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Dr. Iohann Georg Krünitz’s
„nohann Georg Gränit)
Encyklopädie,
oder
allgemeines Spftem _
Staats⸗ Stadt, BaukSanboimhihf,
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Zweihundert und neununddreißigfter Theil,
welder bie Artilel Mieberdorn bie Wohnhene entyält.
FÜ Rönigl. Breub. und Rönial. Gädf. Brivifegien,
Berlin, 1857. wi m
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” W.
MR server, in der Botanit, fo viel als gemeinen
Wegedorn, Rhagınus ca‘ thartioa L .
Wiedbaum, in der Botanik, auch Wiede, Biedel,
Wiedern, fo = als wolliger Schneeball, Vibur-
zum Lantana
Wiede, in der — fo viel als gelbliche Reſeda,
Reseda luteola L. — Gelbe Wiede, fo piel ale
Dotterweide, Salix alba vitellina L.
Wiedehaum / in ver Botanit, 1) fo viel als gemeine
Traubentirſche Pranus Padus L.; — 2) fo viel
als platter Wegdorn, Rhamnus Framgula L.
Wudebopf (Upupa), nad Linne, Gattung der
'asseren temmirostres Cuv., ber Ordnung der
—e und der Zunft der Ahlenſchnäbler
nach Oken. Charakter: Schnabel lang, dünn, ab⸗
wörig. gebogen; Oberlinnlade an der Wurzel dri
Bantig; Kinnladen inwendig nicht ausgehöhlt; Zunge
Ebr klein und kurz, dreiecja; Naſenlöcher eirund; auf
dem Kopfe eige bewegliche Haube. Es girbt-4 ten:
Der. ten. Ene. Ih. COXXXIX. a
Wiedehopf.
Upupa Epops L., gemeiner Wiedehopf,
ſothhahn, franz. Huppe, engl. Hoopoe. Auf
dem Ropfe ſteht ein prächtiger, beim Mannchen bie
2 Boll lawger Federbuſch, welcher aus zwei Feder⸗
reihen beſteht und gewöhnlich nad hinten fo nieder⸗
gelegt iſt, daß er eine ſpitze Haube bilden. Der an
den Spißen ſchwarz gefledte Federbuſch IR, uebfl
Kopf, Hals und Bruſt, rörhiihgelb; Näüden und
Flügel ſchwarz mit gelblidweißen Duerbändern;
Schwanz fdmarz mit einer breiten weißen Quer⸗
binde; Bauch weiß, an den Seiten fing gefledt.
Länge gegen 11 Zoll. Bei den Alten ift der Schna⸗
bei gewöhnlich über 2 Zoll lang. Er bemohat in
Guropa, Nord-Afrita, Sibirien vorzugsmeife Ge»
genden, wo viele alte einzelne Bäume fiehen oder
Waldränder, am liebiten, wo viel Vieh weidet und
der Boden etwas feucht if. An vielen Orten, die
Man für ganz yaflend für ihn dalten Felfre, ſehlt er
ganz. Im September verſchwindet er und kommt
im April von der Wanderung zurück. E lebt von
Inſeklen und befonders von Deren Maden; Alles
lief er in der Regel von der Erde auf, und dur@flärt
vorzüglih gern den MIA, au das Aas. Darch
' Verilgung vieler Engerlinge wird er ſehr mägikh.
Alles, was er freffen will, muß er, weil frin Schna⸗
bel fang, die Zunge aber fehr kurz if, mi emporge⸗
hobenem Schnabel floßmwerfe In den Schluud beiu-
gen. Das Neft flieht gewöhnlich in Baumpöhlen,
woſelbſt er, wenn ed angeht, die Eier ohne Welteres
auf die weiche Baumerde legt; geht Dies nicht, fo trägt
er einige Hälmchen, Federchen, auch mitunter trockene
Stüuckchen Kuhmiſt zuſammen. Gr legt jährlid mur
einmal 3 bis 5 ſchmutzig grünlichweiße, zuweilen
grauliche ober bräunliche Eier, welche das Weibchen
allein in 16 Tagen ausbrütet. Da aller Miſt ver
Jungen fich um dieſe anſammelt, fo verbreitet: das
.)
Wiedehoyf. 8
ER duas einen abſchrulſchen Geſtank, und Die Jun⸗
gen Räagen, wenn fie ausgeflogen find, dieſen noch
eine Zeit lang an ſich. Es if ein ſehr furchtſamer
Vogel. Bor Raubvögeln weiß er ſich auf eine den
gene Art zu ſchützen: ſobald er ſolche erblickt, vofl
ee ſich plati auf den Boden, breitet Schwan, And
Flügel um ih aus, biegt den Kopf zurück, den Schna⸗
bei in die Höhe und flieht Bann wie ein alter bunter
kappen aus. Im Frühling ruft das Männchen zirıks
lich laut: hupp, huppl woher in den meiften Sprachen
fein Ram ; fonſt rufen fie auch no: wäck, wäd, wäck!
oder ſchnarchen: fiherrr! Yung aufgezogen hält er
fi in der Stube am leithteſten. Man füttert ihn mit
Feiſchſtkchen, Käſemaden and Mehlwätmera. Es
in ein ſehr ſchoͤner Vogel und nimmt ſich ganz merk⸗
wÄrdig aus, wenn er feiner Gewohnheit nach von Zeit
zu Zeit auf die Erde pickt, ven Federbuſch entfaltet
und voleder zurückſchlägt. In der Stube muß tHan
a im Wimer vom Dfen fern halten, dena duch die
Hiße verdirbe ſein Schnabel leicht fo, daß er. ihn nicht
ftie ßen kaun. Er dadet ſich nut im Sande.
— 2) Wupa minor Cur., Upupa cristatella
VFeill.: : Dem gemeinen Wiedehopfe nicht ganz un⸗
ähnlich; rothbraun, nad dem Bauch hin bläſſer, mit
weißem Bücgt und Sieiß; Federbufch mit ſchurzen
Enbſpitzen; Slhwanz oben mit einer weißen Binbf.
Zu Alla; > 8) Upupa capensis Guv. Vorder⸗
feuern. des Ropfbuſches kurz un® fleif, ſich nach vorn
richtend amd die Naſenloͤcher bedeckend. — 4) Upupa
Gaffra Guv.: Ohne Fevorbuſch; obenher braun, am
Bürzeb oflvenbrmn; untenher weiß, mit röthlicher
Beuft und Raps; Sreißfebern: gelb: Die ſechs mill
ben GSchwanzfedern fehr lang, die äußern abgeſtutzt,
- Pine. Aw Sudeftika. Dieſe Urt, welche Baillant
grarid Saotier du Potda vennt, iſt der Typus ber
Gantıng Proukereps Vieill, , zu meldet. noch meh-
42
4 Wiedemannia, Wiederaufnahme der Unterfuch.
... vere zweifelhafte Arten won diefen Oraithologen ge⸗
. sogen werden, bie aber befier zum Theil unter Epi-
machus, zum Zheil unter Muscionpa und Cassicus
fiehen würden. I |
Wiedemannia, in der Botanik, nah Fiſcher und
Meyer, Sattung der Labiatae Stachydeae Endl.
Einzige Art: Wiedemannia orientalis E.W. Gin-
- jähriges Gewächs im Orient.
Wieden (Weeden), Nein aus Weiden⸗ oder Birkenzu-
then zuſammengedrehtes Band, mit dem die Faſchinen
zufammengebunden werden; man ſchlägt zunächſt einen
Wiedenſtock, aus 3 Pfählen beflehend, dicht neben
. einander, ungefähr 14 Fuß tief in Die Erbe ein „bin.
det fie 5 bis 6 Zoll von oben feſt zufammen, Fleyımt
die Ruthe mit der Spige oben in die Zwiſchenräume
der 3 Pfähle ein, und dreht fie fo, daß die Rinde shell».
weiſe bricht; während des Drebens geht man um den
Wiedenſtock herum und legt die Wiede feſt oe, widelt
fie zuleßt vorfichtig wieder ab, fledt das danne Cade
durch Die Schlinge, die ſich oben am bitken bildet; und
verwahrt fie bis’ zum Gebrauch auf. . Düsme Ruthen
: werden unter dem Fuße zu Wieden gedreht. — 2) An
. den eeilerwagen fo viel als Leiſtbügel. — 3), 8. We⸗
bere ZZ
Wiedenborftiges Holz, knotiges, wimmeriges Halz.
Wieder (eigentlich mit wider [f. d.] einexiei: und nur
. fett dem fechszehnten Jahrhundert aus ortographiſchen
Gründen von demfelben durch ein eingeihabeneg e
gefhieden), bezeichnend, 1) daß eim Prädilat oder
eine Handlung von Neuem ftatfidet; — die Rück⸗
kehr oder Verfegung in ven vorigen Zuſtand.
Wiederaufnahme der Unterſuchung, if. das Wie⸗
derzurückkommen auf-eine bereits ale vorlsufig ge»
ſchlofſene und einſtweilen bei Seite gelegte Untarſu⸗
»chung wegen eines angeſchuldigten Verbecchras. -Sie
vorttehmlich bei ergangener Losſprechung von dar In⸗
„ir
6 Wiedtreinſetgung in den vorigen Btand,
oder vom Vormunde abgeſchloſſene, aber in ingmd
einer Beziehung jenem nachtheilige Geſchäft wieder
anfgehoben, uud der frühere Zuſtand wiader hecge⸗
ſtellt werden; nur Dana it es unwinerisflid und an⸗
abänderlich, wenn dia obervormundſchqftliche Behörde,
nad) vorheriger Sadhunterfudung, Das obervormund⸗
ſchaßtliche Decret voribeiftsmäßig daan erthelt heg.
Eben fo werden Unmündige gegen den Ablauf jader
Verjährung, ausgenommen die von 34 Jabran,
6 Wochen und 3 Tagen, reſtituixt. Die Wiedexzin⸗
-feßung in den vorigen Stand muß bias 4 Jehren
vom Anfange der Volljährigkeit au, bei Unlenntniß
der Berleguug aber vom erhaltener Reaatsiß aygw,
rechnet, nachgeſucht, und ann wähtend der Minder⸗
-iäbeigleit zu jeden Zeit vom Didier auf Mekapgen,
oder auch ohne foldes, ſobald nur eine: Verlegung
vorliegt, ertheilt werden; fie nüpt, wenn aualeih
Voljährige beiheiligt ſind, und es fih um «ine un⸗
sbeilbane Sache handelt, euch. diefen, bai ginen theilba⸗
zen aber nug den Unmündigen. Sie füllt weg: weun
der. Unmändige für volljährig erklärt ik, wenn er fi
binterliftig für welljährig bei Abſchließung gines Be-
Ihälts ausgegeben, over ſonſt betzüglich dabei gehan⸗
delt hat; mern er in einer Kunſt oder ginem Hand⸗
werks, worin ex Das Meiflesvecht erlangt hat, omer
als amsgeleinter und Haudlung treibende: Kaufmann
gefehlt: und ſich in Verluſt gebracht, oder, alg imma⸗
triculirier Stupivender innerhalb der Grenzen er
aadamiſchey Delete Verträge ahgeſchloſſen hat, Den
Anmändigen meiden in Beziehung auf das Recht
her Wiedezeinſetzung in den vorigen Staun gleichge⸗
achtet: nie ale wahn⸗ und blöhfinnig. odex ale Ver⸗
ſmwmender beoprmundeten Perfoneg, dig. Kirchen, die
Yniverfitäten und Schulen, milden Gtfpengen, her
Siacus⸗Fisçus, die Geweinden und Enrperatianen,
si
_ Biebenbafegung in den vorigm Stand. 7
endlich Die ühefreuen, jedoch diefe aur in ſofern, als
ihnen die Wirvereinfehung in den vorigen Slanh gt»
gen verfäungie n in Prozeſſer ertheilt wird, im
weiten fie ihr Ginbringen zurückforders.
2) Allen Stentsbürgern ſteht Die Wiederein⸗
fegung in den vorigen Stand zu, weun es fib um
Nechgeſchäfte handelt, a} bei denen ihre Cinwilli-
gung wegen Dabei ſiaugefundenen Zwangs ober Be»
* vicht frei war; I bei denen fie wegen Abwe⸗
t von ihrem Wohnorte nicht ſelbſt concurriren
ca Mass Bund trüt befomdere gegen bean
—ã— jedoch nicht ber von 23
38 und 3 Togen, ein, nur muß bie Abw
- belt ertweder in Stastsaugelegeuhbeiten, ober fonf
As einer netbwendigen lobenswerthen Urſache flatte
gefunden, auch des Abweſende fi ſonſt Feiner Nach⸗
kälfiglelt ſchuldig gemacht haben; ©) wenn Jemand
durch Sehuln feines Sachwalters in Nachtheil ges
foaunsu if, and dieſcm wegen des Schadens vergeb⸗
lich in Anſpruch genommen hat; d) wenn Jemand
- durch (ſeicem Stande nad zu vermuthende) Unkennt⸗
niß der Befege, ohne daß er Gelegenheit hatte, sinen
Medtsvenfländigen zu brfcagra, oder ©) wegen Urs
: mail, oder €) wegen Kronkheit oder wegen eines un.
verſchatdeten unvorhergafehenen Zufalle einen Rechts⸗
- nabhe arlitten hat; g) wenn Jemand bei einem ab⸗
acihlefeum Verirege weniger ala pie Hälfte deflen,
—** er Faller gegeben, erhalten bat; h) wenn ein ge»
; gan ihn geſprochenes Grkemimiß duch faffıbe Urkun
Im om falide Zeugaifle berbeigefäbrt, oder j) sine
VReqhisſoche durch einen geleifieten Meinigunger rer
: Eufällaugeein enıihieden worden iß, und er im erſte⸗
aa Falle Die Varfälſchug ber Urkunden und das
— Zeugniß überhaupt, im letzteren den geleiſte⸗
rer Meigaid dorch muigefundene Urkunden Aawel-
(en kann.
8
Wiedererfennung. Wiedergeburt. -
In Preußen findet die WBierereiufegung in den
"vorigen Stand nur flatt:
1) Begen die Verjährung überhaupt, wenn wäh⸗
vend ihres Laufes ein Hinderniß eintrat, und erſt nad
der Vollendung, oder innerhalb ber ieben 4 Jahre
ihres Laufes, gehoben wurde; in beiden Fällen kann
der durch Verjährung Benacpelligte innerhalb neuer
4 Jahre, von Aufhebung, des Hinderniſſes an, die
Wiedereinſetzung in den vorigen Stand nachfachen.
2) Gegen die zum Nachtheile eines Unmünptgen,
während deflen Unmünpigfeit, oder rines Waherfirini-
gen oder Blödfinnigen, ingleichen eines Tesbfium-
- men, während dee Dauer der Guratel derfelben, voll.
“endete Verjährung; bier kann die Neftitution inner⸗
halb der erfien 4 Jahre von Aufhebung der Bor-
mundfchaft oder Curatel nachgeſucht werben.
3) Gegen den Verluft des Sigenthums einer ver-
Iornen Sade, wenn der Berluft mit deutlicher Be⸗
ſchreibung der Sache vom Verllerenden noch vor er-
folgtem Zuſchlage öffentlich befannt gemacht worden
iſt, und der Richter deſſenungeachtet mit dem Zu⸗
ſchlage verfahren hat.
4) Zum Bortheile des Staats - Fiseus und aller
maoraliſchen Perfonen, wenn: deren Bevollmäͤchtigte
oder Verwalter in Prozeffen Die gefegmäßigen oder
vom Richter beflimmten Friſten verfäumt Haben, in»
nerbalb der nächſten 4 Jahre vom Ablaufe vieſer
Friſten an gerechnet.
Das öſterreichiſche bürgerliche Gehfegbuch bennt
eine Wiedereinſetzung in den vorigen Siand nt.
——— die Auffriſchung des Gedächtniſſes
hinfipflich eines Gegenſtandes, der ung belanni, der
- aber: wegen einer Entfernung und aus best Ban.
niß gefommen war.
Wiedergeburt, 1) fo viel #e —R — die
“ W.
Wꝛhrdom— Ja der Botanik, fo viel als gemeiner
Wegedorn, Rhagınus cathartioa L. ...- -
Wiedbaum, in der Botanik, auch Wiede, Wiedel,
Wiedern, fo viel als wolliger Schneeball, Vibur-
zum Lantans L.
Wiede, in der Botanik, ſo viel als gelbliche Reſeda,
Reseda luteola L. — Gelbe Wie de, fo viel als
Dotterweive, Salix alba vitellina L. ‚
Wiedebaum, in der Botanik, 1) fo viel als gemeine
Traubenkirſche, Prunus Padus L.; — 2) fo viel
ale platter Wegdorn, Rhamnus Frangula L.
Wiedehopf (Upupa), nad Linne, Gattung der
Passeren tennirostres Cuv., der Orbnuug der
Düunfhuäbler und der Zunft der Ahlenſchnäbler
nach Oken. Charakter: Schnabel lang, dünn, ab-
mörtg. gebogen; Oberkinnlade an der Wurzel drei⸗
Bantig; Rinnladen inwendig nicht ausgehöplt;. Zunge
ſehr Hein und kurz, dreiedig; Naſenlöcher eirund; auf
dem Ropfe.eige berangliche Haube. Es giebt 4 Urten:
Der. techn. Euc. Th. CCXXXIX. a
10 Wiederholung eines Werbrochens.
größeren Tonftäde oft ganze Abtheilungen md Pe⸗
. rioden wiederholt werden, Sana aur Bolifiäntigkeit
und Deutlichlelt des Auspruds, genlügende Durdkäßle
rung und Feſthaltung eines Gedankens und einer
äftbetifchen Idee fein;. wo fir bloß dazu dient, Den
. Umfang eines Tonftüde zu vergrüßern, if fe obve
Werth und ohne Sinn. °
Wiederholung eines Derbrecheme, im Mecisusfen,
deſſelben Strafgeſetzes won ein und dembelben Audie
wieuum (Subjekt) jedoch durch verſchiedene ſeibſt⸗
Criminalrecht fubjeßtime, auch
diejenige Au von Zuſammentrefſen (Concurrenz) der
Verbrechen (concursus. delictorum), welche im
Ameise
renz genannt wird, und in der Llebertuetung eines und
- :lindige, zu verſchiedener Zeit vorgenommene Haud⸗
- ungen beſteht; dieſe Handlungen heißen dann de-
Hota reiterata, auch repetita. Hierin zeigt fi ber
Umerſchied von. Gortfegung des Verbrechens. Es
WR zur Wieederholung eines Berbrechens nicht möthig,
daß fie an einem und bemielben Begsuflann, veräbt
med, Sie iſt ein Strafſchärfungsgrand; je öfter fie
geſchieht, je ſtrafbarer wird der Verbrecher. Der
: Bump der Schärfung biegt in der größeren Bemein-
gefüͤhrlichleit der zur Gewohnheit geivonpenen. Ver-
brechensbegehung einer beſtimmten Art.
MWiederholungserponenn, is der Mathemaitk ſ.
Com binatiousbebre.
Wiederholungskreis, ſo viel als Reprtiioneksrit.
Wiederholungozeichen, 1) ein Interpualuonsgeidgen
Gin) meif in fingbaren Liedern gebraucht, wonurch
angezeigt wird, daß ein ober mehrere Vorſe mach nin-
mal gefungen werden follen; in letzterem Kalle ſetzt
. warn das Wiederholungazeichen vor dem erſten und
nach Dem letzuen der zu wienerheisgden Besitz. —
2). ein bei der Notenſchrift gekräuhläihen Zeichen,
‚ weldesmungeigt, Daß: in-Kheil Det Muälfäde unper-
ihn, . 08
Neft ve einen abfıheuligen Geſtank, und Die Jun⸗
gen Hagen, wenn fie außgeflogen find, viefen noch
- ine Zeit lang an ih. Es iſt ein ſehr furihtſamer
Vogel. Bor Raubvögeln weiß er ſich auf eine dan
gene Art zu ſchützen: ſobald er foldye etblitke, wi
et ſich platt auf den Boden, breitet Schwan, And
Flügel um ih aus, biegt den Kopf zuräd, deu Schna⸗
bei in die Höhe und fieht dann wie ein alter bunter
kappen aus. Im Frühling ruft das Männchen zieıks
K& laut: hupp,-bupp! woher in den meiften Sprachen
fein Mami ; fonft rufen fie auch noch: wäd, wäck wäd!
oder ſchnarchen: fiherert! Jung aufgezogen hält er
fi in der Stube am leithteſten. Man füttert ihn mit
Fleiſchſickchen, Käſemaben and Mehlwärmeru. Es
in ein ſeht ſchöͤner Vogel und nimmt ſich ganz merk⸗
würdig aus, wenn er feiner Gewohnheit noch vun Zeit
zu Zeit auf die Erde pickt, ven Federbuſch entfaltet
ind voleder zuruckſchlägt. In der Stube muß tkan
a im Winetr vom Ofen fern halten, dens duch Die
Hiße oerdiebt fee Schnabel leicht fo, daß er. ihn nicht
wiege ſuleßen kaun. Er badet fi nur im Sande.
— 2) Upupa minor Eur., Upupa cristatella
“Dem gemeinen Wiedehopfe nicht ganz un-
ähnlich; rothbraun, nach dem Bauch hin bläffer, mit
weißem Bürzel und Steiß; Federbuſch mit ſchuarzen
Envſpitzen; Sthwanz oben mit. einer weißen Binbe.
Zt Aa. =— 0 Upupa sapensid Cuv. Vorder⸗
ſevern ves Abpfbuſches kurz und fleif, ſich wach vorn
richtend amd die Naſenlocher bedeckend. — 4) Upupa
vaffra Gurv. Ohne Fevorbuſch; obenher braun, am
Bürzeb olivenbtaun; untenber weiß, mit röthlicher
Seuff und Kehee; Steihfedern gelb, Die ſechs mill⸗
been Gchwangzfedern ſehr lang, die äußern abgeſtutzt,
Pine. Zw Südeftika. Dieſe Art, welche Vaillant
id Savtier du Potda wenmt, iſt der Typus ber
Kung Drechoropa Vieili, zu welchet noch meh-
12
12 Wiederfanfsrcht.
: due das Thier zu freffen aufgehört hat; fo legt es ſich
gewöhnlich nieder, und nun werden die in der Haube
zu einem Biffen geformten Futterſtoffe nach clan in
den Schlund hinaufgeſtoßen und bis in wie Manl⸗
höhle befördert, und hier zum zweiten Male oxdent-
Sich gekaut und eingefpeichelt, wie derkäuet. Das
fo wiedevgeläwste. Futter gelangt. auf dem nädhflen
Wege zur Schlundrinne und durch diefe Inıden Pfal⸗
ter, wo es zroifchen die Blätter defjelben gelagert, mit
einem ſauren Magenfafte gemifcht und in eine gleich.
artige, die genofienen Futterſtoffe nicht mehr kennen
laffende Maffe, Speifebret, umgewandelt wige. Die
dem Futter beigemifchten Flüffigkeiten geben gloich: in
. den Labmagen über. Bei der Pfekterverdauung ver⸗
. weilt das Futter etwa 18 bis 24 Gtanden zwiſchen
- den Blättern, und wird von der Haube nad dem
. Rabmagen zugetrieben und endlich in Diefen geführt.
. Hier unterliegt der Spelfebrei (Ghymus) ver völli-
gen Berdauung, wie bei Thieren mit einem Magen,
und Die Nusicheidung des eigentlichen Nahrungsfaf
. 16, Milch ſaftes (Chykas), nimmt ihren Binfang.
Wiederkauforecht. Suͤchſif che s Recht. Das le
derkaufsrecht kann nur durch einen Vertrag erlangt
werden, durch welchen der Käufer ſich verbindlich
macht, die ihm verkaufte Sache dem Verkäufer auf
fein Verlaugen wieder käuftich abzutreten. Der Bor⸗
kaͤnfer kann, wenn der hierzu beſtimmte Zeitpunkt ein⸗
getreten iſt, vie’ Ausübung des Wiederkaufsrecht ver⸗
langen, ſeilbſt wenn der Käufer überhaupt nicht ge⸗
fonnen wäre, die Sathe zu veräußern. Wenn das
Wiederkauferecht ausgeübt wird, fo iſt deßhalb «in
neuer Kauf abzufilfließen; der Käufer braucht daher
bie: bier erhobenen Nutzungen nicht wieder heraus⸗
zugeben, ud es bleiben die von ihm ale Eigenthü⸗
mer wit der Sache getroffenen Verfügungen bei Reif.
tea, Wegen Wiedeveinloͤſung der Sache hal der Ber-
Mederlauferecht. 13
ünter: bloß Die Contraciotlage, augen einen Deicten
kann. er wicht Magen. üben (0 Tamm er ,‚ wenn ber
Käufer dem Coutracte fonf auf eine EBeife zunider
.. gehandelt hat, mur gegen diefen auf Cutſchaͤdigung
2. —* Nur dann findet eine Klage auch gegenz die
... deitte Perſon Ratt, wenn der Verkäufer wegen Des
. Wisderlaufsgadis ſich si hab uanbohaiten het,
oder wenn er ſich ausbgdungen bat, daß Burc Das
: Anerbieten zur Biedersiulöfung die Bade von ſelbſt
‚wieder, an ihn zurüdjoßlen folle, oder wenn der jehige
Def r dos Bedingung bes Wiederverkaufs
serßen Verkäufer fi unterworfen, oder doch
bat, daß vemfelben das Wiederkaufsrecht zu⸗
A der Wiederlaufspreis im Boraus beſtimmt
I fo muß der Verkäufer diefen erlegen. Iſt
Acts
den Preis fefgefegt worden, fo muß im
ke deu fo viel gegeben werden, als der Käu⸗
fee ſelbſt vorher für Dis Sache bezahlt bat. In hei⸗
den Fällen müſſen dem Letztern die Merbeflsrungen
„ .verglitet werben, ducch welche er während feiner Be
fipzelt den Werth der Sache exhöht hat, Die auf
— 12 der Frachte und auf Die noihwendige re
haltung deu Sache gewendeien Koflen werden ihm
. nicht erßattet. Die bloßen VBerfhönerungen.barf er,
, In Sofern 06.0fe Nariheil der Biache geiehen Bapn,
‚.wegunhmen, Hat Dagsgeu bie Gade dur. feine
„Sqhuld au Werth verloren, 3. B. duch Belafhing
mit Hypotbelen, fo muß ex ſich Dies am Kaufgelde
„Fügen. Leflen, : Milee.dire findet ud daun falt, wenn
*8 auf· den — Preis conizapist worden
IR degtgon baſtimmt, daß die Sache nach ihrem
; Werth begabls werden fol, fo muß fie nad ihrem
yermaligen Werihe; tgrirt werden. die Ver⸗
und Verſchle hierungen * nicht
—* ie. Anvchnung aabrachz
* open Aahnee ‚werden allamaj vahiten
g
14 Viederkaufdrechi.
“> .
zwiſchen dein Wiederkäufer ind Wiederverkäufer ge-
heit: Iſt dei Verwilligung des Wieberkaufsrechts
bloß eine Zeit feſigeſetzt, von welchet an es ausgeübt
werben Pann, oder If gar feine Zeit beſtimmt, fo Fann
des Wiederkaufstecht in jenem Falle von Eintelit des
beſtimmten Zeitpunktes an und in viefem Falle Tofort
" ausgeübt werden wo unverjäbrbäar. Das Wie⸗
derkaufsrecht, wenn es nit ausdrücklich auf die Per.
fon beichränft if, gebt auch anf die Erben Aber. Steht
das Wiederkaufsrecht Mehreren gemeinfhaftlich zu,
und Einer don ihnen verlangt gegen Deſahlung des
ganzen Kaufgeldes die Sache zurlic, fo it der Wie⸗
derverkäufer verbunden, fie ihm zu überlaffen. * Der
" Wiederverkäufer muß ihn aber gegen die Anfpräde
der Übrigen Intereſſenten vertreten, und dieſen auf
ihr Betlangen Hren Antheil an ber Sache kinräumen.
Bon dem Wixberkaufsrechte iſt der Fall verſchie⸗
den, wenn der Verkäufer ſich verpflichtet, die Sache
auf des Käufers Verlangen wieder käuflich anzuneh⸗
men. Hier muß der Berfänfer Bie Sache wieder
faufen, wenn es der Käufer fordert. In der Ztbi-
ſchenzeit iſt dieſer der Eigenthümer der Sachte ind e6
bleiben mithin alle von ihm ber dieſelbe getroffeuen
Verfügungen Bei- Kräften, wenn der Rückverkauf ein⸗
ti, Was im Uebrigen von dem Wiederkauförechte
geſagt iſt, gilt auch von dem Rechte, den Ruückverkuuf
— Es iſt jedoch dieſes der gewoͤhnlichen
tjaͤhrung unterworfen.
Preußiſches Recht. Dae Wiederkaufstecht be-
ruht ebenfalls nur auf Willenserklärungen. Im
Zweifel wird vermuthet, Daß dem Verklinfer die Sache
um eben den Preis zuvuckgegeben werben foll, den er
Dafür erhalten bat. Weber die Frage von den fen
des Raufpreifes, von den Nugungen, Verſtchlimme⸗
"Augen und Verbeſſerungen, fo wie den Ekhaltungs⸗
ı often der Säche, in am beftu, in jedem eihzelien
..Miederbelebung. Wieherdrucf. 5
Ran; vörkoiamen, wenn ſich neue Anzeichen wider den
. vorläufig Freigeſprochenen ergeben Haben follten.
Doch kommt fie auch vor. als ein außerordentliches
Rechtsmittel füt den Angeſchuldigten, wenn er nad
der -Erlaffung eines Exkenntniffes auf Reſtitution an«
Me ı..
Wiederbelebung, 1) Erwedung eines Scheintodten,
eines Ertrunkenen, Exhängten, Ohnmächtigen oder
som Starrkrampf Befallenen zum Leben; — 2) (Re-
vivioatio) Wiederherftellung des Duedfübers in
metallifcher Deſtalt aus feinen Verbindungen mit
Sauerſtoff, Säuren, Schwefel ıc. - WET
MWisberdeud, An der Buchdruckerkunſt, der dem Schön.
druck folgende Druck der zrveiten Bogenfeite.
Wiedereinſetzung in den vorigen Stand: (restitu-
tio in integrum)), heißt diejenige richterliche Erklä⸗
mag, wodurch an ſich gültige Rechtsgeſchäfte, oder
bie rechtlichen Folgen eines Ereigniſſes, zum Vortheil
einer dadurch verletzten Perſon wieder aufgehoben
werden; doch nennt man auch das Rechtsmittel fetbft,
wodurch dieſe Wiederaufhebung geſucht wird, Wie⸗
dereinſehung in den vorigen Stand. Sie hat ihren
Grund theils in der Begünſtigung gewiſſer Klaſſen
von Perfonen, namenilich der Unmändigen und der
ihnen —* Achtenben, theils in der Begünſtigung
- aller Staatsbürger, unter Vorausſetzung gewifſer un⸗
verſchuldeter Verhältniffe. In Sachſen 'ſteht die
WBiedereinfegung in den vorigen Stand u:
3 Den Unmündigen, noch nicht 21 Jahre al⸗
ten Perſonen, ohne Rüdfiht, ob fie ſich noch unter
väterlicher Gewalt befinden, oder nicht, und zwar ger
gen Alles, wodurch fie in ihren Rechten verkürzt, oder
. aim einen zit hoffenden Gewinn gebracht werden, es
"mag die Arſache in einer Eigenen Weberelung ober in
einer Fahrlüfſigkeit des Vormunds Hegen. Daher
kann ſedes einen Unmündigen betreffende, von ihm
16 A⸗bderlavioreai.
derkanerochie gleich, berechtigt, fo kaun diefes nur
. Bike
mit einſtimmigar Bewilligung Aller ausgeübt wer⸗
den. Iſt unter dem Wiederfaufsrechte ein wucherli⸗
des Geſchäft verborgen, fo iſt der Kauf ungültig, und
die Handlung ale Pfandvertrag angufehen. Der Re⸗
. gel nach iſt Das Wiederkaufsrecht nur zum Befien des
Verkänfers ausbeducgan. Hat fi aber der Käufer
- die Rüdgabe der erlauften Sache ausdrücklich vorbe⸗
- halten, fo. find feine Rechte und Pflichten ebenfalls
nach vorgedachten Grundſätzen zu beurtheilen. Wie⸗
derfänflihe Zinfen können, wenn ig Berirage ‚nicht
ein Anderes beflimmt ifl, nur von Dem, welchaer fie zu
zahlen, nidıt aber-von bem, welcher fie zu fordern hat,
wieder gelöft werden. Iſt jedoch der Sculdner fol-
. Wer Zielen damit durch drei hinter einander folgende
Jahre im Ruͤckſtande verblieben, fo ſteht dem Berech⸗
tigten frei, auf deren Wiederablöſung zu dringen.
Deferreihifhes Recht. Iſt das Wieder
kauferecht dem Verkäufer überhaupt und ohne nähere
: Belimmung eingeräumt, fo wird pan einer. Seite. die
Sache in nit verfhlimmertem Zuſtande, von ber
andern Seite das erlegte Kaufgeld zurückgegeben,
. und die inzwiſchen aus dem Gelde und der Sache ger
jogeuen Natzungen werden gegeneinander aufgeho-
en.
Hat der Käufer Die Sache verbefiert oder, zu
- ‚beren Erhaltung außerorbeutlihe Koflen verwendet,
: fo. gebührt ihm der. Exfay, er haftet aber auch. Dafür,
wenn durch fein Verſchulden der Werth verändert
. oder die Zurückgabe vereitelt worden if. Der Vor⸗
22
behalt des Wiederkauforechts findet nur bei unbemeg⸗
lichen Sachen :Batt, und gebührt dem Verkäufer zur
- für feine Lebenszeit. Gr kann fein Recht weder auf
„ Die. Erben, voch auf einen Audern ühenragen, and
: zum Nachtheile eines Drüter wur in ſo fern angüben,
“
% 1 *
XR
els es den öffratlichen Buͤchern einverleibt iſt. Den
nãmlichen Brſchraäͤnkungen, wie. des Wiedexkaufsreht,
| Wiedeninfehung in den vorigen Stand. 7
endlich die hefreuen, jedoch Diele nur in fofem, ale
ihnen die Wiedereinfegung in den vorigen Stand ger
gen verkäumte Friſten in Prozeſſen ertheilt wird, in
welchen fie ihr Einbringen zusüdforbern.. -
2) Allen Stantsbürgern fleht Die Wiederein⸗
ſetzäng in den vorigen Stand zu, wenn es fih um
Rechtsgeſchäfte handelt, a} bei denen ihre Kinwilli»
gung wegen Dabei flatigsfundenen Zwangs oder Ber
rugs nicht frei war; 6) bei denen fie wegen Abwe⸗
emheit von ihrem Wohnprie nicht ſelbſt concurriren
bonmsenz abe Grand tritt beſonders gegen Ablauf
einggfBerjähruug, jedoch wicht ber von AI Johren,
B⸗Wothen und 3 Tagen, ein, nur muß die Abweſen⸗
beit entwrver in: Staalsaugelegenheiten, oder ſonſt
aus einer nothwendigen lobenswerthen Urſache flatte
gefunden, auch der Abweſende ſich ſouſt Feiner Nach⸗
läffigfeit ſchuldig gemacht haben; o) wenn Jemand
dus Schuld feines. Sachwalters in Nachtheil ge⸗
founneu ift, und dieſem wegen des Schadens vergeb⸗
lich in Auſpruch genommen hat; d) wenn Jemand
durch (lee Stande vach zu vermuthende) Unkennt⸗
niß der Geſetze, ohne daß er Gelegenhoit hatte, sinen
: Wedusonfiännigen zu befragen, oder a) wegen Ar⸗
mmib, oder £) wegen Krankheit oder wegen eines un.
veriauineien unvoxrhergaiebenen.Dufells einen Rechts⸗
nabihel enliuen hat; 2) wenn. Jemand bei einem.ab-
geſchleſſeren Vertrage weniger alg pie Hältte defien,
was er felbft gegeben, erhalten bat; h) wenn ein ger
‚gen ihn geſprochenes Erkenniniß durch balſche Urkun⸗
Dem oder falſche Zeugwifle hexbeigeführt, oder ĩ) eine
Redisſoche durch einen: geleiſteten Mrinigunger. eirer
Eutällgngeein outſchieden worden Id, und er im erſte⸗
nen Galle: dia Varfälſchung der Urlunden und das
falſche Zeugniß überhaupt, im lepteren den geleiſte⸗
tes Meinen. dernch aufgefundene Urkunden Seel
fen kann.
16 Micerfheilen. Wiederſchiag.
verklagten; von der befomderen Nusführung unter⸗
fheiver ſich aber die Wiederklage dadurch, Daß fie vor
dem Bericht, unter welchem ber Wiederkläger ſteht
(alfo nicht, wie fonft allgemein Rechtens, vor dem
Gerichte des Verklagten) anhängig gemacht wird.
Die Gründe, aus welchen die befondere, von der
Convention getrennte Verhandlung eines Gegen
ſpruchs (alfo eine Wiederklage) eintritt, liegen in den
befonderen Prozeßgattungen,, in welchen die Gonven-
tion, nach der Wahl des Klägers bei Anftellung der
Klage, verhandelt werden kann. Dieſe verſchiedenen
Gauungen, namentlich. Die fogenannten ſummariſchen
Prozefle, laſſen nach den für fie beſehenden Normen
- e8 nicht immer zu, daß gleichzeitig der Auſpruch Dre
. Klägers und der Gegenanſpruch des Verklagten zur
Erörterung gebracht werde. Wenn 3. B. der Kläger
. bei der Klage ſich bloß auf Documente fügt, bie Ein⸗
wendungen oder Öegenforderungen aber. nicht Durch)
dergleichen, fondern nur auf andere Weife bewieſen
werden können, fo muß der Bellagte (Dies ii na⸗
mentlih in Sach ſen Rechtens) feine Einwendungen
. in der Wiederklage ausführen. Genauere Entwide-
Iungen über die Wiederklage liegen außer dem Zwecke
dieſes Werkes, U
Wiederſchallen, 1) einen Schall zurückwerfen; — 2)
en zurückgeworfen werden; vergl. Echo und
y @ (0) ‘ .
Miederfchein, 1) ein zurüdgemworfener Schein ober
Blanz; f. Liht und Spiegel; — 2) in der Ma⸗
lerei; ſ. doſelbſt.
Wiederſchlag, 1) (Repereussio) in der Muſik, in
der Fuge zunächſt die Reihenfolge, in der die Stim⸗
men innerhalb einer Durchführung mit dem Thema
auftreten. In einer zweiflimmigen Zuge find baber
ur zwei Arten des Wiederſchlags (in diefem Sinne
Res Auadruds) ader der Stimmardnung, nämlich
Wiedergeld. "Wieberhelung: : ‘9
: fitiliche : Aenderung!vder Beſſſerung eines Menſchen,
ſo daß. ev. gleichſam wieder (nach einmal) gekomm if.
Wieber a alınergeiiung), fo viel als is Babe,
d
Wiederhall, fo viel als Ehe.
Wiederherſtellimg der Metalle, in der Chemie .
Reduktion.
Wiedverherfbeling des früheren zuſtandes/ ‚tur
Nechterwefen , ſoviel abs Wedere inſetzuug in den vo⸗
rigen Stand (f. d. Art.).
— iR bet. Muft,ite wi. als
"Wiperrufungszeihen (f. d.).
Wiederholung, 1) vie nachmalige Vertichtung einer
: Syandlung; — 2) fo viel als Repetitien, — :3):in
der Aeſthetik, fo viel als.RRepekitior +- 4) (Tum-
mariſche Wirvderholung), To virl ale Analepha⸗
läoſis; — 5) bei combinatoriſhen Operationen bias
Öftere: Wiederkehren eines und deſſelben Elamentes.
6). In: ver. Aufl (Repetition), im Allgemeinen
jede mitelbase oder unmittelbare Wiederkehr. eines in
einem Tanftücke fon Dächer enthaltenen Bates, es
mag die Wiedberlehr nun vollfomsiten: überiihfiln-
mend, d. h. in rin und verſelben Tonart geſchehen
ober —2 im engern "Sinne des Worles. aber Die
Wiederkehr einer gaugen Pevriode aber eines 2
« Häamptihelles eines Tonſtũca; der nicht zueimal Kr
der Notenſtimme ausgefchrieben zu werden Hflegt,
fondern bei dem die Wiederholuegunub: gerwiſſe Zel⸗
den, welde Wiederh olumgszeihen beißen; au⸗
gemerkt wird: Die Theile —* „welche wiederholt
. werden, heißen auch: wohl Repriſen, wie das ZJei⸗
Gen, das: vie: Wiederholung andeutet. Wiederholun⸗
gen in ver Mufft ſiad auch jene Arten des Gopes,
melde der Techniker unter den Nusbräden Bar-
fegung Tran poſinion nd Nachahmung dder
Ya tasiouibegieik.i:: Sier Urſache, weu.ig. Kine
3 Wiederfehen. WBiebertäufer.
aud die TZonordnung und Zeitordnung der auf-
tretenden Stimmen. Die fugirenden Stimmen kön⸗
nen das Thema eine jede im Einklang oder iu höhe⸗
ren und tiefen Octaven oder in der Dominante (Ober⸗
Duinte und Unter⸗Quarte) aufführen; fie können
einander auch (obwohl dies das Ungemwöhnlichere und
Unregelmäßigere iR) in anderen Interwallen, oder
endlich bald in diefen, bald in jenen, alfo in gemiſch⸗
ten Intervallen (3. B. abwechſelnd, auf Zonifa und
Dominante, was die regelmäßige Ordnung iſt), ante
mworten; dies wäre Die Tonordnung des Wiederſchlags.
Endlich Fann eine Stimme der andern folgen, nach⸗
dem dieſe das Thema vollfändig, oder nachdem fie
es nur zum Theil vorgetragen hat, fo daß alfe'im
Iegtern Falle die neu eintretende Stimme das Thema
* beginnt, während die voransgegangene noch damit be-
ſchäftigt if, und dies wäre die Zeitorbnung bes Wie⸗
derfhlans zu nennen. Bergl. Marr, Eompofitiong-
Lehre, Th. 2. — 2) Das Gelbwerden und Berder-
ben zu did ſtehender Pflanzen. I
Wiederſehen, das, (auch als Zeitwort), die perſönliche
Vereinigung nach vorhergegangener Trennung, na⸗
mentlich das Wiederſehen nach dem Tode, nach dem
Seinen Dogma von der Unſterblichkeit. ©. diefen
rtikel. u '
MWiederftoß, in der Botanik, fo viel als aufgeblafenes
Leimfraut, Silene inflata Smith.
Wiederſtoßwurzel, in der pharmaceutifhen Botunik,
fo viel als weiße Behenmwurzel, Radix. Behen albi.
Wiedertaͤufer, Anabaptiften, Ratabaptiften,
eine Sekte, melde die Kindertaufe verwirft und ver»
langt, daß fich Die ale Kinder Betauften noch einmal
taufen lafſen follen zur wahren Theilnahme am ˖ EChri⸗
thume. Schon fange vor der Reformation befträtten
Mehrere die Oültigkeit und Wirkſamkeit der Kinver-
""tanfe (daher Antipädobaptifien), weil den Aindern
Biderlinen. 11
ändert wisdenholt: werben Soll. Mine: balonıtrue. Urt
won Wirdecholungsgeiben iſt zug Dal Spgno.
MWietisrläsen {Sinälen) iM eine befondere Einvich⸗
ung bei var VBerdanuug gemifler Thiere (Bindern,
Sthefen, Ziegen), Wiederkäner genaunt, wo das
erſt einmal dinabgeechluckte Kutter wieder in Die Maul⸗
höbie zueückgehr acht und von Meuem gekant und $in-
stgehchludt wied. Hierzu war eine beſondere Bau⸗
arb des Magrad nöthig: Bei unferen Wiederkäuern
unkerfeheiden wir 4: Magen» Abtpeilungen: 1) den
Bonfen, Manſt, vie größte, mehr bünnhäntige,
Untengtus ‚gelagerte. Übtheilung; 2) die Haube, ver
Pleinfle Dingen, dem varigen mie beigegeben;. und
eine inneve, bienenzellenartig geforinte Hant zeigend.
Zwiſchen diefen beiten Diägen bildet Die inmere
(Slim) Haut von zwei Seiten berabhängenve
Brrlöngesungen, nie rinander barühnen künnen amd
Poun einen: —* ſtanal, Be Schundrönn e
genonm, balden, workchen 3) in den Biätteriaggn,
Bud, Plolaer, führt. "Dielen zeühnnt ſich auf wer
. inneen Flacht manch feine zahlreichen ——
: Welten und fein ſammetariiges Mefehen no if
geht 4) in ven Lab⸗ ann Külemngem. üben, ‚Der
Dem. Magen ten. übrigen Zhiere gleicht: Allee wer
Kannag unterliegende Futter wird weh den Wieder⸗
Höpicen nad deu Uainahme werig und gröblich gekaut
and mehr mir Gpeitbel gemiſcht. So ‚gelangt es
durch des Hiuabſchladen in ven Poauſen, wird hier
durch den bag⸗emiſchten Speichel und wen abgefon-
deren Magamnaft macerirt, ud in Dem. Magen von
Unde mad reqhts bemegt,. bis hin sm Haube und
Gdlunnrime: Das, was Flüffip: geworden iſt, To
wie uud die aufgenommtnen Slutſigkrieen (Ge⸗
tönt: 1. ).fethB:, werdan von Hex Schlundrinas anf-
gememmen und: ini Den Meltet utihri: Die uch
—* Saffe ober ‚gelangen. iu; mie Danke: Wenn
22 Wirderfanfärccht.
: um das Thier zu freffen aufgehört hat, fo legt es ſich
gewöhnlich nieder, und nun werden bie in der Haube
zu einem Biffen geformten Futterſtoffe nach oben in
ven Schlund hinaufgefloßen und bis in die Maul⸗
höhle befördert, und bier zum zweiten Dale ordent⸗
lich gefaut und eingefpeichelt, wie derkäuet. Bas
fo wiedergekäͤnete Futter gelangt. auf dem nächſten
Wege zur Schlundrinne und Durdy.diefe in: den Pfal-
ter, wo es zwiſchen die Blätter Defjelben gelagert, mit
einem fauren Magenfafte gemiſcht und. in eine gleich.
artige, die genoflenen Futterſtoffe nicht mahr kennen
laſſende Maffe, Speifebrei, umgewandelt wigg. Die
dem Butter beigemifchten Stüffigkeiten geben du: in
. den Labmagen über. Bei der Pfekterverdauung ver-
weilt das Sutter etwa 18 bie 24 .@tanden zwiſchen
: ben Blättern, und wird von der Haube nah dem
Sabmagen zugeirieben umd endlich in Diefen geführt.
- Hier unterliegt der Spelfebrei (Chymus) der völli-
. gen Berdauung, wie bei Thieren mit einem Magen,
und Die Ausſcheidung des eigentlihen Nahrungsfafe
. ws, Mildfaftes (Chykas), niatmt ihren Sinfang.
Wiederkaufsrecht. Sähfifhes Recht. Das Mie⸗
derkaufsrecht kann nur vurch einen Vertrag erlangt
: werden, durch welchen der ſcäufer ſich verbindlich
macht, die ihm verkaufte Sache dem Beorkiufer auf
fein Verlaugen wieder käuflich abzutreten. Der Vor⸗
kaäufer kann, wenn der hierzu beſtimmte Zeitpunkt ein⸗
getreten iſt, die Ansubung des Wieverlaufsvecht ver⸗
langen, ſelbſt wenn der Käufer überhaupt nicht ge⸗
ſonnen wäre, die Guthe zu veräußern. Wenn das
Wirderkauferecht ausgeübt wird, fo iſt deßhalb ein
neuer Kauf abzuſchließen; der Käufer braucht Daher
bie bisher erhobenen Nupungen nicht wieder herans-
zugeben, und 26 bleiben die von ihm ale Eigenthli⸗
mer mit ber Sale getroffenen Verfügungen dei’ Nehf-
ten, Wegen Wiedeveinlöſung der Sache hat der Ber-
Wiederlaufccechn 13
— bloß die Contracistlage, augen einen Dricten
‚es nicht klagen. Eben fo kann er, wenn der
— dem Contracte ſonſi auf eine Wei⸗ zuwider
.. gehandelt hat, nur gegen diefen anf Entihäpigung
Sagen. Nur daun findet sine Klage auch gegenzdie
.. dritte Perſon Ratt, wenn dar Verkäͤufer wegen bes
Wiederkauférechts fi ei hek 0a det,
oder wenn er fih ausbedungen bat, daß durch Das
Anerbieten zur Wievdersimlöfung die Sache von ſelbſt
wieder an ihn zurückfallen folle, oder wenn der jepige
Beſi r dos Bedingung des Wiederverkaufs
‚au erßen Verkäufer ſich unterworfen, oder doch
A demſelben Das Wicderfaufszecht zu⸗
Rebe. IN der Wiederkaufspreis im Voraus befiimmt
en, in ‚muß der. Derfäufsr Diefen erlegen. JR
Pre z den Dreis feſtgeſetzt worden, fo muß im
kn deu fo viel gegeben werden, als ber Käu⸗
ri ſelbſt vorher für dis Sache bezahlt bat. —2 bel.
den Fällen müfen dem Letztern die Me
„ vergütet werden, ducch welche er: wäprens feiner Seferungen
fipzelt den Werth der Sache erhöht hat, Die auf
langung der Frũchte und auf Die noihwendige (re
peltung den Suche gewendeten Koflen ‚werben ihm
. nicht 8 Die bloßen Verfhönerungen. Darf e,
in ſafern 06. one Noachtheil der Gage geſchehen
megunhuen. Hat dagegen Die Bade buch. fei n
„GSquid au Werth verloren, z. 8 bush Beloſtu⸗
mit Hypofbelen, fo muß ex ſich Dies am Kauf
* laſſen. Alles, dies findet u dann Ratı, —*
ic auf-dea vorigen. Preis conirabist worden
= 38 degthen baftimmmt, daß die Sache nach ihrem
: Beh Pr werden ſoll, To muß fie na ihrem
vermaligen Wexihe tgrirk-werdem, hie Ver⸗
und Vexrſchle hierungen „aber. alt
„„bainadent: ie: Anwihnung gabrans.
nik: Joan Zabnee ‚werden alemaj: vobslen
.v
14 Viederkaufdrechi.
zwiſchen demn Wiederkaͤufer une Wiederverkäufer ge⸗
thetit. Iſt dei Verwilligung des Wleberfaufsreihts
bloß eine Zeit feſigeſetzt, von welchet an es ausgeübt
werben kabim, oder iſt gar keine Zeit Brflimmt, fo Fann
des Wiederkaufsrecht in jenem Falle von Eintritt des
beſtimmten Zeitpunktes an und in diefem Kalle ſofort
" ausprübtrierven ‚-ub AR unvetjährbär. Das Wie
derkaufsrecht, wenn es nit ausdrücklich auf die Per-
fon beichränft it, geht auch anf die Erben über. Steht
das Wiederkaufsrecht Mehreten gemeinfhaftli zu,
und @iner von ihnen verlangt gegen Deſahlung des
ganzen Kaufgeldes die Sache zurüd, fo iſt der Wie⸗
derverkäüufer verbunden, fie ihm zu überlaſſen. Der
" Wiederverkäufer muß ihn aber gegen die Anfßrüche
der Übrigen Intereffenten Yertreten, und vieſen auf
ihr Belangen Prem Antheil an der Sache kinräunien.
Bon dem Wixberkaufsrechte ift ver Ball verfchie-
: den, wenn der Verkäufer ſich verpflichtt, die Sache
auf des Räufers Verlangen wieder Pauflich anzuneh⸗
men. Hier muß der Berfänfer bie Sache wieder
kaufen, wenn es der Käufer fordert. In der Zwi⸗
ſchenzeit iſt dieſer der Eigenthümer per Bade, und es
Meiben mithin alle von ihm ber dieſelbe getröffellen
Verflügungen Bei- Kräften, wenn der Rückverkauf ein⸗
tritt. Was im Uebrigen von dem Wiederkaufsrechte
geſagt iſt, gilt auch von dem Rechte, den Ruckberkuuf
—— Es iſt jedoch dieſes der gewoͤhnlichen
rjaͤhrung unterworfen.
Preußliſches Recht. Did Wiederkaufstecht be⸗
ruht ebenfalls nur auf Willenserklärungen. Im
Zweifel wird vermuthet, daß dem Verkaufer die Sache
am eben den Preis zurückge geben werden foll, den er
Dafür erhalten bat. Weber die Frage von den Zuſen
des Raufpreifes,, von den Nugungen, Berfipfiitihe-
rungen und Verbefſerungen, fo wie den Erhabtungs⸗
€
koftan der Suche, HR am beften, in jedem einzelen
Beikanfsreht. 15
Falle einen Rechtsverſtändigen zw Narbe zu ziehen.
Gegen den Käufer Tann dus Wiederkdufsrecht nur
dann ausgeübt werden, wenn er davon gewußt hat,
oder daſſelbe in das Hypoihekenbuch eingetragen ge⸗
weſen il. IM die Sache günzlich untetgegaugen, fo
erliſcht das Wiederkaufsrecht; allein Der Beier durch
deffen Schuld die Sache vrriichtet worden If, hat dem
zum Wiederfaufsrechte Berechtigten Schadenerſatz zu
leiſten. Die Gerichts» und anderen Koſten des Wie⸗
derfaufsrechts muß, wenn nichts Anderes verabredet
iR, der Wieverläufer tragen. Das Wirderfaufsrecht
kann wider den Willen des Beſitzers der Gabe einem
Dritten nicht abgeireten wwerden. Wer aber eit Grund⸗
ſtuck erwirbt, bekymmi bamit zugbei vas Recht, wie⸗
derkauflich veränderte Pertittenzien defſelben zurlickzu⸗
kaufen. Das Wiederkaufsrecht kann vettragsmaͤßig
an eine gewiſſe Zeit gebunden fein. JR die Zrilbe⸗
Almmung fo gefaßt, daß daraus ein gewiſſer Termin
nicht erhellt, jo hat eine ſolche Beſtimmang eben die
Wicrkung, le Wenn der Vetluft des Wiederkaufsrechts
an gar lehte Zeit gebunden wäre. IM keine Zeit zu
Ausübung des Wiederkauforechts beflinimt, fo geht
vaffelbe auf Me Erben des Werkäuftes nicht ber.
Hat der Berliner vas Wiederkaufotent ſich und. fei-
nen Erben ausdrucklich vorbehalten, oder geht. funft
ans der Faſſung des Berfragesdeutlich hervor, Haß
Die Ausübung des Wiederkaunfscechts zu allen Zalen
flattfinden ;folfe, fo erliſcht daſſelbe dutch Beine: Ber-
jährung. IM beflimmt, daß das Wiederkaufsrecht
auf vir Etben ührrgehen-Toll, ſo Find usiter vdieſen nicht
bloß die geſehlichen, foudern aut die Vertrags⸗ und
Teftamentserben zu derſtehen. Von eiunem der Nuch⸗
komrmenfchaft oder der Farmilir det Verkaufers vor⸗
beholtenen Wiedeemſerrchi⸗ gilt alles dad, was von
dem Rekttaeie der Familiengüter ai (S. Bor-
kauforecht, Fide ieem miße) Sind Merheede zum
46 Mirdertanfäraie.
.. WBieverlaufszechie gleich: berrchtigt, fo kaun: Diefeg nur
mit einfliumniger Bewilligung Aller ausgeübt wer⸗
den. Iſt unter dem Wiederkaufsrechte ein mucherli
cdes Geſchäft verborgen, fo iſt der Kauf ungültig, und
Die Handlung ale Pfandvertrag anzuſehen. Der Re⸗
: .gelnad IR das Wiederkaufsrecht nur zum Beflen des
Verkänfers ausbedungen. Hat fih aber ver Käufer
- die Rüdgabe der erlauften Sache ausdrücklich vorbe-
. halten, fo find feine Rechte und Pflichten ebenfalls
nad vorgedachten Srundfägen zu beurtheilen. Wie⸗
derfänfliche Ziufen können, wenn im Derirage ‚nicht
ein Anderes beſtimmt iſt, nus von dem, welder fie zu
zahlen, nicht aber von Dem, welcher fie zu fordern bat,
wieder gelöft werden. HR jedoch der Schuldner fol»
cher Zioſen damit durch drei hinter einander folgende
ZJahre im Rüdftande verblieben, fo ſteht dem Berech⸗
ugten frei, auf deren Wiederablöſung zu dringen.
Oeſterreichiſches Recht. Iſt das Wieder⸗
| kauferecht dem Verkäufer überhaupt und ohne nähere
. Beflimmung eingeräumt, fo wird pon einer Seite die
Sache in nit verihlimmertem Zuflande, von her
andern Seite das erlegte Kauigeld zurüdgegeben,
. und. die inzwiſchen aus dem Gelde und der Sache ger
ogenen Natzungen werben gegeneinander aufgeho-
n. Hat der Käufer Die Sache verbefiert oder. zu
- ‚deren Erhaltung außerordentliche Koſten verwendet,
. fo gebührt ihm der Erſatz, er haftet aber auch dafür,
wenn durch fein Verſchulden der Werth verändert
«open die Zurüchgabe vereitelt worden If. Der Vor⸗
22
behalt des Wiederkaufsrechts findet nur bet unbemeg⸗
lichen Sachen Batt, und gebührt dem Verkäufer gur
- für ſeine Lebenszeit. Er kann -fein Recht weder auf
Die -Echen, noch auf einen Audern übertragen, und
- zum Nachtheile eines Driter nur in fo fern angüben,
. ;gla e8 den Öffentlichen Büchern einverleibt if. - Den
I.
mãmlichen Beſchraͤnkungen, wis das Wiederkaufsreſht,
Wiederkehr. Wiederklage. 17
unterliegt das bon dem Ktäufer ausbebungene Mecht,
die Sache dem Verkäufer wieder zurückzuverkaufen.
Iſt unter dem Wiederkaufsrecht ein Pfandrecht oder
ein Borggeſchäft verborgen, fo find: die Brurndfäge
über das wirklich verhandelte Geſchäft anzumenden.
(&. den Urt. Scheingefhäfte,) .
Wiederkehr, 1) das nochmalige oder. öftero Erſcheinen
an vemfelben Orte; — 2) in der Baufunft, das Zu⸗
fammenfloßen zweier Däder in einen Winkel; —
) in der Formlehre, die gegen einander gefehrte
Richtung der Körperſterifen. Br
Wiederkehrende Bewegung, in der Mechanik, bie-
jenige Bewegung, bei welder ein Körper, der Durch
eine-Kraft na einer gewiflen Richtung hingetrieben
.
‚worden ift, ſobald diefe Kraft nachläßt, von ſelbſt wie⸗
. dev an feinen vorigen Ort zurückkehrt. |
WiederElage, Reconventio, heißt die von einem-Be»
BHagien gegen ben Kläger vor dem Gerichte des letz⸗
tern abhängig zu madende, aus einem befliimmten
runde bei dem Haupt- Prozefie (Conventis) nicht
mit zu verhandelnde Rechtsſache. Die Wiederklage
ſetzt alſo immer eine bereits anhängige, oder doch dem
Wiederkläger drohende Klage voraus, und ftützt ſich
| auf ein und daſſelbe Geſchäft, was der Klage (Eön-
vention) zu Grunde liegt, enthält alle geiochalich
einen Gegenanſpruch oder Einwand, dir Das Madıt
Ä des Klägers in der Convention wieder aufhebt. In
| der Regel muß nun ein ſolcher Cinwand oder Bergen!
anſpruch, wenn er gegen die lage vom Verklagten
aufgeſtellt wird, fhon in dem Prozeſſe übar- die Klage
| mit erörtert und bei der Enticheldung berüͤckſichligl
werden; wenn aber dieſe Regel aus beftinmiten
Grunden nicht eintreten Tann ,:fo muß Dev Verklagte
in einex befonveren Klage ſeinen Gegenanſpruch als
Kläger ausführen, und man nenne ihn dann MWieder⸗
kläger, ſeinen Bogner Wisderhellagten ones: Wiever⸗
Der. techn. Ene. Th. CCXXXIX. B
18 Miederfihellen. Wiederſchiag.
verklagten; von. der befonderen Ausführung unler-
fheiver fi aber die Wiederklage Dadurch, daß fie vor
nem Gericht, unter weldem der Wiederkläger ſteht
(alfo nicht, wie fonft allgemein Rechtens, vor dem
Gerichte des Verklagten) anhängig gemacht wird.
Die Gründe, aus welchen die beſondere, von der
Convention getrennte Verhandlung eines Grgemm
ſpruchs (alfo eine Wiederklage) eintritt, liegen in ven
befonderen Prozeßgattungen, in welden die Conven⸗
tion, nach der Wahl des Klägers bei Anfellung der
Klage, verhandelt werden Tann. Dieſe werſchiedenen
Bottungen, namentlich. die fogenannten ſummariſchen
Prozeſſe, lafien nach deu für fie beſehenden Normen
es nicht immer zu, Daß gleichzeitig der Anfpruch Dre
Klägers und der Gegenanſpruch des Verklagten zur
Erörterung gebracht werde. Wenn z. B. der Kläger
bei der Klage fich bloß auf Dorumente ſtützt, Die Ein⸗
wendungen oder Gegenforderungen aber nicht Durch)
dergleichen, fondern nur auf andere Weiſe bewielen
werben Tönnen, jo muß der Bellagte (dies if na⸗
mentlih in Sachfen Rechtens) feine Einwendungen
in der Wiederklage ausführen. Genauere Entwicke⸗
Iungen über die Wiederklage liegen außer dem Zwecke
dieſes Werkes, 0
Wiecderfchallen, 1) einen Schall zurüdwerfen; — .2)
. * Ball zurückgeworfen werden; vergl. Echo und
alt. '
Miederfchein, 1) ein zurüdgemorfener Schein ober
Glanz; fe Licht und Spiegel; — 23) in der Ma⸗
lerei; ſ. daſelbſt.
Wiederſchlag, 1) (Repercussio) in ber Muſik, in
der Fuge zunächſt die Reihenfolge, in der die Stim⸗
men innerhalb einer Durchführung mit dem Thema
auftreten. In einer zweiſtimmigen Zuge find daher
ur zwei Arten des Wiederſchlags (in dieſem Sinne
des Ausdrucds) ader der Stimmarbnung, nämlich
ee .. : 28
2 vet un:
glich. In der verifimmigen Fuge And 6 Arten
vos Bieberihlage, Fi ni 24
3 r | 2138
312 132,
in der wierfimmigen Auge (3. B. ) von Diskant, al,
Tenor und 808) find 24 Arten des Wiederſchiege:
D. A.T. B. dann B. T.
— :T.B:.D »- T. A.
T. B. D. A. 9 A. D.
B.D.A,T. -» D. B. u. ſ. w
ig der fünfſtimmigen Fuge 120 Arten des "Birder-
ſchlags möglich. Allein es verſteht fi von ſelbſt, Daß
man hei vier« und mehrfimmigen Fugen niemals yon
. allen Arten des Wiederfchlags Gebrauch macht, und
Daß auch nicht alle gleich erwünfctes Reſultat gewä-
ren. Im Algemeinmn würde die gerape Ordnung
der Stimmen, 5. B.
D. A T. B. um
B.T.A.
oder eine meiſt gerade, z. Lau
‚BD
oder eine die Otinmen voreighens Parade, 2 3.
nem Borzug verdienen, Dagegen jr nadte Iuſammen⸗
Rellung entfewnter Stimmen, ;. B 2
‚D.B.T.A. md
" B. D. A. T. | 5
woniges Ebenmaaß und Zufammenllong der Stim⸗
un zus Folge bahen. Doch hängt die Wahl der
Weederſchläge mehr von den jehesmaligen Umfän-
Den, ale von einer allgemeinen Schägyung ab. — In
cam umfalienden Siune begreift der een hlag
20 Wiederſehen. Wiedertäͤufer.
auch die Tonordnung und Zeitordnung der auf⸗
tretenden Stimmen. Die fugirenden Stimmen kön⸗
"nen das Thema eine jede im Einklang oder in höhe-
ren und tiefen Octaven oder in der Dominante (Dber-
Duinte und Unter-Duarte) aufführen; fie können
einander auch (obwohl dies das Ungewöhnlichere und
Unregelmäßigere iſt) in anderen Interwallen, oder
endlich bald in diefen, bald in jenen, alſo in gemiſch⸗
ten Intervallen (3. B. abwechſelnd, auf Tonika und
Dominante, was die regelmäßigfte Ordnung iſt), ante
worten; dies wäre Die TZonordnung des Wiederſchlags.
Endlich Fann eine Stimme der andern folgen, nach⸗
dem biefe das Thema volfländig, oder nachdem fie
es nur zum Theil vorgetragen hat, fo daß alfe'im
legten Falle die nen eintretende Stimme das Thema
' beginnt, während die voransgegangene noch Damit be-
ſchäftigt iſt, und dies wäre die Zeitordnung des Wie⸗
derſchlags zu nennen. Vergl. Marx, Eompofitiond-
Lehre, Th. 2. — 2) Das Gelbwerden und Verder-
ben zu did ſtehender Pflanzen. '
Wiederfeben, das, (auch ald Zeitwort), die perfönliche
Vereinigung nad vorhergegangener Trennung, na⸗
mentlid das Wiederfehen nach dem Tode, nach dem
au ien Dogma von der Unfterbligpkeit. ©. diefen
rtikel. u '
Wiederſtoß, in der Botanik‘, fo viel als aufgeblafenes
Leimfraut, Silene inflata Smith.
Wiederſtoßwurzel, in der pharmaceutifihen Bomnik,
fo viel als weiße Behenmwurzel, Radix Behen albi.
Wiedertaͤufer, Anabaptiften, Ratabaptiften,
eine Sekte, melde die Kindertaufe verwirft und ver-
langt, daß ſich die ale Kinder Getauften nod:ehrmal
taufen laffen follen zur wahren Theilnahme am: Chri⸗
thume. Schon lange vor der Reformation beſtritten
Mehrere tie Gültigkeit und Wirkſamkeit der Kinder⸗
taufe (daher Antipädobaptifien), weil den Adern
Birdertöufer. 3
der dach uniiibendige Blnube fehle, fo einige Ge⸗
meinken dei Waldenfer, die bößmifchen Brüder. Mach
ver Reformation ‚zeigten fich Deren befonders in ber
Schubiz, Deutſchland una Holland; fie waren meifl
Schwärmer, welche von der Umgeftaltung Ruben zu
ziehen und ihren religiöſen Träumereken Saltung und
- Anbeng verlchaffen wollten; .fte verbanden mit der
Worderung. ver Wiedertaufe auch die Aufrichtung
eines Roeiches Shrißi auf Erden, Cinführung der Gü⸗
tergemeinidaft, Glauben an ihre Dffenbarungen und
dergleiipen, und widerſetzten ſich mit Macht der bür-
gerligen Ordnung. In Deutfchland traten: jeit 1525
Nicolaus Stach, Marcus Stübner, befon-
ders Thomas Mlnyer, der in Berbindang mit
kem.entfpuungenen Ciſterzienſermoönche Pfeiffer den
Bauern krieg anfliftete..wf. In Der Schweig, wo fie
anfangs glimpflich behandelt wurden, trieben’ ſie ihr
Weſen beſonders in Zürich, St. Ballen. und Appen⸗
zell, bis die. Obrigkeit, wegen. ihrer auftühreriſchen
Predigten und Lehren, Leibesſteafe über fie verhängte.
Die vnrzigiieiiten Anführer. Dev Wiedertäußer waren
dort Felix Manz, Eonsad Grebel, Ludwig
Dederw 3. :. In Baiern traten gegen 1527 Wie⸗
vertänfer auf: Johann Hutter, Jakob Käüns-
ner, Sigismund. Sallin in Yugshurg; fie fan-
den ungenchiet der Verfolgungen viel Anhänger. In
den Niederlanden wurde auch ſeit 1527 ſtreng gegen
fie verfahren... Hier wirkte. beſonders David Jo⸗
ris, der diervier damaligen Parteien der WBiebertäu-
fer zu vereinigen ſuchte, und nachademſie ſich Damid-
Eeorgiſter; Davidiſten, Jariſten nannten. In Weſt⸗
phale Holftein uns Opfrieslann breulete befonhere
Melkior Hoffmann (ein Kürſchner aus Schwa⸗
ben, geſt. 1583 in Straßburg im Mefängniß) und
fen: Schüler: Ubbo Philippis, der die Schwär⸗
metel: den damaligen Miedertãufer mipbiligse, und
33 Wirbertäufer,
Vie Gefondere Partei der Ubboniten bildete, wie Lehre
ver Wirbertäufer ans. Kaiſer Karl V. gab zwar
1528 den Gefehl, daß alle Wiedertäufer mit .@ewalt
unterdrückt werden follten, und auf allen Reichctagen
bis 1530 wide jene Beflimmung erneuert, allein es
half fein Derbot. Damals famen für die Weeder⸗
tänfer die Spottnamen Stäbler (Baoulares, Stalita-
rii), weil fie meinten, ein Chriſt dürfe keine Waffen,
nur einen Stab tragen, fidy nie mit Gewalt vercheidi⸗
gen und andere Chriften nicht verklagen; und Hefte
der, indem fie zum Theil felbft die Knöyge al Laras-
artikel verwarfen und nur Heftel an ihren Kleidern
tengen, auf. Auch hießen fie Glancularii, weiche ihr
Slaubensbefenntniß verheimlichten, oder Hortalarti,
weit fie in Bärten zuſammenzukommen pflegten. Am
tollſten trieben ihr Weſen die aus Holland verteiebe⸗
nen Wiedertäufer feit 1533 in Müufler, namentlich
Nothmann, Mathiefen, Bockhold und Knip⸗
perdolling. Sie predigten hauptſächlich Vielwei⸗
berei und Gutergemeinſchaft, und verbreiteten ihre
Lehre mit vom Schwert. Dem Schickſal der Mün⸗
ſter Wievertänfer war das der Leidener, Amſterdamer,
Weſtphäliſchen u. a. gleich. Auch in Schweden, wo-
: bin 1534 Wiedertäufer gelommen waren, nad wo
ihre Predigten von dem wahren Ehriftenthume mit
der Zerfisrung von Bildern, Orgeln and audsten
Kirchengeräthen begleitet waren, mußten fie nad Bır-
gem Aufenthalte das Land verlaflen. — Die Hawpt-
hren dieſer ölteren Wiedertänfer waren: der Blunbe -
muß dee Taufe vorangehen, darum iſt Die Kindertnufe
verwerflich; im Abendmahl wird Brod und Wein
wicht in den Leib und das Bint Chrifti verwaundelt,
Chriftus brachte Einen von Gottes unvergaͤuglichem
Samen geihaflmen Leib mit auf die Give; im der
VDeinität If der Ausdruck Perſon verwerflich; zur
MRechtfertigung iſt der Glaube nmicht hinlünglich; Der
Wilbersänferthaler. Wege. 38
Gheiß darf: weht ſchmören, kein obeigleitliches Amt be»
kleiden, wiht Waffen führen und in ven Krieg ziehen.
Gott vffenbart ſich fortwährend noch Binzelnen. Um
diefe Zeit (1587) exhielt vie Sekte der Wiedettäu⸗
fer durch Menno Simonis eine gänzbiche Umge-
ſtaltung. Ste. nannten ſich fortan Mennoniten.
Die Glaubenslehre der. Wiedextäufer fann man aus
Jaf. Cats Katechismuß, Amfilerdam 1786 , kennen
ernen.
Wiedertaͤuferthaler, die Thaler und Medaillen,
welche DisTRiepestäufer unter Johann von VDeyden
von 1534— 36 in Münfter ſchlagen ließhen.
Wiederchon, in ver Botanik, Pflanzengattung, ſo viel
Polpeschum L. — Rother Wiederthon, fo
vel:als gemeine Streiffarn, Asplennun Trieho-
meines L.
Wiedertoͤnen, fo viel als Eco und Reſonauz.
Wiederwuchs, Wiederwachs, das junge Holz,
welches anf ven abgehauenen Stücken ausſchlägt.
Wiedersug, fo viebnals Wiederſtrich der Bögel; ſ. un⸗
ter Vögel. .
Wiege, Cuna, franz. Berceau, eine Kinderſchlafftätte,
welche mib einer Vorrichtung an ben Füßen, gewöhn⸗
lich ‚aus hoͤlzernen Bögen, zwiſchen je zwei Füßen,
beſtehend, in wine. ſchaukelnde Bewegung gefeht wer⸗
ven fünn. Man beditut ſich derfelben, um Kinder
raſch einzuſchläfern. Eigentlich iR die Wiege für das
gefande Kind äberflüſſig, fie kann foger nachtheilig
werden, und zwar durch Störung ber naturgemäßen
Lebrusordnung Des Kindes. So wie fich Dies leicht
an die Dranmwg gewöhnt, wird es ihr auth leicht ente
ſcenidet; einmal gewiegt, will es babe immet gewiegt
fein. Die ſchaulelade Bewegung wielt betäubend,
kann daßer bei häufiger Auwendung bie: Antwidrlung
bes Nervenſyſtems benadıtheiligen, Die Bebärfnifie
vos Mades Tünzeve:onen küngere Zeit unterkuflett, :
⸗
»% Miegeln. Wiegerlich.
oder ihr rechtzeitiges Berfiehen und Vefriedigen ver⸗
‚Bändern; dadurch wird die Verdauung geſtört und ge⸗
u ſchwächt, und dem Gedeihen des Kindes weſentlich
geſchadet. Dies geſchieht auch namentlich, wenn die
Kinder mit gefülltem Magen gewiegt werben; Er⸗
brecher des Genoſſenen iſt der Vorläufer weiterer and
bedentenderer Stö n. — Endlich gehört hierher
"Die Gefahr körperlicherWerletzungen der Kinder, wie
fie bei mangelhafter Einrichtung oder zu heftigen Bes»
waguug der Wiegen oft beobachtet. find. -
Wiegeln, etwas durch wiederholun Drud aus hin:
Lage, befonders in die Höhe, bringen.
MWiegemeffer, in ver Pharmacie und —— ein
akrummes, an beiden Enden mit aufrechtſteh Sxil-
- fen verfehenes Meſſer, durch welches, mittelft a
ſelnden Niederdrückens der Griffe, Kräuter —**
dere nicht allzuharte Subſtanzen zerkleinert werden;
auch in der Haushaltung gebräuchlich und bekaunnt.
Um in Fabriken diefe Arbeit zu fördern, bat man
Wiegemeſſer , die aus drei bis vier ſarken, an einem
mit Blei oder Steinen befchwerten Kaſten befefligten
Klingen befteben.
Miegen, 1) vie Schwere eines Körpers, ober auch Die
intenſive Beſchaffenheit einer Flüſſigkein, beſonders
‚vermittelt einer Wage zu erforſchen ſuchen; — 2)
: einen Brad der Sämere oder intenfiven. Beſthaffen⸗
» heit haben; — 3) auf einer dirkelförmigen -Untexfläche
‚Yin und bee bewegen; — 4) mit einem Wiegemefler
CſJ. daſ.) zerſchneiden; — 5) beim Kupferfiabsr, Die
: Platte mit dem Grünbungseifen rauh mochen; —
6) fanft bewegen, bin und her bewegen; —7) in
ber Scifffaprtstunde, ein Boot nade am Winde hal⸗
ten und deshalb Das Ruder hinten führen. .
Wiegenſtrauch, in der Botanik, fo viel als. Hunde.
roſe, Rosa canina L.
Miegenlied, ein Lied, welches .gefungen werden kern,
Wiegepfend; Meliczka. u
wenn man Shider in den SHlaf briugen weil... Der
Inhalt bezieht ſich gewöhnlich auf den Schlaf eines
Kindes, und die Melodie muß leicht hinfließend fein.
Wiergepferd, ein kleines bölzernes Pferd, welches auf
zwei hölzernen Bogen fleht, fo daß Rinder ſich auf
Das Pferd ſetzen und ſchankeln können.
Wiehern, von Pferden, einen dieſem Worte ähnlien
Laut von ſich geben; es ziſt Dies der Ausprud:. des
Woblgefühls, oder ˖ geſchieht auch, wenn fie andere
Pferde bemerken, bprers von den Hengſten bei
Annaherung einee
Miele, 1) in der Shicnrgie, eine. Wolx, vosn ‚glatter
Ehaxyie, zum Ginfenfen in Höhle uad Schläuche nutz⸗
. bar Kluge umfaßte unter Diefem Namen Turanda
vera und falsa; letztere if Der Sharpiepinfel, —
3) In der Ornitbolegie, fo viel als. Karnweibe,
Baloo (Gireus) Pygargus L. — 3) Ju der Bata⸗
nik, fo viel als gemeiner Mäfter, Ulmus camp. L.
Wieken, in der Botanik, fo viel als Hondoroſe, Rosa
'canina
Wieland, in der Denitbologie, fo viel als an dubve,
: Larus ridihundus L
Wielicsta (ip Wjältiela), öferreichifchngakigikhe
freie Bergſtadt, Sir. Bocnin, 1 Meile ſüdlich non
Kralen, am Sue ver Karpathen; ;hat eine Dechani⸗
Eiche, mehrere Schulen, ein. Salinenbergwerk, 6500
Einwohner, und ein großes Steinfalzbergmert, Dies
fe6 angeblich 1251 durch den Verluſt des Trauxings
der heiligen Kemigunde, Gemahlin Boleslans- VI.,
Der tm, eine Gebirgsſpalte gefallen fein und fo zu
Nachſoxſchungen Anlaß gegeben. haben. fol, wieBaicht
aber: fhon zu Anfang des 12ten Jahrhunderts ent⸗
deckte, doch gewiß 1240 in ‚Bearbeitung Hehende,
1442. an Juden verpachtete Dur, ungariſche und
dentſche Berglenie bearbeitete, ſeit 772 (wo eg öſter⸗
weiblich: wurde) · ragtlaraͤßig be wirihſcheftete, mehr-
w Bieliczta.
gen Than mit vielan vermoderten Pflauzencheilen und
«Een ſpath, Deufenfryflalle, organiſche Meber-
. aße; — die müklere Lage bildet das Sandſtein⸗ oder
» Das fogenanute Spizagebilde, und enthält außer fan-
ndigem Thonmergel mit gefchichteiem Sandſteine das
; Sphafakz und feine Abart, das Kniſterſalz, weiches
befeunchtet unter Kuiſtern Roblenwaflerftoffgas entbin»
det; — die unierfle Sage, das Gyps⸗ oder Schibiker⸗
geſſtein, hat das fogennunte Schieberfalz, Das veinfle
Salz, welches jedoch Salmiak enthält, daun Mergel⸗
flötze mit Anhydrit, faſerigen und firapligen Gyps.
Dieſen großen Salzkörper bedeckt allenthalben eine
geſalzene, mergelartige, faſt verhärtete Rinde (Halde);
. fie ſtellt einen verbärteten Meerſchlamm vor, nnd iſt
. mit und ohne Salzſtücke mit Gyps und Schwefef ge⸗
\- mengter kohlenſtoffhaltiger Thon, Ueber diefer Salz»
: .deite befindet ſich eine 1% bis 20 Klafter mächtige
:Thonmergelſchicht, und über derſelben eine 9 Alafter
: michtige Triebſandſchicht. Diele Triebſandlage iſt
umer bei Dammerde und einer Lehmſandſchicht 3 bis
: A.Slafter unter dem Horizonte ausgebreitet, und iſt
.. die ergiebigfte Quelle: der obertägigen und untericdi-
: fen Wafler: ferner find Waſſer in ver Halde und
dem Grünfalzgebirge, endlich die tieferen Gebirgs⸗
'nafler. Alle dieſe Grubenwaſſer werden zur Ber-
.AſAchexung der Salinen in die tieffte Duelle dee Grube
». geleitet. und darch einen eigens hierzu beflimmten Tag⸗
8* zu Tage. gefördert. Im Durchſchnitt beträgt
das jabchich gehobent Salzwafſer 18,296 Zennen,
deren jede 10-Öfterreichifche Eimer faßt, ſomit 182,960
—— der aägliche Zufluß wird auf 600 Eimer ge⸗
fſchätzt. Die’ zur mediciniſchen Anwendung gebrauchte
and ſtark aefärigte. Soole wird aus: dem unterirdi⸗
ſchen, 487 Mkaften tief in der Erde gelegenen Sali⸗
neh- Haupiſee gewonnen, welcher 184 Klafter lang,
73 Alaſter breit un A4 Fuß tief if. - Dieſe Spole
Wirkilä, ”
verbreitet auf ver Dbecflüche des Sri: und Wber vom
Schachte durch Bervunftung. einen bitumimss⸗ſalzigen
Geruch, iſt, in Oefäßen abgeßanden, bläulich ganz
Har und durchfichtig, hat einen ſtatkſalzigen, etwas bit⸗
terlichen Geſchmack, die Temperatur von 90 und das
ſpeeiſiſche Orwicht von’ 1,2099. Nach der von Sa⸗
wiczewski, Profeſſor per Chemie zu: Krakau unter
nommenen chemiſchen Analyfe enthält ein gäliziſches
Quart: dieſer Soole 3000 Br. Salztheile Rüruber-
ger mediciniſchen Gewichts, und in denſelben befin⸗
den fich DE Br FE ze
Chloratrum :": 3820,08
Salzfaure Magnefia - 210 -
Salzfaures fen 30
Schwefelfaure Bittererde 240°,"
Schwefelfaure Soda - 240 - ""
Salzſaurer Kall 0.8000“
Harziger Extraktisfloff ©‘ — 7
.., Summe 300006...
Diefe Soole, welche: hiernach nicht eine: bloße Auflö⸗
fang des verfäuflichen. Steinfalzes iſt, indem fie aüber
dem Kochhſalze auch vie übwigen:Bemeungtärfe ver. &a-
Ihrenformation mit ſich führt, wurde fange unbenngt
der Weichſel zugeführt, ‚Felt. dem Jahrr 1826 uber,
in Folge ver glänzenden Heiltefültate der Sodlbader
zu Iſchl und durch die Bemühungen des Dri:®io2}-
kowski zu mepichnifgen Zweden benugt.s Man
wendet: fie innerlich und’ Außerlih au. Nuch einige
Zeit fortgeſetzter Unmendung. erfolgen leichtere md
oft vermehrte Stuhlentleerungen mit Balle‘, WBhr-
mern, Schleim; ebenfo wird auch vie Abſoudirung
drs Urins vermehrt, hierbei vermindetn ſith die fterak⸗
haften Auftreibungen der Leber, Milz, Drüfen, und
verſchwinden oft. gänzlich; der Ayyerit wird Märker,
die Aihe inbeſchwerden bei gabe ffesteutiusnäinife: wer⸗
R Mieliegla.
ꝝꝛden⸗ atlcichieri; die Muskeln nehmen an Arafı und
Amfang a, manıkühlt eine Leichtigkeit und, Abhaftig⸗
«beit ea ganzen Körpers. Gigenthümlich if} vie
“ hung des Soolbedes auf die äußere Haut, welche
con Dichtiglei und, Kraft zunimmt, und gegen äußere
«Ginflüſſe Der Witterung und bes Temperamrwechſels
weniger empfindlich wird; Flechten und Krätze ver⸗
* trochnen, ſchuppen ſich ab, und die Ausſchlagsbellen
.;sMerllexen nach und nad ihre Erhabenhbeit und Rohe,
.MWunden und Geſchwüre vereinigen ſich und heilen,
krankhafte Schweiße, die durch Laxität der Haut un⸗
terhalten werden, vergehen, da hingegen unterdrüdte
Scheiße und Ausſchläge wieder zum Vorſchein kom⸗
men. — Einen nicht geringen heilſamen Einfluß üben
die Soolbäder von Wieliczla auf das Blutgefäßſy⸗
ſtem, wie auf die Nerven, meiſtens mittelbar durch die
Verbeſſerung und Heilung der Abnormitäten in der
Vegetationsſphäre, und Bonn unmittelbar Durch Die
——— ver Contraetion der organiſchen Faſer,
durch Kühlung, Beſänftigung und Herabſtimmung
» ‚Des Über die Norm aufgeregten Thötigkeiten in dieſem
Byſtema, modurch Das: gefärte Gleithgemicht in den
exgariſches Funktionen wieder hergeſtellt wird, und
einige Oxgate ihre verloene Thätigkeit wieder anju-·
treten in: dem Stand. gefeht werden. Beſonders auf⸗
fallend in dieſer Hinficht war die Wirkung bei aktiven
Bongrftionem nach: den über dem Ziverdfell gelege⸗
» wen Theilen, wobei Die Congeſtionsbeſchwerden, die
+ Weäugfligung, der. geſtärte Schlaf und ſelbſt auhal-
. tude Séhlafloſigleit meiftentheils befeltigt, ‘und Die
:du: große, Neigbarkeit und Ewpfindlichkeit des Rerven⸗
fyſtens uud dadarch bedingte Dispoſition zu ſcheecz⸗
heften unn ceauvulſiviſchen Krankheiten, zu Meuma⸗
ehhömen und Katarrhen, zu Blutungen aus Wen oberen
&htilm gemäßigt und gehoben wurden. Unterdrückte
Wiutungrn cus den unter dem Zuerchfell gelegenen
.
4
Wielichka . 31
Argayan werben dagegen hergefieflt, behebende ver-
mehrt, wen fie in Schwäche ihren Grund. hatten,
verſchlimmert. — Beſonders wirkſam haben ſich die
Soolbäder erwieſen bei chroniſchen Hautkrankheiten,
die in verminderter Thätigkeit oder einem anomalen
Vegetationsprozeſſe dieſes Organs ihren Orund ha-
ben, bei Krätze, Flechten, Weichfelzopf, fo wie auch
bei den, in eines großen Smpfinblichfeit dieſes Or⸗
gend begründeten Krankheiten, bei Rheumatismus,
rheumatiſchen Lähmungen, oft wiederkehrenden Ka⸗
tarrhen, chroniſchem Huſten, Heiſerkeit, Schleimflüſ⸗
ſen der Lunge, bei gichtiſchen Affektionen, bei Krank⸗
heiten des Lymph⸗ und Drüſenſyſtems, Skropheln,
ſtrophulöſen Ausſchlagskrankheiten, Anſchwellungen
und Verhärtungen der Drüſen und drüſigen Dxrgang,
namentlich. aud der Dvarien, endlich bei chroniſchen
Nervenkrankheiten mit erhöhter Senfibilitäs, wie Hy⸗
yohendrie, Hyſterie, Krämpfe. — Was die Anwen⸗
dung der Salzfoole zu Bädern betrifft, fa hängt die
Menge Der dem erwaͤrmien Waſſer beizumiſchenden
Salzſoole von dar Empfindlichkeit der äußeren Haut,
von der Reizharkeit des Nerven⸗ und Gefäßſyſtems
und der Hartnäckigkeit der zu bekämpfonden Krank⸗
heiten ab, ud. wechſelt zwiſchen 10 big 100 Pfunp
für ein Wannenbad, obwohl in ſeltenen Fällen, näm⸗
lich bei tief eingewurzelten Hautausſchlägen, noch grö⸗
fiere Mengen, ja ſogar manchmal reine Soole ar
wendet wird. — In ſehr vielen Fällen findet die Soole
is dem Waſſer der nahen (eine: Stunde von. Krakau
entfernten) Schwefelquelle Szwoſpowice ein ſehr
zwedmäßiges Verdünnungsmittel, wie dies zu Iſchl
gleichfalls geſcheht. ?—
Nebſt der beſchriebenen Salzſoole beſitzt Wieliezka
noch andere, jedoch untergeordnete Soolquellen, naäm⸗
id Wednegorg und Cliſabeth, bie nach Tovo⸗
ſiewect in.analitativgr ‚Beziehung der Salzſoole
3 Wiener lin. Wierdeiche.
Iwar Ahnkich ſtad, jedoch von derſekden MW daburch
unterſcheiden, daß fie kaum den ſechſten Theil des
Galzgehaltes der Salzſoole beſitzen, eine bedeutende
Menge von Toblenfaurem Kalk und kohlenſaurem
AMifen enthalten, und frei von Chloreiſen, jedoch jod⸗
boltig ſind. Der Brunnen in der Eliſabechkommer
wird vorzugsweiſe innerlich gebraucht, um die Wir⸗
Aung ver Soothäpder zu unterflügen, beſonders wenn
auflöfend auf vorhandene Stockungen im Unterleibe
gewirkt, und die Darm⸗ und Urinal⸗Ausſonderung
befördert werden ſollen; man läßt zu dieſem Zwecke
einen bis zwei Eßlöffel des Eliſabethſrunnens mit
ſchwacher ˖ Fleiſchbrühe Morgens ein. bie dreimal
nehmen.
Wiener Gruͤn, fo viel als Sdmeinfurler Srün. -
Wiener Handelsgewicht. 1 Saum hat 275 Bfunv,
4 Eentner = 100 Pfund; bei Stahlwaeren 1 Saum
2 Lügek A 125 Pfund, 1 Pfund 4 Vierlinge oder
3—0 Loth.
Wiener Pflaſterſtein, ein ſein ſchwarz und weiß ge⸗
miſchter Granit, aus dem das Pflaſter von Wien be⸗
fieht, und der eine feine Politur annimmt und zu als
| ferhand. Kleinigkeiten gebraucht reivd.
Wiener Traͤnkchen, fo viel als: Aufguß von Sen- -
"nesblättern , ein fehr gewoͤbnliches Abführmittel für
Kinder.
wine Weiß, feiner, kanfilich bereileter Oyps Chhwe
* elfaurer Ralf); Malerfarbe.
Wiepen, in ver Botanik, 1) fo viel als Handendfe,
Rosa canina L.; — 3) fo viel als zottige Hofe,
- Rosa villosa L.
Wierbaum in der Botanik, ſo viel als rother Horn⸗
frauch, Cornus sanguinea L.
Wierdeiche, eine Art Deiche, die in Neuhollaud ge-
IBruchlich Find; die äußere Seite it von oben herab
ſeukrecht, und vafelöft mit eine Bam son Wier,
Mieabaden RX
eine Urt, Seegras bekleidet, dieſe Wand beit Wigr⸗
riemen, Da die Wand eine ſtarke Holzung ver⸗
langt, auch eine ſteinerne Bpfchung brkommi, fo iſt die
Unlage folder Beide nicht viel wohlfeiler, als Die Der
Erddeiche.
Wiesbaden, die Haupiſtadt des Herzogthums Rafſau,
berühmt Buch ſeine Heilquellen. Als Hurort erwarb
ih Wiesbaden feit dem fechszehnten Jahrhundert
einen ausgebreiteten Ruf, der ſeitdem -immer zuge»
nommen hat, bis zu feiner gegenwärtigen Höhe, auf
der ibm kein zweites Stabliffement in. Deutſchland,
Baden» Pads. ausgenommen, gleichkommen dürfte.
Die Badehäuſer liegen in der Quellenregion der
Start, und bilden ‚eine eigene Badeanſtalt. Neuer⸗
lich it auch Wiesbaden ale Winteraufentbalt und zur
Abhaltung von Winterkuren, namentlih von Peez
und Richter empfohlen worden, und es überwintern
Dee alljährlich jetzt viele, namentlich engliſche Fami⸗
lien. — Nach den von Dr. Müller ſich über einen
4jährigen Zeitraum, von 1842 bie 1845, erſtrecken⸗
den Beobachtungen ergiebt fi, daß der Weſt der vor⸗
herrihande Wind, und zwar ſehr häufig mit Süd ver⸗
buuden, und vom Monat Mai und Juni an. vorwie-
‚gend if; daß Dann Nord (beinahe $ weniger) dann
DR und in meift nur kurzen Perioden Süd erfcheint.
In diefen A Jahren zählte man 405 vollkommen hei⸗
tere und 447. (im Allgemeinen) trübe Tage; faſt die
Hälfte der Tage iſt alfo ſchön, und dabei weht im
Sommer Weſt mit Süd, im Winter Oft mit Nord.
Die Nächte ſind meiſtens ſchön geſtirnt. Während
dieſer. Zeitperjohe: Ichmankte ferner das Baromejer,
das ur einmal auf 260 berunterſank, meiſt zwiſchen
27,6 und 28,860, und flieg in deu Wintermonaten
am: sähe. Der Thermometer machte nur fekten
Sprünge:. ex fleigt:. gegen Mittag um 4 bis 8° , und
Der. techn. Enc. 3b. CCXXXIX, 6
34 DWiesbaden.
ſinkt von da gegen Abend un 2 bis 60 er:erkrichte
während der mitunter ſeht Falten Winter und theil⸗
weiſe ſehr heißen Sommer des angegebenen Zeitrau⸗
mes im Sqatten eine Höhe von L60 bes Mittags,
210 des Morgens und 240 des Abends, und fiel &
— 149 des Morgens, — 99 des Mittags ad’ 109
des Abends. --Die Sonne erhebt ihn um 8%. Die
mittlere Jahreswärnte beträgt zu Wirsbaven Ha
Ben vom naturforfhenden Verein des Herzogthums
Naſſau im Jahte 1843 und 1843 gemachten ther⸗
. mometrifhen Beobadıtungen 8.38% R. für Bas Yahr,
während nach Mädler Petersburg 473,9, Ro-
penhagen = 5,900, London = 7,699, Parts = 8,66,
Frankfurt a. M. = 8,16% zähle. — Wilgbaren
und feine Umgegend bietet demnach fo ausgezeichnele
Vorzüge bar, daß man fein Klima für ein vorteffli-
bes anfeben muß, da es eine Fräftige, reiche Vegkta⸗
tion liefert, bei einer anfehnlichen mittleren Zempera-
tar feinen vafhen Wechfel zeigt, große Baromeler-
ſchwankungen nicht vorfommen, und Die Yahreszeiten
ammerkli in einander übergeben.
Die Thermalquellen zu Wiesbaden vervanken nach
Stifft und ©. Biſchof ihre Entſtehung vulkaniſchen
Urſachen, in Folge deren die hier und da zu Tage ſte⸗
henden Bafalte das umliegende mächtige Felsgeſtein
durchbrechen. Der Epiegel des Kochbrunnens liegt
: 323 Parifer Fuß Über dem Meere, die Schützenhof⸗
quelle 3 Fuß 7 Zoll, und der Adleg 7E Zoll Höher
als er; ſämmiliche fibrigen Quellen liegen tiefer, und
- zwar fo, daß die Niveaus der höchſten und tiefften
x
|
warmen Qutllen zu Wiesbaden in 31 Fuß 112 Zoll
viffeeiren. Betrachtet man die Queklen kr Tem⸗
pereur nach, welche son 80 bis 550 variiet dud bei
nven “injelnen Quelten ſich in allen Zetverhäliiffen
gieich
Abt, ſo ergiebt Ach, daß die Spirgeltzuelle
|
eieähaben: 36
(EM R.) und die Rechbrunnenquelle (54° NR.) die
höochſte Temperatur haben, und beide am nordöſtlichen
Ende der Hauptwaſſerlinie liegen; die Adlerquelle ifl
der jmeite Hauptausfluß der großen Waſſorſpalte und
har 500 R.; die Schützenhofquelle iſt die pritte Haupt⸗
quell⸗ auf Rt woafjerführenden Hauptſpalte und hat
nur eine Zemperatur von AO N. : Denkt: man fi
die Side, worin diefe Drei Hauptquellen zu Zage ges
- ben, nach Südweſt verlängert, fo fälls fie in zwei
waſferreiche kalte Quelſen (der Faulbrunnen von
100 MR). Die waſferreichſten Quellen nehmen alfo
mit der Enifernung von Nordoſt nach Südweſt all⸗
möälig an Temperatur ab. Die übrigen Quellen in
GSuͤdoſt nehmen mil der Entfernung von Der Haupt⸗
wafferlinie ebenfalls in diefer Richtung an Tempera⸗
tur ab. Der Kochbrunnen ifi alfo die Haupt- und
Centraltherme. — Die: Thermalquellen zu Wiesba⸗
. den, welde an Gehalt wenig und nur an Tempera»
tur verfchieden find, gehören zu der Klaſſe der alfali-
ſchen Rocfalzthermen, und zeichnen ſtch durch ihre
große Ergiebigkait, wie durch Reichthum an fehlen Be⸗
Ranviheilen aus. Dean zählt ihrer 19, von denen
naur 2, der Kochbrunnen und die Adlerquelle, offen zu
Tage treten, . Die geſammte Waflermenge der son
Kafnev unterfunhten 13 Thermalguellen beträgt in
234 Stunden 84.092 Kubikfuß. Das Thermalimaf-
fee iſt meiſtens Har, vurchfichtig, nur bei einigen etwas
. in's Gelblüche Tpielend Cam klarſten das des ſtoch⸗
brnauens, am wenigften klar das des Adlerbrungens),
antioilelt untiuſhörlich Luftbläschen, befigt einen fa⸗
den; Aaugenhaft⸗ animaliſchen Beruch;. ähnlich dem
von gelöfchtem Kalke oder; gekochten Siem, eigen. ſal⸗
zig Faden) uurfalzener Fleiſchbrühe ähnlichen Ge chmack.
Rah Kaſpu ar beträgt nie Zemperatar, ſoleiſches
a ea bein.
p 2 Fr u Fi ri “ Tr in
36: Wiesbaben.
Temp. ſpet. Bew. Dunn.
Dem Kochbrunnen 560R. 1,0068
Der Adlerquelle 52 . 1,0066 0946
Der Shüßenhofquelle 38,5 - 1.0054 0,975
— Bon neueren Analyfen des Thermakwaffere ind
bie von Ritter (1800), Kaſtner (1821 und 1880)
und Jung (1837) zu erwähnen.
Außer den Thermalquellen befigt Wiesbaden im
Nordweſten der Stadt ind der erwähnten Quellen⸗
. linie auch nod 5, aber ärztlich nicht benngse Diimenal-
quellen von 9 bis 160 9. Rah KRaftner’s Unter
fuhung enthalten dirfelben: Fohlenfaute® Bay, koh⸗
tenfaure Kalk⸗ und Zalkerde, Fohlenfaures Eifenoryp,
- &plornatrium, Chtorfalium, Cplorkalchum unp@hlor-
talcium, Schwefelfaures Natron, fcpwefelfaurer Kalf-
erde, organifchen Extractivſtoff und Spuren von Chlor⸗
eifen und Biefelfaurer Thonerde. — Bine andere bis
jeßt noch nicht unterfuchte Thermalquelle von 39° A,
die ſüdlich von der Hauptwafferlinie und am weiteften
- von dem Kodbrunnen, etwa in der Richtung der Ad»
lerquelle gelegen ift, wurde 1845 vom Apothefer
Herbig analyfirt, und zeigte, eben fo wie eine an⸗
dere, im Badehauſe zum Landsberge gelegene, vom
demfelben unterfuchte Duelle von gleicher Tempera-
tur, dieſelben Beſtandtheile und faft in denſelben
Mengeverhältnifien als der Kochbrunnen.
Die Thermalquellen zu Wiesbaden, welche im Ull⸗
gemeinen‘, ähnlich den allalifhen Thermen, eine une
gemein erregende, durchdringend aufldfende uud (ter
gen ihres beträchtlichen Kochſalzgehaltes) fee -träftig
das Drüfen- und Lymphſyſtem betpätfgende Wirkung
beflgen, wirden, in Form von Wafferbädern ange⸗
wehbet, febr reigend auf die äußere Sant, leicht Jucken
und BVrennen, bänfig einen eigentbümikhen Babeaus-
fhlag hervorrufend, erhigend auf das Befähfgkem,
belebenp, erregend auf das Nervenſyſtem, reizend, be⸗
=
Mirsbaden. 37
Matigend auf das Lymph⸗ und Dräſenſyſtem; lange
anhaltend fortgefegt: die. Quolität der Säfte umän⸗
derad, verdünnend und ſehr auflöſend, zerſetzend auf
die feſten Gebilde. Gebraucht man Bäder ſehr warm,
ſo können ſie leicht heftige Congeſtionen, Schwindel,
Qbamacdhten, ſelbß fieberhafte Beſchwerden vexurſa⸗
chen. Kranke daher, welche vollblütig, zu ſtarken
Congeſtionen nach Bruſt und Kopf, zu aktiven Blui⸗
flüſſen, Entzündungen, Schlagfluß, geneigt find, dür⸗
fen/ die Bäder entweder gar nicht, oder doch nur ſehr
bedingt, — Perſonen mit einer ſehr reizbaren, viel⸗
leicht vox Matur zu Ausſchlãgen geneigten Haut, nur
mit Borfiht gebrauchen. — Innerlich gebracht wirkt
dags Thervalwaſſer veizend auf alle Seeretionen und
GExeretionen, vor allen erregend auf das Drüſen⸗ und
Lymphſyſtem, Die Neforption bethätigend, reizend auf
Ye Schleimhäute, ſchleimauflöſend, die Expectoralion
vermehrend; nur mäßig die Stuhlausleerungen be»
fördernd , und zu dieſem Eude durch eröffnende Zu⸗
fäge oder ‚nem gleichzeitigen Bebrauc von abführen-
. ‚den Mitteln häufig zu verſtärken; erhitzend auf, Das
Detäßfyftem, befonders wenn nicht täglich Darmaus⸗
Jeerung erfolgt; fperifiich auf Das Uterinfyhtem und
die Haͤmorrhoidalgefäße, reizend auflöfend, den Men⸗
ſtrual⸗ uud Hämorrhoidalfluß befördernd, fehu diure⸗
tiſch. — Rachtheilig it: der Gebrauch des Thermal⸗
waſſers bei ſkoxbutiſcher Dyskraſie, Fieber, Waſſer⸗
ſuchten, inneren Vereiterungen, ausgebildeter Abzeh⸗
zung und: dem höchſten Grade der Skrophelkraukheit
mit fieberhaften Beſchwerden, fo. hülfreih und Fräftig
fi daſſelhe auch gegen die harinäckigſten Formen dev
letzigenaunten Krankheit bowieſen, melde ſich in bes
deutenden Mißbildungen des Drüſenſyſtems mit dem
Charalter der Schwache torpider Art ausſprechen.
Die Formen, in welchen man die Thermalquellen
von. Miesbaden benngt, ſind folgende:
3 Ber,
1) Um Hänfigften ale Mafferbäper, Man
nimmt 20 bis 30 Bäder, veriweilt In ponfelban an-
fängkich eine Biertelftunde und Neiat allmaͤtig aach
Umfländen bis ga riner ganzen Stunde.
2) Us Serränt Man trinkt tägh 3 bie
BG Becher des Rochbrunnens vor dem Babe wu vor
dem Frühſtücke˖ wobei man auf tägliche Darmeutlee-
rungen zu achten hat.
3) Als Waſſetdouche und Riyfier.
4) As Thermaldampfbäder, za deren boka⸗
ler und allgemeiner Benutzuug ſitch fehr gute Vorvich⸗
tungen finden. Auch fehlt es nicht au Apputaten zu
künfilichen Schwefelräucherungen. Wer. ſchwet in
Transſpiration zu verfegen iſt, thut wohl, Vor dem
Dampfbade einige Becher Thermaltvaſſer zu ninden.
5 Die Sinterfeife, eine Verbindung Des von
dem Thermalwaſſer grbilveten gelbbtaunen Nirder⸗
ſchlags mit Seife, welche im Waſſer gelöſt, ats Um⸗
ſchlag ober ganzes Bad benupt wird, Schon den
- Mömern war diefe Form der Anwendung nicht wabe-
-kannt, da ſie fih nad Martial der „Pilne :Mat-
* iache“ bedienen.
. Die Krankheiten, gegen welche man bie Ther⸗
malquellen befonders als Bad rühmt ſiud:
wie Hartnäckige Oichtbeſchwerden, beſoudors wenn
anken von fehr torpider Tonſiution die gich⸗
len Leiden ſehr inveteret and mit bedruteuden
Desorganifatiomen, wie Gichtknoten, Kuochenduftrei-
bungen u. f. w., verbunden find.
2) Shronifhe Nervenkrankheilen, Lahmangenmach
gichniſchen Urſachen oder als Folge von Schlagfluß,
Neuralgien, Hüftnervenſchmerz, Tio deuleurdux,
vdrzüglich aldytifcher Urt.
3) Chroniſche —— des Oräfonfgfeme, Hror
pPulöſe Geſchwüiſte und Berbiatumyen.
4) Hartuötige Hennusfehäge, verein Befaneüre,
Mieſe. —
Fed wen ‚Be aldsikhen.opre haͤmorchoidaliſcher
., —S und Anchyloſen, nach Gichtweta⸗
ſtaſen ade: Verwundungen ensflanden,
6) Gtedungen und ſelbſt aufangenpe Verhaͤrtun⸗
ara im Alserinipftem.
ser, Beraliete complicixie ſyphilitiſche Sehen, zur
Unterflüpung.siner paſſanden peciſiſchen Kur.
Als Meträmk bat man dag Thermalwaſſer beſon⸗
dens umpioblen:
1) Bei Wesisleimnagen uap GStodungen in den
Ouganounder Digeſtion und Afimiletion, verbunden
mit Zrägheit des Dasmlanals,. — Infaekien, nad)
Mecdliel. And endemiſchen Fiehern, oder entündli.
Age Leberaffeltionen, zurügtgebliebenen. Anſchwellun⸗
gen, Stackungen im Leber⸗ und Pfortaderſpfteme,
eniſcher Gebbſucht, Haͤmorrhoidalbeſchwerden, um
maomale oaerbliude Haͤmoxrhoiden in Fluß zu briagen.
2) Bei Swockungen im Uterinjpfiome,, zus Requli⸗
zung der auch Shwäche hedingten unregelmäßigen
—— hei Schleimflüflen, Stogungen, *
nden Verhaäͤmungen.
8 Bei. Drüfengeishmälften und Verbäutungen ſtro⸗
Ast ober von chemiſchen Urſachen entſtanden.
4) Bei r oniſchen Krankheiten per Harnmerzuge,
Verſchleimungem, Oties⸗ und Seinbeſchwerdan.
3) Bei chwoniſchen Bruſtheſchwerden, welche ſich
auf oriliche Schmäche torpider Art gründen, — hart⸗
mädigen Beriiilieimungen, Asthma pituitosum von
—— oder. vheumatifihen Urſachen oder anoma⸗
ken Sümsscheien enißanben.
Wieſe. Warſen werden diejenigen Flächen elaes Band
gutes genanni, ine einen dicht benachten Boden cha⸗
ben, auf melchan, wm Behufuder Futtexgewianung,
Memäcie, elche zu Dan auadauernden nad ſich urch
Seitenhliche ued —— beſtockendan und
Ro Wieſe.
verjungenden gehören, gebaut werden, und zwar in
der Abfiht, um, vorzugsmeife duch Abgrafen und
Abmähen, die möglichſt größte Maſſe von gefunden,
Träftigen und gewiflen Bieharten angemefimen Mah⸗
rungsſtofſen zu gewinnen. In früheren Zeiten, mo
die Führung einer Wirthichaft auf der Ausübung des
Dreifelderfgfems. beruhte, war ein beflimmties Ver⸗
bältnig von Wieſen nothwendig, theils um das nö⸗
thige Winterfutter außer dem Strohe, theils um einen
fo bedeutenden Zuſchuß an Düngermaterial zu ger
winnen, als nöthig war, um-bei bloßem Getreidebau
die Kraft des Feldes in einem gleihmäßtgen Zuſtande
zu erhalten. Ze weniger eine folde Wiribſchaft Wie⸗
fen hatte, um fo weniger war das Feld werth, indem
nit einmal feine ganze Fläche im den dreijährigen
Umlauf der Dreifelderwirthfchaft gezogen wenden
Tonnte, vielmehr ein Theil derfelben zu Außenfelv
“ Niegen bleiben mußte, um nad vieljähriger Anhe fo
viel Kraft zu fammeln, daß er eine Pärgliche Getreide⸗
frucht trug. In diefem Falle hatten vie Wieſen einen
um fo größern Werth, und es wurden fo viel feuchte
läge, als nur vorhanden waren, dem uatärlichen
raswuchſe überlaflen, um darauf Heu zu machen,
woher man denn das Feld in einer mannichfaltigen
Abmechfelung mit Wiefen fand, ja zum Theil noch
findet. Ne größer das Verhältuiß der Wieſen war,
einen um fo größern Werth hatte das Feld, weil es
einen um fo einträglichern Getreidebau geflättete, deſto
: geringer war aber der Werth der Wiefen ſelbſt, weil
die Nutzung der Viehzucht zu jener Zeit nur gering
ausfiel, vielmehr der Hauptertrag nur im Getreidebau
beftand. Die Einführung des Kleebaues, fo nieder
anderer Futtergewächſe, die darauf begründete Wirth-
ſchaftseinrichtung mit Fruchtwechſel und Stallfätte⸗
rung haben die Verhältnifſe allerdings fo bedeutend
geänder, daß dadurch der Werth: der Wieſen eine
Wieſe. 4
ganz andere Richtung genommen hat. Aus diefem
Stunde find daher viele Wiefen in Feld umgewandelt
worden, fo mie auch wegen des bedeutenden Futter⸗
ertrags, welchen die Felder geben, oft die Wieſen
mehr vernacfäfflgt werden, als firh mit den allgemei-
- nen Fortſchritten der Kultur. verträgt. Nach viefer
allgemeinen Borerinnerung betrachten maisuum. in
zwei Hauptabtheilungen die Wiefen felbft und den
Wieſenbau.
I. Die Wiefen. Sie zerfallen nad den neueren
Begriffen: in die eigentlihen Wiefen, auch na»
türl ichcegönannt, weil fe unausgeſetzt bloß Der na-
türlichen Berafung überlaffen bleiben; in Wedfel-
Wiesen, welche eine beſtimmte Zeit der natürlichen
Berafung überlaffen bleiben, periodiſch aber unter den
Pflug genommen werden, und in fünftliche Wiefen.
1) Eigentliche oder natürlihe Wieſen. Wir
haben bei ihnen namentlich folgende drei Punkte: zur
Erörterung zu bringen: die. Slaffification. der Wie⸗
fen; ihren Werth, in fofesn er von ihrer natürlichen
Beſchaffenheit und den auf fie einwirkenden Umſtän⸗
den abhängt; und ihren Werth nad) den Witth⸗
ſchafisverhaͤltniffen.
A. Clafſification der Wieſen. So wie man
das Ackerländ nach ſeiner Tragfähigkeit ſowohl in
Beziehung auf die verſchiedenen Früchte, als: auch auf
ihr beſſeres oder geringeres Gerathen in Klaſſen ein⸗
theilt, fo iR dies auch bei den Wieſen der Fall, mit
dem Unterfeiede jedoch, daß man bei den Wieſen,
ohne Berüdfihtigung der Kultur, welche man beim
Aderlande in Anſchlag bringen muß, nur Das natür⸗
liche Erzeugniß in Beziehung auf Graswuchs nad
den fiattfindenden Berhältuifien annimmt. Allerdings
kann eine ſolche Elaffification bei den Wiefen eben fo
wenig als beim Aderlande ganz fefle Werthbeſtim⸗
muagen.bafün geben, aber doch zu einem. allgemeinen
48 MWiefe.
:. Unhaltepunkte dienen, und zu einem ſolchen wied fie
. Allgemein benutzi. Mon beſchränkt ſich daher auch,
. da die Annahme zu vieler Klaſſen dieſem Zwecke aur
1 . binbeckieh fein, und doch nicht alle vorhandenen Com⸗
binationen eeſchöpfen wurde, auf die Annahme gewiſ⸗
fer allgemeiner Haupikluſſen, fo wie beim —æ
und muß es Ver Beurtheilung eines Jeden überlafe
- fen, zwiſchen dieſen Hauptklaſſen die erforderlichen
Zwiſchenklaſſen zu machen. Freilich hexrſcht in der
Geſiſtellung dieſer Haupiklaſſen, je nach den dabei zu
Grunde gelegten Prinzipien, eine große Verſchieden⸗
‚heit, eben ſowohl in den geſetzlichen Taxordnungen,
ale bei den verſchiedenen Schriftſtellern, welche dieſen
: Begenftand behandelt haben. Hier, wo es mament⸗
: Sich. auf Die allgemeinen Geſichts punkte ankommt, neh»
ı men wie .fllgende, hauptſächlich nur die allgemeinen
Werhältnifſe in Anſpruch nehmende Claffifiratiomen
an. Mach der einen werden die Wieſen ohne weitere
Berädfihtigung in Drei Hauptklaſſen eingeiheilt: in
rin⸗, zwri⸗ und dreiſchürige, das heißt in ſolche, die
ein, zwei⸗ oder dreimal jährlich gehauen werden
können. Jede dieſer Haupiklaſſen zerfällt wieder
nach dem Ertrage, oder wohl auch nach der Befthafe
fenheit and Büte des Graſes in Unterabiheilungen.
Diiefe Clafſtfiration iſt allerdings wohl bie einfachfte,
uw fie umfaßt die. Haupigegenflänbe ver Wiefen:
naͤmlirh⸗Ectrag uud Beschaffenheit des Brafes, welche
Gogenflände auch bei jeder andern Claſſificotion die
Hauptrolle ſpielen; aber fie iR in ſoſern unvollſtün⸗
dig, als fir mancherlei anderweitig zu beruckſichtigende
Werhältnifſe nicht mit in Auſchlag bringt, urmwauf
dem wo bri einer nur einigermaßen vollſtändigen
wHgemeinen Slaſſiſication Rückſicht zu nehmen iſt.
- Wir ühwen daher no folgende umfänglichere hf
fifleation un:
) Michen, in Niederumgen. au weiten ohex. Bei
| ' % 48
meven Fluffen gelogen, die don Zeit zu Zelt übertre⸗
gen, die Bitten überſchnennnen, aber dabei eine
Menge nohrhafter Befandweile auf vem Wieeſen⸗
grunde abſetzen, ohne daß bei dem Zaruücktreten des
Waffers ſolches uuf den Wieſen verbleibt. Sie ha⸗
ben cin gutes, ſuͤßes Gras, find xtdei⸗, mitunter Drei»
ſchacig, und geben vom Magdeburger Morgen zu
180 vhein. Quadrat⸗Ruthen 80 bis 24 preuß. Gent-
ner gewrocknetws Bad. Diefer Ertrag wird oft noch
&bertroffen. Zu berüchſichngen aber hierbei, in
wiefern le ſtattfiadenden Leberfihmenmeungen ſich
fters In ·ver · Prridor Des Brabemuihfes erneuern und
das Orce beſchlümmen ımd. Busch riatretende Fäul⸗
niß unbrauchbur machen, oder auih wohl gar das ge⸗
mahent Brass mi vortuehmen. Es giebt Megenden,
wo dergleichen Ueberſchwemmungen vegelmähig nur
im Fruhjahre erfolgen; eht der: Graswuchs (beginnt,
aber auch fohhe, wo dergleichen Urberſchwemmungen
dr Laufe des Sommers mehe dder weniger oft vor⸗
fkommen. Man hat in ven letzreren GOegenden wohl
Anvahmen, in wildee Zeit eine ſolche Urbeoſchwem⸗
mung ſteh wiederhdle and wie lauge ſie Due, Doch
mM dies immer ſehr Angewiß, und Manthe behampten,
va, wenn mitht gerade das gemähete Bias durch
das Waſfer ˖ ſorigenvmmen werde eine folche Som⸗
merũbrefluthung in Beziehung auf den allgemeinen
Corrag gar nitht in Beracht zu gehen ei. wril das
Sommerwaſſer weit mehr vers Graßwduchs günilige
Beſtandtihribe abſatze, auch Das Fatllen vieler Gräſer
An diefem Falle die Kraft der Wieſen vermehre, fo
daß in den darauf folgenden YJahren sim um ſo weich⸗
her Graspuchs wıtolge. : |
b) Wieſen In Nirdermgen, welche darch Das Auf⸗
thauen des Bchnees im Fruhjahve übetſchwemmt wer⸗
den, im Sommer Tinen beträchtlichen Zuſtaß san: Re⸗
geuwuſſot othalten, ivhne daß diefes vum Wieſcnband
4 mie .
unter Waſſer ſetzt, hiernächſt aber durch vocbeiflle-
ßende Bäche. ſtets feucht bleiben. Sie find ebenfalls
zwei⸗ oder dreiſchũrig, ſiehen den vorher angeführten
im Ertrage nicht nach, und enthalten fie nicht ſauern
Humus, fo geben fie doch ein gutes, ſüßes Gras.
.. 0) Wiefen, welche zwifchen Sean, Zeichen un» an
Zlüflen una Bächen liegen, ohne daß fie überſchwemmt
werden, in deren Untesgrund aber Waſſer aus diefen
ausſchwitzt, fo wie fie auch durch einen beträchtlichen
Niederſchlag atmofphärticher Feuchtigkeit ſtets in xinem
dem GOraswuchſe günſtigen Zuſtande erhalten werden.
Sie ſind manchmal drei⸗, meißens absnuur zweiſchü⸗
- zig, und geben vom Morgen 18 bis 24 Centner Heu,
weiches meiftentheils von einer guten Befchaffenheit
iR, es müßte denn das buchihwigende Wafler Säure
im Boden veranlafien.
d) ®iefen, welde in Niederungen au Seen, Tei⸗
. den, Flüffen und Bächen liegen, aber fo hoch Aber
- dem Woflerfpiegel oder dem yiunbette find, daß fie
‚weder überſchwemmt werden, nod das Waſſer in ih⸗
ren Untergrund durchſchwitzen kann, und ihnen nur
die Ausvünflungen des Waſſers zu gut kommen. Sie
- find, je nachdem ihnen von den Umgebungen der Nie⸗
derungen mehr oder weniger mit Düngenden heilen
- gefhwängertes Wafler zulommt, ertragreicher, geben
gewöhnlich zwei Schnitie, wenn auch manchmal der
- zweite nicht befonders ergiebig ausfällt, und men ge»
winnt 15 bis 20 Gentner Heu vom Morgen, welches
in der Regel von guter Beichaffenheit if.
©) Dielen, melde in Niederungen liegen, von
Flüffen und Bären häufig überſchwemmt werden,
bei denen aber die Ueberſchwemmnggen nicht felten
nachtheilig werben , theils weil bei Sisgäugen durch
- bie Gisſchollen die Rafennarbe abgeihält und ganz
weggefpält wird, theils weil das Waller oft Ablage-
sungen verusfacht, welche dem Graswuchſe biupeslich,
Diele. 48
oder micht förberlich And. Die hierher zu rechnenden
Wieſen find von der mannichfaltigften Befchaffenheit
und dem verfchledenartigften Ertrage, fo wie fie denn
auch in manden. Jahrgängen gar feinen Grtrag ge»
ben, weil entweder der Graswuchs Durch eine nach⸗
theilige Ablagerung bei erfolgter Ueberſchwemmung
unterdrüdt, oder das Heu. und das Grummet hin⸗
' weggefpft werden oder werfault if. Bleiben die
nachıbeiligen Ueberſchwemmungen eine längere Reihe
von Zahren aus, fo vermehrt fi der Grasertrag bes
trächtlich, bis er dann wieder durch eime nachtheilige
Ueberfluteng üuf mehrere Jahre zurückgelegt wird,
und fih nur nad) und nad erholt: Gewöhnlich Tie-
fern dergleihen Wieſen ein gutes Heu, der Ertrag
vom Morgen ſchwankt aber, obſchon fie meiſtens
weiſchürig find, zwiſchen 8 bie 10 Centner, wenn
inan einen vieljäprigen Durchſchnitt annimmt.
f) Bruch⸗ oder Moor⸗Wieſen, welche einen confi«
Renten Boden in Kolge einer angemeflenen Zumi⸗
ſchuug von Sand und Lehm haben. Sie find, wenn
fie feucht liegen, meift drei-, gewöhnlich aber zweiſchü⸗
rig, md geben vom Morgen 20. bis-30 Eentner
Hen, welches, je nachdem fie verſauert find, oder beſ⸗
feren Oräfern das Wachsthum geſtatten, einen groö⸗
ßeren oder geringeren Werth hat.
g) Bruch⸗ oder Moor⸗Wiefen mit einem minder
confifemten Boden, fo daß man mit feinem Wagen
auf Diefelben gefangen fonn, fonbern das Gras zur
Abfuhr auf beſtiurmte Ladeplätze geſchafft werden muß.
Bei vergleichen Wieſen find die Koſten des Heuma⸗
chens bedeutend vermehrt, und im naflen Jahren: ver»
unglüdt die Hruernte oft ginzki Sie haben. ge»
wöhnlich ein ‚eben :fo dichtes, als hochwachſendes
Grab, weolchrs abor bei deut feuchten Standorte um
fo ſhhwammiger ift;ıund: bein Trocknen um: fo mehr
an. Gewicht verliert, Dennoch gehören dergleinhen
50 Wieſe.
Wieſen zu denen, welche den höchſten Eeivag, und
war 25 bie 35 Centner an Gen vom Morgen ge-
ben. Die Güte des Heures if allerdings ſehr wer-
ſchieden, ja es giebt dergleichen Hen, welches laum
den halben Werth gegen gewoöͤhnliches gutes Wieſen⸗
: beu behauptet.
h) Bruch⸗ oder Woor· Wieſen, die eine ganz dünne
“ Bopenfläce im Untergrunvde haben, aber Wiefenerz
und Örtflein enthalten. :&ie fiad drei- ober zweiſchũ⸗
tig, gebrn oft einen. ſehr bedentenden Cetrag an Deu,
‚welches jedoch fauer und ſcharf iſt.
1) Niederungsmwiefen zwiſchen Teichen, Green, an
- Klüffen und Bäthen, die zwar nicht überſchwemmt
" werden, mo aber viel Wafler durchſchwitzt und eine
Berfauerung des Bodens zur Folge hat. Sie find
größtentheils Falt, oft nur emfchürig, und geben nur
10 bis 15 Gentner vom Morgen an faurem Heu.
k) Wiefen in Riederungen zwifehen Bergen, vie
—bewaldet find, zum Theil aber auch ale Uckerland be-
baut, oder als Hutung benugt werten, die rine ſon⸗
nige Lage haben und durch Quellwaſſer feucht erhal»
ten werden. Sie gehören mit zu den heften Wieſen,
- Üefern ein guted Gras, ſind micht fehlten mehr als
> dreifepärig und Tiefen vom Morgen 35 Bis 35 Kent.
ner Heu.
I) Wiefen in Niederungen zwiſchen (Feldern, welche
jedoch nur das Thauwaſſer im Frübjahre odervon
ſtarken Regengüſſen erhalten. Sie find mehr. oder
weniger feucht, je nachdem die Umgebungen Feuchtig⸗
Beit ausſchwitzen, zum Theil drei», meiſtens aber zwei⸗
ſchürig. Sie enthalten ein gutes Geas und schen
“ „15 416 25 Gentner Heu vem Moxgen.
2). Wiefen, welche zwiſchen —— Hiepeh,: io
aut wenig tiefer al6 diefe, ſo Daß.nav eisige Waſſer⸗
:sfuechen nach ihnen einige Feuchtigkeit Binkeiten ;- fie
fine Fruchtbarkeit aur darch ihren Humsgehalt und
Wieſe. 49
ihre muniiliche Feuchtigkeit erhalten. Sie Nefern nach
ihrer Beſchaffenheit mehr oder weniger, gewoͤhnlich
gutes manchmal aber auch ſaures Gras, wenn ſte an
ſtockender Näſſe leiden, find ein⸗ ober auch zweiſchü⸗
rig und geben 8-big 15 Eeniner Heu vom Morgen.
2) Anger Meſen find ſolche, welche ale der tiefer
Hegenvde Theil eines Angers oder einer Weide gehegt
werden, um darauf Heu zu machen. Sie liegen
ganz «beit, Werden wenig oder gar nicht überſchwemmt,
haben eine fehr flache Bodenkrume und treiben, wenn
auch ein dichtes, doch gewöhnlich nur kurzes Gras,
welches nicht felten fauer iſt. Sie find gewöhnlich
ein», felten zweifchürig, und geben 6 bie 15 Centner
Hen vom Morgen.
0) Wald⸗Wieſen liegen zwiſchen Waldungen, find
mehr oder weniger feucht und werden flark beſchattet.
Sie geben oft eine beträchtliche Menge Gras, find
häufig zweiſchürig, Doc) trocknet jenes, da es im Scat-
ten gewachfen ift, nicht nur ſehr zuſammen, fondern
liefert auch kein vorzügliches Heu. Der Ertrag find
15 bis 24 Centner. |
p) Garten» ®iefen. An vielen Gegenden iſt es
gebräudlih, in der Nähe des Hofes einen Pla zum
Graswuchſe zu haben, welcher zugleich mit Obſtbäu⸗
men bepflanzt iſt, fo daß dieſe durch ihre Beſchattung
das Land feucht erhalten und den Graswuchs beför⸗
dern. Dergleihen Wieſen werden nun noch auf inan«
nigfaltige Wölfe gedüngt, zum Theil auch gewaͤſſert,
und fle haben daher gewöpntich einen fo fippigen
Grasſwuchs, daß fie vier⸗, auch mehrmals gemäpt
werben können, und bis 3b- Centner Heu imd dar-
Aber vom Morgen geben WR jedoch wegen der
Bofhatiung durc die Sbfibäumen imen’ geringeren
Werth hat, ale dag ‚von ‚dem, im Freien geſvachſenen
ir
aſe.
9) Brio. Wieſei We Per nicht felten'iuf Ber⸗
8 Wieſe.
gen Ebenen, welche einen poroͤſen, maonigen: Vaden
haben, der entweder durch Duellen ſehr feucht erhal.
ten wird, oder gleich einem Schmamme die atmoſphä⸗
riſche Feuchtigkeit an fich faugt. Dergleihen Flächen,
auf denen die Holzanpflanzungen oft ſehr ſqwlerig
. find, werden als Wieſenland benugt, und geben, je
nad ihre Hößemfgge und des daraus folgenden til.
. tern oder wärmeen Klimas, mehr oder weniger, befle-
res oder geringeres, im Banzen aber wenig nahrhaf⸗
. tes, nicht Selten faures Drag. Sie werden gemöhn-
lid nur ein Mal gehauen, und geben. 8 bis 15 Cent⸗
ner Heu vom Morgen.
r) Berg- Wieſen, die an deu Abhängen ber Berge
liegen, eine flache, meiftentheils auf Felſen ruhende
Eroſchich haben, weich⸗ zur Holzkultur nicht geeignet
iſt, in welche aber von dem obern Theile des Ahhan⸗
ed des Berges fiets ein fo beträchtlicher Grad yon
Feutigfeit einfhwigt, daß fie fi immer feucht ge-
nug erhält, um den Oraswuchs befonders zu begün⸗
fligen. Ye mehr diefe Wiefen feucht find und eine
fonnige Lage haben, um fo mehr und beſſeres Gras
ga fie, find meiftens zweifhürig und liefern bie
. 34 Eentner Heu vom Morgen. Sind fie aber mehr
. troden und der Sonne fehr ausgefeßt, fo find fie nur
einfhürig und geben oft faum 8 Centner Heu vom
Morgen. Liegen dergleichen Wiefen auf der Mitter⸗
nachtſeite der Bergabhänge, fo wächſt zwar oft das
Gras fehr üppig, fo daß fie zweiſchürig find und bie
24 Gentner Heu geben, das Heu ifl aber non gerin⸗
gerer Qualität. Oft liegt aber auch auf ſolchen nad
Mitternacht zu befindlihen Wiefen.der Schnee fehr
lange, fie find alt und geben nur einen Schnüt, von
dem wohl .aud unter 8 Centner Heu gemanmen
‚ werben.
Diefe bier angeführte Gloffification dürfte wohl. im
Weſentlichſten die Wieſen umfaflen, vbhſchon fir noch
2 4
immer uuelfänhie A; und Manche eine guößere
Menge Klaffen aunehinen, Babel aber hie den Werth
befitimenden Berhältnifie, wovon meiter- unten, ‚mehr
herausheben. Es Dürfte .gegen andere Aunahmen
ſchednen, als wenn ber Crirag an Heu zu niedrig. an⸗
en wäre, doch iſt hiergegen zu bemerfen, Daß
der Ertrag an Heu ein. verſchiedener iſt, wenn man
duſſelbe wiegt, wie es von, der Wiefe kommt, oder
- baum, wenn es auf dem Boden gehörig ausgeſchwitzt
bit, in welchem feßtexen Falle die Gewichtsmaſſe ge-
singer if, Bei allen Butterannohmen dient aber nur
. Die Septexe Qewichtsmaſſe zur Richtſchnur, und daher
fan fie auch nur als: dad. richtige Ergebnig an Heu⸗
gewinn augenasumen werden. Allerdings ift bier in
Abrede zu fielen, daß es Wieſen giebt, weiche mehr
ala 35 Gentner Gen vom Morgen geben, abes auch
ſolche, wo der Heweutrag noch weniger ale 6 Genmer
beträgt, doc blrften beide. Extrem⸗ wohl nur unter
- die Sehtenbeiten zu rechnen fein
B. Werth ver Wieſen nad ihrer natürli⸗
chen Beſchaffenheit und aus den auf fie ein»
wäirtenden Umſtänden hervorgehend. Es
kommen in. dirfer Beziehung eben fo verſchiedenartige
Ruckfichten in: Beitacht, ala bei der Werthbeflimmung
ned Aderlandes, ja es kommt bei den Wieſen noch
anf eine nähere Beachtung vesfelben an, weil durch
die Fortſchrine im Aderbau die Wiefen in neueren
Jeiten einen geeingeren Werth im Allgemeinen be⸗
Iommen haben, indem. jener ganz unabhängig ohne
fe: beſtehen kann. Es find daher viele Wiefen zu
Fein umgewandelt worden, und zwar oft mit großem
Mugen, aben:and zum offenbaren Nachtheile. Wol⸗
len wir nuu'olfo über den Werth der. Wieſen im All⸗
gemeinen handeln, ie kommen noch folgende. Nädfid«
ten in Betracht.
a) Bei —— — if in Betracht.zu ziehen, ob fie
Der. techn. Enc. Ih, CCXXXIX, D
1) Wieſe.
als ſolche, oder: in Aderland umgewandelt einen grö-
heren Ertrag giebt. Gurte Wieſen haben das für ſich,
daß fie, ohne Aufwand eines. bedeutenden Betriebs⸗
Kapitals, einen hohen Nuten gewähren, wenn fie ſich
in guiem Zuſtande befinden. Der Landwirkh Hat hier
- weirer nichts zu thun, ale zu ernten, und vermag oft
mit geringen Mitteln beträchtliche Verbefierungen zu
- einem bedeutenden Mehrertrage anzubringen. Rum
: RM aber der Boden der: Wiefen wicht immer von fole
der Beſchaffenheit, dag er zu Aderland tauglich iſt,
und es Bann alfo nur von der Prüfung folder Wie»
fen, ob fie zu Aderland zu verwenden find, Die Rebe
fein, welche fich zu dieſem eignen. Iſt es nur einiger⸗
maßen zweifelhaft, ob das Wieſenband nach der forg-
fältigten Unterſuchung and nur felbfi ein mittelmä⸗
Biges Aderlaud geben würde, find namentlich erſt be⸗
: sondere Koſiten erforderlih, um das Wieſenland in
Aderland zu verwandeln, fo bleibt ed immer ange-
meflen, die Wiefen als ſolche zu beiaflen und zu be⸗
nugen. GE iſt nit in Abrede zu Mrfen, daß man
bänfig von den Wieſen eine weit geringere Meinung
hegt ale fie verbienen, was wohl zum Theil darin ſei⸗
neu Grund hat, daß unter allen Zweigen der Land-
wirihſchaft Die Kultur der Wieſen am meiflen ver⸗
nabläffigt in, und daß man diefe Erfcheinung befon-
: ders häufig da findet, wo der Ackorbau in einem.um
+ fo vollkommnern Zuftande il. Sind nun aber bie
Berhältnifie der Wirthfchaft, movon weiter umten bie
: BMede fein mird, vom der Art, Daß das Wirfentant ale
Ackerland beſſer zu beuupen iſt, iſt das Wiefenlend
von ſolcher Beſchaffenheit, daß es ein gutes Ackerland
geben kann, fo möge man ch Immerhin zum Um⸗
bruche Der Wieſen entichliegen, ſobald eine darüber
angeſtellte Berehnung dafür fpricht. Eine ſolche Be⸗
rechnung iſt nun allerdings nicht leicht, weil es hier
wicht allein Darauf ankommt, den Ertrag zu ermitteln
Wieſe. ST
welchen das Wieſenland als Ackerland bei einet an⸗
gemeffenen: Bewirihſchaftungsart, nach Abzug aller
Unkoſten im Verglelch gegen den Heuertrag geben
kann, fondern au, genau zu erwägen, durch welche
Mittel eine Wiefe verbeffert werden Fann, und in del»
dem Berhättniffe der zu gewinnende mehrere Heu⸗
etrag ſich zu den verwendeten Berbefierutigsfoften
verhält. Diefer letztete Umſtand ſetzt nun freilich eine
ſehr genane Kenniniß der Wieſenkultur voraus, an
der es aber noch häufig mangelt, um nicht einen Fehl⸗
ſchluß zu machen. Man hat daher in neueften Zei⸗
ten nicht felten Fälle, daß früher in Aderland ner-
wandelte Wieſen wieder zu ſolchen niedergelegt wor⸗
den ſind, weil ſſe dei gehöriger Behandlung einen
größern reinen Nutzertrag gaben. Diefe Erſcheinung,
die ſich ſelbſt In folchen Ländern‘ zeigt, wo der Acker⸗
bak auf einer Höheren Stufe ſteht, hat baupifächlich
derin- Ihren Geund, daß die Erzeugniſſe des Frfobanes
gegen früßer int Preife wesentlich gefallen find, wäh.
rind fich vie Productionskoſten niit vermindert, viel⸗
mebe oft vermehrt haben, dagegen aber die Erzeug⸗
niſſe ver Viehzucht mehr confumirt werden und im
Prrefſe fo Het Höher ſtehen, daß fie in Berückſichtigung
aller Unkoſten einen höheren reinen Ertrag geben Ale
die Felbprodukte. Mit ver zugenommenen Vermeh⸗
rung der Viehzucht iſt nun aber auch eine größere
Sicherheit der: Erzeugung des erforderlühen Fütkers
nöthig geworden, und biefe iſt durch ben Fyeuetitag
der Wiefen meht begründet, als durch den weit ſchwän⸗
kendern Grirag der zu Futter angebauten Beldgemäßfe.
Allerdings finder man Laändereien als Wieſen bemubt,
wo dire Benutzung nur auf Ber. Hergebrachten Ge⸗
wohnhein bernhi Ind wo - durch den Umbruch derſel⸗
ben ein weit größerer Tetrag erzielt, fine ganz deran⸗
dette, den Vethaäͤltnifſen angemeſſene Wirihſchaſtbein⸗
nchtung begefinder werden kann; und es etfordert nur
D2
52 Rufe: -
„eine geringe Ueberlegung, um fi von der Röglich⸗
Seit des Umbruches zu Überzeugen; aber es werben
. dergleichen Umflände wohl, wenigſtens is deu befler
kultivirten Rändern, nur felten vorkommen, weil die
. hohen Getreinepreife, fo wie auch der bevensgnde
Nutzertrag, den andere Feldfrüchte abwarfen, im All⸗
- gemeinen mehr. Beranlaffung zum Umbruch der Wie⸗
fen gegeben hat, als nöthig war. Auch iſt noch end-
lich in Betracht zu ziehen, Daß wur wenige Der auge-
bauten Zuttergemächfe eine Nahrung im ttodenen Zu-
flande geben, die bei der Viehzucht den Mangel eines
guten Wiefenheues erfegen. V
b) Erforderniſſe guter Wieſen. Eine gute
Wieſe muß vornehmlich eine ſolche Lage haben, daß
entweder die leicht wurzelnden Gewächſe, meiſt Orä⸗
ſer, die das ganze Jahr hindurch eine angemeſſene
Feuchtigkeit bedürfen, ununterbrochen mis dieſer ver⸗
forgt werden, um ſich friſch im ihrer Vegetation zu er⸗
halten und einen angemefjenen Ertrag zu geben, oder
die tief wurzelnden Gewächſe im Stande find, ſich zu
erhalten, wenn auch längere Zeit Feuchtigkeit and
Thau fehlen follte. Eine ſolche Wiefe muß eine obene
Fläche bilden, fo dag die Einwirkung der Sonnen⸗
. wärme und der Feuchtigkeit überall gleichförmig ift,
aber auch die Einwirkung der trodwen Winde weni
ger nachtheilig und die Arbeit auf der Wieſe erleich⸗
tert und volllommner zu verrichten möglib wird. Ha⸗
ben dergleichen Wiefen, wie es gewöhnlid der Hall
ift, Anhöhen in der Nähe, fo fchwigt aus dieſen im⸗
mer Feuchtigkeit aus, und je fruchtbaver dieſe Anhö⸗
hen find, um fo mehr werden den Wirfen Düngenpe
Theile zugeführt, wenn Thauweiter oder ſtarke Re⸗
engüſſe eintveten. Bilden die Wieſen eine geneigte
läche, fo find fie dem Austrodıren mehr unterwor⸗
fen; es werden bei ſtarkem Thauwetter bie Düngenden
Theile son oben wach. unten geſpült, auch wohl wiele
| Wieſe. 22
Warzeln blotß gelegt, und ſte geben oft auf dem vobe⸗
zen Theile einen geringen Ertrag, während Der Gras⸗
wuchs auf dem unteren Theile zu üppig if. Solche
Wieſen erforbern, um einen angemeſſenen und gleich⸗
a Ertrag zu geben, vermehrte Kulturkoſten,
nund bebanptem. nur dann einen hohen Werth, wenn
fie bewäflers werden können.
Was das Erdreich einer guten Wieſe anlangt, fo
muß es weder zu gebunden, noch zu loſe ſein und aus
einer Miſchunge von Thon, Sand und Mergel beſte⸗
hen, welcher es an milden bumofen Theilen nicht
fehlt. Der Untergrund muß feuchtehaltenn fein, ohne
daß das. Wafler darin flodt, und eine Zumifchung
von feinen, Heinen Steinfplittern:in der Krume trägt
weſentlich Dazu bei, daß fih Das Erdreich friſch erhält.
Je tiefer: und gleiymäßiger die Bodenkrume des Wie⸗
\engrumsdes ft, um fo ſtärker iſt Der Grasertrag, weil
fich dann in einem um fo größern Berhältniffe tiefer
and flacher wurzelnde Gräſer finden, Durch ein ver-
böltmigmäßiges. Unter- und Dbergras aber der Ras
fen um fo dichter wird, Die Wäflerung durch Baͤche
und Flüſſe iſt am fo vortheilhafter, je mehr dieſe
Pflanzgen nährende feine Beſtandtheile ah ih führen
und abfagern, und je gleihmäßiger das Wafler über-
flauet,, ohne dabei einen ſtarken Fluß zu haben. Ye
weiter Bäße und Flüfſe in der Ebene vorwärts kom⸗
men , um fo befler iſt vie Wäſſerung, weil fie dann
um fo feudtbarere Theile enthalten und abfegen,
während fie in der Nähe. der Bebirge mehr Sand
und Meines Steingerölle mit fih führen’ und abla-
gern. Aber auch in vem Falle, wenn Bäche und Flüſſe
im verfchiedenen Windungen die Wiefen durchziehen,
und Dem anhängenden Wiefenlande Feuchtigkeit mit
* geht eine voriheilhafte Wirkung auf den Gras⸗
wuchs hervor, wenn das Waſſer nicht ſtockt und Saͤure
vernrfacht, weil Feuchtigkein nichte nur eine Hauptſache
s£ Wieſe.
jur Förderung des Oraswuchſes iſt, ſeadern weil ach
in einem gehörig fendhten Boden bei Iutcitt non
Wärme alle abgeſtorbenen Pflanzenbeile ſich früher
zerſehen und Nahrung geben, ohne dem Yindie an⸗
derer hinderlich zu fein, wie dies anf trocknen Michen
- häufig Der Fall id. Kommen die Bäche aus Döufern
und treten in gewiſſen Zeiten über, oder lann Ahr
Waſſer durch Unflaunung auf Die Wieſen, uhergetrie⸗
: ben werden, fo wird, in fo fern fie eine Menge bün-
gender Theile wegführen, indem aus den Miſtßänen
viel Miſtjauche in fie fließt, dadurch der Bnaemue
auf die eutichiedenfie Weiſe gefördert, manchmal aber
zu üppig, wenn das Waſſer zu viel Miſtjanche ent-
hält, fo daß das Gras faul. Jede Belegenheit,
‚welche fih nur irgend zum Wäflera der Wieſen dar⸗
bietet, erhöht ven Werth derfelben ungemein; denn
nicht allein, daß fie zum Gedeihes des Graswuchſes
ungemein beiträgt, werden auch durch ſie Maulwürfe
und andere ſchädliche Thiere vertüge Da jehoch je»
der Ueberfluß ſchädlich ift, fo muß auch eine. Ableitung
des überflüffigen Waſſers voshaunen fein. Daſſelbe
Regen- und Schneewafler, weldes für die Wieken
von dern größten Vortheile iſt, kann auch au Zelten
fehr verderblich für vie gute und wünſcheusmerthe
Befchaffenheit des Bodens, fo wie für die @uäfee ſelbſt
fein. Menu das Waſſer im Frühjahr, zumal im
: Män, nad warmen, fruchtbaren Tagen, wa Die &te-
wächſe ſchon zu treiben nnd den Kreislauf ihren Chäfte
in ſich zu entwideln anfangen, auf den Wieſen ſtehen
bleibt sad Dusch einen ſchnell einreſenden Froß in Mis
verwandelt wird, fo bewirkt: Died Die Zerſtörung Per
‚ Kleearten und anderen Kräuter, ja foger mancher
Bräfer. Aber auch im - Sommer if eig Tange.nubal-
teuder Waſſerſtand Über den Oräſern, welche nicht zu
denjenigen gehören, Die wie ver Waſſerſchwia gel, das
Waſſerris peagras ie, Yorzugemeiße im Daſſen vege·
. Bi 55
iwen, verderbith. Mean findet daher nicht felten in
waffen Jahren ‚mit vielen anhaltenden Fluthen, daß
Bieien, die foufl. den beften Graswuchs haben, wenn
fie fange unter Waſſer geſtanden, nach dem Ablaufe
deffelben einem Brahader ähnlich uud faft aller Pflan-
zen beraubt ſtad. Auch Der Boden wird zähe, befen-
Ders wenn er mehr thonig und modrig if, und bie
feiwen Wurzeln der Gräfer können ſich wicht ausbrei⸗
ven. Bate Wiefen müflen daher eine ſolche Lage über
dem. höchſten Waſſerſtande ver Flüſſe, Bäche und
Teiche haben, daß ſich das Waſſer fieis abzieht, in
dem Maafe, als et durch Regen oder Ueberſchwem⸗
mung ihnen: melohmit. Manche Wieſen haben einen
vwechtäfftgen Untergrund, in welchen ſich das Waſſer
von felbft verfenkt, ohne daß es irgend nachtheilig
witkt, ann oher daß fie dabei zu trocken werben; dieſe
gehören zu den vorzüglichſten, weil fie weder Dusch
Näffe, noch Tevchniß leiden, und vie beſten Brad.
md ESOrümerarten in gehöriger Menge tragen, indem
vos Maſſet alle feine düngenden Beſtandiheile in Der
Oberflũche abfenen muß. Iſt ein ſolcher durchläfſi⸗
ger Viecgrand midi vorhanden, ſo man es nicht an
@elegeuheht ſchlen, das Waſſer gehörig abfeiten zu
fönnen, ſo daß es nie ſchädlich werden kanun. ‚Bei ver
Waſſerung vurch leberflutpungen iſt beſonders ein
Umſtand su berückſichtigen, der unter übrigens gunz
gleichen Umſtänden mehr nachtheilig wirkt, als die
Ablagerung der Ueberfluthung Nuathzen zu ſchaffen ver⸗
mag: dies iſt ver zu heftige Beafierrahl, ober Die hef⸗
tige Strõmung bei übertostendem Waſſer. Dadurch
wird nicht mus die Rafennarbe zerriſſen, das Wieſon⸗
sad uneben gemacht, woduich trockne Hügel. und
feuchte Löcher ontſtehen, ſondern es erfolgt daun auch
bei einer zu flarken Strömung keine Ablagroung der
ar Wählen emhaltenen pflanzennährenden Theile.
So vorthoilhuft: auch dem Boden dev. Weſen eine
SE: Bir .
eine Zumiſchung Fleiner Steinfplitens fad., fo:meıb-
theilig wirken größere Steine, wenn fir fid hadsun-
ter der Oberfläche befinden, Sie geſtalten den Bruns.
wurzeln keine Verbreitung im Boden, leiten den Froſt
und tragen mithin Dazu bei, daß auch: die Daueben be⸗
findlihen Wurzeln eingeben, wodurch führim Mafen
. able Stellen bilden. Beate Wieſen dürfen mit kei- |
nen ſtrauchartigen Dewächfen befanden fein, weiche
ihre Wurzeln flach unter nem Rafen hintreiben, und
immer twieder neue Schößlinge bilden, weil Diefe Die
Raſenwurzeln verdrängen, : ihnen: die Fruchchatkeit
. entziehen, und duch ihre Beidattung wur ſchlechten
©räfern und Moofen das Wachsthuur gefiatten.: Da⸗
gegen findet mar aber häufig, daß; grefe. Biume,
welche mit ihren Wurzeln tief unter bie. Brasmnebe
. eindringen, wenn fie nicht zu dicht ſtehen und gehörig
aus gewäſſert werden, die Wielen beineswegs beein.
trächtigen. Es muß nur in diefem Felle imnner Die
Vorficht beobachtet werden, daß das abfallentte Laub
- forgfältig hinweggeräumt wird. WMaofe nürfen. ich
auf guten Wiefen nicht finden, fie ſind Die. axgßen
Feinde der Wiefenpflauzen, weiche endlich hach ganz
dadurch verdrängt werden. Sollen bie Weſen einen
anſehnlichen Ertrag an Gras geben, fo. mäflen bie
Wieſengewächſe einen gleidförmigen Wuchs und eine
gleihartige Entwickelung haben, fomwmopl- mas Die
Bröße, als Die Zeit ver Zeitigung betrifft. Man
- wird finden, Daß die Gräfer und Kräuter auf. vorzüg⸗
lien Wieſen größtentheils von gleichartiger Wurzel⸗
‚länge und WBurzelaustreibung find... Nach Beſchaf⸗
fenheit der Wurzeln richtet ſich gemöhulich der Sthaft,
:Halm und Stengel und die Blättermaſſe. -Die Ränge
und Denge der Wurzeln befimmt daher Die Menge
des Futters, weiches eine Pflanze Kiefern kann, wie⸗
wohl es auch immer auf die möglich nleiharlige
Länge verwandter Gewächſe anlemmt. Es iſt jeroch
Birke. a2
nicht In: Abrede zu Arien / Daß, Daß ‚nehem: bei udfer
wurzelnden Firäntecn,! vorzůglich Denen als Der Alee⸗
' familie, eine Menge eigentlichen Grũfer vorzakommen
: pflegen; welche nur. ſlach wurzeln, und es euiieht:dar
: Durch aine Berfhlenenpeit.der Oraglänge; diefe Ber-
ſcliedenheit trägt aber zuc Vermehrung des Braser-
tenges bei, ſobald aur die Gatwidelungsperinue- auf
einen: gleichen Termin FÜHL ‚ur auch nie Wiederer⸗
neuesung gleühmäßig iſt. Ein Haupterforderniß gu⸗
ter Wiriengeäfer if, daß fie durch Die. ſtarke Verwun⸗
bung, welche ihr dichtes Abmähen verurfocht, nicht lei⸗
‚den oder eingehen, und daß es eine erforderliche An⸗
zahl ſolcher giebt, die noch im Spätſommer Samen
treiben ; den fie. ausfiveuen, während fie früher durch
ihre Blätter einen auſehnlichen Errrag an Heu liefer⸗
ten, weil dadurch der dichteſte Raſenbeſtand zu Wege
gebracht; ind. Die Lage und das Berbälmifi gegen
Asßöhen: und Berge ‚hat einen beträchtlichen Einfluß
. auf:pie-Srisagfählgkeit per Wieſen. Die beflen Wie⸗
- fen liegen gemöhnlid fo, daß ſie von benachbarten,
gegen Norden und Oſten :arfegenen Anhöhen oper
Bergen vor den rauhen Winden, melde aus: dieſen
Himmelsgegenden zu:fommen pflegen, geſchützt find ;
"manche fenlen ſich allmälig gegen Mittag, obſchon fie
im Ganzen flach und faſt eben find. ie bilnen faſt
einen Keſſel, in welchen die Somnenſtrablen mehr ein⸗
wirken kännen, ohre durch Windzüge in ihrer Wirk⸗
ſamkeit gefindert. zu werden. Das Gras folder
Wieſen kommt zeitig im Frühjahr zum. Traiben, #6
waͤchß mit. voller Kraft fort, ſo daß es weit zeitäger
geimähet werden kann. Uebrigens Tann trag der
- Bereinigung oller guten Anlangen und Umftänpr-bei
Mirfen doch den: Oragwuchs gering. fein, wenn es an
der erfotderlichen Pflege derfelben ‚fehlt. - Man’hat
hanpiſächlich in veneren Zeiten angefangen, die. Wie-
‚Sen zu hegen und wohl auch einzuzäunen, und Daher
68 Wieſe.
bald gefanden, welcher Untefhien zwiſchen beſahre⸗
nen, häufig betretenen und behüteten, und zwiſchen
ungeſchonten Wieſen ſtattſindet. Man darf ſich durch
die erſten Jahre bei Hegung der Wieſen wegen des
häufig geringen Erfolges aicht irren laffen, wenn
man auf den benachbarten Wirſen vennoch das Bras
diel beſſer fleht, denn es bedarf einiger Zeit, bevor
die befferen Gräſer Die Oberhaup erhalten un ſich
gehörig ausbreiten. Wer aber mehrere Jahre ab-
martei und dann den Heuertrag gegen früher ver-
gleicht, der wird, in fo fern alle Eigenfchaften einer
- guten WBiefe vorhanden find, nicht felten Über Den ver⸗
medrten Ertrag in Berwunderung gefegt werden.
Ein fehr weſentlicher Umſtand bei einer guten: Wieſe
ft der, daß man mit Bicherheit auf wie Futtergrwin⸗
nung reinen Bann. Hierher gehört die Sicherheit
vor jeder wilden, viel Schlamm abfegenden oder viel
- Gteingeröll mit ſich führenden Fluih im Sommer,
und vor die Raſennarbe beſchädigenden Gisgängen.
Zwar werden aud die vorzügtihfen, in jeder Bezie⸗
Yang abs ſolche anerkannten Wieſen vor nem Zufam⸗
: menfluß des Waflers bei ſtarken Gewitterregen und
Wolkenbrüchen nicht iger geftellt fein, doch ud dies
nur feltene und unabweisliche Natwrerfcheinungen,
die dei guten Wiefen einen wenigen nachtheiligen
Ginkuß Haben werden, ale bei ſchlechten. Wenn füch
.,/,
nun allerdings wohl wur feiten Wieſen finden werben,
weiche den bier aufgeflefiten Erforderniffen einer gu⸗
ten Wieſe von Natur ganz entſprechen, wird es noͤchig
"fein, zu erwägen, in wie fern durch Kultur und Auf⸗
merkſamkeit ohne daß ver Koſtenaufwand übertrieben
wien, nachgeholfen werden kann. Wenn einem Wie⸗
ſengrunde Seine gleichförmige, entweder wagerecht
ebene, oder ſchieſe Fläche gegeben werden kann, wenn
das Erdreich durchaus nicht zu verbeſſern IM, und der
zweckmaͤßigen Miſchung uncberſteigliche Srinterwifle
—
Eike: 2
entgogenſfſe hean, wunw: fünsnle Vev ffurung wir Oe⸗
rieſ veng gas — 2 — gethau werden Tın , wrilman
soeben Duelle wo Flußwufſer wahle'zu ‚Ielien va-
mag, wenn: endlich die Uebeuſchwemmuugen und Flu⸗
then, welche von. Bergen don i Schnarn auf; die Mern
fahrenn san aicht · abzu menden find; fo Wevorn ſich auch
Die. geringften · Katturtoſten nicht belohaen; und‘ wan
If emmeder eine Foldıe BBiefe hreur Schicfale Aber»
affen, oder ſie nur als, Belve benutzen müffen.
2) Bon. sen Umftinken, welche zur Bor⸗
itblehteeung Der Wieſe Rewe und: ihrer
Mbpälfe So wenig Wieſen man findet, webche
den Anſorderungen an gute entſptochen, irm jo hanfi
er. findet man folge, welchemenn mitilerer und ge⸗
xinger Bieihaflenpeit. uns oft fo find, wie fie nicht fein
bellien 1; Eimer der Hauptfehlen bei Wioſen iſt deren
-Duebenpeit. . Zu; den ausgetieften Scellen bleibt bei
jeden. Magen. Waſſer Beben, während die Kuügel da⸗
nehben an Trockenheit leiden. In jewen, die off einen
Sehe. guten: Moden euthalten, wüichſt nur ein .ungefun-
‚des @umıkı auf dieſen nuv ein fpärlihes, wenig Nah⸗
rnng gibendes; ale Anwendung eüret die Wieſen ver⸗
cheſſeraden Rultwiik- gohindert, nud anf: den trocnen
Dögeln niſten ſich Mihrie, Mauiwliufe Ameiſen und
‚anberk (hädfice Thiere ein. Das: Haum des Ora⸗
ſog iſt :auf folgen Wiefen nicht nur beſchwerlich, ſon⸗
here dac Oras Laun uch nicht orein abgebracht wer⸗
den⸗ Wexrden dergleichen Unebenheiten durch wilde
—— bervorgebracht, und lafſen ſich diefe nit
danenud abhalten, fo kaum durch Aufführung von
Dimmer, an wolchen fie fi'breiben, ort ide zu _
großem⸗ Keienenfwande ‚eine: ECennug mit geringer
NMachhũkße von: Menſchen bewerkfielligt worden, he
em (ich. ia TBerliefwnigeni:verch die Ablagerung de
im Waſſer enthaltenen: Veſtandtheile von Ibn 34
trutheils ausfüllen, Sinn keine wilden Fluthen ud
BD Wieſe.
Merhaupt beine Ueberſchawemumngenzu Fichten, fo
kommt es darauf an, ob die Koſten: der Auefüllung
der Berliefungen mit Dem zu erwartenden Ertrage in
‚einem gerechten Berhältniffe ſtehen. Ja vieles Be-
ziehung darf. man freilich: mit der Verechnung des rr-
forderlichen Koßenanfiwandes es. nicht zu ſtreug neh⸗
‚wen, Denn in kleinen, wie in großen Wirthſchaften
‚wahr mas immer Zeit übrig behalten, Zugeich und
Menſchenhände bier zu beichäftigen, während m fie
- fonft emtweder unbeſchäftigt gelaflen hätte, ober fie zu
„vielleicht weniger. nützlichen Arbeiten verwendet heben
- würde, Es find auf Diefe Weile nad) und nad der⸗
gleichen Wieſen ohne beträdtlihen Koſtenauſwand in
recht tragfähige umgewandelt werden, die früßer wur
‚einen Baum der Berüdfichtigung werihen Ertrag ga-
„ben. Rühren die Unebenheiten von Maulmurfs- wad
Ameiſenhaufen ber, fo find diefe um fo leichter weg⸗
zußringen, wenn fie feifch find, ſchwieriger aber, wenn
veraltet find, und man hat zu dieſem Behufe Bel.
. zenge erfinden, melde die Arbeit ungemein erichh-
tern. Bei einer fehr abhängigen Lage können durch
das Einreißen des Waflers bei ſtarken Regengüſſen
- md Thauweiter Unebenheiten entſtehen, weidhe noch
ven Nachtheil haben, daß das feineve Iodere Garrel
mit fortgeſchwemmt wird, wodurch nad den Uneben⸗
heiten auch Table Stehen in der Raſennarbe erfolgen. -
- Diet wird man in den meiften fällen durch gehörige
Ableitung des von oben zuſtrömenden Waflers:: weit
geringen Koſten Abhülfe leiſten können, weil das auf
einer abhängigen Wieſe ſich in nicht: ſtacken Strahlen
herabziehende Waſſer durch die Graswurzein mn Die
Grasnarbe: aufgehalten wird, ohne daß es ſolche Ab⸗
ſchwemmung verurſacht, als beim Felde. Vielr Wie⸗
fen ‚geben aber, auch wenn ihre Oberfläche eben ik,
nod ſich wmeiſt :gelunde und gute Gewächſe darauf be⸗
finden, doch nur wenig. und mageres Futter. Alle
ui. A
Sorgfalt. purch Anſaat beſſerer Oewaãchſe, altz Rice,
Platterbſen, Wichen u. ſ. w., iſt vergeblich, weil dieſe
Gewächſt ſich nicht haben umb- nicht gut fortkommen.
Mancherlei Umſtände könyen Schuld hieran fein.
MWenn der. Zugang von mogrigem, piſriolhaltigem
Waſſer geſtattet iſt, fo wiekt dieſes nachtheilig auf Die
Vegetation, und man muß es ſorgſältig abzuhalten
ſuchen. Oft führt aher auch das Waſſer kleine ma⸗
gere Sandtheilchen mit ſich, oder es if, ein zu kaltes
Quellwaſſer, welches die. Wiefen üherrieſelt. Es wer⸗
den da Feine befruchtenden. Theile zugebracht, die näh⸗
renden verweſten Pflanzeniheile werden fortgeführt,
(harte, fpröde und arme Stgffe angeführt, und die
Kälte des Waſſers erkältet das Erdreich und iſt der
Vegetation hinderlich. Wo ſich dieſer Uebelſtand
zeigt, kann man durch Die Anlage von Auſchwemmungs⸗
behältexn, fo wie durch Waſſerfänge pit aachhelfen. —
Bei einem ſpaͤrlichen GOraswuchſe auf den Wieſen
findet. ſich auch wohl bei nähexer Unterfuchung /daß
entweder: das Erdreich allzu mager und dürftig iſt,
‚ oder, doß unter der Rofendede Straintlüſte verborgen
find, welche ‚jede Feachtigkeit begiarig au ſich ſaugen,
jo, daß hei nr einigesmapen.tredeney; Witterung die
Wieſe toglsih Mangel. daran eidet, Auf ſolchen
Wieſen bleiben, die verſchiedenaxigſten Pflangennicht
nur klein und unvolllommen, ſondexn es hilden ſich
auch Blößen, die ſich mit Moos und kleinen wegig
nũtzenden Gewaͤchſen anfüllen. Es fehlt ſolchem Wie⸗
fengeunde an Hamusiheilen, die bloßen Theile des
Sand⸗, Thon⸗ oder Kiesbodens haben ſich feſt quf
eingnder geſetzt. Die obere Schicht, in welcher ſich
bie Wieſennflanzen erbalten, iſt mejßens ganz dünn
und, größtentheils aus dem Seflasbie- der Wurtzeln
die ſer Gewächſe und den veralteten Theilen besjelben
zuſamme⸗ngeſe t. Dergleichen „armen, Bonen iſt pft -
ein nicht alien Thav⸗, Lehm⸗, Sand⸗ und: Kieslager,
[74 Wiek.
welches Yetige-Megengffe anf die Wieſen geführt
haben, und welches. man, anfhätt es wegzurkumen,
- mit Seas Hat bewachſen Taffen. Oft iſt Aber auch der
Boden deshalb ſchlecht, weil bei einer übrigens ma-
gern Grundlage dir Srasnärbe niemals Zeit gehabt
dat, gut und fruchibar zu werden, indem unausgefetzte
Beriefelung den Humus ımd die verfaulten Pflanzen-
theile, die fi etwa anfeßen, abipülen, Hiergegen
find num mancherlei Abhälfemittel anwendbar. Die
fißerfie Art, den ſeichtgründigen oder falt- und naß⸗
gründigen Wieſen ein befferes Grdreich zu geben, iſt
eine vollſtändige Umarbeitung berfelben, wenn man
fie mit dem Bfluge umreißen, auf einige Jahre utba⸗
res Rand daraus machen, den obern, wenn auch nur
dünnen Rafen mit dem Übrigen Erdreiche vermengen,
- amd duch deffen Verweſung Düngfoff In den Bo-
den bringen kann. Aber es iſt dies nicht überall ans-
führbär, theils weil nicht alle Stellen das Umreißen
zulaffen, theils aber auch, weil Ueberſchwemmnungen
den geloderten Boden zu ſehr aufwühlen, ud das,
was den Boden: düngen follte, mit fortnehinen und
andermärt6 ablagern. Es wird demnach eit auderes
Verfahren, welches zugleich ala eine Werfängung' der
Wiefen zu betrachten ift, empfohlen. Es fann näm.
: fh eine Wiefe durch das Auftragen einer neuen,
wenn: auch nur binnen Eroſchicht auf efamal ein ver⸗
beffertes fruchtbares Erdreich erhalten. Die bisherige
Rafennarbe wird zwiſchen zwei Erdſchichten gebvacht
- und verweſet größtentbeils, die Meinen Schmarstzer⸗
pflanzen erfliden. - Dan kann’ bei diefer Selegenpeit,
um die Zerfegung dev alten und unbraugbaren Pflan⸗
zen zu befördern, aud) eine Düngung vun Katl, Oyps,
WMiſtjauche ꝛc. in’ Anwendung bringen. GEs kommt
hdierbei aber vie: aufzubringende Erde In Betracht.
Diefe „bleibt nicht' fange obenauf als ſichtbare Dede,
die befteren - Wiefengräfer Beben ſich bald Aber hre
icfe.. .&
Bell. ıghur, amd. bie Dede, welche von einer der un.
terſten entgegengeſetzten Krdart ik, Sand und Kies
gegen Thon, mud Thon gegen Sand oder Kies, tritt
nun, zu des vormals einzigen oder unterſten, die bis⸗
her den Nefen getragen hat. War nun die aufge-
tragene Erbe vom einer der untern satgegen gelegten
Bir, fo wird von ihnen. nie eine volflännige Vevein
gung, die für vie Wurzeln undurchdringlich wäre, Mr
fürchten: fein, Die beiden Schichten werden nie fo
feſt zufammentreten, daß nicht Kleewnrzeln und ähn⸗
liche eindringen Bönnten. Es ſei z. B. vie Grundlage
Sur Wieſen reiner Thon und Lehm, der daran haupt⸗
füchlich erfapat.wird, daß das Laud im Sommer far
aufſpringe und große Spalten entfleben; in diefem
Kalle wid nun Saud anfgefahren oder Erde, welche
aus verwitiertem Kalkmergel entſtanden iſt. Iſt hin⸗
gegen Der Boden magerer Sand, fo wird Thon oder
Ihonmergel anfgefahren. Wird viefes Sängere Zeit
fortgefegt, doch fo, Daß bisweilen wieder eine Schicht
der nriprüuglichen Erdart aufgetragen wird, fo ent-
ſteht von. ſelbſt jene zweckmäßege Miſchung, welche
‚andevmärts die Ueberſchwmemmungen uud deren Nie⸗
derſchlag hervorgebracht haben. Sollte das Ueber⸗
rieſoln mit einem kaltem Waſſer Urſache der Abma⸗
gerung fein, fo muß, wie bereits angeführt worden,
nicht nur ein Waflesfang amgelegt, fondern dag Ue⸗
bersiefein auch in Der kälteren und feuchteren Jahres»
zeit angemmeuibet, und der Boden mit. Thon ung Dier-
gelerde überbedt werben. Diefe Art der WBexbefler
sung der Wieſen erfordert nun aber nicht allein viel
Erde, Sondern auch ſolche, weiche von entge gengeſetz⸗
ter Beſchaffenheit des Wieſenbodens if, uad:es kommt
num, darauf an, ob dieſe auch vorhanden ift. Aller⸗
dings geben — X — — — welche men auf ben
MWieſen führt, Aaine von: Neterfelterm, ſeidſi hochge⸗
legene Felder, Buuben,. in welchen man das WBaſ⸗
6 Wieſe.
fer ſammelt, damit es die mitſShrenden Thaile ahla⸗
gert, einen ziemlichen Borraih von Erde, jedach if. fie
theils Dicht. yaflend, theils wohl. ande zu. mei anzuſa h⸗
ren, fo daß Die. Verbeſſerungskoſten außer Verhäliniß
. malt, Dem zu erwartenden Erirage ſtehen. Wenn die
Wieſes durch frühere Ueberfluthungen mii einer ſchlech⸗
teren Erdſchicht Überdedt worden ud, fo findet man
: nicht ſelten in nicht zu großer Tiefe auf den Warſen
. felbft die gewünfchte Erdſchicht, und in Diefem. falle
wird man die Berbefierung der Wieſen: am Jeichte-
fien und greignetfien vollbringen fünnen, wenn man
Die untere Erdſchicht heraufbringt. Uebrigens :umuıß
man bei diefer Art des Werbeflerung ber Wieſen,
‚wenn man frembe Erde auffährt, vermeiden, daß
Beine zu große Erhöhung erfolgt, wodurch Die Wieſe
trocken wird um» bei Dürve leidet. Wenn.die Wie⸗
: fen troß allex Feuchtigkeit zu trocken bleiben, indem
ſich diefe fehr bald verfenkt, fo muß. man bafür ſor⸗
gen, daß bir Wieſe eine fertwährende Dede von
Thonerde erhält. Des Then faugt die Feuchtigbeit
on fi, bie er gefättigt iR, Läßt fie aber wicht weher
tropibar fahren, obſchon ex fie bei Der Vegetation. der
Pflanzenwurzeln abgiebt. Auch kaun mon, wenn
Waſſer zugeleitet werden kann, zum Theil dadurch
eine Verbeſſerung vornehmen, menn man Das Waſſer
in vielen kleinen Rinnen zuführt, indem dadurch die
Wieſenrinde, da das Waſſer die müführenden Theile
abſetzt, höher wird, und dadurch: die Feuchtigken um
fo ficherer behält. Bin Umſtand, weicher auf den
: geößten Theil der Wiefen wirkt um oft die alleinige
Urſache eines fehr geringen Ertrages iſt, liegt in dem
Mangel an Waſſer in Jahreszeiten, wo die Gräſer
‘wegen ihren fest einſchlagenden Wurzeln: dev Feuch⸗
:tögleit am meiſten bepürlen. Solche Wieſen ſindmicht
bloß in heißen und troduen Sommern, wenn fie auch
ſonſt eine gute Page und. einen. guten. Boden enthal⸗
=
Wirſe. —A
ten, ſhlecht, fondern kommen auch Im Oanzen immer
mehr zurück fo daß fie endlich auch in’ gliuſtigen
Jahrgängen einen geringen Ertrag geben, Indem
endlich alle faftigen fräftigen Gewüchſe und Gräfer,
welche nicht tief wurzeln, auf folgen Wieſen ausge-
ben, und am ihrer Stelle ganz magere GEewächſe fih
einfinden, welche weniger Feuchtigkeit bedürfen, 5. B.
Mausbhrlein (Hieracium pilosella, auricula),
Aingentrof (Euphrasia oſſio und odontites), Wer
gerich (Plantago med, und maj.), Ruhrkraut ꝛc.
Selbſt von den Gräſern find nur diejenigen vorhän⸗
den, welche äußerfl' dünne, trodne Blätter, kurzen
Halten und vürftige Risyen haben. Ausgeſtreute
Samereien befferer Gewächſe kommen nicht fort. Un⸗
ter dieſen Umſtänven ſind haupiſächlich zwei Mittel
zur Verbeſſerung in Anwendung zu bringen, nämlich
der Anbau tief wurzelnder Gewächſe mittelfi ver Ur⸗
barmachung auf einige Jahre, und die Sorge für Be⸗
wäſſerungg. Was den Anbau von tiefwurzelnden
Kleearten beteifft, ſo tt oft der Umfland Dagegen, Daß
zwar ‚Derglefihen Wieſen im Sommer troden find,
aber im Frühlinge und Herbſt viel Zuflug von Feuch⸗
tigkeit daben, ſo daß zu dieſen Zeiten die Wurzeln
anfaulen und die Gewächſe eingeben. Am ſicherſten
werden dergleichen Wieſen verbeflert, wenn man Waſ⸗
fer herbeiſchafft, wie man nur kann. Es werden ſich
bier oft Schwietigkeiten finden ‚-die nicht zu beſeitigen
ſind, doch erſcheinen ſie oft größer, als ſie ſind, weil
man“ die Wäſſerung und Berieſelung und ihre Vor⸗
theile nicht kennt. Ein großes Hinderniß der Be⸗
wäflerung und Berieſelung find allerdings die Vor⸗
rechte, welche auf Bächen und Flüſſen laſten, in Deren
Folge oft fein Waſſer abgeſchlagen werden Darf, weil
es vie Berechtigten nicht Sulden oder auch wicht ut.
bebren konnen; doch kann In Diefer Beziehung Immer
no: viet durch zwedmäßige Einrichtungen und ſelbſt
Der, techn. Enc. Th. CCXXXIX. E
66 ie:
durib geringe Opfer geſcheher · DIE bietet aben. auch
Regenwaſſer, Quellwaſſer, das Abfangen Des Waſ⸗
ſers von Waſſergallen ꝛc. Gelegenheit zus Wäſſerung
‚dar Die Quellen können nicht falten mit geringen
Koſten anf die Wieſen geleitet werden, auflatt daß fie
nutzlos vorbeirinnen. Die Waflergallen merben- in
zegelmäßig sinuende Quellen. verwandelt. Sie ge⸗
‚ ben zwar nicht viel Wafler; allein fie dienen doch
„Dazu, dem Wiefenlande auf einige Zeit bin Feuchtig⸗
‚deit zu geben, wodurch die Wieſenpflanzen erſtarken,
bei nachfolgender Trodniß den Boden befchatten und
fruchtbar erhalten, und überhaupt der Trockniß um fo
beſſer widerſtehen. Haupsfächli iR aber auf. pas
‚ Regenwafler Nüdficht zu nehmen. Gs iſt zwar in den
« beißen Sommermonaten Der Regen irlten, aber er
erfolgt Dad immer von Zeit zu Zeit, und gwar- in
Folge von Gewittern gewöhnlich bedeutend ſtark.
