſtehen in einem laͤnglichen kurzen 

Köpfchen bey einander... Der gemeinfchaftliche, lange, 
nackende, geftreifte Stiel entfpringe aus dem Blätter: 
Winkel, Die Ylnınen felbft find weißlich mit blau: 

en Adern durchzogen. Die Frucht: Hülfe endigt ſich 
mit. einer zuruͤck gebogenen ‚Gpige, und iſt ungefäbe 

. — .. ie 


— 


— 


- 
! 
- 


"008 zur Haifee von dem Mehhe Dede, Die Blumen 
erſcheinen im Inu. and Jul.; und es erfolgen auf die⸗ 
ſelben kleine gelbe, nierenfoͤrmige Samen, deren 2 bis 
3 in einer kurzen Schote beyſammen ſtehen. Der 
Same wird zu Anfange des Sept. reif. Blumen und 
5 — einen —* * aber Pr 
men Gern ‚ wie Das 9 e eu, und einen 

fen Geſchmack. Man glaubte ehedem, deß diefe 
Pflanze ihren Geruch in Einem. Tage ſieben M 
veraͤndere, naͤhmlich fieben Wahl verliere und Biete 
befomme, fo lange fie frifch fey; und daher hat man 
fie auch Siebengeruch, Siebengezent, Siebenzeit, 
und Siebenſtunden⸗Araut, genannt. 

Wenn man den Samen. biefer Sorte-felbft * 
len loͤſſet, werben die Pflanzen für ſich aufgehen, und 
de keine Cultur erfordern, als Daß man das Un⸗ 

kraut fleißig ausreute, und die Pflanzen, wenn ſie zin 
dicht beyſammen fiehen follten, verdünnere — -* 

In unſern Apotheken findet man diefe Art: nicht; 
ſie koͤnnte aber: fuͤglich an ſtatt der gemeinen (ſ. weiter 
unten, No. 4.) gebrauchet, und vielleicht derſelben 
noch vorgezogen werden, indem ihr Geruch auch im 
dem getro neten Zuſtande baut, und viele wirkſame 


3 nd 1} den. Kae 
er Debl : 3 , 555 
dazu Er und folches als einen Wand⸗ Balſam 
Ausffer ben Kelif: und Stein Schmerzen ins 


 merlich ge Borzůuglich ſchickt ſich Die ganze 
Pflanje, als ein erweichendes u ine Diinel, 


Ce 2 u mM 





zu äufferfichen Merhärtumgen, Geweichung der 
era und zu allen Faͤllen, bey weichen bie * 
die andern Meliloten zu — pflegen. 
In der iſt dieſe Pflanze das vornehmſte 
Gewuͤrz des grünen Kaͤſes und glarner Gichabziegers, 
daber fie auch Schabzieger en oder Schabzie⸗ 
ger: Braut, genannt wird, Ihren Gebrauch bierzu, 
habe ich im XXXV Th. S. 490, f. beſchrieben. 
Die Bienen lieben dieſe 2 gleich andern Arten der 
Meliloten, und fie könnte leicht haͤuſig zu deren Nutzen 
gebauet werden 
20% Ofindifcher Stein» Alee, deſſen Staͤngel 
aufrecht, und deſſen Huͤlſen nackend find, nur Einen 
Samen enthalten, und an Trauben⸗ Kammen beyſam⸗ 
men ſtehen; Trifolium Melilotus indiea, legumini- 
bus racemofis nudis monoſpermis, caule erefto L. 
ı Diefes Do ee Fe under fich in of Pen 
und Afrika wid. Sein Stängel iR rundlich, 
‚Peiedhr bob ymellen auf dee Erde. Geine — 
und breiter, bald kleiner und ſchmaͤh⸗ 
enftiele find breit gedruͤckt und eckig. 





Seine Blumen haben einen guten ‚Deru, und ge: 
meiniglich eine gelbe, Jnmeilen ein weiße Krone, 


Seine Hauͤlſen ſind rund, runjelig,, und —* 
Poiniſcher Stein⸗Klee, wit 





ww 





zuruͤck 
die aus einander gefpernt 
find; Def ine Hilfen länger und fpißiger, aber nicht. 





Slättchen 
en ſchief 







Dacſcher Seein⸗Kler, gemeiner gelber | 
"Seen Zle, Bären: Zlee, Fin Ales Me⸗ 
lileten, Meloten⸗ Klee, officinellet Hielliocens 





2. se — J.B; Mailen volge 
ii Parkinf tus geranenica: Gerard 
y: rad urbana Matthioh, Trifohum. Melilorus ofhciuelis, 








58 —*8 * ** 
"Be lumen noch Heiner ſind , kam man. Diefaibe ba 
. 3 





— 


nicht für eine beſondere Art —5 ſondern nur 
als eine Spiel» Yet betrachten. umnterwwärgd: ‚san 

ı gende Halſe iſt kurz, nackend, nei. ig und. 

‘ı enthält gemeiniglich 2, aud) nur 1 Samen, Bis im 
—— 
von ern 
nicht e Getuch, auch’ der. bitter! etwas 
ſcharfe Geſchmack, zeugen von ihren Be⸗ 
ſtand⸗Theilen. Die een Pfanje riecht ſarter, 
als bie friſche. 


Kur —— fiater, ever; ——— 
rer, offenbar ſaurer, und immer mehr und mehr her⸗ 
| * Liquor; 1 U. 6 Dr. rothbrauner, und win haͤuf⸗ 
em: flüchtigen weindfen. Salze erfuͤllter Liquor; -36 
—2 Pe — wein urindfes Salz, nebſt ı 257 
ı De. 54 Gran Dehl; "übergegangen. - Die übrig ge⸗ 
„Dliehene ſchhwarze Maffe bat 5 U. a Dr. gewogen, wel⸗ 
de, nadydeım fe gehörig tmaren salciniet worden, 1. 
. 6. Dr. 60 Gr. Aſche zuribef Tiefen, woraus *8 
Auslaugen 3 De. 49 Gr. fires, Bbloß * Kar 
gezogen wurden. € Vesluft. der Theile ver. 
 Deftillation.g U. 18 Gr., tn ber Enlcination aber 3 
A. 3. De. 13 Br. Getragen, 
» Die Melitoten: — — das Same Pape Papier 


zuſammen ‚und, wenn fange 5* 

den, ekelhaft. Sie 

vitrisliſches, — 2222 Sal, 
weiches mit vielem; ſewohl dunnen als auce bien 

a u) air einm pemien Dostion Erde, ven 


Diet 


“- 
“. 
⁊ 


.s 


 fmen 





Den: und aufl 
dern, 


wird 
fkenpen und 
be Hafen: Dappebr und. 










Jun 


7 





‚ Be, Win. 
aufloͤſenden Kra 














ft, worin fe. mit 


7 





wie — 
oͤſenden dgen, 
und auch Oft mi 














ee / 
"bad. man ein riechenbes:üßagfee 


von ven "Meldioren : Bluen, m | 
wird. LH | — 
—* 5 | 






beſteht. 

— fehten,. in Dee Pharm, Das, 'p: 159. 5** 
Fr Ph.:Würs. p. een, insgeſammt 2 
von einander edene 
a erweichende Mittel —2 riecht e⸗ 
Kark. Man gebraucht es zum Zertheilen und Erwei⸗ 
chen der Geſchwulſten, ders. der Kinnladen wind 
Br » Dräfen. Diefe Kirkungen wm fepelne 06 über east 
von den ‚andern om ugemiſcheen Mitten, alordon 
dem ⸗Stein· Klee, m blaſeiehenhen 
en — * 2 ve von n Deffen dr * 


entſtehenden 
äfter vor ſich allein, an. der Aal ni 
+ t, kann mau, nach ze 











% 







21 








—— 
54°. 
Mat 


33 3 
3? 
F3- 


7 
58 
J 
18 
J 


He . Ra. 


Ace h wir Och an Cem; 
ag ep, are u 






Gras in die Kaufen bekommen, ift, nach Hrn. Ger⸗ 

mershuuſen Bemetkung, dieſer Klee, wenn er 
Veraͤnderung gegeben wurde, "von den Pferden:: 

„gen u um 1 gierig gefechlen wördeh, : re gene 





—* le es ſehr wer von- 
7 — uſbubera; derſeie — I 
etreide 5 und dA der —— * Kate 
i sinn mit: Diefewretf- wird, wier mur dem (he: 

eide außgedröfchen, von dent er ag da er —** 
iR, nicht leiche 5 mb wenn etwas * 
dem Samen mit dem: Geireide gemahlen: wird, .. ws 
diebt er das Rehl. Denn wus —* vder was ſonſt 
Shen gericht wied, bekomme einen ſtatken Grund 
"an, wie das Meliloten⸗ Pflaſter. ET 
In der Modan, mo befenderd viel ehrwert ge⸗ 
tragen wird, pflege man wieder die Motten, welche 
gern Das Pelzwwderk verwuͤſten, ben Stein⸗Klee zu ge⸗ 
brauchen, welcher den Motten dermaßen zuwieder iſt, 
daß alle Kiſten und Schraͤnke, uw Stein⸗Klee mit zn 
den Kleidern eingalegt ift, von ahnen verfchent bieipen 
. te 





Br 


MDſe ert nen —— —* 
U Morten: Arant; uno u —— 


er 

















—— latibainger 
‚Solium —— — 
dis di 


Kenn hr 
fp: rmis m ceis, eretkius iO : 
wäh. — 3) ft 








und an 
der einen Seite oder dem einen Raude, wo die Samen 
18 gleichſam gefiägele: Woil nur die —— 


\ 





u ace. 
— 














. uud ah adden, * Sta pn iA. 
: —2 gelblichen: Mlumer hängen kutenmäzts. 


| — * — E——— — fragen, 


5. can 0300 — Seins Älee, wine 
— — —— m, —* 








‚geminibus nadis oil ‚fübrernis, earabe, in | 
| ' plo longiogibgs :saulibus declineris Lin, waͤchſt in 





* 


———— Emel m legu 
: Sen. — — Dan ae * une 


I Sale sa — 
*** 1, —* — —ã—— 





weiche Die gruͤne und mit 


ſchwar⸗ 





Se - 43. . 
ſchwarzen Gereifen beſezte; am ‚Kate gefranufete 
Blatt⸗Scheide —— er dieſer ruhen et 








ſchmable, ganz zart eingeker 

“ Enden der Zweige und ne längs ſchen —— 

ulidye —e2 Die faſerige ldauert die 

fe Jahre, und die Secke erhalten bey ums im 
freyen Lande ohne Wir erhalten· zwar ſel⸗ 
: sen Samen, die Stöcke aber laſſen ſich leicht durch die 
KWurzeln theilen. auch eine Spiels Art 

Cie weißen Blumen. 


. 9. Umgebogener Klee, deſſen Vtnmenföpfchen 
’ ch umbiegen, werm der Sme su ceifent anfängt, und 
deſſen Hülfen drey Samen enthalten, "Trifolium legu- 
" minibus pelyipermis, foliolis obverfe ovatis dentiou- 
‘Isis, florıbus terrapenalis, capirulis frulliferis Grouso, 
Trifolium montano fimile virginienum, floribus. 
“amoene purpureis amplioribus E magis nt fom- 
mo caule herum, per maturitarem reflexis Pluhen. 





Def Io. echt 
en Blätter tautenförmige Anſaͤtge ‚um 
Psgenartig gerabur find; defien Binmenf‘ fo 
' men eufBalten, Trifolium pratenfe annuum mi- 
pimum, foliis longis anguſtis ven ſerin · 
ia, floribus albis congeltis, liquis. minoribus difper- _ 
"mie Michel, j —— — , capitulis —* 
minibus diſpermis, ca longitudine corolige, 
—* —— ftipulis —— Lian. Man ſin⸗ 
det ihn in Italien — auf. Wieſen und Dr 
ven WI: ‚Er Alt nicht Aber ‚ven Winder amd: - rm 





4 





s Zeit voräbenift 
11. Baſtard⸗ aber * Zu Trifoligm 






ben Tiefen» Rändern —— und wird in Sand 


we a Ä 
—x —— —* it. De 


und —* Blaͤtechen ſihen ——ã * * | 

Yen Stiele, Fi * Flecken, und derzfernng. 
Die Blumen kommen an langen Stielen ans 

Blätter intel, in Geſtalt einer Fugefirmigen Sam 

be ever Doiwe, hervor. Der Kelch ift weiß oder purs 

purfarbig, glatt, und deſſen obere und kuͤrzere Zaͤhne 

ad von den doen untern uud laͤngern hurch einen Plei: 

raum . . Di Blumenblaͤtter 

hp roch, und endlich, 

Die Hülfe raget aus 

t 2, auch. 4, nierens 


Diefer wenig ——— alle gute Eigen 
ſchaften andern, zum ⸗Futter dienlichen, 
ten; doch iſt eu etwwas haͤrter, minder ſuͤß, und Dauert 


4 








Ma 
. ed Yahe,. Yan zur sameeigt, 





gen —** ee en Feld ung bie, we⸗ 

.. nicht zu ver nen Felder feyn, bie, 

gar Sütng im gt, jr ee of pa mi 
t man mu Diefen Klee im 


— unter das Sommer⸗Getreide, oder in die 
Gönuuerung ; fo wird man immer Nußen Davon. 


baden. 

2. Weiger bollägbifcher Zilee, weißte geld⸗ 
: der "isn: Zlee, Pleiner weißer Klee, weiß 
blumiger geſtreckter Alee, kriechender Wieſen⸗ 
. Blee, weiße Sleiſch⸗ Blume,Trifolium aeutam 
Lonicer. Trifolium capitulis Tobrorandis, flofculis 
.. Pedunculai „ leguminibus tetraſpermis, caule pro- 
mbenre Reyen. Trifolium maius primum 


Gar 
Trifoliom pratenfe:album Dod. Fuchſ. Turuer, F. 


Camerar. & C. Bank. Trif. pratenſe album valgare 
odorarum Moriſ. Trif. prarenfe alrerum Trag.: Mat 

thiol. & Lacun. Trif, pratenſe flore albo, minus et 
foemina,  glabrum. 7. B. Trifolium pratenfe 
primum Duraut. . Trif, pratenfs vulgare, flore can- 
Aido Thal, Trifolium repens, .capitulis vmbellgri- 
bus, leguminibus tetrafpermis,. caule repente Liem, 
iſt eine von dem rothen Wieſen⸗Klee (f. unten, No, 


19,) ganz verfchiedene Art, und nicht binß.eine Bas. . 
zwechfelt 


gietaͤt davon, mit welchen er. von Dielen ve 


"Wird, leider aber- ſelbſi mancheriey Mbänderungen, mb 


bat mit der vorhergehenden -ııten Art viele Aehnlich⸗ 

keit. Er blüßer lange Zeit auf ben Brach- Feldern 
und erhabenen Eros - Piäben, auf Wieſen * 
Der. Stängel kriecht auf der Erde 

treibt bin und wieder Wurzel⸗ Faſern, und aufgericht 


te lange Blätter und Blumenſtiele. Die Bläser i 


l ſind kerbet, lig oder 
Seal, Send mil nem welpen begroflenngen 


lecke begeichnes, und die: Blatt⸗ Anſaͤtze enförmig ze — _ 
00 | | u geſpißßt | _ 


m 


| zu wären head a iſt lang, lie nid nicht & 
ee und Dis Gehfhen füryer, 


! 4 


‚416 re 5 Br 


und aderig. Das iſ 
ſich nachher unterwaͤrts. 


* ——— ie B 
' De Keh iftmeiß, andy rörhlich. Die Jwep.obern 


d als bie drey 
I Di — 5 





vergrößern, und Das nem De eines —— — an⸗ 
nehmen. Die Landleute bedienen ſich dieſes Klees bin 
und wiedir ſtatt eines Wetter⸗Glaſes; bey mine: 


“ beiere Witterung A hängen bie 


auf, t 
—— In in de Sie falten 04 * | 
men, mel auch die B Sauer s Klees thun; 


269. 
hie die Dienen ift feine einzige Wieſen⸗ Blume fo 


nbau: dieſes Klees verdient allgemeiner zu 
werden, weil er deu Viehe niche nur gefunder, als alle 
vorhergehende Klees Arten ift, fondern auch in ber 
Süsterung beffer anfchlägt. Milch und Butter befoms 


u, als die von Dem weißen Klee. 


mien auch nicht den fo genannten geilen Geſchmack da; 
. von, ber ihnen von den meiften andern Klee⸗Arten zu: 


en wird. Er wächt zwar nur bey guter Wart⸗ 


* ı bis 14 F. hoch, dagegen ſteht er. aber Dicker, 
als andere Klees Arten, wenn er nähmlich, wie es aller 
mabl ſeyn muß, recht Dick gefdet wird... Man kann 


von ibm 2 bis 3 gute Aernden haben, fo, da die letz⸗ 


seen immer der erſten ai“ ſind. Unter allen Klee⸗ 


Arten 


q 
, [| 





- nn, 
. 


* 
\ 
[ 


\ 


will, mit derſelben vermenget werde, Ver Boden 


muß zu diefen Klee weder zu naß, noch zu trocken ſeyn, 


da er denn to und mehrere Jahre dauern Wird, da er 


im Gegentheil anf allzu naffent oder trocknen Rande hut 
s bis 6 Jahr beſteht. Auf einem Falter Lehm : Bo: 
: den hält er ſich fehr gut, wie mar, nach Hrn. P. Ger⸗ 
3 mershanfen Verſicherung, unter andern in feiner Nach⸗ 


barſchaft auf dem Flaͤminge ſieht. Daſelbſt iſt er recht 


gu Hauſe, wird gar nicht ausgeſaͤet, ſondern erhaͤlt 
ſich durch ſich ſelbſt auf den Korn⸗Feldetn, als woſelbſt 

dieſe nach gemeiner Art mit der Brache abwechſelnd 
ſind. Wenn nun die Brache nach dem Sommer⸗Ge⸗ 


treide einfällt, iſt der weiße Klee faſt nur das einzige 


Gewäaͤchs, womit die Brache bedeckt iſt. Kommt für 
> dann eine fruchtbare Witterung dazu, ſo machen bie 


Fläminger einen Theil dieſes weißen Klees zn Heu, 


Ihr Melde: Bieh wird aber auf der mit Klee bewach⸗ 


I Meg 
Arten tft biefer weiße: Re am lelchteſten u Heu zu 
. ma en, » B . | ... R " .. 

.. .Man kann den weißen Klee mit und untet allen Ge: 
treide⸗Arten ausſaͤen; vornehmlich abet iſt anzurathen, 
daß er, wenn man nur eine einzige Gras⸗Art anbalten 


fenen Weide Binnen 6 oder 8 Wochen fett ſeyn; und 


- eben diefe Flaͤminger bürgen fuͤr die Geſundheit dieſes 


Kleed. Denn die Pferde werden ſowohl des Nachts, 


als and) bey Regen⸗Wetter, aufden Klee» Schld 
gen geweider, ohne daß bet naſſe Kleeihrer Geſunddeit 


geringſten nachtheilig ſey, wovon man bei) andetıt 


Klee⸗Arten das Gegentheil bemerkt. Manche Doͤr⸗ 
fer laſſen ihre Zug⸗Ochſen ebenfalls zur Nacht⸗Zeit 
auf dieſem Klee weiden; man hat aber nie gehoͤrt, Da 
ein Stuͤck Rindvieh vom naſſen weißen Klee aufgeblaͤ⸗ 
het und ſchwellend geworden waͤre. Mit den Schafen 
iſt es eben ſo, welche ſowohl im Sommer des Morgens 
a um 4 Uhr, fo bald ſie aus den Dörfern heraus kommen, 
den bethaueten Klee vorfinden, als auch an Regen⸗ Tagen 
Di ÆEne. XIX Th. Dod 3J 


keine 


v 


n 


48 Klee. 


keine anders Weide, als diefen weißen Klee haben, und ha⸗ 
bern koͤnnen. Faͤllt aber eine große anhaltende Duͤrre des 


Sommers ein, ſo kommt den Flaͤmingern nur der erſte 
Wuchs, oder die erſte Aernde, zu gute: und der Nach⸗ 


wuchs bleibt entweder ganz aus, oder iſt nur ſparſam 


und geringe. ben fo iites, wenn die erfien Fruͤh⸗ 
lings⸗ Diouathe nicht warm genug, fondern Falf ſiud. 


- Denn aledann bleibt diefer Klee auf dem an und vor . _ 


ſich ſehr kalten Flaͤmings⸗ Boden dermaßen zurück, 


, 


ſtatt des Brodes. 


„daß auch derſelbe bey nachfolgender gedeiblicher Wit⸗ 


tetung gar nicht im erſten Wuchſe gemähet werben 
kann; er ift alddann nidye nur fehr kurz, fondern ſieht 
auch) ungemein dünn. : Dagegen findet man am Fuße 
diefes Flaͤming⸗ Gebirges eben diefen Klee auf den 
niedrigen Wiefen ben gedachter Witterung fich immer 
gleich, weil dafelbft der Boden warm ift, und wegen 


feiner Niederung mehr Feuchtigkeit in Dürren Som: 


mern behält. | | 
n andern Gegenden wird diefer Klee nicht zum 


Vie ⸗Futter ausgeſaͤet, ſondern nur zu Bleich⸗Nlaͤ⸗ 


Gen, Terraſſen und Boulingrin⸗ Anlagen gebraucht. 
Die Blumen dienen getrocknet, den Lappländern 
13. Amesilanifcher lee, mit doldenförmigen 

oder Fugelrunden Blumenkoͤpfchen, in welchen die Blu⸗ 

men wie Hobl⸗Ziegel auf einander liegen, mit unter 
fi) gebogenen Andpfchen an der Blumenkrone, wel: 
che an den Huͤlſen bleiben, „und mit 4 Samen in den 


| Külfen; Trıfolium comofum, capitulis vmbellato- 


globofis imbricatis, vexillis.deflexis perfiftentibus, le- 
guminibus terrafpermis L. - Er fommt,aus Amerika 
und bat ziemlich große Blumen... - 

. 14 Pyrendifcher oder Alpen⸗Klee, mit gleich⸗ 
breit lanzenförmigen Blättern, nacktem Blumenſchafte, 
doldenförmigen Blumenkoͤpfchen, und unter fich haͤugen⸗ 
den Hülfen, welche nur Samenhaben; Berg⸗Suͤß⸗ 
Sol; Trifolium alpinum, flore magoo, radice dulei 


. — 
X 


N . 


u Klee. ag 
ne B. Toll. giyeyrrhizites Penac. Teif’giyeyerhizites 


“ "Parkinfonii Morij, Trif, fcapis radicadis, foribus ra- 
ceinofis, foliis ellipticis’ lanceolatis inregerrimis Hal, 
Trif. ftapo nudo fimpliciffimo, foliis lineari sIanceo« 
latis Sauvag. Trifolium alpinum, capirüffs vmbellari· 
bus, fcapo nudo, leguminibus difpermis pendulis, fo» - 
liis Jineari -Janceolatis Linn. nal, Mountain Tre- 
foil, Er waͤchſt auf den ſchweitzerifchen, pyrendiſchen 
umb itaͤltaͤniſchen Alpen, duch auf dem Baldus⸗Berge 
wild. Seine. Wurzel haͤlt mehrere Jahre aus; ſie iſt 
fuͤß, ziemlich gerade, ſehr groß, und oft gegen 1 Sch. 
tief; ſie theilt ſich in Acſte, weiche, wie Arme, ausge- 
ſtreckt ſunßv · Die Blätter ſitzen auf eigenen Stielen; 
fie find ſchmahl, glatt, umgertheilt und geadert, Die 
Blumenkrone iſt gemeiniglich purpurroth, zuweilen 
weiß. Die Huͤlſen find kurz und aufgedunfen. In 
Rouſſignol und Auvergne verkauft man feine Wurzel 
für Suͤbo 977 
13. Erdfruchte⸗ oder unterirdiſcher Klee, 
Triſolium album tricoceum ſubterraneum gaſtonium 
retieulatum Mori, Trif. bleſenſe Dodart. vrif. 
pratenſe ſupinum dumhobleſis Barrel, Trif. pumilum 
ſoupinum, flosculis longis albis Kaj. Trifolium ſemen 
ſuh terra condens Hort. Parlj, Trif. fübterraneum 
. Rivin. Trif. ſubterraneum ſ. folliculos ſub terrim ton: 
dens. Magnol. : Trifolnum fübterraneum, capitulis vil· 
lofisqulnguefloris, coma centrali reflexarikida fructum 
‚obvolvenre Zinu. Engl, Dwarf‘ Trefoil, wachſt in 
Frankreich und Italien. Die jahrige Wurjet treibt 
viele ausgeſtreckte Staͤngel, welche ſowohl, ald die 
drey · herzfoͤrmigen — ‚mehr. oder weniger 
haaricht find. Gemeiniglich ſtehen 5 weiße Bluͤmchen 
dofdenmeife bey einander auf einem Stiele, welcher, 
wenn die Blumenblaͤtter abgefallen find, ſich vorwärts 
biegt, die Erde durchbohrt, Das Fruchtkoͤpfchen mit fich 
zieht, aus der Spike 5 Schuppen treibt; welche ſich 
- 8 Dd 2 ver⸗ 


v - 
. ’ ⁊* 


%, 


420 Sie 


* 


Ian 


vergrößern; xuͤckwaͤrts ſchlagen, und die Helche nebſt 
den Hülfen umwickeln. Wenn diefe Frucht⸗Koͤpfchen 
einige Tage, zumahl im naſſen Erdreiche, gelegen ba- 
ben, wird die Huͤlſe erweicht, und die Samen. keimen. 


Will man demnach, wie wir thun muͤſſen, um dieſe 


jaͤhrliche Pflanze zu erhalten, guten Samen ſammeln, 
muß man fleißig Acht geben, und die Köpfchen, entwe⸗ 
der ehe fie in Die Erde gezogen werben, oder nur einige 
Tage darin ‚gelegen haben, abnehmen und au einem 


trocknen Orte aufbehalten. Manerziehtdie Pflanze ae .. | 


meiniglich auf dem Miftbeete. 


. 16. Augeleunder lee, mit rauchen und Pur 


geleunden Blumenköpfchen, an welchen die obern Bli⸗ 
menkelche ohne Blumen find; Trifolium orientale, 


capitulo lenuginofo Tours. Trifolium globofum, ca- 


v 


pitulis villoſis globofis, calycibus ſuperioribus fRoiculo 


aeſſitutis Z. iſt in Arabien und Syrien zu Haufe, und 


gehoͤrt ebenfalls unter die Sommer⸗ Gewaͤchſe. Sei⸗ 


ne Staͤngel liegen danieder, find fadenduͤnn, und wer⸗ 


den ungefahr ı Sch, lang. Seine Blumenkoͤpfchen 


% 
ir 


fißen zur Seite auf eigenen Stielen; an diefen haben 


“nur die untern Blumen Kronen und Befruchtungs⸗ 


e 


Theile; die obern verlieren fich in eine leere Wolle, 
füllen das Köpfchen aus, und dräcen die übrigen zur 
Seite, daß fie fid) verbergen. u | 

17. Cherleriſcher Klee, mit danieder liegenden 
Stängeln, umgekehrt herzfoͤrmigen Blättern, und raus 
chen Pugelrunden Blumenköpfchen, welche einzeln an 


dem. Gipfel der Stängel ſtehen, und an welchen alle - 


Blumen fruchtbar find; Trifolium capitulis globofis 
villofis, 


brattea orhiculata rerminatis Sauosg. Trif,globofum 


repens C, B. _Trif, glomerulis perſonatas Cherleri 
. + RR | » J. 


/ 


| ipulis floralibus dilatis cordatis, ' caulibus 
, procumbentibus Gerard. Trif, capitulis villofis globo- 
dis, calycibus omnibus fertilibus tomento connexis 

Royen. Trif, capitulis villofis globofis terminalibus 


nm 


Bl. 421 u 
- 3.B. Trifolium Cherleri, capitulis villofs globofis 


.terminalibus folitariis, calycibus omnibus fertilibus, 


‚ eaulibus procumbentibus, foliis obcordatis Z. ift inder 


Gegend von Montpellier zu Haufe, und dauert nicht 


“Aber den Winter. Unter feinen Blumenföpfchen ſteht 


‚ ein’ zirfelrundes Deckblatt;. feine Blumenkelche find 
‚ganz haarig. Ä L oo. 
18. Rörblicher Alee, großer Berggras⸗ 
Alee, Trifolium montanum, Ipica. longiſſima ru- 
benre C. B. Trifolium purpüreum maius, folio et 
fpica longiore 7. B. Trif. purpureum montanum, 
pinnarum lagopodioides, Ipica longiſſima Morif. Trif, 
fpicatum Thal, Trif. fohis nervofssciliatis, {picis ova- 
tis abefis, calycis denriculis plamofis, imo lungifiimo 
Halt. Trifolium rubens, fpicis villofis longis, corol- 


lis monoperalis, cauleeretto, foliisferrulatis L. wähft 


in Langyedok, Italien, An der Schweiß und in Schwa⸗ 
ben wild. Seine Wurzel dauert nicht über den Wins 
‚ter. Sein Stängel ift feft, und waͤchſt aufrecht, 1 

bie 2 Sch. hoch. Seine Blärter find ſchoͤn, ganz 
‚glatt, ‚fein geadert und gerippt. Seine Blumenaͤhren 


‚zeigen ch im May und Jun. an dem Gipfel des Stäns 


gels und der Aefte, und find 2 3. lang, oder atıd) nod) 
laͤnger; der Blumenkelch ift beynahe ganz glatt, feine 


Zaͤhne federartig, und der unterfte am längften, undfo 


lang, als die Blumenfrone; diefe ijt purpurroth, und. 
raget weit über den Keldy hervor. Dieſe Klee⸗Art 


iſt ein ſehr aewne Futter für das Vieh, vornehm⸗ 

‚ich für das Woll: Vieh. | 
19. Broßer Wieſen⸗Klee, brauner Wieſen⸗ 
lee, großer vorher Wiefen: Alee, gemeiner 
Miefen: Alee, gemeiner rother Land: Klee, ro⸗ 
thes Beisblart, Simmelsbrod; (bey den alten Gal⸗ 
: Bern, dem Marcellus Enpirikus zu Folge, Viſumarus, 
und ned) jetzt in einigen Gegenden. Wielenpreis, von 
„Mars, Maere, (Rubm, Preis,) Trifolium maius 
| Dd 3 Brun 


—* 


e 


- sürliche Wieſen mit einem guten Dünger, z. 


ß ” 


a2... Rn 


Brunfelf Trifoliym pratenfe, Matthiol, Dod. Tur- 


- wer. Lacun. Lobel, Dalech. Cefalp. Theod, & Gerard, 


Trifoljuch -pratenfe alterum C. Durant. Trif. prateo- 


“ 4e, flore monopetala Tours, Trifolium prarenfe 


purpureum Trag. Fuchſ. Penao & C.B. Trif, pre . 


tenſe purpurcum vulgare Morifon. Trif, ptatenferu- 
“ brum Thal, et J. Camerar, Trif. purpureum vulge- 


re J. B. Trif, fpicis villoſts, caule diffufo, foliolis 
integerrimis Royen. Trif. caule obliquo, foliis ovatis 
hirfutis, fupremis coniugatis, vaginis ariftatis Hall, 
Trifolium pratenfe, fpicis globofis fubrillofig, cinctis 
ftipulis oppofitis membranaceis, corollis monoperalis 


< L. : Engl, Honeyfuckle Trefoil, or Clover. Dieſer 


Klee erhält einige. Veränderungen, und auch andere 
Mahmen, - Die befanntefte Spiel Are davon:ift: ‚deu 
fpanifche, bolldndifche, niederländifdye, oder 


brabanter Alee, (weil dee Same dieſes Glees aus 


‚Spanien nad) $landern ımd Holfand, und von da nad) 
England und Deurfchland gefammen ift,) "Trifolum 
purpureum maius fativum prarenfi fimile Raj. Fr. 
‚Trefle de Flandre, tpeicyer der Stamms Art völlig 
Abnlich,. und nue in der Größe und Länge, audy den 


 härtern-Stängeln nach, davon umterfehieden iſt. 


Man finder diefen Klee in ganz Europa auf den 
Feld⸗ Rainen und feuchten Wiefen wild, und den ganz 
zen Sommer über bluͤhend. Hier liegen feine Stäus 
gel beynahe auf der Erde, und er wird audy zum Theil 
von Gräfern und Kräutern uͤberzogen, daß er wenig 
oder gar nicht in die Augen fälle, Sobald aber: nes 





Seifenſieder⸗Aſche, beleget werden, wird er * 
dermaßen hervor gelocket, daß er feine ebemahlige Ur?” 
terdrüsfer- überminder, und ſich dem Auge jur Vers. 
wunderung - bervorfiechend darſtellt. Der gemeine 
Mann ſiebt daber in dem Wahne, daß biefer Klee vn 

er 


8 | | 
j ! . Klee. J 2 | 423 


. ber auf feiner Wieſe noch nicht zugegen geweſen, fons 
dern erſt von der Aiche erzeuget worden fey. 
9 P."*°° Yeber-die Art, wie anf frıfch geduͤngten Wieſen ber Klee 
entit-be, fl. im 47 St. des ı D. Der oeton. Yrachr der patrior. 
SGeſellſch. in Schlei.a.d 9. 1773, S 3772— 376. 
Die lange faferige, kriechende, Bolzige Wurzel 
dauert nicht über drey Jahr, und ſtirbt alsdann ab, 
wenn auch kein anderer Zufall, z. B. die darauf ſich an⸗ 
ſetzende Flachs⸗Seide, dieſelbe toͤdtet. Die Blatt: 
‚ Anfäge find weißlich, ‚unit rothen Adern durchzogen, 
und endigen ſich mit einer grannenartigen Spitze. 
Die drey (*) weichen, baarichten Blättchenfigen auf ei⸗ 


>. nem Burgen Stiele, ‚und zeigen eine veränderliche Ge: 


ftalt. Die untern find mehr eyfoͤrmig, die obern län: 
- ger, fpißiger, oft mit einem herzfoͤrmigen, weißen oder 
schwarzen Flecke bezeichnet (*”), meiſtentheils völlig 
- ganz, zuweilen aucheingeferbet. Mer runde Blumen⸗ 
Kopf, welcher ſich öfters in zwey Köpfchen.theile, fit 
- ganz platt zwifchen zwey einander gegenüber geftellten - 
Blättern, deren Blatt- Anfäße ausgebreitet find, und 
- gleihfam einen gemeinfchaftlichen Keldy vorftellen. 
Der Keldy ift geftreift, baaricht, auch die Zähne defr 
ſelben find am Rande mit Haaren befegt, und der uns 
terfte ift Länger als die vier übrigen. . Die blaßrothen 
Blumenblaͤtter find unter einander verwachfen, und 
machen zwar nur Ein Blumenblatt aus, doch ift die 
Einrichtung wie bey den Übrigen; und daher fann man 
dieſe, die vorbergeßenden, und andere Damit überein 
kommende Arten nicht füglich trennen, wiewohl Knaut 
und. Pontedera ſolches gethan, welche ein eigenes Ge: 
ſchlecht Daraus gemacht,. und dafjelbe Trifolioides oder 
- Triphylloides genannt haben. Aus der langen, din: 
.. »5. DD 4 en nen 


(") -Diefer bet sunseilen vier Blätter, And wird. bey dem ger 

meinen Manne zu allerley Aberglauben gemißbraucht. 

(*°) Daher dieſer Klee auch Zerz⸗ Klee genannt wird, welche Be⸗ 
neunung ber —— Sie ehenfal —* ‚When 


l . 


\ 


v 


424 | a Klee, u ' 
nen Röhre erhebt fish das länge, ſchmable, zuſammen 
gefaltene und am Rande zuriick gefchlagene Faͤhnchen; 
jeder Alügel hat ſeinen Wiederhafen; das Schiffcyen 
iſt gerade und zugefpigt, Der Staubweg ift gleichſam 

nmit zwey Warzen beſetzt. Auf dem Boden der Biume 

und der Roͤbre der verwachſenen Blumenblatter beſin⸗ 
det ſich viel Honigſaft. Die Huͤlſe iſt eyfoͤrmig, und 
der Same nierenſfyÿrnngg. 

Dieſe Meer Art: wird zum Futter für Rindvieh, 

Pferde, Schafe, Sthweine zc. vorzüglich empfoblen, 
Wa Arne gebauer; nuriftes Schade, 
daß fe nicht laͤnger, als drey oder vier Jahr, genutzet 
werden: kann, indem fie in nachfolgenden Jahren ab⸗ 
geht, doch ‚belohnt fie in dieſer Zeit die Muͤbe reichlich, 
infonderheit wenn fie wohl anfchlägt, - 0 
- Der Anbau ded Klees gefchieht auf zweyerley Art. 
Entweder man wuͤnſcht dergleichen zwifchen andern 
. Sutter Seäuteru auf den natürlichen Wieſen zu haben, 
ab. in dieſer Abſicht ſtreuet man zuweilen den Samen. - 
. auf Diefelben, Damit immerfort neuer Zuwachs erfolge, 
oder. überläffet Die Vermehrung dem auf Der Beide ges 
henden Wiebe, indem diefer Same, menn das Vieh 
dergleichen anf dee Huͤtung gefreflen bat, unverdauet 
wieder vowmihm gebt, und mit dem Mifte auf Die Wier 
fen gebrache wird; oder man will davon kuͤnſtliche 
Wieſen anlegen, und ihn allein erziehen. - Ä 
Der Klee kann entweder auf gewifle dazu beſtimmte 
und eingehägte Plaͤtze, welche man in ‚biefigen Gegen⸗ 
"ben Roppeln, an andern Orten Bämpe, nennt, ober 
auch in freyen Acker s Feldern nid mit unter ber Gerſte 
- oder andern. Früchten geſaͤet werden. Das erfte iſt 
noch big jet in den meiften Wirthſchaften die gewoͤhn⸗ 
lichfte, das leßte aber, befonders für Diejenigen, wel⸗ 
che fich hit der escalf- Fuͤtterung abgeben "wollen ‚': die 
‚befte und vortheilhafteſte Art des Kleebaues, 


N\ 


30 


/ 


Me 


4 


Zu den Klee Raͤmpen oder Blee » Boppeln 


muͤſſen die beſten, und dem Dorfe am nächften befege: 
nen Ackerflecke gewaͤhlet werden, weil.der Klee nicht 


allein einen guten tragbaren Boden verlangt, ſondern 


21 


auch die natürliche Bequemlichkeit in dein Verbrauche 


deſſen Naͤhe erfordert. Der Klee haͤlt nicht gern de 


ger, als drey Jahr, aus, indem er in dem vierten ſchon 


mit Gras vermengt, und folglich zur Fuͤtterung nicht 
: mehr vollkommen tauglich iſt. Mit den ſaͤmmilichen 


Klee⸗-Koppeln muß daher die Einrichtung getroffen 


werden, daß man ſolche alle vier Jabr mieder quf das 


ſriſche zu beßaͤen n Stande fen, Um dieſes bewirken 
ju koͤnnen, wird die ganze Klee⸗Wirtbſchaft in vier. 


Koppeln einzutheilen ſeyn. Mur zwey davon koͤnnen 
genntzet werden; die dritte aber iſt indem erſten Jahre, 


mao ſie mit. Klee beſaͤet warden iſt, noch nicht nußber, 


und die vierte muß zur fünftigen: Saat wieder gepflüger 


< und zubereitet - werden. ergleichen Koppeln erfor; 
dern gemeiniglich auch eine eigene Einhägung,. und ver⸗ 


urfachen biendurch mancherley Koften und Ausgaben, 


‚wovon diejenigen, die ihren Klee in dem gewoͤhnlichen 


Acker⸗ Felde unter die Gerſte ſaͤen, nichts wiſſen. 


An denen Orten, wo die Acker ⸗Hutung no un⸗ 
‚ter einer ſchaͤdlichen Gemeinſchaft ſteht, ſind dieſe Klge⸗ 


Koppeln gewiſſer Maßen nothwendig, weil diejenigen, 


die ein Mithuͤtungs⸗-Recht haben, einen Theil des in 


. Snfehung der, Hütung gemeinfchaftlichen. Feldes nicht 


gern mit Klee beiden, und benfelben Dadurch der Ge: 


mein IBeide entziehen laſſen wollen. . Auſſer dem aber 
find die Klees Koppeln mit vielen Beſchwerlichkeiten 


verknüpft, Die aledann, wenn. der Klee.in das. freye 


Feld gefäet wird, nicht vorhanden find, . Bey.den 


Koppeln kann niemable eine recht große Klee» Wirth: 


ſchaft getrieben ‚merden, weil dadurch dem Getreide. 


Baue gar zu viel Acker, und zwar von Dem beften, ent: 


gehen würde. Da gedachrer Maßen, von den Kopı 
— 0 DD5 Ä peln 


S 





0 
426- - 0. Sie. 
peln nur die Haͤffte derſelben beftändig nutzbar iſt, die 
andere Hälfte aber theils auf dag neue zubereitet wer⸗ 
: den muß, und-'theild in dem erften Jahre ned) nicht - 
brauchbar iſt, ſo if, natürlicher Weiſe, hierzu noch 
einmabl fo viel Acker noͤthig, als wenn der Klee im 
freyen Felde unter Die Gerſte gefdet wird. Die Kop⸗ 
peln muͤſſen auch befländig;, fo oft man fie umzupfluͤgen 
und zu beften für nöthig findet, wieder von friſchem be- 
Wwduͤnget werben, obne ‚daß diefe Bedingung dem Ger 
treidebaue auf einige Art zu Mugen formt. Der in 
Das freye Feld geſaͤete Klee will zwar auch: einen fetten 
und wohl gebüngten Acer haben; alfein, diefe Ding: - 
uung geſchieho nicht ⸗bloß? des Klees wegen, fondern . 
hauptſaͤchliche ver varein geſaͤeten Gerſte und nachher 
anderet Feld? Früchte wegen. Dem Klee kommt dieſe 
7 PMuͤngung nur mit zu Statten, ohne daß der Getreide: 
WBan das geringſte darunter verliert. Die Koppeln 
Wwerden uͤberdieß durch den 3 bidy Jahr ſtehenden Klee 
dermaßen verwildert, daß ſie nachher, wenn ſie, um 
Abieſelben mit friſchem Klee zu beſaͤen, wieder umgepfluͤ⸗ 
get werden muͤſſen, in der Bearbeitung viel Muͤhe und 
Beſchwerlichkeiten verurſachen. Bey dem in dem 
Felde unter der Gerſte geſaͤeten Klee, welcher ſchon in 
= dvdem zweyten Jahre, nachdem er ausgeſaͤet worden iſt, 
Wieder umgepfluͤget und mit Rocken beſtellet wird, vers 
ſpuͤret man dieſes nicht; man wird vielmehr ein folches 
Klee: Land vollkommen muͤrbe ſinden, und auch der 
nuc auf Eine Fahre Darein geſaͤete Rocken ſehr gut ges 
BR - Die Einbäyung, welche die Klee- Koppeln.. 
| noͤthig haben, ift ebenfalls eine Beſchwerlichkeit, weis 
- he öfters an denen Orten, wo fein eigenes Holz vots. 
' Barden iſt, koſtbar faͤllht. WW 
»Da ein Theil der Klee⸗Stauden leicht aus⸗ 
geht, und er daber gemeiniglich wieder umgebrochen 
wird, wenn er 3 Jahr geſtanden ‚Bat, fo kann man, 


» 


2 nad 


/ 
f) . ! 3 


Ktltee. J 47 


nach Hrn. Tolle Vorſchrift (*), dieſes Ausgehen uf 
folgende Art erſetzen, und feinen Rlee-Ramp mehrere 
Fahre erhalten. "Man nimmt nady Befinden, ob 
ber Klee in dem. Jahre dick oder dünn geftanden bat, 
zwiſchen Michaelis und Martini, eine darnach einge 
richtete Portion Klee: Samen, und ſtreuet denfelben, 
ehe vor dem Winter das Klee: Land mit Miſte bedeckt - 
‚wird, oben auf. Diefer Same wird durdy den Regen 
in die Erde gefpühlet. Noch beffer aber iſt es, wenn 
man eine Heerde Schafe einige Mahl darüber geben 
läffet, welche den Samen eintreten. Auf dieſe Art 
kommen für die ab⸗ und ausgehenden Klee: Stauden ° 
alte Jahre neue zu. Ein fonft wenig einbringendes 
Stuͤck Landes kann folcher Geftalt, wenn ibm fein 
Recht gefthieht, ı2 bis ı5, ja mehrete Jahre eine - 
kuͤnſtliche Wiefe werden, davon der Morgen 4 Kehle, 


% 
— 


einbringt. Bricht man daſſelbe nach Ablauf der Jahre 


zum Gaat = Lande wieder auf, fo unterſcheidet es ſich/ 
; auch ungedünget, in dee Fruchtbarkeit und flarfem 
Korne gegen gedüngete Heer 


Eu r. g. R. Reinhard fehläge CH) folgende Art, ein 


beftändiges Klee⸗Stuͤck anzulegen, vor. Weil, zwey 
Mahl nad) einander Klee auf einen Platz zu fäen, ve zu⸗ 
rathen iſt, ſo theile man das Stuͤck, welches man dazu aus⸗ 
erſehen bat, in 4, oder auch in 5 gleiche Theile. Eines 
davon hefde man in dem erfien, das zweyte in dent zweyten, 
dag britte in dem dritten, :und das vierte in bem vierten 
Jahre, nachdem das Land vorher wohl gebinger worden 
EN Man Fichte ſolches dergeſtalt ein, daß “ m Ä 
| Ä a 


FE ®. der br haftogeſ 
— ee 


⸗ c t. 2 2 "m. A d , 
Dre Dar mann oem Du bon 


°°*) Mer Dünger gewüg bat, her thut mobl, menu er ale Wins ·⸗· 
ter deu Flee mit longer Dünger ünerfirenet, welcher im Früie 

Jahre wieder hinweg, und eme werer auf Dad neue in die Dun⸗ 

ger » Orude gewerfen, oder, wenn er wohl getrocknet worden 

1 4 


⸗ 





77 Ktlee. 
Jahre vorher allemahl Kartoffeln anf dem Güde gewe 
ſeyn, damit dag Unkraut zum voraus, ſo viel indglich, on 
. tilget. werde. Wenn dann ber Klee 3 jehe lang geftanden 
dat; und wieder in Abnehmen kommt, Taffe man das Enid 
vor Winter tief umpflügen, -folhes im Fruͤhjahre wiebers 
hohlen, :und dann wieder Kartoffein hinein ſiecken. Diefe 
weorden von vorteefflichem Ertrage feyn, weil fie nirgends 
beſſer, als in. einem Neubruche und frifch ungepflügeten 
Gras⸗Boden, wachſen. Es wird alsbann durch diefen _ 
Kattoffelbau das Land tieder von Allem Graſe befreyet, 
und zu abermahliger Einfäung des Klees zubereitet, fo, daß 
folches auf alle Zeiten alfo getrieben werden fann, wie; fol⸗ 
gende Vorſtellung zeigt. E " 





| Ä B X | ‘ 2 " 3 , 4 
JE EN 
J ſiyss Klee Kartoffeln Bu 















[Klee |. Klee |Rartoffen | 
Klee | Kartoffeln 


Klee J 













































Klee KartoffelnKlee | Nee 
u. 1793 |: „Klee Nee aron | . Ki 
a 1794| Bier Ä Riee - | Klee | Kartoffeln 
= . os] Kertöffeln - Klee | ‚Klee | Klee | | | 











Mollte jemand den Klee, an flatt 3, 4 Jahr lang nu⸗ 

tzen, weil doch in dem a4Aten Jahre der Klee nicht ganz aus⸗ 

“gegangen iſt, ſo wuͤrde alsdann das Stuͤck, an ſtakt in H 
= | | au 


FED noch einmahl dem Miche untergefirenet wird, weil bet 
.. Schnee uud Negin, den Winter über, allen Miß von dem 
Sttohe abieäfcht. | er 


\ 


J 
ee 0 

auf Eheile ·elnzutheilen, und dasjenige Ttzeit/ welches 4 

Sommer hindurch geſtanden hat, vor Winter am en, 


und in dem darauf folgenden sten Jahre mis Kartoffeln 


anzubauen fenn; allein, es iſt beffer, es bey 3 Jahren bes 


". wenden zw laffen, teil der Kleewuchs in dem aten Jahre 


nicht ergiebig genug feyn wird. . 
Neil der Maulwurf ein Klee Feld gewaltig d 


urch⸗ 
wuͤhlt, und. einen’ Haufen Erde bey dem —e f⸗ 
wirft, muͤſſen dieſe im Fruͤblinge mit einer verkehrten 
Harke aus einander geſchlagen und geednet werden,” Das. 


mit der darunter befindliche Klee nicht erſticket werde. ’ 


Alsdann fährt man mit einer ſchweren Walze Über’ den 


Klee, damit der im Winter etwas aufgefrorne Klee wie⸗ 
det niedergedruͤckt und feine Wurjeln befeſtiget 
werden. . : IR 
Hat man auch das Ungluͤck, daß die Maͤuſe ſich 
auf ein Klees Feld einniften, fo koͤnnen ſolche eine ganze 


Screcke zu Grunde richten. Sie freffen die Pflänze 


bis an die Wurzel ab; und ivenn alsdann eine Naͤſſe 
darauf folgt, fo kommt eine Faͤulniß dazu, und die 
Wurzel fehläge nicht wieder aus.  Dürfte man, ed wa⸗ 


gen, die Schafe ohne Nachtheil auf ein Klee; Stück 
u treiben, fo wuͤrden ſolche den Boden fo feft treten, 


daß Die Mäufe Peinen Schaden tun Fönnten, Weil 
aber die Scyafe gar ju fiharf ſcheren, und wohl gar die 


- Pflanzen "felbft ausreiffen würden, ift dieſe Meihode 
nicht wohl anzurathen. j 0 


N n N op ı.. 
Ongefähser Bor: und Ueberfchlaa des Nuss eines Klever/ oder 
ee, Gartens, worm alle 2 Quadrat -Kuthen ein Maulbeer⸗ 
Baum, und alfo ihrer vier 32 Fuß im Quadrat weit yon eilans 
‚ ber un ſteden kommen, welcher 40. Morgen groß feyn (0, 8 im 


ß 
155 ©. der 2p3. Samml. 1758, E. 954 — 956. 
‚Den mit dem Kleebaue auf Kämpen oder Koppelu 


- verfnüpften Beſchwerlichkeiten entgehen diejenigen, 


welche den Kleeim freyen Acker⸗ 5elde unter der Ger⸗ 


. fte fen, ibn. in der nachherigen Brache nußen, und 
- damit jährlich ununterbrochen fortfahren Di Stall 


uͤtter⸗ 


0 Re | 

g inte nur etwas anfehnlicheh Heerde wird, 
werm man ſich Diefer Methode des Kleebaues nicht 
:. bedient, jederzeit ſehr ſchwer fallen, amd ich muß daher 
dieſfelbe einem Jeden, der die Stall⸗Fuͤtierung einfuͤh⸗ 

ren will, als nothwendig anrathen. 
u „Bol dieſe Art des Kleebaues möglich gemacht wer: 
uber, ſo iſt zweyerley daben voraus zu ſetzen. Zuerſt 
Wied, wie ſchon oben bey Gelegenheit der. Klee⸗Kop⸗ 
.. peln bemerft worden if, erfordert,- daß alle Geimein⸗ 
.. haft in Anfehung der Acker : Hütung aufgehoben, ‚und 
der Eigenthämer, der Die Stall+ Fütterung einfüßren, 
.. nd. fich, zu folchem Ende des Kleebaues bedienen will, 
„. dadurch auf Feinerley Weiſe eingefchränft ſeyn mäffe. 
Die mit Klee befäeten Hecker müflen, natürlicher Wei: 
fe, fo langeder Klee nußbar ift, von allem Viehe gänz- 
lich gefchonet werden, Diefe Schonung aber werben 
\ Diejenigen, mit welcyen ber Eigenthümer in Anfebung 
der Huͤtung in einer Gemeinfchaft fteßt, fie mögen 
2 Dorf Nachbarn oder Unterthanen feyn, ſich niemahls 
—.gurtwillig gefallen laſſen. Ein Recht, fie dazu anzuhal⸗ 
.: ten, bat er, fo lange die Gemeinfchaft dauert, eben⸗ 
falls nicht, und ed würde auch folches bey einer vers 
mifchten Heerde von Vieh deshalb fehr ſchwer fallen, 
- "weil diefe Schonung eben in die Zeit Der Brache,. wo 
. das gemeinfchafslich meidende Vieh feine vornehmſte 
Acker⸗Huͤtung bat, trifft. Wer alfo yon T:efer Mes 
tthode des Kleebaues einen Gebrauch machen, und da: 
durch die Stall: Fütterung moͤglich machen will, ınuß 
2 ich vorher auffer aller Huͤtungs⸗Gemeinſchaft mit feis 
nen NMachbarn oder Unterthanen zu feßen fuchen. Nat 
et dieſes bewirkt, und Dadurch freye Hände befommen, 
mit feinem Acker nach freyem Gefallen zu fehalten, fo 
" wird ihm- von diefer Seite weiter.nichts im Wege fie: 
en, .. diefe Art des Kleebaues in der erforderlichen 
+ Maße zuuntetnefmen, und auch befländig fortzufeken, - 
- Die Nuͤtzlichkeit und Nothwendigkeit der Aufbenmg 
0 Ä on der 








E 
. 


—XR 


42 


oe 
4 


e Mr 
.sa 


+0. 
- 
. 
. 
. 


20 


gezeigt hat; allein, dergleichen Induſtrie iſt nicht ein. 


.“ 
.. 


der Gemeinheiten · rechtfertigt Ach bierburch f 


auf; bes 


fonders, . \ \ * n 
Der Klee waͤchſt nicht in jedem Boden;va beſonders 


iſt der leichte und ſandige dazu nicht geſchickt, wenn er 


auch gleich noch fo ſtark waͤre geduͤnget worden. “Dies 
ſes Futter⸗Kraut verlangt zwar nicht fehlechterbingß eis 
zen ffarken, lehmigen oder thonigen Neißen - Acer; 
indeffen wird doc menigftens ein guter wohlbehüngter 


Mittel: Boden dazıt erfordert, kurz ein jeder Acker, in 
welchen die Fleirie oder wierzeilige Gerfte mit Mußen ge: 
fäet werden Tann, trägt aud) guten und vieler Klee, 
u Bus kann audy ein an ſich unfruchtbarer Boden durch 


Fleiß und Mühe zum Kleebau tüchtig gemacht werden, 
wie Hr. Graf v. Borck auf feinem Gute Stargord 


jeder Wirth, wegen der Damit verknüpften Koften, dus: 
zuüben im Stande, und ein folches Beyſpiel ift daher 


nur zu den befondern Fällen zu rechnen, /worauf im All⸗ 
gemeinen feine Rückficht genommen werden kann. Es 


gibt aber viele Land-Guͤter, welche faft durchgehends 


dergleichen leichten und fandigen Bopven haben. Gind 


gleich daben einige Acker⸗Flecke won befjerer Güte'be:, . 
findfich, ſo liegen felbige Doc) gemeiniglich auffer dem 


allgemeinen Acker + Scylage hin und her verſtreuet. 


Ben einer folchen Lage und Befchaffenheit eines Land⸗ 
Gutes wird ſolchemnach diefe Art des Kleebaues in 


‚ dem fregen Acker» Felde viele Schwierigkeiten finden, 
und der Eigenthümer Davon, auf Anlegung befonderer - 
Klee: Koppeln nach der ef gewöhnlichen Att bedacht . 


. 


. trägt, wegen feiner Feit⸗und Feuchtigkeit, age de 


zu ſeyn, ſich genoͤthigt ſehen. 9 
Der beſte Boden zum Kleebau, iſt wohl die ſchwarze 


oder fette und lehmige Erde, welche aber nicht zu niedrig 


liegen muß, oder auch ein ſchwarzer fandiger Grund, we 

cher von keinem Waſſer uͤberſchwemmet wird. Die Erde 
macht in dieſem, fo wie in andern Faͤllen, einen großen 
Unterfchied in ber Sruchtbarfeit; denn ein ſchwerer sr 


⸗ 


* 
te 


we 


} 
4 





Y 


432° Klee 


“x 


3geachte, ald ein Teichter; doch iſt ein mittelmäßig ſchwerer 


er 


Fand 
m, 


oden gleichfalls nicht zu verwerfen, wenn er. gehörig bes 


: debeitet wirb. Ein Hoher fandiger Boben aber dient gar 


nicht dazu. Wer einen folchen fanbigen. Boden hat, kann 


, einen Theil der magern Wieſen gu diefem Gewaͤchſe anwen⸗ 


“ den, wenn nur dag Waffer gehörig drg Gräben abgeleis 


"tee wird; und wenn man aus ben Grä 


Erde erhalten kann, auf biefen Mohr⸗Grund zu legen, ſd 


— 


At aus dieſer Vermiſchung eine reiche Klee⸗Aernde zu er⸗ 
rſache, warum dieſes Gewaͤchs an hohen 


warten. u . 
- Stellen. wicht, fortfommen will, iſt des Mangel an Feucht: 


istet. | art 
Steht dem Klgebaue, in Anſehung der'benden vor⸗ 
in bemerkten Erinnerungen nichts im Wege, ſo iſt die 


dbeſte und wichtigſte Verfahrungs⸗Art davon folgende. 
Zuvoͤrderſt muß diejenige Morgen-Zabl, die man jaͤhr⸗ 
fi) entweder zur Stalle Fütterung, oder aud) fonft:für 


anderes. Vieh, an Klee nöchig bat, richtig und genau 


beftimmet werden. Sch will, jegt nur bey der Stall⸗ 
Fütterung fteben bleiben. Der Klee geräth, wie alle 


i : andere Gewaͤchſe, nicht alle Jahre gleich, fondern man 
kann feine Yernde in drey Claffen, nähmlidy: gute, 


a za 


.. mittlereumd ſchlechte, einteilen. In allen ungewiſſen 
Faͤllen diefer Are muß man, wenn etwas beftändiges 


und zuverlaͤſſiges beſtimmet werden fol, nur den mitte 
" Seen Ertrag annehmen, indem gute und ſchlechte Sabre 


u ſich hierunter von.felbft ausgleichen, und folglich im - 


Durchſchnitte jederzeit der mittlere Saß der wahre und 
immerwaͤhrende bleibt, Diefes finder denn auch bey 
. dem Kleebaue Statt, Mean fanu, der Erfahrung zu 
Zolge, annehmen, daß in folchen Jahren, wo ber 


v . 


‚ Klee mittelmäßig geräih, ein magdeb. Morgen, zu, 
180 Quadrat » Rutben gerechnet, auf 3, in Stall 


. Bütterung: ſtehende Kühe vollkommen hinreichend fen. 


Hr. Prif. v. Bendendorf erzaͤhlt, im 5 3. ber 


\ berl. Beytr. zur Landwirthſchaftswiſſ. S. 364, daf er 
auf feinem in der Neumark belegenen Gute, 2 Jahr hinter 


o 
pP. « 
“ 


. kinander 46 konigl. Envallerie-Pferde, an ſtatt der gewoͤhn⸗ 


lichen 


en einige fanbige . 


I. 


, 


Er 433. 
no. A \ 
lichen Brafung, ben Sommer hindurch mit Klee unter, 
Ä et fir 2 Pferde mehr nicht, als einen magbeb, 
M rgen, nöthig gehabt habe, ba doc, der Klee, befonderg 


in dem n wegen riner eingefollenen Dükre, 

eben ni beſte geweſen fen. Eben diefe Butter s iRens | 
, weldye zur reichlig rhaltung * großer Reiter⸗ 
ferde hinlaͤnglich iſt, Hält er für drey Kühe vollfommer 


ureichend. von ihm angegebene Saß kann al | 
—* genommen b — *3 * eben mac 
il. ‚, DIES 

nige Morgen⸗Zahl, bie er jährlich su Klee raucht, 
kenne erben nn einen Ar Rüben, wer⸗ 


Die Erfahrung Iebtt, daß der Klee in einem fals 


ren Sommer öfters mißraͤth. 


zuͤglichkeit des Klee⸗Heues iſt Jedermann bekannt, 
und ich werde weiter unten ein Mebreres Dayon zu ſa⸗ 


gen Öelegenpeit haben. Chen fo näglich if auch der, | 


Muhzen und Ordnung treiben will auf die Gewinnung 
des jährlich dazu erforderlichen Samens bedacht ſeyn. 

Bliebe auch der nicht zur Stall Fütterung noͤ⸗ 
thige Klee in ſolcher Menge übrig, daß der Davon 


t 


N 


\ ” 


4333. Siee. 
ſaats⸗Quantum betraͤgt, ausmachte, ſo wird derſelbe 
allemahl Liebhaber und Kaufluftige genu finden, 


Soviel Morgen, ald nach der jegt gegebenen An⸗ 


_ weifimg zu der eingeführten Stall Fürterung jährlich 


nöthig find, werden demnach in dem Soinmer = Felde 
mit Klee unter der Gerſte beſaͤet. In dem erften 
Jahre, in welchem die Ausfäung des Klee» Samens 


"auf gedachte Art gefchehen ift, befümmert man ſich um 


den aufgenangenen Klee weiter ‚nicht, weil derſelbe zu 


‘dem beftimmten Nutzen in diefen Jahre nicht anges 


wendet werden Kann. Man laͤſſet ihn mit der Gerſte 


aufwachſen, und diefe, ohne fich weiter um den Klee 
zu betümmern, reif werden. Man hat alfo von dem 


anf foldye Art angebaueren Klee in dem erften Jahre 


gar feinen abfonderlidyen Mugen. Bloß das Stroßs 
Futter der Gerſte wird durch den darunter aufgeſchla⸗ 


genen Klee betraͤchtlich verbeſſert; und dieſes kommt 
ebenfalls dem Rindviehe, da das Gerſten⸗Stroh das 
vorzüglich für daffelde deftimmte Winter « Butter ift, 


au Nutzen 


Bey der Säung des Klee ımter der Gerſte ift 


weiter nichts zu beobachten, als daß der Acker, wenn 


der darein geſaͤete Klee ein gehörige Gedeihen haben - 
fol, recht mürbe und klar gemacht feyn 'nnlffe, 

Schon die Gerfte felbft erfordert dergleichen genaue 
Zubereitung des Ackers. Uebrigens muß der unter 


der Gerfte gefäete Klee⸗ Same weder, wie fonft bey 


der Gerſte felbft gemößnlich ift, mit untergepflüget, 
noch auf Die uneingeriffenen Furchen ausgejtreiset wers 


- den. Man läffet vielmehr das Gerften: Land, in wel⸗ 


chem die Gerfte bereitd gefäet und untergepflüget wor: 


den iſt, mit der Ege in der Länge beziehen, und denfels 
ben dadurch, wie es in der gemeinen Wirthſchafts⸗ 


Sprache genannt wird, einreiffen; alsdann wird erft 
der Klee» Same übergefäet, und durch einen zweyten 
Schlag leicht eingeeget. Die Fleine und zarte Figur 

; . ... [ . des 


—R 


on De 4435 
| —5 Soamens gibt es von ſelbſt an die Hard, daß” 
derſelbe nicht allzu tief von der Erde bedecket und 
‚ gleichfam vergraben werben ir Auch ift ihm das 
‚ allzu viele Egen desbalb, hoͤchſt nachtheilig, weil er 
durch die Fußftapfen dee Pferde gar leicht zus tief einge⸗ 
treten, und an der gehörigen Hervorkeimung gehindert , 
werden kam. Bu et 
Was die Quantitaͤt des auszuftrenenden Alees 
Samens betrifit, fo.hat Hr. v. Benckendorf nad) viel- 
. jähriger Erfahrung bemerft, daß das rechte Maß für 
einen magdeb, Morgen, wenn übrigens der Same rein 
. und frisch ift, in einer brandenb. Metze, oder 6 bel. . 
Pfund, beſtehe. Denn bey einem reinen und friſchen 
Klee : Samen wird 1 berl. Meße jederzeit. 6 ber, 
.Pfund, und folglidy der berl. Scheffel 96 Pfund, bee, 
; tragen. . Bey diefer gewöhnlichen Beſtimmung wird 
aud) der Klee⸗ Same ju jetzigen Zeiten ſelten mebr 
nach Pfunden, ſondern nach Meben und Scheffeln, 
verkauft. Iſt jedoch der Same nicht vollkommen rein, 
ſondern, wie nicht ſelten zu ſeyn pflege, mit allerley an 
- "dern Geſaͤme untermiſcht, Jo trifft auch dieſes Der: | 
haͤltniß der Pfunde mit den Meßen oder en N 
nicht allemahl Aberein, fonderh es gefchieht fehr of, 
daß eine berl. Meße nur 5 dis 51 Pf. wiegt. Diejenis 
en alfo, welche den Klee: Samen Faufen nrüflen, ge⸗ 
pen hierunter am ficherften, wenn fie denſelben nicht - 
nad) dem Maße, fondern nach dem Gewichte, erhans 
deln. Die Bermifchung des Klee⸗ Samens mitalen - .. 
ley andern Gefäme rührt bauptfächlich daher, wenn 
der zum Samentragen beftinnmte Klee gar zu geil ges 
wachſen iſt. Auf diefen geilen Flecken wachſen alleriy 
Arten von Unkraut mit hervor, und werden mit dem 
„ Klee: Samen zu gleicher Zeit reif, Bey der Aus⸗ 
machung des Klee⸗Samens koͤnnen diefe falſche Sa 
men⸗ Arten ſehr ſchwer Davon abgefondert werden, und 
biexaus entfteht Denn dieſe ſchaͤdiiche Vermiſchumg. 
Ee Wer 


. 436° Er u 

Wer denmach reinen und unverfälfchten Klee ⸗GSoanien 
erzeugen will, muß es ſich zur Regel nehmen, daß er 
zum Samentragen keinen allzu geilen, viel weniger Las - 
gers Klee, den einen folchen, welcher in Anfehung 
u feines Wachsthumes zum Mittels Kiek gehört, waͤhle. 
" gibt die erſte Aernde des Klees einen weit voll: 


| en, des Getreides ein guter Säes Mann feyn mag. 
Ss wird dazu eine gewiſſe Fertigkeit und Uebung erfor: 
dett, Die nur denjenigen, bie öfters damit umgegangen 
find, eigen feyn ann. Der Klee muß nicht mit voller 
Hand, wie bey dem Getreide gewöhnlich iſt, gefäet, 
fondern nur, auf eben die Weiſe, der man fich bey 
den Garten = Samen zu bedienen pffege, mit den Fin⸗ 
gern auegeſtreuet werden; und wen ihut daher wohl, 


t 
N \ 


MW 


R Dt in das Klee⸗Saen einem gefchichten uwb geüb: 
ten 


einer anvertrauet. on 
Zeuget man den auszufäenden Klee: Samen felbft, 


fo ift nicht noͤthig, daß man Denfelben enthülfe, in wels 


her Abficht Einige denfelben an der Sonne, Andere 


im Ofen trocknen, und hernach drefchen Laflen „..und 
‚noch Andere denfelben auf eine ae ⸗ Mühle brins 


gen, wovon weiter unten gehandelt werden wirb; fon: 


. dern es iſt ratbhſamer, wenn mar die Hilfen des Klees, 
worin der Same eingefchloffen if, mit. der Gerſte vers 


menget, und mit diefer zugleich ausſtreuet. Die Koͤr⸗ 
ner des Klees Samens leiden theild Durch die Hitze, 

der man fie bey dem Enthuͤlſen ausfegen muß, theils 
5 durch dag Drefchen, oder Stampfen, allerley 
Schaden, der ihnen hernach bey dem Aufgehen hinders 


| ich if. Die Reinigung der Körner des Klee: Gas 
mens von den Hilfen, iſt nur alsdann nörhig, wenn 


der Same verfaufer, und in folcher Abfiche fein Maß 


„oder Gewicht beſtimmet werden fol. Dieſe Lirfache 


aber fällt bey dem eigenen Gebrauche bes Sanıene weg. 


. Die viele Muͤhe, die man ſich, um denfelben aus den 


Hilfen zu Bringen, geben muß, kann alsbanı faglich 
gefparet werden. m bie Klee: Köpfe von dem 


Stcrohe zur bequemen Zeit abgedrofchen werben find, 


. dürfen die davon abgefallenen und fchon von felbft ges 
. trennten Huͤlſen, nur fo lange, bis Die Zeit des Riee: 
Saͤens heran kommt, an einem trocknen Orte aufbes 


ten werben. Alsdann menget man unter ı Schef: 


fe Gerſte etwa 3 gute Mehzen von ſolchen Kleefamen: 


. Sülfen, mifchet. bepdes recht Glchtig unter einander, 


| um fäet ed nachher zuſammen aus. Es müfien aber. 


‚Die Eher die in. den Sae⸗Laken beſindliche vermifchte 


] 


Maſſe Beftäudig-imd faſt bey jedem Wurfe umrühren, 


weil es fonft ſehr ſyhwer fallen Be einen allenthal⸗ 


;»ben gleichen Klee⸗Wuchs zu erhalten. 
" | 


.oe 
28 # 


u nn Ein 


[7 


“ 
« 
» 


u Pe en "7 


Ein ganz feifcher, und erſt in dem vorigen Jahre 
eee Klee⸗ Same, thut frenlicy zwar die beften 
ienfte; indeffen kann doch ein ziwey ⸗ und allenfalls 


auch noch ein dreyjähriger Same, wofern er nur gut 


amd trocken aufbehaften worden ift, ohne Bedenken 


gebraucht werden. Man nimmt. aber von dem Dreys 


‚ jährigen auf jeden Morgen 1 Pfund mehr zur Ausfont. 


ältern Samen zu fäen, ift allemahf mißlich. 


Man tiefet zwar in allen Zeitungen und Intelligenz⸗ 


Blättern, daß hier und da redyt frifcher Klee⸗ Same 


zu verfaufen ſey. Dieſer Anzeige aber muß ein 


Wirth, der folchen aus fremden Orten kommen laffen 
muß, nicht trauen, fondern er muß, vorher, ehe er 
denfelben wirklich ausfäet, einen Verſuch im Kleinen 
anftellen, ob er audy noch aufgehe. Das Schlimmite 
hierbey ift, daß die Klee- Händler gemeiniglich ihren 
iſchen und alten Vorrath mit einander vermengen, 
and auf folche Het bendes an den Mann zu dringen 
den. Wan hat ſich daher ben den deshalb angeftell«- 


ten ZBerfuchen auch bierunter feße weft in Acht zu neb⸗ 


men. Ein folcher vermifchter e gibt zwar anfängs 
lich Linen guten Schein von ſich, und man ſchmeichelt 
ſich, wenn nicht alles fofort aufgeht, immer mit ber 
Hoffnung, daß das übrige noch nachfonımen werde; 
am Ende aber zeigt es ſich, daß man fid) in feiner 
Hoffnung berrogen babe, und der mit dem Klee beſaͤete 
Platz größten Theils leer bleibt. Finder man ja im 
Jul. des erfin Sommers nad) der Ansfaat, daß der 
Klee zu dünn ſtehe, fo Bann man noch etwas Samen 
nachftreuen, welchen der erfte Regen bervor keinen 


macht, oo. 
nun für guten und feifchen Samen geforget, 
nnd damit die für das auf Stall: Fütterung ſtehende 
Vieh benoͤthigte Morgens Zahl unter der Gerſte befüet. 
worden, fo bleibt, befannter Maßen, an denen Orten, 
wo der Acker in dren mit einander abwechfelnde Felder 
.r , . . ein⸗ 


vv — — —. — -.-- 
. 


Se. 00.0749 


4 


eingeteilt ift, das mit Gerſte befäete Feld in dem dar · 


‚auf folgenden Jahre brach liegen. Der Klee zeigt in 


deni zwenten Jahre nach'feiner Ausſaung Das. befte und 


ſtaͤtkſie Wachsthum; und, dieſes trifft. gerade in dag 


Sapr, in welchem das Feld, worein er Jeſaͤet worden 
FJ 


iſt, brach liegt. 


Ein Landwirth, der dieſe Methode des Kleebaues 
erwählt, kann Daher jederzeit den Klee in ſeinem beſten 


Zuſtande nutzen, ohne daß ihm dadurch in dem Getrei⸗ 


debaue das geringſte abgeht, indem die Brache ohne 


dieß muͤßig liegt, und in demſelben Jahre zum Getrei⸗ 
debau nicht beſfimmt iſt. Faͤhrt er nun alle Jahre das. 


mit fort, daß er die beſtimmte Morgen⸗Zahl mit Klee 


unter der Gerſte beſaͤet, ſo kann es ihm nie an der zur 


‘ - 


Stall - Fütterung erforderlichen. Quantität von Klee‘ 
mangeln. Diefes Futter Kraut kann, ehe der Acker 
wieder zum Getreidebau umgemorfen und zubereitet 


- werden darf, ganz füglich zwey, und: in fruchtbaren 


Jahren auch wohl drey Mahl abgefchnister und genus ° 


- Betwerden, Diefe Nutzung des Klees wird ganz ficher 
bis in die Mitte des Sept. fortgefegt; und alsdann = 
muß fihon zum voraus für andere Mittel, womit die 


Stall = Fütterung bis zum Eintritt des Winters fortges 


feget werden kann, geforger fyn. . 


Denjenigen, die hiervon Beine eigene Erfabrung 


| haben, wird es vielleicht ſeltſam vorfommen, Daß ber- 


Klee bis in die Mitte des Sept. genußet, und dem uns 
geachtet folches Klee : Land noch in eben demſelben 
Jahre wieder mit Getreide befäet werden ‚fol, und 
man wird ſchwerlich glauben, daß ein ſolches Getreide 


‚geraten. koͤnne. Allein, die Sache hat ihre Richtig⸗ 


keit. Die Mitte des Sept. habe ich deshalb ale Das 
Ende der Klee⸗Nutzung fefigefegt, Damit der nach dem 
Abmäpen wieder ausgefchlagene junge Klee theils von 
dem Zug: Biehe, theils auch von den Schafen, recht 
rein abgehüter werden fönner wozu ungefähr eine Zeit 

- e 4 von 





40 Bl 


von g Tagen gehören wird. ag 
iſt, laͤſſet man diefes Klee⸗Land Se ben die Art, wie 


ben dem Erbfens Acker gewöhnlich ift, umſturzen, und 
ettva 14 Tage liegen, Damit bie von unten herauf ge⸗ 
brachten Erd > Theile von Luft und Sonne aufs nee 
‚durdydrungen und aufgelöfet werdenfönnen. Alsdann 
‚befäet man dafjetbe, ohne weitere Zubereitung, mit Ros 
cken, und eget es gehörig ein. Da biefes ganz fuͤglich 
‚> 8, oder laͤngſtens 14 „age les. ich. gefcheben kan, 
-,° fd ergibt fid) von ſelbſt, Daß folches noch die beſte Saat⸗ 
Zeit für das Winter⸗Getreide iſt, und man alfo niche 
befuͤrchten darf, Daß es Fein gehöriges Gedeihen haben 
> werde, Der Rocken wird fidy vor allen andern Stüs 
cken auf dem ga nzen Felde, und auch ſelbſt denjenigen, 
die friſch geduͤnget find, hervor thun, und man wird 
in berglei en Klee» Stücken: öfters fchon Lager : Korn 
haben. Die Urfachen diefer befondern ir a 
| bes Klee⸗ Larides find noch immer problematifi 
' BDietleicht Bee vr —— s Kraft 


-. ba ibm zu einen —8 3 Ehe damit 
J bereichern. Andere aber er haben fo 
a gehalten, fondern vielmehr bi rkeit 
| Menge ber Schmetterlinge, die fi —* Senne 
" die Slien und Blätter des —* es zu ſe 


eier eh IH ii ei 

allemahl eine i run u 

te Wahrheit, daß in. einem folchen RleesAder ei . 
gutes, fondern auch das befte Getreide wächft, folglich dee - 
Kleeban auf die angezeigte Weiſe dem Grtreidebaut nie 


7 


m a 





. —— (onbern such fo gat wäglich und vorteil 


. 


Der Einwand, den fonft Unerfa ene deshalb, daß 
dadurch, wenn gleich dem Getreidebaue nichts entgin⸗ 


ge, doch die fo nuͤtzliche und unentbehrliche Brach⸗ 


Weide gar ſehr geſchmaͤhlert wuͤrde, iſt an ſich ſehr un⸗ 


gegruͤndet und unerheblich. Man muß ja rechnen, 


daß die Kuͤhe, die jetzt auf dem Stalle gefuͤttert wer⸗ 


"en, auch an der Brach⸗Weide ihren Antheil haben 


müffen; fie würden aber gewiß eine weit größere Diors 
gen:Zahl, als jet bey der Stall: Fütterung zu ihrer 


Unterhaltung nöthig ift, gebraucht haben. Das übeis 


ge Vieh hat daher einen offenbaren Vortheil daben, 


und genießt von der Brach⸗Weide mehr, als es fonft 


davon genoffen ‚haben w Diejenigen — — 
die ihre ganze Gluͤckſeligkeit auf die — 2— gruͤn⸗ 


den, und daher den futtergierigen Schaͤfern ein alluj 


leichtes Gehör geben, pflegen bey dem Vorſchlage eis 


ner folchen Klee: Wirtbfchaft befonders aufzuwachen, 


" und auf Die Gedanken zu gerathen, daß dadurch die 


« * 


— ——— ehr. An denen Orten, wo Vrach⸗ Hag⸗ 


Schaͤferey ſehr leiden und zu Grunde geben werde. 
Allein, auch dieſe Wedenklichkeit iſt ungegränder. 
Die 64 

ten 





eren verliert niche nur an der für fie bes 
ch = Beide nichts, ſondern gewinnt viels 


ungen gemößnlich find, hat Die Schäferen an dem auf 


den fetten Ackerſtuͤcken, wo auch der Klee gezeuget 
wird, gewachfenen Graſe gar feinen Antbeil, fondern 


Be muß fich ordentlicher Weiſe bloß mit den mager 


Ks Aeckern behelfen. Nur alsdann, wenn Die 
gen von dem Rindviehe ausgehuͤtet werben, 


' mid den Gähäfeen erlaubt, folche auf einige Tage, 


das etwa übrig gebliebene Gras mit den | 
weiden. Diefe: Schäferen , Gerechtigkeit aber wird 


und bis der Pflug hinterher kommt, a de 
en abzu⸗ 


durch Den angezeigten Kleeban auf feine Weiſe ges 
BL SZ dal Ä 


J 


nn . 


( 


aus Bee, 


PN 


" Knie, Fe weten Don wife un 


die Behürung der abgebrachten Kleeſtuͤcke, ehr fie jur 


. Getreide : Einfaat umgeflürzer werden, weit mehrere 


Vortheile, als fle vorher gehabt hat, geſtiftet. In 


% 
% 


ſolches K 


fruchtbaren Jahren ſchlaͤgt der Klee nach der letzten 
Aernde gemeiniglich dermaßen ſtark auf, daß ein 
eeſtuͤck der beſten Wieſe aͤhnlich iſt; und 


Morgen von ſolchem wieder ausgeſchlagenen Klee’ Lan⸗ 
„de iſt gewiß den Schafen nuͤtzlicher, ald 10 Morgen 


‚von. den vorhin ausgehuͤteten gewöhnlichen Brach⸗ 


Lande. | 
Ueberhaupt ift diefe Art des Kleebaues feinem 


Viehe, und auch feldft denjenigen nicht, welches nicht 
auf dem Stalfe gefüttert, fondern auf die Weide ges 


trieben wird, aufirgend eine Weiſe nachtheilig. Die 


wenigen Morgen Acer, die zur Stalls Fütterungere · 


- fordert werden, umd badurch der Hütung entgehen, 


wollen auf einem Felde, weldyes nur einiger Maßen 


“einen weiten Umfang bat, fo viel als nichts fagen. 


Diefer geringe Abgang wird auch ſchon, wie ic) bereite 


erwaͤhnt babe, durch denjenigen Klee, welcher nad) 
- dem legten Schnitte nachwaͤchſt, und dem weidenden 
Viehe zur Ab Yung frey bleibt, Hinlänglich erfeßt. 


x 


Ueberdem ift gewiß, daß an denen Orten, wo biefe 
Klee: Wirthfchaft einige. Jahre nach einander getrieben _. 
worden ift, zuletzt der größte Theil der Acker⸗Weide 
mit Klee vermenget, und diefelbe Dadurch gar fehr yers 
beffert wird. Man fängt, wie unten mit niehrerm 


hbemerket werden wird, den Klee nicht gern eher, ale 


bis er Blumen gefegt Hat, zur Fuͤtterung zu gebrau⸗ 


chen an. Ganz natuͤrlich ift es daher, daß, ehe man 


mit dem Abmähen eines ganzen Stuͤckes fertig wird, 


" der legte Klee ſchon zu einer getwiffen Reife gelanget, 
und folglich bey dem Abhauen einen Theil feiner Sas 


ſolchemnach unter dem (Getreide eines Acker⸗Fleckes, 


men s Körner auf den Acer verfireue. Man wird 
auf 


R 


yo. 


AM es. 


‘ 
' 
⁊ — . 
- 6% 


| Klee. 443 
auf weichem vorher Klee gebauet war, jeberzeit-eine 


nge friſch aufgefchlagenen Klee wahrnehmen. 


Auch ſchlagen die bey dem Umftürzen von dem Pfluge 


nicht berübrten,; und alfo unbefchädige gebliebenen 
Klee : Wurzeln wieder von frifcheni aus, und thun eine 


gleiche Wirfung, "als der ausgefallene Klee : Same 


felbft. Diefer. unter dem Getreide mit aufgefchlagene 
Klee iſt demſelben fo wenig ſchaͤdlich, Daß er vielmehr 


das Strob: Futter Davon gar fehr verbeffert, und folg⸗ 
Lich für alle Arten’ von Vieh, welche bey ihrer Winters 


Fütterung diefes Stroh : Futter zu genießen haben, 


mancherley Nutzen ftiftet. Ein Wirth, befonderd em‘ 
bier ‚ der allenthalben zum Kleebau tauglichen 


Acker bat, bleibt‘ damit nicht immer auf einerley Stüs 


en, fondern mwechfelt damit alle Jahre ab, um dar , 


durch, fo viel möglich, ſeinem ganzen Felde dieſe 
Wohlthat wiederfahren zu laſſen. Hieraus ergibt fich 


von felbft, daß in einigen Jahren, ben einer ſolchen 
" fortgefegten Klee- Wirthfchaft, der größte und befte 
” Theil der Acker = Weide mit Klee vermenget werden 


muͤſſe. Iſt aber der Klee nur einmahl in dem Lande, 


ſo heſamet er ſich nachher von felbft, und wird fo leicht 


Bi wieder ausgehen, fondern jederzeit ‚eine gute ımd. 
nahrhafte Acker⸗Weide enthalten. | | 


Es ift nur zu beflagen, daß unfeen Bauern hier: | 


von nichts zu Nutzen kommt, oder fle fich vielmehr 


diefe Vortheile, die fie eben fo gut, als die Herrſchaft 


genießen Fönnten, aus Dummheit und Borurtheilen 


nicht zu Nußen ‚machen wollen, Man finder zwär, 


daß die Bauern ih ihren Gaͤrten und Achter » Höfen 
oder Wörven, einigen Klee anzubauen pflegen, weil _ 
fie durch das Beyſpiel der Herrfchaft dazu angereißet . 
worden And. Diefes Klees bedienen fie fich aber bioß 


pflegt, auffer den Pferden, den andern Vieh - fen 
e> 


als einer. Meben- Hilfe in der Fütterung: und gie 


etwas Davon zu Nutzen zu fommen. Bon enemS 
| | Baue 


- ! 


⸗ 


v 


Dane in dem freyen Acker⸗ Felde wollen “fie niches wiſ⸗ 


fen, und fid halten’ es für weit nuͤtzlicher, wenn fie,eis 
nen Theil ihrer Brachs Felder mit überflüffigen Erb⸗ 
‚ fen befäen fönnen und dürfen. Die Unvernunft des 
.. Bauern legt fich in dieſem Stuͤcke um fo mehr zu Tas 
ge, als er nicht allein durch das überflüffige Erbſen⸗ 
Saen den Ader gar ſehr ausfauget, und zum Getrei⸗ 


debau untüchtiger macht, fondern ihm auch der Vor⸗ 
warıd wegen des für die Schäferey nußbaren Erbſen⸗ 
Strohes deſſen Die Herrfchaften,. und noch mehr der 
sen Pächter, zur Beſchoͤnigung einer übermäßigen 


Erbſen⸗Ausſaat fich zu bedienen pflegen, - nicht zu 


Statten fommen kann, inden den Bauern. an den 


meiſten Orten entweder gar feine, oder doch nur fehe 


wenige Schafe zu halten, erlaubt iſt. Die Abt 

der. Bauern bey dem vielen Erbſen⸗ Saͤen geht alſo 
nur dahin, von dem Ertrage der Körner, den fie ges 
winnen, und der Durch die Pünftigen fchlechtern Fruͤch⸗ 


te in der Rocken⸗-Aernde öfters doppelt verloren gebt, 


einigen Nutzen zu ziehen. Auf die beffere Unterhalt 


. ung ihres Viehes, die doch eben ſowohl, ald bey dem 


Herrſchaften, ihre wahre Wohlfahrt ausmacht, den⸗ 


ken ſie faſt gar nicht. Gie laffen alles bloß auf Die ger 


meine Zeld und Acker: Weide ankommen, und befl 


.. er ih unaufhörlich, daß folche fchlecht, und zur Eis 
tung 


ihres nöchigen Viehſtandes niche a 


| fey. An vielen Orten ift diefes zwar wahr; ind 


aber ift and) gewiß, Daß die "Bauern durch eine vers 
nünftige Induſtrie, und befonders durch einen angelegs 


sen Kleebau, eben fo wohl, als es den Herrſchaften 


möglich iſt, einen verhälmißmäßigen Viehſtand reihe 


lich zu unterhalten, im Stande feyn koͤnnten. Nach 
ber Verfaflung in der Mark Brandenburg, follte billig 
ein Bauer, der 2 Hufen beſitzt, auf feinen Acker mehr 





nicht, als 2 Scheftel Erbſen, auszufden befugt fenn. 
e Rey einer nachgebenden, und nicht auf alles fo genan 
| u Acht 


\ 








' 
= 


Eee 77 


Acht. habenden, Herrſchaft, ſaͤet er aber gemetnigli 
pe 4 Scheffel aus, und verdirbt fich uch ne 
einem unverftändigen Eigennuße feinen Acker. Sein : 
Vieh hingegen leidet, in Anſehung der Huͤtung, 
. Motb, woran er zum Theil, wegen des übermäßigen - 
Erbſen⸗Saͤens, ſelbſt Schuß if. Man laſſe indeſ⸗ 
ſen dem Bauer die Bisher mit Erbſen in der Brache 
. beftellte Saat in fü weit zwar frey, doch mit der aus: . 
druͤcklichen Bedingung, daß er nur die Hälfte davon 
‚ mit Erbſen befäen, Die audere Hälfte aber zum Klee⸗ 
Bau anwenden müffe. Auf diefe Are wird ein jeder 
Bauer beynahe 24 Morgen Klee:Land im Felde ha⸗ 
. ben. Hat er diefes, fo darf er niemahls wegen einis 
gen Sutter s Mangels für fein Vieh befümmert fehn. 
Will die Weide in der Brache ein Ende nehmen, fo 
. darf er nur anfpannen, und einen Wagen voll Kies 
. herein hohlen. Hierdurch wird aller Futter s Mangel, 
“ worüber faft an allen Orten von den Unterthanen fo 
ſehr geflaget wird, geſtillet, und diefe werden in die 
Berfaflung, ihr fAmmtliches Vieh, aud) bey ermans - 
gelnder genugfamer Beide reichlich zu erhalten, geſetzet 
- werden, Diejenigen Grund: Herrfchaften, denen das 
Recht des Eigenthumes an ihren Bauerns Guͤtern zu⸗ 
fteht, koͤnnen eine fo vernünftige Einrichtung Yon 
ſelbſt einführen, und die Bauern, die ihr eigenes Be⸗ 
ſtes verfennen, und ſich nicht felbft in Guͤte dazu ber 
quemen wollten, mit der tfe dazu anhalten, weil 
ihnen an der Aufrechterhaltung der Bauer : XBir | 
kheft ſehr viel gelegen it. Da aber nicht in allem 
. ändern und Provinzen die Bauers Höfe den Herr 
ſchaften zugehören, fondern folche gemeiniglich dem 
. Bauern felbft eigenthuͤmlich zuftändig And, fo würde 
es ſehr heilfam fenn, wenn eine allgemeine Landess 
Verordnung, wodurch diefes gefeglich verfüget und zus- 
Mothwendigkeit gemacher würde, erginge. Die herr⸗ 
ſchaftlichen Gchäferenen gaben ebenfalls Seinen Noch⸗ 


⁊ 


[ 
er 
46 | se \ 
& 


theil davon, en der Klee : Aufſchlag nach dem 
letztern Schnitte au 


Pan 


auf den "Bauer: Yedern jederzeit 


. zum Abhüten frey bleiben muß, es wäre denn, daß bie 
—A Huͤtung auch in Anſehung des Schaf⸗ 


Viehes gaͤnzli 
aber ſtaͤnde auch den hexrſchaftlichen Schaͤfern ohne⸗ 
dieß fein Recht der Behuͤtung auf den Bauer⸗Ae⸗ 


waͤre aufgeboben worden. Alsdann 


dern zu. Damit indeſſen dergleichen Klee⸗Ausſaat 
der gemeinſchaftlichen Huͤtung der Untertanen unter 


ſich feinen Eintrag thun möge, twäre folche Einricht⸗ 
ung zuiteeffen, daß die Klee: Stücke eben fo, ‚wie das 


Erbfen: Land, in einem Striche ju liegen kommen. 
Wären die Bauern des auf ſolche Art im Felde erzeug⸗ 


ten Klees nicht überall bendchige, fo würden fie folchen 


doch, um ihre Kühe in einen defto beſſern Stand’zu 


nn . 
> 


% 


ſetzen, anwenden koͤnnen. 


Was ich bisher von dem Kleebaue geſagt habe, be⸗ 
zieht ſich bloß auf ſolche Gegenden, wo, vermoͤge der 
gemachten allgemeinen Einrichtung, der Getreide⸗ 

ſcker in drey ‚Felder eingerheile ift; in dieſen allein fins 
det eg Statt, daß die Brache unmittelbar auf das ii 
vorigen Jahre gemefene Gerfien: Feld folgt. " Diefes - 
aber ift, wie ein Jeder von felbft einfießt, zu Diefer 
Art von Kleebau, wenn dadurch dem Getreidebque 
nichts entgehen ſoll, nothwendig. Indeſſen findet 
man an vielen Orten eine hiervon. ganz unterfchiedene 
Verfaflung; und es ift daher nöchig, eine nähere Anz. 
weiſung zu ertheilen, wie auch alsdann diefe Methode 


‘ 


maoͤglich zu machen fen. 


In vielen Gegenden findet man den Getreibes 


Acher entweder in vier, oder auch nur. in zwey, Felder 


eingetheilt, welche letztere Eintheilungs > Art night 
. allein in der gehörigen Beſtellung des Ackerbaues fehr 


‚unbequem fällt, fondern auch in dem Kleebaue, wenn 


man ſolchen daſelbſt auf vorbemeldere Art treiben will, 


ſehr viele Schwierigkeiten verurſachet. 


RE 


Bey 


. 4, | . / 
I > 447 
\ u 


 - Bey Der Eincheilung bes Hebens in bier Geldes 
oder Schläge, fiehen dem Kleebaue nidyt fo viele Hin⸗ 
derniſſe entgegen; vielmehr fällt derfelbe bey dieſer 
Eintheilung faſt noch leichter und bequemer, als an des 
nen Orten, wo nur drey Felder gewöhnlich find. 

Hr. Pfarrer Mayer in Kupfetzell, hat über tiefe Ein: 
theilung, in der Sortfegung. der Beyeräge und Abhandi. 
zur Aufnahme. der Land ; und Jauswirthichaft,; - 

br © 1770, 8. ©. 162, folgendes Schema ent⸗ 
orfen: U | 6 


— 





ZIEO <sapr. xes “Jahr. 


5 .JUyr. 





en Alee. 449 

Cr ſetzt naͤhmlich, 1. voraus, daß man die Aecker durch 

die Miſchung der verſchiedenen Erd⸗Arten in ben 

Stand geſetzt habe, die Nahrungs⸗ und Beſtand⸗ 

Theile ber Pflanzen in reicherm Maße enppfangen, in 

fi verwahren, und den Gewächfen übergeben und 

mitsheilen zu fönnen. 

2 Gesanf waͤre im erfien Jahre im Herbfte auf das erſte 

5... Viertel Rocken, Dinkel, Winter -Weigen; im folgens 

den Srühlinge in das zweyte Viertel Sommer os | 

den, Sommer-Dinfel, Weigen, Gerſte; in das dritte 

' aber Haber, Erbfen, Linſen; und auf bag vierte, lau⸗ 

ter Gemenge von Haber, Erbfen, Wicken ıc. ſolches 

2... dber nach und nach von 14 gu 14 Tagen, zu fäen, um 

befkänbig friſches Futter für das Vieh zu haben. An 

2... das zweyte Viertel wuͤrde zugleich Klee geſaͤet. 
3. Wie num das Gemenge nad) und nach abgegrafet 
wärbe, fo müßte aud) die Stelle non 14 zu 24 Tagen ' 
mit Miſte befahren, umgeadert, und zur Winters 
Saat jubereitet werben. Würbe nun nad) Bartholo⸗ 
mdi dieſes Sutter: ein Ende nehmen, fo muͤßten bie 
Wicſen etwas beytragen; um Jacobi bis Mich. wuͤrde 
man auch ſchon den Klee auf dem einen Viertel abmaͤ⸗ 

ben koͤnnen, infonberheit wenn daſſelbe in Fruͤhlinge 
mit Gypſe wäre beftreuet worden; folglich wuͤrde man 
für den 'erfien Sommer Sutter genug haben, zumahl, 
Wenn man fidh mit Dieb fogleih mich Überfelen- 


zer Pe 
- 4 Wein nun alfo das zweyte Jahr herbey kommt, ſo hat 
’ man auf bem einen Viertel Klee; auf dem zweyten, 
. Winters Getzeidbe; auf das beitte wird Sommer? Ges 
treide, und barunter wieder Klee, gefäet; in dag vierte 
aber, welches gleich im Fruͤhlinge gebünget wird, 
- fgntmen 
. Kartoffeln, zur ober Dickruͤben, Sommer-RepS, 
au 5 ek. . 
ı & Ike ft wird bad Klee⸗Viertel umgeſtuͤrzet, und 
:  . widan bemfelben Herbfte vorher, wo Kartoffeln, Tur⸗ 
I. nips, und d. gl. ſtand, Winter⸗Getreide ge det wird, 
7.2. werden auf dem im folgenden Jahre im Herdfte herum 
gersorfenen Klee⸗Viertel wieder Kartoffeln ıc. gebauet. 
So fährt man nad) dem Schema alle Jahre fort, und 
duͤnget nach Belieben 1 ober 2 Viertel. 


| E OF, En, KAXIX ch Sf Es 





⸗ 


DT Ktee. 


m 


Es iſt aber nicht immer nöthig, dieß des Fieebaues 


wegen dieſe Acker⸗Eintheilung einzufuͤhren, ſondern es 


iſt dieſelbe bereits in vielen Gegenden in einer landuͤb⸗ 


lichen Verfaſſung und Gewohnheit gegruͤndet. 


+ 


In wie weit auch bey-diefer Acker » Eintheilung ein 


: Kleebau im freyen Felde anfeine bequenie und nügliche 
- Yet möglich zu —5*— ſey, wird daber, ohne in der 
li 


allgemein gebraͤu 


ichen Acker⸗Verfaſſung ſolcher Ges 


genden etwas abaͤndern zu duͤrfen, nur mit wenigem 
unterſuchet werden muͤſſen. Ein Beyſpiel hiervon gibt 

uns die ganze in Hinter: Pommern an der Oſt⸗See⸗ 
: Küfte belegene Gegend. Daſelbſt haben die zum Ges 


treidebau beftimmten Aecker durchgehende vier Felder 
oder Schläge. Das eine wird mit Winterung, - das 


zweyte ini: Sommerung, das dritte mic verfchiedenen 


Arten von Erbfen, Wicken, Linfen und andern dergleis 


. hen Hülfen- Früchten befägt, das vierse aber liegt 
- brach, und. Baben zugleich dem Viehe zur Weide. 
In dieſen Gegenden wird feines der drey Felder zum 

Kleebau angewendet; denn es fehle dort an den wenigs 


ſten Orten an binlänglicher und zugleich nahrhafter 


Weide, Daher die dortigen Einwohner auch ihren ſaͤmmt⸗ 
lichen Acker'in einer vollkommenen vierjäbrigen Düngs 
: ung zu unterhalten im Stande ſind. Durch dieſe 
. Ader » Eintheilung wird auch der Getreidebau, wie 


nad) dem. Mayerfchen Vorſchlaͤge gefchehen würde, 


nicht verfürzet, fondern offenbar vermehret. Sie nu⸗ 


‘Ben alle Jahr drey Viertel des ganzen Feldes zum Ges 
treidebau, da hingegen ſolches, bey der fonft gewoͤbnli⸗ 


chen Eintheilnug des Ackers in drey Felder, nur auf 


zwey Drittei geſchieht. Dieſes wird durch den ſtarken 


Vieh⸗Stand, und vielen Miſt, den die dortigen Eins 


wohner gewinnen, möglic, gemacht. Ben fo dewand⸗ 
"ten Umftänden haben: fie alfo die Stall» Fütterung, 


‚ mithin auch den Kleebau, nicht noͤthig. Indeſſen ift 


eines Theile der Heberfluß guter und mabeboſeer bene, 
3: ws MU 


u ®. 
auch in der dortigen Gegend nicht allenthalben gleich, 
-. amd andern Theils beruhet Die Haupt» Sache in ber 
dortigen Weide auf das vierte jährlich brach liegende 
Feld, welches wegen der ſtarken Neigung, die der dorte 
ige Acker zum: Gras⸗Wuchs bat, gemeiniglich gleich 
“ beften Wieſe bewachfen, und mit Grafe ber 
> de t iſt. > . u ‘ 
2Auſſer diefer Brach⸗ Weide, und ben dortigen 
Wieſen nad) abgebrachtem Heu, haben die daſtgen 
Einwohner nur felten andere Huͤtungs⸗Plaͤtze, auf 
welthen fie ihr Vieh in der Zwiſchenzeit, wenn das 
:: Brad) » Gras aufgehört bat, und Das Heu von den 
Wieſen noch nicht abgebradyt worden ift, unterhalten 
. Bönnten. : Die Stoppel⸗Weide iſt das einzige Untere 
: Baltungss Mittel, wigu fie in dieſer Zwiſchenzeit ihre 
. Zuflucht mit ihrem Viehe nehmen können. Worten _ 
Aernde alfo, welche aber in Dortigen Gegenden, wegen | 
- der. von ber benachbarten Oſt⸗ See entfiebenden falten: 
Witterung, fpäter, als an andern Orten, einzutreten 
- pflegt, können ſie die Brach > Weide nicht wohl entbeh⸗ 
ren, ſondern find, aus diefer Urfache, einen großen « : 
Theildes Brach: Feldes bis dahin ungepflügt zu laſſen, 
genoͤthigt. Wie ſchaͤdlich diefes dem Getreidebaue 
werden muͤſſe, fällt von ſelbſt in Die Augen. Der dort⸗ 
‚ige Ader follte, wegen feiner .befondern grasartigen 
Beſchaffenheit, nicht allein zeitig beſtellet werben, ſon⸗ 
‚dern es wuͤrde auch dem größten Theile Davon ein viers 
mahliges Pflügen: Ve ni Fu aid erheben 
fann aus vorerwähnten Lirfachen nicht gefi . 
Luft und Sonne behalten nicht Zeit genug in das Erb: 
‚ reich) zu wirken, und die darin befindlichen Nahrungs⸗ 
Säfte aufzuloͤſen, fondern es muß alles übereilet were 
. den, wenn man nicht, mit der Saat einzufrieren, Ger "+ 
fahr laufen will. Ans biefen fpäten Saat: Zeiten ent 
fteben wieder ſpaͤte Aernden, und ed wird folglich das 
. Uebel, welches, der Kruchtbarkeit Der dortigen Aecker 
FB | J Sf 2 unge 


4 


/ 


| epfl 
bis zus Stoppel-XBeide und Wieſen⸗Behuͤtung, auf 


dem Stalle unterhalten zu koͤnnen. Einer ordentlichen 


ſonſt der Ackerbau Darunter leidet, ebenfalls Statt. 
ber dieſen vier Feldern kann, ohne Die bie: 


— ——— im Getreidebaue zu verruͤcken, ber 


eebau im freyen Felde gar füglich ausgeuͤbet werden. 
Man fäet eben fü, wie bey der Acker⸗Eintheilung in 
dren Felder, . den Klee im zwenten Felde water die 
Gerſte. Diefes zwente oder Gerften- Feld iſt in den 
naͤchſt darauf folgenden Jahren, nach der oben erwaͤhn⸗ 


gen Ordnung, zu Erbfen und andern Hälfens Früchten 


beſtimmt. Durch den alsdann nutzbaren Klee würde 
es zwar geſcheben, daß enge Scheffel Erbſen weniger 
efäet werden koͤnnten. llein, hierbey wuͤrden die 
der dortigen Guͤter gewiß keinen Schaden ha⸗ 


ben, ſondern dieſer geringe Abgang in der Erbſen⸗ 


Saat wuͤrde durch den Vortheil, der ihnen durch eine 


beſſere und richtigere Acker⸗ llung in ber Winter⸗ 
Saat nothwendig davon zufallen müßte, reichlich erſe⸗ 


werden. Das an den dortigen Orten gewoͤhnliche 
berhaͤufte Erbfen = Säen iſt ohnedieß eine Urſache, 
welche die natuͤrliche Fruchtbarkeit des daſigen Bodens 


gar ſehr hindert. 


