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Kenneth K. Markenzie
Ortober 1934
OEKONOMISCH-TECHNISCHE
FLORA DER WETTERAU
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G. Gärtner, D*. B. Meyer und D". J. Scherbius.
Sämtlich Mitglieder mehrerer gelehrten Gesellschaften.
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ZweiteryBand. +59
Frankfurt am Main.
verlegt von Philipp Heinrich Guilhanuman.
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DUPLICATA DE LA BIBLIOTHROUE
> DU GONSERVATOIRE BOTANIGUE DE GENEVE
VENDU EN 1922
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Wi; fanden es für unsern Zwekk zu weitläuftig,
die Abarten der Obstsorten zu beschreiben, und
führten daher nur die Namen von allen denen auf,
die bei uns gezogen werden, und nach der neuesten
Ausgabein Christs Handbuch von der Obstbaum-
zucht bei demselben in Kronenberg, als auch in der
Goldnerschen Baumschule zu Offenbach, (nach
einem nächstens darüber auszugebenden Katalog)
und bei dem Bauverwalter und Hofgärtner Frank in
Rumpenheim am Main, käuflich zu haben sind.
Man wird in diesem und dem folgenden Bande
einige Pflanzen finden, z. B. Spiraea opulifolia, Pru=
nus serotina Ehrh. Fumaria lutea etc. die bis jezt
noch nicht als teutsche Pflanzen aufgestellt worden
sind. Aber wir trugen durchaus kein Bedenken ıh-
nen das Bürgerrecht in unserer Flora zu geben, da
wir sie in einem völlig verwilderten Zustand ge-
funden haben. Ueberdem bekümmert es uns gar
Ko
1I VORBERICHT.
nicht, ob sie vor 30 oder 40 Jahren durch Kunst
hingepflanzt worden sind oder nicht; da ohnehin
eine Flora ursprünglich teutscher Pflan-
zen sehr mager ausfallen würde, Was bei uns
in Wäldern, und überhaupt an unkultivirten Orten
wächst, und seit mehreren Jahren sich so, durch
sich selbst fortgepllanzt hat, dafs es nicht leicht
wieder ausgehen kann, das wird von uns als
heimisch aufgenommen, mag es nun übrigens
aus einem Lande herstammen, woher es will.
Seit dem Abdrukk des ersten Bandes haben wir
noch viele in die ersten 7 Klassen gehörige Pflan-
zen gefunden, z.B. Utricularia minor, Oenanthe
peucedanifolia, Trientalis:europaea etc. Alle diese
werden wir als Nachträge am Ende des dritten
Bandes liefern. 7
Kupferstiche führten wir deshalb nirgends an,
weil wir alle Pflanzen der Wetteraue getrokknet
auf Subskription liefern, und wir gute getrokk-
nete, vollkommene Pflanzenexemplare für weit
besser halten als Kupferstiche; überdem sind auch
solche, in so kostbaren Werken zerstreuet anzu-
treffen, dafs die wenigsten Liebhaber der Kräuter»
terkunde diese Werke sich anschaffen können.
ip peyperpupuprynjpe jr): Do = a2 u ZEIT Ludedgeedirdis
ACHTE KLASSE
F
OCTANDRIA. Mit acht Staubfäden.
. ORDNUNG
MONOGYNIA, Mit einem Staubwege.
*) Mit vollständigen Blumen.
CXCH. D er Kelch vierblätterig, unterhalb dem
Fruchtknoten, bleibend. Die Blumen-
krone einblätterig, vierspaltig, glokken-
oder eyförmig. Die Staubfäden in den
Fruchtboden eingesenkt. Die Staubbeu-
tel zweiborstig. Die Narbe vierspaltig-
Die Saamenkapsel fast rund, kleiner als
der Kelch, gerade, vierfächerig, vier.
CXCI.
VACCINIUM.
Heidelbeere.
CXC.
EPILOBIUM.
FF eiderich.
“
6, Klasse. ı. Ordnung.
klappig, vielsaamig; die Scheidewände
laufen mit den Näthen in einander,
Der Kelch sehr klein, vier, selten fünf-
zähnig, oberhalb dem Fruchtknoten,
bleibend. Die Blumenkrone einblätterig,
vier - selten fünfspaltig, eyrund- glok-
kenförmig. Die acht oder zehn Staub-
fäden sind dem Fruchtknoten einverleibt.
Die Siaubbeutel zweiborstig. Die Beere
kugelrund, mit einem Nabel versehen,
unreif vier- bis fünffächerig, reif ohne
Fächer und vielsaamig.
Der Kelch lang, walzenförmig, vier-
spaltig, oberhalb dem Fruchtboden ge-
färbt und abfallend. Die Blumenkrone
vierblätterig, den Kelcheinschnitten ein-
gefügt. Die Staubfäden wechselsweise
kürzer. Die Narbe dikk, öfters vier
spaltig, zurükkgerollt, Die Saamenkap-
sel sehr lang, vierseitig- walzenförmig,
' gestreift, vierfächerig, vielklappig, ent-
- hält viele mit einer Haarkrone versehene
Saamen; die Scheidewände den Klappen
entgegengesezt. Der Fruchtboden sehr
lang, vierekkig, frei, hin und her ge-
wunden, und gefärbt.
8. Staubfäden. ı. Staubwe. 9
CLXXXIX.
OENOTHE-
RA.
Nachtkerze,
CLXXXVII.
TROPAEO-
LUM.
Indianische
Kresse.
CXCII.
DAPHNE.
Kellerhals.
Der Kelch vierspaltig, oberhalb dem
Fruchtknoten, abfallend. Die Blumen-
krone vierblätterig, den Kelcheinschnit-
ten eingefügt. Die Blättchen verkehrt-
herzförmig, flach. Die Staubbeutel gleich-
breit, beweglich. Die Narbe stumpf,
vierspaltig zurükkgeschlagen. Die Saa-
menkapsel fast vierseitig- walzenförmig,
vierfächerig, vierklappig, enthält viele
ekkige, schwammige, nakte Saamen.
Der Fruchtboden säulenförmig, frei,
vierekkig, und von der Spindel der
Frucht nicht verschieden,
Der Kelch fünfspaltig, bespornt, ge-
färbt, unterhalb dem Fruchtknoten. Die
Blumenkrone fünfblätterig,, ungleich,
zwei Blättchen sizzen fest auf, die übri-
gen sind mit gefranzten Nägeln verse.
hen, Die Staubfäden niedergebogen,
ungleich. Der Fruchtknoten dreilappig,
gestreift. Die Narbe dreispaltig. Die
Frucht, drei etwas gefurchte, ekkige
und einsaamige trokkne Beeren.
**) Mit unvollständigen Blumen.
Der Kelch fehlend. Die Blumenkrone
einblätterig, vierspaltig, trichterförmig,
unterhalb dem Fruchtknoten, leicht ver-
ß 8. Klasse, ı. Ordnung.
I) welkend, die Staubfäden einschliessend.
Der Griffel sehr kurz, Die Narbe kopf-
förmig. Die Frucht eine eyrunde, ein-
saamige Apfelhöhle, (Antrum pomum
Med.)
CXCIV. Der Kelch fehlend, Die Blumenkrone
THYME- alu 55 ß ; i 5 on,
LAEA. einblätterig, vierspaltig, trichterförmig,
Thymeläes unterhalb dem Fruchtknoten,. Der Grif-
fel kurz. Die Narbe kopfförmig. Die
Frucht eine eyrunde, einsaamige, rindige
Höhle. (Antrum corticosum Med.)
CXCV. Der Kelch fehlt. Die Blumenkrone
STELLERA. unterhalb dem Fruchtknoten, einblätte- -
Sarraerı ‚ rig, vierspaltig, trichterförmig, am Grun-
de bauchig. Die Staubfäden sehr kurz,
stehen mit ihren Staubbeuteln in der Mitte
der Röhre. Die Fruchthülle , eyrund,
mit halbzweispaltigem Schnabel, einfä-
cherig, von der bleibenden Blumenkro«
ne umgeben. |
j II. ORDNUNG.
pIsynıa. Mit zwei Staubwegen.
we Der Kelch fünfspaltig, gefärbt, blei=
PTR bend. Die Blumenkrone fünfblätterig,
unterhalb dem Fruchtkuüoten. Die zwei
8. Staubfäden. 2. Staubwege. Ö
CXCVI,
CHRYSO-
SPLENIUM,
Milzkraut.
CXCVII.
POLYGO-
NUM.
Knöterich.
Flügelfrüchte eyförmig, zusammenge-
wachsen , mit häutigen Flügeln sich en-
digend. Die Blumen theils in vermeng-
ten Geschlechtern, Zwitterblumen und
männliche auf einem Stamme, theils ge-
trennt und männliche oder weibliche auf
besondern Stämmen.
Die Geschlechts- Hülle inwendig ge-
färbt, bleibend, vier- bis fünfspaltig,
oberhalb dem Fruchtknöten, unten an
die Fruchthülle angewachsen, enthält
acht, selten zelın sehr kurze Staubfäden.
Die Saamenkapsel zweihörnig, einfäche-
rig, halbzweiklappig, zur Hälfte unter
der Geschlechts- Hülle, enthält viele klei-
ne Saamen, |
II. ORDNUNG.
TRIGYNIA. Mit drei Staubwegen,
Der Kelch fehlend. Die Blumenkro-
ne einblätterig, inwendig gefärbt, un-
terhalb dem Fruchthnoten; der Saum
vier - fünf - sechstheilig. 'Mehreniheils 8
Staubfäden, zuweilen aber nur 5, 6-7
vorhanden. Der dreiekkige Fruchtknoten
hat gewöhnlich 5, zuweilen auch 2 oder
gar ı Staubweg. Ein einziger, entweder
10
CC.
ADOXA.
Bisamkraut.
2
ur
CCI.
ELATINE.
Tännel.
8. Klasse. 4. Ordnung,
linsenförmiger, oder lanzettförmiger, oder
dreiekkiger Saamen stekt in dem stehen-
gebliebenen Kelch,
IV. ORDNUNG.
TETRAGYNIA. Mit vier Staubwegen.
Der Kelch 2- 5-4 zähnig, am Grun-
de mit der Frucht auf das genaueste zu-
sammenhängend und bleibend. Die Blu-
menkrone oberhalb dem Fruchtknoten,
die Endblume vierspaltig, mit d Staub-
. fäden, die Seitenblumen fünfspaltig, mit
5 Staubfäden. Der Fruchtknoten hat 4
bis 5 bleibende Griffel von der Länge der
Staubfäden, und diese haben einfache Nar-
ben. Die unächte Beere fast kugelrund,
mit dem Kelch halb umkleidet, mit
einem Nabel versehen, fleischig, einfä-
cherig, und enthält vier zusammenge
drükkte Saamen.
Der Kelch drei oder vierblätterig, blei-
bend. Die Blumenkrone unterhalb dem
Fruchtknoten , drei oder vierblätterig.
Staubfäden 8 oder 3. Staubwege 4.oder5.
Die Saamenkapsel kugelig zusammenge-
drükkt, grols, drei oder vierklappig,
drei oder vierfächerig, enthält viele mond«-
COXCIX,
PARIS.
Einbeere.
! ’
8. Staubfäden. 4. Staubwege. 11
förmige, aufrechtstehende und radför«
mig den Fruchtboden umgebende Saamen.
Der Kelch vierblätterig, bleibend. Die
Blumenkrone unterhalb dem Fruchtkno-
ten, vierblätterig; die dem Kelch ähn-
liche Blättchen sind schmal. Die Staub-
beutel in der Mitte der Staubfäden an-
gewachsen Die Narbe einfach. Die
unächte. Beere fleischig, kugelrund,
fast vierfurchig, vierfächerig, enthält in
jedem Fache 6 bis 8 Saamen.
i
E „8. Klasse. ı. Ordnung.
ACHTE KLASSE.
ocTanprıa. Mit acht Staubfäden.
. ORDNUNG.
MONOGYNTA. Mit einem Staubwege.
CLXXXVIH. TROPAEOLUM, Indianische Kresse.
z
+, 489. T. MA-
JUs, |
Grosse india-
nische Kresse.
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Bemerkung.
Die Blätter schildförmig, fast fünf-
lappig. DieBlumenkronen feuerroth;
die Blumenkronblätter stumpf.
Sie stammt aus Peru, von woher sie
durch Bewernnig ı684. nach Europa
kam, und wird jezt häufig in unsern
Gärten gezogen. |
Juli bis Herbst. - Im Freyen ©, im
Treibhaus 2%.
September, Oktober.
Das Fräulein v. Linne will einmal
in der Abenddämmerung an den Blu-
men einen blizzenden Schimmer bemerkt
haben, allein Ingenhoufls und an-
dere neuere Naturforscher, so wie auch
wir, haben bei der angestrengtesten Auf-
merksamkeit nie etwas dergleichen ent-
dekken können.
e
8. Staubfäden- 2; Staubweg. 15
Nuzzen.
490.0. BIEN-
NIS,
Zweijährige
Nachtkerze;
Rapontikwur=
zel.
„
Wohnort
Theils zur Zierde, theils auch des |
Nuzzens wegen ziehen wir sie in un-
sern Gärten. Die Blätter und Blumen
essen wir als Salat, und die noch nicht
entfalteten Blumen, so wie die unrei-
fen Früchten werden wie die Kapern
mit Salz und Essig eingemacht und zu
Brühen an Fleisch und Fische gebraucht,
CLXXXIX. OENOTHERA.
Nachtkerze.
Der Stengel aufrecht, ästig, rauh,
feinhaarig, unten rund und oben
ekkig. Die Blätter Ey- lanzettartig,
feinhaarig, flach, und am Rande mit
schwielenartigen Zähnen besezt. Die
grossen . einzelnen schwefelgeiben
Blumen stehen ährenartig.
Virginien ist ihr Vaterland, von wo-
her sie 1614. nach Europa kam, Sonst
wurde sie bei uns gebaut; jezt findet
man sie häufig an gebauten und unge-
bauten Orten wild, z. B. am Ende der
Hanauer Fasanerie; disseits Grols - Stein-
heim; häufig um Offenbach; bei dem
Riedhof und dem Sandhof ohnweit Frank-
14
Blütbezeit,
Fruchtreife,
Nuzzen.
491. E. ANGU-
STIFOLIUM,
Schmalblätte-
riger FVeide-
rich.
8. Klasse. ı. Ordnung.
furt; hinter dem Frankf. Forsthaus im
Wald: auf dem Lerchenberg; häufig an
der Wetter zwischen Tray[s und dem
Arnspurger Kloster; um Darmstadt etc.
Juni — August. 4
September, Oktober.
Aus den Blumen holen die Bienen
viel Wachs. Die sehr nahrhafte Wurzel
wird gekocht, in Scheihen geschnitten
und mit Oehl und Essig im Winter als
Salat zubereitet, auch als Gemüs und
in Suppen gebraucht; in dünne Schei-
ben geschnitten stellt sie aufs täuschend-
ste gekochten Schinken vor, und ist da-
her auch in manchen Orten unter dem
Namen Schinkensalat bekannt, An G«
schmakk und Nahrhaftigkeit übertrifft
diese Wurzel beinahe den Zellerie und
verdiente, überall angebaut zu werden,
CXCX. EPILOBIUM. Weiderich.
*) Mit niedergebogenen Staubfäden und Staub.
wege,
Der Stengel aufrecht, rund, glatt,
ästig. Die Blätter zerstreut, gleich-
breit- lanzettförmig, auf der untern
Fläche fahlgrün , mit hervorragen-
8.
Wohnort,
Blüthezeit,
Fruchtreife.
Nuzzen,
Staubfäden: _ı. Staubweg. 15
den, querliegenden Nerven bezeich-
net. Die schönen purpurrothen Blu-
menkronen ungleich; die Blumen-
blätter ausgerändet. Der Kelch fein-
haarig und roth. Die Saamenkapsel
feinhaarig.
Auf Wiesen und in Wäldern auf feuch-
tem Boden. In der Hanauer Fasanerie,
am Wilhelmsbad, im Gebüsche beim
Hanauer Galgen; im Niederröder und
Frankfurter Wald; im Wald beim Fal.
kensteiner Schlols; ausserordentlich häu-
fig bei Wisbaden; im Hangestein und
an mehreren Orten um Giesen etc,
Juni bis August,
August, September.
Er wird von dem Rindvieh, den Zie-
gen und Schaafen, aber nicht von den
Pferden und Schweinen, gefressen, Die
jungen zarten Wurzelsprossen kann man
im Frühjahr wie Spargel essen; in Kamt-
schatka wird das Mark der Stengel für
einen Lekkerbissen gehalten, und man
kocht auch daselbst die Blätter als Ge-
müs, und nach Krascheninikow
bereiten die dortigen Einwohner aus die-
16. 8. Klasse, ı. Ordnuns:,
492. E. GRAN-
DIFLORUM
Roth,
Gro/sblumiger
Weiderich.
ser Pflanze und: dem Fliegenblätter-
schwamm (A. muscarius.) ein berau- |
schendes Getränke, auch bedienen sie
sich der Blätter, Stiele und Wurzel zum
Thee, welche bei ihnen unter dem Na-
men kurilischer Thee bekannt ist,
Die Saamen’ liegen in einer feinen
gelblichen Seide, die bei dieser , so, wie
bei allen Arten dieses Geschlechts, nach
Holmberger, Springfeld etc. mit |
verschiedenen Zusäzzen ein feines Ge
spinnst giebt, und auch zu Papier, Ka-
storhüten etc. gebraucht werden kann.
Die Isländer bereiten Dachte aus dieser
Seide. Vielleicht könnte man aus der
Wurzel Puder bereiten. Die Blätter ge-
ben eiwe röthlich braune Farbe. ‚Fast
alle unsere Weiderich- Arten verdienten,
zur Zierde in unsern Gärten gezogen
x 3
zu werden.
**) Mit aufrechten Staubfäden und zweispalti.
gen Blumenkronblättern-
Der Stengel aufrecht, vom Grun-
de an ästir, rund, haarıe; die Aeste
o’ ’ oO 7 |
einander entgegenstehend, Die Blät-
ter entgegenstehend, eyrund- lanzett-
förmig, umfassend, stiellos, rauh-
1}
Wohnort.
? u
|
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Bemerkung.
Nuzzen.
493 E. parvı-
FLORUM.
Schrebr,
Kleinblumiger
FF eiderich.
Staubfäden. ı. Staubweg. 17
haarig, sägezahnig. Die grossen pur«
purrothen Blumen kommen einzeln
aus den Blattwinkeln hervor. Die
Narbe vierspaltig und dikk-
Opilobium hirsutum a Linn,
In Sümpfen und an Wassergräben. In
Gräben hinter dem Fischerhof bei Ha-
nau und noch an mehreren Orten; un-
terhalb Bergen; um Frankfurt, Darm-
stadt, Giesen etc.
Juli, August. 4 .
September, Oktober.
Besonders merkwürdig ist diese Pflan-
ze, durch die von Priestley an ihr
entdekkte Eigenschaft, eine Menge von
entzündlicher Luft einzusaugen,
Das Vieh frilst ihn, ausgenommen die
Schweine, Er giebt eine Seide welche
wie die vorhergehende benuzt werden
kann. In Italien wird er als Salat ge-
gessen.
Der Stengel aufrecht, sehr einfach,
zottig, Die Blätter lanzettförmig,
etwas sägezähnig, feinhaarig, unten
8. ‘Th. B
ı6 5. Klasse. ı. Ordnung.
{
kurzgestielt, oben stiellos,. Die klei-
nen blalsrothen, wechselweise ste-
henden Blumen bilden am Ende des
Stengels eine Rispe, wo zwischen
den Blumen kleinere einzeln sizzen-
de Nebenblätter befindlich sind.
\
Epilobium hirsutum ß Linn.
Wohnort. In Sümpfen und an Wassergräben. In
den Chausseegräben nach Niederrothen-
bach zu; hinter Grofsauheim; zwischen
Rumpenheim und Bieber; um Frank-
furt, Darmstadt, Friedberg, Giesen etc.
Blüthezeit, Juli, August. %
Fruchtreife. September, Oktober.
Nuzzen, Wie bei der vorhergehenden Art.
494. E. Ro- Der Stengel aufrecht, rund, glatt,
sEUM Schrebr. . \ . “
Efarkioen oben weisszottig, Die Blätter ent-
Weiderich, gegenstehend und abwechselnd, ge-
stielt, eyrund- lanzettförmig, säge-
zähnig und glatt. Die Blumen blass-
roth. Die Narbe keulenförmig und
unzertheilt. Der Fruchtknoten mit
dichten weissen Zotten überzogen.
8. Staubfäden a. Staubweg. 19
Wohnort.- An Wassergräben und an sumpfigen
Orten. Am Kohlbrunnen bei MNanau,
‚an dem Mezgerbruch bei Frankfurt etc.
Blüthezeit. Juni, Juli. 4 |
Fruchtreife.e August, September.
Nuzzen. - Kommt wohl mit den vorhergehen-
den Arten überein.
499. E.monta- DerStengelaufrecht, einfach, nur
NUM.
derich. ris
Berg Weir oben getheilt, rund, kaum feinhaa-
g, meistens glatt. Die Blätter eut-
gegenstehend, kurz gestielt, eyför-
mig, gezahnt, glatt, die obersten
abwechselnd und lanzettförmig. Die
kleinen röthlichen Blumen stehen
wechselweise und einzeln. Die Narbe
tief vierspaltig, die Theile zurükk-
gebogen.
Wohnort. In Wäldern und auf Bergen. Um Ha-
nau in der Bulau; hinter Bischofsheim
in der Lohe; im Wald hinter Oberrod;
auf den Mauern beim Allerheilgenthor
zu Frankfurt; beim Falkensteiner Schlols;
im Hangestein bei Giesen; an vielen
Orten im Vogelsberg etc,
Ba
so
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
496 ETETRA-
GONUM.
Fierekkiger
FH eiderich.
Wohnort.
Blütbezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
497. E- PALU-
STRE,
Sunmpf- Wei-
derich.
8. Klasse. ı. Ordnung.
Juni bis August. 4 .
September, Oktober.
Er wird von dem Vieh gern gefressen.
Der Stengel aufrecht, unten vier-
ekkig, obenrundlich ekkig. Die Blät-
ter lanzettförmig, klein sägezahnig,
die untersten entgegenstehend, die
oberen abwechselnd. Dierothen Blu-
menkronblätter ausgerändet. DieNar-
be dıkk, anfangs ganz glatt gerändet
und zulezt beinahe vierspaltig.
An Gräben und überhaupt auf fench-
tem Boden. Vor Bornheim an Gräben;
um Offenbach, Darmstadt, im Hange-
stein bei Giesen etc,
Juli. August. 4 S
September, Oktober,
Das Vieh frilst ihn. Solang er noch
jung ist, essen ihn die Isländer als Ge-
müse. Meyer erhielt aus dem Saamen
Brennöhl.
Der Stengel aufrecht, rund, mei-
stens glatt, und nur zuweilen etwas
feinhaarig. Die Blätter entgegenste-
hend, lanzettförmig, ganz glattge-
8. Staubfäden. ı. Staubweg. 21
Wohnort.
- Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
498. V. Mrr-
TILLUS,
Gemeine - Hei-
delbeere.
rändet. Die Blumen blassroth, ein-
zeln, klein, mit ausgerändeten Blu-
menblättchen, Die Blumenstiele mei-
stens länger als die SaamenkapseIn,
Die Narbe etwas dikk, anfangs glatt-
gerändet und zulezt fast viertheilig.
Häufig auf sumpfhigem Boden, z.B. bei
dem Steinheimergalgen ; auf dem Sombor-
nerberg; bei der Frankfurter grossen Sau-
stiege,; auf der Wiese im Niederröder-
wäldchen etc.
Juli, August. 4
September, Oktober.
Das Vieh frilst alle Arten des Weide«
richs, aber doch diesen am liebsten,
Zum Verfüttern sind sie vor dem Oeff«
nen der Saamenkapseln am besten,
CXCIL VACCINIUM. Heidelbeere.
Der Stengel zweitheilig, ekkig,
hellgrün, glatt. Die Blätter eyför-
mig, sägezähnig, abfallend. Die Blu-
menstiele einblumig, tragen röthli-
che, nikkende Blumen. Der Kelch
ohne Zähne. Die Beeren blaulich
schwarz, selten weiss,
Pr 8. Klasse, ı. Ordnung,
Wohnort. Häufig in unsern schattigen Wäldern
z. B. beim Wolfsgang ohnfern Hanau;
im Bruchköbler - und Neuhoferwald;
bei Heusenstamm; hinter dem Frank-
furter Forsthaus; hinter Homburg; auf
dem Feldberg und in der ganzen Ge-
‚gend; um Giesen, Darmstadt, Aschaf-
fenburg, Wasserlos etc. mit weissen Bee-
ren im Frontel bei Biber in der Ober-
grafschaft Hanau.
Blüthezeit. Mai, Juni,
Fruchtreife, Juli.
Nuzzen. Die Blätter werden von den Ziegen,
den Pferden, Schweinen, Schaafen und
dem Wild gefressen. Aus den Blüthen
erhalten die Bienen reichliche Beute. Die
Beeren sind für verschiedenes Wild eine
Mast, und werden von dem zahmen
und wilden Geflügel gerne gefressen,
Man ilst sie roh und gekocht, hebt sie
auch gedörrt auf und verwendet sie zu
Bakkwerk und anderen Speisen, benuzt
sie zum Brannteweinbrennen, zur Fär-
bung der Weine und zur Nachkünst«-
lung des Pontakks; die Mahler und Fär-
ber bereiten eine dunkelblaue und vio-
lette, auch eine rothe Farbe daraus; in
8, Staubfäden. ı. Staubweg. 05
499. V. Vırıs
IDAEA.
Preusselbeere.
? Wohnort.
Schottland bedient man sich des Saftes
derselben statt der Zitronen zum Punsch,
und mit Alaun giebt der frische Saft
eine violette Farbe, deren sich die Schwe-
den zur Färbung der Strümpfe bedie-
nen; in Lappland mengt man die Bee-
ren unter die aus Rennthbiermilch ge-
machten Käse, und verspeilst sie als
einen Lekkerbissen. Der ganze Strauch
ist zum Gerben tauglich, und wird auch
in Schlesien hierzu angewendet. Die
Blätter kann man statt des Thees gebrau-
chen, in Island färbt man mit densel«
ben grün.
Der Stengel am Grunde niederlie-
gend, nachher aufrecht, rund. Die
Blätter verkehrt- eyrund, lederartig,
am Rande etwas zurükkgerollt, voll-
kommen ganz, unten punktirt, rm-
mergrün. Die. weissen Blumen bil-
den am Ende eine überhängende,
kurze, einfache Traube. Der Kelch
füufzähnig. Die Beeren karminroth.
In bergigen Wäldern auf trokkenem
Boden z. B. häufig auf dem Gipfel des
Feldbergs, und im Lindenerwald.
/
24 8. Klasse. ı. Ordnung.
Blüthezeit, Mai, Juni, #
Fruchtreife. Juli, August.
Nuzzen. Die Blüthen geben den Bienen Honig.
Die Beeren werden von dem Geflügel,
auch von den Ziegen und Schweinen
gefressen , und sind vorzüglich eine Lek-
kerspeise der Bären. Reif ifst man sie
mit Essig und Zukker eingemacht; auch
kann man sie roh in Torten bakken,
und auch eine Gallerte daraus bereiten.
Am angenehmsten schmekken sie, wenn
man sie in einen siedenden Zukkersy-
rup wirft, wozu man zerschnittene Zi-
tronenschale und einige Stükke Zimmt
sezt, und hiermit so lange kochen lälst
bis sie durchsichtig werden. Aus Gerste
oder Roggen und diesen Beeren, läfst
sich eine Art Bier, und bringt man sie
mit Honig und Weingeist in Gährung,
ein Wein bereiten. Die Blätter werden
von einigen als Thee gebraucht, Nach
Bautsch ist diese Pflanze zum Gerben
brauchbar. Obgleich du Roi versichert
man könnte (diese Strauch - Arten gut
fortpflanzen. so hat uns doch die Er-
fahrung gelehrt, dals sie sich, gleich
allen zweihörnigen Pflanzen , weil die
8.
500. V, Oxry-
COCCOS,
Moosbeere,
Wohnort.
Blüthezeit,
’
Staubfäden. ı. Staubweg. 25
Rinde ihrer Wurzeln sehr zart sind ar
leicht trokken werden. sehr schwer ver-
pflanzen lassen, und auch dafs sie tro2Z
Wendlands trefflicher Methode, doch
immer noch aus Saamen schwer zu er-
ziehen sind. |
Der Stengel fadenförmig, krie-
chend, nakkt. Die Blätter meistens
in die Höhe gerichtet, eyrund, leder-
artig, spizzig, vollkommen ganz,
am Rande zurükkgerollt, immergrün.
Die Blumenstiele fadenförmig, pur-
purroth, an der Spizze eingekrümmt.
Diesehr schönen rothenBlumen über-
hängend. Die Beeren roth.
Auf sumpfigem und torfartigem, mei-
sens mıt Sphagno bedekkten Boden,
Häufig hinter der Tempelseemühle im
Wald bei Offenbach; bei dem kalten
Klingborn und auf mehreren Wiesen
bei Offenbach; im Sumpf bei dem
Frankfurter Forsthaus; auf der Wiese
bei ‘der Stinkhütte ohnweit Frankfurt;
auf der grossen Förster Wiese bei Neu-
ysenburg im Wald etc.
Mai, Juni.
26 g Staubfäden. 1. Staubweg.:
Fruchtreife. Oktober, November.
Nuzzen. Die Beeren werden von den Schwei-
nen und Kranichen, Schnee- und Haus-
Hühnern gerne gefressen. In Rulsland
und Sibirien werden sie sowohl roh als
auch mit Zubker und Honig eingemacht
gegessen, und in England roh in Tor-
ten gebakken, oder mit Rahm und Zuk-
her gegessen; der ausgepreiste Saft giebt
mit Wasser vermischt ein angenehmes
Getränke und wird ohne Vermischung
mit Wasser in Petersburg häufig zum
Punsch benuzt. Auch lälst sich aus
demselben ein Wein bereiten. Oft haben
wir uns an diesen "Beeren auf unsern
botanischen Wanderungen gelabt. Die
Silberarbeiter bedienen sich der Beeren
um das Silber weiss zu sieden. Die
Blätter sollen einen schmakkhaften Thee
geben. Obgleich diese kleine Strauchart
häufig bei uns wächst, so macht man
doch noch keinen Gebrauch davon. Die
dünnen Ranken sind wohl zu klein um
sie wie Leonhardi glaubt zu Flecht-
arbeit benuzzen zu können. So lange
wir ihn sammt dem umgebenden Moos
verpflanzten, gieng er uns zu Grunde,
a
8. Staubfäden. ı. Staubwes. 27
seitlem wir aber vor dem Pflanzen al-
les Moos sorgfältig von seinen feinen
Wurzelfasern abmachen, blühet und bringt
er alljährlich Beeren in unsern Gärten,
auch ohne dals wir ihn sehr feucht zu
halten brauchen; überhaupt haben wir
die Erfahrung gemacht, dals die mei«
sten Sumpfpflanzen sich leicht an trokk-
neren Boden gewöhnen lassen, wann
sie nur stets im Schatten stehen.
501.,E. vuLGA-
RIS.
Gemeine
Heide,
Wohnort,
CXCIIL, ERICA, Heide.
Die Blätter entgegenstehend und
pfeilförmig. Die rothen, selten
weissen, glokkenförmigen, fast glei-
chen, einzelnen, überhängenden Blu-
men bilden am Ende eine Traube. Die
Kelche gedoppelt. Die Staubbeutel
begrannt. Der Griffel aus den Blu-
menkronen hervorragend,
Mit rothen Blüthen allenthalben in
grosser Menge, auf unfruchtharen Trif-
ten und in sandigen trokknen Wäldern.
Mit weissen Blüthen auf dem Hausberg
bei Butzbach; auf dem Münsterberg
zwischen Orb und Salmünster; häufig
PEN 8. Klasse, ı. Ordnung.
Fruchtreife.
Nuzzen,
502. E.TETRA-
LIX.
Sumpfheide.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
im Homburger Gebirge ohnweit der Gold-
grube; im Lindener Wald bei Giesen;
hinter dem Frankf. Forsthaus.
August, September.
Siehe bei der folgenden Art. \
Die Blätter zu vier quirlförmig bei-
sammenstehend, gefranzt, länglich,
unten filzig; die Blattstiele am Grun-
de aussen mit einer rothen Drüse be-
zeichnet. Die Kelche gefranzt, Alzig,
Die purporroihen, eyrunden, bau-
chigen, überhängenden Blumen, ste-
hen kopfförmig beisammen. Die
Staubbeutel zweigrannig, innerhalb
der Blume. Der Griffel einge-
schlosssen. -
Auf sumpfigem Boden. Selten auf
dem Bruch hinter dem Frankfurter Forst-
haus; bei Darmstadt an dem Herrgotts-
brunnen, an mehreren Orten in der
Mark und bei Arheilgen nach der Ko-
berstadt hin,
Juli, August.
September, Oktober.
Nuzzen.
6. Staubfäden, ı, Staubweg. 29
Diese und die vorhergehende Art tra-
gen vieles zur Erzeugung des Torfs bei,
werden von den Schaafen vorzüglich
gerne und auch von den Ziegen und
Pferden gefressen, geben den Bienen
reichlichen Honig und. Wachs, werden
zu kleinen Besen gebraucht, in den Sei-
denspinnereien den Würmern zum Ein-
spinnen, vorgelegt, sind, vorzüglich die
gemeine ‚Heide wichtige! Farbengewäch-
se, und auch zum Gerben zu benuzzen.
Die Blätter und Zweige der gemeinen
‚Heide ‚wurden ehedem in England und
Irland anstatt des Hopfens zum Bier-
brauen gebraucht. Auf der Hebridi-
schen Insel Jura kochen die Einwohner
aus dem Safte des obern Theils der gem.
Heide eine gelbe Farbe. Nach.du Hamel
werden um Bourdeaux die meisten Koh-
len von grossen Heidewurzeln und ih-
ren Stökken bereitet, und Dillon be-
hauptet, dals nichts im Pflanzenreiche
zu Kohlen geschikter seye, als sie. In
Schöttland dekkt man mit E. vulg. die
Dächer. Die weissblühende Abart wird
in Thüringen zu allerhand abergläubi-
schen Arzneymitteln bei dem Vieh ge-
30 8. Klasse rn. Ordnung,
503. D. Meze+
'REUM.
Gemeiner Kel-
lerhals; Sei«
delbast.
braucht. Durch den Geruch der gem.
Heide sollen die Mäuse vertrieben wer-
den. An einigen Orten 'mengen die
Mauerer die Blätter mit Stroh unter
den Leinen. Da wo sie häufig wachsen,
bedekken sie den Boden so, dafs in ih-
rer Nachbarschaft keine andere Pflanze
fortkommen kann. ‘Durch fleissige Kul-
tur lassen sie sich ausrotten. Sie empfeh-
len sich beide sehr zu Zierblumen, las-
sen sich aber äusserst schwer fortpflan-
zen. Sie aus Saamen zu ziehen ist zwar
noch am sichersten ,’aber mühsam.
CXCII. DAPHNE, , Kellerhals.
Aus jeder Knospe kommen im er-
sten Frühling meistens drei purpur-
rothe, selten weisse, wohlriechende
Blumen hervor; gleich nach der Blü-
thezeit kommen aus der Spizze der
Knospe die Blätter büschelweise, end-
lich abwechselnd hervor, und sind
lanzettförmig,, ‚glatt, glattgerändet
und abfallend. Die Beeren nachdem
die Farbe der Blumen war: von den
weissen, gelb; vonden rothen, roth.
ö.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
Staubfäden. ı. Staubweg. 31
Häufig’ in Wäldern. Im Gebüsche beim -
Hanauer Galgen; in der Hartig, der
Lobe, Biesel, im Vilbeler- Wald; im
Hägwald hinter Rentel; im Wald zwi-
schen. Falkenstein und Niederreifenberg ;
im Homburger Tannenwald und über-
haupt sehr häufig im Homburger Ge-
birge; um Birstein, Darmstadt, Gie-
sen etc. mit weissen Blumen hinter Was-
serlos.
März, April. »#
Juli, August.
Ziegen und Schaafe fressen ohne Nach-
theil die Blätter, so wie viele Vögel
und auch die Schweine die Beeren. Der
Geruch der Blumen erregt Kopfweh,
und dieser ganze Strauch hat für Men-
schen und sehr viele Thiere giftige Eigen-
schaften; vorzüglich hüte man sich et-
was von ihm in den Mund zu nehmen
weil er gleich Blasen zieht. Seine Rinde
ist offizinell und unter dem Namen Sei-
delbast bekannt. Aus der Rinde der
" Wurzeln lälst sich ein grobes graues
Papier bereiten. Die Mahler machen
aus den Beeren eine rothe Farbe; mit
denselben reiben sich die gemeinen Wei-
32
504: T. Cneo-
rum Nobis.
Niederliegen-
de Thymelüe.
6. Klasse. ı. Ordnung.
ber in Sibirien, welche ein rothes Ge-
sicht für schön halten in dem Bade die
Wangen, die davon anschwellen und
fast entzündlich roth werden; zu eben
der Absicht weichen die tatarischen Wei-
ber die Beeren in Wasser ein und wa-
schen sich ‘mit ‘denselben das Gesicht.
Beckmann versichert, dafs der Kel-
lerhals dem schwachen Bier von Betrü-
gern beigemischt würde, um solches da-
durch stärker und berauschend zu ma-
chen. Zweige mit Blättern geben auf
vorbereitetem Tuche gelbe und. braune
Farben. Wegen seinen purpurfarbigen
wie Hyazinthe riechenden Blumen, de-
ren Erscheinung ein Vorbote des Früh-
lings ist, wird dieser Strauch hin und
wieder in unsern Gärten gezogen. Er
lälst$ich durch Saamen, Ableger, Stökk-
linge und zerschneiden der Wurzel ver-
mehren.
CXCIV. THYMELAEA. Thymeläe.
Der Stengel am Grunde niederlie-
gend, nachher aufrecht. Die Blätter
lanzettförmig, nakkt, glatträndig,
weichstachelig, immergrün. Diehell-
8. Staubfäden. ı. Staubweg. 33
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
rothen , sehr wohlriechenden Blu-
men sizzen stiellos, büschelweise,
von den Stengelblättern ganz umge-
ben, am EndederZweige. Die Früch-
te anfänglich grün, endlich braun.
Daphne Cneorum Linn.
An trokknen sandigen waldigen Or-
ten. Hinter dem Frankfurter Forsthaus
bei dem Schwengelsbrunnen rechts und
links im Wald unter den Fichten.
Mai, Juni.
August, September.
Sie ist sehr scharf und verursacht im
Mund heftiges Brennen und Blasen. Die
Sardinier bedienen sich ihrer zumSchwarz-
färben. Ihre schönen wohlriechenden ro-
then Blumen empfehlen sie sehr in Gär-
ten als Zierblume, nur schade, dals sie
so schwer zu verpflanzen ist. Man muls
beim Ausgraben, ihre langen, unter dem
. Boden fortlaufenden Stengel bis zu ihrer
kleinen gelben rübenförmigen Wurzel
verfolgen, und sie dann in einen thoni«
gen Boden pflanzen, wo sie am besten
gedeihet. Sie lälst sich auch durch Ab-
Boa 37 C
54 8. Klasse. ı. Ordnung.
505. S. PasseE-
RINA.
Sperlings-
kopfartige
Stellere.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Jeger, die aber erst nach einem Jahr
Wurzel schlagen vermehren. Nur höchst
selten bringt sie bei uns Früchte.
CXCV. STELLERA. Stellere.
Der Stengel aufrecht, ästig, ru-
thenartig. Die Blätter gleichbreit,
abwechselnd, glattgerandet, zuge-
spizt. Die kleinen grünen, an der
Spizze gelben Blumen, sizzen unge-
stielt in den Blattwinkeln. DerSaame
glänzendschwarz, einem Sperlings-
kopf sehr ähnlich.
Auf trokkenen Feldern und auf Ack-
kern unter der Saat. Auf Aekkern bei
der Hartig, beim Wartbaumchen vor
Windekken, hinter Langenselbold, zwi-
schen Hüttengesäls und Ravoltshausen,
bei der Lehmkaute hinter Steinfurt nach
Butzbach ; zwischen der Friedberger War-
te und dem Brennigsheimer Steeg etc.
‘ Juni, Juli. ©
August, September.
—
506. A. Psev-
Do-PLATANnUSs.
Gemeiner ,
oder weisser
Ahorn.
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife.
6. Staubfäden. 2, Staubwege. 85
"IL. ORDNUNG.
DIGYNIA. Mit zwei Staubwegen.
CXCVI. ACER. Ahorn,
Die Blätter herzförmig, füpflap-
pig, ungleich und etwas stumpf sä-
gezahnig, oben glatt und dunkelgrün,
unten weissgrau und hauptsächlich
gegen die Rippen zu filzig. Die klei-
nen Blumen haben gleichbreite, gelb-
lichgrüne Kronblätter, und hängen
in eyrundlichen Trauben herab. Die
Saamen gross, mit einwärts wie ein
Horn gekrümmten F lügeln.
In Wäldern. Um Hanau im Bruch-
köbeler Wald, hinter dem Kohlhrunnen,
im Lambowald, im Forst; bei dem Rei-
chebach hinter Falkenstein; an dem Kal-
tenbach hinter Oberursel; bei Arheilgen
an dem sogenannten Ruzenbache; im
Lindener Wald bei Giesen; gepflanzt an
der Chaussee beim Hanauer Galgen,
April und Mai, wenn sich die Blät-
ter schon entwikkelt haben.
Oktober.
Ca
-
o
6
Nuzzen.
8. Klasse. 2. Ordnung,
Er wird ansehnlich hoch und wohl
400 Jahr alt. Den Blüthen gehen die
Bienen sehr nach und erhalten Wachs
und Honig aus ihnen. Die Blätter sind
ein gutes Viehfutter. Die Hamster sind
sehr lüstern nach den Saamen der Ahorn-
Arten. Die stärksten Stämme geben
gute Bohlen’ zu Tischlerarbeiten; das
maserige Holz wird zum Einlegen, auch
zu Gewehrschäften und verschiedener
Drechslerarbeit gebraucht; die feinen
Bretter dienen zu musikalischen Instru-
menten, und ‚ie mässigen Stämme zu
Rollen, Walzen, Oelstempeln \ellern,
Löffeln etc. Das Holz wirft sich nicht
und wird nicht leicht vom Wurme an«
gegriffen; man kann ihm auch eine sehr
schöne Mahagonyfarbe geben. Das Schlag-
holz ist gut zum Verbrennen und ver-
kohlen. Weder Rinde noch Holz taugt
für Färbereien. Wenn die stärkern
Bäume, nach dem ersten harten Frost
ım November , wenn die Wurzeln mit
Schnee bedekkt sind, an der Mittags-
seite einen Fuls über der Erde angebohrt
werden, so geben sie bis zu Ende des
Dezembers alle 24 Stunden 6 bis ı0'
re =,
8. Staubfäden. =. Staubwege. 57
507. A. PLATA-
NOIDES,
Spizziger
Ahorn; oder
Lenne,
Maas Saft, der einen guten Essig. Brann-
tewein und auch vor der Gährung ver.
dikkt einen Zukker giebt, der in der
Güte dem vom Zukkerahorn in Amerika
gleichkommt; ı6 Maas geben ohnge-
fähr ı Pfund Zukker. Aus diesem Safte
bereitet man in Schottland und Irland
einen lieblichen Wein. Ausser seiner
Benuzzung zu Alleen schikkt er sich
auch zur Abwechselung in Lustwaldun-
gen. Den Schnitt verträgt er nicht wohl,
indem er nachber zu viele Schölslinge
aus der \Wurzel treibt. Die Alten schäz-
ten den Ahorubaum so äusserst hoch, dals
sie ihn oft statt des Wassers mit Wein
begossen. Durch Saamen und junge
Triebe lälst er sich vermehren.
Die Blätter Fünflappig, auf beiden
Seiten glatt; die Lappen scharfzuge-
spizt und scharfspizzig gezahnt. Bei
dem Abreissen der Blätter quillt ein
Milchsaft hervor, Die grossen Blu-
men haben eyförmige, gelblichgrüne
Blumenkronbläatter und stehen auf-
recht in Doldentrauben. Die Saamen
mit auswärts gekriimmte nF lügeln.
m”
JO
1)
Wohnort.
Blütbezeit.
Fruchtreife.
Beobacht,
Nuzzen,
u |
6. Klasse. 2. Ordnung.
In gebirgigen Waldungen. Im Rüd-
lingsbayner Wäldchen im Oberwald; im
Hangestein hei Giesen; bei Arheilgen die
Hahnwiese genannt, und ohbnfern dem
Forsthaus die Koberstadt bei Darmstadt;
gepflanzt, wiewohl selten, aufder Chaus-
sce beim Hanauer Galgen.
April, Mai: "wenn eben die Blätter
sich entfalten. b
September, Oktober,
Die Knospen haben im Winter eine
röthliche Farbe, und ihre geraden auf-
geschossenen, glatten Zweige, machen
sie sehr kenntlich.
Die scharfe Milch in den Blättern
schüzt diesen Baum vor Insekten. Die
Bienen lieben die Blumen sehr und er
halten viel Wachs und Honig aus ihnen,
Die Blätter sind den Schaafen ein ange-
nehmes Futter, und können jung auch
als Salat gegessen werden, Er enthält
ebenfalls einen süssen Saft, welcher wie
der von dem gemeinen Ahorne benuzt
werden hann. Das Holz ist weisser
und zäher als von jenem und wird von
den Drechslern und Schreinern vorzüg-
lich geschäzt. Zweige mit Blättern ge-
r
8. Staubfäden. =. Staubwege. 39
508: A. cam-
PESTRE.
Feldahorn ;
Massholder.
%
Wohnort.
Blüthezeit.
Nuzzen.
ben nach Suckov dem mit Alaun vor-
bereiteten Tuche eine schöne zitrongel-
be, dem mit Eisenvitriol vorbereiteten
aber eine gesättigte schwarzbraune Farbe.
Alles übrige wie bei der vorhergehen-
den Art,
Die Rinde gelbbraun, rauh und
mit Rissen versehen. Die Blätter herz-
förmig, fünflappig, glatt; die Lap-
pen ohne Zähne, stumpf, die drei
grösseren mit wenigen stumpfen Ein-
schnitten. Die kleinen gelblichgrü-
nen Blumen stelıen in einer dreithei-
ligen aufrechten Doldentraube. Die
Saamen mit wagrechten Flügeln...
Häufg in Hekken, Zäunen und
Wäldern,
April und Mai nit den Blättern zu«
gleich. F, selten %
Die angebohrten Stämme geben einen
süssen Saft, so wie die Blätter auch eine
Milch enthalten. Wegen seines schönen
Masers, dient das Holz sehr gut zu
Drechsler und Wagnerarbeit; so wie
zum Auslegen, zu Gewehrschäften und
Pfeifenköpfen. Das gerade wird zu La-
40 6. Klasse. 2. Ordnung.
destökken, und das junge Holz, so lange
es sich gut spalten lälst, zu Peitschen-
stökken gebraucht. Als Brennholz ist
es in Laubforsten eins von der besten
Güte. Sowohl die Rinde als das Holz
geben schöne braune und rothbraune
larben auf Tuch. Dieser Ahorn giebt
vortreffliche Hekken, die nicht allein
dicht wachsen, sondern auch den Schnitt
sehr gut vertragen. Durch Saamen lälst
er sich leicht vermehren,
CXCVI. CHRYSOSPLENIUM.
Milzkraut.
509.C.ALTFR- Der Stengel aufrecht, einfach,
NIFOLIUM.,
Abwechselnd- 4reiekkig. Die Blätter abwechselnd,
blätteriges herz - nierenförmig, gekerbt. Die Blu-
BRIAN men goldgelb. Die Saamen glänzend.
Wohnort, In Wäldern auf sumpfigem Boden,
Auf sumpfigen Stellen in der Schneusse
bei dem Wolfsgang ohnweit Hanau;
hinter dem Sandhof am Graben der
längst dem Niederröder Wäldchen hin-
zieht; auf der grossen Wiese bei der
Frankfurter Saustiege; im Gieserwald bei
dem Grundelbach und um den Wald-
brun; bei Kranichstein an dem Ruze-
’
8. Staubfäden- ». Staubwege. 41
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
bache; dicht bei dem Offenbacher alten
Hägewalds- Weiher im Wald, und an
dem Lutherischen - Born,
April, Mai. 4
Juni, Juli.
Nach unserer. Beobachtung frilst das
Vieh diese und die folgende Art nicht.
In Blumentöpfen und auf schattigen
Tıabatien gezogen, können sie als Zier-
blumen prangen. Sie lassen sich im
August durch Zertheilung ihrer Wur-
zeln, so wie auch durch Saamen ver-
mehren. Beide Arten erregen wenn sie
510. C.orro-
SITIFOLIUM.
Entgegenste-
hendblätteri-
ges- Milz-
kraut.
Wohnort,
roh oder gekocht gegessen werden hef-
tiges Erbrechen.
Der Stengel niederliegend, vier-
ekkig, wurzelnd. Die Blätter entge-
genstehend, fastrund, etwas gekerbt.
Die Blumen goldgelb. Die Saamen
glänzend.
An Bächen und auf sumpfigem Boden
in Wäldern. Bei Öberrothenbach links
dem Schäferberg herab an einer Quelle;
zwischen dem Feldberg und Altkühn
auf Torfboden ; nicht weit von Falken-
stein an dem Reichebach; an den Drei-
45 8. Klasse. ' 5. Ordnung.
born und an dem Kaltenbach; in der
Mark ohnweit Rosdorf hinter Darmstadt;
im Rüdlingshayner Wäldchen am Ober-
wald.
I. ORDNUNG.
TRIGYnıA. Mit drei Staubwegen,
CXCVII. POLYGONUM. Knöterich.
*) Mit einer einzigen Blumenähre,
5ı1.P.Bısror- Der Stengel aufrecht, rund, glatt,
ee RER ganz einfach, Die Wurzelblätter ey- °
rund, etwas wellenförmig, in den .
Blattstiel laufend; die Stengelblätter
stiellos, eyrund- lanzettförmig, und
mit Scheiden, die den Stengel um-
fassen versehen. Die Aehre, dicht,
walzenförmig. Die schönen rothen,
immer zu zweien beisammenstehen-
den Blumen, wovon die eine gestielt,
die andere ungestielt ist, haben 8
Staubfäden und 3 Staubwege, Der
| Saame dreiekkig.
Wohnort, Auf feuchten Wiesen, meistens in ber-
gigen Gegenden. Sehr häufig bei Offen.
bach auf Wiesen bei dem kalten Kling-
8, Staubfäden. 3. Staubwege. 43
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
n_
born und um den Hinterwaldsweiher ;
an dem Wäldchen hinter Bockenheim
auf den Wiesen; bei dem Reichebach hin-
ter Falkenstein; hinter Oberursel; im
Gebüsche bei dem Kloster Thron eine
Stunde von Usingen; um Darmstadt,
Arheilgen und Wixhausen auf feuchten
Wiesen; in der dürren Hekke bei Ge-
dern; im Oberwald häufig.
Mai, Juni. 4
Juli. |
Die wohlriechenden Blumen geben den
Bienen Wachs und Honig. Stengel und
Blätter werden von dem Rindvieh, den
Schaafen und Ziegen, aber nicht von
den Pferden gefressen; die jungen zar-
ten Blätter können auch als ein Zuge-
müs gegessen werden. Die Wurzel kann
zur Gerberei, zur Färberei und auch zur
Tinte benuzt werden, Das Mehl der-
selben giebt dem Brod einen angeneh-
men Geschmakk; die Isländer machen
mit diesem und sauerer Molken Kuchen,
welche sie auf heissen Platten bakken.
In Sibirien fand Steller und Gmelin
eine Abart mit nicht gekrümmten, zu-
sammenziehenden, aber süssen fast wie
44
512.P. aurHuı-
BIUM.
Amphibien-
knöterich.
8. Klasse, 5. Ordnung.
Haselnüsse schmekkenden Wurzeln, wel-
che von den Russen und Kamtschadkalen
sowohl roh als auch gekocht als Lek-
kerbissen gegessen werden, ja sie lieben
solche so sehr, dals sie dieselben sogar
den Feldmäussen , welehe diese Wurzeln
als Wintervorrath in ihre Löcher zu-
sammenschleppen, stehlen. Als Zier-
pflanze emphielt sie sich z, B. in Lust-
waldungen wo ihre stark auslaufenden
Wurzeln nichts schaden können. Sie
ist offhizinell,
*) Mit zweispaltigem Stengsl, und weniger,
als acht Staubfäden.
Die Aehre eyförmig. Die rothen
Blumen fünfmännig, halbzweiwei-
big. Der Saame rundlich - herzförmig,
flach.
Abarten.
a. Wasserknöterich. DerSten-
gel glatt, nach oben zu schwim-
mend. Die Blätter gestielt, stumpf,
glatt, Die Aehre beinahe rund. Die
Staubfäden kürzer als die Blu-
menkrone.
6. Staubfäden, 3. Staubwege. a5
Wohnort.
Blüthezeit,.
Fruchtreife,
Nuzzen.
513. P.Hyoro-
PIPER,
Wasserpfef-
‚fer-Knöterich.
b. Landknöterich. Der Stengel
aufrecht, haarig. DieBlättersehr
kurzgestielt, lanzettförmig, un-
ten rauhhaarıg. Die Aehre läng-
lich. Die Staubfäden länger als
die Blumenkrone.
In stehenden Wassern, Fischteichen,
am Ufer der Wassergräben, auf feuch-
ten Wiesen, und auch auf angebautem
Lande, welches einen feuchten Boden
hat. Um Hanau, Frankfurt, Arheilgen,
Kranichstein, Darmstadt, Hungen, Lich,
Friedberg, Butzbach etc.
Juli, August. 2
September, Oktober.
Er wird von den Ziegen, den Schaa-
fen, Schweinen und Pferden gefressen,
Die ganze Pflanze hat einen sauern Ge-
schmakk, und soll dem Wein, wenn
man sie damit gähren läfst, einen Him-
beergeruch mittheilen, Gleditsch hat
sie zum Gerben empfohlen,
Der Stengel, rund, glatt, zwei-
theilig und mit Gelenken versehen.
Die Blätter lanzettförmig, in den
46 -
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
6. Klasse. 3. Ordnung. |
Blattstiel laufend, die Blattansäzze
abgestuzt, am Rande etwas gefranzt.
Die Aehre schlaff, etwas überhän-
gend. Die Blumen klein und purpur-
röthlich, haben sechs Staubfäden die
kürzer als die Kronen sind. Der
Griffel halbzweispaltig. Der Saame
stumpf- dreiekkig, oben zugespizt.
Auf feuchtem Boden. An Gräben bei
Niederrothendvach; an Gräben im Nie-
derröder Wäldchen; häufg um Darm-
stadt an Teichen, Gräben etc. im Gie-
serwald etc.
Juli, August. ©
September, Oktober.
Der Wasserpfeffer gehört zu den sehr
scharfen Pflanzen. Die gemeinen Leute
brauchen ihn äusserlich zur Heilung bös-
artiger Geschwüre bei dem Vieh, und
die Husaren pflegen die zerquetschten
Blätter auf die vom Sattel wundgedrükk-
ten Stellen ihrer Pferde zur Heilung auf
zulegen. Die Schweine fressen vor
und nach dem Ferkeln diese Pflanze
gerne. Gehörig zubereitet färbt sie die
Wolle gelb. In China und Cochinchina
8. Staubfäden. 3. Staubweg. 47
514. P. Pensı-
CARIA.
Pfersichkraut-
Knöterich;
Flöhkraut.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchireife,
Beobacht.
gebraucht man sie nach Laureiro, zu
Verzäunungen für Wasserpflanzen. Die
Blätter und‘ Blumenähren werden nach
Bryant in einigen Gegenden in Eng-
land, von dem Landvolk zu den Spei-
sen hinzugesezt, um solchen den Ge-
schmakk von Pfeffer zu geben.
Der Stengelaufrecht, oftam Grun-
de niederliegend, rund, sehr glatt,
Die Blätter eyrund- lanzettförmig, in
der Mitte mit einem braunen Flekken
bezeichnet; die Blattansäzze abge-
stuzt, am Rande gefranzt. Die Aehre
eyrund-länglich, dicht, stumpf. Die
Blumen weissröthlich, mit sechs
Staubfäden solangalsdieKrone. Der
Griffel zweispaltig. Der Saame zu-
sammengedrükkt, etwas flach,
Häufig an Aeckkerrainen, auf etwas
feuchten Aekkern, Schutthaufen, an
Zäunen, Gräben etc,
Juli, August. © hr
September, Oktober.
Es raviirt diese Pflanze, ı) mit ro=
ther und weisser Blüthe; 2) mit geflekk-
48 8. Klasse, 3. Ordnung,
Nuzzen.
515.P. anGu-
STIFOLIUM \
Robrh.
Schmalblättc-
ger Knöterich.
Wohnort.
Blüthezeit,
ten und ungeflekkten Blättern; 3) mit
breiteren und schmäleren Blättern; 4) mit
unten grauen und rauhen Blättern.
Er ist nicht so scharf als die vorher-
gehende Art, aber fast eben so zu be-
nuzzen. Von den Schaafen, Ziegen und
Pferden wird er gefressen.
Der Stengel rund, fadenförmig,
meistens niederliegend, sehr ästig,
roth. Die Blätter lanzettförmig-
gleichbreit, glatt; die Blattansäzze
abgestuzt, gefranzt. Die Aehren in
den Blattwinkeln und auf der Spizze
desStengels, fadenförmig und schlaff.
Die kleinen röthlichen, zuweilen
weissen Blumen sechsmännig. Der
Griffel etwas zweispaltig. Der Saame
linsenförmig.
Polygonum Persicaria ß Linn.
Auf feuchtem sandigem Boden. Um
Hanau zwischen dem Philippsruherschloss
und der Fasanerie und noch an andern
Orten; an feuchten Pläzzen um Giesen;
bei Wixhausen in Wiesengräben etc,
Juli, August. ©
8. Staubfäden. 3. Staubwege. 49
Fruchtreife. September, Oktober.
Nuzzen., Wie bei der vorhergehenden Art.
. ***) Mit Blumen welche acht Staubfiden haben.
516.P. avıcu- Der Stengel krautartig, nıederlie- °
LERE, . En u. . .
Wegetritt- gend, Die Blätter lanzettförmig. Die
Knöterich; _ Blumen weiss oder röthlich, stiellos,
Vogelknöte- in den Blattwinkeln der Blätter, acht-
rich. Ben REN
männig, dreiweibig, Der Saamen
dreiekkig,
Wohnort. Allenthalben an Strassen, Fulswegen,
auf Aekkern, aufMauern an Häusern etc.
Blüthezeit. Den ganzen Sommer durch, ©
Fruchtreife. Vom Juli bis November.
Nuzzen. Die Schweine fressen ihn gerne, aber
die Schaafe sollen davon verstopft und
faul werden. Die Saamen glaubt Bryant
könnte man in theuern Zeiten als ein
Getreide benuzzen. Sie dienen im Herbst,
Winter und Frühling einer unzähligen
Menge von Vögeln zum Unterhalt. Nach
Thunberg wird dieser Knöterich in
Japan ‚nebst dem chinesischen Knöterich
gebaut, zerquetscht, in Kuchen geformt
' und wie der Waid zu einer Indigfarbe
gebraucht, Nach Suckov giebt er eine
2. Th. D
50
, 517. P. F4-
GOPYRUM.
Buchweizen ;
Heidekorn.
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
8. Klasse. = Ordnung.
gute Vigognefarbe. Auf dk Aekkern
ist er ein beschwerliches Unkraut. War
ofhzinell.
-
**+*) Mit fast herzförmigen Blättern.
Der Stengel aufrecht, röhrig, pur-
purroth, glatt, glänzend, ästig. Die
Blätter herzähnlich pfeilförmig. Die
Blumen weiss oder röthlich, Die
Ekken der Saamen zahnlos.
Ursprünglich aus dem nördlichen Asien
stammend, von woher er im Anfange
des ı5. Jahrhunderts nach Europa ge-
kommen ist; schon längst bei uns häu-
fig im Anbau und auch schon freiwillig
hin und wieder auf Aekkern und in
Wäldern. |
Juni bis August. ©
September ,„ Oktober.
Die Blumen geben den Bienen reich-
lichen Stoff zu Honig und Wachs. Die
grünen Stengel und Blätter sind ein gu-
tes Viehfutter und in Italien wird er
deswegen gebaut. Der Saamen dient
zur Mästung der Schweine, welche da-
von ein sehr schmakkhaftes Fleisch ‚be-
kommen, und ist auch ein gutes Futter
8. Staubfäden. 3. Staubwege. 51
+. 518. P. TATa=
RICUM.
Tatarischer
Knöterich.
Gezähnter
Buchweizen.
für das Geflügel; auch giebt er Oehl,
in Verbindung mit Möhren Bier, und
mit etwas Malz vermischt einen vortref-
lichen Branntewein, Die Buchweizen-
Grüzze ist äusserst gesund und nahr-
haft, und dient sowohl zu Brod, als
auch zu Suppen etc. Gleditsch hat
aus ihr Stärke bereitet. Nach Manetti
giebt das mit Butter und Lodiser Käse
zubereitete Buchweizenmehl in der Lom-
bardey ein wohlschmekkendes Gerichte
ab, welches Polenta nera genennet
wird. Die Grüzze giebt eine röthliche
Nankinfarbe. Das frische und getrokk-
nete Kraut, ist von vorzüglichem Werth
für Färbereien, und giebt sowohl für
sich, als in der Verbindung der Rin-
de von italienischen Pappeln und
Krapp ‚, sehr schöne hochbraune dauerhaf-
te Farben.
‘ Der Stengel aufrecht, gegliedert.
Die Blätter herzähnlich pfeilförmig,.
Die Blumen weiss, oft ein wenig
roth oder purpurroth. Die Ekken der
Saamen stumpf gezähnt.
De
52 6. Klasse. 5. Ordnung,
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
519. P.Con-
VOLVULUS,
Winden- Knö=
terich,; Buch»
winde.
Wohnort.
Blüthezeit.,
Stammt aus der Tartar«y, wird aber
nun bei uns eben so, wie die vorherge-
hende Art gebaut.
Juli, Äugust, O)
September, Oktober.
Er verdient in aller Hinsicht dem ge-
meinen Buchweizen vorgezogen zu wer-
den, da er die Kälte gut verträgt, weit
mehr Saamen liefert, und grössere saf-
tigere Stengel treibt, welche frisch und
getrokknet eine gute Viehfütterung geben.
Die Blätter können wie Spinat zuberei-
tet und gegessen werden, Die ganze
Benuzzung ist völlig der vorhergehen-
den Art gleich,
Der Stengel windend, ekkig, ästig,
glatt. Die Blätter herzförmig; die
Blattansäzze abgestuzt und ganz. Die
weisslichgrünen Blumen sind nachen-
förmig. Der Griffel ist einfach, und
die drei Narben kugelrund. Der
Saame dreiekkig, glatt und schwarz.
Fast allenthalben auf Aekkern z. B.
hinter dem Lehrhof bei Hanau, um
Frankfurt, Giesen, Darmstadt etc,
Juli, August. ©
8. Staubfäden. 3. Staubwege. 553
Fruchtreife.
Nuzzen,
520.P.DumE-
TOoxvmM.
Hekken- Knö-
terich; Hek-
kenbuchwinde.
Wohnort.
Blüthezcit.
September, Oktober.
Da er zu gleicher Zeit mit den vor-
hergehenden reif wird, sich auch sehr
gut einsammeln läfst, und die Kälte eut
verträgt, so könnte er wie der gemeine
Buchweizen angebaut und auch eben so
benuzt werden Die Schaafe lassen ihn
stehen , dem andern Vieh aber schmekkt
er angenehm. Den Saamen fressen die
Vögel gern, und man könnte ihn, so
wie es nach Lepechin in Sibirien ge-
schieht zum Füttern des Federviehs be-
nuzzen. Das Kraut giebt braune, und
hochzitrongelbe Farben.
Der Stengel windend, glatt, ge-
streift. Die Blätter herzähnlich pfeil-
förmig, Die weisslichgrünen Blu-
men, mit einer häutigen, geflügel-
ten, durchsichtigen Rükkenschärfe.
Der Griffel sehr kurz, und die drei
Narben kugelrund. Der Saame drei-
ekkig. |
Häufig an Zäunen und in Gebüschen
um Hanau, Offenbach, Steinheim, Frank-
furt, Darmstadt, Giesen etc.
Juli, August. ©
54 6. Klasse. 4. Ordnung.
Fruchtreife, September, Oktober.
Nuzzen. Wie bei der vorhergehenden Art. Da
er hoch wächst, so kann er auch zur
Bekleidung der Hütten gebraucht wer,
den, Stengel und Blätter ig mo»
schusartige Farben.
IV. ORDNUNG.
TETRAGYNIA. Mit vier Staubwegen.
CXCIX. PARIS. Einbeere.
521.P.ogvanrı- DerStengelaufrecht, ganz einfach,
FOLIA.
FVierblätterige
Einbeere. Spizze des Stengels sizzen vier eyför«
fast fusshoch, rund, nakkt; an der
mige, ungestielte, glattgerändete,
glatte; unten glänzende Blätter. Eine
einzige gelblichgrüne, gestielte Blu-
me, stehet oben auf dem Ende des
Stengels, und auf sie folgt eine
schwarzbraune Beere.
‘Wohnort, In Wäldern. In der Hanauer Fasa-
nerie, im Forst, im Mittelbucher- und
Bruchköbler Wald; im_ Lehen bei Of-
fenbach; in dem Wäldchen hinter Bo-
ckenheim; im Lindener Wald und Han-
gestein; bei Arheilgen in der Täubchen-
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Beobacht,
Nuzzen.
598. A, Mo-
SCHATELLINA,
Gemeines
Bisamkraut.
Staubfäden 4. Staubwege. 55
höhle und an mehreren Orten um Darm-
stadt; bei Gedern in dem Steinwald eıc.
Mai, Juni. %
Juni, Juli.
Es giebt Abänderungen mit drei, fünf
und sechs Blättern.
Diese Pflanze empfiehlt sich durch ihre
ganz eigene Gestalt als Zierblume in die
Gärten. Die vor dem Blühen gesam-
melten Blätter getrokknet und mit Garn
oder Linnen, welches vorher in Alaun-
wasser gebeizt worden ist gekocht, fär-
ben dasselbe gelb. Die Beeren haben
betäubende Eigenschaften, und verur-
sachen, so wie die Wurzeln, den Men-
schen Magenkrampf und Erbrechen; meh-
reren Thieren z. B. den Hühnern sind
sie tödlich. Die noch unreifen Beeren
liefern, für Mignaturmaler eine schöne
grüne Farbe.
CC. ADOXA. Bisamkraut.
Die Wurzel büschelförmig, schup-
pig, fleischig und weiss. Der Sten-
gel aufrecht, einfach, vierekkig, un-
ten nakkt, über der Mitte mit zwei
entgegenstehenden, dreilappigen, ein-
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
-
8. Klasse, 4. Ordnung.
geschnittenen Blättern versehen. Die
grünlichgelben Blumen ungestielt,
bilden am Ende des Stengels einen
einzelnen, gestielten, meistens fünf-
blumigen würfelförmigen Blumen-
kopf. Die runde Beere, von Geruch
und Geschmakk wie Bisam.
In Wäldern, Zäunen und Gebüschen
in einem lokkeren, schwammigen, fet-
ten Boden. Im Gebüsche beim Kinzig-
heimerhof; vor Rückingen in Zäunen;
in dem Escherig auf der Bieberermark
bei Offenbach; in den Zäunen bei dem
Offenbacher Judenkirchhof; nahe bei
dem Hellerhof; in Dorngebüschen und
Zäunen um Rödgen bei Giesen etc.
März, April. 4
Mai.
Die Blätter und Blıımen dieser Pflanze
haben einen feinen bisamartigen Geruch.
Sie verdient in Gärten, vorzüglich un-
ter Bäumen und im Schatten gepflanzt
zu werden, Sie lälst sich sehr leicht um
die Zeit im Sommer da ihre Blätter ab-
sterben, durch ihre Nebenknollen ver«
8. Staubfäden. 4. Staubwege. 57
523. E.Hvoero-
PIPER,
FW asserpfef-
fer - Tünnel.
%
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
524: E.TRIAN-
DRA Schkuhr,
Dreimänni- _
ger - Täunel.
mehren. Schon zu Ende Juni ist diese
Pflanze nicht mehr sichtbar.
CCI. ELATINE. Tännel.
Die Stengel unter dem Wasser krie-
chend, sehr ästig, zweitheilig, rund,
wurzelschlagend. Die Blätter entge-
genstehend. Die Blumen blassroth,
abwechseld, 4- 8 männig, vierwei-
big. Kelch und Blumenkrone vier-
blätterig. Die Frucht seitwärts nie-
dergebogen.
In Gräben und auf überschwemmten
Orten. Um Nauheim (Mönch); bei
Arheilgen und Kranichstein in reinen
Bächen unter dem Wasser, oder auch
an überschwemmt gewesenen Stellen
(Borckh.) -
Juni, Juli. ©
August. j |
Die Ziegen fressen ihn nach Linne
gerne,
Die Stengelunter dem Wasser krie-
chend, sehr ästig, zweitheilig, etwas
geflügelt, wurzelschlagend. Die Blät-
58 8. Klasse. 4. Ordnung.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
ter entgegenstehend. Dierothen drei-
blätterigen Blumen, 3-6 männig,
dreiweibig. DerKelch 2-5 blätterig,
Die Saamen wenig gekrümmt und
roth,
An überschwemmt gewesenen Orten,
z. B. nach Borckh. nicht selten bei
Arbeilgen und Kranichstein,
Juli, August. ©
August, September.
Diese Art wird wohl auch von den
Ziegen gefressen.
9. Staubfäden, 6, Staubwege. 59
NEUNTE KLASSE.
ENNEANDRIA. Mit neun Staubfäden.
HEXAGYNIA. Mit sechs Staubwegen.
CCI.
BUTOMUS.
Wasserviole.
Der Kelch eine dreiblätterige, kurze,
einfache, abfallende Hülle. Die Blumen-
krone sechsblätterig; die Blättchen rund«-
lich, ausgehöhlt, und wechselsweise
kürzer und spizziger. Die Staubbeu-
tel zweilappig. Die Narben dikklich. Die
sechs länglichen, zusammengewachsenen,
aufrechtstehenden, einklappigen, eyför-
mig-geschnäbelten, nach innen zu auf-
gehenden, einfächerigen Saamenkapseln,
enthalten viele, länglich walzenförmige,
auf beiden Seiten stumpfe und den Wän-
den der Kapseln angewachsene Saamen.
60 9. Klasse. ı. Ordnung.
NE
%
UNTE KLASSE
ENNEANDRIA. Mit neun Staubfäden.
HEXAGYnIa. Mit sechs Staubwegen.
CCH. BUTOMUS. Wasserviole..
525.B. umgEL-
LATUS.
Doldenförmi-
ge Wasser-
viole.
Wohnort,
Blüthezeit.
Die Blätter schwerdförmig, drei-
ekkig, aufrecht, sehr lang, glatt.
Der Schaft aufrecht, rund, nakkt,
endigt sich mit einer schönen, einfa-
chen Dolde. Die Blumen rosenroth,
gross und langgestielt,
Am Ufer der Flüsse, Teiche, Gräben
und in stillstehenden Wässern. Am Mayn-
ufer hinter Philippsruh, und vor Fechen-
heim ; im Sumpf bei dem Hanauer Gal-
gen im Wald; bei Frankfurt am Mayn-
ufer,; in den Gräben hinter dem Ketten-
hof und dem Mezgerbruch; in der Wet- -
ter zwischen Steinfurt und Oppersho-
fen; bei Lich; am Lahnufer und an der
Wissek bei Giesen; um Darmstadt etc.
Juni bis August. 4
9. Staubfäden.‘ 6. Staubwege. 61
Fruchtreife,
Nuzzen.
September, Oktober,
Diese ausserordentlich schöne Pflanze,
die man in Gärten in Gräben und Tei-
che an das Ufer säen und auch in Blu-
menköpfen ziehen sollte, lassen Schaafe
und alles Vieh unberührt stehen. Die.
zaserige bitterschmekkende Wurzel wird
von den Jakuten und andern russischen
Nationen gegessen. Aus den Blättern
kann man allerhand Körbe zum Ein-
pakken verfertigen, und die Holländer
machen Matten daraus,
Sumpfpflanzen in Töpfen zu ziehen
gelingt nach unserer Erfahrung auf fol-
gende Art am besten: man füllt einen
Blumentopf mit einer Vermischung von
Schlamm, etwas Erde und Moos an,
säet entweder den Saamen im Spatherbst,
oder im Frühling, oder pflanzt auch
das Gewächs selbst in denselben , stellt
diesen Topf in einen grössern, durch
welchen kein Wasser durchdringen kann,
gräbt diesen an einen schattigen Ort so
tief in die Erde ein, dals er nur noch
ohngefähr einen Zoll hoch über dersel-
ben herausragt und trägt dann Sorge,
dals er stets mit Wasser angefüllt ist.
“
9. Klasse. ı. Ordnung.
Durch das Herausragen des Topfs über
der Erde, wird verhindert, dafs keine
Würmer sich in denselben einnisten,
welche oft bei zarten Pflanzen die Wur-
zeln. losbohren. Den Winter über
müssen diese Töpfe und die Erde um
dieselben mit Laub oder Moos wohl
zugedekkt werden, sonst erfrieren die
Pflanzen meistens.
10, Staubfäden. ı. Staubwee. 65
"ZEHNTE KLASSE.
DECANDRIA. Mit zehn Staubfäden.
LORDNUNG.
MONOGYNIA. Mit einem Staubwege.
*) Die Blumenkronen vierblätterig, unregelmässig,
CCI.
DICTAMNUS
Diptam.
x
CC.
MONOTRO-
PA.
. Monotropa.
Kelch und Blumenkrone sind fünfhlät-
terig, von den Blättern der leztern sind
zwei aufwärts, zwei seitwärts, und eins
niederwärts gebogen. Die Staubfäden
sind niedergebogen und mit punktför-
migen Drüsen besezt. Die gedoppelte
Kapsel zusammengedrükkt, zugespizty
fünffächerig: die äussere rauh und kraut-
artig, die innere knorpelartig, von in-
nen aus elastisch aufspringend, enthält
viele kugelrunde, glänzende Saamen.
**) Die Blumenkronen vierblätterig, regel.
mässig.
Die oberste Blumenkrone hat ı0 Blät-
ter und ıo Staubfäden, die zur Seite
stehenden Blumenkronen nur 8 Blätter
und 8 Staubfäden; alle Blätter an der
Spizze sägeartig gezähnt und innwen-
CCV.
PYROLA.
Pyrola.
CCVI.
ANDROME-
Ja; :"
Andromeda.
10. Klasse, 1, Ordnung,
dig haarig; die äussern kelchartig, län-
ger, und am Grunde der innern honig-
gebenden Vertiefung wegen, erhaben.
Der Staubfäden sind ı0 und 8. Die
Narbe kopfförmig. Die eyrunde Kap-
sel ist 4-5 furchig, 4-5 klappig, 4-5
fächerig und enthält viele spreuartige
Saamen.
Der Kelch fünftheilig. Die Blumen-
krone fünfblätterig. Die Staubfäden ha-
ben grosse überhängende, oben zweihör-
nige Staubbeutel. Die Beerenkapsel fast
rund, benabelt, fünfekkig, fünffächerig,
fünfklappig, springt an den Ekken auf
mit entgegenstehenden Scheidewänden,
und enthält viele mit einer spreüuartigen
Haut umgebene Saamen,
***) Die Blumenkronen einblätterig, gleich.
förmig.
Der KNeich sehr klein, fünftheilig, ge-
färbt, bleibend. Die Blumenkrone ey-
rund mit fünfspaltigem zurükkgeschla- -
genem Rande. Die: Staubfäden haben
begrannte Staubbeutel. Die Kapsel eyrund,
fünfekkig, fünffächerig, fünfklappig,
springtan den Ekken mit entgegenstehen-
i
10.
CCVIl,
ASCLEPIAS.
Asklepie.
Pr,
Staubfäden- 2. Staubwege. 65
den Scheidewänden anf und enthält viele
rundliche, glänzende Saamen,
I. ORDNUNG.
pısynıa. Mit zwei Staubwegen.
In die Familie der Conorten gehörig.
Der Kelch fünfspaltig, gleich, spizzig,
klein, bleibend. Die Blumenkrone fünf-
spaltig, gleich, fach, zurükkgebogen,
unterhalb dem Fruchtknoten; die Thei-
le eyrund, zugespizt, und etwas nach
der Sonne gedreht. Im Innern dieser
Blumenkrene befinden sich noch fünf
eyförmige, hohle, fleischige Afterblumen-
blättchen, aus deren Grunde ein spizzi-
ges eingebogenes Hörnchen in die Höhe
steigt. Die Staubfäden paarweise mit
einander verLunden, unter den Spalten
der Narbe verborgen, Die zwei Staub-
wege der beiden länglichen Fruchtknoten
haben eine gemeinschaftliche grolse dik-
ke, fünfekkige, oben mit den Staub-
beutelspizzen bedekkte, in der Mitte mit
einer Vertiefung versehene, in zwei
Theile theilbare Narbe, Die zwei gros-
sen zugespizzten, bauchigen Fruchtbälge,
2. Th. E
66 10. Klasse. =. Ordnung.
COX.
SCLERAN-
THUS.
Knauel.
CCVII.
SAXIFRAGA
Steinbrech.
CCK.
GYPSOPHILA
Gypskraut.
sind einfächerig und einklappig, und
enthalten viele schuppig übereinander
liegende, mit Haarkronen versehene Saa-
men, an einem freien häutigen Frucht-
boden,
Der Kelch unterhalb dem Fruchtknoten
röhrig, zur Hälfte fünfspaltig, spizzig,
mit verengtem Hals, und bleibend. Die
Blumenkrone fehlt. Die fünf, oder zehn _,
Staubfäden sind dem Kelche einverleibt.
Die Fruchthülle eyrund, sehr zart, im
lederartigen Kelch eingeschlossen, ent-
hält einen einzelnen, anf der einen Seite
flachen und auf der andern erhabenen
Saamen.