Dieſes Regenwaſſer läuft nun gewöhnlich nad den
notürlichen Waſſerabzügen ſchnell ab, während es
„buch zwedmäßig angelegte Gräben und Rinnen der⸗
-geftalt auf die Wieſen vertheilt werden kaun, daß es
dort nur allmälig verdunſtet, und auf längare Zeit
den Hoden feucht erhält und die Vegetation arfriſcht.
Auch iſt es oft geftattet, Waſſerbehälter anzulagen , in
. weldhen das Regenwafler gefammelt und zu erfgsber-
licher Zeit auf die Wieſen geleiftet werben Tann.
Noch ift zu gedenken, Daß ſich in vielem Wiefengrän-
den in der Tiefe ruhendes Wafler- befindet, mweldirs,
. fobald man eina Grube gräbt, «mehr oder Meniger,
manchmal wabhl bis on den: Rand derfelben in die
Höhe ſteigt. Manchmal kaunn das Waſſer aus dieſen
‚ Oruben. von Zelt: zu Zeit weiter in Rimen geleiset
werden, wo es fi in der Qberfläche des Wieſenlan⸗
des verbreitet; iſt dies aber au wid der Hall, fo
kann 68 .mitte® einfacher Vorrichtungan auf Die Wie-
"fen geſchöpft wen verbreitet werben, ohne daß Dies. gu
Wieſe. 67
komnjpirtig wird. Do kann auch Hoch auf manqhe an⸗
dere Welfe Waſſer geſchafſt und zur Wäflerung der
Wieſen benutzt werden. "Wer denkend und aufmerk⸗
ſam if, wird Vieles finden, mas meiſtens überſehen
und ungemüpt gelaffen wird, Eines der größten edel
für Wieſen find Ueberſchwemmungen. Wieſen hit
allen Eigenſchaften, vie man unter die vorzlglichſten
zu zählen brrechtigt'iſt werden faft ganz unbrauchbar,
wen die Vebetſchwemmungen immer wiederkehren
und’ nur ausnahmsweiſe in ganz trocknen Jahren aus⸗
bleiben. Der Schlamm der Sommerflutben regt ſich
anf. der Oberfläche feſt, die Gräſer werden beſchlaämmt
und zu Viehfutter fuſt aubtuuchbar, fo daß ſie Öftere
nur ale Streu benutzt werden können, nicht. felten
wied auch das gehauene Brad gänzlich fortgefpält.
Die Fluthen, welcht vergleichen Verheerungen anrich⸗
tem, find verſchiedener Urt, Kommen fie dei ſtarken
Regengüſſen von benachbutten Bergen, over brechen
aus Schluchten und benach barien Thälern hervor, fo
können ſie durch zweckmäßige Ableitungs⸗ und: Auf⸗
fängegeäben nicht ſelten unſchäbſich gematcht werden,
und wur wenn die Wieſen muldenartiig find, fo daß
eine Ableitung vvs Waſſets durch Auffange> und Ab⸗
füßrunasgräben nicht zu bewirken iſt, vetmag man
das Uebel dicht zu beſeiligen. Doch iſt auch in Bie⸗
fer Falle die Hoffnung nicht aufzügeben, weil man
nicht felten, wenn man Gruben einſchlägt, wenn duch
in einer bedeutenden Tiefe; eine durchläſſige Erdſchicht
ſindet, welche das zuſtebnende Waſſer aufnimmt.
Durch mehrere ſolche Senkgruben kann die bisherige
nachtheilige Ueberſchwemmung faft ganz nuſchädlich
gemacht: werden. Geführkicher und ſchlimmer ſind
Diejenigen Ueberſchwommungen, welche durch das
Uebertreten dee Fluſſe bei Thau⸗ und Regenwaffer
entſtehen, zumal wenn fie ans nice fertien Gebirgen
kommen, wo ſech eine ſehr große Waffermaffe auf
E2
68 Wieſe.
einmal ergießt. Hier vermag der einzelne Landrerth
oft gar nichts zu thun, und nicht fekten find die Ver⸗
hältniſſe von der Art, daß auch vereinte große Kräfte
nichts amszurichten vermögen. Schutz vor den Flu⸗
then iſt in diefem Folle gar nicht zu bewirken, es
fommt nur darauf an, fie weniger nadıtheilig zu ma-
den, und dies erreicht man zum Theil durch erforder»
liche Ableitungsgräben, in welchen die Hauptmaſſe
des Waſſers abgeführt wird, ohne daß es der Nafen-
narbe großen Nachtheil zufügt; zum Theil, wenn Die
Fluthen nachtheilige Gegenflände, ale Sand, Steine,
Bebirgstrümmer mit fih führen, durch angemeſſene
Dämme, an melden ſich jene nachtheiligen Befkand-
theile ablagern, mithin die Wiefen nicht damit über-
fpütten. Dod find gegen die ungeheuren Kräfie,
welche die Natur bei folchen Belegenpeiten enfwickelt,
die menſchlichen, fo aroßartig fie auch verwendet wer-
den, oft nur ein Spielwerk. Dergleichen Flußen
baben nicht allein den Nachtheil, daß der Ertrag der
Wiefen vermindert und das Futter durd Ueber.
fhlämmung verſchlechtert wird, fondern auch, daß
jede Verbeflerung der Wiefen, welde unter anderen
Umfländen die beften Refultate gewähren wörde, ge-
hindert wird, indem fie gan, umfonft angewendet
würde. Abgeſehen von diefen Nachtheilen führen
aber auch Heberfluthungen, wenn fie zur Erntezeit er-
folgen, eine Menge Sämereien mit ſich, melde fi
ablagern und nachtheilige Pflanzen bilden.‘ Es find
dies meiſtens folgende: Hahnenkamm, Rhinentus
- erista'gali, Hahnenfußarten, Ranunsulus, Läufer
fraut, Pedieularis palustris, @rinuftautarten; Sca-
hiosao ıc. Der wenige Ertrag an Heu und Die ger
ringe Güte defielben haben oft ihren Grund in der
natürlichen Befchaffenheit und dem Wuchſe der vöor⸗
bandenen Miefenpflanzen. Außer den Mooſen, die
durchaus Fein taugliches Nahrungsmittel find, giebt
Wieſe. V
es eine Menge kleiner oder flach wachſender Pflan⸗
zen, welche kaum vie Senſe erreichen Tann, und Die
Ah um jo mehr befamen und wucern, je weniger
Berwundungen oder Gefahren fie ausgeſetzt find.
Wo die undblätterige Lyſimachie oder Weiderich,
Lysimaochia nummularia, der Sumpfbaldrian,
Valeriana dioica, Augentroſt, Euphrasia oflici-
nalis, Zahntroſt, Kupbrasia odonfites, ausdauernde
Maßlieb, Bollis perennis, Quendel, Thymus ser-
pyllum, die Wegericharten, Plantago, Löwenzahn,
Leontodon taraxacum,:das Mausohr⸗Habichts⸗
traut, Bieracium auricula, aud pilosella, Sıhlüf-
fefblume, Primula veris, Frauenmantel, Alche-
milla vulgaris, fliellofes Kratzkraut oder Diſtel,
Cniĩcus acaulis ıc. wachſen, da if wohl der Boden
mit grünen Blättern ganz bededt, aber kommt es zum
Heutmadhen, fo find die Schwaden ganz dünn. Meh⸗
rere Gewächſe find auch dem Vieh ganz zumider, und
das Futter, worunter fie ſich befinden, wird nicht gern
gefreflen. : Hierher gehören viele Schafgarben, Die
Seggegrasarten, Schachtelhalm ꝛc. Dan nennt das
Tatter,, in dem fie fih häufig befinden, faures Futter,
es iſt aber auch oft bitter, und es finder fi am mei»
fen auf fumpfigen, vernachläffigten Wiefen, ohne Ab-
zugsgräben, Bewäſſerung, wo überhaupt nichts zu
ihrer Berbeflerung gelhan wird. Bei den meiſten
Wiefen von mittelmäßigem Erirage befteht die eine
Hälfte ver Pflanzen aus folhen, die gegen das Ende
des Juni Hlühen und reifen, und daher ihren Blätter-
buſch, Stengel, Aehren, Rispen oder Dolden und
Gamenhäupter, Kapfeln oder Schoten liefern, dann
aber, wenn diefes bei der Heuernte weggenommen
worden, zurückbleiben, und im laufenden Jahte nicht
wieder treiben, ober zu ſchwach, als daß fie für die
Genfe tauglich wären; die andere Hälfte befteht aber
aus ſolchen Pflanzen, welche den Herbfifchnätt geben.
20 Due
- re Blätter liegen ylatt am Boden im Baühjehr,
und treiben ihre Stengel, Blättzer und Früchte im
Auguf. Hierher gehören die meiften Gewächſe aus
der Klaſſe Der Syngenesia und piele doldentragende.
Man kann von Dielen Oewächſen nur eine halbe Ernte
erhalten, und obſchon man fig bisher noch nicht reng
“‚gefdieden hat, fo ift es dach nöthig, fie von: allen
. zweifhürigen Wiefen zu entfernen. Mauche Biefen
. enthalten zu wenig perennirende Gräſer, da nun bie
.meiſten nur Sommergewädfe oder nur höchſtens
zweijährige Kräuter find, fo fann es nit: fehlen, daß
in manden Jahren, wer einmal eine ‚neue Beſa⸗
wung gehindert wurde, oder feine Entwidelung des
Samenkorns fatifand, viele leere Stellen, vorfommen
‚ und Der Hengrivag gering iſt. Trifft es ſich nun, daß
- gerade. auch viele jener Gewächſe guf gewiſſen MWie-
. fen vorkommen, welde fi nah der Hetzernte nicht
mieder fo weit reproduciren, daß fie auch das Grum⸗
met vermehren helfen, fo iſt überhaupt ein fahr gerin⸗
. ger Futterertvag unvermeidlich. Es giebt, auch außer
‚ben fi, immer wieder verjüngenden Oräſern, peren⸗
‚ nivende Gewächſe, welde fi gegen die Mitte ei
bis zur Blüthe erheben, und dann, menn der obere
heil gbgemäht worden ifl, wisder naug Stengel und
Blätter aus ihren Wurzeln treiben, welde einen Ber
ſtandtheil des Grummets ausmaden; fie find. aher
nicht häufig vorhanden. Man follte überhanpt bei
‚der Wiefenkultur fi nur mit den wenigen, ausge⸗
zeichnet guten und nützlichen Pflanzen begnügen, um
nur unter biefen eine Auswahl für niedrige und ſcuchte
und dann für hohe und tiodue Wiefen, treffen, um
“; jede dieſer Pflanzen an den beflimmien Standora zu
bringen. Dan wird Dadurch zwar Bir anderen, Flei-
neren Gewächſe nicht vertilgen, aber doch hetxächtlich
vexmindern, und fo den anſehnlichßen Citrag des
abeſten Heues gewinnen. Zu. den bmfonkepe giftigen
Diele, , 9
: langen auf: Mieſen, melde ſich au ſumpfgen Sael⸗
ken, aa Rändern and Bächen findon, ſind folgende zu
Ahlen: Giftigec Schlexling, Conium maouiatusa,
Piudrig, Ciouta virosa, breiiblãtteriger Most, Siym
kakifaolium, Froſchbiß, Alisama:plantago, rinige Ane-
monen, Anemona peulsatilla.ıc.., melde ſich jedoch
nicht fo häußg finden ;:fesnes mehrere Srahnenfußer-
den, der Kleine, Der große, der Sumpf⸗, Sift-, idgaufe,
- Adere Hahnenfuß, Ranunonlus Hanau! a lingua,
arekerahlis, aoris, brvensis; Sumpfläufelveut, Pe-
ditularıs, pedostris, glatter Hahuenlamm, Rbiseu-
. tue orista galli, fingerjöcntiges: Löwenmaul, Autir-
: ehiiuen leontium, vbornige Haubechel, Ononis api-
nosa, ansdaucrndes Bingellraut, Merturielis po-
rennis, Waflerfendel, Khellandrium aquaticuun,
wilder und. giftiger Salat, Lactwea: virosa und aca-
zusla, ıbierhüßer Nabtihatten,. Solanum .dulca-
mara, hahchter Büniejuß, Chenepodium kybri-
dumy:geiime ı nad: funtende Nießwurz, Hollakorus
uridis und foetidusy.Jeitlofe, Gobeblcum autum-
:nale; Saechapfel, Uatura strammenium,: wtiber
Sindechut, Pigitalis perpures, ſchmarzes Bilſon⸗
trant, Hyosoyamnıs niger, Sumpf» Schachtelhalm,
—— — Bowiſiſchwamm, Bodetus bo-
Zu ⸗ven weniger; nadpiheiligen gehören: Ge⸗
—— Rainfarren, Tanaodtum vultars, großes
Schollaut, ſimelidonium insjus ,.. Achermunze,
Menthe arvonsis, Waflerpfeffev- Andteric, Poiy-
gohum Iıydropiper, 8 — —— RAamex
‚aoetssellu,; Bäueulauff, Alium uesinum, Gon⸗
nenthau, ——* ‚bindbiäkteiiger, Drosera wb-
wmdifolis: und longifolia, rauchhaauiger Kevbel,
.Seandix’hiesuta, gemeinen Liebſtöckel, Biguntiomm
lovistiemm, Vevccchmeinnicht Myosotie. ‚SCOEDIBI-
‚dee, viekäprihen MWollgros Erssphoruns pölyaia-
chion , gelbe: Sıhweutkilie; Irin pueiudasorus, Bal-
73 Wieſe.
detan (der große und ber gemeine welcher legtere den
Pferden fehr gefährlig if), Valerinn, gelbes Lab-
-Stant, Galium verum, Kiebktast, Galium uperiae,
Spierkraut, Spiraea filipendula- und. ulmaria,
Wolfsmilchkrãuter, Euphorbiae, Sifenhütlein, Aco-
nitum Napellus, Odermennig, Agrimonis Eupa-
toria. Diefe und noch mandıe ande Gewächſe
. möffen auf jede mögliche Weite theils gänzlich ver⸗
ulgt, theils fo vermindert werden, Daß. fie, unter Der
- großen Menge gefunder Gewüchſe vertheilt, keine ver-
derbliche Wirkung bervorbringen können. Ginige
kommen auf den Wiefen aſelten und einzeln vor, fo
--daß man fie durch das Ausſtechen der Wurzeln bald
entfernen kann; andere aber find fo flark. verbreitet,
- und. zugleich fo ſchwer durd Die Verletzung oder Aus⸗
- grabung der Wurzeln zu vertilgen, wie z. B. Die
- ‚Zeitlofe, daß die vollfländige Befreiung einer Wieſe
-.davon eine gänzlihe Umgeſtaltung Derfelben: noth⸗
wendig macht, und zwar durch Urbarmachung. Da
-:eine folche Urbarmachung zugleich ein Mittel iR, gute
. und brauchbare Bräfer und Kräuter auf bie Wirferzu
bringen umd ihnen zu eigen zu machen, fo follte man
fie nicht verabfäumen, wo fi die augeführten wach-
- theitigen Gewächſe zeigen. Es giebt aber auch Räd-
fihten, wo eine folde Urbarmachung unterblriben
“muß, und hierher gehört vornehmlich jede ſtarke Ab⸗
fhwemmung und Ueberfluthung, durch melde der ge⸗
loderte Boden binweggefpält wine: Die meiſten
SHahnenfußarten:, die Dotterblume,:der Hahnenkamm
vermehren ſich ſtark durch Befamung; wenn man: ba-
- her. die Wieſen einige Jahre hindurch vor der Sa⸗
menreife dieſer Gewächſe abhaut, fo werben fie ſchon
beträchtlich vermindert, noch mehr trägt aber dazu Bei,
wenn man andere gute Bresfamen einſtreut,⸗ welche
KFortlommen finden, und dieſe durch Ucherſtreuung
‚uch etwas guter Erde bedeckt, wo dann pie beſſeren
Wieſe. 2%
Bilanzen vie ſchlechteren bald verdrängen, wenn fie
Dicht genug ſtehen. Zu denjenigen Gewächſen, melche
früh blühen, nur Heu, aber fein Grummet geben, zum
Theil ſchon Äiberreif find, gehören: Wieſen⸗Schaum⸗
fraut, Cardamine prätensis , das kleinſte und gelb-
. biüthige Vogel⸗Milchkraut, Ornithogalus mini-
mam und luteuim, beißender Hahnenfuß, Ranun-
cabıs femmnla, Feigwarzenzahn, Ranunenlus
ficaria, Waſſerkreſſe, Nasturtäum aquaticum, Tä-
ſchelkraut, Thlaspi bursa pastoris, Hundsveilchen,
Viola canina, friedender Günſel, Ajuga reptann,
Meiner: Baldrian, Valemasıa dioica, die meiſten Ca-
rex- oder: Seggegras⸗Arten mit ſcharfen, ſpitzigen
und. fehneidenten Blätitern, das Hungerbiämden,
Draba: vera, Ötiefmiütterden, Viola trieolor,
Doserbiume, Galtha‘ ‚palustria, Kümmel, Carum
carvi, Homikaut, Cerastium arvense, Kälberkropf,
Chwerophyihem tennilum, Qunpelrebe, Glecoma
- bederassa, Ghrenpreis, Veronica verua, Sauer⸗
Dee; Oxalis acetosella, Schlüflelblume, Primula
- worin, Frühliegsgänferic, Potentilla. veraa, vünd-
— Olodenblume Campanula rotundiſola,
gemeines Schöllkraut, Chelidonium - majus, guter
. "Heincit,,:Chenopedium bönus-Henricus, Wucher⸗
blume, Chrysanthemum leueanthemum, Hunds-
junge, Cynoglossum -officinale, gemeiner Weide⸗
rich, Lyıhrum salicaria, vielhaariges Wollgras,
Eriophorum polystachyon, deutſche Schwertlilie,
Iris germaniea, Benediktenfraut, Geum 'rikrale,
rother Dieneufaug, Lamium purpureum, Die Ans
beafrautacten ‚; Orchis bifolia, latifalia, maoulate,
coriophöra, Rapunzel, Phyteumaä spicata,. ge-
meine: Rrenzbiume, Polygala vulgaris, gemeiner
6 ‚Rhiriantus orista galli, Wieſenſal⸗
ivia pratensis, Gleis, Aethusa aynapiım,
Iibodenfenut, Gentanrea jaoca, Hornkraut —*
74 Wieſe.
stium visoosum, Enzian, Gentiana ceıteumduin,
Hartheu⸗ oder Johanniskraut, Hyperieam perfo-
".ratum, Schotenklee, Lotus siliquosus, Grundraut
oder Teufelsabbiß, Scahiosa sucoisa, niedrige Ocor-
zonere, Soorzonera humilis. Alle dieſe Gewächſe
und noch mehrere andere, welche hierher zu rechnen
find, haben eine ſchwache Lebenskraft, umn find er⸗
foöpft, wenn fie abgehauen werden, Gureichen fie
au zur Zeit des Maͤhens des Heues nicht Die Melfe,
fo treiben fie zum zweiten Male doch nur tpäukich,
. und geben mur bei außerordentlich günſtiger Mitte⸗
ung einige Ausbeute beim Grummet. Fällt aiker
trodue Witterung glei nah ber Heuernte ein, fo
bleiben fie gänzlich zurüd. Zu denjenigen Gewäch⸗
ſen ſowelche bei dem Heumähen noch nicht genug aus⸗
gebildet find, mithin alfo bei dioſem wenig ober gar
feine Ausbeute geben, vielmehr erſt zur Jeit der
Grummeternte ih zum Schnitt ausgebilart- haben,
- gehören hauptſächlich folgende: Wiejeubetenie, Beo-
tonica ofhicinalis, Zweizahn, Bidens osmnua uhd
. tripartita, Hafenößtlein, Bupleurum rotundißo- -
.Aum, milde Cichorie Cichorium istybus, Weich⸗
berfte, Glinopodium veedgare, Peltiche, Coromilla
varia, aufgeblafener Taubenkropf, Cucubeius be-
hen, Frauonfſchub Cypripediem valeeolus, greßBBi-
thiges Beivenröslen, Kpilchium hirsutum, Flöh⸗
ant, Erigoron acre, Hecbftlöwenzahn, Leonto-
don autumnale, Zimpel, Serapias lougifulia und
lutißolie, Kiellofes Krãtzkraut, Enious aeaulis, Nain⸗
' farcen, Tanaootum vulgare, Sumpfparmaflie, Far-
naseia palestris, Hirſchwurz, AIhamanta oeeva-
ria, Bärenklau, Heracleum sphondylidm: Zu
denjenigen, melde ſich ſewohl eimmal: an Juni, als
au), wenn flo zu Dinfer Zeit abgeſchnitten werden, im
"Seguft: und September wieder aubobilden, gehören:
ABiefephattechfe, Lathyrue pratensis, Miche nccch·
Birke 78
ſchyebel, ‚Geranjum pratenne, Wäparfetee, Hedy-
sarum. onebryehis, Schwarzwurz, Symplaytum
‚sheinabe, Schaf: und Sumpfgarbe, Achillee mil-
kelolium. un» piarmica, Klee mit feinen auf Wie-
- ew:worblanpen verſchie deren Wrten, Teifalinm.pra-
tanse, nepens, Itapslomum, rubens, GSqnedentlee
Mæodiooga native faloata, gemiſeatige Wänfepifkel,
Sonehus oleraceas, Wogelwide, Vicia: orasa,
Gteinwide oder ſüßholziger Tragenih
ah ee Steinbibernelle., Pimpimella saxi-
Becherbume, Potsrium: sanguiserba, ge-
meiner : Wiefeninopf; Sanguiserka officinetis, Wie-
ſen⸗ und Opnlohafer, Avena elstior-undi faveneanis,
Wieſenſchmingel, Festuna edatior, Schasichwingel,
‚Kentusa ovinn, Schwabengras, Eastuea'fluitans,
basirr Schwingel, Festuca. duniuneula, jähriges
—— — Pos anmua, Waſſerticpeugros
Poa aquafioa,.glaites Mieſruriopeugeas, Pos ꝓra-
tonsis, rauhes Wieſenriepengras, Poa triviaße,
Stensgras, Daaty lis glamersta, Rumamgras, Cy-
nqaurus ariatatus, Wicientickhlrm, —E8E pra-
teanıe, Ziuergras, Brize. mein, wrißſe Toespe,
‚Bromua mollis, Wieſentrespe, Bromms pretensis,
malen: Vaygras Lolium prrenne; Waſſex⸗
ſamiele, Aria auatioa, wolliges Pfert⸗ gras Hol-
cus: Ianatun, gebogener Fuchsſchwanz, Alopecurus
geniculatus, Wieſenfuchoſbwang⸗ Alopusutusipra-
tensia, Dix{tgunt;;, Mikiumg efflmum,, gelbed Ruch⸗
u. Antkaresium odoratumi.) Ound oſteausgros,
Agroatis casimn. :,:€6 gehören ihierieri noch "viele
@räter, ‚melde, ae. fer une rärın: Geboffen otar. dem
Zueiben in ıSpabın.. um» ehre- abgeſchnitten wordes,
Immer wieder neue Wurzeln und neue Triée weiben,
walde einen Rlatiethuſch üben fich. erzengen — *
mahk, mann Pe nach Ten: Schoſſen abgefchnittenwer·
Day. aufeihren:vieien, ſogleich meue. Marzein: hervoc·
16 Birke.
ſchiebenden Geitentrieben Bläner hervorbringen; aber
fie Jommen weniger in Betracht und find von gerin⸗
— gerem Werthe, als die vorgenannten. uf feuchten
Wiefen und auf ſolchen, melde genugfam gewäflert
werden: können, find Gräſer, auf troduen Wieſen
Futterkraͤuter, welche tiefe Wurzeln ſchlagen, angemef-
fener. Auf troduen Wiefen bereitet mau vas Land,
infofern es fich Dazu eignet, vor, um Kleeatten, Die
- dem Bsden angemeffen find, Kräuter und Bräfer aus⸗
- zufäen, wenn man eine beflere Grasnarbe haben will.
Es eignen ſich hierzu folgende Gewächſe: Becherblu⸗
menſamen, Steinbibernolle röthlich weißer Klee, Tri-
ſfolium ruhens; gelber Hopfenklee, Trifolium
rium; weißer Wieſeinlee, gebogener Klee, T
kaum ſlexudsum; gemeiner Steinkiee, Trifolium
:melilotus offiomalis ; Wiefenplattechfe, Vogelwicke,
Gteinwide, Wieſenhafer, Wieſenviehgras, Wiefen-
ſchwingel, wolliges. Roßgras, auch Eſparſette und
Schnechenklee. Der letztere wird dort feinen Pag
finden, wo der Boren tief und von Steinen frei if,
und wo Der Boden in der Tiefe Mergelerde uchält,
wird auch die Ausſaat von Luzerne angemeflen fein.
. Da Übrigens :der rothe Klee ausgeht, wenn er nicht
zur Samenreife gelangt, was aber in Sintereinunder
-folgeuten Jahren zur Zeit der Hegernte nicht der Fall
fein wird, fo muß man anf Erneuerung Befleiben
durch Samen Bedacht nehmen. Bei Wielen, melde
von Zeit zu Zeitiurbar gemadt werden, und ‚eine mu⸗
‚ebene: oder fehr abhängige Lage haben, muß man bei
diefer Selegenheit befonders auf deren Ghenlegung
‚und. Terraſſtcrung Bedacht nehmen. Wieſen von ho⸗
her Lage mit magerem Sandboden, unter welchem je-
doch meiſtens ein. thoniger Untergrund vorhanden iR,
daſlten, nachdem fie vor Lieberfluthungen uud Stehen⸗
bleiben: des Waffers geſchůtzt find, urbar gemacht wes⸗
von; um ke regelmäßig mit Futterkraäͤutern anzubauene.
Wieſer FT
Sie entfliehen. means vurd: Sollhe Befeuchtungen,
die nur kurze Zeit dauern, oder andı zur einem Theil
- der Fläche zu Thril werden. Werden foldhe Wirken,
wenn fie abhängig fin», terräffirt, und abwechſelnd
‚mit behadten Früchten und Halmfrüchten und ſodann
mit roihem und xöthlih weißem Klee us» ‚einigen
dazu paſſenden Bräfern und Kräutern bebaut, fo lie⸗
fern fie einen weit reichlichern Cottag ou: Tnäftigerem
Futter, als wenn fie mit Gräſern, die man dazu in
Vorſchlag gebracht hat, 3. B..ait Dem Inofligen Rifpen-
‚gras, dem. buarförmigen Straußgras, dem Schaf⸗
ſchwingel, dem jährigen Rüipengrafe, dem Golphafer,
- dern Ruchgras und anderen bebaut werden. Solthe
@räfer find mager, ibr Hafen verbrennt an Sommer
auf trodenen Stellen, und fie mochen den: Wolfs«
milcharten, den Ruhrkrautarten, dem Blistmwrzelfvant,
Tormentilla, Jaſione, Jasiome,montana, Den: Oin-
ſter⸗ und Pfriemenarten, Genista und Spartinm, on
trodenen Stellen Platz, fo wie ſie auf feuchten, den
Binfenasten, Dornen und wohl-:and den Wachbol⸗
derbüfchen weichen. In eisen Boden, dex mehr naß,
als feucht, kalt, roh und mager tl, paffen vorzüglich
zur Anſaat Schwadengras, Wieſenlicſchgras; Wieſen⸗
viebgras, rohrartiges Glanzgrac; Kangrienglanzgras
(Phalaris cannriensis), graues Pexlgras, Futter⸗
Trespe, Waſſerriſpengras, ‚gelben Hopfentlee, gold⸗
‚gelber Hahnenfuß ( Banunzulun auiaomus), haar-
finangblätteriger und aus geſperrter Habmenfuh (Ra-
munculus 'aquaticus und divarientum. oder. Dam6b-
denifolius). Auf feixchten niedrigen Waeſen, die
einen gimen fruchtbaren Boden haben und nicht an
Naſſe leiden, find zu erupfehlen: Wieſenhafer, roiber
. und: röthlichweißer Rize, Wietenplasterhie, Bogelnaide,
Zaunwide, Wieſenſchmingel, Wieſenfuchnſchwanz,
Wie ſenviehguas. Wieſen, welche? vollklommen dicht
beſßſanden find, laſſen keis Moos, aufwarkfen;‘ dieſes
78 Wieſe.
nimmt aber bald Dies kahlen: Otellen ein, TAGE Dann
aur wenige Dflangen: uuffonmen und Heftattet dieſen
hr einen ſpärlichen Wars. Je mehr die Grasnaebe
nach ver Berhältniffen dent Vergeben unterworfen
AR, ar fo mehr hat man Gegen das Moos zu kämpfen.
AKann man fhärfe Düngungsmittel, ale ait, Mer⸗
: del, Ahern. f. w. anwenden, fo iſt die Vertilgüng
des Mobſes leicht fo wie diefes ah zum Nutzen der
WMWieſen dudurch geſchehen ann, wenn man fiber die»
ſelbe gute Erde fahrewfannı, unter welcher das Mibos
erſtickt, ſich in Dünger verwandelt, dabei aber auch
zugleich eine Saat nügliher Oräfer ein gutes Forte
fommen findet. Beim Mangel dieſer @elegenhetten
: zur Vertilgung des’ Moofes muß man daſſelbe durch
beggen umd Abfragen vertilgen. Einer der nach⸗
theiligſten Umſtände für die Wien tft das Behmen
- verfelben. Wenn zwav Einige hierunter nur das ſpä⸗
teve Behuten im Frühjahre und Das zu zeitige im
Herbſte verliehen wollen, und dee Meinung find, daß
wenn mon: im Frühjahre mit dem Behuten zeitig ge⸗
»nug aufhöre, und es im Herbſte nicht zu zeitig an⸗
fange; ver Viehauftrieb nicht ſchade, vielmeht nuͤtzſich
ſei, fo ſtud doch Andere durchaus ver Meinung, daß
jedes Behuten, es möge zu einer Zelt erfolgen, wenn
es nur ſei, durchaus auf Den Grecag der Wilſen, To
wie auf Die Qualität des Ertrages nachtheilig wirke.
Sind: die Wieſen an und für fi) gut und werden fie
u guter Kalur echoften., fo iſt es wohl unter allen
- Ufern angemeſſener, fie nicht zu behmen. Vie
großeren, edlrren Wiefengewächfe find aud vie yiet-
Uchfen gegen unzeltige und heftige Verwundung, und
-Itiven auf manmicfaltige Weiſe beim Behuten, es
mag viefes vorgenommen werden, wenn es and fei.
Ges: bbeibt dehher Die Obſervanz des Behutens ver Wie⸗
"Ian lets ein großer Nachtheil, welcher auch ven beſ⸗
" frve Rulame um fo mehr hindert, je fpäter im Fruh⸗
au 78
iahr und ja-Ihnger im Herbſt a6 augrübt wind ; Denn
nicht nur, Daß der Cetrag ſich bedeutend vermisdert,
wird auch die Qualuat des Graſes geringer. Wo
die Ablsſung des Hutrechts geſetzlich beſtimmt iſt,
follge man. hei den Wieſen am allerrheften Darauf be⸗
dacht ſein, dieſes zu beſeitigen, weil der daraus her⸗
vorgebende Vorzheil zu: überwiegend gegen Die Nach⸗
heile iſt. Wege, Fußfleige oder das Uebertreiben
von Vieh, ohne daß dieſes gehutet wird, im Winter,
oder, überhaupt, wenn Die Wiefen kahl find, iſt denfel⸗
bon böchſt nachtheilig, weil dadurch der Boden fefl: und
die Cis wurzelung, fo wie Verbreitung der Wurzeln
der beſſeren Gräſer gehindert wird. Wo dieſe Uebel⸗
ſtände nicht ahzuwenden find, bleibt es immer beſſer,
zu Weges, Fußſteigen und. Viehtreiben einen beſtimm⸗
tea Starich der Bieſen zu beſimmen, dieſen zum Opfer
zu bringen, und die erſteren in gutem Zuſtaude zu er⸗
halten, als. dafür gar nichts zu thun, weil man dabei
noch immer gewinnen wird. Stehenbleibendes Waſ⸗
ſer it ven Wieſen, wie bereits angeführt worden,
höchſt nachtheilig, und es find die Verhältniſſe oft von
der · Art, daß es nur mit den größten Schwireigfeiten
megzuſchaffen iß. So fange dies nun nicht geſchieht,
backen dergleichen Wieſen nur einen geringen Werth,
weil: ver Ertrag nur von trodenen Jahrgängen ab-
bäsgig iſt, aber au in Dielen, da gute Gräſer wicht
Zelt haben, fi einheiniſch zu machen, Die Qualität
des Heues gering id. Hier kommt es nun vornchm-
lich auf eine nähere Interfuchung des Wiefengenndes
as, ab. dieſer non ſolcher Beſchaffenhait iſt, daß bei
Vermendung bedeutender Koſten, um fie gehörig traf.
Eon zu lagen, auch ein augemeſſener Ertrag zu erwar⸗
ten ſei. In der maiſten Fällen enthalten dergleichen
Wirken ein-ousnehmend fruchthares Crdreich, welches,
ſebald nur das hindernde Waſſer weggeſchefft wird,
you Desnorbriogung Der vorzüglichſten Wieſaupflau⸗
‚80 Wiefe.
zen ia möglichtt größter Menge geeinet HR: fo daß
ſich Felbft Der bepeutendere Koflenaufwand Yinlänglich
bezahlt. Die meifte Schwierigkeit bi Entwäflerung
und einer dem Anbane guter Wieſengewächſe ange⸗
meffenen Trodenlegung veranlaflen Teipe, Die zu
Wieſen benutzt werden, und Morväfte, welche als Wie-
fen zwar bemugt wurden, aber nur einen geringen Er⸗
trag von f&ledter -Dwalitit geben. Da fehr viele
Stellen, die bisher an Verſumpfung und Mangel an
Abzug des Waſſers gelitten haben, überreich an ven
fruchtbarften Stoffen find, die ih nur nicht entwickeln
können, weil das Darüber ſtehende oder oft dahin zu⸗
rückkehrende Waſſer vie Erzeugung nützlicher Ge⸗
wächſe verhindert, ſo kommt es hier nicht allein auf
Entwäſſerung, ſondern auch auf eine gehörige Eht-
widelung für Die Vegetation’ ver Pflanzen und mög⸗
lichſte Benugung der aufgeſchwemmten guten Erd»
ſchichten an. Man wird in diefem Falle gendrklägt
fein, die mit nachtheiligen Gewächſen, welche die beſ⸗
feren nicht aufkommen laflen, beſtandene Oberfläßhe
der Wiefen ganz abzuſchälen und wegzuſchaffen, oder
zu brennen, wie auch zur Befeſtigung des zu ſumpfi⸗
gen und zu lofen Bodens Sand oder Thonerde atif-
zufahren. In beiden Fällen wird man immer Ra-
fiht darauf nehmen müſſen, daß eine vollftändige
Entwäflerung vorangegangen, und daß genugfamier
Eidboden in nit zu großer Entfernung‘ vorhenven
fei, um die zu lofe und fampfige Bodenkrume damit
zu verbeſſern. Sumpfwieſen fann man zwar ˖durch
Ziehung großer Gräben, denen man die erforderliche
Ziefegiebt, mauchmal troden legen, wenn nicht ’rin
-fleter Zutritt von Feuchtigkeit erfolgt, vermag auıh
wohl die Feuchtigkeit durch Bohrlöcher zu verfertken,
doch find bei großen und -tiefen Suͤmpfen dieſe Mit⸗
tel oft unzulänglih, und es müflen andere kofiſpieli⸗
gere in Anwendung gebracht werden. - Hier kommt
Bike: |
es num uf. shhe: gehame Unterfuchung. der Verhaͤſtaiſſe
an,.ob fih der Roßrunufwann auch bezahlt, und ob
nicht der dermalige Ertrag eines geringen Futters,
vielleicht auch nur von Streu, einen höheren Nutzer⸗
teag bringt, al& der, welcher bei Verwendung bepru-
tender Koſten Durch einen beſſeren Heuertrag zu er»
warten if, in Anſchlag gebracht werden kann. Leiche
tere Mittel Reben. zux Derbefferung der Bergfumpfe .
Miefen zu Oebote, menu Diele quch ſehr tiefiumgpfig
ſind. ier bewirken oft Bohrlöcer, daß das Wafler
über: Diefelben binausipeingt, ‚und fo nidt nur. der
Sumpf üb zufommeniegt und confißient wird, ſon⸗
dern daß das abfliegende Wafler auch zur Wäſſerung
tiefer liegender Wiefen beungt werden kann. Auch
(md dergleichen Sümpfe duch Anzucsen, felbfi Stol-
im, ohne zu großen Koſtenaufwand tzoden zu brin⸗
gen, und dos abfliefende Waller kann ebenfalls zur
Wäſſerung tiefer liegender. Wieſen mit Bostheil bes
ang: werden. ine Haupiſchwierigkeit bei ſolchen
Berbeflerungen liegt oft nur darin, Daß fie dev Ein⸗
zelne nicht unternehmen kann, und daß ſich Andere
dam nicht: nerfichen ‚wollen, wenn fie daduzch Vor⸗
shell gewinnen, einen verhältnißmäßigen Roftenbeitrag
zu geben, Nicht ſelten werden aud Die Wieſen durch
zu Rack Strömung von Bächen an den Ufern beſchä⸗
Bigt, Obſchon nun Buch Uferbaue in dieſer Hinficht
ſehr viel geiban werden fanu, fo kommt es Doc ſehr
ouf den Roßenhetrag.an, melden. ein folder Uferbau
verurfacht, oder auch auf Die Berüdfichtigung, in wie»
fern ein Flußbett mir Vortheil zn verlegen fein dürfte,
Mande Bäche und Flüſſe bilden fo bedeutende Krüm⸗
mungen, Daß durch ihee Verlegung die Hälite und
mehr an Wirfengrund ‚gewonnen . werden könute,
wenn gerade Durdfide grmacht würden. Hier if
nun alierdings auf: der einen Seite der Koſtenauf⸗
wand gegem den zu erwartenden Gewinn, auf Der.an-
Der. techn. Enc. Th. CCXXAIX. 5
82 Birk.
ven Seite aber ver Umftatid zu berinffiieigem, in wie⸗
fern geride Die Atümmungen das Cinteihen des Wie⸗
fenlandes verhindern, wolches durch ein um fo größe-
tes Befälle. beim Geradelegen dev Shömmhg beför-
dert werden könnte. Oft find die Bäthe mis Ihren
mannichfalligen Krümmungen bie Grenzen der Wie⸗
ſen, wo daͤun eine Vereinigung der gegenſeitigen Gu⸗
tereffenien erforderlich it, Wenn-fir verlegt werden fol-
fen, oft aber aud der Umſtand ſtattſindet, daß der
Nachbar auf feiier Selle Bäume uud Sträucher an
dem Ufer duldet, welde durch Her Beihanung bem
gegenüber liegensen Theile ver Wieſon wochtheilig
werden;
C. Werih ver Wieſen nah ven Wirth⸗
ſchaftsbverhältniſſen. Es bommt hier allesdia gs
zuvörderſt auf die Befchaffenheit Dar Wieſen felbft, ob
diefe zu Aderland zu machen finu, oder wiht, an.
Wiefen, melde nicht zu Ackerland gemmubt ‚werden
töhnen, fondern nat zum Graswuchs als Wieſen be-
mußt werden müſſen, kommen biecbei nicht in Betrarht,
Wwell ſich die wirthſchaftlichen Verhäliniſſe nad ihgem
Vorhandenſein richten muſſen. Es Satin. abſo in Be⸗
ziehbung auf ven Werth der Wirſen zu den Wirth⸗
fchaftoverhältniſſen aur won folchen Wieſen die Nede
fein, welche ſich zu Ackerland eignen. Bob der Gin⸗
fahrung des Klee⸗ und Funerbaues im Migemeisen,
- Bet der barauf begtündeten Sommerſtallfütterung und
Beſthaſſung eines großen Duantunis vor Wiinterfut-
ter bat allerbings das Ackerland eine nıößere-Unab-
- hängigfe von dem Vothandenfein deu Wieſen er-
ijangt, ja mah bat in vielen Verhältniſſen die Wieſen
ganz Enibehelih gefunden mid le unbar gemacht; Tod
- bat alles Dies, wenn anch antev manchen Werhälmil-
feri, doch im Ganzen guten Wieſen don Werthwicht
benoͤmtnen, und gutes Wieſenhen bleibe immier in: vie⸗
let Hinficht das beſte, welches durch andere Gewächſe
Mieſe. 63
me wussten: then vide. Daß bien ums quie
Wiefſen gemein: fein können, werfiehe ich von ſelöſt;
dem wenn ſolche wirbt: bas ſind, was fie fein ſollen,
mean der Ettrag an Heu in Pehnem Verbältniſſe zu
demſenigen Ertrage ſtoht welcher Durch die Urbarma⸗
chung in Verdindung mir dem künſtlichen Autterbau
erzielt werden kann, wie dies nicht felten auf trodenen
Dielen ver Kal wird fein können, fo haben fie auch
in Beztebinig auf die Wirthſchaftoverhältnifſo feinen
Werth, wenn dieſe nicht von eigemtbümlicdher Beſchaf⸗
fenheit find; hierher dürſte vornehmlich eine Wirth⸗
ſchaft mit einen ſebt zähen, thonigen Boden gehören,
In einem folchen Boden iſt die Erzeugung von Wur⸗
zelgewächſen, von Klee und ſonſtigem grünen Futter
auf dem Adder nicht nur ſchwierig, ſondern auch fehr
naficher, and ein.beflinimtes Verhältniß von Wieſen
um fo merläßlicher, als in einem ſolchen Boden, wo
wegen des Mangels von Abwechfelung in den anzu⸗
bauenden Früchten nicht einmal eine angemeffene
Ferchttotge eingeführt werden kann, es bauptiäclic)
auf. einta bedeutenden, außerhalb der Felder erzeug⸗
ven Friter⸗ und Düngerzufbuß anfommt, wenn das
Dich eine Nulängliche Oarantie für feine Ernährung
und 909 Ackerland für’ die Erhaltung feiner Frucht⸗
barkolt in Beziehung auf diejenigen Früchte, melde
angebaut werden fönnen, haben fol. Man findet in
Diefem Kalle dänfig, daß gegen die Aderfläde ein
Deitebeil Briefen nicht zu viel And, ja daß ſelbſt Fein
Mihverhältniß enıfiebt, wenn die Wiefen in einem
nod größeren Verhältniſſe vorhanden find. Ya einem
ſolchen Boden können oft nur Raps, Welzen, Bob-
nen mad Wintergerſte gebaut werden; diefe Früchte
geben aber, feib wenn eine -Bradhaltung znsif Sen
then urfolgt, durch Ahr Siroh keineswegs fo viel
Düngermaterial, daß daffelbe, In Dünger verwandelt,
vie vem Bodes entnommene Kraft zu erfepen im
32
84 Wieſe.
Stande wäre. Auch müfen dergleichen: Vodenacten,
wenn fie ihre Tragfähigkeit in einem zu den Dear⸗
beitungsfoften lohnenden Maaße behalten tollen, lets
ſtark geplingt werden. Bringt man nun .nod ewpdlid
die Bearbeitungskoſten in Anſchlag, welche ein ſolcher
Boden erheiſcht, und vergleicht damit die geriugen
Kulturkoſten, welche bei Wieſen nöthig ſind, fo wird
ſich in dieſem Falle der Werth der Wieſen um ſo bhö⸗
her herausſtellen, nicht zu gedenken, daß der Gras⸗
wuchs in ſolchem Boden immer noch ſicherer iR, als
der Anbau oben angeführter Feldfrüchte. Derſelbe
Fall ift es mit einem fehr ſandigen Boven, wie mit
einem ſehr zähen, thonigen, bindigen, daß er ohne
ein beträchtliches Berbältnig won Miefen nicht loh⸗
nend wird zum Aderbau verwendet werden können.
So lange ein folder Boden noch Klee mit einiger
Sicherheit hervorbringt, gehört er allerdings zu einem
folden, welder dur den Pflug am höchſten benntzt
werden fann, ſobald eine angemeſſene Fruchtfolge ein⸗
geführt wird. Es giebt aber auch dergleichen Boden⸗
arten, wo der Klee nicht fortkommt, wo auch audere
Suttergewächfe, außer einigen wenigen, 1.8. Sper⸗
gel, kein Gedeihen finden, wo überbanpt. des Feld⸗
fruchtbau nur auf eine geringe Anzahl von Früchten
beſchränkt it, welde, um nur dem’ Boden einigen Er⸗
trag abzugewinnen, ohne Rüdficht auf Die Regeln Des
Fruchtwechſels angebaut werden mäflen, Gin folder
Boden erzeugt wenig Düngermaterial,. er kann nur
durch eine anhalten» ſtarke Düngung in einen trag-
fähigeren Zuſtand verfegt werden, und dieſes wird
nur duch ein beſtimmtes Verhältniß ven Wisfen zu
ermöglichen fein. Bei einer angemeftenen Wirth⸗
fhaftsart kann allerdings ein folder Boden endlich in
einen Zufland verfegt werden, Daß er durch ſeinen
eigenen Ertrag, ohne Zuſchuß won Kutter von Wie-
fen, als Aderland beſtehen, ja fogar fi als ſolches
Birke. 85
: nerbeflern baun; doch kommt 26 hierbei Immer :nodh
anf befompere Umſtände an, ob die Wiefen nicht einen
Werth behaupten, der größer if, als wenn fie unter
den Plug genommen würden. Man:wird dies nicht
ſelten da finden, wo. die Sandhügel, zwifchen denen
ſich die Wicken hinziehen, viel Feuchtigkeit ausſchwitzen,
die Wieſengründe auch regelmäßig im Frubjahre -und
..et Waffen gefetzt werten, und bier wäre es offenbar
Nachtheil, die Wiefen in Aderland verwandeln zu
wollen, weil das Zuſchwitzen von Feuchtigkeit und
Aeberſchwemmen wohl ven Wiefen zuträglich if, kei⸗
nesweges uber. nem Aderlande; weil Vergleichen: Wie⸗
fen: oft einen fehr bedeutenden Brasertrag liefern, und
in allen ſolchen Gegenden der ‚durch die Wieſen ge⸗
wonnene Futterzuſchuß um fo höher zu veranſchlagen
. 4ER, weildie Produlte der Viehzucht, namentlich Die
. ter RAndviehzucht, um fo theurer find. Es giebt aber
auch flachgeundige Bodenarten, wo der Klee nicht gut
forilonmt, aber auch Das Gedeihen anderer Gewächſe,
die zu Autter Bienen, ‚nicht ficher if. In foldren Bo⸗
Deunzien, wean fie auch eine günſtige Mifchung für
viele anderse Bewädhfe haben, die ein gutes Gedeihßen
finden, können eben jo wenig bie Regeln eines ange»
meſſenen Fruchtwechſels in Anwendung gebracht wer⸗
Dem, als hier gerade der Graswuchs oft einen außer⸗
ordentlichen Ertrag gewährt: In allen ſolchen Bo»
denarien Gaben die Wiefen einen befonderen Werth,
und find faft. nie Bedingungen eines lohnenden Ader-
baut. Solche Bodenarten finden fib häufig in den
Borhügeln von Gebirgen, die nach Himatifhen Ber-
haltniſſen unter Die gänfligen zu vechnen: find, wo aber
Wirthfchaftseincichtungen, von welcher Art fie auch
geweſen fein mögen, feinen günftigen' Erfolg gehabt
haben, wenninicht Der Graswuchs in befondere Beach ⸗
tung gezogen wurde, weil in vemfelben nur. die flach
wurzeinden Bemähfe gebaut werben, welche an und
8 | Wick.
für fich den Boden mehr erihöpfen, fe. wie Demi ber-
haupt jeder flachgründige Boden leichter zu eriigfen
it. Dex Oraswuchs findet aber in dergleihen Bo⸗
den gewöhnlich ein fehr gutes Medeihen; er diefert
mehr Futter⸗ und Düngermaterial, als der küuwfliche
. Zutterbau, giebt einen fihern Ertrag umd iſt die Hampt⸗
. beviugung.der Erhaltung und Vermehrung Der Bo⸗
Tenlcaft. Je mebr ein folder Boden vom Austeock⸗
nen unterworfen und je leichter er iſt, um fo neßiger
iſt es, daß alle geeigneten Stellen deſſelben mit An-
- wendung aller geeigneten Rulturmiel als Wichen⸗
land benupt werden, weil Die Tragfähigkeit .rines fole
chen Bodens nur durch ein beſtimmtes Verhälmiß von
Wieſen erhalten werden fan, ..
2) Wechſel⸗Wie ſem find ſalche, welche abmech⸗
| ſeind ale Wieſenland benutzt und unter den Plug ge⸗
: wommen werden. Oute Wieſen werben air ‚unter
den Pflug genommen, weil man daduich hren Ertrag
nur auf einige Zeit zurüdiegen mürde, chae Auch
Deren anderweitige Befomung einen höheren xtrag
Ju gewinnen, bei gehöriger Anwendung Der zuforder-
dichen Kulturmittel aber die Wieſon zu einem bis zu
einem gewiſſen Grade ſteigendes Eurage mehna cht
werden können, ohne Des Umbruches zu bedürfen. Es
giebt aber Wieſen, wo auch bri der augeweſſerten
Kultur demoth mit der Zeit eine Anzahl nefwurzeln⸗
der, aber wenig ungbarer Demäcdte nie Dbrrbanp
brhalten, wo felbfi Die Mopſe atıf eise mad Den Mer-
häliniſſen nicht zu hindexade Weile um fid »gweiten,
-.. Wo ‚michi der Grarag in Dealisät ud Quantität des
*
Wrafes geringer wird, und in dieſem Kalte Sam Die
. Wirte nr durch den Umbruch nerheflest werden, wo⸗
dDurch die Mooſe van ſchlechten Bemäcfe vertilgeamd
‚auch Anſaat 'befiere anf eine beſtimmte Zeit iniader
Vervorgecufſen wenden. Quſchon werg
Iiehen Meeſen
Dusch) den Umbench auf längeve Zeit ſahe moe ſenniich
Sich: 87
wedbeteri werden Bönnee, ſo aſt doch: hierboi vornehn⸗
Gh in Bewacht zu ziehen, daß fie entweder eine nicht
zu abhängige Lage, oben eine falche haben, daß alles
zuſtrömonde Waſſer abgeleitet werden Tann, damit der
geloderte Beden nicht abgeiyült und aufgerffen wer-
den dann, wodurch das Wieſenland uneben würde.
Moor» EBiefen, auf uirlhen Das Breneem flatsfiuden
bhann, wiesen ebenfalls yon Zeit zu Zeit in Kultur
gensanmen, um Die fi exzeugende Aſche theils zum
Unbau: einigen Früchte, theils zus Hervorbringang
eisex vᷣrfſoren Rafonnarbe yebenupen, indem. dieſe fich
verfkbisdktert, fobalı die Üiielung Dee Alıhe qußbört.
Es tommi Werbei’voruehmilid auf Die Wahrachmeng
eures trodenen Salrgamges: an, Damit Bas. Brennen
vollftämsig: mit sem. mõglichſt aeiingften Koſtenauf⸗
‚sende erfolgt. Moch kann. rin Umſtand 26 räithlich
‚machen, die Weeſen non Bei .zu Zeit umzubrechen,
und wieder mis befferen Gräſern anjufüen; wenn näm⸗
: üb aurch Jahrgänge oder anderweitige Umſtände Die
Heueraee fo zeitig exfolgt, odexıdady es angemeſſen iſt,
ſie etfeigen zu laſſen, saß die befieren -Sragfanten
nicht eraroögon, ihvon Semen· zur Meife zu ibeingen
and außgafiteuen, teduuch fie andlich ganz ausgehen,
hierbei aber :audy: die perannivenden Pflanzen immer
gen werden, und Die beſſern, beſouders Die Kiee⸗
en., ganz ausgelen. Solche Wieſen können eine
Beh lang einen ſehr guten.umd veichlichen Surag.ge-
tem, werfebbe verſchlochtert ſich aber mit der Zeit, wird
geriug, und San nur durch einen Umhruch auf län⸗
gere Zeit wieder weubefleet und hergeflellt werden.
Das. Weltere.über uie Wechſelwieſen iſt in Nachſte⸗
hendem Elier bie kün ſtlichen Wieſen enthalten.
8) Glraſiliche Wiefen.: Es verſtehen hierun⸗
ter Menche ach: alle diejenigen Flächen, welche mit
‚Are, Bupeam , af. w. beſteilt werden; e6
ſiad dieo (aber richiger Futterfelder, iund fie ſind · von
88 Birke.
denjenigen Flächen wo mit Hälfe ver. Auul-Buas-
fand. geſchafft wird, weſentlich verſchiedan. Nur iedefe
letieron find eigenilich künftlihe Wieſen. Die Aut
terfräuter geben zwar im Allgemeinen uns: in wielen
Verhältniſſen einen richtigen Griag für den Mangel
des natärliden Grasſswuchſes, doch ſind nicht alle We»
. genden, oder Felder für den Anbau derfeiben geeignet,
. befonders für den Klee, ja die Felder veriagen end⸗
lih ven Betrag, wenn man durch fie den erfanberli-
ben Futterbedarf ergielen will, indem fie. zu oft wie⸗
derlehren müflen. Auch giebt es Bodenarten, bauen
ein zeitweiliges Niederlegen zu GOras ſonobl bebafs
ihrer Reinigung von Unkraut, als auch zu Mlufemım-
lung von Kraft nöthig iR, ſo wie es bei deren, vom
Urſprunge an mit Gras uberzogenen, trocuen, obne
Miſt kärglich lohnenden Bonmeuarten ungleich zärhli-
cher fein wird, fie dem Pfluge zu naterwerfen ud im
Exorderungsfalle periodiſch wieder zu Bros -miekersu-
" Segen. Unter allen diefen, fo wie noch mamben an⸗
. deren :Umfänden, wo künftliche Wieſen amgemeflen
* find, iſt es immer von Wichtigkeit, die Art ann Weiſe
* Tennen zu lernen, wie man bei per Antegung falcher
künſtlichen Wieſen zu verfahren. babe, Wenn vorde-
"hend angeführt worden iR, Daß. es Aäntgıien ‚lebt,
welche als Wieſen benugt werden, bei. deuen as auge⸗
meſſener wäre, fie von Zeit zu Zeit unter den Pflug
zu nehmen, ſo giebt es auch wieder unter Dem Yuge
ſtehende Ländereien, bei denen es weit angemeſſener
jein würde, fit dem Grasbaue zu unterwerfen : Zu
dieſen gehören befonders. ſolche Zalte, feuchte, wagere
Zbonbovenarten, die virl Dünger. und Arbeit: erfor-
- dern, melde letztere in otwas feuchten Jahren bedeu⸗
tende Gchwierigkeiten verurſacht. Obidon nun die
- Berfohrungsarıen, ein Land zu dem Empfange von
Gras aurzübereiten, nach Berihievenbeit. nes Bodens
und andere Umflände verſchieden ſind, ſo loſſtn fie
t
Wieſe. a
ſich Dos. auf falgeapı zwei Houpeiegeln zunßdiähren:
4) men darf mil dem Peprrlegen "dab: Landes zu
Gras nicht fo lange warien, bie daſſelbe gänzlich aus⸗
‚geflogen und von aller Kraft: erſchöpft in; 2) man
laſſe ſich meder Zeit, Arbeit, noch Drühe- verdsiehen,
ven Boden mglich gu reinigen un zu pulvern, es ſei
nern, daß er erh vor Kurzem mit Gras bedeckt gewe⸗
ſen wäre. Has mun die erſte Regel anbetrifft, fo
bleibt:e6 iameyn eine Hanpibeningung bei einer neuen
-Grasoniage, daß ſie ſich fo ſchnell als möglich. benarbe,
heile. der Acmellern Benupung wegen, theils damit
das Unfteaut wir Zeit gewinne, das eigentliche Bras
yı ũberwachſen, heile eadlich um Die zur Graserzeu⸗
gung fo nöthige Faunbtigkeit durch Die Bededung im
‚open zu erhalten, ZA nun aber ein Boden fehr er-
ſhchoͤpft, fo Können auch die beſſeren Orasarten fein
Forttommen finden ,-weit fig die zu ihrem Gedeihen
unumgänglidr exforderlidie Rraft nicht haben, fie kön⸗
em ſich nicht zur ordentlichen Grasnarbe bilden und
vun Boden beikatten nad feucht erhalten, fie werden
auch darch magere Unkräuter, die feinen Werth haben,
wwerssilt und verdrängt, und der Boden wird da,
- Sud vollends ſeiner legten Kräfte beraubt. Wollte
'man:auih einen ſolchen Boden zu der legten Getreide⸗
fracht / bevor er zum Sraswuds niedergelegt wird,
dungen, ſo wird dies nicht viel helfen, denn das Gras
verlangt. alte Bobenkraft, und wird die Düngung au
fort gemacht, fo wied in den meiften Fällen der Bo⸗
. Ren: zu Sofe, wodnrch das Beſtocken des Graſes ge-
hirdert wird und gleich im Anfange leere Stellen ent⸗
ſteher. Auders verhält es ſich Dagegen mit Dex Locker⸗
Yeit, welche durch die Bearbeitung hervotgeht; ein ſol⸗
der in ſEch ſelbſt zextheiſter Boden, der zugleich in al⸗
‚few, ſeinen Theilen mürde iſt, iſt die porzüglichſte Be⸗
vdengung des Keimens, Anfgehens, Des. Fortwachſens
WÄR laugſam echebeyden und beſoſfenden Pflan⸗
90 Wiefe.
jen, wie bie Eruͤſer And, er bleibt nicht locher ſondern
er fent fi mit den Sraswurzeln zugleich zu derjeni⸗
:- gen Conſiſtenz, wie fie zur Begänftigung des Gras.
wuchfes erforderlich if. Daß eine gehörige Reinigung
von Unkraut mit einer ſolchen Eoderung verbunden
fein muß, verfieht fi von ſelbſt, weil man fm entge⸗
gengelebten Kalle eine ſchwache Brasnarbe und ſlech⸗
tes Gras erhält, In England wird der Braufeme
unter Gerſte gefet, welche auf Rüben gefolgt if;
doch dienen auch eben fo gut gedfingte Rartefkin ale
Vorfrucht der Gerſte, in melde man Grasſämertien
bringen will. Wenn ver Boden für Die Rüben oder
: Kartoffeln zu thonig iſt, MM es nicht ſelten, daß man
zwei Jahre hinter einander rein brast, um Ihe auf's
Vollkommenſte zur Aufnahme der Brasfämmeedien zu-
ubereiten. Ber hierin begangene Fehker If um fo
bemerklicher und nachrheiliger, ale die Anlage riner
folden Wieſe auf viele Fahre erfolgt, ver Degangene
Fehler aber in Diefer Zeit nicht wieder gut gu machen
iſt. Will man nun auf das gnedmäßignie eine WBiefe
anlegen, fo muß in Beziehung auf nie vorhergehende
Fruchtfolge dahin getrachtet werden, Daß: die in die⸗
felbe aufgenommenen Yrübte den Boden vein orhal⸗
ten und nicht erſchöpfen. Hält man zur Gemmeßeung
des Graswuchſes eine Büngung für nörhig, fo IM viefe
ber letzten oder vorlegten Brut au geben, und in ſo⸗
fern die vorlette oder legte Frucht nicht eine behackte
- und eine den Boden locker⸗erhaltende war, fo iſt zur
Bereitung des Bodens eine drei⸗ und mebhrmalige
Bearbeitung nöthig, wobei Egge and Wale ao
uchtig angewendet werden müſſen. Wenn vie Aus-
faat Des Brasfanıens umer Sommergekreide Arfolgt,
fo muß die erſte Pflugart vor Winter geſchehen; wird
- aber der Boden- bis zur Gaatzelt der Sommerſrucht
und des Grasſamens nicht genug für keptene vorberei⸗
a, do muß eine fovigefente Sommetbrachbearbridung
Wieſe. | 91
‚evfbiges, un das Dras unter Wintergrrtdide zu:bein
gem. In Thonboden dingt man dan gorn zur Bitte:
sung, nur muß der Miſt dann beider irſten Beatbei⸗
Wung&farche unlerzubringen, Damit ex ſich genagam
zerſfetze amd:tächtig mis dem Boren gemengt.:werbe,
Bei ver: Bemmbeltung hat man Daxanf zu fehen, daß
das Land eine voſllommen ebene Fläche bilde, und
.nicht darech Boetſrchen unterbrochen worde. ‚Der aus⸗
.. -gefänte Mrasſame dadf nur flach unter gebracht werden;
manſtreut dien Daher mach ‚Ber: Setrrideſaat wur, und
wal zi van auch wohlan, ohneihn einzueggen. Waffer⸗
furchen müſſen in etforderlicher Anzahl angelegt wer⸗
den, Damit müht die gehoßerte Krume mit dem in ihrer
Oberflũche lie genden Somen zuſammen geſpuͤlt worde.
In Gegeuden, Do der Froſt auf den Boden flarkiein-
wäekt, wir: wie Frübjabrsſuat: der Herbftſaat worge⸗
zogen, min mag ſie zwiſchen Sommetung oder Win⸗
terang ·machen. pn legterem Falle wählt man zur
Minterung Woizon oder Spelz, um eggt den Gras⸗
ſamon autor; wobei man zugleich duch das GEggen im
Artihiahr eine wohlthätige Wirbung anf jene Früchte
Heswerbeingt: Man hat derſucht, ven Grasſamon Für
Nch allein auszufäen, aber dDavon keinon⸗Vodtheil ges
Habt: Wil man Durch idas NMeiſwerden riner: Köbner⸗
frucht ven Boden nicht etſchöpfen, ſo ſet man Hafer,
VBuchweizon woes auch wohl Minterroggen zum Grün⸗
abmähen, Was die Beſamung Ber Ländereion, die
zu Wirjfenbiſimmt Kup, mrlangt, ho Nind hie rbei · man⸗
chodle RMucſicheen au nehmmen. Iſt der Boxen mon
fefer Meſchaffenhoit und bisher noch wicht Mrastand
gewoſen, je dann ſer, mit bloßen Futterkräutern Vefüet,
Ad zwar von ſelbſt beraſen, woch vorgehen mehrere
Zahre, bevor ex wine vollſtändige Wieſebildet, and
es iſt daher die Dimusſaut von Eraſsſamen zu em⸗
pfehlen. Der. laſe nwo cfeuchte: Hoden ciſt un Nutur
use mdiman Laun Ram quch at Ausſaai
98 Wieſe.
son Oratſemen, wenn man nur: bie angempflenen
Kleearien einfäct, auf eine bold ſich bildende gehörige
Grasunarbe rechnen. Ja es iſt in dieſem alle, wenn
man nicht Heuſamen von einem gleichen Boden hat,
oft: nachtheilig, ſolchen auszuläen, weil mon dadurch
ſchlechtere Bräfer erlangt, ale ſich von ſelbſt bilden.
Iſt aber der Boden loſe und trocken, fo if eine ſtarke
Ausſaat von Heuſamen unumgänglich nötig. Wenn
das Land vor wenigen Jabren Brasland gewelen iſt,
ſo haben ſich eine Menge Sämereien und ſelbſt Kante
zelu erhalten, und es bedarf feiner Husiaat von Oras⸗
famen, die von Klee if binlänglich. Bine ſeht wide
- tige Sache if die Wahl Ber dem Boden und ſouſti⸗
gen Verhältnifien ensfpredeuden Brasasiin. Iſt
mon nun ober aud von der Zweckmäͤßigkeit gewifier
Gräſer übergengs, fo if es eine nicht geringe Schwie⸗
tigkeit, fi Die Samen in erforberliher Menge anzu«
ſchaffen, die no obendrein beträchtliche Roften verur⸗
ſacht, theils weil wir in Erzeugung angemeflener
Brasfämereien no fehr zurück find, theils meil: man
von den Samenhändlern mit ſchlechten, ger nicht
keimfähigen Samen verforgt wird, theile auch auttere
- Gamen erhält, als man haben will. Es bleibt da⸗
. ber in dieſer Beziehung wohl nichts weiter übrig, als
Heufamen zu wählen, uud zwar mit erforderlicher
Berüdfihtigung der gegenfeitigen Verhältniſſe. Wan
. fährt hierbei am beften, wenn man-eine, mit dem
- Sande, welches man befäen will, an GOute und fonfti-
: gen Eigenſchaften möglichſt gleichförmige, dabei aber
rein und in guter Kultur erhaltene natürliche Wieſe
- wählt, und fie theils früher, theils fpäter mähet, um
fowohl von den früheren als fpäteren Pflanzen Heu⸗
ſamen zu gewinnen. Dan empfiehlt für thonigen
Boden: Knraufgras, Wieſenfuchsſchwasz, Wieſen⸗
chwingel, Kammgras, Daftegras, weißen Klee, Wie⸗
zſenlieſchgras, Honiggras sc; Fur einen wit zu bin⸗
Mi. 93
bigen ,. üherhanpt guten Bades: meißen Fler, Roy-
gras (Lolium perenne), Wieſenſchwingel, Wigen⸗
fuchaſchwanz, rauhes Raygras (Poe 3 Lu⸗
aderne, Zrespe, Ochafgarbe, Kammgres, Timetheus⸗
gras, Glanzgras ac. Kür ſandigen Boden: weißen
Klee, Ropgrap, Honiggras, Schafgarbe, Pimpinelle,
ſomalen Wegerich (Plantago lanceolata). Für
Kalkbevan: weißen: md. gelben Klee, Pimpinele,
Schafgathe, Egpariette:: Für torfigen Boden: ‚weis
Ben:Riee, Ramımgras, Knaulgens, ſchmolen Wegerich,
Wieſenſchwingel, Fiorin ꝛc. Wir wollen. bier. nicht
. Wyeritäsen. in. Der Literatur vorgreifen, und haben
‚nur dieſe ‚Bewäcle. angeführt, obſchon für. die ver-
fibiepenen Bonemarten voch eine nicht. unbeträchtliche
Anzabl von pofienden und. empfehlenswerthen Ges
wädhlen vorbanden- ſind, welde einen anfehnlidhen
Ertrog und ein gutes Heu geben, und ſich zur. An-
ſaat uf zu Wieſen niederzulegenden Ländereien ſehr
gut ejgnen dürften. Bin zu bexückſichtigender Um⸗
Ban da⸗ß Verhältnißquantum der auszuſäenden
Graſſfamen. Dan hat hierüber. noch feine feſten Be⸗
fümmungen, obſchon manche Samenhändler ein Ge⸗
wilch von verſchledenen Orasſaͤmereien, die in einem
gerechten Berhältnifie zu einander ſtehen foflen „‚yer-
fanieuı.. 56 wurde daher auch ganz überflüffig: fein,
. die ‚hierüber nerbondenen Angaben bier anguführen,
um fo mebr, als man- immer. am beſten thut, hon gu⸗
ten Wiefen, mis gleichem Boden und fonfligen Ver⸗
häliniſſen, den Heuſamen zu wählen, uud follten ſich
daruniet einige pevennicende: ‚@ewädfe befinnden, yon
denen kein Kamen im Heuſamen zu erfangan.ift, fo
muß man, wenn man. bielelben. in der Raſennarbe
nicht, entbebren will, fie. durch Wurzelſchößlinge ;fart-
pflanzen. Hat mau die verſchiedenen Samere ſen zu⸗
ſaumengemiſcht, ſo muß man bie. Saat aus einem
flachen Defäße beſorgen, Dabei aber, die gemijchten
va | Wieſe.
Sacten oft unruhren, um ein gleichmßigro Aus⸗
ſtreuen zu bewerkſtelligen, indem fi Die ſchweveren
ſehr bald zu Boden ſeulrn. Div Pflege ünſtlich an⸗
gelegter Wieſen bedingt ren Nutzertrag, und iſt, be⸗
“fordere im Anſange, noch wichtiger, als die der na⸗
frlichen tele. Eine Hauptſuche hierbei ihre Be⸗
nutzung im erſten Jahre. Manche glauben, daß es
zwecfmäaßig ſei, idenn ſie in dem Jahre nach ber An⸗
fadt die Gräſet unbenutzt Neben und Samen tragen
laſfſen, indem fid der Satne annffiftte und zu einer
dichtetn Grasſsnarbe beitrage; allein es in nicht zu
Abeeſehen, daß der Samenanſatz die jungen Pflanzen
ſchwächt und zum Theil zerſfört. Andere mähen die
neue Wieſenankage ſorgfältig, am liebſton zweimal
ab; aber es kann dieſes Verfahren nur da gerechtfer⸗
tigt werden, wo man ber Wieſe eine Dungung zu
Theil werben läßt. Es wird daher als Das Auge⸗
meffſenſte empfohlen, die junge Wieſe in den erfien
Jahren abzuweiden. Es darf dieß jedoch höcſtens
nur drei Jahre lang geſchehen, und zwar in der Art,
daß das Abhuten im erſten Jahre gänzkich erfolat, im
weiten und dritten Jahre aber nur im Filübjahre,
um fie- fpäter abzumähen. Im erften Jahre otiefen
‚Vergleichen Wiefen nicht beräflert werden... Zu den
- Sünftliden Wiefen find auch noch die ſogenannten
Schwemm⸗ Wieſen zu rechnen, Die öfters im ndcd»
ichen Deuiſchland angelegt werden. Die Anlage einer
fol@en Wieſe beſteht hauptſächlich darin, daß mo⸗
raſtige Bezitke dadurch in brauchbare Wiefen verwan⸗
delt werben, daß man Etdreich von benachbatten Hü⸗
geln mit Hülfe des Megenwaflere oder zugeleiteten
Flußwaſſers fo lange auf Das moraſtige Land bringt,
Bis Diefed trotken und confifient genug ft, um init
Borıheil Gras zu erzeugen. Es wird dabei voruus⸗
gefetzt, daß man Bie Hügel oder Anböhen nicht denutzt
bat, oBer im der Zeit, wenn die Abſchwemmung er-
hr 6
felgen: folk, nicht bennten will, denn dir: Andiben
mäflen mund gemacht werden, damit Das. Codreich
jostgeigklt werben könne, und vun. van. niedrigen
Stellen kann, bis ‚eine hiweichende Menge Ardreich
angefeewritinse iR, Bein Fynties gewonnen werden. Es
iſt ecfovder lich sap ver Gügel bis im die Tiefe gutes
Erdreich habe wei ſonſt mageves Codteich beide Flä⸗
ihen überreden. würde, und ſtare Düngung oder lange
Jeit ˖nöthige vie, um einen ohnenden Measwuchs
zu— erhalen. Die Haaupefache, worauf es bier: ans
Tosöimt, iſt, daß Waſſer snus vorhanden fei uw.naß
"8 ein Dinstichenn ſtarckes Gefälle habe, um mimelf
Schleußen, Dämmen: und GOräben übsrull hingeleitet
merdengu Einen, fb. daß das Abſchwemmen der Etde
in enforderlider: Menge erfobgt; amıb die ſich abhaͤn⸗
gig bildende Wire gerwtiſſert worden kann, weil ſonſt
auf dem oberen Theile wegen Trockenheit nur ein ge⸗
ringer Moaserivag: zu erwardem iſt. Wo dieſe gähfli-
gen Umſtände licht vorhunden find, Da möchte es beſ⸗
ſer fein, den Hügel zu tetraſſteen dam urbar zu ma⸗
den, da⸗ ex fodann mehr an Geteeide oder auch an
- Suttenträuiegen liefern und abwerſen würde, als vine
ebhämgige Wieſe zu geben vermag, der moroſige Do⸗
bee .abeu auch auf andrroWeiſt in Wieſe verwandelt
werden ſann.
ih Der Biefenban . .&8 iR hieruaue alles va
zu verſirhen, was dazu beiträgt, die Wioßen in ihrem
Zuſtande zu erhalten oder au varbrilein., oder auch
überhanpt.die Anlage neuer Wacken, Miele glauben,
dab. Bis: Wieten: weiter Feiner. Aufnieckſameil bedür⸗
fer, dab man nar jübhelick das uf ihnen mabiehde
Oras zu: enthehmen.brade, und daß ca übetflüffig
fei, writer dass au.thuns ° du Ylebt allerdiugs Wie⸗
fen, weiche won einte ſo, günſniges Beſchuffenhrit find,
daß fie quib in Be Feate daß nichts für fie gethun
wird, imcmer einen guten Curag geben, Doch bat man
DR Weſe.
wch bei iſmen die Bemerkung gemäacht, daß dir Qua⸗
lität des Grafes nicht immer diefelbe. bleibt, indem
. wande gute Wiefengräfer oft ganz ausgehen und ich
aur. langfam und ſparſam wiederſinden. Die mei⸗
ſten Wiefen aber haben ſich aus dem Gruude, weil
gar nichts für ſie gethan worden if, mit der Zeit im⸗
mer. mehr verſchlechtert, fo daß viele aus dieſem
Grunde zum Umbruc gelangt find, während ſie bei
‚einer augemeſſenen Bebampiung. nicht nur gute Wie⸗
:. fen verblieben wären, fousdern auch als ſalche hätten
noch verbefiert werben können. Zwar iſt die Kultur
der Wieſen ein läugſt bekanuter Gegenſtand gewefrn,
wie wir denn häufig noch mancherlei verfallene An⸗
lagen finden, die auf eine verbeſſerte Kultur hindeu⸗
ten, doch hatten theure Getreidepreiſe, die Bermeb-
- zung des Futterbaues auf dem. Felde, ben. Wisfen Die
nötbige Aufmerkſamkeit entzogen, und erſt in aeuerer
Zeit ii man auf Diefelben wieder aufmerkſam gewor⸗
den. Obſchon der Wieſenbau allerdings ein. fahr
weites und wichtiges Feld Darbietet, auf. welchem nad)
ſehr viel zu thun übrig bleibt, können wir uns doch
nur bier auf einige SYauptmomente deſſelben einlaſ⸗
fen, um Den vorgefhriebenen Raum nicht zu über-
fipeeiten.. Manches biesüber if in der. erſten Abthei⸗
lung dieſer Abhandlung gefagt worden, auf: weiches
wir uns nur gu berufen Imauden. Faſſen wie nun
. va8 Banze des Wiefenbaues zufammen, fo kommt
haupifachlich Folgendes in Betracht.
1) Befeitigung der aus die Kultur der
Wieſen nachtheilig wirkenden Umſtände.
Diele find allerkinge. oft. von der Art, daß fie ſelbſt
durch gemeinfame große Kräfte nicht zu befeitigen
find, wie ,. B. Dämmung gegen bie: Ueberflathung
. bez Ströme, Trochenlegung großer Flächen veriumpf-
ter Wieſen 20. oft unaustährbar if; doch giebt es des
ven fehr viele und pänfige, vie leicht von wem Sinzel-
Wieſe. —A
rnen befeſtigt werden können. Einek der voruüglich⸗
lichſten' Uebelfiäinde der Wieſen' iſt Unebenheit detſel⸗
ben. Große Unebenheiten zu einer gleichen Fläche
zu geſtalten, iſt allerdings oft mit einem beträchtlichen
Koflenatifmande verbunden, doch matht Ti auch ein
ſolcher häufig bezahlt. Man räumt ſo woöhl inden
Niederungen, wie auf den Höhen den guten Böden
ab, füllk dann mit dem Boden der Höfen die Niede⸗
rungen aus und flreut Den guten Boden Aber Di ge»
ebnete Fläche. Zur Verrichtung dieſer Arbeit’ mit
weniger Zeit und Koſtenaufwand witd bas ſoge⸗
nannte’ Mulbtet mil Bortheil angewendei.“Friſche
Maulwurfshaufen werden ausgeſtreut, bei wien und
verwachfenen Ameifenhaufen bedient man ſich bel gro⸗
Ben Wiefenanlägen des. Wieſenhobels. Man ſindet
die Abbildung und Beſchreibung deſſelben in Thuer's
„Beſchreibung der nutzbarſten Ackergeraͤche Tach in
dem unten angeführten Werke von Schwerz. Hat
man feinen Wiefenhobet, ſo macht ma mit ‚dem
Spaten auf einem alten Maultwurfshanfen einen
Kreuzſtich, füftet dann bie vier Kreuzlappen!vorſich⸗
tig, ſchlägt fie zurlck ſticht den blos gewordenen! An⸗
tergrund mit einigen kleinen Sputenfliden aus, zer⸗
fireut ihn; bringt die Rafenlappen wieder guſammen
und tritt fie fe. Dan bedient fih aud ehter Ramme,
mit welcher man die Manlwurfshügel zuſammenfſtößt,
man: muß aber Ddieje- Arbeit: unmittelbar nach dem
Froſt vornehmen. Ameiſendaufen werden aufgehadt
und bamit die Bertiefungen ausgefüllt, oder ſie⸗wWer⸗
den auf Haufen zum Verfaulen aufgeſtellt. Die
durch diefe Operationen: entfiandenen kahlen Stellen
werben mit Henſamen beſäet. Steine, dämmende
Bäume und Befrüpp müſſen weggeſchafft werden,
fle hindern den Graswüchs, und das Gefküpp’dient
den den Wiefen fo nachtheiligen Mäufen;: welche die
Der, techn. Eur. Ih. COXXXIK
En DR
afWee@murgelg, ‚und zwar bar beſſeren Phanzen, Freſ⸗
fen. Gechlapfwinkel. Kleinere Steine werden
RR. lem, große, müflen verſenkt werben, ued das Me⸗
n. ſtrupp mich gm befien, wenn es um feine Wurzel⸗
n öde herum. gehörig aufgehadt worden ift, mit, Hin-
30 „sinigen, tsodnen Brenpmaterials an. Dri
„ Ind Sielle verbrannt. Die Aſche davon wird aus⸗
x. geflrent,.von fie den anderen Wieſentheilen als Dün-
gung gut zu Stasten kommt, wobei die Branpdfelle
... gg Babl, ahgeräumt werden fann, wenn nur einiger
gebraunter Bopen zurüdbleiht, ſodann aber mit Gyas⸗
„ famen befäst wird. Nachtheilige Berfhlämmung, der
c.. Wighen, kann, dureh Dämme verhütet werden, ebenfo
AU Dr den Waſſerſirahl bewerkſtelligte Auf:
1. pißen der Orasnatrbe. Der ‚Strahl des Waflers
rc den Damm gebrochen, uud ſchädliche Ab⸗
lagerungeg erfolgen hauptſächlich ver. demſel ben.
Nachtheilige Zuſrömungen von Waſſer, melde Fin⸗
1; veißen yaranlaflen-Tönnen, werden burg) erforderliche
: ‚Ruffangegsähen abgeleitet. Stockendes Waſſer und
Daraus. entſtehende Verſumpfung, wenn auch oft nur
n!duf einzelnen Stellen, find rin großes Uebel ner Wie-
...fene Hier Helfen nur Gräben und gehörige Waſſer⸗
„ Abzßge, Die Anlage verfelben ift ein fo wichtiger
Gegenſtand, daß er eine ausführlichere Behandlung
perlangt, bie nur durch Zeichnungen, gehörig anjdhau-
:. ‚Hd. gamacht werden kaun, ſo wie auch die Anlage pon
. ‚Dämmen, und mir mäflen in dieſer Beziehung, nuf
„bie aıdem: folgende Literamas verweilen. Im Frühe
s: jahre, mach Ablauf des Thauwetters, mäflen die Wie⸗
femvon allem aufgeſchwemmten Unrathe, beſonders
. nmonBaumblättern gereinigt werden, und wenn bie
nWieſen mach nicht. gauz eben find, ſo iſt im Frühjahr,
ſobal ie Abſrocuung⸗ gehörig erfolgt iſt, das Eg⸗
„ ‚gen:.chen. ſo wohlthätig zu dieſem Behuf, als zu Der
Bertilgyng der ſich bildenden Moofe und legten.
®
MWieſe.
iDei wieſer Grlegenheit Ken äude das Auoſtechen und
Meruil gen der ſchůdlichen Bemädfe erfolgem.
2y:Bewäffsrung der Wiefen. Sie tft: bei
Der Kultur deu Wiefen rine der wichtigſten Arbeiten,
-. wu» beflebt darin, diefelben in den Zeitxräumen, im
welchen weder die natũrliche Feuchtigkeit des Wins,
noch die: oft wiederbehrenden Regengüſſe zur kwäſtigen
Emahrung der Gewächſe hinveichen, auf eine künfle
lie Urt mit Wafler zu verſorgen, well‘pie unumter-
brochen vorbandene Feuchtigkeit eine unerläßliche Ber
Linguug des Gedeihens der Bräfer mit flachliegenden
Burzein iſt. Je mehr der Boden eint ſolche Be⸗
ſchaffenheit bat, dag ex auf der Oberfläche leicht ver⸗
trocknet, um fo nutzbarer if ‚die Wäfferung. Aber
- ade bei aufgeführter feiner Erde zur Verjüngung der
WMieſen, beirinwriidung von Neipmitteln, als Ache,
NRuß, Zalf, Mergel ıc. iR die Wäſſerung weſenlſlich,
wenn jene nicht bei eintreiender trockner Witterung,
‚die man nicht vorherfehen kann, mehr. ſchaden, als
nägen fol. Durch angemefiene Waſſeruug Fann
- eine nad ihrer ſouſtigen Veſchaffenheit gerisge‘ und
. wenig fruchtbare Wireſenfläche bald in den Hang. bef-
ſerer Wieſen erhoben werden. Es iſt hierbei: befon-
- Deus die Beſchaffenheit des Waſſers, womit gewäflert
werden folk, in Betracht zu ziehen. Duehwafler,
welches Kalt und Oypschrile enthält, und welches
- wei am Fuße der; Kalkgebirge eniquillt, iR ſehr be⸗
fruchtend,. Die Anzeigen, daß dergleichen Duediwafs
fer. oorhanden ift, geben, nächſt den chemifchen Unter-
fuhungen, die frifche grüne farbe der um vie Quelle
herumwachſennen Gräſer und. Kräuter, die Anweſen⸗
heit der Brunnenfreffe (Sisimbrium), Dotierblujme
(Caliha), Bachbungen (Veronica boocahunga) ıc.,
ſo wie auch die ſchwärzliche Farbe der Steine, Über
welche uns Waſſer läuft. Quellen, weithe ans: Sand»
gebirgen Aießen, haben da, wo fie zu Tuge kommen,
G2
E00 Mieſt.
: wendig befruchtende Theile, und dienen nur dazu bie
Zerfegung der im Wieſenboden enthaltenen Hatkius-
: "theile zu befhleunigen, wenn Wärme ver Luft hinzu⸗
. tet Quellwaſſer aus ſolchen Thonlagern, in wel⸗
in den fi ſtarke Adern mit vitrioliſcher rothbrauner
‚.. Gilffigteit befinden, weiche unausgefegt in jenes, foufl
n an ſith reine Waſſer träufeln, iſt nachtheilig, wenn es
nicht in Ringgräbchen Fortgeleitet wird, und nicht bon
- Zeit zu Zeit Regenwaſſer diefe Gräbchen reinigt; von
glei nachtheiliger Befchaffenheit iſt das Waſſer aus
Sümpfen und Brüchen, beſonders Rothbrüchen. Das
Waſſer aus: Bähen, Flüſſen und Strömen if} zwar
in der Regel auch Duellwaffer, jedoch durch die Ein-
“ wirkung der Luft und Sonne, durch Hinzutritt von
Regenwaſſer, düngenden Theilen. aus Stäbten und
. Dörfern und von Humustheilen, welche von deu
‚Geldern abgefpült worden, von weit flärker düngen⸗
. der Eigenfhaft, als das meiſte gemöhnlide Quell⸗
»waſſer. Doch giebt es an den Flüſſen manderlei
- Babrilanlagen, welche dem Waſſer nachtheilige Cigen⸗
ſchaften für die Pflanzenvegetation mittheilen. In
foldem Waſſer halten ſich gewöhnlich Feine Fiſche auf.
Teihwafler ift zur Bemwäflerung vorzüglich geeignet,
beſonders in dem Falle, wenn der Teich mit Fiſchen
. befegt ift, und zu diefem Behuf.gut taugt; Das We»
- fen der Bewäſſerung beſteht darin, dab das Waſſer
. in Gräben fertgeleitet oder daffelbe in denſelben fo
: :geftauet wird, Daß es auf die ganze Wieſe übrriritt
: und deren Fläche überdeckt. Es muß alfo hierzu vie
Wieſe eine gleiche oder doch nur fehr wenig abhän-
gige Lage haben, etwa 1 Zoll Geflle auf-100 Fuß.
Iſt es etwas ſtärker und die Wieſenfläche von einer
‚ beveutenden Ausdehnung, fo fann es angemeffen fein,
das gleichmäßige Anftauen des Waflers durch Duer-
dämme zu bewerfflelligen. Was die zur Waͤſſerung
nvthigen Anlagen und Boreihtungen:anlangt, welche
B
Wieſe. 101:
nur durch ‚genaue Beſchriibung und Zrichiung ver⸗
finnlicht werden können, fo müſſen wir auf die unten
angeführte Siteratur verweilen, Am häufigſten fik-
det man: das Befeuchten. ver Wiefen mittel 'des
Durchleitens des Waſſers dukch die verſchiedenen Ars
ten von-Bräben, weil ſelten Waſſer genug vorhan⸗
iden⸗ iſt, große Flächen zu überſtauen, wenn nicht große
Safſerfluthen eintreten. Dieſe Art der Wäſſerung
iſt much bei ebeuck Lage des Wieſengrundes für den
‚größten Theil des Jahres hinreichend, beſonders wenn
auch. bei Trockenheit Waſſer -zugeführtimierden ann,
und im Frübjahre bei warmer froffreier Witterung
die Fluthgewäſſer angeflaust: und genöthigt worden
ad, in ven Boden einzudringen. WBerbreilet ſich die
Bewäfferung auf die ganze Fläche, fo darf: ſie nicht
langer als einen Tag dauern, weil dieſe Zeit hia⸗
reicht, um den Niederſchlag der befruchtenden Theile
und das Cinziehen des Waſſers zu bewirken. Sieht
Do MBafler länger, fo find die beſſeren Gewächſe In
Gifahr, zu orſticken; auch vürfen ſich auf der Wieſe
keine Bertiafungen finden, in melden das Waſſer zu⸗
che; Da man nun aber uͤberall nicht Waſſer
: genug hat, um kine ſolche Bewäſſerung in genügen⸗
dem GSeuderausführen zu können, ein wenig Wafltr
aber bel der Bewäflerung nichts nützt, ſo iſt es im⸗
mer empfehlenewerth, kleine Quellen, welche fonft
nußlos verrinnen, in Behältern aufzufawngen, in dieſe
auch vas Regenwaſſer hineinzuleiten, and: mis ange⸗
ſammelieWaſſermuſſe ſeiner Zeit zu benugeil, Diem
kann ein ſolches Waſſer auch noch weſentlich zut Dün-
gang dadurch verbeſſern, daß man in duſſelbe: ie
aufzuſammelnden: Cadaver hineinwirft, monuxih'fie
befier -:gennge werden, als durch Bergrabung oder
VDerrwendung in den. Compoſthaufen, ohnedaß etwas
Ebethaftes für. vie Menſchen davaus eniſtehl, da ſich
dergluichen Oruben immer gewöhnlich in wine zum⸗
108: Wieſe.
Jichen Bnsfemung: vom: Behöite befinden. Obſchon
‚bie. Bewäflerung allen -Bodenarien zur Förderuug
des Mraswuchſes dienlich ig, fo IH doch nie Wirkung
‚bei ziner Bodenart vortheilhafter, als bei einer anı-
dern. Sa einem fandigen, kieſigen Boden, weißer
deas Wefer. begierig einſaugt, wirkt Die Wäſſerung
beſonders vontbeilbaft, und um fo vorzheilhaften, je
‚mehr das Waſſer Thontheile oder ſonſtige feine. De⸗
ſtandtheile mit ſich Führt, melde ſich in Die Iwiſchen⸗
räume ablagern und den Pflanzen einen beſſern Halt
geben. Sehr wohl bekommt auch die Wäflerumg
einem Boden, welcher zwar eine feſte, aber um ſeichte
Krume auf einem durchlaſſenden Untergtunde bet.
Ze durchlafſender der Untergrund iſt, um fo. mehr
Zaun die Wieſe Waſſer vertragen. Iſt aber dex Un⸗
nergrund nicht durchlaſſend, fo muß die Wäſſemnag
mus mäßig angewendet werden, damit die Pflanzen
micht vom Feuchtigkeit überfättige werden amd ähre
Wurzeln nicht zu faulen anfangen. Moerbeoden,
auch folder, welcher fehr amusreich iR, wertränt beine
ſtarke Wäfferung, und um ſo weniger, j6.wstpurdikafe
ſender her: Untergrund ifl. Der Thonbovden: nerkangt
mr eine geringe Wäſſernng, da ev. nie Feuchtigkeit
lange in fih hält. Dex tovfhadtige Boden muß, wenn
er hoch gelegen iſt, eine öftere übermäßige Waſſerung
erhalten. Iſt ein. ſolcher Boden ſauer, fa: iſt nine
möglich ſtarke Wäſſerung um ſo beſſer, weil Rahurch
die Saäure mit abgeſchwemmt wird. Es Eammet:kei
jeder Bewäſſernug ſehr auf die Zeit derſelbenan,
auch hat ‚Die. Art nud Weiſe derſelben Einflaß. Die
Derbſtwäfferung wird aus mehreres Rüchtchten em⸗
pfahlane . Zu dieſer Zeit, wo das gewöhnlich ſtait⸗
ſindende regneriſche Weiter cine Menge düngeader
Theile von Feldern, Wäldern, Dörfernre abſpült,
hub die Ablagerung ber. Küngenden Stoffe: an ſo
-minfiawer fein, weil Disjelban:bepeutend find, wenten
Mick, 28
yſe caͤber durch Ablagrtuug ven iA ahnt Jugofuihet,
Zunz verloren gehen. Hietwächft vorurſacht aber auch
eine angemeſſene Wäſſerung im Herbſte eine vollſtän⸗
digere Beſtockung der Pflanzen, Adams dieiFeudbtig⸗
keit im Herbſt mehr zur Wurzeſansbiſdung beitrügt,
als in anderen Perioden: des FJahres. : Wille ſehhen
eine ſtarke Herbſiwäſſerung als Heniigern Wdrbofen
einer zu erwartenden guten Heuernte an. Vebotdie
Fruͤhjahrswaäſſerung ſind vorfchlevene Meikrugen
vorhanden. Ginige empfehlen die zeitige Wäſſerung,
dagegen brhaupten Andere, daß die Wäſſerungelm
März nachtheilig ſei⸗ und im Frübjahre nur darin Je⸗
wäſſert werben. dütſe, wenn bie Wulerung warn ſei
und ſich das Gras zu hebenrunfange, alſo wohl erſt
unm die Mitte Aprils.“ Uebrigens werden An Beſle⸗
hung auf die Fruhjahrswäſſerung folgende "Grund.
füge aufgefielt, Die "Geiihjaptshuihen: bei Theu-
weiteen enthalten eine Menge-vlngendex Zeile ‚Die
fi ablagern, und das Schneewaſſer vefte wohli der
Bigetätion Her: Pflanzen micht nachteilig Fein; "Wie
| “Mare annehmen. : Zur Zeit der Frahſehrsfluchen
par Ver Boden eine folde Temperatud, Daß uniie
» eberfiinying auf 'vie Pflangen nicht nachthollig Woßc-
Ber nn taril" ſibezu dieſet Jen tar Mucchr⸗
ſhiafe find. Spateres! Schneewaͤfſer, foanteTolgbs,
wehßches aus höhoren Gebltgsgegenden drlmnuwWo
ER Thauprrelode enteitt; wenn I’ Dein Medetungen
bereits le Begetalion erwacht Mi? I allerbigs micht
voriheitbaft. Gine Wäafſerung inn Murz! wc fWärfe
Winde. vorhertſchend ſund, Moagrößtentheils utzkös,
"aber am ſo wohlihäliger, wenn fe nachherdauf ven
von Schurfen Winden aubgelrockneten⸗ VBoeen Defelgt.
Die Wöfferungen- im Sommer fild weituinkhr die
Erfriſchungen, als neitzentliche Waͤſferanden pr Iben
watdien. Bleles WDuſfern wird im Sommes fus ash-
he; weni die Denpebatur Ed: WBaffirs
Koh Mick.
„Bitter If, als Die des Bodens, und dahurch das Mads-
: thum mehr zurüdgehalten als befördert wird. Manche
xcuhen an, das Waſſer einige Tage wor dem Mäben
des Heues anf hie Wiefe zu laſſen, um diefe Arbeit
„zu erleichtern. Repteres wird zwar erreicht, doch find
auch Brgengründe vorhanden. Iſt nämlich der Bo⸗
zen-bisdig, ſo wird durch defien Feuchtigkeit die Heu⸗
erme ‚Perzögert, weil das Gras weniger leicht trocknet,
> der Tritt der Menſchen, wie des GOeſpannes, ver⸗
urſacht im einem feuchten Boden weit mehr Nachtheile,
: fo-wie and) die tiefeinfchneidenden Wagengeleife nit
- fo leicht verwachſen. Manche empfehlen daher die
: Mäflerung nach der Heuerute, doch find aud hierüber
. bie- Meinungen ſehr verfchleden, wenn dies gefchehen
ſoll. Ohne Zweifel dürfte es fein, daß es nit vor⸗
‚ thellhaft if, die verwundeten Gräſer fogleich zu wäf-
. feen; es ſprechen dafür auch viele Erfahrungen, und
86 möchte wohl unbedingt der Meinung beizupflichten
- fein, daß die Wäflerung erfi dann vorzunehmen fei,
„wenn Die Stoppeln anfangen Dürr zu werden und ber
„anne Trzeb beginnt. Man dürfte alfo wohl vie Wäls
-fegung, vor 8 bie 12 Tagen nach Der Heuernte niſht
vornehmen. Wenn. pie Wiefen von Waſſer über,
MHantte werden, fo beobachtet man dabei haupfächlich
„Folgendes. Das Stauen hat im Herbfle, im Win-
„Fer und im erſten Frühjahre flatt, aber nicht ſpäſer,
PR: 006. Gras auffchießt, es ſei denn, daß dasß Woſſer
‚den Voden vur ein pass Zoll hoch bedecke. Mau
läßt das Wafler fo lange leben, bis man glaubt, daß
‚ar: Bopen genug davon Durckbrungen fe. Wenn
„man bei.lguer und warmer Witterung bemerkt, Daß
„fih Scheum anf dem Waſſer bildet, mas ein Zeichen
dev Fäulang if, fo muB dafielbe fonleih und fo
‚shuell als möglich abgeführt: und die Wiefen troden
„gelegt werben, Die Wahrnehmung 'diefer Regel iſt
same höchſter Wichtigkeit. Die erfie Ueberſtauung im
Wieſe. 108
Senb baun, jo ncchem der Bopen mehr oder weni.
ar Waſſer annimmt, zwei bis drei Wochen, auch
wohl noch länger Rattinden, Spätre wird, bie Ber
-Bilnter eintrita mit dem Zu⸗ und Ablaflen deffelben
in kuͤrzerer Zeit forigefahren. Che man aber neues
aufbringt, muß der Boden abgetrodnet.iein; je lang⸗
famer dieſe Abtrodnung erfolgt, um fo länger muß
man mit dem neuen Anflauen Anfland nehmen, je
ſchneller aber Her Boden abtrocknet, um fo ſchneller
kann e6 wiederholt werden. Unter allen Umſtänden
iR es geratben, daß die Wiefe den Winter hindurch
nad, dem Stauen troden liegen bleibt. Wird. man
som Fraſte überrafcht, fo iſt es räthlich, das Waſſer
bald abzulaflen, damit es, nicht auf Den Orund aus⸗
feiert; dena in dieſem Falle erfolgt Nachtheil für den
Graswuchs, während eine dünne Eisdecke nach dem
- Ablafirm des Waſſers bald zuſammenbricht, und dem
Sroswischinteinen Schaden zufügen fann. Im Früh⸗
jehro fan man das erſte Stauwaſſer nah Beſchaf⸗
nfenheit des Bodens eine bis zwei Wochen ſiehen laſ⸗
‚fen, hierauf aber muß die Ueberſtauung mit Vorficht
erialgen, und zwar abermals nicht eher, ale bis⸗der
Bodey abgetroiknet iſt. Je mehr die Jahreszeit vor⸗
'rckt und Wärme eintritt, von um ſo kürzerer Dauer
— wie Ueberſtauung fein, bis fie, wenn dag Oras
zu AXriben anfängt, ganz eingeftell werben muß; doch
"hast ah; Iyäter eine Ueberflauung yon 24. Cyan,
den nicht, weun die Witterung ſehr troden iſt. Be
durchlaſſender der Boden iR, um. fo anhaltender und
- häufiger lann die Stauung ſtattfijuden; je undurchlaſ⸗
ſorder er aber: ift, um. jo ſelſener muB ſie vorkommen
And von kuͤrzerer Zul fein. Bei trockener Witterung
Meine: flärkere. Stauung nöthig, bei naffer: eine
ſchwächere. Bei: kalter: Witternng kann man bas
. Baller Hänger ſteben laſſen, als bri- marmer. Ueber-
-Daypt: iſt hei der Stamng beſondere Berüdfichtigung
106 Wieſe.
des Bodens der Zeit und ihrer Dauer danach nöochig,
wenn man nicht mehr NRachtheil AO Wuxiheil etyal-
"fen will. Wenn gewäfferte: Wirſen üßrchaupt - in
vieler Hinfiht eine Ausnahme von ungeWwälerten
bilden, fo fommt auch‘ bei ihrer Pflege manchetlei! in
"Betracht, was wefentli dazu beiträgt, einen: größeren
Nutzen von dem vermehrten Koſtenaufwande zu zie⸗
“ben. Hierher gehört vornehmlich, daß alle Bräben,
Dämme und Scleuſen, welche zu der Wäſſerung
unumgänglich nothwendig And, unmittelbar nad der
Grummeternte in erforderkihen Zuſtaub göfegt wer-
den, um ſowohl die Wäſſerung im Herbſte ale im
Frühjahre gehörig benugen zu können. Alle Wobei.
ten, welche in dieſer Zeit gemacht werden, gefchehen
mit der wenigſten Beeinträchtigung des Brasınudfes;
denn wird auch hier und da die Grasnarbe niederge⸗
: fahren ‚- niedergetrelien, wird andy der Auswaif der
Gräben im inter weggeſchafft, ſo veraurbr doch jede
VBerwundung wieder vor dem Eintiitte ars Winiers
und im nächſten Frühjahre, und es iſt Fin Gertuft
oder nur ein geringer bemerkbar. Ueberhaupt iM Als
Grundſatz anzunehmen, daß Bas Wieſenjahe airh'ner
Grummeternie, alfo etwa um die Dihtte Önteteref'be»
ginnt, und daß bier der Zeitpunkt MM, wo alle vtheb⸗
lichen Wieſenarbeiten ohne beträchtlichen Re
‘ für den Oraswuchs vorgenommen werben ſöonnen.
Wollte man diefe Arbeiten aufs Feuhſahre wvörſchle⸗
- ben, fo fann bies nur mehr oder weniger auf Un⸗
koſten des Graswuchſes geſchehen. Wird in Folge
der Waſſerung der Boden der Wiefen im Fruͤbjahre
dei eintretendem Froſt In-die Höhe gezogen, fo dringt
mar eine ſchwere Walze in Auwendung, oderꝰ Man
treibt einige Mate eine Rindviehheerde vatübrt, Das
Abhnuien gerwäfferter Wieſen nad) der Grummelernie
iſt nicht nachtheilig, nur map es nicht Ringer ſtailſin⸗
von, als bis ver Zeilpunki der Hetbſtwaͤſſetung ein⸗
Bike. 97
teitt, Ye rnkhichre Sean: niew dergleichen: Mieſen
auch mit Schafen behuten, nur Darf daffelbei beitanär-
mer Witterung nicht Aber den April hinaus, ma bei
Telter höchſtens nur big etwa Mitte Mai ſtattſinden.
Die. Schafe treten daB horſtige Bras anseinamder
und geben zu einer gleichmäßigen Narbe Meranigie
.‚fwag: ‚Bel anderen Wieſen muß man das Behuten
freilich unterlaſſen, weil es, wie früher angeführt,
mehr Stchaden als Nutzen bringt; aber auch: bei ge⸗
wäfferten Wieſen muß man es unterlaflen, fobald Ver
AVAoden nach der. Wäſſernng nicht: tvocken genug iſt.
Nah. dem Abweiden erfolgt eine nee Wäſſerung,
und man kaun das Waſſer gegen. drei Tage: flohen
laſfen. Da das: Hen folder: Wieſen, wenn man dus
Brad answachſen läßt, nur ein grodes Futter giebt,
fo ſucht man bei Zeiten zur Heuernte m ſchreiben iind
verſchiebt dieſe ſelten 6 bis 7 Wochen nach der legten
Bewäſſerung: .Die in dieſem Zuſtande geiunäheten
&xhfer geben ein nährendes und Milch erzeugeübes
He. Nach der: Orummeternte kann man: dergleichen
. Biefen bie zum Ginweitt Der Herbſtwäſſerung: mit
dem Nindhiche :bebuiten:: Die Bruieftihng dar Wie⸗
sen iß auch eine Art Wäſſerung, fie unterſcheided ich
von Der: eigentlichen Bewäfſerung dadurch, vaßſie
nau abtängigen Wieſen ia Anwendung lommt wüb⸗
rend jene wie hei ebenen Rattſin den Tann... GEs: ſind
Yerzu andere Borrichumgen nähe, als beim Bensäf-
hen, und. wir verweiſen:in Dikfer Be jichung anf die
' m O&hluffe: angegebenen Bäder, im Denen Dad: Mo
tige zugleichn durch — ——— — —⏑⏑‘— — —⏑—⏑⏑⏑ —— ‚Die
Brrieilung findet imm Herbſl, hauptfächlich aber! Im
Srübjehr ſtatt, und es iſt dahei alles das zu beobach⸗
ten, was: bei der; Hewäſſerung geſagt worden its voch
DR hierbri das Waſſer hinſichtlich ſeiner eſchaffenbeit
mohr zunbetlidfiihligen ; als’ bei jener. Dueilwaffer,
welche⸗ aus eines) nahen: wacnien·· Quie ie hand.
108 Wieſe.
AJommt, Tüßt ſich weit fekher ini Frübjahee und weit
- fpäter' im Herbſt zur Beriefelung gebrauchen, ſelbſt
.bemer, wenn Reife und Fröſte eintreten, -mweil Die
. Wärme deſſelben und fein fletes Fortrinnen lange
den rofl abhalten. Iſt aber die Kälte fo überwie⸗
gend, daß das Wafler anfangt, zu frieven, fo muß
auch’ fofort die Meberriefelung aufbiren. Uebrigens
‚ Zommt «6 bei des Üeberriefelung au auf ven Pflan-
zenbeſtand an, indem nicht alle Wieſenpflanzen füch
dabei gut befinden. Die meiften Kleearien dauern
.nicht lange bei überriefelten Wieſen aus, und man
geht daher bei ihnen am ſicherſten, wenn man. mehr
tief wurzelnde und die Feuchtigkeit vertragende Srä⸗
‚ fer wählt. Außerdem gewährt aber au die Berie⸗
felung den Nachtheil, daß fie den leichten humoſen
* Boden abihwenmt, und um fo mehr, je abhängiger
die Wieſenfläche if, wobei denn auch ein Einreißen
des Vodens durchaus nicht vermieden werben fann.
: IR. das Beriefelungswafler aus Alüffen abgeleitet,
wöolche oft von Sewitterregen Zufluß erhalten, ſo iſt
. ver Nachtheil der Abſchwemmung der Humoſen Theile
nicht jo nachtheilig; denn in. Diefem Folle wird im⸗
mer von Zeit zu Zeit fo viel humoſer Schlamm auf
der ſchiefen Fläche der Wieſe abgeſetzt, als. dhr.omt
zogen worden, wenn man nämlich gegen Das: Gude
der Fluth, welche das Berieſelun gswaſſer mibrachte
> ste Berieſelung einfelle, fo daß: ſich Die. mitge brachten
fruchtbaren Theile .abfegen, ohne durch eine. fernere
-Wertsfelung wieder abgeipält zu werden. Kommt
aber das Beriefelungswafler von wentg befruchtende
- Theile enthaltendem Quellwaſſer, ſo muß von Zeit
zu Zeit dadurch nachgeholfen werben, daß auf dem
„oberen Theile der Wieſe fruchtbares Erdreich oder
böngende Segenflände angefahren werden, wenn die⸗
‚ter: obere: Theil der Wiele nicht feine. Kraft, beffere
Baäfgı in Hinläugliher. Menge hervorzubringen, ver-
Wieſe. 108
Seren ſoll. "Die aufgebrachte fruchtbare Erde ap’ fi
aber recht fer angefegt haben, und gleichſam eln Be.
ſtandtheil des Bodens geworden fein, bevor man: Die
Bertefelung wieder anbringen darf. Im Sommtet ifl
gute, abwechſelnde, bald vegnetifche, bald trockene
Witterung Dazu erforderlich; Es wäre in Beziehung
auf vie Wäſſerung und Beriefelung noch Manderlet
anzufäßren, Doc müflen wir wegen Mangel an Raum
auf Die am Schluffe diefes Artikels verzeichnete Lite-
ratur verweiſen. Wieſen, bei welchen die Wäſſerung
gebränchlich war, müſſen ſteis fortgewäſſert werden,
weil fie fonſt im Ettrage bedeutend zurückgehen. So
wie ſich die Thiere an etwas gewöhnen und ſich dann,
wenn fie dies entbehren, weniger wohl befinden; ſo iſt
es auch mit den Pflanzen, befonders in Beziehung auf
Wäflerung, ver Halli. : Noch fei hier bemerkt, daß ein
bei der Wieſenkultur ſehr empfehlenswerlhes Inflrus '
ment, der fogenannte Orabenpflug, im erſten Bande
der „praltifihen Anleltung zum Aderbau” von Shwerz
abgebildet und befchrieben ift. an
3) Düngung der Wieſen. Sie iſt ein nit
minder wichtiger Begenfland, als vie Wäfferung der-
felben, aber es finden fehr. verſchiedene Meinungen
darüber fhatt, in wie fern Biefelbe auf Koflen des Feld⸗
baues ſtaufinden könne und: dürfe. Verhältniſſe und
Anſichten find hier von fo verfchiedenartiger Beſchaf⸗
fenpeit, daß es wohl jenem überlaſſen bleiben muß,
ſich das Richtige zu wählen, weil -das hier dienlich'iſt,
was dort nachtheilig wird. Für alle Verhäftnöffe Res
geln zu geben, liegt im Reiche ver Unmöglichkeit, doch
muß Nachdenken. dus Vorhandene in Beziehktig: auf
die Anwendung prüfen und mobificieen. - @& M’ein
ſehr wahrer Orundfag, daß die Wiefenpflanzen um fo
weniger humoſe Theile. bepürfen, als fie ſich attho-
ſphaͤriſche Stoffe, namentlich Waſſer, in einem be⸗
traͤchtlicheren Verhaͤliniſſe ansignen; doch können fie
2 Sieſe.
terbaue geeignet iſt. Hier find die Sieſen zu Erzeu⸗
gung des kräftigen Winterfutters mentbehrlich, und
es kommt darauf an, deffen’ fo viel als nur möglich.
von den vorhandenen Wieſenflächen zu gewinnen.
Zu berüdfihtigen iſt auch daß durd die Ginführung
| der Sealifhtterung den Wieſen der ihnen früher zu
Theil gewordene Weidemiſt größtentheils entzogen
worden ifl, daß aber bei nicht Hlattgefundener Behu⸗
tung eine um fo ve Maffe von Heu gewonnen
wurde, ohne daß dafür ein Erſatz erfolgte. Es iſt da-
- ber eine fih häufig zeigende Erſcheinung, dab durch
den künſtlichen Yutterbau und die Staffüterung die
Uecker in einen kräftigeren Zufland verfegt worden
- find und fi ihr Ertrag beträ@tlich vermehrt hat, daß
fich aber in eben demfelben Maße der Wictenettkag
: Yerminderte und das Hei von geringerer DwaRtät
- geworden if. Dies iR allerdings unwicthibafelic,
:. weil die Führung einer Wirthſchaft nicht einzelne
heile, ſondern das Ganze in Betracht grzogen wer»
. den muß, - Betrachtet man das, was man bei einem
: geringern Wieſenertrage an Futter und Miſt verliert,
ſo wäre diefem Berlufle, wenn fi feine andere Gele⸗
genheit zur Düngung der Wiefen darbietet‘,. durch
einige Verwendung von Stallmift vorzubeugen gewe⸗
- fen; man würde Dann allerdings etwag fpäÄter die Fel⸗
der in Kraft gefegt haben, man hätte dann aber Fel⸗
" der und Wieſen in einem gleichmäßig verbefierten Zu⸗
ande und im Ganzen einen weit größeren Gewinn.
: Man muß nur berädfichtigen, daß die Wiefenpflanzen
mehr als die Feldfrüchte, die zu Futter gebaut wer⸗
- den, fib zu ihrer Ausbilvung atmofphärifhe Stoffe
wo
und Wafler aneignen, daß mithin Durch fle bei einer
. geringeren Maſſe verwendeten Miftes eine größere
" Menge Futter und Düngermaterial gewonnen wid,
. nicht zu gedenken, daß gutes Wiefenhen doch Das an-
gemeſſenſte und befte Winterfuiter bleibt, Wer dar
Wieſe. 113
ber ven’ Oimgungszuftand: ſeiner Wirthſchaft verbeſ⸗
fert, der wird den Gefammtertrag der Wirthſchaft er⸗
höhen, wenn er dabei die Wieſen nicht ganz vernad-
käffist; Zur Düngung der Wieſen if, mit Ausnahme
des Bänfemiftes, der DER von allen Hausihieren
tauglich, doch dürfte ver Schweinsmift: hiew wohl am
beften eine Anwendung finden. Nach den mriſten
darüber gemachten Erfahrungen ihut der friſche ſtro⸗
hige Mift die beften Dienſte, und» man fährt-ihn am
beften- tm Winter bei Froſt auf. Im Frühjahre wird
das nicht Herrottete Stroh abgerecht, und die Miſt⸗
klumpen werden gehörig vertheilt. Eine ſolche Dün-
gung Fann nur bei ganz ebenen, oder wenig abhängi⸗
gen Wieſen flatifinden, widrigenfalls der Mift-in die
tieferen Theile zufammengefpält wird, wenn flarle
Flnthen von Thauwaffer fommen. Bei abhängigen
Mieten Yüngt man nur die Anhöhen um fo Härter,
und überläßt es der Witterung, daß in Folge von
Feuchtigkeit ſich vie Düngung auch den niederen Xhei«
ten mittheilt. Wenn die. Wiefen beriefelt werden, fo
wird nur an dem oberfien Theile, wo die Eiufufgeä-
ben Mad; gedüngt, indem fi die’ büngenden Zpeile
dann von ſelbſt herabziehen. -
b) Ber Pferch iſt für die Wiefen ein eben fo vor-
züglicher Dünger, wie fürs das Feld, aber von feiner
langen Dauer, und nur in einem leichten Boden von
Nupen; denn auf einem Wlefengrunde von bindigem
- Boden wirlt er nur wenig. Am nugbarften if der
Pferch im Frühfahre, und feine Wirkung um fo bef-
fer, wenn darauf Wäflerung erfolgt. In Beziehung
auf die Düngung mit antmalifden Dünger hegen
Diele das Vorurtheil, daß das Gras darnach eine
dem Viehe unangenebnie Gigenfchaft annehme, welche
ſelbſt im Heu verbliebe; es if} dies aber Feinesweges
der Fall, eben fo wenig rote bei Klee, welcher über
Der. techn! Enc. Th. CCXXXXx. 9 |
114 Mieſe.
Winter mit Miſt überdüngt war, oder bei: im friſcher
Düngung erzeugtem Gemenge.
0) Die flüffige Düngung, ale Gülle,
Jauche, Waffer, in weldem Lein und Hanf
geröſtet worden ı., iſt eine ganz vorzügliche Dün⸗
gung ie: Die Wieſen. Sie gewährt noch den Vor⸗
theil, daß fie eben fo gut im Herbſt, wie im Winter
und Srübjabre, im Sommer nad der Heuernte guf-
gebracht werden kann. Nur meum ſtarker Froſt ohne
Schnee vorhanden ift, wirkt die Düngung wit Jauche
wenig. Die Jauche, Bülle, fo wie überhaupt die
. Düngung, darf aber nyr dann zur Düngung ange
wendet werden, menn fie gehörig —** iſt.
d) Compoſt und Cloakenduͤnger find eine
ſehr gute Düngung für Wieſen, wenn dieſe wicht ſauer
‚und ſehr feucht find. Derjenige Compoſt, welcher
Aſche over Schafmiſt enthält, giebt einen vorzüglichen
- Dünper.
e) Seflügelmift, befonvers der yon Tauben
und Hühneru, iſt in jedem bindiges Boden eine
vorsdglicde Düngung.
£) Bodenabfälle, Saeunenaus wurf, Ab-
raum beim Reinigen des Metzeides, welde
eine Menge Untrautfämerelen enthalten, pie bei der
Verwendung des aus ihnen bereiteten Miſtes auf dem
Felde nachtheilig wirken, indem fie ſchädliche Unkräu⸗
ter erzeugen, find bei Der Düngung der. Wiaſen vor-
züglich zu verwenden, weil die Rafenunebr derſelden
Die Unkräuter nicht auffommen läßt.
8) Vſche und Ruß find vorzügliche Duagmikel
der Wieſen. Holzaſche ift allerdings die ——
doc verſagen auch ausgelaugte Seifenſieder⸗ T:ogf-,
Vreunkohlen⸗Steinkahlenaſche eine gute Wirkung
nicht. Die Alche zaubert nicht nur Klee», Widmer.
fen und andere Gerränfe, die man zeuber. nicht fewd,
gleichfam hervor, fondern trägt au vornehmlich zur
—2 1
Brill ya ned Nocſes dei. Mireinkahlenr und Veaun⸗
Ablen· Afcher fine :befonders auf mehr. feudkten und
‚Ifeircen , verurgoflew ABlefen. wirkſam. Eine ähnliche
Wirdeng hat⸗ der Ruß; eritchgt, ohne Die Qualität
gu. desmindern,, zu tinvm betraͤchilicht⸗ Mebr⸗Er⸗
ragtibei.
.: da) Die: minerofifsen Dungmittil, ahs Kalt,
"Mergel; Gips, werdan häufig jug Wiefenpfingung
. verwendet... Mü. der YAuwenduig: des Kalkes muß
man vorſichtig ſein. Auf einem: zühen and falten Bo-
den wirft. au micht. viel, auf einen leichten, ſchwammi⸗
gen, ſauxem und mit Moos überwachſenzn leiſtet er
gute Dienſte, nur muß man ihn nicht zu ſtatkauftra⸗
I god, werk eximitht: nachtheilige Folgen äußern foll.
Deri Mergeol toiolt nicht nut un· und füle: ſich auf mio»
rigen: und chwammigen Wider vorheilhaft, ſonpern
wrgt and: zur Erhöhung und Befefligung eines ſol⸗
Am. Vowrens ſehr weſentlich bei. Washden Bing an⸗
langt fe witkt. dirſer in kalter/ wenig ſonniger Lage
nundrauf ſenchten· Eteſſen mar. wenig; ſeine Wirkung
iſt aber auf; Tonnigen umd trockenen um fv beſſer; auch
wirkt er auf allr krouzbienbigen Oewüchſe mehr als
auf. dieucrãſer; ttͤgt ſelbſt dazu: bei daß ſich nac ſei⸗
“ner Auwonvung jene. finden, we. fie fruber nicht be⸗
meh wabden......10..*
- 3) Malzteime „ſind auf: dien mebr. teodenen
Birken zine vogägtihe Düngwig,.undimge Fan fie
air beffrviunwenden. Die, Rue kuchen, wenn fie
yerfienesttunid ausgeſtreut worden, äußern zwar auch
eine ſoht⸗ vortheilhafte Mertung auf den. Graswuchs,
doch iR mul in den: meiflen Merhalan en ihr Futter⸗
werih zu guoß,.ulg. daß man ſich emtshlichen märde,
fie gwe Dimgung zu verwenden.
K)BerihienearBigeio bilten,. — eine
bloße, dünne, gleichmüßige Vedeckung des Bodens
mit Rohr, Sthilf, Se, Stroh; als Schirwung ge⸗
52
⸗
116 Wieſe.
gen vetnichtende Fröſte, ſibrende Winde und ſlechende
»Sonnenſtrahlen, befördert den Graswuchs, mierhält
die Feuchtigkeit des Bodens und begeguet den Nach⸗
theilen eines ſchnellen Wechfels der Temperatur, der
Boden erhält ſich unter ihnen locker und erleichtert
das Eindringen der Wurzeln. Kartoffelkraut, Ta⸗
balksſtengel und dergleichen werden, wenn man fie
gleichmäßig ausbreitet, mit dem größten Nutzen zur
Düngung der Wieſen verwendet. — Im Allgemei⸗
nen iſt zu bemerken, daß die Düngung der Bieien,
von welder Art fie ud fei, uur da mit in
Anwendung zu bringen if, wo diefelben gehörig trol⸗
ten gelegt Mind.
4) Verjüngung der Wiefen. Es iſt Bayon
bereits in der erſten Abtheilung im Allgemeinen ges
ſprochen worden, doch hier noch Manches in Bezie⸗
hung auf snedmäßige Anwendung nachzutragen.
Die Berfüngung der Wiefen tft eine Verbeſſerang
derfelben durch Auftragen von-Erbe, durch welche rin
. neues Wachsthum erfolgt, fo daß Die größezen- Wie⸗
fengewächfe eine neue, 'gleichfam junge Ruaftäußierting
: darbieten. Sie iſt eine natürtiche oder eine Büäuftliche.
Die natürlide Verjüngung geſchieht hauptfächlich
durch die Wäſſerung, die künſtliche dadunch, daß man
feine Erde einen oder ein Paar Zoll hoch anf die
MWirfe bringt, und zwar zur Zeit des ans, oder
wenn Die Vegetation aufgehört bat. : Die ſchwäche⸗
ren Gräſer und Moofe erfliden zwar unter einer fol»
ben Tede, dafiir erheben fi aber die flärkeren und
befferen um fo mehr, ziehen aus jenen. erfiidten Ge⸗
wäthfen Nahrung, und gewähren einen um fo größe⸗
ten Örttag von um fo beſſerer Dualtät. Die Zwedc⸗
mäßigfeit und der gute Erfolg der Berjüngung be⸗
ruht auf der natürlichen Beſchaffenheit ver Gräſer und
-Wiefenräuter, daß nämlich diefe Oewaächſe nicht eigent⸗
lich vouſtãadis perennitend find, wie dir Bäume; fon-
Wiefẽ. 117
dern, daß fie nur wegen ‚der vielen neuen Triebe,
welche fi an den alten Wurzeln erzeugen, zu peren⸗
nicen ſcheinen; durch das Abflerben der alten Wur⸗
zeln entſteht aber, weun fie in Verweſung übergehen,
ein leerer Raum, und. dadurch eine Lockerheit; welche
die neuen Wurzeln verhindert, fich gehörig auszubrei⸗
ten, und der Hige, Naͤſſe und Kälte verflattet, zerſtöͤ⸗
vend anf diefelben einzuwirken. Eine Erdſchicht,
welche ven Wurzeln beigebracht wird, füllt die leeren
Stellen, bringt die alten Blätterreſte, die nach dem
Abmähen am Stocke bleiben, durch Die Bededung in
bafpige Bermwefung fhügt aber and gegen die aus»
trocknenden Sonnenftrahlen und Binde, fo wie ge»
- gen ſiarke Näffe und Froſt, und nimmt felbft zarte
Wurzeln auf... Bei. mwofigen Wiefen, welche Man⸗
gel an guten Gewächſen haben, gefchieht die Verjün⸗
gung auf. folgende Weiſe. Wenn die Orummeternte
vorbei iſt, benutgzi man die erfle Gelegenheit, 1 bie
3 Zoll gute Erde, der es an einer erforderlichen Zu⸗
miſchung von Humus nicht fehlen darf, aufzufahren
und dieſe ‚gleichmäßig zu vertheilen. Je früher im
Hecke mau hier die GErde aufbringt, um fo günſtiger
iſt ver Erfolg für die nächſte Grasernte. Gind die
WBiefen uneben, fo faun mit der Verjüngung zugleich
- die Übenung vorgenommen werben. Dan jhält auf
den Anhähen mittelſt Pflugwerkzeugen die Rafennarbe
ab, bringt fie auf die Seite, nimmt von den Unhöhen
die Erde zur Verjüngung, ſtreut diefe fogleih aus,
ober bringt fie zuerſt auf Haufen, um fich zu zerſetzen
und mit atmoſphäriſchen Theilen zn imprägniven,
pflugt das Land hierauf ein oder ein paar Mal, und
bringt ſodaun den abgeſchälten Hafen wieder darauf.
Manche drehen den Rafen um, fo daß die Narbe nad
_ unten kommt, um eine um fo ſtärkere Raſennarbe zu
erhaften, die fig allerdings etwas fpäter ausbildet.
In dem gelockerten Erdreiche dringen die Raſenwur⸗
118 Wieſt.
zeln um fo deihter ein, und teriben unn fo, ſtäckere
.Sdoſſe. Es verſteht ſich jedoch, daß die Hijgel gu⸗
niro Erdreich erhalten müſſen; denn find es Brand⸗
ſtellen mit wenig fruchtbarem, Uoden, Ta dann man
dieſer mur zur Ausfüllung ver Tiefen brauchen, auf
welchen vorher ebenfalls dir Raſen abgefthält wor⸗
"pen, oder aus neuen vielleicht auch beſſeres Eroreich
anf die Anhöhen gebracht wird. Ne niebriger eine
Wieſe liegt, je feuchter, mookiger fie iſt uud -je meni⸗
ger nutzbate Gräſer fie enthält, um formehr Bine muß
» aufgefahren werden, doch immer zur in ach: Moße,
.. daß die beffertn Gewächle noch durchbrechen Fünsien.
Bei ſolchen Wirfen find Gräben nöthig, nad .ntan bes
kommt zum Theil aus dieſen dad Krdreich sum Ber»
jüngen, welches man aber vorhet als Compoſt beban-
delt und es fo viel als möglich mit fruchthaven Thei⸗
len vermiſcht; doch verwendbet man "wide gern: den
Boden der Wieſen zu ihrer Verjäntgung, ſondern
wählt lieber audern, ſeinos von Rändern ober. Feldern,
oder Den. Grabenauswurf von audeten Wirken. Man
: beobagptet den Orundſatz, daB man auf Wieſen mit
- fandigent Bopden-ipouigen ader lehmigen Boͤden auf-
-bringt, auf Wiefen mit'theniger Unterlage oder Mi⸗
(dung, Sandbeden. Auf Mieſen, vie eeihhaklig an
Kalkmergel find, bringt man: Tıbonmergel,, "uud, nange-
kehrt, wenn man Priw anderes Erdreich hoben kann.
So hilft eine Wieſe der andern, Denn; ſelten ſind die
Wieſengründe von einer gleichmäßigen; Beſchaffenheit.
Enthalten bie Wieſen, vo der Rafen abgefchält wor⸗
den iſt, in dieſem eine Menge giſtiger Oewächſe, fo
3+Wirb derſelbe nicht wieder ifgedetkt, fondern gebrannt
oder zu Compoſt bereitet, und die Wieſe wied wie tine
wen anzulegende behandelt. Bri. Der: Werjüngung
großer Rieſenflächen iſt es eine Hauptfpweecigkeit,
die erſorderliche gute Erde zuſammenzubringen. Hier
muß man oft-fehr. haashälteriſch it Ben: Frdboden
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2 —
Miele, | 119
umgehen und afle Mittel aufbieten, ſich dieſelbe zu
verſchaffen. Es braucht jedod die Verjüngung nur
in längeren Zeiträumen wiederholt zu werden; je
confiftenter dev Bpden an und für fid ift, in um fo
längerer ‚Zeit, je torfiger ex aber if, in um fo kürzerer.
6) Ernte des Graſes. Die Grasernte iſt eben
fo wichtig als die Getreideernte, und erfordert eben fo
wie dieſe die Aufbietung aller Anfmerffamkeit und
Üchelisfnäfte. Der Zeitpunkt der Ernte ift ſehr ner-
ſchiedanartig, und es find hierbei manderlei Rückſich⸗
ten in Betracht zu ziehen, die oft wenig beobadhtet
werben, aber von der höchſten Wichtigkeit ſind, indem
davon der Ertrag der Wielen abhängt. Die: Be-
ſchaffenheit und der Grad der Meife der Gräſer und
Kräuter, die Beſtimmung, die man nebenbei diefen
Kräutern und Gräſern giebt,.ob fie entweder frejwil⸗
lig ihren Samen auf den Wiefen ausftreuen, oder un⸗
er Obdach zur Gewinnung von Heufamen verarhei-
tet werden ſollen, befondexs aber die Witterung, kom⸗
men vornehmlich in Betracht; hiernächſt auch bie Lage
der Wiefen, ob fie ven Ueberflutftungen bei: ſtarken
Gewitterregen, dem regelmäßigen Austreien von den
Fluthen non Flüſſen, vie mehr oder meniger regel⸗
mäßig einen beſtimmten Zeitpunkt haben 2c, unters
worfen; find. Auch die Zahl der vorhandenen Arbei-
ter, wie und wenn man dieſe benußen loan, ift zu bes
rũckſichtigen. Wenn man nie Beichaffenheit der Ge⸗
wächſe bei der Ernte berüdfichtigt, fo wird vorausge⸗
fegt, daß die Wirfen von. derjenigen volllommenen
‚Befchaffenpeit find, daß Die darauf wachſenden Pflan-
zen .eispslei: Eatwickelung ihrer Befruchtungs⸗ und
Fruchitheile haben, insbefondere, Daß- fie vorzugs⸗
weiſe -siele gute Grasarten, die meift in der Mitte
des Juni in Die Blüthe -iveten, und dann Die beflen
See van Wickenarten, welche ebenfalls um dieſe ‚Zeit
blühen, haben, und daß die anderen Oewächſe, welche
120 Bieſe.
früher blühen, oder auch ſpäter, vielleicht erſt im Auguſi
und September, und dann Früchte tragen, nur ſpär⸗
lih vorhanden find. Sind die Wieſen mit Moos
überwachen, enthalten fie nur fpäter fih entwidelnde
Gewächſe, und find iiberhaupt arm an guten Bräfern
und Kleearten, fo ift es auch nicht nöthig, daß man fie
"seiner beſtimmten Zeit mähet. Diefer legtere Um⸗
land if, in Beziehung auf den Ertrag der Wiefen,
fein Borzug. Haben die Wiefen gleichmäßige Ge⸗
wächſe, fo gilt die Regel, daß man fie dann mähe,
wenn die Kleearten, Platterbſen und die befferen
Brasarten anfangen, in die Blüthe zu tveten. Wer
den fie zu diefer Zeit, wenn fie den Hauptbeflanptheil
der Gewächſe ausmachen, weggenommen, fo werben
fie nicht allein in Qualität, fondern au in Quanti⸗
tät das befte Kutter geben; ihre Wurjeln werden aud
- im Stande fein, um fo fräftiger wieder auszutreiben
und eine gute Orummeternte zu geben. Die Ges
wächſe diefer Art, und bierunter beſonders Die Bras-
arten, befommen nur dann neue kräftige Triebe, wenn
die Halme noch vor der eigentlichen Blüthe und vor
dem Anſetzen der Frucht abgemähet werden, Wollte
man dergleihen Gewächſe früher mähen, fo würde
man nicht fo viel Heu an Maſſe gewinnen, weil bie
zu vollfaftigen Gewächſe in dieſer Zeit zu viel an
Gewicht verlieren würden, wenn fie trodnen; würde
man fie aber fpäter mähen, fo würde das Deu zu viel
an Kraft verlieren und mehr firohig fein, nicht zu ge⸗
denken, daß dann der zweite Abrieb um fo ſpärlicher
erfolgt. Bei einfhürigen Wieſen fommt es haupi⸗
fählih darauf an, diefelben zu einem ſolchen Zeit⸗
puntte zu mähen, wo fie Die größte Menge des beſſe⸗
ven Futters geben, aber aud noch einen genugſamen
Ausſchlag zu Hutung gewähren, indem es bei ſolchen
Wieſen immer wefentlid zur Beuntzung gehört, ſie ale
Weide zu gebrauchen. — Zum Mähen des Beafes
Wieſe. 121
bedient man fich Der fogenannten Schwadenſenſe, pie
fein Geſtell und einen krummen Biegel hat. Da es
von Wichtigkeit ih, daß die Wieſen möglihft rein
abgemähet werven, fo muß man bie beflen Sen»
fen dazu in Anwendung. bringen, und: fle moͤglichſt
fcharf halten. Tritt fehr trockene Witterung ein, fo
wird das Hanen nur in den Früh⸗ und Abendſtunden
vorgenommen, befonders in dem Falle, wo bünne und
kurze Oräfer Überwiegend find. "Hat man von ber
Wieſe ein mehr ſcharfes und faures Hew zu erwarten,
fo läßt man bei Ausficht auf-trosfene Witterung die
gebauenen Schwapen Über Nacht legen; das Bras
erhigt ſich dadurch etwas und wird dem Viehe ange⸗
nehmer als Heu. Enthält die Wieſe aber gutes Gras
umd Afl die Witterung unfüber, fo beeilt-man ſich, die
Schwaden auseinander zn freuen. Sind fie nicht zu
dick, fo erfolgt: dies mit dem Rechenfliefe; liegt das
Gras aber ſehr dicht, fo muB das Auseinanderbreiten
mit den Händen geſchehen. Verſäumt man’ diefes
Busbreiten, und es tritt ſchlechte Witterung ein, fo bil-
den fi Klumpen im Heu, die auch bei der. nachheri⸗
gen Bearbeitung zufammengeballt. bietbeii, und mo⸗
driges umd' ſchimmeliges Butter veranlaffen. "Wenn
unmittelbar nad dem Hauen, oder während deflelben
Regen erfolgt, fo muß das Ausſtreuen der Schwaden
unterbleiben. Wenn das .audgefireute Gras der
Schwaden überwelkt it, jo wird es in fogenannte
Käppchen over Wind, auch Weiterhäufchen gebracht.
Es find dies enwa 2 bis 24 Fuß bobe and eben fo
viel im Durchmeſſer haltende Hänfchen, die ganz locker
zufammengehänft werden. — Um nun aber eine voll⸗
Händige Beſchreibung der Manipulationen der Heu⸗
Ernte nach der Verſchiedenheit der Witterung gu ge»
ben, müfſen wir diefelbe mit NRüdficht auf diefe be⸗
trachten, wobei auch Die Brasarten in Betracht kom⸗
men. Iſt sin ſaures und fcharfes Hen zu ertedrlen,
192 Miele.
: fo bfeibt das Gras, wie bereits angeführt worden iſt,
über Nacht im. Schwaden liegen; iR die Witterung
regneriſch, fo wird kein Gras im Schwaden angerührt.
IR faures und fharfes Heu zu erwarten, fo werden
. vie den Tag vorher gehauenen Schwaben erſt nad
dem Thaue des anderen Tages auseinander gefreut,
me wenn 06 die Arbeitskräfte geßatten, erſt des
Abends, wenn bereits der Thau eintritt, in Wind⸗
: häufen gebracht. Das Heu wird dann, wenn e6
- mit dem Thau in Windhäufchen gebradt wird, um fo
befier. Iſt die Wirfe von der Beſchaffenheit, daß fie
ein gutes, füßes Heu liefert, fo bringt man alles das⸗
jenige Gras, was bis zur Braper gehauen worten,
in Windhäufchen. Werden dergleichen Häufchen ger
macht, fo treten je zwei Berfonen mit dem Reden auf
einen Schwaden und rechen dieſen in befagte Häuf⸗
hen zufammen. Gin reines Aufrechen des Sthwa-
dens iſt unerläßlich, weil fonft der Ertrag beträchtlich
geſchmälert wird. Zwar trägt was zurückbleibende
Gras zur Düngung bei, nügt aber mehr als Kutter.
: Se feiner das Oras if, um fo näher mÄffen bie Hin⸗
- Ten der Rechen zufammenflehen, damit: nen rein aufe
reihen kann. In den Windpäufchen bleibt das Oras
ſd lange fliehen, als ſchlechte Witterung dauert, iſt aber
" gutes Wetter, fo werden fie den nächſten Morgen, fo-
: bald der Thau abgetrodnet iſt, auseinander geftneut.
Bei ſaurem und ſcharfem Heu laſſen Biele die Wind⸗
bäufchen mehrere Tage: fang fliehen, maden fie auch
größer als gewöhnlich. Es erfolgt dann eine Art
- von Schwigen und einige Erwärmung, wodurch fi
das Heu verbeffert. Iſt die Witterung quhaltend
- naß, fo werden die Winphäufchen nicht angerührt;
doch empfehlen Mande, wenn in: des Zwiſchenzeit
einige Stunden vorhanden find, wo es eimas trocket,
die durch ben. Regen zu ſehr zufammengefegten Wind⸗
häufchen umzuſegen. Beim Auseinanderſtreuen der
Be 18
WMWindhãnfchen berarifielligtumean,: Uni edime: grüßere
Anzahl derſelben neben'rinättder Kommt, ish die mach⸗
herige Arbeis:zu: ereichteue.:! du diefem Iweck wer⸗
dendie entfernten Windhäufchen von zwei Atheitern
. mit den Nechenftielen untetfahren, und an ven Aus-
ſtreuplatz bingeirageh, das verbleibende und verfireute
Gras wirdi naygereiht: ::Ie: feiwer das Drag if, je
weiter die Winphänfdien von einander entfernt find,
: je ſchleihter alſy die: Wieſe mit Brad; beſtanden war,
am ſo baoſſchwerlicher und:zeitoaubenber ift bie Arbeit,
fo wie denn überhaupt auf: uflen fchlecht beſſandenen
WMieſen die Arbeitokvſten dev: Hemtrüte faſt eben fo
: groß find, als auf qut'beſtandenen, nicht zu geventen,
daß faſt dieftlben Lufien: füp:rine ‚geriägere Quanti⸗
tät ſchlechteren Heues umsgegeben werden. Das von
einer Anzaht Winphäufcken zuſammengetragene Oras
Reine Schabe:: Man'wählt zu diefen Scheiben wo
muöglich die höchſten und trotlenften Plähe, ſtreut“das
Gras nicht Di anf und macht fie gusßer ower kleiner,
fe aachdem nie Windhaufchen dichter over dünner auf
: der Wiefe ſtänden. In dichten! Scheiben wirde nun
"das Gvas mehrinals durchgerecht, und iſt nie Mitte⸗
rung ganz befonders güͤnſtig, fo iſt es gegen Abend
ſb Arvcken] daß es eingefahren werden kann: ſtann
dies hoſchehen, fo werdrn vie Scheiben in Ladrhaufen
zuſammengeſchoben md: ‚won dieſen verladen; kann
das Abfabren erſt ven wächften Aug erfolgen, fo wird
das He in wödlihfi:gtoße Haufen: aifommengefegt.
bar: nicht itocken genug, fo wird es un⸗
ter Abends in ſo große⸗Haufen:geſetzt, uls ohne große
Mühe: gemacht werben. können, und "den folgenden
Tab werden diefe Haufen nvchmals auseinander ge⸗
freut. Droht während’ der Heuttnte Regenweiter,
ſo muß man ſichſtetsthreilen, das Oras vor dem Cin⸗
triet des Biegens im Haufen zu brikigen ; venn witd es
in den Scheiben naß, ſonverliert es zu ſeye an Rraft
124 Bitte,
und wied faft ganz -ausgelaugt, wenn das Regenwei⸗
ter anhaltend if. Bauche laffen das Bras einige
Tage im Schwader liegen und darin gehörig über-
weiten, auch fehen fie es gern, wenn es im Schwaden
naß wird; das Heu bekommt aber dann eine weniger
grüne Farbe, und. gutes füßes Heu verliert dabei.
IR jedoch das Heu fcharf und fauer, fo wird es da-
durch milder. Auch empfehlen Binige, das Heu,
wenn es troden iſt, einige Zeit in großen Haufen auf
der Wiefe ſtehen zu laſſen, damit es gehörig aus⸗
ſchwitze, Andere machen fich aber nichts Daraus, wenn
- auch diefes Schwiten erfi an nem Aufbewahrungsorte
des Heues erfolgt, find vielmehr der Meinung, man
könne ſich bei der ſtets ſtattfindenden Ungewißheit der
Witterung nicht genug beeilen, das Heu unter Dad)
. und Fady zu bringen, wenn es nur die dazu erforber-
liche Zrodenheit habe, indem man dann ein Verder⸗
ben der Heuernte nicht riskire, auch Arbeit erfpare.
Es fommt hierbei allerdings auf die Brasarten an,
wie diefe trocknen. G6 giebt Wiefen, welche ſehr faft-
reihe Gewächſe haben, die eine längere Zeit zum
Trocknen brauden. Hierher gehört per Blätierbuſch
der Zeitloſe, manche Diſtelarten, das Rohr u. ſ. w.
Oft haben bei großer Hitze dieſe Gewächſe das äußere
Anſehen, als wenn ſie vollkommen ausgetrocknet wä⸗
ren, und doch ſindet man ſpäter im Heue, daß ſie
Schimmel angeſetzt und um ſich verbreitet haben. Es
iſt alſo wenigſtens anzurathen, ſich mit dem Einbrin⸗
gen des Heues nicht zu überellen, weil man Verderb⸗
niß des Zutters, ja fogar Gutzündung beffelben ris⸗
fit. Beim Grummetmachen finden diefelben Rück⸗
fihten flatt, mie beim Heumachen; man braucht aber
bei diefem nicht den gleichen Gran von Trockenheit
abzuwarten, wie beim Heumadhen, weil das Geum⸗
miet leichter wellt, als das Heu, und bei einem an-
fheinend geringeren Orade von Trockenheit doch we⸗
Vieſe. 180
ger ſhwigt uud: der Entzundung unerwerien. äfl.
u das Geſchaͤft deu Heuernte zu erleichtern, bat ınan
Maſchinen erfunden. Es giebt Mährmafchinen, die
aber zu compliciet ſind ⸗und nur auf ganz ebenen Wie⸗
fen in. Anwendung gebracht warden können, fo daß
ſich ihre Anwendung.micht verbreitet bat. . Häufiger
brings mon die Erfindungen, für die Grleichtesung bes
nicht fhweren, aber. langweiligen Arbeiten des Wen,
dens und des Zufoimmenfcichens des gemäheten Ora-
ſes oder getsodneien. Senes in Anwendung, welche
von Zugvieh in. Bewegung ‚gelegt werden. Werk⸗
. geuge, bie wie Gagen ober große Haken eingerichtet
find, werben von ‚Pferden Üüher die mit Heu bedediten
Wiefen gezogen; von- Jeit zu Zeit werben dieſe Ma⸗
fihinen gehoben, fo daB das Umgewendete wieder aus
den Zinken fällt und gan Saft und Sayne aus einer
anderen Seite getrodnet aurd. Fine ſogenannte Heu⸗
Wendemaſchine, welche mehrſeitigen Beifall gefunden
bet Anbei fi abaebilpet und beſchrie ben in: LeBlano,
Rönueil des machines ato., qui.servent A P6go-
. nomie ureale. Paris, 1834. — Um Gras aper
trodenes Heu ſchnell zufemmenzufhlehen, braucht mar
. au: mohl das: fehr einfache, Mittel, einen Heu⸗ ader
Wieſenbaum an- feinen: beiden Enden: mit Seilen oder
Ketten zu verlieben, pie man an ihrem. Ende in einer
gewiſſen Entfernung vom Baume ſelbſt -zufammen-
bindet und Pferde vorſpaunt. Der Baum wird von
zwei Urbeiterp, die auf die beiden Enden deſſelben
tseten, ſtark niederdrückt, Damit.ex nicht über Das auf
der Wiefe ausgebreitete Heu wegrusfchen fans. Um
Das Steben auf dem, non den Pferden fortgejogeuen
Baume möglich zu machen, iR ein Strick an. jeher
Kette befeſtigt, aa welchen ſich des Arbeiter. fefkbäft,
während die Kette oder das Sell ſraff angezogen: ifl,
and er felbfi ſich etwas züdwärts Ichut, Der Baum
ſelbſt ſchiebt das, Heu zu einer Art Wall zuſammen,
v⸗
120 Wieſe.
und iſt dieſer hoch genug, ſo ſpringon Die Arbeiter her⸗
unter, heben den Baum mit ven Giriden über das
zuſammengeſchobene“ Heu and treten jenfets Wieder
auf. Dieſes einfache: Verfahren HM beſonders dann
zu empfehlen:, wenn das Heurin Defahr kommt, Son
eberüubungen fotigeſchmenamt zu werden/ woburq
.man ed am ſchnellſten auf. die ver Be. ange aus⸗
geſegien Anhöpen:bringen kaun.
Was die Arbeiten bei der Weſenernte berrite ſo
rechhet man "ir. diefer Begiehung uf verfhiivene
Weiſe, je nach der Beſchüffenbeit und Entfernung der
: Wiefen. Es mögen hier folgende Säge dienen.
in Mann baut 1 Bist} Magvebnrger Morgen
(A 180 rhein. Quadratruthen) täglich. Zum Heu⸗
machen rechnet man? auf Sen Morgen 1-bie 1} weib⸗
liche Tagearbeit. Zum Laden, Nachrechen, Abla⸗
den ?e. rechnet man auf den Morgen 3 Tag, weibli⸗
der Arbeit gleich gerechtiet, ober Jmlinnlicher Arbeit.
Außer der angegebenen Mit der Heuernie macht man
- auch ſogenanntes Braun⸗ oder Brennheu. Man läßt
bas gemähete Gras: + oder 2Tage ˖in Schwaden lie⸗
" gen, bei ungünfliger Vitterung auch noch laͤnger. Iſt
es lufttrocken, ſo wird es ausgefchüttelt, gewenbet,
- und dann ſogleich im Meine Haufen gebracht. Nach⸗
: dem Diele einige Tage geflanden, ſchüttelt man fle un⸗
: ter einander und bringt fie gleich wieder in größere
"Haufen. Nach einigen Tagen bringt man diefe noch
' etwas feuchten Haufen in große Haufen, welche Fefl
zuſammengetreten werben. Hier erhitzt ſich das Heu,
gerätd in Schweiß, beſaugt ſich und wird zu einer
torfähnlichen Mafle. Man darf Die Erhitzung nicht
ſtören und die Haufen nicht lüften; fondern man läßt
"das Heu in diefen Saufen bis zum Verfüttern Rechen,
ſchneidet es mit ſcharfen Meſſern oder Spaten, oder
auch mit Haken heraus und fütert es, un es wies
der unter Dach und Zach zu bringen. Beim Mafl-
re, 127
vieh iR dieſe Art Hu. gebeihlicher, als das anf anpere
Art geerniete; doch muß ſich das Vieh an deſſen Ge⸗
nuß erſt gewöhnen. Wenn das Heu abgefahren
wird, fo id Manches zu berückſichtigen. Zum Auf⸗
laden muß man geübte Arbeiter wählen, und zwar
um ſo mehr, je ſchwieriger die Wege der Abfuhr ſind,
wenn man nicht durch Umwerfen ug» Abfallen des
Heues Arbeitsvermehrung und Verluſt erleiden will.
Bei ſehr ſtürmiſchem Wetter if} das Aufladen mög⸗
fichft zu vermeiden, weil ein beträchtlichen Verluſt un,
vermeidlich iſt. Iſt man bei heftigem Winde gu las
den genöthigt, ſo fährt man den Wagen ſa, daß er
vor der Windſeite ſſeht. Wenn ſchon überhaupt zum
Abfahren des Heues Wagen mit breiten Felgen wün⸗
ſchenswerth ſind, damit die Wieſennarbe weniger leide,
. fo ift dies bei feuchten Wieſen auch des Fortkommens
wegen um fo nöthiger. Die Aufbewahrung Des Heues
erfolgt in Feimen, in Scheunen oder guf Heuböden.
In manchen Gegenden wird das Heu hauptſächlich in
Scheunen aufbewahrt, in anderen. wird es ausſchließ⸗
li auf den obern Raum der Gebänpe, anf Die. Bö⸗
. den derfelben geſchafft. Das Zinbringen des Heues
.
in die Scheune verurſacht in der Regel weniger Ar»
beit, da es nicht hoch. hinauf gelangt zu werden braucht,
vielmehn in die Baufen eingefrheuert wird; doch iſt
die Aufbewahrung in Der Scheune nie.fo angemef-
fen, ale auf den Iuftigeren Böden, und. was die ver»
mehrte Arbeit bei dem Herauffchaffen auf »iefelben
betrifft, fo iſt zu bedenken, daß man zur: Zeit der Heu⸗
ernte mehr disponible Arbeitskräfte hat, als zux Bes
treideexnte. Ferner muß. bei der Futtervertheilung
das Heu gus der Scheuge für jede Viehgattzmg, in
den Stall gebracht werden, Dabei wird Das Han, hei
der verfchledenartigen Witterung oft naß, und wenn
es auch noch fo gut zufommengebunden wird, if} im⸗
mer ein: Verluſt unvermeiplich, und dieſer Verluſi iſt
128 Wieſe.
mit der Länge der Zeit gar nicht fo unbedeutend, als
es ſcheinen möchte. Dan hat einmal über den Stal-
(ungen einen Bodenraum, und biefer if wohl auf
keine Weife beffer zu benugen, als zur Aufbewahrung
des Heues, wo zugleich Das für jede Viehgatiung be-
flimmte Heu an feinen beflimmten Play kommt.
Soll fih aber das Heu auf den Stallungsböden gut
erhalten, ſo if es nothwendig, daß alle Dünfle von
: ihnen abgehalten werden und daß namentlich die Bo»
dendede mit einem guten Eſtrich verſehen ſei. Dan
. mag nun das Heu auf einen Boden oder in eine
Scheune bringen, fo iſt immer Rüchſicht darauf zu
nehmen, daß Fein verſchlämmtes Heu aufgebracht
werde, vorzüglich aber muß man auf eine möglichfle
Trennung von gut und ſchlecht eingebrachtem ‚Heu
Bedacht nehmen. Iſt es nicht möglid, das Heu un»
verſchlämmt einzubringen, fo wird empfohlen, es auf
der Tenne zu Drefchen, ehe man es zur Aufbewahrung
bringt. Iſt das Heu feucht, fo empfiehlt man, eine
Schicht vorjährigen guten Strohes zwifchen eine Heu⸗
ſchicht zu bringen. Iſt das Heu fehr feucht geweſen,
ſo muß es nach einiger Zeit umgeſetzt werben: das
Stroh, welches die Feuchtigkeit eingeſogen hat, iſt
dann aber nur zu Streuſtroh zu gebrauchen. Iſt das
Heu aber nur mäßig feucht geweſen, ſo iſt ein Um⸗
ſetzen nicht nöthig. Die ganze Maſſe ſchwitzt gehö⸗
rig aus, und das Stroh, von den Ausdünſtungen des
Heues geſchwängert, giebt ein fehr gutes Häckſelfut⸗
ter. Beilänfig fei hier nur noch erwähnt, daß nicht
ganz gut eingebrachtes Heu auch dadurch vor dem
Verderben geſchützt wird, daß es beim Zuſammen⸗
m
packen mit Ride oder Salz ſchichtweiſe eingeflreuet
wird. Es gehört dazu reine Holzaſche; was aber
: das Salz anlangt, fo kommt es darauf an, ob ber
Preis deffelben mit dem dadurd erlangten Futter⸗
wertbe in einem Verhältnifie ſteht. Man bat auch
Wieſe 139
- verfüht, das wicht ganz gut eingebrachte Frei gleich
dem Sauerkraut, in Gruben eingumayen. Nach
Eintigen hut dieſes Berfahren Überans günſtige, nach
Andern: weniger günftige Reſultate gehabt. Zum
Schluß konnen wir hier die. Bemerkung nicht unter-
laffen, daß die Wiefenkultur und die Behandlung des
: Heures BegemRände find, welche noch eine fehr —8
Seite des landwiribfchaftlichen Gewerbes zeigen, in
welchen zwar mancherlei Fortſchritte gemacht worden,
wo aberifür.die Zukunft noch immer ſehr viel zu thun
übrig bleibt.
Wir laſſen nun noch einige Nachträge und Ergäh-
zungen : zu dieſem Artilel folgen. Zuerſt uͤber die
—
Es find vier Arten von Waſſer, welche zur Bemwäf-
ferung angewendet werden, nämlich: 1) Feld⸗ und
Teihwaffer, 3) Bach⸗ und Flußwaſſer, 8)
Dueltwaffer um 4) geſammeltes Waller. —
Beld. und Teichwaſſer. Feldwaſſer wird dasje-
wige genannt, weiches urjprüngliäh — in. fohr
v Duantltät aus Heinen, im Felde liegenden
—** hervorkommt, alles von dieſem abſtrömende
Waſſer aufirimmt und dadurch periodiſch einen ſtär⸗
dan Zuſtaß erhält; geht daſſelbe in unterhalb liegende
Teiche, fo erleiven «u keine wefemliche Aenverung, und
beide, Feld⸗ und Teichwafler, können in eine Klaſſe
aufgenommen. werben. Grhalten die letzteren jedoch
ihten Zufluß aus Flüſſen, Bächen oder Quellen, fo
beftimms ſich ihre Anwendung nach denjenigen Re⸗
geln, webche für. dieſe Gewäfſer gelten, wenn nicht
vor: der Bewäflerung das — * einige Zeit durch
Die: geßdre: Berührung mit der Atmofphäre eine hö⸗
here Temperatur angenommen bat und ‚dem Yeld-
waffen ziemlich gleich Tommi; doch iR das Feldwaſſer
wegen -feinet: wungensen Theile, melde «6 ſich aus
feinen. Umgebungen angeeignet bat, und ber ihm
Der. ten. En. Th. COCXXXIX J
130 id.
- eigenihiimlicen Wärme das vorgüglihhe. Veſen⸗
ders wichtig iſt es fün die Bewäſſerung, mes Die Yo»
kalität es erlaubt, daß das Feldwaſſer in ſchon vor⸗
handene Teiche oder anzulegende Reſervoire geleitet
und in ihnen aufbewahrt werden lanın, bazeit der nö⸗
.tbige. Waſſerdvorrath da iR; ohne eine ſolche Vorrich⸗
tung if man manchmal gezwungen, Das fihönfe Waſ⸗
fer unbenypt vorbeifließen zu laſſen, Öfterer aber noch
wird man Mangel daran fühlen. Für ſterile Sand⸗
ländereien, auf welden Gras durch Bewäflesuung er-
zeugt werden foll, eignet fi das Feldwaſſer ganz he»
ſonders. Schneller als anderes Waſſer befördert
auch Das Feldwaſſer, vermöge feines eigenthümlich
hoben Wärmegrapes, eine frühzeitige. Vegetation,
und. wenn ber Lauf. deſſelhen durch fruchtbare Kelver
ht, von welchen es viele Düngeriubfanzen anf
nimmi, fo if es Das einzige Waſſer, welches mit:Bpr-
theil auf Moorboden:anuge wendet werben lan.
Bade» und Flußwaſſer. Flußwaſſen if in ven
‚meiden Fällen dem Bachwaſſer vorzuziehen, da.Inge
tenes nie ein fo auſsgedehates Bebiet nuchfiräms. ie
erfieres, und Deshalb: dieſe graße Moſſe, von. Däng-
theilen nicht wit ich bringt. Am ſchlechteßen eignen
fich die Bäche dann zur VBewäſſerung, wenn .fie mn.
ſientheils nur Heiden und Saudge genden darchſträmt
haben; fie führen keine düngenden Theile, wohl aber
durch die berabgefoflenen Nadeln. und, Blätter ber
Gehölze, welche ia den Waffer ausgelangt. finn, nfel
Gerbe⸗ und Ballusfänıe .mit Kb, wirken ummern:fal-
dem Umſtänden nachtheilig auf Die, Vegetation: und
bilven. fausg Gräſer, befonbers: Binfen. Zleniger
ichlecht if, das eiſenhaltige Waſſer. Obgleich dieſes
gewöhnlich hart und kakt-ifl, und die verhandenen
Graͤler, wenn fie damit ‚sum: etſten Wale bewäſſert
warden, (zu krünkeln aofangen, fa .heilen: dieſe dech
(bald mieder. und gedeihtsa, foheln- fie. Eh am mas Meſ⸗
e —V—— PB FR a.
Wieſe. 18E1
fer gewohnt habe, woruen jedoch Brahl, wenn ihnen
wieder andetes: Waſſer gegeben ante, Iſt as Waß⸗
ſer feye etſenhaltig, fa it egieine: Hauptbedingung, ün
Ftübhjahr nicht zu zeitig: und. micht zu anhafteno zu
wäfjern. Fleßen vie: Bäche darch Dövfer, in melden
die. Gülle der Bumerahöfe (was noch bänfigedes Zafl
iſt) fich im diefeiben ergießt, fo: find fie dem Flußwaſ⸗
fer vorzuziehen; ihre düngende Kraft ift daum groß:
Quellwaſſer. Zur Bewäſſermng taugen vie-
jenigen Quellen: am beſten; welche entibeber in flachen
Gegenden aus den eindringenden metroriſchen Nie»
derſchlägen gebildet: werden und: ſich an dem freien
Zutrint der Anmoſphäte erınäemen oder ſolche, welche
in Kies⸗ und Sanbboden zu. age treten ‚und. die
meifte Robkeufäure: onthalten ‚ Oder eudlich viejenigen,
welche aus balkhaltigen Lagerungen Eommen und eine
auößere:odeo geringere Menge kohlenſaure, ſalzſaure
over ſchavefel ſanre Kulberbe euthalten.· Tele Lehm⸗
und Sandboden ſind folhhe Queſſwaſſeranweudbar;
ſcarieviget ſchonifũr Thorboden, hie aber. für Moor⸗
boden. Dass: ven Auge ſcheinbar: klare Quell waſſer
hat inter: unter: feinen beigemengten Sabſtangen el-
was. Barbefioff, Erdöl vegetabiliſche Rüdkäepdr, mi⸗
neraliſche Bistje und mitunier Ralkerde; iſt es martn,
ſo iſt es das anwendbarſte unter dem: Quellwaſſer
für Thonboden. Uber immer nebhinen die: @räfer
eine. Syfrte, welche das Vieh hicht liebt, nach Bewäſ⸗
ſerung mit Oellwaſſer an; nie’ werden dieſelben, in
Hinficht ihrer Qualität, eine ſobche Oüte erlangen,
wie durch Bewaſſerung mit anderem Waſſer. Quel⸗
len, welche us Mortgrünben und Torflagern kom⸗
men, wende man wur unter der Vediugung zur De⸗
wäfferung'an,.nsem deren Waſſer vor Dex: Benugadg
in Rrſervoiten geſtanden "hat, oder umukterbruchen
Aber Ktieſel und Sand gefloſſen if, wobei es. ſeinen
geoßen Behukt! in Hummsſäure altgzſetz und Sa»
32
138 1 Miele,
Hoff abforbirt hat. Die Humusſãure, welche fie ſich
von dem überſchwängerten Gehalt an Mopertbeilen
ihrer Umgebungen angeeignet haben, und wodurch fie
alles Sauerfloffs beraubt find, bringt eine förmliche
Desorganifalion der Kräuter und. Gräſer hervor, da
zur Befärberung aller Begetation weder eine zu große
Heberhäufung der erfleren, noch eine gänzliche Cr⸗
mangelung der letzteren flattfinden darf.” Man er-
kennt fogleich an dem bräunlichen Niederſchlag, wel⸗
hen foldes Wafler während der Bewäflerusg hin⸗
terläßt, und an dem kümmerlichen Ausſehen der Grä⸗
fer eine Wiefe, welche mit ſolchem Waſſer bewäflert
worden iſt. Der größte —A— iß, Moorboden
ſelbſt mit foldem Waſſer zu
Srfammeltes Waffer eignet. fh wegen ſeines
Sauerſtoffgehalts welchen es duvch die ausgedehnie
Berührung mit der Atmoſphäre in ſich oufgenommen
hat, ganz beſonders zur Bewäfleruug; ks nimmt leicht
:eine gelblihe Farbe an, iſt warm und. piuterläßt nicht
fo viel Schlid, ale die anderen Wafler, bewirkt jedoch
ſehr die Vegelätion ber Wiefenpflangen. Griues
hobhen Zemperaturgrabes wegen if es beſonders auf
Moorboden anwendbar; weniger eiguet es ſich zur
Bildung neuer Oraſsnarbe auf Sandboden.
Die Verbeſſerung des Waſſers. Das Waf-
ſer mag fo ſchlecht ſein, als nur immer wöglich, fo
befigt e6 Doch die auflöfende, erbaltende und für bie
Vegetation der Gräſer voriheilhafte zerſtörende Kraft.
Mangeln kann demfelben entweder die düngende
Kraft, oder es kann Durch dieſelbe zerßörend auf die
Wieſenflanzen einwirken; beides läßt ſich bedin⸗
— beben: jene fann bervorgebracht, Diefes
.befeitigt werben. Die Düngende Rraft des Waſſers
en, iR leicht, wenn es fteben hierzu viele
Wittel zu. Bebote. Gin Kaflem aus Lalten in beim
Hauptzuleitungsgtaben, durch welchen alles ‚bend»
Wieſe. 1183
inte Waſſer zur Wieſe geführt wird, augebtacht,
und mit gutem Schafdünger und etwas wenig ge⸗
löſchtem Raft angefüllt, erhöht die düngende Kraft
des Waſſers außerordentlich; es laugt den Dünger in
einigen Wochen ſo aus, daß, war er kurz, nichts mehr
vorhanden iſt, und war es Skrohdünger, nur reine
Steopfberrefte übrig bleiben. Außerdem fallen tm
jeder Wirthſchaft unter den Thieren Sterbefälle vor;
man Toffe feines von den gefallenen Thieren vergra-
ben, fondetn ſchaffe alles, was zu Grunde gebt, in
dieſen Kaſten; es bringt für die Wiefen - heilfame
Früchte. Bald wird 'man auf der Dberfläthe des
Waſſers ein dunkles bläulihes Def ſchwimmen fehen,
welches ſich auf der Brasnarbe ablagert und im ho⸗
ben Grade zu Bunften der Vegetation wirkt. Die
erſetzende Kraft des fließenden Waſſers ift groß, grö⸗
ber, als man glaubt; denn nach Verlauf von einem
halben Jahre finden fith in einem ſolchen Kaſten,
“ worin die gefallenen Tiere gelegen haben und von
dem Duchfirömenden Wafler beſpült worden find,
auch nicht die geringflen Ueberreſte der Knochen mehr
vor. Die auf die Vegetation nachtheifig einwirkende
Kraft einiger Gewäſſer kann nur dur Reinigung
derfelben gehoben werden, und zwar zuvötderſt da⸗
duch, daß dem Waffer vie ſchädlichen Subſtanzen
ganz entzogen; oder diefe doch wenigſtens durch an«
dere düngende Theile fo verringert werden, daß ihre
Wirkung nicht mehr desorganifirt. Dies wird dadurch
erreicht, DaB man das Waſſer längere Zeit im ſtehen⸗
den Zuflande dev Einwirkung der Armofphäre aus⸗
fegt, wobet es alle gröbere, in Ihm ruhende Subflan-
zen abſetzt und Atmoſphärilien abforbirt. Dies iſt
das eine Mittel: Das andere beruht Darin, daß man
‚die Soße ‘des Srabeng, worin es hergeleitet wird,
mit grobem Kieſel belegt, wonurd eine Reibung, und
duch diefe ein Wellenſchlag entfieht, durch welchen
. i 34 Mieſe.
vermöge Dex hecvoegebrachten größern Oberſlähe des
Waſſers dieſes mit der Atmoſphäre vielfach in Be⸗
rührung kommt, und ſich dadurch jowohl, als aud
durch Die Reibung der unteren Waſſerfläͤche u den
Steinen volllammen reinigt und verbeſſert.
Beben wir nun zum Wiefenbau felbfi über, Bunte
‚ Saufrumente und Werkzeuge find ein Haupter⸗
fordernig dabei. Diefelben find: 1) Das Nivellir⸗
Juſtrument. Dan kann deren wiei beim Wieſenbau
anwenden, und zwar: a) die Waſſerwage mit-Bübelle
und Fernrohr; b) die einfache Waſſerwage mit com-
muntgicender Röhre; co) die Duedfilberwage, eben-
falls mit commmmiciveuder Röhre. Bon allen Dreien
iſt die letztere Die vorzäglichere zur Anwendung beim
Wiefenbau, und beſonders wegen ihrer großen Ge⸗
nauigleit und ihres einfaden Gebrauches. 2) Die
Zielſcheibe; 3) das Viſirbretichen; 4) der rechte Win⸗
. 5 5) die Meflette; 6) Abfiedfäbe; 7) Semuren:
8) das Wiefenbeil; 9) die Stechſchippe; 10) die
Spatenihippe; 11) ver Hanprafenfhäler; 427 die
Planirhacke; 13) die Raſenklatſche ever der Schlä⸗
gi 14) die Rammel; 15) die Haud« oder Schub⸗
rre. |
Ein ‚großes Feld nehmen bei dem Wieſenban die
. Örabenarbeiten ein; ſte erforbern genaue Slennt-
niß und befondere Aceurasefie zur Ausübung, lom⸗
men in vielerlei Geſtalten vpr, und jede derſelben
- verlangt eigenthümliche Berückſichtigungen, ſowohl in
= ® e v
⸗
Betreff des Terrains, durhh welches die Onühen an⸗
gelegt und geleitet werden, «da auch in Beziehung auf
„ bie Waflermenge, welche fie eushalten fallen, und end-
lich für nen Zwed, zu welchem Diefelben pienen. : Soll
. ein Braben durch die Strömung des Waſſers vicht
fo leicht eingerifien und unterwaſchen wernen, fo muß
: 2 Böſchumg erhalten, d, h. feine obere Breite muß
nrößer, als feine untere fein. Ein jeber gt auge»
‚Wick. 188
legte Graben: beſteht uns Einen Ouivent, Wolfen
Grundflͤche die Sohle, die Sektenflächen Die Tiefe
des Drabens Bilden‘, und aus zwei daran ſtoßenden
techtwiutligen Dreieden, deren Hypothenuſſe die Geis
tenwlinde des Grabeno find: Beide Böſchung man
"Held Gräben in ven bein Wieſenbau vorkommenden
Bobruaeten geben muß, iſt ſchon angegeben. - Hat
man einen Graben von großer Breite ind Tiefe an⸗
zulegen, fo if es immer rathſam, erſt das Quadrat
"vos Brabens aufzumerfen und dann Die rechtwinkeli⸗
gen Dieiede zu formiren. Da ſich aber diefe Gra⸗
bearbeiten, befonders die der größeren Grüben: ach
vern Förperlihen Inhalte der auszuwetfenden Erd⸗
maſſe richten, fo if die Kenntniß der Bereihnung die⸗
fer Muffe ein Haupterforderniß. Hat man diefe er⸗
langt, fo iſt man im Stände, diefe Arbeiten zu beur-
tbeifen und die Ausführung ſich um Vieles zu erleiche
teen. Sehen dergleichen große Gräben Dur cou⸗
pirtes Terrain; fo bleibt fich weder Breite noch Ziefe
gleich. Wei der Frage: Wie biel Waffer full der
Sraben fafſen? kommi wie Geſchwindigkrit (Veloci⸗
LE) des Waffers-in Betracht: je mehr Geſchwindig⸗
Belt das Waffer bat, deſto mehr liefert der Graben,
over je bedentinder das Gefälle des Orabens it; deſto
ehe: Walter Bringt er: Soll beſtimmt werden, wie
eh Graben pro Sekunde Wafler liefert, fo braucht
man nur die Geſchwindigkeit pro Sekunde mit bem
Querproͤſil zu multiplieiren, woburch man die @ön-
ſumion erhait; z. B. ein Graben habe proͤ Sefufide
12 Zoll Veldeitãt, in der Sohle 10 Zoll, im Spie⸗
gt 30 350 Brrlte, eine ſenkrechte Tiefe von 9 Zoll
Waſſerſtand. +19 — 15x9 = 13 x 12 =
1620 Kubltzoll: 1728 = 0,9 Kubikfuß Waffer pro
Sekunde. Sqwieriger iſt es, einen Graben anzule⸗
196 Mick.
u welcher vie beſtimme Waſſermesge fallen fol.
it unter allen Umſtänden vorzuziehen, lieber den
Graben größer, als Heiner zu modern, und die Schleufe,
. welche das Wafler entsimmt und in dieſen Graben
. einführt, nach der beflimmten Waflermenge.anfentigen
\
u laflen, fo daß der Graben, wenn er z. B; IM Ku-
hirup Woafler fafien foll, zu 12 Zug Conſumtion ein-
gerichtet wird, und Die Schleufe nur Die befkianmten
10 Rubilfuß liefert. |
: Die einzelnen, beim Wiefenbau vorkommenden
Bräben find: der Kanal, der Hauptzuleitgugegre-
ben, der Hauptentwäflerungsgraben, der Bemäfle-
rungsgraben (Rinne, Grippe), der Entwäſſernugs⸗
graben (Rinne, Grippe), der Vertheilungégraben,
der Ginlaßgraben und der Vertikal⸗ ‚oder Transpor⸗
türgraben. Kanäle kommen nur bei Wiefenbasten
von größtem Umfange vor, es erhalten Daher dieſen
Namen folche Waflerleitungen, welche längere Streden
durch coupirtes Terrain geben und mindeflens 40 Ku⸗
bikfuß Waſſer nad ihrem Querprofile fafien, gleich.
, viel, ob fie das Wafler zur Bewäſſerung führen, oder
. als Entwäfferung ableiten. Die Ausführung denfel-
ben bleibt fi in beiden Fällen gleich, nur mit dem
Unterſchiede, Daß im erfieren Falle der Kanal auf-.der
-- Höhe angelegt, im legteren durch Die Niederung.der
u
Fläche geleitet wird. Befonders fianet die Anlegung
eines Kanals dann flatt, wenn entweder zwei Bäche
‚ mit einander verbunden, ober einer derfelben anders,
vielleicht gerade. gelegt werden fol. Die Aysführung
eines Kanals erfordert befonders Kenniniß im Ripel-
liren, ohne legtere iſt es nicht möglich, penjelben mit
allem Vortheil und Nugen anzulegen.
Dev Hauptzuleitungsgraben iſt derjenige
Graben, welcher in einem kleineren Maßſtabe als.der
Kanal unmittelbar aus dem Fluſſe, Bache, See oder
Teiche das Waſſer entnimmt und zur Fläche, welche
Mibeſe. A337
. Sawäßlert werden fol‘, fühst. Er muß jetennal’auf
der ˖ höchſten Stelle fortgeleitet werden, und da das
Waſſer in demſelben höher ſtehen maß; als das Pla⸗
ieau der: Fläche liegt, mit Dämmen umgeben fein,
Deere Kante beim höchßen Waſſerßand um einige
300 höher als das darin ſtehende Waſſer fein muß.
Leitet dieſer Graben das Waſſer aus-vr Ferne her⸗
- bei, fa’fann man deinfelben bis dahin, wo er die zu
bewöſſernde Fläche ‚berührt, fo viel Gefälle geben,
alẽ die 2olakität erlaubt; letziteres milßte denn zu ſcharf
fein und dadurch das Waſſer reißend werden: in dem
Falle bringt man von 10 zu 10 oder von 20 zu 20
Rauhen kleine Wehrevon, Steinen in dem Graben
an, um dem Waſſer einen ruhigen Bang zy.geben;
ſobald jedoch. der Graben die Fläche der Bemwäflerung
berührt, darf ex höchſtens auf 10 Ruthen Länge einen
Zoll Qefälle erhalten, oder auch, was in vielen, Fäl⸗
ley beſſer fein wird, man legt denfelben: ſtreckenweis
ganz wagerecht und- bricht das Hauptgefülle von Di-
Rang zu Diſtanz ganz nach Maßgabe: ver Terrains⸗
hälmiffe.. Wollte man dem Hauptzmeitungsgra-
ba mehr als das oben angegebene Gefälle geben, fo
' würde die Bewaſſerung unregelmäßig von flatten. ges
- Dem’ IR es möglid, die Sohle des Hnuptzuleitungs⸗
grabens höher als die zu bemäflerane Fläche zu le⸗
gen, fo hat man. dadurch Den Vortheil erlangt, daß
jener Tropfen Waſſer benupt werden kann; doch tier
fer als 6 Zoll legt man die Sohle deſſelben nie un⸗
ver Die Fläche. Kaun man die Ufer des Hauptzulei⸗
-tungsgrabens mit Raſen behängen, fo ift dies fehr
"gut; man ſichert denſelben dadurch vor Unterwa⸗
(dung; die Raſenrollen müſſen indeſſen länger als
die Seitenwände des Grabens ſein, damit ſie oben
noch um 1 bis 2 Fuß überhängen und dadurch mehr
Haltbarkeit erlangen. Anzurathen iſt, wenn es die
Lofalisät erlaubt, daß man hen Hauptzuleitungsgra⸗
18 Bi,
ben Reber breit uud feldt, als ſchmal und 'nlaf anfegt,
damit bei Anfällung vefielben mit Waſſer erſtens Die
Schleuſen ſogleich weldes erhalten und die Dewäſſe⸗
zung fell b t, und zweitens nicht ohne Roth
Bafler in demiehben Reben bleibt, welches nicht be⸗
nugt werden Bann,
tDer Öunptentwäfferungsgraben. Dieſer
: Graben, welder alles Waſſer von der Flaäͤche Hufe
nimmt, iſt entweder ein künſtlich angelegter over ein
natürlicher. In beiden Fällen muß derſelbe Befälle
+ haben, wenn er feinem Zwecke entſprechen fol. Wie
viel? dies beftimmt die Oertlichkeit. Je mehr, defto
beſſer. Beim Kunftwiefenbau darf nur ein einziger
Hauptentwäflerungsgraben die Fläche durchſchneiden.