In denjenigen Gegenden, wo der Getreide⸗Acker 
nur in zwey Felder eingetheilt iſt, hat der Kleebau 


im freyen Felde: Schwierigkeiten wieder ſich, bie 8 


— 


| wu 453 
den ähbern Felb⸗ Eincheilungs+s Arte finden. 


a ge ſolchen Orten Die Beſiher nicht allein 
aus rten Die ta 
ſehr — fondern and nur wenigen Adler haben muͤſ⸗ 


u fen; denn nur dieſes allein kann fie zu einer folchen Eins 


theilung, bey welcher fie ihren Acker alle Jahr zu mus 

- gen im Stande ind, vernünftiger Weiſe bewogen br 
ben. Bey einer folchen Acer s Eintheilung kann man. 
ferner annehmen, daß es nicht an der gehörigen Duͤng⸗ 
. ang, folglich auch nicht an dem verbälmißmäßigen 
Bieh s Stande fehlen muͤſſe. Ein Adler, weicher alle 
Jahr Früchte tragen fol, und dem feine Ruhe, um 
wieder neue Kräfte fammeln zu können, gelaflen wers 


gar abgeben ſollte. Da man 
ben diefer Eineichtung von feiner Brache etwas weiß, - 
- fondern der ſaͤmmtliche Acker alle Jahr mit Getreide _ 
. befäet wird, fo muß nothwendig jährlich von dem Ger 
treidebaue fo viel Acker, als zu dem verhälmißmäßigen 
Kleebaue erforderlich ift, abgehen. Indeſſen geht 
doch, andy ben der Methode, den Klee im Felde anzu⸗ 
bauen, nur immer eine Tracht an Getreide verloren, 
- da ſich hingegen folches bey den gewöhnlichen Klee⸗ 
Koppeln auf alle Trachten erſtreckt. Nur wird es dar⸗ 
auf anfommen, in welcher Getreide » Sorte, diefen 
Berluf der einen Tracht zu leiden, am rathſaniſten fen. 
Das Winter » Getreide hat wohl vor dem Sommer: 
Getreide, in Anfehung Fre feiner Nutzbarkeit, * 
.. $f 3 


454 Kir: | 
auch Werthes, jederzeit einen imſtreitigen Vorzug. Es 
iſt daher — daß man dieſes auch in dem ge⸗ 
genwaͤrtigen Falle beobachte. Alsdanm aber kann der 
zu erzeugeride Klee, welcher in dem fülgenden Jahre ges 
nubet werden fell, wicht, wie es fonft die Natur der 
Sache bey den andern vorhin erwähnten Adker + Eins 
theilungs⸗Arten mit ſich bringt, unter Die Gerfte ges 
ſaͤet werden, fondern es ift dazu in dem Winter - Felde 
ein bequemer Fleck auszufeßen. "Auf folche Acc leider 
- der Eigenthuͤmer nur an der Gerfte, niemahls aber au 
dem Rocken oder Weißen, durch den Kleebau einigen 
Verluſt. Die Erfahrung lehrt, daß der im Winters 
Felde unter dem Rocken gefdete Klee ebenfalls nicht 
allein gut aufgeht, fondern auch in dem folgenden Jabre, 
wo er genutzet werden foll, ein gebdriges Wachth. m 
Bat. Die jungen Klee: Pflanzen koͤnnen zwar, wenn 
‘ der Klee nur erfl- kurz vor den Winter gefäet worden . 
iſt, vor Eintritt deffelben nicht eine folche Stärke, als 
die im Fruͤhlinge unter der Gerfte aufgegangenen, ers 
langen; dagegen aber haben fie auch) den Vortheil, Daß 
fie, da fie den Winter Bindurch von der Saat bededt 
find, und unter derfelben gegen alle Arten von Witter⸗ 
„ung mehr Schuß haben, nicht-fo leicht vom Froſte ges 
rühret, und befchädiget werden koͤnnen. 
> Hr. Graf v. Mattuſchka, macht im 2 Theile ſei⸗ 
nee Flore Silehaca, Brest. und 2, 1777, gr. 8 S. 
‘163, fi feine Feld; Eintheilung befannt, die er feit & 
Fahren auf einem 5 Meilen von Breslau entfernten 
Land = Gute eingeführt. bat, wo er den Vortheil zu bar 
ben verfichert, für Die Schafe den Vertrieb auf den 
Aeckern feiner Unterthanen zu genießen, und aufler die: 
fem felbige theils auf einem mit Kiefern bewachfenen 
- Berge, theild auf magern Kleeſtuͤcken, theils auf Win⸗ 
ter s und Sommier⸗Stoppeln mit binlänglicher Weide 
ju verforgen, dergeftalt, daß der völlige dritte Theil 
Des gefammten Acker: Terraing jährlich als nt 
| | genußet 


Lu 


m 


Klee. 45 
genußer werben kann. Un, ie gewöhnſich⸗ einen 
dritten Theil des Feldes mit Winter⸗Saat, und den 
andern mit Sommer: Saat jährlich beſtellen zu konnen, 
mußte die Eintheilung in ſechs Schlaͤge geſchehen. 
Folgende Tafel zeigt die Bauart derfelben dußch 6 bin: 
ter einander folgende Jahre; im 7ten ift der Zuftand 
des Geldes wieder fo befchaffen, wie im erſten. 


III. IV. V. VI. 























Korn. | Haber Klee⸗Klee⸗ 
mit Wieſe. Wieſe. 


Klee. I x: 


Habet | Klee | Klee Weiten. 
mit | Wiefe, | Wiefe. 


Klee. * 
Klee⸗Klee⸗ Weitzen.Gerſte. 
Miefe. | Wiefe, " 
* 

Klee: Weitzen. Gerſte. Korn. 
Wieſe. 
*| | 

MWeitzen. Gerfte. | Korn, Huber | 


mit 
Klee, 


I u 
1%, Weitzen. Gerſte. 
3 J.Gerſte. Korn. 


* 34 Kor, Haber 


J. I Saber: 






Gerſte. Korn. Haber Klees 
Wieſe. 
Sie | i 


\ 


Die gleeſtice, welche mit einem x bezeichnet find, 
werden im Jul. amoehrach Fand mit Winterung für dad 
. 4 d 


7 Dr 
. sufänftige, Jahr beſtellt, nachdem felbige vorher gehoͤrig be⸗ 
‚ bünget worden find, . , oo. 
He Schreve, in Nienburg, befchreibt, in ber 
Gen Samml. der zellifhen LKandwirthſchaftsgeſellſch. 
Yıadıry den Nutzen des rothen holländ, Kleebaues 
in den niedern Marſch⸗Gegenden der Grafſchaft 
30ya. Die Art der Benugung der Marfch : Länderey 
ift in der Graffchaft Hoya fehr verſchieden. In den 
“"Hemtern Stolzenau und Nienburg mird folche alljaͤhr⸗ 
lich zur Saat gebraucht, auffer Daß einzele Einwohner 
aus Mangel der Weide wohl einen Theil abwechfelnd 
dreefchen. Dagegen ift in ben Aemtern Hoya und 
Sycke der allgemeine Gebrauch, die Marfch mur 4 
Jahr zu befäen, und dann 4 Jahr zu weiten. Der 
Grund diefes Unterſchiedes beruhet allein barin, daß 
in den erſten Aemtern die Weſer ſich frey ergießt, und 
den jaͤhrlichen Abgang der Fettigkeit dem Lande durch 
ihren Schlick wieder erſetzt. Weil aber in den letztern 
Aemtern der Fluß durch die Teiche von der Ueberſtroͤhm⸗ 
ung —2 wird, ſo muͤſſen dem Lande die in den 
a Saat⸗ Jahren abgegangenen Kräfte durch die Ruhe 
in den 4 folgenden Weide⸗-Jahren, und durch dem 
Dünger des darauf zu treibenden Viehes, erfeßet wers 
den, um es fodann wieder zur Saat gebrauchen zu koͤn⸗ 
nen. Die gewöhnliche Nutzung der Weide s Jahre 
befteht Bloß darin, Daß das von der Natur hervor ges .. 
brachte Gras mit dem Viehe abgebüter werde. un 
da ſolches in den beyden erften Jahren wenig beträge, 
fo tft der Ertrag eines Stuͤck Landes in den Weide: 
Jahren nur zur Hälfte gegen Die Saat⸗ Jahte zur 
nen. Um nun die Mutzung der Weide⸗Jahre ergieb⸗ 
‚ iger zumachen, haben einige Bürger zur Hoya ange⸗ 
‘ fangen, den großen hollaͤnd. rothen Klee zu bauen; 
- amd bie Erfahrung hat gelehrt, daß dadurch fehr gro⸗ 
ber Bortheil erhalten worden iſt. | 


J 


x 
. 


Land gleich anfangs mit 


= 3 
⸗ b 
Er Mn Gere 8* 


mit Weitz 
‚Im dritten mit und im'eierten twieber mit Weitzen. 
Wenn im 4ten 





bem —* Bu ober zweyten Bbeibes Jobre ir das 
in betrieben. Kin gleiches 


ſcchiehr in ben given beige Weide s Jahren, in weichen 


man zwar auf den Klee nicht mehr vechnet, bie aber doch 
Wwetit ergiebiger bleiben, als wenn bad Fand nur auf bieges - 
- Wöhnliche Weiſe gebreefcht worden F | 
AIm J. 1760 hatte ein gewiſſer Bürger zur Hoya, einen 
Kautp von. Ss Molt oder ao Morgen aut bie befchriebene 
Art mit Weiten und Klee beftellt. Er genoß alfo davon: 
‚ ») in dem erften Slee= Jahre eine fo —* beſſere Stoppel⸗ 
Weide, als wenn nur ber eigen allein auf ben Felde ge⸗ 
“ fanden hätte. 2) In dem zweyten Klee» ober Web . 
bes Sjahre ärnbete er anfangs 26 —** Pet bern und 
betrieb den Kamp darauf mit 22 Kühen 
ER sn dem dritten Japre 7 betrieb er len ge en gli Anfangs 
8 Stuͤck Kühen. amp nach ber 
gewöhnlichen Art —— —— 5 non allein bie 
Stoppel in dem ewen&aab Jah 6 ve lechter gewefen, 
- ae hätte auch in u Iebem ber —— erh —— — nur 
Ger gewäßnlichen det u Disefcen hätte Die 
er gewöhnlichen gu 
. Kamp ia den beyden erftern Beides Fahren jedes Me ! 


: * so Frei —— weil auf. dergleichen Weiden 


Kuh wicht. wehr als 5 Thlr. —— 
Be a5 Ä argei 


Er iſt die Nutzang bes Alees folgetiber Geſtalt anzu⸗ 
M en: 
n dem erſten Klee⸗ oder dem letzten Saat⸗ ⸗Jahre, 
die Veſtelunp 8: Koften bloß anf den Werth der 
* Klee — agen, teil ſolche feine weitere Ars 
fordern, als der Weiten erfordert Hätte. Den 
“ Klee: Samen erzieht der Hauswirth ſelbſt. Wenn aber 
auch deſſen Werth, das tb zu 6 Mgr. mit 13} Thlr. 
in Anfchlag fommt, fo werden doch diefe Koften durch 
die fo viel ergiebigere Stoppel - Weide überflüffig wies 
der erſetzet. 
ee In dem zweyten Klees ober erften Weider Jahre, War 
die reine Nutzung, 
a) 26 Bu uder Den, das Suber aufs geringfe — 5 


—** 22 —8* Weide, Belt, das Sri 3 Ä 





) für 7 Pferde auf 9 Wochen, d s eu⸗ 6624 

e) für erde au 1? o en. as 

woͤchen tlich x Thlr. 63 Thlr. 

: 289 Thlr. 

3. In dem —* 1 Pie ober zweyten Weis 

\ de s abre, f Kühe Weide⸗ Geh, " 
das #6 — ⸗ ⸗ 108 Joß Ar. 


Summa von Benden Jahren 367 hir. 

Dagegen —* dieſe beyde Jahre nach 
der gewoͤhnlichen Art zu dreeſchen nur ein⸗ | 
‚getragen a re s 100 Ttfle 
Iſt alfo durch den Klecbau mehr gewonnen 267 Thir. 


wenn gleich auf die in dem dritten Weide s Jahre noch äbri⸗ 
gen Klee» Stauden gar nichts gerechnet wird. - 
© bleibt auch noch ein wichtiger Vortheil des Klecbaus 
es, daß daburd) die Marfch von aller Art bes unfeanted, 
und fonberlich N Koͤcks, gereinigt wird, ber fonft auf kei⸗ 
ne Weite zu vertilgen iſt. Und eben deswegen ift es näßs 
Ich, ben Klee in dem erfien Weibes ober zweyten Klee⸗ 
Sabre ‚anfangs ein Mahl zu mähen. Dem weil eben zu 
Der Zeit, da er gemaͤhet wird, der Kö in eht, 
: fo wird die Beſamung dieſes hoͤ —*8— Unkrautes 
verhindert. Und weil der Klee ſich nunmehr genug, beſtau⸗ 
det hat, und geſchwinder als das Unkraut hervor waͤchſt, fo 


! ‚wird 


Fu 459. 


buiebc beteres, von. mad fuͤr Art es auch ſey, ‚gänzlich ers 


Ans 


icke % “ . 
„Dögleich der Nuten bed Kleebanes überhaupt aners 


kannt wird, ſo wollen doch Einige behaupten, Daß der Klee 


daB Land eben fo ftarf ausſauge, ald die Korn Früchte, 
und man verlöre alfo in den folgenden Saat Jahren, was 
man von dem Klee gewonnen, weil dag Land die Ruhe 


:nicht genoffen habe, bie. man ihn durch die Dreefch: Jahre 
ertheilen wollen. Es ift nun zwar überhaupt noch nicht 


ausgemacht, ob der Klee das Land mehr bünge, ale aus⸗ 


fauge. Wenn aber auch dag leßtere wäre, fo würbe doch 
vbiger Einwurf nur alsdann Statt finden, wenn bet Klee 
beftändig gemähet waͤrde. Wird er aber anf bie vorpes. 


fehriebene Art geweidet, fo wird dieſe Bebenflichteit voͤllig 


ausgeſchloſſen. Denn nad) den oben gemachten Vergleiche 


ungen Fönnten bey der gewöhnlichen Urt zu breefchen i 
den beyden erflen MWeide- Jahren 20 Morgen jährlich nur 


“ mit 1o Kühen betrieben werben. Dagegen ift die Weide 
“ auf biefen ao Morgen durch ben Klee alfo verflärkt, daß 


folche in dem erſten Weide⸗Jahre mit 22 Kähen und7 Pfers 


. den, und in dem zweyten mit 18 Kühen betrieben worden. 
- Wenn nun flatt eines Pferdes zwey Kühe wären getrieben 


worden, fo würde dieſes Land in folchen beyben Jahren ben 


- Dünger von 54 Kühen, alfo von 34 Kühen mehr, als bey 
d 


der gewöhnlichen Art zu breefchen, genofferi haben. 


res Saat: 


da der Klee-in folchen beyden Jahren unmöglich den Diüns 
- ger von 34 Kühen verzehren können, fo iſt es offenbar, daß 


jene Bedenklichkeit bey dieſer Methode, bie Klee⸗Jahre zu 


. augen, nicht eintreten koͤnne. Die Erfahrung lehrt. auch, 


ein auf diefe Weife benuster Klee Kamp in.ben fols 
genden Saat⸗Jahren ſich von allen fchlechthin gedreefchten 
Kämpen dergeftalt auszeichne, daß bie augenfeheinlichen 
Vortheile des Kleebaues nicht können in Zweifel gegogen 


- werden, " 


„Man dürfte wohl glauben, daß biefe Vortheile des 
Kleebaues auch auf der Geeft an benen Drten erhalten wer⸗ 
ben fönnten, wo bie Unterthanen wegen Mangel der Hude 
unb Weide gendtbige: merden, einen anfehnlichen Theil ih⸗ 

andes zu dreeſchen. Wenigſtens wuͤrde es 


: wohl eines Verſuches werth fern, ob die Met bei Geeſt⸗ 


wer⸗ 
ben ‚pflegt, Kraft genug habe, diefe große Art des Klees 


Laͤnderey, welche in hiefiger Graffchaft gebreefcht zu: 
hervor 


“ 





Pe 


“> Hersor zu Bringen. Auf einer fette Seeſt hat eb 


| ‚ ndd 
Hrn. Reichart, B. 5, &. 207, fe feinen Zweifel, baßer 
wohl *— Die —* —2— auf der hieſigen 
mehrentheils geringen Geeſt wuͤrde darin beſtehen, woher 
man den srften Dünger für den Klee nehnien wollte? Deun 
in der Folge würde ein fo viel ftärferer Vichs Stapel ben 
Abgang bes erſten Dingers reichlich genug erfegen“, 
Wenn ein Landmann gern frühzeitig Klee baben, 
und ihn auch zugleich mit Korne befäen will, iſt es, nach 
der Angabe der allgem. Saushalt. und Landwifl. 


23%. ©. 568, am beiten, ihn mit ſchwarzem Safer 


zu füen, und denfelben, fo als möglich, in die 
Erde zu bringen. 
Das Sommer: Korn ift, ermäßnter Maßen, nie 


das einzige, mormiter Klee gefäet werden fann. E 
. wächft auch gut unter Weigen und Winters Roden, 
- wenn er im Anfange des Oct. damit gefäet wird. Cs 


ſind in der That Bortheile mit dieſer Methode verknüpft, 


die man bey andern nicht at. Man bat angemerkt, 


daß ein trockner Sommer dem jungen Klee ſehr ſchaͤd⸗ 


lich iſt. Keine Pflanze erfordert mehr Regen zur Zeit 


ihres etften Aufſchießens, einige Monathe hindurch. 


Aus Diefer Urſache kommt der Klee allezeit gut fort, 


- 


viel tiefer, al6 ber Weihen. 


wenn er frübzeitig mit ſchwarzem Hafer gefüet wird, 
weil er alsdann den Wortheil des Frühlings Regen 


“ genießt; wird er aber im Anfange des Winters mit 


Weiten oder Rocken gefdet, fo ift ed noch beifer, denn 


alsdann hat er gewiß eine lange Zeit Naͤſſe, ehe die 


Sonne oder Dürre ihm fehaden kann. In diefem Fals 
le verfiärkt er ſich auch in dem Boden gar fehr, und 


: wird ben der Korn⸗ Aernde allezeis dick und bluͤhend ges 


funden. Dan darf übrigens nicht befürchten, Daß, 


wenn der Klee dick unter dem Weißen waͤchſt, der Wei⸗ 


Ben, oder auch der Klee, wegen der vielen Nahrung, 
Die er erfordert, leiden möchte; denn der Klee wurzelt 


Bon 


Ed 


Fiet. 461 


+. on der. UAusſaat des Kleed,. uanter Haber und 

Wicken, ertheilt Kr. v. F. im 3 B. der Son. Nachr. 
der patriot. Bel. in Schleſien, a. d. J. 1775, S. 
180, f folgende Nachricht: „Nach den Erfahrungen, 


welche ich bey eigenem Unbau des Klees durch einige Jahre 
* elt —* geraͤth dieſes uͤberaus liche re u 


auf alsdann am beften,. weun ed unter Menge Getreide 
‚son Haber und Wicken, das zum Abgraſen beſtunmt iſt, des 
füet wird. Weber wenn es allein, noch wenn es unter 
Korn, Gerfle ober Haber, ſteht, in fo fern biefe Gewaͤchſe 
reif singeärndet werden follen, gedeihet es fo gut, and t 
gt fo vorteilhaft, ob auch ſchon der Acker von gleicher 
üte ift, und mit gleich forgfältiger Pflege behandelt wirb. 
 zegiften getraue ich mir doch nicht zu enffcheiden, ob 
dieß allgemein’ richtig fen, oder. durch die Verfchlebenheit 
bdes Bodens und deffen Enlair, Abänderungen leide ? 
ſchließe bloß aus meinen ‚ und nach den Verhälts 


: niffen des Ackers, auf welchen fie gemacht toorden ind, . 


‚md theile ihre Geſchichee mit, weil ich glaube, daß fie mans 
chem Landwirthe näglich feyn koͤnne. 


„Der Acker, auf den ich bisher den Kiee gebauet habe, 


befteht aus einer Bermifchung von feinem Sande mit etwas 
Lehm, ift von Farbe bunfelgrau, und hat zur Unterlage eis 
‚nen feinen gelb und weiß melirten Sand. Hieraus laͤſſet 
ſcch leicht der Schluß‘ uf deſſen Beſchaffenheit machen, 
Er iſt warmer und trockner Art, folglich dem Klee, wenn 
ee im erſten Jahre ohne Bedeckung vor der Sonnen Hiße 
leben muß, oder .nicht genugfamen Degen befommt, wes 
nig bienlih, Hingegen fchabet ihm auch in ber Folge das 
. Getreide, unter welchem er wachfen foll, je höher dieſes 
‚ über ihn empor fommt, und ihm Nahrung und’ Luft bes 
"nimmt. Die Sefchichte meiner legtern Proben, bie ich 
deshalb angeftellt habe, iſt diefe: ließ im zeitigen Herbſt 
einige Ackerſtuͤcke duͤngen, den er fobann 


: and im folgenden Fruͤhjahre das Land fehr enge —— 


Auf dieſe Ruhr⸗Furchen wurde Haber und Wicken unter 


einander au t, der Acker klar ausgeeget, und nach die⸗ 
ſem ber Klee, theils rein gemacht, theils mit der Spreu, 


oben auf geſtreuet und eingerechet. Durch dieſes Verfah⸗ 
ven babe ich, ber großen und langen Dürre ohnerachtet, 

die im Yorigen Sommer war, fehr reichliches Gatırr ffir 

8 | m 


Landmann zwegerien Arten von Gras mit feinen! fißej- 


462 Mee. 


crrmein Vieh erhatten. Ich bekam drey dortreff liche Gras⸗ 

. Yernden, davon bie erſte in Wicken und Haber⸗Gras be⸗ 

‚Rand, die zwepte ſchon mit Klee⸗Blaͤttern vermiſcht war, 

und die dritte der Klee beynahe allein ausmachte. Die 

Klee? Pflanzen auf dieſem Acker ſtanden nach der legten 

Schur ſtark, dicht bey einander, und verſprechen durch 
ihre Munterkeit fuͤt dieſes Jahr ſehr vieles. So ſieht es 

.aber hingegen auf dem Lande nicht aus, wo ich bag Ge⸗ 
treibe habe reif werden, und duͤrre abmaͤhen laſſen. Hier 
ſteht der Klee ſparſam und kraͤnklich, indeſſen doch noch beie 
ſer und mit mehr Hoffnung, als auf dem Stuͤcke, workuf 
De allein gefüet worden ifl, obſchon, wie vorher ges 
ſagt, auf allen drey Stuͤcken bee Boden von eineriey Be 

ſchaffenheit if, und gleiche Eultur erhalten hat." 

.  WBiele, wenn fie ein Stuͤck Korn : Land zum Graſe 
. gebrauchen wollen, befäen es mit Ray Brafe (Lordh, 
. Lolium pereane) und lee; in dieſem Falle aber äjt 
‚die befte Methode, beydes zu verfchiedenen Zeiten. zu 
faͤen, ob es gleich nachher zufammen aufiwachfen muß. 

Das befte Korn mit Ray⸗Graſe und Klee zu befien 
iſt Weißen, und die befte Methode dabey ift folgende. 
Wenn der Welten zu feiner natürlichen imd gehörigen 
. Zeit gefäet wird, fäe man den Samen des Ray» Gra: 
"fe® zugleich mit, Diefes gefchießt natürlicher Weiſe 
: bisweilen im Detober, Den Klee kann man ini folgen: 
: den Früßlinge ſaͤen; diefes muß aber gleich im Anfange 
deſſelben gefchehen, damit.ber Klee bey feinem 
Wuchſe noch den Vortheil des Frühlings: Megens ger 
"nießen, und im Sommer ſchon zu einiger Höhe aufger 

ſchoſſen feyn möge. Mian bat auch nody eine andere 
AUrſache, in diefem Falle den. Klee gleich im Anfange 
des Fruͤhlinges zu ſaͤen, weil zur Bedeckung deſſelben 
niches beſſer iſt, als das Feld zu walzen. Nun iſt das 
Walhlzen dem Korne, wenn es noch ˖ſehr jung iſt, zutraͤg⸗ 
ich; iſt es aber ſchon ziemlich aufgewachſen, fo wer⸗ 
‘den feine Halme durch das Walzen zerbrochen, und dee 
Schade ift alsdann nicht wieder zu erfegen. Will der 


tzen 


4. 


J 
x 
4 
. 
. . 
‘. 
- « 


tzen fäen, muß er es mit dee Ieftemüger eben ſo machen, 


als wenn er fie mit Gerſte ſaͤet. Er kann alſo fein 
Ray: Gras mit dem Weißen im Det. ſaͤen; wenn er 
aber im Früßlinge auch feinen Klee fäen will, muß fol- 
ches nicht auf Gerathewohl mit der bloßen Hand ger 
fehehen, ſondern er muß fich eines Hand = Bohrers dazu 
fit vokeilaft, Gornehunlich —— 

£ vortheilhaft, vornehmlich aber in Anfe er Geſund⸗ 
eh des Vieheg, welches davon frißt. Das Ray⸗Gras 
bad mehr von der Ratur des gemeinen Graſes unferer Wei⸗ 
den, welches das eigentliche Futter des Viehes iſt, an ſich. 
Wenn es alſo mit dem Klee vermiſchet wird, fo wieb der 
Reichthum deſſelben dadurch gemaͤßiget, und iſt gespifier 
Maßen ſo gut, als das Stab, welches bamik nermifchet 
‘werden folte. Zu gleicher Zeit, daß baffelbe den Klee ges 


ſunder macht, vergrößert e8 auch‘ die Quantität defielßen, 


denn es breitet die Wurzeln unter der Erbeaus, Ba hingehen 


— 


Quantit 





die Wurzeln des · Kiers in die Tiefe deingen, daß alſo 
eben ſo pt mit bem Klee maͤchſt, als das Korn, unb.die 
gar fehr auf dem Boden vermehrt wird; denn 


bie Blätter wachfen fo natürlich und fo gut, als die Wur⸗ 


derli 


zeln, zuſammen, und ſind einander im geringſten nicht hin⸗ 
ix Der Klee verbreitet fich auf eine offene und iockere 


Art, und feine Zweige befchägen den Boben, wo die Wur⸗ 
.. .gein bes Ray⸗Grafes ſtehen, fü, daß «6 feucht und: voller 
: Mahrung iſt; und zu gleicher Zeit. fchießen die ſchinghlen 


und binnen, Blätter des Ray⸗ Graſes in bie Höhe, wad jei⸗ 


“ 






en fich durch den Klee, ohne die geringfie Beſchwerlichkeit. 
ende wachfen niit einarider, und laffen fich auch zufammen 
zum Trocknen abmähen, ober aud) von dem Boden abfreſ⸗ 

fen. Das muß fi) aber ber Landmann sur Nachricht die⸗ 
nen laffen, daß beyde zuſammen nicht fo gut find, das Land 


gun Korne zu zubereiten,. als Klee allein. Der Klee ver: 


flert den Erdboden baburch, daß die Oberfläche deſſelben. 


dadurch beſchuͤtzet, und bie Nahrung aus ber Tiefe beflelhen 
gezogen wird, daß alfo der obere Theil, indem ex beſchuͤtzet 
wird, unerſchoͤpft bleibt. Dieſes geht aber nur mit Klee 


allein an; denn die Wurzeln des Ray⸗Graſes gehen, eben 


x SO wie die Wurzeln bes Kornes, nicht tief, und Laßir iſt 


der Boden einiger-Maßen erfchöpft, wenn vas-Bern fe 
J r⸗ 


“ m 


eſes nicht ſo unein⸗ 
gefchrä 2 sans nn 8* —E 8 niemahls mit Klee 
te gemifchet toerben, wenn nachher Korn auf ein fols 
kand gefäet werben fol. Der Klee ift aldbann allein 
2 gut su fen, wenn das Band bald darauf wieder Korn fras 
X gen fol. Will man es aber länger zum Srafe ltegen be 
8. fo iſt es gut, Nay- Grad uud. Hier sugleich zu 
Miſchet man Rays Gras mit Klee, wenn Korn bald bare 
MR, a, fol en rot, -fo.muß die Quantität bes erflern nur klein 
oll aber ber Boden lange Gras tragen, fo muß bie 
antität beffelben groß ſeyn. 
x Auffee den Methoden, den Klee entweder allei 
ober auch wie Korne, zu fäen, haben Einige ihn an 
“ mie Lrbfen, und Andere mit Dfevdes Bohnen, ge⸗ 
"Net. In dem erften Falle pflegen die Erbſen den Klee 
wahl pi verderben; doch finden ſich Gelegenheiten, wo 
es gut iſt, ibn damit zu fäen. Da.die Bohnen nice 
ſo, wie die Erbfen, auf dem Moden liegen, fo kann 
man Diefe Einwendung nicht wieder fie machen. De 
.ı aber ein Bohnen Land nicht fo gut bereitet wird, ala 
: 2a Land für Erbſen, der Klee aber ein wohl bearbeites 
"ed Land erfordert, fo hat er nicht fo gute Art darauf, 
Wenn bie Veränderung der Gewächfe e⸗ nothwendig 
5 macht, fo läffer fich diefes wohl thun, indem foicher Ges 
ſtalt ein Boden gebraucht werden kann, weicher fouft 
** ley würde; allein, dieſes find nur zufällige 
\ Die guten und nüßfichen Methoden find dies 
- jenigen, die ich angezeigt habe, den Klee entiveber allein, 
* oder mit Gerfte, Haber, Weißen, oder mit Kap ⸗Gra⸗ 
Me nach der. gemeinen Art, zu fäen. 
Mach Mills Nachricht *), befäete Kr. v. Pont⸗ 
briam su Renues in Bretagne, ungefähr 5 Morgen 
: Landes mit Slachs und Sanf, worunter Blee- Same 
Ave war. Go bald man den erften gerauft hatte, 
Ver Klee hervor, und wuchs ſo ſchoͤn, daß —* im 


“ Im — Lehrdesriſf von ber prakt Schwirhkhaft, 


— — — — — — 


* 
. . 
V 
hai “ 








9 sg eben Defffien Safees gehehen u. Sm. 
Febr. yärere man ihn, und im Anfat des Mayes 


‚wurde er wieder gehauen. Weil er dick ſtand, 


machte or dazwiſchen Gaͤnge, die 1 Fuß beoit waren. 
us dieſen Gängen befam er fo viel n,;.baß:er 
mehr als 17 Morgen Landes Damis:befehen unte; Das 
(bt wurden fie 24.5 won einander gefeßt, wodurch 
- Pak genug zu backen blieb, und fe kamen ganz vor⸗ 
rreff lich fort. 
i. Ueber bie: Aueſa⸗at des Riees in die. Bnarsre 
v det, dar He. Landvogt —528 Monch 


im J. 1761 mit Wmnter⸗ Getreide befäet geweſen mar, 


ließ er zur Hälfte im Sept. deſſelben Jahres mit Win⸗ 


ters Gerſte; die andere Haͤlfte im folgenden Fruͤhlinge 
mit Sommers Gerſte beſaͤen. Den 30 März 1762, 
Wurde der ganze Acker, da die Winter⸗ Gerste ſchon 
ziemlich ſtark war, bey gutem Wetter mit 16 Pfund 
er Samen befäet, und mit einer von Doruen ger 
machten Bu eur überfahren. . Den 19 Jun. wur 
de die inter: Gerſte, umd-den:23. Jul. die Sommers 
‚See geſchnitten. Das Jabhr war ſeht —8 
Nach der Aernde fahe mar kaum einige zer 

tene Klees Stauden, die aber nach dent. a — 
erfolgten Regen mis ſolcher Gewalt bervor ruͤckten/ 
daß er zu Ende des Sept. in voller Bluͤthe ſtand, 
daß er eingeaͤrndet werden mußte. GEin Wagen voll 
von beſten Futter, wofür 18 Franken grbothen wur⸗ 


| : ben, zablteden Samen und. den Anbau reichlich» Im 


folgenden Jahre iſt dieſer Klee: zwey Mabl gemaͤhet 
und gedoͤrret worden; das erſte Mahl zu Ende des 
Manes, das Iwente in der Mitte des Auguftes, und 
hat jedes Mahl 13, mit 3 Pferden aan, Wägen 
Oli. XXXX Th. ©g- gu⸗ 


\ - 


% n 
L 
⸗ > 0. 


guten -attere geworfen; und alſo, der Wegen zu 
I8 Frautken gerechnet, 54.2. _ Nach ee in 


0 — ‚®’ . 





eben hatte. Hieraus erficht man, Daß der 

- Klee mit a eile in Brach⸗ gebauet 
wetden kann. riſt raͤth, an. ſtatt des erſten 
Kornes, Ds pas de Macys Korn zu dängen, weil 

J Fan har a a nit defs 
: dem foigenden Getreide Mabhr⸗ 
3 ofen: auf 8 Anban des Fel⸗ 





* wiche inter + fondern Sommer⸗ Getreide. gebauet 


- werde, damit der Acker drey Mahl gepflüget werde, 
uoen Gabi nach der Meinde, nd ein DR im Fruͤh⸗ 
: Hinge, fo wird das Feld, wie bisher in 3 Jahren fünf - 
Mabl gepflüget, und man hat nicht zu. ‚befürchten, 


daß der om zur Klees Saat zu.grafig werde. Der 


- alles Unkraut, auch die Difteln, denen diefer Boden 


— ⸗4— —* 


ſonft ausgefeße iſt, erſſtickt, ſo, daß das darauf folgen⸗ 
de Geereide von ſolchen rein geblieben iſt. Den 
38 Ourcata minor C. B.), den gefäbrichkten Feind 


ein Haar⸗ Sieb 


= folgende —z ‚en. 


RR u 467 





EL Siee, Samen gofen 1762 ein mn t Sutter 
"ren Mast mm 1763. drey Waͤgen | 
Jbhen, 5 Mann 1 Butter 
Tag, 302 4 10 Semme ber Ei. 
' ‚Golden iu ‚Dets „7a + 
| reiten⸗ DOFEE Summe der Aus⸗ - 
. re , gabe: a1 
En * u die, | 50 10 
ohn für alle 3 | . NB. + Sranfe 
Yernden, 3 ee. 6 . ——— 
8. Qa1 10 


Der Pfläger = Loßn ift Darum nicht gerechnet, weit 


der Acker für die Gerſte mufite gepfluͤget werden, und‘ 


alſo feine weitere Vermehrung. ber. Arbeit erfordert 


" wurde, als die Ausſaat des Klees und Das. Einegen 


"  beffefben, die noch follte abgezogen werden 


Diefen Erfahrungen fügt Hr. Tſcharner die feinte 5 


gen bey, weil. folche auf verfchiedenem Boden, von 
- verfchledener age gema en ſind. 
„Auf einem Bauer ich vor einigen Fahren 


efauft haste, um eigene — aim Anbane —* ber⸗ 


ebenen Bodens anzuſtellen, befindet ſich ein Acker von 


8 Jucharten, die Juchatt zu 1850 Quabrat⸗Schuh ge⸗ 
net, bet, wegen feiner Lage und der nachlafſigen 
 MBirthichaft der Befitzer, in vielen Jahren nicht et 
». worden, fondern feinem Wiebe, nach Abtrag von ein Dar 
. Klaftern Heu, zur Weide diente. Dieſen Acker; ber ei⸗ 
nen guten farfen, wegen feiner erhöhten Lage aber gegen 
, falten Boden hat, Habe ich in 4 Theile ges 


eilt, von denen. jeder in⸗ Adhren ein Mahl Sommer:, 


n Mahl Winters Getreide, und hernach zwey Mahl Gras 
—* Unter dem Sommer s@&tireide * ich dem Haber 
den Vorzug; ber bie Erde kodter macht, und in dieſer kal⸗ 
ten Gegend anf ſtarkem Boden fehr viel’ abtraͤgt; unter 
dem Winters Getreide denn dem⸗ te (Dinkeh, ider deu 
„inter befier aushaͤlt, als Be Weisen und Gerſte. Nun 
a 2 


\ 


war 


‘ 





468 MR 


. tar ehnach mn bie Answahl des Befien guutk⸗ Graſes zu 
‚tbun. Da dieſes Land, nach meiner Einrichgung, aur 2 


. 


v 


FJahre Gras tragen ſollte, fü waͤhlte ich mir’ den Klee; da- 


* mit id) aber folchen 2 Jahre nägen fönnte, fo fäete ich den 


Lee in den Spelt zu Anfange des Mahmonathes 1764. 
Gleich nach der Aernde, auf den erften Regen, deckte der 
Klee meinen Acker; er wuchs ſehr Dicht auf, fonnte aber, 
wegen dem früh eingefaltenen Winter, nicht gemähet wer⸗ 
den, : Yu dieſem laufenden Jahre iff er zum erften Mahl, 


zu Ende des Maywonathes, zum zweyten in der. Mitte des 
‚ Yugufhnonathes eingeärnbdet worden; ob er zum dritten 


Mahl wird Finnen gemähet merden, ift ungewiß, wenig⸗ 


ſtens fand ſich dd wirklich eine fehr reiche Weide, wenn 
ich ſolchen wollte ab n la 


— 
.. 


dk, die art; viellei eg 
a Be m, au 3 Sa; wii 8 m 


Big, alte fünftliche Gras: Arten dicht zu fäen, danıkt man 


- andern ihnen Tchädlichen Pflanzen nicht Kaum ‚geb ZZ u 
ihrem Nachtheile auf: 


m. 4 


* vn 
» 


wm 
.%» 


ser Klee tod ng dirk Acer nicht über ı Sau 
hoch. Wie vielein — er in duͤrrem Futter abtyas 
e, kann ic) nicht fagen, weil ich den Klee grün 5 gefüttert 
Be? doch ſchaͤtze ich, die Suchart teüge wohl ı Klafter 
des Mahl ab. Je mi berät zu erfahren, ob ich 


eine gute 
a Der —* wirb ſich * ben Boden und beffen 
. verhalten. Die 2 foftet wieh 100 Livur., 


——— PER . 
——— . nen. nd 


ı "Bw 
in &Le. 


L 


——— — — — — — 


| 
R : x J 


rannte ar 

f ren; folcher iſt nicht groß in au e v8 

au ders, wohl aber in Abficht auf den Kauf- Schilling. 

x ,; »fuf einem andern Gtüde, fü, 6 Jucharten hält, das 

4 ich auch in 4 Sheile getheilt Habe, an eben fü anbaue pie 

das erſte, (aufgenommen, daß ich ftatt Daher, Gerſte, 
ſtatt Cpelted Weigen fäe, weil die Rage und ber Boden uns 

\ “air befter Rub,). auf biefem. waͤchſt ber Klee his 20 3. - 

\ ‚und. gibt 3 Yernden, jede aufs wenig⸗ 

re Re 1 " after gebärrten Burns werth, von einer Iuchact; 

“2 banon traͤgt alſo bie Juchart ab 


m fen Jahre nach der Getreie ⸗ end⸗ I Lufe 


nt. ° > w ‚- a .. 15 


-— .—u ⏑ WR 


im aten, 3 Klafter ne. 45 y 

ER Bu imigten, 2 Klaftee > een ga 

“ — "Liv. < 99 5 
Yusgake: 

en sb 8 1 0 HH ev 0 Ein, & 9 

tn 2... 1 02 

U Ges Yernden Mäber- dohn 27 10 


Sechs Aernden Fuhr⸗Lohn 9.5. 
Summe ber Ausgabe Liv. e⸗ 
Bleiben alfo zu gut kin 6 * 
„Pi er nun iſt ber Abtı ber in Abficht auf bag 
„Sand, kleiner in acht auf. die 38 t⸗Summe, indem oͤe 


Fuchart 300 Lin. loſtet. ichts beño minder ift auch hier 
„be Abtrag groß, und der Anbau nuͤsl ch. 





E28 
33 
u. 
ir: 
”. 
ep 
2% —* 
8 
= 
- > 
E 
3 
uf 
® 
hr 2 
r 
2 
3 
= 
8 
— 


— ui 





Ege 
— diente Jahr trägt er Klee. 


- 
. 
N 


* ⸗ ⁊ 


470 Ki 


* treibe et, und dei cker mit einer ſchweren mit Dornen . 
doppelt befahren. Das beitte und 


„Ich —* den Klee was er aufs wenigſte 


wuͤrde, wenn man ſolchen verkaufen wollte, fonf tes Han 
— gen Liv. rechnen 


das 
unbd einem verfländi 4 das 16 ‚der Ära durch eige⸗ 
nes Zieh fuͤttert, er nicht weniger w 


—— 


„Noch habe ich der Vermehrung 5 — niche 


| dacht. Eine Juchart mit Kl biefe W angefdet, 
sit gt. Better; bie® 9 Bogen — Land 


reichlich dͤnget, wenn (let gu Winter Getreide anges 
bauet wird 


lerne, im zweyten 3 Aernden, und im beits 
een abe: auch alle Jahre noch eine gute Weide, die im 
legten Jahre den Boden zu düngen dient; auf folgen Bo⸗ 


den iſt au die Klee: Saat weit erträgl 
„ben Ift auch bi —— no. it erträglicher. “ 


l. und Beo dron Befelch. zu Bern y⸗ 
ſammelt, des 7ten Jahrg. 1766. ates Gt. ©. 153, ſut 
Man kann auch Klee in einen anzulegenden 
Weinberg ſaͤen, und ihn hernach ſtatt einer Düngung 
wieder hinunter pflügen; welches befler ift, als wenn 
biefes mit Korn oder Weitzen vorgenommel wird. 
Denn wenn der Klee etliche Jahre gefianden har, fo 
en, wei 


har man bernach einen gerubeten 


durch die ſtarken urgefn des Kiees marbe erhalten 


"wird, welche auch Sen dem Hinunterpfluͤgen beſſer 
duͤngen. Der Erfahrung. zu — find auf derglei⸗ 


Land ke | 
Scheni Pers de Cre tie Er —æ 
—8 als einen großen "Pendel angegeben. } 


Ends 


ur 


. Bob 5 De ELLE "Hingegen 


| den Rüben und Tartoffe 
wachfe. Allein, —ãA 
die ben Acker im fe 


19 PN 


aaaan Be 





weis 





“ kann auch Det: Kleebanin Leichen, 
—— beſaet und wieber bewäflert werden 


‚mio * em Mußen getrieben werden. 


Ennen 
HHr. Graf v. Dy —— folgende Nachricht 
davon aus ne 


BI . a8 
— — 
kann man ihn —2 Teiche unter das 

ein zu füenbe 


. dann man ipn wohl daffelbe Jap —— 
u n Wo ⸗ 
das Getreide weg iſt, ein Mehl ofen ober abbauen, - 


— Falls Biefer 1 Den garen Em * —8— —ã 

kann ee rch, fo 

„ea, nach 5 enh 
wieder aufw * her hr ſtehe da 


daß en Fe e Jahr durch den Klee mehr einbrins 
Bu gan wird, ald wenn er mit Getreide, ja felbft mit eigen,‘ 


etvefen waͤre. Allein ich will es niemanden rathen, 


den R e aldbann noch ein "jahr Gehen zu I en, Tuben er | 





ritten im 
im beiten Sabre Teiche noch ya 


en, — Bobarı, La 
— — en 
. land bi W ücker 


—— auf denfelk 
hl Pr —* Getreide. Unſere alte ſch 
werben mir zwar hierwieder —— ——— daß nach 







Eee 
854 : 
‚(9 In fine eis vor Coidpwischiäafe 








ausſngen, freidern vad — bad · uattaut thut es, 
... Suelches. zwiſchen den Ruͤbrn und Tartoffeln waͤchſt, meels 
„ches aber gute Wirche in England und in Deutſchland gis⸗ 
dann nicht in dem Acker leiden, Eben biefes-ift die größte 
Vollkommenheit der Teich‘ s Wirth (haft, wenn man bie 
Leiche zu der Zeit, wenn ſie —— legen, fechfeide 
weiſe mit Getreide, mit Kuchen⸗ Gewaͤchſen ımb mir Klee, 

' 2 Rad) BHeichaffenheit des Bodens und der Umfiände Benus 
tzet. Alsdann und auf diefe Art kann man e& dahin brins 
gen; daß ein Teich. jebergeit mehr einbringen muß, als ber 

e Acker und die befte Wieſe. iind wie man fonft zu ſa⸗ 

gen pflegt: - Die. Art weicht dem Pfluge, der Pflug 

. weicht der Senfes fo fann man noch hinzu fegen: Die 
“ Senfe weicht vem Kaͤſcher. Endifch, —* man wohl die 
vorhin gedachte engländifche Wirthſchaft bey uns, cheils 
wegen bed Unterſchiedes des Bodens art vielen Orten, 
34 und haupfſaͤchlich aber wegen des noch zu wohlfeſten 
Preiſes des Maſtviehes, noch keinesweges auf ben Aeckern 
nachahmen kann, ſo ſchickt fe. fich doch insbeſradte Jans 

x vortreff lich für die —* « 


‘Sch komme nun auf bie geroößnfiche Meike des 
Kleedaues int freyen. Felde wieder zurüd, Es iſt nicht 
” genug, Daß der Klee in verhöltnigmäßiger Menge auf 


wm . sw. 


. 7% einen dazu ſchicklichen Acker geſaͤrt werde, und daß bey 


der Beſtellung derſelben alle moͤgliche Vorſicht 
braurht werden —* hat auch dafuͤ vo forgen, * 
alle Hinderniffe, bie feinem Wachẽethume entgegen ftes 
= ben-könen, aus beim Wege geraͤumet werden. Zu 
dieſen Hinderniffen chic ben faster 8 Froſt, 
und allzut viele M Erfitich. berfelbe bey 
Karen troͤcknen inter, Froſte in feinen Wurzeln 
gan) ungemein, ‚und man fpüret öfters nach einer fols 
< den. ‚geweßnen —* a eben —— 
Beth der Klee den meiſten Fingen 
gar nichts Davon. : Zweytens aber kann ber. Klee auch 
i Beine. große. Naffe vertragen: dieſe iſt ihm. uf 
© sachebeiig,. us ‚det t twodue Froſt. 
> u . \ _ . Dos 


J 





fe 4B 


0 De Erfrieren der Klee Aehein ‚Far Deruecd) 
verhuͤtet werden, .werm man den Klee bey Antritte des 
Winters mit langem Pferde» oder Schaf Mifte uͤber⸗ 


. führt, und ihn dadurch gleicyfam bedeckt. Bey einem 


: flatfen Sleebaue hat zwar die Anwendung. diefes- Mit⸗ 
: tele viele Sichwierigfeiten, indem dazu nicht allein Biel 
: Mi, fondern auch viele Fuhren, um folchen MIf 
: auf das’ Klee » Land zu bringen, erfordert werden. 
Man irret aber, wenn man glaubt, daß der zu Diefem 
Behuf gebrauchte Drift für die übrigen Aecker gänzlich 
»verloren ſey. Wenn das Fruͤhjahr vorbey iſt, und 
folglich der zu bieſer Abſicht auf den Klee gefahme 
Miſt feine Dienſte gethan hat, kann derſelbe wieder ” 
: abgebarfet, und. bau den naͤchſt befegenen Acker zur ges 
woͤhnlichen Düngung gebracht wetden. - Ben Diefer - 
Vorſicht gebt alfo.in der gewöhnlichen Düngung ſelbſt 
nichts verloren. Der Zweifel wegen, Der Fuhren fällt 
wach. weg, weil. der Miſt be llenabl:auf-das Feld 
gefahreh werben muß. . Bloß tsegen der wenis . 
- gen. Muͤhe, den Miſt grieder von dein Klee» Lande abs 


.- 


«. zubarken, und denfelben auf die benachbarten Aedderzu - ' 


dringen, . bleibt den Eigenthuͤmer etwas mehreres zu 
üAWernehmen uͤbrig, welches aber, wenn man den da⸗ 
. Sep zur Abſicht babeuden Nußen in Botrachtung ziebt, 
nicht der Rede werih iſt. Der Einmand -daß 
- Veberfahren des Klees mit Mifte, einem Wirthe 
einem ſtarken Kleebaue zu fdywer fallen weschte, kann 
. ebenfalls nicht —— angeſehen warden, weit in 
ver haͤltnißmaͤßi vebſchaft auch alle Theile 
on 5 form len. Wo · ein Rarker lee⸗ 
Bau iſt, wird * Be Vieh, und. wo vieles 
werbenden Hi, auch wie u ht Ä 
fa ai die Aw aw Dr Mittels —* | 


Die allzu viele giaſe if, . gebachıce Wiahen, gleich 
feu⸗ ein Hinderniß⸗ re ber. auägefüese Klee Pr 
95. “fiir 


47 4 Kurz. ’ 
ben made pin m fein gehörtaee Gedeihen hat, ſon⸗ 
nicht ſelten im Fruͤhlinge ganz und gar ausgeht, 
"und den Guts⸗Beſitzer auf feinen Zuwachs 
warten laͤſſet. Die in der Naͤſſe ſtehenden Klee⸗Wur⸗ 
‚gehn faulen ſehr leicht aus, und werben dadurch zur 
! Hervortreibung der Klee: Pflanzen ganz untächtig ges 
macht. Der Klee muß daher niemante in tiefe Gegen⸗ 
den, weldye, im Frühjahre unter Waſſer gefege zu 
: werben, in Gefahr find, gefder werden. Es liebt ders 
x felbe zwar einen etwas feuchten und frifthen Grund, 
< amd es iſt daber nicht Abel gethan, ihn in ſenkigen Ge⸗ 
henden des Feldes anzulegen; allein, 
: müffen jederzeit waſſerfrey ſeyn, und Davon weder im 
‚ EBiater, noch im Früßlinge, etwas zu befürchten Bas 
Am ficherften verfährt mar, wenn man zu dem 
See eine vollkommene Ebene erwaͤhlt; dem bie 
ngen - koͤnnen ibm aus vorerwähnten 
Br —— werden, und auf Bergen hat man 
feinen zsichen Zumachs von Klee zu erwarten. 
Um ſich wieder das Ungesiefer, (es fey Fliege 
bder Wurm,) welches zuweilen den Rlee⸗Samen 
: aus der Erde ausfrißt, zu verwahren, ſchlaͤgt der 
‚ef des neuen Sehrbegriffes vom Ackerbau (*) wer, 
den Samen eine Racht lang in Ruß, und fo viel Urin, 


a jenen fluͤſſig macht, einzuweicheh. 
. Die in Deurf fand befanuteften 
An allerhand Fo von Klee, fen un Solar bir rörhe 
—  Snie, So6 Weihe — ben aber ge 
buͤhrt dem Mei. enn j u 


8 . Es de enugſame 
a) —— hi PR in einen —* 
| „sehen Zuſtand iu fegen und darin pt erholen, on 


.G New ’Sylem of Arien, gi. 208 .! 


. 


r- 





G 


| Kiee. 475 

HA: und er Kaiin auch dem Met⸗Viehe zu allen Jei· 
“ten, ohne davon die geringſte Ge ahr zu befuͤrchten, 
zum Futter uͤberlaſſen werden. er Esparſette mid 
Lucerne werden zwar noch mehrere Fettigkeiten und 
"nahrhafte Beſtand⸗ Theile, als dem Klee, zugefchries . 
ben, welches and) an und vor fa nicht zu laͤugnen iſt; 
" allem, eine allzu große Fettigkeit kann dem Wiebe zus 
letzt ſehr Teiche ſchaͤdlich werden; und man bedient fich 
‚daher eines Futter» Krauteb, welches ‚ wie ber Klee, 
de gernäbigtere Fettigkeit befigt, mit weit mehrerer 


2. Der Kite kann, ohne daß dem Getreidebaue 
das geringſte badurch abgeht, wie im Vorhergehenden 
| siegt worden tft, in dem offenen Acker⸗Felde in ges, 
18 — Menge erbauet werden. Die en und 
cerne hingegen verlangen, wegen enden ern —* 
ennirenden Kraft, zu ihrem Anbaue befondere Plaͤtze. 
‘ Mer nur einen Stall von so Kühben mit dieſen beyden 
* Zutters Kräutern, den Sommer hindurch, unterhalten 
" wollte, würde ſchon ſeinem Getreide -Kelde einen ans 
. feonchen Theil eigen, und nipn bloß hierzu beſtim⸗ 
Ben dem Klee ift eldeem t — — 
—z8* es kann derſelbe — Menge erzeuget werden, 
vohne daß bie Beſtellung des Feldes im geringften dar⸗ 
. unter leiden barf; ja, was noch mehr ift, der Kleben‘ 
vermindert nur den Geẽreidebau nicht, ſondern 
ver erhoͤhet den Ertrag deffelben, wie. aus dem. 
„ABoefiebenben iur enben gu ‚ Genüge. erbeller. | 
eebau verurſachet unter allen nen 
ge Ar die wenigfte Mühe und Koften. 
ette fowohl, als auch die Lucerne, 
"eine ganz befohders genaue Zubereitung des 
- im weichem man diefelben erzeugen wi Der Baar 
beſtimmte Acker muß nicht allein durch öfteres 
ir mürbe gemacht, fondern auch von allen | 
und Unkraut » WBurgin, wovon dieſe Futter * 


—— — I — Te —— — m 
r 


” ’ 
, . - [2 “ 
r . ‚ oe" D . 
ARTE ‚ + 
x 


Der Klee wird entweder zur friſchen Stall⸗Fuͤt⸗ 


⸗ 
[1 


- 





nicht das. geriugſte neben ſich leiben-Böunen, mit der 
ung von Grafe und Unfraute bleibt auch noch nachher 
. nötig. Der Kleebau hingegen erfordert Feine derglei⸗ 
chen Mühe noch Koſten. Der dazu beftimmte Acker 
muß zwar ebenfalld gut zubereitet werden; indeflen .bes 
darf es dabey nicht der befondern Sorgfalt, die bey der 


Essparſette und Eucerne nörhig iſt. In einem Adler, - 


welcher zur Gerſten⸗ Saat eine gute Zubereitung ers 
halten bat, wird aydy der Klee jederzeit gedeihen. An 
ein Gaͤten ded Klees ift gar nicht zu denfen, Komum 
. gleidy bin und wieder etwas Gras. und Unfraut zum 
Vorſchein, fo wird doch folches durch die Klee: Dilaw. 


. sen, welche fich gleich um Fruͤblinge zu ftauden umd aus⸗· 


‚ zubreiten anfangen, gar bald erflickt, und unterdrüdt. 
Wenn der Klee. läuger als drey Jahr fteht, -fo pflegt 
fi zwar unter Demfelben ebenfalls vieles Gras mit un⸗ 
„ser zu mengen; allein, folcyes ift ſchon ein Merkmahl, 
daß der Klee feine Zeit ausgehalten bat, -und er wieber. 
umgepfluͤget, ftatt' feiner aber frifcher gefäet werden 

. mub. . Doc) ift diefes bey derjenigen. Methode des 
leebaues, da der Klee nur Ein Jahr ftehen Bleibt und 


Zenuht wird, nicht zu befürchten. 


terimg für Rind Vieh und Pferde, oder trocken und 
.. zu Heu gemacht, als Futter für verfchiebene Arten des 
Viehes, gebraucht, Den Klee abweiden zu laſſen, 
iſt in vieler Abfiche nachtheiig. 7 
Man rechnet. die gruͤne Stall⸗Fuͤtterung der Kuͤ⸗ 
‚be mic dem Klee gemöhnlid) von ber Mitte des Ma 
9 big zur Mitte des Sept., folglich auf 4 Monathe, 
tm Jahre, Ueberhaupt ift anzumerken, daß der Kipe 
‚ Feiner Art von Vieh eher sur Fuͤtterung geſtattet 
„werden maß, als biser Blumen befommen hat. Die 
Säfte, die er vor diefer Zeit bey ſich führt, And theils 


‚va hoeiſig, und cheils nach niche gepug diaericn folud | 


‘ I \ , - 


* 


groͤßten Sorgfalt gereiniget werden. . Diefe Reinig⸗ 


| 


—— — — —x— — — — - J 


j % 
© .. 
vr 


9 das Dah, vedn Wa zenoſſen web; | 
er Zwar iſt dieſer junge den melken 
r. ‚en-weniger, iuß& andern Vieb⸗ Arten, ſchaͤdlich; "ins 
beffen iſt es doch allemahl ratbſamer, daß man u. 
7 Bey der Fuͤtterung der eiſt die Blumen deſſelben 
abwarr⸗ um fo mehr, als der junge, noch keine Blu⸗ 
men habende, Klee ſehr zuſammen fälle, und man, km 
vda⸗ Vleh nad, Nothdurft zu ſattigen, eine weit groͤße⸗ 
re Menge davon zebraucht, als Wehner fchon Blafien 
geſehzt hat. In unſern Gegenden konimen die Blu⸗ 
er des. Kiend felsen vor Ausgang des Mayes zum 
Vorſchein; bis dabin wuf alſo on ein Landiierh 
mit genugfamen Winter⸗ Inster verforge ſeyn, obzu 
ihm befondets Die porjährigen Kartoffeln, weni: he 
gut aufbehalten find, und auf die im XXXV Th. ©. 
1366, f99: angezeigte Weiſe zübereiter werben, nüßlähe . 
- . Dienſte leiſten koͤnnen. man indeſſen, wie 
: che allemahl voraus geſehen werden kann, ſchon dor 
J ———— Zeit mit der Klees Fütterung den Anfang 
zu machen genoͤthigt, ſo muß, um die allzu fetten 
Geanñ⸗ des Klees einiger Maßen zu mäßigen 2 Suob 
sv da geſchnitten werden. 
. iſt eine Haupt Regel, daß alles Gras undalle 
Futter⸗ Kräuter, die zur Stall: Fütterung geb 
> vı Werben ſollen, zu einer folchen Tages Zeit abgemäher 
| werden, wo ber. Than und Nebel ſchon vom denfelben 
. Vyetrocknet iſt. Hierbey liegt die Geſundheit des 
Biehes, die, nach der Erfahrung, durch die giftigen 
. ‚Nebel und Ausdauftsingen öfters gar fehr leidet, sam. 
- ,, Grunde, Die Bewahrung des Virhes vor alleriey 
‚.Reantbeiten-umd Seuchen, ift mit ein Haupt Vorteil . - 
der Stall: Fütterung; dieſer aber würde bey Limes - 
Ä fung gedachter Vorſicht offenbar verfehlt werden. 
Man thut daher am beften, daß man den Klee und 
andere zur Stall : Sütterung beftinimte Kräuter 
nicht anders, als in den Nachmittags⸗ Stunden, 
. \ _- 6% 








J 


». = 


” . _ no £ * 


Pr. Sin, | 
abhauen, ud fo. oil, als. aufden folgenden "Tag ger 
braucht wird, da die Futter⸗ Behäkmiffe bringen lüfter. 
. Denn in diefen Stunden kayn..man mit Zurerlaͤſſig⸗ 
„ keit überzeugt ſeyn, daß fein Thau noch Mebel mehr 
. auf dem Klee hafte, ſandern alles ſchon durch Die War⸗ 
me bes. Tages und ;durd) die Sonnen⸗Hitze verzehrt 
: worden fen. Wird gleich ber in bes Hige gehauene 
.. Kies, zumahl wenn er, ehe er nerfüttert werden kann, 
24. Stunden liegen Bleiben, folt, etwas welk, ſo frißt 
ihn dag Vieh doch mit vieler Begierde, und er iſt dem⸗ 
ſelben, weil das gar zu geile Weſen davon ſchon ewas 
gntsangen iſt, eher zutraͤglich, ale ſchaͤdlich. Es 
muſſen aber die Buͤnde, fo bald fie in das Futter⸗ Mes 
haͤltniß kommen, aufgebunden, und der Klee duͤnn aus 
einander geleget werben, weil er ſich ſonſt erhitzt, und 
das Wieh ihn alsdann nicht gern frißt. Ban muß 
auch den Klee nicht unmittelbar, machdem.ar ges 
hauen worden iſt, zuſammen biaden und einbrin⸗ 
. ganz ſondern ihn einige Brunden «uf den Ohwa⸗ 
Fi laſſen, damit er erſt etwas bewelfen 


a 


rs r 


Es ift ferner eine Haupt Regel, daß der Klee zu 
allen: Zeiten nicht ganz und unzerſchnitten vorgewor⸗ 
: fen, fondern daß Sädfel davon gemacht werde. 
Man hat es aledann allezeit in feiner Gewalt, dem 
BViehe das richtige Maß, mieldyes- es von diefer Art 
des Futters haben foll und muß, gehörig zu beſtim⸗ 
: wen, Die befte bierunter zu beobachtende Metbode 

: beftehe darin, daB man dem Viehe die Haupt- Futter 
in Klee» Hächfel gebe, und den bfoßen Klee mıt jur 
: Weränderung, eben-fo tie im Winter das Heu bey 


[el 


Kon 3 


— 


‚den Waſſer⸗Futtern, vorlegeg. 


⸗ 8 
a" Er v0. v 3 £ Mas 
4 


J 


ba fie Ge Bun ne aeg Mu 


‘ meiner Gate, — mit einer ſtaeten 
i Xben ft, bie Küße: verpachtet hatte; and 
felslic) für deren ordentlt 


Machter über! en hatte, selber Garge iron mußte, 
‚ji ee es bergeftalt vr, Ki da Verden in den 
5 


, Stunden von 5 Uhr an, drey Haͤckſel⸗Futter hinter 
einander befamen. Gegen 8 Uhr warden ihnen einige 


! Binde bloßer Klee in die Kaufen eingeſteckt. Um 9 Uhr 
bekamen fie. wieber 2 Hadfel⸗ ußter; und um ıı Uhr Was 
> ‚von Die Raufen abermahl mit bioßem Klee, doch nur ganz 
oh angefüßt, worauf fie alsdann gegen 12 —5 
€ getrieben wurden. Um 2 Uhr nachmittags 
‚men fie aufs neue drey Häcfels Sutter, und gegen 6. 
. bloßen‘ Klee in ben en.‘ achdem fie hierauf hr 
Traͤnke getrieben eek erhielten fie abermahl zwey rn 
1. fels Futter, und nach vollbrachten Melken ‘die Kaufar mit 
..bleßem Klee angefüllt, Ben biefer Futter sDrbnung. habe 
ich meine Kühe jebengeit in bem beſten und milchreichtzen 
Biken Wr ten, bin gehen aber anch ſtets verſicheri ge⸗ 
liebe daß ſie —ã8** uͤberfuͤttert werden koͤnnen. 
Matt toird zwar, wenn man diefe Futter⸗Ordnung 
naͤher uͤberlegt, toabenehmen, daß die Krippen und Mu⸗ 


— eBay un 


r "als wenn forwoht ey der Re ⸗ als an Bi blieben 


uͤtferung, bie Krippen Raufen, nach ber 
Bi Sehlendrians ⸗ Art N ebeamahl völlig ange 2 
„ vol geſtopfet worden. Kor beyden wurbe dem ehe 
mer nur wenig, und kaum ber dritte a —— — 
* den —— GE lee en Sa la 


> dert, aber ihrer u 










— ,f 
Fa Ge ve EZ 77 
5 Wirtbſchafto/ Derbeflerungen, (Guu. 078, 
*. ‘ DER ar eo... Bar . . 3* x 


— 


m , 


1 


2 " Mee.“ — 
Dietnachſt iſt die Verfuttetung bed Mech in’ Haͤck⸗ 
Tel; auch zut Erſparung des Futter⸗Krautes eben ſo 
Aothwendig, als rathſam. . Den Küpen darf deshalb 
an ihrem deboͤrigen Maße der Fuͤtterung nichts abge⸗ 
brochen werden, ſondern fit muͤffen jederzeit reichlich 
davon bekonzmen. Daß aber, wenn der Klee unge⸗ 
ſchnitten vorgeworfen wird, die Hälfte davon in dem . 
Miſt komme, if;gany begreiflich, und hierzu ift diefes 
Sutter» Kraut zu koſtbar. Ben dem Haͤckſel ⸗Fuͤttern 
Hingegen geht nicht Daß geringite- verloren, ſondern es 
- Bomme dem. Biche- alles. zu r t 
ein Landwirth, der feine Kühe mit Klee⸗Haͤckſel füte 
tert, nur balb fo viel Klee, als ein anderer, weicher 
denſelben ungefchnitten vorwirft. Man glaube nicht, 
dab die Kühe den Klee Häckfel nicht eben fo gern,. als 
Den bloßen ungefchnittenen Klee, freffen follten. Sie 
werden gewiß, "wenn nur nicht auf ein Mahl zu viel 
eingefchürter, ſondern die oben angezeigte Ordnung da⸗ 
bey beöbachtet wird, nichts davon in den Keippen zu⸗ 
ruͤck laſſen, ſondern alles rein auslecken, und dabey zus 
gleich bey einer beſtaͤndigen Freß » Begierde erhalten 
"werden. . Im Anfange, fo.lange der Klee. noch ſehr 
weich ift, muß zwar, damit Derfelbe in ber fels 
Rode gehörig folgen koͤnne, etwas Stroh mit unterges 
fehnitten werden; nachher aber, wenn die Stängel 
ſchon ftärket geworden find, ift folches nicht mehr nds 
thig. . Die Kühe frefien auch Das bey dem fetten und 
‚weichen Klee mie untergefihnittene wenige Stroß, weil 
faſe sicht merklich iſt, vollfommen gut, und ed 
m ihnen zugleich, zu ihter Erhaltung ud: Bes 
ndheit Im. 


Eben ſo wie, und aus eben bem Brunde, warım mat 
Beh Weide: Kühen das im Sommer in die Raufe gefteckte, 
und. von ihnen übrig gelaffene, Stroh wegnehmen, und 

diches wicht darin laffen, oder mit: neuen Strohe vormi⸗ 
ſchen fol, muß auch, wenn den Kuͤhen im Stalle geſchnit⸗ 
kener Klee mit Haͤckſel vermengt vorgeſchuͤttet wird, bie 
n Krippe 

. N 


! 


den, als das Vieh andgebunden 
nke getrieben wird, damit dem uller € 
benomuten werde, und alles eimeſchuͤttete Futter von deu 


* ‚aller Zeit recht rein audgefceflen werden koͤnme. 
—e— überhaupt die Kühe gebalsen werben, deſto 


eſſer werden fie bey ber Stall» Fütterung gedeihen; tweL 


ches denn aud von dem fleißigen Einfireuen mit zu verſte⸗ 


hen iſt. Unreine Krippen, und fein tro es Lager, würde 
‚eine ſonſt im Übeigen gufe Methode Be’ ben Tuüttern feht 
zur —E 5 ſete 
Dir bey der Sommer; Stallfuͤtterung der Kuͤhe 
vorfallenden Befhäfte, naͤhmlich das Maͤhen und 
Hereinhoblen des täglich bendthigten Kleezs oder andes - 
tee Sutter s Kräuter, und das gaͤckſel⸗ Schneiden, 
laffen fich nicht fuͤglich von einander trennen, indem 


die zum Maͤhen und Einbringen des Klees beftellten Ars 


beiter viele mäßige Stunden haben, die Haͤckſel⸗ 

Schneider hingegen mit Arbeit uͤberhaͤuft ſeyn wůrden. 

Daher muͤſſen ſie Fin einander zu Hilfe kommen, 

und die Häckfel = Schneider muͤſſen auch jugfeich ; 

Moaͤhen und Einbringen des Klees gebraucht \verden, 
Daß eine züchtige Mannsperfon von grünen Fulrer 
taglich ganz bequem 3 Wiſpel, oder 72 berl. Scheffel 
Haͤckſel auf den gewoͤhnlichen Haͤckſei⸗ Schneidelaben 
. wubereiten koͤnne, Bat Hr. Dräf. v. Benckendorf, bey 
. ‚Gelegenheit der einige Jahre hinter einander auf feinem 


Gute mif Klee ⸗Haͤckſel gefuͤtterten, Ekni zi ra fing _ 


Pferde, durch angeftellte Verſuche für tichtig befuns 
‚den. Es ift hieran auch um jo weniger zu zweifeln, 
‚ wem man erweget, daß eines Theils Das grüne Fulte⸗ 
den Haͤckſel⸗ Schneidern tvelt menigere Mühe, als dag - 
harte und trockne verurfachet, uud andern Theile im 


den Sommers Tagen hierunter weit mehr, als in den | 


kurzen Winter + Tagen) "verrichtet werden kann, auch 
ber Klees Hockſel für Die Kühe niche fo kurz als der - 
BStiroh⸗ Haͤckſel, geſchnitien werden darf. Wenn man, 
wie Ic unten zeigen werde, für eine jede auf Sommer 
OR en. Xxx URN 956 


J 


Be. ,. 461 


\ Sa 


[4 


. 


ı° N * 


® 
“» 


Eiiufiierung ſleheide Kap tägfih a beri. Bepefe 


Filee⸗ Häsffefannimmt, fo werden zu einer Kub ‚Mel: 


kxerey von 1o0 Stuͤck⸗ Kuͤhen, taͤglich 20q berl. Schef⸗ 
fel von dergleichen Klee⸗ oder andern von grünem Fut⸗ 


— 


ter zubereiteten Haͤckſel erfordert. Da nun, nad) dem 


angenommenen Sahze, drey tuͤchtige Mannsperſonen 
aich 216 borl. Scheſſel Haͤckſel liefern koͤnnen, fo 
werden für 100 Kühe, 3 Perſonen volllommen hinrei⸗ 


chend ſeyn. Bären es lauter redliche m leißige Leu⸗ 


. die ihre Mebeit gewiſſenbaft verrichteten, und das 


—X 


Beſte der Herrſchaft ſich angelegen ſeyn lieſſen, ſowuͤr⸗ 


de ihnen noch aufferdeut das tägliche Maͤhen und Eins 


‚bringen des benoͤthigten Klees nicht unmoͤglich Fallen. 
Allein, da man, zu unſern Zeiten, auf einen ſol 
Fleiß und Treue des Dienſtvolkes keine ſichere Rechn⸗ 


“ung machen kann, fo wird. dieſen drey Haͤckſel⸗ Schnei⸗ 
dern noch ein vierter Mann zu zugeſellen ſeyn; dieſe 
vier aber koͤnnen und muͤſſen alsdann das tägliche Maͤ⸗ 


ben. und’ Hereinbohlen des Klees nebſt dem, Haͤckſel⸗ 


SEchneidein zugleich mit beſorgen. 


Damit auch hierunter eine gewiſſe Ordnung beobs 
achtet werde, "Förinte folgende Verfuͤgung getroffen wer⸗ 


den. Su den Fruͤh⸗ Stunden, bis gegen 8 oder 9 


r, bleiben diefe vier Perfonen insgeſammt ben der 


Ubr 
| ade : Lade, weil es, pben erwähnter Maßen, dem 


se, fo fange der Thau anf demfelben ſteht, zu bauen, 


nicht enehfam ift, Ilsdann gehen zwen van benfelben 


m Klee: Mähen ab... Diefes Futter⸗ Kraut‘ mäßte 


u ab. 
yhlecht gerathen ſeyn, und % r dürmflehen, wenn nicht 
= men in dieſem Gefchäfte exfah 
yon bochſtens zwey Stunden den Bedarf eines Tages 
maͤhen ſollten. Nachdem dieſes geſchehen iſt, kehren 
ſie wieder zu jhrer vorigen Arheit zurück, und koͤnnen 
“dei. bes 

das Haͤckſe | 
bereite bemerkten Gtunde, Da 


ne Maͤnner in einer Zeit 


ens.ı Stunde, bis Der Mittag eintritt, 
: Schneiben Be Aus dem ebenfalls 
‚ber Klee, ehe ex eitiger 

77 Beachte 


Be, 4483 


ee, och öinahd bewelken mihge;-. gehen Die 
* atderit: Hãckſel Schneider, welche he Ä 
Zornattag Gen der Häckfel? Lade gebliebeii wären, .prwe, 
es anr vum? Binden und Einhoblen bes-gemäher 
Sebald fie ein Fuder dawon alifgebun: 
* ſahr der eind von ihnen danrit nach dem 
Se ad/ der andere aber bleibt auf dem’ Nleeſtuͤcke 
ehr Nie cadeſſen die Ladung fuͤr das Weyte Fuder 
den. "re, höchflend drey gute Fuder wer: ⸗ 
en aomahl u der oben gemeldeten Quantitaͤt Haͤckſel 
inreichend ſeyn. am Raben eines jeden Fuders rech⸗ 
e ich höchftehs ı Stunde, und Folglich zu Biefem Eine 
eingungss Gefchäfte 3 Stunden. Gegen 6 Uhr keh⸗ 
en alfo diefe sven Männer wieder zum Hoaͤckſel⸗Schnei⸗ 
en Eee dc ımd in ben nr oc ben Bude —* 
e/ ehe det Abend ein t, y bi fte 
mige Scheffel Hackſel zu Hufe ſehneiden Können. Bey 
g einer ſolchen Ordnung werden alle dieſe 
ſrbetren von vier Miannsperfonen, ohne daß ſie dabey 
er übereilen nethig haben, gar Tüglig verrichtet J 
en koͤnnen. 
Zudem täglichen Einbringen des Riens;: werden, mas... 
—* Weiſe, * erfordert, und ein —** | 
er folches mit ftihen Mferden thm Inffen will, muß 
hs lich ein Geſpann auf einen — an dazıt —* 
—* ſcheint ein Umfiant ja fein, weicher die Eom⸗ 
ner s Staͤllfatterung beſchweriich und koſthar macht, 
nenn enn Guts⸗ er, der nicht ſeiue —— 
chafts⸗ Geſchaͤfte durch dergleichen Mebendinge vers ⸗ 
Auen will, ſchon zu dieſer Arbeit ein Eigenes Geſpann 
Ancng Fat auch ——— 
9 kann leicht gehoben, 
berden. Doß der Ai mit. —* ea ——8* 
verden Müffe, iſt keinesweges dig, ſondern es 
dee eben ran —* mie! an, mb —ã — 


er 





\ . 







- 8 ——A— 
Bu“ Bi zuäfle, —2 
An N nen * J 
um Erflaunen * —5— werde ich weiter 
er —e——— —ES ——— ——— ken 
v9 ——— au di ap —* 5* hehe 


- : MBegen ter Di 
| oben feftgefeßte a ⸗ 
noch ein 


ger 

 vielmehe wied ihnen ‚Diefe taͤg⸗ 

i Vensegung Dazu beföder! fühlen 
u Band mit I —* Kam 






— MO O3 — — — — or 
’ 
-® 


BE n vn. 
Klee, | 485 


| Re a geben Aflegt, —* veſe 


noch vollkommener ma Auf ſolche Weiſe erſparet 


J nicht aifeks der Eigenthümer ein ganzes Gefpann fer: 


neoft In t, en en u 


— 3 halten müßte, fondern er kann auch 


von dem Berfaufe der aufgeftällten vier Day 


| : * einen ganz angenehmen kleinen Gewinn, de 


für für jedes Sche wenigſtens auf 8 Thir. rechnen darf, 
— einem und andern Orte ein | 
an einem und an rte 83. 


ante, be —— 
t ſeyn, da ew S zu 
bſtbar fallen würde, 10 


ben wir ja in unfern T 
Erfindung : von Hand : Haͤckſel⸗Muͤ * 


bie nüßliche: 
Dee —— weiche von Pferden oder Och 
F ben werben, 


alle Sumden 4 he * 


getri 
J — 5 und wodurch: alfo täglich ganz * ich für 500 
und mehr Stuͤck Rindole u an RN: aͤckſel⸗Fut⸗ 
a gef * werben Bam; fi 





ke ⸗ —— ierbey wird Ak niemähls 


leiden, und auch Mich genug geben. Mur 


Hunger 
muß dem Wiek memahls zu viel Futter eingefchüttes, 
! —* ihm ſol em zwar oft, aber immer me in einer 


R Quantitaͤt, bie ſie jedes Mahl mir Appetit aus⸗ 

en, — "Das auf sung safape 
tterumg fle ‚ wenn es gehörig gepfleger 

werden fol, muß täglich 16 Sutter bekommen. Wenn 


/ 


63 mian 


TITTEN TT “. 





| 486, | an 





J auf den ‚ganzen. Tag —8 
——** wur Tpeite anche, fo beſteht jede F 
ai 2 berl. Megen. Dieſes ift eher noch zu viel; ats 
..zu wenig... Da auch die Erfahrung lehrt, daß aim 
Stuͤck Vieh immer fräßiger,. als das andere, iſt, fo 
muß zur Beforgung der Fütterung eine. vermänftige 

Perſon, die eine gewiſſe Art von Ueberlegung befige, 
ellet werden. Dieſe muß auf das Wish, ob es 
mehr ae pas ai —* ——ã— — 
> nad) dieſer m letztern von 
| en Maße verhaͤltnißmaͤßig abbrechen, und folches dem 
erſtern zuſetzen. Auf ſolche Weiſe wird das beftinmmte 
zZutter⸗ Maß im Ganzen jederzeit volllommen hinrei⸗ 
end ſeyn. * ſolcher Abſicht muß das mehr oder 
weniger fraͤßige Vieh nicht unter einander ſteben, ſou⸗ 
9* en jede Gattung muß feinen eigenen Kumm, an wel⸗ 
em es beyſammen gefüttert wird, haben. Ein apfe 
ur ‚. merffümser Landwirth kann entweder ſelbſt, ober har 
‚ buch. feihen Wirthſchafter, wenn er nur bey der Fuͤt⸗ 
‚ terung einige Mahl gegenwärtig bleibt, das Fe oher 
weoniger fraͤßige Vieh gar bald von einander —— 
den lernen; alsdann aber wird es ſehr leicht fallen, das 
fraͤßigere von dem weniger fraͤßigen auf die vorhin vor⸗ 
ſchlagene Art abzuſondern, und einer jeden Sorte das 
Futter nad) dem Maße ihrer Freßbegierde —— 
Die weniger fraͤßigen z. B. bekommen, De eine 
Fütterung, wir 13, die fräßigern aber a3 
ner iſt hierbey als eine notbwendi — 
daß das Vieh niemahls eher’ ein friſches ——— —* 
me, als bis es das vorige zein ausgefreſſen hat. 
„ fehr felten wird folches van dem ımvermünftigen Of 
. beobachtet, fonbern, „wenn bie Futter - Stunde ge: 
kommen ift, . das Vieh mag. ausgefreflen "haben oder 
nicht, das feifche Futter immer wieder auf das alte ges 
.; fchüttet, Da es nun,der Natur des Viebes zuwieder 
das ale von feinem Athem erwaͤrmte we une 





A ci 
185 


fen,.. ud das ſriſch Darauf gefchüstere. echen lals Davos 
angeſteckt wird: fo wird zuleßt das auf ſolche Art vers 


dorbene Futter aus der Krippe in den Mift geroorfen. - 
. Mie viel Sutter auf dieſe Art an folchen Orten, wo 


—. — 


‚Feine richtige Ordnung eingefuͤhrt iſt, unnuͤtzer Weiſe, 


und ohne daß es dom Viehe auf einige Weiſe zu Nuhten 


kommt, verſchwendet werde, iſt aus der Erfahrung zur 


Genuͤge bekannt. Billig muß dem Viehe nicht eher 
von friſchem eingeſchuͤttet werden, als bis es ſeinen 
Hunger durch ein gewoͤbnliches Brummen von ſelbſt 


anmieldet; dieſes iſt dag ſicherſte Zeichen, daß es wie⸗ 


der Appetit babe; alle Nahrungsmittel abet, ſowohl 


,. ben Wenſchen als Vieb, gedeihen deſſer, wenn fie mit 
. ‚Appetit genoffen werden. 


Da an tielen Drten,i quch für die Zug: Ocfen, 


. neben ber Weide eine. — immer 
nddig bleibt, fo ſchiar ich in unfern Deuefchen ndebii 
chen Gegenden der faanifche rothe Klee am beften dazu. 
Darch diefes Mittel koͤnnen die Zug s Dchfen, * 


die Weide durchgehends ſparſam, ober für fie n 


tauglich iſt, gar fuͤglich den ganzen Sommer hindu | 
.. auf dem Stalle unterhalten werben, Die bafte Weide 
., wird Dun ‚niche fo viele Kräfte, als fie von Velen 


‚ Klee 


Sutter zu ertvargen haben, ‚geben koͤnnen. Ihr 
Wohlſtand wird dadurch noch um fa mehr befoͤrdert 


. werben £ätınen, da fie, nachdem fie ausgefhannet wor⸗ 
dhen find, nicht erfl, um ihr Butter zu fuchen, weitumn 
her gerieben werden dürfen, fondern foldyes in dem 
 Stolle auf eine bequeme Art genießen, und ſich daben 


x 


.. gleich von ihren Ermädungen ausruhen. Die Hüt 


. unge: Pläße fiegen öfters von dem beſtimmten Arbeſts⸗ 
. Drte weit entfernt, und die Ochſen werben, bey ſolchen 
Umſtaͤnden, bey untergefpannten Pflügen durch das 


weite hin und bes treiben mehr, als durch die Arbeit. 


Steoelle aber ſind fe dieſer Aubegagmiichten üoerhoben, 
— 3% 8 


ſelbſt, ermuͤdet. Ben ber Klee⸗Fuͤtterung auf dem 


wur 





F 


. » " 


notwendig. . Bent in 
2 ordentlich zugehen follte, 


" ' ’ 
ı “ oo. .. 
. \ . 
Pe — 
nn . 
N 488 
‘ un 


ts Au? PEPPER ER ” e., re - J en . 
und Binnen gleich von dem Stalle ans zur Unmwechfels 





en 
| Bejufanet und Borfiche verfahren werden. Den 


a) 


4% 
Biuse Gaben färinen, 2a det Herden — | 
benfalls Feine ſchaͤdliche Folgen davon age mach 
vobhl banptfächlic ihrem Bigigen Magen, der a 
nett beffer verbauen kann, zu zufchreiben iſt. Mur in 
Aufepung ber Ochfer lehrt bie Erfahrung, daß ſoiche, 
wenn fie 3 bis 4 Jahr den ganzen Sommer Feige 
mit Klee gefüttert worden find, davon anbeächig, und 
zufege gar fäulifch werden. Um diefes, fü viel moi, 
zu verhüten, muß man genau darauf Acht haben, Ich 
Die Ochſen nicht eher mir Klee gefüttert werben, ad: 
pi er eh —— bat; denn die erſten Gafte 
es 
anrichten, Demnaͤchſt —** Klee ai 
wenn er ſchon Blumen hat, den Ochfen. 
emorfen, fonbern gegen etwas —5 

—— werden. Sie freſſen —* de ir 
“gern, als den ihnen bloß. rue nen Klee felhfl: - 
Dads mit untefgefchnittene Stroß aber maͤßigt daarch | 
‚feine ben fich führende Salze Die allzu * Reit 
des Klee. Kin Landwirth, ber die fen. des 
Ä Sominere meiftentheils niit Ktee zu Intern gendtbige 
| ut überhaupt wohl,. wenn er feine Einrichtung 
eg alt macht, daß er feine Ochſen⸗ Heerde alle ander . 







vererwähnten ehem. . 


4 Jahr umwechfeln, "und wit neuen verfehen kinnz; * - 


alsdam hat er auch bey Diefen Thieren Feinen Schaden 
von der Klee⸗Fuͤtterung zu befuͤrchten. ‘Dein da Dies 
felben Dadurch ungemein zunehmen und- ——æ— 
den, fo wird ihr Verkauf, wenn man, mı "Die 
vor bemerkte Zeit beobachtet, jederzeit mie Bortpei 
le gefchehen koͤmnen. 


Daß die Kuͤhe des Hm. v. er von der Klee 
nicht fänlifch ober 53. geworden find, 


ab werben —* Da 5** aber buch ern 
Ä * anni digen Wirthen die Schaͤd ge 


.  Küben verfichert worben jr vu war, man " fo! 
5 


\ 





/ 


= el Rec 


viel haben 


ſHlucke, fo iſt in einer Biertel⸗Stunde das Thier ge: 


« ' ‘ ’ ' 
‘ «4 
D J " ß . ’ 
« ‘ [3 


fen: fo bat arrindet. unb v. B. die Eupen —X 


es ft wohl ferner noch ber‘ Einrichtung zu zu —— 5 
* e des Tages ſo oft ausbinden, und zur 
I a aber bey * ſen nur 






der Klee, 
| = bem ae im Ei ſehr hitzet, —X ein Roh in 
Henn van 3 einen Stall kommt, in tmeitjem bi bie 


unb gleichfems auch ag auffaflenbe *. 
Pet bon der heſondern Augbunftung ber Thiere, als 
—9— crementen derſelben bey der —— 
18 a6 being! e Einatmen einer ſolchen mit 
— 2 — Dünften geſchwaͤngerten Luft, fan auf biei ie M 
Theile der beſtaͤndig eingefperrten Thiere eben nicht die 
irku . Daher diene es nicht nur zur Sefund⸗ 












Bieten ‚aß Bafelbe — 


e, fonbern auch einen Luft = Wechſel im 


J * beſorgen 55 matt auch de Verminderung 


. Dit ABdruie I b in dent er. Ställen zur ommers⸗ Zeit an⸗ 

, aubtingen pflegt. 

v Wird das Rindvieh mit frifchem umvermi Den. 
bäufig gefüttert, fo erzeugen ſich in den 


| — ; men tn deſſelben Winde, welche endlich Die Häute une 


. „Reingen, die- —* ⸗Hoͤh en, ur h * Die gu 

J erplahen au gen, ‚und alfo eine gefährliche 
quch Darm ⸗ Gicht verurfachen, Im Au 

de Htcbeig, find abführende Mirtel wirffam. Over 

man nehme ein Talgs Licht für 6 Pfenn., und ſtecke 

es mit Dem unterſten Dicken Ende, obne ed zu zer⸗ 

brechen, fo ganz der Kuh oder dem Ochfen in den Ras 

£ 48 welcher von einer andern Perſon aufgeſperret 

ı . fon muß, halte alsdann den Rachen zu, und balte des 

N Wieres Kopf in die Höhe, damit es das Licht hinunter 


wiß 


. "ten yon Arbeiten gegenhalten. 


— — — — — — 


| .® 
wieder beſte. Man eaun die Dhſen an dem⸗ 


0 

felben Tage wieder vor dem Pfluge gebrauchen. Ein 
„anderes ebenfalls unfehlbares —* iſt, dem Sithe 
. einige Map fri ch gemolkene Milch Taufich etmugie 


es 3 Stunde im Hofe herum zu führen, und ihm i 8" 
bis 9 Stunden nichts, alsdann aber. einige Mabl que 
Han vorzulegen: ‚Man Hält auch dieſes Für ein gutes 


Mirel, wenn man Butter oder Schmalz, in ber Groͤ⸗ 
.. "Be eines Eyes, yon einem geftbnittenen Schiveine n ie. 


Fr + Maß Branntwein dem Franken Thiere eins 


fat Bon mehrern hier dienlichen Tun, ik im 


E78, fog. und im V Th. S. 519, ſag. 


Gym gefhehen den der Gefahr des Beate, 


men mit einem 5 eine Oeffnung, der 


| linken Seite, zwi Ks dem Sr 
| den, fenkeecht in gr von Winden auögedehnten 


Leib, und hält die Bunde eine Zeitlang offen. Die ſes 


‚Mittel findet man ebenfallg a, ang. D, beſchrieben, ind | 
ı Big. 22. abgebildet, BAER 000g 


Sen. u enckendorf Berßcherung, iſt 


Klee auch für fer ein geſundes und Präftiges DRafe 


unge - Mitte, Er bezeuget aus vieljähriger eigener 


"Erfahrung, daß Pferde, die mit Klee gefüttert wer⸗ 


den, feines andern Futter⸗ Kornes beduͤrfen, ſondern 
bloß ben dieſem Gewaͤchſe die nöchigen Urbeitkn,. € | 
fo wie bey dem Hart⸗ Futter, ven koͤnnen. 


il ‚bat nicht zu befürchten, daß-fie dabey von —* 


men; vielmehr werden fie dabey, auch mitten unter der 


Arbeit muthig, un und nehmen augenfcheintich zu Bey 
.. dem genteinen Graſe bekommen die Pferde zwar quch 


ein gutes Anſehen; ¶bey der geringfien Arbeit aber ers 
mübden fie, und wenn ſie nur ein wenig in den Arbeit ans 


„gegriffen werden, ſo gehen Fleiſch, Muth und Kräfte -. 
in kurzer Zeit verloren. Der Klee hingegen. gibt den 


Pferden wahre und wirkliche Kräfte, wie bey alen Mrs 
Pr 


| Zr 
e | degns Bent In 22.066 dei Ropenimg. 
E z— 210, den Sommer: über, wit | 
Br Klee for hi erden als auf 2 his. 3 Scheff. Ger 
n⸗Landes wachfen fan, ba man hingegen zu der Gras 
Ban eineg Pferdes auf bem gelbe, bisweilen wohl 24 Sch. 

Band braucht; man erfparef alfo baben viel Band, wel 
ach Butbefinden des Eigenthaͤmers zu einem andern ı 
etsenhet werden fa 


— Besuche an an. 
* Bas Im». Chin ei Bin im &p5, © Mt 


3. 1772, if der Klee ein vortreffli 

‚ Beförderung der —* und —E aller Claſſen er 
 , Pferde, wenn man ihn im Binter getrocknet, und im ons 
“mer grün, geben kann. Geht man vorſichtig mit diefem 
nahthaften 1 Aufter um, fo hat man fich keinesweges vor den 

H ſchlimmen Folgen zu fücchten, bie —— — 
I en werben, Man bite fich daher nur Aberhaupt, 
0a man die Pferde auf jungen oder naſſen Klee meiden 
€, und gebe ihm von erftern im Stalle nicht niel,: ben 
oa kn aber niemapls, wenn ernicht vorher trocen gemacht 
le Das ficherfte V Verfahren, wodurch aller Schade ver⸗ 
‚ mieben mpft vom Ktee; fo \onge 

Br Img De auf anfdn lich, wie an vielen Orten mit: den 

* 8 ter unter das Bad Ger, 


| A —* n be 
Ten onen 0 se 
| 38 En I 








Dröfen, —A ärſchl ägige- Bene ohne —— 
ander ney⸗ Mittel wieder 2 

R —* en a nt vup 
Weil die Mferde den Klee fehr gern freffen, und . 

damit faſt nicht zu erfäctigen find, fo iſt niche rathſam, 

raß man ihnen folchen fo bloß, wie mit dem Sraſe zu 
veſche hen pflegt, vorwerfen uff weil fie leiche darin 

ER |, 


nun .. 307 
. 


md Yerdirbt, nieht fortgeſe a an a 
ings Harts Futter NEE 
Br — ⸗ — —E en A 








u. af: —— unp ſich Veen * 
— — ei ee 





Fi . | Key \ | — 3 “ 
| Ya 
hr daß man ip im. J 


ange, — pi und gart ift, bee j 
ft verfüß 


er zu Haͤckſel ſchneiden, umd auf ſolche 

tern Täffer, wodurch zugleich viel Klee, den. ſonſt die 
. „‚Bferde aus den Raufen werfen und unfr die Fuße te⸗ 
"ten, erſparet wide m die Seaͤngel des Klees 


puißret Wollforimenpeit had eine pe en Har⸗ 


gelanget ſind, Finn er au mit 
—— — ee. m auf * —— ber 
ebri 








"oe danye Harte Suter. erfparenn 
Man nehme an, daß auf einehr dnd;e Sur 12 Diebe 








ochen, | 


—** ER endet Reifen an rar. bb er 
a — ‚et en * * 








Statt findet, feine beſondere ee in der Wi 


. Bw 


Ar 
vorzufallen, fondern Man gebraucht die gfecde alsdanı 
—ãõe * me —* 


N 


wicht dacan, 
he 
AR —5 — Beate te | 


gehalten twerben en Unter 2 Wifpel MengerGülte, 





; ia, | wi 
—X e bercu⸗ kein weite, 
‚N gegen diefe and be it en Zac, a LT 
" : angepriefene Hier ; Bürterung innen 


Von der tterung d werde 
“ch weiter 2 ” SSR 










eine, A fan 17 8 
——— gefkumune ie. 


D * ‘ 
Pa 4 Pr } 4 » 
r v * = 
Riee \ 
; | 


en gewiß va fle,. wenn’ fe auf gehbeige Are 
| — gefuͤttett werden, nd ri er 


denn ed gidt gern — 


— 


— Grund Auf ben Beben des Pfer 


— 


2 7 ART 





M ARE SR der allg nn ter 
Me — nes, —*æ— 


ee late Sutter gr de Geweine, Aber es iſt am. dk 


wenn derfelbe nicht m * —— * Futter ge — — 





FE a * — 


Hr. Ku er Me. in feinen Unterer für. 


den Land: und Bauersmann a; d. 3, & 223: 
„Auch Schweine füttert man vorthei lee. Man 
ſchneidet ihn in Hänen Schn — *8 feichen bfe 
Strohſchneidſtuͤhle — — wirft ihn ben & 
: auch ihren Ferkeln, vor; aber jedes esmahf nur fo —* als A a 
F . auffe en, daß feiner verdorben wirb füts 
fo in Staͤllen, ober im Hufe, oͤder fercht fie eben . 


chiveinen, 


Dig nt eineni Drie, wie Schafe, fit — auch ſo friſchen 


u viereckig 
Er) ir en —* —*3* ee 






rg 
edge Bas naͤchſtens 


ER 





Macht man börgleis 


\ 
J 


— Die 6 
Och * LE ee — 
mein. . Sie ne ohne ehe En von EL 


at fie Er ie md 


\ 


ausm 





. 4 ' r r . 

. ' ‘ — 
⸗ x 

v 

& » . 

m . r . [} “ f k ] . 

D . j 


8: 





828 


er bee * ir nn, auf die jeht beſchriebene 


ae 
N FR, grün verfüttert, fordern auch zu Sen gemacht, 


cnem Jahre wey, an —* been Die 
— Po aan Mir mar 


und grtrocknet, genußel. 
"BI men den —— wel es in Ei⸗ 


efügehen kan, 


| 5 und trocknes Better, Di * ae uf auf einander 
" . döfren ann, fondern auch anf die Beſchaffenheit des 


F 


1 — ſelbſt, zu ſehen, als bey. welchem zum Rieder⸗ 
en die beſte Feit diejenige iſt, wenn er eben in die 
uͤthe zu gehewranfängt, weil alsdann feine Stängel 





FE md dee vol Kraft nd, auch die Wurzeln fichin 


;' "ehem flächen und Iebhaftern Zuſtande erhalten, um 
hernach defto geſchwinder und flärfer aufuſchießen, als 
' woran vieles gelegen ift; Da hingegen den längerm Wars 
ten, und bis Alle mehrentheils ungleich Fommende Köpfe 
in der voͤlligen Bluͤthe ſtehen, oder einige gar in ben 
Samen rg neben, welches gleich nach der Bluͤthe ger 
Mae — —2** rauher und unkraͤftiger wird, 
— in die Koͤpfe hinauf 


—— erfchöpfet werden. Bey 
: dem Maͤhen des Kies, naht zu grünem, als au 
trocknem Futter; iſt Borneßnifich baranf zu fehen, 

——— nicht verſtrunkt oder ungleich, fondern ſo eben 


2 Mnb.niebeig anf. dem Boden binweg, gals es ni ſeyn 
werde, 


Saun, meil diefes den beſſern Wuchs 
und:das Anefchlagen der jungen Schüffe gat ſeht befoͤr⸗ 


dag. Der eeſte Schnitt gefchieht etwa m Anfange 


J* 


5 
des Jun.; dee zweyte gegen die Mitte des Jul.; und 


„ber dritte, in ber Mitte des Auguftes. Der zweyte 


| * deiite Scholti ſind nicht ſo ergiebig, alß der erfte. 


bein Trocknen des Klees ‚ wird A 
—* Hai ge dee Reben —* 8: 


a 
⸗ 


ben iſt, fort. 


Bet. dor 


. . . * 
Ober.Deutſchland find folgende zwey Arten die ge: 


bräuchlichften. Wenn der Klee zu verblühen anfaͤngt, 
wird er gemaͤhet, und bleibe bey gutem Wetter an 24 
Stunden in Schwaben liegen. Sodann bringt man 
ibn in mittelmäßige Haufen, worin er a bis 3 Tag⸗, 


“ überhaupt ſo fange ftehen bleibt, bis er fich inwendig 
recht erwärmt hat, worauf. er wie anderes Heu: Fit: 


ter bearbeitet wird; Man enthält fich abet deswegen .. 


- des anfänglich zu vielen Bearbeitens des Kleed, weil 


fid) fonft die Blätter zu ſtark abreiben, daß man faft 
nue allein die Stängel auf den B 


r\ befommt. Auf, .- 
eine andere Weiſe aber wird der Kfle, gleich nach dem 






Abmaͤhen, mit der Heu: Gabel Aufferft forgfältig fo 


duͤnn ale moͤglich aus einander geftreuet, und man wen⸗ 


det ihn gegen Mittag mit dieſer Gabel ganz facht, wie ' 


derhohlt dieſes um 2 oder 3 Uhr, zieht dieſes nun ans 


"getrocknete Futter noch vor fallendem Thaue mit der 
- Harfe in ganz Pleine Häufchen zufammen, verduͤnnet 
‚ fie am folgenden Tage nach 1o Uhr mit dem Heugabels 
- oder Harken- Stiele, wendet ed mit der Gabel nad 


mittags ganz facht, ftößt es kurz darauf in große Haus 
fen (Schober) zufammen, und fährt es nach Haufe. 