Der Kelch fünftheilig , bleibend, bald’
an die Kapsel angewachsen, bald frei.
Die Blumenkrone fünfblätterig, Die
Kapsel unter dem Kelch, oder nur da-
mit bekleidet, zweischnäbelig , zweifä-
cherig, unter den Griffeln mit einer
Oeffnung aufspringend und vielsaamig.
Der Kelch fünftheilig, glokkenförmig
ekkig, an den Ekken gefärbt, bleibend.
Die Blumenkrone fünfblätterig, eyför-
mig, stumpf, abstehend, mit nägelför
ı0. Staubfäden. 2, Staubwege. 67
»
CCXI
SAPONARIA.
Seifenkraut
CCXII
V ACCARIA.
* Kuhkraut.
CeXxM.
DIANTHUS
Nelkes
“
‚migen Fortsäzzen versehan, Die Narben
einfach. Die Kapsel kugelrund, einfäche-
rig, vier- bis fünfklappig, springt vier-
bis fünffach auf, und enthält viele fast
runde Saamen.
Der Kelch röhrig, fünfzahnig. Die
Blumenkrone unterhalb dem Fruchtkno-
ten, fünfblätterig, mit Nägeln versehen.
Afterblumenblätter zwei, sehrschmal, an
der Kronplatte angewachsen. Die Kapsel
etwas spindelförmig, klappenlos, an der
Spizze fünffach aufspringend , unten
zwei- oben - einfächerig,
vielsaamig.
Der Kelch pyramidenförmig, fünfek-
kig. Die Blumenkrone unterhalb dem
Fruchtknoten, fünfblätterig, mit nägel-
förmigen Fortsäzzen versehen. Die Kap-
sel fast kegelföürmig, gedoppelt: die äus-
sereknorpelartig, an derSpizzemit4 Zäh-«
nen aufspringend: die innere sehr dünne
hautartig, oben unregelmässig sich öf-
fnend, unten drei-bis vierfächerig, oben _
einfächerig, vielsaamig.
Der Kelch röhrig, fünfzahnig, am
Grunde mit angedrükkten Schuppen um”
E2
68
CCXVII.
AhENARIA,.
Sandkraut.
CCXVI.
STELLARIA.
Sternblume.
10, Klasse. 3. Ordnung.
geben. Dle Blumenkrone unterhalb dem
Fruchtknoten, fünfblätterig, die Blöttchen
mit nagelförmigen Fortsätzen, und ge-
zähnt, Die Narben spizzig und zurükk-
gekrümmt. Die Kapsel walzenförmig,
einfächerig, an der Spizze vierfach auf-
springend, vielsaamig.
IE ORDNUNG.
Trısynıa. Mit drei Staubwegen.
Der Kelch fünfblätterig, abstehend,,
bleibend. Die Blumenkrone unterhalb
dem Fruchtknoten, fünfblätterig; die
Blätichen eyrund, glatträndig, abstehend.
Die Kapsel eyförmig, einfächerig, an der
Spizze drei bis sechsfach aufspringend ,
enthält viele nierenförmige Saamen,
Der Kelch fünfblätterig; die Blättchen
eyrund- lanzettförmig, ausgehöhlt, spiz-
zig, abstehend, bleibend, Die Blumen-
krone unterhalb dem Fruchtknoten, fünf-
blätterig; die Blättchen flach, länglig,
zweitheilig. Die Kapsel eyrund, einfäche-
rig; sechsklappig, enthält viele, fast
runde, zusammengedrükkte Saamen,
10. Staubfäden. 3. Staubwege. 69
CCXIV.
Der Kelch aufgeblasen, fünfzähnig.
CUCUBALUS. Die Blumenkrone unterhalb dem Frucht
Kukubal.
CCXV.
SCRIBAEA,
Scribäe.
TEXTE
SILENE.
Silene.
knoten, fünfblätterig; die Blättchen
manchmal zweispaltig, mit nägelförmigen
Fortsäzzen, am Schlunde nakkt, Die
Kapsel dreifächerig, an der Spizze auf«
springend, vielsaamig.
Der Kelch glokkenförmig, aufgeblasen,
fünfzähnig. Die Blumenkrone unterhalb
dem Fruchtknoten, fünfblätterig; die
Blättichen von einander stehend, zwei-
spaltig, mit nägelförmigen Fortsäzzen, am
Schlunde mit Zähnchen besezt. Die
dem überhangenden Kelch einverleibte,
schwarze Beerenkapsel kugelrund, ein-
fächerig, enthält viele nierenförmige Saa-
9
men. Der Fruchtboden frei.
Der Kelch länglich, fünfzähnig. Die
Blumenkrone unterhalb dem Fruchtkno-
ten, fünfblätterig; die Blättchen zwei-
spaltig- gekerbt, mit schmalen nägelför-
migen Fortsäzzen, am Schlunde mit Zähn-
chen besezt. Die Kapsel drei- bis vier-
fächerig, an der Spizze aufspringend,
enthält viele nierenförmige Saamen,
GOXIX.
SEDUM,
Sedum.
CCXXIV.
SPERGULA,.
Spark,
CCXXITL
10, Klasse. 4. Ordnung.
IV. ORDNUNG.
PENTAGYNIA. Mit fünf Staubwegen.
Der Kelch fünf- bis sechsspaltig. Die
Blumenkrone fünf- bis sechsblätterig,
enthält am Grunde der fünf Fruchtkno-
ten fünf an der Spizze eingeschnittene
Schüppchen. Staubfäden sieben bis zwöl-
fe. Staubwege fünf bis sechs. Kapseln
fünf bis sechs, deutlich von einander
abgesondert, zugespizt, zusammenge-
drükt, nach dem Grunde zu ausge-
schweift, von der innern Seite aufsprin-
gend und vielsaamig.
Der Kelch fünfblätterig; die Blättchen
eyrund, stumpf, ausgehöhlt, abstehend.
Die Blumenkrone fünfblätterig ; die Blätt-
chen eyrund, ausgehöhlt, abstehend,
ganz, grösser als der Kelch. Der Staub-
fäden zehn oder fünfe, Die Kapsel ey-
förmig, halbfünfklappig, einfächerig,
enthält viele zusammengedrükt- kugeli-
ge, mit einem ausgeschnittenen Rande
umgürtete Saamen.
Der Kelch fünfblätterig; die Blättchen
CERASTIUM. eyrund- lanzettförmig, spizzig, abste-
Hornkraut.
hend. Die Blumenkrone fünfblätterig ;
ı0, Staubfäden. 5. Staubwege. 7i
CCXXL
AGROSTEM-
MA.
Baden.
CCXXTI.
LYCHNIS.
Lychnis.
die Blättchen zweispaltig, stumpf, auf-
rechtstehend, beinahe so lang als der
Kelch. Die Kapsel länglich oder kugel-
rund, einfächerig, an der Spizze zehn«
zähnig und zehnfach aufspringend, ent«
hält viele fast runde Saamen.
Der Kelch röhrig, lederartig, fünf-
zähnig, bleibend. Die Blumenkrone fünf-
blätterig; die Blättchen mit langen nä=
gelförmigen Fortsäzzen , am Schlunde
nakkt, mit flachem, abstehendem, stump«=
fem Saum, Die Kapsel länglich-eyrund,
einfächerig, fünfklappig, an der Spizze
fünffach aufspringend , enthält viele nie-
renförmige punktirte Saamen ‚’ welche auf
stufenweise längern Stielen, an dem in
der Kapsel freistehenden Fruchtboden
befindlich sind.
Der Kelch röhrig, häutig, glatt, fünf
zähnig, bleibend.‘ Die Blumenhrone
fünfblätterig, mit nägelförmigen Fort«
säzzen, am Schlunde mit Zähnchen ge».
krönt, und flachem, zweispaltigem Sau-
me. Die Kapsel beinahe eyrund, ein«
bis fünffächerig, fünfklappig, enthält
viele fast runde Saamen,
72 ı0. Klasse. 4. Ordnung.
CCXX. Der Kelch fünftheilig, spizzig, schr
OXALIS.
Sauerklee.
kurz, bleibend. Die Blumenkrone fünf
blätterig; die Blättchen hängen mit den
mägelförmigen Fortsäzzen zusammen, *
sind stumpf und ausgeschweift, und
‚» stehen aufrecht. Die Staubfäden ungleich,
die fünf äusseren kürzern am Grunde
zusammengewachsen. Die Kapsel fünf-
ekkig, fünfklappig, fünffächerig,, springt
an den Ekken der Länge nach auf, und
enthält in jedem Fächerchen zwei bis
drei mit einer korkartigen elastischen
Haut bedekkte Saamen.
10.
Staubfäden, ı. Staubweg, 73
ZEHNTE KLASSE,
Decanorıa. Mit zehn Staubfäden. |
L ORDNUNG.
MONOGYNIA, Mit einem Staubwege,
CCHI. DICTAMNUS, Diptam,
526. D. aLgus.
Wei/ser Dip-
tam.,
Wohnort,
Der einfache Stengel, die Blu-
menstiele und die Blumenblätter
sind mit harzigen haarförmigen
Drüsen besezt. Die Blätter gefie-
dert; die Fiederblättchen eyförmig
und gering gekerbt. Die Blattstiele
geflügelt. Die weifslichrothen, wohl-
riechenden Blumen bilden am Ende
des Stengels eine eyrunde, zusam-
mengesezzte Traube.
In Wäldern, In sehr grolser Menge
in den Tannen, im Offenbacher neuen
Hägwald an der Babenhäusser Land-
strasse; im Frankfurter Wald vor und
hinter dem Schwengelsbrunnen.
74 10, Klasse. ı. Ordnung.
Blüthezeit.
Fruchbtreife.
Beobachtung,
Nuzzen,
Juni, Juli. 4
August, September,
Die ganze Pflanze hat einen starken
harzigen Geruch, der von ihrem wesent-
lichen Oechle herrührt, das seinen Sizz
auf der Oberfläche der äussersten Sten-
gel und in den inwendigen Theilen der
Blumen in ganz kleinen Bläschen hat.
Dies Oehl ist so entzündbar, dals die
Ausdünstungen, wenn man nach einem
heissen trokknen Tage des Abends die
Pflanze mit einem Lichte berührt und sie
dabei schüttelt, brennen; nur muls der
Wind die brennbaren Ausdünstungen
noch nicht zerstreuet haben.
Ihrer schönen wohlriechenden Blumen
wegen, aus welchen die Bienen Honig
holen, verdient sie mit Recht eine der
ersten Stellen in unsern Gärten. Die
Wurzel ist schon von alten Zeiten her
ofizinelle Durch Saamen und Wurzel-
zertheilung lälst sich der Diptam ver-
mehren,
_ CCIV. MONOTROPA, Monotropa.
927. M.Hryro-
PITHYS.
‚Fiehten Mono=
tropa.
Der Stengel ganz einfach, aufrecht,
weilslich, glänzend, und mit eyrun-
io.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen;
5028.P.roTun«
DIFOLIA,
Rundblätte-
rige Pyrole,
Staubfäden, ° ı, Staubweg. 75
den, stumpfen, weifslichen Schup-
pen anstatt der Blätter besezt. Die
gelblichweilsen kurzgestielten Blu-
men bilden am Ende des Stengels
eine überhängende Traube.
Wächst als eine Schmarozerpflanze auf
den Wurzeln der Bäume, besonders der
Nadelhölzer in etwas hochliegenden Wäl-
dern z. B. um Hanau, ‚Offenbach, Frank-
furt, Darmstadt, Giesen etc.
Juni, Juli. 4
September.
Sie soll in Schweden dem Rindvieh
und den Schaafen wider den Husten ge-
geben werden.
CCV. PYROLA. Pyrole.
Der Schaft aufrecht, nakkt, trägt
am Ende die weissen gestielten, ein-
zeln und wechselsweise ‚stehenden
ziemlich grossen Blumen in einer
einfachen Traube. DieBlätter liegen
kreisförmig, sind rund, gestielt,
schwach gekerbt, etwas hart und
glatt. Die Staubfäden aufsteigend;
76 >10. Klasse. .ı. Ordnung,
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Nuzzen.
509. P.nmınor.
Kleine Pyrole,
derStempelniedergebogen; dieNarbe
verdikt, Fünfzähnig: die Zähne auf-
recht und spızzig.
"In schattigen hochliegenden Wäldern
z. B. hinter Homburg, bei Frankfurt,
Darmstadt, Arheilgen, Wetzlar, Giesen,
Badenburg, Linden, Glauberg etc.
Mai, Juni. 4
August, September.
Nach Pallas werden die Blätter bei
den Mongolen und Buräten als Thee
gebraucht. Es liesen sich wohl auch
die übrigen Arten hierzu benuzzen;
vielleicht auch zum Ledergerben anwen-
den. Dieses ganze Geschlecht empfiehlt
sich sehr zu Zierblumen, ist aber, wie
uns eigene Erfahrung gelehrt hat, äus-
serst schwer fortzupflanzen. Die Blät-
ter waren sonst ofhzinell,
Der Schaft aufrecht, nakkt, trägt
am Ende die weissen gestielten, ein-
zeln und wechselsweise stehenden
kleinen Blumen in einer dichten
Traube, Die Blätter sind wie bei der
vorhergehenden Art. Die Staubfäden
10.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Beobacht,
Nuzzen,
550.P. secun-
DA,
Einseitige Py-
role,
Wohnort.
Staubfäden. ı. Staubweg. 7
und der Stempel aufrecht. Die Narbe
schildföormig,, gewölbt und fünf-
lappig.
In schattigen hochliegenden Wäldern
z. B. hinter Homburg, Falkenstein,
Frankfurt, Bischofsheim, Darmstadt,
Giesen, Badenburg, Linden, Pfaffen-
wisbach etc, |
Mai, Juni. 4
August, September. i
Diese Art ist in allen ihren Theilen
kleiner als die vorhergehende,
Wie bei P. rotundifolia.
Der Stengel aufrecht, einfach,
zweiekkig. Die Blätter eyförmig,
langzugespizt, schwach gekerbt. Die
weissen Blumen einzeln, abhängend,
bilden eine lange, einfache, einsei-
tige Traube. Die Narbe schildför-
mig, gewölbt, fünflappig, mit fünf
Oeffnungen durchbohrt.
In schattigen gebirgigen Waldungen
z. B. auf dem Glauberg bei Ortenberg;
in dem Homburger grossen Tannenwald;
zwischen Grünberg und Merlau; in Fich-
8 ı0. Klasse. ı. Ordnung. -
tenwäldern zwischen Burkhbards und
Escherod; im Arheilger Wald; auf der
Hartig,
Blüthezeit. Mai, Juni. 4
Fruchtreife.< August, September.
Nuzzen. Gewils wie die vorhergehenden Arten
zu benuzzen.
551.P.unser- DerStengelaufrecht, oderam Grun-
LATA,
Doldenförmis gr 3
ge Pyrole. und zweitheilig, Die Blätter keilför-
de niederliegend, strauchartig, ästig
mig- lanzettartig, stumpf sägeartig
gezähnt, glatt, hart, immergrün,
bald entgegenstehend, bald quirlför-
mig, Die weisslichrothen, gestiel-
ten, aufrechtstehenden, Blumen bil-
den am Ende eine ganz einfache, we-
nigblumige Dolde, Die Narbe fast
aufsizzend, zirkelrund, in der Mitte
ausgehöhlt.
Wohnort. In schattigen Wäldern z.B. zwischen
Oberrotenbach undSomborn unterPinus
Picea du Ro:; in dem Offenbacher
x neuen Hägewald bei Dictamnus al-
bus; binter dem Lerchenberg im Wald;
bei Darmstadt in der Tanne.
10.
Blüthezeit.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
552.P. unı-
FLORA.
Einblüthige
Pyrele.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Staubfäden. ı. Staubweg. ng
Juni, Juli. #&
August, September.
Wie die vorhergehenden Arten zu be-
nuzzen.
Der Schaft rund, ganz einfach,
endigt sich mit einer einzigen, weis-
sen, wohlriechenden, niederhängen-
den, und im Verhältnifs der übrigen
Arten dieser Gattung, sehr grossen
Blume, Die Blätter zirkelrund, in
den Blattstiel laufend, gekerbt und
glatt, Die Narbe schildförmig, fast
wie eine Krone gestaltet und fünf-
zähnig; die Zähne aufrecht und
spizzig.
In schattigen Wäldern. Zwischen Ober-
rotenbach ‚und Somborn unter Pinus
picea; bei Arheilgen in der Täubchens-
höle und in der Tanne bei Darmstadt;
bei Usingen im Wald.
Juni, Juli. &
i
und Nuzzen, Wie bei P, umbellata.
50 ı0. Klasse, ı. Ordnung,
533.A. roL«
FOLIA.
Poleyblätteri-
ge Andromede.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
CCVI. ANDROMEDA. Andromede.
Der Stengel strauchartig, aufrecht,
am Grunde kriechend, zweitheilig.
Die immergrünendenden Blätter
kurzgestielt, hart, abwechselnd, lan-
zettförmig, am Rande zurükkgeschla-
gen, oben erhaben, glänzend, nezz-
förmig, unten ausgehöhlt, weisslich,
glatt, Die büschelförmigstehenden
abhängenden Blumen schön purpur-
färbig,
Auf sumpfigem torfhaltigem Boden
bei Griesheim ohnweit Darmstadt ziem-
lich häudg.
Maäi, Juni. »k
August, September,
In Torfländern ist dieser kleine Strauch
von Nuzzen, indem er die lokkere La-
gen zusammenhält und Stoff zu vielen
entzündbaren Theilen giebt. Als Zier-
blume ist er zu empfehlen, nur lälst
er sich sowohl durch Zertheilung und
Ableger, als auch durch den Saamen
schwer fortpllanzen.
at
x
7.554. A. svrı-
ACA.
Syrische As-
hlepie,
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
.ı0. Staubfäden, =. Staubwege.. Ba
I. ORDNUNG.
pısynıA, Mit zwei Staubwegen.
CCVII. ASCLEPIAS. Asklepie.
Die Wurzel sehr kriechend, Der
Stengel sehr einfach und rund. Die |
Blätter engegenstehend,, oval, flach.
unten filzig. Die Dolden überhän-
gend. Die wohlriechenden Blumen
purpurröthlich,
Wild wächst sie in Virginien und um
Astrakan ; angebaut wird sie auf der
Stahlschmiede vor Alzenau, ‘auf den
Emmrmichshöfen, und um Frankfurt in
einigen Gärten.
Juli, August. 4
September, Oktober.
Die an den Saamen hängende, lange
glänzende Seide giebt, theils allein,
theils mit Zusazz von Baumwolle und
Floretseide, oder feiner Lammwolle,
einen zarten Faden. Mönch hat sie
‚unter Hutflz wie auch baumwollen
Garn mischen lassen ; mit lezterem ver-
mischt kann man Strümpfe, Handschu-
he etc. darans bereiten. Schniebes in
2. Th, F
8: 10. Klasse, 2. Ordnung.
Bauzen lälst sie im grossen bauen und
aus der mit Baumwolle vermischten Seide
den Zeug fabriziren der unter dem Na-
men englisch Leder bekannt ist, Die
Kanader essen im Frühjahr die zarten ,
Stengel als Spargel, und aus den Blumen
kochen sie einen braunen Zukker. Die
Seide wird von den Amerikanern gröls-
tentheils zum Ausstopfen der Betten ge-
braucht, und die Stengel wie Hanf be-
reitet. Das Kraut lälst sich, zu gelben
Farben benuzzen. Die Blumen werden
von den Bienen häufig besucht. Als
Zierblume emphielt sich diese Pflanze
sehr. In sandigem Boden gedeiht sie
am besten,
555. A.Vınce- Der Stengel aufrecht, einfach,
TOXICUM,
Schwalben«
wurzel Askle- einander gegenüberstehend, gestielt,
rund und etwas zottig. Die Blätter
pie. , ey-herzförmig, am Grunde gefranzt,
Die Blumenstiele kommen aus den
Blattwinkeln, stehen wechselsweise,
sind meistens kürzer als die Blumen
und bilden eine sprossende Dolde mit
weissen Blumen.
ı0. Staubfäden. 2, Staubwege. 85
Wohnort,
Blüthezeit,
Fruchtreife.
Nuzzen.
556.5, Grant-
LATA,
Körniger /
Steinbrech,
In gebirgigen Gopsnäch in Gebüschen,
Vor der Hartig; auf den Anhöhen zwi-
schen Biber und der Mühlheimer Ziegel-
hütte; in dem Offenbacher neuen Häge-
wald; auf dem Lerchenberg; im Frank-
furterwald; bei Nauheim auf dem Johan-
nisberg; bei Buzbach auf dem Hausberg;
im Hangestein bei Giesen etc.
Mai, Juni, 4
September.
Diese so wie die vorhergehende Art
enthält einen scharfen, milchichten Saft
und beide Arten gehören zu ‘den gifti-
gen Pflanzen. Nur die Ziegen fressen
sie und zwar nur die äussersten Sten-
gelchen. Die Pferde fressen sie nur
wenn sie gefroren ist. Ihre Seide ist
zwar von weit geringerer Güte als die
der syrischen Asklepie, sie kann aber
doch benuzt werden. Die Stengel geben
einen guten Flachs, Die Wurzel ist of-
fizinell.
CCVII. SAXIFRAGA. Steinbrech.
Die Wurzel körnig. Der Stengel
aufrecht, zottig, ästig. Die Blätter
zottig, rauh, hellgrün; die Wurzel-
Fe
54 10. Klasse. 2. Ordnung.
blätter nierenförmig, in den Blatt-
stiel laufend, mit stumpfen , gekerb-
ten Lappenversehen; die Stengelblät- |
ter handförmig, spizzig, Die Blu-
men weiss.
Wohnort. Gemein auf grasigen und sonnigen
Hügeln.
Blüthezeit. April bis Juni, 2%
Fruchtreife. Juni, Juli.
Beobacht, Fünf Staubfäden sind kürzer als die
übrigen.
Nuzzen, Sonst war diese Pflanze offhizinell. Das
Vieh verabscheut sie. Einfach und ge-
füllt findet sie sich in unsern Gärten
als eine Zierblume,
557.8. TRıDac- Der Stengel aufrecht, ästig, haa-
TYLITES,. : FE i ER
Dreifingerar- ”8, unten röthlich. Alle Blätter keil-
tiger Steine förmig und dreispaltig, die an der
brech. Wurzel gestielt, am Stengel aufsiz-
zend. Die Blumen weiss mit kleinen
rothen Pünktchen.
Wohnort. Gemein an Felsen, auf Mauern und
Aekkern,
Blüthezeit, April, Mai, ©.
Fruchtreife. Juni, Juli,
ı0, Staubfäden. 2. Staubwege. 65
Nuzzen. Er kann als Salat benuzt werden.
Zur Bekleidung künstlicher Felsen em-
phehlt sich diese Pflanze,
CCIX. SCLERANTHUS. Knauel,
538.S.ansuus. DieKelchzähne spizzig, kaum mit
Finjähriger sinem schwachen weilslichen Rande
Knauel. ö 2
eingefalst, bei der Fruchtreife von-
einander stehend.
Wohnort. Als ein häufiges Unkraut auf sandi-
gen Aekkern,
Blüthezeit. Mai bis August ©.
Fruchtreife. Juni bis Oktober.
.. Beobacht. Meistens sind fünf Staubfäden kürzer
als die übrigen.
ER An den Wurzeln dieser und der fol-
genden Art, findet man die europäische
Kochenille (Coccus poelonicus) wel-
che sonst in der Färberei sehr stark ge-
braucht, und in Pohlen gesammelt
wurde.
539. S. reren- Die Kelchzähne stumpf, eyförmig
NIS,
Ausdauernder
Knauel. Rande umgeben, bei der Fruchtreife
mit einem breiten, häutigen weilsen
—
sich zusammenziehend.
14
86 10. Klasse. ©. Ordnung.
Wohnort. Auf den Feldern und dürren Hügeln.
Auf der Heide hinter dem Lehrhof bei
Hanau, auf dem Lerchenberg, bei dem
Sandhof; um Darmstadt, Giesen etc.
Blüthezeit. Mai bis August. 4
Fruchtreife. Juli bis Oktober.
Nuzzen. Siehe bei der vorhergehenden Art.
CCX. CYPSOPHILA, Gypskraut.
.940..G. murA- Der Stengel aufrecht, etwas rauh,
LIS,
Mauer Gyps-
kraut. gleichbreit,flach.DieBlumenstiele ein-
blüthig. Die Kelcheam Grunde nakkt.
Die Blumenkronblätter ungleich ge-
kerbt. Die Blumen fleischfarbig.
zweitheilig, sehr ästig. Die Blätter
Wohnort. Auf Aekkern und an Wegen. Um
Hauau bei der Kesselstädter Ziegelhütte;
in dem Graben am Wald nach Nieder-
{ rotenbach; zwischen Offenbach und Heu-
senstamm im Wald; zwischen Frank-
furt und Hedernheim auf Aekkern; bei
Somborn, Giesen, Darmstadt, Arheil-
gen etc.
Blüthezeit. Juni bis in den späten Herbst ©
Fruchtreiffe. August bis Oktober,
ı0. Staubfäden. 2. Staubwege. 87
541. S. orrıcı-
NALIS.
Offizinelles
Seifenkraut.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
CCXI. SAPONARIA, Seifenkraut.
Der Stengel aufrecht, rund, knieig,
(geniculatus)glatt, ästig. Die Blät-
ter eyrund- lanzettförmig, dreirip-
pigund glatt. Der F Feahtkmoten kurz« |
gestielt. DieBlumen weifsröthlich.
An Zäunen , altem Gemäuer, in Ge
büschen und auf Wiesen. Am Mayn-
‚ufer in.den Weidengebüschen bei Phi-
lippsruh und Dörnigheim; im Gebüsche
bei dem Hanauer Galgen; bei Nieder-
rotenbach ; disseits Grolssteinheim am
Mayn; häufig um Frankfurt; in den
Berger Weinbergen; am Lahnufer zu
Giesen ; bei Arheilgen, Wixhausen,
Darmstadt, Offenbach etc.
Juni bis August. %
August bis Oktober,
Blätter und Wurzel enthalten ein sei-
fenartiges Wesen, welches mit Wasser
ausgezogen, zum Waschen gebraucht
werden kann. Mit dem Saft der zer-
quetschten frischen Blätter und mit einer
Abkochung der Wurzel, lassen sich Fett-
flekken und andere Unreinigkeiten aus
der Leinwand und den Rleidern bringen,
/
88 ı0. Klasse. =. Ordnung.
An den Blumen können die Entomolö-
gen die schönsten Dämmerungsvögel fan-
gen. In unsern Gärten prangt sie ge-
füllt als eine Zierblume. Der Blumen-
staub färbt roth. Das Vieh frifst diese
Pflanze. Wurzel und Blätter sind of-
kizinell,
CCXII. VACCARIA. Kuhkraut.
542.V.eyramı- Der Stengel’ aufrecht, vom Grunde
Data Nobis
ästıce und s blafsgrün. Die
Pyramidenför, ern haare ehr 5
miges Kuh. Blätter eyrund - lanzettförmig, zu-
hraut. sammengewachsen-stiellos, fahlgrün.
Die Blumenkronblätter kaum länger
als derKelch. Der Fruchtknoten auf»
sizzend. Die Blumen purpur- oder
rosenfarbig.
Saponaria Vaccaria Linn.
Weöhnort. In Obstgärten, auf Aekkern und vor-
züglich unter der Saat, besonders des
Sommerzetreides. In Obstgärten vor der
Kinzigbrükke zu Hanau; auf Aekkern
bei der Hartig, bei Fechenheim, um
Grüningen, Frankfurt, Seckbach, bei
Watzeborn, Giesen etc,
ı0, Staubfäden. 2. Staubwege, dg
Blüthezeit. Juni, Juli. ©
Fruchtreife. Juli, August.
Nuzzen. Das Rindvieh frifst es gerne. Nach
Borckhausen wird im Odenwalde aus
dem Saamen ein wohlschmekkendes Oechl
geschlagen. Wegen seiner rothen Blu-
men verdient es eine Stelle in unsern
Gärten. °
CCXII. .DIANTHUS. Nelke.
*) Mit haufenweise beisammenstehenden Blu-
men. \
543. D. CE Der Stengel aufrecht, rund, kno-
er tig. Die Blätter gleichbreit, drei-
Nelke. rippig und spröde. Die rothen,
selten weilsen Blumen etwas ge-
häuft; die längliche, begrannte Hül-
5 le kürzer als das Blumenköpfchen.
Kelchschuppen 4 bis 7, eyförmig,
begrannt, kürzer als die Röhre, Die
Blumenblätter gezahnt, Die Narben
an der Spizze zurükkgekrümmt.
Wohnort, Auf trokknen von der Sonne beschie-
nenen Hügeln und Wiesen sehr häufig.
Blüthezeit. Mai bis August. 4
Fruchtreiffe. August, September,
90 10. Klasse. 2. Ordnung.
Nuzzen, Einfach und gefüllt: als eine Zierblu-
me in unsern-Gärten.
544. D. Arue- ' Der Stengel am Grunde eingebo-
ae Nelke. gen, aufrecht, rund. Die Blätter |
gleichbreit, haarıg. Die büschelför-
mig beisammenstehenden Blumen
sind purpurroth mit. weissen Punk-
ten bezeichnet. Die Kelchschuppen
lanzettförmig, zottig, der Röhre,
gleich. Die Blumenblätter zwei-
spaltig, gekerbt. Die Narben auf-
recht, voneinander stehend.
_ Wohnort. In Wäldern auf unfrächtbaremi Boden
gemein, z. B. um Hanau, Offenbach,
Frankfurt, Arheilgen, Giesen etc.
- Blüthezeit. Juni, Juli. &
Fruchtreife, ‘ ‘August, September.
Nuzzen. Sie empfiehlt sich als Zierblume für
unsere Gärten,
545. D. rrorı- Der Stengel aufrecht, sehr glatt,
EB mit Gelenken versehen. Die klei-
Sprossende H%
Nelke, nen rothen Blumen stehen kopfför-
mig beisammen. Die Kelchschuppen
eyrund, stumpf, dürre, häutig; die
untere weichstachelig, und dreimal
ı0. Staubfäden a2. Staubwege. 91
kleiner als der Kelch, die beiden
übrigen von der: Länge des Kelchs.
Die Blumenblätter verkehrt herzför-
mig und ausgerandet.
' Abart.
b. Der Stengel niedrig, dünne, ästig.
Die kleinen rothen Blumen ein-
zeln, mit acht Kelchschuppen,
wovon die vierinnern grösser sind
und über den Kelch hervorgehen,
Dianthus, diminutus Linn.
Wohnort, Auf grasigen !Hügeln und sandigen
Weiden. Um Hanau; hinter Steinheim;
vor Hödelheim; auf dem Lerchenherg;
bei Arheilgen, Giesen etc.
Blüthezeit, Juni bis August, ©
Fruchtreife.e August, September.
**) Mit einzelnen Blumen, deren aber mehrere
auf einem Stengel sizzen.
546.D.DError- _ Der Stengel niederliegend, ein
DE
Dei: :aförmige wenig feinhaarig. Die Blumen ein-
Nelke. zeln, langestielt, purpurroth, mit
‚weissen Punkten oder gewöhnlich
mit der Figur des griechischen Delta
(A) bezeichnet. Die Kelchschuppen
92 30. Klasse. =. Ordnung.
eyrund - lanzettförmig und doppelt
kürzer: als der Kelch. Die Blumen-
' .blätter gekerbt., Die Narben hin und
her gebogen,
Wohnort. Gemein auf Feldern, Weiden, trokk-
nen Wiesen, an Rainen und grasigen
Waldpläzzen um . Hanau , Offenbach,
Frankfurt, Homburg, Darmstadt, Gie-
sen etc, Ken; .;
Blüthezeit: Juni, Juli. &
Früchtreife, Auguit, September.
Nuzzen, ı. Sie verdient ihrer Blumen wegen eine
| Stelle in unsern Gärten.
547: D.suren- Der Stengel am Grunde etwas ein-
BUS.
Buchreihe gekrümmt, dann aufrecht, glatt.
Die grossen weilslichvioletten, sehr
wohlriechenden Blumen stehen ein-
zeln in einer Rispe, Die violetten
Kelchschuppen etwaseyförmig, lang-
zugespizt, und nur halb so grofs als
der Kelch, Die Blumenblätter viel-
fach geschlizt und am Grunde mit
gelben weichen Haaren versehen.
Wolnort. Auf etwas feuchten Wiesen, in G«
büschen und Wäldern. Auf den Wiesen
ı0, Staubfäden. 2. Staubwege. 95
jenseits des Fichtenwaldes von Hanau
aus nach Hochstadt; in Menge im Wald
“hinter Biber nach Heusenstamm; auf
Wiesen an der Dikke bei Offenhach;
hinter dem Sandhof im Gebüsche; auf
der Kazze bei Gelnhausen ; auf. Wiesen
L hinter dem Kettenhof ohnweit -Frank-
fürt; um Arheilgen, Darmstadt, Grie-
del, Homburg etc.
Bllithezeit, Juli, August. £
Fruchtreife,, September, Oktober.
Nuzzen. Des Wohlgeruchs der Blumen wegen
verdient ‚diese Nelke einen vorzüglichen
Plazz in unsern Gärten.
***) Mit einblüthigem Stengel.
548°D.asena- Der kleine Stengel meistens ein-
a: blüthig. Die Blätter gleichbreit,
spröde, weichstachelig. Die Kelch-
schuppen eyförmig, stumpf; die un-
teren sehr klein. Die Blumenblätter
bis unter die Mitte zertheilt und zer-
rissen. Die Blumen röthlich,
Wohnort. ° In gebirgigen Gegenden auf rauhem
Boden z. B. um Giesen, (Dillen)
Blüthezeit, Juni, 4%
2.
94 ı0. Klasse. 5 Ordnung.
949. C. BEHEN
Behen -» Kuku-
bal,
-
Ww Ohnort.,
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
III. ORDNUNG.
TRIGYNIA. Mit drei Staubwegen,
CCXIV. CUCUBALUS. Kukubal.
Die Blätter eyrund- lanzettförmig,
glattrandig, am Rande etwas gefranzt,
und zusamm engewachsen aufsizzend.
Die weissen etwas abhängenden Blu-
men bilden eine lokkere Rispe. Die
Kelche beinahe kugelrund, glatt,
nezzförmig aderig. Die Blumenblät-
ter zweitheilig und am Rande fein ge-
kerbt. Die Saamenkapsel fast rund,
Auf trokknen Wiesen und an Rainen,
Zu Hanau in der Hayngasse; disseits
Grofssteinheim auf Wiesen ; zu Frank-
furt bei der Oed; im Niederröther
Wäldchen; bei Arheilgen, Darmstadt,
Biber etc.
Mai bis August. 4
Juli bis September. |
Diese Pflanze wird an mehreren Orten
in unserer Gegend unter dem Namen
Kernkraut ünd Körnerig im Früh-
jahr als Gemüs gegessen. Die Bienen
ı0. Staubfäden. 3. Staübwege. 95
besuchen fleilsig die Blumen und es fin-
den sich an denselben auch schöne
Dämmerungsschmetterlinge. Die Blätter
liefern etwas braune Farbe. Als Zier-
blume ist diese Pflanze zu empfehlen,
-550.C.Orıtes Die Stengel hier und da etwas
Gr Kl Ru. klebrig. Die Blätter spatelförmig
und rauh. Die kleinen grünlichgel-
ben Blumen bilden quirlförmig ste-
hend am Ende der Stengel Trauben,
und sind ganz getrennten Geschlechts,
und selten, auch Zwitter. Die Blu-
menblätter gleichbreit, unzertheilt
und wellenförmig.
Wohnort. Auf trokknen sandigen Hügeln und
waldigen bergigen Gegenden. Auf Sand-
hügeln hinter dem Lehrhof bei Hanau;
bei Niederrothenbach im Wald; bei
Mühlheim, Rumpenheim, Biber, Offen-
bach ‚ Frankfurt, Darmstadt etc,
Blüthezeit. Mai, Juni. %
Fruchtreife. Juli, August.
Nuzzen. Das Vieh frifst diese Pflanze.
96 10. Klasse. 3. Ordnung,
CCXV. SCRIBAEA, Scribäe.
551.$.pıvarı- Der Stengel rund, rauh, mit Ge-
caTAa Nobis,
AÄAusgesperrte
Scribäe.
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife.-
Bemerkung.
lenken versehen, hoch, kliımmend;
die Aeste wagrecht einander gegen-
überstehend und auseinander ge-
sperrt. Die Blätter eyförmig, ent-
gegenstehend,, glattrandig und rauh.
Die Blumen weiss.
Cucubalus bacciferus Linn.
In Zäunen und Gebüschen, Bei Ha-
nau in einem Hägewäldchen im Nürn-
bergerfell; im Gebüsche beim Hanauer
Galgen; in Zäunen hinter klein Stein-
heim und zwischen Hochstadt und Bi-
schoffsheim; an mehreren Orten um
Frankfurt z. B. bei dem hohen Steeg;
am Hellerhof bei der Oed etc.
Juni bis August. 4
September, Oktober.
L. G. Scriba, Pfarrer in Arheilgen
bei Darmstadt, hat, sich nicht allein
durch Aufsuchen der Pflanzen in der
Darmstädter Gegend um, unsere Flora
sehr verdient gemacht, sondern ist auch
als geschikkter Entomolog schon rühm-
lichst gekannt,
ı0. Staubfäden. 3. Staubwege. 97
552.5. GALLI-
CA.
Französische
Silene.
Wohnort.
Blüthezeit.
F ruchtreife.
555.5. NUTanS.
Ueberhängen-
de Silene.
Wohnort.
CCXVI. STILENE. Silene,
Der Stengel weichhaarig, oben
klebrig. Die Blätter elliptisch, Die
fleischfarbenen Blumen in unvoll-
kommenen Aehren, wechselsweise,
aufrecht, einseitig, Die Blumenblät-
ter oftmals ausgerändet. Die Kapseln
aufrecht. Der Kelch zehnstreifig.
Häufig in Getreidefeldern bei Arheilgen,
Juli, ©)
August.
Der Stengel etwas rauh, knieig,
oben etwas.klebrig. Die Stengelblät-
ter lanzettförmig, stiellos, rauh.
Die Rispe überhängend. Die weis.
sen Blumen an den Seiten, einseitig,
niedergebogen. Die Blumenblätter
zweispaltig.
Häufig auf trokknen Wiesen und Hü«
geln und in Wäldern z. B. um Hanau,
Bruchköbel, Steinheim, Frankfurt, Oß
fenbach, Giesen, Arheilgen, Darm-
stadt etc,
2. Th. | G
98 na Klasse, 5 Ordnung.
Blüthezeit,
Fruchtreife.,
Nuzzen.
554.9. conor-
DEA.
Kugelförmige
Silene.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
555.5. conıca.
Kegelförmige
Silene.
Mai, Juni. %
Juli, August.
Aus den Blumen holen die Bienen
Honig.
Der Stengel feinhaarig, rauh, oben
klebrig. Die Wurzelblätter eyförmig,
die Stengelblätter lanzettförmig, alle
glatt. Die Blumenkelche länglich zu«
gespizt, kaum in der Mitte etwas
bauchig, klebrig, haarig, die Frucht-
kelche fast kugelrund, mit 30 Strei-
fen bezeichnet, Die Blumenblätter
unzertheilt und röthlich.
Unter der Saat bei Nieder Weisel fand
sie Fabricius häufig.
Juni, Juli. ©
August, September.
Der Stengel weichhaarig, durch-
aus nichtklebrig. DieBlätter lanzett-
förmig, etwas filzig. Die Fruchtkel-
che kegelförmig mit 30 Streifen be-
zeichnet, Die Blumenblätter etwas
wenig ausgerändet, rosenroth und
meistens in der Mittemit einem Zahn
versehen,
10.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
556. S. nocri-
FLORA,
Nachtblüthige
Silene.
| Wihsoht:
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Staubfäden. 5. Staubwege. 99
Auf Aekkern und gepflügtem Feld,
Auf dem Lerchenberg; beim Frankfur-
ter Galgen; in zahlloser Menge bei
Darmstadt und Arheilgen.
Mai, Juni. ©
Juli, August.
Der Stengel aufrecht, rund fein-
haarig, zweitheilig, oben etwaskleb-
rig. Die Blätter eyrund- lanzettför-
mig. Die zehnekkigenKelche, deren
Zähne so lang als die Blumenröhre,
sind zottig und klebrig. Die weis-
sen Blumen, deren Blättchen zwei-
spaltig, sind am Tage eingewikkelt
und geschlossen , des Nachts aber
und des Morgens stehen sıe offen.
Auf Aekkern vor dem St. Gallenthor
zu Rack gleich hinter den Gärten
in grosser Menge, und auf Aekkern
zwischen dem Schwarzgüldenloch; bei
Arheilgen auf Aekkern,
Juni bis Oktober. ©
August bis Oktober.
Ge
100 ı0, Klasse. 5. Ordnung,
557.S.nemo- CCXVH. STELLARIA. Sternblume.
RUM,
FPald- Sterne Der Stengel aufrecht oder nieder-
blume. liegend, ekkig, etwas rauhhaarig,
hat am Grunde Ausläufer. Die Blät-
ter gestielt, herzförmig, spizzig. Die
Blumenstiele ästig, eine zweitheilige
Rispe bildend. Die weissen Blumen
deren Blumenblätter tief zweispaltig,
sind etwas glokkenförmig. Die
Saamenkapsel länglich und einge-
krümmt.
Wohnort. In feuchten Wäldern um Arheilgen
und Darmstadt, gemein; hinter dem
Altkönig auf feuchten Stellen; häufig
bei Hirchenhayn im Oberwald,
Blüthezeit. Mai bis Juli. 4
Fruchtreife. _ Juli, August.
Nuzzen. Die Blumen werden häufig von den
Bienen besucht.
558. S. HorLo- Der Stengel am Grunde kriechend,
STEA,
Grofsbliüthige
Sternblume. und astig. Die Blätter gegenüberste-
dann aufrecht, vierekkig, etwasrauh
hend, lanzettförmig, am Rande fein
gezähnelt. Die grossen weissen Blu-
10.
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
559. $. GRAMI-
NEA.
Grasartige
Sternblume.
Wohnort.
- Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
560. S. DiLLeE-
nıana Mönch,
Dillenische-
Sternblume.
Staubfäden. 5, Staubwege. 101
men haben zweispaltige Blumenblät-
ter. Die Saamenkapsel fast kugelrund.
An schattigen Orten sehr gemein.
"April bis Juni. 4
Juni, Juli.
Die Blumen geben den Bienen viel
Wachs.
Der Stengel am Grunde niederlie-
gend, dann aufrecht, zweitheilig,
vierekkig, glatt, mit Gelenken ver-
sehen. Die Blätter gleichbreit, ent-
gegenstehend, glatträndig. Die Blu-
men weiss; die Blumenblättchen bis
unter dıe Mittein zweiTheile getheilt.
Sehr gemein auf Wiesen, Triften, an
Rainen, Zäunen, auf Aekkern und in
Wäldern.
Mai bis Juli. 4
Juli, August.
Diese und die nachfolgenden Arten
werden von dem Vieh gefressen.
Der Stengel schlaff. Die meergrü«
nen Blätter gleichbreit - lanzettför-
mig. Die Blumenstiele siehen auf der
' Spizze des Stengels, sind zweiblu-
102 10. Klasse, } 3. Ordnung.
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife.
561. S:’ÄLSINnE
Sumpf* Stern-
blume.
mig, und haben in der Mittte zwei
häutige, lanzettförmige, entgegen-
stehende Afterblättchen. Die weissen
Blumenblätter zweitheilig,
Stellaria graminea ß Linn.
Auf sumpfiigem Boden nördlich der
Lambobrükke bei Hanau und südlich des
Niederrotenbacher Chausseehauses; bei
Arheilgen und Darmstadt, in feuchten
Waldungen und nassen Gebüschen.
Juni, Juli. &
Juli, August.
Der Stengel niedergestrekt, ausge-
breitet, sehr ästig, schwach, ‚glän-
zend glatt, vierekkig. Die Blätter
stiellos, lanzettförmig, am Grunde
gefranzt, fahlgrün; die untern brei-
ter, die obern schmäler, Die Blu-
menstiele zu dreien, meistens an den
Seiten stehend, der mittlere einblu-
mig, die an den Seiten zweitheilig,
wenigblüthig, allezur Blüthezeit auf-
recht, aber zur Fruchtreife weit aus-
einanderstehend undabhängend. Die
ı0, Staubfäden. 3. Staubwege. 105
weissen Blumenblätter kürzer als der
Kelch und sehr schmal zweitheilig.
Stellaria graminea Yy Linn.
\
Wohnort. In Wassergräben, an Quellen und in
Sümpfen z. B. bei dem Brunnen nahe
bei den Laväbrüchen hinter Kleinstein-
heim: auf Sumpfwiesen hinter Falken-
stein; an dem Goldbach bei der Frank-
furter Saustiege; häufg an dem Bach
ohnfern der grossen Försterwiese bei
Ysenburg; um den Waldbrunnen bei
Giesen; in einem kleinen Sumpf bei
Arheilgen hinter des Dianenburg‘
Blüthezeit. Mai, Juni, ©
Fruchtreife. Juni, Juli.
CCXVII ARENARIA. Sandkraut.
568. S. AT Rye Stengel niederliegend oder auf-
BEIM recht, etwas feinhaarig, knieig. Die
Dreinerviges
Gondkraut,. Platter gegenüberstehend, eyförmig,
spizzig, gestielt, dreirippig, glatt.
Die Blumenstiele einblüthig. Die
weissen Blumenblätter kürzer als
der Kelch.
z
104 10. Klasse. 3. Ordnung.
Wohnort. Fast allenthalben in schattigen Laub-
wäldern, in feuchten Gebüschen, an
faulen Baumstämmen etc.
Blüthezeit. April bis Juni. ©
Fruchtreife. August, September,
Nuzzen, Die Pflanzen dieses Gesdhlechts sind
zwar klein, aber doch dem Vieh, be-
sonders den Schaafen angenehme Futter-
kräuter.
565. A.serrı.- Die Stengelniederliegend oderauf-
„IFOLS recht, sehr ästig und schwach. Die
QOuendelblät- -
teriges Sand- Blätter gegenüberstehend, eyförmig,
kraut. ‚spizzig, stiellos, feınhaarig. Die Blu-
menstiele einblüthig, Die weissen
Blumenblätter kürzer als der Kelch.
Wohnort, Sehr gemein auf Aekkern, Triften,
Gartenland und Mauern.
Blüthezeit. Mai, Juni. ©
Fruchtreife, August, September.
564.A.rupra. Die Stengel niederliegend und rauh.
Rothbliühendes „.: b
Ra; Die Blätter entgegEmehEheng ‚ faden-
förmig, doppelt kürzer als dieRäume
zwischen den Gelenken, etwasrauh,
werden am Grunde mit zwei eyrun-
den, häutigen Afterblättchen unter-
10. Staubfäden. 3, Staubwege. 105
stüzt. Die Kelche von gleicher Länge
der Saamenkapseln. Die Blumen roth.
Wohnort. Auf sandigem Boden z. B. auf san-
digen Pläzzen vor dem alten Wald bei
Hanau; bei den Rückinger Schlägen;
bei dem Niederröterwäldchen, hinter
Homburg; um Giesen; Darmstadt etc.
Blüthezeit. Mai his Juli. ©
Fruchtreiffe.e. August, September,
565. A. marı- Die Stengel niedergestrekkt, flei-
Burn g. Schig und glatt. Die Blätter entge-
Ba: genstehend, fleischig, halbwalzenför-
-mig, von der Länge eines Stengel-
knotens zum andern, feinhaarigkleb-
rig, werden am Grunde mit zwei
eyrunden, häutigen Afterblättchen
unterstüzt. Die Kelche feinhaarig
klebrig, halb so lang als die Saamen-
kapseln, Die Blumen purpurröthlich,
Arenaria rubra 3 Linn.
Wohnort. Bei den Salzquellen zu Soden, Nau-
heim, Wisselsheim, Nidda, Büdingen
und Orb; am Weg und auf Wiesen
links vor Soden hinter Salmünster,
Blüthezeit. Mai bis August, ©
106 10. Klasse. 8. Ordnung.
Fruchtreife. August, September.
Beobacht, Staubfäden sind bald, fünf, acht oder
zehen. Die Blumen öfnen sich Mor-
geus um 9 Uhr und schliessen sich |
Abends um 7 Uhr.
566. A. Tenul- Die Stengelaufrecht, fadenförmig,
2 ee glatt, sehr ästig, knieig, zweithei-
gesSandkraut. lig, endlich rispenförmig. Die Blät-
ter pfriemenförmig, am Grunde zu-
sammengewachsen, glatt, kürzer als
die Räume zwischen den Knoten.
Die Kelchblättchen häutig, spizzig,
dreirippig, an der Spizze röthlich,
Die weissen Blumenblätter kürzerals
der Kelch und lanzettförmig. Die Saa-
menkapseln aufrecht.
Wohnort. Häufig auf sandigen Aekken des Ler-
chenbergs, bei Mühlheim, Wasserlos,
Darmstadt, und zwischen Fetzberg und
Weilmünster.
Blüthezeit. Mai bis Juli. ©
. Fruchtreife Juli, August,
Benbacht Staubfäden zehn; Griffel drei; die
Narben federartig; die Saamenkapsel län- .
10.
567.5. TELE-
PH!vVM,
Kunolliges Se-
dum ;s Fett-
henne.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Beobacht,
Staubfäden. 5. Staubwege. 107
ger als der Kelch und an der Spizze
sechsfach aufspringend.
IV. ORDNUNG.
PENTAGYNIA. Mit fünf Staubwegen.
CCXIX. SEDUM. Sedum.
*) Flachblätterige.
Die Wurzel knollig, fleischig und
weiss. Der Stengel am Grunde einge-
bogen, dann aufrecht, einfach, rund,
sehr glatt. Die Blätter flach, fleischig,
dikk, eyrund, sägezahnartig, glatt.
Die blätterige Doldentraube auf der
Spizze des Stengels. Die Blumen
weisslichgelb, selten purpurroth oder .
weiss.
Gemein auf trokknen Wiesen, in Zäu-
nen, Gebüschen und Wäldern und an
Mauern,
August, September. 4
September, Oktober.
Es variırt diese Pflanze sehr in Farbe
und Grösse des Stengels und der Blu-
men. Sedum maximum das wir
‚mehrmals fanden ist gewils nur eine
Abart von $. Teleph,
100
Nuzzen.
568.S. AnA-
CAMPSEROS,
Kriechendes
Sedum.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen,
569. $. REFLE-
xuM.
Zurükkgebo-
genes Sedum.
10. Klasse, 4. Ordnung,
Die Blätter kann man als Salat essen.
Aus den Blumen holen die Bienen Ho-
nig. Die ganze Pflanze enthält ein mi-
neralisches Laugensalz. Blätter und Wur-
zel waren sonst ofAzinell. Mit rother
Blüthe pflanzt man es als Zierblume.
Die Stengel kriechend. Die unter-
sten Blätter keilförmig, die obersten
eyförmig, alle glatträndig, Die weis-
sen oder rothen Blumen bilden eine
eyförmige Afterdolde und sind mit
Nebenblättchen versehen.
Auf den Felsen des Steinheimer Schlos-
ses, der Goldgrube hinter Homburg und
an derHeidetränke ohnweit der Goldgrube.
Juni, Juli.
August , September.
Man kann die Blätter dem Salat bei-
mischen,
*) Rundblätterige.
Die Stengel oben vielspaltig, die
Aestchen zurükkgebogen, Die Blät-
ter halbrund, spizzig, begrannt, zer-
streut, am Grunde nicht zusammen-
ı0. Staubfäden. 5. Staubwege. 109
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Beobacht,
Nuzzen.
570. S.aLeum.
Weisses Se-
dum ; Tripma»
dam.
Wohnort.
gewachsen, die unteren zurükkge-
bogen. Die Blumen gelb,
Gemein auf sandigen Weiden, trok-
kenen Hügeln, an steinigen Akkerrai-
nen, auf Mauern u. d. gl.
Juni, Juli, ı
August, September.
Der Kelch sechsspaltig, Blumenblät-
ter sechs; Staubfäden zwölf; Stengel
sechs,
Die Blätter kann ıan als Salat essen
und man bauet es deshalb in Holland
in Gärten. Die meisten Arten dieses
Geschlechts empfehlen sich in die künst-
lichen . Felsen der Lustgärten gepflanzt,
ungemein.
Die Stengel aufrecht, nach oben
zu zweitheilig. Die Blätter länglich,
stumpf, rundlich, stiellos ‚ abste-
hend. Die weissen Blumen gestielt,
abwechselnd, aufrecht, bilden am
Ende eine ästige Dolde.
Auf Mauern, Felsen und Strohdächern.
Zu Hanau auf der Mauer am Kanalthor;
auf den Felsen beim Steinheimer Schlols;
110 -..10. Klasse, 4 Ordnung.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Beobacht,
Nuzzen.
571. $S. ACREı
Schar/es Se-
dum; DMauer-
pfeffer-
Wohnort.
auf Mauern zu Hechtsheim; auf den
Felsen des zerfallenen Reifenberger Schlos-
ses etc.
Juni bis Angust. 4
August, September.
Blumenblätter fünf; Staubfäden zehn.
Wird als Zierblume in den Gärten
gezogen. | |
Die Stengel am Grunde niederlie-
gend, ästig, rund. Die Blätter fast
eyrund, stiellos, am Grunde zusam-
mengewachsen, hökkerig, zerstreut,
etwas aufrecht, abwechselnd. Die
gelben Blumen aufrecht und wech-
selsweise stehend , ungestielt, bilden
eine dreispaltige Afterdolde am Ende
der Stengel. Die Kelche gelb,
Auf Feldern, Mauern und Wiesen
z. B. bei Hanau auf den Sandhügeln
hinter dem Lehrhof; beim Neuen- Wirths-
haus; zwischen Hanau und Kleinstein-
heim am Weg; am Brunnen ohnweit
dem Apothekerhof bei Frankfurt; auf
dem Lerchenberg; um- Darmstadt, Gie-
sen etc. |
ı0. Staubfäden. 5. Staubw ege. ı1ı
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
572. $. SEXan-
GULARE,
Sechsekkiges
Sedum,
Wohn EN
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Beobacht.
573. S. VILLO-
SuM,
Zuottiges Se=
dum.
Juni, Juli. 4 -
August, September.
Ist ofhzinell, |
Die Stengel am Grunde niederlie-
gend, dann aufrecht, nicht sehr ästig,
Die Blätter eyrund, ungestielt, am
Grunde zusammengewachsen, zer-
streut, hökkerig, vor dem Blühen
und in den unfruchtbaren Aesten in
sechs Reihen dachziegelförmig über
einanderliegend. Die Afterdolde drei-
spaltig. Die Blumen gelb.
Fast allenthalben auf sandigen Aeck-
hern; an Wegen und überhaupt an trok=
kenen sonnigen Orten.
Juni, Juli. 4
August, September.
Der Kelch vier bis fünfspaltig; Blu-
menblätter vier oder fünfe; Staubfäden
acht oder zehn,
Der Stengel aufrecht, etwas kleb-
rig zottig, mit rothen Punkten be-
streut. Die Blätter erwas zottignnd
klebrig, rundlich flach, die untern
ı12 ı0, Klasse. 4. Ordnung.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Beobacht.
374. O. Acero-
SELLA.
Gemeiner
Sauerklee.
eyrund, die obern gleichbreit und
stumpf. Kelch und Blumenstiele zot-
tig- klebrig. Die röthlichen Blumen
einzeln, aufrecht, bilden eine After-
dolde.
Auf sumpfigem Boden, Häufig in
Sümpfen auf dem Sombornerberg; im
Sumpf beim Steinheimer Galgen; hin-
ter Oberursel; zwischen dem Kloster
Thron und Wehrheim auf Wiesen; vor
Wenings und zwischen Wenings und
Gedern auf Wiesen; im Rulhausen beim
Teich oberhalb Gedern; auf Wiesen um
den Forellenteich im Oberwald; beim
Hangestein auf Wiesen; bei Arheilgen
an der Strasse nach Frankfurt auf sum-
pfigen Pläzzen esc.,
Juni bis August. ©
August , September.
Staubfäden sieben bis acht.
CCXX, OXALIS, Sauerklee.
Die Wurzel schuppig gegliedert,
Die Blätter dreifach, verkehrt herz-
förmig, haarig. Der Schaft einblu-
mig, länger als die Biätter. Die Griffel
10. Staubfäden, 5. Staubwege 113
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Beobacht,
Nuzzen.
von der Länge derinnern Staubfäden..
Die Blumen weiss, mitrothen Adern
bezeichnet, manchmal purpurroth,
etwas nikkend.
Fast überall auf schattigem Boden in
Wäldern. | .
April bis Juni. %
Juni, Juli.
Angesäet in Gärten bringt sie oft röth-
liche und bläuliche Blüthen hervor.
Sie hat eine angenehme Säure und
kann wie Sauerampfer in ‘der Küche
gebraucht werden, Aus einem Theil
Blätter und zwei Theilen Zukker, lälst
sich eine treffliche Konserve bereiten.
Das wesentliche Salz, welches ofhzinell
ist, kann zur Reinigung der Wolle und
Tücher gebraucht werden; dals man
durch dieses Salz Tintenflekken aus der
Leinewand wegbringen kann ist allge-
mein bekannt. Die Blätter mit Milch
gekocht geben eine angenehme Molke
Die Blumen werden häufig von den
Bienen besucht. Die Blätter unter Sa-
lat gemischt geben demselben einen gu-
2, Th, H
114 10. Klasse. 4. Ordnung.
575.0. STRICTA
FJacq,
Steifaufstei-
genter Sauer-
klee.
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
576. A.GınnHa-
Go.
Korn- Raden.
ten Geschmakk. Die ganze Pflanze ist
ofhzinell.
Die Wurzel faserig. Der Stengel
aufrecht, ästig und ausgebreitet. Die
Blätter dreifach, verkehrt herzförmig,
zurükkgebrochen und auf beiden Sei-
ten glatt. Die doldenartigen Blumen-
stiele sınd kürzer als der Blattstiel
und tragen drei bis vier gelbe mit
schwarzen Streifen bezeichnete Blu-
men.
Oxalis corniculata der Floristen.
In Gemüsegärten und auf Aekkern
um Giesen.
Juni bis August. #
August, September.
Die Blätter sind ebenfalls sauer und
lassen sich wie die der vorhergehenden
Art benuzzen.
CCXXI AGROSTEMMA. Raden,
Die ganze Pflanze rauhhaarig. Die
Blätter zusammengewachsen ‚ unge-
stielt, gleichbreit. Die schönen ro-
ı0. Staubfäden. 5. Staubwege. 115
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.,
Nuzzen.
577. L. Fros
CucuLrtr,
Kukuks- Lych-
nis.
then Blumen stehen einzeln auf der
Spizze des Stengels und sind lange-
stielt. Der Kelch mit der Blumen-
krone von gleicher Länge, selten
| länger.
Fast überall unter der Saat.
Juni, Juli. ©
August.
Bechstein räth, das mit dem Ra-
densaamen sehr verunreinigte Getrei-
de zum Branntewein brennen anzuwen-
den; aber doch wohl nur deswegen,
weil es demselben mehr Feuer giebt.
Die schwarzen runden Saamen theilen
zwar, dem Mehl keine schwarze Farbe
mit, machen aber dasselbe ungesund;
Blumhof sahe Schweine von dem Ge-
nuls solches Brodes erkranken und das
Federvieh sterben.
CCXXH. LYCHNIS. Lychnis.
*) Mit einfächerigen Kapseln,
Der Stengel aufrecht, gefurcht,
rauh, oberwärts getheilt. Die Blät-
ter lanzettförmig, langzugespizt und
He
116 ı0. Klasse. 4. Ordnung,
glatt. Die schönen purpurrothen
Blumen, deren Blumenblätter vier,
spaltig sind, stehen einzeln am Ende
und in den Astwinkeln. Der Kelch
röthlich und rauh. Die Saamenkap-
sel rundlich und fünfzahnig.
Wohnort, Allenthalben auf feuchten Wiesen und
an den Rändern der Gräben und Bächen.
Blüthezeit, Maäi, Juni. 2
Fruchtreife. Juli, August.
Nuzzen; Die untern Abschnitte der Rlamenblät-
ter sind kürzer und auseinander gesperrt;
die Zähnchen am Schlunde' zweispaltig.
Sie wird gerne vom Vieh gefressen,
5n8.L.syıyes- Der Stengel aufrecht, gestreift,
rıs Nobis
WALL ychni BANG. die Blätter haarig; die
Stengelblätter eyförmig, zugespizt,
die obern eylanzettförmig. Die Grif-
fel mit kopförmigen Zotten besezt.
Die Blumen roth, bisweilen mit
Zwitterblumen. Der Fruchtknoten
aufrechteyrund. Die Saamenkapsel
springt zehnfach auf und ihre Zähne
sind zurükkgckrümmt.
Lychnis dioica & Linn.
ı0. Staubfäden, 5. Staubwege, 117
Wohnort. In Wäldern auf schattigem feuchtem
Boden. Um Hanau bei dem Waldesel,
‚der Famihabrükke und in der Bulau;
um Frankfurt im Niederröter-Wäldchen;
hinter Niedererlenbach; bei Arheilgen
und Kranichstein in schattigen Waldun-
gen; im Hangestein bei Giesen,
Blüthezeit. Mai bis Juli.
Fruchtreife. „August, September.
Nuzzen, Sie wird, so wie die vorhergehende
und nachfolgenden Arten , als Zierblume
einfach und gefüllt in unsern Gärten
gezogen.
579. L. arven- Der Stengel weichhaarig, weils
zu lichgrün, beim Anfühlen weich. Die
nis, Blätter weichhaarig, weisslichgrün,
sammetartig, Die weissen, grossen
Blumen getrennten Geschlechts. Die
Griffelnur wenighaarigund fast:glatt.
Der Fruchtknoten umgekehrteyrund,
Die Saamenkapsel springt zehnfach
aufund ihre Zähne sind nicht zurükk-
gekrümmt.
. Lychnis dioica ß Linn.
Jı$ 10. Klasse. 4. Ordnung,
Wohnort. Auf Aekkern, an steinigen Orten,
Feldern und altem Gemäuer. Zu Hanau
auf dem Vorstädter- Wall; in den Hek-
ken vor Niederrodenbach; auf den Frank-
furter Stadtwällen und in der Gärtnerei;
bei dem Ginheimer Steeg; um Arheilgen
und Kranichstein auf Aekkern und Wie-
sen etc,
Blüthezeit. Mai bis Juli. 4
Fruchtreife, August, September,
Nuzzen, Eine Zierblume unserer Gärten,
580.L.Corona- Die ganze Pflanze ist filzig. Die
RIA,
Kranz» Lych- 7
Be lederartige Kelch mit Winkeln die
Blätter eylanzettförmisg, stiellos. ‚Der
abwechselnd viel kleiner sind. Die
Blumenblätter kaum ausgerandet;
die Nägel gleichbreit; die Schuppen
am Schlunde glattrandig, steif, ste-
chend, keilförmig, Die Griffeln auf--
steigend. DieBlumen an der wilden
Pflanze weils, an der in Gärten ge-
zogenen, purpurroth.
‚Arostemma Coronaria Linn.
—
ı0. Staubfäden. 5. Staubwege. 119
Wohnort. Sehr häufig auf steinigem Boden in
den Weinbergen auf der Kazze bei Geln-
hausen,
Blüthezeit. Juni, Juli. —2
Fruchtreife. September, Oktober. |
- Nuzzen, Sie wird unter dem ‚Namen Gartenra-
den einfach und gefüllt, mit weisser,
etc. Blume als Zierblume gezogen.
**) Mit Fünffächerigen Kapseln,
581. L. Viısca- DerStengel an den Gelenken kleb- /
Teriers rig. Die Blätter lanzettförmig, zu-«
Pechnelke. sammengewachsen, am Grunde ge-
franzt, sind in der Nähe der Blumen
roth gefärbt. Die {rothen, selten
weissen Blumen bilden am Ende eine
Traube; die Blumenblätter stumpf,
fast ohne allen Einschnitt, am Ran-
de etwas wellenförmig. Die Bln-
menstiele meistens dreiblumig. Der
Kelch zehnstreifig.
Wohnort. In. grassigen trokknen Wäldern und
Wiesen. Um die Teiche des Hanauer
Fischerhofs ; hinter dem Frankfurter
Forsthaus und hinter dem Schwengels-
brunnen im Wald; am Weg von Ge-
dern nach Volkhardshayn ; auf erhabe-
1230 10. Klasse. 4. Ordnung,
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen,
582, C. vuLca-
TUM.
Gemeines
Hornkraut.
nen Wiesen über dem Forellenteich ins
Oberwald; um die Klippen im Hange-
stein bei Giesen; in der Leonhardstanne
bei Arheilgen; auf den Wiesen hinter
dem sogenannten Blech ohnweit 'Ar-
heilgen.
Mai bis Juli &,
Juli bis September,
Einfach und gefüllt ist sie eine Zier-
blume "uuserer Gärten.
CCXXIH. CERASTIUM.
-Hornkraut.
*) Mit länglichen 'Saamenkapseln.
Der Stengel am Grunde liegend,
dann aufrecht, ausgebreitet, auf al-
len Seiten haarig. Die Wurzelblät-
ter liegen kreisförmig, sind eyrund
. nnd laufen in den Blattstiel ; die
untern Stengelblätter entgegenste-
hend, zusammengewachsen aufsiz-
zend, verkehrt eyförmig, stumpf,
am Grunde schmäler; die obern sind
zungenförmig; alle sind glatträndig
und auf allen Seiten zottig. Die
Kelchblättchen lanzettförmig, spiz«
10,
Wohnort.
- Blüthezeit.
Fruchtreife. .
Nuzzen.
583. C. vısco-
SsUM.
Klebriges
Hornkraut,
Staubfäden. 5. Staubwege. 121
zig. DieBlumen weils, haben Blumen-
blätter von gleicher Länge desKelchs.
Die reifen Saamenkapseln durch den
Kelch halbbedekt, aufrecht, an der
Spizze etwas zurükkgekrümmt.
Sehr gemein auf Wiesen, an Aekkern
Wegen und in Obstgärten.
Den ganzen Frühling und Sommer
durch.: ® Kl in?
Juni bis Oktober.
Wird von.dem Vieh gerne gefressen,
Der Stengel aufrecht, mit kopfför-
migen, klebrigen, feinen Haaren be-
'sezt. ‘Die Blätter eyförmig, gegen-
überstehend, die unteren gestielt,
die obern stiellos, alle mit kopfför-
migen klebrigen Haaren besezt, Die
Wohnort,
Kelchblättchen ‚weilsrandig. . Die
weissen Blumenblätter kürzer als
der Kelch.
Auf Wiesen, Triften, und: gebauten
Feldern... Hinter dem Lehrhof bei Ha-
nau,: an dem Sumpf beim Apotheker-
hof vor F rankfurt; zwischen dem Forst-
122 10. Klasse, 4. Ordnung.
haus und Niederroth; um Darmstadt,
Giesen etc,
Blüthezeit. Vom April bis in den Herbst. ©
Fruchtreife. Juni bis Oktober,
Nuzzen. Es wird von dem Vieh gefressen.
584.C.semipe- Der Stengel erst etwas liegend,
CANDRUM,
Halbzehn-
männiges feinhaarig. Die Blätter zusammen-
dann aufrecht, ziemlich einfach,
Hornkraut. gewachsen, eyförmig, zottig, etwas
rauh, hellgrün, Die weissen Blumen
blätter ausgerandet, kürzer als der
Kelch, Von den zehn Staubfäden
haben wechselsweise fünf Staubbeu-
tel, und die andern fünf sind un-
fruchtbar. E
Wohnort. Gemein auf magern Triften ,„ trokk-
nen Wiesen, an Akkerrainen, Rändern
der Wege zu Hanau, Offenbach, Frank-
furt, Darnıstadt, Giesen, Wisbaden etc.
Blütbezeit. April bis August. ©
Fruchtreife. Juni bis September.
Nuzzen. Wird von dem Vieh gefressen.
585. C.arven- Die Stengel niederliegend, etwas
N haarıg, am Grunde röthlich, erhe-
Akker - Horn-
kraut. ben sich zur Blüthezeit und stehen
ı0. Staubfäden. 5, Staubwege. 125
aufrecht. Die Blätter gleichbreit-
lanzettförmig, stumpf, weichhaarie.
Die weissen Blumenblätter doppelt
srösser als der Kelch,
Wohnort. Allenthalben auf Aekkern und Feldern.
Blüthezeit. April, Mai. &
Fruchtreife.e Juni, Juli,
Nuzzen. Wird von dem Vieh gefressen,
*#*) Mit fast runden Saamenkapseln.
586. C. aqua- Die Stengel aufrecht, ästig, aus-
ee Horn. gesperrt, nach oben zu zottig und
Araut. etwas klebrig. Die Blätter herzför-
mig,- stiellos. —Die weissen Blumen
einzeln, in den Blattwinkeln und
auf der Spizze des Stengels. Die Blu-
menblätter bis auf den Grund zwei-
spaltig, doppelt so lang als derKelch.
Die Saamenkapseln hängend.
Wohnort, Gemein an Wassergräben und über-
haupt auf feuchtem Boden.
Blüthezeit. Juni bis August. #
Fruchtreife August bis Oktober.
Beobacht, Die Saamenkapseln springen fünffach
auf und die Klappen sind zweispaltig.
Nuzzen, Das Vieh frilst es.
10. Klasse. 4. Ordnung.
CCXXIV. SPERGULA. Spark.
7987.S.arvEn- Der Stengel ästig. Die Blätter
sıs. '
Akker-Spark.
Wohnort, »
Blüthezeit,
Fruchtreife.
Beobacht.
Nuzzen.
in Quirlen, gleichbreit- pfriemenför-
mig. Die weissen Blumen zelın-
männig, in einer gabeligen Rispe;
dieBlumenblätter von der Länge des
Kelchs. Die Saamen ohne Rand.
Auf sandigem Boden überall in Menge.
Mai bis August. (0)
August, September.
Sie variirt mit 5—bis ıo Staubfäden
‚und mit 5—5 Stempeln.
Die Pfianze ist eins der vorzüglich-
sten Futterkräuter, nimmt mit dem
schlechtesten Sandboden vorlieb und ver-
diente allgemeinen Anbau; aber leider
ist sie bei uns noch völlig dem Land-
mann unbekannt, Von allem Vieh wird
sie begierig gefressen und Milch nd
Butter durch inren Genufs sehr verbes-
sert, besonders werden die Schaafe sehr
fett davon. Mit dem Saamen kann man
auch das Federvieh füttern; auch lälst
sich nach Eckberg ein gutes Oechl
daraus pressen, ja sogar nach Linne
10.
586, $. PENTAN-
DRA ,
Fünfmänniger
Spark.
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
509. $S.NoDosa,
Knotiger
Spark.
Wohnort.
Staubfäden 5. Staubwege. 125
als Mehl unter anderes Mehl gethan zu
Brod bakken,
Die Stengel einfach. Die Blätter
in Quirlen, borstenformig. Dieklei-
nen weissen Blumen fünfmännig,
in einer wenig blüthigen Rispe. Die
Saamen zusammengedrükt, mit ei-
nem weissen häutigen Rande um-
geben.
Auf sandigem trokknem Boden z.B.
bei Arheilgen und auch bei Frankfurt
zwischen dem Riedschlag und dem Wald
auf Aekkern.
April his Juni. &
Juli, August.
Gleich der vorhergehenden Art.
Der Stengel einfach, knotig. Die
Blätter gesenüberstehend, in Bü-
scheln, pfriemenförmig, glatt, am
Stengel aufwärts, allmählig kürzer.
Die weissen Blumen einzeln, am
Ende des Stengels; die Blumenblät-
‚ter länger als der Kelch.
Auf Wiesen und Tiriften. Bei den
Sandhügeln nach dem alten Wald ohn-
126 10. Klasse. 4. Ordnung.
weit Hanau; in der Schneusse vom Wil«
helmsbad nach dem Kinzigheimer Hof;
auf der Wiese bei der Frankfurter Sau-
stiege, unterhalb Bornheim im Bruch,
bei Rödchen und Annerod, bei Arheil-
gen besonders gegen die Täubchenshöle
hin etc.
Blüthezeit. Juni bis August, ©
Fruchtreife. August, September.
Nuzzen. Wie der Akkerspark.
ı2. Staubfäden. ı. Staubweg. 127
EILFTE KLASSE.
DODECANDRIA. Mit zwölf Staubfäden.
L ORDNUNG.
MONOGYNIA. Mit einem Staubwege,
CCXXV Die Blumenkrone glokkenförmig, drei
ASARUM „ oder vierspaltig, lederartig, gefärbt, blei=
Haselwurz. N
bend, auf dem Fruchtknoten; die Thei-
len aufrechtstehend, an der Spizze mit
eingekrümmten Zähnchen. Die Staub-
fäden pfriemenförmig, um die Hälfte
kürzer als die Blumenkrone, ragen über
die zweilappigen Staubbeutel wie ein
Hörnchen hervor. Die Narbe sechs-
strahlig. Die Saamenkapsel fast rund,
lederartig, mit der Blumenkrone um-
kleidet, sechsfächerig, ohnklappig; die
Fächerchen viersaamig.
CCXXVI Der Kelch zweiblätterig, an der Spiz-
PORTULACA ze zusammengedrükt. Die Blumenkro-
ae ne fünfblätterig. Die 10—ı5 Staubfi-
den sind um die Hälfte kürzer als die
Krone, Der Fruchtknoten um die Hälf-
CCXRVIT.
° LYTHRUM.
Blutkraut.
ı1, Klasse. ı. Ordnung.
te unter dem Kelch und der Krone, Die
4—5 Narben sind iänglich, Die Saa-
menkapsel eyrund,, einfächerig, in die
(jJuere mit eineın Dekkel aufspringend;
die obere Klappe halbkugelförmig, ge-
doppelt, vielsaamig. Die fünf Frucht-
böden frei von einander getrennt und
ästig.
Der Kelch unter dem Fruchtknoten
walzenförmig, gestreift, hat sechs oder
zwölf wechselsweise kleinere Zähne, und
wird nach vollendeter Befruchtung durch
die Zähnchen geschlossen. Die Blumen-
krone hat 4 oder 6 längliche, stumpfe,
abstehende, in die Kelcheinschnitte ge-
wachsene Blätter. Von den 6 oder ı2
Staubfäden sind die obern kürzer als die
untern. Der Griffel niedergebogen. Die
Narbe stumpf. Die Saamenkapsel läng-
lich, zugespizt, zweiklappig, zweifäche-
rig, vielsaamig.
CCXXVIH.
AGRIMONIA
Odermennig»
I. ORDNUNG.
DIGYNIA. Mit zwei Staubwegen
Der Kelch länglich, fünfzähnig, be-
stachelt , die Fruchthüllen einschliesend.
Die Blumenkrone fünfblätterig, die fla-
GEHXIX.
RESEDA,
Wau.
Staubfäden. _ı. Staubweg. 129
chen ausgerandeten Blättchen abstehend,
am Rande zurükkgerollt und mit den
schmalen Nägeln am Kelche angewach-
sen. Meistens ı2 Staubfäden welche auf
dem Kelch sizzen. Die 2 bis 4 Frucht-
hüllen werden von dem verhärteten Kelch
umkleidet.
Il. ORDNUNG.
TRIGYNIA. Mit drei Staubwegen,
Der Kelch vier- bis sechstheilig. Die
Blumenkrone unregelmässig, drei- bis-
. sechsblätterie; die Blättchen an der Spiz-
CCRXX.
EUPHORBIA,
Euphorbie.
35
ze geschlizt, das obere aber hökkerig
und, am Grunde mit einer Drüse ver
sehen. ‚Staubfäden acht, zwölf, oder
mehrere. Griffel drei bis vier, Die
Saamenkapsel an der Spizze eingedrükt,
hökkerig, geschnabelt, offenstehend ,
“einfächerig, enthält viele nierenförmige
Saamen,
Der Kelch glokkenförmig, bauchig,
vier- bis fünfzähnig. Die Blumenkrone
regelmälsig, vier oder fünfblätterig; die
Blumenblättchen mit ihren nagelförmi-
2, Th, I
.
130
CCXXXI.
SEMPERVI-
VUM.
Hauswurz,
ır. Klasse. 4. Ordnung.
gen Fortsäzzen den Kelchabschnitten
einverleibt, hökkerig, dikk, eyför-
mig, ganz, oder mondförmig-zweihör-
nig- Die zwölf oder mehreren geglie-
derten Staubfäden,, brechen zu verschie-
dener Zeit hervor. Der stumpfdreisei-
tige, gestielte Fruchtknoten hat drei
zweispaltige Griffel. Die dreiköpfige, ge-
stielte, dreifächerige Saamenkapsel springt
elastisch auf, und enthält einzelne fast
runde Saamen.
IV. ORDNUNG.
DoDEcAGYnIa. Mit zwölf Staub-
wegen. |
Der bleibende Kelch zwölfspaltig; die
Abschnitte gleichbreit, ausgehöhlt, gleich,
spizzig. Die Blumenkrone zwölf oder
vielblätterig ; die Blättchen lanzettförmig,
spizzig, ausgehöhlt. Drüsen, so viel als
Fruchtknoten vorhanden sind, an dem
Grunde derselben nach aussen befindlich,
Staubfäden zwölf oder mehrere, Saa-
menkapseln zwölf oder mehrere, am
Grunde zusammengewachsen, einfäche-
rig, eiriklappig, von aussen zugespizt,
von innen aufspringend, vielsaamig.
— nn
(.
ı2, Staubfäden. -ı. Staubweg,
151
EILFTE KLASSE,
DODECANDRIA. Mit zwölf Staubfäden.
DIEDNUTRT,
MONOoGYNIA. Mit einem Staubwege.
CCXXV, ASARUM. Haselwurz.
590. A. Euro-
PAEUM,
Europäische
Haselwurz.
Die Wurzel kriechend. Der Sten-
gel kurz und zottig. Die zwei Blät-
ter sind nierenförmig und stumpf,
lederartig, glänzend, blassgrün. Die
von aussen zottige grünlichrothe, in-
wendig aber schwarz purpurrothe
Wohnort.
Blume, steht auf einem aus der Wur-
zel kommenden langen Blumenstiel,
In schattigen hochliegenden Wäldern,
Zäunen und Gebüschen, Sehr häufig
hinter Erbstadt in einem kleinen Wäld-
chen; um Hitzkirchen und Rinderbuchen
in Zäunen; in Zäunen bei Sulzbach und
dem Rüstersee; im Hangestein und im
Ile
ı5e ı1. Klasse. ı. Ordnung,
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Bemerkung.