Da verfelbe ale ein künſtlicher vor der Ausführung
der Anlage realiſirt wird, fo ſieht es ganz in der Will⸗
- Für, denfelben anzulegen, wo es am thunlichflen. und
- für Die Anlage am zwedmäßigfen Ef; es wäre eine
Landverſchwenvung, mehrere dergleichen Gräben an-
zulegen. Bei dem natürliden Wieſenbau, wu das
Terrain nicht durch die Kunſt geebnet wird, wiäffen
- oft zwei und mehrere Hauptentwäflerungsgräben auf
‚ein und derſelben Fläche angebracht werben; doch
ſchadet dies hier weniger, weil dieſe Melioration nur
anf großen Flächen ſtattſindet, und deshalb auf ein
wenig Land wicht Nädfidt genommen werden kann,
Nauch bier oft’das Terran fo ungfnftig if, daß nur
“ mehrere Hauptentwäflerumgsgräben das Land vor
Berfumpfung retten können. Die Bedingungen eines
guten Entwäſſerungsgrabens find: 1) Möglüchft kauge
gerade Richtung; 2) hinlängliches, wo möglich, gleich⸗
förmiges Gefälle, 3) genügende Größe für das fort⸗
zuführende Waſſer; 4) vegelmäßig eher zu fchräge,
als zu ſteile VBöſchung mit feſten Ufern. Häuptfäch⸗
lich iſt anzurathen, Buß bei Anlegung des ehe
rungsgrabens ſtreckenweiſe, vielleicht alle 3 bie 4
Wilſe. 19
. Ale, Murklepfichld in Die Gohle doſſelben fo-titf.ein-
geſchlagen werden, daß Ihre Oberfläche mit derſelben
rabſchueidet; es haben dann bei ſpärrer Rͤumung Die
=. Abeirt immer Anhaltpunkie, wie tief vie Sohle frü⸗
File or geweſen ——* en * N damit
durch ein unn es Tiefergraben Die fer ver»
1 eagt-und die Bid RE N = 7°, 9
“2. Yige Vöſchung Hivibt für Die Hamleitiwäflerungsgrä-
. bla wie vortbeiffaftefle. Beben dieſelben nicht im ges
rader Richtung, mas wohl fehlten ausfährbar IR, fo if
es Immer fee vortheilhaft, die Wendungen ſtumpf⸗
willig zu formicen, damit das Waſſer am Ufer feine
ya große Reibung und Anftop änßert, wodurch ſonſt
leicht Since and Zuſammenflürzungen entfliehen.
n.. Der Bewäſſerungsgraben (Brippe oder
Rinne) Die Aulrgung einer Bemäflerungsrinne
erfordert ganz beſondere Aocurateſſe, foll fie ven Zweck
einer vollſtndigen regelmäßigen Bemwäfferung errei⸗
chen, d. Y. wenn durd fie das Waſſer in einer ganz
. gleichiärunigen, dünnen Schicht über die Oberfläche
der Wieſe verteilt werben foll, venu hietzu gehört
z.. nitht ar, vaß fle eine wagerechte Lage hat, ſondern
ihre Uferfanten müflen au) ganz Verkontal fein.
.. Die Flache, welche einem jenen Bewäflerungsgraben
. fuer Uebersiefelung beigegeben wird, darf mie breiter
2:26.83 Nurhen fein; Die beſte und vortheilhaſteſte
MDrrite 3 Narben; doch kann man fi® an diefes
1, aa, befonders boim natürlichen Wieſeubau, nicht
Afmeng bindens dit Lokalltät gebielet oft eine geringere,
z 2 dit dine größere Breite ale 2 Ruihen annehmen zu
«7 rüffen. Die augemeflenfle Breite déeſer Oräben if
‘' 6 5i8,8 Zoll uud Ihre Tiefe 4 Zol; beim Rüdenbau
x andeſſen macht man dieſelben an ihrer Ginmündenig in
tip Vertheilungsgraben um.1 bie 2 Zoll breiter ale
nr Se, was belondeis bei foldden Niden beobach⸗
2. tei werden muß; deren Ringe über 5 Ruhen beträgt.
140 Bee.
Ihre Anfertigung erfordert noch bein Rärtenbau:ganz
befonders folgende Berüdfidtigung. Die Bewäſſe⸗
xungsrinne läuft auf’ der Kante des Rückens vom
. Bertheilungsgraben bie an den Kopf deſſelben ent»
lang, bildet alfo die Mitte des Banzen. Da nun der
Rücken nad beiden Geiten Hin gleihmäßige Abda-
tung hat, fa muß auch. auf jeder derfelben vom der
Mitte des Nüdens aus vie Kante der Rinne gleich⸗
mäßig. entfernt fein, damit beide Ufer derfelben in
gleicher Höhe flehen und nicht Über Das eine mehr
Waſſer überfirömt, ale Über das andere, ader wohl
gar Die zu tiefe Tage des einen Ufers das Veberriefeln
des Waſſers über das andere ganz verbietet, umd fo»
mit eine Rüdenfeite zu viel Waſſer, die andere zu we⸗
nig oder nichts erhält. Daß die Demäfferungsrinnen
rechtwinkelig vom Vertheilungsgraben ausgehen fol-
. fen, iſt oft nicht ausführbar und von feinem Einfluß
- auf die Bewäflerung, weder in ihrer Ausführung noch
in ihrer Wirkung. Beim Hangban. ift wie Breite die-
fee Bräben, mögen fie auch nod fo lang fein, glei
groß, und zwar 6 Zoll, un» es müſſen befonders die
. usteren Uferfanten wagerecht fein, weil das Waſſer
bier bloß über diefe viefelt, ..
Der Entwäſſerungsgraben (Brippe oder
. Rinne). hat die Beflimmung, das. abgeriefelte Waſ⸗
fer aufzunehmen und dem Hauptentwäflerungsgra-
- ben: oder einem unterhalb liegenden Vertheilnugsgra⸗
- ‘ben: zuzuführen. Beim Rüdenbau müflen piefelben
mindeftens pro 1 Ruthe Länge 4 Zoll Gefälle erhal⸗
ten, und werden an ihrer Ausmüntung um 2 bie
3 Zoll breiter jormirt, ald am Anfange. Im Uebri⸗
gen erhalten fle diefelbe Breite und .Ziefe, wie vie
Bemäflrungsgräben, und ihre Anlegung iſt ganz
. biefelbe,, wie bei jenen. ° Beim. Hangbqu der Kunfl-
wieſe giebt. es eigentli Heine Sutwäflerungscianen ;
bier müflen fie den Zweck der Bewäſſerungerxinne mit
verbirden, innem fie überbaib iniwäffern und. under-
balb bewäflern, Beim natürlichen Hangbau kommen
‚fie mitunter blog als: Entwäſſerungsrinnen vor, and
ihre Breite und. Tiefe richten ſich daſelbſt nad ver: u
entwäſſernden Flaͤche; dor müſſen fie ſo viel als mög⸗
li gerade gelegt werben; und durfen nie Krummun⸗
gen erhalten.
Der: Bertrllungsgraben.- Diefſer Graben
iR gewöhnlich ver nächſte Begleiter des Hauptzulei-
‚tsagsgrabens und kommt bloß beim Rückenbau vor.
‚Gr:erbält fein-Waffer durch die Einlaßgräbchen aus
dem Hauptzuleiſungsgraben, und vertheilt es. in die
Bewäflerungsringen; da derſelbe jedoch zugleich die
Stelle: eines Bewäfferungsgrabens mit vertritt, fo
muß er genau: wageredt und in. gleicher Höhe wit
den Bemäflerungsrinnen angelegt werden. Seine
Breise richtet ſich nach der Fläche, welche er mij Waſ⸗
ſer verſorgen ſoll. Es ſind jedoch 12 Zoll nicht im⸗
‚mer binreihend, das nöthige Waſſer zu faſſen, weil
die Vertikalgräben meiſt ihr Waſſer qus dem Haupi⸗
zuleitungsgrobemn entnehmen und yicht aus dieſem ge-
veif werden; nur beim Hangbau kann er, menn. der
oben erwähnte Fall eintritt, dadurch den Namen des
Vertheilungsgrabens verdienen, daß hier ‚Die unteren
Hänge bisweilen durch einen Vertikalgraben ihr Waf-
fer aus felbigem erhalten. . Seine Ziefe if gewöhn⸗
ih 4 Zoll, und die Sohle deſſelben muß bei dem
Rückenhau mit denen der Bewäflerungsrinnen in glei.
dem Niveau leben, damit bei eingeftellter. Bewäſſe⸗
zung nicht -überflüffiges, Waffen in denfelben. ſtehrn
bleibt. Sind die. Soplen. der Bewäſſerungsrinnen
mit der des Bertheilungsgrabeng in gleichem Nivpan,
fo kann dann ſehr leicht wenn man den letzteren 2,
einem: Ende dus: einen ‚Eeinen Graben mit. einer
@ntwäflerungsrinne verbinde, welche man währen»
‚ber. Bewäflerugg mit einem Mofen verſetzt und bei
142. Miefe.-
ambörender Bewäfferung öffnet, alles WBaffer, fö-
wohl aus dem Beriheilungsgraben, als au aus den
" Bewäflerungseinnen rein abgelaffen werben, woburih
zugleich, wenn der Boden mit minerallfben Subſtan⸗
zen, beſonders Elfen vermengt iR, jede Oxydalibn
aufgehoben wird, welche bei wieder beginnender Be⸗
wäflerung auf die Gräſer fonft ſehr nachtheilig ein-
wirt; auch wird fo die Wieſe ſchneller troden, was
befonders vor der Heuernte fehr zu wünfden fi.
Bleibt jedoch Waſſer In ven Gräben fliehen, fo Hält
fih die Wiefe Immer feucht und erſchwert Bas Dar⸗
überhinfahren bei Hinwegſchaffung des Futters.
Der Einlaßgraben dient Dazu, das Waffer aus
dem Hawptzufeitungsgraben aufzunehmen und dem
Vertheilungsgraben zuzuführen. Er durchſchneidet
den zwiſchen beiden Gräben liegenden Damm, und
wird oftmals durch eine Schleuſe erſetzt, deren Länge
fo groß als das Einlaßgräbchen ift, in welchem alle
feine Benennung, Einlaßgräbchen, gänzläch le;
doqh kann er auch, will man die Koflen der Auferti⸗
gung der Schleuſe erfparen, mit Hülfe eines: Bud»
bene oder Naſen geöffnet und geſchloſſen werden.
Der Einlapgraben muß unter jeder Breingung: Ge⸗
fülle erhalten; fei es nun eine-Schleufe oder der Btä-
ben ſelbſt, ſo muß das Befälle minveflens 2 Zoll
betragen und am Ende mit der Sohle des Berthei-
Iungsgrabens abfchneiden. Iſt eine Terraſſe, dem
Haupigefälle nach, länger ale 6 Ruthen, fo muß: die-
felbe zwei Ginlaßgräbchen erhalten; beträgt fit jedoch
bloß 6 Ruthen, fo IM eins hinreichend, hinlängliches
Waſſer zu-liefern. Die Vreite des Einlaßgrabens iſt
nad dev Waflermenge zu berechnen; doch find: auch
bier. 6 bis 8 Zoll jedenfalls hinreichend, ſowohl für
denjenigen, welcher das Wafler unmittelbar dem’ Ver⸗
tbeitangsgreaben, als auch für den, welcher das Waf-
jet einem -Vertllalgraben zuführt. Beim HMüdenbau
Wieſe. 148;
maß Din. Yuleauag deſſelben ivamen fo enddeiäkkt
erden daß er:den Gutwährrungsriene angruüber au
liegen kammt.
Der Vertikal⸗ oder Trausporair-Graben
bommt nur bean Hang⸗ und zuſammesgeſetgten Bau
von. Gr hat dan Zwed, einer jeden Fläheufrlichee-
Waſſen zuzuführen, Diefen exnenerten Zufluß erhält
wen durch den Beriifal» oder Transportirgroben, ber
dechalb heim Wieſenbau ein ſehr nothmendiger if;
ohne dauvſalhen würde bei ausgedehnten Flächen ner
Gawag: ſehr verſchieden ausfallen, . Beim: Hangbau
werden, Die Bertllalgeäben in einer Entfernung: non
5, zu, 5. Aathen: augebracht, Diuichidimeihen dem Ne⸗
bengefälle nad alle; Bemäflermasrinnen; und mün-
‚Ran: in ‚Dem. mutesflen. Ihre Breite and. Ziefe iß die
der Bewäfleuumgerinnen ; eben: fo: geſchieht ihre. Au⸗
fertigung nf - gleiche: Weiſr. Gimu wie: Texraſſen,
muihher: fie mit Waſſer verſotgen, van großem: Um⸗
fenge,.fe. echalten. fin. daſſelbe; umitelben: aus; dem
Hanptizuleitungegraben, ‚fonf aber; bloß aus Diem
Beriheilungs- eder erſten Dewäflentngsgrabem Mei
deam zuleuıınengefenien Vau maß: der Wertilaldrabei
sfunakkı dneche ine Müdinaniagn :aebem, cha er gu ſei⸗
sem Befinmungseonie.gelang!; in. Diefem Falle ver⸗
tritt eine Emwällerungsrieme den Rüden, welche kis
innen: Mesibeilungsguahen gezoges wird); die: Stelle
daflelben.. Das Befälle, wolches Der. Vertibalgraben
erhält, ikınas des Nebengefälles. Derſelbe dorf aber
aie wagerecht angelegt werden und vielloicht die @telle
eines Bewaſſerungograbens mil vartretan, dern/ unter
ſalchen Umftaͤnden wände er:uen Nutzen, weichen darch
ihn nie Bewäflerung: erhalten ſoll, nicht gewähren.
Alle Qraͤben, welche dieſer Guahen durchſchneiden eb
nicht mit Waſſer aus. demſelben; gefüllt umden; nüf-
fen. durch ringeſetzte Rafen : von ih geremm fein.
aim. Hangbau fept wan jahren, Malran der untenflen
144: Wieſe.
Vferkante der vor dem Berilfafgraben duch hhittäwen
Bewãfferaugeriane in erſteren ein Raſenſtück ein; iſt
nun die Bewäſſerungsrinne voll Waſſer und ricſen
‚dann: tritt man den eingelegten Raſen etwas nieder,
‚in der Art, daß hier im Vertikalgraben immer noch
de⸗ Waſſers übergeht und in die unete
nne catritn Da alles abgerieſelte Waſſer jedes
"Rai wieder in die untere Bewäſſerungsrinne übrt⸗
firtömt, und dadurch Die letzteren Terrafſen mehr Wuſ⸗
:ferzufiuß erhalten; als die erſteren, und ſich vas Wuſ⸗
fer immer wieber von⸗ſelbſt erfriſcht, fo il ein Heiner
Zufluß (die eingelegten Raſen bringen ihn endtich
hervor) von ganz ſriſchem Waſſer hinreichend, dem
ſchon benutzien neue Kraft zu geben. |
:: BDammarbeiten. Beim Wieſeubau konnen
zwei: Bälle :vor; welde einen Dammbau bedingen,
‚und war: 1) um Waflerleitungen duech Nirderun⸗
-gen in erforderlicher Höhe anzulegen; — 2) am:ZBaf-
‘fer zu ſammeln, wo der Damm als Schutzwand deſ⸗
selben dient:. In Diefen beiden Fällen iſt bei der Aus⸗
—— des Daͤmme hauptfächlich folgende Frage zu
berüd fahtigens, auf welche ſich Dann jene gehnderrum
‚na feßen ‚Grundfägen in Anwendung gebracht wie⸗
den muß: Bon welcher Conſiſtenz if der Boden, wri⸗
der zum Dammbau angewendet werden fol?: "Kmt
man zur Auffhlttung der Dämme zu Wafferteitim-
gen thonigen oder lehmigen Boden, fo iſt die Anlage
der Boſchung von 2 Fuß auf 1 Fuß Dammerde ˖ hin⸗
reichend, und wird ſelbſt dem ſtäͤrkſten Woſſocdruche
wiverfuben, nur muß bei der Aufſchütiung des Dam⸗
mes der. Boden gut feſtgerammt werden; iſt jedoch
das zu verwendende Material Sand oder andexbr
1odever Boden, fo muß die Anlage der Böſchung zu
3 Fuß gensimmen ‚werden. Hier iſt die Einlegung
des ſichtenen Reiſigs ganz beſonders zu einpfehlen,
denn der Damm erhält dadurch eine unglaubliche Fr⸗
Miele, 145
ſtigkeit, und nur mit größter Mühe Fann ein foldyer
Damm , wenn er mehrere Jahre gelegen hat, nieder-
geriffen werden. Hat man Rafen, fo iſt ſowohl im
Thon⸗, als Lehm⸗ und Sandboden die Bededung des
Dammes mit felbigem fehr anzuratben; der Damm
erhält eine größere Feſtigkeit, und man verhindert da⸗
dur Die Verfumpfung der unmittelbaren Umgebun-
gen defjelben. Alle ſolche Dämme, welde ale Schug
einer bedeutenden Waflermenge dienen, müſſen fafl
durchgängig dreifüßige Böfhung haben. Thon⸗ und
Lehmerde eignet fih am beften dazu; auch if Sand,
wenn er gut gerammt wird, dabei zu verwenden, nur _
Moor- und Zorfboden vermeide man. Bei allen
Erdarten iR eine Rafenbelegung der Waſſer⸗ oder
Bruſtſeite rathſam, oder belegt man diefelben mit einer
6 Zoll ſtarken Schicht großer Steine, welche man in
die Erde einrammt, fo iſt dadurch für die Dauer des
Dammes noch befler geforgt. Ä
Anlegung der Wafferbehälter. Mit den _
:wenigfien Koſten find oft ſolche Waflerbehälter herzu⸗
fielen, ja wir finden diefelben fogar fhon vorhanden
und — benutzt. Wie leicht it nicht ein Teich, wel⸗
der im Laufe des Jahres manchen Kubikfuß Waſſer
durch fein Abflußgerinne nutzlos dahinfließen laͤßt, nur
durch eine vielleicht einfache Trhöhung des Dammes
oder Erweiterung feines Bebietes zu einem prächtigen
Reſervoir umzufhaffen! Es giebt hier und da manche
Niederung, deren Eindämmung zum Theil fon von
Griten der Natur gefcheben ift, und die jeßt weder zu
Feld, noch zu Wiefe paßt, welche Durch wenig Koſten
eine fegensreiche Vorraihskammer für unfruchtbare
Fluren werden fann. Soll die Anlegung eines Re⸗
ſervoirs ich verwertben und dem gewünſchten Zwecke
entſprechen, fo find folgende vier Regeln zu beobachten:
1) Die Fläche, welche zu diefem Zwecke verwen⸗
det werden foll, darf nicht zu Nein fein, muß
Der. techn. Enr. Tb. CCXXXIX. 8
146 Wieſe.
vollkommen geleert (eutwäfſert) werden kön⸗
nen, und ihr Gefälle nach einer Seite haben.
2) Es muß an den Stellen, wo die Abdachung ſich
ebnet, eine Eindämmung möglich fein
3) Es müffen alle Punkte des Zuflufles "höher lie⸗
„gen, als die Fläche ſelbſt, weiche das Reſervoir
bildet, und
4) darf dieſe Fläche nicht tiefer liegen, als die
Ländereien, welche ihr Waſſer zur Bewäſſerung
von derſelben erhalten, damit, wenn dies nicht
beſondere Verhältniſſe verbieten, das Reſervoir
ne auf den leuten Tropfen benußt werben
ann.
Der Zufluß des Waſſers zur Anfüllung eines Refer-
voirs kann entweder direft aus einem Fluſſe oder
Bade abgeleitet werden, oder man erhält denſelben
durch Leitungen von Yeld- und Regenwaſſer, meldes
periodifch einen Fluß ernährt, zu mancher Zeit aber
keinen Tropfen Waſſer darbietet. Im erfieren Falle
leitet man das Wafler vom Fluſſe oder Bache durch
einen der Waflermenge angemeflenen Graben is ben
umdämmten Behälter, muß jedoch ale Ausmündung
dieſes Grabens die höchſte Stelle der Fläche auneh-
men, Damit man unter allen Umfländen denfelben bie
dahin füllen kann, ohne Rückſtau in den Gräben und
feinen Umgebungen zu verurfachen., Die Ausmän-
dung bes Reſervoirs muß nicht durch einen gemöhn-
lihen Teihfländer, fondern durch eine Schlaufe gebil-
. det werden, damit das abfließende Wafler genau nad
dem Bedarf der zur Bewäſſerung beſtimmten Fläche
gegeben werben kann. Vortiheilhaft if es, wenn men,
am die Dämme zu fihern und des zu viele Wafler in
soflen Jahren ohne Nachtheil abführsen zu können,
no außer der Hauptfchleufe ein, einfades Freige⸗
riane einlegt; Doch muß bier neben dem fogenaunten
Farigraben, welcher Bas Wafler aus Dem Össigerinne
S. .._
Miele, 147;
hinwegführe, u Damme entlgug noch rin anderer
Graben angelegt. werben, welcher, wenn es nöthig iſt,
das Waſſer aus dem Freigraben aufnimmt und in
denjenigen leitet, welcher das Waſſer zur Bemäſſe⸗
rung auf die Fläche führt. Derſelbe muß indeſſen
durch einen Stau oder eine Schleuſe von erſterem
getrennt fein, damit mit dieſem Waſſer ganz nach-pam
Bedarf der Bewüſſerung verfahren werden kann. Im
zweiten Falle, wenn man bloß auf Feld⸗ oder Regen⸗
waſſer beſchränkt if, verführt man zwar mit der An⸗
legung des ‚Behälters auf dieſelbhe eben angegebene
Weife, nur ift hier ein größeres Gebiet erforderlich,
und es müflen alle Zuleituugsgräben mit Gefälle
angelegt werden, damit fie Das Wafler ſchnell zum
Behälter bringen. Ye weiter man nun das Bebiet
ausdehnen kaun, deſto größeren Waflerzufluß erhält
man, umd biefes Waſſer iß das ſchätzbarſte für Die
Bewäflerung. Der Nupen, den ſolche Reſervoire zu
Zeiten des Wafjermangels und des Waflerüberfluffes
leiten, leuchtet von felbfi ein.
Wehre, Stau-Aypparate, Schleufen und
Saͤele. 1) Die Wehre. Bie haben yor den Schleu-
fen von Vorzug einer größeren Dauer und weniger
Gefahr, fo daß fie, ohne alle Aufficht, auch bei großen
Huthen und.Bisgängen, immer ihren Zweck erfüllen.
Sie werben nur in ſolchen Flüſſen und Bächen an-
gelegt, ans welchen das Wafler zur Bewäflerung
entnommen wird, und man bringt fie gewöhnlich,
wenn es 2de Lolalität erlaubt, 10 bis 20 Fuß unter-
halb des Ableitungsgrabens, jedoch mit Berüdfichti-
gung bes durch das Wehr erforderlichen Nüdflaues,
durch deſſen Höhe auch das nöthige Haller in denfel-
ben eintritt, an, damit er und feine Schleufe, wenn
das Waſſer Sand mitbringt, nicht fo leicht verſandet,
ſondern Istterer über das Wehr mit fortgeführt wird,
Die Wehre können entweder aus Steinen oder Holz
. 82
148 Biete.
angeferligt werden; find ®teine vorhanden, fo find
dieſe Immer vorzugsweiſe dazu zu verwenden. Doc
muß unter beiden Berhältniffen noch im Allgemeinen
bemerft werden, daß, um das Untermafchen und Um⸗
fpülen zu verhüten, eine ganz befondere Accuratefie
beim Wehrbau obwalten muß; denn bei dem bedeu⸗
tenden Drud und der Ueberfallshöhe bahnt fi das
Waſſer, felbft wenn es nur Feine Zwiſchenräume fin-
det, Schnell einen größeren Weg, und durchbricht oder
umgeht den nicht vorfühtig unternommenen Bau, und
eine Wiederherftellung ift oft fhwieriger und koſtipie⸗
figer, als ein Neubau. Gegen das Unterwafcden
fichert eine dem Baue angemefiene Böſchung. Strom⸗
aufwärts ift eine zwei- bie dreifüßige, und firomab-
wärts eine drei» bis vierfüßige hinveichend. Die Bö⸗
fung ſtromaufwärts fihert das Wehr gegen Anſtoß
des Waſſers, und bezwedt eine allmälige Hebung
des leßtern ; diejenige ſtromabwärts hindert einen zu
ſchnellen Niederfiurz und die Dadurch leicht entſtehende
Unterwaſchung. Dan giebt ven Böſchungen die Form
einer Cykloide oder Frummen Linie, deren Endung in
die Sohle des Baches allmälig übergeht. Das Um⸗
fpülen aber vermeidet man dadurch, daß man wit dem
Wehrbau 3 bis A Fuß tief in beide Ufer eingeht und
da, wo diefelben abfchneiden, eine Verkleidung von
Steinen oder Holz ſenkrecht an denfelben anbringt,
wodurd dann das Wafler einen fehlen Anfchlag er-
- hält und nicht in die Ufer eindringen kann. Bei Au-
legung eines jeden Wehres iſt bei der firomabwärts
liegenden Böſchung ganz befonders darauf Rückficht
zu nehmen, daß die Sople derfelben mit Berückſichti⸗
gung des unterhalb flattfindenden Gefälles eingelegt
wird, damit der Sturz des Waflers nicht das Defälle
ſelbſt hohlt und die Sohle des Wehres in kurzer Zeit
über das Waſſer zu liegen fommt, wodurch dann fehr
leicht ein völliger Zufammenflurz des Wehres ſtatt⸗
Wieſe. 149
fiuden kann. — Wehre von Steinen. Dan gräbt
an der Stelle, wo das Wehr angelegt werden ſoll,
die Sohle des Bades auf die ganze beftimmte Länge
wud Breite des Wehres 1 bie 2 Fuß tief aus, gebt
jedoch mit leterer einige Fuß tier in die Ufer ein und
gräbt diefe auf ihre ganze Höhe aus. Dan fchlägt
nun in die Mitte, wo der Ueberfall des Wehres an-
gelegt werden foll, einen oder zwei Marlirpfähle,
welde die Höhe deſſelben beflimmen, ein, und führt
fovann zwei Mauern, entweder von Bruch» oder Sand
Heinen, rechtwinkelig durch den Bach auf, deren
Höhe ungefähr 8 bis 13 Zoll unter die Höhe der
Markicpfäple zu Reben kommt. Diele Mauern müſ⸗
fen ganz nach der Größe des Baches oder des Fluſſes
1 bis 2 Fuß flark und parallel 8 bis 12 Zoll von
einander entfernt fein. Da, wo fie in die Ufer ein»
gehen, erhöht man diefelben um 1 bie 2 Fuß, melde
Höhe von dem Waflerflande bei Fluthen beſtimmt
wird, damit das Wafler beim Weberfallen, wo es die
meiſte Kraft äußert, nicht in die Ufer eindringt, fon«
dern zwifchen diefen und den Mauerköpfen gedrängt
bleibt. Den Zwifhenraum der beiden Mauern füllt
man durch Lehm oder Sand, mit Fleinen Steinen ver-
mengt, aus, und flampft bis oben herauf die Mafle
feſt zufammen. Hierauf verbindet man die beiden
Monern mit einem fehr flad liegenden Bogen aus
Steinen, deſſen Koppe genau die Höhe der Marlir-
pfähle und die aufzuflauende Waflerhöhe erreicht.
Die höheren Mauerköpfe verbindet man jedod ganz
mit einander. Die ausgegrabene Stelle wird nun
ſowohl ſtromauf⸗, als ſftromabwärts mit rauhen Stel.
nen ausgefüllt, deren Zwifchenräume man mit Meinen
Steinen ausleilt. Hat man diefe Ausfällung mit der
Sohle in gleihe Höhe gebracht, fo markirt man an
den vertifal Mehenden ausgegrabenen Uferwänden mit
ver Schaut oder Heinen eingeſchlagenen Pfählen die
150 Wieſe.
krumme Linie der Böſchung, und ſetzt nach diaſen Hei⸗
chen dieſelbe mit Steinen aus, füttert alle kleinen
Zwiſchentäume mit ausgewaſchenem Sande, in wel»
chem bloß noch die reinen Körner enthalten fein müf-
fen, vollfländig, und übergießt die ganze Fläche mit
hbydrauliſchem Kalk, woraus dann ein förmliches Con⸗
glomerat entſteht. Stromaufmwärts führt man nun
an beiven Ufern der Böſchung Mauern als Beklei⸗
dung der Ufer auf, welche fo hoch als Die beiden
Mauerköpfe find, und deren äußere Fläche mit den
Seitenufern des Baches abfihneiden muß, die Mauern
müflen jedoch in Biefelben eingehen und Die ausge⸗
gegrabenen Stellen ziemlih ausfüllen. Stromab⸗
wärts, wo auf gleihe Weife ſolche Mauern angelegt
werden, brauchen diefelben jedoch nicht, wie ſtromauf⸗
wärts, bis an die Endung des Wehres gleich ver
Waſſerhöhe zu fein, ſondern Diefe richtet fi) gang mach
der bei großen Fluthen überſtrömenden Waſſerhöhe.
Uebrigens giebt man ihnen diefelbe Form, wie die der
Eyfloide der Böſchung. Die noch leeren Stellen hin-
tev den Mauern flampft man mit Thon oder Lehm
aus und bededt die Dberfläche diefer Stellen mit Ra-
jen. — Wehre von Zimmerholz Bei größeren
Bächen und Flüſſen, mo Steine fehlen und das Wehr
von Holz angefertigt werden muß, verwendet man
zur Ausführung am beften Zimmerholz; es muß dann
ein förmlicher Roft gefloßen werden. Die Ausfüh-
rung dieſer Art Wehre gefchieht auf folgende Art:
Mit der Ausgrabung verfährt man wie bei den vor-
bergebenden Bauten, Man ſchlägt alsdann an ber
Stelle, wo die Wehrhöhe oder der Ueberfall zu fliehen
fommt, quer durch den Strom und 2 bis 4 Fuß in
die Ufer eine Spundwand von 6 bis 8 Zoll Karten
gezimmerten Pfählen ein. . Bei: diefen Cinfchlagun-
gen nimmt man die beiden Edpfähle zuerfi nor, melde
fodann als Lehne der ganzen Wand dienen; um dieſen
Wieſe. 2681
beiden Pfaͤhlen bringt man am jeder Seite rin langes
Stück Zimmerholz an, welche man mit Rlammern
verbindet, und die zum Zweck haben, daß alle Bfähle
in ein und derfelben Richtung in die Sohle eindrin⸗
gen, Die Säließung der Spunditand muß in der
Mitte fiuttfinden, damit die legteren Pfähle, welche
eine keitſfoͤrmige ©eftalt erhalten, die übrigen Bfähle
eng zulammendrängen. Die Ginfhlagung Aller
Pfäble bei diefem Bebrbau muß mit dem fogenänn-
ten Sauframmel gefcheben. Iſt diefe Spundwand
mindeſtens 6 Fuß tief in die Sohle eingefchlagen, fo
beingt man fit, entweder durch tiefered Einſchlagen,
oder durch Abſchneiden, in gleiche Höhe mit Der letz⸗
teren, giebt jedem Pfahl einen Zapfen, und legt auf
dieſe die Grundſchwelle. Vorthrilhaft iſt es, wenn
die Zapfen der Enppfähle durch dieſelben hindurch ge⸗
den und feflgenagelt werden können. Auf dieſe @rund-
ſchwelle kommen drei oder vier Säulen zu Reben, auf
welchen ver Oberbaum ruht, deffen Oberfläche abge⸗
rundet fein muß und die Wehrhöhe angiebt. Zur
Sicherung des ganzen Wehres verbindet man die Säu⸗
len mit Bändern. Stromauf⸗ und firomabmwärts
fhlägt man an ven Seitenufern, fo wie auch an den
Endungen der Böfchungen, Spundwände ein, deren
Drähle jedoch nicht fo tief einzugehen brauchen, als
die der Mittelwand; auf alle Diefe kommen Schwellen
zu liegen. Hierauf verbindet man die Mittelfronte
nad dee Geſtalt der Böſchungen, bis an deren Enven,
mit ſtarken Streben, welde man durch Säulen un _
terRügt. Nun Fällt man den Kaſten des Wehres mit
einer Diifyung von Lehm, Sand und Gteinen aus,
welche man jedoch fo fe als möglich vammt, und be»
ſchlägt alsdann die ganze Oberfläche des Wehres mit
2408 6 Joll flarken Bohlen. Der ganze Bau muß
"auf beinen Seiten einige Fuß tief in die Ufer eindtin⸗
gen, Die Sſciſenwände der Ufer belleiden mau eben-
158 Wide.
falls mit Bohlen, welde au Säulen, bie auf den
Schwellen ver Duerwände angebracht find, feſtgena⸗
gelt, oder, was noch befler ift, in Diefelben eingefalzt
werden. Sie Sohle des Stromes belegt man ad)
dem Ende der Böſchung firomabwärts mit großen,
rauhen Steinen, damit hier das Wafler einen Anſtoß
findet und die Spundwand nit unterwäſcht. —
Wehre von Pfählen und Berten. Bel Heinen
Bächen, wo man die Wehre aus Mangel an Feld⸗
fleinen nicht aus foldhen anfertigen Tann, gebraucht
man gewöhnlid nur Pfähle und Berten, und können
ſolche Wehre von jedem Landwirth felbft angelegt
werden. Ihre Anfertigung geſchieht auf folgenve
Art: Dan gräbt, wie beim vorhergehenden Wehrbau,
an der Stelle, wo dafjelbe hinkommen fol, den Drt
feiner ganzen Länge und Breite nad aus. Sodann
ſchlägt man da, wo der Veberfall flattfindet, zwei Reis
ben flarker Pfähle (mo möglich von eihenem Holze)
rechtwinkelig im Bade ein; diefelben müſſen wenig⸗
ſtens 6 bis 8 Fuß tief in die Sohle eingehen und un-
gefähr 1 Fuß von einander entfernt leben, au meh⸗
vere Fuß breit in die Seitenufer reihen. Ferner wer⸗
ven ſowohl ſtromauf⸗, als au firomabwärts da, wo
bie Böſchungen endigen follen, ebenfalls quer durch
den Bach Pfähle eingerammt, deren Oberfläche mit
der Sohle abfchneidet, worauf, als Lehre der Bö⸗
ſchungen, die Schnur von legteren nad) erfleren gezo⸗
gen und alsdann immer in Entfernungen von 1 Fuß
Pfohlreihen eingefhlagen ‚werden. Da jedoch ofle
mals Hinderniffe nicht geflatten, daß alle Pfähle bie
Hzur beflimmten Tiefe eingetrieben werden können, fo
werden diefe nad Beendigung bes Baues umd ber
Auflegung der Rafen nad der Schnur abgefchnütten.
Sind nun alle Pfähle eingefhlagen, fo werben fie
mit Weiden» oder fihtenen Berten gehörig, ſowohl
der Länge, als auch der Quere nad, durchflochten.
Wieſe. 153
Man füllt alle Zwiſchentränme mit Erde aus; und um
dieſe fowohl, als auch das Geflecht befimöglichfi feſt⸗
zarammen, ſchreitet man mit der Ausfüllung und
Berfiechtung immer zu gleicher Zeit gleichmäßig fort.
Iſt Dies beendet, und hat man damit den Böfchungen
die erforderliche Korım gegeben, fo bedeckt man die
ganze Oberfläche des Wehres mit Rafen (mo.mög-
lich Rollen) und nagelt diefelben mit 2 Fuß langen
bölzernen Nägeln an. Die Grasnarbe der Rafen
muß nach oben zu gekehrt fein. Die Seltenflächen
der Ufer rammt man mit Boden feſt und formirt Die
vorderſte Schicht, welche der Wafferfpülung ausgefegt
it, mit einer. ſenkrecht ſtehenden Lage Raſen, welche
man mit dem Ufer indig verbindet. Kann man nach
Beendigiing: ven Wehrban ungefähr 2 bis 3 Worhen
eben laſſen, ehe man Wafler darüber führt, fo iſt
man mehr gegen Zerflörungen gefihert. Obgleich
nun diefe Wehre nicht fo dauerhaft wie jene von
Stein find, fo entfprechen fie doch vollkommen ihrem
Zwecke, find wohlfeil und leicht berzuflellen. .
Stauapparate. Dies find Meine Wehre, durch
welche das Wafler gehoben und abgelaſſen werden
kann, und ‚find diefelben vorzugsmeife beim Wiefen-
baue anzuwenden, Sie befleben ans Holz und wer⸗
den nur in den SHauptzuleitungsgraben eingelegt.
Ihre Anfertigung ift wohljell, und fie ſelbſt find in
vieler Hinſicht ven Schleufen vorzuziehen, denn fie
erifprechen, wie die Wehre, bei Fluthen ohne alle
Aufficht Ihrem Zwecke, da fie zu jeder Zeit, auch wenn
fie geſchloſſen find, viel und wenig Wafler überlaf-
fen, und Yod unter diefen verfchiedenen Umſtänden
der Bewäflerung ihren geregelten Fortgang geftatten.
Schleuſen. Die -Schleufen werden beim Wie⸗
ſenbau in verſchiedenen Beftalten und unter verſchte⸗
- denen Brößen angewendet. In Bäche oder Klüffe
werben nur dann Schleufen eingelegt, wenn Die Nach⸗
184 Wieſe.
baren oder andere Verhältniſſe nicht geſtatten bas
Waſſer jederzeit zu Nauen; in ſolchen Hüllen haben fie
dann vor den Wehren den Borzug, daß man durch fie
. das Wafler zu einer bedeutenden Höhe aufpannen
und ſchnell wieder ablaffen kann. Ganz befonders iſt
. bie Anlegung der Schleufen in Bächen dann zu em-
„pfehlen, wenn das Waſſer nur periodiſch aufgeflaut
werden darf, ver Ableitungsgraben ein Reſervoir füllt
und biefes dadurch in Furzer Zeit vollgefhllt werden
kann; denn fie geflatten, daß man das ganze Waſſer
des Bades in den Ableitungsgraben führt und fo in
wenig Tagen einen großen Waſſervorrath erhält, nach-
ber jedoch, wenn man die Schleufe Öffnet, dem Waſ⸗
fer wieder feine frühere Höhe giebt, und fomit mit
den Nachbaren niemals in Eollifion gerüth. Jeder
Ableitungs- oder Hauptzuleitungsgraben muß durch
eine Schleufe von dem Bache, Flufſſe u. ſ. w, woraus
er das Wafler entnimmt, getrennt fein. Hier iſt we⸗
der Wehr, noch Stau anwendbar; denn diefe Grä⸗
ben (wenn fie nicht Entwäfjerungsgräben find) müſ⸗
fen zuweilen fo feft geſchloſſen fein, daß Fein Tropfen
Waſſer in diefelben eintritt, was nur durch Die Schleuſe
hervorgebracht werden kann. Eben fo mäflen alle
Einlaß⸗, Bertilale oder Transportirgräben Ihr Waſ⸗
fer durch Schleufen aus dem Hauptzuleitungsgraben
erhalten, vamit das „Wie viel9” ganz in der Willkür
des Bewäflerers flieht. Zu diefem Zwecke werden
zwar von Manchem Bretter und Raſen anempfohlen,
allein eine hierbei zu weit ausgedehnte Deconomie
bringt oft einige Jahre lang nachtheilige Folgen für
die Bemwäflerungsanlage; denn weis leicht reißt wicht,
wenn Bretter und Raſen Die Gräben verſchließen, das
Waſſer eines derfelben nieder, und für Diefen Scha⸗
ben hätte manche Schleufe gebaut werden können.
Ein befondere Accnrateffe erfordert die Eiulegung der
Beinen Schleufen; wenn fie wicht gun; genau vorge»
Wicſe. 166
nommen wird, fo geſchehen leicht Unterwaſchungen,
weil das Waſſer vermöge des Gefälles mit weichem
iene gewöhnlich eingelegt werden, dann einen größe⸗
wen Druck ausübt: Die Schleufen kommen in desler⸗
lei Beftälten. beim Wieſenbau vor, und zwar:
1) als große Schlenſen, weiche in —* eingelegt
werden;
2) eis, tietaere Schleufen, durch weiche Die Ablei⸗
tungs⸗ oder Zuleitungsgräben von dem Bade ıc.
. geirennt ober verfchloflen werten;
8) als gang Heine Schleuſen, melde das Waſſer
ans dem Haupizultiungsgraben aufnehmen
un» durch Die Einlaß⸗ oder Vertikalgräben auf
Diefe Weile zur. unmittelbaren Entwäflerung
führen.
Schleufen, welde in Bächen angebracht
werden. Die. Anfertigung dieſer Schleuſen gefchiebt
auf folgende Art. Man ſtößt an der Stelle, wo die
Schleufe siigelegt werden foll, eine Spundwand von
Pfoſten oder Bohlen rechtwinkelig in die Sohle des
Babes, mindeſtens 4 Fuß in diefelbe. Diefe Spund⸗
wand geht, wie beim Wehrhau, einige Fuß tief In die
Ufer, und. muß mit befonderer Accuratefie eingerammt
werten, um das Urterwaſchen der Schleufe zu ver»
hüten. Auf diefeibe kommt num die Grundſchwelle
za liegen; kaun man jede Pfoſte oder Bohle durch
einen Zapfen mit derfelben in Verband bringen, fo
ift es deſto beſſer; jedenfalls aber müffen die am Ende
ſehenden mittelſt Zapfen in die GOrundſchwelle einge⸗
laffen und verangelt werden. Letztere kommt fo zu
Hagen, daß ihre Oberfläche Höchſſens 2 Zoll über die
Sohle des. Bars hervorragt. Auf diefe kommen
ſodann Säulen. zu ſtehen, und zwar, ganz nad der
Bröße des Baches, drei oder mehrere, die jedoch nie-
mals. weiter ais 4 bie 6 Fuß von einander: endfernt
ſtehen dürfen, dam der horizontale Deu Deu Maſ⸗
156 Wieſe.
ſers keine zu große Mewalt auf die Schäge ausübt,
diefe ſich leicht aufziehen Laffen und die ganze Schleufe
dem Drude leichter widerſteht. Die Höhe ver Säu⸗
fen iſt duch die Tiefe des Baches bedingt: man macht
diefelben gern nach dem Verhältuiß, daß nöthigen-
falle die Schüge ganz Über den Wafferſpiegel heraus.
gehoben werden fann. Dan verbindet nun die Säu⸗
len oben mit einem Duerbaum duch Zapfen, und
. biefelben erhalten an der inneren Seite einen Falz, in
welchem die Schüge auf- und abgehen, oder, mas beſ⸗
. fer if, zwei Latten auf jeder Seite, welche Die Schüge
halten, Damit man, wenn irgend einer von Diefen de⸗
fekt wird, denfelben vermittelt Hinwegnehmung der
Latten ganz herausnehmen fan, ohne den Duerbaum
abzuheben. An der Grundſchwelle werden, ſowohl
firomauf-, als auch firemabwärte, nach der Breite des
Baches drei oder mehrere Querſchwellen durch Zapfen
befefligt, von denen die beiden Außerfien an dem Ufer
- gelegenen wo möglich and auf die Spundwand zu
ruben fommen. Bon den Schwellen, die ſtromab⸗
wärts liegen, erhalten die Säulen jede eine Strebe,
melde durch Zapfen an beide befefligt werden; dieſe
müſſen ſtark und von gutem Holz angefertigt fein,
denn fie halten die ganze Schleufe und mäflen für
den Waſſerdruck Gegendruck leiſten. Stromaufwärts
giebt man bloß den beiden Enpfäulen ſolche Streben.
Nun bededt man die Vorder, und Hinterſchwellen
mit Pfoften oder Brettern, welche gefpundet und mit
bölzernen Nägeln an die Schwellen befefligt werden.
Die Schüßen, welche die erforderlihe Stauhbhe er.
halten, werden aus Pfoflen oder Brettern angefertigt,
mit eingefhobenen Bändern verfehen, und mit Hülfe
zweier Ketten und einer Walze, welche zwiſchen je
- zwei Säulen angebracht find, in die Höhe gereunden.
Die Seitenufer beffeidet man wie beim Wehrbau mit
Pfoſten oder Bohlen, und die Säulen, melde diefel-
Wieſe. 187:
ben halten, werden wie dort in Die Endſchwellen durch
Zapfen befeſtigt. Die Verkleidung verbindet man
mit der Berdielung durch einen Spund, und zwar fo,
daß die Eudſchwelle den ge und die erſie Pfoſte oder
Bohle den Spund erhält.
Kleinere Schleuſen, welche in den Ablei⸗
tung6« oder Hanptzuleitungsgraben einge»
legt werden. Die Anfertigung und Anlegung die⸗
fer Schleuſen fommt beim Wiefenbau ſehr häufig
ver. Soll eine Schleufe das Waſſer aus dem
Bade u. f. w. eninehmen und in den Hauptzulei⸗
tungegraben führen, fo lege man die Grundſchwelle,
worauf die Schlenfe zu ſtehen kommt, in:einer ſolchen
Entfernung von dem Bade u. f. w. daß die Seiten»
ſchwellen mit ihrer. Endung und ſomit die Vorderdie⸗
iund und Bekleidung der Ufer des. Srabens mit dem
- Des Baches abſchneiden, wodurd jede Umſpülung ver⸗
mieden wird. Scheut man die Koſien nicht, fo iſt es
noch vortheilhafter, wenn man die Ufer des Baches
da, wo der Braben einmündet, 4 bie 6 Fuß breit
ebenfalls mit einer Bekleidung verfieht, wozu Proflen
genommen werben fünnen. If die Stelle ausge-
mittelt, wo die Grundſchwelle der Schteufe zu liegen
fommt, fo rammt man eine Spundwand quer durch
Den Graben und legt erftere dann auf. Sodann ver»
Pindet mon mit der Orundſchwelle Seitenſchwellen
zur Befeftigung der Dielung, welde. ganz wie beim
vorhergehenden Schleufenbau ausgeführt wird. Auf
die Grundſchwelle ſetzt man die beiden Seltenfäulen
und verbindet diefe mit dem Oberbaume, in welchem
in der Mitte ein länglich⸗viereckiges 2b jum Durch⸗
gehen des Schugarmes angebracht fein muß. Die
Säulen zu beiden Seiten werden auf den Seltenflä-
dien, ſowohl ſtromauf⸗, als auch ſtromabwärts, mit
Salzen verfehen, worin die Uferbekleidung angebracht
wid. Die übrige Einrichtung iſt ganz. wie. bei der
168 Wieſe.
voreuwiihmien größeren Schleuſe, nar Daß der Schatz
nicht, mie dort, wit Kette und Walze, fordern durch
einen angebrachten Arm, welcher mit Löchern verſe⸗
ben fein muß, und Dusch den Oberbaum hindurch gebt,
mit Hülfe einer Fleinen Kette und eines Baumes ge»
hoben und niedergedrädt.
Ganz kleine Schleufen, welche das Waf-
: fer aus dem Hauptzuleitungsgraben ent-
nebmen und unmittelbar auf die Wieſen
führen. Diefe Art Schleufen, auch gewöhnlich Ka-
ſtenſchleuſen genannt, kommen beim Wieſenbau
am bäufigken vor; ihre Anfertigung if einfach und
faun von jedem Zimmetmanne ‚ausgeführt werden.
Die Größe derfelben if} ganz Durch die Fläche bes
Dingt, welche fie mit Wafler zu verforgen haben; da
jedoch alle 5 Ruthen eine folhe Schleufe angebracht
fein muß, fo if eime Höhe und Breite von 4 bis
6 Zoll jedenfalls hinreichend, ihren Zweck zu erfül⸗
-Ien. Diejenigen, welche das Wafler in einen Verti⸗
Tolgraben ausmänden, müſſen bisweilen 2 Zoll grö⸗
‚Ber fein. Mon verferiigt diefelben aus ſichtenen oder
‚Befernen Pfoften, und fie beeden aus dem Schleu⸗
jenfopf und der Rinne oder dem Kaften. Die
Höhe des erſteren bedingt die Höhe des Graben⸗
nfers, uud die Länge der leßteren der Damm, mei»
der deu SHauptjuleitungsgraben vom Vertheilungs⸗
graben trennt. Die Dede des Kopfes, melde mit
dem Ufer abichneidet, wird in fchräger Richtung nach
der Rinne zu aufgefchlagen, damit alles Schnee⸗ und
Regenwaſſer von derfelben abläuft. Den Briff des
Schutzes läßt man gern durch Die Kopfdecke durchge⸗
ben, damit man entweder durch einen Kleinen hölzer-
nen Nagel oder Keil ven aufgezogenen Schutz oben
‚erhält. Da, wo Die Schleuſe die Stelle des Einlaß⸗
arabens veriritt, legt man fie etwas ſchräg, damit da⸗
durch Das. erforderliche Gefälle bezweckt wird. Liegt
Wieſe. 16
Die Sohle des Hauptzuleitungsgrabens bedeutend hö⸗
ber, als die zu bewäſſernde Fläche, und kann man
diefes Gefälle durch die Schräglegung der Schleufe
nit hervorbringen, fo formirt man den Kopf derfel-
ben um fo viel höher, und macht zwifchen Kopf und
Rinne eine fogenannte Schleuſenkammer, melde
vorn mit Brettern bis zu dev Höhe Der Brabenfohle
zugeſchlagen If, auf melden alsdann Der Schug zu
Reben kommt, bei deflen Deffnung das Wafler her-
unier in die Kammer flürzt und in die Rinne über-
geht. In allen ſolchen Fällen muß der Sturz des
Waſſers in: der Schleufe niemals hinter derfelben
Rattfinden, indem fonfl zu große Auswaſchungen vor-
kommen würden. Sollte jedoch, was in einzelnen
Fällen flattfinden kann, der Sturz des Waflers hin⸗
tee der Schleuſe nicht zu, vermeisen fein, fo bringt
man hinter derfelben einen Schuß oder eine halb of⸗
fene Rinne an, auf melde. das Wafler den Sturz
ausübt und dann einige Fuß fortrollt, damit es erfl
die Druckkraft verliert, ehe es in den Graben eingeht.
Legt mon eine Schleufe ein, fo gräbt man ven Damm
durch, und zwar macht mon die Ausgrabung größer,
als die Breite der Schleuſe beträgt, ebnet die Sople
der ausgegrabenen Stelle und belegt diefelbe varn
und hinten mit Raſen, fo daß die Narbe oben if.
Zwiſchen veufelben füllt man den Raum mit Erde
aus und legt hie Schleufe darauf, doc fe, daß ihre
Tinmundung ungefähr 2 Zoll höher als die Braben-
fehle nes Haupizuleitungsgrabens, ihre Ausmündung
aber mit der Srabenfohle des Vertheilungsgrabens
wagerecht liegt; ſodann ſetzt man fomahl vora die
binten an beiden Seiten Raſen feſt au und rammelt
den Zwilbensaum mit Erde aus. Die eingelegien
Rafen ſchneidet man mit dem Spaten na der Form
des Orabenuſers jhräg ab. Stromaufwärts bricht
man dieſelben ſtumpfwinkelig nach der Münpung der
160 Wieſe.
Schleuſe zu ab, damit das in dem Zuleitungsgraben
ſtrömende Waſſer fih nach der Deffnung der Schleufe
zu drängt.
Siele. So nennt man beim Wiefenbau Biejeni-
gen Borrihtungen, welche das Wafler entweder un.
ter einem höher liegenden Graben hindurch oder über
einen tiefer liegenden hinweg leiten. Iſt der untere
Graben größer als der obere, fo muß der leßtere fein
Waſſer in einer Siele über erfleren hinweg führen;
il jedoch der obere größer als der untere, fo leitet der
leßtere mit Hülfe der Siele das Waſſer unter erſte⸗
rem hinweg. Im erſteren Falle befleht die Siele
bloß aus einer flarken, gefplindeten, dreifeitigen Minne
aus Pfoſten oder Bohlen, und muß zur Sicherung,
nach ihrer Länge und Breite, ein oder zwei Joche er»
balten, damit fi die Seitenwände nicht ziehen kön⸗
nen und das Waſſer durch die dadurch entſtehenden
Spalten ausläuft. Im zweiten Kalle iſt die Siele
eine ganz einfache vierfeitige Rinne, ebenfalls aus
Pfoſten oder. Bohlen beflehend, muß jedoch, da fie
nur bei Entwäflerungsgräben vorfommen fann, eher
zu groß als zu Hein fein und mit etwas Befälle ein-
gelegt werden. Die Einlegung der Sielen erflerer
Art erfordert eine Vorſicht, Die nicht genug anempfoh-
fen werden kann. Dan lege nämlich auf beiden Sei⸗
ten der Siele, wo fie auf die Erde zu liegen kommt,
ein Stud Pfofle oder ſtarkes Brett unter, welches je⸗
doch breiter als die Siele felbft fein-muß, damit da,
wo das Waſſer ein- und ausflrömt, feine Unterwa⸗
f&ung flattfindet, wodurch dann gewöhnlich die Siele
berunterbricht, und wenn es nicht gleich bemerkt wird,
beillofe Zerörungen angerichtet werden. Dieſe Un⸗
terlagen müſſen fo tief eingefenft werben, Daß bie
obere Selte des Bodens der Siele mit der Braben-
fohle in eine Höhe zu liegen fommt. Reat man hin.
gegen die Sielen lepterer Art ein, fo muß man den
—
Wire 281
> Daher. hingtlbanden Draben abdämmen, mb die
« ‚Bießei.: mp Pie, Kinlegung derſelben ‚flattfinden: fol,
durdigrabenz Damit Die Seitenuumgehungen der Siele
‚ Fagerammalt: ann Dann. mit, Rafen ausgeſetzt werden
N Fönmen- wi 4 FE Bu er Ta nn « Dur
, 1, Den Wiefenhap, oder die Verbeſſerungider Wieſen
durch Moflenszerfällt in den Rynkpieleubau-uud
„An den; pekinkichen Wiefegbau, „Dpr. Kunſtwieſen⸗
3 bay ift diejenige Wiefenmalioratien, bei:melcher Durch
1 bie. Kunſt indes Imrüglice sdes.: Tenrains verbannt
meld. - Die zwei Haypibadiegungen- feiner Realiſi⸗
- sung find: Hnlängliches, zu jeder Zeit esfonderlices
Waller, uw Seftstiung einer- vollkommen zweckmä⸗
Sigen:Enmpäflesung. . Ohne Beides: eutfchkieße wan
. fich migigum Aunftmiefenhau. Cine. Haupytregel da⸗
bei iſta Ben Bau jedesmal.mit dem Gefälle zu hegin⸗
nen und wit dieſem fortzugeben, fo wie Die Einxich⸗
tang Des: Anfanges au treffen, daß am Ende des
Baues: eher Boden ‚mangelt, als übrig bleibt. Heob⸗
achtes man Diele Regel, ſo iſt es dem Wieſenbaner
Hein Hleines, ſeinen Bas, unbeſchadet des. Ganzen, fo
einzarichten; Daft er ik demſelben am Schluſſe einige
1. Zoll medrigex geht vorqusſgeſe h daß er quch hier im
Standeiſt, alles Waſſer durch den Entmäflerungs-
‚graben abzuleiten, amd: daß Fein Rückſtau entſteht.
Dade Fläche hat nämlich zweierlei Gefälle oher Ab⸗
dachungz daa ·eine beißt · das Haupte, das andere
das Mebengrfälle: Oleichviel vh das erſtere grö⸗
Ber als das letztere ift, ſo heißt das jenige, welches den
Lauf das Hauptzuleitungsgrabens und. bie Richtung,
nach melchepderſelbe hingeht, beſſimmt, das Haupt⸗,
jenes: aber, goelches on dielem aus nad dem: Haupt⸗
entwaſſerungegroben zugehy, das Nebengefäble,
olaglaich letzieres oftmals bepentend größer als erſte⸗
26%: ran mnug dix Anlage mit dem Gehölle ber
Ennen ſoll, ſo ifhimamit: geſagt, daß man den Bau
Dec. techn. Enc. Tb. CCXXXIX. v
182 wi
3:3 doti anfan gen Won der Haupt ugsgraceo· die
Flüche berührt, and Hort eude, Moet ln wiebet ver⸗
läßt Bogiudr wen Ban dem Laufe des cuptzulei-
ninngsgrabens entgegen, fo IR es Hwirigte; Wnſel⸗
ben fo einzurichten, daß am Ende fi der Boden alıs-
n gleicht, weil man, wenn es deſſen zu wenig giebt,
adicht tiefer Heben darf, ale: Die untere Lerrafſe lüögt,
TUR wenn ſich zu viel vorſinvet, voch milcht Höher ‚nie
Gebis zu dem Punkte, daß noch Waſſennauß die Wieſe
tl dungen IR,- umd diefelbe mit Vonheil gewefern
i'nserden Tann. Doch können hier uud: Ausnahmen
s workommen. ine zweite Regel iſt: die Fläche: fo
.adief, als war hunlich unter das zur Beviefstung: an⸗
Nöyamenderde -LWaffer zu legen. Beolſachee manr üdeſe
u Megel nicht, fo läuft man Gefahr, in wunig' Fahren,
-ubefonders: wenn das Waffen :eiel dungenden Schlick
»dc ablagert, die Fläche umbauentoder twfer bogen. zu
bs müflen. "Da überhaiiyt nie unmlirldar. aus: dem
Hauptzuleitungẽgraben gewäſſert meiden ‘darf; um
Ye Regulirung des Waſſers freis im: deuBewaltr zu
u haben, fo muß ſchon die Fläche um fo. viekiniffenibier
» gen daß fie ;geflattet, einen Werthulungegrabenian
1: deul@eite des Hduptzuktitungsgiahens henkufkken,
welder fein Waffer aus letzterem erhält: Sehrowich⸗
ig I duch folgende Megel:- Manwroſume nicht, den
ooberne Spätenftich Erde, welder ſchön ſeit längecen
2. Jahren/ vielleicht -Zahrbünderten‘, -entioxber umbietel-
“Bar mit der Atmoſohäre in Berikfumg aut, ober
"Boch unter dem Raſen lag, wieder abs vbere Schicht
mäderzubegen.. Mit ver Ausführang dioeſer Regel
hehe man ſehr genau zu Werke. Fuühr man wies
N¶ucht mit der größten Aceuralbſſe cuas, ſFo folgen Jahre
länge Stockungen im Grtrage; und güchnen ſich eine
‚foto {alf außgefährte Stele vie’ Jahte weh br
krankhaftes Gras aus: CEbenſo bunte map, -wmf
Nupfld:Stellen, wo zu Zeiten: Weller: ſtand: und dev o-
—
Leid your rt
Mir: 163
. ven darch dafſſelbe eine glänzend ſchwärzliche aber
röthliche. Farbe angenommen hat; wenn as die Um⸗
ſtände erlauben, einige Wochen gungegraben in Städen
unplanirt biegen bleiben. Indem man dadurch Se»
fen Boden den. Einwirkungen der. Atmofphäre aus⸗
ſetzt, entfändet er fi, fo. zu Tagen: Beobachtet man
dieſes Verfahren nicht, fo zeichnen ſich ſolche Stellen
In erſten jiwel Jahre. durch eine große Menge Sin»
en aus.
Dbgteih, wie wir ſchon weiter oben geichen haben,
any der Thon⸗ und Lehmboben das Anſäern der Grä⸗
ſer bei Wäſſerungsaulagen geſtaitet, ſo iſt es doch in
den meiſten Fällen ein Hauptevforberuiß,; daß bie
Zläche, welche in: Kunſtbau umgefchaßen werden ſoll,
„eine Rafenbebedung Frhält, Eine Bededung von gu⸗
tem Raſen tft jeder Anfaat vorzuziehen, weil bier Im
Anfang did Witterungsvärhäftnifie weniger Einfluß
ausüben als bei der Anſaat; dahingegen iſt auf ſum⸗
pfigen, moorigen Wieſen, wo gewöhnlich nur Kunſt⸗
bau ansgeführt werben kann, oftmals das Umgraben
des ‚Rafene unde die Anſaat von größerem Nutzen,
als das Bedecken. Sind indeſſen gute Hafen var⸗
: Banden, fo müſſen dieſe abgeſchält werden, und Dies
geſchieht entweder: in der Geſtalt eines Quadrats,
oder, erlaubt es die Conſiſtenz des Bodens und: dee
Naſens, ſelbſtin Form einer & bls 10 Fuß fangen
ww 1 Faß breiten Rolle. Won der guten. Ausſüuh⸗
ung viefer Arbeit "hängt: mancher: Vortheil in Der
-Aefteneriparniß- und nüachherigem--Bemäflerung: ab.
Man fehe haupiſachlich darauf, daß dieſe Raſan sine
egale Stärke: von 2Joll echalten; je.:gleider. ad
egaler die Rafen abgeſchält werten; deſto vollkomme⸗
ns geht die nachherige Wäſſerung von. Siattens : ;
: Der Kunſtwieſenbau hat demierdeh' Abweichungen,
‚Derem: Neallfirüng ganz durch die, RAnlolktät; hefkmpkt
winoz Be: ‚heigen:'.a) der fihanake Müdenhas,
22
164 Wieſe.
120) vei.breite Rückenbau und ) der Hangban.
»Es Jat:fih: beimem Umfange des geſammten Wiefen⸗
;: baues der Brundfap durch langjäprige Erſabrung be⸗
Nſätigte Jengrößer, das Gefälle der-zu berieſelnden
Bäche deſto entfprechender bie Refultate... Ba Dies
niaber war in Webirgsgegenpen in hinreichendem Brave
für große Flächen vorhanden ift, :fo muß / in ebenen
Degenden das nöthige Befälle auf. künſtlichem Wege
gebildet werden, was durch den Nüdenbau bewetk⸗
‚feige wird. Es ifi deshalb folgende. Noxm durch
die Erfahrung feigefellt und ale feſtſte bender Grund⸗
uiſatz angenommen worden: Hat eine Fläche weder in
ibrem Haupt⸗ noch Nebengefälle pro Längenruthe
4 Zeh Abdachung, ſo werden Rüden ängelegt;' hat
fie aber deren:fe viel, oder mehr, ſo · wird zum Hang
bau geſchritten.
a) Der [male RU den bau bedarf des meiflen
Waſſers zus -Bemwäflerung, weil hier Bloß kleine, eine
:Mutbe. breite Flächen berxiefelt erden, und dann das
»WBafler in die Entmäflerungsrinnen überflämt; Die
wortheilhafteße Länge der Rücken iſt 10 Ruthen; grö⸗
Bere: Kürze ſchadet zwar nichts, indeflen. Mi in dikfem
oFalle: mehr Defälle auf. die gauze Fläche nöthig. ‚Mile
‚Botarbeiten.bei dem ſchmalen Rückenbaue find wegen
cihrerugroßen Mannihfaltigleit die ſchwierigſten tm
n Ktuuſtbau, Unde beginnen: mit der Enimäflferung bes
NMerrains. Giebt nicht ſchon Die Lokaldät die Haun-
wiederung der Fläche an, fo muß dieſelbe mit dem
Mivellirinfteumtent aufgeſucht und. dev ‚Hauptentielfe
ferungsgraben, wie weiter. oben ſchon erwähnt, ange⸗
ibegt werden. Bei:bem. Kunſtbau darf nie ein frame
mes: Sraben vorkommen, und es mufi.Deshalb diefer
Oraben 6. arrähre werden, daß debſeibr auch Damm,
33 bie. Aulage :fertig iſt, demſelben Zwecke ent⸗
— or jetzt bloß oberflächlich "angelegt
* ſälltenunibei der Ausführung diefed Geund⸗
N
Birk, | 105
‚fügen: fehr Häufig vor, daß ein Tutwäfferün
"much Söyer gelektet wird, wo früher ne eh Ghr-
wäfferung. nötig war; folche. Höfen muſſenrabge a⸗
gen werden Bilder ein dx; Hafu:: f. wi’ den
u tentwäfferungegraben‘, fo iſt dies umgegebene
Berfuaͤhren nicht nöthig. Iſt die: Realiſtrung des
Häuptentrväfferungsgrabeng beendei, fo ſchreite man
zur Anlegung des Hauptzuleitungsgrabens. Der
—2 el in. dem Pike, von welchem aus / ſei
= are lab, Bach, Duell oder Teich, das Waſ⸗
ſer zur Fläche geleitet werden ſoll, muß —5
der lirgen, "als die zu berieſelade Fläche; es iſt ab
leicht mogiich daß dies ohne Anlegung eines *
xes, Siaunes oder einer Schleuſe nicht ausführdar
Men: Beat’ muß die Lokalität unterſucht werden,
- br ſolche Hülfsmittel wegen des -Nüdfaues in An-
"wendung gebracht werden Dürfen: Iſt es inöglich, ſo
markirt man vurch einen erwas flarken Pfahl die
Waſſerhöhe, welche man durch folche VBorrichtuiig tr»
hält Cole Oberfläche ves Pfahles giebt ſie jebesmal
3 Bon dieſem Punkte aus umernimmt man vas
ellkment zur Fläche and unterſucht, ob die Hoch⸗
ebene —** tiefer als dieſet Punkt liegt? eigene
Höhen werden ‚Yerbel nicht berückſichtigt, fie'm üffen
’ abgeträgen werden: Iſt man Übetze u vaß
dem Bunkır:ivie‘ ganze Fläche lunter affer „geist
werden kann, ſo ſchreiſet man zut Anlegung % ei
“Ieltungeguaben®, und füher denſelben auf: ver’ höch
Stelle der Flaͤche in —* Richtung vber —2*
————— der diefe hinweg. Meat das: Pla⸗
tean: der: Hläde um ſo viel'tiefer- als bevimarkikte
enaestpitgrl: daß zut wagerechten Bertleitinig ee
Waſſers cin: Dann erforderlich if, 6 — Ins
gelegt :werbiins: (A dies: nicht der Fall, ſo 4htee” der
Grobe Melß- bet Beſchaffenbeit de —* und’ der
"Enten vs ai: tan Pyotticenden Wofjehs Wlike-
166 Wi
zlagt.: Die Abſtekuug geſchieht Busch Pina Gribe
- Wählen, welthe die Mitte des. Graben⸗ und reſp.
MDammes angeben, da oft eine: niderzũgliche Unle⸗
gung des Grabens nicht flattſinden faun; doch es
beſſer, wenn die Ausführung beim Anfange des: Haues
geſchieht. Dem: Hauptzuleitungsgraben ‚air ‚kan,
wenn. es das Zesusin geſtatiet, auf 10 Ruben Laͤnge
1241. Zoll Gefälle; dies it hinreichend beſoadees wenn
ı Die. Fläche nur etwas weniger tiefer liegt MB: Das
MWaſſer. Doch muß man denfelden. oſtmala. gan;
woegerrcht anlegen. Oiebt man unter. bieſem -Mer-
Hälfaiß dem Graben viel Gefälle, fo ent t san
aduſſelbe der Fläche und läuft Gefahr, daß es dann
„acht auf dieſe überſtrömen kaun. Num ærmitle⸗ man,
wie vie] Gefälle von dem Weaſlerſpiegel im Haupi⸗
Fleitungsgraben bis um Entwäfleninasgraban eor.
: handen if. Dan meſſe dann awiſchen beiden: Yun.
„sen bie Entfernung und dividire mit den Ruspengapl
ain das gefundene Gefälle -yopunb ſich die Aalegung
J dieſes oder jenes Baues engiebts. Mder Boden, über
den die Müden gelegt werden ſollen, ſehr uneben, fo
Tann bloß das Nivellement dieſe ‚Aufgehe.Uffen.
SR die Höhen und Niederungen giemuch einander
leid ,.fo iſt es leichtex, als wann As: Splähe:piefer
‚cheiden zu ſehr von einander obweicht. „ —
der Fall, fo kann bloß das Auge Dir.ungeläßten: Dif⸗
15 mit einander vergleichen/ — gehört
Erfohrung dar Aufänger im Wiefen Buß diefel⸗
ben vermefſen, am das gegenſeilig⸗ rhaältniß genau
raw ermättele. Ueherhaupt aber Ba He Mereonung
uhn Vetrefj der Bodenqusgleichung yar mnäbergpge-
» fanden; -ppprden,,:anp. für große Fläches märhereine
„old: an und für Ed, ſchwierige Berechngug vie zu
Kcheren Reſuitgten führre, «4 Ba PDA, da nieſe
Aungsben nur beim Syn tben erforbenfich And, auch
RE fürckfehne Släen-nöipig fein dengoie Mainheber
ek, 189
——— große AMachen autet ein Riveeubriuge⸗
wollen, du auch das cusgedehuteſte Terrainiun klene⸗
cin EAbehelangen branbeitet wo, deshalb auch die
VBerrchkuug wat für ſoldde einzelne Theile jeorankal
nö in. Iſt die Anlage don ‘großem Umfante,
: nd grhen Die: Müden dem Mebsngefälle ewtlang,'fo
:Sönaen dirſelben oftnnals wem Hauptgefälle noch akbt
: alle in zäeiche Höhe gebracht werden, venn dieſe wird
Von tere — Iſt daffelbe bedeutrad, fo
finden fi oft von 5 zu 5’Rüdeır Abſtufungen oder
' Merkaffen, vorh gehen auch bisweilen die Rüden eine
ABevelt In gleicher Höhe fort. Syat man Die
‚Bil in winle ıfolhe Abſtafungen zu legen, 60 Darf
ec Wieſrubeuer fh bri der pealtiihen Ausführung
* tree Ieten laffen, ann glauben, er müiſſe ar bie
Aine feriig andihen, übe er Die umdere- begiuuen Töne;
66 muſſen dielnehr oft mehrere zugleich vorkenem-
men werden, A ben Boden anszugirihen, Denn es
ya: * Deu‘ ein, daß in Der zweiten Abſtu⸗
fang —* einen Zub tiefer liegen muß,
ben er Vo Höhen vorkaiumen, deren Mafle
guter Vieſem Nivesı aicht angebringen wäre, dber-
"Yalb eve: Niebetungen ſtud, bei’ weldden dieſer Bo⸗
pen: vet. gut anwendbar iſt. Bei einer ſolchen Ter⸗
aafſtrang Den: Hauptgefälle aach muß man jedesmal
mit var Tifoclegung in ‚Der Unmwällerungseinne. !be-
ginnen, damit ver erſte halbe Rüden der unteren Tor⸗
** daffelbe @eflille erhalt welches zu. ſeiner wee⸗
gen Cutwaͤſſerung nöthig iR.
"ZR bam fipmalen —*2** der Haupeenwiſſe⸗
ri Erin anſtlich angelegger, ſondern ein
Mach w.ifreni, fo dücfeun die Ricken nicht Das an zu.
gan Hongefätiwerben, ſoudern mäflen minprfoas
vun Nuthe vom Mferitmfernt. tele, und: von dirſem
00 bee de Sohle, oder doch —8*
nioue Bar er ta des Maſſers in dern
k68 Ku 12
+ Patrome: wählten Dad Vauts ſeſtanen, d
„am Hang formirti menden, Damit, Die Fluuben Aricho-
der WVaſſoeſtande: keine Zeeſtöpungtrnan mes Müden⸗
zakepfen hervorbriagen. Dre Waller ig Aannn all
Mmãlig in: die Höhe, breitetifich aus; fnpetideigrn Wi⸗
crberflaud: an dem Hasge und ſchabet in Beige Falle
dar Anlage. Doch müſſen aa Ausmiidungander
: Mmtwäflferuagsrianen: Durch eine / Minne mit einanher
aſverbunden werden, damit diaſer Haug in taocene
Zeiten gewãſſert; merken kann. u a once
. Na: Bienhigung allen Vorqrheiten fchealini man
‚zus praktiſchen Ausſührung. Die Arfeiieeb n
rl wenn das Terrain --nofllossmen.ensteäflert if} mit
„Abſthälung Der Mafen. , Gehatitt e6-aisıKokalität, fo
"bringe man Diefe. :jenesmal nein: berinnbeeichälten
Flache anf: Haufen;.oden-fielledie, ſind a Mollenn uu⸗
mittelbar bo, daß dieſelben nick! ransvooxtint merden
dürfen, fordern ſogleich nach Beerdigungeades Plani⸗
2008 wieder aufgerollt: merken Binnen Eh:nidies
jedoch nut unter den gänfligften Umſtänben ſaufin⸗
den, und iſt bei. febri unebenem Todeain gu nid mso⸗
führhar. Auf einem Tertain: dieſer Autſind ſuerauf
Me Seite :zu ſchaffen, und er: wieder betangufahrea
wens fie. gebraucht werden, . Mane vermeide: inngch
088. zu lange Wegen. deu: Raſen und, beinge.fie fohald
als mglich wieder auf die Flächg ſanfſ arochnen ſie
zu ſehr aus, und bedürfen läugene: Zeit, um, muzu⸗
wachſen. Mt der Raſen abgeidält ind. dei Seich ge⸗
ſchafft, das Terrain eben, fo grahe want. den Boden
» Siten Faß tief um und formire Die. Geſtalt nes Micken.
af das Terrain tief und enfokdatt! es Auftragumſo
-genbe. man ebenfalls den Boden einen, Fuß :tigf.umn,
dhahre Boden, er mag ſo ſchlecht sein alsiepmilln ‚
ad ſchütte donſelbon; in: gehöriger Dähe: auft: e
‚daneben: (immer Dh," 1007 noch außgeſchiteta werden
niell) einen Foß tief Die: Damiackunebyp uns taurfrifie
Mieſe app
aut den aufge Bere - --Ipiannerk %as- Fer-
- zala ihtrag, Ve graͤbt mem * Nichtang der Ent⸗
wãfferue gorinne einen: Schacht aus; die Breite deſ⸗
lelben bedingt der Veberfiuß- Des Bene. - Sa man
Bu piel — daß man ungefähr glaubt, der
bene Boden roiche hin, mm den Rüden
* ae fo. gräßı man venfelben, mit Be 8
„ Den: {chem angegebenen Regol, win.feishes der Atuıe-
Iphäre ausgelegt; geweſent Croe immer wieder als
sbere Schicht zu brauchen, me, und wirft.pen Boden
fe, daß Die einzuſchlogenden Dierkivpfühlen ung
fäßn,1 bie 2 Zoll bereorßeben.. Unter ſolchen 44.
gen Umßärden iſt man: ftmals genöthigt, damit es
ſpäter nicht an Dammegpe,feblt,- ſolwhe bei Orabung
:des Schahtes zuweingaigen.:. IR unn in dieſem oder
jenemn Sglie die ungefähre Form. des Rüdene: gebil-
Det, jo-wird zn Planigeng geſchritten. IA ein hal»
bat oder ganzer Däden irrtig.nfayin, fo legt man Die
Raſen auf. Dies geſchieht, wie das Planisen, nad
der Schaue, und zwar jo, Daß man oben und unten
diefelbe zieht, a mit dom Raſen rl ven Theil, mels
.. Gar. hrdegs; werben. ſoll, rinfaßpt, dieſelben fo feft
un oßglih: an-cinandar H bi, Da ienpche wo die &
GüfRerungee ann. Entwälepmgesiane Hiazeiht, einige
zei Zwiſche vraum und. mitunter, vielleicht auf dem
u Rüden Tine Stelle nor: 10. bis 20 Quadrat-
‚ganz offen läßt; damit bei Anfertigung der Rin⸗
mon wie Ahgeinenem.Rafeufläfe aus denſelben nicht
meageldeft, fenkeun; glakh verbraucht werden kön⸗
‚ wen. IR auf dirſe Weile ein Nüren beiegt, fo Ihlägt
AR Die Raſen mai ver Röafbe.feh,.
:SGind nun, sschurre Hüden fenig:, fo: reoi man
——— dar Minnen. Dieielbes find: ken Der-
kheilangsguaben;. die He⸗ umd. Gpnwälte-
ieuggegnäbsien. :Zhsc Buche 'ywd Tiefe if ‚phen
bereits angegeben. Alle dieſe Gräben werden mi
160 Wieſe.
Schleuſe zu ab, damit das in dem Zuleltungsgraben
firömende Waſſer fih nach der Deffnung der Schleufe
zu drängt.
Siele. So nennt man beim Wieſenbau Biejeni-
gen Borrihtungen, welche das Waſſer entweder un-
ter einem höher liegenden Graben hindurch oder über
einen -tiefer liegenden hinweg leiten. Iſt der untere
Graben größer als der obere, fo muß der letztere fein
Waſſer in einer Siele über erfleren hinweg führen;
iſt jedoch der obere größer als der untere, fo leitet der
letztere mit Hülfe der Siele das Waſſer unter erfle-
vem hinweg. Im exfteren Kalle beſteht die Siele
bloß aus einer flarken, gefpändeten, dreifeitigen Rinne
aus Pfoſten oder Bohlen, und muß zur Sicherung,
- nad ihrer Länge und Breite, ein oder zwei Joche er-
halten, damit ſich die Seitenwände nicht ziehen kön⸗
nen und das Waffer dur die dadurch entſtehenden
- Spalten ausläuft. Im zweiten Kalle iſt die Siele
eine ganz einfache vierfeitige Rinne, ebenfalls aus
Pfoſten oder. Bohlen beſtehend, muß jedoch, da fie
nur bei Entwäflerungsgräben vorfommen fann, eber
zu groß als zu Mein fein und mit etwas Gefälle ein⸗
: gelegt werden. Die Einlegung der Sielen erflerer
Art erfordert eine Borficht, Die nicht genug anempfoh-
fen werden kann. Dan lege nämlich auf beiden Sei⸗
ten der Siele, wo fie auf die Erde zu liegen kommt,
ein Stück Pfoſte oder ſtarkes Brett unter, welches je⸗
doch breiter als die Siele ſelbſt fein muß, damit da,
wo das Waſſer ein⸗ und ausſtrömt, keine Unterwa⸗
ſchung ſtattfindet, wodurch dann gewöhnlich die Siele
herunterbricht, und wenn es nicht gleich bemerkt wird,
heilloſe Zerſtöͤrungen angerichtet werden. Dieſe Un⸗
terlagen müſſen ſo tief eingeſenkt werden, daß die
obere Seite des Bodens der Siele mit der Graben⸗
fohle in eine Höhe zu liegen fommt. Legt man hin-
gegen die Sielen lepterer Art ein, fo muß man den
—
ae 261
ı Dauer. hinanfannen- Brabın „ebbämmen.. mad : die
.: Bee. mp Pe, Minlegung derſelben fattfinden foll,
. Ruschgrabens Damit die Seitenumgehungen der Siel⸗
5 faßgerommneht ‚and Dann mit, Rafen .ausyefegt- werden
z Wieleraae oder Die Verbeffscung.ber. Wieſen
er Meer zerfällt in. ven Runsmwiefanbay-und
„in den. aetfirkihen Wieſenbau,., Der Runfiiniefen.
, bau iſt diejenige Biefenmelioratien, bei welcher Dar
m Die Kunſte alles Natütliche des Terrains verbannt
u MWwird. Die zwei Haypibeviagungen feiner Realiſi⸗
. ung finds Himlängliches, zu jeder Zeit exfonderlihes
MWaeſer, we Seflaitung einer vollkommen zweckmä⸗
Sigen:Enmpäflerung.. SDhne- Beides: entſchleße wan
fd niesgum Aunfimiefenhau. ine Hauptregel dar
bei iſt en Bau jedesmal mit dem Gefälle zu begin⸗
‚nes, und ‚yakt dieſem fortzugehen, fo wie die Cintich⸗
teongudes Aufanges zu treffen, hab am Ende des
. Ban: eher, Boden mangelt als übrig bleibt. Beob⸗
achtes man. Diele Megel,. fo if es dem Wirfenbauer
‚ein ‚Rleineh ‚feinen Ban, unbeidrapet des Ganzen; fo
crinzarchien Daft ex mis demſelben am Schluſſe einige
Zoil nlennigen gebt," vorqusgeſetzt, Daß er auch hier im
Stande: if. alles Waſſer durch den Entwäflerungs-
‚graben abzuleiten, amd. daß Fein Rürkfau entfleht.
— Fläche hat nämlich zweierlei Gefälle oder Ab⸗
3 daaueine heißt das Haupt», das andere
dee Nebengrtälle: Oleichviel oh das erſtere grö⸗
Ber als das legtere iſt, ſo beißt. das jenige, welches den
Lauf des Haupzaleitungsgrabens und bie Richtung,
und auelehan:verielbe. hitgeht, beſtimmt, dae Haupte,
rjenes aber, welches von dijeſem aus nad dem: Haupt⸗
entwaãfferungtgroben zugehz, das Nebengefälje,
‚oßgleih lehieres · ofimol⸗ beventenn größer als erſte⸗
"26. Wenn nuandie Anlage mit dem Gehälle he⸗
nnen ſoll, fo, iſt ſamit geſagt, daß man den Dau
Der. techn. Enc. Th. CCXXXIX. R
188 Bw
5:7 DO anfun gen dpo Dee Haupt asgrabea die
Fluche berührt, ad Hort ende ‚:%o-et fu mirbetiher-
le Weglude ser Ban dem Laufe —A—
n iungsgräbens entgegen, fo IM ed Teprkiueiger:; »Wünfel-
ben fo einzuridyten, daß am Ende fi) der Bevan:alıe-
Agleicht, weil man, wenn es Deffeiv: zn: wenig giebt,
adicht tiefer gehen darf, alsi die untere Zerraſſe lisgt,
URS wenn fich zu viel Borfindet, voch micht Höher „als
Gihle zu dem Punkte, daß noch Waffennauß vie Wieſe
I. dungen iſt, und dieſelbe mit Vortheib: gewüſert
werden kann. Doch können hier au: Ausnahmen
astporfonntin. ine zweite Regel iſt: vis: Fläche: fo
ief, als war thunlich, unter das zur Beviefslang an⸗
as zuwendende Waſſer zu legen. Weohadeet:munzidefe
2NFegel wicht, fo läuft man Gefahd, in wonigi Fahren,
-befortders: wenn das Waſſer viei dungenden Schlick
Rablagert; Die Fläche umbauent oader wien begenızu
is müſſen. . Da überhaupt nie unmiitelbar auf: dem
Haupizuleliungẽgraben gewäſſert werden davſ; um
fe Regulirung des Waſſers Pets in: der Dewalt⸗ zu
u! haben, fo muß ſchon die Fläche ann fo. oiefitidfenikie-
».gen, daB fie ‚geflattet, ‚einen Weniidtungögvabenin
.1.deu Weite des Hduptjukeitungsgiabene hectzußkien,
welcher fein Waffer aus letzierem erfäll.:; Sehminlth-
- ag MR duch Tolgende-Megel:- Manmwroſaume nicht, den
»sobaen: Spätenfiicd Erde, welcher ſchön feht lärgexen
2: Yen ;vielfekbht-Zahrbunderken‘; -enttonder unabletel-
“bar mit der Atmoſphäre in Berilhrumg fland, ober
noch unter dem Räſen lag, wieder bs vbere Schicht
A. ederzulegen. Mit ver Ausfährumgdiefer Negel
nude‘ man ſehr: genau zu Werke. Führ man wies
Wicht mit dei größten Aceuratbffe cus, ſo folgen Jahre
zXNange Stockungen In Grtrage, Wen güchnes ſech eine
* —— ausgeführte Stelle viele / Jahre ducch ihr
tranfhäftes Gras: ausCbenßo ubeachte map,» daß
vvalle Stellen, wo zu Zeiten. Wohler: flamd:uumn.neuildo-
J
SEE dd. Ye
Wieſe.
Dr ec: große: Bläden unter ein Nibrautbrimgen
ib n,:d8 uch das auſsgedehuteſte Terraianir kleine⸗
gi: —— * ‚beatbeitet wird, deshalb auch bie
—— fur ſolche einzelne Theile jodromal
nö A Iſt die Anlage don großem Umſauge,
Rd Arge Sie: Mülen dem Mebingefälle entlaug, iſo
können Diefeiben oftmals Dam Hauptgefaͤlle nad) nkht
alle in geeiche Höhe-gebracht: werden, denn Diele wird
Voi botzterenn —*c Iſt daffeib⸗ bedeutend , fo
finden fi oft von 5 zu 5’ Rüden Ahſtufungen oder
Wertaffen;,. doch geben auch bisweilen nie Rüden eine
Sange Bewiit: in gleiher Höhe fFort. Sat: man''Die
wur in virleſolche Abſtufungen zu legen ‚:f0'Daıf
ee Wieiinbiuen ſith bei der pralliſchen Ausführung
— ſret fehten laffen, und glauben, er. mäfle auf die
ne Fertig Andiyen, dbe er Die andere ‚begimmen: önhe,
46 mon -wilanehe oft mehrere zugleich vorkenem-
men een et aen Boden anszuglreichen, Denn es
art Paufig dena ein daß in wer zweitern Abſtu⸗
Fang; welche ol Ueicht einen Fuß tiefer liegen muß,
als die erex⸗ doch Hoöhen vorkoinmmen, deren Maſſe
uender Tiefen Morau nicht angabringen' wäre; aber⸗
alba: Nrissetungen find , beit welchen Diefer Bo⸗
Hoden recht·gut auwendbar iſt. Bei einer/ſolchen Ter⸗
Bafflsalig Dem Daupsgefälie nach muß man jedemnal
unbe der · Tierfoclequng in der gnwüſſerungtriune be⸗
* damit der erſte halbe Rüden: der: unteen Ter-
raſſe daffelbe Deflille rhält/ vorlhes zu ſeiner —*
1 We Cutwäfſerung nöthig iſſ.
"U be beim fiymalen —* der Haustentoäffe-
grabene Erin. Eitahlich :angelegter;; Tortdetnit ein
Fr u.ifeowi, fo Dürfen, Die Müden: nicht akt an Dim-
pie Hongefäßetuverben, ſondern müſſen mindrfons
ua Naher Mer emaferntifelt, und vondieſem
08 10 Ms! Die Sohle , oder Doch Tuıtief,
abe gt ka head a Stand Das Waſſers· bein
a fBtroime: wahrand dau Bauts Geſtanet,
ala. Hang formirti menden, Damit. Die Fluben, —*
der Waſſoftande keine Zeifiöntingemnan tes türen
Iolöpfen hervorbriagen. Dns Malen tritt dann. ell-
selig iin:pie Höhe, breitet -fich aus;’Pndeideigen Wie
orberhlann: an dem: Habge und. ſchabet in Feipean Falle
:idar Yalage. . Doch müſſen die Ausmündungan der
Antwäſſerusgsrinnen durch eine / Minne, wit einanher
oiverbunken: soeddei,- damit diaſer Dawg.in:.tuorfenen
‚Zeilen — werben fann. : . ia Hr rap
ab: Beembigung allen. Borgrheiten ſcheniten man
‚zus prattiſchen Auetihrung. Die -Mrfgine.beginnen
Awenn das‘ Terrain -nofllossmen .entmehflert iſt) mil
gMlbfihälurig Dev Mafen. . Geflasit es Risk pkalität, fo
ibringe man dieſe —— nehn: der abgeſchülten
‚höhe. auf; Haufen; odenſtelle cſie, find aß Ralen,nn-
.:mittelbas bo; Daß dirſelben nicht tranpoxtiat merden
; Dürfen, ſorbern ſogleich nach Beendigungades Plani⸗
wrs wieder aufgerollt: werbem kbönnen, Eo:Dnidies
jedoch mut unter den günſtigſten Umftänben fekfin-
den, und iſt bei. ſehr unebenem Tareain gau nid uso-
fübrhar.. ‚Auf einem Tertain: dieſer Usfind ſieauf
Me Seite zu ſchaffen, und arſt wieder, heanngniahugn,
wensn, fie gebraucht wenden. Manevermeider innach
das zu lange Liegen den Nafen-und.bringeufie ſobald
als mglich wieder anf die: Flächt ſanfi arochnan ſie
zu ſehr aus, und bedürfen laäͤngere;: Dekk,. um, muau⸗
wachſen. Iſt der Raſen abgeihält md.kek Sieilä.ge-
ſchafft, das Terrain eben, fo graht;. want. den Boden
„ötden Zu$ tief um und fotauige Dip, —X Rüden.
so das Texrain tief und enfokbatt!ch- Auftraguſo
‚genbe. man ebenfalls den Boden einen. Fuß: an,
‚ abahre Boden, er mag fo fchlecht kein alien milln
sta» ſchütte panfelbanı u: gehöriger nähe: Aufl:
‚dangben: (immer bh, ‚mas noch —— —— —
nioii) cinen Feß ief Die Damtaer dareb unn roerſeuie
Mieſe. aßp
auf den augeſchũutie en Boden. Erfondert Bas: Jer⸗
rain Abtrag; ſo gräbt man im dern Richtung der Ent⸗
wäſſexungsrinne einen Schacht aus; die Breite deſ⸗
+ Aplbegr bedingt der Ueberfluß des. Bedens. Hat man
: fa.niel hinwegneſchafft, daß man ungefähsglaubt, der
noch übrig geblie hone Boden reiche hn, am dem Rücken
au formiren, ſo gräht man denſelben, mit Beohachung
der ſchon angegebenen Regel, die ſeicher der Atmo-
ſphäre ausgelegtigemefene. Erper immer wieder als
obere Schicht zu brauchea u; und wirft pen Boden
ſo, daß: die einzuſchlagenden Marlirpfählchen unge⸗
fähr.1bis 2 Joll hervorßehen. Unter ſolchen ſchwie⸗
xrigen Umſtärden if man.aftmals geaöthigt, damit es
ſpäter nicht an Dammegde, fehlt, folshe bei Grabung
des SGachttes zy⸗ voſezviren. Iſt nun im dieſem oder
jenem: Folle die ungeſähre Form des: Rückens gebil⸗
det, ſo wird zum Blanineng geſchritten. Iſt ein hal⸗
ber oder ganzer Rüden: iertig.plauist, jo legt man, Die
-Rafen auf. Dies geſchieht, wie das Planisen ,. nad
der Schaur, und zwar jo, daß man oben und unten
dieſelhe zieht, nad mit dem Raſen erſt den. Theil, wel⸗
ber bifegs: werben ſoll, rinfaßt, dieſelben fo feft ge
nur wglich an einander: ichiebt, da jeypch, wo die Be⸗
waͤſſerungs⸗ und: Entpperungsrinne hinxeicht, einige
Zoll Zwiſchenraum und; giitumter ,. vielleicht auf dem
halban Rüden Tine Stelle -apır 10. bis 20 Quadrat⸗
fuß, ganz offen. läßt; damit bei Anfertigung der Rin⸗
nnn die abgehaurnen: Raſenſtücke ans denſelben nicht
| wege on, fanperu; alalbwerbrandt. werben kön⸗
‚wen. Iſt auf dieſe Weile ein Rücken belegt, ſo Schlägt
man Die Raſen mit ver Klatſche feſt. u.
Sind nun. mehrere Rüden fertig, ſo ſchreitet man
- ‚zur Anlegnotg dar Binnen. Dieſelbeg ſind: den Vor⸗
‚theilungsguaben, : die He⸗ und; Gnawäſſe⸗
vurg a gy a biche n. Ihre Bunde und Ziege iſt ohen
bereits angegeben. Alle dieſe Gräbchen werden mi
7b Wille.
en Wiſenben nach ver Shhaur grhauen. Solloder
Hauptentwaſſermmgsgraben, welchte das Waſſer aus
den kleinen Entwäfferaugsrinhen von den Rüden Auf-
nimmt, dafſelbe wieder unterhalb zu einer andern An⸗
lage führen und etwäs Gefälle erhalten, fo mälfen
die Ufer deſſelben mit Rafen ausgeſetzt werden, damit
dleſelben gehen Unierwaſchung gefbüpt find. Da
jedoch der Sitwäfferungsgraben efähle erhalten foll,
ſo mß diefeß in der Soble deſſelben augelegt ſein
damit, wennehva Nückſtau zu brfürchten ſteht, dieſer
nur in die Entwäſſerungsgraben, nie aber in die Rin⸗
nen einkeitt. Wird jedoch das Baffer nicht aoch ein-
mal benugt ‚fo kann man das Gefälle nath und nach
auch den Rüden mit beigeben. Zu
Derx breite Rückenbau. "Obgleiy der breite
Rückenbaun wegen des winern Erbtransporias PBafl-
ſpieliger als der ſchmale viſt ſo kommen doch Lokali⸗
täten vor, wo derſelbe mit Vortheil augewendet wer⸗
den kann, theils weil zu deſſen Bewäflerung weniger
Waſſer nöthig iſt, theilsaup weil hier weniger Be⸗
fälle hinreicht, eine fonft ſchlechte Wieſe In;fiumfiwiefe
umzufhaffen. Die Verkälinifie, welche im Allgemei⸗
nen Vie Anlage des breiten Rutkenbates bedingen,
ſind: wenn 1) vie Flüche nicht funipfig und Piel Yon
aller Säure If; wenn 2) wenig Waſſer zur Bewäſ⸗
ſerung vorhanden iſt, unv 8) das Terrkin wenig Ge⸗
fälle hat. Nachdem das Gefälle und die Größrider
Flaͤche gefunden, und die Rückenhöhe ‘ober die Lage
derfelben unter dem Wäffer beſtimmt wurde fo. führt
man Vie Mbftedung und das Rivellement aus. Die
Manipulation Der praktiſchen Auckührung beim iävei-
ten Rückenbau ‚bleibt ganz diefelbe, wie beim ſchmalen
Ruckenbal. : Wegen der. größeren‘ Boele aber iſnd
dieſe Raden ſchwieriger zu formiren, als die ſchina⸗
len, uud Wie Anlegang derſelben iſt deswegen, weil
—— KT DE .... 04 Zu
Wieſe. 171
elle Voden wei gelarct werven mußz ſelbſi bei vem
eobenſten Teruain —* ar dem Spaten gewolen
werden: dom; Toftfpieliger ald:jene:
: Ders Hadngbau. :.Drr: Haugban iſt unter den
Wicienmelieshtionen die vortheilhafte ſteweib gewähn-
dich da, cho derſelhe unternommen werden Tann’, die
oetac dem Banu⸗ſehe: begunftigt und hubcxich⸗ Hand
.: teile, Er bedarf unten alien Waäffermigsahlagen: Pas
" wenigfe: Waſſer, weil bei viefem:: daſſelbe nur erſt
dana in den. Haupteũtwäfferungograhen eintrin winn
ues die ‚ganze Fläche überrieſelt hot. Wie ſchon br-
merkt worden iſt, eignet ſich eine jede Zläche „ welche
pro Längenruihe:4 Zoll Abdechung hat, zum Hang⸗
san, Dig iſt min der Maßſtab, mem wir folgen
müſſes, enn armiltelt worden foll, ob eine Menkifi-
: N des Hangbhues möglich if, Derſelbe ift, hat
das Tetrain nicht zu viel. Unebenheiten, die wohlfeil ſte
- Diefenserliotation, dahingegen: ofimals, wenn Pede u⸗
tende Auf und Abiragungen oder andere Sihmiietig⸗
teiten im Wege! ſtehen, koſtſpieliger, als der Rüthen-
ban. Der Hungbau erfotdert, wie der Mückenbau,
eine: name Berechnuig des Bopbäs, ‚damit ſi vie⸗
ſer anagleicht. Desheib muß; uni dieſes genau: belır-
: ;kheilem: gu innen), Den Vornrbriten ein dberlächtigpes
. Ninellersent Bis Terrains uswängehen:.:; Wenn-igan
» gefiinden ‚hat; mie. hoch das Waffertühek er. Wieſe
lieagt, fo weigksidt-ihdt Die Höher ann; Medrrungen,
end’ wira dank leicht; zu Mbeurthdilen !nekmäßen ;: wie⸗
bet: and: wie: def; man mitadem; Worten geben :Ddrf-
Die praltiſche Ausführung des Hangbeſte s biccbt ganz
dieſelbe, wie beim Übrigen Nunſt Mieſenbunz indeſſen
nehme man: bei derſelben doch arsch NRachſocht auf: in»
"jegung der Mertikalzräben, web Sage dieſelbenuhe⸗
‚eher auf einer! durch die Beoumsbeit: marbiiten Li⸗
an Dor Vexrtheiluugagroben fillt bien dDen: Ma⸗
aueh. ed, weil dieſer nicht / wie chain Rucltubnu,
173 Wieſe.
das Maſſſer in jede Wewäflerungeriune verihrilt ſon⸗
s dern ‚gleich über die Fläche überſtrömen Süß. und: den
Namen einer Bewaſſerungsrimme aummkt: Beim
ı ‚Haughau darf nur der Vertikalgraben der einzige
&xaben, fein,i:melder Hof Einem Zwecke eniſpricht,
„ und zwar als: Transporteur und Verſorger jeder
a Flãche ml friſchem Wafler; alle übrigen mäfjen dop⸗
pelten Zwecken dienen: jeder muß, einzelne Fälle: aus⸗
: genommen, Ent⸗ und Bewäflerungsgoäben fein. I
n die zum Hangbau beflimmte Fläche von ausgedehn⸗
. der Größe dem Hauptgefälle nah, und dieſes bedeu⸗
. tend, fo legt man Terraſſen an, d. h. man. gept von
10 bie 10 Ruthen immer etwas tiefer. .
Der zufammengefeute Bau. Iſt eine Flaͤhe
„von vorſchiedener natürlicher Ooſtaltung, d. h. ziehen
fich Ebenen und Abhänge ununterbrochen in derfelben
ſort, und foll Dach die ganize Fläche imeine Kuuftwiefe
umgeſchaffen werben, fo tritt ſehr häufig. ven. Hall ein,
daß Rüden und Hangbau mit einander. abwechfeln
. möflen. Ein. folder Kunſtwieſenbau heißt. alsbann
Fr zulammengefegter Bau. ‚Bei dieſem if das
erfahren. binfichtlich Dre Derechnung des Terrains,
. —* wie die Borarbeiten und die prattiſche Ausſaihrung,
dem der ſchon angegebenen einzelnen Bauarken ganz
i. gleich zu ſtellen. Nur eine Regel iſt hier vorzugs⸗
weiſe zu beachten: Die. Gntwäſſerungsgräben ſpielen
“Wir ‚wei. zugleich mit die Rolle ber. Brwäflernngs-
.. oder. Bestheilmmgsgräben; es wählen deshalb ihre
fen wagerecht fein, und.alle in dieſelben einmünden-
—** Gutwaſſerungsrinnen am: Ende anf 1 oder 2 Fuß
n a Gefäße baben. Füpveri fie ihr *
. als Zulricungsgraben wieder zu einer anderen Flaͤche
‚+ fo:hütfewfle ar ihr nöthigeg! Sefälle im der: ‚Sohle
.2thaltän, wo dann die Ufer Derfelben ander Ausıhlin-
Bun des Drabens hoch werben;.in ſolchen Fällben
müfſendien lehteren unbedingt mit Mafen: ausgefetzt
Bu 173
werden. Die Beriilalgräben imäffen bei dem zufom-
mengeſetzten Bau größer fein, als gewöhnlich, indem
die Fläche, welche fie mit Waſſer verfehen müffen,
von arofier Aubdehnung If: Ihre Gebße mußsje-
doch nur in. die Dreite, niemals in Die Tiefe, aubge⸗
vDehnt werben; damit: kein Waffer verloren geht viel⸗
mehr, wern die Schleuſe, welche die ſelben mit Waſſer
verſieht, gefchlpfien iſt, muüͤſſen fie rein abfſlleßen, und
datf auf ihrer Sohle keines fichen'Heiben. : Dem mit
Nüden: und Hangbau vertrauten Miefenbauer wird
ein Kleines ſein, aus Der Zufammenfielang dieſer
einzelhen ihm bebauten Vauarten en zuſammenbün—
gendes Sanze zu bilden 700 -
Die Pflege der bemäfferten Wieſen. Diefe
beficht in var wit klichen Ausführung der Bemäfferung
ſelbſiennd in: der Inſtundhaliung. Ehe zur —***
rung elner Dewafferungsanlage geſchritten werten
fann, iſt die Hauptfrage: Wie viel Wöoſſer iſt vor⸗
banbenẽ oder: Auf /wie viel Waſſerkann mit Be,
Nimmiheit zu jeder Zeit gerechniet werden? Wenn
nam auch in ſeltenen Fulben bei. einem Waſſerzu⸗
Nuß eine. gleishe Menge zu jeder Zeit: angengminen
. werben kann, fo) baun doch bei einiger Lobetfenntuiß
‚246. — —— ——————»—
Quelle ie: feſtgeſtellt werden: :: Wie viel Fläche aber
damit zwetkkmäßig bewüffert werden. lann, "hänge von
ven Orfüllr.:und von: der Lage der Fläche ab.
Denn: 1’) i@ das Gefälle der Fläche der Art, vaß
6 Walter mehrmald; benugt werben. baun, fo San
netüctih auch. mit gleichem Wafferzulluß ‚eng um do
biel 'geößere Flaͤche als fo. viel. mal das Maſſer ie»
ver. beunpt werden Day, bersäßfert:twerdediz! +. 2307
bie Lage der Fläche der Art, daß: viefelbn"z. ©.
SO Rüthen Tang:ift, und zwiſchen Bes und *5
rungsgraben ‚30: Rage; Bnsferseung ſtutfindetſo
wird man Fin Dichelke- mehr: Weſſer Sunlyfeii, als
“
174 Wieſe
wenn fie wur FO MRuthen lang wäre und doch“ die
..Entfetaung zwiſchen Be⸗ und. Cutwäſſerangsgraben
M0 Ruthen betrüge. CEndlich läßt ſich nicht beſtreiten,
idaß ein Boben mehr Waſſer bedarf, als der andere,
alſo auch hiernuf Rüͤckficht zu nehmew fe. Im All⸗
gemeinen läßt ſich annehmen: daß man: bei einmali⸗
gen g mit 1 Kubikfuß Wafferzuſſuß pro Se⸗
3 Junde 10 Morgen Flüche zweckmäßig bewäffern baun.
Was die Bewäflerung felbſi betvifft, ſo iſt ihre Wir⸗
. Bang je nach den verfchirdenen Jahreßzeiten ſelbſt eine
ı verfchledene. Die Bewaſſerung im Herbſt und Früh⸗
- jahr, vorzũglich die erſtere, iſt hauptſächlich wie dün⸗
gende Wäſſerung anzuſehem weih.in Diefer Jeit vas
nWaſſer Die meiſten Schlammecheile mit: ſich führ und
ablagert. Die Hewäſſerung des BVocſommers ift aus
dem Grunde beſonders wichtiig, und kann zmit Recht
bie auflöſende gendwmt werben, weil ſterbeim De⸗
ginn der Sehzeiation den: em Herbſt niedertzelagerſen
Schlamm aufläß. und: den Wieſenpflanzen henießbar
umacht. Die Bewäſſerung im Sommer ſelhſt!iſt eig
die erhalteon deanzuſehen; und Darf nmicht eigentlich
Wäfferung genannt werben, enden muß bloß in
gang ſchwacher Ueberſickerung oded bloß in. Auiſtauuug
—des Waſſers in don BDewäſſermngsrinnen: beſteben.
"Die. Berväfferung im Winter; nud zwar beim Froſße,
üb die zorſtäörende. Ihre Anwendung bewirki, daß
‚ale guten Wiefengtäfer: und Kräuter: brim Eintritt
‚dor Frühliagswärme verſchwinden. " Mann! man je⸗
ndoch Das: Mafehumfjer ſtets laufend echalten, ſo firket
odas Gegentheib fait. — : Das Rieſelſahr EWicken-
jahr). beginnt mit dem. Monat Oktober, un: ir wol⸗
es ‘nun ſehen, was in den einzeknen Monchen kei ver
‚Bemwäfletung zücthun il. — Däteber. GSind bie
Bewähermgsanftakten wog) nicht: völlig hergefirdlt,:$o
cheichleunige. man deren Volleadung ind: wäflere flei⸗
Sig Tag und Nacht fort. Thonboden dispenirtbei
v
MWieſe. —X
MWerhaufter, 'anhaltchver: ARE und: wenigen Wefälle
‚heit zur: Sryengung von Maſen und! Sumpfagräjenn ;
man Tafie. ihn Daher, wie auch Zorfauımb Moorboden,
mad Drein'bia vieriagiger Brwälflesung, 'meten. Baden
aberrnach 6:bis Ren, einen Tag reodden. Recht
die Waſſetmenge / micht aus, um Vie ganze Wieſe mit
een Male unter: Waſſor zefitilen, fosmschleie man
n abtheilungsweriſe sein Yan Kntge:bamit. Die fanren
Etellen werben: flarker/ d. hi. imit größerer Waſſſer⸗
menge; beradflivd, um den Sumpf gleichem: auszu-
wafchen. Tritt vearihe;.Enlte: Witterung oder Schute⸗
gefloͤben ein, fo wuſſere man anhaltend fort. Ale. ein
Zeichen genugſamer: Bemäflerung bettachtet man as
von. Der Menge des; abgelägeeten Schlüfes herrüh⸗
romde ſchmaazlichs Ruſehan deu. Wieſen, und wäſſert
daun nurin geringerem Maßa. — Nowember. Hier
gilt. daffelbe wie im vorigen Mouaf; bet gelindem
Wetter, : wie bei.eiwas Yraft:-oder. Sihnee, wüſſere
man fort und fafle die Wieſe erſt bei nachharigen, wär-
men Dagen wochen; hüte ſich jodoch fohr, daß man
nicht von einem ſtarken iIroſte übatraſcht und Die Wieſe
mit Eis Überdedtrmerde. . Beiden genianfien De⸗
farchtuag eines ſolchen ftelle mun Bas. Wuſſer ja: gei⸗
tig ab, daß die Wieſe vorchen noch abtrockne undiger
Froſt nice: in dem waffen Boden: Deo: Käfer eindringe
und die Draswurzelw beſchädige. Rann. eine. gehn
‚ige: Abirocknung der Mefon nor Dem Frofte wicht
‚wahr erfolgen, ‚fo: Jäßt.manı:beffer dab: Waflr-:alıf
rn woriet zu ſeiner Abſtellung den erſien milden Tag
ab⸗ D lnber.. Auch in dleſemm Monat kann
bei: gelindem. Wettero pie Bewädlerung: noch ſrige⸗
führt, muß aberdochtdei der leiftſten Beſotgniß up
ſtarker Aülteſirber qhgleich eingeſteſlt enden, aläadaß
manrc vb, vom Grvſte abenfallen zu werben.
Wenn man freblich Ganz: vr vſichept wäne; hab. das
Boll. Den yanzen Walter Pindurch: untet Deu Bü
176 u ** 7
...biieße ; fo wärrde nicht ölleiusdein. Bxhaden ; fonkiyrn
. ao der Voethrilerwachſen, daß Die Megetation ſehr
zeuig im Kelibjahre xintritt. Meberhaupt wöflene man
- gegen der Winter hin: deſto wenigen, je mehr miemıes
ſchon zuvor gethan hat, und übexlaffe Jieber Die: Wie⸗
“fen bei Winterichlafe: - — Jauuar und Yekruar.
j cu Bomaten giebt es wenig zu:ıhun;
Noe Heide. nud Rauunkeln werden am, Ibichtcſen
duech· Cisbedrcfungeim Winter un durch Bewäſſerung
im folgenden / Monat vertigku: Uebrigens ſehe man
doch öfters nach, ob ſich Ras Waſſer nicht irgendwo
durchgearbeitet: hät und die Wieſen mit: Gis zu bededen
drahtz hat ſich doch Eis eingefunden, ſo ſuche man es
in: den erſten Barmen Tagen zu: Ende —— oder
Anfang März durch ſtarke Buwäie baldigſt zu
entfernen; denn es ſchadet der Orasus ungemein,
wenn e8 bloß durch die Sonnenwärme ſchmilzt. —
‚Mör, Mit diefem Monate fängt Icon die Fruh⸗
Ä ingsmäfferung zau, die wit: weit mehr Vorſicht und
ſehr häufiger Umterbtehung ausgeübt: werben. muß,
als die Des Herbſtes, da auf ⸗ Waäſſerungswieſen Die
Begetatiensfihon ſehr ‚zeitig beginnt, und; zu oft Se
benes over vieles Wafler:fie ner berinträchtigen Fayın
zudem iſt Das: Waſſer in dieſem Monat meift noch 33
»charf und kalt, daher auf mooſigen Wieſen beſorders
anwendbar. Bei warmem; tadcknem ‚Weiter wäſſere
man den dritien bis viexkeit: Tag etwa 24. Stunden
dang,“ bei Nachtfröſten gebe man jene Nacht Waſſer
auf nad ſteile es Morgens inieber ab; Ueberhaupt
‚üben Megel, die Aufſtellung des Waſſers Abends die
AMAbſtellung aber Morgens zu bewirken. Mit. neu au⸗
zelegenden Bewäſſerungen kaun man. in dieſem Mo⸗
nate ſchon anfangen, um fie deſto früher, und auf gu⸗
ten. Wieſen wormöglich vor dem: ſtärketen Triebe des
Graſes, eiwa gegen unbe des April, ſo weit mach zu
‚beingem, Daß fchowisie: Gommemährrung Denn. init»
Bil. 77
ven kann. Umbanungen können nur auf hBher gele⸗
genen twodenen Wiefen mit Bortheil in Arbeit ge⸗
nommen werden, auf siedrigen enthält der Beben
noch zu viel Winterfeuchtiglett. Auf fauren und
fumpfigen Wieſen, die aber vorher entwäflert: worden,
bringt Anfangs: dieſes Monats die Cinſtrenung von
Holzaſche erſtaunliche Wirkung duch Erzeugung von
Klee und füßen Bräfern hervor. — April. Bel mile
dem Wetter wäflere man 2 bis 3 Tage anhaltend
umd fee dann einen Tag aus, bei Falten Nächten muß
ſteis Wafler auf fein. Dan hüte ſich aber von jetzt
an, fehr ſchlammiges Waſſer auf guten Wieſen zu ger
brauchen, befonders wenn es thonige oder Ichmige
Beftandtheile enthält, indem, fi der Schlid fo feft auf
dem Boden lagert; daß die jungen Grastriebe darun⸗
ter erſticken. Steht.ein Nachtfroſt bevor, fo gebe man
ſtark Wafler auf; it man aber davon überrafcht wor⸗
den, fo thue man dies mo möglid nod des Morgens
vor Sonnenaufgang und laffe ed gegen 9 .bis 10 Uhr
wieder ab.. Hierdurch wird bie nachtheilige Einwir⸗
Eung ausb des ſtärkſten Froſtes gänzlich aufgehoben. —
Mai. Wegen eintxetendes Nachtfröſte verhalte man
ib mie im vorigen Monat. Bel rauhem Wetter
waſſere man öfter, bei warmem feltener, aber nie län-
ger als 1 bis 2 Zage, bei heißem Wetter nur bie
zweite bis dritte Naht. Durch anhaltende Bewäſſe⸗
eung in diefem Monate bei trodenem Wetter bildet
ſich gewöhnlich — befonders auf Wiefen von weni⸗
gem Befälle — eine grünliche Schleimhaut auf dem
Boden, die alles Gras verdänimt. — Juni. Bei Ne⸗
genwetter unterbleibe alle Bewäſſerung, aber bei
trockener Witterung ſtelle man eine um die andere
Nacht nur fo viel Waffer auf, daß die Gräben ſtark
gefühlt find, und laſſe es Morgens wieder. ab. Acht
age lang nor der Hemernie höre alle Bemwäfterung
auf. — Zuli. Rah dem Henſchniti bleibt die Wieſe
Der. techn. Enc. Th. CCXXXI. M
rts Wicſe.
+ AO age dang ganz troden!, damit ſich Die
Grasſtoppeln erſt wieder vernarben; hakher ::fanın
n.medt 8 Tage hindurch jede Racht, dann aber, und
3 Maßgabe ner Witterung, die dritte bis vierte Macht
- ewäflern, — Auguſt. Torf und Moorwirfen be-
n wäffere man dn Diefem ‘Monate befondess Rark,. Wie⸗
r: fen son gutem, aber trodnem Boben eine um Die an-
dere, Nacht, feuchte aber nur wöchenilich zwei Tage.
. In gebirgigen Gegenden kann man noch in dieſem
Rn die gu: Wießen beſtimmten Flächen mit Bor⸗
1. theil anſäen, aber.nüht ſpäter, weil ſich ſouſt das junge
Gras vor dem Eintritt des Winters nicht mehr geho-
ı vg beſtockt und deshalb durch Die, Kälte leicht zu
1:Oxunde 'geht: — September, Bei warmem und
..trostnen Metter wird Die zweite his Diitte Made, bei
: naubem, unfreundlihem 3 bis 3 Tage aubaltend Je⸗
ſer und daun einen Tag trocken gefiel, bie 10
« ober 12 Tage wor. der Grummeternte.
si. Die: Inſtandhaltung der Bewörferungs-
. Wiefen.. Die Wäflerungsiwiefen erfordern" mehr
Aufficht als die unbewüſſerten. Zu allen Feten mäf-
nſen fie ſorgſam im Auge behalten werden, denn Die
: geriigfie: Kleinigkeit bringt oftmals große. Witkungen
‚Server. Bei.ver Ernte auf Wäſſerungswiefen muß
"auf Maht, Trodenmahen und Abfuhr genau. geach⸗
‚tet wothden: . Die: erſtere Darf nie im gleichen: Siebe
I gofibehrn. Hot.man bei der Bormaht die Wiefv.ver
„Länge nach gehauen, fo muß dies bei der Nachmapt
uquetüber gefchehen, damit nicht durch das Stehenbiei-
ben der Kämme fih die Weefe ſtellenweiſe nugwäflere,
wodurch Damm Imicht die Unebenheiten anf der Dber-
„Aädse verfetben entfieben. Beim Trodnen des Heues
Impfen Änkıner die kleinen Gräbchen berückfichtigt wer⸗
»den, damit Das Futter nicht in dieſelben geworſen
werir woburch einestheils was Futter ſich jchlacht brar⸗
siehe läßl, nmderntheils die Rinnen ‚voller Finker
—* er TE Pu 1006} ) BR TG
Wieſe. 179
werden und die nachherige Bewäflerung in's Gtoden
geräth. Das Mbfahren muß behutfam geſchehen, da⸗
mit nicht etwa muthwillig die Ufer der Rinnen zer⸗
flört werden; man muß deshalb flets quer über Dies
felben fahren, denn da in der Ernte die Wiefe ganz
teoden fein muß, fo ſchadet Ian derfelben hierdurch
‚am wenigften; drüdt ja der Wagen hier und da eim,
ſo iſt dies auf fehr einfade und leichte Art wieder here
zuftellen, was aber ſchwierig il, wenn z. ®. ein Rad
das Ufer der Rinne ganz znfammengefahren hat. Die
Aufräumung der Rinnen muß alljährlich fogleih nad
der legten Maht gefchehen. Will man die Wiefen
beiveiden,, fo geſchehe dies niemals nad vollbradhter
Räumung, und nur mit Schafen, nie aber mit Rind»
vieh. Die größeren Gräben müſſen olle zwei bis drei
Jahre gehörig geräumt werden. Am Winter gebe
»man befonders auf die Maulwürfe und Ratten Adı;
obgleich diefe Thiere nur felten auf Wäfferungswiefen
vorfommen, fo iſt es Dod nicht zu umgehen, daß hin
und wieder fi einzelne einfinden; befonders machen
"fie dann in den Dämmen viel Schaden. Durch ein
- einziges Maulwurfsloch entſteht oftmals großer Nach⸗
theil; deshalb flelle man diefen Thieren auf alle möge
liche Art nad. Nach Beendigung der, Grummezernie
beginnt man foglei mit der Aufräumung fämmtlis
cher Gräben, ſiellt Wehre, Schleufen, Damme u.f.w.
wieder in brauchbaren Stand. Am meiflen ausge⸗
bifvet und weitberühmt if der Wiefenbau im Siege⸗
ner Lande der preußifhen Provinz Weſtphalen.
Was wir nun noch über die Benugung der. Wie,
fen zu fagen hätten, läßt ſich ſehr kurz fallen. " Die
Benupung des Graſes als Grünfntter läßt fi nur
in Zeiten der äußerſten Noth rechtfertigen. Geſchieht
es dennoch, ſo iſt die ganze Oeconomiewirthſchaft
fſchlecht, denn es iſt dann für den Anbau von Futter⸗
kräutern, dem Haupthebel der Landwirthſchaft/ ſchlecht,
M2
180 Diele.
wenigſtens nicht hinreichend geforgt.. Die Benugung
der Wiefen zur Weide bringt ebenfalls mehr Schaden
als Nutzen.
Literatur.
9. von Lengerfe, Anleitung zum praltiſchen
Wieſenbau. Prag, 18 36.
»von Babo, Anleitung zur Anlage 1 un Behaud-
lung der Wiefen. Seinelberg, 155
G. L. Patzig, Der praftifche R —5 Leip⸗
“zig, 1840; 3te Aufl., daſ. 1846
Derfelbe, Aufruf an alle Bauern zur Verbeſſe⸗
rung ihrer Wieſen durch Bewäſſerung. Lelp⸗
zig, 1841.
Derſelbe, Der praktiſche Decongmievermaltgr.
Leipzig, 1851. Seite 191— 218.
K. Schenk, Abhandlung Über den Biefenba.
Fulda, 1841.
Thaer, Rationelle Landwirthſchaft.
Sovwerz, Anleitung zum prakliſchen Aderbau.
Meyer, Ueber die Anlage der Schwemmwieſen
im Lüneburgifchen und die Wiefenbewäfleruing
überhaupt. Cine Preisferif mit einer Vorrede
von Thaer. Zelle, 1
Keller, Anleitung zur Berbeferung des Wieſen⸗
und Futterbaues. Frankfurt a. M., 1821.
Pohbl, Das Verjüngen der Wieſen, nebft Revifion
der Wiefenwirthfchaftslehre. Leipzig, 1810.
Berxg, Ueber die Bemwäflerung und den Bau ber
Wiefen ꝛc. . Leipzig, 1824.
Heufinger, VBoländiger Unterricht über den
Futterbau ıc. in integrirender Theil der afl-
gemeinen Encyklopädie der ‚gelanmnien Lande
und Hauswirthſchaft. Leipzig, 1831.
. F. Andrei, Künftlicher iefe nbau. er
"dar, 1 840.
4...
j Wieſel. 161
Wiefel, Mustela. I. Broßes Wiefel, btaunes,
graues, Geld» und Wald⸗Wieſel, Hermelin,
Hermielin-Biefel, Königs⸗Wieſel, M.ermi-
nea L., von braunrorper, in alten Begenden im
Winter weißer Farbe, jederzeit aber mit ſchwarzer
Schwanzfpitze, Hefert in Sibirien, Rappland, Norwe-
en die Hermelinfelle, kommt aber au in Deutſch⸗
and, z. B. Thüringen, vor. Es if munter, furcht⸗
fam, draufam, gewandt, Täuft fehr geſchickt an Bän-
men und geraden Wänden hinan; kriecht durch fehr
enge Ripen, ſchwimmt leicht über Bäche und Flüſſe,
quiet faſt wie eine Spitzmaus, und foll nicht über
6 Jahre leben. Es hält ſich in Wäldern und Fel⸗
bern auf, in Nläften oder Höhlen unter der Erde oder
in hoblen Beidenbäumen ; befucht im Winter zuwellen
die Wohnungen der Menſchen, Scheunen, Gtälle und
Keller; nährt fih befonders von Mäufen, Ratten,
Eiern, jungen, ja felbft alten Bögeln, fällt fogar Ha⸗
fen; Raninden, funge Rebe im Schlaf an, befincht im
inter au zumellen Tauben. und Hühnerhänfer;
-Geht an flillen, einfamen Orten am Zage, fo wie des
Nachts auf Raub aus, an unſichern aber befonders im
der Abend: und Morgendämmerung und bei Mond⸗
ſchein die ganze Nacht durch; ſcheint paarweiſe zu le⸗
ben, begattet ſich im März; Tragzeit ungefähr 5 Wo⸗
ben; 3 bis 8 Zunge. Das Thier ſelbſt, fo wie feine
Excremente verbreiten einen Biſamgeruch, herrührend
von unter dem After liegenden Bifamdrüſschen. Man
best das Thier mit Hunden --- doch mäflen e6 gute
fein, da daſſelbe ſtark um ſich beißt — oder fängt es
mit Fallen oder Schlingen , ober vergiftet es, indem
man an den Ort, wo man es verfpürt hat, ein mit
‚Gift, 3. B. Aetzſublimat, theilmeife gefülltes @i Tegt;
oder verftopft alle Ein. und Ausgänge feines Erd⸗
"banes, mit Ausnahme des höchſten, in ven man Wäſ⸗
Tee’ gießt, um das Thier zu erfäufen, oder erlegt 6
108 Wil
Flinte/ beſonders zur Bagattungzci a Niefe
Etder |
Thiere beflänbig vor ihren Höhlen jpiglen, : Wenn
1 ihnen wie eine Maug vor der Höhle pfelft,. fo
Tannen fie eilig hervor, und man kann fie ſo am
leichteſten arlegen. — Der Schade dieſer Thiere:er-
„sieht ſich ans ihrer Nahrung, Ihren Nutzen anlan⸗
aend, fo wird der Balg der rothbraunen koum zu Un⸗
„‚derfutter-begugt, daſto Lofbarer aber iſt ver Balg ner
„weißen. . Allein von dem deutschen ‚weißen Wieſel
bekommt ihn der Kürſchner nur felten F Bearbeitung
Alt Pelzwerk, indem er von den Landleuten mit be⸗
"dem Erfolge zur Dertreih g der, Geſchwulſt, beſon⸗
Aders an den Eutern der ae und bei ſchwindenden
„Oliedern gebraucht wird. ‚ Die befien Hermelinfelle
„kommen aus dem Norden. - . - .
0, Ik Bemeines Wiefel, kleines gemeines
Mirfel, Haus⸗Wieſel, Speicher Wiefel,
„zöthliheg Wiefel, Heermännuchen, Wieſel⸗
‚Maxdgr, im Norden, wo es im Winter weiß mird,
‚Slgines weißes Wirjel, Hermelinchen mad
:Härmlein, Mustela vulgaris L. 3f, Heinex als
„Pas vorige, bat auch einen kürzeren Schwan, Die-
„ser IR wit dem gelbräthlich braunen Dberleibe, der im
ale Norden weiß wird, einfarbig und ohne Haar-
„büfigel. Es hat unter. dem After zwei Drüschen, die
keinen. fo. ungugenebmen,, aber viel Härkern, Biſamge⸗
„ud ppn fih geben, als bei vem großen, Wiefel. .?
kommt in den meiften Theilen von Europa vor, ifl
febr ‚munter und flüchtig, durchkriecht und durchſucht
„ale Winkel. und Löcher, läßt in der Angſt einen, hei⸗
ern, quiefenden Thon hören; hält fi mehr und lie⸗
‚ber in, Gebäuden auf, als. das große Wiefel, bejon-
‚ders in den Klüften der alten Mauezn, auf den Bö⸗
„be, in Kellern, Scheunen und Ställen, doch auch
‚nahe an Dörfern und Städten in Hafen, Steinhay-
‚19, Steinbrüchen, unter hohlen. Ufern, hohlliegenden
Wieſcahund. Weeſentecht. 463
werden durch Pferde gejogen! — co) der un zuriſche
Pflug, befteht aus einer Schlir m 4 Balder, die
wechſelweiſe mit Haren Hobeln und Ztafen-verfehen
‚find. Er verlangt eine Anfpannung von 6 Pferden
und:verfegt die Wieſe in einen Mittelſtand von Ader
und Wiele.
Wieſenhund ſo viel wie Hundsmurmelthier, Aroto-
‚Iudovieianus Say. Cuv.; ſ. er Rur-
mehtbier. |
Wieſenhundgaͤrten heißen die Pläye,; an Dee die:
zablreichen Truppe der Wieſenbunde, Arctomys
—— ihre Höhlen neben Hnander ‚gegraßen
en.
Wieſenkrebs, auch Shaufelkrebs. Werttiguag
deffelben: Ean⸗hüht von reiner Holzaſche ungefähr
20 Maaß ſcharfe Lauge machen, IHR in verſcklen
+ Pfund blauen Vitriol (Galizienſtein) auf une: be⸗
gießt hiermit 30 bie 40 von dem Info beſchaͤdtgte
Stellen, Die man vorher vom der aufgewüßkten-Exde
bat befreien laſſen. Dean nehme viefes ‘an! einem
Tage bei ſtatkom Megenmwetter vor, weil ſich dieıKixedfe
dann mehr nach der Höhe ziehen und die Lauge ſchnel⸗
ler in en Deffuungen und Gängen fortfließt, als Bei
trockenem Weiter, wo fi) glei alles in der Dber-
-Röche verkriechen würde, Nach kurzer Zeit finder man
diefe Infekten entweder betäubt emporkriechen; und
‚wade wenigen Minuten ſterbend, oder bei mehemali⸗
‚sent Ralbgraben ſchon todt in der: Erde. - Vielleicht
that dieſes Militel mehr vernäunt dieſelben Dienfle:
Wiefnimergel ; ſo viel wie thonhaltiger Cmeogeliger)
Kalktuff.
Wieſenrecht nennt man eben fo, wie‘ Merienrech, geu.
recht, das Recht, aber auch die Pflicht des Cigeithũ.
mers!einer Wieſe, eines Gartens, eines Feldes, ein
fſolches Branpftäd In’ denselben Zuſtande, beſonders
vickſichilich feiner: Grenzen und Umgebungen, z. B.
184 Wieſenbaldrian. Wieſenhobel.
Wicefenbaldeian, m der Botanik, fo viel abs Neiner
Baldrian, Valeriana dioion L ; ſ. dafſ.
Wieſenbeil, in der Landwirihſchaft, Beil, welches beim
Wieſenbau zum Abbauen der Hafen, zur Anlegung
“ aller Gräben, zur Reinigung (Hebung) alter ver⸗
wachſener, fowohl kleiner als großer Bräben dient,
bei welchen oftmels, der zu großen Bermadfung we⸗
gen, der Spaten zur Abböfhung nicht angewendet
werden Bann. Bei Anlegung der Bleinen Berwäfle-
rungs⸗ und Sntwäflerungsrinnen dient die an der
:hinteren Seite angebrachte Hade häufig, wenn wicht
gleih eine Stechſchippe bei der: Haud iſt, zur Aushe⸗
bung der Raſenftücke. Die Arbeit mit dieſem Inſtru⸗
mente gebt überhaupt fehr fchnell von Staiten, und
hat der Urbeiter in der ſichern Handhabung befitiben
eine gewiſſe Fertigkeit erlangt, fo fehen die damit ge»
fertigten Orccben ſehr fhön aus, und zieren Die An-
lage. Bine Hauptfache bei Anfertigimg des Wieſen⸗
beils if, daß die obere Spige recht nach hinten zu
‚ausgezogen und fcharf fein muß, weil viefe die meiſte
Uchrit verrichtet und der Abnutzung am meiſten unter.
worfen ift, eben fo, daß die untere Spitze einge Li⸗
nien in den Stiel eindrings, damit ſich nicht Hinter’ dem
Beile an demfelben Rafen einklemmt und die Arbeit
erſchwert. Der Stiel it von hartem Holze, rund
und 44 Fuß lang.
Wiefenbobel, ein Werkzeug, die Maulwurſshaufen auf
den Wiefen zu ebnen: a) die thüringifche Wiefen⸗
ſchlappe; fie beſteht aus einem 8 Fuß langen Bal-
fen, in dem drei Ciſen angebracht find, und: zmar Das
‚ erfte wagerecht, das zweite etmas ſchief und das drifte
noch ſchiefer; — b) der Heinefche Wiefenhobel,
befleht aus zwei ſiarken Hölzern, 2 bis 8 Fuß lang,
1 Fuß Hoch, fcharflantig, Die mittelft zwei andeven
:Hölzern und Vorfledern in einer Enfernung von
3 bi6 4 Fuß zufammengefoppelt werben: koͤnnen; beide
Hohen wa
beaugrtig;: isljanig::- Somen uhur: Gaveig mtr
„ meißeng ‚iii fFainem Saapß Bräune, Steben cynd
Straͤuchex in: allen Klimaten, gure; aur feuchtan Ar
Gden im -Guhntten‚ meifteng, mit- inoiigta? Zweigen
au% einfachen Gegen und Wesſelblãneen, vbae:Nte-
hanblätier; Bluthen yamlih-vergingkichs: Keld ver⸗
wachſen und: Alappig, mit eben ſo dich Blumenblät⸗
tern und ein» oder zweifachen, ‚renchfelniten. @tasıb»
ſaden; KRopfalioden Becre zwei⸗ oder vierſacharig mi
wislan behaarlen Samen an: Rippen» Scheidwaͤnden
oder an eine freien Pitliänldier; Keim aufredt.
Monche haben eßbare Wurgelin⸗⸗
Eintheilung: A. Qui — bäniig, karhel
ag: mit⸗pielen Samen, am Mitte lſãulchen. (1.
ı Raaisk.in- Scheipewännen klaſſend; Samen
ober il ängfel; Staubfäpen maiſtena eindach, Beine
Mafferkräuter mit Werhfelblättern und Elrinen ein.
„gehaen Blumen, Gattungen: Innandie,.
sb) Kapſel ſchotenförmig, — XX— Am Ofen
Hafenv; Squen meiſtens mit einam Schopf Di»
then-oierzählig.,: mit..mweifachen "Btauhfiden: :: :MReifl
Staypen, an jchaligen Orten ſtabent. ‚wit von
‚Blumen. Gattungen: Epkobium,.
‚Br Gröps endlich, balzigı nuße anf htegenariig.
8): Sräps. Ichlamhartig, ⸗ amomig web.
fäden. Zypus: Circaeg. - : :
_ Br @röpg rund, Bing. im Ko-
. ur — nußlarlig; Sraubfigen weilac 5.
per Gau 2. rd
‚9 Rapfel bolalg, kadfpattig, ü;giefen flinel-
‚Ya Samen; Blürbe sierzählig; Sraubfärghiymeifäi.
Typus: Mantipia. et mennd
©) Oröps beesenanig, vielſauig Miabe erh
lig; Staubfäben vwchiad Aral lang h⸗
BR: Euehsia, ee —J x SET; SOHN
Zanne, Hecer, Geſträuche, zu erhallen, ia dem ˖ es
bisher war, van Daran nichts zu werändern, ſafern er⸗
wyorbene Rechte Drikten dadurch benadptheilige werden.
IM z3. B. eine der Hatumg unterworfene Wieſe mit
: Mefträuch umgeben, welches den Durchgang des Vie⸗
bes geflattet, fo darf der Gigenthümer fie ‚nicht -mit
- duem Zaune oder einer den Zugangihinderuden
. Herde einfließen, er darf die Wiefe nicht: umedern,
aber er braucht fie auch nicht offen, wie ein Bebofläd,
liegen zu laſſen.
Wiefenvoigt, bei großen Sandgätern ein Mens, wel.
cher die Aufſicht über Die Wiefen, ihre Pflege und
Abwartung hat.
Wiefenwache , die ſämmilichen zu einem Sr. gebo⸗
xigen oder in einer Gegend beſiadliden Wirſen in
Muckſicht ihres Orasertrages.
Wigandia, in der Botanik, I. nuch Humbelrt und
Bonpland Gattung dev Convolrulanene Kunth.,
Pentandria Monogysia L. Charakter: Kelch Sn
Hg, bleibend. Korolle trichterförmig, Stheilige Mi»
theren pfeilföemig; Harbe faſt Sdeilptörmig » wienerge-
veüdt. Kapfel 2fächerig. Bon 8 Arten, auspanenaden
: Kreäutern- und Sträuchern, find als Zierpflangen zu
euitäbnen: 1) W. oaracasana H B. Strauch in Se-
tatas. Stengel zottig-filztg, Blumen violetklau: Die-
“ser 6 Fuß hohe Stuauh muß im Winter mebe am
KFenſter des Warmhauſes fieben umd if weiß zu be⸗
gießen. — 2) W. urens G. Don. Gtrauch ia Pen.
Stengel mit Beennborften beBleinet, klebrig. Blätter
eiförmig⸗rundlich, doppelt geerbt, weildväurgeenuigs ;
filzig. Blumen blaßviolet. — II. Nach Anker,
Untergattung von Seriphium L. '
Wilchen, in. der Botanik, auch StengeleBeener,.
8. Zunft: der 15. Klafle des Olen'ſcheu Syhems, Die
Gpilobien anderer Syſteme euthalttad. Gharaktes:
‚Blüther und Dröps Azählig, der letzteve Mapieh- per
Wildampferyurzel; Wildbad. 189
garten, das zur Unterhaltung des Wildes mi Syeld-
früchten beſtellt wird... - ⸗ u Ö
Mildampferwurszel,.in der pharmareutifhen Botanik,
ſo viel als Grindwurz, Radix Lapathi. .
Wildapfel, in der Botanif, fo viel als Mebl⸗Azerole,
Pyrus Aria Ehrh. Be on
Wildbad, ein würtembergifhes Städtchen, berühmt
Durch feinen Wildſee, Der, auf einem, hohen: Berge,
ohne fichtbaren Zu- und Abflug if, und durch feine
warmen Mineralquellen, deren Gebrauch es Urfprung
und Namen verbanft. Es liegt 1323 par. Fuß über
dem Meere, an der Enz, in einem wildromantifden
Ihale des Schwarzwaldes, 11 Stunden von Stutt-
Hart, 4 von Calw, 9 von Karlsruhe, und faft eben fo
weit von. Baden; hat eher ein rauhes gls mildes
Elima, and in der Regel nur von der Mitte Juni. bie
gegen Ende Auguſt eine günftige Witterung. — Die
aus ‚Spolten eines Granitfelfens hervordringenden
und ſchon im Mittelalter gekannten Mineralquellen
verfehen mehrere gemeinfchaftliche und abgefanderte
Baveräume. Bis zum Jahre 1840 gab es in Wild⸗
bad größere Gefellichaftsbäper (Piscinien): Das Für⸗
flenbad, das. Herrenbad mit zwei Abtheilungen und
@inzelbävern, das Frouenbad mit zwei Abtheilungen,
dag. neue Bad mit zwei Abthellungen und das Bad
im Kathqrinenſtifte für -wmbemittelte Kurgäſte. Ber
genmwärtig, nachdem Die älteren Baderäume durch neue
efegt worden find, enibält das von der königlichen
Staats-Finanzverwaltung in feinem ganzen Umfange
nenugebaute Badegebäude, 9 Geſellſchaftsbäder und
22 Einzelbäver, in den Temperaturfiufen zwiſchen
25,5 und 30° R., mit den erforderlihen Douchen in
abgefonderten Räumen, und mit einer die perfönlide
Bequemlichkeit der Badenden berückſichtigenden inne⸗
ren Einrichtung der Baderäume und der Ankleidezim⸗
‚mer. . Meberhaupt iſt hier für die Bequewlichkeit und
BE Willie. Wildacker.
Wilckia, in ver Botanik, nah Scopoli, Pflänxin-
".gaftung, gebliver aus Malcolmia maritima R. Br.
Wild, In der Zodlogie und im Jagdweſen, 1) alle grö⸗
nheren Thiere, welche ungezähmt tm Freien leben, be⸗
ſonders wenn-fie zum Jagdbetrieb gehören; — 3) be-
fonders fo viel als Hochwild; das an den Grenzen
wechſelnde heißt Brenz Wild; — 3) das Wilo,
fo viel als Hirſchkuh.
MILD, in verfpiedenen Bedeutungen, 1) der durch Kal⸗
tur und Kunſt verevelten Befchaffenpeit entbehrend;
— 23) von Pflanzen, welche unangebaut im Freien
wachſen; — 3) von DbRbäumen, noch nicht veredelt
und daher eine Bätftige und herbe Frucht tragend; —
4) von Thieren, welche nicht gezähmt find, oder nicht
als Hausthiere gepflegt Werden; — 5) won Thieren,
auch fo viel ale reißende Thiere; — 6) von Fiſchen,
welche nicht in Teihen gehegt werden; — 7) von
Segenden, unbewohnt, unbebaut, nicht unter menſch⸗
licher Aufficht ſtehend, auch wohl wegen dichter Wal⸗
Dungen, Felſen und Schluchten Graufen erregend; —
- 8) in dev Landwirthſchaft, vom Erdboden, derjenige
: Spell, welcher unter der Dammerde liegt und ge-
wöhnlich nicht mit dem Pfluge umgebrochen wirb das
her aud keine Fruchtbarkeit hat; — 9) im Bergbane,
vom Beftein, welches fein Er; führt oder fein brauch»
bares Mineral abgiebt, and Yon foldem Gefleine,
welches wegen feiner Härte fchwer zu gewinnen iſt; —
10) der gefellfhaftlihen Kultur beraubt, befondets
son Mexſchen, welche nicht unter gemeinfchaftlichen
bürgerlichen Geſetzen leben, wie dies vorzüglich bei
»ſultben Menſchen der Fall ift, welche Beine feſten
Bupnyläge haben, — 11) der moraliſchen Kultur
beraubt, ungefittet, ungeftüm; — 12) biemeifen nicht
bie rechte Beſchaffenheit habend, welche ein Gegen⸗
Band derſelben Art haben muß. —**
Wildacker, Stück Land in einem Walbe oder Thliee⸗
Bildampfewurgl, Wildbad. 19
gerten,, das Ir Unterhaltung des Bildes mit Feld⸗
früchten beiteflt wir. j
WVildampferwurzel, in der pharmareutifhen Botanif,
fo viel als Grindwurz, Radix Lapathi.
Mildapfel, in ver Botanik, fo viel als Mebl⸗Azerole,
Pyrus Aria Ehrh.
Wiidbad, ein mwürtembergifhes Städtichen, berühmt
Durch feinen Wildfee, der, auf einem. hohen Berge,
ohne ſichtbaren Zu⸗ und Abflug iR, und durch feine
warmen Mineralquellen, deren Gebrauch e6 Urſprung
und Namen verdankt. Es liegt 1323 par. Fuß über
dem Meere, au der Enz, in einem wildromantiſchen
Thale des Schwarzwaldes, 11 Stunden von Stuti⸗
gart, 4 von Calw, 9 von Karlsruhe. und fall eben fo
weit von. Basen; ‚hat eher ein rauhes als mildes
Elima, and in der Regel nur von der Mitte Juni bie
gegen Ende Auguft eine günflige Witterung. — Die
‚ aus ‚Spalten eines Branitfelfens hervordringenden
und fon im Mittelalter gekannten Mineralquellen
verfehen mehrere gemeiniaftliche und abgeſanderte
Baderäume. Bis zum Jahre 1840 gab es in Wilde
bad größere Befellichaftsbäner (Piscinien): das Für⸗
ſtenbad, das Herrenbad mit zwei Abtheilungen und
Zinzelbädern, das Frouenbad wit zmei Hbtheilungen,
Das, neue Bad mit zwei Abthellungen und das Bad
im Rasharinenflifte für -umbemittelte Kurgäſte. Ge⸗
genwaͤrtig, nachdem Die älteren Baderäume durch neue
erſetzt worden ſind, enthält das von der königlichen
Staais- Finanzverwaltung in feinem gauzen Umfange
neugebaute Badegebäude, 9 Geſellſchaftsbäder und
22 Tinzelbäder, in den Temperasurftufen zwiſchen
25,5 und 30° R., mit ven erforderlihen Douchen in
‚ abgefonderten Räumen, und mis einer die perlönliche
Bequemlichkeit ver Badenden berüdfißtigenden inne»
. sen Einrichtung der Baderäume und der Ankleidezim⸗
mer. VUeberhanupt iſt bier für die Bequemlichkeit und
2:11) Ge oe
Annchmiſchkeit Ber Ritähifte auſes Weite geforät?’ fo
ſteht das Fönigliche Badehotel, welches In einer Rebe
Iforffälttd ausgeflatteter immer dyn "Waittfäten’'e
allen Anforderungen’ entfpreihende Wohnun bachler
tt, mit den Bädern, ſo wie mit den briden Kuritiie,
in unmittelbarer Verbindung mittelft beitrenier 2
" pen und einer Verſenkung; andere Hotels (wie sn
tel Bellevne und —*8* zum Bären) haben ihre
WVerbipdung mil ven Bädern durch das unentgeltfiche‘
fund Zurückbringen ver Kurgäſte in gefihloffe-
’ nen Trag⸗ und Rolfänften vervollkdmmnet. Es iſt
* daher Ken erklärlich, daß die Zahl der Kurgäfte fähr-
ih zugenommen hat. Während viefelbe im Jahre
914830 nur’470 und vie Zahl der gebrauchten: Bäber
“nur 1.000 betrug, wurde 4 im Fahre 1844
don 4622 Kurgäſten beſucht, welche 37,599 (alſo
"auf einen Kurgaſt 21 bis 24) Bäder und 4370 Dou⸗
"den gebraͤuchten. Die Bäder find unmitkeibar üder
den Quellen angelegt. Jedes Baſſin hat’eine fiete
* Wafferhöhe von. 1 Fuß 8 Zoll bei einem immer.
brochenen Zu⸗ und Abfluß, fo daß die Babenden fh
"wie in einem warmen Flußbade befinden, deffen Tem⸗
peratur zwar in der Nähe der einftrömenven Quel⸗
"fen etwas höher als an ben entfernteren Stellen des
Baderaums, im Ganzen aber für das Befäht fo des
haglich tft, daß es der Abkühlung nicht erſt bedatf,
“um benngt zu werden. Durch die Verſchiedenheit der
' Temperatur in dem einzelnen Baderäumen iſt dem
Atztie zugleich vie Möglichkeit gegeben, die Badekur
nach der Individualität des Kranken und nach dem
Charakter dev Krankheit zu regeln. Sowohl in den
Baſſins, als auch in den einzelnen Baderaͤumen iſt
dem Arzte zugleich die Möglichkeit gegeben, die Bade⸗
kur nach der Individualität des Kranken und nach dem
Wparakter der Krankheit zu regeln. Sowohl in den
Baſſins, als auch in den einzelnen Babegtmaͤchrin,
Rubber. 208
rfcheiausgen, welche aber nicht auzupakten:pfles
en. :oftı [den vpr Ablauf der zweiten Woche ‚der
Badekur verſchwinden, und vermieden werden, menu
» a Badekrr in den weniger warmen Quellen begon-
"an; end erſt ſpäter in den Baſſins mit: einer höhtren
Tem poratur fortgelepf: wich. Andere merden im Ver⸗
liafe⸗ or Kur von: Fieberbewegungen heimgeſucht,
wre Fricker als günſtige Jeichen einer folgenden
Beſſerung anſieht. Eine ſolche Auſpegung ſoll 4 bis
BEÆage anhalten; fie verlangt, häufig einer. Unterbre⸗
dung der Aur, unter alten. Umfländen eine gerlauf
‚Beachtung, damit nicht eine Ueberſättigung eintrete,
meide dem rfolge der Kur niemals zuträglich ifl.
. Kin: gleiches umfichtiges Verfahren iſt auch zu em⸗
pfehlen, en eine: Steigerung derjenigen. Leiden
ſichtbar wird, weiche den Kranken nach Wildbad ge⸗
- führt Haken. Manche endlich empfinden während: der
- Daum Ber Kur von dem Allen nichts, oder Die: er.
mühnten kritiſchen Entleerungen kommen erft gegen
das he, oder miehrere Wochen oder Monate nad
: „Beendigung derſelben. Bon vielem Einfluß auf das
ber. Raaltienserſcheinungen iM dDir.Ber
fheffeipeit. der Witterimg. In warmen uwd.tuodnen
Sommeon Bellen. befondere Sie Hautttiſen fch:fsüher
‚ein: vadi ſcheinen auch länger anzuhalien, wüͤhrend bei
eiuer :wubhaltend. feuchten und kelten Wiüterung Dies
‚wit geſchieht, und dagegen eher copiöſe Harnenilee⸗
. rungen umd diarrhoeartige Stuhlgänge wahrgenom-
men Werben, in dauernder hoher Temperaturgrad
erhöht san und ‚für ſich fihon Die Thätigkeit Der Haut,
: während wis: wiebeiger. fie zurhidhile, und dagegen bie
durch den Mebrauch des Minerdlwaſſers aufgstegten
: &äfte mehr gegen die Centralthaile des Körders lei⸗
Hr. . Miewohl Daher die Sommermonate als die am
iaäften zünſtigen für eine Kur ia Wildbad angeſehen
: weten dürfen, fo mmterkiegt es: doch keinen Zweifel,
De. ten. En. Th. CCXXXIX. N |
al Mildbad.
ver Therme jedoch in Bezeihnung auf Temperatur
und Lage über der Meeresflähe bedeutend nachſte⸗
hend. Gleich anderen indifferenten Heilquellen ſind
die des Wildbades von einer mehr dynamiſchen, flüch⸗
tigen, weniger von einer fo materiell eingurifenden
Wirkung auf das Mifhungsverhältniß der weichen
und flüffigen Theile, als andere an feſſen und flüchti⸗
gen Beftanptheilen reichere Mineralwafler. Sie wir-
Sen beleben» auf das Nerven⸗ und Blutfyfiem, aber
zugleich auch beruhigend und krampfſtillend, nament⸗
lih auf die Sangliengeflecdhte des Unterleibes, zugleich
die Secretionen und Excretionen bethätigend, befan-
ders die der Schleimhäute, der Leber, der Nieren, des
Uterinſyſtems und der äußeren Haut, — auflöfend,
. expectoricend, die Menſtruation befösbenn?, fehr dia«
phoretiſch und diuretiſch.
Das Wildbader Thermalwaſſer wird zu Bar. und
Trinkkuren benugt. . Die Bäder wirken, wie alle
. warmen Bäder, befebend auf die Thätigfeit der Haut
und hierdurch mittelbar auch auf andere Organe, be»
fonders erregend auf das Gefäßſyſtem. Daher ge-
ſchieht es, daß unter dem Gebrauche dar hieſigen Bä⸗
der materielle kritiſche Erſcheinungen fih zuweilen
einftellen, und dag nicht allein Schweiß. und- Bade
friefel,, fondern einen copiöfe, einen dicken Bodenſatz
mit fih führende Harnentleerungen, breiige Stuhl»
Hänge, Blutungen aus den Hämorrhoidalgefäßen
"und aus den Geſchlechtstheilen wahrgenommen. wire
den. — Häufiger find materielle Krifen nah dem
Gebrauche der Trinkkur, welde die Thätigkeit der
Harnorgane, der Haut, des Darmkanales, der Reber
fleigert, und auch qualitativ Die Secrete der genann-
ten Organe verändert, Die erſten Bäder ſollen die
Kranken fihtlid erareifen, fo daß fie über Müpigleit,
ein Gefühl von Bellommenheit, Eingenommenheit
‚bes Kopfes und der Bruſt, Mangel an Epluf Magen,
a Wildbahn... i93
ktantheiten, vorzüglich Frampfhafter Art, Hyſikrie hf
Folge von: Stodungen oder frankhaften Anomallen
im Uterinſyſtem, neuralgifhe Affektionen nach herpe⸗
nſchen und gichtiſchen BRataftafen,: Gefichtsſchmerz,
Iſchlas, hHartnädige Magenkrämpfe und Rofiken, ha-
bitu⸗lles Eebrechen, — aber auch Lähmungen in Folge
von Fänge andaltenden krampfhaften Leiden, Nerven⸗
fiebern, Mataſtaſen. 3) Chroniſche Leiden der Harn⸗
wetkzeuge; Blennorrhoen, Blaſenhämorrhoiden, Bla⸗
ſenkrämpfe, Griesbeſchwerden. 4) Hartnäckige rheu⸗
marlfihe und habituelle gichtiſche Leinen, baͤſönders der
Belenfe. : 5) Steifigkeit und Contracturen der Ge⸗
lenke, nit bloß von gichtifien und rheumatifchen Ur⸗
fachen, fondern in Folge äußerer Berlegungen, —
veraltele Burätionen und Beinbrüde, Tumor albus,
Coxarthrocace im erflen Stadium. 6) Chronifde
Leiden der Schleimhaut der Luftwege und Zungen
exeihiſcher Art, befondess als Getränk. "Ueberhauff
wit Heyfel der den inneren Gebrauch dis Wildba⸗
"der Thermalwaflerd auf foldie Umftände befchränfen,
welche lauwarine oder warme indiffetente Setränfe
fordern, wohin er dor Allem acute und chronifdhe
Affektiorien der Schleimfänte der Athmungsorgane
zählt. nn
Wildbahn, 1) im Jagdweſen, a) fo viel als Wild⸗
zucht; b) ein Jagdrevier, worin Hochwild gebegt
wird; ©) das Hochwild ſelbſt; d) ein aufgegrabener
Weg in einem Jagdreviere, auf dem man die Fährte
des Wildes Teicht-erfennen kann. — 2) Im Wege-
bau, der Weg außerhalb des Beleifes und der von
den Trinten der zwei gewöhnlichen Pferde dor einem
Wagen gemachten Spur, daher: auf der Wild⸗
bahn geben; wenn drei oder mehrere Pferde nakh
euffifchee Oder polnifcher Art neben einander vor einen
Wagen geipannt ſinid und neben der eigentlichen Spur
ber kaufen. ee
N2
308 Basler,
Ryaß andy amdere Jahreszeiien eine Bubelätifiee zu⸗
laffen. Prez bezeichnet Wildbad als vorzugsweiſe
: u Winterfumen und als Aufenthalt für Rubrler und
Schwächlinge geeignet. Bewöhnkhrwähttehti Bade⸗
n Sur in Wilpbap 4 Wochen. Man trinkt und badet
nuüchtern, und feühftüdt orſt mehrere Otunden sach
:. Dem: Babe, Hider befimmt vie Dauer eines Mor⸗
“ genbubes:auf eine halbe Stunde nnd die eines Mltend-
bades auf eine Bieckelftunde. Alte, Ausgetrocknete,
‚dor pletborifder Anlage Freie, vie au Bit, Pura⸗
fen, Sontrachmen, Geſchwüren und chreuilihen
Hanthrankhriten leiden, ertragen einen Jüngeren Auf⸗
.. eunchalt im Waſſer, ohne die Wirkung einer Mberſäi⸗
“ tigung zw erfahren. Die Trinkkur betweffend, fo winkt
man aufangs 2 bie 3, (pükr 6 bis Bläfer Waſ⸗
- fer, unter Bewegung und in viertelflünbigen Iwi⸗
- (bemeäumen. Benfitrante trinken zwedmßig das
.Woaſſer mit Eſels⸗ oder Zlegenmilch oder mit Bies
:-sgenmolfen gemädt. var:
Wegen iheex :belebend«erhigenven: Willingen iſt
der Grbrauth Der Thermalquellen zu Wilphad ik al⸗
"Jen Deu Fällen zu widerretßen‘, in weichen der üfsıli-
n mher Tpermakquellen in Diefer Form contsaisiflokss iſt,
namentlich bei. wahrer Plethora, apoplectifiher Dis⸗
pefitibn, Neigung zu altiven Glutcongeſtienen und
Bthurftäflen, Fiebern, Entzündungen, Exubseranionen
wichtiger Ceutralorgane, Waſſerfucht und uuyganäiuben
. Fehlern des Herzens und der großen Mefäße. Die
". Rusmiheien dagegen, in .mriden fi die Thermal⸗
. quellen old Bad. un Gettänk hülfreich waruirhen ha⸗
be End folgenbe:: 4) Chroniſche Zeiten tus. Ikierin-
n ſyſteis —— Örtlihe Schwäche, und in folge Diefer
. Etanthafte Störmgen der naturgemäßlen: Eniwicke⸗
'. ‚Ieiig impiosumalen Ausſcheidung, Stochungen, Men-
e —— difheßiie, dulorakica, puren, Unfruchthar⸗
I::telt,. Beufchleimungen,. Fluor alhas. 2): Reunen-
„U walk) - ehr. nZ
Wilddiebfieh. 197
wenn auch bie Befigergreifung hinzutritt. Weder ble
Art der, Erlegung oder Beſitznahme des Wildes, noch
die Frage, ob der Wilddieb das ſelbſt oder durch An⸗
dere gethan hat, machen rüdfidhtlich des thatbeſtändli⸗
hen ‚Begriffs einen Unterſchied. Dan kann princi⸗
piell den Wilddiebſtahl nicht wohl für einen eigent-
lihen Diebflahl halten, da der Eigenthumsberech⸗
tigte (hier der Zagpherr) den Gegenſtand "(frei und
wild Iebende Thiere) nicht in feinem Wahrſam hat.
Iſt auch in den meiflen europäiſchen Ländern die Jagd
den Befigern gewiſſer Grundſtücke als Eigenthum zu⸗
getheilt, fo tft Doch das auf dDiefem Grund und Bo⸗
den befindliche Wild nur gleihfam, nicht eigentlich
ein Produkt des Bodens, wenn es auch ſchon nicht
mehr, wieBti ten Römern, zu den herrenlofen Ga»
hen (rebus nullias) gerechnet werden farm. Dazu
fommt, 'das deutſche gemeine Recht im Ange, die
von der Karolina an die Hand gegebene Analogie,
va diefe ausdrücklich das Fiſchſtehlen aus offenen Ge⸗
wäffern zwar für flrafbar, aber nicht für einen eigent⸗
lichen Diebflahl erklärt. Da nun die Fiſche in Bä⸗
hen, Flüſſen, Seen ıc: in ganz gleichem Verhältniß
mit dem frei auf. Feldern und im Wald lebenden
Bild Reben, fo darf ſchon nach diefer Analogie au
die Befigergreifung eines Stück Wildes nicht nad
deutſchem Recht als eigentfiher Diebftahl angefehen
werden. Dies ift auch in Rüdficht auf Rechtsdoktrin
die vorherrfchende Anfiht. Nicht fo würde eg mit
dem an eingehegten, z. B. in einem Park, Thiergare
ten gehaltenen Wild begangenen Diebftahl fein; am
diefem kann ein eigentither, d. h. nad) den Grund»
fügen über den gewöhnlichen Diebflahf zu beſtrafen⸗
der Diebftahl begangen werden. Der Wilddieb wird
nad) den verſchiedenen Landesgeſetzen auf verſchiedene
Weife geftraft. .
198 Wildbann. Wilddiebſtahl.
Wildbann (lat. Rannum ferinum), 1) das. Necht
der Befriedigung, Umzäuunng, für oder gegen das
Wild; daher — 2) das ausihließlide Jogdtecht in
einem Bezirke; — 3) das landesherrlihe Regal über
die Jagden und die dem Monarchen zugehörigen
Jagden; — 4) die vermöge der landesherrlichen
Rechte errichtete Jagbordnung. — Häufig wird der
Ausprud, in Verbindung mit dem Forſtbanne, Forſt⸗
und Wildbann gebraucht, häufig auch ale unter Dem
Forſtbanne begriffen angefehen.
Wildbaum, im Jagdweſen, Bäume, welche man den
Winter über zur Ernährung des Wildes fällt, wel.
des die Knospen und jungen Zweige abfrißt. . Dan
wählt dazu vorzüglig Aspen und Kiefern.
Wilddeube, im Rebtswefen, nad Ania von Feld⸗
deube, Gartendeube ıc. fo viel ale Fleiger Wilo-
diebſtahl.
Wilddieb, im Rechtsweſen, Jemand, der Wilddiebſtahl
begangen hat; macht er daraus ein Gewerbe,
er Wildpdieberei; dann zeigt ſich der Begriff von
Raubſchütz, Wildſchütz, Wilderer. Der Wilddieb un⸗
terſcheidet ſich ſonach vom Raubſchütz, wie der Wild⸗
diebſtahl von Wilddieberei; für Wilddieberei treiben,
Wilderer fein, hat man auch das Zeitwort wildern.
Wilddiebſtahl, im Rechtsweſen, ift die von emem Un-
berechtigten, durch Cinfangen oder Grlegen mittelft
Schießgewehrs, bewirkte Befigergreifung eines Thiers,
das nach Jagdgeſetzen zu dem „Wild“ gerechnet wird.
Sin bloßes Tödten Seitens eines Unberechtigten, ohne
Befißergreifung, gehört nur zu den Jagbfreveln, wean
fi nis der Thatbeſtand eines Wilddiebſtahl⸗Ver⸗
ſuchs aus den Umfländen ergiebt. Tödten oder Ein-
fangen von an ſich jagdbaren, aber nicht zum Wild
gelrechneten Thieren (3. B. Luchſe, Wölfe, Bären,
Büchfe, Iltiſſe, Ditern, wilde Kagen ıc.) iſt nach obi-
ger Begriffsvefinition felbft dann kein Wilddiebſtahl,
Wilddiebſtahl. 197
wenn auch bie Befipergreifung binzutritt. !Beber bie
Urt der Erlegung oder Beflgnahme des Wildes, noch
die Frage, ob der Wilddieb das ſelbſt oder durch An⸗
dere gethan hat, machen rückſichtlich des thatbeſtändli⸗
chen Begriffs einen Unterſchied. Dan Bann princi⸗
piell den Wilddiebſtahl nicht wohl für einen eigent«
lien Diebflahl halten, da der Eigenthumsberech⸗
figte (hier der Jagdherr) den Begenflana (frei und
wild lebende Thiere) midt in feinem Bahrfam hat.
Iſt auch in den meiſten europäiſchen Ländern die Jagd
den Befigern gewiſſer Srunpftäde ale Eigenthum zu⸗
getheilt, fo if doch das auf dieſem Orund und Bo»
den befinplihe Wild nur gleichſam, micht eigentfich
ein Produkt des Bodens, wenn es auch fſchon nicht
mehr, wie Vi ten Römern, zu den herrenlofen Sa⸗
den (rebus nullias) gerechnet werden kann. Dazu
fommt, das deutfhe gemeine Recht im Ange, vie
von der Karolina an die Hand gegebene Analogie,
da Vieſe ausdrucklich das Fiſchſtehlen aus offenen Bes
wäflern zwar für firafbar, aber nicht für einen eigent⸗
lichen Diebflahl erflärt. Da nun die Fifche in Bä⸗
Gen, Flüſſen, Seen sc. in ganz gleichem Verhältniß
mit dem frei auf Feldern und im Wald lebenden
Bild Reben, fo darf fhon nad diefer Analogie auf
die Befigergreifung eines Stück Wildes nicht nah
deutfhen Recht als eigentlicher Diebſtahl angeſehen
werden. Dies ift auch in Nüdficht auf Rechtsdoktrin
die vorherrfchende Anſicht. Nicht fo würde es mit
dem an eingehegten, z. B. in einem Park, Thiergar⸗
ten gehaltenen Wild begangenen Diebflahl fein; an
diefem fann ein eigentlicher, d. h. nad den Grund»
fäpen über den gewöhnlichen Diebflahl zu beſtrafen⸗
der Diebftahl begangen werden. Der Wilddieb wird
nad den verſchiedenen Landesgeſetzen auf verſchiedene
Weife gefteaft.
18 Bilde Bäume. -Wildegg.
Milde Bäume, in der Botanik, 1} fo viel ala Farfl-
- häume; — 2) fo viel als Wildling.
Wide Safanerie, eine Faſanerie, welde Im Freien
. and nicht in einem gefhlofienen Raume unterhale
‚ten wird. - 0 et
Wilde Sifcherei, Fiſcherei, melde in Strömen, Flüſ⸗
‚ fen, Bächen und Landfeen betrieben wid. . -
Wildegg, ſchweizeriſche jod- und bromhaltige Koch⸗
‚ Salzqnelle, im Kanton Aarau; fie wurde bei Anlegung
- eines arteſiſchen Brunnens in einer Tiefe von 345 Fuß
“ unter dem Spiegel der Aar in Jurakalk gebohrt, und
nachdem fie forgfältig gefsßt war, im Jahre 1840
„von Löwig analyfirt. Obgleich ver Gehalt des Jod⸗
natrums in der Adelheidquelle zu Heilsbronn dreimal
fo groß ift, als der dieſer Therme,“In iſt doch durch
die vergleichenden Verſuche Löwig’s dargeihan, daß
der Unterichied in der That fehr unbedeutend iſt, in»
dem der größere Jodgehalt in Der Adelheidsquelle
“ auf der mangelhaften Methode berupt, deren man ſich
‚bis jegt zur Beflimmung des Jodgehaltes in Mine»
ralwäſſern bediente. Auch enthält die Adelheids⸗
quelle feine Spur von Chlorkalcium und Chlor⸗
magnium, Befandtheile, welche an der Wirkſamkeit
. des Waflers von Wildegg einen bedeutenden Antheil
haben. . Das Mineratwafjer ift klar, fegt jedoch nach
‚längerem Stehen einen gelbliden Niederſchlag aus
Eiſenoxyd und kohlenſaurer Kalkerde beſtehend, ab.
‚ Der Ruf des Waſſers hat ſich, nachem Schönlein
..glüdlige Erfolge von feiner Unmendung gefehen,
ſchnell verbreitet, und es wird feit 1830 vielfady ver⸗
ſendet. Die Flaſchen, in Denen es verfandt wird, faf-
„ fen ein-franzöfifches Litre; man wendet fih wegen der
Verfendung an. die „ZJodbrunnen » Verwalmng - in
. Witdegg.” Dos Dlineralwafler hat feinen ausge⸗
zeichneten Erfolg gegen mehr oder .weniger bazt-
nädige Stroppelleiven aller Art, von der leichten
- *
he
un
Wildes ind: Wihfangsredt. 201
dor: Geſchmüre oder Bauten‘ wittelft‘ Unguentum
segyptiaaım geidtieht: -Diefes Kupferpräparat wird
ac de Mortrefflähe -Dienfie leiſten, wa bereits ſhon
:: Wildes Fleilch da iſt, jedoch wach nicht in eheu: GOrade.
Bft dieſe Wucherang aber: fhon weiter. ausgebildet,
dann wirhen bien am ſicherſten Ae tzmittel, namentlich
eine Anflöſung des falpeterfauren Silbero Spieß⸗
glaugbuiter u. ſ.w Einzelne vorkonueeitee, ftäcke
fleiſchige Amawücfe: entferne man mit dem Meſſer
oder der Scheere.
Wildes Gas; fo viel als kohlenſames Gas.
wildes Waſſer, 1) Bergwaſſer; — 2) —2 das
Rkeine Salzihrile enthält, und neben den Salzquellen
- der an: den Seiten des Sohlenſchachles bervorquillt;
— 4) ſ. Mafwafſer.
Wilde Taube, f. Taube.
wudſohre, Mr (Wilvfuhre) fo viel als Wildbahn;
2) ſo viel akt: die breiten Feldraine
—— du manchen Orten eine Perſon, welcher
das eriagte. Aldpret übergeben wird, mh es auf Rei).
nung bee: Hertſchaft gu verbaufen.
voildfang; 1) das Fangen wilder Thiere im -Begen-
fop. zum Schießen derſelben; — 2.) ein wild einge-
fangenes debendiges Thier; — 3) rin in Der Wild⸗
niß aufgewochſenes und dann eingefangenes Pferd;
— A) ein ſotcher alte; — 5) im der Gärmerei, fo
viel als Wildling; ⸗ 6) ſo viel als leichife iget/ die
Geſetze der Wohlankändigkeit nicht achtender Menſch;
—: 7) ſ. Wildfangsvecht,
Wildfangsrecht (Fax: wilfehgiatus), i in der Rerbie-
wiſſenſchaft ein Schößling der Leibeigenſchaft, wild
und wäh als ſie ſelbſt! Durch eine merkwürdige
Umdrehung Dei Verhälmiſſe nannte man es auch:
das Recht desherkommenden Mannetz, das
Jus Kolbekerlü, meit Bir „herkvmmende Monn“
(eben ner: Bilffang”, der „Rolbenteii!‘) rechtſds
e «
MO ee
« [} —
Deihier; — 2) ini Bergban, ſo viek als. bremmbäres
Beiter. 8F a BR
Wildes Steifh (Ihwammiges Flaiſch,: Cero
kıxuriang, Caro Eungosa, Eosarcams, Hyper-
saroneis, Luxuris, franz. Chair labeux mu) Fan-
: x), widernaturliche Fleiſchauswüchſe, welde:.am
—* in ſchwammigen, daunn in einſachen Me⸗
ſchwüran und auch in Wunden vorbommen, und bie
fich von der naturgemäßen Granulatien dadurch un⸗
terſcheiden, daß fie weich, dunkelroth, auch ſchuatz⸗
blau, bleich, ſchlaff, ſchleimig, leicht blutend ſind, in
der Regel ſich ohne Schmerzen wegbringen laſſen,
aber. ſehr leicht wieder kommen; zuweilen bemerkt
man fie nur an den Rändern der Geſchwre und
Wunden; ſehr leicht aber wachſen ˖ſie aͤhne Die. Hokyte
ränder vor, ohne Narbe anzulegen. Bicweilen fin-
den wir fie hart und wei, jhmerzhaft, , Daß ante
Fleifh kommt, wie gefagt, in Gefhimären am: hähfig-
. Ken vor, vorzüglich in ſolchen, Dir eine. Untudihiuks.
der Säfte zur allgemeinen, oder ingend einen frem-
den Körper zux örtlichen Urſache haben, wie 3. B. in
ſkrophulöfen Befdwüren, in Geſchwüren bei Ea-
ries u. ſ. w. In einfachen Wunden pflegt Ras milde
Fleiſch leicht dann zu entfliehen, wenn man wie Ben-
nulation emporwachfen Läßt, ehe Der. Grund der Wunde
rein und gefund ifl, wenn men diefe mit fetter, rangi⸗
‚ ger Salbe verbindet, letztere, wie dies früher fo.bänftg-
geſchah, auf Wunden did aufftreicht, und endlich, wenn
‚man die Wunde nicht gehörig rein hält. Was das
ıBeomeiden der Entſtehung das milden Fleiſches her
teifft, fo |. d. Art. Bernarbung u. Wunde. ..‚Be-
merkt man, daß die Granuladiea. zu üpnig.vormähll;
hat man Mcund, die Enutfiebung des wilden Keifheg
zu befücchten, fo fommt man diefer letzteren dadurch
juaer, daß man Die zu ſtarke Granulatien in Schua⸗
Sen hält, welche am zweckmäßigſten durch Verbinden
ildſrie. Wildhde so
in- einigen ſriner Somiten aus; namerklidinskem
Gpeyerſchen und Warmſiſchen; Dies; Ihatew auch meh⸗
-zere unmittelbare, Neichprister; Auch in Fraukreich
and Belgien kam; es vor. Nachdem es ſchon in ſei⸗
‚ner eigentlichta sun urſprünglichen Geſtalt unterge⸗
gangen we; pauerte in Den Ländern, wo; nvch Ree
eigenſchaft galt, eine ähnliche gamalte und willkür⸗
bafte Behandlang zum Sichniederle ee Serie
fremden fort.. rer
Mildfolge, im Jagbıweien, fo biel als FTPPOR ft
Wildforſt, JZagpbezirkin einer Waldgegend.
Wild⸗ Seanzofenbols, ſo viel als Auajathakz, ;;: .-
Wildfraß, der Schaden; melden das gehegte Wilpran
den Früchten thut; er muß in manchen Fanta
eriinligggpßßnration erfeßt- menden, .- ı 2
Wildfuhre, 1) fo viel als Wildfahee; - — 2} eine
Fuhre zur Fortſchaffung des erlegten. Wilped: wir
Wildgarn, fo-viel als Jagdnetz. gi
efälle, die Einkünfte von erlegtem Ri. J
ildgehege, |. Wildſtand und Jagd, —
Milpgraben, ein Waſſeegraben, moopuh Ref Ahesfiäfe
fige Waſſer aus einem’ Moblgtaben eder von Im
. abgeleitet wird.
MWildbass, in der Botanik, io viel als delbeneöben
vila, Polyporus umbellatua Pors.
Wild hafer. 1):in der Beranif, fo viel ale Arena. *
tun ku; 2) jm Redumelen, in wanchen Ländern
eine gewifie Menge Safer, den Die Bauten die ihre
Felder eiageriumt: haben; ‚außerhalb dos Zaunes ſäen
oder an Oatben entrichten müſſen.
Wildheit, Gegenſatz der Kultur; fie tritt überall her⸗
or, mo die Ausbildung Der menſchlichen Katz ge⸗
hindert und den tbieriſchen Trieben Ne Heerſchaftüher
. den. Menſchen gelaſſen wurbe, entweder bei ganz Fo⸗
‚en "alien Bildung untpeilhaft gehliebenen. Reichen
‚Cooles Menden), vopy. bei danen, die don Jugend
203 | ildfongdredit.
war, gar Fein Recht Hatte; das (Togenutmie) Hecht
auf ihn, nannte man das Recht von ihm. "Die
Pfalzgrafen ‚hatten nümlich das Heiht, gewiſſe Beute
- einzufangen md als Leibeigene zu behandeln. ''Da-
Hin gehörten zuerſt alle unehelichen Kinder und alle
hergekommenen Leute, die keinen „nadßfolgenden,“
d. $. Beinen fie als ewige Leibeigene reklamirenden
Heren hatten, doch exft, wenn fie 1 Jahr hinvurch ſich
in der betreffenden Pfalz verweilt Hatten. Die Art
der Ausübung diefes Rechts beſtand darin, daß der
Büttel (in diefer Funktion „Ausfanth,” vesitatis
verwandt mit Zangen) ven Wildfang für ven Pfalg«
graf mittel einer beſtimmten Formel (hier nud ida
. unter ſymboliſcher Anlegung einer Fangſchlingeeum
den Hals) förmlich einfing, wofür dieſor fofort eine
Abgabe, „Fahngeld“ (Fanggeld) erlegen wußte.