Kommt ein Regen, fo läffet man ihn unberüßrt liegen, 


wie ihn der Regen antraf, bis fich zuverläffig gutes 


Wetter wieder einftellt, und fährt aledann mit dem 


. 


Heumachen in vorgedachter Ordnung, wo man geblies 


Wenn man, nach diefer Befchreibung, info kur⸗ 


zer Zeit mit dem Klee» Heue fertig werben follte, wuͤr⸗ 
- de aufferordentlich viel Sonnen» Wärme, nebft mäßis 


geni Winde, dazu erfordert werden. Man’ fieht auch 


ſofort, daß, nad) diefer Art zu verfahren, der Klee im 


Herbfte nicht getrocknet, fondern zur grünen Fuͤtter⸗ 


- ung, angewendet werden muß. Statt des Zufammens 


ſtoßens aber in'große Haufen, um den ‚Klee nach Haus 


fe, zu fahren, würde man doch;beffer thun, wenn fo: 


De. Enc.XXXIX To. Fi gleich 


⁊ X 


3 
| 


98. 1. 
gleich Vie Heinen Haufen aufgeladen werden, und deshalb 
mitdem Wagen von einem zum andern bingefahren wird, 
bis die Fuhre voll if. Denn das Zufammenftoßen 
des getrockneten Klees verurfacht nur mehrern Abgang 
an ‘Blättern. 

Die befte Berfahrungs : Art das Klee Heu zu ma: 
chhen, lehrt uns der genogt Sachfen; Coburg : Saat: 
feldiſche geh. Rath, Joh. Chriſt. v. Schubart, edler 
Herr von dem Kleefelde (*), Will man den Klee 
zum Winter: Futter dürre machen, fo wird er gemäher, 
ſo bald er nur einige Blunen zeigt; und man wartet 
nicht, bis er völfig in der Bluͤthe ſteht, weil fonft das 
Futter nicht fo kraͤftig iſ. Dieſes Maͤhen gefchieht 
nicht mit der gewoͤhnlichen Gras⸗ ſondern mit einer 
Getreide⸗Senſe, welche mit einem hoͤlzernen Geſtelle 
(mit Haken) verſehen ſeyn muß, damit der Klee ſich 
in ordentliche Schwaden lege. Mad) Belchaffenheit 
der Witterung, bleibt derfelbe in diefen Schwaben 4, 
8, 10, mehr oder weniger, Tage unangerührt liegen, 
bis-er oben ganz duͤrre, und nicht der geringfte Saft 
mehr in den Stängeln iſt. Sollte er aber durch ein 
unterdeſſen eingefallenes flarfes oder anhaltendes Re 
gen: Wetter fehr zufammen gedrückt feyn, fo lüfter 
man entweder mit den Händen, oder mit einem unige⸗ 
kehrten Harken⸗Stiele, oder mit einer hölzernen 
Streu: (Schütt:) Gabel ein wenig. Doch darf dies 
fes Lüften nicht in den heißen Mittags: Stunden, ſon⸗ 
deen in den Früh: oder Abend: Stunden, wenn Thau 
gefallen ift, gefcheben, weil fonft zu viel Blätter, als 
Das Beſte, abfallen und verloren geben wuͤrden. 
Sind nundie Klees Schwaden auf der einen Seite ganz 
Dürre, fo werden diefelben mit einem Stecken, Har⸗ 
Sen; Stiele, oder einer Streu: Gabel, des Morgens 

Ä | oder 


(*) | 3 Th. feiner $Eonomifch » kameraliſtiſ⸗ Schriften, i 
I 178 i-.8.) ©: 96, 198. | vn 


⸗ 


Klee. 499 


oder Abends un: und allemabl 2 Schwaden gegen ein⸗ 


ander zufammen gewender, -folglidy enger zufam:nen 


gebracht, Wenn er nach Verlauf einiger Tage auf 


der andern Seite völlig duͤrre iſt (*), fo wird derſelbe 
des Abends, wenn der Than ‚gefallen ift, auf Heine 
Haufen zufammen gefihoben, ober gerollt, und das lies 
gen gebliebene Pleine Gebröfe nachgeharket, und Des 
Morgens,, wo auch allenfalls das Zuſammenhaͤuſen 


geſchehen kann, eingefähren, weiches aber bey heißen 


Tagen nicht länger, als bis um 8, böchftens 9 Uhr, 


zu bewerfitelligen ift, weil er fonft die Blätter und _ 


Blumen : Knofpen, als das Beſte, verkieren würde, 


Der Thau, welcher vorher auf den ganz duͤrre geweſe⸗ 


nen Klee gefallen ift, ſchadet demfelben im geringften 
nicht, fondern dunſtet gar bald, wiederum hinaus, 
wenn er entweder aufluftige Böden, oder in Feimen 
gebracht wird, weiche leßtere inwendig ein Luft: oder 
Zug⸗Loch, nad) dem Maße ihrer Größe, von 36 bie 
48 Zoll in dee Runde, oder ins Gevierte, haben müf 
fen. Diefe Feimen werden fobann entweder mit eihem 


“ befonderd dazu gemachten Mefier, mie in England, 


und zu Wörlig im Deffauifcyen gefchieße, um und um 


. behauen, oder die Feimen werden mit einem bewegli⸗ 


chen Dache verſehen, wozu man die beſten Modelle in 


dem Anhalt⸗Deſſauiſchen Amte Groͤbzig unweit Kalle 


findet, immaßen daſelbſt (im J. 1783) von der erſten 
Klee⸗Aernde 800 Fuder Dürrer Klee eingefahren, und 


Hin 8 Feimen gebracht worden find, oder vom Boden 
. verfüttert, und auf dieſe Art bat man eines der kraft⸗ 


volleften, beften, gefundeften, am leichteften, haͤufi 


| Zucht⸗ 
.e@ ein V 1) Ä ’ 3a 
aan ie ci Mara 1 Qkane bar ba 
- bereit6 des Sonuabends fänsmtlich koͤnnen einfahren laffen. 
Es mar aber Diefes ein recht trocknes Jahr. 


1 
% 


—a— 


ſten und vortbeilbafteften erbaueten Winters, auch, ' 
wenn. es gebrechen ſole Sommer Futter für alles 
i 2— 


An. u 


— — — 


⸗ 


R 


da 2 tvegen ber Damahligen ſtarken Nebel täglich nun eis 


’ 500 Klee. 


Zucht⸗ und Arbeits⸗ Vieh. Man nehme ſich aber 

nur in Acht, daß man den Klee nicht auf Feimen brin⸗ 
ge, wenn er nicht ganz raſſelduͤrre geweſen iſt, damit er 
fi nicht erhige. Auf Boͤden muß er noch weniger, 


nur halb trocken, gebrachte werden, indem, wenn der 


. hölzerne Roſt des Feimen ı Elle von der Erde ab ſteht, 
‚ die Luft unter demfelben weg und mitten durch zieht, 
"folglich weniger Gefahr, als auf ‘Böden, if. Einige 
- meinen zwar, daß ihm die Erhitzung auch in dem Gra⸗ 
de, wenn er rauche, oder daß er ſich gelb oder braun 
brenne, wicht ſchade; allein, dieſes ift ein Irrthum, 


denn der Klee verliert dadurch ſeine beſte Kraft, und 
laͤuft leicht an. Der duͤrre Klee muß von Rechts we⸗ 


gen allemabl grün bleiben, und fo haͤlt er ſich viele 
Jabhre, ohne daß er feine Kraft verliert, oder anlcuft. 


Indeſſen beobachte man, wenn er unter Dad) gebracht . 
wird, die Borficht, daß man nach dem Abladen nicht 
fo febr auf ihn herum, und ibn gleich feſt trete, ſon⸗ 
dern locker auf. einander werfe; nad) Verlauf etlicher 


| Wochen ſetzt er ſich von felbft zufammen. 


Im 42 St. des Sannov. Mlagas. v. 3. 1784, flieht 


. folgende TTachricht von einem Verfuche, halb trodnen 


lee in einer Sime im Sreyen aufzubewahren, von W. 
in W. „Ben ber befannten großen Trockniß im vorigen 
Sommer fing ber Klee, der zum zweyten Mahl gemäher 
werden follte, erft gegen die Mitte bes Auguſts an zu wach⸗ 
fen, und wurde, ungeachtet ber nachherigen häufigen Res 

en, doch erft gegen dad Ende bed Sept. zeitig; wenig⸗ 

eng konnte ich hier ben meinigen, den ich su Heu mächen 
wollte, erfi am 28 Sept. zu mähen anfangen; und wurde, 


nige Stunden mähen ließ, erft am 4 Oct. damit fertig. 


Der gemähete Klee blieb 8 Tage lang im Schwabe ganz 


ungeruͤhrt liegen, trocknete aber bey ber Fortdauer der 
feuchten Witterung in dieſer Zeit faft gar nichtd. Dem 
ungeachtet machte ich d. 6 Oct. den Anfang, benfelben nach 
und nach umzumenben, und wurde d. 8 Det. Damit fertig. 


Am 13 und ıgten wurde das Wenden wieberhohlt; am 
on u ‚.ıyten 


J 


uni 





0 


„zu Mittage fertig. 


Ke. 5601 


zzten wurde ber Klee in kleine, und am 18ten in grofle 

Haufen zufammen gebracht. J 
33u dieſem nerfahren hatte ich zwar nach ber jedes⸗ 

mahligen Befchaffendeit der Umflände meine Urſachen; ins 


‚ beflen war doch ber ‚Klee, wegen der erroähnten Nebel, - 
meiftend noch fehr naß, und daben fchien es d. 20 Oct. des 


Morgens zu einem Land: Regen an, dem ich diefes kaum 


bald trockne Heu, befonders bey der fpäten Jahrszeit, nicht 


“ mehr überlaffen konnte. 
„Ich entſchloß mid) daher, baffelbe an diefem Morgen 
noch einzubringen, aber nur das allertrockenfte auf ‘den 
Heu⸗Boden zu nehmen; bag mittelmäßige hingegen auf 
:die Schleiten in den Scheuern bünn augzubreiten; und das 
ganz feuchte endlich in eine Fime auf dem Hofe gu banfen. 
Bon dieſem legtern fanden fich 64 flarfe vierfpännige Rus 


der; und ed war noch fo frifch, daß man aus ben meiften 


"Stängeln Saft ausdrücken konnte. 


„Ich ſuchte nun zuerſt eine ziemlich trockne freye Stelle 


auf dem Hofe von 24 Fuß im Durchmeſſer zur Fime aus, 
und ließ ſolche, obgleich der Boden gepflaſtert tar, doch 


2 $. hoc) mit trocknen, büchenen Wafen bedecken, und. 


darüber Stroh legen, in der Mitte aber einen Leiterbaum 
von 24 F. Höhe aufrichten. Hierauf wurde dag Klees 
Heu abgeladen, in Armen voll gehörig Über und neben ein⸗ 
ander big dicht an den Baum in eine fegelförmige Fime ges 
legt; in Schichten, jede von einem halben Suber, fo feft 
als möglich, eingetreten, und fchichtmeife mit einem halben 
« Hinten falshenimendorfer Salze geſalzt (5). So famen 
13 Schichte über einander, wovon die obern immer eine 
größere Höhe, aber Fleinere Grundfläche, als die untern, 
- „erhielten. Die ganze Höhe der Fime betrug von der Stroh⸗ 
Lage an, fo weit al dad KleesHeu in die Höhe ging, 18 
Fuß; an Sale wurden überhaupt 64 Himten verbraucht ; 
und die Fime wurde noch deflelben Tages, nähınlid) d. ao, 
„Da e8, wie gefagt, zu einem Land = Regen. anließ, 
. auch d. 20 und 21 wirflic) immer hin naß nieder ging, fo 
ließ ich die Deckung der Fime mit Stroh auf die gewöhn- 
J Ji 3 | 0 Ne 
CE) Man vergleiche hiermit dasjenige, ma? im XKI.Th. ©. 
284, fgg. von dem Einſalzen Deo Heues gefagt worden iſt. 


! 


. 
oo. 


j 


In 


- 


er 


! 


! — fogleich vornehmen, und fie wurde noch d. aꝛ 
vollen et. 
„Schon d. 21, morgens um 9 Uhr, ſpuͤtrte man an ver⸗ 


ſchiedenen Stellen der Fime eine ſehr merkliche Erhitzung 
‚und noch des Nachmittags fing es in der Spitze derſelben 
an, ſtark auszuqualmen. Dieſes Qualmen dauerte bis 


zum 29 Oct. fort, da es ſich allmaͤhlich wieder gab. Am 


| 23 Det., da man.beforgte, daß e8 gefährlich werben koͤnnte, 


wurde befchloffen, bem Qualm einen bequemern Audgan 


zu verfchaffenz; und zu dem Ende oͤffnete man bie Bede 
ung der Kime, zog das KleesHeu in. ber Spige rund m 


- den Baum herum auf etwa = 5. tief heraus; machte auf 
dieſe Weife einen gewöhnlichen cylindrifhen Schorſtein 
‚von etwa ı 5. im Durchfchnitte, und fchloß barauf die de 


dedung wieder. In dieſem Zuftande blieb nun die Fime 


‚big zum zo Apr. biefes (1784) Jahres, ba ich fie abdecken, 


unb den Klee daraus auf ben Heus Boden zum Gebrauche 


‚dringen ließ. 


„Den diefer Arbeit wurde zuerft die Bedeckung rund 
umher weggenommen, unb baranf an ber Klee⸗Fime felbit 
Kolgendes bemerft. 


- 2. ie war an die 4 Fuß eingefunfen und gufammen ges 


gangen. ” ’ 

Ganz in der Spige war der Klee ettva ı 5. ſchim⸗ 

melig und faul. Bu 

3, ben fo war berfelbe rund um ben erwähnten Schor⸗ 
fein her etwa 3 8. einwaͤrts verborben. | 

4 Uebrigens aber auf der ganzen Oberfläche ber Fime 

nicht allein trocken und gefund, fondern auch fo 9 

als ber befte trockne Klee ift. 


2 


| 5. inter ber Oberfläche war berfelbe völlig trocken, als 


‚7 


lem Anſehen nach gefund, aber von bräunlicher Far⸗ 
be, fo wie Tobadis - Blätter, 

6. Die Blätter waren feſt; mit dem Auge konnte man 

feine Spur einiger Fluwiß ober Zerſtoͤrung daran 

entdecken; Gefchmac und Geruch waren rein und 

ohne alle Mulſtrigkeit, ſo wie von gutem Kiew 


die Salzigkeit war durch die ganze ime ge⸗ 
en, und au jebem Stängel und F u 


o 


2. © 


-‘ 


\ | Klee. | | s 503 


8. So wie ber Klee in Armenvoll eingebanſet worden 
war, fo hatte er fih zufammen gewirrets und auf der 
Dberfläche dieſer Gewirre fand fich hier und ba ein 
weißer Staub, ben man ohne genaue Unterfuchung 
für Schimmel hätte Halten innen. Nach dem ges 
nauern Urtheile bed Auges, nach dem Geſchmacke und 
Geruche, war e8 aber fein Schimmel, ſondern biejes 
nige Erbe, die in jedem Küchen- Salze, vornehmlich 


by 


aber in dem falghemmenborfer, enthalten ift, und die - - 


ſich bey ber Auflöfung bed eingeftreueren Salzes 
nicht hatte in den Klee mit einfaugen können. 


‚ Gegen den Zuß ber Fime war ber Klee falziger, auch 
mehr folcher weißer Staub. 


„Bon diefem Klee⸗Heue lief ich den Pferden, Füllen 


“ 


9 


"mb Schafen, einige Mahl etwas zum Verfuche vorlegen,, 


und fie fraßen es fehr begierig. Die ganze Quantität, bie 
ich auf 120 Eentner rechnen konnte, wurde aber dem hiefi⸗ 
gen Hornviehe vom ıoten big zum 25 Apr. flatt des Heues 
zum Sommer: Strohe zugefchnitten. Solche hat nun 


dieſes Futter nicht allein recht gern gefreffen, fondern ſich 
aud) wohl daben befunden; und es iſt Darauf weiter Feine 


Veränderung an dem Viehe wahrgenommen worben, als 


daß es ftärker als fonft gefoffen hat, welches ohne Zweifel. 


‚von dem eingeftreueten Salze gekommen ift. | 
„Hieraus ergibt fich alfo, daß man auch halb trocknen 


+ Klee auf diefe Weife ohne Gefahr im Freyen aufbegalten 


kann; bey weiterm Nachdenken über den Erfolg glaube ich 


. . aber doch, daß fich dabey noch folgende VWerbefferungen ans 
. bringen laffen. Ueberhaupt meine ich, daß das Klee Heu 
. ben dem’ obigen Verſuche nicht von dem eingeſtreueten 


- feine baldige innere Erhigung alle 
„gen ausgequalmt hat. Mac) diefer Vorausſetzung, bie jer - 


Salze gefund erhalten worden ift, — he 
1 L£L 


doch auch weiter nichts als meine Meinung. feyn foll, wuͤr⸗ 
de ich, alfo dergleichen Klee⸗Heu fuͤrs erfle nicht wieder ein- 
falzen laſſen, zumahl das Salzen überdies Foftbar tft, und 


beym Berfüttern des Klee& mit bem milchenden Viehe bie . 
erpeugung ber Milch gewiß nicht befördert. Dagegen 


de ich dem baldigften Ausqualmen vielmehr zu Hülfe 
zu kommen ſuchen, ms in lern Ruckſicht r. die Fimen 


„weder zu groß, noch zu Elein, fondern vielmehr tie Die bes 


Ji 4. »fchrie- 


504 Klee. | 
fchriebene von 20 bis 24 Zuß im Durchmeſſer ber Grund» 
N che, und von 18 3. Höhe machen. 2. in der Meitte 
einen Baum dulden, indem fich daran zu viel Luft von 
auffen in die Fime zieht, und auch ber Dualm yon innen 
in Tropfen anfest, wodurch die Käulung befördert wird. 
3, Noch viel weniger würde ich wieder einen Schorftein in 
ber Spige der Zime anlegen, indem folcher.auf bey derley 
Art noch weit mehr fehabet, ald der Baum. 4. Endlich 
würbe ich die Bedeckung ber Fime nie eher wieder verfertis 
gen laffen, big die Fime völlig ausgequdimt hätte. Denn 
Die Seuchtigkeiten,, ‘welche die innere‘ 2% heraus treißt, 
fegen fich auf’die Oberfläche ber Klee⸗Fime in Tropfen. 
Kann diefe nun vor dem übergebechten Etrohe an ber. 
freyen Luft nicht austrodinen, fo muß fie bey. dem bleiben: 
ben Zutritte einiger Luft in Faͤulniß übergeben. ‚Ben bem 
obigen Verſuche entſtand daher biefe Faͤulniß oben in der 
Spiße ber Fime, welche wegen ber dicken Bededung nicht 
austrocknen fonnte; nicht aber an den Seiten, wo bie Bes 
deckung fo dünn mar, baf die ausgequalmten Fe’: Htigkei⸗ 
ten. auch darunter noch von ber Luft verzehret wurden. 
Dabey ift von Regen für die Fime wenig zu fuͤrchten; 
benn fo weit als diefelbe einregnen kann, fo weit Tann fie 
auch’ an ber freyen Luft wieder abtrocdinen. 5. Die Aus⸗ 
trocknung bes Klee⸗Heues in einer Fime bat übrigens 
toße Aehnlichkeit mit der Verkohlung bes Holzes im ſte⸗ 
henden Meiter; auf biefer Spur muß man ‚die Theorte 
dazu füchen. | 


In einigen Gegenden, z. B. in Bayern, pflegt 
‚man, um den Klee zu dörren,. dicke Stangen in die 
Erde zu graben, in welche, alle 23 Schub hoch, 2: 
cher gebohrt werden, um hölzerne Arme dadurch zu 
fieden. Diefe Arme find wechſelweiſe fo angebracht, 
daß fie über einander kreutzweiſe zu fteben kommen. 
An dieſen Armen wird der Klee von unten bie oben 

‚aufgehängt, Damit er, weil er dem Durchftreichen der 
Luft ausgefege ift; und der Regen immer abfließen 
kann, abtrockne. Die Stangen merden iin Herbfte 
nach Haufe in Sicherheit gebracht, um folche mehrere 
Jahre brauchen’ zu koͤnnen.  Diefe Art, Klee zu doͤr⸗ 

, 2. J ren, 


H 
* 


} 


Klee. in 505 j 


von, ift recht gut, fo lange man nicht eine noch beſſere 


Art, mit wenigern Umſtaͤnden und Koſten, weiß. 
Die oben, aus Hrn. v. Schubart Schriften ange⸗ 


fuͤhrte, lehrt ſie ins Große, nach welcher es bey 20 


und mehr 1000 Centn. ſehr leicht und gefchwinde gebt. 
eh Stangen und das Arbeits :. Lohn teürden zu viel 
koſten. 

Das. a. ang. O. erwaͤbnte Gerüftsu einem Klee: 
Heu: Feimen, welches Hr. Ober ; Ammann Holzhau⸗ 
fen zu Gröbzig erfunden hat, ſieht man, nebit dem 
von Hın. v. Schubart verbefierten Werk⸗ Shuhie, 
Sig. 2093 abgebildet. 

A. Gemauerte Grund- Pfeiler, welche, nad) ——— 
heit der Feſtigkeit des Bodens, 1, 2 dig FR Fuß in 
ber Erde, und 2 5. auffer der Erbe, ſeyn muͤſſen. 

B. Säulen, welche unsen fo ftarf wie möglich bleiben, 

„ auf 4 bid 5 5. gebrannt, und dergeflalt an die Pfeiler 
eingegraben und bamit verbunden werden, daß von 
dem ebrannten Holje ı F. hoch über der eve her⸗ 
aus ſtehen bleibt. 

C Schwellen. 

D. Balken. 
Streben, r 


% 


F. Obere Futter s Rahmen de Gehaͤuſes, woran die | 


ren 1. befeftist, und am beſten von Ruͤſtern⸗ 
oder Buͤchen⸗Holze find. 


G. Unterer Futter⸗Rahmen, woran die Sparren, durch 


K. abgeſteift. 
L. Dach von Schindeln, Bretern oder Stroh, zur De: 
deckung bes Luftzuges und Seiles. 


M. Untere, und N. obere Kloben, welche von Eiſen oder 


Meſſing am beſten find. 

O. Welle, wodurch das weit gelattete, mit Stroh gedeck⸗ 
te Dach in die Hoͤhe gezogen, oder herab gelaſſen 
wird, 

P. Löcher, worein eiferne Bolzen geftecfet werben, bamit 
das Dad vermistelf des untern Futter⸗ Rahmens 
darauf ruhen koͤnne. 

Q. Das Futter, worin bie Bell vorn n geht. damit ſie vi 
nicht eben kann. eye 

Ji Yuf 


Auf einen dergleichen Feimen, von 28 F. oder 14 
- Ellen im Durchmeffer, ınd 42 €. in der Munde, 

‚nebft 20 E. Höhe, können 50 Fuder oder 1000 Cntn. 

duͤrres Futter gebracht werden. Wenn etwa 30 Fur 

der Darauf geladen find, wird derfelbe voll feyn, aber 

in Purzer Zeit wird er ſich um ein Drittel gefegt haben, 

wo er dann wieder voll gefüllet wird. | 

»Bey Gelegenheit diefes Holzhauſiſchen Kleehen⸗ 

Feimens, hat, nach dem Berichte des leipz. Int. Bl. 

v. J. 1786, S. 136, ein angeſehener und erfahener 

Landwirth in der Ober⸗Lauſitz, der Sache weiter nach⸗ 

gedacht, und gefunden, daß einerley Abfichten mit we 

nigern Koften erreicht werden Pönnen, wenn ein ders 

. gleichen Feimen = Geftell ind Viereck gebauet, mit eis 

nem Getriebe wie eine Wagen: Winde, anftatt Seiles 
2...» amd Klobeng, verfehen würde. Weil jedoch der Eins 
0. warf fogleich gemacht werden Fönnte, Daß die Schwier: 
TE igkeit, ein allzu ſchweres ‘Dach zu heben, dergleichen 
| Heimen in Abficheder Größe zu fehr einfchränfen wuͤr⸗ 
be, fo bat ihn dieß auf den Gedanken gebracht, das 

Dach jedes Mabl erft auf den ſchon gefüllten Zeimen 

. von beweglichen Stücken zufammen zu legen, und zu 
binden, und nad) Exforderniß herunter gleiten zu fafz 

fen, morauf es denn im folgenden Jahre twieder aus 

einander genonmten, und von neuem aufgeleget werden 

kann, und zwar ohne Zimmerleute. in anderer 

— Landwirth hatte den Vorſchlag gethan, einen Schop⸗ 
‚ pen. zum Klee: Heu, mit Luft-Eſſen und Roſt verſe⸗ 
ben, ftatt eines Feimens zu erbauen, Weil man aber 

alsdann das Dach nicht auf Die Oberfläche des abneh⸗ 
- menden Vorrathes niederlaflen Eönnte, fo würde, wer 
Ä un einwehenden Schnees und Regens, Schade ges 

i e ei. ' . 

Um das getrocfnete Klee: Heu gut aufzubewahren, 

hat .man. aud) beföndere Scheunen. ° Man läffet, in 
diefer Abficht, eine der Quantitaͤt des Jährlich ae 

\ _ alte: 


— 


—: m — — 


f 507 


baltenden Heues, ihrer Größe nach, gemäße Scheune 
errichten, und. deren Felder mit Ziegel⸗Steinen aus⸗ 


. fegen, es aber fo einrichten, daß in jedem Felde 1 oder 
- 3 Lufts Löcher gelaffen werden. Man macht auch eis 


nen Flur in Die Mitte derfeiben, um das Heu defto bes 
quemer in Die Banſen bringen zu koͤnnen; -über denfels 


‘ben wird der Samen: Klee gebanfet,, und im Winter 


darauf gedroſchen. Die Banfen werden folgender 
Geftalt eingerichtet. Man macht in jeder einen oft 
von leichtem Bau: Hole, etwa ı, auch nach ber Enge 
der Scheune wohl 14 E. hoch von der Erde, und legt 
Strauchwerk darüber, In der Mitte jeder Banſe 
werden 4 ſtarke Latten aufgerichtet, ſo, daß ſie ein 
Viereck ausmachen, deſſen Seiten 25 E. lang ſind; 
die Laͤnge der Latten aber reicht von dem Roſte bis an 
die Balken der Scheune. An dieſes Viereck werden 
in die Quere wieder andere Latten genagelt, allemahl 
1E. weit von einander, fo, Daß es 4 ind Quadrat ges 
ftellten Leitern gleich ſieht. Dieſer Luft» Zug ader 
Scherftein verurfacht durch die Höhlungen, vom uns 


. ern Rofte, einen fo ftarfen Zug, Daß das Klees Heu 


ſich niemahls erhigen, folglich weit länger, als erbinds 
ved Heu, aufbehalten werden fann. Man kann auch 


die Banfen einer ſchon ſtehenden Scheune fo einrichten 
laſſen. Eine foldhe Scheine zum getrockneten Klee, 


bat Hr. Graf v. Borcke ben feiner im XX Th. ©. - 


. 616, fgg. befchriebenen Häckfel « Mühle anlegen laſ⸗ 


fen. Man fieht fie daſelbſt in A, Fig. 1113 ©, am, 
allen Wänden mit Zug: Löchern verfehen, abgebildet, - 
wo fie bey D mit dem Boden der Mühle eine Commu⸗ 
-aieation bat, damit Dee Klee ohne große Weitlaͤuftig⸗ 
keit heruͤbet gebracht werden Fünne. Wenn her Ale 
in beyden Taßen fo hoch aufgeftaft if, daß es ber Dem 
Balken kommt, wird die Scheun s Thüre nach dem 
fe zugefchloffen, und in den Scheun> Flur werben 
Boͤcke von gleicher Höhe mie den often der en 

| n 





17 Gr 735 


PRESS 


' nad) eingefchoben; Hierauf werden ftarfe Stangen ge 
leget, weldye zu beyden Selten in den Klee eingeſteckt 
"werden; darauf witd Steauchwerf geleget, und der 
"Klee fo lange hinein geftopft, bis die ganze Scheme 


ſo 'voll ift, daß kqum ein Menfch heraus kriechen kann. 
Die innere Einrichtung diefer- Scheime, ftellt Sig. 


2094 dar. . 
a, bie Grundlage von dem Umfange ber an ber Hädfek 
Muͤhle angrängenden Klee-Scheune - 
b, die Tenne, welche gleichfalls mit Klee auf Boͤcken voll 
geſtopft wird. a 
c, die zwey Taße, worin ber Klee-aufbehalten wird. 
‚..d, die Grundlage einer aus Latten zufammen genagelten 
- Quadrat Röhre, durch welche der Klee feine noch. et 
wanige Feuchtigkeit ausſchwitzt, damit er ſich nicht er⸗ 
hitzen koͤnne. | 
Ne, iſt eine bergleichen in ihrer Höhe perſpectiviſch vorges 
ftellt; weil aber bie Kleinheit folche nicht deutlich ges 
nug madıt, ift baneben eine andere nach einemgrößern 
Maßſtabe vorgeftellt, als: 
f, die Srundlage, — 
g, die Erhöhung perſpectiviſch; wobey ſich von ſelbſt ver⸗ 
ſteht, daß bie ganze Hoͤhe nach der Höhe der Klee⸗ 
Scheune Befindlich ſeyn muß, doch nicht‘ bis au dad 


: ad 1 
„ h, die Roͤſte, welche durch die Taße gehen. Auf deu 
Slur werden Boͤcke von gleicher Höhe in die Ränge ges 
gen. einander gefeßt. . u 
. du v. Borcke macht zu dieſer Abbildung folgende Ans 
merfung. „In dem Grundriß der Klee: Scheune ift ein 
E gehler begangen. Der Zeichner hat.Unterfchiede zwiſchen 
„TDaͤße und Tenne angedeutet, welche aber nicht eriftiren. 
vSs iſt ein ganz hohles Gebäude. Die Noften in ben Täs 
„gen ſtehen auch nicht auf fchiefen Füßen, fondern an jes 
„ber Seite 12 an ber Zahl liegen auf eingegrabenen Pfoͤ⸗ 
fen, fo wie im Terte befchrieben if. Diefer Sehler rührt 
„daher, daß ſchon der Klee in, ver Scheune lag, ald die 
„zeichnung gemacht wurbe, und ber Zeichner fich auf fein 
„ Gedächtnig verließ, ich aber damahls nicht genug darauf 
„achtet. . 0 ee, 
Zu Der 


Se, : 0: - , 509 
Der gedoͤrrte Klee, oder Das Klee: Heu, weiches, 


wie ic) im XXVII Th. ©, 4gı, "erwähnt habe, ein 


I 


ſich davon näßren, und recht gut dabey flehen werben. 


- natürliches Hpgroffop abgibt, dient, mit Gerftens 
‚ and Haber? Stroh gefchnitten, zur Winters Fuͤtter⸗ 


ung für Rindvieh, Schafe zc. Das Rindvieh er: 
haͤlt ſich dabey gut bey Keibe, ımd gibt gute Milch. 
Hr. Graf v. ort bat es durch den Kleebau dahin 
gebracht, daß er auf einem Gute, wo vorher nur zo 
bis 15 Kühe überwintert werden Fonnten, nunmehr ' 
100 Stück reichlich zu unterhalten im Stande iſt (. 
Er rechnet von der Mitte des Det. bie ı May auf jes 
des Haupt Vieh ein ſtarkes zweyſpaͤnniges Fuder. 


- Eine mittelmäßige melfe-Kuß frißt bey der Stall» Fürs 


tetung, in 24 Stunden, 150 Pfund Yrünen Kies, . 


und 25 Pf. gedörrten in Winter: Mionathen. 


Schafe werden auch ſehr vortheilhaft mit Klee ger _ 
fuͤttert. Sie freffen ibn ſowohl frifch, als auch wie 


Heu, ſehr gern; inſonderheit kann man die Haus⸗ 
Laͤmmer damit auffuͤttern, welches in der. Nachbar⸗ 


ſchaft großer Staͤdte eine ſehr nuͤhzliche Sache iſt. 
Die Schaf⸗Muͤtter freſſen ihn im Sommer auf dem 
Felde, und im Winter als Heu, unter einer Bedeck⸗ 
ung. Kein anderes Futter gibt ihnen fo viel Milch, 


und ift zue Ernährung der jungen fehr gefchieft. Man . 


kann fich bey diefer Fütterung folgenden Vortheil zu 
Nutze machen. Da Kühe ſowohl, als audy Pferde, 


. gemeiniglich von dem Klee etwas augfchießen, welches 


fie nicht freffen wollen, odet im Stalle ziehen, und dies 


fes gemeiniglich verloren geht, fa kann man einige 


Schafe. in dem Pferde: und Kub⸗Stalle halten, vie 


Der 


. 


.@9 * A. Grafen v. Borcke Beſchreibung der Gtargartı: 
ſchen Wirthſchaft in Ainterpommern; nebſt G M. v. 
Wedell vorieſung in der patriot. Geſellſch. in Vreßlau 


über dieſen Gegenſtand 2. 1779, 4 


510: 0.2... Sie I 

Der Erfahrung. nach, gewoͤhnen ſich dieſe Thiere ſehr 

an einander, " .. ' 
Man. hat: Hin und wieber den Nutzen ber Stall: Süts 
terung der Schafe undinfonderheit mit Rlee, in Zwei⸗ 
fel riehen wollen. Ein ſolches wirthſchaftliches Bedenfen 
‘von einem augefehenen Landwirthe im glogauiſchen Fur 
ſtenthume, findet man im ı B. ber fon. Vachr. der pa 
triot. Befellich. in Schlefien, «a. d. J. 2773, ©: 292. 
Der Verf. defielden verneint, daß durch die Stall⸗ Fuͤtter⸗ 
ung bey den Schafen die Wolle vermehrt und verbeſſert 
- werde: -Daß befländige Liegen ber Schafe fol. die Mole 


. Unter diefe Gegner gehört auch Hr, D.RIIEH, wie 
der welchen folgender Auffag ven € C. Miller, im 
Nieder⸗vLeſchwitz, in Hrn. Amts⸗Rath Riem phyſtk. öfon. 
Zeitung, v. Apr. 1786, ©, 64, fgg. gerichtet iſt. 
„Ss bat Hr. D. Röffig Bedenken in Abſicht der Fürs 
i . ‚terung ber Schafe mit grünem oder bilrrem Klee geduffert. 
 Maherfcheinlich hat Hr. D. Röffig Feine Wirthſchaft, und 
noch weniger mag Derfelbe bie Schafzucht verſtehen; denn 
‚ ! angenommen, (aber nicht eingeräumt,) daß die s Küts 
| terung ber Beinheit ber Wolle nachtheilig ſey, fo iſt es gar 
_ nicht oͤkonomiſch richtig, feine Schafe der felnern Melle 
‚wegen Bungern sır laffen. ' 
„Ss entſteht alfo erftlich die Frage: Warum muß ein 
Birth Vich halten? Allerdings feined Feldes wegen. 
Was nüst ihm fein Geld ohne Dünger; und tie viel nägt 
ihm wohl Dünger von fchlecht gefüttertem Viehe? etroas 
mehr, ald gar nicht geduͤnget. Älſo der Haupt⸗Zweck if: 
ein Wirth muß alle. Sorten von Vieh Halten, um gehoͤri⸗ 
gen guten Dünger," feine Gelder dadurch in einen tragbas 
. ven Sufand gu fegen, zu befommen. Iſt dieſes num richs 
ig, wie ich, wohl nicht glauben will, daß biefen Pr 
_ eſtrei⸗ 


⸗ 
ı 


e x - 3 
un. a - . - 


* 


Kiee, 511 
beſtreiten jemand Luft haben wird, ſo folgt hieraus, baß, 
* ich auf meinem Gute die Gelegenheit —* Schafe 
zu halten, d. h. ich habe gehoͤrige Huͤtung: (unter Huͤtung 
verftehe ich Hane, mo ich ohne Schaden nad) ben gehoͤri⸗ 
gen Häges jahren hüten kann, abgelegene Berge, Lehben, 
u. d. gl. und endlich die Brache, oder ben Klees Schlag, 
was e8 immer feyn map, worauf Schafe gehuͤtet werben 
fönnen,) fo ift dieſe H 

daß die alten Schafe Inapp su freffen haben. Es werden 
alfo die Lämmer auf eine zunächft gelegene Brache getries 
ben; bie erftien 8 oder 14 Tage haben fie recht vollkommen 
zu frefien, manchmahl dauert das wohl bey einem aufs 


merffamen Wirthe 4 bis 5 Wochen, alsbann iſt die Hüts - 


ung weg; nun geht das Elend diefer armen Thiete an, ‚ber 
Schäfer kommt und will Weibe haben, der Wirth kann 
feine verfchaffen, wirb verdrießlich und ſchickt den Schäfer 
fort. . Nun werben alfb biefe junge zarte Thiere unser die 


atten Schafe gethan, und müflen ben Tag über wohl 1 


bis a Meilen herum laufen, finden wenig zu freffen; bein 
- wenn fie bey den alten Schafen find, fo fommen fie doch 
gewiß nicht zuerft an die Fleckchen, wo noch etwas Weibe 
ift, fondern die alten freiien ed weg. Hieraus nun folgt, 


daß die Laͤmmer ganz Noth leiden müflen, unterfchiedene _ 


müffen durd) diefe Strapazen ihr Leben einbüßen, und die 

noch davon fommen, bleiben Elein, und fo zieht man nach 

‚ und nach durch diefe üble Einrichtung, Fleined Vieh, wor 
von man den Nutzen niemahls gehörig haben kann. 


„Hat diefes Nebel auch nun noch mancher denfende 


Wirth eingefehen, fo gibt er feinem Schäfer; um bemfels 
ben zuvor zu fommen, die Erlaubniß, mit feinen Laͤmmern 
an ben Wiefen-Rändern, an Gräben, wo etwas wählt, 
“ und auf dergleichen ungefunde Hütung zu treiben. Aber 


ier wird ber Schade noch größer, denn der geitzige Schi 
er will feinen Lämmern, die num fchon ziemlich ausgehuns - 


gert find, wieder aufbelfen, und huͤtet, zumahl wenn der 
Kerr nicht genaue Dbficht auf ihn hat, Überall herum; und 
mehrentheils ift das eines Jungen, und wenn es noch gut 
ift, des Schaf⸗Knechtes Arbeit, biefer laͤſſet aus Unachts 
ſamkeit wohl die Lämmer faufen, wie fie wollen, davon 
werben fie ungefind, und fo kommt alfo, ‚nachdem ein 


Jahrgang in Abficht der Schafe vortheilhaft ift oder nicht, 
. bie Hälfte, auch wohl gar zwey Drittel bevon, zu De 
As 


ng mehrentheils fo eingerichtet, 


re Syaiı ber Schaͤferey, wenn auch gleich nicht im erſten 
Ja re, um. 
J „Es iſt mir dieſes alles ſelbſt paſſiret, und um ſo mehr 
kann ich mit Gewißheit davon reden; es find mir aus Dies 
ſen benden angeführsen Urfachen einige Mahl die Laͤmmer 
‚ 6 Verborben worden. —— 
„Dieſem Uebel nun zuvor zu kommen, babe ich meine 
-: gämmer fihon einige aehre im Stalle behatten, und mit 
nichts als Klee und Klee⸗Heue gefüttert, und habe niche 
. nur ſchoͤne, große, und gefunde Lämmer gesogen, fondern 
auch feit Diefer Zeit kein drehendes mehr gehabt; ich berus 
: fe mich auf meinen Schaf Statım, und: bin erbäthig, 
einem Jeden mein. Vieh von 3 Jahren her zu zeigen. Hat 
-alfo der Klee, wie Hr. D. Roͤſſtg wohl vermuther, einen 
„ſoo fchädlichen Einfluß auf die Gefundheit ber Schafe, fo 
- müßte man an meinem Viehe, befonderd an den zwey⸗ 
amd vierzähnigen, es gewiß wahrnehmen koͤnnen, benn 
' bey diefem Viehe müßte es am meiften zu fehen fenn; ich 
\ aber rufe denjenigen, ber an der Sache noch zweifelt, auf, 
es zu beſehen, ober befeben zu laffen. Ich und andere 
meiner Nachbarn Haben fchon feit 8 und mehr Jahren fpans 
ifche Stähre unter. unſern Schafen ;. und auch hier rufe ich 
ben Zweifler auf, meine Schafe zu befehen, ob die Wolle 
nicht yon: Generation zu Generation feiner geworben ift, 
denn der Augenfchein lehrt alles. Muͤßte nicht meine 
- Wolle ſchon fehr zurück gefominen feyn, wenn der Klee die 
Wolle verfchlechterte, da ſowohl Laͤmmer ald Schafe bey - 
mir viel Klee freifen müffen, die erfiern im Etalle, und bie 
letztern auf dem Felde? Ja was noch mehr ift, ich habe 
"einen dchten fpanifchen Stähr unter meiner Heerde, der 
vorher bey einem guten Freunde, und nachher bey mir 
doch wenigſtens 6 bis 7 Jahr im Sommer grünen Klee; 
und im Ainter mit unter Klee- Heu gefreffen hat; - biefer 
müßte nun, wenn ber Klee fo fehädlich wäre, lange todt 
und die Mole ganz grob ſeyn; wer aber Luft hat, kann 
dieſen Stähr bey mir ganz vollfommen.gefund, (ohnerach⸗ 
tet derfelbe wenigftens doch 13 Jahr alt ift,) und mit fo 
.. feiner Wole fehen, als fie ein fpanifcher Stähr nur immer 
haben fann, und ich verfüchere, daß ich Feine befondere Ars 
rgna beſitze, die Schafe gefund zu erhalten, fonbern es 
. Tommt nur auf eine regelmäßige Wartung an, Es 
J 


— 


xiee. 513 


| © hat die Erfahrung ung fehon fange gelehrt, baß der 


— 


Klee den Schafen weder an der Wolle noch an ber Gefunds “ 


„heit ſchaͤdlich fey; denn wenn man bie Schafe auf naffen 
oder bethauten Klee treibt, fü iſt die richtige Folge davon, - 
daß fie entineder gleich auf dem Plage bleiben, oder, wie yes 
woͤhnlich, von allem Sutter, und wwehn es Heide, auch der 
Thau nicht abgetrocknet iff, bie Baffesfuche bekommen, 
oder an Lunge und Leber faul werben, Aber nicht fo vers 
"hält es fich,. wenn ber Klee gehörig gefüttert oder abgehüs 
tet wivd. Haftfer ruͤhmt ben Klee als ein gutes Furcer 
für bie e, und ein jeber praftifcher Wirth weiß gewiß, 
baß der Klee bey vernünftigem Gebrauche ben chafen 
unfchädlich, noch der Wolle in Abficht der Feinheit nach⸗ 
theilig fey. Und ohne meine Meinung abfolut behaupten 
zu wollen, da gerade jeßt ber Klee⸗Periodus ift, wo nichts 
anders geſchrieben und betrieben werden will, als Stall⸗ 
Zuͤtterung und Kleebau, und nicht ein Jeber ben gehörigen 
Unterfchled zwiſchen Stall « Sütterung und Stall Hunger 
su machen weiß, fo haben unfere Schafe ſchon vor 19 und 
2a Jahren, und ehe der Kleebau ben ung im Sanzen und 
zweckmaͤßig betrieben worben ift, Klee genug gefreffen, ja 
es haben mich, da ich die Defonomie eiftig zu betreiben ges 
frcht habe, meine Schäfer vor dem Gebrauche des Kies . 
für die Schafe forgfältig gemarnet, indem einem Schäfer 
auf meinem Gute, vor meiner Zeit, einmahl 20. Schafe 
vom Kleefrefien auf dem Plage geblieben find; dieſes aber 
kann einem Jeden noch heute gefchehen, wenn er eg darnach 


„anfängt, und die Schafe auf naffen Klee freibt. Die Sha 


fe Haben aber damahls vor dem Kieefreffen weder geringer 
re noch beſſere Wolle befommen, fondern da ich nach ber 

it fpanifche Stähre unter meine Schafegebracht babe, fo 
‚bat fich die Wolle von Generation zu Generation bep les 
und nicht Kleefreffen geändert und gebeflert“, | 

Im Anbalt⸗ Deffauifchen, bat Hr, Oberamtmann 
Holzhauſen zu Groͤbzig ſich im Anbaue des Klees und 


des Heu⸗Gewinnes bisher unter allen Zandwirthenam - 


meilten hervor getban. Es bat näbmlich Derfelbe im 
1782ſten fo trocknen Jahre, auffer der täglicdyen grünen. 
— fuͤr mehr als 2000 Schafe, 200 Stuͤck Rind⸗ 
ieb, und oo Pferde, noch t ooo vierſpaͤnnige Fuder, jedes 
Det, En. XXXIX Th. Kt | zu 


, SId: ' Be Tu Klee. ’ 
zu 20 Centn. ‚gerechnet, und folglich 20000 Ent. ges 
trocineten Klee einfahren, und auf dent Dazu gehörigen 
Vorwerke Pfoffendorf, an den öffentlichen Land = Stra 
Gen, in Feimen, Häufern ähnlich, bringen laſſen. Im 
folgenden Jahre har er so Een, Klee: Santen ausſtreuen 
laſſen, um den Viehſtand zu erhöhen, und um auf 3 
Jahr duͤrres Futter vorraͤthig zu haben. Auf ı Mors 
gen Feld von 36000 Quadrat⸗-Schuh, worauf insge⸗ 
- mein 1 dresdu. Scheffel Korn gefäet wird, bedarf eg, 
werm der Same gut ift, nicht mehr ald 34 bis 4 Pfund, 
wovon 100 Em. Klee: Heu gewonnen werden. Cine 
Kuh bekommt davon täglid 12 Pfund, welches in 7 
Monarhen, ungefäht 23 En. beträgt; folglich koͤnnen 
4Kuͤhe durch 7 Monathe von dem Ertrage eines Mior: 
gens reichlich ernähret twerden.. Ein Schaf brandht 
täglich 2 Pf, umd find 20 Acker zu rooo Stuͤck hin⸗ 
laͤnglich. Jedes Stück erwachfened Zucht» JZug- oder 
Nutz-Rindvieh befomme im Winter täglich, aufs Fut⸗ 
“ter, 12 Pfund duͤrres gefchnistenes Klee: Heu mit x2 
. Pf. Spreu oder Kaff, oder, in deffen Ermangelung, 
mit Haͤckſel verinifcht, und 6 Pf. Gerften = oder Haber⸗ 
Stroh; die Schafe ud Hammel, jedes Stuͤck taͤg⸗ 
lich 3 Pf. Klees Heu, und ı Pf Wien: Gerfe 
Stroß, welches ihnen, im Hofe oder Im Stalle vorgeles 
get wird. Die Sohlen erhalten in 24. Stunden, jedes. 
7 Pfund Klee- Han. Ä = 
- Eben Derfelbe Hat in die umgebrochene Klee: Stop: 
- pel. Korn geſaͤet, und folches fo ſchoͤn, groß und reich: 
haltig an Körnern gefunden, als wenn e8 in ein am bes 
flex gedüngtes Feld gefder geweſen wäre. Nach der 
Klee : Fütterung bekam er von 100 Schafen 2 Stein 
Wolle mehr, als ſonſt. Die Schafe ‚gaben fo viel 
Milch, daß fle, wieder Die Gewohnheit, zu einem an: 
ſehnlichen Meif- Pacht ausgethan; und Die Laͤmmer 
wuchſen ‚fo angenſcheinlich, Daß fie bereits in der gten 
. Woche abgefeßer Therden fonnten. Er hatte ſcho iu 
“ ut: 


⸗ 
à 


oh | | Kee. J J J 515 


Anfange des Jan. Laͤmmer, weil er Zutter befaß, Mutter 
und Lamm zu ernähren: und gegen Joh. lammten die 
. Schafe zum zweyten Mahl... Die Jaͤhrlinge waren falt, .' . 
. fo groß, wie die Stech⸗ Hammel; und von diefen hatte 
ſchon zu Anfänge des Febr. ein ohne Wahl aus dem 
* Haufen genommenet, 5 Pf. Talg und 4ı Pfund Fleiſch. 
Er erhielt dabey, wie ganz natürlich ift, weit mebrerh 
und beffern ‘Dänger, ſowohl vom Mind: als auch 
Schaf: DBiehe, und konnte alfo feine Gerreidez Felder 
reichlich Dingen. Er vermied ben dieſer Klee⸗Fuͤtter⸗ 
ung die Krankheiten, denen die Schafe durch die Triſ⸗ 
ten, durch das Einfälle in fauſe Suͤmpfe, oder. durch 
den Genuß ſchaͤdlicher Gras » Arten ausgefegt ſind. 

Er erſparte das Füttern mit Getreide, wozu oft der. 

Fuctter⸗Mangel nothigt. Cr hatte nicht nörhig, feine 

Brache zur Hut liegen zulaffen, und konnte alfo alles 
Feld, aufler den Klee >. Aerkern, ‚zum Getreidebau 
-nußen, 4 - J 2V 

XEin Acker von 360 Ruthen, kann bey zweymahliger 
Klee⸗Aernde 5 a zu 20 —— ab Den 
Em. nur ju 6 Gr. gerechnet, beträgt 27 Rthlr. 12 Br, : 

Der Landwirth würde nicht wohl thun, wenn er den Klee‘. 
bft fung abfuͤttern wollte. Ein Städchen Feld, worauf 
der Klee in den erſten 14 Tagen i 18 wiegt, gibt, wenn er 
ſtehen bleibe, in 4 Wochen zı B, und in 6 Wochen 30 B. 
Wer ihn alfo in 6 Wochen drey Mahl abſchneidet, befonmt 
3 B, an flatt 30 w, wenn er ihn hätte fliehen laſſen. 

Um das bisher Vorgetragene mit Einem Blicke 
überfehen zu koͤnnen, fuͤge ich folgende Eurz gefaßte :  _ 
Vorftellung des Kleehaues hinzu. - Es verlange . — 
der Klee Einen guten Grund; ‚kenn auf magern, auch 
funtpfigen und naffen Boden gebeihet er. nicht. Man 
beftellt denfelben wie einen andern Brach⸗Acker. Ger 

wieiniglich wird der Acker ohne Düngung zum Pünftigen — ' \ 

Wachsthum unvermögend ſeyn, und muß baper mit. - — ' 
verrottetem Miſte ſruchtbar gemacht merden. . Mint. 

Bann hierzu Pferde⸗ und Eu webnen, Anden a. 

7 2 aber: 


TE Zu We Tr — — — — 


% 


v 


aͤberglaͤubig ift, wenn man vorgibt, daß der Klee, web 


cher auf einem mit Pferde: Mifte gedüngten Acker wach⸗ 
fe, von keinem Pferde, und hingegen wenn man Rinde: 


' Dünger dazu gewaͤhlt hat, von feinem Rindviche ge 


freffen werde. Der zugerichtete Boden wird zuerfi 
‚mit Winter» Korn beſtellet. Wenn dieſes eingeärndet 


A, werden die Stoppeln umgeackert, und das Land 


im folgenden Fruͤhlinge nach der gewöhnlichen Art mit 
Gerſte beftellet, und kurz darauf der -Klees Same aus: 


geſtreuet, und dad Erdreich mit der umgeßehrten Ege 


überfahren. Wenn die Gerfte aufwächft, gibt fie dem 


Ddajzwiſchen feimenden Klee Scyatten, und erhält die 
Erde feucht. Man käffet beydes mit einander wach 
" fen, bis zur Aernde, bis dahin der Klee ungefähr ı $. 
Boͤhe erreicht bat. . Beydes wird mit einander abge: 
maͤhet, getrocknet, in Garden gebunden, eingefahren 


” 


und gedrofcyen, ‚der Gerftens Same aber geworfelt, 


‚ amd, ‚wie es fonft üblich ift, ins Deine gebracht; Das 
_ aanter einander vermifehte Stroh aber fir Rindvieh und 


Pferde verfütterr. Der Acer, wovon Gerfte und 


. „Klee abgemaͤhet worden ift, bleibt den folgenden Herbft 


.. 
— 


Schafe noch anderes 


Rz 


* 


und Winter uͤber ruhig liegen, und man laͤſſet weder 

Beh darauf treiben, Damit die 
‚Klee + Stöde fich recht beſtocken, und in folgenden Jah⸗ 
ren gedeihlich wachfen konnen. Ein großer Schade 
für dergleichen Klee Acker ift, wenn das Wild dachin 


: »tommen Tann, indem die jungen Keime von demſe 
begierig gefreffen, Dadurch aber die Stöde in ihrem 


Wachsthume gehindert werden. - Die unbeichädigten 


Stoͤcke wachſen bis indas vierte Jahr gleichfam in einem 
: fort, und ‚bedürfen weiter feiner IBarming. Um deu 
- Klee gruͤn zu verfüttern, Tann man das Abfchnei 

mit der Sichel oder Senſe in Einem Sommer vier 
Mahl wiederhohlen. Will man aber daven Heiz mas 


‚hen, - muß das Abmähen nicht eher geſcheben / als bis 
wie Stoͤcke zu verbluͤhen angefangen haben, Ri) *8 


i 


m MR — — — — — — — 
* * 
x . 
“ 


1 


a 


L 


auszuſaͤen. Die Bearbeitung, welche der Kleedadurch 
befommt, wenn man ben Lein ausrauft, foll ibm ſehr 


‚juträglich fen. Einige pflegen audy Ray» Gras und 


‚Klee unter einander auszuſaͤen, und fahren dabey gewiß 


nicht übel. Das Ray- Gras nimmt die Oberfläche 
‚ ein, der Klee dringt mehr unter fich, er beſchuͤtzt das 


Kiee. } 0 25 
reich oflegt man in einigen Gegenden den Klee mit Lein 


Gras und deſſen Wurzeln, beydes waͤchſt gut mit ein⸗ 


ander, und eines iſt dem andern auf keine Weiſe hin⸗ 
derlich. Beyde laſſen ſich mit einander beſſer abmaͤ⸗ 
ben und trocknen, auch one Nachtheil verbrauchen. 


Mach der öftern, indem man den. Klee jährlich zwey, 


auch drey und vier Mahl abfchneiden Bann, und 4 Jahr 
hinter einander gefchehenen Benutzung der Klee: Stöcke, 


. werden ſolche endlich erfchöpfet; und ob die Wurzeln 
| gleich nicht abfterben, thut man wohl, wenn man fols 


che ausgräbt, oder umackert, oder durch die Darauf ges 


u | triebenen Schafe die wenigen Triebe vollends abfrefs 
ſen, und durch die Schweine die Wurzeln gleichfam 


ausrotten läffer. 


Den Klee: Samen, wovon der Centner zwiſchen 
10 und 12 Rthlr., und das Pfimd 8 Grofchen Eoften 


wird, kauft der Landmann.nur ein Mahl; hernach bauet 


er ihn ſelbſt. 


Um guten Rlees Samen zu erziehen, bat man. ' 
—— Verfahrungs⸗Arten, wovon ich einige bes 
ſchrei 


r will. Die eine beſteht in Folgendem. Man 
laͤſſet nach dem erſten Schnitte fü viel Klee unabgehauen 
ſtehen, als man Samen ziehen will, und hauet ihn nicht 


eher ab, als bis er recht reif iſt, und man etliche Tage 
ſchoͤnes Wetter vermuthet. Daß er recht reif ſey, ers 


kennt man daran, wenn Die Kolben oder Samen⸗Haͤup⸗ 
ter recht dunkelbraun, die Blätter aber meiſt 


ſchwarz und abgeftorben find. Ev reift gemein 
Fehr ungleich, —S Cu im tab, a 


5 


\ 


\ 


— 


ger ihn nachmittags behutſam A und ſetzt ihn, wie 
das Heide-Korn, in mäßige Haͤuſchen, ‚worin er jo 
(ange ftebt, bis die Stängel völlig trocken find, da ſo⸗ 
dann der noch unreife Same vollends reift, und zum 
Aufgehen gut wird, ob er gleich etwas flach ausfällt, 
- Mächdem er recht ausgetrocfnet ift, wird er eingebracht, 
Das Ausdreſchen erfordert ‘viele Mühe und Arbeit, 
weil er ſchwer aus der Spreu zit bringen iſt. Erſtlich 
driſcht man ihn, gleich bey dem Einbringen in die Scheus 
ne, und fondert ihn von dem Strohe ab; doch kann es 
auch erft im inter bey altem Wetter geſcheben; al: 
lein bis dahin legt man den Samen + Ktee.an- einen 
luftigen Ort, oder auf Stangen über der Scheun: Ten: 
"ne. Machdem er von dem Strobe abgefonderr worden 
iſt, wird er wieder 2 bis 3 Mahl durchgedroſchen. 
Ben dem Herumdreſchen wird er allemabl, wis gewoͤhn⸗ 
> fich, umgeharket oder gewendet, Zumeilen gebt auf 
dieſe Art nur menig Same heraus, Daher nur die Haͤup⸗ 
1er son dem Stroke abgedrofchen werden, und er durch 
- ein Aehren⸗ Sieb gefieber wird. Alsdann wird er wier 
der durch ein meites Staub Sieb gefiebet, damit der 
“ Same durchfalle. Was nun im Siehe zurück bleibe, 
wien in Saͤcke getban, aber nicht allzu derb oder dicht 
eingedtuͤckt, und in eine warme Stube, oben an der 
‚ Decke etliche Wochen auf Stangen, aber nie in einen 
Bad: Dfen, geleget und geterocknet. In der Stube 
hat er teinperirte Wärme, und roͤſtet; und gebt, nach⸗ 
dem er wieder getrocknet ift, lid aus der. Spteu. 
Was nun durch das Strauß = Sieh gefalten iſt, wird 
gewurft und rein gemacht.“ Wenn nun der Klee alfo 
etfiche Pochen in warmen Stuben geröfter und wieder 
geroduet ift, wird er abermahl genrofchen, und durch 
das Staubz Sieh geflebet. Was alsdann wieder im 
. Siebe zuruͤck bleibe, wird, bey warmen Sonnenfchein, 
an dee Sonne auf Tüchern recht getrocknet; und ur 
mahls gedrofchen, und damit auf gleiche Art fortgefade 
ren, 


‘ . 
DE ‚Re. oo 519 


‘ 


zen, bis man fließt, da fein Same mehr in ber. Spreu 


. befindlich iſt. Zulegt ſtreuet man das wenige, was im 
Sitebe zurücf bleibe, mit auf den Acker, der mit Klee 


befäet werden fol. ‚Die zu Staub gewordene Spreu 
brübet man dem Rindviehe mie ein unter anderes 


Sutter, 


Die Art deu hollaͤndiſchen Llesfamen ıu erkanen, A. im so St. 
der gel. Beyer. zu den brannichw. Anz. v. J. 1773, Col. 379, 
fr ; Deasl. in No. 31 des leirz Int. BL v J. 1772, ©. 423, f. 
Andere verfaßren wit bein Klee» Samen folgender 
Maßen. Gie drefchen ihn, nad) dem Einbringen, . 
über die Tenne oder den Scheunen⸗Flur, oder An einem 
andern luftigen Orte, erſt in Winter ben hartem Bros 
fte, ſchuͤtten die abgedrofchenen Samen: Häuptereflis 
che Wochen auf einen Beben, menden fie woͤchentlich 
ein, Par Mahl um, und menn folche gut ausgetrocknet 
ſind/ drefchen fie dieſelben wieder: bey ſehr kaltem oder _ 


wenigſtens trocknem Wetter, da, denn der beſte Same 


meifteng heraus geht. Dagjenige, was diefes Mahl 


nicht völlig ansgebrofcheh werden kann, wird in Säde- 


% 


locker eingefchüfret, worauf man fie.am folgenden Täge 
in einen meift'verfchlagenen, Back⸗Ofen bringt, und 
wenn fie24 Stunden, darin. gelegen haben, ſofort voͤllig 
rein ausdriſcht. el 

Nach des Hrn. Amtsrath. Riem Anweiſumg (*), 
muß man zum Samen feinen ſehr fetten. Fee ſtehen laſ⸗ 


ſen, weiß wan in dieſem Falle wenigen Samen erhält. 


Mittelmaͤßiger Klee iſt zum Samen am dienlichſten, 
daher auch: meifiend. der erſte Wuchs von dreyjaͤhrigem 


Klee erwaͤbhlet wird. Zweyjaͤhriger Klee iſt aber eben 


" fo’gut,. wenn man: ihn, im Fruͤhlinge vor. der erſten 


ver mente Wuchs nicht f maſt und. zum. Samen: 
Be Zu 


ſuͤthe zeitig hauet und fürtert. Auf dieſe Weiſe würde 


| | 2 Klee 
(*). In feinem. Deodromus der, monatbl, praktiſch⸗ Eon. Eur 

eyclopädie, oder vollfiändigen age, Sunesfiäuserban;, 

Ran, auud . 1703,.8.0 0° 5 


F 4 . 


Klee geraderecht werden. Nur muß man Ihn das eeſte 
Mahl nicht zur Bluͤthe gelangen laſſen; dieſe wuͤrde 
ihm zu viel Kraͤfte entziehen, und die beſte Zeit vergin 
e, die der Game eigentlich zu feiner Reife von non 
bar. Dieſe Methode dient für warme und fältere 
genden. - | | | 
„Den Samen: Klee kann man“, fagt Hr. Riem:“ 
Bauen, fo bald die meiften: Köpfe zeitigen Samen 
“enthalten. Dieſen breitet man aus, wo Die 
Schwaden nu dick liegen, und laͤſſet ihn fo auf einer 


Seite einige Tage abteocknen, ohne Denfelben durch das 


Menden feiner Blätter zu berauben; nur im alle, 
daß er Regen befäme, darf man ihn ummenden. Iſt 
er trocken, fo feßt man ihn gegen Abend auf Haufen, 
und bringt ihn den andern Tag früb zur Scheume, wo 
die Köpfe. abgedrofchen und aufbewahret werden, bis 
man fie im Winser bey ſtarker Kälte vollends ausdre⸗ 
fchen und den Samen reinigen kann. In dieſer Zwi⸗— 
fehenzeit muß man aber bedacht ſeyn, dieſe Käpfe öfters 
zu wenden, Iſt der Samen» Klee aber, wegen einge: 
teetenen Regen, nicht fehr trocden geworden, oder bat 
man nicht Zeif, ihn jeßt zu dreſchen: fo Läffet man ihn 
über die Scheunen = Tenne auf Gerüfte von Stangen 
oder an ſonſt einen Iuftigen Ort legen, bis man ihn im 
inter bey dem ftärkften Froſte ausprefchen kann. Als: 


ur dann fleht es frey, ab man den Ausdruſch in Hilfen 


. bis zur Saat aufpeben, oder ihn vollends rein machen 
will. m legten Falle zerdrifcht man die Hülfen fehr 
gut, damit man den Samen Davon entweder Man 
Werfen, oder mit einer Wanne, oder auf einer Fege⸗ 
Müpfe, abfondern kann. Den davon gereinigten Ga 
men verwahrt man jeßt nicht nur, fondern man unser! 
fucht auch die Hülfen, ob noch Same darin fey. Soll⸗ 
ten dieſe noch einigen Samen enthalten, und derſelbe 
wollte fogleicy nicht ‚gern ausgehen, fo Läffet mar die⸗ 
fen Ueberreſt nochmahls tuͤchtig ausfrieren, oder in ae 

on Ä Ge, 


ne en I 


70 521 


Geſinde⸗Stube, ober in ber Flachs⸗Doͤrr⸗ Stube in 
Saͤcken locker liegend beſſer austrocknen, und’ ſodann 
vollends. ausdreſchen. Dieſes Trocknen ſowohl, als 
wvenn man die geſammten Klee⸗Koͤpfe ſchon im Anfan⸗ 
e abtrocknen wollte, muß man aber niemahls im Back⸗ 
fen vornehmen laſſen, weil es ſonſt gar leicht verſe⸗ 
hen wird, daß viele Körner zum Auf keimen untuͤchtig 
werden (*). Das ben dem Abdreſchen zurück gebliebe⸗ 
ne Klee⸗-Stroh wird auf der Haͤckſel⸗Bank klein ger 
fehnitten, und gefüttert, wo es dann befonders den 
Dferden fehr zuträglich, dem Rindviehe aber nicht fe 
dienlich fenn kann. . | 
| „Dieß wäre die gemeinfte Art, den Samen ju ges 
winnen; da fie audy die wenigfte Muͤhe macht, fo. ift 
fie fehe gebräuchlich. Allein man hat gefimden, daß 
während dem‘ Trocknen und Zuſammenrechen ibn zu 
viel Gewalt gefchieht, fo daß wohl ein Fünftel Same 
verloren geht. Man bat daher angefangen, die Sa⸗ 
wen⸗Koͤpfe mit der Sichel hoch oben abzufchneiden, 
und befonders zu trocknen, den untern Klee hingegen 
zu Pferdes Hädfel zu reibnien. sch Babe es lange Zeit 
. auch fo beforgen laſſen. Auch H. 8. Ehaves, von 
Cour ben Lauſanne, lehrt es alſo, wenn er fchreibs(**): 
„Anfangs brad) ich die Samens Köpfe mit der Hand 
ab; ich fand aber drey Unbequemlichkeiten ben biefer Me 
thode. 1. Erfordert fie gu viel Zeit, und iſt deswegen zu 
koſtbar. 2. Verliert man vielen Samen, wenn man die 


ihrer Sammk ı Ch. ©. 233, belonnt gemachte Heu⸗ Darre 


x 


« 


werden. 
€) In fei dlung über Die ichaſteſte und webfei 
en a —— ——— 
Schrift, in den durch Die Kkon. Geſellſch. zu Bern gefam⸗ 
geien q bendiungen und Beobacht. v. J. 1773, ı Gt. 
7) , 


’ u 


22 0. We, I 
: fähälttet werben, um auszutrocknen, fo find fie leicht dem 
Erhigen unterworſffen. 0 
„„Hernach verfüchte ich den Klee mis feinem Samen, fo 
wie das andere Gras, abzumähen, hernach ihn auf ber 
Wieſe zu trocknen, und wie das Korn auszudrefchen. Dicfe 
Methode ift aber gleichfalls zwey Unbequemlichkeiten unters 
worfen. ı. Iſt man genoͤthigt, den Klee zu wiederhohlten 
: Mahlen auf. der Wieſe umgutvenden, um ihn, zu twocknen; 
: Dadurch geht viel Same verloren. 3. Bleiben afezeit viele 
n _  Anreinigfeiten. damit vermif:ht, ſo fehr man fich auch Mühe 
. „gibt, ihn mit her Wanne davon zu reinigen, .— 
I 7 Diefe verfhiedene Verſuche haben, mich auf eine Mes 
| thobe gebracht, die von allen oben angeführten Unbequem⸗ 
lichkeiten frey ift; eine Methnbe, bie 10 nuͤtzlich ift, daß ich - 
auf einer einzigen Juchart 6 Eenf, Samen eingefammelt 
x Babe, Dabeh verfahre ich.folgender Seflalt: 
77. Ich ſammle den Samen immer bep dem gwenten Ab⸗ 
| mähen. - Der. Klıe hat bey dem eriten Schnitte noch 
: . feine Köpfe, überdieß twürbe man dns Futter bed ers 
— ſten Schnittes verlieren, welches das ergiebigſte iſt, 
7° nd. der. Same von dem dritten Wuchſe würde nicht 
oo mehr reif werben, baher muß man benfelben von bem 
weyten nehmen, 

7% Ehe man. ben Klee. Nder: das erfte Mahl abmaͤhet, 
miuß man zuvor wohl Acht geben, welche Pläge bars 
auf zum, leer Samen. die tauglichiten. finds wobey 

2. man ju merken hat: A) daß er an denen Orten, wo er 

— dick und ſchoͤn ſteht, zu fallen und die Pflanze zu ver⸗ 
.— faulen pflegt, wenn fie allzu lange nicht abgemaͤhet 
‚Wird; eine ſolche gibt wenig Samen, und man märbe 
0, giel Kutter verlieren. b) Daß der. fchlechte und ma⸗ 

gere Klee faft nichts als Blätter und wenig Samen 


Enthalt. | 
9. Man muß daher: die Pläge, die weder zu mager, noch 

% u.fett find, ermwählen, um auf.benfelben den Samen 

de dem zweyten Schnitte zu erhalten.” 

2 Auch muß man gufehen, daB die Santen «Pläge von 
allen andern Kräutern frey ſeyn, infonderheit von 
dem. Grinde, welches das ſchaͤdlichſte unter allen ift, 
indem ein einziges, Korn davon oft etliche Ellen vom 
Edreiche anſteckt. tn 


5. Man 


⁊ 


. Win. u 


4 


6 . 


F | &,.Moit muß im Fruͤhjahre, ben dem erſten Schnitte bie: 


* 


—8 


6, Nun folge deu Haupt⸗Punct, wovon eigentlich die 


* 


> 
. . 
. 
rs 
% 


. 


8 


N 


. Bu 3 


Kerr 923 


jenigen Pläge etwas früher abmäpen, welche nran zum 
Samen beſtimmt bat, damit bie Pflanze Zeit genug 


babe zu wachfen und wohl reif zu werben, zumahl 


wenn es ein Falter Baden fl. Die geruphnliche Zeit 
des erfien Schnitte ift der Anfang oder die Mitte des 
Brach⸗Monathes. 


Frage iſt, wenn der Same reif iſt, welches in Sept. 
geſchieht. m) Ich ſchneide den Klee mit einer Sichel 
ab, wie man das Korn ſchneidet, und zwar ſo nahe 


‚an dem Kopfe, ald nur immer möglich if. b) Sf 


der Kopf wahl dürre, ‚fo iſt es ein Zeichen, daß der 


Same recht reif iſt; tu roelchen Falle man ihn des 


Morgens abfchneiden muß, damit der Same nicht fü 
leicht augfolie. c) Sobald. die Sameit- Köpfe abges, 
fihnitten 14d, fehneide ich quch die äbrig gebliebenen 
Halme ab, die zum Füttern gut find, bei 
bie Pferde; die Davon fett werben. Bey ben Küben 
hat es eine ganz entgegen gefegte Wirkung. . Auf dies 
ſem leeren Plate nun werden die abgefchnittenen Köpfe 


getrocknet. d) Um fie gu trocknen, lege man fiein 


Haͤuf lein auf die Erde, und zwar fo locker ald mög; 
lich, damit die Luft deſte leichter Zugang habe. Wie 
dürfen nicht größer fern, als man mit zwey Haͤnden 
aften kann; je kleiner fie find, je beſſer iſt es. e) Man 


ſſet fie auf diefe Weile 10 bis 14 Tage, auch wohl. 


3 Wochen, liegen, Man kann fie ohne Gefahr länger 
oder fürzer liegen laſſen; denn biefed Korn bat 


Thier zu fürdyten, ausgenommen die Maͤuſe. F) Ich 
- führe fie aledann auf einem Wagen in bie Scheuer, 


ey dem Aufladen aber niuß man worfichtig damit um⸗ 
gehen, weil fe fonft feicht ausfallen Auch richte ich, 
ſo viel moͤglich, die Koͤpfe einwaͤrts in den Wagen, 
damit ‚fie nicht. unterweges ausfallen. Noch heſſer 
waͤre es, wenn man ſie in großen Tuͤchern nach Haufe 
führte, g) Zum Ausdreſchen lege ich fo viel auf die 
Tenne, als man Haber nimmt, und drefche diefek 
zwen Mahl; alsdann thue ich das Stroh ober bie Hal⸗ 


me hinweg, wenn es zuvor wohl aungefeniteit fe 
amen in 


.h) Sodann thnt man ben ausgedrofchenen 
die Mühle, mo man jedes Mahl einen guten Sad ek 


1) “ 


m 
- 


onders file 


% 


54 Klee. 

amnf ein Mahl aufſchuͤtten kann; er. bleibt eine halbe 

| Stunde unter dem Steine, wenn diefer geſchwinde 

| gehtz wiebrigenfalls laͤſſet man ihn ungefähr ı Stunde 

- Darunter, je nach dem man. dem Steine viel oder 

wenig Waffer geben fann. Wenn man ihn nicht gleich 

nach dem Drefthen mablen fan, fo muß man ihn an 

einem trocknen Drte auffchätten. ) Endlich wenn er 

auf bemeldete Art gemahlen ift, muß man ihn mir 
Wanne ſchwingen, und hernach in einem engen Si 
‚ Kchten, durch welches nur ber Klee⸗Same fallenfazn. 
Sun findet bey einem jeben dergleichen 
iebe. | 

Man ift nachher auf eine noch leichtere Art der 
Einfammlung des Klee: Samens Zr vermittelſt 

einer Maſchine, Fig. 2095, welche Heinr. Exchaquet, 
Baumeiſter in Aubonne, im 2 B. der neuen Samml. 
phyſiſch⸗ oͤbonomiſcher Schriften, herausgegeben 

von der okon. Geſellſch. in Bern, (Bürih, 1782, 

8) ©. LXXXVI, fgg. folgender Maßen befehreibt: 

„In unfeen Gegenden find die Landleute gewohnt, den 

Klee Samen mit den Händen abzufefen. Dieſes Ab⸗ 
pfluͤcken gebt nur langſam von Statten, und macht Die 

oo Arbeit ſehr Loftbar, indem ſolche insgemein 16 Perfor 
I nen erfordert, um in Einem Tage den Samen von einer 
‘ rt einzufammeln. Ein Landmann von St. Fiss 
e, (Anıts Yubonne,) Nahmens Francois Peller, ers 
faand eine Mafchine, mit welcher er, und mit Hilfe feis. 
nes Eheweibes, leicht fo viel Samen einfammielte, als 

16 Derfonen mit der Hand thun Fönnen, fo, daß er 
wenigſtens fo viel Arbeit mit diefer Erfindung verrich- 

gen fann, als 8 Perfonen mit den Händen. Diefe 

afchine befteht aus einer Art Rechen, mit einem ges 
beogenen Stiele m, ungefähr 5. Schuß 6 Zoll (*) lang, 





’ . 


| ° bewi it wel 

u ©) Yoaee vupfie, mie 1236 —8 
—— 
Eonh hierin keicht zu Anden m 2. 


Ä .. Si oo 525 
alt etwa 33 bie 40 Zaͤhnen d von hartem Holze, die 
83. lang, oben flacdy, nebenzu gefchärft wie ein Meſſer, 
vo rn fpißig und etwas aufwaͤrts gebogen find; dieſe Zaͤh⸗ 
- ne find etwa 13 Lin. von eihander entfernt, und ineinem 
eicyenen, 3 3. langen Stücke Holz befeftige. In gleis 
chem Stücke ftect der gebogene Etiel m; und wird. 
durch 2 fchiefe Quer » Hölzer g noch fefter gemacht. 
iefe Maſchine wird auf einer kleinen Achſe e, mit 2 
Raͤderner von bartem Holze, geleget. Kine fleine 
 « Kifte f, von 4 Läden (Bretern) gemad)t, wird auf den 
- Stiel und obige Auer s Hölzer genageit. Diefe Kifte 
iſt Bier nur aufdem Profile 2095 P- undin dem mund: 
Riſſe 20952) mit Fleiß ausgelaffen worden, damit man 
die Einrichtung der Maſchine beſſer ſehen koͤnne. Um 
ſolche zu gebrauchen, werden zwey Perſonen erfordert; 


ur inzwifchen daß die eine den bey ct mit Stricken befeftige 


ten Riemen b um den Leib und über die eine Schulter 
« wirft, und die Mafchine fortzieht, fafjet Die andere den. 





Stiel bey m, und hätt ihn fo, daß die Zäpne juft die 


Aehren des Klee⸗Samens ergreifen koͤnnen; dadurch 
wird der Same abgeſtreift, und durch die Bewegung 


bdes Stieles zuruͤck in Die Kifte f geworfen. Man ſieht 


wobhl, daß, wenn man an einem Ende des Klees Ackers 
anfängt, und furchenweiſe fortfaͤhrt, die Arbeit durch 


- diefe Erfindung um ein Beträchtliches verfürzer wird, | 


und daß man mit diefer Maſchine alle Aehren abrauft,. 
die auf einer 25 Sch. langen Linie ſtehen, da man in 

gleicher Zeit mit der Hand kaum einen einzigen Brass 

Stange abpfluͤcken fan“. 
Sollte alſo einem Landwirthe das Dreſchen zu lang⸗ 
weilig ſeyn, ſo waͤhle er die Methode dieſes berniſchen 
Wirthes. Man mable naͤhmlich die abgedroſchenen 
Samen⸗Koͤpfe auf.einer Muͤhle, wo. man die Hirſe 
fehälet, oder allenfalls auch auf einer Dehl : Mrühle, 
oder, in Deren Ermangelung, auf einer ordindren Maple 
Mahle, welches Verfahren beynahe mit demjenigen 
“ u 


[4 


/ 


— 


5 


26 Klee. 
überein kommt, welches in ben berliner Klee: Preisſch ·if⸗ 
ten (N) angegeben worden iſt. Man ſtampft, nach bie 
fer Anweifung, die Klee⸗Koͤpfe in einer Graupene oder 
Hirfen: Stampfe, und reinigt den Samen in der Folge 
zben fo, wie jenen gemahlnen. Da in manchen Ge 
‚genden faft ein jeder Bauer eine Graupen: Stampfe 
bat, fo kann diefe Methode für wenigen Kiees Samen, 
dem Landmanne erwinfcht angezeigt ſeyn. Wirthſchuͤf⸗ 


- ter im Großen bingegen koͤnnen mit ihren mehrer 


Klee⸗Huͤlſen eher zur Mühle fahren; und diefen ifl des 
Chaves Art zurräglicher, Doch Pönnen Landwirche 


im Größen nody eher die Mühle entbehren, wenn fie - 


Butter » Mafchiiien, ' bey welchen zugleich Graupen: 


Etampfen mit angebracht find, befigen. 


Weber das Ausfangen eines Bandes durch dent . 


fowohl, als die Verneinung des in der Stage Inenben Sas 
Bes. ihren Grund habe, | 2 
„Che ic) ins Befondere gehe, muß Ich noch die Ans 


C) practiſche Anleitung zum bottbeilpafteften Alban der Kur⸗ 

rerkraͤuter, nad) bewährte ngen desticher Lands 

wirthe. Kine a nen den bon 

. der. Bin. prenfl. Acad. Der Wiſſ über diefen- nd 

_ «uüsgefenten Preis und das Acceffir erhalten baben. (Berk, 
1783, 8.).8. 42: ' [en a 


I 
⸗ 


Klee. nn 527. 
waͤchs an biefem Orte, und wovon der Grund in der befons 
dern Lage und Bejchaffenheit des Bodens vornehmlich fies 

gen muß, ein Laud auffauge, an einem andern aber nicht, 
& fchreiben einige Wirthſchafts⸗Lehrer z. B. Daß die Hirſe 
das Land ausfange, An ihrem Drte fann es fo fenn, aber 


Bu nicht an allem, Deun bey mir verbeffert die Hirfe dag Land, 


ı 


‚ fie fey im gegrabenen eder gepflügten Acker are worden, 
fo ſehr, daß im.Hirfes Lande allemahl der beſte Rocken in 
Unſehung des Mandelns oder Schockens ſowohl, als auch 

bdes Scheffelns oder Schuͤttens, waͤchſt. Ja ein Par fol⸗ 
gende Aernden zeichnen ſich immer noch von der Hirſe aus, 
wie fehr fie naͤhmlich ein Land Hierkeib in Beſſerung brin⸗ 

gen, und noch lange erhalten ktͤne. ... 

„Hr. vd. Muͤnchhauſen fagt, daß der Flache das 

- Land ausgeht Wer föolite glauben, daß diefer berähms 
te Wirthſchafts⸗Lehrer und zugleich genauefter Beobachter 
fih verfehen haben fünne, Un feinem Drte, oder Auf ſei⸗ 
nen Gütern, konnte ed nach Befchaffenheit des Grundes 
und Bodens wohl licht anders ſeyn. Bey mir und in‘ 
vielen andern Gegenden, iſt wiederum das Gegentheil. 

Denn hierfelbft erbauen wit den beſten Weißen und darauf 

bie befte Gerfte dergeftalt in den Lein⸗Aeckern, daß fie ſich 

davon an bie 6 Jahr In der Befferung erhalten; als nad) 
toelcher Zeit zu gleichem Zweck eine neue Kein Saat aufdis 
fen Aeckern unternommen wird. zu England ſowohl, als 
in vielen Gegenden des nördlichen Deutſchlandes, bereitött 
bie Zurnipfe das Land zu einer guten Korn-Aernde vor. 

Diefe find in hiefiger Gegend feit go und mehrern Fahren 
u bauen angefan en worden. . Nicht inımer bringen die 

Kurnips⸗NAecker bey ung gute Ron » Aernden, _ Gegen - - 
zwey fchlechte haben wir nur immier eine ‚gute zu zählen - 


ebadf. a” oo. | „ 
| e „Nach muß ich imich erfiären, was das ſagen foll: ein 
Land wird ausgefogen. Es fit eben fo viel, als: %8 

wird entfräftet, Und woran wird dieß erkannt? Menn der. 
Acker eine geringere Aernde abwirft, die in Anfehung der 
Ergiebigkeit denjenigen nicht beyfommt, die von Aeckem  ' 
des naͤhmlichen Feldes. und gleicher Cultur erlanget we⸗ 
ben, - Man kann ſich aber auch des Ausſaugens eines Fel⸗ 
des zum Vortheil bedienen; wie ſolches nach einigen be⸗ 
ruͤhmten Acker⸗Spſtemen geſcheh?en muß. So Wird z. BB 
‚nach dem Reichaͤrtiſchen Syſtem, mis ein Mapl 0} viel - 


l 


—⸗ 


528 le" 


Miſt aufgelegt, daß der Acker in vielen folgenden Jahren 
daran genug haben fol. Aus manchen —* ⸗ Fruͤchten 
würde nichts werben, wenn fie in den fo ſtark gemiſteten 
Acer eingefdet werben follten; z. B. der Weigen wiirde zu 
Lager gehen, oder Hi ing Stroß als ing Korn twachfen. 

- Dieferhalb muß in Anjehung ſolcher Getreide- Art ein Aus⸗ 
faugen voran gehen. Reichart bringt daher ben Weiß⸗ 
Kohl oder Wurzel: Gewaͤchſe zuerſt in ben friichen Dünger, 
weil folche den flärffien Trieb vertragen. Dar folchen, 
wenn fie das Land in etwas ausgeſogen haben, läßt er erſt 

Weitzen und fobann andere Getreides Arten folgen. 

„Nun komme id) näher zur Sache. Der Urheber des 
in ber Srage ſeyenden Satzes hat nicht gefagt, auf weiche 
Klee Art er felbige eingefchränft haben wolle. Ich nehme 

. Baher an, daß er den gemeinen rothen Klee, ober Klever, 
Trifolium pratenfe Linn. gemeinet, weil fpicher am häufige 

ſten überall unter ung gebauet wird, nachdem bie meiflen 
Landwirthe von ber Lucerne und Esparfette, welche brep 

" Klee » Arten bisher unter ung am meiften Glück gemacht 

- haben, abgegangen find. Eben diefer Berf. fagt und zwar, 

‚  baß er feit 23 Jahren feinen Klee in die Brache fien laffen, 
und zwar in einem Lande, in welchem Kraut, Rübefamen, 
oder Weisen geſtanben. Allein, es ift hieraus noch nicht 
klar genug, od der Klee unmittelbar auf gebachte 
und nicht vielmehr auf Sommer » Gstteide, gefolger fey. 
Denn nach der gemeinen Ordnung tft letztgedachtes Getreis 
de ber Schluß in der Setreide- Folge, fo baß nach Weißen, 
als deffen ausdrücklich gedacht wird, erft Gerfte, und ſo⸗ 
dann erfi die Drache komme. Es liefle fich ſodann nach 
DBefchaffenbeit des Bodens näher einfehen, ob nicht der 
Acker ſchon burch eine der vorangegangenen Keld - Früchte 
dereits ausgefogen geweſen. Go biente anch gu näherer 
Eutfheibung, wenn gemeldbetwäre, ob der Acker frautartig, 
B. i, zur Hervorbringung allerley Unkrduter geneigt, fü 

als deren — anzutreffen, auf welchen Kraut, oder W 

‚ Kohl, nebſt Ruͤbſen, doch recht gut gedeihen. Es iſt nur 
lokaliſch geſagt, wenn manche Purſ afts⸗Lehrer behaup⸗ 

ten, daß ausgeſogene Aecker fein Unkraut hervor bringen 

koͤnnen. Sin hileſiger Gegend, und mehrern andern, beine 
bet ſich daß Gegentheil. Wenn wie auſſer Befferung bes 

ndliche Hecker auf unfern Selbern haben, die eine gefäete 

ides Ars nicht lebhaft genug hervor dringen, oder ers 





3 % 


| Sen.“ 529 
halten, fe werden fie dafuͤr mancherley Unkraut deſto ſtaͤr⸗ 

‚ fer empor bringen. Dieß kommt nun daher, daß bie. 
perennirenden Wurzeln vieler Unfräuter gleihfam alle Wins 
fel bes Grundes fchon befegt haben, weshalb bag eingefäe- 
te Getreide .mit feinen garten Wurgeln nicht recht ankom 
‚men kann, auch zu wenig Nahrungstheile, die ihr von den 

< 6 zu nennenden einheimifchen Unfräntern tweggeraubet 
werben, an fich ziehen fan, um: im Wachsthum jene gu 
übertroffen, und hiermit folche zu unterdrücken und zu mins 

bern. Iſt es nun mit einem Klees Acer, ver fich, wie 
man fagt, fürd Korn fchon ausgetragen hat, eben fo, daß 
die Unfräuter vorhin in felbigem ben Meifter fpielen koͤn⸗ 
nen, fo kanns nicht fehlen, daß folcher Klees Acker nicht ' 
noch mehr follte außgefogen werben. In diefem Falle aber 

. müßte man eigentlich fagen: Gras und Unkraut haben den 
Klees Acker ausgefogen. 

. , „n Angenommen aber, ed fen ber Acker durch die vorher⸗ 
gebenbe Eultur vom Unfraute frey; ‚auch von darauf er⸗ 
weten Geld = Früchten noch nicht ausgefogen, fondern 

noch in der Beſſerung geivefen, oder entiweder zu Klee⸗ 

Saat oder zur unmittelbar vorbhergegangenen Bellellung 

‚ mis einer Geld Frucht gebünget geweſen: fo wird noch bie 

Frage feyn, wie die Klees Saat verrichtet worden? Wäre 
ber Klee zu duͤnn, ober theilg zu früh, theils zu ſpaͤt gefäet 
worden, baß er bieferwegen beym Aufgehen zu bünn ges 
fanden, fo waͤre ber Acker hiermit deu Unkraͤutern Preis 
gegeben worden, welche fofort die leerer! Plaͤtze bes Klee⸗ 
erd einnehmen, und felbige auszehren. Auch muͤßte 
‚man wiſſen, ob ber Klee vor fich allein geſaͤet worden, 
oder, wie es fehr häufig gefchieht, im Gemenge mit Hafer 
und Gerfte. enn wenn legfere Korns Arten nicht rein 
geivefen, weil man nähmlich dabey nur aufs grüne Futter, 
und nicht auf ben Koͤrner⸗Gewinnſt, hinfieht, fo können 
fie manche fhäbliche Unkraut» Samen in ben Klee⸗Acker 
zum Nachtheile bed Klees gebracht haben, Enblich würbe 
‚ auch: nad) bie Brage auszumachen ſeyn, ob nicht ber Klee 

. Immer zu fpdt, nähmlich nicht vor und bey, fonden nach - 

der um ober nach ber Samen⸗Reife, erſt abgemaͤ⸗ 

het worden. Denn ein ſamentragender Klee wird uͤberall, 
wo nicht gaͤnzlich, doch zum Theil, den Acker quszehren, 
wogegen er ſich bey Kraͤften halten wird, wenn der Klee 
noch jung, oder um bie Bluͤth⸗Zeit, abgeſchnitten wird, 
si > Ost, Enc. KXXIX Th. gi u Auch 


4 


⸗ 


530 


digen Zeit⸗En 


Ktee. | 

a wuͤrde zuletzt noch dieſe Froge Ibtig bleiben, ob der 
Er auch nicht Ger 3 Jahr auf dem Acker gelaffen, und 
Diefer zur Wiederbeſtellung nit Korn nicht fo ſpaͤt im Jah⸗ 


tem Pfluge genommen worben,; daß die gemähnlis 


chen Wirderhohlungen ber Pflug s und Ege⸗Arbeit in richt 
en allemahl aber auch nicht bey naf 


. ter, fondern bey trockner Witterung, gefchehen koͤnne? Es 


⸗ 


würben überhaupt noch mehr Fragen in Anſehung deſſen, 
was vor, bey, und nach der Seftellung eines Ackers mit 
Klee geſchehen ſoll, bier anzubringen ſeyn, die man aber, 
Weitlaͤuftigkeit zu vermeiden, übergeht. | 
„Nun will ich annehmen, daß man einen Ader vor 
fich habe, bey welchem gar Feine, Beftellungs- Gehler, des⸗ 
gleichen keine Fehler in Betreff des Klees felbft, vorgeben, 
und doch vom Klee ausgefogen wird. Hierwieder mären 


benn folgende Mittel zum Verſuch anzurathen. x. Wenn 
nach abgehauenem Klee der Ufer zum Kornutragen aufs 
neue gehänget werden foll, fo verfuche man, ſtatt des ges 


mwöhnlichen Vieh » Düngerd, andere Düngunge = Mittel, 


als: Gyps, Kalt, Märgel, oder Seifenfieder-Mche, und 


ſehe, ob der Acker hierdurch nicht mehr gebefiert werben 


. ‚Sam. 2. Man richte fich alfo ein, daß ber Klee nicht Aber 


‚ Jahr auf dem Adler ſtehen dürfe: In diefer Abſicht 


„wo bie gemeine Feld⸗ Eintheilung obwaltet, ber 
Klee mit einer Art von Sommer + Getreide, Gerſte ober 
Hafer, im Sommer: Selbe eingeſaͤet, oderin folhem Som⸗ 


mier⸗Felde, auf einen Acker vor fich ſelbſt allem gefierwen 
"den, und zwar in dem Schlage des Sommer-Feldes, ber 
m nächften Jahre in der Brache gefönnnert,.d. i. mit Huͤl⸗ 


fen» Srüchten, Flachs, Hirfe u. d. gl. befdet werden fol. 

ier fände nun der Klee nur eben fo lange, als gebachte 
Soͤmmerungs⸗ oder Brach> Früchte ſtehen, um den Acker 
in Zeiten zu einer Herbſt⸗Beſtellung mit Winter: Getreide 
vorrichten zu koͤnnen. 3. Wäre hauptſaͤchlich aujnratben, 


beſponders wenn’ die No. 1. vorgefchlagenen 


Mittel nicht zu Haben waͤren, eine vegetabiliſche —* 


orgen da man ·˖ aus Erfahrung gefunden, daß ent 


aͤftete Aecker am meiſten damit wieder hergeſtellet werden 
koͤnnen. Nach dem letzten Schnitte naͤhmlich lieſſe man 
den Klee wieder eine gute Hand hoch wachſen, und ſelbigen 
unterpfluͤgen. Mit dem Wenden diefed Ackers warte man 


num fo lange, bis der Klee gänzlich Mn Bann übergegans 
. .. it... h 


. at gen; 


_ — — — — m. 


. 


[ » "7 531 


gen; oder es wuͤrde, wenn es ſonſt ber Grund vertragen n 


. will, bie iBendfahre tiefer. gepflüget, um nicht den vordin ” 
. untergepflügten Klee fo ju Tage zu bringen, daß er, ohne 
etwas Erbe über füch zu haben, unmittelbar von Luft und . 


— &onne berühret, und hiermit entfräftet werden könnte, 


-ı 
} 


- Damit aber theile dag Gaͤhren und Faulwerden des unters 
gepfluͤgten Klees befördert, theils aber auch der Acker, 
„wenn ‚er zumahl zaͤhe ober unartig fenn follte, deſto ges 
ſchwinder wieder artbar gemacht werbe, koͤnnte man etwa 

8 Tage nach dem erfien Ilmreiffen des Ackers, ober ſobald 
man Behr, daß er anfangen will, grün zu werden, die Eye 

. in trodiner Zeit barüber gehen laffen, um ſowohl alle Zwi⸗ 
fchenräume der Zurche mit Erde zu gudecken, und hiermit 


bas Faulen des Klers zu befüjleunigen, als auch die aufs 


fluͤgte Erde deſto milder, und fuͤr die folgende Pfluͤge⸗ 


Krbeit deſto muͤrber zn machen; vorausgeſetzt, daß der . 


Acker nicht unter die leichten gehoͤre. 4. Es koͤnnte ſtatt 
"des gemeinen rothen Klees eine andere Klee⸗Art, als: Lu⸗ 
cerne, oder Esparſette, uber, falls Grund und Boden 


hierzu nicht dienten, der weiße Klee, oder ber gelbe Hos 


‚ piens Klee, ober, falld der Grund zu naß iſt, ber geſtoͤckte 
doldenförmige Loatus⸗Klee mit gelben ſtark riechenden Blu⸗ 
men, Honig⸗Klee, goldener Klee, oder andere Klee⸗Ar⸗ 

. ten, erwaͤhlet werden. 3. Endlich haͤtte man an Orten, 
wo: ber gemeine rothe Klee den Acker auszehrt, und man 
nicht mit Lucerne und Esparſette auf kommen, oder andere 
MKlee⸗Arten nicht verſuchen, auch zur gräuen Fütterung 
nicht Wicken,- ober die verfchiehenen Arten berfelben, an⸗ 

: Sana koͤnnte und wollte, noch die Gräfer übrig, die-jur 
en und trocknen füttern angebauet werben fönnten, - ı 
In Anfehung ber Graͤſer, haben wir Landwirthe größtens 
-tHeild und noch nicht ben Schlaf au ben Augen gewiſchet. 
Die Gräfer find doch zuverläffig gefünder ald der Kiee, Bey 
- welchen ber wachfumnfte Wirth immer Gefahr laͤuft, daß 
das Gefinbe nicht einſt von ber Fütterungs s Borficht abs 
. weiche, und bem Viehe fchnelle ober fchleichende Krank⸗ 
beiten zuziehe. Wir geben immer ficherer, wenn wir we⸗ 
« nigſtens Sräfer bem Klee beywiſchen, und wie follten ung 
ur darauf legen, unfre beften Graͤſer nicht länger zu vers 
ennen, und fie von den weniger guten unterfcheiden zu’ 
lernen, Werden diefe Gräfer zu rechter Zeit, nähmlich 


J 


\ 


kurz vor, oder im Unfänge der Blaͤthe, abgemäper, fo bat _ 
- 14 | 


nian 


7 


Rd 


532 | Ke . .. 
man von ihnen einen eben fo geſchwinden und Iftern Nach⸗ 
wuchs, ald vom Klee, zu gewaͤrtigen, wie ſolches unter 
andern am HonigsGrafe erprobet worden. Und wenn 
Derter find, twelhe mit gutem runde ber den Klee Mas 
gen muͤſſen, daß ihre Aecker von felbigern, aber nicht vom 
ocken, ausgefogen werben, fo haben fle gieroon ſchoͤn den 
Beweis zum voraus in Händen, daß bie Graͤſer ihre Hecker 
eben fo wenig ausfaugen fönnen, weil Rocken und Weitzen 
nebft andern gewöhnlichen Getreibe> Arten im eigentli 
en Berſtande auch nur Gräfer, und feine Krau⸗ 
ter, 1 .“ 


Auſſer dem im Vorhergehenden beſchriebenen Mu⸗ 
Gen des Klees, in Anſehung ber Fütterung, erhaͤlt man 
auch noch den Bortheil davon, daß er den Acker mürs 
be macht, und das befte Mittel abgiht, die Quecken 
aus dem ‘Boden zu vertilgen. 

In Hungers⸗Moth baben die Lappfänder und Ire⸗ 

laͤnder aus den getrockneten Blumen des Klees ein fo 
genanntes, Stampf⸗ Brod gebacken, welches von le: 
tern Chambrok genannt wird; und die Kinder, welche 
das Honig daraus faugen, nennen foldyes Simmels- 
Brod. : Wie man aus den getrockneten Blumen ein 
Mehl machen, und daraus Brod backen könne, lehrt 
"inne, in feiner Flora Lapon. ©. 273. 
Aufmerkſame Bienen s Hirte wollen beobachtet 
baben, daß die Bienen zwar den friſchen Klee 
Blumen haͤufig nachgeben, aber Peinen Stoff zu 
Bonig aus denfelben erhalten,. weil die Blümchen 
zu enge und zu lang find, als daß die Biene mit ihrem 
auge  Rüffel den Boden. derfelben erreichen koͤnne. 
Nach dem 27 St. des Wittenb, Wochenbl, v. J. 
.1790, ©. a2ı, ziehen die Bienen eigentlich nur aus dem 
grünen oder weißen Klee ungemeinen Ruben; daher ſolls 
man biefen lieber, als ben rother, ziehen. Der Klee mit 
zothen Blumen iſt gar nicht für bie Bienen. Man fchreibt 
zwar in allen Bienens Büchern getroft in die Welt hinein, 
daß die Bienen vom rothen Klee Honig eintragen. 8* 


7 m m Ge GE u EEE 


Sm 533 
aber weder alle Erfahrungs und wenn eine Gegend 
e andere Blumen, als rorhen Klee, euthielte, fo müßs . 
R * die Bienen daſelbſt ſofort verhungern und ſterben. 
J denlt vielleicht, wenn man bie Blumen des rothen 
. Kleed in den Mund ſteckt, und daran fauge; fo (hmedt 
man ganz eigentlich das Süße beffelben, fat lich muͤſſen 
' bie Bienen ihr Honig daraus nehmen. e Schläffe 
triegen aber am äfterften. 
.Erpdlich ift der. Klee auch als ein Faͤrbe⸗ Krane 
zu betrachten, indem man mit ben in Waſſer abgekoch- 
: sen Blumen, Wolle grün färben fann; ba hingegen ; 
" alle Pflanzen diefer Elaffe, deren Blumen bey dem 
Auftrocknen grün werden, als z. B. einige Arten des 
-Orobus, der Lotus cornicularus, ‘und andere mehr, 


zum Blau = = Farben dienlich find; wie denn felbft die 
Pflanze» woraus ber Indig bereitet. wird, folches mie 


Den Nbrigen biefer Sfaffe gemein bat. ben 
a —— 


.& 3 
de Berzoge nachricht son bem münlichen — des * 
ſchen —** und Landklees in Deutſchland, zur V 

de⸗ Saat Sun, ſt. im 16 St. der dcon. Nachr. af 1750 


Rüde von * boariche⸗ Klee, ſt. im 23 St. derſelben, L. 
1753, a ” 
‚Beantwortung der Frage wegen der Kleewirthfebeft und Des Wis 
. denfatters, u ıo &t. der ſchleſ. Mcon Sammi. Bresl. 
W550 166 — 
8.7.6, Erfabrungemäßine Nachricht vom Anbau und Nuten das 
rothen fpanifchen Slemwers, Ri. in No. 14 der wöchentl. Ads 
nigsbe 2 *8* und Anzeig. Nachr. v. J. 1758; bdesgl. im 
..33 Gt. Ber. Hamb. fr. Urth. u. ad. 8 I. 1758, ©. 257 — 
259, und im 34 ©t. derf. ©. 2 
dem. Kleegrafe, in defeu "sefondern Nutzen in der 
33 daft, von Delagus, aus dem 2 Ch. des Daͤuiſch⸗ 
VPorwegiſchen deom. Magas, R. im 3. Ih. des 2% der von C. 
F *. Mengel aus dem Dän. Überfegten" secon. Gedanken sc. 8 
b. und 2. 1760, gr. 8. ©. 204 — 211; Deegl. im 1J. der 
füche zu mögen und- zu gefallen, Gtrali. 1763, 8. ©. 26 


\ Jo. * Reinhard⸗ Anmerkung von einer beſondern Art, 


ka ifchen Klee zu Beben, s in Deffen vermifären 


13 


— 
[3 


M&mbıre raiſonn 


534 Zn 7 


 Ünterrebumg maifdhen tihem Bairdılann und einem 


' Yechigdh; von 
bem Kieverban, von Hrn. P. 8. A4Aüders, A. in den au dem 
Din. von C. ©. Mengel überf Becon. Gedanken 6. 3.8: 2 
Tb. Kopenh. und L. 1762, gr.8. &.77— 137 . 