Nuzzen.
Buchwald bei Giesen; in Zäunen zwi-
schen Pferdsbach und Binsachsen; zwi-
schen Wenings und Gedern; im Gebü-
sche bei der untersten Mühle am Berg
bei Gedern; um den kleinen Billstein
oberhalb Bräungeshayn; im Gebüsche
um Langenhayn im Vogelsberg; in Hek-
ken und Zäunen um Crainfeld und Hin-
tersteinau; im Bohnenstrauch bei Schlüch-
tern; um Biber im Gebüsche; in Gebü«
schen bei Heusenstamm etc.
April, Mai. 4
Juli,
Die ganze Pflanze, vorzüglich aber
die Wurzel, hat einen starken betäuben-
den, dem Baldrian ähnlichen Geruch, und
wird von den Kazzen sehr geliebt.
Blätter und Wurzel sind offhizinell;
leztere wird von den Viehärzten beim
Rindvieh und den Schaafen gegen die
Fäulnils, und bei den Pferden gegen die
Würmer benuzt. Die Wurzel unter das
Bier zu mischen, oder sich mit dersel-
ben und den Blättern zu purgiren, ist
höchst schädlich. Der Absud des
Krauts giebt vorbereiteter Wolle apfel
grüne und braungrünliche Farben,
ı2, Staubfäden. _aı. Staubweg. 133
n
+,591.P. oLE-
RACEA.
Gemüse- Por-
tulak.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Beobacht,
Bemerkung.
Nuzzen.
CCXXVI, PORTULACA. Portulak.
Der Stengel niederliegend, röth-
lich, glatt, ästig. Die Blätter keil-
förmig, dikk, fleischig, ungestielt,
Die gelben Blumen sizzen haufen-
weise ın den Blattwinkeln,
Auf Aekkern, in Gärten, Weinbergen
und an Mauern sehr häufig, wild und
angebaut.
Juni bis August, ©
September, Oktober.
Die Blume öffnet sich bei Sonnen»
schein gegen ı2 Uhr. |
Die Saamenböden unterscheiden den
Portulak von allen übrigen Geschlech-
tern und sind bis jezt einig und allein
dieser Pflanze eigen.
Sollte nicht das eigentliche Vaterland
des Portulaks Amerika seyn ? Er ist eine
von den 4 einzigen Pflanzen welche
auf der Ascensions- Insel wachsen,
Wird häufig sowohl roh als Salat, als
auch gekocht als Gemüse und besonders
in Suppen benuzt,
154 1
592. L.SALICA-
RIA,
FF eiderich-
Blutkraut.
ı. Klasse. ı. Ordnung.
CCXXVII, LYTHRUM. Blutkraut,
Der Stengel aufrecht, hoch, ekkig,
etwas rauh. Die Blätter gegenüber-
stehend, manchmal auch zu drei,
stiellos, herzlanzettförmig, langzu-
gespizt. Die zwölfmännigen purpur-
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
503. L. HYsso-
PIFOLIA,
Ysopblätteri-
ges Blutkraut.
rothen Blumen stehen quirlförmig
und bilden eine schöne Aehre.
Fast allenthalben an Ufern, Wasser-
gräben und Sümpfen,
Juli bis in den Herbst. 4
September, Oktober.
Ihre schönen purpurrothen Blumenäh-
ren empfehlen sie zur Zierblume, Gle-
ditsch rechnet sie unter die Gerber-
pflanzen, und nach Dambourney und
Suckov kann sie in Färbereien benuzt
werden. Jung frilst sie das Vieh gerne.
Sie ist ofhizinell,
Der kleine aufrechte Stengel, ge-
gen den Grund zu ästig. Die Blätter
abwechselnd, gleichbreit, Die klei-
nen rothen, zulezt violett werdenden
ı2. Staubfäden, ı. Staubweg. 0285
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
594. A. EupA-
TORIA.
Gemeiner
Odermennig.
Blumen stehen einzeln und sind sechs-
männig.
Auf sandigem feuchtem überschwemm-
tem Boden hinter. den Rückinger Schlä=
gen häufig. An der Allee bei dem Frank-
furter Forsthaus welche nach Niederroth
hin führt; vor Rödelheim häufig.
Juli, August, ©
September, Oktober.
Häufig findet man, als die Folge eines
Insektenstichs , den Stengel in Knoten
ausgewachsen,
I. ORDNUNG. n
pIGynıa. Mit zwei Staubwegen.
CCXXVI. AGRIMONIA.
Odermennig.
Der Stengel aufrecht, ganz ein-
fach, zottig. Die Stengelblätter ab-
wechselnd, gefiedert; die Blättchen
mit abwechselnd kleineren unter-
mischt, wovon das ungepaarte ge-
stielt ist. Die gelben, kurzgestielten
Blumen bilden am Ende des Stengels
eine lokkere Aehre,
156
Wohnort.
Blüthbezeit,
Fruchtreife.
Beobacht.
Nuzzen,
LA.
Gelblicher
IV an.
ı2. Klasse. 3. Ordnung."
Häufig an Zäunen, Wegen, iu Wäldern
und Gebüschen.
Juni bis September. 4
August bis Oktober,
Ein kleiner, aus zwei dreispaltigen
Blättchen besteheuder Kelch mit grösse-
rem mittlerem Abschnitt, umgiebt den
Grund des eigentlichen Kelches; die
Borsten des oberen Kelches sind auf-
wärts hakenförmig.
Blätter und Stengel mit noch Angeöff:
neten Blumen geben eine dunkelgelbe
Brühe und die mit Wissmuth vorberei-
tete Wolle erhalt davon eine schöne gold-
gelbe dauerhafte Farbe. Die blühende
Pflanze ist zur Gerberei brauchbar. Die
Blätter sind ofhizinell,
II. ORDNUNG.
TrIGYNIA. Mit drei Staubwegen.
CCOXXIX. RESEDA. Wau.
595.R.Lureo- Der Stengel aufrecht, ekkig, glatt.
Die Blätter lanzettförmig, ganz; die
an der Wurzel zu beiden Seiten mit
einem Zahn versehen. Die Kelche
vierspaltig. Die Saamenkapseln fast
ıc. Staubfäden. 3. Staubwege. 137
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Beobacht.
Nuzzen.
rund, 'spizzig- geschnäbelt, in die
Quere wellenförmig. Die Blumen
gelblich.
An Wegen, Dörfern, altem Ge-
mäuer etc. Von Hanau aus nach Stein-
heim am Weg; vor dem Langenselbol-
der Schlols; an den Weinbergen zwi-
schen Bergen und Seckbach ; am Weg
zwischen Bonames und Harum; bei
Frankfurt am Maynufer; bei Bocken-
heim; hinter Rödelheim; bei Schiffen-
berg, Arheilgen etc,
Mai, Juni. ©
August, September.
Blumenblätter drei, wovon das ober-
ste halbsechsspaltig und die zur Seite
stehenden dreispaltig. Bisweilen kom«-
men noch unten zwei sehr kleine unge-
theilte Blättchen hinzu. Staubfäden ge-
wöhnlich 350. ?
Der Wau ist die beste Pflanze zum
Gelbfärben und sollte billig auch bei
uns angebaut werden; besonders da er
mit jedem leichten Sandboden vorlieb
nimmt. Im Jülicher Land säet man ihn
zwischen Klee und rauft im Herbst die
Pflanzen mit den Wurzeln aus, wobei
596.R. LUTEA,
Gelber FF au.
Wohnort.
Bläthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
ı1ı. Klasse. 3. Ordnung.
der Klee nicht leidet; man kann ihu
auch wie Getreide umhauen. . Durch die
Zusäzze von Salzen, Blauholz etc. giebt
er viele Abänderungen von Farben.
Der Stengel am Grunde liegend,
‚ausgebreitet, ekkig und rauh. Die
Blätter wellenförmig, alle dreispal-
tig, dieunterstengefiedert. Der Kelch
sechstheilig. Die gelben Blumenkro-
nen sechsblätterig und ungleich. Die
Saamenkapseln länglich, stumpf, ge-
schnäbelt.
An Wegen, Akkerrändern, steini-
gen Orten, in Gebüschen z. B. am
Maynufer Grolssteinheim gegenüber; bei
der Dörnigheimer Heide; Rumpenheim
gegenüber am Maynufer; vor den Tho-
ren um Frankfurt; bei Schierstein,
Darmstadt, Giesen etc.
Mai bis Juli, ©
August, September,
Man könnte wohl diese Pflanze statt
Kohl essen. Höchst wahrscheinlich
besizt sie Farbestoff. Die Schaafe
ı2. Staubfäden. 3, Staubwege. 139
fressen sie nur wenn sie Saamenkap-
seln hat.
CCXXX. EUPHORBIA. Euphorbie,
*) Mit ganzen Blumenblättern.
BI FBs Die Blätter abwechselnd, keilför-
Sonnenwendi. mig, sägearlig gezahnt, Die Dolde
ge Euphorbie, erst fünfstrahlig, dann dreistrahlig,
endlich zweitheilig. Die Hüllblätt-
chen eyförmig, sägeartig gezahnt,
Die Blumen srün. Die Saamenkap-
ö
seln glatt.
Wohnort. In Gemüsegärten,, an Wegen, auf ge-
Ne bautem Boden. Bei Hanau auf Aekkern
in dem Nürnbergerfeld und nach dem
Bruchköblerwald hin; am Feldweg bei
Hochstadt; gemein um Frankfurt in den
Gemüsfeldern; um Giesen, Darmstadtetc.
Blüthezeit, Mai bis August. ©
Fruchtreife. Juli bis September.
* Beobacht. Die Blumenblätter etwas rund. Frucht-
bare Staubfäden sechs oder acht. Der
Saamen eyförmig, etwas rauhhaarig.
Nuzzen. Das Vieh frilst sie, aber nicht gänz-
lich ohne Schaden, Ueberhaupt gehört
das ganze Euphorbiengeschlecht , so wie
140 ıı1. Klasse, 3. Ordnung,
alle dreiköpfige, dreifächerige Saamen- -
kapseln, zu den verdächtigen Pflanzen,
welche meistens giftige Eigenschaften
598. E. PLATY-
PHYLLOS.
Breitblätteri-
ge Euphorbie,
besizzen. Fast alle Arten enthalten einen
milchichten, mehr oder weniger schar-
fen beizenden Saft, welcher mit Milch
vermischt, dieser eine rosenrothe Farbe
mittheilt; auch nehmen 'beim Austrokk-
nen mehrere Arten eine bläulichgrüne
Farbe an und verdienten in Absicht der
Färberei eine genaue Untersuchung. Diese
80 wie mehrere Arten geben eine grüne,
und nach langem Kochen eine Aurora-
farbe auf Wolle,
Die Blätter abwechselnd, lanzett-
förmig, sägeartig gezahnt, gegen die
Spizze zu breiter, oben glatt, unten
zottig. Die Dolde erst fünfstrahlig,
dann dreistrahlig, endlich zweithei-
lig. Die Hüllen lanzettförmig, mit
herzförmigen, sehr fein sägeartig ge-
zahnten an der Rükkenschärfe haari-
gen Hüllblättchen. Die Blumen gelb.
Die Saamenkapseln warzig.
ı2. Staubfäden. 5. Staubwege. 141
# Wohnort,
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Nuzzen.
ögg. E. Caro-
Gata Fırh.
Brennende
‚Euphorbie,
Wohnort.
Auf Aekkern und angebauten Orten
z. B. bei Dorfelden, Seckbach, Kilian-
stetten, Bornheim, Frankfurt etc,
Juni, Juli. &
August, September,
Die aus den Blattwinkeln kommende
Dolden sind dreispaltig. Die Staubfä-
den rauhhaarig, 12 — ı4 fruchtbar, und
eben so viele unfruchtbar,
Der Stengel einfach. Die Blätter
stiellos, zerstreut, gleichbreit- lanzett-
förmig, spizzig, endigen sich in eine
weiche Stachel, und sind dreinervig.
Die Dolden vielstrahlig, mit zweithei-
ligen Doldchen. Die allgemeine Hüll-
blättchen breit - lanzettförmig; die
besondern breit - herzförmig. Die
Blumen gelb. Die Saamenkapseln
glatt.
Auf Viehtriften hinter Kleinsteinheim
um den Feldbrunnen; häufig in der Ge=
gend der Sachsenhäuser Warte, des Ler-
chenbergs , des Forsthauses und des
Sandhofs; häufg um Darmstadt auf den
Sandfeldern und Sandhügeln,
ı42 1
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Beobacht.
600. E. PALU-
STRIS.
Sumpf - Eu»
phorbie.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
601.E.PeerLus,
Rundblätteri-
ge Euphorbie.
ı, Klasse. 3. Ordnung. |
Mai bis Juli. 4
August, September. N
Die Blätter graugrün. Blumenblätter
4. Staubfiden 5 oder 8. Sie ist die
Euphorbia Esula in Reichards
Flora Moeno-francofurtana.
Der Stengel 3, 4 bis 5 Fuss hoch,
ästig; die Aeste meistens unfrucht-
bar. Die Blätter stiellos, lanzettför-
mig, meist glattrandig. Die Dolde
vielstrahlig; die Strahlen drei bis
viertheilig; die Doldchen zweithei-
lıg. Die Hüllen eyrund, fahl. Die
Blumen gelb. Die Saamenkapseln
warzig.
In einer sumpfigen Waldgegend zwi-
schen Arheilgen und Messel, das Blech
genannt,
Mai bis Juli. &
August bis September.
») Mit zweihörnigen Blumenblittern.
Die Blätter glattrandig, verkehrt
eyförmig, in den Blattstiel laufend.
Die Dolde dreistrahlig; dieDoldchen
zweitheilis. Die Hüllblättchen ey-
12.
Wohnort.
Blüthezeit.
| Fruchtreife,
Beobacht.
602. E. EsuLA
Gemeine Eu-
phorbie.
Staubfäden. 3. Staubwege. 143
rund. Die Saamenkapseln glatt, mit
drei nachenförmigen Furchen, wel-
lenförmig gekerbt. Die Blumen
grünlich.
An Gemüsegärten und auf Aekkern
‚häufig.
August, September, ©
September Oktober.
Die Saamen sind auf der einen Seite
ekkig und ‚zweimal gefurcht, auf der
andern gewölbt und nezzförmig gezeich-
net.
Der Stengel aufrecht und ästig,
mit unfruchtbaren und blüthetragen-:
den Aesten. Die kurzgestielten Blät-
ter gedrängt, lanzettförmig, stumpf,
nur einrippig und endigen sich in
eine kleine Spizze.. Die Dolde viel-
strahlig, die Doldchen zweitheilig.
Die allgemeinen Hüllblättchen den
Stengelblättern gleichförmig, die
besondern herzförmig zugerundet.
Die Blumen gelb. Die Saamenkap-
seln etwas warzig.
144 ıı. Klasse, 3, Ordnung.
Wohnort. An Wegen und sandigen Triften z. B.
bei Hanau am Maynufer disseits Grols-
Steinheim; bei Offenbach diss- und jen-
seits dem Maynufer,
Blüthezeit. Juni, Juli. &
Fruchtreife. September,
Beobacht. Wir haben die Saamenkapseln niemals
glatt, sondern stets etwas warzig ge-
funden.
603.E.nurcıs. Die Blätter abwechselnd, stiellos,
Süsse Euphor- Janzettförmig, stumpf, fast ganz
bie. h
glattrandig, oben glatt, unten blas-
ser, sehr weich und weisslich zottig.
Die Dolde fünfstrahlig, die Strahlen
zweitheilig. Die Hüllenblättchen
fast herzförmig, fein sägezähnig, en-
digen sich in eine Spizze. Die Blu-
men gelb. Die Saamenkapseln unter
der Mitte mit zwei gedoppelten Rei-
hen rother Warzen, die dachziegelför-
mig übereinander liegen, gekrönt.
Wohnort, Bei Kranichstein .in dem feuchten
schattigen Walde an dem Kuzenbache,
hinter Kranichstein in dem Saupark,
(Borckh.)
ı2. Staubfäden. 5, Staubwege. 145
Blüthezeit. Mai, Juni. &
Fruchtreife, Juli, August.
Nuzzen. Der Saft dieser Euphorbie ist süls
und ohne alle Schärfe; getrokknet wird
sie ganz schwarz.
604. EXIGUA Die Blätter gleichbreit, stiellos,
Ram Riphörs abwechselnd, spizzig, Die Dolde drei-
a strahlig,, manchmal auch vier oder
fünfstrahlig. Die Strahlen zweithei-
lig. Die Hüllen eylanzettförmig. Die
Blumen gelb, Die Saamenkapseln
glatt.
Wohnort, Unter der Saat z. B. bei Hanau auf den
Aekkern bei der Kesselstädter Ziegelhüt-
te, bei dem Kinzigheimer Hof, der Har-
tig etc. auf Ackkern um Offenbach,
Homburg, Frankfurt, Giesen etc,
Blüthezeit. Juni bis in Jen Herbst. @
Fruchtreife. August, September. -
Beobacht. Die Blumen sind sehr klein; der Kelch
spizzig- vierzahnig. Die vier Blumen-
blätter zweihörnig und schildförmig. Die
Saamen etwas nezzförmig gezeichnet.
605. E. Crra- Der Stengel ästig, manche Aeste
RISSIAS, y &
Zypressen- Eu- unfruchtbar. Die Blätter zerstreut,
phorbie, 2. Th. K
146
Wohnort.
ı1. Klasse, 5. Ordnung,
am Stengel gleichbreit, an den Aesten
gleichbreit- borstenförmig. Die Dol-
de vielstrahlig, die Strahlen zwei-
theilig. Die Hüllen gleichbreit, mit
etwas herzförmig-runden Hülibiätt-
chen. Die Blumen gelblich. Die Saa-
menkapseln warzig-
Sehr häufig auf sandigen Graspläzzen
und Akkerrainen, auf Triften, an We-
i gen Eic,
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Beobacht.,
Nuzzen.
April, Mai. 4
Juli, August.
Blumenblätter 4, fruchbare Staubfäden
5—6, unfruchtbare 8—9. |
Diese Pflanze wird äusserst häufig mit
dem Euphorbienstaubpilze befallen, wo-
durch sie sich ganz unähnlich wird;
ihre Blätter werden dann eyfürmig, die
untere Seite mit safranfarbigen Punkten
bezeichnet, der Stengel wird ganz ein-
fach und blühet nur sehr selten. Dies ist
die E. degener Riv, und mehrerer
Botaniker,
Diese Art nährt in Menge die schö-
ne Raupe des Euphorbienschwärmers,
ı2. Staubfäden. Viele Staubwege. 147
606. S. TECTO-
RUM.
Gemeine Haus-
wurz.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
Die Ziegen fressen sie, so wie den Saa-
men die Tauben,
IV. ORDNUNG.
POYGYNIA. Mit vielen Staubwegen.
CCXXXI SEMPERVIVUM.
Hauswurz.
Die Blätter gefranzt. Die Wurzel-
sprossen abstehend. Der Kelch zwölf-
spaltig. Die purpurrothen Blumen-
kronen zwölfblätterig. Fruchtknoten
24, in einer doppelten Reihe; die
ı2 in der äussern sind unfruchtbar.
Auf Mauern und Dächern fast in al-
len Dörfern.
Juli, August. &
September, Oktober.
Die jungen zarten Blätter kann man
so wie Portulak zu den Suppen hinzu-
sezzen; der aus denselben ausgeprelste
Saft, mit höchstgereinigtem Weingeist
vermischt, giebt eine schöne weisse Po-
made, welche von manchen als Schmin-
ke gebraucht wird, und man kann auch
damit die Sommersprossen im Gesichte
Ko
tr
148 2. Klasse. 4. Ordnung.
vertreiben. Diese und die folgenden
Arten, empfehlen sich zu Zierblumen,
und nehmen sich in künstliche Felsen
gepflanzt, sehr schön aus.
607. S. cLosı- Die Blätter gefranzt. Die Wurzel-
PERUM,
Kugeltragende |
Hauswurz. ı4spaltig. Die blafsgelben Blumen-
sprossen kugelrund. DerKelch ı2 bis
kronen ı2 bis ı4 blätterig. Frucht-
knoten ıo bis ı2.
Wohnort. Auf Mauern z. B. in Frankfurt hin-
ter der Judengasse und zwar in der Stras-
se so von dem Wallgraben in die Aller-
heilgengasse führt; auf Mauern in Bok-
kenheim, Kassel vor Mainz, Lindheim,
Homburg, Niederweichsel, des Butzba-
cher Schlosses, Giesen etc,
Blüthezeit. Juli, August. 2
Fruchtreife, September, Oktober.
20. u.m.Staubf.a,d.Kelche. ı. Staubweg. 149
SIZEWOELFTEN KLASSE
ICOSANDRIA. Mit zwanzig und mehr Staubfäden
die auf dem Kelche sizzen.
L ORDNUNG.
MONOGYNIA, Mit einem Staubwege,
CCXXXI, Der Kelch oberhalb dem Fruchtkno-
PHUS.
Pfeifenstrauch Blumenkrone vier bis fünfblätterig. Die
ten, vier bis fünftheilig, bleibend. Die
Kronblättchen an der Spizze ausgerän-
det. Staubfäden 2o bis 24. Der Griffel
bis in die Mitte 4 bis 5 spaltig. Die
Narben einfach. Die Saamenkapsel ge-
doppelt, unten mit dem Kelch und der
Krone bekleidet, oben nakt, 4 bis 5
klappig, 4 bis fünffächerig. Der häuti-
ge Umschlag des Saamens keulenförmig,
zugespizt, und am Grunde gezähnt.
CCOXXXII. Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno«
AMYGDALUS
a nn
Mandelbaum. *:”, glokkenförmig , fünftheilig, abfa
lend. Die Blumenkrone fünfblatterig.
Staubfiden 20 oder sehr viele, dem
ı50
CCXXXIV
PERSICA.
Pfirsichbaum.
2, Klasse, ı. Ordnung,
Grunde des Kelchs nnd dessen ganzen
inneren Wand, in gleichlaufenden Reihen
angeheftet. Die Steinfrucht trokken,
lederartig, auf der einen Seite einfurchig
bei ihrer Reife von einanderstehend,
enthält eine einsaamige, zusammenge-
drükkte, eyförmige, langzugsspizte, glat-
te, auf beiden Seiten mit etwas hervor-
ragenden Näthen, nezzförmigen Ver-
tiefungen und zuzeilen kleinen Löchern
versehenen Nuls,
Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno-
ten, glokkenförmig, Fünftheilig, abfal-
lend. Die Blumenkrone fünfblätterig.
Staubfiden 2o oder sehr viele, dem
Grunde des Kelches und seiner ganzen
inneren Wand, in gleichlaufenden Rei-
hen einverleibt. Die Steinfrucht fleischig,
saftig, eyrund oder rundlich, auf einer
Seite einfurchig. steht bei ihrer Reife
nicht von einander, und enthält eine
einsaamige, eyförmige, oben lang zu-
gespizte, auf beiden Seiten mit etwas
hervorragenden Näthen und vielen Grüb-
chen und Furchen nezzförmig gezeich-
neten Nuls.
°0,u.m. Staubf.a.d.Kelche. ı. Staubweg. ı51ı
CCOXXXV Der Kelch unterhalb dem Fruchkno-
‚ARMENIACA, ten, glokkenförmig, fünftheilig, abfal-
Aprikosen-
em. lend. Die Blumenkrone fünfoblätterig.
Staubfäden 20 oder sehr viele, dem
Grunde des Kelches und seiner ganzen
inneren Wand, in gleichlaufenden Reihen
einverleibt. Die Steinfrucht fleischig,
rundlich, etwas Alzig, auf der einen
Seite einfurchig, enthält eine einsaami-
ge, rundliche, etwas zusammengedrükkte
an dem einem Rande spizzige, an dem
andern stumpfe, auf beiden Seiten ge-
furchte Nulfs,
CCXXXVI Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno--
PRUNUS. ten, eyförmig, fünftheilig, abfallend;
BREUER TE die Abschnitte zugerundet, abstehend.
Die Blumenkrone fünfblätterig. Staub-
fiden 20 oder mehrere, dem obern
Rande der Kelchröhre einverleibt, Die
Steinfrucht fieischig, glatt, länglich oder
rundlich, auf einer Seite gering ein-
furchig, enthält ein einziges, etwas zu-
sammengedrükktes Steinchen, dessen Nä«»
the nur schwach hervorragen.
CCXXXVH Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno-
Karla. en, eyförmig, fünftheilig, abfallend ;
Ahlkirschbaum '
rc die Abschnitte zugerundet, abstehend.
CCXXXVII
CERASUS,
Kirschbaum.
CCXXXIX
MESPILUS.
Mispelbaum.
ı2. Klasse. 2. Ordnung.
Die Blumenkrone fünfblätterig; die Blätt-
chen gezähnelt. Staubfäden 20 oder
mehrere, dem oberen Rande der Kelch-
röhre einverleibt. Die Steinfrucht flei-
schig, glatt, kugelig, auf einer Seite
gering einfurchig, enthält ein einziges
kugelrundes, raubes, auf einer Seite et-
was ekkiges Steinchen,
Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno-
ten, eyförmig, fünftheilig, abfallend;
die Abschnitte lanzettförmig, zurükk-
gebogen, Die Blumenkrone fünfblätterig
die Blättchen fast ganz, Staubfäden 20
oder mehrere, aus der Mitte der inne-
ren Kelchwand entstanden und an des-
sen obern Hälfte in gleichlaufender Rei-
he einverleibt. Die Steinfrucht fleischig;
glatt, kugelrund, auf einer Seite schwach
einfurchig, enthält ein einziges, ku«
geliges, glattes, auf einer Seite etwas
ekkiges Steinchen.
II. ORDNUNG.
DI—PENTAGYNIA. Mitzwei- bis fünf
Staubwegen.
Der Kelch auf dem Fruchtknoten,
fünfspaltig, bleibend. Die Blumenkrone
fünfblätterig. Staubfäden 2o und meh-
‚20. u.m. Staub£.a. d. Kelche. 2 - 5,Staubwege. 155
CAIKT,
PYRUS.
Birnbaum.
CCXLI
SPIRAEA.
Spierstaude,
rere. Griffel einer, zwei oder fünfe.
Die Steinfrucht eyförmig, fleischig, bei
der Reife zuweilen oben geöffnet, ent-
hält 1ı—5 einfächerige, zweisaamige
Steinchen, wovon ein Saame meistens un-
befruchtet ist.
Der Kelch auf dem Fruchtknoten,
fünftheilig, bleibend; die Abschitte lan-
zettförmig, auseinanderstehend. Die Blu-
menkrone fünfblätterig. Staubfäden zo
und mehıere, Griffel einer und zwei,
drei vier, fünf, oder eben so vielspal--
tig, am Grunde wollig. Die Fruchthöle
eine kreisselförmige, oder kugelrunde,
zwei bis fünffächerige Apfelfrucht, deren
Fächerchen durch eine eigene Haut beklei-
det sind, und zwei glatte, auf der einen
Seite erhabene, auf der andern flache
Saamen enthalten, von welchen meisten-
theils der eine unbefruchtet ist,
Der Kelch unterhalb dem Frucht-
knoten, fünf- sechsspaltig,_ Die Blu-
menkrone fünf - sechsblätterig. Der
Fruchtknoten sind fünf, sechs oder
mehrere. Mehrere gehäufte , langzu-
gespizte ,„ zweiklappige , einfächerige>»
154
CCXLI.
ROSA.
Rose.
CCXLII.
RUBUS,
Himbeere.
ı2. Klasse, 3. Ordnung.
einsaamige Saamenkapseln, enthalten
wenige, zugespizzte, kleine, an der in-
nern Nath angeheftete Saamen.
IIL. ORDNUNG.
POLYGYnNIA. Mit vielen Staubwegen.
Der Kelch fünftheilig, röhrig, blei-
bend, wird durch die Reife in eine far-
bige Fruchthöle verändert. Die Blumen-
krone fünfblätterig. Die aus der Röhre
des Kelchs entstandene Fruchtböle ist
' fleischig, kreisselförmig , gefärbt, einfä-
cherig, mit den vertrokkneten Kelch-
stükken gekrönt, am Halse enge zusam-
mengezogen, oben geöfnet, und enthält
viele, an der innern Seite angeheftete,
längliche, rauhzottige Fruchthüllen.
Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno-
ten, fünfspaltig. Die Blumenkrone fünf-
blätterig. Die haarförmigen Griffel kom-
men aus der Spizze der Fruchtknoten.
Die rundlichen einsaamigen ächten Bec-
ren sizzen auf einem kugelförmigen
Fruchthoden, in eine zusammengesezze
Beere vereinigt,
20,u.m.Staubf.a.d.Kelche. Viele Staubwege. 155
CCXLVI.
TORMEN-
TILLA.
Tormentille.
GCXLIV.
FRAGARIA,.
Erdbeere.
BCHLN;
POTENTIL-
LA.
Potentille.
Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno-
ten, achtspaltig; die Abschnitte wech-
selsweise kleiner. Die Blumenkrone
vierblätterig; die Blättchen verkehrt
herzförmig. Der in ein Köpfchen ver-
einigte Fruchtboden klein, erhaben und
saftlos. Der Fruchthüllen sind achte,
etwas rund, ohnbewaffnet und glatt.
Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno-
ten, zehnspaltig; die äussern Abschnitte
schmäler.. Die Biumenkrone fünfblät-
terig. Die Griffel sizzen an den Seiten
der Fruchtknoten. Auf dem gemein-
schaftlichen Fruchtboden sizt der fli-
schige, eyförmig- kugelige, gefärbte, am
Grunde abgestuzte, abfällige Fruchtkno-
ten, welcher sehr viele, kleine, zuge-
spizte, auf der Oberfläche zerstreute,
nakte, glatte Saamen enthält,
Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno-
ten, zehnspaltig, mit abwechselnd klei-
neren, zurükkgebogenen Kelchstükken,
Die Blumenkrone fünfblätterig. Der in
ein Köpfchen vereinigte Fruchtknoten
klein, saftlos, und schwammig. Die
sehr vielen Fruchthüllen sind nakt und
runzlich.
ı56
CCXLVI,
GEUM.
Geum.
CCXLVII.
_ COMARUM.
Comarum.
ı2. Klasse, 3. Ordnung.
Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno-
ten, zehnspaltig; die äussern Abschnitte
sehr klein und spizzig. Die Blumen-
krone fünfblätterig. Die Griffel haarig, |
bleibend, mit Gelenken, stehen an den
Spizzen der Fruchtknoten. Auf dem ge-
meinschaftlichen säulenförmigem F rucht-
boden sizzen sehr viele, längliche, steif-
haarige, mit dem knieförmigen Griffel
begrannte Fruchthüllen.
Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno-
ten ,„ zehnspaltig, mit abwechselnd klei-
nern gefärbten Kelchabschnitten. Die Blu-
menkrone fünfblätterig. Die kurzen Grif«
fel stehen an den Seiten der Fruchtkno-
ten. Der in ein Köpfchen vereinigte
Fruchtknoten ist sehr gross, kugelig,
zottig und saftlos;- die Fruchthüllen
nakt und glatt. .
20. u, m. Staubf. a. d. Kelche. ı. Staubweg. ı57
»
ZWOELFTE KLASSE.
1C0OsANDrIA. Mit zwanzig und-mehr Staubfäden,
die auf dem Kelche sizzen.
LORDNUNG.
MONoGYNIA, Mit einem Staubwege.
CCXXXI. PHILADELPHUS. Pfeifenstrauch.
608. P. coro-
NARIUS,
W ohiriechen«=
der Pfeifen-
“ strauch.
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife.
Die Blätter eyförmig, gezähnt, ent-
gegenstehend, zugespizt, glatt, kurz-
gestielt. Die weissen, selten gefüll-
ten, sehr wohlriechenden Blumen
bilden am Ende der Aeste eine Blu-
mentraube.
Das mittägige Europa; bei uns gleich-
sam wild an Zäunen und in Hekken
z, B. in den Zäunen hei der Hanauer .
Meisterei; bei Frankfurt im Affenstein,
vor dem Eschenheimerthor und a- m. O;
in Zäunen um Friedberg.
Mai, Juli. #
September, Oktober.
158 ı2. Klasse. ı. Ordnung.
Nuzzen.
+. 609. A. com-
PMUNIS,
Gemeiner
Mandelbaum.
Dem schönen, pomeranzen ähnlichen
Geruch seiner Blüthen wegen, pfanzt
man ihn in Gärten an. Von seinen
Zweigen ohne Blätter, lälst sich auf vor-
bereitetem Tuche eine braunrothe Farbe
erhalten. Nach Nocca, nimmt man
in Italien die Blätter mit denen von
Schinus mollis zu den Salaten, um
solchen einen Pfeffer- und Kukummern-
Geschmakk zu geben, Aus den älteren
Zweigen lassen sich gute Tobaksröhren
machen. Die Vermehrung geschieht
durch Wurzelbrut, Absenker, abgeschnit-
tene Zweige und Saamen, |
CCXXXIL AMYGDALUS.
Mandelbaum,
Die Blätter eylanzettförmig, lang-
zugespizt, glatt, sägeartig gezähnt,
die unteren Sägungen und die Blatt-
stiele mit Drüsen besezt, Die röth-
lichen Blumen ungestielt, paarweise |
sizzend. Die Blumenkronblätter grös-
ser als der Kelch, Die Schale der
Frucht beinartig und sehr hart.
20. u. m. Staubf. a, d.Kelche. ı. Staubwege. 159
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.,
Bemerkung.
Nuzzen.
Er stammt aus Asien und Afrika,
-und wird in unsern Gärten, hin und
wieder auch in Weinbergen, gszogen.
Süsse Abarten.
ı) Die kleine süsse Steinmandel. 2) Die
grosse süsse Steinmandel, 5) Die Pfir-
sichmandel.
Bittere Abarten.
ı) Die kleine bittere Steinmandel.
2) Die grosse bittere Steinmandel.
Ende des Aprils oder Anfangs Mai,
vor dem Ausbruch der Blätier, b
September, Oktober.
Den“Mandelbaum erhielten die Römer
zuerst aus Griechenland , daher Cato
die Mandeln auch griechische Nüsse
nannte; von Italien kam er nach Frank-
reich, von da in die Schweiz, nach
England ,„ Holland und zulezt nach
Teutschland.
Die unreifen Mandeln werden in Frank-
reich wie die Wallnüsse in Zukker ein-
gemacht; die süssen von ihrer bittern
Schale gereinigt, ilst man roh, oder in
Bakkwerk, an Speisen und auch mit
Zukker überzogen. Man prelst aus !h-
nen und den bittern Mandeln das beste
160
ı2. Klasse. ‘1. Ordnung.
und süsseste unter allen Oehlen; mit
Wasser abgerieben geben sie die Man-
delmilch, Die Mandelkleye wird statt
der Seife zur Reinigung der Haut ge-
braucht; auch kommt sie unter die Sei-
fenkugeln. Die bittern Mandeln sind
dem mehrsten Geflügel, so wie auch den
vierfüssigen Thieren ein Gift; ja häufig
genossen erregen sie auch bei Menschen
Erbrechen, doch in geringer Menge sind
sie unschädlich , dann man gebraucht sie
die Speisen zu würzen und zum Kon-
fekt. Sollte nicht in dem Häutchen der-
selben das Gift stekken? Einige bittere
Mandeln vor dem Genuls geistiger Ge-
tränke gegessen, sollen die Betrunken-
heit verhüten; schon. Dioscorides
bemerkt dieses, und Plutarch führt
einen Arzt des Sohns des Kaisers Ti-
berius an, der durch dieses Hülfsmit-
tel bei den täglichen Schmausereyen die
übrigen alle in Trinken übertroffen hat.
Aus gleichen Theilen gerösteten, ab-
geschälten und gemahlenen süssen und
bittern Mandeln kann man eine Art
Kaffe bereiten, und sezt man ihnen auf
diese Weise bereitet, Gewürze und Milch
}
20. u, m. Staubf. a.d, Kelche. ı. Staubweg. 161
+.610. A. FRA=
GıLıs Borckh.
Krachmandel-
baum,
hinzu, so giebt es ein Getränk wie
Chokolade. Koux hat ein gutes Kleb-
werk welches aus einem Teige von dem
Rükkbleibsel. der Mandeln aus denen
man das Ochl gepreist hat und gewöhn-
lichen Leime besteht, bekannt gemacht,
Nach Strabo bereiteten einige Völker
in Medien Brod von gedörrten Mandeln,
Die Mandeln sind ofüzinell. Das Holz
kann zu guten Dreher - und Tischler-
arbeiten gebraucht werden. Ausser sei- -
nem Nuzzen empfielt sich auch dieser
Baum noch durch seine schöne Blüthen
in Gärten. Die Vermehrung geschieht
durch Saamen , die besondern Abarten
werden aber durch Fropfen und Okuli«»
ren fortgepllanzt.
Die Blätter eylanzettförmig, lang-
zugespizt, mehr gehäuft und kürzer
als bei der vorhergehenden Art, glatt,
sägeartig gezähnt, die untersten Sä-
gungen und die Blattstiele mit Drü-
sen besezt. Die blassrothen Blumen‘
ungestielt, paarweise stehend. Die
Blumenblätter kaum etwas über den
2. ‘Eh; I
ı62 ı2. Klasse. ı. Ordnung.
Kelch hervorragend. Die Schale der
Frucht weich und zerbrechlich. Der
Kern süss.
Amygdalus communis y Linn.
Wohnort. Stammt ursprünglich aus Asien und
Afrika, und wird hin und wieder in
Gärten bei uns gezogen.
Blüthezeit. Anfang des Mais oder noch etwas spä-
ter, vor dem Ausbruch der Blätter. %
Fruchtreife. September, Oktober.
Nuzzen. Wie bei der vorhergehenden Art.
CCXXXIV. PERSICA. Pfirsichbaum.
7.611.P.vuL- Die Blätter lanzettförmig, langzu-
Garıs Mill, Ä : ® « .
Gemeiner Pfir- gespizt, mit zweifachen sägeartigen
sichbaum. Zähnungen. Die rothen Blumen auf-
sizzend, einzeln. Die Steinfrucht
zottig.
Amygdalus Persica & Linn.
Abarten.
A. Deren Stein sich vom
Fleisch ablöset.
a. Gefärbte mitschmelzendemfFleisch.
ı) Genueser Pfirsche, 2) grosse Prin-
zessinpfirsche, 3) rothe Magdalene,
20. u. m, Staubf. a. d.Kelche. ı. Staubweg. 163.
4) doppelte Montagne, 5) Edelpfirsche,
6) Burdiner, 7) Kanzlerpfirsche, 8) Mal-
theserpfirsche, 9) frühe Purpurpfirsche,
ı0) Venusphrsche, ı1) König Georg-
pfirsche, ı2) Sanftfärbige, ı5) Fromen-
tinerpfirsche, ı4) rothe Frühpfrsche,
ı5) Safranpfirsche, ı6) frühe Peruvia-
nerin ‚ 17) grosse Blutpfirsche.
b. Gefärbte mit festem Fleisch.
ı) Wunderschöne, 2) kleine Lieb-
lingspfirsche, 3) Persische Pfirsche,
4) Portugisische Pfirsche, 5) schöne
von Vitry, 6) wollige Nivette,
c. Ungefärbte mit schmelzendem
Fleisch,
Weisse Frühpfirsche.
d. Ungefärbte mit hartem Fleisch,
Pfirsche mit gefüllter Blüthe,
, B. Deren Stein am Fleisch
angewachsen
a. Gefärbte.
Monströser Härtling,
b. Ungefärbte.
ı) Grosse Charlestowner Ananaspfhir-
sche, 2) kleine Charlestowner Ananas-
pärsche.
Le
164
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife.
Beobacht,
= Bemerkung.
Nuzzen,
2. Klasse. ı. Ordnung.
Persien’ ist sein Vaterland. In unsern
Gärten wird er sammt obigen Abarten
gezogen.
Ende Aprils und Anfangs Mais, vor
dem Ausbruch der Blätter. %
Von der Mitte des Juli bis Ende Sep-
tembers, nachdem die Verschiedenheit
der Abarten ist.
Die Blumen kommen aus den Augen
der jüngsten Sommerlatten, die zugleich
neue Schosse zur nächsten Jahresfrucht
hergeben, und die Blätter kommen aus
der auf der Spizze befindlichen Knospe
und nicht unterhalb den Blumen hervor.
Plinius glaubt, dals die Pfirscheu
zuerst aus Persien nach dem südlichen
Europa verpflanzt worden sind, und
Theophrast, dals sie aus Persien zu-
erst nach Rhodus und Egypten, und
von da nach Griechenland gekommen
seyen,
Der Pfhirsichbaum liefert eine der al-
leredelsten Früchte unterdem Steinobst.
Die saftigen. Arten ilst man blos roh,
die festen braucht man auch zum Kom-
pot, Bakkwerk, zum Einmachen in Zuk-
ker, Essig, Branntewein und zum Trokk«
/
20. u, m. Staubf, a.d. Kelche. ı. Staubweg, 165
nen. Nach Feuill&e verwahrt man
sie in Buenos Ayres auf den Win-
ter, dals man die Haut abzieht, das
Fleisch in dünne Scheiben schneidet, es
bis zu einem gewissen Grade trokknet,
die Scheiben, übereinander legt, stark
zusammenbindet und in Körbe pakt;
will man nun die PArsichen essen, SO
löset man das Band, hakt die Scheiben
klein, kocht sie mit etwas Wasser, Wein
und Zukker zu einer Kompotte, die ein
pikanten, dabei sehr angenehmen Ge-
schmakk hat. In Neu- England in
Amerika wo sie in grosser Menge wach-
sen,, bereiten aus ihnen die Einwohner
einen trefflichen geistigen Most. Bei uns
prelst man frisch den Saft aus, vermischt
ihn mit Zukker und rothem Wein -
welchen treffichen Trank wir Leppell
nennen. Der über die Pfirsichkerne ab-
gezogene Branntewein, ist der beliebte
Persiko; die Kerne geben auch ein gu-
tes Oehl- Statt des Chinesischen Thees
irinken' manche den schwachen Aufguss
von den Blättern; auch‘in Milch wer-
den..sie gekocht, wodurch diese einen
Mandelgeschmakk erhält, Das Holz von
166
+,612.P. Nv-
CIPERSIGA
Bauh,
Nufspfirsich-
baum.
ı2. Klasse. ı. Ordnung,
alten Stämmen wird zu Tischler und
Drechslerarbeiten benuzt. Die Vermeh-
rung geschieht durch Saamen, die be-
sondern Abarten werden aber durch
Propfen und Okuliren gepflanzt. Er ist
offhizinell,
Die Blätter lanzettförmig, langzu-
gespizt, spizzig, mit einfachen säge-
artigen Zähnungen. Die rothen Blu-
men einzeln und aufsizzend. Die
Steinfrucht glatt,
Amygdalus Persia ß Linn.
Abarten.
A, Deren Stein sich vom
Fleisch ablöset.
a. Gefärbte mitschmelzendemfrleisch.
ı) kleine frühe Violette, 2) grosse
rothe nakkende Frühpfirsche,
b. Gefärbte mit hartem Fleisch.
f Newingtons Nektarine.
B. Deren Stein am Fleisch
angewachsen.
a. Gefärbte mit hartem Fleisch.
Violette Brügnon.
b, Gefärbte mit weichem Fleisch.
so. u,m.Staubf. a.d. Kelche ı, Staubweg. 167
ı) Goldnektarine, 2) weisse Nekta-
rine,
Wohnort. Persien ist sein Vaterland. In unsern
Gärten, sammt obigen Abarten,
Blüthezeit.e April — Mai, vor dem Ausbruch der
® Blätter. %
Fruchtreiffe.e August — Oktober, nach der Ver-
schiedenheit der Abarten.,
Nuzzen. Alles wie bei der vorigen Art.
CCXXXV. ARMENIACA. Aprikosen-
baum,
1613.A.erıro- Die Blätter eyförmig, etwas herz-
Tagıd, ZNakis förmig, spizzig, sehr fein sägeartig
Gemeiner : i
Aprikosen- $gezähnt, einwärts gerollt. Die blass-
baum rothen Blumen aufsizzend, an den
Seiten der Zweige, gewöhnlich ein-
zeln, zuweilen zu zwei beisammen.
Die Steinfrucht mit einer rauhen
Haut ohne Wolle.
Prunus ÄArmeniaca Linn.
Abarten.
A. Mit süsser Mandel.
ı) Ananasaprikose, 2) Violette Apri-
kose, 5) Provenser Aprikose, 4) Rothe
Aprikose.
ı68
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Bemerkung,
Nuzzen.
10, Klasse. ı. Ordnung ou,
B. Mit bitterer Mandel.
ı ) Kernaprikose, . 2): Portugiesische
Aprikose, 5) Frühaprikose, 4) Pfirsich-
aprikose, 5) Gemeine Aprikose, 6) Gros-
se Zukkeraprikose, 7) Aprikose mit: ge-
schnittenem Blatt,.®) PAbELBEHDENKONE ,
9). Ungarische- Aprikose,
Asien ist sein. Vaterland. In unsern
Gärten, sammt obigen Abarten.
März, re ‚ vor dem Ausbruch der
Blätter. »
Jali, August, nach der Verschieden-
heit der Abarten,: 6107
Die Aprikose kam zuerst aus Arme-
nien zu den Zeiten der. Siege Alexan-
ders nach Griechenland und Epirus, von _
welchem leztern Lande die Römer die
Früchte bekamen ; daher sie Mala ar-
meniaca und epirotica genannt
wurden,
Die Früchte ilst man sowohl roh als
auch gedörrt und eingemacht; auch zu
Bakkwerk und mancherlei Bereitungen
benuzt man sie, Wenn sie frisch nur
einige Stunden über ihre völlige Reife
gehalten werden, so verlieren sie ihren
guten Geschmakk. Die bittern Kerne
20, u. m. Staubf.a. d. Kelche ı. Staubweg. ı69
braucht man mit zur Bereitung des Ra.
1avia, die süssen wie Mandeln. Die
Steine geben zu Pulver gebrannt sowohl
eine schwarze Farbe zum Oehlmalen,
als auch nach Lewis eine Tusche. Die
Zweige "können. zu. Färbereien dienen,
Die Vermehrung kann zwar durch den
Saamen geschehen, aber man pflegt
doch. die besondern Abarten durch Oku-
liren, Propfen und Ablaktiren fortzu-
pflanzen. |
7614.A.pasr- Die Blätter eyförmig, langzuge-
CARrA Borckh
Schwarzer
Aprikosen- Blattstiele mit Drüsen besezt. Dir
spizt, doppelt sägeartig gezähnt. Die
baum kleinen weisslichen Blumen stelen
einzeln oder zu zwei beisamnen,
auf sehr kurzen Stielchen. De Stein-
Frucht klein, rund, auf da Sonnen-
seite schwarzblau, aufder andern,
dunkelroth ‚ mit feima weichen Här-
‚chen bedekt.
Prunus zasyearpa Ehrh.
Wohnort. Das Vaerland ist unbekannt. Viel-
leichist es das südliche Europa, oder
der Orient? In unsern Gärten ist sie
selten,
170 12. Klasse. 1. Ordnung.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
- 615. P. spınosa
Schlehendorn ;
i Sehwarzdorn.
‘* Wohnort.
Blütheeit,
Fruchtreife, _
-Beobacht.
Nuzzen,
April, Mai. %
August.
Wie bei der vorigen Art.
CCXXXVI PRUNUS.
Pflaumenbaum.
Die Aeste domig, weichhaarig.
Die Blätter elliptisch, zusammenge-
rollt, auf der Oberfläche glatt, auf
der Unterfläche etwas ‚haarıg, am
Rande einfach stumpf sägeartig, ge-.
zähnt. Die Blumenstiele einzeln, et-
was haarig. Die Blumen weils. Die
Seinfrüchte oval und schwarzblau,
Allenthalben in Zäunen, Gebüschen
und Wäldern.
April, Mai, vor dem Ausbruch der
Blätter. £
Im’ Spatherbst.
Der Kelch‘ vierspaltig, aber selten.
Der Staubfäden sind allezeit weniger als
zwanzig. |
Dieser Strawh schikt sich besser auf
freien. ‚Pläzzen wegni seinen weit wu-
chernden Wurzeln. zu Umzäunungen
als zu Gartenzäunen, - Sein Holz ist raxr.
20. u.m.Staubf. a. d.Kelche, ı. Staubweg. ıpı
und ' dient in den Gradierhäusern als
Wellenholz, zum Wurchlaufen der Soole;
auch benuzzen es die Bildschnizzer,
Dreher, Tischler und Instrumentenma-
cher. Die schwärzliche Rinde verwahrt
die Käse vor “ler Fäulnis; auch giebt
sie mit Lauge vermischt eine rothe Far-
be, und ist auch in der Gerberei zu
benuzzen. Die Früchte werden selten
roh gegessen, mehrentheils macht man
sie mit Zukker, oder auch mit Senf,
oder in Essig ein, oder kocht sie mit
mit den gedörrten Pflaumen. Dem Ap-
felwein (auf die Frankfurter Ohm ı Sim-
mer) ganz oder zerstampft, frisch oder
oder gedörrt, vor oder nach der Gährung.
zugesezt, geben sie ihm eine liebliche
rothe Farbe, mehr Geist'und einen an«
genehmen Geschmakk ; diese Benuzzung
der Schlehen können wir nicht genug
unsern Landsleuten empfehlen. Sie ge-
ben auch einen Essig und einen guten
Magenwein ; leztern bereitet man be=
sonders in Westphalen und Niedersach-
sen aus ihnen. Die Engländer machen
-.) ihren Aporto- oder Rumpunk (dar-
aus, ein angenehmes Getränke, dals sie.
172 ı2. Klasse. ı. Ordnung.
aus den. Schlehen. mit -Apfelmost und
Branntewein bereiten. Mit dem Saft der
Schlehen färbt man weisse Weine roth;
auch färbt derselbe leinenes Zeuch sehr
dauerhaft blalsbraun ;.mit den gedörrten
Früchten lälst sich roth färben. Ehedem
klärte man durch. die ‚Schlehen trübe
Weine, wie dies Joh. Bauhin be-
merkt. Die Blätter können , wenn man
sie gelinde röstet anstatt des Thees be-
nuzt werden; auch die Blüthen kann
man als Thee gebrauchen. Sie sind of-
fizinell.
+ 616. P.ınsı- An den Spizze einiger Zweige fin-
TITIA, det sich einzeln ein Dorn.' Die Blät-
Hafer pflau- '
we. ter eyförmig, zusammengerollt, auf
der Oberfläche dunkelgrün und glatt,
auf der Unterfläche zottig. Die weis-
sen Blumen, stehen auf paarweise
beisammenstehenden Blumenstielen,
Die Steinfrüchte rund, schwarzblau
und noch einmal so grols als bei P.
spinosa.
Wohnort. In -Zäunen und Obstgärten. Bei Sulz-
bach in Hekken; im Mühlloch bei Ha-
’
2o.u. m.Staubf,a.d.Kelche ı. Staubweg. 173
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
\
7617.P. DomE-
Zwetschen =
oder Pfiaumen-
baum.
nau; angebaut in ausserordentlicher Men=
ge zu Schwalbach bei Höchst; zu Krone-
berg und Oberursel , aber nicht häufig.
April, Mai. # i
September |
Die Früchte haben einen herben bit«
tern Geschmakk; doch ilst man sie,
wenn sie eine Zeitlang gelegen haben,
auch werden sie ın Essig und Gewürzen
eingemacht. Sie geben einen guten Bran-
tewein. Das Holz ist schön geschäkt
und wird von den DPrehern sehr ge-
schäzt. Die Vermehrung geschieht durch
Saamen und Wurzelbrut.
Die Aeste ohnbewaffnet, im wil-
den Zustand mit einzelnen Dornen.
Die Blätter lanzettförmig, zusam-
mengerollt, weichhaarig, Die weis
sen Blumen an den Seiten der Zweige
einzeln oder auch zu zwei beisam-
men, Die Steinfrüchte (gewöhnlich
schwarzblau) an Gestalt, Gröfse,
Farbe und Geschmakk nach den ver-
schiedenen Abarten verschieden.
174
ı2. Klasse. ı. Ordnung.
Abarten.
A. Zwetschen.
ı) Dattelpflaume, 2) Frühzwetsche,
5) Grüne Zwetsche, 4) Damaszener-
Zwetsche, 5) blaueEyerpflaume, 6) blaue
Kaiserpllaume, 7) Gelbe Eyerpflaume,
ö) rothe Cyprische Eyerpflaume, 9) ge-
sprenkelte Pflaume.
B. Damaszenerpflaumen.
ı) Violette Damaszenerpflaume von
Tours, 2) Königspflaume, 3) Indiani-
sche Pflaume, 4) Damenpflaume, 5) Ita-
lienischepflaume , 6) muskirte Damasze-
nerpflaume, 7) rothe Damaszenerpflau-
ıne, 8) geflammte Kaiserpflaume, 9) Hya-
zinthenpflaume, ı0) Herrnpflaume,
C. Mirabellen.
ı) Gelbe Mirabelle, 2) Goldpflaume,
5) schwarze Mirabelle, 3) rote Mirabel-
le, 4) Katharinenpflaume, 5) Pflaume
ohne Kern, 6) Iohannispflaume,, 7) Mi-
rabollane.,
D. Herzförmige spanische Pflau-
me.
ı) Taubenherz, 2) blaue Diapre,
5) rothe Diapre, 4) weisse Diapre,
6) gelbe Frühpflaume.
20, u,m.Staubf.a. d.Kelche. ı. Staubweg. 175
Wohnort.
Blüthezeit.,
Fruchtreife,
Bemerkung.
E. Italienische Pflaumen, Perdri-
gon und Renekloden.
ı) Weisse Perdrigon, 2) blaue Per-
drigon , 5) rothe Perdrigon, 4) schwar-
ze Perdrigon, 5) Marunke, 6) Marok- .
kopflaume, 7) grosse Teneklode, Ö) klei-
‘ne Reneklode, 9) schwarze Reneklode,
10) Ilvert, grosse grüne Pflaume, ıı)ro-
the Aprikosenpflaume,
Wächst in den gemässigten Ländern
von Europa; gleichsam wild bei uns hin
und wieder in Zäunen und Gebüschen,
und angebaut sammt obigen Abarten
überall in unsern Gärten, auf Feldern etc,
April, Mai, %
Nach der Verschiedenheit der Abarten
vom Ende Juli — Oktober.
Die edlern Sorten stammen aus dem
wärmeren Asien; auch der lateinische
Name Prunus giebt das schon zu er-
kennen, der ohne Zweifel von dem
asiatischen Wort Prounaon herstammt,
Besonders scheint ihre Abkunft aus Al-
gota oder Gura zu seyn, dem b«
rühmten Thal Cölesyriens; denn
Theophrastus thut Meldung. von
vielen Pflaumenbäumen , die in der
176
Nuzzen.
2. Klasse. ı. Ordnung, |
fruchtbaren Ebene Syriens und Damas-
ko wuchsen, und Europa erhielt vor
Alters von daher getrokknete Pflaumen.
Von Syrien kamen sie nach Griechen-
land, von da nach Italien und endlich
erst zu uns Teutschen.
Man ilst die Zwetschen roh und ge-
dörrt (zieht man ihnen vor dem Dörren
die Haut ab und befreiet sie von den
Steinen, so nennt man sie Prunellen )
kocht sie frisch mit Gewürzen als Ge-
müse und auch als Suppe; benuzt sie
zu Torten und anderm Bakkwerk , macht
sie mit Essig, Zukker, Zimmet und
Gewürznelken ein, bereitet ein vortref-
fiches Muls und brennt auch einen
Brantewein aus ihnen, welcher in Sklavo-
nien Racky genennt wird; mit Aepfeln
vermischt geben sie durch die Gährung
einen guten Wein; die Brühe von ge-
dürrten Zwetschen zu verdorbenen Ta-
bak gegossen ,„ verbessert denselben ;
aus den Kernen kann man Oehl pressen
und Brantewein über dieselben abgezo-
gen giebt einen treflichen Persiko. Das
schöne braune Holz empfielt sich zu
feinen Tischler - und Dreherarbeiten,
co. u.m.Staubf. a.d.Kelche. ı. Staubweg. ı77
und es verspricht auch brauchbare Far-
ben; aus der Rinde hat Rüger einen
kaffeebraunen Lakk bereitet. Die Ver-
mehrung geschieht durch Saamen und
Wurzelausläufer; die Abarten aber wer-
den durch Pfropfen und Okuliren fortge-
pflanzt.
618.P.cERasI- Die Aeste sehr glatt, haben zu-
hp flin. weilen kurze Dornen. Die Blätter
menbaum, elliptisch , hellsrün, glatt, am Ran-
de fein und tief sägeartig gezähnt, zu-
sammengerollt. Die Blumenstiele
einzeln, sehr dünne und sehr glatt.
Der Kelch zurükkgebogen. Die Blu-
men weiss, in grosser Menge. Die
Steinfrüchte rundlich, wie eineKir-
sche gestaltet, nur etwas zugespizt,
dunkelroth, süfslich, hängend.
Prunus domestica var. c.. Du Roi.
Wohnort, Nordamerika ist sein Vaterland. In un,
sern Gärten wird er hier und da g«
zogen.
BlÄithezeit. April, Mai, %
Fruchtreife. Ende Augusts,
2, Th. M
178 ı2. Klasse, ı. Ordnung.
Nuzzen.
619. P. Avıum
Mill.
Vogel - Ahl-
kirschbaum.
Wohnort.”
Wegen seiner frühen ‘und ausseror-
dentlich ‚vollen Blüthe, davon er ganz
wie mit einem weissen Tuch, überdekt
zu seyn scheint, dient er gar trefflich
zu Bekleidung von Lauben etc. Die
übrige Benuzzung ist der vorhergehei-
den Art gleich. Die Vermehrung ge-
schieht durch Saamen, Propfen und
Okulieren.,
CCXXXVII. PADUS, Ahlkirschbaum.
Die Blätter abfallend, eylanzett-
förmig, abwechselnd, doppelt säge-
artig gezähnt, etwas runzlich, am
Grunde auf der Oberfläche mit zwei
grosse Drüssen. Die wohlriechenden
weissen Blumen, in einfachen hän-
genden Trauben. Die Steinfrüchte an-
fangs grün, dann roth, endlich
schwarz, von der Grösse einer Erbse.
Prunus Padus Linn,
An Zäunen, in Gebüschen und Wäl-
dern. Sehr häufig bei Hanau im Forst;
in Zäunen beim ehemaligen Sieghaus
vor Hanau und in der Hanauerfasanerie
7a * ne
Pi
20. u.m.Staubf.a. d.Kelche. ı. Staubweg. ı79
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen,
häufig bei Frankfurt in der Landwehr
vor der Ziegelhütte; hinter Oberursel an
dem Kaltenbach etc.
Mai $—+
August, September.
Dieser Baum empfiehlt sich seiner äus«.
serst schönen wohlriechenden Blumen-
trauben wegen in Lustgärten sehr. Das
Holz kann zu verschiedenen Dreherar-
beiten, vorzüglich zu den Büchsenschäf-
ten, Pfeifenstielen, Tabaksröhren etc,
verbraucht werden; in Frankreich wird
es unter dem Namen Luzienholz verar-
beitet und verkauft. Die Rinde der al-
ten Stämme giebt mit Zusäzzen eine
dauerhafte braunrothe, und auch noch
andere Farben. Die frischen Zweige
mit den Blumen, sollen Mäuse, Maul-
würfe und Wanzen vertreiben. DieBlätter
werden von dem Vieh nicht gefressen,
Die reifen Frückte fressen die Vögel aus«
serordentlich gerne; daher auch in Eng-
land dieser Baum Vogelkirsche heilst,
In Schweden, Kamtschatka und im Salz-
burgischen ilst man sie mit Salz bestreut;
die Lappländer tauchen sie vor dem
Genuls in Wein oder Brantewein ein;
Me
180 ı2. Klasse. ı. Ordnung,
600. P. sEROTI«
na Borikh,
Spätblühende
Pflaume.
-
in Rufsland wird mit dem ausgepreflsten
Saft derselben der Wein oder Branntewein
roth gefärbt; die gemeinen Russen essen
die Früchte zum Nachtisch; vermittelst
der Gährung geben sie einen Geist und
zwar in so grosser Menge, dals man aus
06 Pfund reifer Früchte 9 Pfunl er-
hält, auch in Schottland bereitet man
einen angenehmen Wein aus ihnen, Die
zerstossenen Kerne theilen den spirituö-
sen Getränken einen Mandelgeschmakk
mit; getrokknet und geschält lassen sich
dieselben zur Mandelmilch gebrauchen,
Die Vermehrung geschieht durch Saamen
Ableger und Wurzelbrut.
Die Zweige rundlich, mit vielen
erhabenen Warzen besezt. Die Blät-
ter länglich eyförmig, einfach säge-
artig gezähnt, die unteren Zähnebis-
weilen drüsig, auf der Oberfläche
dunkel glänzendgrün, auf der untern
blassgrün, die Mittelrippe nach der
Basis zu mit dichtstehenden, gleich-
langen Haaren besezt. Die weissen
Blumen an der Spizze der Zweige in
einfachen Trauben. Die Früchte von
€
20, u. m, Staubf. a.d. Kelche. ı. Staubweg. ı8ı
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
+. 621.C, DUL-
cis Nobis.
Süsser Kirsch-
baum.
der Grosse einer Erbse anfangsgrün,
nachher roth, und endlich schwarz.
Dieser nordamerikanische Baum, fin-
det sich gleichsam wild an dem Rutze-
bach (im Walde) bei Kranichstein, wo
auch schon viele aus Saamen aufgegan-
gene junge Bäume stehen,
Mai, Juni. %
September. '
Die Früchte werden von den Vögeln
gefressen, sollen aber auch einen guten
Kirschgeist, und ein abgezogenes Was-
ser geben. In Nordamerika wird das
Holz zu Tischen, Stühlen und andern
Schreinerarbeiten verbraucht.
CCXXXVII. CERASUS,.
Kirschenbaum.
Die Aeste gerade. Die Blätter ey-
lanzettförmig, sägeartig gezähnt, zu-
sammenliegend, unten weichhaarig.
Der Blattstiel zweidrüsig. Die weıs-
sen Blumen in stiellosen Dolden.
Die Frucht süss und schwarzpurpur-
roth; in den Gärten in Gestalt, Farbe
ı2. Klasse ı. Ordnung.
und Geschmakk nach der Verschie-
denheit der Abarten verschieden.
Prunus Ayium Linn und P, Cerasus
duleis Linn.
Abarten.
A.Knorbelkirschen, mit fär
bendem Saft und hartem
Fleisch.
ı) Späte Maikirsche, 2) späte braune
spanische Herzkirsche, 5) schwarze Loth-
kirsche, 4) braune Herzkirsche, 5) Un-
garische Herzkirsche, 6) braune Knor-
belkirsche, 7) schwarze bitterliche Herz-
kirsche, 6) rothe Herzkirsche,
B. Blutkirschen, mit fär-
bendem Saft ünd wer
chem Fleisch.
ı) Süsse Maiherzkirsche, 2) grosse
süsse Maikirsche, 5) schwarze spanische
Frühherzkirsche, 4) Kronkirsche, 5) ver-
edelte schwarze Waldkirsche, 6) Och-
senherzkirsche, 7) schwarze süsse Herz-
kirsche, 8) späte schwarze spanische
Herzkirsche,
20. u. m. Staubf. a: d. Kelche. > ı. Staubweg. 183
Wohnort.
C, Marmorkirschen, mit
weissem Saft und har-
tem Fleisch,
ı ) Lauermannskirsche, 2) schöne von
Rocmont, 5)bunteLocdhkirsche, 4) Spek-
kirsche, 5) Thränen . Muskateller.
a. Mit einfärbiger Haut.
ı) Gelbe Herzkirsche, 2) goldgelbe
Herzkirsche, 5) Agatkirsche,
b. Mit bunder Haut.
ı) Dankelmanns weisse Herzkirsche,
2) Blutherzkirsche, 3) Flamentiner,
4.) rothe Molkenkirsche, 5) lange weisse
Herzkirsche, 6) Perlkirsche, 7) Tür-
kine, 8) späte bunte Herzkirsche.
E. Mit gefüllter Blüthe.
Herzhirsche mit grossgefüllter
Blüthe.
Der süsse wilde Rirschbaum in Wäl-
dern und auch bisweilen in Zäunen,
Ohnweit Hanau in der Bulau, dem Bruch-
köblerwald und auch in Zäunen bei dem
ehemaligen Sieghaus; bei Frankfurt in
der Landwehr und auf dem Lerchenberg;
hinter Hombtirg unter den Tannen in
184 ı
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Beobacht,
Bemerkung,
Nuzzen.
2. Klasse, ı. Ordnung.
dem grossen Tannenwald etc. Die Ab-
arten finden sich in unsern Gärten.
April, Mai %
Juni, Juli.
Die Blumen kommen an den Aesten
des vorlezten Jahrs hervor. Der Grif-
fel sind manchmal 5, manchmal aber
auch 6.
Die Zeit wann der Kirschbaum zuerst
nach Europa gekommen ist, lälst sich
nicht mit Gewilsheit bestimmen. Nach
dem Plinius hat Lucullus, nach
dem er den Mithridat überwunden,
zuerst ihn aus Cerasunte (daher auch
sein lateinischer Name Cerasus) einer
Stadt in Pontus in Kleinasien, im Jahre
nach Erbauung der Stadt Kom 660,
(74% Jahre vor Christi Geburt) mit nach
Italien gebracht; von daaussey er 120 Jahr
nachher nach England gekommen. In
Griechenland war er lange schon vorher
L}
bekannt, Die veredelten Sorten mögen
wohl aus Pontus stammen, aber un-
sere sogenannte Waldkirsche halten wir
vor ursprünglich heimisch.
Die Kirschen ifst man roh, kocht sie
auch frisch und gedörrt, macht sie mit
20,u.m. Staubf.a. BKelche: 3" Staubweg. 185
+.622,C. acı-
Da Nobis,
Zukker, gebraucht, sie zu mancherlei
Bakkwerk, prelse mit Zukker und Ge-
würz vermischt einen Saft aus ihnen der
unter dem Namen Kirschsaft den soge-
nannten Kirschwein giebt. Mehre abge-
zogene Wasser bereitet man aus den Ker-
nen; auch der Kirschratafia hat vorzüg-
lich von ihnen seinen Ursprung; es lälst
sich ein Oehl aus ihnen pressen, und
eben so wie die bittern Mandeln, kann
man sie zum Kochen brauchen. Das
Holz wird zu mancherlei Tischler und
Dreherarbeiten gebraucht; nach Nocca
verfertigt man in Italien Fässer daraus,
für Essig, welcher sich darinnen sehr
lange erhält. Die Rinde ist für Färbe-
reien brauchbar, auch läflst sich ein brau-
ner Lakk aus ihr bereiten. Der Blätter
bedient man sich beim Einmachen der
Gurken und auch zum Füttern der
Schweine, Die Blumen geben den Bie-
nen Wachs und Honig. Die Vermeh-
zung geschieht durch Saamen, und die
Spielarten werden durch Propfen und
Okuliren fortgepflanzt.
Die Aeste meistens hängend. Die
SaurerKirsch- Blätter eylanzettförmig R sägeartig
baum,
186 ı2, Klasse. ı. Ordnung,
gezähnt, zusammenliegend, glatt.
Die Blättstiele ohne Drüsen. Die
weissen Blumen in etwas gestielten
Dolden, Die sauern Früchte nach der
Verschiedenheit der Abarten in Far--
be, Gestalt, Grösse und Geschmakk
verschieden.
Prunus Cerasus austera et aproniana
Linn.
Abarten.
A. Weichsel mitfärbendem
Saft und schwarzer oder
dunkelrother Haut.
a. Fast ganz süss.
ı) Rothe Maikirsche, 2) Scharlach-
kirsche, 5) Herzogkirsche, 4) Holländi-
sche grosse Kirsche, 5) Valserkirsche,
6) alte Königskirsche, 7) schwarze Mus-
katellerkirsche, &) Prager Muskateller-
kirsche. ;
IR b. Süss mit säuerlich gemischt.
ı) Frühe Natt aus Saamen , 2) Wan-
frieder rothe Frühkirsche, 5) Wanfrie-
der Weichsel, 4) rothe Muskatellerkir-
sche, 5) braune Muskatellerkirsche,
Er
co.u.m. Stanbf. a, d.Kelche. ı. Staubweg. 187
6) doppelte Weichsel, 7) Herzkirsch-
weichsel, 8) Holländisch Folgerkirsche,
9) Portugiesische Griotte, 10) Leopolds-
kirsche, ı1) Doktorkirsche, ı2) Spani-
sche Weichsel, ı5) Jerusalemskirsche,
ı4) teutsche Griotte, ı5) Henneberger
Grafenkirsche, ı6) Kirsche van der
Natt, ı7) Brüsseler Braune, ı$) Ost-
heimer Kirsche, ı9) Erfurter August-
kirsche,
c. Fast ganz sauer.
ı) Nordamarelle, 2) Holländische
späte Weichsel, 5) Morelle.
B. Glaskirschen, mit weis-
sem Saft und heller
durchsichtiger Haut.
a. Fast ganz süss.
ı) Altendorferkirsche, 2) Gelbe oder
rothe Orangekirsche,
b. Sauer mit süss gemischt.
ı) Kleine Montmorency, 2) gros-
se Glaskirsche, 5) grosse Montmo-
rency.
c. Fast ganz sauer,
ı) Späte Morelle,
C. Mit gefüllter Blüthe.
188 1
Wohnort. |
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Beobacht.
Bemerkun 2
Nuzzen. )J
+. 623. C. sEm=-
PERFLORENS.
Borckh.
Immerblihen-
der Kirsch-
baum.
2. Klasse, ı. Ordnung,
1)"Glaskirsche mit dikkgefüllter Blüthe,
2) Glaskirsche mit halbgefüllter Blüthe,
5) Bouquetkirsche,
Gleichsam wild in Gebüschen ober.
halb Hochstadt vor der Hartig nach den
Weinbergen und auf dem Lerchenberg
bei Frankfurt. Ueberall angebaut in un«
sern Gärten.
April, Mai, b
Juni, Juli, August; nach der Ver-
schiedenheit der Abarten.,
Die obersten Knospen bringen Blätter,
die an den Seiten Blumen und zwar
kommen solche an den Aesten des vor-
lezten Jahrs zum Vorschein. Der Grif
fel sind manchmal 2, 5, und auch 4.
Wie bei der vorhergehenden Art.
Die Aestelang, hängend. DieBlät-
ter eylanzettförmig, sägeartig ge-
zähnt, zusammenliegend, glatt. Die
Blattstieleohne Drüsen. Die Blumen
weiss, an derSpizze derjungenTriebe,
ineiner Traube, zu 6- 8. DieFrüchte
co, u.m. Staubf.a.d: Kelche. 2.5. Staubwege. ı89
Wohnort.
%
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Beobacht.,
Nuzzen.,
624.M. Oxrva-
CANTHA Ehrh,
Gemeiner
Weissdorn ;
oder Hage-
dorn.
klein, rund, von weissem Fleisch
und säuerlichem Geschmakk.
Prunus semperflorens Ehrh.
Das Vaterland ist unbekannt. In un-
sern Gärten findet man ihn, jedoch selten.
Mai bis‘ in den späten Herbst. %
Juli bis in den Herbst.
Dieser Kirschbaum treibt seine Blü-
then aus denen erst im Frühjahr erwach-
senen Sommertrieben, und seine Blüthe-
knospen werden nicht wie bei andern
Kirschen nach Johannis für das künftige
Jahr gebildet.
Wie bei C. dulcis.
I. ORDNUNG.
DI- PENTAGYNIA. Mit 2-5 Staub-
wegen.
CCXXXIX. MESPILUS. Mispelbaum.
Die Aestedornig, glatt. Die Blätter
etwas rautenförmig, drei- oder bei-
nalıe fünfspaltig, sägeartig gezähnt,
‘ glatt. Die sehr wohlriechenden Blu-
men an den Spizzen derZweige, in aus-
gebreiteten Doldentrauben, weiss, ın
Gärtenauch roth und gefüllt, gewöhn-
190 ı2, Klasse. ©. Ordnung,
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
lich mitzwei Griffeln, bisweilen auch
miteinem, odergard, 4.und 5. Die
dunkelrothen Steinfrüchte eyförmig.
Crataegus Oxyacantha Linn.
Ueberall an Zäunen, Gebüschen und
Wäldern.
Mai, Juni. &
September,
Zu dauerhaften undurchdringlichen
Hekken ist es der vorzüglichste Strauch.
Das Holz dient seiner Festigkeit wegen
zu Stielen in Hämmer, Beile, zu man-
cherlei Wagner- und Mühlenarbeit, zu
Dreschflegeln und zu Dreherarbeiten.
Die schlanken Triebe geben gebakkene
Spazierstökke. Die Rinde kann zur
Färberei benuzt werden. Die Beeren
werden im Winter von ‚Vögeln, Mäu-
sen eic. genossen, auch kann man sie.
zur Schweinsmast gebrauchen, und in ,
der Schweiz wird’ ein dem Bier ähnli-
ches Getränke daraus bereitet: Die ge-
trokkneten ‚Blätter und» Blumen können
statt des gewöhnlichen ‚‚Thees benuzt
werden. Dressius;soll, wie Manatti
berichtet, aus den getrokkneten und ge-
+, 605. M.GeEr-
MANICA,
Teutscher Mi=
spelbaum.
”
'20.u, m. Staubf. a. d.Kelche. ı. Staubweg. ı9ı
mahlenen Beeren Brod bereitet. haben,
Der Zierde wegen pflanzt man-in un-
sern Gärten die Abart mit rothen und
mit gefüllten Blumen. Die Vermehrung
geschieht durch Saamen, und die Abar-
ien werden durch Propfen und Okuli-
ren auf gemeine Weissdornstämme fort-
gepflanzt.
Die jüngern Aeste (in wildem Zu-
stand des Baums) haben unter den
Anwachswinkeln einzelne, starke,
sehr glänzende, gerade Dorne. Die
Blätter länglich lanzettförmig, säge-
artig gezähnt, kurz gestielt, weich
und unten weisshlzig. Die weissen
Blumen einzeln, fast aufsizzend, mit
fünf Staubwegen. DieKelchabschnit-
te sehrlang undabstehend. Die Stein-
frucht verkehrt eyrund, unreifgrün,
reif braun, abgestuzt, zottig.
| Abarten.
a, Grosser Gartenmispelbaum, mit
unbewaffneten Aesten und gros«
sen Früchten.
b. Mispelbaum ohne Kern.
192 ı2. Klasse. ı. Ordnung.
c. Saurer Mispelbaum. |
Wohnort, Im Wald bei der Frankf. Saustiege
und in, dem Niederrötherwäldchen ; in
Hekken und Weinbergen bei Bergen ;
in Hekken auf dem Riederberg und bei
der Sachsenhäuser Warte; auf dem Sach-
senhäuser Berg ; im Homburger Schloss-
garten; in der Hanauer Fasanerie; zu
Braunheim in Gärten etc,
Blüthezeit. Mai. #
Fruchtreife. Oktober, November.
Nuzzen, ‘Die Früchte werden bei uns gegessen;
in Frankreich macht man sie in Zukker
ein, und dämpft sie auch mit Butter,
Wein und Zukker; durch die Gährung
läfst sich aus ihnen ein Brantewein be-
reiten; unter Aepfeln gekeltert geben sie
einen vortrefflichen Wein. Unreife Früch-
te, Finde, Blätter und Zweige dienen
zur Gerberei und das Holz zum Brennen,
Ts Vermehrung geschieht durch Oku-
uP6n und Propfen auf Weisdorn, Birn-
wildlinge, oder andern damit verwand-
ten Baumarten. Die Fortpflanzung durch |
Saamen ist zu weitläuftig.
\
/
20. u.m.Staubf.a,d.Kelche. ı., Staubweg. 193
+.626.P.com-
MUNIS SYLVE-
STRIS,
Holzbirn=
baum.
CCXL. PYRUS. Birnbaum.
Hat meistens Dornen, und ist mit
einer grauen, im Alter rissigen Rinde
überzogen. Die Blätter länglich ey-
förmig, glatt, (die jüngern fein-
haarig) etwas gezähnt. Die Blumen
weiss und bilden Doldentrauben. Die
Frucht etwas kreiselförmig, kurzge-
stielt; die Winkeln der Fächerchen
stumpf.
Abarten.
A. Winterbirnen.
a. Mit schmelzendem butterhaftem
Fleisch.
ı ) Königsbirne von Neapel, 2) Sara-
sin, 5) St. Germain, 4) verguldete St,
Germain, 5) Paradiesbirne, 6) Win-
terkönigin, 7) rothe Winterbutterbirne, .
8) Silvansbirne, 9) englische Winter-
butterbirne, 10) Dınhine oder
Lausac. ıı) Margquı. 2) Manna-
birne, 13) Jagdbirne, 14) „mberbirne,
ı5) Muskatellerbirne von Mez, 16) teut«
sche Muskatellerbirne, ı7) grüne Zuk-
2. Th. N
194
ı2. Klasse. 1. Ordnung.
kerbirne, ı8) lange grüne Winterbirne,
ı9) gute Luisenbirne , 20) Winterdorn,
21) Winterfürstenbirne, 22) schwarze
zukkersüsse Birne. |
b. Mit halbschmelzendem Fleisch,
ı) Winterbutterbirne, 2) Winterkö.
nigsbirne, 3) Birne von Neapel, 4) Schä-
ferbirne, 5) Besi de Caissoy,
6) Winterrobine, 7) Kaiserbirne mit
Eichenlaub.
c. Mit zartem Fleisch.
ı) St. Lazinbirne, 2) Augustinerbir-
ne, 3) Pfngstbirne, 4) Verbrannte
Kazze, 5) Winterzukkerbirne, 6) Ama-
dotte, 7) Kronbirne, 8) englische von
Bourdeaux.
d, Mit brüchigem Fleisch.
ı) Winterchristbirne,, 2) spanische
Christbirne, 9) Winterpomeranze,
4) Rouville, 5) Martinsbirne, 6) Win-
termuskatellerbirne, 7) Rosmarinbirne,
8) schöne Winterbirne, 9) Orleanische
Christbirne.
B. Herbstbirnen.
a. Mit schmelzendem Fleisch.