Hierauf trat er in alle Rechte eines Lelbeigenen vom
Pfalzgraf.e Nah und nach wegte dies ſchändliche
: Recht feine volle abſcheuliche Schuͤndlichkeit in Moas
ab; der Wildfang wurde fein eigentlidder, ſondern nur
ein Qunftleibeigener, müßte nur Frohn⸗ und Kriegs»
dienfle feiften und Abgaben zahlen, ward aber vom
Landesheren bevormundet und beerbt. Wollte er,
und Fonnte er, fo durfte er fi fpäter au von die⸗
: fer Retbeigenfchaft loskaufen. — Auch die bis in’s
funfzigfle Jahr ehelos gebliebenen Männer (Hage-
ſtolze) verſielen in gewiſſer Hinfſicht dem Wildfaugs⸗
reche, nämlich rückſichtlich ihres: gefammten Vermö⸗
gens, inſoweit dieſes nicht etwa Im Lehngütern beſtand.
Das Wildfangsrecht kam zuerſt in der Rheinphalz
auf und ging von da in bie anderen ‘Pfalzen Über.
Mit dem Erlöſchen der Pfalzgrafen blieb diefes Hecht
: bloß für den Kurfürften von der Pfalz, welchem es
für Rh und feine Nachkommen vom: Raffer Diari-
miltan I. 3518 beflätige wurde; doch machte auch
:fpäter Kurbayern darauf Anſyruch uiid. übte es auch
wildling. 206
. 14 Zoge. Dex nicht große. Baum iſt recht fruchthar,
und verlangt einen warmen, vor Winden. geihüpten,
recht fonnigen Stand und einen trockner, nicht ſchwe⸗
sen Boben.;— 3) Wilpling. von Montigny
(RI. 1, Ordn. 2, Raug II. Diel.). Diele Birne,
welche in Fraukreich bei Montigny ale Wildling ge»
funden wurde und zur Kamille der Dechantsbirnen
gehört, :iR groß; emas länglich⸗kreiſelförmig, faſt
3 300 breit und 5 Zoll hoch. Scale:hellgrün.,; in
der Reife hell citronengelb, mit hell zimmetfarbigen
Punkten, oft mit feinen Roftanflügen. um die Kelch.
. wölbung. Fleiſch weiß, körnig, faftig, von angenehm
füßem, fein müskirtem Geſchmacke. Reift Mitte Oc⸗
tober und hält ſich 3 Wochen. Der Baum hat kurze
und ſteitz Aeſte und eine ſtark belaubte Krone, it fehr
fruchtbar und verdient ‚häufige Anpflanzung. —
4) Wildling von Motte, Bezy de la Motte
(8. 4, Ordn. 2, Rang ll. Diel.).. Diefe vortreffe,
Me Birne, welche in Frankreich als Wildling aufge-
funden wurde, if ‚breit, ziemlich rund und 3 Zoll
breit und hoch. Schale dünn, etwas rauh, ganz.grän,
fpäter grünlichgelb, mit feinen erdgrauen Punlten-
vollſtändig bebedt. Fleiſch weiß, ſehr faftvoll, ſehr
angenehm zuckerartig ſchmeckend. Reift Ende Octo⸗
ber und Anfang November, und hält ſich, gut aufbe⸗
wahrt, bis in ven December. Der Baum wählt an-
fangs ſehr lebhaft,.zögert aber bald und. mird. nur mit⸗
telmäßig groß. Seine Aeſte fegen eine Dienge fei-
ner, ſtachelactiger Fruchtſpieße an. Mehrere Früchte,
figen fehr oft an einem Fruchtkuchen zufammen.- —
5) Bilpling von Baat (RI. 1, Ordn. 3, Rang id,
Diel.). Diefe große und gute Birne, melde aus
dem Barten des Botanikers Barmentier in Cughien⸗
ſtammt, iſt ppramidaliſch, fait 3 Zoll breit und über ”
3 Zoll lang. . Schale gelblichgrün, ſpäter el. ugd
eitcopengelb, mit erbartiger Näthe und zahlreichen
201 Wilbhotz. Wildling.
' an bed. Umgangs mit Menſchen entbehrten, und un⸗
ter Thieren lebend, deren Lebensweiſe angenommen
18 (verwilderte Menſchen), oder bei ſolchen, de⸗
- sen Grziehung fo vernahläffigt Wurde, daß die nie»
trigflen Triebe feffellos in ihnen witien.
Wildholz, in ver Botanik, fo viel ale Befenginker,
‚Greniste sooparia Lam.
Wildhivee, ein Wächter, der das Bio von den Aeckern
und Weinbergen abpätt.
Wudhuhn eine Hühnergattung, fo viel ale Tetrao L.;
öge
Wildjesapfel, mittelgroßer Winter- und Wiethſhafto-
apfel; Schale glatt, grünlich gelb; Fleiſch mild, gut⸗
ſchmeckend; wird im Februar gut.
Wildkalb, das weibliche Rath. drs gemeen Hirſches,
CGorvus elaphus L.
MildEaften, im Jagdweſen, ein Kaſten, in welchem
Wild lebendig transportiet werden Tann.
Wildkatzenſtrauch, in der Botanik, fo viel ale Seht
weide, Salix Caprea L.
Wildeattenbeere in ver Botanik, fo viel als gemeine
Duiıtenmiepel, Cotoneaster vulgaris Lindl.
Wildling, in der Botanik, fo viel als Holzapfel, Py-
- zus Malus
Mildling, in der Pomologie, verſchiedene Birnenfor⸗
ten: 1) Wildling aus Brüffer, fo viel als Wild⸗
ling von Motte. — 3) Wildling von@haumen-
tet: {RI 1, Ordn. 3, Rang J. Diel.), eine alte, be⸗
rũhmte franzöffihe Winterbicne: bis 8 Zoll breit und
bis 4 Zoll lang. Frucht länglid- dickbauchig, um
ven Kelch oft: kalvillartig gerippt. Schale goldgelb,
- mit einem etwas zimmetfarbenen Roſt und einer erd⸗
' artigen, bald flammen⸗, "bald flreifenartigen Röothe.
Fleiſch gelblichweiß, fehr fein, um das Kernhaus et-
"was fleinig, faftig, won zuderartigem Geſchmack. ie
".zeift im December oder auch Tpäter, und hält fi nur
Wildling, 206
‚ 14 Toge. Der nicht große Baum iſt recht fruchthar,
und verlangt einen warnen, vor Winden geſchützien,
echt fonnigen Stand und einen trodnen, nicht ſchwe⸗
sen Boden... — 3) Wilpling von Montigny
(8.1, Dedn. 2, Reug Il. Diel.). Diele Birne,
welche in Frankreich bei Montigny ale Wildling ge-
funden wurde und zur Familie der Dechantsbirnen
gehört, iß groß, eſwas länglich⸗kreiſelförmig, faſt
3 Zoll breit und 5 Zoll hoch. Scale bellgrün, in
der Reife hell citronengelb, mit heil zimmetfarbigen
Punkten, oft mit feinen Roftonflügen um die Kelch⸗
. wölbung. Fleiſch weiß, körnig, faftig, von angenehm
ſüßem, fein müsſskirtem Geſchmacke. Meift Mitte Oc⸗
tober und hält ſich 3 Wochen. Der Baum hat kurze
und ſteifzeſe un» eine ſiark belaubie Stone, iſt ſehr
fruchtbar und verdient häufige Anpflanzung. —
4) Wildling von Motte, Bezy de la Motte
(8. 1, Drdn. 2, Rang ll. Diel.). Diele vortreff⸗
‚Ze Birne, welde in Frankreich ale Wildling aufge»
funden wurde, if breit, ziemlich rund und 3 Zoll
breit und hoch. Schale dünn, etwas raup, ganz gen,
fpäter grünlihgelb, mit feinen erdgrauen Punlien-
vollſtändig bedeckt. Fleiſch weiß, fehr ſaftvoll, ſehr
angenehm zuckerartig fhmedend. Reift Ende Octo⸗
ber und Anfang November, und hält ſich, gut aufbe⸗
wahrt, bis in ven December. Der Baum wächſt an⸗
fangs fehr lebhaft, zögert aber bald und wird nur mit⸗
telmäßig groß. Seine Aeſte fegen eine Menge fei⸗
ner, ſtachelartiger Fruchtſpieße an. Mehrere Früchte-
ſitzen ſehr oft an einem Fruchtkuchen zufammen. —
5) Wildliug von Baat (Kl. 1, Ordu. 3, Rang I,
Diel.). Dieſe große und gute Birne, welche aus’
dem Barten des Botanilers Barmentier in Engpieg
Rommt, ift pyramidaliſch, fat 3 Zoll breit und über
3 Zoll lang.: Schale gelblichgrün, fpäter el. und
citrenengelb, mit erdartiger Nüthe und aahlreichen
206 BWildlinge. ---Wildpret.
und ſtarken, beffbraunen, auf der Bontenfeide' oft
röthfihen Punkten, Fleiſch butierhaft⸗ſchmelzend,
weiß, von einem etwas tofenarfigen Zuckergeſchmacke.
Reift Anfang Detober und hält ſich bie in den Ro⸗
vember. Der-Baum waͤchft ſtark, bilder eine Breit
gewölbte, ſchöne Krone, ſetzt viel Frudibolz an und
trägt ſchon früh und reichlich — 6) Wildling von
Caifſoy, auch aus Anjou(Kl. 2, Dion. 2, Rangll.
Dfel.), ſtammt aus der Brelagne, eine einförntige,
“Heine, Hortreffliche Winter⸗Tafelbirne. Schale hell»
grün, in der Reife etwas gelblichgrün, braun punk⸗
tirt, ſtark, etwas fein rauf. Fleiſch fein, butterhafte
"fchmelzend, von angenehm gewürzbaftem Zuckerge⸗
ſchmack, ſtark riechend. Zeitigt im November bie
Sanuar und welkt etwad. Der Baum macht large,
vieläugige Triebe; Blätter fein, eiförmig, fein und
ſpitz gezähnt.
Wildlinge, 1) die aus Kernen guter Obnförten er⸗
zeugten Obſtbäumchen; 2) To viel als die aus Wir-
zeln oder Kernen wilder DObftbäume‘ aufgei&offenen
: Sprößlinge:
Wildmonat, f. September.
Dildobft, die Früchte der nicht okulirten ober gepflange
ten Sprößlinge in Wäldern, an Holzeändern und in
Bärten; man verbeffert daffelbe durch Pfropfen ber
Bäume
Wildölbaum: Harz, in der pharmar. Boiamt, ſo sel
als Elemi.
WDildpern, nah Wildpret, welches ſchon in Fauluniß
übergeht, riechen und ſchmecken.
witopferd, in der Entomologie, fo viel als gemeine
Waſſerjungfer, Libellula vulgata L.
Mildpret Wilvbret), das Fleiſch von eßbarem
Wild, befonders vom Hirſch' und Reh. Dan theilt
"es in Brat-Wildpret (der Bug; die Keulen und
der Ziemer, fo wie der Hüden) und Koh» Wild.
Bibfhedei:- dungen. 20d
—— Shitäerh:), fo sit te willöke Spbein,
söröfd aper; f. Schwein
Bi sFod Falnut;, —— —2 —
u für art A te auf dem Grundſatz daß
ver Sebranichi ber; dem Zagdheren’ zufiehenden —
N die, u ‚niet verantwortlich machen fähne,
Ben ae * Achen der Boden daraus leit
” ke» alfo vr Ban Bitoffe nd:zum Beften des Sun.
: eigenthlimere‘ mindere fen mäfle, er von dieſein Ente
ſchadigt werden. lernad mähte alſo der Gründe
ahnrr ben: Wildfchaven gleihfem abkaͤufen.
tt Te, was dem ungeaͤchtet geſchab, dieſen dennoch,
(orale er ihn noch ale ein Dbendrein hinnehmen.
Wildungen ein waldedſ des Siadichen ih einem brei⸗
‚ten! fruchtbaren Thale,‘ 4 Meilen nocdiweflich bon
Am gelegen,’ Hier entfpringen in dem Umfange
. ale Duabratmeile acht Mineralquellen;,‘ die
Fa fechtzehnten Jahrhundert Befannt und 'be»
(er Murden, v
; gelegehin’benugt w
die Diertelftunde i
dcr einer Akıl
. ‚000°
— 18— — —2— und Leitung eines fandesherrli⸗
Der. techu. Enc. Ip. COXXXIX. D
208 kallekhun,.. .:
Ä wofouogen, ante. in Fluxen, ma. der. Fascus Das. Jogd⸗
recht hat, verurfachten Wildſchäden aber iſt beſtimmt,
daß geringe, nicht über 10. Thaler bewagende Beihä-
digungsn ſofort nom Forfimeifter, ‚unter Zuzie bung
. der. Ortsgerichte, abgefchägt mad vergütet, ‚größere
nber. unter Letung des Bezirks Amthauptmanus: nom -
Zuftiz- Beamten .oper dem königlichen Zuſtitiar, im
. Beifen des Forſtmeiſters oder Oberförfers, fo wie
des Revier» Forſtbedienten, beſichtigt, und anf fodann
eıPaltelen Bericht vom Fisceus vexgũtet werben ſol⸗
len, — In. Preußen kann jeder Grundbeſitzer, um
fib vor Wildſchäden zu fihern, Schreckbilder aufftel⸗
len, und durch Zäune, die jedoch fo.eingerichtet fein
müffen, daß fie das Wild nicht beſchädigen, fo wie
durch Beine gemeine. Haushunde, die aber: nicht ohne
Knüuppel frei herumlaufen dürfen, das Wild abhalten;
. wer auf feinen Revieren hohes Wild hegen will, muß
ſolche Veranſtaltungen treffen, wodurch die angren⸗
zenden bebauten Ländereien ‚gegen. Beſchäl
geſichert werden, thut ex dies nicht, fo können die be⸗
theiligten Länderei⸗Beſitzer ihn zur Anlegung und Un⸗
terhaltung tüchtiger Mildzäune auf feine Koſten an⸗
halten laſſen, und iſt er hierin nachläffig, fo haftet ex
“ für allen Schaden; das Wild, was in. Gärten, Höfe:
. oder andere an die Wohngebäude ſtoßende geſchloſ⸗
‚.fene Pläge eindringt, kann Jedermann fangen oder
- töbten, nur darf er fich feines Schießgewehrs bedie⸗
nen, und. muß es nachher an.den Jagdberechtigten
obliefern. — Auch in Defterreich gilt im Allgemei⸗
nen ber Rechtsfatz, daß der durd Wild verurſachte
- Schaden dem Beſchädigten vom Jegeberechtigten zu
erſetzen iſ. ©. Berfaflung
Wildſchur, ein Oberkleid von Wolfs⸗ nad Värenpel⸗
zen, bei welchen ſtets Die haarige Seite nad) außen
vetehri iſt.
di nen — 0
fo viel le "olpbein,
er — rothe Wertius,
„ ‚enhtlläe'Bfaißefberefocte;Byuht Tängfüh, Dinfchrorh,
onen, platt, füß.
dv, das ſuinmiliche in einem Jaͤgdbe —
* N ae Wild, Bis zum Red, va
e
Wögabe, die in manden viaber dem
8 den ——— a— als ehie Uni
un: —— des Wildes bezapft wer⸗
Kante.” Wle bern v anf’dem Grundſatz daß
vet Eber den Zagdherru — gde
— * en'nidt veramworilich made e,
m der Boden daran telok,
e det rofl db: zum Beſten des Orimp«
te, {o wife er von biefeit‘ Inte
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den: · Mdoſfchaven gleichſam abt
* * —MR geſchab, dieſen *8
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m r entipringen in dem Umfange
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— gelegen, mit. hüten Einrichtungen du Chfe
ſer⸗·¶ 7 797 And-D Dampfbadevn verfehen, und mit
— Gebãuben und freunblichen Parkon⸗
ſagen ausgeſſatter. Die hier!in einer an eifenfchüffi⸗
gen. Gefie . Vrocgei, Kids und Sel⸗nit vei hen Ums
gegend“ eitfocngembe‘, -feit 1709 dekannte Pinevale
wuelegehönt Ju der Rlaffe der erdig · ſaliniſchen Eifene
guellen Das Waſſer derfelben hat die Tem —
"yon 190 9: HE IO:M. der Atniofphäre, ao Das
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“ ins: änpeig be Schrdäht des Magens’ und Darm
Banals, Schleimſtüſſfen und Berfpleimungen, Nerven»
8 * ——* des Üerinfpfemd don!
84
Vene beikfhes Golrfäd vom Ronisp’ore
— 2) Be Ken or von Bu 5
ft gettagen;
— Eat ieenlänöiiper Diden für
ee am, 30: April 1815: vym König
Fr hein Es gefkiftet Mi Er beſteht uns ven gel:
ei oinihdndenren und zwei Kfaffen Rit«
Be die nicht O —— haben, befom-
am fobalo ſie die vierte Kaffe erhalten, Erhöhung
GSoldes um vie Hälfte; und wenn fe die deitte
212 Mhelrhad. 18
2, ne: ie: On daun nad Miete Maren
e' "Rhodis).. dei Pescarn- vergl. Scten BEh umter
‚- "feinen Schülern. Albrecht une Miualaeı Abos mehrere
» Sünder verbreitet. Bregor IX.’ dab ideen Veravifis
* Megel un milderte ihre Streuge. Ya Dahre 1966
." gingeariaft alle neuskhen Kiöfer zu den Augnfimer-
„x Einfiedierg: Über: 4298 vermehrt dutch Ana aufgeld«
en Order der Serven in Zrankeiih; theilte ee ſich In
die drei Provinzen: Soscena, Deuſchland uud Fian⸗
dern mit Franteich Im dreiſegabrigen Arkegeuging
der Ordes in’ Dentidienp Ip Frankreich rin rand
1654 gingen die; letzten Klöſter den Wilbehhsitees in
Italien und Niederland zu den Gifierkiinferu her.
Die Tracht dieſer Drdensbrueer wen ganz hr ni t
‚Kiftercienfen. - ‘> . In | (GP a Pr 21777,
wWilbelmebav, 13. bei. MiGarsichen am Ulktenfar,,
* iſtfeit 1882 mi einem gab Tingerichtetegs
‚i-verfeßen, And wird feit Mast: Zeit als SeleBdise-
S maß. Zur Versiinng. Rear. Büpie werben‘
: atralquellen. verwenbets:. der Bohbrunneie;,:
ꝛicſchwache Ötfenquelit; gan nie Grolgaeide, sh gen
fich fubfanzreiches Salzwaffer, welches tägki;in Aan-
‚Enen nad£ den Badehanfe transpertint wir! Zitpe
wWurden von Schweiggär« @ridel cbenilflg auitiy-
- fit; darnach hat der Lohbrunnen Die Temperatur mon
IA:R:: in ‚einer Zicke von 10, Fuß, an ner Fer⸗
- Bäche 14° R, bei 15° R. der atmokphäniiden, Bft
:. im Schatien, und das ſpeckſiſtbe Betbiht:veuid 087.
‚Rab: Wolpmann wurde die Eralleaichi
mit gün ſtige Erfolge bei: chrauifche v Ahlsentiner
.Gthlsimbaus; cher Buftmesr, for wie Geil Bebichlekkein-
ef und :Zsögheit:nda: Defkılaneksftn-
sderwändet, 2*8 in Form. Ri Bine‘; beichroniſclon,
Ebenmatlf eat gti Benz Fa. gegrie bie
nasıiäteuen Formen: von ophelnu
———————— — — IRB
Wilhelmib A. -mukheluiihrden. 213
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hefonders Eſtblavd (Pustula lividum — *
Wilie Voluntgs, 1) die pon dem bloßen Brgehren.gls
einem Streben nad den finnlih Angenphmen; wer
“2
ſentlich unterfbiedene Thätigkeit, für o)
as ſich zu belimmen. Zwar iR ——
Folge der Triebe wiriſam, und
ledigliod auf daz Augenehme und, alien —2 —
„Höbeser Thaͤtigteit mir er duzch Ka de
„Nimmt, erbebt ſich über den Trieb, ım Eh,
ib —*
znen Enıfhließungen: die
„und nur auf das abſolut
ir
—3 — fichte3.
flark der Trieb zum Leben iR, fo. — —*
Di gie für Fan am SH j Pia
von, en, intem ex einen höberg, den ſuli
—— Würdigung an Dar Die legiz Ka
"Beziehung veden wir nicht nur Ban a freien, I
‚been auch einem reinen- Willen, d .
der ſich über die palbologiſchen Se bes
einem Sa
rens und Verobſcheuens umfer,.dpr, Pr der
.
ie” . Ver |:
— Ohne; We iamfonen moclcgeecven Betirlße-
—— * mhrſcheinlichen
* era kenn ape
URRENEHER oo. der Schadeigende HE redem Pün-
RER ſoſlen oder fein Sheigen ger. keine audere
dpſdeſg Gefläruug „galäßt, ala⸗ pie ir Belftinm
mon. Nur mit —* Modlicattoden iſt / das Gprich⸗
mta· Quictioopt sonsehtire: vidutur, ichtig. Wirtz
ee Kinwilgnag 'piie:tta, wo —
‚least, tar: eewieſen, aber -Arıt · Umſtaͤnden nach molte⸗
Aainlich ih, wegen der bekounten Denkungsaxt eines
v Manſchean ferner noch· dem Ptinzip, daß Jerer des
Afvenilige aa ben nũglich AR; Dann nach der Regel,
«an Pr; er. keine Finwiſligragi zu. Etwas gegeben bet,
0 96. beptiligen uf; woe hataus folgt,: und gu⸗
Meita wegendeß Barhiltnifies; in ‚ruekcheminer Cin⸗
nwißigende? zu: -auprnei. -Berfanen feht.: ::WBei.cimem
— Erſchaͤfte wine eine Willensänderung
ale. weunnihei·ſarwern muß Bas: dem eripichen wer⸗
‚Yen, ber Anıbehanptm.? Es fann aber auch dehridem
Meſca Tuter Dun Lebendigen Finter- yinost: Wie
Amond feinen: Milles ꝓhne Meitexres ãndera Torın ein
Karen ſon deſe Willneerlläung angenemmed,
. Me dan daraus. Merbte:er \. Sag
1b) Yan: Relanualıente: —** —— —
— nan der. Wilbenoſabighein und: eek
Damp ne rare eine Perfan ‚euiffürkike Ur⸗
5 riner heſgimzuen Hanblung IR: wehn ſie, ab
Abaagung dar Brlnda- fün- me wider ſich zu der
Mandlung oder Baven: Interkaffung frei eniſchtießen
Aeng,, iſt derſelbe als aus.ikeem freien Willes herner⸗
————— karn fig: Abe: zugrrechtet merdeo.
26: ie:
Metussaang ühtsiden Willie bericht, veinhhei üihden-
udu Fre 3. EX AR —AXI
MDax —e—
—— ih-aber ee
‚als die san dem Willen. ſelbu ansgehemiet
des Menfchen zum Banzelanseuteuuäu sie
al⸗ * —— ein ——
m⸗ zus Thoͤtigkei. 8
arũndei ſich auf die nme —* che
Behisgribäl mit rechtliher Wirkumng
men. Da: Fa fehlt, wenn ner HaadelabaNuech
SZwang g, Irrihum zu dem Behälter veran⸗
‚laßt i, fo. * all fo ——. —— shehrfe-
‚wohl ungültig, als alle Neußexrungan DA Micheries,
der Höflichkeit, alle mit ſo ſchweren Berigungem be⸗
laſteten Dispoſitionen, daß den Mangel dan 2**
(Daraus »————————————
‚gen, alle bloßen Simulationen 16; ,:seras Mangtls
des ernfilihen. Willens nicht zur ne
Ichäfts hinreichen. Wilmabefiinmung Brgdebt
ib aus der Willenserklärung (voluntatindoslang-
tp)-. Diele muß daher Her fein, weigfirusunäfhen
‚Die erwogen Unklarheiten durch Erkläruvgen anf syn
Regeln der Auslegungstunft . (£rermeuc mia klaren
‚moden fein. Die Willenserklärung If — w-
Arüdtih, d. i. ducch ſolche Zechen, gel *
Hörungemittel im. menſchlichen Verkehr In
uugenommen find, daß zu Ihre Douung
Mernunftfalufies bedarf, alfp: Hate: name
mündlich) oder in Schriften auspanrädte Weit 2*
Ichũttelu, Kopfnicken ꝛc. oder ſtill ſchmeigead 41i.
durch ſolde Worte oder Handfungen, worau& Eat
Quperlaͤffigkeit auf die Willenserklärung Tibliefepe
hhtz. pder vermuthet, menn wedar aus Mochen,
mung.
. Wigria: Qui rksobt oonschälre — * Bu:
MAuchet ir die Bimsiliguug nur be, mo Veſelbe
„ubat Par euwieien, aber den Umfäueen nad melk-
Meinlich iR, wegen’ deu befeunten Denfungsart ziars
Merle, fen eh dem · Reinzip, daß Feuer des
was hen naglach WR; dann nach der Regel,
anf, wer Inne Glnwilligung: zu Etwas gegeben bet,
„uuy das, beuiligen Tau; wo⸗ * folgt, ned ze⸗
Mmeilea wergen des Berhölmilies, in welchein der (Ein.
rwillgenbe" zu. aumraen Perfanes "Reh Dei einem
set ‚glätigem Brichäfie: wien eine Willens andetupg
‚abe. vocnuupihet,; far@pere muß von. dem erpichen wer-
ven, per Aacbebanpit.: Es Teın aber au bei eisem
4 aver den Lebendigen inter viros) Me⸗
uber feinen: Milles ohne Veiteres Ändere, wens ein
kann ſon· dieſt Wilenerllärung angenommed,
ader fanß Baramık Nechte erwerban hen.
1b) Dan; Krianvalreete hängt pie —e — zea⸗
— aa der Villensſaͤhigkei und —— —
Deun nur, wenn eine Perfon ‚millärkiike Ur⸗
a simey heßimpuien Danpiung IR, wenn ſie; nah
Abwagnang dar Orlnde fün- une wider ſich zu der
MDadlugg oder deren Interkafiung frei eniſchtie ſen
Mena iſt derſeibe als aus.ineem freien Willen beewaw
punanngpn augeichen , Tann fin: ihn: zugedechet mecdes.
ne le ler).
Wie Birufbautehl seinen vunfäpikte
n Gbetpine vühter ie vww **
guaden, aue
“ib: —*2 5 —7— Vorſatzes wi Medi
auc Jeringer Anperunlieriigumng 16.0 :u:
wn lotzter.i Man'verfoht unter vinem leen Ne
Ten —* von omer: Perfvn vinfeieig, da he ofnıBuples
—— ———— en vrruber ga⸗-
——— mir wor Tea ee
—eæe— — ——e—e— fol: Curivbe⸗
‚ganze "Berusiges; oder dind ein Madre Das,
ben any arderr mit em ee
iger zußasunduhiagehue Bivpkteniffl
Mandy times degten: Billionen fanl;, 4: ie
wamg;, wie es mit dem Oeraͤbniſſe Des: —
u werden ſvil) Uvrduung über ui: Dezihoag
Ba a: —* Mad aa Ion eier
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städte; tonapeih ber: Au⸗ Berinbstiikinehi-
. ‚fehem dl, ' Ds vleibi shitfein: fie den gegenniäukigen
1 ‚ Setitek bloß noch Aber die GeumdsrKofpmente
au Vreden, wei en
wschte
‚Beltnmüngen: über: die. Frrm wußrrgesißte
—— ** find folgende Es banu ein gol⸗
des Teſtament, m ausi vch adot ſchviftli hrrricte
wenden. Die Errichuugi muße in einen kiuntenlise-
r denen Handlaug und la Der —*Qe vor einet gewiſ⸗
It Auzahl —— aber, wriche ‚ee son
—* adlun von demeagen⸗ tu
—Se —
u son einem Anpernin dehſen Auftrage antscrkhintkaer-
Ben: find, :Ben. Teſticer Tenaen) vdee weni gens Über
r die Zreclitt des Porſon mus ablegen: kõnuri nad
— wähzekd. der. wichtung· des Tuamenis vor
—2* eb, any: übwpanp —* ſtid/ 'die- Hanb⸗
Tan) mufgufaffew: id in’ guleiges: Zeugelß uber die⸗
ee * E ymungen baunnu Memaudi erben,
dos Deßamenas Jeugs · zu fein} If
en geweſen ſo de verpflihie üder den Her⸗
* der Teſtament g vor Behr:
‚Gört » Ummündige, Stumuue,
‚Zambe; Blinde, — 2 ‚weh gerioai⸗ fur Bar-
ıfhımander. oder gr: Srcce fur umläßige- Zeugen eo
‚Hiet worden ſind alle Frauensperſonen, und aflk: Dies
„jrnigen ; die fich ia der: väterlichen Gerwalt veB DER
‚wst@chefindeit, ber eingeſehzie Gebe ſelbſt and viejenl⸗
gan, Die unter deſſen Gewalt ſiehen oder mit Abeti ge⸗
BE:
4 Er).
gegend Paar ren wicht todind Weich” Tea
unn igenes Teftament umgültig infeb: -"Woh vder Subſti⸗
wlon Hnitegtei. Eißen eineg "Soldaten? gift Hie’Re-
"get, daß die Vulgar⸗ Su oüi iin der
Subſuation fliutſchwelgend enthalten · ſei HE efe
U &fgenthiiniftäkeiteh: der’ Subſmtio or dem
“mente eines Soldaten machen den Begriffver all.
tärtfhen Subſtitütion aus. - Enpitg”rät bei
dem Teſtanrente eineß Sotvaten der Abzug bed Bl
eidiſen Meriels weg.
27 Beer ee —8 son den vaſeloff ſich
Aufhaltenden fe mögen Lanbleüte fein oder nicht,
mundlich! oder fohriftiſch errichteten Teftamente genũ
en, wenn mehrere Zeugen nicht zu lingen ſind,
* unf von denen einige Für elfiige vder fir alle, Wenn
fte nicht ſchreiben Fönmen’;-uterfihreihen wärf. Mer⸗
: feht keiner Der Zeugen u ſchee ien ſo Se das Tea
" ment — ohne all Unteffäcittär ber ke
Senn Jemand zu? einern
* —*——— auſir ade a abe
ein Podar-Zeflamirirt 'Tfogenatintes d,% Ä
Mr MR an Zeflament —* w
hr alle 7 Zeugen Huf einmalꝰ bei ar |
Ndes Teſftaments gegenwärthg zu fein. ill.
’ 5 Zeder letzie Sile, in fo inet davon je Allen
den Kirſhe oder andern melden Sitftung
” eine Verfügung getroffen worden iſt, Mt gli ohne
*;’gfle äußere Forin, "und es bebatf nur des Be —*
80daß der Teſtirer in der Ipat’fo feet gt Babe. '
79 Hoher zu einem fölhen"[etten Allen vie Zuz Ibn
nicht einies einzigen —* uöfßtg, went nut Der Be⸗
weis der Aedibeit des leiten Willens auf andert Art
" geffihtt werden aun "0 2
enn Ehtern ind‘ andere Adſcendenlen sale
neinen leßten len errichten, und: bloß ihtr Deſten⸗
gehen zu Erben Ühffehen, To brauchen Me gär: keim
—
le Kae»
2 EMO! Teste).
„What Pit eben nicht AN Vug ſein
u: eigenes Teftament ungültig initb:’- "Böh ver Subni
Aion —— — eineg: Soldaten’ gift die Re⸗
get, ‚daß die Walgarı" Subfiktifion' ih der
Subſucnon ftiſtſchwelgeud inhalt -fei,‘ Biefe
Eigenthliufichkeften⸗ der’ — ec
"mente eines Soldaten machen ven Begriff ver tr
täriſchen Subſtitütion aus. Endlich FAR? bei
dem Teſtanente eines Solvnten dei Abzug deb hal⸗
u " Ktölferen Beriels men. Mn.
Bel eineu HF vem Landen don den dofeiiP ſich
——“ fie möogen Lanbleüte fein: oder nicht,
muündlich: oder fohriftiich errichteten Teffamente gene
en, wenn mehrere Zeugen nicht zu Mangen find,
F af, don denen einttze File ellkfge vder für alle, "nem
ſie nicht ſchreiben tdnnen umnterſchrelben därf. Wer-
fleht keiner der Jeugen chrciben f$ N dns Tea
N ‚ment ciuch ohne ale Untetfächtet der
Wenn Vemand Yu: einern
u feine Buff ae de Aue 55
ein Dirdat Seſtament Jogenatines
—— Teſtamen? ten. nik, f
er Fegen kiuf efimäl? bei‘ ar
dee Lelaments bh gehmäcttg zu fein. °
Jeder letze Wille, in fo Def dadon F
deiner Kärche over andern ms In he
a” in Verfuͤgung ‚getroffen worden iR, ft
Gafle äußere Form und 'cs Safe —*— 47
Or hap der Teſtiret in der Thatſo ver erfägt übe. m iſt
73 baher zu dinem folchen! letzten M e Zujziebung
u micht eines einzigen Bene tiöfßtg, (ent nut der Be»
Fidels der Beh beö-legten Willens auf andett Art
“"gefühtt werden fan. ©; = ‚ „
enn @ttkön Und andere —* —**
einen letzten Willen errichten, und: bloff ihte Deſten⸗
"pehten zu‘ Eebrũ Yinfegen, To rauchen Ne gar’ feine
⸗
⸗
—*2 der
un halmabense ee AR
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Neſached we
—78 —5* — 53*555 Art
den Rianet- I
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fimmen wollen. Fine Per Veribeilu —
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er non jedam eiazt — ar
—— acheizuwmobaen,; Nah
Kap. die Buchs
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—— einen 3 He ba io are
Ka * dielen ſalche, deren —2— jeder Der
Kai
5, bawen ab |
we. Bergung ni u be
—— ann Art her eine Zeiger
ſei⸗ Aupent, ‚ie wird, bie des andaxn Ba
„Band ırbruiallh anfarbohen. - Dogrgen iR piee. bei
Dee. techn. Ene. Th. CCXXXIX, P
368 Bill Licgter]
PN Er ee Woſtanre nie) tel
ulicher Teſtament und kein Erbpettcag * ihr der
Gall Doq ME a‘ Bezug -unf--Teptere Ari der Deßa⸗
Gomtnie ag Vol grüdes gu bemierfin. weh
Ntxten Tefiretinidt: do ſech gegen —2* Kiha-
n gefetzt -fondern auth:atif den een von.
Se Subftauten erhimsit, ind «N:
— bag Ider 2 7 und fein —
ändere Subſtuuten etnannt tar, ſokanndet
eßende wenn er) die Eebſchaft des —— An⸗
Be Naeh: Vie Berfügung vo ——
Weihe De fabmeairte Etben, FR int eigöhe
ar en Dagegen Die: ufehterch? Awelifür
* in DE Fntrbipes Lehziebenden vorinigies TR füteiee-
Brinsgenemeinchaftlichen ne,
ah ie Henfettige Waänder nv ars
—— Biehöftien Ausg den
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—* She Gecidht erfiäkt wid und bnegeitraum
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17 I Sachfen Kikt- Dub: geifieine Wi , Wera
'sfoft n Mbänbehüngen: wm nähehen n 9——
I > Zu einem zu Guͤnften ihr Tape ner tn
Br Sſiftung mümdlich Letichtetken Weftaliente
Imiffeh en zugczogen werden Ya Slam
U HEN SIR
0 ecnca am
aAnaue fraahd erhbinden nftmzete Afi: We Juziehung
s0Bn:gusel ie Drei Zeugen hinveidenn,. - Dagegen wird
. mes· da⸗ rind wihtforhent, verlangt, daß
u lbſi ſchon an · der Seuche Kran,
nadereute iger Dank) wel cac ex bamohat⸗ da-
Amonrauheſledt iſt; Fahlerin cinem ſolchen Feſamente
zDiandsbeutfegeng, und fany- michin das Teſtament
Te ende —— 5, ſo leiben· dennoch
nahe nase Bermrächtnifte, bei Kchfien.
22 ıbleß Denn. eine Sfrmlidleiten
ment rrichten, wenn er.immigelde
hir rer Im Bean iſt ir ein Drehen Ab zu
ern mit der Falle, fa. taun auch
Saldat tag Ara
schen Renins osiskiihe
si ſabaldeſie wit In Kraft she euer
avregea worden, widerauflich/ Jedenlalls aper,
EL. Lu, been Den ‚Menu der repipsogizlicie: legte Mille
Aqu Rn or⸗· Crdo accro gon errichtet weroen in· Jebt
— ————————————
dQaαÂα9)ααt, Den Alcheriehnden: pipe auf,
er ten Bein das Besipanhen aleiſᷣ dem
mente - alärırrisfdentangsichen, wird, Alybält
Dan: Teßgmant inne. führe Merharbepen. sine
—— oder bat der. Ueberiebenng am Baften
ll — — ein’ Mecſpreſen. hei⸗pieſer Belegenbeit
—**2 dat‘ venMeherfebende Dur den UAtgritt
De Srbicaſ⸗ves ya. Berforbenem fh verbindlich,
n. Guidem su erfhllen „lomaht: die Mmbilitwien, aid Das
nd iniwenn ſie Ach much zugleich über ſein eige⸗
3 en une and. unn.Den
der
fr ars:
92
58 Bit (ichter);
- Vilbe Theile armeiufafhiitid vecſugt habeu, Uhfrgen-
jenigen —5 — zu beſchräͤnken, welcher . .
dbes querſt Verſtorbenen vorhanden Il, es es buy mii⸗
pin Her Ueberlebende über das {näterXönworbewe wolle
| —— Ein’ Tehemönt der Adſeen⸗
vemeß unter thren Defee ndeniru Sean und
mũndlich errichtet werden; v6 bevorf aber dünn! Der
' Zujlehing von zreet Zeug en. Hi R: v6: frei
rißbtet, 6 gelten tiber daſſelbe d in *
Sewiſaee Enterdung ober Uebergehäm
ſcendenten In einem ſolchen Iefiateäte {R —*2*
Ein vor Gericht niedergelegtes Teftament dieidt
als ein gerichtliches auch dann noch bei Kraſtcn Mic
"glei det Teſtirer es aus der 9
rund wileder zirälfgenommeh hab, Erbe
: seen’ Adleden nord mir mmverleitem 323
" vyrgeſuaden wird, und der Trfitter daffeſbe in er⸗
weislich widerrufen hat. "Der Widreruf ist nen
J " ‚Zeflamehtt muß, wenn wr- nicht gerichcich ee,
vor fleden Zeu un erfolgen. eb fomml dugechen auf
den‘ Ablauf einer ereffich "de
2 Feffieitents — na. Dir Wiverruf if
N gnfatthaft, werk ver Tefrer imidem ——*
Erben rinvn Vertrag geſchloſſen —* "Tein Trament
‚gar wi ju widerrufen. nſi«ac/
Hinfihrlih Vreußens in Folg ender zu beinözlen,
r gi teßter Wille kann In der — Seriitlid
und geeiiitfi errichtet werden. ‘OHERT des Le⸗
“ Tens und Schreibens unkundige Perſouen, Meiniiden
Händen gefähmt, der veren deraubt ſtade Mileen
pop —8 vor Gericht teflleen:' Ian F
77 er Serichtshalter nicht rrlangt Werden Cu
“ "Dottgerigie, hält der S De ud Bo
""Ybn, üinter Beriepuhg‘ des ee
" "mein Biete ed "Vote In * — *
vder vee Pfatrerb ar lund aufzunehnien —2
‘-
“ N 3»
’ Big. eatiik son
⸗
-
ale: abc ehe den Meriisheter,
1. Muntniß ‚ichen, welcher alde Regifratur 333* zu
maochan⸗·nind dem Teßirer, wenn er altdann goch am
alles zur Retognuios vorzulegen, Bat. hen
zu hellen, ssenn.is einer Heinen Gtant Ber
melcher die Berichtäharkelt Verwaltet, nicht zu
: veulangen * "in Die Stelle der Dprfgerichte treten
> Be poliæeiliche Mogiſtrat und cin Otanifecretair.
Beripeilnndg der Adftendenten water
‚bee. Deirzudenten Bann, auch ungleich feln.und
2; aus die Gollanonsugrbinnlickeit fih.erhierden, und iR
big, wenn die Anfcendenten fie geſchnieben un: un⸗
si · detſchueden, ober. wor einem. Zaſtizcommiſſalt and
** .erckhtes, ober eine won
nauques Zeugen. mãandlich
XXX
— — NPerfonen rec ognoecici haben:
bene Deubeilung 268
*
—c kaan einem Kinde fein Orbe
ride —— act, EB De Ya won.
34 yo @ bie Ip Zu] vorge⸗
* —— Eeriheilung une zuläfig,
. .) Wapue Deren. im mente fie fi vocbe»
are ber. Golaaisa im Feld⸗ ud vie Perioden,
.: Welpe. dar Aemee folgen, Be mögen fi Siegsgefahe
n "v„jeles-gben nicht; Kits. ohne alle ichkeiten einen
‚Hoyer Willen evrichten wenn fe. nur venſelben ſchrei⸗
Dr u ©) autenjdweiben. Sind. fie in Kriegsgefahr,
0 (e:guuigt- ein bloß vom Teſtirer 535*
* * den nöoch ca Zeuge unterſ In Kriegs⸗
gie nicht: vechanden, jo: muß der bloß unterfibtie-
Wi reden. rinem vorgeſetzten Dffizier oder Dem
ee ee werden, welcher ihn beiinädiiier
X
richte —— — hat.
N ne föunen in Rülegsgefahsıdor
82* Zum = oder einem Ober errigeet werben
nad: beendigtem die Megkisen-
erde ee deriicu Rdn A bine
es rd; nt
n: Sees geſuhe erh lieen ; farben ner Minnie
u: lich Dloß vor rinein Dberoffizier ber. Denn Buufeur
md, zwoi Feugon teſiren. gebes lief
nadeent'nfat, : außed Ain um. rinkinıketeilit aikmagdbinen
ı Zafle, noch ein ZJahr langimech beruhen Fräcden
u: Gultigkeit· Das kginm,mi zu geſixen,
r fommt auch Perſonen!drs Cav en Ort, wenn
oe wegen anftedtader Numsläheittaligüte Koie gogeſahr
1 des richte rlichen Amits ſich zu: badlenen baflndansäper-
auden, und es nimmt Dafwlbe: yon der Zeit Feines; Un⸗
fi fg ‚Da der Da one die Be genaninchon: Da Auge»
ubrochenen Keanfhrit 'geipamt: unkr.wogesuheniükmal-
Antenden :Rriegsgehfahr die: Derichternes Dee gechloſſen
swosben.. Die Enhlle Des Näßterdmnen Fuſtziersckann
nıdeldiin: Falls eine! ciifelne; audi pin damu uix iei Me-
nf;rihssperfon, ingleiche u sten :Peebigdn' steudinpeilen,
ss uber der Auzt ve Oruc] wrdex; Zi befindet,
1oder auch ein Hufen fie Den ridaure⸗
an Derglrichen Jeſtomente izeiten · aufi in naeh
—*8 aufg ehobe narr Oporromdor. one wiederche
tm Vrdentlichen Gaũgen Der: Far re er
nyAußer dem Bulle, ud wegemansdebinchens: anfleden-
—v eit ver. Biast, die Sporr· æinca ·OMris
„+ vden einer Gegend veranlaßt hat, kaunmen VNmiſnd,
Daß dell einen sfelhft- min einer feichen ramtſicibe-
fälle; geefen ‚die. Berabfädenskig: Dex gehe glachen
juFormlichteizen wicht -eitfhulvigenu:: Ongepem körnen
Araber auch in veu’Nogel die Beriibterfich möcht, quigie-
har: von ſolchen Kranken ihre kugten: Willen an ihren
1 Wohmungen‘ inter. Anwenduung :Degofnfarbankidhen
»Märfihtswiiteloufe uud. aumgunrhpeniit Maike,
wwenn: vem Michter :abe: per votzuuchmieijden Wond⸗
sodumgiehte viftenbare unb ee he naar
nsbenorfingt, derſaſbr fick birfen. Oefahvqu ınpte
nichts ge augen weroeu. nd Wen auf idw fe
Intl Le eu Teſtacuenauf
RR: 4
iaue ‚Ui ecvicten, vn ecꝙ · varſritt Dabei / de
——2 — os Schiffes die Stelle eines Di —*
in taldek Trhamgmi gilg,aber nuc, mens. der Zeflie
* > serie den. Ste, ehr das Sadif einen „Hafen
nik: Bear ꝓiſi nach dem Ginlapfen, jenad fo
3 Buy. Damme, icht, deß er vor sineaa oubenslich.beieg-
den Beide feinen. en Willeg nicht bay, —*8*
‚ewoner befäsigen Können. Wochſel fe Uige Tefta⸗
mene mäflen in singm Infrasmienfe enthalten. fein,
0b könner blaß mon Cheleuten errichtet werden.
* DE sin ſolchea· Teſtament pon beinem Theilen unler⸗
Aſchrirhen une; bei Bericht übergeben, la fonunt nichts
Ma rn es gaſchrichen hat. Woeqlelſei⸗
.: tan TedDamente ſind, ſobald ſig aicht die Natur pon
abwmnägee. haben, welche letziere man ſchon dann
.. alten, wenn, auf hau Widerruf verzichles worden
iſt cd.Dusrch die Cheſcheigung wird Das
ige. Zulagen ‚Dr :Öhagatten aufgehoben.
— *— Khegalte hat die Wahl, ob er den
ı Meplub das ann meweien ober. nusiclagen will,
r —— — Legnates, fo gilt daſſelbe, mad -unn ber —
‚rung at Naclafrs überhaupt feflgriegt-iR, „Qritt
| —*2* m, fordamn er ſeine * Disop⸗yſulos nicht
Augen ‚nenn exheſla, paßt, dex Erßverßorhene ihm in
‚BA. auf feinem eigenen * Willeg den Nach⸗
la zewasdet. Latzieres wid permushgt,bei ſohben
13 iepten Miſlen melde, zum Beſten var gemeinfshaftli-
u —*8 Kioden oder pey —— ‚pdex beſondoren
mdauaperdek Baftverfiaxbenen, ahzielen. ‚Ka gericht-
"räldeht: ——— ‚volxd. Durch Die wiekliche Zurh d⸗
nen ah durch die —— ae
"7. ii ara and daſſalbe —— — Im
Ha —— — rohen 3 —* Bi
— viden wiede * arena „bei
—ẽ&— ieiben. ln be wpabrs ger
iu niosshleihtitn: hei; * Qunidfor-
- perung mil der rung ; dru cal METER:
J —* wollen, wird wir «in ER beriibeli.
SG. weitrt unter. Birch ein Mplitetes Veſtouirutwird
das frohed errichtete aufgehoben / ſoußg ns auch
das ſpaͤtere ungüftig fein follte Mnuneot dad fehere
nicht bei Keüften dleibt virknehr u ⸗
folge einteitt Iſt jedoch im Iphtern Toßtameunt ge⸗
ſagi, daß a et —* fed; weil der
.: Yarln eingeſetie Erbe derſto und es Weftigt
ſichdieſe —282— wir, fo Weiber DUB ſcabees ge⸗
rittliche Zeflament:bei Kräften, vorwdsattenn daß es
noch bei Gericht in Berwaprung A ea Hat
ferner das fpätere Teſtament nit-einm BIC Ocfor⸗
dexrniſſe eines gülligen Widerrufs, ſo Silbivagfrä-
drre bel Rräften. : IR-das fie Arkanient uiüd-
genommen, das frühere hingegen in grrichttiihroer⸗
wahrung aufbehaften worden; fo Sieite1
Ng. Der Wiberruf eſnes Tefimeng fiat
‚Regel bloß auf dieſelbe Ari Roll, wie Dem
. Tom. Doch kann unter den Umfänpen; lei Beikanı
einen privilegirten letzten Willen derigten Fanitlaudh
ein vorher. förmlich errlchteier Inge Wien iepru-
i few werden. Gin privilegirter letzter Wile abe San
“ anter Umſtänden, wo das Privilagtutuwicht umhe äln-
wendung "findet, Aloß foörmlich widerruſen Weiden.
Die Wirkungen eines unter ꝓrivilrgirten Nen ſMaden
gefche henen Wibertufs Bleiben bioß fo-Iaigei.@fß bie
Gültigkeit eines unter gleichen Umftänden eruchteten
*: Eeflamehte.: Iſt das: feüpese Teflameit Juräsfgniom-
e
Du 2
—
“men, -fo :Bfeiben die Wirkungen Bieter Fürkkkindhm
ftehen, wenn gleich ‚der usdrückliche Wiemiupınes
>" Teſtamens wegen eines Fehlers audräfeig Warnn If
: den Widetruf eiurs Teſtamenis ann: yähke, häkha-
De es ihm micht, Da das frühere Teſtrmruomicht
ansbrü@liidi: zuruckgenomen · worden IM ein
Keftawen enweder —e— Der Haag d,
a
Re a
gun he fg dht anthkieien Tnfeinpnte dft.bie-Buglehang
— zwei bis drei Zeugtn hinreichend. Dagegen wird
da geyteine; Recht vicht/ fſoydeyt, werlangt, daß
ontwedeæ der Teſulrer ſelbſt ſchon an der Seuche Argnf,
aber dan; weldngrsıbawohnt;:da-
3 sone: Fahlt:/ in einem ſolchen Teſtamente
3: Dinnorberife sung; und fan michin das Teſtament
ende nicht / beſtehen, ſo bleiben dennoch
m idaerDaein ranzsgeſe zzen Vervrächtnifſa bei Kräfien.
* De 9. ann: Mnan bloß Dean: che Förmlichkeiten
Mekt rerrichten, wenn erzim; Felde
en, a —— iſt, mein. Treffen Heh zu
a begeon Jo vieres nit der Fall, ja. kann auch
Dt ehr daſendlicht Soldat pu vor zwei Zeugen
1. ein Zeſtewent reichten: Reriprroeirhiche letzte
tea ſi wicht in Kraft inrs-Cnbyer-
aut ertichtet werden, widerauflich, Jedenfalls aper,
a auth ae, -Menar Der rexiproqirliche; letzte Wille
u Rat ine Erhnrtro gon earichtet werden Ifl, Ach
5 ‚amt Dans The Reh felbenianesftechenen — 22 — die.
ner⸗fnaheſt Jen Meberlehompen::wirpen. Auf,
ji — neiner · Seite das Verſprechen glei, dem
Iamanie als nerlofde augeſehen, wird, Enthält
t. dee Dat; Teßamani des frübor Perſtgrbenen eine
Subſtitution, oder hat der Ueberlebende zum Beſten
. Kiseh Deitten ein Verſprehen kei: dieſer Gelegen heit
3. vgleifhet) ſo macht der ·Ueberlebende durch den Awritt
Dee Grbichaft⸗ des zuorß Verſtorbenen fir: verbindlich,
>. Aeidea zu woflillen Iomahl: die Eubſtitcuion ol⸗ das
: Meyer fie. Ach a zugleich fbex ſein eige⸗
nes — Daoſſelbegilt auch unn.pen
iſſen welcha vermage Dre. Willens bejder
A derdiesfalls ais: ein einziger gemeinjcpnfte
lien augafphent wird, „nach Dem'Zode; ves Ueberle⸗
ı .cheupen Petite: Parſanen beflimmt, ‚finp;. Ugkeigene
Klee Mlenzehgen: Des. Meberiebenymr; * welches
48 legte
Siltz Theitt geıneinthfRiß Bedfinge Haben; Hat Yan
; Jentgen Behand‘ zu — „nt berg Zee
eneh vor!
' ve u das —— —
. En LTeſtameur vertticen-
ren ——— Mn
Bet; rs bedarf“ ne Dre
et Zeugen.“ JR es
Aber vafielße" de
erdung obir Ürbergehh vr Deo
n foldren Teffe Mfg.
“ niedergeVe tes Teffnmenit@ftibt
"äls ein gerlihifiihee auch danıı noch" URAN Haken
giehd ver Teflleer 76 aus dir
\ oh wieder zuratgen ommen · Haß, Bribel
“ Kuh Ableben noch ‘wir auvertehtttm !
EgefündEn. mit), "Ind dr: Tefiter baffehle Ahnen
w — 52** im , Wert Herne nei
eſtamel ern er nie” ,
vor fleben Bei a — 5
den Aka: rg
1 Zefteiientd" — a: Dir Biveeruf in
u -mufatipoft, werk Tr 'Deiver mtdem *
ürben einen Berg geſhlofſen pä Te
got 3 zu widereufi van er 1&
MRS CH Mia Brinfene iM Sotgenoes jubansiken.
lebier Wille kann tn der Reget dloß partei
aid geehhtftdertiätet nem. Sotavdo⸗ ke
ens und Sdreibens ankundige Brifonen, dierau den
" Händen gelahmt, dont veren ——— "Wien
Vſvß PT vor Deren lien: gIm —
Dotgerih
"ya, unter — — des 8*
” het viefet fehle, Ind
“ober u Pratteeb ur Jiuts anfyuhrpwien **
.
. it
Me Uedeer vor
-
7 aulfpeu abs: magehänm! den Gerichtehelter danuos im
Kenutniß ſehen, welcher "en Negiſtratur —* m
. modem unp dam Zeflicer, wenn eo aledann noch am
Leben iſt, alles zur —R vorzulegen hai. (üben
:.£0:19 es zu halien, wenn in einer Meinen Stadt Der
— vwelcher die Gerichtabarkeit verwaltet, nicht zu
2 iſt. An die Stelle der Dorfgerichte treten
nn vev polizeiliche Magiſtrat uud ein Stadiſecretair.
Gina Beripeilung der Adfcendenten unter
ihr 1 Deſtendenten Bann: auch ungleich fein.und
ı: auf. bie. So vbinzdichleit fih.erfieeden, und if
: „gültig, wenn Die. Apfcenbenten fie geſchrieben und un⸗
u .Setfeheichen,. ober. wor einem. YMllisommiffale and
'.gwei Zeugen. mlndikh. fie errichtet, ober eine won
einem UAndern geſchrie hene Deupeilung unterfärieben
— mep.nenvenfsihen. Berfonen srcognoscist haben, Ya
«lass ſolchen Venipeilung loan.cinem Kinde fein Orbe
„. ah. eutzogen werben: Hat der Adſcendent vorher
2 gemacht, fo if I Indie auf 3
Meile vorgenommene Ger! wu) %
. wenn: der Teſtirce in Dem Teſtamente fie ſich vorbe⸗
. Jallen bet... Soldaten im Felde uud bie Perfouen,
: weldhe der Armee folgen, He wögen in Sriegsgefahe
. fein oder nicht, können ohne alle ichkeiten einen
. degten Willen errihten, wenn fie nur Denfelben ſchrei⸗
ben uw anterfäweißen. Sind ſie in Kriegsgefahr,
: 6 * ein bloß vom Teſtirer uuterſchriebener Auf-
—* den noch cin Zeuge unterſchreibt. Iſt Kriege
* nicht vorhanden, ſo muß der bloß unterſchrie⸗
e ** rinem vorgeſetzten Offizier oder dem
ubergeben werden, welcher Ihe bei nachſter
n go: Kriegsgerichte auszuautworten hat.
Mamudlicht legte können in ſriegsgefahe vor
Br Ougen oder einem wm Dbizoffiger errigtet werben
uud gelten, bis nach beendigtem Kriege die Meghien-
11.408 ia. die Siandquariiere ads ‚Rn A leine
20 Wie ep —
. Kriegsgefahr vorhanden;, fo:beaw ner Mirlteiiunlind-
un lich dloß vor einem Dberoffizirr ober dem: Auteur
. Und. zwri Feugen tefliwen. : Irbes mildüciſche Teſta⸗
n.ment: hat, außer in dem rinen: he teils aiagegebenen
Falle, noch ein Jahr lang necch hetgeſlelltew Fricden
: Sultigkeit. Das Priaile gium, militarlich zu teſixen,
kommt auch Perfonen des Cavilſanbies zu, wenn
.ſte wegen anflediuner Kranheiten. vver FRrir gegeſahr
das: richterlichen Amtes ſich zu: badienen behindert wer⸗
sahen‘, und es nimmt daſſelbe von Des Zeit ſeinen An⸗
7 fang ‚54 der Dxt: oder: die Degeade wehen der ausge⸗
:. brochenen Kranfhrit "geipemt ‚over. wegencherobwal⸗
xtenden Kriegs geßahr, die Berichternes De geichlofſen
sworben.. Die. Stelle des Nühterd, mer DaſiziersTann
1 ‚Seldfen Falls eine einjelne, auh nicht daputirie Oe⸗
rn: xichts perſon, :ingleicken: ver Prediger vdrr Eapellan,
> Oben der Arzt des: Dias) wo der. Teſiwroſtch bafındet,
1: oder anch ein Fuflckumnifläe ones ein Itnterihenite-
ke; Dergfkeichen · Teſtomente. seiten: <anfı' ein ndahr
h nach aufgehobener Sporre odor vach wiedethe rgeſte ll⸗
Atem vdrdentlichen! Gange. der. gerichubichenGeacüfte.
—** dem Falle, wo wegen ansgebeochenet aufladen.
2wer Kranbheit der Staat die Splkır: ringe Orts
oder einer Oegend veranlaßt hat, Tannen VUmſand,
Da der Teſtirer felhft- mit: einer folpen gramſpeiibe
‚fallen- gewefen, die Berabſäamung ber :gefepkidhen
ubrmlichleiten nicht entſchuldigen⸗. Dagegen törnen
‚aber auch in der Regel die Beridbtes Sch micht guigie-
hen, von ſolchen Krauken ihre legten: Willen du ihren
Re Wohnungen“ inter. Anwendung detzn Erfarbenkidhen
2 WBorſichts mitel aufe und nuyuchtpemii Dadb:ölnn,
uwenn dem MRichter aka. Der bot zummehitienjben Vend
so dungiehte, effenbare uud? augetifcheigiiche Sukenägefahr
nheuorficht; derſelbe ich Dinfen. ee nen
u mich ge zwumgen weroen. A Wen auf fe
2u wirllich i Sie ehſich einen. fein area
2** In
er he ecichten, der
———⏑—⏑⏑—» ————— Oel es —* ie.
31 Binstalbee Teſtament gilt aber nur, wenn. Der Zei
rar wicklich acj dex Ser, che das Schif einen Hofen
wie Ber aa xiſi nach dem Ginlapfen, jehoqh fo
v2. 2 3 deß er vor wine swenslich.brieß-
den Behr feinen Iepten Willey nicht hah wiederho-
ben oder beäpigen Können. Wedfeljeitige Teſta⸗
1... ene mäflen in nem Inſteumente enthalten. fein,
0b. fnner Haß son Kbeleuten erzightet . waren.
2 DR ein ſolchca· eßament von beinem Xheilen. unter-
AIchrichen wann. dei Bericht überaeben,. ſa kommt nichts
Ron 00:66 galcrichen.- bat. - echlelfeie
Ma Tebamente find. jpbaln fie: nicht Die Natız, pon
2 Asbensnägerg. haben, welche. legtere man fon, dann
—XXXX un. auf dan Widerruf weraightes worden
... rs Duxch die ——vx wird Das
ite Kuh ‚agı :Chagetten aufgehoben.
un Den üble brgante bes: die Wahl; ob ex:den
3: Neglaß a6 aBAmn malen ober.nueidlagen zpill,
e usbuiran — fo gilt daſſelhe, wad ann der Bntfa-
reg at Naclaſſre aAbechqupf feſtgeſetze if. Tritt
unm il an, ſo denn er ſeine eigene Dispoſition nicht
gene ‚ammmn:arhella, Dahme Erlverſtorhepe ihus in
+ Rädfht auf: einen eigeaen legten Willeg den Nach⸗
— la migewaehet: Latziexes wird pexinuihrtibei ſotchen
:; Arten Miſlen welche zum Beſten var geme inſchaftli⸗
n —** Kioden oder mer Verwoxndten ‚phex befonberen
‚mnaberdeh Ceſiveri acbenan ohzielen. Fin gericht-
nticchta Teſte ae wirde durch ‚pie wielliche Zur ck⸗
see durch die ——e— — — *
F — — Hafalbr ſpater unentfig a I
Inf aingeiupnen.märäen: Iß bodielbe —* *
2 een Deridym: wide 25 morden, gun ; bei
pr)
ſalber obne arEnahme Wahringer
| . opshleihtien: bri.Rräktenn, —— —
2: er heile,
- "per Ari ———— eu de Biiniwage-
ben m wollen, wird wis «in 'sopauibelt.
. &, weitrt-nten. *2 ein ——— ——
das frahed errichtete wifgtbaben / fumdp! iu auch
das ſpaͤtere ungültig ſein —— *—
nlcht bei Ecften bibt virlin⸗
folge eat: If jedoch im (pätern Tehemeufitge-
: Sagt, daß das frühere abtzeündett worden fol, weil der
. Yale * pefegke Erbe verkörbktn ſei, und es UrWtigt
aphatıg withe;"fb Wetbr D-frlfene ger
2 Zeflament Hr Kräften, rw
: noch bei Gericht in Bernafenag Ay eine. dat
ve Zeflament- nigt-tumel DER Oqjor
Derniſſe eines gůlligen Widerrufs , ſo Silbi-dasfrä-
"de bei Rräften. : Ift das ——
geunominen, das —** hingegen in
Be; aufbehatten:öoVven ‚ fo-bieibe 1 tale
Der: Wierruf eines Tefliumenig der
gel bloß auf dieſelbe Ylrı Rott, wie “
: "Tamm. : Do Tann unter ven —R role!
“ elüen vrioffegirten Iegten- Willen ride“ ——*
ein vorbei. förmlich errichteter Ingtev- Willn intern.
ſen werden. Gin prieilegirter 1 Wille Mer Yan
rwmnter Winfänden, wo bas Priwil —
»wendung findet, "bloß ſörmlich widerrufen melde
" Die Wirkungen eines unter privilrgirten Ynföiven
geſchehenen Widerrufs reiben bloß ſo lauge,As Die
hi Be we unter „gleigen eruhpieten
Tefſtamenis Bas frühere: ment jurifgeunn-
men, fo bleiben die Wirkungen Dielen: Yerhdbahme
“ ofen, wenn gleich bet dusdrüchliche Wiuiupınes
5 Leſtamems⸗ wegen eines Fehlers unfeäfeig unirhin Iſt
der Widekruf eined Teſtamenis au ſich guide, ſuſcha⸗
det es ihm a, Va da früheie Wehen raicht
vusdrijciih ieddghneinman: Be star ein
Meſtament enweder eher nrdeiind,
RR Uexꝝiex). 233
ER vr Weayiphang Cord Brgaei): vvn dem ben
:. ae week: Def ieh Tarkr iüif) es
, . aaferhten; wena ve mditweift: ige ne. Orühbr dre An⸗
. Mehbaıg na iur Uunstenminifle: zu ſeineo Wiſ⸗
fee ehnaheı imo :- Open, rar u
n ee River kanu ein tirgter
Mille gerichtlbich und duß er gexricht lich ſertft⸗
fi ad münd lich / ar Zar) ſchriftclich miut oder
Zeugen rer warrrn GSuhpoiftlich und vhne
*3 iR Hin tepter: Wille gultig weun der Dafirer
»Afubſn Ihe, Idee und unterieribe. - NRaͤthtieh V es,
das Dutumd Vehjufängen: is; Hat der Teßiaer den fogten
allen: Woß: umerfthrieben, fo muß ev file zu deſel⸗
: * 2 —— —5 — won ——
zugloich gegenwärtig Teln miffrn. Die Bi
han * als m kennen, wählen aber die
MMrkadde fetbh: uch Van; —* umerſchreiben.
ut Kaun ver Fri garınaht ſchreiben, ſo muß sriein
Hundgeichen machen — den erh et Zeugen ag
ca" Don Legion: Bdklkeır- (ich bete orfähtig in
ange‘ uech ae der Zeugen * ‘den. Markup "Des
. ehrt: umerſchreiben: zu laſſen. Kanm der Delrer
naiche Liamal leſen, ſo muß er von bineni.der Zeugen
Don brxen Willen Rh vorieſen (offen und ſich zw tem»
:. (hen oe din driß Zeugen zugleich belennen Der
. — 008: legten MBiiens fanın ah. Zunge Tein.
25 —— — es Me ſtivors vurch Orgie hung auf
a Dear Ak; wenn diefer' nicht: of
8 irdien / Weleas Die, Ayo Daun
m Wirtung ; wenn dit ſolcher Jetteh over. Aufſatz
.. —— —— md etzten Willens hat... Wer
Sail ich tefbinen nefli over: dann; fand 48 mlnd-
Aich hun⸗ ahead Dei Degen
. ufeie: een Tiltamente: in eiwe m
> Yyafirıniasıste fine: Sloßi den Shegditen -Fefbatitt,iund
9 ae die Deßteren aldi: addere: Perfonzn iu Jol⸗
al (ick:
r: Man Meſtauenten ızı5 Gubennturfeiumt Giu Mechſel⸗
. —— — wiaerroflich, Dan: Moerru Des
. einen Sheils baßl sabar. wit. auf denWidrfraf: des
and Theile ſlice. Dinfihrlih Der. Hüligfet,
Zeuge bei einem legten Willen zu fait, git Dad. ge⸗
7 weine: Necht mitt folgenden: näheren ‚Deitigumungen.
« Sünglinge unter: 18. Jahren. Muglieder geiſticher
. "Deben, Berurtheikte. wagen eines Verbrechens Aus
; Gewins, Diejenigen, weiche alter hriällehen Gapafel-
oe wicht: zIngethan find‘, Aönnen nit Zeugen fein.
Gin Mrbe oder Legatar iR, iu. Rüdficht. das ihm zuge⸗
r dachte Naplafles kein gültiger Zeuge; und ches fo
“ wersig deſſen Oatte, Eltern, Sinner, Geh mie F
in ˖eben dem. —ãR̊RB Perfonen . und;
‚‚befolbeten Hausgenaften. :. Bei ——— —*
.Willen Kan Jüngliage über 14:
der geiſtiicher Orden ‚juläffige. Zeugen: BeyiaBi-
: Sem auf Schifffahrt und au ARE mo ainean⸗
fraende Se uche herrſcht, müfler mon ‚Beni: Zegen
errichtet werden, modon einer Den le gten Willen ſchrei⸗
bden fauu. Bei Brfabr —— —
ı."tWig, daß beide Zeugen zugleiche gegenwärig. Pod.
abre zum WMitglie-
u . Sechs Mamite.: nach Tamdigter. Schiffüchrtt ader
: Senche vrrliexen dieſe letzten Milenn ihrel Reft.
»PDaſſelbe, was von leiten Willen vieſen Art. gehagt
a, gilt auch von denen der Splönten din FUde.
Gin frühere Teſftanent: Mrd uch ein eltern qũl⸗
—* aufgehoben, und ſelbe —— wann das —*
nder⸗ Teſtament eilt uf den gem
u: Radift, wo deuu die —ã— 8. —8*
. Man nicht aunterfiheinen; welchas letter Wallederiſpã⸗
x. sie Ib, fa gelten beide meben eirandee, ſo wein Br: ih
nit widerjprechen Hat ‚ia Seiten. Die: Unahän⸗
sc: Deilicleit ſeines ehtenr Villens zeiläst, ſo anun “
c under benfälbenidbäunsrk, ideamirn zungheid
Beifap mustrüäiäh. aufheben
!
MAIxien. 885
be rk ei och
ah EXXA
Ben,
— Ue — —— Buch»
— — Zelt auolũ ſcha Veniigt den
ss legten Willen use mehreren alsidhlauiteiden
ns Mmelunden Ta eine —— bern 464 10 Iaum: bar»
:,Taradıf vetmen. Fiidertuf zieht: efchloſſen wenden.
dutpet: wisse der cite ſpotere Merfügang: votuitet,
'cade:. frſchemn· Seßcliikige aber: unuczhefink. weidfieng fo
lab "ir et, Späften, dir ꝓbero nüwbhihe je⸗
—x Bu | uk ru Br Ge
Vodilorgmen.“ ı Willäihtsen N det Goude Daß,
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** ihan beredüt ahird; «=, Widlbommen dieß
—— — alten, Deuticheo ver Maſt becher· — und
>: Hille ee — * Ariminaliſten⸗
eier Angablt ddr rc cen hör bei: Wtader
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Mqi tat bins Ei eibamtnhpkängt: le heißt
& kin. Da Murder gensitdhe Wfenmen,
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gehl es: Peitſchrahiebe, ‚ober zb tebieht (ab: bloß: dee
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zu 732 Wilfindiäpärsiieket:. Aigen.
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Milene: Ayuroindten, sine init: —XäE— Mite
Madkenblu ſr / welthe an vnie Gherinnmtr: trerühre lsen-
EEE IB mehr >) 07 |. VERZETEE ENTE SED
Wilſter, in: ven Besankd, no wiel —R Se-
iipansandra iu .. : GERT |
Wusee (MDal eten oder: Batiner granak) , ren
...Dpe inächtkafte: up :ficditharfte: Stamur uadtı den spfl-
‚ılädeu: oder ıpen; Eibflamen ; undıbeishtem bareua; im
zweiten Jahrhundert n. Chr. ‚Die: muraßiiche Aue,
worauf fern Die Dee er
dk Dnfela meibibfl:cmd ned: nach ı Wichen. gelagene
Reud ia Bifiß nahmen;, suma in Bun: Jeit bahn den
R . Boyadpberien. Bötdektı nicht mn bebauın, wis big.ihäl-
hen einen Sruberrumpeni ai fin interna,
2: jsber; mituder Albeguegfitng Sad“ —
alter Sin Dungemwit antein. Dialer lt⸗
xiaiß dauerte Ic urge. Zeit, ba: ein —⁊RX
flamın, der Überdies an Dem Czeſhan in
tezun Bundesgendiien Hatte; ie —* —X
ste Fugen: Zeit vexwtigerte. Im Jahae) ſchleſſen
die: Milzen mit dem däniſchen König) Makafyien
eine: Brad, un Moche zu mehren hren (Brbfgie-
Juden, Bea Adbatriten, marauk-im.folgennen: Jahre Oen
Leptereui-Ralien.Rınuls Hohn. Knz nd Selen.
- Do ſchan im Sebre BIO eröntzu dig Wilzon weigy
Der re Aon Qasel arrideteten Bea zrfen. sn. Ar. Elbe.
n: Den: bald- Dauaıf:rrfolgie Tode ves ‚Eräftigen a
.. busdete: auch den. Wilzes auf lüngege Zalk HollBänd
gan. Fricden, Doch benkadtescn.. fie. —æ
8
ehe Art Men ib Zegra dacl veitkhe Gin: ee
fen KDbeoßern ‚fie ** in Ihren Stroiugkruen
ten: ano tumNn, und zu Doffen Medistugen ir bid-
: willen fJogat —— 2 "EN BR9 zug er
= Wer, verianzlädiich für flo eunete, worauf die
I. 1. Baskeehunig des CThritenthame amer ihnen ihren er⸗
* Jahre 851, welcher die wahnnd jener Zelt wie⸗
vdee De Pensriaden BibNamwen zu ſtreugedem
u I den: folgenden Jahren,
Als das Duntfche Reid,
eh oh Br Heiuvdch A., we var iähfice
=. darth Sup „Benugung' der Uneinigkeit
. ara ae Dir: des ride, vie Yommverfeng
: dir rehhleneeen doſlaciſchen Gekrnune Dun
wu: te Sreinräc ſfelnel Herro im Kampfe
lt en : Bihfläihen nam yeakug uhtie: Audere m auch
. WON md range Bbenıdie Elbr, ren. aber 'bei
u Zenzeun auf vHauptegeſchlagen, und verſpruchen Has
inte Seaunne· ven Alien, bie: Meanet, ui Zikbut
warden. Nach dem Retglernugsanttitte
—— * lien die Schlau⸗
u Grauſomibeit dos. Mlarlgrafen: Dex o btaqhte
9 Brarigend ;'Worhtberg. und Brunvendiwu-erukßtet
— — DR. vor’ Reken ——e —**
mit von" benachbarten Bhewunktännnen: alt Bine.
wwicder· de: FREE Heer 37 Kumpf gogen -die
Mafia infanig habe. Der aroße Kriegtzug
en: füllte, Sowie vie medien Kriegs.
n. — *—* ur den worſchier enen Kriegs zügen in
de Privniſehen inter den Hamm, aud neter-
B meaicũbrigen Bufeuftiliftanndes ü
ie Wilzeũ zureiaer eitut; viefe empört ſich zwar
iGantenthum amuhrbeen, wotauf 034 aud die öfl-
Dos vos rn Ben cuxorlen ſich im Jabre 339
Meier zur Untvvorcung woraufi die Sisthiuer
ↄ wandre DRA heraus ven: Orr gar Muße. gebracht
840 Di
. ‚amd: Rattan do. han dutigan Sola⸗: ai Mefalielie, die
der Aeiſer Dit 0 oa. für. langes Jen Bi
— E Ot. fand- bek.feie
. eigener — aber ergeheng /minan Seldang gpgen
ſie. Hierauf hrach ins Jahre 98% ein :allgrmadner
. Bufflany der —* cinander nechuanmen Oborien vand
. Wilzen aus, in Folge daſſen der bereiis Wurzel ſla⸗
genden Reim des Chrißenthmq duch Bennichtong
der Bihtheisipe Danbure. Brandınhurg:unh Havel⸗
a Risen. pad
‚Sboiefige big noch Daneben 1 kio. ** ee.
„. aber umentichiedene Schlabt.am' Zengekilufie. gu
** pie Elbſlaneniſo Ki 6 anG fe: van gerhan keit
anger Zeit ſchon Dewmiche: Behier: aageifien.:: Bwar .
—3 Sue iii. Böhmen und Boten, sum: Frienen,
und [ala mit. nen Obotriten un Wilav einen Maſf⸗
: fenBifihap; allein Die Lepterän erhaben ſich HOT ‚ige
. Disagen üher die Elbe bie in das —
Dot Nachfolger, Heinrich U., war ge
den Wilzer gegen das Verſptechen, ibm —
zu lJeiſten, im Jahre 1003 völlige. Unahhängigfeit au
nähen, und gewann on ihnen einen eben fo:
ais mähtigen Bunpesgemoflen gegen- hen „yolnii
.ı Bürften, Bolesl aw Chrobry, deſſen ——*
. Sen er me mit ihrer Hülse en wine ummmodkte.
Jm Jabr⸗e 1018 wieder eine Fehde zwiſ chen
1. Dam. Dbetelien. un gen aus, mat weder Deine
„ri, ah der ſächſiſche Hexzog Beraharn.konusen
die ergeimmten Orgser zur Sunrkölnung:bulagen;: ſo
ein.
Ben 24
vaß eudlich bis Stämme ſich Füt unabhängig erklär⸗
ten uuwvie Zahlung: des Zehnten an die Geiſtltchkeit
ein⸗ für allemal verweigerten Rontad II. geſtat⸗
tete" den Gathſen alle Verheerungen gegen die’ Wil⸗
yon; wodurch bieſe zu einem Vunde mit- Polen: ge⸗
drigkeewurden. ‘Die Wilzen kumen hierbei in den
Seſch von Stodoranien und Braudenburg, bie fie
win gegen 70 Jahre lang beſaßen. Der 1032ab⸗
gefMoſſene Friede "dauerte nicht fange, da ſith die
Wilsen wegen Erbauung der Burg Werben’ erhoben.
- Zwar würden fie diesmal beffegt, doch in erneutem
Kampfe im Fahre 1056 erfämpften fiefiy volle Un⸗
abhangigkelt von den Sachſen. Unter Kaiſer Hein-
roͤch IV. zeigten ſich die Wilzen ſo mächtig, daß er
ſich, wie ſeine Gegner Im Reiche um ihre Hüffe be⸗
warb. Zu Anfang des zwölften Jahrhunderts kam
tine Verbindung' der wehffihen Pommern mit den
füdlichen Wilzen zu Stande, durch welche die Angeiffe
ver Herzöge Lot har md Hein rich für Tatige Zeh
" zuelidigewiefen wurben. Ja, es bildete ſich bald dar⸗
a In Branvenburgiſchen ein neues ſlawiſches Neich,
vas aber in kurzer Zeit von Albrecht dein Beten
wieder vernichtet wurde. Seitdem blieb: Drauven⸗
burg: unter deinfchet Hohrit, Und da die Wilzen unter
det Herbſchaft Dee pommerſchen Fürſten und mitlih-
nen zugleich unter polnifche Dberhohelt gekommen
warrn, "während Die Dänen untet Wald⸗watauch
vie Jafel RNagin und wie dortigen Haäuptlempel zer⸗
Rörten, fo war von nun at das gane Gebiet· Iwiſchen
vder unteren Elbe: und Ober entwaffnet. En heuer
Präftiger Aufſchwung des Slawenthuns wurde ſegt
uvamnõglich, und das ganze Land ſtalw dem Cheiflen⸗
thum und wiit dierſem zugleich dem Deutſchthum offen.
-Die: Wilzen oder: Lutizer verlieren ſUh von nan ad
aus der Gefchichte. Die Hauptvolkerſchaften, wache
"uber Wilzen gehörten, waren die. Nanen auf Rü⸗
Der. techn. Enc. Th. CCXXXIX. Q
248 Wilgenhaum;: Wimpel.
. on, die Wolliger auf per Inſel Mollin Die-Shueipa-
‚wer, di i. die jenſeit der Peene Wolmenpen, dis Ky⸗
ars pder Chpzaner, der nordweſtliche Zweig, die
Tholenzer ober. Dolenzer.am Fluſſe Tolenſe, die Ra-
taxrer gder Metarer, die Ukraner oder Ükerer am Uker⸗
fluſſe, die Riezaner, noöͤrdlich yan den Vorigen, die
GSlodoraner oder Havelanır im: Brandenbuygifen,
a "be Brefansr oder Brifaner, neben den Stodoranern,
. die, Sprewaner an ber Spree, Die Morecicner im
Magdeburgiſchen u, f. w
ilgenbaum, in der Botanit fo viel al⸗ peiße Meide,
Münbel, ein Ynaifenhaufen, weicher yon einem Hixſch
mit dem Geweih zerwühlt iſt; daher Wimbeln,
Wimmeln, 1) von einer Menge Gegeaſſtände in’ ainer
—— undeutlichen Bewegung begriffen, fein;
rn vie e iner Menge folder Örgenfiäne qagt-
t.Jeim.
Wimmer, 1) ein ſtarkes Stüd, Holz, wel des in ver⸗
- fehienenan- Richtungen in einander gewachſen iſt, und
Rb daher nur mit großer Mühe ſpalten läßt, wig dies
. vorzüglich au den Giellen der Fall if, we;dig: An-
.n Hünge Des Wurzeln obar Dex Aeſte zufanunanfloßenz —
3:4) : im Bergbau, vorwmorren, ie ziponder gewadene
chemie Theile im Oeſteine. Daher: Winmmoris, ſo
n wiek,nls Wimmer mibaltenn. . -
—— im dev Botauit, ob, Shpamift 0-und
Sq»hlechtem dal, Gattung deu ‚Oelastrinae ‚Cham.
„Sehl. 2 Auen; Baus in: Merten = - .r
Winmern —— nennt ‚mon dag. Beinen. in
5 I here
wog, in der Gntsmplegie,. «endet
—* abs Tovtentepf, Sphinx Atropos:L. -
Wimpe, in Dar- Schiffahrt, 13 auf Schiffen: Fabren,
‚Bauen: Mlaͤtler ſchmal und kebr lang find, ſo doß fie
i oberen Thaile des Moeſtes dis jaſ/auf
vd LI ‚‚r vr ‘. .u . . 7
„‘t A ! und: . ). ZN +. BE nun ‘ —
Wimpelgof, Mimpelfiich. 348
das Waſſer herabreihen; fir. Anh au her vorhregg
Seite Ichwal eufhrnangart ehe. und an
dem Wimpelftode befeſtigt. Die größeren bienen
* Zierde, wie kleineren zu Signalen. Auch an eini⸗
on den Moßen nad. dem Körper des She
—* ehenden Zauen werden au feſtlichen Tagen,
3 Dei wenn das Schiff Haggt, bunte mehefarbene
Wimpel befeftigt. Der die Wimpel in Verwahrung
hal, fie bei Spnnenaufgang hit und bei Sonnenun⸗
lergang wieder abnimmt .(auf- und abwimpelt),
beißt Wimpelgafl. 2) (Vortuc, Honefline),
‚eine Art Schürze, welche manche Nonnen vorſcriſs
mäßig.vor dem Leib tragen.
MWimpelgaft, |. Wimpel.
Wipper ſchchen, —R& ſo viel als Ich-
I che ium E
Wimperhaare, in der botaniſchen Terminologie, auch
Wimpern, ſo viel als Cilia
Wimperig, in der botanifchen Terminologie, ſo viel als
Ciljatus.
MWinperi fägt, in der botaniſchen Zerminolagi,
von ſo viel a ahnen un. ia rem i \
psrig-gesähnt, in der botaniſchen Tiexminplagie,
fe als Ciliato-dentafus, u
perhaube, in der Botanit, Doosgutung, h Bil
ME ni penomjtsion 5 ahwäg. . E
atze, 1. Augenfräge.
—— (Musculua. enliaris), ia der Ayato-
ig, merken aurorllen die benahe.geraden Falern Des
— Mapgplu ‚orbioularis pahpebraruanan hen Amer-
liprindern genanat. —
Wimpernſ Auge.
— Jofuſoriengaflung, ‚Ip > oil als
tr
Aringgel (da. in.der achvologie ar ot ie gt meiner
Be mai, Kallionymus Al
ala 00 Wind
Wind. Unfere Atmofphäre können und dürfen wir
eben fo wenig, wie die Oberfläche des Meeres, als
eine ruhige Luftmaſſe ung vorflellen, mäffen vielmehr,
wie dort, vorausfegen, daß biefelbe dis zu einer be⸗
flimmten Höhe hin flets in Schwanfen ſich befinden
wird, indem das Gleichgewicht durch die geringfügig-
ſten Urſachen zu fiören iſt und wirklich geflört wird.
* Die anf diefe Weiſe hervorgerufenen Bewegungen in
dieſem Luftocean, welche theils durch Wärme, theils
Durch anderweitige Erfchlitterungen verurfadht werden,
nennt man Winde, fobald die Luft in großen Maſ⸗
fen in’s Strömen geräth, Luftzüge, fobald nur klei⸗
nere Theile derfelben dabei thätig find. Man ber
‚nannte feit längerer Zeit diefe Luftſtrömungen nach
den WVeltgegenden, fpriht von Oſtwind, Weſtwind,
Südmind, Nordwind, Nordoſt⸗ Nordweſt⸗ Süd⸗
oſtwind, fobald die Luftzüge aus den vorangefſetzten
Weltgegenden herkommen, und zählt ferner nach dem⸗
ſelben Eintheilungsgrunde noch 24 andere, aus den
Zwiſchengegenden kommende, davon benannte Ne⸗
winde, deren Namen man auf jeder Wind⸗ oder Sthif⸗
ferroſe verzeichnet findet. Derter, welche von dem
Standpunkte des Beobachters jener Gegend zu lie⸗
gen, aus welcher der Wind kommt, heißen über dem
Winde, jene hingegen, welche der Gegend zu Höhen,
wohin der Wind bläft, unter dem Winde, Nach
der Stärke theilt man weiter die Winde noch iin in
Püftchen, Stürme, Orkane; fonft ſpricht man in’Be-
"zug auf die Dauer der Winde von regelmäßtgen, be»
ffändigen, veränderliden, Provinzisl- und ollgemei-
nen Winden, wie weiter unten ausführlich erzählt wer⸗
den wird,
1. Entſtehung der Winde, Weber die Art der
Entflehung der Binde haben fich In neuerer und älte⸗
rer Zeit viele und fogar die bedeutenbſten Phyfiker
ausgeſprochen. Uebergehen wir die innern, in das
Wind. 245
Diyibenhafte ſtreifenden Anfichten der Driechen und
Römer und halten uns fogleich an die Uinfiäten neue-
ver auf Beobachtungen und Experimente fi flügen-
der Phyſiker, fo ſteht voran de Lud, Der zuerſt Eine
Thesrie der Binde, mit Hülfe der eben nit großen
Vorarbeiten eines Halley, auffieflte und darauf Hin-
wies, wie die Erwärmung der Luft wohl ver Haupt⸗
faltor bei dieſem ganzen Prozeſſe fei. Nach ihm war
- der jährliche und tägliche regelmäßige Kauf der Sonne
ww in Folge deflen die dadurch erwärmte, leichter
werdende und darum anuffleigende, Dann von oben
wieder herabflie ßende, kalt gewordene Luft die nächſte
Urſache der Schwankungen in unferer Atmoſphäre,
alſo die Urſache der Winde, Die erwärmien Lufi⸗
maſſen verbreiten ſich von den Polen aus nad dem
Yequator, und haben unter höherer Breite eine welt
geringere Rotationsgeſchwindigkeit, ale in den. Aequa⸗
torialzouen; fie erhalten dadurch eine dieſer Richtung
entgegengefeßte Bewegung, und daher mäflen bie von
Norden zum Aequator firömenden Luftmaflen, jo wie
die vom Sudpol dahin gelangenden nad Wellen ab-
fließen, mihin den, nah dem Stande der Gonne
mopäfritten, befändigen Oſtwind hervorrufen. Die
vom Aequator in den oberen Regionen den nördliche»
ren Polenkreiſen zugeführten Luftmaflen möüflen nun
‚wieder aus Dem umgekehrten Orunde eine Richtung
woh Öften annehmen, darum Suͤpweſtwind erzeugt
werden, während auf der füdlichen Halbängel ein
Nordoſtwind entſteht. Demnach müßten alle Winde
eine Außerft genaue Regelmäßigkelt einhalten, die man
doch nicht wahrnimmt, und es lag daher nahe, nach
anderen Faktoren, außer der Wärme, ale thätigen
Urfachen ſich umzuſehen, wie es den von [pätern Phy⸗
ſern auch geſchah und noch geſchieht: Ganffure
nimmt als Urſachen Regen und Verdunſtung zur
Wurme noch hinzu, und Hube zieht noch Elektrieltät
206 Bi.
mit In den Krris ber Urſachen der Winde; er hat alfo
Shen Berdunftung, Erwärmung umd die vorbik ge-
nannte Potenz als drei Erflärungsgrände des Winde.
In neueren Zeit gab aber wohl Lindener die genü-
gendſte Theorie dieſer Erſcheinung. Diefer denki ſich
. vorerfi die Erde vollkemmen mit Wafter ganz und
. gar umgeben und die feinere Atmofphäre Aber diefem
. zuhend, welche beide Flüſſigkeiten mit einander in der
: genaneftlen Verbindung fishen mögen, indem wäfle-
tige Feuchtigkeiten durch Eonpenfation ber--Drüwapfe
- in Atmofpbäre und wiederum Düufle dur Expanſion
- aus dem Meere fi erheben. - Diefes vorausgeſetzt
‚ und zugleih angenommen, daß alle Bewegung der
Luft ale Erfolg des geflörten Gleichgewichts anzufe-
- Jen if, fo laflen fih nach dem genannten Poyfiter
vier Urfachen:
1)59 die Drehung'der Erde um ihre Axe,
2) Verdichtung und Derdüinnung der Kimelphäre
durch Sonnenwärme,
. 3) die Bewegung des Mertes,
m *
4) der Einfluß des Mondes durch ſeine Aatratcion,
angeben, wovon aber nur die drei erſten einen weſent⸗
. lihen Einfluß üben. — Munke erklärt fi üben dieſe
Theorie (in Gehler's phyſikaliſchem Lexikon) fol-
gender Weile: In Folge der Ausdehnung der Luft
durch Wärme in der heißen Zone muß die Dichtere
2uft von den Polen her nach dein Aequator ſthämen,
und weil diefe unter höheren Breiten eine: agevimgere
— *
NRotationsgeſchwindigkeit hat, als unter niederen, fo
: muß fie in der Richtung nad) Wehen zurüdbleiben,
und daher einen Oſtwind erzeugen: Durch eime-nicht
ſchwierige Berechnung läßt ſich dann. finden, wie groß
-- Die Gefchwindigkeit if. Angenommen, es bettüge
dieſe von Nord nah Sid 18 Fuß in einen Sebaunde,
- fo würde: die vᷣſtliche Strömung vom 18. Breitengrade
ı bis zum 30. nur 12 Su in einer Sefunde, nud bis
lndı: 28°
gum:19. Bpnir mut 5. Fuß in einer Selume beira⸗
gen, wenamd hervorgeht, Daß piefe Urſache allerdings
sur: Suyeugung; eines beflännigen Ofimindes; mitinit-
fzu, ſärkene Oſtwinde aber aut Feine Weiſe erzeugen
kann. Wen berrächtlicher ſinb die Wirkungen ver
Dilarqtion der Luft durch dier Wärme, und zwar muß
manum die Stärke und Direktion der hiendurch un-
dere vorausgefegten Bedingu ugen erzugten Winde
acbeſtimmen, .sheils nie: Oiffe venz Den Temperdtur in
verſchidecien: Barafleien ,:theilg die tögkiche eines ge⸗
gebenens Ours vdeo We in; demſeipen Parallel umier
verſchiedenen Meridianen ſtallfindende zu. beffisimen
nchen. Iſt dieſes geſchehen, fo folge and dem Laufe
Ders Ganme von: Di auch Welt, baß alle wrdlichtn
Punlte einen höheren Wärmegrap ‚naks: die öſtlichen,
und daher alle regelmäßigen Winne eine Richtung
ven Df nach Weſt erhalten, mobei es fih wohl von
felbR verſteht, daß die nächtliche fältere Temperatur
auf diefe Richtung feinen Einfluß haben kann. Aus
der Dilarqatian der Luft durch die Wärme! untet Dem
Aequator folgt einfach, daß eine vᷣſtliche und eine nörd-
liche Quftſtrörnung emtfichen muß: ' Wollte now: pie ſe
genener veflimmen, jo müßte das Geſet der udglei-
cqhen⸗Verbreitung der Waͤrme auf der Erde dabei zum
Grunde gelegt. werben. Dieſe Aufgabe —8
begeht ſich v. Lindenan nur kurz auf bie: Ardeisen
son Hauley, 2. Eude rannd hauptſächlich: Fon⸗
‚tawa; hält ſich aber; zuletzt an Die. befanmie Fornel
wn:&oß.-Mayer. Die dritte Urſache der Winde,
Aaimlich nie Bewegung des Mertes/ liegtſehr male.
Aus dem. Merze ſteigen fortwährene Dämpfe in die
Aimoſphäre auf, um die legiere muß daher eine mit
der Richtung; jenernübereinſtimmende Bewegung an«
- ebenen, alſo der Merresſtrömung folgen. Durch hie
Motationder Erde und bie. Einwirkung, der. Some
sinn aberdas Bericht Des Waſſers unter dem Asatn«
2348 Sieb,
tor. Rot vermindert, und außerdem ſteigt eine beten.
tende Menge als Dampf auf, die Geſammuimaſſe vweſ⸗
felben- wid Dadurch verringert, flat daß ſie unter: Den
. Holen durch Niederſchläge zunimmt; es enitſtehn fomit
‚der-beanate Polarſtrom, und bierburd Die weſtliche
GStromung des Meeres unter dem Aequator, eins
Dann ben Oftwind daſelbſt bedingt. Die Mnzichun
nes Mondes enslich übt allernings einen —**
die Oscillalionen der Atmoſphäre aus, allein aan
dieſer auch dreimal fo groß. als ber ber. Gens unge.
‚nommen wird, fo iſt dennoch bie durch beide: Him⸗
melskörper erzeugte Wirkung fo gering; daß ſie fi
in den übrigen atmoſphäriſchen Anomalien verkert.
Abſichtlich befchräntt ſich daher v. Lindenau nun wuf
Die Unterfuchting der Wirkungen, welche die amgeige-
beuen vier Urfachen in Beziehung auf Erzeugung uad
Richtung der Winde-hahen, wobei die Angiehung durch
Mond und Sonne ale verſchwindend gar. nicht in
Betracht kommt.
Betrachtet man die drei Urſachen näher, fo berufen
fie alle auf dem Cin fluſſe der Wärme Durch Die Sonne,
fofern dieſe die Luft unter dem Aequator aufſteigen
macht und zugleich vie Wirkung der Rotation umfeger
Erde auf die von den Polen zum Aequator ſtrömen⸗
‚von, fowohl Luftmaflen, ale auch Wallermaflen.nur
‚Nie Ungleichheit der Zemperatusen der verſchedenen
-Zonen bedingt, wie nicht minder die Verdampfung
6 Meeres, die als dritte Urſache genannt .usizd.
Hieraus wird die Möglichkeit. einer Theorie ‚der
Windſtroömungen als Funktionen dev Wärme auſchau⸗
lich, und es kommt daher wur Darauf an, Das Ver⸗
hältmiß zwiſchen Wärme, geagronbiider. Breke:amd
Deklination der Sonne allgemein zu beſtimmen.
Waäre dieſes gefhehen, fo müßte man zur Beſimmung
‚ver Ausdehnung der Luft durch die Wärme. unb der
Stärke der Berbunflung Des Meeres umter veriche
denen Buöiten kbagehen, um die Dheorle der alıap-
ſohaͤriſchen Störungen durch Untiwidelung diefer rei
Bunltionen zu beasfüiven. v. Lia denau bemüht ſich
baum, bie: Dinzima der Wärme in den Bouunermmo-
naten, Die Jelten-der größten täglichen und jäßriächen
Wirme an das. Berhättniß: orr- jährlähen Wärme
da venfchiedenen Zonen für vie nordliche Halkfugel
vu Oo hbis 600 Her Wiärite: nlıfyaflabeit, Die ex in Ta⸗
:belen zuſammenſtellt; es A aber-fchom-letht,, zu zei⸗
gen; Buß alle: früheren Bemühungen viefer Aci miß⸗
lingen mußten, weil bie. Uuffinpung der -Pfotherikten
durch⸗ Nle x. v. Husuboldt der ganzen Aufgabe eine
durchaus vrehmderte Geſtalt gab. GE genugt daher
hier, aus verdiener Achtung gegen den großen Oe⸗
lehrien, ven Bang zu bezeichnen, den er zur Erhal⸗
tung jener —*— gemäß! bat. Er aimmt aäm«-
üb an, deß das Differential der Sonnenwärme. dem
Yropulte aus.dem Touseipondirenden Zeitmomente in
den Eofinns der Zenubdiſtanz der Sonne gleich fei.
Bra dann für Die Zenithdiſtanz der Polhöhe, die
Deitimation und des Stundenwinkel fubfituiet, und
bezeichnet mon dieſe Bxößen durch A, 3 und z, fo wird
voch geböriger Integration nud Beſtimmung der Edn⸗
flante amier der Bevingung,. daß beim Sonnemauf-
gang. dem halben Tagesbogen gleich iſt, die Son⸗
Fiir $ür jeden Swadenwinlel 2 ee den
usvend:
(Bin h-- Bin. 2.) .) Con Con. + (h— 2) Bin. a
“ gehamden.
Die Wer in ertügender Bellfännigfeit enfgeführ-
ten Werſuche zur: Erklaͤmug des — der Winde
geben im. Quunde nicht weit über dasjenige hinaus,
. wa Sad ley-berelis geleißet *3 Hr einer An⸗
pt nehmen wir au, daß purch die Erwärmung der
Nede uud mer Luft in de aquatoriſchen Zone die Jeh-
4
‘were auffteigt, die zu. beiten Bieten an: ſir areuzeude
-i den verbännten Raum einpringt, wodurch band ein
fletes Zuſtrömen ver Falten Polarluft zum Arquator
und ein Abftießen: Der erwärmen Saft nach Deu: Po⸗
s:jen: hin ſtattfinden muß, daß hioraus und aus Dem
Zarückbleiben der berausfirömenven -Laft- beu hrem
Einlritte in eine. fihneller rotixende "Zone der Gede
ı oder ihrem Borsilen beim Anlangen in eine langfa-
mer rotirende in der'peißen Zone die Paſſate, durch
Bttliche Ginflũſſe aber vie Periodiſchen Winner ent
m Reben, und daß'die veränderlichen in den gemüͤßigten
mnd kallen hiermit wohl in Berbindung flohen: mäf-
fen, obgleich. vie eigentlichen Urfachen derſelben durch
zahüreiche östliche Einflöfie ntinpew deutlich hervortre⸗
ten. Immerhin fehlte es aber noch an einer bünpi-
gen Nachweiſung des Zuſammenhanges des ſämmi⸗
lichen auf beiden Hemiſphären herrſchenden Winde
jeder Art mit diefer allgemeinen Urfache, und naument-
lich war zwar die allgemeine Strömung der kallen
: Luft gegen den Aequator und ein ‚Bunäifließen der
. erhißten von der heißen Zone nad den Polen pin be-
: Tannt, :die eigentliche Weiſe dieſor entgegengefepten
Stromung aber; namentlich, ab fie. über oder neben-
- einander flattfinden, ob wad wo beide wießer In ein-
4
einander fallen, und in wieſern hierdurch Richtung und
:..&tärhe des verämderlihen Winde bevingt werden, ob
>
endlich bei diefen letzteren gleichfalls eine gewifle Re⸗
gelmäßigkeit befteht, oder. ob fle bloß von zufälligen
oder Örtlihen Bedingungen abhängen, alles dieſes
blieb noch immer in Dunkel gehüllt. Erſt m den
neueſten Zelten iſt e6 den anhaltenden Bumähungen
Dove’s geiungen, hierüber genügendes Oicht zu ver⸗
breiten und eine im ſich begründete, mit dem zahlrrich⸗
- len Phänomenen: auf beiden Geiten':genau überein.
filammenve Theorie ver Winde aufzuſtellen. Weil
abeg diefe mit dem von ihm gleichfalls efletin befä⸗
ik m
. tlypen allgemeinen Dechnagegeſatze der verandertihen
Minde der gemäßigten Hdnen ini genatte ſten: Juſam⸗
miehbhange:fieht, fo iſtles —— —— ibte Dar⸗
leguug bi. vapinımc werigdoätt.- a
"rn Bus dem bisher — ——— beider, Daßie
meiprängiig vor Bacs, anfgefteikten,, durch⸗ Has bey
ur uch: Hadkey ‚verheflerte:: TheoriDder
tee dis auf bie neubſten Jeiten! Ahne weſeutliche
Veoanudertungen beibahdlten:warde,. veuanbdi Meilen
"die meiſten uhb: gemiegteßen Phyfifer! bettachikieni die
Auserhnung: der Yon Wälme akt: Harpturſteche
Mie fer Luftbewogunges, und Wenn es auch ſehr wahe
dag, die Verninderung Bes: Maffe derjenigen eluſti⸗
fſchen Flaſſtgkeiten, wolche uaſerr Atmoſphäre bälden,
durch Condenſirncag nes vorhundra en Moaſſerdaumpfes
bei: var Bildunge det Hydrometrorer wia eine Urſache
. der Luſtbrwegungen anzuſehen; fo iſt Vieſe gleichfalls
wirdrer eide Wirkung der Wärme, und füllt hiernach
" mitjäkerilisfache zufammen. ‚Oi endreheng un⸗
2 — *————— —— daeſem nad) nur als-eie; Ber Mich⸗
Aidtang der. ſpecioſſen Prſſatwinde veranlaſſende Devin⸗
gung! 1 Zyclbmerffügng dirfer Behauptung ‚wird
@4rgenlgen; aur einige wenige: Autoritäten anzufäh-
“sen ı Dakton, weicher fpäter auf die Begtlinbäng
riner vollſtändigen? Thotftrie der Winde Aufpruch
rmwchte, ging nicht brorniend weiten, als Hadilie bes
. tens gelunimen war; obgleich er naſlorbingsn bemerkt,
nvaß die: Winde in der nördlichen Hemiſphuͤrri, vie: in
NHolgeider vie len eſtö endew Bedingungen wöllig vegel⸗
n ſIde ſein Könnten: drnnoh Gpimen: Der Hauptrichtun⸗
gen Ber. oberen und metriten Luſtmaſſen: zeigen ‚intern
u fie am einen Der die Nichtung / zwiſchen Norden und
Mflen piam audern ⸗zwiſchen Suüden und: Büren an⸗
—5 mit zuftlliig zwifchen beisen-liegerinden Vurie⸗
1% G. Sa midi kuupft eiat Erklärung des
5 —— der Windeuunmiitelkar an die Nefnltnte
202 Bid,
Derfuche über das ˖ Sicdmen erhigter :Bnft in
feiner
:: Nöhren.. Joh. Tob. Mayer giebt die Erwürmung
- der Luft Buch Die Sonnenſtrahlen als einzige Urſache
der Winde an, deren Richtung dann durch verſchiedene
. anderweitige Bedinguagen montfieiet wird. W. Bran⸗
Dan
. des beginnt feine gehaltreichen Bemerkungen über die
Winde damit, daß er fagt: „Unter den zahlreichen
Urſachen, wehhe das Qicigewict in der —
ftören können und daher Winde gen,
. eine Ungleichheil der Temperatur wohl die s
Im Berlaufe der Unterſuchmgen zeigt: es Damm, wie
die CEntſtehung der Winde fi fo leicht auf Ungleich⸗
‚beiten der Wärme zurückführen laſſe. Die Erfah⸗
rung unterſtuͤtzt ſehr genügend: dieſe Hypotheſe, wo⸗
nach die Urſache der Minde zumäche und hauptſächlich
in partieller Crwärmung einzelner Lafimaſſen zu fü-
den if. Wenn nicht ſchon beim Entſteher einer
Feuersbrunft ein etwas flarker Wind weht, jo erhebt
fih derfelbe während ihrer Dauer und meiſtens mit
zunehmender Stärke, audı ändert er zuweilen feine
MNRichtung. Man mißt dieſes meiſtens dem Zulelle
bei, allein das Ereigniß zeigt ſich zu oft; als daß man
biexzu berechtigt fein könnte, und außerdem - erzählt
W. C. Redfield einige Beifpiele, wo durch das
Berbrennen großer Maſſen von Holz bri der Aus⸗
rottung der ulmwälder furchtbare Wirbelwinde erzeugt
wurden. An einem abſichtlich zur Verhütung weite⸗
rer Verbreilung des Feuers gewählten heiteren und
windſtillen Tage des Sommers 1824 ließ Dr, Cow⸗
le s eine aufgehäufte Maffe trockenen Holzes verbuen«
. mu; Flamme und Ranch ſtiegen in Form eines mäch⸗
tigen Regels empor, man hörte das Uraufen .bi6 zu
bedeutender Üntfernung, und e8 echob fich ein gewalt⸗
ſamer Wirhelwind, welcher flarke Bündel Reiſig, von
Plaͤtzen, wo das Fener nit brannie, aufhob, hach in
der Luft fortführte und außerhalb der Buenge.:des
| ind, 283
brennenben Feldes wieder fallen lired. Theodor
Dwight beobachtete im April 1763 ein Ahrliches
Feuer zu Stockbridge. Der Blamnmentegel, vom einer
weiten Boſis ausgehend, erhob fi bis 150, ja Mo
engl. Fuß Höhe, die Rauchſtule aber fo hoch, daß
das Auge Ihr Ende nicht erreiden Tonute, beide wir⸗
beiten ſſark, und erzeugten ein Betöfe, weides den
"Donner no übertraf; dabei entſtand ein fo Marker
Wirbelwind, daß abgehauene Bäume von 6 bie 8 Zoll
Durchmeſſer vom Boden fortgerifien und zu 40 bis
50 Fuß Höhe emporgeboben wurden. Un einem
- warmen und winpflilien Zage ließ William Min
—
LU)
das fämmtliche Holz, welches auf ehser 25 Aeres Yale
: tenden Fläche abgeholzt war, in der Mite-auf einen
Haufen zufammenbringen und an allen Selten an.
zünden. Das Feuer ergriff bald Die ganze Muſſe in
Folge der rund umher nad der Mitte hinſtebmenden
Raft, die Flamme erhob fi wirbelad bis zu einer be⸗
dentende
n Höhe, die Nauchſänle aber fo hoch, daß das
Auge ihr Ende nicht erreichen konnte; dabei war das
bie auf efliche engliſche Dielen weit hörbare Betöfe
Dem anhaltenden "Domuer bei Hageltwetisrh. gleich,
wurde aber durch heftige Inplolleuen uuterbrotchen;
: Vie erzeugte wirbelnde Bewegung war weit Rärder,
als fie ſich Hei Winden zu zeigen pflegt. Bei sem
großen Watobrande, welcher um Herbſte 18985. eine
ecke don 140 engl. Meilen Länge md 70 Meilen
Breite zu Mirimachi In Nenbramuihwein‘ zerfätte,
- brannte das Feuer ehrige Tage voflg, es
*
Bann aber ploͤtzlich ein hoftiger ——
deffelbe fo ſchnell vor ch hintricb; daß die Wilden
‚Städte Douglas um New-Cafte ganglich u
wurden, wobei mehrere Menſchen und wieles: ich
unlamen, ja ſelbſt nicht ſeaell flie geude Bögel fan-
den ihren Tob in den Flämmen, in die fie getrichen
wurden. Die Flamme flieg: bis 290 Fuß Aber Die
: " Spigen der Häfen Bäume, und enden Hube berab-
geſehen glich dir Strecke eigem wallenden Feufrmerre,
welches win sahne Zwrifel noch graßartigeres Schau⸗
1$pieh darbot, als der bexrühmtme Beapd non Mqoskau.
3: Ein Pächter zu Delaware: in New⸗ York vwerficherte,
mehrwals, beim Verhrentgen ausgerotteter Bäume und
Geſttäucbe Wirbelminde beobqgchiet: zu haben, ddie
ı :Holzhüde. und Zweige hoch aufzuheben vermochten.
Redfield ſelbſt heabediste einen entlichunen Wir⸗
. ‚beisoind heim Verbrennen singe. ‚hölzernen Haufes,
noch deutlichen aber fah. dieſes B. L. Hamylen im
» Wuguft. 1838, als die: gefüllten Holzichuppen Des
x. Yalerfüollege zu. Philsdelphia verbrannten... -
IE Ueberfiht. des verfhiedenen Arten von
.:MWinden. Ginigen.Begenhen: find durchaus vegel-
. mäßige Winde eigenthümlich, und nux felten wird Die
: herrſchende Ordnung: darch den Einkitt von Windſtö⸗
ßen geflört "wagegen: an anderen Theilen her Exd⸗
oberflätche eine ſoiche Regelmäßigleit fish; nicht: hergus⸗
:: Melle, Die Bufeinauderfolge. Dex Winde gang regell os
u zu fein ſcheint. Deswegen⸗ hrilt man: fie gera n in
‚regelmäßige md: ungegelmäßkge. Winde, iene
wieder in baſtändige und periodiſche. Kupen
‚ .tsÄiren rechnet man und zwar mit Recht, Den zwiſchen
ur en Wendtfrtilen hergſchenden Onwitzd, zu Dem letzte⸗
ren die Mouſſons, Kann und Seepiade..
n. Der. Pafſakt⸗e oder Oſt wind zeigt ſich in ber
Mühe des Aqunters, weicht in. geringen. nördlichen
: Becken nach Nordoſt, in geringen ſüdlichen Breiten
van Sudaft ab; und. euifleht es. der Hark exhigen
1 Berenfläbs:in jarem Gegenden. Es erhebt: fir ;Die
1 Rpfteaniifäpen Den Wendekreiſen regelmäßig „:meik: fie
eben exwuͤrmier iſt, als Die höher, fließt Dann gegen
ır bie Bolt hinab. und ich unen Durch eine -Fülteyg.non
J groͤßerer Berite arleptı::: Weil aber dieſe «ine: gexin⸗
qere Dewigung-von Wu ir DE hat, al. mia, Saft
Mind. aun
—* ten Mendekreiſer, fo muß;fe etwas gegen
zuxſickbleiben, Daher eine Bemraung. von Df
- der ja * Icheinen.
Aus vdieher, Anſicht Mlaren ſich olle Umflände,
weſche beim Obroſſalwinde ſtatifinden, daß er nm⸗
lich in dexienigen Halbkugel ſtärker fein muß, ‚über
der ſich gerade die Sonne befindet, als in den entge⸗
gengeſetzien, weil in jener auch Die Luft am meiflen
verbünn wich, und desbalb Dar Zufluß ſtärker ift, daß
. 2x bei einpr.nächlichen Breite nad: Nordoſt, hei einer
füdlichen noch Süvof ausſchlagen muß. Auch wird
dieſer ſcheinbare Luftürom nicht im Aequotor genau
eine öſtliche Richtung haben können, weil die Luft in
der. fudlichen Halbkugel kälter als in der nördlichen iſt.
Gs muß daher der ſüdliche Strom, den nördlichen
' Überweiltigen, und: die. Bons, wo her Wind genau
non Dfim biaß, muß empag über ven Aequator hin-
aß, in: Die nördliche Halbkugel faflen, wenn die Sonne
‚eine mördliche Abhweichung hat. Auch wird deshalb
—— heſtändigen Windes in der nördlichen
me Ma MON Weauaior abſiehen, als in der
rin Si m;
J— —* en Nähe - —2 — wird dieler Wind
E Sihmäsher. fein ,;mäßlen, als in riniger. Enifrzyung da-
. neh dadie Stroͤme, welche von Nord und Süd
oevawen, ſchon beinohe ie. Uidrehungége ſchmindig⸗
keit erlangt haben, welche der vom Aequator: qufſtei⸗
.. ‚genden Sufk, gen: if :
IE 11}; —*8 ‚alläng — aut cwierr Theo⸗
rie oß hen uniereg Paflatpinde oben ein entgegen⸗
gefe zus Syfißcom. aricht. Denn; ſo wie die von
u BED kommevde Luit wegen.ihrer. zu gegin-
wen. Umprehungsgeibwminpigfeitwie Empfindung eines
Se arzaugt au die von der erhigten
zeaufſſegende und, mac den Polen abfließende
kun wagen Huper- areßen lvrhungsve ſchwindigteit
26 . Mind.
einen Weſrwiad bervordriugen. "Di EB Nihkeht ſol
cher entgegengeſetzter, über einander gelagerter Luft-
ftröme bemerkte Buch am Pit von Teneriffa. Noch
auffällender zeigten fie Rd, ale bei dem 1812 erfolg»
ten Ausbruche des Vulkans auf St. Vincent wähtend
des Dfipaffatwindes dunkle Wollen von Welten ber
nad Barbadoes geführt wurden, wie fchon oben er⸗
zählt wurde.
Daß der Wind nur vorzüglich in offener See be»
merkt wird, fommt daher, daß das unebene fefle Land
dem Lufiſtrom mehr Hinderniffe in den Weg legt,
als der ebene Spiegel des Meeres, und wegen feiner
ungleihen Erwärmung zur Eniftebung mehrerer un-
vegelmäßiger Winde Beranlaffung giebt. Der Wi⸗
derſtand, den der Wind an den Küfen und Yen dane⸗
. ben ziehenden GOebirgsketten findet, veranlaßt diejeni⸗
—. U SEE Zr
geu Abmeihungen, welche man dafelbß merkt, "wie
. B. an der K üfße von Peru den dort hertſchnden
üdwind. Minder leicht zu erklären find Die ſoge⸗
nannten Wechfelwinde (NMouſſons), die verz —
indiſchen Meere, aber auch an den Kuſten
Afiens und Airika’e, in Brafilien und onderwärts *
getroffen werden, und fich vorzüglich dadarch anszeich⸗
: nen, daß fie in der einen Hälfte des Zahres ad eiher,
“ in der zweiten gerade. entgegengefeßten - Ruichtung
wehen und: Dur) eine Windſtille von ein auderige-
trennt find,
Wiewohl es offenbar if, daß die Bonn Änen- gro⸗
en Cinfluß darauf hat, fo müflen-Do@ die Beſchaf⸗
fJeuheit der Länder, ihre verſchiedene Temperatur Dies
- fen KCinfluß bedeutend mobiſteiren, weit piefe Winde
: nie gewiffen Ländern eigen find: Den Wechfolwind
in bem indiſchen Ditere, der wahrend der nördhlihen
Abweichung der Sonne von Sivinif nach oh,
während der ſuͤdlichen Abweichang von Norvoſt nad
‚Büproeft IRB, ertlänt man geulgend daraus, daß die⸗
‚Bub. 357
fed Meer von zwei Tündern eingeſchloſſen IR,‘ vie
reiben Zeu eine ſebt verſchiedene Temperatur
"nie periodifche Binde find aud noch Die Land- und
Semino befannt, die in den Küftenländern warmer
Gegenden Nachts vom Lande na) der Ger, am Tage
aber vom Meere neach dem Laube blafen. Cie beru
ben auf der ungleiden Wärmeleitungsfähigkeit des
Londes und des Meeres, vermöge welcher fi das
Land bei Tage eher und flärfer erhigt, aber dieſe
Waärme Nats ſchneller verliert als das Woſſer.
"Die verändotlichen Winde find weder Der Zeit, noch
ver Richtung nach an eine erfennbare Regel gebunden.
Unter ven vielerlei Beranlaffungen, wodurch fie ente
Reben, Te ‚Tpiet gewiß der dem Poffatwinde entgegenge-
fegte obere Luftuvom, welche ſich in Ländern von gro»
her Brrite. dis zur Meeresfläche herabſenkt, eine große
Node. Er führt diefen Ländern Feuchtigkeit zu, durch
diefe entſtehen Bolten, welche ſchon durch ihren Schat⸗
ten eine Differenz in der Wärme der Lufiſchichten her⸗
vorbringen, und eine neue Luftſtrömung erzeugen;
noch mehr aber, wenn fie ale Regen, Schnee u. ſ. w.
herabfallen, und wegen der bei der Berdunſtung des
Woſſers nrihwendigen Bärmebindung die Entſtehung
‚newer Winde begünftigen. Aus der lepteren Duelle
erklären ſich die Winde, melde in der Regel von Be»
genden kommen, 100 Sönee ſchmilzt, oder Die von
Platzregen, oder gar von Hagel heimgefurht ‘wurden,
wen der befländige Ruftzug bei Waſſerfällen. Wal⸗
dungen, Flüſſe, Feuersbrünſte, vnlkaviſche Cxploſio⸗
nen, die Erwärmungsfähigkeit des Bodens müfſen
natüslid) auch ſehr viel zur Eutſtehung der Winde bei⸗
tragen. Die Winde haben meiſtens die Kigenſchaf⸗
ten ver Luft: in derjenigen Gegend, aus Der fie fom-
min. Deshalb bringt uns der Nordwind die größte
Rälte, und im Sommer eine oft erwänidte BuLüh-
Der. techn. Ene. Th. CCXXXIX, R
258 Sind,
fung, der Norbweftwind it mehr troden ale feucht,
der Weſtwind bringt die meiſten Donnerweiter, und
abwechſelnd bewölkten Himmel und heiteres Wetter,
der Sudweſtwind und noch mehr der Süpwind Feuch⸗
tigkeit, fo daß man feine Ankunft fhon aus dem
Schwitzen der Gteine und Mauern wahrnimmt, der
Süpdoftiwind und Dftwind Trodenbeit.
Am mertwürpigfien find in diefer Hinſicht vie hei⸗
gen Binde Siroceo, Chamfin, Samum und Har-
mattan,
Der Sirecco weht in Sicilien und Stollen, und
erfizedt ſich oft bie nach Süddeutſchland. Er if troden,
heiß und bat eine erfchlaffenne Wirkung.
Der Chamfin bläft 50 Tage nad den Nachtglei⸗
chen und führt fehr viel feinen Sand mit fi.
Der Harmattan weht in kurzen Perioden agf der
Weſtküſte von Afrika, ift ungemein. troden und wegen
feines vielen ©taubes läflig.
Der Samum (Gift) in Arabien und Gyrien übt
eine tödtende Wirkung auf lebende Weſen aus, hält
83 nur einige Minuten an und weht nur bei
age.
IE. Richtung der Binde. Unfere itmofpfäre
iR ein Meer von ausvehnfamer Flüfſigkeit, von Luft,
darum muß ſich Vieles was über die Entſtehuug der
Wellen beigebracht werden kann, auch hier wieder
geltend machen laſſen, indeflen doch nicht Alles. In
der Regel nimmt man den Zug des Windes parallel
der Oberfläche bin an; dieſes erleidet weniger auf der
offenen Gee Ausnahmen, ala gerade auf dem Feſi⸗
lande; Bier treffen die Luftſtrömungen auf allerlei
Widerſtände, auf Erhabenheiten größerer und kleine⸗
rer Art. Trifft ein Luftzug einen Berg, fo muß er,
einmal in Bang, diefen hinauffteigen und drüben wie-
der finfen, und zwar mit ungleicher Oeſchwindigkeit.
Daher daliren fich die vielfachen tudweis aufteetenden
Be, 269
- Bihftöße, und daueben Die verſchledenen Richtungen
der Windzüge, denen man auf der Erdoberfläche be⸗
gegnet, zugleich aber das Brauſen, welches man häufig
in ben oberen Regionen unferer Atmoſphäre zu ver.
nehmen wähnt, während folhes doch in der Regel
durch den Widerſtand entſteht, welcher Bäume, Berg»
gipfel dem Luftzuge entgegenflelt. Souſt mögen in
den höheren Regionen auch oft Luftſtrömungen, Die in
entgegengefegten Richtungen auf einander treffen, je⸗
ws Braufen erzeugen, wie Scoresby wiederholt
dergleichen im nördlichen Polarmeere wahrgenommen
zu baben verfidert, wo alfo in den oberen Regionen
Stürme entftanden fein müflen. Diefer Seefahrer
erzähkt unter Anderm, daß fein Vater einfl auf der
+ Karktinfel einen Berg 2000 Fuß erflieg, auf der
Ebene defielben, die eine Fläche von der Größe riner
gewöhnlichen Tiſchplatte bildete, an der wundervollen
Ausficht ſich erfreute, diefen Genuß jedoch mit dem
Seben bat büßen müſſen, weil ein Sturmwind ſich
- 06 einer Sleinen Wolfe eutwidelte umd er fib nie
Derzumerfen genöthigt war, um nicht in den Abgrund
geſchleudert zu merden.
Nach den Unterſuchungen der Gebrüder Weber
über die Cniſtehung ver Wellen liegt es nahe, daß
Rergleichen Wellen auch für die Bewegung der Luft.
theifchen gelten, alfo die Luftelemente rotatoriſch wie
die Waflerelemente fih bewegen mögen. Gin ein.
mal in Gang gejegtas Lufitheilden wird feitwärts
und geradeans die nächſtliegenden Theilchen in Be⸗
wegung feben, ha aber dieſe einen ungleichen Wider⸗
fland finden, fo muß mit Nothwendigkeit eine Rota⸗
don enifiehen,, wo aber gewiß nicht von einer ſolchen
um eine fenfrechte, fondern von einer ſolchen um eine
mehr oder weniger geneigte Axe die Rede fein kann.
Mehrere Erfepeinungen, > B. das Emporwirbeln
des Rauches aus .unferen Gcharufieinen, läßt ganz
R2
260 ind,
deutlih anf ſolche Rotalionen ſchließen. ine zum
Fenfter hinausgemworfene ever beftätigt Die Betmu⸗
thung bis zur Gewißheit.
Trotzdem geht, namentlich bei längerem Foriſchrei⸗
ten eines Windzuges, der Windzug durchfchnittlich an
der Erdoberfläche in eine horizontale Richtung über,
fofern Feine befonderen Hemmnifle fi entgegenflel-
fen. Die Pafjatwinde folgen bekanntlich beflimmten
Richtungsgefeten in den niederen Regionen; diefleite
des Aequators gehen fie nordöſtlich, jenfeits deffelben
ſüdöſtlich, wovon in den höheren Regionen jene in
die ſüdweſtliche, dieſe in die nordweſiliche übergeht.
Für diefe Behauptung ſpricht der fo befannte Afchen-
regen auf der Inſel Barbadoes im Yahre 1812, der
bei herrfchendem Norvoftpaffat eintrat, die Bewohner
jener Inſel in Erſtaunen verfeßte, meil fie den Ur⸗
fprung der Erfcheinung nicht zu erllären wußten, da
in der erwähnten Richtung Fein Vulkan liegt, bis fie
erfuhren, daß die Afıhe von der weſtlich Hegenden In⸗
fel St. Bincent herbeiftrömte. Ebenſo herrſcht auf
dem Pic de Teneriffa Weſtwind, obgleich auf der In⸗
ſel felbft unausgefegt Nordoſtpafſatwinde wehen.
In Gegenden, wo veränderliche Winde herrſchen,
findet man in der Regel in verſchiedenen Höhen ſehr
ungleiche Windrichtungen, die fich, wie mehrere Häro-
nauten verfichern, unter ſehr verſchiedenen Winkeln
durchfreugen , weswegen unfere Windfahnen, die auf
höchſtens 300 bis 400 Fuß hohen Gebäuden ſich be-
finden, ſehr beſchränkte Dienfte leiten. Mit viefer
Erfahrung im Einklang fleht die ganz verfdhiedene
Dewegung der Wolken zu der ber Winde. H. Pla⸗
cidus beobachtete im Jahre 1791 die Windſtrömun⸗
gen, und fand '
N. oben 9mal, unten 11maf,
: 11 > :» 12.
Ö. » 7» .:'10 »
ind. 261
SO. oben Imal, unten Omal,
8. os 5 s 6 5 v⸗
SW. - 15 » .» 14»
"W. + 76 » :» 40,
und fo ließen fi große Reihen von Beobachtungen
über die Ungleichheit der Windrichtungen in höheren
und tieferen Regionen angeben, wenn die Sache nicht
ſchon anderweitig erhärter wäre. Aber felbfl in der
Ebene find die Windſtrömungen felten lange Zeit
dieſelben, denn die Windfahnen find flets in Bewe⸗
gung. KRogebue erzählt fogar einen Fall, wo Wind⸗
züge faſt Mametral enigegengefegte Richtungen am
demſelben Drt hatten. Gr beobachtete nämlich unter
40° nördlicher Breite, in der Nähe von Kalifornien,
einen 'anhaltenden Sudwind, welchem plögli ein
Nordwind fi entgegenfiemmte, was ſowohl in den
Wollen, als auch ans der Ruhe des Meeresſpiegels
in der Nähe des Zufammentreffens ſich deutlich er⸗
kennen ließ.
Negative Binde nennt man foldhe, von Denen man.
annimmt, daß fie eher in einem Orte fid zeigen,
‚wohin fie wehen, als an dem Dite, woher fie ihre
Richtung der Bervegung haben. Faſt möchte man
glauben, es liege hierin ein Widetſpruch, und doch iſt
dem nicht fo. Gntfieht 3. B. zwiſchen den Orten
A und B durch irgend einen Prozeß ein Iuftleerer
Raum, fo ift Die unausbleibliche Folge ein Hinſtür⸗
zen der umgebenden Luft in dieſen leeren Raum, ob
diefes dann in bes Richtung von A nad) B oder in
umgekehrter Kolge geſchieht, das fteht dahin; ſo iſt es
leicht denkbar, wie man Yon negativen Winden zu tes
den vermag.: Zuftleere Näume giebt es, abfolut ges
nommen, auf natürlichen Wege erzeugt nicht, aber
ſolche in welchen eine Luftverdünnung ſtattſtudet, ſin⸗
den ſich, auf verſchiedene Weiſe erzengt, z. B. durch
a. Wind.
Erwärmung, auch elektriſche Einflüfle, Berdunſtung
und andere Prozefie hervorgerufen. Findet fih nun
ein fogenannter luftleerer Roum an irgend einer
Stelle in der Atmofphäre vor, fo dringen die umge-
benden Luftmaſſen von allen ©eiten, wegen örtlicher
der anderer Hindernifle aber nicht mit gleicher Ge⸗
ſchwindigkeit, ein, und es wird alfo derjenige Wind
die Richtung des Zuges beflimmen, welcher mit ber
größten Geſchwindigkeit und Stärke in jenen Raum
eindringt. Daß die einzelnen Lufttheile nicht mit
gleicher Stärke fi) in ihrer Bewegung geltend ma-
hen, begreift fib von ſelbſt. Während wir hier einen
durch Wärme oder VBerdunftung Iuftleeren Raum vor⸗
ansfegten, dürfen wir aber nicht vergeflen, daß ber
Erfolg derfelbe fein muß, wenn wir annehmen, ber-
beifteömende Luftmaſſen machen den hinter ihnen be-
finplichen Pla und leßtere Drängen dann in den ver-
Dünnten Raum ein. Hier left fib nun gleidy her.
aus, daß eine negative Bewegung in dem Windzug
mit Nothwendigkeit hervortreien muß, und Diefes iſt
26, was wir negative Windzüge nennen können, da
De Richtung ihrer Bewegung in der That der der
. vorangehenden Luftmafle oft entgegengefegt fein muß.
Dergleihen negative Winde mag es aber nicht we⸗
nige geben. So viel man auch gegen diefe Auficht
früher proteſtirte, jo iſt fie Doch begrünvet genüg, wm
fih zu halten, und in neuerer Zeit gaben vollends
viele Yinzulommende Erfahrungen der obigen Theo⸗
vie mehr Halt. Wenn 3.3. (fagt Munke in Geh-
ler's phyſikaliſchem Lexicon) Durch lokalwirkende Ur-
fachen partielle Binde erzeugt werden, fo iſt ihre
Richtung zugleich durch dieſe bedingt; findet alfo an
irgend einem. Drte eine jchnell zunehmende farle Er⸗
wärmung flatt und wird hierdurch ein auffleigender
Luftſtrom erzeugt, fo müßten bei herrſchender Wind⸗
Hille in dieſen verbünnten Raum bie Luftmaſſen von
allen. Beiten. hereinſträmes unn Die hierdurch eniie-
benden Binde märgn uegatid, fo wie umgelehrt pafl-
so, wenn eine vertikale Bustfäule bedeutend abgefühlt
würde und Dann ale ſchwerer die leichteren angren-
zenden vor ſich heririebe. Allein vie hierbei ange-
sommene völlige Windſtille findet kaum je ſtatt, bei
weitem in den meiſten Fällen dagegen iſt ſchon eine
Bewegung in der Luft vorhanden, durch welche daun
Die nen entſtehende Richtung bedingt und modificirt
‚wirt, abgeichen davon, daß fehlen eine Begend hin⸗
längli chen iſt, um vom allem Seiten ber das Ein-
: dringen der alten Luft in den erwärmten Raum ober
das Abfließen ver abgekühlten Maſſe und allen Rich⸗
tungen hin ganz gleihmäßig zu geftatten. Inzwiſchen
können unter geeigueten Umſtänden füglih negative
Winde entſtehen, im Banzen aber haben wir die Rich⸗
tung bexjelben als poſitiv zu betrachten, wie ſich ſpä⸗
ter aus der Beſchreibung einiger ausgezeichneten
Stürme näher ergeben wird. Die Gtfahrungen, auf
welche vie älteren Phyſiker, zu denen namentlich) and)
Franklin gehört, fih ſtüyten, würden die einander
kiheinbar fi widerſprechenden Reſultate micht gege-
ben. heben, menn man dabei nicht überfehen hätte,
daß die Luſtbewegung bei den Winden wohl niemals
eine geraplimige if, mie mau annahm, fondern wiel-
mebr eine drehende im engeren und weiteren Kreiſen,
worans Dann zugleich die Umkehr ver Winprichtung,
namentli& bei heftigen Stärmen, fehr leicht erkläͤrlich
wird, foferu den nämlichen Ort zuerß die eine und
fp&ter vie enigegengejehte Seite des fortſchreitenden
Wirbels trifft. Dabei if} noch zu beuhidfichtigen, daß
in @ewäßhelt diefer drehenden Beivegung der Luft-
maflen die äußeren Theile das Beflveben erhalten
möflen, fi weiter vom BWittelpuakte zu ensfemen,
was dann zugleich rin Sinken des Baromsters ber-
beifüßst oder. daſſelbe unterflügt, wenn von der ande»
ven Seite die bewegten Laſtenaſſen ihre einmal ange,
nommene Geſchwindigkeit beibehalten, ſich nach den
bekaunten Verſuchen von Element dadurch auodeh⸗
nen und ein Cindringen der umgebenden Luft in den
verbännten Raum veranlaften. Aus Dielen verein⸗
ten, zum Theil enigegengefegt wirkenden Urſachen
wird die fo ausnehmend unfläte und bedeutend wech⸗
felnde Richtung der Windfahnen, das unaufhörkiche
Schwanken derfelben, wie nicht minder der veränder⸗
liche Barometerflandp, leicht erklärbar. Namentlich
bei Gewitterſſürmen nimmt ber diefen zugehörige
Wind ſehr häufig eine eutgegengefegte Richtung: an,
als welche er vorher hatte, und ändert ſich während
ihrer Dauer. Das Barometer aber pflegt in ver Re-
gel unmittelbar ver ihrem Ausbrucde zu Reigen, im
Berlaufe verfelben abwechſelnd zu finfen uud zu flei-
gen, nad ihrem Vorübergange aber einen höheren
oder ‚niedrigeren Stand einzunehmen, ale es vorher
hatte, je nad der Beſchaffenheit der daun Die Ober⸗
hand erlangenden Windrichung. Um bier ſogleich
einige auf diefe drehende Bewegung der im Allgemei-
. nen geradlinig oder felbf in Kursen fortfchreitenden
Binde bezügliche Erfahrungen namhaft zu maden,
erwähnen wir nur eine Bemerkung von Brannes,
wonach man an ber Nordſee diejenigen Stürme für
die gefährlichften und die größten Fluthen erregend
Hält, die in Weit anfangen und ſich denn nad Nord-
weſt wenden. Auf gleihe Weife erzählt Arenz nad
feinen Beobadhtungen an Norwegens Küflen, daß der
Weſtwind, welcher die dortigen Wintergewitter bringt,
.meitens nad Nerdweſt herumläuft, und dann an
Stärke und Dauer zunimmt. Was in früheren Zei-
ten höchſt auffallen» und eigentlich ganz unerklärlich
ſchien, geht ganz einfach ame dieſer rotatoriſchen Luft-
bewegung hesvor, ja es folgt aus ihr faſt nothwen⸗
* Dig, namlich, daß der Wind in verhälmigmäßig nicht
weit wen einander entferaten Quen werfdhiebene uud
- foger. einander decekt enigegengelepte Mihtungen hat.
So erwähnt Henry Forth einen Sturm im Jahre
1835 ; weiber im fünlichen heile Euglanns fünlich
war, während gleichzeitig zu Darlington unweit Dur⸗
ham Nordweſtwind weohte. Am meißen, hanptſäch⸗
Ib. aber in: Deufhlend, wurde die Recridt won
dem Sturme im December 1791 beachtet, weichen
Lampadius beſchrieben bat. Dieſer tobte haupt-
fühlib zu Spandau, welben Ort man als feinen
Mättelpunkt beixachtete, wanach dann die Luft von al-
len Seiten in diefen einſteömend angenommen wurde,
indem gleichzeitig zu Oöttingen Sũdweſt⸗, zu Rönige-
berg aber Noroſſwind bereite. Allein dieſes geht
keineswegs genügend aus den gefammien Darüber ge-
machten. Erfahrungen hervor, wielsurhe muß men in
GOemäßheit zahlreicher, ſpäter bekannt gewordener
Thatfachen aunchmen, daß ech bei dieſen, wie bei
. alten bedeutenden Stürmen die verſchiedenen Wind⸗
vihtnugen. eine Folge der fie hauptſächlich erzeugen-
.. den wirbelnden Bewegung waren.
Bird. vie Windrichtung anf irgend eine zweckmaͤ⸗
Bige Weiſe gefunden, fo bezeichnet man fie befanmi-
lich nach derjenigen Himmelsgegend, woher der Wind
Zuwrilen wählt man hierzu örtliche Bezeich⸗
. mungen, 3. B. Bore, Siroooo u. a. in Zriefl und
anderen Orten Italiens; weit richtiger und allgemei-
ner aber wählt man die Weltgegenden, und zwar
meiftens 8 oder 16, felten 4 und noch ſeltener 82.
Am zwedmäßigften märde es fein, nah Kämp, in
Foige allgemeiner Uebereinkunft den Horizont . in
16 Theile zu theilen, und dieſe bei ver allgemeigen
.' Bezeichnung ber. Nefuliste entweder beigubefsalten,
oder auf 8 zu rednciren. Wenn indeß den Beobach⸗
tern folde Winpfahmen nicht zu Gebete fliehen, deren
.ı iger in das Zimmer Jerabgehen und fi defelbſi
‚über. ober amrr einer getpeiften Scheibe bewegen, 6
wird es ſchwer, woͤnicht mmöglich bei ven nothwen⸗
dig bhochſtehenden und meiſt entfernten Windfahyen
Sechs zehntel des Kreiſes su unterfcheiden, und ſelbſt
bei den genannten Vorrichtungen iſt diefed wegen ber
bedeutenden Schwankungen bei ſtärkeren Binden wicht
leicht, weswegen es uns am. angemeflenften fdpeint,
ſich auf 8 Windrihtungen zu beſchränken. Wählt
man bloß die 4 fogenannten Karbinakpınıkte; fo fin»
det Feine Verſchiedenheit der Bezeichnung flatt, wählt
man aber zugleich die zwifchenliegenven, fo iſt zu be»
merfen, daß bie beiden dem Meridiane zugehörigen .
Punkte den Vorrang bei der Bezeichnung haben und
alfo vorangehen, man alfo nit OS., fondern. SO.,
und ebenfo nicht WN., ſondern NW. fagt. Dehnt
man die Bezeichnung auf die 8 zwifchenliegennen
Richtungen aus, fo iſt zu bemerken, daß dann der zu»
nachſt liegende Rarsinaipantt vorangebt. Hiernach
hat man von Süden anfangend folgende 16 Winde:
S., SSW., SW., WSW., W.... 8., 3SO., SO.,
0SO., O.... N., NNW., NW., WNW., W....
N., NNO,, NO., ONO,, O...., wenn man zur ber
‚ quemeren Veberfi cht vie 4 Kardinalwinde doppelt
zählt. Findet man in ven Regiſtern wirklich 16 Wind⸗
richtungen aufgezeichnet, fo werden diefe mit Ber ge⸗
wöhnlichen Bezeichnungsart ũbereinſtimmend gemant
und auf 8 dadurch reducirt, Daß man die zwiſchenlie⸗
genden halbirt. Wären z. 8. 26 N., 20 NNO.,
. 17 0O., 10 ONO. aufgezeichnet, fo gäbe Die Re⸗
ducrtion 26 + 10 = 36 N. und 17 +10 +5 =
32 NO., weil die Hälfte der 10 ONO. zu O. zu rech⸗
nen find. mithin nur 5 für NO. übrig bleiben.
IV. Dove’s Drehungsgefeg der Winde.
Neuerer Zeit nahm das fogenannte Drehungsgeſetz,
oder die Befimmung, nad welder bereits im @ang
befindfipe Winde ihre Richtung zu ändern pflegen,
: mb. WE
. Das: Iaierche ber Ploſtter {che in Unfprup; und die⸗
sd ‚allgemeine Geſetz, dem dieckafibewegungen fol⸗
gen möften, hat Dove vor allen am beiten theovetiich
entwickelt und durch zahlreiche Belege dargechan. Aus
dem Früheren iſt nun bereits befaunt, daß die Bewe⸗
gung der Luft durch die Zemperatur bedingt iß, daß
* ermärmte Luft in die Höhe fleigt, Falte Luft an Der
Oberfläche ner Erde ſtrömt. Im Winter fann man
dies in jedem geheizten Zimmer beobachten, deſſen
-Zhär ‚geöffnet wird: die Fältere äußere Luft dringt
von unien ein, wabur dad entſtoht, was wie Zug⸗
haft nennen, bie wärmere Luft des Zimmers, von der
| ſchweren kalten verbrängt, verläßt Das immer in
der: Höhe der Thür. Die Temperaturverfchiedenheit
‚Bor Erde bedingt die Entfiehung eines doppelten Luft⸗
ſtroms: die in der heißen Zone .erwärmte. Luft ſteigt
in die Höhe — Aequatorialſtrom — von der nörbli»
‚hen: Zone ſtrömt Fältere Luft nah Sünden — Polar⸗
from. — Da der Aequatorialſtrom vermöge feiner
wärmeren Luft ver leichtere if, fo firdmt er in die
Syöhe, der Polarfirom dagegen unten. Diefer Schuß
iſt ein fo natürlicher, vaß ſchon Mariotte und Hal-
ley ihn ausgeſprochen haben, und beflätigt wird bie
Thatſache durch Reiſende, welche in der Öegend der _
Paſſatwinde die höheren Bolten oft in enigegenge-
jegter Richtung ziehen geliehen haben, als die Paffat-
minde unten wehten. Alexander v. Humboldt,
Leopold v. Buch und andere Reiſende fanden bei
dem Beſteigen des Pic von Zeneriffa oben den hef-
tigſten Sudweſt, während unten Nordweſt war. in
‚Beleg dafür bietet die Beobadtung (den 20. Januar
1835) von Kingflon auf Jamaika. Man: hürte
Goplofionen, die von Kanonenſchuſſen berzarüßsen
ſchienen, an der herabfallenden Aſche erfanste. man
einen vullanifchen Ausbruch als Urſache. Es war
der Eoſiguina, auf der Landenge ven Mittelamenifa ;
258 ind.
- feine Aſche .Yätte wicht Dur deu von Jamaila nah
der Küſte ſtrömenden Paſſat nah Faneila geführt
werben können, es mußte alſo der obere Strom den
: Transport bewirkt haben. Leopold v. Buch ver-
bauten wir über das allmälige Herabkommen des
‚oberen Stromes auf Teneriffa die genaueflen Nach»
richten. „Höchſt merkwürdig, belehrend und für die
gange Meteorslogie von der größten Wichtigkeit,”
fagt ev in ‚feinen Bemerkungen über die Fanarifchen
Infeln, „if die Urt, wie der Nordoſtpaffat gegen den
Winters von den Showeflwinden vertrieben wird.
Nicht im Süden nd diefe zuerfl und geben nach Ror⸗
den herauf, fondern an den portugieſiſchen Küſten frü⸗
her ale auf Teneriffa und Kanaria, und auf gleiche
Weiſe wie von Norden her kommen biefe Winde von
oben herab, und in diefen oberen Regionen waren fie
ſchon immer, felbR während nes Sommers, ſelbſt
während der Nordoſtpaſſat an der Meeresfläcde mit
der größten Heftigkeit wehte. Kaum findet man
einen Beriht von einer Reife. zum Bipfel des Pic,
welcher nicht des heftigen Weſtwindes erwähnte, wel⸗
den man oben gefunden. Diefe Weftwinde fommen
an den Bergen, aus den Höhen ber Atmofphäre
herab. Dan fieht es deutlich an ven Bolten, welche
feit vem October die Spige des Pic von Süden ber
umbällen; fie erſcheinen immer tiefer, endlich lagen
fie. fih auf dem etwas über 6000 Fuß hohen Kamm
des Gebirges zwiſchen Orotava und dev füplidhen
Küfte, und brechen dort in furchtbaren Gewittern aus.
Vielleicht vergeht dann noch eine Woche, vielleicht et»
was mehr, ehe fie an der Meerestüfle empfunden
werden. Daun bleiben fie für Monate herrſchend,
und der Dir bevedi fih mit Schnee.” Leopold
v. Buch. fließt mit der Bemerkung, daß der Aequa⸗
torialſtrom den Pol nicht erreiche, vielmehr ſich früher
don herubſenke. Dove.(Die Witterungsuerhäft-
Be sn
niffe von a Ort, Berlin 1943) führt dies währe aus.
Der Zwiſchenraum zwiſchen zwei Meridianen iſt ein
gleichſchenkliges Dreied, welches feine Brunpkinie am
Aequator, feine Gpige am Bol dat. Die Luftmafle,
weiche an der erhitzten Orundlinie aufſteigt, kann in
. dem immer enger werdenden Raume wicht bis zur
Spitze fließen, fie muß früher herabkommen. Wenn
in der Nähe der Begend der Winpflillen der Abſtand
Des Mequatorieiktoms mehr als 20,000 Fuß beträgt,
was Dadurch bewieſen wird, daß ſelbſt in den höcften
Spigen der Auden no nie ein Beifender ven höch⸗
flen Strom erreicht bat, fo iſt er im Sommer {bon
herobgeſenkt bie zum Pie von Teneriffa, und faßt in
Rähe der Azoren bereits deu Boden. Guropa legt
in diefem obern Paffat, da aber die Begend der Wind⸗
Kiflen und mit ihr der ganze Paflat mit der Sonne
herauf» und hernuterdrückt, fo wird es auch Die Stelle,
wo ber obere Paflat herabkommt. ÜDrte in ber Nähe
der Wendekreiſe ſind alſo eine Zeit lang In den Paf⸗
fat aufgenommen, treitn aber auch volllommen aus
ihm heraus. Es if narlirli, Daß jenes Herablom-
men des obern Stromes nicht zugleih an der ganzen
äufem Grenze des Paſſats flattfinden kann, weil die
Paſſate fich ſelbſt Durch die Luft der gemäßigten Zone
ergänzen mäflen. Die an einer Stelle entweichende
- Zuft wird durch Zufluß aus einerandern wieder eegängt.
. Die Steöme, welche in der heißen Zone über einander
fließen, liegen mithin in der gemäßigten Zome neben
ehtander, und da fie fi) bald dieſes, bald jenes Bett
wäßen, fo if das Charalieriſtiſche unierer Witterung
das gegenfeitige Berdrängen mein Luftfiröme, die,
wenn fie einfeitig vorwalten, die Witterungsextreme
‚ bedingen, wenn fie dagegen im gehörigen Diaße ein-
"ander das Oleichgewicht halten, den Wechſel verusfe-
Foren der unfere Witterung bezeichnet. Der nördliche
GStrom iR halt, (ner und trocken, des füdliche warn,
370 Mind.
leicht und feucht. Wet jenem Reigt das Barometer,
bei diefem fällt es. Dabei if} aber zu bemerken, daß,
mean Luft von Norden nach Güden ober umgelehrt
Arömt, fie durch die Drehung der Erde in ihrer Rich-
' tung verändert wird. Die Rotationsgefchwindigkeit
der einzelnen Punkte der Oberfläche der Erde verhält
fih wie die Halbmeffer der Parallelkteiſe, unter de⸗
nen fie liegen, fie nimmt alfo zu von den Polen, wo
fie Null ift, Big zum Aequater, wo fie am ſtäckflen iſt.
Im Zuſtande der Ruhe nimmt die Luft heil an der
Drebungsgeichwinbigfeit des Orts, Über dem fie ſich
befindet. Wenn fie alfo duch Verſchiedenheit der
Temperatur oder irgend eine andere Urſache das Be-
ſtireben erhält, in einem Paralleikceife zu fließen, fo
‚Saun die Drehung der Erde durchaus feinen Einfluß
auf fie äußern, weil die Punkte der Oberfläche, zu
welchen bie. frömende Luft gelangt, genau biefelbe
Drehungsgeſchwindigkeit haben, als die Punkte, die
fie verlaflen hat. Wied aber Luft Durch irgen» eine
Urſache von den Polen nad dem Aequator getrieben,
fo kommt fie von Orten, dexen Rotationsgeſchmindig⸗
keit eine geringe ift, nad Orten, an welchen fie grö-
Ber it, Die Luft dreht ſich alfo dann mit einer ge-
tingern Geſchwindigkeit nad Often, als die Orte, mit
welden fie in Berührung kommt; fie ſcheint daher
. nad) enigegengefegter Richtung, d. b. von: Of nad
Weſt, zu fließen. Die Ablenlung des. Windes von
* der anfänglien Richtung wird deſto größer fein, je
mehr ſich bei gleichbleibender fortrückender Bewegung
die Drehungsgeſchwindigkeit des Ausgangspunltes
unterſcheidet von der Drehungs geſchwindigkeit des
Ottes, an welchem der Wind beobachtet wird, d. h. je
größer der Unterſchied der geographiſchen Breite bei⸗
- der Orte iſt. Es folgt daraus, daß auf der nürdli⸗
hen Halblugel Winde, welche als Nordwirde eutfle-
hen, bei vem allmäligen Kosträden auch Nemwoft
u. 11
immer mehr in DR übersehen. Luft, melde z. B.
von Breslau wach Bien geht, kommt dort als ——
an; if der Ausgangspunlt dieſer Luft Königsberg,
fo if fie in Bien fon NRordoſt, Oftnordoſt, wenn
fie von Riga fam, und beinahe DR, unter der Vor⸗
ausfegung, daß * als Nord von Petersburg abging.
Segt ſich alſo eine zwiſchen Petersburg und Wien
befindliche und vorher zubende Luft in Bewegung
nah Gävden, fo wird der Wiener Beobadter die
Windfahne allmälig ich von Nord durch Nordoſt
ne or an sub ſehen. Wird umgelehrt die Luft
Ehden nach Norden getrieben, fo erſcheint z. B.
der von Trieſt abgegangene Südwind in Bien als
Saädfüdweſt, ale Suͤdweſt, wenn ex von Mom kam,
als Weſtſüdweſt, wenn Polermo ſeia Ausgangspunft
it, endli beinahe als Weſt, menn er von Afrika
weht. Je länger der nörbliche Strom andauert, deſto
öftliher wird er, je länger ber ſudliche, deſto weſtli⸗
ber. Rordoſt if alſo ein Nord, der weit berfommt,
Gadweß ein GB ans fernen Gegenden, und ber tl.
tefle, fhwerfle und trodenfie Wind niht Nord, fon»
dern Nordoſt, der feuchtee, wärmſie und leichtefle
nicht Gr, ſondern Suͤrweſt. Auf der ſüdlichen
Halbkugel gehen Winde, melde eis Süpwinde ent⸗
fieben, bei dem allmäligen Fortfchreiten durch Südoſt
Immer mehr in Oſtwinde über, uud umgekehrt wird
dort aus. einem Nordwinde bei laͤngerem Fortſchreiten
‚ein Web. Wechſeln Polarſröme und Arquateriale
Rröme mit einanber ab, fo dreht fid der Wind in un⸗
ſexer nördlichen Gropälfte im Mittel im Sinne Süp,
Welt, Nord, DR, Sün durch Die Winnrofe, und pwar
fpringt er zwifgen Süd und We una zwilhen Rord
- une OR häufiger zusüd als zwiſchen Weſt und Nord
en Ahr DR um Sũd. a ber füdliden Erd»
Ä id) ner Wiad wenn Polafnöne und
— Ad mit elanader abeaechſaln, iu Mit-
4123 MWind.
tel im Binne Süd, DR, Noch, Ref; Eud durch die
Windroſe, und zwar fyringt er zwiſchen Mord und
Weſt und. zwifden Sir aud DR häufiger zunüd, als
zwiſchen Weſt und: Sad und zwiſchen DR und Nord.
Daraus folgern wir mit Dove: :
9) Wo in der tropiſchen Zone nur Belarköme
an der. Oberfläche herrſchen, giebt es gar keine
volftänvige Drehung, ſondern eine der Enifer-
nung des Beobachtuugsvrtes von der äußerſten
Grenze des Stromes proportionũte unverän-
derte Ablenkung, wolche ſich nur etwas modifi⸗
cirt durch die Veränderung jener Drenze in den
Jahreszeiten. Dies find die Paſſute.
“» 2) Wo in ber tropiſchen Zone durch die eigen-
tbämtide Bestheilung des Fehlen und Flüffi-
gen im Zahr:einmal ein ſüblicher Strom mit
einem nösblichen ubmwechfelt, giebt es eine Dre-
hung im ganzen Jahr. Dies find die Moufſons.
3) In den gemäßigten Zonen, wo Arquatotial-
firdme fortwährend mit Polarſtrösmen abwech⸗
fein, drehe ſich der Wind im Dikttel, und zwar
- öfters, in einem beſtimmten Sinne durch bie
Windroſe; in dee nördlichen Halblugel aber
gerade im entgegengefegten Bine ale in’ der
ſüdlichen.
Dies iſt das nach Dove benanute Geſetz der Dre⸗
bung. Empiriſche Belege für dieſes Drehungögeſetz
Nließen ſich in Menge aufführen; die Thatſache der
Drehung iſt ven Beobachtern aufgefallen, che man
das Geſetz kannte, Baco v. Verulam, Marioste,
Sturm, Toaldo, Potte vin, Komme fprechen
davon, Vortrefflich iſt Die Beſchreibung von Lam⸗
padius (1800). Der Freiberger Profeflor ſagt in
ſeinem Gtundriß der Atmoſphärologie: Wie außer⸗
ordentlich veränderiih find nicht die Winde in Deutſch⸗
land! Ich habe indeß doch an ihnen zuweilen sine
bin: 378
. inttipinlovifthen Bang beſterti. ES I: folgruter:
dcha aehunsıgn ‚26: mehe Shpwind ini heitevem UBet-
: en Ri: Barometer Falle, Die Aaſt tulibti fich:uind: es
‚Relltıfich Megein ein. Mihrend deflen. gehi / der Wand
in Wehen über: Cu vegmet: noch fort und ˖ das: Ba-
aAnwmeteri ſteigt. Der lan wird Mb. Das
leiten geht - in Stichregen. über... &6 wine filter,
er, be das amb Der Wind
‚gokeinfhent; und Mordet. Dias bet das Varometer
‚eieim höhften Etemd- erreicht. Der Himnel iſt heiter
‚up es Bericht nit Höckfie ner Zohnesgrit entipredkenpe
Mqte. Arc Oſtwindit var: Basenmier. fäfltein
. . mel; abend vᷣleibt das Woente heiter. Der Wind
Dat ſich ach Günreeft und noch ſüllt das Baroue-⸗
Mer: ne Shlseee: nimandt wigher zir, Der. Windegeht
ww: Mrd Die: Hhärmee:enniilgt Iren, det Zah-
Kl |
erraten vun: find- ol auf ben ern: Punk gucke
‚gelomsıe. Ms giebt in jenem. Jahre mehrere falcher
Metioden zu: jehen Yalfresgeit.: Joweilen deuert die
——— eiaige Wochen/ zuweilen nur einige
en. Sahr Selten ſpriugt der Wins auf einer: ſol⸗
am Rene „yarlhı : Vebechaupt find :ahle: Duebungen
beim won der ligken zur 'vechen Geile um
—22 and. überhaupt ift der Guͤhmind am
‚ Seftenfien. 8 giebt bien: gewiß.cine winlenhe Hanpt-
‚sselärtaivie: eher durch:ſo mauchr Zufälligkoit verhüllt
windi Done beobarhtete zu Königsberg Im: Sep⸗
— im Dichtung, ‚die. ſich in 12 Fegen
Aug: balljog; von der Genteah-Signol- Bteiipn
Segen cine Reihe Beobachlungen ner,
— —** wehweiien... Hier, we Sillrene
Irährn—— Dir „uam Wied: geyaiichtin Bevmunen”
—— haban in dieſer · Beziehung: ihren
cdecbepu — maht detr Wied im: — *3*
—Iä —
Der. techn. Enr. 3b. CCXXXIX, ©,
376 ind.
Gad nach Weſt bis Nord, aber in der. günfigfen
Zapsetzeit find die vegehmäßigen Griheimungen Hie-
ſelben wie bei und. Gin Belrg für das Drehungs⸗
geſetz auf der ſuͤdlichen Halbkugel iR umer: Arderem
br Bericht des preußiſchen Rupitäns Bendt, der
6 Beſehlshaber des Schiffe „Prinzeffin —&
—* die Erde umfchifft hat: „Der Wind iu ber
Fünliden Hemifphuce wenden ſich hulich So Mir»
den durch Wehen wach 228 ESmdoſſen.
Welle: In der Ruhe dos Roy der guten 'Heffaung .
: yerıft In Sommier größtenibeils Soſwind; weten
der Wind ih aber nördlich wendet, dann Inmmer ſchr
farker tun, Giad vie I Gommermondte vor⸗
bei, fo hat man nach einer Windftille von kutzer Dauer
"gewöpelie fohe mäßigen Sadoſtwind, bei außeror⸗
denilich heiterem Himmel, Der Wind IM In usen
- Zunshmen, fobald er ih oſtlich wendet, uud iR der⸗
- felbe gar ſchon bis Nora gelommen, fo Kr man ger
wis im Meflen fchon Wellen mit Bligen am Hori⸗
zont emporfieigen, und banw.ift ſaß umer in weni.
: ger als einer balden Stunde ein Gturm ans. Meſi-
nordweſtz der erſt abnimmt, wenn ur fi nach 24208er
- 48 Stunden mehr nach Suͤden wendet. Zu der Nihe
des Rap Horn, öſtlich und weſtlich Davon, bei. Howe
wind gutes Better gewoöhnlich, nach Morbweilen 1)
endend, an Stärke ſchnefl wechſelud, Köeftnntuwer
‚4 Sudweſt gewöhnlich Sturm. Güniy a
mender EBind —— ſchõönee Wetter und Darauf
wvlarſtrom ben. vor ver
1
Bd ic
‚au Merlauf aim en läßt ſich nt dar Pe-
derebarger Staatezeitzug berechnto, wann der Nord⸗
Nram ms arteichan Br während man in Rußland
uuiete Anzeigen neu: Mintrin des Aequatorialſtuoms
icht Iuenhen Pan, weil ver ungeſüme Südwind
-Spaaßer. zeiß als die Schnell poſt. Durch Bietet De Un-
aehäen, womit der ſiidliche Serom in häheren Veei⸗
« 900: vardringt, verliert er in Immer ernenerten Neher⸗
— feine — befonders am Sünchhange
ww Behluge Wenn ein Strom hen andern Bere
Dednah, unn zwar der ndrblide kolie Suom Bi war⸗
um Adlichen, fo treten die Mieverichläge mit Weſt⸗
. "piaten anf. Gie kühlen Die Luft ab, er Fr folgt
Durleit auf Trũbung, fie fs der Mebergang 5 des
-, Adalschien Wetters in guet. Da der folgende balte
. Wien, ſhwerer iR, als der norhesige warme, ſo Reigt
während Diefer Wetter das Barometer. Der Ueher⸗
. Mens geibieht hier ſchnell, weil der ſchwere kalte Wind
. Dem leiten. chru mem den Belle rängt, als dieſen je⸗
mu, auch falls ver Aalte Wind zuerſt unten ein. Da
‚num. nieler Tale, uusen sinfellemme Wind dem war⸗
men, walder. yorber bersichte,, mehr oder minder Di»
selt.cnigrgtumeht, fo eniſteht zwiſchau beiden im Gam·
ee Die eigenchumliche Windſtille, welche man drüuk⸗
ende Luft nennt. Die Niederſchläge Des fünlihen
EStaecas ziehen mit Qudoſtwinden una Ghpmwinden
aruf. ie eten in des Höhe ein, unten erſcheiran fie
‚snient; bei ihnen hält. das Barometer, weil Der fol⸗
gaun ind ter Beitere if; fin Aud Res Uebergang
dDes beitasen Weiters in des icöbe. Bon dam Per⸗
pe der. Eeſcheiaung im Winter entmisft Dove ein
wo wohnen :usı lebbaften Farben gezrihueten Pild.
„Et hat lange. bei. niedrigem WBaromeissfinsd. Süd⸗
‚ weßniad:gebewriebt,”" ſagt er in dem Schrifichen Hber
das Wener gan Berlin, „bee Divumel wan tlibe, pie
Ent warn, hai fainen aleihilumigen vn.
376 Wind,
- wendet ib der Wind nach Weſt, dunkle Wollenmaſ⸗
fen rüden vom Abenphorizont herauf, vor welchen
anmittelbar ein ſtarker Falter Wind herweht, der mit
dichtem Schneegeftöber verbunden it. Dieſe Erfchei⸗
nung wiederholt fi gewöhnlich Häufig, während vie
durch die unteren Wolkenmaſſen fihtbarrn höheren,
immer dünner werdenden Wolten ſtreifen noch von
Suüdweſt nach Rordoſt ziehen. Mit jedem neuen
- Bindfloße ſteigt das Barometer ſprungweiſe, der
Schnee gefriert unter den Füßen, die untere Wollen⸗
decke rückt Immer hoͤher, endlich bricht fie, wie tm lan⸗
gen Streifen zerſchnitten, und verſchwindet, fo wie die
Windfahne Nord geworden. Der Himmel wisd hei⸗
ter, Ger Kampf iſt berndet, Je We als
Sälittenbahn am Bolen.,.: die Ruft ift bar
durchfichtig und nur durch die d orn-
feine momentan getrübt, die Kälte if Intenfiv, Al-
les eilt über den nifteenden und pfeifenden Gchare.
- Der Nordſtrom hat’ geflegt, vielleicht auf Wochen, die
unverändert Rordoſt zeigende Windfahne -fagt es.
‚Aber endlich) kommt der Süpwind an die Reike:' da
er leicht iſt, fließt er an dem Nordſtrom in die Höhe
und erfiheint am dunkelblauen Himmelsgewölke als
me feinen Wolkenſtreifen, die man [ehr pafſend @Gd-
fume nennt. Das Barometer bemerkt den keiten
" Südländer,-es fällt, obgleih vie Windfahne noch
nichts davon weiß, und noch ruhig nach Oſt Yelgt.
Aber immer⸗beſtimmter verdrängt der füdliche Wind
den DÄ von ben herab, die Wolken verdichten ſich
zu jenem milchweißen Heberzuge, in welchen der guoße
Iof- um den. Mond als. fideres Zeiten —
elters erfiheint, es fängt mit'Südoft un ju chaeien,
das Batometer fällt immer mehr, dee Wind wird
ow, es regnet, er it Sunweſt geworden; unfer Blei-
ner Winter iſt vorüber, um einem Apniihen nachfol⸗
ı genden Plad zu machen. winner mach Nomen wird
-
‚alas, ſelh bei Bipwind der Schnee noch air Ae-
gew; dann ſummiren ſich die Schneefälle der einzelnen
MWintor zu großen Maſſen, die Schlittenbahn wird
nicht mehr, wie vorher, durch Thauweiter unſerbro⸗
- Gen, jedex Wagen verwandelt ih in einen: Schlüten,
zeder Fluß wien zus Landſtraße.“ — Aequaiorialſtrom
‚ud Polarfirom wechſeln in uuferen Breiten nach den
JZahregzeiten fo ab, Daß man eine jährliche Periodici⸗
* mac taun. Im Allgemeinen iſt die Win⸗
im Sommer Weſt, im Herbſi und Win⸗
J Kr — im Frũhling Rordweß. Eine tägliche
in ven Winden tritt befonders in den Orten
a bie gm Meere biegen. Da ſich die Luft über
dem Woſer und über dem Lande ungleichmäßig er⸗
wärmt indem zu den heißen Stunden des Tages das
Lamp wärmer.ift als Die Bee, in den lälteren Tages⸗
Runder die See wärmer als das Land, fo entfliehen
a9 und Nachtwinde, Zugwinde nad der wärmeren
et ‚de ver Schiffer benupt, der Abends den Ha⸗
Br verfäßt und ihn hei Zage leichter. gewinnt. In
vollig gaſchũtzien Thälern, z. B. am Lago Maggiore
am Comer· Ste, mo der auffleigende warme Luft⸗
sam; fleine Seitenwirkung empfängt, zu⸗ en in
hr le Der falte Seitenwind einje ann, a
4; ——— Gewitter zu sptflahen. Pa eidg die Une
djeilebeiten. des Yodens ſind, liegt. auf Der Haud.
1 „Welhfäsin, der tee. Euven Ubleulungen Rat, durch
.. „paamannie Hettsuiheipen, die in der flochſten Gegend,
08: hei Leipzig, worlemmen... Die koleſſalſte Wete
’ ‚nen cideiſt nie: Mauex yon Hochaßien, daher kontra⸗
Die vahige Auft jener Dicien ſcharf gegen die hef⸗
Stwcheme, welche In Guropg Das Sufimeer aufre⸗
Br Die erwarmenden Mequatoualfiräime überfchrels
8 yon. hahen Gebirgeſtock nicht, fein Sudabhang
—— marmen Ströme in das tropiſche Ge⸗
blen Dasingupnre , und.e6.. tritt hiex eine ungachälte
278 Wind:
nißmäßig hohe Temperatur hervor, in Nötvaſien
herrſcht dagegen eine eiſtge Kalte. Es fehlen hler die
charakteriſtiſchen Erſcheinungen, welche ven Kampf des
Aequatorialſtroms und Polarſtroms bezeichnen. In
den ruhigen Quftfee über den Ebenen Hochaflens ſchla⸗
gen nur ſelten Wellen der beweglichen europliiſchen
- Atmofphäre aufregend hinein, wenn fünfte Steöme
durch die Drehung der Side in weſſtliche verwandelt
.. “ Den ’ u
worden find. - Etrömen fie über Europa mit großer
Aftens entweder ruhig, oder fie fließt nach dem gro⸗
Ben Oeean Kälte verbreitend ab. Geſchieht aber der
Abflug nad Weſten, fo erinnert und Fin eifiger Win.
“ter an den unfreundlichen Nachbar. NRachdem im
*
Ss. -
November und December 1899 in Deuiſchland rine
fo milde Temperatur geherricht hatte, Daß faſt grüne
Weihnachten eingetreten wären, traf mit einem efflgen
: den Steppen zwifcheri dem kaspiſchen Deere und dem
Aralfee, von den Üfern der Emba, mo in Diefem Min
ter ein ruſſiſches Heer, das zur Eroberung von Nine
ausgezogen war, Möglich zu Grunde gitig. Bine ein
förmige Beſtändigkeit it das Bezeichnende des Mfinas
von Nordafien, alle Wetterbeobachtungen, die aus Si⸗
birien vorliegen, ſprechen von —*
einer niedrigen mittleren Temperaint und geringen
-Barometerfhwanfungen. Andere Gebirgöfätten üben
er Trockenheit,
einen ühniſchen Einfluß , wie die hochafiatiſche Verg⸗
mauer, und die anBerordentliihe Trodenheit gewifſer
Degenden enifteht in einem gewiſſen Geabe dadarch,
vaß die Stürme in hrem Laufe von hoben Bebiegen
q
**
ur
aufgehalten werden. ‘Die Cordilleren Südamerilas,
wie öftlich von Peru umd dem nörpfidhen Ehlli liegen,
halten die Stürme auf, und find vielleicht Die erzen⸗
gende Urſache der Wählen in Yiefen Ländern. - In
Heftigkeit dem Bol zu, fo ſtagnirt die kalte Luft Rord-⸗
Binde eine ſtarke Kälte auf, die mach der fehferen
Wärme doppelt auffiel. Der eifige Wind wehte aus
Bin, M
AIAhbhalither Leite wirken di⸗ abyfſtac en Oebirze in⸗
bem fie den Winden vom: arabiſchen Meere den Zu⸗
gang verwehren, auf bie Trockenheit Oberäͤghptens.
Wit haben uns nun mit den Crſcheinungen niedri⸗
ger Breiten zu befchäftigen, mit den Paſſaten und
Mouffons, Die Paſſatwinde find früßzeltlg beob-
- übel worden, und Erklärungen haben verfußt Ba-
- con, Balilei, Varenius, Halley, Descartes,
D’Wlembert. Die vichtigfle ift die Dad tey.ide
— (The vause of the General Drade-Viads,
Hadley exklärie Die Paſſate vurch Die märmende
Wirkung der Sonne und die unter den verſchiedenen
Parallelen ungleiche +Motariönsgeihtwinvigkeit - der
Eve: Der von der nördlichen Eropälfte nad dem
VAequator firömende Luftzug iſt ein Nord, der buch
die Drehung der Erde ößlich wird. Da uber beide
Boffate ſich begegnet, wo die Luft aufſteigt, fo flauen
fe ſich gegenfehtig, und ver faſt fchon Oft gewordene
Mibdoſpaſſat geht in eine mehr nördliche Richtung
Eher, der Süpofyaffat in eine meht ſübdliche. Die
Wechſelein witfung ver Winde auf einander, bedingt
durch die Wärme und die Umdrehung der Erde, er⸗
Jeugt verſchtedene Dindzenen: in der Mühe des Aequa⸗
fors wo Die Hitze and gebſuen IR, die ans Nord und
hy von den’ Polen dommende Luſft fd begognet,
eine Gegend!der Wiudſullen, nordlich und Juolſich da»
don das Deblet ver Paſſate und ar Seven ußeren
Grenzen eine Zone der Gegenwiekung, indem der
vobbete Steom art dieſen Anferen Greuzen eatgegenge⸗
ſegte, 2. h. aus Weſten wehende Winde hervorbringt.
Dier Letgziere erlennt ſchon Hadley, wenn ev ſagt:
„aa Folge einer Deehuug wien der Nordofiwind un⸗
ten von einem Oudweſſwnde oben begleliäl fein,
uud ber Sipoſtwolud unten von einem Rotdweſt oben.
Daß dies mehr: ats bloße Veriuhung IR, zeigt das
RR Ri.
: faß: augenkibäkidie Umıipringen- bes: Vindes zu dem
.. ensgegengetetien Punkie der Windroſe, welches man
9.icifft, wenn. man bie. Grenzen der Paſſate
— ee “Die. Paflate und die. Mauflons, von
....danen weiter unten ‚Die Nede fein. wird, find Winde,
‚welche von einer kältern Gegend nad einen wÄrmern
hinfrömen, die Süpweftwinde, und Rordwe ſtwinde
an der äußern Grenze bes Noxdoſt-⸗ md Süpdoſipaſ⸗
ſals find Winde, weiche von der wärmeren nach der
kälteren Zone hinfließen. Da die nördliche Erdhälfte
mehr Land als die ſüdliche hat, alſo die wärmere iſt,
fo fällt der ermiſche Aequator niht.auf. ben geogra⸗
. pbiſchen, ſondern nördlich davon, und daſſelbe gilt
von ‚bey. miuleren Lage der Gegend der Windflillen.
—18* ferner Die Sonne. im Vexlaufe des Jahres nl
. ben den Wendekreiſen berayfo und beruntescädk,
: bleibt jene windſtille Megend nicht au derſelben An
* xüdt mit der Sonne, unter der fie ſich befindet,
heraquf und. hesunter, mit ihr Die ganze Erſcheinung
des Yafiats. Im Baflas iſt die Luft vollkammen hei
- ter, ha fie nach wärmeren Oegenden ſtrömend satür-
ib. imuer trockener wird, in, der windſtillen Gagend
x: regnet es hingegen, da, die warmen Luftſchichten in der
Tiefe, indem fie auffleigen , fish. abkühlen, alfo- ihı
. Wafler fallen laſſen. Jeder Oet zmiſchen dem Wende⸗
punkte bat alſo eine zrockene Zeit, meun I Poſſat
ſig befindet, und eine Megenarit, wenn ex in dig Ge⸗
bi.
“N
. geoB. der Windſtillen teitt, Im jährlichen Mittel zählt
man neben einander:
die Oegend der Woadhillcu zwilden beipgpßaf-
ſeten mit den Rärkfien tropiſchen Megen „.pder
‚bie-Regenzone, gleichſam zwei Risenzvum die
„is ‚aueinsndex anſchließen;
Paſſatzonen, Das: ganze Jabe bindurc Paſ⸗
u nur ſchwächer, menn bie: Sounnt höher Rebt,
und Dans mit Niederſchlaz; . I
o
A):kin Inbteopiiäen Zangn-, wenn die Sone am
niedrigßen ch, mit —E— bei herab⸗
.» ‚ Tommenden Wehriuden; wenn fie am höchſten
” Beht,- ohne Nieveridlag im Paflat. -
Dr Bremen der beiden erſten Zonen fin folgende:
Grenze des Grenze des Breite der
——— — Siofipefinte r "Smifcengöne
Winter 5°.
Fruͤhling 8 7. ' | 2 Pi r
Sommet 1120 315.8 5
5 Herbu 9 5% 3° 45 6 40.
‚ 8 13 2" 20 5 52,
| Dan Gebr aus diaſer Tabelle, daß der —*58
deſtändiger iſt als der Redoipoſſat deſſen plötzliches
Zuridtreten mit ſeiner Südgrenze im Sommer die
1: Veränderungen das Breite. der Zwiſchenzone houpt⸗
ſächlich :beninge. Ye mehr der Südofipäflat Üben die
‚ Linie südt, veſto fünlicher und ſüdweſilicher mich er.
. Die gbige- Zabelle gilt vom aslamtifhen Deean, wo
die ſubtropif he Zone zwiſchen dem 34; und 32, Grade
voördlicher Breite: liegt. Es aufichen hier aus dem
1 ‚Qmtinendergreifen der Gegend der: Windflillen nnd
Der Jon⸗ brfländiger. Paffate zwei Klaſſen von Win-
u 4)-Iuferinitipende, wenn ein Paſſat im Johre
mi.neu-Zeit:der Windſtillen abwechſelt, alſo sine: be»
. Biepige Windesrichtung eine. Zeil Jong, umerbrorpen
1 mb ahnen karmaeleaien. ind, ..-Dig; Zeit ıdes
Amermitlixens iſt Die. Regenzeit, b ‚Zeit der Wollen,
u . ‚sole fie. die Indianer ‚nennen, im egenjag dar Zeit
ne Soennen mo. bet Yaflat berefht, -2) ‚Alterni-
ah; wenn beide. Paſſate mil einanner wechfeln jedas
atſte Beiſpiel derſeiben ſind die Wefimouflong Der Li⸗
.. Bit, wie ſig die Ouineafepser nennen. Durch die Sage
FL — wird nämlich der Paſſi fo herauf⸗
auos daß non Juni;big Seplember gegenhrigagnde
i i
278 Kind,
nigmäptg hohe Temperatur Bervor, in Norbaſien
berifcht Dagegen eine eiſige Näfte. Es fehlen Hier die
charakteriſtiſchen Erfcheinungen, welche den Kampf des
Aequatorialſtroms und Polarſtroms bezeichnen. In
den ruhigen Luftſee über den Ebenen Hochuflens ſchla⸗
gen nur ſelten Wellen der beweglichen europäiſchen
Atmoſphäre aufregend hinein, wenn füplie Steßme
dur die Drehung der Erbe in weſtliche verwandelt
worden find. Eirömen fie über Europa mit großer
Heftigkeit dem Bol zu, fo ſtagnirt die alte Luft Nord⸗
: Aflens entweder ruhig, oder fie fließt nach dem gro⸗
Ben Dcean Kälte verbreitend ab. Geſchieht aber der
- Abflug nah Weften, fo erinnert und ein eifiger Win⸗
-tee an den unfreundlichen Nachbar. NRachdem im
- November und December 1889 in Deuiſchland rine
fo milde Temperatur geherrfcht hatte, daß faſt grüne
Weihnachten eingetreten wären, trat mit einem eiflgen
' Winde eine ſtarke Kälte auf, die nach der früheren
Wärme doppelt auffiel. Der eifige Wind wehte aus
den Steppen zwiſchen dem kaspiſchen Meere und dem
Aralfee, von den Ufern der Emba, mo in biefem Win⸗
ter ein rufſiſches Heer, das zur Eroberung von KNwa
aAusgezogen war, kläglich zu Brunde ging. Bine ein-
föoͤrmige Beftändigkeit it das Bezeichnende des Afliinas
von Nordaften, ale Wetterbeobachtungen, die atıs Si⸗
- bielen vorliegen, ſprechen von großer Trockenheit,
- ‚einer niedrigen mittleren Temperatur und geringen
‘ -Barometerfhwanfungen, Andere Sebirg ketien üben
> einen Ähnlichen Einfluß, wie die hochafiatiſche Berg⸗
mauer, und die außerorbeniliche Trodenpeit geidifler
Begenden entfieht in einem gewiflen Grade dadurch,
vdaß die Stürme in Ihrem Laufe von hoher Bebirgen
aufgehalten werden. Die Cordilleren Südamerila's
bie öfllih von Peru und dem nörbfigen Ehlli Hegen,
halten die Stürme auf, und find vielleicht die erzeu⸗
*: gende Urfache der Wuſten in dleſen Räntetn, - In
Bin, |;
- Upillper Weiſe when die ubufiiuäfihen Gubicae; in-
dem fie den Winden vom avabiihen Meere den Zu⸗
- gang vermehren, auf die Trodenheil Oberägppiens.