Hrn. Tfchiffeli Erfahrung vom mldndifchen rothen Med, ber 
im Sritpiahre in Die Dinkelfant ausnrfprenges worden, R. im 5 
St. des 4 Jabrg. 2763, der durch Die vekon. Beiellidh- zu 
Dern gefammelten Abhandl. und Beobaditungen, Gera, gr. . 
8: ©. 173, f. Rrang u. d. T. Experience für le Treſſte feıne au 

tintems 'parmi du Seigle, in ben Afemeir. eg Obff. recueillies par 
‘da Socretẽ oecos. de Berne, A, 1763, 3 partie, a Betne, 8. ©. 


. 3 $ f. ® . \ . “ r° 
Ei. Def. Verſuch, ob fi) Lügerne und hollaͤndiſcher Kiee ver: 
ſetzen Laie? ehr daſ. S. 176. Kram u. d. 2. Silke Luzerse & 


_ ie Freflle de Hollande peuvent etre trantplantẽs, in Deu Meusir. 


ESc. S. 93,f. - 

Eb Dei. Werfach vom übel ausgrfchlanenen Merinet, eb. 
daf. &, 180 — 185. ran. u. d ©, Mauvais ſugcas de le 
gtaine de trefils, in deu Memeir. ide, ©. 187 — 187... 
Du Treffiz rouge ou mielleux, appell& Clover, du’ fol qui Ki con- 
vien:, & de la maniere de le lemer, f. Bet Gen: ame diltios- 
tenr, trad, de langt. de Mr. HALB, To. IX, u Par. 1763, 8. 
©. 2:9 — 244. De la maniere de neurrir tes beftiaux de ciover 
tour verd, S. 245 — 256. De ie maniere de faucher le Clover, 
& de la maniere d'en faire du Foin, & de fa qualice, @. 257 — 


263. 
*. überf. u. d. T. Don dem beſten Boden zum Klee, und ber 
Are ſeibigen m faͤen; ſ. Allgem. charetohale. und CLandwiſſen⸗ 
ſhaft ıc. a Th. Humb. uno 2. 1763, gr. 3. ©. 564 — 572. 
Dom Weiden auf Dem Lire, S. 572 — 330. Vom Dähen des 
Kiees, und deffen Den, S. 180 — 585. 
Abhandlung vom rothen ober fo genannien Bamberger Lilee-Gra⸗ 
fe, und vom dem befendesn Nutzen deſſelben in der Hauswirth⸗ 
ft, ſt im z und gr Der Neuen Beitr. zu der Camerals 


und Arushalrungewifl. Jena, 1767, 8. G. 482 — 464; beegl. 
um Sturg. allgem. Magaz. v. J. 1767, ©. 785 ler 
Dom Mi gdtteran fiir dag ‚John mille Wal 


ee zur 
Feldwirthich. 3 3. :3767, 88. 8: ©. 230 — . 
Ein —* * (emer ie Tr 2 en proiries “” 

ambulantes, par Mr. de Ferr & Par. 1769, 12. - 

Der Kicebau, als das bee Kittel, ben Waldwuchs zu beiörbern, 
R. die 12 5. des allgem, Kon. Forſt⸗ Magaz Irf. und L 
1769, gt.8. ©. 47 — 5 " j 

Jo. Zeinr. Pratie Abh. wow den Werben bed Klees vor 
andern Futterkraͤutern, ft. in Deffen landwirihſchaftl. Erfahr⸗ 
ungen, = Quartal, Alt. und Lüb. 1769, gr. 8. 19 St. ©. 287 
— 296. Anmerkungen darüber, im 3 Quatt. a9. St. ©. «et 


Vorfäntigere Abhandlung von dem in der Graffebaft Hoya aͤbli⸗ 


Katatfaet Ei ‚Brchdeh penanur erahnen 
) -« Bunt 8 a a a 
ber beßen Eanbwirthe, i. iu der uͤuch. — 


⸗ 


glee. 35 


chaftegeſellſch Nachrichten von⸗Perboſſer. der La ch. 
m ——— 23.4 Eamui. Bell, near 


Ergo: * fr su Drübber fortgefehten einjaͤhri Aleebaues, au Her 
Belung bed en entäeäfteten — A. A. vr une 
‚99 te ſ. 

—* wie im dinnſe Vibmen einige Berſache mit hol⸗ 
em Klee im J. g geatben, ſt. im 3 ei ‚der Wiener 


zeit. 9. J 177, 
Au 8 e rebrung seinen Badrict oyi dem-Anbau 
und der Benutzung bes clever oder fpanifi enien hartem 
ittergute Nieberrengersdotf, im der Ober: Eaufit, voll .MEs 
ß. in No. 14 dei leipz. ur. Bl. v. % 172% ©. ra 


gr 8, f. 
Don —X AIR des Klees, — wirt, eis Candwrehich. 
aus dem Engl. tberi. £pj. #7 _ 463, 


- Eines erfahrnen Wirths in —E — — KOT: Demerkuns 
—— En Klerban, f. in No. 8 bes teips. Inr. nr DL 
v 
e cje Erfabrungen vom ſpani en gl fomohl _ \ 
"ng fe an, als —* Spa ing ser des 


ii hohen cc zum en des — *8*— 
manns, aucgefertiget von X c. Schimper, Aust. 780, 
4 2 A n. auch wit Hin, —A Annyık. 
in Deſſen Archiv ꝛc. 2, gr. 2.. S. 271 
Oekonomiſch⸗ praßtifche — —— — PA en 
wietfachen Nutzen, Witten 1783, % 4 ©. Neue antlast 


eul⸗ Semerkingen vom Kleebauy von W. fl. im 39 &b-der 
däamov. M 1784. 
S. — Pr Seit vorfiehenbee Bewmertungen, * 
20 ei. v. 
ETheorie vom — 7* an bas Geſen ter anzi 
Kraft der wachſenden Pflanzen, das und weiter fuͤtrt 
‚einfadye und natuͤrliche Theorie vom Landbau üherhaußf, X 
Benferhen und Erfahrungen richtig erfunden, und dem Yublis 
ag u: Yeafuns vorgelegt, von Joh. Erb Sromel, 
ge 


Bun 32. 
ehren Kochenfdrift. Erher EU. Ertes Siſe 1. To 
Syeft FSeiherr 


handiyung vom Kleebau. Seeioe 
 w. vilhbad. München, 1789, v6 
Ein Bart aus ber Lüneburger Heide, über Iceban und Staufat⸗ 
u, ſt. i * n Sta amneir. Riem phyfit. oͤrou 3ekang, 
| »785, 836 ' 
er von ziehen, f. ſt. * 13 ei. der gel. Deyir. ‚u den 
braunfdyw. Anz. v. J. ı 
Yusıng eines Vriefes, "Die 7 eeweintbfchaft bersefiud,, 2 ms} 
Et. des Aannov. Magas. v. I. 1786, Col. 841 — 849- 
Eitwurt, 1 wie der Bauer au Dem weitere Sortfchritt bed Lleebaues 
tn bicfigen tanden. ‚geleitet ri Fiat, wc. C Ai 


4 . guif, 


536. | 
gut a: — 30 Sr. der gel. Beyr. zu den beaunfchw. 
= n v. 17 
N Erfahrungen über das Died s und Nichtdickſaͤen des rorhen frau 
N 


L. 


M 


ſchen Kirn an: einigen Ritterzuͤtern in Sachſen. 1. u Sand⸗ 
Boden in der Gegeud SAferwaldez 2. Im nielirten auch leim⸗ 
ichten Boden in der Waldheinſiſchen und Gebergs-Gegend, ſt 
- in Hru. Amter. Riem phyeſ. 5kon. Monatchs⸗ und Quartal⸗ 
Sceife, Apr. 1787, ©. 76 1. : 
"220° Schmahlbl atteriger fpanifcher Klee mic 
blaßrothen Blumen, Trifolium hispanicum angufti- 
fohumt,; ſpiea dilute rubente C. B. Trifolium pur- 
eum lagopoides hirfutum annuum rotundifolium, 


iea dilute rubente Moriſon. "Trifolium fquarrofum, 


ſpici⸗ obſongis ſubpiloſis, ealyeum infimo dente lon- 
giſſimo reflexo, cauld herbaceo L. iſt eine jaͤhrliche 


Pflanze, welche in dem ſuͤdlichen Teile von Frankreich 
und alien wild waͤchſt. Sie macht einen flarfen, 


grasartigen Stängel, welcher faft 3 Sch. body wird, 
. glatt, und mit deenblätterigen Blättern befegt iſt, de: 
zen Lappen 25 3; lang, fait 2 3. breit find, und auf 


langen Stielen ſtehen, weldye, ſo lang fie find, von 


den Blatt: Anhängen oder Scheiden umfaſſet werden. 


Die Blumen kommen an dem Gipfel der Stängel in 


* fehe langen Aehren zum Vorſchein. Sie haben eine 


fchöne rothe Farbe, und machen alfo ein gutes Anſe⸗ 
a. Sie bluͤht im Yal., und der Same wird im 


J | Herbert 


. 31. Rother.fpigblätteriger Berg: lee, (Bro: 
Ber brauner Berg: Klee, Trifolium aliud monte- 


num maius Thal. Trifolium maius alterum Claf. 

Trif. maius Clufii fecundum, non album fed rubrum 

— Trif. montanum purpureum mains C. Baub. 
Tr 


if, purpureum montanum maius, fpica oblonga 


Morif, Trif. fpica longiore, flore purpureo Rivis, 
Trif. fpicis villofis fubovatis, caule ere&to, foliis ova- 


Trifpliuma aipeltre, fpicis fabglobofis villofis rermins- 


to- oblongis integerrimis Royen.- Trif, foliis ovatis 


nervofis, fupremis coniugaris, vaginis lanceolatis Hall, 


‚libos, 


L . 


libus, - caule erefto, foliis lanceoleris Terrulatis L. 


- wächlt auf trocknen Säge! en Plägen, in 


- "ganz Europa; iſt, der 
: fens Klee, den Blättern nach aber dem Erdbeer⸗ Klee, 
. (f unten, No, 37), ähnlich; treidt aber, inſonderheit 


(üche na 


wenn er gebauet wird, - häufigere Zeige, und Dauert 
« in der Wurzel viele Jahre, - Die Blatt: Anfäge find 
gruͤn, lanzettfoͤrmig, .endigen fich aber nicht mit Gran⸗ 


J 
Pr 


nen. Die Blätter find länger, mehr aderig, ale bey 
dem rothen Wieſen⸗Klee, auch felten geſleckt. Der 


Kelch iſt geſtreift, unterwaͤrts mehr glatt und haaricht, 


die Zaͤhne deſſelben aber rauch. Er unterſcheidet ſich 


— 


„ wach von letzterm darin, daß derſelbe zwey bey einan⸗ 
ber ſtehende Blumen⸗Koͤpfe, der rothe Wieſen⸗Klee 
aber nur Einen trägt. Die Blumen geben den Bie⸗ 


nen Stoff zu Honig; und die ganze Pflanze kann and), 


wie der Wiefens Klee, zur Fütterung genußet- werden, 


nur wird ſie bald.in den Stängeln gatt. 


22. Rlettenartiger Klee, mit weitfchweifigem 


= Gtängel, eyrunden Blättern, und ziemlich eyrunden 


- Blumen: Aehren, an deren Blumen⸗Kelchen die Zaͤh⸗ 


ne borſtenartig und mit Borſten befesrfind, Trifoliufh . 
eapitulo glomerato rigido 7. B, TFrif, globofum (. 


“ eapitulo lagopi rotundiori C. B  Trifoliam lappace- 
: um, fpicis fubovatis,  calycinis dentibus ſetaceis hispi- 
- dis, caule patulo, foliis ovaris 1. Man finder ihn 


‚bey Montpellier wild. Seine Aefte fteben weit von 


dem Stängel ab; feine Blumenkelche find glatt, Ihre 


Zaͤhne aber, - wie Grannen, von gleicher Größe, und 
‚wann die Bluͤthe vorüber ift, ſteif. Seine Blumen: 


A 


ed 


⁊ 


En 2 


* 


Kronen beſteben aus Einem Stuͤcke, und ſind blaß 


oder weiß. 
223. Fleiſchrother nackender wieſen⸗Klee, Tri- 


lium album incarnatum fpicatum, f. Lagopus maxı- 


mus 7, B. Trif, fpica fubrorunda rubre C. B. Tri- 
fol, alopecurum latifolium, ſpita longa Barrel, Tri- 
| ts folium 


, dem-rorben Wie⸗ 





538 J Klee. 


. folism -incarnatum,. fpicis villofis oblongis obtufis, 
ephyllis, foliolis fubrotundis erenatis Lies. Engl. 
red,,- fpiked Trefoil, wächft vorzüglich in Italien, 

ann aber auch leicht hey uns.aus dem. Samen erzogen 

‚ werden, und bat auch im freyen Lande in der Wurzel 

‚Sich mehrere Jahro erhalten. - Die' drey Blaͤttchen 
Hfſnd rundlich, geadert, etwas hagricht und eingeferber, 
aund Die Blatt⸗Anſaͤtze lanzettfoͤrmig. Die Blumen⸗ 

Aehre iſt walzenfoͤrmig, lang, und wollicht anzufuͤhlen, 

ndem der Kelch uͤberhaupt haaricht iſt, und die Eins 
ſchnitte deſſelben gleichſam in wollichte Grannen ſich eu⸗ 

digen; die zwey obern aufgerichtete Einſchnitte ſtehen 
von den drey unterwaͤrts gerichteten entfernt, Die 
Blumenblätter find purpurfarbig; das Kähnchen: ift 

. gefpaften und fpißig,. wie auch das. Schiffchen zuge: 
ſpitzt, und genau mit- den {Flügeln vereinigt... - Die 
Hülfe enchält ı Samen. W 

24. Schmahlblaͤtteriger Rlee, Aehrentragen⸗ 

"der Berg⸗Rlee mit den ſchmaͤhlſten Blättern, Tri- 
folium anguftifokum fpicatum 7. B. Trif, monre- 
num engulftiffimum fpicatum C. B. Trif. alopecu- 

“ rum angullifolium elatius Barrel. Trifolium angu- 

ifolium, fpicis villofis conico-oblongis, dentibus ca- 

‚ Iycinis feraceis fubaequalibus, foliolis linearibus Ziege. - 

ngl. narrow - leaved Trefoil,. fommt aus Languedoc 

und Italien, und dauert nicht über den Winter. Die 
Wurjzel ift holzig; der Stängel einfach, etwa 1. F. 
Goch, ſteif und haaricht; die drey Blaͤttchen find 
ſchmahl und faſt von gleicher "Breite, und viel länger 

als der Stiel; die Scheide der Blatt: Anfäge iſt ge⸗ 
flreift; die Iängliche Blumen + Aehre ſteht auf Der 
Spiße des Stängeld; die Kelchzaͤhne find weich und 


t. 

25. Acker⸗Klee, niedriger wollichter Haſen⸗ 
Klee, Ratzen⸗Klee, Raͤtzei⸗KRraut, Haſen-Fuß, 
Baſen⸗RKraut, Saſen⸗Pfoͤtchen, Muͤtzchen Tri 
" . u , eblatt/, 


—* 


\ 


‘ 


* * 
.. 1 \ .. 
. . 
Ke | 
DS - 
⸗ 4 
- . no. ’ 


a 


beblatt, Trifolium aruenfe humile ſpieatum ſ. Lafo-- 
: -pus:C. B. Trifolium dagopoides; Trif. eaule ramo 
fo, foliis lanceolatis ferratis, ſpicis villofisovaris Hall. 
Vrifolium ereenfe, fpicis vilioſis ovalibus, dentibas 

Eęycinis ſetaceis villoſis aequalibus L. Engl, Häres 
Eoot Trefoil. Man finder ihn in ganz Europa, und 


- 1. Huf dem nördlichen ‚Zeile von Amerika, vornehmlicy 


\ 


“ anf den Stoppel:: und Brady s Feldern mild, wo er im | 
 Zuh und Hug. bluͤhet. Die ganze Pflanze iſt mit 
weichen Haaren befeßt, und wollicht amzufuͤblen. Der 


äftige Stängel fteßt aufgerichtet. Die drey Blaͤttchen 


: "ind lanzertförmig, am Ende zwenfpaltig, imd dazwi⸗ 


fchen mit einem kurzen zarten Fortfaße verfegen. ‘Die 


Blatt⸗Anſaͤtze verlängern ſich aus der: gefiteiften 
* 


Scheide in ſpitzige Lappen. Die Bluͤth⸗ Köpfchen ſte⸗ 
ben auf der Spitze der Zweige, find anfangs eyfoͤrmig, 


und nehmen nach und nach eine wahenförmige Geſtalt 
- an, Die Einfchniste des haarichten Kelches find lin: - 


ger, als die blaßroͤthlichen Blumenblaͤtter. Die Huͤl⸗ 
fe ensgält nur Einen Samen. Es if ein Unkraut, und 
fauget, wegen der Menge, die Gelder aus. Die Al⸗ 


: ten gebrauchten ihn als ein trocknendes und zuſammen· 
| * Mittel in verſchiedenen Krankheiten, vor⸗ 
on 


in Bauchfluͤſſen und ſelbſt in der Ruhr, und 
ruͤhmt man ihr in Schweden in einer Gab _ 
ten» Krankheit des Viehes (Gall-Siuka), wo das Vieh 


heftig und tief Athem boplt, den Kopf ſinken läflet, ro: 


: the Angenwinkel, einen Ekel vor feinem gewöhnlichen - 
Sutter, und: eine, geoße Luſt zu dieſent Kraute hat. 
Wenn feine Samen unter das Getreide kommen, wird 


, das Mehl und Brod davon roͤthlich. Ant. Juͤſſien 


meldet, daß in Paris beynahe ein Aufruhr entflanden 


ſey, als dad Weitzen⸗Brod von dieſen bengemifchten 


Samen roth geweſen, ımd man geglaubt habe, ale 


- wenn die Baͤcker Bliut darunter gemifcht hätten. 


y 


Vielleicht koͤunten biefe roth färbende Samen auch 
* Zn | zum - 


[4 


6 e 


I | 
- zum. Färben anderer Koͤrper muͤtzlich ſeyn. Sileditich 
hat diefen Klee, wenn er in ‚der Bluͤthe abgefchnitten 


wird, in.der Gaͤrberey näglich befunden. —  « 
. 26. Stern» Rlee, Trifolium flellarum G, B. 


Trifolium ftellatum purpureum monspeſſulanum 7. 


B. Tri£, fpicis ovatis piloßs, denticulis calysinisjan- 

" xeolatis parulis Roy. Trifolium ſtellatvm, fpicis 
:pilofis ovatis, calycıbus pstentibus, caule diffufo, „fo- 

, .  Nolis obcordacis Lsun, wächft in den: ſuͤdlichen Provin⸗ 


.. zen ‚Frankreichs und dem feften. Lande von Stalien, 


— m D 


ch in Sicilien und Malta, wild. Der Ssängel Dier 


| po jährigen Pflanze iſt etwas hanricht, und wir im 


Garten ungefähr 73 Body, und. fleht meiſtantheils 


- -aufgerichtet. . Nach Finne Befchteibung liegt derfeibe 


danieder, Hr. v. Haller aber ptet das Gegen⸗ 


theil, und ſchreibt, daß derſelbe gewunden in bie Höhe 


—8 


gehe. Es ift derfelbe wirklich am unsern. Theile eiwas 
8 n, waͤchſt aber: uͤbrigens gerade auf. Die 
k 


ttchen. find. rundlich ader herzformig und haaricht, 


und die Blatt⸗Anſaͤtze nebſt ihren Scheihen groß, ey⸗ 
foͤrmig und geabett. -Die Blumen⸗Aehre iſt lang, 


lem. Der untere Theil des Kels 


ches, wie auch die Zaͤhne deffeiben find auswendig haar, 


icht, inwendig aber glatt; bie zwey oberſten ſtehen naͤ⸗ 


her bey einander, Die drey untern find etwas groͤßer, 
und ſtehen weiter von einauder ab. Wenn. die Frucht 


veif.ift, machen Die. Zähne faft einen geraden Winkel 
mit dem untern glockenförmigen Theile, und: breiten 


| . ſich wie ein Stern aus. Die Blumen⸗Blaͤtter find 


glaͤnzend, dunkel purpurfarbig. Das Faͤhnchen iſt 


“mehr blutrotb, viel Länger als die. übrigen. Blätter, 
ſchmahl und gefaltet. . Das Schiffchen läffer-fich von 
den Fluͤgeln nicht leicht rennen. . Die: Hülfe enthält 
nur ı- Samen. In den pyrenaͤiſchen Gebirgen. wird 
dieſe Klee: Art unter dem Nahmen Faronche gebauet, 


: und als ein fehe gutes Futter: Kraut geruͤhmt. Ds 


’ ' Re Be . SAT 


aber derſelbe ‚mehr ein Sommer⸗Gewaͤchs ift ©), 
moͤchte es bey ung die Mühe nicht beloßneh, dieſes 
nachzuahmen. 
Am Fuße der pyrenaiſchen Alpen, franzoͤſiſ en 
Anrheiles, wo man den Acker, wie ben und, in 3 Fel⸗ 
Der banet,; wird dieſe Klee Art um Mich. in die ein .. 
Mahl gepflügere und geegete Brache dee folgenden . 
Jahres gefäet, vom Unkraute durch Das Gaͤten gerein: 
iget, zw Ende des Aprils fchon zum erſten Mahl, ind 
„pierauf. noch ein oder zwey Mahl gemäbet, worauf der 
Acker wieder umgepfläget und mit Weitzen befteller 
‘ wird, Auf eine etwas fonderbare Weiſe wird’ der Eur 
me aufgenommen. Die Weibsleute beißen ihn ab, 


geben das Kraut dem Viehe, und nagen fo mit ihten 


Kauͤhen an Einer Pflanze, Eine flüchtige Vergleich⸗ 
ung mit unfern beffern Klee⸗Sorten zeigt bald, wars 
uin die franzöfifchen Landwirthe nicht To gluͤckich, als 
ihre Moden-Haͤndler, bey und werden koͤnnen. J 


27. Schildfoͤrmiger Klee, mit eyrunden Blaͤtt⸗ = 


chen und Blumen >Xebren, an deren weit offen ſtehen⸗ 
den Blumenkelchen der unterfte Zahn am größten und 
lanzjenfoͤrmig iſt; Trifolium elypeatum, ſpieis ovatis, 
ealycibus parulis, lacinia inhma maxima lanceolara, 
foliolis ovaris Zinn, Er iftin den Morgenländern 7a 
Haufe, und ebenfalls ein Sommer: Gewaͤch: Er 
- glänzt wie Silber, und wird Daher auch Trifoliumdy- 
peatum’argenteum genantt, 
28: Rauber Rlee, mit ehrunden zur Seite des 
Stiaͤngels und der Aeſte feſt ſihenden Blumen — | 
en, 


Or serfiert Se Don 25 Dedwen ", re den: Orumagen 


deutſch Goͤtt. 1 336. 
Fr gr 1 lan im I im —*— Garten Ghrkingen * 2 
&r alaubt, daß fie gien diejenige fey, 


rue in feiner Bärtnerey, S. 6 Kb Tune . 
Be aniee nennt, und da⸗ er dieſen —* t Tiifol. »u- 


x 


! 


. hen, an deren Blumens Kelchen die Zähne ungleich, 
. Rumpf und gekruͤmmt find, Trifolium oblougum capi- 
tulo aspero C, B. Trif. cuius caules ex geniculis 
lomerulos oblongos proferunt 7.2. Trif. fpicis 
fhlibus lateralibus ovatis fcabris Ryen. Trifolium 
-Scabrum, capitlis fefhlibus lateralibus ovatis, -caly- 

‚ cum laciniis inaequalibus rigidis recurvis Zeug. E 

- oval - headed Trefoil. Er. wicht in England, 
Frankreich, Italien und Deutfihland wild, und Dauert 
nicht über den inter. Seine Stängel treiben niche 
viele Hefte. eine Blätter find.oval, ziemlich dich, 

und an ihrem Sande gleicyfarn geferbt.. Die Blumen⸗ 

.. Köpfchen eben in den Winkein der Blätter; fie find 

. Stein, bart und fleif; die Auffeen Abfchnitte des Blu⸗ 
menfelches find länger und fiärfr. Die Blumen⸗ 

- Krone ift ſchmahl, fo lang als der Blumenkelch, und 

weißlich oder roͤtblich. Er bluͤhet im May und Jun. 
Der Same wird im Jul. und Aug. reif. 

228. Rnaͤuelfoͤrmiger, oder geſtreckter ſeitwaͤrts 
biühender Rlee, Trifolium arvenſe ſupinum verricil- 
latum Barrel. Trif, cahitulis lateralibus ſeſſilibus 

.ſubgloboſis Royen. Trif. cum glomerulis ad caulium 

nodos rotundis Raj. & Pluken. Trifolium glomers- 
tom, capitulis ſeſſilibus hemifpheericis rigidis, caly- 

- eibug flriagis patolis aequalibus Liun. Engl. round- 

. headed Trefoil, waͤchſt in England und Spanien, und 
wird bey uns jährlidy aus dem Samen. auf dem Mifls 

Beete erzogen, wo er im Jun. blübet, and Samen 

traͤgt. Die Hefte liegen aufder Erde, und verbreiten 

ſich in viele Zweige. Die zugefpigten Blatt: Unfäge 
machen eine fehmußige Scheide. Die drey “BI 

. And enförmig und zart eingekerbet. Zwanzig und 

- mehrere Bluͤmchen ſtehen dichte bey einander, und 

ſtellen eine halbe Kugel vor, welche auf dem mehr auss 

gebreiteten Blatt» Anfage platt auf liegt. Der Kelch 
iſt geftreift; die Einfchnitte deſſelben ſtehen ausgebreis 


t 
—A 


. 
“. e 


‘ 
. .„ı 


Me 543 


"get, und find alfo geſtellet, daß bieſelben Die Zwiſchen · 
NRaͤume von den Einfrhnitten der andern nahe ſtehenden 
Kelche ausfüllen. Die Blumenblaͤtter find klein und 
weiß; fie feheinen nur eins auszumachen, indem das ' 
Faͤhnchen die übrigen bedeckt und einwickelt. En 
| 30. Beftreifter, oder Bleiner wolliger Alee, mit 


eyrunden meiſtens zur Seite feſt ſitzenden Blumen: 


haarig,“ und haben 10 Streifen; , ihre Krone if matt 


Köpfchen, an melden die Blumen» Kelcye geftreift 
und gerundet find, Trifollum ftriarum, capitulis feflı- 
libus fublateralibus ovaris, calycibus ftriaris -rotunda- ' 


ris Lien. Engl. knotted Trefoil. Man findet ihr in 


J Deutſchland, Frankreich und Spanien, wild. Seine 


Blumen find Mein; ihre Kelche find von auſſen ganz 


purpurroth. 


31, Alexandriniſcher Klee, deſſen Stangel aufrecht | 


iſt, deffen Blaͤtter einander gerade gegen Über, deſſen 


Blumen: Köpfchen auf eigenen Stielen ftehen, und 
Tänglich find; Trifolium alexandririum, capirulis ob- 


longis pedunculatis, caule eretto, foliis oppofiris 


: Eim. Sein Baterland ift Aeghpten. Die Blumen⸗ 


:“ Köpfchen find eyrumd, und der untere Abſchnitt der 


— 2* 


Blumenkeiche iſt etwas länger, als die uͤbrigen. 
32. Staudiger Klee, mit ſtaudigem Staͤngel, 


ziemlich feſt auffigenden Blättern und etwas rauchen 
Blumen⸗ Aehren, an derem Kelchen der unterfte Abr . 

ſchnitt am größten iſt; Trifolium africanum fruti- 
‘ sans, flore purpurascente Conimel, Trif, fpicis füb- _ 
‘ rotundis, Jacinia calycam infima maxima, foliis fere , 


* Seftlibus.Royen. Trifolium fruticans, fpicis fobvillo- 


“ Sie, lacinis calycım infine maxims. caule fruticofo, 


foltis nbfefribus Linn. Er ift in Aethiopien zu Hans _ 


“fer Gene Blumen: ehren fihen auf eigenen Stier 


t 


ur 


., Ien. Die Blumenkrone iſt violet, nur das Schiffchen 
iſt weiß, und hat noch vorn kinen vieletten Flocken. 


330* 


2 Klee 


‘ 


! 


'. 33. Kinblumiger fiammlofer lee, deſſen Blu⸗ 
menſtiele kürzer als der Blatt⸗Anſatz, und in 3 Feines 
ve gefbalten find, und meiftens 3. Blumen tragen, 
Teifolium unıdorum acaule, pedunculis triſidis ſub- 
triflorisque ftipula brevioribus Lie _ Er wächft in 


Candien, Syrien, Arabien, in dem gelobten Lande 


und bey Conftantinopel,. wild. . Seine Blaͤtter find 
fein gezackt. Die Blumenftieldyen find fang, und die 
Blumen ftehen in einiger Entfernung von einander ; 


‚ ihre Keldye formiren eine längere Röhre, und haben 
- 20 Streifen, und glei) geoße Abſchnitte. 


34., Schaumiger Kiee mit eyrunden Blumen: 
Aehren, deren allgemeine Hüllen aus 5 Blaͤttchen be⸗ 


ſtehen, und deren Kelche aufgeblafen und ‚glatt find, 


und 5 Zähne haben; Trifolium eapitulo Jpumofo 
leeui GC, 8, Trifs caule nudo, glomerulis glabris 
J. B. Tiifolium fpumolum, fpicis ovatis,* calycibus. 
inflatis glabris quinquedentatis, involueris. univerfali- 
bus pentsphyllis Line. Er waͤchſt in Frankreich und 


‚ Stalien, vornehmlich in Apulien, wild. Geine Blu- 


menkelche verlieren fich in 5 Borſten. Die Blumen: 


. Kronen find roth. - Die Huͤlſen füllen den Kelch aus, 


% 


men⸗Kelche find eyrund Iänglidy, und verlieren ſich 


und find Anger ale derſelbe; fie Haben eine pfriemfärm- 
ige Spige, und enthalten 4 Samen. | 

35 Rüdlings liegender Klee, mit geftreckten 
Stängeln und ziemlich eyeunden Blumen Aehren, an 
welchen die Kelche aufgeblafen und auf den Ruͤcken 
hoͤckerig ind, die Blumenkronen aber auf dem Rüden 
liegen; Lrifolium follicalacrum f, veficarıum minus 
purpureum 7, 3. Trif. pratenfe folligularum C. 2. 


* Trif, pratenfe follicularum, flore inverlo Barrel. 
. Trif, felmanticum,Gerard® Trifolium refupinatam, 


fpicis fubovatis, corollis refupinatis, .calycibus inflatis 


. dorfo gibbis caulibus proftretis Lian, Er ift in Eng: 


land und in den Niederlanden zu Haufe. Seine Blu⸗ 


an 


Se. 545 


an ber Spiße in 2 Borſten, zwiſchen welchen noch eine 
ganz kurze in der Mitte ſteht; ‘an der untern Seite fies 
ben fie der Länge nach aus einander. An den purpurs 
rothen Blumenkronen fieht das Faͤhnchen nach dem 
Umtiffe, - das_Schiffchen aber nach dem Mittelpuncte. 
Die Hülfen And fehe Flein und rundlich; fie legen auf 
dem Boden des Kelches, und enrbalten 2 Samen, 
36. Siliger Klee, mit kugelrunden und filjigen 
. Blumen Achren, weiche feft auffügen und aufgeblafene 
ftumpfe Kelche haben, Trifoliam fragiferum tomen- 


sofum Magnol. Trif, glomerulis tomentofis per cau- - 


lium longitudinem 9. B. Trifolium tomentoſum, 


Spicis fefhlibus globofis tomentofis, calycibus inflatis 


obrufis Z, Engl. downy Trefoil, : Er waͤchſt in Mau⸗ 
ritanten, Portugal, Spanien, und Languedoc wild, 
und hält mehrere Jahre aus. Seine Stängel liegen 


Danieder, ohne zu kriechen. Die Blätter find glatt, | 


fein gezackt, ſtumpf und umgekehrt eyrund, und haben 
fcharf zugefpißte Anſaͤtze. Die Blumen: Köpfchen find 
klein, und ſtehen in den Winkeln der Blätter auf ſehr 
kurzen Stielen; ihre allgemeine Hülle befteht aus 12 


Blärtchen; der Kelch it in einen fehr dicken Filz eins - 


gehuͤllt; feine 3 obere Zähne find lang, Die 2 untere 
hingegen furz; die Blumenkronen liegen beynahe auf 
N lnfen»Zilee, langſtieliger Wieſen⸗Ri 
37. Blaſen⸗Alee, U ens Aiee, 
Erdbeer⸗Klee; Tritolium eaprulo fpumofo afpe- 
zum minus C. B. Trif. caule nudo, glomerulis gla- 
bris, F. B. Trif, fragiferum frificum Caf. Trif, fragi- 
ferum noſtras purpureum, folio oblongo Morif. Trif. 


- 


eaule repente, ſpieis glabris, calycibus fericeis ampul. 


Jescentibus Hall, Trifoliam fragiferum, fpicis fubro- 
sundis, calycibus inflatig bidentatis reflexis, caulibus 
gepentibusl. (Engl. Strawberry- Trefoil, Man fins 
det ihn in Schweden, England, Frankreich, und in 
“per Schweig, auf Wiefen und Triften, welche etwas 
Det. En XXI 53 Mm nie: 


) 


S46 - ; Kilee. 
niedrig liegen und feucht find. Er dauert mehrere 


Jahre. Seine kaum über ı Schub fange Stängel 
fezen auf der Erde, und treiben an ihrem Gelenke 
Wurzeln. Die dren Blaͤttchen find glatt, nervicht, 


-  berzförmig, am Rande wie eine Saͤge gezahnt; und 


die Blatt⸗Anſaͤtze groß, lanzettfoͤrmig, umd verlängern 
fich in eine Granne. Die Blumen: Köpfchen ſind bey⸗ 


nabe kugelrund, doch dabey etwas platt gerückt, fie 
ſitzen in den Winkeln der Blätter auf langen dünnen 


- Gtielen. Der Keldy ift anfangs wie mit Seide über 


zogen, und gleichſam in zwey Lippen abgetheilt, die = 


obern Zuͤhne find kürzer, die untern aber-länger and ges 


rade. Wenn der Same zu reifen anfängt, verändert 
fich der Kelch; der obere Theil nimmt die Geftalt einer 


Kugel an, bekommt ein zartes neßförmiges, bald glat⸗ 


tes, bald etwas haarichtes Gewebe, und hat 2 krumme 


Zähne, welche ſich gegen einander biegen. Wenn 
diefe Kelche auf dem "Boden liegen, ſehen fie, indem 


u ihre kugelrunde Haͤupter auf ihrer obern Seite, gegen 


die Sonne zu, einen rothen Schein haben, der andere 


Theil.aber weiß ift, den Erdbeeren fehr ähnlich; und 


daher ift auch Die Benenriung Erdbeer» Klee entftan- 
den. Das lange weiße Fuͤhnchen ift mit rofenfarbigen 
Linien durchzogen, und das ganze kurze Schiffchen mit 
den Flügeln verwiachfen. Die Huͤlſe if rund, und ent 
bält.2 Samen. Den Rußen nach fommt diefer Klee 
den Wiefen- Klee gleih. Er wird in Ireland ausge: 
füet, und treibt daſelbſt 7 Schuh lange Stängel (*). 


- Er follte daher auch bey und hervor geſuchet, und auf 


folchen Pläßen angebauet werben, mo die Naͤſſe andern 
Futter = Kräutern nachtheilig if. Er wird gemeiniglich 
mit dem aufrecht ftehenden gelben Hopfen= Klee, (uns 


. ten, No. 39) verwechfelt. 


| 38. Weißer, 

*) Nach den von Baker damit angeellten Weriuchen. ©. das 

aus dem Engl. überf. Mulcum rufticum & commerciale, te 
BB... 1769, 8.) ©. 253, füg- 


- 


® 


sn 4447 


838. Weißer; wäh lriehenber Berg: lee, 0: 
we lee, aufbecht ſtehender Voafferpopfen: Klee, 
weißer langſtieligre Spitze Klee; Aritolium maus. 
ubo flore, incanum Cluſii J. B. Lrif. montanum: al- 
* bem G. B. Trif. pratenfe album Fach‘, "1: if. folio 
-s:longiore,.Aore albo.Rine. -Trif, caule erotto pauc- 
2 * fro, foliis ellipriom- Ianceolarıs, servoßs fubtus hir- 
ſutis Hals . Triſolium montanum, ſpicis ſubimbi ıca- 
: sis ſubrribus, vexillis fubulatis emarcescentibus, aaly- ' 
1. cibusnadis, caule erefto Z, Engl. whire-Meadow- . 
ı Trefoil, wich in Europa auf trocknen Wieſen, Huͤ⸗ 
veln mb. erhabenen Weiden, haͤlt mebrere Jahre aus, 
: ab bluͤhet vom May Kid in den Jul: . Die Stängel 
wachſen gerade aufwärts, werben 1 5. hoch, ſind haar⸗ 
"She und gemeiniglich ohne Zweige, Die drey Blaͤtt⸗ 
I oa ſend ſchmabl, ſpitzig, „art eingeferber, grau aber - 
..“: Biaulich, geadert und unterwärts-hanticht; die Blatt⸗ 
Pr lang zugeſpitztz bie Blumen =. Köpfe u. 
„fen zugefpigt, „und. haben eisten lieblichen 
Der weiße, haarichte Kelch zeigt ganz ——n 
Die Bhımenbiätter find weiß, Bas Fähnchen AR zwey 
Rah! laͤnger als bie übrigen, geſtreift, gefalten, Ind 
zur Hälfte tuͤckwaͤrts gebogen; das chen unters . 
warts zweyſpaltig⸗ nicht.gefrämmmt, und mie den Fluͤ⸗ 
gein verwachſen. Dieſer Klee muß immer jung, zur 
geuͤnen Fuͤtterung ſowohl, als auch zum 
ı : abgefchnitten werden, weil Blaͤtter aucd Staigel 
2 ger, als bey den uͤbrigen Klee- Neren, ed. - Sie 
Blinmen werden fleißig von den Bienen 
39. Belber. Wiefen s Klee, Kopfen - Allee, aufs 
recht Rebender gelber Gopfen« Alte, gelber Kayens 
"Bier, . Unferer lieben Frauen Sopfen; Intolum 
agrarium Dod Trif. agrarium luteum capitulg lu- 
peli, majus Mori, Ttif. lateum aterum lupulinum, 
vulgo Lupulus iylvaticus Thal. Lrif. luream mi- 
‚zümum Lob, & Balech. Trif. prarenfe luteun, dapi- 
NMma uulo 


oa 


... 









re ur Die — 4 
Äbibt. - Die Dichfen ee * * 
B an beſondern 






—X zu et | 
u denſelbe Init vielen 

——n— —— 
Br u BIS 


23 er Heu 


= "unter die Kar? te —* nad) der Mbärnds 


_} ” .. 
. 
. 
. 
- 





2 chen Pflan anje € 6 and in Anſehu er nahrhaften, 

-" gefunden, und —2 aͤuſſerſt —23 en 
8 eiches —8 iſchen weißen —ã— (A 
—*8 ga) se verbient. Doch baure er felten über 2 Jahr, 


— — — WERE ig), Tue GE EEE UHR ET EG ET RS WERB- EEE pen — 
ð x “ 


59 


et gen, tueicher 
* e zur ee 
‚und Er 1, 
Pr ee then er —— 


angebauet wird, Fi u einer anfehnlis 
in 














Man koͤnne indefien bem 


Bee — —8 en ab Ta indem man im Srühjahre 


en Samen nur auf die Wiefe ſtreuet, weil er ſchwer genug 


| iR an die Erbe zu Pinyai und Wurzel faffen zu Sonnen, 


won auch bie öftern Regen» und Schneeſchlacker des aiprils 
rg beytragen. 

Aufrecht ſtebender gelber Sopfen - Biee, 
mit Gem haarichten Beide; Trifoium montanum 
lupulingm €, B. Trif. pratenfe, flore rufescente Vaill, 

:-T ei caule ere£to, fpicis a ae dien —* 
eapillarjbus pilofis Halk, oliam fpsdiceum, ſpi 

ovalibus imbricatis, vexillis deflexis perfiltentibus, 3 

Iycibus piloſis, eaule ereſto L. Man findet i 

gez Farapa auf trocknen iefen und ku TB * | 

| im Jun, und Jul. bluͤhet. Der aufrecht ſtehen⸗ 

” Sngel wi 38 2 or men 
Zweige. Die drey Blaͤttchen ind unten ı 

eyfürmig. Che bie —X oͤffnet, 


iſt an — ei mit Haaren befeßt; die zwey abern 


umd ber unterſte ift Der laͤngſte und 


3 
—* banricht. Die getrockneten Blumenbiätter 
befosumen eine 


Grämmtiche ober braunrothe Farbe. 
— we, daß dieſe Art von No. 39 wirklich 


41. Geſtreckter gelber gopfen ⸗Rlee ‚ ‚gelber 
$eid- Klee; Trifolium lupulinum alierum misu. Aaj. 
. "Tri. pratenſe Juteo-croceum Vail. "Trik, Ipicis ſtre- 
penribus Paucifloris, caulibus erettis Hal. "Urdolium 
procumbens, ſpicis oralibus imbricatis, vexillis de- 
flexis perſitenibw, —8 proumbeniibue £. wachſt 
J m 3 Du in 





— — 1. 


—3 


550 Kilee. 


in leichten ſandigen Aeckern, — in den &toppeln 
‚und auf der Brache, und blüht vom May bis In dem 
Sun. Die Stängel find ungefähr ı F. —* gemein⸗ 
iglich geſtreckt, zuweilen auch mehr aufgerichtet, in 
wenige Zweige verbreitet, und mit wenigern Blaͤttern 
beſetzt; auch die drey Blaͤttchen kleiner, und ſcharf 
ausgezackt. Das Blumen : Köpfchen iſt lockerer, und 
befteht ungefähr aus 16 Blümchen, welche beym Ver⸗ 
trocknen eine grauliche Farbe annehmen. Er ift eben: 
falle ein fehr gutes Futter für die Schafe, welches koͤſt⸗ 
liches Heu gibt, uud deshalb in England befonders ges 

bauet wird. 0 | 
42. Banz kleiner oder duͤnnſtieliger gelber So: 
pfen= Klee, Sadens Klee; Trif. lupulinum mini- 
mum Morif, & Raj. Trifolium filiforme, fpicis ſub 
‚imbeicatis, vexillis deflexis perfiftenribus, calycibus 
pedicellatis, caulibus procumbentribus. L, Fr. Non pa. 
reil, Engl. None ſuch, black Sead, fmall’Trefoil; ein 
Sommer » Gewäche, welches in England und in Der 
Schweiß einheimifch if, und eine bloße Varietaͤt Des 
vorbergehenden geſtreckten Klees zu ſeyn fcheint. Staͤn⸗ 
gel und Blumenſtiele find fadenſörmig. Die leßtern 
find länger ale die Blätter, in deren Winkel fie leben, 
und tragen 3 bis 5, in gut geduͤngtem Boden auch 
wohl 12 bie 25 unter fi) gebogene Blumen. Geine 
Blaͤttchen ind ausgefchnitten und geſtreift. Er iſt ein 
gutes Futter: Kraut. 2 
- 43. Zweyblumiger lee, mit lamenfoͤrmigen 
5 ww ‚ und imenbtumigen Blumen: ehren, "wel 
che auffißen, und e trichterförmige en haben; 
Trifolium bone Pic en ibn involu- 
cris hifpidis infundibuliformibus, foliis lanceolätis L. 
Er fommt aus Canada und Wirginin. Sem Staͤn⸗ 
gel ft ziemlich aufrecht. Die Blätter figen auf 
kurzen Stielen, und ihre Scheiden haben = fcharf zuge: 
frigte Zähne, Die Blumen s Köpfchen Ren in den 
n⸗ 





— 


umzingelt, welche feicht in 3 Abſchnitte geſpalten find. 


[4 


Krone. . 


Die Blumen fteben wechſelweiſe, und haben eine gelbe 


‚44 Ganz Pleiner Klee, one Stängel und Blu 
men = Schaft, deſſen Blunen auf kaum merflichen . 
- Stielen unmittelbar aus der Wurzel kommen; Trif. 


epithymi capitulis intergenicula annuum Cupani. Trif. 


, minimum fupinum, flosculorum & feminum glome- 
rulis confertim ad radicem nascentibus Raj. ° Trif. 
vernum repens Buxb? Trifoliym fuffucarum, acaule, 
exſeapum, floribus fubfefhlibus radicalib sl. . 


45, Pannoniſcher Klee, mit aufrechtem Stäns 
gel, der fo wie die glattrandigen Blätter äuiferft rauch 


iſt, und langen rauchen Blumen: Aebren, in weichen 


die Blumen s Kronen aus Einem Stüde beftehen, 
Tıifolium pannonicum, fpicis villofis longis, corollis 
monopenalis, foliis integerrimis cauleque erecto villa- . 


ſiſſimis L. ift in Ungarn einheimiſch. 


45. Großer haariger "Wiefen: Klee, mit einer 


weißlich ſchwefelgelben öder Pupferfarbigen Blume; 


Trif, pratenſe hirſutam maius, flore albo fulphureo, 


“. £ ochroleucum Raj. Cat. Trif. ochroleucum, fpicis 
, ovatis, calycibus foliatis, caule ere£to villofo, foliolis 
lanceolatis Mill. Trifolium ochroleucum, fpicis vil- 
lolis, caule erefto pubescente, "foliolis inhmis obcor- - . 


datis L. wächft für fich auf freidigem Boden in vielen 


Gegenden Englands; und in einigen Graffchaften wird 
: der Same auf eben Die Ars, wie der gemeine rothe fee, 
beſonders auf freidigen Boden gefäet. Die Stängel 
dieſer Sorte find haarig; fie wachſen gerade, ‚und wer⸗ 
den 2 Sch. und darüber hoch. Sie find mir dreyblaͤt⸗ 
terigen Blättern befeßt, die auf langen Stielen ſtehen. 


Die Lappen derfelben find länger, als die am rothen 
Kiee, und haben Feine weiße Flecken, Ihre Farbe ift 


gelblich geün. Sie find mit weichen Haaren bedeckt. 
“ | M | Die 


m 4 


Er " 551 
Winbeln der Blaͤtter, und. ſind von mehren Blättern 


552 aie. 


Die Blumen x wechfen in ey runden ehren am Ende der 


Zwyeige; fie fie haßen eine blafe Kupfer sZarbe; die Blu: 


menblätter find lang und röhrig, am Rande aber find 
fie in 2 Lippen abgetheilt, wie bie andern Sorten. 


e 


Den Nahmen Geiß⸗ Alee, Gr. Krug, 2. Cy- 
tifus (*), Fr. Citife, oder Cytife, führt eine Pflanzen: 
Gattung mit fchmetterlingförmigen Blumen, De 
kurze glockenfoͤrmige Kelch befteht aus einem einzigen 
Blatte, welches in zwen Lippen abgerheilt iſt; die obere 
bwenfpalig und fpigig, die untere aber in 3 Theile 

Die Fahne der Blume —— in die voer 


| if — und an der Seite ruͤckwaͤrts gebogen. Di 


Blügel find zugeftumpft, ſtehen —— und haben 


Die. Länge der Fahne. Das Echiffgen oder Kiels 


- Bläschen ift iche und zugeſpißt. Non den 10 


Staubfaͤden find 9 in eine Scheide verwachfen, einer 


dem Eyerſtocke wird hernach eine längliche, zugefiunıpfte 
Schote, die an ihrer Baſis * und mie einigen 
wierenförmigen platt gedrücten Samen angefüllt ifl. 


inne 
€) Sereins leitet Dirfen N son der Stadt Cihyia, P 
| 2% 







rins von der Juſel C 
(reden nor 
unen. 





tlich Der 84 der Hand achte von beufelben-um 
Bette: * eu worden fey, ie wide — 
ſlch C nt deu ‚ ’ 
— — 
* von dem banmartigen Schuecen⸗ Kies. bandie, uortommen 


— 


we 


Eitine Bat diefe Pftanzen⸗ Sekt indie zte Abtheil⸗ 
ung feiner 17ten Eläffe gefeßt, ‚welche er Diedelphia 
Decandris nennt, weil die Blumen 10 Gtaubfären 
haben, die zwey Körper ausmachen. 
Diefe Gattung liefert, auffer einigen, zur Werzterr 
ung der Blumen: Gärten ſchicklichen Pflanzen, beſon⸗ 
ders auch einige herrliche, Dauerhafte, teils im Win⸗ 
- "ter unbelaubte, theilg immergrüne Blumen» Steäuche 
für Luſt⸗ Gaͤrten, mit brenfac en eyrunden Blättern, - 
und mit langen ten von gelben, ſchmetterlingfoͤrm⸗ 
igen, reichlich blühenden Blumen, weiche länglihe 
Schoten bintertaffen, und im Herbſte eine Menge ee 
. fen Samen geben | 
A. —* Lufts Gehäfche, Engl. Trefoü- Tree. 
I. —— Bee, | un, Are 
Bohnen: Baum, falſcher Ehen⸗Baum, eu: 
green, ln Laburoum Lies. Eiche im X Th. 
15, fı Ä 
2. — —— &ch Bier, Bleiner ita⸗ 
uaniſcher nen⸗Bau tiſu⸗ — 
rss? Cytiſus alter minor Paar, Lob.& Dalech. 
fus quintus 13. Oyüe gabe fo glaber I 1 
Ä m is C. B, Cytifas foliis faepius 


| 5* —— ip ich * * Cyufus | 


folits Aoralibus fe@ilibus L. ur‘ Cytife des jerdiniers, 
Engl. The fmoorh round -leavedCyrifus; wich, neh 


Linnẽ in Italien und in der Drovence wild angetroffen, 
a Im ben Dflangusngen in Deusfibland, mb | 
leidet nur ben fehr harten Wintern. . Er bleibe allegek 
ſteauchartig, indem er nicht Aber 5 B. hoch wird. 
Blätter, welche aus 3 Eleinen, runhlich fbigigen, glats 
sen, hellgruͤnen Blättern yufamımen find, 
dicht um die Zweige. Die Blumen Sommer im 
fange des Jun. an den == der Zweige, I fangen 
ms 













2:7 Sitte . 
nufrechten Traußen ‚berwor, find sorteeflich-glängehd: 
„. gelb; —æe—,́ onen dreyfache Deckblaͤtter. Die 
Heinen braunen Schoten enthalten 6 bis 7.braune Sa 
men⸗Koͤrner, welche im Aug. reif. werden. Wenn 
dieſer Strauch in voller Bluͤthe fteßt, ſcheint er faſt 
| . ganz mit Blumen bedeckt zu jeyn. Die Auffere Rinde 
bee Zweige ift braunroth, und das Holz gruͤngelblich. 
| Gleditſch bat bemerkt, daß die Bluͤthe nicht nur viel 
und gutes Honig gebe, fondern auch die ſchwachen Bie⸗ 
nen beſonders jtärke. | " 0 
on..." 3eäwerg: Beißflee, ſchwarzes glattes Beißblart, 
J ſchwaͤrzlicher Cytiſus, Cytiſus Geſueri Dalech. Cy- 
tilis quartus Cluſ. Cyufus primus Cluſ. & Theod. 
Cytiſus primus Tabernemontani ſpicatus Befler. Cy- 
.. aus minor Geſu. Cytifus niger ſ. maior 7. Camer. 
Cytiſus glaber nigricans C. B. Cytiſus Geineri, cui 
flores ſpicati ꝰ. B. Cytifus ſylveſtris Cordi, Cytiſus 
foliis ovatis nitidis, floribus —** cernuis, calyci- 
0°, „bus er-filiguis fericeis Hall, Cyriſus nigricans, racemis 
- . -Jmplicibuserettis, foliolis ovato-oblongis L. Engl. 
= . black Cytiſus; waͤchſt in Deftreich, Pannonien, Boͤ⸗ 
heim, und Italien wild. Der Stamm ift kurz, ſtrauchig, 
- theilt fich niedrig in: viele aufrechte, dünne, FRE 
welche eine bufchige Krone bilden; wird 4 bie 5 F. hoch. 
‚. Die Rinde des: Stammes ift braun, die Rinde der jun: 
gen Schüffe aber gruͤnlich roth. Die Blätter find. ey: 
rund⸗ laͤnglich, drepblätterig, den Blättern des gemeis 
. nen Klees ähnlich, glatt, die Oberfläche dunkelgrün, 
Die Unterfläche bläffer, die. Haupt: Stiele bräunlich. 
Die Blumen zeigen fich im Jun. aud Jul. aufden En: 
den aller Zweige, in einfachen, langen, Dichten, auf: 
rechten: Trauben, und find fdhön gelb. Die Samen 
werden im. Herbſte reif. Dieſer Straud) hat, wenn 
er in voller Bluͤthe ſteht, ein vortreffliches Anſehen. 
4. Baariger, ftreifborftiger oder immergruͤner 
BGeiß⸗KRlee aus Neapel, Cytiſus quartus Thtod. Y 
N 0 | zur - Ch. 


—— ner uw mn ww 24 we. — 


- u 2 u 5 
= 
8F 


Kr. 53 


CM Oyt. quartus hiſpanicus Claſts Lob. & Dolæch. 


Cyi. incaqus, ſiliqua longiore C. B. Oytiſos hirfurus, 
peduneulis fimplicibus- lateralibus, calyeibus hirſutis 


wihdis obtuſis ventrieoſo· oblongis L. Fr. Citife lanu- 
zineux, Engl. Evergreen Cytilas 


| us of Naples; iſt in 
Sibirien; Oeſtreich, Schwaben, - Italien und Spas 

nien, zu Hauſe. Der Stamm ift aufrecht, ſtrauchig, 
grau, mit vielen, anftechten, eine vortreff liche dicht 

belaubte-Krone Bildenden Zweigen, und wird 6 bis 8 
F. hoch. Die Rinde ber Zweige ift grau, in einiger 
Entferming aber in das Grüne fpielend; einige find 
von ſolchem Anfeben, als ob fie geſtreift waͤren; die 


Aushoͤhlungen im ‘Boden ſchwaͤrzlich grün, Die Ränder 


aber weiß; die jungen Schüffe grün und geftreift, nd 
ihre Oberfläche fteifborfliig, Die Blätter, klein, ey⸗ 
rund, mit einer ganz entlaͤngs laufenden ſtarken Mitteb - 
Rippe, ſteifborſtig, je vrey auf kurzen Stielen, vor⸗ 


treff lich grün, bekleiden den Strauch mit großer Schön: 


beit, - Die Blumen, an.den Seiten der Zweige, in . 
kurzen bängenten Buͤſcheln, (auf einfachen Stielen, -- 
nach Linne), rein gelb, mit ſteif borſtigen, dreyſpaltigen, 


- -ftumpfen, bauchig⸗ Jänglichen Kelchen, bluͤhen im Jun., 


und oft abermabl im Oct., und in einem offenen und 
n. Winter bisweilen auch im Nov. und Dec. 
im Jun. hervor. gefommenen Blumen hinterlgffeu 


Härfen, ‚deren Same im Herbfte gut reif wird. Die 


fer Strauch iſt im Sun, überall mit Blumen bebecft, 


‚und feine goldgelbe Krone macht dann ein-fchönes und " 


auffallendes Anſehen. Er kann feinen firengen Froſt 


. ertragen, und muß alfe in. den Lufts Gebuͤſchen einen 
trocknen Boden, und eine gut gefchüßte Lage haben. 


5. Oeſtreichiſcher, oder tararifcher immergräner . 
Geiß⸗Klee, Cyriſus mmcanus, folio oblongo aultrincus 
C. B. Cyt. incanus Gerard. ' Cytilus floribus capita- 
tis, foliolis ovaro- oblongis, caule fruricofo Mill, Cyü- 


. los auftriacus, floribus vmbellatis terminalibus, emli | 


N \ \ 





5 56 | Ac. | 

bus ereftis, foliolis lanceolatis £. En, rar 
Cytifüs, {ft in Italien, Oeſtreich und Gibieien zu 

. Haufe. Der Stanım ift fteauchig, — —5— 
ch niedrig in viele, grüne oder gruͤnliche, eine dicht bes 
laubte bufehige Keone bildende Zweige, und wird 3 bie 
4: ie Blaͤtter find eyrund⸗ laͤnglich, glate, 
—— Die Vbmen an den Enden — 


| u Sr * "und Eleinern, etto08 er Biüßendene 
= — Mame iſt Cytiſu⸗ * unmer⸗ 






wit ihren jahre 
—— finden — m feich 

m ⸗ 

fam — zu ſeyn ſcheinen. —— vom 





—* oder jener Ge untegelmäfige Schuß oder 3 

genommen werden mag. GSie find alle, auſſer dem C. 

hirſutus, fo Dauerhaft, daß fie in jedem Boden und in 

jeder Lage forsfommmen, und Iofen ſich alle in Menge 
au 


84 


Ka, | 557 


ans Samen vieben, ‚und eürige fich auch durch Zweige 


verm hren. 


Aas Samen, welcher binnen ð bi 4 Wochen auf⸗ 
pflegt: Dan fde denfelden im März nur 


—* Garten⸗Erde, auf 4 I breite Beete, eutweder 
gher das ganze Beet, und bedecke ihn & 3. tief mit 


Pflanzen den ganzen Sommer uͤber von Unkraute rein, 


Erde, dder in eben ſo tiefe Furchen, halte die jungen 


begiepe fie den ſobt trocknet Witterang bisweilen ein 


umd. 





wach 


. gedrängt ſtehen, in a F. weit von tinander entfernte 


Vflanzſchulen⸗ Reiben, und m den Meißen felbft ı 3. 


weit; und nach 2, 3 6i84. Jahren, wehn fie die able 
4 


. ige Groͤßt erlangt haben, in die Luft» Gebuͤſche. 
KA Haͤnbury: man Pflanze im erſten Fri oe nut 


die zen von C. Laburnufn und hirlutus 1 
Schulen⸗Reihen, die der andern Arten aber laffe man 


j auf dem Samen: ‘Beete erſt 2 Jahr alt werden, damit 


Nſie erſt mehr Stärke gewinnen, pflame aber die vom 
. Lebumum, zumahl diejenigen derfelben, Die man hoch⸗ 
ſtaͤmmig ziehen will, etwas weiter von einander. Wii 


ch 
C. hirſutus kann mit einem 3, 3 die 4 F. hohen gera⸗ 
gezogen werden, und bildet dann auf deſſen 


den Schafte 

WVUWpfel von ſelbſt eine vortteffliche Krone. 9. 

DVdDurch abgeſchnitrene junge Schuſfſe, durch welche 
ſich, weil fie Binnen einem Jahre Warzeln zu treiben 


pflegen, die mehreſten der im Winter unbelaubten Arten 
Mir mit Jutein Erfolge vernrehren laſſen, und wozu 
der Oct. Und Nod. die beſte Zeit find, Man ſtecke 8, 


o bis 12 3. lande gift entweder in 1 F. weit von 
i i 


vrinander emfernte Reiben, und in den Reihen ſelbſt $ 


Ranzfehule; über, 


im folgenden Winter die won C, nigri-. 

cans be —— ſehr ſtrengen Froſt mir Marten, 
„n awe, ſchon im folgenden Fruͤh⸗ 

jahre die Pflanzen von allen Arten, wenn fie etwa ſehr 


damit 


— 


bis 6 3. weit von einander, und Diane diefelben im - 
Wnnter des folgeuden Jahres in die 


— -— — — 


a ‘ 2 
damit man Re nicht erft noch in die Pflanſchule bringen 
— duͤrfe, ſtecke man fie in 2 F. weit von einander entfernte 

Reihen, und in den Reihen felbit'ı 3. weit von einan⸗ 
der, und pflanze ſie, fo bald fie nachher groß genug find, 
von da fogleich in die Luſt⸗ Gebuͤſche. In der Pflanz⸗ 
Schule ——8* die jungen Pflanzen keiner weitern 
Wartung, als dag fie von Unkraute rein gehalten, und 


der Boden zieifchen ben Reihen jährlich" aufgelodere 


werde. * 
J B. guͤr die Biumen⸗-Gaͤrten. Engl. Beie Tree- 
Trefoil. 7 

6. Niedriger ober kriechender Geiß⸗Klee/ Ty- 


tifus ſupinus, foliis infra & tiliquis molhı hirſutie pu- 


bescentibus C. 3. Cyt. ſupinus, florıbus umbellstis 
terminalibus, ramis decumbentibus, foliolis ovetis L. 
Engl. Low downy Cytifus, Man'findet ipn in Sicilten, 
Italien, Provence, Spanien und Sibirin, Die 
Staͤmmie find ſchwach, duͤnn, kaum 1.3. fang, ohne 
Unterſtuͤtzung am Boden liegend. Die Blaͤtter, längs 
uüch, aufder Oberfläche glatt, auf der Unterflaͤche aber 
, mit weichen Haaren befeßt, je drey auf etwas langen 

Selen. Die Blumen, auf den Enden der Zweige, 


| | . in Meinen doldenförmigen Köpfchen, Hochgelb, haben 


‚seinen Buͤſchel von Blättern uner fich, im Zum. Die 
“ Guhtfen lad, weichbadeige © — 
97, &ilberweißer Beißz Klee, Cytilis kumilisar- 
„genreus anguftifolius Tours. Cyt, acaulis, floribus 
“ folireriis, Foliolis fericeis” lärceointis Seuo. Cyt. 
argenteos, floribus fubfefilibus fubbinatis, gi 
his tomentofis, taulibus decumbentibus, ftipulismi- 
nutis L. Engl. Silvery Cyriſus. Man finder ihn in 
Languedoe und Krain wild. Die Staͤmme ſind ſchwach, 
darnieder liegend, wenig über 6 3, lang. Die Blaͤt⸗ 
“ger find Elein, Tanzenförmig, filzig, Tilberweiß, fe drey 
Nauf, einem Stängel; die Blatt + Anfäge Mein. Die 
Biumen, an ben Enben der Zweige 2 bie 3 beyſammen 
= | ir 


0 ı 


wm oe u eu 29 


FE 59 


S N 
ih den Winkeln der Blaͤtter aber einzeln, fehr kurz ges 
fiel, "Dlaßgelß, im Zul. O4. 
. .»..8. Griechiſcher oder leinfrautbtärteriger Geiß⸗ 
. Blee, Barba Jovis lineriae folio flore luteo pwevo 
Taurum. Cytiſus graecus, foliis fimplicibuslanceudete K- 
nearibus, ramus anzularis ZU (Engl. Linaria -Icayed 
"Cyrifus,. waͤchſt auf den Inſeln im Archipelagus wild, 
Er macht einen 6 bis 7 F. hohen, holzigen Staͤngzel, 
Pr + Wh Seiten - Er A yet 
F , ſchmablen, lanzenfoͤrmigen Blaͤttern beſetzt 
find. Die Blumen kommen in kurzen Buͤſchein, neben 
an den Zweigen heraus, Cie find Mein, gelb, und 
erſcheinen im Jul. und Aug. In England aber folgen 
feine Samen auf diefelben. rl 
Penn diefe drey Pflanzen in einem trocknen und 
. swarmen Boden, und in einer füdlichen, gut gefchüßten 
Lage fteben, fo geben fie im Herbfte ae ptentbei reife 
Samen, auſſer nur in einem fehr naffen Sommer nicht; 
weswegen man, um gleichwohl Samen zu gemwintie 
‚. „über einigen Pflanzen gläferne Glocken befeftigen muß, 
am ben Regen abzuhalten, weil der Same dann, mo: 
fern nicht der Sommer Aufferft Falt und unguͤnſtig iſt, 
zur Reife zu fommen pflege Sie laffen fich wegen 
ihrer zähen und tief eindeingenden Wurzeln niche gut 
‚ verpflangen. Der Same, ans welchem fie fid) ſehr 
leicht ziehen laffen, muß alfo im Fruͤhlinge fogleich am 
Det und Stelle gefdet, und die aufgegangenen Pflans 
zen gehörig verbünnet, und Den Sommer über bey trock 
ner Witterung begoflen, im folgenden Sommer aber 
ihre Blumen» Stängel, fobald ſolche in Die Höhegegen, 
an kurze Stäbe aufgebunden werben, mei. ſonſt. die 
- Blumen an der Erde liegen, und ein unfauberes Mſe⸗ 
ben haben, und auch die Samen nicht zur Reife kom⸗ 


‘ 
‘ v 
—R . 


2 5. 
.. Ban, 


Me 


». 
a 


560 ir. ’ j 2 x 


. & ‘ \ ‘ 


Meder Benennung Zaxz» Zlep belegt Hr. Unter 
Un eine Gattung Huͤlſen ⸗ Gewächfe mit 10, .meiftens 


’ Id 


So . 





Die gefieverten Blätter beftehen aud 2 oder 3 Paren, 
- md einem. eingelen, etwas baarigen, getuͤpfelten, 
ſchmahlen und Ianzenförmigen Blättchen. Bey dem 
Watt» Stiele ſtehen 2 lanzertföemige Blatt: Anfäße ; 
- amd an dem Winkel deſſelben ftehen einzele Bluͤth⸗Stiele, 
welche nahe an dem Kelche mit 4 Dedblättern umge⸗ 
ben find. Der Kelch ift Baarig, mit glänzenden Pun⸗ 
° eten befeßt, und der untere Einſchnitt nicht wielgrößer, 
‘als die 4. obern. Das Fähnchen ift blaͤulich, "unters 
waͤrts weißfih, und. kaum merklich eingekerbet; Die 
ane find weißlich, und mit Anhängen verfehen; das 
el Blärtchen iſt mit dieſen faft verwachfen, auch von 
gleicher Länge, weiß, und an Der Spitze violet. 


6 Beftederter Sarz z Rlee mit Blumenähren 

indem Blaͤtterwinkel, neunbläteriger Sarz⸗Klee, 
Ploralea Carthagenenfis Jacqu. Pforalea enneophylia, 
Folüs pinnatis, ſpicis azillaribus Z, Dieſes immens 

. 9 





ke ‚als, die porn unten. Die —— 


en Oder ham a Dh, | 


. Er Shut waͤchſt in Carthagena, —* 
— ⏑⏑⏑——— 5* 


wechſelweiſe geſte 


—E ter beftehen bey uns auß * —— 


nur aus 2 rm und. einem einzelnen Felsen, pe 


, der unten n Bid 
. u —— —— — A 


ren. Der Kelch iſt nicht geräpfelt, in 2 Lippen 
theift, und bie begben obern Einfchnirte (emo in 


. aß —* en. 
Menn * die friſchen Blaͤtter zwiſchen den Fingern 


reibt, werden dieſe dermaßen gelb g t, daß man 


-, Die Farbe kaum abwaſchen kann; wirft mau fie in kal⸗ 
tes Waffer, wird. diefes gleichfalls anfangs ſchwach, 


hernach aber dunkelgelb gefächer. 
3. Gegedenter Zarz⸗ Rlee mit Blath⸗ Aehren 


‚ms dem Ende der Zweige. Yinne hat Diefes in Ame⸗ 
. za, und beſonders den Veracrur, einheimifche Som⸗ 
: zuer s Gewaͤchs ehedem als eine befondere Gattung aufs 


geführt, und von dem Engländer Sam. Dale Dalea 


| unt; na aber mit dieſer Gartung 
J * ihm den — Pſoralea — Folie pinoatis 





— — ———— 


562 KR. 
iges Deckblatt. Det Kelch ift haarig, und die kleinen 
Blumenblaͤtter find dunkelblau — | 
4. Dreyblätteriger Harz⸗Klee mit lang geſtiel⸗ 
- en Bluͤthkoͤpfchen aus dem Blattwinkel, Irtoli 
um bituminofum Dod. Trifolium birumen redolens 
.. C. 3. Pforalea bituminofa, foliis omnibus ternaris, 
foliolis lanceolatis, pedunculis capiretis List. waͤchſt 
in Sicilien, Italien und Languedoc, auf Hügeln an 
Dder Küfte, wild, und ift ein immergrünender, bey ans 
735864 F. hoher, und in viele geftreifte-und haarige 
Zweige verbreiteter Strauch. Die lang geftielten 
Blaͤtter beſtehen aus drey laͤnglich zugeſpitzten, ver: 
tieften Blaͤttchen, und am Stiele heben 3 ſchmahle 
Blatt⸗Anſaͤtze. Aus dem Winkel der obern Blatt 
Stiele entfteßen einzele, lange, aufgerichtete, ſchwach 
geſtreifte Bluͤth⸗Stiele, welche fi; mit einem. Blu 
: mens» Köpfchen-endigen, und unter Diefem mit 2, auch 
* 3 plate anfibenden, breiten, zwey⸗ oder drenfpaltigen 
VDeckblaͤttern befege find: “ Der Keldy ift geftreift, 
haarig, fehwärzlich grün, und der unrerfte Einſchnitt 
der laͤngſte. Blumenblättee find blau, roͤthlich 
: and weißlich vermiſcht. Ein Staubfaden ſteht einzrin. 
Der Kelch umgibt die Huͤlſe genau, und dieſe iſt an 
dem obern Theile mit Haaren und ſchwachen Stacheln 
cbeſehzt, und endigt ſich mit einem ſichelfoͤrmigen Grif⸗ 
yyfel. Bluͤthe und Fruͤchte zeigen ſich den ganzen Som⸗ 
mer uͤber. Das Bluͤth⸗Koͤpfchen riecht ſtark nach 
Harze, wenn ntan es reibt. 0 
5, Dreybläteeriger Harz: Klee mic kurz geſtielten 
Blüchähren an: dem sEnbe der Zweige, Pioralea 
ıbret-ata Linn, Ehedem rechnete Linne biefelbe zu 
dem Klee; und nannte fie Trıtolium fruticens, r 
Baterland iſt Aethiopien. Der Stängel ift | 
‚artig. Die rundlichen Zweige ſind haarig. Die Burj 
geftieften Blaͤtter ſtohen wechſelweiſe, und die 3 Blaͤtt⸗ 
Gen Hab enföhnig, mit einer geftfriniten Spitze 


ige, 
Ratt 


% 


-- — — — Si m — — 


Lund Am —— —— — Die 
‚ | 
. Se endigen. fid) mit einer kurzen, dichten Blumen⸗ 


om Rande haarige, unterwaͤrts Kur weißtiche 
' gerkbiätter fiehen piwifchen den Blumen. Der 


Res. | 363, 









Enförmige, in eine lange 


iſt rauch, druͤſicht, und der untere Enſchnitt waß 
Die Blumenblaͤtter ſind violet, und geadert. 


7 d die Fluͤgel ey 2 
SER uenE 


ie dritte Art giebt man aus det Samen in einem 
Miftberte,. und läflet die Pflanzen entweder daſelbſt 


wachſen, ober feßt fie in Töpfe, dieſe am einen fonnens - 


Drt, und bey kuͤhlem Wetter hinter die Fenfter 


| des — damit man wieder reifen Samen er⸗ 


uͤbrigen Arten vermebrt man durch Sa⸗ 
men und —* Letztere fi lagen voneinigen,. infons 
Derbeit der vierten Art, t Wurzeln. - Diefe 
zwar: nicht fo zärtlich als die übrigen, wird aber doch 


im freyen Lande nicht, wie in der Onomatologia hota- 


nira angegeben wird, ausdauern. Man muß fie im 


MWincer in. eittem mäßig warmen Glashauſe unterhals 
ren, öfters verfegen, und im Sonmer fleißig begies 


fen. Die ıfle, ate und ste Art koͤnnen zwar auch, 


hen Sommer über, der frenen Luft ausgeſetzet, muſ 
‚fen aber Im Winter tlemer gehalten w werden. 


* 3 

R 

‚Der Lotus Rlee, Lotus Lina. Fr. Lotien, 
‚Engl. Bird’s - Foot- Trefoil, ift eine Gattung Hülfens 


Gewaͤchſe mit 10 in Ei en Kaufen verwachfenen _. 


"© den, daher fie inne in die dritte Abtheilung 
feiner ızten-Elafte, die er Diadelphia Decandria nennt, 
Wegen der Geftalt der Frucht» Hilfe nennt . 

laner dieſe Gattung Walzen: Braut;. Andere nens 
Rn nen 


r” 











‘ “ 
. 
> 
» 
» - 
- 
v 
. 
. 
- 
. 














Bf Fr Aut 
| Ah ai 91 
OS Klage 
J —— 
Ins: H &: 33 
iind sn, FF * 
"a Hi; He ArEgs 








N AM 


ji il 


3, 












g ii: EP: 
fi Fr ji 
Eu! 43 ii 


.r re # 








I: 








** — —*** 


a 
gi 
Hi 


u 


_ — — MU — — — 





ah 





£ 


* u Sn — 
ben, auch zuwellen noch geͤßok ſinb. Die drer¶ Blaee⸗ 
chen, 2 auf dem geme imſchamichen * pen, 
And blaͤulich angelaufen, etwas baarig, das mtelſte 
faſt viereckig, und die beyden ſeitwaͤrts geftelkten: durch 
die durchlaufenden Neroen in 2 ungleiche Hälften des 
heilt, Aus Dem Blattwinkel treibt im umd Jul. 
cine geftielte geoße, gelbe Blume; welche von deey 
umgeben wird. Der rauche Kelch rin 
“2 Lippen abgetheilt. und:ber unterſte nitt merk⸗ 

rlich kleiner. Das: 


und ruͤckwaͤrts gebogen. 
rals anderswo wild 






















2 
* 


| —ã—— raute, —— — 
gefeeffen wird. 
3. Befläigelcer vorher Aotus⸗Klee, vierecige⸗ 
. ———— rother Stein⸗RKlee, geſccheute 
Erbſe, Epuargel⸗ Bohne, Spargel⸗ebſe : Loks 
‘ puicherrima tetragonolobus 7. Camerar. & :Busier, 
* Lotus über, Hiqua angulola C. B. Lotus Bliqunfa, 
flore fusco, tetragenolabus J. B. Lotus ſiliquoſa 
. »rubello-Apre-Ghaf, Lotus Iegumiaibus. (uhlohteriis, 
7 quatuor membrenaceis Royen... 
| —e annus * —* 








1 

9 
IH 
ass 
34 
—5— 
—7 
5 


abet ns Same gejogen, und bfäher Im Yun. 
Mer: Stängef iſt 1:3; fang, . zuweilen mit dem untern 
- heile nady der Erde gebogen; übrigend a 

haarig, und in viele Zweige verbreitet. .- Die Blatt⸗ 
*-Anfähe im va· ober — beiföumig, and viei ine 


3 


x 
[1 
Mee.. 567 
' ; 





„ie Sei Sa ER ſind berkehrt eig, zu⸗ 


das mittiere bleiter, und die beyden Auen 
\ meh felweife, als gegen Aber, mit dem Stiele 
ee Der Tange Kelch theilt fich in 2 Lippen. 
Die &bere zweyſpaltige IR länger, und: die untere dreyfa⸗ 
che tiefer eingeſchnitten. Die geſtielten, rothen Biu⸗ 
« men ſtehen einzein an den Winkeln der Blaͤtter. Die 
aeg Fluͤgel find breit und kraus. Wlan bat eine 
pie Art Davon mit füberfarbig geflecften Blättern, 
were. auch viele Jahre in den Samen unveraͤndert 
x bleibe ' 
- _  Mün:zog diefe Sorte ehemahls in den Küchen | 
Gaͤrten als eine eBbare Pflanze. - Die grünen Schoten . 
* davon: wurden zugerichtet, und wie Erbſen gegeflen; 
» und dieſes thun die Einwohner dee nördlichen Länder 
noch immer; ſie ſind aber ziemlich zaͤbe. In England 
und Beucſchand wird fie jet gemeiniglich nur als 
BSlumen⸗ Pflanze zur Verzierung gezogen. Man legt 





bie Samen vom Febr, bis in.den Mah, J 3. tief auf 


vden Rabatten trippelweiſe umher, auf jede Stelle 5 bie 
6 Samen, und fäffet Die Pflanzen entweder ibrer Ma⸗ 
tw ni gemäß wachſen, are bindet | fie auch an Staͤbe auf, . 
weis.fie "uf beydetlen Art 3 — bluͤhen; am 





oo e uimmt ſich 8 wenn vian "se 
Ä a ‚ein befonderes. Kt langes Beet von 4 bie 5 


Kl angulol 


eiben, welche: ı 1 3 39 van einander eusfernt ſchn 


5. *— > 
>» 8 


ele muͤſſen, ringt. ⁊. 
..% Geflügelser;geiher. — mit geparten 
Suͤlſen, gepekier one otus Iuteus, ſili- 
frohe: vorn santugärns, leguminibus 
drangplis, bracteis ob- 
i. —— — Bird’s- 
Dan Monspellter wild, gehört 









.. gpnjugatis mem 
longo ovatis Linus... € 
.. Foot » Trefoil, mächft 


„ ypter.üie Sommer: Gewaͤchſe, und hat viel Aehnliches 


mit Ai vorberge henden Art. Der Unterſchied, wel⸗ 
a une ash befteh darin, daß die Blumen viel 
Mu elek 


\ 


ö 








Riee Lou 


. Iguinbee {ublolitarüis is someotolis, foliolis agumine- 
-. sis ftipulis Fehde daulibus filiformibs Zaun: Das 
Vorgehirge der gu iA fein Vaterland. 
Seine Wurzel —* über den Winter, und treibt viele, 








—* Lotus pen ſmqus earhuta C. 8, 


Loros edulis, —— 





aaa gpstgrn Ei Fi 


\ — 





— ch: 





- *Ybus fubrefnatis arcuatis compre 


/ 


An 9, Pogeifußartiger oder fichefötniiger Lotus⸗ 


"lee, ſicilianiſcher Schoten⸗KRlee, Dorus pecakeris 
’ Sıliquofa- 7, Comer. Lotus filiquis ornithopodü C. & 


u * B. . Lotus fylveſtriâ Dioſeoridis Pouse, Lotus po- 


lyceratos annus procumbens, Iatifolie, ſiliquis ormi- 
thopodii Moriſ. Lotus ornithopodioides, Jegumimi- 
ER caufibus diffufis Z, 

Engl. Ornirhopodioide- Bird’s- Foot - Trefoil, - wachſit 
F-in Sieifien. Die faſerige, jährliche Wurgel treibt 


- "niedrige, haarige, in Zweige getheifte und Äßer Ver 
Erde ausgebreitete Stängel. : Die Blatt» Anfähe‘ find 


ſehr klein und faft dreyeckig; die Blaͤttchen ungekehrt 


kegelfoͤrmig. An den Spitzen der Zweige ſtehen 3 oder 


“5 gelbliche Blümchen ben einander, welche auf einem 


. " Dreyblatte, ohne Blatt» Anfäge ruhen. Der Reich 


iſt merklich in = Lippen getbeilt; an der untern-Bippe 


ſind die-Seiten: Einſchnitte ganz Plein, und der wiittels 


“ hängen unterwaͤrts, find fichelfdenig, gekrümmt und . 
* Breit gedruͤckt. Man ergieht diefen jährlich aus Sa⸗ 
* men im freyen Lande. et 
0, Gchmahlblaͤttertger Jacobs = Loruellde, 
æ Jacobs⸗Schotentlee, Lotusanguftifolie, Horelurto 
""purpurascente, infulse St, Jacobi Commmel. Lotus Je- 
* cobaens, leguminibus fubternatis, eaule herbäceo ere- 
! &o, Toliolis Hinenribus Z, wichſt auf der Jüfek@e. 
Rgaceb with. - Der Stängel tft holjig,; erreicht bey 
Tune 2 F. Höhe, und blüht bey und im erfien Sonnner. 
I Die Blaͤttchen und Blatt⸗ Anfäge ind ganz ſchmahl 
"und ſpitzig. Drey, auch fünf Blumen fteßeniaufeis 
nem gemeinfchaftlichen Stiele, und haben eine befons , 
“dere glänzende Sarbe. Das Hemblaͤttchen und die 
"Sigel find duntelvioket, und das Schiffchen 

' faft länger als die Fluͤgel, iſt gelblich. Die Huffen 
ind duͤmn und watzenfoͤrmig. Dieſer Klee ft, nach 
unſern Erfabrungen, ſehr zaͤrtlich. Die kleinen, 
—* eG! 


Kine größer als alle übrige. Die Samen: Huͤlſen 


gelb: 





-— er 5 Wa VD up DE TB A TE WU TE ET u mw. w- ww 7T 
[) 
- [4 


* wie den —— Schotenfiee, 23 
n tunen; 


eigenen 
. ıGfifen, —* auf beyhen Flächen mit. weißlichen Haa⸗ 


IR. 571 

ı : geibgtimlichen Samen geben uf dem Niſtbeetekeicht 
anf. Den Sommer über wachſen die Stoͤcke imn To⸗ 
pfe recht gut, bluͤben ſchen im Jul nud Aug., laſſen 
: aber feinen reiſen Samen zuruͤck. 
11, Mauritaniſcher Lotus⸗ Riee, Logs: aär- . 
. tanicgs, capitulis racemofis, foliolis obovatis,; «alle 
„„ fraticofo eretto L. Dieſer Strauch kommt von dem 
MDorgebirge:der guten Hoffnung. Sein Staͤngel treibt 
— un je ziemlich fasife Aeſte. "Seine Bluͤtter 
rauf Stielen, endigen ſich mit ſieifen 





ren beſehzt, und haben langenfoemig⸗ eyrunde * | 
.. welihe fo geoß, als die Blätter, ind. Die Blume 


> € Stile: find lang, ‚und ſtehen in den Winkeln Der. Bir 


3. ae Die -Hülfen. Fad-gintt, . und auderthalu abi ſo 


a4. —— woilichter Lotus, ⸗ Klee fıls . 
*berfarbiger Schotem- Klee aus Creta, Lotus'argen- 
r:208 oretica- Pinken Lotus polyeergumm *** 
3:60 argenten, : filiquis ee Drang entibus veſti⸗ 
: Mord. I,orus cretisus, kegumisibus — cau- 
2. de frutieofo, Folie fericeis nieidis L. wächftin Sytſen, 
esta und’ Spanien; . "Die dauerude Wurjel treibt 


f je SA Fümace, m + B- ee een : welche, wie 
u tinem weiße! , wellish: 
wen Veberguge: d. Karina ſte 


—** 
——2* 













Peer ‚wer Be ‚-B 





im u un 


J 
a 5 — 


* | Se‘ J 
5 Abgabe, ci — E — 









ſaſeri he ie — 
| . 
glatte a a rn 


Blast Auſatze | 
» ı 
—— —— einander Her 


Kart Eu ve are * en m Bl» Ark u 
ee Pleiner, ale — 5 — A 
"md an dem — —— Ka auch 


goldner Blee, wilder Grein: Klee, gelber Sonig⸗ 
let, Seauenfingers Rsant, gelbe Dog: wide, 
—— £ More pernphrien 
' 0a Gef. us pen 08 
"minor glabra €, B. - Lorus ſ hvgfirie Dod. Loos 
ıpfima Deiech, Lotus caule her  Nerbuten, fa ne 
.tulo —R lexuminibus decumbe 

Loru ſlori hue —— — ſuiqu idee 
C Lagus qlaribve — 








574 BE | 
dis, cuule procumbente" Hall, Lotis’ guhunsparos 
“ Jutea minor, folũs & filiquis glabris, craflioribus & 
« brevioribus Morif, Lotus cornieularus, capitulis de- 
: preflis, caulibus decumbentibus, leguminibus cylin- 
dricis patentibus Z. Engl. Common englifh Bird’s- 
‘ Foor- Trefoil, bluͤhet im Sommer faft überall auf den 
Wieſen, aufden Feldern, in den Gärten, und auf ers 
habenen Höhen auf den Lands &traßen. Die faferige 
Wurzel dauert den‘ Winter über. Der zweigige 
‚Stängel ift, nach Beſchaffenbeit des Bodens, 2, auch 
faum 1F. lang, und in dieſem Zuſtande kriecht foldyer 
7 I gmößtentheild auf der Erde bin, da der längere und 
ftärfere mehr aufgerichter ſteht. Die drey Blaͤttchen 
ſind eyfoͤrmig zugefpigt, auch zuweilen mehr rundlich, 
glatt, auch baarig; und die beyden aͤhnlichen Blatt⸗ 
"Sei e laufen in eine Spige aus. Der gemeinfchafts 
‚  Tiche nackende Blumenſtiel treibt aus dem Blaͤtterwin⸗ 
kel, träge am Ende ein platt anfigendes, und mit kei⸗ 
nen Blatt» Anfägen umgebenes dreyfaches Blart, und 
auf dieſem ruhen viele doldenfoͤrmig gefteilte, gleichſam 
niederwaͤrts gedruͤckte gelbe Blumen. Von den haar⸗ 
igen Kelch-Einſchnitten iſt Dee unterſte der ſchmaͤhlſte. 
— Das Faͤhnchen ſteht etwas von den uͤbrigen Blumen⸗ 
| Blaͤttern entfernt; iſt eyfoͤrmig, gefalten, aufgerichtet, 
| gelb und mit eöthlichen Streifen bezeichnet, ehe ſich 
\ aber die Bluͤthe oͤffnet, faſt ganz roͤthlich. Das 
Schiffchen iſt dem Faͤhnchen fat gieich. Die Huͤlſe 
iſt walzenfoͤrmig, dünn, lang, und mit dem aufwaͤrts 
gebogenen Griffel beſetzt. — 
Die Wieſen, welche von dieſem Klee viele Pflan⸗ 
| zeri enthalten, find vorzüglich zu ſchaͤtzen. Da wir 
. an ihm eines der beften Sutter Krduter haben, ſo ſoll⸗ 
| te er —— da angebauet werden, wo hollaͤndiſcher 
rother Klee nebſt Lucerne und Esparſette, des naſſen 
. Grundes wegen nicht ausdauern. Denn obgleich die⸗ 
| . | | fer 


2 
— * 
— 


fet Kite auch auf mittelmaͤßig rrocknem und dichten 


⸗ 


Boden gefunden wird, haͤlt er doch and) ſehr gin in 


v 


2. nafem Boden aus. Hr. P. Gerinershauſen erzaͤhlt, 


daB, da er vor 20 Syahren eine niedrige Wieſe in Gar⸗ 
ken⸗ Land verwandelt, ımd, zur Abhaltung der ebers 
ſchwemmungen im Winter und Zrüßlinge, 2 &; tiefe 


Gräben umber gezogen hatte, von dem am Rande ftes 
henden Horn⸗Klee aber Same hinein gefallen war, 


derſelbe nicht nur dic? aufgegangen fey, fondern auch 


anfehnliche Pflänzen. getrieben habe, Die fich feit der 


: Zeit vermittelft ihrer dauerhaften Wurzel ſowohl, als 


auch Gauptfächlich der eigenen Beſamung, mg Ä 


n 


gehalten haben, daß, ob fie ſchon in obgedachten 
Zeiten, mandye Wochen 


Ä binduech unter Waſſer ftehen, 
fodanı aber mit den Wurzein die Naͤſſe im Fruͤhjahre 
hindurch berüßren, doch Davon nie ausgegangen ſeyn, 


- oder geringeres NBacherhum gehabt haben. Wo er 


" waßl fteßt, da wird ihm durch das Abhuͤten nicht Teiche 
Schade zugefüge. Auch auf gemeinen Triften ifter 


auf Wiefen, die der Hutung unterworfen find, -eins 


: nicht leichyt auszurotten, da der Vieh: Trieb die Wur⸗ 
i —* nicht beſchaͤdiget. Wan nenne dieſen Klee, 


eſſen Zweige nicht zu gleicher Zeit ihre Dolden⸗ Bluͤ⸗ 
he hervor bringen, in vielen Provinzen Honig⸗ 


RKlee, weil die Bienen an 6 bie 8 Wochen- davon Ho⸗ 
-.. "ng eintragen. 
> gend, wo wenig Feld⸗ und Wieſen⸗ Blumen vorbans 


Befindet man ſich nun in einer Ge: 


den find, fo fann man feinem Bienen Stande nicht 
beſſer aufpelfen, als wenn man Diefen Klee anbautt, 
wälches ſowohl im Gemenge mit andern. Juttet AKräus 


Seen und Graͤſern, als auch dor fich allein, geſcheben 


fann. Dieſer bisher unverdienter Weiſe verachtere 


Klee, den wir doc) unter unfere nahrhafteſte Futter⸗ 


Kraͤuter zu rechnen haben, laͤſſet ſich auch gut zu Heu 


trocknen, und flellt in feinem ſchicklichen Anbauz.sige 


ſehr anfehnliche Pflanze vor. 
. : | Da 


ds 


1 
i 


‘ 


X 


44 127 


. 
® [y”\ —R - 2} . ı. U 
. 
“ 


126 


. j lt. .. 


F OQR- - Trefoil, 


| nn, m eben Be Da in —— * | 


Schoten⸗Rlee, Doryenium Monspeli 
Tag frutesceup incana 











Se von * —* 


u etrockneten 
ae auch —— — Farbe zu ver⸗ 


dm 
ee Locus-Rlee, —— 


36. Ge 

—R lutas, Cytiſi facie Barreh, | 
E —* capirulis dimjdietis, caule ditfufo —— 
mo, foliis tomenoſis Z Engl. Ouiioide ee 


udet ihn in dem 
— ae 








Danenpa 
17. Sänfblärteriger —ã 





557 


— 





Br Tr 
—— — * 


ten uns offen 


nn \ Sie. . | 377 
—** ind Defireich, wild. Ben Wurzel btetbe 
Aber den Winter, und treibt viele ſchwache, ſtauden⸗ 








artige Stängel, weiche 3 bis Sch. buch toerden, und 


viele zarte Aeſte haben. Die Bluͤtter ſind klein und 
= ca ken gr in et Kae offenen 

e ſitzen Bm n. 
* er Zweige in neh Hauptern beta 










trocknem Boden und it einer warden Lage ſteht. Mint 


tfanitinen wird, 
—— er —— 


ſie, 
| ne ac), und. haben —— 

Die Blum win 
tea. herbatuns, —— —ã T A 


‚ne ; - Lowe: aralijeus;  leguminibus eylindrieis 
———— —— Pedunenlis irıfloris, bre- 
Qeis mänaphyliis Zu. . Seit Vaterland iſt rabien. 
Die ausdaternde Warzel treibt viele, envas haarige 
Oet. Enc. xxxx Ch | Ds Staͤn⸗ 


au, fa 1 * und weiß, und made |; 


kann fie aus bene Samen jieheh, der in jeber gemeku 
| Mabası 


4 


u Bräter Ash intge⸗ 


‚er > SE 
= Mängel, werde ungefähr 35 Sch. "hoch werten. 
. „Seine. Blätter: nd dreufach, .. und figen auf eigenen 
Stielen; ihre Blättchen haben wieder ganz kurze Stiel⸗ 
chen, und find umgekehrt eyrund, ziemlich ftqnmpf,. ets 
..: 2996 gras, und beynahe glatt; ihre Anſaͤtze haben Fafl 
‚Die Sroͤße und Geſtalt der Bläschen. Die kamen 
Stiele ſtehen wieder auf eigenen Stielchen, weiche eine 
n. pufrechte, den Blaͤttchen aͤhnliche Blattdecke Haben, 
„amd hängen über; Die Zaͤhne bes Kelches find pfriemen⸗ 
. foͤrmig, und in.einiger Entfernung von einander ; "Die 
> Kronen’ find bloß rothgelb, das Faͤhnchen hat woche 
) Adern, und die Seiten: Biättchen fchliegen das Schiffs 
‚+ ken ein. Bey Nacht. legen ſich die Blumen feſt an 
den genzeinſchaftlichen Stiel au, und über ihnen Hegt 
die Blattdecke; auch die Blaͤttchen und Blase: Auſuͤtze 
27. fallen zuſammen. “ 
















Bo * 


Den Nahmen Schnesten: Ale, Sichel⸗Klee, 


bey 

„ fer Gattung, 2. Medieago, Medick, die Frucht 
-, ſchnechenſͤrmig gewunden, aber auch sicht bey allen” 
x Hcgels oder mondfärmig it, hat Rivinus zwwey Elaſſen 
x Daraus gemacht, und die erflen Arten cochieuies, bie 
- andern falsgtes, genannt. Da nun aber diefer Urcter⸗ 
a me nr 
;; ung ‚vereiniget werden, tnizd +8 -fogn, 
‚r mon Mond, Sichels oder Schnecken Rlee zum 
e.. Gattungs « Nabmen wäßte. Der Kelch iſt glocken⸗ 
oder walzenfoͤrmig, und beſteht aus einem-ehnigen, in 
‚» 8.gleich fcharfe Spigen getheilten Blatte. Dies Blu⸗ 

s- memblätten ind. fcmetsnlingflesnig gefteller; Das ah 
Br — tt en 


\ Re. 575 


‚chen HR ennutb, voͤllig ganz, und an den Naͤndeen fos 
wohl, als auch im übrigen Umfange, ruͤckwaͤrts gebos 
gen; die beyden Flügelblätter find laͤnglich, eyrund, 
and mit einem ederhafen an ‚das Kielblättchen 
- (Schiffthen) befeftigt, und unter demſelben an ihren : 
- Seiten mit einander vefeinigt.. Das Kielblätcchen iſt 
Jänglidy, zmenfpaltig, Wird von dem Fruchtkeime wıs 
- terivärts gedrückt, und ſteht von dem Faͤhnchen entfertit. 
Ben den 10 Staubfäden find y faft bis oben hinauf 
‚ gereinigt; ‚Der Jote ſteht einzeln; fie endigen fich mit 
Kaͤlbchen. Der Fruchtkeim ruhet .auf einem kurzen 
GStelchen, ift krumm gebogen, platt gedeckt, von der 
Staubfuͤden⸗Scheide bedeckt, gebt aber aus dem Kiels- 
Blaͤttchen hervor, amd drückt das Faͤhnchen ruͤckwaͤrts; 
es verlängert ſich derſelbe in einen kurzen und geraden 
Griffel, deſſen Stanbweg kaum merklich iſt. Die 
Huͤlſe iſt platt gedruͤckt, lang, verſchledentlich gewun⸗ 
den, und enthaͤlt viele nierenfoͤrmige Samen. Bey 
den meiſten Arten ſtehen drey Blaͤttchen auf einem ge⸗ 
meinſchaftlichen Stiele, und die Blumen aͤhrenweiſe 
an dem Blaͤtterwinkel. Linnẽ hatnur 9 Arten beſtimmt, 
indem derſelbe viele fuͤr Spiel⸗Arten angenommen Bat. 
» 1. Baumartiger immergrünender Schneden- 
» Klee, grauer ſtaudiger dreyblätteriger Monde Kiee, 
. Klee» Staude, RleesStreauch, Eytifus der Alten, 
Cytifus incanus filiquis falcaris C. B. Medicago tri- 
folia frutescens incana Tours, Medicago arboreu, le- 
. - gruminibus lunatis margine integerrimis, caulearboreo 
r. Engl. Moon-Trefoil, oder Shrubby hoary Me- 
dicage. Er wächft auf den Inſeln des Archipelagus, 
in Sieilien, und in den meiften Theilen von Italien, 
wild, Er macht einen ſtaudenartigen &tändel,! wel 
cher 8.618 10 Sch. Hoch wird, mit einer grauen Rinde 
bedeckt it, und füh.in viele Zweigoabtheilt, die; weil 
fe noch zung find, mit einer ‚grauen Wolle bedeckt find. 
Dieſe flad an jedem Gelenke mit igenfpoitigen Blättern 
u Oo 2 beſehzt, 


— 


-, 


[4 


& 


5310—rxes. 


| bluͤhet den größten 


die f Stielen 
— — 5 3deefeiben, fö, ——— die 2* 


Dicht damit bedeckt find. Die Lappen ſind klein, lan: 
zenfoͤrmig, und auf der untern Seite gran. Sie blei⸗ 
ben das ganze Jabr —* Die Blumen eben eine 





Die Pflujen tu öknre Dede werben, Pb Ref 
anzen im werden, eiten 
Blumen. Diejenigen ‚ weiche in de | 
freyen Luft fießen, fangen im April an zu bi 
„ fahren damit bis in den Der. fort. Diejenigen Sm 
men, welche zeitig im Sommer zum Borfchein kommen, 
Gaben im Auguſt, ober zu Anfange des Sept., reifen 
Samen, und der andere wird nach und ac) reif, Bis 
: die Kälte es verhindert: 

Diefe Pflanze wird von Vielen für den Cytiſus der 


| Alten, ald: des Theokrit's, Theophrafl’s, 


r 


des, Virgil's, Eolumella, Hunne und anderer alten 
Schrififteler vom Aderbau, gehalten, von welcher 
diefefben, als von einer befondern Pflanze reden, die 
zur Fütterung gebauet zu werden verdiene. - 

. Birgit geigt, daß er ein vortteff li ee De fe, wel⸗ 
ches einen Ueberfluß an Milch verfi und den Bienen 
dienlich fey. Er fagt in der ıfen Erloge: - 

— — — Non, me pafcente, capellse‘ 
, Florentem cytifum & falices Carpetis amaras. 
In der geen Ecloge fehreibt er: 
Sie cytifo paftse däftendent vbers vaccıe. . 


| Und in der ragen: 


. Neglacrymis crudelis amor, nec gratnine vivis, 
dNec cycifo ſaurantut apen, nes fronde capelise, 
0 Le, 


Rn 2 


N/ 


Aee. 61 
Et eokrit I er ef Tape, daß bie Ziegen ben 
Edptiſus gern fr 
Ha vor ir, ‘ Kung —XX 
Capra eytiſum, Lupus eapellam ſequĩtur. 


—— —7— er ſey eine weiße Stande, dem 
Zweige ı, Ele fang, unb daräber, 


Rheamnus 
und ſey mit BET wie bie Blätter des Foenum graecum 


 beileidet, nur twären fie feiner, und hätten ftärfere Adern. 
Wenn man fie zwiſchen ben Fingern iede I roͤche fiewie 


weißer Senf und of eckte wie Kichern; und biefes trifft 
mit bet Med arborea a herein, denn bie Blätter haben 
(vornehinlich um Neapel) wie Senf, 


Lapp 
ER die — 2 — iſt in ihrem natuͤrlichen Boden ſehr rauh. 