20. u, m. Staubf. a. d.Kelche. ı, Staubweg. 195
ı) Weisse Butterbirne,, 2) verguldete
weisse Butterbirne, 5) graue Butter-
birne, 4) graue Doyenne, 5) rothe But-
terbirne, 6) Savoureuse, 7) Forel-
lenbirne, 8) lange grüne Herbstbirne,
9) Schweizerbirne, 10) De la Motte.
b. Mit halbschmelzendem Fleisch,
ı) Englische Butterbirne, 2) Wein-
bergsbirne, 5) Franchipanne,
4) schönste Herbsibirne.
c. Mit zartem Fleisch,
ı) Länggestielte Herbstmuskateller „
2) Schelmbirne, 5) Herbstzukkerbirne,
4) doppelttragender Birnbaum , $) Aze-
rolbirne, -
d. Mit brüchigem Fleisch,
'ı) Junker Hansenbirn, 2) Haberbirne,
3) Rietbirne, 4) Schmuzzige, 5) Küm-
melbirne, 6) persische Birne, 7) grosse
Septemberbirne.
C. Sommerbirnen,
a. Mit butterhaftem Fleisch.
ı) Lange grüneSommerbirne, 2) schö«
ne lange Sommerbirne, 3) fürstliche
Tafelbirne, 4) Franz-Madam, 5) Rit-
| Na
196 a2. Klasse, ı. Ordnüng.
terbirne, 6) Rettigbirne, 7) Saftbirne,
6) Jalousie, 9) Sommerdorn, ı0) Volt-
marse, ıı) langstielige Zukkerbirne,
ı2) grüne Sommerzukkerbirne von Hoy«
erswerda, ı8) türkische Königsbirne,
14) gute graue Sommerbirne.
b, Mit halbschmelzendem Fleisch,
ı ) Eyerbirne oder Bestebirne, 2) Ana
nasbirne, 5). geblümte Muskateller,
4) schönste Sommerhirne . 5) Spart«
birne, 6) Solitaire, 7) Wespenbirne,
c, Mit zartem:Fieisch,
ı) Salviati. 2) du Bouchet, 3) Bal-
sambirne, , oder ,Muscat Royal,
A) Cassolette, 8) Magdalerenbirne,
6) ‚doppelte Kaiserbirne, 7) Sirenenzi-
tronbirne, 8) Karminbirne, 9) edle
| Münchsbirne, ı0) kurzstielige Blanquet,
> .;2ı) rothe Pfalzgrafenbirne.
d, Mit brüchigem Fleisch,
ı) Gute Christbime, 2) Muskirte
frühzeitige Christbirne, 5) Rosenbirne,
4) Brester Schmalzbirne, 5) grosse
Zwiebelbirne, 6) grüne Pomeranzen,
7) Muskatellerpomeranze, 8) rothe Po-
meranzenbirne, 9) Margarethenbirne,
ı0) kleine Muskatellarbirne, ıı) kleine
30. u,m.Staubf.a. d.Kelche. ı. Staubweg. 197
Gewürzmuskatellerbirne, ı2) Goldbirne,
135) kleine Blanquet.
D, Russelletten.
ı) Kleine Russelet, 2) grosse Russe-
"let, 3) Russelet von Rheims, 4) Win-
terrusselet, 5) rothe Konfesselsbirne,
6) frühe Russelet, 7) Fürstenbirne,
8) Frauenschenkel, 9) Robertsmuska-
teller.
E. Bergamotten.
ı) Herbstbergamotte, 2) verguldete
Herbstbergamotte, 5) Herbstbergamotte
des Quintinye, 4) englische Berga-
motte, 5) unvergleichliche Bergamotte,
6) Osterbergamotte, 7) Berg Ura-
sanne, 8) holländische Bergamotte,
9) Berg. Cadette, ı0) Bergamotte
von Nizza, ıı) Besi de Montıgny,
12) Bergamotte von Solothurn, 15) Schwei-
zerbergamotte, ı4) Sizilischeberga-
motte,
'F, Blos wirthschaftliche
Birnen.
ı) Champegner Weinbirne, 2) Gräu«
lingbirne, 5) Winterzimmetbirne. 4)Bel-
le et Nonne, 5) Londnerbirne,
6) Erzherzogsbirne, 7) Lorenzbirne,
198 ı2. Klasse. ı. Ordnung.
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife.
Bemerkung.
Nuzzen.
8) römische Butterbirne, 9) Catillac,
ı0) rothe Kappesbirne, ı1) Pfundbirne,
ı2) kleine Pfundbirne, ı5) Zapfenbirne,
ı4) Weissbartsbirne, ı5) Kupferzeller
Mostbirne, ı6) weisse Kappesbirne.
In Wäldern, an Wegen und an Dör-
fern. Im Mittelpunkt in der Hanauer
Fasanerie im Gebüsche; im Wald hinter
dem Frankfurter Forsthaus; auf dem
Glauberg ; im Wald zwischen Ortenberg
und dem Finkenloch; zwischen Selters
und Ortenbergam Weg; beiden Riederhö-
fen bei Frankfurt; bei Eckenheim, Born-
heim etc. Die Abarten werden in unsern
Obstgärten und auf Aekkern gebaut.
April, Mai. %
Gegen den Herbst hin; die Abarten
bald früher bald später.
Der Holzbirnbaum ist der Stammva-
ter aller Abarten, deren man jezt schon
über 1500 zählt. Alle gehn durch das Säen
in dieHauptart über, und sind nur durch
Klima , Boden und Kultur entstanden,
Die wilden Birnen haben einen her-
ben, sauern zusammenziehenden Ge-
schmakk , werden sie aber teig, so
schmekken sie weinsäuerlich und ange-
20.u,m. Staubf. a.d. Kelche ı, Staubweg. 199
nehm. Sie geben den bekannten guten
Birnessig, in Vermischung mit besseren
Sorten Birnmost, und können auch
zum Branteweinbrennen benuzzt wer-
den; sie geben auch eine gute Mast, und
sind für das Wild, Vieh und Schweine
wahre Lekkerbissen. Aus den Kernen
der wilden Birnen und Aepfeln, die
beim Essigbrauen übrigblieben, wird in
Thüringen ein vortreffliches Oel gemacht,
(aus einer Mezze bekommt man. drei
Pfund). Schade dals diese Benuzzung
bei uns noch nicht eingeführt ist! Das
Holz ist nuzzbarer als von allen übrigen
Birnarten; gebeizt ist es dem Mahago-
nieholz ähnlich; Tischler und Dreher
schäzzen es sehr. Die Rlätter der Birn-
arten geben eine gelbe Farbe. Aus der
Rinde machte Rüger einen braunro-
then Lakk, und nach Dambourney
geben das Holz und die Rinde von Zwei-
gen der mit Wissmuth vorbereiteten
Wolle eine Zimmtfarbe. Die zahmen
Birnen werden theils roh verspeilst,
theils dienen sie zum Kochen, Bakken,
Einmachen, einige geben guten Birn-
wein, andere ein treffliches Mus und
+.6027.P. Ma»
LUS SYLVE»-
STRIS,
Holzapfel
birnbaum,
oder ıwilder
Apfelbaum.
ı2. Klasse ı. Ordnung.
einen Zukkersüssen Saft. Die Fortpflan-
zung der Abarten geschiehet durch Oku-
liren, Kopuliren und Propfen, und die
Erziehung neuer Sorten durch Säen der
Saamenkerne von edlen Abarten.
Hat Dornen und eine schwärzliche,
ziemlich glatte Rinde. Die Blätter
eyrund, langzugespizt, sägeartig ge-
zähnt, unten rauhhaarig. Die weis-
sen purpurröthlichen Blumen stehen
in Dolden fast stiellos auf den Blu-
menstielen. Die Frucht rund, sehr
kurzstielig; die Ekken der Fächer-
chen spizzig.
Abarten.
A. Kalvillen.
a, Vollständige, mit weitem Kern-
haus und Rippen oder Ekken.
a. ) Gelbe.
ı) Osterapfel, 2) weisser Winterkal-
vil, 5) Gräfensteiner, 4) Winter -Quit-
tenapfel, 5) Cyrusapfel, 6) Herrnapfel,
7) Kaiserapfel, $) langer Kartheuser,
9) weisser Herbstkalvil, ı0) rother
Herbstkalvil, 11) weisser Sommerkalvil,
20. u.m.Staubf. a. d.Kelche, ı. Staubweg. aoı
ı2) weisser Kalvil, ‚ı35 ) Loskrieger,
14) zrother Sommerkalvil, ı5) Him-
beerenapfel.
£. Rothe und rothgestreifte,
ı) Rother Winterkalvil, 2) Ananas-
apfel, 5) Sternapfel, 4) Farosapfel,
5) englischer Karolin.
b. Unvollständige mit weitem Kern-
haus und ohne Rippen.
ı ) Italienischer weisser Rosmarinapfel,
©) Melonenapfel, 5) rother Flaschen-
apfel, 4) Vaterapfel, 5) rother Winter-
kalvilsüssapfel, 6) weisser Winterkalvil-
süssapfel.
B. Rosenäpfel (allermeist Som-
merobst. )
1) Rother Taubenapfel, @) weisser
Taubenapfel, 3) Jerusalemsapfel, 4) Vio-
lenapfel, 5) Rosenapfel, 6) gestreifter
Tiosenapel, 7) kleiner Rosenhäger, 8) ro-
ther Passpomm, 9) weisser Passpomm,
10) Frühapfel, 11 ) revalscher Birnapfel,
ı2) Moskoviterapfel,
C. Renetten.
ı) Muskatrenette, 2) siegende Re-
nette, 5) Renettevon Windsor, 4) Nord-
%
ı2. Klasse. ı. Ordnung.
renette, 5) Nelguin, 6) unvergleichli.
che Renette, 7) pikotirte Renette, 8) Tu
lipanrenette, 9) grüner sans pareil,
10) Goldrenette, ı1) teutsche Goldre-
nette, ı2) holländische Goldrenette,
ı5) rother Kurzstiel, 14) courtpendu
mit Roth gestreift, ı5) unvergleichli-
cher Kurzstiel, ı6) weisser Kurzstiel,
17) Kasselrenette , 18 grauer Kurzstiel,
19) feuerröthliche Renette, 20) rothe
Renette, 21) einseitig rothe Renette,
22) gelbe späte Renette, 23) gestrikte
Renette, 24) glänzende Rette, 25 über-
einstimmende Renette, 26) gestochene
Renette, 27) grüne Renette, 28) weisse
Renette, 29) Renette von Clareval,
30) französische Renette, 51) holländi-
sche Renette, 52) grosse englische Re-
nette, 585) kleine englische Renette,
94) Renette von Orleans, 35) Renette
von Rochella, 36) graue Renette, 57 klei-
ne graue Renette, 56) graue Goldrenette,
39) Birnapfeldes du Hamel, 40) Cham-
pagner Renette, 41) sizilische Renette,
42) Renette von Aujou, 45) Italienische
Renette, 44) Renette von Luneville,
45) Renette von Bretagne, 46) Renette
20. u.m, Staubf. a. d.Kelche. ı. Staubweg. 203
‘von Montbron ,, 47) Renette von Aizer-
na, 48) Renette von Sorgvliet, 49) teut-
sche Renette, 50) normännischer Apfel,
51) Zwiebelapfel, 52) ragout Renette,
55) rother Borsdörfer, 54) grosser Bors-
dörfer, 55) schwarzer Borsdörfer, 56) grü-
ner Borsdörfer.
D. Peppings,
ı) Edler Borsdörfer, 2) neuyorker Re-
nette, 5) newingstons Pepping, 4) eng-
lischer Pepping, 5) englischer Goldpep«
ping, 6) Goldrenette des du Hamel,
7) geflekter Pepping, 8) teutscher Pep-
ping, 9) Gewürzpepping, 10) Wunder
von Portland, ı1ı) Wyker Pepping,
ı2) kentischer Pepping, ı9) weisser
Pepping, ı4) grauer Pepping, ı5) ro-
ther - Pepping, ı6) Kastanienapfel,
ı7) Anisapfel, ı8) Winteranisrenette,
ı9) weisser Fenchelapfel, 20) rothge-
streifter Fenchelapfel, 2ı) rother Fen-
chelapfel, 22) rother Agatapfel, 25) weis-
ser Agatapfel.
E. Parmänen,
2) Winterparmäne, 2) Königspar-
mäne, 5) Drüparmäne, 4) Loans Som-
12. Klasse, ı. Ordnung,
merparmäne, 5) Birnrenette, 6) Erd-
beerapfel, 7) goldgestikter Apfel, 8) Cha-
rakterapfel, 9) Birnapfel,
F. Kanten - oder Rippen-
äpfel,
ı) Fürstenapfel, 2) Winterpostof,
5) Apfel von hoher Güte, 4) Pariser
Apfel, 5) gelber Gülderling, 6) rother
Gülderling, 7) weisser Gülderling ,
ö) spanischer Gülderling, 9) rother
Kronapfel, ı0) braunrother Winterapfel,
ı12) Winterrambur, ı2) kleiner Api-
apfel, 15) grosser Api, ı4) weisser
Tafetapfel, 15) Atlasapfel, ı6) Orange-
apfel, ı7) grosser Richard, ı6) Pfund-
apfel.
G. Plattäpfel.
ı) Papagayapfel, 2) violetter Apfel,
5) Silberling, 4) Tellerapfel.
H. Spizzäpfel und Läng-
liche.
ı) Winterblumensüsser, 2) Blumen-
saurer, 5) Prinzessenapfel, 4) edler
Prinzessenapfel ,„ 5) rother "Kardinals-
apfel, 6) weisser Kardinal, 7) rother
Paradiesapfel, 8) winter Fleiner, g) Fei-
20. u. m. Staubf,a.d.Kelche ı. Staubweg. 205
"Wohnort,
genapfel ohne Blüthe, ı0) Bohnapfel»
ı1) Leichter Mätapfel, ı2 ) Sieben«
schläfer.
I, Kugeläpfel,
ı ) Vaterapfel ohne Kern, 2.) Frauen-
apfel, 5) Seidenhemdchen, 4) Zimmet-
apfel, 5) rotber Zimmetapfel, 6) Hecht-
apfel; 7) kleiner violetter Apfel,
8) schwarzbrauner Mätapfel, 9) Spat-
blühender Mätapfel, ı0) rother Stetti-
ner, ı7) weisser Stettiner, ı2) gelber
Stettiner, ı5) grüner Stettiner, ı4) Som=
merrambur , 15) weisser Paradiesapfel,
ı6) Streifling, 17) champagner Wein-
apfel, 18) Kirschapfel, )
In Wäldern und an. Dörfern um Gie-
sen; im Bruchköblerwald nahe bei dem
Kohlbrunnen; selten um Frankfurt. Die
Abarten werden in Gärten, Obstgärten,
‚auf Aekkern, an Wegen etc. gezogen.
‘ "Blüthezeit,
Fruchtreife,
Bemerkung, :
April, Mai. %
Im Herbst; die Abarten bald früher
bald später.
Der Holzapfelbaum ist der Stammva-
ter aller Abarten; denn alle gehen durch
das Säen wieder in die Hauptart über,
‚und folglich sind sie nur durch Klima,
206
. Nuzzen.
ı2. Klasse. ı. Ordnung.
Boden und Kultur entstanden. Die Kunst,
durch die Kultur die Aepfel essbarer zu
machen, war schon den Griechen zu
Homers Zeiten bekannt.
Die wilden und zahmen Aepfel sind
völlig so zu benuzzen, wie die wilden
und zahmen Birnen; aus den wilden be-
reiten die Engländer ihren herühmten
Cyder und aus den zahmen wir den
unserigen. In unserer Gegend, vorzüg-
lich um Frankfurt, Offenbach, Hanau etc.
wird seit einigen Jahren eine ungeheue-
re Menge Apfelwein gemacht, z.B. in
Vilbel allein diesen Herbst (1799)
6000 Ohm. Die Benuzzung der Schle-
‚hen zu dem Apfelwein, siehe:bei den
Schlehen nach. ‘Der: wilde Apfelbaum
giebt gute lebendige Hekken. Sein Holz
ist zwar etwas weich ‚wird aber doch
von Tischlern, Drehern, Wagnern und
Müllern gebraucht; zur Feuerung ist es
dienlich, Das Holz der zahmen Bäume
wird wegen seines weichen saftigen Ge-
webes nur beim‘ Ableben der Bäume
zum Verbrennen benuzt,. Die Rinde-
kann man zum Gelbfärben benuzzen.
"Trokknes, zerliakktes Holz gab der mit
20. u, m. Staubf. a.d.Kelche. ı. Staubweg. 207
+.628.P. Cr-
DONIA,
Ouittenbaum.
PZ
Wohnort,
Wissmuth gebeizten Wolle eine reine,
dauerhafte kastanienbraune Farbe. Die
Vermehrung und Fortpflanzung ist wie
bei den Birnen.
Ohnbewaffnet. „Die Blätter glatt-
randig , sizzen auf filzigen Stielen,
sind oben glatt und unten weisshilzig.
Die weissen Blumen stehen einzeln.
DieFrucht filzig und gelb, von durch-
dringendem angenehmem Geruch.
Abarten.
ı) Apfelquitte, mit eyförmigen
Blättern und mehr runden Fruchthölen.
2) Birnquitte, mit länglich -eyför-
migen Blättern und kreiselförmigen
Früchten,
5) Portugisische Quitte, mit
verkehrt eyförmigen, fast herzförmigen
Blättern, welche auf der untern Fläche
eine rothe Mittelader haben, und krei-
selförmig kugeligen Früchten.
Ursprünglich stammt er aus Cydon,
einer Stadt auf der Insel Creta, von
woher er zuerst nach Italien und von
da in das übrige Europa gebracht wor-
den ist; wild wächst er jezt noch in Un-
208 ı2, Klasse. ı. Ordnung.
garn an den steinigen Ufern der Donau,
und gleichsam wild bei uns in Gebü-
schen vor der Hartig; an Zäunen vor
Hanau nach dem. Fischerhof bin, auf
dem Lerchenberg, dem Riederberg, in
dem Affenstein ; bei Niederroth etc. und
gezogen sammt den Abarten wird er in
unsern Gärten.
Blüthezeit. Mai, Juni. #
Fruchtreife. Oktober.
Nuzzen, Das feste harte Holz kann von Dre-
hern und Tischlern verarbeitet werden.
Die Rinde färbt braun. Die Früchte,
worunter die portugiesischen die besten
sind, ilst man bei uns nicht roh, son-
dern kocht sie, bakkt sie, braucht sie
zu Torten, Konfekt, Mus, zu Quitten-
brod,. Quittenwein , Quittenliqueur,
Quittensyrup u, f, Die Schale im ge-
bakkenen Obst mitgekocht, giebt Jem-
selben einen angenehmen Geschmakk.
In Madeira und am Kap der guten Hoff-
nung verfertigt man von den Quitten
schöne Marmeladen, Ihre Vermehrung
und Fortpflanzung geschiehet entweder
durch den Saamen, oder durch die Wur+
zelausläufer , oder durch das Pfropfen,
20.u,m.Staubf.a.d.Kelche. 2 - 5. Staubwege. 209
629.P. Ame-
LANCHIEREhrh.
Amelanchier-
baum.
Kopuliren, :Okuliren, und auch durch
abgeschnittene Zweige.
Ohnbewaffnet. Alle Theile im jün-
gern Zustand Alzig- zottig. DieBlät-
ter oval, stumpf, sägeartig gezähnt,
obenglatt, unten, besonders diejün-
gern, filzig. Die Blattansäzze pfrie-
‘ menförmig, am den Seiten stehend
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife, -
Nuzzen.
und abfallend. Die weissen Blumen
mit 5 Staubwegen 3 bilden einfache,
wenigblüthige Doldentrauben undha-
ben fast gleichbreite Blumenblätter.
Die Früchte kugelrund, erst grün,
ın der Reife blau oder schwärzlich,,
ganz glatt und fünffächerig.
Mespilus Amelanchier Linn.
Auf den Felsen des zerstörten Falken-
steiner Schlosses und auch im Gebü-
sche unten- am Fus des Berges; häufig
auf dem Kreuzberg bei Schierstein,
Mai. #
Juli, August.
Die Früchte Schmehken süss und kön
nen gegessen werden. Dieser Strauch
s. Th. Q
210 ı2. Klasse. ©. Ordnung, -
650.P. Arıa
Ehrh.
Mehlbeer-
baum.
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Nuzzen,
giebt gute Hekken und empäelt sich auch
in Lustgebüsche,
Ohnbewaffnet. DieBlätter oval, dop-
pelt sägeartig gezähnt, oben glatt, un-
ten weisshlzig. Die weissen Blumen
mit 2 — 3Staubwegen, bilden flache
vielblüthige Doldentrauben. Die
Früchte fast rund, roth, mehlig,
zwei- bis dreifächerig.
Crataegus Aria var. & Linn.
In hochliegenden Wäldern z. B. häu-
fig hinter Oberursel an dem Kaltenbach;
an der Goldgrube, um Falkenstein, dem
Altkühn, auf dem Feldberg, am zer-
störten Herzsteinerschloss; im Thiergar«
ten bei Idstein etc.
Mai, Juni. %
Oktober.
Die Früchte werden in Schweden ge
gessen; auch kann man sie einmachen
und auch zum Brantewein benuzzen,
Dieser Baum schikt sich gut zu Alleen.
Das Holz ist eins der härtsten, wirft
sich nicht, und kann daher zu den be-
sten Machinen verarbeitet werden; vor«
co. u,m.Staubf,a.d.Kelche. =- 5. Staubwege, zıı
631, P.Tormı.
NALIS Ehrh,
Elzbeerbaum.
züglich glatt lälst sich der Kern verar-
beiten; als Unterholz dient es auch zu
Kohlen. Die Vermehrung geschieht durch
Saamen, Ableger, Pfropfen und Oku-
liren.
Ohnbewaffnet. Die Blätter fast
herzförmig, siebenlappig, sägeartig
gezähnt, oben glatt, unten feinhaa-
rig; die untersten Lappen von einan-
- derstehend. Die weissen Blumen mit
2, sehr selten mit 3 Staubwegen
bilden ästigeund weitläuftigeDolden-
trauben. Die Früchte eyförmig,
braunroth mit weissen Punkten be-
zeichnet, säuerlich schmekkend, 2,
sehr selten 3 fächerig.
Wohnort,
)
Blüthezeit.
‚Fruchtreife,
Crataegus torminalis Linn.
In Wäldern, z. B. auf der Hartig;
im Vilbelerwald; im Scheerwald bei
Frankfurt; im Wald zwischen Grünin-
gen und Lich; im Lindenerwald; im
Hangestein etc.
Mai, Juni, %
Oktober.
sı%
Nuzzen,
652. P.Aucu-
PaRıIA Ehrh-.
Ebereschen«
baum, oder
F ogelbeer-
baum«
Ds
ı2. Klasse. ». Ordnung.
Das Holz ist sehr hart, “wirft sich
nicht und wird von Tischlern und Dre-
hern sehr geschäzt; von den jungen
Zweigen werden Flöten und Zwergpfei-
fen verfertiget; auch zum Brennen ist
das Holz sehr gut und verdiente deshalb
mehreren Anbau. Die reifen Früchte
ifst man roh, macht sie aber auch in
Zukker ein; sie geben eine vortrefflliche
Mast, und werden auch zu Brantewein
und Essig benuzt; in einigen Gegenden
kocht man aus denselben ein Mus, das
wenn es zuvor mit Wein, Zukker und
Zitronensaft versezt wird, zu Braten ge-
gessen wird; | die Vögel fressen die Früch-
te sehr gerne. Die Vermehrung geschieht
durch Saamen, Pfropfen und Okuliren,
Olınbewaffnet. Die Rinde grau.
Die Aeste glatt. Die Blätter gefiedert,
zu beiden Seiten glatt, geben gerie-
ben einen widrigen Geruch von sich.
Die weissen wohlriechenden Blumen,
meistens mit 3 Staubwegen, bilden
eine erhabene, ästige, grosse Dolden-
traube. Die Früchte kugelrun d, kaum
20. u, m. Staubf. a. d.Kelche. 2-5. Staubwege, 213
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
von der Grösse der Blumen, glatt,
roth, meistens dreifächerig.
Sorbus aucuparia Linn.
In Wäldern, an Dörfern und an We-
gen. Im Schiffenberger und Lindener«
wald; im Forst und beim Wolfsgang
bei Hanau; im Wald zwischen Nieder-
und Oberrodenbach; im Niederröther
Wäldchen bei Frankfurt; in Steden bei
Homburg; in der Hanauer Fasanerie;
vor Offenbach in der Allee etc.
Mai, Juni. %
Oktober.
Wegen seinem schnellen Wuchs, dicht-
belaubten Krone, wohlriechenden Blü-
then und rothen Früchten, ist er für
Anpflanzungen und Alleen eine wahre
Zierde, und nicht genug zu empfehlen,
Das Holz lälst sich gut poliren und wird
von Büchsenschäftern, Böttchern, Dre«-
hern, Wagnern und Tischlern benuzt;
als Schlagholz ist es auch zu gebrau-
chen, Die Rinde ist zur Gerberei brauch-
bar. Die Früchte sind eine Lieblings-
kost für Schneuss- und andere Vögel,
und werden bei uns zum Vogelfang be-
214 ı2, Klasse. 2. Ordnung,
7.653.P.Sor-
Bus Nobis
Speierling-
baum.
nuzt und deshalb z. B. in Steden ordent-
lich anpepflanzt; auch für das Wild, die
Mäuse etc, sind sie eine gute Winter-
nahrung; sie dienen auch zu einem gu-
ten Futter für Rind - Schbaaf- und Feder-
vieh, und auch zum Branteweinbrennen,
Die Kamtschatkalen essen die Früchte
roh; der ausgeprelste Saft derselben ist
fast wie Zitronensäure zu benuzzen;
aus den getrokkneten und gepulverten
Früchten wird in einigen Ländern Brod
gebakken. Die Vermehrung geschieht
sehr leicht durch den Saamen,
Ohnbewaffnet. Die Rinde bräun-
lich. Die jüngern Aeste zottig. Di
Blätter gefiedert, oben glatt, unten
filzig,, gerieben ohne Geruch. Die
weissen, wohlriechenden Blumen mit
5, sehr selten mit 6, niemals mit
Staubwegen, bilden aufrechtstehen-
de und zusammengesezteDoldentrau-
ben. DieFrüchte etwas kreiselförmig,
viel grösser als dieBlumen, grünlich!
gelb oder röthlich, fünffächerig.
_Sorbus domestica Linn.
20.u.m.Staubf.aä.d. Kelche. 2eh,. Staubwege. 215
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
Abarten.
ı) Birnspeierling, mit Früchten
von der Gestalt und Grösse der Kirsch-
birnen, grünlichgelb und an der Sonnen-
seite roth, unten am Stiel spizz, oben
rund.
2) Aepfelspeierling, mit viel
grössern und dikkern Früchten,
Wild in den südlichen Gegenden von
Europa, doch auch in den teutschen
Waldungen, besonders in den westlichen
und östlichen Gegenden. Bei uns wird
er angebaut, z. B. zu Hochstadt, Bi-
schofsheim, Steinheim, Mittelbuchen ,
Eschborn, Frankfurt etc,
Mai. #
September , Oktober,
Die zeitigen Früchte schmekken frisch
herbe, können aber wenn sie erst einige
Tage gelegen haben, eben so wie die
Mispeln gegessen werden; man kann sie
auch mit Zukker einmachen und durch
die Gährung wird ein guter Cyder und
Brantewein aus ihnen bereitet, aber zu
ersterm müssen Aepfel mit untergekel-
tert werden, z. B. ı Malter Speierling
und 2 Malter Aepfel geben eine Ohm
216 ı
654. $. sALIcı-
FOLIA.
FF eidenblätte-
rige Spier-
staude.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife;
Nuzzen.
2. Klasse, 2, Ordnung.” .
sehr vorzüglichen "Cyder. Die Vermeh-
rung geschieht durch Saamen, Pfropfen,
und Okuliren auf andere Kernobstarten.
CCXLI. SPIRAEA. Spierstaude.
Die Blätter eylanzettförmig, der
Länge nach sägeartiggezähnt, stumpf,
glatt, auf der untern Seite bräunlich-
grün. Die fleischfarbenen gestielten
Blumen bilden am Ende des Sten-
gels eine zweifach zusammengesezte
Traube.
Hinter Niederreifenberg an der Schmie-
de längst dem. Bach abwärts sehr häu-
fig, wo dieser Strauch schon seit 50 Jah-
ren von den Landleuten in diesem’ wil-
den Thale beobachtet worden ist.
Juni bis September. #
Oktober, Noveinber,
Die jungen zähen Zweige braucht man
zu Reitgerten und zu Spizzen an die
'Angelruthen. Sie 'emphelt sich ihrer
schönen Blüthen: wegen in Lustwaldun-
gen, zu kleinen Hekkenswnd Bekleidun-
gen, und findet sich‘ häufig in unsern
Gärten, Ihre Vermebrung geschieht durch
20. u.m.Staubf. a. d.Kelche s- 5. Staubwege. =ı7
635.5. opuLI-
FOLIA.
Schneeball-
blätterige
Spierstaude.
Wohnort.
.. Blüthezeit,
.Fruchtreife,
Nuzzen.
Ableger, Stekklinge, Wurzelbrut und
durch Saamen.
Die Zweige hellbraun, an den äl-
tern schält sich jährig die äussere
Rinde, die jungen Triebe sind ekkig.
Die Blätter rundlich eyförmig, kurz
dreilappig,ungleich sägeartig gezähnt,
auf beiden Seiten glatt und grün.
Die weissen, mit röthlichen Staub-
beuteln, und nur drei Staubwegen
versehenen Blumen an den Spizzen
der Zweige, auf gestielten, vielblu-
migen Doldentrauben.
Dieser nordamerikanische Strauch, fin«
det sich gleichsam wild an dem Rutze-
bach (im Walde) bei ‚Kranichstein, wo
er sich seit vielen Jahren schon durch
sich selbst fortgepflanzt hat.
‚Juni, Juli. &
Oktober.
Findet sich überall in unsern soge-
nannten englischen Gartenanlagen. Die
Saamen sind eine Lekkerspeise der Blut-
finken\ und man kann im Winter sie
leicht an diesem Strauch mit Leimru-
218 ı2. Klasse >. Ordnung.
636. S. FıLı-
PENDULA,.
Knollige
Spierstaude.
Wohnort,
then und Sprenkeln fangen. Die Zwei-
ge sind vielleicht für Färbereien nicht
ganz unbrauchbar. Ihre Vermehrung
geschieht durch Saamen und Wurzelbrut.
Die Blätter unterbrochen gehie-
dert; die Fiederblättchen gleichbreit-
lanzettförmig, unterbrochen sägear-
tig gezähnt, zu beiden Seiten nakkt.
Die weissen sechsblätterigen Blumen
bilden eine Afterdolde.
Auf Wiesen bei Hochstadt, an der
Hartig, zwischen Bockenheim und Rö-
delheim, vor Rödelheim, bei dem Gin-
' heimerstege, der Harumer Brükke, um
Blüthezeit.
Früchtreife,
Nuzzen.
Offenbach, Darmstadt, Treys- Münzen-
berg etc.
Juni, Juli, zuweilen nochmal im
August und September. %
September,
Die knollige Wurzel kann man zu
Brod anwenden; es lälst sich ein star-
ker Geist aus ihr, eben so wie auch
Stärkmehl bereiten; die Schweine suchen
sie auf und fressen sie gerne. Die ganze
Pflanze lälst sich zum Gerben gebrau-
chen, Ihre Blumen geben den Bienen
20. u.m. Staub£.a. d.Kelche. 2 - 5. Staubwege. 319
637.5. ULM4-
RIA,
Ulm- Spier-
staude,
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Nuzzen.
weisses Wachs. Gefüllt und einfach prangt
sie in unsern Gärten. Die Wurzel war
sonst ofhzinell.
Die Blätter unterbrochen gefiedert,
die Fiederblättchen eyförmig, dop-
pelt sägeartig gezähnt, nnten grau
filzig, das ungepaarte grösser und
dreilappig. Die weissen, fünfblätte-
rigen, sehr wohlriechenden Blumen
bilden eine dichte Afterdolde.
Gemein auf feuchten Wiesen und in
Gebüschen.
Juni, Juli. 2
September.
Die Bauern in Schweden streuen die
Blumen ihres Woblgeruchs wegen bei
Festtägen und Gastmahlen in die Stuben
umher. Ihr Geruch soll die Kornwür-
mer auf den Fruchtböden vertreiben.
Den Ziegen ist diese Pflanze ein an-
genehmes Futter. Die Russen und Kamt-
schatkalen essen im Frübjahr die jungen
Blätter und Stengel, und bereiten aus
. der. Wurzel eine Art Grüzze. Die ge-
trokkneten Blätter geben einen wohl-
s
635. R. LUTEA
Mill. '
Gelbe Rose.
ı2. Klasse. 5. Ordnung.
schmekkenden Thee. Die Weinhändler
bedienen sich der Blumen um die Wei-
ne, sonderlich dem Malvasier einen lieb-
lichen : Geruch und Geschmakk mitzu-
theilen. Die- Isländer gebrauchen - die
Blätter zum Schwarzfärben und zum
Gerber. Dambourney erhielt aus
dieser Spierstaude theils eine zitron-
theils eine dunkelgelbe Farbe. Die Bie-
nen besuchen häufig die Blumen, Ein-
fach und gefüllt ist sie eine "Zierblume
unserer Gärten. Blätter und Blumen
sind offlzinell,
F
II. ORDNUNG.
'poLycynıAa, Mit vielen Staubwegen.
CCXLII ROSA. Rose,
*) Mit fast kugelrunden Früchten.
Der Stengel mit geraden Stacheln
besezt. DieBlätter gehiedert, die Fie-
derblättchen verkehrteyförmig, dop-
pelt sägeartig gezähnt, mit Drüsen
besezt, klebrig, glänzendgrün. Die
Blattstiele mit sehr feinen Härchen
"ünd Drüsen besezt und haben nur
ı13G WET
.
20.u.m. Staubf. a.d.Kelche. Viele Staubwege. 221
selten ı — 2 feine Stacheln, Die sä«
| ‚geartigen Zähne der Blattansäzze mit
Wohnort,
Blütbezeit,
Fruchitreife.
Nuzzen.
Drüsen besezt. Die Blumenstiele
glatt. Die Kelchblättchen halbgefie-
dert und zottig drüsig. Die wanzen-
artig riechenden Blumen gelb. Die
Frucht rund, glatt und roth.
Rosa Eglanteria Linn. A. chloro=
phylla Ehrh.
b, Zweifarbige Rose. Mit Blu-
men welche ausserhalb gelb, undin-
nerhalb schön sammetartig dunkel-
roth sind.
Rosa bicolor Jacg. AR. punicea Mill,
In Zäunen um Butzbach nach Nieder-
Weisel, jedoch selten; b. In Zäunen bei
Schierstein.,
Juni, Juli. $
September.
Die Bienen besuchen die Blumen und
die Blätter können zum Gerben gebraucht
werden, Einfach und gefüllt ist sie eine
Zierde unserer Gärten.
222 ı2. Klasse. 3. Ordnung.
659. R. cINNA-
MOMEA.
Zimmt - Rose.
Wohnort.
Bl:ithezeit.
Fruchtreife,
Der Stengel mit zurükkgekrümm-
ten, zerstreuten Stacheln besezt. Die
Blätter gehedert; dieFiederblättchen
eylanzettförmig, sägeartig gezähnt,
stumpf, weichhaarig, ohne Drüsen,
auf der untern Seite aschfarbig. Die
Blattstielemit feinenHärchen und ein-
zelnen zerstreutstehenden, kurzen,
geraden Stacheln besezt. Die fein sä-
geartig- gezähnten Blattansäzze mit
Drüsen besezt. Die Blumenstiele
glatt. Die Kelchblättchen pfriemen-
förmig, an der Spizze oft blattähn-
lich, weichhaarig, aufrecht. Dieklei- |
nen purpurfarbigen Blumen haben
einen feinen zimmetartigen Geruch.
Die Frucht roth, glatt und rund.
In Zäunen vor Gross- Steinheim nach
dem Feldbrunnen hin ; hinter Klein-Stein-
heim; um Offenbach; in Zäunen an der
Allee von Babenhausen nach Harreshau-
sen; aber überall stets mit gefüllten
Blumen.
Mai, Juni. #
September, Oktober.
20,u.m,Staubf.a.d. Kelche. Viele Staubwege. 223
'Nuzzen,
640. R, PımpI-
NELLIFOLIA.
Pimpinellen-
7958,
Sie wird zu Hekken und Zäunen sehr
geschäzt, weil sie sich gut beschneiden
lälst, und schon im Mai blüht.
Der Stengel mit geraden , zerstreut«
stehenden Stacheln besezt. Die Blät-
ter gehiedert; dieFiederblättchen oval,
stumpf, gleichförmig- sägeartig ge-
zähnt, sehr glatt. DieBlattstiele glatt,
mit sehr feinen Stacheln besezt. Die
Blattansäzze an der Spizze drüsig
und sägeartig gezähnt, Die Blumen-
_ stiele und die Kelchröhre glatt. Die
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife.,
Kelchblättchen ganz, am Rande so
wie innerhalb weisshaarig. Die Blu-
menblätter ausgerändet. Die kleinen
Blumen blassroth, DieFruchtschwarz.=
roth, glatt und rund, wird bei völ-
liger Reife ganz schwarz.
‚Auf einem grossen Felsen, im dich-
ten Gebüsche einige Schritte von dem
zerfallenen Falkensteiner Schloss.
Juni, Juli. &
September, Oktober,
a24
Nuzzen.
641. R. spıno-
SISSIMA.
Stachelichste
Rose.
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife.
Beobacht,
Nuzzen.
. Klasse, 3. Ordnung.
- Sie wird als Zierblume in unsern Gär-
ten gezogen; Ihre Blumen geben den
Bienen Honig, {
Der Stengel mitsehr vielen grossen
und kleinen, dicht zusammenge-
drängten Stacheln besezt. Die Blät-
ter gehedert ; .die Fiederblättchen
länglich, doppelt sägeartig gezähnt
und unten nezzförmig. Die Blatt-
stiele stachlig. Die Blumenstiele so
wie die Kelchröhre glatt. Die Kelch-
blättchen ganz. Die Blumen weiss.
Die Fruchtdunkelpurpurroth, rund,
bei völliger Reife schwarz.
Im Hägewald hinter Rentel nach Kar-
ben; im Hangestein und Wiseker Walde.
Juni, Juli #
September , Oktober.
Der Wuchs der vorigen Art bleibt im-
mer niedrig und wird nur 2 5 Fuss
hoch, dahingegen diese eine Höhe von
5 —6 Fuss erreicht,
Als Zierblume findet sie sich in un-
sern Gärten. Billig sollte man sie zu
Zäunen benuzzen. : Ihre Blumen geben
den Bienen viel Honig.
2o.u.m.Staubf.a.d. Kelche, Viele Staubwege. 225
642.R. vı.Lo- Der Stengel mit zerstreutstehen-
sa.
den , starken, meistens sekriimm-
Zottige- Rose. r z O
ten Stacheln besezt. Die Blätter ge-
“ fiedert; dieFiederblättchen eyförmig,
‚doppelt sägeartig gezähnt, zu beiden
Seiten zottig. Die Blattstielenebst den
Rippen filzig nnd mit kleinen zer-
streuten Stacheln besezt:. Die Blumen-
stiele und die Kelchröhre mit Borsten
welchean der SpizzeeineDrüse haben.
DieKelchblättchen halbgefiedert. Die
Blumenblätterausgerändet. Die Blu-
men blassroth. Die Frucht (soge nannte
grosse Hagebutte) gross, reifschwärz-
lıchroth, elliptisch, rund, rauhborstig.
Wohnort. In Wäldern und Gebüschen um Offen-
bach, Frankfurt, ums Wilhelmsbad,
Giesen etc,
Blüthezeit. Juni, Juli. $
Fruchtreife, September, Oktober.
Nuzzen. Die Früchte werden wegen ihrer vor-
züglichen Grösse und ihres Wohlge-
schmakks für die Küche getrokknet, und
auch mit Zukker eingemacht,
2. Th, P
BEN >
nr
645. R. Fusca
Moexch,
Braune Rose.
Wohnort.
o. Klasse, 3. Ordnung, |
Der Stengel braun, mit zurükkge-
krümmten , zerstreutstehenden Sta-
cheln besezt. Die Blätter meistens
nicht abfallend und wohlriechend ;
die Fiederblättchen eyförmig, oben
glatt unten zottig, doppelt sägear-
tg gezähnt ‚ die Sägezähne haben grü-
nne Drüsen. Die Blattstiele glatt, sta-
chelig und klebrig drüsig. Die Blu-
menstiele stehen fast doldenformig
und sind steifborstig. Die Kelchröhre
fast steifhaarig. Die Kelchblättchen
halbgehedert, inwendig zottig, aus-
wendig rauh und klebrig drüsig. Die
Blumen auf den Enden aller Zweige
zahlreich, in fast doldenförmigen
Trauben, weiss oder röthlich, von
Bisamgeruche. Die Frucht fast ku-
gelrund, schwärzlich, steifborstig.
Rosa sempervirens Linn. AR. umbel=
lata Leers
Am Weg zwischen Bonames und Cal-
bach; bei Langen, Sprendlingen und
Kelsterbach,
.
co.u.m.Staubf.a.d.Kelche. Viele Staubw, ege. 22
Blüthezeit,
Fruchtreife.
Nuzzen.
644. Ru RuBIgI-
NOSA,
Rostfarbige
Rose; Wein-
rose.
Juni bis August. E
Oktober.
Diese Rose empfielt sich sehr als Zier-
blume in englische Lustgärten.
**) Mit eyrunden Früchten.
Der Stengel mit etwas zurükkge-
krümmten, zerstreuten Stacheln be-
sezt. Die Blätter gefiedert, vonan-
genehmem Wein - oder Obstgeruch ;
die Fiederblättchen eyförmig, dop-
pelt sägeartig gezähnt, unten zottig
rostfarben, klebrig, an den Sägeein-
schnitten mit Drüsen versehen. Die
Blatt- und Blumenstiele mit drüsi-
gen klebrigen steifen Haaren bestreut.
Die Kelchröhre etwas steifhaarig.
Die Hälfte der Kelchblättchen gehe-
dert, alle inwendig filzig, auswen-
dig wegen klebriger und mit Köpfen
versehenerHaare rauhzottig, Dieklei-
nen blassrothen Blumen haben einen
| angenehmen Wein- oder Obstgeruch.
Die Frucht eyförmig, am Grun-
Po
v
vd
©
ı2. Klasse. 3. Ordnung.
de etwas steifhaarig, in der Reife
schwärzlich.
Wohnort. Häufig an Wegen, in Zäunen, Gebü-
schen und Wäldern um Hanau, Offen-
bach, Frankfurt, Rüsselsheim, zwischen
Ockstadt und Nauheim, vor Usingen,
auf dem Hausberg etc,
Blüthezeit. Mai bis August.
Fruchtreife. Oktober.
Nuzzen. Einfach und gefüllt wird sie zur Zier«
de in unsern Gärten gezogen.
rt. 645.R.cen- DerStengel steifhaarig und stache-
TIFOLIA. IL
Centi folien- lig. Die Blätter gehedert, die Fie-
rose. derblättchen sägeartig gezähnt, auf
der Oberfläche glatt, auf der untern
mattgrün, mit einzelnen, zerstreuten,
kurzen Haaren bedekt. DieBlattstiele
unbewaffnet und mit sizzenden Drü-
sen versehen. Die Blumenstieleund
die Kelchröhre steifhaarig. DieKelch-
blättchen gefiedert, an der Spizze
mit Drüsen, am Rande weisshaarig,
innerhalb dicht weisshaarig,. Die ro-
senrothen, sehr wohlriechenden Blu-
20,u.m.Staubf. a.d.Kelche. VieleStaubwege. ==
Wohnort.
Blüthezeit.
Nuzzen,
‚4.646. R. GAr-
LICA,
"Essig- Rose.
men stets gefüllt, daher die Frucht
nicht zu bestimmen.
Ihr eigentliches Vaterland ist unbe-
kannt; nach Theophrast soll sie bei
Philippos wild wachsen. Fast in al-
len unsern Gärten und auch an den Häu-
sern wird sie angepflanzt.
Juni. #
Die Blumenblätter werden zu Rauch-
werken, Potpouri und vorzüglich
zu dem Rosenwasser benuzt, Man
pulvert auch die getrokkneten Blätter
und kocht sie mit in die Milchsuppen.
Diese Rose ist eine Lieblingsblume der
Städter und Landleute und wird überall
ihrer schönen wohlriechenden Blumen
wegen angepflanzt.
Der Stengel steifhaarig und stache-
lig;. die Aeste grün. Die Blätter ge-
fiedert; dieFiederblättchen eyförmig,
unten zottig. Die Blattstiele fein be-
_ haart, mit Drüsen und kleinen Sta-
cheln bedekkt. Die Blumenstiele und
die Kelchröhre mit feinen, spizzigen
FG
:50 yı2. Klasse. 5. Ordnung,
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
647. R. cAnI«
NA,
Hundsrose.
Stacheln und Drüsen dicht besezt.
Die Kelchblättchen halb gefedert,
mit vielen Drüsen, inwendig weiss-
haarıg. Die Blumen hell- und dun-
kelroth, auch bunt, bald Set
bald gefüllt; die gefüllten immer
flach. Die Frucht eyförmig mit fei-
nen Stacheln und gestielten Drüsen.
Das südliche Europa ist ihr Vaterland;
gezogen wird sie in unsern Gärten 'und
gleichsam wild findet sie sich auf dem
Sachsenhäuser Berg beim Hainerweg.
Mai, Juni. #
September , Oktober.
Mehr der Zierde als Wirksamkeit we=
gen sezt man’ihre Blätter zu Räucher-
pulvern; auch benuzt man sie zu Ro-
senwasser. In- Gärten und häufig auf
Kirchhöfen wird sie zur Zierde gepllanzt.
Der Stengel mit zurükkgekrümm-
ten, zerstreutstehenden Stacheln be-
sezt. Die Blätter gehedert; die Fie-
derblättchen eyförmig, scharf sägear-
tig gezähnt, glatt. Die Blattstiele
17
AM
|
4 20.u.m, Staubf.a.d.Kelche. Viele Staubwege. 23ı
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Nuzzen.
stachelig. Die Blumenstiele und die
Kelchröhre glatt. Die Kelchblättchen
halbgefiedert , etwas zottig. Die
fleischfarbigen Blumen einzeln oder
in armblüthigen Doldentrauben. Die
Frucht eyförmig, glatt und roth.
Häufg in Zäunen und Gebüschen.
Juni, Juli. £
September, Oktober.
Die Früchte sind unter dem Namen
Hagebutten oder Hahnebutten allgemein
bekannt, werden nachdem sie von den
Saamen gereinigt sind, getrokknet oder
eingemacht, und dann auf mancherlei
Art als Speise benuzt. Aus den gestos
'senen Saamen lälst sich mit Wasser ein
guter Brei kochen ; auch haben einige
vorgeschlagen aus den ;gemahlenen Saa
men Brod zu bakken. Die Kamtschat-
kalen kochen die kleingeschnittene
Wurzel und Stengel mit Wasser und
trinken sie statt des grünen Thees.- Die
frischen Früchte bringen mit Milch ge-
kocht solche zum gerinnen und geben
angenehme schmekkende Molken; durch
die Gährung lälst sich aus ihnen ein Bran.
252 ı
645. Pı. ALBA,
FF eisse- Rose.
2. Klasse. 3. Ordnung.
tewein bereiten. Nach Mitsching
sind die getrokkneten Früchte ein tref-
liches Surrogat des Kaffees, Man brennt
sie nach dessen Erfahrung, gleich die
sem, und trinkt sie entweder allein, oder
mit der Hälfte Kaffee vermischt, oder
nimmt auch nur 3 Hahnebutten und
2 Theile Kaffee. Die Blätter sind zum
Gerben tauglich, so wie die Blumen
zum NRosenwasser. Die Rinde färbt wol-
lenes Zeug dunkelbraun und Wurzel und
Holz geben eine unreine fahlgelbe Farbe.
Die. Schlafäpfel oder Rosenschwämme
haben ihren Ursprung einem Insekt
Tenthredo Rosae ‚genannt zu ver«
danken; der Aberglauben schreibt ihnen
mancherlei Wirkungen zu. Alle Rosen
lassen sich durch Wurzelbrut und durch
den Saamen vermehren, Ist ofAzinell.
Der Stengel mit zurükkgekrümm-
ten, zerstreutstehenden Stacheln be-
sezt. Die Blätter gehiedert, eyför- _
mig, scharf sägeartig.gezähnt, oben
glatt, unten zottig, an den Sägezäh-
nen drüsig. Die Blattstiele fein weiss-
lich haarıg, mit kleinen, zerstreu-
20.u, m.Staubf.a.d. Kelche. VieleStaubwege. 233
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.,
649.R. IDAEUSs,
Himbeere.
ten Stacheln, und nach der Basis zu,
mitkleinen, gestielten Drüsen besezt.
Die Blumenstiele mit lang gestielten
Drüsen. Die Kelchröhre glatt. Die
Kelchblättchen halbgehedert, fein-
haarıg, mit gestielten Drüsen. Die
Blumen weiss, wild einfach, in den
Gärten gefüllt, Die Frucht eyförmig,
glatt und manchmal etwas stachelig.
Im Lambowald und in der Bulau
ohnweit Hanau an lichten Pläzzen, jedoch
sparsam; im Hangestein.
Juni, Juli.
Oktober.
Die Blumen sind offhizinell. Als Zier«
blume prangt sie in unsern Gärten. Das
Holz aller Rosenarten ist hart, zähe
und gelblich und kann zu feinen Ver-
arbeitungen gebraucht werden,
CCXLII RUBUS. Himbeere,
*) Strauchartige.
Der Stengel stachelig. Die untern
Blätter meistens zu fünf, die obern
zu drei gefiedert, alle unten weisslich
234
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
ie ©
n2. Klasse. 3. Ordnung.
lich filzig. Die Blattstiele rinnenför-
mig. Die Blumen weiss. Die Frucht
roth, selten weiss.
In Wäldern z. B. bei Hanau in der
Bulau und am Wilhelmsbader Schies-
plazz; in der Lohe; in den Wäldern
hinter Offenbach; hinter Oberrod; bei
der Frankfurter Saustiege; hinter Falken-
stein nach Reifenberg etc, Mit weissen
Blüthen wird sie in Gärten gezogen.
Mai, Juni. &
August, September.
In Gärten braucht man die Himbeere
zur Bekleidung der Wände, und durch
die Kultur wird sie sehr veredelt, Die
‘Früchte ifst man roh mit Zukker und
' Wein zum Nachtisch, oder in kalten
650. R. CAE-«
sıus.
Bokhsbeere.
Schaalen, man macht sie in Zukker ein
und bereitet Geleen, Bakkwerk, Essig,
Syrup, ein abgezogenes Wasser, (die drei
lezteren sind offizinell) Brantewein, Wein
und in Russland Meth daraus. Den Gän-
sen sind die Früchte ein Gift.
Der Stengel rundlich, striegelig,
borstig , stachelig. Die Blätter zu drei
beisammenstehend, fastnakkt, unten
%
20.u,m.Staubf. a.d,Kelche. Viele Staubwege. 235
weichhaarig; die beiden Seitenblätt-
chen meistens zweilappig. Die weis-
sen oder rosenfarbenen Blumen bil-
den eine Doldentraube. Die Beeren
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
651.R. FRuUTI«.
COSUS,
Brombeere.
schwarzblau , gleichsam wie mit
einem Nebel überzogen. |
Auf Aekkern zwischen Umstadt und |
Friedberg; zwischen Vilbel uud Karben;
häufig um Frankfurt etc,
Juni, Juli. r&
August, September.
Die Schaafe fressen die Blätter sammt
den Beeren gerne, und säen alsdenn
durch ihren Dünger die Saamen aus, so
dafs dieser schwer zu vertilgende Strauch,
oft ganze Aekker, vorzüglich sandige,
bedekt. Die Beeren haben einen ange-
nehmen Geschmakk und theilen dem
Wein einen vortrefflichen Geruch und
Geschmakk mit; wie Heidelbeeren be-
handelt geben sie eine schöne blaue Farbe,
Gleditsch empfahl diese Pflanze zur
Gerberei. In nordischen Gegenden wer-
den die Beeren gegessen.
Der Stengel und dieBlattstiele sta-
chelig, Die untern Blätter zu fünf,
236 ı
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
2. Klasse. 3. Ordnung.
die obern zu drei fingerförmig zu-
sammengesezt, zu beiden Seiten grün
und weichhaarig. Die weissen, zu-
weilen fleischfarbigen, manchmal ge-
füllten Blumen, bilden eine Dolden-
traube. Die Beeren glänzend schwarz,
zuweilen weiss.
b. Mit auf der untern Seite weiss-
lich filzigen Blättern.
Sehr gemein in Wäldern und Gebü-
schen. b. am Vilbeler Wald von Ber-
gen her; auf dem Johannisberg bei Nau-
heim; um Darmstadt, Offenbach etc.
Abarten mit gefüllten Blumen und weis-
sen Beeren finden sich nur in Gärten.
Mai, Juni. $
August, September,
Die Blätter werden von dem Roth-«
wild äusserst gerne gefressen. Sie liefern
eine dunkle Brühe, welche mit mancher
lei Zusäzzen brauchbare Farben giebt.
Die Kohlen des schwarzen Holzes die-
nen zum Pulvermachen, so wie der
ganze Strauch zur Gerberei. Durch die
Gährung erhält man aus’den frischen
Beeren Essig, Wein ünd Brantewein;
2o.u. m. Staubf.a.d, Kelche. VieleStaubwege. 237
in Frankreich färbt man verschiedene
Weine damit; man'‘ilst sie roh und ge-
braucht sie auch zum Kuchenbakken,
Ueber unreife, getrokknete und zu Pul-
ver gestossene Beeren Wein gegossen,
giebt einen trefflichen Essig. Die Ab-
art mit gefüllten Blumen ist eine stolze
& Gartenpflanze,
'652.R.romen- Der Stengel stachelig und feinhaa-
Perle d Bhiale rig. Die Blattstiele rund. Die Blät-
beere. ter zu drei beisammenstehend; die
Fiederblättchen keilförmig- eyrund
oder eylanzettförmig, grob und un-
gleich sägeartig gezähnt, oben weich-
haarig, unten weisshlzig, ganz sam-
metartig anzufühlen. Die weissen
‚Blumen bilden eine Afterdolde. Die
kleinen sauern Beeren glänzend
schwarz, mit röthlichem Schimmer.
Wohnort. In Wäldern auf steinigem Boden z.B,
bei Langen die Koberstadt genannt, im
Wald hinter Arheilgen etc.
Blüthezeit, Juni bis August. &
Fruchtreife,. September, Oktober.
256 ı2. Klasse. 3. Ordnung.
Bemerkung. Die Beeren des Rub. tomentosi
sind kleiner, sauerer, ohne blauen Reif
und bestehen aus wenigern Acinis als
die des R. fruticosi. Der Stengel ist
nicht glatt, wie Willdenow sagt, son-
dern stachelig und feinhaarig, welche
Haare bei heisem Wetter verschrumpfen,
und dann hat der Stengel das Aussehen,
als seye er mit einem blauen Reif überzo-
gen. Diese Pflanze welche Willdenow
in der neuen Ausgabe von Linne& spec,
plant. unter obigem Namen aufführt,
beschrieb Borckhausen schon unter
demselben Namen von Rubus tom en-
tosus vor mehreren Jahren, in Ro«
mers neuem botan. Magazin im
ıten St. — Suum cuigquel
’
Nuzzen. Hat gleiche Eigenschaften wie die vor-
hergehende Art.
**) Krautartige.
655. R.saxarı- Der Stengel krautartig, aufrecht,
Ge en= Him. Klein, glatt, oben haarig. Die Wur-
beere. zelsprossen ı — 3 Fuss lang, krie-
chend, haarıg, etwas stachelig. Die
Blätter dreifach; die Blättchen ey-
20,u.m,Staubf.a.d.Kelche. VieleStaubwege. = 39
Wohnort.
Blithezeit.
Fruchtreife,
Beobacht,
rund h schief, auf der einen Seite brei-
ter, etwas haarig, sägeartig einge-
schnitten, unten blässer, Die weiss-
lichen Blumen bilden eine drei bis
sechsblumige gestielte Doldentraube.
Die Beeren hochroth, aus drei bis
fünf deutlich unterschiedenen kleinen
Beerchen zusammengesezt.
In Gebirgswäldern z. B. am Fusse des
Altkönigsnach Steinbach aufeiner Wiese;
im Lindenerwald bei Giesen; häufig in
gutem Boden im Schuldsteinwald bei
Gedern; häufig in der Orbig zwischen
Bellings und Marios auf steinigem Boden,
Mai, Juni,
Juli, August.
Im Schuldsteinwald fanden wir häufig
diese Pflanze mit Beeren, aber nur äus-
serst sparsam mit Flagellen, in der Or-
big fanden wir gerade das Gegentheil.
Sollte etwa die Natur, welche zur
Erhaltung ihrer Geschöpfe alles beiträgt,
auf dem sterilen Boden der Orbig diese
Pflanze mit häufigern Flagellen versehen
haben; weil durch die selten sich be-
fruchtenden Blumen die Früchte nicht ge-
240 ı2. Klasse. 3. Ordnung.
hörig reifen können und durch Flagel-
len fortgepflanzt werden müssen,
Nuzzen. Die Beeren werden in einigen Gegen-
den eingemacht und mit Fleisch ver-
speilst,; die Russen vermengen sie mit
Honig und machen daraus durch die
Gährung ein sehr angenehmes Getränke.
CCXLIV. FRÄGARIA. Erdbeere.
7.654. F.ves- Die Blätter dreifach. Die Wurzel-
Alies eErg. Sprossen kriechend. Die Blumen
beere. weiss. Die Frucht in Farbe, Gestalt,
Grösse, Geruch und Geschmakk, nach-
dem die Abarten sind, verschieden.
| Abarten. |
a.Diegemeine Walderdbeere.
Die Blätter zu beiden Seiten weich-
haarig, die.auf der Spizze stehende
Sägung etwas kleiner als dieneben-
stehenden; die weichen Haaren an
den Blattstielen sehr abstehend, an
den Blumenstielen hingegen ange-
drükt. DieFruchtroth, selten weiss.
| Wohnort, Fast überall in Wäldern und an Hek-
ken. Mit weisser Frucht, auf den Wal-
len nach Osten hin zu Giesen.
s0.u.m.Staubf. a. d.Kelche. Viele Staubwege. 241
Blüthezeit.
Fruchtreife.
April, Mai, 4
Juli, August.
Gezogen werden in unsern Gärten:
b. Die gemeine Gartenerd-
beere. Die’ Blätter zu beiden Seiten
weichhaarig; die oberste Sägung dersel-
ben etwas länger als die vorigen; die
‘weichen Haaren der Blatt- und- Blumen-
stiele sehr abstehend. Der Fruchtkelch
zurükkgebogen. Die Frucht meistens
auf einer Seite grünlich, auf der andern
dunkelroth. Ihr Vaterland ist vielleicht
Amerika.
c.- Die Virginische Erdbeere,
Die Blätter oben beinahe glatt, die Sä-
gungen lang zugespizt, die an der Spizze
befindiiche, fast mit den übrigen gleich-
lang; die weichen Haare der Blattstiele
aufrecht, die an den Blumenstielen an-
gedrükt. Der Fruchtkelch abstehend, Die
Frucht hellroth, eyförmig, zugespizt,
schmekt weinsäuerlich, Sie reift sehr
frühe. Virginien ist ihr Vaterland.
d. Die Ananas Erdbeere. Die
Blätter stumpf sägeartig gezahnt, oben
beinahe glatt; die Sägungen der Blät-
2, Th. Q
248
ı2. Klasse. 3. Ordnung,
ter eyförmig; die an der Spizze etwas
Kükser als die übrigen; die weichen
Haare der Blatt- und - Blumenstiele auf-
recht. Der Fruchtkelch aufrecht. Die
Frucht gross, weissgrünlich, auf der
Sommerseite röthlich, von überaus hräf«
tigem Geruch und Geschmakk.
Sie stammt aus Surinam.
e. Die Riesen Erdbeere, Die
Blätter gekerbt - sägezahnig, zu beiden
Seiten weichhaarig; die Breite der Sä«
gungen übertrifft ihre Länge; die wei-
chen Haare der Blatt- und- Blumenstiele
sehr abstehend ; der Fruchtkelch aufrecht,
Die Frucht sehr gross, von festem Flei-
sche , rund uni blassroth.
Sie soll aus Chili stammen.
f. Monats- Erdbeere. Die Blät-
ter scharf sägezahnig, zu beiden Sei-
ten weichhaarig; die Sägungen lanzett-
eyförmig, die äusserste kürzer als die
nachstehenden. Die Frucht mässig gross,
pyramidenförmig, scharlachroth, reift
von dem Juni an bis in den No»
vember.
Soll in der Schweitz und auch in
Teutschland wachsen.
_
20.u.m.Staubf.a.d.Kelche. Viele Staubwege. 245
Nuzzen.
Die Natur scheint die tee wegen
ihrer überaus gesunden Frucht allen
Zonen mitgetheilt zu haben. Sie wächst
in Europa bis an das Nordkap, in Asien
bis in Kamtschatka, im nördlichen Ame-
rika, und auf Island, in Afrika, nur
nicht unter dem Aequator, sonst aber
überall. Man genielst sie frisch entwe-
der ohne alle Zuthat, oder sie werden
mit Zukker bestreut, oder man ilst sie
mit Milch oder Wein, oder wie in Is-
land mit sauerer Milch; auch geben sie
einen guten Saft, Geleen, Wein und Es-
sig. Durch die Kultur wird nur die
Grösse der Erübeeren sehr vermehrt,
nicht aber der gewürzhafte Geschmakk
derselben verbessert , sondern vermin-
dert. Vor 200 Jahren wurde diese Pflanze
nur, noch selten in den Gärten gezogen,
und nur auf den Tafeln der Vorneh-
men sahe man ihre Früchte, Ob die
Alten sie gezogen haben, läfst sich nicht
mit Gewilsheit bestimmen. Die Blätter
sind zum Gerben dienlich; noch jung
und im Schatten getrokknet geben sie
einen guten Thee. Durch Ranken und
Q 2
244 1
655. P. anwse-
RINA.
Gänse - Poten-
tılle; Gänse-
rich.
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Nuzzen.
656.P. rupe-
STRIS,
Felsen- Poten-
tille.
2. Klasse. 3. Ordnung.
Wurzeln lassen sich alle Erdbeersorten
äusserst leicht und geschwind vermeh-
ren. Ist ofhzinell.
CCXLV. POTENTILLA. Potentille.
"*) Mit gefiederten Blättern.
Der Stengel kriechend. Die Blät-
ter abgebrochen gefiedert, sägeartig
gezähnt, unten mit weissen seiden-
artigen Haaren bestreut. Die Blumen-
stiele einblumig. Die Blumen gelb.
Allenthalben an Wegen und auf trokk-
nen Weiden,
Mai, Juni. 4
Juli, August.
Sie dient zur Befestigung des Flug-
sandes, wird von den Gänsen und Schwei-
nen gefressen und soll zur Gerbung des
Leders dienlich seyn. Die Wurzel wird
nach Sloane in brodlosen Zeiten in
Schottland und Nordirrland gegessen.
Die Blätter waren ofhzinell,
Der Stengel aufrecht und purpur-
röthlich. Die untern Blätter gefie-
dertund abwechselnd, dieobern ste-
20.u.m.Staubf,a.d.Kelche. Viele Staubwege, 245
hen zu drei beisammen, die Blätt-
chen eyförmig, gekerbt, feinhaarig.
Die Blumenstiele fadenförmig. Die
Blumen weiss. _
Wohnort. Auf steinigem Boden bei Ziegenberg
(Fabricius.)
Blüthezeit. Mai, Juni. %
Fruchtreife, August.
Nuzzen. Als Zierblume ist sie zu empfehlen.
657.P.surına. Der Stengel niederliegend und
Liegende- Po- zweitheilig. Die Blätter gefiedert,
tentille.
etwas feinhaarig. Die Blumenstiele
einblumig, zur Blüthezeit aufrecht,
wenn sie Saamen tragen abwärts ge-
bogen.. Die Blumen klein und gelb.
Wohnort, Auf feuchtem sandigem Boden z.B. am
Grindbrunnen , ohnfern Frankfurt; vor
Frankfurt zwischen dem Bockenheimer
und Eschenheimerthor.
Blüthezeit. Juni, Juli. ©
Fruchtreife. August, September.
**) Mit fingerförmig getheilten Blättern,
658. P. recra. 2 -
dar Bir Ir Stengel aufrecht, Korg ‚oben
tille, getheiltund Doldentraubig. DieBlät-
ter lanzettförmig, tief gezahnt, zu
246 ı2, Klasse. 3. Ordnung,
beiden Seiten haarig; die untern sie-
ben - die mittlern fünf- und die obern
dreifach. Die schwefelgelben Blu«=
men, deren Blättchen ausgerändet,
sind grösser als der sehr rauhzottige
Kelch und bilden Doldentrauben,
Wohnort, Im Frankfurter Wald am Weg links
des Schwengelsbrunnen nach dem höl-
zernen Kreuz hin.
Blüthezeit. Juni, Juli.
Fruclikreite August, September. :
Nuzzen. Sie verdient in unsern Blumengärten
eine Stelle,
659. P.asGen® Der Stengel aufrecht, traubendol-
Silberfarbige dig. Die Blätter fünffach, keilför-
Potentille.e mig, eingeschnitten, unten weissfil-
zig. Die Blumen gelb.
Wohnort. "Gemein an Wegen, altem Gemäuer,
auf sandigen Hügeln etc.
Blüthezeit, Mäi, Juni. %
Fruchtreife. Juli, August.
Nuzzen, Sie ist zum Schwarzfärben und auch
zum Gerben brauchbar. Die Wurzel
wird nach Olaffen von den Isländern ge-
gessen, Das Vieh frilst diese Pflanze nicht.
20. u.m.Staubf. a.d.Kelche. Viele Staubwege. 247
660.P. verna.
Frühlings-
Potentille ;
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Nuzzen.
661.P. oraca.
Schattenlie-
bende- Poten-
tille.
| Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
Der Stengel niedergebogen. Die
Wurzelblätter fünffach, scharf säge-
zähnig, eingedrükt; die Stengelblät-
ter dreifach. Die Blumen gelb.
Fast überall an Wegen und auf trokk-
nen Triften.
Von April an bis in den September. %
Juni bis Oktober.
Jung ist sie besonders für das Schaaf-
vieh ein angenehmes Futter. , Vielleicht
wäre sie auch zur Gerberei zu benuzzen ?
Die Stengel niederliegend, rasen-
förmig. Die Blätter auf beiden Sei-
ten haarig, sägezähnig, ander Wur-
zel meistens siebenfach, am Stengel
fünffach, die obern Astblätter areı-
fach. Die Blumen gelb; die Kron-
blättchen ausgerändet, meistens ge-
gen den Nagel zu mit einem braunen
Flekk bezeichnet.
An Wegen um Giesen; im Walde hin«
ter dem Frankfurter Forsthaus.
Mai bis Juli. &#
August, September.
Wie bei der vorhergehenden Art.
248
662. P.ıncanA
Nobis.
Graue Poten-
sille.
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife.
Bemerkung,
Nuzzen.
665. P. arBa,
FF eisse Po=
tentille,
ı2. Klasse. . 3. Ordnung. .
Die Stengel niederliegend, rasen-
förmig, weit ausgebreitet. Die Blät-
ter weichfhilzig, ganz graugrün und
sammetartig anzufühlen, am Rande
gefranzt, an der Wurzel fünffach,
am Stengel dreifach; alle verkehrt-
eyförmig, stumpf gekerbt. Die Blu-
men gelb mit ganzen Kronblättchen.
Potentilla opaca Pollichii. P. are
naria Borckh.
Auf dürrem sandigem Boden bei Darm-
stadt in der Tanne;
#
Juli bis September, %
August, September.
Die ganze Pflanze ist sehr schlaff und
weichsammetartig anzufühlen und sieht
graugrün aus, hingegen die wahre P,
opaca Linn ist in allen Theilen etwas
steifer und nicht so stark wie diese mit
feinen Haaren bekleidet.
Wie bei P. verna.
Die Stengel fadenförmig, nieder-
liegend, dann aufrecht, oben ge-.
theilt, weissfilzig. Die Blätter fünf-
20.u, m. Staubf. a.d.Kelche. Viele Staubwege. a4g
Wohnort.
Blüthezeit.
| Fruchtreife.
Nuzzen,
664. P. rEr-
TANS,s,
Kriechende
Potentille.
fach, an der Spizze mit seidenarti-
gen, sich zusammenneigenden säge-
artigen Zähnen versehen, sind oben
grün ‚ feinhaarig, unten mit weissen
seidenartigen Haaren besezt. Die Blu-
menstiele weisshlzig, einblumig, zur
Blüthezeit aufrecht, wenn sıe Frucht
tragen zurükkgebogen. Die Blumen
weiss. Der Fruchtboden zottig.
Im Wald über dem Wilhelmsbader
Weinberg mach dem Galgen hin; hinter
der Frankfurter grossen Saustiege nach
Ysenburg zu; im Wald hinter dem
Frankf. Forsthaus.
April, Mai und oft im Herbst zum
zweitenmal. 4
Juli, August, :
Sie ist eine schöne Zierblume für un-
sere Gärten, |
Die Stengel kriechend, knieig
und ästig. Die Blätter Fünffach; die
Fiederblättchen verkehrt lanzettför-
mig, stumpf, sägeartig gezähnt,
runzlich, feinhaärig, auf beiden Sei-
250 ı2. Klasse 3. Ordnung.
|
Wohnort.
'Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
665.P. rro-
STRATA Moench,
Nivdrrge-
strekkte Po=
sentille,
Wohnort.
Blüthezeit.
Früchtreife,
ten hellgrün. Die Blumenstiele ein-
zeln. Die Blumen gelb.
Fast allenthalben an Wegen, Zäu-
nen etc.
Juni, Juli. &$
August, September.
Sie möchte wohl .zum Gerben brauch-
bar seyn. Wurzel und Blätter waren
sonst ofhzinell,
***) Mit dreifachen Blättern.
Der Stengel niedergestrekt‘, rauh-
haarıg. Die Blätter dreifach, ver-
kehrt eyförmig, unten rauhhaarig,
sägeartig gezähnt, der mittlere säge-
artige Einschnitt kleiner als die an
den Seiten; die Blattansäzze lanzett-
förmig, ganz. Die blumentragenden
Aeste schlaff. Die Blumen weiss.
Fragaria sterilis Linn.
In gebirgigen Gegenden z. B. an Hek-
ken vor Königstein; auf dem Altkühn;
auf sehr unfruchtbaren Wiesen um Giesen.
März — Mai, 2
Juni, Juli.
20.u.m.Staubf.a.d. Kelche. VieleStaubwege. =51
CCXLVI TORMENTILLA.
Tormentille .
666. T.ERECTA,
Au frechte
Tormentille. ter stiellos.. Die Blumen gelb.
Der Stengel fast aufrecht. Die Blät-
Wohnort. Gemein auf Triften und in Wäldern,
Blüthezeit. Juni, Juli. &
Fruchtreiffe. August, September.
| Nuzzen. Die Wurzel wird zum Färben des
Branteweins gebraucht; die Lappländer
färben mit ihr das Leder schön roth;
mit Alaun gebeiztes Tuch in Verbin-
dung mit ihr und den Beeren von
Opulus glandulosa wird auch da-
von schön roth gefärbt; auf den Inseln
Ferro, St. Kilda,und den Orkadischen
Inseln gerbt man mit ihr das Leder, ja
es soll’sogar durch sie fester als durch
die Eichenrinde werden ;auch bei uns
wird sie zum Gerben und Färben be-
"nuzt; in Holland heilen durch sie die
Bauern das Blutharnen des Viehs; die
Buräten und verschiedene andere sibi-
rische Nationen gebrauchen sie statt des
Thees, oder kochen vielmehr vermit-
telst des Zusazzes von Mehl, Butter und
Salz eine Suppe daraus; sie ist offizinell,
667. T.REP-
Tans.
Kriechende
Tormentille.
Wohnort,
‘ Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
668. G. URBA-
NUM.
Gemeines _
Geum; Nel-
kenwurz,
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife.
Beobacht.
ı2. Klasse,
5. Ordnune.
Der Stengel kriechend, wurzel-
schlagend. Die Blätter gestielt. Die
Blumen gelb.
In Wäldern z, B. hinter dem Frank-
furter Forsthaus.
Juni, Juli, %
August, September.
Völlig wie bei der vorhergehenden
Art.
CCXLVI GEUM. Geum.
Die untern Blätter fünffach, die
obern dreifach, die ganz obersten ein-
fach; die Blattansäzzerundlich, deut- |
lich von einander unterschieden, drei-
lappig. Die gelben Blumen aufrecht.
Die Grannen der Griffel hakkenför-
\mig und nakkt.
Sehr gemein an Zäunen, in Gebü-
schen, Hekken und Wäldern,
Mai, Juni. 4
Juli, August.
Kelch und Blumenkrone stehen offen;
der eyrunde Fruchtboden ist etwas ge-
stielt,
/
°0.u.m.Staubf. a.d.Kelche. Viele Staubwege, 253
Nuzzen.
669.G.RIVALE,
Wasser Geum.
Wohnort.
Blüthezeit.
Im Frühjahr hat die Wurzel einen
Gewürznelken - Geruch; dem Bier theilt
sie diesen Geruch mit und verwahrt es
‚vor dem Sauerwerden; in Schweden
würzt man auch mit ihr die Weine. Die
jungen Blätter werden nach Matuschka
in Schlesien als Salat gegessen; jung fres-
sen sie die Schaafe gerne. Die ganze
Pflanze giebt der mit Wissmuth vorbe-
reiteten Wolle eine dauerhafte Nussfar-
be und ist auch zum Ledergerben dien-
lich, Die Wurzel ist offizinell,
Die untern Blätter gefiedert, die
oberen einfach dreilappig; die Fie-
derblättchen mit kleinern unter-
mischt, wovon dasEndblättchen drei-
lappig; die Blattansäzze eylanzett.
förmig und gezähnt. Die Blumen
überhängend, rothbraun mit purpur-
rothen Streifen versehen. Der Grif-
fel gedreht und nakkt.
Auf feuchten Wiesen z. B. bei Gross-
Auheim ; hinter dem Kettenhof bei Frank-
furt; im Stelzenmorgen bei Giesen etc,
Mai bis Juli. &
54 .ı2. Klasse. 3. Ordnung.
Fruchtreife,
Beobacht.
Nuzzen.
670.0. PALU-
STRE.
Sumpf Coma»
rum.
Pe
Wohnort.
August, September.
Kelch und Blumenkronblättchen sind
etwas aufrechtstehend und leztere ver-
kehrt herzförmig; der Fruchtboden läng-
lich und gestielt.
Die Wurzel ist an manchen Orten of-
fizinell; zum Gerben soll sie brauchbar
seyn.
CCXLVIII COMARUM. Komarum.
Der Stengel am Grunde kriechend,
schlägt Wurzel, wird hernach auf-
recht, ist purpurröthlich, oben fein-
haarig und ästig. Die untersten Blät-
ter gefiedert ; die Fiederblättchen
fünffach , elliptisch - lauzettförmig,
sägeartig gezähnt, unten grau, die
obersten Nebenblättchen dreifach
oder auch einfach. Die langen fein-
haarıgen Blumenstiele stehen am
Ende und jeder trägt eine grosse
purpurrothe aufrechtstehende Blume.
Auf sumpfigem, meistens torfhaltigem
Boden. Bei Hanau in Sümpfen ohnweit
dem Lehrhof; beim neuen Wirthshaus
20.u.m.Staubf. a.d,Kelche, VieleStaubwege. 255
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Beobacht.
Nuzzen,
im Wald; im Neuhoferwald; im Ried
Rumpenheim gegenüber, rechts am Weg
nach Bischofsheim; beim Steinheimer
Galgen; um Offenbach häufig; auf der
Wiese im Niederröderwäldchen bei dem
Brunnen; im Sumpf beim Frankfurter
Forsthaus ; bei dem Forellenteich im
Oberwald; an dem Philosophenwäldchen
bei Giesen etc.
Mai bis August, 2
August, September.
Die Zahl der Kelchabschnitte und der
Blumenkronblätter ist sich nicht immer
gleich.
Diese Pflanze verdiente ihrer schönen
purpurrothen Blumen wegen in den Gär-
ten als Zierblume gezogen zu werden,
und nach unserer Erfahrung gelingt die=
ses ohne viele Kunst sehr gut. Sie ist
zum Gerben dienlich, und die Finnlän-
der gebrauchen die Wurzel zum Roth-
färben. Die Rennthiere fressen diese
Pflanze gerne, anderes Vieh aher lälst
sie unberührt stehen,
256 13. Klasse. ı. Ordnung, r
DREIZEHNTE KLASSE.
POLYANDRIA. Mit vielen Staubfäden, die auf dem
Fruchtboden sizzen.
L ORDNUNG.
MONOGYNIA, Mit einem Staubwege.
CCLI. Der Kelch zweiblätterig, nach kaum
ee geöffneter Blume abfallend. Die Blumen-
krone vierblätterig, abfallend. Die Narbe
aufsizzend, schildförmig, gestrahlt, ge-
kerbt. Die Saamenkapsel mit der Narbe
gekrönt, kugelig oderlänglich, klappen-
los, einfächerig, bis zur Hälfte vielfä-
fächerig, unter der Narbe mit vielen
Oeffnungen von einander springend, viel-
saamig.
CCL, Der Kelch zweiblätterig, abfallend.
2:07 To Die Blumenkrone vierblätterig, abfal-
Schellkraut, \end- Die Narbe aufsizzend, kopfför-
mig, zweispaltig. Die unächte Schote
gleichbreit, rund, enthält viele eyrunde,
glänzende Saamen,
Viele Staubf. a.d.Fruchtboden, ı. Staubweg.
GCXLIX.
ACTAEA,
Christophs=
kraut.
CCLIV;
CISTUS.
Cisirose.
CCLII,
TILIA.
Linde.
CCLN.
NYMPHAEA. oben gefärbt,
‚Nymphäe.