Wit Yaben und num mit den Srfcheinungen wiedri-
ter Brelton zu befchäftigen, mit den Palfaten und
- Mouffons Die Paflarwinde find frühzeitig beob-
- adet worden, und Erklaäͤrungen haben verfuht Ba»
- con, Balilei, Barenius, Halley, Descartes,
D’Wlembert. Die eitiaßte it die Hadley'ſche
| Theorie (The cause of the ral Trade-Winds,
Bi dley eriiänte Die Pafiate durch Die wärmende
Wirkung Der Sonne und die umter den verſchledenen
aralleſen ungleiche »Rotstlions geſchwindigkeit . der
Erve. Der von der nördlichen Erdhälfte nad dem
VUequator ſteömeude Luftzug IN ein Nord, der buch
die Drehung ver Erde RK wird. Da uber beide
Poffote ih begegnen, wo die Luft auffirigt, fo flauen
ſte ſich gegenfehig, ums ner faſt ſchon Oft gewordene
MNoiboſpafſat geht in Fine mehr nördliche Richtung
- über, der Süpofipaffat in eine: mehe fünliche. Die
Vechſeleinwiekfung ver Winde auf einander, bedingt
duch die Bärıne und die Umdrehnng ber Erde, er⸗
zengt verfpienene Windzonen: in der Nähe des Aetua⸗
kors wo Die Hiye uni ardfien IR, bie aus Nord und
hr von den Polen Ddommende Luft ſich begegnet,
eine Gegend der Binpflillen, nordlich und Fünlich da»
som das Beblet ver Paflan und an deren kußeren
Grenzen eine Zone der Gegenwirkang, indem der
vbete Sttom ar Diefen Anferen Orenzen entgdgenge«
- eg, m. h. aus Weſten wehende Winde perborbringt.
- Dies Leptete erkinnt ſchon Hadley, wenn er ſagt:
In Folge einer Derhuag wird ver Rerdowind un⸗
dem son einem @ünneihoinde oben beglehit fein,
sub ber Suboſtwind unten von einem Rotdweſt oben.
Dep Dies mehr: ats bloße Sermupanı IR, zeigt das
X Ri.
faß - augenbiiäkilir: Umipringen- bes: Eiinbes: zu dem
‚ enägegengeiehien Punkte. der Windroſe, welches man
8. trifft, wenn. man bie. Oxengen der Paſſate
. überfehreit. “Die Dafinte und die Mouſſons, von
banen weiter unten bie Rede fein wird, ſind Winde,
weiche von einer kaͤltern Gegend nad) einer wärmern
hinfirömen, die Suüdweſtwinde und Nordweſtwinde
an der äußern Grenze des Nordoſt- und Südoſtpaſ⸗
‚: ſots find Winde, weiche von der wärmeren nach der
kälteren Zone hinfließen. Da die nördliche Erdhälfte
mehr Sand als die ſüdliche hat, alſo Die wärmexe iſt,
fo fällt der ihermifche Aequator nicht auf. ben geogra-
« . .
Be “
“ ve
phiſchen, ſondern nördlich davon, und daſſelbe gilt
von der miuleren Enge der Gegend der Wiupfiflen.
Da ferner die Sonne. in Verlaufe des Jahres giwie
(den Den Wendekreiſen herauf- und beruntesrüds, fo
. : bleibt jene windſtille Megend nicht ag derfelben Stelle,
: ıfle rückt mit der Somme, uniez des fie ſich befindet,
herauf und besunter, mit ihr. Die ganze Erſcheinung
des Paflats. Im Paſſat iſt die Luft vollklommen hei-
. ter, da fie nach wärmeren Gegenden firömend natür-
‚ Ib immer trockener wird, in, der winpfillen Gegend
...tegnet ed hingegen, da die warmen Luftſchichten in der
v
Tiefe, indem fie auffleigen ; (sh abkühlen, alfo. ihr
. Boffer fallen laſſen. Jeder Out amifchen dem Wende⸗
J
EN
:.: punkte hat alfo eine tuodene „Zeit, wenn ex im Pofſat
;fich befindet und eine Regenzrit, weng ex in Die Ge⸗
J ved der Windſtillen teitt, Im jährlichen Mitte) zäplı
..man neben einander:
Ä 9 die Bogend der Windhillen zwiſchen beihen Pal⸗
ſaten mit den ſtärkſten tropiſchen Regen, .gder
die Regenzone, gleichſam zwei Mengoam die
A aneinender anſchließen;
2) vi Paſſatzonen, das ganze Jahr bindurch Paſ⸗
nun ſchwächer, wenn die Sonne höher Keht,
und Dane mit Nied erſolag; © -inas
/
o
Mi ». ;|
>»
Din Inhteupiiäen.Zamen, wenn. die Eonne am
—— Mehr, ‚mit — bei herab⸗
. kommenden Weſſwinden; wenn fie am höchſten
=. Baht, ohne Niederichlag im Paſſat.
De. Bram ner beiden erfien Zonen ſiud folgende:
a ET
En or a oſtpa ne
get 0.45"
. Pehpling > 4 er 3
-@orhet IT 20 315: 85
“; De 9 58 3 33 6 40
| 30 5 52,
Dam fieht aus dieſer Tabelle, daß der Sünefiyaflat
ns iſt burg ber Neornofipoflat, deſſen —
— einer Südgrenze im Sommee, die
VBerändmungen in Breite der chenzont *ꝛ
———— Je mehr der Sadoſipa⸗a Wes bie
.: Binde ridt, deſto fünliger nad Fünweßlides.migh er.
* gbige: Zahafle gilt vom alantiſhen Deean, wo
——ãa Dom zwiſchen dem 34, uud 32, Brade
Breitsrliogt,. Es onifichen hier aus dem
ns gsgreifen Her -Begend Der Minpfilllen nad
. — —— vom Win⸗
ee ode in pe
Res „Zeüdge Winpfilien abweciel, lo sine: bee
——2RXX
19 r ri .
. Ibe. elugdas
—— Kane
‚noihe d
——— made. —— ar
—— Pa. Non un Grotember.zegenhrinagnde
9”
Si Binde peränveriih, theifnehmenp an ‚beiden. Oft
. Sup Windſtillen den ganzen Novemherahindurch bie
- ig den Ollober hinein. Beginnt Die Sonne von Süd
« ber ih dom Zenlih wieder zu nähern, ſo verliert. der
.
Nordoſtmouſſon feine Rraft, und Bann merhfeln Jäg-
. lich Sand» und Seewinde, mas zu Anfang deſſelben
wit ſtaufindet. Dabei fdeist Der Biadiay, der Küfte
.:.bem Baufe der Sonne zu folgen, indem er. im 24 Stun-
EN
Dden Durch den ganzen Kompaß hindurch geht. Die
- Beftigen Stürme finden nicht bei vem Ausbruche Des
Mauſſons Ratt, fondern einige Zeit nach demſelben.“
* [ 4,
Es beſteht ein Unterſchied zwiſchen den Mouffons
nbrdlich und ſüdlich der Linie, der ach Dampier
darin liegt, daß, wenn ber WeR- Mopffon nördlich”
von der Linie einletzt, in Tünlicher Breite Norpnasdofl-
*
.. #
winde bereichen... Während der Weſtmouſſon in uörd-
licher Breite yon Regen und Tornados begleitet: ift,
herrſcht ſchön Wetter ben Süpmermouffon, walcher
zu derſelhen Zeit in ſüdlicher VBraug wehi. Der Dfle
nmoauſſon nördlich hat fchöuns Wetten, während ſchlech⸗
R ⸗
[u u
tes Wetter und Tornados den-Nordnordoſt in -Gü-
. dep begleiten. --Srügıne erwartet men an der Küſte
Korymandel im April uud Gupsember, weiches die
Monale ſind, mp die Winde in Die entgegengefetzte
Binde umſetzen. Mn der Malahar- Küfr ſind fie
häufige: währen» des ganzen Zeit'des Weilmpuflons.
Der: Oflmouffen briibt aber- mit: elpem funhtbaren
Sturme aus, den bie Portugieſen Slepbaute neımen.
.: Nach Horsbargh (Tablenu. des vente, des ma-
rennt des eosirants;) iſt Die äußgrhe.ößlihe Grenze
. der ·Erſcheinung des Moufons 145° öſil. S,-bri.den
er
J
ſeln, Oktober und Mas pie, Weapempnate
Den Säöwefl- und Nordyſtmouſſon nedlich der
En April und DOltober ‚für. den Nordweſi⸗ und
Sadofteneuſſon fürlih von, Der — Die: voeriche
— 32 — lezteren 20 nörol:: Dr ‚we. ſudliche 10°
.
Dr 088
alio 20 al. ir. Doo iimfegen 06. Menſſons in
Wu: enigegengefegten it in den verfplenenen Jahren
- din sgefihieneied; Mach eind siahäpiigen Geob-
:: achtuugen, die Moldiugham in Madras anftellie,
Vanert ver Noch oſtvuſſon. daſeloſt va 19. Oliober
6 zum 2. März, fein. Anfang ‚Jacket abee vom
99, Grpiamber bis. Anfang Rowensber. . Ya Au
Me an vw Alte von Dialabar,; begann ber
wemonflon in darf Beobadtungen von: 8 *
wid X 10 von 20. Mei,‘ A
vi Zu u 30.
122 }
f . 38943
‘ . 4614
12 u 8618
oo u“
——
10: au. weiten: —— ehe #4 Die Gefähinung ber
: Mounſſons zwſſcheu Medagudrarund ur Dflüfeinen
Eftika herab. Der Nordoſtionuſſon begiunt beiden
ı :@olnors»-Iafeln.. 20°. küdi. Ber. aim Rovember, icio
ſpcer ib: am: Der Muſte von Malabax, wat erſteckt
: Sid bis: gum Rap Caxienteo, alfebis zum *
des — Der Güpmeflursuffon be
April ge dauert bis zum Tionamber, und
1 Sanal mon kilomembinwe:beim.
ame. Butter ;: bei num. Nordoſte reguiges.
. Befaummtheis wieher: engen | ſchriat nele.
jun‘, ſagt Diele, —* icen den Sudeveſiaden
— a Bau: Außer Ovengen bed —— at»
008 ui
Aetiin-
+ kuniithem Qecan ie miefenstäher Minteufihien:
dei. Jene aufiheinen anal Die im, Gemurr,
ſhhieden von der im dem inbifhen? Aspendem *
daß Neuhollaud im Winter herabgiehend auf die Er⸗
—* wirke und jeufalte vor Mait ale Nechintſi-
Mouſſan weraniaft, weun bie: Sauug im füplihen
Zeichen ſteht, kaus diefe Schwirrigkeit, glaube id,
durch die ſchöne Bemerkang die Deren von Bud
— werben, daß DE meteccagiſchen Veraͤnde⸗
gen das Himalayan @ebirge:gari nicht überſteigen,
Ne enfeits dieſes Qehluges ein ganz neues meteoro⸗
logiſches Syſtem aufange. : Hemuu nun das Hoch⸗
land Aſiens den aufuß ber usınliden Luftſtrsme, fo
tritt dem von unten heraufdrängenden Paflat fein au-
derer Luftſtrom entgegen, als die Buftmafle zwiſchen
‚der Gegend der Dinpkillen und jenen hoben Gebir⸗
gen. Die bei ſädlicher Declinollon der Sonne nach
dem Aequetor von Narben ſtrsmende Luft bildet einen
ſenkrechten Kreislauf... Bei dem Heraufrücken der
Gonne wird die in ihm ſich bewegende Luftmafle im⸗
mer mehr vermindert, endlich vermag: fir Dem Büpdofl
aicht mehr zu widerſichen, und ber Szeislauf begiant
* der —— Stang. 30 glanba Daher,
6 bexableumen. ...Bape
enfton in jedem Seile Yon —** ie ber
* binge eufüngt.”.
cher vas Beiey, Dem: * Gtürme felgen, geben
u unlene beſden Meiorologen loimen: genügenden uf»
: (RB. Deriast hat ats Vermuthung augeſpro⸗
: ‚den,: daß. die Ghkume: durch ben sheuen, Guam. vercur⸗
- Jet werben, ber aus uubesunten. Ueſachen an uuge-
mah ichen Stellen. pernbfihugte una im Kampfe auit
on NR. 088
mat he Warte ſeines Laufeo ‚Han senfiberfenkännen.
Diefſer Bitermiiftentllandem unter 40° ‚weft ige,
20% ad. Br; hoher kahii!'er nicht enfkitiden
: Seba) vrvn Due Sit, „Guterpe⸗ das: am genanwten
—F etwwag —28— hat ie nicht bemerkt, über
Vie Blayaife“, vie in der genaumen -Wechte ſegtite,
— 34 u Schiffen zuerſt empfunden. Die
nõrotiihe Greuze bezeichnet: das: Schiff Cleopaita⸗,
das m. —** von Labradoͤr von den letzten We⸗
ben fat’ wurde, die öoſtliche und weſtlichs Begren⸗
zung Die Schiffe 3 —— „Heſter“ and
„Beriig Qucen“ , die theils im weſtlichen, theils, im
— I—— ver Brrrice de8 Gtunnes Jerdor-
haten.: Bippington, der eine große Anzahl von .
——— verglich konnte: viele Stürme mit
ber größten Benauigkelt verfolgen, Ausgaugspuntt,
Eundpuntt Begrenzung, weihfende und anhaffende
Gefpweinvigfeit der. Bewegung befimmen.:..
Yves Sturm iſt ein fortſchreitender — —
vdies i Beet, "auf daB. alle: Broiaditungen: hin⸗
Yabın. Innerhalb ver. Zuopen ifiner Lauf
ver Bilicche. dev I nah 19 Den nach Welten;
zwifchen ven 2 ut 30. Breitengrad biegen ſie ſich
oft yirlal, | den ®
auf baren Eriten des mibe quatvrs gemeiihaftiii, im
Uebrigen ift die Bemegung:rine enigegengeſetgze. Auf
veindrdihen Halbkugel "dreht ſich tur: Scurm von
reine ac Kinds, in vor fũdlichen von like nad) werhts,
„uudißlen wie Dart; geht.Die Richtung nach dem eigenen
Bohe zu; ft alfo: bei uns nach: Rorden gerichtet, jen⸗
frts vror Aequators nach :Süveh. Dieſe Neigung
‚wa Dem: eigenen Pole IR auch ſolchen Gtürmen
eigen/ welde die Orenzen niedelger Breiten nicht
Kbtihpreiten.::: Die Geſchwindigkeit Der Stuͤrme If
eius ſeht vreſchiedene / ihrs Bornäntsbewegeng: varürt
veno Blo aß Seemeilen in tiint Siundeo ſ 20 Gee⸗
Des. ten, Enc. Th. CCXXIX. x
!
286: Minde
die Yu Dev Kadten, die vs .zudiikiegt ,. non: Gau,
denes ſteuort, nach filtneliden Besbaftangen: Die
NMichtung wa. Btärke des Mades, den Sinad Son
< Baramıteo uwd.. Thermometer, aufſerde r. Betnaulen-
: gen über. alle Erſcheinungen ain Himmel, Die von In⸗
. :tevele fimds + Br Diele letzteren und für vieuſScürke
des Windes id anf Dev AMatz lichen Marine und⸗ auf
den beſſeten Schiffen der: Handelomariue die Aut Der
Bezʒeichnimng *2 * anf: Der eramcrtemon
- Greenwich gebräuchtich iſt. Bon Boränderungen in
: vor Luft, auf wie ver: San achten folk, / Vnd eb zehn
ꝝ. Gorgefchrieben; und jede eingelur hab iheen beſondrren
- ‚Buchkaben, unter dem ſie einzuragen iſt ——
BStarke des Windes: iſt eine Scala —
: 0 vder Windſtille be giaur und ——
kan endet.
DBergleicht mau un ie —26
Shife, die an beſtimeren Tagen; an Denn win Ohm
:.Wehte,, an Dem beſtimmten Dpeibe: bus. Büberas:, wo
Nele Cum bereite, auf Der Fährt: begriffen . a0n-
ren; fo lerm un. im. van" gümfigen. Fällen. nindBe-
. Kbirhte des Sturmes genau lennen. :: Win: jagemin
: gänftigen Allen, venw ‚um. gan: auf en Bipember
zu fußen, umnicht auf Vergthungen kind
KFolgerungen angewieſen. zu. fein, Mufſen jene Schiffe,
‚deren Beobachtungen, verglichen werden, au den wer⸗
AAchiedbonen: Baralten ‚vie. ber Orkan nad: und nach be⸗
xrithete; aber auch an ˖ den Orenzen/ we er aufkösie, fo
vertheilt geweien ſein, daß ſich der Lauf ned Luftſteo⸗
meh von Anfang bis zu Eunde mit Gewißheit uach⸗
Yweifen. lüͤßl. Solche güuſtige Fälle tocten ein, wie
. de Belfpiei: stlänteen wird. Man ennt ven:Sturm,
der vom 123. September 1839 an son der Butlte non
2 bie au BER RE — wordinhete wit einer
Ratten :wehkidgern: Sirshiegunig zog pam Die: Scyifise
ie sont Spin fe. genan Pr ichin „ua
SB Su:
u mebrare Stunden: fuähec da, ols —ã—
- abe moch Nas, Varometar nen ſchlimmen Baſt. dage⸗
Tügpigk chatten: MReide fan firh, zur ZJeitdes ggiaßen
Drlans 2,4839 anf Jen Bermeden und häzleihanıt-
lich wie ſich ae: Wellen / am 9. Ehrptemuben,, vueiifinge
von dem Fintieien: Des Shummes, amı des füpdtihen
Küſta: mit geuem Getöſe brachhen. Am 9, Guptestiber
wars aher "dep: Gſurw nach innerhalb’ den Tropen nm
solle, 10 Bireiteugrane anifennt, . Yls er worliben.ge-
buguß. war, musde die Süofüfte, Aill,. und::ieht. ger»
wandelte ſich die Nervlüße in Folge des —5 —
Don Wellen in eine ‚weiße Schhaumlnee. 1645 wäre
bie. Fregatto Guridiee“, Die bai Veichteun, roll
Kalen ©. John auf Ansigun wor Anfer-Iag, faßiouf
das. Kaud getrieban, und Roh: max: das Cantrum Bes
Dane: faſt 15 ‚Breitengrang entfernt. : Diele. Wir-
fung erfiredt fi bis in eine gewiſſe Tiefe, :mie..der
eben, rpähnte Bermudaſtrour kemeiii; mas. Waſſer
wurde in Unferkäfe pinen Bag ner hasıc Eintreffen Aes
.Gtuunen ihlaamig. : Din Ausde hruug der Stürme
dege gan vachoben iſt gering wen Tahelt Über.die mie⸗
— —— —— — der Atmoſphaͤeq mit ::binamdzudei-
: Bes Manbat. darũber; um v6: Benhachtunigen ge⸗
mat; ea: der iniare finniefton. iſt won Kapltän Ne w⸗
dohn augethailt Yassıcn.:;. Mon woiß, deoß Oe obln⸗
diſhen Me bir aor Mhauis den Nordoſi⸗wie
den ** an aufhalten, modutch fa ya einer
. Birne o, die Zobreszeiten marde. Kapuãn Ne w⸗
Batmikehähini, daß, much. die Kötägne an dieſgu e⸗
Sıgtanmer:äh Suchen... ie eyäblt:: ‚Bibsbexeifte
zn. Selb prär lıcmedi.en Mater::die. öfikfen
——5 en ‚mid stwed —— —
non si ungeheure Maſſan vncegelmäßig
gebildetpuſ Iß ollen kn Mſtem auiſleigen stn voipend
he a6 ‚Ochinge:ziehen fple- - Dies wor de
Die, gehe Maſſe auigehalien mn. -famimekte. ſich in
2
‚naellin:sr IB. deniſthan), Die Tangiamfle Bewegung
Aarin firls Da eia, wo. Die Stlirene ihre Wihinag wach
: den in'die Öfilide. veredunein; Die ſchnallſte/ Be-
: wegung wird. beobachtet fur; nach dem Emſtehes des
BSturmes mid wenn deefalbe, nachdem er ein don
Meeren eingeſchloſſenes Land überfihritien hat, wie⸗
s ber offene See erreicht. Die Längernagce der Stüsme
‚teen beträchtlicher Ausdehnung; zwei Stürme, die
im @eptember 1842 und im März SCHI, Ber erſte
- unter 10% nõordlo Br, der zweite unter 10° ſudl. Br.,
- ‚ wütbeten, deduten ſich beine über fa 40 Längengrade
aus. Die.Breite des Starmiaufs wird ig einzelnen
Füllen auf: mehrere hundert Seemeilen angegeben.
De Giafluß folder Stürme anf die Luftbewageng
daeri Dreiten, in Bauen Mühe fie kommen, waB ein
:. außerordeniliihen fein. . Bei zmei Stürmen, welche
«gleidpeitig am beuickben Tage, 28, Movasıker 1843,
in glei weiter TSutſernung vom Aequator, umber.5°
ww, Bir. and 50 fünk. Br. audbunden, ber. eine auf
anſerer Gehe mit aürdlicher, der. andere mit fünkicher
MAichcuug,alſc beine ſich vom Aequster enkfeuuand,
eniſtand am Yeduater cu Veßwind, der ga risem
+ fuscdtbareh Orkan wis) Durch die Drebeube: Be-
wegung der Stürme werden die Paffate wertralifirt,
«R
a
i
..
genſchlag dieſer Eriehättenumgen macht ſich/bis in hohe
Beeiten bemerllich. Eben fo gewaltig iſn der Elafluß
auf as Woſſer. Nach einem heſtigan iur fand
Hurfa, Myitän der Brigantine „Queen Dietaria“,
den MBiolfiirems ututdntifieis bei einer andaren⸗Qele⸗
:genfeit fah derfelbe:. Seemann Diefen, Btoom in einer
der gewhnlichea entgegengefegten Nchtang fließen.
t". Die. Staxrmwelle, die der. Sturm ergeht, geha dem⸗
in ſelben gemähnliäh wesen, Bei:einem Kiturge, den im
171" addantiſchen Moan entſtantzen, Die englifche Kühe, am
BU November 1088 erıeihie,; war: Lie Sturnvwe lle
r4 *
. :
- ®
ou fehbk zum ‚Herüdkiefen geswungin, ad. dau Be»
Binb, 208
dem großen Wirbol winde des forifchreitestien Slur⸗
ues ſich bilden / In jeder Nichtung fontgefeigt werden
uud Plötzlich da find. Heid. prolokollirte Die-Erllä-
tungeinest ſpanifchen Schiffelapitäne, der ven einem
folchen: Weebelwinde "Überfällen wurde, weil er: die
Beruungtii: des "Barouinters' überſehen harte.:.:&r
fuhr unter Sollen: Segeln bei: ſchönem - Wetten and
leichtezn Winde, der aber in Wahrheit ſchon Sau -Aße-
ben nanf äußerſten Rande des Sturmäusifes-- mar.
Plötzlich war: der Wirbelwind da, und im:nädfen
Moment Hand das Schiff auf dem Kiefe. - ' - 7.
Am’ Sande treten: ſchreckliche Greigniſſe ein, wenn
ber Sturm an und für ſich auch: nichtrvenwüftet.: Der
Orkan, der von 12. bis zum 16. November von den
Andaman⸗Inſeln quer über die Bucht don Bingalen
neh Coringa zog, trieb‘ Wellen vor ſich her ‚Bier in-
dem ſie zugleich die Gewäſſer des Godavery auffhlie-
ten, das fache Land weit und breit überfchwemmiten
und mehr als 20,000 Menſchen der Tod brachten.
Ein Küftenfahrer, den die Wellen an das Land awar⸗
fen; fohnte: erſt bei wer Bagode von Onnyale; sine
Meite landeinwärts Anker werfe. . Der Nigenfall
erröliht bei ſtarken Stürmen eine fehr bedeutende
Höhe an der Sternwarte von Dodabetia, 3640: Fuß
aber vem Meere, notirie mattauäßftend eines Dilans
eindn Regenfall von 18 Zoll Hoͤbein Tellicheryn von
29 013 Die Weiſungen/welche dãas in der gan⸗
zen engliſchen Marine eingefüihrt Werk von Reid:
„Das Deſttz der Stürme“, enthält, machen es dem
Sqhiffer möglich, Stuͤrmen auszuweichen, der, wenn
fie davon erfaßt ind, aus dem Steörhe zu kommen.
Wenniper Schiffer ſich merkt, daß jenes Wellen; os
bei der Wind siert und das Baronteter fällt, kin:fart-
(dreitenden Wirbelwind, d. d. sin Siurmi iſt imo
mend'ee dann auf das Einſetzen des Windes und vas
Fallen es ·Varomeiers.achtti, ſo braucht ar den Or.
an Wiſch.
BER ll. zu "Nichte. De Guſehen bee Minden
ns zeigt Men; wie fein Schiff zJum Mittelpahteites Wir-
belwindeso uht, namenilſich ober dieſen Wittelpunkt
m: u ſeiner Nechten oder zu’ ſtiner Einken dans das Fal⸗
si"Ten oder Stelgen des Goromettrsoibelehlt iin? ob er
17 fh dem Mitielpunkte nähert, oder fich Busuer'Ent-
bfernn. Ir Erfäuterling wühle ich ein Beiſpiek / das
Yet fo nnd Jutereſfe hat, als die Bebbachtung zu
sögehner Zeirngrmacht wurde, in "ver bie Thoorie der
Mene zwur gefanden war, uber beiden 'piakelfihen
Seeleuten vod auf Mißtrauen Ark Küpitäm all,
1: von dem der Bericht herrührt, wollte, als $r den
13 Bturm :donmten ſah, 68 in: Tem geinorwene
Theorie prüfek, und fand fie: bollſſündig eikäkigt.
.Hallezääft: „Drei bie wien Lahr von Macdo un⸗
ter Segel, bemerkte NG Muags seinen Ming; dum:die
- ne von Bhf unzgeirohllichem und poaifenuem
NAusſehen. Der vnäthſte ug brachte Mdchtea Bi,
u ubre Hofe Welten ODer Nuthnilitag war merfwür-
»vDig ſchön, aber indem Ich mehr Aum aufſdes Baro-
meter heftele, ſah ich, daß es feil Mittag belrächtlich
gefallen war. Ith glaubte zuerſt, daß Jemand Vumit
"su thun gehabt habe, aber als id eine hälbe Stunde
ſpaäter nachſah,; fandnihh daß es abermals beiuiiihtlic
igkfälen war. Des Wetter blieb ſohr ſchöm, was mich
einigeraiuſfen Wunderutchme de: ſcheukte Hide: mei⸗
mem alten Freundre Glauben, der mir durch geitige
Bienen manches Sogel manche Stunge erhal⸗
ten; und durch minche \nubrhunliche Recht geholfen
hatte, Auch bei diefer Gelegenheit bipührte ip feine
. "Bupelläffigteit ; und ich wärde res fAßeszurberenen-ge-
abe Haben 7 wenn ich ihm air gefofat wäre "Da
- am B Uhr Nachminuags Tas Barometer Work iminer
"fiel, obgleich dus Wetter ſchön ki; fotwaf ich alle
MVorkrhruugen "gegen 'rinet Sturm. "Die Matroſen
DVJlaubten; „sine: thorichte Arbeitrucährticiten ;ndflein
Wweinge Dtunben ſpäter waren ung bie Unglnbighen
aberzeugt, daß ich Recht gethan hate. Stille faigte
auf das Beräufch, und Ta Bas: Baromiefer nach immer
"Mel, ſagte ich zu mit ſelbſt: „Fetzt kommt ia: Wahr⸗
Het einer dieſer Typhons.“ Oegen Abend bemotkte
„I in Sadoſt eine Vank. Die Rache brach hebein,
vie Bewegung des Waſſers blieb regelmäßig, aber
"bie Luft fah düſter aus, von Nordoſt zog ein Platz⸗
regen heran, der Wind blies ven aus Nord. Mit
größten Ititeneffe erwartete ich den Eintrit des Stur⸗
mes, und da mic daran Füg, Die Richligkeit der Theo⸗
tie zu pruͤfen, So ſuchte ich mieine Stellung zum Mit⸗
lelpunkte des Sturmes zu ermitteln. Die Baul in
Shot war jedenfalls das Meteor, das uns näher
: Sin, der Regenguß in Nordoft dev. änfere nordwe ſi⸗
Tide Theil’ deſſelden, ud als in der Nacht eine Marke
Kühle aus Nordnordweſt ya blafen anfing, Da mar
ich überzeugt, daß wir ung am rreſtlichen mn füdli⸗
chen Raude des Wirbelwindes beſanden. Offer
nahm teißend ſchnell an Gewult zu, doch bald ſah ich
w mehher Freude, daß Dur Wins nad, Nordweſt
e, denn ich war wan übergeugt, Daß. mein Steuern
no Steweft das Rüptige fei. Von zehn Uhr Mor
ens bie drei Uhr Nahmmitagd. bob: fobgenden Tages
emte er mit großer Gewalt. Das Barvmeter ſtand
ſehr medrig, der Wind kam. ziemlich aus Weſtuord⸗
wrſt; ver Mittelpunkt des Santmes ging ohne Zidei⸗
fel nordiwoaͤrts bei ung vorbei, und wir würben dieſem
Miielpunki jedenfalls ſehr nahe geweſen fein, wenn
wit Nait nach Sudweſt nach Nordoſt geſtenett hätten.
Um Fünf Uht Nachmittags fa ver Wind von Weſt⸗
More: ſeine: Gewdalt nahm merklich ab, Das Varo⸗
meter Ries. Um ſechs Uhr bei riner friſchen Rühle
Meß ich Segel ſetzen, um wieder alten Eouts zu fieuern.
Ich wanch⸗ nach Nordweſt, der Wind war jetzt Süd⸗
wo re geworden, aher in. weniget als
"00ER alle zu urchten. "Das Ekaſchen bes Windes
neigt Men , wie fein. Saiff Jum Mittelpunkt des Mir
ide uht, namentiith oE er dieſen Wittelpunkt
m gr fohmer Mechten ober zu’ feinen Piufen hat; Dasıfal-
s: "fen oder Steigen. des Baromentrsidelehrt ihn ob er .
.fih Bm Mitielpunkte rähert, ober ſtche Buunef'knt-
sem. Zr Erlfäuterung wähle ich ein Beiſpiek/ das
AAim fd mehr Jatereſfe hat, ale die Bebbachtaäng zu
atdeiner Belt gemacht wurde, in "ver die: Theorie der
Miete zwur gefundrn war, aber beiden ptakilſchen
—
Seeleuten vo auf Mißtrauen Auf 1 Küpuäm Hall,
n. yon dem der Bericht herrührt, wollte, als Er den
13 Sturui vommen fdh, die un: velennt geidorvene
Chedrie 'prüfek, und fand 'fie:boll@ändig riiäkigt.
HDal!l erzählt: „Drei bie vier Kar von Mardo un⸗
»rter Segel, bemerkte Ab Minags seinen Ring: uur wdie
me: von hoͤchſt angeivohnlichem ulm: dreͤhendrm
. Ausſehen. Der näthſte Tag brachte den Wind,
n ubrr Hofe Wellen Der Nuhniltta g' war erfwär-
dig ſchön, aber indem ich mein Mus aufſdas Baro-
:: meter Seftete, fah ich, daß es feil Drittag beirächtlich
gefallen wär. 3 gfaubte zuerſt, daß Jemand samit
au thun gehabt habe, aber als ich eine Halbe'Stunde
ſpaäler nachſah; Table, daß es abrımalsheuiihtli
gtfälen war. Das Wetter blieb ſohr ſchön, was mich
einigermußen Wunder!ubhm de ſihenkte fine mei-
‚nem alten Freunbe Glauben, Der mir durch eitige
: Warmmgen manches Sogel, manche Stunge erhal-⸗
ten; und duch mine unbehugliche Nacht geholfen
Hatte, Auch bei Dreher Gebegenheit bewährte ih Fine
. Zuvelläffigteit, und ich wurde es fe zurbereneniger
Jabe Babenz wand ich ihm dicht Hefolat mise "Da
mm B Uhr Nachminatgs Tas Barometer Kork immer
fiel, obgleich dus Wetter ſchön blied, fo waf ich alle
Vporrhrungen gegen rinen Sturm. "Die Matroſen
VJlanbten, sine: thörichte Acbeitzusskreiiten)indllein .
’
>
. Äbenige Dtunden ſpater waren ou bie Kupfänbigken
Überzeugt, daß ich Recht gethan hate. Stille feigte
auf das Beräufch, und va das Baromayer noch dummer
‚Mel, ſatzte ich zu mit ſelbſt: „Yege:fommt in Wahr⸗
Her einer dieſer Typhons.“ Gepeh Abend bemetkte
. Aq in Saüboſt ein⸗ Bank. Die Rache brach deren,
vie Bewegung des Waſſers blieb regelmäßig, aber
die Luft ſah düſter aus, von Nordoſt zog ein Ping
vegeh heran, der Wind blies sehn aus Nord. Mit
größten Iuteteffe erwartete ich den. (init des Stur⸗
mes, und Ya mic daran lag, die Richtigkeit ber Theo⸗
the zu pruſen, fo ſuchte ich meine Gtellung zum DRit-
ielyunkte des Sturmes zu ermitteln. Die Bauk in
Shen war jedenfalls das Meteor, das uns näher
" Sm, der Regtuguß in Nordoft der änfere nerdwe ſi⸗
Tide Theil deſſelben, amd ale in ver Macht eine ſtarke
Kühle aus Nerdnordweſt ya blafen anfing, Da war
ich überzeugt, daß wir uns am weſtlichen und füdli⸗
chen Rande des Wirbelwindes beſanden. Meſer
Rahm ticchend ſchnell an Gensilt zu, doch bald ſab id
— Freude, daß Due Wine nah Nordweſt
‚denn ich war wen überzeugt, Daß mein Struern
nad Shuowifl das Richtige fei. Bon zehn Uhr Mor⸗
dene bis drei Uhr Nehewittagd des folgenden Tages
filämte:er mit großer Bewält. Das Barometer Hand
ſehr medrig, wer Wiund kam yiemlih aus Weſtuvrd⸗
weſt; der Mittelpunkt des Sturmes ging ohne Ziel»
fel nurdimärts bei uns vorbei, und wir würden biefem
Mtielpunkt jedenfalls ſehr nahe geweſen fein, wenn
wit Rate nach Sudweſt nach Nordoſt geſtenert hätten.
Am fünf Uhr Nachmittags kam dor Wind von Weſi⸗
Sb; ſeine: Gerdalt nahm merklich ab, das Varo⸗
“Wert Ries. Um eds Uhr bei einer friſchen Rühle
ep ich Segel fegen, um wieder ülten Cours zu fiewern.
Ich wancte mach Nordweſt, dev Wind wat jetzt Süd-
wor zu he geworden, aher in weniger ale
220 ieh:
!..
juni Btunten Tamen zwei beftige Hülle und das Va⸗
‚ vometer begann wieder zu fallen. : Ich überzeugte
mich, daß wir und.dem Centrum: des Sturmes mie-
- "der näherten and daß nie Theorie Feine bloße Speku⸗
lation fei. Ich ſteuerte alſo wieder Südoſt, und als
: ob: mir hätte bewieſen werben ſollen, welchen Uater-
.
ſchied eine, wenn auch Heine Entfernung vom Mittel-
.: punkt des; Sturmes macht, murde das Wetten fofort
beffer. Am nächſten Morgen wor das beſſe Wetter,
. der Wind kam aus. Südoſt mit einem mächtig vollen-
ven Wogenſchwall ans Wehen. Bis zum Nachmii⸗
q
‚tag lag weſtwäris ein ſonderbarer dunkler Schein,
: ein Beweis, daß das Meteor jetzt dort ſtand, das den
Tag zuvor in Süpoft ſich gezeigt hatte, defien Cours,
. indem e6 etwas nördlich von uns vorbeigegangen
war, von Südoſt zu Nerdweſt überfpreng. Als wir
ein paar Tage fpäter ie Hong Kong ankamen, hörten
: wir, daß dort Sturm geweſen ſei, doch Sein heftiger.
: Der Sturm war augenfchriulih von geringer Ausdeh⸗
nung, fein Centrum lag zwiſchen dem Schiff ugb Hong
Kong. IAh wäre miltendurds dieſes Centrum hindurch
geſegelt, werin ich maufmerlſam auf die Warnungen.des
Barometers geweſen wäre, und die Reſultate Der. wiſ⸗
ſenſchaftlichen Bengleichung verſchiedener Stiege nicht
beobachtet hätte.” — Weber die Stürme im Meerbu⸗
fen von Bengalen und im chineſiſchen Meer finp die
ficherſten Beobachtungen angefiellt werben. - Für die
Entſtehung von Stärmen feinen die Andamjan⸗In⸗
* fein. im erfigenansten Buſen befonders bedeutfamp zu
. fein; die meiften Stürme famen von ihnen und 30,
..gen entiveber nordweſtlich nach Coringa oder nord⸗
nordweſtlich nad Kalkutta. Die Typhons der chine⸗
fiſchen Meere nördlich vom Aequator find dem weſt⸗
. indiſchen Ocean ſehr nahe verwandt, und fallen auch
*
—
in dieſelben Jahreszeiten. Von 30 Tophons, die
Piddington genau verfolgen konnte, Bora einer im
Bi. ”
Aonl vor, vier im JZuli, Fümfim Huguf, yhadın
„ .tember, ſieben im Detober und drei Er
Einige Stürme braden bei Labuan, 5°. nördlicher
.:; Breite, aus; dies find jedoh Ausnahmen, deun im
Allgemeinen iſt der. Ausgangspunk: nice ſüdlicher,
‚ale unter dem Idten Grad. Noch weniger befonnt
find die Stürme des arabifchen und des zothen Mee⸗
: 588; neuerdiags bemüht fi die Dampfſchifffahrts⸗
.Geſellſchaft, für direkte Fahrt nah Europa Data zu
fammeln, wodurch man zugleih Aber die Stürme im
Mittelmeer und an der europäiſchen Seite des atlan⸗
. Hiden Oceaus in's Klare zu fommen hofft. Im in-
. Biden Ocean, jenſeits des Aequators, find 33 Stürme
. genau beobachtet worden. Ihr Lauf bildet eine Reihe
von Kurven, die einander faft parallel laufen, wo⸗
durch bewiefen wird, daß die Stürme des indiſchen
Dreans im Allgemeinen demfelben Zuge folgen.
Diejenigen dieſer Stürme, die man bis zu 25° ſad⸗
. Sicher Breite hat verfolgen können, haben ſich dort
ſämmilich oſtwäris gebogen, und ihr Bang iſt, nur
‚in umgelehrter Richtung, dem der Stürme nördlich
«.vom Arguator fo ähnlich, Daß, wenn man eine Sturm»
Worte der nördlichen Halblugel beim 25flen Grad
nördlicher Breite eintnidt and umkehrt, eine treue
.Darſtellung der Sturmzüge im indiſchen Ocean ent⸗
ſteht. ‚Die Beobachtung der Stürme wird mit den
verwickelteren Verhältniſſen ſchwieriger, wenn wir bie
niedrigen Breiten verlaſſen. Hier begegnen uns ale
« die wichtigſten auch zugleich Die unbelannteflen Stürme,
Die Nordflürme des mexikaniſchen Bolfes, die mit den
Orkanen ber wefindifchen Inſeln in naher Verbin.
. dung zu Reben und. mit den Stürmen in den er.
‚einigten Staaten identisch zu fein fepeinen. Sie herr
hen vom September bis zum März, erreichen yafch
in 4 bis 5 Stunden ihre größte Stärke, ump-Dauern
. An.nlefer Stärke 2 Tage, worauf fir ‚noch. Täpgere
200 Wind,
ga TOR für die Wehmde, wogegen EToulom eb
dafür Die Zahl 150 fand. Brice ſuchte ven Schat⸗
Anen der Wolken zu diefem Zrpede zu verwenden, und
nm ſayd die Geſchwindigkeit eines beträchtlichen Stur-
6 60, eines ſcharfen Windes 23, eines mäßigen
+ 30 Meilen für die Stunde, alfo 86,7, 28,9, 18,8
‚par. F. für eine Sekunde. Sofl diefe Weiſe der Be⸗
immung wirklich genau werden, fo müflen zwei Be-
obashter wenigfiens ſich betheifigen, indem: eier dem
Gange des Wolken gar nicht zu folgen vermag, zu⸗
dem müßte no die Parallare der Sonne mit in
Frage fommen, ebenfo der Wechſel des Standes der
Aetzteren und die Parallaxe der Wolfen, die Bröße
des Halbfchaitens und Die des wirkliden Schatiens,
, weil bei der nicht fharfen Begrenzung der Wollen-
räuder fonfl gar kein Verfolgen des. Schanens wög-
Hd wird.
: Neben diefer Weiſe, die Befchwindigkeit ver Winde
‚..zu finden, wendet man noch Die Beobachtung der Zeit
an, in welcher ein Windzug von einem Orte zum. an⸗
dern gelangt, und ſchritte ver Wind nicht oft in Wir⸗
bein fort, fo würde dieſes der ſicherſte Weg fein, das
- Ziel zu erreichen.- Nach der Angabe von Brandes
. Sam eine Bewitterwolle, die fih um 5 Uhr 30 Mi-
.„.nuten in Hamburg befand, un 8 Uhr bie Nenbran-
denburg, um 11 Uhr 39 Minuten nad Streblen in
Sdleſien, legse-alfo die erſten 30 Meilen in 2,5 Stun-
den, die legten 50 in 3,5. zurüd, alfo 12 bie 14 Mei-
‚len in einer Stunde, 70 bis 80 Fuß in einer Se⸗
dunde. Der Sturm in der Racht vom 11. bis 13. März
; 1783 fol nah Toaldo's Brobadtung dir Strede
von Venedig nach Reapel,:276 italtenifche Meilen,
in 3 Stunden. burdlaufen haben, mas eine Geſchwin⸗
‚Digkeit-von 140 Fuß in einer Sekunde giebt. Es er⸗
‚- giebt ſich hiexaus allerdings ein ſchaelles Fortrücken
3.297 Raft bei Stärmen, ‚allein dir Kraft des: Windes
* on —*
. .
— <
Dun
|
.e:
Miunh. |
Süße Rh Hierans nit nit Okyerhelt rumcindn, weil
"auf die befannte abfayweife, größere oder geringere
; Geſchwindigkeit dar Luft fo wenig, als auf ipre-Wir-
belnde Bewegung Rüdfiht genommen if. - Divfes
folgt evident aus dem Foriſchreiten einiger weſtiidi⸗
ſchen Stürme. Derjenige von dieſen, welcher am
- 10. Auguſt 1831 Barbadoes verwüflete und am 18.
zu Neu⸗Orleans anlam, legte 2000 Seemeiten in
- 150, alfo 18,5 in einer Stunde zurück und feine Be-
ſchwindigkeit beteug daher nur 21,5 Fuß in einer Se⸗
funde. Der Sturm am 17. Yuguf 1828 durchlief
..in 14 Zagen nur 3000 Seemeilen, hatte alſo, diefe
.zu 5710 Fuß gerechnet, nur eine Geſchwindigleit von
etwas über 18 Fuß in einer Sekunde. Ungleich
: fehneller war die Bewegung des Sturmes, welder
am 3. September 1808 bei Guadeloupe eniſtaud,
: und 15,5 Seemeilen in einer Stunde, alfo 24,6 Fuß
In’ einer Sekunde zurädlegte, und nad mehr der
:.T. September 1831 auf Ben: Tarksinfela, welcher
30 &eemeilen in einer Stunde, alſo 47,5 Fuß. in
eiwer- Selunde durchlief. Da die bier aus ſicheren
Beobachtungen in bedsutend langen Zeiten beradme-
:wn Geſchwindigkeiten erweislich ſehr weit hinter ber
» umzwelfelhaft größeren Geſchwindigkeit der. Luft an
-. den Dun Sturmwinde verherten Orten zurünblels
ben, fo läßt ich hieraus fließen „Daß auch Die beian-
deren; Stüemon auf gleihe Weile gefundenen pie
Wirklichkeit nicht erreichen. Wärde der Wind ohne
weitere Movifiestion jederzeit durch eine Berbiinnung
Deu Luft und das geradlinige Hinfließen anderer Luft⸗
maffen in diefen Raum erzeugt, - fo ließe ſich die Ber
ſchoinbigkeit dieſer Strömung aus dem jedesmaligen
- Baromaterflande berechnen, allein die bisherigen Be⸗
frachtungen ergeben genügend, daß die Urwegung der
Winde vielmehr eine wirbeinde iſt, in der Mitte Die
ſer meiſtens zugkeich aufſteigenden Wirbel daher leicht
ı jwrl Sinulen Famıan :zwat beftige Qüfie uud Ras Va⸗
rometer begomn. wieder zu fallen. : Ich überzeugte
mich, daß mir. uns dem Bentsum-drs. Sturmes mie⸗
.. ber näherten and daß die Theorie Feine bloße Speku⸗
ilation fri. Ich ſteuerte alſo wieder Sudoſt, und als
. ob mir. hätte bewiefen werden ſollen, welchen Uater-
ſchied eine, wenn auch fleine Entfernung vom Mittel⸗
punkt des; Sturmes macht, wurde Das Wetten ſofort
:.. beſſer. Am nmächſten Morgen mer das beſte Wetter,
. der Wind Fam. aus, Sudoſt mit einem mächtig rollen-
zen Wogenfhwall aus. Wehen Biszum Nachmit⸗
tag Tag. weflmärts ein fonderbarer Dunkler Schein,
.ı din Beweis, Daß das Dieter jegt dort land, das den
Tag zuver in Süpoft fi gezeigt hatte, defien Cours,
« indem: ed etwas nördlich. von uns vorbeigegangen
„war, von Süpdoft. zu Nerdweſt überfpreng. Ale wir
- ein page Tage Ipäter in Dong Kong anlamen, hörten
: wir, daß dort Sturm gewefen. fei-, doch kein ‚heftiger.
Der Sturm war augenfhrinlid von geringer Ausdeh⸗
” nung, fein Gentenm lag zwifchen dem Schiff ugb Hong
Kong. Ich.wäre mittensdurds diefes Centrum hindurch
geſegelt, wenn ich maufmerkſam auf die Marnungen.des
Barometers geweſen wäre, und die Reſultate der. wiſ⸗
ſenſchaftlichen Vengleichung verſchiedener Sturm⸗ nicht
beobachtet hätte.“ — Weber die Stürme in Meerbu⸗
fen von Bengalen und im chineſiſchen Meer finp. die
fiberfien Beobachtungen angeflellt worden. Für die
Entſtehung von Stärmen feinen die Andaman-In-
: fen im erfigenannten: Bufen befondars bedeutſam zu
fein; die meiften Stürme kamen von ihnen und 30»
-:, gen entweder nordweſtlich nach Coringg oder nord⸗
- sordweftlih nach Kalkutta; Die Typhons der chine⸗
.: ifden Meere nörblih vom Aequator find dem weſt⸗
indiſchen Oeean ſehr, nahe verwandt, und fallen auch
- in diefelben Jahreszeiten... Bon 80 Typhons, die
: PBiddiagtou genam verfolgen: Fommie,. kam einer im
Bin. 0
Aenſ var, vier im Juli, Fünf-im Augeſ aa
„ „tember, fieben im Ostober ‚und drei im Novemher.
Einige Stürme brachen bei Labuan, 5°. nördlicher
‚Breite, aus; dies find jedoch Ausnahmen, deun im
Allgemeinen iſt der Ausgangspunkt nicht ſüdlicher,
. Als unter dem Idten Brad. No weniger befomnt
Indy Die Stürme des arabifchen und bes zothen Mee⸗
+ ‚588; neuerdiags bemüht fi die Dampfſchifffahrts⸗
„Geſellſchaft, für direkte Fahrt nach Europa Data zu
. fammeln, wodurch man zugleich über die Stürme im
Mittelmeer und an der europälfchen Seite des atlan⸗
. . tiſchen Oceaus in's Klare zu kommen hofft. Im in-
. „Bilden Ocean, jenſeits des Aequators, find 33 Stürme
..genau beobachtet worden... Ihr Lauf bildet eine Reihe
von Kurven, die einander faft parallel laufen, wo⸗
durch bewieſen wird, daß die Stürme des indiſchen
Dreans im Allgemeinen demfelben Zuge folgen.
. ‚Diejenigen dieſer Stürme, die man bie zu 25° ſüd⸗
alicher Breite hat verfolgen. können, haben ſich vori
ſämmilich oſtwäris gebogen, und ihr Bang iſt, nur
In, umgefehrter Richtung, dem der Stürme nördlich
=.vom Arguator je ähnlich, daß, wenn man eine Sturm⸗
Worte der nördlichen Halbkugel beim 25flen Grad
. ‚nÖrdlies Breite einknickt und umkehrt, eine treue
. Darſtellung der Gturmzüge im indifhen Ocean ante
:, ſteht. Die Beobachtung der Stürme. wird mit bem
verwickelteren Verhältniſſen ſchwieriger, wenn wir bie
niedrigen Breiten verloffen. Hier begegnen uns als
» ‚die wichtigen auch zugleich Die unbelannteflen Stürme,
«Die Nordflürme des mexikaniſchen Golfes, die mit den
.: Orkanen der weſtindiſchen Inſeln in naher Verbin⸗
dung zu Reben und: mit den Stürmen in den Ver⸗
einigten Staaten identiſch zu fein fepeinen. Sie herr⸗
ſchen vom September bis zum März, erreichen rafch
in, 4 bis 5 Stunden ihre größte Stärke, un dauern
» da neh Stärke 2 Tage, woraguf fr ‚ned. fängere
up —— nes
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jeder, g Trotz. Io wie ‚abe
4 Bat ie braden, perloren AH Bu 55*
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. Weggtatlan, einige Flech weiten rund, aptggugen-
men. . Der Boden jah us, als un Feuer. ver
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| Wind. wso
RL) be Mngligter Geſtall: Als fe id’Yed-
uf te den Boden betüßtte,, ſpritzte fie rings
witger wie geſchmolzenes Metail, uüh’ erlofch augen-
| » Ie Geſtalt und Gköße wat. die Finer
"ünpäigfetfe, und das Umperiprigen beim Aufftößen
gub ide das Arsfehen einer Quetkſilberkugel von Jſei⸗
dee DER. Einige Minuten nach dieſer Eripeluhng
ſankedas vumpfe Geräuſch des Windes zu einem ma⸗
—* Gemurmel herab, "und bie Öllge, welche
Mitternadit im Zickzack geleuchtet yalten, erſthie⸗
nei nur eine halbe Stunde lang mit netter und er»
anutliger Thaͤtigkeit zwiſchen den Wolfen und ver
Etde. Die’ große Dunſtmaſſe ſchien die Häuſer zu
berbren md fenbete Flammen niederwärts Die uber
f \roleder aufwärts von der Erde zurückſchlugen.
BERRIEH nachher brach der Orkän wieder herein
vo veibliher Bewalt, thufend Trümmer ‘als
HOHRE wor ih hertreibend. Die filteiten Brbähe
« ih ihren Grundmauern‘, fa’ die Erde ſefbſi
aitterte, als der Zerſtörer über fle yıthegtepeill: Stein
* war zu hören, denn das graͤßliche Seheul des
es
| ‚ae Braufen des Orkäns, 'vefen mächtige
’ Kies zu zetſtören drohten, 'was die attdeten
Wiertätte Avon verſchonen möchten; das Gerdffel der
Fegel, das Zuſammekſtüe zeuver Bücher und rhudrn
Wh die Vereinigung von faufend anderen Tönen bil⸗
‚Welten ein Tutfehen erregendes Geräuſch. Nach 8 Uhr
der Sturm einige Wugenblide nach, und da hörte
dentlich das Fallen der Baufleine und Ziegel,
wlhe vurch den letzten Windſtoß wahtfheinlidr his
zwi ben Höfen waren“ fortgeriffen worden.
Um 6 Uhe hatten wir Shnroind, um 7 Uhr Süboſi⸗
Äh r VUhr ſchönes Wetter. Sobalb die Bäln-
merung die @egenflände fihtbar machte; ging der We,
uhhterkatten auf den Kal. Der Regen fhlug ſo heſ⸗
ci Syaß-er die Haut verletzie and fo dit, daß
Der ten. Enc. Ih, CCXXXIX, u
308 7
: ‚Bonn. fee riähp aihrSo zat Vanbenı "206 (ud
lichen Schiff G dann uwier: dem Hiludn, das aigene
Saif Hor dem Winde; den Wind abgewinaen heißt
-:wagegen;,e6 vorbeiſegels. Ur den Bad: :fieumen,
‚200 Vordertheil Des Schiffes gegen Den; Binn.men-
. Yan 'und mit einem Geiteuminde fahren; .alen. Den
suYPinD Tommen ober gehen prißs, Ka. mu (onen Addiff
acho wahe an ein auderes legen; ala. ob men gegmdie⸗
‚fen Strich ſtenerte, auch Das. Schiff fo lagen altsob
„cap ;gegen Den. Wind ſteuerte; hei dem Wind. keygen,
die Segel fo fielen, doß fie- keinen Wind faſſen; bei
Dem Wins ſegeln vder halten, wenn min den Wind
1: mehr zur Deite, —* chen in fihiefee Mich»
+ Bing - ven. vorn befommk ; Dicht baden fegeln ;
Das Schiff hei Wind fhmeien, 26. beipre hen; in
innen Wind duchen, gerade gegen den Wins fanaln;
:bben dom EBind, auf. Der, Luykelter unten dem Mind,
Hit 2ee ſahren; vor. dem Mind halten. Cobbalime). Die
1 Mihinag des Gis ſo findern, daß den Mint, cwel⸗
„Wer vorher anf das Bordentpeil rg. Hahn Di Seite
mDes Schiffs gerichtet wen, ınumchei van: binsenıgae in
die Segel fälle; vor ven MWinde Segeln, ſo daß Man
Den Wind gerade von hinten indie Segel bekemnt;
vor Dem Wind:menden: (halten), das kei Dem Mind
r gelnde Schiff euſt fa mei abtahlen laſſen, Id es, den
mWinde gerade yon hinten belommt, uud Daun aufc der
andern Selte: wieder onluven, damit das Eirbiff da⸗
<felbP wieder bei dem Wend zu egte Tomume; der
‚nosibeilhaftefte: vperallen Winden: ift:ahtr der Mase-
9 Wins, bei den man. auch mehr. Segel fühsen
„Bann: das Schiff Iömft durch den Wind, indenn “0
3 ‚wider Willen: das Steuermanus idrebe; dem
ı folgen, wenn man fir wider Willen —— 8
„Mindes überlaflen mußs ner Wied. ſpriugte Bam er
stell aus ainer NAmmelsgegende in: Die nupale, Mitte
windte. Ee e aaa dies bimnellen ſchnell um Dig ganze
Wink. 2
7 6 A RE die Sochiſſe Fock’ zu bewegen. "lan
gene Winde nath der Himmelhgepent; dus
weh Renee, aber auch nach der NAichtung, die
ie zur⸗ Cachtung des Schiffes ud des Eourfes deſ⸗
aber ale Gegenwind, welcher der Nichtung
n besehri geraͤde entgegon weht (Nebenwinn), Räden-
wiabe ſ Drind), weicheo gerade nach ver Wegend
wer, wohin man fahren will, volle: Wind, welcher
U BE vollkanrmon am Hiwteviheile -foßt, und
. @öltenvoind ‚; woher von der Beim; wedarch Das
SU nit halbeom Winde fährt; Dieitwind, welcher
- im einrt Richmug weht, daß dus Schiff die meiſten
SGegel übungen. kann; vie Richang deſſelben i von
nehe iv bis zum halben Vorwinde. ODie
vg) Venuhuugdes Windes macht einen vorzügli-⸗
on! Theil ver Echiſffab astunde ons. Es ſtcheint
‚side: als ſolimeojerige Dev: günflige Wind, weicher
gegen: mad ber: Himmelsgegend weht, nad: welcher
man Aoisein, aber nich blohh daß maw ſelten gerade
fe eiaen Wen hat, er bewickt auch wiche den ſchnoll⸗
- tn li er Se, weil dabelf die hinteren Segel
ße worderen igtieden unw: venfelbern Sen! Wind raus
an Air Fprellfiun ſahrt man weit einen Winde,
WERE von der Selle Fort, uur muß man Babel
den Begukdı dorſchlerent Richtungen geben. Man
kauu Gonis Yelten, fur lange. ver Wind nicht Über den
sehn Wintel Yinaus Dre Nichtimg des Gvaurſes vurch⸗
: funtent. 1 Mär fih:dde Wind che vom Oegen⸗
wind, fo kann uam ihn war noch dudurth beugen,
wohnen taviıt. : Omen Behlffe Don’ Wind abigmei-
der aber abkurifen heißt, fi mit ſainbin Sehiffen fa Te»
geh imahß man ver Orgend, aus ⸗welcher Ver Wind
wehr, ner: iſtz Folglich. wirb der Pulvordampf auf
vun een, ua: daſſelbe hat ven
Madaheil, daß es eine großeve Flaͤche üabor dein EDaf-
Sog Dit, uudiblehet goficholiche vo Orunvſ höffe var, auch
u2
SUR ind;
r ‚Ban 8 je rip air Aut mb A], ,7
lichen Sf Ik: dann unter: dem linden, das, aigene
N Saif por dem Winde; den Wind abtgewminncn oißt
„wagen, es vorhbeiſegels. Ar den Wind. feumn,
„000. Borvertbeil nes Schiffes gegen den ABinn.men-
: Den und mit einem Seiteuminde fahren ;: aher den
su lommen oder gehen peißt, ſich aeit onen Soiff
1 bu nahe an ein anderes legen, ala ob men gegai-he-
‚fen Strich ſtenerte, auch das. Schill: fo aan, ales ob
„can gegen den Wind ſteuerte; bei dem Wind, Kegen,
: Me Segel fo fielen, daß fie keinen Winn fallen: bei
».bem Wins ſegeln ober halten, wenn man den Wind
it mehr gar ESeite fonderm {hen in fıhlefee *
** ‚Ya, open befumams; dicht bein Mud
das Schiff hei: Wind —RR as. beipre hea; ‚in
non Wind duchen, gerane gegen. don Wien fand;
v.uben Dom-EBind, anf. Der, Luvfeltey uen dem MWind,
1:4. 2ee fahren; vor. dem Mind halten (abhalten), Die
+1 Mihinag des GEifs fo. findern, vaf den Mind, umel-
„der oopher ‚anf: das Bordentbeil, ‚Oase fr Die ‚Ste
1. De Schiffe gerichtet war, nuumeht 7532 in
die Segel fälle; vor dem Minze ſegeln, fo daß Men
Den Wind gerade non bihten in die Begel.belamunt;
vor Dem Wind:menden: Chelteh), Das bei hewm Wind
r Stgelnde Schiff enſt fa mei abfaflen laſſen, iS es den
n Wind gerade won hinten bekommt, ud Daun amf-Per
andern Seite: wieder anluven, danit das Chi da⸗
-felbP wienen hei dem Wend zu lieare Tamane; ; der
‚vortbeilbaftefte: unurallien Winden: iſtraber der Masds-
bdag⸗Wind, bei dem man: u mehr. Segel fühgen
‚Bann; das Schiff lönft durch den: Mind, indes as.Kich
wider Willen das Steuermanus * dem Wind
ı folgen, wenn man fir wider Millen ven Zaeihge:De6
» Biindes überlaflen nuBsiher Bias ſpriugtä Braun er
mel: aus iner HNAmmelsgegend : in: die aupebe. Mine
udn. 86; nahe dies .kifenpiien ſchnell un Die gaze
WB u 309.
"Marsch herum -:Auvere Müsncile Wan noche "dei
»: Bl af won, 2* Gb gat.niche ſpaten Tat; ex
ra, wenn; eu ich eh werig ale TED, er Bricht
Vans mr ein, wenn er pri Ani fear Riatung
wDerandert d- biefe wieder beßemimt? er Wiur if
uf und wieder, vorm er ſich gar wit: Mpärenıläßt, ſo
“daß: vie Bloggen und Minwel wierenpärdgen? : von
einem aunen Wind einen ſchlechten machen, bei auhal⸗
* Demi Laufe des Schiffs güufligem Wind: das
BU then und bei dem. ERinp-droßen;
VID, Mn Duguweien. Dex Wim iR qui-(@rgen-
wi)? a er dem ‚Jäger in das Def Fommt,
und das Wild daher denſelben ſchwerer winert: ev 7)
1: (ceonteãrer), vodwen: er dem: Yüger- —R
Boden RS das Wild ihn alſo leicht wittert; Sei⸗
tenwind (GEqhneidewiud), wenn er von bes "Stile
Eotanit; Seſfſelwiad ( Kefelminn) H:ein Kreiſelsaind
bei dem der ind ſchue nach allen Seiten umfpeingt,
auch Set ihm minert das Wild, wenn es bereite in dev
Mahe des ri, den Zügen ſogleich. Urber⸗
lud ſiadevie je ‚wo rine Erhöhung des Bodens
J ſonſt ein Re view Wiad ahhält; vas
DUB Tee ER: gern in demſelben. Dan muß Reis
2 finden, fd vom EBRd gegen: (wir) den Wind zu
en und auf auf Zreibjagen, beſonders im! Holz
* hung fo aufteilen, daß Re den Wiad im —*
——— Beremup), 58 die in · der Drgel
. Ach bewegeade Put, wolche von den — *
„fan en und 5* die Ramäle in ven MBmofaflen , |
—2 fo in Ve Greifen geleiter wien, 5%
ur des — d. h. vie durch den Druck der
- Dberplatte bir Bäge verwieirte Blectrichtäp dev @ufl
deſtimmt man mittel der Windwage (f. d.) nach
3. Etaden; vil. Digel. 2) So vi ae u g.
8) fo viel als Windhund. 1.1... Iunı
40 | Wind, fpanifder, Windbrett.
—— — OAiſdben ns Giw⸗is wur. Haller,
wulmeriirteist Jinni Bauilte, (iasıin ; Igel
—* und Pemevonzeuſchalen grworza auf int Pa⸗
piexrbogen geſetzt, mit Zucher Abarumdent um ſehr ge⸗
Im auf einem Vakblech gebaden, vama wie für fan,
ı 08% mie gefchlaigener Gahne gefällt, aufpeinagen..
Windableiter, in Bauweſen, Vorrichun gen an: *
befendens am freificheunen:
* 2 meldfe vecbännern, daß ſich vor MB *R—
Bebäupe verfüngt, die Zepe) ehwinft, ak Oi 8i6-
.. einander treibt, oder Das Debäme umfire, ll
fieben ans Osffuungen, An 7 mad are. ſich
öffneude Klappen’ angebracht fin
Kindbäusbig (Bindpn —WEBEV ——E
im Pferdeweſen), ein Pferd mis fehn viumeme Beib,
wie ein Windhund; ein beuemenner Fehir.
Wiedbainfprine „ oe heuerſyrc⸗ ne
leſſel.
Windbaum, im Schiffbau, fs viel als Rei...
Windbomel, 1) ein Gebadenen, ver Sa eh,
Giarn wmd-Buyter. beſtah „in einen Farm (ERinnke
. telform); gebaulen wind, wen im Zumenm Infiig, *
‚Sich vund ii — 4) ein Menſch, welchar vict Un cob⸗
res ſpricht, heſonders. in der Rad, ſich pin, gewiſſes
ſaben zu geheu.
—— — is den Bptanif, . nick obs Kleine Auden-
felle, Pulsatilla prateusis Mill. @vofer Fipd-
‚ biagme,, fo viel ode ammeise Auchenſchelle Mulsueitiiy
. valgerie Milk —- 3) Gine- Pirejragengy' ſo viel
. ale Anemono b..
Windbohme, in-der Bürtmmri,.din in he fei-
genden Apten Behnen.
Windbrett (Winohantı I inne), bei- —*8
danen Windnaſchint wie: Bretten oderFlächenz/ auf
mwmebche deu Nino äh wi wen melas fhener
Luft emigegenfelen. gt meidl
Windbruche MicWüchſe. A |
n, ein vom. MBite.an
4 beßebt der Bruch
Svpalie aber oder Riff, a.heißt 4 Wind⸗
* ii: abes nor ganze Baumi abgebrochen oder. aus⸗
fo heißt as Windfall (Binpfhblag,
: Wimrmwarxf);2) Bas ſols⸗ Art beſchodisto und
dollsnbs, Hal;
er nl,
Diele En —** bei denen durch
n; "hy Bu Bas — was brim Feuer⸗
—— —*
fr " een ärfigung. Dee nötigen Worſicht ur gu. oh
Unglüd werurfanht.. Shen bei Aujheffung
ein Buwbädie ſehe menu Darauf, Daß fie aus mer
. aneılanmt guitn Fabril herakhre, oder nehmne fie aur
n.Baun er. in. Bebsaub „wenn man Bm Lufibehüßer
worherl einer zibedimäßigen Probe wuterworfen hat,
og Takes ten Dana dieſes Amileid die aöthige Anwei⸗
. fang geben werden, Die Windbüchfen find eigeutlich
are Sthießen mit Kugeln beſtiamt, ber Gauf iſt
dedbelb wiehei einer anen Bügfe: (ohne Drall)
A ur. mit Biſtr und Keun verfeben: Ver
Bußibehilldr:. befiehs: entweder in⸗ einer aus ſflarkem
KEugfrrblech geiribinen Augel, dievor dem Bügel
‚pain Stmangkhranbe. des Rohrs angeſchrasbt
.niſt aa aucch: vinen Talwickten Kanal ıulı der Seele
IR Nohto in: Weubiuundg: ſteht, omer der Kolben des
—5 ——— on LAſbehaͤlier. ah, amd FR daobalb
. au: Metalt gefettigt we: gerobhulich mit Loder über-
38 u. OR Halos —— iſt koniſch und
dutch ein Nark belevertes Ventil, in Kor eines
— Rugdie, ver hr ſeinet Granofläge dem
insere Diane urn N lſuftoicht verſchloſſen. Die-
za ſas DOeutib ht aur meiner Feder verfeßen, / wo⸗
Dh ſeinte Lage · edhaltam - ud ſondern wird
28 we
: ae, bermäge- feiner fee, : —
ters Buch die, zufonnengegurite: Dufb:deß: qerıdadne
‚Vorlage gebsüdt. Das Schlohin an-jsinrndamenen
‚heilen ganz ſo couſtruirt, mie æn
———— u une daß die Nuß, mitzeinem Bu wnnfeben,
rauf ein, Schiebßůck (‚SE hlagfilt) wirkt ; aut: mde.bem
. Ventil in Verbindung ſteht und bei ihtnädewieg-
Aeres momentqu Öffnet, am fo wiel Luft, —
...laflen, ale zum Schuſſe nöthig iſt. *2*
Form eines Flimenhohns, angehmhn-Heliehn
nur zum Aufsehen: - Bei gutigrarbeiteten⸗ en
iR eine Sicherung, vorhanden, werd: — *
. al mit. ber Nu außer. Berkiuhung 'guiebt:.wenne
‚Lana, :fo daß beim Losprüden das 3* ——
met wird. dieſ⸗ Siche rung kann man aurch inrous
dem Schloßbleche ragendes Kachpfchen Ikea nIſt
‚Leine ſolche Borcihtung ‚on dem Schlefie, nadıman
will den geipannten Habs. niebarlafien, ſo Ion auan
- „biefes nur. bawerkſtelligen, wean man vorher Denduft-
. bebälter abgeſchraubt hat, weil janft, beim en
Niederlaſſen, das Ventil zu lange geöffnet biei und
dadurch Die ganze: Luft ausſtrömt. Zn Eillumgpes
Luftbehälters Diest eine einfache ——
pumpe, die mit einer Querſtangeun en
der Fübe⸗ verſe hen iſt, woburch fie beim Gehrauche feſt⸗
: gehalten wird. Die Belederung ou der Runpftange
muß mit einer Schraube verſehen ſain, damit man ſie,
» wa Frforderniß, zur vollkemen lufnihen Anfl⸗
lung des Cylinders mehr und mehr auparen nn.
„Sie wird durch hinlängliches Oel nes iu: den e⸗
börigen Geſchmeidigkeit halten: , Die größte: Auf⸗
merkſamkeit bei der Winkblichfe —*5 v6 Kantil,
„und vorzüglich iſt nauamf zu ſehen, Daß, ai niemals
troden, werde, weshalh mau ed. imperunitder-näthi«
‚gen. Speife uerfehen muß..; Dierpi:nlmutmumgan;
.. seines Baumöl, das, mi. etwas Waffer: veenifutz au
Micderioffen —
| —— line nen Pılmpe —— *
On Meniil diugeriben⸗ Oierbei · i wohl zu beech⸗
XX * nach be Munape voſttkoanmen -Aufi nd wie»
in damit der Stenpel·dis unter das Pod), wo⸗
Abend Luftieiuffehmen ind, Tomıme und die ge⸗
: Seite Oft auch duech Bas Ventil einteräbe. Huch aauf
y ‚umeanfı geföhen "werden, daß nichts in die DBullıpe
‚Some, was, worum e6- ih am das Bemiil tegt, Mas
: Iuflptr Behhleßen- deſſeiben hindern Fönnte: Mach
. KBerkipispeupeit der Beöße deu Eufelichälrenwied:'bie-
. Near BO en voii: mit rom⸗
„iyeiaditten Duft. angefüllt, un: tan kauır BO+-:40mal
neutraler voe den FNes Ober. wie es bei
‚nei meiſten Mindbuchfru eingerichtet iR, gar in ven
22 muß, fo Lak man: ſich durch Dani. Jer⸗
12 fpehrgein' Daffabben großen: Ochaven zufügel, und'es
st Bear, eder eine Windbachſe Fühken will, quycra⸗
‚pe, Fe die aaccbeſriebene, eichache und wenig koſt⸗
„fplelige Dorrichtung angaſcheffen/ wodurch eine ·ſo
arte wänlib Gef mi, ———
n em,‘
u al D 2 2 AB, um dequem davanf fichen. und
AM. Brig
ramspem:su. Sünmen,.. Nut: dieſer QDouf iſt wine Mle
noiſerne Schiene hefehligt; in. welche manılsrdufipundipe
2 fo: einfchrauben Tann, daß des Kalbe Der öinwbilipfe
I. untes ber: Pfofte Der Bank aufeifenuben Ihe... Efer-
such tritt: ein umgelrhrtes Bachälteld, ats am. Nhi
-beitk Yamyen. Aber. dem Beekbepäkter.. und: ;bas;;Die
MQuerfiange in: den Hüuden, wodarch acht: nun mas
MHanthaben ver: Puinpe euleictert ird ſoubevia: auch
"Ver Gefahr wenniieden if, wenn zer Kol ben zerſpun⸗
gen follte.: Daurch dieſe Vercichtuug kaum man cuch
ie Feſtigkeit von Luftbehälteds hinküegluhe nuikfen,
weit maon viel mehe Luft hanecabriu gratcun, als gan
—— guten Schuffe nöthig iſten? rk bei
neiner Windbüchſe in Zweißel, wie Geb Eißfe. beim
Puwrupen zu gehörigen: —— — ſppaupe
» man fo lange, bis man beine Nd ritchen des ctem⸗
3 yels fühlt, daß die —— — Be eu Srhftigen
.Wipreftanv'beiftet. - Kann men num mit Diefen-- All.
— lung nie © erſton 10 bie 12 Rugrin anfi eine Gatſecuung
: von 6O his 80 Schritten vun ain gewo holiched Fie-
ferngs:Britt ſchitßen, ſo aſt fie hinlängliche · Ethen
-:bie. reſten Kugeln: ſcharf· and Trätlig, albein die Suaft
läßa chon warb 8: ti. Siehfien bedetitend vach i ſo
"AR gewð holich das: Vontil fehlerhaft, Inden aduzumGiel
-Baft uuf einmal auoſtrmen Supd, undı nen vanſ das
" auf va Ventil ſchla Inne Schiebſtũch verkärzen.:: Hat
fich wiefes S de (Schlagſtift)duvch lͤngeven
GSebrauch abgenutzt, fo tritt auc wehlder: ehren,
rdaß bei vollſtaᷣndiger Füllung der Schuß dein Ecaft·
los bleibt indem das Ventil nicht Yiaiüug lich we
wird⸗ unb eo IR: dann uithäg, Den: Schlagſtift Vertun⸗
J gern zu Ieffen. "Die Gerle: a hai: a WBltd-
buchſe muß voiktonenien'Pugelg eich‘ fein "ind Die. Mur
gelqut elibriren, ohne zu zivänkeh;, fu bob; wenn
« abw: fie ohne‘ weher Borlage wand Pfropf in venYäuf
geſcheben hat, fie. auf urn Girlie Seilkit: Mhtihie
315
U 3 7:7 —— VBorrichtung Ta nubiſß dem
helfen ehe, che ——
— ne taia! ui shake
ir ia ledesittaagen Ecuſſe Brei Im Oeio ſcauß ge⸗
— ————— ‚für aß nam und ſe⸗
‚dp, Deßreinc HB gel üd,: 00 dar; Gingkih aineluipen
serdftben-dih,- sch@tigiunfigeruhänt suchen demit! ſi fich
‚bio ienmtadee antııleihirheßencichle berriäfalken.
7 De ee · cuo eri· MWinbochſe quaſen,
14 danh Noi vor Auem · Bat ouphr gengcein audni-
Rn 006; — —— ——— —
oRlider geuum: ——
oe am nie’srhänberiihn I nanhER —
nWinsötfä:ner getan Boden michiumten Fonduie, Da
Ruth A) Be jr fe her
: We a Dchiaousdeni BeatiErniti ie Dad Mohr
u fahetufer bil ſich un) Batın Doſſolbon iin gan Del.
:: ging, aaten laicht ini Gcrafcner haͤnge biriben
Mätpen suaumnidt gehßiäge Verſicht augeniemtiet sukd.
in Baker einer ‚Hella: heim ächfieh Onten aft axsdas
"BAbeberiung wepochen ıikn. : Biraphit. it es züthikih,
— 7— or **
Padawızu ein e — e
ämen herausſa Rn Br m 7 Rn
316 . Bubbüke,
Beim Anfbewahron inet itunbiichie ParkshliBar-
"aufm schen. daß ſe Iunuar mür.der: Rinbuugiiach
Een ſleht oader hängt, vaweit dla ſich auifınemi Mrentile
ſammelande t ah in das Noht⸗lauſen kann.
ee die * nit gan undgegüngen fein,
damit das Veniil in der ge site.
: Ride jeder. Buchſenmacher if} im Shntz, gute Mind⸗
" Bikdpfen ‘zu baden, iadem »ajuamaibefandire liche
‚mg erfowbeclich If: Des Beweßefabullann S Wikir i-
den in — fichifelt einte Reihe non Yah-
:: sem damit befchäftigt, und es in -Aufehung ſol qev Oe⸗
irwelre gu einer Beräßmibait’gebedibt, die iin uw ſo
' mehr ‚gebührt, da er in feines: Werkſtait eine Bowid-
temgıßätte,; die Dauerhaftigleit, ver. Zafibrhilttr genau
‘1: 30! pen, ſo daß noch nicht bekannt gewordeniſt Daß
Arieiner von ihenvorfertigten Windbuchſevin ſolcher
defprungen wäre: Gau feit Längerer Zei’ atkcht
wen: auch Winphüchlen ; die als ** getragen *
men fGanen. Das — —e? — cite ſolchen Mioces
: Mist denLuftbehalter, wu in dem wwteren Delikte iſt
bauf und Schloß verbergen: Der Lapefiu klingt
:: wit der Biodzwinge zuſammen aan. fladit: ie: nem
Rohre. : : Yet mun "ermittelt ende SAcfſels das
o Sdloß auf, fo ſpriugt ein Kabpfchen zum Adtücken
\ berams. Def. Binvbichten ſchie ßen eine Prince "Ru
:: gel unit vieles Dirherheit, ſind /aber ihrer gebrechtichen
— halber fortwäßrensen Reparaluted:ian-
: Beim Schießen maß män:rinen ſoltden
Br it ben Anopfe zwiſchen Daumenund: Zölye-
fluger ia det dechten Hand nehmen, den Daulnen feſt
au die Mate drclen, und fo das dacauf angebrachte
Heise Bifie und Korn: aufammiennehmen a6 aller-
aut was Zielen fehr erſchwert. Um dieſem Hebel»
: Rabe einigevinapen abzahelfen ‚bad. man die Giucich⸗
Be gelroffen, DAB der binteve Thol worin Die Quft
iR, — Beflüeauben id fhräg: mach weiten richtet,
Winde; #7
: rer cheat wien Müller
— ic. morn: a zum An lege: einen liei⸗
udaaa u Nacenan den Anankıibrmdikn kann.
RR am brsnetlen, Baf-im mich Ginstennäsık5üh-
orale kb en Wählen lindi des
even Lach au madenden Nüpbrande Dalber, yerbo-
nee. tie in, te
insitfueng: ‚Esgin — ,; untl. Wiedlens,
namnbmän der sis, mpechebutg bedeuteuder daten
zupiensuir Mafchine. : Man hat: mehrere Arten:äon
ni Biupım; non. Denen: wir: hie vorzůglichſten hefchueiben
I: meine. oc Die: am bänfigfen saugenrinhete: Winde
ð iſt ahe age wind „ rasaz Grie;, nk. Junkepcei
sonder entnbenet die Jahaßange mit ——
nd Brause angesvenhek: werden ißl Den Manjen
Dicke: Winden daher,: weil ;undtı zen cinfachſten
Itesp Des telbenıkafiuagsn gehsben mertru.: Bekiber
nei: Baszeie gt.iniruinie: fiänht warodgıwie
‚Menkigtig non» Betrieben: malt Der fd buflengerge-
‚enmens »Diefe Minte;befteht aus: Hütmmegefähr
u Gubıledgın, Be ren usdd Zeil *
——————
ꝛvAratiſchen Maum · xcſeben id⸗ in ::uiichem —**
Het Zahiiflanga ıhemegtd Min ihrem: Aeren Made
ab Biehe Zahufange sin Mopyeltes Harn an Hebung
Ben: lo, die. aber audizuivend:fld eine niedrige Lage
3 ‚anf. sinen -am:amktens. ende beifinnlichen Nufap
aha: Helen, gelegt werben kanm. Indie —*
‚Qgeeißt ein Betriebe, deſſen MWelle zu ‚beiten Setenars
note von (nee: Wie in eiſernen Platten min⸗
Saft. Da eine Unne Dar Welle :fieht-außsrkaiätder
Binte vor; una dal nem: virrecligani Uingeifk ug. e l⸗
dem * Kurbel befefiggänerten if ;- Darth Here Ken»
Arehung; die Sahaflinge: mad. meit. ihr pin aſ ſteigt.
rer Geier ich autücgebem können, iſt die Siurich⸗
sang getroffen, daß die Kurbel durch einen Hafen zu-
‚ Ik Winde.
- GhlBgehalten werake Bann. Bank: ud ztöhenn Nuaft
ferne if, alsi das Oetrivbeo und; vle uhufidage
‚uautzulben nerwögeh , fo muß man eine Comlinunion
— ——— anweadon Dot Bolzblod ſat o bie
ſemFalle ehe —— zur — dus: ahuta-
des; mellhds: mit Tem’ Gerriebe au indd: Weliechsfe-
ſtigt iſt. In das Rad teift ein zweites Geirlabe un
‚: teilen außerhelb dee Winde: unsfiche er Eielins bie
Burbeisbefefigt iſt. Doc Blod;; dus Gehänfe: der
.Minde, befleht aus ziel Hälften ; umb ber Aumu für
"-2a0-Meb amd Getriebe und für nie Zuhaftengeifl in
ine einen Hälfte auo geſteamtn Die: andere Seilfte: ift
Damuf gelegt und. nimmt bie vorderen Mellza phcn nes
„Nades und des Betriebes auf. Die beiden Hüclften
: fint durch ſtarke wiferne Ringe wit Tinduder Derkumm-
: Den, und ante: hat Die Winde Hier. Scharfe
' oder Klauen, un ſoſt anf Den Doden ober gegen oitien
:anberw Gtügpunlo gefieit werden zu‘ Tönen‘; *
man o⸗ine Laſt 'emperwinden- —
"Um. den Rücgang der ge Oitaug ———
sera, und anf: —— * weft. u —— unbe zu
—XC Dig, role ſchon beamdrkt, ein: Eipehelegel,
welcher in elwen Zahn Bey Sabuflungt gublie,. Der
* den. Aufgang wiiht hindort unhtcuch zuruckgeſchla⸗
gei: werben Ian. An ver einen Gelte Des Beplı-
m ih ein langer Schlitz befihulih, aus ——— ein
n hervorſteht. Diefer Haken wird an einen hl»
on: Aörpee befeſtigt, unter: welchen man iz Winde
zip fielen Damm, ſei es num, daß bie Rätyen zu wahe
"am Denen liegen, odev, wie 3. B. Pfühle, im Wutien
a Sobald die Winde unten. — hebraden
Gegen Pan Serie u, san: ben
. oberen Hafen dieſelba.
Wie beſchreilen man: olmige Vagenwinden biime-
won ſtait ver Zahnfienge uud ches: Bistuiches: Eine
. 4 . Zr ey“ . ner
md R&D
.:0 1 narnen Mi tele fin nen.
Prap oden hen
nt DR —58 — Das
. fo
on: mägehabrt, Daß "ia ia —— (i (Rat der
22 ſtangef Mi ad niedexbew⸗egan fang. - Diefe
RB naher durch ‚eine Peuter, Dir am bem gheren
.. . Ende dan —2 beisßigt if. Wird num die pin⸗
Del hehumgedrehi, fp yıuß.fie Dusch Die Wutigr im, Die
, Kühe gehen, und wit ihr muß ſich die Klaus vnd bie
voß beben. Diefe Klaue iſt In einem Halfe umzdas
.. „obere Ende der ——— bewaglich, ſy daß
..piela ahne jenq gaduehl werdan kann. Doſſelbe if
mit der unteren, an der Schrauhenſpindel heffndlichen
Klaue dem Dplag;hec, Ball, des shenfafs um
4. Fe Sale — Rain an. in einem Sclig.gufe
*3. 1 Winde.Gup,
Be Bar ParbararbaniNn. pier far
Brügpumfis, befiyp)
ta Splprüu-ale
RL, Shane tpinpel zu
„Deaagey.; Iü.Die * 9 fie * A mul,
RR ‚2 —55 ein Schrguheneed b
ur BR greift eins Schraube ofpne Gate,
Bee De aha file - * jeder Seite
n —— Wdu sh dar⸗ * Hobe daſſelhen,
* devee —— an ee Zapfen von der
Welle der Kurbel und der Fi an Mird
Amn⸗die Kurhel rei ‚sq veranlaßı dir Schraube
„abe ‚Gnde eiye Drehuung des, Gftriebas, unp. da das
un —5 Agndqu an Theil der —*
— 25.
dpi mp ——
5 Film ein kann ey Kran ea Wi 3
en/den cu⸗ Ka ug nerhimm
—XX — Topf
a. Die. arten Lallın,. Nekiyde Dach-⸗
ai
[
m
I. Vinde.
Muhle vi. dal⸗ heben Tann. Sie beficht ebenfolls aus
einer ſenkrechten Schraubenſpindel, die ſich aber wicht
berumpreht, fondern une auf und niedet bewegt. Um
Dies zu bewerkfielligen, hat das Schraubenrad, in wel⸗
1." des die Schraube ohne Ende greift, in feiner Räte
ein Schraubengewinde, durch welches die Spindel
: geht: Es wird daher die am oberen Dude des · Ge⸗
bäufes angebrachte Mutter hberumgedreht und nicht
die Spindel felbf, weshalb die Klauen. oder Häken
: derfelben fich nicht um wiefelbe zu drehen brauchen.
: ‚Die Belle der Schraube ohne Ende ruht mittelft ih⸗
xer Zapfen in zwei Platten; der eine Zapfen foriugt
vor und hat einen quabralii@en Angriff, en welchen
die Kurbel angebracht iſt.
Eine andere Art der Winde-if dir bydrofie tifihe,
welche aus einer Heinen hydrofialiſchen Preſſe befteht
und daher von ſehr mächtiger Wirkung, aber nicht fo
einfach in ihrer Conſtruction, als: die vben beſchriebe⸗
- nen Winden mit Zahnflange oder Schraube if; Ihre
.- Gintidtung weicht aber nur wenig von dee einer bye
;: droſtatiſchen Prefje ab, fo DaB wir auf deren Sa
bung in Art. Dreffe Heriveifen und hier wur nod ber
* ‘
-
merken, daß das obere Ende des Kolbens, wie Die’ge-
wöhnlichen Wagenwinden, mit einem Haken verfehen
iſt. Die hydroſtatiſchen Winden werden jedoch nicht
häufig angewendet:
Wir gehen nun zu der Betrachtung einer auberen
' Art von Winden über, die auch Haspel, im Engli-
..fipen Crabs, genannt werben und, wie die Wagen⸗
winden, ebenfall® teansportisbar find. Dergleichen
Haspel, welche durch Drei oder vier Menſchen leicht
— ‚mn
y bewegen find, gebraucht man. häufig in Fabriken,
denen bie zu verfertigenden Begenkände eine bes
dentende Schwere haben, and; jebes Mal von einer
=: Gtelle zu andern beivegt werben mäffen, wie es 3. ®.
in ſolchen Werkfätten der Se AR, wo Shhniiede⸗ und
, .
Sue. ” u
— ir ae air, und wo akt UepeKRfäpne
Yung rn. Sana 12
iR Os: Meſtell dieſer ; Haspel: beſteht jaus · Dußeiſen
Aaud iũ. mitirſũ ſ miedeciſcaner ·Staugen Qlzenrund
‚ae verbuaden. Mn dem Dirte, wo die Winde
4J— —— werden foll, werden: anf die’unteren: Stäbe
Meededgelegt und Diefe mit Brelnen::oder Buben
glatten, dineichand / beicweri. In vem ‚Beftefisklegt
af ine ſcam deeiſernen Melle eine holzerne Nrom⸗
Aul anaadnehen ——— —— ein
gaßriferuon Eiciecad anche u vaſſelbo greift
‚au Geriebe welches auf änerrgweitin ſchnedeeiſer⸗
un Melle befefiar tl, an deren beiden Tuden; Nur⸗·
deln angebeacht find, mitteln deren die ganze Ma⸗
*2— —— * gefeht wich Die Höljtene Welle
wöbnlich wine Durchnteſfer von 42 30%, das
Wire G0 ——————
——— 18ZJoll ˖ im Hakbmeoſſer; 8:
Ws beitmach Die Eraft zunfaßmie‘b 8:6 =
a PM es wird daher mit NAEfie auf de
—* 20 Dixl:gubßere Laſt⸗ ——
— Nreſt betrũgt/heſn Fonero
null: von der Tromml· über: einpreinpine
Bee u Bol yadllt: men aber ie Mtoftimiuisch-
urn, ſo briugt/ an rihider Wiede rinätt: Wlaftbemziig
— ** freilich die Zeitides HAmſor⸗
with, fo wie die Melbuugiuud, via ticfig⸗
* guschmen. :? Da bei Binfrnzügenidie
Bet ekthtreial Wie bergewcha Wery die Brafeibe-
ſt ihre —— ſr kurz de—⸗
Sunım Vieker Ast von Nutzen. Finy
ur Gint mBeda:Astınon Binde: die. ie; —2*
Bo vr Cayman genanute. Die perhundene Terom ·
Bel: Seftebt: ans gel Cylindern non verſchiedenen
1. Das Seil iR an dem Enden der grö⸗
Seen ‚Kremımk hefefigt; und nochde en: über: Die
Der, teqhn. Ener. Th. CCAXXIX, &
Sa ‚inte,
Nolu agegangen, welche ariteif Wis Silo. a ber
Laft hängt, widelt es fih um Die undrze Zommmnel,
nan deren oborem Enberesbefefligt ivotden I. Ver⸗
1: mittelſt einer an einen Gudre Deu Kt ounmme: augẽber ch⸗
‚He Stange vder eines Hebels wirddiefrſbe un ihre
BBelle gedreht, und zwar fo, daB Ach das Gel. wen die
..eßpete Trommel aüfındddehi 1 Häfrrund:od vom ven tlei⸗
». neenitäe met wird EBls wollen nun anıbähmen,
ii vah wer Durchmeſſer ber größern Deommet 2V, der
‚© der. inern aAber nur BO: Zoll betoage ud Did Wolle
: ipgendn eisen "helichägen Dinchnwfferpabe.: ' Ma if
1 #6. Hm, daß, wenn die vorbumdene Trommel vurch
„einen ad :da6: Ende des Hebtis undarühlen "Drud
c umgedreht wird, durch wine‘ Umdrehüng derſelben
2268 Zell von dem Seil auf die gtoßrre Trommel auf⸗
.r gewickelt werden, Während 60 Zoll von der Heindren
1 Rommel ch abwidehn: ‘ Beide Zahlen’ drücken die
Veripherirn der Trommeln aus.’ Die Yärge’ves'uuf-
gewickelten Selles überſteigt die Bes abgewicheltün um
Bo, und die Haffte davon obrrid4 ZN Bezkich⸗
+ ae den Raum⸗durch weiche ſech wie Tu, welche an
dei. Halen der Mode "hängt, bewegt, Gademn Die
s::(@tange einen: Umlauf maͤcht. Benbei man intek- eine
:d cufache Winwe von deafeiben Dimenflonen da, fo
wid Die Bänge:Bdos’beirsinem Umginige:ver Hebel⸗
.Bartge: ur die Teokniarl; grwitkelten Deiles 6D Boll
vbettagen ‚sundy: ber: Raum, vurch welthen die: Silibe-
iwegtwiro, 80 Bol: : Nun weile) daß die Kraft
Argend riner Maſchtne im Allgemeliren gieich dath DBe⸗·
Awindigkeit; der Kraft, bivdiei durcht die Geſchtin⸗
digkeit der Laſt, iſt, dehorgleich der Seſchwindigkeit
nu Punkies des Drudd: auf den Hebeh divirict durch
. die Geſchwindigkeit der Rile I mun der Hebel in
vBeiden Mindor verſelber Und: der Durthurffer Wrer
AKArommein glei), ſo wird ſtch die Kraft ſevigrwo hn⸗
lichen an der Kftidor verbeftsien Bände wie 180,
£
SULÄLLICKNID eR a
Winde. u 2443
5 9: umgekehet wie vie⸗Grfawiuigron {een Ge⸗
— * verbalten, mv“ die Net den: ledte ben wied
m m: = 20 ſein Di man; Rum a-
fi Ihe noch, verſtärken ſo muß man n'die Di Üfereny Iwi⸗
“Shen dem Dut dme ſſer der en Leemmeln noch
meht dermindern.
‚Bon any De —— hei ini Mna,e Der
Bull I Bob. anb ringen, Falun
. ‚eine. horigpmtale Sage giebt,.uud fl els
ein Rap mit Getriebe he Ne
fr erpor, daß man mit fol einer. Bp tung,eine
f ah Kraft auszuüben im Stande |e — ſie
‚has, auch noch peu Vortheil, poß die an. hehrg
— iger Zeit. aufgehalten, — ann, wo Bo man
ein Sperrrad oner. einen Sperrfegel Dazu —
da ſich beide Enden des Seiles in, en
—— au) das Uchergemiht. ar en
Sianße if, Die, Reibung, * Seiſes * der
e zu überwinden:. au one
Beer} mehnere andere Dicken aa Winden,
- vo wñrde eek weit fühısm, Riefe bit and.gu bee
:Sweiben.. Eine Schr: Irüftig widkinde FRrdeiade Die
hei-Bufchhtiung der Alznanderſäule in Ea. Paurcurg
und beim Saleſtan MM Hann over aagewendea Moerde,
mud wie eine: eigen huͤmliche Confzurtius siindet
man : deſchrieben und. abgebifnet in wen. „DRinhakun-
‚gen des anoverjchen Gewerhevaniug αααα
ke: 44 Fe EEE Do En U FE LT 01T LG 9
In großen Zlbeilen, 4 aa ———
set In: Depois, iſt es haufig’ nothig, feht
Her von elneni Orie nach —————⏑ ⏑—⏑—⏑ —⏑—⏑—⏑—⏑——
Nichtung auf mehre vder minder Dre nee Ofen,
"age dl ranspotliten. Gietwäflen Fühodie kin Sived
erſt gehoben, dann fortgefchafft und endlich wieder an
&2
'
%
[|
ar Windebaum. Windeiſen.
au einem beſtimmten Orte und ‚im einer beſgzimmien
is lhiang: miedergelaſſen werhen.: Man bedient Ah
Dazu des fogenannten Haspelwagens, der in einer
gewiſfſen Höhe auf eilernen Schienen fäyft und mit
.. einen Winde veriehen iſt, mittel der die. Emporhe⸗
bung dr Loft bewerkſielligt wird. , Don "findet eine
folde Vorrichtung, entlehnt aus der Kanonengießerei
‚zu Lüttich, beſchrieben und abgebildet in Verdam's
net „Brundfägen der angewandten Werkzeugswiſſenſchaft
u Mechanik 3". Aus dem Holländiſchen vn
&H Schmidt. Aten Tpeiles Iſſe und Its Abtheil.
S. 179 x. (Weimar, 1835).. Man fürn’ ieh
den Haspeliwagen ‚eben fo gut zu ben Krahnen
rechnen.
Windebaum, im Bauweſen, ein in der Erde ertichte⸗
ter Baum mit einem Kloben, um Lafien darak in die
Höhe zu’ ziehen oder perabzuläffen, |
debock, eine Winde zum Anfziehen fihiverek Ge⸗
: * genſtände auf eine große Höhe, beftcht aus zwei Paar“
Über Kreuz gelegte Schwellen mit ſenkrechten und ver⸗
rähmten Stielen , auf den oberen Rahmflüden Tiegen
zwei Walzen and auf dieſen zwei: Ballen mit Rollen,
übet welche bie Taue der Flaſchenzüge gehen. Diefe
Tane wickeln ſich beim Aufwinden um einen an zwei
j Pre angebrachten Kreuzhaspel, welcher von Men⸗
edreht wird; währen» des Aufwindend werden
Walzen Wwei Keile geſteckt, damit die Eaf an
— beſtimmten Stelle frei in die Höhe geht.
MWindebrett, eine Art Haspel der Seidenarbeiter.
Windehals, in der Demiipelogis, je hg :ald Wende⸗ |
‚Sa, Iyax. Torquilta L.; 1. V
‚Windeifen, ie fo Set als Ar — — 9 Ka Rar-
Veh ‚ee Eile, womit Zahnbahrer umtgeprebt werden ; das
Ir.
Alten: hat mehrere Lücher vom verſchiedener Weite,
f —*— Bohren * verſchie dener Sacie bineinpaſſen.
. | RP , Naaf.
Sy,
32 — Y 44 4 ns 2 ar
ee ee en .: <BR
Vreden, ie ‚t abärenpacnäieen: hotel, fr!
ai$ Herba convolvali mejaris» - --
Wigndel, ein FHejnes Tuch von frineweinaden- veollesinm
Zepche, in welches kleine Kiuder gewidelt werbe⸗
odet das man Ihnen‘ Antetlegt, damit be malen
Berunveinigungen: wicht:. mmiliche bouraanas⸗
gewaechſelt zu werden /brauchen.
Windelband, ſo viell ads Win iband.
Windeln n, ehe kleinet Ru: in: Rächer * Sem ein
—— CHR (Mote 3. eine —
6 die
MDindelfchnue, * * (ie Widelhen. - Rn
Winden in der-Betanil, — ——— ———
zenm, 12. Zunft der 9. Klaſſe des Ok en ſchan Pflan-·
zenſyſtems, die Convolvulaceen anderer — ente
Halteid. . Nach Linne, Klaffe 5, Dom, 1, eine
Bespflange.: „Charakter: ‚Ref und Siuwe fünf-
fpaltig, die le tziere meiſtens geſaltet: fünf ſteie Staub⸗
fünen; Kapſei ‚ein bis- drrifacherig, mit eicnin bie
zwei aufrechten Samen auf dein Boden oder an Naud⸗
ſcheldwänden; Reim frummm, mit gefalteten Loppen,
aufrecht im Eiweiß. Windende oder liegende- Kräp-
ter mit ſcharfem Wilchſaft und Mehtelblänen ‚ ohne:
Nebenblätter; Blumen groß, ſchön, meiſt edig gefal⸗
tet; mit gedrehien Lappen. Kapfel rund ˖und papies-
artig, auf einer Scheibe, werigftews in drei Rathen
Haffend, gegen welche die freigewordenen Etcheide⸗
wände floßen; Samen in Oeftelt von Kugelegslchnit⸗
ten; meiſt cunzlig oder haarig. Deu ſchorfor Milch⸗
ſaft enthält ein purgitendes Ha: — Ho Biersflange
tb wan:fir win; 1) Gonvolvsdiw onesrum L.
©; argent: Lam.) balzartige Pflanze, InSpanien,
* Syrien; bluͤht vom Mei dia Stytember.
2) C. oamdicans Rotb;, Yelzawige Pflauze in MOfl⸗
PER in Sommer. BB), Aariden Ku, heljasige
3UEWBinden. Mide yam Aufititin &. Rolibinden.
' field anf Bemerlfla; ion Feifen; ins Jali
4) C. panduratus-bi;, yesewatrenwe Pflanze Al
“ie, in: fonvigew Gegenden ;- in. Aumt: and. —*
"97:0: pubiencons:W., yevemmisend (); vom Guni
4 "Herbh. :6) 6. nagittifellus Mick;, einjäfrige
WERE ker —— —— im Sommer, 9 G tri-
color L., einjährige Pflanze in Afeite, Spanien. ud
Sicilien; vom Junt His September (Baritin mit wel⸗
»Sen Bramen); Gultur: Ar. 1.,:3. ad Auyandı-
wintert man im Zimmer oder Glashäuſern bei 4 His
gr.., und Hanzt fie eines. Theils im Mui ials Tuele
Land. Nr. 2. und 5, durchwintert man: bei bis
120 R.; bei warmer ‚Witterung: vertsugen, Ru ai
eufi fie licben ‚wahrhäfte‘ Laub⸗ ober DiRkweiurne
Ar. 6. und 7. ſäet manim April in!s freie Tann:
Winden,'1) eine gefrinnmte, ſchlaugenförmige Bewe⸗
g malen oder etthellen; — 2) fo viel. als:dree⸗
Er ua Gegenfland um. een andern: bexummmfl-
tea: —9 mitteiſt einer Winde fortbewegen;: —
4) A mähfanı forsberwegen , mühſam durch eiwas
hindurch gelangen y — 5) im Jagdweſen, vom Jagd-
—— gu ee in war Daft fußen; — 6) fo vel · ole
Wiude zum Aufwickeln der Rollbinden, in Der
Ehleukegie. Das Aufwickein einer Rollbiube wird
am Veguiemflen und ſchnellſten mit: den Hümden ver⸗
richtet, und die Vorrichtungen, wolche erfunden. ſtud,
am dieſes Geſchüft abzukützen, edfüllen ihren Zweck
get mht vber voch anovllkommen. Soll die Bixbe
dirich maßeg und feſt aufgetollt werden, fo rüflen:die
Hands auch ie Arbeit der künſtliches Binden unter-
‚fügen; und vaviber'geht:niefelbe Zeit Yin / als thäten
Me ves MWerb: allein. Pu: einfacher nid Winhen find,
„deito deſſer Ran: man Fidy ihrer noch bedienen; die zu⸗
-foshımerrgefeßten Mad wnbeholier und cheuen. To⸗
dbor laſ ein Beat ut eine Schraubſtoche auf ginen
srddmäibindfligenmiinet IUUE
—— —— sobahen er
Per ee: Prater Te
„Det Diet incnder samehfen ‚tz Bde ins Aarau
ud scDiefel gehchiaht Yan: Dani meisten: FBalgen wit
‚siert, -ueteh;tie anene a But Merken,
ehe die —— ——
den Ban heuabgastindks:te
die wegern d db
Mie Binheomelch
ana uf —2*
Para (eine Abbildung f. in Lode’s Verbanniche,
X»— —
6 ‚Bir ick aczer cccect: indi u ſeinena ger
lem lensdıfände dnden,Makd xinas Tiſches ma gemerht
Figuren hin: Jworih Za fau nom em: baſinden: ſich
Aollboven:.cinnnden cutfena im sunchgen Wände!
Anis wem Veccex fe aſinv grſpaleciaa Andırdes mer.
ipaktsin Hhdft! die) Binder, iadem det· tce
EUXEIXCXXEXXVD ber
oſichtꝛiſoice Anbi danggꝰ ſa u oe Haud hoib
Hör dducil caertricht in ”parucgiſchen ebandeiex-
HET en si 33 dm DEN BO nmmi.
47 ad: Bjefäbätgen wie: Defeangirkunb
‚ran, Din ae die ſel ham nel. 2) An mariibleiit-
* Mefbiten'uide Bmihinugss neldandin King
Serielben mahnt; deder: mfeichfünmnigee und
dena kat ma 56 auuun Aadfaugran Demi —*
—*8 — — bene chi Adlige
onkr Sahne richt, za ae an ‚folgen ; sche
eb alter Sean eher rnvier
serbältnike äcin: arofie: Biähen utgäbranbt: Au Min
der Spindel figt ein Betriebe, das nn longer
N. ,’7 70, webchesjänftelegteiiRäninen a4
RR ſar hun Are Dill Hl
gel des Winpfangs in der Luft einen *
Sam han) HD: irn dndrunch ven Bangsüekäiklaueft
werfes gemäßigt. Bei Zafıhenubren hat der Wind»
⸗
ME. Windhermepiii, Binbhemd,
—— I, and dis Zeilen der Dadfen hu
‚al Die weries heruerkttiu-
Des —— mehr ober weniger ſchräg geflelit wer⸗
den, am zu fpielende Stücke in ſchnellerem oder lang⸗
Santeremm Tempo vortzagen zu Jaffen. — 3) Im Berg.
bau,; ſo viel als Wetterhut. — 4). Ein Robe, wolches
Don außen herein in einen Kamin oder einen ‚fen
wird; um den. nörbigen Ruftgeg: Peso
nd monde (Aroline, Neolodion, Heels.
sißon), Taſteninſtrument von 6 Dktavın, in Bern
eines -Rlaolers, deſſen Töne durch ſeeide eude rd
wermittelſt Luft oder Wind in. Bewegung gefepte Ne⸗
‚tafiftäbe hervorgebracht werden; ‚Durch Dein Nieder⸗
ea einec Tate Öffnet ſich eine Act Verntildie vah
‚einen nom GSpieler zu tretenden Blafebaig yufunemin-
gepreßte Luft ſtrömt heraus uud: gegem: die: Danonfe-
ende Metallfeder (den Stab) am, dieſer wibrirt uun
giebt den duch die niedergedrückte Taſte näher. be-
ſtimmten Ton an, der in der Höhe jenemiber: Hear.
ünounila,, im dee Dihte, und Fiefe aber Dem, eu Giner
Müdung :908 - Riariueiten., Fagotten und ' adberen
Zaflrumenten —X gleich ommi Die
Dindharmouila eignet ſich duher mehr zum Borivage
Acugſamer mat feierlicher Tonſtüche. Zuerſt umisde
Eſchen bach, Rentamtmann zu Königshoſen im Orab⸗
Felde, auf dief⸗ Grſindung gebracht, uud feine Idee
som Mechaniker Reich aus Furch, Stwrm:in Suhl
tt in Shweinfatt ausgeführt - vervoll⸗
Windhoſe, 1) fo viel als Waſſerhoſe; — 9) an: Airi⸗
won. Feuerſpritzen eine Vorrichtaug, dem Vindbeffel
entſprechenud.
, eine —* ie viel Pr Canie —
| X 83 M ..a d
*
— aut pn —*R*⁊&
und .
eine, 8): Wins hauend ——— te
2) —— — nicht emſprechend; 83 ns
gewiß, grundiesr 4) von Barker und teen,
u welden Die Jahre: amd: Kater ndıpt. in oftayer
Fe fortgeben ‚fontern gewannen. tee nd
——— in veufondieisthfeft das herroſaeve Sei
tteide: von. ber. Spreu reiaigen, indem TRaıt baffelbe
vor einem Binde aus einem Siebe herablaufen läßt.
Bien hat dazu befowaere: . Bindfammern, melde
‚ran ver Scheune augebent find; und auf: jeder Weite
Ma Re in der Mauec haben, um mit jedem 1 Winde
was: Getteide tein wchewgun Adumen.:
Volmobanmer, im ifdietuwefes, rim ——
Qu aufzufaugen, um dieſelbe zu / beſſimmem Nchefe
ua einen Ort zu leiten. Ya dieſer Aſicht niet: man
Xin hohes, ganz. luftdichtes Foß; durch eine: Röhre,
weiche in dem Deckes Des Faſſes endet, läuft. Waſſer
Waehi. uam file auf einen Stein, welcher auf dem
‚Glen beſtadtich iR. Hierdurch Ixennt. fi te in
Walter enthaltene Duft von: deitfelben.” Das Wäſ⸗
sfr: Alter durch eine im. Boden Beudlide Oeffnung
ob, welche durch wine Klappe veren gert werben dann.
: Die Quft entweicht durch ein’ in der. Seite des Faffes
defitivlides Loch, von wo aus fie duch Roͤhren an
»verichledene Orte geleitet werben fan: : Mat: hat
deefr Muſchine bei Gchinelzöfen, Schmiebeheerben,
—— * Im Meinen au beim Sihmelzen- an Dr
Banype be :
——— — ww: ben Eheeterteduit, ein 8 mia Tr
hohre Befehl in welchensieine Trommel: mit {parken
Schaufelu beiefligt iſt; Aber verfelben hängt ein Exhd
Zeuh von zrobem Leinen, Raſch oder Pferit han
weichesn an einer Seite um. Deſril beſeſtigt iſt. Dusch
SU. Windmaſchinen. Crinklauikr.
bdes der c vourel wird ein Merceſchheruer⸗
gebracht, Das dem des Windes ähnlich in.5
indmaſchinen, BMafdiusn; die durch den ikedı bes
: Wegt werben, dder Stärke und Nichtung des Windes
meer, vber: einen: Luftyug bervorbeingen 2. dal.
8, Wintmählen, Winegöpel, Anemempier; Bak-
:meflope, Vlafema ſchinen; WBinpbälge , Deirsizubeiti-
gungsmafihinen, Wettermafchinen, Winkfängene
Win uftrumene, um: iheite: die Richtmagrnts :
Windes, —*** auch deſſen /Stärke, raft oder
.Geſchwindigkeit Temien: zu lernen. Die erſte Art
nennt man ſchlechthin Bindſabnen, die letztere mentere
dagegen verdient eine genaue Deccachtung, und indam
weht. die äktrven mwollfuinineuen Werkzeuge: dur Wirt
bei Seite laſſen, wenden gude tank ſagbeich zu Denn ür-
ſinduugen eines Chrifiaun Wolſff, dus IMG
‚whan; .vefien Apparet uud wien: nem Mamesn Der
Bo ktwann'fiben Wendflügelin: Der: Ayſcaliſchen
Welt bedannt wurde, ünd zu den ywerkmäßigeden: Vor⸗
wichtungen 'einog: fl vi6h. ‚ Diefe aber beſchen meiſt
bie Ginvichtung, daß dor Wind xine mit: Again
(heiten) verſehene, Fi nach Mirt- dein Miu puniihlen-
Hazet confteuirte Welle: in Umfhmeng ſaen muß.
Solche Flagel beſigt z. &. ver Wolfjche immer
‚no brauchbare Windmeſſer. Die: Flügel des Ya-
efiruments ‚befinden. ſich an. einer Bine, mm zwor dn
nloihrechter Gtelluäg. Am die Flügel Dam: Made
rairblich entgegen zu wenden, iſt moch eine größere
ee m mit dem Kae: in Werhimnng aefeigt.
Die Ape;. mit einer Schraube ohne: Code weisken,
beingt ein gezahntes Rad in Berregumge: Yan
1a ſint die mil:eiher ausgehählten Tuenddic merci‘:
@suhne feft, die als Träger cinr nin den cfapeh-
“den uthernung von der Akte der Sbeibe ringbiäg-
sw Kugel dienn. Durch von Du des Weines⸗ ze⸗
en die FlAget worden diche urkDie: Mire:nnggebaht,
I
Didi: 3816
ale Blsenbr apas Gage (eh: aut: beipasihede Aab n
Bewegung: baramfınie Ax⸗ und dieſe hebit: bie⸗ au ihr
vefeſtigte Stange nebſt demi Mewicht bis zu cinur ber
:&tärde des Wndſtoßeso entſptechruden Höhe. WDa
Am dio i Schcaubs das 2 Rad wid vick waris
. zu Brahen vermag, Die: Flügel aber ihre: Axe und Jo⸗
art tdas gezahnte Rio 'dai»yapofngennen Gesrt des
Minvos: uoch weiter: umarehen/ ſo zeigt dev Appadat
fie Bud Ma ximum von Befehwilmigbiit, melde der
Win die der verfloffenin: Zeitannuhen: Dir Axe des
Madrs didigist. außerhalb ves: ftaflens vinen Feiwer,
Ber Auf uiaen. Quadeanten weiſo / und Wroſf ſ beiauy-
-det, 6 Kede fh hirrmie wenn: aucht nicht abſolutdoch
xelativ bie. Stãcke nos. Winves bis rauf BON: richtig
-abzäplen: ;; Becihier will für tiefen Mppauas biertize
foniſch haben und mil einer Schnut und einent Daran
befindlichen ewicht werſe hen wiſſen, um aus dam De⸗
bohenwernras Diefes Die Gowalt: des Windes in Hull
len abſchũtzen gu. dmen: . Auf Domſelben Priueip
zu ———— Anenometer. Adi’
Apparcivbeſteht au. tinen cylia daiſchen mitu Daffer
gefüllten blechernen Gefäße:, in welches ein Andeuer
nltdichter Cylinder hinabtgeſenft ft. Mieſer Fänge
‚ou riurr Schnur, beten: audrrös Euderum eine Melle,
adis auf den Axe feſtſigt, geſchluugen. iſt. Aufnleigr
-sämlichen, mit. ihren Endzapfem in Lagern liegenden
Axe ſitzt eine Schnede feſt, um welche che Schngr
7* iR) Oie am unteren Eadririn Mewicht trügt,
welches wit: einem: zwrilen in Rouhe ſtehn, —
Schnur um ‚bie: höchſte: Mindung Dre Sichere ge
— * iſt, und alſo auf den — —— —— —
„wirkt; fobeld:aber derCTylinder durche verdichtziere
Luft im Janern gehoben, aſnidoicduer wird; grlaugt
ie Ada. Der Schaecke auf eine, kleigere
unb! Kbt.eine: geringese:-Rraft aus Mit den Schaecke
. er fi: zugleich hie Ype,Tan: beren edadin. Wstiezeike
338: Binkmihle,
‚Zeiger ‚keßfüpt, deſſen Spite auf einem: —*—*
‚Kreife die Grade Der Umdrehung angiebt. Zum
Meſſen nes Maximums und. des Minimums Der
Windſtärke dienen zwei fliegende Zeiger, DIE durch
die Haupizeiger foxtgefhoben, au der erreichten Saelle
gurückbleiben. In. dem. Cylinder befindet ih Die
»Wefinung eies gehogenen Rohtes, welches dacch Dan
Boden des größeren geführt und dann aufmäzts ge⸗
‚bogen iſt. Am aberen Gate der Röhre beſindet ſich
ine Kammer mit einer. trichterförmigen Oeffnung,
‚Die. dem Wind entgegenſteht. Um dieſes zu ewreichen,
A die Kammer diametral gegenüber. mit eiarz Bind-
fahne verfehrn und: um bie Deffauug.der Nöhre dreh⸗
:bax, indem ein Quechkſilberventil fie, luftdicht macht.
Sin. Stöpfel dient dazu, um das in Die Röhre geflof-
ſene Waſſee abzulaſſen. — ‚Ueber ten WBinpmeffer
von.Gombef. Gehleris phyyſik. Lexicon.
Windmuͤhle, wie ſich ſchon aus dem. Namen ergiebt,
eine Mühle, Die durch den Stoß des Windes in Be⸗
wegung gefeit wien. Die innere Ginrkbtung wine
‚Windmühle gleicht: fa ganz der. einer Wafiermühle
‚und: beine find hauptſächlich mr. in den äußeren
Stücken darum unterſcheiden, weil die eine noun dem
ind, Die. andere aber vom Waſſer fu. Bewegung
‚ueiogt wird; ſ. d, Art. Mühle. Hier moch einiges
: Ractnägliches. Eine. Mühle mit fenfrechten Fi
‚geln, Deren Einrichtung in vieler Hinſicht von der
„genöhnlihen abweicht, wide von Jakob Werrier,
ans Nord⸗Curry in Sonterfeihise, erfunden ‚Der von
der Geſellſchaft zur Befärberung ber Künde. für ai»
‚fen ‚uliglichen Beweis feines Scharffinnes einen Preis
erhielt. Robert Beatfon nahm im October 1297
ein Patent auf Erbauung von Mählen wit wage-
‚senbten Flügeln, die fowohl Dur Wind als durch
Waſſer getrieben werden Lännuen. Der eigenthuuu⸗
liche Theil dieſer Erſiadung beſteht in * bifen-
Tindmählentunf. Mintefeife. ı 883
dern Deſtaliang und Auoranung dir Fläden, auf
welche Wind, Sparer u. ſ. w. wirlen follen, wobel,
da jene Flächen diefen abwechſelnd widerfichen und
‚ ulcht widerſtehen, des. Stoß der gedashien Flüſſchkei⸗
. tem auf die Widerfianp leitende Seue eines Rede,
eines Flügels ı., unmittelbar und mach Berhältmiß
feiner Größe wirkt; Dagegen aber, wenn die. bewe⸗
gende Kraft gegem die andere. oder: zurüdtehgenpe
Seite gerichtet In die einzelnen Theile ver Flügel ih
öffnen, ver Flüſſigkeit den —— geſtatten uyd
„nur den geringern Widerſtand leiten, ber von den
ſchmalen "Selten der Klappen, die den Sie! bißden,
und von ber Kraft hervorgebracht wisp, die we:
7 oder Deffnung ber gedanıen Klappen. nk
Windmählentunft, ixgend ein mechaniſes Runf
wert oder größere Machine, 3. B. Pumpwerke,
. Schöpfmafhinen, Bag Paper tmafehiaen, Döpel u, Dergl.,
welche nach Art der mühlen dub Windmuhlen.
flügel in. Bewegung geſetzt werten.
Windmöller, H der Beſitzer einer Winpeähle; _
/2) derjenige, welder vorgägli den Bau und — *
bandlung einer Windmühle verfieht, '.
Windofen, 1) in der Daunbaltung, Den: —
. 2) im. Bergbau, "ine Art Defen, walche bri Better
maſchinen angebracht iſt, um dieſelben in Gang zu
bringen ; — 3) in Hüttenwerten, verſchiedene Schmelz.
‚. öfen, bei welden Das Feuer nicht Ru Binfebälge
m
‚angefarbt wird, Sondern nie fo eingerichtet ſind, Doß,
ſobald das Beam er augemacht if}, ein Rufızpg: entftche,
„welder- die G
uth des Feuers erhöht; — 4) beiden
Metallarbeitern, Defen oder Here .- -meihe zum
EShmelzen der Metalle im Kleinen zingerichunt finp
8 bei welchen ebenfalls der eng dan Ferer an-
Wſeiſe, 1) ſ. Olode; — 9) eine mit einem
re. - Were:
Zupfen verfehene runbe Oeffnung in dem Dedel der
gewdhnlichen Blafebälhe, zut Bermin derung der Hef⸗
; tigfelt des Gebläſes.
w 1) eine Welle mif ziel Gmrdflügelii, in
der Mühe der Hämmer angebracht, um durch den
Euflzug, melden’ es bei dem Herumdreßen verurfacht,
den —X* Meſflagſtaub wegzutteiben; — 2) im
Bergbau, fo viel als Wetierrad; — 25) am Baar
" Ten, fo viel als Ventfllator.
:0OMmdregularor, eine —ãS— un für die Ge⸗
5" hlüfe einen ſteten Luftſtrom zu erzeupek. Dazu find
© uftbicht gemachte große Rüume anwendbar, die durch
1°; @ehläfe mit @uft-gefühlt wetven, aus denen daun die⸗
ſelbe; gleich wie das Waſſer eis ven‘ Windteffel der
Feuerfprige, in einem gleichmäßigen Strom ausbläſt;
an hat auch Einrichtungen, ‚Buß bit aus idem Ge⸗
Blaſe getriebene Luft in einen zroriten were Chlin⸗
5 der eintritt, deſſen Kolben, durch @ewichte befchwert,
NAnvergeveli wird und: davurch bie Gebläſcküft unter
gleichen Druck verſetzt, oder in ein Gaſometer eigener
CTonſirnetivn, in: einen eifernen Kaſten, welter in
ehaem jemeuerien waſſerdichten Baſſen mibemeglich
fo aufgeſtellt ift, daß das Waſſer innerhalb veffelben
mi ?desh äußern-Apm uimgebendenim Baffin prelicchk-
amunirirt, woburch alſo der Wäſſerſpiegel, wenn Ge⸗
u: biafeluft in den Kaſten eintritt, fit diefem foaͤllt uns im
> .Beffin ſteigt. Die Rbhren zum Ein⸗ und Austritt
er Ünft in und aus dem Windtegulator mäffen an
‚Per entgegengeſetzten Enven beffelben Ach befiüden.
Windrehe, in ver Thierarzneikunde, diejerfige Art der
u. MRehe, welche vom Verfangen, Oder ven zu viel ein⸗
rt gefchluckter kalter Luft herrühren fol; ſ. Rehe.
Wind aAgemahle, eine Windmühle, weihe dis Sage⸗
ale Er gewihtet iR. Eoſtonneti dazw nut Bein.
diſche Bindmühlen benuti werben.
rast Intl la 44
and „or 7
.:MBillierkiin. - MVindcite 335
‚ tutooc Bahäiit, eine Pi an
Nviel ale. Arototia-E Ben X Kr
— ein (Ah hatige iger Stur
Wimndſchauer1) EBinpfchien), h Roblendien-
nereis; — 2) ein leihter Schoppen, In dem fich die
Brände‘ und andere Urbeirer: im Aruien Merk,
43) kin fell Vorkbergehiender Bi.
—— Viſo wlet ale wiadig. — 33 In dee Seo
‚nette; eine Bllıhe, für welche ſich durch jeven belie⸗
bljen Dual besfiiben: char gerade Eine ziehen lüßt,
welche seph in dieſer —* liegt and Die ae
„einer gegebenen feften Ebene parallel iſt.
he verhalten, menn inan ſich im aan. wei
* enzte Ach kreuzeude, d. h. zwei ſolchr guiade
Linien denkt/ die einander weder ſchneidon nody.pa
I us: als gegeben, "wue außerhalb —* noch
use foi⸗ Ehrne, die Direfictz genaunt, dent. Be⸗
wordt: A Hann: eine Dritte uabegrruzte grrave Einie
ftetig fo fort, Daß fie. der Dieektrix Immer parallel i
* Id; zutzbeich mit jeder der beiden. ip kreuzeuben
raden einen Punkt gemeinſchafthich Hat, fo if dur von
rqener getaden . yutüicdgelegte: Weg: tie. :
».@Wur,. Dach ein Divvell: son Dräpten,, vie man
: durch zwei Rölher ened aufrrhiſte henden Erabesfedt,
: . die: in wieſen dan verſchirdenen Erlen und in verſchie⸗
‚seen Richtumgen gebohrt find, kann weha:fich:zdefe
2 " :5läden, aufchaulich machen, ‚em ham zwiſchen die⸗
fen : Dräßten: Fübden — *— welche ehren feſten
Ebewe, z. ©. dr -iegendtwoibefeffigien-Mattenbintte
. yaralal find. Obe üptenflügel gehn sie Bil
folder Flüͤchen.
Windſeite/ 1) im Aligemeinen die Bern eltiet
ziudor: Wiud herſommt; 3% die Site: wor’ wekcher
die heftigflen aud bäufigſten / meiſtens mit Parken die
gen verbundeuen Winde berlommen, abe eb
1 die Wüpwelfdite, : .., 1.5 ‚sis
I Windferkirme. .Alkiukteming.
Windſorbirne, ine: engliſche Frche Dritten NMengee
von großer Geſtalt. Schale glatt ;geiblidigrän.; Fieiſh
brüchig, FEB; veift Mine Augrſt und hätt ſich v
Tage, wied bald mebug· Der Basın- tngt ich: ie
- wähle.
MWindforzemette,suhunge beu er graße Reinztte,
Klafie 4, Drmm. 1, Rang H.: Dieh, 3 ie großer
.. MBinte terarpfel. Schele- weißfihgrän ,; fodri- vamftikt,
fyäter gelb; Fleiſch feft, erhaben don Prise reift
sm December und hält ſich bis: am Jun On Daum
wird geoß und ſtark.
Windſtille f. Win»
Windſtoͤßel, bei den Feuernerlern, tie bölzerner. Cy⸗
linder, fiber dem Die Rofetenpälfen geblinet werden.
MWindfirebe, im Baumefen, bei Jeichien hölgernen Ge⸗
- bänden ein Stück Bauhelz, welches Idhräg: in deu
. Verband gebracht oder auch gegen Die Wand geſiellt
wird, um zu verhindern; daß der Wind vos Qebäute
:, yldpt werichiebe oder ummmerfes ; « -
Windſtuͤck, in Hineswerken, bei Sawelöfen der
. Stein, der Wind aus ven Bälgen ſrüßß.
Wiindeeibeofe, in Hüttenwerken,, ein Ofen, werin
. Me. bleilfgen- Rupfeo mit Reisholz ger 'gebsemmkl wer⸗
den. De ofen Me ange fähe 15 Fuß lang, 23 Fuß
- breit; der eigentliche Treibegfen If inwendig 8 Fuß
‚ im Dundmefler: Man giebt fo einem Difen ttves
‚ der. sine. Haube von eigem ZJiegelpemilbe,. oder auch
„ einen. Hut vpn Eiſenblech, welcher innen wit Lehm
verſtrichen werden fann, Ds letzte hat den: $Bor-
; Weil, daß der Hutnad) der Arbeit abgenanmen wer⸗
den kann, und alfo der Dfen fchneller erkültet.
Wöindteorken, derjenige Grad von Trockenheit, wel⸗
:: eg: bkoß durch die Luft bewirkt werdenkann, alfe mit
Ansſtbluß der Sonmenhige Ind Ofenwärme.
Mäjdpiering, die umitre Ruuduung head Sıyifen $in-
ten, durch welche ver Spiegel mit Der. Kitlte: des
Bintwärs. Mintel. 387.
Sqdiſes vareinigi wird⸗ Die: daſelbſ befimatidken Yufe
hanger beiben Binpvieringftügen.
Windwaͤrts, in. ver: Schifffchet, nach der Seite zu
:0 der Wind berfommt; doher Biepwärtsgelt,
eine Zeit, d. i. eine Ebbe oder Fluth, wobei das Waſ⸗
ſer gegen: den ind anläuft, un weruch. die Bellen
ſehr hohl gaben.
Windwehe eine-von dem Winke- aufemmrngstrichene
Menge Einer:
ef, ein: an dem im Bodenſiein um. das Wäpt.
eifen befindlichen Futter mit Nägeln befefigter, mit
ieroepoaren voll geſtopfter Sad, um das Mühl.
allen :feügebunden, damit das Schrot zwiſchen dem
Müpleifen und dem Futter micht herausfalle. Bei
großer Qeſchwiadigkeit des Mühleifens verbrennt oft
ein Theil der Pferdehaare und Schrot fällt heraus
(vie Bachſe fireut), und dann muß bie Bägle
‚sen bewingfelt werden.
—— in ves Mathematik. Wenn zwei gerade Linien
ia einem Punkte zufammenfloßen, ſo ſiad fie offenbar
. eüdfielich ihrer Lage verſchieden, und die Bröße die⸗
Sec. Verſchiedenheit, vie Größe ihrer Abweichung. son
einander, odar Der Unterſchied in der Drehung um. jer
neu Bufammmentffpundt wird: durch den von ihnen
sisgeihlofienen Windel beſtimmt, welden mar zur
näheren Beflimmung germöhnlicdh. einen ebenen Win⸗
fiel nennt. Betrachtet man aber die Abweichung ber
Linie in Bezug auf die gegemfeitige Lage näher, fo iſt
Bat, daß man die eine fi von rechts nad linke bs ge-
gen bie ondere, oder von. links nad rechts um jenen
— ſfich voebend betrachten kann, und daß alfo zwei
n einem Punkte zuſammenſtoßende gerade Ligien
** jedergeit —* Binteb mit einander ſchließen,
Die auch in ver neueren Geometrie gewöhnlich von
—* unterſchieden werben, was Euklid nicht that,
der einen Winkel die Reigung zweier Berapen zu ein-
Dec. techn. Enc. Th. COXXXIX. y
358 Windel.
auder deſinirt, wonach es weder einen folchen sin Mo,
noch 180° u. ſ. w. geben würde. Denkt man Ad
. eine Linte zuerſt auf einer anderen liegend, und wein:
. aufwärts beweät, fo wird die erfiere offehber. immer
its eine ſolche Loge kommen, daB beide Linien in einer
geraden Linie Hiogen, und es erhellt leicht, daß auch in
diefem Falle die beiden Linien rückſichtlich ihrer Page
. eine gewiſſe Abweichung von einander haben, vSdu
einen gewiſſen Winkel mit einander bilden werben.
Sole Winkel nennt man geſtreckte oder Wil ſ
von 1809, oder gerade oder Winkel sau 90°. Je⸗
der Winkel, welcher Fleiner als ein geſtrechter Winkel
- iR, heißt ein concaner, jeder Winkel Dagegen, wel⸗
Der größer ale ein geſtreckter if, em connexer Win⸗
kei. Zwei in einem Punkte zuſammenſtoßende ge⸗
vade Linien fließen demnach immer entweder zwei
gefiredie, oder einen cancaven und eiden conveyen
Winkel mit einander ein. Alle geſtreckte Winkel find
. offenbar einander gleich, indem die angeaomnlsin Ei;
nie augenfebeinfih in jedem Falle, wo Re einen ge⸗
- Krediten Windel beſchrieben bas, einen gieddeit Weg
durchlaufen muß · Die Hälfte eines gefixudiett Min⸗
kels heißt ein rech ter Winkel, ſo daß alſo offenbar
- au ale rechte Winkel emander gleich fit: - Mer
- schte Winkel wird in der Godmittkie durih BR ‚begeish-
net. Cin geſteeckter Winkel ift alle == 2 BR ‚Ieper
case Winkel =, jeder conbere > 2 MR. Die
Summie der beiden von zwei in eimm Punkte zupaiıı-
menfloßeuden geraden Linie eingeſchluffennen Wankel
iſt demnach immer. = 4.R. Dir beiden eräden: Li⸗
nien, weldye einen ebͤnen Winkel einſchlieben, ‚beiten
Sdewkel, des Punkt, in weichen fie zuſemie nſto⸗
fin, fein Scheitel odte ſcine Spige: Di: Gele
eines Winkels hüngt offeubar nicht. vom der Siecze fei-
wer Schenkel ab, ſondern bloß van der Definwig: einer
Abweichung von einander. Bezeichurt wird ein Win⸗
4
Bine. 2
Bel: durch· nie 'oyet,Quchfiaben an der Sgitze und an
ben Sthenleln, jo daß erſterer in wen Mitie: lebt, darch
einen ‚Elahrem in die Deffuung Des Winkels geirgsen .
Baqhhaben; ner, wenn an derſelben Spitze nicht air h⸗
rere Wlulel liegen; auch bloß durch den Buchſtaben an
der Spitze. Das Eauklidiſche Syſtem kennt, mie.ge-
ſagt, bloß concave Winkel. Die neuere Meomeirie
Tann uber wiegen Verall gemeinerung nundper Dütze
und Beweife, in’ den Flomenten, z. ®. ſchon in Der
‚Lehre vom Krelſe, der royuexen und geſtreckten Win»
kel wohl wicht mehr entbehren. Gin coneaver Win,
kel heißt ſpitz oder ſtumpf, je nachdem er. Heiner
oder größer als ein rechtor Winkel iſt. Alle conca⸗
ven Winkel, welche leine rechten Winkel ſind, beißen
ſch iefe Winkel. Zwei roncave Winkel, melde den
Scheitel und einen Schenkel gemein haben, und de⸗
ren beide andere Schenkel von det Spike aus enige»
gengeſetzt in gerader Binie liegen, beißen Rebenmin«
tel, Ye zwei Nebenwintel zauſummesn beixagen offen»
- bar immer einen geſtreckten Wintel' uud find aſo
3m. Winkel: am Muiutelpunbte oder Sans
tralwönkel heißen in der Lehre von Aueife alle
folche Binkeb, aaren Spitzes im Centrum Des Krei⸗
ſes Hug; Winkelan der Peripherie nm Peri⸗
pPhorioawintæ. ſiud ſoiche, mern Spitzen in den Pari⸗
phere liegen, und weten Schaufl Aohnen Wes Keei⸗
es ſtnd. Die Erkläcuntzen der übrigen ebenen Win⸗
kel chehe man an ihren Diten. Die Binheit:ves Win⸗
Ceohmnapae. Hi vorge: feiner. unvrränderlichen Größe
Ser enıhte :Winfek. Um aber. Bruche möglichſt zu Ber»
nmeiden, heilt man den rechten Winkel in 90 glaiche
Shelle , welche :man Grade naunt, Den Grad in
50, Minuten, Me - Minute in 6A Sekunden,
deſe ieder in 60 Tertien ar. f. w., nd bezeichnet
dirſe Rahel durch 2°, U, mono Auapräde,
We 07 1ER: Teich werden ‚gelefen wer⸗
42
340 Winkel.
den können. Bei der neuen franzöfifeen Maaßein⸗
richtung theilte man den rechten Winkel in 100 Grade,
ven Brad in 100 Minuten, die Minute in 100 Ge⸗
kunden u. ſ. f. Man theilt auch den Kreisquadran⸗
ten in 90 gleiche Theile, die man ebenfalls Grade
nennt, den Brad in 60 Minuten, die Minute in
60 Sekunden u. f. f. wie vorbei. Denkt man fid
zwifchen den Schenkeln eines Winkels aus feiner
Spitze als Mittelpunkt einen Rreisbogen befchrieben,
fo enthält derfelbe, wie groß oder Fein man audy den
Halbmefler annehmen mag, offenbar eben fo viele
Bogen-®rade, „Minuten, „Sekunden u. f. f., als der
Winkel Winkel⸗GOrade, Minuten, -Selunben u. |. f.
enthält. Hierauf beruht die Meflung ver Winkel
dur Bogen. Die Bogen. Stade, Minuten, «Geo
kunden u. f. f. dienen eigentlich) bloß, die in dem ent»
ſprechenden Winkel enthaltenen Winkel⸗Orade, „Mi
nuten, Sekunden u. f. f. zu zählen. Gin rechter
Winkel iR alſo = 90°, ein gefiredier = 180°, jeder
contave Winkel — 180°, jeder geftredte — 180°, je-
der fpigeWinfel = 90°, jeder ſtumpfe > 90®; zwei
*
Nebenwinkel find gleih 180°. Stoßen zwei krumme
Linien in einer Ebene oder im Raume in einem Punkte
- zufammen, fo iſt der von ihnen eingeichieflene Win-
fel fein anderer, ale der von den durch Den gemein»
ſchaftlichen Durchſchnittspunkt an bie beiden Kurven
gezogenen Berührenden eingefchloffene ebene Winkel.
Die Winfel eines ſphäriſchen Dreiecks z. B. find die
: drei ebenen intel, welche von ven ſechs durch bie
:Spigen des Dreiecks an feine Seiten — Be⸗
räbhrenven an den drei Spitzen eingeſchloſſen werden.
‘Die Größe der Abweichung zweier in einer geraden
Linie zuſammenſtoßenden Ebenen von einander, rüde
ſichtlich ihrer gegenfeitigen Lage, heißt bet: franzöftfehen
Schrifiſtellern angledriedre, welches man etwa durch
Flächenwinkel überſetzen mag. Der Neigungs-
Winkelbogen. 341
winkel zweier Ebenen gegen einander iſt nach uiid
ver ebene Winkel, welchen zwei auf den gemeinſchaft⸗
Hiben. Darchſchnitt der beiden Ebenen errichtete Per-
. yendißel mit einander einfhließen. Den Reiguugs-
winkel einer geraden Linie gegen eine Ebene findet
man,. wenn mau von einem willkürlichen Punkte in
jenem auf die Ebene ein Perpendikel fällt, und deſſen
Außpunlte mit dem Durchſchnitispunkte der geraden
Sinie mit der Ebene durch eine gerade Linie. verbin⸗
det; es iſt der Winkel, welchen diefe gerade Linde mit
der gegebenen einfhließt. Stoßen mehrere Ebenes
in eimein Punkte zufammen, fo heißt der zwiſchen ih⸗
wen entheitene auf ber einen Seite unbegrenzte Raum
ein körperlicher Winkel. Seine Seitenzahl be-
- Himmt ſich nad) der Auyahl der einſchließenden Cbe⸗
nen. Drei Ebenen find mindeſtens zur Bildung eines
kBGrperlichen Winkels erforderlich. Als Mach eines
ſolchen Winlels kann man bes zwiſchen ihm euthal-
tene Stück einer Kugelfläche betrachten, welche aus
ſeiner Spite mit einem beftimmten Halbmeſſer, etıwa
mit dem Nadiss1, befchrieben worden if. Der ſphä⸗
zifde Oltant kann dann bienbei wieder al6 Maaßein⸗
Het vienen. e
In anderen Bereutungen if ein Winkel 1) der
‚Det, wo zwei fih gegen einauder neigenbe Linien ober
Flächen zuſammenſtoßen, aber — 2) oft fo viel al6
Reianmung oder Ausbauchung; — 3) bei der Mark⸗
ſcheidung jede Diſtanz, fo weit mit einem Male An⸗
halten ver Schnur gemeflen wird, wenn es amd in
. gerader Pinie forigeht; — 5) ein verDbrgener heim»
ũcher Ort; endlid — 6) ein Kramladen, ein Detaile
handel. .
Winkelbogen, der zwiſchen den beiden Schenleln eines
Winkels gJeſchlagene Bogen, nach deſſen Graden, Mi⸗
—* „Sekunden ſich die Größe eines Winfels be⸗
mint.
sı2 Winkeldach. Winkelmaaß.
Winkeldach, im Baunweſen, ein Dach, Befien Sparten
im Forſte einen rechten, oder doch einen Bon dem rech⸗
ten nicht fehr abweichenden jpigigen Winkel bilden.
Wimkeleiſen, 1) fo viel als Winkelmaaß; — 2) ein
. nad einem Winkel gebogened Städ Lifen, wölches
man zur Befefligung anderer Or genflöner gebraucht;
— 8) beim Schloſſer, fo viel als Winkelband; —
4) ein gebrochever Hebel, welcher vorzüglich dazu ge-
braucht wird, “eine Bewegung in einer anderen Mich⸗
tung fortzuleiten.
Winkelhaken, 1) beim Buddtuder, ein SBerkgeug. don
Meſſing oder Sifen, dir Lettern Darin rechtwinkelig
nach dem gehörigen Format zu fegenz 6 befiehbtbaus
drei Wänven, weiche in redten Winkeln nifannmen-
gefügt find, vie eine lange. Seite iR offen, Die wine
Schmale Seite if verfiebbar und Sann at Schhrau⸗
ben wach der Breite des Korintrts geſtellt werden.
- Kommen Marginabien vor, fo Wird noch kime-Iheßere
Wand an ven Winkelhaken gefhraubs, rind: zwar ſo,
daß die Leitern zu den Marginalien zwiſchen: Seiden
Wänden fliehen können; vor die leggle Zeile ‚windein
düanes Blech (Se tzlin ie) gefegt, bamitfiz ſich nicht
verrücken; — 3) ſ. Schriftgießen; — 4) ſ. DOr⸗
gel; — 4) fo viel als Winkeleifen und Bintelmanf,.
Winkelig in der botaniſchen - Terminologie, fo vir Cals
Asgularis, Angulstus, os. — Sa verſchie⸗
» "Denen anderen Bedeutungen: 1) einen Windel bil-
<:Wenb oder Jabend; — 9) viele Winkel "enthaltend,
nicht in einem gunzen Stücke ober nadyeinee uegel-
en Bigns; — 8) vom Spiegelglas, jo viel als
Winkelmaaf (Binfeleif en), 1) ein Werhieng num
Meſſen der zedhten Windel; fie find von ih, ME
fing oder Holz, und —** einen: rechten Winkel; —
2) ſ. Shriftgteßen: — '3) in. der Heraivt ſo
viel als Sparren.
Minieimüde. inter. BAR
Ä —— in der Entomolagie, Mügeyapyung, fo
viel als Gemnylomyza Meig, ” N
— 43 eine Anhalt, m widerrechtlich Muͤnzen
— 3) ein Geldſtück, welchtey in einer
Die Hafalı geprägt worden if, auch wenn es yon
xitaem Schrote und Korne waͤre, fal
—Ae iu der Baukuuſt, die iq Den vier Ecken
., sine Gewölbes bervorteetenpen Schenkel eines Kreuz⸗
gewölbes, Die immer eiwas von der Umfangsunguer
hecporicete
— ty das beſondere Recht, welches au man⸗
ne Auen xüſfſichtlich der Wintel und Eden der Ge⸗
a. aude beſteh, beſonders in wae fern dieſe mit dem
.Mechhargnunde in Berührung kommen; — 2) einem
an Mieſel aemaͤß; — 3) fo viel als JIohreg⸗
enkre
iſchlag, im Forſiweſen, ein Holaſ ‚melden
Bed: dl oder Rumpfe Winkel. ‚in War
« ‚ in Mofhingumefen, bei einer ugen-
*8 Re tramm ‚gebogene „Zomjen an Zex elle des
upeb
‚Xiakon (puies), 1) ine npn Dee L, nabe
geleaie Zeichenſproche, wapurqᷣ bald der zunſch einer
Annäherung eines Andern, bald ‚Zuneigung ausge
‚ Denk, help Abarhesm an zen Ay
——
Mug⸗ Ch Biere fo niel sie Körner
Pie, £ Lens —* Gæoſſr., dimis pu-
cina L.; f. Vierhänder.
Wincar, Iod, Hiams, 1) pie zwiſchen Herbſt und Fruh⸗
‚Hg: fallande Johreszeit. unf der ‚nörpliggn Halb⸗
8* Side Fänge. der Winter mit dem Mustyiit der
Gone ane em, Deichen des Sieinhods (um den
m
344 Wintera. Rinterbirnen.
31. December an) und endigt mit dem Mitteitt in das
Zeihen des Wirders (um den 21. März); in der
füdlichen Halbfugel dagegen dauert der Winter vom
21. Juni bis um den 22. September; die Sonne
durchläuft in ihm die Thierkreiszeihen des Schügen,
Waſſermanns umd der Fiſche. — 2) Die zur Win⸗
terzeit gewöhnliche Witterung, befonders die in diefer
Zeit gewöhnliche Kälte; fie währt in unferen Zonen
meiſt vom November bis zum März, alfo 5 Monate;
in Süd-Stalien finkt fhon das Thermometer im Win-
ter felten unter O, und in noch füplideren Gegeudrn
wird der Winter weniger durch Sinken ber Tempera
tur, als durch gewiſſe Winde, bedeutenden Regen und
andere atmofphärifche Veränderungen dharalterifiet.
Wintera, in der Botanik, nah Forſter, eine Pflan-
jengattung.
Winterapfel, in der Pomologie, fo viel als rother
Stettiner. — Brauner Winterapfel, eine mittel»
große, plattrunde, gerippte Frucht. Schale blaß⸗hell⸗
grün, fpäter hellgrib, auf der Gonnenfeite Tarmeifin-
roth angelaufen, auf der Gchattenfeite trübroth.
Fleiſch grünlichweiß, oder, faftig, von ſüßweinſäner⸗
lihem Geſchmack und veildenartigem Gerach;reift
Ende December. |
Winterbirnen. Hierunter verfieht man im Allgemei⸗
nen die Birnenforten, die im Rovember und Deeember
reifen und fi ven Winter hindurch halten. Beſon⸗
ders führen diefen Namen in verfchledenen Provin⸗
zen mehrere fpätreifende, harte, den Winter Miadurch
ſich baltende Birnenſorten von grüner und: buauner
Karbe, die befonders gute Koch⸗Back-Birnen find.
Als ſolche find vorzüglid: Ä
15 Die veutfde WBinterbirne, Die Knochen⸗
Birne, wird ziemlich groß, grün mit grauen Punk⸗
ten. Das Fleiſch if etwas fireng, der Baum außer-
ordentlich fruchtbar. Sie it häufig in Anbau und
Mieterbirnen. 345
eine treffliche Birne zum Wirthſchaftogebrauche, hält
fir die zum Frabjee Ä
2) Die lange geüne Winterbirne, Veoerte
longue d’hiver. Gine- bekannte ſchöne, große und
lange Birne, gegen vie Blume abgerumes, 3 Zoll
kang, 24 Zoll vie, mt kurzem Stiel und dicker Schale,
ganz grün, befommt Bei virdem Regen leicht ſchwarze
Sieden. Das Fleiſch Il weiß uns ſüß, haͤlt ſich bis
ia ven März, iſt ſpät abzunehmen. '
3) Die pommerſche rothe Winterbizue, von
minerer Bröße, mit cuuhem Hof überzogen, hält fi
den ganzen Winter friſch, iſt vortrefflich zum Kochen,
hätt fid bie in den Soncner, trägt ſehr reichlich und
“ M ver Verbreitung werch. .
4) Die befſiſche Winterbicene, Heſſen⸗,He⸗
(den, Löwenbirne, 24 Zoll vid, 34 Zoll Sang,
mit graugrimlier-und.corhbraunee Schale, mit weis
aigem Saft. 3* Ñ
5) Die würtembörgifhe Winterbirne, Pa⸗
vaniesbirne, in Kirchhäim die Frauenbirne ges
naunt. Man hat vie große und Heine orte, gelb,
An der Sonnenſeite ſchön roth, mit kurzem Stiel und
* Das Fleiſch iſt Keinig. Sie hält ſich bis in den
peu, '
6) Die ungariſche Winterbiene, anſehnlich
avoß, ſhon gelb, an aur Sonnenfeite zinnoberroth;
—— iſt grob und ſteinig; dauert bis in den
ar. .. ‘ "
- 7) Die Binterbirneines Henne, 3 Zoll did
und hob, mit glatter. Bchale, hellgrün, mit grauen
Puakten, füh, eßbar age Dreember bis April, {ehr
fruchtbar und den ganzen Binter hindurch nupber.
8) Die ſchönſte Winterbirne, Bellissime
@hiver, in Holland Vermilon d’Espagne, rine
ſchöne große Birne, 3 Zoll did, 32 Zoll lang, ſchön
geformt, goldgelb, auf der Sonnenfeite mit zinnober-
. 346 Minterbiraen,
rothen Streifen, das Fleiſch hrüchig, zum Rocher nad
Boden vorzüglih, hält ich vom November bis zum
Mai, muß ſehr ſpät abgenommen merben. N
9) Die rothe Rappeshirne, von mittlerer
Orsße, vum, Die Schale vauh, auf der Schattenfeite
grün, auf Der Sonusnfeile braunroth, Das Fleiſch ſan⸗
: dig, mit ſtreugem Soft, wird auf Dem Nager nod
mild, giebt ven beflen Hondg.ı Hält ſich bie in's Fruh⸗
jahr. Der Baum wird überaus fruchchor und dauer⸗
haft um Stamme,
10) Die KRronbirne, lebt groß, Der Pfundhirne
. Mimi, oben ehr id. Von Faxbe grün, aaıbh, mit
vielen Punkte und Fledm. n Das Fleiſch iſt nicht kaf-
tig, aber zart. Sie wirt erß in ner Zaftenzeit lager⸗
el, ver Baum trägt haufig, muß lange am Baume
Rn,
11) Der große Mogui, le grand Monargpe,
gehört unter Die größten Birnen, 34 Zoll hoch und
eben fo did, grün, wird im-Biegen gelb und ſchmutzig⸗
braun. Die Scale nid, nad Fleiſch grob; bak ſich
bie in.den Mai. Der Baum trägt jährlich,
42) Die grüne Eonfeffelsbirer, von mike
ver Bröße, 2 Zoll 5 Linien Jo and breit, graggrün,
auf dem Lager etwas gelber. Das Steifch iſt brocbig
und feſt; um Oſtern nach ſo feſt, wie fie vom Baume
kam; dauert bie in den. Augufl; nur zum Baden end
Kochen brauchbar. Sl tragbar.
13) Die Venusbruſt (Teton de Venus) wine
‚große, ſchöne Krucht, süber..3 Zoll huett und lang, bil-
det. unten am Stiel eine Warze ( Teton), ‚gelb, auf
der Sonwenfeite ‚mit augenehmem Hellroth metzwa⸗
fen. Die Scale iſt dünn, ans Zleifb brfcbig, der
(Wale. Iſt nur zum Kochen und Backen kraudı-
bar, veift im Januar, hält fich bis: Die, .Der Baum
AM jährli ſebr fruchtbar.
⁊
Winterbirnen. 247
Unter die winie tkiche n Biupfpeftebiunen sum Ro
en und: Duden gehören-fermer:
414) Die Hölzerne (Kreiſel⸗, Se) Baur.
2 3 Die. Aräutechiine.
16) Die !ufigarten« (Pomeranʒen·) Birne
(Eoito de Jardin).
AT) Der trodene Martin ( Martin sBc).
.: 48) Die verbramnte - ‚Kappe, um gar iſche
. Birne (ſhat brude, Pucelle
: 19) De Heine Rapenfopf, bie: Rumper-
. Birne [Kamper-Venus, Kamper-Prer).. .
20) Die Schaybirne, Priefterbiene ¶ Pfurr⸗
Birne) (Poire de Pröte Caillot rosat musqwe).
2) Die Winter⸗ Pomeranze. (Orange
32) Die Retfieder, Steffelbirwem. ſ. w.
Faft in allen Gegenden werden eine Menge Som⸗
- ars und Herbfibieuen gebamt, weiche zür Zeit chrer
Nöte im Ueberfluß vorhanden fine, und welche, Dar fie
ch aicht lange halten, wenig Werth und bag ha⸗
ben. Dagegen wird der Anbat .uer im Der Wirth⸗
ſchaft nutzbaten NBinterbienen wernachläffigt. Ber
fſonders wetden le edelften und köſtlichſten Winer⸗
Tafelbirnea; von mellyen wir doc ſo wviel treffliche
Eerten haben, wir ſpärlich gezogen, ſo daß am’ fafti⸗
Fair —*— Winderbirutn Mungel iſt, und man
Inter übner dieſe köſichen Früchte zum friſchen
Ber eritbehuen muß. :Dieraptiften Winter·Tafel⸗
biomen er Wohlgeſchmack fie:
..:# engliihe Winter» Butterbiene
: @: Bandleterrediiiver) Eine vortvefflicht; Frucht
eh anfehuliiher Oröße. Die Fasbe ii befigrün, das
—* fchmolzend, von trefflichem Eeichmatk, Der
--: Saſft ſüß und angenchm. Gßbar im Februar, bält
BT, den März.
" ES) Die Winer-Buttexrbiune, ar Bilpfing
318 Hinterbirnen.
von Ehaumentel (Bezi de Cheumontel). Eine
große beulige, pyramidentärmige, vortreffliche Win-
tev-Tafelbirne, in der Form fehr ungleich mit karzem,
dickem Se Die Farbe der Schale IR ‚Anfangs
mit Gras überzogen und breäunlich auf der
Sonnenfelte. Bel. der Lagerreife wird das Birne
rothgelb, und das Braue mie maties Bold, auf der
Sonnenfſeite roth durchſchimmernd. Bei günfligen,
warmen Sommers wird diefe Virne ganz ſchmelzend,
von füßem, gezudertem, trefflichem Baft und erhabe»
nem Geſchmack. Eßbar Diitte December. Der
Baum wähft ſtark, gedeiht auf Wilvling und Quitte
gleich gut.
3) Die grüne Winterbutterbirne, großer
Iſenbart. Dieſe treffliche Winter» Zafelbiene iſt
der Beurre gris in Farbe und Geſchmack ſehr ähn⸗
lich, gegen 3 Zoll dick und 34 Zoll lang. Ihre
Schale iſt grüulichgrau, ihr Fleiſch fein, etwas Ar
dig, aber gut und von Geiſamad. Gie iſt
genießbar vom Oltober bis Febrrar. Wird bei lan⸗
gem Liegen ruuzelig.
4) Die Dagobertsbirne, le: Bagobert, bald
coniſch, bald kreiſelartig geformt, 24 301 beit,
34 Zoll hoch. Der Stiel iR ſtark nad lang; bie
Schale grüngelbikh .und faſt ganz mit röthlichbrau⸗
nem, feinem Roſt überzogen; das Fleiſch ſchön gelb,
. von angenehmen Beruch, körnig, ſehr faftvoll, ſchmel⸗
zend, von angenehmen, zuderartigem, fein muskirlem
Geſchmack. Die Frucht reift im December und Ja⸗
unar. Gie muß etwas gewelkt fein wann fich. Teiche
vrüden laffen, um zum frifden Genuß tauglich zu
fein. ie tft zum Dümpfen vortrefflich. Der Baum
wäh ſehr fefbaft und bildet eine ſchöne Krone.
5) Bergamotte von Soulers (B. de Sou-
lers). Mittelmäßig groß, plattrund, grün, bei der
Reife aber gelb, mit auf der Sormmeufeite leicht ver⸗
Minderbimen. 348
waſchenem Reith. Die Schale Kart, dos Fleiſch zart,
butterheft voll-Saft, von erhabenem, füßem, getwärz
baftom Beihmad. Reift im. December. Der Baum
wird groß und trägt jaͤhrlich.
6) Die Binter- oder Dferbirne (B. roade
d’hiver, B. de Päque). Rund, groß, 3 Zoll breit
uud eben fo hob, grün, im der Reife etwas gelblich,
an der Gonnenfeite roth angelaufen; von weißem,
helb butterhaftem , heib brüdigem Fleiſch voll über-
Hüffigen Safts von angenehmen, füßfäuerlichem Oe⸗
ſchmack. Reift er im Januar. Der in vielen Lufl-
gärten zu findende Baum macht kurze ſtarke Triebe
und trägt ſehr vol.
7) Sarafin, hält ſich über ein Jahr, ift von miti⸗
lerer Oröße, 3 Zell bob, 2 300 8 Linien breit, die
Schale der Frucht am Baume grün, auf der Sonnen⸗
ſeite ein Anflug von ſchmutziger Nöthe vorkommend.
Das Fleiſch iR weiß, wird immer mehr busterhaft ge⸗
gen den Nachſommer, von zuckerhafteca, eiwas vorfü-
mistiem Gefhmad. Ihre Lagerreife fängt nach Jo⸗
hauais des folgenden Jahres erſt au war Dauert bis
ia ten November und December, welche kange Dauer
von einer buttezbaften wohlſchmeckenden Birne eine
Seltenheit H. Der Baum trägt reichlich und. All.
jährlich, Ichlägt im Frühjahr ſpät aus, hat aber. einen
iebhaften Buchs und iſt gefund.
8) Die Bügi (le Bun), bimförmig, emlich
groß, grün, reif gelblich, uneben, mie eine Pommeran⸗
zenbirne, das Fleiſch halbbrüchtg, zart, ſaͤnerlich, von
angen hmem Geſchmack eßbar vom Februar bie Rpril,
muß fange em Baume haͤngen
. 9) Die Colmar, Mennabirne (le Colmar,
P.deManne, Bergamsotie taxdive‘), eiwe ver größ⸗
ten und beflen Zafelfrächte für ven Winter, von but»
terhaft ſchmelzendem Fleiſch und dem angenehmſten
Zutlerge fchmack, wenn man fie ächt befigt; denn es
352 Binterbiutee.
roth. Das. Fleiſch gelblich balaſchelzrude ver Gaft
häufig gezuckort une erhaben „:wird.nue auf: trocknem,
. günftigem Boden von gutem Geſchmach ifıoßbar: vom
- December bis Februar.
16) Die muskirte Winter«Eierbirne (de
musqueerende Kyer-Peer), eine holländiſche,
kleine zuderfüße, Rack muskirte "Winterbirne für die
Tafel, eiförmig, 2 Zoll breit undıchen fo hoch. Die
- « Schale fein und glatt, citronengelb, mit matten An-
fing goldartiger Röthe bei beſonnten Früchten, mit
zimmetfarbenen Punkten und Rofifigusen. Das Fleiſch
ſchön weiß, von ſtarkem Gewärzgeruh, voll Saft,
fein, leicht abknackend, halb ſchmelzend, vom einem ſehr
erhabenen füßen, arten Musberlingeihmad. Die
Frucht zeitigt imm December bis Februar. Der Baum
iR ſehr fruchtbar.
17) Die Lanfac- Birne. (Denpbine, Satin, Ar
lasbirne, Liche frien), wurde yon der Frau von
: Ranfac am Hofe Ludwigs XIV. Dem Dauphin zuerfi
überreicht. Bon mittlerer Bröße, 24: Zoll Jang und
. 2 300 vi; charakteriſtiſch ib der an Der Wurzel ſehr
—— dicke, faſt 14.300 lange, gerade ausgehende
Die Schale iſt grünlichgelb, glatt, mit grauen
Banken beſãen. Das Fleifch iſt ſchmolzend, der Saft
gezuckert, von erhabenem, etwas muslicten Geſchnack.
Nteeift im November, dauert bis Februar, ver Baum
‚trägt fleißig.
.Auch noch einige andere Sorten, ald: bie Winter
gute Chriſtbirne ( Winter- Aposbeier, Winter Juder-
aderbirne, Regels Spatregelskirme,), die lange Win⸗
ter gute Chriſtbirne, die geſtreifte Winter gute Chriſi⸗
birne, die vergoldete gute Chriſthiene u. f. w., 2, melde
J ſaͤmmtid groß und pyramidenförmig find, kann man
unter die guten Winterbirnen rechnen.
Winterblume, in ver Botenil, 1) Pflanzengaitung, fo
viel al6 Ohimonanshus Lindi.: er 2) fo viel ale
+
inter Bimpenfüßer. Miinerei. 958
„Suaesender Rugelämarantt, Gumphrensglebeus L.
— — 3) fo viel :ale gemeine Wiropblume , Belishry-
inte 2) * ßen, geſtreift in dor Pomol
ı Olumen ſußer, er. * omolo⸗
gt, Kl. IL, Oron. I, Rang Ill. Diet, ein anſchalich
„genen, Aumpf *5 oder faſßt Fugelffnmiger
mer. . Schale hellgelb, am. Baume mit ſexkem
blasen. Duft belaufen, fpäter glänzend ciironenmelb,
. ‚om Stiel farmincogh-geftreift. Fleuͤch getblich, Inder,
n ętwas arobfõmig, aicht jaltseih, von einem füßlichen,
g.fein. — —— Geſchmack und ähnlichem Geruch.
4: Zeiugt im Fehrnar oder März und hält ſich bis in
. ‚Den. Sommer.. Der. Baum wisd nur wittelgroß und
. veriangt einen guten Boden, trägt aber reichlich. Die
. Brut id megen ihrer Haltbarkeit und: ihres germfirz-
haften Geſchmacks vorzüglid aum OAmpfen, u fie
eb
——* in Ber Pemologie, Namen serfbie
r. Apfelfosien: 17 CKortazus gelber ſüßer
——————— B.h, Din 1 ‚ Rang H., ein
ee ee eitgonengelbee, A Sp ‚bseles und über
* 8 Anfel, Kleiih meiß, fein, foftig, mar»
008 angenehm gewürzhaften Zucergeſchmace.
ift im Mauember ‚uap-hält ſich bie: zum Fruͤhjobr.
Bay, wird. groß une trägt reichlig. — 2) Ro-
ae an — 3) weißen Einier@olville, ſ.
alville.
—— in der Botanif, ſo viel ale u
b ‚Winterligg, Kranthis hyemalis.Sa
— inner Botanik; I. nad R. Bromm, diko⸗
ladoiſche Me wãch afamilie, quomauſche —* —
„iagder Baͤumemit abwechleluden, punkiisten, lebexarti-
XX — Blättgen. gap: :nadp innen ge⸗
. ve atiadenden Mebenblättgen enthaltend. Blü-
iben achſelſtändig, meif braun. Kelch Le bis Hblätt-
ste: Salem. Si een, nicht vᷣyr
Der. techn. Enc. Th. CCXXXIX.
BCE .Wineevſtterang. interne
I yon Ian bilittein: uhr R.- Stehiäkter
-:2:980, in mehteren Reihen. Slsiibgrfäße Aabl-
98 Or zu "mehreren In einem Act
d- Meint, gerade, im Srunde dee’ Han le
hi Bu diefer Famille gehören Die je auitukten:
'ys, Hiiciein, Tälinannta und Tieiaub; diten
. Mile in Amerika, Neudodand, Beelthid, Erik ind
ur yän fich Horfinden, und Arberifäieh-EDeR; Datz land |
hilfe: Exktackofioff eufhallen, weshaſbiiccucheere Von
: Ahnen als tontſch⸗reizende Arftöich betanm Fri: —
A Nach Reuche abdach, Unterabhellung der Bn-
thin: 2
Minterfärterung, 1) die Akt, wie die bei ** *
Wr vorkommeuden Hausthlere
ne aöfhiltert werben — 2) die We —*
—* Hide Zeit zäm Kutter venubt
feergatten,’T) bie Ruczen ee Mr ee
über in Gewäßshhufern oder Ih - n
brte zur Wlüche gebratht wrrben. — —*
cher, in weichen Anita
0 er wid. — I) Ein Sieh, —
—E— befinden, Weide Pr: ch
find, daß ſich während des Winters Ge
iierfarmntefn Tann , Aid welche URN!
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—23 in der einen Abihulun Äh [oh
Mc ge — welchenten Dak Veen
Sabten Veh AH Dir Rate
em: —7 — a —õãS ——
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interne Wer Bolt, Ho-Hitieie Hördkläm
SI KETTE I a
WinteNinenflhet. Minen. 368
Bugelsugper Rugalamsrasth, Gumphranaglebona L.
ums: fo viel vis gemeine Strobblume, —*
sum ‚Stonehns De
in ce: Blumenfüßen, geſtreifter ——— —
ran: L. Rang III. Dieh, alas anfehnlich
—— * gugefpigies oder faſt Eugelfänmiger
nn e ;beflgelb ‚am ‚Baume mit Rarkem
“u ioyea, Duft * an, Später. singen. a
: 00 .Siel karminroth geſtraift. F Ge Ioster,
ung, nicht, altxeich yon —* Aßliden,
quiti Geſchunck und aͤhnlichem Geruch.
a Brltigt im Febrnar ader Märy-und hält fich /hie in
1 Dep, .- Der. Baum wish nur wittelgrafi.und
oeslan st Finn guten Boden, trägt,abex veihläd Die
han 6 zmegen ihrer Haltbarkeit und: ihres gempfrz-
an or eihmade vorzüglid zum Dämpfeg, au, fine
F ninu ——
——— * — in ver. Pomielagie , Namen ver ie⸗
— Mpfahiaven N TCortant aelper ſuaßer
—— Hab, —— en MH. er
X er,% txone⸗ ne
1:3 Daher Aptel, - Fleilch weiß, fein, en mars
iR een fie; Zuderqeſchmade.
% —— ——— LE DR HN
35 uad trägt xe ur
—— mein —— & .
Kin, imo Der Baal ii ai ir fs
SER le
Ken achſelſtändig, meif braun. Mr 2. em —5 —
Are Räte: Inden: I Wesen ai v7.
Der, techn. Ene. Th. CCAXAIX.
266. Wianterhaus. Winterfhlef:
ttoirt und dann im froſtfteien Behälter Duecdhwintert.
Bermebrung durch Sprößlinge.
Winterhaus, f. Barmbans. |
Dinter-Rartbäufer, gelber (Ri. 1, Orte, 2:8 IL |
Biel), ein großer, faſ Pugelföcnaiger Apfel mit fünf
.. Rippen, drei Zoll breit und fat fo hoch. Sdhale
gelb, bisweilen mit.leihtem Reith belegt. Fleiſch
- fein, faftig, etwas gelblich won fein‘ ſäuerlichem,
" zjuderartigem Geſchmacke. Er reift im December und
. Yalt ih bis zum Frubpjahr. Der Ban win. groß
und ift dem Landmann ſehr zu empfehlen, da er ſo⸗
De die Tafel als für Die Biuhi@eit gleichen
hat.
Winterfäntigechaler, Thaler des Röntge Frledic
von Böhmen (Fried rich V. von ber Pfalz), welche
- er während feiner kurzen Regierung 16@1 ſchlagen
„ließ, und bie überdies wegen eines verfeßsten D- für
. ominds gehalten menden.
Minterkobl, 1) fo viel: ale Scheimobl. Irannica
oleracea virid is L.; — 2) fo viel As gumelner
Binterfobluens, Brässica . pus nleiftre bien-
WVinterpunt, in: der Aſttonomie ver Bunt ver Gflip-
. NE, in weldem bie Sonne zwiſchen Desk 24. uud dem
. 232. December: den weiteßen Abſtand ſGnlich vom
Aequator erlangt hat. Es iſt dann hen kützeße Zag
von 74 Stunde und zugleich Winters Auſang. Der
- Winserpuntt iſt der Anfang vom Zeichen. Je Skin
r: bede, obſchon die Sonne vermöge des Bowükens
der Radchtgieiche das Sternbild jegu zu Diefers Zeit
laden. bt hat, and'jener Pamelt: jepb eigemsthch: is.pen
en: fä
—— 1) Ueberhaupt: dar Esther. m. Bin
terzeit. 2GS. Zoologie. = 3) In ner Phy⸗
n ſtologie: Während der Schlaf des Menſchen ur auf -
;. einen VierunnzWaugigfiknnigen -Eyens hefipeänht. I,
Yu
— t -
Winterfihlel. 867
findet dei manchen Thieren und Pflanzen ein jahrli⸗
cher oder halbjaͤhriger flatt. Unter den Säugethieren
bt es viele Winterſchlaͤfer, z. B. Bär, Dachs, Igel,
lchier, Siebeufcläfer, Haſelmaus, Fleder⸗
mänfen, — unter den Vögeln wohl keine; von den
Umpbiblen verſiaken die meiften in eine Wintererkar-
: sung, sad in unferem Klima diejenigen wirbello.
fen Thiere, welche einen ganzen Winter durch leben,
3. B. die Schneden. In einen Sommerſchlaf ver»
- fallen nah v. Humboldt’s Beobachtung der Ten-
ve (Erinaoeus caudatus) auf Madagastır, Kro⸗
kedile amd. Rieſenſchlangen im mittägliden Amerika,
fo wie die auch Winterſchlaf haltende Landſchnecke in
unferer Gegend. — Die Winterſchläfer ſuchen bei
Uunäherung des Kälte im Herbſt Derter auf, in de⸗
nen fie vor der ſtrengen Kälte geſchützt find, alſo hohle
Bannfäwme, Erdhöhlen u. dgl., polſtern viefelben
mit ſchlechten Wärmeleitern, etwa mit Heu, Stroh,
Baumblättern, Haaren, Wolle und anderen Mate»
rialien aus, und begeben fid in dieſelben hinein; fie
‚liegen da mit mehr oder weniger zuſammengezoge⸗
nem Körper und mit gefhloffenen Augenlidern. Ihre
normale Temperatur, fo wie die Secretionen. ind.be-
deutend vormindert (aber nicht gänzlich vernichtet, —
die Tiere befiyen in geringerem Maße eine ſelbſt⸗
Pändigt. Temperatur, wird aber bie äußere Käkte zu
Bepentend, fo erwarben fie, erflarren Darauf wieder
und ſterben), Die Excretionen wntererüdt. Die Abe
fonderuugspropnite des Darmkanals und ber Reber
fammeln ſich im untern helle des Darmkanals und
Werden, hnllch dem Kindespech bei neugeborrnen
Kindern, gleich nad dem Erwachen ausgeleert, Der
Athem langſamer und. weniger tief, Die Blutbewequng
- vermindert; die Empfiudlichkeit gegen Gufere ‚Reize
gering. Das Leben ift auf eine bei weiten miedere
: Stufe Yerabgeiunten, ats während des vierundzwan⸗
388 Minerſchlaſ.
gſpũndigen· Achlafes; da nicht diel·Neige auſ das
- m
⸗
- thikeifche Leben während ber Erſtanrungeinwirken, ſo
gehört auch zur Unterhaftung deſſelben mar wenig,
und demgemäß zehren und leben die Thiere im dieſer
Zelt von dem Feit, welches in ihrem Netze um an
. anderen Stellen ihees Körpers, während des wachen⸗
den Zuflandes fid angefammelt bat. Des antewselle
. Blut iſt vom vendfen weniger verfhleben, als im wa⸗
«., henden ZJuflande; die Thymusdrüſe und: Leber wird
2
vergrößert, Die Gefhlehtsorgane werben. übernährt,
» md am Ende, bei herannahender wärmerer Jahres⸗
um -
: zeit, ersoachen bie mager gewordenen Thiere aus ih⸗
- sem Torpor, worauf dann manche fofort, ohne vor⸗
bex Nahrung zu fi genommen zu haben, ven Fori⸗
pflanzuugsfunktion fih unterziehen, — Dis eigent-
- Ihe Urfache des Winterfhlafs liegt in-einem allge-
. meinen, mit dem Jahreswechſel in Bayagı ſtahesden
Mangel an Lebensenergie, welcher ich ſchon im Harbſi
- bei aft noch warmer Witterung ir Mifſuchen von
und fpäter darch Trägheit und Scplährigfeit, die im
Schutz (Graben einer Höhle u. f. w.) 'aulſwudigt,
» mer mehr zunimmt, duch Mengel.an Newmn, Bin»
nes⸗, Muskel⸗, Athnaugo⸗ Circulatinna Kicmüh-
rungs⸗, Verdanungse· WänmetuimidalaugſThötig⸗
"Jet, und eudlich darch allgemeiga Vuanziſime ſich
wmelpricht. Go iſt der MWintenfehlaf gowiſſen Mamn ge⸗
thiere auf. dem, auch übrigens im Thiexreiche wurd
Härung, fernen durch Mauſern, Wandern, Ziehen
und Reifen der Wötel und. Fiſche, Werksiedau der
Amphibien und wirbellofen Thiere, vr im Meanzen⸗
:. reiche durch Meifen, der Früchte, Auſterben der Blät-
ter, Zweige und Stämme: ſich aus ſprechenden Zypus
. 66 Wechſels im allgemeinen Natarleban begaliadet,
: welder Typus auf unfenspiärde, und um. ko mehr,
je näher. ven Polen zu, in feiner allgemeinen Ber
‚Deutung durch das Wechſelnenhaltziß age. ärts zur
Minterſchlaf
daat
Cana: wrtgaprägk erſchein. nf demlehhen
Dasaht ande Der — Dex —— *—*
ken aim Winter, bildlich geaommen, dugh man⸗
‘geladen: oder beishräntten Cinfluß ver Sonne auf un⸗
ſee Eonhälfte die gorhin genannten aan mach,
als Ruhe, Zrägheit u, ſ. w. zum Vorſchein kommen,
—XXVXAV
genden, verhältnißmäßig zu ſtarken —** es der
Beaune: cin Ayergie- und Kreaftmatzgel sin, Rush
die Vegetation vernigpart, Trägbeit, bipansung
ua Ruhe Im: Thierteiche hervorgebracht, nd, bed ainfe
gen Thieven fogar Schlaf, Vita mine: ———
beoemirkt win (I. Aaribolv’g.&
dem Winterihlaf: in Müller’s * ige —
ot , 1837). — Meiſt hat man dafür gehalten, daß
:: Die niedere äußene Temperatur Dig: eigentliche Unfache
: weh Wintexſchlafes jei, und zwar, weil nie in Diefem
Sulafe begriffenen Shieue ,: gun man ſie amärmt,
enwachen, non Neuem aber ſchlafen, wenn fir, wieder
di Di Kalte gehracht werden, Indeß ift-Diefe Unficht
ſhalich wur, win Benthaln hrobochtet, auch den Win⸗
tatc ber in per warman Stube, beſindlaiche Winters
hä hehe Dah Diele: Thiche im ‚Sommer
. Du Aufehalt in; einem Eigkeller zum. Schlaf zu
:.guelugem:nd.; hemsht auf Deus Umkaun, daß der Or⸗
::, daninus Inter Im Natur gemäß-aufıpas Aeußere
re. BO. December. 627 fand Berkhold
auf, dar Jagh einan Igel und, nahm ibn mit in einge»
hbohiztes Zunmer; ˖kaum men sine. halbe. Grunde, ver⸗
floſſem, als: das Thier aufwachte und.ieiar. bedeutende
Meopvser Soches ansltente, ein Becptis do es
eſche⸗ —— gebuach haste, Gr hunpte
u ge anlegen a die Kälten eg ſchligf umgehört
. ch Bi var Tr „dann wachte einig MR es
:: We, bein eung baklam, ſa vonfel eg mieder in
den vorigen Zufend, Mus Dauarkan upaänliei
360 Winterſelte. Winzerregeln.
und wachte es abwechſelnd, bis c6 aukiB, Biei’eu.
lich farb, — woraus einleuchtet, daß Be Cruhrung
ber Thiere auf ˖ den Schlaf Einfluß Has‘: zumal de ein
anderer Igel, den Berthold ſpäter bekam, WB der
um diefelbe Zeit aufwachte, vor aber nad feiner Will.
tür freffen konnte, wach blieb. Be.