Dieſer Klee wird in Italien und Spanien haͤufig 


umd mit großem Vortheile gebauet, weil er nicht nur 


in diefen warnen Ländern auf dem unfruchtbarften Bo⸗ 
ben fort-fommt, ungemein lange Dauert,. gegen 8 Mo 


= grün bleibt, und je Alter je beſſer wird, fonden 
—5— grün, als getrocknei, ein ſebr angenehmes, 


ftes und —* Futter fu alles Vieh, beſon⸗ 
—* fuͤr die Ziegen und Schafe, gibt, Obervieß 
auch bey der —— ſehr nüglich iſt. In dem 


©) —— the Oyuſu⸗ u amdenus, u se 






1733, 
—* Cyiifus ber Alten, ank 
dem N} " 
En iger enden 2** 


Eb. def. hod for ine of the itali 
5* mer e jealtanı 
tchen vegerables. ‚Lond, 1738. * J Abt 








welches zuͤr Verbeſſerung des duͤrreſten und unfrucht⸗ 


* 


’ 


barften Landes diene. Hier iſt ein Auszug aus feinem 
ner,‘ ee 
&. 121 und 122, gibt er nachfiehende Abflammung bes 


Entifuß der Alten an. Der Eytifus war uefprünglich ein 
. s einländifches Gewaͤchs auf einer von den alten cycladifchen 
Inſeln, um und auf dem Archipelagug, woher er durch 


‚ganz Griechenland außgebrtitet, und von da nad) dem roͤm⸗ 


. icchen Keiche gebracht wurde, wo er eine Zeitlang blieb, 


. wie wir aus ihren Dichtern, und benen, die von Pflanzen 


cschrieben haben, erfehen, und wurde für dag befle Futter, 
—** ſie pflanzten ober fäeten, für ihr Vich gehalten; 


‚und als er nad) Spanien gebradyt war, wurde er, wähs 


rend der grauſamen Ueberfchtvemmung der Barbaren, wo⸗ 
mit. die Gothen Italien verheerten, dafelbit auf eine glück 


"liche Weife erhalten, und vermuthlich zulegt, nebſt der Me 
adica (der Purcerne), zur Berfchönerung und Wieberverbek 


ferung dieſer verwuͤſteten und veröbeten Reiche, wieder Das 


bin zuruͤck gebracht. 


©. 122 und 123, enthalten bavon dieſe Beichreibaung: 

n meinen Anmerkungen über diefe Pflanze fottzufahren, 
9. find die grünen Pflaͤnzlinge derfelben (denn fie wächk 
der Zivetgs Weide einiger Maßen gleich, ob fie ſchon in & 
ner nördlichen Rage, und wo feine Sonne dazu kommen 
kaun, gepflanzt find,) zur Zeit, ba ich dieſes fchreibe, einen 
völligen Fuß Hoch, und Höher. Die Stängel find fehr zart 
und vol Blätter. und nun zum grünen Surter fo geſchickt, 
als, Klee, oder ein anderes von unfern Gras Sauren mit 


‚ten im Sommer if; utd die Pflanzen find fo farf (die (6 


"blühen, ausgenommen) anzufeben, daß ic) keinesweges 


24 ⸗ 


stoeifle 


.D über mb. €. Kurze und. bequeme Methode, die ites 
“+ iäniichen Brocoli, ſpaniſche Cardoon, Ceieriae, Finochi, ed 

andre fremde Küchen, Kräuter hervorzubringen, web einer 
. , „Macricpt von der Xucerne, St. pin, Kiee, und an 


“79. Women, wie auch der Methede, Lehmen zur Berbefferung des 


r . 


Kandes ie brennen; welcher beugefüger tft eine Beichreibung 
Dee Cychifus der Alten, einer Bflänge, die mit glücklichen: Exs 
folg zur Verbeſſerung 908 duͤrr ⸗ſten und unfruchtbartien Landes 


4."  gedraucht werden Pam, imgleichen zuch eine Nachricht von 


ent großen Profit, ‚der von Saͤung der Luceine, und vom 
uberneg eutfieht: von Steph · Switzer, aus dem Engl. 


D —R R 


fe 
m vbleſetze. Lpi⸗ ea a 4 


..' - 
N Ss. 


u 





.. tie, (fies werden bie Strenge des Bieter ausſtehen, und 
. tu. jebem Stücke mit dem Lobe überein treffen, welches von 
vorgedachten Schriftſtellern dem Chtiſus gegeben with. 
©. 140 bis 151, werben einige griechiſche und roͤmiſche 
——— — ermähnet, bie von dem Nuten des Cytiſus 
gehandelt haben. -- a 
S. 251, .f. gefchieht von ſolchem Nugen folgende Meib⸗ 
ung: EColumellal.5 c. 11, fügt davon! Umni generi 


u. 18 > [77 3 


plurimun pracbet ovibus, rum etiam quod e&to menfibus 


e· Zur Br "TR 


libet agro, quamvis make:riwo,' celeriter comprehendit, am- 
nem iniuriam fine noxa patitur. Plinius, L. 13 Hi. 
“ mar. c, 83, fihreibt: Nen ex alio pabule laftis ınaior-copie 
sut 'melior, fuper omnia pecorum-m:dicina, s morbis omni 


* vi praeſtante. Nebſt demjenigen, was Columella und 


Birgil von dem Nutzen beffelben ben ben Bienen gefchtges 
ben haben, erwähnt Blinins aus dem Artflomachss 
und Andern: Apesqubgue nunquam dsföre, ‚Cytilo Jalıglo 
—3 amd Ru | we EEE Pr 
u e Fortpflanzung sung. iſt, S. 52 - 155, ol⸗ 

gender —— — Pflanze kann emweder 
“buch den Sqmen, oder burch Schnittlinge fortgep flamget 
werden; auch kann fie reis. Kohl⸗ Samen, ober eine andere 


Pflanje yon folcher: 19, 14 8. voneinander hinaus 


' — werden, wie Warro meldet, ober 4. F., wie Eo⸗ 
unela fügt, auf die Weiſe, wie bie en gepflanget 


- 


: werben, Was bie Kortpflanzung berfelben du Rn - 


betrifft, hat man ſo wenig bavon- gehört, daß ſolcher in 
‚+ "England jemahls. erhalten worden ſey, weil er mitten im 
Bier bluͤhet, daß ich daran zweif le, ſolches jemahls zu 
7 7 eben, sb er ſchon gruͤn und friſch bleibt, und ſolche ganze Leit 


über eine überaus ſchoͤne Planze iſt, die fich in Zweige aus⸗ 


. t vbreitet und: viele Schuͤſſe gewinnt. Seine Fortpflanzung 
Laun in wenigen Tahten anf eine leichte Weiſe ind tun ikebers 
n fluß geſchehen. Ich Häbe felbft am einer Pflanze Schmitt 

' unge genug geſehen, um toenigftend ben vierten Theil eines 
Ackergrundes zu verfehen, maßen jedes Stücchen 2wger 
33 lan wachfen wirds Und wenn er im Fruͤhlinge, oder 
tw einenyon ben Sommers Monathen gepflanget und npißig 
. Vegoffen wird‘, fo wirð er nach Luſt wurzeln; und Werner 
im rabunze oder in mmengren dep Sommer⸗Monathen 

o 4 | ge⸗ 


.. 
‘ 
Y% 


» 


Li 


pecudum vrihiſimus eſt, quiod ex eo cim pingnescit, &ladis 


virigi eo.pabulo vti, & poſtea arido poflit;, pimeteres in quo- . 


m 





Ei: Sm 4% —* — 


derben koͤnnte, nicht unbilig zu nn in 


hi 


⸗ 














— —— von ‚en 55— 


Auge nung — de Gorgfake = 
ng nichts — if iſt, ſolchen zu verletzen, wie m. 


ins von ihmfagt; Non seftuum, non fiigorun: , mon 


andinum aut nıuis iniuriam expquescit, Und ob 
terer überhaupt, ſolches räth, fo bald er verblüber hat, 
welches um die Zeit ift, wenn im rühlinge Tag und Nacht 
einander aleich find, weiches ni ihnen biemweilen ſchon im 


ER geichieht, fo ſcheint Doch aus ber Nachricht, die er von 


Dauerhaftigkeit gibt, und nad) des Huginus Be 
zieht, daß ihn fein Karen, Beſchneiden, len oder 
anderes üübles Begegnen, wegen feines Holzes, se — 


jeden Jahrszeit, 


% — Kälte des Winters, ann a — win e un 





dere * —* re bie ich nenlich ——— 
un. Ben babe, der ihn auf 


„7. 


r Tun. Te ZE TOT — 


"in andere &iehänfer in den offenen Selbern oder auf Sigel, 


| — 9 
Denn 


Met. 585 


weiten, fän dienen werben | 
i * faͤlt, m 5x | 


Ki urzeit ſeyn een bem erfien Reg 
ü das offene Fe bineus arpfl epflanjet zu werben 
©. 137, AR eine — De en Eutifte in Britannien 


mu . 


— * —* 
richten oe, if, def man ie Dee — ber Heide aufs 


| — *288 abſchaͤle, Me in werfe, und fr aufeben 


iche * verhrenne wie Den bem 
{ aber 


: pflägen, wie * ie ift, fo * man einen Vorrath 


er haben, die geichicht Wi, Me Stoͤcke im Herbſte darein 


‚zu planen“, 


©. 159, wirb von der Zeit, und der Methede, foldhen 


be faen uud, und zu pflanzen, gebanbeit, ı „Rach dem Berithee 


m iſt Die Zeit, —— eutroeder um 
Mitte bes Oct. pics im Anfange b — wenn 

re Erde wohl zugerichtet iſt oe bie Rei . 
eines —8 eetes gemacht find, ha er mie Bafillen ober 


"anderer Same gefdet wird, Ne wollte aber in biefem Erb; 
- reiche vielmehr rathen, ben 


amen licher im Fruͤhlinge 
n, als —* ande Zeit, damit die Pflanzen aufenache 


en, e 
ee Wieberk rad 36 8 ar on mögen. 
Und dann. im folgenden Heröße 







bie ducch Brennen ober auf andere Art zugerichtet Morde - 


Mu, rend geſetzet werben. 


ini — daß er mit wenig Koſten konute 
en * den, wenn man ihn unter ober 
g 


flanzt. Wofern a 


raͤblinga⸗ Getreide yon Samen füct, ober 

die Seslin © l b es u 

—— — 
ann er, wie Eolume 2 5,c3 ” m 

| bes durch Schnittlinge in dazu Net eitete 


— — et a hen halte tch wies 


+ 


ER m 





vbgefchulttew werben iſt Voß ſie dos nacha *3 
freyeſten Felde oder Hügel, ohne Wafleruug- ‚un 


diefe gortſetzung bee Pflanze aus dem Beete in bie offene 


x Lufth iſt gewiß gegen dad Ende des Aug. oder zu Anfange 
des Sept., wegen vorher angetzeigter Urlachen, am be⸗ 


quemſten ·.. — 
©. 164, ſpricht Swißer von ber Dauerhaftigkeit des 
Cytiſus in der englifchen freyen Luft: „Es iftfaft fo gewiß, 


als etwas in der Natur ſeyn kann, daß ex wegen feine 


“u 


reichlichen Wachsthumes in einer ‚offenen freven Kauft im 


Sommer wenigftiens - bis 4 Mahl abgefchnitten werben 


Hann. ch Bin verfichert, .je Ifrer e8 gefchiebt, je särter 


wird er ſeyn. Der Klee, wenn er reif if, bringt Stängel 


hervor, die fo hast, als Diefe, find; er iſt aber keinesweger 
fo dick mit Laube bedeiht“- — ——, | 


So nüßlidy aber diefe Pflanze ia Creta, Sicilien 


‘amd Neapolis, oder auch in waͤrmern Ländern ſeyn 
mag, und fo ſehr auch S:r Ger ihren Anbau iu England 
“ empfohlen hat, fo moͤchte Doch wohl fehwerlich in Deutſch⸗ 
hland, wenigſtens in ben’ meiſten Gegenden: deſſelben, 


ein großer Gebrauch Davpn zu machen feyn; wie Denn 


auch Miller behauptet, man koͤnne es in England vamit 


ſo weit nicht bringen, daß fie zn ſolcher Abficht wirklich 


af 


nutzbar fen; denn ſie koͤnne Die dortigen harten Froͤſte 


nicht verttagen, ober; wenn fie dieſe auch fo weit aus 
ſtaͤnde, Daß fie nicht ganz und gar zu Grunde ginge, ſo 


® a 
, 


würde. fie Doch dadurch dermaßen mitgenommen, daß 
fie niche im Stande wäre, vor der Mitee ober dem 


Ende des · Mayes fich wieder zu erhoblen. Auch als⸗ 
dann woͤre der neue Wuchs nicht ſo ſtark, daß inan dieſe 


24 an 


[4 L'y .. 


Gewaͤchſe in einem Sommer mehr ald Ein Mahl hauen 
koͤnne. Hernach würden fie auch, . wenn man fie-lang 


wachſen lieſfe, fo hotzig. daß fie ſebt muͤbſam zu bauen, 


und zu Futter nicht fuͤglich zu gebrauchen waͤren. Ueber⸗ 


baupt alfo lohnen fie, feinen Gedanken nach, die Mäfe 


und Koften bey der Beſtellung in England gar nigt, 
vo es an andern vorzüglichen Gewaͤchſen nicht feblt; 


- hingegen, wo helfe; trocne, feffigd Gegenden fin 
\ > . er⸗ 


0 
°. 


- 





— — — zu o|ei.t Rn — —8— 
⸗ 


Me. 587 


= bergfeichen- fich in etlichen engliſchen Cdlenien finden, 
in welchen wenig andere Pflanzen fortkommen, da fann 
man es mit Diefen Gemaͤchſen zu großem Bortheil ver: 
x füchen, denn Dafelbft dauern fie viele Jahre lang, und 
1. halten ſich fehr u - J B 
Mills ſcheint Swigern in Schuß nehmen zu wollen. 
Er ſetzt, in ſeinen Lehrbegriff von der prakt. Feldwirthſch. 
3 Th. Epz. 1795, gr. 8.) S. 320, f. nachdem er Mille rs 
weifel gegen den nuͤtzlichen Anbau dieſes Gewaͤchſes im 
Freyen angeſuͤhrt hat, hinzu: „Indeſſen waren Colu⸗ 
. mella und Plin ius in Anſehung der Härte dieſer Pflaͤnze 
ganz anderer Meinung, als Hr, Miller. Ihren Wotten 
nad) fonnnt fie nicht aue in dem’ allerbürftigften Erdboden 
fort, föndern fteht auch faſt alle ſchlimme Witterung aus. 
Vermuthlich meinen fie darunter den rofl; denn es iftja _ 
belaunt, daß in ben meiften Gegenden von ‚Stalien,. fo wie 
in vielen andern Ländern, die jenen in biefein Stücke gleich 
find, zwar mitten am Tagr eine unerträgliche.Hige ift, aber 
* Doch auch zumeilen fehr heftige Froͤſte einfallen, bie noch 
Dazu fehr plöglich fommen; eben deswegen find fie fuͤr alle 
Sattungen won Gewaͤchſen deſto gefährlichen, als andere, 


+. Rn] mn 


B 


2 bie wehl freylich viel ſtrenger find, und weitlänger bauern, 


bdoch babep nun nach und nach fertigen. Daher ich Keys 
„nahe auf die Gedanken gerathe, als habe fich Sr. Miller 


Er hier geirre © 


Maan hat auch hin umd wieder in Deutſchland Ver⸗ 
ſuche mit dem Anbaue dieſer Pflanze, aber vergeblich, 
angeſtellt. Nach dem Berichte eines Ungenannten, 
im 26 St. des 3annov. Magaz. v. J. 1768,. ſind die 
BVerſuche, die Heide: Gegenden, nach Switzet's Vor⸗ 
ſchlage, mit eur Klees Steauche zu verbeſſern, bereite 
« sin einer Gegend von Deutſchland, Die unter einem ger 
r ı findern Himmels » Striche, als die hannoveriſchen 
‘ Lande, liegt, s Jahr nad; einander mit aller möglichen - 
« Gorgfalt angeftellet worden. . Man ließ den Samen 
aus England kommen; min fäete ihn in Gärten, mo 


die Pflanzen Schuß vor den firengfim Winden hatten; 


man ließz erliche Da ſtehen, ‚etliche brachte aan auch in 


a  "; 


\ 


e; fe hielten aber alle zufammien anch den gefünbes 
Painter von diefen fünfen nicht aus, ſondern erfro⸗ 


ren ſowohl im Garten, als im Freven. 


- 


im 6 Th. der erfien 


| Ehen i zu Halle be 
menen Schreberiſchen Sammlung, ftebt unter den 
9 Aufgaben, ©. 45 1. Wie iſt der Cythilus veterum 


(Medicago arhocea L), dieſes von den alten roͤmiſchen 
Landwirthſchafts⸗Seribenten für das beſte Vieh: Fur: 
ter gepriefene Gewaͤchs bey und im freuen Felde Durch 
den inter zu bringen, daß es nicht erfriere ! Muß es 
etwa vor dem inter abgefchnitten werden? Die von 
mir im Freyen angebaueten Stoͤcke find nicht abgefi 
ten worden, und im Winter ineeſamun darauf ge⸗ 


“. 


TE die rt e aliemabi vergebens 1 ar; 


‚brauchte no die Vorſicht, daß ich erde Stauden zu 


feif 
fugen, Andere ſchnitt ich im foäten Herbſte ab, 
und meinte, es wuͤrde fi Die Baur De eher erbals 


‚ten; etliche Tief ich ftehen, wie fie im in die 


Dobe gewachfen waren; allein ſie perbarben alle. Co 
gern das Bieh —2 — frißt, und ſo vielen Nutzen 
man davon in Italien ehedem gebabt, und wobl noch 
Gerz fa muſſen wir und doch dieſes Bortheiles, be. 
wandten Umftaͤnden nach, verzeiben“, 

5 St. des 6 ie bio a3. v. %. 1763, 
ein ——— —9 ze 3. alas 


— — er di ZUM — 


> 


folgende Bebenten.:über dorſtehende Bewertungen 
Anfehung d Schreb ſchen und Rammelt 
Re 38 e ee Tepe 


. anders an der Vollſtaͤndigkeit be wi dar ber eine ann ge 


wiſſe Regel zu faffen, weil daraus bas eigentlich 


" ren bey ben Verſuchen nicht — ine 5*— * 


der Jaheszeit des eig Sehe 


wmit Sumen, Ablegern, vder 


tee worden. Die fuͤnfjaͤhri 
aber zu —— Betr bt Smart in 
em en Eu Deutſchlandes dermuten des 


und 


* 4 
—— —— 


50. Aue. 


amd akt dieſe in ein Diikbeer win, gewoͤhne aber-bie 
2 jungen Pflanzen, fobald fie 1 bis 2 3. groß find, for 

“ ‚gleich allmählich an die Frege Luft, and begieße und 
ſchaite die Pflanzen Allenfalls auch bey heißer Witter⸗ 
ung.. Die in.den Töpfer ſtelle man gegen den Winter 
in ein Gewächer Haus, die im freyen Lande aber uͤber⸗ 
ſpreite manmit Tonnen: Meifen, bedecke fie bey Kin 
tritt, des Froſtes mit Warten, und-verftärfe diefe Be⸗ 
deckung bey zunehmendem Frofte, weil fie fonft alle er 
frieren. Im folgenden Früßlinge pflange man eine Ans 
. zahl der ſtaͤrkſten Pflanzen einzeln in Töpfe, um fie in 
‚ denfelben, damit fie zuvor mehr Stärke gemiunen, moch 
1 oder 2 Jahr durch den Winter zu bringen, die Abri 
- gen aber, wenn man einer großen Anzahl bedarf, pflanze 
‚man entweder ſchon jetzt, oder aud) erft, um fie im fob 
"genden Winter mit Matten bedecken zu koͤnnen, {m 
; gwenten Früßlinge, auf Gewinn und Verluſt, in eim 
‚gut geſchuͤtzte, trockne, warme Pflanz⸗Schule, in2 5 
weit von einander entfernte Reihen, und in den Reihen 

-  felbft-1 F. weit von einander, | 

BSGBie kann aber auch durch abgeſchnittene Zweige 
fortgepflanzet werden. Im Maͤrz oder Apr, ſchneide 
man ſtarke junge Schuͤſſe ab, theile ſolche in 6, 8 bis 
10 3. lange Stuͤcke, ſtecke ſolche entweder auf ein Beet, 
von der zunoe‘ beſchriebenen Beſchaffenheit, in leichte 
. fette Exde, oder, umfieim folgenden Winter benfegen 
: zu koͤnnen, in Töpfe, Die man entweder anf einer ſchatt⸗ 
‚. gen Stelle, dder, um Die Bewurzelung gefchwinder zu 
e befördern, in ein Miſt⸗ Beet einſenken fanız beſchatte 
ſie auch in allen diefen Faͤllen gegen Die Mittags⸗Som⸗ 
ne, und begieße fie gehörig. Am Ende des Sommers 
werden fle fich alle gut bewurzelt haben. ‘Die im freyen 
- Rande koͤnnen daſelbſt fo lange bleiben, bis fie zur foͤrm⸗ 
- Hchen Berpflamung ſtark genug find ; Die aber in Töpfen 
muͤſſen im folgenden Fruͤhlinge theile einzeln in Töpfe, 

ctheils in die Pflanzſchule, gepflanget werden. 
EEE Ä Ro 


A 


Aa Bedrfienen Serſicherang,due ſtinem idierſ. 
Land⸗ und Garten⸗Buche, 3 Th.(Flensb. und L. 1773, 
: 89:&, 586, ertraͤgt ber baumartige Schnecken⸗Klee die 


_ oͤhnliche Winters Kälte fehr gut, und nur bie frengfte 
Hi e 


Ite ift ihm empfindlich, Er faun hier alſo, eben fü 
- in England, behandelt werden. Im freyen Rande waͤchſt 


nnd blüht er weit ſtaͤrker, als in Toͤpfen. 


2. Vitginiſcher Schnecken Rlee, mit aufrechtem 


| amd febr äftigen Stängel, und Blumenbuͤſcheln an dem 


Gipfel des Stängels und der Aeſte; Medicago viigi- 


Vpica, caule erecdo ramoliflimo; floribus fasciculatis ter- 


‚minalibus Z. Sein Baterland'ift Virginien. Er if 
„glast, fein Stängel ſtaudenartig, und ſeine Blaͤtter find 


u dreyfach. 


3. Jaͤhriger dreyblaͤtteriger Schnecken : Rleemit 
mierenfoͤrmiger Zuͤlſe, geſtrahlter Schnecken⸗Kiee, 
Mediea lunara C. Durant. Trifolium liqua falata 
C. Br Medicago annua trifolii facie Town, Medi- 
cago radiata, leguminibus reniformibus, margine.den- 


taus, foliis ternatis L. Engl. radiated Trefoil, machſt 


in Itallen wild, Es iſt dieſes äne jaͤhrige Pflaye. 
x. Ste hat verſchiedene duͤnne aͤſtige Staͤngel, welchei 
Sch. hoch find, ſich auf der Erde ausbreiten, umd mit 
dreytheiligen Blaͤttern beſetzt find, deren Lappen lan⸗ 


gzenfoͤrmig und ganz find. Die Blumen fommenain 
dzeln auf Dünnen Stielen ‚zum Vorſchein, welche neben 
. gu den Zweigen fließen. Sie find Plein und gelb. Auf. 


| -. diefelben folgen. breite, flache, mondfoͤrmige Schoten, 


t 


die am Rande gezaͤbnet find; und diefe Zabnungen ha⸗ 
„ben an ber Spitze zarte Haare, In einer jet u 
. pop 4 bie 5 nierenfdemige Samen enthalten. Sie 


über. im Jun. und Zul, und ber Same wirp,im 


Ti | 
Hexrbſte reif. Man kann ihn aus dem Semen ziehen 
. ben man zu Anfange des Aprils in ein Beer vpn Ipjche 
ter Erde, in welchem die Pflanzen. bleiben, ſollen, fdet, 
Wern diefe aufgegangen find, muß man rag. Ui 
u 0, Praute 


3 
. 


L.__ — — — 


p e v 
, ’ 
Be 


. Anmite-tein haiten, Mb-Nadp wur much. fo werbännen, 


daß fie 1 3. weitaus einander fieben. 
4. Jaͤhriger geſſederter oder gekraͤuſelter Schne⸗ 


den ⸗Rlee mic nierenförmiger Sülfe, ſpaniſcher 


Schnecken⸗Klet, Falcara foliis Anıhyllidis Rio. Me 
dicago rulnerariae facie, hilpanica Tours. Medicazo 


cireionard, leguminibus reniformibus margine denn- 


tis, Foliis pinnaris Zi Engl, tound-podded Medick, 
Er kommt aus Spanien und Italien. Seine Wurjzei 
iſt jaͤhrig, und feine Huͤlſen ſind zottig. Man kann ihn, 


er ‘ 


toie den vorhergehenden, aus Samen Jiehen, und muf 
thn eben fd behandeln, | 2 
. 8, Aufrecht ſtehender Schnecken⸗KXlee mir viel 


kach gewundener Sülfe, blauer lee, ewiger Klee 


oA . 


ewohl feine Ewigkeit nur 10 Oder 13 Jahr dauert), 
er Anferne, Luzerne, Lucern ee mo 
Bifcher Klee, vorzüglich fo genannter Schnecken 
Alte, Spargel: Aiee, um Erfürt Steotteenbei 


| - mise Klee, Medica legitima C. Medica fore pur: 


oAmpuiller, Medica credita coloris violacei, me- 


J Per vet Gefa, Medien herba Lonic. Medica tiaior, 


ers&ior,  Roribus purpurascentibus J. B. Medica 


tauls era&to floribas fpicatis, ſiliquis repetitö-Intortis 


- glabris Hall, Moedica faiiva Dalech. Medicagale- 


fiva, pedunculis zacemofis, leguminibis contoeris, 


+ sale erokte glabro Z, Pe, Lucene, grand Tirefle, 
, Lauch Sain- Foin, Saint Boin ober Foin de Bourgoget, 
" geflmdes hen, heiliget Hau, burgunder Heu, Foenam 


urgundicum, abet unrecht; denn Das iſt die Copa: 


: fette) ia dee Hrovence Luuferdo, bei) den Gpauiern 


Alfafe, I. Luceri, Medick Fodder; tite Pflanze, 
ohne deren. Anbau bie befte Landwirthſchaft mangelhaft 
Mr überikffiger Wieſewachs vorhanden if; 


eine Pflanye, weiche allen Unten von gruͤnem, ober jun 


ieh: Futtet, deſſen man ſich bieher 
t, vorzuziehen if, indem ſu wicht nur Das 


7 





— u db — — — — 


Re, fondern auch dos ſpateſte Futter .- Se iſt de⸗ 
reits ſeit der Zeit, da Darius waͤhrend ſeinem per⸗ 


fifchen Heerzuge dieſelbe in Meden (*) yuerft enbect | 


Bat, ein edler Gegenftand des Landbaues. 
„ eben diefen Darius fam fie hernach nach Griechen: 


land — und von da nach Sale, noch vor den Zei⸗ 


ten 
©) Meden wird e noch heutiges Taget, beſeubers 
BT Bear n und baher rn mu 


Olearius A 567. 


plinins fagt, 1 Lib. 18, 6. * Medica externa etiam Grorciae 
t a Medis advecta per bella Perfärsm, quse Derissintulit, 


* i. "Die Aucerne iR auch in Briechenland frensd, indem 


fle in den Kriegen der Perier, aus Wieden dahin gebrache 
werden ift, als Darius daſſelbe überfil. Eben bas.fagt 
Columeils, L. a, e. 123 auch Chrophraf, Kain, & 

iefer ik von den neuern Gcriftfiellern 


8. aher 

ganz —** vorgeſtellt worden. Der Krb des De rd 
vollftändigen 6 bes praktiſchen Feldbaues 
im 3 B. feines Werkes, ©. 339 ei *. An Sen, Oi (die 


»Lucerne) foH, wie man glaubt, i Nahmen M 
Meden erhalten baben, wohin Darins 3yſtaſpe⸗ * 
— ka es derfelben geisbafft haben foll, als er Gri 


„land überfallen hatte, und Dadurch rndre der Same ders. 
Derierligen, weiche ich von der Rei Plinius . 


von 
5 habe, ſehr verfhieben. Barum —5 größte der 0 altes 


0 koͤnute Dlininse * haben, daß Die —* 
durch dem Dari ne zu deu Mebern fey gehradt worden, u d 
sicht von deu Medern nach Briechenland ; und alsdann wos 
de die Drachricht wirklich unvollfommen und wiederſinni 
en fena, indem näbmlich der Naturforſcher, um deu 


men einer Pflanze zu erklären, mebr fagte, wobin, als wo⸗⸗ 


eh 

her fie gebracht worden ſey. Allein, die befiätigte Leſe⸗Art 
Be Diinins, leitet uns natuͤrlicher Weile auf den Schluß, 
dab Darius, da er dieſes vortreffliche Zutter s Rent in 

Meden gefunden, daſſelbe von daher nach Griechenland 
be er eingenommen —* —23 babe; und daß ofen 
i gv welche von dem vertheilten Samen deſſelden geiegeh wur⸗ 
n, unter ben Grjechen ben Nahmen Medica erhalten haben, 
als welche wohl wußten, wo bie Samen hergekommen waren. 
Anterbefen AuD. find die —8— Bedanken oft dic beiten, uud fe 
genen und voLft fi. Syſtems xc wi u den⸗ 
ven denn en ‚& 397, —*5 er ſich allo aus: 


ee a 


u. 


TE LE 


Tr 3. 


#4 


594 eiee 


ten des Cato und Virgil u Nach hiefem letztern 
tpuncte, haben kluge Oekononien in verſchiedenen 
‚Gegenden ber Belt, faft von einem Pole zum, andern, 

Disjelbe mehr oder weniger fortgepflangt. . 
die Ge hichte diefer Nglichen Pflanze, feit 


Ä den eiten des ih s berriffe: fo iſt Bein Zweifel, 


daß ihre Fortpflanzung in Italien auf einem blühenden 


Euße geftanden hat, bis auf Die Zeit Des Einfalles ber 





Gthen und Vandalen; alsbann aber ging fie zu Grun⸗ 
de, oder eigentlich, fie erloſch durch die Nachtaͤſſ igkeit 
und Unwiſſenheit dieſer wilden Eroberer (i). Syn 
Spanien aber, welches bey der Ueberſchwemmung bie: 
ſer Barbaren weniger, als Stalten. litte, und bey 
dem Einbruche der Mauren, die nicht nur Liebhaber 
der Erd⸗Gewaͤchſe, fondern auch gewiffer Maßen 
Keäuters Kenner waren, . wurde der Bau der Lucerne 
forgfälrig erhalten, - wie ein .veflalifches Feuer; und 
wadrfcheinlicher Weiſe kommt diejenige Art, welche 
wie nun haben, von der Lucene des Columella ber, 


der fie aus Italien brachte, und nad) Andafufien ver- 


vflanzte/ wo dieſer vortreff liche bandwirth die Urſache 
war, 


ch durch den XRerxed nach Europa gebracht mer 
on Bad, pi an Itgren it Jelduge —8 —— — rück 


wi daher 75 Saat e, was er bier ha “ en — 
befferang, fondern als ein Wieberfpruch, angefehen wer 

den, toofern er nicht erſt geinen wird, daß Bricdenland nid 

—55 — ſey, oder daß Darius und Zerxes einerim - 


5. Auch wäre es ſchicklich, im einer folgenden Aus 
gabe mes % durch eine Anmerkung, zu geigen, was er 
ein Can u pa es geweſen Ion, | in Des em Kerzen in 
ne —** babe, al als er 


. jegun . 
henlandes | — gekehrt war, ** 3 es für u * 
nalen garite te, ba ger en de RE er ange e 

—— ba n Fourage 
führen ; und mo id) N ne batte Ze res bed U : 


au werbei 


(1): Le;vinte giornete dell’ agricalturs, dM, Ayıline Goli {in ve 
naexꝝ. 1569, 4) P 36 





\ \ 


» Klee. I 595 | 
: war, daß dieſes Kraut nr Zeit mehr oder weniger 


ächt erhalten wurde, eben fü, wie die. Reinigfeit,der 


griechiſchen Sprache einige hundert Jabr inder Pflanze 


Stadt Marfeille mehr. oder weniger fort dauerte, 


Aus Spanien kam diejes Kraut, unter dem Nahmen 


Medica, nach Neapel, und verbreitete fic) durch Vol⸗ 


terra und Scandiane, wurde auch überall hoch gehals 
ten, befonders aber bey den Städten, wo das Land 


rar ımd theuer ifl. Ä 


Ein geroiffer Edelmann, Hercules Cuccho, der 


Ä Die Landwirtbfchaft. liebte, führte fie bey feiner zweyten 
- Ankunft im Venetianiſchen mit gutem Erfolge um das 


Jahr 1550 ein (2). Nicht lange hernach brachte 
Montigli, Biſchof zu Viterbo, etwas Samen 


Rom; md der Lucernen : Bau verbreitete ſich eh: | 
tr: 


ſchnell durch eineh ziemlichen Strich Landes im 

chen⸗State, und Durch die ganze Lombardey (3). Eis 
nige Jahre hernach lehrte ein gewilfer Graf Fabio die 
Franzoſen um Paris die Lucerne bauen, Daher fie zu 
König Heinrich IV. Zeiten, wenigſtens in den ſuͤdli⸗ 


cher Theifen ‘von Frankreich fo gemein wer, als jeßt 


der gemeine Klee auf unfern Feldern ift (9). 


u) 


Um das %. 1578, fand diefe Pflanze ihren Weg .. 


nach Deurfchland, und wurde in einer der anmuthig⸗ 


ften Provinzen des ganzen Reiches, ich meine in der 


. antern Pfalz, gebauet (5). Um biefelbe Zeit erreiöhte 


der Ruhm davon Ergunn (%), wo fie jedermann.der 


P2 wun⸗ 
(2) Eb. daf. giornate IE." . | 
(3) Herbario di Coftore Durante. {in Roms, 1585, 299. 
(4) De Serrer Theatre d’Agricukure, dedie au Rol Henri IV. 
1660, a 


($) Conr. Heresbäch de ‚re ruflite, Colon. : 1573, 8, 


» Demabis 
naunte man in Deutichland die Lucerne waͤiſche Holken. 


(6. Baruaby Geege'y whole art af hugbandıy, Lond. 1578, 6 -; 


t \ 


\ 


wunderte, aber nur wenige ber Muth Hatten, Verſu⸗ 
che, diefelbe zu bauen, anzuftellen, Allein, dieſe 

Werſuche waren ſchwach, und vermuthlich von ſchlech⸗ 

tem Erfolge, ungeachtet man die Art, dannt umzuge⸗ 
ben, gar leicht. aus den roͤmiſchen Schriftftellern de 


rebus rulticis Hätte lernen koͤnnen. Endlich fing 


Heartlib im J. 1650 an, die öffentliche Auftnerffams 
‚Leit auf diefen Punet von neuem ju erregen. | 
man Die Umptände betrachtet, fo that er alles, was 

. ein Mann von feinem großen Genie thun konnte. 

Alein, da fein Mittel vorhanden war, es allgemein 
bekannt zu machen, fondern man ſich mit ber alten 

Weiſe behaff, Klee zu fäen, fo mißrieth endlich -Die Lu⸗ 

cerne in unſerer Himmeld : Gegend. — 

In Ireland hat der Ritter Bellingham Bople die 
kucerne zuerſt zut Bluͤthe gebracht. 

PDuͤhamel ſchreibt, Daß Die Lucerne in Eugland fehr 
ſchlecht gerathe, ba er doch dasjenige, was Tull daruͤ⸗ 
Ger gefcheieben Hat, gelefen Haben müßte. Allein, er 
irret, 26 fey Denn, daß er auf diejenige Art des Lucer⸗ 

. nes Baues, da dieſes Gewaͤchs wie ber Klee, mit 
Sommer Frucht gefäet wird, ziele. | 

Woher diefe Pflanze den Nahmen Lucerne bat, | 
iſt ſchwer zu beſtimmen, weil von dem Canton Lucern, 
in der Schweiß, welcher auch diefen Nahmen führt, 
aber niemahls wegen dieſes Gewaͤchſes befonders ber 
ruͤbhmt geweſen, noch jetzt if, die weftlichen und noͤrd⸗ 
lichen Volker den Mahmen nicht haben entlehnen koͤn⸗ 
nen, wie auch aus vorftehender ee — Kram 
ded erhellet. Gleichwohl verfichert Dühamel, daß 
biefe Pflanze überall in der Schweiß nicht fort komme, 

ob es gleich gewiß ift, daß fie an werfchiebenen Orten 
in den 13 Kantons überaus wohl gerathe, wie denn 
Kr. v. Chateauvieux alle feine Erfahrungen davon, de 
ven ich ımten nung thun werde, in dem Gebie⸗ 
she von Geneve gihkfich angeſtellt has, weiches man 


4 


4 


+4 


im atononiſchen Verſtende in Anfehung · der Luft und 
des Klima, imd wegen der Nachbarfchaft, gar woh® 


als einen Theil Helvetiens anſehen kann, ohne fich auf 
beſondere geographiſche Diſtinctionen einzulaſſen. 


Die ausdauernde Wurzel der Lucerne geht tief in 
die Erde, der Staͤngel aber waͤchſt alle Jahre von 
neuem. Er ſtebt aufgerichtet, wied in gutem 
an 3.5. hoch, und ift an jedem Knoten mit Drenblätters 
igem Laube verſehen, woran jeder Theil ſhiebſo win 
ungefähr 14 3, lang, und 5 3. breit iſt, and, 9 


- den Stängel zu, Zähne wie eine Säge bat. ie 
Bluͤthen wachfen in Aehren, welche eine Länge von 2 
bis 3 3. haben, und auf nackenden Stielen gerade in 
tie Höhe ſtehen, die 2 3. weit aus den Seiten der . 

Stängel hervor fommen. Sie find von der Gattung . 


der Erbſen⸗Bluͤthe, und haben eine ſchoͤne purpurro⸗ 


SEN, 97 


N 


she Farbe (); das Faͤhnchen ift lang, ſchmabl, gefal u 


sen und eingeferbt; Die Flügel find heller md mit Wie: 

derhaken verfehen. Auf die Bluͤthen folgen Wr 
zuſammen gedrückte, mondfoͤrmige und 2 bis 3 Mahl 
gewundene Huͤlſen Shore), in welchen etliche Sas 
mens Körner in Geſtalt der wälfchen Bohnen ſtecken. 


Die Bluͤthe erſcheint im Jun. und der Same wird 


im Sept. reif. 
Die Veſchreibung der Lucerne bey bem $ fin ins ‚if 
etwas dunfel, &r ſehreiht Similis eſt trifolio, caule foli- 
P3 _ ‚ Bez 


0) —— ſpielt die Blumenkrene in ba⸗ ‚Yurpuryotbes - 


ſindet man fie * violet, bimmelblan, violet und gelb, 

der braun, und auch gan gelb, weide serfibiebem Sorten 

| Shane skieb aber in ( in Cirten, unter den Benennungen : Me- 
meior ere&tior flore violaceo, fl: caeyuleo, R. ex vlolsoeo, 
, & luteo mixto, fl. viridi &c. gu unterhalten pflegen. Ram⸗ 


me elbe Lucerne, die eu uns Beichlig im Merfebungifchen 
Den Baben wih, if nicht Di De — —2 





Pain ren aller —— 55* 


” 


53 


ieque; -geangulster Atiequid in caule aflurgir, folie contrs- 
- kwatur. So —RE 


der zu feiner gewößnlichen S 


|. | | 
bem Texte ber Genever Ausgabe von 
1615; allein, durch Hülfe der Handfchriften, und einer 


muthmaßlichen Verbefferung ber Interfcheidungs - Zeichen, 


kann man alfo tefen: - Similis eft trifolio caule foliizgque: 
geniculata: ea cum in cAulem aflurgit, folia contahuncur ; 
d. i.. „die Lucerne ift dem Klee ähnlich, fowohl in Dem 
Stängel, als in der Blättern; fie hat Abfäge; wenn ber 


' > Stängel in die gie wächft, fo ziehen fich die Blätter zus 
"- fammen.“ Die 


nmerfung des Herausgebers biefer Aus⸗ 
gabe über diefe Stelle, daß nähmlich, nach bem Diofcos 
videg,, bie Lucerne dem wilden oder Wieſenklee ähnlich 
ſey, wenn fie aber in die Höhe wachſe, ſchmahlere Blätter 


\ babe, ift ungegruͤndet. 


Sch werde zuvoͤrderſt den Lucern⸗ Bau und bie 


Nutzung diefes Gemwächfes in auswärtigen Reichen, 


infonderheit in England, Frankreich, Italien, Helve⸗ 


| ‚tien, und fodann wie berfelbe in sDeutfdyland zu trei⸗ 
‚ benift, nad) verfchiedenen Methoden befhreiben, und 
zu mehrerer Erläuterung die deshalb in verfchiedenen 


Gegenden angeftellten Verſuche ſelbſt, theils wohlges 


ratbhene, theils auch mißlungene, erzählen. 


Die Anmweifung, die man in den meiften Schriften 
der Engländer von der "Beftellung dieſes Gewaͤchſes 


antrifft, find ſehr unwollfommen. Gemeiniglich ge 


ben fie den Rath, man folle diefen Samen, fo wie 
font den Klee, mit Hafer oder Gerfte vermifchen. 
Allein, er geht auf dieje Weiſe felten gut auf, Ge 


ſchieht es auch, fo kommt er doch fo ſchwach in Die Hoͤ⸗ 


he, wenn er unter Getreide fteht, Daß er fich in einem 
ganzen Jahre nicht erhohlt, geieht daß er jemahls wie: 

tärfe gebracht werden 
fann. Nach einiger Engländer Vorſchrift⸗muß er 
auf niedrigen, fruchtbaren, feuchten Boden gefäet wer; 
den. Dagegen hat man gefunden, daß dergleichen für 


dieſes Gewaͤchs, nebſt dem thonigen, unter allen der 


ſchiechteſte Boden ſey. In beyden verfaulen die Sur 
zein 


„zehn. im Winter, und in 1 oder, 3 Jahren, hat es mit 
" feinen ganzen Wachsthume ein —8 3 Agland 
iſt leichtes, trocknes, locketes, ſaͤndiges Feid, der Ers 
fahrung zu Folge, zu dieſem Gewaͤchſe das beſte. 
Dieſes muß gut geackert und zugerichtet, hiernaͤchſt die 
„Wurzeln vom Hunds⸗Graſe und allem andern ſchuͤdli⸗ 
chen Unfraute ausgerottet werde; fonft uͤberwaͤchſt 
dieſes die Pflanzen zu der Zeit, da ſie noch jung And, _ 
und hindert fie in ihrem Wachsthume. a 
. Die befte Zeit, in England den Samen zu fen, i 
’* ungefähr um die Mitte des Aprils, wenn das Wetter 
dauerhaft und ſchoͤn iſ. Denn, wenn jemand fäet, - 
wenn der Erdboden fehr naß, und feuchte Wetter iſt, 
fo. fpringt der Same guf, und eg wird nichte Daraus, _ 
ſo wie es oͤfters mis verſchiedenen Gattungen von Hül 
ſen⸗Fruͤchten re Daher bat man allemabldars 
auf zu feßen, daß die Saat in trocknem Wetter geſche⸗ 
he; und wenn es hernach in 8 oder 10 Tagen regnet, 
werden die Pflanzen bald aus. der Erde: hervor 
- kommen. J J 
Da die Wurzeln des gemeinen Graſes ſich hori⸗ 
+ zontal, ausbreiten, fo ſchlingen und wickeln fie ſich um 
die Krone der Lucerne, und erlangen folcher- Geftalt 
. durch ihre Anzahl Stärke genug, die flärfere Pflanze - 
zu erſticken. Geſchieht diefes doch wohl zumeilen an 
- „ber hoben und dauerhaften Eiche, daäß fie Durch den 
.  - ich um diefelbe fchlingenden Epheu erſticket wird. In 
benynden Fällen wird der Lauf des Saftes durch dieſe 
-* Bande gebemmet, ımd das Gewaͤchs ftirbt. 

Daß es mit der Beſtellung dieſes Gewaͤchſes, menn 
es breit gefäet worden, nicht gut abgelaufen ift, hat 
man hauptſaͤchlich dem vielen gemeinen Graſe zu zur 
fchreiben, welches zugleich aufmächft, und jenes er: 
ſtickt. Columella warnet den Landwirth hauptfächlic) 
vor diefen Feind; und manche, die einen Verſuch ges 
macht haben, mit der Ege über das Feld wegzufahren, 

oo Ppp4 und 


⸗ 


a 


| 


0  :, Mee. | 
und dadurch ihre Lucerne von dem Graſe unb Unkraute 
zu befreyen, haben von dieſer Arbeit anſehnliche Vor⸗ 
theile gehabt. Rocque bat dieſe Einrichtung verbeſ⸗ 
ſert, und fo weit gebracht‘, daß weit mehr damit ger 
than wird, als man aug feiner Befchreibung (*) davon 
vermuthen ſollte. Es erbellet dieſes aus dem beftändis 
gen muntern Zuſtande feiner Gewaͤchſe, und aus dem 
anſehnlichen Vorrathe, den er daher gehabt hat. Er 
ertheilt hierzu folgende Anweiſung. | 
- „Man nimmt dad feftchhe und tiefſte Erdreich bazus 
. benn Lucerne waͤchſt zwar faft überall, mo dad Waller 
nicht im Winter darauf fo ftehen bleibt, daß davon bie 
Wurzeln verfanlen; indeſſen trägt doch fefter Boden das 
merfte, wenn de nach dem Verhaͤltniſſe feiner Derben- Vers 
faffung binlänglich gepflüget und geeget, und von allen 
Battungen bed Unkrautes gefäubert wird, wie bey Der Ger⸗ 
ſte zu geicheben pflest. Wenn ber Erbboben in biefen gw 
ten Zuſtand verfegt, und dadurch recht locker und milde 
gemacht werben ift, muß man ihn fur; zuvor, ehe daß 
te Mahl geackert wird, nicht, wie immer gefehieht, mit 
m verfaulten Zeuge, fondern mit frifhem Stall: Drifte 
gen, welcher 3 bis 4 Wochen lang auf einem Haufen 
' über einander gelegen, und fich erhigt bat. Diefer muß im 
feiner völligen Hite auf dag Feld gebreitet, und fo bald 
- alimd ig eingeackert werben, damit bag Salz bes Mis 
ftes nicht Zeit behalte, auszudunſten. NDierauf wird dad 
Feld geeget, breit Cnicht mit dem Saͤe⸗Zeuge) gefäet, und 
amt einer leichten Ege eingeeget. Zuletzt zieht man eime 
Walze darüber weg, daß der Erdboden zuſammen gebräckt, 
‚und die Klumpen gerbrächt werben. Auf einen Morgen 
Landes gehören eigentlich, wenn er ganz allein gefäet wird, 
14 Pfund Samen; fommt aber Getreide darunter, fo il 
:, auch bie Hälfte genug. Es ift am beiten, dieſes Gewaͤchs 
‚dein gu füen, weil das Getreide allemahl gern der Lucer⸗ 
ZZ ue 


(*} A ptadiieal treatiſe of cultivating Lucerne, contsining fuch me 
thods as by experience sre found to fucceed, inchiding the 


761, 4. 


\ 


\ 


‘ 


ne. Schaden thut, zumahl, wenn jenes ſtark, und bie Wit⸗ 


terung feucht iſt. 


„In Languedoc fäen fie Fein Zeen darunter, und 
eht, 


wenn die Lucerne 6 bis 7 3. hoch wird ſie gehauen. 


Hierdurch verliert alles Sommer s Unfraut die Samen⸗ 


noſpen, und kann ſich nicht ausſͤen. 
In der Normandie, mo das Klima faſt eben fo, wis 
in En land iſt, ſaͤet man Getreide unter die Lucerne. 
„In der Picardie und um Paris, mwirb dieſes Gewaͤchs 
theils mit, theils ohne Getreide geſaͤet. 
„Wenn um Avignon die Lucerne ſchlecht zu ſtehen ae 


-fängt, wird das Keld aufs neue gepflüget, gebänger, und 


mit Getreide und Eucerme beſaͤet. Dann fchlagen bie alten 
Wurzeln noch einmahl mit dem Samen aus, und geben 


| | ge 
noch eine ſchoͤne Heu⸗Aernde; denn biefes ſchadet Ihnen 


nichts, daß das Keld gepflüget wird, 

„Wenn Gerſte in der gewöhnlichen Quantität mit ber 

kucerne gefäet wird, und biefelbe fehr ſtark wächft, fo iſt 

der befte Rath, fie zu der Zeit, ba fie in ber Aehre ficht, 

abzuhquen. | ’ 
* 


iſch aufgeriſſenes Feld muß ı oder 2 Jahr vorher, | | 


ehe Eucerne darauf fommt, gut burchgearbeitet werden. 
Zu dieſer Vorbereitung hilft e8 auch etwas, wenn man, 
ein Jahr Über, Bohnen ımb Erbfen darauf ſaͤet. Vor als 


len andern Gemwächfen bringen Kartoffeln den Erbboden in " 

"sine milde und lockere Verfaſſung. Im folgenden Jahre - 
wird es nicht unrecht ſeyn, Ruͤben darauf zu erbauen. 

Laͤſſet man biete von ben Schafen wegfreſſen, fo bringt bies 


feö fehr viele Nahrung in den Erbboden, g 
„Werden auf nen umgeriſſenes Feld, um es zu Lucerne 
vorzubereiten, früßzeitige Erbfen geſaͤet, fo können hinter 
er,” fo bald bie Erbfen weg find, weiße Näben barauf 
ommen, und um —— 5 — nn je ſchon fo befchaffen; 
daß fie abgehüter werden Finnen. Sobald biefe vom Kels 


... be weg find, wird dag Feld umgeadert, und bleibt fü lan⸗ 
e liegen, bis es Zeit if, es noch einmahl umzurühren. - 
. Dber, mar adert es furchenweift, und biefed kann auch _ 
" gleich das erfle Mahl fehr dienlich ſeyn. Ä 
„Lucerne wird ungefaͤhr von Yufange des Märzed Bi - 


zum Ende bed Manes gefäet; im Apr. aber iſt es am be: 

ften, wofern die uurrun trocken iſt. Wer es erſt nach 

dem May thut, wagt zu v Fi weil man alsdann on. 
Ps | 


- 


[ 


,  Dite in Gefahr ſteht, und dieſerwegen die jungen Pflanzen 
en f leicht von dem Ungegiefer weggefreffen werben 
j ten. | DC 
> „Negnet es zu flarf auf die new gefäete Eucerne, fo 
‚, fannn ber Same leicht zu fchnell ihtwehen und Darüber zer⸗ 
berften; ‚bleibt aber das Werter 3 dig 4 Lage Binter einass 
„der gut, fo iſt bie Gefahr vorüber. | 
Wenn die Eucerne ein jahr lang geftanben hat, über 
fährt man das Feld mit einer breiten Ege, fo oft, bis die 
Wurzeln des Sommer⸗Unkrautes und Graſes außgerife 
find. Dieſes muß in trocknem Wetter gefchehen, dam 
das Unkraut und Gras getilget merde, ehe die Lucerne aufſ 
zzorben anfaͤngt, welches ſehr zeitig im Fruͤhlinge geſchieht. 
Dabey wird auf ſolchen Flecken, wo die Lucerne fehlen 
‚ſollte, etwas Saine nachgeſtreuet und eigerget. Mas 
kann das Feld auch erſt mit verfaultem Mifte zurichten, 
und ſich Hoffnung machen, daß diefer Yuftoand durch reich 
liche Aernde erſetzt wird. 
„Die Lucerne bat ſo gute dichte Wurzeln, daß ihr di 
re Ege feinen Schaden thut. Sollten fie aud) zum Theil gen 
. u — verwundet werben, fo ſchlagen fie doch aus,” und 
BZ . we en, . " 
Im zweyten Srühlinge nach der Saat wird das Kelb, 
Br 100 Lucerne fleht, dutch einen Siez Pflug mit einer runden 
9. Schar ohne Seiten oder Fittigen, und ohne Pflug- Meffer, 
| „damit die Wurzeln nicht zu viel Schaden leiden, durchge 
‚arbeitet, Go bleibe es etliche Tage roh liegen, damit es 


sv 
ur er 





ud 


— trocken und milde werde. Hernach wird es be ſchoͤnen 
J Wecetter klar geeget, damit es ſich deſto näher am Boden 
| bauen laffe. u 2 


. * 


„Dieſe Acker⸗Arbeit im Fruͤhlinge muß man unter der 
Lucerne alle Jahre wiederhohlen. Sie rottet Gras und 
Unkraut aus, und ſetzt den Erdboden in eine erwaͤrmende 
Bewegung, welche zur Fruchtbarkeit benträgt; und je oͤf⸗ 

ter er mis einigem Dünger oben weg erfrifcht twird, beflo 
beſſer wächlt es darnach. Kommt ber Dünger noch vor 
0 ‚bem Winter darauf, Damit deſſen Salze durd) den Regen 
und Schnee in die Erde gefpühlet werden, und wird er als⸗ 
dann ins Zrühlinge untergeadkert, fo fchafft dieſes dem Eis 
genthuͤmer vielen Vortheil, Ä 

„Lucerne ift unter allen Gattungen von Graſe zu Pfer⸗ 
‚des Butter das nugbarfte, indem fie- grün abgehauen, Oi 

7 ihnen 


— ——— — — — 


| Kee. 605 
ihnen alſo gegeben wird. Sie waͤchſt nach dem Vexhaͤli⸗ 
niſſe der Guͤte und Tiefe des re In recht guͤtem 
Boden, ‘der gut beſtellt wird, halt fie fd) uͤberaus ſchoͤn. 
Rocque hat Lucerne geſehen, die des Juhrs 5 Mahl ges 
” hauen: wurde, und zuſammen genommen, beynahe 8 Fu⸗ 
.. Der Heu anf jeben Morgen Landes einbrachte. A dieſem 
Falle iſt ſie freylich nicht zu Samen ſtehen geblieben. 

„Steht fie zu lange, ehe fie gehauen wird, fo find Yu 
re Stängel dent Viche zu hart zu freffen, und es gehr ihr 
viel an der Guͤte ab. | oo 

„Wer Heu aus Lucerne machen will, muß 8, fo bald 
bie Bluͤthe lich fehen laͤſſet, ja noch eher, bauen laffen. 
Sie darf nicht breit, wie anderes Gras, fondern in Schwa⸗ 
den, wie der Klee, liegen, und aud), wie letzterer, gewen⸗ 
det werden; gut fallen die Blaͤtter ei Deſes gen läffet 
ſich für ale Gattungen von Viehe gebrauchen. Gibt man 
es ben Pferden, Yo dürfen fie nicht das fonft gemöhnliche 
Maß von Körnern bekommen; denn bie Eucerne if, groͤß⸗ 
ten Theils, ſchon fo. gut, ald Körner 'und Heu zus 
ſammen. 

„In heißen Sommern kann man in England etwas 
Samen, dod) nicht von dem erſten Wuchſe, erhalten, weil 
er zu folcher Zeit zu geil, und folglich unten an der Erde 
fehr zur Faͤulniß geneigt iſt. In Languedoc wird er von 
dem dritten Wuchfe erbauet; anderwaͤrts aber, two es Fäls 
ter ift, hat er nicht Zeit reif zu werden, wenn er nicht von 
dem zweyten Wuchfe gewonnen werden fann. Auf trods 


nem Boden ift er am beften zu erbauen, weil er daſelbſt 


nicht fo leicht zu geil waͤchſt, und in folchem Kalle läflet er 
fid) aych gleich von dem erften Wuchfenehinen. Im Sept. 
mir er reif, und muß mit der Hand eingeſammelt 
werden. FB 


| Diefen Anweifungen fügt Rocque noch ben, daß 
vielleicht jemand, der mit Der Beſtellung der Lucerne 
nicht befannt ift, denfen wird, es müßte Diefes noth⸗ 
wendig den Pflanzen nachtbeilig fenn, wenn über jie 
ber gepflüger oder.geeger wird. Allein, Die Erfahr⸗ 
ung lehre Das Gegentheil. Die Ege, womit er feine 
Lucerne gätet, Bat 2 Handgriffe oper Sterze, wie ein 
Pflug, und kann ftatt deffen zuweilen in leichten Bo: 
' den, 


1 


— 


’ 


Mi 
‚ den, mit Erſparung vieler Arbeit, gebraucht werden 


In der erſten Reihe fliehen die Zähne 7 bis 8 2, vu 
einander, und etwa 5 3. aus dem Holze hervor. Di 


zweyte Reife befindet ſich 9 bis 10 Z. hinter Der. erfien 


und zwar fo, daß die Zähne in der Mitte der Zwiſchen 


° räume ‘in der vorigen ſtehen. Syn diefer Reihe fin 


die Zähne 1 3. Tänger, als in der erften, damit, men 
der Erdboden durch die erfie Reihe etwas locker gemer 
den tft, diefe etwas fiefer einftechen. Die Zähne 
dritten und lehten Reihe find.ı 3. länger, als in 
zwenten, und ſtehen in Einer Linie mit den Zähnen de 


erſten Reihe. Diefe Ege wird aus einem ganzen 
cke Holz gemacht, welches 4 bis 5 3. dick iſt. Un 


wird ed gegen die hintere Seite, wo die Zähne # 
längften find, rund abgenommen, damit folcher & 
ftalt derjenige, welcher Die Handgriffe hält, ein m 
niederdruͤcken, und Die zweyte und dritte Reihe tief, 
als die erfle, in die Erde Bringen möge, Desgleicha 
hebt er ein wenig, und mache Dadurch, daß weiter fs 
ne Reihe, als die erfte, arbeiter. Wer ſie nur 
wenig gewohnt wird, kann hernach Teiche Damit fo, m 
es die Umſtaͤnde erfordern, umgeben. Rocque fan 
fie liege fo feft auf, Daß fie nicht leicht aus ihrer Oxde 
ung im Arbeiten gefegt werden Fönne, wie bey ein 


: gemeinen Ege gefchieht, wenn gleich Klumpen ot 


Steine den Erdboden ungleich wiachen. 


m. Darthol.Rocque Nachricht, mie er gegenwaͤrtig Will 
_ —S Lucerne mit gutem Erfolge baue, * 6 Dr 
2763, ſt. im 2 8. dei aus Dem Eugl. uͤberſ, Muſeum ruflcae 
& commercidle, Ep} 1765, 8. &. 98 — 103. 

Wen den arogen Bortbeilen, Lucerue nach Ara, Rocque Are 
‚Be zu bauen, d.d. Eouden, d. 27 März 1765, R. um 9 6-4 
felven, ur67, 8. ©. 2 — 41. 
Beweis der Guͤte der Merhode des Hru. Ro eque, Lucerne v 

ber Se zu reinigen, a. im 9 ©. deif, 1,68, 3. & 36 


In leichtem lockern Boden mag die Einrichtun 
des Hrn. Rocque etwa Statt finden; wo derſelbe a6 


feſt iſt und zuſammen hängt, möchte es wohl nic 


1. Mee. 0 


xwmit angehen. Uebrigens wird frenäich: ſelien Luemne 
auf Erdboden von der betztern Art geſaͤet, gleichwie 


auch die meiſten Schriftfteller ihn dazu für untuͤchtig 
erklären Indeſſen verſichert Mills, daß ein Werfuch 
in Surrey auf feſtem Thon⸗ Boden bewieſen babe, daß 


dieſes Gewaͤchs auf dergleichen Boden, wenn er ge⸗ 


hoͤrig beſtellt iſt, ſo ſchoͤn, als auf irgend einem an⸗ 


doern, waͤchſt. Derjenige Herr, von welchen Mills 
die Verſicherung in dieſer Sache erhalten hat, ließ des⸗ 
“wegen auf 3 Morgen Landes Lucerne ſaͤen, die ex im 


2 rien Fahre ſorgfaͤltig gaͤtte. Wo die Pflangen zu 


— — — 4 
4 


dick ſtanden, nahm er fie weg, und feßte fie dakin, wo 
es daran fehlte. Er erfand eine Pferdes Hade, unge 


faͤhr wie des Hrn. v. vieng Eultivater, die - 
ein Pferd leicht ziehen fonnte. Mit Diefem Werkzenge 


ruͤhrte er, nach jedesmahliger Yusgätung, die Gänge 


anf, wodurch Die Gewaͤchſe ganz merklich neue Mun⸗ 


terkelt erhielten. Im zweyten Jahre muchfen fie zum 
Erſtaunen, und im dritten Sabre fanden fie in foher 


WVollkommenheit, daß er feit der Mitte. des Mayes im: 
uterfort 5 Pferde von. dem Dadurch gewonnenen Heue 


ernuaͤhrte, die es niche einmahl völlig aufjebren konnten. 


Pferde baben bey aller ihrer ſchweren Arbeit. 


. vol weder Körner noch anderes Hen dieſe ganze Zeit 


Aber befommen, gleichwohl waren fie immer flarf und 
ntunter, und wurden fett dabey. Mile er das erſte 


Mahl hauen ließ, waren die Pflanzen ungefähr 3 F. 
"hoch, und das zweyte Mahl durchgängig 3 bis 33 F., 


und wuchfen fo dick zuſammen, daß nian die Reihen 


darunter ·nicht unterfcheiden konnte, bie mit den Bde: 
Zenge gemacht waren. Jedes Mahl, wen gehauen 
wutrde, hackte Diefer Pluge Landwirth mit feinem Culti⸗ 


vator die Gaͤnge auf. Fand er, daß das Unkraut dar 
durch noch nicht hinlaͤnglich ausgerottet war, fo bedien⸗ 


ses ſich eines Schaͤl⸗Pfluges. Dieſe 3 Dingen ur 


t« 
ı 
* ’ 
606 Kee 
A 


eerrne lonnten · mehr als 6 Pſerde den Souner um 
erh hindurch weterhalten. - 

Milker's Auweifuhgen find dem. Verfahren dieſe 
"Seren völlig gemäß. Er ſchlaͤgt zu Beftellung ber £u 
cerne folgende Anſtalt vor. 

„Das Feld wird zuvoͤrderſt gut geackert, und feh 

iblar geeget, bernady quer daruͤber eine Furche gezogen, 
ubie aufs hoͤchſte 3; vief.ift; in dieſelbe kommit der 
Game ganz dunn, und wird ungefähr 5 3. odet eine 
dicker mit Erde bedeckt. Alsdann macht man wiede 
ı eine ſolche Furche 13. F. weit von der vorigen, ſtreue 
den · Samen nach der zuvor angegebenen Weiſe hinen 
a fo verfähet: man über das. ganze Feld, indem ma 
„.tine Rethe ſo weit als die andere macht, und den. Ge 
mer:fehr duͤnn ſtreuet. Auf ſolche Weiſe werden 
Pfand Samen auf.ı Blorgen Landes zureichen. N 
bicker gefaͤet, und der Same gebt gut auf, Ko ſtehe 
die Gewaͤchſe in. ı oder 2 Jahren fo dirk, Daß ſie einn 
. der. Schaden tham, indem das Kraut ſowohl, als de 
MWurgeln, wenn fie Platz heben, ſehr groß wuchſen. 
Wenn alfo dieſes Gewächs gut in Acht genommer 
Wird, hält es ſich viele Jahre lang, und bleibt. ebenſ 
ı get, als es in erfien Sabre war. Denn bie: Wurcn 
dringen ſehr tief in das Erdreich, wofern. der Bede 
trocken iſt. Gefeßt, fie kommen 1 5. tief auf baren 
8 fo fahren fie dennoch durch, und Immen eier 
- „Die Urfache,‘ warum der Same in Reihen gefle 
werden muß, ift dieſe, damit die Pflanzen Pu 
wachfen haben, und der Erdboden Dazwifchen zu Aut 
zottung des Unkrautes und Beförderung des 
thumes der Pflanzen defto beſſer aufgelockert werben 
koͤnne. Dieſes laͤſſet ſich am leichteſten gleich nachher, 
wenn fie einmahl gehauen iſt, mit einer hollaͤndiſcher 
Hacke thun. Davon werden bie Pflanzen in ſuczet 
Zeit nis neue aucſchlagen, und viel munterer Reben. 


| Klee 657° 
als wo dag Erdreich nicht aufgeßadter werden Pain. , 
Im Anfange aber, wenn Die Gewaͤchſe aufgehen, muß: ' 
“die Erde dazwiſchen mit einer gewöhnlichen Hacke lo» 
‚. Per gemacht werden. . Dabey kann man die Pnanien, | 
wo ſie zu Dick ſtehen, wegnehmen, damit die übrigen 
deſto beſſer wachſen. Diefe Hack⸗Arbeit muß mdn, 
ſo lange die Gewaͤchſe jung ſind, nach dem Wachsthu⸗ 
me des Unkrautes, 2 bis 3 Mabl miederhohlen ;” aher 
allemahl in trocknem Wetter, damit Das Unkraut deſto 
beſſer wegkomme, weil es in feuchtem Wettet wieder 
einwurzelt, und von neuem waͤchſt. 
Bey ſolcher Wartung ſtehen die Gewaͤchſe im 
Anfange des Aug., da die Blaͤthen ſich allmaͤhlich zei⸗ 
gen, 2 F. body, und wohl noch höher, Um ſolche 


Zeit iſt es noͤtbig, Die Lucerne zu bauen, welches aber, 


‚ fchehen muß. Ferner wird erfordert, daß. man fie 
“wende, Damit fie bald trocken werde; und vom Felde: 
gebracht werden koͤnne. Liegt fle zu lange auf den Wur⸗ 
zeln, fo koͤnnen dieſe nicht gleich wieder ausfchlagen. 
Wenn das Heu weggebracht ift, muß das Feld zwiſchen 
den Reifen, um dad Unkraut zu tilgen und die Erde 
locker zu machen, mit einer Hacke aufgerährer werden. 
Davon kommen die Gewächfe in einer kurzen Zeit wie⸗ 
‚ der in die Höhe, fo, daß ſie im Anfange des Sept. 

‚ Schon 4 bie 5 3, hoch ſtehen. Zu ſolcher Zeit laͤſſet 
man die Schafe darauf gehen, die fieabfreffen. ‘Denn 
auf den-Pflanzen dürfen Feine Schößlinge ſtehen bfeis 

ben, weil fie, wenn Froſt einfällt, verwelken, und 
- oben auf die Wurzeln fallen möchten, wodurch dieſe 
* gehindert werden, Daß‘ fie nicht zeitig genug im folgens 
den Fruͤhlinge ansfchlagen. Es iſt alfo der.befte Rath, 
bis zum Det, das Vieh darauf zu treiben, zu weicher 
Zeit fie in demfelben Jahre nicht wieder ausfehlagen. | 
: Allein im erften Jahre darf es Fein großes Vieh fen,  - 
" weil Die noch jungen Wurzeln in Gefahr ſteben entwe 
. 0. gr 


| 
| 
|: wenn Heu daraus werden fol, in trocknem Weiter 2 
ft 
| 


” 


Pd 


J „ \ 
- * 
| Kia. 
m 9” 
° 1 608. . s 


‚.der zertreten, oder aus der Erde gerifien zn werden. 
' : Schafe hingegen fchaffen den Wurzeln durch ihre 
”, Düngung Nlußen, wofern fie nicht fo tief frefien, daß 
- fie den Wurzeln Schaden zufügen. 
Im Anfange des Febr. muß die Erde zwifchen 
den Reiben wieder mit der Hacke aufgelocfert werden, 
. damit ſie neue Kräfte zu wachfen befommen., Dabey 
‚muß man fic) aber fehr in Acht nehmen, daß marı Den 
Wurjeln nicht oben zu nahe fomme, wo die Keime zu 
pie Zeit fehr. gefchwollen, und hervor zu kommen 
Bu egriff find. urch folche IBartung werden Die 
‚‚aufgegangenen Pflanzen, wenn der Erbboden warm 
ift, mitten im Maͤrz 5 bis 6 3. hoch fliehen, wenn es 
alsdann an Futter fehlt, kann man ſie bie in die erfle 
Woche des Apr. abhüten laffen. Hierauf läffee man. 
| ‚fie in die Höhe wachfen, und im Anfange des Jun. 
: , find fie fehon fo weit, daß man fie hauen fanıı. Damm 
. möüffen fie aber auch, fo bald als möglich, vom Felde 
7 weggefchaffet, und der. Erdboden wieder mit der Hacke 
locker gemacht werden. Dieſes befördert das Wachs⸗ 
thum der Gewaͤchſe dermaßen, daß fie um die Micte 
. oder gegen das Ende des ul. ſchon wieder zu hauen 
-find, und dabey muß man fo, wie das vorige Mahl, 
verfaßren; bernach muͤſſen fie im Herbſte wieder abge 
‘Hüter werden. , Zu foicher Zeit ſtecken die Wurzeln 
ron fo tief und, feft in der Erde, Daß auch ——— 
o Fi darauf getrieben werden kann. Doch 
-. darf es nicht mehr: darauf gelaflen werden, wenn die 
Wurzeln nicht mehr frifch ausfchlagen, damit es n 
. . an die Wurzel ſelbſt anbeiße, und dadurch Die Gewaͤch⸗ 
fe Zr niche ganz zernichte, doch wenigſtens ſehr 
verletze. 
„Auf ſolche Weiſe laͤſſet ſich dieſes Gewaͤchs ins 
merfort zwey Mahl hauen, und zwey Mahl abhuͤten. 
In guter Witterung kann es drey Mabl gehauen, und 
zwey Mabl abgehuͤtet werden. Dieſes iſt enwicnger 


( 
ı [m 
“ 2 


⸗ 


4 


N RR e. | 609 


_ Wortbeil, Befönbers, da diefe Pflanze auf bilerem um⸗ 


fruchtbaren Boden, wo ſehr wenig Gras wuͤchſt, immer 


‘forfommt, ‚und in trotfnen Sommern, wo dag Gras 


oft verbrennt, großen Nußen ſchaffet. Ferner zeige 
ſich dieſes Gewaͤchs fihon zeitig im Fruͤhlinge, und thut 


alſo, wenn es zu ſolcher Zeit an Fuͤtterung zu mangeln 


anfängt, ſehr gute Dienſte, indem es wenigſtens einen 


onath eher, als Gras oder Klee, dem Viehe zur 
den (*). In dem ſehr falten Winter 1728 waren bey 
mir einige Wurzeln diefes Gewaͤchſes im Oct, ausger 
graben, und bis zu Anfange des Märzes auf den Erd: 


bodenin freyer Luft — worden. Dieſe ließ ich. 
wieder in Die Erde ſetzen, wo fie ſeht bald friſch und 


munter ausſchlugen. Go yar da fit noch auf der Erde 


“Tagen, trugen fle Bafern unten an den Seiten der Wur⸗ 
zeln aus, und oben an den Wurzeln fingen fie fchon at . 


gein zu werden. Daß aber die Wurzeln in der Näffe 


verderben, weiß ich ganz ſicher. Denn ich ſaͤete zum 


Drobe etwas Samen auf einen feuchten Fleck, der ſehr 
gut anfging, amd fid) den Sommer über vortreff lich 


hielt; da es aber Winter wurde, und flarf tegnere, 


fingen die Wurzeln an unten abzufaulen, und vor dem 
Fruͤhlinge sparen ſie groͤßtentheils verdorben. 
„Die beſten Oerter, wo der Same herkommt, 
ſind die Schweitz und die noͤrdlichen Gegenden von 


GKrankreich. Dieſer Same kommt iin falten Ländern 


| 


befler fort, als anderer aus Gegenden, die mehr gegen 


„Die Kälte thut dieſem Gewaͤchſe feinen Schar . 


_ 


“Mittag fiegen. = Allein es läffer ſich dieſer Same auch 
in England in Wienge erbauen, Hierzu darf nur ni u 


. NV ed di 6. wir auch von Duͤhamel verſichert; erben 
Sagt, — nie im J. Ye habe. anne —* 
me in Srantreid umgebracht, an det Lucerne aber ſehr wenig 


Orenı. KK h. Da 


/ 


> 


\ 


. 
’ [ . 
U 
N 
x 


610. | Be. 


gewiſſe Anzahl Pflanzen ung ehanen ſtehen bleiben, nt 
—2 ia der Same 3 witd. Alsdann — 


man ihn * und fegt ihn in eine offene Scheune, we 


die Quft fren burchfteeicht, damit er durre werde. Mur 


⸗ 


— 


dert keine Naͤſſe unter dieſen Samen kommen, foufl 


ft ex ſchon in der Hilfe aus, und iſt zu nichts wäße 
& ſd er ganz trocken ift, wird er ausgedrofchen, up 
von der Hilfegeteiniget, und hernach an einen trocknen 
Ort gebracht, bis es Zeit zu faen if. Same, Der i⸗ 
England erbauet wird, taugt daſelbſt auch viel mehr, 
als der fremde. Die daraus gewachſenen Pflanzen 
ſtanden weit ſeh als andere von franzoͤſſchem, 
fchweißerifchen und türkifchen Samen, det zu-gleiche 


Zeit, in einerley Gegend, und auf einerley Boden gp 


fäst war. Wer Die Lucerne nach vorftehender Arıweik 


‚ung fäet und wartet, wird finden, daß fie fo gut, ak 


anderes bisher in England erbauetes Futter, fortkomm 
und viel länger aushält. Denn wenn der Boden, fı 
oft ein Mabl gehauen ift, gehörig aufgeräßre, und das 


| u Gemihr das erfie Mahl, wie oben angemwiefen worden 


iſt, abgebiktet wird, bleibt es 20 Jahr, und noch laͤn 

ger, in gutem Stande, ohne daß nod) ein Mahl gefärt 

werden darf. Nur muß man es nicht zu Samen kom 

men laffen; den baburch verlieren bie Wurzeln mehr 

Kräfte, als wenn fie vier Mahl gehauen werden, Ä 
„Das Lucerns Heu. muß man in wohlver 


Schpeunen aufheben; denn Daß es fren in der Luft auf 


einem Haufen wie anderes Heu liegen follte, dazu iftes 
u zart. Wird es aber reche trocken unter Dach ge 
bracht, fo hält es fü 3 Jahr lang gut. In andern’ 
Ländern glaubt man, es laſſen ſich 3 Pferbe von 3. 


Ä Bing 


— 





% 


Kleee. 611 


riugſte andere Er ernährt worden find, ungeachtet 
: fie dieſe ganze Zeit über gearbeitet haben, Uebtigens 

laͤſſet ſich dieſes Gras nicht beſſer nußen, als wenn man 
es abhauet, und dem Viehe grün vorlegt. Wo Diefes 
täglich gefchehen war, ift, wie ich felbft gefehen.habe, 
unter der Zeit, da das (Feld nach und had) gehauen 
wurde, das zuerſt gehaueue Stück jchon wieder fo gut 
bewachfen gewefen,. daß es von neuem gehauen werden 
konnte. Alſo gab das Feld nach einander beftäudig 


Futter. von der Mitte des Apr. bi zu Ende des Oct., 


indem die Witterung lange Zeit gelinde blieb. Wenn 


ed den Sommer hindurch abwechfelnd geregner.bat, fo , 
weiß ich, Daß in. Einem Jahre ſechs Mahl gehauen. 
‚worden iſt. In trockner Witterung geht es aber dich 
gewiß allezeit Drey Mahl an, Wenn die Plane zu . 


blühen anfängt, alsdann iſt es Zeit zu bauen: Gteht 
ſie länger, fo wird der Stängel hart, das untere Laub 


verwelkt, und das Vieh frißt hernach nicht gern Davon. - 


Aber folche Gewaͤchſe in großer Menge auf feinem Fels 


de hat, muß zum Theil ſchon hauen taffen, ehe ſich die 
Bluͤthen zeigen; denn wenn er bis zur rechten Zeitwar: 
ten will, kommt bernach gar zu viel zuſammen. J 


„Wer Heu Daraus machen wilt bat viel Arbeit 


damis Weil die Stängel fehr ſaftig find, muß es _ 


fleißig gewendet werben, und 14 Tage lang liegen, ehe 


es eingefahren werben Fann, benn es gehört zu dieſem 
mehr Zeit, als zur Eöparfette, wenn Heu Daraus wer . 


den fol. Iſt es alfo gehauen, .fo muß man es auf ir⸗ 


gend einen Grass Fleck führen und abtrocknen. Denn 


‚ die Erde in den Lücken zwijchen den Reihen wird durch 
einen jeden Reg in das Hen gefpühlt und Darunter 


; bieenächft, wenn man es gleich weggefchafft 


rifcht 
Den dan es 108 gemacht iſt, fchlagen die Pflanzen 
: auf das neue wieder aus. Doch wer Heu daraus macht, 
der kann es nicht fo nugen, ale wenn es grün verfüttert 
‚ wird. Da laͤſſet es fh Re alle Gatrungen von Vieh 
42 u gu 


nn 


0 


- gebrauchen, und infonderheit finden die Pferde ihr Ver 
gnuͤgen daran“ u 


Dühamel(*) Hält es für recht, die Lucerre im drit 
ten Jahre, nachdem fiegepflanzt ift, zu düngen. Man 
dürfe 2 an Orten, wo es ſich thun laͤſſet, niemahls 
unter Waſſer fegen, ale bis aufferorbentlich duͤrre 

Wetter ift, auch alsdanın müfle das Waſſer ganz fpar 
fam, und nur fehr kurze Zeit Darauf ſtehen bleiben; 
Vieh dürfe gar nicht auf der Weide geben, mo diet 
. Gewächfe ftehen, wofern fie lange Zeit dauern ſollen. 
Et merkt ferner an, wenn das Feld, nachdem es g 
‚bauen worden, ſehr naß ift, fo werden die "Blättern 
wenig Tagen fo weiß, als Papier, fenn. ft eu abe 
nur ein uͤberhin gehender Regen, der das Erdreich m 
obenhin naß gemacht hat, ſo muß man die abgehauene 
Schwaden nicht eher anrühren, ale bis der Wind k 
abgetrocknet hat. In fehr heißem Wetter muß ma 
‚ biefes Heu noch vorher einführen, ehe ed ganz dim 
wird; fonft fallen Die meiften Blätter ab, umd gehe 
verloren. Er ift der Meinung, es koͤnne nicht lang 
‚aufeinem Haufen im freyer Luft fteben, wenn der Jar 
Ten nicht mit einer guten dirfen Stroh Decke wiee 
alle Feuchtigkeit verwahrt wird. Er erzählt die &r 
wohnheit mand;er Landwirthe in Frankreich, Die, wen! 
ſie ihre Lucerne in Feimen feßen, ehe fie vollfomme 
trocken iſt, mitten durch den Haufen ein Loch laffen, 
damit fie ſich nicht erhige. Er gedenkt auch einer neh 
beſſern Anſtalt, da manche, wenn fie genoͤthigt ſind, 
Diefes Heu früher, als fie gern wollen, vom Felde u 
Schaffen, diefes und Stroh in der Scheune abwechfen 

in Schichten über einander legen. Das dajwiſchen 
liegende Stroß verurfacht, daß die Bucerne fich nicht 
‘ erhißt, und es befommt davon einen fo ſchönen Or 


C) Eleingns &° agrtöulture, To, 2, 1.9, tr. 


DE” ee 1: 55 
daß die Pferde es recht gern feeffen, wenn man. es ih⸗ 


nen im Winter unter der Lucerne vorlegt. 

In manchen Jahren pflegen ganze Schwaͤrme yon 
ſchwarzen Schmetterlingen in dee Lucerne zu hecken, 
und allen jungen Wuchs davon abzufreſſen. Dieſem 


. zuvor zu kommen, gibt Duͤhamel den heilſamen Rath, 


man ſolle es umhauen, ſobald dieſe Feinde ſich ſehen zu 
laſſen anfangen; dadurch muͤſſen ſie verderben, und die 

Gewaͤchſe werden bey Zeiten wieder ausſchlagen, ohne 

daß es dem kuͤnftigen Heue einigen Abbruch thut. 


Hr. v. Chateauvieux in Geneve, iſt Darin mir Duͤ⸗ 
hamel und den übrigen Vertheidigern der neuen Wirth⸗ 

ſchaft einig, daß Lucerne am beften fort kommt, wem 
fie auf. Beeten erbauet wird; feine Eintichtung aber ift 


von der ifrigen in vielen Stücken unterfchieden, Die⸗ 


ſer Unterſchied beſtehtt 
1. dem Grundſatze, dem Hr. v. Ch. ſonderlich 
bey der 

cerne bat von Natur eine einzige, große, gerade und 
tief in ‚die Erde hinunter dringende Haupt =, KBurzel, 
und wenn aud) einige Seiten: Wurzeln daran wachſen, 
fo find deren doch fehr wenige, Aehnliche Verſuche 


‚ „mit andern Pflanzen von langen Wurzeln brachten ihn _ 
aufdie Gedanfen; wenn man diefe Pflanze verfeßt, _ 
und von ihrer langen Haupt: NBurzel etwas abfchneidet, 


fo gebe man. Gelegenheit, daß verfchiedene Seiten: 
- Wurzeln horizontal ausfahren, Die in der lockern Erde 
der Gänge herum laufen, und daſelbſt für Die Gewaͤchſe 


noch mehr Nahrung auffuchen, wodurch fie alfo in den 


‚Stand gefeßt werden, reichlicher zu tragen. Der Aus⸗ 
gang hat bewiefen, daß er nach gefunden Grundſaͤtzen 
gehandelt Die . Seine verpflanzte Lucerne trieb un: 
zaͤhlig gro 

fid) wieder in andere , welche durch fleißige Beſtellung 


J der Gänge ſich unendlich vermehren. Denn die Dferder 
J 5* — .Dg3 Xartke 


J 
\ 


eftellung der Lucerne gemäß handelt. Lu⸗ 


e Seiten: Wurzeln aus, und dieſe theilten 


-. 
— — — — —— — — — — — — 





4 - Mei 


‘ 
. 


Hacke thut ben diefen Seiten⸗Wurjeln eben das, was 


es bey der- Haupt⸗Wurzel thut, wenn fie abgefchnits 


ten wird. 


— 
, 


2. In der Art, die Lucerne auszupflanzen. Cr 
machte verfchiedene Beete. Einige waren, Die Gänge 


mitgerechnet, 3 F. breit, auf welche er eine einzelne 
Reihe Lucerne pflanzte; andere waren ungefähr 3 F. 
9. 3., auf welche 2 Reiben famen; noch andere 4 5. 


3 3. breit, und auf'diefe feßte er 3 Reihen. Mit dies 
ſer Verſchiedenheit harte er die Abficht, zu erfahren, 


nad) welcher von dieſen drey Einrichtungen auf: Flecken 


- von ehrerley, Größe die meifte Lucerne machfen wuͤrde. 


Die Pflanzen auf den einzelnen Reifen ftanden 6 3. 


don einander; auf den doppelten und dreyfachen Meihen 


- betrug der Zwifchenraum 8 bi6 9 3. Er fäete aud 


Euzerne mit dem Säe > Zeuge auf DBeeten, die ohm 
weitere Auspflanzung fo fteben blieb. Dieſe mar fefe 
fchön, doch bey weitem nr fo munter, und friſch, al 
die verpflanzte. Wenn Lucerne in der Abficht gefäet 
wird, daß fie ſtehen bleiben fol, fo muß es fehr dm 


geſchehen, und diefe Arbeit nimmt mehr Zeit weg, als 
- wenn man fle auspflanjt. | 


Bey Auspflanzımg ber Eucerne auf Beeten, iſt Fol 


gendes zu beobachten. 1. Die Mitte der Beete muß, 


fo viel moͤglich ift, ‘in einen Bogen erhoͤbet werden; 


und da die Lucerne auf einerley Felde viele Jahre fie: 
ben bleiht, muß man den Erdboden fo gut, ale es ſich 
thun laͤſſet, vorbereiten, 2. Die Lucerne muß in 
Fruͤhlinge, und auf einen guten Boden gefäet werden, 


- Bamie die Pflanzen zum Verſetzen im Sept. flarf genug 


auch im Ost geſchehen, nur muß Fein Froſt zu befurch⸗ 


ſeyn. 3. Pflanzen von 2 bie 3 Jahren laſſen ſich fo 
gut, als die jungen, verfegen. 4. Das Verſehzen muf 
im Sept. gefähehen, damit die Pflanzen, ehe der Win⸗ 


ter heran komme, friſch einwurzeln koͤnnen. 5. Geht 


es nicht wohl an, ſie im Sept. zu verſetzen, fo kann es 


sen 


4 


v . 
. 


"den ſehn. 6. Das Ertreiih, ivortin fe gefeßt nierden, 


Rei, J 615 


muß. feucht ſeyn; und wenn dad Wetter ein Tuenig res ' 


genhaft iſt, fo thut es deſto o befle. Alsdann ifteanicht 


noͤthig, die Pflanzen zu begießen. 7. Wird Lucerne 


dm Nov. oder Der. verfeßt, fo iſt zu befuͤrchten, daß 


— — — — — 
X 


der Froſt viele Pflanzen aus der Erde heraus 5* 
moͤchte. 8. Kann man wegen der warmen und trock⸗ 
nen Wilterung nicht im Sept. oder Der. Die Verſetzung 
:, beinerfftelligen, - fo iſt eg beffer, den Winter uerben zu 


laſſen. Absdann kaun man ſich gewiß Darauf verlafien, 


daß die Pflanzen —— ſchlagen, und wenige Davon 


eingehen. 9: es. möglich, fie im Herbſte zu verſe⸗ 
tzen "fo weeden fie im kuͤnfeilgen Jahre ganz vortreff lich 


wachſen; werden ſie aber erſt im Fruͤhlinge verfeßt, ſo 
iſt Die folgende Aernde ganz mäßig. 10. Die Pflauzen 


muůſſen aus dem Miſt⸗ Beete ſehr forgfäftig und behut⸗ 
re eraus genommen tverden, damit Die Wurzeln kei⸗ 

Schaden leiden, ır. Die Warzen muͤſſen unge⸗ 
1 6 bis 7 3, lang bleiben, "und. die grünen. Keime 
oben auf der Murpel bis auf.a 3, adgefchnitten- werden. 


12. Die Pflangen werden deſt⸗ vher-einwunzeln, wenn: 
fie, fü bald als ſie aus. dom: Miſt⸗Beete fommen, in 


Waſſer geleger werden, und darin liegen bleiben, bis 
man fie verpflangt. 1x3. Bey ber Verpflanzung wer⸗ 
den mit einem Pflanz;= Stöcke für die Gewächfe Löcher 
gemacht, wie zu den Kohl⸗ und Salat = Pflanzen in 
GBaͤrten. 14 Die beſte Mt Lucerne pi pflanzen, iſt, 
wenn man eine gerade Furche 2 bis 3 3. tief macht, bie, 
— hinein ſetzt, und bis oben au. das Kraut mit 
Erde hedeckt. 15. Es iſt genau darauf Achtung zu ges 


“ben, daß wenigſtens die erfien 2 bis 3 Jahr nicht das _ 


geringſte Unkraut Inter det Lucerne wachſe; daher muͤſ⸗ 


fen die Reihen nebſt dem Rande der Gaͤnge neben den 
"Pflanzen, wo mit der Pferdes Hacke nicht hin zu kom⸗ 


' men iſt, mit der. Hand’ gegätet werden. ..16, Zu Auf: 
boceruig der Gaͤnge laͤſſet ſich entweder der einfache 
| — 2494 Cul⸗ 


\ 





sr.” 


q6n163.. Aer. 
EBGulelwator, ober der Cultiwator mit zweh Streich⸗ Bre⸗ 
tern, gebrauchen, wodurch theils das Unkraut ausge⸗ 
roctet; theils die Erde locker erhalten wird. .17. Das 
. ee Mahl kann die Nuflockerung mit dem einfachen 
. Culeivator gefchehen, und damit an jeder Seife Der 
. "Haupt » Burehe. mitten in den Gängen eine Furche ges 
- macht werden, modurch Die Erde an beyden Seiten der⸗ 
: felben umgemendet wird. 18. Das zweyte Wahl 
. nimmt. man den Cultivator mit zweyh Streich⸗Bretern 
. Dazu, und fährt Damit mitten-in den Gängen bin. ‘Dies 
3 fe8 wendet die Erde gegen die Reiben. Durch ſolche 
abwechſelnde Auf lockerungen bleibt Die Erde ftets Locker. 
. „19. Diefe Beſtellung geht fo leicht und in fo kurzer 
I Seit vor fich, daß man fie fehr oft wiederhoßlen kann. 
: Der Gang muß die ganze Zeit über, da die Zuceene zu 
wachfen hat, alle Monathe ein Mahl aufgerübre wer: 
"Ben. 20. Wenn in den Gängen fein Unkraut ſich be 
: findet, bedürfen fie Feiner fo öftern Auf lockerung; dach 
: muß man die Erde nie zu bart werben laſſen. 21. &e 
. bald ich an einigen Pflanzen die Bluͤthen fehen Laffen, 
: muß. die Lucerne gehauen werden. , 22. Die Lucerne 
s muß ſo geſchwinde, als möglich, duͤrre gemacht und Sf 
: ters: geivendet werden. - Je weniger fie an der Sonne 
*: fiegt, defto befleres Futter wird daraus. 23. Sie darf 
nicht eher eingefahren werden, als bis fie trocken iſt; 
: man muß. fie aber auch) nicht gar zu duͤrre werben laffen, 
ſonſt fallen die Blätter ab, . welche gefehmwinder, ale die 
- Stängel, ttocfen werden. 24. Man muß dem Viehe 
: nicht zu viel Lucerne auf ein. Mahl geben, bie fie daran 
- gewöhnt find. 23. Man muß das Vieh niemahls auf 
ben Lucern⸗Beeten geafen laſſen. Wenn gegen Das 
Ende des Herbſtes die Erde ſehr trocken iſt, thun ibr 
die Schafe den wenigften Schaden. Sind die Pflan⸗ 
gen alsdann lang genug, gehauen zu werden, ſo ift es 
am beften, fie abzubringen, und dem Biehe grün zu . 


geben, | 
x ‘ , * Bon 






a, Atexe. 617 
Bon der € darf man aus bem, was im iſten 
und 2ten Jahre waͤchſt, wicht urtheilen. Sie iſt als⸗ 
dann zu jung, als daß fie im Stande ſeyn ſollte, vielzu 
- "geben. H. v. Chateauvieux ertheilt folgende Nachricht, 
: gie die nach feiner Vorſchrift behandelte Lucerne gewach⸗ 
ſen, and wie viel Heu daraus geworden ift, richteraber 
ſeine Berechnung nach dem dritten Jahre ein. Crew 
. * innert daben, daß die Fahre 1753 und 1734 aufferor: 
dentlich, und fo fehr trocken waren, daß zwifchen denen 
. Zeiten, da gebanen wurde, nicht ein Tropfen Regen, 
und faft nicht einmahl Than, fiel. “ Die Witterung war - 
zInm Gras; Wuchfe fo fchlecht, daß Das Heu überaus 
theuer bezahlt wurde, | 
. „Befchaffenheitder Bewächfeinihremderitten Jahre, _ 
Da der Theil an der Pflanze, den ich jegt zu betrachten 
Babe, derjenige iR, der in ber Erbe ſteckt, ſo grub ich viele 
bavon aus, um von ihrer allgemeinen Defchaffenbeit urthei⸗ 
. Ien su Eönnen. Die Wirkung der Verfegung an biefen 
Pflanzen fiel mir fehr ftarf in die Augen. Gtatt einer ſenk⸗ 
- rechten Wurzel, wie dieſe Gewaͤchſe ordentlicher Weiſe Has 
ben, fand ich an denſelben 3, 4, 5, und zuweilen noch muehe 
.WMurgeln, bie faſt von gleicher Stärke tsaren. Sie hatten 
durchgaͤngig 3. im Durchfchnitt, und waren aus ber Haupt⸗ 
Wurzel getvachfen, deren Stärke nunmehr im Durchſchnitt 
wenigftend 1, und an vielen 15 3. betrug. Ich gab mir 
alle Mühe, unter der, nach gemeiner Art aefäeten, Eucerne, 
welche 12, 20 unb noch mehr Jahre geſtanden hatte, eine 
Pflanze zu finden, die nur eine Stärke von ı 3. an der 
Haupt⸗Wurzel hatte, Werige Darunter waren etivg}o 
‚did. Ä | u 
„Auch fand ich an den Wurzeln ber verpflanzten Lu⸗ 
cerne noch eine andere Battung von Wurzeln, wovon ich 
.. an ber alten Lucerne nicht eine einzige wahrnahm S 
waren dieſes eine große Anzahl faferige Wurzeln, bie zum 
Theil fchen „5 3. im Durchichnitt hatten, und ſo ausſa 
- als märben es ebenfalls Haupt s Wurzeln werben, Die 
Staͤngel fchienen aus der Erbe herauf zu gehen, Von ber 
zeit an, da fie das erfte Mahl gehauen find, entſteht eine 
Art von Kopf gerade über der Erde, bie ſich alle Jahre 
ausbreitetr Im erfien Sabre war biefer Kopf a Bi 3 ER 
Ä MS reit, 


» 


4 ! 


— 2 2 — — 
\ 


225 28 Heu gerechnet, 


518 | 2“ Kin. 0 


bren Im eten ſat —* aber 43., bb im gegen 


x Wörtigen zten hatte mehr: als die Hälfte ber Pflanzen eim 


Kroue von 10 bis 12.3. im Durchſchnitt. Niele darunte: 

fand fo groß ae daß, fie. einander berühren, dahen 

" find die Kronen länglich rund, und nach der Seite zu ge: 

wachſen, wo ihnen nichts im Wege geweſen iſt. 

Gewonnenes Gras. —* ein Feld von Larcerne 

in Beeten, welches in 2 etheile iſt. Jetzt Re es 
N Er * Rp daß von RS. "einen ade a — 

Ekeete ſind 350 8. lang. 1753 lie e Lucerne 

naͤhmlich; im May, Jun. Jul., Aug. 5 


J un —X8 hauen. Das Mahl "gefchabe es gleich tm 


* Anfange bed Monathies, und war nicht fo reichlich, als die 
vorigen Mahle; zudem mußte ich ihn zu Haufe trockuen. 
Dieſes von Einens Beete.gehauene Heu, worauf mar eine 
„einige Reihe Eucerne fand, betrug 140 3 ſchoͤnes trock⸗ 


Futter. 

„Am J. 1754 woͤhrte es lange, ehe bie Lucerne auczu⸗ 
ſchlagen anfing, und der Erdboden war trockner, als im 
: vorigen Jahre, Ich konnte nur 5 Mahl hauen Laſſen, 

nähmlich: d. 27 May, 1 Jul, 27 ul, 26 Aug., und.23 
° Nov. Auf diefe 5 Mahl Hatte Ich von jedem Beete über 

haupt 225 B wohl gettocknetes Hei, 
, „Em Feld 250 F. lang, weiches bie Ränge meiner 
ı Werte war, und sıo F. breit, enthält nach Genfer Drage, 
: X Arpent oder Morgen Landes. Dieſes Keld in 68 Beete 
. -, ‚abgetbeilt, deren jedes 35 breit iſt, trägt, jedes Beet zu 
—** 15300 18 (*). Diefes 
MR weit mehr, als jemahls b ey ber gewoͤhnli then Einriches 
“ung gewonnen wird. 


„Auf den Beeten mit drey Reiben wuchs weit weniger. 
ahre Betrug das davon gewonnene Heu nicht 


Im ʒten 
3. mehr, Hr 3% auf jeden Beete, und alfo ein Viertel 


‘ weniger, ald auf jenen. Nun find bieſe Beete breiter; und 


7 glfe Mind auf ı Morgen Landes, ſtatt 68 nach 5* 


Abtheilung, bier nur 47, jede8 48.3 3. breit; 
aͤgt dad Heu davon überhaupt 79 8 23,5 Kolgli 


(€) Dee als uder Sen, jebes ıu' 1800 Yfund geredhket; weis 
qes pn auf i h engl. 100 Dr Ketrigt. 


® 
y bleſce worhen kandes nicht viel ac, ae bi-Hälfe * 





14 


vw. 


? 


0 AMee. | 619 
\ r 
was jener Morgen trägt, ber in 3 F. breite Beete abge: 


theilt, und hur mit Einer Keihe befegt iſt. 


„Fortſetzung der Nachricht des Sn. v. Chate au⸗ 


vieux von feinen Verſuchen mit Lucerne in den Jah⸗ 

‚zen 1755 und 17:6 (*). Die große Duͤrre des Jahres 
itze verbunden; und im J. 1756 

regnete es ſehr ſtark, und die Waͤrme war ganz maͤßig, 


1755 war mit großer 


indem nur ſehr wenige recht heiße Tage darin waren. 


„Meine Lucerne hatte im J. 1755 den ſtrengſten Wins 
ter auszuſtehen, indem ber Froſt überaus hart war, und 
ſehr lange anhiell. Das reaumärifche Thermometer 


Rand etliche Tage zu verfchiebenen Zeiten .8, 9, 10, 12 und 


13 Sr. unter dem Sefrier s ;iuncte, und am 3 Febr. war es 


Bis 16 Er, herunter C**\, „ Diefer firengen/Srößke wegen” 


mar mir um meine Eucerne bange; aber.fie uͤherſtand diefels 


ben glücklich, und Hatte nicht den geringften Echaden bavom. 


„Der Degen im J. 1756, that biefen Pflanzen feinen 


GRaden, fondern hinderte mich nur, baß ich fenicht zus 
gehoͤriger Zeit haun konnte. Ich durfte dieſes Jahre aur 
4 Mahl bauen laſſen, weil ich allemahl warten mußte, bis 


dieſes Regenwetter nicht dazu lommen, daß ich die Gänge | 
rbſt 


es zu guten Wetter bas Anfehen hatte, bamit ich ihn krock⸗ 


nen Tönnte, ehe ich cs wagte zu bauen; ' Kerner ließ mich 


: * gehährend hacken fonnte, daher fie den Sommer und 
hindurch voll Unktaut waren. Ich Heß fit lieber fa ſtehen, 


als daß ich es verfuchte fie zu backen, da das Erbreichburd, 


und durch naß war; denn ich madıte mie Hoffnung, daß 


bie Hack⸗ Arbeit im Feühlinge ed. leicht silgen wilche. 


‘ N r 


21 


% 
* 
9 


I 


® L 
[4 


khe fich ſehen lie 


„Im. J. 1755 ließ. ich meine Lucerne 5 Mahl hauen, 


"Das er e Mahl gefchahe es d. 3 May, ehe noch eine Bli- y 
on ate Rah, d. * Jun.; das zte 


Mahl, d. 15 Jul.; das 4te Dahl, d. zı Aug., ımb badste 


Mehl, 878. Dieſes letzte Mahl (ade ich mich urn 


u — Dahamel Culture des Terres, To. V. di 5, Allg, 


(*) Inder größten Kälte ded Winterd 732 fiel dab fahren, 
. geirie mometer ungefähr 12 34 oder nad) dem 


Eaumirtichen ı1 &r. unter em Gefrier; Nunetr. Der ste _ 


Grad unter dem Geftier Vuncie des reaumür. Thermong. iſt 

bepnahe mit dein zn Grade Au Dem Fabrenheitithen 

einerley. Folglich war im 3. 1757 die Kihe In on rein 
zugiali 


m dem fahrenh. Thermen. 9 Gr. yröfer, als in 
den ſtreugſten kein dem hr harten Mitet nel 1779 -- am 


r\ 


- 


620 er '7° 


igt, Biefelben in der Scheune und unter. bem Dache vollend 
au trocknen. nn 
Im J. 1756, hatten biefe Pflanzen nun 5 Jahr geflan 


ben, und ic) ließ fie nur 4 Mohl, ald: d. 3 Jun. ı Jul 
. 14 Aug. und 27 Eept., hauen, | | 


Ein Beet 250 5. lang, nur mit Einer Reihe Eucerne 


Du [1754 "2-0, 228 


MU SITES: on - 197 2% Heu, 


Ein Bert eben fo lang, mit 3 Rejhen 
7175442216691] 


a 754°. | u 
u 1755. 1 den. 