257
Der Kelch und die Blumenkrone sind
vierblätterig, beide abfallend. Die Narbe
aufsizzend,, gestrahlt. Die unächte Beere
ey-kugelrund, glatt, Heischig, einfurchig
und einfächerig, enthält viele halbzir-
kelrunde in doppelter Reihe aufeinander
liegende Saamen.
Der Kelch fünfblätterig, bleibend;
zwei Blättchen kleiner als die übrigen.
Die Blumenkrone fünfblätterig und ah-
fallend. Die Narbe etwas diklich. Die
Saamenkapsel durch den Kelch bedekt,
dreiseitig, dreiklappig; die Klappen ge-
doppelt, die Wand derselben einfach ;
die vielen Saamen an die Klappen an-
geheftet.
Der, Kelch fünftheilig, abfallend. Die
Blumenkrone fünfblätterig , abfallend.
Die Narbe fünfseitig, stumpf. Die Frucht
eine rindige Höble (Antrum corti-
cosum. Med.) kugelrund - kreiselför-
mig,
de aufspringend;
vier - bis fünffächerig , am Grun-
die Fächerchen ein-
saamig.
Der Kelch vier oder fünfblätterig,
bleibend,
ee 3 Su.
Die Blumen-
58
CCLV.
DELPHI-
NIUM.
Jüttersporn,
CCLVI.
ACONITUM.
Sturmhut.
135, Klasse. 2. Ordnung.
krone vielblätterig. Die Narbe zirkel-
rund, flach, handförmig aufsizzend, mit
Strahlen bezeichnet, am Rande gekerbt,
bleibend. Die unächte Beere abgestuzt,
eyrund, am Halse enger, an der Spizze
gekrönt, markvoll, vielfächerig, enthält
viele rundliche Saamen,
Der Kelch fehlend. Die Blumenkrone
besteht aus fünf ungleichförmigen , in
einem Kreise stehenden Blättchen, von
denen das obere sich hinten in einen
langen Sporn endigt; die übrigen sind
eylanzettförmig, abstehend und fast gleich,
Das Afterblumenblatt bespornt, und in
die Röhre des obersten Kronblättchens
eingewikkelt, Die Saamenkapsel auf«
rechtstehend , einklappig, einfächerig,
innwendig der Länge nach von einan-
derspringend, vielsaamig, R
I. ORDNUNG.
TRIGYNIA. Mit drei Staubwegen.
Der Kelch fehlend. . Die Blumenkrone
besteht aus fünf ungleichförmigen Blät-
tern, wovon das oberste helmförmig und
röhrig ist, und enthält noch zwei After-
Viele Staubf. a, d.Fruchtboden. 5. Staubwege. 25 9
\
- blumenblättchen mit sehr langem, unten
CCLVII,
AQUILEGIA.
Aquilegie.
GCLVII.
NIGELLA,
'Nigelle.
zurükkgekrüämmtem Sporn, der unter
dem obersten helmförmigen Kronblatt
verborgen ist. Die 3 bis 5 aufrechtste-
henden Saamenkapseln, sind einfäche-
rig, springen von innen auf und ent-
halten viele ekkige runzlige Saamen.
II. ORDNUNG.
PENTAGYNIA, Mit fünf Staubwegen.
Der Kelch fehlend. Die Blumenkrorie
besteht aus fünf gleichen, lanzettförmi-
gen Blättern, zwischen welchen fünf
andere kappenförmige kleinere Afterblu-
menblättern sizzen, welche sich in einen
Sporn endigen. Die fünf Fruchtknoten
sind:mit zehn runzlichen Spreublättchen
versehen. Die fünf walzenförmigen,
abgesonderten , geschnabelten, von in-
nen aufspringenden. Saamenkapseln sind
einfächerig und enthalten viele glänzen-
de Saamen, Ä Ä
Der Kelch fehlend, oder in einigen
Aıten eine blätterige Hülle. Die Blu-
menkrone besteht aus fünf gleichen,
abstehenden, deltaförmigen Blättern und
Re
260. 13. Klasse, 4. Ordnung.
aus ächt kleinen, in einem Kreis stehen-
den Afterblumenblättchen, von denen
die äussere grössere Lippe zweispaltig,
und mit 2 Punkten bezeichnet, die in-
nern aber kürzer, und in eine Linie
geendigt ist. Die vielen Staubfäden am
Grunde frei, in 8 oder ı0 Partien ge-
getheilt, sind kürzer als die Blumen-
krone. Die Fruchtknoten haben sehr
lange ekkige, zurükkgerollte, bleibende
Griffel, 'mit' der Länge nach herablau-=
fenden Narben. Die Saamenkapseln ey-
förmig, rund fünfseitig, geschnabelt,
springen nach innen ‚zu an der Spizze
auf, sind mit durchsichtigen Drüsen be-
sezt und enthalten viele eyförmige, ek-
kige, rauhe Saamen,
IV.. ORDNUNG.
POLYGYNnIA. Mit vielen Staubwegen.
CCLIX. Die vier bis fünfblätterige Blumen-
ZBRLIC- krone hat keinen Kelch. Die Staubfä-
TRUM. \ 2.
Wiesenraute,. den länger als die Blumenkröne und
oben breiter. Die Fruchtknoten sizzen
auf sehr kurzen Stielchen, haben keine,
oder äusserst kurze Griffel, und dikk-
VieleStaubf,a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 261
CCLXVIIL
HELLEBO-
RAUS.
Niesswurz,
CCLXVIL.
TROLLIUS,
Trollblume.
liche "Narben. Die Fruchthüllen ey-
oder keulenförmig, gefurcht, mit einem
kleinen Sehnäbelchen versehen, ohnge-
schwänzt, einsaamig.
>
Die fünfblätterige Blumenkrone, wel-
che bleibend und bisweilen gefärbt ist,
hat keinen Kelch, enthält aber noch meh-
rere röhrige, aufrechtstehende, zweilip-
pige in einem Kreis stehende Afterblu-
menblättchen, deren Lippen stumpf und
ganz sind. Die Saamenkapseln zusam-
mengewachsen, geschnäbelt, einklappig,
von innen aufspringend, Kae
vielsaamig.
Der Kelch fehlend. Die Blumenkrone
vielblätterig; die Blättchen gleich und
einwärts gekrümmt. Die Afterblumen-
blätter gleiehbreit, röhrig, an der Rük-
kenspizze ausgehöhlt, am Grunde durch-
löchert. Die vielen Saamenkapseln sind
mit einer zurükkgekrümmten Spizze
versehen, in &in Köpfchen vereinigt,
zusammengewachsen, einfächerig, zu-
sammengedrükt, zweiklappig, springen
an der innern Seite auf und enthalten
viele eyföormige Saamen.,
262
CCLAXIX.
CALTHA.
Dotterblume,
GOLK.
CLEMATIS.
MWaldrebe,
CCLXI.
ANEMONE.
4nemone.
13, Klasse. 4. Ordnung.
Der Kelch fehlend. Die Blumenkro-
ne fünfblätterig, ohne Afterblumenblätt-
chen. Die Griffel fehlen. Die Saamen-
kapseln zusammengewachsen, zusammen-
gedrükt, sternförmig, abstehend, an
der innern Seite der obern Nath. auf-
springend, einklappig, einfächerig, viel-
saamig.
Der Kelch fehlend. Die Blumenkrone
vier- oder fünfolätterig. Die Staubbeu-
tel an der Seite der Staubfäden ange-
wachsen. Der Fruchtknoten rundlich,
zusammengedrükt, endigen sich in pfrie-
menförmige Griffel, die länger als die
Staubfäden sind. Die Fruchthüllen durch
den bleibenden, federartigen, verlänger-
ten Griffel geschwänzt.
Kelch keiner, statt dessen ein schwü«
liger fein behaarter Ring, in welchem
die Rinde aufhört, unterhalb der Elu-
me. Die Blumenkrone fünf bis sechs-
bläiterig; die Blättchen in 2 oder 5 Rei-
hen. Die vielen Fruchthüllen rundlich,
glatt oder wollig, niedergedrükt, weich-
: stachelig, einsaamig.
VieleStaubf.a.d,Fruchtboden. VieleStaubwege. 263
CCLXI.
PULSATIL-
LA,
Küchenschelle.
CCLXII.
HEPATICA,
Leberkraut,
OCLXV
FICARIA,
Fikarie.
CCLXVI.
- RANUNCU-
LUS,
RBanunkel.
Kelch keiner, statt dessen eine blät-
terige vielspaltige Hülle. Die Blumen-
krone sechsblätterig; die drei äussern
Blätter ein Fortsazz der Rinde. Die
vielen Fruchthüllen zottig, geschwänzt,
einsaamig.
Der Kelch dreiblätterig, etwas von |
der Blumenkrone entfernt und bleibend,
Die Blumenkrone sechsblätterig; die Blät-
ter in zwei oder drei Reihen. Die Nar-
ben stumpf. Die vielen Fruchthüllen
zottig, länglich, ohnbewaffnet, von dem
Kelch umgeben, einfächerig, einsaamig.
Der Kelch dreiblätterig, abfallend.
Die Blumenkrone 8 — ı2 blätterig; die
Blättchen haben honigtragende Grübchen
welche mit einem Schüppchen bedekt
sind. Die Narben aufsizzend. Die vie-
len Fruchthüllen zusammengedrükt,
stumpf, nakkt, einfächerig, einsaamig,
Der Kelch fünfblätterig, abfallend.
Die Blumenkrone fünfblätterig, über
den Nägeln der Blätter befinden $ind ho-
nigtragende Grübchen welche mit Schüpp-
chen bedekt sind. Die Narben fast stiel-
los, zurükkgeschlagen, Die vielen Frucht-
064
CCLXIV.
"ADONIS,
Adonis.
15. Klasse. 4. Ordnung.
hüllen eyförmig, zusammengedrükt,
glatt oder weichstachelig, einfächerig,
einsaamig.
Der Kelch fünfblätterig, etwas gefärbt,
abfallend. Die Blumenkrone fünf - bis-
vielblätterig. Afterblumenblättchen keine.
Die Narben aufsizzend, zurükkgeschla-
gen. Der Fruchtboden verlängert. Die
vielen Fruchthüllen, ekkig, geschnäbelt,
einfächerig, einsaamig.
Viele Staubf. a. d.Fruchtboden. ı..Staubwee. 265
DREIZEHNTE KLASSE,
POLYANDRIA. Mit vielen Staubfäden, die auf
var dem Fruchtboden sizzen.
LORDNUNG.
es
u
DIONOGYNIA. Mit einem Staubwege.
CCXLIX, ACTAEA. Christophskraut.
is A.nıcra DieBlätter doppelt gefiedert, säge-
0015,
Schwarzes
Christophs- blättchen dreilappig. Die Traube ey-
kraut.
artig gezähnt, das äusserste Fieder-
rund. Die Blumen weiss. Die Bee-
" ren glänzend schwarz.
Actaea spicata nigra Linn.
Wohnort, In schattigen Wäldern und Gebüschen.
Häufig auf dem Berg bei dem Falken-
steiner Schloss ; um den kleinen Bild-
stein oberhalb Bräungeshayn; bei dem
Forellenteich im Oberwald; in Gebü-
schen um Herchenhayn und zwischen
Herchenhayn und Crainfeld; im Gebü-
sche um llbeshausen und Hintersteinau >
266
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
672. C. MmAsus.
Grosses Schell-
kraut.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
15. Klasse. ı. Ordnung.
im Hangestein auf der Abendseite; häu-
fig an dem Wendelstege in der Land-
wehre im Wald zwischen Oberrad und
Frankfurt.
Mai bis August. 4
August — Oktober.
Diese Pflanze hat giftige Eigenschaf-
ten wird aber doch von Ziegen, Schaa-
fen und Schweinen ohne Nachtheil ge-
fressen. Der Saft der .Beeren mit Alaun
gekocht, giebt eine schwarze Farbe. Die
Wurzel dient zu Haarseilen für das Vieh,
Wär ehedem ofhzinel.
CCL, CHELIDONIUM. Schellkraut.
Die Blätter halbgehedert; die Fie-
derblättchen stumpflappig, die äus-
sern zusammenfliesend. Die Blu-
menstiele doldenförmig. Die Blu-
men gelb.
Fast überall an Zäunen, Mauern und
steinigen Orten.
April — Juni; %
Juli — September.
Die Blüthen werden stark von FEN
Bienen besucht. Sowohl die Wurzel,
als auch der aus den Stengeln und Aesten
Viele Staubf. a. d. Fruchtboden. ı. Staubweg. =67
fliessende scharfe Saft, giebt eine dauer-
hafte gelbe Farbe. Mit einem Dekokt
der Wurzel waschen in Krain die Ein-
wohner die faulen Geschwüre der Pferde
und töden damit die in denselben be-
- findlichen Würmer. Die ganze Pflanze
675.P. Arce-
MONE,
Keulen förmi-
ger Mohn.
hat schädliche Eigenschaften und wird
nicht ohne Gefahr von dem Vieh ge-
fressen. Sie ist ofhzinell.
CCLI. PAPAVER. Mohn.
*) Mit steifhaarigen Saamenkapseln.
Der Stengel blätterig, vielblumig,
mit langen, steifen, dichtstehenden,
angedrükkten Haaren bedekt, Die
Blätter dreitheilig, zwei oder drei-
mal gefiedert, steifhaarig, die Blätt-
chen eingeschnitten. Die Blumen
roth, mit länglichen, fast keulenför-
migen, an der Spizze sehr fein säge-
artig gezahnten Blumenblättern. Die
Saamenkapsel keulenformig, ge-
furcht, mit wenigen, weisslichen, ge-
bogenen, angedrükkten Börsten be-
sezt. Die Staubfäden unter den Staub-
268 13. Klasse, ı. Ordnung,
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
674. P. HYERI-
DUM,.
Bastard Mohn.
Wohnort,
Blüthezeit.
beuteln breiter. Die Narbe etwas
spizzig, fünfstrahlig.
Auf sandigen Aekkern unter der Saat
z. B. um dem Lehrhof bei Hanau; bei
dem Hanauer Galgen; bei der Hartig;
um Frankfurt in den Gärten vor dem
Gallenthor; bei der Frankf. Ziegelhütte;
auf dem Lerchenberg; am Wezlarer-
Weg bei Giesen; um Darmstadt, Ar-
heilgen etc,
Juni, Juli. ©
August, September.
Nur Schaafe und Ziegen fressen die-
sen Mohn. y
Der Stengel blätterig, vielblüthig,
mit angedrükkten, dichten, steifen,
eingekrümmten Borsten besezt. Die
Blätter dreifach , fiederförmig ge-
theilt. Die Blumen roth. Die Saa-
menkapsel eyrund, gedreht rinnen-
förmig, mit rauhen eingekrimmten
Borsten dicht besezt.
Auf Aekkern unter der Saat um Darm-
stadt und Arheilgen.
Juni, Juli. © won
Viele Staubf; a.d. Fruchtboden. ı. Staubweg. 269°
Früchtreife.
Nuzzen.
675:P. RuoEaAs
Klatschrosen=
Mohn:
August, September.
Nur Schaafe und Ziegen fressen ihn,
**) Mir glatten Saamenkapseln,
‚ Der: Stengel vielblumig, mit ab-
stehenden Haaren’ besezt, Die Blät-
ter fiederförmig getheilt und einge-
schnitten. Der Kelch geschlossen,
eyrund, stumpf... Die Blumen pur-
. purroth. Die Narbe zehn - bis fünf-
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
zehnstrahlig. Die Saamenkapsel ku-
gelrund und glatt.
Fast überall auf Aekkern unter der
: Saat.
Juni, Juli. ©
August, September.
'Das Rindvieh, die Ziegen und'Schaafe
fressen diese Pflanze, aber die Schweine
und Pferde nicht. Der aus den ausge-
pressten Blumenblättern erhaltene Saft
färbt vorbereitetes Tuch, Seide, Baum-
wolle und Leinwand schön roth; nach
Seetzen werden in Hollard mit die-
sem Saft die‘ Käse gefärbt, ‘In Irland
werden die jungen ' zarten Blätter als
Gemüse gekocht, und mit Butter und
Käse vermischt, gegessen, Saamenkap-
270 13. Klasse. ı. Ordnung.
576.P.pusi um.
Ziweifelha uf
ter Mohn.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
seln und Blumen sind offizinell. In un-
sern Gärten werden mehrere Abarten
mit einfachen und gefüllten Blumen von
verschiedener Farbe der: Zierde wegen
gezogen.
Der Stengel vielblumig, mit wa-
gerecht abstehenden Haaren besezt.
Die Blätter hiederförmig eingeschnit-
ten. Die Haare an den Blumenstie-
len angedrükt. Der Kelch geschlos-
sen, eyrund, länglich.: Die Blumen
roth. Die Narbe zehnstrahlig. Die
Saamenkapseln länglich, glatt, bis
zur Hälfte zehnfächerig.
ARE Aekkern unter der Saat, z, B.
jenseits ‚des Hanauer Galgens; in der
Bulau nahe an der Kinzig; rechts der
‚Sachsenhäuser Warte; . häufig auf dem
Lerchenberg ; bei Niedererlenbach, Darm-
stadt, Arheilgen etc,
Juni, Juli. © ,._
August, September.
Ist nicht offhizinell, leistet aber sonst
denselben Nuzzen wie die vorhergehen-
de Art.
Viele Staubf.a.d,Fruchtboden. ı. Staubweg. 271
7.677. P.som-
NIFERUM.
Schlafmachen-
der Mohn.
Wohnort.
Blüthezeit.,
Fruchtreife,
Nuzzen.
Der Stengel sehrhoch, vielblumig,
blätterig, und sammt den umfassen-
den, eingeschnitten- gezahnten Blät-
tern, Blumenstielen, Kelchen, und
grossen, fast kugelrunden Saamenkap-
seln, glatt. Die Blumen einfach und
gefüllt, von den mannigfaltigstenFar-
ben - Abänderungen, Die Saamen
weiss- oder blauschwärzlich ‚„ nach
dem die Abart ist.
Stammthöchstwahrscheinlich, ursprüng=
lich aus dem Orient; wird vorzüglich
häufig um Darmstadt und an mehren
Orten bei uns gebaut, und findet sich
auch hin und wieder gleichsam wild,
Juni, Juli. ©
August, September.
Aus denen in die äussere Haut geriz-
ten, noch unreifen Saamenkapseln, er-
hält man im Orient, wo diese Pflanze
oft eine Höhe von 30 — 40 Fuss erlangt,
' den berühmten Milchsaft, der sich an,
der Sonne verdikt und unter dem Na-
men Opium, als ein wichtiges Ärzney-
mittel bekannt ist, Ein schlechteres
72.
ı3. Klasse. ı. Ordnung,
Opium wird ausgekocht, Die Nachfol-
ger Muhamets bedienen sich dieses Saf-
tes statt des Weins, sowohl um sich zu
vergnügen, als sich rasend zu machen,
worauf aber Mismuth und zulezt töd-
tende Erschlaffung folgt; überhaupt ist
das Opium nur in der Hand des erfah.
renen Arztes nüzzlich, sonst aber ein
fürchterliches Gift,- Wir benuzzen nur
den Saamen, um, ein Oehl daraus zu
schlagen, das an Güte dem Baumöhl
sehr nahe kommt; auch wird derselbe
von uns, und sehr vielen’ andern Völ-
kern in Kuchen gebakken ,„ und schon
Dioscorides sagt, Een habe ibn zu
Brod gebraucht, so wie Galen, dafs
man ihn statt Gewürzes auf Brod streue;
viele Stubenvögel, als Zeisige, Stieglitze, _
Girlitze, Flachsinken etc. werden damit
gefüttert. Die jungen Blätter können
als Gemüse gegessen werden. Die Oehl-
kuchen sind für das Vieh ein gesundes
Futter. Die trokknen Stengel sind zur
Feuerung zu benuzzen. Saamen und
Saamenkapseln sind offhizinell. Diese
Pllanze ist als Zierblume bei uns
sehr geschäzt, aber ibr Anbau leider
.
Viele Staubf.a.d. Fruchtboden. ı. Staubweg. 273
nochnicht so allgemein, als er es ver-
diente,
CCLII. NYMPHAEA. Nymphäe.
678.N.LuTEA. Die Blätter herzförmig, zugerun-
Geier Nyın- det, glatträndig. Der Kelch fünf-
phäe. 2 ?
blätterig, grösser als die Blumenblät-
ter. Die Blumen gelb. Die Beeren
| kegelförmig,
Wohnort, In stehenden und langsam fliessenden
Wassern z. B. um Hanau beim Wald-
esel in der krummen Kinzig; im Lam-
bowald und in der Bulau in der aus
getrokkneten Kinzig; bei Frankfurt in
dem Mezgerbruch in ‘Gräben ; in still-
stehendem Wasser hinter Bockenheim;
in der Nied bei Rödelheim, Bonames,
Ginnheim etc, im Bach Wiseck, und im
Stadtgraben zu Giesen etc. |
_ Blüthezeit. Juni, Juli. 2
Fruchtreife, August, September.
en. In einigen Ländern werden die ge-
trokkneten Blätter von dem Vieh gefres-
sen, aber nur nicht von den Schaafen.
Blätter, Blüthen und Wurzel sind zum
2.- Th, 8
274 15. Klasse. ı. Ordnung.
679. N. ALBa.
PWeisse Nyın-
phäe.
Gerben brauchbar; leztere tödtet, wenn
man sie in Milch zerrieben hat, die
Schaben und Grillen. Die Wurzel wurde
in Schweden in theuern Zeiten als Nah-
rungsmittel ohne Schaden genossen, und
auf der Insel Seeskär bei Narva mit der
Fichtenrinde Brod daraus gebakken.
Neuern Beobachtungen nach, haben nicht _
aus dieser Art, sondern aus Nym-
phaea Lotus die -Aegypter Brod ge-
macht, In Lustgärten, die Wassergräben,
Teiche und Kanäle mit dieser und der
nachfolgenden Art bepflanzt, ist ein herr-
licher prachtvoller Anblikk; um dieses
leicht zu bewerkstelligen, sammle man
nur um die Zeit der Reife ihres Saa-
‚mens solche Beeren, die im Begriff sind
sich. öffnen zu. wollen, und werfe sol-
che auf das Wasser.
Die Blätter herzförmig, lang zu-
gespizt, glatträndig. Der Kelch vier-
blätterig, kleiner als die lanzettför-
migen Blumenblätter. Die Blumen
weiss, sehr wohlriechend. Die Bee-
“ren kugelrund.
b. Mit viel kleinerer Blume.
Viele Staubf. a.d. Fruchtboden. 1. Staubweg. 275
Wohnort. In stehenden und langsam fliessenden
Wassern z. B. in den Teichen bei Kra-
nichstein; in der Bulau in der ausge-
trettenen Kinzig, ohnweit Hanau; in
Sümpfen welche von Hanau aus links
an dem Wilhelmsbaderweg und in dem
Wald liegen; bei der Steinheimer Fasa-
nerie; in Waldsümpfen zwischen Seeli-
genstadt und Babenhausen, und auch
zwischen Frankfurt und Darmstadt; in
dem Lutherischen Bornweiher bei Offen-
bach; im Mezgerbruch bei Frankfurt;
in einem Graben vor Rödelheim etc, b. in
dem Stadtgraben zu Lich.
Blüthezeit. Juni, Juli. &
Fruchtreife.: August, September.
Nuzzen. Die türkischen Frauenzimmer berei-
ten aus den frischen Blumen durch die
Destillation ein sehr angenehmes Ge-
tränke ; aller übrige Gebrauch ist wie
bei der vorhergehenden Art.
CCLII. TILIA. Linde.
7.680.T.cran- Die Blätter fast herzförmig, lang-
Ehrh. . 5 - ä
DIRBETAFUT zugespizt, sägeartig gezähnt, etwas
Grossblätteri-
ge Linde; rauhhaarig, unten in den Achseln
Sommerlinde. _ So
“
276 15. Klasse. ı. Ordnung.
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
der Aderäste braunwollig. Die’Blu-
men bleich schwefelgelb und wohl-
riecheud. Die Saamenkapsel vierfä-
cherig , etwas haarig.
Tilia europaea a. ß.<. Linn.
In Wäldern z, B. in der Tanne bei
Darmstadt; im Hangestein bei Giesen;
gepflanzt in Frankfurt in der Stadtallee,
und noch an vielen andern Orten,
Juni. b
September.
Dieser Baum taugt vorzüglich gut zu
Gränzbäumen, daun er erreicht ein Al-
ter von 5 bis 800 Jahren und einen Um«-
fang von 2o und mehr Fuss. Unter
der Scheere gehalten giebt er schöne
Lusthekken und Sommerlauben. Die
Blüthen geben den Bienen reichlichen
Stoff zu Wachs und Honig; doch den
mehrsten Honig holen sie von den Blät-
tern die mit Honigthau befallen sind;
getrokknet sind die lezteren den Ziegen,
Schaafen und Kühen ein gutes Winter-
futter. Aus dem angebohrten Stamm
läfst sich ein ähnlicher Saft, wie aus
den Birken ziehen. Das weisse, leichte
Viele Staubf.a. d. Fruchtboden: ı Staubweg. 277
zähe Holz wird von den Drehern , Schrei-
nern und Bildhauern sehr geschäzt; zu
Schuster- Tischen ist es vorzüglich brauch-
bar, weil die Schuster darauf ihr Leder
schneiden können, ohne ihre Instru-
mente allzusehr dadurch stumpf zu ma-
chen; gebeizt sieht es wie Ebenlolz aus,
Die Kohlen sind zum Zeichnen und
zum Schiesspulver gut, aber als Brenn-
holz hat es wenig Werth. Die innwen-
dige Rinde ist ein schönes Bast, woraus
in Russland, Schweden und Frankreich
Dekken und Matten zur Einpakkung
der Kaufmannswaaren, auch Körbe,
Hüte, Strikke, Schuhe, Fischreusen etc.
verfertiget werden; Quelmalz em-
pfahl dieselbe bei Mangel an Getreide
mit unter das Brod zu bakken; Rüger
hat einen Rosenlakk aus der Rinde be«-
reitet, und Marquis de Vilette ein
röthlich braunes zimmlich dikkes Papier»,
welches zum Drukken und Schreiben,
besonders aber zum Zeichnen brauchbar
war; auch aus den Blättern bereitete
Schäfer ein haltbares graues Papier.
Munting versichert, dals er ein auf
Lindenbast geschriebenes Buch gesehen
278 ı5. Klasse. ı. Ordnung.
+.661. T. par-
VIFOLIA Ehrh.
Kleinblätteri-
ge Linde;
ZFinterlinde.
Wohnort.
habe, welches über 1000. Jahr alt war.
Missa, ein französischer Arzt, hat zu-
erst bemerkt, dafs man aus den Früch-
ten ein Oehl, oder eine Art Butter pres-
sen könne; die nach dem Pressen übrig
gebliebene Kuchen dienen nicht nur statt
der Mandelkleyen zum Händewaschen,
sondern sollen sogar eine wohlschmek-
kende Mehlspeise geben. Durch die
Destillation läfst sich aus den Linden-
blüthen ein Weingeist abziehen. Sie ist
ofizinell. Die Vermehrung geschieht
durch Saamen, Ableger, Stekklinge und
Wurzelbrut.
Die Blätter herzförmig, langzu-
gespizt, ungleich sägeartig gezähnt,
auf beiden Seiten glatt. Die Blumen
bleich schwefelgelb und wohlrie-
chend. Die Saamenkapsel zugerun-
det, fünffächerig, flzig und viel
kleiner als die der vorhergehenden
Art. ira
Tilia europaea %. de. Linn.
In Wäldern z. B. im Lambowald und
in der Bulau bei Hanau; hinter Hom-
Viele Staubf.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Beobacht.
Nuzzen,
a.d. Fruchtboden. ı. Staubweg. 279
burg; hinter Bockenheim; im Lindaner-
wald und im Hangestein bei Giesen;
um Darmstadt, Gepflanzt z.B. auf den
Hanauer Stadtwällen und an der Chaus-
see nach Resselstadt; zu Frankfurt auf
den Stadtwällen und in der Allee in der
Stadt etc.
Juli. ®
Oktober.
Diese Art wird nicht so hoch und
stark als die vorige, die Rinde ist brau-
ner und das Holz röthlicher, gröber,
zäher, härter und knotiger; auch die
Blüthen sind kleiner.
Die Benuzzung ist dieselbe, wie bei
der Sommerlinde, nur ist das Holz zum
Schnizzen nicht so weich; aber zu Pflan-
zungen ist sie ihres länger dauernden
Laubes wegen vorzüglicher.
CCLIV. CISTUS,. Cistrose.
682.C.HzLran- Die Stengel halbstrauchartig, nie-
THEMUM.
Gemeine Ci-
Strose.
derkiegend, ästig; die Aeste von ein»
ander stehend. Die Blätter eyförmig, |
am Randezurükkgeschlagen, mit we-
nigen Haaren besezt; die Blattan-
280 15, Klasse. ». Ordnung.
. säzze lanzettförmig. Die gelben Blu-
men in schlaffen, vor dem Aufblü-
hen überhängenden Trauben.
Wohnort. Auf sonnigen Hügeln und trokknen
waldigen Triften z. B, hinter dem Wil-
helmsbad am Weg nach Hochstadt; in
der Gegend des Steinheimer Galgens;
um Rumpenheim und auf den kalkigen
Anhöhen bei Offenbach, so wie auch
im Lehen in grosser Menge; um Frank»
furt gemein; an den Weinbergen um
Oppershofen ; um Giesen, Darmstadt etc.
Blüthezeit. Mai — August. a
» Fruchtreife. August — Oktober.
Nuzzen, Das Rindvieh, die Schaafe, Ziegen
und Pferde fressen sie, aber die Schwei-
ne nicht. Den Bienen geben die Blu-
men viele Beute. Diese Pflanze ver-
dient unter die Zierblumen unserer Gär-
ten aufgenommen zu werden.
CCLV. DELPHINIUM. Rittersporn,
685.D.Conso- Der etwas zertk@ilte Stengel steht
ET von einander. Die Blätter gefiedert-
sporn. vielspaltig, leicht feinhaarig; die Ab-
schnitte gleichbreit. Das Afterblu-
Viele Staubf.a.d. Fruchtboden. 3. Staubwege. 281
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
654. A.Lycoc-
TONUM.
IV olfs-
Sturmhut.
menblatt sehrlang bespornt; dieLippe
zweispaltig. Die Blumen violettblau,
Senr gemein auf Aekkern unter der
Saat.
Juni, Juli. ©
September.
Schaafe, Ziegen und Pferde fressen
sie, aber Rindvieh und Schweine nicht,
In Thüringen sammelt man die Blumen
und schneidet sie unter den Rauchta-
bakk; die Bienen sammeln Honig aus
denselben; der aus denselben ausgepresste
Saft giebt für die Zukkerbäkker eine
gute grüne Farbe, und mit Alaun ge-
‚kocht liefern sie eine blaue, welch. .a
als Tinte gebrauchen kann. Sonst wa-
ren die Blumen ofAzinell.
I. ORDNUNG.
TRIGYNIA. Mit drei Staubwegen,
CCLVI ACONITUM. Sturmhut.
Der. Stengel aufrecht, besonders
oben feinhaarig. Die Blätter hand-
förmig, vielmal getheilt, feinhaarig,
gefranzt; die Theile fast keilförmig,
282 15, Klasse. 5. Ordnung,
dreitheilig, zerrissen gezähnt. Die
blassgelben zottigen Blumen bilden
eine lange Traube; der Helm verlän-
gert sich in ein walzenförmiges,
stumpfes Horn. Der Kapseln sind drei.
Wohnort. Auf dem Lollarer-Kopf, wo ihn auch
schon Dillen fand.
Blüthezeit. Juni, Juli. # N
Fruchtreife. September, Oktober.
Nuzzen. Die Wurzeln sind für Wölfe, Hunde
und Kazzen ein Gift, und der Absud
mit Wasser kann bei Rinlvieh und Pfer-
den zur Vertreibung des Ungeziefers,
so wie auch wider die Wanzen gebraucht
werden. Dem Menschen ist die ganze
Pflanze ein scharfes und betäubendes
Gift. Als Zierblume ist dieser Sturm-
hut in mehreren Gärten anzutreffen,
I. ORDNUNG.
PENTAGYNIA. Mit fünf Staubwegen.
CCLVII. AQUILEGIA. Aquilegie.
685. A. vuL- Die Blätter dreifach, die Blättchen
tr, dreitheilig, rundlich, stumpf gezähnt
PB g, rundlich, stumpf gezähnt.
Aquilegie. Die Spornen der Afterblumenblätter
Viele Staubf. a..d. Frochtbadeni 5. Staubwege. 283
Wohnort:
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Bemerkung.
Nuzzen.
eingebogen und sammt den Stempeln
weichhaarig. Die Blumen blau.
In Wäldern, auf Wiesen, Hügeln und
auch an Zäunen z. B., am Hägwald hin-
ter dem Wilhelmsbad; in Hekken und
auf Wiesen hinter der Windecker Stadt-
mauer, im Hägwald hinter Rentel und
Klein- Karben ; zwischen Enckheim und
Bergen, auf Wiesen bei der Güntersburg
vor Frankfurt; bei dem Reichebach hin-
ter Falkenstein; auf dem Stadtwallen
um Friedberg; im Schuldsteinwald bei
Gedern; um das Schiffenbergerschloss
und im Lindenerwald; bei Arheilgen in
der Fasanerie etc.
Mai bis Juli. &
August, September.
In unsern Gärten trifft man sie theila
mit, theils ohne bespornte Afterblumen-
blätter, von den mannigfaltigsten Far-
benabänderungen, einfach und gefüllt an.
Ehemals war sie offizinell, jezt prangt
sie als Zierblume in unsern Gärten, Aus
den Blumen sammeln die Bienen Wachs
iind Honig. Durch Infussion geben die
„. Blumen eine blaue Tinktur, welche durch
Säure roth und durch Alkali grün wird,
234 19. Klasse. 3. Ordnung.
-
und von den Chemikern zu Untersu-
chungen benuzt werdenkann, Eckberg
hat aus dem Saamen Oehl geprelst.
CCLVIIN, NIGELLA. Nigelle.
686. N.pamas- Der Stengel gestreift und glatt. Die
GENA,
Damasze=
nische Nigelle. Abschnitte gleichbreit, Die blass-
Blätter dreifach zusammengesezt, die
blauen Blumen mit Blättern, die den
übrigen ähnlich sind, umhüllet, Die
Saamenkapsel fast kugelrund, fünf-
schnäbelich.
Wohnort. Auf Aekkern um Rödgen bei Giesen
und auf Schutthaufen um Darmstadt.
Gezogen häufig in unsern Gärten.
Blüthezeit, Juni, Juli. ©
Fruchtreiffe.e August, September. *
Nuzzen. Der Saame kann als Gewürz dienen.
Als Zierblume findet sich diese Pflanze
einfach und gefüllt in mancherlei Far-
benabänderungen in unsern Gärten.
687.N.sarıva. Der Stengel feinhaarig. Die Blät-
Garten- Ni-
gelle ; Schwar-
zer Kümmel.
ter dreifach zusammengesezt; die
Abschnitte gleichbreitlanzettförmig,
feinhaarig, gefranzt, etwas stumpf.
Vi ele Staubf. a. d, Fruchtboden, 5. Staubwege. 285
Die kleinen weissen oder gelblichen
Blumen ohne Hüllen. Die Saamen-
ß kapsel rundlich und stachelig,
Wohnort. Stammt aus dem Orient; wird bei uns
in den Gärten der Städter und Land«-
leute gebaut.
Blüthezeit, Juni, Juli. ©
Fruchtreiffe. August, September,
Nuzzen, Der Saame wird von den Morgenlän«
dern, so wie auch hin und wieder bei
uns statt des Kümmels mit unter das
Brod gebakken, und wird auch als Ge
würz an die Speisen bei uns gebraucht;
im Hannöyrischen baut man ihn unter
‚ dem Namen tout-epice; auch Oechl
lälst sich aus demselben pressen; bei
uns wird er häufig bei Krankheiten des
Viehs gebraucht; er ist ofhizinell, Die
Bienen besuchen die Blumen fleissig und
holen Honig aus ihnen.
688. N. arven- Der Stengel kurz, ausgespertrt, ge-
SIS.
Akker Nigelle. streift und haarig, Die Blätter viel-
spaltig, die Abschnitte gleichbreit,
lanzettförmig. Die blassblaten Blu-
men ohne Hüllen. Die Saamen-
286 15. Klasse. 4. Ordnung,
kapsel kreuselförmig und lang ge-
schnabelt, °
Wohnort. - Unter’der Saat, z. B. bei Hochstadt,
Bischofsheim, Mühlheim bis Steinheim,
Fechenheim und Offenbach, um Frank-
furt, Darmstadt, Buseck etc.
Blüthezeit. Juli, © |
Fruchtreife. August, September.
Nuzzen. Kann völlig wie die vorhergehende
Art benuzt werden.
IV. ORDNUNG.
poLysynıa. Mit vielen Staubwegen.
CCLIX. THALICTRUM.
Wiesenraute.
689. T.mınus. Der Stengel gestreift und glatt.
BE REIER Die Blätter dreifach gehedert, von
t einanderstehend; die Blättchen herz»
förmig, rundlich, tief dreilappig,
und an den obern Stammblättern
hinten eyrund, nnd fornen spizzig
dreilappig oder dreispaltig, am Rande
gefärbt. Die kleinen, abwärtshän-
genden, gelblichgrünen Blumen mit
rothen oder grünen Streifen, deren
VieleStaub£.a.d.Fruchtboden. Viele Staubwege. 287
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Nuzzen.,
690. T. ancu-
STIFOLIUM.
Schmalblättes
rige Wiesen-
raute.
Blumenkronen vierblätterig und ab-
fallend sind, haben nakkte und haar-
förmige Blumenstiele, und bilden
eine ausgebreitete und ästige Rispe.
Der Fruchtknoten sind 4 - 6.
Auf Wiesen und Triften, z. B. bei
Hanau im Neuhoferwald; vor Rlein-
Steinheim und, bei der Rumpenheimer
Ueberfahrt; bei Ginheim, Offenbach,
Oberrad etc.
Juni, Juli. &
August, September.
Das Vieh frifst sie Die Blumen lie-
fern den Bienen etwas Honig. Die ganze
Pflanze ist zum Gelbfärben dieulich.
Der Stengel ekkig, gestreift und
glatt. Die Blätter doppelt gefiedert;
die Blättchen glattrandig, dreitheilig
und einfach, lanzettförmig, gleich-
breit, am Rande zurükkgerollt, oben
hellglänzend, unten blasser. Die klei-
nen gelblichen Blumen, deren Blu-
menkronen vierblätterig sind, bilden
eine aufrechtstehende, ästige, nakkte
Rispe. Der Fruchtknoten sind 7-9.
65 ı35. Klasse, 4 Ordnung.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
691. T. FLA-
vum,
Gelbe Wieseh-
raute.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Hinter dem Frankfurter Forsthaus
links dem Schwengelsbrunnen, nach dem
hölzernen Kreuz hin; in den trokknen
Waldwiesen bei Arheilgen,
Juli, August. 2 _
September, Oktober.
Gewils wie die vorige Art zu be-
nuzzen,
Der Stengel blätterig, ekkig, ge-
furcht und glatt. Die Blätter doppelt
gehedert; die Blättchen keilförmig,
meistens spizzig dreilappig, stumpf,
aderig, runzlich, unten mit hervor-
ragenden Nerven und nezzförmigen
Adern versehen. Die gelben, auf-
rechtstehenden Blumen, deren Blu-
menkronen vierblätterig sind, bilden
eine dichte aufrechtstehende Rispe.
Der Fruchtknoten sind viele.
Auf Wiesen vor dem alten Wald bei
Hanau; auf Wiesen nicht weit von
Wiseck.
Juni, Juli. %
August, September.
Viele Staubf.a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 289
Nuzzen. Das Vieh frilst diese Pflanze sehr gerne
und aus ihren Blumen holen die Bienen
viel Honig. Wurzel, Blätter und Sten-
gel sind zum Gelbfärben sehr gut; mit
Salmiak wird die Farbe blass, mit Wein-
we ‚orangefarbig; Alaun vermehrt
"den Glanz. der Farbe und Alaun mit
Weinstein ihre Dauerhaftigkeit.
CCLX. CLEMATIS, Wa ldrebe.
x *) Mit kletterndem Stengel.
692. C.Vırr- Die Blätter theils einfach, theils
CELLA.
Blaue FHald- doppelt zusammengesezt, die Blätt-
rebe chen theils eyrund, theils i in Lappen
| zertheilt, alle glattrandig,, das End-
blättchen mit einem kleinen Stachel
versehen, Die Blumen blau; ; dieBlu-
menblätter keilförmig. Die Saamen
endigen sich i in eine kurze, krumme,
nakkende Spizze.
Wohnort, "Im Hage bei Giesen an der Bleiche
am Launsbacher Weg; im Gebüsche am
Buchrainweiher bei Offenbach unter
C. Vitalba,
Blüthezeit, September, E
a. Ds | T
290
Fruchtreife,
Nuzzen.
693. C. VITAL-
BA,
Gemeine
Waldrebe
”
13. Klasse. 4. Ordnung.
November. 5
Kein Gewächs schikt sich wegen sei-
ner prächtigen Blumen besser zu Lau-
ben als dieses, zudem da es die heftig-
ste Kälte ertragen kann. In unsern
Gärten wo es zur Bekleidang von Lau-
ben, Gartensizzen und ern gezogen
wird, findet es sich auch einfach und
gefüllt mit purpurrothen Blumen. Seine
Vermehrung geschieht durch Saamen,
Ableger, zertheilen der Wurzel und ab-
lösen der Wurzelsprossen. BT
Die Blätter gehiedert; -die Blätt--
chen herzförmig eyrund, entweder
gekerbt, oder eingeschnitten, oder
glattrandig. Die Blattstiele und Blü-
thenrispen kletternd. Die Rispenäste
an der Basis von einfachen herzför-
migen Blättern unterstüzt. Die Blu«
men graulichweiss; die Blumenblät-
ter lederartig, auf beiden Seiten Al.
zig. Die Staubfäden gegen die Spizze
zu breiter. Der Fruchtboden kugel-
rund. Die Schwänze der Saamenfe-
derartig, seidenartig-und lang,
VieleStaubf.a.d.Fruchiboden. VieleS taubwege. 291
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
694:C. Fram-
MULA,
Brennende
‚Waldrebe.
An Zäunen und in Gebüschen, z, B.
bei Hanau im Steinheimergrund ; bei
Hochstadt, bei Bischofsheim, vor der
Lohe, bei Nauheim, Vilbel, Offenbach,
Bergen, Seckbach, Berkersheim, um
Frankfurt, Schiffenberg, Giesen etc,
Juni bis August. $£
Oktober, November.
Das ganze Gewächs hat einen schar-
fen brennenden Geschmakk. Nach Vicat
und Sauvages werden die jungen
Wurzelsprossen in Frankreich als Salat
gegessen. Das harte, feste, gelbliche,
wohlriechende Holz, kann zu eingeleg-
ter Arbeit, und Blätter und Zweige zur
Färberei gebraucht werden ; leztere kön«
nen auch statt der Weiden zum Binden,
so wie auch zu kleinen Fassreifen die-
nen. Aus den Saamenschwänzen kann
man Papier machen, In unsern Gärten
dient dieser Strauch zw Bekleidungen;
seine Vermehrung ist wie bei der vori-
gen Art.
Die. Blätter gehiedert; die Blätt-
chen eyförmig, zugespizt, entweder
eingeschnitten, oder gekerbt, oder
Ta
S
293 13, Klasse. 4. Ordnung.
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
“ Nuzzen.
695:C.ERECTA,
Aufrechte
FH aldrebe.
glattrandig, oft dreilappig. DieBlatt-
stiele und Blütherispen kletternd:
leztere weitläuftig und ihre Aeste
von schmallanzettformigen Dekk-
blättchen unterstüzt. Die Blumen
weiss, mitLinien bezeichnet ;.die Blu-
menblätter lanzettförmig, dreiner-
vig, auf beiden Seiten glatt. Die
Saamen federartig und lang. -
Im Licherwald; auf Staufenberg; bei
Kranichstein in der Fasanerie nahe bei
Darmstadt; im Bessungerwald in der
Nähe des Herrgottsbrunnen.
Juli, August. 4
Oktober, November.
Diese Waldrebe besizt einen äusserst
brennenden Saft; ihre zähen Reben sind
gut zu Bindweiden zu gebrauchen, und
aus ‘den dikken Stengeln kann man
Stökke machen , welche denen von spa-
nischem Rohr nahe kommen.
**) Mit aufrechtem Stengel.
Die Blätter gefiedert; die Blätt-
chen eylanzettförmig und ganz glatt-
randig. Die weissen Blumen vier und
u.
VieleStaubf.a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 295
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
696. P. vernA-
Lıs Borckh,
Frühlings Küs
chenschelle.
Wohnort.
fünfblätterig. Die Saamen herzförmig
rundlich, miteinemlangen, zurükk-
gebogenen, federartigen Schwanze.
Auf trokknen Wiesen disseits Gross«
Steinheim,
Juni, Juli. 2
September, Oktober.
Als Zierblume ist sie zu empfehlen
sie; besizt. einen äusserst scharfen Saft.
Ihre Vermehrung geschieht durch Zer-
theilung und Saamen.
CCLXI PULSATILLA.
Küchenschelle.
Die Blätter gehedert, glänzend und
glatt; die Fiederblättchen am Grunde
schmäler, eingeschnitten lappig; die
obersten hüllenförmig. Die etwas
abhängende Blume stehet einzeln und
hat weisse, eylanzettförmige, stum-
pfe, aussen purpurröthliche, zottige
Blumenblätter.
Anemone vernalis Linn,
Auf einem trokknen Hügel im Bes«
sungerwald ohnweit der Papiermühle;
294 13. Klasse. 4. Ordnung.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
697. P. vuLGa-
rıs Borckh.
Gemeine Kü-
chenschelle.
Wohnort.
in einem sehr trokknen Gebirgwalde bei
Umstadt. (B orckh,)
März — Mai. 2
Mai, Juni.
Sie verdient als Zierblume gezogen zu
werden,
Die Blätter doppelt gehiedert und
zottig; die Fiederblättchen gleich-
breit; die obersten’ hüllenförmig.
Die zuerst purpurvioletfarbene, her-
nach hellblaue, meistens aufrechte
Blume, neigt sich gegen das Ende
der Blüthezeit etwas auf die Seite;
die Blumenblätter elliptisch lanzett-
förmig, zottig, an der Spizze gerade,
nach der Blüthezeit nicht selten zu-
rükkgekrümmt.
Anemone Pulsatilla Linn.
Auf trokknen und sonnigen Hügeln,
z. B. bei dem Rückinger Geleitshaus;
im Wald am Weg bei dem Kohlorunnen ;
am Wilhelmsbad bei dem Caroussel ;
auf den kalkigen Anhöhen der Biberer
Mark bei Offenbach; auf dem Lerchen-
berg ; zwischen Offenbach und Ysenburg
VieleStaubf:a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 295
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
608. P. prA-
TENSIS Borckh,
Wiesen Küs
chenschelle,
im Wald; bei Niederklee; zwischen Ar-
heilgen und Langen im Walde etc.
März, April. &
Mai, Juni,
Von den Schaafen und Ziegen wird
diese Pfianze gefressen und aus ihren
Blumen sammeln die Bienen Wachs und
Honig. Sie hat giftige Eigenschaften
und zieht Blasen. In alten Geschwüren
bei dem Vieh sollen die Blumen gute
Dienste leisten. Mit den Blättern und
Blumen kann man grün färben und aus
dem Safte der lezteren eine grüne Tinte
machen; in Schwaben färbt man mit.den
Blumen die Ostereyer grün. Als Zierblu-
me ist sie zu empfehlen. War ofhzinell.
Die Blätter doppelt gefiedert und
zottig: die lezten Stükkean der Spizze
gezähnt; die obersten hüllenförmig.
Die Blume doppelt kleiner als bei
der vorigen Art, nikkend, schwarz«
braun, aussen sehr zottig; die Blu-
menblätter an der Spizze zurükkge-
schlagen, vor dem Aufblühen sich
zusammenneigend.
ÄAnemone pratensis Linn.
296 15. Klasse. 4. Ordnung. |
Wohnort: Auf sehr trokknen Anhöhen in
der Mark ohnweit Gundernhausen,
(Borckh.)
Blüthezeit, März — Mai, &
Fruchtreiffe, Mai, Juni, . |
Nuzzen. Von Hirten wird sie wider den Biss
giftiger Thiere beim Vieh gebraucht.
Sie hat eine besondere heftige Schärfe
und ist überhaupt giftartiger als die vor-
hergehende Art. Kochet man die Blu-
men mit etwas Farbendistel und Alaun,
so erhält man nach Pallas, ein treff-
liches Grün zur Saftmalerey. Alles Uebri-
ge wie bei P, vulgaris Sie ist of-
fizinell,
CCLXU. ANEMONE. Anemone,
699. A,srLve-r Die Blätter fünftheilig, rauhhaa-
Wald ER rig; die Blättchen eingeschnitten und
mone. sägeartig gezähnt. Die weisse, grosse,
nakkte, von aussen zottige, nikken-
de Blume, stehet einzeln, und hat
fünf eyförmige, ganz stumpfe Blu-
menblätter. Die Fruchthüllen rund-
lich, rauhhaarig.
VieleStaubf.a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 297
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Bemerkung.
Nuzzen.
In‘ Wäldern und auf etwas hoch lie-
genden trokknen Triften und Angern.
Sehr häufig in den Weinbergen zwi«
schen Bischofsheim und Bergen; um
Windecken; im Wald hinter Offenbach
und Oberrod; im Wald hinter der Sach-
senhäuser Landwehr; auf dem Lerchen«
berg sehr häufig; bei Darmstadt in der
Taune; nicht weit vom Gehaborner
Hofe und an der Paleswiese auf sehr
trokknen Flächen,
Mai, Juni und oft im Herbst zum
zweitenmale. % \
Juli, August.
Oft findet Sich eine Spielart dieser
Pflanze die in allen ihren Theilen um
die Hälfte kleiner ist; welches gewilseine
nur aus Saamen aufgegangene Pflanze,
in sehr magerm Boden ist, die nicht
als eine besondere Abart verdienet auf
geführt zu werden,
Diese Pflanze verdient ihrer schönen
Blumen wegen als Zierblume in unsern
Gärten überall aufgenommen zu werden,
so wie überhaupt alle Anemonen.
298 15. Klasse. 4. Ordnung,
700. A. NENO-
ROSA.
Busch- Ane-
mone.
Wohnort.
..Blüthezeit,
Fruchtreife.
Nuzzen.
701. Ä, RANUN«
CULOIDES,.
Ranunkelar-
tige Anemone.
Der Stengel hat in der Mitte drei
dreifach getheilte, zerrissen zahnige,
glatte, gestielte Blätter. Die weis-
se, von aussen röthliche, nakkte,
etwas nikkendeBlume, stehet einzeln,
und hat sechs verkehrt lanzettför-
mige, stumpfe Blumenblätter. Die
Fruchthüllen glatt und spizzig.
Allenthalben in schattigen etwas feuch-
ten Wäldern und Gebüschen,
März, April. 4
Mai, Juni.
Diese Pflanze ist sehr scharf, und
Menschen und Vieh sehr schädlich, ja
fast tödtlich. In Schweden waschen sich
zuweilen die Mädchen mit einem über
sie abgezogenen Wasser das Gesicht um
schön zu werden, Als Zierblume ist sie
zu empfehlen, besonders da sie zu den
Erstlingen der wieder auflebenden Na-
tur gehört. Sonst war sie ofhizinell.
Der Stengel hat in der Mitte drei
dreitheilige, stumpf gezahnte, kurz
gestielte Blätter und ist mei-
stens zwei - oft auch nur ein - oder
VieleStaubf,a.d.Gruchtboden. VieleStaubwege, 299
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Beobacht;
Nuzzen,
dreiblüthig. Die Blumen aufrecht-
stehend und schöngelb, haben fünf
oder sechs eyrunde, stumpfe Blu-
menblätter. Die Fruchthüllen glatt
und spizzig.
In Wäldern und auf denen an sie an«
grenzenden Wiesen. Im Lambowald bei
Hanau und auch hinter dem Kohlbrun-
nen; äusserst häufig im Lehen und in
der Dikke bei Offenbach; auf der Wiese
‘bei der grossen Frankfurter Saustiege ;
in dem bei Bockenheim gelegenen Wäld-
chen; im Hangestein bei Giesen; bei
Kranichstein in dem Wäldchen zu bei-
den Seiten des Ruzebachs. |
April, Mai,
Juni,
Erscheint der Stengel einblumig, so
findet man doch meistens in dem Win-
kel der Stengelblätter den Anfang einer
zweiten Blume, die sich aber nicht im-
mer entwikkelt.
Dieser Erstling des Frühlings, ver-
dient seiner schönen Blume wegen ein
vorzügliches Pläzzchen in unsern Gär-
ten, Er hat einen brennend scharfen
4
300 ı3. Klasse, 4. Ordnung,
Geschmakk. Nach 'Kraschennini-
kow schmieren die Kamtschatkalen mit
dem ausgepressten Saft die Spizzen ih-
rer Pfeile; die Wunden davon, saugt
man sie nicht gleich aus, werden bal-
digst blau, schwellen auf, und sind in
zweien Tagen tödtlich; mit dergleichen
vergifteten Pfeilen erlegen sie auch die
grölsten Wäldfische.
CCLXII. HEPATICA. Leberkraut.
702.H.nosıLıs Die Blätter langgestielt, herzför-
Pig... mig, dreilappig, glatträndig, und
Kröuei unten nebst den Blattsielen zottig.
Die Blumen sind langgestielt, blau,
bisweilen purpurfarbig oder weiss,
in den Gärten gefüllt, und kommen
einzeln in Menge aus der Wurzel her-
vor, noch ehe die Blätter sich gehö-.
rig entwikkeln.
Anemone Hepatica Linn.
Wohnort. In Wäldern z. B. am Rande des Wal-
des ohnweit dem Buchrainweiher bei Of--
fenbach,
= Blüthezeit, März, April, 2
Fruchtreife. Juni,
|
|
Nuzzen.
709, A. AESTI«
VALIS, 1
Sommer ddo-
nis.
Wohnort.
| VieleStaubf. a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege, 301
Die Blumen, welche fast ein ganzes
Jahr ‘vorher völlig ausgebildet in ‚der
Knospe stekken, öffnen sich sobald,das
Erdreich. aufgethaut ist, und verschäk.
fen dadurch den Bienen sehr frühzeitig
Nahrung. Einfach und gefüllt in man-
cherlei Farbenabänderungen wird sie häu-
fig der Zierde wegen in unsern Gärten
gezogen. War offizinell.
_CCLXIV. ADONIS. Adonis.
Die Blätter doppelt gefiedert, viel-
theilig; die Theile gleichbreit ‚rund- .
lich, an der Spizzeröthlich.. Die Blu-
inen mennigfarbigoder weissgelblich,
mit‘ schwarz purpurrothen Nägeln,
fünf- achtblätterig; die Blumenblät-
ter lanzettförmig.. ‚Die Fruchthüllen
eyförmig.
" Auf Aekkern unter der Saat z.B. bei
'der Hartig; zwischen Hochstadt und Wa-
chenbuchen ; bei Prunigsheim; ohnweit
Frankfurt bei der Friedberger Warte;
zwischen Windecken und Heldebergen ;
zwischen Hohenweisel und dem Haus-
berg; bei Griedel etc.
302 15. Klasse. 4. Ordnung.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Bemerkung.
Nuzzen.
7704. Fs RANUN»
cuLoıDESRorh,
RBanunkelarti-
ge Fikarie.
Wohnort.
Blüthezeit,
Mai, Juni. ©
August, September.
Die A. autumnalis, welche Rei-
‚chard bei der Friedberger Warte will
gefunden haben, ist durchaus nichts an-
ders als A. aestivalis; erstere haben
wir noch nicht bei uns auffinden können,
Sie wird in den Gärten ihrer Schön-
heit wegen gezogen, wo sie sich durch
ihre ausfallende Saamen sehr leicht von
selbst wieder fortpflanzt.
CCLXV. FICARIA, Fikarie.
Die Wurzel aus kleinen, längli-
chen, zusammengesezten Knollen zu-
sammengesezt. Der Stengel nieder-
liegend, glatt. Die Blätter gestielt,
herzförmig, ekkig, glänzend, glatt,
in der Mitte meistens mit einem
schwärzlichen Flekken bezeichnet.
Der Blumenstieleinblüthig. Die Blu-
men gelb.
Allenthalben gemein, an schattigen
feuchten Orten,
März , April, &
VieleStaubf.a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 503
Fruchtreife.
Beobächt.
Nuzzen.
z
Mai, Juni.
Die Blumen öffnen sich Morgens um
9 Uhr und schliessen sich Abends ge-
gen 5 Uhr. |
Die Blätter werden bei uns im Früh«
jahr, so wie an vielen andern Orten,
als Gemüse und Salat gegessen ; jung
werden sie in England mit Wein, Zuk«
ker und Essig eingemacht, Die Blumen-
knospen mit Essig gekocht, und mit die-
sem uni Gewürzen eingemacht, schmek-
ken den Kapern fast völlig gleich. Die
Wurzel ist scharf, vorzüglich am miei«
sten vor dem Ausbruch der Blumen,
und erregt auf der Haut Blasen, womit
sich bosshafte Bettler, eben so wie mit
Clematis Flammula bisweilen um
Mitleiden zu erregen Geschwüre machen.
Durch gewisse Handgriffe sollen die
Wurzeln ein Stärkmehl geben. Das
Vieh frilst diese Pflanze. Ehedem war
sie ofüizinell. Die Blumen geben den
Bienen Wachs und‘ Honig, und sind
wegen ihrer frühen Erscheinung der Bie-
nenzucht sehr nüzzlich,
304 15. Klasse, 4. Ordnung.
705. R. FLam«
MULA,
Kleiner Ra-
nunkel.
Wohnort,
.. Blüthezeit,
Fruchtreife.
Bemerkung.
- Nuzzen,
n06. R. REP-
TANS,
FH urzelnder
Banunkel.
CCLXVI RANUNCULUS,
Ranunkel.
*) Mit einfachen Blättern.
Der Stengel am Grunde niederlie-
gend, ästig.und glatt. Die Blätter
elliptisch - lanzettförmig, gestielt,
etwas sägeartig gezähnt. Die Blu-
men gelb. | |
Ueberall an nassen Orten, an Bächen,
Sümpfen, Teichen, auf nassen Wiesen
und Triften.
Mai bis August. 4,»
‚August, September: |
Er raviirt mit ganzeh Blättern und
auch mit gefüllten Blumen,
Er gehört zu den schärfern Ranunkel-
arten, erregt auf der Haut Blasen und
hat für das Vieh schädliche Eigenschaf-
ten. In Schweden ist er offlzinell.
Der Stengel fadenförmig, krie-
chend, gegliedert, bei jedem Gliede
wurzelnd. Die Blättergleichbreitlan-
zettförmig, ganz glattran dig und glatt.
Die sehr kleinen Blumen gelb.
VieleStaubf.a.d.Fruchtboden, VieleStaubwege. 305
- Wohnort.
Blüthezeit.
‘ Fruchtreife,
‚707.Iu.LınGua,
Grosser
Sumpfranun=
kel,
Wohnort,
Auf feuchtem sandigem Boden bei Ha-
nau vor dem alten Wald; auf feuchten
Wiesen bei Offenbach; an der Entem-
lak beim Frankfurter Forsthaus; bei Ar-
heilgen auf dem Pechbusche, auf der
Blechwiese,
Juni, Juli. 4
August, September.
Der Stengel aufrecht, feinhaarig,
ästig, röhrig. Die Blätter lanzettför-
mig, meistens fusslang, stiellos, ner-
vig, an der mittlern Rippe rinnenför-
mig, unten feinhaarig, am Grunde
scheidenartig, etwas häutig, umfas-
send, gezähnelt. Die Blumen gross
uni gelb.
In Gräben und Sümpfen. In dem klei-
aen Bach vor dem alten Wald bei Ha-
nau; im Sumpf der beim Hanauer Gal«
gen im Wald liegt; im Ried hinter
Dörnigheim nach Bischofsheim ; in einem
Sumpf wenn man von dem Feldbrunnen
hinter Klein - Steinheim nach Gross-
Steinheim geht; bei Frankfurt im Mez-
9. Th. U
306 13. Klasse. 4. Ordnung,
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Beobacht.
Nuzzen,
708, R. AURI«
coMmuS,
Goldgelber
Banunkel.
Wohnort.
gerbruch und auf der Wiese bei der
grossen Saustiege in einem Graben; in
stehendem Wasser hinter Bockenheim;
auf sumpfigen Wiesen um Rockenburg
nach dem Kloster hin; um Darmstadt.
Juni, Juli, 4
August, September,
Variirt mit 6, 7, ö Blumenblättern,
Die Blumen geben den Bienen viel
Wachs, Dieser Ranunkel ist äusserst
scharf und tödet sogar die Thiere welche
ihn fressen; daher es immer rathsam ist,
das Vieh nicht in Morästen weiden zu
lassen,
**) Mit zerschnittenen und zertheilten Blättern.
Die Wurzelblätter gestielt, nieren-
förmig, gekerbt, eingeschnitten; die
'Stengelblätter stiellos, fingerförmig,
gleichbreit, gekerbt.. Der Stengel
vielblumig. Die Blumen gelb; die
Blumenblätter kaum etwas länger als
der Kelch. Die Fruchthüllen etwas
weichhaarig.
Allenthalben auf Wiesen, in Gärten,
feuchten Weiden, Gebüschen, an Zäu-
4
nen elc,
VieleStaubf.a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 307
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Beobacht.
Nuzzen,
709. R. SCELE-
RATUS,
Giftranunkel,
Wohnort.
April, Mai. %
Juni,
Die ersten Blumen im Frühling haben
meistens gar keine Blumenblätter, we-
nigstens fallen sie gleich ab, späterhin
haben sie deren 2-5-4. Das honigbe-
hältnissartige Schüppchen ist unten schmä-
ler und oben abgestuzt.
Dieser Ranunkel besizt so wenig Schärfe,
dals er als Gemüse gegessen werden kann,
Die Bienen fliegen den Blumen sehr nach.
Er ist ein gutes Viehfutter, welches die
Milch fett macht, und der Butter eine
schöne gelbe Farbe giebt.
Die Wurzelblätter gestieit, hand-
förmig; die Abschnitte eingeschnit-
ten und stumpf, die obern stiellos,
fingerförmig, gleichbreit. Dieblass-
gelben Blumenblätter kürzer als
der Blumenboden. Der Fruchtboden
länglich.
In Sümpfen und Wassergräben. Zwi»
schen der Hanauer Fasanerie und dem
Wilhelmsbad an dem Bach; im Sumpf
der bei dem Hanauer Galgen im Wald
Ug
308 13. Klasse, ı 4. Ordnung. wo V
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
liegt; in Gräben bei ‘der Oed ohnweit
Frankfurt; im Sumpf auf der Bornhei-
mer Heide; in Gräben vor.Bornheim ;
an feuchten Orten hinter Ilbenstadt; auf
der Vilbeler Viehtrift bei Massenheim;
in Gräben um Giesen; bei Arheilgen;
auf dem Ziegelbusche bei Darmstadt etc.
Mai, Juni. ©
Juni, Juli, |
Diese Pflanze enthält ein ungemein
scharfes Gift, besonders der Fruchtkno-
ten. Sie erregt Entzündungen, Brand,
Verzukkungen der Muskeln, Irreden,
ein unwillkührliches, sardonisches La»
chen und zulezt den Tod. ‚Einige ha-
ben sie für die Sardoa des Sallu-
stius gehalten. Oehl und warmes Was-
ser sind die besten Gegenmittel. Ge-
trokknet soll sie das Vieh ohne Schaden
geniesen, aber frisch genossen , verur-
sacht sie demselben das sogenannte kalte
Feuer, und fast immer) den Tod. Bos-
hafte Bettler bedienen sich ihrer oft'zur
Erzeugung scheusslicher Geschwüre, um
Mitleiden zu erregen.’;Die Wurzel ist
milde und soll nach Kraft als Salat,
oder in Suppen, oder als Gemüse ge-
VieleStaubf.a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 309
nossen werden können. Durch das Ko-
chen sollen sogar Blätter und Blumen
ihre Schärfe verlieren, so dals sie nach
Murray von den. Hirten in Morla-
chien, mit gehörigem Gewürze bereitet,
als Gemüse gegessen werden. Wir wol-
len sie zur Speise nicht empfehlen, und
rathen auch, sie auf Weiden sorgfältig
m10.R. ACoNI-
TIFOLIUS.
Sturmhutbläi-
teriger Ranun-
keh
Wohnort.
Blüthezeit.
“ Fruchtreife.
Nuzzen.
auszurotten.
Der Stengel aufrecht, ohngefähr
e Fuss hoch, ästig. Die Blätter fünf-
fingerförmig, bis an den Blattstiel ge-
theilt, glatt und dikklich; die Blätt-
chen lanzettförmig ‚. zerschnitten,
sägeartig gezähnt; die Blätter am
Grunde der Blüthenstielchen lanzett-
förmig. Die Blumen weiss, nur halb
so gross als bei der folgenden Art.
In Gebirgs- Waldungen hinter Ober-
ursel. (Reich.)
Mai — Juli. #
August, September.
In unsern Gärten prangt die gefüllte
Spielart auf dem Rabatten als eine Zier-
blume,
310 13. Klasse, 4. Ordnung,
ı1,R. PLAT4-
NIFOLIUS,
Platanusblät=
teriger Ra
nunkel.
Wohnort,
r
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Bemerkung.
Nuzzen.
Der Stengel aufrecht, höherals bei
der vorhergehenden’Art, ästig. Die
Blätter handförmig, fünfspaltig, nicht
dikke und rauhhaarig; die Blättchen
zerschnitten, tief und scharf sägear-
tig gezahnt; die Blätter am Grunde
‚der Blüthenstielchen gleichbreit. Die
Blüthenstiele länger und schwächer
als bei R. aconitifol. Die Blumen
weiss und grOSs:
In schattigen Gebirgwäldern, z. B. um
den Falkensteiner Schlossberg; im Ge-
büsche bei der Heidetränke hinter Hom-
burg im Gebirge; am Fahrweg im Wald
zwischen Herchenhayn und Ullrichstein;
bei Adolphsekk im Wald ohnweit Lan-
genschwalbach.
Mai — Juli, 4
August, September. Pr
Was Reichard hinter Oberursel fand,
ist sicher, wie wir ausseinem herbario
ersehen, der wahre R.aconitifolius,
alles aber was wir ohngefähr in derselben
Gegend fanden, ist R.platanifolius.
Er verdient als Zierblume eine Stelle
in unsern Gärten,
VieleStaubf.a.d.F ruchtboden. VieleStaubwege. Br
712. R. BULBO-
sus,
Knolliger Ra-
nunkel,
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Nuzzen.
Die Wurzel knollig. Der Stengel
aufrecht, ekkig, zottig, zweithei-
lig, vielblumig. Die Blätter aus drei
Blättchen zusammengesezt, die wie-
der dreitheilig, eingeschnitten ge-
zähnt und haarig sind. Die Blumen-
stiele einblumig, ekkig, gefurcht.
Die Kelche aussen haarig , inwendig
gelb, über der Mitte zurükkgeschla-
gen. Die Blumen gelb. Das honig-
tragende Schüppchen verkehrt herz-
förmig und flach.
Sehr gemein auf Wiesen und Tiriften,
Mai bis Juli. 4
August.
Jung ist diese Pflanze in allen ihren
Theilen sehr scharf, aber in der Blüthe«
zeit wird sie milder, ausgenommen. der
Wurzelknolle, welcher in jedem Alter
scharf bleibt und in der Blüthezeit noch
schärfer wird, hingegen die Wurzelfa-
sern,, sind blos vor dem Blühen scharf,
Durch das Trokknen und Kochen soll
die Wurzel ihre Schärfe verlieren und
dann wie Pennant sagt, in Schottland
512 13. Klasse. 4, Ordnung, 0.
gegessen werden. Die Schweine fressen
diese Pflanze nicht, Zum Färben ver-
spricht sie einigen Gebrauch. Diese
und R. repens erscheinen in unsern
Gärten öfters mit gefüllten Blumen.
7135,.R. PnıLo- Die Wurzel büschelförmig. Die
norıs Ehrh,
Rauhhaariger
EBanunkel. fach, haben dreilappige Blättchen,
deren Lappen gekerbt eingeschnitten
ganze Pflanze zottig. Die Blätter drei«
sind, und sich an den Spizzen mit
einem weissen Punkte endigen. Die
Blumenstiele sefurcht. Die Kelche
zurükkgeschlagen und nebst den Blu-
men gelb. Die Fruchthüllen zusam-
mengedrükkt nnd langzugespizt.,
Banunculus Sardous Roth. A. hir=
sutus CurEis.
Wohnort, An Aekkeru zwischen der Lambo-
brükke uwd dem Waldesel bei Hanau;
an Akkerrainen bei dem Goldbach ohn-
weit dem Sanlhof bei Frankfurt; an
feuchten Orten bei Darmstadt.
Blüthezeit, Juni, Juli. oO — 4 Ä
Fruchtreif, August,
Bemerkung. Erbesizzt eineausserordentlicheSchärfe.
VieleStaubf.a.
"14: R.REPENS.
Kriechender
Jianunkel.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Beobacht.
:Nuzzen.
-
715.R.PoLyAn-
THEMOS.
Zielblumiger
RBanunkel.
d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 313
Die Wurzelsprossen kriechend. Der
Stengel meistens liegend. Die Blät-
ter dreispaltig, wovon das mittlere
länger als die zur Seiten. Die Kelche
auseinanderstehend, haarig, grünlich,
am Rande gelb. Die Blumen gelb. Das
honigtragende Schüppchen schmal,
auf der einen Seite erhaben, und auf
der andern ausgehöhlt. Die Blumen-
stiele gefurcht.
Gemein auf Aekkern, an Wegen, in
‚Obstgärten etc. In ‘Chaussee Gräben vor
dem, Neuenthor zu Frankfurt mit ge
füllten Blumen,
Mai, Juni. &
Juli, August. De FR
‚Beim Regen sind die Blumen geschlos«
sen; jedoch ohne überzuhängen. |
Er hat keine nachtheilige Schärfe und
kann nach Schrank als ein Gemüse
gegessen werden. Dem Vieh ist er ein
gufes milchvermehrendes Futter,
Der Stengel aufrecht, haarig, ge-
furcht,, schwach, am Grunde einge«-
bogen. Die Blätter alle fingerförmig,
3ı4 15. Klasse. 4. Ordnung,. %
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
'Beobacht.
mı6.R. acrıs,
Schar fer Ba»
nunkel.
haarig und geflekkt;_die Abschnitte
halbsiebenspaltig, gleichbreit, spiz-
zig, gezälint. Die Blumenstiele lang,
gefurcht, ekkig, einblumig. DieKel-
cheetwasabstehend, grünlichgelb und
aussen haarig. Die Blumen gelb.
Auf Bergen in ‘Wäldern und Wiesen,
z. B. hinter Oberursel in Wäldern,
Mai, Juni. %
Juli, August.
‚Diese Pflanze 'hat keine ‚sonderliche
Schärfe. Bei dem Regen hängen ihre
Blumen über, aber ohne geschlossen zu
seyn.
Der Stengel aufrecht, nach oben
zu weniger raulı, vielblumig. Die
Blätter alle ingerförmig, an der Wur-
zel dreitheilig, mit verkehrt herzför-
migen,, eingeschnittenen Abschnit-
ten, an dem Stengel dreitheilig, mit
gleichbreiten, gezähnten Abschnit-
ten. Die Blumenstielerund und fein-
haarıg. Die gelben Blumen einfach
VieleStaubf.a.d.Fruchtboden, VieleStaubwege. 316
Wohnor,
Blüthezeit,
Fruchtreife.
Nuzzen,
und gefüllt. Das honigtragende
Schüppchen länglich und abgestuzt.
Gemein auf Wiesen, Triften und in
Obstgärten. Mit gefüllten Blumen im
Bruchköbler Hägwald bei Hanau.
Mai, Juni. 2
Juli, August,
Er ist äusserst scharf und seine vor“
zügliche Schärfe sizt im Fruchtknoten ;
kultivirt wird er milde und soll dann |
sogar als Gemüse gegessen werden kön«
nen. Auf den Wiesen rottet man ihn
aus, weil man das oft unerklärte Vieh-
sterben ihm zuschreibt, Frisch frifst
ihn das Vieh nicht, trokhen genielst es
aber denselben obne Widerwillen und
Nachtheil.e. Die Bienen besuchen fleis-
sig die Blumen. Für die Färberey ver-
spricht er einigen Nuzzen. Ausser Oehl
und warme Wasser, mildern auch noch
die Schärfen der Ranunkelarten, die zer=
quetschten Blätter und der ausgepresste
Saft des Sauerampfers, so wie auch die
unreifen Johannisbeeren,
316
qım BR. LANU-
GINOSUS.
IF olliger Ra-
nunkel,
_ Wohnort.
u 19
Blüthezeit.
- Fruchtreife,
Nuzzen,
718, R, ARvVEN-
sIs,
Akker Banun-
kel,
sr
15. Klasse. 4. Ordnung, NEN
Der Stengel aufrecht, vielblumig
und sammt den Blattstielen rauhzot-
tig. Die Blätter dreispaltig, lappig,
gekerbt und sammetartig, am Win-
kel einen blassen, sich dikker anfüh-
lenden Flekken. Die Blumenstiele
rund und zerstreut. Die Kelche aus-
gebreitet und rauhzottig. Die Blu.
men gelb. ?
In feuchten schattigen Wäldern. Bei
Hanau im Forst, der Fasanerie und dem
Mittelbucher Wald; im Wald bei Of-
fenbach das Lehen genannt; ; im Butzba-
cherwald; um Darmstadt i in Wäldern etc.
Juni bis August. 4
Äugust, September.
Er hat keine Schärfe und kann jung
‚als Gemüse genossen werden ; das Vieh
frilst ihn.
Die Blätter dreitheilig, die Lappen
langgessielt, zwei-dreitheilig, scharf
eingeschnitten. Die Blumen klein
und blassgelb. Das honigtragende
Schüppchen verkehrtherzförmigund
ausgerändet. Die Fruchthüllen stehen
VieleStaubf.a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 317
Wohnort.
" Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
719. R. HEDE-
RACEUS,
Epheublätte-
riger Ranun-
kel.
Wohnort.
kreisförmig, sind halbmondförmig,
zusammengedrükt, auf beiden Seiten
stachelig, und endigen sich mit einem
| gekrümmten weichen Stachel.
Allenthalben auf Aekkern und unter
der Saat.
Mai, Juni. ©
Juli, August. s
Uns keiner bekannt. Blätter und Blu-
men- sind sehr scharf, und erregen gleich
den mehrsten Ranunkelarten Blasen, die
heftigsten Darmschmerzen, und wohl
auch blutende Milch bei den Kühen,
Der kriechende Stengel wurzelnd.
Die Blätter gestielt, herzförmig,
rundlich, drei- fünflappig, sehr glatt
und glatträndig. Die Blumen weiss
oder blassgelb, mi: doppelt längern
Blumenblättern als der Kelch, haben
statt dem Schüppchen nur eine honig-
tragende Höhle. Der Staubfäden
fünf - zehn.
Peine Quellen und Bäche. Bei der
Heidetränke hinter Homburg; an seich-
ten Bächen hinter Oberursel; in der En-
318 135, Klasse. 4. Ordnung,
Blüthezeit.
Fruchtreife.
720. R. HETE-
ROPHYLLUS
Leys.
Verschieden«
blätteriger
Banunlkel.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
tenlak hinter Niederrod; an mehreren
Orten um Darmstadt; in den Quelllei-
tungen nahe bei der Taubentränk und
hinter dem Hangestein bei Giesen,
Juni. Juli. &
August, September.
Die Blätter unter dem Wasser haar-
förmig, die über dem Wasser nie-
renförmig, handförmig - fünflappig.
Die Blumen weiss.
Ranunculus aquatilis a. Linn.
R. diversifolius Schrank.
In Sümpfen, seichten Bächen, Wasser- .
gräben und Teichen. Bei Hanau in
einem Bach vor dem alten Wald; im
Bruchköblerwald in einem Bächlein; hin-
ter dem Kinzigheimerhof bei Bruchkö-
bel; bei Offenbach, Seckbach, in der
Entenlak bei Niederrod, um Darmstadt,
Giesen etc, r
Mai, Juni. 4
Juli, August.
Nach Linne ist dieser und die fol-
genden Arten den Aalen sehr angenehm,
und wird daher in Schweden Ahlnate
genannt.
®
VieleStaubf.a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 519
D
z2ı1.R.pıvarı- DieBlätter allehaarförmig, mitaus-
caTus Schrank.
Auseinander-
einandergesperrten Stükken, welche
gesperrter Ra- einen runden Kreis bilden. Die klei-
nunkel.
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
722.R.PpsucE-
DANIFOLIUS
Reich,
Haarstrang-
blätteriger
Ranunkel,
Wohnort.
nen Blumen weiss.
Ranunculus aguatilis „. Linn.
In Sümpfen, Gräben und Teichen.
Bei Hanau im Bruchköbler Wald ineinem
Bächlein ; vor Rödelheim in einem ste-
henden Wasser; im Rüstersee vor dem
Bockenheimerthor zu Frankfurt; in still-
stehenden Wassern um Giesen, Darm»
stadı etc.
Mai, Juni. &
Juli, August,
Er ist ein sehr gutes Viehfutter,
Die Blätter alle haarförmig, mit
sehr langen, einander gleichlaufen-
den Stükken. Das honigbehältniss-
artige Grübchen mit einem Ringum-
geben. Die Blumen weiss.
RAanunculus aquatilis y Linn.
In mehr fliessenden als stillstehenden
Wassern. Bei Hanau in der Kinzig in
dem Lambowald und bei der Kinzig-
brükke häufig; in der Geinsprenz bei
Blüthezeit,
Fruchtreife.
Nuzzen.
725. T. EURO-
PAEUS,
Europaeische
Trollblume.
Wohnort.
Blüthezeit.
15. Klasse. 4. Ordnung.
Babenhausen; im Mayn .an mehreren
Orten; häufig in der Lahn bei Giesen;
um Darmstadt etc.
Juni, Juli, &
August „ September.
Ein treffliches Viehfutter.
CCLXVII TROLLIUS. Trollblume.