Winterfeite, die mitternaͤchtliche Ente. oma @agen-
flande®. Tre}
Minterung, die Erhaltung des Viohes und doriBe.
wächfe den Winter hindurch. on =
Minterzwiebel, fo viel als Schuittzwiebel Muum
fistulosum L. nn
Winzerregeln, Erfahrungen, nach welchen die Winzer
eine gute Weinernte für wahrſcheinliq halten, unv Die
zum Theil einen natürlichen Grund haben, zum Theil
aber auch auf Aberglauben beruhen. Dazu gehört:
die Weinleſe ſoll gut und reichlich werden worte im
Januar die Hlüffe und Waſſer klein And, daher das
Sprüchwort: wenig Waſſer, viel Wiein; eu: die
Grasmücke fingt, ebe der Weinflock ausihlägt; wenn
der Dad etwas kühl if ımo mittelmäßtge: Ebeiogt;
wenn es um Pfingſten veife-Gebberren. gi |
* Wetter am Urbanitage, fo der Herbfiz: nande kädfen
Tage ſoll Hein Froſt mehr fommeh en bei Wein,
“Mod vor dem alten Veltstage abbl ,toeweehalu nach
der Blüthe warmer Regen Bonn ; fell yieıklynsg gut
werden. Ein heißer Juni giebt Pleitbeerigen: Bein.
- Ein warmer Auguft verfprict sine dune Crace, daher
‚ das Sprüchwort: was der Auguſt wuptkähnnaglägt
der Sepiember angebratem She rare Wei⸗
": ter um Laurentii und Mar HSimmelſahrv verfpricht
eine gute Ernte. (Einzelne reiſe Beeraraı Bektho-
Tomi find ein- gutes Zeichen So sul Fon⸗vor
. Migarlis, eben fo viele Fröfte im Folgenden: Mai.
Schbnes Wetter an und um Den IE im
kunftigen Jahre viel Wein geben, + Liu na
a4n e
u
Game — —9 Auf de
‚beruht ver Sommerſchlaf der genannten Fhiere,
Ran wie: im Winzer, bildlich genommen, Auch. wan⸗
pam baſchränkten Ginfluf der Sonns aufrun⸗
. Beedinbälfte die acıhla genannten ——
als Ruhe, Trägheit u. . w; „um VPorſchein Fo rn Ä
Rinne in Folge eines ‚gemifiermanen Uhr
genden, verhältnißmäßig zu flarken En 6. der
"Bauın.ein Äuexgirs und Krafimangel irn are
die Vegetation vermigpart, Trägheig bipanming
und Ruhe: imhier voiche chexvorgrbrocht, rd Dr at
gen Thieren fogar Schlaf, Vita miner, ade, minima
Barlow Ch. Varibold's. ei *
den Wintarſchiaſ in Maül ber's Archi boſiolo⸗
oe, : je 7). — Meiſt hat man. dafür.ashakten, Daß
: fe innere Außsge. Tiempskatun Dig: eigentliche Unfgche
des Wintexſchlafea fei, und zwar, weil die im Diafem
Saſe begriffenen Thiexe eng man fie, gumafennt,
un yon Neuem; aber Schlafen, mann —7 —
ri Vie Bhlin gehracht · werden. Inpeh, iſt; dieſa Adſicht
halich wril, le Bentaata: hrobachtet, auch den Win⸗
2 —* in der · warmnan; then heñnd valide Hinter»
mil ähen idealen. Daß Diele: hie dm Geguner
nit Bunfenbalt- inceinem, Fineheraym.Srhlak zu
du awingem Find, Irmaht auf pas Umlauf, daß Des Or⸗
.ın gonionus Inter zjaneen Natur aamaß.außzbaß Arußere
nie; ae, Dectier, 1027 ſb Bershplo
3 dar Yaga einan Iael- und nahm ihn. milk im singe»
‚ Heinen Zanwer; faum warg zine halka, Egunden ver⸗
1 Holen, mis Das Thier —— —— eeutende
Mers e Toches, anslernie;: ein Beweitu:daf es
ala kann Ola ht hatte (Ar Inne
—*— wieder in die NA
0 Wr 2 Warz, vannm wachte ehe; mn es
13. ſchlicf unasbört
m: Butt being: NRebeung Pot fa. vernſiel es-mienes in
den vorigen Zußond. Muss Maug⸗har Iukaränliet
508 WBichellnodun. .
Symptome. Die Gntzlnnung dA dumen afheyr-
‚nige, 2, 3, A Wirbel befubrändt. Der van der
Kronkpeit giebt fich zuweilen im einen: Verändecung
der Haltung des Kopfes oben: auch Des ganzen Rör⸗
pets fund. Die eine Körperſeite erſcheint Mas ein⸗
gefallen, cencav, die eine Schalten höher Fe oft
voller anzufehen. Auf Geheiß können noch die Qan⸗
: Ban ihre ſchioſe Haltung im die gerade verpankteln.
Schmerz an der Stelle der — — Ren bald
aufangs nur dumpf, zuweilen ſehr heftig, Kechend,
reißend iſt, und ſich auch da die benachbarten TAeii⸗
verbeeitet. Der Schmerz mird durch Druck amp die
leidende Stelle geſteigert und men fühls: daulliche,
Iangfam fortidieeitende Anſchwellung der Ruoren,
Hesvortreibung und Dislocation der Dowmgoriläge.
Die Schmerzen werden push Bewegung vewmehrt.
: Gleichzeitig Reizung der hinteren Rüdeumarkifträuge
und daher Schmerzen in ben Theilen, die davan ihre
.: Meusen erhalten. Mit der fartf@relenden Anſchwel⸗
fung. der Witbel und dem zunehmenden Deucke auf
das Ruckenmark entſteht Pelzigiein, endlich lämgfin-
dungsloſtgkein und Laͤhmung den Baryeguug, Bei. Af⸗
ſelelon/ der Leudenwichel in en unteren: Guiusmpisliten
zugleich Lahmung der Harnblafe und zus Maflpnuns;
: bet Bfeftion der Bruſtwirbal Beengung v6 ham;
bei Affektion von Berricahmichel Lähmung: dar NArme,
Schlingbeſchwerden aid Bahnmungipre Halsmuskeln,
merzen und Bähmungefyunptame find meiſt lb
nicht halbfeitig, denn beat ſelten Sefmänkt . ih die
Affeknon uno auf eine Seite des —
miiſft keines, for lange⸗ * kein Grweichungav pde
Gitwungsprozeßieingeftellt hat +» —A— —
Krankheit, der das weibliche Geſchlecht; mehr unter⸗
worfen if, lommt am häufigſtan bei jungang. Quten
:: und noch der Pubertät vor, kann abet im jeden Le⸗
brasalter entfichen.:. So Kisten: firh-iim-Bignasalter
+
—AAÆ E
— EM. m u
nn = 5
m m a To u u —
Wipfeln,¶Wicheltuochen. U
—— einem Ban! ver: Wipfel ter i Gipfel: ab⸗
hrnen "di damit er Jagen Holz teilbd: Obſ bãume/ die
ie 12 00: Ye nahe find;,: deloimmin) dierduro
frifch⸗ Naft und werden wieser rmihrbar: 7°
Wißſpen mh Orvoᷣ 8 Muſiſe r U lie Suaft’ der
1Bten Klafſe das Deben idemiflungenfoftenis,ideren
theilung fofgende if: A. Pin ävan:: Welch grfärbt
Myaltig/- mit eben fo viel abwechfelnden Staubfäͤſen;
Reh Are chem. Driffel and· je 3 Gämen
an Riumenfheinibänden: ' Immer‘ grüne: Storucher
ult Ievreigen Begenbtätterw, one Mebrablättirs am
Rap. :Baltung: Pinsea. — B. Aquilardem:. Kelch
on —— Sſpaltig/ mit 5 oder 10 Staubfaden und
. ſo viel Schuppeiren Bi Innde; Mapfek oval; Acche⸗
ein 2Mapyig; air ones D Seins: Baum⸗
den init zähem Baft und abwerhfrtunsh Blattern;
Biken‘ bügpelfäomte In. — ſtehendz Vater⸗
lanvi Indiean. -Bhitumg: -Aquikanik - Gs@yro-
“m euren: Kelch innen —*8 mit dem Stäpfsper-
Itmparhfen , A⸗ vder wehrfputtig,, Die Vappen in InNel-
—*2 :4.008€5 Statchfüden im Sahlundezwaſchen
"1 —— Pfliume amu@pfel gefligtiiin anung:
ny Di Serdunpiemd Krkh bißshen-
da a iM, 772" —— — —
—* ont Dauer Qchee orſpffanme mit
„rehhere engen Wermeir:i: Bine miMeihſeihlät⸗
: Wr ohne Nebenblaͤuet; Biürken in Widänek im
d: Yligie: Ale *5* un Gatungen;: Hapan-
7 a, Haachrpuns 5 come. dic Sie
Diebeilnotben Tr KLOTEN uasfehhächınd
vogpierWännet (Bhieitiz, Spomdyliis) Aunto-
ITmied Kpdraktan. -Mnftreiläeggrend Anfilivel-
73 nad nr: Wirbel MAufillung· Ihrer ſpongloͤſen
I —— min Dit: iegbi Weiterkeeriten
der Stzũ iage Das Radenmork oft
;nılapggi Benzindgrigrhllenen Wirbel platt inkl. —
864 Wirbufneochen.
gen, Paraplegle ſein. — Pevgnoſe. Ste iM im
—
Allgemeinen ungünfiig. Der ſchleichrnde Vetwind⸗
lüngsprozeß in den Wirbeln läßt ich ſchwer brſchtän⸗
ken, nud oft wird die wahre Nater der Kranlkheit erſt
erkannt, wenn es {don zu fpät if. Dyekraſtſcher Ur-
- Sprung if febr fhlimmzs ebenfo wenn die LAahmungs-
fymptome ſchon einige Zeit angebauert haben und
: ihr bald nach Anwendung der Biutentgiehuugen und
Revulſiva verfchwinden. Yu mebe fhon ſichtbare or-
ganiſche Veränderungen: in den Wirbeln Gtatt ge-
funden haben, deſto ſchlimmer. — Behandlung.
Das. !unfale Moment mmp berückſichtigt werden.
Bo Skrophuloſis unterdrückte Pſora zu : Brände
liergt, muß ein antiſtrophulöſes und autipfortſches
Korverfahren mit der direkten Behandlung Ham in
Haend gehen. So fange Schmerz und Unftretbung
der. Birbel vorhanden, muß der Stafe and Cutzün⸗
dung dur oft wiederholte topiſche Diutentzieſungen,
beffer blutige Sxhröpfläpfe ats Blutenaf, enigegenge⸗
A weinen. Den Käßt ofeinchle Biertweistfeibe
< tw großen Doſru von 3 zu. 3:Ctnaven: in WuSße-
gen. der affichten Wirbel einteiben. Auch Fomen⸗
‘telfonen . von warmen Wuflöfwwgen des: Saluiake
von erweicheunden Kraͤntern werüin:.empfohlent; ii Der
Keauke muß rahig Ueg
GScehmerzhaftigkeit ver Wirbel nachgrluffen hat; den.
get man beſonders bei Kähmunsasfumptomern "und bei
BVerdacht confenfueller Neizuag ver-Mewingen ‚ räf-
eu bleiben. Sobalo: vie
kräftige Refalfiva, Veflcantien, Fontanellen:Gaute⸗
2 8
g.
Bleiben Berhümmingen zurück, fo: komint bie Or⸗
thopädie in Anwendung. Zurtbleibende ibikum-
gen behandelt man durch Dloxemiauf Das Wüdengrat,
rien in einiger Catfernuug von ben. afſteicien Wir⸗
: bed. an; und erhält ſie vine Zeit lang Au Cieekung
2* .
-. Interlichen Bebrauth der Nux vomiona, bes GStrych⸗
Be '
he
. SM
Wirbellcaut. Wirbelfäule. 366
: 06, Büwelsibäpu: Zar Nechlae Bewegung in
freier Luft, See⸗ und Bifenbäder,
ishelßcant, N .nine Pflaugengattung, fo wiel als
aan Dee; .—..3). eine Pilanzengattung, fo
ee; I) Wickel (Hlagıny — 2) von manben
‚‚giaen trillernden Belang hervor
Air die Rueife —ã — 4) Kar aan
ugtoerucſachen.
Micbifänle. (Mlunua —— — Den; Mspto-
‚n War Be iſt Don ungleicher Dide und, Breiter. ihr
Tpell aicd von den —— — —
— — — ⏑ ⏑—⏑— Rrengbein: grbildet; oberhalb. deſſelben
—— fü ‚oflgälig, Ichmaälen: bis au — —*
aber zuglei..in as —2*
öfsesibells: binier der: Bul-
‚Shbebe
": fünften Helswickek, fine werigaud geilen dem wit,
., 8. und vierten: Lendenmirbel ungefähr 4 url wor
— wiſchen :niefen: Punkten und
3 der Dpige des Æbeiſ beius moqht ſte ſalpugenfcmig
1. mente 7— na Anton, and iſt am ſechſten
Braga Age Zoll na Dan: Multe nes. Kreuzbains
rk DU anbon dur Bapigenee — 2.3008 &
Ma Han Bar Mittekliniz enilenn Andeſſan n Senn, die
— van: BB, und
r * Du ben, rer Sichere. Rehmmungen be⸗
ohne Die Moblgealt des Korpere merklich
— An dieſem Felle fällt Die: ſenrechte
864 Wirbuknochen.
gen, Paraplegie ſein. — Peognoſe. Sie iM im
Allgemeinen ungünftig. Ber ſchleichende Vetwdind⸗
lungsprozeß in den Wirbeln läßt ſich ſchwer beſchcän⸗
ken, und oft wird die wahre Natar der KRranfheit erſi
' erfannt, wenn es fon zu fpät il. Dyekraſtſcher Ur⸗
- Tprung ifl ſehr ſchlimm, ebenſo wenn die LAhmungs⸗
ſpymplome fon einige Zeit angebuuert haben und
“ihr bald nach Anwendung der Blutentziehungen und
Revulfisa verſchwinden. Yu mehr ſchon fichtbare or-
ganiſche Veraͤnderuugen in ven Wirbeln Gtatt ge-
funden haben, deſto ſchlimmer. — Behantiung.
Das kuuſale Moment muß berüdfichtigt werden.
Bo Skrophuloſis unterprüdte Pſora zu: @uuinde
legt, maß ein antiffeophuldfes und antipfortfhes
Korverfahren mit der direkten Behandlung Ham in
Hand geben. So fange Schmerz und Unftreibung
der. Dirbel vorhanden, muß: der Stafe and Eutzün-
dung dur oft wiederholte topifide Oiutentziefmagen,
beſſer blutige Schroͤpftöpfe ats Blustegei, entgrgrnge-
ertueiatfalbe
wirkt werden. Man läßt glrichzeitig DR
”
-
4 2 —* ”
te großen "Dofen von 3 34:3: Stunden in Ge
gen der affirieten Wirbel eintelben. Auch Fomen⸗
"tellonsn: von warten Wuflöfuugen des Saluiate
vorn erweichendes Kraͤutern weräin:.empfohlent Der
Kranke muß rahig Uegen bleiben. Sobalon Die
RGSamerzhoigkein der Wirbel nad
achgelafſen het; Wen⸗
5 man befondere bet Cãhimegoſympiomen und bei
vBerdacht confenfneller Heizung
ver-Mewingen ;fäf-
Präftige Reſulſiva, Beflcantien, Fontanellen:Gaute⸗
rien ‚in einiger Catfernuug von ben: affehtsa' Wir-
beln am; und erhält fie-sine Zeit Kang-Iu Glerkung.
Bleiben Berkrümmimgen zurück, fo: Boniint die Or⸗
hopadie in Anwendung. AZurbbleibenvde @äkikun-
geu behandelt man dur Moxen auf das Ruckengrat,
innerlichen Oebrauch der Nux vornica, Is: Sirych⸗
Wirbelfant.. Mirbelfäule, 365 |
nigs, Schwefelbader/· ZIur Nechlue Bewegung in
‚ferien. Luft, See mn. Bilenbäder,
Wishelfvant, ) aine Pflaugengattung, fo vel als
773 Maas). im-. 2) eine Dflengengattung, fo
.: ieh alt nttngpdeis I.
ebein, 4): Wirbel —E — 2) von- manben |
‚einen teillernpen Befang bervorbeingen —
Sn Bo He: Reeife. hemrgen;. — 4) sing (ominnnlige
1%, ungiverarſachen. OA
* (Mlunmna —— — Den, Bhmio-
" ah „Be. vom aingleicher Dide und; Breltesz ihr
Ak ‚Shell uisp pon den Saupuıwicbeie, ihrubueite-
—— Kteugbeiangebildet; oherbalb deſſelben
ze — zum fünften Müden-
Re binani,; nen hier an nürd ſie pledenum ‚breiter,
| — 28 ſich daunm mieder his gu dem⸗ jebr
u Milan: hinauf. Lmenpalbi Ren: Rreugbeines
taſe Suhl Laer = Singh — zuchen
eiden aber: pugleich in der intgren
ke nerint, arößtonibeiis, * yes; ul.
—— E—— ⏑—Â — — welche wom Scheitel
ꝛ ding Pana hasilanie: absin: opcapktin;: ſehr, nahe
mar: Pimlionemen: magaun; berabkällt;.40 daß fie
— Flacha⸗zwiſchen denn Piarten und
+ fünften Dadsmichrichine wenigiund zwiſchen dem rit⸗
‚dB. una mierkn Sendenmirbel ungetäbr 4 Hell wor
Blei voneht. „- Zwiſchen :Riefen: Punkten; und
„Der, —— macht: fie Sclangenfärmig
meheere Mie gus gen nad ine, und „if am ſechſten
Bregaehtl 47 308 an: Dar: Mitte. Das, Kreuzbains
indänllanden der Erinnern, 2,30 RB Ü-
1: RR aan Dar Mittellinie eniiernt, ; Andeſſan Lonn die
ittbellänlengivie.dia: Maiterh upen von 28, und
ni Ueber. daher) mh Aare Rohner beo
MWoblgedalt Des Korpere marllich
— — ‚An dieſem Folle fällt Die: ſenrechte
6. Witbelſaule.
MNkutt⸗ettialr ves KAbrpers, webche mgeſaͤtr 4 —
oberhalb des Promeiriin⸗ den Schwerpunlt deſ⸗
ſelben enthält, Dur ‚ben lad und vie ‘vos
Kreuzbeins, wei our: dem Nüdentpeile per Wichel⸗
ſäule. Häufig iſt fie auch ia hrem Deufitheile Anm
mecklich nalh der rechten Sene hin debogmi. fire
Liner im beiden Geſchlechtern nicht ep. verfehleden
2 und brirägt in! ſenkrechter Michtang, obne Rädfiht-auf
die Krümmungen, ungefähr. —— des
— ib — 2 25) (ie I We
4 24} * 353 Zoll; folgt: ne 8 2
fo mißt ver: Halscheil 4 bie 44 Ze, Der Biuficheil
10 bis 11 Zoll, Wir enweripell 7 Bell (uad wenn
fechs Lendenwirbel vorhanden ſind 84:20h) aMy: der
A "Bere 53 bis Zoll, währen vie fehlte
She des betr: mur EN Sol beträgt: Son
2 een Dirkenfidieh: Pokhmen:anf: Die Ca
'intervertebrales am: Hoſctheibe 14: Boll, am Br
Bean 24 Soll, da Tem Prinzmthellenbihunshe 2:Jol.
ie: —RXXX ven Wicbeſuie Meoavex ann
wegenihrer —— — Sur Das Lag. Ion *
male antertws ziemlich glatt; must wie Vevei
— des fünften Beuwemedcbebs: wit: Denkt embehn
u nach unten und vorn etwas hrrsor, uud wird da⸗
her Prom ont orium, der Borberg, genannt. Un.
. —* deffelben ficht man die beiden: eiben deu Fo-
0: ramiua saeralia anturiora, fünf in jeber· Mahe,
mit GSinſchluß Der Inoisarae Harrodocoyguab.: Die
..eiten lägen. find: mach vorn glatt und eben; "bel.
en ders“ bemierdti man. die. Düehförifäpn, und
"giollien zweoi und: zwet Wibeln vie weiten, Gſt. durch
ee e umtun ih eine vordere Und Antere
| wiPekanmina ihteiveritebrälia.
.&% Fr Be 20 Fohlen Löcher, Blehgere vin Hals⸗
. Helle, 12. om Bruſtihriſe und 5: ſoht weht am Len⸗
s' peiihrilez das oberfie: Hey zwiſchez Hnerhaupchein
irbefänle, 30%
UBER infor dem Provessät ToHäylöidkus
nd bet ME Iaterrhhier, Dis unkerſte zwiſchen dem
- Talifien Eenbeumitbel vnd dem Stretifbein. An Dem
> Deere ah Lendeniheile liegen fie vor den Quer⸗
RO ; Ve engeren DalblocherAber jibifchen Bie⸗
Aie Fortſihen Und ne zunlichſt in Veh Caui⸗
yet Letzteer Witd if Jeder Skite
uech era · ligenden Feläikiia erccs
1: yersaila net TEE oberen Halswirbel Chad beb ſie⸗
een RC HEHE Bir Beindaut verſchloffin)
AR: DIE: ige ie. interttans vorſdio
. Dei Fe Tau Hin Deinen Halswitbel
2 A ee in die Työhe, birgt ſich abertten Epi⸗
ARNropheus and vorzutztich im Atlkıs, Wirk wach anſen.
get Beuftthells ſieht in zehn
Aahe Barkat Göntäh, Wilde von ven Superkicies
UOTE htäßlen je delete WR und dem
RUF TRSH ART LET Eh Carte ihr vähte-
3: PAli⸗ BUSROEH wetden TUR SUBRORE HERE zwiſcher Sem
BL 720000 397 25° 5 75 1070777217217 22.77 / wie
"A BOeme paRpgen wein nik ko ſehuten Otuſtwir⸗
—RAIVD
——
— ut Wrdexe Grit
foctüge ben Beiden Peter Saaſſtueirdeln, Hitem
— u ehren. = Min Yihteren
le er wimeett Mman Orr Mitte
22 Vne auſehnliche Eehebendelt, die Yun den Prrbcansus
ee AR - ter an ig: 'üpi-
Re Zeblixüt wird; dieſe ragt am ſirbeilidn Halewir⸗
gef: ven TBB Hei udVenunteren Zen.
agent en yes: und At enigſten
ph Bin: Re. giedbave Weiten daufladie
Ser et he Trhiısvierar; Undehil⸗
17 BAR: mitener Rei Dorüfbriſciye PH’ Rinken
—IIäILXLLLLILLV
Li ven ROBEURETEBERE an Vreſte ſtea den Lenben⸗
1 pe Re. Mr Akzthenen ſlehtnan
HR Wirbelänie:
zit baipen Seitzp, die vier Nur Maunineifen:
dverengerten Eopramina aggralia.. nanfgmoRe.. er
mfsamelis spimglis 3, Thapa ‚vertehralg, Rien-
tafanal, Rüstgratshöhfr,falgs zen Hiegungember
aha. Jund wirh von Den Körporn undz Mggen
„ben αν nor un Gertilegi-
wis iatemvertebgales,„uem Apparatıy ‚Hgampn-
kaays. verfabrerum-aplli, dem Lig, kongiturlinale
„ipesterins und dax Lig. inkerormralia natilnet, ‚Er
—— ——æã — — ———— ——
len, Im Halatheile 6 Linien, im Beufin, ugp: Lenden⸗
theile. 7 Linien; fein Dwerdurhmeiler Atisägt im den
Halswirbeln 9 Linien, in den übrigen Wirbala Li⸗
‚wien ; Hi Krenzbeine verengert ex.fihmacı ien be⸗
rdiraächilich Ohen ſteht er Dur ‚Ras Kor. magnum
29 ponipitale mit dex Schäpelpähke in Verbinnu. feit-
rı Wärte Öffwer:ee ſich durch die Kar. interygmiehrglia
nnd im Krauttheile durch die —————
um» nad. binhen ‚geuibisien. Fox. ;saarmlin..:1 Xα
untere ——— Iwiſchen van ——
—X
—E——— perſchtoſſen/ jOoch ——* ber,
nnehe wntes jenem Comp, ei I — *; —
Auf jeder Seiten fo daß dan gange amade
„mi sine wen aha Ah von Al,peiien-
„..geu.-verfaben.df. . Die sinzinen Wirkel :Bpd.mpar
upper durch Symphiſis ugn:impklaribreis yarknaden,
„und, ein, einzelner Wirbel kann feige Wdyung.argen
Die. Zuvächſ mit Abm nesbuunFmee man um ala Aenin-
re 886. baränbem,: woboi, die; Mehmn ——
„obligui an; eipanden him und Bra alelian, ie
„lnerpelfceiße..aber An: ——— Siellnaı
‚„Jjammengeprüst. und ausgedehnt, des. A: —*
wid. Doae qrxõßſerxe ober geringexe Maag umodie
mäglicpe —* dieſer Verägbepamgen: dera Quel⸗
inngcinzelner Wirbel gegen pinagdar, hänct h won
* MWichelfäule. : ", 568
wer geßerch oder geringeren Höhe (Dide) der Fa⸗
ſerknorprlſchelben im Verhältnißt zur Höhe der durch
- fle-serbumdenen Wirbel; von ihrer mehr nachgiebigen
odev mehr firaffen Textur, bebingt durch die relative
Menge Der weicheren ſtnorpelſubſtanz oder der fibrö-
few Ringe und daraus refultitenver ‚größerer oder ge⸗
« Bingen Elaſticität; und von der’ Richtung der Ge⸗
lenfflächen der -Processus obliqui. Ungeagtet die-
- fen beſchrünkenden Berhältaiffe im Einzelnen IR den-
word ganze Wirbelfäule ſehr beweglich; fie kann
nach vorn gebogen und nach beiden Seiten gekrümmt,
nach hinten geſtreckt (aufgerichtet) und rückwäͤrts ge⸗
xichtet) und rucwärts gekrümmt, auch um ihre kLän⸗
genaxe gedrehi werden. Die Aausgedehnteſten Bewe⸗
guagen finden am obern Ende der Wirbelfäule ſtatt;
hier iR das Hinterhaupt durch einen Sin glymus In
« ven Atlas eingelonkt, welcher nicht allein eine Ben-
gung wand Seckung des Kopfes (wobei das Geſicht
: - id ſenki / und erhebt), fondern aud eine fehr geringe
Seitwüͤrtoneigung geflattet; und zwifihen Atlas und
SGCpiſtrophens befteht ein Drehgelent, wermittelft def-
fen ver Kopf mit dem Atlas feitwärts gedreht wird.
Eine ausgenehntere Seimärtsneigung und: Drehung
des Kopfes, fo wie eine ſtärkere Bor- und Nüd-
wärtsneigung deſſelben, gefigteht aber durch die Be⸗
wegungen der Halswirbel, welche überhaupt, was
Beugung, Gtredung und Drehung betrifft, bewegli⸗
dar find, ale alle Übrigen; nur der Epifivopheus auf
dem dritten Halswirbel kann ſehr wenig vorwärts
und vidwärts bewegt werden. Die Beweglichkeit
der Rüdenwirbel iR, wegen der geringen Höhe der
Cartilagines intervertebrales zur Höhe der Wir⸗
del ſelbſt, bedeutend geringer; indeſſen können der
eifte und zwölfte ſtürker gebogen und gefitedt, und
die meiſten auch ziemlich flarf gedreht werben. ine
Dee. ten. Enc. Sp. CCXXXIX. Ya
| in zb
Ä — 77) fünften Gensensvirbef, X Den An
Im unten: Ombe bir Wirtelfänie,
man nad bisten,, fo daß ade Bob nm
gerichtete Spitze des Steißbeins 5
vnd ſelbſt much hintän mit ichaigkeit gedu
den fann, eine Bewegung, melde mmeilen.
gen aus 20. Jahr, und im hihern 9 *
*8 vurch Veridmelzuug-der Vertakwan
eißbeins mit inender una Dem
bebrũolt oper ganilich anfıchaben mirde - zn
. Webebfchnen — * Gaſtero podevo⸗uns da v alt
Wiebe ein —RE als
Boten | —
“ers M⸗er und nem in i
2 Te: — 4) * viel als weben,, im "vorn. auf
eine Tünfklie Mrk.meebrn.
"Wiese: 4) bei den Bädern, der Meſelle wii
Zeig. auswirkt; — 2) fo viel a440 —* — a
wirken. 1). im Allgemein Nie. |
Kaeaft, ia 0 re fi v⸗ wir er
N a ana, Fat Ada T
* der ——* i ne Wirkung, u
mjeng der Mirkung ur Yisfienakei —X
kungekreis. a
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« en
ed vw‘ Mer. Wirth. J 311
Witcr, In der Botanik, fo niel als gemeiner Waſſerrie-
men, Zostera marina L.
Wirrband, in der Entomologie, eine Nachtfalterazt,
fo »iel als Bombyx anastomosis L., Pygaera
‚anastpmosis Üchsenb.
Wirren, in undeutlihen Kreiſen unter einander ſchlin⸗
gen oder bewegen; auch als Hauptwort: die Wir-
ven, vermorrene Zuſtände und Verwickelungen.
MWirrfeide(Struft, Werringfeide, Seivenwer-
sig), Abtall, der beim Kämmen der Floretſeide übrig
—* er dient zu ſchlechtem Garn, Watte und zum
atern.
Wirtel, ein Ring, eine Scheibe oder ein anderer klei⸗
ner Gegenſtand, welcher an etwas geſteckt oder ge⸗
ſchraubt wird, um es zu befeſtigen oder dem Dinge
beim Umdrehen mehr Schwung zu geben, z. B. der
thönerne Wirtel an der Spindel. — In der bota⸗
nifches Terminologie, fo viel als Verticillus; wir»
telig, fo viel ale Verticillatus, In der Naturge⸗
ſchichte daher in vielen Zufammenfeßungen, als:
. Wirtelalbe, Wirteldrahle, Wirtelfarren,
Wirtelflurre, Wirtelgrante, Wirtelgumpel,
2. Wirtelmade, Wirtelnarfe, Wirtelplumpe,
Wirtelrelke, Wirtelfhleihen, Wirtelſchim⸗
mel, Wirtelſchirke, Wirtelfhuppen, Wir⸗
telſparke, Wirtelſtreppe.
Wirth, 1) eine Perſon in Rückſicht auf die Verwal⸗
tung ihres Vermögens; — 2) eine Perjon, in fo
fern fie einer Hauehaltung oder einer Landwirthſchaft
vorſteht; — 3) daher oft fo viel als Hauswirih ober
Dausvater; — 4) eine Berfon, welche Säfte mit
Wohnung und Nahrung verforgt, ſei es aus Freunde
ſchaft oder für Geld; im letzteren Falle unterſcheidet
mon Gaſt⸗, Schenk⸗, Speife-, Wein-, Bier-
wirth; in venfelben Bedeutungen auch Wirthin,
nd oo. Aa2
372 Wirthſchaft. Wirthſchaftseinrichtung.
von Perſonen weiblichen Sefäledie; : — 5) im eng |
ften Sinne fo viel ale Gaſtwirth.
Wirthſchaft, 1) die Verwaltung eigenen oder frem⸗
den Vermögens, der Inbegriff der Nahrungsgeſchäfte
und deſſen, was dazu gehört; nach der beſonderen
Beziehung unterfcheidet man Haus⸗, Land: Feld⸗,
Gaſt⸗, Schenk., Forſt⸗ Wiribſchaft; — 9 im engern
Sinne bie häuslichen Geſchäfte, welche zur Beſor⸗
find; daher feine eigene Wirtbfchaft haben; — 3) fo
viel als Schenk. oder Gaſtgerechtigkeit; — 4) die Art
und Weife, irgend ein Defchäft zu banohaben, doch
meiſtens nur im üblen Sinne; — 5) eine gemein⸗
ſchaftlich zuſammenlebende Wirthſchafi, mit Einſchluß
der nöthigen Dienſtboten. — In demſelben Sinne
wirthſchaften, die Wirthſchaft betreiben, und ein
Wirihf after, ‚derjenige, welcher einer Birhfcafl
vorſteht oder fie betreibt.
Wirtbfchaftseineicheung. Eine angemeffene Gin-
rihtung, um mit den geringften Mitteln den höchſten
%
‚gung der gewöhnlichen Lebensbedürfniffe erforderlih
Ertrag zu erzielen, Mt das Ziel jenes Gewerbes. Bei
feinem Gewerbe fommt es aber fo fehr auf: eine ziwed-
"mäßige Einrichtung an, ale bei ver Laͤndwirthfchaft,
da dieſelbe aus ſehr verſchiedenen Zweigen beſtebt,
dieſe wieder auf ſehr verſchiedene Weife modificirt
V find, und der Landwirth nicht nur Producent, fondern
in einem gewiſſen Verhältniſſe auch Fabrifant if, und
hierbei immer die Zeitumflände möglichſt berückſichti⸗
gen muß. Man dar fird Wirthſchaften gehabt,
“melde bei einer befonderen Einrichtung einen überaus
hohen Ertrag abwarfen; fie find aber wieder zu dem
gewöhnlichen Ertrage, oft auch unter denfelben herab⸗
gefunfen, theils weil fie. nicht mehr mit gleicher Intel⸗
ligenz betrieben wurden, theile weil die Einrichtung
nur auf die momentanen Zeitumflände berechnet war,
und mit Yenderung derfelben auch andere Reſultate
old. gl, I
‚einer längsrn. ober fürzern It n
, ke 68 bei, jedem anderen Gemer
ich nur auf Die Benutzung der gegenwaͤrti
er Fancturen ‚onfommt. Es liegt nun aber in
Der, Sache, baß bei einer Einrichtung, des
gen in der. Zulunft zu erwarten iR, um fo
Vorßcht und Sakenntuiß norhiveneig
geiffe nicht fo lelht zu befeitigen find,
A bemerflih werden. .. My
Wiſcbaften, welche recht gut eingerid
* *8* Bollfommenpeit, welche nach End nd»
| — Wiſſens denkbar if, fi ind fie noch ſehr
. 88. ‚giebt. Mur an, —*— —— welche
n, welche d
Bei nd, um — —* 58 — *
es ff) aber zu eriwerien, va
us mehr Ruben —5 — Beide ch Ar *
tdieſem Gegenſtande beſchäftigen werben,
* iſt das Werl: Nebbien, ee
Ks — a ——
[2
mo
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I5 en —* ih Sen aim.
kincichtzügen old Norm „gngegoi nen,
* *— A sie eutioeher uubrhiägt
i Mod nen eingerichtet; es
a 5* Syſtem⸗ tin allgemeinet An⸗
Ayla, denn 5 kommt bei der Einrichtung
Haft in ‚allen ihren Tpeifen. auf nad ae
# an. als in Beziehung auf dos Wirth⸗
| u gahanen find; ee iR ſi eigentlich das
m ‚nyv eig anergeorpueter Theil der
“ 2
! t Rear: Du:
J Bier
U
374 Wirthichaftseinrichtung.
**
.
. m .
Wirihſchaftseinrichtung, indem dieſe ſich nicht allein
auf den Feldbau, fondern auf alle Zweige einer Land⸗
wirthſchaft erſtrecken muß, fo daß fie ein gehörig im
einander greifendes Ganzes bildet. Wollten wir über
MWirthfehaftseinrihtungen in melterer Ausdehnung
handeln, fo würde daraus eine volumindfe Schrift
entſtehen, bier geftattet e8 der Raum nur, einige all»
gemeine Grundſätze in diefer Beziehung anzuführen.
- Zuerfi kommt es auf zwei Hauptfragen an, melde
entſchieden werden müſſen: ob nämlich Aderbau oder
Viehzucht die Haupiſache der Wirthſchaftseinrichtung
" fein ſoll, und in wie fern die Umſtände für jenen oder
dieſe günfliger find. Das Wefen der Wirthſchafts⸗
ſyſteme darf hierbei nod nit in Betracht fommen,
und wie man das eine oder das andere nad den vor⸗
ſchwebenden Abſichten anwenden und modificiren will,
— jene wichtige Rückſicht muß bei jeder derſel⸗
en flattfinden. Doch verfteht es ſich, daß man einig
fein muß, nad welchem der Hauptfpfleme man feine
Wirthſchaft einrichten will, und daß bei Entſcheidung
“ für Viehzucht oder Aderbau alle vorhandenen Um.
“ flände veiflih erwogen werden müffen. Nicht außer
Acht zu Taffen iR wohl au, wenn nicht die Umflände
" zu beftimmt enifcheiden, die Neigung drs Landwir⸗
he für Aderbau oder Viehzucht; denn weit größer
=
die Zahl tüchtiger Feldwirthe, ats die der Vieh⸗
züchter, und wer in der Viehzucht befondere Kenntniſſe
hat, mer diefen Gegenſtand mit befonderer Neigung
“ betreibt, der wird, wenn die Verhältniffe nicht ent-
ſchieden für den Aderbau ſprechen, durtch jene fid einen
um fo größern Ertrag fihern, als er weniger Con⸗
eurrenz zu befeitigen hat. Iſt es entſchleden, ob Vieh⸗
‚zucht oder Aderbau die Hauptfache fein fol, fo Fann
“man erft an das einzuführende Wirthſchaftsſyſtem den⸗
r
ken, wobei aber immer auf deſſen Modifitativn nach
den Berhäliniffen Bedacht genommen werden muß,
int
HN
2 Ar ;
an
XGuU.XX M
ai it re. alo Quicl.
** yon zwar Reſen vor —* Fa
Satlber: Häufig das. Mitch, Sekt: es ungebührlich zur
* weh man: glaubt, daß es nur eine ganz unter⸗
1 ‚gphrfinete-Mäd fickt verdiene, weil es ja nicht der Zweck
Mber ſei, und hät jede Bernendung der -Aderfläge
* Bonerbos fur Aberflüſſig, als tm. Nugritunge
is Baber geht veun.eine angemefleite,
* g durch ein richtiges Verhültniß —**
— ** > Debut erhäispeie, ‚ode, um
‚feier. haben: o —2*
sr Futier von. —*2* —* Dat. 3
2 ieh ſo zu nähen, doß es guch einen antgeweſſe⸗
‚une Euing une Dünger van erferderlich guſer Qua⸗
sUpks geht und / ahrüberhanpt-Me:von.pem vorbgude⸗
ur. gewonnane Düngermaſſe } lͤnglid ſei,
22 dae Dad. Tragen des Feheht⸗
me wieder yererflatten. . In dieſem Folle
)fehespieie Wiribſchaften, daher die aflge-
ae. das: Bärglih —* * bege |
pe and, ad) dar. © | et ſei
—— und —õæe |
en Defielben if, ein *
* * hi ef felgen © Weile u nal.
> en. beiva —13—
—— Scham der ann Bir
waͤlche Aderfläche nach Ihver Be⸗
arte an fs ‚viel verkäufliche Feldfruchte her⸗
— ka Bun, Hervorbringung dieſer Feld⸗
fehler ui: Erhaliung der Bodenkroft, oder auch
J en De ⏑—Â ET TE € — N 3 N „CS — NEE EEE EEE VENEN NUM DEREN GET — — —— — — — —
Wirthſchaftseinrichtung. 878
“arten meiflens auch nur einen geringen Strohettrag
"geben. Doch wird es nur in Orgenden mit einem
ganz geringen Boden nöthig fein, daß der Futterbau
den Anbau anderer Früchte überwigt; man rechnet
ſchon den Boden zu den wenig: fruchtbaren, wo bie
Hälfte dem Futterbaue gewidmet werden muß; viele
mehr wird, wenn der Boden nur einigermaßen frucht⸗
boar iſt, ein Drittheil der Fläche zum Futterbaue hin⸗
reichen, um auf den anderen zwei Drittheilen einen
ergiebigen Feldfruchtbau zu betreiben. Es ſcheint zwar
Vielen ſehr unwirthſchafllich zu fein, eine große Fläche
Landes zum Futterbau zu beflimmen, und dadurch den
Feldfruchtbau zu befhränfen, zumal da die Hebung
"des Ackerbaues durch Die vermehrte Viehzucht, bei dem
im Anfange flattfindenden Ausfalle verfäuflicher Feld⸗
"produkte, ein Vorſchußkapital nothwendig macht, bie
a
Die Verbeffering des Aderbaues mit ibren Folgen
eintritt; es verſchwindet aber dieſe Nüdficht fehr bald,
"wenn man nur in Betracht zieht, daß ein beſſer ge⸗
nährter Viehftand einen wirklichen Nutzertrag abwirft
der bei einem kärglich genährten nicht zu erwarten iſt;
daß dadurch befferer und wohlfeilerer Düuger gewon⸗
nen wird; daß reichlich gedüngte Aecker nicht nur ver⸗
hältnißmäßig tbeit mehr tragen, als ſolche, welchk nur
eine geringe Düngung erhalten, dabei aber auf jenen
der Ertrag inter allen Umſtänden um fo Ticherer ifl,
und daß endlich einen größeren Ertrag gebende Fel⸗
der nur gleiche oder nur wenig höhere Kulturkoſten
“ erfordern. Was das Vorſchußkapital anlangt, wel⸗
ches bei Erweiterung bes Futterbaues, tdegen vermin-
derter Erzeugung 'verfäuflicher Feldprodukte, ſich nö⸗
thig macht, fo iſt dies in dermaligen Zeitverhältuiffen,
wo der Ertrag von der Viehzucht den von verkäufli⸗
chen Feldprodukten überſteigt (mas in früheren Zei⸗
-ten nur bei hochfeiner Sthafzucht der Fall mer), nicht
"Sehe hoch zn veranſchlagen, wenn man mer eine rich⸗
360 © Mirthfhaftäcinridbenng:.
tige Wahl in dem zu baltenden Biche nach den vor
bandenen Umftänden trifft; indem der höhere Nup-
ertrag des Viehes jenen Ausfall fon im Anfange
arößtentheils, ja nicht felten ganz deckt. Was die
Beforgniß anlangt, daß bei einer zu reichlicden Dün-
gung das Getreide lagern und einen geringern Er⸗
trag geben würde, fo ifi diefe ungegründet, indem in
. biefem Falle ver Handelsgewächsbau eingeführt wer-
- den kann, durch welchen dem Boden bie überflüjfige
Geilheit entzogen wird. Im Allgemeinen eniſpricht
‚ der Handelsgewähsbau noch nicht den Bedürfnifien.
:: Will man in einem fruchtbaren Boden glei vom An-
: fange Rüdfiht auf den Handelsgewähsbau nehmen,
.fp muß bei Vermehrung der Viehzucht darauf Rüd⸗
fiht genommen werden, daß der Handelsgemäcgbau
.. mehr. Dünger als der Getreivebau erfordert, ba die
Handelsgewächſe deſſen mehr bedürfen, theils weil
einige an und für fi mehr Dünger confumiren, theild
- weil fie nur wenig Düngermaterial geben. Daß der
Anbau der Handelsgewärhfe übrigens nicht Übertrie-
ben werden dürfe, fondern In einem beſtimmten Ber
. hältniffe zu ver Ackerfläche fliehen müſſe, verſteht ſich
. von felbft, wenn nicht die gefammte Wirthfchaft auj
eine nachtheilige Weife alterirt werden fol. Bei
- einem. weniger fruchtbaren Boden und bei einer ber
Getreideproduktion nicht günftigen Lage wird eine ſehr
. vorfihtige Prüfung vorhergehen müflen, ehe man ſich
- entihließt, den Handelsgewächsbau. aufzunehmen.
AÜbgefehen davon, daß dergleichen Boden den Har-
delsgewächfen Schon ihrer Natur nach nicht zufagt, Io
. muß man genau vergleichen, ob der von ihnen zu er"
wartende Ertrag hinſichtlich des Aufwandes von Nab⸗
- tungsfloffen, den man zur Beförderung ihres Gedei⸗
. bene dem Boden geben muß, den Ertrag Übermiegt,
—2
den man durch dieſe Nahrungsſtoffe bei Anwendung
:auf Die gewöhnliche Getreideproduktion ſich verſpre⸗
chen kann, was weht. oft nicht ver BaR fen ivird.
Auch iſt Darauf Nüdficht zu nehmen, ob man die Ver⸗
haältniſſe der Wirthſchaft vorzüglih In Nüdfiht ver
durch die Kultur von Handelsgewäcfen vermehrten
"&onfumkon und der möglihen Produktion der duch
die Viehzucht zu gewinnenden Nahrungsfloffe jo ab⸗
wägen kann, daß die Letztere fo überwiegenp iſt, um
den durch den Anbau von Handelsgewächlen entfles
benven Abgang an Material, um jene Nahrungsfoffe
i zu bilden, deden zu können. Died wird wenigſtens
da nicht flattfinden fönnen, wo der Magdeburger Dior»
gen zu 180 rhein. Duadrat-Ruthen nicht über 1300
Pfund Winterungsſtrob und 1600 Pfund Klee giebt.
- Uber auch in den Wirthſchaften, wo der Ertrag am
Düngermaterial um ein Drittheil Höher anzunehmen
in, find die Vortheile des Handelsgewächsbaues pro⸗
blematiſch, wenn nicht in einem beſtimmten Verhält⸗
niſſe Futterzuſchüſſe von Weiden, Wiefen sc. erhalten
werben fönnen. ine befondere Berüdfichtigung er⸗
heiſchen Diejenigen Wirtbfchaften, die zwar einem
fruchtbaren Boden haben, wo aber das Klima ven
der Art if}, daß die Betreidepropuftion, befonders die
des MWintergetreides, gefährdet if... Es giebt derglei⸗
den‘ Wirihſchaften, wo der Boden zur Hervorbrin⸗
gung von Futtergewächfen vollkommen tauglich if,
wo auch das Betreide in Stroh üppig wächſt, aber
- nur wenig Körner hervorbringt. Mean’ findet dies
zum Theil in Gebirgsgegenden, zum Theil in tiefen,
engen Thälern, wo die fi häufig entwidelnden und
anhäufenden Nebel in der Blüthe und Entwickelungs⸗
- periode der Körner des Betreides ſehr nachtheilig wire
ten. Hier kann ein ausgedehnterer Handelsgewächs⸗
bau nicht nur vortheilhaft fein, fondern auch das ein
zige Mittel dorbieten, einen lohnenden Ertrag vom
Ackerbau zu erlangen, wobei aber immer auf ein ge⸗
„rehtes Verhältnig der Viehzucht Rückſicht zu nehmen
— — — vor —— TV en EEE — N ⏑
iR, am den nöthigen Dünger. zu ‚gewinnen, fo wie
- denn ayıb der Anbau der om ficherfien. gerathenden
Getreidefrucht keines wegs vernächläſſigt werden Bari,
um das erfordorliche Gizeh zu erhalten. Ueberhaupt
iſt bei jeder Wirtbfchaftseinrihtung immer auf die Er⸗
zeugung des nothwendigen Strohes eben fo ſehr Be⸗
dacht zu nehmen, mie auf die des nöthigen Futters.
Mo der Uderbau Die Haupiſache if, iſt Das Stroh
. am fo unentbehrlicher, theild zur Düngerbereitung,
theils als Futterzuſchuß bei der Fütterung faftigen
Winterfutters, Zn den auf Ackerbau berechneten
Wirthſchaften wird dergleichen Winterfutter häufiger
yerabreicht werden müflen, als in ſolchen, wo die Vieh⸗
. zucht vorherrfchend iſt, wo trodnes Winterfutter die
Hauptfache if. Bei jenem faftigen Futter ſpielt nun
. +» das Stroh allerdings eine fehr bedeutende Rolle, in
dem es als Futterzuſchuß die Erſchlaffung der Der
: . bauungswerkzeuge der Thiere, bei fonft mangelnden
trodnen Futter, hindert. Dam darf jedoch die Stroh⸗
erzeugung in feinem Falle übertreiben, oder wohl gar
einen Haupttheil der Fütterung des Viehes darauf
begründen; denn enthält das Stroh auch einige näh-
.. rende Beſtandtheile, fo fieht es doc, wenn es auch in
veichlicher Menge gefüttert wird, da. um den Viehſtand
mißlich aus, wo dieſer Den ‚größten Theil feiner Er-
- nährung darin finden muß. Man kann zwar den
Dünger aud ohne Verwendung von Stroh bereiten,
Doch lehrt die Srfahrung, daß der mit Stroh ver-
. mifchte MIR immer der befte für den Aderbau bleibt,
re
_
fo daß man zu dieſer Art der Miftbereiting ſtets zu-
rückgekehrt iſt. Wenn der Ertrag des Aderlandes
a lediglich von der Erneuerung der entnommenen Bo,
tenfraft abhängt, fo iſt auch unzweifelhaft diefer Oe⸗
.. genfland bei der Wirthfchaftseinzichtung ganz beſon⸗
‚ ders zu berüdfihtigen. Nach dem erforderlichen
Dünger, um dem Boden dag Entnommene zu erjeßen,
ee A WE un RE ER TE TEEN 3 TEDO „Me um ER er ME AD VG A353 BBD3 E34 A uX4 GER ae TH 3 TE Wr uw
.
Ze, 2 der zu baltene Viebſtard und Die Mofle
der Dazu erforderlichen Futter- und Streumittel.
Auch gehört hierher dic Berüdfihtigung der Art des
Düngers und. deſſen Verwendung. Wir vermeifen
in diefer Hinfiht auf den Artikel Dünger, und be
merlen nur noch Folgendes. Wenn es ſchon ein all.
gemein anerkannter Grundſatz if, Daß eine ſtärkere
- Düngung mehr wirkt, als wenn mit derſelben Dün-
‚germaffe zwei Mal gedlingt wird, fo gilt derfelbe bes
ſonders für den bindigen Boden, wo vpn einer ſchwa⸗
ben Düngung faſt gar feine Wirkung erfolgt. , Da
nun nber der Strohdünger ſtets Unfrautfämereien
. enthält, welche feimen, fo wird man finden, daß alle
J diejenigen Felder weit mehr verunkrautet ſind, wo öf⸗
„ser vnd ſchwach, als wo ſeltener und ſtark gedüngt
wird. Bei Berechnung des Düngers als Erſatzmit⸗
. te für die Bodenkraft if} nicht allein der aufgefabrene
Stallmiſt, fondern auch der abfallende Weidemift in
Anſchlag zu bringen, lets aber muß man bei einer
ſolchen Berechnung das Duantum lieber höher ale
‚geringer annehmen, weil der Futter⸗ und Strohertrag
. wicht alle Jahre gleich, oft fogar fehr gering. find, man
. aber übrigens wegen Verwendung überflüffigen Dün-
gens nicht beforgt fein darf, weil es zu einem wirkli⸗
chen Ueberflufle wohl eigentlich nicht kommt. Bei der
Derwendung des Düngers ift in Beziehung auf Die
Wirthſchaftseinrichtung immer Bedacht zu nehmen,
‚Solche Berhältniffe herbeizuführen, daß er flets in dem
geeignetfien Zuftande aufgefahren werden fann. Wenn
nen der Dünger pie Hauptbaſis des Ackerbaues iſt,
fo iſt zur Erzeugung deſſelben die erforderliche Futter⸗
maſſe die Hauptbedingung, jo wie man hiernächſt fein
Mugenmerk auf den nöthigen Viehſtand und deffen
Ernährung zu richten hat, wozu die Mittel duch die
natürlichen Wieſen, Weiden, Durch den gefammten
Futterbau uud auch durch Verwendung von Getreide
ErT Wirthſchaftociucichtung.
gewährt werden. Wo guté Wieſen in’ fo großer
Menge vorhanden find, daß fie dem Viehſtande im
Winter den größten Theil des Futters gewähren, da
iſt wie Einrichtung der Wirthſchaft leicht, und man hat
auf weit weniger Rüdfichten Bedacht zu nehmen. Wo
aber die Wiefen des Düngers bevürfen, um fo er-
tragsfähig zu fein, ale der gute Boden, der aber eine
zum Grasbau untüdhtige, 3. B. zu hohe Sage hat, da
wird deren Umbruch zu vathen fein. Vergl. den Art,
Wiefe. in Gleiches wird gewöhnlich aud bei den
Kubhweiden faftfinden. Schafweiden, wenn fie ge⸗
fund find, unterliegen einer anderen Berüdfihtigung,
fie find gewöhnlich eine fehr Thäßbare Zugabe zum
Ackerbau, und fie verbeſſern ſich mit der Länge Ber
Zeit, Doch find Wirthfchaften, deren FZutterbebärf.
niß lediglich oder zum größten Theile von natürlicden
Wiefen oder Weiden gewonnen wird, felten, und man
muß daher zum fünftlichen Futterbau feine Zuflucht
"nehmen, um das zur Hervorbringung des Düngers
nöthige Futter zu erzeugen. Durch die Fortſchritte im
Futterbau wird ed uns jetzt möglich, ganz ohne Wie⸗
ſen und Hutungen fo vortheilhaft zu wirthichaften,
als e8 unfere Vorfahren für unmöglich gehalten ha⸗
ben würden. Wenn nun aber dermalen bei jeder
MWirhfhaftseinrichtung der Dünger der Hebel if,
welcher die Aderproduftion auf die Stufe der Voll⸗
kommenheit hebt, wo alfo Alles auf der Ergiebigkeit
und Siderheit der FZuttergewinnung beruht, würde
der Beſtand einer Wirthſchaft ſehr ſchwankend fein,
wenn man ſich bei Mangel an Wieſen bloß auf die
jährigen Futtergewächſe beſchränken wollte, indem
dieſe nicht ſelten von der Witterung leiden, jo daß man
mit dem Autterbedarf in die größte Verlegenheit ge»
rathen fann. Die perennirenden Futtergewächſe ge»
währen, wenn man fie in angemefienem Boden baut,
und fie die erfien Jahre glüdlich überlebt haben, da⸗
Wicchfchnfrerinichtung: BE
„behöbenmmge ‚Henfkegt; werben “einen fichetern
KEritog, ndocht ſhlagen auch fir zurüd, wo. dann aber
Din siajähnigen Vflanzen oft einen um fo größern Er⸗
‚ Amp geben. Sie find auch zum Theil mit Boden zu-
frieden; Der keie anderes Gewächs aufkommen läßt,
‚Up diejenigen, welche beſſeren Boden verlangen, über-
arffen alle Ührigen ihrer Art an Ergiebigkeit. Es if
daher. bei jeder Wirthſchaftseinrichtung unerläßlich,
wenn nicht ein. überwiegendes Verhäliniß von Wie»
fen. ſtaufindet, wenigſtens den dritten Theil des jähr-
lich nüthigen Fuhjers auf ſolche perennirende Ge⸗
wälhſe zu gründen. Dieſe perennirenden Gewächſe
* —* den Vortbeil, daß ſie Boden⸗
‚ ‚beasbeittung erſparen, und ein weit wohlfeileres Fut⸗
wr gehau, Aals Das noch fo häufig zu dieſem Behuf be⸗
‚@Beleide,. Am mohlfeilften find unſtreitig die
MAnrioffeln ala ukermätel zu veranſchlagen, indem fie
„von almer. heſtimmten läsbe Die ‚größte Menge nah⸗
rungsfähiger Mafle geben. 56 verurfacht zwar ber
\ yemabiie, Futteubau mehr Arbeit, und erfordert mit⸗
ein größeres: Betrichelapkial, doch wird biefes
- *. den höheren und ſicherern Ertrag des Getreides
Sei gelingen Kulturkoſten bei Weitem compenftt.
— Birk gewi bit nächſtdem auch nuch einen Nutzen,
nit manenfen. der Dadusıh bewirkien. wohffeilesen
‚Düngtrpsoburtion, Freilich iſt es nicht gleihgäftig,
.dnrch welche Diehart man. das. gewonnene Friter zu
. Dünger bereiten läßt; denn wenn auch gleich in Adler»
‚ wirtbfihaften Das Vieh als bloße Düngermafchine er⸗
in, unD-e8 ia. Beruckſichtigung diefer einen Abficht
69 ſcheinen möchte, welche Art dieſer Ma⸗
‚finen mas gebrauchew wollte, fo giebt das Vieh für
Die —— interung doch au direft: einle
gen Blake; danzu vergrößern das Beſtreben jedes
ee fin u, Wir Ausnahme von Zucht⸗
säferelan ,. Die. Vioh zu ihruren; Preiſen verlaufen,
Der. techn. Enc. Th. CCXXIIX. 8b
Inn Wirthidjaftdeinrichtung:
Pont man ſicht ſehr glinkliq ſchähen mann‘, beider
. Berbindung der Viehzucht mit dom Mdecbäue; die von
dem Miehe direft gelieferten verfäuflichen Produkie fo
viel Sinnahme gewährten, daß dadurch Die-bendfstßen
gereichten Kütterungsmittel zu den Preiſen, wrlchr mit
dem Getreide in einem richtigen Verhältniffe ſtehen,
oder zu ordnungsmäßigen Marktpreiſen, bie auf die
Viehzucht verwendeten Koflen erſetzt, daB zut Anſchaf⸗
fung des Viehes, der nöthigen Meräthſchaften; ver Flt⸗
terungsmitiel sc. angewendete Rapital. gehörig verzin⸗
fet und gegen bie Befahr möglicher Unglücksfülle ge-
ſichert würde. Man genöffe auf dieſe Axtifür alle er-
x zielten Aderbauprodufte im Verhältaiß ihtrs Inneren
Gehaltes gleichmäßige Bezahlung, Erſatz für alle der
Vichzucht gelieferten Borfchäfle, und gewänne dune⸗
“ben den davon abfallenden Dünger ganz unrnigelt-
Nlich. Daß wies nie zu den Unmögiicdleiten gehört,
da daß die thlerifche Produktion noch auſehnlich mehr
zı gewährt, beweifen uns newerlid Beiſpule von gan⸗
ten Wirthfſchaften, wo das Birh bediglich um ſeiner
-Erzeugniſſe willen gehalten, das mriſte Futter Kür daſ⸗
ſelbe gebauft undſolchrs durch jene: doch⸗ſo gut: zu
Gelde gemacht wird, daß man⸗dabei ſtige Mchtung
met. Im Rivinen hat man. mehtere Mitte BVeweiſe
: davon; man hielt e6 aber in’ großen Wirchſchafien für
. unmöglid, das nachzuahmen, was im Kleinen Son
genten ausgeführt wurde, die ihre ganze Aufmerkſam⸗
- $elk einem Heinen Viehſtande widmeten⸗ Es if abri⸗
- gend nidt zu verkennen, daß zu ſolchen gläckliche n Er⸗
- folgen von. der: Viehzucht glücklichr Lagen gehöten,
welde den Abfahz hieriſther Erzeugniffe beguͤntigen,
uud günſtige Verhältnifie der ˖Art, daß ver Zufam-
menftuß dieſer Probulte wicht größte. ſel, ale: der Ver⸗
5 Ina, damit nicht: zu große Gonenrrenz von Pteis
perabrrüde: Vater den: Zweigen det Vohzucht dieht
rin Nezie hung duf ar böchften. Gerratgg bie feiae Gdhf-
dc’ LIFE U ner 2
‚ärchihaftericridhtung. EN
zuih nem Atth die inen wehrltend Obentan, uud fie bat
1 Jelbfi ine Fahten, wo die Oetteide proiſe ihdti-Köheren
Standpunkt hatien, das Futler nilt Vortheil verfil⸗
: ben Diesi hat denn nitht ſelten Besanlaffıng’gege-
rben, dier Schufzucht zu fehr zu erweitern, wus ſich über
"mit eined angemeſſenen Wirthſchaftse inrichiung durch⸗
0 aus har vorträgt; und. Die gewöhnlichen Krſcheinun⸗
gen / dei übertsiebener Schafhaltung ſind Düngevrttan⸗
. gel, da dieſolbe Futtermaſſe, an. vie Sthaft verflütlert,
um die Hälfte weniger Dünger giebt; als wenn fie
22dem Rindvieh zu Theil wird‘, und. Daraus hervotge⸗
hend Dtetohmangel. »2Die Schafe find hauptfaͤchlich
> anf ein xichtiges Verhuliniß der Weide zu ihrer Som⸗
mesetnähtung bingewiefen, und ſobald dieſes über⸗
ſchrinen wird, fo daß Die Anzahl dev Schafe zu groß
"für das vorhandene Weideverhältniß! iſt; ſte⸗ alſs zu
Kerl. zenährt wetden, iſt eine anſehnliche Bermin⸗
„Adrrungdes Wollertrages um ſo unvermeidlichet. Bei
dor Mindvirhzucht gehöot in Ermangelung rinedr fo
rvotdheilhiſten Lage, daß Vie Milchprodulten zu Haben
Myrriſen verwerchen werden können, große Uebitiektung
u dazu, vaich welche Art: derſetben man die Futterung
. " ams veſten⸗ zutbenutzen nd · deẽn Dünger am Woblſeil⸗
ein yur erlangen wromag. Milchkühr gewähten da
den Irringſten Ertrag, mo die: Wöilchpronukte boinen
7. anyemeflenen Abfatz und. Preis daben,die NRatzung
:gielmehe Haupifächli: nur Durch Die Butter die noch
1: %0hein: rbeit verfahren: werden muß‘; ferlangl wird.
:.. Her werden noch nicht rinmal die Provuklionskoſten
nde amfgewendeten Fütterung bezahlt, ſo daß wlfei der
7 gewonmine: DOünget zum Theil jene noch mit übertra⸗
"gen maß, und or ein ſehr theuves Miuel on, dieiient-
1 wolımeng Bobrenkraſt wiedet zu erſtakten,e In ſolchen
3 Nallen fällt dir Doſtreitung aller wirthhalibihen Aus⸗
gaben auf die: einzige durch den Felddau ˖ hetbeige⸗
fuͤhrte vaare iimaahmes dieſe gominut daduvch im-
84 2
388 ‚Wirthfehafteeinrichtium.
ib mer mahr und mehr das Aufchen. nos .chigige: Beuhal-
ungemittele der ganzen Wiethſchaft, we Wehzucht
J ee in Heinen Wirthſchaften, mo keine Schafe
gehalten werben, die Rindviehzucht) wird immer mehr
:, hintenan geſetzt und verſagt dann nasärlih au dem
Feldbaue die gehörige Hülfsleiftung. Es if eine bei
uns noch fehr. vorherrfchende üble Gewohnheit, wo
möglich Alles haben und bei einander erziehen und
Euftiviven zu wollen, wodurch off Eines dem Andern
; im Wege fleht und Eins auf Unkoſten des Audern
zehrt. Würde man befonders bei der Viehzucht man⸗
des nit Zufammenpaffende ttenmen, fa würde ran
. Abt fo viel Klagen über die Berkufte hören, welche
. namentlich Die Rindviehzucht und hierunter die Kühe
bervorbringen, die man fi aber gefallen laſſen müſſe,
; um. den nöthlgen Dünger zu erzielen. Man findet
. Daher nicht felten in Gegenden, wo die: Milhprodulte
‚. theuer bezahlt werden:und riuen fehr Haben —
ahwerfen, Aufzucht des Risdviehes, wo eine Kuh, bis
ſie zum Nutzungsalter herangewachſen iR, na Ver⸗
„gleichung Des Melkereierirages, ſo, viel boſtet, daß
dafüur zwei der vorzüglichſten KÜhe gekauft werden
köpnnen, oft noch mehr. Eo wird wiedar nungelehrt
n. in Gegenden, wo vie Melkereinugumg. ‚genz.unbebeu-
tend if, Die Aufudt vernachläſſigt, mährend durch
diele ein bedeutend größerer Sewisn ‚m erlangen fein
: würde. Würden bei der Wirthſchaftgeincichtang dieſe
. Mmflände gehörig erwogen und berädfictigt, fo wür⸗
. den ſich Die Wirthſchaften ‚häufig. gegeniehig Inter
: Rügen und dadurch um fo größer Mewinn ahwer-
fen.: Mo können: auch Rückſichten obwalten, wo es
noch vortheilhafter iſt, Zugochſes als Nähe ‚zu, er⸗
zehan uvnd dieſe in andere Gegenden zu verlaufen,
re fi beſonders aufı Mäſtung des Micheg zu
In Pegenden;,.wo die: Feldprenufte- billig
au ae na erſchwett iß und. wer. dank: weiten koſt⸗
ggs
[7 2
u m
0, mn m
A Be
irtbtchaftscinritmig. 389
: Tpieligen: Trauspon ‚beruft werden fan, wied man
„aa; Beſchaffenheit der Umſtaͤnde mit der Maſt oder
wo ver Aufzucht am beflen fahren. Man wid auf
Dieſe TBelfe die Auttermittel am deſten verwerthen and
v eine größere Summe des Belowerthes: leichter und
weniger kofipielig in entferntere Gegenden trauspor⸗
titen- Pöunen, ale bein Transport des Betreides; ja
Mani in vielen Fällen auf dirſe Welſe das Be-
itreide: weit höher durch die Berfätterumg an das Dich
verwerthen Bönnen, als durch deſſen Verkuuf. BIN
aa nun aber von der Viehzucht einen entſprechenden
Vrlvag erzielen, To IR bei dev Wirthſchaftseiarichtung
he Haupiſorge für ſtets gleichmäßiges umb hinfäng-
liches Butter zu forgen. Es iſt nichts nachtheiliger,
als wenn das Vieh in einer Jahreszeit im Ueberfluß
füttert wird, zu einer andern aber nur das zur Les
- Bensfrifftung nöthige Futter erhält, wo vie Fetttheile
-: feines Körpers ſich wieder zur Vermehrung der Blui⸗
maſſe auflöſen müſſen. -Eine ſolche flete Abwechſe⸗
fang zwiſchen Corpulenz und Magerkeit, zwiſchen dem
7 geößten Grabe der Kraft and Spannung und dem
vöchſten Grade der Abfpannung und Gchmäde, die
> sa und nad eintritt, Fann für die Länge der Dauer
: ver Befundpeit der Thiere unmöglich angemeflen fein,
und wenn ıdie auch die lange geglaubte auf ſolche wis
Betmatätlide Art veränlaßte Auflöfung per Feittheile
zu fanligem Waller, das den edelſten Cingeweiden
" feite Eigenſchaft mitchelle und den gungen Organis⸗
mus zerſtöre, für eine Fabel hallen fo müffrn wir
doch annehmen, und die Urfahrung lehtt dies auch
+. hinlänglich daß bei dergleichen unaufhörkichen Ab⸗
wechſaun gen im Zutier die hieriſche Maſchine erſchlaf⸗
"SER and daß ſie Ihr vrrderblich werorn müflen. Außer⸗
bem iſt aber der durch foldie Abwechfelung im Futter
veranlaßte Schaden für den Ertrag weit geößer, ale
man ſich votſtellt; denn bei dinem zu kaͤrglich gemähte
IM aMuithſchaftseiatichiun
ben Thiere fällt jeder Nugeriton: weg, Bitt;aher-: bie
ı, Zeit des Üüberfläffigen ones reihlichen Funers ein, fo
bat das Dich lange Zeit, am ſich: ſoiweit zu er⸗
holen, daß #8 «inen Nutzertrag wieden bringt, und Die
Zeit der reichlichen Fuͤtterung iſt ſaß verüher,, eb⸗ ſich
Das Vieh erholt hat.
1BReann ˖ man un. nach orſthendem über. nie. erfor.
„Deufiche Düsgererzengung mit ſich einig if, vernn man
vRle Veſcaffenbeit des Bodens, die Yage ıc, in Bei
Büng.anfı die am vortheilbafteften anzubauenden -®
„ .weidenrten. und. Suttermütef zu. Rathe gezogen Das, fe
darf won erſt mit. Srfolg Anndie Aieführung bes
Wirihſchaftaſyſtemes denken, welches man entweder
aus Wahl oder Ueberzeugung ergreift, oder gr Dem
- man Buch die Verhältniſſe gezwungen. wiwe,
„ jeßt wird man die yolge.der Früchte auf einander und
dan Turnus Der Wiederkehr beflimmen köpnnen. Das
noch ſo häufig durch Obſervanzen bedingte Dreifel-
— derſhßem wird nicht hinderlich ſein, wenigfleas die
„: Houptgrundſätze einer vernunftgemäßen Wiribichafts
einrichtung in Anwendung zu bringen, wenn Die Ob⸗
ſervanzen nicht von ſo unabänderlicher Natur ſind, daß
1. fie feine Mopification zulaflen.. Wo aber feine Ob⸗
nervanzen einge’ Einrichtung bhinderlich ünd, Da, wird
* zur. zweckmäßigen Einxichtung ben: freieften Spiel⸗
xraum hahen; denn hier hat man nay anf:piermagtärli
Gen Umſtände Rüchkſicht zu.uchmen. Diele bieten jes
doch: quch mancherlei·Schwierigkeiten dar... Mau. wird
selten: eine Beſitzuug yon einigem Umfange finden, de⸗
+ ganz Orundſtücke von völlig gleichmäßſger Beſchaffen⸗
„abet und Lage find, fo daß eineg gleichnäßige Kultur
auf ſie in Anwendung gebracht werden Fönnfes ‚wed-
.Balb es ‚nft dringend nöthig wird, auf-Iteamung ie
1der Newirthſchaftung zu denken, wie: fie die verſchie⸗
„ıpenartäge Beſchaffenheig erheiſcht. Für das Ganze
aan immer einerlei Wirthſchoſts ſyſten ir PWehentu⸗
008
: spe chaiihehakteh:: werden, man:, wur 6; ur.nachden
Umnſtänden möglichſt modifftiren. So.nürdere. B.
. unit Nachthhail verbunden fein, wenn man ſtrengen
Shnae. und: loſen GSaudboden: eines mad deſſelben Gu⸗
Aeul ſtreag nach Den: UNe gela. Eines Wirtbfibafteigfie-
man beaurihſcha ſten wollte: Dad dea anerkannteſten
Autouitãten· mirdi brigeus getgan wine Tyſtemloſig·
ica im Feſphaut/ welche in: neurron⸗ Beiten: mier Der
n« Benennung fieie.:BRisthfchaft empfohlen marhen, ge⸗
wu: Das Detail Des Wirrbſchafts be tnie hes Fahre
7" laug um. Borene zu beſtimmen, .auf.:d bis 12: Jahre
vorens zuſagen, dieſe Frachtart kommt auf Diefe und
- jene auf dieſe Dreite Dis; Landes (Schlag), und: auf
ule Erſfüſlung ſolcher Vorausbefiimmungen: wie auf
; 2* Eaern gelium zu halten, iſt zwar. eine äl anoniiſche
nterit die ſelten einen guten Erfolg bat, aber
58 groe Nachheilt mit. ſich führen kann; noch
——— Nachtheil votrutfacht man ſich aber, wenn
. ww nicht die Haupikulturacten im Voraus jefhfegt,
iiddmitu dier / jahrlichen Arbriten ſich ziemlich gleichkom⸗
— ————— — zu:einer im Boraus befkimmten
. Ahr: Dielen vollktvmmen zii yradpeiıb ausgeführt
sossben Hömeru, auch: damit: die ‚Detaillixte Wirth⸗
© iphftskährung darin eine n feßen Anhekteyuntt Gabe,
Weriibei einer.: IB jnrichtuag ſein Augen⸗
sub nike wahin richtet, Das ner jedes Jahr ziemlich
:glelwnßigen Fuitorbau hat, wird Echte gleichmäßige
4 gewinnung sorgäaßen: :Sganen;: :iwer; nächk- für
Heli gleihrmäßigen Streßgemiinn: fougt;, twird;nicht
..: Senfän,naß er ſoin Bieh im; Korhe bei Stcruman⸗
a slämmetni taflen maß. (denn. die: Anwendung
Desrschjüfehenen Getenmitiel, als Grde ıcı iſt / och zu
ea zone: tefiaafogt) ;'wer alcht für ainengemilfe
-, Säge Stetchutäßigkelt.. zwiliden :vent Anbau der
Sen ‚Bit. ſorgt, Der wiod eine gün⸗
hige dohneszeit; ungerägt perſtreichen laſſta müſſen,
Fr
892 Birrhfihefisejurichgung.
wogegen ihm eine andere zu den ſich au ‚dienak: büu-
—* Arbeiten zu. kurz wird. eridaher nicht im ·
mer für eine re Beihäftigung den Ynbeiter
und des Zugviehes forgt, wird gu ‚eines. Zeit; beide
ungenützt ernähren, oder Verminderung wid Angapl
derſelben vorachmen müſſen, zu- einer: amdiime ZJeit
aber Mangel vavan haben. Kurg,: wer eine ſolche
fpRemlofe, fogenummte freie Wicthichoft ohne äußere
Hülfemittel an Steob. und Futter, an Dünger, an
Geld, und. ohne bedeutende, ſiets zu Gebote ahende
... Menſchen⸗ und Thierkräfte führen wollte, der mürde
: fi bald fo feſt wirthichaften, Daß er: ohne geratſame
Prittel nicht wieder. los zukemmen vermödte. .. Line
Wirihſchaft Der Art aber, wo man einmal. in einem
Jahre einen vorspeithaften Zeitgundi zu age, und
eine gerade vortheilhafte. Kultur über. ven: finheisden
Stat zu erweitern;nicht unterkäßt, ohne Daß dabe die
ganze Wirthſchaft zu wanlen droht, die ein Kapitol
innerer Kraft befigt, meldes man nad. Umßänden
und Ermeſſen zu uugbarer Thätgkeit zuziehen lann;
:. einer ſolchen Wirthſchaft wird immer zer Mame ainer
.ſtehen wollen). Allervinge iſt aber: gu einer: felhen
freien gebühren (mas man auch mwohl us unter fbrier
Wirihſchaft, wenn auch unklar auegeſpabchen, Dat ver»
Wirthichafiöführung -Renntmiß aller Umſtände und
Ta
⸗
m *
eine gründliche Voraus ſicht und Borausberedmmung
nöthig. Es iſt bereits feier bemerkt merhen, Daß
man zu einer größern Fattermaſſe gelaggen: uürde,
wenn man die Rindoirhrdeiden dem Felt una wenn
fie. dazu geeignet find, Den Wieſen eigefellte:ump für
Die Fütterung des Rindviehes auf-kem. Bielle Forge
trüge; und e6 iſt der Ormmbfeg, alaspflugbere kann,
wenu:rs nicht als Wieſe rigen übermmiegemden uahren
Nutzertrag gewähren follts, yuter. den. Ping gii.meh-
a men, allerdings nicht Beimgenb: genug: gu ammpfchlen,
da eine natürliche Kuhwride nie einesıgfeiffen Mup-
<
Birkkkufueienlälung. Bes
Ramiis: 1 Gelee hbhr iſnæ alex aicht wär,
ch Aiaiielandı All Hahrliberadenhimekde,
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Bee
pa rades qur uagen⸗ Merten tee wohl
"numerierten; weh die
31 utniehohen. * anch nicht ſo wird Guiter
. 2b EHE liefen, umb den erwerben Dimger wie⸗
13er gutsafntieh, Bitjdafer: wur: auf Bieflen din beſſtren
1,3 Gender; vente: vetminderte,
‚dm, mehra Mruudſtäcke eotwedern gu yereiieitinden
ı elteddsäntern ıhrimgte, ober, Anden fir andy, dag zu
—** keiten) zu mebejäßßligen: Meid er fünı Die
20 en fen —* Wepereäfern‘, varwerdete,
arena hole erſpart, ofns Mißen wen
‚Weber einige: Rahrunkeiiefle urchu dan, ahiälkänden
2. Meidemiſt zugefuͤhrt wrder, fo'paß-er ach Yahren
ce Sr giebige. Gratante gewũbren fnnic ‚und: jo-
1.22 hierdurch nad durch Die mehrjührig — **
Beine Diele einem keinen Fataag griuhbrie, lau
— —————— vermehere Bichfürterstitg in Qezug
drnuf die gang · Nethſchaft· vdireft · e rauehcie Wo ilte
amads; wie es bnſig geſchiebiſolche ſhlechte Mennd⸗
4 ee er Matur iijtrlofſuſd ⸗ wiltde as ſebe lange
Ndeezue ee —2* sur WBerſchein · käme,
naher DR fie: mr Ge Chr darq Necgen· und
Gdumewöfle: —— — und
ınidanmm Unfuecbibhher wendon. Ode:
„cam diaagen Pfauuden Btag- und weißen: Hana
2 222 fae Dre gebildet fund
she baſſeve Diituäg:gessonnen:! "ZB Dar; Veden ·auch
—*—— wderqanch Wohl guter Geamiſchung, fo
ichrfiah. ander: Mufig ſolhe Lagen norhogare. Rai daR zur
tu des Ouicaides,beſoaers nes Winter gatreibes
— wege: Die Fe ent
a TR
ID RENTE 3 UA . aa nie el: — 2 ea
amBfengpgehe Bd hl Sn ir.
’
IM Mirthhſchafahof.
wrun es gul ſtht, ſich ler alles Getteidearten. am
—1* bezahli macht ſo unkäiugbar: iſt es doch auch,
daß mittelmäßiges Sommergemeite: Deu: (Üriung von
fihledhtem. Wlntexgeiseide. Überichie:.. —— *
— —— ——⏑—⏑— im: gemiftbien Feldarken 2*
re Frhr wichtger: Gchein zu mehrerer Aucbenue Der
»fwlechterra Weder geihan werden und: dieh zu: ihrer
gautbmeaden Derbefferung gespan...mwerbei Emmen,
. menn: man Den Mintergetreideban ganz einſtellee und
fie zeitig im Fruͤbjahr mit Hafer, das nähe Yahı
mi Biden wc; befüete: MWas nun das einzufihennne
Syſtem anlangt, ‚fo Immerden wir hier, vaß dei der
Verſchiedenartigkeit der Werhäliniſſe, man ſich nie-
mals blindlings an die Nachabmung eines Syſtemes
ı. biaden darf, fondern man daſſelbe nach Den Verhäli⸗
: allen modificiren muß. — Außer dem oben. ange
führten Werde vou Neb bien, enthalten Die muiften
dandwirthſchafilichen Bebrbüuhen Einiges Abe Wirth-
ſchaftetinrichtung, beſonders verweilen wirt aber hier
— ‚auf die Möglin’fchen Annalen der Vanbeueth⸗
jchaft, 5. Band, in welchein folgender Aufſazcuchal⸗
stil: Prabeiſche Bemerkungen: über: Wirchſchafteor⸗
ganifationen, vom Dekonomleraih Stelguux
ohttbfehaftebof. . Ein Wirthſchafee hoſ muß‘. eine
möglichſt ebene Bage haben, oder Hiefe.naf wenig-
An Fo mäßig abhängig fen, daß due Binweigen *
WGOrundfläche deſſelben nicht zu brjürchten tig ben fo
» ‚menig, als eine Ueberſchwemmung &’ Auf jenem
:: Wiethähaftshofe wind eine Meuge Düngermeitrial
verſtreut, fo wie auch von. vemm:iBiche‘ tina: Menge
VExcremente abfallen; dieſe And’ gewoshatich verlexen,
ui run das Megen« und. Thaumaffer einen mißliichichen
bug haben: Mm: die ſen zu verhindern, begu man
> au ‚Dem niedeigſteri Tholie Das: Hofe ins: Sammel.
Buhihniiähehe Me
Aus mer at: Dat hä ea
3 eagauſe mintuhaufe ———— eng aadoch
** michi a era ———
ERBE RE: uhalkı des
X ee AMſammenſaianande Maſea ſo· ua daa auf
nd Den Dächedoi dath ren Abgalsbrt
Beeren unge lavgetu veil
—— Mae Weg DREI BAR Düngeuden
—IXCCVXO
aha verkbighenn. nun wi man Die re an
fügen Insın, fa. lomum ohmur: 318 oA Mach⸗
———— u sex —õS
—RGXXCCI
ſmiugeeden Vachtheile Runde ine nugsgeeicun Ter⸗
aſſicuog. wofenn inen geltötiga· ſabanegung· ſainer
nd uni - Das: Reffineimas, bei
ncchkkäiligcn Wirfsiheitahöäien, beionpastotelden,; Die
una Altugarängen, liegan, im Ben: Hof Ip, Amnuß
: nen: Durch gabötig augehagen: Mräben ahleiun nagnn
Adie ban, pehrbe. wie. Yadlage- thus Tale roens
namemschnht; I: Wehr. a 1: bereuen
3 Merhihell bei Mangel, daſſelben. Zara Rachodder
— de: Dh de des Misthibanchaism, keigemahrt
‚uBider smiletlei :Boriheliturum fo uchri megao der
Ba as Hllh numitielbar· bein aan
—** denſchenn —— ri ar
n Meherfdpgmmmung rauoachen San
— — —
—— —⏑—— Gh
6; aſhinen in Be⸗
—— * — ** Dio gtaen daraus
ndan Dauheila and Tomenilid rſpotniß
——— Haidarcheicha, ũmdi abt ſacuecht-
88* deoſa es ieh 2 anähfinande
Bee A ——
ee — — — le hähige
Mirthſchaftahoſ.
Aithiung zu geben. Doppelte and me Mo⸗
and Vinfuhr in den Wirihſchaftshoſ in eine überaus
wichtige Sache, uud hiorbei ik beſonders eine ben
queme Bin» und Auefuhr in die Scheunen weſrutli
Ge iR unglaublich, was ſur bearmiuuine Verluſte be
Mangel derſelben, befondess bei der Gefpannarbeit
eniſtehen, uud eine eingige-Brme abforbirt vabrd-oft
: jo viel-Mepvavbeit, als Bla Koſten einer Aeuderrung
: in dieſer Beziehung zu deraufchlagen fidd, Bine ge»
- Hörige Umſqhließung und Verfchließung eines Wlıh-
| —— IR Immer ein Gegenſtand von Wichtig⸗
- Bett, theils um vor Diebſtaht geſichert zu fein, theils
um ‚m verhten, duß durch fremdes ieh im eigenen
-.. Hofe Schaden engechhrst werde, oder: daß eigenes
Vieh auswärtigen. Schaden und Pfändung veranlafle.
: . Gin ſehr weientliher Punkt iR ferner Feuerſccherheit
eines Hofes, und im dieſem Bezuge Treunung
Wohugebãaãude von den. anderen Wirthichafts gebã
den · um fo wünfdenswerther, als in jenen Häufiger
- wie Feuergefährlichkein vorhanden iſt in diefen ſie aber
: naur dorch die gröbſte Fahrläfſigken veranlaßt werden
kauu. Sind die Gebäude nicht durch Braudgiebel
"2. ud eine feuerſichere Bedachung geſchützt, fe iR nichts
angemeſſener, als zwiſchen den Gebänden Baum⸗
-Mlanzungen anzulegen, und unter dieſen verdienen in
Wieſer Hinſicht, unberhdfihtige mancher Nadipeile,
bdie gewöhulichen Pappeln, ganz enge gepflanzt, den
- Vorzug. Was dir Form eines. Eiinnpfchufsäbefes bes
trifft ſo iſt unfreltig die einen Tänglichen WBirveds die
bee, Auf großen Biükern if es immersungemeflen,
ven Wirthiſchaftohof in mehrere en » *
- fon, fo daß ven Schomen- ; Bird:
- Doffegarker find. . Da man bei 8 ——æe
*5. us wu vr niche Werſehen * ſo mies dadurch
und die Gefahr. bei Deandun·
. —— Vorſthrea ſvegeln· rrrminven.
nr wgeeätherkbeufiihetiihl ti: : Voeſolche· Iu vemur Fans
RU —— ee nn *
—— wider neh du be⸗
ſtimmen, wo "die leichtefte: Vreberficht-: Ratifinbei, wo
der Scheidepuolt zwifcet: gewrürſſee ih hr euer
a tember Branmlıton. ichateittjiueemühln die Neſultate
* — — Miente: sior Vaigen /liegen, Au das
Meſultat der zu ermartenden warb: dem Anſcheins zu
a D srbenehheilen Mil möürbe- Tor. gleichgũltig Skin wenn
:: gen. bei: eier Bemtenirählihaft-nen: Jahresidfluß; ma»
* watda halt sen (ch uäιιν Duncan ent Bei
Aa daca ſtaſſen buch dan beiten Being: giebt) Vnd ring
— oul fleigene ae he,
en abe bh den Bent ſoaft·
. Mia Nebergaben au⸗ —— hirbehäuh
—— am; menanman sit vie Nech ung führen
A welchen/ die Malultate aes einzeiaan ·ahrgůn
| yersnyerheht Aie ventur ursier eier
1 ee Nedtat· der geſa oc Miribſcuafte-
. 3 Que iu Fehr stern zeit vorgeommen gworden,
.nJau& Samaıeinaitnäungeht ask damıi miehäen, en
. fride Marben in: iver Scheine zu: ‚zählen? deinen
maffen auf dem Boden abzumiegen fin ———
‚an wire Schlußnchnuug; 20den seine Uendeigabe zu
- „einen: halbe‘ Intpunlte Mattfinten; Age
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she Detnung: and Reibewiolge,)inagı Yochinn' Der
3: Mderhamıin: einer vin zelnen Lech dwirihſchaft: bewrisben
1: wirdbn Die verſchiedenattigen: Verhältmiſfe ˖ der Lund⸗
na wet. welche durch Boden, Klima, Lage, Abſat
mehrer 1. veranlaßt utvein, Yaben: ander zur
9: Bolgr.gchebr! duß ſich verihitoenteßiktäfdeftefgffem:
—2* habenlund wenn man e6’gedini.nehnemnpill,
J a TUT Di — VerbAeniffen Maerkte vr agree 2 nd
* *
—*2 hi eofeur dlsdinmoiy an⸗
n: eou omco le. vchen Mobdiſera tionen mn "Wir'nlide-
imen erachert.VUVeber biel:hikvensmdhl'uer. WBirih-
:ſchafteſyfteme Hi unter nenn St 1ER HET
Schunk gehunbels worden, Wr era
undR sumec le feinte Urtitdl Doll: ki denn
: wherrbaben. una dahern hier une naf Dadı Woſeurtich ſte
nam, beſaume few ah atafme / uuWrd An-
aure adburl eit qu; erſirecen. eo stomm Ya gol-
qutgear in Beſfacht: J ‚30 1 nation
u, Id Fwoe HokdenmirhhhaiefE Es Pan bei
pn ſerrumie: Feldes mur in- zwei Abthrüuugeny shit ein
nv ats. und Sommerfeld nbgetfeilt, und esrfub ee re⸗
Imäßig hior n Mintevſe lde Wintevrſruchtz M Gem.
rs. obſqhon · wait’ vortommirader Mushahmezidaf
iin fotorhälben wu e gew kr er⸗
‚rigen gebaub chird. Sien fiudet ſtlten uude darkpt-
u fü ten in der Nähße grügerte ScAite; woelche
‚iumen betraͤchelichen Dühngersukhuß gewähren; ser da
nm u BT Te 39T 3 m Tr 3 3 323 ED NS m [ DE ln —
nm 73 3 a —
= ee 7m >
z ‘ ef ,
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ht, ro ORTE Wehen: und Welten vorfinden: ſind,
1 vder va Mait, wo diele Wirſen an Welven vordan⸗
u pen At, Weite eine urke Dungerprooaktivn eerſolgi.
RAM etreien vergteichern Wirthſchuften einen
1: Marken Handels gewächsbau, fie entfernen fi jeboch
dann gewshulich von: der" Iwelfe ſwerwicthf Haft fo
ve; duchſie eigentlich eine Freie Wirthſchaft, min.
6er auch Al wilde führen, indein fie ganz Uftie einen
si hellkmmten- Plan Mes unter emimder bauen, teile
vuf gut Gluth heils nach Bertiikptipung Wer: Zeit.
ceonjuncturen. Seldſt wenn Dünger vollauf vorhan⸗
yon a, exſordert ein ſol choͤr⸗ Wirthſhuftobetrieb In⸗
tigen, und Ueberlegung, damit nicht gegen die Re⸗
geln des Fruchewechſels zurſehr verſtoßen wird, und
"wit ee Merwilderung der Fekder, wöbei das
RZ eintrat die Oberhaud behält, vtfolgt.
1m.) Die Dreifelderwitthſchaft. Sie Midle
sähtent Wärthfchäfesart; und man ˖kunn wohl ſagen,
Y ein edlen Jeit Ian’ ſitolichen, usle Ian nördtichen
tar eit gefhet and noch häufig in Anwen⸗
SUdingo 1 RE: Heide I die:a UNe⸗ ober duiie Drei⸗
edlen hut): mio das Brachgud word nicht ‚befäet
Gi; ae diet in odiffrerte, wit brbbniter
Ba... el in Teint init
0 "1A: Der Hauptzweck der Wen er Teinen Drei⸗
n ifelderwiaaſtit Der Detveide bauund u ate in der
Art, daß vie Viebzucht vei ſelbtgenn mehr als‘ Difktel
». für von letzlerenn, als aus Grühsen: für- ihrr vgene
2 Wytigbeit: dabei mir beti ir ben: wirdiz! daſer auch nur
dann: wort ednigen Dedentung ifb) wenn: bedentende
en und Weidel ander die UntothaAtungeminel für
0. 006: Wied "efeıi und: dad Fridbau wirt: mie file
Siroherzeutzniß dabeiqzu Hfie Tenatenıbarfs Bo
u⸗s aber: das Brintide pr oben Rheil ia Brannwwein,
5 Ole; Vrne way "Stärke: ovanbehet wivdwvn giebt
1 KR hie Woihähgei wel qu are ve
2
MEMiebbelueog
Wirkinaluben,
‚ tegäeiigen, und Acderban iſ Dann
. (don. was rl von dem -Zuttgrerzemgniß hefon-
derer ‚Wirken abhängig, wenn Be: auch vie volle
Ausnutgung jener Abgänge ohne Zuiirhumg des
Wefenbenes ebenfalls ‚nicht: —* Da bei
dieſem Syſtem der Getreidehau, wenn dicht dem Bo-⸗
Yan: hinceichender Griap. an gulen Dunger fir das
Entnrommene geogahen wird, ſich uſicer macht und
u * geringen Gungen. die-Rulturfeflen wid beraßt,; fo
ſpriogt ein Haupifehlet dieſes Syſtems in Die Augen,
nümlich der entſchiedenſite Mangel an Arikfiänpig-
. Set. Hieruab IR es lediglich von einem biuraidgen-
am
den Brian von MRirfenben, fo wie von beſonderen
„Weideländereien abhängig, und nu ja dam an
als es dieſe Aushulſen hat, iſt es yermuägend, feinen
Hauptzweck, den: Beiteivehau, auf eine —
Maiſe zu verfolgen, Berseivebn: {aber wicht.allein
.. eig. nothwendiges Erforderniß man ein anerläßlicher
. — dur laͤndlichen Propulien, ſondern much
oduhe der Viebrzacht Ken. für die Oroänfel
. *
Aufgabe ffix, die Lonpwischieaft; ſendern of. euch
* fo lohnend, ja wohl auch, wenigllens ige: Kg usmizen
.. ln, noch lahuenter als der Meireideban; ja fie
. .._ ..
: geben hänfig.einem weit fiheren Meinsnteng. Ge Bann
— vie. reine Dreifelderwiribſchaft weder dem
Zweck, einen ſccheren und dauernd lohnenen Er⸗
ſfreg gu. etzielen genügend entſprechen, no iſt ſie von
dam Vorwnef der. Binfeikigfele furl. zu Insehensn Es
.
m
Pin Ze
fen und Busten auf befonderem
korn ‚gear dieſar Vorwurf ‚da. da rigem inderen
Maße ſtauden, ‚105 Die: Oraifelneswirikisftenuech
einen betrhchilichen Deugußpußt von — Bi
Veideriſtiluen
aAn gere ſſenan Stomm om Nutznieh ——
Aiegt aber is diſen Föſlen der beffere ‚Bufiamdı der
. iuhbaithfehen. pt |
. Mieikhheht gicht im Feſdbeneiſondern in günfigen
.:Bebeguwßännen, und außerdem, iſt ein fo günſtiges
Verhöltaiß. von Wielen und Weiden ſo ſellen (wo⸗
Bere aoch in. Belracht zu ziehen iſi, ob die Wei.
miqht auf eine andere Weile befier genugt werben
f Haan): daß dieſer / Fall inuner mar ais eine befon-
dere Ausuehme betrachtet werden kann. Oer bei wei⸗
er: a erh Theil der Doeifelderwisihiiheften bat jene
*** nicht in einem ſolchen Vexhaltniſſe daß
. dadurch mögliche Viehbeltung dabei ihrer Lid.
j ale gemäß behandelt werden uud fo piel zum Er⸗
4: Mae. was. Wirthſchaft beitragen kaum. ols fie ihrer
y Datum and Ergiebigkeit nach fähig If, und eben fo
u falten. iB daher auch ver Hauptzweck der Dreifelder-
„ „mistbieafs, dev. Beirsivebay, Buch Düngsrproduftion
j fo gefägt, als zum höchſten Extrag und deſſen mög.
y - chſſer Sicherheit erforderlich if. Man bat daher. in
“
⸗—
|
|
|
veneren Zeiten, bei zuaehmenders Beyölkerung, bei
Gchöhung des. Preiſes Des Orund und Bodens, in
Rum meiten Beganhen die Uszulänglichfeit des drei.
felderſyſtems, wenn nicht oben angeführte Ausnah⸗
: ao: Rafielbe begünſtigen, anerkongt, und, befonders
dat die Neigung der piederen Vollsklaſſen, ihre
Deupiaaberag suche ia den Kartoffeln, als dyı, Brote
zu ſuchen, dem Betreinehag, worauf die —
dieſes Soda. gerichtet id, einen, mächti
be: Hiennu kommt aber. auch noch der
1: af ſich das Bedürfniß des Aiqriſchen en in
neueren Zeiten in allen in der Kultur yorgelchrittenen
Ländern fo fehr vermehrt hat, Daß, durch die reine
Dreifeldecwirihſchaft venfelben nicht mehr. eniiprochen
werden kann. So wie. sun.aber bei allem Vortheil«
haften Mängel, bei vem Mangelfaften, aber auch
= ** Rottänden und wit. zu —8 Hud, jo
8 ve hieseine Iufammenflelunginden. Die
dar Derifelaesmiuhickeik findsc.;
Der, sehn. Enc. Th. CCXXXIX. Ce
292 1) Do 1. 0008
n.
e) Sie Min: der Wahl der -Propäßelonskegen-
"fände zu einfeitig, da fie —— bee eion,
- und zwar auch diefe nur in beſchränktenn Maße,
zum Hauptziel hat, die: Viehzucht brr, mit
wenigen beſonders haaſtigen nuenuhmes, zu
= fee vernachläffige wird.
*) ‚Sie it in den meiſten Fällen R Eande,
ihren zum Haupigegenſtande gewüllten Bro
dukten die ſichernden Beditgungen: dos Gedei⸗
hens in det Natur und dem Zufonve dee Bo.
desrs zu verſchaffen
0) Sie wählt die foflbarfien, Dabei aber-niche im.
mer die ſicherſten Ditisel zum Anbau: des Fel⸗
bes, und vernachlaͤſfigt ein Haupimittel für die
Sicherung feiner Erfolge, nämlich die Produk⸗
: tion einer zureichenden Dungermaſſo.
d) Ste erſchwert durch ihre Feldorduung und bie
durch dieſe erſchwerte Fruchtfolge durchaus eine
genügende und vollkommene Kultus des Fel⸗
ui e zwängt dieſe vlelmehr in eine nanatür⸗
Form ein,
ie ſich dieſes Felbſyſtem, wenn +6 ein
Bir feiner Flaͤche zur Weine oder Heuerwieebung
(doch auch nur unter günfiigen Verhoͤlmiffen) beugt,
. Ä nur folgender Vorthee rühmen:
en ° a) Dap-fie ein ganzes Drittpeil'ver —2 all⸗
v
G:
2
jährlich mit Winterftucht bebauen kaun;
D) daB ſie ebenfalls ein volles Driuhei mi Som⸗
merung bebaut;
= ) daß die Befelurigstoften nit: von fo: großem
Belange find, als bei einem ˖andern Syſteme,
J iwelqhe⸗ ‚jäbeligy.chne arößere Flaqhe at Müd-
«
+
ten beit
4) daß dir’ —* wenigftene aldi: ge en; aleäftet
werden Pönden, weil bereite Thell der Fläche
jãherlich Ruhe vor ve Pfluge gemeße
19 AlZIK)) 2a . nLa.2
— m -.—_— —
MAithtchaftoſvſa a
-\; Gerlaflen ſich jedoch andiigegen diefe. Morgägt:ntian«
coclet Bissendungen. machen, veraigftens ıftab: fie’ ge»
rn: geniie Machtheile/ von keinem folchen Belange, Daß
.: jene wicht die iBerhanti. behaltdn follten, was denn
.r au der. Welftzeiplıamerbannt worden iſt; indem
M.alle Lünder, wo Die: Kullur Fortſchritte gematht Hat,
sn uiefe a: Ehen aufgegeben haben: Gs laſſen fü je-
rn: ek: zweierlei Berhälmifle Venken, die aber mur:felten
3.2voihanden ſind, wo die teine Dreifelderwirihſchaft
: im: ver. Bodenuutzung und: im: ihrem: Reinertrage von
anderen · Feldfyſtenren nicht Leicht übertruffen werden
Nean alidh dünne Devölkerung und ein ſehr rau⸗
ihes Mima mit einer larzen Bauer Der Begetations⸗
zeit: Grſtere macht das Grundeigenthum woßlfeil
und zerfürbext. eine weite Verſendung der landlichen
.Purodubte, und da. hierzu unter den Oetreidefrüchten
das Wintergetreide ſich am meiſten riguet) fo kann es
nes einen beſondern Werth haben, möglichſt viel Win⸗
rerhetieide zu. bauen, welches durch rrine Dreifeider⸗
wirthichaft in; fotern begünſtigt wird, ale —
.egenden, bei mangeladem Abſatze der laudwirth⸗
N er Produlte, Wieſen und Weiden, als die ges
xringfte Kalme erheifchend, kelneswegs mangeln wer⸗
:ı von, da men⸗dudurch duß mim das Land unter den
Mſing nimmt, nicht gewählt iR, eine höhere Boden⸗
renie zu ergielen, wie:es in Gegenden fintifindet, wo
; de Beiöltennig ;vicht iſt und das. Buundeigenshum
.. Dina Böpenir Werth Pat: Es wind Damis am dein zur
u Mgůngung der Bopenärani nötigen: Miftnicht fehlen,
ja ie wird: in dieſem Falle dadurch haͤufig am
ns ohltfeiſſten eczeugt werden Lonnen, wenn "wen ne
— die nechden -Berkälsiffen vorthrilhafteſte
: Abteuffipe Produltion nicht: außer Acht: läͤſßt. It das
—— uudadie Megetallonoperiede furz, fo wird
na arot uvod a onen Bea kun nes Min⸗
uergainginea un wriifgihen afibe, weun auıhidmesein
662
n13
mn BER
.n Fuitergenichs, ohne Meeiattäliiigeng :ber. nochfol⸗
Winterung vorhergehen zu laffen. Das: Winterge-
" teelde wird daher, als der’ Hauptabfſatzartikel eine
reine Brache nöchig machen. Doch kommt 08 hier⸗
bei immer wieder auf der erſſe Bedinguag, Staus Be-
. völlerung, ‘an; denn iſt viefe dichter, fo muß auch
durch den Ackerbau sine größere Produktion gewson-
:: nen werben, welche bei einem beſſern und fürberern
Abſatze die Kultınloften vet. Die Beihaffenpelt
des Bodens und feine natürliche Exiragfüptgfeit,, die
umfichtigſte Etwägung der Abſatzwege Diefer oder je-
ner — en aber hir.
bei immer vorausgehen mäfien, ehe man füv die Dei⸗
behaltung des reinen Dreifelderſyſtems entſcheidet,
und dies erfordert nicht allein die Berückſichtigung der
eigenen Berhättaifle, fondern au der in einem gro,
Gen Umkreife flattfindenven.
B. Die modificiete oder auch verbefferte,
. mit bebauter Brade betrirbene Dreifelder-
wirthſchaft ift aus‘ ver füh zu ſehr aufuriagenden
*
Erkenniniß des Müngelider reinen Dretfelderwirth-
Schaft entſtanden. Sie hat ebenfalls Getreidepreduk⸗
- ‚tion zum Hauptzwecke, behandelt aber auch Bie:thie-
ı,.
riſche Produktion ihrer Wichtigleitgemäß, indem fie
: außer der zufälligen Beihilfe an Futter auf Wiefen
5. und. Beiden, auch auf dem Felde Autterminel ano
rm baut, um einen angemeflenen Viehſtand Eokftig zu ex»
22
X
nöhren, uud von dieſem nicht allein einen lPhnenden
Neinertvag, fondern and: eine reichliche Düngung. zur
n. volllommuexen Sicherung des Betreinebaues u ge⸗
- women. Dieſe Wirchſchaftsart hat daher in manchen
Lfmbera, wo die Cultar mehr vorgeſchritten iſt; Jich
3. tchälten; und den Bewris gegeben, daß fe. in ſich
Ss ſelbſt auch ohne eine Baihälfe von: Widen une Wei⸗
then, za erhalten Hemmg, obſchon ſie die Belögenheit
nisperbietet;; auch‘: folder Nebeiflilfen "qui anzuwenden
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Gnktukchufshhgkem. KO
Tg uch Glie⸗kaun ſich daher unier alle ab»
weiten Tolatvrrhälnifie ohne Berinttägtigun
pres Rupiugsteribes fügen und alfo auch über
FAbſtſinudig erhalten. * Heimathland iſt Das füd-
lite Deutfäpland ‚vornehmlich aber Sachſen, welches
Qu 6 in viefem Wirthſchaftoſy ſteme in höchſten
Voßlommtenpeit gebracht bat. Für vieles Wirth⸗
fdafisſyſtem I beſonders durch die Einführung des
Klee» und Kartoffelbaues im Broßen der Grundſtein
’ gelegt worden. Was die Mängel und Vorzüge defe
ſelben beteifft, fo läͤßt ſich in Beziehung auf die erfie⸗
ren wicht ˖ in Abrede ſtellen, daß es unter vielen Um⸗
Naden in dem leichteren und trockneren Boden dien⸗
Uqher fein Bönnte, ven Boden länger als ein Jahr
brach, oder zu Weide liegen zu laſſen; daß man bei
vdem Feſthalten der drei Felder, wenn auch Die Bräche
: bebaut wird, Boch nicht immer die angemeflene Frucht⸗
folge, TetoR bei Einführung eines 6-, 9- bie 12jäh«
tigen Turnuus, in Anwendung bringen kann, indem
die 8: lt den überall zwedmäßigen Divifor: zur
Eintheilung der Schläge und Fruchtfolge geben kann;
"uud daß endlich bei dieſem Syſtem zwar eine höhere
Deyaultion ergielt wird, aber auch eine fehr beträgt.
Iüye Arbellsbermehenng, ein anfebnlicher Düngerauf-
wand erforderlih ih, forvaß man Durch die Anwen⸗
"vung eines andern Syflems mit einem weit geringe»
'sen Koſtenaufwande denfelben Reinertrag würde er-
zielen können. Hiernächſt räumt aber dieſes Syſtem
der Viehzucht nur immer eine untergeordnete Stelle
cin, wenn nicht tin beträchtliches Berpälmit von Wie-
fen und Weiden vorhanden if, und da fein Grirag
ae Immer auf dan Crzeugniffen des Uderbanes be⸗
aß, ſo verurſacht es eine ſehr. bedeutende jahrliche
—X— ſo daB dergleichen Winhfinfien: einen un.
’ 4 hohen Druuoertrag habt möflen,
Cum Yegen- aupere- ziordmäßig tingerkhiete einen glei»
RR. XXXXXR
den Nettoerwan zu gewaͤhren. Je anäfischrusigger
‚fein muß, um dieſen boſtimm zu-asgielen „um.fp un⸗
gewifier ‚bleibt der seine Gewinn, indem aurb bei.ge-
ringerer Einnahme die Beldauggabe diefelbe "bleibt,
»al6 wenn die Ernten, durch die. Jahreswitternuug be»
: günftigt, einen höheren: Selvertrag abwerfen, oder
dieſer durch zufällige hohe Preiſe beftimny wird. Die
Bedingungen, unter welden die verbeſſerte Dreifel⸗
derwirihſchaft mit Nutzen einzuführen if, find:
a) Ein Klima, welches die Begetation wenigſtens
. fieben Monate im Jahre begünfligt. Cine kürzere
. Vegetotiongzeit beeinträchtigt Die Sicherheit nes Win-
tergetreides nach den Brachgewächſen, adex ſtört doch
: wenigfiens die volle Nutzung der legtereg, indem
Dann entweder das Wintergeweide zu ſpät beftellt
werben muß, oder bie Brachgewächſe var ihrer vollen
: Rugung das Feld räumen müflen. Indeſſen if. dieſe
. Förderung nur. für zähen, thonhaltigen und feuchten
Boden, der nicht ellein die Beſtellung der Fefder auf⸗
hält, ſondern auch riner ſchnellen Kutwickelung der
Gewächſe in der geeigneten Periode nicht günfiig iſt,
ſtreng zu nehmen. Uuf wildem, warmem Boden, ſo
wie auf Sandboden, iſt eine- ſechsmonatliche Vegeta⸗
tions zeit, wie ſelbige gewöhnlich im nördlichen Deutſch⸗
land ſtattfindet, ſchan binläuglich, dieſes Syflem-sin-
zuführen, weil auf dieſen Bodenarten nicht nur afle
Beſtellungsarbeiten leichter und ſicherer auszuführen
find, ſondern auch die ganze Entwickelung der Feld⸗
gewächle Ichnellex von Stetten ch. . -
b) Um einen. vollſtändigen Nutzen vor Der ver⸗
: befiesten Dreifelderwirthſchaft zu erlangen, iſt ein
„gänfliges Abſetzvexhäliniß nöthig, weil für. mehrere
Produkte derſelben, z. B. Milch, Butter, Wollg, ein
‚Salben Umſatzeden Ertuag twrfagtlih, begünfigt. .
. „9 Dies Syflem erſorder bei ſtaigen größaren
Genion ande; suche: Alyheit,.. und beſonders. paxiodiſch
—— gebracht werden kann.
BMWVie tfeldernwirthſchaft. ‚Sie wird verble>
— In manthen Gegenden baut man
wider Drache. Winterung , Sommerung und dans
Aschnals Winterung, oder auflatt derſelben Somme⸗
Tu ge Schotenſrüchte u. :f. w.; in andeten Gegenden
aut man aber nach der Drache aur Winterung, dann
Semmerung, mb. läßt nad diefer Das Band ein Jahr
‚kag als Weide liegen, bebaut aber dabei die Vrache
xvtwbder gang · oder zun Tell mit Brachfruchten. In
jenen Falle iſt die Haurttendenz auf den Anban Der
Winterung, Überhaupt: Getreldebau gerichtet, und es
Tommi’ Siefee Wuͤrthchaftsſyſtem in. vieler Dinficht Der
seinen Dueifelverwirtbichaft glei, ewfordert aber beꝛ⸗
fondend mer jenes einen fehr 'bebemieatien Duͤngerzu⸗
fchuß / und dam: ohne ein beträchtliches Verhaltniß von
Wieſen und MBeiden nicht beſtehen; ja es verlangt
eine voch größere Däugermafle, als das reine Drei-
m, weil es: nme den wierten Theil des Fel⸗
Irso / ruhen lit; während bei jenem der. ariite Theil
uhr. Mie VBiehgucht fpielt ur. eine ußiergeordmete
Kelle, und menn; ver Wintergeireidebau vochersichtud
fe dehnt füh:bei: Mangel erfordarlicher Menſchen⸗
chäude vie Körte befielben Jeweils hinaus ,. daß ⸗hedeu⸗
sender: Körnerverluſt unvermeidlich if. : Wish aber
ven vierte Theil des Feldes zu Hutung geaffen, mich
vie. Buache nur zum Theil bebams, oper.and: mwohlrgar
det: gehöriger: Anfont von Fwmieigemädfen zur Dem
—— benannt, ſoc beloruni die ſea Wirthſchaflchy⸗
fine andute: Tendenz, indem dann dafielbe: mehr
Se Bihler — iſt, und es wird befandyua: di,
two die Ochaſzucht · xina chbednentende: Volle ſpielt, ange»
meſſen ſein, zumäl mienw Das Getreide keinen leiten
ve Tranopori⸗
foften veranlagt, diefe au, um Ibaen nontpellbefrsen
Abfay zu bewirken us weit entfeuntere Warktorie ge-
$eacht werben kann, ‚008 das Betmide. Beſonders
aber ift dieſes Wirthſchaftsſyflem da am feiiene Plage,
wo die Bevõolkerung nicht dicht ift, und es ae
lichen Menfchenhänden zum land
triebe fehlt. Die Viehhaltung wire haupiſachlich *
Meidewirthichaft beſchräͤnkt, und dieſe erfordert wicht
une weniger Benfgenhänpe, als die Stallfülterung,
fondern. ie braucht auch Deren nicht fo viel, als der
: @etzeibeban, und Tann deanch einen größere veimern
VErteag gewähren. : Kuh vermag diefe Winkbichaft bei
einer angemeflenen Einrichtung durch ſich ſelbſt, ohne
Futterzuſchuß von Wieſen und Weide zu beflehen,
und fie iſt in jedem Boden anwendbar, es müßte denn
derſelbe ein ſehr ertragreicher fein, wo allerdings der
Feldfruchtban den Vorzug verdienen Dürfte.
4) Die Schleswig» Dotßeinite Koppel.
wirthſchaft. Wir müſſen auf: da
derielben im Gperiellen auf die Fe „Beſchrei⸗
bung der Schleswig⸗ Holſteinſchen Birthihaft von
Blexander von Lengerke, Berlin, 1826” ver-
weiſen, und bemerken bier nur im Allgemeinen Fol⸗
gendes. Sie hat ih mit der Zeit nach den daſtgen
Berhätmmifien gebildet, die Yelder find in Abtheilun⸗
gen eingeteilt, diefe mit Heden umgeben, und eine
- Solche Abteilung wird Koppel genannt: In diefen
Koppeln werden einige Feldfrüchte Hinter: einander
gebaut und fie Dann mehrere Jahre zur Beine liegen
gelaffen. Die Zendenz dieſes Wirthſchaftsſyſtemes
iſt mehr anf Viehzucht ale auf Aderwirtiehaft gerich⸗
tet, und. zwar hauptfüchtich anf Weildeiriethſchaft neit
dem Rindviehe. Das Mergeln findet häufig ſtatt,
5* ziemlich allgemein und vo
Wintergerfie. Dann folgt Welten,
‚te 7 im @anzeu do die Fracſvige ‚Die
nämlige Bet Eine de haben aber auch folgenke
;b) Roggen; o) Berfle;
Se: 5 —* zum Mühen,
Beſther Des | Blarihbebens been keine renehmäßige
ructfolge, ſondern jeder richtet ſich nach feiner Cou⸗
vahden, und-feiner Erfahrung. Ginige Regeln find
Ughleig aneckanui.
Mach (elbigen brechen fie ihre Orastand -nahdem es
5, 10, in einigen Theilen wohl auch 20 Jahecogur
Weide oder zu Wieſen gelegen hat, um, pflügen es
etliche Male und fürn Raps hinein. - Einige beingen
fon hierzun den. Meder: aus den Grüben nufı dem
der, Anderr verfpauen dieſes. Auf den May helgt
nicht —*** weil dieſer ſich lagern würbe, ſondern
Sommergerſte
Noggen nad einige Male Safer in verfihledener Orb»
ling. : Wen in: dieſer Fruchtf
Ä olge: Bohnen vorlam-
men, ſo gebt. Bir ganze Erle wit Slntengeefe: 1
AWO. tiefen.
wotn: wieder an beſonbers wenn nich HA dugu est
gein Binnen, Vater die.Ingte Satt, wid Danamelikit
‚amd wrißer Alec geſärt. Um dieſen zu überaingen
wird aller Mift aufgeſpart, und Haft. ſelirn wied
welcher untergepflügt. Durch ‚Die Auwendung "des
Mergels has: man da gefunden, daßefich ver Ertrag
der Feldgewächſe um 4 bis 4 erhöhet, fo wie der
MWeideertrag bei der Ernährung des Virheos im dem⸗
felben Maße zugenommen hat. Auf dem minder
flarken vormaligen Roggen» und Haferboden baut
‚man jetzt nach der Winterfaht durchgehends Gorſfie,
und (auf dem Lehmboden in Der reinen Brache Wei⸗
zen. : Der Mergel wirkt auf dieſem Boden ſchneller
md entſchiedener. Die ſtarke und vortheilhafte Wie⸗
fung der Mergetang bat eine ſtarke Reform in ber
Shlagorvmung und Gustenfolge veramlapt. NDie
‚Erfahrung lehrte bald, daß die Schläge, welche vor⸗
mals kleiner gemacht waren, weil nur ſpärlicher ge»
»düngt werden konnte, bei der jet vermehrten: Die
germafft vorgrößert werden Tonnten, und: Der: gamge
Ackerumlauf hierdurch einer Aenderung umterlag.
Wo Ginkoppelung: eine Vergrößerung der Sihlüge
zaließ, zog man dieſe vor; wo dieſes nicht thaulich
arur; half man: fh durch eine veränderte Gustenfolge.
‚Bieiwere: Outer, welche bisheneine. 12: &i6 -14fchih-
"ige Wiripſchaft gehabt hatten, wählten nun olıte
Lſchlägige, d. h. fie nahmen -jährlih 2 Kopptlu un⸗
ter den Pflug und führten folgende Fruchtfolgorein:
Nuacht Winterfaat, Berfte, Hafer mit Kite und daun
Dreimal Weide: In dieſen . Wirthiihaften wird bie
seine Braiſßkeppel: gewöhnlich früh im Vahre wit Mong⸗
futter, zu Heu beſtimmt, befüet, und: erhält:nacy deven
‚beratung eine halbe Buache, d. hledie Stoypol wild
-fobald ale: möglich: gebiimat;. der DIN immiergeurkett,
eiatge Wochen ſpiter gewendeizind:vaxalıf um Mi⸗
pack ‚zur! uat yepfllugt. : Im ſolgenten Tuenus
Duke 481!
u Nejenige Kouvel, Dr Tnemitunher. teten Sodche
ab, Mengfuner hefichls war fo sohäle du Band
‚ade 1A:Dubre wine Vrache. Yuespem giebtisd hei
‚npn Mengeluog no nude: Sugisiolgen, aldız. Bi:
a) Bemibe , IBintennet, Garſte, ein: Blattfrucht, ge⸗
.büngte: Bimerfaat; Hofer mit Nee, Klas zu Hen um
aux Nachweide, ſodann 3 Zahre: Weaide. Oder and:
Buache, Wintenſast, Bere, Hafet, Dame: wieder Ha⸗
‚fer, geblingeen Roggen wit Klee und daus darauf
5 bis 6 Iahsı Weide. Worman bei: hwerem, hu⸗
maadacidun· Baden den Maps xegelmäßig im ven
Fuchtumlauf gennmmenhat, häͤla man.bei 11 Schlä-
age falgenden Waniel für serdmäßig: veine: Bande
gedüugt Napsfont,. Weigen oden Naggen, Bere usit
„Kan; Klee zu Hen mit halber Broche nud Düngung
un. Henbft,. Wieterkonn, Hafer seit veibrm usanani-
Bem Klee/ ſodaun 4 Jahre Weine, : Da dieſe Wirih⸗
ſchaft fin:nas.varhrere Zuguleb, welches die Menge⸗
lvng verlangt, au wenig Daten bob, fo nimmst man: bei
wehreren Schlägan ao eine Haftrfaat, odar beſteilt
auch nur sine halban Schlag: mit Rausſaat und han
Red mit Winierkarn, um dar vierten Jahre auf wie:
‚Wälfte, Sad wit. KAlee zu eben. . ©.
Beiracht wen. dieſes —E to tin tin.
‚cn im aus ölonpwildgen:Selinden jel gende Die
ael wVorgemorfen werden: oo ,
2) Es wird ein verbäknißmäkin Heiner Theil: ‚be
erene m it ven ſiche rern nud obfapfähigeren Wanter⸗
—* ‚befkellt,..wonusih auch der Strohgewinn
‚yariuper ausſãlli, ala cr fein. dounac. Doc. if auf
: IE VORREN Sci, ch wanain Ubuede zu Arllea, neh -
‚uin-linzengäeng aslänftideen Teelinsptunkie:um fa andhe
ↄ Veſicherc.iſt fin:ueichlichen ausfällt amd, da ſie auf ige-
—— — bariaden/ wit. wonniger Anden ver⸗
* ‚Ernäprugg: eins: nugbasst: —E
,
us: Winhpbefeifgfeen.
*. riue gAher NMaqe Laudes, alo Wei ciemn
tidieten Futerbane nöhie wäre, uns in dieſer We»
een Hecht — ——
felderwirthſchaft wel. - |
Regel iſt. Bat aber
‚Erzielung des unter den bufichenden Um⸗
ken en 4 möglihen Reinertrags Das vorueha-
Ä fie Prinzip der landwirthſchafilichen Dekonomie
rg — maß auch hier das Urtheil auers
auofallen. Der Schleswig⸗ Holſteiner Tan uınlidh
die Produlte der, zur Crhaltung des Gleichgewnichis
zwiſchen Confumtion und Crſatz der orgauiſchen Pflau⸗
223 im Feſtdboden unetäßlih nothigen, Blech
zucht nur durch weitere Verſendung ablegen, het alſo
dobel mit die Voriheile rines reihen Umfages, fo
wie überbem dazu ich nur Butter, Räfe, Wolle, erde
‘and allenfalls Schlachtvir eignen. Bon ver ande»
‚sen Seite find die vorhandenen arbeitenden Hüude
zwar für den Betrieb’ des jegigen Felobaues hinrki-
‚end, foldes würde aber nit der Fall bei einer aus-
gedehnteren Beftelluug und größsswruie- von Kul⸗
— — ‚uns ſo wäre ver indafiriäfe An⸗
bau von Futtergewächſen, fo rule Ihn die Wedfel» ud
verbefſerte Dreifelderwirthichaft betreibt, hier entwe⸗
per nicht hinreichende Menſchenhünde finden, euer bach,
wo ig einzelnen Fallen ſolche aufguteriben wären: ſchr
hoch bezahlen müfſfen. Wo nun aber auch Maugel
"au baarem Oebde vorhanden IR, IM esnimmer vor⸗
. »tyelhaft, Sie vorhandenen wohlfeileren Rutaraturlitel
gu Coroichang unferre Zwede anzuwenden, uud dieſes
3 in jenen * Star broßllerten un» beſonders mit
wenig confumirenden Städten befegten Ländern ver
Grund und Brven, ran daher hier z. ©, zue Ce⸗
UL 7 ‘413
: Wie Regen Ban ee,
..pöhsen: alt augebauten Mähafsiter ;für denſelben
5— Saum. halb fo viel —— wich; fo iſt
: Die Hälfte. des nermendeten Bodens zur Welpe als
** des: zu nahraaen Thieres ne ‚mMdere
Aus in anderen * Gegenden at unberhd-
ſuhtigt gelafien
0) Daß bei. der —— Helftinfhen Koppel--
Aethſchaſt von einer BDodenfloͤhe weniger Peodukte
gewonnen merden, ale der Felahau und die Viehzucht
Atragen UOnnen, ie ercrieg⸗ gegrunden; liegt aber
— 1 in den Bepölßerungsverhälinifien und in
dem erſchwerten und dadurch minder. vorteilhaften
Blake der Prakufte. Unter: dieſen Umſtaͤnden iR der
‚ Kapalowentp des Uta nun Vodens geringen. als
in andenen Gegenden, und wenn in tiefen eine höhere
— — Bwpukiien erzalt werden muß, fe kommt es
. in * mx dadanf-en, das Produltien iß
Vodenrente gleich Fer ſtellen, fo
Dedrurfniß nen Wenfhenbän-
age, als vorhanden ſind Die
| — — mich mehr. —*— i
naqhher an eiterteng Yu: Begen-
. tu, wat: Diem a eu Ian ce ein⸗
Bea und ie Deren. —— ehr Mae
414 MAeipn.
3
ra von Handorbeiteri di Wie fisch vicaatididde. nicht
nur fur die gange Umgegend der une dluihtnig
vertheuerm, 7 —— ſich auchder Defahe aus⸗
ſetzen, nicht immer die rrforderlichen Arheitdr ga er⸗
langen, wodurch mutshe Beguaftände der Wichrpro-
vbubtion. vorderben we * dann keinen oder nur
. eine⸗ ‚geringen: Mugen gebe
ı u. ven Bortbellen lee SDkıPfanfüilyhemes
wie. nad, Vorſecheadem und ſooſt felyente zu'tch-
. neife-
4) Die Wabhl der grodultivnegegentinve nid
rallein durde ans Berhäftwiß dev Thiecpepußiien- zum
u.: Getreidebau Der eiforderlichen — und
3. Natqh haltigkeit des Grtrages fa toie eier Otrigerung
*
«
—
deſſelben, ſondern auch den beſtehenden Abſatz⸗ oder
Vorti berun gomine in angemeſſen.
b) Die zum Hauptgegerſſande des Feldbaues ge⸗
wählen Getreidearten erhalten guünſtige und ſtchernde
Siteéllen, mem, was bier gefcheken:fann, die Deſtel⸗
. füng vollfiändig und zu rechter Zelt geidießt:
2775
2 Die in Anwendung hommen den Mitel far den
Frlobau ſind nicht nur naturgemüß ſondern auch Gko⸗
ae richtig indem fie mit Dan erfordrtlichen Sicher⸗
heit ihrer Wirlaug zugleich * e Yerinbihige Eufach⸗
Het und Wohlfellheit verbin
)MDie in⸗Auwendung Tonne Feuchtfolge er-
Mcdi.r vie Anwendung jricer Mictel darch die Ver⸗
— der Uakräntet:vermöge Dee "meishähsigen
Beidiſchluge, und drei) unünteobrachene: mehrjchrige
nu einunder fol genbeildencesung, fo mie für daa Her⸗
3:5 lung: drs nchigen Kraftzaſtandes des Buben durch
niodie ehe jäßehge Weide: uusf. We. weh. ehaflihfte
ade \ 2 — Weife:gefergamisbi... u.
u Mine wen ee dͤrſte uun hervorgehen, wei die
hy luseig. Hobſdeiuſche Wirhfh aft hilten allen 1gerig-
le Arten, eier venüglihe hi. Eau
? -Ahlaung
irn Bi Bi ſthaft Hahpffäch
BI NE 15
.). Se Amcvadau Biöfer BHO, fe eignet
J * dieſelbe won jü ſolche Oegenden, auvsder Umſatz
ud Produktemnur bangſtin und mit wenig Sicherheit
veſa⸗⸗ t, alſo eine große Kapitalsanwendung für die
2,0 größte Produltion Ihren Cvkdgiuind ange-
meſſenen —* nicht geſichert A Auch if fie
ta da paſſend, wo wegen einer vhdnbn Bevölkerung
der Deden in große Deſitzungen getheill iſt, und da-
‚Jet ſůr Aue größere une —— Bearbeitung
el Bodens nicht genug arb Huade, fowohl,
.Ar SleiBeftellung der: Aeder,“ is @in; Ernte der.
Fruchte, aufzwieriben find, und ans demſelben Grunde
der fan: lowersicthfihaftkldies‘ Prosutie vom Be-
udürfuiſſe des Auslaudes abhängt. Hinuſichtlich des
.:. Bodens eignen ſich dieſe Wirthſchaft am meiften für
.. den milden und warmen Boden, fo wie für ven Sand,
und bier iſt beföndere die gesßere Zahl-dr Epläge,
wegon des hier am aueiſten dützenden Tängeren Weide
— 1*8* Meder, vorzuz iehen. Bü ſeht zähe und
—** ſo wie fenchte und füllt Weder ehgriet-ih da⸗
‚gegm-eine. mindere Zahl ven: SAsgen, am felbige _
‘ein Paar FJahrr weniger, alſo hörhflens Bi Jahte zu
iR —— laffen zu dürfen, —— Shi.
; "ug ehas um · ſo⸗ ſtürkbre und Öhkır: Digua a Theil
ER weil in —— — vie: te Dün-
: Yang einen: geößern Vuntheil.gewäles Fhv Bibiegse
x gegeuden, wo die Getreideproduklion wegen des kli⸗
ae Verhälmifſe weniger ſicher if, wo wegen
des —— Klimasuder Boventindsorpfnfgende
Geasſswutte bat ind de: —ã
7* 8* |
Je a ee Wntphan mit ungewwelener
0. — *— — ds den, * ſſen ben em⸗
zivi ſehieus werih il Botouquiet hair Med im Allgelachaen,
—XXXAX anzäy ——— see
ser der add u⸗
. Map: geist; sondern verfahren erden cuß, was
immer aiit:anfehnliden Fakten verluuden iR, nähnend
das Benfahren ber Wolle weit geriugere
koſten veranlagt, viefe au, um ihren vortholl hafteren
Ablatz zu bewirken, auf weit entfeuntere Martiorte ge⸗
bracht werden kann; als das Getreide. Beſanders
aber iſt dieſes Wirthſchaftsſyftem da am feinem Dinge,
wo die Bevolkerung nicht Dicht if, uud es an erfoen-
lichen Dienihenhänden zum landwirſchafclichen Be⸗
triebe fehlt. Die Viehhaltung wird hauptſachlich auf
Meidewirthichaft beihränkt, und viefe erfordert näht
une-tweniges Benfhenhände, als die Siallfülterung,
fondern fie braucht auch Deren nicht fo viel, als der
Getretideban, uud kaun dennech einen größern reinern
Arteag gewähren. Auch vermag diefe Wirihſchaft bei
einer angemeſſenen Einrichtung durch ib ſelbſi, ohne
Futterzuſchuß, von Wieſen und Weide zu beleben,
und fie iſt in jedem Boden anwendbar, es müßte denn
. berfelbe ein.fehr ertragreicher fein, wo allerdings ber
Feldfruchtbau den Vorzug verdienen Düfte:
4) Die Schleswig. Holfkeinfhe Koppel⸗
wirthfhaft. Wir muͤſſen auf. das Eigentpünsläce
- berfelben im Gpyeriellen auf die Schrift: „Beſchrei⸗
bung der Schleswig⸗Holſteinſchen Wirthibaft von
Blexander von Lengerke, Berlin, 1826 ver
weiſen, und bemerken hier nur im Allgemeinen Fol⸗
gendes. Ste hat ih mit der Zeit nach dem Dafigen
Berhäktuifien gebildet, wie Felder find in Abtheilnu⸗
gen eingetheilt, diefe mit Heden umgeben, uns eine
ſolche Abtheilung wird Koppel genanat. JIn dieſen
Koppeln werden einige Feldfrüchte hinter einander
gebaut und ſie dann mehrere Jahre zur Weide liegen
gelaſſen. Die Tendenz dieſes Wirthſchaftefyfemes
iſt mehr anf Viehzucht, als auf Ackerwirihſch aft gerich⸗
tet, und. zwar hauptſächkich anf Weildewitthſchafßt ueit
dem Rindviche Das Diergeln finder häufig ‚fait,
1] .
. Binikeeeälißienn. os:
ah Me: Ootnienn dr0 Basens seh Dem
‚allgemein ya 6: findet folgende Beifenfoge im 3*
e, e e
Aubaue ver Feldgewachſe Bett:
: a) weine Druche friſch gerüngt;
:b) Binterweizen oder Winterroggen;
. 0) Berfie;
‚d) Dake;
Go) Re zum Mäpen;
9) 8) h) und i) Weive.
Siad vie Felder in 11 oder 12 Echlaͤge eingeiheilt,
fo wird eine Koppel mehr in Die Weide genommen,
un» man befärt wohl daun und mann —
terkorn, fo daß im Ganzen doch die Fruchtfolge ‚Die
nämlide bleibt.
Dräpen umd darauf — ** 4 gapıe Weite . Die
Beſther des Marſchbodens haben Feine regelmäßige
Frudifolge, ſondern jeder richtet ſich nach feiner Gam-
venienz und ſeiner Erfahrung. ** Regeln find
— ziemlich allgemein und voll anecdkanut.
Nach ſelbigen brechen fie ihr Oraſstand, nachdem *
5, 10, in einigen Theilen wohl auch 20 Jahre zur
‚Beide oder zu Wieten gelegen hat, um, pflügen es
etliche Male und fürn Raps hinein. - Einige rg
fon ern den Moder aus den Gräben auf
Acer, Anderre derſparen dieſes. Auf den Maps Beim
wicht Beier, * dieſer ſich lagern würbe, ſondern
—X— Dann folgt Weizen, Sommergerſte
und einige Male Safer in verfhledener De
sung. : euer in dieſer Fruchtfolge Bohnen vorbam⸗
men, fo geht; die ganze Folge wit Wintergerſte von
‘418 tiiihefeiyfien.
*
4
darauß folgenden Wintergetreide decke. Es trifft öf-
ter, daß die Länderrien einer Beſitzung nicht alle in
emen Umlauf gebracht werden können, wo man Dann
die Anzahl der Schläge verboppeli und. verdreifadt,
und dann eben fo viel. Hruchtumläufe enifiuben. Aus
8 oder 9 Schlägen entfiehen daun 16, 24, oder 18
bie 27 Hauptſchläge. Won jener alten Fruchtfolge
And aud, um den Aderbau zu verbeflern, Abände-
ungen entſtanden. So hat man 3. B.: drei Jahre
Weide, dann Hafer, Roggen, Drache gedüngt, Rog-
gen, Safer. Oder au: zuerfi drei Jahre Weide,
Brache gedüngt, ein Theil ma Erbfen-genußt; Rog⸗
gen, darauf halb Hofer, halb Roggen, dann eben fo,
nur folge Hafer dem Roggen und Dem Roggen Ha-
fer. Oder auch: Brache gedüngt, Rays, Weizen
und Roggen, Hadfrühte und Wickenfutter gedüngt,
:= Oesfte mit rothemn Klee, Klee, Sommer nnd Win,
terroggen, @rbfen und Wider, Hafer, daun zwei
Jahre Weide. Diver: Brade gedüngt, Raps, Set
zen und Roggen, Brache gedüngt mit einfürchigem
Widenfutter, Weizen und Roggen, Erbſen, ſtark ger
düngte Hackfrüchte, Gerfle oder Gommeriveiljen mit
‚Klee, Klee, Weizen, und fodann zwei Jahre Beide.
Wenn man- diefed Wirthfchuftsigiiens -betrahtet,, fo
. kann mon nur von den Mängeln fpredhen, welche fid
bei Der alten Fruchtfolge zeigen, iadem die vorkom⸗
menden Berbefferungen eben in ber Abſtellung dieſer
Mängel beleben, und jenzs alte Syſtem noch genug»
for verbreitet if, aın Die Mängel gehörig vergleichen
zu önnen. Als folde Mängel find zu betrachten:
a) Daß die Wirthſchaft ich vom Berneivebau al.
lein abhängig und vie Diebpaltung nus Ne⸗
benfache und ale Stüge und Oerfüberungsmit-
tel für jene macht.
b) Daß in Folge deſſen für die Mone ſage⸗ wichte
0.0038 einem. beſeren Weiruege dectsen in
2 EEE ⸗
aithſchafteſyftem. ai⸗
2. aAnwendung kommt, fie alſo eben fo das Vieh
“mager nfihren, als für die Bereicherung des
Ackers weniger thun, als fie könnten.
",0) Daß fie eben fo nicht für Fräftiges Winterfut-
: „tere der-Kühe forgt, fondern diefen nur fehr ſpär⸗
lich etwas. Wiefenhen zukommen läßt, wodurch
außer dem geringen Nutzungsertrage der Kühe
zugleich ein nur wenig kraͤftiger Dünger gewon⸗
nen wird,
- ,.0): Die Fruchtfolgen erſchweren die Kultur und
Minerholtung des Bodens, indem ſowohl die
Weiden wicht das Unkraut zerfiören, als vie
Feldfrüchte ſolches flatt zu unterdrüden, nur
noch ‚begänftigen.
Was die Borzüge betrifft, fo können dieſe baupt⸗
. bh: nur im. Vergleich mit der alten Dreifelder⸗
rerthſchaft aufgefunden werden, und befieben darin:
9) Daß nur die Hälfte des Landes Hörner, und
\ die andere Hälfte Oras trägt, der Boden alſo
‚le ſo fehr erfhöpft werden kann, als bei der
: alten Diehjelderwirthfäsaft mit gleihen Däün-
gangsmitteln.
b); Daß her Die Beſtellungskoſten, der bearbeiteten
‚Helmeten Fläche wegen, geringer And, ohne am
Fruchtertrage in demſelben Berhältniffe zu ver-
lieren, indem bier der höhere Körnerertrag das
. erfehza, was an der beftellten Fläche abgeht.
0) Daß der Viehſtamm eine geſicherte Weide im
Felde ſelbſt bat, während bei der Dreifelder-
wirthſchaft nur die Sommerbrade mit ihrem
unfiheren und nur kurz dauernden Weideertrage
+ gm Bemugung flieht.
Es macht alfo die Biehhaltung auch bier einen beſſe⸗
xeg:@ffefr im Etrage des Feldbaues, und fie ift hierin
.“ weniger von befonderen Tiefen abhängig, wenn gleich
Teidir. hierin mit der Holfteinfipen Wirthichaft
Dvy 2
420 Wirthſchaftoſyſtem.
nicht zu meſſen vermag. — Was dagegen !bie verbeſ⸗
ferte Feldnutzung in Mecklenburg betrifft, fo müſſen
felbiger bedeutendere Vorzüge zugeflanben werden,
indem fie nicht allein ebenfalls ein vichtiges Berhält-
niß des Ertrages mit der Conſumtion der Bodenkraft
ſelbſtſtändig erhält, fondern auch mit verbältnißmäßig
geringeren Beſtellungskoſten die ganze landwirth⸗
ſchaftliche Produktion und den von viefer abbängen-
den Ertrag der Büter auf eine höhere und fleigende
Stufe bringt. Denn fie belebt nicht allein die Dün-
gerproduftion durch Auttergemähsban zu höheren Er»
folgen, fondern benugt aud diefen höheren Dünger:
ertrag zur Erzielung lohnender Produkte des Pflan-
zenbaues, fo wie die Viehnutzung dabei, ſowohl dem
Umfange als dem Ertrage nad, einen ſehr weſentli⸗
hen Antheil an dem Reinertrage nimmt, und hierin
mit dem Fruchtbau auf gleicher Stufe ſteht. Wird
baher diefe alte Mecklenburgiſche Schlagwirthſchaft
verbefjert, fo .germährt fie den großen Vorzug, daß
durch fie Die vegetabilifche und thierifche Produktion
auf die denkbar höchſte Stufe verfegt werden kann.
Mas nun ihre Einführung betrifft, fo hat die alte
Mecklenburgiſche Schlagwirthſchaft das mit der Hol⸗
ſteinſchen gemein, daß fie auf gleicher Bodenfläche mit
weniger Arbeit und Koſten befirittien wird, als vie
Dreifelderwirthichaft, indem fie nur die Hälfte des
Aderlandes bebaut und die andere Hälfte zu Weide
liegen läßt. Mit ver alten Dreifelderwirthichaft bat
fie aber das gemein, daß fie Fein Viehfutter im Win⸗
ter auf dem Felde baut, ſondern fi mit der Heuer-
zeugung ber natürlihen Wiefen behilft. Hiernach if
alfo die alte Mecklenburgiſche Schlagwirthſchaft im
Ganzen immer befier, als vie alte Dreifelderwirth⸗
daft, wo die Bevölkerung ſchwach, der Abfag der
landwirthſchaftlichen Produkte beſchwerlich und es da⸗
her angemeſſen it, duch möglichſte Eeſparniß der
Wirtbfehoftöfgften. 421
Hoften und Arbeit den Reinertrag der Landwirthſchaft
zu unterflüsen und» zu befördern. Auch bei mangeln-
Don Wieſen erhält fie ſich beſſer in Kraft, als die alte.
Dreffelderwirthſchaft, und giebt vaher einen lohnen»
. deren Getreideertrag. Sie eignet ſich für nördliche
Begenden befler, da fie den mindern Umfang des
Miärtergetreidebaues in der Sommerbrache fchneller
beſteſlen kunn. Die verbefierte Mecklenburgiſche
GSaéhlagwirthſchaft findet auch in bevölkerteren Gegen⸗
den, wo des Abfatz um fo geſicherter iſt, Anwendung,
als fie auf mannichfaltige Weiſe modificirt werden
kann. Was den Boden anlangı, fo kann man von
der alten Mecklenburgiſchen Feldwirthſchaft ebenfalls
ſagen, daß fie auf trockknem, ſandigem Boden ſehr gut
fich eignet, dagegen aber auch auf gebundenem Bo⸗
den Immer der alten Dreifelderwirthſchaft vorzuziehen
in. Was die verbeſſerte Mecklenburgiſche Schlag⸗
witthſchaft anlangt, fo kann fie mit den gehörigen
Modificationen in jedem Boden eingeführt werden,
uud da bei verbeflerter Kultur ſelbſt die Weidefchläge
wegfollen fönnen, um die Viehzucht mehr zu heben,
: fo verſchmilzt ſie dann in ihrer größern Vollendung
mit ver Weqhſelwirihſchaft.
Wir Yätten nun noch der Belgifhen Landwirth⸗
ſchaft zu erwähnen, welche in neueren Zeiten fo viel-
. ſeitige Aufmerkfamleit erregt hat, da fie den möglich
yöhften Ertvag durch durch Die Viehzucht, wie durch
den Aderbau zur Folge hat, und aud wohl unfehlbar
einen damit im Verhältniſſe Rebenden hoben Reiner-
trag abwirft, da das Land eines der bevölkertſten iſt.
Doch würde dies hier zu weit führen, und wir ver-
weiſen bier auf das bekannte Werl: Schwerz, bel⸗
giſche Landwirthſchaft, 3 Thle., fo wie fih auch über
dieſen Begenftand intereffante Mittheilungen in fols
gendem Werke finden: von Broumer, Befchreibung
’
4 MWirtbäheudteungel: Miſcher.
einer Meife durch das Abnigreich der Riaberinube rc.
- Berfaßt von Wimmer. 2 Thle.
Was nun endlich die eagliſche Laudwirthſchaft be-
„teifft, fo verweiſen wir auf den Ant. Webfelwirth-
ſchaft, fo wie auf Thaer, engliſche Yandmwirikfikaft.
In Beziehung auf die Wirihicbaftsipßeme. im Allge-
‚meinen fei Dier angeführt: Kreyßig, ölomemuifche
und phyſikaliſche Beleuchtung der wichtigften. Belnben-
oder Wirtbichaftsigiteme Curopa's, und Ihrer Auwend⸗
barkeit zu Verbeſſerung der Landmirihſchaft in Deaiih-
- fand und Preußen. Leipzig, 1833.
Wirtbebauswaur;el (Racine de CGarabet), in Gent.
. reich die Hafelmurzel, weil fie von gemeinen. Lenten
. ald Brechmittel nah übermäßigen BWeingenuft ge⸗
nommen wird.
Wiſch, 1) ein Werkzeug, etwas damit abauwicſchen,
3.8. ein Borſtwiſch, ein Flederwiſch; — 2) ein Hei-
«ned Bündel Stroh, Heu und andere leichtere Gegen⸗
Hände; — 3) fo viel ale Hegewiſch oder Macrkit⸗
with; — 4) ein unnüges, nichts werthes Papier.
Wiſchen, in verihiedenen Bedeutungen, 1) ſich Leicht
„and ſchnell fortbewegen,;, — 2) mit einem weichen
Körper über etwas hinfahren, um es zu wpden;—
3) in der Paſtellmalerei und, beim Zeichnen mit Kreide
die einzelnen Striche mit Dem Wiſcher, einem zu⸗
fammengerallten Stückchen Papiere, mit we
sun ef darauf binfährt, vereinigen and ver⸗
chmelzen
Wifchen, 1) eine Perſon, weldhe wiſcht; — 2) Sei der
. Arıillerie, eine runde Bürfte oder ein Stüd:kangban-
riges Shaffell, oder, wie auf Schiffen, alte Tau.
werk, womit das eine "Ende der Stange ummideltäft,
und das an fie mütelft verWifhasu N ägekfefnenn
gelt ift an dem einen Ende (Wiſcher⸗Kolben) einer
6 bis 8 Fuß langen Stasge (Aateäflange Ju: nit
das Innere einer Kanone nad jedem Schufle ausge»
Riaumigl. Milde *
‚milbtmien: Yon andemm Guode Ber. Siena befinde
fi ein Kolben, um die Kartätſchen in. Das Sieh
binunterfloßen (anfegen) und fo baden zu können /
„wie vbei giühenden Kugeln, zu fürchten, daß pag /
Fehr por dem Ahfeuern losgebe und Den ladeuden
Artileriften verlege, fo wird ein Hlegel- Wildes,
eint aus zwei Stüden beſtehende Stange, Die,aurdgy
einen angenagelten ledernen Niemen verbunden find,
‚Damit ner, henienende Artilleriſt bei dem (hnellen
Feuern wit dicht vor Die Mündung treten ſich dadurch
‚in Gefaht bringen darf, angewendet. Für die Dier-
‚waRywauzipfünder auf den Feſtungsbatterien hat man
ab wohl Wilder und Setzer wit 3- bis Agliedrigen
Siaegen, die man zuſammenlegen und in Heinen
Raͤumen leicht in das Rohr um wieder herausbriugen
keonn. Dien bedient ſich auf-den- Schiffen für Diefgn
. 3wed vr Setzer, Die anflatt ‘der Stange au, ein
Stüd Tau befeftigt find. Aehnlich find Die Poſau⸗
Biker. — 3) Im Jagdweſen, ein — wo⸗
mit das Schloß eines Gewehres vach dem Schießen
Asewiſcht wird, und mit welchem auch, indem man
„Ha aın einen Regen oder ein ähnliches Stüd Cifen,
welches fhatt Dex geivandenen Zinken eine Pintte bat,
jegt, :wazu aan jedoch auch etwas Werrig gebraucht;
m 4) ta. Bergbaue ‚eine eiserne Stange, welche qn
“Dam einan:ände ein Dehr hat, duch dag, Dehr zieht
on ainra Lappen und wiſcht Damit Die naflen Bohr-
‚er: ans; — 5) beim Malkr., |. wilden; — 6)
iem Karler Verweis.
Wiſcarnaͤgel, |. Wiſcher.
MWifchftorf, ca Gtod, etwas länger als das Gewehr,
der unten mit etwas Üexa umwickelt iſt, und mit dem
sin. Gemehr duich Hineinſtoßen und Srransgichen ge⸗
—e 1 8 fo viel als Wilder; — 2) f. Rupfere
Hecherkunß; — 3). ein Stück leinenes, wollenes
494: en. iu. :
Lu hrenes Zeach womitwie Miet ug wu Bck-
geln abgewifcht werben.
Wisconfin, f. Bisconfin.
Wiſenia, in ver Betanif, nad Owelin, Vil
"tung. Art: W. indiea Gmel., fo viel als
. ohia odorata Forst.
Wismuth (Bismuth, Ai blei, fat. Bismutirem,
‘Marcasita, franz. etain de glaoe, eugi. tin-glass),
"Zeiten Bi. — Der Name Wismut) wurde nad
"Matthef ius dem Detalle von den Bergienten ger
‘geben, um das Buntangelaufene zu bezeihnen, weil
'66 wie eine ſchöne Wieſe ( Wiefenmaite) biühe, worauf
allerlei Blumen fieben — iſt eines der unedlen, elef-
tropofitiven Metalle, und mar fon dem Mlıon be-
kannt und wurde häufig mit Zinn, Blei und: Aukkinon
verwechſelt. Agricola unterfcien es 1529 ale ein
meigenes Metall, Bott, GOeoffroy und St ab er.
forfchten feine Gigenkaften.
> Das Wismurh gehört zu den nicht häufig: vortom-
fimenoen BMetallen und findet ſich meifl gediegen anf
' @ängen in dem Ur⸗ und Uebergangsgebirge, vorzag⸗
lich im Granit und Thonſchiefer mit Robalt- , Nidel⸗
und Siiberörzen, fo namenklich im fähffehen. GErzge⸗
birge bei Schneeberg, Johanngeorgenſtadt in Möh-
men, Bäden, Würtemberg, Hefſen, in Schweden, Ror⸗
wegen r Gugland und Fraufreich. &6 kommt in ver-
ſchiedenen Geſtalten vor, weiß, rothlich, Yüufig: bant
angelaufen. Oxydirt findet es fid als Wismuſhocker,
im Schwefel als Wismuthglanz (Schwefelwismuth
mit Schwefelkupfer); als Kupferwismutherz (Schwe⸗
felwismuih, Schwefelkupfer und Saweſeldien y ‚als
Nabeler und als Tellurwismuth.
Die Darſtellung dieſes Metalles iM In einem ziem⸗
lich beſchränkten Maßſtab ein Begenftand des Hinten-
nmanniſchen Ausbringens im ſächſtſchen Erzgebirge
dunamentlich bet Schneeberg, mio eine Wismuthfäiger
Blämul. 438:
‚pktte- errichtet in. Das gediegene WBinmuih: konimt
dort dem Speiskobalt beigemengt vor, im Cemner
A: bie 10 Pfund, im Durchſchnitt 7 Yun, and wird
‚ia einem: eigens dazu conſtruirten Saigeroſen abge»
baigert, was die am wenigen Brennmaterial van⸗
bende un» den gering fien Verluſt an leicht oxydirba⸗
vom Wismuih bediagende Methode if. Früher ge⸗
wann man Das Metall als Nrbenpropult beim Rö⸗
fine ‚ber Kobalterze in. Körnern in der Aſche, woher
der alte Name Aſchblei, oder durch'e Abfaigeru auf
gewöhnlichen Saigerherden, denen für filberkaltiges
33 Sehe ähnlich, wobei auch ſchon im Vergleich
mit erſteren Verfahren Breunmaterial geſpart. Auch
aus der Kobaltſpeiſe, welche bei der Darſtellung der
:&malte abfällt, kann, tweun die Kobalterze nicht vor⸗
er auf Wiomuth brangt wurden, letzteres abgefnigert
„menen.
| m gervößetichften Rain Schneeberg Ablishe
ag Es beſteht Darin, daß man die Wiſsmuth⸗
vorge in gußelfernen. Eylindern oder Röhren behandelt.
Dieſe Röhren ſind 5 Fuß lang und 8 Zoll breit; jede
Röhre wird an Dem einen Ende mit einem Biedredel,
<am onberen Ende aber mit einem Lehmpfropf ver-
fblöflen; in dem letzteren läßt men no eine kleine
-Deffaung, damit. das gefthmolgene Metall abfliehen
Bann: anf folder Röhren werden. in- einen, Ofen
„eingelept; Der, feiner Haupieinrichtung nach,
gen Defen gieich, der zur Deſtillation des —**
-qus Steinkohlen dienen.
Die fünf Röhren find fo- mit ihren beiven Onden
in. Die Mauer des Ofens eingeſetzt, daß ſowohl der
Deckel als der Thonpfropf aus per. Mauer herauota⸗
„gen. Basgenige Ende, durch weliges die Roͤhre ge-
fallt: men, :iR:6 Zoll höher: geteilt, ale das aunere
Andez es had deshalb die gußeiſernen Röhren gegen
"9...
‘ “ . ' J —8
s . %»
_ . m
46 - Miömub, Ä Ä
‚te Borwand bes. Dfens hin geneigt, wo vor —
dherausfließt.
Unterhalb des duechgebohrten Dfivopfes inet ER
- Nöte lebt ein gußeiſerner Kefiel,“ der ſtets heiß ech
-halten wird; dieſe Keſſel dienen ols Reripienten für *
dae Metall. Hinter dem Ofen ſteht ein Trog mit ©.
Waffer, in welchen nad beempigter -Operaston bie -
Rüdkände ans ven Röhren gethan werden. -
Die abzufaigernden Erze werden von Der. Bergart
dureh Handfcheidung möglichſt abgeſchieden, in Stüd⸗
"den bie zur Größe einer Hafelmug angeliefert, in die
' vorhglüpenden Röhren eingetragen; die Ladung be-
trägt etwa y Gentner, fo daß Las Rohr bis zur Hälfte
der Höhe und zu & der Länge gefüllt wird. : Damuf
wird das Vorhängeblech vorgejegt und ſtark geſchürt,
fo daß fhon nah 10 Minuten das Abfaigern des
Wismuths anfängt, und letzteres durch die —
“In der Thonplatte in die heißen Pfannen abläuft, in
denen fi etwas Kohlenſtaub befindet. Läuft es lang-
famer, fo wird das Erz in den Möhren gewendet, mad
einige Male wiederholt wird, bis nad einer halben
- Stunde das Saigern vollendet MH. Der Rüdfland,
Bismuthgraupen, wird mit einer eiſernen: Krage
Perausgenommen, fällt in den Waſſertrog, die Röhre
wird von Neuem bafet, die Pfannen aber, weru’fe
faſt vol geworden, ausgeſchöpft, und das Metall in
eine elferne Form gegoffen, in welcher es zu Stüden
von 25 bie 50 Pfund erfaltet. In 8 Stunden wer⸗
den 20 Gentner Erz abgefaigert, wobei 68 Leipziger
Kubikfuß Holz aufgehen.
Die Wismuthgewinnung zu Schneeberg weirug
1830 9800 Pfund.
Das im Großen durch das Abfaigen vargeeßkte
Wismuth enthält Heine Mengen Arſenik, Siten, and
wohl noch andere Metalle, von denen ed Indus: ge⸗
veinigt werden Tann, daß man es in Salpeterfäure
, . J
v
— oo» . ] -
Fr. Mismuth. 47
* ya WBaffer nicdechlägt und vas deſſch
Hfehpetriehre Dryd Dur) ſchwarzen Fluß redurirt.
. Oao im: Hundel vorkommende Wismuch enthält
* Veineugungen vor Arſenik, Eiſen, Nickel; Kupfer
m
.
mb anderen Metallen, von denen es zum Theil durch
andaltennss Sameigen mit einer kleinen Menge von
@ülpetsr: befreit werben kann. Weines Wismuth er-
- Ya man dadurch daß man das:Fäufliche Metall in
Sulpeterſäure: 1öR, die klar abgegoflene Fiähfigkeit
mit Waſſet Källt und das niedergeſchlagene falperer-
fee Wismuthoxyd durch gelludes Glühen im Koh⸗
: Temtiegel oder mit ſchwarzem Fluß reducirt.
Egenſchaften. Das Wismuth :hat-eine weiße
Farbe, mit einem Stich in's Nöthliche. Es iR ſtark
glänzend und vom großblättrig kryſtaſlinifchem Ge⸗
. füge... Es IR ſpröde und leicht zu pulvern, in’genz
“ seinem Zuflande.foll es jedoch etwas —*5 — 8*
Eine gegoſſene Wismuthſtange von e Z08: Du
meſſer trägt ein Gewicht von ungefähr 48 5*
Dos Wismuth hat große Neigung zu kryflalliſiten.
Man braucht muweinige Pfunde davon zu ſchmelzen,
bis zus Erſtarrung dee Oberfläche langfam erfalten
zu laſſen, umd ven noch Külfigen Theil auszugießen,
air die inneren Wänve des Ziegets mit ſchönen wuͤr⸗
felförmigen, nicht wie Kochfalz tropfenförmig aufein⸗
ander gehäuften Wismuthkryſtallen ausgekleidet zu
erhalten. Seine Grundform if, wie Die der meiften
Metalle, ein veguläres Oktaöder. Fremde Beimi-
ſchungen, beſonders Arfenifgebalt, find der Kryſtalli⸗
fation des Wismuths hinderlich. Um es in ausge»
- zeschnet ſchönen Keryſtallen zu erhalten, ſchmilzt man
es daher einige ‚Zeit, am beflen-flundenlang, mit gan;
wenig Salpeter, aber bei einer. Temperatur, wobuod)
in ılegterem eine gelinde Gasentwickelung entfleßt.
Benin. eine herausgenommene Probe vom Metalle
fh brimn Umſchütieln -aufrıpen, Oberſftäche ann umd
438 Bidmuth.
goldgelb färbt, fo iR-6 hinreichend damge geſchmol⸗
zen; fo lange ſich aber die Brobe bri Schtteln roth,
. violet oder blau zeigt, muß das Scwielzen fortgefegt
. werden: Das Metall wird bHebauf ie einen zuvor
erhitzten Ziegel ansgegoffen und —2 mit einem
- dünnen @ifenbledhe bededt, auf welches man glühende
Kohlen legt, um Die zu fchnelle Exflarrung der Ober-
fläche des Wismuths zu verhindern: Gebalo ein
großer Theil ver Metallmaſſe erſtarrt it, ſchuilzt
won mittelſt einer glühenden Kohle an der Geile ein
Koch in: die Oberfläche und gießt Den noch fiühfigen
Theil aus. Im Ziegel findet man außerordentlich
ſchöne, oft zolllenge, gewöhnlich mit ven ſchönſten
Farben angelaufene Wismuthkryſtalle.
Seine ſpeciſiſche Wärme if sad Regnault =
003084, nad Dulong und Petit = 0,0888,
Sein ſpeciſiſches Gewicht ift 9,83; durch vorfichtiges
Hämmern kann es bie zu 9, 8637 gebracht werben.
Nach Echerrer’s une Marchand's Verſuchen if
das fpec. Gewicht des reinen Wigmuths nur 9,799
und das des im Handel vorfommenvden 9,783. Bie
fanden, daß Wismuth durch ſtarken Drud an Die.
tigkeit verliert, und geben on, daß ein Städ reines
Mismuth nah einem Drude von 10,000 Pfund
= 9779, neh einem Drucke von 150,000 Bfund
— 9,655 und nad einem Drude von 200.000 Pfund
nur 9,556 fpec. Gewicht hat. BDiefes anomale Ber-
balten kann fchwerlich einen anderen Grund haben,
als innere Riffe, wodurch fi das Metall, wenn es
. dem Drude nachgiebt, an der eutgegengefehten traus⸗
verfafen Richtung oder in die Breite in einem größe»
‚ zen Berbältniffe ausdehnt. Es if leichter ſchmelzbar
als Blei, und fhmillzt, nah Errighton’s Berfudgen,
bei -+ 246°. Wenn es einmal gefhmolzen iſt, fo
kühlt es fich bis au + 2424° ab, ehe es zu erſtatren
anfängt. Rudberg fand dem Grhareuigepunkt Des
Mionuihe dei. -+. 2640. ‚Diele verfipievenen Auga⸗
ben beruhen umflveisig. auf ungleih vichtig jufitten
Thermometerflalen. .
. Das Wisamuth yeigt daſſelbe Phänomen, wie das
MWaſſer, nämlich ſich im Augenblicke des Erſtarrens
ganz ſtark auszudehnen, fo daß die äußere, bereits er⸗
ſtarrie Rinde beim Grflorren der. inneren Maſſe durch⸗
brochen wird, and ein noch Hüffiger Theil herausquillt
uud daran erſtarrt. ‚Diefex. Umſtand beruht nad
Marx darauf, daß das Wiomuth einen Punkt der
. Höhlen Dichtigkeit hot, ‚der einen oder einige Grade
über demjenigen liegt, wobei Die Kryſtalliſation be⸗
giant, wand unter welchem Punkt das Metall ſich wie-
der dur Abkühlung ausdehnt. Darum zerfprengt
daes Wismnth, gleich wie gefriecenmes Water... Die
Gefäße, worin es erflaust. Bei einem Verſuche, zu
beſtimmen, wie viel Wiomuth im Erflarrungsaugen-
blicke ausgepreft werde, glaubt Mary gefunden zu
- haben, daß es „I, von Ganzen betrage. Yu boher
-. Temperatur iſt es flüchtig, und läßt ſich in verſchloſſe⸗
u — überheftilliven, es ſublimirt ſich dabei in
a ..
Das MWismuih bleibt, nach n. Bons dor jf, in der
. Rufe unverändert, fie mag trocken ober feucht fein, fie
mag Kohlenfäure enthalten oder nicht, Euthält aber
die Luft: ein wenig Schwefelwaflerktoff, fo Iäuft es
bald an. Läßt man. es lange Zeit in kohlenfäure-
: freiem Waſſer liegen, fo bildet fich zuerft ein flockiges
Hyprat, und darauf fepen. fi fparfame, Kleine hoch⸗
geibe Kryſtalle an die Fläche des Metalles an, wozu
aber fange Zeit erforberlih if. Hat Kohlenſäure
Babel ZIntritt, fo bilden fih auch Schuppen von koh⸗
lenſaurem Wismuthoxyd. Nah einigen Monaten
wird die Oberflüche des Metalles veilchenblau und
zulegt blau. Deeſes Anlaufen findet noch leichter in
‚eipew: verſchloſſenen (Befähe ſtatt, wenn Des Waſſer
430 Wismuthglacz. MAmuthmetalle.
ꝓałin⸗infihalig iſt. Nah einem Jahr IA Das Blau
: Ungelaufene braungrau : geworden, and zeigt ˖dann
Mertmale von Kryfiallifation. v. BensWärff
glambt, daß dieſes Angelnufene Wismutborgitil fei.
Andrews fand, daß, wenn ınan ein Städ Wismuth
. ia Salpeterfäure von 1,4 ſpec. Gewicht Irgt, une daſ⸗
ſelbe, wenn es anfängt, ich mit Hefligbeit aufzulöfen,
mi Platin berührt, Die Löſung unterbrochen werd,
und nicht wieber beginnt, wenn man Das Plotin meg⸗
nimmt, wo fi dann, aber dad Wismuth mit einer
ſchwarzen Haut bekleidet. Das Wismuth faan aus
feinen Löſungen durch ſchweflige Säure bei der Siede⸗
bitze der Flüſſigkeit veducirt werden. Das Atcenge⸗
"wicht des Wismuths iſt = 1830,827.
Wiaemuthglanz, auch prismaticher Wismurk, Schwe⸗
felwismuth, Bismuth sulfure, chombiſch, erſche int
in. nadelförmigen rhombiſchen Säulen von 91°, mit
gerade anzeſetzter Endfläche, werufkol. geſtreift, auch
deoerb und eingeſprengt, ſpalthar parallel den Ulidm-
pfungoflächen der ſcharfen Scütentkanten, Bea un⸗
». volllommen muſchelig, HD: = 2,5, G. = 46 bis 6,5,
vein bleigrau in's Stahlgraue, zumeilen gelblich an-
. gelaufen, ſtarf glänzgend, ſchon in Dre Karzenlicht⸗
flamme ſchmelzbar, nach Roſe 80,98. Wiemmth,
18,72 Schwefel. Riddarhyittan in Schweden, Re⸗
druth in Cornwall, Joachimsthal, Johanngeorgen⸗
ſtadt, Schneeberg, Altenberg 10. — Der Wisſsmuth⸗
glanz von Retzbanya iſt nach Wehrle rin iuniges
Gemenge mit Zetradymit, und ber Dithte Wismuth⸗
glanz von ebendort wird gleichfalls für em Gemenge
gehalten.
Wismuthmetalle, Familie der gediegenen Metalle,
Wismuth oder Blei mit Spuven anderes Metalle,
nie deutlich kryſtalliſirt, H. = 1,0. bie 2,5, &.c= 9,6
bie 11,4, Bruch. rauh, hakig, Strich glänzenu, weiß,
. grau, wild, geſchmeidig, ſchmelzen leicht und geben
|
Blamuthfätgr. 491
aaf der Kohle gelblichen Belag. Eicher Wis⸗
muth uud Blei.
Wiemmhflse. Bis jetzt iſt nur eine Reihe von
: BBtemüchiatgen bekannt, Die des Wismuihoxyds und
die demfelben entiprechenven Haloivfalze des Wis⸗
muthe. Die Wiomuthfſalze haben ein großes fpeci-
ſiſches Gewicht; fie find farblos, wenn die Säure
nicht gefärbt iR, und zeigen giftige Wirkungen. Sie
.. verlieren beim Glühen ihre Eure, wenn diefe flüch⸗
: gift, und bilden, vor dem Lörhrohr’auf Kohle mit
- Sohlenlaurem Natren geſchmolzen, ein Wiemurhlorn,
nrbft gribem Beſchlag der Kohle. Zink, Zinn, Rad»
mim, Blei, Eifen und Kupfer fchlagen aus ihnen
wismuthmetallifch wieder. Hiervon reduciren Zink,
Karmium, Zinn und Efeu vos Wismut vohRändig;
die beiden erſteren unter heftiger Batwidrlung 'von
Gas und Wärme, die zwei fegteren ruhig. - Nachdem
Die: foeir Saͤure des Wisemuttfnlges gefättigt if; fARL
'etn baſtſches Wiomuthſalz meer, welhes Tumw:auch
redacitt wid, jedoch fehr lomafam. Das redrrirte
Metall erfcheint als ale om ſchwarzgtaues, nicht me»
tallglänzendes, dentritiſches Pulver. Kupfer: fäHt
Wismuth ſehr langſam and nunollummen. Waſſer
cyerſegt die meiſten Miemutbſalze, wenn fie Beinen. fu
großen Säureüberſchuß-enthalten, in eine verdüunte
GSäaäure, welche wenig Oxyd gelöft behfrit, und in Ein
ſchwer oder nicht lösliches baſiſches Salz. Aetzalka⸗
lien und Aetzbaryt fällen meiſtens weißes Hytsät
(jedoch aus dem Wismuihehleriv baſiſches Galz),
uud beim Kochen, beſonders wenn fie couctutrittſind,
trocknes gelben Oxyd. SKtahlenfaure Aidalien fällen
weißes kohlenſaurss Oxyd, in überichüffigem koblen⸗
fauren Allali etwas löslich und uch U 2—
bar. Kohlenſaurer Kall, Bauyt, Stromian und
Magneſia fällen aus der falpeterfanren Alkamı m. (tion
an. der Kalte Wiomnthoxyohydrat wolifikunig, Nßoe⸗
32. Witgel: Mihbegierde.
vhorlaunss Natron fABt maißes vboapboxſouxeq¶ Oxpd.
Schwefelmwaflerftoff fällt, felbit bei großem Säure⸗
überiguß, alles Wismuih als raunjchmaxget Brlsur-
felwismuth; ebenſo Hypraibienallalien, ohne Daß der
Ueberſchuß im Ueberſchuß des Zällungumitieis Laslich
iR. Jodkalium fällt braumes Jodwismuih, im Ueber-
ſchuß des Jodkaliums leicht löslich. Chromſaure Al⸗
kalien fällen eitronengelbes chromſaures Wismnth-
axyd, Chlorſäure ſchlagt erſt mac einiger Zeit kry⸗
ſtalliniſches hlorſauves Wismuthoxyd wieder. Gall⸗
äübpfelaufguß giebt einen braungelben Niederſchlag.
Kaliumeiſencyanür giebt einen weißen, in Salzſäure
r anlöslihen, und Kalinmeilencyentn einen blaßgelben,
in Salzſäure löslichen Niederſchlag. Mit Kieſelerde,
Glasſlüſſen und mehreren ſchweren Metalloxpden ge⸗
ben fie glasartige Maſſen. — Das Nähere im. ven
ansfübrlideren Werken.
-Mispel, ein Betuelvrmand, in Sachfen und einigen
angeraynben Lüntern = 3 Welten oder 24 Scheſ-
fein, in Braunfchmeig und Selle =.4 ur in
Hambuug = 10 Scheffeln, 3 Wispel =
:MWiepel, in der Botanik, „! wel ale 24
AMMespilus germanisa L.
Wiepelbeere, in der Boreuik, fo viel. als Same;
tie, Prumas avium.L.
[Elingen, in der Waarrulunde, eine Act Rup-
(ner Mefierklingen.
Wiepeltuͤte, in der Botanik, ſo viel ala gemeine Mis⸗
pel, Mespilus germanica L.
Wiſſadula, in der Botanif, nah Medicus, Pflan⸗
: sengattung. Akt: Wissadula aeylanaca Ned,.,
ſo viel als Sida periplooifolia L.
Wißalberbaum, in der Botanik, fo viel als Silber⸗
papyel, Populus alba L.
Wißbeere, fo viel als Schwarzkierſche.
Wißbegierde, ver. Zrieb nach Wiſſen und Belehrung,
Wiſſen. Miſſenſchaft. 2
7 ſich wamentli in der Jugend ſchan zu zeigen
: „ent.
Wiſſen, die Summe aller Erkenntaiß, das, was als
das Wahre aus der Forſchang gewonnen if, alfo
das Bewußte und Gewiſſe zugleich.
Wiſſenſchaft, das Wifien nad) einem Eyftem, elfo im
allgemeinſten Sinne des Wortes. Der höchſtr Ziel-
puntit der Wiſſenſchaft if, Wahrheit zu erreichen; da
mun der Verſtand ih aus dem Wahrheitsſinne ent-
wickelt, ja eigentlich der zur. Entwidelung gelommene
WMaßrheitsſtun felbfi, die Form der Wiſſenſchaft aber
alleiniges Produkt des Verſtandes ift, fo muß noth-
wendig die Wiffenſchaft nach der Form beurthellt wer-
den und widt nad dem Stoffe, als dem bloß durch
Mahrnehmung und Bericht Dargebotenen. So mie
ohne Die Form der wiſſenſchaftliche Stoff nur ein Ag-
. great von Kenniniſſen Äft, fo wird er duch die Form
zum wöllsufhaftlihen Gebäude (Lehrgebäude),
uud ein ſolches Gebäude, regelrichtig und Den Ge⸗
ſetzen der Logik gemäß aufgeführt, heißt ein Ey em;
man foxdert daher von einer Wiflenfchaft vor Allem
©yhemasifitung oder ſyſtematiſche Zuſammenſte luug.
Der ˖ Verſtand verfährt aber bei ver Formerthei⸗
lung der Wiſſenſchaft entweder auffafſend oder
erfindend, je nachdem die Oegenſtände der Wiſſen⸗
fchaft entweder gegebene oder rein abſttalt ſind (er
rwmierlcheidet hier das Wichtige von dem Unwichtigen,
- das Haltbaxe von vem Unhaltbaren, das Wahre won
dem Unwahren); oder er verfährt an ordnend, wo⸗
bei Conſequenz vorherrſcht, fo daß kein Satz, ohne
feine Begründung in dem vorigen zu haben, aufge⸗
flelkt. wird (in beiden Operationen iſt das leitende
: Yıhayip: mehr ein ſicherer und guter Takt, als Re⸗
flexion, daher auch bier fih befonders die Genialität
bewähren kann); oder endlich beweiſend, indem er
De. Rechtferugung feiner aufgehellten Säge giebt.
Dee. techn. Ene. Th. COXXAIX. ge
“4 Miſſenſchaft.
Mit dieſer Operation wird die Keunmiß zu einem
eigentlichen Wiſſen, fo wie mit ihr ſich die Kritik |
verbindet, die über bie Leitungen Anderer fidh unter
fuchend verbreitet und ihre Anfichten billigt oder ver-
wirft. — Je nachdem bei einer Wiffenfpaft mehr ent-
weder ihre Begründung oder ihre Anwendung
in Betracht kommt, unterfcheidet fie ſich ale theore»
tiſche oder praktiſche Wiflenfhaft. Eigenilich ſoll
jede Wiſſenſchaft, die ſich aus dem Leben gebildet
und im Leben wieber ihren Zielpunkt hat, F theore-
tiſch und praktiſch zugleich gelten. Ya der That if
dies auch der Hall, venn alle Wiſſenſchaften And nur
Theile einer Wiſſenſchaft, und jede einzelne teitt,
wen fie auch an fi feine Beziehung auf das Leben
haben follte, doc ergänzend und erklärend für eine
andere ein, wie e8 5. B. mit der Alterthumskunde in
Bezug auf die Geſchichte der Fall il. Da es aber
feld bei möglichſt hoher und umfaffender Ausbildung
des Geiſtes nicht möglich if, ſelbſt eine Wiſſenſchaft
(die man eine Lebenswiffenichaft nennen könne, we-
gen der doppelten Beziehung alles Wiſſenſchaftlichen
auf das Leben) in ihrem ganzen Umfange un» mit
einer zus Wiſſenſchaftlichkeit nöthigen Oründlichkeit
zu umfaflen, fo iſt das feld der Wiſſenſchaft in meh⸗
rere einzelne Theile getheilt, deren Bearbeitung fid
Gignzelne (Gelehrte) unterziehen, und fo das Ueber⸗
lieferte mit allen zu Gebote lebenden und aufgefunde-
nen Mitteln zu erhalten, zu erwecken, beſſer zu begzän-
den fuchen, und daher if, fo wie Talent, fo auch Ge⸗
lebeſomeil Bedingung der Wiffenſchaftlichleit. Da
aber die Greuzen jeder einzelnen Wiſſenſchaft wicht
fo fireng find, ja vielmehr die eine aus der andern in
ihren einzelnen Theilen Eriäuterung, Erklärung wud
Ergänzung findet, fo kann man ſich auch nit einer
Wiſſenſchaft allein. ohne Nachtheil widnen, ohne von
den Übrigen wenigſtens die Grundlagen und die. all-
Wiſſenſchaft. 135
—5 Umriſſe zu kennen (encyllopädiſche Rennt-
nifſe).