L756°- - “ r -"r 226 . 
Inm 3 Yahren 575 B Heu. 
„Aus obiger Anzeige von 3 Jahren ſehen wir, daß eu 


im fchmahle Beete abgetheilted Feld. mit lauter einzelpn 

Reihen Lucerne, mehr Heu gab, als eben fo viel Feld mt 
: breiten DBeeten, wo drey Reihen ſtanden. deſſen if 
meine Meinung nicht, aus dieſem einzigen Verſuche zu be 
ſtimmen, daß es am beſten fen, große Felder alfo abzuthei⸗ 


len. Meinen Gedanken nach thut man wohl, wenn mar 


vorher verſucht, ob ber Ausgang auf verſchiedenem Erdbo⸗ 


den einerley, und auch auf ſolchen Feldern alſo ſeyn werde, 
bie mehr ader weniger vortheilhaft liegen, Sollten, nad 
oft wieberhohlten Werfuchen, Die Beste, wo nur Eine 


:, Reihe Pflanzen fteht, das meiſte Heu bringen, fo kann Dick 


Einrichtung ganz ſicher vorgezogen tverben, 
„Mit denn: Eucerns Heue füttere ich meine Pferbe vor⸗ 
nehmlich im Sommer, wo fie die meifte Arbeit haben, und 


* werde bie Vortheile Davon alle Tage mehr gewahr. 
. ein mittelmäßiges Pferd find 5 big 6 B auf Ein Ri 


nug. Man kann aber auch dem Pferde, nach Beſchaffen⸗ 


‚beit ber Nahrung, bie man davon merft,. mehr ober we⸗ 
niger gehen. | 


Duͤhamel nahm im SHerbfte des J. 1755, bie 


Wurjeln aus einem alten Lucern⸗Felde, die ungefähr 
"fo dick als ein Manns: Daumen, und 6 bis 7 2; lang 


waren, “und feßte fie wieber in Fleine Furchen ein. u 


| Be. 621. 
blieb auch nicht eine einzige zuruͤck. Sie lieſſen ſich im 

erften Jahre 3 Mahl hauen, ungeachtet der Boden 
ſich gar nicht für fie ſchickte. Da noch etliche Reihen 
Abrig blieben, . die im Herbſte nicht Hepflanze werden 
Eonnten, fo verfchob er es mit diefen bis zum naͤch⸗ 
ften Früblinge. Von diefen Pflanzen gingen viele ein, 
und die noch Wurzel geſchlagen hatten, trugen weit 
fürzere Stängel, als jene, welche man im: Herbſte vers 
pflanzt hatte. Die leeren Flecke — nahm er 
einige Zweige, die er von den nahe ſtehenden Pflanzen 
abſenkte. Hierdurch hoffte er, dieſe Luͤcken wuͤrden im 

folgenden Jahre wieder voll werben, W 

Der Verfaſſer des 1764 heraus gekommenen Eſſay 
of husbandıry, gedenft des Verfahrens des Grm 
v. Chateauvieux, Lucerne zu verpflanzen, mit vielem 
Lobe, und fuͤhrt von den guten Wirkungen dieſer Ein⸗ 
richtung aus ſeiner eigenen Erfahrung Beyſpiele an. 
Hernach tadelt er mit allem Rechte die Einwohner von 
Jamaica, Barbados, und andern warmen Provinzen 
der Engländer in Amerika, wo fo gar wenig Feld iſt, 
und wo ed fehr an Fütterung für das Vieh fehlt, daß 
. fie an die Beftellung dieſes Gewächfes. nicht die gehoͤr⸗ 
ige Mühe gewendet haben; da es boch in Peru, Mes 
xiko, und andern nahe gelegenen Ländern, ſehr gut fort 
kommt, und es, allem Vermuthen nach, in ben meiften 
‚Gattungen von Erdboden, und in den meiften Gegen: . 
den vom Aequator Dis jiemlich an die Pole, ganz wohl 


gerathen würde, Er macht die richtige Anmerkung, 


Daß Lucerne in jedem volkreichen, mit Manufacturen 
und Fabriken verſehenen Lande, Ochfen, Kühe, Käl 
ber, und vieleicht auch Schafe und Wildbret zu mäften, 
ganz beföndere Dienfte thue. — 
Wenn Rindvieh mit dieſem Graſe gemaͤſtet werde, fo , 
koͤnne man es viel eher und auch viel zeitiger im Jahre, zum 
Verkauf tüchtig machen, als es ber Landwirth 


der alten Wirthſchaft zu Markte Bringen kann; denn es ſey 


etwas leichtes, den Anfang der Fuͤtterung mit kucerne a 


N 
) 
J 


u 


07 Er 
Enunsbe des Aprils mu machen, und ‚ungefä rum die Mitte de 


deende au suhören, gu welcher zeit Dad Vieh amı tue 


en gilt, 

ſ * Bey der erung des Schlacht⸗Viehes muß mai 
ſorgftig darauf bedacht ſeyn, daß man nach und nadı für 
tere; und eben biefe Vor che iR auch bey der Fürterung der 
pPferde mit Lucerne gu. beobachten. - uvoͤrderſt wird ei 
sicht umrh ſeyn, jedem Stüce Vieh ein wenig Blut abs 
uzapfen. Wenn man gewiſſe Proben gemacht, und fid 
—* mit Vorſicht verhalten hat, kann man ed ſchon wagen 
— m groben Maäft > Dchfen jeden Tag 40 und mehr 8 
erne zu geben. Die alten Roͤmer gaben einem 
5— Ochſen, der nicht auf ber Maft fand, ſondern ar 
iten mußte, auf eine Racht a0 35 Lucern⸗Hen. Maß⸗ 
Bieh muß man auf ein mageres Feld gehen laffen, too & 

Kur mittelmäßige Weide finder. 


„Ochſen und Kühe ‚sehen ed ganz deutlich zu erfennen, ' 


e Sutter fehr degierig find. em 


daß fe anf biefee 
fie efen befinden, bie mit dem perennirende 


X * mir Hopfen⸗Klee beſaͤet find, weiche 


bes für das Rindvieh fo ſchoͤnes Futter, als irgend tie 
anderes iſt, ſo laufen ſie doch in vollem Schritte demjenigey 
ber fie fuͤttert, nad fo oft fie ihm mit einer Hoche Lucerm 
kominen ſehen. Doch tft wohl zu merken, daß Kühe und 


anderes Vieh ſoiche Lucerne, die ı ober 2 Tage zuvor yo 


auen ift, und 24 0der48 Stunden an einem trocknen ſchat⸗ 
igen Dite geftanden hat, allegeit lieber haben. Wenn man 
biefe Borficht beobachtet, fo IR nicht zu befücchten, Daß fol 


— 3 — dem Rindviehe Schaden thue, wie die frifchen 
uud 


AleesArten zu thun pflegen. Kuͤhen muß bie 

utter mit mehrerer Borficht gegeben werden, als den 
Serben: benn legtere reinigen fich im Anfange, wenn fie 
bavon frefien, gar ſehr durch ben Urin, - und fangen: wog 


. *8 en an, gu werden. 
8 iſt fein 4 daß Schweine und Ferkel gan; 


\ 


= 


a." See fe wenn mit gruͤner Lucerne ae! 








ſucoſum, ja fo gar riguum. Allein, vermutblich bezieht 


\ 


.und J 


on der Nutzderten der Zücerun, pc tioer neuen Net, Diefefbe 
—E en, aus dem Lond. — Dec. 1764, E. 6o5, Hd 


686 im Anbange, un an. 1768, ©.32, von J.T.Rôh⸗ 


ler, . im 63 und 65 St. bis hannov. Magaz. v. 1767. 
Einige Nachricht von neuen Art und Weile, Lurerue durch 


Beroflanen su bauen, ſt. im 6 B.:ded and dem Engl. überf.. 


eum ruftieum & comiterc. 2%. 1767, 


ꝛiee. 623: 


7, %. &. 90 — 138. t - 
Mago Gendichreiben vom £ucernenbaue durch Verpflamzen, d. 


2 Upr. 1765, ſt. im 3 B. deſſ. S. 119 — 133. RR 


‚Dee von Tichifieli in Bern, mit Verſetzung der 


Lucerne angeſtellten Verſache wird ımten Erwähnung 


oe eben. 14 | 
8 "x ch werde mich jur Befchreibung des in Deutſch⸗ 


land gewöhnlichen Lucern⸗ Baues. Diefes Fut⸗ 


ter» Kraut wachſt Gen ung ſowohi in fehwerem Boden, 


als auch im Sande, am beſten Aber in lebmigem Lande; 


nur muß das Sand⸗ Land aufs beſte dazu bedünget, und 


fo gut, als immer möglich ift, zubereitet werden. Je _ 


tiefer das Land locker und fert zurecht gemacht wird, 


deito beſſer geräth Die Lucerne; denn fie treibt ſtarke 


Wurzeln, und dringt fo tief in den Boden, als Dieter 


nur einiger Maßen gut iſt; daher brennt fie auch im | 


GSand> Boden nie aus, 


Bon det Natur und Zurichtung des Bodens ſagt Pli⸗ 


nius? Solum, inquo feratur, elapidatum purgatumgue, fubi- 
gitur aututnno. Mox abatum & oesatum integitur crate ire- 


rum & tertium, quinis diebus interpolitis, & fimo acddigo, . 
eoſeit sutem ſiccum —e vel riguum (ſolum Medica) 


An dieſer Nachricht iſt viel Dunkles; denn durch ſubigitur 


muß das Graben oder Pflägen verſtanden werden, undds 
wird des Pflägens erft nachher Erwähnung gerhar; fü da 
oben erwähnten Minds 


wir vermuthlich mie dein Ausleger ber 
gabe des Eolumella, a 


Martio tertistum, 


Auch fcheint ein Wiederſpruch in ber acheicht zu fe _ 


welche Plinius von bem tauglichen Boden gibt, ndh 
lich dk derfelbe ſeyn folle, benbts ficcum und Boch an 


nt ſtatt mox aratum, lefen muͤſſen: | 


fi ber erſte Theil diefer Beſchreibung ‘auf die natürliche - - 


Befchaffenheit des Bodens, welcher nicht allzu naß fen 
darſ, als weiches dieſer Yamge ſchaͤdlich iſt; das lapte in 


z 


\ 





x 
ı___”_ 


624 \ Klee. oo. „ 
. Beht vielleicht auf die Sorgfalt des Wirthes, welcher durch 
iger c. dem Boden hinlaͤngliche Feuchtigkeit zur Nahr 
ung der Pflanze geben muß, fo, daß alſo die ganze Stelle 
- folgender aben überfeget werden Fönnte! „Der Boden 
„muß, nachdem bie Steine und andeter Unrath heraus ges 
“ . „fehaffet worden, im Herbfle gegraben oder gepflüget wer⸗ 
£ „ben, fo, daß er im März zum dritten Mahl kann gepfläs 
get werben, die Klöße zerfioßen feyn, er Drey Mahl geeget 
„fen, jedes Mahl über den fünften Tag, und feinen Duͤn⸗ 
„ger erhalten hade. Diele Pflanze erfordert einen Boden, 
„der von Natur trocken ift, doch binlängliche Feuchtigkeu 
„zum Wachöthume durch Düngen oder auch durch Waͤſſer⸗ 
3 ung deſſelben erhalten dat“, 
. Columella ſagt: Das Pflügen des Bodens ſolle 
mir dem Oct. feinen Anfang nehmen. oo 
In Anſehung bet Zeit des Duͤngens druͤckt ih Plinius 
nicht genau aus. Es fcheint, als verlange er es im Fruͤh⸗ 
linge, nachdem zum britten Mahl gepflägee tuorden iſt; und 
‚ doch fcheint es beffer gu feyn, wenn man ben Dünger viel 
en jeiriger mit dem Boden vermifcht, ba zu beffen Milderumng 
bieſes hernach überaus viel beytragen wird. 
Die Saat: Zeit dazu, ift von Georgen (d. 23 Apr.) 
‚an, bis zu Johannis (24 Yun) Man kann zwar 
die Lucerne auch im Sept. ſaͤen, allein die Fruͤhlings⸗ 
Saat ift allemahl ficherer. Gebr zuträglidy ift es fie 
diefe Seat, wenn gleid) nad) derfelben ein fanfter Mes 
gr erfolgt; denn alsdanıı gebt fie fchon am vierten 
age recht Ihn uf :' ". 
Von bee Saat⸗Zeit bemerkt Plinius! Ir praepurem 
(folo Medica) feritur merfe Maio, elias pruinis obnexia; b.i. 
„Wenn der Boden auf dieſe Weiſe zubereitet worden if, 
„wird bie Lucerne im Day gefäet; denn wenn es jeitger 
nerdihe, fd würde fie den Reifen ausgeſetzt ſeyn. Co⸗ 
„Inumelle fast: bag man zu Ende bes Aprils ſaͤen folle. 
Auf einen Acker Landes von 300 leipz. Ruthen, 
(die Ruthe u 15 Sch. 23. gerechnet) braucht mas 
deutlicher Weiſe 24 Pfund Samen. Diefes ift das 
richtigfte Berhaͤltniß; von diefen Gewichte ui alſo 
N \ ss 





1 
* ⸗ 
[4 


s sw, u 625, " 
men werden. ln Ds 
Ban der Quantität des Sound ſagt Plipias: 
Opns eſt denfitste feminis gmnia-ocaupari, internasientes- 
. que, herbas excludi.. Id präeftent in iugera modia vicegaz | 
di. „Es iſt nöthig, einen jeben Acker bie? zu berden, 'fo, 
„Daß keine andere Pflanzen vor der Euscerne auflomnien 
„tönnen; und hierzu werben ungefähr 10 Same 
„auf den Ader werben.“ . 
Von ber Zärtlichkeit bed Samens macht ex bie Bemerk⸗ 
. ung: Cavendum, ne adurat (femen), terrague protinus ins 
vegi deber; d. i. „Es muß dafür geforget werden, daß 
„der Same fogleich nach Dem Säen bedeckt werde, daunet 
„er nicht austrockne und verdorte.“ er 
Gras ımd anderes Unkraut im Felde, iſt der Lu⸗ 
cerne, wie allen Kiee- Arten und Futter⸗Kraͤutern, 
beſonders im erſten Jahre, uͤberaus nachtheilig. Eben 
Deswegen: —— die Lucerne ſo wenig, wie ein an⸗ 
deres Futter⸗Gewaͤchs, in neugebrochnen Wieſen und 
Gras⸗Flecken gerathen, weil das Gras ſowohl aus den 
Wurzeln, als auch aus dem ausgefallenen Samen, 
itig hervor waͤchſt, und den Klee, ſo lauge er noech 
NAein iſt, abtreibt; in den folgenden Jahren hingegen 
kann es ihm nicht mehr fo vielen Abbruch thun. Alſo 
"muß man vor allen Dingen. das Gras auf denjenigen 
Fiecken, die man mit Lucerne über ſonſi einem Futterr 
Kraute befäen will, zu tilgen ſuchen. ‘Diefes kann 
nicht beſſer gefcheben, als wenn man an den heißeſten 
- Sominer + Tagen den Rafen mit dem. Pfluge abjchäfer, 
und ühn an der Sonne vecht ausbörten laͤſſet, dernach 
ia kleine Saufen bringe, mit duͤrrem Reißge, Grafe, 
Stängeln, und dergleichen ride brennenden Dingen ° 
vermenget/ anſteckt, und die Afche auf dem ganzen. . 
Felde umher fireuet, Darauf, das Land etliche Mohl. 
recht tief und in engen Furchen arfert, oder, welches. 
‚noch beſſer if}, wie ein Gartens Land mir dem Spaten: . 
uimgraͤbt. Wer, fo viel Muͤhe darauf zu wenden, 
OR. en RX TH "RE" nike 








\ 





626 | Er Ye 
nicht Bft vder Zeit hat/ der pfichhte das 5 
—õS dr fe umachrocpene 

: ns: Zieh, fo wird das oſtere Behacken das Gras 

Doch můßte 


[4 
7 


⸗ 


wenn man mit der letzten Furche Erbſen anterackert 


al graſet. 
be Bon ber Nothwendigkeit, die ‚Stern? zu gaͤten, * 


erhoſumve, v 


Plinius: Si.humidum ſolum 


F 





rten⸗ 


mit dem Hafen gruen Die Saat 





I 42) 


“verrichtet; und die erwähnte Quantitaͤt bes Samens 
auf einen Acer lehrt audy den Saͤemann ſchon, vie 
dick er denfelben auszuftreuen babe: ' Nach gefhebenr 
nat wied der Same nicht mit der ordentlichen Ege, 
fondern am beften mit einem Mechen, untergeharket. 
Wenn bie Lucerne aufgegangen, und 14 oder höchftens. 
33. hoch. ft, muß fie auf Das forgfäligfte gegdtet, 
und diefes 14 Tage darauf noch einmahl mit gleicher 
Sorgfalt wiederhohlet werden, weil fonft das Unfraut 
unfehlbar den Klee erſtickt. Diejenigen, die das Gaͤ⸗ 
... ten verrichten, muͤſſen barfuß gehen, Damit fie niche 
mit den Schuhen, das Land’derb, und den Kleegar -_ 
vertreten. Be ln 
. Bon ber fernern Behandlung ber Lucerne, fagt Plin i⸗ 
. 28, tvaß daß Unkraut betrifft: Ad trimatum marris ad fo- 
* um radi (deber): Sta reliquae herbae intereant fine ipfius 
damno, propter altitudinem redicum. Si evicerint. herbae, _ 
remedium vnicaim eſt eratio faepıus: vertendo, donec omnes 
. alise radices intereant; d. i, „Die Lucerne muß, wenn 
„fe 3 Jahr alt iſt, durch Hacken bis auf den Boden nie⸗ 
. nbergerifjen werden; denn auf folche Weile wird Bat Uns . 
Fraut vertilget, ohne daß bie Lucerne dabey Schaben lei⸗ 
- „bei, wegen bee Tiefe ihrer üfjeln. Wenn aber das 
1 ntraut Die Lucerne immer noch überwmächft, fo iſt Dag'eins 
2 „zige Mittel, fo oft zu pfliügen, bis ale Wurzeln, bie von 
29 ber Eucerne ausgenommen, vertilget ſind.“ u Be 
Sao bald der Klee ı Fuß hoch iſt, Farin man ihn 
zum erften Mahl abmäpen; er wird dann bald wieder 
in die Höhe wachfen, und nody viel größer werdenz fo 
oft et Aber groß genug iſt, fo oft wird rau gend et. 
"m etſten Jahre kann dieſes drey, auch“ bey gutem 
‚fruchtbaren, d. i. feuchten und warmen Wetter, wohl 
"lee Mahl, gefcheben. In den folgenden Fahren aber 
° ,. gibt die Lucerne wenigſtens 4, mehrentheils 5, ‚und 
“u oft auch 6 volle Aernden. In dem zweyten und den 
x. ſolaenden Jahren Laws. map fie. ſchon zu Eid des 


ni. 
[ , 


628 Klee 
.. Aprils maͤhen. t fie hin und ae an zu GR 
hen, ſo iſt es * e die hoͤchſte Zeit. 
. Bad das Schneiden betrifft ſo fast Plinins: Seca 
. turincipiens arere & quoties schornit. Id fexies euemit pe 
anaos, cum minimum quster; b. i. „Die Lucerne 
z„geſchnitten werben, wenn fie zu blühen anfängt, und R 
„oft als Re wieder blühet, tyeiche feche, wenigſtens vie 
x „Mahl, in Einem Jahre gefchehen f ann.“ - 
Iſt Die Lucerne i im erſten Jahre mit dem Ausgäte 
börig gewartet worden, fo bedarf es in den folgenden 
. geherie weiter nichts, ald daß man fie vor den Winter 
mit Dünger überfprenge, den man, wofern es nich 
noch ſtark friert, zu de de Märzes, oder zu Is 
fange des Aprils, wieder wegnimmt. Ben anbalter 
dem Megen = Netter im Herbſte, Winter und Sraß 
linge, Gefommt ihr die Afche und Das Begießen mit 
Mit: Gaucye fehr wohl; dieſes muß aber, wenn de 
. Sn feifch, hu Das series twoden if, fo wi 
‚ am heißen Tagen, —* unterbleiben. 
he hm — it die € Lucerne ein febr Polar 
Futter e, ımd ein Maft: Futter 
fen und Gelt⸗Vieh. Sie kann aber auch, ee 
“ xptbe zu * die Geparfetie, zu Heu gemashe wer 
a A fie groß genug * iſt, daß man fe 
der Hackſel Bank ſchneiden kan. "Nur iniß mo⸗ 
ſie nicht in Samen ſchießen laſſen, weil ſonſt die St 
Et geſchwaͤcht werden, Auch darf man fie in Schwer 
den nicht zu duͤrre werden laſſen, weil fie fonft von ben | 
“ Blättern zu viel verliert. Hieraus erſteht mar auch, 
% Fri un mit ihr auf dem Deus Boden ungugehen 


“ —— 


= d 





Eu . 69 


| cr Sen Sana Et ee veilior — ge | 


poitreme in pulxerem inutilem —— d. jr ». 
” kLucerne iſt am nüglichften, wenn fie grän tft; d h 


„verwelkt von Knoten zu Knoten, und vertrocknet re 


ahmägen Staube“ . 


Bey guter Witterung thut die Lucerne 6 und mehr 
Jahre auf einerlen Felde volllommen gut; im ztem 
re. aber, wenn fie dünner fließt, muß man ſie an 


. einen aubern Ort fäen, und bad Selb allmaͤhlich einger 









Ben: lage Man wird auch alsbam nech ein Par, 
zieinlich gute‘ Aernden von dem alten Stuͤcke bey den 
teen haben, ımd folcyeninach in diefem Jahre wenig⸗ 
ſtens eben fo biel Lucerne erbauen, als man vorher von 


‚dm Stuͤcke harte, da es noch in feiner beſten Kraft 


war. Das ausgehende Lucerne⸗ Land "hat alsdann 
tie jedes umgeftürzee Klee s Land, die Kraft -eines 
Neu⸗Bruches zum Gerteide: Bau: doch iſt nöihig, 
allen Klee daraus zu vertilgen, ehe man es mit Geitei⸗ 


de wieder beſaͤet. Wer es ı oder 13 $. tief umgra⸗ 
‚ben, die Erde recht ummenden, und alle Klee⸗Wur⸗ 


Ce 7 - > 


— 


zeln heraus bringen, hernach aber den Ader ee 
e⸗ 


md mit Winter⸗Getreide beſaͤen kann, wird 


waundernswuͤrdige Fruchtbarkeit verfpären. ' ' 
dieſes aber zu müßfam ift, "der ackere das Klee’ ‚Sie, 


nachdem er es im ren “Jahre, ober, wenn es auszuge⸗ 


hen anfaͤngt, noch etwann zwey, Oder hoͤrhſtens drey 


Mahl genußt hat, ungefäumt mit dem Pfluge f6 tief, 
„ale möglich, um, pfluͤge es 4 Suocen, darauf noch ein 
NMahl, und zwar, wöfern es ſehn kam, —— 
: "nd dann das dricte Mahl ur Suat en 


t man, mern man das Klee⸗ Eh ei des 


"Tecisten Jahres, briche, &8 hab im fe Ye Des fe 


‚ benten‘ noch ein’ —3 — umaden, d mie SGommer⸗ 


4 ac — Ko Denn, De 







i 


630 
vſlame. Debdurch werden die imma nach bleibend: 
‚Klee ı Pflanzen bey dem Wehen vollends getitge 
und das Land völlig rein werden. bauet 

. Kinige Jahre wieder Getreide darauf. Nenn "da 
zweyte Klee» Stüd wieder abgeht, kann man bier 
‚wieder mit Klee.bebauen, und fo in beftändigerse, Dei 
. ande beilfamen, Wechſel immer fortfahren. 

Bon dem Werthe und ber Dauer biefer Pflanze, oe 
Blinins: Sed vet in primis dicenda: tanta dos eius 

cum ex vno ſatu smplius quem tricenis annis dusess B. | 
„Die Lucerne verdient dor allen anbern m geräßunet ju wen 
„den, ſo groß iſt ihre Wortrefflichleit; denn eine Saat Der 
„felben wird über 30 Jahr dauern.“ Eolum elle 

. Be ihre Dauer auf 10 * ein, und biefes thut and 

. "Valladins, im 1 Cap. des 5 B. 

Hr. Amts⸗Rath Riem gibt () zum Lucern = Ban 
folgenne Anmeifung: „Der Lucern> Klee ift an wu 
für fich der befte Klee, Da er weder in trocknen upd 
. naflen Jahren verfaget: dem er hohlt feine Säfte 
durch eine tiefe Einwurzelung jederzeit, wenn andere 
—— $ Kiee hey dürren Zeiten wegen ihrer feichren 
| — ausbleiben. Da er aber nicht in allen Erdrer 
fortkommt, fo kann er in vielen Gegenden nick 
allgemein und im Großen angebauet werden, Ded 
weil er. im Fruͤhlinge das erfte Futter, wohl 2 bis 3 
en vor dem rothen Klee, und in heißen Sem 
"nern ‚. wenn dev andere Klee verſaget, tin Erſatz und 
—55 s Sutter if}, bis der rothe Klee wieder nach 
uk fo verdient er alle mögliche ee 

und ſelbſt in den Geg Gegenden wo er fein Erd 
der gatue nicht findet, b dag man ihm 38— 38 
Kunft bereite, oder ihm wenigſtens einige Gaͤtten 
widme. Sehr ſelten hi ed.aber, daß nicht eittige Pids 
K arch in einem Feld; Berite aufjufinden km bb 


* 









⸗ ⸗⸗ 
® r 


224 R 
we 6 5, — 


nn 









8 ee * 


-aflange ihn darin au, Er San 


* we 
mie Dahl mehr, wie der * Kit, 





3 8 Anb im Kl en, 
1 en 55* * * ſich 
re nichs anriethe 





— 35328 


J — 2 | „ga na: fehte 4 
en Gegen, ches fa-gut als in einem 





BIER; 


en a — 
—6—* Kin, | 
ner Shen Theil, in B acht bes. andern 
upflanzen. 


» v » 
ut Ar - .. 





© der Morefette bett 


‚ 1. Wolaffer 
r. }, € egen geſehie 

| 20 4 —— er, daß Se Om 2 die 

4 


ei 









. 77 —— 





"7 Oberflache befhber, 


J;, zen — 
a Fe — —* gelb werben, oder 
U wenigſtens von geringen WBortgeite fe 





ey Erd Yalze 
* —— * ** 
am eitie aclhetır chen Wirte in Feine — 


138; uns eden Bad ver⸗ 
— 2 






Rus dieſem Bruns 
auf der 












—8 


' 


.: een Tann Wande s Kuh kim auch Dayen- gveſaͤtt⸗ 

iger werden, da der Bur hingegen zu nichts taugt. 

- „Untee-allin. Furter⸗Kraͤutern, — die: er 
** —— — we line habe 

enigen 17 e, der, wie or 

+ Ödeney Erb: Wetiin Der Der > unb Unter : Zlädpe son 


=» 08» En 


das eihmabuage Bebarken Adi 


\ 


0 
Kin. 633 





e achſe eufors 
hard wird das Unkraut dee mebr wertiiget, and das 
dreich dazu vorbereitet werden, daß man in dent fol⸗ 


* Jabre ihn mit weniger Muͤbe und Arben PFYEE 


k 
— man dieſen en Brad oo 
| einige riftſteller lehren, un 
ſelbſt die — einiger Futterkraͤuter, 
welche zu Berlin, ohne —* in Fol. heraus ges 


fommen iſt, gelchrt und angerathen bat, ihn mit Ger⸗ 
Re, Haber, Lem. ce, ausyufden. Ich werde unten 


ſeh, die idy unter hm gut gefunden babe; ja daß die 
impernelle in ihrem fonſt unmerklichen Nutzen zwi⸗ 

n 3 
55* von ſcher im zten Jahre weituch 





FE 
634 Be 


tienen Aefipfeh, von * As-1do Deklmn bin uud 


| Benfpiele ‚Einsıen fie Beweife und Warnungen abge⸗ 


ben, wo und unter mas für Bedingniſſen er anzupfan⸗ 


zen ratbſam fey. . Sch babe denſelben in etlic en 


genden im Brandenburgiſchen, fawohl ku 
28 im Großen, und nit Vortheile in dee für ae ers 
| —— Grd⸗ Art —e— ich hbe ihn auch in 


und zwar in: der Mitte deſſelben, mir eben 


"dem guten Grfolge, fowopt Dursh das Säen, ais auch - 


. vg um 


. —2— F 


durch das —5— in — a and lan⸗ 





—— — 3 = 





. ar Oreamib Sep — und die Erd⸗ Arten un⸗ 


4 a 4 


*4 





ſchon ar angzugehen⸗ 
Amd wiederhbohlte den 
“en von⸗ Meilen, er weilte aber 








men, und ich mente son ifun abfieben., pe 


* —— daß er wehr, wi 3 Buh, e eie 


⸗ 





Jebe 
des 
Bm 

— 


25 
— 


v..10r.. 





— Di 
ufe in * ein tuͤchtiger Haren Dhug fean,) 
45 Erde wenigſtens an 12 Bis 25 3. tief 
fl * ie fie über Winter Froſt und Re 
heit ugrige: Der man — — 
DH; e eintge Maͤnner mit ſtarken Spaten fol⸗ 
Be oldye aufgeaderte Furche ro 3. tiefer auffter 
F, * die Erde über Das geackerte Land Aberdreis 
5 Gene Arbeit mit zwey Pflägen iſt — 
mter beyden hat man nun die Wahl. 
Ba Land bleibe fo Aber Ninter fegen, *8 
Fruͤhjahre zur weitem Saat fo bearbeitet, 
—* vom andern gemeinen: und ſchon vorher cult⸗ 








* A geweſenen Lande anzeigen — 
** iR es frenii dieſes Ne⸗ 
— —— ꝛc. 
—— — | 
Gelb dazu vorberektet, fo dauget man es ie Seite, 





Ich rathe 
— 55 — FE gern befolge: * * 14 | 
—3 ſaen, und eher Das Land no 353 
zu allen. baktit das Lnftaut;; des Lucerng Todfeind 
Yänzlich jerſtoͤret werde, Dan habe nun ein oder — 


ber, als bie 





Wan? m find weis bem Zwecke entfp 
—— und Land raubenden a 











Es Inden. Der im 
ae an Re m Oh air Den fi 


IA 

= nu wenig. JEBEC anf rechten Prcche. 
u * he ich zun voraus, "Daß er rein 
nd gu ‚md dann braucht Man auf einen Mor⸗ 
ar  ucdedt -Nuthen 8-bis 10 Pfund berfkn. 
ur — oder 94 bis 114 Pfand ſchleſ. Gewichts, 
RT ziefes ans Erfahrung · ini Brandenburgiſchen 
J ſchen als das zutraͤglichſte Maß befunden, 
a defien zu nehmen, wäre nicht oͤkondmiſch, und 
würde ſchaͤdlich ſeyn. Zuträglicher iſt es jes 
ihn eher zu dick, als zu Bin, zu fächs weil es 
‚ det dicke Klee vertilgt das Unfeont, as dag 

Unkraut den Klee erfticke. 

„Die weitere Beſteilungs⸗ Aeten beſtehen in fol⸗ 
genden. So bald der Lucern⸗Same aufgegangen, 
’ und Spannen lang gewachſen iſt, Auch das Unkraut 
berhand nehmen will, fo pflegen ihn Einige zu Be 

das iſt aber eirie — zu koſtſpielige Arbeit Gerz) der 
she im Großen; ich habe daher fange: dieſem 


Wi 
verdrießlichen Geſchaͤfte auczuweichen niachgedacht, 


md ein Mittel gefunden, welches mir das Gaͤten un: 


. der Klee gefehöffet, und das Unktaut ihn uͤberwachſen 
will, fo hauet man ihn daß erfte Mahl zeitig, blotz des 
Aukrautes wegen, weiches‘ meiſtens in wilder Meſden 


.. “ befteßt, ab, und wiederhohlt daffelbe; ſo bald dieſes 


zum zweyten Mahl nachfolgt, wenn auch der Me nur 
de ber wäre, Jeht wird nach diefem Abhauen das 
Unkraut Iangfamer wathfen, der Klee aber deſto ſchael⸗ 


— ter, und es bemeiſtern. VDa nun das Unkraut butch 


dieſe⸗ oͤftere Umhauen zeitig, bevor es zun Samen ges 
langen koͤnnen, hinweg gekommen, fo wird ſeine Wur⸗ 

jel abſterben, und fein Rachwuchs von Samen Statt 
Unktaute befthdliche zarte Klee wird 





Alee, wie er dann im erſten Jabre ſchon zum Dritten 


a — —— en 


i . 


noͤthig gemacht hat. Es beſteht foldyes darin Wenn 


* 


. aunn 649 


. werben, fo kann man ihn ab 


e Haͤchkſel verſaͤttern. 
Durch dieſe Methede, *. * die uugekuuſtelte 


iſt, hat man ſchon genug gewonnen, beſonders da man 


ſich bisher an Orten, wo Menſchen⸗Haͤnde zum Gaͤ⸗ 
ten fehlen, geſchenet, ihn wegen dieſer Aberbäuften 


Arbeit anzupflanzen. 
„Viele, die Sands Aecker mit ibm binden wollen, 


u fäen dieſen Samen nicht in den Sand, weil gar viele 


Pflanzen von der Sonne im Anfange verbrennen und 


. verderben, wenn nicht bald Regen erfolgt. Sie⸗ha⸗ 


: beirdaßer ein Ländchen bloß angefäet, und nad) baͤuf⸗ 


: gem Regen folche in den Sand» Acker verpflangt,. und 
jwar in Reihen, dem Pfluge nach, fo wie man has 


Kennt ſehzt, Damit er behackt werden konute 


Undere ackertenqe zwey Furchen zuſammen — u 


ESEamen Yo in Reiben de darauf, und behackten ihn in der 
— Er habe babe 1e auch verfurht, und thunlich be⸗ 
ever Wäßlenun en ee was ini belicht, 


a, Age den Klee auf. Hier darf ich nicht nach 


das 
dem Gewichte ab: und zunehmen; denn Rats 
+ ragt He nommenen Klee» Smens 1. De De, 






—— in ju gen, — föchfe. Lim —— be J 
Pim I 






3 ; weil der mell: Same bs 
8 — San m Die Dim 
; Yermele min miemaßte biefem Aloe fchaben; fe IARFt 


‚igpoifchen (ge in die —* und en ein gut a 


| we | u | J Et. 
Mugen 
‚m. —5 den se auſſerdem 2. wuͤrde. 
“m. fagen, wird wohl Das einzige uͤbrig ſeyn. Kat man 


von biefem Klee zu viel, fo Daß er hart werden moͤgte, 
dann hauet man ihn, wenn er zu blühen beginsse, in 


en; dieſe verbreiter man, wo er zu dick Liegt, 


alſobald, und rührt den Klee nicht weiter mehr an, 
als bis er trocken ift, da man ihn denn gegen Abend, 
wein es anfängt zu thauen, auf Haufen zuſammen 
Bringt, ımd des Morgens fruͤh einfaͤhrt. Seim Blat⸗ 
ter fallen zwar nicht fü leicht ab, ale wie die des rothen 
Kies; allein, dieſe Vorſicht nüßet Dennoch. . Rur im 
als es regnen follte, während daß er auf ber gr 
en Seite nicht vollends abtrocknen Finnen, werdet 
ni früß morgens um, fo fallen auch. dann wenig 


Es wird uͤ , 
—* —— — U 


. ou ber Lucerne fast, any 
x „Weber feinen Futter Krante And die 


fer und Landwirthe mehr gerheilt, als uͤber dieſem und 
der Esparſette. Die Einwendungen aber wieder die⸗ 


* hr und im —— Grunde 











—— hend Bi, * 


das Ri 
* nt m Men, 5 Heu — * 
* dieſen und 


wdern · Ucſachen men band Önfonnene 
de 


RCETCT Ro Emm 


0 
⸗ 
⸗ 


! 
[2 


" xhen, fo wie mir.auch bekannt ift,. daß viele Landwirthe 
"davon wieber abgegangen find, und ſich für den rothen 


Klee einzig und allein erklärt haben. 


u Dagegen hat dieſes Zutter = Kraut neuerlich an 


er ſchreibt von felbigem alfo: „Die Lucerne wächft fehon 


(Ende des Märzes und Aufange des Aprils, alfo zu einer 


eit, wenn fonft noch nicht das geringfte grüne Sutter vor⸗ 


öfte fommen, bis dahin man fie folglich auch grün vers 


Ei en ift, und dauert fo lange im Selde, als nicht ſtarke 
N 


* 


Luceẽrne iſt alfo, too nicht 3, doch zuverläffig2 Mahl ſo groß, 


ttern kann. Man Eanıt fie alle 3 bis 4 Wochen ein Mahl, 


eiec. boai 
Se. d. Hallen mebft mehrern Schriftſtellern wiederra⸗ 


an dern mehrmahls gelobten Hrn. Schubart einen ſtare 
"fen Vertheidiger und zugleich Anbauer gefunden. Denn 


und folglich, wenn es nur einiger Maßen gut wittert, jaͤhr⸗ 


lich 5 bis 6 Mahl abmaͤhen laſſen. Die Ergiebigkeit ber 
als die Ergiebigkeit des gemeinen rothen Klees. Sie ver⸗ 


dient in allem Betracht, grün zu verfuͤttern, ben Vorzug, 


- Klee, iſt; und die Milch, welche die Kühe darnad) geben, 


indem fie weit füßer und nahrhafter, ald der vorgedachte 
iſt weit fetter, Es it auch, wenn fle noch jung ift, nicht 


- fo viel Gefahr beym Verfüttern; und endlich iſt fie für je⸗ 


ben Landwirth ein wahres Kleinod, Auf einem meiner 
Güter, wo ich bauete, hatte ich ben Pferdeſtand um bie 


“ Hälfte verftärfet ; em April war Haber und Heu alle. Da 


bie Wege im April Aufferft fchlecht waren, konnte ich kaum 


- fo viel Sutter ald nöthig war, von einem andern entlegenen 


Gute zufchleppen, ohne die von vielen Bau⸗Fuhren ſchon 


abgematteten Pferde noch mehr und bis aufs äufferfie abs 


aumarten. Zum Gluͤck hatte ich daſelbſt 4 Jahre vorher 
gegen 5 Morgen ſchlechtes fleiniges Land zur Probe mit 
kucerne⸗beſaͤen laſſen, welche vortrefflich heran wuchs. 


2 ließ fie ganz jung abmähen, auf einer FuttersBanf 


fang fehneiden, und mit viel Häckfel vermifcht ven abs 
enen Pferden, ohne ihnen weiter etwas reichen u 
e 


laſſen, fo lange füttern, bis diefelbe fo groß war, baf 


ihnen in die Raufe konnte gefteckt werden. Zuſehends fas 
men bie Pferde wieder zu Kräften, und wurden dick, obfie 
De dabey Miſt⸗ und Bau s Fuhren verrichten mußten. 

ch entſchloß mich, ihnen dieſes Eurter» Kraut ohne ein 


-" Orb Enc XXXXTG, — G Korn 


® 


ed 


— 





Kam: gu Taten; em Upr. Bid. 

. Ende gem fütterte ich er 3. vou dei Ertrane 
eined Lucerns Feldes, dag noch nicht ; Morgen hiclt, well 
fommen aus. Wie viel Morgen we d gehörten dazu, um 
der Haber für ır Pferde auf 5 Monathe zu’erbauen?! — 
a Frühjahre 1783 hatte Ich gegen 5 Morgen Lucerne⸗Feid, 
worunter ungefähr 4 mit Esparfette, etliche 30 Stuͤck Mind⸗ 

an ohne Stroh, und so Acker⸗Pferde, ohne ein 

aber oder Gerſte, oder dergl, auch Schweine, Gänfe 
und 100 Stä Schafe, vom ı7 Apr. bis zum 11 Yun. füts 
tern laffen,. ohne daB er noch zum zweyten Mahl abgefchnits 
ten werden dürfen“  Diefen Verſuch hatte er aus⸗ 
drrickficy unternommen, um zu fehen, wie lange Zeit 
er für diefe Anzahl vom Vieh reichen würde. Er 
wurde an 3 5. lang, fing endlich an zu. blühen, und 
würde, wenn er länger geftanden hätte, zu holzig und 

. ‚die Blaͤtter gelb gemorden ſeyn, zumabl weil er fid 
vor Fertigfeit und Schwere gelegt hatte, und fan 
mit der Senfe durchzuhauen war. Auf dein zuerſt ge 

maͤheten Stüsfe, war er d. ı JIun., wo er jumzmwep 
ten Mahl zu mähen angefangen wurde, wieder 2 5. 
bed), wie füldyes:.die Herren Profefforen Leske un 
Hindenburg, nebſt dem Hrn. v. Bugenhagen a 

Pommern, die ihn beſuchten, mit Augen gefeben. 

Der Unterfchied der Fütterung alles Biehes niit grüner 
Lucerne in Horden, im Hofe und im Stalle, jchreibt 
er ferner, iſt gegen deffen Austreibung und Huͤtung 
‚wie ı zu 6, und welche Menge Dünger erhält man 
nicht dadurch mehr! | 
»So viel ich bey gemeinen Landwirthen, welche vom 
Anbaue diefed Futterfrautes wieder abgegangen find, 
und flatt Defien. den rothen Klee erziehen, babe bemer⸗ 
Een koͤnnen, haben fie es an zwey Stücfen beyder Cultr 
der Lucerne ermangefn laſſen. Erftlich haben fie nicht 
den rechten Boden dazu gewählt, auch im erften und 
‚ jwenten jahre das Gaͤten ımterlaffen, werhalb Gras 
und Unkraut bie. Oberhand befommen, daß nichts ans 
ra . . a  :' | u 


⸗ 


⸗ 


— — — — — 
Pr 


Aue. — 643 


der Lucerne bat werden wollen. Hernach haben ſie 

auch. unterlaſſen, ihre Lucern⸗ Felder von Zeit zur Zeit 
zu duͤngen, und ihnen mit neuen Kräften anfzubelfen. . 
* Sie fagen, die Cultur nebft der voran gehenden Zube: 


zeitung. ded Bodens fey zu. mähfam und zu foftbar, in 
Wergleichung des rorhen Klees, welcher im erſten und 


zweyten Jahre weit ergiebiger fey, als Lucerne. Sie 


baben auch in gewiſſer Weife nicht Unrecht; aber fie 


muüſſen nur erwegen, daß dieſes auf den rechten Boden 
gebrachte und hernach wohl gepflegte Zurter > Kraut, . 


wie oben gefagt worden, erſt vom Dritten Jahre an, den 
rothen Klee im Ertrage nicht nur wei: hinter ſich zurück 
laſſe, fondern aud) diefes voraus habe, Daß er an 10 
bis 20 Jahr auf feiner Stelle fort dauern koͤnne. So 
genannte Zeif :. Pächter werden fich nicht mit diefern 
Furter- Kraute abgeben, und ihren Nachſolgern, da es 


aungewiß ift, ob fie nach verfloffenen Pacht⸗ Jahren blei⸗ 
ben koͤnnen oder nicht, freylicy nicht geen was vorarbeis 
: sen wöllen, wovon Die Nachfolger erſt noch beftändigen 


und meilten Nutzen haben koͤnnen. Diefen wird man 
ad gar felten Lucene und Espärfette bauen feßen. 


Es wäre aber hoͤchſt billin, daß Guts- Herren für der: 


gleichen ro bis 20 Jahr Mugen bringende Anlagen den 


abziehenden Pächtern eine Verguͤtigung angebeihen 
lieſſen, und foldge ihnen in Dem Pacht = Contratte vers 


fücherten. | u . 
„Um num im Aubaue und in der Pflege dieſes Fut⸗ 


‚ter = Krautes nicht .umeichtig zu. verfahren, muß man 
. folgenden Unterricht wohl bemerfen: 


„1. Es muß die Lucerne nicht anf einen fo tiefen 
Boden gebracht werden, daß ihre, an die 2 Fuß in ten 


Grund. hinein gehende, Wurzel vom Waſſer unter ver 
» Erde berüßret werde. So bald dieſes gefchieht, gebt 
fe aus. Man liefet zwar in öffentlichen Schriften, 


daß befonders die fchlefifchen Landwirthe verſichern, fie 


.ı fen hey ihnen in einen feſten, tbonigen und feuchten 
—W J S 82 B 


Boden 


8 


Io ⸗ * u 
J Ö 


Ich will 
2 Finnen fie a und Warnungen abge⸗ 
ben, wo und unter was fuͤr Bedingniſſen er anzupflans 
gen rothfamı ſey. Ich Habe denfelben in- ehchen Ges 
geaben im Brandenburgifchen, ſewohl bu Kleinen, 
im Großen, und —æ in der —X 


durch das Verpflanzen in Reihen, bepeobet; und lane 
ge vorher habs ich ihn im Meiche mit Mugen angeles 
get, und anlegen. ſehen; zur Stall „Beerung frnoht 










| und 
an einem andern Ortenicht ſo gelingen. Ich wende es 
—— anzeigen, daß und wie er mir gerathen ader 
ben iſt. In einem mern Theile Schleſtens, 
Be ne am 
n. n Aemter 
anbauen. : : Der Same war verfchrieben, beuse i 
auf Drtamid Erle en, unb bie Erd⸗ Arten uns 
—* *75 ee ca Der Ders 
auT x 2, an 3 4 beſten 
derboth· ter Zeit, ‚wie 





wen, und ich wußte von ihm abſteben, aber mit 
yem Vewtiſe beguägen, daß er meh, — eis 


⸗ 












ich: ihn wife en: in 
u omumern gewünfejt hatte. Beygeſaͤetes Ge⸗ 
xwwrnge von Spargel⸗ Graſe, Heide⸗ Korne und. Haber/ 







warm fannen, pr wenn es auch. ein Gernenge von 






Vherde⸗ Baife ander, ;tft ihm omteiklähen Ig der 
lege Et Dim⸗ 


un 4. 
— J————— 


| 646 J Klee. — 
bis 10 Pfund Samen. Einige. pflegen wohl Men 
Gras, “zum dritten Theil im Gewichte genommen, zu⸗ 
gleich darunter zu ſaͤen. Man kann auch eine andere 
Gras⸗Art erwaͤhlen. Denn wenn dieſe nur einige Zoll 
tief, die Lucerne aber fo viel Fuß tief murzelt, "fe Bin- 
dert die Grass Art derfelben eben nicht.- Es ift aber 
doch beffer; das Gras im. Anfange weggllaſſen, weil 
es zehrt. Wenn die Lucerne erſt ein Par Sabre ge 
fianden, und ſich in der Tiefe recht eingewurzelt Bat, 
kann es rathſamer ſeyn, Gras⸗Samen auf den Lucern: 
Acker, kund wozu ich Den Honiggras⸗ESanien -empfebs 
An woilte,) ohne ihn einzuegen, auszuſtreuen, damit 
- En der Regen zum Aufgehen bringe: Hieraus entſteht 
mit der Zeit, - wenn man naͤhmlich einen Jeichten Boden 
‘. vor fish hat, eine Verraſung defielben, welche im der 
Kolge der Duͤrre Traß bierhen fann. Des Hrn. Soft. 
Schubart's Verſuch, erſt Erbfen zu ſaͤen und unterzu 
ackern, dann aber die Luceme oder Esparſette darauf 
zu faͤen, har meinen völligen Beyfall. Er hat die bis 
zur Bluͤthe erwachſenen Erbfen abhauen, und fie 
gruͤn verfuͤttern laſſen. Die Erbſen geben der jungen 
Lutern⸗Pflanze theils Schuß und Schatten, theils wer: | 
Bindern fie auch das Aufgehen mancher Unkraͤuter, ud 
man hat von ſolchem Acker gleich im erſten Jahre einen 
guten Ertrag vom Futter. Statt dee Erbſen kann man 
auch gemeine Wicken, oder Wicken und Erbſen im Ge 
menge, nach vorbeſchriebener Art ausſaͤen. Noch ik 
in Anfehumg der Ausfaat za gedenken, daß, da folche 
oben nach dem Berhälmiffedes berf. und dresdn. S 
fels augegeben worden, man ſich da, wo ſolche G 
gemeinen Wirthen unbekannt Bub, fo einrichten koͤnne, 
daß man den fecheten Theil Samen auf einen LUcker 
. nehme, ald man fonft Korn darauf ſaͤet. 
34. Es iſt anf Aeckern allerien Art gut, auf kraut⸗ 
* detigen aber ganz ımentbehrlich, daß Das Gaͤten im er; 
fen Zahre, zur Vertilgung Des mit aufgehenden dns 


/ 


h 


I 
Hederich, wenig, er zu Haͤckſel gefchnitten, ger klein 
n geſtamp iſt, unter dem Straß: Hädfel ſehr gen; . 


1 


Ft 


3.9 darf an ihn, 


PP 7° 2 


2: Biene imgerkiffen, nad, fo vſt eswörhpifl, sie 


derhohlet werde. Im zwenten Jahre wird: es -falım 


N 


,» mehr nötbig fen, weil Das Unkraud ˖ von den Stoͤcken 


. ſeldſt ſchon unterdruͤckt werben wird. : Hätte mes aber . 


.  gitaeinefer, der den Hederich ſehr dick, wie es in vie⸗ 
x: dan Gegenden ſehr haͤufig geſchieht, hervor geben · laſſet, 
als. er. uͤber die Lucerne hexuͤber 


22wachſt, nur fort wachſen, und eben wenn er bluͤhen will, 


-ahnrkhen und. gron verfuͤttern laſſen. Er wird bey ſei⸗ 
nem dicken Stande arenig oder gar feine andre Unkraͤu⸗ 
-, Ben neben oder unter ſich hexvor laſſen, und Da er feine 
vperernirende Wurjel bat, auch nach dem Abhauen feis 


nen Samen trägt, fo wird im folgenden Jahre von ihm 


wichts mehr zu ſehen ſeyn. Das Rindovieh frißt den 


Mweniger gern aber, wenn er bluͤhet, uud noch ungerner, 
—8* dein Verbluͤhen. Fuͤr die Schweine aber kann 
. ‚Fein befieres Futter feyn, ale wenn er ihnen eingefäuert 
„.. gegeben wird. . Denn wenn, er ihnen fo roh hingewor: 
„fen wird, freſſen: ſie fo noibhduͤrftig davon, und vertre⸗ 


‚a gen das meiſte Davon in den Miſt. 
„5. Viele Landwirthe laſſen die junge Lucerne bis 


kann. Sf das erſte Abmaͤhen ſodaun geſchehen, fo 
wird es von ihnen zu Ende des Sept, wiederbohlt, oder 
"atich von Schafen abgehütet, Es ift aber das Vers 
. . fabren.des Hrn. Schubare vorzuziehen, welcher bie 
. „gucerne garnicht bie zur Bluͤtb⸗ Knoſpe fommen, ‚fon: 


u n Er Aug. unberührt. A da die Denn gegen 2 | 
| ch. Höbe erreicht, auch Blüchen ausgeirieben kaßen 


dene fie im erſten Jahre Dex Ausſaat oft, jedoch nicht . 


c. yutief, and dergefialt abmaͤhen laͤßt, daß die Sturjeln 
tin Par Zoll uͤber der Erde leben bleiben, tnd Aue 
Keime anfeßen koͤnnen. And ift es nach feiner Vor: 
‚Schrift ebenfalls wohl zu bemerken, daß man vor 3 Jah⸗ 


. gehn von der Eurerne Feinen Samen ziehe,. ſonſt gebt fie 
| Ss 0.0 beb 


win 


. 


648 Net: 
— * ei Die Bid Dahn bitch ren 


Zu u In den folgenden Juhren rohr e Pucerme. | 
auch inie zur Bluͤthe Formen laſſen, Ton ſie ab⸗ | 
eiden, fa bald fic) die Bluͤth⸗Knoſpen wur zeigen. 
Ä un fie in dee Bluͤthe fich — iſt how zu 
hart, holzig und wenigen nahrhaft geworben. 
Ausnahme kann nur da Statt finden,‘ wo Diinze 
(entweder weil fie zu dick ſteht, oder nicht — 
feinem nicht kraͤftigen Boden hat,) nicht 
dicke Halme und Staͤngel gewinnt, da ſie denn erſt im 
der Bluͤthe, die ſonſt das Vieb ſeht gern ige, abger 
ſchnitten wird. 
47. Wenn man die Lucerne zn Heu machen TER, 
fo verfährt man eben fo damit,‘ als mit dem Tölhen 
' Klee. Sie trocknet etwas gefchtvinder, als üLäfer. 
ir unbeftändiger imd regnichter Witterung geht iham 
am fidyeriten, wenn man die Gelegenheit dazu hat, fe 
bige gleich nady dem Wmaͤben in Buͤndlein binden, Ib 
auf einen nahen andern Platz bintragen oder fahre zu 
laſſer. ' Denn da ber MNachwuchs der jungen "Blätter 
in und durch die Schwaden gehen wuͤrde, fo muͤßre bey 
anhaltendem Megen:- Better das Trocknen der abges 
sehe liegenden Lucerne feßr langſem von Statten 
ge 
8. Das Dangen des kucernen⸗ ‚Ude muß nicht 
aus der Acht gelaffen werden. ° Hr, Schubait har 
uns feine Erſahrungen bieräber fo PR — „Im 
aten und zten Jahre laͤſſet man arſette und Lucerne 
mit büngen, ober in deſſen Ermangelun mie Dre, 
Maͤrgel, oder deor Ueberblewbſel in — ⸗ 















Doch iſt Gyps aux daB wo ’ 
r Anglanpliche Bilung. —— re fun. * 
gemeinen Klee aber 


fe Felder mit einer efenen Ege, d 
mit einer fcharfen hölzernen Ege —X 1aufkratzen, und im 
aten Jahre kann A, Minter kurzer fetter. Miſt oben darauf 
gefahten, unb. ſoeleich gerſtreuet werden, welcher, i er 





ww 0. 69. 


abiBgdländpet; tie: Bräbihe, bar dans 
. Küng, mit einer Es⸗ das * hige 
ber. zuſammen geharket, und wieder weggefahren werden 
tanu. - E8 ſchadet auch nicht,.. wenn man, fo oft fie ahges 
darg worden find, biefelben wieder mit Afche, oder beſſer 
“mit! Ps beftreuen laͤſſet. Auf dieſe Weife, und bey die⸗ 
fer abgewechſelten Düngung, naͤhmlich im 3, 4 and zten 
. Yabre mit Gyps, und daun einmahl mit if, welcher 
Den durch dieſen Futterbau ſich haͤufig vermehrt, wird man 
über bie Menge bed Futter erfigupen “.Ich muß hier⸗ 
hey noch hinzu fügen, daß men da, wo es an Gyps 
und Aſche mangelt, -. ſich an andere Doͤngungs⸗ Mitel 
‚balten koͤnne 3 
0:19.58 iſt oben geſagt worden, daß man vor dem 
dritten ober vierten Jahre nicht von der kucerne Samen 
22 jſiehen ſolle. Nach ſolcher Zeit kann man nun, zu deſ⸗ 
ſen Gewinnung, einige Stoͤcke da, wo kahle Flecke 
ſind, unberuͤhrt ſtehen laſſen, indem zugleich der etwa 
ausfallende Same das leeue Land wieder bogatten wird, 
menn man nicht etwa hierſelbii nun, wie gleichfalls. oben 
‚gelehret wprben, „lieber. eines Gras Samen auf ben 
entflandenen Leeren aueſtreuen wollte. Es kann aber 
. auch geratgener ſeyn, wenn man nad des Ken. Pr. 
Luͤders Anweifung, in Anſebung des gemeinen Klees, 
"auch eigene Beete fit Lucern⸗ Samenftöce anlegt, und 
. ſie teihenweiſe hepflanzt, um ben möglich beſten Samen 
af ſolche Art, zu erziehen. 
„10. Dadie Lucerne 10, 15, 20 Jahre ſtehen | 
“ bleiben, und alſo bey anigegeigter Pflege den. Aderzum 
Y ‚folgenden Getlreideban “open verhefierm als wesderben. 
zieh, indem Der jaͤhrliche Ahfall der Blätter. begm oͤf⸗ 
v. een Abſchneidan fohes per Düngung des: Landes dient: 
SE muß man mit einem recht De gemachten imb zus 
"gleich ftärfeh, "Hut beſpannten Pfluge den. fe im fpaͤ⸗ 
ten Herdſge umreiſſen, das Umpfluͤgen im naͤchſten Fruͤb⸗ 
Jabre. wiryeihablen, biermit alle 4 bis 6 Wochen fort: 
ahren wa he en oͤhnliche Koru ge % Ä 











659 | Ken 


—— las; we ſelbeher in Gebeauch e 


ſich zuin Umrei 
der —* Iſt dieſer nicht ſtark genug zu den War⸗ 


des: Lucern⸗ Ackers nach been, "als 
zen, fo muß man fie mit Der Hacke aushauen. Befin⸗ 


. det man. fi) in einer holzarmen Gegend, fo darf man 


Dur 


nur ſolchen Acer an Häugler oder Buͤdner, Gärtner, 
ober wie ſonſt dergleichen kleine Leute auf deu Dörfern 
heißen, en die Wuurgeln austhun, daß ſie ſolche zu 


* Abrer Feuerung behalten ſollen, als wojn fie nach dem 


vn 


Trocknen fehr brauchbar ind. Es iſt aber gar niche 


noͤthig, daß dieſe Wurzeln bis auf den Grund mit der 


Hacke heraus gefchaffer werden. Wenn fie nier fo tief 
hauen werden, wie: der Pflug zu geben pflegt, fo 
ift es Schon.genug, indem Fe fodanız um deſto weniger 
wieder ausſchlagen, als das Pflügen, wie vorher gefagt 







worden; vom Öftern wiederhoblei wich. 4 


gu Wehteter: Erlauterung des jeßt beſchriebene 


Lucern⸗Baues, werde ich num bie deshalb tu 


deneh Saenen angeftellten Verſuche ſelbſt, theils 


wohlgerathene, theſis auch mißlungene, erzählen. 


.. . . 


a Do 


| he eh diefed Land Hinfüßren, um * b 


Sr Hedemünden, ins Sürftentpume Calenberg, hat 
Hr. Schwachheim zwey Verſuche mie diefem Futter 
Kraute angeſtellt. Den erſten, beſchreibt er in einem 
Sendſchreiben, v.7 Sept. 1750, im 23 Stück der 
hannov. gel. Anz. v. J. 1750, in folgender Nachricht. 

„Ich bekam dieſen Samen d. 14 May dieſes 
da i hen am —8 in * are ER 
wurde dadurch fo 0 fehr er rfeenet, da Bir be Sch 


baren ber ingen. HER fogt 
daß bag immte Stuͤck Laub 








ber Beſtellung von ben Kne 


—* Aber, ich beging a ee baben einen 55* Ei 
nur 2 


ler; denn dieſes Land war nicht gebünger, 
Mahl gepfläget, und hatte 3 ofahe binter- — 


gvewagen/ „wohen es ohnebe m nut von witte ðc 


8 
n va 


Kiee. 6651 


Br? ich erwaͤtlte eß aber darum, weil es in cine Behäge, 


wo kein Vieh hinkonimt, gelegen iſt. Mein zuvor began- 


genes Verſehen machte ich damit wieder gut, daß tich dag 
: Unkraut zwey Mahl ausgaͤten, und das Land mit einer 


Kraut⸗Hacke, welche an dem einen Ende 3 Zacken hat, 


. an dem andern aber breit und ſcharf ift, los und locker mas 


chen ließ. Diefes ging gut von Starten, teil id) feinen 


Haber, wie. in ben Beſchreibungen angerathen wird, dar⸗ 


® 4 


‚unter gemenget hatte. Bill man des muͤhſamen Gaͤtens 
und Hackens uͤberhoben ſeyn, fo muß man ein Stuͤck Land 
‚dazu liegen laffen, welches mar im Herbſte mit Rocken oder 
Weitzen zu beftellen gewillet it; diefeg belege man im kuͤnf⸗ 


x tigen Jahre noch mit den Schafen, und laffe ed dann fo 
zurechte machen, - ald wenn. man Lein darauf füen wolle; 
man fde den Samen aus, wenn man Gerfte zu fäen an- 


"den Nugen davon finden. 


fängt. oder auf hört: ſo wird man im nächffolgenden Jahre 


„Ich ließ mein Stück Land erſt etliche Mahl ſcharf egen, 


und darauf nahm idy fo viel Lucerne⸗Samen, als orbinds 


ren Klee; ich vermengte ben Samen mit guter Erbe, und 


. wie er audgefäet war, ließ ich dag Land mit verkehrten Ege 
zwey Mahl übertiehen. ch wollte wohl rathen, daß man 
ſich eine eigene Ege dazu machen lieffe, darin. bie Zacken non 


Zeh und nicht länger als 23 3. lang wären; benn ber 
ame darf nicht tief untergebracht werden, weil er ſonſt 


in dem Lande faulet und erfliche, _ ' 


„Im Anfange ging er fehr dünn und fümmerlich auf, 


..baher es mir gereuete, Daß ich nicht die. Proportion von 10 
anf einen Morgen, fonbern nur die Proportion von & tk 
- genommen hatte, weiches erftere ich aus unten angeführten 
Urfachen guträglicher zu fenn erachte. Witten. im Jun. 


a u 7 


> 
- [3 


hatte ich noch wenig Hoffnung, daß er auffommen. Pi 

weil es das Anſehen hatte, ala ob ihn das Ungesiefer gänzs 
uich verti wollte. Als ich ihn aber erſt einmahl gaͤten 
:unb. behacken laſſen, und ex einen warmen Regen nach dent 


audern bekam, ba fing er an gewaltig zu treiben, und pc} " 
ya beſtauden. Die Fruchtbarkeit bed Wetters machte aber 
auch, daß das Unkraut von neuem mieber auffchlug. Dean, 
weil er etwas duͤnn ſtaud, fo konnte er dad Land nicht gleich 
bedecken; beswegen ich es für rathſam halte, daß man 10 1b 


Somen auf ı Morgen nehme, wenn er. etwas uͤber 120 
: Ruten hält, ‚nie. bier. Sollte er anf dieſe Weiſe ——— 
| ern 


\ - 


n 


a 


7 Be. 


⸗ 


⸗ 


3 


. "dern Jahek zu dicht an einander zu ſtehen kommen, bafj er 


ſich nicht genugfam berbreiten und beftanden koͤnnte: fo iſt 


:-@8 leichter, eine Pflanze, wo fle überfläffig iſt, aus zuziehen, 


als etliche zu zupflangen, weiches aber doch auch ge 


- San, wenn man mit ber KrautsHade die leeren Pläge 


umhacket, und frifchen Samen hinein fireuet. Es iſt ohne⸗ 


dem immöglich, daß ein Ackermann ben Samen fo accurat 


ſollte ausſaͤen können, daß die Stauden in gleicher Weite 


von einander, und. nicht dichter noch dünner follten gu fies 
hen kommen, ale es gefchehen müßte. Daber ich es für 
rathſam halte, ba man.ein wenig. Samen in Borrath bes 
halte, um bey dem Gäten an leeren Plaͤtzen denſelben noch 
anzubringen. Alsdann kann man auch Pflanzen auszie⸗ 
Sen, too. fie zu dicht-an einander ſtehen. Auf diefe Weite 


> Tann man es zwingen, daß die Lucerne ordentlich zu ſtehen 
kommt, und das Land ‚bedeckt, bamit fein Unfraut zwiſchen 


berfelben auf komme. habe es nicht noͤthig gehabt, 
Vflanzen auszuziehen, wäre nirgend zu dicht ſtehen. Bor 


wey Tagen aber verfuchte ich eine Staube auszureiſſen, 


um zu fe ei ent sie olitem as , * es war 
mir unmoͤg elbige mit den Haͤnden auszuziehen, daher 
ich einen Spaten babey. gebrauchen mußte. 2% befans, 


daß die Wurzel.fo dick, wie mein Daumen, und anderthalb 


Wiertel von einer Elle lang warı Die Stauden find nicht 


alle von gleicher. Höhe und Dicke; die längften finb 14, Die 


niebrigften 3: €. hoch, letztere aber find auch viel dicker, 
und haben weit mehrere Zweige, als jene, . an ber Wurzel 


heraus getrieben. Der junge Ausfchlag an der Wurzef if 


. 


demjenigen, welcher aus dem Samen: hervor gefommen, 


- ganz ungleich an Farbe und Blättern. Der erfte Ausſchlag 


aus dem Samen fieht ben auf den trocknen Wiefen flchens 


den Hauhecheln nicht ungleich), und ift hart und. 


4 


. 


grob. 
Der junge Ausſchlag aber hat viel breitere kleemaͤßige 


Blaͤtter, iſt bleicher non Farbe, und zaͤrter, wie je 


Haͤtte ich den erſten Au g, wie er anfing in die Blärhe 


: gu treten, abfchneiben . en,. fo hätte ich nicht nur erfahren, 


ivie er an. bem Viehe fütterte, fonbern ich wuͤrde auch he⸗ 


funden haben, baß er ſich weit ſtaͤrker beſtaubet haͤtte; und 


Nusſchlag dadurch befchäbigen wuͤrde. Ich babe mich 


ich weit le nicht baran, daß ich ihn fchon sum andern 
Mahle ſchneiden tönnte, — N ihn nie der Senſe 
nicht mäben, weil man bie Wurzeln und den ganz.jurigen 





* 





ft 


u .693 


1 


gewundert et, be in dem Befäneifungen, welde in 
fr fonomifchen langen uns Na echten alone le⸗ 
ſen, ſteht, daß man im dritten See Nuutzen bapon hätte, 
23 habe ihn gleichtohl nicht fchneiben noch abfüttern lafs 


ctheils auch aus ber Urfache, daß ich den Eanien gewinnen 
möchte, ‘welcher bereits ſtark anfegt, und, meiner vo 
nung nach, zur völligen oKeife fommen wird. Erhalte i 


dieſen Zweck, fo wird mir meine auf dieſes StÄäd angerens - 


Dete Mühe ſchon reichlich bezahlet, benn ber Same ift koſt⸗ 
bar. Das 18 koſtet in England ı Schill. = pence, welches 
nach unferm Gelde beynahe 12 Mor. beträgt. Ich hoffe 

um tmenigften aus s 18 Einfaat 20 16 wieder gu aͤrnden; 
In hoffe auch, daß er von eben ber Güte feyn werde, wie 
- ber englifche. ze “ 


Den zwenten Verſuch mit der Lucerne, at Hr. 


Schwachheim an einem Berge auf dem allerſchlechte⸗ 
fien Stüde Landes gemacht. Er meldet davon, in 


einem Schreiben, v. 21 Sept. 1750, im 29&t.der 


bannov. gel. Anz. 0.8. J. 1750, Folgendes. 

„Ich habe meinen zweyten Verſuch mit bem edeln Fut⸗ 
ters Kraute, Lucene genannt, auf einem Stüche Landes ge⸗ 
macht, welches wohl daß allerfchlechtefte vor ganz Hede⸗ 


minden if; es ifl baber auch gar felten gebauet worden. 


Berg Sabren Tieß ich e8 umreiffen, und mit Weiten befäen, 


‚ theild um zu erfahren, wie er fih bis and Ende arte, .. 


% 


elam aber faum bie Einfaat twieder, und alfo hat es 


- biß Daher brach gelegen. Das Erdreich. beftcht aus Haſel⸗ 


, Erbe und Kalkſteinen, welche mar mit bem Pfluge nur ab: 
ſcchaͤlen Tann, weil gleich die fo genannten Hecht» Steine, 
boder vielmehr ber harte Selfen, barunter befindlid; if. 


„Ich erwaͤhlte aber dieſes Stück Land aus der Urfache 


dazu, um zu erfahren, ob die Eucerne auch in ſolchem Lande 
forttommen koͤnnte, und ob es wahr fen, daß bie Wurzel 
d lange gerade unter fich fehlage, als fie Erdreich finde, 
aber hernach, wenn fie auf Steine und.Selfen konme, 
te, und baranf fortfchlinge, bis fie eine Oeffnung 

. zweifchen den Steinen und. Felſen finde, in welche fie ſie 
BE da er Sa ta 
9 e, und ihrem Kraute hadurch den Sthung 
inittheile. Ich Tann verficheen, Daß ſich biefes alles alfo 


! 


vor 


634 . We u 


verhalte. Ich Habe mehr als Eine Probe urt Ausstepung 
einiger Pflanzen gemacht. i 
„Ich ließ dieſes Stück Landes im Fruͤhjahre, wie ich 
mit der. Beſtellung des Habers fertig war, erſt umreiſſen, 
und war entfehloffen, daffelbe mit Efvarcet- Samen gu bes 
fäen, welchen man vom Mär; an, bis in den Auguſt aus 
bringen fann. Ich ließ auf mein Stuͤck Landes, welches 
ein tocnig mehr ald ı Vorling hält, 2 Fuder Miſt fahren, 
“mb e8 hernach noch mit den Schafen belegen, jedoch je 
fparfam, daß die. Morgen⸗Staͤlle fortgefhlagen wurden, 
denn es war nur eine Heine Heerbe Schafe: 


„VWie bad Land 3 Mahl gepflüger war, ließ ich es erfl 
ſcharf egen. Ich konnte nad) aller angeweriveten Kühe 
nicht mehr Sfparcet- Samen, als ı Meße, erhaiten, wels 
chen ich oben an dag eine Ende des Stuͤckes aubrachte, 
Das übrige wollte: ich nicht gern ohnbefamt liegen laflen; 
und ba ich noch einen Borzath von Lucerne⸗ Eamen ubry 

ı- hatte, ſo wagte ichs, und befitete es damit, worauf es mit 
qerfebrter Ege 2 Mahl überzogen. wurde. ch nahm, nad 
m Verhältniffe des Landes, fo viel Samen, als 10 tianf 

‚2 Morgen gerechnet. Die Beftellung gefchahe im Ausgäns 
ge des Jun. und alfo ſehr fpät. Dem ohngeacheet ſteht er 
doc, irn recht zutem Wachsſthume. Das laͤngſte Kraut iſt 
JElle, das niedrigſte aber 1? Viertel von einer Elle hoch, 
und tritt jetzt zum Theil in die Bluthe. Es ſteht nicht zu 
dick und auch nicht zu dünn, "und fängt an ſich zu beſtau⸗ 
ben und fich su verbreiten. Doch finde ich noch feinen jun⸗ 
gen Audfchlag an ber Wurzel, fondern der Stamın, vorlcher 
aus dem Samen ausgefchlagen, und anfänglich nur einfach 
iſt, treibt jeßo erft mehrere Zweige, welches mich aber nicht 
befrembdet, weil es noch keine 7 Wochen find, da meine erfe 

- Zucerne- neuen Ausfchlag aus der Wurzel getrieben, dieſe 
- aber über 7 Wochen fpdter geſaͤet worden; jene einen zien⸗ 
1 guten Woben hat, dieſe aber auf einem Cteinfelfen 
ſteht. Inzwiſchen habe ich doch geftern noch geſehen, daß 
der neue Ausſchlag an einigen Wurzeln fchon aufaͤngt is 
‚ber Erbe gu: feimen. ch habe alfo die Hoffnung, daß er 
noch vor Martini, wenn wir dnders eine jo gute Witterung 

- behalten, fich nody eben fo ftark beftauden toerde, wie meine 
‚erfiere, abſonderlich, wenn ich ihn nun abſchneiden laffe, 
ſo, bald ex zuſammen Yu die Bluͤthe gerregen iſt 1 be 


- " 


Dr 655 


verf mir feine Hoffnung machen, auf dieſeri Eröske reifen 


Samen zu gewinnen, weil es ſchon zu ſpat im Jahre iſt. — 


„Ich habe vor eintgen Tagen einen kleinen Platz, worauf 


"ich meinen dritten Verſuch gemacht abe, abſchneiden, ımd ' 


das Kraut dem Viehe vorwerfen lafien. Die Pferde fo- 
wohl ale dad Rindvieh, haben dieſes Kraut mt dem groͤße⸗ 
fien Appetit verzehrt. An den Wurzeln fchlägt auch das 


- Kraut haͤufig wieder and‘. 


Schulz in Medingen, ertheilt im gr St. der han⸗ 
no». gel. Ans. v. J. 1751, und im 93. St. der leipz. 


. Sammlungen ıc, folgende Nachricht von dem Verhal⸗ 


zen des im Fruͤhlinge 2751 gefäelen Lucerne ⸗ Samens. 


“ 
. 


® 
n 
* 


* 


Gras tragen wollte. Dieſe Anhöhe, weil i 

ſenwachſe untüchtig hielt, und das wenige barau 
ſchießende Gras von dei Sonne bald verzehret wurde, zus. 
mahl fie gegen Süden und Welten, theils auch gegen Oſten, 


Ich nahm zu biefee Befamung eine ſolche Anhöhe auf 
einer Wiefe, bie, des gute Ueberduͤngens aongee et, fein 
fie 


hervor 


freye ‚Sage bat, ließ ich im Herbſte 1739 umgraden, fand 
aber Äberal ein ſchlechtes, —* und ſohres, mit geobem 
Sande vermiſchtes Erdreich Die unterwaͤrts gekehrte 
Narbe war zum Anfange des Fruͤhjahrs 1750 ziemlich ge⸗ 
rottet. Ich war gewillet, dieſen Platz rajolen zu laffen, 
es fand fich aber mehr und mehr taube Erde, Da ich alfo 
bafür hielt, daß aus demfelben feine tuͤchtige Wieſe wieder 
werben könnte, es waͤre denn, daß man die Anhöhe gang 


- abteagen, und neue Erbe -darüber herführen lieffe, dieſes 


aber der Koften halber mir bedenklich wurde, anerwogen 


..guch der vorhin darauf ausgeſchuͤttete Aeſther nichte vers " 
‚ fangen wollte, fo befchloß ich, er⸗ oder Mangs Korn, 


näpmlich eine Vermiſchung von Gerſte, Haber und ſchwar⸗ 


zen Widen, darauf zu fäen, und wann ſolches abgeärndet, 


. mit Winter Rübefamen biefed Land noch zu beſtelen. JIu 


Icher Abficht Tieß ich die hin und wieder noch liegenden , 


—* Schollen klein ſchlagen, und bie noch nicht voͤllig ver: 

wehren Brass und Unkraut⸗ Wurzeln, auch Faͤſerchen, 

“it eifernen Harken nichtig heraus bringen, den Plag, fo 
‚weit bie Erde noch irgend einen guten Anfchein harfe, ums 

, und mit gutem Stall Mifte, auch Holjs Spänen 

und Aale unterduͤngen. Das Futter: Korn wuchs fehr gur, 
rund die nachher, wiewohl abne meitere- Düngung baranf 
.. ‘ ‚ “ , . ge 


7 Wie⸗ 


Sn. 


I. 


6, Me. 
geſaeten Raben geriechen ebenfalls b, daß mich die uiges 


. 


e 
“ 
’ } 


’ 
\ 
. 
IS . 


[3 


* 


andte Muͤhe und Koſten nicht gereuneten. 

„Ich würde im folgenden, nähmlich dem jetzigen Jahre, 
dieſen Platz zu gleichem Behufe genutzet haben, wenn nicht 
die Neubegierde, den Lucerne⸗Samen, als womit ich int vori⸗ 
gen Jahre, da ich eine kleine Quantitaͤt imme diare aus En⸗ 
gland kommen laſſen, ſchon eine Probe in mittelmaͤßigem 
Garten⸗Lande gemacht hatte, weiter zu verſuchen, ben mir 
‚empfunden. Ich ließ demnach diefe Wieſen⸗Anhoͤhe in 
Ieetoorigem Srühjahre von allem Kraute und wilden Wur⸗ 
zein.möglich reinigen, tüchtig umgraben, mit gutem Sta 
Miſte und Shaf-Modde flark Bingen, und mit Lucerne⸗ 
Samen ganz milde befäen, auch die Samen fleißig einegen. 
Diefes gerdabe etwa 8 Tage, wo nicht etwas fpäter, nach 
Mayr Tage. ‚Der Same lief nach einigem Regen bald 
auf, und zeigte fich faſt fo häufig in der Blade, als er eins 


| gefreut war; die darauf folgende und faR bis ya Ende des 


n. anhaltende Dürre aber hinderte nicht nur den Wachs⸗ 
tbum, fondern es entſtanden auch verfchiedene bloße Seel⸗ 
len, wo ber junge Yuflauf gelb wurde, und cabucirte, 
Bey hiernächit eintretenden Regenwetter ließ ich bie bloß 


oo getvorbenen Stellen ein wenig aufbharfen, und von wenem 


efüen. Dieſe Nachſaat wuchs bey fruchtbarer Witterung 
aufs befte, und die ganze Befamung ſtand bald darauf fo 
dicht wie ein. Halm. Diefem ungeachtet ſchlng boch das 
‚ Unfraut, infonderheit der Hebetich, herdurch, mir 
an fich ſelbſt ſeltſam vorfam, zumahl die Lucerne fchen etwa 
4 €, lang war, Ich bemerkte, daß bey dieſem Unkraute 
die nächften Lucerne⸗ Halme gelb und welk wurden, ließ 
alſo aufs eilfertigfte alles Unfraut, und infonberheit den 
Hederich, ausgaͤten. Hierzu mußte aber viele Behutſam⸗ 
fett angetwandt werben, um nicht ber Wurzel der Lucerne, 
um toelche fich die Kraut» Wurzeln gefchlungen hatten, zu 
nahe zu konmen, inden ber von Erde etwas entbloͤßte Lus 
cerns Halm fich zur Vermelfung.neigete, welches mie denn 
ebemmäßig feltfam fchien, ba die Lucerne fehr tiefe und sähe 

. Wurzeln fchlägt. In der Mitte bes Jul, war Die Lucerne 


etwa r E. hoch, theils etwas niedriger, harte jeboch zur 


Bluͤthe ſich noch nicht angefegt. - Sch ließ biefelbe zum ers 
ſten Mahl mähen, und zwar nad) und nach für bie milchen⸗ 
den Kühe; fie wurden aber mit ungefähr $ andern Graſes 
vermenget, theild um dieſes gute Jutter auf längere Beh zu 
: 08 


| 


Klee. - Ä 67 


behalten, theils auch deswegen, weil mein Vieh, nach vor⸗ 
ber gemachten Verſuche, wenn es die Lucerne unvermengt 
gefreſſen, zwar merklich in der Milch zunahm, dabey aber 


nicht wieder an die Weide wollte. Ich halte dafuͤr, daß 
e eher zu obiger Höhe wuͤrde gelanget ſeyn, wenn die 
rockniß ben Wachsthum nicht zurück gehalten, hätte, mas 


‚Een denn. die Lucerne bey der ziemlic, naſſen Sommers 
"Witterung 4 bis 5 Wochen nach deni erften Schnitte ſchon 


wieder zu ihrer vorigen Länge gebiehen, mithin zum zwey⸗ 
sen Bahr. in mäßen war. Won biefer Zeit an, naͤhmlich 
von der Mitte des Auguſtes, wuchs fie langſamer, und 
wurde erft gegen bie Mitte des Det, wieder maͤhbar; und 
ba es unterdeffen an Regen nicht fehlte, ſo ift die Urfache, 
des langfamern Fortkommens dem Abgange der Eönnens 
Waͤrme, infonderheif der ungewöhnlich frühgeitigen falten 
Witterung wohl benzumeffen, zumahl fie dann nach dieſem 
dritten Abmähen allen Wachsthum verfaget, und bie Bars 
auf noch gebliebenen Blätter anfängt abzumwerfen, und fich 


zur Stoppel ſetzt. Indeſſen find, des Gaͤtens ungeachtet, 


andere wilde Kräuter, auch ordinaͤres Gras, zwiſchen ber 
Lucerne Häufig burchgemachfen; und da fie, der Erfahrung 
nach, von & igen vertrieben wird, fo fürchte ich, daß dies 
ſes Gewaͤchs in dem hiefigen magern Boden fich nicht ſo 
viele Jahre, ald man indgemein dafür hält, conferdiren 
tverde, zumahl da mit dem Ausgdten fremder Kräuter 
viele Lucerne = Halme verloren gehen, die burch Die Aus⸗ 
ſtaubung der Wurzeln wohl nicht erfeget werden koͤnnen. 
Uebrigens habe ich, der unbeftändigen Witterung halber, 
nicht wagen mögen, bie Lucerne auftrocknen und heuen zu 
Taffen, nachdem ich bey einem angeftellten Kleinen Verſu 

befunden, daß fie nach der Abmaͤhung feine Näffe vertra⸗ 


gen kann, ſondern fchnell will gebörret ſeyn. 


„Enblich merke noch dieſes an, daß die Milch und 
Butter von ben Kuͤhen, welchen die Lucerne in obgedachter 
Bermengimg mit anderm Grafe zur Futterung gereichel, 
zwar etwas flärfer an Gefchmad, doch gar nicht unanges 
nehm geweſen. | | 

"Meiner geringen Weberlegung.nach, halte ich alfo von 


‚ biefem Setoächfe, 1. daß daflelbe in fchlechtem ſowohl als 


gutem Lande forttomme; 2. mittelmäfiige Wärme ſowoh 


als Befeuchtung, nöthig habe, fiarfe Hitze oder Trodni 
aber demſelben ſchaͤdlich fey; 3. mer ein gar’b a 
J t ut⸗ 


Det. Enc. XXxXIXxTh. 


658 Bew 
Sutter, ben Viehe aber mäßig zu gebeh fen, damit daſſel 
be inſonderheit in duͤrren Gegenden, wie hier, bey der 
Weide bleibe; und 4. daß bie Lucerne beſſer gedeihen um 
laͤnger forfdauern würde, wenn die Reinigung des Bande} 
von andern Kräutern fuͤglicher zu bewerkſtelligen waͤre; 
“endlich ; der Anbau berfelben hie Mühe und Koſten ger 
wohl belohne, und wenigfiend einen guten Anger ven 
anlaſſe.“ 
Wie die Lucerne in Schlefien geſaͤet, und aufge 
bracht worden, meldet ein Ungenannter im einen 
Schreiben, ©. 28 Apr. 1754, im 1 B. ber fhlf. 
» seonom, Sammlungen, Bresl. 1755, 8. © 


,. 89, fgg. | / 

„& babe vor 3 Jahren den erften Lucerne⸗Samen 
in bie Hände befomnien, und habe ſolchen an drey Dr 
gegen Ende des Apr. damahls zu gleicher Zeit geſcer 

Erſtlich erwöählte ich einen- fandigen, doch mit tra 
. „Erdreich melirten grauen Boden, weicher über Winter wit 
. Kuh und Schweine - Mift gedünget, geftürzer, und im 
8 biabr nochmahls gehörig gegraben und gleich gerecht 
, Worden. Sch ließ den Lucerne, nach der von bei Samen 
-. Händlerh in Hamburg, Johann und Mafthiag Kle 
... Feder herausgegebenen Norfchrift, dergeſtalt fäen, bo 
auf zo Ruthen Ackers, jebe Ruthe a 72 E. bresl. Mafe 
„ im Quadrat, ettvaı 35. verſtreuet worden; dann ließ ic 
vWicken⸗Geinenge von Wicken, Gerfte und Hafer drauf 
‚ Tien, und es nochmahls fauber und gleich einrechen. 34 
. „muß aber gefteben, daß ich das erfle Jahr von biefer Gast 
nicht das gehoffte Vergnügen erhalten, indem entweder ber 
Same iticht voNig aufgegangen iſt, oderdie Hühner zu giel 
ausgeſcharret haben, oder folcher vielleicht zu duͤnn aefiet 
worbden. Ich habe fülchen das erfie Jahr nur 2 Mahl abs 
‚bauen Einen; und da dieſes Land nach feiriee Art nicht 
„ biel Unkraut und Gras traͤat, fo ift der Klee dadurch aud 
nicht verbämpfet worden, ſondern befien flarkt Städte has 

ben fich das zweyte Jahr beffer gebreitet, auch drey 
ige, und an einiger Deten, two das Erdreich etwa Kärker 
und befler idar, viermahlige Aernbe gegeben, und Diefed 
dritte Jahr hoffe ich noch meht Vortheil Davon zu giehen, 
„Pa nach Fein, Stock verloten gegangen, fonbern ſolche uns 
0. ieh 


un WE TO ZT U — 


m un — — 
. 


— mu —_—— 


| 2@ _ — _ BE 
+ 


. 8 und mehr Tage, ohne es gleſch zu Fechen, 


wu Klar, 659: 


. 


mrchr die groͤßte Hoffnung zu völliger Bedecuns des Ban 


tens zeigen. 


„Die atıdere Probe machte ich in meinem Kuͤchen⸗Gat⸗ 
ven, und zwar mitten in den breiten Gängen, welde uns 


. ten einen blau und gelb lettigen Grund Husten, und ehehin 


mit Sande (wie iman_dergleichen Gänge in Gärten zu bes 
fireuen pflegt) uͤberſchuͤttet waren. machte —* 


weniger gute Hoffnung von diefem Unternehmen, weil der 


Barten überhaupt ſeht Haß, und der um folchen Sarteiaer | 


- führte Canal fo hoch mit Waffer angefüllet wat, daß 


dem Exrbreiche, in welches bie Eucerne gefäct wurde, glei 
Rand, und man, beſonders im Fruͤhjahr 4 bis 5 3. ti 
das volle Waſſer erlangte, wie denn auch die Lucerne nicht 


. über 3 Ellen von und neben dieſem Canal gefaͤet wörs 


den if. Fan 277 
PR lieh dad über Winter mit etwas wenigem und 
ſchlechten Dünger geftürzte Erdreich im Apr nochmahl® . 
graben; weil es aber allzu ſchwer und naß war, lieh ich «8 
iegen, wo⸗ 
durch aber Die erfolgte Hitze dag lettige und thonige Erd⸗ 
reich dergeſtalt feſt gemacht und ausgetrocknei hatte, do 


| ‚daß 
es nicht möglich war, die harten Erd⸗Kloͤße mit der — *— 


reſten Hacke oder Eiſen zu zerſchlagen. Ungeachtet nun 


. ber Acker gar init nichts zu zwingen war, ſo ließ ich doch 
. den fucerne= Samen darauf fireuen; und meil ic) glaubte, 


daß unfehlbar das meifte des Samen in dein harten Erd⸗ 
reiche verloren gehen, ‚ober künftig bey erfolgender Näfe 
verderben müßte, fo ließ ic) den Samen wohl zwey Mahl 


‚bier, als in-jenem Sandsgande, einftreuen; und weil 
‚ kein Rechen oder Ege die feſten Klöße zu zwingen vermoch⸗ 


te, fieß ich folche Saat, und die dag ganze Beet bedeckende 


. Rlöße nur etwas hin und ber Höfen, und dann init den 


poͤßen, jeboch nicht allzu feit, ein und gleich tieren, wor⸗ 


auf nad) 3 oder 4 Tagen ein ſtarker Regen einflel, durch 


deſſen Huͤlfe ich alsdenn die großen Klöße und feſte Leiter 


noch etwas zerfchlagen laſſen konnte. . 
„Sch kann die Freude Nicht befchreiben, die ich Kine 


! yfand, als ich nach 5 oder 6 Tagen den Lucerne⸗ Klee ders 


geſtali dick und gleich aufgehen fahe, bag, allen Vermu⸗ 
then nad), twenig Koͤrner verloren gegangen find, und noch 
mehr, da folther bergeitlt heran wuchs, baB Id) medio 
Junsi ‚folhen,. ba er big in 3» hoch war, das erfle Mes! 


“ Js 


a 
! 


\ 


- 


’ ! 


660; . 2 


RO 


kraut, weil fein Gras 


und da inzwiſchen dieſer K 


abgrafen laſſen Fonnte, Die Begierde aber, von Biefem 


unvergleichlichen Kraute bald das erſte Jahr Samen zu er⸗ 


halten, verleitete mich, einen Theil lben ſtehen unt 


ortwachſen zu laſſen, aus welchem ‚ich aber das unterge⸗ 


ſaete Wicken = Gemenge 7 "sfältig auspfluͤcken ließ, um 
- weinen Lücernes Samen zu erhalten, und dieſes edle Kram 


von jenem Unfraute nicht verbampfen zu laſſen. L 


„Meine Sorge war aber auf eine zwiefache Art verge⸗ 
bens, benn diefer Klee verbämpfte zwar bas Widten- Ge 
menge und anderes bagteifchen getwachfenes Gras und Un⸗ 

ober Getreide ſo ſtark und gefchpie 

de, wie dig Lucerne, waͤchſt; aber ich wartete auch des 
gan en Sommer, bis in den Sept, yanz vergeblich auf 
te Bluͤthen und Samen, maßen auch die wenige Bluͤthen 
die fich hier und da zeigten, Pr ang feiner Neife gelangten, 
ee über 2, und faſt 3 3. lang 

gewachſen war, und faſt daB ganze Beet bedeckt und ſich 


gelagert hatte, auch zum Theil zu faulen anfing, fo mußte 


ich mir allen Appetit ju dem gebofiten Eamen vor biefes 
ahr vergehen laſſen. weshalb ich das Kraut ubhamen, 
Aabtrocknen und zum Winter Autter verwahren ließ, babey 
aber nicht menig Furcht hatte, ob auch die übertriebenen 
und theild angefaulten Stoͤcke gänzlich ausgehen und ven 
derben dürften? Ich fand aber zum größten Vergnuͤgen, 
daß binnen 8 Tagen jeder Stock aufs neue ausfchlug, und 
mit noch dieſen Herbfl im Oct. eine abermahlige Aernde 
hen 10 bis ı2 3. in der Höhe bed beſten Futters 
ieferte. | 
„Sindefien als id) an bem einen Orte auf biefen Samen 
vergeblich getvartet, hatte ich von der andern und im Im. 
abgehauenen Lucerne fhon wieder 87 Mahl Aernde ge⸗ 
habt, und im Dit. bie 4te und letzte Nutzung vor dieſes ers 
fie Jahr genommen, ohne auf Bluͤthen und Saunen | 
warten. 2 
„Den Winter hinburdy ließ ich dieſen Klee ohne Dim 
ger und ganz unbedeekt liegen, unterfuchte aber doch Bald 
im Frühjahr, ob bie viele Naͤſſe, welche den Garten, und 
beſonders die Gänge, in deren Mitte dieſe Lucerne gefdet 
‘war, ganz, und bergeflalt durchzogen hatte, daß man nach 
aufgethauetem Erdreiche. gar nicht in ben Garten geben 
fonnte, ohne über die Schuhe einzutreten; ob, fage ich, 
dieſes Waffer die Wurzeln der Lucetne verderba ‚hätte, 


| 


"und 


koͤnnen, ſo⸗daß um der, ai Tage. darauf erfolgte, Res 
‘ . ’ | \ . 3 


Ken, 661 


und folglich die Nachricht, daß biefe Net Klee fo viele Jah⸗ 
re zwar dauern, aber nur im trocknen Erdreich conſervbiret 
werden koͤnne, gegruͤndet ſey? Die aus dem ſchwereſten 


lettigen Erdreiche ausgegrabenen Stoͤcke dieſer Lucerne 
aber hatten Wurzeln, die eines Fingers dick und über I €. 


: = kang tvaren, und ehe noch einiges Gras oder Blumen im 
Garten fi zeigten, wuchs :biefe Lucerne noch fchöner und _ 


aͤrker, als im vorigen Jahre, bergeftalt, daß ich die Hälfs 


te deflelben, den Sommer hindurch, 5 Mahl abhauen la 


fen, nachbem es jedes Mahl über 4 €. hoch getvachfen 


war, und.berjenige Theil, den ich su Samen aufbehalten 
wollte, davon ließ ich due Hälfte ein Mahl, ungefaͤhr d. 


12 Man, abgrafen, und dann su Samen wachſen, die an⸗ 
dere Hälfte aber maͤhete ich vorher und big d, 12 Jul. noch 
das zweyte Mahl, alsdenn es auch zur Blüthe und Gas 
men wachen ſollte. Ich kann aber verfichern, daß ichwon 


dieſem iin, welcher zwey Mahl abgemähet tvar, mehr 
fchern Samen, als non dem erften‘, den ich nur x, 
„Mahl abgrafen laffen, gehabt habe, weil diefer zu fett ges 


wachſen war, und fichgeleget auch etwas gefaulet hatte. 


+ „Weil der Same nicht zu gleicher‘ Zeit reif worden, 


ließ ich den reifften don Zeit zu Zeit abpfluͤcken, unb im 
Sept, den Reſt abbauen, abtrocknen, und in Gebuͤnden 


noch etliche Wochen an einem bebeckten Drt gegen die Mit . 


tags: Sonne ftellen, aldbann folchen, da er genugſam fros 


cken geworden, verwahren und im Winter ausbrefchem. . 

. „Ich kann nicht vergeffen, noch anzufügen, daß ich 
nach abgenommenem Samen une aber naͤhetem ftarken 
‚mapige 


Klee, noch gegen Ende des Dirt. eine Frucht davon 
genommen und abgehauen habe, daß ich alfo auch bed er⸗ 
Itenem Samen folchen: refp. 3 und 4 Mahl genugt 


®. ’ " 
„Die dritte Brobe war ganz von ungefähr und ohne ſon⸗ 
berbare Mühe; denn als ber Gärtner von dem Lucernes 
Samen etwas übrig hatte, welchen er nach vorſtehesder 


zweyten Probe in ben Garten: Gang in ben lettigen Buben 
dzeſaet Harte, fo nahm ich ſolchen und firente ihn auf ein,. 
viele Jahre verwilbertes und vor etlichen Tagen vom alten 


Graſe und Quecken etwas gereinigted Biimmen » Beet, vhn 


daß es ber Gärtner gemierfet, und alfo auch, ohne da 


berfelbe-den geſaͤeten Ktee einrechen und mit Erde bedecken 
gen, 


\ 
1 


a - Si — 


gen, dieſen Samen In ben Erdboden eingeſpſhlet ud ein 
Zebruͤckt haben mag. Dieſe Lucerne iſt nun fo guet; tote bi 


in der zweyten Probe befchriebene,. aufgegangen, "hat 3 


und 4 Mahl im erſten: Jahre, und bie 5 Mahl in vorigen 


Jahre abgentähet werben können, und dennoch bie Dakey 
geſtandenen Tulipanenund andere Blumen⸗Zwiebeln wicht 


ganz verbämpfes,‘ aber auch wenig ander Grad neben und 
greitchen ihren Stücten aufwachſen laffenz und da ber Be⸗ 


den auf diefer Blumen « Nabatte beifer, und - wenigſters 


wicht fo gan ſchwer naß und lettig ifl, als bafelbft, wo ic 
bie erſte und zweyto Probe- gemacht habe, überdem bie au 


. die Blumen s Rabatte geſtreute Lucerne niemahls eimige 


Mittags-⸗Hitze won ber Sonne empfunden, und cher ax 


einem dumpfigen Orte geſtanden, weil bad gegen Wirt 
vorſtehende Wohnhaus faſt alle Sonnen » Steahfen abge 


. wendet, anbey aber auch bie auf diefer Rabatte befindls 


chen Franz⸗ Bäume ber Lucerne etmas mehr Schatten ge 


| 8 die Morgen⸗ und Abend⸗Sonne gehalten, Daß es ders 


ſelben niemahls an Feuchtigkeit gemangelt, fo iſt daeſt, oh⸗ 
me alle Muͤhe und er benhit gefreugge Lacerae 


faft ftärfer, als bie in der zweyten Probe, gewachſen, um 
iſt wenigſtens um ı bis 2 2. jedesmahl bey der Abmaͤhnnz 


laͤnger gewefen; die Wurzeln davon find auch bis 13 5. 


tief gegangen, und find viele davon fehon im erſten SIchn 
- ine farten- Fingers und Daumers flark geworden, - be 
onders biejonigen, bie ich. wahe an beu Franz ⸗Baͤumen, 

m Diefen nicht die Kräfte bed Wachsthums zu entziehen, 





Im rien jahre und auch dieſes Fruͤhjahr babe muͤſſen laſ 
fen heraus uehnien, anffer weichen, allem Vermuthhen un 


dem Augenſchein mach, auch in Diefem zen Jahre vech 


2 =, . 
[, . 


fein Stock verloren gegangen, . _  . :.-. 

„Ich muß noch anfügen, daß ich biefe ausgegraßeme 
und ausgezogene Lucerne⸗Stoͤcke, nachdem ich ziemlich ein 
Dristheil deu langen Wurzeln abgefchnitten, wieder Ders 
pflanzt habe, welche zu meinem Vergnügen wieder ausge⸗ 
wachfen und feine davon verberben find. - BE 

„Es fosgt hieraus, daß die Lucerne x. zwar auf einem 
mis Sande und andern Erbveiche melisten Boben ziemlich 
und beffer, als andere Klee» Arten, wächk, auf einem gar 


ſchlechten und leichten Sande aber feinem Herrn Sehr 


Schlechtes Vergnügen und Nutzen geben werde. „2. Daß 
ſeiche in einens fenchten und ſchweren Boden gau — 


— — — — — — — — — — — 
⸗ 


“a. 0 


x 


Ales. 663 
und weit Beffer, als in einem ſaudigen oder melitten Mit⸗ 
tel⸗Erdreiche fortwaͤchſt, und daß derſelben Wurzeln kei⸗ 


nrsweges durch die Naͤſſe verzehret ober verdorben wer⸗ 
den. 3. Daß die 'etwas dicke Saat deſſelben beſſer eins 


ſchlaͤgt, als die in erwaͤhnter Nachricht qngerathene allzu 


duͤnne Ausſaat, wodurch die zu weit aus einander kommen⸗ 


den Stöde, dem dazwiſchen wachfenden Quecken⸗Graſe 


nicht genugſam twieberftehen können, daher ich folche noch 


..einmahl fo dick zu fden anrathe. 4 Daß derfelben auch, - 


wie die britte Probe geist, der ſchattige Boden, noch die 
ermangelnde Mittags» Sonne, nichts ſchadet, fondern ders 
ſelben viefmehr deſto flärfern Trieb verſtattet; und daß 5. 


es alfa gar nicht ſchaͤdlich, unter die Lucerne etwas Wicken⸗ 


Gemenge, auch Erbſen oder Gerſte ꝛc. zu ſaͤen, welthe 


- aber nach 4 bis 5 Wochen zum Futter abgehauen werben 


muͤßte, weil folches ber zarten Lucerne- Pflanze bie allzu 
ſtarke Sonnens Hige abwendst, und ihr ben anfänglich 


ſehr nöthigen Schatten ertheit. 