Der Stengel aufrecht, selten ästig,
rund, glatt. Die Wurzelblätter ste-
hen kreisförmig, sind langgestielt,
fünftheilig, dreifach eingeschnitten
gezähnt, glänzend, glatt; die Sien-
gelblätter abwechselnd und fast un-
gestielt. Die Blumen schön gelb,
kugelrund, nakkt, haben melırere
in zwei Reihen geordnete, verkehrt
eyrunde, stumpfe, eingebogene, mit
den Spizzen sich zusammenneigende
Blumenblätter, und Afterkronblät-
ter von gleicher Länge der Staub-
fäden.
Häufig auf allen Wiesen des Oberwal-
des von Ullrichstein bis Herchenhayn.
Mai, Juni. 4
VieleStaubf.a.d,F ruchtboden.VieleStaubwege. 321
Fruchtreife,
Nuzzen.,
724. H. vırı
DIS.
Grüne Niess-
WUTZe
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Juli, August.
Das Vieh frilst diese Pflanze gerne,
Sie, verdiente in allen unsern Gärten
als Zierblume zu prangen! Aus den Blu-
men erhalten “die Bienen Wachs und
Honig.
CCLXVIH. HELLEBORUS,
Nıesswurz.
Der Stengel zweitheilig, die Aeste
blätterig und zweiblüthig. Die Wur-
zelblätter langgestielt, fingerförmig,
glatt, hart, die Blättchen lanzettför-
mig und sägeartig gezahnt, an der
Seite handförmig 5-4 theilig, am
Grunde schmäler, die Stengelblätter
fast ungestielt, 5- 4 theilig, den Ast
am Grunde scheidenartig umfassend.
Die grünen, nikkenden Blumen ha-
ben meistens 3, selten 4 und höchst
selten 5 Staubwege.
Im Walde bei Kranichstein, in der so-
genannten Plantage,
Mai, Juni. 4
Juli, August.
2. Th, x
328 13. Klasse. 4. Ordnung.
n25.H. FOETI«
Dpus.
Stinkende
‚Niesswurz.
Wohnort,
Blüthezeit,
Fruchtreife.
' Nuzzen.,
Man trifft sie häufig bei uns als Zier-
blume in den Gärten, Von den Hirten
wird die Wurzel statt eines Haarseils bei
dem Vieh, und auch in manchen Krank-
heiten derselben innerlich gebraucht. Die
Wurzel ist offizinell,. Die ganze Pflanze
ist sehr giftig.
Der Stengel vielblüthig und blät-
terig. Die Wurzelblätter fehlen fast
ganz. Die Stengelblätter fussförmig,
die Blättchen, deren meistens 9- 10,
schmal lanzettförmig, sägeartig ge-
zähnt; die Astblätter eylanzettför-
mig, ungestielt, umfassend, gefärbt,
ganz glatträndig. Die Blumen grün.
In Gebirgwaldungen zwischen Langen-
schwalbach und Adolphsekk sehr häufig.
April, Mi zz — 2%
Juli, August.
Sie ist offizinell, wird als Arzney bei
dem Vieh gebraucht und in unsern Gär-
ten als Zierblume gezogen. Die ganze
Pflanze ist sehr giftig. Die Einwohner
im Delphinat gebrauchen sie als ein Ge-
VieleStaubf.a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 325
r726.C. PALU-
STRIS.
Sump fdotter-
blume.
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Nuzzen.
gengift, wider die weisse Niesswurz bei
ihren Schaafen. Den Blumen gehen die
Bienen sehr nach.
CCLXIX, CALTHA. Dotterblume.
Der Stengel am Grunde meistens
/ h
niederliegend, dann aufrecht, ästig,
glatt. Die Blätter gestielt, nieren-
förmig, gekerbt, glänzend und glatt.
Die Blumenstiele einblumig, tragen
grosse gelbe Blumen.
Fast allenthalben auf feuchten und
sumpfigen Wiesen,
April, Mai. 4
Juni, Juli.
Obgleich diese Pflanze bitter und
scharf ist, so, wird sie doch von dem
Vieh ohne Machtheil gefressen. Die
Bienen holen viel Honig aus ihr. Nach
Kalm wird sie in den nördlichen Thei-
Europens im Nothfall zum Brodbakken
gebraucht, Aus dem Safte der Blu-
men, wenn man sie mit Alaun ab-
kocht, erhält man eine gelbe Farbe,
Xoa
524 13. Klasse. 4. Ordnung. © nt slnıV
die zum Färben eben so brauchbar ist,
als die daraus bereitete gelbe Tinte. Die
Blumenknospen können wie Kapern ein-
gemacht und eben so gegessen werden.
In den Gärten findet sie sich mit ge
füllten Blumen,
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 325
}
VIERZEHNTE KLASSE.
DıpynAmna. Mit e langen und 2 kurzen Staubfäden.
LORDNUNG.
PERICARPIFERAE. Mit Fruchthüllen ( Gymnospermia L.)
*)- Die Kelche fünfzähnig.
CCLXXXII.
LEONURUS,.
Löwen-
schwanz.
CCLXXV.
GLECOMA.
Gundelrebe.
Der Kelch fünfseitig, fünfzähnig. Die
Blumenkrone rachenförmig, die Ober-
lippe ganz gewölbt, die untere sehr
klein, dreitheilig, am Rande zurükkge«
bogen., Die Staubbeutel mit kleinen,
erhabenen, kugeligen , glänzenden Drü«-
sen besezt. Die Fruchtnüllen länglich,
dreiseitig, gerändet, an der Spizze mit
kurzen steifen Haaren besezt.
Der Kelch walzenförmig, fünfzähnig,
ı5 streiig.e Die Blumenkrone rachen-
förmig, die Oberlippe zweispaltig, ge-
wölbt, die untere dreispaltig. Die Staub-
beutel (vor Ausstreuung des Blumen-
staubs,) liegen paarweise in Form eines
Kreuzes zusammen. Die Fruchthüllen
rundlich und eben,
32.6
CCLXXIV. \
M=NTHA.
Münze.
CCLXXT.
TEU:<RIUM.
Gumander.
CCLXX.
AJUGA,
Günsels,
CCLXXIX.
BETONICA,
Betonie.
14 Klasse, 1. Ordnung. ©
Der Kelch röhrig, fünfzähnig. Die
Blumenkrone röhrig, fast gleichförmig
vierspaltig, nur der obere Abschnitt
meistens breiter und an der Spizze aus-
gerändet. Die Staubfäden, wovon 2 nur
etwas kürzer, sind aufrecht und stehen
von einander ab. Die Fruchthüllen
rundlich,
Der Kelch röhrig, fünfzähnig. Die
Blumenkrone. rachenförmig, die Öber-
lippe bis über den Grund in zwei Theile
getheilt und auseinandergesperrt, . die
Unterlippe dreitheilig, wovon der-mitt-
lere Abschnitt grösser, zugerundet und
ausgehoöhlt ist. Die Fruchthüllen eben
und ekkig. °- | |
Der Kelch fünfzähnig. Die Blumen-
krone rachenförmig, von aussen und
innen haarig, die Oberlippe sehr klein,
zweizähnig, kürzer als die Staubfäden,
die Unterlippe dreitheilig, der: grosse
mittlere Abschnitt verkehrt herzförmig,
Die Staubfäden behaart. Die Frucht-
hüllen länglich und rundlich.
Die fünf Zähne des Kelchs endigen
sich in Grannen, Die Blumenkrone ra-
chenförmig, die Röhre walzenförmig und
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 827°
CCLXXVI.
LAMIUM.
Taubnessel.
CCLXXVI.
GALEOPSIS,
Hohlzahn.
' gekrümmt, die Oberlippe gungetheilt,
etwas flach, aufsteigend, die Unterlippe
dreitheilig, abstehend, die Seitenab-
schnitte zurükkgeschlagen. Die Staub-
fäden von der Länge des Schlunds. ; Die
Fruchthüllen ekkig und eben.
Der glokkenförmige’ Kelch hat fünf
ziemlich gleiche Zähne, welche sich in
Grannen endigen. Die rachenförmige
Blumenkrone, hat einen aufgeblasenen
Schlund, weicher auf beiden Seiten mit
einem zurükkgebogenen borstenförmigen
Zahnchen versehen ist, die Oberlippe
ist gewölbt und ungetheilt, die kleinere
Unterlippe zweilappig und zurükkgebo-
gen. Die Staubbeutel länglich und rauh-
haarig. Die Fruchthüllen dreiseitig, ar
beiden Enden abgestuzt.
Die fünf Zähne des Kelchs endigen
sich in lange Grannen. Der Schlund
der rachenförmigen Blumenkrone am
Grunde der Unterlippc mit zwei erbabe-
nen, unten hohlen, stumpfen Hörnchen
versehen; die Oberlippe gewölbt, gering
gekerbt, die Unterlippe dreispaltig, ihre
Seitenabschnitte rundlich, eiwas nieder-
CCLXXVIIL
GALEOBDO-
LON.
FF aldnessel.
CCLXXX:
STACHYS.:
‚Stachys,
CCLXXII.
Ni;PETA,.
Kazzenmünze.
4. Klasse. ı. Ordnung,
gebogen, der mittlere gekerbt, und an
der Spizze eingeschnitten. Die Frucht-
hüllen dreiseitig und eben.
Der Kelch glokkenförmig, fünfzähnig.
Die Blumenkrone rachenförmig, mit
zahnlosem Schlund, die Oberlippe ge-
wölbt, glatträndig, die Unterlippe $thei-
lig. mit ganzen Abschnitten, wovon der
mittlere der längste ist. Die Fruchthül-
len dreiseitig,
Der Kelch röhrig, hat fünf spizzige,
pfriemenförmige Zähnchen, Die Röhre
der rachenförınigen Blumenkrone sehr
kurz, der längliche Rachen am Grunde
hökkerig, die Oberlippe gewölbt, die
Unterlippe dreitheilig, an den Seiten zu-
rükkgeschlagen, der grössere mittlere
Abschnitt ausgerändet und zurükkge-
schlagen. Die verwelkten Staubfäden
biegen sich nach den Seiten des Schlun-
des. Die Fruchthüllen rundlich, ekkig.
Der Kelch walzenförmig, spizz- fünf-
züähnig. Die Blumenkrone rachenför-
mig, die Oberlippe aufrecht, ausgerän-
det, etwas kürzer als die dreispaltige
Unterlippe, deren Seitenabschnitte sehr
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 329
CCOLXXI.
SATUREJA.
Saturey.
CCLXXXT.
BALLOTA,
Ballote.
kurz und zurükkgeschlagen und der
grössere mittlere, niedergebogen, aus-
gehöhlt und gering gekerbt ist. Die
Staubbeutel stehen dicht beisammen,
nach dem Abblühen ‚aber zurükkgeschla-
gen. Die Fruchthüllen länglich, eben,
mit einem weissen nabelförmigen Flek-
ken bezeichnet.
"Der Kelch glokkenförmig, fünfzähnig.
Die Blumenkrone rachenförmig, mit
walzenförmiger am Schlunde erweiteter
Röhre, die Oberlippe aufrecht, an der
Spizze scharf eingeschnitten, die Unter-
“ Jippe dreitheilig, dic Abschnitte fast ein-
ander gleich, der mittlere ausgeröndet,
Die Staubfäden stehen von einander ent-
fernt, die Staubbeutel sind aber zusam-
mengeneigt. Der Staubweg hat 2 bor-
stenförmige Narben. Die Fruchthüllen
eben.
Der Relch glokkenförmig, fünfzähnig,
Fünfekkig, zehnstreifig, und an der Mün-
dung gefaltet. Die Blumenkrone rachen-
förmig, die Oberlippe gewölbt, eyför-
mig und gekerbt, der mittlere Abschnitt
der dreitheiligen Unterlippe flach und
CCLXXXIL
MAHRU-
BIUM.
Andorn.
CCXCI,
SCUTELLA-
BIN.
Schildkraut,
CCLXXXVI,
THYMUS,
Thymian.
14. Klasse. ı. Ordnung.
ausgerändet,. Die Fruchthüllen eyförmig,
dreiseitig, eben.
Der Kelch walzenförmig, zehnzähnig,
zehnstreifig, spröde. Die Blumenkrone
rachenförmig, die Oberlippe aufrecht,
gleichbreit und zweispaltig, der mittlere
Abschnitt der dreispaltigen Unterlippe ge-
kerbt. Die Staubfäden in der Röhre ver-
borgen. Die Fruchthüllen länglich und
eben. |
*) Die Kelche zweilippig.
Der Kelch sehr kurz, an der Mündug
fast ungetheilt, und nach der Blüthe
mit einem helmförmigen Dekkel ge-
schlossen. Die sehr kurze Röhre der
rachenförmigen Blumenkrone am Grun-
de zurükkgebogen, die, Oberlippe zu-
sammengedrükt, die Unterlippe abste-
hend und ausgerändet. Die Fruchthül-
len etwas runzlich und rundlich.
Der Kelch zehnstreifig, die Oberlippe
drei- die Unterlippe zweizähnig, der
Schlund durch zottige Haare geschlossen."
Die Blumenkrone rachenförmig, die
Oberlippe aufrecht und ausgerändet, der
mittlere Abschnitt der dreitheiligen Un-
‚Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 331
CCXCH.
PRUNELLA,.
Prunelle.
CCLXXXV.
ORIGANUM,
Dosten.
CCLXXXVI.
MAJORANA,.
Majoran.
lippe ganz oder ausgerändet. Die Staub-
fäden gekrümmt und von einander ste-
hend. Die Fruchthüllen länglich und
eben. |
Der Kelch fast glokkenförmig, die
Oberlippe abgestuzt und seicht dreizäh-
nig, die Unterlippe tief dreispaltig. Die
Blumenkrone rachenförmig, die Ober-
lippe gewölbt und ganz, der mittlere
Abschnitt der dreitheiligen Unterlippe
ausgerändet und gezahnt. Die Staubfä-
den zweigablig, tragen an der untern
Spizze den Staubbeutel. Die Fruchthül«
len länglich-eyrund, gestreift und glatt,
Der Kelch walzenförmig, fünfzähnig,
die Zähne gleich, mit Dekkblättern be-
sezt, nach der Blüthe durch zottige Haare
geschlossen. Die Blumenkrone rachen-
förmig, mit offnem Schlund, die Ober-
lippe aufrecht und ausgerändet, die Un«
terlippe dreispaltig, die Abschnitte ey-
förmig, ganz, ziemlich flach, Die Frucht«
hüllen runllich und eben,
Der Kelch zusammengedrükt - aufge-
blasen, mit Dekkblättern besezt und
dreitheilig, der obere Abschnitt sehr
353:
CCLXXXIV.
CLINOPO-
DIUM
Weichborste,
CCXC,
MELITTIS.
Melitis.
14. Klasse, ı. Ordnung,
gross und oval, die untern lanzettför-
mig. Die Blumenkrone rachenförmig,
mit zusammengedrükktem Schlund, die
Öberlippe seicht zweispaltig, die Unter-
lippe ‚ausgerändet. Die Fruchthüllen
rundlich und eben,
Die Blumenquirle sind mit einer viel-
borstigen Hülle umgeben. Der Kelch
walzenförmig, oben zusammengezogen,
die Oberlippe dreispaltig und zurükkge-
bogen, die Unterlippe zweitheilig und
einwärts gebogen. Die Blumenkrone
rachenförmig , wird nach und nach wei-
ter, ist kurzröhrig und hat eine aufrech-
te, eyförmige, vertiefte, ansgerändete
Oberlippe, und eine dreitheilige Unter-
lippe, deren grosser mittler Abschnitt
ausgerändet ist. Die Staubfäden in einen
Bogen gekrümmt, mit den Staubbeuteln
quer zweitheilig. Die Fruchthüllen rund-
lich und eben,
Der glokkenförmige Kelch weiter als
die Röhre der Blumenkrone, die Ober-
lippe ausgerändet, die kurze Unterlippe
dreispaltig, mit von einander weichen-
den Abschnitten, Die Blumenkrone ra-
Zwei lange u. =. kurze Staubf, Fruchthüllen. 333
CCLXXXVII,
MELISSA,
Melisse.
COLXXXIX,
CALAMIN-
THA.
Bergmünze.
chenförmig, die Oberlippe aufrecht, flach,
rundlich und ganz, der grössere mittlere
Abschnitte der dreispaltigen Unterlippe
gekerbt. Die Staubbeutel stehen kreuz-
weiss an einander. Die Fruchthüllen
rundlich, dreikantig, von aussen zottig.
Der Kelch fast glokkenförmig, gleich-
sam vertrokknet, ekkig, gestreift, die
Oberlippe dreizähnig, flach und zurükk-
geschlagen, die untere kürzere abste-
heride Lippe zweitheilig. Die Blumen-
krone rachenförmig,, die kürzere Öber-
lippe aufrecht, halbzweispaltig, die Rän-
der zurükkgeschlagen, der mittlere grös-
sere Abschnitt der abstehenden, flachen,
dreitheiligen Unterlippe, eyförmig. Die
‘ Fruchthüllen eyförmig und eben.
Der Kelch röhrig, zehnstreifig, die
Oberlippe dreizähnig, die Unterlippe
zweitheilig, nach dem Blühen durch zot-
tige Haare geschlossen. Die Blumen-
krone rachenförmig, mit aufgeblasenem
Schlund, die ÖOberlippe ausgerändet,
die Unterlippe dreitheilig, der mittlere
Abschnitt breiter, eyförımig, etwas aus-
gerändet, oder gering gekerbt. Die
Fruchthüllen rundlich und eben.
354 24. Klasse. 2. Ordnung.
CCCIV.
OROBAN-
CHE.
Ervenwürger.
CCXCVI.
Schuppen-
wurz.
I. ORDNUNG.
CAPSULIFERAE. Mit Saamenkapseln,
(Angiospermia L.)
*) Die Kelche zweispaltig.
Der gefärbte Kelch tief halb - zwei-
vier- oder fünfspaltig. Die fast gleiche
Blumenkrone rachenförmig, die Ober-
lippe gewölbt, stumpf, ausgerändet und
vielspaltig gekerbt, die Unterlippe drei-
spaltig, mit gleichen, gezähnelten, ge-
lappten Abschnitten, Am Grunde des
Fruchtknotens befindet sich eine Drüse.
Die Narbe halbzweispaltig , dikklich,
überhangend, und jeder Lappen an der
Spizze eingeschnitten. Die Saamenkap-
sel einfächerig, zweiklappig und viel
saamig.
**) Die Kelche vierspaltig.
Der Kelch glokkenförmig. Die Blu-
menkrone maskenfürmig. Eine einge-
drükkte Drüse ist auf dem Blumenbo-
den an dem andern Winkel des Frucht-
knotens ‚eingewachsen. Die Staubbeutel
stehen zusammengeneigt. Die Narbe
stumpf und überhängend. Die stumpfe,
mit Spizzen versehne Saamenkapsel ist
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Saamenkapseln. 335
CCXCIV.
EUPHRASIA.
Euphrasie.
CCXCIH.
RHINAN-
THUS.
Hahnenkamm.
CCXCV,
MELAMPY-
RUM.
Kuhweizen.
einfächerig, zweischalig, und enthält
wenige, an den Schalen befestigte Saamen.
Der Kelch walzenförmig. Die Blumen-
krone maskenförmig,, die Oberlippe auf-
recht, ausgerändet orer ganz, alle Ab-
schnitte der dreitheiligen Unterlippe aus-
gerändet oder ganz. Die Staubbeutel
zweilappig, an den zwei untern Staub-
fäden endigt sich der untere Staubbeu-
tel- Lappen in eine kleine Spizze, oder
alle Staubbeutel endigen sich in eine
kurze Spizze und sind bei ihrer Anfü-
gung mit einem Bart versehen, Die Saa.
menkapsel eyrund- länglich , zweiklap-
pig, zweifächerig, und vielsaamig.
Der Kelch rundlich, bauchig, zusam=
mengedrükt. Die Blumenkrone mas-
kenförmig, die Oberlippe helmförmig,
zusammengedrükt, am Grunde ohrför-
mig, die Unterlippe flach, halb dreispa-
tig, mit einem breiten Mittelabschnitt,
Die Saamenkapsel zusammengedrükt,
stumpf, zweiklappig, zweifächerig, ent-
hält einzelne Saamen,
Der Kelch röhrig. Die Blumenkrone
maskenförmig, die Röhre zurükkge-
krümmt, der Saum zusammengedrükt,
336
CCCII.
LIMOSELLA,.
Sumpfkraut.
CCCI.
SCROPHU-
LARIA,
Braunwurz.
14. Klasse. 2. Ordnung.
die Oberlippe ausgehöhlt, am Rande zu-
rükkgebogen , die Unterlippe halb drei-
spaltig, mit gleichen Abschnitten, in der
Mitte mit zwei Hervorragungen besezt,
Die Staubfäden unter der Oberlippe: ver-
borgen. Die Saamenkapsel eyfürmig zu«
sammengedrükt, zweiklappig, zweifä-
cherig, die Fächerchen einsaamig; die
Saamen hökkerig.
***) Die Kelche fünfspaltig-
Der Kelch mit ungleichen Abschnit-
ten. Die Blumenkrone glokkenförmig,
regelmässig, fünfspaltig. Die Staubfä-
den paarweise nahe beisammen stehend.
Die Saamenkapsel eyfürmig, zweiklap-
pig, oben einfächerig, unten durch eine
häutige, geringe Scheidewand getheilt
und vielsaamig,
Der Kelch mit rundlichen gleichen
Abschnitten. Die Blumenkrone kuge-
lic, gleichsam umgewandt, mit zusam-
5:8 5 ’ |
mengezogenem zweilippigen Saum, die
Oberlippe innwendig durch ein hinzu-
kommendes Schüppchen vergrössert, die
Unterlippe dreilappig, der mittlere Lap-
pen sehr klein und gegen die Köhre zu-
Zwei langeu. 2. kurze Staubf. Saamenkapseln. 337
x
CCCH.
DIGITALIS.
Fingerhut.
CCXCVIIH.
ANTIRRHI-
NUM.
Löwenmaul.
rükkgeschlagen. Von den Staubfäden
entwikkeln sich zwei später, Die Saa-
menkapsel fast kugelrund, zweifächerig,
zweiklappig, mit gedoppelter Scheide-
wand, geht in der Reife mit einer Oeff-
nung von einander; die Fächerchen viel-
saamig.
Der: Kelch: fünftheilig, mit ungleichen
Abschnitten. Die Blumenkrone glokken-
förmig, ihre grosse, offene Röhre un-
terwärts bauchig, der Saum ungleich
vierlappig , die oberen Lappen meistens
ausgerändet, der untere grösser, Die
Staubfäden niedergebogen. Die Narbe
aus zwei Blättchen bestehend. Die Saa-
menkapsel eyförmig, spizzig, zweiklap-
pig, zweifächerig, vielsaamig; die Schei-
dewand durch die eingebogenen Rärider
der Klappen gedoppelt,
Der Kelch fünfblätterig. Die Blumen-
krone maskenförmig, am Grunde hök-
kerig und stumpf, die Oberlippe zwei-
spaltig und zurükkgeschlagen, die Un-
terlippe dreispaltig, der hökkerige Schlund
durch einen Gaumen geschlossen. Ausser
den vier Staubfäden,, ist noch ein sehr
2, Th. | Y
358 14, Klasse. =. Ordnung. 21 10%.
GCXCIK.
LINARIA.
Leinkraut.
,
CYMBALA-
RIA.
Zymbelkraut,
CCXCVI.
PEDICULA-
RIS.
Läusekraut,
kleiner, unfruchtbarer vorhanden. Die
Saamenkapsel länglich, klappenlos, springt
an der Spizze mit drei Löchern auf
und enthält} in,den Fächerchens viele
Saamen.
Der Kelch fünfblätterig. Die Blumen-
krone maskenförmig, bespornt; übri-
gens wie bei dem Löwenmaul gebaut,
Die Saamenkapsel eyförmig, klappen-
los, an der Spizze in zurükkgebogenen
Fächerchen von einander gehend; die
Fächerchen vielsaamig; die Saamen fast
zirkelrund, zusammengedrükt und mit
einem Rande versehen,
Der Kelch fünfblätterig, mit lanzett-
förmigen ‚ gleichen, spizzigen Blättchen.
Die Blumenkrone maskenförmig, be-
spornt. Die Staubfäden, wie bei dem
Löwenmaul. Die unächte Schote sehr
kurz, kugelig, legt von der Spizze an
zu beiden Seiten das Blättchen ab, lälst das
mittlere am Grunde zurükk, und enthält
viele verkehrt eyförmige, rauhe Saamen.
Der Kelch rundlich, bauchig, entwe-
der zweilippig oder fünfspaltig, mit ge-
kerbten oder ganzen Abschnitten. Die
\
Zweilangeu. 2. kurze Staubf. Saamenkapseln. 359
Blumenkrone maskenförmig, die Ober-
lippe zusammengedrükt und helmför-
mig, die Unterlippe flach, dreilappig,
der Mittellappen schmäler. Die Saamen-
kapsel rundlich, schief, scharf zugespizt,
zusammengedrükt, zweifächerig, zwei-
klappig, mit entgegengesezter Scheide-
wand, enthält wenige, mit dem Nabel
an den Fruchtboden befestigte Saamen.
340 14: Klasse, 1, Ordnung. 1.
‚ir
VIERZEHNTE KLASSE.
pıpynAamıa. Mits. langen u, 2. kurzen Staubfäden.
MM L ORDNUNG.
PERIC ARPIFERAE, Mit F ruchthüllen, ‚( Gymnospermia L.)
CCLXX. AJUGA. Günsel.
727. A. PYRaA- Der Stengeleinfach, aufrecht, ganz
MIDALIS,
Pyramiden-
förmige Gün- förmig. Die Wurzelblätter sehr gross,
dicht zottig, vierekkig - pyramiden-
sel. eyförmig, die zunächst an der Blume
eyförmig, sägeartig gezähnt. Die
Blumen blau, manchmal weiss oder
blassroth.
Wohnort. Trokkne Wälder z, B. zwischen ÖOf-
fenbach und Oberrad im Lehen dicht
vor dem Scheerwald, gleich unter der
Stelle, wo in grosser Menge Orobus
vernus steht; hinter der Sachsenhäu-
ser Warte im Wald mit Veronica
prostrata; unter jungen Fichtenbäu-
men bei Gross- Auheim.
Zwei lange u. =. kurze Staubf. 'Fruchthüllen. 341
Blüthezeit,
. Fruchtreife,
Nuzzen.
728. A.GENE-
VENSIS,
Genfer - Gün«
sel.
Wohnort.
Mai — Juli. 4
Juli, August.
Diese und die folgenden Günselarten
werden, obgleich ungerne, doch vom
Vieh unter dem übrigen Futter gefres-
sen, Ihre Blumen geben den. Bienen
Stoff zu Honig. Sie war offizinell,
Der Stengel einfach, aufrecht,
zottig. Die Blätter flzig, die untern
gestrichelt, die zunächst an den Blu-
men meist dreilappig, der mittlere
Lappen etwas länger, die zur Seiten
stehenden von einander entfernt. Die
Kelche sehr zottig. Die Blumen blau,
zuweilen purpur- oder fleischfarben,
oder weiss.
Auf dürren Sandhügeln und Feldern,
An den kleinen Hügeln hei dem Wil«
helmsbad; bei Diedesheim ; hinter der
Sachsenhäuser Warte am Weg nach Ysen«
burg; an der Landwehr bei der Sach-
senhäuser Ziegelhütte; bei dem Frank-
furter grossen Saustiege; im Wald hin-
ter Oberrad; am Fuss der Berge um
Grossen= Buseek bei Giesen.
54:
Blüthezeit.
Fruchtreife,
729. A.REP-
TANS,
Kriechender
Günsel.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
750. A. CHA-
MAEPITHYS
Schr: b,
'Schlagkraut.
14. Klasse. ı. Ordnung.
Mai, Juni. 4
Juli, August.
Det Stengel einfach, aufrecht, glatt
und nur die gegeneinander überste-
den Seiten abwechselnd haarıg. Die
Wurzelsprossen kriechend. Die Blät-
ter eyförmig, gekerbt, glatt. Die
Blumen blau, auch manchmal weiss
oder rötblich.
Vom April an bis zu Ende des Som-
mers. 4
Juli — September.
Mit: Alaun behandelt giebt sie eine
schöne Zimmetfärbe. Alles übrige ist
wie bei A. pyramidalis,
Der Stengel weitschweifig. Die
Blätter dreispaltig, gleichbreit, glatt-
rändig. Die gelben stiellosen Blumen
in den Blattwinkeln, einzeln, kür-
zer als das Blatt, haben dreispaltige
Oberlippen diein der Mitte miteinem
Zahn versehen sind,
Teucrium: C hamaepithys Linn.
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 343
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Beobacht.
Auf sandigen, steinigen Stellen jen-
seits Frankfurt auf dem Lerchenberg ;
auf sandigen Aekkern um Darmttadt,
Eberstadt etc.
Mai — Juli. ©
August.
Die Oberlippe der Blumenkrone ist
dreispaltig und in der Mitte mit einem
Zahn versehen,
Bemerkung.
Nuzzen.
-
791,1.Borrrs.
Traubenga-
mander.
Frisch ist diese Pflanze klebrich an-
zufühlen, riecht harzigt wie die Fichte,
und schmekt bitter.
Mit Alaun versezt, färbt sie die Wolle
kaffeebraun, und sind die Pflanzen frisch,
so wird die Farbe dauerhaft. Den kran-
ken ‚Schaafen ist ihr Genuss heilsam.
Sie ist ofhzinell.
CCLXXI. TEUCRIUM. Gamander.
Der Stengel niederliegend, Die
Blätter halbgehedert, die Abschnitte
2-3 spaltig und einfach. Die röth-
lich und weiss gedüpfelten gestiel-
ten Blumen, stehen zu 3 inden Blatt-
winkeln. Der Kelch am Grunde sehr
h ükkerig.
344 14. Klasse. 1. Ordnung.
Wohnort. Auf magern sonnigen kalksteinigen
Aekkern des Lerchenbergs.
Blüthezeit. Juni, Juli. ©
Fruchtreife, August, September.
Bemerkung. Die ganze Pflanze. ist klebrig, und
hat einen ziemlich starken, angenehmen
Balsamischen etwas weinigten Geruch.
„32. T.Scoro- Der Stengel aufrecht, gegliedert.
DOonta.
u Die Blätter gestielt, herzförmig, sä-
geartig gezähnt. Der oberste Kelch-
abschnitt sehr breit, verlängert sich
von dem zugerundeten Grunde in die
Spizze. Die gelblichweissen Blumen
bilden einseitige Trauben.
Wohnort, Häufig in waldigen Gegenden, z. B,
im Altenwald bei Hanau ; bei den Rük-
kinger- Schlägen; im Forst und in der
Hanauer Fasanerie; im Wald zwischen
der Tempelseemühble und Heusenstamm ;
im Niederröther Wäldchen etc,
Blüthezeit, Juli, August. 2,
Fruchtreife,. September.
Nuzzen, Sie giebt eine schöne gelbgrüne Farbe.
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 345
733. T. Scor-
DIUM,
Lachenknob=-
Jauch.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
Der Stengel weitschweifig, weich-
‚haarig, Die Blätter stiellos, länglich,
unten schmäler, sägeartig gezälnt,
blassgrün ‚fast nakkt. Der Kelch z0t«
tig. Die röthlichweissen Blumen siz-
. ” . .
zen zu zwei, auf eigenen Stielen in
den Blattwinkeln.
In Sümpfen und feuchten Gründen.
Zu Hanau vor dem Steinheimerthor in
der Kieselkaute; an dem Heubach hin-
ter Gross- Auheim; vor dem Bruchköb«-
lerwald in den Wiesengräben ; im Mez-
ger- und Bornheimerbruch bei Frank-
füurt und an Gräben bei dem Kettenhof;
in Wiesengräben beim Stelzemorgen in
der Gegend der Wieseckermühle bei Gie-
sen etc.
Juli, August, %
September, Oktober.
Schaafe und Kühe fressen diese Pflanze
gerne, aber sie theilt der Milch einen
starken Knoblauch Geruch mit. Nach.
Pörner und Dambourney soll sie
für Färbereien brauchbar seyn. Sie ist
ofhzinell,
546 14. Klasse, ı. Ordnung,
CCLXXII. SATUREJA. Saturey.
7.734.8.Huor- Der Stengel aufrecht, dünn nnd
TENSIS,
Gährtensatu-
rey; Bohnen-
kraut.
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife.
Nuzzen.
755, N. CarA-
Ria.
G:rmeine Kaz-
zenmünze.
ästig. Die Blätter lanzettförmig,
gleichbreit, steif und wohlriechend.
Die blassblauen Blumen, an den Sei-
ten der Zweige, auf zweiblüthigen
Stielen.
Ihr Vaterland ist Italien und das mit-
tügige Frankreich; in unsern Gärten
wird sie überall kultivirt, wo sie sich
gewöhnlich wieder von selbsten aussäet.
Juli, August. © |
September,
Sie wird als Gewürz zu mancherlei
Speiser, vorzüglich an Bohnen gebraucht.
Zum Gerben und Färben soll sie an-
wendbar seyn. Sie ist ofhzinell.
4
CCLXXUIL NEPETA. Kazzenmünze.
Die Blätter gestielt, herzfürmig,
grob sägeartig gezähnt., Dieröthlich-
weissen gestielten Blumen stehen
ynirlartig und bilden eine Aehre. Die
Dekkblätter borstenförmig und kür-
zer als der Kelch.
%
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 347
Wohnort, An Zäunen, Mauern, auf Schutt und
an steinigen Orten, z. B. bei Gross-
Steinheim am Mayn; hinter dem Phi-
lippsruher Schlossgarten; am Kinzighei-
merhof bei Bruchköhel; um Giesen etc.
Blüthezeit. Juni bis August. &
Fruchtreife, August bis Oktober.
Nuzzen. Die Kazzen gehen dieser Pflanze sehr
nach; daher es auch nüzlıch ist, um
die Mäuse aus dem Bienenhause zu ent-
fernen, Büschel von ihr an die Balken
in demselben zu hängen. Zur Färberei
ist sie nicht ganz unbrauchbar. Die Bic-
nen besuchen ihre Blumen fleissig, Sie
war ofhzinell.
CCLXXIV. MENTHA. Münze.
*) Mit ährenförmigen Blumen.
756.M.syLve- Die Blätter stiellos, länglich, lang
AH. zugespizt, sägeartig gezähnt, runz-
lich, unten filzig. Die Blumenähren
eyförmig-längiich, aus dichten Quir-
len zusammengesezt. Die Kelche
kurzhaarig. Die Staubfäden länger
als die purpurfarbigen Blumen,
348 14: Klasse. ı. Ordnung,
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
757. M. vırı-
DIS,
Grüne Münze.
Wohnort.
Blüthezeit.
Abart.
Die Blätter eylanzettförmig, auf
beiden Seiten weichhlzig.
Mentha mollissima Borckh.
Gemein an Gräben und an dem Ufer
der Flüsse,
Juli, August. &-
September, Oktober.
Sie kann statt der Krausemünze in
der Apotheke gebraucht werden. Von
dem Vieh wird sie nur im Nothfall ge-
fressen; in Menge von demselben ge-
nossen, hindert sie dieMilch am Gerinnen.
Die Blätter stiellos, lanzettförmig,
sägeartig gezähnt, nakkt. Die Blu-
menähren länglich, aus Quirlen zu-
sammengesezt, Die Staubfäden län-
ger als die röthlichen Blumen.
An einem kleinen Bach unmittelbar
vor Nieder - Rodenbach dicht am Weg
bei den Gärten; an einem Graben dicht
vor Arheilgen an der Landstrasse, ehe
man von Frankfurt aus in Arheilgen
kömmt.
Juli, August. &
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen, 549
»Fruchtreife. September, Oktober.
Nuzzen. Sie hat einen angenehmen und ge-
würzhaften Geruch und wird sowohl in
‚der Apotheke als auch in der Küche ge-
braucht.
738.M,rorun- DieBlätter stiellos, rund - herzför-
DIFOLIA,
Aundblätte-
rige Münze. gen sich in eine kurze Spizze. Die
mig , gekerbt, runzlich, haarig, endi-
Blumenähren länglich , aus Quirlen
zusammengesezt, durch kleine herz-
förmige, in kleine Dornen überge-
hende Blättchen unterbrochen. Der
Kelch sehr haarıg. Der Griffel dop-
pelt länger als dieBlumenkrone. Die
Staubfäden etwas kürzer als die
weissen oder .blassfleischfarbenen
Blumen.
"Wohnort. An Rhein bei Schierstein; an einem
Bächlein, von Bergen aus links des Fuss-
pfads, dicht vor: dem Vilbeler Wald; bei
Gräfenhausen und Arheilgen an Gräben
. _ welchs die Aeckker durchschneiden.
Blüthezeit. Juli, August. 4...
Fruchtreife. September, Oktober. .
350 14. Klasse. ı. Ordnung,
Nuzzen,
759. M. HIR-
SUTA.
Rauhhaarige
Münze.
Wohnort.
‚ Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
740.M,. aqua-
TICA.
H oassermünze.
Wohnort.
Diese sehr stark und angenehm zitro-
nenartig riechende Münze, ist wie die
vorhergehenden Arten zu benuzzen,
**) Mit kopfförmigen Blumen-
Dit Blätter fast stiellos, eyförmig,
sägeartig gezähnt, weichhaarig, unten
grau bestäubt. Die Stäaubfäden länger
als die veilchenblauen Blumen.
Auf den überschwemmt gewesenen
Stellen der Heide hinter der Tempelsee-
mühle nach Biber zu, ohnweit Offenbach.
August, September. %
Oktober.
Ihren, Blumen gehen die Bienen sehr
nach.
Die Blätter gestielt, eyförmig, sä-
geartig gezähnt, fast nakkt, zu bei-
den Seiten grün. DieStaubfäden mei-
stens länger als die weisspurpurfarbi-
gen Blumen.
An Gräben und Bächen, z. B. bei
Hanau in dem Bach vor dem Nieder-
Rodenbacher Chausseehaus; in Gräben
bei Gross- Auheim; in Gräben bei Rum-
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 351
penheim, Bergen, Frankfurt, Steinfurt,
Giesen, Darmstadt etc.
Blüthezeit. Juli, August. 2
Fruchtreife. September, Oktober,
Nuzzen, Sie ist von starkem, aber unangeneh-
mem Geruch, und wird nur ganz jung
von den Schaafen gefressen. Ihre Blu-
men geben den Bienen Stoff zu Honig.
Sie war offhzinell,
***) Mit quirlförmigen Blumen.
741.M. sentı-' Der Stengel roth, etwas haarig.
st Die Blätter eyförmig ‚ spizzig, säge-
Edel - Münze.
artig gezähnt. Der Kelch mit harzi-
gen Punkten besezt. Die Staubfäden
kürzer als die blassvioletten Blumen.
.- Wohnort. In Gräben und an,sumpfigen Orten,
Im Mezgerbruch bei Frankfurt; in Grä-
ben vor Nieder - Weisel; hin und wie«
der in schattigen und feuchten Wäldern
um Giesen.
Blüthezeit. August, September. 4
Fruchtreife. September, Oktober.
Nuzzen. Ihre Blätter werden zu ‚verschiedenen
| Arten von Bakkwerk, oder als Gewürze
zu Gemüsen (gewiss sind die meisten
Münzenarten hierzu. zu gebrauchen )
352 14. Klasse. ı. Ordnung,
742. M. AR
VENSIS.
Akkermünze.
Wohnort.
ü Blüthezeit.,
Fruchtreife.
Nuzzen.
743. M. vertı- |
cıLLara Dilen,.
Quirlblätteri-
ge Münze.
hinzugesezt, und’ihre Blumen geben den
Bienen Stoff zu Honig.
Der Stengel ausgebreitet, zottig.
Die Blätter eyförmig, spizzig, säge-
artig gezähnt, haarig. Die Kelche
grauhaarig. Die Staubfäden von glei-
cher Länge der bläulichen Blumen.
Auf Aeckkern vor Nieder - Rodenbach;
auf feuchten Aekkern zwischen Rumpen-
heim und Heusenstamm; häufig um
Frankfurt; auf Aekkern und an Gräben
bei Giesen etc,
Juli, August. 2,
September, Oktober,
Sie hat einen süsslichen widrigen Ge«
ruch, aber mit den übrigen gleiche Arz-
neykräfte. Ihre Biumen geben den Bie-
nen Honig. Sie macht, gleich allen
Münzenarten, die Milch bei dem Vieh
gerinnen,
Der Stengel aufrecht, ästig, zottig.
Die Blätter eylanzettförmig, sägear-
tig gezähnt, rauhhaarig. Die Quirle
kürzer als der Blattstiel. Die Kelche
haarig. Die Staubfaden länger, manch-
‚ Zwei lange u.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
744. M. austrı-
Aca Farg,
Oestreichische
Minze.
2. küße Staubf. Fruchthüllen. 353
mal aber auch kürzer, als die pur-
purfarbig - vıioletten Blumen.
An Gräben und in feuchten Gebüschen.
Im alten Wald bei Hanau häufig; an
feuchten Gräben hinter dem Poppen-
wäldchen bei Hanau, und auch an feuch-
ten Pläzzen im alten Haag ohnweit des
Kohlbrunnens; zwischen Niederroth und
dem Frankfurter Forsthaus ohnweit der
Entenlak; zwischen Rumpenheim und
Bieber; vor Rothebergen auf feuchten
Ackkern; um Giesen etc,
Juli, August, 4
September, Oktober.
Wie bei den vorhergehenden Arten.
Der Stengel aufrecht, fast einfach.
Die Blätter kurz gestielt, die unter-
sten eyförmig, die andern lanzettar-
tig, spizzig, sägeartig gezahnt, der
mittlere Nerve ganz mit Haaren be-
sezt. DieKelchzähne einander gleich.
Die Staubfäden viel kürzer als die
bleichvioletten Blumen.
2.7, Z
’
554 14. Klasse. ı. Ordnung.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Bemerkung.
Nuzzen.
745. M. PuLE-
GIUM.
Poley- Münze.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
In Gräben und auf Aekkern unter
der Akkermünze fand sie Reichard,
aber wir noch nicht.
Juli, August. vB
September, Oktober.
Reichard bestimmt sie in seiner
Flora für M. gentilis, aber im Ha-
nauischen Magazin sagt er, es seyn M,
austriaca Jacg
Wie bei den vorhergehenden Arten.
Die Stengel fast rund nnd krie-
chend. Die Blätter eyförmig, stumpf,
etwas gekerbt. Die Staubfäden län-
ger als die blassblauen Blumen.
An feuchten und überschwemmt ge-
wesenen Orten. Bei Hanau an der Kin-
zig gegen der Papiermühle über; zwi-
schen Niederroth und dem Sumpf beim
Frankf. Forsthaus; an überschwemmt
gewesenen Örten dicht vor Rödelheim,
wo sie auch schon Dillen fand etc.
Juli, August. 4
September, Oktober.
Die Schaafe lieben sie, und die Bie-
nen holen viel Honig von ihren Blu-
men. Sie in die Betten gelegt, soll die
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 355
746. Gs HEDE-
RACEA.
Gemeine Gun-
delrebe.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.,
Flöhe aus denselben vertreiben, und da-
her soll auch ihr Name Pulegium
(von pulex) kommen. Sie ist ofhzi-
nell. Alles übrige wie bei M. gentilis,
CCLXXV. GLECOMA. Gundelrebe.
Die Stengel darniederliegend, wur-
zelnd. Die Blätter gestielt, nieren-
förmig, gekerbt, haarig. Die {Blu-
men blau, zuweilen auch purpurfar-
big oder weiss.
Allenthalben auf Wiesen, an Gärten,
Zäunen, Mauern, in ‚Wäldern und Ge
büschen.
April bis September, 4
Juli bis Oktober.
Das Kraut macht das Bier, in die
Bierfässer geworfen hell, und hin-
dert seine allzuschnelle Gährung. In eini-
gen Gegenden Teutschlands wird es sei-
nes angenehmen Geschmakks wegen in
Suppen gegessen, und man kann &
auch statt der Maulbeerblätter zur Füt-
terung der Seidenwürmer gebrauchen,
Der ausgepresste Saft mit Wein ver-
22
556 1
747. L. LAEVI-
GATUM.
Geglättete
Taubnessel.
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
748.L. vıacu-
LATUM,
Gefiekte Taub-
niessel,
4. Klasse. ı. Ordnung.
mischt, vertreibt den Pferden die dun-
kelu Flekken der Hornhaut in den Augen,
wenn derselbe Morgens und Abends in
dieselben eingestrichen wird. Bienen und
Ameisen besuchen diese Pflanze fleissig,
und das Vieh frilst sie gerne. Sie ist
offizinell,
CCLXXVI LAMIUM. Taubnessel.
Der Stengel glatt und purpurröth-
lich. Die Blätter herzförmig, runz-
lich, sägeartig gezähnt, langzuge-
spizt. Die Blumenquirle Ffünfblüthig.
Die Kelche glatt, so lang als die Röhre
der rothen Blumenkrone.
An Zäunen und in Wäldern um Gie-
sen etc,
April bis Juni,
Juli, August.
Der Stengel, hauptsächlich bei der
jungen Pflanze, kriechend, wurzelnd.
Die Blätter gestielt, herzförmig, lang-
zugespizt, sägeartig gezähnt, am
Rande lichtgrün, in der Mitte weiss.
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 857
. Die Quirle zehnblüthig. Die Blumen
Wohnort.
Blüthezeit.'
Fruchtreife.
Nuzzen,
749. L. ALBUM.
FFeisse Taub-
nessel.
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
purpurroth.
An Zäunen, in Obstgärten und Gebü-
schen. Bei Hanau am Forst und in dem-
selben; um Frankfurt gemein an den
Wegen und auf dem Sachsenhäuser Berg;
an Zäunen bei Echzel, Oberklee und
bei der Schmelz hinter Weiperfeld.
April bis Juni. 2,
Juli, August.
Sie ist ein sehr gutes Bienenkraut.
Der Stengel unten ästig, nicht aus-
gebreitet. Die Blätter gestielt, herz-
förmig, lang zugespizt, sägeartig ge-
zähnt. Die Quirle zwanzigblüthig.
Die Blumen weiss, mit gelben Flek-
ken, haben einen starken unange-
nehmen Geruch.
Gemein an Zäunen, in Hekken und
überhaupt an gebauten und ungebauten
Orten.
April bis September. 2
August bis Oktober.
Diese und die folgende Art! werden
in Schweden, Irrland und in einigen
355 14. Klasse, ı. Ordnung.
750. L. PuURpu-
REUM.
Rothe Taub-
nessel.
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
751. L.AMPLE-
XICAULE.
Stiellose Taub-
nessel,
Gegenden Teutschlands im Frühjahr als
Gemüse gegessen. Die Bienen holen aus
ihren Blumen viel Honig. Schaafe und
Ziegen fressen diese Pflanzen, aber die
Schweine nicht leicht. Die Blumen sind
ofhizinell.
Der Stengel nakkt, glatt, oben
Blätter-undblüthetragend. Die Blät-
ter gestielt, herzförmig, stumpf, ge-
kerbt. Die Quirle vielblüthig. Die
Blumen purpurfarben, haben so wie
die ganze Pflanze, einen ekelhaften
stinkenden Geruch,
An gebauten und ungebauten Orten
sehr gemein,
April bis August. ©
Juli bis September.
Wie bei der vorhergehenden Art. Mit
dem Kraut sull man Motten und Wan-
zen vertreiben können,
Die Wurzelblätter gestielt, herz»
förmig, lappig, die Stengelblätter
umfassend, zugerundet, eingeschnit-
ten. Die kleinen Blumen roth.
Zwei lange u, 2. kurze Staubf, Fruchthüllen. 359
Abarten.
a. Die Blumen mitsehr langer Röhre,
und aufgeblasenem Schlunde.
b. Die Blumen klein, kaum grösser
als der Kelch.
Wohnort, Allenthalben an gebauten Orten etc.
Hüthezeit. Vom März bis zu Ende desSommers. ©
Frichtreife, Mai bis Oktober.
CCLXXVI. GALEOPSIS. Hohlzahn.
752.G.LaDa- Die Stengelgelenke knotenlos. Die
Sr nA VRR Blätter gleichbreit - lanzettförmig,
riger Hohl. entfernt sägezähnig, glatt. Die Quir-
zahn. le vielblüthig, alle entfernt. Die
Kelche glokkenförmig, weichhaarig,
I mit gleichbreit - borstenförmigen,
aus einander gebreiteten Zähnen. Die
Blumen roth.
Wohnort, Auf Aekkern bei der Hartig, der Hoch-
städter Ziegelhütte, um Frankfurt, bei
Bornheim, um Giesen etc.
Blüthezeit. Juli, August. ©
Fruchtreife. September,
Nuzzen. Der Saamen kann zur Oehlgewinnung
dienen. Die Blumen geben den Bienen
753. G.GRAN-
DIFLORA Roth,
Grossblüthi-
ger Hohlzahn.
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife. -
Nuzzen.
1
4. Klasse. ı. Ordnung, \
Nahrung, Des Kraut scheint zur Fär-
berei nicht gauz unbrauchbar zu seyn.
Die Stengelgelenke knotenlos. Die
Blätter eylanzettformig, sägeartig ge-
zähnt, weichhaarig. Die Quirle viel.
blüthig, alle von einander entfern.
Die Kelche röhrig,
sehr rauhhaarfg,
mit lanzettförmigen, langzugesiz-
ten, geraden, borstenförmigen Zäh-
nen. Die Blumenkronen mit sehr lan-
gen Röhren, blasspurpurfarbig , bis-
weilen weisslich, gelb und purpur«
farbig gezeichnet,
Galeopsis Ladanum ß Liun. G. sege-
tum Reich.
Auf Aekkern und unter der Saat,
z. BB um Hanau bei dem; Lebrhof,
Neuenhof, Gross- Auheim, hinter dem
Frankf. Forsthaus am Wald, bei der
Sachsenhäuser Warte, dem Sandhof,
Nieder- Roth, bei Idstein, um Burg-
joss etc.
Juli, August. ©
September.
Wie bei der vorhergehenden Art.
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 361
754.G. Terra-
HIT,
Breitblätteri=-
ger Hohlzahn.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
Die Stengelknoten werden nach
oben zu dikker und aufgeschwollen.
Die Blätter eyförmig, sägeartig ge-
zähnt. Die Quirle vielblüthig, die
obern berühren fast einander. Die
Kelche bauchig, mit borstenförmigen,
gleichen, sehr langen Zähnen. Die
purpurfarbigen, selten weissen Blu-
menk:on«n, doppelt so lang als der
Kelch.
Auf Feldern, Aekkern, an Zäunen
uud in : Idern, z. B. bei Nieder- Ro-
denbach, dem Diebacherhof, an der Lohe
und in derselben, um Frankfurt, Offen-
bach, Darmstadt, Giesen etc.
Juli, August. ©
September.
Der Saamen, welcher sehr leicht aus-
fällt, wird in Thüringen und im Schwä-
bischen zum Oehlschlagen gebraucht,
auch daselbst als Vogelfutter verkauft.
Ein Pfund Saamen giebt ohngefähr
= Schoppen Oehl. Diese Pflanze ver-
diente häufig angebaut zu werden,
_
562 14. Klasse. ı. Ordnung.
n55 G.CANNA-
gına Rorh,
Hanfart iger
Hohlzahn.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
756. G. Lu-
TEUM Nob,
Goldgelbe
I aldnessel.
Die Stengelknoten werden nach
oben zu dikker und aufgeschwollen-
Die Blätter eylanzettförmig, sägear-
tig gezähnt. Die Quirle vielblüthig,
die obern berühren fast einander, Die
Kelche röhrig, mit etwas kürzern,
gleichbreiten, ungleichen Zähnen,
wovon drei grösser als die übrigen
sind. Die Blumenkronen gelblich
weiss, zuweilen weiss mit purpur-
farbig untermischt, viermal so gross
als der Kelch.
Galeopsis Tetrahit ß Linn,
Auf Aekkern und Saatfeldern um Ha-
nau, Offenbach, Darmstadt, Frankfurt,
Giesen etc, x
“ Juli — September. ©
August — Oktober.
Völlig wie bei der vorhergehenden Art.
CCLXXVII. GALEOBDOLON.
Waldnessel.
Die Blätter gestielt, herzförmig,
gezähnt, gefiekt. Die Quirle sechs-
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 363
blüthig. Die Kelche dornig. Die Blu-
men goldgelb.
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Nuzzen.
757. B. oFFIcI-
NALIS.
Offizinelle Be-
tonie.
Wohnort.
Galeopsis Galeobdolon Linn.
Unter Hekken und in waldigen Ge-
genden im Schatten. Bei Hanau in der
Bulau, dem Lambowald, dem Forst; in
Hekken bei der Kesselstädter Ziegelhütte
und bei Hochstadt; in der Lohe; im
Wald bei Offenbach; in der Sachsenhäu-
ser Landwehr; im Niederröther Wäld-
chen; im Hangestein etc,
April, Mai, Juni. 4
Juli, August.
Die Bienen holen Honig aus den
Blumen.
CCLXXIX. BETONICA. Betonie.
Die Blätter etwas stumpf gekerbt,
die untern gestielt und herzförmig,
die obern stiellos und länglich. Die
purpurfarbigen, selten weissen Blu-
men, in unterbrochenen Aehren.
In Wäldern und Hainen; vorzüglich
aber auf Waldwiesen, die lettigen und
lehmigen Boden haben. In der Hanauer
Fasanerie; im Poppenmäldchen und al-
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen,
758.9. SYLVA-
TICA,
Wauldstachys.
564 14. Klasse. ı. Ordnung.
ten Wald bei Hanau; im Niederröther
Wäldchen; im Wald beim Goldstein;
auf. Wiesen zwischen Ginheim und Hau-
sen; auf Bergwiesen bei Homburg; in
Wäldern um Darmstadt, Giesen etc.
Juni bis August. &#
August, September.
Die jungen Blätter werden bisweilen
in England mit an das Gemüse gekocht.
Die ganze Pflanze in Milch gekocht,
soll ein bewehrtes Mittel für das Rind«
vieh seyn, welches von dem Genusse-
der Binsen, und andern in Sümpfen
wachsenden Grases erkranket. Sie ist
offzinell. Aus ihren Blumen holen die
Bienen Honig. Blätter und Blüthen fär-
ben die mit Wissmuth gebeizte Wolle
dauerhaft olivenbraun, =
CCLXXX. STACHYS. Stachys.
Der Stengel aufrecht, haarig. Die
Blätter lang gestielt, herzförmig, säge-
zähnig. Die sechsblüthigen Quirle
in Aehren. Die Oberlippe der Blu-
menkrone dunkel purpurroth mitdrei
noch dunkleren Strichen, die Unter-
lippe dunkelroth und weiss gellekt.
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 365
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
759.9. PALU-
STRIS,
Sumpfstachys.
Wohnort,
In schattigen Wäldern und Hekken,
z. B. bei Hanau in der Bulau, der Fa-
sanerie, im Gebüsche beim Galgen etc.
im Niederröther Wäldchen; ohnfern der
grossen Saustiege im Wald; im Schif-
fenberger Wald und im Stelzenmorgen
bei Giesen; in den Wäldern um Darm-
stadt etc.
Juni — August. ©
August, September.
Diese sehr stinkende Pflanze frilst das
Rindvieh gerne. Die Stengel wie Hanf
geröstet, geben eine Wolle, die zu Garn
gesponnen und gebleicht, sehr weiss
wird. Mit den Blättern kann man gelb
färben.
Der Stengel aufrecht, rauhhaarig.
Die Blätter fast stiellos, lanzettför-
mig, stumpf gekerbt. Die in Aehren
stehenden Quirle, 6- ı> blüthig. Die
Blumen roth mit weisslichen oder
gelben Flekken bezeichnet.
An Ufern und auf feuchten Aekkern,
Vor Nieder Rodenbach; im Bruchköb-
lerwald; an Bächen in der Hanauer Fa-
366 14. Klasse. ı. Ordnung.
sanerie; auf feuchten Aekkern um Vil-
| bel, Bonames, Frankfurt, Offenbach etc,
Blüthezeit, Juni, Juli. 4
Fruchtreife.. September.
Nuzzen. Die fleischige mehlige Wurzel, kann
nach Bryant, Pennant unl Linne
‘im Nothfall zum Brodbakken gebraucht
werden; für die Schweine ist sie ein
Lekkerbissen.
760.5.serma- Der Stengel aufrecht, weissfilzig.
NICA,
Teutsche Sta-
chys. lich, stumpf gekerbt, mit weissem
dichten Filz bedekt. Die Blumen in
vielblüthigen Quirlen, die Oberlippe
Die Blätter gestielt, herzförmig-läng-
inwendig roth, die Unterlippe roth
geadert. |
Wohnort. Auf Hügeln, Feldern, an Wegen und
Zäunen; vorzüglich auf steinigem Boden,
An Zäunen hinter dem Philippsruher
Schloss nach der Dörnigheimer Heide;
bei dem Hanauer Galgen; bei und hin-
ter Dörnigheim wo der Braubach in
den Mayn flielst; an der Hartig; zwie
schen Seckbach und Bornheim an der
Chaussee; vor dem Vilbeler Wald nach
Bergen hin etc.
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 367
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
761.S.RECTA,
Gerade Sta-
chys; Beruf >
kraut,
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Nuzzen.
Juni — August. 7 — 2%
August, September.
Ihre Blumen geben den Bienen Honig*
Der Stengel niederliegend, ästig.
Die Blätter eylanzettförmig, gekerbt,
rauh, zu beiden Seiten zottig. Die
zehnblüthigen Quirle fast ährenför-
mig. Die Kelche etwas dornig. Die
Blumen gelblich, oben roth gestri-
chelt, unten roth gedüpfelt.
An steinigen Orten und überhaupt an
Zäunen und Wegen gemein. Hinter
dem Philippsruher Schloss; am Mayn-
ufer disseits Gross- Steinheim; am Weg
zwischen Klein - Steinheim und Diedes-
heim; auf dem Lerchenberg; am Mayn-
ufer bei Nied*rroth etc.
Mai — August. 4
August, September.
Diese angenehm gewürzhaft riechende
Pflanze, wird von den gemeinen Leuten
sehr häufig bei uns unter dem Namen
Berufkraut, bei vermeinten behexten
Kindern und bei dem Viea gebraucht.
568 ı4. Klasse, ı. Ordnung.
762.S.annua. Der Stengel aufrecht, ästig. Die
Jährige Star Diäster gestielt, eylanzettförmig,
chys. ER
scharf gekerbt, glatt, dreirippig.
Die Kelche begrannt. Die Blumen in _
sechsblüthigen Quirlen, die Oberlippe
weisslich, die Unterlippe blassgelb.
Wohnort. Auf Ackkern nnd Feldern bei Ginheim
fand sie Keichard, aber nicht wir,
Blüthezeit, Juli — September. ©
Fruchtreife. August, September.
Nuzzen. Die Bienen holen aus dieser wohlrie-
chenden Pflanze Honig.
765.5. ARVEN- Der Stengel schwach, die beiden
Sis. - =
TER stm: Aesten abstehend. Die Blätter herz-
chis. förmig, stumpf, gekerbt, ziemlich
nakkt. Die untern Blumen gepaart,
die obera in sechsblüthigen Quirlen,
röthlich, von der Länge des Kelchs.
Wohnort. Auf Aeckkern, z.B. vor Heusenstamm 5
hinter Nauheim; zwischen Neuenhayn
und Cronenberg, bei Ilbshausen im Vo-
gelsberg; zwischen dem Ketten - und
Hellerhof bei Frankfurt.
Blüthezeit, Juni — August. (0)
Fruchtreife. September,
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 369
764.B. NIGRA.
Schwarze Bal-
lote; schwar«=
zer Andorn.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
765.M, vur-
GARE,
Gemeiner An-
dorn.
Wohnort,
CCLXXXI BALLOTA. Ballote.
Die Blätter eyherzförmig, sägear-
tig gezähnt. Die Quirle gestielt, viel-
blüthig, fast einseitig. Die Kelche
begrannt, Die Blumen purpurröth-
lich, sehr selten weiss.
Gemein an Wegen, Hekken, Dörfern,
auf altem Schutt etc.
Juni, Juli, #
September.
Wegen ihres unangenehmen Geruchs-
wird sie von dem Vieh nicht gefressen.
In Schweden braucht man sie in Krank-
heiten des Rindviehs. Sie ist zu braunen
Farben brauchbar. Sonst war sie offizinell,
CCLXXXI MARRUBIUM. Andorn.
Die Blätter rundlich eyförmig. Die
Quirle vielblüthig. Die Kelche mit
abwechselnd kleineren, borstigen und
hakenförmigen Zähnen. Die Blu-
men weiss.
Auf Schutt, an Bergen, Wegen, Zäu«-
nen und Dörfern. Zu Hanau auf dem
°. Th, Aa
370
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.,
766. L. Car-
DIACA,
Herzgespann.
Wohn ort,
14. Klasse. ı. Ordnung.
Wallen beim Ranalthor; auf dem Phi-
lippsruher Weg in den Weiden; beim
Steinheimer Galgen; an dem Buchhü-
bel ohnweit Offenbach; am Schwengels-
brunnen hinter dem Frankf.. Forsthaus;
bei Rödelheim; zu Griedel in Bauern-
höfen.
Juni — FeRBin ; 2L
September.
Zur Gerberei und Färberei wurde diese
Pflanze empfohlen; aus ihren Blüthen
holen die Bienen Honig. Sie ist ofhizinell.
CCLXXXII. LEONURUS.
Löwenschwanz.
Die untern Blätter herzförmig, fünf-
lappig, eingeschnitten, die Stengel.
blätter lanzettförmig, dreitheilig, mit
kleinen Zahnchen besezt. Die Blumen
purpurfarbig, aussen sehr zottig.
An ungebauten Orten z. B. im Bruch-
köblerwald an der Saustiege; zu Gross-
Auheim in ‚Höfen; am Frankf. Forst-
haus; bei der Frankf, grossen Saustiege ;
zu Kloppenheim im Hofe des Wirths-
hauses; an Zäunen um Giesen etc.
2
\
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 371
' Blüthezeit,
Fruchtreife,
Nuzzen.
767. C. vuL«=
GARE,
Gemeine:
VVeichborste.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
Juli, August. 4
‘September,
Sie liefert eine vortreffliche dunkele
Olivenfarbe, In Krankheiten des Rind-
viehs wird sie gebraucht. Aus ihren
Blüthen holen die Bienen. Honig. Sie
war sonst -ofhzinell.
CCLXXXIV- CLINOPODIUM.
. Weichborste.
DerStengelhaarig, vierekkig. Die
Blätter eyförmig, etwas gekerbt, haa-
rig. Die Quirle rundlich, vielblüthig.
Die Blumendekkblätter borstenför-
mig, gefranzt. Die Kelche gefranzt,
die Abschnitte borstenförmig. Die
Blumen purpurfarbig, gering weich-
haarıg, bisweilen weiss.
Allenthalben in Wäldern, an Zäunen,
Wegen etc.
Juli, August. 4
September, Oktober.
Für Färbereien und Gerbereien scheint
sie brauchbar zu seyn. Die Blätter ge-
ben einen schmakkhaften gesunden Thee,
Aa2
372 ı4. Klasse. ı. Ordnung.
und können auch in der Küche gebraucht
werden. Die Blumen werden häufig von
‘den Bienen besucht,
CCLXXXV. ORIGANUM. Dosten.
068. O. vur- Der Stengel und die eyförmigen
GARE.
Gemeine Do-
sten; menähren rispen- und knaulförmig.
Blätter haarig. Die rundlichen Blu-
Die farbigen Blumendekkblätter ey-
förmig, spizzig, länger alsderKelch,
Die Staubfäden länger als die blass-
rothen zuweilen weissen Blumen-
kronen.
Wohnort. Allenthalben in Wäldern, an Bergen,
Zäunen etc. |
Blüthezeit. Juli, August. 4
Fruchtreife, September, Oktober.
Nuzzen. Diese) Pflanze verdiente als Gewürz-
pflanze von uns benuzt zu werden; sie
hat einen angenehmen Geruch und einen
scharfen, beisenden, gewürzhaften Ge-
schmakk. Hängt man diese Pflanze in
die Bierfässer, so verhindert es das Sauer-
werden des Biers, läfst man sie aber
damit gähren, so wird es berauschend,
Die Blätter geben einen lieblich schmek-
Zwei lange u, 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 373
kenden Thee. Aus den Blumen holen
die Bienen Honig. Man kann mit der
ganzen Pflanze hochbraun und roth fär-
ben; ersteres sshe Linne im Oeland,
lezteres Pallas in Rulsland, Sie ist of
fizinell,
CCLXXXVI MAJORANA. Majoran.
7. 7769.M. sor- DieBlätter eyförmig, stumpf, Die
TENSIS, i h
‚Garten Majo- Aehren fast rund, dicht beisammen
ran. stehend, weichhaarig. Die kleinen
Blumen weiss.
Wohnort. Sein eigentliches Vaterland ist unbe
kannt; in unsern Gärten wird er überall
gezogen.
Blüthezeit. Juli, August. ©
Fruchtreife, _ August, September.
Nuzzen, Als Gewürzpflanze gebrauchen wir ihn
an viele Speisen. Aus den Blumen er-
halten die Bienen Honig. Er ist ofhzinell.
CCLXXXVNI. THYMUS. Thymian.
770.T.SerpytL- Die Stengel kriechend. Die Blätter
Feldthymian. Aachy Aummpf, am Grunde gefranzt.
Die kopfförmigen Blumen purpur-
farbig ‚ selten weiss.
374 ‚14. Klasse. ı. Ordnung.
Abarten.
'4.) Gemeiner Feldthymian. Der
"us Stengel niederliegend, weichhaarig.
Die Blätter eyförmig, glatt, sehr
kurz gestielt. Die Staubfäden inner-
halb der Blumenröhre verborgen.
Wohnort, In dürren, stark der Sonne
ausgesezten Wäldern und auf Hügeln,
z. B. um Hanau auf den Hügeln bei
den Rückinger Schlägen, auf der Heide
hinter dem Lehrhof und hinter dem Wil-
helmsbad; um Frankfurt, Neuenhayn,
Giesen, Darınstadt stc,
b.) Grösserer Feldthymian, Der
| Stengel ziemlich aufrecht, unten nie-
derliegend. Die Blätter lönglich - eyför-
mig, glatt, länger gestielt. Die Staub-
Fäden über die Blumenröhre hervor-
ragend. j |
Wohnort. Auf der Mauer des Heu-
senstammer Schlossgartens. |
c) Zitronthymian. Die mit den.
‚Fingern zerriebene Blätter stark nach
. Zitronen riechend.
Wohnort. Um Frankfurt, ER
Giesen etc.
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 375
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
d.) Aufrechter Thymian. Der
Stengel ganz aufrecht stehend
Wohnort. Am Fusse des Berges bei
Grossen - Buseck.
e) Rauhhaariger Thymian, Der
Stengel und vorzüglich die Blätter
auf beiden Seiten haarig.
Wohnort. Um Schiffenberg bei Gie-
sen; auf dem Lerchenberg und bei dem
Frankf. Forsthaus; um Hanau etc.
Beobachtung. Die obersten Blätter
der rauhhaarigen Abart fanden wir mehr-
malen von einem seine Eyer in dieselben
legen Cynips, in ein graues, wolliges,
ungestaltes Köpfchen zusammengewach-
sen und zusammengerollt,
Juni bis September.
August — Oktober.
Diese Pfianze verdiente allgemein als
Gewürz von uns benuzt zu werden, Sie
hat einen angenehmen, starken gewürz-
haften Geruch und Geschmakk, Einige
Abarten werden auch schon zum Küchen-
gebrauch in unsern Gärten gezogen, Die
Isländer thun ihn Winters in die Mol-
ken, wodurch dieselbe einen angeneh-
men Geschmakk erhält, Zerquetscht in
376 14. Klasse, ı. Ordnung,
Bier eingeben, soll er wider das Dre-
hendwerden der Schaafe dienlich seyn»
Bechstein behauptet die Schaafe fres”
sen ilın nicht so gerne als manche Oeko-
nomen sagten. - Auf dem Lande ist er
das beste und gebräuchlichste Parfüm.
Den Bienen dienen die Blumen als ein
Stärkungsmittel. Die Blätter geben einen
angenehmen Thee. Er ist ofhzinell.
7.771. T.vur- DerStengelstrauchartig, aufrecht,
GARIS, u. tie e 2 .. .
sehr ästig. Die Blätter eyförmig, zu-
Gartenthy-
mian. rükkgerollt, immergrün. Die matt
purpurrothen Blumen in quirlartige
Aehren. | |
Wohnort, Das südliche Europa ist sein Vater-
land; in unsern Gärten wird er überall
gezogen.
‘ Blüthezeit. Juli, August,
Fruchtreife. September.
“"Nuzzen. Bei uns wird er als Gewürzpflanze
vorzüglich in Einfassungen der Beete
gezogen. In einigen Ländern spület
man mit dem Absud dieser Pflanze die
Weinfässer aus, um dem Wein einen
angenehmen Geschmakk zu verschaffen.
Er ist offhizinell,
f
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 377
772.T.Acınos. _ Der Stengel aufrecht, haarıg, am
Bergthyıian.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen,
773. M. orrI«
CINALIS,
O/fizinelle
Melisse
Grunde etwas ästig. Die Blätter ey-
förmig, spizzig, gegen die Spizze
sägezähnig. DerKelch oben bauchig,
unten zusammengezogen. Die Blu-
men blass veilchenblau, mit gelblich-
geflekktem Schlunde, in sechsblüthi-
gen Quirlen.
Auf trokkenem Sand und Kalkboden,
Bei Hanau auf dem Steinheimerweg;
zwischen Philippsruh und Dörnigheim;
bei Bischoffsheim, Bergen, Seckbach;
auf den Anhöhen von Offenbach nach
Rumpenheim und Biber; bei Mühlheim ;
auf dem Hausberg, dem Lerchenberg,
bei Darmstadt etc.
Juli, August. ©
September.
Er kommt in seinen Eigenschaften
den vorigen Arten bei. Er riecht an-
genehm gewürzhaft, und die Bienen
holen Hong aus den Blumen.
CCLXXXVII. MELISSA. Melisse.
Der Stengel aufrecht, ästig. Die
Blätter eyförmig, sägeartig gezähnt.
378 - 14, Klasse. ı. Ordnung.
Die weissen Blumen in den Blattwin-
keln, quirlförmig, auf einfachen
Stielchen.
Wohnort. Bei Frankfurt vor dem Eschenheimer-
thor, südlich vom Kirschwäldchen nahe
am Weg; im Hayngraben zu Sulzbach.
. Blüthezeit. Juli, August- 2
Fruchtreife. September.
Nuzzen. Wegen ihrem angenehmen zitronarti-
gen Geruch ist sie in unsern Gärten als
Gewürzpflanze nicht selten. Die getrokk-
neten Blätter geben einen guten Thee;
frisch sezt man solche dem Salat bei.
Von den Teuschen und Engländern wird
die Melisse zuweilen dem Bier beige-
mischt, um solches berauschender zu
machen. Boucherey will aus ihr
einen süssen und guten Zukker verfer-
tiget haben. Die Bienen besuchen häu«
fig ihre Blumen. Bei dem Karmeii»
terwasser sind die Blätter ein Haupt-
v bestandtheil. Sie ist offhizinell.
CCLXXXIX. CALAMINTHA.
Bergmünze,
774. C.OFFICI-
NSLIS. Der Stengel aufrecht, ästig. Die
Offizinelle Bjätter eyförmig, sägeartig gezähnt,
Bergmünze.
Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 379
Wohnort.
Blüthezeit.,
Fruchtreife,
Nuzzen.
775.M. Merıs-
SOPHYLLUM.
Melissenblät«
terigeMelittis.
spizzig, gerippt, etwas weichhaarig.
Die Blumenstiele in den Blattwin-
keln, einseitig, in: mehrere kleine
Stielchen getheilt. Drei Zähne der
obern Kelchlippe rükkwärts haken-
förmig gebogen. Die bläulichen oder
röthlichen Blumen doppelt so lange
als der Kelch.
Melissa Calamintha Linn,
Im Wald zwischen der Sachsenhäuser
Warte und Ysenburg, wenn man vom
Ehrmannischen Garten her den Fuss-
pfad geht. Schon Camerer fand sie
in dieser Gegend; siehe Bauhin hist.
plantar. T. 5. p. 228,
Juli, August. 4
September.
Völlig wie beider Melisse.
CCXC. MELITTIS. Melittis.
Die Blätter schwärzlichgrün oval,
sägeartig gezähnt, haarig, stark rie-
chend und gross. Die Blumen in den
Blattwinkeln, einander gegenüber,
580 14. Klasse. ı. Ordnung,
fast einseitig, weisspurpurfarbig, mit
rothen Adern durchmalt.
Wohnort. In Gebirgswäldern bei Königstein und
Oberursel, woselbst sie auch schon Clu-
sıus fand,
Blüthezeit. Juni, Juli, 2
Fruchtreife, August.
Nuzzen, Schon den Griechen und Römern war
es bekannt, dafs die Bienen die honig-
reichen Blumen dieser Pflanze sehr fleis-
sig besuchen. Der Zierde wegen ver-
dient sie in den Gärten eine Stelle. Sonst
war sie bei uns ofäzinell.
CCXCIL SCUTELLARIA. Schildkraut.
776.5. GALERI-
CULATA,
Gemeines kerbt. Die Blumen in den Blattwin-
Schildkraut.
Die Blätter herzlanzettförmig, ge-
keln, gepaart, einseitig, an der Ober-
lippe blau, an der Unterlippe weiss
und am Schlunde geflekt.
Wohnort. An Gräben, Bächen, Teichufern, an
feuchten Orten, besonders in waldigen
Gegenden, z. B. im Ried bei Gross-
Auheim; in sumpfigen Orten bei dem
Lehrhof ohnweit Hanau; am Bruchköb-
Z weilange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 38ı
lerwald; im Mezgerbruch bei Frankfurt;
auf sumpfigen Wiesen bei Ursel etc.
Blüthezeit. Juni — September. 4
Fruchtreiffe. August — Oktober.
Nuzzen. Sie liefert eine schwarze Farbe. Sons
war sie ofhzinell.
777.5.uss1ı- Die Blätter glatträndig, die un-
OLIA, n .. » .
a tern spiesförmig- eyrund, die obern
Spiesförmi- i
ges Schild- pfeil- lanzettförmig, etwas stumpf.
kraut. Die Blumen in den Blattwinkeln,
zu 2-35, blau.
Wohnort. In einem sumpfigen Buchwald bei
Giesen fand sie Dillen,
Blüthezeit. Juli, August. 4
Fruchtreife. September, Oktober.
78.85. mınor. DieBlätter ey- herzförmig, fast glatt-
Kleines Schild-
rändig, Die Blumen in den Blattwin-
kraut.
keln, meistens einzeln, einseitig,
roth, inwendig weiss gellekt, aussen
rauhhaarig.
Wohnort. In sumpfigen Gegenden, z. B. im
Bruch hinter dem Frankfurter Forst-
haus; an dem Reichebach welcher bei
Falkenstein aus dem Gebirge kommt;
bei Wixhausen in einer Waldwiese an
382
Blüthezeit.
Fruchtreife.
14. Klasse. ı. Ordnung.
faulen Stämmen ziemlich häufig; nörd-
lich bei Gross- Auheim.
Juli, August. 21
September, Oktober, '
CCXCIH. PRUNELLA. Prunelle.
779.P.vurca- Alle Blätter gestielt, eyförmig-
RIS.
Gemeine Pru«=
nelle.
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
78o.P. GRAn-
DIFLORA.
Grossblumige
Prunelle.
länglich, sägeartig gezähnt. Die obere
Kelchlippe abgestuzt, fast dreizähnig. _
Die Blumenkrone doppelt so lang als
der Kelch, blauviolett, bisweilen
fleischfarbig, oder weiss.
Sehr gemein auf Wiesen, Triften, in
Obstgärten, Wäldern und überhaupt auf
magern Pläzzen.
Juni — August. #
August, September.
Die jungen Blätter können als Ge-
müse und Salat genossen werden. Das
Vieh frilst diese Pflanze, gerne und aus
den Blumen holen die Bienen Honig.
Sie enthält einen brauchbaren Farbestoff.
Sonst war sie ofhzinell,
Alle Blätter gestielt, eyförmig-
länglich, etwas sägeartig gezähnt.
Die obere Kelchlippe tief dreispaltig.
Zweilange u. 2. kurze Staubf. Saamenkapseln. 385
Die Blumenkrone viermal so lang als
der Kelch,; blauviolett, bisweilen
weiss.
Wohnort. Auf Hügeln und auf bergigen Wiesen
und Weiden. Bei Dörnigheim am Ried ;
an der Lohe zwischen dem Wald und
den Feldern ; zwischen Bergen und Enk-
heim; bei Vilbel, Homburg, Wisbaden;
auf den Anhöhen zwischen Rumpenheim
und Biber; bei Hüttengesäss um die La-
vabrüche ; häufig imVogelsberg; um Schif-
fenberg und Annerod etc.
Blüthezeit, Juni — August. 4
Fruchtreife, August, September.
Nuzzen. Wie bei der gemeinen Prunelle,
II. ORDNUNG.
CAPSULIFERAE. Mit Saamenkapseln,
( Angiospermia Linn.)
CCXCII. RHINANTHUS,
Hahnenkamm.,
761. R. crısTa- Die Blätter lanzettförmig, sägear-
GALLI,
Glatter Hah=
nenkamm.
tig gezähnt, Die Blumendekkblätter
rundlich, sägeartig gezahnt, hohl.
DieKelche glatt, Die Blumenkronen
584 14. Klasse, =. Ordnung, j'
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen,
„82. R. Arcc-
TOROLOPHUS
Poll.
eyergelb, der ohrförmige Anhang des
Helms blau.
Gemein auf niedrigen, etwas feuchten
Wiesen.
Mai, Juni. @
Juli, August.
Grün frilst ihn das Vieh nicht ungern,
allein dürr ist er ein hartes und zähes
Futter. Gute Oekonomen rotten ihn
daher auf ihren Wiesen durch öfteres
Abmähen der Blumen vor der Saamen-
reife aus. Den zu Mehl zerriebenen
Saamen hat man an mehreren Orten mit
unter das Brod gemischt. Für Färbe-
reien ist der Hahnenkamm nicht ohne
allen Nuzzen.
Die Blätter lanzettförmig, sägear-
tig gezahnt. Die Blumendekkblätter
Zottiger Hah- hohl, eyförmig, sägeartig gezahnt.
nenkamm.