Die Univerſitäten gaben ſchon durch ihren Ramen
ihren Zweck an, nämlich die Wiffenſchaften ale ein
Banzes zu kultiven. Die Wiffenfhaften theilten ſich
dort in Theologie, Jurisprudenz, Mepdickn,
als ſolche Wilfenichaften, welche dem praktiſchen Le⸗
ben anheim ſallen (Fakultätswiſſenſchaften),
was nicht dazu gehörte, wurde zur Phil oſophie ge⸗
rechnet und ans dieſer machte man ſpäter die Huma⸗
nitätswiſſenſchaften, indem man die als beſon⸗
dere Klaſſen behandelten philoſophiſchen Wiſſenſchaf⸗
ten (humaniora) mit hinzuzog unter jenen Huma⸗
nitätswifienfhaften (feit Erneſti) Philoſophie,
Poeſie, Beredſamkeit und Geſchichte befaßte.
Dieſe Wifſenſchaften ſtanden aber damals in fo gro⸗
ßem Anſehen, daß man von ihrer erneuerten Einfüh⸗
rung in dem Abendlande nah Konflantinopels Fall
durch die Türken (1453) ſchlechtweg als von der
Wiederherſtellung der Wiffenfchaften ſprach.
Wenn man das ſämmiliche Gebiet der menſchlichen
Vorfiellungen und Crkenntniffe, um fie bequemer
überfehen zu können, in mehrere Wiffenfchaften zer⸗
legt, fo find verſchiedene Befldhtspunfte, von deren
aus fie ſich theilen laffen: entweder in Nominal-
wiffenf&haften, die fib bloß mit dem ſprachlichen
Ausdruck unferer Vorftellungen und Erfenntniffe be-
fhäftigen, und Realwiſſenſchaften, melde die
Borfteflungen und Erkenniniffe unferes Beiftes In ih⸗
ver Beziehung auf gewiſſe Begenflände behanveln,
oder. in empirifihe Wiſſenſchaften, deren Grundſtoff
bloß durch Erfahrung, und rationale Wiſſenſchaf⸗
ten, wenn derſelbe durch höhere geiftige Thätigkeit be⸗
ſinmit iſt; oder freie (natürliche), wenn ihr Grund⸗
ſtoff nur von der freien Thätigkeit des Beifles, und
gebundene (pofitive), wenn derfelbe von gege-
&e2
436 Wiſſenſchaft.
benen Beſtimmungen abhängt. Aber niegends ſte⸗
hen die einzelnen Wiſſenſchaften ſo getrennt von ein⸗
ander da, daß nicht ein Bingreifen der einen Art in
die andere möglich, ja fogar nothwendig wäre; ein-
zeine Wifienichaften boſtehen fogar nur in diefer Ber.
mifhung (gemifchte Wiſſenſchaften). — Da das
Trennen und Verbinden der Wiffenfchaften in’s Un
endlihe geben kann, je nachdem für die Die Willen
ſchaft Betreibeaden felbfl, oder für die, zu Deven Beſtem
fie behandelt wird, es nöthig ift, fo giebt es feine völ-
fig genligende Elaffification der Wiſſenſchafien. Krug
in dem „Verſuch einer neuen Sintheilung der Wiſſen⸗
ſchaften 2c.,“ Züllihau 1805, hat folgende Eieffif-
cation aufgeflellt, die ſich auf die oben angegebenen
Theilungen bezieht: I. Freie Wiſſenſchaften: 1) de-
ven Orundſtoff empiriſch iR: a) philologifche, h) hifo-
riſche; 2) deren Grundſtoff rational if: a) mathe
matifche, b) philoſophiſche; 3) deren Stoff empirifch-
rational ifl: a) authropologifihe, b) pbyfifalifge.
D. Sebundene Wiſſenſchaften: 1) poſitiv theolo⸗
giſche, 2) poſitiv juriſtiſche. III. Gemiſchte Wiſ⸗
ſenſchaften, d. h. theoretiſch freie oder praktiſch gebun⸗
dene: 1) kameraliſtiſche, 2) mediciiſqh. (S. die
besreffenden Artikel.)
Citeratur:
Baco v. Berulam, De dignitate et augmen-
tis scientiarum, Leyden, 1645.
d’Alembert, Systeme figur6 des oonnais-
sanves humaines, im erfien Band von Defien
Melanges de litterature und au anderen Dr
ten abgedrudt.
Ehr. H. Schmip, über die Sinfäftrasion . und
Rangordnung der Wifienfehaften, im gothaiſchen
Magazin, 2. Bd, ©. 231 ff.
‚ Klüges, encyllopäpifche Ueberſicht der Kenntniſfſe
Wiſſenſchaftekunde. Qißespe. HSE
und MWiſſenfchaften heruusgegeben von Meli.
bufen. Neubrandenburg, 1780.
Zöliner, allgemeine Weberfiht des menſchlichen
Willens. Berlin, 1790.
Berg, Verſuch über ven Zuſammenhang aller
Theile der GOelehrſamkeit. Zrankf. 0.M.,.1794.
Rob. en menfchlicher Kenntnifie. Weimar,
He her pbiloſophiſche Daskchung sis ohne Syſtems
aller Wiſſenſchaflen. Leipzig, 1806.
Töpfer, encyllopädiſche Generalkarte aller Wiſ⸗
| nalbaften. Leipzig, 1806. Dazu Bommentar,
Burdad, Organismus menſchlicher Wiſſenfchaft
und Kunſt. Leipzig, 1800.
Simon, tabellariſche Ueberſicht der Wiffenſhofien.
Bremen, 1810. 4.
Weile, GSinleitung zu einer Architeltonik der
Bifienfhaften. Dorpat, 1816.
. Roſchlaub, Über die Würde und das Wachſsthum
der Wiſſenſchaften im erſten Bande feiner phi-
loſophiſchen Schriften. Sulzbach, 1887.
Wiſſenſchaftskunde (Wiſſenſchaftenkunde), fo
viel ale Encyklopädie der Wiſſenſchaften überhaupt.
Wiſſenſchaftolehre, nach Fichte fo viel als Philoſo⸗
pbie, ia. fo fern um diefe als die wiſſenlchaftliche
Lehre des Willens ga. .. “)
Wiſſenotrieb, das dem Menſchen angeborne Streben,
zu allgemein gültigen Erkenntniſſen (iffen), zu ge-
langen; dieſer :Wiffenstrieb äußert Ach * r
Mrenſches ds Neugierde bei dem Bebitpeten Ar
volßepe 1) viel Ac Silberpappel
espe ev 6 pel
ae. Li; 3) fo siel “is er
: cäienosen Deo. -
438 Wiſte. Witkanie.
Wiſte (WIR), Zuruf für Die Fuhrlonte an Die Pferde,
daß diefe links geben foßlen.
Wiſteria in der Botanik, nad Nuttall Gaitung der
Papilionaceae Fabaceae Rehb., Diadelphia De-
oandria L. Shparalter: Kelch glockenförmig, faſt
Zlippig, Oberlippe aus 2 kurzen, Unterlippe aus
3 pfriemenförmigen Zähnen beſtehend; Sqhmeiter.
Iingslorolle, Zähnen Afchwielig; Flügel mit dem
ziweifpigigen Rachen gleihförmig; Nektarröhre, den
Fruchtknotenſtiel umgebend. Hülfe fa geftielt, le⸗
derartig, Alappig, einfächerig, an den Samenflellen
etwas aufgeſchwollen. Drei Arten, Eträuder mit
windenden Stengeln und Aeſten, unpaarig- gefieder-
ten Blättern und ſchönen Blumen in reihen Gnp-
irauben. 1) Wisteria chinensis Dec. In China.
Gehe ſehr lang, Blätter fußlaug, geftielt, im Herbie
abfallend, mit 9 oder 11 entgegengefegten,, länglich
lanzeitförmigen, etwas wellenförmigen :Blättben.
Zrauben 8 bis 10 Zoll lang, berabpängenn, Blu-
men groß, woblriechend, bläulihweiß, am Brunde
mit gelben Schwielen. Gedeihet im Freien am beflen
an ſchügenden Mauern und Gebäuden und liebt einen
tiefen, lodern, mäßig feuchten Boden. 2) Wisteria
Böribunda Dec. In Japan. Blättchen für’ ſechs⸗
jochig, eirund. Blumenfliekhen gepaart, Blumen
erpurroth mit weiß, in langen, reichen Traubes.
8) Wisteria frutesoens Dec., Glycine frutes-
cens L. In Virginien und Carolina. Blättchen
elanzeitiöcmig langgefpigt, abfellend. Diumen;blan,
mohlriechend. |
Withamia, nah Ungr r ein. reifiee Hol; (Witha-
: mia afiriaca Ung.), das. in den Tertläugebilpenuon
Neſtelbach in Unterfleiermark gefunden wohn, veſſen
Bley im Spyſtem aber uch mnfiher if. -- ana:
Withania, in der Botanik nah Pauquy, Batkung
ber Solanaceae Endl. ‚Zwei Arte, Bäume) Wi-
\
.”
— var a ui „020.0 rn TE m - ww
> -
_ — — — — — — — — ER m — x.
cine darqh
Witheringia. Witſenia. 0
thania artstata Pauy. Auf ven Tanacififen len.
3) Withenia suberosa Pauq., Atropa frates-
cens L. In Spanien.
Witheri "na Heritier, Gattung der Bolane-
Juss., entandria Monogynia L. Charalter:
Kelch krugglockenförmig, 4- bis Stheilig. Korolle
glodenradfoͤrmig, mit kurzer, hockeriger Röhre und
4. bis Sſpaltigem Rande; 5, ſelten 4 Staubgefäße;
Antheren anfanımengeneigt, der Länge na auffpein-
gend. Narbe faſt kopfförmig, Beere Affcherig, vom
bleibenden Kelche unterſtützt. Bon 21 Uxten, Rräu-
tern und Sträuchern in Süpdamerife, find als Zier⸗
pflanzen befamnt: 1) Witheringia montana Dun.
Sn Peru und Chili auf Hügeln; ausdauernd. WBur-
zei knollig, eBbar. Stengel Sie 6 Zoll ho, behaart.
Blätter behaart, herzförmig⸗ eirund. Blumen zoll.
breit, am Rande etwas edig, weiß, mi —*R
Scpatticimg, im Grunde dunkel gefledt. Witherin-
purpurea Lodd. In Chili; ausdauernd. Muolle
ein, ruudlich. Blätter herzförmig, weihhaarig. Blu⸗
men "zollbreit, mit Sedigem Rande.
Witfenia, na Thunberg, Gattung der Irkdeae
Juss,, Triamdreia Monngymia L. Gharafter: Ro«
rolle wöhrig, mit Gtheiligem Rande. . Narbe kaum
merklich Hpatıig oder ausgerandet. Rapfel 3fäne
vig, vielſamig. Bon 5 Arten, aundpuueenden Aräu-
tern und Stekucdern auf dem Kap, find ale Zier-
pflanzen bekannt: 1) Witsenia oorymbosa Bmith.
Sitengel holzig, faſt ſtrauchartig, zufemmengenrüdt,
wie die / Arſſe wit 2zeiligen, etwas graugrünen, linien⸗
ſqwortförmigen Blättern beſegt. Blumenſtengel oben
dotdencaubdig; Blumen ultramariublau, nat läͤngli⸗
lichen Mandeinfſchnitien. Wird im fandige Heideerde
gepflanzt, bei A bis 80 Wärme durchwintert und im
Sommer. vor Regen und Mittagsfonne beſchußt.
Stecklinge. — 2) Witsenia
240 Mitte .
. maura Thusb., Antholypa main. Scengel
-- {oft ſtrauchartig, an 2 Kup hoch, 2chneidig. Blauer
Zzeilig, ſchwertförmig, graugrän. Blumen im einer
- zuſammengeſetzten Endähre, am Nawbr: gelb, im
: Schlund und in der Röhre ſchwarz.
Wittekind. Das Soolbad diefes Namens bei Giebi⸗
chenſtein, in ver Nähe (eine halbe Stunde) von Halle
. an der Saale, in dem reigenden Thale ded Daale ge-
- Segen, M die neueſte unter den Bapeanflalten, - :Die
Salzgquelle welche dazu benugt wird, war zwar ſchon
zu Karls des Großen Zeiten belannt, der Biefelbe
nebſt dem dicht dabei gelegenen Biebiihenflein und
. dem Dorfe Dobrefole (dem jegigen Halle) dem
Sohne des großen Sachſenfürſten Wittelind, den er _
.“ zum Grafen von Wettin ernannte, zur Belohnung
- für treue Kriegsdienſte verlieh.) Sie ging aber fpä-
terhin verloren und wurde erſt im Jahre: 1702 wie-
- der ntdedt, wo man ein Gradirhaus dabei anfegte,
weiches inzwilchen ſchon 1711 wieder: abgebrochen
wurde, indem die Soole, wenigftens im Vergleich zu
der viel ftärkeren halliſchen, die Bearbeitung auf Balz
wacht lohnte. Die Duelle blieb fetten fo;gat. is
»verborgen, bis der jeßige Befiber, Raufmann Tpkele
in Halle, fie genauer unterſuchen ließ, id Ba man
- einen Soolgebalt von fa‘ 4 Procent fand, ihn auf
' den Rath ſachkundiger Männer zu einer Badeanlage
- zu Benugen beſchloß. Diefelbe, aus einem ſchönen
.: @ehinde mit einem Salon von. vorläufig-h. Bade-
zimmern, die fpäter vermehrt werben follen, befte-
“_ bend, ik am 30, Juni mit einer namhaften Hahl von
" -Rurgäften eröffnet roorden, und hat Dun ihre günfti-
gen Verhältniſſe, eine veizende Lage, verbunden mit
“ dem geiflig regen Leben der Univerfitäseßebt: uad bie
: Nähe fo vieler berühmter Aerzte, die gegrfindetfie
Ausfiht auf einen gluͤtlichen Fortgang. Mas Bad
zu Wittekind hat fig in’ feiner gehen Saiten 4BA6)
Mittetind. “ar
einer Frequenzg von 366 Perſonen zu erfcenen gehabt.
Nah dem Butahten Krukenberg's vereinigt das
Soolbad Wittefind alle bei Soolbädern wünſchens⸗
werihen Heilkräfte, um fo mehr, da nad ärztlicher
Anordnung die Bäder durch Beimifhung einer brom⸗
und jodreihen Salzmutterlauge bis zu jedem Grade
verflärkt werden können.
Nach vielfeltig eingegangenen ärztlichen Zeugnif-
fen bat ſich die befebende und flärfende Wirkung des
” Bades auf das Haute, Knochen⸗ und Nervenſyſtem
auf das Bortpeilhaftefte berausgeftellt, und es find
dadurch langwierige dhronifche Hantansfchläge, Flech⸗
ten, ffeophulöfe Knochengeſchwüre, fo wie gichtiſche
und rheumaliſche Leiden und veraftete Lähmungen völs
Itg geheilt worden. Als vorzüglich wichtig hat fi
aber auch der Innere Gebrauch diefes Mineralwaffers
bei langwierigen Unterleibskrankheiten, eingewurzelte
Verſtopfung, fo wie bei Skrophelfucht, Hautkrankhei⸗
ten und dergleichen erwieſen. — Während die meiſten
Soolwaffer bei einem zu Erbrechen reizenden ſalzig
bittern Geſchmack und unleidlichem, hepathiſchem Ge⸗
ruche dem innern Gebrauche widerſite den liefert die
:: MBittefindequelle ein fo reines erfriſchendes Waſſer,
daß es gern getrunken und ſelbſt in den Wintertagen
ärztlich verordnet und verſendet wird.
Nah der Analyfe des Profsffors Steinberg ent
Hält ein Pfund der Wtttelind-Soole zu 16 Ann =
[1
⸗⸗
82 Loth:
4,223 Gran Schwefelfäure,
181, ‚SD Dron- Gh Gbloe — mit Sparen von m up
5,14 Buen Kalt. 387 Raleium,
23,00 Omen -Dagurfia = 1,37 Magneſium,
133 ‚34 Braa Natson = 91 KT Natrium.
Außerdem geringe Dengen von Roblenfure,
Eiſenoxydul und Kalt.
4 | Wittelind-Mutterlaugen-Badefalz.
Zu Salzen berechnet, entpäkt ein. Pfund:
7,756 fhwefelfauren Kalt,
g, 138 Chlorkalcium,
4 ‚648 Chlormagnefium,
228, 464 Chlornatrium — mit Spuren von Ehlore
kalcium —,
0,005 kohlenfaures Eifenorydul,
254,047 Gran = 4,308 Procent.
As neu und die Wirkſamkeit des Soolbades un»
gemein belebend und verſtärkend find nad) einer fehr
zwedmäßigen und bequemen Bauart einige Badezel-
. len fowohl zur Anfhwängerung der Bäder mit fird»
menden Elektricität, als auch zu örtlicher Anwendung
in und anfer den Bädern, namentlich bei Stärkungen
in der Thätigkeit des Nervenſpſtems, langwierigen
theumatifchen Leiden und veralteten Lähmungen und
Verhärtungen eingerichtet, wodurch ber ärztlichen
Verordnung auch dieſes in neuerer Zeit ale höchſt
wirkſam anerlannte Mittel zu Gebote flieht. — Zur
. Berfendung des Wittelindbrunnens geſchieht die Fül⸗
Inng Ende April in halbmaßhaltige Glasflaſchen,
. welche mit dem Etiquette und dem Glasſtempel:
„Wittekind⸗ Salzbrunnen” verfehen find. Die Nie⸗
derlagen in einem Umkreiſe von 80 Meilen liefern
. bie Flaſche zu 4 Sur. und in weiteren Entfernungen
44 Sgr. Ya dem Bade felbf wird während der
Badekur der ärztlich verordnete Salzbrunnen zum
Trinken unentgeltlich verabreicht.
Witrtekind⸗Mutterlaugen⸗Badeſalz in der Phar⸗
macie, ein jod⸗ und bromhaltiges Matterlaugenfalz
zur Bereitung von Salzbäbern für ſteophulsſe gich⸗
tiſche und rheumatiſche Kranke. Es enthält, fo lange
FA, im wafferfreien Zuſtande befindet, in 100
en:
Wittelsbachia. Witten. 443
Chlorcalium 5,7819
Chlornatrium 18,5149
Chlorcalcium 23,9757
Ghlormagnefium 48,6354
Beommagnefium 1,4183
Bromaluminium 0,0615
Jodaluminium 0,0454
Säwefelfauren Ralf 0,2034
Kohlenſaunren Kalt 0,0206
Koblenfaure Magnefir 0,0130
Humusreihes Kali 0,3676
Ciſenoxyd 0,2477
Kiefelfäure 0,0723
Drganifche Subſtanz 0,1673
. zufammen 99.6051.
Der Jod» und Bromgehalt betrug in drei Beſtim⸗
mungen;
I. II. III. Mittel
1) Jod 0,0338 0,0402 0,0382 0,0374
2 Brom 1,2543 1,2942 1,2753 1,2744
. Zur Bereitung der Dutterlaugen-Goolbäner nehme
man 3 bis 4 Pfund des Badeſalzes auf ein gewoͤhn⸗
dies warmes Waſſerbad von circa 130 bis 20 0 kt, ;
. ‚ein foldes Bad kann, mohlbedeckt aufgehoben und
gehörig wieder erwärmt, zwei⸗, ja dreimal beaupt
werden, doch ſehe man zur Steigerung des Wirkung
„dem fon einmal gebraudten Bade 1 oder. 2 Pfand
friſchen Badeſalzes zu, fo daß man zu Ende der Kur
. nöthigenfalle bis zu 8 bis 10 Pfund im Ganzen ſtei⸗
„ gen fann.
Wittelobachia, in der Botanik, ua Martins,
. Zrangmgenung. ‚Arten unter Cochlöspermum
wat .
r
Wictern, 1) bligen und donnern; — 23) vafen, toben;
+18) vom Regen and Schnee, darch ein Dach, eine
404 Witterung.
’
Wand u. dgl. eindringen; — 4) bie Yeti, wie das
Wetter beſchaffen if; — 5) durch den Orruh em-
pfinden nder wahrnehmen; — 6) verfpliren, mer-
fen; — 7) in der Bienenzudt, von deu Bienen, bei
ſchönem Wetter ausfliegen, um ſich zu fonmen.
Witterung. Zu den partiellen Lebenszuſtänden der
Atmoſphaͤre, melde theils von kosmiſchen Ginfläflen,
theils aber auch von mehr lokalen telluriſchen Ver⸗
bältniffen bedingt werden, gehört die Witterung. Sie
drüdt einen temporären und partiellen Lebenszuſtand
der Atmofphäre aus, und bezeidmet die gleichzeitige
Verbindung mehrerer oder aller koſsmiſch⸗telluriſchen
Berhätinifie mit den Luftmeteoren. Auf pie menſch⸗
liche Geſundheit hat fie unleugbar einen großen Ein-
fluß und iſt eine der häufigften Beranlaflungen ihrer
Störung, wird aber auch eben fo oft als Dedmantel
ärztlicher Unwiſſenheit gemißbraucht. Allen Erfah⸗
rungen zufolge ſcheint die Witterung mehr von tellu⸗
‚Ufchen Zuſtänden, als von kosmiſchen Einflüſſen, na⸗
«®
mentlid von der Sonne, abzubängen, indem gar zu .
oft Klima und Jahreszeiten, welche die Produkte die⸗
ſes Oonneneinfluffes auf unferer Exde find, durch die
“" Bitterung morifieirt werden, ja oft ihrer Ratur faſt
: ganz entgegengefeßte Beränderungen erieiden, ohne
vöaß jener Weltkörper und ſein Berhältniß zu unferem
Planeien eine Aenderung erlitten hat, man mußte
on
denn die Sonnenfleden und Gonnenfadeln als eine
"folche anfehen, was fih freilich nicht ganz in Abrede
ftellen läßt.
Froftwitterung mit hellem, heiterm Himmel,
mit Reif, Schnee und Eis, melde die Erde bes
‚„deden, erzeugen eine oxygenfräftigere, eleltriſchere,
I:
31
%
-
nalmexe,, trocnere, dichtere Luft, beſchrünken die Aus⸗
dünſtung mephitiſcher Gasarten, erhöhen die Sabens⸗
ſpannung und veranlaſſen entzünnsihe Kraniheiten.
Bei der Bildang von Schner und Hagel in ber Luft
Witterung. 5
aehen bedentende Veränderungen in dem etmofphäri-
fen Reben vor Reh, befonders in Beziehung auf un-
gleichautige und plötzlich wechſelnde Temperatur ver⸗
ſchie dener Luftſchichten, auf elektriſche Spannungen,
Gnifiebung von Wind u. ſ. w., welche nicht ohne
Einfluß auf zumal empfindlichere Drganianıen blei⸗
| ben. Thauwetter erzeugt die entgegengefegten
Berhältnifie und wird, wenn es plöglich eintvitt, durch
Die ſchnelle Löſung der bisher beflandenen orygenen
mad eleltriſchen Spannung, durch die Ueberladung
Der Luft mit Halter Feuchtigkeit u. ſ. w. geführlich.
Der Nebel verdankt feine Entſtehung Waſſerdünfien,
weiche von der Luft aus großen Waſſerflächen oder
vom burchnäßten Boden aufgenommen werben, wo⸗
bei aber Elelirichäte- und Zemperoturverhälteiffe un-
belannter Art mit im Spiele fein mögen. Er wirkt
feuchter Kälte ähnlich. Jedoch if das beabakhtete
gleichzeitige Auftreten der einen oder der andern, vor⸗
züglich der pofitiven Siektricität mit in Rechnung zu
sieben: Die Seenebel, zu welchen das Sermafler
‚ben Stoff liefert, haben, befonders in nördlichen Ge⸗
genden, unangenehmere und ſchädlichere Wirkungen,
als die Landnebel. Sie veramlaffen durch ihre bren-
eude, beifende, Schärfe Auffchwellen des Geſichts
Verhärtung und Abſthuppung der Haut, Augenent⸗
zündung, einen bitter ſalzigen und ſauern Geſchuck,
beſchwertes Athinen, Seitenſtiche Kopfſchmerzen und
allgemeine Mattigkeit. Bon ven feuchten Nebeln
fiud Die trockenen, ſtinkenden, oft den ganzen
Zug, ja mehrere Tage lang dauernden Rebel, Hö⸗
denraud, Heerrauch genamnt, zu unterſcheiden,
non: Denen es nach immer unentichieden iſt ob fie ih⸗
. van Urſprung den Moorbränden oder anderen teilu«
tiſchen Zuſſänden verdanken. Wahrſcheinlich if bei⸗
des der Fall; denn man nimmt fie zu Beten, z. B.
in Den WBintermondien und unter Verhältnifſfen wahr,
486 Witterung.
> 8. bei Suͤdwind, wo dis erfleren nicht bie Beran-
laffung dazu gegeben haben können. Anch fine fie
die Borläufer und Begleiter merkwürdiger und aus⸗
gezeichneter Witterungs- und Krankhritskonſtitutionen.
hau fol zumeilen Puſteln an den Füßen maden,
verurſacht Hufen, Schwämmchen, Augenentzändun.
gen, Durchfälle, Ruhren, manderlei Fieber (nad
Fr. Hoffmann). Wollen, Nebel von verſchie⸗
dener Dichtigkeit in höheren Luftre gionen, ſchwächen
den Einfluß der Sonne, find ſelbſt poſitiv elektriſch,
verändern die elektriſche Spannung der unteren Luft⸗
ſchichten, zumal bei nicht ganz bewölltem Himmel und
fliegenden Wolkenfchatten, und bringen durch die Ber-
änderlichkeit derfelben und den fleten Lichtwechfel eine
unangenehme Erregung des Nervenſyſtems hervor.
Ibre Bildung hat zumellen ein fdhnelleres Zroden-
werden der unteren Luftichichten zur Folge. Wleich-
mäßig trüber Himmel theilt den inpifferenten Zu-
land der Atmofphäre, dem er feine Entfiehung ver-
dankt, auch anderen Organismen mit und verfegt fie
in eine gleiche Abfpannung. Die Minderung zweier
der wefentlichfien Lebeuseinfläfle, des Lichtes und Der
Wärme, und die damit verbundene Befchränkung der
Thatigkeit des höheren Nervenſyſtems kommt befen-
ders dabei in Betrocht Heiferer, fonniger Him-
mei vegt alle koöͤrperlichen und geifligen Kräfte auf
unD bat daher die entgegengefeßten Wirkungen. Re-
gen if Produkt der völligen Indifferenzirung ber
atmofphärifhen Polarktäten, weiche ſich and bis auf
die umterfien Yuftfehichten erſtrekt. Er ſpannt zwar
im Allgemeinen die Lebensprozeſſe ab und wirkt der
feuchten Kälte verwandt, fcheint jedoch auch manche
uns unbslannte Mopificationen zu erhalten, indem er
einen Leiter und Träger für die tmofphärifche Clek⸗
teichtät abgiebt, bald poſitiv, bald negativ elektrifch if
(Shäbler), ale Bewitter-, Play» oder fanfter, an-
Witterung. 441
haltender, Lokal⸗ oder Pamdregen erfcheint, ſauerſtoff⸗
reicher iſt, mit dem kalten oder erhitzten, naſſen oder
trodenen Erdboden von dieſer oder jener geognoſti⸗
ſchen Beſchaffenheit in Berührung kommt. In den
Tropenländern, z. B. auf Guinea, hat der erſte Re⸗
gen feine eigene Beichaffenheit. Er macht Flecken in
die Kleider. Der trodene Boden if von Fröſchen be»
Det. Wollene, von ihm durchnäßte, zum Zrodnen
aufgehängte Kleider wimmeln ein Paar Sekunden
darauf von Maden, geitodnete Häute von Würmern,
befonders if er den Europäern fehr nachtheilig.
Wechſeln fie nicht ihre oon ihm durdmäßten Kleider,
fo bekommen fie fiber in drei Zagen eine hitzige
Krankheit-oder Die Vena medinensis. Der Regen
in Paraguay zieht Ohnmachten, zuweilen Bläschen
und Befchwüre auf den Haut nad fih. Anhaltendes
trodenes Wetter ift der Geſundheit eben nicht nach»
theilig, wie die Jahre von 1832 bis 1836 bewirfen;
Keine Witterung ſcheint übrigens an fi eine ausge-
zeichnet uachtheilige Wirkung auf die Befundheit der.
Menſchen auszuüben, fondern diefe durch ſchnelle Ab⸗
wechſelungen, durch plötzliche Uebergänge von einem
Cxetreme in's andere, durch ihre Unangemeſſenheit nit
vor. Lolalität des Bodens, mit dem beſtehenden Klima
und ber gegenwärtigen Jabseszeit zu erhalten. Da⸗
her au, wie die tägliche Erfahrung lehrt, das foge-
nannte ſchlechte Wetter, wenn ed nur andanert
und fi gleich bleibt, oft wider Aller Erwarten ber
Gefundheit nit den mindeften Cintcag thut, Dagegen
bie gefürchteten Wirkungen beim Cintritt der ſchö⸗
nen Witterung fich erſt wahrnehmen laſſen. Daher
ferner in waſſerreichen Ebenen und In ven Küſtenge⸗
gaben aubaltend naſſes Regen⸗ oder Schnee⸗
wetter der menſchlichen Belunppeit im Allgemeinen
zutsäglicher ift, ala anhaltend trodene, warme oder
Balte Witterung (Kopp), und Dagegen der erſte Me⸗
448 BWitterungdregeln.
gen in den tcodenen Zropengegenden, z. B. Ouninea
fo gefährliche Folgen hat. Manche Menfchen ſchei⸗
uen eine gewifle Borahnung eines bevorſtehenden
Witterungswechſels zu haben; fie empfinden Schmer-
zen in geheilten Knodenbrüden, Narben, chroniſchen
Geſchwüren, Leichdornen u. f. w. Andere fcheimen
- aber auch in Krankheiten zu verfallen, bevor noch ein
- folder Witterungswechfel eingetreten if. Cine aua-
loge Srfceinung iſt das Vorahnungsvermögen man⸗
cher Thiere, z. B. der Hähne, der Laubfröſche, der
.. Spinnen u. ſ. w. bei Wilterusgsveränderungen. —
. Bitterung in anderen Bedeutungen: 1) im Berg»
baue, fo viel ale Wetter; — 2) die unterirdiſche
Wärme, — 3) der Geruch, den ein Gegenfland von
fid) giebt; — 4) ſtarke, riechende Körper, womit man
verſchiedene wilde Thiere an einen Dirt laden kann; —
5) fo viel als Zuggraben. |
Witterungoregeln. Aus gewiſſen Beſchaffenhelten
des Himmels, insbeſondere der Wolken, der Farbe
der Abendröthe und Morgenröthe, aus den Verände⸗
rungen des Barometers und Hygrometers u. ſ. w.
kenn der mit der Meteorologie Vertraute allerdings
manche Schlüfſe auf die Beſchaffenheit der bevorſte⸗
henden Wuterung machen, indeß muß man Dadege-
ſtehen, daß dieſe Schläſſe⸗ſeiten ganz ſicher find, um
fo weniger, auf eine je weitere Zeit fie hinausgehen.
Die Beſchaffenheit namentlich einer gangen Jahres⸗
zeit vorauszuſagen, iR man. bis jetzt nach yhykali-
ſchen Principien durchaus nicht iin Stande. Häufig
iR der Olaube, daß man von der Befchaffenheit ge-
wiſſer Tage auf wie Befchaffenheit anderer Tage oder
Monate fließen könne, indeß, wenn die in dieſem
Bezuge gegebenen Regeln zuweilen zutreffen, fo iſt es
Zufall; und es findet in dieſer Hinficht Feine beftimmte
Regel flat. Noch neuerdings hat Lampadins das
gewöhnliche Bolksvorurtheil, daß 100 Tage nah
'
Witterungsregeln. 48
einem Märznebel ein Beivitter folge, durch beflimmte
Beobadtungen widerlegt. Auch die Meinung, daß
diefelbe Witterung alle 100 Jahre wiederkehre, wor⸗
auf fih die Witterungsvorausfagen in vielen Kalen⸗
dern gründen, iſt gänzlich irig. Dem Mond pflegt
man ebenfalls einen größern Einfluß auf die Witte-
rung beizulegen, als er wirklich befigt, worüber unter
Mond fhon das Nöthige mitgetheilt iſt. Sicherere
“Anzeichen gewährt das Benehmen mander Thiere,
die eine Borempfindung des Wetters befigen, worin
ſich der Blutegel, Laubfroſch, Schlammpeißger, Spin.
nen befonders auszeichnen; Doch verdienen aud meh»
rere hierher gehörige Angaben nod eine fritiihe Prü-
fung. So hat Schübler (Kaſtn. Archiv für Me-
teorologie IV. 395) durch 18jährige Beobachtungen
gezeigt, daß die Annahme, daß fih aus der früheren
Ankunft der Wandervögel, namentlih Schwalben und
Störde, auf bald eintretende günftige Frühlingswitte⸗
rung und überhaupt auf ein gutes Jahr fchließen lafle,
Beineswegs zutreffend fei. Auch das Berhalten man-
der Pflanzen kann reipectiv auf heiteres oder regne⸗
riges Wetter fchließen laffen, doc immer nur furze
Zeit vorans. In Betracht diefer großen Unficherheit,
wonrtt- alte-unfere Witlerungsregeln noch mehr oder
weniger behaftet find, Fönnen wir die meiften der nady-
folgenden nur als foldye mittheilen, die zwar Auf⸗
merkſamkeit verdienen, nicht aber ale foldhe, die zu»
verläfftg wären.
I. Für Anzeihen von ſchönem Better hält man
es, wenn die Fledermäuſe zeitig Abends erſcheinen
and herumflattern; die Hühner zeitig zum Schlafen
auffliegen; die Johanniswürmchen Abends in großer
Menge erfheinen; der Laubfroſch fi in dem Glaſe,
worin er gehalten wird, aus der Tiefe in die Höhe
begiebt; die Driftfäfer auf den Fahrwegen herumflie-
gen; die Müden nah Sonnenuntergang hüpfend in
Dec. tehn. Enc. Th. CCXXAXIX. 4
0 Witterungdregeln.
der Luft fliegen; die Raben fröhlich find und des
Morgens laut ſchreien; der Sauerklee feine Bläster,
der Flachs feine Blüthen ausbreitet; die Spinnen, be
ſonders Kreuzſpinnen, und foldhe, welche ein hängen-
. des Bewebe haben, in großer Menge arbeiten und
große Netze machen; die Spinngewebe body in Der
Luft herumfliegen; die wilden Tauben im Walve ſtark
fingen ; die Bögel häufig mit dem Schnabel nad) den
Fetterüfen am Ende des Nüdens fahren, Fett aus⸗
.preflen und die Federn damit fchmieren,; Reiben,
Rohrdommeln und Schwalben hoch und mit lautem
Geſchrei fliegen; Kibige, Habichte, Sperber fchreien ;
das Rothkehlchen laut ſingt; das Barometer fleigt;
die Bergipigen ummölft find; der Morgennebel von
ber Zageswärme aufgelöft wird, ohne fich in Die. Höhe
- zu ziehen; der Rauch gerade auffleigt; Die Sonne heil
und feurig aufgeht, oder an einem hellen Abenphim-
mel mit einer Abenpröthe untergebt; die Sterne fehr
funfeln und viele fibtbar find; der Thau Morgens
und Abende häufig fällt.
IH. Für Anzeihen bevorſtehenden Negens
hält man es: wenn die Ameijen in ihrem Haufen
bleiben; die Bienen nicht weit vom Siocke wegflie -
gen; die Eberwurz, Carlina acaulis, friſch oder ge⸗
trocknet, ihre Blüthen ſchließt; die Elſtern mit viel
Getöſe fliegen; die Eſel oder Pferde ſich reiben, die
Köpfe ſchütteln und in die Höhe ſchnüffeln; die Eſel
insbeſondere viel ſchreien, ſpringen, die Ohren ſchüt⸗
teln und hängen laſſen; die Fiſche, beſonders Karpfen,
an die Oberfläche kommen und oft aus dem Waſſer
herausſpringen; die Fledermäuſe ſich Abends nicht fe
ben laſſen; die Flöhe mehr als gewöhnlich ſtechen;
die Fröſche aus dem Waſſer hervorgehen, und ſich
quf den Wieſen zerſtreuen, oder ſich ganz unter das
Waſſer verbergen, die Füchſe bellen; die milden
Oänfe in verwirrter Ordnung und ſehr hoch fliegen
‚ I dis
Bittsimgäzepeln. «51
ar en Maſſer hesumflatisen and oft umtenteucben;
die Hähne bein Auffliegen des Abends, übechanpt
öfters. ohne Veranlaffung krähen; die Hühner ſpät
fu zue Muhe begeben; die Hunde unruhig werden,
herumlauben, ſcharren, Gras freffen (thun fie Das bei
heißem Wetter, fo kommt wahrſcheinlich ein Gewit⸗
ex); Die. Bagen fid putzen; ber Stengel nes KHlees
mehr aufrecht ſteht, aber feine Blätter ſich mehr nie»
Derwärts.biegen; die Arähen: einfam im Sande auf-
‚and abgeben ; oder bes Morgens ungehäm- fihreien ;
: bie. Krarniche ſehr harh fliegen; die Krebfe aus dem
Waller hervorlommen (bedrutet Gewitter); Bas
Männchen des Laubfroſches ſtark ‚quali; die Mäuſe
. uw Ratten ſehr unruhig find; Die Maunlwürfe viel
Erde auswerfen; Meufchen,, die an Gicht oder Waſ⸗
ferfuchtikeiden, ich ühler befinden, Hühmeraugen mehr
fchenergen; Pfauen außer der Brunſtzeit Racts oft
nuufenz "Naben. heil ſchreien und ſich an die Bäume
Ahängen; die Regenwürmer aus der Erde hervorkrie⸗
- en; das Rindvieh ſehr ſcharrt, tritt und den Kopf
‚ .euperhtbt; wie Blüthen des Sauerklees fi zufam-
menzieben (aufgerichtete Blüthen bedeuten Gewitter),
‚feine Blätter ſich unzrrwärts ziehen und an den. Stiel
„amfblisfen; die Schaft ungewöhnlith gierig. feeffen ;
: De. Schwalben fehr nahe, an. der Erde oder. über Dem
Waſſer fireifen (wovon die Urſache iſt, daß die Müden
Bei feuchtem Wetter nicht fliegen‘, ſondern Ach nieder⸗
ſetzen); die Schweine viel wühlen und ihr Futter zer⸗
freuten; ber Bonohus ‚sibiricus Rachts .frime Alü⸗
hen dicht ſchließt; die Sperlinge und Tauben fich ſtark
ine; Sande baden; die Syianen (beſonders die mit
Netzen) wicht axbeiten; nie Stechfliegen den
Pferden wat dem Rindpieh ſark nad) ‚den Beinen. ge-
Ben und fie sehr ſtechen; alle, beſonders die milden
und anıdie. Weite gewöhnten Thiere ſtürker und be-
ierigengueflen ; Die trodnen Blüthen vom Maldmei⸗
512
463 Witterngöregeln.
ſter (Asperula odorata) risen angenehmen Gerud
verbreiten ; die Abtritte um» Miftgruben übler riechen;
das Barometer fällt; die Bergipigen mit Wolken um-
zogen find; die Flamme nicht heil und vein breunt;
das Blodengeläute ungewöhnlich weit hörbar iſt (im
Sommer Negen, im Winter Froſt); die Nebel fi
anfangs fenfen, dann fi) ausbreiten uud in Die Höhe
ziehen; der Ruß aus den Rauchfängen herabfällt; vie
Saiten fpringen; die Sonne röthlich anfgeht; die
Stricke fi zuſammenziehen; vie Zeidde trüb und
ſchlammig werden und auf fiehenden Wählern ein gel.
ber Schaum erfcheint.
II. Auf bevorfiebenden Win» dentet es,
wenn Waſſervögel nad) dem Lande fliegen, und da⸗
felbft, befondere Morgens, ſpielen; wilde Bäufe hoch
und in Rotten fliegen; Weflerhähner ſchreien und
unrupig find; die Saatkrähen in ber Luft hinſchießen
oder an den Ufern füßer Waſſer fpielen; die Nacht⸗
fhwalben erfcheinen. — Auf aufhörenden Winp:
wenn die Seevögel auf die. See fliegen, Die. Sper⸗
linge friedlich zwitſchern; die Fiſche au die. Oberſtüche
des Waſſers fommen.
IV. Anzeichen für Beſchaffenheit des
Winters und Frühlings. Wenn an den Sten-
geln des Heidefrauts im Jali viele Blüthen. oben an
den Epigen hinaus figen, foll auch der Winter lang
binous dauern, wenn aber nur unten, aber nicht oben
Blüthen figen, foll zwar der erfte Winter hart fein,
aber nicht weit hinaus dauern ; wenn endlich Die Sten-
gel von unten bis oben fehr vollkommen btühen, ein
langer und flarber Winter erfolgen. — Eine veth-
braune Farbe vom Bruſtknochen der Martinsgans
foll firenge Kälte, eine weiße Schnee und Rrgen be⸗
deuten, und der oberr vorſtehende Theil für die. Zeit
vor, der untere für Die nah Weihnachten gelten. —
Läßt fih ver Zaunkönig um die Häufer fehen,.fo. bat
SBitterungöregeln. 653
men. Alte zu erwarten, und finden fi die Goldam⸗
Brın in den Beböften ein, fo folgt bald Schnee. —
Sisen Sarten. Winter foll es überhaupt bedeuten,
‚wenn die Blänter (befonders der Birke) nicht leicht
und gern von den Bäumen fallen; — meun Gieln,
Bubedern, Hafelnüfle, Hagebuten, Früchte des
Weißdorns gut gerathen find; — wenn Die Leber des
Hechtes nach der Dalenblafe su byveit, am vorderen
Theile aber fyigig und ſchmal iſt; —, wenn die Zwie⸗
belhaut im Herbſie dick iſt Ceine Dünne Haut dagegen
einen milden Winter); — wenn die Haſen im Herbſte
eine guten Pelz baben; — wenn die Herbſt⸗ oder
Wieſenzeitioſe ( Golchivumättumnala) gleich An⸗
fangs Beptember blüht (wenn fie Dagegen er im
Ocieber biäßt, fol gegentheils der Winter fpät ein-
treten und gelind werden); — wenn die Krammets⸗
vogel und. Lerchen fett find. -— Auf einen nahen Win⸗
ter foll eg deuten, menn die. Wespen fi bald gegen
den anfangenden Herbſt in die Erde verkriechen; —
auf einen zeitigen und kalten Winter, wern ſich die
Meiſen * im Herbſt in den Gärten oder in den
Städten zeigen; — auf einen feuchten unp kühlen
Frühling, wenn die Chriſtwurz (Helleborus niger)
im December, Jonmar and Februar, wo fie zu blühen
pflegt, nur wenige swengar feine Blumen zeigt.
V. Anzeihen aus den Walken. . Bevor wir
hieroon ſprechen, in nöthig, etwas ber Die Nomen⸗
clatur der Wollen auzuführen, welche zuerk von
Ho . (Bilb. Nun, LI. ©. 1) feſtgeſtellt worden
iſt. As Hauptformen umterfcheindet men: '
1) Cierus, Locken⸗ oder Federwolken, d. i.
eine. einer Saariode oder Feder ähnliche Molke,
weldye aus. parallelen, gebogenen ober dibecgicenden,
Streifen ever Faſten beftebt und fi nach allen Sei⸗
ten vorbreitet.
2) Cumulus, Haufenwolke, eine Wolke in
454 Bitteruugäregeld,
no
GSeſtalt dichter ronvrxer oder legelförniger Haufen
welche ſich nad oben vergrößert.
3) Stratus, Nebelfhicht, eine msgedehnte,
fletig zufammenhängende, horizontale Stchicht von
Wolkennatur, welche fid nad abwärts: vergrößert:
Folgende zwei Formen laſſen fich als Zwiſchenfor⸗
men betrachten:
4) Ciero⸗Cumulus, die fogenannten Schaf⸗
wöltchen, eine Maffe Heiner rundlicher Wollen,
welche Dit aneinander gereiht find oder einander be-
- rühren.
5) Sireo-Gtratus, eihe) horizontale oder ein
wenig geneigte BWollenfhidt; bie an ihren Rändern
dänner, und unterwärts hohl oder wellenförmig ift
Gruppen oder Wollenflede, welche dieſen Gparakter
4 “nn
haben.
Aus den einfachen zufammengefrgte Formen ſind:
6) Cumulo⸗Stratus, eine Wolle, in der die
Struetur des Eumulus mit der der Gheo- Stratus
oder Cireo⸗Tumulus vermengt ift.
7) Nimbus, eine dichte Wolle, die PN oben in
einen Circus amsbreitet und unten in einen Regen-
{bauer übergeht.
Durch fortgefetzte Beobachtungen hat Howard
aus der Art, wie dieſe Wolleormen erſceinen, fol⸗
gende Anzeichen abgeleitet:
1) Das Erſcheinen der Locken⸗ oder Federwoilen
iR eine Anzeige von Wind, und fie iſt am ausgezeich⸗
netſten und häuflgfien vor Stürme.
2) Wenn eine Bruppe von Lodenwolten fih am
Horizonte. zeigt, fcheint fie :einen Luſtſtrom nach fi
hin zu Soden, und häufig ſetzt Ach vor Wind nach der
Gegeud hin um, nqch welcher die Spitzen hinweifen.
3) Horizontale Lagen von Lockenwolken, beſonders
wenn fie Arme aufwärts richten, gehören ia den An⸗
zeichen dev Annäherung von Megan, mehren Yage-
!
Witterungsregeln. 45
gem die, von’ welchen Franzen berabhängen, ſchönem
Wetter vorangeben.
4) Die Haufenwolke ift ein Begleiter und Verkün⸗
diger des fchönen Wetters.
5) Wenige Tage im ganzen Jahre find fiiller und
heiterer, als die, an welchen der Morgen mit einem
Gtratns anbricht. Im erfien Theile des Sommers
jedoch bedeutet es fchlechtes Wetter.
6) Die Schafwölkchen zeigen fih am häufigſten im
Sommer, find Vorläufer einer zunehmenden Wärme
und eines Der fiherfien Zeichen ſchönen Wetters,
wenn fie dauernd beflehen, oder oft nad) einander er»
feinen. Vorübergehend fieht man fie allerdings
and häufig zwiſchen Regenſchauern und Gewittern.
7) Der Cirro⸗Stratus iſt der natürliche Vorbote
von abnehmender Wärme, von Wind und. Regen.
Deoch muß man dabei auf die Zeit, wenn er erſcheint,
ob er zufammenhängend if, und anf feine Begleitung
achten. Er wechfelt manchmal ab mit dem Cirro⸗Cu-
mulu®, indem beide zu verfdiedenen Zeiten eines Ta⸗
ges nad einander’ erfcheinen, oder auch zugleich an
dem Himmel, ja felbft in derfelben Schicht, Neben
können, und in diefen Fällen ifi die Vorausfage zwei⸗
felbaft, und man muß auf die Form fehen, welche zu»
- Segt bleibt. Im Allgemeinen läßt ſich auf Wind und
Megen fließen, fo oft der Himmel zugleich nebelig
iſt und eine Menge Meiner dünner Wolkenflecke hat,
und erfheinen zuglei viele Cirro⸗Cumulus, fo Rebt
ein Gewitter bevor. "
- 8) Der Eamulo-Stratus findet fih am häufigften
bei veränderlihen Wetter, und fann fo gut Schnee
als Gewitter herbeiführen, zu deflen letzteten gewöhn⸗
lichen Vorboten er gehört. Im Allgemeinen aber
lufſen ſich aus feinem Erſcheinen nur zweifelhafte
Sorzeichen entnehmen. Entſteht er Morgens, fo
Wird der Tag oft ſchön, wenn glei bezogen, and hat
456 Mitterungoregeln.
der Cirro⸗ Stratus eiwas zu feiner Bilhung beigetra⸗
gen, ſo folgen wahrſcheinlich am zweiten oder dritten
Tage häufige Regengüſſe.
VI. Anzeihen aus der Abendpröthe. Wenn
bei Shönem blauen Himmel die Abendröthe den Him⸗
mel mit einem fanften Purpur leife zu überziehen
fcheint, und am, Horizonte nur fehr wenige Federwol⸗
fen oder gefchichtete Federwolken von ihr roth gefärbt
- erfcheinen, fo bedeutet dieſes ziemlich ficher fortwäh⸗
end gutes Wetter. ind aber der geſchichteten Fe⸗
derwolken mehrere, fo ift die Anzeige ſchon trägeri-
(her. ine weißlich⸗gelbe Abendröthe pflege eben
fein fchönes Wetter zu verfpreden. Beſonders deu»
tet es, nad einer allgemeinen und fi im Ganzen gut
beftätigenden Regel der Landleute auf ſtürmiſches
Wetter, wenn die Sonne in einem fo weißen Licht⸗
glanze untergeht, dag man fie felbfi in dem beflen
Scheine, der den ganzen weſtlichen Himmel übergeht,
nur wenig vorglängend und dabei mehr weiß ale gelb
fiebt. Die ſehr rothe, trübe Abendröthe, die bei größ⸗
tentheils bevdedtem Himmel zuweilen das Grau der
Wolfen mit einem tiefen, feurigen Purpur überziebt,
fcheint auch Feine Borbeveutung auf befieres Wetter
zu geben. a
VIL angciüen aus-dem Verhalten Der
Spinnen. Die Spinnen zeigen fchon mehrere Tage
vorher an, ob heitere Zage und trodenes Wetter, Kälte
oder Wärme erfolgen werden, und diefe Vorzeichen
gehören zu den fiherfien. Sowohl die Hänge-Spin-
nen , das find die, welche in freier Luſt ein radförmi⸗
ges Netz fpinnen (mie Die Kreuz- Spinnen), als die
Binkel-Spinnen, welge in ven Winkeln der Gebäude
ihr Netz machen, geben ſolche Anzeichen. Eine Haupi⸗
ſache ift, daß man die Spinnen nicht füttest und ihnen
nicht merken läßt, daß man fie beobachtet, überhaupt
fie auf Feine Weife ſtört. Die großen oder alten
Witterungdregein. 487
. iplanen zeigen das Weiter weit genauer, als bie
jungen au. Wegen vorfallender Zufälligkeiten iſt
jedoch nöthig, mehrere zu beobachten. Die Frühſtun⸗
den find dazu die tauglichſten. Sind feine Hänge-
Spinnen zu feben, fo deutet dies ficher auf Regen;
find nur wenige fihtbar, fo iſt das Wetter veränder
lich; fieht man viele, fo iftauf ſchönes Wetter zum rech⸗
nen, Ye nachdem die anwefenden Hänge: Spinnen
gar nicht, in's Kleine oder in's Große arbeiten, hat
man Regen, veränderliches oder ſchönes Wetter zu er⸗
warten. Es folgt überhaupt:
1) Heiteres und ſchönes Wetter, wenn bie
Hänge-Spinne faft alle 34 Stunden ihr radfürmiges
Neg in der Nacht erneuert. Spinnt fie bei Regen
weiter lange Fäden und arbeitet mit Eifer, fo kommt
bald befieres Wetter. Legt fie neue Hauptfäden an
und fpinnt diefelben lang auseinander, fireift fie ihre
alte Haut ab, oder beginnt fie Gier zu legen, fo wird
Das Wetter anhaltend fchön fein. Gben fo if das
Hexvorkommen der Winkel-Spinnen ein untrügliches
Vorzeichen ſchönen Wetters. Je weiter fie vorn im
. Nege fipt und je weiter fie ihre Vorderbeine heraus⸗
Aredt, deſto länger wird es ſchönes Weiter bleiben.
- Wenn dieſelbe in der Nacht ven Umfang ihres Ges
webes durch neue Befpinnfte merkbar erweitert, fo ift
auf 12 bis 14 Tage anhalterid ſchönes Wetter fiher
zu rechnen. Cben jo deutet es auf fehönes Wetter,
wenn fie ihre Gier legt.
2) Regen iſt fiher zu erwarten, wenn die Hänge»
Spinnen verfhwinden. Je weiter ferner die Win-
Bel» Spinnen fi) mit umgekehrtem Leibe hinten in's
Loch verfriechen, deſto anhalsender wirb es regnen.
‚3) Bei bevorflebender fehr windiger Witterung
ſpinnt die Hänge-Spinne gar nit. Spinnt fie nur
die ‚Speichen ihres Rades innerhalb der Triangel, in
welcher fie dieſes anlegt, ohne die Ereisförmigen Fä⸗
468 Mitterungdregeln.
den, welche das Rad bilden, hinzuzufügen, fd Veniet
' Dies darauf, Daß ein heftiger Wind nicht fern fei,
aber ſich nady 10 bie 12 Stunden wieder legen twetbe.
Lichter und zerreißt fie ein Viertel ihres Gewebes, fo
- zeigt dies vorübergehenden Sturmwind und bald wie-
der folgende heitere Witterung.
4) Kälte zeigen nur die fonenannten WBinter-
“ Spinnen an, die bei jedem neuen Ausbruch von Kälte
ein neues Gewebe machen, ja beim Herannahen eines
beträchtlichen Ueberganges vom Thaumetter zur trock⸗
nen Kälte dreimal über einander fpinnen. Sind fie
ſehr gefchäftig, fo daß fie aus ihren Winkeln hervor-
kommen, hin» und herrennen oder mit einander fäm-
pfen, fo nähert fi) die Kälte. Vergl. über die Spin⸗
nen ale Wetterverfündiger befonders die Schrift des
Generals Quatremoͤtre D’Fsjonval, der, im
Jahre 1787 verhaftet, während feiner B4jäßrigen
Gefangenſchaft fie in diefer Hinfidt fehr genau beob-
"adtete: Sur la decouverte du rapport constant
“entre l’apparition ou la disparition, le travail
”
ou le non travail, le plus ou le moins d’eten-
due des toiles ou des fils d’attache des araigndes
des differentes especes, et les varfations atmo-
spheriques du bon temps A la pluie, du -dec
‘4 I’humide, mais prineipälement du chaud au
|
froid, et de la gelee à glace au verible de-
‘ gel. Die hierin befannt gemachten Beobachtungen
find fpäter von Degenhaufen beflätigt worden.
VIII Chemiſches Wetterglas. In wie weit
die hier zu beſchreibende Vorrichtung, die man an
mehreren Drten in Gebrauch findet, einigermaßen
brauchbare Anzeigen zu liefern vermag, fann Referent
nicht erfahrungsmäßig angeben. Dan pulorrifirt
2 Quentchen Kampher mit einigen Tropfen Wein⸗
geift, mit 4 Quentchen gereinigten Salmiak und
Quentchen Salpeter auf das Genanefte dazu, Und
Witterungsregeln. 45%
IR Alles in gellader Wärme in 9 Loch ſchwachem
Weingeiſt oder ſſarkem Branntiwein auf. Hiermit
füllt man einem fangen Glascylinder oder eine Flaſche,
worin cölnifches Waſſer geweſen ift, bie auf 2 an,
verſtopft fie luftdicht, verfiegelt fie und hängt fle nun
an die freie Luft, am beflen gegen Nordoſt, indem fie
. Im Zimmer keine Anzeichen giebt.
1) Ze Heller das —* — in dem Glaſfe iſt, deſto
beiterer wird der Tag und deſto anhaltender das
fhöne Wetter fein.
- 3) Binder mon, daß ein Gewölk in dem Blafe in
die Höhe fleiat, fo wird, auf welche Seite ſich das
GSewölk neigt, von daher auch der Wind wehen.
2 Wenn ſchönes Wetter eintreten will, legen fid
die Flocken oder flockenähnlichen Gebilde im Glaſe;
die obere Lage des Bodenſatzes iſt wagerecht und einem
. feinen Bande ähnlich, der Spiritus ift hell und Klar.
4) Wenn das untere Gewölk, in fo fern ein fol-
ches ſtatt bat, hin⸗ und hergeht, fo ift das Wetter ver»
änderlic.
5) 12 bie 16 Swunden vor einem bevorfiebenven
- Beroktter wird fid die innere weißliche Vermiſchung
- (Zeübung?) nad und nad um zwei Drittel ihrer
Höhe, mehr oder weniger, erheben, je flärker oder
ywäder das Gewitter werden wird. Wird der Spi⸗
ritus trübe und find Sterne in demfelben zu ſehen, fo
darf man an demfelben Tage fiher auf ein Gewitter
ſchließen, follte es auch einige Stunden entfernt ent⸗
fleben. Der Spirins geräth gleichfalls in Bewegung
nach Maßgabe des erfolgenden böfen Wetters. Go
wie fi dieſes näpert, nimmt die Innere Bewe⸗
gung zu.
6) Aufammenhängende größere Flocken deuten auf
‚ fmere Luft oder ſchwarze Weiterwolken. “
"Man nimmt ſteis Fleine Pünkichen ih dem
Wi e wahr, wenn der Simmel überzogen if und bie
468 Witterungäregeln.
Gonne role duech einen Flor hindurchſcheiat. Diele
Pünktchen verſchwinden wieder, wern das Wetter hei⸗
ter wird, fonft erfolgen Sprühregen, Nebel, auch
Schnee, je nad) der Jahreszeit.
8) Wenn auf der Öberfläge des Spirlius eine
dem Eiſe ähnliche Scheibe zum Vorſchein kommt und
das Gewölk in die Höhe treibt, fo bedeutet es Regen,
Wind, Hagel, Schnee, Sturm oder Reif. Kleine
Punkte im Blafe verkünden Ahnliche Grfcheinungen,
aber in geringerem Verhältniß.
9) In fofern auf einer Seite oder in dev Mitte
bei ver eisähnlichen Scheibe, der Spiritus durchbricht,
oder diefe Scheibe ſich löſt, ift es veränderlich, bald
thauet es, bald friert es.
1090) Wenn aber der Spisitus rund um die Scheibe
treibt, fo wird e8 in wenigen Tagen thauen.
IX. Berfihiedene fogenannte Bauerregeln.
Maitheys bricht Eis, hat er keins, fo macht er eine.
— Der Schäfer fiebt lieber Ben: Wolf, als Die Son⸗
nenftrahlen zur Lichtmeh im Stall. (Man glaubt
nämlich, daB, wenn der Lichmeßtag, der 3. Februar,
heil und fonnig ih, der Winter erſt zur Hälfte vor
über fe. — Troduer März, mafler April, kühler
- Mai, füllet Scheuer, Keller und giebt viel Heu. —
So lange die Lerche vor Lichtmeß fingt, jo lange muß
‚fie wachher ſchweigen. — So lange die Fröſche vor
St, Marei quafen und freien, fo lange ſchweigen
fie auch nachher ſtill. — St. Georg und Mark's dro-
ben uns viel Arg’s. (Die Bauern wollen nämlih
aus Erfahrung wiſſen: fo viel Reife, als es im vori⸗
gen Jahre vor Michaelis gegeben, gebe es nun auch
nah St. Georg und St. Marcustag.) — An Aprils
Nogen iſt viel gelegen. — Der dürre, trockne April
iſt nicht des Bauern Will. (Sanfte, warme, Aprils
regen follen nämlich eine gute Betreide- und Wein⸗
ernte verſprechen.) — Zu St: Georg foll fich eine
Mitterungäregeln. 461
Krähe im Roggen verbergen können, wenn das Jahr
eine ame Gaente haben ſoll. — Wie es.nait der Kirſch⸗
bluthe zugeht, ſo gebt es auch mit der Wein⸗ und
Kornblüthe zu. — Es iſt kein April fo gut, es ſchaeit
dem Hirten auf den Hut. — Wenn die Graſemücke
fingt, ehe der Weinftod fproßt, fo hofft man auf eine
anhaltend fruchtbare. Witterung ohne Reife. — Der
. 12. und 13. Mai (Pancratius und Serpatius) wer⸗
ven für kritiſche Tage gehalten, an denen es gewöhn-
lich Rark reift oder wohl gar friert. Nach dem 25. Mai
(Urban) glaubt man Beine Fröſte mehr beforgen zu
dürfen. — Donnemwetier im Mai follen viele: ſtarke
Binde, nach Anderen ein fruchtbares Jahr nad ſich
ziehen. — Der Zug fpäter Gewitter im Jahre foll
die Richtung beibehalten, welche die erſten Gewitter
eiggeihlagen haben. (Dieſe Regel ſcheint fih nad
Schön's und Bünther’s Beobachtungen in der
That öfter zu beflätigen, als micht zu beflätigen, teifft
aber doch auch nicht immer zu, wie fie denn Schüb⸗
ler im Jahre 1821 in Würtemberg nicht befädigt
fand.) — Nordwind im Brachmond (Juni) weht
Kern und Wein in’s Land. — O heil’ger Veit, o
. zegue nit, Daß es und nicht au Gerſt' gebricht!
(‚Undere halten etwas Regen an St. Veit, d. i. den
:35. Juni, vielmehr. für Vorbedeutung eines guten
Jahres.) — Wenn fi der Kukuk lange nad Johan⸗
nis hören läßt, foll es ein gutes Fahr bedeuten. —
Nach Peter umd Paul reift der Roggen Tag und
Nacht. — Wenn es am 8. Juni (Medardus) veguet,
fell es 4 bis 7 Wochen regnen; daſſelbe fagt man
vom Jobannistage, — Wenn es am 2. Juli (Ma⸗
sis Heimſuchung) regnet, fall e8 AO Zage regnen. —
Gewiner am Jarobitege follen die Eichelmaft verder-
derben, — Wenn ner 10. Auguf (Laurentii) und
der 24. Augaft (Bartbelomäi) ſchön find, fol ein
ſchöner Herbſt zu hoffen fein. — ZA das Wetter um
403 Wirthum.
Michaelis fhön, fo ſoll es A Wochen bleibend fein.
— So viele Fröſte vor Michaelis kommen, ſo viele
follen im künftigen Jahre nuch Walpurgis oder Phi⸗
Hipp Jacobi kommen. — Bon ähnlicher Befchaffenheit
als der 21. November (Mariä Opferung) fol der
Charakter des ganzen Winters fein.
Witthum, 1) (Wittum, von Bittwe, eigendlich
Widdum oder Widemthum, von Wieden [fo
viel als Stiftsthum, Pfründe], lat. vidualitium),
.. das der Ehefrau für den Kal ihrer Witwenſchaft
und währen» berfelben ıuftebende Bermögen. Es
{RM dies A. fo viel ale Leibgeding, Leibzuchtbeſtellung
im Allgemeinen. Dieſes ifl entweder a) das eigent-
liche Leibgeding (ſ. unten) oder b) das ſächfiſche
Leibgeding (dotalitium). Legteres iR nur in Sach⸗
fen, der Dark Brandenburg, Sthlefien und Pom-
mern bei dem Adel üblich, und aus der römifchen
Donatio propter nuptias entflanden. Es iſt sine
der Witwe angemeflene, in zweifachen, und wenn
Contrados beftellt war, vierfachen Ziafen des Hei⸗
rathogutes, welches Dagegen in die Güter Des Man⸗
“ nes verwendet wird und von der Frau wicht zuoäd-
- verlangt werden kann, beflehende Art von Leibrente,
welche fie, nach des Mannes Tode, auf Lebenszeit, fie
mag Witte bleiben oder nicht, erhält. ‚Entweder ifi
es bedungen, durch den Ehevertrag, oder gefeg-
lich, nad Befeg, Herkommen, Familienſtatut u. f. w.
Der Frau ſtehen von dieſem Leibgedinge, da es für
vdas Heirathsgut gegeben wird, die Privilegia dotis
im Eoncurfe zu, doch muß fie, wenn fie daflelbe: for»
dert, entweder die Ginbringung des Heiraths gutes be-
weiſen, oder, iſt diefe nicht erfolgt, aber doch erwieſe⸗
nermaßen verſprochen, das Heiraihſsgut mit Berzugs-
zinfen feit der Verehelichung nadzahlen. In diefem
Falle kann nur mit Conſens des Lehusherrn das Leib.
'geding auf Lehen. und Fineieommißgütern verfidgert
Witthumsrecht. Wittwe. 463
werben, ba hingegen, wenn das Heirathégut in das
Lehen verwendet ift, das Leibgeding ipso jure auf
dem Bute und jeder Lehngfolger dafür haftet. Wird
der Frau ein Out auf Leibgeding zum Nießbrauch be-
ſtimmt, fo iſt fie doch nicht zur Gantto usufruotua-
ria verbunden. — B. Das eigentlihe Withum,
wonab ohne Rüdfiht auf eingebradtes Heirathsgut
der Frau, auf fo lange, als fie Wittwe bleibt, ein be«
Rimmtes Quantum gegeben, oder ein Out zum Ge⸗
nufle während des Wittwenſtandes angewiefen wird.
Es trifft dies mit dem eigentlichen altdeutſchen Leib»
geding zufammen, das, wahricheinlih aus, der Zeit
noch herrührend, wo für die Braut eine Kaufjumme
in Deutſchland gezahlt werden mußte, ein mit Dinge
libem Rechte an einem Orunpflüde für den Fall der
Wittwenſchaft beftellier Nießbrauch ift, wobei auf Das
on ber Wittwe eingebrachte Heirathsgut nit Rück⸗
ficht genommen wird. Nur dur Vertrag oder Lane
desgeſetz kann der Anſpruch daran begründet werden ;
28 iſt nicht gemeinrechtlich, hat auch, wo nicht Landes⸗
gefege befondere Befimmungen darüber enthalten,
fein Vorzugsrecht im Concurſe. Allein während
der Ehe kann Die Ehefrau auf Sicherung deſſelben,
gegen willfürlihe DBeräußerungen klagen. Beſteht
es Im Nießbrauch an einem Grundſtücke, fo leiſtet fie
auch Feine Cautio ſidejussoria. — 2) Das einer
Kirche gehörige oder vermadte OGrundſtück. "
Witthumsrecht, ſowohl der Inbegriff der Gefege und
Rechtsprinzipien, melde das Witthum angehen, als
der Anſpruch der Wittwen auf das Witthum.
Wittwe (Wittfrau, Wittbe, lat. vidus), eine ip
res Ehemannes durch den Tod beraubte Kran. e
behält in der Regel den Wohnfig und Rang ihres
verforbenen Mannes, bis fie ſich wieder verheirathet,
ſelbſt wenn fie unehelibe Schwängerung nachher er»
leidet, nicht minder deſſen Gerichtsſtand; doch haben
., ⸗
464 | Wittwe.
arme Wittwen auch das Privilegium fori perso-
nae miserabitis. Allein fie genießen nicht die Wohl⸗
that der Wiedereinfegung in. den vorigen Stand (f.
d. Art.), wie die Minderjährigen. Die Witte Tann
ihren Wohnſitz millfürlih verändern. Ihre binnen
der nächſten 10 Monate nach dem Tode des Mames
geborenen Kinder find für ehelich geborene zu erach⸗
gen, wenn nicht die Unmöglichkeit erwiefen wird, daß
der verftorbene Ehemann fie in der Zeit erzeugen
fonnte, in melder fie dem Laufe der Natur nach er-
zeugt worden fein müflen. Doch verordnen die Ge⸗
fee mehrere Vorſichtsmaßregeln, um den hierbei mög-
lichen Betrug zu vermeiden. Die Wittme muß übri-
gens das Zrauerjahr halten, auf deffen Uebertretung
jest nur willkürliche Strafen leben, nicht Ungültigkeit
einer inmittelft gefloffenen Che. Rab römiſchem
Rechte ſteht der Wittwe im Allgemeinen kein Erb⸗
recht zu, außer auf das Ganze, wenn der verſtorbene
Chegatte Feine Verwandten innerhalb des zehnien
Grades nachläßt, und auf den vierten oder Kindes-
theil unter der entgegengefetten Vorausſetzung nad
Berfchievenheit der Fälle. Wenn die Wittwe arm
iſt, welches nach richterlihem Ermeſſen beurtheift wer⸗
den muß, fo bat fie das Recht, auf ein Viertheil ves
Nachlaſſes ihres reichen Ehemannes, und erben Mit
ihre zugleich mehr als drei ehelich erzeugte Kinder, auf
Kindestheik von dem ehemännlihen Nachlafſe. Der
Charakter der Armuth trifft Die Wittwen, wenn fie
ein Heirathsgut hat, nicht aber immer, wenn fie ſich
felbft durch Arbeit zu ernähren im Stande if. Daß
fie nit arm fei, kann nicht daraus gefchloffen wer⸗
-den, wenn fie vermögende Eltern hat, weil fie, falle
fie von deren Unterflügung leben müßte, Yon diefen
abhängig werden würde. Sie erhält zwar an dieſem
ihren Erbiheile, wenn nicht ihre eigenen Kinder mit
Ihr erben, das Eigenthum, darf ihn aber nicht zum
Wehindien. 66
— Ypwebfelungen, bis in die Diitie des Auguſt. Run
hören die erguidenden Winde auf zu wehen, die Hitze
ſteigt bis auf DO Grade, ſchwache Winde und Wind»
füllen wechſeln mit einander ab. Dies find die Vor⸗
zeichen ver zweiten, längern Regenzeit. Wollen ſtei⸗
gen enpor, ziehen fi aufammen und thürmen fich zu
ungebeusen Maſſen auf. Noch bleiben indeg die
Gipfel ver Berge unbededi; die Begenfände zeigen
einen bianlihen Schein und erfcheinen dem Auge nä⸗
der, als gewöhnlich. Endlich verbirgt die ſtets wach»
ſende Dunſimaſſe auch die höheren Berge, und kün⸗
digt jeden ihrer weiteren Schritte durch dumpfrollende
Donna au. Sie hallen im Gebirge wieder, und
felbE das Meer giebt fie mit lautem Echo zurüd. Die
ganze Größe der furchtbar fhönen Natur zeigt fi
aber Nachts in den tauſendfach ſich durchkreuzenden
Wetierßrahlen. Nun entladen ſich die Waſſerbehäl⸗
ter der Amoſphäre in Strömen, wie wahre Sünd⸗
flaihen. Zu Anfang des. Dctober find die Negen-
eüfe am Rlärkfien, auch fällt in diefem Monat und
im September der meifle Regen. Die mütlere Re⸗
genmafle beträgt 60 bis 65 Zoll, in einigen Begen-
den auch mod viel mehr (auf Barbadpes im Jahre
1754: 87 Zoll, auf Domingo in Leogane 150 Zoll,
„in Rap Frangais 498. Zoll). Diele Waflermafle
aber, welche in Europa durch Zernichtung der Ernte
. Mangel und Theurung hervorbringen würde, bewirkt
bier, wo wie Auspünfung fo ungeheuer ift, und wo
De Winde fo ſchnell ausireduen, nur, daß Quellen
und Bäche nicht verfiegen, Menſchen, Thiere und
Pflanzen in der trodnen Jahreszeit nicht verſchmach⸗
ten. Die Feuchtigkeit in der Luft iſt nun fo groß, daß
die Einwohner. dann befländig gleihjam in einem
Dunfibade leben, was nicht wenig dazu beiträgt, den
Aufenthalt auf. ven. Inſela, vornämlich in niederen
Gegenden, für Europäer fo: ungeſuzd zu machen.
Der, techn. Enc. Th. COXXXVIII. Gg
⸗
464 | Witte,
arme Witwen aub das Privilegium fori perso-
nae miserabitis. Allein fie genieden nicht vie Wohl»
that der Wiedereinfegung in den vorigen Stand (ſ.
d. Art), wie die Diinderjäßrigen. Die Wittwe Tann
ihren Wohnſttz millfürlih verändern. Ihre binnen
der nächſten 10 Monate nach dem Tode des Mannes
geborenen Rinder find für ehelich geborene zu erach⸗
gen, wenn nicht die Unmöglichkeit erwieſen witd, daß
der verftorbene Ehemann fie in der Zeit erzeugen
fonnte, in welcher fie dem Laufe der Natur nad er-
zeugt worden fein müflen. Doch verortnen die Ge⸗
fee mehrere Vorſichtsmaßregeln, um den hierbei miög-
lichen Betrag zu vermeiden. Die Wittwe muß übri⸗
gens das Zrauerjahr halten, auf defien Uebertretung
jegt nur willkürliche Strafen ſtehen, nicht Ungültigkeit
einer inmittelft gefloffenen Che. Rah römiſchem
Rechte ſteht ver Wittwe im Allgemeinen kein Erb⸗
recht zu, außer auf das Ganze, wenn der verſtorbene
Ghegatte Feine Verwandten innerhalb des zehnten
Grades nachläßt, und auf den vierten oder Kindes.
theil unter der entgegengefegten Vorausſetzung nad
Verſchiedenheit ver Fälle. Wenn die Witwe arm
iſt, welches nach richterlihem Ermeſſen beurtheilt wer-
den muß, fo hat fie das Recht, auf ein Viertheil des
Nachlaſſes ihres reichen Ehemannes, und erben mit
ihre zugleich mehr als drei ehelich erzeugte Kinder, auf
Kindestheit von dem ehemännlichen Nachlafſe. Der
Charakter der Armuth trifft Die Wittwen, wenn fie
kein Heirathsgut hat, nicht aber immer, wenn fie fi
ſelbſt durch Arbeit zu ernähren im Stande if! Daß
fie nit arm fei, kann nicht daraus gefchloffen wer⸗
den, wenn fie vermögende Eltern hat, weil fie, falle
fie von deren Unterflügung leben müßte, von diefen
abhängig werden würde. Sie erhält zwar an dieſem
ihren Erbiheile, wenn nicht ihre eigenen Kinder mit
ihr erben, das Eigentum, darf ihn aber nicht zum
% D N
— Ahwenfelungen, bis in die Mitte des Uuguf, Nun
hören die erguidenden Winde auf zu wehen, die Hitze
feige bis auf BO Grade, ſchwache Winde und Wind»
füllen wechſeln mit einander ab. Dies find die Vor⸗
zeichen ver zweiten, längern Negenzeit. Wolken ſtei⸗
gen empor, ziehen ſich zuſammen und thürmen ſich zu
ungeheuren Maſſen auf. Noch bleiben indeß pie
Gipfel der Berge unbevedi; die Begenflände zeigen
einen blanlichen Schein und erfcheinen dem Auge nä⸗
Ser, als gewoͤhnlich. Endlich verbirgt die ſtets wach»
fende Dunfimafie auch die höheren Berge, und kün⸗
digt jeden ihrer weiteren Schritte durch Dumpfrollende
Donner au. Sie hallen im Bebirge wieder, und
felbE das Meer giebt fie mit lautem Echo zurüd. Die
ganze Größe der furchtbar ſchönen Natur zeigt fi
aber Nachts in den taufendfach ſich durchkreuzenden
Wetterſtrahlen. Nun entladen ſich die Waflerbehäle
tes des Amofpbäre in Strömen, wie wahre Sünd-
flachen. Zu Anfang des. October find die Negen-
güſſe am flärkfien, auch fällt in dieſem Monat und
im September der meifle Regen. Die mütlere Re⸗
genmaſſe beträgt 60 bis 65 Zoll, in einigen Gegen⸗
den auch noch wiel mehr (auf Barbadoes im Jahre
1754: 87.300, auf Domingo in Leogane 150 Zoll,
..da Rap Frangais Ir Zoll). Diefe Waſſermaſſe
aber, melde in Europa durch Zernichtung der Ernte
Mangel und Theurung bervorbringen würde, bewirkt
- Hier, 100 die Auspünftung fo ungeheuer ift, und wo
Die Winde fo ſchnell ausireduen, nur, daß Quellen
und Bäche nicht verfiegen, Menſchen, Thiere und
Pflanzen in der trodnen Jahreszeit nicht verſchmach⸗
ten. Die Feuchtigkeit in der Luft iſt nun fo groß, daß
Die Einwohner. dann befländig gleichſam in einem
Dunfibade leben, was nicht wenig dazu beiträgt, den
Aufenthalt auf. ven. Infeln, vprnämlich in niederen
Gegenden, für Europäer ſo ungeſund zu machen.
Der. techn. Enc. Th. CCOXXXVIII. Gg
266 EAqunbien.
Durch diefe ſo große Feuchtigkru ver Bit IR in & Ta⸗
gen ein todter Ochſe oder ein Pferd im freiee Luft
verfauft, und wird von Taufenden von Warmern und
Inſekten verzehrt, die ich In ungeheure Menge erzeu⸗
“gen. Das Fleifch verdirbt, ſobald man es Anger
- ale 24 Stunden aufhebt. Die Früchte.-verfamlen,
mag man fie reif oder vor der Reife einſammein; das
Brod muß, um nicht za ſchimmeln, als Zwiebad ge
baden werden; der Welt wird gewöhnlich im kurzer
Zeit fauer, und um das Mehl ya erhalten, rrinigt
man es ganz förgfältig von der Kleie wad ſchaägt es
feft in Tonnen. Die Degenklingen voflen in ber
Scheide, und das Rüderwerk der am feſteſten ver-
ſchloſſenen Uhren wird felbft in der Taſche vom Rofle
angegriffen. Mit dem Ende des Rovember oder
um die Mitte des December aber geht mit der Witte⸗
rung eine beträchtliche Beränderung ver. Die Winde,
welche bisher nach allen Richtungen des Kompaſſes
wehten, nehmen nun wieder die Richtung vom Oſten
und Nordoften, behalten diefe und verbroiten Küh⸗
lung und Reime des Lebens und der Gefandheit/ Der
"Himmel wird wieder hell und Mar und die Luft zein,
und nun beginnt die trodene abreszoe, Die: bis zum
April oder Mai dauert, und wo nur höchſt: ſelten Re-
gen fällt. Die ſchlimmſten Begleiter ber. Megeinzeit
find die Orkane (Aurrafang, Huricans), doch
haben fie amd die wohlthätige Wirkung, daß fie das
Gleichgewicht ia der Luft Yerftellen, die Stockungen
der ungehenren Dunftmaſſe heben und die Bisfpxeini-
gen und gefund machen. Vorzeichen derfelben find
Windftille mit heftiger Site und ſtarkes, zunefimen-
des Anfchwellen des Meeres. Gewöhnlihh evfcheint
dann an einem Bergaipfel eine Heine Wolle, Dice
breitet ſich unglaublich ſchnell aus, nnilaged den Berg
und rollt dann plögli hevab, die Mimbfphäme: erhält
eine Feuerfarbe, melde: bisweilen: in’s Rupferrotbe
! I P)
Weftindien. Er
Übttgeht, und nun bricht der Surm plotzlich fos, von
len Riqtungen herwehend. Er reißt vie ſtäckſten
Bäume aus, zerträmmert die feſteſten Gebäude und
vernichtet anf weiten Strecken die Pflanzungen. Klei⸗
were nicht nur, fondern auch größere Fahrzeuge wer⸗
von an's Land geſchleudert, das Meereswaſſer über.
ſchwemmt die Geſtade. Der Regen ſtrömt In den
ſtärkſten Düffen hrrab. Häufiz find auch Erdbe⸗
ben mit den Orkanen verbunden. Bin ſolcher Or⸗
tan gab im Jahre 16923 der Inſel Jamaica gleichſam
eine andere Gehalt. Bei dem Orkan anf Barbapdoes
im Jahre 1780 verloren 4326 Menſchen das Leben,
der Schaden ward auf 1,330,5860 Yrb. St. geſchaͤtzt.
Das Klima Weſtindiens if für die Europäer, wenn
ſie ſich nicht vor allen Ausſchweifungen hüten, gefähr-
li, leichter gewöhnen fidh die Neger Daran. Am
ungefandeften find Die Regenmonate und die niederen
Begenden. In einer Höhe von 1200 Fuß beginnt
die gefändere, gemäßigte Zone, nob 2400 Fuß hö⸗
her: beginnt die kalte Zone der Untillen, wo das
Thermometer wicht fiber 409 NMeaum. ſteigt. Die
gewöhnlichſten Krankheiten find die Ruhr, Das Ma-
genweh, woran viele Neger in den Pflanzungen um⸗
: Sommen, die krampfhafte Kolik der Stattkrampf, ver-
„ſchiedene Hautfcartyeiten-und Fieber; das geibe Fie⸗
ber herrſcht nur in den Nederungen. Häufiges Ba-
ven in kaltem Wafler, Bermeidung ver Bonnenhige
und des Luftzuges, Mäßigung im Brnuß von geifli-
gen Berränten und ſäuerlichen rüchten tragen neben
guter: Lage der Wohnung am meiften zur GErhaltung
der Doſne dheit bei.
Produkte. Die Zahl der eindeimiſchen Saͤnge⸗
hiere iſt gering, etliche Arten find gang ausgeſtor⸗
ben; «8 giebt fen (dee Heulaffe), Armadille Opofe
. fund, Biſamratten, Coſëndus (eine Art Stachel⸗
ſchweine), Agutis, Pakas und Fledermäuſe. Die
Gg2
europhifefen Haustbiere wurden eingeführt, auch Fa-
men aus Europa die Ratten, bie fi außerordentlich
vermehrt haben, vom amerikaniſchen Feſtlande aber
die Wafchbären. Um fo zahlreicher find die Vögel,
verschiedene Arten von Papageien und Kolibris mit
dem prachtvollſten Befteder, Spottprofieln, Ammern,
der Bucco und Eurucut, Enten, Oänſe, Eulen, Eis⸗
vögel, Falten, Beier, Flamingos, Fliegenfäuger, Fre⸗ |
gatten, Srasmüden, Kuckuke, Kernbeißer, Tropikvö⸗
gel, Meerſchwalben (Diablotins), Möven, Ortolane,
Albatroſſe, Pelikane, der Pipiri und Pipra, Spechie,
Schwalben, Regenpfeifer, Reiher, Schnepfen, man⸗
cherlei Tauben, Höhner, Trut⸗ und Waſſerhuͤhner,
Taucher u. ſ. w. Von Amphibien findet man den
Kaiman, verſchiedene Eidechſen⸗Arten (der Warner,
der Gecko und Leguan), Fröſche, Schildkröten (die
Rieſenſchildkröte), Schlangen; von Fiſchen, deren
Zahl ſehr anſehnlich iſt, und die meiſt mit ſchönen
Farben prangen, Rochen, Haifiſche, Froſch⸗, Horn⸗,
Panzer⸗, Stachelfiſche, Stachelbäuche, Nadelfiſche,
Muränen, Klippfiſche, Seebrachſen, Barſche, Mukre⸗
len, Doraden, Barben, Seehahnen, Hechte, Meer⸗
äfchen, Rohrfiſche Häringe u. ſ. w. Bon Inſekten
findet man eine ſehr große Menge, unter den Käfern
den Leuchtkäfer, ven Palmbohrer und den Prachtfäfer,
ferner die verheerenden Kakerlaken, Heuſchrecken,
Orashüpfer;Laternenträger, die prachtvollſten Schmet-
terlinge, Wespen, Bienen, Ameiſen von allen Geſtal⸗
ten, Sarben und Größen (poux de bois, eine Ter- |
mitenart), Fliegen und Mücken (die beſchwerlichen
Moskitos), Flöhe (der läſtige Chigger, pulex pene-
- trans), Vielfüße, Skolodpendern, Milben (die Ni⸗
- gua), Spinnen (die Buſchſpinne), Skorpionen,
Krebſe, Hummer, Land» und Seckrabben. Es giebt
mancherlei Arten von Weiche und Schalthieren,
Weſtindien. 408
Tinteufifde, Duallen, Ser» Sterne van re» Igel,
Auſtern, Korallen u. f. w. ,
Das Pflanzente ich bietet auf den weſtindiſchen
Juſeln eine Menge der kofibarflen Produkte dar. Die
unermeßlichen Wälder, weiche die Entdecker bier fan⸗
ven, haben zwar in gar vielen Gegenden den Pflan-
zungen Platz gemadt, aber noch immer giebt es gar
mancherlei, zum Theil Foftbare Bäume; ber Bana-
nenbaum bildet im Lauf der Jahre für fich allein ein
Gebüſch, ver ausgehöplte Stamm des Baummollen-
baums giebt Kähne für 100 Menſchen, die Palmen
( Kokoo⸗ Bein, Schirme, Arela-, Kohl» und Oel⸗
Palime) erreichen eine Höhe von 200 bis 230 Fuß,
Reihen von Campeche⸗ und Brafilienholzbäumen um»
gebeg die Pflanzungen, der Johennisbrodbaum, ber
Melonenbaum, die Zamarinde, der Sapodillen⸗ und
Mangebaum, der Avogadobirnenbaum, Der weſtin⸗
diſche Nußbaum, ver Nierenbaum (Akaju), die Kir⸗
ſchenmyrthe, des Sternapfel, der Gujapa⸗Apfelbaum,
der Mammey, der Balſamapfel, der Juckerapfel⸗
baum, der Brodfruchtbaum, die. Jambuſe, ver Pom⸗
yelmufee; Apfelfinen-, Citronen⸗ Pomeranzen-, ei
gen«, Branatapfel-, Limonien-Baum und der Pifang
liefern treffliche Früchte; aud gedeihen in den gebir⸗
gigen Tpälern die esuopälidhen Obflarten; der Ma⸗
hagonibaum, der Sebeftenbaum, das Eifenholz, der
Radlorbeer, die Kiefer, die Cedern, der Heuſchrecken⸗
baum, das amerilaniſche Cbenholz, das Lebens⸗
holz u. f. w. liefern gutes Bau» und Tiſchlerholz.
Weiter find von Bäumen und Sträudern zu bemer⸗
ken: der karaibiſche Fieberrindenbaum, der amerika⸗
niſche und arabifhe Kaffeebaum, der Maflir, der
Weinſtock, der Dieander, ver Drachenbaum, die Bur-
sera gummilera, die ein wohlriechendes ‚Holz lie»
fert, Das Lichtholz, der Seifenbaum, der Korkbaum,
ver Saflafrasiorbeerbaum, das Braſilienholz, ber
am Weſtindien.
Gampedebaum, die Quaſfia, vie Malpighie, der
Manglebaum, ver Zimmeibaum, des Piment⸗Pfeffer⸗
baum, die Cacaopflaume, der Kapernſtrauch, der Or⸗
leanbaum, der Kalebaſſenbaum, der Baumwollen⸗
ftrauch, das wilde Süßholz, der Flügelfrutbaum,
der Korallenbamn, die Robinie, der Erbfenbaum, der
Lihtbaum, die ſchwarze Brechnuß, der Wunderbaum,
der Manſchinellbaum, der Gummibaum, der Sand⸗
büchfenbaum u. |. w. Andere bemerkenswerthe Pflan⸗
zen find: Ingwer, Malaguettapfeffer, Pfeffer, Zucker⸗
rohr, Bambusrohr, Guineagras, Schlangenwurz,
Blafenblatt, Botaten, Tabak, fpanifcher Pfeffer, Ana⸗
nas, Yulle, Agave, Gaffia, verfdhiedene Arten von
Kadelvifteln, Indigo, Banille, Paſſtonsblume, Mais,
Gaffava, mehrere Arten von Kürbiſſen, Melonen und
Surken, Yams, Moorhirfe, Guineaweizen, eins große
- Mamnigfaltigleit von Karrenfräutern u. f. m.
: Aus dem Mineralreich findet man auf den gro-
‚Ben Antillen: Bold, Silber, Duedfilber, Rupfer,
Eifen, Zinn, Blei, Arſenik, Spießglanz; auf den klei⸗
nen: Kupfer, Zint, Gifen und Waflerblei. Herner:
Granit, Olimmer: und Thonfciefer, Porphyr, Jaspis,
Smaragd, Kalt, Marmor, Oyps, Alabafer, Sand⸗
Rein, Kreide, Ober, Thon, Lehm, Diergel, vulkanifche
Produkte, Schwefel, Erdpech, Steindl, Steinkohlen,
Steinfalz, Vitriol. Unter ven Mineralgmellen
find die Schwefelquellen am häuflgfien.
-. Geit der Anbunft der Europäer auf ben weſtindi⸗
ſchen Infeln bat ich der Kulturzuſtand derſelben
gänzlich verändert. Man fieht jet da, wo ſonſt un-
durchdringlihe Waldungen und elende Hütten der Ur⸗
einwohner ſich befanden , zahlreiche, ſchön geordnete
and mannigfaltige Pflanzungen mit Wirthſchaftege⸗
bäuden, Dörfer, Flecken und Städte, deren Häfen
. voll von Stifen der Europäer find. Diefe in Weſt⸗
indien durch die Curopäer eingeführte Kultur beusi-
— — — — — — u — — — —
Dalinhien. 471
Me ihnen eine Menge neuer Benäffe, trug ſehr zur
eränderang Der Lebensweiſe bei, und 206 ee di.
außzie, ihrem Handel und ihrer Schiffahrt einen
neuen Schwung und eine größere Auspehnung. Do
bat fü jetzt, vorzüglich auf den Eleinen Antillen, Der
Erirag und Gewing dey Kultur vermindert, da ber
Anfangs fa fruchtbare Boden durch die Unterlaffung
das Düngung und dadurch, Daß man, ohne zu wech⸗
feln, immer eimerlei Gewächſe auf demfelben Boden
baute, önferft erſchöpft iſt. Die Haupikultur beſteht in
Weſtindien nicht, wie in Curopa, in der Landwirth⸗
ſchaft, ſondern im Blantagenbau ober in der Gewin⸗
ung der ſchätzbaren Kolonialwaaren, welche Die Sta-
yelmanen Weſtindiens ausmachen. Ale Übrigen Kul⸗
mnzweige find dem Plautagenbau untergeordnet und
dienen · bloß zum Behuf deſſelben. ‚Unter einer Plane
tage ober Pflanzung verfeht man einen dem erſten
Anbauer verwilligten und von ihm auf feine Nach⸗
Sammen überizagenen Strich Landes, wovon her
größte Theil zum Anbau irgend einer dee Kolonial⸗
wasren benugt wish; ein Eleiner Theil iſt nen Vieh⸗
weiden, rin anderer Der Erzeugung der für den Un⸗
tenhalt der Sklaven nöthigen Landesgewächſe gemid-
met, ein anderer geht Durch die Wege und Abthei⸗
Iuugsgräben verloren, welche die Pflanzung durch⸗
ſchneiden, und einen Theil nehmen die Arbeitshäuſer,
die Wirthſchaftsgebäude, Niederlagen, Wohnungen
Der. Herrichoft und der: Sklaven ein. Auf diefen
Plantagen, unter welchen bie Zuckerplantagen bie
wichtigſten And, wird bie Feldarbeit durch Menfchen«
Hände verrichtet, indem. man zur Bearbeitung des Bo»
dens ſich weniger des Pflugs, fondern mehr der Houe
bedient. Der Hauptgegenfland des weßindiſchen
Plantagenbaues if der Zuderbau, daher man auch
dieſe Iufel die Zuderinfel zu nennen pflegt, und
as giebt Zuderplamiagen mi 4500 Sklaven oder
473 Weſtindien.
auch freien Arbeitern. In Jamaica rechnet man jede
AZuderplantage im Durchſchnitt 900 Morgen groß,
wovon aber nur ein Drittel zum Zuderbau dient, in»
dem ein Drittel zu Weiden und zur Erziehung der
Nahrungsmittel beftimmt wird, und das Uebrige mit
Waldung befegt if, um Brenn- und Bauholz für
alle Erforderniffe der Plantagen zu erhalten. Auf
anderen Inſeln iſt das Verhältniß des zum Zucker⸗
bau gemwidmeten Landes andere. Man zieht jeßt ge⸗
wöhnlich das fogenannte otahaitifde Zuckerrohr, wel⸗
ches fih vor dem gewöhnlichen durch feine Höhe und
Stärke unterfcheidet und ein Drittel Zuder mehr
giebt, obgleich der davon erhaltene Zuder um ein
Achtel oder ein Zehntel leichter ift; dafür iſt er aber
ſowohl in Anfehung des Korns, ale auch der Farbe
vorzügliher. Man bat in neueren Zeiten noch ver:
fhiedene andere Zuckerrohrarten eingeführt, die alle
ihre befonderen Borzüge und Nachtheile haben, wo⸗
von aber feine einzige Art die Vorzäge-des otahalti-
ſchen befigt. "
Veberhaupt it Weſtindien, diefer wichtigſte Archi⸗
pel der Erde, bei feiner Lage in der heißen Zone und
feinem fruchtbaren Boden, rei an mannichfaltigen,
theils einheimifchen,, theils hierher verpflanzten tro-
piſchen Produkten, namentlich an den fogenannten
Kolonialwaaren. Die Hauptprodufte find folgende
ſechs: vor Allem, mie erwähnt, Zuder, von welchem
Weſtindien, namentlih die Inſeln Euba, Jamaica,
Portorico, Ouadeloupe, Martinique, St. Croix, Cu⸗
racao und Domingo oder Hayti, welche den meiſten
erzeugen, tiber 10 Millionen Eentner in den Handel
bringen; Syrup, von welchem die genannten In⸗
feln 20 Millionen Gallons abfegen; Rum (au
Tafia), der in den fetten Jahren, namenilich der
feine allgemein gefhägte Jamaica-Rum, immer ſtär⸗
fer begehrt wurde, fo daß jährlich über 30 Millionen
Weſinhien. 473
Galloas exportirt werden; Kaffee, der beſonders
von Cuba, Portorico, Domiugo und Marticcique in
einem: Duantum von 2 Millienen Lentuer ausge⸗
führe wird; Tabak, ver auf allen Antillen gebaut
wird, und in weldem Cuba, Portories und Domingo
am Aärffien find und jährlich ellein gegen 300,000
Genmer nach (Europa fenten; Piment, der auf al⸗
ten Infeln wilo wächſt, auf Jamaica aber und eini«
gen anderen engliſchen Juſein knlaivitt, und bie zu
- 30,000 Eentnern in den Handel gebrache wind. Per
ben diefen Hauptprodakten Weſtindiens haben mod
folgende Artikel Wichtigkeit für den eurepälichen Hen⸗
del: Barmwolle (die weiße von Domingo), Cacao
(dee weiße und beſte von Trieivad), Jugwer won
Jamaica, Cube, Domingo und Bearbadses; ſpaniſcher
und Gayenne - Pfeffer eben daher, eiwas Vanille uud
Muskat von Jamaka, Indigo ven Domiegn, Or⸗
lean oder Hulu von derſelben Intel, Mahagonibolz
(das meiſte und befle von Jameica; aber auch viel
von Euba, Domingo, Bortorico und den Bahama-
Inſeln), Campeche⸗ oder Biauholz und Fuſtik⸗ oder
Gelbholz (ebenfalls von den großen, aber aud won
mehreren Seinen Antillen), Cedern⸗ :und Qunjel-
- der Franzoſenholz von allen Inſein, Wachs⸗ und
Honig son Ein, Hänte und Hörner, Schildkrot,
Cocosnũſſe und Palmdl, fo wie Arrowroot von Ja⸗
malen, Ulo& von Barbapees, Ambra, Copawwabal.
fam, Ricinusbl, Caſſia, Quaſſia, Jalapye, Ipera-
cuanha, Saflayarilie, Saſſafras, Senneoblätter und
andere Droguen. Bon Mineralien, woran Weflin⸗
dien arm tft, kommt nur viel Rupfererz von Cuba
nah Suropa. Wirkliche Gewerbsinduſtrie iR bier,
wo Plantagenbau in Berbindung mit Zuckerberei⸗
tung, Rumbrennerei und Tabaks⸗ und Cigarrenfa⸗
brikation die Haupibefchäftigung bilden, nicht vorhan⸗
ven, und beſtehen Handiwerke nur für die nächſten Be⸗
a vwaſtinnvͤßha.
bürfaiffe, während afle eigentlichen Fobrikmaarts won
Europa geliefert werben. nn
Die Kolonifirung diefes Archipels bar mmfreitig
der Schifffahrt und dem Kandel eine großartige Ent:
- widelung gegeben; aber erſt, nachdem um die Mitte
des ficbzehnten Jahrhuuberts neben Ben Spamiern
andere Nationen: Niederländer, Gnglänber, Framzo⸗
fen, Dänen, Inſeln erworben, Handels⸗Compagnien
gegründet, Negerflianen eingeführt hatten, erlangte
: Wefindten “eine größere Wichtigkeit für: ECuropa.
- Befonders lebhaft wurbe feit dem allgemeinen Frie⸗
den der Handel nad diefen Kolonien, und auf Ya»
mailto, namentlich in Cube, flieg in dem legten zwan⸗
zig Zahren die Produktion und die Ausfuhr von Ko⸗
lonialwaaren anf eine außerordentliche Höhe. Die
“ Spanier beſitzen außer einigen kleinen Juagferins
feln die beiden großen Antillen Cuba und Portorico,
Die jet von den einfligen unerweßlichen Beßgungen
der Spanier in Amerika die einzigen ihnen übrig ge-
bliebenen find, un® zufammen an Flächenrgum unge-
fähr der Hübfte der preußischen Monarchie gleichkom⸗
men, aber nit einmal fo viel Cinwohner euthalten,
Als das Heine Königreich Sachſen. Cuba, die größte
nunter allen weſtindijchen Jaſeln, hielt Cofumbus
anfangs für ein feſtes Land, doch bald fand man, daß
es eine Inſel ſei, und 1511 wurde von den Opa⸗
niern die Croberuug dieſer wichtigen Inſel vollendet,
in deren Beſitz fie von da an ſtets geblieben: find,
außer daß im Jahre 1762 die Boten ſich der Haupt⸗
ſtadt derſelben, Havanna, bemächtigten, wobei fie eine
mermeßliche Beute machten, indem ſie bier 12 Li⸗
nienſchiffe, 3 Freganen, viele Kauffahrteiſchiffe, roich⸗
angefüllie Arſenale und Waarenſpelcher, 3 Millionen
Piaſter baaces Oeld, 20 Millionen Florins an Gold⸗
und Silberbarren und 140 Milliones Florins an
anderen Schätzen erbenteten. Auf einem varſenkten
® „®
.»
| Sinptabien. 408
. Bil 5 waren 4 Sllionen Pinfter, und auf pwei an⸗
dDexren gleihfelle verſenkten Schiffen: befanden. ch
00 wit Bold und Silber gefüßte Kiſten. Im Jahre
"1763 gab England Havana gegen die Abtretung
von Florida an Spanien zurid. Port orie d uuıde
1511 duch ven Spanier Ponce de Sram den Ur⸗
- einwehnern eniriffen, vie aus 600,000 Individurn
befanden, tapfer ſich vertheidigten und größtentheils
mit nen Waffen in ver Hand umlamen. Seitdem
blieb die Juſel fortwährend im Beſitze der Spanier,
nude 1577 piünderte der britiſche Seeheld Krancis
Drake die Haupifladt verfelben, San Yuan, wad
1598 ward fie abermals von ben- Briten erobitt,
aber balo nachher wieder von ihnen geräumt. Im
Sabre 1615::machten die Niederländer mid 1742
und 1797 auch die Belten erfolgtofe Angriffe gegen
Portorica.
Auch die zweite größte Inſel Weſtindiens, welche
anfangs Hifpanisla und hernach San Domingo
genannt wurde, und jegt feit ihren Befreiung von-Ber
Herrſchaft der Europäer den Namen Hayti führt, .
wer eine Beſitzung der Spanier, wo bald nach dhuer
Esipedung Eolumbus 1493 eine Rolanie gründete
und die Eingebornen liebreich und menſchenfreundlich
brhendelte.
Das britiſche Weſtindien, welches in Hinficht
des Flächenraumes und der Menſchenzahl dent Ma⸗
niſchen and freien Weflindien nachſteht, aber an Kal⸗
ter und Wichtigkeit des Erzeugniſſe und des danurch
veranlaßten Handels deu Vorrang behauptet, beguaift
fowohl die Bahamas, ale die große Autille Ja⸗
maile ımd eine große Menge der Heinen Antillen,
nämlicg mehrere .von den Jungfern⸗Inſeln und die
meißen von den karaibiſchen Juſeln, als: Anguilla,
Barbuda , Antigen, St. Chriſtoph oder Kitts, Nevis
. Monifervat, Deminien, © Lucie, Barbaners, Gt.
458 Behinbien,
ſuden ſich: auf St. Groix 144, St; Thomas 32, St.
Jean 18. Bon Birhplantagen finden ſich: auf St.
Ceoix 19, St. Thomas 41, St. Jean 64. Die
‚Ausfuhr von Zuder von St. Thomas und Et. Jean
iſt äußert gering, wogegen für St. Croix die bebeu-
tende Geſchäftothätigkeit, welche durch den eben fo
fühern wie gut gelegenen Hafen bei der Stadt Et.
Thomas hervargermfen wird, und wodurch er zum
Stapelplatz für einen großen Theil des YBaaremmer-
kehrs zwiſchen Weſtindien und Europa. gemacht wor⸗
den iſt, die ˖ wichtigſen Cinnahmequellen gewährt.
St. Thomas wird ein Freihafen genannt, weil auf
Handel und Schifffahrt nur geringe Abgaben gelegt
. fiad, Die Stadt if befanst wegen ihrer ſchönen
Lage, und bildet einen Hauptpunkt in ber engliſch⸗
weſtindiſchen Daumpfſchiffs⸗ Linie, indem ſämmtliche
Dampfboete und Poſten Enropa's ſowohl bei ihrer
Aakunft, als bei ihrem Abgange ſich dort ſammeln.
©&t. Jean iſt eine ſchöne Heine Inſel mit einem ge⸗
deihlichen Pflanzeuwuchs und hat viele Buchtes und
Ankerplätze, aber durchaus feinen Handel. Uderbau,
Biehzudt und Fiſcherei geben er Bevöllerung ein
: vürftiges Auslemmoen. Bom Mutterlande aus: wer-
den nah den Yufeln eingeführt: Getreide, Feti⸗
. waren, gefalgene Häringe, Talglidte, Ort, Maner-
and Darfleine, Steinkohlen, Tauwerk, Elfen ıc.;
von Norbemertta: Bebeusmittel, befonbers Mais-
mehl für die Reger, Bauholz, Eichenfäbe zu Juder-
fäſſern u. dgl.; von England: befonders Manufol-
tnewsaren und "Surusartifel; von Portorise: großes
und kleines Vieh, Srünkrem u. dgl.
Das ſchwediſche Weftindien begreift.&leß die
Inſel St. Barthelemy, 1648 von Franzoſen koloni⸗
fit und 1785 von Frankreich an Schweden gegeben.
Zu dem niederländifhen Weſtindien end-
lich gehören: 1) Die Inſel St. Euflez,:1635 von
Werbenbeit, il
ih wei Mal. nörhige: Reinigen der: Deſchlechtocheile
. warf ebenfalls: nicht zu: der Jeit vorgenommen: wer⸗
. den, wo die Wöchnerin in ſtarkem Schweiße liegt.
muß wo möglich hoch, luftig, ge⸗
däumig fein, und täglich in der Art gelüftet werden,
daß weder Mutter noch Rind von ber sinteingenben
Auſt unmittehbar.getroffen werden. Uebermäßige Wer⸗
unndelung des Zimmers iſt ebenfo ſchädlich als grel⸗
les:Vichte. In den erſten Tagen darf vie Wöchnerin
mar .ruizlofe, wenig nährende Saeiſen geaießen, wis
Günme Fleiſchbeühe, Waflerfuppen, trocknes Weiß⸗
.brod, etwas gebochtes Obſt, bei ſehr ſtarker Milchab⸗
ſonderumg nur dünne Wafſferſuppen. Nach ben er⸗
fien 6 bis 8 Tagen kann die Wöchnerin zu ihret ge⸗
wohnten Lebensweile mit ſteter Berückſichtigung Ber
miaͤtetiſchen Bexicheiften übergeben. Bei natürlidem
‚Berlanfe dos Wochenbettes erfolgt in den erſten brei
Hs. Tagen feine Stuhlausleerung, follte fie aber
länger außbleiben, fo muß fie durch Klyſtiere beſör⸗
Bert werden. Aut die Urinausleerung pflegt erfl
mehrere Standen wach der Gntbindung einzutreten;
: Body dack der Draug :dazu durchaus sicht muterduikcht
werden... Sole verieibe aber vorhanden fein und
"sur Harn doch nicht ausgeleest werben Edimen,. fo
muß: ai Oũlfe eines Grburtsanztes im Kafpıud ge⸗
nommen werden. Es: wird immer gut fein, wenn bie
Wöchnerin vor dem Bten oder Den Zage ans Bett
‚wit verläßt; jedenfalls darf, che dies geſchieht, ber
- Worpenfiaß wicht mehr blutig fein. Michtſtileude
miſſen natürlich ‚eine noch firengere Diät halten wmd .
auch Hamger das Bett hüten. -
”... Wir fügen: noch einige Speeialitäten hinzu, —X
‚über vie Diagnoſtik des WBochenbetiue.:
: Die Oimgnofil des Wochenbettes oder Die Aökung
: der Frage, ob in einem gegebemen Kalle vor Karzem
. one - Bebuns ſtaitgeſunden habe. oyer nicht, gründet
Der. techn. Enc. Th. CCXXXIX, 9
: ik undf eine vierfache Bleibe on Mufibeitungen. Die
v.eufle derſelben ‚wird: durch die Schwangerſchaft: und
. been Folgen für ven’ Körper des Beibes. bedingt,
Die zmeite durch Die Margänge bei Der Geburt, die
-driste durch die Aufälle des Wochenbrtied, und die
ı vierte darch das Säunen. Abgeſehen on: den. be-
- tannten Werkmalen riner finttgehakset: Schwangrr⸗
- (haft und: den durch die Geburi bediugten Besämde-
mungen, tft zu erwägen, daß im Bipchenkstier die
Banchdechen beſonders fehlaff, Die Gebärmutier uan-
- fänglih äls rine große Kugel durch dieſelbe gefühlt
wid und, allmälig fid. verkleinerd, nach eimigen
Waochen wieder werfhiniadet, .Die.. üufezeusre-
Achlechtstheibe find oft, zumel fur nad der Beburt,
angeſchwoſlen mit Blut md. ſelbſt mie Meccium
uhbeſchmient. Das Zremulum iſt gewähnlich, wu er
3: Doamm zuwrilen mehr ober: wenäger ringerifien, Wie
Magina iſt feucht, ausgedehnt, ohne Runzels up.hei-
- Gas, oft auch Mutklumpen und andere Uberreſte ber
ı Blarenta enthaltene. Der Mutiermunn ifi Kurz nad
; ver Gebart noch ſo weit geöffnet, daß deu Fingerileicht
eindringt, dabei iſt feine Form zwar längliche aber die
Rippen deſſelben weniger wulſtig mn vismeilen hie
„hoch in's Gollum riffig. Dir Vaginapertien if fus;,
Rd und anfgelodert, die Subſtanz der. Qebärranuer
: did. uud weich, Die. Behhrumter ſteht: ne fen man iſt
ft Dem Finger laicht zu erreichen. Wenngleich an
Anzelne diefer Erfibeinungen ins Bochenhette fehlen
sdönnen, aber andere audı außerhalb deſſeſben varkom⸗
„men, Im wird doch, nangeutlic: in den cuſten: Tagen,
die Durchzufühlende Kugelgeſtalt der Birkörmistien,die
1 Diegmoie adleihiern una ſichern; dazu wlrkeidenn
auch der: mit anderer Uinafendrrimgen ber. Genttelien
„sich Ächht. zu vermechſelude Larhieniiun uefändkid bei-
— Mimigen zuverlaͤſſig ind in dieſer Hinſicht
die Schweiße, welche in äͤhnlicher Bean en
ex * Par TEE er TEE |
canderen ilaliuvertonaur, In mia. die gemähn-
<kabe Auflköpiung wad Wie. fieberhoften der Reiu⸗
Näude des Wochtobeues, Daogegen; verpiant. die
.Milqhſeereon ſargfaltig beochtet zu werden, da das
Vorhandenſein: von Milch in den Brüſten, herwortre⸗
‚sende: uad lockere Warzen keiner Zweifel an eier
»orauagadangenen Deburi laſſen. Wann diehe ſtott⸗
„gefunden; ließe ſich freilich durch die Milch nur im Be⸗
giphn der Laktation, wo fie mad wäſſerig iſt, baßun⸗
wenz in fie aber [dam ;fahten und dicker geworden,
. San: fie um ſo wenigen als Criterium gelten, ba ihre
Beihaffenheit Aberdies je nach Der Nahrung und an⸗
' been Umfländen varlitt.
Ä Valbologie bes Wochen beties, Down. regen
Ä "River den Organismus, fir im Wocheubette wie⸗
‚+ ger: in feine natürlicht Beziehung zus Außenwelt zu
I 1 Satan, ewtlprit feine: große Empfängkichkeit für alle
franlvaachtapen Finflüffe. - Unter dieſen ſteht woran
dier, epideniſche, der oft mit einer, allen Heilmitteln
| ttogenden Intenfirät aufiritt. Ihm sunächt Die Der
| burt, in fo few die buch fie bedangſen Zuſtände nicht
Ä mit ihner Beendigumg 'untergeben, ſondern im Wo⸗
chenbette fi weiter ‚ausbilden und. den für das Wo-
benbett: wefentlihen Bergängen ſtörend emigegenwir-
fen. Endlich manche dnnere anomale AZuflände ver
Wöchnerinnen, die pen Rückbildungsprozeß hemmend
fih ſaldſt zu einem höheren Grade tigern. Alle
diefe Momente wirken ‚eben wegen der Spannung al»
ler Funktionen im Wocenbetle mit ud gewöhnlicher
Heftigkeit und zerſtören in kurzer Friſt ein Reben, das
kaum bedroht zu ſein ſchien.
Ihtem Weſen no ſtellen die Ruankbeiten der
Wöchrerinnen erſtens tale Zuſtända dar, die als
unmißbare Folgen. der Geburt zu bateahten find,
zweitens foldye, die auf ‚Störungen der dem Worben-
betie eigenthümlichen naturgemäßen Bargänge, alfo
H5b2
488 Wodgenbett.
auch ver Loltation, beruhen, dritteas ſolche, Die zwar
nicht weifmmih an das Wodenbette geknüpft ſind,
vielmehr den weiblichen Körpers oder deu Menſchen
überhaupt befallen fünnen, Durch das Wochenbett je-
doch in eigenthümlicher Weiſe modiſtcitt women. —
Der Sitz der Wochenbenkrankheiten iR, wie die Zeit
ihres Eintritis verſchieden. Häufig gefen fie von
den GSefchlechtstheilen, und zwar oft ſchon in den er⸗
‚Wen Tagen des Wochenbettes aus, fie Binnen ih je-
doch · von jedem Syſteme und Organe aus bden, und
find in den erſten vier Wochen, je bei langfamem
Verlaufe des Wochenbettes no bis zur fehflen und
achten Woche zu fürchten.
Der epidemiſche Einfluß if, mie oben bemerkt, die
häufigfte and zugleich, verderblihfle Duelle der Wo⸗
chenbeitkronkheiten. Zur Rechtfertigung diefer Be-
hauptung möge hier eine tabellariſche Ueberſicht über
Die in der Heilanftalt zu Wien innerhalb der Jahre
1801 bis 1824 verflorbenen Wöchuwerinmen. folgen.
Eso Aarben hier in den Jahn; er
1801 und 2 von 2934 Müttern 10 :-
1805 + 6 »- 2064 ⸗ 17
1807 + 9 - 1130 ..
1809. 5836 . 11
1810 434 . 6
1811 682 . 19
t813 1110 . 20
1814 "1166 .. 8
1815 1038 ⸗ 15
1816 1 .. 13
1817 1056 -- 22
1818 3 1853 . 49
1819 .. 2438 .: 150
1820 2370 ⸗ 75
r
Bochrabeit, 485
1881 von :23780. Mätken -BA - :
. Bomd. Navem⸗
.dber 1824 bis 1825 2870 1227
Hiertach war des Mortalitätsverhäliniß in den
,
- Qahren-1814,.1819, 1824— 26. auffallend ungän-
. Big. obwohl. die Wöchnerinnen - in derielben Tatbin-
muugsanftalt, alfo unter fonfi gleichen Umſtänden fi
: befänpen:. Erkaunt wird Dex epidemiſche Ciafluß auf
. "dab Wochenbett durch die bedeigende Zahl ner Krank.
beitsfaͤlle mn Die Uebereinſtimmung in ihren Erſchei⸗
nungen, oftmals indeß läßt er fi anf Beine terre»
: ı Brlfihe, atmoſphariſche oder fonflige Berhälteifie: zu-
.. »türfühnen.: :Extreme der Temperasgr, wenn fie fange
andauern, und plötzlicha Tempteraturwechſel varanlaf-
fen llerninge, wie bekanut, mannichfache Funktions⸗
ftörmgen, felten dagegen bewirken fie die Ausbilaung
einer beflimarten Wochenbettkennkheit, mie etwa Des
Piuerperalfiebere. Zu große Wärme und Ferchtig⸗
deu 3. 8. könnte die für das Wochenbeit fo bedeu⸗
mingsnolle Hautihätigleit übermäßig erhöhen ander
- Dusch Erſchlaffung Herabfiimmen, und dem zufolge
kolliguative Schweiße, Hauteruptionen, eine Schwä«-
: dung de6 Befäß- und Nervenſyſtems und Störung
- exiseme- Kälte. und Trodenbeit der Atmofphäre w
‚ver Berdauung veranlaflen, und fo den Grund“
nerodfen, putriden und typhöfen Fiebern legen.
Sen umgekehrt, indem fie die Tranfpieatien henumen,
-:- Me Säfte nad Innen teeiben uad dadurch leicht aktive.
Entzündung und Fieber hernorrufen. Diefen atmo«
ſphäüriſchen Stimmungen. entſprechend, zeigt ch auch
der Cinfluß Der Windesrichtung uud des Barometer,
ſtandes. Von größter Wichtigkeit indeß bleibt im⸗
mar der Krankheitsgenius, dem die Wüöchnerinnen,
under welcher Form er auch immer auftriu, doch. be⸗
ſonders vor cheumetiſchen ſchnell unterliegen, und die
epidemiſchen Kranfpeten, venn-die letzteren befallen
Ans Woqhrubett.
wo
nicht nur Wönerinnen meht als andere rauen,
fondern alieniren auch mehr oder weniger die Junk⸗
tionen des Wochenbeites; fe ift z. B. bei hertſchen⸗
der Dyfemerie vie Hautſeeretlon im Wodhenbette ge»
wöhnlich vermindert. Aber auch: zu den endemiſchen
- Geiflüffen ſteht vas Wochenbett in inniger Beziehung,
wie einerfelts die abweichenden Mortalittiisgerkält
ntffe in den verſchiedenen Yändern, fo die günftigeren
Bon Umerifa gegen die von Europa, anderſens die
verderblichen Folgen des Aufenthältes vieler Wöch⸗
Nnerinnen in eihem engen, ununterbrocden von äßnen
‚bewohnten Raume genügend bemeifeni: So ſtarb im
: "glgemeinen Krankenhauſe au Paris am Ende Des vo»
vigen Jahrhunderts Die funfjehnte Wöchneriw. 35
Ob jedoch Die geringere Sterblichkoit ver Worhne⸗
rinnen in Umerika, wie Dewees meint, au Darauf
ſich gründe, daß fi dort nicht eine KMaſſe von Leuten
—finde, die ganz in derſelben Lage, wie die. ärmere
Klafſe in Europa Iebe, muß ſehr bejmelfelt auenben;
denn Diefer Uinterfchled , wie der des Stanudes, wird
anf mannichfache Weife wieder ausgeglichen und än-
- dert nichts im Mortalttätsverhätmiß, während. näm-
hich die Aermeren leicht durch Enibehrungen Ran.
' fen die Wohlhabenden in Folge ihrer nerußfen und
reizbaven Conflitution. Ä
Bon. der Geburt gilt das, was oben von den Er.
. ‚tvemen ber Zempevanir gejagt morden, andy fiel er⸗
zengt an ſich Feine befitmmte Krankheltsform, und am
allerwenigſten die gefahrlichſte verfiben, dus Puer⸗
peralfieber, und doch bat ſie einen gewichtigen Autheil
am Berlanfe des Wochenbeites. Iſt z. B. dio De-
—buxrt zu leicht von Gtatten gegangen, fo iſt ben Be
ginn des Wochenbetites der Rückbilvungsprozeß' noch
nicht bis zu dem fonft normalen Orade vovgeftpeitten,
und der Drgamismns hat run eine größete Reihe von
" Veränderungen durchzumachen, Wir kigenilich ver Ge⸗
Medzeabtit. 0
besthänifteht angehören, uut wozu ihm Uft vie Miner-
gie. mangelt. : Bine verzögerte Entbindung dagegen
ruft nicht ſelten aim Organismus eine au Panadyfe
: gehnzende Schwärhe hervor und macht ihn dadurch zu
dem weientlichften Prozeß des Wochenbettas unfäpig.
Godlich Fan jedwede Geburtsabnormität einen Krank-
heits zuſtand bedingen, ver, wis dem Wocheubetie zu»
gloich awfangenn,, im Berlanfe veffelben: enimkider zu
‚eher gefäbrhihhren Höhe ſich ſieigert, oder punk fein
" Mühohten auf die üboigen Funktionen vrrderblich
* ee den inneren atiologifchen Momenten if zuedr-
dern die Comfitanten der Wocueria zu: zählen.
NRtauen von — „ ſehr ervegbarom Temperament,
— ven höheren Ständen angehürig, ſind vor⸗
zugoweiſe im Wochenbette gefährdet, indem fib bei
' en leicht õctliche oder all gemeine, ſchuell zu. Fieber
und Entundung ſich ſteigernde Reinnarr⸗ ausbil-
pen. Räächſt ihnen find die ſanguiniſchen und polls
* weil bei ihnen Störungen ver Wochenſecre⸗
tienen um fo eben eintreten, beſonders vor ſchůplichen
Einflüffen zu hten; wogegen Die ſchwächtichen ſich
wwwar langſamer erholen, doch weniger zum G *
diaponitt erſcheinen. Maß aber auch noornale u⸗
—*8 — rinzeluer Syſteme und Organe, um am fo
"weh; je wichtiger ihre Gunkitonee ſind, den Verlauf
des Wochenbettes beintuächkigen, verſteht ſich von
ſerübft, daher deun einer etwaigen Schwäche des Haut⸗
„auſyfenns, einet rheumatiſchen Dispoſition, Trügheit
1, D18 Davmlandls u. ſ. m. entgegengewirtt, und unter
Her Umſtänden hauptſächlich dav Qeminh der Wöch⸗
marken vor jedem befeigen Afelt bewahrt wer⸗
ben m 3°.
.NDablich ad auch die Feigen ver of fo mectelxten
Beginn vos Wocderbestes bier amgnfügteng,senn
mirgeneð Yolsts wohl: aehr gegen das Ainhakten sines
288 Weichenhit.
‚eöhpten Doßes gefebit, als biet. Die Eieen meinen,
die Woqchutvin müſſe nur recht warm gehalten wer⸗
den, und gewähren ihr eine zu large, oder zu reich⸗
» She Koſt, die Anderen ſuchen gerade in ben entge⸗
gengeitgten Prineipien ihr Heil, fait zu bedenken,
daß die Wahrheit au hier in der Mitte Siege uud zu
den glücklichen Erfolgen führe.
Untee den in Folge ver Deburt auftretenden Krank⸗
hehisformen iſt zunörderfi eine Uufcegung des Befäß-
und Nervenſyſtems zu nennen, welche, wenn fie nidt,
wie gewöhnlich, durch Schlaf bald nach der Emtbin-
vung beſchwichtigt wird, entweder in--eine fieberhafte
- Unruhe und: Schlaflofigfeit übergeht, oder, wenn fir
‚aus Grſchöpfung entfpringt, Zudung uns Ofamadt
: Und demnuähft Störung des Wochenſchmeßes und
yaffive Blutung veranlaßt. Derilich, in Deu: Ge⸗
' Ialehnsorgancn, machen fih als Folgen mimer zu
e
ſchue llen
burt und. Daher unzureichender Coniral⸗
ton der Gebärmutier heftige Nachwehen geltend; find
* jene Drgane dabei aufgeregt, fo kommt es zu adlisivrn
Blutungen, Entzündung, Anſchwellung und Giterung
perfelben, und der Lochialfluß wird abnerm. Mann
- fi der Uterns, durch die Anfirengungen ber Meburt
erſchöpft, aicht gehörig eontrahiren, fo:erfolgen Yaffive
Blutflüufſſe, ſchleichende, leicht in
Gatzfludung 'und
Brand Übergehende Abferbung, bie Wochenreinigung
nitnmt eine -üble Befchaffenheit au und wirh ſparſam
des Mittelfleiſches und der anderem Il
weide. Hierher gehören endlich nie 8
oder profus. Bel abnormen, fhmierigen oder Minfl-
lichen Geburten bilden fi auch wohl allgemeine und
Örtliche Leiden , welche in das Wochenbett übertragen
und durch daflelbe geſteigert werden, als: Gatzün-
dung , Gongeflionen, Convulſionen, Queiſchung und
Zerreißung der Geſchlechtstheile und der in der Mähe |
Hegenden Organe, wie ver Blafe, des Maſtdarme,
ge⸗
agenwerãnde⸗
Mankenbett,
‚ tagen: dev Nebarmuuler uud Der ichgipe, zu denen
die Geburt · die Präpispafition' giebt, und Die ſich dann
. im Wochenbeite weiter ausbilden. .
Die dem MWochenbette weienilih angehörepden
Krankheiten find anf Störangen im Rückbildungs⸗
purazeß des entſchwüngerten Uterus begründet und
verrathen fih zunaͤchſt Dusch eine vollſändige Untere
ng. oder eine andere Unomalle der Wocheuſe⸗
eretionen, uhmjich des Schweißes, der Lochien gder
der Milch. Zwar gehen in einzelnen Hallen nie Wo⸗
chenſteretionen fpärkich oder nur theilmelfe von Stat⸗
ten, oder seeien wohl auf einige Zeit ganz zurück,
ohne. danurd eine auffallende Trͤbung der Geſund⸗
- beit zu veranlaflen, umgekehrt entwicleln ſich in aude⸗
ı om. Faͤllen mannichſache Krauthoitezuſtände, die. we⸗
*. ſewtlich dem Wocheabette angehören, ihren ejgenthüm⸗
lichen Charalter aber durch die Störung. des Rück⸗
bildungsprazeſſes erhalten, alſo in der Regel mit Un⸗
terdrutuug Dre Wochenſecretionen verhunden „ſind,
auf ſelbſtſtaͤndige Weiſe und durchaus unabhängig
ı* von deu gedachten Gerretionsflösungen ;- Allein. nichts
ı» deflo weniger ſpricht die Erfahrung dafür, daß. im
MAllgemeinen jede, wenn gleich nicht deutlich wahrnehm⸗
. bee Abnormität dar Wochenſecretionen und Bahin-
er derung des Muͤcbildungsyrozeſſes von, smiheiligen
. Bolqen begleitet iß.: Gorbleibt unter. ſolchen Umpän-
1: den das Gefüßſyſtem in erhöhter Thätigkeit, unp-bae
- Blut ‚geigt wie in der Schwangerſchaft eine größere
Plaflicitãt, das Nervenſyftem iſt entweder leſcht exceg⸗
bay ‚per träger und ſtets zur Paralyſe hiarcichend,
Die Mebaͤrmuiter verkleinert ſich · weniger ale fonß im
nn MWochenbeite, die äußeren Befchletsthreife blaiben er⸗
. ſMafft: und· welf, und die Leber iſt, wie bei allen Por⸗
Wingen äedeh— uafıyitig auch hler we⸗
ocidee Anomellen des. Rüdbiſdungkprozeſſes nun
196 Wocqhenben.
" Bebingen im Berein mit dem Zuflande, in wehren
der Organismus fi) nad der Geburt befinden, die
Eigentpümlichfeiten der Wochenbetittuntheiten. on
befonderer Wichtigkeit fcheint in dieſer Hinſſicht jede
quantitative und quafttative Mweilchung det Gartſe⸗
- eretion. Wenn nämlich durch warme Bedeiting zu
" große Bärme der umgebenden Mmofphäre, durch zu
° reichlichen Genuß warmer Getränke ein übermäßfger
2Schweiß hervorgerufen und unterhulten wird, oder
"7 wenn Bei Unterdrädung anderer Gecretiohen, wir der
Stuſflausleerung, der Milchabſonderung und vorfo-
Sen, die Haut vicarlicend die Ausfpeidung der zu⸗
rückgehaltenen Gtoffe übernimmt, fo iſt eine ſtarke
Aufregung oder Schwächung des Abepers oder eine
* bemmende Rückwirkung auf die übrigen Secretionen
eine Folge Davon, oder es bilden ſich aufı der evſchlaff⸗
ten Haut allerlei Uebel, als Eryihem, Felefel; Milch⸗
ſchotf u. ſ. w. Solche Hanteruptionen'finn Abrigens
„zum Zelt auchder durch einen höheren Brad: von
in Schärfe und Säure ſich befundenden qualitativen
Veränderung des Schweißes zuzufgweiben. ' Mich
minder gefährlich indeſſen if die Untevvoiktng oder
der zu fpärliche Ausbruch der Wochenſchweiße, verur⸗
ſacht Durch zu geringe Thätigkeit der Haut, Dach zu
Fühleo Verhalten, plößlihe Erlältung; zu laltes Be⸗
traͤnk, Diatfthler, zu ſeühed Darreldden von Abführ-
mitteln — kurz durch Umſtände, welche die Eäſte⸗von
der Peripherie nach bein Centrum treibon, and haufig
eine Veranlaſſung von Fieber, Entzäudang umw’Bon-
jeſtion nach inneren Theilen. — Die Lochten Eöinen
keichfalls zu ſtark oder zu ſchwach flloßrei, bdervon
Abnormer Dinahtät fein.’ Ein zu harker breit Kange
dndaltender Lochienfluß wird begünfltats Buttip ſElaffe
ECEdnſtteuion, Schwäche und unvolikommene / Ficham⸗
menziehung und Rückbildung der Bebänchmtt;:Die-
nuiokalion derſelben, zu frühes Berlafſen der Jizonta⸗
ken Lage, erhltzende Speiſen und Getränke, zurckge⸗
bhiedene Tipelle Ber Nachgeburt oder Bfurflumpen,
Bernachlaſſigang des Saugungsgeſchäfis bei vorhan⸗
denem Milchuberfluß, Häamorrhoidalatilage, unter-
sn vrüchkte Haunhätigkelt, Neizung des Darmkanals und
der Harnblaſe, und herdurch bedingtes ſympaihiſches
Leiden Dev: Geblemutter, Unruhr und Aufregang der
:Wochnerinnen, Krankhriten 36 Pfortaderſyſtems ec.,
undv zleht allgemeine und örtliche Schwäche, Kachexie,
Leukorrhoe, Vorfall der Gebärmutter sc. nach ſich.
"Ein zu geringer Lochſenfluß kann zuwdrverfi mecha⸗
niſch durch Verſchlleßung des Muttermundes in Folge
von Nadgeburtsreſten, Blutllumpen ꝛc. verurſacht
werden, ſodann durch krampfhafle Verſchließung deſ⸗
ſelben, durch Entzündung der Gebürmutier und ver⸗
minderte Saäfteſteſmung nach derſelben, mie bei ſtar⸗
kem Wochenſchweiß oder zu vielem Säugen, Entzün⸗
dvung und Retzzuſtände von Organen, welche amago⸗
a die Thätigkeit vom Uterus ablenken, ferner
vurch Erkältung, Gemuthsbewegung ıe. Hiemad
elle ſich Die Verminderung oder Unterdrückung des
Lochirnfluſſes tm Allgemeinen als eine fecundäre Er⸗
fcheinung heraus; nlchle deſto weniger iſt fie von gro⸗
- Her: Bedentung, da Fieber, nervöſe Iufälle, Schmer⸗
zen, Entzüudung der Beduristheile und anderer Or⸗
dans, das Ktinpbetsfleber, Auftreibung und Anſchwel⸗
lung des Unterleibes und feröfe Ausſchwitzung oft
genug aus diefer Duelle entfpringen, Die qualitativ
abnormen Kochen, wo Me namlich zu lange biutig
- "find: oder ine ſchmutzig briuntihe oder grunliche
»Farbe, einen!fäuligen ſcharfen Geruch, eine nohfferige,
ellerige, jauthige, corrodirende Beſchaffenheit annch-
"men, baden ihren Drund in fieberhaftem Allgemein
Heiden: in Verletzung, Quetſhunz Entzündung und
+ &Herung'ver Goſchlechteihe le, dyebcaltſchen, Botlihen
“und. allgemeanem Krankheiton, Teukocchöe; Slrophu⸗
ab⸗ Wochenbelt.
hoſis, Arihritie, — in Unxxinlichkeit der Wöchnerin,
zu ſtarker Entwidelung der Decidua und zurüdgeblie-
benen Placentarreſten, und koͤnnen, obwohl fie gleich⸗
falls ſeenndärer Natur ſind, durch ihre Cinwirkung
- auf die äußeren Theile zu ſehr bedenklichen Leiden
- Beranlaflung geben. Anomalien der Milchabſonde⸗
: rung endlich ermweifen ſich als eben fo nachtheilig für
‚ ven Berlauf des Wochenbettes. Wird nämlich in
- Kolge erhöhter Thätigkeit oder einer Reizung der
. Breuflvrüfen, durch den Genuß erbitender Speiſen,
dur zu häufiges Anlegen des Kindes, durch künſili⸗
ches Abfaugen sc. zu viel Milch abgefondert, fo tritt
eine fhädlide Hemmung der übrigen Ausleerungen
und mit ihr eine allgemeine Aufregung ein; iſt dage⸗
gen durch willkürliches Mufgeben des Säugungsge⸗
Ihäfts, durch Entzündung der. Bruft und Verhärtung
‚ berfelben, durch Schreck, Angſt, Erkältung ac. die
Milchſecretion unterdrückt, fo wird der Rückbildungs⸗
prozeß in hohem Grade geflört, und es bilden fi in
Folge einer Uebertcagung der Thätigkeit von den bei
. legterem vorzugsweiſe beiheiligten Organen auf an-
. dere die fogenannten Milchmetaßaſen. Wenn indeſ⸗
fen die Menge keiner Wochenfeeretion abſolut, fon-
.. dern nur nad der Gonflitution des Weibes und an-
deren coneurrirenden VBerhältnifien fi beſtimmen
läßt, fo gilt wies befonders son der Mildfecretion,
- deren Störung Übrigens, wie die aller anderen um fo
bedrohlicher iſt, je früher fie eintritt.
Was den allgemeinen Sharalter der Wodpenbett-
krankheiten betrifft, fo tritt derſelbe nicht als ein be
ſtimmier, fondern als durch Die Sonflitution der Wöch⸗
nerin umd andere äußere Berhäliniffe bepingt im die
Erſcheinung. Eine Affektion des Nervenſyſtems aber
- begleitet flets die Anomalien des Worhenbettes, und
zwar vorwaltenn die Depreifion deſſelben. Die bis
zu Delirien ſich fleigernde Aufregung If felten und
— —— — —
Woqhhenben. 42
in der Regel auch (Quell vorübergehend; deſto bänfi-
doch das livide, Niebiu⸗ Geficht und
ger verrath je
„der ängfliche Blid den Ginteitt eines tpphöfen Zu⸗
- Kandes, dem fi denn auch wohl lokale. Paralyfen
binzugefellen. Das Bewußtſein iR ſelbſt in den
ſchwerſten Fällen nur bei gleichzeitigen. bedeutenden
Leiden des Gehlras getrübt. Das Blutiyfiem, un»
befonbers das venöſe, übt gleichfalls einen mächtigen
. Einfluß auf die: Entwidelang dee Wochenbettkraukhei⸗
. tm. 6 bilder ſich ſchnell Fieber und fehr intenfive
CTutzũndungen, melde, da das Blut bei Störung des
.. Rädbildungsprogeffes die ihm in der Schwangerfchaft
eigenthumliche Conſiſtenz bepält, mit akuter oder chro⸗
m cher Erfudation, Biterung, Verwachſung und Ver⸗
Wartung enden. Daß das Venenſyſtem vorwaltend
. bei Dielen krankhaften Vorgängen leidet, befunden
. “miht nur die häufigen Stognationen, Entzündung
:. und. Biiyung in ben Wesen, fondern noch mehr der
Umftsap, daß wiegen der wichtigen Rolle, welche die
Leber, das. Centrum Des Wenenſyſtems, dabei ſpielt,
... bie meißen Krankheiten der MWödmerinnen ein vendt-
bitiöfes Bepräge haben. -
Das: Lymphfyſtem, deſſen Mitwirinug am norma⸗
Nlen Rüchbildangsprozeß unverkennbar iſt, nimmst auch
an den Störungen deſſelben wichtigen Antheil. Da⸗
. für ſprechen die eigenthümlichen krankhaften Seere⸗
tionen im Wochenbette, die. an congulabler Lymphe fo
reichen Ausichwigungen, die Entzündung, Anſchwel⸗
fung, Stockung und Vereiterung in den Lymphgt fä⸗
u Gen ſelbſt, und befonders die bei Wöchnerinnen vor⸗
hereſchende
Aulage zu Hydxropſien. Aus Obigem iſt
denn endlich auch wohl ohne Weiteres zu entnehmen,
daß der Zuſtand des. Darmkanals bri Anomalien des
. Worbenbettes nicht gleichgültig ſei.
Je nachdem nun. das eine ober andere Sphem
Prien die natürlichen Dorgänge des Wochen⸗
694 echriiketi.
bettee berinträuhtigt, tueten bie. Rrahlipesesiiheimungen
‚mehr oder minder heftig. duf, führen ſchuell eine para-
Uytiſche Erichöpfung herbei oder gehen in's Chroniſche
über. Immer aber iſt die Prognoſe mit großer Vor⸗
ſicht zu ſſellen, da wegen des Zuſtandes, in welchem
die Wöchnerin ſich ſelbſt bei nermalem Berlaäfe des
Wochenbeties befindet, lelbſt vie ſcheinbar geringfü⸗
gigſte Abweichung plötzlich eine geführliche Weudung
nehmer kann, und nicht felten geben unter ſolchen
Verhältniſſen Frauen unter, deren Behaden keine
Beforguiß erregt haste, — Die Sirifen des Wochen⸗
beties unterſcheiden fi von Deuen anteuer Krankhei⸗
. ten duch ihre Eigenthümlichkeit, wie Die: Dusch die
Milchſecretion und Die Rodhien, und ihren Werth.
.:&o hat die Hautkriſis da der Schweiß vorzugsweiſe
: Den Nüdbildungspregeß fördert. und unterſtügt, hier
: bie größte Bedeutung, eine viel unteigeonbaetexe- die
‚ durch den Dermlanal, die überdies, megen ‚den mit
_ Durdfällen gemeiniglich für Wöchnerimmen nerhamde-
en Befahr, nur ausnahmsweiſe zu ‚erzielen iſt; die
napınerläffigfe von alles jedoch tft die Harakuifis, die
auch nur fehr felten allein .eiue Krankheit ensfiheibet.
. Denn der Harn iſt [hen an umd. für ſich im Wochen⸗
‚ kette. verändert, die Gutlenrung deſſellen oft durch lo⸗
Sale Leiden der Blaſe ganz unmöglich oben ſehr be⸗
., Pindert, endlich ‚feine Beicheffenheit in Kolge der fafl
daurchgͤngigen Vermiſchung wit dem Wochenſluß nicht
genau zu erkennen.
Wie ſchon angedeutet, iſt fein Spfem und Organ
des weiblichen Köpers gegen Das. Erkranken im: Wo⸗
chenbeite geſchützt, meshalb aus. die Farm und ber
Sitz der Wochenbettkrankheiten pie. gebßte Manmich⸗
Faltigkeit darbieten. Vorzugsweiſe jedoch bilben Die
Geburts⸗ und Unterleibsorgaue den Hexd ber Iranf-
ı haften Borgänge; in ihnen. tritt die Cuizundung mit
allen ihven Holgen auf, wie namentlich wie. Gatzlin-
. dung mab-Bükrefeeny, die Wenaaratzäntiing: der Ge-
bämdteer, die Entzliunung des Bauchfells im Vareine
sm anderen Scörungen des Rödhilausgsprezsiies
„die; weſenilichſte und · häͤufigſie Forn Des. Riupbeutfie-
bers darflellt, Hierher gehören foruer Bluiflüfſe aus
ven Beburisihsilen, vie. en fa Hänfig ade. gefährlich
‚nie Legenveraͤndernugen des Uterus ud Der Scheide,
als; der Vorfall, die Rüd- und Vorwärtsbrugung,
Die Umbeugung und: Umſtülpang Das. Gebärmutter
be der Berfoll der Scheibe; —— der Harn⸗
‚.nrgane, eis. ‚Untyiepung und Lähmung: Der Harn-
ae * durch Auſchwellung der Urethra verhinder⸗
« tet: Harnantleerung und in Duſavie vder Rateatio
- urimap ober. Euuxeſis übeugehend: ein medaniiqhes
.. oder ſympathiſches Leihen des Maſtdarms mit Zer⸗
- Jurifung: deffelbsn oRer des Gpbinliere, Läb ‚Hier
. jew Theile, ntshesung mit ihren Folgen, nre gel⸗
Athigkeit in: der Euuhlausleccung: Dioyrboe ecder
» Berfopfung, — Aændlich dae -Pfoiis id Die weiße
Scheunkelgeſchwulſt, ſo jean heiilefpterre meuigfgns
An ner Mebrzapt wen: Fälle‘ die: Kranthaften Beräupe-
„nungen fi in's Merle erfireden: Hãußg beobachtet
» mom auch in Wocheubette Neuralgien ie den Beni.
talien oder ihnen benachbarten Theilen, alo: eine un⸗
gemeine Gsupfiunlichdeit des Unierleibes, Das Gehör
wuntter und ber Scheibe, Ynterleibelrämpfe, Lähnuig
den unteren Extremitäten in Folge giner Affeltor Der
in ſie ſich .orfiredenäen Beckennerven. Dhrtinackeen,
MArumyfe, pſychiſche Grörungen in. Foun ves ai
nad Melencholie, fo wie erhühte oder, barobauftinapte
.hhötigkeit den Sinkesargaue bekunden gleichſells min
Mitkeiden; nes Rrrvenfyiems. Eadlich koͤuden 56
. esvol dam: Rendauungsuppezate, ads den Ouga
..ugB der tus, Hien ⸗ und Mücenmartehähle.erimär
‚ga ſueundãrugoſcchty olle und fgellhänend« Aunände
qrgwädeln, Mie übgrall,, fo wenden audio
488 Bochenbeit.
&enbette' loßale Leiden: dom einiger Dedeniuug feis
von Fieber begleitet, und zwar erſcheint Died hier ent⸗
weder als einfaches Neizfieher, modificirt durch Die
Borgange im Wochenbette, oder innigſt verbunden
mit den Störungen des Wochenbettes ols Kindbeit⸗
. fieber, eine Fiebotform, Die, mie das Milchfieber Im
abnormen Werlaufe, dem Wochenbette eigenthüm⸗
lich iſt
Glober find die Leiden uud Zuſtände erörtert wor⸗
den, die in mehr oder minder wefentlider Beziehung
zum WBodenbeite fichen, es kaun aber jede Krankheit,
- der das weiblide Geſchlecht übschaupt ‚unterworfen
IR, auch die Wöchnerin befallen, und ganz auabhän-
gig von den Störungen des Rückbildungsprozeſſes
fi entwideln, obwohl fie allerdings in der Regel die
Bargänge des Wochenbeites eben fo ſehe beeinträch⸗
dat, als fie ihrerfeits durch déeſe verändert. wird.
Solche Somplicatiouen find nun um fo gefährkicker,
wenn fie Organe befallen, bie. vorzugsweiſe am ben
= Borhenbeiterfigeinungen Antheil uehmen, wenn fie
nn»
dabei ſehr Intenfiv und ſchon in ven orſten Tagen nad
der Geburt auftreten, und das Blgemeinbefinden un-
gewöhnlich erſchüttern. Was die Einmickung des
Wochenbettes auf chroniſche Krankheiten betrifft, fo iſt
dieſe ſelten eine günſtige; vielmehr werden dadurch in
ven meiſten Fällen ſolche Leiden, die in der Schwan⸗
gerſchaft vermöge der veränderten, nach Den Beburts-
und Unterleibsorganen als einem neuen. Centrum
antagoniſtiſch gewendeten Michtung ber Säfte gemil-
vert, ja faſt erloſchen zu fein fhienen, ie Wocheubette
mit dem Belteitt der früheren Berhältuifie zu einem
. weit Höheren GSrade gefleigert. Letzteres beſtättgt ſich
häufig bei Phuihiſis Syphilis u. |. w., während um-
gelehrt rheumatiſche und arthritifche Affeltionen, ym⸗
y 25
aufche Stockungen und Dukienauihmeilusgen,
‚rotm-für wor im Aufange ihtor Culwickelung begrif⸗
Wochenblaͤtter. Wochentag.
A Aa, Tonne te ungon dhutche nSieigerüng ver
een: yaellen ER “en
werden.
wandert. Zetpingen: - at!
Wochenfieber, 1. ——n
ußu. eb Inpäfeld. : 7 bi ann,
Wodhengeld; war i&tmme‘@tides, welche Jemandem,
hoächemiähh auegezahli 1bird‘ wird es!für geleiſtete!
Arbeit bezahlt, ſo —* NY: Yenfohn ° °
Wöhhenbante hi ver Sinengeſchichten⸗ einn tnsitiper:
mit her und Citronen verfegt iſt, und womit in,
en een —— werben, eo!
ub:maden. .
| Wechentager. 1" Bohrnbeil.: “
WMWbrheuma
ekt; die Erichtung, Daß in einer Saul
Gqeniiic an einen odet mehreren Tagen!Reãmer
—— Haudwerker ihre Waaren auf öffent⸗
Madlie feit Hallen, und die Landleute der Um—
end au! demſelben Tage zur Stadt Fommen;' am
e Yohyatle anf Offenen MNarkte zu verkaufen.
nn Prediger, welcher zufällig über
—2 —— zu prebigen He
eh Äh m
ung, fm ——,ſ das —2*
ra von Dugen.
Wochenſehrife tine Zeitkwelft, von welher wo
fi — RN ine‘ kleine Abspeilung Audhe ge⸗
bald : , . MV
M. Wobenbenn.
Zimmer, in welchem rine Gutbtin⸗
vi Se a —* Pin; 00: mil befonders iacver
ſemlich vun ‚gehetn. werden, boch ia,
—2 ſe der eronenin dd” bem |
—2* * ur j * vr.
5* von den gew der oe;
iJ. Partie wi welcher kein Sonatag,
Der. techn. Enc. Th. CCIXXII. Hi
408: VMeochecchr. Medanho
und im ad nam MWanua, welchee ach in Feirr⸗
—J and dahat gzaor gewähnliben ——
weorbenubr, melde nr -alamaf im un iiränauien
sogen werden. enjentfisrise,
Wochenweiſe, durch die Beth
bei eine Raibenfelge — due,
Morhensestel, Varzeichniß “m: war im 1er Gab:
geichehen ift oner geſchaben I
ocunsimmer.,.ıla vel als —RE |
„Kdenbett, und.
Wocken und Zaſammenſerzugen —
daher Wodenflaufd, ja l-iimbetaikenfein-
mal an dem Roden batehigt wirde nz} isch.
Moden, oltkodkeutih.Ruotan,. hieß dn wewiehcH
.‚gerwaniihen Möllesihaften verehrte Dakt,, add:
‚Sngeharen
don Sieg uerkißt. Ihn verchuen hir-
mnd ‚bei. nen. Auynganen fand der beifiga® n
Roc dihedapghicer, die ihm zu Ehren Dies 016 Mo⸗
danſminie· Srimrrung a lade) „Kür
oRayspienfes
‚Mr alanbiguuanee
Aandi 17 ahibwönuugskermel von
zufolge Thunnar (des nondiſche
n hie Ray a eine Böttennneleiaheie Mi
res Machwerk iſt dagatn das
J: hl
Die: Qochſen er. Angein brachte
den Dienſt er Wodans nad) Britannien, warıbier- fo
wie and im Norpeng fpielt er iR Ray
Hönige die guöhite Malle als bapami
hin, mad Wppgn find sin unninenfel ——
—**— geuichlenen. Nr man imn Tewuel zu Vp⸗
ia nme ‚ein Mag abge hildet ud crauch au
Orten durch Mars erklärtz, ahrr agı n
——— fo ide,
\fmmmihes, bei, Den er alien vus. %.
IL KIZLIK:: 0 nba 23%
anf
Baden —— gigen Nasl ee
Bumam u.
— 1) > TREND “08
pen SOen dier Dentichen neo: Kar true haktenften: Bo⸗
Aarcienſe „ venu fie verehnten den DRerkar, wie mahn
1 Reh, Kin ee durch Opfer, ad: brachten them an
Seien Dane :feibft Menſchen Dar. Au in dem
n Bergäkchuifle net: heinmäfchen Bebrände zur ei: des
Bu: wird der. Feſte gedacht die: una Yem
Merkur (Wodan) feierte: In Schouen un Mialin⸗
gen ch str lange Bitte, ;uaf man anf: emsYcir
ı erur@ache für Mivos MernE zurückließ. Cine gleiche
roheit enhielt ſich im Mecklenburgiſcheſt, wobei
, meh fang: „Bode, Wode⸗ uhole deiaem Roffe;aur
: Buet, nun Diſßel und Dorn, :.iber’s Zahr arfien
Row — ur chaumbuegifchen goſſen die Schait⸗
tk uuiev Auſchiagen am die Seuſen von iputm-De-
EEanke was. aufinen: Biden: und ſangen: „Bald!
Be Wort Div. Dimmelsriefs (Härenäne)
uch ‚a6 gefiihrt. ik." Ye Norddeutſchland
d Ans ala uoch jetzt Den wilden Yüger. deu: Mode,
cup: font: beine! ziehe’ - fo nie man / auch in
dienenden WDaWınylöde: oder ‚wäthenbe. Stecı Odins
ya nenit. Modau focunit von 2Bon, d. h. Bud;
; „‚Sabekr- dölteien | van @Bodkın kei „uenftiäännieltet WARF
ihr au een gendunt: min, min Damen Koın
— nid. Rrieg, oder Gotte, Ws hr
eu; dd Mach dai uenint- an; af: Dodau gwar
OR Dob:hertomm xuber; nit cinem Muũthigen/ be⸗
deutet, ſondern Cinen ‚her: Aber Die Wuib gebirtet,
den Kämpfenden in dern Schlacht rurbig inch: Rahfese
-. RR uhr ken Dichtern ghende Bogeiſtetung veufetiitg
‚0 ur Oleithes bedeuiat. Nach Brimm
n eh ustan, Doin, Dis allmäcktige, Aldurchdein⸗
—— diengeiſti Oouhei gu bedenken. ſotſche
u Auũcung aber gagen· did Begriffe den Dreams iſt,
eh wre Woden / Ddin, ver Bot des Gei-
moQcꝭ Yo. wer Bott den ber Bon: Miſt woltei⸗ war,
aber die Menſchen nicht ſelbſt ncchogang, ſarer die
Ji2
oJ Wodanium. Wörter.
« Begeifierung Buch Jaubermiteet Dewinfte.. MN-Sins
ot unferem Wodan nimmt Kine Bayuafeu au-
: ‚mentiih au :: deu Walde dur oderi Dide ⸗Dud ba nen
:ı Preußen, Lithauzrn und Alten, 'den Bank orer@upn-
was bei den alten Briten, und in Alenj’ in
Arabien, Perfien, Indien u. f. w., den Bubopa;’und
rer in Amerika den Votan. Eee IE |
MWodantum, nah Lam paduns ein von ihnmr für eigen,
thumlich gebaltenes Metall, welches er in eittra Srze
von Topfchau in Ungarn gefunden.zu bahen gienibte,
aus vemſelben Grunde gab er dem Minerale den
Namen Wodeickies. Gtrameger zeigte abex Daß
darin fein neues Metall fish: befindet; ebeſlecht, ſei⸗
ner Analyfe infolge, in 100 Theilen, ause 146,2390
Fidel, 4,2557 Robalı neh was Mangas, 11,1238
dm, 0,2375 Kupfer, 0,5867 Blei, 56,2085- Rı-
fen, 10, 71 Schwefel und riner Spur fitindnien,
. Malfe ein Bart eifenbaltiger Nickelarſenglanz. Rad
: Breithaupt ift es ein entomer Robaltkies ;'teflmla-
riſch theilbar, ziuuuweiß in’ Beoue, Su ==-M;M-bie
4,5, @.= 5.1616 5,2, befiebt aus Ni.F ee, Co; Aus, S.
wiet 1) fadiei al wide Ente, 4
2) fo viel als Kriklente, Anas ersoen bi}: —X2
chner, wo gewiſe Verrichtungen du e
nach den Wochen vertheilt find, Derjinigef: am
gerade in einer Woche die Reihe ift, * Ust Beifl-
lichen einer gehe Barodie. ' een
Woͤchnerin, |. Wochenbett. je
Wörter, 1). ort. — 7) In Der Deenindf.- Bir
12er finden ſich feltener im Deutfchew‘, als: Im: auskämdi-
ſchen, befonders im ſpauiſchen Bappın,.to arigeren
: Urforung von den bei deu Mauern werbirnan Pil⸗
. dern herleiten mögen. le.ıfintn aber gi
1 Desdfen ‚oder :Lofumäsındeter' zu verwehſtin, Imel
ußer dem Sthilde engenadt werden. 0m au Den
— den gehen. if Tan.
216
=
Mxverba 2
Mmerxbuch, iin in rein alphabeiiſer oder alphabe⸗
uiſch ⸗Apmologiſcher Drbaunn verfaßtes Verzeichniß
000 Wörteyn vund Ramen, wobei ſich Die größere. oder
aringere Vollſtändigkeit uud Erklärung: ir nach dem
Bweche Dem a6 diegen ſoſl, richtet. -Bchon die Akten
fangen, als ‚man Die Sprade mehr grammatiſch
‚am wiſſenfchaftlich zu hehandeln begann, die Noth⸗
wendigleit dieſes fur die aãhere Kenniniß des Sprach⸗
ſchagtzas weſentlichen Hülfsmittels. Unter den Grie⸗
‚ don fertigte daher Heſychius ein ſolches unter dem
itel „Rexicon”, während Andere fchon frühzeitig auch
fpesiehle Richtungen verfolgten, wie Denn ber Soppifl
. Wpollonius für Homer, Erotianus für Hype
. pasaateg, Harpofration für die Renner, und
. Zimäns für den Platon befondere Wörterblicher
ſchrie ban. Ebenſo begannen jchpn Die Griechen den
. „wetexiellen Stoff zu ſandern und berüdfichtigten vor⸗
. Masweile die Abſtammung ber Wörter, wie en *
fafler das fogenannıen Etymolngicum
.eils den ſpnonymen Unterſchied desfelben, n * dm:
monains, theilo das dialeltiſche Clement der Sprache,
* H⸗ co dianus und, Möris, heile vie Grläntes
R mg veralteten Mörter und Formeln, untes bp Ti⸗
re Slofl “bella goxdlich die Erklaͤrnog don
7 ‚m Perfonen, sole Boflunamp Guides,
Daß. Keitere :bapglid den Grunde gt; den IpÄlesen
— Jegten. Unter den —2 —
ib helenders Marc Terentius Maxro,am Neſen
ber Litexqtur perdient. Doch ünh alle —
*— fa: wichtig Se .für-ung. jahl zum befleru-
um
Dr
6 —— Spracen felbit Run, vom mi en
Helien Sianduunkte ABER nur (ehe man⸗
== die Ip: Eunzen ſpaͤrlichen Leiftyngen
n langen Zeitaume nes Mitiedalteng ein ob
> WR arten aeblichen, - :.Gine wicht höhere
8 Venlhaneen das Iſidawus Diiralen-
«94 Mechrakrii.
bedes berinträßtigt, tteten bie. Arantheũserſcheiungen
‚mehr oder minder heftig. auf, führen fchuell eine para-
Intifehe Erichöpfung herbei oder geben in's Chroniſche
über, Immer aber ift die Prognoſe mit großer Vor⸗
ſicht zu flellen, da megen des Zuſtandes, in welchem
+ De Wöchnerin fih felbfi bei normalem Berlaüfe des
Wochenbeites befindet, felbfi vie ſcheinbar geringfü-
gigſte Abweichung plöglid;eine geführliche Werbung
nehmer kann, und nick felten geben unter ſolchen
- BVerpältnifien . Frauen unter, deren Befiuden keine
Beforgniß erregt haste. — Die Kriſen nes Wochen⸗
beites unterfiheiden fi von beuen anderer Krankhei⸗
: sen durd ihre Eigenthümlichkeit, wie Die durch die
Milchſecretion und die Rochien, und ihren Werth.
So has die Hautkeifiß, Da der Schweiß vorzugsweiſe
: Den Nüdbildungsprezgeß fördert. und unterflägt, bier
: bie größte Bedeutung, eine viel untengeonbactexe die
. dur den Dermlanal, die überdies, megen den mit
Durchfällen gemeiniglid für Wöcnexinmen verbande⸗
. en Befahr, nur ausnahmsoweiſe zu ergielen if;. die
unzunerläffigfie von allen jedoch iſt Die Harukriſts ‚die
auch nur fehr felten allein eine Krankheit
. Denn der Harn iſt [hen au umd. für ſich hr. Machen.
. kette. nenändert, die Entleerung nefiekeen oft Ducch. [or
Sale Leiden der Blaſe gen; unmöglich oben fehle be-
.. hindert, endlich ‚feine Beſchoffe nheit in Folge der faſt
darchgoͤngigen Vermiſchung mit dem Wochenluß nicht
. genau zu erkennen.
Wie fon angedeutet, ift fein Spfiem und Organ
des weiblidhen Köpers gegen das Erkranken im Wo⸗
: denbette gefbütt,. weafalb auch die aa und Der
ı is der Wochenbettkrankheiten bie. größte Mansic-
faltigkeit darbieten. Vorzugsweiſe jedoch bilden die
Geburts. und Untedleibsurgeue Ben Hexd bes Franf-
r. haften Vorgänge; in ihnen tritt Die Gutzindung mit
allen ihven Holgen auf, wie namentlich die Eutzun⸗
Wecher beu. | 488
. Bang me Bisirefneny, die Benaratzleiiing: br. De-
bünmatter, die Entzlinaung.des Bauchfells Im / Vareine
m anderen Sörungen des Röcbilausgsprezeſſes
die wefentlihfte und bäufigfie Kon »tS- Kindheitfie⸗
bers dDarflelle, Hierher gehören ferner Bluiflüfſe aus
den Geburtstheilen, die eben fo häafig als gefährlich,
‚Die Lagenveränderungen bes Uterus ud der Scheide,
als; der Vorfall, die Rüd- und Vorwärtsbzugung,
Die Umbeugung und Umſtülpang ber. Gebärmutter
wud der Berfall der Scheibe; Wfchtienen der Harn⸗
‚ argane, eis: ‚Entzämsung und Tähmung dee Garn
blaſe mit durch Auſchwelluug der Urethra verhinder⸗
. ‚tet: Harnentleerung und in Dyſarie oder Ratentio
urine oder. uureſis abergebend: ein medaniihes
. ober ſympathiſches Leinen des Maſtdarms mit Zer⸗
. iszifung: deſſeiben oder Des. Spbiskters, Lab ‚Dies
„fee Theile, Gntzſindung mit ihren (yolgen ‚din *
+ ahäfigfeit in Der. Etuhlausleexung: Diasrhöe
n Berfiopfung, —Andlich Die Pſome ud Die weiße
Scheutelgeihiuift,cin fo faen hei Interne menigfgus
in ner Mehrzaht neu gyälle die kranthaſten Beräape-
„ungen fi in's Werder erfireden: Häußg beobachtet
man: auch im Wochenbette Neuralgien ie den Beni.
teliem oder ihnen benoshborteu-Zhwiten, olon eine un⸗
gemeine Guupfimdlichdeit Des Unterleibas, dar Gehär-
wintier und ber Scheide, Yuterleibeltämpfe, Sabwsıg
dex unteren Extremitũten in Folge giner Yfiekom per
- in.fie fi erſſrechenden Bedennernen. Ohnmacht
‚rämpfe, pſychiſce Störungen in. Fonn vam- ‚Panic
un: Meimcolie, fo wie erhaͤhte oder barobgaftimmpte
nhätigkeis den Sinesorgaut befunden gle icholls ain
Mitbeinen nes Rervenſyſtena. Eadlich Fänge: 5
ſaweqhl: dm: Rexdauun geappavate⸗ iads in Den Sugar.
::ug8 Das. rk, Hien⸗ und Müdenmardahähle Orimär
-agdıldeuntärugefahtsollesund fh häppnde Anhäute
‚eugwäidele, Mie Aberall for ernes oucaim Mo.
486 Wochenbeit.
&enbette' lokale. Leiden vom einiger Bebentuug ſtets⸗
von Fieber begleitet, und zwar erſcheint dies hier eui⸗
weder als einfaches Reizfieber, modificirt durch die
Borgänge im Wochenbette, oder innigſt :verbunde
* mit den Störungen des Worhenbeites als Kindbeit⸗
. fieber, eine Kleberform, die, mie das Milhfieber im
abnormen Berlaufe, dem Wochenbette eigenthüm⸗
lich iR.
Bisher find die Leiden und Zuſtände erörtert wor⸗
- den, die in mehr oder minder weſentlicher Beziehung
zum Wodenbetie fiehen, es kaun aber jede Krankheit,
der das weibliche Geſchlecht überhaupt unterworfen
1, auch die Wöchnerin befallen, wu» gan; auabpän-
gig von den Störungen des Räückbildungsgrogeſſes
ſich entwideln, obwohl fie allerdings in Der Regel die
Bergänge des Wochenbettes eben fo ſehr beeinträch⸗
tar, als fie ihrerſeits durch Diefe verändert wird.
Soilche Gomplicatiouen find num um fo gefäͤhrlicher
Tr
. m.
wenn fie Organe befoßlen, Die. vorzugsweiſe au ben
Borhenbotterfifeinungen Anteil nehmen, wenn fie
dabei fehr intenfiv und ſchon in den erſten Tagen nad
"der Geburt auftreten, und das Allgemeinbefinden un-
gewöhnlig erſchüttern. Was die Einwickung des
Wochenbeites auf chroniſche Krankheiten betrifft, fo iſt
wieſe ſelten eine günſtige; vielmehr werden dadurch in
den meiſten Fällen folche Leiden, die in der Schwan⸗
gerſchaft vermöge Dee veränderten, nach Den Oeburte⸗
und Unterleibsorganen als einem neuen. Ceutrum
antagoniſtiſch gewendeten Richtung ber Säfte gemil-
dert, ja faſt erloſchen zu fein fhienen, im Worhenbeite
: mit dem Belteitt der früheren Verhältniſſe zu einem
‚ weit Höheren Grade gefleigert. Letzteres beſtätigt ſich
häufig bei Phihiſis Syphilis
u. ſ. W., während um⸗
gekehrt rheumatiſche und arthritiſche Affektionen, ym⸗
phatiſche Stockungen und Druſenanſchwell
ungen,
ot fir. wo im Anfange iprer Entwwidekung begeif-
Wodunblätter.. MBodentan. ur
fin Rh, ZURBc Die ungendhatiche "Otehgkritäg der
ur eeeionen : munelle A —2*—
den.
wand: ter⸗ f.' Zelpıngen. ic sg
Woche er, ſ. Woden bett. Le
ußuq. ebemodfetäR. :” nn
Yo engel, sin Bumme'@Rites, Melde Jemanpen,
MWwoõtchenitich usge zahlt role: wird es: ' für geleiſtete
a — ſo hebt HEY Yenlohn.
Ei der Sittehigefchichtet ABl per
uder * Citronen verſetzt iſt, und womit in
— —————
MOegenden vitjenigen Verötetprt wecken, Ku
u Weoche ibeſuch machen. Fb
Wochenlager, |. Both enbett.: |
vobehenniekt; Die Guntichtung, va in Aner Siaul
: Wöfentlig an einen oder mehreren Eagen' Riämer
— Haudwerker ihre Waaren auf öffent⸗
Mathie feit hallen und bie Landieute Der Vm.
end ar’bemfelben Tage zur Stadt kommen; tm
e Yadvalle auf enttihen' Markte zu verkaufen.
Beer —— * welcher zufällig ober
—ãea ùÂ zu vrebigen ‚the
ehrt
— “ —55 a; —— das —2
est 38 Dagen.
Wochenſchriſt, eine NAictfcheift, von welter —*
fi: ein Br Br eine tleine Abihellung aushzege⸗
bil I: > u an
wz.pr 1% ohrnbent. LE —
Wa Zinmer, in welchem eine- —**—
. allen non ae EWvchen: Hält; 48 muß befondere
milich warm gehalten werden, voqht ha⸗
*8 Mgr Tel" Der Wihnttin und“ dem
5* wBoßendett
4) * von den 9 Lagen der Bohr;
N. EN Br ee kei Gaträtag,
Des. techn. Enc. Th. CCXXXIL. | Si
ri
w
u: uheur. Me.
‚wat iyp naqch enaenrn Mbiene.,.vorldben auch Sala Altr-
MB und, .umd dahar zur gewöhnlichen ——
wird.
Wochenuhr, welde nur eamat in vn inner
zogen werden. ' ent: hie
Wochyenweife, dur "die More. Sebi rien
bei einer Raihanfalge oder Ahwahlalungl; nt r
Wochenzettel —— deſſen a in eine Geh
geſchehen ift oder geiheben Toll...
recumsiunmner.- fa viel als —ES
1 LL;;| th a u
cken und Zufamsnonienumgen, | "Wa aden ;
een Modenflaufch, fg el Shoe altienf.cin-
mal an dem Roden bhefefligt wird⸗ 19 U
Moden, althochdeutſch Wuotan, —
. gerweaniihen Völkerſchaften oh Ban, wahr
‚nen Sieg verleiht. Ihn veschwen bie
nund ‚hei. nen. Alemasnen fond der — —*;*
mach. Rangaieger, bie ihem zu Chem Dies eis ⸗
Dapkminne.( Crinerung · as Medes) aulany Sor
— — — ⏑ 1 —
Ian Ihwinuupskermel
zufolge Tpunnar * nemrikce Shen); ww
nd. Amann ek eine Aätteraueieiapein Mil
res Machwerk iſt Degrgen das ·Wadangg
GSoqhun im ꝓ; gen. Karlb —
Brnep u. Die. oachſen vnd Angein ;bragern
den Dienf her Wodans nach Britannien, war bigs- fo
wie auch im Norden« ſpielt er in
her. Honige die gröhte Wale, —
HMhdin, und Wohnn find · ain un et
—— — wan — *
ande Many ahge 1@
Orten durch Mars erklärtz, rem *5*
a: ãuũgſe Dach Merſta, fo a De
Rh Den ana ale
Il ALT: 0 —— 23%
e
Rode. 2? “88
BB di Dontichen ‚nes: inc ütne hatten tee: Wo»
„sBandnbenf ; Yanın fie verehnien Den. Dierkur, wie mahn
Bit, A meiſten durch pfer, und; brachtes Ihm an
sgeldifen Zoygen :feibf Menfgen Dar. Au in dem
1: Vezoicheriſſ nik heinmifchen Bebrände zur Zeie: des
u Doca A wird der. Feſtegedacht, die: wan, dem
Merkur (Wodan) feierte: In Schouen und Dialin⸗
gen ch a6: fange Süite, daß man auf ˖decnV
1: dmr@@iche für Mius Merde zueiieklieh. Bine gleiche
: t@sekyohnßehl enhielt fi im. Meckleaburgiſchen, wobei
‚mais fangt „Bode, Wode;uhele deinem Roffe. aur
und, nun Dißelrnund Dorn, :.iber’s Jahr arfien
RR Auch im Schaumbuegifchen goſſen die Schnit⸗
6 imien Anſchlagen am ‚die: Seuſen von ihatm Oe⸗
* Wänld was. auf den Aderund ſangen: „Weld!
Bela Boot Div. Dimmelsriefü (Haͤrenhane)
mail. mas .uefiehtin.ifunn.” Ye Norddeutſchland
dialennt min voch jetzt den wilden: Jäger. deu: Tode,
sau! ſagotl abe Wobegie hal - fo wie man :au in
sılueneden .Dasıınylde: oder wüthende Bed „Dpins
Pu went. oda Enehuit von Wod, d. h. Ward;
; „Miabeke- Hölteten / du Bodum ki .Verfkiinnielien Acc⸗
Tyan) been gendunt:wibT: udn Diana vvm
rd MBeid,-v::d. Rrieg, oder Setteiäc dr
eu; ddr Bike int: an; Va: Boa gwar
oh Wone hertomm Aber nül‘ Ainem Muũthigen/ be⸗
deutet, ſondern Cinen ‚der: Aber bie. Wuih gebirtet,
den Kämpfenden in den Schlacht wuthglaicht
» Belt uadi ken / Dichtern glühenne Begeifkerung verketigg
.ıauab:baf- dere bedeuiat. Nach rrimm
7 Set Bustanı Knie, Was al mãchtige Alldurchrin⸗
„titfenbe dien, winıpöfftige Dosipeitqu bebentan,Yerlihe
ny@ullävdsig aber gegen:bB Begriferden Berwane ifl,
stah wie war Wodan / Doin, Ver Bon yes Bei-
nes, Bub. wer- Bott; dec Aber den if meltet,.mar,
aber die Menfchen nicht ſelbſt using, ‚fmerdfdie
Ji2
0.» Wodanium. Woͤrter.
Begeierang durch Zaubermittet De Atte. A Aius⸗
m 2 unſerem Wodas nimint Kinn Biaguafru.aa-
menitlich au :: den Waide Wur oderi Dide⸗Dub bad wen
a — * — Lithaurn und‘ Üsen, den Suds obarBewr-
—was bei den alten Briten, und: in Aflenj'bersiigliih in
Arabien, Perflen, Indien u. f. w., deu Bushhasund
endlich in Amerika den Votan. DR 37, KESTT
Wodantum, nad Lam paduus ein vnmihrk: fir algen-
thumlich gehaltenes Metell, welches em in eititun-Mlirze
von Topfchau In Ungarn gefunden qzu habe gianißte ;
. aus demſelben Grunde gab er dem Minerale Den
. Mamen Wodenkies. Gtrameyer zeigte aber; ao
darin Fein neues Dietall ſich befindet; y
ner Analyfe zufolge, in 100 Zeilen, ausee16 2390
Nidel, 4,2557 Robalı nebſt awas Wangen, 11,1938
Hm, 0,7375 Aupfer, 0,5267 Blei, 56,2065 Ar-
ſen, 10, AR Schwefel und viner Spur Hasimdmiann,
iſt alfo ein Hark eifenbaltiger Rickelarſenglanz⸗ ‚Rad
: Breithaupt if es ein entomer Kobaltlies, teſſula-
riſch, thellbar, zinnweiß in's Braun, Su —M bis
4,5 ‚@. = 5,1 bie 5,2, beſteht us Ni. Doy a, S.
win 1) ſabiei ale wilde Ente, Ans Bönchaaik..:
2) fo viel als Keilente, Anas erseen bij f. Bier.
chner, wo gewifle Bestihtungemdu
nach den Wochen vertheit ind; verfinige;i
gerade in einer Woche vie Neihe iſt .B. U Geif-
lichen eier großen- Parodie. no
Woͤchnerin, |. Bodenbet. - ira a.
‚Wörter, 1) ſ. Wort. — 2) In Der DHerafuil. Wor⸗
: 3er finden ſich ſeltener im deutſchen, als:am auskändie
ſchen, beſonders im ſpaniſchen Bappen,. wo eircn
} Urforung von den bei deu Manern werbüienan Pil⸗
dern herleiten mögen. G@ide.:fiat: aber pihsallitiben
+ Deodfen oder koſungswortern zu verwechſtin, denäche
«außer: dem Sthilde ———— werden aud au Den
2 Mrachtſtũcken srhlren.: Teer a3) (aeren TOR
sc
wei 0... — u. m A
a
—
m Zr Zi —_ EEE m rn iR
zz ee Te
Mech, m
erbuch, ‚cin im rein alppabeiiiher, ober alphabe⸗
mw
‚Ui -uigmelsgiihsee Ordnung verfaßtes Verpichniß
998 Wörtern vud Nomen, wobei ſich Die größere oder
„geringen Vollſtaäͤndigkeit uud Erklärung: je nad dem
„ .QUmede, Dem 6 dienen foll, richtet. -Schon die Akten
ıgefaunien, als man Die Sprade mehr geammadid
zuh wiſſenſchaſtlich zu hehandeln begann, die Noth⸗
. menndigkeit diefes fur Die nähere Kenntniß des Sprach⸗
Kant weſentlichen Hülfemittels. Unter den @rie-
hen fertigte daher Heſych ius ein ſolches unter dem
Bexicon", während Andere ſchon frübzeitig auch
—*** Ridtungen verfolgten, wie donn ber Sophiſt
.-Wpollonius für Homer, Erotianus für Hyp⸗
. pgswateg, Haryokration für die Renner, und
. Zimäng für den Platon befonndere Wörterbücher
Achrie ban. Gbeufo begannen ſchon Die Oriechen den
- „wetexiellen Stoff zu fandera und berüdfichtigten vor
. Masımeife die Abſtammung der Wörter, wie die Ver⸗
faſſer des ſogenannien Etymologioum magnum,
.qheils den ‚fpnpnywmen Unterſchied Derfelben, wie. Am⸗
‚1200498, cheile das dialektiſche Element der Sprache,
8 Horodianus und Möris, theils Die Grläntes
E ur veralteten Möõrter uud Formeln, unten bey Ti-
ieh Oloflarium” , theilgaendlich die Erklärupg von
Bühen map; Perfonen, wie Botlusame Guides,
80 —325* ve bapelis ‚nen. —— — ——
— — —58 Unter den
8 ſoyders Marc Trreutiug Barca 1
Der Ütesatuer pervient Doch fin alle
— 12 — ſo wichlia Be. fr-ung jpt um beſſern
a ‚begcalten Spraches ſelhſt figg, vom. wi *
:. aha Qiandnunlte nr eg nur ſeht mon-
"en war @lnitig, arblichen,- . Sins wicht höhere
* De iun · Muzen —— Stangen
ln - Zeiinaumge Bet Mitenljerg ein ob
jr Br BemÄhnnarn; m Ilias Dinalın-
So Woͤrterbuch.