„Indeſſen hat Ber Verfaſſer dieſer Nachricht von der 


"-ucerne ju wenig gefagt, daß ſoiche im erfien Jahre nur 
. 1 Mähl abgemäher und 1 Mahl -abgefüttere werden fönne, 


auch daß folche im ten Jahre unr zwey Mahl, abgemähet 
und abgehütet würde nn Ich habe folche, gebachter Mas 


‘gen, im erften Sabre 3-bi8 4, und im swenfen Sabre s . 
—5 —— are abl Her Tofe Ne Aa — 


anen laſſen, und ihr Wachsthum 


‚. bat big in den färenen erbſt, und bis der volle Froſt eins 
t 


- die in der erffen 


und Beohacht. ©. 174, ſoq. 


etreten iſt, nic achge affen, fo daß ich folche noch ganz 
fode um Jahre hätte idnnen abhüten Jaffen, wenn es nicht 
in meinem Kuͤchen⸗Garten nemefen wäre. Wie denn apch 
| | vobe Geichriebene Lucerne wirklich "im 
foäteften Herdft ohne Schaden von Pferden, Rind⸗ und, 
Schrgeinesieh abgefrefiin worden, welche die Unachtfams ' 
feit des Geſindes in den Gras⸗Garten eingelaffen hatte.“ 


Ju der Schweiß, bat Tſchiffeli Lucerne in die 
Stoppeln zu fden, auch zu verfeßen, und in magerm 


Lande opne Miſt zu giehen, yerfuche, Er etzaͤhlt ſei⸗ 
ne Verfiche im ı Gt. des 4 Jahrg. 1763, der dijrch 


4 


die $Pon. Geſellſch. zu Bern gefammelten Abbapdl, _ 


Ei | „Lucerne 










Lucerne in die Seopreln gefdet. Es gleubt 
- jebermang,;. und ich habe es bisher ſelbſt geglaubt, ed 
fordere die. Lucerne einen von langer Zeit ber, md 
größtem Fleiß sugerüfteten fcharf und fr:fch geduͤngten 
den, Dao ich aber je länger je mehr.mich, augewoͤhne, 
." Banbbmı Sachen‘ wenig für richtig anzunehmen, als 
ich felbft erfahren, oder von andern glaubwuͤrdigen 
nen mit erfotberlicher Achtfamfeit verſucht worden if 
babe ich Diefen Samer folgende Proben — J 
„Ein Acer don ungefähr anderthalb Jucharten, 
welchem ich wußte, daß er an fich ſelbſt gut, tmeber zn 
he, noch zu leicht, auch ferndrigen Jahrs wohl bea je 
und nad) Lanbesart reichlich gedünget worben war, 
dies Jahr unvergleichlich fehdnen, und von. allem Uafran 
. faft völlig befreyten Weiten. Ale dieſe Umßaͤnde brafin 
.. mich auf den Gedanken, zu verſuchen, ob nicht ini 
. Stoppeln dieſes MeigenaYcers Lucerne mit Vortheilge 
fäet werben fönnte. Und was mich noch mehr. ba 
ifchte, war dieſes, daß, wie ich mußte, ber Boden het 
—— erglens auf 5 Schuh tief aus gleicher Suth 
e nde, | 
: „Sobald demnach die Garben ab dem Acker gebrahl 
worden waren, ließ ich denſelben mit moͤglichſt ſchmahl 
Furchen, fo tief bie Pflugfchar nur reichen mochte, 1® 
" adern, das wenige Unfraut ſammt den Stoppeln fay 
‘" fältig auffefen und abtragen, ale gröbern Erb: Kliit 
-  Stüde zerſchlagen, und fodann mit einer ſchweren eijem® 
Ege diefen Boden augebnen, und in Ordnung bringe 
ierauf rourden, d. 11 Aug., 24 B. Pucerne: Samen q 
Hiller Witterung von Hand außgefäet, und mit einer RX 
u jarten Ege hinlänglich in die Erde gebracht; eine Arie 
deren glüdlicher Erfolg durch einen, a Tage bernadn® 
gefallenen fruchtbaren Regen ungemein begin 
Wworden. on . 
zNam gegenwaͤrtig, da feit der Ausſaat kaum eine 
‚ mehr ald 9 Wochen verflaffen, ſteht bie junge Lucerne IP 
.. nahe aller Orten faſt Schuh hoch in gleicher erforbeb 
cher Dichigeit, und, nach der Ausfage aller Kenner DER! 
Bra8-Art, die ſie geſehen haben, fü ſchoͤn, als man R 
- Immer wuͤnſchen fönnte. Demmoch getrane‘ ich mir Mill 
—3 — Heroͤſt abzumaͤhen. Zu-igrer Stärkung helft M 





beffer, fie durch den Winter zufammen faulen zu * 





- — — — — — — — — — 
’ 


er "©; | 655 
inzwifchen aber bis auf das Fruͤhfahr, ehtweder mit altem 

® a oder langem Mift, hinlänglich zu bededten ; - 
da denn dad Fünftige Jahr. das weitere zeigen wird. - 


„Gb fich Lucerne und holldudifcher Klee verfegen 
Leffe. 34 babe im vermwichenen May einen Verſuch ges 
macht, ob dieſes fich Chun laſſe. Don jeder Urt habe ich 


: ungefähr soo Pflanzen, bie im ferndrigen Srühjahre werdet 


worden, ausgraben, die Wurzeln fogleich reinigen, und fo- 
wohf als bas Kraut verflugen, nachwärts.die Pflauzen 
ins frifche Waſſer werfen, und alfobald in gleich guten, 
doch nur fehlecht umgegrabenen. Grund ‚verfeen, auch Dies 


ſelben, gu Abhaltung der Hige, auf etwa 14 Tage mit 
Sttoh leicht bedecken en ‚ Bon Diefen 1000 — 
| find fäumerlich 4 zurück geblieben. Saft alle; fon 


ich 
e Lucerne, find diefen Sommer über. in anfehnliche Stoͤ⸗ 


die ertwachfen; und werden allen Anfcheine nach noch weis . 


ter zunehmen. Sollte es möglich fenn, bie Koften dieſes 


Verpfianzens, das im Anfang etwas langfans hesgeht, zu 
... verringern, und es 5. E. nur dahin zu b 
Weibsbild des, Tage 2000 Stoͤcke verfegen fönnte, Y 


ringen, bafi ein 
glaube ich, aus meiner fleinen Erfahrung, dieſes Verfa 


x. Pa fehr seripeilpaft Meine Meinung wäre, fie ſolchen⸗ 


8 in Reihen: von ber Entfernung einer Schuh> Breite 


zwiſchen ben Reihen, und 6 3. zwifchen ben Pflanzen, zu 


genen. Sich vermuthe, daß auf diefe. Weife eine Juchart 
faſt 2 Mahl: fo viel, ais nach der gemeinen Art, abtragen 
wuͤrde; ohne zu rechten, daß alſo ein Eucernes Acker fchon 
im aten jahre zu völligen Abtrage gelangen, und zugleich 


ale gegründete Hoffnung einer weit Tängern Dauer geben - 
: würde, .- - | 


„Verſuch, die Lucerno in magerm Lande ohne Miſt 
zu 3ieher. Zur Probe habe ich ungefähr ben dritten Theil 
riner Yuchart in einer abgenugten mage Wiefe mit dem 
Schaͤl⸗Pfiuge fchälen, die halb duͤrren Rafı 


en ee kleinen 


Oefen von 'etwa 2 Sch. im Durchfchnitte auf einander fes- 


Ä gr und vermittelt etwas wenigen Holzes, und ein Par 


den Torfs, in jedem Haufen Feuer anſtecken, hierauf 


‘ folche® zudecken, und auf biefe Weife den Rafen gleichfam 


braten ge röften laffen. Ich fage: braten; denn nad) 
meinen 


roth gebrannt wird. Den geroͤſteten Raſen 
| u Tt5 mE lief 


\ 
J 


egriffen iſt unſerer faft durchgängig eiſenhaltigen 
Erde nichts —X als wenn ſolche bey den ſo genannten 


un am. mn. m. 


BE Me 


. 
— 


beften Art if, und einen en geroifien getten» Sand zum Eirynt 


ließ ich hierauf mögliche gleich auf dem kaude vertbeikn 


und foldyes mit ber Schaufel eines guten Stiched tief um 


graben, bierauf verehnen, ben Lucene Samen daruͤbe 


-  augsfäen und unteregen. 


„Obgleich nun dieſer Boden bey weitem nicht von be 


cerne biefen Sommer recht gu 
das Feuer mit feinen 
vertilgte Unfeaus bat ihre aft gar fein fa efügt, “de 





fabren kann alfo an Orten, wo man E 
hat, freplich feinen Nugen haben. zu aber die — 


langſam von ſtatten geht, und Daher koſtbarer iſt, als de, 
. man des Brennens nicht noͤthig hat, fo wo lite ich A 


nody zus. Jeit um fo weniger anrathen, a 


. nicht. weiß, ob dieſe anfcheinende stückliche be im 
J folge ſich gleich gut erzeigen werde.“ ve 


Zu Winſen an der Luhe, hat ein gewiffer T. ins 


J. 1764, Verſuche mit dem Ray⸗Graſe und Lucer⸗ 


— 


ner⸗Klee angeſtellt, welche ich aus der ı Samml. der 


brſch. lüneb, Landwirtbfehaftegefellfeh. Nachrich⸗ 
ten 2. Zelle, 1769, 8. S. 39, fgg. bier anführe;: 


babe, ziemlich im Großen, Befammigen von 


Rap: Gras und icerner- ⸗ Ries vorgerichtet, und * 


nach ſolchen Vorſchriften, 2 mir die leichteſten und 


nactuͤrlichſten geſchienen; indem meine Abſicht mit. dem Ans 


bau dieſer Futter⸗Kraͤuter aber allein auf bie Heides Bes 


' genden feine Beziehungen hat, für nothwendig ge 


azu den fehlechteften Boden zu mäplen, den in dieſer Ge⸗ 


gend finden E Finnen, 
€ naͤhmlich dazu nie angebautes Sand mid eo 


„ 


men, — bloß durch a oc ern It 


Dünger folched zu meinem En zubereiten ——* in 
‚der feſten Ueberzeugung, daß wenn mein Verſuch bier ges 
linget, man wegen bed Erfolgs in allen moͤglichen Heides 
Segenben des luͤneburgiſchen Landes obnd bleiben 


fönne, im S ge all nur einiger Fleiß ben der Beftellung, unb 


‚bie nöchige chonung angemwenbet und beob nes 
„Der Erfolg if nicht unser meiner 


fen; benn vemünftiger Weiſe konnte und burftedch. nie | 
hicht vorfichen, daß of rohem Lande, welches nur een EN | 


ö— — — — — — — — — 





— 


J——— ‚Erde; hernach aber 


.. — — — — 
— 





8 — —— en ege noch daran wenden 
Zu im Pr meinem 


— 


groben gethen Sand, 
Theil kagen von Ort⸗ Erde hatte, und mit wels N 
‚chem der Duͤnger im fa asre nicht gehörig vermis | | 


ſchen konnte, der Wuchs befrächtlich feyn wuͤrde. Indeß 


fen habe ich bie Zufriedenheit, daß der s cafe bi fo (oje ir 5 


Li auch F ‚größten Theils vom Map 


bee Lucerner⸗ Klee friſche und tiefe ne ge⸗ 


n en ba folglich ich mir die gegründete. Hoffnung mas 
—— De Tree inf 


— dieſem Verfuch habe —* auch. mit 
88 Graſe und Lucerner + Klee Beſamungen anf guten 
Seeſt ⸗· Lande machen laſſen, bie recht nach Wunſche 


gelun⸗ 
* nd, Um die Mitte des May⸗Monathes ließ 8 ein 
Sa 


uͤck vg etwa x Himbtſaat Rocken⸗ Einfall wit Lucerner 
men beſaͤen, der mir 3 gute Yemben gegeben, wovon 


wuan un erften abre r aufrieden ſeyn fang. 


1 ſuch mit dem aſe iſt aber durch —— — 
: du ke Nerhanp gu Anelingboufen, 8 duch m jungen. 
fand 10 B. Samen ge 


I gide⸗Gegenden vieler Orten 
ir * — Ro! ara 


ehen. Gr hat 
ur t- De Baden, ben —AãAE une sn 


Leim = unb © and⸗ Erbe, ‚der 


we t Dauer geriet 
sat —— hat YA die n die —* erwe 


ee 


he zu machen. Einige unter ihnen, weile, den 
u 3 des Lucerner⸗Klees bey mir gefehen, haben 
* aefordert, und ich, verſchaffe ihren ſolchen 


be im ahgewichenen Sommer den V 
ber "Sale — 6 ar en Re ak Brdie F 


ie Eu 


+ 


.. Br 


J 


7 


J 


* 
x 
f B | 
. . 


Aus gZeu⸗ machie . 0 B. mie d. 4 De 


‘ 1767, folgende Nachricht von dem Anbaue der Luce 
. ne, in der 6ten GSamml. gedachten Werkes, (Zell 
. 1768.) S. 6934 fgg. bekannt. | 


- „Unter andern Berfuchen bey meiner fleinen Landwirth 


J ſchaf habe ich auch mein Augenmetk auf den Anban de 


iblsher dem Landmanne angeprieſenen Futter ⸗Kraͤntet 


PL 


"nd unter Diefen ber vorzüglich gerühmten Eucenrie, gerich 
: get gehabt, und ich: mache mir ein deſto größeres Vergns 
gen, ſolchen bekannt zu machen, je glädli 


icher bls jegt de 
Erfolg davon gewefen. BE 
‚Ic wählte dazu ein umyduntes Stuͤck Gartens Pant, 


Wwelches aus’ Leim und etwa fchiuarser Erde 


"nich, teil ich dieſes dazu beſonders nüglich hielt, ſonden 


allemahl vereitelt fehen mäffen. . 


ur weil ich leider dergleichen Berfuche auf meine bin und wis 


der zerſtreuete Feldſtuͤcke durch die Ge eg Bei 
‚lie , 


Br viele Jahre durch zum Wiefenplag gebrauchet, jedoch zur 
«wenig und Khlechres Gras —8* gebracht itbe, im 


Da 44 


ve 


gaͤhre 1705; 3 suß tief umrejolen, wodurch auch ber 
: ed; den Anger voͤllig zu erſticken, und das-Linfraut zs 


gerttigen, erreichet wurde, In der einen Hälfte ie id 
ohne weitere Dingung Kartoffeln feben, und? die auben 
mit etwas Pferbe "Dünger umgraben, und mit Weiß⸗Kohl 
-Bepflanzen, won weichen: beyben ich -nachgehende veffgkice 
Aernden erhielt, Ba f 

„Am Heröft, nachdem ber Boben leer war, ließ ſch den⸗ 


gelben: tief ampflügen; ſowohl um bie Erde locker zu erhal⸗ 
8 ae biefelbe Di von allem ne u reinigen, 
J genden Fruͤhjahre 1766, zu Anfange de& Aprild, 
. Tief ieh) diefen-gunzen.Plag, welcher dem Hugerifthein ned 


ungefähr 4 Morgen ausmarhen dürfte, mit gutem Dünger 


belegen, und nachdem derſelbe 1%. tief untergepflüget, 


ſoiche mit der Ege fleißig Beziehen, Einige Tage nachher, 
und var d. 7 Apr., ließ ich abermahls den Pflug, jedoch 


nur ganz feicht, barüber gehen, und ſofort in die friſchen 


hen 5 tb.-Lucernes&amen bünn einftreuen, mb das 
e trockne 


Land nachher :fo zart, wie möglich, egen. 
- Witterung ): welche deunabe „diefen ganzen Monath -mit 


Kälte und rauhen Winden anhielt, ließ den Samen über 
14 Tage’ in der Erde flille liegen, bis ein Darauf folgen 


\ 


- — — —— — 
. 


/ \ 


der waͤrmer und fanfter Regen derifelben mit fülcher Pets 
- terfeit hervor trieb, daß mein ganjer Acker ſchon im An⸗ 
fange des May⸗Monathes mit unzähligen Pflanzen bezo⸗ 
gen war. In der Mitte dieſes Monaths, da dieſelbe ei⸗ 

nen Finger lang aufgewachſen, ließ ich das zugleich aufge⸗ 
keimte Unkraut ſorgfaͤltig ausgaͤten, und in der Mitte des 
en da meine Pflanzen fich über 1 Schuh hoch zeigten, 
ließ ich folche, jedoch nach und nach, abmähen, und dem. 
Viehe gruͤn vorwerfen. Die mit warmen Regen und Sons : 


... 


nenſchein abwechfelnde Witterung trieb dieſelben in kurzer 


Zeit wieder fort, fo daß ſie in der Mitte des Aug. beynahe 
2 Ed. hohe Stängel hatte, und ſich fo gar ihre Blumen 
“ zu zeigen anfingen, da ich Banır felbige zum zweyten Mahl, - 
wie vorfin, abbauen und grün verfüttern ließ, Wie füls: 
ches gefchahen, ließ ich dag fich ziemlich Häufig angefunbe, 
"ne Unfrant abermahl ausziehen, und am Ende des Sept. 


"fing ich meine dritte Aernde an, die beynahe- eben fo nügs 


lich, wie die zweyte, war. Die daranf einfallende Trock⸗ 
niß aber benahm den Pflanzen den feruern Wachsſsthum, 
und ließ auch dem Unkraute nicht zu, weiter hervor zu feis 
men. - In der Mitte bes Nov, ließ ich den Acker mit lan⸗ 
gem Dünger belegen, und folchergeftalt den Winter buch . 
. ruhen. Sn folgenden Fruͤhjahre aber, ungefähr in der 
Mitte des Märzes lieg ich ſolchen wieder herunter bringen, 
und dag Land mit der Ege überziehen, da fich die Pflanzen. 
- bereitd unter ber warmen Decke hervor gethan hatten. 
Die rauhe und duͤrre Witterung, welche in dieſem Sräh>  - 
Pr aufferordentlich fortdauerte, hielt gleichwohl den - 
ernern Wachsthum der Lucerne lange Zeit zurück, In⸗ 
beffen war ich doch fo glücklich, je Anfange des Mayes 
meine erſte⸗Aernde anzufangen, welche weit ergiebiger war, 
wie die vorhergehenden, da die Pflanzen theild mehrere, 
"theil3 ſtaͤrkere, auch theild höhere Schoffen getrieben hats 
“ten. Ich fuhr damit von 6 Wochen su 6 Wochen fort, fo 
- daß ich in der Mitte ded Sept. 5 gute Aernden gewonnen 
hatte, und vielleicht noch die 6te erhalten haben würde, 
. wenn nicht Die abermahl.eingefallene Trockniß meine Ho 
ung betrogen hätte. J I 
„VBehy allen diefen von dem. Anbaue ber Lucerne gehabs 
ten Nutzen, und meiner barauf gewandten Sorgfalt, barf 
ich gleidywohl ein Verfehen nicht verfchtweigen, ‚welches mi 
daruntersbegangen, daß ich in dieſem zweyten Jabre au 
0 ' 4 


ww 


= 
\ J 
\ * 
| ‘ 
. 
) 


die Ausrottung des Unkrauta n nicht Bedacht denomikten, 
| : und. — —— babe, da daß hin und wieder, wo baf 
0 — haͤufigſten ee er zum 
I, heil erfticket, —* ch nicht " reichlich ausbr eiten 
—3 wie nft in 


Wr a j —* Ua 


arf. beegen, ‚auch 
—* mit 3 * berg und die efiva ausge⸗ 
; er bleibenden pn anzen nit andern ers 


N egemwärtig ruhet meine Lucerne unbe einer warmen 
je von Pferdes Dünger, welche ich vor ungefähr 14 Tas 
gen daräber legen laſſen; 

Rech muß ich zur Ehte und Empfehlung der Lucerne 
x Anzeigen, wie ic) dieſelbe den ganzen Sommer durch zivey 
milchenden Kügen morgens und abends vortragen laffen; 
nu en Fa en meinte übrige. Küpe eben fo reichlich mit andere 
\ raͤſerehen verfo ıget toorden, jene zwey fich dennoch vers 

— 326 in ben der Dienge, als der Güte uud 

herdor gethan haben. Ueberdem 

eine * ⸗ en welche des Nachts mit ihrem 
| - Im auf die Weide gegangen, dey Taye die ganze-Mermdes 
. Zeit durch. bloß damit füttern laſſen, und dıefelbe hat mit 
Ineinen übrigen auf den Stall mit Hafer gefütterten Bfers 
ben gleich ftarfe Arbeit täglich — „iſſt dabey gleich 
| . Mnnter und, ben gleichen Kräften geblieben, hat - auch 
Ä Ä — Sälen die Much weit veichlücher, * vorhin, fliegen 





| Seht inftenctie fi nd auch folgende mir ver vurerge 
‚gemachte, und in der Zien Samml. der vrſchw. Kia 
| eb. Kandwirthſchaftsgeſellſch. Nachrichten, Zell, 
1769, 8. ©. 294, u» im 8 St Des nuͤtzl. Nacht. 
und Abh. das Er und Commergweſen bes 
treffend, v. J. 1767, Wien, gr. 8. G. 564, fo 
und in RL Sratje allgem. dcon. Magaz. TB 3 
S n. Sept. 1782, ©. 99, ſod . deſchriebem 





„Ne 


® 


u Klee. \ 671 


m Nie Arten der Futter⸗Kraͤuter wurden von mir mit 
‚Görgfalt in verfchiedene Arten bon Boden gefäet; ich fand 


. mich aber bey ben mehreſten, ing befondre aber ben der 
. ‚Espsscerte, in meiner Hoffnung betrogen. Bloß bie Vers 

fische mit rothem Klee, Rap» Brag und Lurerne, gaben 
. mir Muth, Tolche ind Größere zu machen. Diefe drey . 
ſchlugen im Grögern nah Wunſch ein, vornehmlich aber 


die Eucerne, daher ich auf die Anbauung, diefed Futter⸗ 
Krautes gie Mühe und Sorgfalt wendete, und det Erfolg’ 
bat folche.fo reichlich delohnt, daß ich den Anbau defielben 
zu empfehlen ic) verbunden Achte, um fo mehr, ba ber 
felbe den Boden über die Maßen vetbeffers, Indem er dutch 


. Hulfe feiner ſenkrecht in die Erde bis 3 5. und drüber eins 


bringenben Wurzel die Säfte zu feinem Machst aus 
der Tiefe hervor hohlet, die Oberflaͤche aber durch den Ab⸗ 
fall ber Blätter jährlich verbefert, und wenn. nach drey 


Jahren das Feld aufgeriffen wird, durch bie flarfen viel⸗ 
. fproffigen Köpfe oder Kronen über, die Maßen duͤnget, 


, auch durch bie in Faͤulung übergehende ftarfe Wutzeln ‚der 


Grund in einer Tiefe von 2 bis 3, und zuweilen mehr Fuß 
auflockert, und dadurch bie zur Vegetation ber Pflangen | 


D . 


 Aöthige Gaͤhrung gibt, 


9) Auf flarten Kley⸗ Betten und Leim =.Boben 


\ treibt diefe Pflanze das erſte Fahr vortrefflich, nimmt aber 


in folgenden ab, und wird dünn, weil viele Pflanzen aus⸗ 


geben, vornehinlich wenn naſſe Wittefung den Winter 


- 


uch einfällt, b) Alle gemifchte Boden, worin obige drey 
rten enttweber zum Theil, oder zuſammen ben größten 
heil ausmachen, find zwar etwas beffer, haben inzwi⸗ 
Ken ac bem erften Jahre feine beſſere Aernden gegeben, 
Die Pflanze hat nie recht gefproffet, die Schüffe find ſtaͤr⸗ 


. Ser, aber nicht lang geivorben., ©) Ein mittlerer Erbboden, 
—18. tief, unter welchen fich Fetten befindet, gab das zwey⸗ 


. te Jahr wenig, das dritte faſt gar nichts. A) Ein tiefer 


Erdgrund trieb das erfie Jahr mäßig muntere Pflanzen, 


. und ı bis 15 8. lange Wurzeln, oben 5, .6 big 7 Sproß 


fen nach dem erften Abmähen. Im zweyten Jahre vers - 


vielfaͤltigten ſich ſolche zu 20 bis 30 Schöflingen, konnten 


Mahl gemäbet werben, und bie Krone war jedes Mahl 
icker. Das zte Jahr gab diefer Grund eine viermahlige 
Abnutzung, und die mehreften Kronen hatten: so,. viele 


‚aber mehrere Haller e) Eben ein folcher, aber wen 


672 Er 795 


2 - “ 


"unter e. bezeichneten merken. 
. Sand und weniger Erbe beftehende Grund, brachte 


32 . = 
. 


0: 


v 


chem Theile mit Sand gemiſchter tiefer Boden, that 
eben daſſelbe. f) Ein Boden, ber größten Theils * 
Sand, und ungefähr 4 Erde und andern Beftand = Thei 
len zuſammen gefegt war, ließ wenig Unterfchied von dem 
Der faſt aus laute 

fähr die Hälfte des unter b. angeführten Bodend. b) € 
aus Grand und Sand befiehender Acer aber gab eine dir 
SMiühe nicht belohnende Ausbeute. 

Das zu Lucerne beffimmte Stüd Landes wird, fale 
es mit Raſen bewachfen if, um Johannis, falls es aber 


‚ bereit trägt, gleich nach der Nernde, mit dem gewoͤhnli⸗ 


chen Pflüge flach umgepflüget, und Burche an ei 
ftürzet ; vor dem Winter mwenigffeng 10 3. tief wieber ah 


geriſſen und umgetvandf, und zwar Furche an Furche Go 


und fo bleibt der Acker den Winter über liegen. Go 


“ die Witterung ed erlaubt, wird der Acker mit einer großen 


Ege, die fußlange Zinfen hat, 1 Mahl in der Länge nad 


wen Mahl in der Quere zerriffen, und darauf mit ber 


gewöhnlichen Ege in ber. Runde geeget; ferner mit guten 


wohl verfaulten Mifte geduͤnget, welcher gleich barauf tief 
untergepflüget toird. Nach diefer Arbeit läffet man ben 
- Acer. alfo 14 Tage liegen, ehe man denfelben befäet. 


- 


Alsdann uͤberzieht man folhen, vorerwähnter Maßen, 
mit der großen und Fleinen Ege; pflüget ben Acker bei 
Tages vorher, ehe man ihn befden will, fur; und gut ab, 
eget ihn eben, und fireuet alddann den Lucerne > Samen 
ordentlich aus, überfähtt den befäeten Acker der 


. nad im Trabe, mit umgewandten und mit Dornen Du 
flochtenen Egen. 


„Was den Samen betrifft, fo muß berfelbe reif und 


fchön, und nicht Älter ald ı Jahr, ſeyn. Derjenige, weis 


cher zu ber Zeit gefäet worden wenn die Eichen Rupe 


. ‚getoinnen, hat den Vorzug vor dem, ber früher und 


"ter gefdet worden, erhalten. Kine zwölfftundige Eins 


tweichung in weichem Waſſer hat jederzeit Nutzen gefchafs 
fet, die fünftlichen Brühen aber haben mehrentheild ges 


fchadet. Ben. gar trockner Saatzeit hat das Ueberwalzen 
. . mit 


c*) In mandym Ländern bebient.man fich bau eines andern Hu 
7.908. den man ben Hafen: Pflug neunet. | 


- 





| \ B — wa 3 
. —— 55 treißt Die cerne ſehr fri 
a Hr 555 —* 

[ —— 
Es Man — ae & en 


g über verfüttert. Ce iR Micht alsder. 
ö ande Kies; bach iſt es Su. 5 fe Mich Hs, de mit 





. in die Raufen gegeben . 
il mit einem am an el ii —** 
Werbe, Dem —— — it fie auf gleiche Art er 


Mahl im Tage, —— — 
——— fo 
be ich fo, 3 — * 





ni 
Ft 
HH 
Be 
Reit 
z 
Sn 
Wi 
Hi 


Pe —— ber Zee ak t En | 
Eu m m ein merfiches 18 a a Re 


re Si b gutem Strohẽ 
„Meine te V 
—— — 
u rn Darauf an, ae noch etwas Ges 
im 





> On 2 oki air gm | 
15 I c 


—* —— BT 


. ’ 





——— 


67 Mu. | 


% 
.. 


- ge Deccche, eines zu Winters Koen, eines zu. Somue 
Getrride, mb drey zu Lucerne. Une bieft entworfene En 





Konpeiten dem Narbe Es 
Feldern Re Fon en tun ra len er 








bald in Ordnung zu Bringen, :ließ,ich um Zub Be de 
das erſte aber 


gehe ſtuͤrgen, und das vierte um 


—*ã une ode Sat, ſo tief, is immer möge 
r 

F ner en pen räbiahe 1758, ſo balb es bie Witte 

35 Er jetrefen) anheben — 

‚ ut e 

v Weile RA und den Dünger wieder fogleich tief aumfer 


. Bringen; darauf am Ende des Apr. wieder, wie oben gefy 


.worben, 13 ze darauf zur Saar pfkigen und befamger 
- Das vierte ließ ich bearbeiten, wie bie getedßuliche Draft, 
‚mie viermahligem Pilägen, und beſaͤte ſalches tm Herbie 


mi Nocken. 


| wit * Kanten — wie mit dem vierten im 


„ARE beru abeytea verfuht ich, wie mit Dein erin 








— darauf folgenden 1759ſten J. ** tes 
‚ dritte e be iten gleichewie bad erſte und zweyte; das feh 
„se aber wie das viert und fünfte in den vorher gebenda 


ben. ab gedenberem: Kulm von dem: vierren (Seid 


| ließ ich den der ftürgen, und das Srüßjahe darauf feier, 


| — Beinamen u ma be ai Ente cine Zabel 
— —— chen, habe ich e 


| Im 
„gelben 0, wie in den folgenden Jahren binlinglites 


- War verbeffert worden, war 178 über miein Verdo 


zur Gerſte zubereiten, und mit. Gerſte 







= hatte 3 Selber mit Sucaewe,: 
mmer s Korn, uebſt dee Brache, nebenher —— 
Bei, weiches 3 Yahe Eaverne gt 

das aber, fo Gerſte garagen, u wie —— — * 
beitet und get, "and wieder mit Lucerne 











— 1 61, harte ich von den drey kucem 


fle 12 Pferde, und fo: viele ſtacke 
"Den, Das Getreide aber (Bar Moe wir gersähnft 
Kocken Mernde von dem erften Selbe, fo durch bie 


q 
;e. « - 





Diefer Berfuch, wolchen ich u 
erften anführe, sondern alle 
Großen, om 


67 


ächte Korn. Nicht nur * 


* 
- 
| 
Y y 
. 
J = 
- 
“ 
v 
2 u . . E07 
'y 
r - 
. 
® 
. D 
> 
®. 
7 
‘ 
e- 
- 
” 
u. - FR 
. . 
no - -. 
DL 2 
[7 
[ 
.“ 
» 
r 
.. . “ 
. h) 
L2 


Hai... 


— * 


cige befbätigen: biefed: im 


. . . 
. ‘ ’ 21 
6 tt ae ee 1 + 


we. Yu 


er 
Benfpieh, als meinen 


“- ven " * 
8 
A 
. 
« 
- . . 
— a 
* 
u — * 
⸗ u 
ro . 
4 4‘ 
[} 
D 
- t 
J 
! 
P} 
v 
’ \ 
— .— —88 
*. 
“ [3 
\ 
% 
s 
. 
-. 
« 
® 
“ —* 
— r 
, ⸗ a 
oe: 
an 
wm- GE: - 4 
” 
- » 
. a « 
—7— 


2 
® > ! 
= En nn —— 


Tabeile, 


di bie ke fee zum Lucern⸗ und Kornbau beftimmten Selber am leichteften mit 
| Orduung im Gange gebracht worden, und wie fie auf einander folgen, 
— und die Producte abwechſeln, 

| Beer — A— 


ſſucce — 






1762 | 1763 _ 











a Fa Der ch True Eurer Qucerne | Bor: Teginter- 
c._| Drache, GSetreide.Getreid 

urn 8 Tinten Schar en Bugeene Euserue| Bor, | Winters 

er . .tförache. Getreide Setreibe] c. Brache. Getreide. 


BR 3, | DE: | Bors | Winters | GoMer- —— Bucerne | Bor 




















ſ Deeih. | Bor | Winters |Sorher- | Eucerwe Busen | Eucerne 
| Erache Getreide. — a. 
& 


5 z* — Beiden Bean Den Di Ze Da San 


race, GSetreide. Getreide a. b, c JBrache. 


„AR: 





SR: 4 

I —— Ans 2 

4 8 ei was (ale — En 
- 100 
J dr Nr echrret werden: —— 

—X vom 0602 abe Ruck ſeyn 

Das Rod eld iſt beſaͤet mit.g S 
gen 72 def Sc “ Saat 55* u Teiben — 





Ben «Selbe find Aa eingefallen * — 
—* —e rad ven 86. R | - 
gen. Biiben 75 Che, ana Our. 


etraͤgt 4 Rthlr. 
_ Die erſparte Weide fie ı 18 — un . nn! f 
un —— u EEE 





Die Arbeit nach tee kand.“ 
an. Bade‘ pr. Beide ge technet, Ka 


Beni. EEE - 
. . 2 —* 127 Rthlt. 18 
.. ——— n dem Penn ER 
FB Fred —— — —* 2360Rhlr· — Ger, 
u BIce A or erhie Bon gehe, 18 
Aruch in Aſtracan, in dem aflati — 
* en Reiches, wird Die —— 


eheuden Arts 
J —E— Carl a an pr eo —* Ball, 
. von Jun. 1781, im 3 SB. der neuen norbifche * 
traͤge 2c. (St. Petersb. und 8 1782, sr. 8.) | 
"396, fe zu erſehen if. Ä 


° Iyeil durch 
ee ei 

"ORT auf GER, ii yore cc — 
— —— my —3 LE 


ons 


⸗ 


faͤun 


— .. 
658 Mee. 


trocknen — ten. gut forkonnnen ſoll. 


Daffelbe 

un-CMixlicago fativa), b be 

n rer — fl, and den N bort 
8. Fi 


Deun obgleich biefes Kraut auch in ber dus 

—— wild waͤchſt, ‚jo wuͤrde doch der natürliche Vortach 
un Inte It. des Viehes aufs ganie Jahr bey weitem richt 
pi — ſeyn, da oͤhnedem kein anderer Heuſchlag von 
ande "Man hat daher durch Einſammlung und Birds 
ß. des wilden Samens dieſes Futter: Kraut feit um 
benklichen Jahren —E vermehrt, daß es igt, ncbk 


est und bewaͤſſert worden; und ber Same’ fl 


Ei gemeiniglich im — daß Yard 
8 naff ſchlecht weg NA und nich 
erſten Jahre wird dat anfwach⸗ 


ER 


. .  untergeeget werden. Im 


ſende Kraut nur ı Wahl, im zweyten —** 2 33 un 

— NER 5 6186 Mahl in einem Sommer abgemnäht. 

jeder Erndte bewaͤſſert man das ganze Lucern ⸗ Gelb 

von friſchem, und alle 2 bis 3 Jahre femme men auch fer 

* den Miſt darauf, amb- Dt —A— trochuen Sand oder 

Erben Muf-Toldhe Art fol ein ;folches Gelb; bis 30 Jahır 

ter tt benwhet — koͤnnen. m Eonme ge⸗ 

Kg en bie Lucern ihren nun Ar und abet 
= ng “eines andern Futters zu | 

„aber vermife 





: Gioben zine detrecknete Probe zu ihrer B * 
mich 'ewifier Maſien —* dee iß, © 





in 
bige 


l 


6 


bige web venthaila mit hen Suängelnauf ber. Grhe kriechend 

Ft Men aan ie babe; dahingegen der gebaute Lucern Kder 

Bedde, nad) allen Befchreibungen aufrecht wächk. Allein 

c..bie Bucharen behaupten, daß dieſer Unterfchied bloß porn 

e .. ber Eultur herrühre, und daß ber wildwachfende Lucern 

Auch bey ihnen mit Frischenden Stängeln angetroffen wer⸗ 

de. — Iſt dem glfo, und die hier wachfende Pflanze iſt 

der mirfliche Lucern, fo waͤre es leicht, dieſes nuͤgliche Ge⸗ 

.waͤchs quch bey uns um Aſtrachan zu bauen, da es hier 

- auf allerley Boden, ja fo geuauf den trockenen und false 

 igften Stellen, von der Natur erzeugt. wird. . Eine fi | 
‚Eultur mürbe auch hier von großen Nugen feun, da man 

.. Im ber Nähe ben größten Mangel an guten Weiden ‚hat, fons 

. berlidy alddann, wenn die Wolga alle Niedrigungen üßer- 

ſchwemmt, auf ben Anhöhen aber alle Kräuter von ber 
Sonitenhige verdorren“. nn 

. Sn der Anzeige von ber leipz. don; Sdoietaͤt, 

in der Mich. Meſſe 1783, ©; rı, f. finde ich fols 

‚ gende Nachricht des Amtmannes Wehner in Plauen, 

‚. vom Anbau der Lucerne und Esparcette in Der daſigen 

Dax © 177 | | 

22. Es ſind 8 Jahr, daß ich die hoͤchſte Eonceffion erfielt, 

die hinter dem Schloffe befindlichen Wälle in die vorgeleges 

nen Gräben zu flärgen. Als ſolches gefchehen, ließ-ich-ben 

denen Feldern gleich niedrig gemg ‚ weldyes go 

. Ellen lang,. und theild 6, theild 12 E. breit geivefen, und 

aus lehmigen und leberfelfigen Boden befteht, fortief als 

. möglich war, aufhaden, ihn, wie Garten⸗Land, mit eis 









* ‚fernen Reden, ohne Dünger, ‘zurecht machen, ſetzte xo E. 


.. weit. aus zinasder, fruchttragende Saͤume in die dazu ge⸗ 

- „achten großen-Bruben; dieſe wurden mit.guter Erbe wies 

u ber ausgefüllet, und die Bäume darein geſetzt; ſodann 

„. wurde ber ganze Pag mit Lucerne und etwas Darunter ges 

miengter Espatrette befäet, jedach die Bauın- Gruben damit 

verſchonet. Die Saat geſchahe gegen Bartholoniaͤi. Um 

WMariini AUeoß ich den ganzen Mag mit klarem Miſte übers 

fireuen, . Im Fruͤhjahre, medio Martii. wurde ber Miſt 

wieder Abgerechet; und ich hatte das Vergnügen, dieſes 
neue Kleeftäck fchon im erften Jahre beep Pi gu nuben. 

„Gegen Martini wurde wiederum klarer Miſt darauf ges 

ſtreuet, und felcher im Fruhjahre abgehärket. "Den 25 

ur ug Mart. 


Ss 


| u 60 | A ee. 

"Wert. des aten Jahres konnte ich — Esperc 
erſtere & big ab wicbe, 
und 0 hPa eben ber Ai Höhe, er Cop = 


7.7 nice länger, aldr @. hech,; wourde, Gokhergefünlt wird 


: alle Jahr verfahren, und s Monathe hinter einander, * 
2 i ö da ' a 
— 1 ee —*555* 


—E biefem e —** und 
wo er geflanden, auöguaben und auf! , foub ich 


die Wurzel Bingers Fk und 5 Een lang — bett. 
8 —E nee hat, 6 
babe ich £ dieſes ale Jahr zu Ende bed Ma iß, bed 


3 
= 
= 
5% 
3 
23 
5äg 


at wird gern um — ernommen, weil px der 
.. Beit das Gras bie Lucerne zu Abertsachfen, wie ſo lches ge⸗ 
meiniglich, wenn ſie im m Grählaber gef ieht, Statt 
ke meh mehr im & Stande if. beyde Seadten auste 
J uch kommt weder Lucerne noch EſSparcen 
1 Be Da fr, am ae Be 
| oden, au unn 
wie ein Teller groß. 8 
| In der Marf Brandenburg haben ſi h infonderkei 
.. tiven, Defonomen in dem Lucerne⸗Baue hervor gechem, 
und es find ihre Erfahrungen darüber in No. 97 dei 
neuen berl, Int, Bl. v. 21 Oct. 1793 befannt ge 
macht, ımd aus biefem auch in das 57 ©. des bus 
nov. Magaz. v en Jul. 1784, eingeruͤckt werben. 
Die erftern —* von dem Oberamtm. Simonetti p 
Boßen bey Frankfurth an der Oder, der die Lucerne 
inm Großen, mit einem glücklichen Erfolge baue, ach 
davon folgende Erfahrungen gefammelt hat. 
„Die Lucerne wiß einen guten Mittel s Boden ober 
Gerfi:Land haben; im leimigen oder etwas thouigen 
. Boden .tohchft fie am oadaläten, wenn da 


= Den, au gehörig ebg 
ab 


“sn pflegt. So bald num dag Land durch die Sonne 


/ 









w m ba qas Darts an ciaoſen. 


im Waſſer verfaulen. Schlechterdings aber iſt noth⸗ 
wendig, daß es von Quecken gereinigt ſey. Man muß 
daher das Land vor dem Winter, bald mach Mich., 2 
ur, Z. tief .pflügen, zuwor.aber mit langem Dünger 


befahren. Diefes alfo gepfluͤgte Land bleibt ungeeget | 


den Winter über liegen, und nachdem es dutch. den 
Froſt und bie — — tigkeit recht muͤrbe gewor⸗ 
ocknet 


se gewendet, recht kiar geeget, imd über 
behandelt, ale es ein guter Wirth zur Gerſte zu uiid 


erwoͤrmt worden, und fruchtbare Regen ſich einzufellen 


aufangen, Tann man dieſes gut pagerichtete Land in Fleis 


© Ben" Fahren 4 Ss 5 3. Kief — pfluͤgen, ſodann 
when, hiereuf den 


: mis ber e ein 
Eye ein Par 


N 


andfien, und wieder das. Land im der Kunde 


fertig egen. Kam man bie Beſtellung bald wach einem 
' chtbaren Regen unterueßtuien, fo wird der Same, 
„wenn er fonft friſch und gut iſt, in 6 Tagen aufgehen. 
Man rechnet auf einen Morgen wg —— 8 





————— fen, und imers 
ftern Zalle fie. unr nuter Die imtergepflügte Gerſte etw - 


egen laffen; fie —— aber er beſſer ohne Gerſte, 





weil fie von derſelben Leiche: erſtick ea und Ai 


voll wählt. Man kann die Aeme ach 
Wieſen fden, werm man fie vor. Winters mupfläget, 
im Fruͤhjahre die Jahren glatt welzet, Au nr 


gut abgetrocknet, den Samen eineget. Die £ 
erreicht 


im jwegten und ver Jahre an —2* 


% 
. s 
. « O 
\ « 
- ⸗ 
- 


"yiit nfyegungen: 
as Fand weder der Aus ausgefeßt, nad) - 
‚a or weil die ee — tief er: und 


iſt, wird es. im Fruͤh⸗ 
haupt 





re " Su 
: Bomikenfeit, und zit felftge 
—* 10, andere — woruͤber Hr. Sins 





‘ 





netti, bey einer nur ſechsjaͤhrtgen Erfahrung, keinen 
gewiſſen Ausfpruch thun kann, es aber glaubt, weil fie 
.. wegen ihrer langen tief unter ſich gehenden zaͤben Wur⸗ 


at ,„, 


. 4% 


gel nicht fo leicht vergeben kaun, zumahl men fie von 
Zeit zu. Zeit mit: Dingen wieder. erfrifcher wird. Em 
ordentliche Lagern ⸗ Wieſe kann gewiß 4 Mahl, 


: feuchter Witterung auch wohl s Mahl oboensäter, ah 
- tm. Herbfte von. Kühen oder Schafen noch eine abgebis 

‘tet werben. Man Lan; ſie ſowobl groͤn fuͤttern, als 
gIn Heu auftrocknen, in beyden Faͤllen muß mar fie nicht 
. zu hbartſtaͤngelig werben laſſen. “Bey der gruͤnen Zür 


-" gerung muß man ſich wohl hüten, dem Wiebe niche ja 
. viel mit Einem Mahl zu geben; man thut woht fe 


‚ weiches auch das Futter ser 


mehr. De Lauzeene Ide auch sin ſchanes gruͤnes Ken, 
wuird nicht gleich. fo ſchwarz⸗ und berlin nicht fo leicht 
' ‚vie Blaͤtter, ale ber ſpaniſche Klee. Die Kuͤhe geben 


noch der genen. und der geirockneten Luzerne wiefe sm 


“ gu Milch, und bey den Pferden vernitt fie die eur 
des Habers; 


4 


⸗ 


auch die — freſſen fie gern, am 


* Kine damit fett 2* t — wenn man üfuen 





r. Ra jiebt die Lu⸗ 


e Eaparferte, Dem —* en und jedem andern 


weit vor, und maͤbet fie gemeinigli 5 Viabl, 
da andere Rice s Arten: nur 3 Mahl gemäbes warden 


Unnen, auch 10 und mehreve Yahre, anderen Klee 


‚abernue 3 Jahre dauert. Da alſo die fo lange peren: 
nirende Lucerne mehr Mutzen, als gelten und. jede au: 


bere Frucht, bie. —* wieder. ‚befnliot woeider a: ß̃, 
- ‚bringt, 


« 





“ Being fo har ed Vati jeberzet ein Deink eſeines beften 
ſchwatzen, zum Theil auch leimigen, Landes genoͤm⸗ 


men, und an ſtatt es zu pfluͤgen, wobey noch allezeit 


viel ſchlechtes Gras hervor kommt und. die Luzerne un⸗ 
terdruͤckt, das dazu beſtimmte Land entweder 2 Stich 


tief regolen und. duͤngen laſſen, oder, welches noch leich⸗ 


ker iſt, ein Stück Landes dazu genonmten; welches das 


Jahr vorhet mit Kuartoffeln, Weiß⸗Nohl, oder mit 


Toback, beſtellet, und dadurch muͤrbe, fett und rein 


gemacht worden, und es alsdann feht DI, faſt wie 


mit Leins Samen, beftellen laſſen. Man kann fisher 


+12. bis. 14. Pfund Lucerne auf Mergen rechnen, mern 
fie gut-dewachfen ma lange dauern ſoll. Man thut 
aber wohl, die Luzerne wenn ſie aufgegangen, noch 


.. eins gaͤten oder wiethen zu laſſen, alsdann daͤmpfet fie 
alles Gras, und kann eine lange Reihe von Jahren 


hinter einander genutzet werden, zumahl wenn'man den 


. ‚dritten oder vierten Winter etwad fangen Miſt dapauf 


fahren, ‘und ſolchen im Fruͤhjahre wieder abharken läßt, 
wodurch die Luzerne neue Kraft bekommt. Daflefehr 
lang’ und 2 5. hoch waͤchſt, fo reißt das Vieh fie bey 


.' der Hiße gemeiniglich aus den Krippen; Daher thut man 
.wobhl, fie halb mit Stroh vermengt, einen Finger lang 


ſchneiden zu laffen, alsdannn muß das Vieh fie in der 
Krippe laſſen; es wird das Futter dadurch verdoppelt, 


;. gut, bewachſenen Luzerne s Garten, der nicht über 4 


und durch die Bermengung gefunder. Zu Brig wer: 


den auf ſolche Art’ 60 Kühe, vom Jun. bis Sept., 
drey Mahl des Tages mit Luzern⸗Hexel aus einen fehr 


Morgen groß:ift, gefüttert. - , 


Ich füge auch 

Embden Schreiben uͤber die Verbefferung der Laudwirth⸗ 
ſchaft durch Anbauung der Lucerne, nebft Hrn. v. Chu 
bart Anmerkungen darüber, aus‘ dem'ı Stuͤck des 
KZeipz. Magaz. zur Naturgeſch. und Oekonomie, 


0.5 1789, Dunn. on 


⸗ 


„Im 


> 
N 


tureifter: Beſeke in 


* 


& su — ho * mi —* 


— —22— 


= 


| - erhalten f onnte, ausg 


e 























‚ einzuführender Stall -Zütterun 


Ru 


— — v * 


5 A! = * er 
Fee tm m Cop m an ne 


— —— 


fenden ne eines — 5 gefe hr 257 

‚von Emden gelegenen, und mit s € Safer 6 

5* atzes, (hi — Zuts 

en, zu Stanbe, a ne S 

ward, und a A 

— feiten: in ben Weg legte, d Derbi 

= akıs nicht wuͤrdi — er * Mrd Bert —— 

vorlaͤufigen Subft * En 
frey ſyrach, und mich 


Bi allein — TR pr ich 
| meinte t y,m 
— —* wie es ble 
Br ter dieſes ihm ſublocirten P 
fünf en lägen in einer tfermung yore j 
bis 100 Schritten umgeben ift, und movon 8 berät 
| ta Biden wegen zu ae Das un Da u ung 
zeiten verarmt y sur Nu ung | + 
Santos andes und VRau⸗ und Girünländer, * ng; | 
davon Fönnte ich fie durch den gefehloffene 
- tract ect Kerken Allein, jetzt nur von meiner 
.” Brühjahte, e — die letzte Mitte des M 
—98 den hierzu beſtimmten, im vergan rap 
bepflaniten Klee s Adern, nicht gſam pl 
ausgefäeten Euceen, nur e + 
3: Meine vom Kaufmann Sal lefsfi auß £ vig er 
und außgefäcte Lucerne ging binnen 6 
: allein, ih Begleitung fo vielen. Unkrauts 
„ (Gätens) faum ein e war. Die ie 
‚ du verringern, befäete ich — einen ande 


te, das J zduͤngtes Gerſten —* 
— in FR folche —— 


» 









ern bi 

. - Diefem: abjubeifte wage ich. es, und 
: jegt befchäftigt, jeden Zwißhenraum 
beſaen zu fen. * 

on _ „Anmerkungen über vorftebenden Zeief, 

Dan dentli 

—— 
daf bie Weide werde. mochte ich volige 
Ba eis haben; denn „pe Bien Falle Eönnte ich es feine 
slkterung ſondern nur’ eine halbe, 
wodurch bie Viehzucht Ar äh a halben Flecke waͤre. 


vSs iſt Schade, bie fleine & wel 
IR en ae ollen, oem, wir — 


—— ba anfaugen w 
— yi — ee Much MM a ef —* 
er 2. —* Futter⸗Vorrath aufgefeimet bat, wird er 


ger genug finden; tur rarhe ich, ohne a, mel — a 
w 


ein volles Jahr wenigſtens, fie nicht anzufang 
gin Sehler.der meißen Delonomen iſt — mon Te ct ein Jahr 
ißwachs im Sutter Formen kann, unp * wieder iR 
gefchritten werden muß, 


— mi u eb 









am alltvbaißen. mit Erben ir 
7 indem fie. — — anfangen, abgemäber Ange 
Pride eofparet mocden wenn 3* 
cn Ban er und dann im ve’ 


1 17 ı oder 


⸗ 


in bereits 
u x * 2 Reihen 





— 


+ 


686 er 


Y ober 2 int zut und Nurmintl mb’ ſorgfateig ze 


eget worden iſt. (Hält Prob 


„Das riihenweiſe al auf du art A nice Er 
verwerfen; &8 hat nur das einzige —— — 
wenn ein Stock eingehet, ober von en 


N wird, gar zu größe kahle Suchen e 


niſtehen. 
„Das oftere Abhauen der Kucerne if recht, weii ſech bie 
, utzeln — — — beſonbers wenn er noch jung 
a Bis zur Bluthe muß man aber J bleſelte nie Tomas 
. laffen, w von dias Futter font ſchlecht iſt. 
‚Den — Samen lieferi som Amel. Sper 





gzon Raum in bat, rathe 8 Bu feiner Zu 


dder Saͤung; nr 
Jahre werden die Büfche gan; era id) — * J 


nn. 
a 


wda. 70. Er 
u Ä Sauter. 


Eiwas äute. nd uud nachtheiliges vom Lucerne 
gay, wird in No, 3 des leipz. Int. DH. v. J. 1784 


©.2ı1,.f.in r folgender Nachricht gemeldet. 


* mas 


— ‚ Map 8 auıh 2 ©. be body; (6m Mach-umd made 


’ „I Im Voigtlande. 


Der kucctnen ⸗Klee wird, wenn das Band wie Satin 
san ugerichtet worden, ſodann tie anderer Klee, 
bi ahre, theild atıch gegen Barthol., in geringen 
ehmigen Boden, und weil er fich ftarf beſtockt, büss 
et. Wenn Unfraut hervor fommt, damit biefeifdes 
e nicht übertvachfe und erſticke, fo wird gegaͤter. 
deine und lehmigen Boden iſt das Gaͤten felten 
egen Martini ober auch Advent, ober gegen Ende 
uf ich das befdete Kleeſtůck, wenn er auf un 
aD gefüct eſtlet worden, mit Haren Miſte befprengen, 
Kahl ich ber grobe, 8 8 bis 10 zuge € vor a 
zu Ende März; wieder «bg nachOpr. 
and May; waͤchſt er mit en uns a 












bpafchsieiben 
in abe is magerm Geo or legen be 





ennengt mergelaget;. und fo alle Menntpe bamit fortg 
sven, % 4 Wochen if er wieder fo groß, als zuerſt. Sm 
- Sept. wird er eiten über 3 E- Ianp. I 

AD hen iſt beträchtlich, und 


efah⸗ 


Die Ruin bey melfen 
bie Fütterung bey geltem Vieh ift dein Haber gleich. - 
‚ „Kann bie Mongthe über ber erſte oder zweyte Wuchs, 


. wagen der Menge, nicht aufgefüttert twerden, fo macht mar 


das Lebrig bleibende zu Ende un. zu. Heu, damit ber kom⸗ 


mende Yulit » Wache Pag erhalte. Das Heu wird .im 


inter zu Häckfel gefchnitten, und unter bad Stroh⸗Hoͤck⸗ 
fel. halb melirt, welches zu Ausgang bed Winters nach 


Lichtmeſſe ein vortreffliches Futter iſt. 


4 


terthanen im ſchoͤnſten Flor zeige, und ihnen allen Unter⸗ 
** richt zum Anbau gebe, fo bewundern fie folches zwar, aber 


8 


„Db ich gleich meine auf wildes Land angelegte Lucern⸗ 
und Esparcette⸗ Stuͤcke den Amts⸗ und andern vielen Ans 


mehr thun fie nicht. Nur ein einziger hat mit gusem Ers 


folge ein ganzes Städ Land befdet, und mich verfichert, 


- Daß, wo vorher nichtd recht fortkommen tollen, jetzt der 
‚ vortreff lichſte Lucern⸗ Klee wachſe. 


F I, Aus Erfurt. 
Mit dem Stotternheimer Klee, eine Stunde von Bier, 


will es nicht recht mehr gehen. Hier zu ande bauet man 


ihn wenig. Die Stotternheimer Bauern benugen mehr 


-. deu Samen davon zum. Verkauf, als den Klee. Ich bin 
- ihm nicht ſo guͤnſtig, als andeen Futter⸗ Kräutern, und ich 


.% ®. 


sonndre mich, daß man un andern Drten fo viel Daraus 
macht, Ich empfehle ihn daher aus vielen Urfachen gar 
nicht. enn 1. muß er gepfleget, gebünget, gewartet 
werden, anf einen guten Acker kommen ꝛc. welche Umſtaͤn⸗ 


de alle andere Dune Kräuter nicht verlangen, 2. Ders 
* Tiere ich den Mift, der auf, Frucht⸗Aecker hatte. koͤnnen ges 


‚braucht Werben, Wil man mir eintvenden: im grün e 


web tr wieder Iufannmen ae erh Ahon br 8 ' 
" fagr ich: ein guter Landwirth wei n, daß ein fo 
WMiſt verivittert iſt, und keine Kraft mehr hat 3. Zehrt 


. 


. n 


acht, fo 


ber Klee bie Hecker bis auf ben Tod aus, fo daf fie in etlis 


„dem Sige ju.Eupe, 


BRD... | 2 


. 2 — .. Pe « ‚u. .“. s 
Kl; | „Ein 


7 6 


/ 


chen Jahren nicht. wieder in Ordnung fommen und tragbar : ' 
' werden. 4. Verwildert er in Unkraut, und dann iſt ed mit 


’ « ⸗ “ 
ur Bu ' - ‘ 
f R r H 
, \ 
. ° ) 


„Ch Unfrant fat ben Storternheimern Ihren Aer 
winit es iſt LI agnatica Minor die —8 mi ee 





| , de * Int —8 v. J. 1784, S. 71. 
KL va fo ö genannte & 


* aber in den bisherigen * —— iſt er ee 


Ä n. Jener bee ht eher auf, und halt * 
= Ian I bey ber. Diere meit ms —5 — e gut 
Sand, hat, und wird besiegen ziemlich häufig angebauer“, 


Nachricht von dem eier Suaule die Luzerne yenaunt; aus Dem 
Engl. überfet: m ı &t. der Decon. Hacrichten x. 


\ IR: 
2 Sn elaub fo ſehr berüpmeen 
| 5 Sr rau engem, det a 2 Diäione, 
Fr um re etne; € 
—— de 5 de Commetcy 1742. R. im 10 GE 


bei; 1750, 8. &. 781 — 797: 1. auch das 73 Et. darf. 1750 


©. 393 — 396. 
— von ber Od Nu sad Birken, der Lazerne, 
Med 18-&t. der nügl. 4, Hay ae n Sms, * "IH 






. ape 1766, und im ı9 St Ber amd, ump. 
"  Kachr al d. Rd Wil. dB, vo. T. 1768, es. 
J e *8* Hrn. Anıtm. — — * Bere nie 


u der Luferne und höcht mit dem 

de, sie — — a a eunbisburg, d. 29 Mär 1750, *3 im 

.. " t dee de — 3 ®. 128 - ⸗ 13 
a eb. Shen vines — nein? aus Ser Pfalz, ine gründe 
“ liche Rachricht von dee durch den Anbau ber Luſerne 

er — 35* — des VDiehſlandes, in m 

oo *5 er. ale, AR 4. S. 60 — 70, unD m 66 St. 
Nueſ wi "ad m nbliche Nachricht von der Eigenſchaft, Es 
“mg und Nugen des herruchen Intterkeauts, Lucerne genau, 


ßa m. 








4‘ 


f. im ı 6 dm Ko Icon. Samml. Br 27 s. e. 
87 — 19; i er Veriuche zu len, 
©tratf, 1763, 8. * Pad ann Im 3 6er Re⸗ 
alaeit.d. I. 1974, 6, — 38. 

Steph. Suitaor.ſ. oben. ©. sen, Am. Su 

€iues Anonymi eingeiendete Anuer von Eipareette über fo 

nannten Tuͤrkiſchen Klee, wie auch , ayf deutſch 

’ ediicher oder Sichel, Klee genannt, ſt im A ber Keips. 

9 —— I —— Bacvacben un vorab fe, Kin 
pi euction, wie u NO, 

6 der wöchentl. ball. v. J. 1757. 





| Eines Gliedes ber —— Raudgeielichaft pro Memoria au 


en vorueliimen Herrn wegen der Lu d. trer⸗ 
a en 
eicharts a von patael s 
—* sin ſt. in Deffen.gemsifeheen Schriften, Erf. er 8. 


Anteriät ir den Euerrne, Ben, £. im ı 5, dr Derfuhe m | 


nügen uud au aefanen allen, Stralſ. 1763, 8. Et 129 — 136. 
Bon den Dorthei en, Once ne su baum. Ein Schreiben an Hm. 
Rob. Davis, 2 d. Felirtom Cottage, d. 30 Nop. 1763, Rt. 

a 2 B. de bes — ben Engl. überf, Mufeum zuft, 83 commerc, 
pi. 1765 — ut 

A mech hod' ei laying down land wich Burnet or kutern, ® 
“ co produce 7 0 707 8 loads au acse,. fl. im Gevtlem. Mages, for 
an. 1764, ©. 

Don dem eisen Klee, ſ. Sur er. Bericht vor den Landlann 
von m vornebmiften en Sußkerfodurerh, Se 1764, 8. G. 


Be a STE Arge 
u ausuͤbe 
land d. 24 ng 1764, ſt. iM 4 B. des Muſeum X sommer, , 
£pi. 1766, 8. ©. 158 — ı7r, ° 
wm Weigenmiben uud aan e der —8 d. b. Stachield, 
u I be — 
lertte de ondtes fur'la — * et In —X 33 im Fe. 


" "  gecon, Mars 176% 


©. ı 

Boa der Nutzbarkeit der “eacerne, nach einer neuen Art, diffelb 
fortzunflangen.. Ein Ausıng ans dem Eflay of Husbarüty; aus 
dem London Msgsz, Vol. KXXiIN, 1764, Dec &. 665, und 
‚Append. & 686, beögl. jan. 1765, G. 32, über, non ar 
xob.88 ler, ſt. ‚im et „65 und 68 — des Hannov. Ma⸗ 
—* J. 176, un und im mis tuseg, Algen, m “905. v. J. 1767 

5377 LE 
— * die wegen des  Bucernenf 8 nad) Brent geſchickt 
worden, aus Hartlibs Geſandtſchaft gezogen, un 
gun von Prim. ebrmärdigen Grm. Lambe ek, 6: im 8 
(ruft. et gommerg, ı7 ©. 22 = 31. 


ul Sn 8. Dgr Mut ni der —* — —— bed —— Ebu⸗ 


dei, v. “ an ‚ör ſt eb. duſ ©, aa Rp; iin 


tut .IJIJt. "ge? 


Dot. En. ROKIR 9. BER ; een. 7 





690 | Klee. 

Betrachtungen über Die verfchiebenen Methsden, a 
ceerxune zu kauen, son Cho. Eomber, fl- im ro SB. Def. 176, 
8. S. 270 — 278, und S. 287 — 291. - . 

7 ragen, Werfuche und Anmerkungen, bie Luccrue, wäliche Wiiber 
alle uud andere Artifel der Feldwirthſchaft berreffend ; im einem 
Briefe von Jae. Crokatt, und im drey audern non Fre. 
Lewis, fl. eb. baf. ©: 143 — 157. . 

N Practical obfervations on the culture ef Luzerne, Turnips, Burner, 
new. wi Bien 038 Bafade mit ber Zu 

&rn v. Wingingerods mi cernt 

2 — der bein. ⏑— — ſchaftereſcuſch. TIachride 
bden 2c. ⸗ B. 2 Samml. Zelle, 1769, 8. ©: 189 — 

‚ J. Bergers erweiterte Wiederboblung über des rien 

HM. Serfaffers Vorteil des Aubaues von Lucerne gegem Kir, 

| ki ar ©. der gel. Beytr. zu den brauuſchw. Amz v. J. 


6. Geſtreckter Schnedten - Klee mit nierenförm 
iger wielfamiger Sülfe, gelber Sichels Rlee, wil 
der Bichel-Rlee, Acker⸗Klee, großer Stein- Ries, 
wildes heiliges Geis, ſchwediſches Seu, gelbe £u: 
cerne, ſchwediſche ober deutfche Zucerne, ſchwed⸗ 
iſcher Zeu⸗Same, Medica ſylveſtris floribus enocens 
7. B. Trifolium, fylveftre luteum, filigua.cornum, 
vel Mediea frurescons C. B. Medica flure luteo Chul 
Lens maior repens Tab, Falcara Rio. Medica cu 
le procumbente, filiqua' femel inflexa floribus racemo- 
" is Hall, . Medicägo falcara,' pedunculis racemoßs, le 
guminibus lunatis, caule proftrato L. Engl. yellow 
Medick, mwächft in gan; Europa, auf magern, trocd 
nen und der Sonne ausgeſetzten Beldern, um bie Wie 
fen, Wälder, und auf Hügeln, wild, und blüher der 
. Gonmter über häufig: ‘Die flarfe und zaͤhe Wurjel 
‚ gebt tief in die Etde, Und dauert mehrere Jahre. | 
Auch die ausgeſtreckten, in viele Zweige verbreiteten, 
bolzigen Stängel dauern den Winter Über, und ſchla⸗ 
gen, wenigftens am unteren Theile nieder aus, Sie 
And gemeiniglich 2 Schuß läng; wenn fie fich aber an 
andern Gewaͤchſen aubalten koͤnnen, oder unterſtuͤtzet 
werden, erreichen fie wohl 4 Sch. Länge. - Die drey 
Blaͤttchen find kauy, ſchmahl, abgefiumpft, fein aus 








4 


B . — — — — — — — — — — - 
a ug * 
2 


⸗ ⸗ J ⸗ 


Pe Es 


gelaͤhnt und nervig; bat Inittelfte Merv "Yerlängert fi 


in eine kleine vorragende Epibe. Die Blatts Anfige 
find lanzenfoͤrmig, ausgezackt, und ſitzen noch an dem 


Stangel und den Zweigen, wenn ſie gleich ſchon duͤrre 


ſind. Die Blumen erſcheinen im Jun. und Jul, 


and ſtehen trauben⸗ oder aͤhrenfoͤtmig. Die obern 


Zähne des Kelches find gegen rinunder gekehrt, und 


der untereſte iſt der laͤngſte. Die Blumenblaͤtter ſind 


zuweilen ganz gelb, zumwelfeh Auch violet; gemeiniglich 
verändern fie die Farbe, je mehr fie dem Abfallenn 
be find,: und die gelbe Farbe wird gruͤnlich, und end: 


fc) blaulich. Das Faͤhnchen iſt ausgeſchnitten, und 


decſſen Seiten⸗Theile find ausgebreitet: bie Fluͤgel ha⸗ 


ben lange Wiederhaken. Die Frucht iſt breit, ‚balbs. 


maondfoͤrmig, und, enthält .gememigfich "4 -SGämen. 
: Hr. v. Haller bat im Walfiferlande die Schote den 


ganzen Kreis vollenden, auch einen Theil des zweyten 


- anfangen gefehet. Die Schweden, at: Zinne (), 


and noch neuefihh Gadd (**), fchlagen ihn als ein gu⸗ 
tes Futter» Kraut vor, und er kann allerdings auf 


ſandigem und anderm unfruchtbaren Boden, in wel; 
chem fein anderes Gewaͤchs gedeihet, wenn er nur tro⸗ 
cken iſt, mit Nutzen gepflanzet werden; auf einem gu⸗ 


ten Boden aber löhnt er die Mühe nicht. Er fuͤttert 


zwar gut, ſo Fange er noch jung iſt; wird aber, wenn 
ee ſtark, hart und grobflielig geworden tft, von dem 
Wiebe nicht fonderlich geachtet. - Da er auch anfder . 


: + (ade aufliegt, iſt das Abmaͤhen beſchwerlich. In⸗ 

deſſen kann man ihn, wie geſagt, quf unfruchtbaren 

- +Piägen, und ſandigen Geern,. we ſonſt nichts wachs 
u .. Kr 2, 


fen 


; 49 Im 4 B- der 2b. der Ein. ſchwed. Akad. d. wir. a. d. J. 


1742. (nach. der deutſch. Ueberſetz. Hamb. 1750, gr. 8.) 
s20, fg8g. | 


#9) In feinem, Förlök cl en ſyſtematiſk inledning i Swenska 
ee: ze al en tyſtematiſk Toledning } Se 
0 j nn 


- x 


= 


e 


N 


1 i . . 
f ' 


‘ 
1 
⸗ . 


ſen weil, anbauen. Man fammelt den Samen, wen 
er reif ift, (in der Mitte des Sept.) trocknet ihn mit 
den Huͤlſen gelinde, hebt ibn den Winter über an ei 
nem trocknen und gemäßigt warmen Orte auf, und fäe 
. ihn im Früßlinge, mit oder ohne Hülfen, wie ander 
9 Klee. Um ihn mehr.gerade fiehend, und zum Abımd 
| ben bequemer zu haben, ann man ifu mit anden 
Butter: Kräutern und Gräfern, die ihn in Die Höfe 
* Balten, "fo im Gemenge ausfden, daß von feinem Se 
men gegen bit andern nur ber dritte Theil genommen 
"werde. ' Mach der :verfehiedenen Gute des Laudei 
rann man ihn in dem erften Jahre ſchon ein ober zwer, 
im zweyten aber drey Mahl bauen; hernach aber m 
man alle a oder'3 Jahr die Pflanzen. reifen, und de 
.: Samen ausfallen laſſen. Dieſer Klee foll befonden 
: den Pferden angenehm feyn.. Die Blumen geben 
vielen Stoff zu Honig, ‚und find, ihrem Baue nadı, 
den Bienen, zur Sammlung deffelben bequemer, al 
viele andere Blumen, in welchen ber Kiel allzu fi 


* 


verſchloſſen iſt. J 
Nammelt bat dieſen Klee in den Werdern an ber Sa— 
le wild wachſend, und noch im Dee. 1766, ungeachtet be 
Schnee darauf lag, grün angetroffen. Schrebers nem 
Lameralfchr. 8Th. Lpz. 1767, 8. S. 251. 
M. Seantiwortuhg ber Bufgabe: Ob der Ing 4 Ch. der Whearl 
der Bin. ſchweb. Atad. d. Wiſſ. ©. 220, angepriefene fchrerbilde 
er 
Deia Luzern junes € Sonn. deren. Ju 17625. 755 
7. Geſtreckter Scneden- Klee mir nieren⸗ 
.:  förmiger einfamiger Sälfe ,. Hopfen⸗Schnecken⸗ 
" Rlee, Sopfen- Zucerne, Trifolium pretenfe Inte- 
’ um capitulo breviore C. 3. Melilorus minima Rio, 
Medicago Jupulina, fpicis ovalibus, leguminibus 
‚ niformibus monofpermis, caulibus procuribenti 
L. Engl. Melilot Trefoil, Man findet ihr in ganz 
Europa anf Wiefen. Geine zweyjaͤhrige Wurzel sreibe 
zablreithe Aftige Stängel, welche auf der Erde liegen, 


- 
4 


ww 


1 ı 8 
und oft nur 1 Sch. lang werben, . Der Blattſtiel ifl 
lang, und die drey Blaͤttchen find weich, etwas 
haarig, am Rande fein gezahnt. Die Bluͤth⸗Aehren 
ſtehen ain Blatt⸗Winkel, zeigen ſich im May, und 


beſtehen aus kleinen gelben Blumen. Bey dem Kel⸗ 


che iſt der oberſte Zahn der kuͤrzeſte, und der unterſte 


der laͤngſte. Die Fluͤgelblaͤtter haben keinen Wieders 
Haken. Die Huͤlſe iſt geſtreift, runzelig, einiger Ma⸗ 


Gen borſtig, nierenfoͤrmig, und enthält nur Einen laͤng⸗ 
lich runden Samen. Es iſt diefe Art von dem oben 


beſchriebenen aufrecht ftebennen gelben Hopfen: Klee 
gänzlich unterfehieden, oBgleich ‚beyde einander ganz 


Ähnlich find. Men ann diefe Pflanze, Die nur ſehr 
niedrig und Flein waͤchſt, eben nicht als ein Futter⸗ 


Kraut, ob fie gleich von den Englänbern, als ein fols 
ches, eigens ausgefäet wird, empfehlen. Aber dazu 


ift es fehr gut, daß die Vieh⸗-Weiden Damit-begattet 
voerden, nachdem die untüchtigen oder minder guten 
Graͤſer und. Kräuter durch fchiefliche Cultur forsges 
fdyaffet worden find; denn Bier wird. e8 auf der Trift 
fire: allerley Arten von Vieh, beſonders aber für Kaͤl⸗ 
ber und Fohlen, ein ſehr dienliches Futter zum Abs 
werden. | 

8. Geſtreckter weißwolliger Schneden - Klee, 


. Meerfitande ⸗Schneckenklee, See: Schneden- 
Ailee, Medica marina Lobel. Medica cochleste 


wor unapmog, capfula ſpinoſa minore, perennis, ince- 


na, maricima Morif. Medica lutea gnaphalites mari- · 


na noftras e littore veneto Donati. Medicago mari- 
na, pedunculis racemofis, legumivibus cochlestis, 


fpinofis, caule procumbente romemofo Zu Engl. - 
Sea - Medick, waͤchſt an dem mittelländifchen Meere, 


ift in allen Theilen mit einer Dichten, tocißen Wolls bes 
kleidet, und dauert in allen Theilen den Winter über 
und nıehrere Jahre aus. Die Staͤngel liegen auf der 


634 7; 3 4157 
Erde, und verbreiten ſich in Zweige. Am —— 
ſtehen lanzenfoͤrmige, völlig ganze Blatt: Unfäge, und 
die drey Blaͤttchen jind verkehrt eyfoͤrmig, und glei 
falls voͤllig ganz. Aus dem Blattwinkel treiben entwe⸗ 
der Zweige, ober Bluͤthſtiele. Die Blumen kommen 

im Jun, und Jul. zum Vorſchein, ftellen ein Köpfchen 
vor, und find gelb; die meiften fallen bey uns ab, am 
dere laffen-eine kleine, gemeiniglich dreyfach gewunde 
ne, auch wollige, und mit kleinen Stacheln beſetzte 
Huͤlſe zuruͤch. Dieſe Pflanze wird aus dem Samen 
gezogen, und denſelben muß man im Sommer in eine 
- warme Rabatte, auf einen trorknen Boden fen, we 

‚ bie Pflanzen nachgehends bleihen können, . Wenn die 

- Pflanzen aufgegangen find,’ fau man 2 oder. 3 in fie 
ne Töpfe fegen, um fie im Winter unter Obdach brie 
gen zu Fönnen, weil.diejenigen, ‚welche im freyen Ze 
de ftehen, ben einfalfendem ſtaͤrken Froſte insgemen u 
Grunde geben, ungeachtet ſie die Kälte unferer Orden 
lichen Winteg gas wohl vertragen fönnen, wenn fe 

- nur in einem trocknen Boden und an einem bededktes 

- Orte Reben, Diejenigen Pflangen, melche in Dem 
Felde ſtehen bleiben, erfordern weiter feine Cultur, 
als daß man ſie verduͤnne, wenn ſie zu dicht Henfams 

| men flehen, und daß man fie fleißig vom Unkraute rei 

enige.Man kann diefe Sorte auch durch die abge 

fniitenen Zweige-forepflangen, Dieſe fegt man im 

dam oder Jul. in eine fchattige Rabatte, und bededt 

: fie Dicht mit ‚einem Glaſe, um die äuffere Luft Haven 

| abzuhalten. SDiefelben werden beyläufig.in 6 Wochen 

- Wurzeln bekommen; alsdann kann man fie entmeder 

in eine warme Rabatte, oder in Toͤpfe ſetzen, und ſie 

wie bie and dem Samen gezogenen Pflanzen ber 
bandeln, 

. jähriger geſtrecter Schnetm+ Klee et 
pie vs gewundener Sülfe, wahrer Schnedens 
Alter Medicg [eutellaca Jı Br Medieago — 

,„.’p8 


Kiee. 6995 


u \ 7. 7 
ma, leguminibus eochleatis, ſtipulis dentadis, caule 
iffuſo L. “Engl. polymorphous Trefoil.. Unter 
disſem Nahmen vereinigt Pine viele Sorten, weiche 
“ inWer Geftalt und übrigen Beſchaffenbeit Der. fehner 
-  enförmig geraundenen Hilfe fich zwar merklich, auch, 
— bwie die Unterhaltung derſelben in: dem Garten zeigt, 
unveraͤnderlich don einander tumterfcheiden, jedoch in 
Anfehung der Graͤnzen unter einander nicht füglih ber _ 
ſtimmt und abgefondert werden koͤnnen. ‘Die Herren . 
Sauvages und Gerard haben von einigen die Unter: 
feheidungs » Zeichen angegeben, und Linne bat diefe 
.. Unter: Xrten durch Beynahmen von einander abgefon: 
dert, ob fie gleich nicht hinreichend und deutlich genug 
find. Alle find jährine Pflanzen mit geſtreckten Stän: 
geln und Zweigen, fägeartig gezahnten Blaͤttchen und 
Dergleichen Blatt⸗Anſaͤtzen. Sie wachſen in den ſuͤd⸗ 
, lichen Ländern Europens. Die vorzuͤglichſten find 
folgende. re 
Pa e) Tellerförmiger, Preisrundesr oder plattrun⸗ 
der Schneden > Bler, Schnecken⸗Rlee mic- Preis: 
förmigen Sölfen, Medicago orbicularis, legumini- 
bus folitarüs cochleatis depreffis planis, ftipulis cilia- 
ris, eaule diffufo Z, . Seine Blatt = Amfäge find ge 
“ franfet. Der Blumen + Stiel endigt ſich mit einer: 
Granne, und träge nur Eine Bluͤthe. Die Frucht ift 
„Linfenförmig, oder rundlich, platt, und an den Wind⸗ 
.. " . Amgen one Stadyeln, doch runzelig. h 
u . b) -Schilöfdrmiger Schnecken⸗Klee, Schild⸗ 
., lee, .Medica platycarpos Gamirar. Medica fylve- 
ſtris prior Daiech, - Medicago feutellara maior dicar- 
pos, capfula rorunda globofe feurellata L. Engl. 
"Common Snail Medicago. " Die Blatt Anfäge find 
gezahnt. Die Blumen: Stiele endigen fi) in Gran⸗ 
nen. ° Die Früchte ſtehen einzeln, haben die Geſtalt 
einer halben Kugel, und die. Windungen find - ohne 
. Kr ee TE Xx 4 2 Sta 


m 


r 





\. 











= 
— 


696 | Klee, : . 


to 


\ , . ‚ 1 
* 


Stacheln und vertieft. Mach ſtehen mehres 
Bluͤmchen auf Einem Stiele. 

€) Gedrehter Schnecken⸗Klee, Schnecken 
Bee mir gedreheten oder gewundenen 5uͤlſen, Me 
dicago tornata, leguminibus cochleatis nudis cylım 
dricis, apice bafigue planiuseulis Z. Die Blatt > Am 
fäge find gegahnt. Die Früchte, deren mehrere bey 
ſammen fteben, baben beynabe die Geftalt einer Wab 
je, und ihre Windungen find ohne Stadyeln und 


d) Ardufels Wirbel » oder Wirtel » Ale, 
bienförmiger Schnedien: lee, Medicago turbinass, 
‚Jeguminibus cochleatis inermibus fubeylindricis, ex- 
tremitatibus complanatis Z. Engl, Turbinared Me 
dick. Die Hülfe ift länglich, an beyden Enden breit 
gedruͤckt, von ziemlicher Größe, ohne Stacheln, gleiche 
der Geſtalt nach faft einer Birn. 

e) Durchflochtener Schnecken⸗Klee, Dornen: 
Arone, Sorn⸗Igel, Igel⸗Klee, Medica magno 
fructu, aculeis ſurſum er deorfum tendentibus Tawrz, 
Medicago intertexta, pedunculis vnifloris, legomiti 
bus cochleatis fphaericis, fpinis longioribus divarice- 
sis recurvis Z, Engl. Hedgehog-Medicago, Die 
Blatt⸗ Anfäge find gezahnt. Jeder Blich - Ste 
trägt 3, auch 3 Früchte; nach Gerard ſtehen fie ne 
einzeln. Dieſe find ey⸗ ader mehr Eugelförnig, und 
ihre Windungen obers und unterwärts mit fteifen umb 
zuruͤck gebogenen Stacheln befegt. a 

f) Arabiſcher Schnedien» Riee, Mellicago arabi- 
ea L. Die Blaͤttchen find Herzförmig, und zuweilen 
mit einem braunen oder röthlichen Flecke bezeichnet. 
Die Blatt⸗ Anfäge find gefranſet. Der Bluͤth⸗Stiel 
traͤgt 2, auch mehrere Früchte; dieſe ſind unten flach, 

‚oben aber etwas ſchmaͤhler. Die Mindimgen fd 
flach, und mit hervor ftehenden, an der Spike ges 
kruͤmmten Stacheln befeßt. 

— g) Be: 


— 


— 


a Fan J —VV 


Ber 


fteife Stacheln. 


BEE ‚An > Zu 


e) Gekroͤnter Schnecken⸗Alee, Mediesgo edro⸗ 
. „ mata L. Medicago fructu minimo, coronplam vtrin- 


que dehtatam referente Sauo, . Die Frucht ift fehr 
klein, platt gedrückt, und ſtellt eine auf beyden Seiten 
ausgezackte, oder mit Eleinen Stacheln befeßte Krone 
vor. Nach Gouan's Wahrnehmung find die Blatt⸗ 
Anfäge pfeiemenartig und völlig ganz. Der Bluͤth⸗ 
Stiel trägt mehr als Eine Blume. 


Ä h) Befranferer Schneden= Klee, Medicago cili- 
. .aris, pedunculis multifloris, leguminibus congeftis 


globofis hispidis, ftipulis ciliatis Linn. Engl. Clufte- 


. red-fruited Medick. Die Blatt⸗Anſaͤtze find gefrans 


fer. Die Früchte ſtehen in mehrerer Zahl bey einans 
der, find ey: oder fugelförmig, und ihre Windungen 


. „ mit ziemlich geraden und rauchen Stacheln befeßt. 


3) Raucher oder zordiger Schnecken⸗KRlee, Me- 


dicago hirfura, pedunculis multifloris, leguminibus... 
“ . <opbleatis, fpinulis hamatis, ftipulis integris Line, 
2 Engl. hairy Medick. Die Blatt: Anfäge find fdgens - 
arttig gezahnt. Die Früchte feben einzeln, find kugel⸗ 


rund, und mit furzen Stacheln beſetzt. Nach Gerard 


find die Blatt-Anſaͤtze ganz, und es ſtehen mebrere. 
‚Blumen bey einander. FE 
2," k) Steifer Schnecken⸗Klee, Medicago rigidula 

"Linn. Die untern Blättchen find Feilförmig, bie 


obern eumblid die Früchte breit gedruͤckt, und Baben 


1) Ganz Peiner. Sohnegen⸗Rlee, Medicago mi- 
mima L. Die Blaͤtt⸗Anſaͤtze find ganz. Die Fruͤch⸗ 


"ge ftehen in mehrerer Zahl ben einander, find fehr klein, 


und die Windungen mie feitwärts gekruͤmmten Stas 


cheln beſetzt. Diefe Art wächft, wie Gleditſch an⸗ 


gibt, in der Mark Brandenburg auf Höhen, welche 
gegen Mittag gelegen Kind, und wo Der Sand mit et 


. was Lehm‘ vermifcht u Wenn die Pflanze ‚noch 


x5 Jung 


>% 


- 








EX. EEE 2 | 
.„ Dng iſt, wird' Be yon den: Schafen begierig auf 


P 4 
Klee. 


geſucht · | * 
m) Dorniger Schneden Klee, Mediesgo muri 


. estal. Ziwo, aydy mehrere Früchte ſtehen auf einen 


Stiefe, und find rund, flachelig und ziemlich Pfein 


. Die Blaͤttchen find etwas wollig. 


n) Schmarzer Schneden Klee, Medicago nıgr 


Lian.‘ Der Stief trägt wenig Srüchte, dem Die Sta 


cheln an Länge faſt gleich find. 
0) Zerſchliſſener oder zerfchnittener Schnedien: 


‚lee, Medicagp lariniata, legumınibus cochleutis fpi- 
noſis, ftipulis contortis, folijs oblongis duplicato- 
ſerratis L. Medicago fyriaca Rivin. Die ne 


ſind gleich Breit und zerſchnitten; Die Blatt⸗ Ani 


gefranſet und zufammen gedreht, und, die Hulfen mi 


Stacheln befegt, Dieſe legte Sorte erzieht man auf 


dem Miftheete, die andern alle im freyen Lande jähes 


lich aus Samen, . Menn die Frucht bräunfich wurd, 
muß ınan fie abnehmen. Ben völliger Reife fällı fe 
ſeicht ab, und wenn fie einige Tage, zumahl bey naſſer 


. Witterung, auf der Erde liegen bleibt, fangen Die Sa 


men an algzufeimen. Vor der Ausſaat muß man die 
Hülfen öffnen, und die Samen heraus nehmen, Sk 


keimen jwar.auch in Der Hülfe, verfaulen aber and 
alsdann feicht,. und ein Pflänzchen unterdrückt des 
. andere. | 


. * . - x 


En 5 . 
nn Den Nabmen Süß: Alee, oder Schild > Ale, 
(auch fpanifcyer Klee, und Schild Btaut,) Edy- 


faram, Hedyfaron, Hedyfarum, Hedifarum, Engl. 


-. "French Honeyfuckle, führt bey Pinne, open und 


Adanfpn, eine Gattung Hülfentragender Pflanzen mit. 


n 10 in zwey Haufen verwachſenen Staubfaͤden. Der 
Kelch iſt in.5_pfriemenförmige Einſchnitte getheilt. 
. Das Jange Faͤhnchen iR laͤnguͤch, vorwärts eingefers 


ber, 
| 


J 


." bet, amd feitwärts-zufenmen. gepraßt zb amgefihlas 
— Die Aüigebfäuhen fun Lnglkch, Fo aahl, un 
ſtehen gerade aus; das Kielblaͤttchen iſt —* ‚gef 
dreßt, unter einem faſt zeohten Winkel aufwärts ge⸗ 
bogen, und vom Anfange bie zum Winkel gefpalten, 
Meun Staubfäden find in eine Scheide- aermachlen, 
. ber zehnte ſteht einzeln; dieſe alle,‘ wie quch der Grif⸗ 
: . fel mit dem einfachen Staubmwege, folgen. der Richtung 
des Kielblaͤttchens. Die Fruchthuͤlſe beſteht aus rund⸗ 
lichen, plattgedruͤckten Abtheilungen, welche leicht pon 
: einander geben, und jede enthält einen nierenfoͤrmigen 
- Samen, inne bat go Arten, wovon die 1] fen 
x nebft Der 4gften einfache, Die Late geparte,. die 22 fol⸗ 
. genden nebfi der zoften dreyfache, Die. übrigen aber ges 
. fiederte Blätter haben, Viele davon werben, dev Bäche 
wegen, in Üärten gezogen. : . 
. 3 Stacheliger Süß: Klee, Hanna, Ale, A; 
bagi der Wiobren, ‚Agul, Alhagi Maurorum Raumolf‘ 
Tours.  Genilta Spartium fpinofum, foliis polygo- 
. nis C, B. Gepifte fpinefa fare.zubro Whesl,. "Hed 
ſarum Alhagi, £olüis fimplicihus. lanceolaris. obrpfis, 
caule fruticofo ſpinoſo Z, waͤchſt in der. Tataren, Per⸗ 
ſien, Syrien und Meſopotamien, und macht eine von 
den Schoͤnheiten dieſer Länder mir aus. Er macht 
: fanhenartige Stängel, welche yügefäbr 3. Schub hoch 
. werben, und fih auf allen Seiten in Zweige ausbrei⸗ 
.:. ten, und imit einzelen Blaͤttern beſetzt Anb,. welche wie 
die am dem großen Wegetritt . oder hreitblaͤtterigen 
Blutkraute ausfehen. Gie find glatt, blaßgruͤn, und 
ehen auf fehr kurzen Stielen. Unten diefen Blaͤtrern 
| Fr Dornen ober I er die faft 13. 
lang find, md eine roͤthlich braun rhe hahen 1— u 
Blumen fommen neben an den Zipeigen, in Fleinen 
Tranben ze: Borfcyein; fie haben in ber, Mitte eine ' 
. purpugrorbe Farbe, amd find neben herum röothlich. 
. Auf dieſelben folgen Schoten, die auf, ber einen, eite 
“ j glatt, 





. — — — — — — —— 
“ ‘ 
» 
- 
. 
_ .. 


\ _ 





— 


Man kann 


dle 


glatt, auf der wndern aber’ knotig und faſt ſichelforni 
ſind. Dar findet diefen Klee zumeilen in Gaͤrte⸗ 
ihn aus dent Samen ziehen, welcher abe 


insgemeitt ein Jahr über in der Erde liegt, ehe er amd 
keimet. Man muß ihn daher in Töpfe fden, die mi 
“Leichter Erde angefuͤllt find, und dieſe Töpfe im en 


Bift: oder Loh⸗Beet eingraben, Wenn die Pflan 


zen im Anfange des jun, nicht zum Vorſchein kom 


men, muß man die Töpfe aus dem Miftbeere nehmen, 


und an ſolche Derter ftellen, wo fle nur Die Morgen⸗ 
Sonne haben. Auch muß man jie vom Unfraute ven 


“ Batten. . Im Herbſte muß man fie in ein altes Loh⸗ 
Beet unter ein Glas⸗Geraͤhme feßen, wo ſie im Wir 


‚ter, vor Regen und Froſt verwahrt ſind. Setzt man 


ſie hernach im Fruͤhlinge wieder in ein friſches 


ſo werden die Pflanzen endlich aufgehen. Wenn die 


planen zum Verſetzen tauglich und ſtark genug fad, 
16 


e man fie einzeln in Peine Toͤpfe, die mit leichter 


Erde angefuͤllt find.‘ Diefe Töpfe müffen in ein fefe 
tempetirtes Miftbeet gegraben, und im Schatten erhal 


eu — 
7 


“gen werden, bis ſie wieder aufs nene eingewurzelt find. 


Alsdann muß man ſie allmaͤhlich abwarten, und an die 
freye Luft gewoͤhnen; in dieſe muͤſſen ſie im Jun. u 


. zwar an einen ſolchen Ort gebracht werden, wo fie be 
deckt fiehen. Im Herbſte ſtellt man ſie in ein altes 


Lobbeet unter ein Glas⸗Geraͤhme, wo man ihnen be 


gelindem Wetter frifche Luft Heben, und fie vor dem 


Stofte verwahren Fann. ler Bat diefe Pflanze m 


rfreyen Felde in einer fehr warmen Rabatte wachſen ge: 


«a man «R ®* — a 


.ſehen, wo ſie, indem man fie bey kaltem Wetter be 
deckte/ zwey Winter ausgedauert bat; doch iſt fie im 
ydritten Winter durch die eingefallene ſehr ſtrenge Kälte 


du Grunde gerichtet worden. 


In Perfien ſchwitzt, bey flarker Sommers Hiße, 


aus den Blättern ein fetter und fehmieriger Saft, von 


einer Honig ⸗Eonſiſtenz, weicher. zur kuͤhlen Nachtzeit 
N ven 


! 


“ 
[1 


gel find fadenförmig; bie Blätter haben die Geſtalt 


SM wet, 

1 s 

a RRER | u 
anna genannt werden, und wie Kos 


ziander » Körner ausfehen. : . Man ſammelt fie, und 


verdickt wird, und eine Geſtalt von Körner beko 
——— * 


macht ziemlich dicke Brode, von dunkelgelber Farbe 


8 


0 ) Obfhrvarioris ‘on the Marina’ Perſicum, by ‚ Borhergill thergi 7 im 
a —* FM, » 


Daraus, Dieſes Manna, (welches aber nicht fo gut 

wie das calabrifihe ift,) und die Art, daſſelbe zu ſam⸗ 

mel, bat Fothergill () befchrieben. - - _., 
Diefe Spegereys Ware wird bauptfächlich um Tauris, 


waͤchs in Menge anzutreffen iſt. Str Georg Wheeler 


“ fer le m Tinos, und glaubte, daß baffeihe noch nie-fey 
den Ebenen 


n en worden. Tonur nef ori maf es auf | 
In Armenien unb Georgien in Menge an, und machte eine 
befonbere Gattung daraus, bie er Alhagi nannte, , 


2. Süß-Rlee mic Haſenoͤhrlein⸗Blaͤttern, mit | 
. unbewehrtem Stängel, . und einfachen, lanzenfoͤrmi⸗ 


en und fpißigen Blättern; Hedyſarum bupleurjfo. 


.. Bum, folus fimplicibus Jangeolatis acutis, caule iner- 
mil.  Erift in Oft-Indien zu Habe. Seine, 
Blatt⸗Anſaͤtze find fpreuartig, und jo lang als die 


Blatt; Stiele; feine. Hülfen aber knotig. 
3. Suͤß⸗KRlee mir Wiefengeld - Blättern, mit 


einer Stadt in Perfien, gefunden, wo diefes Stauben-Bes 


einfachen und Beilförnigen Blättern; ‚Hedylarum ' 
. aummularifolium, foliis fimplicibus guneiformibus 


L. Ex hat mit der vorhergehenden und den zwey fol 
genden Arten einerfey Vaterland. 3 
4. Vrierenförmiger Süß: Klee, mit einfa 


und nierenförmigen Blättern, . Hedyfarum reı:ifor- 
me, folus fimplicibus reniformibus L. Seine Stan⸗ 


der Haſelwurz⸗ "Blätter, aber längere. — ind 


Fein, oft zugeflumpft und nacket. Geine Blatt⸗ An⸗ 


Pie fin febr lin, Zioen ſeiner Blumen een am 


Kılıı 9. der Ps. Trenfa. No. 473, 
Aue SE: : 


BY BT | Y 29 
d or. PD PT 


- 


_ 
‘ 


% 





* » 


N 
⸗ J .- 


3 
* .’ . .. Ss 4 
, ” . . \ 
08 Klee; 
- * 


dem Gipfel des Staͤngels, und Fine dis zwey in den 


Winkeln der oberſten Blaͤtert. 33 
“73, Gefleckter Sß⸗Rliee, mit einfachen eyrunz 
ben umd ſiumpfen Blaͤttern; Hedyſaruci humile, 
eapparidis folio maculato Dillen. Hedyſarum macu- 
atum, follis fimplicibus ovaris obtuſis L. Engl. 
fpotcd Indian Hedyfarum. Seine Wurzel ift jährig. 
‘ Sein Stängel zari, und fall i Sch. hoch. Die 
„. Blätter find klein, und fliehen auf zarten Stielen. 


Die röthlich gelben kleinen Blumen, parweiſe über 


rinander an Dem: Gipfel des Staͤngels. Man kann 


ihn ais Bein Samen ziehen, den man im Ftuhlinge auf 


ein Miſtbeet ſaet. Wenn die Pflamen ſtark genug 
hſind, ſetzt man ſie einzeln in kleine Töpfe, die mit leich⸗ 
ter Erderangefülle find, und‘ in ein Miftbeet gegraben 
werden, erhält fle, Bis fie eingewurzelt find, im Schar: 
"tin, behandelt fie, wie andere zarte Pflanzen aus war⸗ 
men Laͤndern, und erhält fie beftändig in dem Glas 


s Lad 


Hanſe, vder in der Glas: Cafe. r. 
6. Sß⸗Klee mic Styrax⸗ Blaͤttern, mit einfa⸗ 
chen berg: dt rellerformigen/ jugeftämpfte und auf 
“per Oberflaͤche glatten Blättern, ° Hedyfarum fiyra- 
 “eifolium, foliis fimplicibus ‘cordato - orBiculatis reru- 
Sie füpta glabris Zsun, Aſien ift das Vaterland diefer 
J anze, welche ganz rauch iſt. Ihr Staͤngel iſt 
faudig, und ihre Blatt⸗Anſaͤtze lanzenfoͤrmig. 

7%, Browniſcher Suͤß⸗Klee, mit einfachen imd 
n eyrunden Blaͤttern, Deren untere Fläche ſeidenartig, 
and deren Stiele ohne Stachein find, Spartium Ran- 


dens, citri foltis, Algribus albis ad vodos conferim_ 


 "niicentibüx Plum.“ Hedyfarim echaftaphylium, fo- 
> His Ariplieibns ovatis fabrus fericeis; petidlis muticis 
+ Liun, ift in dem füblichen Amerika zu Haufe. Seine 


er Karel if. hleibend. Sein Stängel minder ſich bis 12 


> Sch. boch an den benachbarten Körpern hinauf, und 
ctreibt zur Seite einige Pleine Aeſte. Seine weiße Blu⸗ 
⸗ ” ' . . men 


\ 


ou 


z 


° 


Fu \ Klee. oo. . a 
men ſtehen in dichten Büfcheln an den Seiten der 


. Stängel. Er iſt zart, und kann aus dem Samen ger 
" zogen werden, den man bald im Fruͤhlinge auf eit‘ 


Miftbeer fäet. "Wenn die Pflanzen aufgegangen und 


ſtark genug find, theilt man fie ab, und feße fie einzeln 


ei 


ſtrauchig, nad) dem Boden jugebagen und Aftig. "Die 
- Blätter find eine Hand breit, Tänglich eyrund, und 


» 


in Pleine Töpfe; bie man in ein frifches Miftbeet greäbt, 


und, bis fie eingewurzelt find, im Schätten erhält: 
8 . GSuͤß⸗Klee vom Bänges, deſſen Blätter ein- 
fach, eyrund und fpigig find, und Anfäge haben; 


’ zr 


Hedyfarum indicum, folio fingulari acuminaro Töwrz, 
Hedyf, monophyllum latifolium, filiculislurimis 





ſpies longa digeftis Burm. Fledyf: foliis-mplieibus 


ovatis acuminaris, ſpitis longifhmis nudis rermiteli- 


"bus Mil), - Hedyf, gangeticun, fokis ſimplicibus ova-. 


. 


7° Eis acuris ſlipulati⸗ Zium, Cr Point, wie bie 5 fol; 
‚genden Arten, aus Oſt⸗Indien, iſt eis, und wird - 


ungefähr 3 Sch, hoch. Sein Stängel iſt zart, 


figen auf ganz furzen Stielen. Die matt Burpurrorben _ 
Blumen Reben. einzeln an den Gelenken der Nefte, 
Die Hülfen find gegliedert und fägenartig gezaßnt. 


- "Man Pam ihn, wie die vorbergehende Art, fortpftan⸗ 


- u: 


’ 


den, und muß ihn eben fo behandeln, abet im Herbſte 


n das Roh» Glashaus bringen. | 
.. 5; SAB2Rlee mic Scheiden, deſſen Blaͤtter Lin⸗ 


fach und herz: oder Tangenförmig find," auf eihfadhen 
"., Stielen ſtehen, und feheidenartige Anfäge> haben; 
-Hedyfarum vaginale, foliis ſimplicibus cordito: ian- 
ceolatis, peüdlis fimplicibus, ſtipulis vagmalibus L.* 
“Die Wurzel if jährig; der Stängel kriechend; "die 


Blaͤtter flach, ſpitzig, und etwas dick. 


10. Dreyſeitiger Suͤß⸗Klee, mit dreyſein en - 


"Heften und einfachen Länglichen’ ‘A lättern, welche auf 
gefluͤgelten Stielen ſtehen; Onobrychis zeylanici au- 


ve 


rantii folio Pet, Hedyſarũm triquetrum, foliis ſim- 


N no plici- 


plieihu⸗ oblongis, petiolis alatis. ramis triquetris Z. 


waͤchſt in Indien wild. Die Blaͤtter ſind den Pome⸗ 
ranzen⸗Blaͤttern dermaßen aͤhnlich, daß man ſie kaum 
von ihnen unterſcheiden kann, ſo lange ſie noch jung 
find. | 
‚11. 3apfentragender Suͤß⸗Klee, deffen Blätter 


einfach, uud die Blattdecken an den Zapfen aufgebla- 


ſen, herzfoͤrmig und ſtumpf find, Hedyfarum itrobi- 


liferum, foliis ſimplicibùs, bracteis ſtrobilorum infle- 


* „us Cordatis obtuſis L. Die Blätter ſtehen wechſel⸗ 


vweiſe⸗ 


‚r 


12: Sweyblätteriger Suͤß⸗Klee, deſſen Blätter 


. zu zwey auf eigenen Stielen, und die Blattdecken dope 


‘ 
* 


leiner zweyblatteriger ſpaniſcher Klee mic gelber 
me; Hedyſ. minus diphyllum, flore luteo Sloan, 


j \ art ſtehen, eyrund und jpigig find, und feft auffißen ; 


.& Raj. Hedyl. herbaceum procumbens, foliis gemi- 


natis, fpicis foliauis terminalibus Browp, Hedyl. di- 


ce . 


‚phyllum, foliis binatis ‚petiolatis, ‘ bralteis geminis 
“ovatis acutis fefhılibus L. Engl. Two: leaved Cock’s 


head of Madrafs, waͤchſt in beyden Indien, und hat 


eine jährige Wurzel, welche tief in die Erde gebt und 


“einen niedrigen Stängel treibt. Zwen Blättchen.ftes 


ben. auf einem gemeinfchaftlicyen Stiele, welcher mit 


" Boppelten, eyformig zugefpißten Blatt- Anfäßen verfes 


Sen it. Die Blumen ftehen einzeln, find Flein md 


delb, und mit Deck: Blättern umgeben, unter weldyen 
die Frucht ſich verbirgt. Diefe Sorte iſt zart, und 


Fam, wie No. 5, aus dem Samen gezogen werden, 
13. Schöner Süß: Klee, mit dreyfachen Blaͤt⸗ 


. tern, und boppelten, geparten, tellereunden und geiliels 


ten Blattdecken; Hedyf. trifoliatum, frutescens, flore 


er fructu inter duo foliola abfconditis Burm. Hedyſ. 
pulchellum, foliis ternatis, . bracteis geminis coniuga- | 


‚ sis orbieulaus linestis B. Er iſt, wie die 5 folgenden, 


Ken 705 


in Oft⸗Indien u Hanke, Seise feine Krlfen bilden 


eine lange Aehre; fein Stängel ift holzig. 