Wohnort,
Die Kelche zottig. Die Blumenkro-
nen blassgelb, der ohrförmige An-
hang des Helms blau. |
Rhinanthus crista galli y. Linn.
Auf Wiesen um Giesen gemeiner als
die vorige Art, unter Roggen am Stein
nauer Berg bei Marjoss,
‚, Zwei langeu. 2. kurze Staubf. Saamenkapseln. 385
Blüthezeit. Mai, August. ©
‚Fruchtreife. August, September.
- Nuzzen, Wie bei der vorigen Art,
CCXCIV. EUPHRASIA. Euphrasie.
785. E.orrıcı- Die Blätter stiellos, eyförmig, ge-
NALIS.
Ofhzinelle strichelt, scharf gezähnt. Die Blu-
Euphrasie; men sehr bleichröthlich, mit weiss
Augentrost. und gelb untermischt.
Wohnort. Allenthalben auf trokknen Wiesen,
Triften und in Wäldern.
Blütbezeit. Juli, August. ©
Fruchtreife. ‘ September, Oktober,
Nuzzen; Das Vieh frifst ibn, und seine Blumen
geben den Bienen etwas Honig, War
ofhzinell.
784.E.Opon- Die Blätter stiellos, gleichbreit-
Te lanzettförmig, alle sägeartig gezähnt,
Zahneu= | ei
phrasie. Die Blumen einseitig, purpurfarbig,
selten weiss.
Wohnort. Unter der Saat, auf Wiesen, Triften,
und an Wegen überall.
Blüthezeit. Juli, August. ©
Fruchtreife,. September, Oktober,
Nuzzen, Wie bei der vorbergehenden Art,
2, Th. Bb
.. 386 14. Klasse, =, Ordnung.
785. E.LutEA. Die Blätter gleichbreit, sägeartig
Gelbe Euphra-
gezähnt, am Rande etwas zurükkge-
SI&s
rollt, die obersten glatträndig. Die
Blumen gelb.
Wohnort. Häufig an den Kalksteinbrüchen und.
in den verlassenen Weinbergen zu Ber-
gen, dicht vor den Häusern, und auch
um Seckbach; bei dem Darmstädter Ju-
denkirchhof. 7
Blüthezeit. Juli, August, ©
Fruchtreife, September, Oktober.
CCXCV. MELAMPYRUM.
Kuhweizen.
786.M.crısta- Die Blätter gleichbreit, glatträn-
TUM.
Kammartiger
Kuhweizen. in vierekkigen Aehren. Die zusam-
dig. Die purpurröthlichen Blumen
mengelegtenDekkblätter herzförmig,
fein gezähnt, dachziegelförmig auf
einanderliegend, zurükkgekrümmt.
Wohnort. Auf trokknen Wiesen und am Rande
der Wälder und der Gebüsche, z, B. am
Taande des Wäldchens zwischen Rödel«
heim und Bockenheim; im Hägewald
zwischen Renteln und Carbez ; auf Wie-
Zweilange u. 2.kurzeStaubf. Saamenkapseln, 387
sen hinter Homburg; im Wald zwischen
Cronenberg. und Falkenstein; auf Wie-
sen zwischen Urborach und Messel und
Darmstadt ; bei Hergershausen;, im Stel.
zenmorgen bei Giesen und an dem Ran-
| de der, Gebüsche bei Lollar etc.
"Blüthezeit. Juni — August. ©
Fruchtreife, August, September.
Nuzzen. Wird, jung von dem Rindvieh gerne
gefressen...
787.M;aRvEn- Die Blätter lanzettförmig, die un-.
SE, j )
Akker- Kuh, tern glatträndig, die obern am Grun-
weizen. de gezähnt. Die purpurröthlichen,
mit gelben Streifen versehenen Blu-
men, inlokkern, kegelförmigen Aeh-
ren, Die Dekkblätter purpurfarben,
lanzettförmig, mit borstenförmigen
Zähnen. |
Wohnort. Unter der Saat, z. B. zwischen dem
Rinzigheimerhof und dem Mittelbucher-
wald; zwischen Dörnigheim und Rum-
penheim ; bei Bischofsheim, Offenbach,
Frankfurt, Darmstadt, Enckheim, Hom-
va burg, Giesen etc.
Blüthezeit. Juni; Juli. ©
Bbe
388 14, Klasse. 2.1 Ordnung. ı sum low.
Fruchtreife.
Nuzzen.
788. M.nemo-
ROSUM.
Haynkuhivei-
ZEN»
August.
Die Saammen machen das Mehl, wenn
sie in Menge sich ‘urter dem Getreide
befinden , bläulich und bitter, aber ohne
Nachtheil der Gesundheit. Dem Vieh
ist diese Pflänze ein sehr angenehmes
Futter, vorzüglich gut ist sie zum Och-
sen- und Kuhmästen; und in’dieser Ab-
sicht verdient sie gleich dem.Buchwei-
zen angebaut zu- werden. Sie liebt einen
sandigen leichten‘ ‘Boden. Aus, den Blu-
menähren kann man nach Cronstedt
eine ziemlich dauerhafte blaue, und mit
feuerfesten Laugensalzen eine purpurro-
the Farbe erhalten. Die Bienen erhal-
ten aus dem Blüthen Honig. Als Zier-
blume ist sie zu empfehlen.
Die Blätter eylanzettförmig, glatt-
rändig. Die gelben Blumen „einssi-
y
tig, an den Seiten der Zweige ‚in
einer Art von Aehre. Die untern Dekk-
blätter violett, herzlanzettförmig, ge-
zähnt, die obern blüthenlos und zwei-
farbig. Die Kelche mit einem pur«
purröthlichen Filz überdekt.
Zwei langeu. 2.kurze Staubf. Saamenkapseln. :389
" Wohnort.
‘ Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
n89. M. prA-
TENSE,
Wiesen - Kuh-
weizen,
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Häufig im Börl, einem Walde zwi«-
schen Hinter- Steinau und Schlüchtern.
‘Juli, August. ©
September , Oktober.
Sie dient zum Viehfutter und zur
Bienennahrung, und verdiente als Zier-
blume ihrer ungemein schönen Färbung
wegen, eine der ersten ‘Stellen in un-
sern Gärten;
Die Blätter lanzettförmig, dieun«
tern glatträndig, die zunächstan den
Blumen, gering gezähnt; sämmtlich
paarweise von einander entferntste-
hend. Die geschlossenen, gelben,
mit weisslicherRöhre versehenen Blu-
men, einseitig, kommen aus den Sei-
ten des Stengels ein- und paarweise
hervor. Die Kelchzähne lanzettför-
mig-gleichbreit, langzugespizit, mei-
stens länger als die Kelchröhre.
Häufig auf trokknen Wiesen und in
Wäldern. |
Mai — September. ©
August — Oktober.
590
Nuzzen.
790.M.syLva=
TICUM
FF aldkuhwei-
zen,
Wohnort.
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
14. Klasse. =. Ordnung.
Von dem Genuss dieser Pflanze be-
kommt die Butter der Kühe eiue gelbe
Farbe und einen ‚vortrefflichen :Ge-
schmakk. Die Schweine fressen sie nicht,
Die Bienen holen aus den Blumen Honig.
Dambourney erhielt von ihr eine
schmuzzige Olivenfarbe.
Die Blätter eylanzettförmig, die
untern glatträndig, die obern am
Grunde mit einigen kleinen Zähn-
chen, paarweise von einander ent-
fernt stehend, Die offenstehenden
gelben Blumen einseitig, aus den Sei-
ten des Stengels paarweise hervor-
kommend. Die Kelchzähne lanzett-
förmig, etwas stumpf, kürzer.
Am Rande der Wälder und in den
Wäldern selbst, hinter Homburg im Ge-
birge.
Juni — August, ©
August, September.
Wie bei der vorhergehenden Art.
Zweilangeu. 2. kurze Staubf. Saamenkapseln. 391
791. L. sqU&=
MARIA,
Gemeine
Schuppen-
WUrzs
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
’
792.P. raLv-
STRIS,
Sumpfläuse-
kraut.
CCXCVI LATHRAEA.
Schuppenwurz,
An dem sehr einfachen blasspur«
purblauenStengel, sizzen an der Stelle
der Blätter, welkeSchuppen. Die pur--
purröthlichen Blumen hängen unter
sich und die Unterlippe derselben ist
dreispaltig.
Im Wald bei Falkenstein,
Mai — Juli. 4
Juli, August.
Diese Schmarozzerpflanze gebrauchen
die Schäfer, in Vermischung mit andern
Pflanzen, als Vieharzney.
CCXCVI. PEDICULARIS.
Läusekraut.
Der Stengel aufrecht, ästig. Die
Blätter gehiedert, die Fiederblättchen
halbgefiedert, lanzettförmig. Der
zweilippige Kelch kammförmig,
schwülig- punktirt. Die purpurfarbi-
gen, bisweilen weissen Blumen, ha-
ben eine schiefe, durch kleine Zähn-
chen geschnäbelte Oberlippe.
392 14. Klasse. 2. Ordnung,
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
799. P. SYLvA-
TICA,
FF aldläuse=
kraut.
Wohnort.
Auf sumpfigen' Wiesen z. B. bei Bi-
schofsheim; häufig um Frankfurf; bei
Bockenheim, Offenbach, . Darmstadt,
Homburg, Wehrheim, im ı Vogelsberg,
um Giesen etc,
Mai bis Juli. ©
Juli, August.
Uns keiner bekannt. Man zählt diese
und die folgende Art unter die scharfen
und äzzenden Pflanzen; denn sie verur-
sachen dem Rindvieh und den Schaafen
mancherlei Beschwerden, und nur den
Ziegen sind sie unschädlich. Dals sie .
dem Vieh Läuse verursachen sollen ist
höchst unwahrscheinlich.
Der Stengel rasenförmig und nie-
derliegend. Die Blätter gehedert, die
Fiederblättchen rundlich, gering ge-
zähnt. Der fünfspaltige Kelch läng-
lich, ekkig, glatt, die Abschnitte
gering gekerbt, der obere sehr klein.
Die purpurfarbigen, selten weissen
Blumen, haben eine herzförmige
schiefe Unterlippe.
Auf sumpfigen wiesen und waldigen
sumpfigen Weiden, z. B. um Hanau auf
Zweilange u, 2.kurzeStaubf. Saamenkapseln. 393
?
Blüthezeit.
Fruchtreife.
794. A. Oron-
TIUM.
Finger förmi-
ges L.öwen-
maul.
Wohnort.
Wiesen bei dem alten Wald, an den
Süimpfen bei dem Wolfsgang, im Bruch-
köblerwald, auf einer Heide zwischen
dem Wilhelmsbad und dem Kinzighei-
merhof; um Offenbach, Frankfurt,
Darmstadt, Homburg, im Vogelsberg,
um Giesen etc,
April — Juni. ©
Juli, August.
CCXCVII. ANTIRRHAINUM.
Löwenmaul.
Die Blätter gestielt, lanzettförmig.
Die Kelchblättchen gleichbreit, spiz«
zig, ungleich, länger als die Blu-
menkrone. Die fast in Aehren von
einander entferntstehenden Blumen
purpurfarbig (selten weiss) mit einem
gelben Filze überzogen,
Auf Feldern und Aekkern. Um Ha.
nau auf Aekkern bei dem Kinzighei-
merhof; bei dem Diebacherhof; bei
Nieder- und Ober - Rodenbach; an der
Gallenwarte bei Frankfurt; bei Heddern-
heim und Bornheim; in den Weinber-
gen zwischen Soden und Neuenhayn;
394 14. Klasse. =. Ordnung.
im Getreide bei Rodheim; um Giesen;
bei Ilbershausen im Vogelsberg etc.
Blüthezeit. Juli, August. ©
Fruchtreife August, September.
Beobacht. Die aufgesprungene Saamenkapsel sie-
| het aus, wie der Hirnschädel eines Affens.
Nuzzen. Sie liefert nach Dambourney eine
rothbraune Farbe. Sie ist giftig und
gehörte sonst unter die Berufskräuter,
CCXCIX. LINARIA. Leinkraut. -
795.L.arven- Der Stengel aufrecht, ästig, etwas
y} Ra 2 rauh. Die Blätter gleichbreit, die
kraut. untern quirlförmig zu vier, höher
hinauf paarweise, oder einzeln. Die
Dekkblätter zurükkgeschlagen, von
der Länge der Blumenstiele. Die Blu-
men in Trauben, fast stiellos, blau
oder gelb. Die Kelche mit klebrigen
Haaren besezt; die Kelchblättchen
länger als die Blumenkronen, der
Sporn zurükkgekrümmt, spizzig.
Antirrhinum arvense Linn.
Wohnort. Auf Aekkern und sandigen Feldern,
z. B. bei Hanau an dem Lehrhof und
Zweilangeu. 2. kurze Staubf. Saamenkapseln. 395
Blüthezeit,
Fruchtreife.
796.L. MINOR
Nobis,
Kleines Lein-
kraut.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
\
dem Neuen- Wirthshaus; beim Frank-
furter Forsthaus; am Walde bei der Sach-
senhäuser Warte; bei Neu- Ysenburg;
um Wenings, Giesen etc,
Juni — September, ©
August — Oktober.
Der Stengel aufrecht, sehr ästig,
zottig- klebrig. Die Blätter verkehrt
lanzettförmig, stumpf, zottig, die
untern einander gegenüber stehend,
die obern abwechselnd. Die röthli-
chen Blumen in den Blattwinkeln,
lang gestielt, der Sporn zurükkge-
krümmt. Die drei obern Kelchab-
schnitten aufwärts und zurükkgebo-
gen, die untern kürzer. |
Antirrhinum minus Linn.
Auf Aekkern unter der Saat, z. B. im
Steinheimer Grund bei Hanau; bei der
Hartig; um Frankfurt, Offenbach, Ysen-
burg, Giesen, Darmstadt etc.
Juni — August, ©
September,
596 14« Klasse,‘ 2. Ordnung. > un 0.
797. L. vuLGA«
rıs Moench,
Gemeines Lein-
kraut.
Wohnort,
Die Wurzel kriechend, treibt weit
umher aufrechte, ästige Stengel her-
vor. Die Blätter lanzettförmig- gleich-
"breit, spizzig, gedrängt stehend. Die
gelben Blumen in stiellosen Achren,
auf der Spizze des Stengels,, dachzie-
gelförmig über einander liegend, mit
goldgelbem, zottigem Gaumen, und
geradem ‚ spizzigem Sporn, welcher
länger als der Blumenstiel ist.
Antirrhinum Linaria Linn.
b. Monströsses’Leinkraut,
(Peloria.) mit zwei, drei - fünf,
mal bespornten, fünfmännigen Blu-
men, und fünfspaltigem, einwärts
gefaltetem, stumpfem, geschlosse-
nem Saume.,
Gemein auf Schutt, an Wegen, Zäu-
nen, Ruinen, Bergen und zwischen dem
Getreide. b. Am Maynufer bei Kessel-
stadt; von Hanau aus am Weg nach
Rückingen gegen über der Papiermühle;
in Weinbergen zwischen Soden und
Neuenhayn; um Darmstadt.
Zweilangeu. sikurzeStaubf.:Saamenkapseln. 897
Blüthezeit.
Fruchtreife. R
Nuzzen.
Juni — August.
‚September, Oktober.
Diese Pflanze, welche verdächtige Ei-
genschaften besizt, wirft man in Sma-
land in die Milch, um dadurch die File
gen zu töden. ‘Sie giebt eine oliven«
braune Farbe; ihren Blumen gehen die
‘Bienen: sehr nach ;:als Zierblume ist sie
798.C. MURA- Ä
wurzelnd. Die Blätter abwechselnd,
LıS Nobss, :
Mauer- Zym«
belkraut.
Walz,
Blüthezeit,
Fruchtreife,
‚zu empfehlen. , Sie ist ofhzinell.
CCC. CYMBALARIA. Zymbelkraut.
Die Stengel flach aufliegend und
herzförmig, fünflappig, glatt. Die
veilchenblauen Blumen einzeln in den
Blattwinkeln, mit kurzem und ge-
‚radem Sporn.
Antirrhinum Cymbalaria Linn.
Auf Mauern in Frankfurt auf dem
Fischerfeld ; auf einer alten Mauer an der
Kapelle an der Ekke der Schnurgasse in
Frankfurt; auf den Mauern des Sencken-
bergischen Stiftsgartens und an der Ka-
‚tharinenkirche zu Frankfurt,
April — August. 2
Juli ar September.
E
598 14. Klasse. 2. Ordnung;
Nuzzen. War sonst ofhzinell,
799. C. Era- Die Stengel ausgebreitet. Die Blät-
-ziNENobis,
Spiesförmiges
Zymbelkraut. franzt. Die gelb- violetten Blumen
einzeln, in den Blattwinkeln. Die Blu-
ter abwechselnd, spiesförmig, ge-
menstiele fadenförmig. Die Kelche
haarıg. DerSporn zurükkgekrümmt,
spizzig, etwas kürzer als die Blumen-
krone.
Antirrhinum Elatine Linn.
Wohnort. Auf Brach- und Saatäkkern, z,B. auf
Ackkern bei der Hartig; vor dem Vil-
belerwald und um Vilbel; bei Massen-
’ heim; um die Oed bei Frankfurt; zwi-
schen dem Schwarzguldenloch und dem
Hellerhof bei Frankfurt und hinter der
Gallenwarte nach Höchst hin; zwischen
Soden und Naumhayn; um Giesen etc,
Blüthezeit. Juli — September. &
Fruchtreife. August — Oktober.
800.C.spuntA Die Stengel flach aufliegend. Die
Nobis, lä b F| Förmi h
UnäichtesZym- Blätterabwechselnd, eyförmig, rauh-
belkraut. haarig, dieuntern gekerbt, dieobern
glatträndig. Die gelb- schwarzpur-
purfarbigen Blumen, einzeln in den
Zweilange u. 2.kurze Staubf. Saamenkapseln. 399
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
801. S.NODosA,
Knotige
Braunwurz.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Blattwinkeln, gestielt, mit etwas ge=
krümmtem , spizzkegelförmigem,
kürzerem Sporn, als die Blumen-«
krone. Die Kelche haarig.
Antirrhinum spurium. Linn.
Auf Brach- und Saatäkkern, z.B. bei
Dörnigheim; bei der Hartig; bei Dor-
felden; um Frankfurt zwischen dem
Schwarzguldenloch und dem Hellerhof,
hinter der Oed und hinter der Friedbur-
ger- und Gallenwarte; um Giesen etc,
Juli — September. ©
August — Oktober.
CCCI. SCROPHULARIA, Braunwurz.
Die Wurzel sehr knotig und fase-
rig, weisslich. Die Stengel stumpf-
ekkig, purpurröthlich, Die Blätter
gestielt, herzförmig, sägeartig ge-
zähnt. Die Blumen an der Oberlippe
purpurroth, an der untern grün.
Gemein an Gräben, in Gebüschen und
feuchten Wäldern.
Juni, Juli. 4
August, September.
400 14. Klasse. =. Ordnung.
.. Beobacht.
Nuzzen.
802.5. aqua-
TICA.
Wasserbraun-
wurz.
A Wohnort.
N
Diese Pflanze, welche einen starken
widrigen Geruch!hat, wird von mancher-
lei Insekten stark besucht, z. B. von
Wespen und Schlupfwespen, dem Byr-
rhus Scrophulariae, Curculio
pericarpius, Tenthredo scro-
phulariae etc. Dem Vieh scheint sie
als Futter nicht zuträglich zu seyn.
Ihre Wurzel soll in den Würmern der
Schweine brauchbar seyn und die Blät-
tern geben eine braune Farbe. Die Bie-
nen besuchen ihre Blumen häufig. Sie
ist ofhizinell.
Der Stengel mit häutigen Ekken.
Die Blätter eylanzettförmig, spizzig,
sägeartig gezahnt, herablaufend. Die
Blumen an derOberlippe dunkelroth,
an der untern grün, mit purpurroth
gemischt.
An Gräben und Bächen, z.B. an dem
Bach beim Hanauer Fischerhof und an
Gräben hinter der Hanauer- Fasanerie;
an dem Bach zwischen der Frankfurter
Saustiege und Ysenburg; in dem Grum-
melbach bei Giesen und um Grossen-
Buseck etc. er
A0F
Zweilange u. 2.kurze$taubf, Saamenkapseln. 44e-
Blüthezeit. _ Juni, Juli. 4
.. Fruchtreife, » August, September.
Nuzzen., „. Die Blumen dieser stinkenden Pflanze,
geben ‚den Bienen Stoffizu Honig. Sie
war offhizinell,
CCCH. DIGITALIS. Fingerhut,
305. D.rurpu-. DerStengelaufrecht, weichhaarig.
REA,
Rother Finger-
hut. spizz gekerbt, in den Blattstiel lau-.
Die Blätter abwechselnd, eyförmig,
fend, runzlich, zu beiden Seiten
weichhaarig. Die Kelchblättchen ey-
. förmig, spizzig. Die Blumen einsei-
tig, in dichten Aehren, schön pur-
purroth, inwendig mit Punkten be-
zeichnet, sind stumpf, und haben
ganze Oberlippen.
Wohnort. In Gebirgswäldern z. B. hinter König-
stein nach dem Feldherg; häufig auf dem
Gebirg zwischen Wisbaden und Langen.
schwalbach; bei der Falkensteiner Mühle,
und im Wall zwischen Falkenstein und
Nieder- Reifenberg.
Blüthezeit. Juni, Juli. @
Fruchtreife, August, September.
2. Th, Ge
402 ı4. Klasse, ©. Ordnung,
Bemerkung.
Nuzzen.
804. D. amsr-
GUA,
Braungeflek-
ter Fingerhut.
Wohnort.
'pfehlen.
Menschen und Thieren ist der rothe
Kingerhut ein scharfes Gift! Die Trut-
hühner werden auf seinen Genuss betrun-
ken, bekommen bluthigen Koth, zeh-
ren ab und sterben.
Eine wichtige Arzneypflanze! Aus den
Blumen erhalten die Bienen etwas Ho-
nig. Als Zierblume ist sie sehr zu em-
d
Der Stengel aufrecht, weichhaarig.
Die Blätter abwechselnd, eylanzett-
förmig, spizzig, oben glatt, unten
weichhaarig, Die Kelchblättchen lan-
zettförmig, Die Blumen einseitig, in
weitläuftigen' Aehren, okkerfarben,
mit braunen Punkten bezeichnet,
sind stumpf, und haben ausgerändete
Oberlippen.
In Wäldern, z. B. bei den Rückinger-
Schlägen ohnweit Hanau, im alten Wald
und in der Bulau; in Gebüschen beim
Steinheimer Galgen; auf den Anhöhen
zwischen Offenbach und Biber; häufig
hinter dem Frankfurter Forsthaus; zwi-
schen Ysenburg und dem Saustiege; im
Zweilange u. a. kurze Staubf. Saamenkapseln. 403
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen,
805. L. aguA-
TICA,
Gemeines
Sumpfkraut.
Wohnort,
Wald. hinter Cronenberg nach Falken-
stein zu; bei Harresbausen; in den ver-
lassenen Weinbergen bei der Katz jen-
seits Gelnhausen; häufig um Kleeberg;
bei Kelsterbach etc.
Juli, August. 4
September.
Sie verdient als Zierblume in unsere
Gärten aufgenommen zu werden. Die
_ Bienen gehen den Blumen sehr nach,
CCCII. LIMOSELLA. Sumpfkraut.
Der Stengel kriechend und wur-
zelnd- Die Blätter sehr lang gestielt,
lanzettförmig, fleischig, glatt, glatt-
rändig, Die röthlichen Blumen in
den Blattwinkeln,, kurz gestielt.
Auf üherschwemmten sandigen Stel-
len, z. B. häufig von Hanau aus jenseits
den Rückinger-Schlägen rechts und links
auf dem Weg nach Rückingen zu; an
"feuchten Orten beim Hanauer Galgen;
vor hödelheim; an dem Sumpf hinter
der Schleifmühle zu Hausen; im Rul-
hausen beim Teich oberhalb Gedern®
um Giesen etc,
Cc:2
404 1
Blüthezeit,
Fruchtreife.
806. O.raEvıs.
Ebener Erven-
würger.
Wohnort,
"Blürhezeit.
‚Fruchtreife,
Bemerkung.
4 Klasse. =. Ordnung.
Juli — Oktober. &
September — November.
CCCIV. OROBANCHE. Ervenwürger.
Der Stengel sehr einfach, eben,
violet-bläulich. Der Dekkblättersind
drei an einer jeden Blume. Der Kelch
vier- fünfspaltig. Die Staubfäden et-
was über die Blumenkrone hervorra-
gend. Die Narbe einfach, gross. Die
Blumen schön violet- blau.
Orobanche purpurascens Jacg. |
Eine Schmarozzerpflanze welche Rei-
chard häufig auf dem Riederberg bei
Frankf, fand, wir aber, mehrmalen da-
selbst vergelblich suchten.
Mai, Juni. 21
Juli, August.
Wir haben ganz genau die getrokk-
neten Exemplare in Reichards
herbar. mit der in, Jacquin fl,
austr. t. 276. unter, dem Namen O,
purpurea, nachher aber von ihm pur
purascens genannten Pflanze, vergli-.
chen,.und völlig einerlei gefunden.
iv langeu, 2. kurze Staubf. Saamenkapseln. 405
807.0. ARENA”
rıa Borckh,.
Sand - Erven-
würger.
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife,
-“Nuzzen,
808. O. MAJOR.
Grosser Er-
ven würger.
Der Stengel sehr einfach, weich-
haarig, gelblich oder purpurfarbig-
bläulich. Der Dekkblätter sind drei
an einer jeden Blume. DerKelch vier-
selten fünfspaltig, - Die Staubfäden
kürzer als die Blumenkrone. Die Nar-
be kopfförmig, zweispaltig. Diege-
ruchlosen purpurfarbig - blauen Blu-
men fünfspalsig; die Oberlippe zwei-
spaltig, die Unterlippe dreispal-
tig, inwendig der Länge nach mit
zwei weisslichen Erhabenheiten ver-
sehen. |
Eine Schmarozzerpflanze welche auf
dürrem Sandboden wächst, z. B. auf dür-
ren Sandhügeln von Frankfurt aus rechts
bei Arheilgen ; bei Kelsterbach.
Juni — August. 2
August, September.
Wie bei der folgenden Art.
Der Stengel sehr einfach, weich-
haarig. Nur ein Dekkblatt an jeder
Blume. Der Kelch vierspaltig. Die
Staubfäden nur etwas über die Blu«-
406 ‚34. Klasse, 2. Ordnung,
Wohnort,
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Nuzzen,
809.0.RAMOSA,
destiger Er-
venwürger.
men hervorragend. Die Narbe kopf-
förmig, zweitheilig. Die stark ge-
" würznelkenartig riechenden Blumen
weisslich, oben sehr schwach purpur-
röthlich, mit etwas gelben unter-
mischt; der Helm inwendig mit pur-
purröthlichen Adern durchmahlt.
Eine Schmarozzerpflanze welche auf
trokknem Boden, auf Wegen, auf Wie-
sen und bergigen Triften wächst, z. B,
am Fahrweg von Hochstadt nach der
Hartig; an dem Hohlweg zwischen Bi-
'schofsheim und der Lohe, bei Bergen,
Enckheim, Rumpenheim, Öffenbach,
häufig um Frankfurt, auf dem Lerchen-
berg, um Darmstadt; auf trokknen Hü-
geln bei Treys- Münzenberg ; bei Stein-
furt etc-
Juni — August. 4
August, September.
In Schonen werden die jungen Sten-
gel sowohl roh, als gekocht als Salat ge-
gessen.
Der Stengel ästig, blassgelb, fein-
..haarig, Der Dekkblätter sind dreian
einer jeden Blume. Der Kelch vier-
Zweilange u. 2. kurze Staubf,. Saamenkapseln. 407
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Schaden.
spaltig. Die Staubfäden kürzer als
die fünfspaltigen Blumenkronen. Die
kleinen Blumen bald: blassbläulich,
bald purpurröthlich, oder weiss.
Eine Schmarozzerpflanze welche auf
Hanffeldern um Darmstadt wächst.
Juni — August. 4
August, September. |
Dieser ist sehr bet:ächtlich - indem
diese Pflanze auf den Hanffeldern dem
Hanf alle Nahrung aussaugt. Hofrath
Gmelin in Karlsruhe hat berechnet,
dals der Schaden der durch sie jährlich
im 'Baädischen entsteht, auf 50000. |.
sich beläuft. |
408
ı5. Klasse, 'r. Ordnung, vn iovr\
z
USJE) i ‚ol,
FÜNFZEHNTE KLASSE.
TETRADYNAMIA.Mit 4. lang. u. 2. kurz. Staubfäden.
. ORDNUNG.
SILICULOSAE,' Mit 'Schötchen.
| *) Mit etwas aufgeblasenen Schötchen.
CCCV.
CAMELINA,
Leindoiter. '
>
Der Kelch vierblätterig, abstehend,
‚die Blättchen lanzettförmig. Die Blumen-
krone vierblätterig, mit nagelförmigen
Verlängerungen ‚stumpf‘ und ganz. Die
Staubfäden ohne Zähne, Die Narbe kopf-
förmig. Das aufgeblasene, herzförmige
Schötchen, besteht aus zwei freiwillig
abfallenden Schalen, mit hervorstehen-
dem Rand, welche obenher zwei halb-
walzenförmige Verlängerungen haben,
die in ihrer Verbindung ein Rohr bil
den, welches den, auf der herzför-
migen Scheidewand sizzenden Griffel
aufnimmt. An dem Umfange der Schei-
dewand befinden sich 10 — ı5 rundli-
che, ausgerändete Saamen an eigenen
Stielchen, wovon aber nicht alle reifen.
Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schötchen. 409
CCCVI,.
COCHLEA-
hIA,
Löffelkraut.
Bu i
i 2.
De
CCCVH...;
ADYSETON.
Steinkraut.
Der Kelch vierblätterig, abstehend ;
die Blättchen länglich und hohl. Die
Blumenkrone vierblätterig, mit nagelför-
migen. Verlängerungen, , Die Staubfäden
ohne. ‚Zähne. Der Griffel sehr kurz.
Die Narbe stumpf, Das Schötchen herz-
förmig,, aufgeblasen, an der Spizze ein-
geschnitten. Die freiwillig abspringen-
den Schalen haben in der Mitte einen
hervorstehenden Bukkel, sind am Rande
wo sie an der Scheidewand anstehen
etwas beigezogen, an der Oberfläche mit
‚hervorstehenden, in einander laufenden
Linien geziert, und enthalten viele, ey-
förmige, ausgerändete Saamen,
"Der “Kelch vierblätterig, abstehend ;
die Blättchen länglich' und fach. Die
Blumenkrone vierblätterig, mit nagel-
förmigen Verlängerungen. Die zwei
kürzern Staubfäden haben in- der Mitte
ein kleines fadenförmiges Zähnchen. Die
Narbe stumpf. Das Schötchen am Um-
kreis rund, an der Oberfläche schwach
gewölbt und fast glatt. Die runde Schei-
dewand mit dem sehr kurzen, stehen-
bleibenden Griffel von gleicher Grösse
der abspringenden Schalen. Die Fächer-
CCCVII.
ALYSSUN,
diysse.
CC.
ARMORA-
CIA.
Meerrettig.
15. Klasse. ı. Ordnung.
chen enthalten zwei zirkelrunde, gerän-
dete Saamen.
Der Kelch vierblätterig, etwas offen-
stehend; die Blättchen eyförmig. Die
Blumenkrone vierblätterig, mit nagelför-
migen Verlängerungen ; die Blättchen
halbzweispaltig. Die zwei kurzen Staub-
fäden am Grunde gezähnt. Die Narbe
kopfförmig. Das Schötchen klein, am
Umkreis oval E auf der Oberfläche glatt,
oder doch sehr schwach gewölbt, hat
einen runden, sehr langen, stehendblei-
benden Griffel, eine gleich grosse, ovale
Scheidewand, zwei abspringende Scha-
len und ein- zwei-oder dreisaamige Fä-
cherchen. Die Saamen zusammenge-
drükt, zirkelrund, mit:einem fadenför-
migen Rand umgeben.
Der Kelch vierblätterig; die Blättchen
eyförmig. Die Blumenkrone vierblätte-
rig, mit nagelföormigen Verlängerungen.
Die Staubfäden ohne Zähne. Der Grif-
fel fehlt. Die Narbe dikk, kopfförmig.
Zwei Drüsen unter jedem kurzen Staub»
faden, Das Schötchen länglich, geglät-
tet, etwas wellenförmig, mit dreisaami-
Vier lange. u. 2 kurze Staubf. Schötchen. Ara
x
SCCK.
DRABA.
Hungerblume.
CCCXI,
THLASPI.
Tüäschelkraut,
gen Fächerchen. Die Saamen eyförmig,
ausgerändet.
Der Kelch vierblätterig; die Blättchen
'eyförmig- länglich, am "Grunde gleich.
Die Blumenkrone vierblätterig, mit sehr
kleinen nagelförmigen Verlängerungen,
hat entweder ungetheilte, oder an der
Spizze eingeschnittene, oder halb zwei-
spaltige Blättchen, Die Staubfäden ohne
Zähne, Die Narbe kopfförmig , flach.
Das Schötchen eyförmig-länglich, etwas
zusammengedrükt, an der Spizze nicht
eingeschnitten, zweifächerig, vielsaamig,
und die Scheidewand steht mit den
Schalen gleichlaufend. Die Saamen ey-
förmig, etwas zusammengedrükt.
*%*) Mit’an der Spizze ausgerändeten und
einem häutigen Rande umgebenen Schötchen.
Der Kelch vierblätterig; die Blättchen
stumpf. , Die Blumenkrone vierblätterig;
regelmässig. Der Griffel sehr kurz. Die
Narbe kopfförmig. Das Schötchen zir-
kelrund, oder. fast rund, die beiden
Schalen kahnfürmig ausgehöhlt, haben
auf der Gegenseite ihrer Oeffnung, oder
auf ihrem Rükken einen herumlaufen-
‚den häutigen land. Die Fächerchen ent-
4ır 15. Klasse. ı. Ordnung,
halten viele eyförmige, ausgerändete
Saamen, °
CCCKIH. Der ‚Kelch vierblätterig; die Blättchen
IBERIS. verkehrt, eyförmig und hohl, Die Blu-
Zungenblume. Ban en
menkrone vierblätterig, unregelmässig ;
die zwei äussern Blättchen grösser. Der
Griffel kurz, Die Närbe stumpf. Das
Schötchen rundlichz; : die Scheidewand
schmal ‚länglich, hat auf beiden Seiten
herumlaufende Fortsezzungen, an wel-
chen die kahnförmiggebogenen, geflü-
gelten Schalen ansizzen. ‘Die Fächerchen
einsaamig. Die Saamen rundlich, eyför-
mig, zusammengedrükt, in der Spizze
jeder Seite der Scheidewand mit einem
eigenen Faden befestiget.
ECCKXIU. Der Kelch vierblätterig,, abstehend;
NASTUR- R air hl
TIUM. die Blättchen hohl. Die Blumenkrone
4 . . .. . Eh)
Kreise: vierblätterig. Drüsen 2, in der Grund-
fläche der kürzern Staubfäden, Der
Griffel kurz. Die Narbe stumpf. Das
Schötchen auf der Oberfläche platt, am
Umkreis oval, oben krum eingeschnit-
ten; die Schalen kahnförmig ausgehöhlt,
unten sanft, oben stärker geflügelt; die
Flügel höher als der Griffel; die Schei-
dewand elliptisch, hat auf ihrer obern
Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schötchen. 413
GCCKXIV.
SENCKEN-
BERGIA,
Senckenbergie,
CCEXV.
LEPIDIUM,
Pfefferkraut.
CCCXVT.
KODSCHIE-
DIA.
Rodschiedie.
Spizze auf jeder Seite an einem eigenen
Faden einen herabhängenden Saamen.
**#+) Mit an der Spizze' ausgerändeten Schöt.
chen , ohne hänutigen Rand.
Der Kelch vierblätterig, abstehend ; die
Blättchen hohl. Die Blumenkrone fast
ohne Blätter. Staubfäden nur zwei. Grif-
fel keiner, Die Narbe stumpf. Das
Schötchen zirkelrund, am Rande spiz-
zig, ausgerändet, mit einsaamigen Fä-
cherchen.
Der Kelch’ vierblätterig, abstehend ;
die Blättcben hohl. Die Blumenkrone
vierblätterig, gleich. Drüsen, sechs
kleine. Der Griffel: sehr kurz. Die
Narbe stumpf. Die kahnförmig ausge-
höhlten Schalen laufen oben und unten
spizzig aus, und bilden ein länglich-ova-
les, Schötchen; gie elliptische Scheide-
wand hat auf beiden Seiten einen Saamen,
Der Kelch vierblätterig, abstehend;
die Blättchen hohl. Die Blumenkrone
vierblätterig, gleich. Das Schötchen keil-
förmig anlaufend,, mit‘kahnförmig aus-
gehöhlten, an der Kante nicht geflügel-
ten, am Ende aber in einen Flügel aus-
laufenden Schalen , ‘deren Oeffunng tief
414
CCCXVL.
SISYM-
BRIUM.,
Sisymbrium.
GCCXVIIT,
SINAPIS.
$ enf.
15. Klässe =. Ordnung:
sizt, mit welcher sie an der elliptisch
gebildeten Scheidewand anstehen; die
Fächerchen vielsaamig,
I. ORDNUNG.
SILIQUOSAE, - Mit Schoten.
*) Mit gleichbreiten und runden Schoten.
Der Kelch vierblätterig; die Blättchen
etwas abstehend. Die Blamenkrone vier-
blätterig, mit nagelförmigen Verlänge-
rungen. Die Narbe stumpf. Vier Drü-
sen am Grunde des Fruchtknotens. Die
Schote lang, mit geringen Vertiefungen,
und geraden, nicht zurükkgerollten Klap-
pen. Die Saamen ausgerändet.
Der Kelch vierblätterig, sehr ahste-
hend, gefärbt. Die Blumenkrone vier-
blätterig, mit nagelförmigen Verläuger
rungen; die Blättchen aufrecht. Drüsen
vier, vovon sich zwei zwischen den kür-
zern Staubfäden und ‚dem Fruchtknoten,
und zwei zwischen den längern Staub-
fäden und dem. Kelch. befinden, . Die
Narbe schwach ausgerändet, zusammen-
gedrükt, Die Scheidewand der rund-
lichen mälsig langen Schote, ist über
die Schalen hinaus in einen langen
Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten. 415
CCCERIX.
BRASSICA,
Kohl. -
OOCAX.
ERYSIMUM.
Hederich.
schwerdförmigen , oder vierekkigen Schna-
bel verlängert. Die beiden Fächer ge-
wöhnlich 2-5 saamig, zuweilen findet
sich aber noch in dem Schnabel ein klei-
nes, entweder leeres, oder mit einem
kleineren Saaınen versehenes Fach.
Der Kelch vierblätterig, absiehend ,
gefärbt, die Blättchen ‚gleichbreit, hohl,
an der Spizze kappenförmig, am Grunde
hökkerig. Die Blumenkrone vierblätte-
rig, mit nagelförmigen Verlängerungen,
Drüsen vier, wovon zwei zwischen den
längern Staubfäden nach aussen und zwei
zwischen den kürzern Staubfäden nach in-
nen liegen. Der Fruchtknoten rund, der
Griffel kurzund dikk. DieNarbe kopfför-
mig. Die,Schote länglich, rund. Die den
kürzern Schalen entgegengesetzte Schei-
dewand geht ineinen pfriemenförmigen et-
was zusammengedrukten sturmpfen Schna-
bel aus, der sich mit der Narbe endigt.
Die Fächerchen vielsaamig.
**) Mit vierekkigen Schoten.
Der Kelch vierblätterig, geschlossen ,
gefärht; die Blättchen am Grunde gleich.
Die Blumenkrone vierblätterig , mit
nagelfürmigen Veriängerungen. Zwischen
416
CCEXKXT.
TURRITIS.
Thurmkraut.
CCCXXIL
EHUCA,
Bauke,
ı5. Klasse. ı. Ordnung.
den beiden kürzern Staubfäden befinden
sich zwei Drüsen. Die Narbe kopfför-
mig, Die Schote mit Vertiefungen, ei-
ner den Schalen entgegengesezten Schei-
dewand, und sehr kurzem Schnabel.
In jedem Fächerchen befinden sich viele
rundliche Saamen,
Der Kelch vierblätterig, nur etwas
von einanderstehend, am Gruude gleich.
Die Blumerkrone vierblätterig, mit na-
gelförmigen Verlangerungen. Die sehr
lange, steifstekende, rautenartig- zusam-
mengedrükte Schote, endigt sich mit
der zweihalsigen , stiellosen Narbe, und
die Scheidewand ist mit den Schalen
gleichlaufend. In jedem Fächerchen be-
finden sich viele ausgerändete, zusam-
mengedrükte Saamen.
Der Kelch vierblätterig, geschlossen ,
am Grunde gleich. Die Blumenkrone
vierblätterig, mit nagelförmigen Verlän-
gerungen. Die rautenartig- zusammen-
gedrükte Schote, endigt sich entweder
mit einem schwerdförmigen oder fast
vierekkigen Griffel.
Vier lange u. 2. kurze Staubf.. Schoten. 417
COCXXHT,
CHEIRAN-
THUS,
Levkoje.
CCCXXIV,
ARABIS,
Arabis.
***) Mit zusammengedrükten Schoten.
Der Kelch vierblätterig, zusammenge-
neigt; zwei Blättchen am Grunde etwas
hökkerig. Die Blumenkrone vierblät-
terig, mit nagelförmigen Verlängerungen,
Von den 6 Staubfäden stehen die 2 kür-
zern bei den hökkerigen Kelchblättern
und sind mit Drüsen umgeben. Der
sehr kurze Griffel hat eine zweitheilige,
zurükkgeschlagene, dikkliche Narbe. Die
lange zusammeugedrükte stumpfwinke-
lige Schote, hat eine dünne Scheidewand,
einen sehr kurzen zweispaltigen Schna-
bel, {und enthält in jedem Fächerchen
viele zusammengedrükte, am Rande oft
häufige Saamen,
Der Kelch vierblätterig, zusammenge-
neigt; zwei Blättchen am Grunde etwas
hökkerig, oder auch gleich, Die Blu-
menkrone vierblätterig, mit nagelförmi-
gen Verlängerungen, Drüsen, vier. Die
Schote lang, -zusammengedrükt, endigt
sich mit einem sehr kurzen, stumpfen,
Schnabel und enthält viele gerändete
Saamen.
2.. ER: Da
418
CCCKXXV.
15. Klasse. .». Ordnung.
Der Kelch vierblätterig, am Grunde
CAkDAMINE gleich. Die Blumenkrone vierblätterig;
Kardamine.
CCCKXVI.
DFNTARIA,.
Zahnwurz.
CCCXXVI.
LUNARIA.
Mondviole.
mit nagelförmigen Verlängerungen, Drü-
sen sechs; zwei am Grunde eines jeden
kürzern Staubfadens, die übrigen zwi-
schen den grössern Staubfäden. Die Nar-
be kopfförmig. Die längliche zweischnei-
dige Schote engigt sich mit dem stum-
pfen Griffel; die Schalen springen ela-
stisch auf, und rollen sich mehrentheils
zurükk; die häutige Scheidewand ist mit
den Schalen gleichlaufend. Die Fächer
enthalten wenige Saamen,
Der Kelch vierblätterig, sehr klein,
etwas abstehend ; die Blättchen am Grun-
de gleich. Die Blumenkrone vierblät-
terig, mit nagelförmigen Verlängerun-
gen. Die Narbe stumpf ausgerändet.
Die Schote lang, rund, springt elastisch
vom Grunde gegen die Spizze mit zu-
rükkgerollten Schalen von einander; die
Scheidewand ist etwas länger als die
Schalen. Die Fächerchen enthalten viele
Saamen.
Von den vier zusammengeneigten Kelch
blättern sind zwei entgegengesezte am
Grunde hökkerig und sakkförmig. Die
Vier lange u..2. kurze Staubf. Schoten.
CCCXXVII.
BAEUMER-«-
TA.
Bäumerte
k
e
CCOCXXIXK.
CAROLI-
GMELINA.
Karls» Gme-
line.
COCKXX.
VOGELIA,
F ogelie.
419
Blumenkrone vierblätterig, mit nagelför-
migen Verlängerungen. Der gestielte
Fruchtknoten, hat einen kurzen Griffel,
und eine dikke, stumpfe eingeschnittene
Narbe. Die grosse Schote ist rundlich,
blattartig zusammengedrükt, und die bei-
den Schalen sind der ihnen gleichlau-
fenden Scheidewand gleich. Sie enthält
wenige nierenförmige, flache, am Rande
geflügelte Saamen.
#***) Mit niedergebogenen Schoten.
Der Kelch vierblätterig; die Blättchen
am Grunde gleich, Die Bliumenkrone
vierblätterig, mit nagelförmigen Verlän-
gerungen. Drüsen, vier. Die runde
Schote vielsaamig, mit geraden, von
einander gehenden Schoten.
Der Kelch vierblätterig, abstehend,
gefärbt, am Grunde gleich. Die Blu-
menkrone vierblätterig, mit nagelförmi-
gen Verlängerungen, Die Schote läng-
lich, kurz und mit Vertiefungen,
Il. ORDNUNG.
PERICARPIFERAE. Mit Fruchthüllen.
Der Kelch vierblätterig, etwas abste-
hend, Die Blumenkrone vierblätterig.
Dada
420 15, Klasse. 5. Ordnung.
kugelige nussartige Fruchthülle ist zwei-
fächerig, hat eine durchsichtige Scheide-
wand, und oben zwei klaffende Her-
vorragungen, zwischen welchen der Grif-
fel steht, der aber bei völliger Zeitigung
abfällt. Sie enthält gewöhnlich nur einen
Saamen, aber immer ist die Spur von
der Scheidewand und dem andern ver-
krüppelten Saamen da,
CCCXXXL Der Kelch und die Blumenkrone sind
Tg vierblätterig, Die Narbe einfach. Die
Krähenfuss. Fruchthülle einzeln, nussartig, rundlich-
nierenförmig und igelartig, besteht aus
© nebeneinander liegenden, elliptischen,
einsaamigen Fächerchen. Die Scheide-
wand beinartig.
CCCXXXH. Der Kelch vierblätterig; die Blättchen
‚RAPHANI- gegeneinandergeneigt, wovon zwei am
ie Grunde bauchig sind. Die Blumenkro-
Akkerrettig.
ne vierblätterig. Die schotenförmige
Fruchhülle, rund, zugespizt, bei der |
Reife rosenkranzartig gegliedert, besteht
aus einer der Länge nach herablaufen-
den Reihe knochenartiger Fächer, wovon
jedes einen Saamen enthält.
Vier lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 4=ı
CCCXXXIT:
RAPHANUS.
Rettig.
<CCCXXKIV.
ISATIS.
Waid,.
Der Kelch vierblätterig; die Blättchen
gegeneinandergeneigt, am Grunde aufge-
blasen. Die schotenförmige Fruchthülle
rund, kegeiartig gestaltet, mit einem
langen spizzigen Schnabel versehen, in«
wendig schwammig, hat Vertiefungen,
ist vielsaamig und hat einfache Fächer.
Diese Gefache scheinen oft eine Schei-
dewand zu haben, im Grunde aber zer-
theilen sie sich durch mannigfaltig sich
durchkreuzendes schwammiges Gewebe
in Gefache mancherlei Grösse und ohne
alle Ordnung. |
Der Kelch vierblätterig, gefärbt; die
Blättchen etwas abstehend. Die Blumen-
krone vierblätterig, mit nagelförmigen
Verlängerungen. Der zweischneidige,
zusammengedrükte Fruchtknoten hat kei-
nen Griffel, aber eine stumpfe, kopfför-
mige Narbe. Die Flügelfrucht elliptisch
zusammengedrükt, einfächerig und ein«
saamig.
422 5. Klasse. ı. Ordnung.
FÜUNFZEHNTE KLASSE.
TETRADYNAMIA. Mit4. lang. u, 2. kurz.Staubfäden.
L ORDN U.N;G.
SILICULOSAE. Mit Schötchen.
CCCV, CAMELINA. Leindotter.
7. 810. C. sı- Die Blätter lanzett- pfeilförmig ,
‚ Tıva Medic.
[Memeiner
Leindotter. blassgelben Blumen in Trauben.
Die Schötchen glätt.
manchmal tief sägartig gezähnt: Die
Myagrum sativum Linn.
Wohnort, Auf Aekkern und besonders zwischen
dem Flachs, z. B. bei Gross-Auheim;
bei den Röderhöfen ohnweit Frankfurt;
auf dem Lerchenberg;. zwischen Ock-
stadt und der Nauheimer Saline, um
Darmstadt, Giesen etc. Angebant wird
er hin und wieder.
Blüthezeit. Mai — Juli. ©
Fruchtreife. August.
Vierlangeu.4.kurzeStaubf. Schötchen. 423
Nuzzen. So schädlich diese Pflanze unter dem
Flachs ist, so nüzzlich ist ihr Saame;
weshalb man sie auch an vielen Orten
anbaut. Derselbe dient nicht allein zum
Futter für die Vögel und zur Mästung
des Geflügels, sondern man prelst auch
aus demselben ein gutes mildes Oebl,
welches in der Haushaltung mit Vortheil
an Speisen und zum Brennen gebraucht
wird. Dieses Oehl gefriert nur bei der
allerstrengsten Kälte, wird aber leicht
ranzig. Die Griechen haben den Saa-
men, seines angenehmen Geschmakks
wegen, mit unter das Brod gebakken.
Getrokknet ist das Kraut nach Nocca,
für die Seidenwürmer brauchbar, welche
es zu der Zeit, wenn sie sich einspin-
nen wollen, vorzüglich gerne fressen.
Die Blüthen sind den Bienen sehr an-
genehm.
CCCVI, COCHLEARIA. Löffelkraut.
t.811.C.orr-- Die Wurzelblätter gestielt, herz-
CINALIS,
Offieinelles
Löffelkraut. stiellos, länglich, etwas buchtig,
förmig-rundlich, die Stengelblätter
gezähnt, Die Blumen weiss.
424 15, Klasse. ı. Ordnung.
Wohnort, Häufig bei der Saline zu Soden. In
unsern Gärten wird sie hin und wieder
als Küchengewächs gezogen. j
Blüthezeit, Mai — Auguste a
Fruchtreife, Iuli — September,
Nuzzen, Man ilst diese Pflanze bei uns als
Gemüse und ‘gebraucht sie auch zu
Kräutersuppen, In Irland zerhakt man
sie nach Olaffen, und ilst sie mit
Molken oder Milch als Gemüse, auch
macht man 'sie zum Gebrauch auf den
Winter mit Salz, in grosse Fässer ein,
Den Schaafen: ist sie ein nahrhaftes ge-
sundes Futter, Ihre Blüthen geben den
Bienen viel Stoff zu Wachs und Honig.
Sie ist offizinell.
zu
CCCVII. ADYSETON. Steinkraut.
812. A. carr- Die Blätter keillanzettförmig ,
cınum. Nobis,
Gemeines
Steinkraut. bend. Die schwefelgelben, baldigst
‚stumpf, graugrün. Die Kelche blei-
weisswerdenden , ganzen Blumen-
blätter, kaum etwas länger als der
Kelch.
Alyssum calyecinum Linn.
Wohnort, Auf dürrem derSonne ausgeseztem Bo-
den. Bei Hanau am Mayn disseits Stein-
Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schötchen. 425
Blüthezeit.
Fruchtreife,
813. A.MONTA-
NUM Nob:s,
Bergstein-
kraut,
Wohnort.
heim; auf der Dörnigheimer Heide; an
den Weinbergen zu Bergen; zwischen
Seckbach und Bornheim und auf dem
Bornheimer Berg; amı Mayn von Fechen-
heim bis Frankfurt etc,
Mai — Juli. ©
Juli — September.
Der Stengel weitschweihig, auf
den Boden ausgebreitet. Die Kelche
abfallend. Die Blätter lanzettför-
mig, mit stachlichen Punkten be
zeichnet, Die gelben Blumen in
kleinen Trauben, sind viel grösser
als der Kelch.
Alyssum montanum Linn.
Auf sonnigen trokknen ( weissens san-
digen) Pläzzen z. B. am Mayn disseits
Steinheim ; hinter Gross- Auheim; auf
sandigen Heiden bei Rumpenheim, auch
disseitse Rumpenheim am Mayn; bei
der Mühlheimer Ziegelhütte auf sandi-
gen Hügeln; zwischen Darmstadt und
Arheilgen auf sandigen Hügeln; auf ei=-
ner Anhöhe zwischen Schierstein und
Nordenstadt.
426
Blüthezeit.
Fruchtreife.
814. AıncA-
NUM.
Bestäubte
Al ysse.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
1,815. A. rus-
Tıcana Nobzs,
Gemeiner
Meerrettig.
ıd. Klasse, ı, Ordnung.
Mai, Juni, 4
Juli, August.
CCCVII. ALYSSON. Alysse.
Der Stengel aufrecht, ästig. Die
Blätter lanzettförmig,, glatträndig
oder etwas gezähnt, weissgrau be-
stäubt. Die weissen Blumen in
Doldentrauben, Die Schötchen et-
was haarig.
Auf sandigen, sonnigen Pläzzen. Zu
Hanau vor dem Steinheimerthor an der
Kieselkaute; an Aekkern vor Nieder»
Fiodenbach, am Maynufer bei Philipps-
ruh ; um Frankfurt: fast auf allen An-
höhen; um Darmstadt etc.
Juni, Juli. ©
August, »Sentemhak,
Es ist ein gutes Schaaffutter und aiabi
den Bienen Stoff zu Wachs,
CCCIX. ARMORACIA. Meerrettig.
Die Wurzelblätter lanzettförmig,
gekärbt; die Stengelblätter einge-
schnitten. Die Blumen weiss oder
röthlich.
Cochlearia Armoracia Linn.
Vierlange u. 2.kurzeStaubf. Schötchen, 4:7
Wohnort.
Blüthezeit.
'Fruchtreife,
Nuzzen,
Wird überall häufig bei uns gebaut,
und findet sich auch an wässerigen Pläz-
zen hin und wieder gleichsam wild.
Juni, Juli. 4
August, September.
Die Wurzel wird zu mancherlei Spei-
sen gebraucht; die rohe geschabte mit
Essig undZukker vermischte, giebt einen
Salat, der insgemein zum Rindfleisch
und zu Fischen. gegessen wird; die ge-
kochte hat gleichen Gebrauch, nur riecht
man auf ihren Genuss höchst unange-
nehm aus dem Munde; um ihre Schärfe
zu mildern, darf man sie nur mit ge-
schälten und gestossenen Mandeln, oder
Milch vermischen. Dass sie mit Wein-
essig digerirt die Sommersprossen ver-
treibt; davon hat untere Erfahrung ge-
rade das Gegentheil bewiesen. In Schwe-
den wird ‘der ausgepresste Saft mit ab-
geschaumter Milch vermischt, und als
Schminkmittel gebraucht. Man hat auch
versucht Stärke aus ihr zu machen, aber
ohne Nuzzen; Beckmann führt die
pulverisirte Wurzel als ein Gerbmaterial
an, Die Blätter sind für das Vieh ein
wmilchvermehrendes Futter, werden aber
4:28 15. Klasse. 2. Ordnung.
fast immer von der Chrysomela
Armoraciae zerfresen. Die Wur-
x
zel ist oflızinell,
816. D.verna.
Frühlings
Hungerblume.
Wohnort. .
Blüthezeit.,
Fruchtreife,
Beobacht.
Nuzzen.
817. T. AR-
VENSE.
Alker Tä-
sehelkraut.
CCCX. DRABA. Hungerblume.
Die Blätter lanzettförmig, etwas
gezähnt. Die schneeweissen Blumen,
auf zahlreichen einfachen Schaften.
Die Blumenhlätter halb zweispaltig.
Der Grifiel sehr kurz.
Ueberall in Menge, auf Aekkern und
Feldern,
März — Juni. ©.
Mai, Juni,
Wann Regen kömmt, oder die Nacht
einbricht, neigt dieses Pflänzchen seine
Blüthen herab.
Den Schaafen ist sie ein angenehmes
gesundes Futter. In Smaland zeigen sie
durch ihre Blüthen an, wenn Sommer-
korn gesäet werden soll.
CCCXI THLASPI. Täschelkraut.
Die Blätter umfassen den Stengel
züt Hälfte, sind pfeilförmig, läng-
lich , buchtig - gezähnt und glatt.
Vier langeu. 2. kurze Staubf. Schötchen. 42g
Die Blumen weiss, mit ganzen Blät-
‘tern. Die Schötchen zirkelrund und
geglättet.
Wohnort. Auf Aekkern und Feldern gemein,
Blüthezeit. April — Juli. ©
Fruchtreife Juli — September.
Nuzzen, Es riecht völlig. wie Knoblauch und
wird von dem Vieh gern gefressen. Der
Saame kann statt des Senfsaamens be-
nuzt werden, Das Kraut giebt eine gute
Moschusfarbe.,
818. T.camer- Die Blätter umfassen den Stengel
InRE: zur Hälfte, sind pfeilförmi -
Feldtäschel- N Dress p i Vol
2 zahnt lanzettförmig, weissgrau be-
stäubt. Die weissen Blumenblätter
kaum etwas länger als der Kelch.
Die Schötchen rundlich, vollkom«
men glatträndig und haarig.
Wohnort. Häufig auf Feldern und zwischen der
Saat.
Blüthezeit. April — Juli. ©
Fruchtreife. Juni — August.
Nuzzen. Diese Pflanze hat einen scharfen Ge-
schmakk und wird von den Schweinen
gefressen. Da wo sie wächst, zeigt sie
450 15. Klasse. ı. Ordnung.
wenigstens thonige Aekkern an, Sonst
war sie ofhzinell,
819. T. rerro- Der Stengel am Grunde ästig. Die
LIATUM.
Durchwachse=
nes Täschel- send, etwas gezähnt und glatt. Die
kraut,
Stengelblätter herzförmig - umfas-
weissen Blumenblätter von der Län-
ge des Kelchs. Die Schötchen ver-
kehrt herzförmig.
Wohnort. Auf Aekkern, Feldern, an Wegen,
Zäunen und Gebüschen, z. B. im Ge-
büsche bei Jer Hartig; in Hekken um
Bergen und Enckheim; unterhalb Seck-
bach ; bei Frankfurt am Krötenweg, am
Mühl-und Altenberg, auf dem Lerchen-
berg etc.
Blüthezeit. April, Mai. ©
Fıuchtreife. Juni.
CCCXI. IBERIS. Zungenblume.
820. I. wunı- Der Stengel fast nakt und einfach.
CAULIS, - r > . . .
Naktstengli- Die W urzelb RUE in einem Kreisauf
che Zungen- der Erde liegend, halbgefiedert; die
blume. Fiederblättchen stumpf, das äusser-
ste das grösste. Die Blumen weiss.
Wohnort. Fast allenthalben auf Aekkern und
Sandfeldern,
Vier lange u. =. kurze Staubf. Schötchen. 431
Blüthezeit. April — Juni. ©
Fruchtreife, Mai — Juli.
Beobacht. Sie weicht zuweilen ab, mit ästigem,
blätterigem Stengel und glatträndigen
Blättern.
Nuzzen, Die Schaafe fressen diese Pflanze sehr
gerne. Nach Nocca dienen in Italien
die jungen Blätter im Frühjahr als Ge-
müse,
CCCX1II. NASTURTIUM. Kresse.
+.821.N.sarı- Die Blätter lanzettförmig, einge-
vum Moench, 2 & k 2
schnitten - vielspaltig, stumpf. Die
Gartenkresse.
Blumen weiss.
Nasturtium hortense crispum Bauh.
Lepidium sativum Linn.
b. Mit kraussen Blättern.
Wohnort. Ihr Vaterland ist unbekannt; nach
Scouten sollte man glauben es seyen
die Inseln der Magellanischen Meerenge.
In unsern Gärten wird sie häufig ge-
zogen.
Blüthezeit.. Mai — Juli. ©
Fruchtreife, Juni — August.
Nuzzen. Sie wird als Salatpflanze benuzt; auch
mit Zukker auf Butterbrod gegessen.
Ihr Saame giebt ein gutes Brennöhl,
45.2 15. Klasse. ı. Ordnung.
822. N. Igerıs
Nobis,
Gichtkresse.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
825. S. RUDE-
RALIS Nob,
Schutt- Sen-
ckenbergie,
oder Stink-
kresse,
Wohnort.
auch könnte derselbe einigermassen den
Senf ersezzen, Sie ist ofhzinell.
Die untersten Blätter lang gestielt,
lanzettförmig, sägezähnig oder ver-
schieden tief eingeschnitten, die
obern gleichbreit und glatträndig. Die
Blumen weiss,
Lepidium Iberis Linn.
In den Gleiberger Ruinen bei Giesen,
Juni, Juli. ©
August, September.
CCCXIV. SENCKENBERGIA,
Sen ckenbergie.
Der Stengel sehr ästig. Die Wur-
zelblätter gezähnt- gehedert, die an
den Aesten gleichbreit und glatträn-
dig. Die weissen Blumenblätter mei-
stens fehlend.
Lepidium ruderale Linn.
Auf Schutt, Mauern, an Wegen und
steinigen Orten, z. B. auf der Kinzig-
brükke zu Hanau; auf dem Weg von
Hanau nach Kesselstadt ; vor dem Stein-
heimerthor zu Hanau; häufig um Frank-
furt, Darmstadt, Giesen etc,
Vier lange
‘ Blüthezeit,
Fruchtreife,
Bemerkung.
u, 2. kurze Staubf. Schötchen. 433
Mai — August. ©
August, September.
‚Johann. Christian Sencken-
berg war Arzt in Frankfurt, und sti
tete daselbst, ganz aus seinen eige-
Nuzzen.
824. L. Larıro-
Breitblätteri-
ges Pfeffer-
kraut,
nen Mitteln, ein grosses Hospital,
eine Anatomie und einen botanischen
Garten. Noch ehe diese Gebäuden ganz
vollendet waren, stürzte er von einem
derselben todt herunter, und wurde in
dem, vom ihm errichteten botanischen
Garten, begraben, Botanik war sein Lieb-
lingsstudium, und ihm haben wir die
Entdekkung mancher seltenen Pflanze
der hiesigen Gegend zu verdanken,
Ihr knoblauchsartiger Geruch vertreibt
Wanzen und Kornwürmer, und theilt
sich dem Fleisch, der Milch, der Butter
und dem Käse der Thiere mit, welche
sie fressen; er verliert sich aber, wann
sie nur 3 Tage hindurch wieder ander
Futter geniesen.
CCCXYV. LEPIDIUM. Pfefferkraut.
Die Wurzel sehr kriechend. Der
Stengel aufrecht, hoch, graugrün.
2 Th, E e
454 15. Klasse. ı. Ordnung.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
825.L. ram
NIFOLIUM.
Grasblätteri-
ges Pfeffer-
kraut.
Die Blätter gestielt, dikk, glatt; an
der Wurzel eylanzettförmig, sägear-
tig- gezähnt, stumpf, am Stengel
lanzettförmig, glatträndig, langzu-
gespizt. Die Blumen weiss. Die
Schötchen rauhhaarig.
Häufig an der Saline zu Soden. In
unsern Gärten wird es hin und wieder
gezogen,
Juni, Juli. &
September, Oktober.
Eie Blätter werden fein zerschnitten,
mit Essig und Baumöhl wie Salat ange-
macht, nnd zum Rindfleisch gegessen;
auch kann man sie als Gemüse geniesen.
Der Stengel glatt, rund, rispen-
undruthenförmig. Die Blätter gleich-
breit, die an der Wurzel gefiedert-
leyerförmig, die untern am Stengel
sägeartig gezähnt, dieobern glatträn-
dig. Die Blumen weiss. Die Kelche
purpurroth. Die Schötchen glatt.
Lepidium Iberis Reich. Fl. Moenofr.
Nro. 442.
Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schötchen, 435
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife. -
Sollte diese Pflanze nicht wie die Gar-
Nuzzen,
826. R. Bursa
PASTORıS Nob.
Gemeine Hir-
tentasche.
An Mauern, Wegen, Zäunen und auf
Schutt. Um Frankfurt vor dem Gallen-
thor, vor den Gärten an der Windmühle,
bei Sachsenhausen am Weg nach den
oberrn Bleichen etc. sehr häufig an der
Kirchenmauer in Friedberg und an Zäu-
‘nen um diese Stadt, wo diese Pfl. auch
schon Dillen und Pollich fanden;
bei den. Salinen zu Soden und Nau-
heim etc.
Juli, August. %
September, Oktober.
tenkresse zu benuzzen seyn?
CCCXVI. RODSCHIEDIA,
Rodschiedie,
Die Wurzelblätter halbgehiedert,
gezähnt; die Stengelblätter lanzett-
förmig gezähnelt, den Stengel pfeil-
förmigumfassend. Die Blumen weiss.
Die Schalen der Schötchen an der
'Spizze stumpf.
b, Mit ungetheilten Blättern.
Thlaspi Bursa pastoris Linn.
= Be
4356 ı5, Klasse. ı. Ordnung.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife, .
Bemerkung.
Nuzzen,
Ueberall auf gebauten und ungebau-
ten Aekkern, Schutt, an Wegen etc.
April — September, ©
Juni — Oktober.
Ernst Karl: Rodschied aus Ha-
nau gebürtig, gieng von da 1790. als
Arzt nach Rio-Essequebo in Guia-
na und starb daselbst im Jänner 1796.
Er hat sich durch seine Bemerkun-
ger über das Klima-.und die
Krankheiten in Rio-Essequebo,
im eösten St. von Baldingers mediz.
und phys. Journal, und durch seine,
Med. und chir. Bemerk. über
das Klima, die Lebensweise und
Krankh. der Einwohner der
Holländischen. Kolonie' Rio-
Essequebo welche ı796. in Frankf,
am Mayn in 8 erschienen ; sowohl als
Naturforscher, ( vorzüglich als Botanist)
als auch als Arzt der Welt bekannt ge-
macht.
Das Vieh frifst die Pflanze, vorzüg-
lich die Schaafe, gerne, Sonst war sie
offizinell.
Vier lange u. =. kurze Staubf, Schoten. 437
827. S.Iaıo.
Glattes Sisym-
drium,
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife.
828.S.SornHıa,
Sophien Si-
symbrium.
Wohnort.
' Blüthezeit.
- Fruchtreife,
Nuzzen.
I. ORDNUNG.
$SILIQUOSAE. Mıt Schoten.
CCCXVIH. SISYMBRIUM.
Sisymbrium.
Der Stengel eben, glatt und ästig.
Die Blätter schrotsägeförmig, ge-
zähnt, glatt. Die blassgelben Blu-
menblätter länger als der etwas ge-
färbte Kelch. Die Schoten aufrecht.
An dem Mayn bei der Frankfurter
Schindkaute, wo schon Dillen und
Reichard diese Pflanze fanden.
Juli, August. ©
September.
Die Blätter zweimal gehedert; die
Fiederblättchen halbgehedert, gleich-
breit. Die gelben Blumenblätter klei-
ner als der Kelch.
An Wegen, Zäunen, auf Schutt etc.
gemein.
Mai — Juli. &
August, September.
Liese sich der Saame nicht als Senf
benuzzen? Die Nericier heilen mit
456 | 15, Klasse. 2. Ordnung,
ihm die Ruhr beim Rindvieh, In Bran-
denburg macht man Besen aus dieser
Pflanze. Sie war ofhzinell.
629.8. STRIc- Der Stengel 4- 5 Fuss hoch. Die
TISSIMUM. e
Senkrechtscho- fruchttragenden Aeste etwas einseitig,
tiges Sisym- Die Blätter ganz, lanzettförmig, sä-
oe geartig gezähnt. Die Blumen. gelb.
Die Narbe ausgerändet. Die Schoten
senkrecht stehend, glatt, mit Erha-
benheiten und Vertiefungen versehen.
Wohnort. Im Gebüsche von Hanau aus hinter
dem Philippsruher Schloss nach der Dör-
nigheimer Heide; in den Hekken bei
der Gerbermühle ohnweit Oberrath, wo
sie auch schon Dillen fand.
Blüthezeit. Juni, Juli. &
Fruchtreife, August. .
“ -
CCCXVII. SINAPIS. Senf.
850.S,arven- Die Blätter eyförmig - länglich,
ER ıf buchtig, gezähnt. Die Keichbiäepeien
glatt, unter der Spizze mit einem
stumpfen, durchsichtigen Stachel ver-
sehen. Die Blumen gelb. Die Scho-
ten geglättet, mitExhabenheiten und
Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten. 440
Wohnort.
' Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
831.5. ALBA.
FPVeisser Senf.
Vertiefungen, sind länger als der et-
' was vierekkige, zusammengedrükte
Schnabel.
Auf lettigem und steinigem Boden
unter der Saat, z. B. in der Hanauer
Fasanerie; häufig auf Aekkern bei der
Hartig nach der Lohe, bei Dorfelden,
Frankfurt, Darmstadt, Giesen etc,
Juni — August. ©
September.
Die Blätter werden vom Schaaf- und
Rindvieh gerne gefressen, und jung kön-
nen dieselben als Gemüse genossen wer-
den, Den Saamen kann man mit Essig
oder Most anmachen und zum Rind«
fleisch essen; auch lälst sich aus dem-
selben ein gutes Brennöhl schlagen ; aus
einem Zentner erhält man 30 Pfund
Oehl. In den Blumen finden die Bie-
nen viel Nahrung,
Die Blättergehedert, die untersten
Fiederblättchen entfernt und kleiner,
das äusserste dreilappig. Die Blumen-
stiele abstehend. Die Kelchblättchen
mit einzelnen Stacheln besezt. Die
Blumen gelb und geadert. Die Scho-
440
Wohnort.
Blüthezeit.
| Fruchtreife,
Nuzzen.
15. Klasse. 2. Ordnung...
ten etwas gerade, haben Erhöhun-
gen und Vertiefungen und sind :teif-
haarıg, Der mit den Schoten glich
‚grosse Schnabel ist etwas vierekkig,
zusammengedrükt, und'hauptsächlich
am Rande steifhaarig. Der Saamen
gelblich.
Auf Aekkern und unter der Saat, z.B.
um Hanau, Offenbach, Frankfurt etc.
Mai — Juli, ©
August,
Er wird an vielen Orten in Teutsch-
land seines Saamens wegen, den man
zu Oehl und Gemüse Bssucht, angebaut.
Er hat den schärfsten Saamen, und bei
uns wird er vorzüglich mit Essig oder
Most zum Mästrich benuzt. Er giebt
auch viel süsses mildes Oehl; von einem
Zentner 56 — 38 Pfund. Die Blätter
sind für Schaafe und das Rindvieh ein
so gutes Futter, dafs man in England
ganze Aekker ansäet, und sie mit den-
selben abhuütet; die jungen Blätter sind
wie Kohl zubereitet ein äusserst schmakk-
hafıes Gemüse. Die Bienen holen aus
den Blumen Wachs und Honig, und eine
Vier lange u. =. kurze Staubf. Schoten. 441
‚832. S. NIGRA.
Schwarzer
& enf.
Wohnort.
‚Blüthezeit,
Fruchtreife.
Nuzzen.
+.833. B. Na-
Pus,
Jepskohl;
Rübsaamen ;
Tölpel.
Menge anderer Insekten finden in den-
selben ihre Nahrung. Er ist offizinell.
Die untersten Stengelblätter gehe-
dert, die Fiederblättchen kleinzäh-
nig, das äussere grössere in Lappen
getheilt, die obern Stengelblätter
gleichbreit-lanzettförmig, gezähnelt,
ganz und hängend. "Die Kelchblätt-
chen glatt, gefärbt. Die Blumen
gelb. Die Schoten zusammengedrükt,
erhaben- aufgetrieben, glatt, an dem
Stiel der Blumentraube angedrükt;
der Schnabel sehr kurz, vierekkig
und geglättet, Die Saamen rothbraun.
Auf Schutt, unter der Saat und an
den Rändern der Aekker, z.B. um Ha-
nau, Gross - Steinheim, Frankfurt etc.
Mai — Juli ©
August.
Völlig wie bei der vorhergehenden Art.
CCCXIX. BRASSICA. Kohl.
. Die stengeltreibende Wurzel spin-
delförmig. Die glatten, Wurzelblät-
ter leyerförmig, die Stengelblätter
442 15, Klasse. =. Ordnung,
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
herzförmig-länglich, umfassend, tief-
gezähnt. Die Schoten abstehend, ge-
glättet. Die Blumen gelb. | |
a. Wilder Repskohl. (Napus syl=
vestris. Bauh. )
b. Zahmer Repskohl. (Napus sativa
radice nigra Bauh.
Die zahme Abart wird bei uns ge-
baut, und die wilde findet sich bei Hoch-
stadt, Giesen etc,
Der Sommerrübsaamen: Juni bis
Juli. # Der Winterrübsaamen: April»
Mai. 7 |
Der Sommerrübsaamen im September.
Der Winterrübsaamen im Junl. |
Als Oehlpflanze wird er bei uns ge-
baut. Der Saatzeit nach ist er entweder
Sommer oder Winterreps, ersterer wird
im Mai und Juni, lezterer welcher im
August oder September gesäet wird, ist
grüsser und öhlreicher in seinen Saa-
men und wird auch nicht so wie jener
durch den Frass der Insekten ,„ der Erd-
flöhe, Pfeiffer und der grauen Made
(Phalaena exclamatoria) zerstört,
Man kann auch im Winter die Blätter
Vier lange u, =. kurze Staubf, Schoten. 443
7634. B.Rapa.
Jiübenkohl ;
weisse Rübe.
als Gemüse brauchen, und die Schaafe,
wenn sie nicht faul sind, darauf trei-
ben. In Gothland ilst man die Wurzel
so lange sie noch nicht in die Stengel
getrieben hat. Man könnte wohl auch,
wie es sonst in England geschahe, in
unsern Gärten den Winterreps als Win-
ter - und Frühlingssalat benuzzen. Seinem
Saamen geht das wilde Geflügel sehr
nach. Nur den Sommerrübsaamen kann
man mit den saamenfressenden Stuben-
vögeln z. B. Hänflingen, Kanarienvögeln,
Blutfirken , Grünlingen, Zitronenfin«
ken etc. füttern; denn von dem Win«
terrübsaamen sterben sie in kurzer Zeit.
Die Oehlkuchen benuzzt man bei ung
als Einschmalz für Rindvieh und Pferde,
und der Bodensazz wird wie Theer ge«
braucht. Das Stroh stekt man im Win-
ter den Schaafen auf; das klärere fressen
sie und das gröbere kömmt in den Mist,
Für die Bienen ist der Repskohl eine
der allervorzüglichsten Pflanzen.
Die stengeltreibende Wurzel ku-
gelförmig, am obern Ende flach ge-
drükt, fleischig. Die Blätter leyer-
!
444 15. Klasse, 2. Ordnung.
förmig, runzlich, rauh, die obern
ziemlich ungetheilt. Die Blumen
gelb. |
Abarten.
a. Die Mairübe, Teller- oder
Frührübe. Mit ganz breiter, weis-
ser, scheiben - oder. tellerförmiger, in
der Mitte miteinemkleinenSchwänz-
chen versehenen Wurzel.
b.Die englische runde grün-
köpfige Rübe. Mit über der Er-
de grüner Wurzel.
c. Die englische runde roth-
köpfige Rübe, oder Schwei-
zerriübe. Mit purpurrother nach
unten zu blauer dikker Wurzel.
d. Die Gukelrübe oder lan-
geFutterrübe. Mit langer, weis-
ser, zum Theil aus der Erde hervor-
stehender, fleischiger, weicher und
milder Wurzel.
e. Die Herbst- oder Kelchrü-
be. Mit langer, runder, weisser, fest
in den Boden verwachsener Wurzel.
Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten. 445
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife, .
- ‚Nuzzen.
P)
f. Die gelbe Weissrübe. Mit
runder, inwendig nnd auswendig
gelber Wurzel,
' g. Die Stekk-oder Stikkel-
rübe. Mit kleiner, kurzer, derb-
fleischiger, angenehm nussartig-
schmekkender Wurzel.
h. Die Märkis che- oder Teil
towerrübe. Mit sehr kurzer und
kleiner, ungemein angenehm nuss-
artigschmekkender Wurzel.
Wild soll sie in England und Hok-
land auf Brachäkkern wachsen. Bei ung
wird sie, sammt obigen Abarten, auf
Aekkern und in Gärten angebaut.
Im Sommer. # |
Gegen den Herbst hin.
Ausser dem frischen- Gebrauch, den
man von den weissen Rüben als Gemüse
macht und sie zur Viehfütterung anwen«
det, werden sie auch noch an einigen
Orten geschält, in lange Streifen ge-
schnitten und an der Luft getrokknet;
dies giebt für den Winter und das Früh«-
jahr die sogenaunten welken Rüben,
446 15. Klasse, 2. Ordnung,
ein sehr gewöhnliches Gericht der Land-
leute. In der Schweiz und auch bei
uns macht man sie auch wie Sauerkraut
ein, Aus den Blumen holen die Bienen
viel Nahrung.
4 855. A. orLe- Die stengeltreibende Wurzel en-
2. digt sich in sehr viele haarförmige
emeiner
‚Kohl. Fasern. Der Kelch ist etwas ange-
drükt. Die Blumen blassgelb. Die
Schoten abstehend und geglättet.
Wohnort. Wild soll er an dennenglischen See-
ufern wachsen. Nachstehende Abarten
werden in unsern Gemüsgärten und auf
Aekkern gezogen. |
Abarten.
A. Kopfkohlarten,
a. Weisser Kopfkohl oder
Weisskraut. Mit mehrentheils
festgeschlossenen und ründlichen
Köpfen.
Die festern Köpfen werden als Ge-
müse unter dem Namen Weisskraut ge-
kocht, und liefern, klein geschnitten
und in Fässern eingemacht,, das gewöhn-
Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten. 447
liche Sauerkraut, ' welches nicht allein
für unsere Küchen von grossem Nuzzen
ist, sondern auch als Speise die Seefah-
rer vor dem 'Skorbut schüzzen hilft,
Aus den lokkern Köpfen macht man
das Komstkraut. Die abgefallenen Blät-
ter und Strünke sind für milchendes
Vieh dienlich.
b. Winkelstädter Kopfkohl
oder Spizzfrühkraut; (Br. py-
ramidalis. Mill.) Mit länglichen und
gespizten Köpfen.