Dee Lombarden Yan ius, —— —
Aber erſt ſeit Pre ha
ſuchte man fich mehr und- mei din en
zu nähern, als man erfankte; van 60 nicht bluß uf
die Anhäufung von Werten; ſonbern vielunhe huf
We Abflammung, fo wie auf die genettſch hiftochſche
“"&ntioklefung, auf den feineren Unseripieb' lähter-
wandter Begriffe u. ſ. w. amlomnfe. -: Diß“elfle-Ta-
nteinifche Wörterbug verfaßle Joh. Balyhs- oder
Ve Janua genannt, unter dem Titel „Coliiökttien““
CMaina 1460), dem bald darauf Niestaus Pe⸗
VvVottifolgte; Das erfle atabiſche Peter de Ablela,
* das'etfle priſche Andreas Braftırgıkk Tepöhäten
rhuudert UAd das erfle Ana RE
er febze hmen Jahehundert. Der
“Spore aber in: bet Anlage: der Abnerongre
N —— ſechs zehnten ——i if 8*
ah
—B ‚hats, bi ‚ bis in niiweekr une Weriiekte it
Say Ye hdern, Paffow nl de
m Gefegt Ye, da Baftı Kader, Job Hunh
Br —— ‚Furdeltint,;@tpeltte —*
Freuud um Bir Fotetnifihe Erbe fen
un: Then Boriglies gelelſtet 5*
air berdienen hie Klingen VORGE eh
EM, F. Freitag flr die orientuſtſches
traunbedie von Adelun g Campe, Hewaftus ft
die Briver Grimm u. Rpü die Are
ne Anszeichitung gebannt zu werben MA —*
— 10m
— a2 u vo urn ug az u ww ae = 3: m
or — — — — — — 2
Fi D
U— Mefethit. .7? A083
ı Alue Zeotige werben feit ‚nem: atzeltuuen Aobcbvr⸗
: ‚dent beſendere Mönerbücher angelegt, wie jür die
a Mythologie, Mesgrapbie und Meſchichte von Ben-
jamin Hederich, der zugleich die erſte Idee gu einem
Mdalwörierbuch annegie, Die dann ven Phil, Fumte
weiter ausgeführt wurde. Das Streben, den Wort»
— sehen u Sprachgebrauch einzelner Erpifsfiel-
-Werießiguhakten, vief in neueſter Zeit eine-große An-
. gahl How Specialwörterbüchern hervor, unser denen
we die von Sturz zu Kenophbon;, von Zweig»
vbauſer gu Herodot, von Aſt zu Platon, von El⸗
_Aenatza@ophoflesund vn Bd oncil zuQuince
. titan als die uanchafteſten erwähnen, nachdem ſchon
Sue Sylburg, Divarius.und ArmiliasPor-
tuB gute Bovarheiten geliefert Hatten. Für den
Brcachgebrauch der griechiſchen Ricchenväter hefigen
wir gute Wörterbücher von Suicer, für ven der
sentelenstniiäben Schrifieller von Wald, Bret-
: Seiner, Wilde u. A. Daß auch vie Wörter
:. cher der Trangöfifchen, cugliſchen, italienifihen und
.Mauiſchen Sproche Anmer mehr und mebs.sad den
: Sßperen Forderuntgen eingenichtet worden fing, bedarf
"aan Den Erwähnung. Gudlich führen * dies·noch
wu, ano befoubard.äng newefter Zeit ſohr hrauchbare
—— für gange Miſſenſchaften, wie das Phi⸗
Asſophiſche Haudwocterbuch van Kouch/ fodann für
riingia. HDweige derſelben verfaßt worxden ſind, daß
mun: ſogar dem gaugen Dereich vs Willens in.ähn-
bicher Weiſe behanudelt hat.
—5 in der Mineralagie, mac Seh ein cyanitar⸗
Heinen. riage wachſenen
— 7, — m. 3,1,
"weiß, vunbfhtimend; mad Heß 5350 Thonerde,
"40,58 rfelerne, 100 Zalterur, 4,63 Maſſer ent»
‚Pen. Ri. Ekopeluh —2** hai-Öt: Bes
oo Wörtlich. Wogenbrecher.
Woõouelich, 1). in: hobar geſpoochenen Mödriemibefle-
hend; — 2) in den Botien und vderen ;eögemtlicer
Bedeutung gegründetz — 3) den. Worten najte: Vort
für Wort. 2 aA
Wofuͤr [mogegen), vefatives und intetragauines Wro-
nonien, fo-viel ale für mas. (gegem was.) .. - -
Wogenbrecher ((dwimmende), zus Sihepmsig von
Kriege» und Friedenshäfen. Um den Gingang ber
Häfen gegen die ®ewalt der Winde und. detchohen
See zu ſchützen, bat mau bisher künſtliche Mefen-
dämme gebaut, und mit großen Koflen ungeheure
: Stein» und Ralkmaflen, Berg oda Mauerwerk auf-
gethürmt, die auf dem Sande des Meerrogruades
ihr Haupt bis über: die Wogen erhoben. Es: läßt
fich denken, was Diele Arbeiten für Mühe undDeld
koſten, mie große Ungewißheit u Umgumenläffägkeit
fie darbieten und wie langfawi .fie vorwänts gehen.
Die Gefchichte des Hafens: von: iherbausg;u dieſes
> Niefenbäues, der viele Millionen verſchlungen Bat, ift
„ein fprechender Beweis dafür, und die aoch ;uguere
Geſchichte des Hafens von Algier wirddiaſes ¶heure
Erfahrung noch beſtätigen. Uebrigensin per; Wiſten⸗
punkt nicht die einzige Frage. Die ſteidgernem Maämnme
und Molen brechen die Thaͤtigkeit ed Ströhnnngen
und verurſachen Aafäwimmmngen ne Send ies
und Schlamm, welche oft don Eingang Lem MHafen
und vie’ ande verſperderi. Dann macht die Mröße,
die Geſtalt und die Richmug dieſer Dämme bie
Schwierigkeiten noch verwickelter; denn iſtlrincnal ein
z1. ſOlcher Entwurf genehmigt worden, Der: kauta Metfin-
derung zuläßt, und gewinnt in Bolgemuiiorhergeie-
hener Umſtände der Hafen eine mene Wichtigketg und
Rerweiſen feine Vethälmiſſeſich für feine zukünftige
Beſtimmung alsunzuceichend, ſo werden dir gtoßen
Arbeiten nut zu einer großen Verlegenheit, aud man
Fe}
wird mit großen Koften einen neuen Hafen: hauen
. Mogenbiacher doe
smllfen ‚ıweil- det Altana Beine Werhinung WARE: —
. Mies Alles Ban Uumitniglichkeiten,. wie an der · Er⸗
fomaug von Shmelanmenneg: i Woge nbre hern · geführt
baben, mit: enen im: Hefen von Perzanoe und im
1 Afenon Diane: aan Brighton Verſuche angefiellt wor ·
a. find Sei diefem neue Syſtem gledi:as keine
J Bauen unter dem Meeresſpiegel, feine Gruadmouern
- una Inne: Sünfligen Gehfenpämme, Die Wogenbre-
sbae Ad einfach; gegimmerte Borsihtungen, Din:auf
— — ffell⸗elen ruhen wurd feft aneinan⸗
der geklammert Fr Es find eine Art Holypänume,
«Re dagleich Wioderſtand leiſter und beweglich find,
und deren Minzafl ſich nach der Strede richtet, welche
wan ſchuten will. Jede Abtheilung bildet ein feftes
Setaß von Zimmerholz von Paralle iopipeden, durch.
brochen uod auf einen Kiel befeftigt, auf-pem fie wie
= Schiff in's Mirer gelaffen werden. Die: ‚gewöhn-
ide Bünge: beiträgt. 00, die Breite 24 und die Höhe
27 u Sie gehen 18 Eh tief ins Woſſer und
» Beben, 9: Fuß darüber hinaus. Dieſe Tiefe iſt für
r "genfgeniy: erlegwt: worden, :do felbft die wildeſten
*. Irma bis du die größeren Reefen des. mittel»
gen. Dieeied umd des Kanals binabgepen,. pas
ſchaftliche Bee mis der Taucherglode be⸗
äulefen Mehr -— Die Abrpeilun
7) ee und pölzerne, fiegı
mem werben, dingen in Linien, oder v
9— za taneiuße fie gegenteil Rü
: melde. vormpr. haben Ser foimt ı
nbumbenen Börfe ftößt, trifft Rprt r
68 yaffigan-Wierfand, wie bei dx
men, ſondern auf:einen unaufbö
;Minsskamn, ‚Dev ſich dem Anpral
m —* ermädend, anftatt ih
a0 denam Stoße wieder in's Ol
se DE Wogt, welche fig mit, Winp_ gegen; den
So. Wogenbrecher.
Wwemland vines Steindammes Ritz‘; Die
| ledig
- an beiitfefben nagt ad ihn -oft:z XIXX
vas verkuppelte Geruft des Zammettus hicvutch
bi
ns
welches leicht vor ihr zutückiveicht man fie wadränd
nach anhält; fie theblt ſich, ſhwaht Rip ibrauwrintt
zuſammen. Dus wäthende, atıf Hoptz Ger fuunsge-
yerrfehte Meer ſtromt durch die BBogenbrerpeny wie
durch ein elaſtiſches Sieb hindurch uno Traum #9 ſein
Ungeſtüm verliert, tritt es beruhigt und MR ia Das
Beden, welches die WBogenbrecher einſchlußen und
beſchůtzen. |
Um dfe Rraft kennen zu lernen, welchet Ye Wo⸗
genbrecher zu widerſtehen haben, dat man Gekechnun⸗
gen angeſtellt, nad denen mon 'g
‚boß ein
Schiff von 34 Fuß Schnabelbreitt und 13 Fuß Möhe
fein Bordertheil einer Kraft von 75,000 auofegt, die
vom Winde, vom Drud des Waffers udn der Strö⸗
mung erzeugt wird. Die Berechnungen; Bei’ denen
dieſeibe Bafis angenommen wurde, haden-Mroß ein⸗
zelnen Abtheilungen der Wogenbrecher virk guimmgere
Kraft ergeben, nämlich nur 65500: Baaesıı:Da
nämlich die Wogenbrecher ſchräg andihumune Sufefkigt
find, mindert fih die gefammte Kraft int Bergikinis
zu dem Widerſtandswinkel. — Se wurde nuikuiacdı
bieſen Berechnungen leicht, die richtig Eman "zurfin-
den, URd die Erfahrung von Penzanke, ſowie "Wie von
Brigthon unter den ungünffigften Unftänden Gaben
thatfächlih die Frage Über die Sihtrfeit tin,
wendbarkeit des neuen Syſteruo KR Eds Ware
in deffen Folge nothwendig, baſſebe Tung>@lnnden-
dung in großem Mäfflabe zu begründen: "Wen Ha⸗
fen von Ciotat im mittefländifcgen'Derte ,- worge⸗
wiſſe a pen nachihefligen U ü-
Av
ten, wurde zu biefe
ecke geiWäntt.: "ke Ablhei⸗
lungen wurren glädlih hie Meet 4 h @RY on
rillander befefttgt, und ſie haben durch Iweiſuhrige
rt ge, Woh Re =
, — 0 17100, 5 Rap ni der Hofrioru⸗
RG ar. *' a id
Sthwieckztiten ——ã— — ibekmcun⸗
moi, Er Peer RATTE ET
A e Sieh An -eiik Reife Flhern? aUM ee
Eh Wolos ahemais ya Re! —99 —
Car geicenut wo —* 1) ein rrfatioes und
iitertogefiis Mbuerblun, ben Dirk, Han oellyetifje-
mand —* oder figürlich die Duelle, aus‘ —
7* geſchoöpft iſt, andeutend; — 2716 57
rgend einem Orte.
Br Cauch getrennt wis ER), 9) cin aiueb/ kbb
interrogatives Adverbium, fo viel als nach wehhem
De: Fer 2) fo’ Wiel alt gend wodan⸗ aut: Aanhe
eine
Wohl, 1 enſthafrewoery NE ETERLNNTP GG
—* * gebräuchlich, Ven HEHE enge
“ em; — 27 Feine umanngen ebrhe” id -'ha
I YR-,. gefund; den Abrigen Sinuen wilden
9 0 die an: — ——
Abfichten, der State dk fhche A 9
ER au 8) Winſtanbewott) er da
ü Mo TOT — Er be=
Der 3 ie Iweifel vver
fo viel als ungefähr; — B’kine Sar
a hier Be
uf), Snter Rich, Wut *
Mg TOpeILER? gatſa
‚onbeuli.
je (lat. Pfhlich nohenn ie
che honestas nige’
. Re —I—
u tge ven ut⸗
aan eh ettp anne Kim: —*8 Helle
8 Woblamendolahre. Wohlerwprhenes Recht.
Dvrch eige geſchloſſene, aber wicht vallzogene he (ex
matrimopio rate, sed uon oonsummate) bi6 auf
. den viesten Verwandiſchaftograd entſteht. An fi
ungültige Sponfallen bringen dies Ehebinderniß nie
hervor. Uber gu durch Deu Tod wird es micht auf-
geboben, ſondern uny durch Dispenfation,
Woblantandelehee ‚ Anleitung, wie man ſich im ben
Geſellſchaften gebildeter Menfiben. zu verhalten bat,
um mit —*8 daſelbſt erſcheinen und ſich aufhalten
zu können.
Wohlbefinden, der Zuſtand, da man Feine umenge-
wa körperliche Empfindung bat.
a re ‚das finnlihe Wohlgefallen ades Wohl⸗
ol lbchanien fagt der Jäger non den Hunden, wenn
fie hinlänglich lange Ohren und Lefzen haben.
W;Wobibeleibtheit (eusaroosis, eutrophis), die durch
kraͤftige Reproduktion bei guter Nahrung bedingte,
mit Geſundheit und Wohlbefinden beflebende, veihli-
» here Regeneration ber Muskeln und Üblagerung von
. Zeit im Zellgewebe der Haut und im Unterleibe, und
daher rührende Fülle des Körpers.
Woblbeftsnden ſagt der Förſter von einem Walde,
welcher noch gany in Haaren und wenig gylichtet iR,
und in welchem fi noch viel alte Stämme zu Bau
und Nugbolz befinden.
Wohlerworbenes Recht (lat. jus quassitum), ein
Recht, das Jemand, als ihm gehörig, anf die geſetz⸗
‚ge Art erlangt hat. Dazu-gehört: Fähigkeit des
Subjelis, ein zum Objekt des Rechts ſich elgnender
Gegenfland und bie gefegliche —— — em
neue Erwerber tritt, wenn die Erwerbung Her
ſchieht, ganz an die Stelle des vorigen, —— abe
nicht mehr Rechte auf. den Andern Übertragen Tann,
. als er ſelbſt befigt (Rechtsparmie: Name; pls: ju-
ris in alterum trausferre potest, quama ipse
‚Beh. ee BOB
‚:ubit) Biecharkuni ide m: Bhuubre uber
antweder ipso .järe,,. d. h. atmen ſtreugen Bor-
iheihten. DeB ‚uhneifihee Rochts (ars jam vivii) der
mit Hülfe des Prätors (tuitione rid ,ı Rire
Ä . Disfer Utsterfchied 6. gang weßl
"Das wohlerworbene Recht dauert fort, bis esınacch
einen befiimumien . Exläfifungsgsumir: “
: Dähen —— Briten bes Stenie⸗ hair rc
. en Brunpfkgen: dor Mänuin auf das Mäglichge mer⸗
ı „Ehomtthleiben. .. Nur NMuchſichten nes‘ Sctantcuohles
. It Bemäßhehtıbos.Arandfepes: „Sal priblibe:su-
: ‚pooma Jox hen davon Ausnahmen machen
ı mb Bimgeiffe. in suahleruprbene Mechte vedhifestigen.
2* muß daun ·jrderzeit noße: Entichãdigung igege⸗
. ben werten, beſonders wenn nid: bloß: vam Laerom
‚wenn fondeen vom Damm sihergems Die
:Mepe iii Die eueren Couſitutionqa vuthuiten var⸗
über beſondere Wockipeiften ; namrutlichi hobrn ziel for
. Yuanıtten Örprepriattousgefege. wegen Alegũ vag sche
‚nläheufkehn, ‚Renklen, Bifenbahnen ‘10; "visitriet. Bis-
1 Bufiones ber — — der "Periesteigentiiude pushf⸗
ufentbicbenn Bibedew — Autantein. Ahle pm
mernen u jr:
Wshkfaher, dre. — alls ;drffen, was vos Sehe
gun Bill ie uınfaffenuem: Mape: erfordect. Jura
—— ara abe zo einem nehme mäßig in
—E sur das MBefiellen ———
122 ie mia > 7309
vvaͤß —— — ſo ·ve Al: grwieiner
dem;
Origamımflvuigare .: ad @ leiter Wohl⸗
mh, ſoviet alo grawiner Din w og· Glinopo-
uclcn wulgurer han ı elle. malflast,. Toro u:
208 | Wahiemmißkrnt. .: isillling.
dsöj.imrder yomcaundutlihen Beitanil,
—— —
ſo sieh aid FHorh. Boraginisü. — —XRX
Vobtountheiant, to Sir 6 Berim Origemd are
+. ‚täci, ka db.
Webigeesänchet,im: ‚in der. Baulante, fe bi —
emettie
Volgavegenheit Moduw oh.
——— oder. errungene; Guůter ‚(bona
<. sorjühslte ),: nach tat fh Rechte: falche ilter;: Über
m. wWe lche sen Gigenipüchnnölligiutieingefdinädfte Mad
- 206 Dibpefiiidn. auf. var. Zonesfalk np unter Beben ·
n digen zuſteht. Die Rad dem; vbn Werältekn eraubten
n Saommangeſchlochts⸗,. Kehen·und rbgiitern (Ima
—— pm emgegengeſetzt, molche Dev Migemtbiunse bloß
dus Wohlthatſriner Mezäktern Intl (ex pen et
» prowidentie menu) ‚äber:die:en affe aume ſo,
in dieſe es chm erkaukt haben; ıhänfüg zückfinheläch:der
Uebertragung garnicht. biäodlumıtfaumın .. ' . 7
Wichitiane (Enehanin); Bie geceſchaſa aaro MNede,
ad fofern: Vie Laute worans bie Monte beſtehinciuen
nangenehmen Niiacuck auf: vet: Githör machenoi Der
1: Mehläkingbänpt: ab thails une dem ſlangehoee rin·
ıgelueni' und von der Zuſauueaſicſlung
verſchieden
lautender Sylben jun Daun kB ohilaut),aheile
1:: dad ;Deb quantitativen Deichaffenheitipewur@@yiben md
deren Mifhung. Die Regeln für. ven. Woßiideng
n ‚id webr.negatin ‚3. B: daße naht mebrexccigteſchlau⸗
tende oder zu viel gleichgemeſſene Sykbtıi: aufeinan⸗
per: folgen ꝛe. Das allgemeine. Bahep iſt;dich bie
Laute, aus welchen die Wörter befleben, te
. ‚Ahgleit: yaben, und voh innidfen it
der Einheit ſei. Der Gegenſatzuveun Kaapi
.enworber Einieöwigkeit- — 5
laut, GCacophonie). - Der Nehmen uich ſich jedoch
baen, daß er: aicht ven Wohldleng-fän die Honrtſache
feines Redewerkes anfieht, fonderw.-ay.nld:beben-
Bohlredenieit:.: Minbiihäreee ten. 518
‚neue: Rahsteiadee kelinubels ; ‚alrühlniti: alc aiad Silein,
met de Aaryaea Des Körpens .nüht varhüllen, Jonbern
0 ee deſſellem ah, wehtu. bervogiseteni.In]-
u: pe
——— — — die: Rush, ſich ach wen Kıprin der
Madekunße zweinäßig und gut vaszubräden; fsalfo
: Wäsigeneis: Beemfomdelt: ....
1 Inder —E Tessuinalagie, fo
‚ish: Kragrans,. Swewedlens. -. ...:. Bun
nk Metunnheite::- zung one
Wehlineb hi de viel ie Woblandä ec
pa Br Zen mefenheiticahlenı zur. Mßern Glü Vigfeit
* ehe nothwendagan Umſtände und: Begenfästde,
an Mibrarienheli des Mangels; — 33 Ira:gute. Zur
‚San eines ed — mwlchen dem Swed Aeflel-
: — —E Amen Wobl⸗
„Alain cʒeiq
Anſt alten Krwen-. on Wabl⸗
— ———— ——⏑—⏑—⏑——0O2— ‚finden wir ſchon in den älſeten
naFaum / und Pei allen· Wölkern, Kej den Hebrüem, bei
ın Vr une. Römern, iin Sörientund inaı’Dütelals
—— etauen mie: daunt Übeunl ‚ran; Min le
ich, wahrand re Melle ——
— 2 te On
eh arg ühe u: ſteſican aſle Religanen die Milbã.
Adialtit ala cina Kugent Hin; ahber als ab idan· Stiſter
Haecenen Glaub⸗ex voreusgeichen hãuemit:tiaf. and
heit. re, Bin, De; Blur mittem Mac: Ha
‚Ankge Beraich der Auıltun. nun Eiv
ee dann Eummn: m der —*
a 6 Beil der armheczigleij, in
en a voa enden sur Hordlung
Wageiſach Dugleicu it. chen acch sine richtigere Sabre
np Wiibehoſia geſeban um: nan.kem-ariellihnit-
le Webte:allinälig, au an Veamtſulun der yugı-
518: : ee I
.: Wähtenteie Biel gegea vie Sisckuirceiuieit wtuuen.
— Wehlipäiigleke + ——— ab ſomito m vicho aus·
ſchließitch vach vorzugsweiſe tin Dcſiidtheib Der
europälfchen — die vollſtändige ——
deoerfelben uber ainer Frucht des ——
tiger Neuzeit. Daher deun auch ui Menge mie
Bröße der Leiflungen, fo wie des —22
‚ meh bei ven ſchen, die Beſritigeng radial
tetem Unfuge unzudiiewen Wiſſenaie 3
eines unbeſtimmten Zieles imd — —*
ven hproieſtantiſchen Vokeba gotreifen dabei Idl
u Ammer weitere: — up. 7,7079
tete Bnftalten: nach Audachnunig weit rndiühht Adın
- gegenwärtigen Zuflaitseruber : @eföflichaftzdifiteiäihe
Pflicht und ſtaatliche Mugheis.
fan al) Sub.
Das natürliche Gefühl des Miclcios verauiahtdon
feisft Beramfisltueen zus Culelch terai Beillerp bi⸗
bereits im Unglüde find; Die verſtän
aber ſucht Berlehrumgeni zu —
Mh Keiner ˖inv Elend komme,naus daduehtcuute
17. peit Armen Die Yen, der Geſctſhafrden Buubitan
Deleb und Keuft, vem Gtante wie Beisguielfeisäitu
. ukbaudrnen es ſchmet ziiche Gubtitrrigunt er
cht muß ſich die —— guig dn⸗⸗
ilegigenanuten VBorkrhtuugen
we die Hauptſache ——— N arfaheungur
1: Erleichterung nur als Nothbehelf ummielb tin Boweis
» suvolllommenen Willens oder Abnnens nſthetich
“ger gãnzlichen Abwehr der Armuth wachfohgen.. Mach
n dieſer Abtheilung und in dieſer Reipienfeigesugdgen
ven auch Die einzelnen Wohlchattylrno fm
111 Folgenden betrachtet werden, wobes ne) Jh och Aiden
arinſpruch auf unbebingie — hei.
Bei Können. "Dee SHarfiinti- ih wen Hu
Bälle und der Miſtel eindr' Hülfe IR:To Keygen
Di Vie perſdnliche Reigung- vor Helfende *
— ma u 03 Tr
— we — wuz a
.:— 4% u Ma ei ma a
Wollibätigteiia-Auchen. 518
f@lodrd mid zum Zelte‘ fo ſfonderbor,! das örtliche
MDevliofniß zuweilen fo eigenhümlich daß eine allum⸗
faſſende Zuſammenſuchung eben fo mühfelig als
Avecdlos fein würde, während eine Gchilseruhg der
+ Däustzwede und Haupiarten für unfern Ze voll-
Rändigı hinreicht. . j u “
: 7 5 Anflelten zur gänzliden Ubwendung don
AUrurath und Clend. In fofern jede Cinrichtung, die
drm Menſchen den Gebtauch feiner Kräfte lehri oder
ſeice Nochie ſchützt, oder ihm in der Crreichnug With»
ſchaftlicher Zwede fördert, mittelbar oder unntittelbar
zur Gewerbung von Bermögen beiträgt, koͤnnten frei»
ih auch die Öffentlihe Erziehung, Die ge»
ſammte Rechtspflege, die dfonomifde Po»
: liyei Dem Vorkehrungen zur Abwehr von Armuih
beigezähtt: werden. Und ficherli And fie nicht am
umwirkſamſten dagegen. Allein wenn, wie billig, nur
ſolcherlei bleibende Borkehrungen zu den Wopkpä-
tigkrito. Anſtalten im eigentlichen Sinne gerechnet
werden, wolche unmittelbar und ausſchließlich die
Wevxhladerung eines: Berfinlene in Elend: beabſichti⸗
: gen, 16 beſchränkt fi ver Kreis derielben auf-brven-
teind wenigere. Es ſind zunähft nicht alle „wohlthä⸗
ttgata. goſellſaftlichen Einrichtungen“, ſondron bie
— ——— in Betracht gu ziehen. Aber
- and fo find dieſelben noch zu zahlreich und zn der.
fchiedenattig, als daß nicht eine Zufammenfaffung- un⸗
ter beſtimmten Gefichtspunkten nöthig wäre. An puſ⸗
ſendſten ſcheim dies zu geſchehen, wenn mir je dieſe⸗
Wen Anſtalten an einander reihen, welche zut Er.
baltung einer Arbeit, die zu fehlen droht, Diewen ;
former diejenigen, welche: au der Stelle einer unmög⸗
- ih gewordenen Arbeit eine neue fegen; drinens
ſviche, welcht im Falle eines Ungkücks oder einer un.
‚voraeipfihen außtrordentlichen Ansgabe ein ent»
ſprechen des Kapital verfihaffen; endlich MBrleh--
Der. techn. Ent. Th. CCXXXIX, Kt
*
Ara Wehlihltighritt. Nnſivea
forge
rongen, welche bei dintreiender almslichen Urbeiisen-
fäbleßelt für ein Bermögen oder «ine Rente
u
1) Unflalten zur Erhaltung deu bisherigen
Urbeit. Gine der kläglichten und des Mitleides
würdigſten Lagen iſt ohne Zweifel die, mon eine ge⸗
wiſſe Art von Arheit leinen Abſetz wen findet, und
ſomui diejenigen, welche dieſelbe bisher guirichen, viel⸗
leicht nur dieſe vorſtehen, za anderen Beichäftigungen
jedeufalls kein Kapital und Beine Gelegenheit haben,
laugſem aber fiber dem Clende entgegengeben. Es
iR dies um jo mehr zu beramern, als hier von einer
eigenen Schuld ver Bedrohten gar feine Rede if,
vlelmehre nügliche und ehren waribe Bürger übenmäd-
tigen äußeren Umſtäuden zum Opfer wenden. Leider
fin» der Beranlafiungen zu folder Werth⸗ und Ub-
ſatzloſigkeit dar Arbeit gar viele und zum Theil fehr
ousgedehute. Die Einführung einer Malchine an-
ſtott bisheriger meufchliher Mrbeit, men VBerlu des
Abſatzes in das Auslend, wie übermäsktige Mitwer⸗
Ing Fremder auf den eigenen Imweren Märkten, bie
Vetnderung einer Sitte oder eines Vedürfuiſſes,
und ja noch manche Urſache varatägen dieſen Zußand
beubeigufähren, und zwar für Zanbende —*
Kun kann freilich Davon gar nicht Die Rad⸗ ‚babe
den unglüdlidhen Seflaltungen dar Oewarbeverhäli⸗
sie minelt Wopltpätigfeite» Unfalten: im Großen
eutgegenautreten. Cinerſeits wären dieſe wial zu un⸗
mächtig dazu. Audererſeits gehören wenigfeus zu⸗
weile anwendbate Mittel zur Wiederabwendang
ehper Arheiisloflgkeit ganz amderen Mihsungen ber
Öffenilihen Shänglelt an; fo z. Bu Deu Abſchließung
.uon Veriraͤgen mis dem Auslenoe, der Einführung
»
einas Sihuyzslliyfierss, Der Giniülcung ganz neuer
Bemerbösmeige n. ſ. m. Allein in eiugsilnen. uier-
*
eunden Hüllen lann Dad auch band vrenäinftige
oo,
U WB u 3 u MU un a u u = ww wu _
nv
Worihaiigkeind Ataiten. 818
KVobehutgkeits⸗ Afiſtakien Hulfe geltiſtet werden.
Die blekzu dienenden Einrichtuügen find: Wetrk⸗
Haufee, Juduſtriemagazine und Waarkube⸗
Neblungen. "Die erſteren beſtehen in geräumigen,
Ar: Ucheitsgrtitfen und Rohſtöffen ausgerüffeten
GSebduden, in meiden unbeſchäftigte Gewerbenti⸗
bende ſich einfinden und Beſchäftigung erhalten kön⸗
nen. Die Induſtriemagazine find offene Kaufläden,
weiße von einzelnen Arbeitern Waaren zum Vür⸗
kaͤufe anmehmen und denfelben entweder einen Vor⸗
Iiuß darauf leiſten, fedenfalls ihnen den Erlös zu⸗
fielen. Waarenbeftellungen endlich Pönnen entiwweber
gemacht werden in der Abſicht eines Wiederverkaufes,
hu welchem etwa dent Verfertiger ſelbſt die Gelegen⸗
delt fehlen würde, vielleicht auch auf die Gefahe eines
woretufee hin, oder zum eigenen, jedoch nicht entfern-
leren Gebrauche der beſtellenden Anſtalt ſelbſt. Es
bedarf nun keiner Ausführung, daß diefe verſchlede⸗
ieh Votkehtungen nur in beflimmten einzelnen Bäl-
fin Rberhanpt anwendbar find, und daß file auch Ban
ur in einen Beinen reife wirken Püitnen: Seiſt
für vas votkiegende Betifniß einer Hülfe ein frei⸗
Mg Werthaus nur dann von Bedeutung MPN
es nina Mittel zum Ankaufe der in ſeine 1.703
Mitten Yerfertigten Waaren und eine ſichete Gelegen⸗
heit zur Verwerthung derfekden beſitzt; eine Vorne,
ſetzung, weiche eben nicht häufig eintreten möchte.
DE Induftriemagazine dagegen find allerdings von
beſtändiger Wirkfamfeit; ollein theils ebenfalls nur
im Rleinen, theils nur für gewifſe Gattungen von
Waunten. Sie ſind hauptfächkich nur eine Wohlthat
Tür Durreftige aus ver Höheren Ständen, namentlich
MR Frauen, welche ihrer Hände Arbei nicht wohl un⸗
tev- genen Namen verkaufen Pönnen; feiner für Se⸗
werbeitreſbende, welche ganz unbekannt find und von
den Uſatzwegen entfernt wohnen. Der unmittelbare
Kt?
N
516. | Wohliharigkeita⸗ Anſtalten.
. Hülfe; allein es iſt einleuchtend, daß ein Verfahren
dieſer Art, namentlih als regelmäßige Anſtalt, nur
unter ganz befonderen Umfänden flatfinsen kann,
und daß daflelbe fogar der gewichtigen Cinwendung
bloß ſteht, einem an fi nicht halıbaren Gewerbs⸗
zweige durch künſtliche Unterflügung ein fieddes Leben
zu erhalten und ihn dadurch zu einer bleibenden Ver⸗
‚degenheit zu maden. Das Befammtergebniß if fo-
ut, daß durch Woplthätigkeit im engen Sinne zur
Erhaltung des Weribes und Abfages einer Arbeit
nur felten und nur in untergeorpnetem Maße etwas
geſchehen kann.
2) Vielleicht etwas günfliger ſtellen fi die Ver⸗
bältmiffe dann, wenn es fidh darum handelt, eine neue
Art von lohnender Arbeit an die Stelle einer ans ir-
gend einem Grunde werthlos und ungeſucht gewor⸗
denen zu fegen. Allerdings wird auch bier bie
. Hauptfache durch große ſtaatswirthſchaftliche Mare
geln geſchehen müſſen, wenn e6 ſich von einer weit
verbreiteten dauernden Urſache der Arbeitsloſigkeit
handelt. Für zahlreiche Diengen von brodlofen Ar- ⸗
beiten Tann nur duch die Ginführung neuer Ge
werbe oder Benutzung bes Bodens, durch Grünpung
von Rolonien innerhalb oder außerhalb des Landes
endlich durch große öffentliche Bauten geforgt wer»
den. Aber es giebt auch mande Fälle, in welchen
Einzelne die Fähigkeit verlieren, fid auf die bisher
von ihnen betriebene Weife künftig zu ernähren, wäh-
rend e8 ihnen an Oelegenheit und au Mitteln fehlt,
eine neue lohnende Arbeit zu beginnen. Hier hel⸗
fend einzugreifen, iſt eine ſchöne Aufgabe für vie
Wohlihätigkeit, und zwar um fo mehr, als die Staats⸗
anftalten felten auf foldhe Bereinzelte berechnet find,
und auch in der Thot, da fie das Allgemeinere im
Auge zu behalten haben, nicht berechnet fein Fömnen.
Die anzuwendenden Mittel find aber haupfifächlich
MBohlthätigkeitd«Anflalten. 3P7
nachſtehende: Richt felten iſt in einem Lande die Berfer-
tigung gewiffer Gebrauchsgegenſtäände, welche eines
fiberen und befländigen Abfages gewiß find, auch we⸗
der einer langen Lehrzeit, noch eines großen Betriebes
Bapitales bedürfen, gar nicht befannt oder wenigflens
nicht genügend verbreitet. Hier kann Dann durch bie
Gröffnung von unentgeltliden Unterridtsan-
falten viel Gutes geflifiet werden, theils überhaupt
in vollswirtbfchaftliher Beziehung, theils, was hier
zunächſt zur Sprache fommt, zur Unterſtützung fol-
der, weiche anderwärts ihr Brod nicht zu verdienen
"vermögen. Natürlich läßt fib ein Verzeichniß der
paſſenden Arbeiten nicht im Allgemeinen geben, da
hier Alles auf örtliches Bedürfniß und bisherigen
Mangel ankonmt; aber beifpielshalber mögen ge«
nannt fein: Spigenklöppeln, feine Korbarbeiten, Fer⸗
tigung Hölgerner Uhren, Perlenftiderei, Steopflechten,
- Sertigang von Kleidungsſtücken, Zubereitung von
Lebensmitteln für den auswärtigen Handel oder für
Schiffe n. dgl. Nicht erfi der Bemerkung aber bes
darf es, daß bei der Wahl des zu eröffnenden Unter-
richts mit genauer Kenutniß der wirthſchaftlichen Ver-
hultnifſe verfahren werden muß; weshalb denn aud
ein Wechfel des Begenflaudes von Zeit zu Zeit nö⸗
thig fein wird. Bin zweites auch im Kleineren und
fomit von einzelnen Woplthätigkeitsanftalten anwend⸗
bares Mittel ift die Beſchäftigung bei öffentlichen
Bauarbeiten. Richt leicht wird man eine Ge⸗
meinde finden, in welcher nicht ein unbefriebigtes Be⸗
durfniß Hinfitlih irgend eines Verbindungsweges,
einer Austrodnung oder Fruchtbarmachung befleht,
oder welche nicht irgend eine Arbeit zu Nutzen eines
Schul⸗ , eines Armenhaufes, einer Anflalt für ver-
wahrloſte Rinder zu unternehmen hätte. Zu biefen
‚Befchäftigungen mögen nur ſolche Einwohner ver-
Aendet werben, welde in ihrem eigentlichen Gewerbe
s18 Hoklthätigkeitd-Waftolten.
brodlos geworden find oder auch nur vorübergehend
keinen gehörigen Abfag finden. . Daß das öffentliche
Meilen am Ende nod einen dauernden Nutzen von
dieſer Art von Unterflügung hat, mag nebenbei zur
Empfehlung dienen. .
3) in häufiger Grund gänzliher Verarmung ifl,
‚ daß es einem wenig Vermögliden au einem Fleinen
Kapitale fehlt, weldes ihm die Befriedigung eines
außerordentlihen Bedürfniſſes oder die Ueberſtehung
eines Unglüdsfalles möglidd maden würde, Durch
dieſen Mangel wird er dann genöthigt, das Wenige,
mas er befigt, zu veräußern, vielleicht ſelbſt das ndr
tbigfie Haus» und Arbeitsgeräth; und iſt endlich die
Peranlaffung zu dieſen Ausgaben vorüber, fo fieht er
fih außer Stande, feine Arbeiten foxtzufegen, weil
ihm alle Mittel hierzu fehlen, während er, wenn ihm
durch einen Vorſchuß über die Npth fortgebolfen wor⸗
den wäre, hätte befteben bleiben und ſelbſt ein ſolches
Anlehen allmäplig zurüderftatten fönnen. Das Ka
pital aber wird ihm nicht geliehen, weil er dig Schuld
in Feiner Weife fihern Fann, und ihm ein Perfonal-
kredit bei den SKapitaliften nicht zu Gebote flieht.
Solche Fälle treten z. B. ein bei Krankheiten, bei
Todesfällen und Begräbnifien von Fqmilienmüglie⸗
dern, bei inquartierungen us f. m. -— Zur Befelti-
gung diefer Noth find nun theils befondere Vorkeh⸗
sungen möglih, welche je für eine gewifle Gattung
von Unglüdsfällen die nöthige Unterflügung gewähr
‚ zen, fei es mit, fei es ohne vorhergehende Beiträge
. ‚ber Betreffenden; theils aber können eigens hierzu be-
ſtimmte Kreditanfalten helfen. — ne Vorkeh⸗
rungen der erſteren Art werden gewöhnlich unter dem
Geſammtnamen der Hülfskaſſen begriffen und
können jeden möglihen, wenigflens jeden ‚häufiger
vorkommenden Fall einer außerprdentlihen Ausgabe
berügfigtigen. Am gewöhnlichen ſigdz Krgaken-
BE sa Kt o- 12, m me u u ww
rn ii
Doehlthatigkeits· Anraitcu. WAS
kaſten, aus welchen dem Vetreſſenden während der
Dauer einer Krankheit (etwa beſchränkt auf eine längſt
zugelaſſeae Dauer‘) rin Beitrag gegeben wird; ferner
Leihenkaffen, weide die Koften einer Beerdigung
; Beiträge zu Wochenbetten. Die
Mittel zu ſolchen Unterflögungen können aber auf
doppelte weſentlich verſchiedene Weile beſchafft wer⸗
den. Entweder nämlich fließen fie aus den Beitcä⸗
gen wohlthätiger Dritter, ſei es nun, daß ſpecielle
Sufrungen zu ſolchen Zwecken gemacht find, ſei es,
„daß ein Theil ver allgemeinen Armengelder hierzu
verwendet wird. ber es tritt eine Anzahl von Per⸗
fonew, welche einen der in Frage ſtehenden Rothfälle
‘für fich befürchten jufammen, sum durch laufende kleine
Beitehge einen entiprebenden Fonds für den eintre⸗
tenden Fall zu bilden. Die Wirkſamkeit der erßeren
Gattung von Borkehrungen hängt natürlich son dem
Umfange ihres Mittel und von ber Einſichtigkeit ihrer
Berivendung ab. Im Banzen können fie nur fehr
ISbhi aad nũglich genannt werben, wenn fie ſchon
den Diangel haben, daß nicht mit Sicherheit auf das
Giniveten vor Hülſe in jedem alle zu vrechnen iſt.
Sine Aufmunterung zu Stiftungen Diefer Art und
eiar Beſtimmung, welcher gemäß ein hell Der öf⸗
fentlähen. · Armeugelder zu dieſem Iweck verwendet
werden fell, iR daher ſehr wünſchenswerth; nament⸗
lich ſcheint es eine für die Mildthätigkeit der Frauen
ſehr paſſende Aufgabe, durch Beveine für die Unter⸗
ſtzung äumever Wöchnerinnen zu ſoegen. Was
aber die Gründung eigener Kaſſen zu dem Zwecke
einer erliedlichen vechtzeitigen Unterfügung betrifft, fo
.Ht eine ſolche ohne Ziodiiel ſowohl ein Beweis von
BGalichleit und Ginſicht dev. arbeitenden Klafſen, als
cha Mäiel zur weiteren Förderung der erſteven dieſer
Gtzeufchaften. Auch haben fie den großes Bouzug,
= —RX
Amnuur des GErdgefchoſſes. Die‘ Yimseuften Zuimer
weren den Weihern angewislen,, uw Brine Manns⸗
perſon außer dem Haucvater Burfte fie bntreme: Vor⸗
nehme Syebräsr hatten Iron: früh verſchiedene Dom⸗
mer- uud WBinterzimmer; die leeren warden daurch
einen in der Mitte ſtehenden Feuertopf errakemt,
weiche Sitte noch jept im Deient beſtoht, indem man
einen Topf von gebraunter Erde in einer runden Ber-
nefung des Zimmers auffleikt, und wenn aus’ Auer
in demfelben ausgebraunt it, darüber einen Deckel
und denn einen Teppich dedt, welcher vie Wärme gut
zuſammenhält. Webrigens waren die Zimmer mit
Tafelwerk und Malereien geziert and die Fußbäden
mit bunten Bad,, auch DMarmorfieinen belegt. Die
Fenfter gingen, um das Gindringen des Gtraßenſtau⸗
bes zu verhindern, nicht vorn heraus, fowsern dus den
Hof, nnd waren mit Oittern verſchloſſen. Ba Baie-
‚ benland, abgeſehen von den erſten Fuitdi, wo die
noch halbwilden Bewohner in Bäumen, Steinfläften,
ſchlechten Zelten und :elenden Lehmbütten wehnten,
wurde felbfl in der Ipäteren Zeit auf vie EBehubäu-
fer der Privatleute wenig verwendet, fonbire:man
ſuchte den Blau; einer Stadt in der Pracht wun.äf-
henslichen. Oebaͤude, beſonders der Tempel, Theuter,
Michthänſer 1e. ; felbit in Athen waren wach zu Prri⸗
Hes Zeiten vie Wohnhäuſer ſchlechte Gebände. Mind-
genommen davon waren höchſtens die Wohnhkäfer
der Bornehmen auf ihren Landfigen, vie prädtig und
zugleich bequem angelegt waren. Die Beſchreibung
von Wohahänfern der Fürſten, wie fie Homer giebt,
‚ M.folgeude, obgleich weder die Zelt, welder: ſie an-
gehörten, noch ob fie vieleicht aſtatiſch waren, be⸗
riſchen Ausfhrilang Manches wohl zufülk. Bor
ſtimmt gefagt werben kann, und Überhaupt dev dichte⸗
jenen Häufeen war ſtets ein Hof, mit elner aicht bo-
ben Mauer oder einem Zaun umihlohen; mus: dem
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ui” UWE ETF RK FETT Turn ve
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- - Bof-füßete
Bubänpe eine Säulsnhalle, zu mannidfaltigeie Be-
Mohnhaus. 6
ein Vorhausſ, von vrichem aud mW das
brauche, unter Anderem au, um Fremde gu. beber-
bergen , ſich binzog; aus dem Borhaufe trat man im
ven großen Männerſaal (Megaron), der mit Waf⸗
fen geſchmückt war, und worin gefpeift wurde. Hin⸗
ter demfelben waren die Krauengemäder zum Arbei⸗
ten bei Tage, aus welchen es in das obere Stockwerk
sing, wo der geheimere und flillere Aufenthaltsort
der rasen war, und wo fie auch ſchliefen, fo lange
fie nicht verheirathet, oder menn ihre Männer abwe⸗
fend waren. Was Die übrigen Wohnhänſor der. Grie⸗
den anlangte, fo waren fie, wie bemerkt, ſelbſt in den
größten Städten unbeveutenn ; in Achen 3. B. Hatten
vie der Vornehmen gemeiniglid zwei Sisockwerke,
don denen das untere von den Männern, das obere
von den Weibern bewohnt wurde: oben hatten fie
platte Dächer, welche weit über die Hänfes heusor-
fprangen. Gpäter wurden derlei Bäder, weit fie
vie Giraßen verfinfterten, gefeßlich verboten. Orſt nad
ber Zelt Alexanders des Broßen, wo fid- bie
Riebe vor Bürger vom Staate mehr anf ihre Perfön-
lichktit und Kamilie zurückwendete, that man auch we⸗
iger für öffentlihe Bauten, deſto mehr für Bequem⸗
Ugbeit und Berichönerung der Brivatwohnungen.
Damals wurden vie Wohnhäufer zuvörderſt erwei⸗
tert und vergrößert, und namentlich bie Frauengemä⸗
cher nicht mehr über denen der Männer, fondern ne-
beu vewfelben angelegt. Nah Bitruvius’ Angabe
waren vie Wohnhänfer in der fpäteren Zeit in Brieo
chenland alfo fo eingerichtet: zuerſt zerfiel das Banze
in zwei an Größe ungleiche Theile; der Fleinere, für
die Weiber mie und Oynälonitis genannte,
mar auf dem linken Flügel, ein langer ſchmaler Bang
(Thyroraion), auf deſſen rechter Seite vie Pferde⸗
Kälte, liaks vorn herein die Wohnung für den Pfört⸗
Des, tehn. Enc. Ip. CCXXXIX. T
322 Weohshäligkritd-Anfakten,
tigen Bewährleiftung ber Benien nöthigen Ginlager
iſt allerdings ſchwierig, da micht bloß Die mittelbaren
Sterblichkeitsverhätiniffe in Betracht klommen, ſon⸗
dern auch die gegenſeitigen Altersverhälmiſſe der Che⸗
gatten, die Wiederverheirathung von Wittwen, emd-
lich die Zahl der Finder im minderjährigen Aler.
Höchſt wohlthaätig IR es, wenn irgend eine öffentliche
Kaſſe für einen etwaigen Ausfall einſteht, oder wenn
eine eigene Stiftung einen Rückhalt gewährt. Vergl.
Wittwenfiscus. — Was endlih die Leibren-
ten, Zontinen und zufammengefegte Tonti⸗
nen (Rentenanflalten) betsifft, fo vergleiche hier⸗
über den Artikel Berfiherungs-Befellihaften
(Renten). Ä
II. Anftalten zur Unterffügung Dürfti⸗
ger und Unglücklicher. In nur allzu vielen Käl-
len werden die bioher erörtertien und empfohlenen
Anſtalten entweder nicht die hinreichenden Mittel be-
-figen, um jeder Armuthourſache in ihrem Vereiche ab⸗
zuhelfen, oder fie finden auf vorfommende Zuſtände
- Reine Anwendung. Die Nothwendigleit eine Er⸗
leichterung wirklich eingedrungenen Elends teitt. daher
immer wieder ein. Da nun die Geflattung. von Bet
teln außer Frage if, wegen der vielfachen fittlichen,
wirthſchaftlichen und verbilihen Folgen, weile diefe
ungerrdnete und. biimde xt der Armenunterflügung
unwandelbar nach ſich zieht, fu müſſen geordnete und
die Befammtheit der möglichen Fälle amfaflende An-
ftalten mit guter Einrihtung und Anwendung ber
Drittel: gegründet werden. Es ſteht zwar feik, daß
Jeder, welcher erwiefenermaßen nicht im Stande ifl,
. auch nur die dringendſten Bepürfniffe des Lebens zu
befriedigen, hierzu in Stand gefeht werwen muß; el-
fein damit diefe ſichere Ausſicht nicht ein unmmiber-
ſtehlicher Anreiz zu Mäßiggang und Rievenlichleit fei,
IB einerſeits uöhig, das eigentliche Befinbel im
- - — — — — — —— — — — —
Balmiaus: 52%
im ihrer Heimmtb rinzumichten. her Die zur
- Bierlichleit. und Bequewlichteit agtete —E *
ins Verſchwendung aus. Ohgleich die Römer
‚pie Kinxichtung ihrer Wohnhäufer von den Oriechen
enilehnten,, ſo manen-Die römiſchen Wohnhänfer doch
re griechiſchen nicht gang glei, weil pas häusliche
geben beider Nationen verichfeden mar ; nenn: Die Wei⸗
. ber. z. B. bewohnten keinen abgejonnerten April des
ſes, Sondern mit den. Männern zuſamm Die
‚ Beihreibung eines römischen Wohnhaules it eben⸗
- falls.von-Bitenvins gegeben. . Eu
: Des. De utſchen Wohnhänfer waren übgrall gin⸗
fade, und ihre Cinrichung und Bauart mag mit Ken
aus Haſz und Lehm. erbauten und mit Stroh bedeck⸗
ten Dauerubäufern in Weſtphelen Aehnlichkeit gehabt
haben, Alle Wohnhäuſer lagen meiſt iſolirt in ber
, Mitte.der Heſitzungen. Bruch⸗ und Mauerfleine hate
tem fe nicht, wohl aber fuchten fie die rate gebau⸗
ten. Häufer äußerlich mis weißer Erde zu ſchmücken,
oder wit ſchrejenden Farben zu bemalen, wie nad
haste die ſchwediſchen Bauernhäuſer geziefrt gu wer⸗
deu. pflegen. . Die Innere Einri —* gewiß me»
deh ſehr geräumig, noch für das Ginzelne fehr gefrhie-
. Dam gemeſen. Getreidevorräthe verbarg man in un⸗
Aerirdiſchen Gruben, worüber Mift gedeckt wurde.
2) Das Wohnhaus ner Megenwart. Ge
im bei von Kulturvölkern per Gegenmart unverkenn⸗
har, daß ihre Wohnungen, ihre Bolls- yny- Kami-
lienfte, ihre Sitten und Gebräuche überhaupt wit
- jgbem Jahre niht nur om eigesthümlich Nationafen
einhüken, ſondern daß auch ihre ganze Lebeuseinvich-
‚juyB nad Gewöhnupg fort und fort mehr van ben
erinen und Perioder abfireift, durch melde fonfl.nie
n, Geſchäfte und Anſichten der verſchigdenen
Klafſen einen, feſſen äußern Ausdruck, die. Bilpupg
und, Nitmirlelung, ber Cinzelnen, sinen ſichezn nor⸗
212
532 Wohnhaus.
malen Bang erhielten. In allen Dingen Diefer Art
macht fib das ſubjektive Gefallen und das einfach
Praktiſche, Zweckmäßige und allgemein Anflänpdige
geltend und verbreitet fi, bei der Bermengung und
Zerfegung der Völker und Volkéklafſen unter einan-
der in den letzteren Zahren, mit außerordentlicher
" Schnelligkeit bis in alle Kreife und Länder. — Am
deutlichſten zeigt fich diefe Störung der Zeit in der
" Hauseinrihtung;. von da aus greift das aflmälige
'Wleihwerden und Ausgleihen der Völkerfitten und
Volksklaſſen am tiefften unb nachhaltigſten um ſich.
Im feſten Wohnhauſe, welches die Geſchlechter über⸗
dauert, mußte fſich Klima, Beſchäftigung, Denkungs⸗
art, Sinn und Sein der Menſchen ausdrücken. Hat
das Leben des Einzelnen einen beſtimmten Bildungs⸗
“gang, das Leben des Volkes ein feſtes Bepräge, fo
wird demgemäß auch das Haus eingerichter fein, und
jeder Theil in demfelben feine unmandelbare Beſtim-
mung haben. Das folgende Geſchlecht wird dadurch
in die Sitten der Altwordern eingewöhnt, ſeine Ideen
und Sinnesart formen fih gleihfam nad den Räu-
men und regelmäßigen Vorkommniſſen, in Venen es
aufwächſt, das nationale Leben wird, fo zu fagen, an
der Hauseintichtung des Volkes fleif und ſtraff. Wenn
daher in die Hauseinrichtung des Volles etwas
Schwankendes und Unfiheres kommt, fo ift das je-
desmal ein großes Zeichen, daß das Volk felbft in |
“ einer Umbildung begriffen fl. — Die Völker, melde
auf der niedrigſten Bildungsfinfe fliehen, die Neger,
Hottentotten, KRaffern, Neuholländer um
Menfeeländer, haben aud in ihrer Wohnung we⸗
nig beflimmte oder Ehrenplätze. Gie haben Form
und Aufrichtungsweiſe ihrer elenden Hütten von ih-
‘ren Eltern überwiefen befommen, das iſt das Natio⸗
nale daran, fonft werfen fie fi darin durcheinander
wie das liebe Vieh, kaum, daß die Geſchlechter von
einandse geireumt find. Nach Neihdurft, Wind und
Wetser, Armuih oder Fülle von Lebemsmitteln richten
fie ſich ein, wie fie es eben verſtehen oder Die Mittel
haben. — tinder⸗ Dagegen die SGüpdfeeinfulaner,
vie ameritanifhen Indianer, iusbeſondere die
nordamerikaniſchen Wilden. Bei ihnen hat in
Zelt und Hütte Alles ſchon feine feſſe Morm und Be-
ſtimmung, fo der Lagerpiag für Dann, rau und
Kinder, der Feuerplag, der Ehreufig Für den: Gaſt,
der Play für die Waffen und Vorräthe. In dem⸗
felben Maße, als diefe Völker ihre Wohnungen vers.
ändern, verlieren fie ihr Sharakteriftifches, und je äͤrm⸗
licher, Iofer und zufälliger in Form und Ginrichtung
ihre Stammeswoheungen waren, um fo tiefer —*
fie noch auf der Stufe der bildungsfähigen Geſchöpfe.
Wie Mar uud lieblich ſchildert uns dagegen die Bibel
bie —— der alten Hebräer. Die:gange
ng ihrer Zeltwirthfchaft war ſtreng angemeflen
Der —— — een Idee. Wie entfipienen kehren
dieſelben wieder in den häuslichen Sitten med Cin⸗
richtungen bei allen Nomadenyöllern, von Den Ara⸗
bern, Beduinen und Kirgifen bis won Mon»
golen, Sappländere und Kemtihadalen.
Auch hier gilt detſelbe Orundſatze je ärmlicher umd
uuwifiender das Volk lebt, je vuzndgen es auf. ich ſelbſt,
feine veligtöfen Vieberlieferugen aud feine ganze Le⸗
bensweife hält, deſto unfierer und —— zeigt
fi das Nationale in feiner. Haus
Mannichfaltiger ausgefhmüdt, wechſelnd je ai
Elima, Bildungsfiufe, Religien, Pietät vor dem Al⸗
ter und Familienzufammenhang, if der Charakter dir
Bolmungen bei’ ven. Böllen, melde zu fefleren
Stan, zu Ackerbau und Gewerben fortgeſchritten fin,
3. B. bei ven untergegangenen Pernanern uud
FR ezicanern, bei den Chineſen, Dinpusıumd
adperen aderbautreibeuhen Bölkern Ükens. Oei if
B Mohnhens
swen allen has ſich vas zuge . Zaſammengehören der
: Bamilie, fo wie die Hertſcheft des Femilien hauptes
über Frau, Kinder, Diener und Sklaven in jedet der-
ogen Beziehung auch ia ver häuslichen Einrichtung
ausgedrückt. — Ehrwürdig und in allen feinen Thei⸗
. len fleeng abgemefjen nad) Volksfine und Sekigton
erhebt. ſich Aber die Wohdungen der vorgenahuten
: Böller. das mohamme daniſche, vorzugswrife das
türkiſche Haus. Jahrhunderte lang bewahrt es un-
«sabänderlich ſeine innere Einrichtung, welde ter rin⸗
fachen Lebensanſchanung des ſtoraus angemeflen if.
In jedem. Hauſe waltet das uralte Oefetz, deſſen Wor⸗
ketzuug nicht bloß als Verachtung des Hausherrn,
ſondern auch als Religionsfrevel angeſehen vol.
Jedes der zahlvrichen Völker, welche von Dee großen
"Kette des Mohammediomus umfaßt wird, hal ——
‚uuttonalen Typus auch in feiner Hauseiacichtuag an
ungebeacht, jedoch hat ihr bie gleiche Nelidiom- —**
-möbammedanifchen Völkerfhaften . einen gewiſſen
Charalirr aufgedruckt, der minder oder flürker überall
wiederbehrt. Dir ſeſte außere Haltung, der Oleich⸗
muih, die ſeine balte Schlauheit und: Die Yammshıhe
.Wlrbe, wodurch der Türke ven Frauken imppekt,
find eine Folge der ſtrengen Wrikette im Haufe: in
welche der Knabe aud Jůngling hit Hätte viugeſchult
‚winde. ber eben Damit hängt auchn die Bornircheit
zufamuten, mit welcher ber Zürle füh gegewaneb-
päiſche: ſtultur wehrt. — Weit weniger ald die mo⸗
hammedaniſche Religion hat die grie chiſrhe Bielie
gion auf Geflalt’ une Ginrichtuug Der Mohnhäuſer
bei den ihr, augehörigen Böllern eingemirkt. Das
Muttergottesbild mit dot Lacnpr davor iſt faſt üe ein⸗
‚ige weit verbreitetes Symbol. Aufſallend rauch,
daß die Slaven, deren Ausdehnung zum Thrül mit
:dem Bereiche der geishifäen Religion ——
— und zu Sen müſſen wis auch Die. Nengricchen
Wohnhnus. 5387
en — Mus ſo deutlicher ShmratteremmäktWeft
vo in ihten Wohmmgsiseiien Einen jo gemeinfa-
men naftenaten Zug haben, wir Die gremaniſchen oder
romaniſchen Bölfer. Div Verfchiebenhelt der Sıämihe
Yoas za ftaek, als Daß Me nicht auch darin ſich Hitte gel-
ned geinachit. Wir feft uw ummanbeibar Schu Ach
wvie ſrebiſche Hausſitie an den innigen Zuſummen⸗
ang mid die ſtrenge Ordnung in der ſerbiſchen Fa-
mie Wie hallungslos und verfläthtigt otſcheiat da⸗
gegen das Nationale in der Hanselnriehtung ner Cze⸗
Wen ind Polen. Wenn es eine Gemrinſamken am
Hanubbru aller Slaven giebt, fu beſteht fir darin, daß
ie micht feſte, hochraäumige Häuſer mit Gewölben und
hohra Giebeln lieben, ſondern klrine viereckige, mied⸗
Kar: guſer, tinſtöckig, mit augemeffenrin rinfachem
. @hebe ; wird Haben zwri, drei Beine Häuſer dicht ı1e-
en Aa ſetzen, als durch eia einzige großes: ſich
venfelben BAG ſchaffra, den ihnen Die mehreren klri⸗
-ien Hänfer gewähren: Auch die Norhwondigteit
ber Brshhtrang, wir Holz allein gu bauen, ſcheint
ihnen jene Piriasn, abes ziemlich rechtwiukeligen Häm-
fe yore ehtzu' Paben, Merbacrbdig iſt dirſe
Vimnformigtatbeſoabers m Rutaho. Durch cill die
u Regionen virſes weiten Reiches, vdn Der nvevi⸗
“Kr Versloetin an, durch Die wud Salbe»
Waldete amd fltner duech wie fette ftuchthare Rogion
Hg bis zur Steppengegeud, fuer ſich immri vas
- Heine viſijche Baurenhans wieder, tms mit ſeiuer
GSieebelfett⸗ und den drrei ANrinon Feafiern dicrin, wolche
ee und gemeluſumr Eirkbe mer Huues Die-
HR anf die Btenße: ſieht; über den Buabewfenftetn
gumin bel demals: vas rine Feuſter für die
Rammer dor Tocthter vder Mögen Yu se Hllı-
- ser bes. Adrlo Im Imaetn vdn Nußlamer ſindeder Re⸗
2⸗ eiaſaut uno von Salz, nut wii dum Nute⸗
duß Re gerumiger nud mil einigem; auriſt Fahr
-überlläffigen Ghulen vor der Thx ober einem Wal
Son gegiert find. Auch das ruffiihe Bürgerhaus
in den Stänten iſt nur Das verihönerte nun bemalte
Heine vuifiihe Bauernhaus; beſſere Bürgerbäufer
find, wie der Bürgerfland überhaupt, in Ruflann nur
importiet, nit auf wationalem Boden erwadlen.
Im ruſſiſchen Haufe aber richtet fid die game Ein-
richtung uud Lebensweife nach der patriavchaliichen
Sitte; alle Mitgliever der Familie Reben einender
vlg gleich, aber fie alle fin» auch gleichmäßig un-
‚ertban dem Familienhaupte. Der Bater oder ber
ältefte Bruder Ratt des Baters bar unbefchränfte Be-
walt. Es finden fi daher für ihn oder ſeinm ge-
ehrten Gaſt die befonderen Ghreupläge, um» Die Fa⸗
milienglieder verweilen nicht jedes einzeln im befon-
deren Raum, fondern im gemeinſchaftlichen Saale.
Die vornehmen Ruffen ſchleppen nun freilich ned
mehr als ihre Standesgenoſſen im übrigen Garepa
“zu ihren Häufern alle möglichen Baufigle und Ge⸗
ſchmacksrichtungen zufammen; aber wie unter all der
.. gefälligen Politur, ‚melde der vornehme Rufle fo
leiht annimmt, doch das Herbe und Gewaltſame des
zuffiichen Charakters immer wieder durchbricht, fo fir-
nelt fi and in den moderuften rufſiſchen Wohnun⸗
gen immer wieder die nationale Sitte an- und fam-
melt die Kamilte im gemeinfemen Raume, wie die
Leibeigenen in dem ihrigen. Die Ruſſen finden ſich
flets unbehaglich in Häuſern mit vielen Fainen Zim⸗
- mern ‚ melde noch dazu vollgepfropft find von Meu⸗
- bein und Hansrath; die ruſſiſchen Großen bauen da⸗
ber ihre Häufes um fo viel größer, und die Familie
- wandert and einem Zimmer in’s andere, um ſich dunn
‚bier, denn dort gemeinfam niederaulaffen. |
Wir wenden uns zu den Kulturvökern. Unter
ihnen allen it ide nationale Sitte, melde ich im Bau
und: in der Einrichtung der Hänfer zeigt, im ſchnellen
Wohnbau. 887
. Yhnehmen bagsifien. Gdemeb. ph vouuingelt anbal-
‚sem fi work Die Gpusen Deflen, was einſt dem häns-
lichen und geſellſchaftlichen Leben eines jenen dieſer
oallker fein agenhũmliches fees Gepräge gab; wur
das Klima fordert noch immer fein altes Recht. Das
ſchwediſche und vorwegiſche Haus if zugleich
Borraibehant,, und zingerichtet für den laugen Win⸗
pr das ‚alte finnifche har feiner Kleinen Fenuſter⸗
megen fsibR am hellen Tage nur Zwielicht.
2 ] —*8 Haus kann des mationalen Ballens,
: anf: wolchem man frische Luft und nen Blid in die
Otcaben genießt, nicht antbehren. Das itelienifche
. behält uech immens das Lichte und Freie eines Laud-
: Yaujes, in weldes Lit und Luft von allen Gehen
2* — Am ſttifßen holten noch die Hellaͤnder
mud Gngläuber feſt au Der Hauseinrichtung ihrer
‚ Borfaheen. Das Holländer baut: noch immer nur
wegen -
„ Haufes hält es dan größten Theil das —8* vor⸗
: Sbloften, weil er ihn une für feſtliche Tage öffnen und
„Ile: Dun Den: täglichen uch nicht Den
Aes Verwehnten geben, will. ‚Being Küche hat er,
ung der Engländer, halb in des Crde. Der Eng-
.Jandas legt noch immez auf: ven Saal, Ber allen
‚ngmatbewahuztn gemeinihaftlih if, das 5
micht. Die Privaszimmes find klein ud überaus.
r einfach; aber des Saal muß geräumig fein und wohl⸗
. gelegen, : einen großen Tiſch und einen kleinen, weil
sen —*2XRX Se ſeis, und unfeplbar feiamı Ra-
"ia mit einem Kamingeſims haben, weldes.mit ir⸗
⁊ gend einer Bleinen glänzenden Aushellung pınalt. —
Mach viel wehr in feßflehennen Formen bauen die
Eanbnmeritaner. Diefes Bolt bat fonh Alles
‚abgeßreilt.:mas-»ie fraie Bewegung in Handel uad
Bewer und bie freie Meinungsbethätigupg in Po⸗
IB Wehahaus.
HE und -Nettgion behiavert, in feinem Haucbau be⸗
folgt es Anni eine gleichſförmige Kegel. Min
Blockh aus en frellich ſchon an ſich fo einfüh, duß es
Mat viele Seſchmackbentfaltung zuläßt, aber merk⸗
würdig bleibt es Do, daß jevesmial, wo man es Im
weiten Bebtete der Vereinigten Staaten anttifft, Herd,
Eheben, Bank, Fenſter und Zr in bein einen ſich
genan an derſelben Stelle befinden wie in dem an-
- dern, dad Dach äberall gleich gebaut, ja ſelbſt ein
Normalmaaß, nämlich 16 Fuß Breite und 2A Kup
Fänge vorhanden iſt, von mweldiem pie meiſten nur
wenig abmeiden. ber auch das Backſtein⸗ und
Brekfterhaus in und bei ven amerilaniſchen Städ⸗
ten trägt dieſelbde Einafötmigkeit von innen und außen
zur Schau, mag es am aflantifden dder am Müfftben
- Deean ſtehen. Im Erdgeſchoß ſind Nähe, Borranps-
ynnter und die Wohnſtube bes Befindes; vor dem
Haufe fehlen nicht ein Puar Stufen, Tann At Man
in einen fAmalen Bang und von dieſem in Sprach⸗
zimmer (Parlour). Dieſes hat nothwindig einen
runden nnd halbeunden TIP (Oenteal table) mit
"einen nie fehlenden Durcheinander von ſchön gebun⸗
denen Bädern, Daguerrotyp⸗Ginis und Heinen Eh⸗
rengeſchenken. Hinier dem Parloue iſt, nad duech
rine holzerne tayertere: Zuchenwand getrenni, das
gewohnliche Wohnzinmer, mu eben ſo gewiß ſedes⸗
“mal ein Piano ſteht, und wäre es and der ächſte
GSchnarrkaſten von der Welt. Die Zwiſchuisand
Wird nach Beheben, beſondets des Abends bei ie-
»ſellfchaft, weggeſchoben, und dann Bat man:ein geoßes
Zimmer. Reichere haben im erfliin Stockauch Much
Biltaeb, Zrichnen ⸗ und Andere Pleite Fine,
welche: ebenfalls zum allgemeinen Gebraucht Uenrn.
In einem Anbau des Hauſes nach hinten deſtudet fich
der Megel nach das Eß zimmer. Im zweiten Rd: Wie
th Ston find Priuatiimnmer. Ganz Oben ſehen noch
Balninh u
in ihrer Heimath. rinaypicten..:
- Bierlicleit. und Bannemlicfeit g
. Am Berſchpenduag one,
r ihrer Wopahänf
—2 — fo wa⸗en: die römiſch
ae een nicht ganz gleich
—* heider Netionen verſchie den
3538. bewohnten keinen abg
, fondern mig den. Männı
um efhreihung eines römischen _
— — geben: F =
Bee sh:
A die. fhrmebifchen, 55 a wer⸗
‚Daypfegen. ı" Die. ne in Ein —3 — a gzewiß ine»
—8 —* kurs Für — ‚nee ſcht —
„ bam-gemgipn. Getxoidevorcathe verhharg man Anz»
Aerirdiſchen Gruben , worüber Miſt gedeckt wurhe.
2) Dos Bobabaus, ‚ner Megeamart.. Gs
2 den Kullurvblfern der Oegenmart unverlepn ⸗
has, daß ihre Wobnungen, ihre Volks, ynd Kaygi-
‚ Uenfehe, ihre Sitag und Gebräuche überbaupt wit
„.ipberg Jahre nicht aut am eigepthümlich Ratipnofen
rm a dqaß au, Kur gen janze Lebenseinrich⸗
yB und ewöhnug fort und ko rt. mehr won ben
Formen Rue Bere obftreift, durd male fonfl,Hie
an Tchäfte nd Anfichten der verfi deuen
„einen..fehen. äußern Lusdruck, die Bilnmng
n tmirteluug, der. Einzelnen. gimen ſichezn nyr-
212
510 Bohnhews.
wan Baum noch riwes:von einem aatiostalen Saerwel
darin, das nicht hen verwiſcht in. Man baut die
Hänfer eben wur, um moͤglichſt viele Menfcheg, Darin,
jenen egoißiſch für fich geſondert, unterzubringen.
. Da liegt vean vie Rafernenform ſehr nahe; der un-
tere Stod muß zu Kauflüden und Werkflätten ver-
wendet werben, die Armen müſſen mit Kellergeſchoß,
Dachräumen und Hinterhöfen vorlieb nehmen. Ar.
chitektoniſcher Schmud und gefälliges Aeußere ſind
. mehr als Mebenfache geworden. Wer fo viel Geld
und Geſchmack hat, Daß er eben nur nad) feinem Be-
‚Jagen ein Haus haben will, und darauf verzichtet,
noch mehr Geld zu gewinnen, — und biefer Leute
giebt es jetzt merkwürdig wenige — der baut ſich nad
irgend einem Baufiyl aus der altgrieckiichen oder mit-
telolterlichen Zeit, nah Pallodio oder nad eigenem
Benie fein. Haus, in ver Megel aber verfällt er auf
Die freundlichen Formen von Gartenhäufern oder
Lanpfigen, welche glüdlicherweife jegt einmal in Mode
gelommen find. — In der inneren Ginrichtung aller
dieſer unferen modernen Häuſer iſt aber das nach na⸗
- Yonaler Sitte Feſtſtebende vollſtändig verſchwunden;
die Weltfitte bedingt nur möglichſt felbRännige
Mäume für jeben Hansbemehner oder Bafl, umd
einige arößere Zimmer, um Oeſellſchaft zu empfan⸗
gen. Wie wenig Willkür erfchlen dagegen bei un.
fern Alwordeen in der ganzen Einrichtung Des Hau⸗
ſes, wie angemeſſen war da Alles dar damaligen
Ordnung der Syamilie und des Hausftaudes. Da
war vor Allem die große Famillenſube mit dem Ch⸗
venfige für den Hausherrn uud die Hausfrau, den
. ehöhten gefhmüdten Räumen in den Grkern oder in
den Fenſterniſchen für die Töchter, Dem ſchimmernden
Schrein für Sitheugeräth und Ehrengeſchenke. Da
mar ferner die Diele oder die Hausflur wor der et-
was höher liegenven Familienſtube wo Die Kinder
Wohnhaus. 341
fpielten; die Heil glänzende und geräumige Kühe,
“wo man fih mandmal am Heerde ſammelte; ber
große Saal mit alterthümlichen Bildern für befon-
dere feſtliche @Belegenheiten. Die eheliche Kammer
batte ihren beftimmten Play im Haufe, fie war flete
fo angebracht, daß die Herrſchaft durch ein Rudfen-
fer überſchauen fonnte, was in dem Haufe vorging.
Dben im Haufe lagen die Schlafftuben für die Söhne
und Töchter, das Baftzimmer, die Leinenkammer, die
Bibliothek; hinten im Haufe nahe der Küche die
- Mägpdefammer, auf dem Hofe nahe den Stallungen
die Knechtekammer, unmittelbar an der Küche die Ge⸗
findefinbe. Ju den weiten Kellern unter dem Haufe
famen andere Räume für die Borrätbe auf dem ho⸗
ben Boden. Dieſe ganze Einrichtung if in den neuen.
Hänfern abgeworfen. Das deutfche Bürgerhaus
mit dem hoben Giebeldach iſt faſt gänzlid) aus ber
Mode gefommen; man braucht feinen Boden mehr
zur Aufbewahrung des Borrathe, weil man bei den
erleichlerten Verkehrsmitteln das Nöthige täglich auf
dem Markfte oder in den Läden kaufen kann.
- Man kann vielleicht nach den vier großen ethno⸗
- graphifchen Gebieten Deutſchlands vier verſchiedene
“Formen von deutfhen Bauernhänfern unter.
ſcheiden. Das niederſächſiſche Bauernhaus iſt
hochgiebelig und weiträumig, beſteht aus Fachwerk
und hat Tenne, Stäfle für Pferde und Rindvieh mit
ven Bohnungen unter einem Dache. Unten an brr
langen Tenne befindet ſich das Einfahrtsthor, zus bei⸗
ven Seiten derfelben die Stallung, fo daß die Krip-
pen ummittelbar von der Tenne aus befchüttet wer⸗
nen. Oben im Haufe iſt die um einige Stufen er»
böhte Familienſtube mit der Kammer flir die Ehe⸗
feute, davor die Küche, zu deren beiden Seiten Fleine
Thüren in Hof und Barten führen. Diefe Haus⸗
form findet ſich im ganzen Norden bis tief in Norwe⸗
54 obahmıs.
ara binein. Die zweite if die fündeuiichez ſie if
zunächſt durch ven Holzbau bebiugt, iſt einfacher ale
die niederſächſiſche, hat für die Familienſtube einen
Dorbau, und an einer ober auch der andern Seite des
Haufes. läuft außen am zweiten Stade eine Gallerie
ber, mährend unten fi die Stallungen befinden.
. Während das weſtphäliſche Haus einen Hof hat, aber
nie Giebelſeite nach der Straße zukehrt, ſteht Das füd-
deutſche meiſt gleich an der Straße und zwar mit der
Langſeite. Eigenthümlich iſt darin eine gewiſſe trau⸗
liche Dunkelheit und Geſchloſſenheit in den vielerlei
kieinen Räumen. Dieſe Hausform iſt bis auf die
Alpen und die Donau hinunter verbreitet. Mehr
in's Defterreihifche hinein befommt das Haus etwas
‚mehr Woplhäbiges, Teiles, Helles und Geränmiges,
, während in der Schweiz die Holzverzierung zunimmt,
gber auch das Dach gensigier und ſchwerer, Das In⸗
nere des Haufes Dunkler wird. — Im Weſten von
Deuiſchland, beſonders am Rhein und Mein und in
Thüringen herrſcht die Dritte von, Die fränkiſche.
Das Haus bat ein mehr bürgerliches Anſehen, mit
beflen Fenſtern, ift Heiner aher fehler, in Der Regel
..von Steinen gebaut, und eiggerichtet auf einen forg-
‚ Samen Anbau yon nicht vielen Morgen Landes. Das
Vieh iſt untergebracht in abgefondeygen Ställen,, die
entweder neben nem Haufe fleben oder demſelben an-
gebaut find. Endlich im Oſten von Deutſchland, fo
weit früher die Slaven ihre Sige hatten, begegnet
uns am häufigfien die vierte Form, welche wir bie
flauifche nennen können. Sie iſt fofort Daran kenni⸗
lb, daß das Haus ein kleines Viereck, fei es nun aus
Erdez und Lehm, oder Steine oder Holz gebaut; for
wohl zu den Vorrathsräumen als für. Die. Stellungen
find befondere Heine Häufer neben das Wohnhaus
gebaut. — Ueberall aber nimmt in Deutschland auch
‚auf dem Lande die willfürliche Einxichtung hrs Hau⸗
. .sehıhel Uwbouuen amd Reparatıımn ;je noch zuläßligem
. Mean und Menärfaig Aberhann, Selten bank ein
, "Beyer mad ein Haus fireng in dev Weile feines Jan⸗
..: De, eine Beine Verheſſerung oder foußige Nenerung
muͤſſe, glaubt ex, Daran angebramt werhen.
Daß wir nun bei folder Willkür und Regellofige
Eeit, wie fie jegt in Gau und Einridtung unferer Häu⸗
fer und In den Hausfitten überhaupt befleht, uns
Schlecht befänven, kann man gewiß nicht fagen; ein
Entgegenwirken würde auch völlig nuglog fein, In der
legten Zeit der römischen Welt riß ein ähnliches Durch⸗
elnandesroerfen von Bauſtylen und Boldsfitten und
ein Abfkteifen des Eltten und Ordnungen der Vordern
sin. Auch heute iſt die gleiche Eeſcheinung ein Zei⸗
den, daß um ng ein Abſterben vorgeht; aber es ifl
nur das Abßerben der mikwlalierliben Weltan⸗
ſchauuns und ſocioſtzn Cinrichtungen. Die Hülle ynd
». Epazgie dev Anesu jehad), welche jsgt Dir Welt bewe-
gar, Dig viefige Kraft der Litaratur und Philoſophie,
‚nah mehr die ungebeuren Croberungen quf hem
„Feélde dar Naturwiſſenſchaften, durch melde neus-Ma-
wrlvälte entbert: und hie befonnien be zwuugen wer⸗
dan; das Allee. giebt Bürgſchoft, daß die ulturvöl⸗
fer ſich in einem Zuſtande der Erneuerung und des
. Mehssgangs befinügn, „Pon einem Afer abgefahren
und noch nicht am andern gelanden,“ ſagt en ruſſi⸗
ſches Spruͤchwort. und das drücht unſere. jetzigen Zur
- Bände ang. Vielleicht liegt bereits darin, daß unfere
. Hönien Io häufig etwas Molttpfs,. Fahrik- uud Far
fernengstigeg: annehmen, eine Hindeutung · Daxauf,
welche eye Bemeinichaftsnerbältnifie ſich allmähg,
wenn auch erft in langer Zeit, entwideln. merden.
Aher eben fo gewiß hängt. mit, dem Barheurinen je-
‚neh Willkürlichen und Apfäligen. ia unſerer Qays-
einrichtung zufganmen, dak dag chen nes. Cingelnen
wiſuas Leben ver, Vijlker feine feſſen Roymen und
544 Wohnhaus.
feinen ruhhgen Rchern Bang verloren hat, und daß
ftatt defien Bewegungen, melde floß- und ſchwung⸗
weife Alles mit fi fortreißen, um bald darauf für
eine Zeit lang wieder die Auhe der Eemattung fol-
gen zu laflen, in der Segenwart fo gemöhnlih ſiud.
Indem wir hinſichtlich der fpecielleren Ginrichtung
unferer Wohnhäuſer auf den Art. Haus vermeifen,
fügen mir hier noch Einiges über die beim Häuferbau
verwendeten Baumateriallen, über die Baufteine
und das Bauholz, hinzu.
Die natürlichen Baufleine, aus melden man Wohn⸗
bäufer baut, find nad ihren Beflanptheilen, Gigen-
ſchafien und dem Bebraud außerordentlich mannich⸗
faltig. Es giebt Deren verſchiedene Arten:
1) Branit, aus Feldfpat, Quarz und Glimmer
befiehend, von kryſtalliniſch⸗körnigem Beflge, hart,
politurfählg, von Farbe grau, roͤthlich, ſchwarz; er
tommt felten (nur beim Üebergang in Oneis) deut-
lich geſchichtet, öfter unregelmäßig zeriläftet vor, in
Norddeutſchland ſehr häufig in einzelnen Biöden,
Gefchieben, Findlingen, bis zu bedeutender Größe.
Fo Aehnlich verhalten ſich die beiden nächſtfolgenden
vien:
2) Der Syenit, weſentlich aus Feldſpat und
Hornfpet beſtehend.
3) Der Porphyr, dichter Feldſpat mit einge»
fprengten Kryflallen von Quarz, Hornblende ober
Feldſpat, undeutlich gefchichtet, faſt nur zerklüftet, in
Norddeutſchland in Meinen Findlingen, roth, grau,
braun, violet, hart, polichar, ſchwerer zu Iprengen als
ranit.
4) Bneis, aus Duarz, Feldſpat und Olimmer
gemengt, fchleferig gefügt, meift Deutlich gefchichtet,
leichter zu bearbeiten ale die vorigen.
5) Quarz (gemeiner körniger), in zerfläfteten
Mvobaheus. vat
Banken, auch in Geſchieben, körnig, oft- ſpinerig,
febe hart.
6) Bafalt, aus Augit, Feldſpat und Mognet⸗
eiſenſtein innig gemengt, meiſt zerklifftet in Säulen,
Platten, auch kugelförmige Stücke, dicht und hart,
grau Bis ta’ Schwarze:
7) Nagelfluhe, aus größeren oder, Beineren
Geſchieben früherer Felsarten durch kallig-kieſeligen
Kitt verhunden, und dadurch oft ſehr feſt.
8) Trachit, Feldſpatkryſtall mit Glimmer, Horn⸗
blenbe, Augit ꝛc., undeutlich oder gar nicht gefchihtet,
oft (äufenförmig tief zerflüfter, bald dicht und fehl,
bald pords und foder, grau, gelblich, röthlich, braun.
9) Rafeneifenflein, taub, von muſcheligem
Bruch, oft löcherig, friſch gebrochen wohl bearbeitet.
10) Kalkſtein (kohlenſaure Rail), in den ver⸗
ſchiedenſten Arten, als: körniger Kalkſtein, Ueber⸗
gangskall, Jurakalk, Muſchelkalt, Sußwefferkoit (zu
dem der Kalktuff gehört), Stinkſtein, Rogenſtein ꝛc.,
batd dicht, glatt, hart, feſt, bald porös, raub, weich,
locer, faft in allen Karben vortommens, Ja ſoſern
der Kalffiein edlerer Art und politurfaͤhig IR, heißt er
Marmor.
11) Sandflein, von Duarz und anderen harten
Körnern durch verfchledene Kitte verbunden, und da⸗
nach eingeteilt in Kieſel⸗, Ihon-, Kalk⸗, Eiſen⸗
Mergel-Ganpdflein; geognofiſſch ferner in Sramvode.
öfteren, bunten, Quader⸗ Mufchele, Kohlen. Band»
flein und Motaffe. Die Sonpfleine find ſehr man»
nichfaltig geſchichtet und zerklüftet, und von ſehr ver⸗
ſchiedener Härte, die Hauptfarben, weiß, grau, gelb»
lich, roth, violet, grünlih.
Leicht bearbeibare, aber meift ſchlechte Banfleine
find noch: Thonſchiefer, Blimmerfchiefer, Bipsflein
Wale (Eiſenthon) ıc. -
Die Bauſfteine werden entweder ale Brudkeine
De. techn. Enc. Th. CCXIXII. Mm
Wehnben.
von unbeſtimmier Form A braudi ange wonler re⸗
gelmäßig bearbeitet (Haufteine). Die ſehr Barten
: Steine dienen zu gewähnlichen Baten je der Regel
nur ale Bruchſteine; fo Granit, Syenit, Parabyı,
Bafalt, Ragefluhe und die härteſten Kallßeine.
Kleinere Geſchiebe (Rollſteine, Feldſicicze) werden in
der Meflalt, in welcher Ge vorkommen, den Vrvchſtei⸗
: nen geich verwendet, haben aber ihrer rundlichen For-
men wegen natürlich ſchlechteren Verband als ſiharf⸗
kantige Hruchſteine, Septere find als Manszfleine
um ſo beſſer, je vegelmößiger, vamenflich je lagexhaf
ter fir ſiad, mas bei ſoſchen Steinarken, Die ig Schich⸗
ten brechen, wie Oneis, Sraumpge und ande Kall⸗
- Reine, matünlich leichter zu erreichen iſt, ale bei Gra⸗
‚nit, Porphyr u. a. Der Baſalt eiguet fi durch feine
vatũrliche Gäufenform zu mendesiei eingeſuen Se
geufläunden, wie Plaukenſäulen, Prellpfaller; chen fo
Schieferartige Steine, Bei geringes Bearbeitung ber
. Seitenflächen, au Fußboden und Dedplatten ac, Faſt
. Alle oben genaunten Steinarten, eiwg anit Ausnohme
des Quarzes, dienen auch als Damfeine, - Dash laſ⸗
fem die härteſten für den gemöhnkicden Arhraud au
eine rohe Bearbeitung zu, da Die glättere ſehx kaftbar
: HR, Werhältniſſe müflen hies das Rähere Haflinmen.
Dei woritem am meiſten eignen ſich zu Hauſteinen ber
Kollſteis und Des Sandſtein, vor allen der legiere.
Dex Kalkfiein iſt nach feinen Arten an Härte außer-
aordentlich verſchieden; frisch aehroden meiß meic,
4
waöarauf er an Der Luft erhärtet, Dicht and fein, aber
worös, ſedbſt groblöcherig, in unzegelmäbigen yüden
rer in Pintten brachend; Der Saupfein perſchieden
nad dem groben oder feinen, gleichen ader ungleihen
‚Sonn, nach der Feſtigkei nes Bindeßtoffs, Schtung
und Spolibacteu. Diexnach mird ihr Sehraucb als
Hauſteine ſich beſtimmen. Bei der Vearlegung, be⸗
ſonders der Sonufeisrorihlde,.ii.im Ruchßcht auf
* no. .3..
ahehandı 247
—— nad zuß Werrmeihuyg der Mhblästerung dar⸗
zu (ben, Daß die wagerechl au pexlegenden, be⸗
Frans die, Anfiizegegden up qusiapeapen Etüde,
lin Stuten, Aubharenr unp Dechvlatzen, Sohlhänfe,
Qafnaeftüde. ar, , auf pas. Lager (Die Dec Srkhiang
gnp-MBcbieferung varallel Igufende Heite) gelegt, and
.. ur die ſeakrecht tragenden. und bekleidendyn, ale
-- Bönlen, Pfeiler, Gewände, Sadenplattep, auf Das
ern ( anpt (die Seien, in welchen die Gichlefepnng aus-
ft) geſtellt (mflfci) werden, und zwar Thäͤr⸗
nad Henflergewänne mit dem Lager narb außen, in
pie Albı der Maper.
1,008 verihjenege Gewicht der Baufleiue beftängmt
zum-Ahril ihres Mebrauch, in Sofern leichtes Mate⸗
. Bl darch ſchle htexen Baugrunp, fo wir zu Mewöl⸗
| Mn, bobplſtehenden Oqcheidewſaden 20. möıhig werden
kann. In leptarex Hiaſicht Diemen heiombrzs Tuff,
Freb und Bimefkein. Dagegen find ſchpere Steine
an Stöpmauen, Gewolbwiderlagen ic, von befonde-
ze Brauchherfrü,
Die Done der Baufisine, beſonders gegen Ber-
ettarong, iſt ˖ ach den verſchiedenen Bedingungen,
uater meichan fie in Aawe nputzg kommen, ſehr ver⸗
idee; In deniWegel ſind die harten Steine der
Wapbixge, Sant, Porybpr up Syenit (mit ihmen
Shenol, Diorit und Hornfele) Die pauerhafteſen.
Monſhes Bramit, heſonders wenn ar ſſchon (wenn
ah vach fo Feine) Sprünge bat, ii jedoqh in fench⸗
‚498 Grde der Zerflörung. ſehr ausgeſetzt, am am meißen
Durch allenbaktiges Waſſer. Dar Bneis Arbi jenen
einen an Dopps ziemlich nahe, Dar beilägt der
. Sopmmannie milde Melia leicht mit —— Nagel:
up. i9 bei fefem —— von a
var: un Ara hole m
ein; ah
let —8 Som — 2 uegnd
: IB Mar mens; biagegen Babalt, pr —*83*
—
510 Mahnhaus.
.. man kaum noch etmes von einem nationalen Sewyel
dorin, des nicht ſchon verwiſcht iſt. Man baut die
Hänfer eben nur, um möglihft viele Menfcheg.Darin,
: jeden egoißiſch für fi geiondert, unterzubringen.
. Da liegt denn die afernenform ſehr nahe; der un⸗
tere Stod muß zu Rauflüven und Werkſtätten ver-
- wendet werden, die Armen müſſen mit Kellergeſchoß,
MDachräumen und Hinterböfen vorlieb nehmen. Ar
hiteftonifcher Schmud und gefälliges Aenßere And
mehr als Nebenfache geworden, Wer fo viel Geld
. und Geſchmack hat, Daß er eben nur nach feinem Be-
‚Hagen ein Haus. haben will, und Darauf verzichtet,
noch mehr Geld zu gewinnen, — und Diefer Leute
giebt es jegt merkwürdig wenige — der baut ſich nach
irgend einem Baufiyl aus dev altgrieckiichen oder mit⸗
telalterlichen „Zeit, nah Pallodio oder nad eigenem
Benie fein. Haus, in der Megel aber verfällt er auf
die freundlichen Formen von Gartenbäufern oder
Laupſfitzen, welche glüdlichermeife jetzt einmal in Diode
- gelommen find. — Yu der inneren Ginrichtung aller
Diefer unferen modernen Häufer iſt aber Das nad na-
- Yomaler Sitte Feſtſtehende volänpig verſchwunden;
- Me Weltfitie bedingt nur möglichſt ſelbſtüändige
.Männie für jeden Hansbewohner oder Bafl, umd
einige. größere Zimmer, um Geſellſchaft zu empfan⸗
gm. Wie wenig Willkür erfchlen Dagegen bei un»
‚fern Altvordern in der ganzen Einrichtung bes Den-
ſes, wie angemeflen war da Alles der damaligen
Ordnung der Familie und des Haucßaudes. Da
war vor Allem die große Familienſtube mis dem Ch⸗
venfiße für den Hausherrn und die Hausfrau, den
. erhöhten gefhmüdten Räumen in Den Erkern oder in
den Fenſterniſchen für die Züchter; Dem ſchimmernden
„Schrein für Silbergeräth une Ehrengeſchenke. Da
mar ferner die Diele: oder die Hansflar wor der ei⸗
was höher liegenden Familienſtube, wo Die Kinder
Ranbant, 528
ausublũbende Solze auf: den Sitein gleichen CinAuß
. Yaben, wie dasß gefrierande Waſſer, indem beide ſich
"während dee Kryſtalliſetion ausdchnen. Man fägt
: (um. Zerbrödelung durch Schlagen zu vermeiden)
- De zu prüfenden Steine in Wärfet, etwa ven 2 Zoll
- ‚Beta, bezeichnet fie und legt fie eine halbe Stunde
. kaug im. sine fiedende, aber dalt gefättigte Auflöſung
son Blanherfalz (1 Theil Olauberſalz auf 2 heile
Waſſer; eine ſiedend gefättigte Yuflöfung: oder län.
geres Cintauchen würden zu ſtark wirken). Darauf
. Yäupt man fie an Fäden Über Befäßen mit derſelben
Auiläfung auf. Sobald (nad 24 Stunpen) die
Myoben. mit ausgeblüßtem Salz weiß bedeckt find,
. tauıbt man fie in die darumerſtehenden Gefäße, um
fie abzufpülen, ohne fie jedoch von den Fäden zu neh⸗
un &# führt man 5 Zoge fort: IR nad deren
lauf dar Stein gany in ſeinem urfprünglichen Zu-
Aande geblieben, fo kana: may wit: Sichesbeit auneb«
cafe, daß er vom Froſte nicht leiden. werde; bei zer.
a wenn Steinen hingegen wind may, oft fen, nad
Br HE drei Wiederholungen, Bruchſtücke, Körper,
tichen loßgeireumt mt in Dem darunter ſtehenden
.Deiäße Inden.
: Die Bindung mit dem Mörtel hängt zumeiſt von
der glauten oder rauhen Oberfläche des Steines ab.
—* locherige, rauhe Steine verbinden ſich mecha⸗
noch am beſten mit dem Mörtel, der in ihre Poren
eindringt; fo Ralktuff und Gifenflein, grobförniger
—— befftr als feinkörniger, wenig Dagegen ber
brũchige Quarz. Dom haben: mande. Steine
—— eh ewiſch eine vorzugliche Anziehung zum Ralf
—8 maiſten meiũrlichen Bauſteine find gute Wärme
leiter, am meiſten der Branit und audere hazte Steine,
aAuch Richter Kalkſtein; purer halten: Die dacena erbaus
tan: Mauern die öufern,Röhte nicht ab, und ſchwihen
850 Dohnhaus.
fm Innern. Sollen daher [dire kälſcawen Steine
(Trab, vulkaniſcher Tuff id Rune Kalf und
Sandſteine Haben dieſe Cigenſchäft weniger‘) zum
Ban von Wohnungen dienen, fo müflen vie Mauern
inwendig mit Badfleinen verblendet werten. Gut
gebrantilen Lehmſteinen kommt in didfer Hieſicht Fein
. natürlicher Bauflein gleih. Bei Senvfleinen iR noch
befonders Darauf zu feben, daß fie nicht bruchfencht
verarbeitet oder aus folden Brüdren genommun wer⸗
den, welche, gegen Mitternacht gelegen, wet nopirhä-
tigen Cinwirkung der &omnenfirablen entbehren.
Solche Steine ziehen, flatt auszutrodtten, itimer wie⸗
der Feuchtigkeit an, und Die daraus erbamen Woh⸗
- nungen werden dadurch dann uewöhrkih WAB- un-
geſund.
Bon den künſthichen Bauſteinen Mind die. Jäe⸗
gellleine die zewöhnlichſten. Hier nut das Noth⸗
wendigfle über ihre Bereinmg.
Die Fobrikation der Ziegelfteime zerfällt in A Diye-
rationen, das Bearbeiten der Erde, das Fortuen,
uTrocknen und Brennen, Go wie der Thon geg a⸗
ben, läßt man ihn über Winter hı Haufen Biegen,
ausfrleren, wodurch er im Frübjohr beſſer zu beor⸗
: beiten iR; jedoch iſt dies nice ohne Mshahme mit
‚allen Thonforten der Fall. Hierducch Mitden vie
Pflanzenteſte verfaulen und Das etwaige Guawofel⸗
eiſen eine angehende Entmiſchung erleiden. Zu Dach⸗
ziegeln gebört ein befſerer, minder mageret Thon, ale
zu Mauerſteinen. Dee Lehm oder Thon wits ſodann
in Sumpfen mit after gemiſtht, fleidag vatıhgere-
ten, alle Sieine, Wurzeilüde, Kallawrgelboocken
werden entfernt, welche, wenn Die Ziegel Feine gedoͤ⸗
» ige Hiße beim Dreunen erhielten, leicht abblättern,
zerbröckein; Shwefiiiesnlde bedingen, da fe beim
Brennen wicht vbllig zerflörtiwerden, alad: wlldnkige
" Bermiderung, Galzeuswintreng und ‚Berbrörsin.
Wohnhaus. 5”
(VBie Ziegelerbe zu ſchlemmen ſchekn iin Allgeillelnen
weniger rathſam weil daburch aller gröbete Gand
entfernt unb der Thon zu fett wird; es ſei benn, daß
min gepulvertes Cement hinzuſegzt.) Man ſetzt mei⸗
flens Sand Hinzu, nach Verhälkcciß bis J ver Maſſe,
ijd man würde noch mehr zuſetzen können, wein: beim
"Brennm, wegen undollfomihener Ofenconſtruction,
ſtürkere Hitze gegeben werden könnte. Ein zu gtob⸗
kbrniger Sand madt Ye Steine zu ſchwer, müde
u’ zexberchtkich; fie taugen vlt fe Gewolbe zu
welchen leichte und datei fefte Steine nörhle find. Zu
vdem WTade fetzt man auch Totfggrus, Sterifstlikgrus
Mm, iwelche beim Brentien ſich verzehren und die
Maſſe yore mochen. Man dat das GSeſchäft ves
VDürchtretens duch Thiere vertichten laſſen, Mein
darkn tdetden die Sieine Wurzeln und ſtnollen nicht
entfernt, welche der Arbeiber beim Dutcharbetten fin⸗
det, hetauslieſt und dadurch did Maſſe verbeffert. Je
mehrtnals übrigens vie Ziegelerbe gͤwendet And
durchgeatbritet witv, eo dichter und hürker werben
auch did Ziegel. Mittelf einer Thonmaſchine Man
"de ehimter: Thon äbtigens gkeichfalls guf vorbecti⸗
tel Werden. |
U Formen zimt Streichen vet Ziegel Ans thels
Ölzerne, theils eiferne Rahmen, ibelche letgtete Yale.
Wartet find: fie find zu je zwen obre vier Zehen ein⸗
gerichtet. Dur die Ziegel beim Teolinen und Bren⸗
Ken ſchwinden, fo müſſen narärlich Ve Eeiiformen
ut ein Gerdiffes größer gefertigt Serden, damil Bie
gefleine nd dem Brennen ein befituniihtes Muaß
Gehhlten. Die Fort wird in! Wäſſer gekauchr, in
Saud gemälkt, fd daß fie fich inwendig mie Saud
rchrtzieht (damit ſich der Thon beſſer lͤſc), hieccuf
auf dein Streichtiſch mit Vorberetteter Ziedelteke uch
Seindriſcken mit den Haͤuden gefühlt, fü daß Vie
pol die Leeer des Naftnete ausfallte, un ſtrebcht
552 Wohnhaus.
der Arbeiter den überflüſſigen Thon mit einem Streich⸗
bolz ab, ein anderer Arbeiter trägt Die Form nach Dem.
Trocknenplatze und fehlägt fie auf den mit Sand be»
fireuten horizontalen Boden aus, zieht Diefelbe loth⸗
recht in Die Höhe, um die Kanten und Eden der Steine
nicht zu beſchädigen. Inzwiſchen ift fhon wieder eine
andere Form geſtrichen, und jo gebt es fort. Dan
‚nimmt an, daß ein fleißiger und geübter Streicher in
. 12 bie 13 Arbeitsflunden 9- bis 10,000 Ziegel von
‚der Beinen Sorte fireichen kann, notückich aber nicht
‚ohne Beihülfe von Handlangern.
Mon hat vielfältige Verſuche gemacht, zum Zie⸗
‚gelftreihen Maſchinen anzuwenden, bei uns aber ba-
ben fie, wegen der fehr niedrigen Lohnſätze der Haud⸗
arbeiter im Vergleih zu Nordamerika, und wegen des
Umſtandes, daß dev Arbeiter ‚jeden Stein im Lehm
beim Einfchlagen mit den Händen fühlt und heraus.
merfen kann, was bei der Dafchine. nit gefdieht,
oder der Thon muß vorher gefchlemmt fein, und weil
die Form der Ziegel bei des Handarbeit nicht felten
exakter wird, feinen Fortgang gehabt. Man hat au
mittelſt Prefien (Schrauben. und Hebelprefien) die
Mafle ſtark zufammengedrüdt, auch aus trocknem
Tbon mit der hydrauliſchen Preſſe Ziegel geformt,
die ganz vorzüglid waren.
Sobald die Steine fo weit troden find, daß man
fie, ohne fie zu zerdrücken, anfaſſen kann, werden fie
auf die hohe Kante geflellt, und entweber nod auf
dem Steeihplag weiter getrodnet, zu welchem Gude,
um Raum zu gewinnen, man Diefelben unter einem
flumpfen ‚Winkel über einander auffegt, oder auf
‚Brettern in die Trockenſcheune getragen, in welder
man fie völlig Infttroden werden läßt; das Trocknen
muß langfam geſchehen, fonft bleibt no zu viel Waſ⸗
fer im Innern, während die äußere Oberfläche erbär-
tet, dies bedingt dann Verziehen und Reigen beim
Maobnhaus. 553
Brennen, . Bei den Dachziegeln werden die Naſen,
mittelft welcher, welcher fie auf die Dadlatten einge
‚hängt werden, durch eine im Streichtiſch angebrachte
Bertiefung bewerfftelligt.
Das Brennen geichieht entweder in Feldöfen oder
Meilern, ober in eigenen gemanerten Ziegelöfen.
Zum Brennen in Meilera wendet man Steinkohlen,
Braunkoblen oder Torf an, führt aus fhon gebrann-
ten, Ziegeln den untern Theil des Ofens auf, beſte⸗
hend aus mehreren parallelen, langen Bänfen, zwi⸗
. den melde man das Hol; zum Anzlinden der Rohe
Sen einlegt; auf diefe werden Die Ziegelfleine fo auf-
gefett, daß die Flamme zwifchen ihnen durchſchlagen
ann. Ueber diefen Unterbau flellt man die luft-
trodenen Ziegel über’s Kreuz jo auf, dag Zwiſchen⸗
räume bleiben, und ſchüttet Steinkohlen oder Braun»
koblen zwiſchen je zwei oder drei Ziegelichichten, Die
* Außenwände des Meilers werden ziemlich ſtark ge⸗
fegt und die Fugen mit Lehm verfirihen, ſodann das
Holz angezündet; die Leitung des Feuers iſt, da Der
Meiler frei ſteht, fhwierig, denn Wind und Regen
äußern nadtheiligen Einfluß. Die äußeren Ziegel
find natürlich weniger gebrannt, als die inneren, und
dienen dann noh einmal zum Unterbau. Die Bu
eines Brandes richtet ſich theils nad der Trockenheit
‚ der Ziegel, nah der Witterung. Dan wendet dies
Verfahren da an, wo das Brennmaterial fehr wohl⸗
feil if, wo der Landmann auf feinem Ader Thon und
Steinkohlen hat, wie in Schlefien und am Rhein..
. Die Ziegelöfen find theils für Holzfeuerung ein-
erichtet, role bei ung, theils auf Torf» und Stein-
"Fohlenfeuerung, wie in Holland und am Rhein. Die
gewöbehörn Ziegelöfen find in Form eines läng-
chen Piereds, entweder fiehende, mit höheren Um-
faſſungsmanern, oder liegende, längere, mit niedrigen
Wänden, welde oft 2 Fuß did, am beflen aus einer
554 Wohnhaus.
Innern und äußern Dauer beflehen, zwiſchen welchen
Aſche, Kohlenklein und andere ſchlechte Bärmeletter
geſchüttet werden. Sie find oben entwedet offen,
oder mit einem Tonnengewölbe überwölßt, im wel⸗
dem Zuglöcher reihenweis angebradt find, wie bei
den liegenden Kalköfen; beide mit einem leichten Zie⸗
geldach überdeckt (Ziegelſcheune). In letzterem Fall
find Einfatzthüren in der Rückwand in verſchiedenen
Höben angebracht, durch welche die Ziegel eingeſetzt
werden können; letzteres geſchieht bei dem dben offe⸗
nen Defen auch von oben. Unter dem Ofen find vie
Feuerungen in ähnlicher Art erbaut, wie bereits bei
den Feldöfen befchrieben ift; es find parallele Helpfa-
näle, welche von einer largen Wand des Ofens zur
gegen füberfiependen ſich erfireden, durch aufgentauerte
änfe von einander getrennt, auf weichen gefchkagene
Bogen rahen, mit vielen Zwiſchenräumen für die hin⸗
durchſchlagende Flamme: Weber viefen erden die
lufttrockenen Ziegel auf verfohtedene Art aufgefegt, jo
daß diefelben fü unter fpigen Winkeln kreuzen; und
die einzelnen Steine von einander etwas dbftehen, da⸗
mit die Flamme zwiſcheti allen duchdringen kann.
Die Größe ver Defen ift ſehr verfchleven, man hat
fie zu 30-, 50. big 100,000 Ziegel, ja von mod
“größerem Kaliber; hietnach richtet fi) auch vie Dauer
eines Brandes. Zuerit feuert man nur ſchwach
(Shmaudfeuer), damit die Ziegel nicht berfien, und
dann Immer flärfer, bis die oberflen Schichten glü⸗
hend, doch ift bier, wie ſchon gefagt, der nöthige Hip-
grad nad ver Befchaffenheit des Thons relativ. Iſt
das Brennen vollendet, ver Ofen langfam abgefifhlt,
fo werden die Steine ausgefahten; die dem Feuer
zmächft geftantden haben, find gefhmolzen, in Kkam⸗
gen (Sauen) zufammengefloffen, mar braucht fie als
Ekclſteine, Ptellſteine 2c.; dieſen zunächſt find die här-
teſten, klingendſten, glafirten, vie höher hinauf befind⸗
Wohnhans 535
Vchen ir aber Be; vie oberſten ünd uͤber⸗
HAPE diejenigen, die idR genng Hitze bekommen ha⸗
Ben, werben noch einmal eingefeßt.
: 2 Wie Ziegelfteine Aid nach dem Biennen theils von
roiher Farbe von einer Heitlichen Menge eingemifch⸗
"ten Ciſenoxyd hertahreud (Bie z. B. hier die Rathe⸗
“"iömer Megef), oder getB, auch braunſchwarz, ver⸗
glaſet, Werbe man Klinker nennt; fie find Pfingenp,
beſonbers die lehteren, Benin je Dichter Die Maffe durch
das Biennen wurde; je mehr ſie ſich dem Schmelzen
-- aäyerte, deſto kliugender wurden fie auch; Stahl
ſchlägt an folchem Feuer. Se müſſen ihre ſcharfen
Kantren md Ecen and glalien Flächen Behalten, denn
DFiegel, vie fh: verbborfen, fwief gezogen baden, Fön.
Men nicht zum Mäduern gebraucht werden; fie dürfen
keint Spallen und Löcher haben, it Waffer liegend,
nicht: abblätfern, vet im dieſem Falle enthéltenſie
‚ Kalktheile, die ſich TERben WE Ben Stein auseinnitber
: ttelben. He müffen Waſſer flark attfaugen, ihr fich
u dem RS ge verbinden zu können. Ihre
re a vetſchieden, hier bei uns meiſtens 10 Joll
Tan, 9: 300 breit, 34 (bis 22) Zoll Hark“ win Fie-
el wiehgt angeſähe 7 d, ein. Kubikfuß ungefähr
- 100 Yfdd, 14 Jiege tonwen of inen Kude—
. *. Dachziegel (Bieberſchwänze) haben: 15 Zoll
Bätge, 6 Joll Wkeite 4 Zoll SER, wiegen zwi⸗
.ſchen 3 und 4: Pad reitet man 80 Süd auf
einen Kubitfuß; ſte müſfen deſonbers gut gebtännt
fein, ſonſt Werden fie, Der Näffe, dert Froſt oder der
Sonhenbige ausqeſetzt, zetbtödefn, und geben dann
. ber Erzengung von Ffechten und Moos Gekegenbeit,
3 Afleigetvächfen, die der Dachziegel unfehlbar zeriiö-
‚igch Velen. Dodfilegel aus gut zubereitetetir Thon
We Moſchinen gefäktigt, Können, bei größter Gieich
de ſehr deicht ausfallen. Te
>23. Dan vevfonigi eigerie Gewolbegeatger beſonders zu
B66 Wohnhaus,
Beineren Bewölben, Brunnenziegel, Segmente von
freisförmigen Ringen, Dachpfannen (diefe taugan je
doch nichts, weil die Bedachung mit folden Pfannen
. duch den Wind abgehoben wird); ferner Hohl⸗ oder
Forfiziegel, zus Bedachung der Forſte, auf Dem Harz
auch zur Dachbedeckung (find zu ſchwer). Yu Sol
land, auch hier und da bei ung, werden die Dachzie⸗
gel glafirt, theils mittel Salz, theils mittelft Blei⸗
glätte und Braunftein, oder mit gebrauntem Kalk und
Steinkohlenſtaub, welches eine ſchwarzbraune Karbe
bedingt. Sie widerſtehen länger der Witterung, als
nicht glafirte, find aber auch theurer -
Was nun dos Bauholz betrifft, fo faflen win es
in Folgendem zufammen. Beim Hausbau, umd über-
haupt in der Landbaukunſt, Tommt nur das Stamm»
hol; des Baumes in Betracht; Aeſte und Zweige kön⸗
nen höchſtens gelegentliche Auwendung finden, Man
. unterfdeidet am Stamme, von außen nah innen,
Rinde (Rinvenhaut, eigentlid Rinde und Bafl),
Holz und Mark, Die Markröhre verengt ſich mit
dem Alter, und verichwindet bei vielen Bäumen end-
ih gang. Das Holz, ein yoröfes Geflecht von Fa⸗
jern, in Jahrringen wachſend, nach welchen fein Al⸗
ter zu erkennen, theilt fib in Splint, junges Hol;
- und Kern. Der Splint (Spint, Spunt) iſt das un
reife Holz; zunächſt der Rinde, pflegt im frifden Zu⸗
ande rörhlicher, im troduen weißer zu fein, und if
. weniger bicht und feft als das reife Kernholz. Zwi⸗
ſchen beiden iſt noch das junge Holz zu unterfcheiden.
Um gutes Bauholz zu liefern, muß der Stamm reif,
geſund und geſchlacht, d. h. möglichſt aflfrei fein. Mit
dem Alter wächſt die Dichtigkeit und Feſtigkeit des
Holzes, indem die Poren ſich immer mehr mit Holz-
floff und Harz ausfüllen, am meiften beim Nadelholz.
Nur zäher pflegt das jüngere Holz (sud der Spfint
vor dem Kernholze) zu fein. Im bohen Alter wird
Wohnhaus. 857
- der Baum durch das Stoden der Säfte endlich an-
° _ befichig, überfländig und dadurch unbraudbar, ge-
wöhnlih von innen nach außen. — Krankheiten und
Fehler des Holzes find:
" N)Stodfäule, beim Abflerben der Wurzeln, be»
ſonders der Pfahlwurzeln, und in zu flahem Beben,
geht, oft fehr langfam, den Stamm hinauf. -
2) Rernfäule, bald als fortgefegte Stodfäufe,
bald als Erſterben bes Kerns im Alter, vorkommend;
wird aus dem hohlen dumpfen Klange beim Anfchlas
en mit der Axt, ficherer durch Anbohren erkannt; ihr
— Anfang iſt bei Eihen und Busen ofi von Wipfel,
purre begleitet.
3) Streifigkeit, ſtellenweiſe Anbrũchigkeit.
Fichtenholz wird roth⸗, Kiefernholz blau⸗ Eichenholz
braunſtreifig, und dadurch in den veränderten, flodis
gen Theilen wafferfaugend, ſchwer trodnend und zur
Fäaulniß geneigt. -
4) Brand, Abfterben von außen nad) innen, meift
aus Berlegung der Rinde (bei der Birte fon aus
< der. der Rindenhaut) entfichenp.
5) Krebs, an Eichen (aub Buchen und abor⸗
nen u. ſ. w.) zeilich raſch fortſchreitend, mit faulen
Anoflũſen.
6) Sechwämme deuten ſtets auf Krankheit des
Stammes, find gefährlicher bei Erlen und Buchen,
als bei Eichen und Kiefern.
7) Saftfülle- Uebermaaß von Säften macht
das Holz porös, ſchwammig, endfich nothfaul.
- 8) Wipfeldürre, aus Freiſtellung früher ge⸗
ſchloſſen fiehender Bäume und Bloßlegung der Wur⸗
zein entſtehend, oft von Wurzelſproſfen begleitet. Bei
Kiefern fommt no
9) Harzfluß vor, der im feinen hößften Grade
den Baum ködtet. Dagegen find Harzgallen (Harz
fommfungen im Riſſen und Höblungen) dem eigent-
Le Wohnbens.
lien Bauholz vicht ſchärlich. Uebrigens haben ud
AR: and Blattkrankheiten nadsbeikigen- Sieh ‚auf
das Holz des Stammeß.
Fehler des Stammes finp no;
1) Froftriſſe (Gisfläfte), von außen abi innen,
hurch ſchneſt eintzategnen Froß, wſopders bei ſierke⸗
ren Eichen,
2) Terariſſe, äußerlich unbemerlbar, quer durch
den Kexn, oft ſehr lang, kommen beſonders bei Eichen,
Ulmen und Kiefern vor; erweitern fig bei zu vaſchem
Austrocknen.
3) Kernſchäle, Doppelſpliatigkeit, Teen⸗
nung ber Jahrringe von einander, bisweilen rings⸗
herum
Die Geſchlachtheit des Holzes hängt. befanpers
vom Stande des Baumes ab. In gzeſchloſſenem
. Stande flerben die unteren Aeſte nab und nad ab,
und der Stamm erreicht Die größte aſtfreie Schaft⸗
länge, beſonders beim Nadelholz; dag Holz wird da⸗
- duch zugleich Dichter und ſpeltbarer.
Als Fällzeit des Bauholzes empfiehlt ſich, be-
. fonders bei Nadelhölzern, meiſtens die zweite Win⸗
57
*
—
terbälfte; doc iſt Die Regel, das Holz außer der Saft⸗
zeit zu fällen, nicht für allgemein zu nehmen, fanyern
, nad) dem Gebrauche des Holzes näher zu beflüigmen.
Im Frühling uud Sommer if} der Saft Dügmer; er
trocknet daher fchneller aus, und deshalb if das in
dieſen Jahreszeiten gefällte Holz, hei zweckmößiger
Behandlung, den vom Saft ausgehenden Rayıbeir
en weniger ausgelegt. Dex im Winter verdickte
Baft hingegen erhält die Holzfaſern geſchmeidig und
das Holz dicht, feft, elaſtiſch. Hiawiederam tritt in
der warmen Japreszeit leichter Saftgährung, und mit
ihr Wurmerzeugung, Stocken, Fänlniß ein. Wo der
Saftbeſtand auf die Dauer feinen Einfluß bat, z. B.
. bei Holz, welches ganz und dauergd in Maſſer zu ſte⸗
Wohnhond. 858
„ben Sam, iſt die Göllgelt ziemlig Aeibgülde. Wo
..kad Hals zem weſentlichen Einfluß dex Witterung
Ausgeſetzt iſt, wixd purch im Minter gefüllte durch
„ſchwerere Verdunſtang bes Saftes ſich ungleicher waſ⸗
ſerſaugend und dadurch heränderliches, mehr zum Ver⸗
. Joarfen geneigt zeigen, mogegen das im Frübling und
+. Bommar geiällte leichten wen. Rärfer nusfreißen wird,
Im Manzen iſt die Fällzeit beim Laubbolz gleichgül⸗
„tiger ala beim Nadelholz. Der Kinfluß des Mond⸗
werbielg anf dieſelbe ift Aberglaube. Dagegen ver⸗
meihe man pie Zeit ſtarken Froßes, welcher dag Holz
haͤrter und ſpröder macht, oder fiarken Windes, weil
. in.beiden Höhlen der Stamm leicht wider Willen reißt
pper bricht. Dos Fällen ſelbſt geſchieht entwpener:
.: ) Mit per Art, Hier mirh, möglichß nahe über
dem Boden, zuerſt auf der Seite, nach welcher der
Baym fallen ſoll, eine Kerbe big etwas über die Witte
. ‚(pen Gchwerpunkt), dayn aber ann Deg entgegenge⸗
„fetten Seite eine zweite Kerhe, etwas pos oben herab,
$p .meit gingehauen,. his Dres Stamm Fällt. j
. b) -Mit Der. Säge sarkährt man auf abnliche
Weile, water Pachtreibung yon Heilen heim Gegan⸗
ſchuit. - Das Ballen mit per Art gebt ſchneller; das
mit Der Säge iſt Holzſparender.
4) Durch Catwurzelung, beſonders gan Abhängen
„um. bei Bäumen ohne ſtaxke Pfahlwurzeln. Hier
werden bie sutlaufenpen Hauptwurzeln, mit Aus
‚anbme dar ſtärkſten, Surdgebauen, die legte aber un-
‚ teaggaben unp in paſſender — vom Stamme
‚ein Hebel Darunter gebracht. Mai größeren Stam⸗
men wendet man biesap Die Dehelanr on. Men läßt
das Stonmende fire nad her Riguung fallen, nad
welcher der Stamm —*8 merden ſoll, bei Ab⸗
hängen deu Winfel nach nahen,
». An ejxigen: Orten in das Bewaldrechten, d. b.
as vorlãufige Brhayen das Siamm⸗s aus dem Gro⸗
552 Bohnhaus.
der Arbeiter den äberfläffigen Thon mit einem Streich⸗
bolz ab, ein anderer Arbeiter trägt die Form nad Dem.
Trocknenplatze und ſchlägt fie auf den mit Sand be»
fireuten horizontalen Boden aus, zieht Diefelbe loth⸗
recht in Die Höhe, um die Kanten und Eden der Steine
nicht zu beihädigen. Inzwiſchen ift fhon wieder eine
andere Form geſtrichen, und jo geht es fort. Man
‚nimmt an, daß ein fleißiger und geübter Streicher in
. 12 bie 13 Arbeitsflunden 9- bie 10,000 Ziegel von
der Beinen Sorte flreihen kann, natürlich aber nicht
“ „ohne Beihülfe von Hanplangern. on
Don hat vielfältige Verfuche gemacht, zum Zie-
‚geiftreihen Maſchinen anzuwenden, bei uns aber ha⸗
ben fie, wegen der fehr niedrigen Lohnſätze der Hand⸗
arbeiter im Vergleich zu Nordamerika, und wegen bes
Umflandee, daß der Arbeiter jeden Stein im Lehm
beim Einfchlagen mit den Händen fühlt und heraus.
merfen kann, was bei der Maſchine nicht geſchieht,
oder der Thon muß vorher geſchlemmt fein, und weil
die Form der Ziegel bei der Handarbeit nicht felten
exakter wird, feinen Fortgang gehabt. Man hat au
mittelſt Preflen (Schrauben⸗ und Hebelprefien) vie
Mafle ſtark zufammengedrüdt, auch aus tiodnem
Thon mit der bypraulifgen Preffe Ziegel geformt,
die aanz vorzüglid waren. |
Sobald die Steine fo weit troden find, daß man
fie, ohne fie zu zerdrücken, anfaflen fann, werden fie
auf die hohe Kante geflellt, und entweder nod auf
dem Streichplatz weiter getrodnet, zu welchem Cade,
um Raum zu gewinnen, man diefelben unter einem
ſtumpfen Winkel über einander auffegt, oder auf
- Brettern in die Trodenfheune getragen, in welcher
man fie völlig Infttroden werden läßt; das Zroduen
muß langſam geichehen, fonft bleibt noch zu viel Waſ⸗
fer im Innern, während die äußere Oberfläche erhär-
“tet, dies bedingt dann Verziehen aud Reifen beim
Brennen. . Bei den Dachziegeln merden die Nafen,
mittelft welcher welder fie auf die Dadlatten einge:
‚bängt werden, Durch eine im Streichtiſch angebrachte
Bertiefung bewerffelligt.
Das Brennen geſchieht entweder in Feldöfen oder
Meilern, oder in eigenen gemauerten Ziegelöfen.
Zum Breunen in Meilern wendet man Steinkohlen,
. Braunkohlen oder Torf an, führt aus fhon gebrann-
ten Ziegeln den untern Theil des Dfens auf, beſte⸗
bend aus mehreren parallelen, langen Bänfen, zwi⸗
ſchen melde man das Holz; zum Anzlinden der Koh»
- Sen einlegt; auf diefe werben die Ziegelfieine fo auf-
geieht, daß die Flamme zwifchen ihnen durchſchlagen
ann. Ueber diefen Unterbau flellt man die luft⸗
trodenen Ziegel über’s Kreuz fo auf, daß Zwiſchen⸗
. zäume bleiben, und ſchüttet Steinkohlen oder Braun⸗
‚ Soblen zwiſchen je zwei oder drei Ziegelſchichten. Die
- ” Außenwände des Meilers werden ziemlich ſtark ge-
- fegt und die Augen mit Lehm verfiriden, ſodann das
Holz angezünnet; die Leitung des Feuers if, da der
. Meiler frei ſteht, fchwierig, denn Wind und Regen
äußern nachtheiligen Einfluß. Die äußeren Ziegel
. find natürlich weniger gebrannt, als die inneren, und
dienen dann noch einmal zum Unterbau. Die Zeit
eines Brandes richtet: fih theils nad der Trodenheit
» der Ziegel, nad ver Witterung. Dan wendet dies
Verfahren Da an, wo das Brennmaterial ſehr wohl⸗
feil iR, wo der Lanpmann auf feinem Ader Thon und
Steinkohlen hat, wie in Schlefien und am Rhein..
Die Ziegelöfen find theils für Holzfeuerung ein-
| erichtet, wie bei ung, theils auf Zorf- und Stein-
Foplenfeuerung, wie in Holland und am Rhein. Die
ewöhnlihen Ziegelöfen find in Form eines läng⸗
ichen Vierecks, entweder ſiehende, mit höheren Um- |
faſfſungsmauern, oder liegende, längere, mit niedrigen
Wänden, welche oft 2 Fuß did, am beften aus einer
554 Wohnhaus.
Innern und äußern Mauer beſtehen, zwiſchen welchen
Aſche, Kohlenklein und andere ſchlechte Wärmeleiter
geſchüttet werden. Sie find oben entwedet offen,
oder mit einem Tonnengewölbe überwölbt, im wel⸗
dem Zuglöcher reihenweis angebracht find, wie bei
den liegenden Kalköfen; beide mit einetn leichten Zie⸗
geldach übervedt ( Ziegelfcheune). In letzterem Fall
find Einſatzthüren in der Rückwand in verſchiedenen
Höben angebracht, durch welche die Ziegel eingeſetzt
werden können; letzteres geſchieht bei Dem dben öffe-
nen Defen auch von oben. Unter dem Ofen find die
Feuerungen in ähnlicher Art erbaut, wie bereits bei
den Feldöfen befchrieben ift; es find parallele Heizka⸗
näle, weldye von einer lagen Wand des Ofens zur
gegen überfiependen fi erfireden, duch aufgentauerte
änke von einander getrennt, anf welchen geffagene
Bogen ruhen, mit vielen Zwiſchenräumen für die hin⸗
durchſchlagende Flamme: Weber: viefen werden die
‚ Iufitrodenen Ziegel auf verſchiedene Art aufgefeßt, jo
daß diefelben fih unter fpigen Winkeln kreuzen, und
die einzelnen Steine von einander etwas dbftehen, da⸗
mit die Flamme zwiſchet allen durchdringen kann.
Die Größe der Defen iſt ſehr verſchleden, man bat
fie zu’ 30-, 50. bis 100,000 Ziegel, ja von wo
“ größerem Kaliber; hiernach richtet fi aud vie Dauer
eines Brandes. Zuerſt feuert man nur ſchwach
(Schmauchfeuer), damit die Ziegel nicht berfien, and
“ dann immer flärker, bis die oberflen Schichten glü⸗
hend, doch iſt bier, wie ſchon gefagt, der nöthige Hig-
grad nach der Befhaffenheit des Thons relativ. SR
Das Brennen vollendet, der Ofen langſam abgefiäble,
fo werden die Steine ausgefahten; die dem Feuer
Zunächſt geſtanden haben, find gefhmolzen, in Kkum⸗
pen (Sauen) zufammengefloffen, mar braucht fle als
. Edfteine, Prellfteine sc. ; viefen zunächft find die här⸗
"teten, klingendſten, glafirten, die höher hinauf befind⸗
Wohnhans. 895
Si abe Be; vie oberſten ünd Über
hünpf diejenigen, bie nicht genng Hitze bekommen ha⸗
Ben, werben noch einmal eingefett.
"= We Ziegelfleine find nach beur Blennen theils von
rother Farbe don einer Kemlichen Menge eingerhifch-
"tem Tiſenoxyb hertuhrend (röle z. V. hier vie Rathe⸗
udwer Regef), oder getB, auch braunſchwarz, der⸗
glaſet, welche man Klinker nennt; Re find Plingenp,
beſonders vie lehteren, bern je Didier die Maffe durch
das Biennen wurde, je mehr ſie ſich dem Schmelzen
ndherte, deſid kliugender wurden fie quch; Stahl
ſchlägt an folchem Feuer. Se müſſen ihre ſcharfen
Kantru amd Ecen and glalien Flächen behalten, denn
-" Heart, die ſich verwworfen, fchief gezogen haben, kön⸗
nen nit zuin Mauern gebraucht werden; fie dürfen
Feine Spallen und Löcher haben, IH Waffer liegend,
r nicht abblättern, dent in dieſem Kalle enthalten‘ fie
Koalktheile, Sie ſich Ibſchen Bw Ben Stein auseinander
tteiben. HE münſen Waſſer flark anſaugen, um ſich
MR dem Mökrkel get verbinden zu können. Ihre
- Größe i vetſchirden, hier dei uns meiſtens 10 Joll
"bang, 9 Joll breit, 34 (bie 21) Zoll ſtark; vin Zie⸗
are 7 Pfund, ein Kubikfuß ungefähr
: 100 Pfuid, 144 Zeget-Tohtmen af eirten Kubik,
. *. Dachziegel (Bieberſhwänze) haben 15 Joll
länge, 0 Joll Write 4 30 HER, wiegen zwi⸗
"fen 3 und 4 Pfuud ni rechnet man 80 Srüd auf
-"tinen Aubetud; fe müſfen beſonders gut geßtännt
fein, ſonſt Werden fie, der Räffe, dem Froſt oder der
Sonnenbige ausqeſetzt, zetbtödern, und geben bann
: ber Erzengung von Flechten und Moss Gekegenbeit,
2 Mftergetvächfen, Die ver Dachzie gel unfehlbar zerfö⸗
‚inch delfen. Dadfilegel au gut zubereitetetir Thon
> We Maſchinen gefeltigt, Können, bei größte! Gleich⸗
heñ ſehr tip ausfallen. ZU *
707 Dan vevfrinigt eigent Gewoͤlbe zugen defonders zu
866 Wohnhaus,
kleineren Bewölben, Brunnenziegel, Segmente yon
freisförmigen Ringen, Dachpfannen (dieſe taugan je-
doch nichts, weil die Bedachung mit ſolchen Pfannen
durch den Wind abgehoben wird); ferner Hohl⸗ oder
Forſtziegel, zur Bedachung der Forſte, auf dem Harz
auch zur Dachbedeckung (find zu fhwer). In Hole
land, auch hier und da bei uns, werden die Dachzie⸗
gel glafirt, theils mittel Salz, theils mittelft Blei⸗
glätte und Braunflein, oder mit gebrauntem Kalk und
Steinkohlenſtaub, welches eine fhwarzbraune Farbe
bedingt. Sie widerfichen länger der Witterung, ale
nicht glafixte, find aber aud theurer. — -
Was nun das Bauholz betrifft, fo faflen wie es
in Folgenden zufammen. Beim Hausbau, und über-
haupt in der Landbaukunſt, kommt nur das Stamm.
holz des Baumes in Betracht; Ace und Zweige kön⸗
‚nen höchfſtens gelegentliche Aumwendung finden. Man
. unterfheidet am Stamme, von außen nad innen,
Rinde (Rindenhaut, eigentlid Riade und Baſt),
Holz und Marl. Die Markröhre verengt fi mit
dem Alter, und verichwindet bei vielen Bäumen end-
ih ganz. Das Holz, ein poröſes Geflecht von Fa⸗
fern, in Jahrringen wachſend, nach welchen fein Al⸗
ter zu erkennen, theilt fib in Splint, junges Hol;
und Kern. Der Splint ( Spint, Spunt) ifl das un.
reife Holz zunächſt der Rinde, pflegt im friiden Zu⸗
ſtande röthlicher, im trocknen weißer zu fein, und if
weniger dicht und feft als das reife Kernholz. Zwi⸗
ſchen beiden iſt noch das junge Holz zu unterfcheiden.
Um gutes Bauholz zu liefern, muß der Stamm reif,
geſund und geſchlacht, d. h. möglichft aflfrei fein. Mit
dem Alter wäh die Dictigleit und Feſtigkeit des
Holzes, indem die Poren fi immer mehr mit Holz-
toi und Harz ausfüllen, am meiften beim Nadelholz.
Nur zäher pflegt das jüngere Holz (ud ver Spiint
vor dem Kernholze) zu fein. Im hohen Alter wird
Wohnhaus. 857
: ver Baum durch das Stocken der Säfte endlich an⸗
befichig, überKändig und dadurd unbrauchbar, ge-
wöhnlih von innen nach außen. — Krankheiten und
Fehler des Holzes finp:
" N) Stodfäule, beim Abfterben der Burzeln, be-
ſonders der Pfahlwurzeln, und in zu flachem Boden,
geht, oft fehr langfam, den Stamm hinauf. -
2) Rernfäule, bald ale fortgefeßte Stodfäufe,
bafo als Erfierben bes Kerns im Alter, vorkommend;
- wird aus dem hohlen dumpfen Klange beim Anfehlao
gen mit der Art, ficherer durch Anbohren erfannt; ihr
Aunfang iſt bei Eichen und Buden ofi von Wipfel-
purre begleiret.
3) Streifigkeit, ſtellenweiſe Anbrüchigkeit.
Fichtenholz wird roth⸗, Kiefernholz blau⸗ Eichenholz
braunſtreifig, und dadutch in Den veränderten, ſtocki—
gen Theilen waſſerſaugend, ſchwer trocknend und zur
»Faäulniß geneigt.
4) Brand, Abſterben von außen nach innen, meiſt
aus Berlegung der Rinde (bei der Birte fon aus
<: der der Rindenhaut) entſtehend.
57) Krebs, an Eihen (auch Buchen und Ahor-
Nnen u. ſ. w.) zeilich raſch fortſchreitend, mit faulen
Auofluũfſen.
66) Shwämme deuten ſtets auf Krankheit des
GStammes, find gefährlicher bei Erlen und Buchen,
als bei Eichen und Kiefern.
7) Saftfälle: Uebermaaß von Säſften macht
das Hol; yorös, ſchwammig, endkich nothfaul.
8) Wipfeldürre, aus Freiſtellung früher ge⸗
ſchloſſen Hebender Bäume und Bloßlegung der War.
zeln entfiehend, oft von Wurzelfprofien begleitet, Bei
Kiefern kommt nob
- 9) Harzfluß vor, der in keinen böfften Grade
den Baum tödtet. Dagegen find Horzgallen (Harz.
Tammiungen in Hiffen und Höhlungen) dem eigent-
Le Wohnbart.
Iihen Bauholz vicht ſchärlich. Uebrigens bahen auch
AR: sand Blaitkrankheiten nasbtbeikigen Tiufluß ‚auf
das Holz des Stammes. .
Fehler des Stammes finp noch;
1) Froſtriſſe (Bipfläfte), von nußen nah; innen,
Ruh Ichmeih eintzeteghen Froſt, beiondere hei Hörkee
ven Eichen,
2) Kernriffe, äußerlich unbrmpröbes, quer durch
den Kern, oft ſehe lang, kommen beſonders bei Cichen,
Ulmen und Kiefern vor; erweitern ſich bei zu vaſchem
Austrocknen.
3) Kernſchäle, Doppelfplinsigleit, Teen⸗
nung der Jahrringe von einander, bigweilen. vings⸗
herum.
Die Geſchlachtheit des Holzes hängt beſonders
. vom Stande des Baumes ab. In geſchloſſenem
. Stande flerben die unteren Aeſte nah und Dad ab,
und der Stamm erreicht die größte aſtfreie Schaft⸗
länge, befondere beim Nadelholz; 2a Holz; wien dar
. durch zugleich Dichter und fpedrbare
—8 ’
ST
Als Fällzeit des Baubofzee wyfieblt ſich, be⸗
ſonders bei Nadelhölzern, meiſtens die zweite Win⸗
terhälfte; Doch iſt die Regel, dag Holz außer der Safit⸗
zeit zu fallen, nicht für allgemein zu nehmen, ſandern
nad dem Gebrauche des Holzes näher zu befligmen.
Im Krühling und Sommer if} der Saft dünner; er
ſrocknet daher fchneller aus, und deshalb if das in
dieſen Jahreszeiten gefüllte Holz, bei zweckmößiger
Behandlung, den vom Saft ausgehenden Nagihei⸗
len weniger ausgelegt. Der im Winter verdickte
Saft hingegen schält die Halzfaſern aeſchmeidig und
vdas Holz dicht, feit, elaſtiſch. Hinwieperum tritt in
der warmen Jahreszeit leichter Saftgährung, und mit
ibr Wurmerzengung, Soden, Fäulniß ein. Wo der
Saftbeſtand auf Die Dauer feinen Einfluß bat, z. B.
bei Hola, welches ganz und banrend in. Balerıyı ſte⸗
Wohnbons. 058
„ben kamun, iſt die Follzeit ziemlich ieibgültie. Wo
„.Ra6 Holz Bew weſentlichen Einfluß der Witterung
Ausgeſetzt iſt, wird purch im Minter gefällze durch
„. Sdarparexe Derpunfung des Saftes ſich ungleicher waſ⸗
ſerſaugend mad bapucd) vexänderlicher, mehr zum Ber.
werfen geneigt zeigen, wogegen das im rübling und
+ ‚Bpmyar gelällte leichter aan. Rärfer nufreigen wird.
Im Qanzen iſt die Faällzgeit beim Laubbolz gleihgäl-
tiger als beim Nadelholz. Der Finfluß des Mond⸗
wechſels anf Diefelbe ift Aberglaube. Dagegen per
meine mon pie Zeit ſtarken Großes, welder dag Holz
: ‚böcker und ſpröder macht, pder flarfen indes, meil
in beiden Fällen der Stomm leicht wider Willen veißt
pper bricht. Das Fällen ſelbſt geſchieht entweper:
) Mit per Axt. Hier mirh, möglichß nahe über
dem Boden, zuerſt auf zer Seite, mad welcher der
Banm fallen ſoll, eine Korbe big etwas über vie Mitte
. ‚(pen Ghmerpuntt), dayn aber vonß dez entgegenge⸗
.:jeßten Seite eine zweite Kerhe, etwas van oben hersb,
„ip .meit-pingehauen, his Des Stamm fällt. — -
b) Mit Ber, Säge ‚weriäbrt men anf äbnliche
Weile, naser Dabtreibung von Seifen heim Gegen.
ſchnitt. Dos Fällen mit der Axt gebt ſchneller; Nas
mit ver Säge iſt Holzſparender.
4) Dur Catwurzelung, beſonders ga Abhängen
unß hei Bäumen ohne farfe Pfahlwurzeln. Hier
‚ werden bie audlanienpem Haupiwurzeln, mit Aus
‚apbme der Aüıffien, durchgehauen, Die legte aber un⸗
teagzaben unp in pafjender Gpernung vom Stamme
ein Hebel Darunter gebracht.· Haj größeren Staͤm⸗
men wendet man hierzu Die Hefelade au. Man läßt
ans Stgmapenpe fits.nad Rex Riguung fallen, nad
wel char der Stamm abgefabsen marden ſoll, bei -Ab-
en 4 Wipfel nach nben..
„Ya aigen.Aarten ii, das Bewaldrechten, d. b.
- 9a$ norlänfige Brhayen pas Eitayaas ayd dem Öro-
860 Wohnhaus.
ben, herkömmlich. Dies vermehrt in der Regel die
Koſten, indem für das ſpätere regelmäßige Behanen
zum beſtimmten Zwecke dadurch wenig oder nichts ge⸗
wonnen wird; doch kann es in Bezug auf zu leiſtende
Baufuhren den Gerichtsunterthanen nöthig werden.
Die Austrocknung des Holzes iſt von der
größten Wichtigkeit, weil faſt alle Fehler, wenigſtens
des über der Erde gebrauchten Bauholzes, von man⸗
gelhafter Austrodaung herrühren. Am vorzüglich⸗
fien it das Abwelken, d. h. Austrocknen auf dem
Stamme, entweder a) durch Ringeln, indem man
den Stamm an der Stelle, wo er von der Wurzel
getrennt werden fol, ringsherum einbant; diefe Art
if jedoch des Windbruchs halber gefährlich, foll auch
im Stammende Stodung veranlaffen; oder wett bef-
fer b) dur Entrinden, im Früblingsfafte, von
der Wurzel bis zu den Zweigen, worauf im nächſten
Winter das Fällen gefchehen kann. Beim Entrinden
des Laubholzes geben jedoch die Stöde verloren, in
fo fern fie nicht wieder ausſchlagen. Aufdem Stamm
abgewelfies Holz gewinnt an Feſtigkeit und Dauer,
weil die Anstrodnung am gleichmäßigſten gefdieht.
- Durd das Entrinden fol befonders auch der Splint
bärter und fefler werden. Das Ausirodnen nad
dem Fällen wird unterflügt durch Wärme, Zugluft,
Spalten, Shälen. Zmedmäßiger iſt es, dem ge
ſchälten Stamme den Wipfel bis zu deſſen Abwelken
zu laffen, indem diefer die Säfte an fi zieht und
dadurd Die gleihmäßige Austroduung befördert. "
Wärme, Zug und‘ Schälen geben aber, wie ‘zum
Trocknen, fo zum Reigen (Zrodenfpalten) des Hol.
zes Beranlaflung; daher find fie nad Befinden nur
mäßig anzuwenden, das Schälen namentlich nur ıheil-
mweife, dur Anplägen mit dem Beil oder Schnitzmeſ⸗
fer. Webrigens darf das Holz nie unmittelbar auf den
Boden, auch nit dit übereinander gelegt werden,
Wohnhaus. 561
weil elle Berührungspunkte Stagungen ausgeſetzt
And. Liegt es lange an einer Stelle, fo find ſelbſt
Die nöthigen Berührungspunfte mo möglich zu ver⸗
ändern. Das Aufreißen ſoll am beflen durch Auf⸗
xechtſtellen (in Iuftigen Schauen) vermieden werben,
Gines der wirkſamſten Austipduungsmittel iſt bie
- Austrodnung der (im Waſſer auflöslicen)
- Söleimftoffe, welche, wenn fie zurückbleiben, ſtets
Waſſer anziehen. Sie geihieht.in der Regel durch
längeres Einwäfleru in kaltem, wo möglich fließen»
dem Waſſer, gelegentlich fbom durch Flößen. Schnele
ler wirken heißes Waſſer und heiße Dämpfe, die je⸗
doch nur bei Heinen Stüden anwendbar find. Auch
aflmäliges Auspreflen, welches das Holz ungleich dich⸗
ter macht, iſt mit Erfolg verfucht worden. Die Aus⸗
fougung fidert gegen Würmer, Fäulnig über per
Grde, Quellen, Reifen, Schwinden und Verwerfen.
Dagegen vermindert fie natürlich die Zähigkeit und
Glafichtät; doch fol Die Tragkraft (nah Verſuchen
von Streicher in Wien) dadurch wachſen. Bei
Kiefern geht das Harz, bei Cichen der Berbefoff,
welcher fäufnighindernd iſt, badurd) verloren. Voll⸗
kommene Auslaugung if am geringeren Gewicht, hel⸗
leren Klang und Feinheit der Sägeſpäne zu erken⸗
nen. Die Farbe des Holzes wird durch fie gleicher;
Fichten und Tannen werden bräunlid gelb; Eichen⸗
- holz fat ſchwarz.
Die Dauer des Bauhbolzes iſt theile nach den
Beattungen, theils nad) der Bermendung und den Um⸗
Händen fehr verſchieden. '
1) Fäulniß. In Waſſer oder doch gleihmäßig
naſſem, ſchlammigem Boden dauern faſt alle Hölzer
lange, am längſten Eichen, Eelen, Ulmen, Buchen
und Lerchen. Abwechſelnde Feuchtigkeit hingegen be-
fördert die Fäulniß am meiſten; eingeſchloſſene Luft
Lin Sellera 30.) mehr als friſche. In mechfelnder
. Der, techn. Ene. Th. CCXXXIX. Nn
562 Wohnhaus.
- Näffe dauern Eichen und Ulmen am längflen, nad
ihnen Lerchen und harzige Kiefer; im Trocknen ſtehen
dieſen andere Gattungen näher. Uebrigens kommt
ſehr viel auf den Boden an, in welchem das Holz ge⸗
. +
wachſen iſt, wodurch fi die angegebenen Berhältnifie
in einzelnen Fällen ändern, ja umkehren können.
Deshalb find die Erfahrungen über die Dauer des
" Holzes fehr ungleih. Sehr vermehrt wird die Dauer
durch Anſtriche, welche jedoch nicht vor erfolgter Aus-
n
*
Lu
trvcknung aufgelfagen werden dürfen,
2) Burmfraß, 1. Holzwürmer.
3) Shwamm, |. Schwamm (Holz«).
4) Schwinden, Reißen, Verwerfen (Wind⸗
ſchiefe, Krummziehen). In wie fern diefen Uebeln
durch Austrodnung und Auslaugung vorzubeugen
ſei, if fchon oben bemerkt worden. Anftriche find auch
- hier, befonders gegen das Reifen, dienlid. Hinſicht⸗
ih des Verwerfens iſt zu bemerken, daß alle Stüde,
weldye die Markröhre zur Are haben, fi) am wenig⸗
fen vermwerfen. Geſchnittene Hölzer hingegen krüm⸗
mern ſich mit der Kernfeite auswärts. Hierauf if} da-
* her bei allen Bauverbandflüden Rückſicht zu nehmen,
> bei welchen das Verwerfen durch Beine Gegenwirkung
gehindert wird, alfo am meiften bei freiftebenden Trä⸗
gern. Lagerhölzer find wenigſtens fo zu legen, daß
die Laft, welche fie:tragen, der Krümmung entgegen-
wirft. Im Allgemeinen find harte Hölzer (meil fie
" ungleihmäßiger austrodnen) dem WVerwerfen mehr
[4
ausgeſetzt als weidde, von den gewöhnlichen Bauhöl-
zern am meiften die Eiche, am wenigften die Weiß.
Tanne.
Die verſchiedenens Arten des in Deutfchland
vorkommenden Bauholzes find:
A. Radelhölzer. Fichte.
. a) Tanne: 1) Weiß, oder Edel⸗Tanne (Pinus
picea L.); 2) Balfam-Tanne (Pinus bal-
”
!
Wohnhaus; 503
samea L.); 3) Schierlinge» Zanne (Pinus
canadensis L.). Das Zannenholz iſt weiß,
weiß, gleichförmig dicht, leicht, federhaft, Leichte
fpaltig, wenig barzig, brauchbar zu Ballen,
Sparten, Durchzügen, Dielen, und if, zu Biete
teen gefchnitten, dem VBerwerfen weniger unter⸗
worfen, als andere Nadelhöltzer, denen es je-
doch in der Dauer bei abıprihfeluder Feuchtig⸗
fir na nachſteht. Das Harzſcharcen iſt ihm nad»
th
b) Gemeint Fichte (Pinus abies L.). Das
Fichtenholz ift röthlichgelb, unter der Art ſplit⸗
ternd, barziger und im Witterungswechſel et
mas dauerhafter als tannenes, aber weniger
fpaltbar und federkräftig, wird übrigens unge⸗
fähr wie Zannenholz verwendet.
9) Kiefer oder Föhre: 1) gemeine Kiefer (Pi-
nus silvestris L.); 2) Wetmuthliefer (Pi-
nus strobus L.); 3) in Suͤddeuiſchland: ita⸗
lienifche Kiefer ( Pinus pinaster Willd.). Das
Kiefernholz hat weißen Splint, darauf gelb»
weiße, innen gelbröthliche Karbe, ift mit Axt
und Säge leicht zu bearbeiten, ſchwerer und har⸗
ziger (dadurd feuergefährliher) als Fichten»
und Tannenholz, dauert auch, Sänger im Witte.
rungswechfel; es it Surroget für Eichenholz
zu Schwellen, Roften, Muͤhlwellen u. f. w.,
dient übrigens au zu Balken, Sperren, Tris
.gern, Rahmfüden, Senkerrahmen, Abtrittfchlo-
ten u. f. w. Zum Ausbau veranbeitet, darf es
unangeſtrichen nicht nes Sonnen, ober Ofen⸗
wärme ausgeſetzt merden, weil. Neun das Harz
leicht: ausläuft.
'® Lerche oder Lärche (ious latix L.). Ler⸗
chenholz hat weißen Splint uud ſtarkröthlichen
Kers, iR Dusch ſein Hard zedernaufig, fängt je⸗
An2
Wohnhaus.
doch nicht leicht euer, if dem Wurm nicht aus⸗
gefegt, In wechſelnder Näſſe ſehr wauerhaft,
reißt und wirft ſich nicht leicht, ift zu allen frei⸗
liegenden und flehenden Baufüden vorzüglich
brauchbar.
B. Raubhölzer.
a) Bude (Fagus silvatica). Des Buchenholz
if, im Freien gewadlen, weiß (Weißbuche,
nicht mit Dem, auch Weißbuche genannten, Horn»
baum, Carpia betula, zu verwechſela), in ge»
ſchloſſenem Stande braunrötplid (Rothbuche);
ift es ſchwer, hart, feft, brüchig, trocknet ſchwer,
ſtockt und verwirft ſich Leicht, iR dem Wurmfraß
ſehr unterworfen; als Bauholz ift es nur unter
Waſſer, zu Orunppfählen, brauchbar, welche
noch naß vom Safte einzurammen find.
b) Eiche: 1) Steineiche oder Wintereihe (Quer-
cus rabor L.); 2) Sommereicdhe oder Stiel.
eihe (Ouerous femina L.). Außerdem in
Süuddentſchland: c) Balleihe (Quereus aegi-
lops L.). Das Holz der Stieleiche iſt weiß-
licher, weniger hart, aber fefler, zäher, feder⸗
Fräftiger, fpaltbarer, als das der Steineiche;
diefes hingegen ſehr hart, ſchwer, dicht, firaff.
Das Eichenholz überhaupt dauert lange im
Winerungswechſel, und dient hauptfächlich zu
Schwellen, Dauerlatten, Zergen, Holzfimfen,
Pfählen, Roften, Röhren, Fachbäumen, Brüden-
jochen, Sisböden, überhaupt im Wafler und in '
der Erde; beim Ausbau zu Verkleidungen,
Thüren und Läden, Fenſterrahmen, Fußböden,
Treppenfiufen. Dagegen hat es wenig Trag-
kraft und wirft ſich leicht, if daher nur zu kur⸗
zen Berbaupfläden, am wenigſten au Ballen
und Sparten brauchbar, wird jedoch vorzugs⸗
weiſe zu Glockenſtühlen verwendet. .
Wohnhaus. 565
0) Erle (Betula alnus L.). Das GErlenbol;,
befonders das der alnus giutinosa (Schwarz⸗
Erle), welches in friſchem Zuſtande eine ſchöne
gelbrothe Farbe Hat, iſt mittelhart und feſt, we⸗
nig zäh und federkräftig, vergeht im Trocknen
ſchnell iR aber im Waſſer und in gleichmäßig
feugtem Boden auferordentlih ausdanernd,
dient Daher trefflich zu Roſtwerken. Befonders
empfiehlt es fih auch zum Ausbohlen der
©Stäße, weil er durch den Urin ſehr dauerhaft
wied. Das Holz der Weißerle (Alnus in-
cana) iſt weißer, feiner, dichter, aber in allen
angegebenen Rüdfichten weniger brauchbar.
d) Ulme oder Rüfter; als Bauholz: Feldrüſter
(Ulmus oampestris Duc.). Das Utmen-
holz, in der Jugend gelblichweiß, im Alter röth⸗
lichbraun, iſt hart, zäh, fchwer, feinfaferig, ſchwer
fpaltend, im Trocknen und im Waſſer dem
Eichenholz an Dauer gleih und folhenfalls
khnlich zu gebrauchen, dem Wurmfraß faft gar
nit ausgeſetzi.
Die übrigen Laubhölger, Birke, Pappel, Horn⸗
baum, Ahorn, Linde, Wallnuß, Kaſtanie ıc., dienen
Fat nur ol Berltel;. — Bergl. Wolfram, kehre
vom Bauwholze u. f. w. Stuttgart und Wien, 1983,
- - Zulegt noch einige allgemeine Regeln über das
Berbalten beim Hausbau. Drei Hauptgegen-
Nände fommen in Betracht:
I. ve Zweckmäßigkeit und Tüchtigkeit des Bes
bäãudes an fi;
II. der Roſtenanſchlag, und
181. die: Sage, ob und wie ein Baur gu verdingen
| ſei oder nicht.
Was beil. A. ven Bauplar beirifft, ſo beſummi
4 dieſer zwar im Allgemeinen nach dem Imecke des
Bams, mit Rüdficht auf die Bauflelle und Die Bau⸗
BB | Wohnhaus.
koſten, doch ‚richte man feine Surmerkfamieit, - befon-
vers beim Wohnhaufe, 1) auf vie Himmelsgegend,
im Verhältniß zu fonfigen Beflimmungsgränden ber
Lage. Die Lage der beiden Hanpifeiten eines Wohn-
baufes nad Morgen und Abend wird fich für Deutſch⸗
land in der Regel als die angenehmfle und gefündefie
empfehlen, weil fie abwechſelnden Sonnenſchein und
Dadurch eine mittlere Temperatur bietet. Doch iſt zu
Guuſten der Mittagfeite zu bemerken, daß hier der
buch die Fenfler einpringende Sonuenflrahl durch
- die gewöhnlichen Vorrichtungen, namentlih durch die
Jalouſieläden, weit vollflänpiger abgehalten werden
kann, als bei der Tage gegen Morgen und Abend.
Allein auch wo die Lage gegeben IR, Jaflen fig in den
meiften Fällen Mittel finden, viejenigen Theile des
Bebäudes, deren Lage am gleichgültigſten if, fo zu
legen, daß den ungünftigen Berhältnifien dadurch
mehr oder weniger begegnet wird. Weſentlich unter-
ſtützt hierbei 2) eine ziemliche Ziefe des Gebäudes.
Sie erleichtert die Eintheilung und beſonders die
zwedmäßige Verbindung der Theile ungemein. Man
laſſe ih nit durch die hergebrachte Meinung irren,
daß größere Tiefe die Koſten unverhältuißmäßig er-
- höhe. Wo die Einshellung dadurch merklich geför-
.. dert wird, iſt der Vortheil in der Regel. überwingend,
und dem Mehranfwande an flärderen Ballen a. f. w.
läßt fich oft noch Überdies begegnen. 3) Mon er⸗
höhe den Fußboden des Erdgefchofles, wenn icgend
möglich, um einige Zuß über das Riveau der Bau-
ftelle, auch wenn diefe trodnen Boden. zeigt. Gin
Haus ohne Plinthe (Sodel) kann im Aeußern au
nicht einmal ein leidliches Anfehen erhalten, und der
geringe Mehraufwand für die Erhöhung wird nicht
: nur duch die größere Trockenheit Des Erdgeſchoſſes
. veichlich vergoften, fondern in der Negel auch Detiprch
erſetzt, Daß die Kellermauern weniger Hek zu grüiiben
Wohnhaud. | 867
find, indem ein Theil der Kollergewölbe Aber dem
- Niveau des BVodens zu liegen kommt; hierdurch wird
zugleich vie Lüftung und Erleuchtung der Keller er⸗
leichtert. Liegt die Bauflelle nur wenig über dem
höchſten Stande des Grundwaſſers, fo laus ſelbſt
: eine ziemliche Erhöhung des Erdgeſchoſſes vortheil⸗
haft, ja nöthig fein. 4) Wird ſehr oft durch unnö⸗
thige Häufung der Fenſter gefehlt. Dieſe Hat
ven dreifachen Nachtheü der KRofifpieligleit (beſon⸗
ders der Meparatacen), der ungleichen Temperatur
und der geringeren Feſtigkeit, leptes bei maffinen Ge⸗
bäuden, weil allzuſchwache Mauerfchäfte mit des Zeit
: leicht zesbrüdt werden, befonvers, wo Badfleine der
Feuchtigkeit ausgeſetzt find. Wenn daher nit Um⸗
fände Die Häufung der Fenſter erfordern, follte man
die Breite der Schäfte der der enfler in der Regel
wenigſiens gleichflellen, noch lieber aber erflere um
ein Viertheil oder die Hälfte breiter machen. Hier⸗
duch wird man, was Gintheilung, Erleuchtung, Ko⸗
ſten und Douerhaftigfeit betrifft, faR immer das er-
freulichſte Refultat erhalten. Eben fo oft wird 5)
die Bonftruction des Daches vern«adhläſſigt.
Verſchwinden auch die Manſarden und ähnliche zus
gleich Häßliche und koſtbare Conſtructionen inmer
mehr, fo mid doch nad immer, beſonders bei ganz
gewöhnlichen Wohnhäuſern, aus Vorurtheil durch
allzu hohe und ſchwere Dächer gefehlt. Mir bemer⸗
„ken hier nur a) daß die Höhe eines Doppelfeltigen
Daches hei Gntdeckung mit guten, aber gewöhnlichen
Dachziegeln nicht mahr als ein Drittel, bei Cindedung
. mit gutem Schiefer aber nicht mehr als ein Fünftel
der Orundfläche zu betragen braucht. o:diele Wer⸗
haltniſſe nicht ausreichen, liegt die Schuld enipeder
"am Material oder an der Arbeit. b). Daß dem Be⸗
dũrfuiſſe eines geräumigen Dachbodens meiflens- auf
‚ae weit zwedmaͤßigere amd vollhäudägere Tieife: ab-
\ .
568 Wohuhaus.
arhoffen werden kann, als Durch ein ſteiles Dad.
Was veshalb im einzelnen Kalle zu thun fei, iſt durch
Sachverftändige zu ermitteln. 3) 3 es nöchig, ich
bei Fertigung des Bauplanes Über die Heizungs-
art zu entfcheiden, weil gewiſſe Helzungsarten Vor⸗
richtungen erfordern, melde nad vollendetem Bau
ſchwer oder gar nicht anzubringen And. 6) Nehme
man bei Gintheilung der Zimmer vorläufig auf die
Innere Verzierung und auf die mögliche Stel⸗
lung ver Menbles Nädfiht; hieraus wird ſich na-
mentlich ergeben, wie bei beftiimmter Tiefe der Zim⸗
mer die Thüren zu ordnen find. Daß endlich 7)
über den gefammten Bauplan genaue Zeichnungen
anzufertigen find, verficht ih von ſelbſt. Man be-
gnüge ſich aber höchſtens bei ganz geringen GBebäu-
den mit Grundriß, Aufriß und Durchſchaut. Bei
größeren Bauten And allezeit Detailzeichnungen der
einzelnen Theile anzufertigen, ale: der ſaͤmmilichen
Befimfe, Gewände, Thüren, Fenfler; eben fo der
Dodräftung und der Ballenlagen, letzterer z. ©. in
Bezug auf die Feuereſſen.
Was ferner B. die Bauſtelle anlangt, fo fegen
wir voraus, daß ihr Befig rechtlich gefichert und der
Befiger mit ven etwaigen rechtlichen Veſchtränkaugen
feines Eigenthums, namentlich Den darauf haftenden
Gervituten, ferner mit ihren natürlichen Vorgügen
#
‚over Mängeln (als Brunnen, Röhrwafler, Lage und
SGchutz gegen don Höhen Waſſerſtand benachbarter
KGFlüffe, Belegenheit zu trocknen Bellen u. |. w. bes
‚ Bann ſei. Hierauf if zu erwägens
1) Das Berpältniß des beabſichti gten Ge⸗
bades zur Nachbarſchaft. Dabei kommen meifl
Infıtle Rechte in Betracht; die vworfemlichtten Yuwtte
- find: Fenaſier, Traufe, Abzüge, ſowohl vie des Nach»
bars, als eigene in der Nähe Des benachbarten Brund-
Rüde... Soll das Bebinwe au die Stelle eines ſchon
Wohnhaus. 660
vorhandenen, an audere anſtoßenden gebaut werden,
fo iſt noch auf die (nach Beſinden gemeinſchaftlichen
oder dem Nachbar gehörigen) Giebelwünde beſfon⸗
dere Rückſicht zu nehmen.
2) Der Baugrund. Bet deſſen Unterſuchung
follte vie Zuziehnng eines tätigen Sachverſtündigen
nie unterlaffen werben, weil felbit bei einiger Keunt⸗
niß dier leicht Zäufchungen möglich find, die fi ſchwer
befrafen. Das erſte Erforderniß eines guien Bau-
grundes if deſſen Bleihheit. Die Arten es Grun⸗
des, auf welchem ohne kunſtliche Vorrichtungen gebaut
werben ann, find: Zelfen, in fa fera ex eine zuſam⸗
menhängende, einigermaßen ebene Duerfläde darbie⸗
tet (im enigegengefegten Falle wird Sprengen ober
theilweißer Unterbau nöthig), Lehm, wenn er fefl
und troden iſt (befonders im Begenfag Les welchen
rothen Flußlehms), und feit verbundener grober
Band (Kies), vorausgefept, daß die beiden Ießtexen
Arten in hinreichend und gleichmäßig ſtarken Schich⸗
ten vorhanden find. Unſicherer find ſchon: feiner
Sand (Triebfand), verſchieden, je nachdem ev mäd-
tig und dem Unterwafchen ausgefegt id oder nkht;
"ferner Thon, Leiten und Mergel, weil viefe ſich ſeiten
gleichmuͤßig verbreiten und bei hehem Wafferflaude
. oft unterwafchen werden. Schlechter no iſt der ſo⸗
genannie Queilſand, ver ſich in Inderem. Zuftompe,
mit Waſſerquellen ducchzogen, vorfinden Solche
Arten des Baugrundes erfordern wenigſtras :breite,
mehrmals abgefeggie Fundamente, deren unterfie
Schichten aus großen, mit breiten Agera verſehenen
: Steinen befteben müſſen. Ganz wemmglid als Bau-
grund find Dammerde und aufgefüllter Boten, welbche
ſtets bis auf den darunier liegenden ſeſtera (gewuch⸗
ſenen) Boden ausgegraben werden müſſen. Die
geößten Schwierigkeiten endlich machen Sumpf, Moor
und Douf; diefe erfordern ſtets Tofibaue Fundamente,
—
810 Mohnjeud.
. enimweber durch fdhmderiges Ausgraben und Ans-
ſchöpfen bis auf darunter gelegenen jefen Boden,
oder Roſt und mancherlei Beiwerke, als Fangdänme,
Schöpfmaſchinen u. ſ. w. Hier if die Zuziehung
eines Sachverſtändigen unerläßlich, Schon um zu er-
fahren, ob der Baugrund überhaupt dem vorhande-
nen Plone oder Mitteln angemeflen fe. Zur Un-
texfuchung des Baugruudes dient, wo das Ausgraben
nicht möglich oder nicht räthlich , der Erdbohrer.
Was noch insbefondere die Wahl eines Baugrundes
unter verſchiedenen Schichten betrifft, fo ift darauf zu
ſehen, daß man nicht unnöthiger Weiſe den in mäßi-
‘ger Tiefe gelegenen feften Boden durchbreche und mit
. einem tiefer liegenden loderen vertaufche, 3. B. eine
gute Lehmfohle mit darunter liegendem Zrieb- und
uellfande. Leider wird hiergegen zum großen Nach⸗
ktheile der Bauenden und der Gebäude oft gefeblt. ZA
.. daher die Durchſtechung eines anſcheinend guten Bau-
grundes, namentlich des Lehms oder Sandes, zu Auf⸗
ſuchung eines beſſeren vorgefihlagen, fo unterfuche
- man: a) ob nicht ein Vorurtheil zum Grunde lege.
: Deshalb iR zu bemerken, daß die tiefe Lage des Bau-
: grunnes die Feſtigkeit des Grundbaues nicht erhöht,
außer in wie. fern eine höhere Grundmauer ein feſte⸗
res Banze bildet und dadurch bei weichem und. un-
gleihem Grunde dem Drud der einzelnen Mauer⸗
\ fhäfte ner Geſchoſſe befler Widerſtand leiſtet. Feſter
Bougeund.ift aber in jeder Tiefe brauchbar, welche
ae dem Uindringen der euchtigkeit (brfonders des
Traufwaffers) und des Froſtes nicht ausgeſegzt if.
+ b) Db Gigenaug der Gewerke den tiefen Grundbau
- empfohlen habe. c) Soll die Vertiefung geſchehen,
-.um tiefeve Seller: zu erhalten, fo verſuche mas,. ob
dieſe.ſich nicht zweddmäßiger durch Erhöhung des Fuß⸗
5 2 anent berfiellen laffen. Endlich ii noch der. Brund-
bam eines früheren : Gebäudes als Bageind bes
Wohnhaus. 511
‚neueren zu betrachten. Hat derſelbe ein Gebäude
von gleicher oder größerer Laſt (auch in den eiazelnen
Theilen), wie Das zu errichtende, getragen, und be⸗
» finder ſich noch in gutem Zuſtande, beſteht auch aus
ſolchem Material, welches der Zerſtörung an dieſem
Orie nicht ansgeſetzt iſt, fo bietet er den trefflichſten
Baugrund. Soll hingegen die Laſt des neuen Ge⸗
.bäudes anders als die des früheren vertheilt werden,
fo ift eine weitere Unterfüchung nötplg. Wollen die
alten Grundmauern nur vheilmeife dienen einzelne
Theile ves Gebäudes aber neu gegründet werden, fo
"mird, dafern diefe letztern nicht bloß in leichten Scheide»
wöniden beſtehen, vie Schwierigkeit oft fehr groß;
dena jeder nene Grundbau fenft fi, je nach dem Wis
- :Herflaride des Bodens, mehr oder weniger. Iſt das
her der neue Baugrund nicht ſehr feſt, and der Vor⸗
teil aus Benutzung Des alten nicht bedeutene, fo kann
keicht ein dutchaus neuer Grundbau rathſam fein, was
:. für den vorlommenden Fall wiederam durch Sachver⸗
fländige zu ermitteln iſt. Diefelben Rüdfichten find
nehmen, wenn ein Gebäude durch Anbau neuer
heile zu einem größern Ganzen erweitert wer,
- den fol. Ä — ”
3) Iſt noch von Wichtigkeit, ob Die. Bauftelle,
wenn fie ſchon bebaut if, vom Mauerſchwamm
Ceigeuilich Holzſchwamm) angefledt iſt over zu dies
fen Uebel Gelegenheij gebe, was beſönders ſolchen
Plägen eigen Hit, anf wriden ſich fange Zeit Ställe
oder fonft Miſtſtätten befunden haben, oder deren Bg
den Nadelhblzmoder enthält. In ſolchen Fällen
“anf fordfältige Wegſchaffung des Bauſchuttes o
des gefährlichen Bodens Rüdfieht zu nehmen.
: vom Wurm ergeiffents Holz, und vom tod fee /
Steine find nicht wieder, Teßtere höchſtens im Orſo⸗
bau, zu verwenden, Ze
872
Wohnhaus.
C. Die Bauart anfangend, fo diene bier folgende
Ueberſicht der verfihlevenen Arten der Conſtruction
un» des Meterlals:
|
\
2) die Mauern und Wände über der Erde fünuen
1) der Grundbau iſt entweder einfach (fortlaufende
Brundbau) oder Fünftlich (Pfeiler und Erdbo⸗
gen, gefenkte Brunnen, Pfahlroſt, Schwell⸗
vof u. ſ. w.): .
nach dem Material fein a) maſſiv, und zwar
») aus naturlichem Stein, behauenem oder uns
behauenem ( Duadern, Bruchſteine, Feldſteine);
#) aus Fünfllidem (gebrannten Ziegeln, Luft⸗
ziegeln, Lehmpagen); Y) Piſe⸗ oder Stampf⸗
bau; 3) Wellerwände; — b) Fachwerk, und
war «) mit Ziegeln ausgefeßt oder A) ausge-
ftalt; — 0) Pfoſten oder Brettwände. Ferner
nah der Confiruction können maffive Mauern
fein: a) ſolid, b) hohl (Käſtelmauern, befon-
ders gegen Äußere Feuchtigkeit), o) Föllwerk
enthalten.
3) Die Deden find entweder a) gewölbt (Ten
nengewölbe, Kreuzgewölbe, Muldengewölbe,
Kloſtergewölbe, Kuppelgewölbe, böhmiſche Ge⸗
wölbe u. ſ. w.) oder b) von Balken, deren
Zwiſchenrüume zum Behuf des Schuttauffül-
lens =) ausgeſtakt (Windelböden) oder 4) mit
Einſchub von Brettern (Fehlboden) oder ſchwa⸗
dem Stammholz verfehen werben.
4) Das Dad iſt der Conſtruction nach gerade oder
gebrochen (Manſarde) oder Bohlendach; fer-
nee emweder mit ſenkrechten Giebelwänden
over Walmdach oder halbes Walmdach, oder
endlich Plattform. Zur Einbedung dienen:
Rupfer, Bet, Ciſenblech, Ziuk, Schiefer, Zie-
gel (wobei wieder Spließ-, Kzon- und Dop-
peldach zu unterſcheiden), Lehmfcindeln und
na
2.55%
LEE SU I R R
— m =
| Wohnhaus, 6573
on ; bei Plattformen auch Steinglatten und
ſtrich.
5) Die Eſſen find entweder weite oder enge (ruſ⸗
ſiſche)
Was den Ausbau betrifft, fo find
1) vie Treppan ſteinerne oder hölzerne, einfache
. oder Doppeltreppen, gerade onen gebrochene
oder Wendeltreppen, fortlaufend oder mit Po⸗
deften, mit aufgefattelten oder eingefhobenen
Stufen u. |. m.
2) Die Fußböden befiehen aus: Steinplatten, Flie⸗
- fen, Eſtrich, Dielen, Parquet.
3) Die Bekleidung der Deden: a) rohe Berfha-
fung und Berohrung oder Bereifung (letztere
für Ställe und andere feuchte Drte) und Kalk⸗
putz (ſtatt der Schalbretter und des Rohrs auch
Ratten und Stroh); b) Holzverkleidung; c)
Lehmausſtrich bei Windelböden.
4) Die Bekleidung der Wände, äußerlich entwe⸗
der Kalkputz oder (gegen Näſſe) Cementpug;
innerlih a) einfacher Kalkputz, b) Stucco (eins
fadher Stueco, St. lustro, Gipsmarmor), o)
Holzbekleidung (Boiserie).
5) Die Fenſter a) zwei» oder mehrflügelig, oder
Schubfenfter, b) mit feſtſtehendem Stod oder
> ganz fid Öffnend, ©) mit Winkel» oder Aufs
fagbändern, mit Wirbeln und Niegeln, Es⸗
pagnoletflangen oder Basquill, ©) aus einfa-
dem, Doppel-, Mond⸗ oder Spiegelglas,
6) Die Thüren: einfache oder Doppel:, Brett- oder
Pfoſtenthüren, mit überfchobenen oder eingeſetz⸗
ten Füllungen, Auffag- oder Kreuzbändern,
franzöſiſchen oder deutfhen Sclöffern; die
Doppelthüren mit Kaſten⸗ oder eingefledten
Schlöſſern, Schubriegel oder Basquillſchloß
für den feſtſtehenden Flügel.
571 Wohnhaus. |
7) Die: Heizung durch Kamine, Defen (Kachele,
Zug-, Wind, Kanonen⸗, Berliner-, Buſch⸗,
Mantel-Defen), erwärmte Luft, Rauchröhren,
Waflervampf, heißes Waſſer (letztere drei Ar.
ten befonders für Gewächshäuſer. Endlich
8) der Anſtrich: Kalk⸗ Leim- und Delfarben-
Anſtrich.
(Schluß dieſes Artikels im nächſten Bande.)
Ende des Zweihundert und neunnunddreißigſten Theils.
— —
Sihneliprefendrud von ©. ditfaß in Berlin, Adlerſtt. 6.
571 Wohnhaus.
7) Die Heizung durch Ramine, Defen (Kachele,
Zug-, Wind-, Ranonen-, Berliner-, Bufch-,
Mantel-Defen), erwärmte Luft, Hauchröhren,
Waſſerdampf, heißes Waſſer (letztere drei Ar⸗
ten beſonders für Gewächshäuſer. Endlich
8) der Anſtrich: Kalk⸗ Leim⸗ und Oelfarben⸗
Anſtrich.
(Schluß dieſes Artikels im nächſten Bande.)
Ende des Zweihundert und neunnuddreißigſten Theils.
Egnellpreffendruck von @. eitf aß in Berlin, Adlerſtr. 6.
⁊
568 Bohuhoud,
geboffen werben Tann, als durch ein Helles Dad.
Was deshalb im einzelnen Kalle zu thun fei, iſt durch
Sach verſtaͤndige zu ermitteln. 3) IN es nörhig, ſich
bei Bertigung des Banplanes Über Die Heizungs»
art au entſcheiden, weil gewifle Helsungsarten Vor⸗
richtungen erfordern, welche nad vollenweten Bau
ſchwer oder gar nid anzubringen find. 6) Nehme
man bei Gintheilung der Zimmer vorläufig auf die
Innere Verzierung und anf die mögliche Stel⸗
lung der Meubles Nüdfiht; hieraus wird ſich na⸗
mentlich ergeben, wie bei beftimmter Ziefe der Zim⸗
- den mit Grundriß, Aufriß und
mer die Thüren zu ordnen find. Daß endlich 7)
über den gefammten Bauplan genane Zeichnungen
anzufertigen ſind, verſteht ſich vvn ſelbſt. Man be-
gnüge ſich aber höchſtens bei ganı geringen @rbäu-
urchſchalit. Wei
größeren Bauten find allezeit Detailzeichnungen der
einzelnen Theile anzufertigen, als: der ſämmilichen
Befimfe, Gewände, Thüren, Fenfier; eben fo der
Dachrüftung und der Ballenlagen, letzterer z. ©. in
Bezug auf vie Feuereſſen.
Was ferner B. die Banftelle anlangt, fo ſetzen
wir voraus, daß ihr Befig rechtlich geſichert un» Der
4
Beflger mit ven etwaigen rechtlichen Boſchränkangen
ſeines Eigenthums, namentlich Den darauf haftenden
GServituten, ferner mit ihren natürlichen Worgligen
oder Mängeln (als Brunnen, Réehrwaſſer, Lage and
MGchutz gegen Yon bibchſten Waſſerſtand benachbazter
Flüfſe, Belegenpeit zu trocknen Kellern u. |. w. be
kaunt sel. Hierauf ift zu erwäg
eng
1) Das Berpältniß des beabfichtigten Ge⸗
bſüades zur Nachbarſchaft. Dabei kommen meiſt
Infule Rechte in Betracht; vie weſenilichſten Puckte
find: Fenſier, Traufe, Abzüge, ſowohl die des Nach⸗
bars, als eigene in der Nähe des benachbarten Grund⸗
Os... Soll das Brbiwwe au die Stelle eines ſchon