14. Binfenartiger Suß⸗ Alee, deffen Blätter 


. dreyfach und lanzenförmig, deſſen Huͤlſen tautenförmig 
- find, und nur Ein Geſent haben, und deffen Blumen- 


Stiele zur Seite ſtehen, und eine Net von Dolde bil⸗ 
den; Hedyf, iunceum, folüis ternatis lanceolatis, legu- 
Mimbus umiarticulatis, rhombeis, pedunculis ſubum- 
bellatis lateralibus Lies. Ee bat viel Aehnlichkeit mit 


dem violetten. Seine Dolden find kuͤrzer, als bie 


Blätter. Die Huͤlſen enthalten nur ı Samen. Ä 
15. Doldenförmiger Suͤß⸗Klee, mit flaudigem 


- Gtängel, dreyfachen Blättern, und doldentragenden - 


Blumenftielen, Hedyf. trıfolianım arborescenis, flo- 


‘ ribus ex alis foliorum, filiquis copiolis glabris: urm. 


Hedyf vmbellarum, foliis ternaris, pedunculis vmbelli- 
feris, caule Fruticofo L. Der Stängel iſt boljig. 


Die Blumen entipringen aus den Winkeln der Blaͤuer. 
Die Huͤlſen find glatt, \ 


1 


16, Süß: Klee mir zwey Belenten, mit ſtrauch⸗ 


igem Staͤngel, dreyfachen Blaͤttern, und Huͤiſen mit 


zwey Gelenfen; Hedyi. triphyllum, ſiliquis glabris 


pehatis geminis inarticularis Burm, Hedyſ. biartieu- . 


latum, foliis ternutis, cuule fruricofo, leguminibus 


- biarricularis I. (Er perennirt; hat glatte, ſchildfoͤrm⸗ 


ige nnd doppelte Hilfen. 


. 17. Saͤß⸗Riee mir unterſchiedenen Srüchten, 


- deffen Blätter dreyfach find und borftenartige Anfäße 


aben, deffen Blunfım Aehren bilden, und deſſen Huͤl⸗ 
Gelenke, und die unterſte nur ı Samen hat; He- 


“ dyf. trifoliarum, ſiliculis inferioribus folitariis, ſupe- 


⸗ 


rioribus articularis Bunn. Hedyf. heterocarpon, fo- 


Yiia ternatis, floribus fpicaris, + ;uminibus articulatis, 
: infimo monolpermo, ftipulis feraceis L, 


28. "Kleberiger SAP s Hiee, deffen Stangel und 
Hefte mit. Boeſten beſetzt, deſſen Blätter dreyfach, un. 
Ob. En. KKXIX To. Vd - - defien 


— 
—2 


' 


| fen hähtig, | glatt und 'ungestheilt ſind; Fle- 
dyſ. —8 folus ternatia, leguminibus membra- 


vwceis laevibus integris, caule ramisque hispidis E. 


— 
D 


’ 


2 


Die Huͤlſen find, an Feiner Naht ausgeboͤblt, ſondern 


haben einen ganz glatten Rand. 
19. Geſtrichelter Suͤß⸗RKlee, mit dreyfachen, 


laͤnglichen, geſtrichelten Blättern, in deren Winkeln 


die unter ſich haͤngenden Blumentrauben ſtehen; He- 
dyſ. lineatum, foliis ternatis oblongis lineatis raremis 
axillaribus pendulis L Sein Vaterland iſt Ceylon. 
Der Staͤngel iſt gerade und holzig. Die Blaͤtter ha⸗ 
ben auf ihrer obern Flaͤche Striche nach der Laͤnge det 
Merven. Die Blumentrauben ſind ziemlich unzertheilt, 
und ſo lang, als die Blaͤtter. Die Blumen haͤngen 
an lockern Stielen unter ſich. Die Huͤlſen ſind rau⸗ 
tenfoͤrmig, und haben nur Ein Gelenk. 

20. Eansdifcher Süß: lee, .. Öreyblätteriger 


‚ ſpaniſcher Rlee aus Canada, Canadiſches Peltſchen⸗ 


Braut, Hedyf. triphylium canadenſe Cornut. He- 
dyſ. föliis radicalibus ſimpl'icibus, caulinis ternatis, 
floribus laxe ſpicatis, leguminibus undulatis Royem,. 
Hedyſ. canadenſe, foliis ſimplicibus ternatisque, flo- 


ribus ſpicatis L. wächft in Virginien und Canada. Die 


faferige Wurzel dauert viele Jahre aus. Der Staͤn⸗ 
gel erreicht bey ung im freyen Lande 3 bis 4 F. Höhe, 
iſt gefireift, und etwas rauch. Die zuerft-aus Per 


- Wurzel hervor brechenden Blätter find einfach, am 


Stängel aber ftehen s Blättchen auf Einem Stiele. 
Bey dem Stiele fieben a laninförmige Blatt - Ans 
füge; auch zwey dergleichen kleinere in dem Blattwin⸗ 
Bel, weiche auch zugegen find, wenn 'dafelbft ein Zweig 
hervor bridyt, da dena dieſer von denfelben umgeben 
wird. Wie 3 Biir.chen find unterwaͤrts etwas rauh 
anzufuͤhlen, enförmig, vollig ganz, am Rande haarig; 
Das mittlere iſt etwas laͤnger, als die feirwaͤrts geftells 


ten. Die oberſten Blaͤtter find gemeiniglich wieder 


v * . 


Kir, J 707 


aur einfach, Die langen Blatb⸗ Aehren treiben aus 
den Blattwinkeln hervor, auch endigen ſich damit die 


Zweige. Die Bluͤth⸗Stiele find roͤthlich, und die 


. Blumenblätter purpurroth. Die Frucht « Hülfe iſt 


baarig, und nur an dem-einen Rande wellenförmig in 


. Gelenke abgetheilt. Die Pflanze dauert in biefigen 


Gatten im fregen Lande ohne Wattung aus, blühen 


baufig im Jul. und Aug., und trägt reifen Samen, 
durch welchen, und die Theilung der Wurzel, die Wers | 


Zu: mehrung leicht gefcheben kann. 


Se 


21. Brauer SüßsBlee; dreybläcteriget, ſtau⸗ 


denartiger, fpanifher Zwerg = Klee mic einer pin 


purxothen Blume; Hedyſ. americanum triphyllum 


. eanescens, floribus albis (picatis Boerk, He yLfolis - 


ternis folirariisqgue, caule hispido fruticofo Koyen, 


Hiedyſ. triphylium fruticofum {upinum flore purpu- 


« „ dens, canle trigono hirto uncinis, fpicis amplis termi-_ - 
nulibus Brown, Hedyf, canescens, foliis ternatis fab- 


tus Icabris, caule hifpido, floribus racemofis coniuga- 


is Linn. Dieſe Art waͤchſt in Virginien und Yamaifa 


wild, Die Wurjel iſt bleibend. Der Stängel, ſtau⸗ 


‚benartlg, ungefähr 4 Sch, hoch, und aͤſig Die 
Biatter, eyrund. Ibre Pleine puepueroche Blumen: 


formiren an dem Gipfel der Stängel lange Trauben, | 
Dan kann fie aus dem Samen ziehen, den man auf 
ein Miſt⸗ Beet füen, und die Pflanzen übrigens, wie 
ben zwenblätterigen Süß: Klee, behandeln.muß, nue 
dag man fie, wenn fie eine Höbe erlangt. baben, in das 
Lob⸗Glashaus ſetzt, wo fie beftändig bleiben, umd bey 


guter Witterung viele frifche Luft hahen muͤſſen. 


22. Barbariſcher Süß: Klee, mit dreyfachen 
Blättern, laͤnglichen und ziemlich Aftigen Blumentraus 
ben, gebogenne Hilfen, und Baatigen Blumenkelchen; 
Hedylasum barbarum, a ternatis, racemis oblon. 

u 9y 4. Bi 


’. 


r 


x , « . 
18. Klee. 


gie fabramofis, leguminibus inflexis; calycibus piloſi⸗ 


L waͤchſt in Jamaika wild, 


23. Matyländifher Suͤß⸗Klee, mit geglieder⸗ 
ten glatten Fruͤchten, Hedyſarum trifoliatum, filiqua 
breviore Dillen, Hedyſ. triphylium marilandicum 
minus, filiquis comprellis articularis afperis breviori- 
bus Raj, Hedyf, marylandicum, foliis ternatis, folio- 


lisfubrorundis, caule frutescente ramofiflimo, legumi- 


ntbus erticulatis laevibus L. wächft in Carolina und 
Virginien. Er treibt-aug der bauernden Wurzel glatte, 
ſteife, 2 bie 3 F. hohe Stängel, welche ſich in viele 


Zweige verbreiten, und durchaus mit wecyfelweife ge⸗ 


fteliten und geftielten Blättern befeßt find. Die drey 
Blaͤttchen find länglich, ftumpf, unterwärts blaßgrün 
und mit weicher: Haaren befebt, welche jedoch an den 
“jungen Blaͤttchen beffer, als an den Altern, bemerfet 


werden fönnen; das mittelfte Blaͤttchen ift größer und 


l 


* breiter, als die feitwärts geftellten. - Ben dem Blatt⸗ 
Stiele und dem mittelften Blaͤttchen, ingleichem den 
Bluͤth⸗Stielen, ſtehen zwey ſchmable Blatt + Aufäge, 
Die Zweige, welche nach oben zu immer raucher wer⸗ 
den, endigen ſich mie langen BhumensAehten, und 


treiben auch ſeitwaͤrts dergleichen aus. ‘Die Blumen 


find Plein, purpurroth, werden aber nach und nach bläu: 
lich; das Faͤhnchen ift unterwärts mit einem grünfiche 


Flecke bezeichnet. Nach Dillenius Befchreibung 
die Huͤlſen kurz, nicht rauh, ſondern nur etwas haarig. 
24. Staudiger Saͤß⸗KRlee, mit ſtaudenartigem 
Staͤngel, und dreyfachen, ziemlich eyrunden, und auf 
‘der untern Fläche tauchen Blättern; Hedyſarum fru- 
tescens, foliis ternatis fubovatis fubrus villofis, caule 
frotescente Z. Er fommt, wie die 6 folgeriden Arten, 
aus Birginien. Seine Wurtzel ift bleibend, und treibt 
2 bie 3 Daarige Stängel, welche ungefähr 2 3. hoch 
werden, ſich nach dem Gipfel zu auf allen Seiten auss 
breiten, im Herbſte verweifen, und im Fruͤhlinge wies 
" der 


— 


— — — — — 


rechtem Stängel, dreyfachen und ziemlich ſpitzigen 


der kommen. Seine purpurroth⸗ gefbliche fleine Blu: 
men formiren an dem Gipfel der Aeſte furge Aehren. 


* Er fann aus dem Samen gezogen werden, den man im 


Fruͤhlinge auf ein Miftbeer füer. Wenn die Pflanzen 
ſtark genug find, verfeßt man fie einzeln in befanere 
Töpfe, weiche mit leichter Erde angefülle find, und in 


ein Miftbeer gegraben werden, erhält fie im Schatten, 
bis ſie eingewurzelt find, ‘gibt ihnen ‚bey warmem Wet⸗ 


ter viele frifche Luft, fegt fie im Sommer darein, im 


Herbſte unter das Glas⸗Geraͤhme, im folgenden grüße 


linge aber einige davon aus den Täpfen in eine warme 
Rabatte, wo man fie im Winter vor ber Kälte verwah⸗ 


ren muß, | 


25. Süß: Xlee mic grünen Blumen, mit' qufs 


- Blättern, und ſehr langen und :aufrechten Blumen⸗ 


Zrauben; Hedylarum virid-flerum, foliis rernatis acu- 


tiusculis, caule erecto, racemis Jongifimis erzätis L. 


26. Rauher Säß: Klee, mit flaudenartigem Stäns - 


gel, dreyfachen und ovalen Blättern, eyrunden Blu⸗ 


“ mens Teauben, und zotigen einfamigen Fruͤchten und 


Blumen: Kelchen; Hedylarum hirtum, toliis ternatis 
ovalıbus, caule fruticoſo, racemis avatıs, calycıbus 


fru&tibusque hirſutis manofpermis L. Der Stängel 


iſt holzig. Die Aehren find. laͤnglich. Die Blumen 


ſtehen auf eigenen Stielen, Die Hülfen find eyrund, 


: fpikig, und haben nur. Ein Gelenk, 


.- nen Stielen, bald in Knaͤueln in den Winkeln der Blät 
ter, „bald hin und hes auf hoen emugen Stielen. Die 
— 93 | 


27. Violetter Suͤß⸗Klee, mit dreyfachen und en: 


runden Blättern, doppelten Blumen, und nackenden, 


aderigen und rautenförmigen Hülfen; Hedyfarum fo- 
liis ternatis lanceolarig, leguminibys menofpermis', 


Gronge. Hedyl.violeceum, foliis ternatis avstis, flo- 
sibus gemingtis, leguminibus nudis venolist. Gesine 
Blumen ſind violenblau, und ſtehen meiftens auf eiges 


Huͤlſen 


f 


z 


[1] [1 
Ser, | 09 
- r & ® e 


— 


* 
710 .. Aee. 
Huͤlſen find 3 Mahl fo lang, als der Blumenkelch, ey⸗ 
rund, zuſammen gedrüdke, ſpitzig, glatt und negförmig, 
und enthalten nur Samen. 
28. Riſpenfoͤrmiger Saß⸗KRlee, mit dreyfachen 
und gleichbreit⸗ lanzenfoͤrmigen Blättern, riſpenfoͤrm⸗ 
igen Blumen, und rautenfoͤrmigen Huͤlſen; Fledyla- 
‚rum panicularum, folüs ternatis lineari - lanceolaris, 
floribus paniculetis, leguminibus rhombeis L.. -Die 
Huͤlſen find rauh und. gezahnt. nr 
29. Suß⸗Rlee mir nadenden Blumen, mit 
dreyfachen Blätteen, einem nackenden Blumen + Schafs 
te, und einem blattreichen und eckigen Stängel; Fle- 
dyfarum caule nudo, longiflimo folıofero, flörifero an- 
gulato Gronoo. Hedyſ. nudiflorum, foliis rernatis, 
capo florifero nudo, caule foliofo angulato Limm, ' 
30. Kriechender SAß:Xlee, auf der Erde lie 
gender fbanifcher Klee mit Blättern, die den Blaͤt⸗ 
tern bes Erdbeer⸗Klees aͤhnlich find, Hedylaram 
procumbens, Trifolü, fragiferi folio Dil, Hedyſ. 
ceaulibus procumbentibus, racemis lateralibus ſolitanis, 
petiolis pedunculo longioribus Growov. Hedyſ. re- 
“ pens, foliis ternaris obcordatis, caulibus procumben- 
‚  tibus, racemis lateralibus Liu. Engl. trailing French 
 Honeyfuckle,- ift eine jährliche Pflanze, die in beyden 
dien wild waͤchſt. Die Aeſte laufen auf der Erde 
rt, und werden 1F. latig. "Die Stängel fnd, wie 
. bie untere Fläche der Blätter, haarig, Die Blätter 
And etwas gezahnt; Pie Blatt⸗Stiele find länger als 
‘ ber Blumen » Stiel. Die Blumen: Trauben ſtehen 
einzeln.umd nach dem Gipfel der Hefte zu. Die Blu⸗ 
men find purpurroth und Elein, und zeigen fich zu Ende . 
bes Julius. Er Bann, wie der gefleckte, fortgepflan⸗ 
"yet, und muß eben fü behandelt werden. | 
j 31. Angelförmiger Säß> lee, mit dreyfachen, 
nervigen und nadlenden Blättern, feſt auffigenden Blu⸗ 
men⸗UAeheen, und zweyſamigin, bedeckten, und an ih⸗ 
rer 


—u— 711 


." sei batenſormig getckemmmendhälfer.:; Hedyfarım 
: acium foliis ternatis vervoſis nudis, fpicis feffilibus, 
leguminibus difpermis obte£tis acumine uneinatis Lin; 

Esr waͤchſt in Jamaika und Ceylon wild, und iſt zottig 


und gefiredt. Die Blamen find gelb. Die Hilfen 


; baben 5 Ötreifen, 


32. Dreyblumiger Süß s Klee, mie geſtreckten 


Staͤngeln, breyfachen und umgekehrt herzfoͤrmigen 


Blättern, und Blumen: Stielen, welche nur Eine 
Blume tragen, und zu drey ſtehen; Hedylarum trifo- 
liatum repens, acetofellae folio glabro, caule hirſuto 


Barm. Hedyf. triflorum, foliis ternaris obcordstis, 


- caulibus procumbentibus, - pedunculis unifloris ternis 


. Lies. Engi. hree flowered Indien Hedyfarum, wächft 
in Oſt⸗Jndien wild, und iſt jaͤhrig. 


33. Safenkleeartiger Süß- lee; mit dreyfa 


| Blättern, länglichen Blumen s Trauben,. gebogenen 


- Ur 


’ > 


& 
* 


MAible Biaudechenweiche fb lang,: als die Biumen, 


%s 


. 


« 
& 


»e> 8» 


: Hälfen, und -zattigen Blumen⸗Kelchen; Hedylarım 
: Iegopodioides, foliis ternatis, racemis oblongis, legu- 
: minibus inflexis, calycibus hirfuris Ziuw. Cr kommt 
aus China, und iſt nahe mie dem barbariſchen ver: 
. wandt, und ihm darin vorzüglich aͤhnlich, daß fein Blu⸗ 
: men; Stielchen, wenn die "Blume abgefallen iſt, ſich 


beuget, und mit ben 3 geößern, haarigen und umgebos 
genen Abfchnitten des Blumen Kelches bewaffnet, eine 


| —F Huͤlfe verbirgt, weiche 3 bis 4 Gelenke hat. 


T 
—3 


ie Blaͤttchen find eyrund, ſuumpf, nackend, mb as 
Digen ſich mis —* (ehe Heinen — Die Biumen⸗ 
Trauben find eyrund, dicht und zottig. Zwiſchen ben 
Bhunen fiehen eyrunde, pfriemfdensige, feharf zuge⸗ 





; die Blumen⸗Stielchen find zottig; die Blumen⸗ 
Kelche Aud ſehr kurz, und endigen ſech mit drey Bor⸗ 
ſtenz die Blunien⸗Kronen find klein. Die Haͤlſen 


LE 34 


N. 


4 y- " 
. x 
‘ 
‘ " . ” 
712 Be i 


34. Benichtener fi: Died 3 are drehfũchen en: 

rund slänglichen Blättern, und einem ſich 

Stängel; Hedylaram trifolum · ſcandens, folio Ton- 
giore iplendenre Di. Hedyſ. volubile, Folie vemna- 

ts — ovao- oblongis, caule volubili Zinn, ift in dem 


ara ichen Amerika zu Haufe, und bat lange glänzende 


3. Alpen⸗Sugtlee/ mit erten glatten ob⸗ 
hangenden Huͤlſen; Hedylarum ſaxatile, filigua lacri, 
floribus purpureis inodorum Amar, Hedyſ. alpi- 
nom, foliis pinnatis, leguminibus artieulatis glabris 
pendulis, caule ere&to Z.. Engl. Alpine French Ho- 
“ neyfückte, wächft in der Schweitz, und in Sibirien, 
en Dertern, wo bie Stroͤhme im Winter anstreten. 
Die Wurzel ift groß, holzig und in Zweige vertheilt. 
Der Stängel ift gleichfalls mie eigen befegt, wir 
richtet, und an 2 F. hoch. Blatt» Anfäße 
weißlich, groß, grannig. “Die 2 beſteben aus 
g g oder 9 Paren eyfoͤrmigen Blaͤttchen, und einem eins 
- yelnen am Ende, Der Bluͤth⸗Stiel kommt ans bem 
Blatt⸗Winkel, iſt nackend, und endigt ſich mit einer 
Blumen⸗ Aehre. Die Blumen ſowohl, als Fruͤchte, 
hangen unterwoͤrts. Die Blume iſt blaͤulich⸗ parpar⸗ 
farbig; die Huͤlſe beſteht aus 4 glatten, —— (de 
Man will dieſe Art zum Futter⸗Kraut em⸗ 
5 Haller ſchreibt davon: Wir mißfaͤllt dieſes 
Gewaͤchs keineeweges, und der ganze Ban hat viel aha⸗ 
‚ liches mit der Esparſette; ich glaube aber wid, daß 
mahls Verſuche damit gemacht worden 
36. Dunkler Saß⸗KRlee, mit einem . 
‚md gebogenen Stängel,  gefieberten. Blättern, 
: Denartigen. Blatt⸗ Anfüpen, und unter ſich Pängenten 
- Blumen Trauben; Hedyfa arum obfeurum, folis pin- 
nitis, ſtipulis veginalibus, eaule ere£to flexuoſo, flo- 
ribus racemofis pendulis * Haler halt diefe ar 


an on 
* 


. R ‘ 
‚ . . N . 
‘ _ S . 
x J 
— Akt: 713 
2 
r 
‘ 
« 


weiche in der Schwettz und im Sibtrien wild wähR, 


und perennirt, für eine Varietaͤt der vorhergehenden. 


37. Kronen⸗ Güßflee, mit gegliederten ſtachel⸗ 


igen geraden Huͤlſen; Hed. alterum clypeatum Cob. 


.. 


Datech, Hed. flore rubente Tearı. Hedyſ. ely- 


-  pestum, : flore fuaviter rubente Besler, Hedyl, coro- 
narium, foliis pinnatis, leguminibus articulerissculen- 


ris nudis rectis, caule diffufo Zuge. Ital. Sille, ober 


x Smlls, Engl. common French Haneyfuckle, wächft 


in Italien auf den Wieſen. Die perennirende Wurzel 
treibt viele, in gutem Boden 3 bis 4 F. lang ausge⸗ 
breitete, Doch nicht gefireckte, geftweifte und etwas vauche 
Gtängel, weiche mit vielen Zweigen befegt find. Das 


"Bart beſteht aus 4, auch mehrern Paren großen, us 


fürmigen, etwas haarigen Blaͤttchen, mit einem ein: 


: gelnen am Ende. An Blatt» Stiele fiehen zwen been: 
. edige, röthliche Blatt⸗Anſaͤtze. Die Bluͤth⸗Zweige 


4 


find größten Theile nackend, und endigen ſich mit einer 
kurzen Dichten Aehre. An jedem Bluͤth⸗Stiele ſteht 


ein vertrocknetes Deck⸗ Blatt. Die Kelch⸗Einſchuitte 
- And ſehr ſchmohl; die Blumen; Blätter ſchoͤn glänzend 


= [ au) n 


roth; Tas Faͤhnchen ift mit weißlichen Adern durchzo⸗ 

” ſchmahl, ausgeferber, zuruͤck gebogen; Die Flügel. 

en lange Wiederhaken. Man zieht in den Gaͤrten 
auch eine Varietaͤt mit weißen Blumen. Die Huͤ 


Yen 
. befteben aus vielen; 'rımben, ftacheligen Gelenken, und 


flehen gerade. Sie ift eine zweyjaͤhrige Pflanze, bie 


. im zweyten Jahre blühen. Bald nachher, nachdem 


der Same reif geworden If, verderben die Wurzeln. 


. Sie wird ſchon feit langer Zeit in den englifchen GAr: 

. gen zur Zierde gezogen. Sie bluͤhet im Yun. und Jul., 

- and der Same wird im, Sept. reif, Man fans fie auf 
: dem Miftbeete. aus dem Samen erziehen, welcher and) 


- „bey ung reif wird, und die Stöcke in Töpfen unterbal: 


‚ren. Im Lande wachfen Die. Stöcke zwar weit größer, 


und die. Blumen dauern in ben ganzen Gommner Aber, 
rn »5 


baltın 


—* 


- bälten aber bey großer Kälte den Winter nicht ass, 


ulen aud) leicht bey großer Naͤſſe. Doch kann man 


* fie den Sommer über im Eande unterhalten, gegen Den 
Herbſt abftugen, in Täpfe pflanzen, und in einem ge: 


.r meinen Glas: Haufe aufbewahren. 


Nach Miller’s Anweiſung, fäet man, den Samen 


im April auf ein Beet von leichter frifcher Erde. Wenn 
die Pflanzen aufgegangen find, muß man fie in andere 
Beete von gleicher Erde und in eine offene Lage verfer 
: Gen, und zwar ungefähr 6 big 8 3. weit von einander, 


fo, daß allemahl ein Fußſteig zwiſchen 4. Reiben gelafs 


— fen wird, damit man durchgehen, und die Pflanzen 


: vom Unktaute reinigen koͤnne. In dieſen Beeten kon⸗ 


nen fie bis um Mich. bleiben; alsdann kann man fie in 


die großen Rabatten einer Parterre oder eines Luſt⸗ Gar⸗ 


tens verfeßen, und ungefähr 3 F. Raum zwiſchen ihnen 


und andern Pflanzen laſſen, unter welche man fie ſehen 
“muß, um immer auf einander folgende Blumen zu bar 


% N 


ben; daſelbſt werden fie blühen, ein vortreffliches Ans 
ſehen haben, beſonders Die rothe Sorte, welche fehe 


ſchoͤne Blumen bringe. Weil dieſe Pflanzen verder- 
ben, nachdem ihr Same reif geworden ift, muß man 
: alle Fahr einen neuen Vorrath von Pflanzen ziehen, 
” Denn die alten Wurzeln dauern felten länger. Sie find 


fie große Rabatten eine fehr ſchoͤne Zierde; fie taugen 


auch zur Ausfuͤllung der leeren Raͤnme unter den Stau 
den. Allein. für kleine Rabatten wachfen fie zu groß, 
" wefern man nicht ihre Stängel abfehneibet, und nur 2 
blis z an jeder Pflanze Iäffee. Wenn man biefeiben 
durch beygeſteckte Staͤbe aufrecht zu erhalten ſucht, 


werden fie nicht uͤber andere Blumen herab hängen, 


. Dig Gärmer in der —— um Londen ziehen 


Gaͤrten und Balcons zu verkaufen. | 
u en Ki anburn ertheilt gu ihrer Cultur folgende Vorfchrift. 


Re; um fie auf dem Markte zur Auszierung der londuer 


nicht verſetzte Pflanzen einen viel groflern Buche I 
er ne 


. *8 


— — — ⸗ 20} wu 
€ » 


:: nehmen, und größere 


g 
. ' ı 
MM. 218 


aufende 


Ä rößtere and ſchonere Olmiien + Schren tragen, 
und dantı weit verzierender. find, ſo gebe man ihnen ein 
beſonderes, 2 Spasenftiche tief gegrabrned, und, wo moͤg⸗ 


Mich, ein längft einen Abhange Beet ein, weil . 


fih die Flor daun um fo viel beffer ausnimmt, lege auf jede 


Stecken, und begieße fie, damit die Pflanzen bald hervor 


feimen, um jeden dritten Abend; verziehe die Pflanzen, ſo 


bald fie etwa 3 3. geoß find, und laſſe auf jeder Stelle nur 
eine, und zwar bie ſtaͤrkſte Pflange fiehen, halte biefe big au 
den Winter allegeit von Unfraute vein, und lockere im fol 
senden Frühlinge die Erbe umher mie dem Spaten 


| auf, 
: Bey diefer Behandlung pflegen fie dann basd flarf Ole 
the in die Höhe gu gehen, und, wenn ihnen der Boden ante - 


fländig ift, 4 big 5 3. hohe Stängel zu treiben, und-Übere 


aus jahlreich zu blühen. Damit aber der Wind Biefeiben | 


nicht in Unordnung bringe, feße man. neben jede Pflanze 
einen kurzen Stab, und befeftige fie an demſelben, wenn fü 


p 


‚in die Höhe gehen. 


In einem zu lotenz heraus kommenden Wochens 
Blatte: delle Veglie appartenenti all’ Economia delle 
villa, befindet fid) eine gemahlte Zeichnung dieſer Pflans 


je, nebft einer Befchreibung, wie fie daſelbſt zum Fut⸗ 


ter fiir Das Vieh erbauer wird, welche Hr. Marchefe 


-, Srimaldi, Herr zu Meffimari, d. 12 Sept, 1766 .der 
Geſellſchaft der Georgofli zu Genna vorgelegt hate 
Aus dieſem Artifel gedachter Zeitung ſteht im 1 Str 


ber durch die oͤkon. Gefellfch, zu Bern gefammelten 

ang und Beobacht. S. 49, fgg, folgender 
g. 

„Die Einwohner des Bezirkes von Seminare in 


dem aͤuſſern Kalabrien, im Königreiche Neapolis, vere 


ſchaffen ſich kuͤnſtliche Wieſen von einer Pflanze, die fie 
Sulla heißen, die vielleicht. in dem übrigen Europa 


R taͤſt, wegen der ſeltſamen Cultur aber die Anfe 
merkſamkeit des Landmannes verdient. 


„Die Bauern von Seminara haͤgen die Meinung, 


2 die fle auf die Ausübung von undenklichen Jahren eg 
" Ä “; 


35%. weit einige Samen, bezeichne diefe Stelle mit. einem “ 


— 


— 22 — — — — — 
- 
. . 
- 
« . 


716 — Ri, 
den, daß vie Sulla uur in feſtem, kreidichtem weißem 
Boden gedeiße, der zugleich bey einem guten Anbaue 
der tuͤchtigſte iſt, das ſchoͤnſte Getreide hervor zu brin⸗ 
"gen. In Feldern dieſer Art allein wird die Sulla ges 
zn At und zwar nach einer Weiſe, die miederfinnig fcheint, 
fiusemapl der Same fogleich nad) der Aernde, die im 
Jaulio vor fidy gebt, Über Die Stoppeln, die man bier: 
auf mit Feuer anſteckt, oßne weitere Befürgung binges 
worfen wird, Diefer Same, von der menigen Afche 
des gebrannten Said bedeckt und gebängt, dringt 
von ſelbſt in den ‘Boden, und fängt im Nov. an zu gruͤ⸗ 
nen, im vierten Monathe nachdem er ansgefäet wor⸗ 
den Jede Pflanze exbebt ü in verfihiedene Zweige, 
deren Wachsrhum den Winter über nur langfam von 
Statten geht; allein bey der Wiederkehr des Fruͤhlin⸗ 
ges befindet fich der Boden mit der Dichteften und ans 
genehmſten Wieſe bedeckt; und wenn ea im April df: 
ters ein wenig regnet, fo feigen die Pflanzen bie zur 
* Manns: Höhe auf. Man koͤnnte durch das Eintau⸗ 
chen des Samens in reined oder in zubereitetes Waſſer 
den Wachsthum befördern; dein der Game ift hart: 
“ Are und dieſes mag die Urſache feyn, daß er fo fpät 
auffeimer. | 
Die Pflanze bat wenige Aehnlichkeit mit den be: 
: * Pannten Miefen; Kräutern; ihre bochrothe Blume bar 
* einige Gleichheit mit der Bluͤthe vom Ginſt. Man 
kann die Sulla das erfte Mahl im May, in ihrer Bluͤ⸗ 
the abſchneiden, um fie den Pferden und Maulchieren 
- worzulegen, Die Davon purgiret, und in tvenigen Tagen - 
> fett gemacht werben. Dieſes vortreffliche Futter wird 
ſo ſehr geſchaͤtzet, Daß man es nicht zu doͤrren pflege; 
- ausgenommen etwas weniges von Zeit zu Zeit, um ſich Ä 
SGamen zu verfchaffen; derſelbe ift Flein, und bat, fo 
wiedie Blume, eine Gleichheit nie Der Efper (Eipasczt.) 
„Nachdem die Sulla eingeärnder ift, bie 
in den Jum. dauert, laͤſſet man die Erde bis her 
. u t 


a Gap z ww a A u RE V5 eK er WW, , 
i . u . 


— 
— 


zw. 


y 


" ur Ä 717 


Herbſt ruhen; alddann wird fie nach der gewöhnlichen 

Reife zum Getreideban gepflüger, und die Nernde ift 

nach dem Verhaͤltniſſe ihrer Größe allemahl reicher, 
wo vorher die Sulla geftanden at. | 

Nach diefer Aernde hat man anders nichts zu thun, 

als die Stoppeln abermahl anzuzuͤnden; fo witd den fol- 

„ genden Nov. die Gulla aufs neue Das Feld bedecken, 
nachdem fie das ganze Jahr über des Getreidebanes in 
dem Schooße der Erde verborgen gelegen, ohne fee 
term im geringſten zu fehaden, und ohne fich auf dem 

Boden merken zu laffen, bis im Ion. bed Ruhe⸗ oder 
Wracys Jahres, da die Sulla mit gleicher Kraft wieder 

aufgruͤnet, wie im erſten Sabre, da fie ausgeſaͤet wor 
dem, Alſo gibt ein Acker, der mit (Bulle einmahl ans 
gefäet worden, 40 Jahr lang und mehr, wechfelmeife 

‚ In jeden zwey Jahren einen reichen Raub don Gufla 

. und von Getreide, ohne daß zu Beyliehaltung einer fo 

. feltfamen Wieſe eine andere Sorgfalt erfordert werde, 

. al8 das erfte Jahre den Samen auf angezeigte Weiſe 

Bu auszuſaͤen. 

„Die wenige Mühe bey der Ausſa ang der Sulla, 
die Vortrefflichkeit dieſes Futters, die (Eigenfchaft dies 

. fer Pflanze, die Erde zum Getreidebau gefchickter zu - 

machen, ihre fange Dauer in dem fefteften Boden, ‘den , 
fie aus eigener Kraft durchdringt und oͤffnet; dieſe ſelt⸗ 

ſame Umftände alle follen zureichen, die Nuͤtzlichkeit 

Be Pſtanze ven Liebhabern des La ndbaues zu em⸗ 
len. | 

' Pr „Ob man gleich nach) der Erfahrung der Lanblelne 
von Seminara nicht zweifeln darf, DaB eine Pflanze, 
die fo tief einwurzelt umd ſich fo mächtig ausbreitet, wis 
“nen vorzüglich guten Boden erfordere: fo ift doch nicht 
glaublich, daß folche nur in weißer und Freidichter Erde 

gedeihe, fondern es iſt zu vermuthen, ſie werde in alten - 
leimichten Aeckern, die zu. Klee und Eucerine nichtig find, 


® 


zz ze _ pu RU 


gut gerathen. 
Er Fe 


= 


718 Kee 


3. 


or 
Ur 


.+ 


) 


„Hr. Marcheſe Grimaldi wird von dem Erfolge 
feiner hierüber angeftellten Verſuche, derjenigen Ge: 
ſellſchaft zu feiner Zeit Nachricht geben, an welche feine 
Abhandlung gefielle iſt. Er fchlägt einen dreyfachen 

or: 1.fid) genau mach der Hebung der Landleute 


Verſuchv 
von Seminara zu richten; 2. die Sulla gleich andern 


kuͤnſtlichen Wieſen zu bauen; 3. ſolche gleich nad) Dem 


Regen im. Sept: aufdie Aecker, welche Klee oder Lu⸗ 


cerue getragen haben, zu ſaͤen.“ 


Obige Unzeige iſt auch in Parma, auf Befebl Der 


| Regierung, mie nachfiebendem Anbange befannt ge: 


° 


- 
ã 
”. 


Macht worden. | 
„Auf ber Inſel Malta, wo feine Wieſen anzutref⸗ 


[& find und folglich Fein Futter wächft, wird dieſem 


angel durch Fünftliche Wiefen oBiger Pflanze, Die fie 
Silla heißen, gefteuert. Die Maltefer halten dafuͤr, 


man muͤſſe den Samen der Silla von 2 Jahren alt, 


und von dem Producte eined guten Bodens, wählen, 


s 


6 
. 
‘€ 


. 
2) 
“ 


‚. .Jeimen. . 
‚oder die Voͤgel folchen zeritören, oder Daß er non der 


Der defte nad) ihrer Meinung kommt von det Fleinen 
Inſel Gozo; der von Malta fol nicht gut fenn, Der’ 
gute Same kann io Jahre aufbehalten werden, daferm 


er trocken eingeſammelt und faft nicht bewegt wird, ° 


- „Die Silla liebt zwar feften und feuchten Boden; 
boch kommt fie auch in geringerin for. Der Game 
Davon wird wenige Tage vor ber Aernde über DaB Ges 


“ treide bingewörfen; 5 Scheffel (tie wenig often) bes 


decken ein Stick Feldes von t Scheffel Getreide. Man 


.ſfaet die Silla gern nur ı oder 2 Zage vor det Aernde, 


mit er nicht beregnet werde, ehe ihn die, Schnitter, 
Die Auflefet, und das Vieh untergetreten haben. Die: 
Ki ift zureichend. Man darf ſich feine Mühe geben, 
ölchen tiefer unterzubringen, denn er wilrde nicht aufs 
Es iſt nicht zu befürgen, daß die Ameiſen 


Luft verborben werde Dach den erften Regen fi 


| Re: N — IgG. \ 
xuf; und es iſt füdann mötßig, Das Veeb von dem 


=: Seide abzuhalten. 

„In den Jahren, da unter der Silla wilde Kraͤu⸗ 
. ser in gewiflee Menge fprießen,. welches felten gefchieht, 
muͤſſen folche von bloßer Hand. ausgeriffen werben, denu 
* koͤnnte ſie nicht ohne Schaden auch nur obenhin 


T, Uebrigens erheiſcht die Silla keine Beſorgung. 
Ihre Stängel wachſen gern bis zur Höhe von 5 Sr 
ben. Man fehneidet fie, fo bald man einige Bluͤtben 
wahrnimmt, ehe füh der Same bie, Sie laͤſſet fich 
Ä Ei gut dörren, in Buͤſchel Binden, und alfo auf he⸗ 
wahren; | . 
Es iſt die Silla ein vortreff liches Futter für Pfer⸗ 
de und Maulthiere, die zu ſtarker Arbeit gebraucht wer⸗ 
den; diejenigen, welche wenig arbeiten, werden davon 
zu fehr erhitzt und zu fett. Die Kühe und das kleine 
Vieh, fo damit gefüttert wird, geben Milch die Menge. 
Machdem die Silla, die das Land Feineswegesgrs 
. fchöpft, -alfo genußer worden, Fann der Acker wieder 
gepfluͤget und zur Öetreide- Saat auf den Herbft zuße: ° 
reitet werden. Man bat es auf der Inſel Malta vers 
ſucht, felbige auf das zweyte Jahr fteben zu laffen;, fie 
iſt aber felten aufgewachſen. Alle Ackerleute find einig 
in der Berficherung, daß folche die Dritte Aernde nies 
mahls gibt. Es muß dem. ungeachtet diefe Pflanze, 
wo fie, wiein Malta, gut gedeihet, von dem größten 
Drußen ſeyn. 
So viele Abänderungen und befondere Einſchraͤnk⸗ 
. Uungen die Verſchiedenheit des Klinia und des Bodens 


| ‚ immer erfordert, fo lehrt ung doch die Erfahrung, daß 


diejenigen Pflanzen, welche die bartnäcigften geſchie⸗ 

.. nen, fidh an ein anderes Klima gemöhnen laffen. Man 

* darf verfichern, daß deswegen bey der Silla nichts zu 
beſorgen if, . nt 


. . . 
. ‘ - 
. 
[ « “ . 
D . % 
⸗ nn an 
» 
. 
. 


. 


% 


WO. Re. 


7 „Mar wircherhohlt, daß ber Same der Silla 2 
Jahre alt ſeyn muß, daß man folchen in der größten 

« Sommer: Hiße ausfäen,. und daben in Obacht nehmen 
muß, folchen niche zu tief unterzubringen; und zwar 
. ans folgenden Gründen ‘Der Same diefer Plane 
iſt in einer flacheligen Huͤlſe verfchlofen, die ihn in dem 
Boden befeſtigt. Nun muß die Halle in dieſem Zu⸗ 


ſtande den Einfluß der Luft in einem ſtarken Grade em: 


pfahen koͤnnen, um fich zu entwickein. Diefes wird 
"Durch .die Wärme. der Sonnen⸗Strahlen bewirken 
- Die Erfahrung lehrt, daß die Hitze der Monathe Jul. 

und Aug. nicht zureichend iſt, dieſes zu thin, wo bee 


Same nicht wenigftens ı Jahr alt ift; alfo erbeiler, 


. * daß folcher. lange Zeit der Sonne bloßgeſtellt feyn muß, 
um aufzukeimen. . Wan darf ſich alfo nicht verwun⸗ 
dern, wenn diefe Pflanze nicht *8 in dem erſten 
Jahre aufgeht; man Darf nur das Feld imbepfluͤget laſ⸗ 
: fen, fo wird fie im zweyten folgenden Herbſte bey dem 

-  geften Regen hervor keimen. . 
| „Waͤchſt die Silla noch vor dem inter zu frifch, 
: fo mag man fie durch das Vieh abweiden laſſen. Man 
bat dabey den Vortheil, daß fie nicht fo grebe und holz 


u ichte Stängel treibt, Die das Vieh nicht leicht zermal⸗ 


men koͤrnte. 
„Anmerkungen der berner Geſellſchaft. Unterdeſſen, 
"daB einige Verſuche entſcheiden, ob bie Sulla oder Silla 
. bie herbe Kälte unfer8 Winters ertragen kann, und ob wir 
‚ung eine eitle Hoffnung ntachen, mit derfelben einſtens uns 
ſern Feldbau zu bereichern, wäre es fehr voreilig, hierüber 
vorläufige Betrachtungen anzuftellen. Doch fönnen wir 
Berfchtedene Bemerkungen über vorſtehende Anzeige von dee 
Anpflanzung ber Sulla nicht mit Stillſchweigen übergehen. 
„Einer dee merkwärbigften Umftände von der Frucht⸗ 
barkeit diefer Pflanze im Neapolitaniſchen, ift, daß diefelbe 
‚ eine faft unglaubliche Zeit fort Dauert, nachdem fie einmahl 
ausgeſaͤet worden, To, baß ſeuwe uen das zweyte Jahr, 
nachdem in der —— etreide gepflanzet worden, 
von freyen Stucken wieder aufgruͤnt. Dieſer ſeltene em 


r 


. . 


\ 


⸗ 


— 


m — TEE WEL BEE WEL BA TU WU -D3 U —eü—— m 
\ Ü) 


Be 7721 


| Sy Dur) Sahjnig auf Das —2 gemeldet 


wird), daß die Sila nicht in das dritte Jahr fort ans 


& 
»=a 
” 


Fonnen » Hige zu befien zuf 


* 
‚Bo —* bie Erfahrung wird NO die j 
" Sulla ein ganzes Jahre unter — 


hernach mit neuem Leben hervor zu treiben, ſo wäre 8* 


‚ein Grund zu hoffen, fie werde au unfere lange Binter 


unter der Ehe überleben. Es fcheint aber Bierbey, daß 
biefe Pflanze ordentlich den Winter über zu wächfen, pflege, 


‚ welches tvegen ber gfoßen Hitze Bed Sommers in jenen 


Ländern vielleicht auch bey andern Pflanzen ei 


„as in Der Nachricht ans Malta vom ber Aürte des. 


Samens, und der Natpmwenbigfeit einer aufferorbentlichen 

Serhiam und Worurtpeil fo — 
ein 

ne die Sulla eher —8 im Rob... aufgrü f 


in dem Mangel der Feuchtigkeit des Bodens“ vor biefee 


Jahrs jet efuchet werben. Diefe Bermuthung wird das 
durch beſtaͤrkt, daß zu dieſer Eultur ein fefter, leimartiger 
Boden etforbert wird, und man und meldet, Daß, wo bee 
Same im erften Jahre. nicht auffeimer, ſolcher unfehlbar 


inm Nov. des zweyten Jahres aufgrünen werbe,. 


Vermuthlich wird dieſe Pflante Hierlandı auf eine 


audere Weife behandelt werden muͤſſen; est aber nicht 


nothivendig, zu fehließen, daß, to die Sulla nicht n 
ci der heißen Länder geba Banet werben kann, u 


ben feine. andere Methode angemeflen ſeyn koͤnne Wir 


haben bie Erfahrung bereitd von dem Eiparcet und ber Lu⸗ 


- cerne, bie auch aus einem viel heißern Striche zu und her⸗ 


äber gebracht worden, und mit größtem Vortheile gebauet 
wer en.“ . , 
In einem neuern, an die berner Geſellſchaft a 


laſſenen Schreiben, bezeuget Hr. Marcheſe Grim a 
aufs neue, daß die Sulla, wo ſolche einmahl angelegt 
„worden ift; vermittelft eines abwechſelnden Getreide⸗ 
Baues von 2 zu 2 Jahren, nicht nur 30 Jahre, ſon⸗ 
dern wohl ein Jahrhundert fort dime. Er bemerkt 


Ort. En. XRXIXTH, 3} WM 


* zugleich, daß man ſcch nach der Getreide⸗ Aernde mit 
dem Beaͤſchern bes Ackers vermittelſt des Brennens 


der Stoppeln nicht begnuͤget, ſondern denſelben ſehr 
leicht oben über bepfluͤget, um die Wurzeln des Kram 
ted, die wieder ausfchlagen ſollen, nicht zu verlegen. 


Er meldet auch, daß nach ber Berfchledenheit Des Bo⸗ 
dens, oder der. Gewohnheit, einige Verſchiedenheit in 


dem Anbane der Sika beobachtet wird, fo, daß im eir 


"higen Gegenden diefes Kraut, wie oben gentelder ift, 
a Abwebſelin mit dem Getreide gebauet und geaͤrn⸗ 


det wird, da anderswo nach drey Aernden von Getrei⸗ 
de, die Sulla geſaet uud drey Jahre aufeinander ger 


. <fehnitten wird. 


Ha v. Haller befchließt die Nachricht, die er in 
feiner Abb. uͤder die Sutter: Bräucer, von der 


Suulla ertheift, mit diefen Worten: „Allein, @ iſt 


5 nich zu hoffen, dag in unfern p kaͤltern Bändern der 
„» Anbau diefer Pflanze mit gleid) gluͤcklichem Erfolge 
„werde belohnet werben.“ Im zweyten Sommet 
khnnte man reichliche Aernde davon haften, wenn die 
Srörke den erſten Winter ausdauerten. den man 


. auch den Samen var den Winter ſaͤen wollte, wuͤrde 


doch nichts daraus werden. 
38. Gebr ſtacheliger Guͤß⸗Rlee, mit weitſchweif⸗ 
igem oder zerſtreuetem Stängel, gefiederten Blättern, 
und gegliederten, ſtacheligen und filzigen Huͤlſen; klei⸗ 
ner ſpaniſcher Alte mic purpurrother Blume, He- 


dyſarum elypearum minus, flore Purpureo Ref, He- 


7, hifpanicum ſupinum annuum anguftifoftum, flo- 
sibus parvis exalbo purpurascentihus Boerk, Hidyk 
Spinohffimum, fohis. pinnatis, Ieguminibur artigule- 


.. - sis aculeatis ‚tomentalis, taule diffufo Linn. Endl. 


« 
D 
. 
. 


N 


J at 
e Blätter find ſchmahl und Yänglich. Die Fleinen 
burpurrothen Ben . 


prickly-podded French Honeyluckle, eine jährliche 
anze, welche in Spanien und Portugal wild waͤchſt. 


ehren ftepen imm Jul. an dem 


— — 


- = 


Ä 0 Bu - ‚123 \ 

- Gipfel dee Stängel, Die Huͤlſen beſtehen oͤfters aus 
zwey Preisfunden, und gleich flacheligen nken. 
Man farm ihn ans dem Samen ziehen, ben man zu 
Anfange des Aprils dahin fäet, wo die Pflanzen blei⸗ 

ben foden. Werm diefe aufgegangen find, weeden fie 
gehörig" verdännet, und fleifig vom Unktauie ges 

. ‚reinigt. ur . . . " .: 

39. Gebogener Saͤß⸗RKlee, mit weitſchweifigem 
Skaͤngel, geftederten Blättern, und gegliededeen, 'ftas 
cheligen and gebogenen Hilfen, Jäprlicher fpanifther 
ee, mic einer zauben, wellenfdrmigen, gedteh⸗ 
ven Suiſeʒ Hedyfarum annuum, ſiliqua afpera-vo- 
dalara inforta Tours, Hedyl. flexuoſum, foliis pin- 
natis, Iegamiaibu: articulatis, aeuleatis, flexuöfie, 
 eaule diffufo Z.. Engl. flexuole-podded French Ho- 
"neyfuckls Er kommt aus Afien, iſt jaͤhrlich, Amb 
hat einige Aehnlichkeit Mit dem Ktonen⸗ Sußklee. 
Seine Stängel werden faſt 1 8. hoch. Die Liͤppen 
‚ feiner Blaͤtter find eyrund. ine blaßrothe und ets 
was in das Blaue ſpielende Blumen⸗ Aehren zeigen 
ſich im Sul. an dem Da ber Stängel, - Auf die 

Blumen folgen knotige Scyöten, die auf beyden Sei 

ten wellenfoͤrmig find, und an jedem Gelenke einen zu: 
geftumpften Winkel formiren. Dee Same wire im 
Herbſte reif. Man kann fie, wie die vorhergehende . 

Sorte, ziehen. 

40. Niedriger Suͤß⸗Klee, deſſen Stämgefnie . 
dergedruͤckt, die Blaͤtter gefiedert, die Blumen⸗Aeh⸗ 

"zen jottig, die Fluͤgel an den Blumen-Aehren kaum 
merklich, und die Huͤlfen gegliedert und rauch ſind; 

“  Hedyfärum humile, foliis pınnatis, feguminibus 'arti«- 
eulatis afperis, corollae alis obfoletis, fpieis hirfutis, 
caulibus denrefis 1. Engl. dwarf French Haney- 

fſuckle. Er iſſt m Languedoe und Spanien zu Haufe, _ 

. „Die Wurjel iſt jäpelich. Die Lappen der Blaͤtter find 

Amgekehri eyrund, lungug und auf der untern Sei | 

” u - X .. .. J a. } 2... . . 8* rau 


724 m. 
rauch. Die, Stängel Find ungefähr 3 F. hoch, und 
—* nur Ein Blatt und Einen Aſt. Sie Ohumen: 
Aehre ift eyrund. » Die Blumen Kroneh find wie bey 
dem Kronen⸗Suͤßklee, aber-Pleiner, ımd haben kaum 
. einige Spuren von Flügels Blättchen. Die Hülfen 
baben oft 2 Gelenke. | 
| 41. Dirginifcher Süß: lee, mit flaudenartigene 
Zu Stängel, gefiederten "Blättern, und gegliederten, glats 
ten, geflielten und ten Külfen; Hedyfarum 
virginicum, foliis pinnatis, caule fruticofo, | ini 
‚ bus aytıculatis ri —— —— AI 
Schweizer» Rlee, Wicken⸗Klee; Hedyfarum 
Onobsyehis L; ſ. Kfparferte, im XI Th. ©. 
562,199 *: | 
43. Steins &äßPlee, deſſen Blätter gefiedert End, 
-deffen Blumen: Scyäfte meiftens aus der Wurzel ents 
bee ‚ deſſen Blumen: Kronen fehr kurze Flügels 
. Bläschen haben, und defien Huͤlſen einfamig, ges 
furcht und unbewehrt find; Hedyfarum ſaratile, Foliis 
- pinnatis , leguminibus monofpermis fulcatis muticie, 
corollarum alis breuiffimis, fapis fubradicatis Lies, 
Engl. Rock St. Foin. Er kommt aus der Provence. 
Die Wurzel ift perennirend. Die Stängel find unter 
- Deren Er ‚ Far Vemfelben SE — 
e Aehre iſt wie dem tuͤrkiſchen Klee, 


44. Niedriger oder Zwerg⸗Sauͤßklee, deſſen 
3 ſtrauchartig, die Blätter geſiedert, die Zilk 
gel» Bläschen an der Stumens Krone kürzer, als das 
Faͤhnchen, und diefes kürzer als das Schiffchen iR, 
und deſſen Huͤlſen nur ı Samen enthalten; Hedyie- 
rum pumilum, foliis pinnatis, caule fulfruticofo, co- 
Hanke „als vezillo , vexilloque ne brevioribus, 
. - Jeguminibus monolpermis gl. Low Spanifh 
 Hedylarım. Gpanien ift fein Vaterland. - "Erik 
uns 


\ 


—8 


a m we 


„zz — .-._.- vv. na wa nn — 


\ 


„une 2 u mei 


— — — — us 


itt nur halb fo lang, des i 
Main * 


Me . 72 
ungefäßr eine Handbeeite Sein Blattee find 
ſo fo lang, als der Stängel, —* * ängtt * 

Die Blumen⸗Nehre iſt glatt; das Faͤhnchen 
—* biefes iſt (ir 


45. Sahnen⸗ N mit weitſchweifigem Stän- | 
gel, gefiederten Blättern, gleichbreiten Blumenblaͤtt· 


chen, und einfamigen, hahnenkammartigen und flache . . 


- tigen Huͤlſen; Hedyſarum Caput galli, foliis pinne- 


tis, leguminibus monofpermis criftaris eculeatis, pe- 


ialis acqualibus, caulediffufo Z. Engl. Small Cocks- 


Head, Man findet diefe Art an der *— von Pra⸗ 
vence. Ihre Wurzel perennirt. Die Blumen- Ach 
ven find kurz; die. Blumen⸗Blaͤtter gleichlang, und 


kaum laͤnger, als der Blumen⸗Kelch. Die Huͤlſen 


find ſehr 9 
46. Bebörnter Suͤß⸗Klee, deſſen Stängel ſtau⸗ 


| Denartig, die Blätter gefiedert und gr —A * Zu 
x. Blumen : Stiele mit bleibenden Stacheln befebt, 
die Hülfen glatt find, und nur ı Samen haben; He 


dylarum cornurum, foliis pionatis linenribus, 


" nibus monofpermis, Isevibus, caule fruticofo, pedun- 


. - eulis perliltenti - —— Zins Er ft Im Orient zu 


Haufe, Der Stängel ift niedrig und hart. 


. Blatt » Anfäge find Gut, Flein, und fcharf zugeſpitzt. 


‚Die Blätter beftehen aus 7 Bis 9 lanzenförmig gleiche 


Blaͤttchen. Die Blumen ;Stiele fliehen y 
den Winkeln der Aeſte mit dem Stängel, find ein 
endigen RR in fleife Spigen, und bleiben als 
6 welche fo lang als die Blätter find, und 


.. ‚hit d ef Winkel Seine 
3 —— — —— une 
. 9er der Spiße des 


tieles, 
47. Behaarter Süß: Blee, mi ſtaudenartigem | 


Stängel, gefiederten Blättern, laͤnglichen Blumen⸗ 


‚Trauben, und > gebogenen Allfen Hedyfardnt' erini- 
oo mim, 


‚\ 


Pd 


726 RKtlee. 


“ 


’ 


‚num, . falils pinnatis,' racemis oblöngis, leguminbus 
inflexis, caule fruticofo Z, Er iſt, wie die dren fols 
enden, in Judien zu Haufe, und hat in ſeinen Be⸗ 
euchtünge ⸗Theilen fehr viele Aehnlichkeit mit dem 
barbariſchen und haſenkleeartigen, aber einen heben, 


aufrechten, ftaudigen und beynahe baumartigen Stäns 


et, und gefiederte Blätter, welche aus 5 länglichen 
lättchen befteben. | 
48. Geſtreckter Süß: Klee, mit gefiederten 


‚Blättern, walzenfdemigen, ungertheilten und jtvenfams 


igen Hülfen, und geſtreckten Stängeln, an deren Sei⸗ 


‚ ten die BlumensKöpfe feft auffigen; Hedyſarum 


proftratum, folüs pinnaus, leguminıbas cylındricis 
indiviſis diſpermis, capitulis Kflilibus —— cau- 
hbus proftratis Die Wurzel ift perennirend. 
‚Die Stängel eine Handbreit hoch, weitfchweifig, nies 
dergedrückt, Aftig und rundlich. Die Blatt» Anfüge 


Kid haͤutig und gefdalten, und ſtehen von dem Stängel 

‚ ‚und den Aeſten ab. Die Blätter find Fein, und 

dr aus 5 bie 7 Beilförmigen, oft zugeſtumpften 
l 


ttchen, welche auf der obern Flaͤche glatt, auf ber 


untern aber mit filjigen oder grauen Haaren befeßt find, 
die wie Dach: Ziegel aufeinander liegen. Die Blu⸗ 
mens Köpfe figen in den Winkeln der Aeſte und Blaͤt⸗ 
‚ter mit dem Stängel. * Die Hälfen find eyrund⸗ wal⸗ 


nfdrmig, glatt und gleich, und endigen fich in eine 
* Spitze, welche zuvor der Oriffel wat. 


149. Arinbandfoͤrmiger Suß⸗Klee, mit einfa⸗ 


chen und kreisrunden Blaͤttern, und armband 

Huͤlſen, deren Gelenke kugelrund ſind; Hedyſarum 
mosiliferum, foliis fimplicibus orbiculatis, legumini- 
bus moniliformibus, articulis globofis Z Er if, 


wie die folgende Art, perennirend. Seine Stängel 


nd fpannenlang umd geſtreckt. Seine Blart: An 

nd gefpalten, geftreift, fpigig und gleichfam vertrock⸗ 

ver Seine Blätter find Elein, glatt -und — 
— 68 


18 —— A n „. Seine lumen⸗ 

x ‚Köpfchen ftehen in den “LSfrtklr der WARNT ne 
. Hülfen ſtehen auf eigenen Etee giekbfum" m Bi 
ſcheln begfanmeht, find gergoe und haben oft 5, et⸗ 









+ 





. was haarige und ziemlich große Gelenke, = 
. 5% Ʒuruͤck gebogener Süß - Blee, deſſen Blaͤt⸗ 
ter dreyſach und geftrichelt, deſſen Blumen⸗Trauben 
aufrecht find, und deſſen Huͤlſen unter ſich haͤngen and 
aus vielen Gelenken beſtehen; Hedy farum hetrdle· 
zn falis era lineatis, ee legumi- 
dibus pendulis mulrl- articularis Z,", Her Staͤnged iſt 
„ flaubenarfig; die Blaͤtter eyrund, —— 
Flaͤche filzig oder feidenartig; die Blunen? Teauben 
eben it Site und an dem Gipfelder Stängel und 
. : Mefles die Blumen: Gtele find fadenfoͤrmig; die Bil: 
ne —— Et und an —— de 
0.2. usgeſchweift, und beſtehen aus 4 bis7 Gelenken. 
Won dem Süß» Aiee aıit Impfind imen Slaͤt⸗ 
tern, Hedyſarum gyratum, werde ich im Ic Ginn⸗ 
Pflauze handeln. ur 
.. i 8 





_ . ze 
Der gordamerikaniſche Stauden, Alk, oder 
carxoliniſche Rlee- Baum, (ben Planer'n Gewuͤrz⸗ 


Staude, oder Leder: Blume,) iſt eine. Gattung 
Stauden mir’ Staubfaͤden and ı Staubwege oder 
Griffel, und "gehört nach Linne in die erſte Abtheilung 
- "feiner geen Claſſe. Linne bat 2 Arten | 
1. Ptelea mic breybläcterigen Blättern, nord⸗ 
:\  amertanifcher Stauden Klee, carolinticher Klee⸗ 
! aum, Frutex Virginienus trifolius, wimt Jeminibus . 
Pinken. Prelea ırifoliara foliis ternatis.Z.;' Fr. Pre- 
"lea à fruit d'orme er: trois feuilles; Engl, ıhe Caro- 
line Shrub - Trefoil, three : legved ſhrubty Trefoil, 
‘ : Pielea from’ Suuch:: Garolioa, - Diefe bufchartige 
Pflanie waͤchſt in Pennhi ner, bis zum 40ſten Grad 
Ey we Tu oo der 


l 





5 Free; dieſelhe a hörten. Fi 
. "fland bafelbft auf einem fetten, mit Sande gr 
.: Hichten Boden. Icdes Blatt _befteht aus; 
ri benben. Enden „maebißeh, —— 


einander über — 2 F u Das ganze 2 - 

: nem Klee ; Blatte in etwas aͤhnlich fcheint. 

Flaͤchen And glatt und hellgruͤn und die unter 

einer ſtarken erhabenen Ader verſeben, welche i 
nere Mebens Xefte nad) den Beiten aus 


* des Blattes iſt 2 3. fang, Dinn, von 


arbe, und wechfelweife an den Ace 

. u ie Zweige ſind zerbrechlich, mie Dr 

—— — 8 Pflanze 33 
en Ger n ie ei 
eſclechtes ( Die Bluͤthe bricht in Nav 


© Aeg. Kath —— 


pmbera wielm Page“ * 

















1 | 







unlidde und weibliche 
Staͤmmen —*8* daben. Vey deu männl 
* —* Heinen en Bude Keim, NAeinen 
ben den weiblichen Singen tatxt 6 
den he — * Gtaubbeutel eines 
1 ı Keim nn © Staubwen, und 6 
Staubwege AH Te Ba iur * 
nliche Orfahrumgen has 9 
Pr ie Ban * —5*— baben 8 Ch 
* | ie kr 
neh Camcn van, nisch, man ad 
7 Renekmgn Fa —*XX p deer 
m® 248, f. 
* «ber; als ed A Se. geditns no... | 
Biene AR ae ja Bille her ua ' | 
wwglätige Sevhaditer —* 


Br | 7 | 
meter ‚Gem arſten Dead der Wocite wi, zu 

ange Des Yım. in Dolden hervor, und. bat A 
mgenebmen, der trauri gen Drache Biole (Hefperis 
ri ſtis Z.) Abnlichen Gh Grab. Die Blumen: Dede iſt 
Fein, in 4 ſpitzige Einſchnitte getheilt, und grünfich. 
Die Blume hat 4 oval tängliche, gelbgeünliche, leder: 
artige Blätter, welche amdgebreiter offen ſtehen, und 
in Der Größe. die Einfchnitte Der Blumen⸗Decke weit 
übersieffen. Die eng! ber fehr kurzen Staubfaͤhen 





Geläuft Ach af 45* Sie find pfriemenförmi 
weißlich, und agen af „been n Oritee rundliche 
Staubbeutel von gelber Zache. . Der weißliche Kropf 


iſt glatt, rund, egwas breit rie und auf ihm ſteht 
‚em kurzer gruͤnlicher Griffel mit 2 zugeſtumpften gelb ⸗ 

lichen. Stigmaten. : . Jede Blume liefert —* 

Verbluͤben eine dem Minen, Samen Apni ge, 


315 


Be mann⸗ und weiblichen Theile im Einer Blume in 


en Zuſtande t ldet Hätte, wofern 
a ——— *5 


oi, ein eben fo auer und geſe 

von dem reihe ve Ber des Geſchl —* es m denen 
—5 und doch ee wie aus den, im vn ba 
— — erzengten und geſammelten Samen 

e Pflaͤnchen e ogen worden And. Die Bert, Des 

upl. det Natur, 6 &. (pe. 
er Ye — — 
—S erzogen, auch if gewiß 
„ten Feines seien enzuere F 





= — und — ii Ken RE und —8 t gar oͤſ⸗ 


„was in einem fremben Stand⸗ Orte ſich duſſert, her’ 
- „Wahre und natürliche auszugehen nur derjenige, welcher 


—* ſelbi va Sein: oder Blumen mit * *** 
ne au 


nn 


\ —XICLA 


— — 


Der Drei wien * in Men ⸗ Hort unter be 
Aſten Grad Der Breite aber, bat fe Hr. v. ans 
genheim heu-angepflanzt gefunden, ohne Daß die dort⸗ 
igen inter. dieſelbe beſchaͤdigt Härten. “Die Pflanze 
„ "fland daſelbſt auf einem fetten, mit Sande geinifchten 
leichten ‘Boden, Jedes Blatt beſteht aus 3 ovalen, 
an benden. Enden zugefpigten, ungezahnten Blättern, 
die an 4.3. Länge, und 2 3. Breite haben. Kines 
Davon iſt in der Mitte, und zwey an den Seiten gegen 

: einander über befeftigt, daß alfo das ganze Blatt ei⸗ 
-ı nem Klee = Blatte in etwas aͤhnlich ſcheint. Beyde 
guide find glatt und Hellgrün, und die untere ift mit 
einer ſtarken erhabenen Ader verfehen, welche ihre klei⸗ 
| ere MebensAefte nach den @eiten ausſchickt. Der 
J Sie des Blattes ift 2 3. fang, duͤnn, von gelblich 
grüner Farbe, und wechfelweife an den Zweigen befeſt⸗ 

. de Die Steige find zerbrechlich, mit Mark ange: 
 fülle, und geben, wenn fie zerbrochen werden, einen 
—85 Geruch von ſich. Die Pflanze iſt Zwitter⸗ 
Geſchlechtes ( Die Bluͤthe bricht in Neu⸗ York, 


N. 






Keim, laͤngern Etau un ıän 3 
+ SH Da 6 * 









——n — 23 * Kuh ie — ** 
k, wie Hr. Medi us j ausbrüdt, welche das 
LH * 


Demerk url Sb den 
2774 we 
t aber; als ob He. Mediku⸗ na in ber Be⸗ 
rung 
feine 1 












bes tcchtes der SI 
ce es Dillen ine wopihune alıri 
bicfen gewiß ſerglaͤltige Beobachter der 


[4 
2 


Y 


D ı . s 
un j | 
w | 729 
. J 


umbe.Bem grfn * zu Wins 


fange des Jun. in Dolden hervor, und hat —* ſehr 


= angenehmen, der traurigen Nacht⸗ Biole (Helperis . 
On 


is L.) ähnlichen Geruch. Die Blumen s Decke ift 


: Mein, in 4 fpigige Einſchnitte getheilt, mb gruͤnlich. 
- Die Blume bat 4 oval tängliche, gelbgrünliche, leder: 


artige Blätter, weiche — ‚Reben, und 


in der Groͤße die Einſchnitte der Decke weit 
übertreffen. Die Anzahl der ſehr kurzen Staubfaͤhen 
beläuft ſich auf 4 Stuͤck. Sie find —55 


35 a tus 


Die wäen weiblichen fe in Einer Blume in 
——— nu. see —— ** hätte, — 
e nicht alle beichaffen geweſen wären. dieß bat da 
ci, ke ein chen fo genauer und geſchickter nen Rennen, 
on dem Ant des tes in den "Digmen 
Den ann ee u erfameln Ganen ice 
amme amen © 
—— SB re 
——— aseritaniihem Ganım un Om 


Haben em 
„» Bäumeden erzogen, auch if gewiß im Umkreiſe von 4 Mel⸗ 
„ten Feines nes bergleichen anzu ‚uud doch hat 
ei rlich Fruͤchte ang auch einige Zeit ein gebe 


ol Wachsthum g gt babe, endlich ader, und .- 
a 
„ländifcher recht befannt i@, wird ) beraleichen Be 
„ Änderungen und Aug ei in der DI F und Frucht — 8 
ters wahruehmen, —* aber nicht einfalen | 

was in einem fremden Stand » Orte fi 5 









„wahre und D natürliche ausjugehen A derjenige 


„in Amerika bie PBtelen unterfucht, w ic befinmen 
„eb ſelbi ige Be Zwitters eder Blumen mit getrennten G 
ln au chiedenen Bäumen trage.‘ 


v. —— font boch, 
zur —SeS MT. (Gtt. 178 2) € 
102; „Diele ne" iſt au Ra Er une 


uder gan männlichen, aber. zum; inter / Griehleches,“ 


— 


⸗ 


:. tube Samen-Kopfel, die im Det, Teil wicd, und ei⸗ 
nen friſchen Hopfen⸗ Geruch hat. 9 air it weißgruͤn⸗ 


lich, mit einem erhabenen Aber: Gewe 
2 3. fang, und z 2, breit. In der Mitte hat ſie 
2 2 bafbrumde. Höhlen, die neben einander. einen Zirkel 

vorſtellen, und in deren jeder eigentlich ein Samen: 


e durchzogen, 


‚Korn liegen ſollte; gemeiniglich aber trifft. man nur in 


- einer, einen vollftändigen länglichen,. aufeiner Seite, 


" runden, und auf.der andern Seite platten, weißen 


Kern an, welcher mit einer dünnen bräunlichen Haut 


umjogen, und im Geſchmacke füß if. Die Samens 
Kapſeln finden fich oft mit z Ecken, ‚welches Daher ent: 


zahl der Einfihuitte der Blumen⸗Decke, der Blumen⸗ 


Blaͤtter und Sranbfäden, auf 5 Stuͤck ſteigt. 


Eine Abart davon, welche Fabricius, in feiner 


Enum. meth, plant. hosti He!mft, ©, 416, zuerſt angezeigt 


= ‚bat, iſt die fünfbJätterige Dtelea,. Prelea pentaphylia, tu- 


“ liis quiga:is, Aloribus cymolis. -- Ste unterfcheibtt fich bloß 
.. dadurch, daß 5 Blätter ein einziges Blatt ausmachen, wel⸗ 


m 


fhmähler, und nur in dem mittleren, als dem 


de aber fchmnd | | 
größten, waB.über. 1 3., und in den. Eleinften kaum über 


Ä —— und der Staubfäben find 5, 6 bie 8. 


3. breit ausfallen. Der Blumenblätter if eine fänffas 


ſt rauch, ogal, drepecig, und bie Stigmate finden 
‚ bisweilen auch zu 4 Stid.. Es find daher die 
Samen: Kapfeln ‚brenfeitig. Uebrigens iſt Diefe 


uopf ii 
fich ae 3 
R . . 
Vorletaͤt mit der dreyblaͤtterigen in allen Eigenſchaften 


"Die Rinde it glatt und afehgrau;. bie Zweige And 


biegſam; das Holz hat eine weiße Farbe und ziemliche 
Feſtigkeit. Die Höhe des Strauches wird nicht über 


. 12 J., und die Dicke ebenfalls nicht anſehnlich. Das 


feifche Anfehen und die angenehm riechenden "Blumen: 


Buͤſchel verſtatten ihm einen Platz in Gärten uud 


rn. Man kann ihn entweder auß Samen, 


dder durdy Abfenfer, oder auch durch abgefchritteue 


Ziveige, ‚ziehen und vermehren. 
a) Aus 


u  - 0601 WE ER Tun ç 
= 
2} 


Be 7? 
8) Auf Sauien. Weil deeſer ur biawe len ein 


Mahl in einen warmen Sommer bey uns zur Reife 
Aomint, fomuß man da faſt allgemein augländifchen 


SGSamen nehmen. . 


reitete Garten: Erde, etwa 4 3. tief. Wenn der Gas 


me no gut gemwefen ift, pflegen zu Ende des Mianes 


- qaufjugeben. Wem mm bie ‚Pfänyhen hervor zu 
kommen anfangen, beſchatte man fie, a fie einen 


Abend um den.andern, und halte fie Ä 
zen Sommer über von Unkraute befiindig rein. Ges 


gen den inteitt des Winters —— mau das a; 


men⸗Beet rings umher mit Zweigen vom Gporpions 
Araut (Ulex europæus L ), de had Die ſchasden⸗ 


de Kaͤlte des Froſtes zu: Im hr 
linge nebme man bie Pflanzen anf, und ſetze ſe, F. 





weit von einher en imdie Pflanzſchule, ‚in wel: 


pflegen. 


er fie binnen 2-68 3 —— —* Vers 
anung nöchige Größe und, Mptüste ‚au erlangen 


Oder: um. das Auf keimen der Sarans ſchwin⸗ 
der zu beßotdern, ſaͤe man denſelben etma rz, 


‚oder im Anfange des Apr., in. leichte (Erbe in fe 


und ‚fente folge, dach sur. fo Inge, „br ein Miſt 


> 


2“ 


en, Bis Sie Pflängchen ı1:bis:2 2. oßf find, bar 


fie den gamen Semmer : über, ſo oft es 


ſchuͤtze fie im folgenden ‚Hinter gegen Barken- I 


- und Pflanze fleäm folgenden in aut Den fen 
mar Plan. Frubluage Ri 


b) Durch Kofenter. . Mon sflanpe, w Den. . | 


junge Schäffe, le 5:68 6 * lang, und noch vobl 


ide | 
auf! eine warme Rabatte, a anche — 


aͤnger, ‘u’ werden pflegen: und im Oct., weldgeg.die » 
beſte Zeit vaih, fenfe: man bieftlbe n, nah deiber dee _ 


. 33% . AMAMlecc. 
Vorſchriſt, ab. Vran ſchneide ſte an dem einnulegens 
* "den Gelenke Bis auf die äfte in die: Quere ein, und 
ma von da aufwaͤrts einen Euſchnitt von 3. laug;: 
lege zwiſchen dieſen Einſchnitt irgend etwas, damit Die 
Epyaite offen bleibe; befeſtige fie alsdann in der ringe 
. + and ben Mutterſtock eben gemachten Erde, und ſchuei⸗ 
° de ihre ange Inden ug. Die nach diefer Methode 
U; gemachten Abſenker pflegen im Herbſte des folgenden 
s: ee alfezeit gut bewurzelt zu ſeyn. Alsdann nehme 
e von dem Mutterſtocke ab, und pflanze Die 
— 5— erſt in die Pflanzſchule, damit fie in ders 
 feiben erfl die zwei förınlichen Verpflamung nöthige - 
Staͤrke erhalten; die ſtuͤrkſten Abſenker aber pflege 
J 1— fofore förmlich verpflangt werben zu koͤnnen. 


9 dann fofere auch ab und fahre dann in jedem 
u *7 Ge af en bi Reife mit dem Abſe⸗ 


5 —* mt eönnen, weil fie dann ſebr —* 


⸗Hauſe ober ter einen Glagr Anfen Se 
. bra 


-_ m y.- — vom u co m 
u 3 
= ° 


Er 2 
writ 
— ——— em u m —— 


* durch Abſenker und dur Samen, ift * die * 
und —æe Methode der Vermebrung biefes 


„er Be ab, Wade mise ie bicht yufat ‚nun 


en⸗ bis e ſo 
eben andeisugen da ‚in ein ie 
oder Lohr Beet ein; ee * ein ee auf biefe Mei Tepe 
keicht, und koͤnnen ſchon lgenden Herbſte verpflanget 

en. 


Auch in Deutſchland erträgt dieſer Strauch die 


. Winters Kälte ohne einige Bedeckung. In Katbfe 


bat man, nach Duͤroi Berichte, den dafelbft im Der, 
reif gewordenen Samen, fo bald er reif geweſen ift, in 


das freye Land gefäer, und bie Davon im. folgenden 
Srühlinge benfis aufgegängenen Pflanzen, welche in 


‚demfelben Sommer uͤ 


er 3 2, boch gewachfen find,. 


haben gegen bie Kälte des folgenden Winters keine 
- Empfindlichkeit gezeigt, indem fie, unbedeckt geblies 


ben, feinen Schaden gelitten haben. In den harb⸗ 


keſchen Pflanzungen haben fie ſchen in einem Alter von 
8 Jahren gebluͤhet. 


Hr. dv. Campen meldet, in. feinen verſuchen, 
welche mit allerhand Gewaͤchſen zu Wienhauſen 


bey Zelle und in der Gegend daſelbſt in den Jahren 
u I77o und 1771 ang el: worden (*), von dem cas 


volimihen Stauden: Er 

iges mit ei * in er te fands 
m ⸗ gedan 8 6 

* geſaͤet, und fein * Bad ı o Tagen fing 


‚biger an —S—— ie Blätter fehen nie —** 


— 


der sten Samml. des aten B. der befi Laudı 
——— efenid), Yradırichenn ıc. a 


7 7 


wer. ue⸗Biur hy nur ba. Miche etwas groͤſter und 


1 
2 a ur das öfe Blatt zum Vorfchein kam, Heß 


\ man ihn An Stellen, wo er gar zu dick ſtand, aufgtehen, 


“ und auf leere Plaͤtze verpflanzen, weiter in bie Höhe ſchie⸗ 


sen, und weil nur ungefähr 60 Kirner ausgeſaet waren, 


—F Bieh⸗ Zütserung zu wenig doehanden war, fels 
tt. 
N) fe Mur efi , mb eines Fleinen ingers b ** 


ai vielen Neben > 2 2 Burzeln und Zaſern. er Stdn 


—— überhaunt 3 KR, bodh, an 1 baum © 


Echlc der obere aber heflgrän ku ſeyn —ã Aus letz⸗ 


kamen ungefähr 4 _bid 15 Neben- Etängel, 


.. ine —— — lang, an welchen fich die Blüche goldgel® in 


° 
> 


4 


Beftalt: ent: Erbſen⸗Bluͤthe zeigte. Diefe dauerte unges 
fähr 14 Tage, da fich denn der Same in einer Huͤlfe vers 
I en nd Die Hilfe Hat die Größe ber englifchen 
Pre ift anfänglich gen, wenn fie aber reif geworben iſt, 
Khrmarjboun, u wohl ale der Stamm. Ur wird mit ber 


e 

1 Donatf Det. Mersen die Etängel eines Fingers 

lang ber der Erde abgeſchnitten; die Wurzel mit kurem 
Rift bedecket; und im jahre der Miſt mie einer Darte 
% abgenommen. bauert übrigens. nur zwey 


Jahre, da ee wöieberitns frich gefäet werben muß.“ 


Hr Reg. R. Medikus berichter, in feinem Ver⸗ 
zuch zu genauerer Beſtimmung des Wachẽthumes 
einiger Bäume und Stauben (), ‚von der Kıclea 
trifoliata: 

„eh habe einen aiten weiblichen Eteamm, und vier 


7 Stänme. bem Winter 1783 bis 1784, litt der 
—* — > 


‚ die jungen etwas weniges an ihren 


Spitzen. Di efen Winter 1784 bis 1785, iſt an bem alten 
Bauine oiekes a6 abgeftorhen,. und er fing erſt gegen den 20 


May ⸗an vun » Bon deu jungen im ie aus 


‚e wi De Dort en der der in lz. »b , Slonom. 
’ — E—— ft, von ter 1734 Kr nuh. 1785, 


8. S. 103, 


— — — 


Baum, falſcher Thee, Prelca vifcofa, foliis fimplici- 


\. 


N 


I 


Ganien anfgegangenen Baumchen bat Akon ein weiblichen 


voriged Jahr, alfo in dem dritten Jahre feines ges. 


bluͤhet. Diefed Fahr kamen deep von ihnen zur Bluͤthe. 
- „Da alfe bie Prelea trifoliata, wenn fie auf ihrem ges 


fäeten ‚Stand s Drte ſtehen bleibt, fo früh zu blühen ans 
fängt: fo. if. ed währfcheinlich, daß ihr Lebens -Aiter don 
kurzer Dauer, und der im rzten Fahre fi befindliche 


"weibliche Baum feinem Lebens⸗Ende nahe fep, und we⸗ 
gen dieſer feiner abnehmenden Kraͤfte im Winter 1784 bis 


7785 wmehr Noth gelitten, als in dem vorhergehenden 
Winter, weiche bepbe die jungen Bäume fo gut überflans 


dei Haben.‘ 


Mody fchägbater wuͤrde uns dieſes Baumchen 


fen, wenn die Blätter auch bey uns denjenigen Nu⸗ 
Gen leifteten,, weldyen die Amerikaner Davon erhalten 


. füllen. Es geben folche, gerieben, einen unangeneh⸗ 


men Geruch von ſich, umd follen, als Thee getrunken, 
eine wurmtteibende Kraft Auffern, auch zur Heilung 
aͤuſſerlicher Wunden gebtaucht werden. 
2. Preles mie einzelnen Blaͤtrern, Sopfen⸗ 


bus Z, Carpinus viſcoſa, ſalicis follo integro, oblon- 
go Burm. Siaphylodendron americanum, foliis-Jau- 


\ 


ri anguftis Plum. wächlt in beyden Indien auf Sands - 


Bovben wild. Sie if fleberig, und hat einen wieder: 
igen Geruch, Ihr Stängel ift ſtaudenartig, wuͤchſt 


Ede —* Ihre Blätter find hellgruͤn, ia , 
und, ſo lange die Pflanze noch jung ift, ausgeſchweift, 
under’ fägenartig gezahnt, ſonſt aber baden fie einen 


ganz glatten Rand, und ftehen ohne nngfliche Geiele 


wechſelweiſe an den Aeſten. Ihre geünliche Blumen 
ftehen in Trauben : Kämmen benfammen, und haben 
8, felten 7 oder 5 Stanbfäden, und keine Krone; ihr 
Kelch befteht meiſtens aus 4, zuweilen aus 3 8d2r 5 
» Blaͤttchen. 9 oo. . 


⸗ 


aufrecht, und Bon 5 bie zu 20 Sch. hoch, und reibt - 
viele aufrechte Aeſte, welche, ‚wenn fie jung find, 


wi 


Man: 


x 


% 


76 ww u 


. Man kann dieſe dieſe Pflanze ans dem Samen jleben. 
Kann man ihn aus ber Fremde frifch haben, fo wird 
er. auf einem Miflbeete gern aufgeben. n Die 
Pflanzen zum Werfegen taugen, müffen fie einzeln in 


beſondere Heine, wit leichter lehmiget Erde angefüllte 
. .Toͤpfe gefeßet, Die Töpfe felbft aber in ein Miftbeee von 


% (» ., 


Gaͤrber⸗Lohe gegraben werden, wo man fie im Schats 


m muß, bis ei t find. 
erhalten muß, ‚fe friſch ae are in 


Hernach muß man ihnen, nad) Wefch 
me der Witterung, alle Tage frifche Luft geben: Deut ; 
man muß fie nicht ſchwach ziehen, And fie auch nicht zu 


ſtark begießen. Im Herbſte müffen die Pflanzen im 
Win⸗ 


ein Glas⸗ Haus gebracht werden, wo man ſie den 


5 ger’ über in einer gemäßigten Waͤrme halten muß. 


Doch wollen fie dieſe Zeit über, wenig begoffen fenn; 


R denn die Mäffe würde ihnen eben fo ſchaͤdlich feon, a6 


wdie überfluͤſſige Waͤrme. Wenn die Pflanzen fi 


werden, fo werden ſie auch dauerßafter, und koͤnnen 2 
dis 3 Monathe in der Sommers Hige hinaus in die 


(rege Luft gefeßer werden. Doch wollen fie immer eis 
ne bedeckte Lage haben. Im Winter muß man fie in 


. ein Glas» Haus feßen, und in einem gemäßigten Gras 


de ver Wärme erhalten, 
Dieſe Sorte wurde egedem in vielen — 


Gaͤrten, für den Thee⸗Baum ausgegeben, in 
hen er viele Jahre von denen, fo die nich be beſ⸗ 


ſen verſtanden, dafuͤr gehalten wurde. 


Atlee, (Acker) fiche oben, S. 538. 
se (alepandrinifcher) ſ. oben, ©. 543, 


=. (Alpen) 1 ſ. oben, S. 418. 


r 


— (amerikaniſcher) 


: — (Bären) ſ. oben, ©. 405. 


4 . | ie, 


— m cn By To vw on 


MUB. Tu wm 


U”. zarTrRTuUwarnrer 


Pi TV 
N 


AKve. Were) Ber (aka 737 
lee rent) aͤherntragend i a 

ne ſ. ei en Ah —* 
— (— ) großes brauner, ſ. oben, S. 536. 
— (m) weißer. woblsiehender, ſ. oben) S. 


547. 
— Gerggraen großer, oben, S. 443..— 


Ziber ſ. Sleber⸗Klee, im RU Sp, ©. ‚3. | 


._ (Bitter) | 


— (Blafen: 3 ſ. oben, ©, 545. 
— (blauer) f. oben, S. 592. 
—  (brabanter) f. oben, S. 422. 


— (Cherlerifcher) f. oben, ©. 420. . 


— (einblumiger) oben, S. 544:  _ 
— (Zröbeer)f.oben, ©. 545. 


. — (Eröfruchen) ſ. oben, ſ. 419 


— (ewiget) fe oben, &.59. * 
— WMadenꝰ/) ſ. oben, S. 550, | 
— ($eld«) gelber, ſ. oben, S. 549. 


——(6(— ) veißer, f oben, S. 415. 


— ' (Sjobers) ſ. im XII Th. S. 333. — 

— ffitziger) ſ. oben, S. 545. re 

—  (fünfbldtteriger) f. oben, &, 41%, 
(Geis) ſ. ober. ©. 552, fog. 


- = (Gelbe) Authyllis vulneraria Lu; f. Wand. 


Rraut. \ 


— (Sefteeifter) ſ. oben, ©. 543. 


— (goldener) f. oben, S. 405,. und 5 573, = — 
— ee fr Griechiſch Sen, um XXIII % . 


Be —S f- Acerofelle, im 1 Th. ©, 466. 


Eext.Enc. Mxx TH Aaa F lee, | 


⸗⸗ 


738 lei (int Kto, (kugelrunder) 
Bit, Gobnenkamm⸗) ( Roparferre, im Xi Th · & - 


r 


* . 
| l l | 


Ian 


? 
v 


562. : » 


(Bars) fi oben, & 560, fgg. 
Adafens) geben, Anthyliis vulbererin L; ſtehe 


und⸗Kraut. 
(—d)niedriger wöllichter, h oben, ©. 538. 


. (Hemg-) fi oben S. 423, Aum. 


(Sirfche) Eupatorium L. ſiehe Bunigundens 
Araut, 


„(botländifcher) vorher, ſ. oben, S. 422. 


( — ).weißer, ſ. oben, —J 5. 
(Sonig⸗) . oaben, ©3573. -- - 
(Hopfen) ſ. oben, S. z47, fü. · 
(Gopfen⸗Schnecken⸗) ſ. oben, ©. ‚693. 


Gorn⸗) f. oben, ©. 573- 


en ) ſ. Sufeiſen⸗ Kraut, ſ. im xxv 26. 


—8* Thymus Serpillum L.; f Auendel. 
Igel⸗) ſ. oben, S. GGh. — 

Ratzen⸗) ſ. oben, ©» 538, und 547. 

(— ) großes, Auıhylie valneraria L, ſebe 
Wund⸗Krtaut. 

Rleber⸗) ct, [espasfun, im X 
Sr 50. 


Ä (Elettenarciger) f oben, S. 537° 


(Enduelföcnsiger) ſ oben, G. 544 2 


„(Bräufeb) fi oben, 5,696. 
(ugeltunden) ſ. oe, © — 


Zu “ R Ele, 


r 


x” 
ee Br 


ale. A) glee rt) 2 | 


li, (Zotüs ) gelbet, . öben; & 564 fg ne * 
— 6— ) rother ſ. oben, ©. 556. = 


t ’ . 
‚a . j ⸗ 
1* 


— 


v 
« 
x 
A 
1 


| \ | | 


au 


OD) 
[U 1 


Cucorn⸗ f. oben, ©. 592. 


(Zungen) ſ. Sieber : Ale, im x 2 ©. \ 


.. 333. 
\ (Eypinen ) ſwiriſcher fünf blätteriger, f oben,. 


..412. 
(Magen⸗) ſ. Sieber ‚Klee, (m xili ©. 399 | 
(Mannas) ſ. oben &.699. 


. Amedifher)f.oben, ©. 59%. 1 
(:Neliloten>) f. oben, ©. 402, 405, umd 412. 


(Mond:) f. oben, S. 578. A 


(niederländifcher) ſ. oben, ©. 422. — 
| (Pannönifcher) f. öben, S. 551. 37 
- (Pferde:) ſiehe oben, S. 402, und z93, Anm. 


(pyrendifcher) ſ. dben, S. 418, und 541, Anih. 


(rauher) f. oben, S. 541.. 
| Gaupen⸗) Scorpiurus; fi ebe Apese, Dun 


aupens Ätant, - | 
(eöchlicher) f. ebin, Sn: Inn, 
(ruͤcklings liegender) f. oben; &. 3. : — 
(Sauer;) ſ. Acetoſella. im I TH ©. 266.) — 


| (Scharbode) fr Sieben» Ale im- mx *. 


S. 333. .. 

chaumiger) f, oben, &. 07 tn 
(Schild-) f. oben,.:S. 695 wid E98,  -—-n : 
(childfoͤrmiger) ſ. oben, S. 4m in. = 
gvſchmahlblaͤtteriger) ſ. oben,; € sa 2— 
iSchoeden⸗ſ 1 S. sã2ß. ) — 


cd. Aaa 2 Rlee, 


\, 


.. 
n 


7. AÆce.( Eqneden Aee. (Su) 


Bler, Sehneen Zopfen>) f. oben, ©.692. Ä 


BER: 


f} ⸗ 
XF 


‘_ 8 J 
V——— 


X 


—. See⸗) ſ. oben, S. 693 
— y)wahrer, ſ. oben, S.592 mb 694. 
(Schoten⸗) ſ. eben, ©. 564. 


Sg weiser⸗) fe Zoparferte, im. xl Tb. S. 


J (Se Sqhneden- ſ. oben, S. 693. 
(enkrechter) ſ. oben, ©. 413. ® 


(Sichel:) f. oben, ©. 578. 


Mfbanifcher) ſ. Boparfezr, und oben, S. —2 


—— — oben, ©. 592. 
Sr f..eben, ©. 548, uud Spitzklette, 
Klette. 


im Art. 

Stauden⸗) nordamerikaniſcher, ſ. oben S. 727. 
(ſtaudiger) ſ. oben, ©. 543. 

(Steins) cretifher, f. oben, ©. 411. 

(:— )deutfher "S. 40%. 
C- ) gemeiner gelber, H f oben, ©.405 
—  )italiänifcher, f. oben, S. 411. 

md - Joftindifcher, } 

_ )-polnifcher, g foben, ©. 404, 

. J vorher, f. oben, ©. 566. 

—  ) vogelfußartiger, f. oben, S. 412. 


(U — wilder, fü 6 402, und 573. . 
(Stern) f. oben, ©. 540. | 


(Stotternbeimer) — oben, &. 502. 
—— Se Ale eo im xili TE. ©.333 


- a 
« 10. 
⁊ 
* 


x” oo. ut 


— 


e 
e 


N 
. 


Ale Biete, das brey Mabl geſpaltene Blatt des 


————— 


(umgebogener) f..oben, S. 413. 
(unaͤchter) f. oben, S. 414. 
(unterirdiſcher) ſ. oben, S.49. 
Waſſer⸗) ſ. Fieber⸗Zlee, im XIII h. S. 33 3. 
(weißer hollaͤndiſcher) ſ. oben, S. 415. 
Wicken ⸗) ſ. Esparſette, im XI Th. ©. 562. 
Wieſen⸗) brauner gemeinen, ober großer 202 
ther, fi oben, ©. 421, (9% 


€ = .Yfeifhrorker mndender, f. oben, © 


537* | 
C— gelbe, eb. &.547- -. .. - 
( — ) langfieliger, ſ. oben, ©. 545. 


¶ — dzvweißer, f. oben, ©, 415. 


Wirbel: oder Wirtel⸗) fi oben, &.696. 


(wohlriechender) ſ. oben, ©. 402. 
EGWund⸗) EC Wund⸗ Arrant. 

, Gweyblumiger) ſ. oben, ©. 550. 
‚Klee Damm, Celtiis Tours, & L.; f Lotus Baum. 


> 


‚—  (entolinifcher)Prelea trifoliare if oben, 


©. 727: 


Sn der Minier⸗Kunſt, werden die * von 


u drey Kammern alfo. genannt, weil fe ber‘ lt eines 
„Klee: Btattes Apnlich And. 


’'r x 


Eu In der Bapens Kunſt PN ed an 
einer Kara, 9 Pleupod, san 


t "1 ’ 
Iı 


ss 7 ‘ ' | Vom 


70 uechla⸗uq · Mr 
mwin Rleeblatt a Rpanigerie De en: Pat, 

ih Kreutz. 

In der ffranzolſchen Splel⸗ Auet ne eine ver 
ſchwarzen Farben, die ein Klee⸗ Blatt vorſtellt dieſen 
Nahmen, ‚Trefle oder Rlebern, u 


F Sieh, in einigen Follen, eine Zahl vondrepen. 
Ein leeblatz ‘böfer Qubep, Fin Sberblac wah⸗ 
rer Freunde. war 
Ribcblatt⸗Zug. ſ. Alesäug, Ps 
‚BleerBufch, ſ. Sch: Paime. 








Bleor Zaͤckſel, ſ. oben, ©.r478, 1 Da oe 
Rleesäen, ſ. oben, ©, 496, I, \ 
Rlee⸗ Kamp, on 
Blees Acppel,. f oben fi wie 


Alee⸗roth, der Släylichen und zogleich ſ * rothen 

Farbe ——— des —— Klees gleich. 

Beſonders wird deſ Wort, jm. Weinbaue ges 
braucht, wo der Aleerorbe, odet nach der nieder 
fächfifchen Ausfprache der Bleberrorbe, eine "Art 

Weſiſtock iſt, deſſen Trauben einen guten ſUßen Ge⸗ 

ſchmack haben, und eſnen rothen Wein geben, welcher 
in das blaͤuliche faͤllt. Er wird auch der kleine Brau⸗ 

ne, ‚and dm Boͤhmiſchen Brunat, genannt, u 
Blee-Staude, ſ. Stauden. Klee, oben &, 57% | 

* Brauch, eine Benennung der —— ube 
"TER L.; N) ſ oben, S 579% 

St «Aug, ein Zug, welcher einem Klee: Biottt gleicht. 
a Kr lee: Züge, oder Kleeblatt⸗ 
Züge, Zr, Areuaux, in den bildenden Kuͤnſten, Aus⸗ 
„ erungen oder Zierrathen von durchſchlungenen age 






Kleen. wem | 243. 





3 A ae Se: T refles 
Tb. & Bu and bie dazu gebe x und 2; L Fig. 
E00. = 

ale, (very dm Eteiwiiifien, eine Wef⸗ oder 

er: € de, weiche unter dem Meye liegt, woraus 
Bil b bereitet wird. 

Vielleicht mih RKley, autz einer und eden herſelben 


Quelle. 
Mliffen, f; Alaͤſſen, oben ©; go5. 
Kielben, kommt in doppelter Geſtalt vor. 


+1, Als in Neutrum, mit dem Hälfewerte an, ’ 
für das Neutrum Fleben‘, in welchem Werftande es. 
28 — bey dem Ottfried kliban lautet, ob ſich gleich 
auch das gewoͤbnliche kleban, bey ihm beſinbet. In 
dieſer Geſtalt kommt es im Hochdeutſchen nur noch zus 
weilen in bekleiben WR fleben bleiben, —* nur in 
10, Paten figarlichen Vedeuungen. 1) Anwurs 
zen, fortfommen, von Pflanzen und Gernächl en. Kine’ 
. Pflanze, fo oft verſetzet wird, bekleibet nicht. Der 
Zweig iſt recht ſchon befleiber... 3) Fortdauern, 3) 
Die verlangte Wirkung hervor bringen. Weil nie dein 
Wort an ihnen kann beleben, Opit Pſ. 119, 79 
9 Site, innere Kraft erreichen, u 


22. Als ein Activum, wo es die chatige Cart | 
„yon Fleben if, kleben machen, 


I) Vermittelſt einer kleberigen Beuchtigtei befeſt⸗ 


2!’ 


*8* 


Nr u 


igen, bangen machen, Fr. coller. Lin Bild an die 


ned) Aaa 4 Wand 


/ 


Blaͤcter 


Bleiben. De — 


des gemeinen Lebens gebe 
—— in den 3*8 ——â — das find. 


So Braucht man für Meißen leimen, Feiſtern, und 


pappes, wenn das kleberige Verbindungs⸗Mittel Leim, 


AKleiſter, oder ein fs Brey, liſt. Aber auch Da, 


wo das allgemeinere kleiben noch Busen —— 
kanu, z. B. wenn der Kleber ein 


man im Hochdeutſchen —— Heben 5 gi per 


ed auch-ift, das Meutrum mit feinem Active. zu pers 


wrechſeln, wenn bepde bequgm —** werden 


‚in Beinen Erädten ſebe übliche V 


koͤnnen. 


2) Eine wand kleiden, oder hur 

ben, Fr. boufiller, murer avec du end un 
Wert einer botzernen Wand mit naß gemachtem Lehme 
ansfüllen; eine. bey der —— dem Lande und 
ng, wo dieſes 





Wort niemahls kleben, ſondern alleyeit kleiben, und 
im Niederſ. aud) kleimen lautet, 


Sn. 


Daber anBleiben, mit einer zähen Zeuchtigkei am 


ur u etwas befeftigen, ankleben machen, Einen Zertel ans 
“ Bleiben. Lin Papier an die Wand anfleißten. 


Auf kleiben, auffleben, auf etwas fieben, nal 


„einem Kleber auf etwas befefligen. Minen Zettel auf: 


' Heiben, naͤhmlich auf das Buch, oder eine andere 


Einen Sogen Papier auf kleiben. 
Bekleiben, vermittelſt einer tlebenden Sache mit 


etwas uͤberziehen. Mit Papier, mic Leinwand bes 


Bleiben. ‚Kine Wand behleiben, d. . mi it Lehn⸗ 
—*— 


BE “ —8 


3. ® “ 
Pi Schon 


- Kleider, ‚Kebe-Wart. | 745 . 


Schen bey dem Oetfried in bei hätigen Form klei- 
ben, kleipen, ber es aber auch in totiterer Bebentung für .. 


7 Heften, anheften, braucht. Die Rieder Gachfen tükters 
ſcheiden Heben and Bleiben gleichfalls, kehren fie aber um. 


Das Meutrum heißt bey ihnen kliven, das Activum Aber 
kleven. Indeſſen vertwechfeln flei biefeiben eben fo gern, 
als bie Hoch⸗ und Ober⸗ Deutſtchen. 


ZAleiber. I, Sn einigen Gegenden, eine Derennng 


des im XIX Th. ©. 793, beſchriebenen Grau; Spech⸗ 
tes, Sitts europnea L 


2. Der Rleiber, Famin. die Aleiberinn eine 
Perſon, welche kleibet, beſonders in der zweyten Be⸗ 
Deutung des Activi, wo Kleiber und Kleiberinnen 

. Diejenigen Perfonen find, - weiche die hölzernen Wände 
mit Lehme ausfüllen, oder foiche Pleiben ; Ir. Boufilleur. 
In einigen Gegenden werden fie Dred > Zleiber, 
Leim :Bleder, Leim: Klier oder vielmehr Lehme 
Rlider genannt. Siehe Lehm⸗Wand. 


| Rleiber- Lehm, Fr. Torchis, derjenige Lehm, welcher 


zum Kleiben gebraucht wird, oder gebraucht werden 
- ann; zum Lnterfchiebe Yon dem. Töpfer = Lehm. 
Giche Lehm⸗ Wand. 


—— — 1. In der Chemie, die zum ueb 
hen der gießen und irdenen Gefäße gebräuchlichen 
Kitie; Klebewerk; f. oben, ©. 270, ſgg. 


22. Rleibewerk, Rleiber⸗Arbeit/ Kleckwerk, 
die Arbeit, die Verrichrung des Kleibens, d. i. der Aus⸗ 
fuͤllung eines Raumes mit angefeuchteten und dur es 

kneteten Lehme, und ein auf dieſe Art verfertigtes 

Fr. Boufillage, Torchis. Dabin gehören die * 

Waͤnde, die Back⸗ Oefen ef dem sang, ‚befouders 


N 
_ v 
. 0 


746 Kleider Werk. = 
aber bie mit Behme ausgefälften Yächer bölzerner Ges 
.*. Häubde, dergleichen Arbeit aud) Bleihwer?, Stak⸗ 
Wer, und im Miederfaͤchſ. Rathwerk, von 

= Korb, Lebm, genannt wird. Eiche Lehm⸗ 


Ende des neun und Drenfigften Theilet. - 








Nachricht für den Buchbinder. 

:. Die Kupfer erben, nach ber Ordnung ber oben auf jeber. 
Platte zur rechten Hand befindlichen Zahlen, hinten an 

;; „das Bud, an ein Blatt Papier, damit fie bequem ders 

aus geſchlagen werden Innen, angekleiſter. 


IT ur A LMMLI 


yı "| 


11 


[3 


on if — 


. 
& 
. 
. 
. 
wer 
.,® 
I. .. 
% 2. . 
auf. Ei et 
- 
[4 
- - 
mE EEE — — — — — — 
J 





il, 


— — 
* 
⸗ 
[3 
. 


=. - — —— — 


- .., - 


0 
J 
u... 
[4 


.. 


x 


Po 


N‘