Um Johanni ist er vollkommen.
c. Rother Kopfkohl oder
rothes Kappeskraut. (Br. ole-
racea rubra L. 1%.) Mit blaurothen
oder ganz rothen Köpfen.
d. Savoyer-Kohl-oder weis
serWirsingoderSachsenhäu.
ser Kohlkraut. (Br. oleratia Sa-
bauda L. «.) Mit gelblichen runz-
lichen ‚Blättern und länglichen,
kleinen, nicht ganz. geschlossenen
Köpfen.
448
15. Klasse. =. Ordnung,
e. Grüner Wirsing, Pörsch-
kohl, Herzkohl. (Br. oleratia
Sabellica L. d&.) Mit krausen grünen
Blättern, und sehr schlaffen gelben
Köpfen. SH
,.B. Blattkohlarten.
f. Brauner Kohl, Blaukohl,
Krauskohl, Federkohl, Plü-
magekohl. Br. oler. Selenisia.
L.n.) Mit krausen, tief eingeschnit-
tenen Blättern, die mit einem bläu-
lichen ‚Reif bedekt sind.
g. Niedriger braunerKohl,
Bardowicker-Kohl. (Br. fim-
briata pumila. C. Bauh.) Bleibt sehr
e niedrig und hat weissgellekte krause
Blätter.
Er ist eins der vortrefflichsten
Gemüse!
h.Hoher Pommersch®r
Kohl. (Br. sativa rubra aperta lae-
vis. Moriss.) Mit schlichten, dikken,
grossen Blättern und 5- ı0 Fuss ho-
hem Stengel. |
Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten. 449
Es wird vorzüglich zum Viehfut-
ter angewendet, doch werden auch
die Blätter frisch und getrokknet als
Gemüs gegessen.
C. Blüthekohlarten.
i. Blumenkohl, Käsekohl.
(Br. oler. Botrytis. L. ı.) Er bringt
zwischen den länglichen lichtgrünen
Blättern grosse kopfähnliche gelb»
weisse Blumenknospen hervor, die
ehe die Blüthen hervorbrechen ge-
gessen werden.
Er stammt aus Italien und ist eine
der köstlichsten Kohlarten. Am Kap
macht man den Blumenkohl mit Es-
sig und spanischen Pfeffer ein, und
ilst ihn als Salat zu Braten.
k. Broccoli oder Spargel-
kohl. (Br. asparagoides. C. Bauh.)
Er ist eine Abart des Blumenkohls,
treibt mehrere Köpfe, und hat ess-
bare wie Spargel schmekkende Strün-
2. Th, FE
450
4
15. Klasse. =. Ordnung,
ke. Es giebt purpurrothe und weisse
Sorten.
Er stammt aus Italien.
D. Kohlraben oder Kohl-
rüben.
l. Kohlraben über der Er
de. (Br. oler. gongylodes. L. A.) Mit
runden oder länglichen Knollen, von
bläulicher oder grünerFarbe, welche
der Strunk über der Erde ansezt.
Sie sind ein treffliches Gemüse.
m. Kohlraben unter der Er
de. (Br. oler. Napobrassica. L. x. )
Mit runden dikken Knollen ( Stekk-
rüben - Wurzeln) unter der Erde.
Sie sind ein gutes Gemüse für
Menschen und ein vortreffliches Mast-
futter für das Vieh.
n. Schnittkohl. (Spielmann, 56.)
Lueder hält ihn für eine Abart
der Unterkohlraben. Man schneidet
ihn als Gemüse so oft er zum Ab-
schneiden gross genug geworden ist,
an der Erde ab.
Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten. 451
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Nuzzen.
836. E. STRIC-
TuMm. Nobis.
Stei faufrecht-
stehender He-
derich.
Im Sommer. 7
Sommer — Herbst.
Alle diese Kohlarten, werden theils
zur Viehfütterung bei uns gebraucht,
wie wir auch schon mehrentheils bei
den Abarten angegeben haben. Alle
geben auch Saamen, welcher eine grosse
Menge Oehl enthält, Aus den Blumen
holen die Bienen viel Honig und Wachs.
Die Raupen von Papilio Brassicae,
Rapae, Napi und Sinapis thun
an den Kohlarten einen äusserst grossen
Schaden nnd fressen sie oft gänzlich ab,
so dass nur die Blattrippen stehen bleiben.
CCCXX. ERYSIMUM. Hederich.
Der Stengel steifautrechtstehend,,
ı- 13 Schuh hoch, ganz einfach und
nur höchst selten etwas ästig, ekkig,
etwas rauh, und mit kleinen ange-
drükkten Haaren bedekt. Die Wur-
zelblätter liegen in einem Kreis flach
auf derErde auf, sind lanzettförmig,
in den Blattstiel'ablaufend, etwas
rauh und kaum haarig, haben .ein-
zelne, von einander'entfernt stehen-
F£fe
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Bemerkung.
15. Klasse. 2. Ordnung, © ©
de spizzige Zähne, und sind von
einem Zahne bis zum andern etwas
buchtig; die Stengelblätter stehen
zerstreut, sind von gleicher Gestalt
wie die Wurzelblätter, und nur
die ganz obersten sind gleichbreit.
Der Kelch blassgelb und haarig. Die
gelben Blumen stehen in Trauben
und sind viel grösser als bei der fol-
genden Art. Die Schoten stehen steif-
aufrecht, beinahean den Stengel ange-
drükt, sind 2 mal so lang als bei der
folgenden Art, weich-haarig und
endigen sich mit einer kopfförmigen,
schwach ausgerändeten Narbe. |
Erysinum hieraci folium Reich. Fl.
Moen. Francofr.
Auf den Mauern des Teutschenhauses
und um dasselbe in Sachsenhausen.
Juni — September 2 — 4°
August — November.
Wir haben diese Pflanze ganz genau
mitJacquins Abbildung vonErysim.
Vier lange u. 2. kurze Staubf.. Schoten. 455
Nuzzen,
837. EL CHEI
RANTHOIDES,
Lavkojenarti-
ger Hederich.
Wohnort,
hieracifol. in seiner Fl. austr. t.
73. verglichen und völlig von ihr ver-
schieden gefunden. Unsere Pflanze hat
durchaus keine sägartig gezähnte Blät-
ter, sondern nur einzelne Zähne;
auch ist sie von Crysim,. cheiranth,
und Cheiranthus Erysimoides
verschieden ; überhaupt herrscht bei Be-
schreibung dieser Pflanze unter den
Autoren eine sehr grosse Verwirrung,
Ausser, dafs man sie als Zierblume
in unsere Gärten aufnehmen könnte, ist
uns keiner-bekannt geworden.
Der Stengel aufrecht, sehr astig.
Die Blätter lanzettförmig, glatt,
schief ,’sparsam gezähnt. Der Kelch
durchaus; gelb., , Die Blumen zitron-
farbig. '' Die Schoten eswas abste-
hend; 'endigen sich mit der kleinen
bleibenden Narbe. | .
Auf Ackkern und an Zäunen z. B.
auf sandigen Ackkern bei Nieder - Roden-
bach; im Getreide bei Gross- Auheim;
auf Ackkern um Offenbach, Oberrad,
454 710 "15. Klasse. ı. Ordming 0°
Frankfurt, Ysenburg‘, Niederrad, Bok-
kenheim, Darmstadt etc.
Blüthezeit. Juni, Juli. ef
Fruchtreife. August, September,
Nuzzen, Viele Vögel fressen den Saamen sehr
gerne,
858. E. au- ° Der graugrüne Stengel ästig und
B' er glatt. Die herzförmigenBlätter umfas-
Oestreichi- sen den Stengel, sind alle glatträn-
scher Jlederich. io, glatt und graugrün. Die Blumen
weisslich. Die langen, geraden,
aufrechten Schoten, endigen sich
mit der zweispaltigen, kopflönmigen
‚Narbe. |
4: Brassica. austriaca Linn.“ ü
Wohnort. Auf den Aekkern und den sandigen
ungebauten Stellen bei dem Riedschlag
13 ohnweit und auch auf, dem Lerchenberg.
Blüthezeit. Mai — Juli. ©, ,.
Fruchtreife, ‚Juli, August,
059. E. Artık- Der Stengel aufrecht, etwas glatt,
RIA, 2 .
a > leicht gestreift. ‚Die Blätter gestielt,
Hederich. herzförmig,, buchtig- gezähnt, die
untern stumpf, die obern spizzig.
[
Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten. 455
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.,
840. E. Barsa-
REA.
Barbara » He-
derich; Bar=
benkraut.
| Wohnort.
Die Blumen weiss. Der Saamen
schwarz. Die ganze Pflanze riecht
und schmekt wie Knoblauch.
In Hekken, Obstgärten, Gebüschen
und allenthalben an schattigen Orten,
Mai — Juli. 7Z — 4
August, September.
Das Landvolk in England ilst die
Blätter auf dem Brode, auch vermischt
man sie mit Salat, dämpft das Rind«-
fleisch damit und ilst dieselben auch
mit Salzfischen. Sonst gebrauchte man
die frischen Blätter als Gewürz an vie-
le, Speisen. Die Kühe fressen diese
Pflanze gerne, aber die Schaafe gar nicht,
Sonst war sie ofhzinell.
Der Stengel aufrecht, ästig, glatt,
gefurcht. Die Blätter leyerförmig,
die untersten Abschnitte gleichbreit-
lanzettförmig, der äusserste ıst am
grössten, rundlich und gezähnt. Die
Blumen gelb. Der Saamen röthlich.
Fast überall an feuchten Orten z. B.
beim Hanauer Galgen‘ im Gebüsche;
am Graben welcher bei dem Bruchköbler
456 ı5. Klasse. 2. Ordnung,
Wald herziebt und im Hägewald selbst ;
um Offenbach, Darmstadt, Frankfurt,
Giesen etc.
Blüthezeit. April — Juli. 4
Fruchtreife. Juli, August,
Nuzzen, Die jungen zarten Blättern können
als Gemüs und Salat gegessen werden,
und aus den Blumen erhälten die Bie-
nen Wachs und Honig. Sonst war sie
offizinell. In unsern Gärten findet sich
eine schöne Abart mit.gefüllten Blumen,
ö41.E.orrıcm Der Stengel ästig, ausgesperrt,
NALE,
Öffäöneller etwas rauh. Die Blätter schrotsäge-
Hederich. förmig, etwas rauh,, haarig, deräus-
serste Abschnitt spiessförmig und ge-
zähnelt. Die kleinen Blumen gelb.
Die Schoten etwas rauhhaarig, an
den Traubenstiel angedrükt.
Wohnort. Allenthalben auf Schutt, an hehe. vr
in Hekken, in Dörfern etc,
Blüthezeit. Mai — August. %
Fruchtreife.. August — Oktober,
Nuzzen, Die jungen zarten Blätter können als
Gemüs und Salat gegessen werden, und
die Saamen die Stelle des Senfs vertret-
ten. Aus den Blumen holen die Bienen
Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten. 457
842. T. GLA-
BRA,
Glattes
Thurmkraut.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen,
Stoff zu Wachs und Honig. Das Vieh,
vorzüglich die Schaafe fressen diese
Pflanze gerne; sie ist ofüzinell,
CCCXXI TURBITIS. Thurmkraut.
Der Stengel einfach und aufrecht.
Die Wurzelblätter schrotsägeartig-
leyerförmig, rauh; die Stengelblät-
ter umfassend ‚glatträndig, gerade,
glatt. Die kleinen weissen Blumen
in Trauben. Die Schoten gerade, an
den Traubenstiel angedrükt.
Auf trokknen Triften in der Hanauer-
Fasanerie; im Bruchköbler Wald; auf
sandigen Wiesen bei Diedesheim; bei
Frankfurt auf denen nach dem Sachsen-
häuser Berg führenden Wegen; häufig
im Niederröder Wäldchen etc.
Mai, Juni. 4
August, September,
Sie schmekt wie Kresse, wird von
dem Vieh gerne gefressen, und die
Blumen geben den Bienen Wachs und
Honig.
458 15. Klasse, >. Ordnung.
843. E. ErucA-
strum Nob,
Gemeine
Bauke.
CCCXXI. ERUCA. Rauke.
‚Die Wurzel spindelförmig. Der
Stengel aufrecht, kurzhaarig. Die
graugrünen Blätter halbgefiedert; die
Fiederblättchen abwechselnd und ge-
genüberstehend, laufen in einander
über, sind gleichbreit- lanzettförmig,
stumpf gezähnelt. Die bleichgelben,
mit dunklern und grünen Adern
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
durchmalten Blumen, bilden lange
lokkere Trauben. Die Schoten ge-
glättet, aufrechtstehend. Der. Re
schwerdförmig.
Brassica Erucastrum Linn. — non
Beich. in fl Moenofr.
Auf sandigen Aekkern bei dem Phi-
lippsruher Schloss ohnweit Hanau; unter
den Weidengebüschen bei dem Gutleuten-
hof ohnweit Erankfurt; am Maynufer bei
Gross- Steinheim; um Darmstadt br
Juni — August. ©
August, September.
Jung kann man diese Pflanze als Sa-
lat geniesen, Die Blumen geben den
Bienen Honig.
Vier lange u. 4. kurze Staubf.. Schoten. 459
844.E.MURALE.
Nobis,
Mauer Rauke.
Wohnort.
‘ Blüthezeit.
Fruchtreife,
Beobacht.
“ Nuzzen.
845.C.CHeirr,
Gelbe Levkoje,
oder Godlakk.
Der Stengel ästig, glatt, am Grun-
de mit wenigen wagerechten Haaren
besezt. Die gestielten Blätter meer-
grün, halbgefiedert, die Fiederblätt-
chen gleichbreit, gezähnelt, am Ran-
de etwas haarıg. Die Blumen zitron-
gelb und äusserst wohlriechend. |
Sisymbrium tenuifolium Linn. et Poll.
Brassica muralis Huds et Curtis.
Brassica Erucastrum Reich. PR:
Moenofr. Nr. 459.
Ueberall um Frankfurt eine der aller-
gemeinsten Pflanzen, sonst aber auch
nirgends in unserer Flora.
Juni bis zu den ersten Herbsifrö-
sten.O —
Juli — November.
‚Bei Regenwetter bleiben die Blumen
geschlossen.
"Die Bienen holen Honig und Wachs
aus den Blumen.
CCCXXID. IDEEN
Levkoje.
Der Stengel strauchartig, ästig, die
Aeste ekkig. Die Blätter lanzettför-
460
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.,
846. A. Tua-
LIANA,
Gemeine Ara-
bis, Schaaf-
kraut.
ı5. Klasse. =. Ordnung.
mig, glatt, glatträndig. Die gelben
Blumen sehr 'wohlriechend.
Auf Mauern und Dächern, z. B. zu
Hanau auf der Stadtmauer beim Frank-
furterthor und auf der Stadtmauer, wenn
man von der reformirten Kirche in die
Judengasse geht; auf Mauern in Hoch-
stadt; in Frankfurt auf der Mauer am
Armenhaus und über dem Gallenthor etc,
Mäi, Jun. 7 — u
August, September.
Einfach und gefüllt in mancherlei-
Farben - Abänderungen hat man diese
Pflanze ihrer schönen und wohlriechen-
den Blumen wegen in unsern Gärten,
Die Blumen sind offizinell; die Bienen
gehen denselben sehr nach, Bet
CCCXXIV. ARABIS. Arabis.
‚Der. Stengel fast nakt, ästig, ‚haa-
rig. Die Wurzelblätter gestielt, ey-
förmig, etwas gekerbt; die Stengel-
blätter stiellos, lanzettförmig, ge-
kerbt. Die kleinen Blußien weiss.
Die Schoten abstehend.
u “
Hrayis
Vier lange u. 2. kurze Staubf.' Schoten. 461
‚Wohnort, Allenthalben auf Aekkern und Fel-
dern, vorzüglich in sandigen Gegenden,
Blüthezeit. April — September. ©
Fruchtreife. Juni — Oktober.
Nuzzen. Die Schaafe fressen diese Pflanze aus
serordentlich gerne!
847. A. HIRSU-
Ta Rorh,
Rauhhaarige kurzhaarig. Alle Blätter steifhaarig,
Der Stengel einfach, aufrecht, hoch,
Arabis. sägeartig gezähnt, die an der Wurzel
eyförmig, stumpf, ın den Blattstiel
ablaufend, die an den Stengel, pfeil-
förmig, eyförmig länglich, densel-
ben umfassend. Die keinen Blumen
weiss, Die Schoten lang, die jünge-
ren dem Stengel angedrükt.
Turritis hirsuta Linn.
Wohnort, Auf dürren Wiesen in der Hanauer
Fasanerie, im Gebüsche bei dem Ketten-
hof ohnweit Frankfurt und auf den Wie«
sen bei der Oed; im Hangestein und
um Schiffeuberg etc,
Blüthezeit, Mai, Juni. 7
Fruchireife. Juli, August.
Nuzzen. Das Vieh frilst diese Pflanze gerne,
462
848. C.ımPa-
TIENS,
Spring» Kar-
damine.
Wohnort,
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Beobacht.
ı5. Klasse, =, Ordnung.
CCCXXV. CARDAMINE. Kardamine.
Der Stengel aufrecht, meist ein-
fach, glatt, scharfekkig; die Aeste
gerade. Die Blätter glatt, gehedert,
mit Blattansäzzen versehen; die un-
tersten Fiederblättchen eyflörmig,
stumpflappig; die obersten Stengel-
blätter lanzettförmig, mit spizzigen
Zähnen. Die Blumen entweder kron-
blätterlos, oder wenn sie vorhanden
sind, doch sehr schnell abfallend und
weiss.
In feuchten Waldgegenden z. B. ohn-
weit Hanau am Ende des Lambowaldes
beim Langendiebacher Unterwald und
im Forst; im Niederröder Wäldchen und
bei der grossen Frankf. Saustiege; im
Hangestein und im Buchwald bei Gie-
sen; im Wald bei Adolphseck ohnweit
Langenschwalbach.
Mai, Juni. 4
August.
Die reife Schote springt bei der ge-
ringsten Berührung elastisch auf’ und
streut den Saamen rings umher,
”
Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten,. 463
Nuzzen,
949 C. HIRSU-
Ta.
lJiauhhaarige
Kardamine.
Wohnort.
Blüthezeit,
- Fruchtreife,
Nuzzen.
450. C. Ppra-
TENSIS,
Fiesen Kar-
damine.
Die jungen Blätter können als Salat
gegessen werden,
Der Stengel aufrecht, ästig, ekkig,
haarig, nach obenzuglatt, Die Biät-
ter weichhaarig, gehiedert, die unter-
sten Fiederblättchen eyförmig, rund-
lich, stumpf, das ungepaarte ist am
grössten und etwas gelappt; die Sten-
gelblätter länglich, fast glatträndig.
Die weissen kleinen Blumen haben
nur 4 Staubfäden.
An Gräben und $Sümpfen im Walde
bei dem Wolfsgang ohnweit Hanau,
Mai, Juni. ©
Juni, Juli. 3
Die jungen Blätter können als Salat
gegessen werden.
Der Stengel aufrecht, einfach, glatt,
am Grunde röthlich. Die Blätter ge-
fiedert, glatt; die äussersten Fieder-
blättchen rundlich, ekkig; dieSten-
gelblätter lanzettförmig und glatt-
rändig. Die grossen Blumen purpur-
farbig und zuweilen weiss.
464
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
850. C. AMmaRAa,
Bittere Kar-
damine,
Wohnort.
ı5. Klasse, 2. Ordnung.
Ueberall auf Wiesen, feuchten Triften
und in Obstgärten,
April — Juni. 4
Juni, Juli,
Ihre jungen Blätter werden häufig im
Frühjahr zum Salat, als wie die Brun-
nenkresse gegessen. Alles Vieh frilst sie
gerne. Ihre Blumen sind den Bienen
nüzzlich; sie sind auch offhzinell.
Der Stengel einfach, aufrecht,
etwas weichhaarig, treibt (besonders
nach der Blüthezeit) aus der Wurzel
nnd den Blattwinkeln, einwärts ge-
krümmte Sprossen. Die Blätter ge-
fiedert; die Fiederblättchen rundlich,
durch kleine Zähnchen ekkig. Die
Blumen gross und weiss.
In feuchten waldigen Gegenden, z. B.
bei Hanau an sumpfigen Orten im Mit-
telbucher Wald bei der ehemaligen Burg;
am Kuhobrunnen der im Wald hinter
der Tempelseemühle ohnweit Offenbach
liegt; um Frankfurt in Gräben der Gärt-
nerei; am Rande des Waldes zwischen
dem Sandhof und Niederrod; ohnweit
dem Frankf. Forsthaus; bei dem Schell-
Nier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten. 465
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen.
852. D. guLeI-
FERA.
Knollentra=
gende Zahn-
WUrZa
Wohnort,
bach hinter Homburg; an feuchten Or-
ten um den Waldbrunnen bei Giesen.
April — Juni, 4
Juni, Juli.
Wie bei der vorhergehenden Art.
CCCXXVI DENTARIA, Zahnwurz.
Die Wurzel kriechend, weıss,
schuppig. Die untersten Blätter ge-
fiedert, die obersten meist einfach;
die Fiederblättchen lanzettförmig,
stumpf, sägezähnig und spizzig. Die
stiellosen in den Blattwinkeln sızzen-
deKnöllchen werden zulezt schwarz
purpurfarbig. Die purpurfarbigenBlu-
menkronen sind viermal so lang als
der Kelch,
In schattigen waldigen Gegenden, z.B.
häufig im Forst bei Hanau; im Öffen-
bacher alten Hägewald dicht bei dem
Weiher unter Bäumen; im Frankfurter
Wald ohnweit der Grastränke ; in schat-
tigen Wäldern zwischen Falkenstein und
Nieder- Reifenberg; im Hangestein bei
2. Im; Gg
466 15. Klasse. 2. Ordnung.
Blütbezeit.
Fruchtreife.
Beobacht.
853. L. REDI«
VIVa,
Ausdauernde
Mondviole.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen,
Giesen ; an einem Bächlein im Rüdlings-
hayner - Wäldchen am Oberwalld.
April, Mai. 4
Juli.
Wenn die Blumen verwelkt sind, so
verdorren meistens die Schoten und
fallen ab, aber die in den Blattwin-
keln sizzende Knöllchen wachsen fort,
und dienen dann zur Vermehrung der
Pflanze.
CCCXXVIL LUNARIA. Mondviole.
Die Wurzel ausdauernd. DieBlät-
ter abwechselnd, gestielt, herzför-
mig, langzugespizt, eingeschnitten-
gezähnt, zu beiden Seiten haarig und
rauh. Die Blumen einzeln, gestielt,
violet und wohlriechend.
An jähen Felsen gegen Morgen im
Hangestein bei Giesen.
Mai, Juni.
August, September.
Die Blumen geben den Bienen Stoff
zu Wachs und Honig.
Vier lange u. =. kurze Staubf, Schoten. 467
854. B. Na-
sturrıum'Nob
Brunnen-
kresse.
Wohnort.
| Blüthezeit.
Fruchtreife,
: CCCXXVIL BAEUMERTA,
Bäumerte,
Der ästige glatte Stengel ist am
° Grunde kriechend und wurzelnd.
Die Blätter gefiedert, glatt; die Fieder-
blättchen etwas herzförmig - eyrund
und stumpf, das ungepaarte grössere
ist ekkig. Die weissen Blumen, bil«
den schlaffe, kurze Trauben.
Sisymbrium Nasturtium, Linn.
An Quellen in reinen Gräben und Bächen,
z.B. bei Hanau an Bächen im Wald hin-
ter dem Kinzigheimerhof und jenseits des-
selben bei der Chausseebrükke bei einem
Brunnen ; bei Ocarben; in den kleinen
Gräben um die Krautfelder bei der Mühl-
heimer Ziegelhütte ; zwischen Bergen
und Seckbach ; bei Oberrad in Gräben;
um Frankfurt; auf der Schiffenberger
Wiese und .an den in der Nähe liegen-
den Quellen; hinter dem Mangestein
bei Giesen etc,
Mai — September. %
Augnat — Oktober.
Gga
468 15. Klasse. 2. Ordnung ©,
Bemerkung.
Nuzzen,
655.C.G. Lan-
“cıroLıa Nob,
Lanzett för-
mige Karls-
Gmeline.
J. H. Bäumert,; aus Hanau gebür-
tig, ist seit Errichtung des Senckenber-
gischen Stiftsgarten in Frankfurt _bota-
nischer Gärtner in ‚demselben, und ihm
hat dieser Garten manche treffliche Ein-
richtung und viele seltenen Pflanzen zu
verdanken. Er ist nicht blos Gärtner,
sendern ein wahrer Botanist! Sencken-
berg und Reichard waren seine
Freunde, und er der ‚stäte Begleiter
auf ihren botanischen Wanderungen,
Sie wird bei uns als ein ‚nuzzbares
Küchengewächs zu Gemüse und Salat
benuzt; auch auf Butterbrod ifst man
sie. Der Saame kann statt des schwar-
zen Senfs gebraucht werden, Sie ist
ofhizinell.
CCCXXIX. CAROLI- GMELINA.
Karls-Gmeline.
Die Blätter eylanzettförmig, ge-
zähnt. Die Blumenblätter gelb, län-
ger als der Kelch. f Die F ruchtstiele
abwärts gebogen. “
‚Sisymbrium amphibium Linn.
-
Vier lange u, 2. kurze Staubf, Schoten. 469
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Bemerkung.
Abarten.
Die Blätter alle tief gezähnt, oder
sägezähnig eingeschnitten.
Sisymbrium amphibium aquatieum
Linn.
Die obersten Blätter zerrissen oder
halbgefiedert.
Sisymbrium amphibium terrestre Linn.
An Gräben und auf feuchten Wiesen,
Mai — Juli. 4
Juli — September.
Rarl Christian Gmelin von Baa-
denweiler gebürtig, ist Hofrath, Doktor
der Medizin und Professor der Natur-
geschichte auf dem Gymnasio zu Karls-
zuh. Er schrieb eine Diss. unter dem
Tittel: 'Consideratio generalis
filicum. Erlange 1764., machte eine
‚gelehrte Reise. durch Frankreich und
Spanien, sammelte auf derselben. viele
lebende Pflanzen und Saamen ( wohl
tausend Arten) für ‘den Karlsruher 'Gar-
ten, entdekte in den Pyrenäen viele
neue Pflanzen, welche derselbe näch-
stens in einen zu erwartenden Spici-
legio florae Hispaniae beschrei-
470 15. Klasse, =. Ordnung,
Nuzzen.
056. C. G. Pas
Lustriıs Nob,
Sumpf Kals»
Gmeline.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
857. C.G. sy»
VESTRIS Nob,
Wald Karls
Grineline.
ben und abbilden wird; giebt eine flo-
ra Badensis, die völlig ausgearbeitet
im Manuskript daliegt heraus „ und
schrieb den hortus Carolsruha-
nus zum Umtausch der Saamen.
Die Blumen geben den Bienen Stoff
zu Wachs und Honig. Die Wurzel
kann statt der Radieschen gegessen, und
der Saame stätt des’ Senfs gebraucht
werden.
Die Blätter halbgefiedert, sägear-
tig gezähnt. Die Blumenblätter gelb,
kleiner als der Kelch. Die Frucht-
stiele niedergebogen.
Sisymbrium amphibium palustre Linn.
‘In einem Graben bei Hanau welcher
den Lambowald von dem Langendieba-
cher Unterwald trennt ; um Frankfurt in
Gräben; um Darmstadt etc.
Mai, Iluli. 2
Juli — September,
Wie bei der vorhergehenden Art.
Die Blätter gehiedert, die Fieder-
blättchen gezähnt, eyrund oder lan-
zettförmig. Die Blumenblätter gelb,
Vier lange u. 2, kurze Staubf. Fruchthüllen. 47ı
Wohnort,
. Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
858. V. sacır-
TaTa Med,
Pfeil förmige
Vogelie.
f}
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
mitdem Kelch gleichlang. Die Frucht-
stiele abstehend.
Sisymbrium sylvestre Linn.
An Gräben und feuchten sandigen
Stellen, z. B. beim Forsthaus in der
Hanauer Fasanerie; im Wald bei Ni«
der- Rodenbach ; um Frankfurt sehr häu«
fig; um Darmstadr, Giesen etc.
Mai — Juli. 4
Juli — September.
Wie bei den vorhergehenden Arten.
IL ORDNUNG.
PERICARPIFERAE. Mit Fruchthüllen.
CCCXXX. VOGELIA. Vogelie.
Der Stengel aufrecht, ekkig, kurz-
haarig. Die Blätterabwechselnd, pfeil-
lanzettförmig, langzugespizt, gezäh-
nelt. Die Blumen gelb. Die Frucht-
hüllen punktirt- runzlich,
Myagrım paniculatum Linn,
Unter der Saat, z. B. häufig auf dem
Lerchenberg,, selten um Giesen.
Mai — Juli. ©
Juli, August.
472 15, Klasse. 3. Ordnung, im
859.C DEPRES-
sus Moench,
Niederge-
drükter Krä=
henfuss.
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
Nuzzen,
CCCXXXIL CORONOPUS.
Krähenfuss.
Der Stengel niedergedrükt. Die
Blätter halbgefiedert, glatt, etwas
fleischig. Die Trauben in den Blatt-
winkeln, kürzer als das Blatt. Die
kleinen Blumen weiss.
Cochlearia Coronopus Linn.
An Wegen, sonnigen Orten und auf
Salzboden, z. B. vor Bergen am Weg;
bei Bürgel dicht an der Mauer; auf dem
Weg bei dem Ilbenstädter Kloster; bei
den Salinen zu Soden, Nauheim und
Wisselsheim ; ‘auf Aekkern bei Weisel;
an Aekkern um Harum; an der Wind-
mühle bei Frankfurt; am Weg vor
Nied; am sandigen Lähnufer bei. Gie-
sen etc, ae be. Salben
Juni — August. &
August, September.
Sie hat einen der Brunnenkresse ähn-
lichen Geschmakk, und wird, besonders
in England, stark als Salat gegessen. Die
Schaafe fressen sie sehr gerne.
=
rk
Vierlangeu. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 475
860, R. ınno«
cuum Moench,
Unsshädlicher
Akterrettig.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,.
Nuzzen,
CCCXXXIL. RAPHANISTRUM.
Akkerre ttig.
Der Stengel aufrecht, ästig, kurz-
haarıg. Die halbgefiederten Blätter
leyerförmig, zu beiden Seiten etwas
steifhaarig. Die Blumen weiss, bis-
weilen gelb, mit purpurfarbigen
Adern.. Die Fruchthüllen aufrecht.
Raphanus Raphanistrum Linn.
Auf Aekkern bei der Dörnigheimer
Heide; auf Aekkern um Frankfurt; auf
Aekkern zwischen Enkheim und Seck-
bach; auf Aekkern bei: Giesen; unter
dem Getreide bei Rödgen.
Mai — August. ©
Juli — September.
Gewils ist diese Pflanze an der Ent«-
stehung der Kriebelkrankheit unschul-
dig! Ihre Wurzel schmekt wie Rettig,
und ihre Blätter können als Gemüse
gegessen werden; für die Schaafe und
Kinder sind sie ein gesundes Futter,
Der Saamen, der statt Senf dienen kann,
giebt ein gutes Oehl, und zwar beinahe
so reichhaltig als der Kübsaamen; auch
47% 15. Klasse, 3. Ordnung,
+,861. R. sarı-
vus,
Grmeiner
Rettig.
können damit die Schweine gefüttert
werden. Aus den Blumen holen lie
Bienen Stoff zu Wachs und Honig.
CCCXXXIUI. RAPHANUS. Retig.
Die Nleischige Wurzel ist rund oder
spindelförmig. Die Blätter leyerför-
mig. Die Blumen sind bald weiss
bald purpurroth.. Die dikken Fruckt-
hüllen enthalten 2- 5 rundliche Saa-
men.
Abarten.
a. Schwarze Winterrettige.
Sie werden gegen Johanni gesäet,
erreichen eine ansehnliche Grösse r
und haben eine scharfschmekkende,
schwarze, rissige Rinde.
b.SchwarzeFrüh-oder Som-
merrettige. Sie werden im Mai
gesäet und früher reif als jene; sie
sind saftiger und nicht so scharf als
jene, und schiessen auch nichtleicht
in Saamen.
c. Sandrettige. Siewerden 2-5
Wochen nach Johanni gesäet undha-
Vier lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 475
ben eine runde Wurzel. Schon um
Weinachten werden sie pelzig.
d.Korinthische Rettige. Sie
sezzen eben so wie die Kohlraben
einen Knollen über der Erde an, ha-
ben von aussen purpurfarbene Rän-
der, unter der Erde aber theilt sich
die Wurzel in Aeste mit faserigen
Abtheilungen. Die Blumen sind dun-
kelblau ins Purpurrothe fallend mit
schwärzlichen Adern und Rändern.
e. Runde Radieschen, Mo
natrettige, Raphanellen. Die
Wurzelistklein, rund, und hateinen
dünnen Schwanz. Sie können von
April bis Jakobi gesäet werden.
f. Lange RKadieschen oder
lange Monatradieschen. So
weit sie aus der Erde stehen, sehen
die länglichen Wurzeln purpurroth,
unter der Erde aber weiss aus.
g. Forellenradieschen, Mit
kleiner, länglicher, rothgeflekter
Wurzel.
476 15, Klasse. 3. Ordnung.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife.
« Nuzzen.
Sein ursprüngliches ‘Vaterland : soll
China seyn; jezt zieht'man ihn sammt
den Abarten überall bei uns in Gärten
und auf Krautfeldern.
Im Sommer, 9 — 4
Iın Herbst,
Bei uns ilst.man die meisten Rettige
roh, mit Salz zum Butterbrod, oder bei
dem Rindfleisch. Die, jungen Rettige
gekocht und wie Spargel zubereitet, sol-
len sehr gut schmekken. Man kann auch
aus den Rettigen mit Honig einen Wein
bereiten. Sezt man die schwarzen Som-
merrettige in den Keller in Sand, so
treiben sie weisse Keime, welche als Sa-
lat zugerichtet werden können; überhaupt
könnte man von allen Rettigabarten die
jungen zarten Blätter als Gemüse be-
nuzzen. Aus den Saamen kann man
Oehl pressen, und es ist zu bedauern,
dals der chinesische Oehlrettig noch nicht
bei uns gebaut wird, dessen Saamen
über die Hälfte an Oehl’hat. Die Bie-
nen besuchen die Blumen fleissig. Die
Wurzeln sind ofüzinell.
Vier lange u. 2: kurze Staubf. Fruchthüllen. 477
862.1. TINCTO-
RIA,
Färber Waid.
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
- Nuzzen,
CCCXXXIV. ISATIS. Waid.
Die gestielten eyförmigen Wurzel-
blätter gezähnelt; die Stengelblätter
pfeilförmig, umfassend und glatt.
Die Blumenstiele glatt. Die Blumen
gelb. Die reife Frucht braun.
Im Gebüsche vor Offenbach am Mayn-
ufer; bei Hanau links dem Galgen ; zwi-
schen Hochstadt und Bischofsheim; bei
der Lohe. |
Mai — Juli. 7
August, September,
In mehreren Gegenden Teutschlands
wird er seiner Blätter halber mit Vor-
theil als ein Farbeprodukt angebaut und
von den Färbern zu ihren Blau- Küppen
gebraucht. Aus den Saamen lälst sich
Oehl gewinnen. Er erfordert einen ge=
mischten, guten Boden. Man säet ihn
entweder im Herbst, oder doch in den
ersten Tagen des Mais, und wohl auch
noch früher. Aus den Blumen holen
die; Bienen Stoff zu Wachs und Honig.
478
ı6. Klasse. ı. Ordnung.
SECHZEHNTE KLASSE.
MONADELPHIA. Die Staubfäden zusammen in eine
Partie verwachsen.
LORDNUNK.
OCTANDRIA. Mit 6. Staubfäden,
CCCKXXV.
POLYGALA,
Polygala.
Der Kelch fünfblätterig; die zwei Sei-
tenblättchen sind grösser und vor der
Saamenreife farbig, nachher grün. Die
Blumenkrone zweiblätterig; das obere
Blumenkronblatt röhrig und zweispaltig,
das untere hohl, zusammengedrükt und
an seiner Spizze ist noch ein kleines
fächerförmiges Afterblumenblättchen ein-
gefügt. Der Griffel hat eine etwas dikk-
liche Narbe. Die Saamenkapsel ver-
kehrt herzförmig, zusammengedrükt,
zweiklappig, zweifächerig; die Fächer-
ehen einsaamig,
10. Staubf. zusammen in einePartie verwachs. 479
CCCXXXVI.
GERANIUM.
Storchsehna=
bel.
CCCXXXVI.
GENISTA,
Ginster.
U. ORDNUNG.
DECANDRIA. Mit ı0, Staubfäden.
*) Mit regelmässigen Blumenkronen.,
Der Kelch fünfblätterig, Die Blumen-
krone fünfblätterig und regelmässig. Die
fünf honigtragenden Schüppchen wech«
seln mit den Nägeln der Blumenblätter
ab. Die fünf, oder zehn Staubfäden, tra-
gen entweder sämmtlich, oder nur ab-
wechselnd Staubbeutel. Der Griffel py-
ramidenförmig und bleibend. Der fünf
ekkige geschnabelte Fruchtknoten hat
einen bleibenden Griffel, und fünf zu-
rükkgeschlagene Narben. Die fünf zu-
sammengewachsenen, einfächerigen, ein«
saamigen, der Länge nach von innen
aufspringenden Saamenkapseln, sizzen
um einen geschnabelten Fruchtboden, mit
dem sie durch eine sehr lange spiralför-
mig sich zurükklegende, entweder bär-
tige oder bartlose Granne verbunden sind,
*#) Mit unregelmässigen, schmetterlingsarti-
gen Blumenkronen,
Der Kelch röhrig, zweilippig; die
Oberlippe zweispaltig, die Unterlippe
dreizähnig, Die Schmetterlingsblume hat
480
CCOCXXXVII.
SALTZWE-
DELIA.
Saltzwedelie.
CCCXKXIX,
VOGLERA.
V oglere.
16. Klasse. =. Ordnung.
eine eyföürmige, aufrechte Fahne, die
Flügel und das Schiffchen sind zurükk-
gebogen, nnd lezteres ist etwas länger
als die Flügel, und von gleicher Länge
‘mit der Fahne. Die Staubfäden entwe-
der von der Fahne eingeschlossen oder
wagerecht stehend. Der Griffel glatt,
etwas gekrümmt. Die Narbe stumpf,
Die knotenlose nicht aufgebla-
sene Hülse gleichbreit, etwas zusam-
mengedrükt und vielsaamig.
Der Kelch röhrig, zweilippig; die
Oberlippe zweitheilig, die untere drei=
zähnig, Die Schmetterlingsblume hat
eine auf den Flügeln und dem Schiff-
chen aufliegende Fahne, das Schiffchen
ist zweiblätterig und die Blättchen sind
gleichlang. Die knotenlose nicht auf-
geblasene Hülse gleichbreit, rundlich
4 - 6 saamig;
Der Kelch glokkenförmig, zweilippig;
die Oberlippe zweizähnig, die untere
dreizähnig. Die Schmetterlingsblume hat
eine eyförmige, aufrechte, an den Sei-
ten zurükkgeschlagene Fahne, die Flü-
gel sind sehr kurz und das zweiblätte-
rige Schiffchen welches länger als Fahne
\
10, Staubf. zusammenineinePartie verwachs. 461
“
CCCKL.
SPARTIUM.
Pfrieme.
CCCXLI.
ANTHYLLIS,
‚Anthyllis.
CCCXLIE,
ULEX,
Stechginster.
und Flügel ist, schliesset die Staubfäden
und den Griffel ein. Die knotenlose
nicht aufgeblasene, gleiche Hülse,
enihält 2-4 Saamen,
Der Kelch glokkenförmig, unten drei«
zähnig, miteinem häutigen dürren Rande.
Die Schnktterlingsblume hat eine rund-
liche, sehr IR" abstehende Fahne,
eyförmige, stumpfe, abstehende Flügel
und ein zweispaltiges Schiffchen welches
länger als die Flügel ist. Die Staubfä-
den niedergebogen. Der Griffel ein-
wärts gebogen, länger als die Staubfä-
den, Die Narbe zusammengedrükt, Die
angeschwollene (torulosus)
Hülse gleichbreit - RDRRIMOFMIE und viel.
saamig.
Der Relch bauchig, fünfzähnig, zottig.
Die Schmetterlingsblume hat eine Fahne
die länger als die Flügel und das Schiff-
chen ist. Der einfache Griffel aufstei-
gend. Die Narbe stumpf. -Die Hülse
angeschwollen, durch den aufge-
triebenen Kelch bedekt, ı - 2 saamig,
Der Kelch zweiblätterig; die Blättchen
eyförmig-länglich, das obere zwei- das
2, in. Hh
482
CCCXLIL
ONONIS,
Heuhechel.
CCCKXLIV.
MALVA,
Malpe.
\
16. Klasse. 2-5 Ordnung.
untere dreizähnig. Die Schmetterlings-
blume schlaff, hat ein an der Spizze
eingeschnittenes Fähnchen, und ein zwei-
blätteriges Schiffchen. Der Fruchtkno-
ten rauh; der Griffel hat eine stumpfe
Narbe, Die Hülse aufgeblasen, ey-
förmig länglich, zottig, sich mit dem
langen zurükkgebogenen Griffel endi-
gend, kaum länger als der Kelch, ent-
hält wenige Saamen,
Der Kelch glokkenförmig, fünfspaltig;
die Abschnitte spizzig, gleichbreit, wo-
von 4 unter der Fahne. Die Schmet-
terlingsblume hat eine gestreifte Fahne, .
welche grösser als die übrigen Theile,
und an den Seiten abstehend ist; die
Flügel sind von der Länge des spizzi-
gen Schiffchens. Die stiellose, schief
eyförmige, aufgeschwollene Hül-
se, ist kaum etwas länger als der Kelch,
mit dem bleibenden etwas hakenförmigen
Griffel bekrünt, und enthält 2-5 Saamen,
IH. ORDNUNG.
POLYANDRIA. Mit vielen Staubfäden.
Der bleibende Kelch gedoppelt, der
[4
äussere 2-5 blätterig, der innere halb.
Viele Staubf. zusammen in eine Partie verw. 483
CCCXLV.
ALTHAEA.
Althäe.
fünfspaltig. Die Blumenkrone fünfspal-
tig. Der kurze vielszaltige Griffel hat
viele borstige Narben. Die vielen Frucht-
hüllen sizzen in einem'Kreise um den
säulenförmigen Fruchtboden, sind ein-
fächerig, einsaamig, fast nierenförmig,
und etwas zusammengedrükt.
Der bleibende Kelch gedoppelt, der
äussere 6-8 spaltig, der innere fünf
spaltig. Die Blumenkrone fünfspaltig.
Der vielspaltige Griffel hat an 20 Nar-
ben. Die vielen einsaamigen, einfäche-
rigen, zusammengedrükt - nierenförmi-
gen Fruchthüllen, sizzen in einem Kreise
um den säulenförmigen Fruchtboden.
484 ı6. Klasse, ı. Ordnung.
SECHZEHNTE KLASSE.
MONADELPHIA. Die Staubfäden zusammen in eine
Partie verwachsen.
LORDNUNG.
—
OCTANDRIA. Mit 6. Staubfäden.
CCCXXXV. POLYGALA, Polyg al a.
862.P.amara, Der Stengel ziemlich aufrecht, ge-
Bittere Poly-
gala, oder
Kreuzblume.
rade, etwas ästig. Die in den Blatt-
stiel ablaufenden Wurzelblätter lie-
gen in einem Kreise, sind eyförmig
und grösser als die zerstreuten lan-
zettförmigen Stengelblätter. Die
weissvioletten Blumen in kammför-
migen Trauben, stehen auf der Spizze
des Stengels.
Wohnort. „ Auf Waldwiesen und an Bergen, z,B.
im Gebirge an dem: Reichebach,
Blütbezeit. Mai, Juni, % i
Fruchtreife. August. _
10. Staubf. zusammen in eine Partieverwachs. 48 ö
Nuzzen. Sie ist ein gutes milchreiches Futter
für das Vieh. Die Bienen besuchen die
Blumen fleissig. Blätter und Wurzel
sind offhizinell.
863.P.vurca- Der Stengel meist gestrekt, ge-
er streift. Die stiellosen Blätter zer-
Gemeine Poly-
gala, oder
Kreuzblume. mig, am Stengel lanzettförmig. Die
streut, an der Wurzel eylanzettför-
Blumen gewöhnlich blau, selten pur-
pur- oder fleischfarbig, oder weiss,
bilden kammförmige Trauben, auf
der Spizze des Stengels.
Wohnort. Gemein auf trokknen Wiesen, Trif-
ten, Anhöhen, Bergen und in Wäl-
dern,
Blüthezeit, Mai, Juni. %
Fruchtreife. August.
Nuzzen. Die Blätter kann man statt des chine=
sischen Thees trinken. Alles übrige wie
bei P. amara,
486
16. Klasse. =. Ordnung.
I. ORDNUNG.
DECANDRIA. Mit ı0. Staubfäden.
CCCXXXVI GERANIUM,
Storchschnabel.
*) Die Blumenstiele meistens einblüthig.
864.G.sancuı- Der Stengel fast aufrecht, geglie-
NEUM.
Blutrother
Storchschna-
bel.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
dert, roth, steifhazrig. Die Blätter
entgegengesezt, zirkelrund, tief 5-7
theilig, mit gleichbreiten, 2-3 spal-
tigen Abschnitten. Die Blumenstiele
einzeln, sehr lang und gegliedert.
Die blutrothen Blumenblätter am
Grunde haarig, doppelt so: gross als
der Kelch. Die Saamenkapseln glatt.
Auf trokknen schattigen Wiesen und
in Wäldern, z.B. im Wall hinter dem
Frankfurter Forsthaus, bei dem Schwen-
gelsbrunnen ; am Johannisberg bei Nau-
heim; an den zusammengehäuften Stei-
nen auf der Kazz bei Gelnhausen; am
Cleeberger Wald.
Juni, Juli. &
August, September, .
Die dikken fleischigen braunen Wur-
zeln sind zur Gerberei dienlich; auch
10. Staubf. zusammen in eine Partie verwachs. 487
zum Färben kann diese Pflanze brauch-
bar seyn. Als Zierblume ist sie, so wie
die meisten Arten dieses Geschlechts zu
empfehlen. Die Bienen besuchen fleissig
die Blumen.
**) Die Blumenstiele zweiblüthig.
a. Die Blumenblätter zweispaltig, eingeschnitten
oder ausgerändet.
865.G.nıssec- DerStengel zottig, etwas aufrecht.
TUwm,
Zier:chnitte=
ner sorch- förmig; die Abschnitte tief 5 theilig.
Die entgegengesezten Blätter hand«
schnatel. Die Blumenstiele kürzer als das Blatt.
Die Kelche begrannt, Die ausgerän-
deten rothen Blumenblätter von glei-
cher Länge des Kelchs. Die Saamen-
kapseln zottig.
Wohnort. An Wegen, Zäunen und auf Aekkern
z. B. um Hanau, Frankfurt, Giesen etc.
Blüthezeit. Mai — Juli. ©
Fruchtreiffe. August, September. f
866.G.coLum- Der gestrekte Stengel etwas rauh.
BINUM.
Tauben -
Storchschna- förmige Lappen getheilt; die Lappen
bel. halbgefiedert, lanzettförmig- gleich-
Die entgegengesezten Blätter in hand-
breit und spizzig. Die Blumenstiele
488 3
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife,
867.G. pusıL-
LUM.
Sehr kleiner
Storchschna-
bel.
6. Klasse. 2. Ordnung.
länger als das Blatt... Die Kelche be-
grannt. Die purpurfarbigen Blumen-
blätter mit einigen kleinen Zahnchen
besezt, und nicht so lang als die
Kelche sammt den Grannen. Die
Saamenkapseln glatt,
An Zäunen, schattigen Hekken unl
auf Aekkern, z. B. auf’Aekkern Hei
der Hartig; zwischen Kaichen und Ilben-
stadt; auf dem Sachsenhäuser Berg bei
dem Haynerweg; auf dem Lercherberg.
Juni, Juli. ©
August, September,»
Der ästige Stengel niedergedrükt,
Die rundlichen Blätter Jappig, die
Lappen dreispaltig, gleichbreit, spiz-
zig, an den Blumen stehen sie zu
zweı einander gegenüber. Die Kelch-
* blättchen stumpfspizzig. Die purpur-
farbigen ausgerändeten Blumenblät-
ter am Grunde bartlos, mit dem
Kelche von gleicher Länge. Die Saa«
mıenkapseln haarig.
n
ı 0. Staubf. zusammenin eine Partieverwachs. 489
Wohnort, Auf Aekkern, Feldern’ und unfrucht-
baren Stellen z. B. vor Hanau zwischen
dem Steinheimer- und Nürnbergerthor;
beim Jägerhaus in der Hanauer Fasane-
| rie; häufig um Offenbach, Frankfurt etc.
Blüthezeit. Juni — August. ©
Fruchtreife, September.
868.G. mar- Der etwas aufrechte Stengel weich
Bee anzufühlen. Die Blätter zirkelrund,
Nalvenblät- : halb siebenspaltig, eingeschnitten,
teriger Storch- und so wie die Blattstiele weich an-
schnabel. EB P ®
$ zufühlen. Die langzugespizten Kelche
ohnbegrannt. Die bläulichen ausge-
rändeten Blumenblätter, schlechter-
dings nicht länger als der Kelch.
Geranium rotundifolium Pollich.
- Wohnort. An Wegen und Zäunen um Giesen,
Darmstadt esc.
Blüthezeit, Mai — September. ©
Fruchtreife.. August — Oktober.
Nuzzen, Den Schweinen soll er wider das ro=
the Wasser dienlich seyn,
869.G.moLze. DerStengel etwas aufrecht, haarig.
FWVeichblättes
riger Storch- x
schuhe langen weichen Haaren besezt, sie-
Die zirkelrunden Blätter mit sehr
490 16. Klasse, =. Ordnung.
benlappig, dreispaltig, stumpf, ste-
hen am Stengel einander entgegen,
wechseln an den Blüthen ab und
stehen dem Blüthenstiel entgegen.
Die Kelche stumpf, Die purpurfar-
Ä bigen Blumenblätter halb z,weispal-
Wohnort.
Bliüthezeit,
Fruchtreife, |
Nuzzen.
870,6. Lucı«
DUM.
Glänzender
Storchschna«
bel.
tig, am Grunde bärtig, kaum etwas
länger als der Kelch. Die Saamen-
kapseln in die Quere runzlich,
Auf Schutt, an Wegen, Zäunen z.B.
um Frankfurt, Giesen etc,
Juni, Juli. ©
August, September.
Mit Buttermilch gekocht wird er den
Schaafen wider das rothe Wasser ge»
geben.
Der Stengel aufrecht, purpurfar-
big glänzend. Die Blätter entgegen-
gesezt, zugerundet- handförmig,
hellglänzend, fünflappig , am Rande
haarig; die Lappen stumpf, einge-
schnitten- gezähnt. Die Kelche py-
ramidenförmig, ekkig, querrunzlich.
Die purpurfarbigen ausgerändeten
ı0. Staubf. zusammen in einePartieverwachs. 491
Blumenblätter, länger als der Kelch.
Die Saamenkapseln glatt.
Wohnort. An den Felsen des zerstörten Falken-
steiner Schlosses.
Blüthezeit. Mai, Juni. ©
Fruchtreife. Juli, August.
r Nuzzen, Das Vieh frifst ihn.
871.G.svLva- Der Stengel aufrecht. Die Blätter
TICuM. Klalaa jirn : $ A
Waldstorch- fast schüdförmig, runzlich, fünflap
söhriabel) pig, eingeschnitten - sägezähnig, die
untern gestielt, die obern stiellos.,
Die ausgerändeten purpurfarbig-vio-
letten Blumenblätter, doppelt so lang
als der Kelch.
Wohnort. Im Wald am Falkensteiner Schloss.
Blüthezeit, Mai, Juni. 2%
.. Fruchtreife. Juli, August.
*
Nuzzen. Die Isländer färben mit diesem Storch-
schnabel. Das Vieh frifst ihn.
b. Mit ganzen Blumenblättern.
872. G. pRa- Der Stengel aufrecht, ausgebreitet.
TENSE.’ ® = &
Wiesenstorch- Die. Blätter entgegengesezt, fast
schlaabeh schildförmig, runzlich, 5-7 thei-
lig; die-Lappen lanzettförmig, halb-
492 16, Klasse. >. Ordnung.
gefiedert, tiefeingeschnitten gezähnt.
Die glatträndigen, bläulichen , mit
violetten Adern durchmahlten Blu-
‚ınenblätter zugerundet, mit einer
Spizze versehen, und 3 mal so lang
als der Kelch. |
Wohnort. Auf Wiesen, z. B. bei Hochstadt, Bi-
schofsheim, Steinheim, Offenbach, Frank-
furt, Darmstadt, Butzbach etc,
Blüthezeit. Mai, Juni, 2,
Fruchtreife.‘ Juli, August.
Nuzzen. Die Bienen erhalten aus ihren Blu-
men Honig und Wachs. Als Zierblume
empfielt sie sich sehr. ' Das Vieh frilst
sie. Ehedem war sie ofAzinell,
83. G.rAaLu- Der Stengel aufrecht, . ausgebrei-
ER ge zotig. Die Blätter entgegenge-
schnabel. sezt, handförmig, zottig, tief5lap-
pig; die Lappen dreispaltig, einge-
schnitten - klemzähnig. Der Blumen-
stiel sehr lang. Die Fruchtstielchen |
niedergebogen. Die’roth purpurfar-
bigen, mit dunklern Adern durch-
mahlten Blumenblätter, zugerundet,
10. Staubf. zusammen ineinePartieverwachs. 495
glatträndig und doppelt so lang als
der Kelch.
Wohnort. An Gräben, in Sümpfen, auf feuch-
ten Wiesen und in feuchtem Gebüsche,
z.B. an einem Bach hinter der Ha-
nauer Fasanerie; beim Kohlbrunnen;; in
einem Graben bei Bischofsheim; bei
dem Kettenhof ohnweit Frankfurt; zwi-
schen Hausen und Ginheim; bei Nieder-
Erlenbach; um Darmstadt, Giesen etc.
Blüthezeit. Mai — Juli. &
Fruchtreife. Juli, August.
Nuzzen. Wie bei der vorhergehenden Art,
874.G.macror- Die Wurzel dikk, fleischig und
HIZUM,
Grosswurzli-
cher Storch- ästig. Die Blätter entgegengesezt,
kriechend. : Der Stengel aufrecht,
schnabel. glatt, dikk, handförmig, ın 5-7
eingeschnittene spizzige Lappen ge-
theilt, Die Kelche aufgeblasen, ku-
gelrund und roth. Die glänzend pur-
purrothen Blumenblätter glatträndig.
Der Griffel sehr lang und niedergebo- \
gen. Die Saamenkapseln glatt. Die
ganze Pflanze sehr wohlriechend.
494 16. Klasse, =. Ordnung,
Wohnort.
Blüthezeit, -
Fruchtreife.
Nuzzen.
Auf den Mauern des Gleiberger und
Fetzberger zerstörten Schlosses, wo wir
1786, zuerst diese Pflanze fanden.
Mai, Juni.
Juli, August.
Sie verdient in allen unsern Gärten
‘als Zierblume zu prangen,
875. G. ROBER-
TIANUM.
Jiuprechts-
kAraut, oder
stinkender
Storchschna=
bel.
Wohnort.
Blüthezeit,
Der Stengel aufrecht, haarig, mit
verdikkten, purpurfarbigen Gelen-
ken. Die widrigriechenden Blätter
dreifach geliedert eingeschnitten und
meistens sasmmt den Blattstielen röth-
lich. Die rothen Kelche zehnstreifig
und haarig. Die glatträndigen pur-
purfarbigen Blumenblätter länger als
der Kelch. Die Saamenkapseln endi-
gen sich ın 2 lange Grannen.
An Zäu nen, in Wäldern, auf Mauern
und Felsen, z. B. im Wald beim Ha-
nauer Galgen; im Bruchköbler Wald;
beim Kohlbrunnen; um Offenbach,
Darmstadt, Frankfurt; auf den flelsigen
Hügeln um Grossbuseck; in den Stein-
wiesen bei Gedern etc.
Mai — September, #
10. Staubf. zusammen in einePartieverwachs. 495
F chsuiße: Juli — Oktober.
Nuzzen. Die Hirten gebrauchen in Schweden
2 den Aufguss von dieser stinkenden
Pflanze wider das Blutharnen des Viehs,
Das frisch zerqueischte Kraut soll die
Wanzen vertreiben.
***) Mit vielbliüthigen Blumenstielen. -
876.G.cıcura- Der Stengel ästig, gestrekt. Die
RIUM. .. 5 . o.
Saamenlappen herzförmig. Die Blät-
WMiiterichblät-
terigerStorch- ter gefiedert; die Fiederblättchen
‚schnabel. länglich, eingeschnitten und stumpf.
Die glatträndigen, lichtpurpurfar-
bigen Blumenblätter, kaum etwas
länger als der Kelch. Nur 5 Staubfä-
den tragen Staubbeutel. Die Grannen
der Saamenkapseln glatt.
Geranium cicutarium ß Reich.
Wohnort. Auf Aekkern und unfruchtbaren Or-
ten um Hanau, Frankfurt, Giesen etc,
Blüthezeit. März — Oktober. 4
Fruchtreife. April — Oktober.
Nuzzen. Wird von dem Rindvieb und den
Pferden gefressen. Die Bienen besuchen
fleissig die Blumen. Die Grannen kön-
nen als Hygrometer dienen.
496 ı6. Klasse, 2. Ordnung.
877. G. CHAE-
ROPHYLLUM
Cavan.
Küälberkrop f-
blätteriger
Storchschna«
bel.
Wohnort.
Blüthezeit.,
Fruchtreife.
Nuzzen.
078.G.TINc-
TORIA.
Färberginster.
Der Stengel aufrecht, dann nieder-
liegend. Die Saamenlappen dreilap-
pig. Die Blätter entgegengetezt, ge-
fiedert, die Fiederblattchen eyförmig,
tief und spizzig eingeschnitten. Die
glatträndigen hellblauen Blumenblät-
ter grösser als der Kelch. Nur 5 Staub-
fäden tragen Staubbeutel. Die Gran-
nen der Saamenkapseln haarig.
Geranium cicutarium 4 Reich, G. pim-
pinellaefolium Dillen et Moench.
Auf Ackkern und unfruchtbaren Orten
um Hanau, Offenbach, Vilbel, Frank
furt, Giesen etc.
März — Oktober. ©
April — Oktober.
Wie bei der vorhergehenden Art.
CCCXXXVO. GENISTA. Ginster.
Der strauchartige Stengel liegt so
lang er jung ist, nieder, erwachsen
steht er aufrecht. Die Aeste rund,
gestreift, aufrecht. Die Blätter lan-
zettförmig und glatt. Die gelben Blu-
men in Aehren. Die Hülsen glatt.
10. Staubf. zusanımen in eine Partie verwachs. 497
Wohnort.
" Blüthezeit.
" Fruchtreife,
Nuzzen,
In Wäldern und auf ‚Waldwiesen,
z. B. bei Hanau am Wald bei dem neuen
Wirthshaus und nach dem Schäferberg
zu; bei den Rückinger Schlägen; im
_Bruchköbler Hägewald; auf der Wiese
bei der Frankf. grossen Saustiege; im
Frankfurter Wald; im Gieser Wald etc,
Juni — Juli. |
September, Oktober,
Kraut und Blumen färben gelb, wel.
ches auch schon Plinius gewulst hat;
aus dieser gelben Farbe wird mit Kalk-
wasser, Kreide und Alaun das Schütt-
gelb bereitet. Die Stengel werden in
Italien zu Tauben - und Vogelnester ge-
braucht. Das Vieh frilst den Färbegin-
ster gerne und aus seinen Blumen ho-
len die Bienen viel Wachs und Honig,
Zu niedrigen Zäunen in Gärten und in
englische Anlagen schikt sich dieser
Halbstrauch sehr. Seine Vermehrung
geschieht durch Saamen und Zertheilung.
Die Rinde des jüngern Holzes giebt in
Wasser gerötet, eine Art Flachs zu gro-
ber Leinewand und Strikken, und diegan-
ze Pflanze kann zu Besen gebraucht werden.
gs. Th; lı
498 16. Klasse. =. Ordnung,
879. G. PILOSA.
Haariger Gin-
ster.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
880. S. saGIT-
taLıs Nobis,
Pfeilförmige
Saltzwedelie.
Der strauchartige Stengel gestrekt,
überall mit Knötchen besezt. Die
Blätter stehen büschelweise, sind
lanzettförmig, stumpfund auf beiden
Seiten mit seidenartigen Haaren be-
kleidet. Die gelben Blumen in Aeh-
ren. Die Zeugungstheile wagerecht.
Die Hülsen etwas rauh und mit Haa-
ren bedekt.
Auf dürrem Sandboden in Wäldern
und auf Hügeln, z. B. um Hanau im
W ilhelmsbader - und Mittelbucher - Wald;
bei dem Kohlbrunnen ; im Forst; häu-
fig hinter dem Frankfurter Forsthaus;
um Darmstadt etc.
Juni, Juli,
September. |
Für Ziegen und Schaafe ist diese Pflan-
ze ein treffliches und nahrhaftes Futter,
CCCXXXVII. SALTZWEDELIA.
Saltzwedelie.
Die strauchartigen ‚Stengel flach
an der Erde aufliegend. ° Die Zweige
zweischneidig, häutig, gegliedert.
10. Staubf. zusammen in eine Partie verwachs. 499
Wohnort,
Blüthezeit.
‘- Fruchtreife,
Bemerkung.
Die Blätter eyförmig, auf beiden Sei-
ten haarig. Die gelben, aufrechten,
fast stiellosen Blumen stehen an der
Spizze der Zweige, in einfachenTrau-
ben und haben Dekkblätter. Die Hül«
sen zottig.
Genista sagittalis Linn.
In Wäldern auf sandigem unfruchtba=
ren Boden, z. B. ohnweit Hanau im
Wald bei dem neuen Wirthshaus; in
zahlloser Menge im Lehen bei Offen-
bach; zwischen Messel und Eppertshau-
sen ; in grosser Menge im Wald bei dem
Frankfurter Forsthaus und bei der gros-
sen Saustiege; zwischen Königstein und
Falkenstein; bei Oberursel; zwischen
Usingen und Pfaffenwisbach etc.
Juni, Juli.
September, Oktober,
Peter Saltzwedel, Apotheker in
Frankfurt, seiner -Vaterstadt, unterhält
schon seit vielen Jahren einen eigenen
botanischen Garten, der besonders an
„ sibirischen Pflanzen und an ausländischen
prachtvollen grossen Bäumen in Teutsch-
13.2
6500 ı6. Klasse. 2. Ordnung,
Nuzzen,
881. V. SPINO8A
Nobss,
Dornige F og-
lere.
Wohnort,
land allgemein bekannt ist. Ihm haben
wir die Entdekkung mancher seltnen
Pflanze in hiesiger Gegend zu verdan-
ken, und durch seine trefflicke botani-
sche Bibliothek wurden wir in den
Stand gesezt, oft bei zweifelhaften Pflan-
zen uns zurecht zu finden,
Wird von dem Vieh gefressen, und
die Bienen besuchen fleissig die Blumen,
CCCXXXIX. VOGLERA. Voglere.
Der strauchartige Stengel aufrecht,
ästig, rauhhaarig; die älteren Aeste
mit zusammengesezten Dornen, die
jüngern ohnbewaffnet. Die Blätter
lanzettförmig, spizz, mit einzelnen,
langen, abstehenden, weissen Haa-
ren besezt. Die kleinen gelben Blu-
men in Aehren. Die Hülsen zottig.
Genista germanica Linn.
In! Wäldern, z. B. im Bruchköbler
Hägewald; im Neuhofer und Langendie-
bacher Wald; auf der Kazz bei Geln-
hausen ; bei Dietzenbach und Offenbach
im Wald; bei dem Frankf. Forsthaus
und der grossen Saustiege; bei der Gold-
z
10. Staubf. zusaammen in eine Partieverwachs. 501
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Bemerkung.
‚grube hinter Homburg; zwischen Usin-
gen und Pfaffenwisbach; in der Grün-
ninger Gemarkung; in dem Gaulkopfs-
Schlag bei Gedern etc.
Mai — Juli. #
September, Oktober. s
Johann Philipp Vogler, aus
Darmstadt gebürtig, Doktor der Medi«-
zin und Physikus in Weilburg. Er ist
der eigentliche Entdekker von Polyp.
montanum (Oreopteris Ehrh.)
wie dies selbst sein Bruder Johann
Andreas Vogler sagt, in seiner
Diss. botan. dePolypodii specie,
Polypodium montanum vocata.
Gissae. 1781. Schon vor 23. Jahren wur«
de J, Ph. Vogler als Botanist bekannt,
durch sein 1776, bei Krieger in Gie-
sen herausgegebenes Schediasma bo
tanic. de duabus graminum
speciebus nondum satis extri«
catis. In diesem kleinen Büchelchen
beschrieb er 2 Grasarten, die damals
noch bei keinem- neuern Schriftsteller,
weder bei Linn& noch andern, son«
dern nur bei den Alten vorkamen. Die
eine Art welches der Bromus asper
502 16. Klasse. =. Ordnung.
Nuzzen,
882. S. scopA-
RIUM,
Besenp/rieme.
ist, nannte er B. sylvaticus, die an-
dere, welches die Avenadubia Leers
ist, nannte er Avena strigosa.
In hachliegenden trokknen Gärten ver-
dient sie als Zierblume eine Stelle; auch
zu Umzäunungen ist sie dienlich. Aus
ihren Blumen holen die Bienen Honig.
Die Vermehrung geschieht durch Saamen
und Zertheilen der Pflanze.
CCCXL. SPARTIUM. Pfrieme.
Der Stengel strauchartig. Die Zwei-
ge grün, vielekkig, glatt, wechsels-
weise stehend. Die Blätter stehen zu
drei und auch einzeln, sind länglich
stumpf, kurz gestielt, mit anliegen-
den Haaren dicht bedekt. Der Grif-
fel bis über die Mitterauhhaarig. Die
schwefelgelben Blumen kommen ein-
zeln und auch manchmal zu zwei
aus den an den Aesten befindlichen
Knospen. Die Hülsen glatt, an bei-
den Näthen rauhhaarig, mit einem
kurzen Stachel versehen.
10. Staubf. zusammen in eine Partie verwachs. 503
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
Sehr gemein in unsern Wäldern, an
Wegen, und auf Hügeln, vorzüglich
auf sandigem und lettigem Boden.
Juni, Juli. &
September.
Das Wildbret und das zahme Vieh
liebt ihn sehr und frifst ihn oft bis auf
die Wurzel ab. In Holzarmen Gegen-
den liefert dieser Strauch Reis- und
Wellholz , welches zum Bakken, Brauen
und Ziegelbrennen mit Nuzzen verwen-
det wird. Die Zweige geben Besen und
dienen auch zur Streu; gerötet geben
sie eine Art von Bast zu Strikken und
groben Säkken; getrokknet färben sie
die Wolle braungelb und auch schwarz-
braun, und sind auch zum Gerben zu
benuzzen ; nach Kalm und Rutty b«-
diente man sich ehedem in England der
Zweige statt des Hopfens unter das Bier,
welches aber davon stark und berau-
schend wird; nach Böhmer kann man
aus der innern Rinde ohne Zusazz von
Lumpen Schreibpapier verfertigen. Die
Blütheknospen können. mit Essig und
Oehl oder Salz wie Kapern eingemacht
und so auch gegessen werden. In Au-
\
50%
883. A. vuL«
_ NERARIA,
FF undklee.
.r..
Wohnort,
ı6. Klasse. 2. Ordnung.
vergne und in Aquitanien ifst das ge-
meine Volk, nach Lobel, die Blumen
als Salat; sie geben den Bienen Stoff zu
Honig und Wachs und liefern auch eine
gelbe Farbe. Die Saamen geröstet, kön-
nen als Kaffee benuzt werden. In Lust-
‘ gärten empfiehlt sich dieser Strauch sei-
ner sehr schönen Blüthen wegen sehr,
aber in Forsten, wo er ungemein viel
schadet, sucht man ihn durch Umhauen
vor der Blüthezeit auszurotten. Er ist
ofhzinell,
CCCXLI. ANTHYLLIS. Anthyllis.
Der niedergestrekte Stengel weich-
haarıg. Die Wuürzelblätter einfach,
länglich, dieStengelblätter gefiedert,
das ungepaarte am grössten. Zwei
Blumenköpfchen stehen bei einander,
haben fingerförmige Blumendekk-
blätter, weissgelbe Blumen und ein-
saamige Hülsen.
Auf Wiesen, Triften, Hügeln und
" Anhöhen. ' Am Wilhelmsbad bei Hanau;
auf Wiesen bei Wachenbuchen; an der
'Lohe hinter Bischofsheim; auf Wiesen
ı0. Staubf. zusammen in eine Partie verwachs. 505
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
884. U. EURO-
PAEUSe
Europäischer
Stechginster.
bei Gross - und Klein- Steinheim; bei
Diedesheim; Fechenheim ; Offenbach
gegen über auf den Wiesen; in und um
die Wälder bei Frankfurt; um Schiffen-
berg , Rödgen, Giesen, Darmstadt etc.
Mai — August. 4
August, September.
Er ist ein vortreffliches Futter für
das Vieh. Mit dem Kraut kann man
gelb und mit den Blumen blau färben.
Ehedem gehörte er zu den Wundmit-
teln und zu den Berufkräutern der aber-
gläubischen Mütterchen.
CCCXLIL ULEX. Stechginster.
Die alten Zweige glatt, gefurcht
nnd grün, die jüngern grün, tief
gefurcht, mit langen Haaren bedekt,
alle mit zottigen, zusammengesez-
ten, blüthetragenden Dornen dicht
bekleidet, deren jede ein pfriemen«
förmiges, flaches, spizziges Blatt un-
ter sich hat. Kelch und Blumenstiel
mit kleinen gelblichen Haaren dicht
besezt. Die gelben Blumen zottig.
DieHülsen schwarz, mit dichten weis«
506 ı6. Klasse. 2. Ordnung,
Wohnort,
Blüthezeit.
Fruchtreife.
Nuzzen,
—
sen Haaren bedekt. Die Saamen dun-
kelbraun, glänzend, oval, etwas zu-
sammengedrükt.
Hin und wieder im Gieserwald. Er
liebt vorzüglich Sandboden.
Mai, Juni. #
September.
In Holzarmen Gegenden wird er zur
Heizung der Ziegelöfen und Dörrung
des Malzes gebraucht. Die Zweige auf
Mühlen zerquetscht, geben ein ganz vor-
treffliches Pferdefutter; so dals es sich
wohl der Mühe lohnte ihn in schlech-
tem Sandboden anzubauen; besonders
auch, da er sich so vielfältig und leicht
durch Saamen selbst fortpflanzt. Ihn zu
Hekken zu gebrauchen ist nicht rath-
sam ; denn erstlich erfriert er leicht bei
strenger Kälte so, dals er auch nicht wieder
aus der Wurzel treibt, zweitens verträngt
seine allzugrosse Vermehrung alles übri-
ge um ihn her, und drittens wird er
nach dem Grunde zu bald nakt, und
macht dadurch grosse Lükken.
10.Staubf. zusammen in eine Partie verwachs. 507
885. O.sPINo-
SA.
hechel.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen.
CCCXLIH. ONONIS:;: Heuhhechel.
Der Stengel niederliegend und zot-
DornigeHeuh- tig. Die jungen Aeste ohnbewaffnet,
die älteren endigen sich allein einen
spizzigen einfachen Dorn, Die Blät-
ter dreifach und einzeln stehend. Die
Blumen purpurfarbig, selten weiss,
kommen aus den Blattwinkeln, ein-
zeln, oder zu zwei beisammen, und
bilden Trauben.
Sehr gemein auf wüsten Feldern, an
Wegen, auf trokknen Hügeln und Aek-
kern.
Juni — August.
August, September.
Jung frilst sie alles Vieh gerne; ob-
gleich alle Theile dieser Pflanze sehr
stinken. Ehemals wurden die jungen
Blättersprossen wie Plinius berichtet,
als Gemüse gegessen, und noch jezt
werden sie in der Schweiz in Salzbrühe
eingemacht und so verspeilst. Zweige
und Blätter enthalten Farbestoff. Die
ganze Pflanze enthält viel Laugensalz
und verdiente bei Glashütten angebaut
08 ı6. Klasse. 3. Ordnung.
a
zu werden. Auf Aeckkern und Wiesen
ist sie sehr schädlich, indem sie das
Pflügen hindert und das Heu stachelig
macht. Die Blumen geben den Bienen
Honig. Wurzel und Kraut waren sonst
ofhizinell.
II. ORDNUNG.
poLyAnprıA. Mit vielen Staubfäden.
CCCXLIV. MALVA. Malve.
886.M.rorun- Der Stengel niedergestrekt und
DIFOLIA,
Rundblätte=
rige Malve. rund, gering fünflappig ; dieLappen
gezähnelt. Die Fruchtstiele niederge-
weichhaarig. Die Blätter herzförmig
bogen. Die Blumen weiss, mit pur-
purfarbigen Adern durchmahlt. Die
Fruchthüllen auf der äussern Krüm-
mung mit einem dichten Filz bedekt.
Wohnort. Allenthalben an Strassen, Wegen, al«
tem Gemäuer, auf Schutthaufen etc.
Blüthezeit. Juni — September. %
Fruchtreife, August — Oktober.
Nuzzen., Sie war bei den Römern und Egyp-
tern, so wie mehrere Malvenarten, ein
beliebtes Gemüse. Das Vieh frilst sie
Viele Staubf.
zusammen in eine Partie verw. 509
gerne, vorzüglich angenehm schmekt
sie Haasen und Kaninchen. Holmber-
‘ger hat die getrokkneten Stengel und
6887.M. syLvE-
STRIS.
IVilde Malve.
Wohnort.
Blüthezeit.
Fruchtreife,
Nuzzen,
Zweige im Wasser so lange gerötet bis
sie sich in feine Fäden theilten, dann
trokknete er sie, worauf sie weiss wurden
und sich spinnen liesen. Die Wur-
zeln getrokknet, geschält und an dem
einen Ende fein bürstenartig ausgefasert,
giebt vortreffliche Zahnbürsten. Aus den
Blumen erhalten die Bienen Wachs und
Honig. Sie ist ofhzinell.
Der Stengel meistens aufrecht und
rauh. Die Blätter 5 - 7 lappig; die
Lappen sägeartig gezähnt und spizzig,
Die Blumen. und Blattstiele haarig.
Dis Fruchtstiele aufrecht. Die Blu-
men blaupurpurfarbig, mit dunklern
Adern durchmahlt. Die Fruchthül«
len auf der äussern Krümmung mit
glatten nezzartigen Runzeln bedekt.
Allenthalben an Wegen, Hekken, Zäu=
nen, Dörfern, auf Schutt etc.
Juni — August. 4
August, September,
Völlig wie bei der vorhergehenden Art.
[4
510 16. Klasse. 3. Ordnung.
888. M.ALcea.
Siegmars
Malve.
Wohnort.
Blüthezeit,
Fruchtreife.
Nuzzen.
889. M. mo-
SCHATA.
Bisammalve.
Wohnort.
Der Stengel aufrecht, rauh, mit
sternförmigstehenden Haaren bedekt.
Die rauhen, fastschildförmigen Blät-
ter vielmal getheilt. Die grossen Blu-
men bald purpurfarbig, . bald fleisch-
roth, bald weiss, sind an den Gipfeln
der Zweige doldenartig. DieF rucht-
hüllen durch Schilder halbbedekt.
kiiihn an Zäunen, auf Higein, auf
aufgeworfener Erde, an Steinhaufen etc.
Juni — August. %
August, September, i
In unsern Gärten dient sie als Zier-
blume. Das Vieh frilst sie gerne und
aus ihren Blumen holen die Bienen
Wachs und Honig.
DerStengelaufrechtundrauh. Die
Wurzelblätter nierenförmig einge-
schnitten, die Stengelblätter fünf-
theilig gefiedert und vielspaltig. Die
rosenfarbigen Blumen riechen stark
nach Bisam. Die Fruchthüllen durch.
Schilder halbbedekt.
In gebirgigew unfruchtbaren Gegen-
den. z. B. im Falkensteiner Schlosshof;
“
Viele Staubf. zusammen in eine Partie verw. 5ıı
hinter Königstein ; um Ober- Ems; um
Ilbeshausen im Vogelsberg; auf dem
Burgberger Kirchhof hinter Biber bei
Gelnhausen ; bei Adolphsekk ohnweit
Langenschwalbach sehr häufig etc.
Blüthezeit. Juni, August. 4
Fruchtreife. August, September.
Nuzzen, In unsern Gärten könnte sie als Zierblu-
me dienen. Das Vieh frilst sie gerne, und
ihre Blumen werden häufg von den
Bienen besucht.
CCCXLV. ALTHAEA. Althäe.
090. A.OFFIcI- Der Stengel aufrecht und filzig.
Offizin elle Die Blätter herzförmig- eyrund, un-
Althäe, oder deutlich gelappt, gekerbt, filzig. Die
een Blumenstielekürzer als das Blatt. Die
| Blumen blasspurpurröthlich , oder
feischfarbig.
Wohnort. Zu Soden hinter dem Mineralbrun-
nen; an der Saline zu Wisselsheim, A» / +».
Blüthezeit. . Juli, August. 4
Fruchtreife. September , Oktober. er
Nuzzen. Nach Cavanilles geben ihre Sten-
gel in Wasser geweicht, sehr feine,
x
.
4 »
Ev
512 16. Klasse,. 3. Ordnung, ars
weisse, weiche und starke Fäden, welche
gefärbt zu schönen Zeugen brauchbar
sind. Gewils giebt diese Pflanze auch einen
‘guten Kleister. Marquis de Vilette
hat aus ihr ein gelblichgrünes, ziemlich
feines Papier verfertiget. Aus ihren Blu-
men holen die Bienen Stoff zu Honig.
Die gestossene Wurzel könnte man zum
Poudre benuzzen. Wurzel, Blätter und
Blumen sind ofüzinell. #
Ende des zteu Bahdes.
New York Botanical Garden Libra
gen
artner, Gottfried/Oekonomisch-technisch
185 001
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